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Centralblatt
fur Bakteriologie, Parasitenkunde
und Infektionskrankheiten
Erste Abteilung
Medizinisch-hygienische Bakteriologie
und tierische Parasitenkunde
Referate
(5. Band
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Centralblatt
fur
Bakteriologie, Parasitenkunde
und Infektionskrankheiten
In Verbindung mit
Prof. Dr. R. Abel
Qeh. Obermed.-Rat, Jena
Prof. Dr. M. Braun
Qeh. Reg.-Rat, Kdnigsberg
Prof. Dr. R. Pfeiffer
Qeh. Med.-Rat, Breslau
Dr. E. Gildemeister
Posen
herausgegeben von
Prof. Dr. O. Uhlworm und
Qeh. Reg.-Rat in Berlin
Dr. A. Weber
Qeh. Reg.-Rat in Berlin
Erste Abteilung
Medizinisch-hygienische Bakteriologie
und tierische Parasitenkunde
Referate. Band 65
Jena
Verlag von Gustav Fischer
1917
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Alle Bechte vorbehalten.
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*R 30 '23
CentraUlatt for Bakteriologle etc. I. Alt. Referate.
■ Bd. 65. No. 1/2. —
Ausgegeben am 1. August 1916.
Zoonosen and Tierkrankheiten.
Barkhardt, Ergebnis der Statistik fiber Milzbrandffille
unter Menschen im Deutschen Heiche ffir das Jahr
1913 nebst Nachtrfigen ffir die Jahre 1911 and 1912.
(Medizinal-statistische Mitteil. a. d. Kais. Gesundheitsamte. Bd. 17.
1915. S. 178.)
Im Jahre 1913 sind im Deutschen Heiche 221 Ffille von Milz-
brand beim Menschen vorgekommen, and zwar 201 Ffille bei mfinn-
lichen and 20 Falle bei weiblichen Fersonen. Milzbrand innerer
Organe wurde in 13 Ffillen, Hantmilzbrand in den fibrigen 208 Fallen
festgestellt. Gestorben sind von den ersteren 12, von den letzteren
21. Auf die Berfihrung mit milzbrandkranken Tieren sind 106 Er-
krankungen znrfickznfdhren. Die Zahl der mit dem Handel and
Verkehr mit Hfinten and Fellen and mit deren Bearbeitung iu ur-
sfichlichem Znsammenhange stehenden Milzbrandfaile betrng 83; davon
entfallen 6 Erkrankungen auf Hfiute- und Fellhandlungen, 11 Er-
kranknngen anf den Transport yon Fellen and Hfinten und 66 Er¬
krankungen auf Gerbereien. Auf den Verkehr mit Tierhaarmaterial
(Haare, Wolle, Borsten) oder auf dessen Bearbeitung sind 20 Ffille
zurfickzufuhren, und zwar entfallen auf Borsten- und Tierhaarhand-
lungen 2 Ffille, auf RoBhaarspinnereien 13 Ffille, auf Bfirsten- und
Pinselmachereien 3 Ffille und auf Haardeckfabriken und Zurichtereien
von Pflanzenfasern je 1 Fall. In Lumpensortierereien kamen 3 Milz-
branderkranknngen vor. Durch Ubertragung von erkrankten Menschen
wurden 3 Ffille von Milzbrand verursacht. In 15 Fallen blieb der
Ursprung der Milzbranderkrankung unbekannt.
Ffir das Jahr 1911 sind weiterhin noch nachtrfiglich 7 Ffille
von Milzbrand beim Menschen und fur das Jahr 1912 noch 8 Ffille
gemeldet worden. Gildemeister (Posen).
HimmelstoB, L., Verbreitung des Milzbrandes durch Ger¬
bereien. (Mttnch. tierfirztL Wochenschr. Jg. 65.1914. S. 561 u. 586.)
Verf. bespricht eingehend die Verbreitungsmfiglichkeit des Milz-
" brandes durch milzbrandbazillenhaltige Tierhfiute, den Nachweis und
, j die Abtotung der Milzbrandkeime in den Hfinten und die Mittel, die
. geeignet sind, die Verbreitung des Milzbrandes zu verhfiten.
Kallert (Berlin).
_ Ersto Abt. Ref. Bd. 65. No. 1/2. 1
2 8 f 11 5
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2
Milzbrand.
Bertarelli, £. nnd Bocchia, J., Eiperimentelle Unter-
snchnngen fiber die Zahl der Eeime and die Infek-
tionen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 76. 1915. S. 184.)
Die Verff. prfiften die Frage, welches die Mindestzahl von Bazillen
verschiedener Milzbrandst&mme ist, die noch imstande ist, in einem
bestimmten Tiere eine Infektion zn erzengen. Es zeigte sich, dafi es
anch bei Yerwendung virolenter Milzbrandstfimme nnmdglich ist, eine
Infektion mit einer sehr kleinen Zahl von Eeimen zn erhalten, die nach
den angestellten Yersuchen gleich 10 ist. Es gibt somit eine Mindest-
zahl von Milzbrandbazillen, nnter der jede Infektion ansgeschlossen
ist. Die snbkntane Infektion gelingt mit Milzbrand leichter als die
intraperitonale and die intravendse. Gildemeister (Posen).
Bail, Oskar, VerSndernngen von Bakterien im Tier-
kSrper. XL Untersnchnngen fiber kapsellosen Milz¬
brand. (C. f. Bakt Abt. L Orig. Bd. 76. 1915. S. 38.)
Verf. hat in frfiheren Mitteilungen berichtet, dafi es ihm gelangen
ist, darch Einwirkang hoher Temperataren in Seram kapsellos wach-
sende Milzbrandst&mme zu erzielen. Diese kapsellosen Bazillen er-
langten auch nach tagelangem Anfenthalt im EOrper des empfind-
lichsten Versuchstieres die F&higkeit nicht wieder, Eapseln zn bilden;
anch der Dnrchgang darch mehrere Tiere hatte keinen Erfolg.
Ebensowenig wie die Eapselbildang liefi sich die verlorene Infek-
tiosit&t wiederherstellen. Dem kapsellosen Milzbrande kommt noch
eine ganz geringe Wirknng gegenfiber M&osen zu, die aber mit der
des nngeschw&chten Milzbrandes weder der Art, noch der Impfmenge
nach zn vergleichen ist. Anch der selbst tagelange Anfenthalt der
Bazillen in der Mans ffihrte nicht znr Wiedererlangnng der F&hig-
keit der Eapselbildang. Gildemeister (Posen).
Hutyra, F. and Manninger, R., Spezifische Abbaufermente
gegen Zellbestandteile von Bakterien. (C. f. Bakt Abt. I.
Orig. Bd. 76. 1915. S. 456.)
Za den Yersachen warden folgende Bakterien als Antigene ver-
wendet: die gestrichelte Variet&t des Milzbrandbazillos, die makfise
Variet&t desselben Bazillas, Eapselsabstanz and der Bac. anthracoides.
Es sollte darch die Yersache festgestellt werden, ob einerseits in
der Abbauf&higkeit des Sernms von Tieren, die mit je einem der 3
erstgenannten Antigene behandelt warden, spezifische Unterschiede
gegenfiber der Leibessabstanz and der Eapselsabstanz des Milzbrand-
bazillas zatage treten, and ob andererseits diese Unterschiede sich
bei Behandlnng der Yersachstiere mit Milzbrandbazillen bzw. mit
milzbrandfihnlicheu Bazillen, mit Rficksicht auf deren wahrscheinliche
phylogenetische Yerwandtschaft, weniger scharf geltend machen.
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Milzbrand.
3
Die Versnchsergebnisse gestatten die Annahme, dafi die schleimige
Varietat des Milzbrandbazillus, entsprechend ihren zwei Eomponenten,
dem Bazillenleib and der Kapselsabstanz, die Prodnktion zweierlei
Arten yon Abbanfermenten bewirkt, denn die Bazillen der schleimigen
Varietat warden abgebaat sowohl yom Seram der Tiere, die mit ab-
getdteten, kapsellosen Milzbrandbazillen bebandelt warden, als auch
yom Seram der Tiere, die nor Kapselsabstanz erhalten hatten. Das
Seram der Tiere, denen lebende, gestrichelte, kapsellose Milzbrand*
bazillen einyerleibt warden, yerhielt sick diesbeziiglich genaa so, wie
dasjenige mit mukosen Bazillen infizierter Tiere. Dafi in der Kaltnr
kapsellos wachsende Bazillen die Erzeagang kapselsabstanzspaltender
Fermente bewirken, lafit sich daraos erkiaren, dafi Bazillen der ge-
strichelten Varietat, die in Agarkoltnren keine Kapsel besitzen, im
TierkOrper bekapselte Bazillen erzengen. Die Erscheinang, dafi
Milzbrandbazillen abbaaende Sera, wenigstens znm Teil, auch milz-
brandabnliche Bazillen schwach abbauen, diirfte als ein neuerlicher
Beweis ffir die phylogenetische Verwandtschaft dieser 2 Bazillenarten
betracbtet werden. Gildemeister (Posen).
Pfeiler, W. and Weber, G., tfber den Nachweis des Milz-
brandes beim Schweine unter besonderer Berttck-
sichtignng der Prazipitationsmethode. (Zeitscbr. f.
Infektionskrankh. a. Hyg. d. Haast. Bd. 16. 1914/15. S. 287, 345
a. 407.)
Die yorliegenden Mitteilangen geben die Resultate einer
Sammelforscbung wieder, die aof Anordnnng des prenfiiscben Land*
wirtschaftsministeriams zar Kiarung einiger strittiger, den Milzbrand
der Schweine betreffender Fragen durchgeffihrt worden war. Be-
ztiglich aller Einzelheiten mufi aof das Original, das unter anderem
genaue Angaben fiber sfimtliche ontersucbten 154 Ffille in Tabellen*
form bringt, verwiesen werden. Bezfiglich der Braucbbarkeit der
Prazipitationsmethode kamen Verff. zu dem Ergebnis, dafi diese
auch ffir die Erkennung des Schweinemilzbrandes eine der wert-
yollsten Untersuchungsmethoden sei, durch die allein mindestens
ebensoyiel, wenn nicht mehr Faile von Milzbrand des Schweines
ermittelt werden kfinnen als durch die bakteriologischen Verfahren
znsammen. K a 11 e r t (Berlin).
Borgmann, 0. and Fischer, R., Die Bekfimpfung der Milz-
brandgefahr in gewerblichen Betrieben. (Schriften
a. d. Gesamtgebiete d. Gewerbehygiene. Heft 4. Berlin [J. Springer]
1914. Pr. 1,80 M.)
In dem ersten Teile des yorliegenden Heftes beschaftigt sich
Borgmann mit der Bekfimpfang der Milzbrandgefahr in
l*
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Milzbrand.
den Gerbereien; er kommt anf Grand seiner Ausfuhrungen zu
folgenden Vorschiagen:
1. Als wichtige Mafinahme ist eine behSrdliche Forderung aller
Bestrebnngen anzuseben, die die Anffindnng einer zuveriassigen
Desinfektionsmethode far Haute and Felle znm Ziele haben. Die
Stellnng eines hohen Geldpreises wird dabei fur niitzlich gehalten.
— Da jedesDesinfektionsverfahren eine erhebliche Preissteigernng der
Haute and Felle im Gefolge haben wird, so erscheint die allgemeine
EinfQhrung nur anf Grund internationaler Vereinbarnngen moglich.
2. Znr weiteren Forderung dieser Angelegenheit ware es er-
wiinscht, daB ahnlich, wie es durch die Schaffung einer Sprengstoff-
Yersuchsanstalt dnrch die Sprengstoffindustrie geschehen ist, auch
die Begriindung einer wissenschaftlichen Versuchsanlage durch die
Lederindustrie angeregt wiirde, in der nicht nur technische, sondem
auch hygienische und bakteriologische Fragen unter Beriicksichtigung
der Praxis gepriift wurden. Gegebenenfalls ware die Lederversuchs-
anstalt in Freiburg L S. entsprechend auszugestalten.
3. Die neuen arztlich empfohlenen Mittel zur Behandlung von
Milzbrandkranken: das Serum von Sclavo bzw. von Sobernheim,
sowie das Salvarsan Ehrlichs sind mSglichst in alien Kranken-
hausern, wo Milzbrandkranke lifters eingeliefert werden, eingehend
zu untersuchen und, wenn bewahrt gefunden, stets zur Anwendung
vorratig zu halten. — Im Zusammenhange hiermit ware fur eine
grundliche Aufkiarung aller in Betracht kommenden Krankenkassen-
arzte uber die Behandlung Milzbrandkranker zu sorgen.
4. Auf die Durchfiihrung der besonderen Unfallverhutungsvor-
schriften der Lederindustrie-Berufsgenossenschaft fur den Yerkehr
mit ausiandischen trockenen Hauten und Fellen ist nach wie vor
das grSBte Gewicht zu legen. Daruber hinaus ist hinsichtlich der
im Rohlager und in der Wasser- und Kalkwerkstatte beschaftigten
Arbeiter jedoch zu fordern:
a) Ausstattung der Waschvorrichtungen mit Nagelbiirsten.
b) Getrennte Aufbewahrung der StraBenkleidung und der Arbeits-
kleider; fur erstere sind verschlieBbare Scbranke zu verlangen. Die
Aufbewahrung der Kleider hat nach Moglichkeit im Waschraume zu
erfolgen, der zweckmafiig so gelegt wird, daB man nur durch ihn
zum Aufenthaltsraum gelangen kann.
5. Es erscheint eine wissenschaftliche Nachpriifung der Frage
erforderlich, ob bzw. unter welchen VorsichtsmaBregeln der Schlamm
der Gerbereien landwirtschaftlich verwendet werden kann. — Bis
dahin ist zu fordern, daB der aus den Weichen stammende Schlamm
mit dem Ascherschlamme unter reichlicher Kalkung zu vermischen
und mindestens auf 3 Monate vor seiner landwirtschaftlichen Yer-
wendung zu kompostieren ist.
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Milzbrand.
5
6. Bis auf weiteres ist bei der Genehmigung yon Gerbereien,
in welchen rohe Schaf- nnd Ziegenfelle Oder trockene ausl&ndische
Rohh&ute verarbeitet werden, stets vollige Rieselung zn yerlangen.
— Bei alien Gerbereien empfiehlt sich die Stellung der Vorbehalts-
klansel (Ziffer 28 Abs. 6 der Anst-Anw. znr Gewerbe-Ordnnng).
Der zweite Teil des Heftes ist yon R. Fischer bearbeitet
und behandelt die Bekampfung der Milzbrandgefahr in den
Rofihaarspinnereien, Haar- nnd Borstenzurichtereien,
Biirsten- nnd Pinselmachereien. Die eingehenden Ans-
fuhrungen bringen den Vert znr Anfstellnng nachstehender Forde-
rnngen.
1. Die Milzbranderkrankungen der Tiere sind dnrch weitgehendste
veterin&rpolizeiliche MaBnahmen zn bek&mpfen, damit den Gewerbe-
betrieben milzbrandinfizierte Tierhaare in noch geringerer Menge
zngehen.
2. Die Eadayer von Tieren, die an Milzbrand gefallen Oder
milzbrandverd&chtig sind, dfirfen weder vergraben, noch zwecks Ge-
winnnng verwertbarer Handelsprodnkte verarbeitet werden; sie sind
vielmehr ausschlieBlich nnd m5glichst in nnzerlegtem Znstande bis
zur Asche zn verbrennen.
3. Im Hinblick anf das Anwachsen des Schweinemilzbrandes
bedtirfen Kadaververarbeitunganstalten nnd Schlachth&user einer
versch&rften Uberwachung nnter Znziehnng der Veterin&rbeamten.
4. Die Desinfektion samtlicher znr Yerarbeitnng kommender
Tierhaare, also anch der iniandischen, nnd eine entsprechende Ver-
scharfung der Bnndesratsbekanntmachnng vom 22. Oktober 1902 sind
in Erwagung zn ziehen.
5. Die Desinfektion kann entweder in den Gewerbebetrieben
selbst Oder in anerkannten Offentlichen Desinfektionsanstalten er-
folgen, nnd zwar nach einwandfreien Methoden in besonders kon-
strnierten Apparaten nnd nach fur jeden Fall besonders zn erlassenden
Vorschriften. Genngend begriindete Ansnahmen konnen behordlicher-
seits zngelassen werden.
6. Neu anftauchende Desinfektionsverfahren Oder YorschlSge zn
solchen sind wissenschaftlich nnd vor allem praktisch dnrchzuprttfen
und gebotenenfalls zn empfehlen.
7. Die Desinfektionsapparate sind allj&hrlich gemeinsam von dem
Kreisarzte nnd dem Gewerbeinspektor nnter Zuziehnng der in Frage
kommenden Unternehmer nnd Arbeiter einer Prhfung zn nnterwerfen.
Die sie bedienenden Arbeiter miissen das nStige Verstandnis fBr die
Desinfektionsarbeit nachweisen kbnnen.
8. Die Belehrnng der Arbeiter iiber die Milzbrandgefahr ist mit
alien Mitteln zn fttrdern. Dabei ist die Gefahr des Kratzens der
Hant besonders hervorzuheben.
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Botz.
9. Bei Erkranknngserscheinnngen ist sofort arztliche Hilfe in
Anspruch zn nehmen nnd die Erankenhansbehandlnng einznleiten
10. Den der Milzbranderkrankung ausgesetzten Arbeitern sind
vollst&ndige, dicbte nnd waschbare Arbeitsanznge, Mntzen nnd Schnhe,
Handtncher, Seife, Desinfektionsmittel nnd Nagelbiirsten sowie Um-
kleide*, Bade- nnd Efir&nme, vbllig getrennt yon den Arbeitsr&nmen,
znr Verfugnng zn stellen. 8trafien- nnd Arbeitskleider sind dabei
getrennt anfznbewahren. Die Nicbtbenntznng der gebotenen Schntz-
mittel ist nnter Strafe zn stellen (§ 150 a GO.).
11. Arbeiter nnter 18 Jabren durfen mit nicbt desinfiziertem
Material nicbt besch&ftigt werden.
12. Die 8tanbentwicklung in den Lager- nnd Arbeitsr&nmen ist
durcb entsprecbende banlicbe Einricbtnngen nnd mit alien modernen
Hilfsmitteln zn bekampfen; der gesammelte Stanb ist zn verbrennen.
13. Die Anbahnnng einer internationalen Vereinbarung znm
Scbntze der Arbeiter gegen die Milzbrandgefabr scheint erwunscht.
Gildemeister (Posen).
Stedefeder, Rotz nnd Morbns macnlosns. (BerL tierarztl.
Wocbenschr. Jg. 31. 1915. S. 533.)
Es wird nnter Hinweis anf einen von Z ingle (Zeitschr. f. In-
fektionskrankh. n. Hyg. der Hanstiere. Bd. 15) gescbilderten Fall
nnd auf eine ahnliche Beobacbtnng des Verf. eindringlicb anf die
Mdglichkeit anfmerksam gemacht, dafi Morbns macnlosns kliniscb
das gleicbzeitige Vorhandensein von Botz vollstandig verdecken kann.
Es sei deshalb als ein Fehler anznsehen, wenn bei Botzyerdacht die
Blntnntersnchnng nicbt in jedem Fall yorgenommen nnd bei posi-
tivem Ansfall derselben an der Diagnose Botz noch gezweifelt nnd
nicht dementsprecbend gehandelt wird. Eallert (Berlin).
Joest, E., Uber einige rotzahnlicbe Erkranknngen der
Bespirationswege des Pferdes. (Zeitschr. f. Infektions-
krankh. n. Hyg. d. Hanst. Bd. 16. 1914/15. S. 239.)
Es werden folgende Faile beschrieben und durch Abbildnngen
eriautert, die Anlafi zn Botzyerdacht gegeben hatten: Tnberknlose
der Nasenschleimhant, nichtrotzige Narbenbildnng der Nasenschleim-
hant, lokale, tnmorformige Amyloidose des Nasenyorhofes, kndtchen-
ahnlicbe Blntnngsherde der Nasenschleimhant bei Morbns macnlosns,
marantische Drnckgeschwttre (Dekubitalgeschwiire) im Kehlkopf.
Eallert (Berlin).
Zorn, Ergebnisse der in den Pferdebestfinden des im-
mobilen IV. Armeekorps wkhrend der Monate April-
Jnni 1915 ansgefbhrten Mallelnangenprobe. (Zeitschr.
f. Yeterinftrk. Jg. 27. 1915. 8. 233.)
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Rote.
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Die MaUei'naugenprobe wurde an 4537 Pferden, 5 Mauleseln and
20 Eseln, welche znm Abtransport ins Feld bestimmt waren, aus-
gefuhrt. Von den 4562 Tieren reagierten: a) 4542 in keiner Weise,
b) 11 Pferde bei einer ersten Probe nicht charakteristisch (schwach),
bei einer Nachprbfung vollkommen negativ; c) 9 Tiere (8 Pferde nnd
1 Esel) ausgesprochen positiv, also unter Eiterflockenbildnng, so dafi
eine serologische Untersnchung angeordnet wnrde, die jedocb eben-
falls ein negatives Ergebnis hatte.
Die Malleinaugenprobe hat sich demnach als ein sehr branchbares
diagnostiscbes Hilfsmittel erwiesen, das eher nach der positiven als
nach der negativen Seite Fehldiagnosen gibt. Kallert (Berlin).
Ergebnisse der Malleinangenprobe im Bereiche des
s tell vertre ten den General kommandosdesGardekorps
im IL Qnartal 1915. (Ebenda. S. 269.)
Die Malleinangenprobe ist bei 27 833 Pferden angewandt worden.
Davon war die Reaktion in 13 Fallen positiv, in 104 Fallen zweifelhaft,
in alien ubrigen negativ. Von den 13 positiven Reaktionen warden
7 durch die Blntnntersnchnng bestatigt; in 4 Fallen ergab die
Blntnntersuchnng zweifelhafte, in einem Falle verdachtige nnd in
2 Fallen negative Resnltate. Die Nachprftfnng der 104 zweifelhaften
Reaktionen bei der Angenprobe dnrch die serologische Untersnchnng
zeitigte in 101 Fallen ein negatives, in 2 Fallen ein verdachtiges
nnd einmal ein positives Resnltat. Eallert (Berlin).
Pfeiler,W., Znr Anwendnng des Mallelns bei der Angen¬
probe. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 316.)
Verf. weist znr Vermeidnng falscher Resnltate bei der Anwen¬
dnng des Mallelns znr Angenprobe daranfhin, dad Schnbrer neben
der Untersnchnng der Reaktionsstelle eine gleichzeitige Temperatur-
messnng far notwendig halt. Ferner sei es verfraht, das Ergebnis
der Angenprobe schon nach 6 Stnnden abznlesen und die Pferde
dann nicht mehr zn beobachten, da bei vielen Pferden die Reaktion
wesentlich spater eintritt Kallert (Berlin).
Berka, F., Znr Malle'indiagnostik des menschlichen
Rotzes. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. 8.893.)
Bei einem Falle von Rotzverdacht Helen die Komplementbindungs-
und Kntanreaktion mit Malleln negativ ans. Der Rotzverdacht erwies
sich dementsprechend spater als nnbegrandet.
Kurt Meyer (Berlin).
Nevermann, L., Znr Blntnntersnchnng bei der Rotz-
bekampfnng. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 493.)
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Rotz.
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Es werden die Ergebnisse der Blutuntersuchung im Jahre 1912
mitgeteilt. Insgesamt wurden vom 1. Januar bis 31. Dezember 1912
in 615 Bestanden mit einer Gesamteinhuferzahl von 2400 EOpfen
2320 Pferde und 2 Esel untersucht. Von den 2322 untersuchten
Einhufern sind 268 obdnziert worden, yon denen 223 Tiere rotzkrank
waren. Von den insgesamt obduzierten Pferden waren 33 Tiere nicht
auf Grand der Blutprobe getdtet worden, hiervon waren 12 Pferde
rotzkrank. Anf Grand der Blutprobe sind mithin 225 Pferde getStet
worden, von denen 211 rotzkrank waren. 3 Falle, in denen die
Krankheit durcb die Blutantersuchang anscheinend nicbt erkannt
wurde, werden ausf&hrlicher besprochen. Eallert (Berlin).
Eranich, J. and Eliem, W., Zar E.-H.-Reaktion bei Rotz.
(Zeitschr. f. Veterin&rk. Jg. 27. 1915. S. 289.)
Die von Pfeiler a. Scheffler zar Erkennung der Rotzkrank-
heit zaerst angewandte and beschriebene Hamagglatination, die sog.
E.-H.-Reaktion, wurde von den Verff. mit gutem Erfolg aasgefuhrt.
Sie folgten dabei zunachst der von Pfeiler a. Scheffler ge-
gebenen Vorschrift (Berl. tier&rztL Wochenschr. 1915. Nr. 11), arbeiteten
sich jedoch nach vielfachen Vorversuchen einen bestimmten Unter-
suchungsgang aus, den sie n&her beschreiben. Eallert (Berlin).
Schnfirer, Josef, Bemerkangen zu der Arbeit von W. Pfei¬
ler and G. Weber „Uber die Wirkung des Malleins
bei gesanden Pferden and die Bedeatung der Eon-
glatinationsreaktion fur die Erkennang der Rotz-
krankheit. (Zeitschr. f. Infektionskrankh. a. Hyg. d. Haust.
Bd. 16. 1914/15. S. 305.)
Pfeiler and Weber hatten darcb Versache festgestellt, dad
gesunde Pferde darch wiederholte MaUe’inisierang uberempfindlich
gegen Mallein werden k5nnen, dad deshalb auch bei rotzfreien
Pferden nach der wiederholten konjunktivalen Malleinisierung Re-
aktionen auftreten, die za diagnostischen Irrtumern Veranlassung
geben konnen. Verf. erkennt den Versuchen der beiden Autoren
eine so weitgehende Beweiskraft nicht za und begrundet seine ab-
weichende Ansicht. Eallert (Berlin).
Pfeiler, W., Erwiderung auf die Bemerkangen von Prof.
Dr. Josef Schn&rer za der Arbeit von W. Pfeiler and
G. Weber: „Ober die Wirkung des Malleins bei ge¬
sanden Pferden and die Bedeatung der Eonglutina-
tionsreaktion fur die Erkennang der Rotzkrankheit."
(Ebenda. S. 383.)
Eurze Entgegnung. Eallert (Berlin).
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Rotz.
9
Pfeiler, W., Mitteil ungen liber die Serodiagnose der
Rotzkrankheit. 3. tJber die Verwendung poly valenter
Extrakte bei serologischen Untersuchungen, vor-
nehmlich f&r Ablenkungszwecke. (Berl. tierarztl Wochen-
schr. Jg. 31. 1915. S. 397 u. 411).
In dem Bestreben, die Methode der Komplementablenkung zu
verbessera, warden unter anderem zahlreiche Versnche mit poly-
valenten Extrakten angestellt. Die bisher vorliegenden Ergebnisse
lassen hoffen, dafi die Verwendung solcher Extrakte eine bedeutsame
Verbessernng der Technik zu werden verspricht. Bezuglich der
Einzelheiten der Versuche s. die ausftihrliche Darstellung des
Originals. K a 11 e r t (Berlin).
Pfeiler, W., Ein Vorschlag znr Bek&mpfung der Botz-
krankheit im Felde durch Immnnisiernng. (Berl. tier¬
arztl. Wochenschr. Jg. 21. 1915. S. 325.)
Der Vorschlag, den Verf. zur Bekampfung der Botzkrankheit
im Felde macht, besteht darin, durch Immnnisiernng aller Pferde
vor dem Ansriicken ins Feld eine Immunitat zn schaffen, die den
Pferden hinreichenden Schntz gegen die unter praktischen Verhait-
nissen vorkommenden Infektionen mit geringen Vimsmengen bieten
wiirde. Der allgemeinen Anwendnng der Vaccination k5nnte das
Bedenken entgegenstehen, dafi dann die diagnostiscben Verfahren
vielleicht nicht mehr in der bisherigen Form anwendbar waren.
Dieser Schwierigkeit ware dadnrch zn begegnen, dafi man die schutz-
geimpften Pferde durch Brennstempel kenntlich macht Oder die Mafl-
nahme der T8tung auf klinisch rotzverdachtige Pferde beschrankt.
Ferner weist Verf. noch auf eine andere MSglichkeit hin: Es ist
nicht ausgeschlossen, dafi bei rotzkranken Pferden durch die Ein-
verleibung des Impfstoffes eine offenkundige Verschlechterung ihres
Zustandes, bzw. der Tod durch Uberempfindlichkeit eintritt. Sollte
diese Annahme zutreffen, so warden rotzkranke Pferde mit Hilfe
der Vaccination und ohne Anwendung eines serodiagnostischen Ver-
fahrens, bzw. der Augenprobe aus den Bestanden ausgeschieden
werden k5nnen. Die Priifung dieser Frage an einem nicht geringen
Material hat inzwischen die Bichtigkeit dieser Annahme ergeben;
denn etwa 90 bis 95 Proz. der rotzkranken Pferde erlagen in kurzer
Zeit der Impfung, wahrend sich der Impfstoff fur gesunde Pferde
als unschadlich erwies.
An einem kleinen Material konnte Verf. ferner feststellen, dafi
sich die schutzgeimpften Pferde bei der Agglutination und
Komplementablenkung wie rotzkranke Tiere verhielten, dafi aber
keines der Tiere auf die Augenprobe reagierte, noch auch kongluti-
nations- bzw. die K.-H. Beaktion hemmende Antikfirper im Serum
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10
Rotz.
besafi. Auch hierin wttrde vielleicht eine Mbglichkeit der Unter-
scbeidnng rotzkranker and schatzgeimpfter Tiere liegen. Um die
Braachbarkeit der Rotzbekampfung darch Vaccination zn prufen,
schl> Verf. yor, dafi die Pferde eines oder mehrerer Regimenter
Oder eines grfifieren militarischen Verbandes der Rotzimpfung zn
nnterziehen sind, bevor sie naeh dem am meisten verseuchten Eriegs-
schauplatze, dem Sstlichen, abriicken. Eallert (Berlin).
Schubert, B., Znm Pfeilerschen Vorschlage der Rotz¬
bekampfung im Felde dnrch Immnnisiernng. (Ebenda.
S. 351.)
Verf. tritt anf das w&rmste fiir die praktische Durchfiihrung der
von Pfeiler vorgeschlagenen Methode der Rotzbek&mpfung ein. Er
glaubt, dafi von der Durchfiihrung des Pfeilerschen Vorschlages,
wenn sie rasch and in grofiem Mafistabe erfolgte, grofie Vorteile zn
erwarten, erhebliche Nachteile dagegen nicht zn befurchten wSren.
Eallert (Berlin).
Schtttz, Znr Serodiagnose der Rotzkrankheit. (Ebenda.
8.481.)
Gegeniiber der Behanptung Pfeilers (diese Zeitschr. Jg. 31.
1915. S. 325), dafi dnrch alleinige Anwendung der amtlichen dia-
gnostischen Verfahren (Malle'inisation, Eomplementbindung, Aggluti¬
nation) eine restlose Tilgung der Rotzkrankheit nicht moglich sei,
weist Verf. anf die Ergebnisse der Blntnntersnchnng hin, die in den
Jahres-Veterinkrberichten der beamteten Tierfirzte Preufiens nieder-
gelegt sind. Ans diesen geht hervor, dafi in den Jahrg&ngen 1908
bis 1911 kein einziger Fall yon Ermittlung eines rotzkranken Pferdes
in den untersuchten BestSnden nach Abschlnfi der Blntprobe bekannt
geworden sei, dafi also die Tilgnng der Senche mit Hilfe der amt¬
lichen Methoden in den in Rede stehenden Best&nden gelungen war.
Es kftnne nicht zweifelhaft sein, dafi es langst mbglich gewesen
wfire, den Rotz in Prenfien danernd and restlos zn nnterdrhcken,
wenn er nicht immer wieder yon neaem ans dem Anslande ein-
gescbleppt wiirde. — Weiterhin ffihrt Verf. ans, dafi anch nach
Ansbmch des Erieges, als die Rotzkrankheit eine anfierordentliche
Verbreitnng erfnhr, die Blatuntersuchnng trotz der grofien 8chwierig-
keiten, die es anfangs zn hberwinden gait, glanzende Erfolge anch
in den Fallen, in welchen die Erankheit akut verlief, zeitigte. Din
Zahl der Faile, in denen die Serodiagnostik versage, sei eine so
geringe, dafi sie fiir das Endergebnis des Tilgungsverfahrens keine
Bedeutung besitze. Zum Schlnfi bespricht Verf. kritisch mehrere
Angaben Pfeilers, die sich anf Versagen der serologischen Me¬
thoden beziehen. Eallert (Berlin).
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Rotz.
11
Schnfirer, Josef, Zur Frage der Selbstausheilung des
Rotzes nnd der Rotzbek&mpfung durch Immunisie-
rung. (Berl. tier&rztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 409.)
Die h&ufig beobachtete Tatsache, daB Pferde trotz guter Kon-
dition und klinischer Unbedenklichkeit, aber starker Uberempfind-
lichkeit gegen Mallein bei der Sektion Ver&nderungen zeigten, die
auf eine Ausheilung der Krankheit hindeuteten, braehte Yerf. zu
der Uberzeugung, daB es bei Rotz genau so unwirtschaftlich wie bei
Tuberkulose £ei, reagierende Tiere ohne klinische Erscheinungen zu
toten. Den besten Anhalt fur die Beurteilung, ob der RotzprozeB
im einzelnen Falle ein fortschreitender Oder abgelanfener sei, gab
die regelm&Bige, durch einige Wochen fortgesetzte Temperatur-
messung. Pferde, die w&hrend dieser Zeit stets Temperaturen unter
38° C aufwiesen, zeigten bei der Sektion gelbe, reaktionslose Kn8t-
chen, w&hrend die Pferde, deren Temperatur sich zwischen 38 und
38,5°, bisweilen auch dariiber, bewegte, frische Srtliche Ver&nderun-
gen, besonders Knotchen mit hamorrhagischem Hof erkennen liefien.
Ein vorsichtig unternommener Versuch, auf Mallein reagierende, also
rotzyerd&chtige, aber klinisch gesunde Pferde am Leben zu lassen
und einige Jahre zu beobachten, hatte zun&chst guten Erfolg, bis in
mehreren F&llen der scheinbar abgelaufene KrankheitsprozeB von
nenem aufflammte, ahnlich wie dies nicht selten bei Tuberkulose
vorkommt. Dem Vorschlage Pfeilers gegenuber, den Rotz im Felde
durch Immunisierung zu bek&mpfen (diese Zeitschr. Jg. 31. 1915.
S. 326), nimmt Verf. einen durchaus ablehnenden Standpunkt ein und
fiihrt dagegen eine Reihe schwerwiegender Bedenken an.
Kallert (Berlin).
Pfeiler, W., Erscheint die Immunisierung gegen die
Rotzkrankheit aussichtsvoll? (Ebenda. S. 532.)
Die Ausfuhrbarkeit des vom Verf. gemachten Vorschlages, die
Rotzkrankheit im Felde durch Immunisierung zu bek&mpfen, ist yon
verschiedenen Sei ten angezweifelt worden. Demgegen&ber teilt Verf..
folgenden Versuch mit, der die Moglichkeit einer ausreichenden Im¬
munisierung klar beweist. Von 6 Eseln und Pferden wurden 2 als
Kontrollen im Laufe des Versuches mit 1 j ai00 Ose Rotzbazillenkultur
infiziert und erkrankten an Rotz. Die 4 anderen mit dem ImpfstofF
yorbehandelten Tiere wurden mit der gleichen Dosis infiziert, blieben
aber gesund. Auch nach der Einverleibung der doppelten, der vier-
fachen und selbst achtfachen Dosis des Infektionsmaterials erkrankten
alle Immuntiere nicht. Es waren demnach 100 Proz. der Kontrolltiero
krank geworden, w&hrend 100 Proz. der immunisierten Tiere gesund.
blieben. Verf. ist auf Grund dieses gelungenen Versuches zu der Uber-
zeugung gelangt, daB die konsequente Anwendung des Impfverfahrens,
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12
Rote. — Wut.
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namentlich wenn die anderen, fQr die Tilgung in Frage kommenden
Mafinahmen so sorgffiltige BerQcksichtignng linden wie bisher, dem
Herrschen der Rotzkrankheit mit einem Schlage ein Ende bereiten
kann. Eallert (Berlin).
Bach, Y., Rotzbekampfung im Felde nnd ihre moglichen
Lehren ffir die Veterinfirpolizei. (Ebenda. S. 337.)
Es werden alle die Mafiregeln, die geeignet erscheinen, der Rotz¬
bekampfnng im Felde zu dienen nnd die Yersenchnng her heimischen
Pferdebestande zn verhindern, besprochen. Besonders warm wird
auf Grand der bisher gemachten Erfahrungen die Malleinangenprobe,
fiber die anch kasuistisches Material mitgeteilt wird, empfoblen.
Eallert (Berlin).
Linnenthal, Harry, A case of human rabies. (Boston med. a.
surg. Jonrn. 1915. No. 6. p. 221.)
Erankengeschichte eines Falles yon Toll wut. Die Pasteursche
Ear wurde am 7. Tag nach dem Hnndebifi begonnen und nach
21 Tagen beendigt. 18 Tage spater Auftreten der ersten Erankheits-
erscheinungen, Exitns nach 5 Tagen. Der Fall ist deshalb be-
merkenswert, weil die Erankheit so spat einsetzte, zu einer Zeit, wo
eine Immunitat, sofern sie zustande gekommen, hatte wirksam sein
mtissen. P. Meyer (Eilchberg b. Zurich).
Tollwut bei Pferden. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 27. 1915.
S. 268.)
Easuistischer Beitrag. Eallert (Berlin).
Schmitter, Ferdinand, Hydrophobia in a wild Philippine
monkey. (Journ. of the Americ. med. Assoc. Vol. 62. 1914. p. 598.)
Ein frisch gefangener Affe wurde schon am zweiten Tage der
Gefangenschaft sehr aufgeregt und starb am dritten Tage mit
Lahmungserscheinungen. Im Gehim wurden Negrische Eorperchen
nachgewiesen, und es gelang die Ubertragung der Wut auf Eaninchen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Amato, Alexander, Uber die Speicheldriisen bei Lyssa.
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. 8. 403.)
Nach den Untersuchungen des Verf. bestehen die anatomischen
Veranderungen der Speicheldriisen der Eaninchen, die mit fixem Virus
geimpft wurden, in Hyperamie, einhergehend mit einigen kleinen
Hamorrhagien, besonders in dem die Druse umgebenden Bindegewebe,
in ddematdser Infiltration des Bindegewebes, destruktiven Lasionen
der elastischen Fasern, Abldsen und Fallen des Deckepithels der
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Wut.
13
Ausftthrungsg&nge in dasLnmen des Tubulus, degenerativenVorg&ngen
der eigentlichen Elemente des Drttsenparenchyms.
In den Epithelzellen der Driisen eines Eaninchens fanden sich
Korper von yerschiedenartiger GrSBe nnd Strnktnr, die sich nach dem
Mannschen Verfahren rot fUrbten nnd so morphologisch nnd tink-
toriell Analogien mit den N e g r ischen Kttrpern aufwiesen; Verf. glanbt
jedoch, daB diese Korper als Gebilde anfzufassen sind, die von einem
Komplex degenerativer nnd sekretorischer Vorg&nge des Drttsen-
epithels abhangig sind. Gildemeister (Posen).
Fermi, Claudio, La virulence, respectivement la dose
minima mortelle de la salive et des glandes salivaires
rabiqnes comparee k celle de la substance nerveuse
rabique. Contribution au mGcanisme de l’immuni-
sationrabique. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. 8.178.)
Die dosis letalis minima (d. h. die hochste, noch todlich wirkende
Verdttnnung) des Wutspeichels schwankt zwischen 1:3000 und 1:6000,
diejenige der submaxillaren Speicheldrttsen zwischen 1:3000 und
1:8000. Beriicksichtigt man, dafi die Dichtigkeit des Speichels
36mal niedriger ist als die des Drftsengewebes, so folgt daraus, daB
die Virulenz Oder die Zahl der Wutkeime im Speichel 36mal hoher
ist als in den Speicheldrusen.
Die dosis letalis minima der Nervensubstanz von wutkranken
Tieren schwankt zwischen 1:50000 und 1:70000; sie ist also lOmal
kleiner, d. h. also lOmal reicher an Wutkeimen, als die dosis letalis
minima der Speicheldrttsen. Die Dichtigkeit der beiden Gewebe ist
nahezu dieselbe. Die Virulenz Oder die Zahl der Wutkeime in der .
Nervensubstanz ist 24mal niedriger als die des Speichels.
Gildemeister (Posen).
Fermi, Claudio, Pouvoir immunisant de la salive et des
glandes salivaires rabiques, c’est h dire, du virus
rabique isol6 de la substance nerveuse. Contribution
an m6canisme de l’immunisation rabique. (C. £ Bakt.
Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 349.)
Der Speichel des nach Infektion mit StraBenvirus erkrankten
Hundes besitzt keine immnnisierende Wirkung, dasselbe gilt ftir eine
aus den Speicheldrttsen eines wutkranken Tieres hergestellte Emulsion.
Gildemeister (Posen).
Fermi, Claudio, Pouvoir immunisant de la substance ner¬
veuse rabique d’animaux (poulets, canards, oies) dont
la substance nerveuse normale est priv6e du pouvoir
immunisant. M6canisme de 1’immunisation rabique.
III. (C. f. Bakt, Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 434.)
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Wat. — Maul- and Klaaenseache.
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Derselbe, Pouvoir immunisant et lyssicide des nucleo-
prot6ides, des substances blanches et grises s6par6es,
de la substance testiculaire, du jaune d’oeuf et des
testicules du mouton. Mecanisme de rimmunisation
rabique. IV. (Ebenda. S. 436.)
III. Die Nervensubstanz von mit Wut infizierten HQhnern,
Enten, Gansen besitzt keine bzw. nur sehr geringe immunisierende
Wirkung.
IV. Die Nukleoproteide der Himsubstanz in to to von wtttigen
und von normalen Sfiugetieren besitzen lyssicide Wirkung, wahrend
sie den Nukleoproteiden der weifien und der grauen Substanz fur sich
fehlen. Ebenso haben die Nukleoproteide des Gelbeis und der Hoden-
substanz keine lyssicide Wirkung. Gildemeister (Posen).
Puscarin, E. und Lebell, J., Bericht fiber die im Anti-
rabischen Institut zu Jassy vom 1. August 1891 bis
31. Dezember 1913 gegenLyssa angewandte Prfiventiv-
behandlung. (Hyg. Rundsch. 1914. S. 1149.)
In 23 Jahren wurden im ganzen 7871 Personen behandelt, von
denen 2675 schwer und 5196 leichter gebissen waren. Es starben
22 Personen ==> 0,28 Proz.; in der ILL Periode starben nur 3 Personen
=» 0,07 Proz. W. Gaehtgens (Hamburg).
Potting, Massenerkrankungen von Soldaten mit Er-
scheinungen, die den Verdacht der Ubertragung von
Maul- und Klauenseuche nahelegten. (Zeitschr. f. Vete-
rin&rk. Jg. 27. 1915. S. 266.)
Unter den Soldaten eines Korps beobachtete man eine Massen-
erkrankung, bei der neben einem fieberhaften Magen- und Darm-
katarrh eine Affektion des Zahnfleisches in den Vordergrund des
Krankheitsbildes trat Der zunfichst gehegte Verdacht, dad es sich
um Ubertragung von Maul- und Klauenseuche handle, bestfitigte
sich nicht, da im Munde der erkrankten Soldaten keine typische
Blasenbildung, sondern nur graue Beiage festgestellt werden konnten
und Ubertragungsversuche auf Kaiber und Ferkel erfolglos bliebeD.
Kallert (Berlin).
Foot-and-mouth disease. Its relation to the public
health. (Public Health Reports. VoL30. 1915. p.892.)
Maul- und Klauenseuche wird nur selten auf den Menschen
fibertragen. Die Krankheitszeichen beim Menschen sind zunachst
ein Fieber, das einige Tage anhfilt, und darauf das Auftreten von
Blfischen auf der Schleimhaut des Mundes, seltener der Nase und
des Rachens. Ahnliche Veranderungen treten gelegentlich auch an
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Maul- und Klauensenche. — Rotlauf.
15
den H&nden Oder an den FflBen anf. Die Bl&schen brechen anf und
hinterlassen eine geschwurige Flftche, die schlecht heilt, Infolge der
StSrung bei der Nahmngsaufnahme tritt Abmagernng ein. Bei t5d-
lich verlanfenden Fallen sieht man ansgedehnte Veranderungen an
Lungen, Magen nnd Darm, serosen Hauten nnd dem Herzmnskel.
Die Ubertragung der Krankheit auf den Menschen geschiebt in den
meisten Fallen durch GenuB der Milch kranker Kiihe. Znr Verhfitnng
der Krankheit ist daher vor alien Dingen der GenuB roher Milch zn
vermeiden. Dnrch gesetzliche Mafinahmen mhfiten Viehwirtschaften,
in denen die Krankheit anfgetreten ist, angehalten sein, ihre Milch
nnr abzngeben, nachdem sie dnrch ansreichendes Erhitzen yon An*
steckungsstoffen befreit ist. W. 'H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Zschokke, E., Znr Frage der Entdecknng des Manl- nnd
Klanensencheerregers. (Schweiz. Arch. f. Tierheilk. Bd.57.
1915. S. 165.)
Die angebliche Entdecknng des Erregers der Manl- nnd Klauen*
senche dnrch Prof. Stanffacher in Franenfeld wnrde anf Ver-
anlassnng des Schweizer Landwirtschaftsdepartements von einer
wissenschaftlichen Kommission, der Verf. angehftrte, an der Hand
der Schnittpraparate nnd Knltnren Stanffachers nachgeprnft. Es
stellte sich dabei herans, daB die in den Gewebsschnitten vorhan-
denen, iiberaus zahlreichen kdmigen Gebilde, die Stanffacher filr
die Erreger hielt, bei der Farbnng entstandene Kunstprodukte waren,
und daB die angeblichen Knlturen des Manl- nnd Klanensenchevirns
aus einer Mischung verschiedener Bakterienarten bestanden.
Kallert (Berlin).
Heyne, Ein Handgriff znr Untersnchnng der Rinder anf
das Vorhandensein der Manl- und Klauensenche. (Berl.
tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 378.)
Von rein klinischem Interesse. Kallert (Berlin).
Matthiesen und Gl&sser, Versnche znr Bek&mpfung der
Manl- nnd Klauensenche mit „Loessin“. (Ebenda. S. 496.)
Das „Loessin u , dessen Znsammensetznng nicht angegeben wird,
wurde von den Verff. auf Veranlassnng des Landwirtschaftsministeriums
geprtift. Es hatte in den Versnchen weder eine heilende noch vor-
bengende Wirknng gegen die Manl- nnd Klauensenche.
Kallert (Berlin).
Pfeiler, Willy nnd Roepke, Erika, Uber eine mCgliche Fehler-
qnelle bei der bakteriologischen Rotlanfdiagnose.
(Berl. tierftrztL Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 49.)
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Rotlauf.
Bei der experimentellen Prfifung der Frage, inwieweit die An-
wesenheit des fast ubiquitftr vorkommenden Bacillus murisepticus in
faulenden Orgauen das Vorhandensein des Sctaweinerotlaufes vorzu-
t&uschen yermag, kamen Verff. zu wichtigen Ergebnissen. Die Be-
obachtung As col is, daB Extrakte aus fauligem, mit Bacillus muri¬
septicus durchsetzten Materiale mit prazipitierendem Hotlaufserum
eine positive Keaktion geben, konnte bestatigt werden. Die Impfung
mit rotlaufverdachtigem, faulen Materiale, dessen erste Untersuchung
auf Rotlauf in noch frischem Zustande vdllig negativ verlaufen war,
fiibrte bei den meisteu weifien Mausen unter den Erscheinungen des
Impfrotlaufes zum Tode. In den verendeten Mausen konnten regel-
m&flig Bazillen nachgewiesen werden, die sich weder morphologisch
noch kultnrell von Schweinerotlaufbazillen nnterscheiden liefien. Das
gleiche Ergebnis des Mauseversnches wnrde erzielt, als fanlende,
von gesnnden Schweinen, ferner von Bindern, Schafen, Kaninchen,
Hfihnern nnd anderen Tieren stammende Organe znr Impfung ver-
wendet wurden. Verf. glanben deshalb der Ansicht von Lorenz
nnd Jensen beitreten zn mhssen, daB der sogenannte Bacillus muri¬
septicus als eine wilde, saprophytisch lebende Varietat des Rotlauf-
bazillus aufzufassen ist, die im Tierkorper und hauptsachlich auch
in der AuBenwelt ihr Dasein fristet. Zum Beweise dafiir, daB die
Verunreinigung der zu untersuchenden Organe mit dem Bacillus
murisepticus in der Mehrzahl der Faile von auBen her erfolgt, wurden
die Organe frisch verendeter Meerschweinchen und Eaninchen steril
entnommen, einige Tage der Faulnis Qberlassen und dann an weifie
Mause verimpft mit dem Ergebnisse, daB nur in einem geringen
Prozentsatze dieser Versuche die Mause an Infektion mit einem dem
Rotlaufbazillus gleichen Bazillus starben.
In Anbetracht der positiven Ergebnisse der Mauseimpfungen mit
vollig rotlaufunverdSchtigem Materiale halten Verff. es fiir angezeigt,
daB die Frage, ob die M&useimpfung ffirderhin fur die Diagnose des
Schweinerotlaufes bei negativem mikroskopischen Befunde allein aus-
schlaggebend sein darf, einer weiteren Priifung unterzogen wird. Be-
sonders bei der Untersuchung bereits in F&ulnis fibergegangener Organe
muB es zweifelhaft erscheinen, ob die M&useimpfung das wirklich
zutreffende Ergebnis anzuzeigen vermag. Kallert (Berlin).
Milbradt, Allerlei fiber die Rotlaufimpfung der Schweine.
(Berl. tier&rztL Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 256.)
Die Sch&digungen, die nach Rotlaufimpfungen auftreten konnen,
teilt Verf. ein in 1. ImpfabszeB, 2. diffuse, progrediente Phlegmone,
3. Schweineseuche und Schweinepest, 4. Endocarditis ulcerosa. Diese
Krankheiten und ihre speziellen Ursachen werden einer Besprechung
unterzogen. Kallert (Berlin).
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Tetanus.
17
Pringsheim, Josef, Uber den Wundstarrkrampf. (Med.
Klinik. 1915. S. 1190.)
Ubersichtsreferat iiber die Tetannsliteratnr des ersten Kriegs-
jabres mit fleranziehung der seit 1912 erscbienen neneren Arbeiten
des Gebietes. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Happel, Znr Lehre vom Wundstarrkrampf (Mfinch. med.
Wochenschr. 1915. S. 1030.)
Ein Soldat, der nach einer SchrapnellschuBverletzung an einem
schweren Tetanns erkrankt, yon diesem aber geheilt war, erkrankte
nach etwa 3 Monaten an einer von einer noch offenen Stelle aus-
gehenden Wnndrose nnd im Anschlufi daran an einem schweren
Tetanns, dem er erlag.
Offenbar war die zweite Erkranknng dnrch Tetanusbazillen her-
vorgerufen, die noch von der ersten Infektion her im KOrper zurttck-
geblieben waren, da far eine Neuinfektion im Lazarett alle Anhalts-
punkte fehlen. Sehr wahrscheinlich gab die Erysipelinfektion den
AnstoB znm Wiederanfleben der schlnmmernden Bazillen ab. Dies
wfirde dem bekannten begunstigenden Einflufi der Mischinfektion
auf den Ausbruch des Tetanus entsprechen.
Bemerkenswert ist, datt weder das Uberstehen des ersten Tetanus
noch die damals gegebenen groBen Serumdosen den Korper vor der
Wiedererkrankung schiitzten. Kurt Meyer (Berlin).
Hammer, Ulrich, Ein auf den linken Plexus lumbalis
lokalisierter Fall von Tetanus. (Ebenda. S. 1098.)
Bei einem Matrosen mit kompliziertem Oberschenkelbruch durch
Fliegerbombenverletzung, der prophylaktisch Tetanusantitoxin er-
halten hatte, kam es nach 8 Tagen zu tetanischen Kr&mpfen in der
vom Plexus lumbalis versorgten Muskulatur des Oberschenkels ein-
schlieBlich des Kremasters. Die Krampfe hielten etwa 3 Wochen an.
In der Wunde warden Tetanusbazillen mikroskopisch nachgewiesen.
Kurt Meyer (Berlin).
Tentschl&nder, Otto, Sp&ttetanus nach friihzeitiger pro-
phylaktischer A.-T.-Injektion. (Deutsche med. Wochenschr.
1915. 8.1453.)
Bei einem Soldaten, der 5 Monate zuvor einen Granatsplitter-
steckschuB auf der rechten Brustseite erhalten hatte und am Tage
darauf prophylaktisch mit Tetanusserum gespritzt war, setzte, wShrend.
ein inzwischen eingetretener Pyothorax bereits der Heilnng entgegen-
ging, nach einem Verbandwechsel ein akuter Tetanus ein, der in
24 Stunden zum Tode fuhrte.
Erste Abt. Ref. Bd. 65. No. 1/2. 2
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18
Tetanus.
In der Umgebnng des Granatsplitters wurde durch den M&use-
versach Tetanustoxin nachgewiesen.
Es kOnnen also Tetanosbazillen auch bei lebhafter Granulations-
bildung in der Tiefe eingeschlossen werden und viele Monate lebens-
f&hig bleiben. Nur vollst&ndige Vernicbtung der Tetanuskeime kann
den Ausbruch des Tetanus definitiv verhiiten. Die Bebandlung soil
daher stets eine kombinierte chirurgisch-antiseptisch-antitoxische sein.
Granatsplitter sind nach Mdglichkeit stets zn entfernen. Bei Ab-
kapselung ist die Narbe mitzuexzidieren. Kurt Meyer (Berlin).
Anderson, John F., Post-vaccination tetanus. Studies on
its relation to vaccine virus. (Public Health Reports. Vol. 30.
1915. p. 2111.)
Seit 1904 sind die F&lle genan verfolgt, bei denen sich Tetanus
im Gefolge der Schutzimpfung entwickelte, nnd es hat sich dabei
stets gezeigt, dafi die Tetanusiibertragung nicht dnrch die Lymphe
znstande gekommen ist, sondern dafi in der Regel erst 10 Tage Oder
noch spater nach der Impfung die Tetauuskeime in die Impfwunde
eingedmngen sind, wie sie in jede andere Wunde eindringen kdnnen.
Selbst wenn man die Lymphe stark mit Tetanuskeimen versetzt,
gelingt es im Tierversuch sehr schwer Oder gar nicht mit solcher
Lymphe bei den Yersuchstieren Tetanus zu erzeugen. Ebenso war
es niemals moglich, in der kauflichen Lymphe Tetanusbazillen nach-
znweisen. Im ganzen sind in den Jahren 1904—13 fiber 31 Millionen
Impfungen gemacht, aber nur 41 F&lle von Tetanus im Gefolge der
Impfnng znr Meldnng gelangt, und zwar traten die ersten Zeichen
des Tetanus im Durchschnitt 21 Tage nach der Impfung anf. Bei
den zahlreichen Impfungen in Heer und Marine kam niemals ein
solcher Fall vor. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Rosznowski, Einige klinische Beobachtungen fiber Te¬
tanus und praktische Gesichtspunkte bei seiner Be-
handlung. (Therapie d. Gegenw. Jg. 56. 1915. S. 147.)
Besprechung der Lehre Goldscheiders vom Tetanus und
einige neuere Mitteilungen. Das Wesentliche der Tetanusbehand-
lung soli sein: Prophylaxe, Fruhdiagnose, konservative Wundbehand-
lung, sofortige Antitoxinanwendung, etwa 4—7 Tage andauernd, und
endlich sofortige und Dauerbehandlung mit Magnesium sulfuricum
bis zum Verschwinden der Muskelzuckungen und Muskelstarre.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Noeggerath, C. T. und Schottelins, Ernst, Serologische Unter-
suchungen bei Tetanuskranken. (Mfinch.med.Wochenschr.
1915. S. 1293.)
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Tetanus.
19
Bei einer Anzahl von Lenten, die an Tetanns erkrankt waren,
nnd solchen, die die Krankheit fiberstanden hatten, konnte Tetanus-
antitoxin im Sernm nachgewiesen werden. Es scheint, daB es sich
nm aktiy gebildetes Antitoxin handelt. Die Menge ist aber so gering,
daB eine Verwendnng solchen Sernms fur die Behandlnng von Tetanus-
kranken kanm in Frage kommen kann. Eine Beziehung zwischen
dem Yerlanf der Krankheit nnd dem Schutzwert des Sernms lieB
sich nicht nachweisen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Wintz, H., Untersnchnngen iiber den Antitoxingehalt im
Serum Tetannskranker. (Ebenda. S. 1564.)
Im Sernm von Tetanuskranken sind geringe Mengen von Anti¬
toxin vorhanden, welches Tetanustoxin zn binden vermag. Der Gehalt
des Sernms an Antitoxin schwankt. Er ist gewdhnlich am hbchsten
mit beginnender Genesung; in geringen Spnren l&flt er sich noch
nach Monaten nachweisen. Es l&Bt sich ein Schutzwert des Anti¬
toxins bei M&usen erkennen, jedoch kein Heilwert. Die Gesamt-
menge des Antitoxins ist in jedem Falle so gering, daB eine Ver-
wendung zn Heilzwecken beim Menschen nicht in Frage kommt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lowy, Otto, Zur Tetanusimmunit&t des Menschen. (Wien,
klin. Wochenschr. 1915. S. 1269.)
Verf. untersuchte mehrere Sera von Tetannsrekonvaleszenten auf
Tetanusantikorper. Da die meisten Kranken mit Serum behandelt
waren, so mnfiten ihre Sera zn einer Zeit untersncht werden, wo
das artfremde antikorperhaltige Sernm bereits ansgeschieden war,
was mit Hilfe eines hochwertigen, Pferdesernm prazipitierenden
Sernms kontrolliert wnrde.
Bei mehreren Seren wnrde geringer Agglutiningehalt beobachtet.
Ein Sernm enthielt Tetanusantihamotoxine. Einige Sera gaben
Komplementbindung mit Tetannsbazillen. Eine grbfiere Zahl von
Seren enthielt Antitoxin, doch meist nnr in geringer Menge nnd nnr
voriibergehend. Dnrch aktiv erzeugte Antitoxine ist also ein Tetanus-
rekonvaleszent gegen eine neuerliche Infektion nicht geschutzt.
Kurt Meyer (Berlin).
Aschoff, L. nnd Robertson, H. E., Uber die Fibrillentheorie
nnd andere Fragen der Toxin- nnd Antitoxinwande-
rung beim Tetanns. (Med. Klinik. 1915. 8.716.)
Entgegen H. Meyer nnd Ransom vertreten Yerff. die Ansicht,
daB das Tetanustoxin nicht in der Fibrillensubstanz des Nerven,
sondern in seinen Lymphscheiden zentralw&rts wandert. Die vor-
handenen Beobachtungen lassen sich so einheitlicher deuten. Anch
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20
Tetanus.
die Heilwirkung intraneural eingespritzten Antitoxins 18,Bt sich nnr
auf diese Weise erklkren, da allgemein anerkannt ist, daB das Anti¬
toxin nicht in die Achsenzylinder eindringt. Ferner fiihren Yerff.
eigene Versnche an, wonach bei passiv immunisierten Tieren nach
Injektion des Toxins in den nnteren Teil des Riickenmarks kein
Tetanus eintritt, offenbar, weil der Transport des Toxins in den
Lymphbahnen des Riickenmarks erfolgt, wo es yon dem hier vor-
bandenen Antitoxin abgefangen wird.
Das Problem des Ortes der Toxinwanderung ist von grOBerer
praktischer Bedeutung, als es zunachst scheinen mag. Denn wenn
das Tetanustoxin in den Achsenzylindern wandert, so ist keine Hoff-
nung vorhanden, es in seinem Lanf aufzuhalten, und die Injektion
von Antitoxin in die Nervenwurzeln Oder Sabdnralraume wiirde
wenig Zweck haben. Die Sachlage ist aber nicht so hoffnungslos,
wenn das Tetanustoxin in den Lymphbahnen der peripheren Nerven
wandert. Es kann dann in jedem Stadium seiner Wanderung neutralisiert
werden bis zu der Zeit, wo es sich endgultig zu einer irreversiblen
Verbindung mit den Elementen des Nervensystems vereinigt.
Theoretisch ware es am besten, wenn man das Antitoxin in
jeden der zu den lebenswichtigen Zentren fuhrenden Nerven oder in
die bedrohten Stellen des Gehirns und Riickenmarks direkt ein-
spritzen kSnnte. Praktisch ist das naturlich unmoglich. Das beste,
was man tun kann, ist, das frei im Blut zirkulierende Gift moglichst
frtth unschadlich zu machen und die Zirkulation weiteren Giftes zu
verhindern. Hierflir ist die intravenose Injektion ein fast vollkom-
menes Mittel. Es geniigen 20 A. E.
Die intralumbale Injektion ist weniger zweckmtLBig, weil es sich
bei der Eigenart des menschlichen Tetanus vor allem darum handelt,
das in den Hals- und Gesichtsnerven, vom Blute aus resorbierte
Toxin zu neutralisieren. Von Nutzen ware hier vielleicht die cervi-
kale Injektion oder zum mindesten Beckenhochlagerung. Sie ist aber
nur als Erganzung der intravenosen Injektion anzusehen. Subkutane
Injektionen sind zwecklos nnd bedeuten Materialversch wen dung.
Bei der Wiederholung ist dagegen die subkutane Injektion zu-
l&ssig. Sie ist in wCchentlichen Zwischenraumen auszufiihren. Auch
die Anwendung antitoxinhaltiger Verbandstoffe ist zweckm&Big.
Die prophylaktische Antitoxininjektion ist ebenfalls mbglichst
fruhzeitig vorzunehmen. Der Schutz dauert praktisch nur eine Woche.
Wunden, die sich bis dahin nicht gereinigt haben, sind mit Anti-
toxinverbandstoff zu bedecken. Jedem chirurgischen Eingriff miiBte
eine neue Antitoxininjektion vorangehen. Kurt Meyer (Berlin).
Hamburger, F., Theoretisches zur Antitoxinbehandlung
des Tetanus. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 37.)
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Tetanus.
21
Ausgehend von der Tatsache, dafi das Tetannsantitozin bzw. das
artfremde Eiweifl mehrere, gewOhnlich 4—6 Tage in der gleichen
Menge im Bint der injizierten Menschen verbleibt, am dann am
5. —7. Tage eine sehr betrachtliche, kritiscb einsetzende Verminderung
zu erfahren, and ferner von der Tatsache, dafi grofie Sernmdosen
gewfihnlich in grSfieren Mengen nnd langer im Kreislauf bleiben,
scblSgt Yerf. yor, den Tetanns in der Weise zn behandeln, dafi man
znerst 200 A.-E., mit Normalsernm auf 300 ccm anfgefiillt, einspritzt
nnd 5 Tage sp&ter die Hftlfte dieser Menge reinjiziert, eventuell am
6. nnd 7. Tage nochmals einspritzt. Gildemeister (Posen).
Wolf, Wilhelm, Znr Frage der prophylaktischen Impfung
gegen Tetanns. (Miinch. med. Wochenschr. 1915. S. 1341.)
Die Einspritznng yon Tetanasantitozin gew&hrt im Erieg einen
nahezu sicheren Schutz gegen Wnndstarrkrampf. Es ist nicht un-
bedingt n5tig, jeden Verwundeten zu spritzen, sondern wenn mit
Serum gespart werden mnfi, geniigt es, zun&chst solche Leute zn
impfen, die dnrch Granatsplitter verwundet sind oder durch Schrap-
nells, die im Anfschlag krepiert sind oder eine Mauer oder Decknng
durchschlagen haben. F&r den Verwundeten entsteht kein Nachteil,
wenn die Schutzimpfnng erst nacb Stunden, ja am Tage nach der
Verletzung vorgenommen wird. Wenn zahlreicbe Wunden yorhanden
sind, namentlich solche, die mit Pferdemist verunreinigt sind, empfiehlt
es sicb, das Serum in der doppelten Menge des bisher iiblichen ein-
znspritzen. Yon der Heeresverwaltung ist schon befohlen, dafi jeder
Verwundete mbglichst bald nach der Verwundung die Schutzimpfnng
gegen Starrkrampf empfangen soil. Die gemachten Erfahrungen
zeigen den Segen dieser Mafinahme.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Arnd, C. und Krumbein, F., Zur Prophylaze des Tetanus.
(Correspondenzbl. f. Schweizer Arzte. 1914. S. 1489.)
Die Verff. empfehlen, in alien denjenigen Fallen von Verletzungen,
in denen der Yerdacht besteht, dafi Tetanns entstehen konne, und bei
denen aus aufieren Griinden die Anwendung des Tetanus-Antitozins nicht
mbglich ist, die Injektion von 3 proz. Karbols&ure, wie es znerst von
Baccelli vorgeschlagen worden ist, oder die innerlicheVerabreichung
von Salol, alle 4—6 Stunden 1 g bis zu 4—6 g pro die, vorausgesetzt
naturlicb, dafi der Kranke das Pulver noch schlucken kann.
Gildemeister (Posen).
Irons, Ernest, E., Tetanus and antitetanic serum. (Journ.
of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1552.)
Wenn die Heilwirkung des Tetanusserums hier und da noch an-
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Tetanus.
gezweifelt wird, so hat das haupts&chlich seinen Grand darin, daB
es oft za spat and in ungenhgender Menge Oder in unzweckm&fiiger
Weise zur Anwendung gelangt. Wenn man den Eranken rechtzeitig
za Gesicht bekommt, soil man so schnell wie mOglich grofie Mengen
des Antitoxins in die Blutbahn einspritzen, am das freie Toxin za
binden, and aufierdem eine intraspinale Einspritzong machen, nm das
Gift nnschadlich zu macben, das schon in das Zentralnervensystem
eingedrangen ist. Aaf diese Weise kdnnen viele Eranke gerettet
werden, die sonst verloren whren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Nicoll, Matthias, Intraspinal administration of antitoxin
in tetanus. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65.1915. p. 1982.)
3—5000 Einbeiten werden in der H5he des Lendenmarkes intra¬
spinal eingespritzt, gleicbzeitig 10000 Einbeiten in die Blatbahn.
Die Einspritzang in den Wirbelkanal wird nach 24 Stunden noch
einmal wiederholt, 3—4 Tage sphter werden 10000 Einbeiten unter die
Haut eingespritzt. Von 20 Eranken, die hintereinander so behandelt
warden, starben nor vier. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Callomon, Fritz, Serumexanthem mit Grunsehen nach
Einspritzang von Tetanusantitoxin. (Med. Elinik. 1915.
8. 752.)
Bei einem leichten Fall von Tetanus trat am 13. Tage nach der
Einspritzang von 1001.-E. Hochster Tetanusserum ein erythematos-
urticarielles Exanthem mit starkem Juckreiz sowie ansgesprochenes
Grunsehen auf. Das Grtinsehen dauerte nor wenige Stunden an.
Enrt Meyer (Berlin).
Bnediger, E. H., The preparation of tetanus antitoxin.
(Philipp. Journ. of Science Ser. B. Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 31.)
Eingehende Beschreibung der Herstellung von Tetanusantitoxin.
Urn ein gates Antitoxin za bekommen, muB man ein gates Toxin
haben. Dieses kann man erhalten, wenn man geeignete Tetanus-
bazillen in ziemlich neutraler Traubenzuckerbouillon ziichtet unter
LoftabschloB durch Wasserstoff. Die sich bildende Shore mufi ab-
gestumpft werden, ehe man das Toxin den Pferden einspritzt. Das
Verfahren von Hall bew&hrte sich gut fur diesen Zweck. Die Anti-
toxinbildung ist bei einzelnen Pferden sehr verschieden, wie ans den
sehr ausfuhrlich mitgeteilten Versuchen and Aufzeichnungen tiber
den Verlauf hervorgeht Der Gehalt des Serums der immunisierten
Pferde an Antitoxineinheiten schwankte zwischen 160—500 Einheiten
im ccm. Der hSchste Stand wurde im 6.-9. Monat nach Beginn der
Immunisierung erreicht. Die Einspritzung von groBen Gaben von
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Tetanus. — Kriegstierseuchen. 23
Toxin ist nicht zweckmaBig; die Gaben miissen so bemessen sein,
dafi die Pferde nicht wesentlich an Gewicht abnehmen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Zuelzer, Glyzerinphosphorsaures Magnesium (Merck) als
Ersatz far Magnesiumsulfat bei der Behandlung des
Tetanus. (Berl. klin. Wochenschr. 1915. S. 689.)
Bei diesem Pr¶t steht das Spaltnngsprodukt, die Glyzerin-
phosphors&ure, dem Lezithin des Nervengewebes viel n&her als das
Salfat, infolgedessen kann das Pr¶t yon dem Nervengewebe be*
dentend leichter aufgenommen werden.
Bei intravendser Injektion wirkt es bei weitem nicht so stark
blntdracksenkend wie das Magnesiamsolfat.
Bei einigen Tetanusfallen hat es sich dem Verf. bedeutend besser
bew&hrt als das Magnesiumsulfat, die krampflosende Wirkung erwies
sich als yiel st&rker. Schmitz (Halle a. S.).
Rothfuchs, Zur Salvarsanbehandlung des Tetanus. (Mtinch.
med. Wochenschr. 1915. S. 980.)
Verf. hat 14 F&lle yon Tetanus kombiniert mit Serum und Sal¬
varsan behandelt. Nur 2 yon diesen starben. Die Wirkung des
Salvarsans anf die Kr&mpfe war vielfach eine unmittelbare. Wenn
auch nicht in alien F&llen sofort eine objektive Besserung festzu-
stellen war, so fiihlten doch alle Kranken eine subjektive Besserung.
Kurt Meyer (Berlin).
Miefiner, H., Kriegstierseuchen und ihre Bek&mpfung.
Leitfaden flir Veterin&roffiziere, beamtete und praktische Tier&rzte.
161 S. Mit 37 Abb. Hannover (M. u. H. Schaper) 1915. Pr. 7,50 M.
Im einleitenden allgemeinen Teil des vorliegenden Leitfadens
bespricht Vert in Kfirze die Aufgaben und Einrichtungen der Pferde-
lazarette und Pferdedepots sowie der im Dienste der Botztilgung
stehenden Blutuntersuchungsstellen; hieran anschliefiend werden
Fragen der Desinfektion erdrtert unter Angabe der wichtigsten
Desinfektionsmittel.
Der spezielle Teil bringt eine Beschreibung deijenigen Pferde-
und Rinderseuchen, die in der jetzigen Kriegszeit eine erhdhte Be*
deutung gewonnen haben; Atiologie, Verbreitung, Symptomatologies
pathologische Anatomic, Differentialdiagnose, Diagnose und Bek&mpfung
werden bei jeder Seuche im einzelnen abgehandelt Von ansteckenden
Krankheiten des Pferdes sind in dem Leitfaden Rotz, Milzbrand,.
Tollwut, R&ude, Brustseuche, Rotlaufseuche, Druse und Besch&lseuche,
von Seuchen des Rindes Lungenseuche und Rinderpest beriicksichtigt.
worden. Vielleicht kbnnten in einer Neuauflage noch die Maul- und
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Kriegstierseuchen.
Elauenseuche, die Schafpocken and die wichtigsten Schweineseuchen
Aufnahme linden. Als wichtigste Pferdesenche im Eriege nimmt der
Rotz im Vergleich zn den librigen ansteckenden Pferdekrankheiten
einen verhaitnismafiig breiten Ranm ein; bei ihm sind anch die dia-
gnostischen Methoden besonders eingehend erortert worden. Wenn
Verf. bei Besprecbnng der Agglntinationsmethode ausfiihrt, dafi Sera
von Pferden mit Agglutinationswerten iiber 1000 stets yon rotzigen
Tieren stammen, so wird man dem nicht mehr absolut beipflichten
konnen, nachdem die nmfangreichen Blntuntersuchungen wahrend des
Krieges uns Faile kennen gelehrt haben, in denen Pferde wochen-
nnd monatelang Agglntinationswerte bis 4000 aufwiesen, ohne jemals
Spuren einer positiven Eomplementablenkung Oder einer positiven
Malleinangenprobe erkennen zn lassen. Andererseits sind in Einzel-
f&llen, z. B. bei hochgradig infolge yon Raude abgemagerten oder
mit nmfangreichen offenen Widerristwunden behafteten Pferden hohe
Eomplementablenknngswerte (bis 0,05) ermittelt worden, ohne dafi
mit Hilfe einer der ubrigen serologischen Untersuchnngsmethoden,
der Malleinangenprobe oder dnrch die Sektion irgendwelche Anhalts-
pnnkte fdr das Vorliegen von Rotz gewonnen werden konnten. Be-
sondere Vorsicht erheischt anch die Benrteilnng der Blutunter-
suchnngsergebnisse bei tragenden Stuten, Hengsten nnd Fohlen, da
diese Tiere, auch wenn sie nicht mit Rotz infiziert sind, gelegentlich
positive Eomplementablenknngswerte zeigen. Fur die Angenprobe
empfiehlt Verf. die ausschliefiliche Verwendung des trockenen Malle'ins.
Da indessen von Veterindren im Felde nnd auch vom Ref. mehrfach
die Beobachtung gemacht wnrde, dafi das Trockenmallein sich haufig
nicht vollstandig I5st nnd dnrch Einbringen ungeloster Mallein-
splitterchen in den Lidsack eine nnangenehme Reizwirkung aus-
getlbt wird, scheint nach dieser Richtung hin Vorsicht geboten.
Gegen die Nachteile, die Verf. dem flfissigen Malle'in' zuschreibt, hat
bereits Troster (Zeitschr. f. Veterinarknnde. 1916. S. 35) Stellung
genommen. Er hat anch mit Recht daranf hingewiesen, dafi die
Beurteilung der Angenprobe 12 Stunden nach der Malleineinpinselnng
in vielen Fallen zn spat kommt; nach den Erfahrungen des Ref.
sollte, wo dies mhglich ist, bereits 3 Stunden nach der Einpinselung
mit dem Ablesen der Reaktion begonnen nnd die Ablesung von
diesem Zeitpunkt ab alle 2 Stunden wiederholt werden. Den Re-
aktionsgrad bei der Angenprobe bezeichnet Verf. je nach der Starke
des Ausflusses mit 1 bis 5 Erenzen. Ob es nicht praktischer ware,
an Stelle dieser zahlreichen Ereuzbezeichnungen einfach die positive
Reaktion mit die zweifelhafte mit „+“ nnd die negative mit
„—“ zu bezeichnen, sei dahingestellt. — Zum Zwecke einer raschen
Diagnose der Beschalseuche durften, da der direkte mikroskopische
Nachweis von Trypanosomen meist aufierst schwierig ist und die
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Kriegstierse adieu. — Jahresbericht.
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Dbertragung von Blut infizierter Pferde auf geeignete kleine Ver-
suchstiere im allgemeinen nor in Ausnahmeffillen zum Ziel ffihrt, die
Agglutination und Komplementablenkung unter Verwendung von
Trypanosomenantigenen bzw. -extrakten kanm entbehrt werden
kfinnen.
Der Schiitz gewidmete Leitfaden, der in knapper Form fiber
alle wesentlichen Fragen nnserer zurzeit wichtigsten Pferde- nnd
Rinderseuchen nmfassenden Aufschlufi gibt, wird sowohl dem Veterinfir-
offizier im Felde von groflem Nutzen sein, wie ancb dem Tierarzt in
der Heimat, der sich fiber einschlfigige Dinge rasch nnterrichten
will, gute Dienste leisten. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Miefiner, H., Die Kriegsseuchen nnd ihre Bekampfung.
(Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 201.)
Kurzer Rfick- und Ausblick anf das Gebiet der Kriegsseuchen
nnd ihre Bekfimpfung. Kallert (Berlin).
Schlegel, M., Bericht fiber die Tatigkeit des tierhygie-
nischen Instituts der Universitfit Freiburg i. Br. im
Jahre 1913. (Zeitschr. f. Tiermed. Bd. 18.1915. S. 295,364 n. 452.)
Ans dem reichhaltigen Bericht seien einige besonders bemerkens*
werte Mitteilungen hervorgehoben: Anthrax acutissimus bei 2 Militfir-
pferden, Milzbrandseptikfimie bei 1 Ziege, 6 Falle von Kehlkopf-
tnberkulose beim Rind, Tuberkulose des Uterns bzw. der Gartner -
schen Gange, Tuberkulose der Stirn- und Hinterhanptsbeine, der
rechten Hornzapfenhohle, der beiden Stirn- und Nasenhfihlen, ferner
knotige Tuberkulose der Zunge bei einer Kuh, Tuberkulose der
mfinnlichen Genitalien (primare Penistnberknlose und Orchitis et
Epididymitis tuberculosa caseosa beim Farren), generalisierte Tuber¬
kulose bei einem 6 Jabre alten Schaf und einer 8jfihrigen Ziege.
Die Pleuropneumonia septica bei Kalbern trat im Berichtsjahre
verschiedentlich enzootisch auf, ebenso die Kfilberruhr, oft neben der
septischen Pneumonie und nicht selten mit septischer Nabelinfektion
kombiniert. Bei reiner Kfilberruhr wurden mit der Schutzimpfung
gute Erfolge erzielt, wenn der Erreger aus einem Kalbe des Gehoftes
reingezfichtet und mit der Kultur spezifisches Ruhrantiserum her-
gestellt wurde. Seuchenhaftes bfisartiges Katarrhalfieber bei Jung-
rindera wurde als Stallseuche beobachtet, generalisierte Pyfimie
wurde bei 2 Ktthen, generalisierte Septikfimie bei 9 Rindern und
1 Hunde festgestellt. Staphylomykosis kam in seuchenhafter Aus-
breitung bei Feldhasen, Soorkrankheit bei Hfihnern zur Beobachtung.
Aus dem Gebiete der tierischen Parasiten folgen nachstehend
einige wichtige Funde: massenhafte Invasion von Sarkocystis miesche-
riana in der gesamten Skelettmuskulatur einer Ziege; massenhafte
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Krankheiten der Pferde.
Invasion von Fasciola hepatica in Darm nnd Leber einer Enh;
zahlreiche stecknadelkopf- bis kleinlinsengrofie, fibrose, nnentwickelte
Finnen bei einem 3 Wochen alten Kalbe; generalisierte Cysticercosis
bei Schweinen; Taeniasis dnrch Taenia crassicollis bei Katzen;
Magenwnrmseuche infolge Strongylus strigosns, Hasensterben ver-
ursachend; Dispharagns spiralis Molin, allgemeine An&mie and
Kachexie bei Hiihnern bedingend; Tropisurns fissispinns Diesing
im Drfisenmagen von Enten; Trichosoma tenuissimnm nnd Heterakis
maculosa, Anamie nnd Eachexie bei Tauben bedingend; Echino-
rhynchns clavula bei Aschen im Rbein; massenhafte Bremsenlarven
(Gastrophilus equi) im Magen sowie anf nnd nnter der Serosa des
Milz-Magenbandes, Eolik, Dnrchfall, Entzttndung und Lahmnng der
Nachhand beim Pferde hervorrufend. Eallert (Berlin).
Talentini, Italo M. e Stefani, Jnan, Nnovo coccobacilo cro-
mogeno. (Revista Zootecnica. VoL 5. 1915. No. 55.)
Verff. isolierten aus einer Sdematosen Phlegmone beim Pferde
einen nicht tierpathogenen, himbeerroten Farbstoff bildenden Cocco-
bazillus. Er war grampositiv, wnchs in Bonillon trfibe ohne Farb-
stoffbildung, verfliissigte Gelatine, hellte Milch langsam anf; anf
WiirtzschemMilchzuckeragar bildete er schwach Alkali, anf Tranben-
znckeragar Saure. Das FarbstoffbildungsvermSgen ging allm&hlich
zuriick. Verff. bezeichnen den Coccobazillus als C. paternalis.
Enrt Meyer (Berlin).
Gr&ub, E., Unsere Eenntnisse fiber den Erreger der
Brustseuche der Pferde. (Schweizer Arch. f.Tierheilk. Bd.67.
1915. S. 392 u. 449.)
Aus der eingehenden Besprechung der wichtigsten Unter-
snchungen, die bisher fiber die Atiologie der Brustseuche angestellt
worden sind, seien die Mitteilungen hervorgehoben, die Verf. fiber
die von ihm vorgenommene Nachprtifung von Eoneffs Entdeckung
des Brustseucheerregers macht. Es gelang, aus dem Blnte brust-
senchekranker Pferde wiederholt ein St&bchen zu ztichten, das dem
Koneffschen Erreger zn entsprechen schien. Die Behanptnng
Eoneffs jedoch, dafi das Serum solcher Pferde spezifische Aggluti-
nine fur die von ihm isolierten Bakterien enthalte, erwies sich nicht
als zutreffend, da das Seram gesander Pferde das St&bchen in der
gleichen Verdfinnung (bis 1:640) agglntinierte wie Brustseucheserum.
Eallert (Berlin).
Erhardt, Elinische Beobachtnngen fiber Brnstseuche nnd
Salvarsanbehandlnng im Felde. (Berl. tier&rztl. Wochen-
schr. Jg. 31. 1915. S. 521.)
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Krankheiten der Pferde.
27
Die Mitteilungen haben vorwiegend klinisches Interesse. Mit
der Salvarsan therapie warden sehr gunstige Erfahrungen gemacht.
2 Versuche, das Serum mit Salvarsan behandelter Brustseucherekon-
valeszenten therapeutisch zu verwenden, hatten kein eindeutiges
Ergebnis. Kallert (Berlin).
Burau, Uber ein Brustsenchelazarett im Felde. (Berl.
tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 529.)
Scbildemng der Einrichtung des Lazaretts nnd der Behandlong
der dort eingestellten Patienten. Mit der Salvarsan* nnd Neosal-
varsantherapie warden auch hier die besten Erfahrungen gemacht.
Kallert (Berlin).
Eisenbiatter, Uber die Behandlung brustseuchekranker
Pferde mit Alt-Salvarsan im Garde-Kttrassier-Regi-
ment w&hrend des Seuchenganges 1912/13. (Zeitschr. £
Veterinark. Jg. 27. 1915. S. 261.)
Bei der Behandlung von 126 an Brustseuche erkrankten Pferden
entfaltete das Salvarsan seine bekannte ausgezeichnete Heilwirkung.
Kallert (Berlin).
Barthel, Salvarsanbehandlung des infektibsen Katarrhs
der oberen Luftwege. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 1915. S. 65.)
Bei 17 an infektibsem Katarrh der oberen Luftwege leidenden
Pferden hatte die Salvarsanbehandlung (4,5 g Neosalvarsan intravenbs)
gate Wirkung, indem Krankheitsverlauf nnd Rekonvaleszenz erheb-
lich abgekurzt warden. Kallert (Berlin).
Reimers, Die Anwendung von Arsenpr¶ten zur Be¬
handlung der Brustseuche. (Berl. tierarztl. Wochenschr.
Jg. 31. 1915. S. 433.)
Von 12 leichten Brustseuchefailen warden 10 mit Arsinosolvin,
je einer mit Atoxyl and Plasmarsin behandelt, ohne daft sich eine
besonders ghnstige Wirkung gezeigt hatte. Dagegen warden von
83 ernstlich an Brustseuche erkrankten Pferden 82 durch Neosal-
varsaninfusionen geheilt. Kallert (Berlin).
Uinz, Behandlung der Brust- und Rotlaufseuche mit
Arsalyt. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 27. 1915. S. 175.)
73 Faile der genannten Krankheiten warden mit Arsalyt be¬
handelt. Die Wirkung war bei alien Pferden die gleiche wie nach
Neosalvarsaninjektionen. Samtliche Patienten waren 48 Stunden
nach der Einspritzung fieberfrei und ohne sichtbare Kranklieits-
erscheinungen. Kallert (Berlin).
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Kranklieiten der Pferde.
Kortbein, Behandlung der Brustseuche mit Arsalyt-
lbsung der Firma BOhringer u. Sdhne. (Ebenda. 8.174.)
In 86 Brustseuchefallen wurde die Bebandlnng mit Arsalyt, das
ebenso wie Salvarsan intravenos gegeben wird, angewendet. 85 Pferde
genasen, 1 Pferd starb an Herzerweiterung und Herzbeutelentzundung.
Zusammenfassend lie6 sich sagen, dafi Arsalyt in der Wirknng dem
Salvarsan wenigstens gleichkommt, dafi es geringere Nebenwirkungen
hat, also in dieser Beziehnng dem Salvarsan iiberlegen ist, nnd dafi
es, weil stets gebranchsfertig, in der Anwendnng erheblich einfacber
ist. Da es zadem nocb bedentend billiger ist, erscheint es in jeder
Beziehnng geeignet, das Salvarsan bei der Behandlnng der Brust¬
seuche zu ersetzen. Kallert (Berlin).
Rummel, Atoxylbehandlung der Brustseuche. (Ebenda.
S. 143.)
29 brustseuchekranke Pferde erhielten am ersten Tage der Er-
krankung Gaben von Atoxyl intravenos infundiert, die zwischen 3
und 12 g schwankten. Bei verschiedenen schwer erkrankten Pfer-
den wurden an den folgenden Tagen die Infusionen mehrmals
wiederholt. Da der Verlauf der Brustseuche in alien diesen Fallen
durch das Atoxyl in keiner Weise gunstig beeinfluflt wurde, kann
das Atoxyl als Heilmittel gegen diese Krankheit nicht in Betracht
kommen. Eallert (Berlin).
Schneider, Behandlung der Brustseuche mit Ozonal.
(Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 27. 1915. S. 180.)
In 4 Fallen von Brustseuche wurden mit Ozonal, das ein ozoni-
siertes Terpen darstellt und intravenhs gegeben wird, sehr giinstige
Resultate erzielt. Kallert (Berlin).
v. Szily, Paul und v. Bessko, Josef, Bakteriotherapie der
Pferdebrustseuche. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915.
S. 517.)
Durch die guten Erfolge angeregt, die beim Typhus abdominalis
und anderen Krankheiten des Menschen mit der Bakteriotherapie
erzielt worden sind, versuchten Verff. die gleiche Heilmethode bei
der Brustseuche der Pferde. Da der Erreger dieser Krankheit bis
jetzt noch nicht entdeckt ist, ein speziflsches Vaccin deshalb nicht
zur Yerfugung stand, wurden versuchsweise Cholera- und Typhus-
impfstoff angewendet. Wie aus den mitgeteilten Fallen und aus
den beigefugten Temperaturkurven hervorgeht, war die Impfung stets
von auffalligem Erfolg begleitet Es traten starker Temperatur-
abfall und eine wesentliche Besserung des Allgemeinbefindens ein.
Kallert (Berlin).
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Krankheiten der Pferde and der Binder.
29
Holterbach, H., Serum oder Vaccine? (Osterreich. Woclienschr.
f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. S. 27, 36 u. 43.)
Nach einleitenden allgemeinen Betrachtungen wird unter Schil-
derung einer Reihe von Versuchen and Fallen aus der Praxis die
Vaccinetherapie der Druse empfohlen. Kallert (Berlin).
Sustmann, Ein Beitrag zur Anwendung der Sera arti¬
ficial! a. (Munch, tierarztl. Woclienschr. Jg. 65. 1914. S. 537.)
In 12 Fallen von Druse hatte die Behandlung mit Serum arti¬
ficial von der chemischen Fabrik Aubing bei Mtinchen Erfolg, in
einigen Fallen von schwarzer Harnwinde versagte diese Therapie.
Kallert (Berlin).
Kitt, Th., Die neueren Forschnngen fiber das seuchen-
hafte Verwerfen. (Monatsh. f. prakt. Tierheilk. Bd. 26. 1914.
S. 80 u. 164.)
Sammelreferat. Kallert (Berlin).
Orth, Die Knfitchenseuche der Binder. (Munch, tierarztl.
Wochenschr. Jg. 65. 1914. S. 637 u. 657.)
Ausffihrliche Besprechung der Atiologie, Symptomatology, Ver-
breitung und Behandlung der Knfitchenseuche des Rindes.
Kallert (Berlin).
Ott, Uber Knfitchenseuche des Rindes und Sterilit&t.
(Mfinch. tierarztl. Wochenschr. Jg. 65. 1914. S. 729 u. 753.)
Die Au8ffihrungen fiber die Knfitchenseuche des Rindes erstrecken
sich auf die Atiologie, Bedeutung und Behandlung dieser Krankheit.
Kallert (Berlin).
Richter, J., Beitrfige zur Kenntnis der puerperalen Py-
fimie des Rindes. (Zeitschr. f. Tiermed. Bd. 18. 1914. S. 323.)
An der Hand eines Materials von 36 Fallen konnte Verf. fest-
stellen, dafi die im Anschlufi an eine puerperale Primfirerkrankung
(Retentio secundinarum, Endometritis catarrhalis, Metritis purulenta)
vorkommenden Metastasen beim Rinde der Hauflgkeit nach in fol-
genden Kfirperteilen aufzutreten pflegen: Gelenke (Sprunggelenk),
Sehnenscheiden (Beugesehnen), Enter, Lungen, Haut und Unterhaut.
Eine Endocarditis scheint im Anschlufi an puerperale Infektionen
beim Rinde selten vorzukommen. Hinsichtlich des Sitzes unter-
scheiden sich mithin die puerperalen Metastasen beim Menschen und
Rinde. Wahrend sich beim Menschen bei der thrombo-phlebitischen
Form des Puerperalfiebers die Metastasen gewfihnlich in den Lungen,
nachstdem in der Milz und im Gehim finden, womit meistens eine
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30
Krankheiten der Binder.
paerperale Endocarditis einhergeht, treten beim Rinde in erster
Linie Metastasen des Bewegungsapparates, insbesondere der Sprung-
gelenke and der Beugesehnenscheiden, sodann im Eater and in den
Langen hervor. Poppe (Berlin).
Reinhardt, R. and Ganfi, K., Untersnchungen dber das Vor-
kommen von Antikdrpern gegeniiber dem Bacillus
abortas infectiosi im Blute and in der Milch abortus-
kranker Tiere. (Zeitschr. f. Infektionskrankh. a. flyg. d. Haast.
Bd. 16. 1914/15. S. 219.)
Da bis jetzt die Untersuchang der Milch mittels der Aggluti¬
nation and Komplementbindang zam Nachweis von Immanstoffen des
infektiosen Abortus keine brauchbaren Resultate ergeben hatte,
stellten Verff. diesbezugliche Versuche mit der Milch spontan infi-
zierter Kiihe, die verkalbt hatten, and mit der Milch von zwei
kunstlich infizierten Ziegen an. Dabei zeigte es sich, dad spezifische
Antikorper bei abortusinflzierten Tieren regelm&dig in die Milch
ubergehen and sich dort langere Zeit halten. Sie lassen sich im
Milchserum mit Hilfe der Agglutinations- and Komplementbindungs-
methode nachweisen. Der Agglatinationstiter des Milchseroms abortus-
kranker Tiere schwankt zwischen 1:20 and 1:1000 und betragt in
der Regel 1:100 bis 1:500. Die Komplementbindungsreaktion ist
als positiv anzusehen, wenn mit 0,2 ccm Milchserum Oder weniger
Bindang erzielt wird. Die Milch ist bei Verwendung des Milch-
serams zam Nachweis des infektiosen Abortas mit Hilfe der ge-
nannten Methoden sehr wohl geeignet In der Praxis hat die Ver¬
wendung der Milch vor dem Bint den Vorzng, dad die Milch stets
sehr leicht erh<lich ist.
Bei der Untersuchang des Milchserams empfiehlt sich ebenso wie
bei der des Blatserams die kombinierte Anwendung der Agglutination
and Komplementbindung. Werden gleichzeitig die Milchsera von meh-
reren Tieren desselben Bestandes, insbesondere von solchen, die vor noch
nicht zu langer Zeit abortiert haben, mittels beider Methoden unter-
sucht, so l&dt sich dadurch die Diagnose wohl mit derselben Sicher-
heit wie durch eine Blutuntersuchung stellen. Kallert (Berlin).
Kreutzer, Knotcbenseuchebek&mpfung. (Munch, tierarztl.
Wochenschr. Jg. 66. 1914. S. 567.)
Durch Versuche an mehreren hundert Rindem hat Verf. fest-
gestellt, dad Bolus alba ein vorzugliches and einfaches Mittel gegen den
ansteckenden Scheidenkatarrh des Rindes ist. Eallert (Berlin).
Albert, St., Uber ein znverl&ssiges Heilverfahren bei
alien schweren infektiSsen Erkrankungen des Magen-
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Krankheiten der Binder nnd der Schweine.
31
Darmkanals der Haustiere, insbesondere bei der
Kalberruhr, and die Bedeatang des Bolus alba bei
der Behandlung von Bakterienkrankheiten. (Munch,
tierarztl. Wochenschr. Jg. 66. 1914. S. 489 u. 613.)
Angeregt durch die Erfolge, die Stumpf in Wiirzburg durch
Behandlung yon Brechdurchfall der Kinder, Cholera und anderen
infektiOsen Darmerkrankungen mit Bolus alba erzielte, behandelte
Verf. eine groBere Reihe von Darmentzundungen bei Pferden, Rin-
dern und Hunden mit diesem Mittel und machte damit ebenfalls die
besten Erfahrungen. Kallert (Berlin).
Dietz, G., Mitteilung iiber die Anwendung von Bolus
alba bei Kalberruhr und krupposer Darmentziindung
des Rindes. (Mtinch. tierarztl. Wochenschr. Jg. 65. 1914. S. 618.)
In 20 Fallen von Kalberruhr und 3 Fallen kruppSser Darm-
entzUndung des Rindes wurden durch Verabreichung von Bolus alba
beachtenswerte Erfolge gezeitigt. Kallert (Berlin).
Falk, Die Bolus alba-Therapie bei Kaiberdurchfallen.
(Miinch. tierarztl. Wochenschr. Jg. 65. 1914. S. 518.)
Die Behandlung von DurchfUllen bei Kalbern und Kiihen mit
Bolus alba hatte sehr gute Ergebnisse. Kallert (Berlin).
Meyer, K. F., The etiology of symptomatic anthrax*' in
swine. „Specific gas-phlegmon of hogs. (Journ. of infect.
Diseases. Vol. 17. 1915. p. 458.)
Bei Schweinen kommt eine Krankheit vor, die dem Rauschbrande
des Rindviehs im Aussehen und den inneren Veranderungen gleicht.
Diese Krankheit war aus Europa schon wiederholt beschrieben. Jetzt
kam auch in Amerika eine kleine Seuche vor. Als Erreger der
Krankheit wurde ebenso wie in Europa der Ghon-Sachssche
Bazillus gefunden. Es handelt sich um einen Bazillus, der zu der
Gruppe der Bazillen des malignen Odems geh6rt. Die Krankheit
ist also von dem Rauschbrande ursachlich verschieden, und es wird
vorgeschlagen, sie als spezifische Gasphlegmone der Schweine zu be-
zeichnen. Es wird eine sehr eingehende Beschreibung des Bazillus
gegeben und sein Verhalten bei der Zflchtung und im Tierversuche
sorgfaitig gepriift. Untersuchungen tiber die Immunitatsproben sind
noch im Gange. Es gibt bisher keinen Beweis, daB Schweine fiir
Rauschbrand empfanglichsind. W. fl.Hoffmann(Wilhelmshaven).
Standfufi, Richard, Zur Schweinepestfrage, mit besonderer
Berttcksichtigung des Ferkeltyphus. (Zeitschr. f. In-
fektionskrankh. u. Hyg. d. Haust. Bd. 16. 1914/15. S. 459.)
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82
Krankheiten der Schweine.
In dem Streite darfiber, ob der Ferkeltyphns als besondere
Krankheit Oder lediglich als eine Form der Schweinepest aufzufassen
sei, vertritt Yerf. auf Grand zahlreicber praktischer Erfahrnngen
die Ansicht, daB der Ferkeltyphns sowohl atiologisch als auch patho-
logisch-anatomisch dentlich von der Schweinepest zn nnterscheiden
sei. Der Ferkeltyphus werde ohne Beteiligung des flltrierbaren
Virus dnrch einen biochemisch and agglutinatorisch scharf gekenn-
zeichneten Bazillus ans der Coli-Typhusgruppe hervorgerufen. Anch
klinisch and pathologisch-anatomisch sei die Unterscheidnng des
Ferkeltyphus von der Schweinepest nicht schwer, wie ein mit-
geteilter typischer Fall besonders gut beweist. Die Ausfuhrungen
des Verf. richten sich besonders gegen Joest, der mehr aus theo-
retischen Erw&gungen den Ferkeltyphus als selbstandige Krankheit
nicht gelten lassen will (s. die gleiche Zeitschr. Bd. 15. S. 427). —
Die Frage, ob es selbstandige seuchenhafte Erkrankungen gibt>
welche durch Paratyphusbakterien verursacht werden, halt Verf.
weder wissenschaftlich noch praktisch fur geniigend geklart, nm
schon jetzt Bezeichnungen wie Paratyphus des Schweines, Parapest
Oder dergleichen festlegen zu konnen. Kallert (Berlin).
Healy, Daniel J. and Smith, Wallace Y., Complement fixation
in hog cholera. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 17. 1915. p. 713.)
Verff. stellten aus zerkleinerten Mesenterialdriisen hogcholera-
kranker Schweine durch Digerieren mit Traubenzuckerbouillon bei
4° wahrend 8 Tagen einen Extrakt her, den sie im Komplement-
bindungsyersuch gegentiber dem Serum immuner Tiere priiften. Sie
erhielten positive Komplementbindung, wahrend diese mit normalem
Serum negativ ansfiel.
Der Extrakt muflte aus vergrofierten, blutreichen, dunklen Drtisen
hergestellt sein. Er verlor seine Wirksamkeit beim Aufbewahren
allmahlich. Durch Berliner Porzellanfilter lieB er sich ohne Einbufie-
an Wirksamkeit filtrieren, dagegen verlor er beim Passieren von
Chamberland-F-Filtern seine Wirksamkeit.
Kurt Meyer (Berlin).
Schern, Kurt und Stange, Ch., tiber Schweinepest nnd ihre
Bekampfung in Nordamerika. (Zeitschr. f. Infektionskrankh.
u. Hyg. d. Haust. Bd. 16. 1914/15. S. 27.)
Die durch mehrere Abbildungen und eine Reihe von Tabellen
erltiuterten Ausfuhrungen enthalten Angaben tiber die praktischen
Leistungen der Impfstoffe in Nordamerika, im besonderen tiber die
Impfungen in infizierten und gesunden Herden nnd tiber die Werte,.
die durch die Impfung gegen Hogcholera im Staate Iowa erhalten.
werden konnen. Kallert (Berlin).
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Krankheiten der Schweine.
33
Schern, Kurt, Uber die Bekfimpfnng der Schweinepest
in Deutschland. (Ebenda. S. 139.)
Verf. macht anf Qrnnd der in Nordamerika gesammelten Er-
fahrnngen Vorschlage znr Bek&mpfong der Schweinepest in Deutsch¬
land, in denen er die prophylaktische Seramimpfung nnd die Mit-
arbeit der in Frage kommenden Institute warm befdrwortet.
Kallert (Berlin).
Settele, Mitteilungen fiber mit dem Serum gegen
Schweinepest nach Hntyra nnd Koeves gelegentlich
des Ausbruches der Schweinepest in der Schweine-
zncht- nnd Mastanstalt N. vollzogene Impfungen.
(Mfinch. tierfirztl. Wochenschr. Jg. 65. 1914. S. 777 n. 805.)
Die Impfung mit dem Seram gegen Schweinepest nach Hntyra
nnd Koeves, die in einem Schweinebestand von 707 Stuck nach
Ansbruch der Schweinepest angewendet wnrde, ffihrte zn folgenden
Ergebnissen:
1. Eine Heilwirkung kam dem ImpfstofF anf Grand der gemachten
Beobachtungen nicht zn. Im Gegenteil trat bei Impfung von schon
erkrankten Tieren eine Verschlimmerang, stfirmischer Verlauf nnd
80 bis 100 Proz. Notschlachtungen gegenttber 50 Proz. bei nicht
geimpften Tieren ein.
2. Die Schntzwirknng hielt nur knrze Zeit an, wenn nicht die
geimpften Tiere mfiglichst bald nach der Impfung durch Aufnahme
von Virus sich aktiv immunisieren konnten.
3. Genane umfangreiche Beobachtungen ergaben, dafi sich ge-
impfte Tiere gegenfiber den ungeimpft gebliebenen Kontrolltieren in
unverseuchten nnd unverdfichtigen Stallungen gleich entwickelten.
4. Es hat die Schutzimpfnng Wert in grofien Bestanden, in denen
m5glichst nnmittelbar nach den ersten Krankheitserscheinungen die
noch vorhandenen Schweine der verseuchten Stallungen geimpft
werden. Kallert (Berlin).
Pfeiler, W., Warnm versagt die Schutzimpfnng gegen
Schweinepest in der dentschen landwirtschaftlichen
Praxis in den meisten Fallen? (Berl. tierfirztl. Wochenschr.
Jg. 31. 1916. S. 277.)
Vert schildert kurz zwei schon vor mehreren Jahren im patho-
logischen Institnt der tierfirztlichen Hochschnle zn Berlin angestellte
Versnche, die sich auf die Wirksamkeit der Seramschutzimpfung bei
Schweinepest unter besonderen Umstfinden bezogen. In dem einen
Versnch starben Tiere, als sie, in einem Seuchenstall sitzend, noch
wfihrend der Inknbation mit Virasmaterial geffittert warden. Es
war somit das Verhfiltnis der kfinstlichen Infektion bei in einem
Erste Abt. B«f. Bd. 65. No. 1/2. 8
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Kraakheiten der Hande.
Seachenstall befindlichen serumgeschiitzten Tieren dadorch geschaffen
worden, dad eine Fattening mit Virusmaterial vorgenommen wurde.
Der Sernmschatz kann also bei einem Tier, das riel Vims aufnimmt,
unter Umst&nden nicht ausreicben, tun die starke Infektion zu para-
lysieren, so dad es in einem schwer infizierten Stalle unmoglich sein
kann, durch den Serumscbntz die Infektion anfznhalten. In dem
zweiten Versuch erkrankten die Tiere, als die FUtterung mit Virus-
material erheblich sp&ter vorgenommen wurde, nicht Offenbar batten
sie sich, unter dem Schutze des Serums stehend, durch Aufnahme des
im Stalle verstreuten Virus aktiv immunisiert. Kallert (Berlin).
Carini, A., Tiber die Hundekrankheit Nambi-nvu und
ihren Parasiten, Rangelia vitalii. (C. f. Bakt. Abt L
Orig. Bd. 77. 1915. S. 265.)
In Brasilien ezistiert eine schwere Infektionskrankheit der
Hunde, im Volksmunde Nambi-nvu genannt, die durch Ikterus, durch
Haut- und innere Blutungen charakterisiert ist and durch einen
Parasiten aus der Familie der Piroplasmidae, Rangelia vitalii, er-
zeugt wird. Gildemeister (Posen).
Sanfelice, Francesco, Tiber die bei der Staupe vorkommen-
den EinschluflkSrperchen. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76.
1915. S. 495.)
Die Einschliisse konnen auBer im Zentralnervensystem, in den
Lungen und der Bindehaut auch in anderen Organen der an Staupe
zugrundegegangenen Hunde angetroffen werden. In bezug auf die
Form unterscheidet man regelmaBige, rundliche oder ovale und un-
regelm&Bige Einschliisse von sehr verschiedener Gestalt; in bezug
auf die Struktur kann man zwischen homogenen und Einschliissen
mit vakuolenartigen Innengebilden unterscheiden. Die Einschliisse
konnen nicht als Protozoen aufgefafit werden, da sie nukle&ren oder
cytoplasmatischen Ursprungs sind. Mittels Verimpfung des Staupe-
virus in Igel konnen Einschliisse erzeugt werden. Die grofien Form-
unterschiede, welche die Einschlusse ganz unabh&ngig von ihrem
Ursprung in den Geweben zeigen, sprechen gegen ihre parasit&re
Natur. Gildemeister (Posen).
Jakob, H., Therapeutische, kasuistische und statistische
Mitteilungen aus der Klinik fiir kleine Haustiere an
der Reichstierarzneischule in Utrecht (Holland).
Jahrgang 1912/13. (Zeitschr. f. Tiermed. Bd. 18. 1915. S. 159.)
An parasit&ren und infektiSsen Krankheiten kam in erster Linie
Staupe, in zweiter Helminthiasis (Ascariasis, Taeniasis) vor, ferner
ziemlich haufig Acariasis oder Demodikosis. Die therapeutischen
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Kr&nkheiten der Hiihner.
35
MaBnahmen bei der Staupe (361 Falle) beschrknkten sich neben
bygienischen und diatetischen Yorscbriften and einer meist sympto-
matischen Behandlung anf die Anwendnng interner Desinfektions-
mittel, die sich bei leichten and mittelschweren Fallen bewahrten.
Ein Versnch, einen schweren Fall yon Staupekrkmpfen dnrch intra-
lumbale Gaben von Alypin zn behandeln, wird ausfuhrlich geschildert.
An Wurmern (126 Falle) warden hauptsachlich Ascaris mystax,
Taenia cucumerina und coennrus beobachtet. Neben 117 mit Akariasis
resp. Demodikosis behafteten Hnnden kamen 32 Falle von Phthiriasis
and einige wenige (6) von Sarkoptesraude zur Behandlung. Bei den
Katzen war Scabies sarcoptica haufig (27 Falle).
Eallert (Berlin).
Beach, B. A., Lothe, H. and Halpin, J. G., An outbreak of
roup and chicken-pox in which the high mortality
was apparently caused by a secondary invader.
(Jonrn. of infect. Diseases. Vol. 17. 1915. p. 554.)
Bericht iiber einen Ausbruch von Hiihnercholera, bei dem eine
Anzahl von Tieren an einer Sekundarinfektion zugrunde ging, die
anf Bazillen der Gruppe der hamorrhagischen Septikamie zuruckzu-
fuhren war. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Doerr, B. and Pick, B., Untersachnngen liber das Virus
derHiihnerpest. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 476.)
Huhnerpestvirus in Form von erythrocytenffeiem Serum kranker
Hiihner verschwindet nach intravenfiser Zufuhr ans der Blutbahn
und den Organen natiirlich immnner Tiere (Kaninchen, Meerschwein-
chen, Frosche) innerhalb 1—2 Stnnden vollkommen. Huhnerpestvirus
in Form von virnlenten, gewaschenen Hiihnererythrocyten halt sich
in der gleichen Tierspezies langer als 24 Stunden.
Der Mechanismus der Vernichtnng des Virus im natiirlich im-
munen Tier konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden; vielleicht
liegt eine kombinierte Serum-Leukocyten-Wirkung (Phagocytose) vor,
da in einzelnen Reagenzglasversuchen eine Virulizidie dieser Faktoren
zn beobachten war.
Junge Ganse lassen sich dnrch intravenfise Injektion virnlenten
Hiihnersernms todlich infizieren, alte Ganse nicht. Sowohl bei jungen
wie bei alten Gansen kommt es zn einer im Vergleich zum Huhne
nicht hochgradigen Septikamie, die transitorisch ist und urn den
5.-9. Tag abklingt. Die wirksam infizierte Gans kann zur Zeit
des Exitus virusfreies Bint and virusfreie Organe besitzen, d. h. das
Virus lafit sich dnrch Verimpfung solchen Materials anf normale
Hiihner nicht mehr nachweisen.
Intravenos injiziertes „Serum-Virus“ halt sich in Tauben ver-
3*
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36
Krankheiten der Htthner.
schieden lange, yon Stunden angefangen bis zu 3 Tagen und darfiber.
Tauben kfinnen auf intravenbsem Wege nicht tfidlich infiziert werden.
Optochinum hydrochloricum und basicum, Salvarsan, Natrium
salicylicum Oder Kombinationen dieser Chemikalien beeinflussen den
InfektionsprozeB beim Huhne nicht. Urotropin scheint in geringem
Grade hemmend zn wirken.
Das Virus passiert zweifache Kollodiumhaute und wird durch
4- bis 7fache zurfickgehalten; 3fache stehen an der Grenze der
Permeabilitat
Knlturen des Virus im Kollodiumsfickchen, welche in die Peri-
tonealhQhle normaler Hiihner versenkt wurden, mifilangen. Das Virus
h< sich im Kollodiumsack hSchstens 6 Tage.
Das von den Verff. nntersuchte Hfihnerpestvirus war nicht kon-
tagios. Verfutterungen groBer Virusmengen, Kontakt mit Hfihnerpest-
kadavern (nngezieferfreien!) bewirkten keine Anstecknng.
Gildemeister (Posen).
Kraus, R. nnd Lowy, 0., Uber Hfihnerpest. 3. Mitteilung:
Uber eine Varietat des Hfihnerpestvirus. (C. f. Bakt
Abt. L Orig. Bd. 76. 1916. S. 343.)
Eine unter den anf dem Markte gekanften G&nsen aufgetretene
Erkranknng bildete den Ausgangspnnkt der Untersuchnngen. Anf
Grand der negativen bakteriologischen nnd protozoologischen Blut-
nnd Organnntersnchnngen der zugrnndegegangenen G&nse handelte
es sich wahrscheinlich nm eine dnrch filtrierbares Virus hervor-
gerufene Infektionskrankheit. Als nach einigen Tagen ein in dem-
selben Kafig beflndlicher Fasan ebenfalls spontan starb, warden die
Versnche in der angedenteten Richtnng fortgesetzt nnd bestatigten
die Annahme.
Als Ergebnis dieser Untersuchnngen ist folgendes anzusehen:
Durch diese und die friiheren Untersnchungen der Verff. ttber
filtrierbares Virus ist nachgewiesen worden, dafi es Varietaten, nahe-
verwandte Arten des filtrierbaren Virus (Lyssa, Hiihnerpest) geben durfte.
Das Gehirn der snbkntan infizierten jungen Ganse lafit sich fiber
Kali cau8ticum derart abschwachen, daB es als Vaccin far Hfihner
verwendet werden kann. Rfickenmark der infizierten Hfihner nnd
aiteren Gfinse konnte in dieser Weise nicht abgeschwficht werden.
Das originfire Hfihnerpestvirus ist ffir alte Gfinse von der Subkntis
nicht infektiSs. Das von den Verff. gefundene nene Virus infiziert
anch alte Gfinse von der Snbkutis, zum Unterschied vom originfiren
Virus, nnd ist als eine Abart des Hfihnerpestvirus anzusehen. Das
originfire Hfihnerpestvirus, snbkntan alten Gfinsen injiziert, erzeugt
Immnnitfit gegen das neue Virus. Gfinse, welche mit Hfihnerpest¬
virus immunisiert sind, liefern ein pestizides Serum, welches imstande
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Htthnerlenkose. — Fattervergiftungen. — Fleischbeschau. — Neue Literatar. 37
ist, das neue Virus in vitro zu zerstoren. Dieses Serum verleiht,
Hiihnern injiziert, Schutz gegen das neue und gegen das origin&re
Virus. Gildemeister (Posen).
Ellermann, Untersuchungen fiber die fibertragbare
Htthnerlenkose. (BerL klin. Wochenschr. 1915. S. 794.)
Vert konnte schon frtther feststellen, dafi eine Art Leuk&mie
der Htthner durch ein filtrierbares Virus hervorgerufen wird.
Mit Hilfe dieser Infektion konnten alle klinischen Erscheinungs-
arten der Leuk&mie, sowohl die lymphatischen als auch die mye-
loischen, hervorgerufen werden. Schmitz (Halle a. 8.).
TOdliche Vergiftungen durch Aufnahme von mit Schim-
mel- und Befallungspilzen behaftetem Futter. (Zeitschr.
£. Veterinfirk. Jg. 27. 1915. S. 206.)
Tbdliche Futtervergiftungen. (Ebenda. S. 238.)
Schimmelpilzvergiftung durch verdorbene Cichorie.
(Ebenda. S. 238.)
Futtervergiftungen durch verschimmeltes Hacksel-
und Streustroh. (Ebenda. S. 267.)
Easuistische Beitr&ge. Eallert (Berlin).
Strose, A., Bemerkungen zu den neuen Bestimmungen
fiber die Handhabung der bakteriologischen Fleisch-
beschau. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 25. 1915. S. 1.)
Verf. bespricht an der Hand der neuen Bestimmungen ttber die
Ausfuhrung der bakteriologischen Fleischbeschau alle die Punkte,
die bei Beurteilung des Ergebnisses der bakteriologischen Unter-
suchung fttr die Praxis der Fleischbeschau in Betracht kommen.
Ein Endurteil ttber den Wert des Verfahrens, namentlich auch darttber,
ob Vereinfachungen eintreten kSnnen, wird jedoch erst auf Grand
mehrj&hriger Erfahrung an einem grofien Material zu gewinnen sein.
Poppe (Berlin).
Neue Literatur,
zusammengestellt von .
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar der Kdnigl. Bibliothek in Berlin.
Allgemeines fiber Bakterien und Parasiten.
Abel, Rad., B&kteriologisches Taschenbach. Die wichtigsten techniscben Vor-
schriften zur bakteriologischen Laboratoriumstecbnik. 19. Anfl. Wttrzbnrg, Ka-
bitzscb, 1916. VI, 140 p. 8°. 2,60 M.
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38
Neue Literatur.
Watson, Malcolm, Rural sanitation in the tropics being notes and observations in
the Malay Archipelago, Panama and other lands. London, Murray, 1915. 320 p. 8°.
M. Fig.
Untersnchnngsmethoden, Instmmente nsw.
Carnot, P. et Weill-Halld, B., Culture en „tubes de sable* pour le diagnostic
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Acad. Sc. T. 160. 1915. N. 4. p. 148-150.)
Danmdzon, G., La pomme de terre substratum et agent de dissemination du pneumo-
bacille de Friedl&nder dans la nature et particuli&rement dans les eaux. (Compt
rend. Acad. Sc. T. 160. 1915. N. 7. p. 285 -286.)
Delbet, Pierre, La pyoculture. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 160. 1915. N. 24. p. 755
—758.)
Fin, P. C., De gistingsproef van C. Eijkman ter opsporing van faecale veront-
reiniging van water. (Geneesk. Tijdschr. voor Nederl.-Indie. Deel 55. 1915. Afl. 6.
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Krieger, A., Flasche mit durchlochtem Glasrand. (Chemiker-Ztg. Jg. 40. 1916.
N. 36. p. 210.)
Krumwiede, Charles jr., Pratt, Josephine S. and McWilliams, Helen J., The
use of brilliant green for the isolation of typhoid and paratyphoid bacilli from
feces. (Journ. of infect, dis. Vol. 18. 1916. N. 1. p. 1—13.)
Smith, G. H. and Cook, M. W., The mechanism of the Abderhalden reaction with
bacterial substrates. (Journ. of infect, dis. Vol. 18. 1916. N. 1. p. 14—19.)
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—302. 9 Taf. u. 5 Fig.)
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(Compt. rend. Acad. Sc. T. 161. 1915. N. 23. p. 709—712. 1 Fig.)
Collin, B., A propos de Chromidina elegans (Foettinger). (Compt. rend. Acad. Sc.
T. 160. 1915. N. 12. p. 406—408.)
Jollos, V., Neuere Untersuchungen iiber die Darmparasiten des Menschen. Sammel-
ref. (Arch. f. Protistenk. Bd. 36. 1916. H. 3. p. 364—371.)
Konsnloff, St., Untersuchungen iiber die Rotatorienparasiten. (Arch. f. Protistenk.
Bd. 36. 1916. H. 3. p. 353—361. 9 Fig.)
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Trinci, Giulio, Orcheocystis lacertae, nuovo Telosporidio (Aggregatario ?) parassita
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Acad. Sc. T. 160. 1915. N. 4. p. 151—152.)
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T. 160. 1915. N. 14. p. 443—445.)
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rend. Acad. Sc. T. 160. 1915. N. 18. p. 608-610.)
Honlbert, C. et Galaine, C., Snr le chambrage des hnltres et snr Tinfection pos¬
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Bordas, F. et Brnfere* S., Contribution a Tetnde des phenomenes de la putrefaction.
(Compt. rend. Acad. Sc. T. 161. 1915. N. 2. p. 34—36.)
Piettre, Maurice, Snr Talimentation des armees en campagne. (Compt. rend. Acad.
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Trillat, A., Etnde snr les ponssieres aqueuses microbiennes des locanx habites.
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Beziehnngen der Bakterien nnd Parasiten zur belebten Natur.
Krankheitserregende Bakterien nnd Parasiten.
Raphael, A. et Frasey, V., Toxine dn vibrion septique et antitoxine correspondante.
(Compt rend. Acad. Sc. T. 161. 1915. N. 12. p. 361-364.)
A. lnfektiose Allgemcinkrankheitcn.
Trypanosomenkrankheiten.
Sttthmer, A., Uber lokale (primfire) Krankheitserscheinnngen an der Stelle der In-
fektion bei der Nagana-Erkranknng des Kaninchens (Trypanosomenschanker). Ihre
Bedeutung fttr die Benrteilnng des Verlanfs der Kaninchentrypanosomiasis. Uber-
gang des primaren in das seknndare Krankheitsstadinm (Rezidivstammbildnng).
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(Q-c.)
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CentralMatt far Bakterlologte ete. I. All Referate.
■ Bd. 65. No. 3/4. ======
Ausgegebm am 22. August 1916.
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Earze Ubersicht fiber die praktisch in Betracht kommenden
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W. Gaehtgens (Hamburg).
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W. Gaehtgens (Hamburg).
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(Wien. med. Wochenschr. 1914. S. 1146.)
Klinisches. W. Gaehtgens (Hamburg).
Friedemann, IJlrich, Uber Opsonine and Yaccinetherapie.
(Zeitschr. £. firztL Fortb. 1914. S. 481.)
Die Grnndlage ffir die heutige Yaccinebehandlung bildet die
Wrightsche Lehre, obwohl sie nicht mehr in alien Einzelheiten
haltbar ist. Es brancht deshalb hentzntage aach nicht mehr der
opsonische Index allein aasschlaggebend za sein ffir die Einffihrung
des Vaccins, sondern das ganze Verhalten des Kfirpers wird berfick-
sichtigt. Urn das Richtige in jedem Falle za treffen, ist grofie Er-
fahrnng and Geschick notwendig. Tatsfichlich sind bei einer Reihe
von Erkrankungen mit der Yaccinebehandlung gate Erfolge erzielt,
so namentlich bei verschiedenen chronischen Leiden, wie Fnrunknlose,
Nebenhoden- and Gelenkentzfindungen bei Tripper, Colierkrankangen
der Harnwege, Mischerkrankangen bei der Lungentuberkulose and
anderen. Uber die Erfolge bei aknten Infektionen, wie bei der
Sepsis, sind die Meinungen noch geteilt. Im grofien and ganzen
Eiate AM. Ref. Bd. 65. No. S/4. 4
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50
Immanitatsforechang.
besteht aber der bestimmte Eindrack, dafi es sich am ein Behand-
langsyerfahren bandelt, das aaf sicherer Grandlage raht and daram
mit fortschreitender Erfahrang auch noch eine weitere Steigerang
seiner Leistangsf&higkeit erhoffen lfifit.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Marxer, A., Technik der Impfstoffe and Heilsera. 319 S.
Brannschweig (Friedr. Yieweg a. Sohn) 1915. Pr. geh. 8 M., geb. 9 M.
Verf. hat in dem vorliegenden Buche in geschickter and aberaas
zweckmafiiger Weise das Wesentliche fiber die Technik der Impf-
£toffe and Heilsera zasammengestellt. Dadurch dafi der Stoff alpha*
Dptisch geordnet ist, ist eine schnelle Orientierang ermOglicht. In
der Einleitang ist in Kurze soweit aaf das Theoretische der Immu-
nitatslehre eingegangen, als zum Verstfindnis des Hauptteiles nOtig
ist. Der Anhang enth< in gedr&ngter Form eine Zusammenfassang
fiber die Uberempfindlichkeit Das handliche Bach des Verf. darf einer
freundlichen Aufnahme sicher sein. Gildemeister (Posen).
Stone, William, A note on the preparation of bacterial
vaccines. (Journ. of the Americ. med. Ass. Yol. 63. 1914. p. 1011.)
Es wird empfohlen, zur Herstellung von Vaccinen die Bakterien
grfindlich zn waschen, am stfirende Wirkungen von seiten anderer
Eiweifistoffe anszaschliefien, die als Ausscheidungsstoffe der Bakterien
oder als Bestandteile des Nfihrbodens den gewfihnlichen Vaccinen
beigemischt sein kfinnen. Diese gewaschenen Vaccinen enthalten
nor die zelligen Bestandteile, die fiir die Immanisierang notwendig
sind, and eigenen sich viel besser far die Einspritzang in die Blut-
bahn. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fitsch, C. P., A review of the principal methods used to-
standardize bacterins (bacterial vaccines). (Ibid.
Vol. 65. 1915. p. 893.)
Die verscbiedenen Arten, bakterielle Vaccinen zu prfifen, werden
beschrieben. Die Verfahren nnter Benutznng der Blutkorperchen-
zahlkammer weisen die besten Ergebnisse aaf. Mit anderen Ver¬
fahren findet man zahlenmofiige Abweichungen am 5—15 °/ 0 . Sehr
schnelles Arbeiten ist ermoglicht darch vergleichsweise Benutzung
einer feinen Anfschwemmang von Bariumchlorid, das sog. Nephelometer-
verfahren; aber dieses Verfahren ermfiglicht nur eine annahernde
Genauigkeit. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hirschfeld, Ludwig, Vererbnngsprobleme in der Immuni-
tfitsforschnng. (Correspondenzbl. f. Schweizer Arzte. 1914.
S. 1457.)
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Immimit&tsforschuiig.
51
Antrittsvorlesung, zu karzem Referat nicht geeignet.
Gildemeister (Posen).
Hamburger, Der Einflufi der Immuni tfitsforschung anf
die Lehre von der Arteigenheit, der Verdannng und
der Assimilation. (Beitr. z. Klin. d. Infektionskrankh. n. z.
Immunitatsforsch. Bd. 3. 1914. S. 423.)
Die naher im Original nachzulesenden Ausffihrungen heben die
grofle Bedentnng der Immnnitatsforschnng far den Ansban nnd die
Erforschnng der Gesetze von der Arteinheit, der Giftigkeit art-
fremden Eiweifies, von dem Wesen der Verdannng nnd Assimilation
hervor. Diese Gesetze sind einzig nnd allein dnrch die Immunitfits-
forschnng anf eine feste Basis gestellt worden nnd lassen sich nnter
gar keinen Umstanden ans den Forschnngsergebnissen chemischer
Untersnchnngen ableiten. W. Gaehtgens (Hamburg).
Mulon, P. et Porak, B., Dn role de la corticale surr6nale
dans 1’immnnitA (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p.273.)
Die Nebennierenrinde der Kaninchen gibt bei Immunisierangs-
vorgangen verschiedenster Art Cholesterine an das Bint ab.
Gildemeister (Posen).
Lippmann, Studien fiber die Steigerung der Resistenz
und des Antikfirpergehaltes dnrch Knochenmarks*
reizmittel: Thorium X, Arsenikalien nsw. (Zeitschr. f.
experim. Pathol, n. Therapie. Bd. 16. 1914. S. 124.)
Wie alien anderen Knochenreizen wohnt auch dem Thorium X
die Fahigkeit inne, aufier der Erythro- nnd Lenkopoese anch die
Antikorperproduktion zn steigern.
Thorium X vermag die Agglutininprodnktion, die im Absinken
begriffen ist, ohne nene Antigenznfnhr energisch zn steigern.
Thorium X und Salvarsan vermfigen in der „Reizdosis“ Manse
vor einer vielfach todlichen Pneumokokkeninfektion zu retten.
Einen Einflufi auf die Ambozeptorenproduktion haben die Knochen-
marksreize nicht, so dafi fttr diese Antikfirper eine anderweitige Ent-
stehung in Frage gezogen werden kann.
Eine Provokation der Wassermannschen Reaktion bei negativ
reagierenden Luetikern durch Thorium X ist nicht mOglich. Die
Provokation durch Salvarsan ist auf die AuflOsung von Spirochfiten
und dadurch erzielte neue Antigenznfnhr zurfickzuffihren.
Neben den speziflschen Schutzstoffen vermag anch die aktive
wie passive Steigerung der unspezifischen Schutzstoffe Infektionen
wirksam zu bekampfen. Gildemeister (Posen).
4*
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52
Immanit&tsforgchang.
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Toenniessen, E., Uber die Agglutination der Kapsel-
bazillen. Untersnchnngen iiber die Bedentnng der
einzelnen Bestandteile der Bakterienzelle fur die
Agglntininerzengnng und ffir den Vorgiang der Agglu¬
tination. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 75. 1915. S. 329.)
Die Untersnchnngen des Verf., die sich haupts&chlich mit der
Frage besch&ftigen, welche Bedentnng die Variabilitkt der Kapsel-
bazillen (Friedlftnderscher Pnenmoniebazillus) fur die Agglntinin¬
erzengnng nnd fur die Agglntinierbarkeit besitzt, fnhrten zn fol-
genden Ergebnissen. Die einzelnen Bestandteile der Kapselbakterien
besitzen eine verschiedene Bedentnng als Agglutinogene. Die Schleim-
hiille erwies sich als wirknngslos. Zwischen Ektoplasma nnd Endo-
plasma ergaben sich deutliche Unterschiede. Dies deckt sich mit
den Befnnden de Rossis, der bei einem als Bacillus subtilis Ehren-
berg bezeichneten Mikroorganismus eine verschiedene Agglutinogen-
wirkung des Bakterienkorpers nnd der Geifieln sowohl unter sich
als anch im Yergleich zum gesamten Bakterienleib nachwies. Die
Bakterienmembran bzw. in ihr enthaltene Stoffe sind also bei der
Erzeugnng wirksamer Agglntinine von Bedentnng, nicht nur das
Endoplasma kommt hierfiir in Betracht Die fur die Ausflocknng
der Bakterien maflgebende Reaktion findet wahrscheinlich in den
aufieren Schichten der Bakterien statt. Je n&her an der Oberfl&che
der Bakterien eine Bindnng von Agglutinin nnd Agglutinogen ein-
tritt, desto wirksamer ist das Agglutinin und desto besser aggluti-
nierbar das Bakterium. So erkl&rt sich die schlechte Agglutinabilit&t
des mit breiten Eapseln versehenen Typus, die mittlere Agglutina-
bilitat der Flnktuante nnd die hohe Agglutinabilitkt der Mntante.
Gildemeister (Posen).
Toenniessen, Erich, Uber die Bedentnng der Yirnlenz nnd
morphologischer Bestandteile der Bakterien ftir die
Immuni8ierung nnd iiber die immnnisierende Wirkung
autolysierter Knltnren. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76.
1915. S. 262.)
Zn den Yersuchen wnrde ein Stamm des Friedlander-Bazillus
benntzt sowie zwei Yarianten (Flnktuante nnd Mntante) dieses Stam-
mes, die jederzeit nnd rasch aus dem Stamm zn gewinnen sind. Der
Stamm (= Typus) ist hochvirulent und besteht grob morphologisch
ans breiter Schleimhtille, breitem Ektoplasma nnd breitem Endo¬
plasma. Die Flnktuante ist fast avirulent; sie besitzt breites Endo¬
plasma nnd breites Ektoplasma, keine Schleimhulle. Die Mntante
ist ebenfalls fast avirulent; sie besitzt ein schmales Endoplasma nnd
nur Spuren sichtbaren Ektoplasmas, keine Schleimhlille.
Diese drei Antigene hatten folgende Schutzwirkung gegen eine
Gck igle
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ImmonitStsforschang.
53
Infektion mit dem yirulenten Typus. Frisehe, 24 Stunden alte, ab-
getfitete Agarkulturen des Typus und der Fluktuante bewirkten bei
Mausen und Meerschweinchen einen deutlichen, ungefahr gleich
starken Schutz, die Mutante dagegen nur sehr geringen. Daraus
folgt, daB beim FriedlSnder-Bazillus die Schleimhulle keiue nach-
weisbare Bedeutung als immunisierendes Antigen besitzt; auch der
Virulenzgrad kommt fiir den Immunisierungserfolg nicht in Betracht.
Von grofier Bedeutung fur die Immunisierung sind dagegen im Ekto-
plasma enthaltene Substanzen. Das Endoplasma allein, bzw. mit nur
Spuren von Ektoplasma verleiht nur sehr geringen Schutz. Die
Resultate der passiven Immunisierung ergaben ebenfalls, dafl die
SchleimbtUle als Antigen nicht in Betracht kommt, daB dagegen das
Ektoplasma von groBer Bedeutung ist, wahrend das Endoplasma
allein nur wenig wirkt. Diese Befunde decken sich mit den fruheren
Versuchen des Verf. iiber die agglutininerzeugende Wirkung der
Bestandteile der Kapselbazillen.
Eine wesentlich starkere aktive Immunitat lafit sich bei den
empfftnglichen Tieren durch Injektion autolysierter Kulturen erzielen;
dies zeigte sich bei s&mtlichen Antigenen, doch war der Typus weit-
aus am st&rksten wirksam. Dagegen hatten Immunsera von Kanin-
chen, die durch autolysierte Kulturen gewonnen waren, keine st&rkere
Schutzwirkung als die durch frisehe Kulturen des Typus und der
Fluktuante gewonnenen Sera. Diese Unterschiede in der immuni-
sierenden Wirkung der frischen und autolysierten Kulturen bei
empfanglichen und resistenten Tieren erklfirt Verf. durch die Be-
ziehungen zwischen Virulenz und Antigenwirkung der Bakterien.
Gildemeister (Posen).
Kreis, H., Beitrag zur Honiguntersuchung nach der
Pr&zipitinmethode. (Mitt. a. d. Gebiete d. Lebensmittelunter-
suchung u. Hyg. v. Schweizer Gesundheitsamte. Bd. 6. 1916. S. 53.)
Die von ThOni ausgearbeitete Methode von Langer zur Be-
urteilung des Bienenhonigs und seiner Verf&lschungen mittels bio-
logischer EiweiBdifferenzierung hat Aufnahme in das schweizerische
Lebensmittelbuch gefunden. Nach dessen Vorschrift ist die Pr&zipitin-
reaktion stets auszufflhren, wenn ein Honig als verfalscht beanstandet
werden soil. Der Verf hat das Verfahren an einer groBen Zahl
sicher reiner Honige, an Kunstprodukten und verdachtigen Honigen
gepruft und kommt zu dem SchluB, daB das Pr&zipitinverfahren zur
Untersuchung von Honig nach Th6ni bei rich tiger Ausfhhrung zu-
verlassige Resultate, die, wenn sie bei der Beurteilung mit dem
erforderlichen kritischen Verst&ndnis und in Verbindung mit anderen
Untersuchungsergebnissen verwertet werden, in den meisten Fallen
eine klare Antwort darauf geben, ob ein Honig verfalscht, fiberhitzt
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54 Tmmunit&taforgchnng.
Oder verdorben sei. Die Frage, ob das Verfahren auch zum Nachweis
der Zuckerf&tterung (Zuckerfutterungshonige enthalten wesentlich
weniger Organeiweifl als Trachthonige) geeignet sei, erscheint dem
Verf. noch der weiteren Nachpriifung zu beddrfen, da das bis jetzt
in dieser Richtnng bekannt gewordene Material, wenn es auch recht
vielversprechend ist, doch in Anbetracht seiner Spkrlichkeit zn
einem abschlieflenden Urteil kanm hinreichend sein dnrfte.
Wedemann (Berlin-Liichterfelde).
Sachs, H., Uber den Einflufi der Milch nnd ihrer Anti-
kdrper auf die Wirkung hamolytischer Tozine. (Berl.
klin. Wochenschr. 1915. S. 764.)
Rohe Milch yermag im Gegensatz zur gekochten die hamolytische
Fahigkeit des Cobragiftes nnd des Arachnolysins aufzuheben. Diese
antilytische Wirkung zeigt sich jedoch nur bei Benntzung yon Rinder-
blut, wird statt dessen Eaninchenblut benntzt, so fehlt sie. Vert
erklart das darans, dafl die Aviditat des Eaninchenblutes zum
Aracbnolysin erheblich starker ist als diejenige des Rinderblutes.
Durch Milchimmunisierung gewonnene Laktosera sind imstande, selbst
in sehr geringer Menge die Hamolyse durch Arachnolysin aufzuheben.
Wurden aber die Tiere nicht mit roher, sondern mit gekochter Milch
immunisiert, so erhielt das gewonnene Serum diese Eigenschaft nicht.
Ferner konnte festgestellt werden, dafl die Laktosera nur bei Rinder-
blut, nicht aber bei Eaninchenblut hemmend wirkten.
Liefi man das Arachnolysin mit roher Milch digerieren, so wurde
seine fUr Mause bei intravendser Injektion stark toxische Wirkung
aufgehoben, nicht aber bei Digerieren mit gekochter Milch.
Schmitz (Halle a. S.).
Hirschfeld, L. und Klinger, R,, Zur Frage der Cobragift-
inaktivierung des Serums. (Biochem. Zeitschr. Bd. 70. 1915.
S. 398.)
Wahrend die hamolytische und ebenso die cytozymzerstorende
Wirkung des Cobragiftes, die beide durch seinen Lipasegehalt be-
dingt sind, yerhaitnismaflig thermoresistent sind, zeigt die Eomponente
des Giftes, die das Eomplement des Serums zerstdrt, eine sehr aus-
gesprochene Hitzeempfindlichkeit und wird ferner schon bei kurzer
Einwirkung stark yerdiinnter Salzsaure zum Schwinden gebracht.
Die Eomplementinaktivierung durch Cobragift zeigt dagegen
Analogien mit anderen Eomplementinaktivierungsprozessen. Solche
Prozesse sind die Inaktiyierung durch Bakteriensuspensionen, Inulin,
Agar. Sie alle bleiben aus in hypertonischem Milieu (2proz. NaCl),
ferner in Citratlbsung, d. h. im ionenfreien oder -armen Medium, also
unter Bedingungen, die die Stabilitat der Serumglobuline erhbhen.
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ImmunitStsforschung. 55
Diese Tatsache spricht dafur, dafi auch das Cobragift zu den globulin-
fallen den Eingriffen gestellt werden mufl.
Diese Ubereinstimmung erstreckt sich auch auf den feineren
Mechanismus der Komplementzerstfirung. Bei alien jenen Prozessen
kann der Komplementschwund sowohl durch Mittelsthck wie durch
Endstuck und selbst durch thermoinaktiviertes Serum ausgeglichen
werden, was Sachs und Kitz zur Annahme einer thermostabilen
„ dritten Komponente" des Komplements veranlafit hat.
Offen bleibt zunachst noch die Frage, ob es sich bei dieser „Zer-
stOrung der dritten Komponente" um chemische Umsetzungen Oder
physikalische Prozesse handelt. Verff. haben nun gefunden, dafi auch
die Komplementinaktivierung im salzarmen Milieu in die gleiche
Kategorie gehbrt. Hierbei kann aber nur eine durch den 8alzmangel
bedingte Veranderung des physikalischen Zustandes der Serum-
kolloide in Frage kommen. Auch diese Tatsache spricht also dafur,
dad die Komplementinaktivierung durch Cobragift auf einer Zustands-
anderung der Globuline beruht.
Verff. glauben, dad mit diesem Ergebnis die Hypothese einer
dritten Komponente des Komplements etwas an Wahrscheinlichkeit
verloren hat. Trotz der von Sachs und seinen Mitarbeitern zu-
gunsten dieser Hypothese vorgebrachten Argumente mbchten Verff
vorlaufig von der Annahme eines besonderen Mechanismus zur Er-
kl&rung der genannten Serum veranderung absehen und sie auf be-
stimmte physikalische Vorgange an den Kolloiden, speziell an den
Globulinen zuruckfQhren, bei denen die Albumine vermutlich regu-
lierend eingreifen. Kurt Meyer (Berlin).
Arthns, Maurice, Venin-antivenin. (C. r. Soc. de Biol. T. 77.
1914. p. 269.)
Nach den Versuchen des Verf. wird das Crotalusgift durch Zu-
satz des entsprechenden Antiserums nicht zerstort; es wird durch
das Antiserum nur die Wirkung des Giftes aufgehoben. Es liegen
also dieselben Verhaltnisse wie beim Bakterientoxin und Antitoxin vor.
Gildemeister (Posen).
Duhot, E., La reaction d’activation du venin de cobra
an cours des affections r6nales. (Ibid, p.358.)
Nach Calmette, Massol und Buton wird Cobragift, das an
sich keine fl&molyse gewaschener roter PferdeblutkOrperchen bewirkt,
durch Zusatz mancher Sera im inaktivierten Zustande befhhigt, diese
H&molyse herbeizufhhren. Die Versuche des Verf. ergaben nun, dafi
insbesondere die Sera von Nierenkranken aktivierend auf das Cobra¬
gift wirken. Gildemeister (Posen).
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56 Immnnit&tsforBchung.
Kirchheim, L. und Reinicke, H., Experimentelle Unter-
suchungen fiber das Wesen des normalen and
immanisatorischen Seramantitrypsins. (Arch. f. ex-
perim. PathoL u. Pharm. Bd. 77. 1914. S. 412.)
Die Untersuchungen der Verff. erstreckten sich auf die Frage,
ob bei der Pankreatin- bzw. Trypsinvergiftung tatsfichlich eine
Schutzwirkung des normalen Serums nachweisbar ist, und auf die
Frage nach der Existenz yon Immnnantitrypsinen.
Das Antitrypsin bewirkt im Tierkfirper nicht den Schutz gegen
die Trypsinyergiftang, auf den man aus der Fermenthemmung in
yitro schlieBen kdnnte. Hinsichtlich der Fermentabsattigung im
Tierkfirper walten nicht die einfachen Bedingungen wie im Reagenz-
glase ob, wo mit steigender Fermentmenge die Serumhemmung ab-
nimmt. Die Abnahme der Hemmung ist yielmehr unabhfingig yon
der injizierten Trypsinmenge, von der Schwere der Vergiftung und
yon ihrer Zeitdauer. Mit Rficksicht auf die Beobachtung, daB auch
nach Witte-Peptoninjektion regelmfiBig ein Abfallen des antitryp-
tischen Titers eintritt, betrachten die Verff. sogar die Antiferment-
abs&ttigung im Tier, mindestens zum Teil, als einen unspeziflschen
Vorgang.
Die Immunisierungsversuche mit Trypsin zur LBsung der Frage,
ob es ein immunisatorisches Antitrypsin gibt, zeigten, daB eine echte
Antikorperbildung nicht zustandekommt. Allerdings stellt sich eine
Erhfihung des antitryptischen Titers ein, doch ist sie nach einer
einmaligen Injektion und nach 4 Tagen bereits ebenso stark, wie
nach einer 4 Wochen lang fortgesetzten Immunisierung. Sie weist
keine Artspezifizitat auf und lfifit sich auch durch Einffihrung eines
nicht fermentativ wirkenden Korpers hervorbringen. Mit dieser
Titersteigerung geht zwar eine nachweisliche Erhohung der Resistenz
gegen fiber dem Trypsin Hand in Hand, doch erstreckt sich diese
Resistenz auch auf das Witte-Pepton. Die Trypsinimmunitfit
gehBrt demnach nicht in den Rahmen der immanisatorischen Vor-
gange im landlaufigen Sinne, sondern ist unter jene unspeziflschen
Resistenzerscheinungen einzureihen, wie sie nach Uberstehen des
anaphylaktischen Shocks, nach einer Vergiftung mit artfremdem Serum,
mit Witte-Pepton und anderen Eiweifispaltprodukten bereits fest-
gesteUt und beschrieben sind. W. Gaehtgens (Hamburg).
Hektoen, Ludvig and Curtis, Arthur R., The effect on anti¬
body production of the removal of various organs.
(Journ. of infect. Diseases. Vol. 17. 1915. p. 409.)
Bei Hunden hat die Entfernung von Magen, Dfinndarm Oder
Schilddrfise keinen starken Einflufi auf die Antikorperbildung gegen
Rattenblutkfirperchen. Entfernung des Pankreas bewirkte eine Ver-
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Immimit&tsforechnng.
57
minderung der gebildeten AntikOrper. Ebenso wirkte die Entfemung
der Milz. Die Bildung der AntikSrper scheint in den sogenannten
blntbildenden Organen vor sich zn gehen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Hektoen, Ludvig, The influence of the X-ray on the pro¬
duction of antibodies. (Ibid. p. 414.)
Bestrahlung von weiBen Batten mit X-Strahlen hat nur dann
hemmenden Einflnfi anf die Bildnng von AntikSrpern gegen Hammel-
blutkorperchen, wenn die Bestrahlung schon einige Tage vor der
Einspritzung der Hammelblutk&rperchen begonnen wnrde. Die Er-
gebnisse sprechen dafiir, dafi die AntikOrper in Milz, Lymphdrusen
nnd Knochenmark gebildet werden, da diese Gewebe am meisten
nnter der Bestrahlung leiden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Boerner, Jr. Fred, Natural hemolysins in normal horse
serum. (Journ. of infect Diseases. VoL 17. 1915. p.497.)
200 Sera yon unbehandelten Pferden enthielten in 1,5 Proz. ein
kraftiges Hamolysin gegen HammelblutkOrperchen. Pferdeserum ist
ganz allgemein imstande, rote Blutkdrperchen yon Hunden ohne
Zusatz yon Eomplement zu lOsen. Es liefien sich keine Hamolysine
nachweisen gegen rote Blutkorperchen von Rind, Meerschweinchen,
Ziege, Eatze, Mans, Eaninchen, Huhn und Mensch.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Bivas, D., Crossed hemolysis between the gray and
withe rat. (Proc. of the Pathol. Soc. of Philadelphia. Vol. 16.
1914. p. 21.)
Die gegen Erythrocyten von weiBen Batten (Albino mus nor-
vegicus) immunisierten Eaninchen liefern ein spezifisches, h&mo-
lytisches Serum, das auf die roten Blutkorperchen sowohl von weiBen
wie von grauen Batten kr&ftig einwirkt. Die gleiche Erscheinung
wird beobachtet, wenn Eaninchen gegen Erythrocyten von grauen
Batten (Mus norvegicns) immunisiert werden. Verf. schlieBt daraus
auf die sehr nahe Verwandtschaft der beiden Tierarten. Der Um-
stand ferner, dafi dieses die Rattenblutkdrperchen kr&ftig h&mo-
lysierende Serum gegentiber den Erythrocyten von Eaninchen Oder
Meerschweinchen wirkungslos bleibt, spricht ftir die Verschiedenheit
dieser Nagetiere von den grauen und weiBen Batten.
Baerthlein (WOrzburg).
Coca, Arthur F., A rapid and efficient method of produ¬
cing hemolytic amboceptor against sheep corpuscles.
(Journ. of infect. Diseases. Vol. 17. 1916. p. 361.)
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68
Immunit&tsforschiwg.
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Um schnell ein brauchbares Hamolysin f&r HammelblutkSrperchen
za gewinnen, wird empfohlen, mehreren Kaninchen zwei Einspritzungen
von 1—2 ccm gewaschenen HammelblutkOrperchen in Abstand von
5 Tagen in die Blntbahn zu machen und 5 Tage nach der letzten
Einspritznng die Tiere zn entblnten. Mindestens eins der Tiere gibt
nach dieser Zeit ein brauchbares nnd haltbares Hamolysin.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Madsen, Thorvald et Watabiki, Tomomitsn, Becherches snr
la thermolabilite des complements. (Acad. Boyal. de
Science de Danemark. 1915. p. 125.)
Die Inaktiviernng des Schweine-, Pferde- und Meerschweinchen-
komplements folgt innerhalb der Temperaturen von —14—56® un-
gef9.hr dem Gesetze einer monomolekularen Reaktion. Nur zum
Schlusse verlauft die Reaktion etwas langsamer, besonders bei
niederen Temperaturen.
Die Inaktivierungsgeschwindigkeit steigt von 45—56° ent-
sprechend dem van’tHoff-Arrheniusschen Gesetz. Der Tem-
peraturkoeffizient schwankt dabei zwischen 60000 und 110000.
Unterhalb 37° zeigen die Reaktionsgeschwindigkeiten starke
Abweichungen vom van ’tHoff-Arrheniusschen Gesetz, indem
selbst bei —14° schon innerhalb 2 Minuten eine vSllige Inakti-
vierung eintritt. Vielleicht spielen hierbei sekundftre Prozesse, das
Auftreten hemmender Substanzen, eine Rolle.
Die isolierten Eomponenten des Komplements, Mittel- und End-
stiick, zeigen die gleichen Gesetzm&Bigkeiten wie das Gesamtkom-
plement. Kurt Meyer (Berlin).
Madsen, Thorvald et Watabiki, Tomomitsn, Sur la thermo-
labilitd des ambocepteurs. (Ibid. p. 161.)
Die Thermoinaktivierung der Hammelblutambozeptoren im nor-
malen Schweineserum und in Kaninchenimmunseren entspricht im
Temperaturintervall 60—80° im allgemeinen dem Verlauf einer mono¬
molekularen Reaktion. Die Beziehungen zwischen Temperatur und
Reaktionsgeschwindigkeit folgen im ganzen dem van ’tHoff-
Arrheniusschen Gesetz. Der Temperaturkoeffizient schwankt dabei
in den weiten Grenzen von 16 000—106 000. KurtMeyer (Berlin).
M&ller, Otto, tiber den EinfluB der Temperatur auf die
spezifische Komplementbindung. (Zeitschr.f.Immunitats-
forsch. Orig. Bd. 23. 1914. S. 306.)
Die spezifische Komplementbindung ist in der KSilte im allge¬
meinen intensiver als in der Warme: es geniigen geringere Antigen-
mengen, um die gleiche Menge Komplement zu binden, und bei hin-
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Imnranit&tsfonehong.
59
reichend geringen Antigenmengen reichen kleinere Antiserummengen
zur Komplementbindung ans. Allerdings kann andererseits bei
grdfieren Antigenmengen die Komplementbindung in der W&rme
uberwiegen, doch kommt auch hierin nur die st&rkere Reaktion in
der K<e znm Ausdruck, indem nfimlich die die Komplementbindung
bemmende Wirkong des Antigenfiberschusses in verstftrktem Mafie
zur Oeltung gelangt.
Auch bei kurzfristigem Digerieren von Antigen, Antiserum und
Komplement ist die Komplementbindung in der Warme starker. £s
lafit sich dies so erkiaren, dafi die Antigen-AntikSrperreaktion durch
die Warme begfinstigt wird, wahrend nur die eigentlich antikomple-
mentare Wirkung des Gemisches in der Kalte verstarkt wird. Es
wiirden dann auch Ungleichheiten der Versuchsergebnisse dadurch
eine Erklarung linden, dafi der nachweisbare Grad der Komplement¬
bindung durch die Resultate zweier durch Temperaturverschiebung
verschiedenartig beeinflufiter Reaktionen bestimmt wird. In diesem
Sinne war nach vorherigem isolierten Digerieren von Antigen nnd
Antiserum haufig schon bei kurzem Intervall zwischen Komplement-
und Blutzusatz ein Uberwiegen der Komplementbindung in der Kalte
wahrzunehmen. Kurt Meyer (Berlin).
Much, H. und Adam, Uber Beziehungen zwischen Eiweifi-
und Lipoidantikbrpern und fiber humorale und zel-
luiare Reaktionsweise. (Beitr. z. Klin. d. Infektionskrankh.
u. z. lmmunitatsforsch. Bd. 3. 1914. S. 1.)
Die Frage, ob es fiberhaupt LipoidantikOrper gibt, liefi sich zu-
nfichst nnr in verneinendem Sinne beantworten. Niemals gelang es,
durch Yorbehandlung von Tieren mit verschiedenen Organlipoiden
Fettantikorper zu erzeugen, die sich durch die Komplementbindung
oder die Flockungsreaktion batten nachweisen lassen. Weitere Ver-
snche zeigten, dafi daran der Gehalt der Extrakte an wasserloslichen
Abbauprodukten schuld war. Dagegen ergab sich ein fundamentaler
Unterschied zwischen dem Nachweis humoraler und zelloiarer Re¬
aktionsweise, wenn die Prfifung mittels der Intrakutanreaktion er-
folgte. Es trat eine Reaktion gegen Fettlipoid auf, und zwar so
spezifisch auf die Vorbehandlnng eingestellt, dafi nur die Tiere, die
wirklich mit Fettlipoid vorbehandelt waren, gegen Fettlipoid re-
agierten. Schliefilich liefi sich zeigen, dafi es doch gelingt, wirkliche
komplementbindende Antikdrper mittels Fett- oder Lipoidbehandlung
zu erzeugen, wenn ein Lipoid zur Vorbehandlnng benutzt wird, das
keine Ninhydrinreaktion gibt. W. Gaehtgens (Hamburg).
Gans, Oscar, tiber die Wirkung alkohol- und fitherlbs-
licher Pflanzenauszfige auf Bakterien. (Ebenda. S. 111.)
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60
Immunittttaforechung.
Die alkobol- and fttherlOslichen Auszuge aas Pflanzenteilea
(Stachelbeeren, Zwiebeln und Knoblauchzwiebeln) iibea aaf die ver-
schiedensten Bakterienarten eine bakterizide Wirkung aas. Der
wirksame Stoff ist in den einzelnen Pflanzen in sehr verschiedener
Menge enthalten; die Art seiner Darstellnng weist daraaf hin, daft
es sich wabrscheinlicb am einen lipoidhaltigen Korper bandeln wird.
Sowohl das prim&re Alkobol- als auch Atherextrakt ergibt ein viel
weniger wirksames Praparat, als die Verarbeitang beider zusammen.
Die Pr¶te, die aas tieriscben Organen durch Extraktion ge-
wonnen waren, zeigten keine bakterizide Wirkung, sondern befor-
derten yielmehr das Wachstam der Testbakterien.
W. Gaehtgens (Hambarg).
Bittrolff, R., Uber die Einwirkang yon Bakterienfiltra-
ten aaf konserviertes Gewebe. (Beitr. z. pathol. Anat. u.
z. allgem. PathoL Bd. 60. 1915. S. 337.)
Zu den Versuchen warden Filtrate von Pyocyaneus, Proteus
vulgaris, Staphyl. pyog. aureus, Prodigiosus, Pneumokokken, Strepto-
kokken, Bact. coli commune, Diphtheriebazillen and Tuberkelbazillen
verwendet. Die Organe, die frisch getdteten Meerschweinchen ent-
stammten, warden gekocht Oder in lOproz. Formol fixiert.
Die grobe Straktur der Organe erfahr darch die Filtrate keine
Veranderung, doch waren mikroskopisch deutliche Sch&digungen
nachweisbar. Sie betrafen vor allem die Kerne der Zellen in der
Leber and Niere, weniger die der Herzmuskulatur und der weiften
Blutkorperchen, fast gar nicht die des Bindegewebes. Es zeigten
sicb also die Gewebsbestandteile am empfindlichsten, die auch beim
Absterben innerbalb des lebenden Korpers oder bei der postmortalen
Autolyse am fruhesten Schadigungen erkennen lassen. Dabei ver-
bielten sicb die einzelnen Filtrate verschieden. Die starksten
Schadigungen verursachten Filtrate von Proteus vulgaris, schw&cher
wirkten die von Prodigiosus und Pyocyaneus, am geringsten die der
Staphylokokken und des Bact. coli. Gewebsschadigungen warden
also vor allem von Filtraten solcher Bakterien, die Gelatine ver-
fliissigen, verursacbt. Von den Filtraten wird nur das durch Kochen
fixierte Eiweifi angegriffen. Durch Erhitzen auf 100° werden die
wirksamen Filtrate inaktiviert. A. Ghon (Prag).
Reich, H. W., Uber den EinfluB des Alkoholgenusses
auf Bakterizidie, Phagocytose und Resistenz der
Erythrocyten beim Menschen. (Arch. f. Hyg. Bd. 84. 1915.
S. 337.)
Verf. fafit das Ergebnis seiner Untersuchungen folgendermafien.
zusammen:
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Immunity tsforschung.
61
1. Die Phagocytose der Tuberkelbazillen durch menschliche
Leukocyten im menschlichen Serum zeigte kein regelmfifiiges Ver-
h<nis zum Alkoholverbrauche der Versucbspersonen.
2. Die bakterizide Wirkung yon normalem menschlichen Blut-
seram auf Typhnsbazillen wnrde im Durchschnitte bei den Enthalt-
samen nnd bei den nicht regelmaBig geistige Getranke geniefienden
Personen kr&ftiger gefunden als bei regelmafiig grofie Mengen yon
Alkohol Verzehrenden.
3. Die Phagocytose der Typhnsbazillen durch menschliche
Leukocyten in normalem Menschenserum erfolgte im Durchschnitte
ausgiebiger bei jenen Personen, welche nie oder nicht regelm&Big
Alkohol geniefien, als bei den Alkoholikern.
4. Die Widerstandsfahigkeit der menschlichen Erythrocyten
gegen hypotonische Kochsalzlosung zeigte sich ein Durchschnitt urn
so geringer, je ausgiebiger die Lieferer dieser Erythrocyten Alkohol
genossen.
5. Im einzelnen wurden bei jeder der gepruften Reaktionen beste
wie schlechteste Befunde in alien Gruppen der Alkoholverbraucher
erhoben, der Alkoholyerbrauch ubt keinen beherrschenden Einflufi ans.
6. Die Frage, ob schon ein m&Biger regelmafiiger AlkoholgenuB
die untersnchten Reaktionen zu beeinflussen vermag, l&Bt sich bei
der Eleinheit und Ungleichmafiigkeit des Beobachtungsmaterials des
Verf. nicht dentlich beantworten. Gildemeister (Posen).
Starke, Siegfried, Plasmastudien L (Beitr. z. Klin. d. Infek-
tionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd.; 3. 1914. S. 61.)
Die verschiedenartige Wirkung der humoralen und leukocyt&ren
Bakteriozidine l&Bt sich nicht nur im bakteriziden Plattenverfahren
ydranschaulichen, sondern auch noch durch andere Reaktionen, z. B.
mittels der Opsoninreaktion. Die bakteriziden Plasmastoffe kOnnen
abges&ttigt werden, nnd zwar werden wahrscheinlich fttr die einzelnen
Bakterienarten nur spezifische bakterizide Stoffe abgeshttigt. Lebende
und abget5tete Bakterien sftttigen die Plasmastoffe nicht in gleicher
Weise ab. Plasma wird dnrch Chloroform verSndert, indem neben
einer vorhbergehenden Gallertbildung eine Ausf&llung von Plasma-
snbstanzen eintritt, die znm grofiten Teil aus Fibrinogen besteht,
wahrend die bakterizide Wirkung dadurch nicht beeintrkchtigt wird.
Durch Chloroformzusatz (1:100) kann Plasma l&ngere Zeit steril und
in seiner bakteriziden F&higkeit wirksam erhalten werden.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Hannes, Berthold, Plasmastudien II. (Ebenda. S.81.)
Von den Bestandteilen des zerlegten normalen Pferde- und
Menschenplasmas tdtet die Fibrinogenportion Typhnsbazillen nnd
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62
Immmut&tsforschtmg.
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Streptokokken ab, wahrend Plasmafibrinogen nor die Typhusbakterien
abtfitet. Der mit dem Fibrinogen fallende bakterizide Korper ist
thermostabil, der im Plasmafibrinogen enthaltene bakterizide KOrper
ist thermolabil beim Pferd nnd thermostabil beim Menschen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Walton, Albert J., The artificial production in mammalian
plasma of substances inhibitory to the growth of
cell8. (Journ. of experim. Med. VoL 22. 1915. p. 194.)
Kaninchen erhielten Emulsionen von Kaninchenhoden und
-leber wiederholt intraperitoneal injiziert. Ihr Blutplasma wurde
fortlaufend auf seine F&higkeit, als Kulturmedium fiir die gleichen
Zellemulsionen zu dienen, gepriift.
Die Injektionen hatten die Ausbildung einer Immnnitat zur
Folge, so dafi die Kulturen sich in dem Plasma der vorbehandelten
Tiere nicht oder schlechter als im Plasma normaler Tiere entwickelten.
Die Immnnitat war nur von kurzer Dauer und ging bald in eine Anti-
immnnitat fiber, d. h. das Plasma wirkte wachstumsbegfinstigend.
Die Immnnitat war nicht spezifisch, insofern das Plasma der
gegen Hodenzellen immnnisierten Tiere auch die Entwicklung der
Leberzellen hemmte. Andererseits verliefen die Immunitatskurven
gegen Leber- und Hodenzellen nicht parallel, so dafi beide Immuni-
taten sich unabhangig voneinander zu entwickeln scheinen.
Kurt Meyer (Berlin).
Lippmann, Studien an aleukocytaren Tieren: L Zur Ana¬
lyse der Wirkungsweise antibakterieller Sera und
chemotherapeutischer Mittel. II. Beitrag zur Kennt-
nis der natfirlichen Immnnitat (Resistenz) gegen
R o 11 a u f. (Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24.1915. S. 107.)
L Intravenfise Injektion eines bakteriotropen Pneumokokken-
sernms vermag bei normalen Tieren das Dbertreten der Pneumo-
kokken in die Blutbahn zu verhindern; bei durch Thorium leuko-
cytenfrei gemachten Tieren tritt binnen spatestens 8 Stunden die
Bakteriamie auf. Das Serum vermag also nur bei Gegen wart von
Leukocyten die Pneumokokkensepsis zu verhindern.
Choleraserum zeigt bei leukocytenfreien, aber komplement-
besitzenden Tieren dieselbe bakteriolytische Wirkung im Pfeiffer-
schen Versuch wie bei Normaltieren. Ffir die Bakteriolyse sind also
die Leukocyten nicht von prinzipieller Bedentung.
Naganatrypanosomen werden bei leukocytenfreien Mausen durch
Salvarsan ebenso restlos vernichtet wie bei Normaltieren. Das Sal-
varsan ist demnach ein echtes Chemotherapeutikum, das keiner Bei-
hilfe durch Leukocyten bedarf.
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Immunit&tsforechung.
63
Im Gegensatz dazu vermag Athylhydroknprein im Thoriamtier
die Bakteri&mie nicht zu verhuten. Es bedarf also der Mitwirkung
des Organismus. Ob die Leokocyten als Transportmittel fur das
Athylkydrokuprein dienen Oder ob sie aus ihm erst eine wirksame
Yerbindung darstellen, Oder welche Bolle sie sonst spieleu, laBt sich
nicht entscheiden.
Morgenroths Angaben uber das Vorhandensein einer pneumo-
kokkenimmunen MEuserasse, die sich durch gelbliche Hautfarbe aus-
zeichnet, konnten bestatigt werden.
II. Bei 8 von 4 mit Schweinerotlauf infizierten Meerschweinchen,
die lenkocytenfrei gemacht waren, waren bakteriologisch keine
Schweinerotlanfbazillen nachweisbar, wEhrend 4 Normalmeerschwein-
chen an Rotlaufsepsis starben.
Diese „Heilung“ im bakteriologischen Sinne ist wohl anf das
Freiwerden bakterizider Stoffe (Leukine) aus den aufgelQsten Leuko-
cyten zu beziehen. Kurt Meyer (Berlin).
Cary, William E., The fate of foreign erythrocytes intro¬
duced into the blood stream of the rabbit. (Journ. of
infect. Diseases. VoL 17. 1915. p. 432.)
Artfremde BlntkOrperchen, die dem Kaninchen eingespritzt sind,
werden sehr bald in Milz nnd Leber dorch die TEtigkeit der Phago-
cyten zerstort. Diese Zellen sind wahrscheinlich anch an der Bildnng
der Antikdrper beteiligt, so daB man erwarten darf, die AntikBrper
in der Milz nnd der Leber in besonderer Starke anzutreffen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bold, Die Leukocyten anlockende Wirkung von art- nnd
kSrpereigenen Sekreten nnd GewebssEften. (Deutsches
Arch. f. klin. Med. Bd. 117. 1915. S. 205.)
Alle art- nnd kbrpereigenen Organanszfige, z. B. von Mnskeln,
Lnnge, Leber nsw., desgleichen die Sekrete der verschiedenen Driisen,
besitzen starke lenkocy ten anlockende Wirknng.
Ans dieser Beobachtnng erklart Yerf. die sterile tranmatische
Entznndnng. Die Anlocknng der Leukocyten geschieht hier durch
die lenkotaktisch wirkenden Gewebssafte.
Die Verdanungsleukocytose erklart sich dnrch den vermehrten
Lymphstrom, die Hungerhypolenkocytose dnrch den verminderten.
Bei der Tnmorkachexie erklart sich die Leukocytose dnrch die
lenkotaktisch wirkenden Zerfallsprodukte des Tumors.
Schmitz (Halle a. S.).
Bold, Hermann, Eine einfache Methode znr Gewinnnng
von Leukocyten. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915.8.548.)
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64
Immunity taforschung.
Verf. konnte feststellen, daft die Injektion von sterilem, destil-
lierten Wasser in die Gelenke bzw. in die Brust- and BaachhOhle
lebhafte Ansammlnng von Leukocyten bewirkt, die fiir experimentelle
Zwecke verwendbar sind. Gildemeister (Posen).
Loew, Oskar, Uber Atomumlagerungen bei physiologi-
schen Vorgangen. (Arch. f. Hyg. Bd. 84. 1915. S. 215.)
Es ist bekannt, daft die in bestimmter Bichtnng ansgeubte
Aktiyitat gewisser physiologisch wichtiger Stoffe dnrch geringfQgige
Eingriffe verschwinden kann, d. h. ein aktiver Stoff inaktiviert wird.
Anch der umgekehrte Fall ist mebrfach beobachtet worden, daft
namlich ein inaktivierter Kdrper wieder aktiviert werden kann. Es
kann keinem Zweifel nnterliegen, daft die Erkiarnngen hierfiir auf
rein chemiechem Gebiet gesucht werden miissen. Die nahere Natnr
dieser Umlagerungen ist indessen noch in keinem Falle aufgekiart
worden. Verf. hat nun nach bekannten chemischen Analogien ge¬
sucht, die eine der drei folgenden Bedingungen erfiillen: 1. leicht
stattfindende Veranderungen bzw. Umlagerungen, welche ebenso leicht
wieder riickgangig gemacht werden konnen; 2. leicht stattflndende
Veranderungen bzw. Umlagerungen, welche nur unter speziellen, oft
schwierigen Bedingungen riickgangig gemacht werden kSnnen; 3. solche
Veranderungen durch Umlagerung, welche leicht vor sich gehen, deren
Riickverwandlung jedoch ganz unmoglich ist. Jede dieser Gruppen
vermochte er mit zahlreichen Beispielen zu belegen. Einzelheiten
sind im Original nachzulesen.
Verf. ist der Ansicht, daft das Stadium der chemischen Labilitat
fur die Physiologie von grofiter Bedeutung ist, and hofft, daft weitere
Fortschritte der theoretischen Chemie auch die Prinzipien der Im-
munitat mehr beleuchten werden, als bis jetzt der Fall war.
Gildemeister (Posen).
Kisch, B. nnd Remertz, 0., Kapillarimetrische Unter-
suchungen am Serum und Liquor cerebrospinalis des
Menschen. (Intern. Zeitschr. f. Biol. Bd. 1. 1914. S. 354.)
Die Oberflachenspannung normalen, klaren, nicht rStlich gefarbten
Serums stellt einen konstanten Wert dar. Erwarmen (50—60° In-
aktivieren) erniedrigt die Oberflachenspannung. Alter und Geschlecht
sowie Erkrankung an Lues, funktionellen Psychosen u. a., Graviditat
haben keinen Einfluft auf die Oberflachenspannung. Dagegen zeigt
das fdtale Blut eine bedeutende Tensionserniedrigung. Analoges gilt
fiir die Cerebrospinalflussigkeit, deren Normalwert hoher ist als der
des Blutes. Naheres im Original.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Immunitfitsf orschun g.
65
Tranbe, J., Physikalisch-chemische Untersuchangen von
Blutseris. (Intern. Zeitschr. f. Biol. Bd. 1. 1914. S.389.)
Fur eine Anzahl yon Tier- nnd Menscbenseris warden die
Reibangskonstante, die Oberflachenspannnng, die Alkalit&t nnd die
Menge der kapillaraktiven S&uren bestimmt. Wegen der Methodik
der Untersuchangen wird auf das Original verwiesen. Es seien nur
einige Resultate wiedergegeben. Das Blatseram des Menschen ver-
h< sich wie eine alkalische Fliissigkeit (entsprechend 0,05—0,06
Normal-Kalilange). Es besitzt amphotere Eigenschaften. Yon alien
S&ugetierarten hatte das komplementreiche Meerschweinchenserum
die geringste Reibung, die kleinste Alkalitat and den kleinsten Gehalt
an kapillaraktiven S&uren. Die Alkalitat des Blatserums stieg in
der Reihenfolge: Frosch, S&agetier, Vogel Die Feststellung der
Reibangskonstante der Oberfl&chenspannung menschlicher Sera leistet
mitunter wertvolle Dienste fiir die Diagnose. Die Reibangskonstante
ist erhoht in F&llen von Herz- and Gefafierkrankungen, beim Uber-
gang von Galle in Blat, vermindert bei Anamie. Die Alkalitat des
menschlichen Serums ist bei alien kacbektischen Zustanden infolge
des Ersatzes der CO a durch Zerfallsauren des Eiweifies vermindert,
so bei Karzinom, pernizibser Anamie, Pnenmonie,
schwerer Tnberkulose. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Gunther, E., liber die Redaktionskraft der Gewebe bei
den allgemeinen and lokalen Infektionsprozessen.
(Arbeit, auf dem Gebiete d. pathol. Anat. a. Bakt a. d. pathologisch-
anatomischen Institut zu Tubingen. Bd. 9. 1914. S. 316.)
Bei experimentell erzeugter, foudroyant verlaufender Septik&mie
(Hfihnercholera-Infektion) ist bei letalem Ausgang in der letzten
Zeit der Krankheit das Reduktionsvermbgen der Korperzellen, ge-
messen am Gehirn, gegenuber Metbylenblaulbsungen herabgesetzt.
Hieraus l&fit sich mit Wahrscheinlichkeit auch auf eine Herabsetzung
der Oxydationen schliefien.
Bei lokalen Infektionsprozessen (Tnberkulose der Tiere) zeigt
sich vom Beginne der Tuberkelbildung an eine Herabsetzung des
Reduktionsvermbgens der Elemente des Tuberkels. Die Reaktions-
zone in der Umgebung des Taberkels nimmt ebenfalls an der Herab-
setzang teil. Hurt Boas (Berlin).
Ha8himoto, Masakazu und Pick, Ernst F., Uber den intra-
vitalen Eiweifiabbau in der Leber sensibilisierter
Tiere und dessen Beeinflussung durch die Milz. (Arch,
f. experim. Pathol, u. Pharm. Bd. 76. 1914. S. 89.)
Bei unverandertem Gesamtstickstoff zeigt die Leber sensibilisierter
Meerschweinchen eine augenf&llige Anreicherung an stickstoffhaltigen
Krete Abt. Kef. Bd. 65 . No. 3/4. 5
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66
ImmomtAteforachung.
Stoffen, die den genainen EiweifikSrpern nicht angehSren, sondern
wahrscheinlich Eiweiflspaltprodukte darstellen. Diese Eiweifispalt-
produkte stammen nicht von dem znr Vorbehandlung benntzten art-
fremden Eiweifi, sondern k&nnen nnr dnrch Zerfall des arteigenen
Eiweifies nnter der Einwirkung der Eiwei6vorbehandlung entstanden
sein. Die Leber besorgt ansschliefilich oder wenigstens in hervor-
ragendstem Mafie den dnrch die Eiweifisensibilisiernng hervor-
gernfenen Abban des EOrpereiweifies. Bei den wiederholt mit Eiweifi
vorbehandelten Meerschweinchen tritt eine sehr deutliche Hemmnng
der sonst nach einmaliger Eiweifiinjektion (Sensibilisiernng) gestei-
gerten intravitalen Leberantolyse ein. Der Milz f&llt far den intra-
vitalen Leberabban der sensibilisierten Tiere eine mafigebende Rolle
zu. Entmilzte Tiere, die nnmittelbar nach der Milzexstirpation
sensibilisiert worden sind, verhalten sich in bezng anf den intra¬
vitalen Leberabban wie normale, nicht sensibilisierte Tiere. Die
Milz ist nicht allein fhr das Entstehen der intravitalen Leber-
antolyse, sondern anch fur den weiteren Bestand derselben von aus-
schlaggebender Bedentnng; es mussen demnach in der Milz Stoffe
prodnziert werden, welche den proteolytischen Abban der Leber
fbrdern. Die Entstehung der ImmunkSrper nnd die Aktiviernng des
intravitalen Leberabbanes durch die Milz sind zwei von der paren-
* teralen Eiweifiznfnhr abh&ngige, jedoch voneinander unabb&ngig ver-
lanfende Prozesse. Ebenso steht anch der dnrch Bronchialkrampf
erzengte anaphylaktische Tod der Meerschweinchen nicht in urs&ch-
licher Beziehung zu der intravitalen Leberautolyse. Der anaphylak¬
tische Bronchospasmus mnfi vielmehr ebenfalls nnr als eine selb-
stkndige, von den anderen Organzellenanderungen unabhangige,
spezifische Fnnktionsandernng der glatten Bronchialmuskelzellen nnd
der zugehorigen autonomen Nervenelemente aufgefafit werden. Die
nnter der Antigenwirkung sich allmkhlich entwickelnde Leberautolyse
ist als ein selbstandiges, den Erscheinnngen an den nbrigen* ZeUen
gleichgeordnetes Ph&nomen anznsehen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Hashimoto, Masakazn, Fieberstudien. L Mitteilnng: Uber
die spezifische Uberempfindlichkeit des W&rme-
zentrnms an sensibilierten Tieren. (Arch, t experim.
Pathol, u. Pharm. Bd. 78. 1915. S. 370.)
Mittels einer ausfuhrlich beschriebenen Methode gelang es dem
Yerf., beliebig kleine Serummengen intrazerebral in der Gegend des
W&rmestichzentrums bei Kaninchen nnd Meerschweinchen einwirken
zn lassen. WShrend die Injektion geringer Mengen normalen Pferde-
serams (0,2 ccm) bei normalen Tieren die Edrpertemperatnr nicht
beeinflnfit, bewirkt sie bei sensibilisierten Eaninchen einen typischen
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Immnmt&tBfonchung.
67
Temperatursturz, der nach 1—1,5 Stunden sein Maximum (bis zu
3° C) erreichen kann. Dauer und Starke des Temperaturabfalles
sind bis zu einem gewissen Grade abhangig tod der eingefiihrten
Pferdeserummenge. AuBerdem besteht ein strenger Parallelismus
zwischen der Sensibilisierungsperiode und der Intensitat der Reaktion.
Diese tritt schon am 3. Tage spurweise auf, erreicht ihr M ax imum
am 14.—20. Tage und klingt dann allmahlich ab. Auf intrayenOsem
Wege lassen sich erst durch grOBere Gaben von 2—3 ccm Pferde-
serum Temperatursenkungen herbeifuhren, die den intrazerebral
erzeugten vergleichbar sind. Die intrazerebrale Zufuhr sehr kleiner
Dosen Pferdesernms (0,0005—0,01 ccm) verursacht einen mehr Oder
minder ausgepragten Fieberanstieg, der sein Maximum nach 1,5—2
Stunden erreicht und 2—3 Stunden anhait. Diese Temperatur-
anderungen, die nach intravenOser und intrazerebraler Applikation
von Pferdeserum bei sensibilisierten Tieren erzeugt werden, kOnnen
durch den sog. Zwischenhirnstich von Citron und Leschke vdllig
unterdruckt werden. Die Reaktionen treten nur bei sensibilisierten
Tieren auf, sind also streng spezifisch. Bei immunisierten Tieren
bleibt die Temperaturan derung nach intrazerebraler Zufuhr des
betreffenden Antigens ganz aus. Es handelt sich also urn eine
typische anaphylaktische Erscheinung. Sensibilisierte Tiere, die
wiederholt intrazerebral Pferdeserum erhalten haben, werden vollig
refraktar und verhalten sich schlieBlich wie Immuntiere.
Diese Tatsachen fuhren zur Annahme, dafi das Warmezentrum
selbst, bzw. die dasselbe darstellenden Ganglienzellen, durch die
Vorbehandlung mit artfremdem EiweiB streng spezifisch sensibilisiert
worden sind. Die nach der intrazerebralen Antigenzufuhr erzeugten
Temperaturanderungen sind auf die spezifische Uberempfindlichkeit
des Temperaturzentrums zuriickzuftthren und wesensgleich dem
durch intravenbse Antigeninjektion hervorgerufenen anaphylaktischen
Temperatursturz und anaphylaktischen Fieber. Diese anaphylak¬
tischen Temperaturreaktionen sind hauptsachlich auf Erregbarkeits-
steigerung mit erhohter ErschOpfbarkeit der Warmezentra zurfick-
zufuhren. W. Gaehtgens (Hamburg).
Hashimoto, Masakazu, Fieberstudien. 1L Mitteilung: Uber
den EinfluB unmittelbarer Erwfirmung und Ab-
kuhlung des Wfirmezentrums auf die Temperatur-
wirkungen, von verschiedenen pyrogenen und anti-
pyretischen Substanzen. (Ebenda. S. 394.)
Aus den Ergebnissen, die wesentlich von pharmakologischem
Interesse sind, sei hervorgehoben, daB sowohl Kfilte- als auch Wfirme-
applikation auf das Warmezentrum dasjenige Fieber beeinflussen
konnen, das durch die intravenbse Injektion abgetoteter Typhus-
6 *
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68
Immnnit&teforachnng.
bazillen oder yon Eochsalzlbsung bedingt ist. Ebenso wird aoch das
anaphylaktische Fieber durch Abkuhlung bzw. Erwarmung der
W&rmezentren deutlicb verst&rkt oder abgeschwftcht Das durch
Typhustoxin, Kochsalz and Anaphylaxie erzeugte Fieber ist also
ebenso wie das „Stichfieber“ der Ausdruck einer gesteigerten Erreg-
barkeit der W&rmezentren. W. Gaehtgens (Hamburg).
Leschke, Erich, tiberempfindlichkeit, Fieber und Stoff-
wechsel. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. u. z. Immunit&ts-
forsch. Bd. 3. 1914. S. 11.)
Das Fieber bei deu Infektionskrankheiten ist im wesentlichen
als ein anaphylaktisches Symptom anzusehen. Auch eine Reihe von
anderen Allgemeinerscheinungen der Infektionskrankheiten beruhen
grbfitenteils auf der Wirkung des anaphylaktischen Giftes. Die Be-
sonderheiten der klinischen Erankheitsbilder dagegen lassen sich nur
durch die Annahme spezifischer Endotoxine erkl&ren, deren Existenz.
experimentell erwiesen ist Anaphylatoxiniieber und aktives ana-
phylaktisches Fieber kbnnen zur Einschr&nkung des gesamten Energie-
und Stoffwechsels fuhren. Stoffwechsel und Temperatur brauchen beim
Fieber durchaus nicht parallel zu gehen. Die Ursachen der febrilen
Temperatursteigerungen sind vermutlich die Abbauprodakte des
BakterieneiweiBes, die bei der parenteralen Vernichtung der Erank-
heitserreger als Zwischenstufen des Abbaues entstehen. Die Steige-
rung des Stoffwechsels beim Fieber, die als die spezifische Steigerung
durch die Infektion angesehen werden muB, ist wahrscheinlich im
wesentlichen auf die Wirkung der Endotoxine und der Entzundungs-
vorgange zurttckzufuhren. W. Gaehtgens (Hamburg).
Bloch, Br., Uber H'autimmunitiit und Uberempfindlich-
keit. (Arch. f. Dermatol, u. Syphilis. Bd. 119. 1914. S. 367.)
Die Jodoformidiosynkrasie beruht auf einer zellularen Uber-
empfindlichkeit. Der Beweis hierfiir lieB sich in einem Falle da-
durch erbringen, daB es gelang, die Idiosynkrasie mit einem trans-
plantierten Hautlappen auf ein gesundes Individuum zu ubertragen.
Bei der Empfindlichkeit gegen Quecksilber liegen die Verhaltnisse
khnlich. Der Versuch, die Hg-Idiosynkrasie durch intravenose, intra-
peritoneale und subkutane Injektion vom Patientenserum auf Meer-
schweinchen zu ubertragen, fiel vbllig negatiy aus. Dagegen gelang
es, die Idiosynkrasie mit einem transplantierten Hautlappen auf ein
gesundes Individuum zu ubertragen. Die Quecksilberidiosynkrasie
ist in diesem Falle auf eine abnorme Reizbarkeit oder Vulnerabilit&t
der Hautzellen zuriickzuffihren; sie beruht also nicht auf einer
humoralen Veranderung, sondern auf einer zellularen Allergie.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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_Origiral fram
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Immnnit&tsforBchang.
69
Hamm, A., Znr Frage der Anaphylaxie dnrch Sensibili-
sierungvon der Vagina ans. (Zeitschr. f. Immunit&tsforsch.
Orig. Bd. 14. 1915. S. 1.)
In Best&tigung der Angaben von Uhlenhuth nnd Steffen-
hagen konnte Verf. Meerschweinchen sowohl mit Pferdeserum wie
mit Bakterien, nnd zwar pathogenen nnd nicht pathogenen, dnrch
Injektion in die Vagina gegen intravenose Reinjektion anapbylaktisch
machen. Kurt Meyer (Berlin).
Loewit, M., Anaphylaxiestudien. 7. Mitteilnng. Die Be-
ziehung des anaphylaktischen Shocks znr Dyspnoe
bei Meerschweinchen. (Arch. f. experim. Pathol u. Pharm.
Bd. 77. 1914. 8.186.)
Nach doppelseitiger Vagnsdurchschneidung am Halse gehen
Meerschweinchen in der Regel binnen weniger Minnten nnter ana-
phylaxie&hnlichen Erscheinungen durch Ateml&hmung zngrnnde.
Analoge Erscheinnngen rnfen starke Streckreflexe hervor. Manche
anaphyl aktischen Shocksymptome des Meerschweinchens werden dnrch
die Dyspnoe verursacht, die entweder dnrch Bronchospasmns Oder
bei fehlendem Bronchospasmns zentral oder peripher ansgelfist wird.
Dementsprechend kann anch Kohlensanrezufuhr beim Meerschwein¬
chen anaphylaxieahnliche Erscheinungen hervorrufen. Im Herzen
von Meerschweinchen, die im anaphylaktischen Shock oder durch
Anaphylatoxinvergiftung eingegangen sind, werden die Oxydase-
granula an vielen Stellen, wenn anch nicht vollst&ndig, vermifit.
Anfenthalt des Herzens an der Luft restitniert die Indophenolblau-
synthese in den Granulis. Kohlensaurevergiftung ruft die gleichen
Erscheinungen hervor. Auch bei Kohlenoxyd- nnd Cymarinvergiftung
(Kaninchen) wnrden Verhnderungen der Oxydasegranula im Herzen
festgestellt. W. Gaehtgens (Hamburg).
Mantner, Hans nnd Pick, E. P., Uber die dnrch „Shockgifte“
erzengten ZirkulationsstSrnngen. (Munch, med. Wochen-
schr. 1915. S. 1141.)
Die „Shockgifte“: Pepton, Histamin, anaphylaktisches Gift sind
Krampfgifte der glatten Muskulatur im allgemeinen nnd der Gefafl-
mnskulatnr der Darm-, Leber- und Lnngengefafie im besonderen.
Die Blntdrncksenknng, die sie im grofien Kreislanf hervorrufen, ist
nicht durch GefaBerweiternng bedingt, sondern die sekundare Folge
eines Krampfes im Kapillarsystem der Lebervenen oder der Lungen-
arterien oder in beiden, wodurch der BlutzufluB zum Herzen gehemmt
and damit Blutdrnckabfall im grofien Kreislanf bewirkt wird.
Die Wirkung der Shockgifte auf die Kapillarsysteme ist bei den
einzelnen Tierarten verschieden. So werden die Leberkapillaren nur
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70
lmnmnit&tsforschang.
bei Carnivoren (Hand und Katze), nicht bei Herbivoren (Meer¬
schweinchen, Kaninchen, Affe) zur Kontraktion gebracht. Die End-
verzweigungen der Lungenarterie sind nor beim Meerschweinchen
unempfindlich. Dementsprechend ist auch der endliche Effekt der
Giftwirkung aaf den Blutdruck bei den einzelnen Tierarten ein ver-
schiedener. Kurt Meyer (Berlin).
Lewis, Julian Herman, Inhibitory action of heterologous
protein mixtures on anaphylaxis. (Journ. of infect. Diseases.
Vol. 17. 1915. p. 241.)
Eine EiweiBmenge, die, f&r sich gegeben, Meerschweinchen ana-
phylaktisch macht, hat diese Wirkung nicht, wenn sie zusammen
mit Oder 24 Stunden nach einer groflen Menge eines anderen Eiweifi-
kOrpers injiziert wird. Auch die passive Sensibilisierung mit einem
Antiserum gelingt nicht, wenn vorher eine groBere EiweiBmenge
injiziert wird. Dagegen wird die Auslosung des Anfalls bei der
Reinjektion durch Beigabe heterologen EiweiBes nicht beeinfluBt.
Verf. erkl&rt diese Beobachtungen mit der Annahme, daB die
Zahl der Zellrezeptoren eine beschrankte ist. Wenn daher von dem
einen EiweiBkSrper sehr groBe Mengen gegeben werden, so werden
von diesem die meisten Rezeptoren besetzt, und es bleiben fur das
zweite Antigen zu wenig Rezeptoren iibrig, urn ausreichende Anti-
korperbildung hervorzurufen. Andererseits verhindert die Rezeptoren-
besetzung bei der passiven Sensibilisierung die Bindung einer ge-
nugenden Menge von AntikSrpern an die Zellen. Die schnelle Wirkung
bei der passiven Sensibilisierung spricht dagegen, daB etwa eine
durch das heterologe EiweiB hervorgerufene Anti-Antikorperbildung
eine Rolle spielt.
Mit jener Auffassung steht auch in Einklang, daB die Wirkung
antitoxischer Antik5rper, fiir deren Wirksamkeit die vorherige Bin-
dung an die Zellen ja nicht Bedingung ist, auch durch grofie Mengen
anderer EiweiBkSrper nicht vermindert wird. Kurt Meyer (Berlin).
Wells, H. Gideon and Osborne, Thomas B., The anaphylactic
reaction with so-called proteoses of various seeds.
The biologic reactions of the vegetable proteins VI.
(Journ. of infect. Diseases. Vol. 17. 1915. p. 259.)
Mit den wegen ihrer LOslichkeitsverh<nisse als „Proteosen“
bezeichneten EiweiBkorpern aus pflanzlichen Samen lassen sich
Meerschweinchen anaphylaktisch machen. Die Anaphylaxie ist
streng spezifisch sowohl fur die betreffende Samenart wie fiir die be-
treffende Proteose gegenuber den anderen EiweiBkfirpem des Samens.
Die anaphylaktische Giftigkeit der Proteosen ist bedeutend h&her
als die anderer pllanzlicher Eiweifikorper und kommt der tierischer
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Inunnnit&tsforschang.
71
Eiweiflkorper gleich, indem die letale Dosis nur 0,5—1 mg betr>.
Wahrscheinlich h&ngt das mit ihrer leichten Lbslichkeit zusammen.
Durch Erhitzen auf 100° wird ihre Wirksamkeit nicht herabgesetzt,
vermutlich wegen ihrer Unkoagulierbarkeit.
Durch ihre auaphylaktische Wirksamkeit unterscheiden sich die
pflanzlichen „Proteoseo“ scharf yon den durch Verdauung Oder
chemische Hydrolyse tierischer Oder pflanzlicher EiweiBkbrper ge-
wonnenen Proteosen. Sie sind von diesen daher wahrscheinlich
chemisch durch aus verschieden und von ebenso komplexem Ban wie
die typischen Eiweifikbrper, von denen sie sich nur durch ihre Lbs-
lichkeitsverhSltnisse unterscheiden.
Die Differenzierbarkeit der „Proteosen" von den anderen EiweiB-
korpern der gleichen Eiweifiart spricht daffir, dad die Spezifizit&t der
Anaphylaxie nicht durch den biologischen Ursprung, sondern durch
die chemische Konstitution bedingt ist. Eurt Meyer (Berlin).
Rackemann, Francis M., The effect of anaphylactic shock
on the cellular reaction of the peritoneum of the
guinea-pig. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 17. 1915. p.542.)
Es besteht kein bestimmtes Verh<nis zwischen den verschiedenen
Zellen in der Peritonealflussigkeit beim gesunden Meerschweinchen.
Bei den gegen Pferdeserum sensibilisierten Meerschweinchen ist die
Zahl der eosinophilen Zellen in der Peritonealflussigkeit vermehrt.
Spritzt man einem normalen Meerschweinchen in die Bauchhbhle
Kochsalz, Wasser, Terpentin oder Pferdeserum, so ist die Wirkung
in alien Fallen ziemlich gleich und besteht im schnellen Verschwinden
der Einkernigen und der aufierordentlichen Vermehrung der Viel-
kernigen innerhalb von 3 Stunden. Spritzt man einem gegen Pferde¬
serum sensibilisierten Meerschweinchen Pferdeserum in die Bauch-
hohle, so ist das Auftreten der vielkernigen Zellen sehr verlangsamt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kopaczewski, W. et Mntermilch, S., Sur l’origine des ana-
phyla toxin es. (C. r. Soc. de Biol. T. 76. 1914. p.782.)
Die Natriumverbindung des Pektins gibt mit aktivem Meer-
schweinchenserum ein energisch wirksames Anaphylatoxin. Da die
genannte Substanz vbllig sticks tofffrei ist, so geht aus diesen Ver-
suchen hervor, dafl das Antigen nicht unbedingt stickstoffhaltig sein
mufl, um ein Serum toxisch zu machen. Nach Ansicht der Verff.
sind zwei Erklarungen des Phknomens mbglich, entweder adsorbiert
das Antigen aus dem Serum eine Substanz, die an sich vorhandene
toxische Eigenschaften des Serums verdeckt, Oder es wird durch Hinzu-
treten eines Kolloids zum Serum einzig und allein das norm ale Molekular-
gleichgewicht des Serums ge&ndert. Gildemeister (Posen).
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72
Immtuut&taforachnng.
Kopaczewski, W. et Mutermilch, S., Sur les changements
physiques dans les s6rums rendus toxiques par ad¬
dition de g61ose on des microbes. (C. r. Soc. de Biol. T. 77.
1914. p. 392.)
Die Verff. haben die pbysikalischen Verfinderungen studiert, die
ein durcb Zusatz von Agar Oder Bakterien toxisch gewordenes Serum
erleidet. Es zeigte sich, dafi der Eintritt der Toxizitat in dem
Normalsernm unabh&ngig yon der Temperatnr ist nnd fast augen-
blicklich erfolgt, dafi das dialysierte Serum ebenso toxisch gemacbt
werden kann wie das nicht dialysierte Serum, und dafi die Toxizitat
des Serums begleitet ist von einer Haufchenbildung in dem Serum,
die zuweilen schon mit blofiem Auge, stets aber mit dem Ultra-
mikroskop sichtbar ist. Gildemeister (Posen).
Oppenheimer, Carl, Stoffwechselfermente. (Tagesfragen aus
den Gebieten der Naturwissenschaften und der Technik. Heft 22.)
Braunschweig (Friedr. Vieweg u. Sohn) 1915. Pr. 2,80 M.
Die im Yerlag von Vieweg erscheinende Sammlung hat sich
die Aufgabe gestellt, Tagesfragen aus den verschiedenen Wissens-
und Forschungsgebieten, die noch in Entwicklung stehen, zusammen-
fassend bearbeiten zu lassen und damit weiteren Kreisen in ihrem
augenblicklichen Entwicklungsstand bekannt zu machen. Das vor-
liegende Heft von Oppenheimer behandelt die Stoffwechselfermente.
Der Forschungsgegenstand ist, wie bekannt, noch in vollem Ausbau
begriffen; viel Arbeit in Versuchen ist noch zu leisten, ehe man
daran denken kann, sich ein abgerundetes und abgeschlossenes Bild
von dem Wirken und der Bedeutung der Fermente zu machen, denen
bei den Lebensvorgiingen, die wir als Stoffwechsel zusammenfassen,
sicher ein wichtiger Anteil zufailt. Aber der meisterhaft klaren,
ganz auf das wesentliche gerichteten Darstellungsweise des Verf.
gelingt es leicht, in grofien Umrissen eine Ubersicht fiber das zu
geben, was bisher tatsachlich bekannt ist, und damit auch den Blick
zu fiffnen fur die weiteren Wege, die der Forschung auf diesem
bedeutsamen Gebiete gewiesen sind. Inhaltlich linden wir zunachst
eine Erklarung des Wesens der Fermente, dann ihre Bedeutung ffir
den Stoffwechsel des Gesunden und schliefilich ihre Bedeutung ffir
den Stoffwechsel unter krankhaften Bedingungen, wobei auch die
Abwehrfermente besondere Erwfihnung linden. Das Buch ist zur
schnellen Einffihrung in das behandelte Gebiet ausgezeichnet geeignet.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Abderhalden, E., Ergebnisse der Fahndung auf Abwehr¬
fermente bei gleichzeitiger Anwendung verschiede-
ner Methoden. (Fermentforschung. Jg. 1. 1914. S. 20.)
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Immunit&tsforschnng.
73
Es warden far dasselbe Seram zam Nachweis von blutfremden
Fermenten mehrere Methoden angewendet, am za entscheiden, ob die
eine Oder andere Methode eine Uberlegenheit in der Sicherheit der
Ergebnisse zeigt and die erhaltenen Resnltate sich decken. Es
wurden angewendet 1. das Dialysierverfahren; der Eintritt eines Ab-
baues des verwendeten Eiweifisabstrates warde festgestellt a) mittels
der Ninhydrinprobe, b) der Mikrostickstoffbestimmnng, c) der Mikro-
aminostickstoffbestimmang, d) der Biaretreaktion; 2. die optische
Methode; 3. die interferometrische Methode. Die Ergebnisse der
einzelnen Versuche sind in Tabellen niedergelegt. Sie zeigen eine
sehr gate Ubereinstimmang. Es ist in keinem einzigen Fall mit
einer der angewandten Methoden ein Resultat erhalten Worden, das
nicht mit den Befanden der gleichzeitig verwendeten anderen Me¬
thoden ubereingestimmt hatte. Ferner zeigt sich eine sehr gate
Ubereinstimmang der Resnltate mit den klinischen Diagnosen. Aach
fQr die Spezifizit&t der Wirkang der blutfremden Fermente finden
sich aberzeugende Beweise.
Versuche mit wechselnden Mengen Serum und Substrat zeigten,
daB die Verwendang steigender Sabstratmengen bei gleichbleibender
Serummenge ein vorzugliches Kriterium fur die Brauchbarkeit eines
Substrates abgibt.
Die Mikrostickstoffbestimmnng ist eine vorzugliche Methode zur
Feststellung der gleichmafiigen Durchlassigkeit der Dialysierhulsen
fttr Peptone.
Die Versuche werden nach verschiedenen Richtungen noch fort-
gesetzt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
FrSnkel, Ernst, Die Ninhydrinreaktion der Peptone.
Nachtrag zu der Arbeit von G. Hiilsen „Untersuchun-
gen iiber Ferment- and Antifermentwirkung des Se¬
rums". (Biochem. Zeitschr. Bd. 67. 1914. S. 298.)
Verf. stellte fest, in welcher Grenzkonzentration die verschiedenen
Peptone noch die Ninhydrinreaktion geben.
Er fand fur Seidenpepton 1:8000, fur Witte-Pepton 1:500,
far Plazentapepton 1:2500, fur Karzinompepton 1:250, fur Tuber-
kulose-Lungen-Pepton 1:280 und 1:300.
Die Reaktionsfahigkeit der einzelnen Peptone weicht also sehr
voneinander ab. Man wird daher in Fallen, wo ein Abbau des Sub¬
strata nur bis zu den Peptonen erfolgt ist, aufierordentlich wechselnde
Resnltate je nach dem Substrat erhalten, und zwar viel mehr positive
mit Plazenta als mit Lunge Oder Earzinom, selbst wenn gleichstarke
fermentative Krafte auf gleiche Substratmengen einwirken. Auch
schwachere Fermentwirkungen werden beim Abbau von Plazenta zu
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74
Immunitytaforachung.
Pepton leichter in Erscheinnng treten and den Schwellenwert der
Reaktion tiberschreiten kOnnen als bei anderen Snbstraten.
Kurt Meyer (Berlin).
Bronfenbrenner, J., The mechanism of the Abderhalden
reaction. Studies on immunity L (Journ. of ezperim. Med.
Vol. 21. 1915. p. 221.)
Verf. uberzeugte sich zun&chst von der Spezifizit&t der Abder-
haldenschen Reaktion an menschlichen Graviden- und Normalseren,
ferner an Serum von Kaninchen, die mit Rinderserum oder EiereiweiB
immunisiert waren. Er stellte aber weiter fest, dad diese Kaninchen-
sera auf koaguliertes Eiereiweifi (in M ettschen RShrchen) und Rinder¬
serum (Serumplatten) keinerlei sichtbare Verdauungswirkung aus-
iibten. Hieraus war zu schliefien, dad bei der Abderhaldenschen
Reaktion nicht das Substrat verdaut wird, sondern eine Autodigestion
des Serums stattfindet.
Der experimentelle Beweis wurde in der Weise geliefert, dad
Gravidenserum einige Zeit bei 0 0 mit Plazenta digeriert — Kontroll-
versuche zeigten, dad hierbei keine Peptonbildung erfolgte —, dann
abzentrifugiert und bei 37° dialysiert wurde. Es trat eine positive
Ninhydrinreaktion auf. Dabei war die Reaktion spezifisch: sie blieb
bei Verwendung m&nnlichen Serums aus.
Die Abderhaldensche Reaktion zerfallt also in zwei Phasen:
in der ersten findet die Bindung einer antitryptisch wirkenden
Substanz statt, wodurch in der zweiten die Wirksamkeit der normaler-
weise im Serum enthaltenen proteolytischen Fermente ermfiglicht
wird. Die Bindung der antitryptischen Substanz kann auch auf un-
spezifischem Wege erfolgen, z. B. durch Kaolin, Baryumsulfat, Starke.
Besonders intensiv ist sie aber durch Substrate, auf die spezifisches
Serum eingewirkt hat. 8o vermag Plazenta, auf die mit Graviden¬
serum digeriert wurde, noch bei zehnmaliger Einwirkung normalen
Serums eine positive A bderhaldensche Reaktion hervorzurufen.
DaB bei der Einwirkung des speziflschen Serums auf das Sub¬
strat von diesem tatsSchlich Antikdrper gebunden werden, ergibt
sich darans, daB das abzentrifugierte Serum mit neuem Substrat keinen
Abbau mehr gibt
MOglich ware es, daB die bei der Abderhaldenschen Reaktion
stattfindende Autolyse des Serums die als spezifische Komplement-
bindung imponierende Inaktivierung des Komplementmittelstiicks be-
wirkt. Kurt Meyer (Berlin).
Herzfeld, E., Zur Frage der Spezifizit&t bei der A.-R.
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 1151.)
Bei quantitativer kolorimetrischer Bestimmung der die Ninhydrin-
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Immonit&tsforBchnng.
75
reaktion gebenden Stoffe im Dialysat ergibt sich, daB fast alle normalen
Sera die verschiedensten Organe abbanen, und zwar am stfirksten
Milz, Plazenta und Ovarium. Dasselbe gilt ffir Gravidenseren. Ge-
legentlich bauen auch Gravidensera Plazenta nicht ab. Auch Nicht-
organeiweifl wie Eier- und Serumalbumin, Fibrin, Gelatine, Eohseide,
Kasein, Zein werden von den meisten Seren abgebaut. Diese Tat-
sachen stehen in direktem Widersprucbe zur Theorie der spezifischen
Fermente nach Abderhaldeu. Kurt Meyer (Berlin).
Schottlfinder, J., Zur Tbeorie der Abderhaldenschen
Schwangerschaftsreaktion, sowie Anmerkungen fiber
die innere Sekretion des weiblichen Genitales. Er-
wfigungen aus morphologischer Grundlage. (Centralbl.
f. Gynfikol. 1914. S. 425.)
Verf. versucht, fur die parodoien (positiven) Eesultate der
Abderhaldenschen Heaktion bei fehlender Schwangerschaft eine
Erklfirung zu geben. Zu kurzem Eeferate ist die Arbeit nicht ge-
eignet. Gildemeister (Posen).
Prlmsar, F., Beitrag zur Abderhaldenschen Schwanger¬
schaftsreaktion. (Cen tralbl. f. Gynfikol. 1914. S. 438.)
Verf. bezeichnet die Abderhaldensche Eeaktion als eine ffir
die Diagnose der Schwangerschaft verwertbare Probe. Unter 30
Schwangerensera bauten 29 nur Plazentaeiweifl ab, wfibrend
Karzinom-, Sarkom-, Nieren- und Lebergewebe keinen Abbau nach-
weisen liefien. 1 Schwangerenserum baute Plazenta, Karzinom und
Leber ab. 4 normale Sera und 1 Fall von operierter Pyosalpinx
zeigten keinen Abbau mit den ffinf Substraten.
Gildemeister (Posen).
Keitler, H. und Lindner, K., Uber die Abderhaldensche
Dialysiermethode. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 549.)
VerfF. verffigen fiber ein groBeres Untersuchungsmaterial: 24 Gra-
viditfiten, 21 Aborte und Status post partum und abortum, 7 Karzi-
nome, 21 Myome, 5 jugendliche Metrorrhagien und 26 verschieden-
artige andere Erkrankungen.
Wenn Verff. ihre Eesultate auch nicht als gerade ideal bezeich-
nen wollen, so waren sie doch im ganzen den Erwartungen ent-
sprechend. Die MiBerfolge sind wohl weniger in den theoretischen
Grundlagen des Verfahrens, als in den Schwfichen der Technik und
in der Geschicklichkeit des Untersuchers begrfindet Bis heute kommt
den mit der Dialysiermethode gewonnenen Eesultaten keine abso¬
lute Beweiskraft zu, sondern sie sind lediglich als ein unterstfitzender
Faktor ffir die Diagnose zu bezeichnen. Kurt Meyer (Berlin).
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76
Immanit&tsforechung.
Petri, Neue Probleme des parenteralen Eiweifiabbaues
in ihrerBeziehung zurGeburtshilfeundGyn&kologie.
(Monatsschr. £ Geburtsh. u. Gynakol. Bd. 41. 1915. S. 388.)
Verf. fand, dafi die im Schwangerenserum vorhandenen Fermente
nicht nnr gegen Plazenta, sondern anch gegen andere arteigene
Organe wirksam sind.
Dnrch parenterale Zufuhr art- nnd individuumeigenen EiweiBes
im Tierversuche gelang es dem Verf., Fermente bilden zu lassen,
die arteigenes EiweiB zu spalten vermochten; jedoch waren dieselben
nicht spezifisch fur das zur Injektion benutzte EiweiB, sondern anch
das anderer Organe wnrde von ihnen angegriffen.
Dieselbe Fermentbildnng laBt sich erzielen, wenn man einem
Tiere ein kiinstliches Hamatom erzeugt. Nach Resorption der Serum-
eiweiBkOrper finden sich im Blute Fermente, die alle mSglichen anderen
Organe n. a. auch Plazenta abbauen.
In derselben Weise verhait sich auch der Mensch. Bei patho-
logischen Zustanden oder durch parenterale Injektion individuum¬
eigenen EiweiBes treten Fermente auch beim Menschen auf, die art¬
eigenes Gewebe abbauen.
Die Mobilisation dieser Fermente setzt mit groBer Wahrschein-
lichkeit sofort nach der intravenosen Injektion ein.
A us diesen Ergebnissen seiner Versuche schlieBt Verf., daB die
Abderhaldensche Reaktion bei Schwangeren stets positiv aus-
fallen muB, daB sie aber auch bei Nichtschwangeren positiv sein
kann, wenn dieselben irgendwelche pathologischen Veranderungen
besitzen. Schmitz (Halle a. S.).
MieBner, H. und Berge, R., Das Dialysierverfahren und
seine Verwendung zur Diagnose der Tr&chtigkeit und
von Infektionskrankheiten. (Deutsche tier&rztl. Wochenschr.
Jg. 22. 1914. S. 529.)
Auf Grund der Versuche, die Verff. bei trkchtigen Pferden und
Rindern sowie in Rotz- und Rauschbrandfillen anstellten, kamen sie
zu dem Ergebnis, daB unter genauester Beachtung der Versuchs-
technik mit Hilfe des Dialysierverfahrens spezifische Reaktionen aus-
zuldsen sind, und dafi das Dialysierverfahren daher zur Diagnose der
Trfichtigkeit und von Infektionskrankheiten herangezogen werden
kann. Auf der anderen Seite rnflsse jedoch zugegeben werden, daB
1. die Gewinnung des Materials, 2. die Anstellung des Versuches
und 3. die Beurteilung des Ergebnisses mit groBen Schwierigkeiten
verkniipft sind und die Zuverlassigkeit der Resultate vollstandig ab-
h an gig ist von der genauesten Beachtung der genannten Faktoren.
Beriicksichtige man ferner, daB wir in den bisherigen Verfahren
(Pr&zipitation, Agglutination, Komplementbindung, Konglutination)
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Immonit&tsforschung.
77
einwandfreier arbeitende und leichter zu beurteilende Methoden zur
Diagnose der Infektionskrankheiten beeitzen, so dfirfte das Dialysier-
verfahren in seiner jetzigen Form kanm eine praktische Bedeutung
fur die genannten Zwecke gewinnen. Bezfiglich der Tr&chtigkeit
teilen Verff. ganz den Standpunkt von Richter nnd Schwarz,
dafl das Dialysierverfahren znrzeit in Ermangelung anderer besser
arbeitender Methoden als wertvolles Untersttttzungsmittel zur Diagnose
der Trachtigkeit bei Tieren herangezogen werden kann, eine allein
ausschlaggebende Rolle hierbei aber nicht zu spielen vermag.
Kallert (Berlin).
Jaff6, Hermann und Pribram, Ernst, Weitere experimentelle
Untersuchnngen fiber die Spezifitfit der Abwehr-
fermente mit Hilfe der optischen Methode. (Mfinch. med.
Wochenschr. 1915. S. 614.)
In Bestfitigung der Angaben von Steising, Stephan undi
Abderhalden fan den Verff., dafi durch Immunisieren von Kanin*-
chen mit Karzinombrei und Plazentapepton gewonnenes abwehr-
fermenthaltiges Serum dnrch dreiviertelstfindiges Erwarmen auf 58°'
inaktiviert wird, und dafi durch Zusatz von frischem Meerschweinchen-
serum die Reaktivierung ohne Beeintrfichtigung der Spezifizitat gelingt.
Kurt Meyer (Berlin).
Bettencourt, Nicolau et Menezes, Sousa, Les „Abwehrfermente^
d’Abderhalden sont reactivables an moyen de l’ad-
dition de s£rum frais normal. (Arquiv. do Inst, back Camara.
Pestana. T. 4. 1914. p. 257.)
Vgl. dieses Centralbl. Abt. I. Ref. Bd. 64. 1915. S. 216.
Gildemeister (Posen).
Dimitz, Ludwig und Fries, Egon, Die Anwendung des-
Abderhaldenschen Dialysierverfahrens auf psychia-
trischem und neurologischem Gebiete. (Wien. med..
Wochenschr. 1914. S. 2292.)
Die Abderhaldenschen Methoden haben auf psychiatrischem
und neurologischem Gebiete zunfichst noch zu unsichere Resultate
ergebeu, um in der Diagnostik praktische Verwendung finden zu
kfinnen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Wegener, E., Zur Differentialdiagnose zwischen Para¬
noia und Dementia paranoides auf Grund des Abder¬
haldenschen Dialysierverfahrens. (Fermentforschung.
Jg. 1. 1915. S. 210.)
Vert hat mit dem genannten Verfahren 14 Ffille von sicherer
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78
ImmunitStsforechimg.
Dementia paranoides (A) mit nachweisbarem deutlichen geistigen
Yerfalle und 14 Falle von sicherer Paranoia chronica (B.) ohne
Intelligenzdefekt untersncht. Die Krankengeschichten und die Er-
gebnisse des Dialysierverfahrens mit Hoden, Schilddrfise, Gehirn,
Nery, Leber, Thymus usw. werden angegeben. Die Kranken der
Gruppe A, die den Abbautypus des Jugendirresein haben, bauen
stets Geschlechtsdrfisen und Gehirn oder Schilddruse und Gehirn ab.
Das Serum der Kranken der Gruppe B, die diesen Abbautypus nicht
zeigt, baut endokrine Organe und Gehirn niemals ab. Bei den Seren
der Gruppe B zeigen sich Abweichungen, die sichaber ausreichend durch
znfallige Nebenbefunde erklaren lassen. Verf. glanbt, daft man mit
Hilfe des Abderhaldenschen Verfahrens zu einer diagnostischen
Scheidung der beiden Krankheitsformen gelangen kann.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kafka, Y., Praktisches und Theoretisches zum Dialysier-
verfahren. (Fermentforschung. Jg. 1. 1915. S. 254.)
Verf. bringt einige Beitrfige zur Stutze der Brauchbarkeit des
Abderhaldenschen Dialysierfahrens ffir den Psychiater. Die
Untersuchung des Blutserums und des Urins von 33 geistig und
korperlich normalen Menschen ergab, daft keine Abwehrfermente
gegen Gehirn, Gehirnrinde, Gehirnmark, Hoden, Ovarien, Schilddriise
und Nebenniere vorhanden waren. Es folgen dann 10 Kranken¬
geschichten und Protokolle der Dialysieryersnche als Beispiele, die
wahllos von 600 Fallen herausgegriffen sind, und Untersuchungen
fiber Station&rbleiben bei zeitlich verschiedenen Untersuchungen.
Es ergibt sich daraus, daft eine haufig wiederholte serologische
Untersuchung unter st&ndiger genauer Registrierung des Kranken-
verlaufes wichtig ist. Die Beobachtungen Fausers bei Dementia
praecox beztigl. der geschlechtsspezifischen Fermente werden voll und
ganz bestfitigt. Die in verschiedenen Arbeiten gefiufterte Ansicht,
daft Abwehrfermenten und Ambozeptoren die gleichen Eigenschaften
zukommen und beide daher als identische Substanzen zu betrachten
sind, wird als verfrfiht und nicht genfigend bewiesen zurfickgewiesen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kafka, V., Zur Frage der Bedeutung des Dialysierver¬
fahrens nach Abderhalden ffir die Psychiatrie. (Mtinch.
med. Wochenschr. 1915. S. 1316.)
Es werden zunfichst einige Einzelheiten fiber die Ausffihrung
der Reaktion gegeben; sodann kurz besprochen, wie weit mit dem
Abderhaldenschen Dialysierverfahren in der Psychiatrie schon
brauchbare Ergebnisse erzielt sind. Es scheint festzustehen, daft
korperlich und vor allem geistig Gesunde in ihrem Blute keine
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Immunity tsforschung.
79
Abwehrfermente haben. Dagegen lassen sich solche nachweisen bei
manchen Geisteskrankheiten. Es wird darauf hingewiesen, datt das
Dialysierverfahren heute immer noch einen wissenschaftlichen Versuch
darstellt und dem in der Beantwortnng biologischer Fragestellnng
Geiibten uberlassen bleiben mutt. Die Reaktion ist nnr dann eine
Stdtze fiir die Erkennnng einer Geisteskrankheit, wenn sie wissen-
schaftlicb einwandfrei ansgefuhrt ist nnd sicb an eingehende klinische
nnd anderweitig biologische Untersnchnng anlehnt. Die Reaktion
allein darf weder fiir den Nachweis einer Krankheit noch gar fiir
gerichtliche Gutachten bestimmend sein, sondern nnr unterstutzend nnd
nnr fiir bestimmte Fragestellnng. Bei der wissenschaftlichen Unter-
suchnng von Geisteskrankheiten wird auch das Abderhaldensche
Verfahren manche Lncken ansfiillen konnen, nnd eine eingehende
Durchforschnng der Geisteskrankheiten mit diesem Untersuchungs-
verfahren wird sicherlich manche Aufkl&rung bringen. Die Bedentung
des Verfahrens far die Irrenheilkunde kann damit schon heute als
gesichert angesehen werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mayer, Wilhelm, Bemerknngen zur Abderhaldenschen Re¬
aktion in der Psychiatrie. (Miinch. med. Wochenschr. 1915.
S. 580.)
Verf. hat die Sera von 25 Psychosenfallen ohne vorherige Kennt-
nis der Diagnose auf Abbaufermente untersucht. Alle Untersuchnngen
wurden doppelt ansgefuhrt.
2 Sera wurden ausgeschaltet, weil die Doppelresultate sich wider-
sprachen. In einem dritten Falle gab das Serum schon an sich
positive Reaktion.
Bei Normalpersonen, Hysterie, Myotonie, Delirium und trauma-
tischer Deraenz wurden negative Result ate erhalten. Die Resultate
bei Dementia praecox entsprachen den friiheren Ergebnissen. Zwei
Paralysefalle reagierten auffallenderweise ganz negativ. Ein Fall
von hypochondrischer Depression gab einmal mit Hirnrinde und bei
Wiederholung der Untersuchung mit Hoden schwachen Abbau.
Kurt Meyer (Berlin).
Hanenstein, Studien mittels der Weichardtschen
Reaktion bei verschiedenen Geisteskrankheiten.
lnaug.-Diss. Erlangen 1914.
Mit Hilfe der Weichardtschen Reaktion fand Yerf. eine be-
deutend hhufigere Beeinflussung des Blutkatalysators bei organischen
Psychosen als bei der Gesamtheit der sogenannten Psychosen.
Bei den organischen Psychosen stehen sich gegeniiber: 72 Proz.
beeinflufite and 28 Proz. nichtbeeinflattte Falle.
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80
Immunit&tsforschnng.
Bei den fonktionellen Psychosen stehen 29 Proz. beeinfluBte
71 Proz. unbeeinfluBten Fallen gegeniiber.
Nicht bei alien organischen Krankheitsf&llen lag eine Beein-
flnssung des Katalysators vor, and amgekehrt fehlte nicht bei alien
fonktionellen Psychosen eine Beeinflnssnng.
Was die Ansscheidnng von Eatalysatoren beeinflussenden Spalt-
prodnkten durch die Sekretionsorgane anbelangt, so erhielt Verf. bei
37 Untersuchangen 34 mal eine Beeinflnssnng des Katalysators, und
zwar 23 mal im Sinne der Lahmnng nnd 11 mal im Sinne der An-
regnng. Knrt Boas (Berlin).
Doyen et Taka mine, Reaction sp6cifique d’Abderhalden
on presence des tissus m6sodermiques dans l’art6rio-
sclSrose et la vieillesse. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914.
p. 315.)
Bindegewebe nnd Fibromyomgewebe warden znmeist abgebaat
von dem Serum von Personen fiber 60 Jahren nnd von Personen,
die an friihzeitiger Arteriosklerose litten, niemals jedoch von dem
Serum jnnger Individuen. Die Verff. sehen in der Abderhalden-
Reaktion ein branchbares Hilfsmittel znr Erkennnng friihzeitiger
Arteriosklerose. Gildemeister (Posen).
Sagel, Wilhelm, Uber den Nachweis spezifischer pepto-
lytischer Fermente im Ham. (Miinch. med. Wochenschr.
1914. S. 1932.)
Die weiteren Untersuchangen des Vert scheinen das VOrkommen
spezifischer peptolytischer Fermente im Ham zn bestatigen. Mit
gutem Erfolg hat Verf. auch Tierorgane zur Gewinnung der Sub¬
strate benntzt. Es Bind bisher im ganzen etwa 20 Ffille untersnoht
worden. Dabei warden stets eindentig spezifische Resultate erzielt.
So baute eine Patientin mit Lungentuberkulose und geringer sekun-
darer Demenz Scbweinelungenpepton, aber nicht Menschenhirnpepton
ab; ein lungengesunder Paralytiker zeigte das umgekehrte Verhalten.
Der Harn zweier Schwangerer baute Plazentapepton ab, der eines
Falls von hamorrhagischer Encephalitis, Pankreash&morrhagien and
Lungentuberkulose Schweineaortenpepton, Schweinelungenpepton
und Rinderpankreaspepton. Auch bei einem Fall von postapoplek-
tischer Demenz enthielt der Urin Fermente gegen Aortenpepton.
Der Urin eines Paralytikers und eines Dementia praecox-Kranken
baute Stierhodenpepton ab. Kurt Meyer (Berlin).
Jobling, James W. and Petersen, William, Serum antitrypsin
during inanition. Studies on ferment action XIX.
(Zeitschr. £, Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1915. S. 919.)
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Immnnitfitaforschnng.
81
Im Hunger nimmt der antitryptische Titer des Semins st&ndig
ab. Gleichzeitig nimmt die Menge des nicht koagnlablen Stickstoffs
zn. Sobald der Anti try psinti ter ein gewisses Minimnm erreicht hat,
beginnt die pr&mortale Vermehrnng der Stickstoffansscheidnng im
Urin. Die Antitrypsinmenge kann dabei wieder etwas zunehmen.
Verff. deuten diese Erscheinnngen in folgender Weise. Infolge
des Hnngerznstandes nimmt die Menge der antitryptisch wirkenden
Lipoide im Serum ab. Dadnrch tritt die pr&formiert im Serum ent-
haltene Protease in Wirksamkeit. Es kommt znr Entstehung giftiger
8paltprodnkte, die in der Znnahme des nichtkoagnlablen Stickstoffs
ihren Ansdruck findet. Die giftigen Spaltprodukte rufen ihrerseits
einen EiweiBzerfall in den Organen hervor, die zu der vermehrten
Stickstoffansscheidnng im Urin fdhrt. Bei dem Gewebszerfall werden
anch Lipoide frei, die bei ihrem Ubertritt ins Serum dessen anti¬
tryptische Wirkung steigern konnen.
Dnrch ktinstliche Erhbhnng des antitryptischen Serumtiters mit-
tels subkntaner Injektionen von Eidotter laBt sich die Lebensdaner
der Tiere verl&ngera. VerdUnnung des Serums dnrch intraperitoneale
Injektionen von Kochsalzlosnng wirkt nnr wenig lebensverl&ngernd.
Der EiweiBumsatz in der Hnngerperiode scheint in engem Zu-
sammenhang mit der Antitrypsinmenge zn stehen. Je niedriger der
Titer ist, nm so mehr Stickstoff wird ansgeschieden.
Kurt Meyer (Berlin).
Jobling, James W., Eggstein, A. A. and Petersen, William,
Sernm proteases and the mechanism of the Abder-
halden reaction. Studies on ferment action XX. (Jonrn.
of experim. Med. Vol. 21. 1915. p. 239.)
Verff. haben fruher gezeigt, daB bei der Behandlnng normalen
Sernms mit adsorbierenden Snbstanzen antitryptisch wirkende Stoffe
entferat werden, wodnrch die im Sernm normalerweise enthaltenen
Proteasen in Wirksamkeit treten nnd die SerumeiweiBkSrper auf-
spalten kdnnen. Sie untersuchten jetzt, ob ahnliche Prozesse bei der
Abderhaldenschen Reaktion eine Rolle spielen.
Znnkchst stellten sie dnrch Analyse fest, daB bei der Einwirknng
yon Gravidenserum auf Plazenta deren Stickstoffgehalt nicht ab-
nimmt, sondern vermehrt wird, daB also die gebildeten Spaltprodukte
ans dem Sernm stammen miissen. Infolge Anfnahme der antitryptisch
wirkenden Snbstanzen wird die so behandelte Plazenta dnrch Trypsin
schwerer verdant als nnbehandelte.
Die Adsorption ist nicht spezifisch. Sie wird anch bewirkt durch
Agar nnd Stftrke. Es gelingt jedoch nicht immer, mit diesen Snb¬
stanzen eine positive Abderhaldensche Reaktion zu erhalten, da
anch die Spaltprodukte adsorbiert werden, wie Versnche mit Seiden-
Erete Abt. Ref. Bd. 65. So. 3/4. 6
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82
Irnmnnitfitsforschimg.
pepton zeigten. Wird jedoch das Serum, nachdem es auf die Adsor-
bentien eingewirkt hat, von dieseu getrennt und dann der Dialyse
iiberlassen, so gehen in das Dialysat Spaltprodukte reichlich fiber.
Unter pathologischen Verhfiltnissen (Schwangerschaft, Tuber-
kulose, Pneumonie) ist die Serumprotease vermehrt. Infolgedessen
failt hier die Abderhaldensche Reaktion besonders haufig positiv
aus. Spezifizitfit kommt ihr aber nach den klinischen Resultaten der
Verff. nicht zu. Kurt Meyer (Berlin).
Jobling, James W., Petersen, William and Eggstein, A. A.,
Serum ferments and antiferment after feeding.
Studies on ferment action XXL (Ibid. Vol.22.1915. p.129.)
Nach Fleisch- und Brotverfiitterung tritt bei Hunden eine Zu-
nahme des nichtkoagulablen Stickstoffs im Serum ein, die ihr Maximum
nach etwa 6 Stunden erreicht. Sie ist am st&rksten im Portalvenen-
blut und zum Teil durch Yermehrung der Aminos&uren bedingt,
wfihrend die Proteasen an Menge nicht zunehmen.
Der Proteasegehalt des Serums — bestimmt durch die Zunahme
des inkoagulablen Stickstoffs in dem durch Chloroformbehandlung
seines Antiferments beraubten und dann der Autolyse uberlassenen
Serum — nimmt nach der Ffitterung ab und erreicht nach 5—7
Stunden ein Minimum. Im Portalvenenblut kann die Menge der
Protease unver&ndert oder sogar vermehrt sein.
Das Serumantiferment zeigt eine leichte Zunahme, ist aber be-
trfichtlichen Schwankungen unterworfen.
Die Serumlipase nimmt ebenfalls etwas an Menge zu und er¬
reicht ihr Maximum etwa 3 Stunden nach der Ffitterung. Das
Leberblut zeigt gewfihnlich den niedrigsten Lipasegehalt.
Kurt Meyer (Berlin).
Jobling, James W., Petersen, William and Eggstein, A. A.,
Serum ferments and antiferment during trypsin
shock. Studies on ferment action XXII. (Ibid. p. 141.)
Intravenfise Injektion von Trypsin ruft bei Hunden einen Shock
hervor, der in mancher Hinsicht dem anaphylaktischen und Pepton-
shock gleicht Es kommt zu Reizung des Magendarmkanals, Tempe-
ratursteigerung, Leukopenie mit nachfolgender Leukocytose, Ver-
zfigerung der Blutgerinnung. Aufierdem nimmt die Menge der
Serumprotease und der Lipase zu. Die Yermehrung der Protease
ist nicht auf das injizierte Trypsin als solches zurfickzuffihren, da
sie erst allmahlich eintritt, und da das Wirkungsoptimum der Protease
nicht bei alkalischer, sondern bei neutraler oder schwach saurer
Reaktion liegt Es handelt sich urn eine Mobilisierung proteolytischer
Fermente des Organismus.
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ImmonitKtsforach ting.
83
Das Serumantiferment nimmt nach der Trypsininjektion an
Menge ab. Auch dieser Vorgang diirfte nicht darch das Trypsin
als solches bedingt sein, da die Abnahme nicht der injizierten
Fermentmenge proportional ist. Wahrscheinlich ist sie der Ausdruck
kolloidaler Verandernngen im Serum, bei denen die Lipoide in einen
weniger dispersen Zustand tibergehen. Dafur spricht, dafi ahnliche
Verandernngen beim anaphyiaktischen und Peptonshock und nach In-
jektion von Bakterien, Serum und anderer Substanzen eintreten. Der
nicht koagulable Stickstoff des Serums zeigt keine konstanten Ver-
anderungen und hberhaupt keine wesentlichen Abweichungen von
der Norm.
Durch Erhitzen inaktivierte Trypsin prkparate riefen im wesent¬
lichen die gleichen Symptome hervor; die Giftwirkung kann also
nicht durch die proteolytische Wirkung des Trypsins bedingt sein.
Subkutane Injektion von Trypsin Oder Einbringung in den
Magen ist ohne Wirkung. Direkte Injektion in den Dunndarm be-
wirkt eine Zunahme der Serumprotease ohne Vergiftungserscheinungen.
Nach Injektion sehr grofler Mengen kommt es zu Leberverfettung.
Die Leukocytenkurve zeigt keine konstanten Beziehungen zum
Serum- und Lipasegehalte. Kurt Meyer (Berlin).
Abderhalden, E. und Wildermuth, F., Eine selbsttatige Be-
gistriervorrichtung fiir polarimetrische Unter-
suchungen optisch-aktiver Substrate oder solcher,
die im Laufe der Umwandlung optisch-aktive Eigen-
schaften annehmen. (Fermentforschung. Jg. 1. 1914. S. 63.)
Ausfiihrliche Beschreibung des Apparates, der dazu bestimmt
ist, die Drehung8anderung, die Abwehrferment enthaltendes Serum
und z. B. Plazenta bei der Einwirkung aufeinander erleiden, selbst-
tatig zu registrieren. Wegen der Einzelheiten mud das Original
eingesehen werden. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Pregl, F., Beitrage zur Methodik des Dialysierver-
fahrens von E. Abderhalden. (Fermentforschung. Jg. 1.1914.
S. 7.)
Verf. beschreibt die Herstellung geeigneter Dialysierhtilsen aus
Kollodium, die man im Laboratorium sich selbst anfertigen kann.
Die Entfernung der mit Ninhydrin reagierenden Substanzen
wird nach Untersuchungen des Verf durch die Anwesenheit von
Lipoiden erschwert. Es wird ein Verfahren angegeben, mit dem
es in ttberraschend kurzer Zeit gelingt, Organpraparate zu er-
halten, die sowohl ganzlich frei von Blut und absolut frei von mit
Wasser auskochbaren Substanzen sind, die die Ninhydrinreaktion
geben kOnnen. Das nach dem im Original ausfhhrlich angegebenen
6 *
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84
Immnnitfltsforschajig.
Verfahren erhaltene Plazentaprotein stellt ein gelblichweiBes, trockenes
Pulver dar, das sich unver&ndert aufbewahren lfifit. Endlich schildert
der Verf. noch die Ausffihrung der Dialyse selbst, die bei Zimmer-
temperatur vorgenommen wurde. Im Laboratorium des Verf. sind
bisher weit fiber 300 Abderhaldensche Serumreaktionen nach dem
angegebenen Verfahren ausgeffihrt worden, es ist dabei nicht eine
einzige sichergestellte Tatsache ermittelt worden, die gegen die
Lehre yon Abderhaldens Abwehrfermenten sprechen wfirde;
wohl aber wurde eine fast lfickenlose Reihe von Ergebnissen ge-
wonnen, die mit dieser Lehre und den klinischen Untersuchungs-
ergebnissen in der besten Ubereinstimmung stehen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
de Crinis, M., Dialyseversuche mit der von Pregl ver-
einfachten und modifizierten Methode von Abder-
halden und die klinischen Befunde. (Ebenda. S. 13.)
22 geprfifte Schwangerensera ergaben positive Reaktion; 13 Sera
Nichtgravider reagierten negativ. Bei der Prttfung der Spezifizitfit
des Fermentes in Schwangerenseren wurde entgegen den Flatow-
schen Befunden nur der Abbau von Plazenta durch Schwangeren¬
seren einwandfrei festgestellt. 4 Falle von Dementia praecox bauten
ausnahmslos Hodengewebe ab. Von 15 Abbauversuchen unter Ver-
wendung von Hirnrinde waren bei Dementia praecox 14 Abbauver-
suche positiv. Von 15 Kontrollfallen, psychischen Erkrankungen, in
denen klinisch sicher keine Dementia praecox festgestellt werden
konnte, waren 13 Untersuchungen des Serums auf Abbauffihigkeit
gegen Hoden absolut negativ. Ein Fall, der positiven Hoden abbau
zeigte, ist nach Annahme des Verf. wohl auf ErscheiDungen des
Involutionsalters zurfickzuffihren. Von 49 Abbauversuchen unter Ver-
wendung von Lungengewebe waren die Reaktionen in 29 Fallen
positiv, und in 25 Fallen von diesen 29 lagen klinisch sicher
nachweisbare Symptome einer Erkrankung der Lunge vor. Von
den 20 negativen Fallen konnte bei keinem einzigen Falle ein
klinisches Symptom einer Lungenerkrankung gefunden werden. Von
63 Seren reagierten mit Hirnrinde 41 positiv; in alien positiven
Fallen lagen sichere Zeichen einer organischen Erkrankung des
Zentralnervensystems vor. Von 30 Leberuntersuchungen gaben 17
Abbauversuche positive Reaktion, von denen in 14 psychische Er¬
krankungen im Sinne von depressiv melancholischen Zustanden
klinisch feststellbar waren und in 3 Fallen eine Lebererkrankung
konstatiert werden konnte. In den 13 negativen Fallen lag in keinem
einzigen Falle eine psychische Erkrankung im Sinne eines depressiven
melancholischen Zustandes Oder einer organischen Lebererkrankung
vor. Von 4 Untersuchungen des Abbaues von normaler Schilddrfise
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Immunit&tsforschung.
85
waren 2 positiy, bei denen auch klinisch eine Erkrankung der Schild-
driise nachweisbar war. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Hirsch, P., Die „interferometrische Methode“ zum
Stadium der Abwehrfermente. (Ebenda. S.33.)
Verf. beschreibt eine quantitative Methode zur Bestimmung der
Wirkung der Abwehrfermente bzw. der Intensitat ihrer Wirkung.
Sie beruht auf folgender Uberlegung: Laflt man z. B. das Serum
einer Schwangeren auf Plazentagewebe einwirken, so wird daa
Plazentagewebe zu Peptonen abgebaut. Da die Peptone ldsliche
Korper sind, so Ibsen sie sich im Serum und bewirken eine ErhShung
der Konzentration. Nimmt man einmal Serum allein, zum anderen
Serum, das I&ngere Zeit auf Plazentagewebe eingewirkt hat, so sind
zwischen beiden Unterschiede in der Konzentration vorhanden, die
man mit Hilfe des Interferometers quantitativ bestimmen kann. Im
Original wird das Interferometer an Hand von Abbildungen eingehend
beschrieben und das Arbeiten damit gescbildert. Mit dem Interfero¬
meter wird das Wandern von Interferenzstreifen, die durch den
Unterschied in der Lichtbrechung der zu untersuchenden Probe und
einer Vergleichsprobe hervorgerufen wird, gemessen. Die Methode
gibt bei peinlicher Innehaltung der Vorschriften, die zur Vermeidung
von Fehlerquellen unbedingt befolgt werden mussen, sehr genaue
Resultate. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
StrauB, H., Untersuchungen uber die Wirkung von
Abwehrfermenten mittels der van Slykeschen Mikro-
methode der Aminostickstoffbestimmung. (Ferment-
forschung. Jg. 1. 1914. S. 55.)
Mit der genannten Methode ISBt sich zeigen, daB bei der An-
wesenheit von Abwehrfermenten — hier beim Zusammenbringen von
Plazentapepton bzw. Plazenta mit Serum — die Aminostickstoffmenge
deutlich steigt Die Ausfiihrung der Bestimmung erfordert grofle
Ubung, und nur bei gewissenhafter Beobachtung aller in Betracht
kommender Fehlerquellen sind zuverl&ssige Ergebnisse mdglich.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Paquin, M., Nachweis der Wirkung von Abwehrfermenten
durch EnteiweiBung mittels Hitzekoagulation und
Mikrostickstoffbestimmung. (Ebenda. S.58.)
Die Ergebnisse der Versuche sind in einer Tabelle im Original
znsammengestellt. Es zeigte sich, dafi durch Einwirkung von
Schwangerenserum auf Plazenta in dem Substrate eine bedeutende
Zunahme von nicht koagulierbaren stickstoffhaltigen Verbindungen
vorhanden war. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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86
Neue Literatur.
Neue Literatur,
znsammengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamank,
Ober-Bibliothekw der K&nigl. Bibliothek in Berlin.
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Ynlpius, 0., Erfahrungen mit der Albeeschen Operation bei Spondylitis tuberculosa.
(Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 63. 1916. N. 15. p. 546.)
Wechselmann, fiber die Yerwechslung von Quecksilber- und Salvarsanexanthemen.
(Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 63. 1916. N. 13. p. 458.)
NervSnsystem.
Bittorf, A., Zur Kenntnis der traumatischen Meningitis, besonders der Meningitis
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Mfiller, Waldemar, Ein Fall von Heine-Medinscher Krankheit mit foudroyantem
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Reiche, F., Eine durch Diphtheriebazillen und Streptokokken bedingte Meningitis.
(Mttnch. med. Wochenschr. Jg. 63. 1916. N. 16. p. 562—563.)
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Goebel, Beitr&ge znr Frage der sogenannten Weilschen Krankheit (ansteckende
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Markoff, Wl. N., Pntride, dnrch einen bisher nnbekannten Anaerobier, Bacillus
anaerobius haemolysans t vemrsachte Mnndinfektion. (Centralbl. f. Bakt. Abt 1.
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Moritz, S., Epidemic jaundice in war time. (British med. Journ. 1915. N. 2860.
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Trembur, F. and Schallert, R., Zur Klinik der Weilschen Krankheit. (Med.
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Yrijheid, J. A., Pediculi en pediculosis. (Medisch wbl Jg. 22. 1915/16. p. 545—548.)
Krankheitserregende Bakterien nnd Parasiten bei Mensehen nnd Tieren.
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Ohler, Zur symptomatischen Behandlung der Maul- und Klauenseuche. (Mhnch.
tier&rztl. Wochenschr. Jg. 66. 1915. N. 34. p. 649—654.)
Botz.
Kostrzewski, J., Ein akuter Malleusfall beim Mensehen mit positiver Blutkultnr.
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Pfeiler, W., Mitteilungen liber die Serodiagnose der Rotzkrankheit 4. (Berl. tier-
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Schniirer, J., Das Ergebnis des diagnostischen Yerfahrens bei Botz in Osterreich
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Pfeiler, W. und Soheyer, G., Ein Beitrag zur Bewertnng der Methoden f. die
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Sirk, Walter, Beitrag zur Differentialdiagnose von Milzbrand- nnd Pseudomilzbrand-
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—44.)
Mykosen (Blasto-, Aktino-, Botryomykosen, Streptotrichosen, Sporotrichosen nsw.).
Hahn, Peter, Beitrag zur Aktinomykose der Lunge und deren operativer Behand¬
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Luginger, Aktinomykose boyis necrotica sicca artificialis. (Milneh. tier&rztl. Wochen¬
schr. Jg. 67. 1916. N. 13. p. 242.)
Meifiner, Ein Beitrag zur Blastomykose des Bindes. (Ztschr. f. Fleisch- u. Milch-
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Ge- gle
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93
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(Klin.-ther. Wochenschr. Jg. 23. 1916. N. 13/14. p. 158—162.)
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Wochenschr. Jg. 63. 1916. N. 13—16.)
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schr. Jg. 29. 1916. N. 11. p. 319—320.)
(m:•)
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CentralMatt fir Bakteriologle ate. I. Alt. Referate.
=—— Bd. 65. No. 5/6.
Ausgegeben am 12. September 1916.
Typhus, Paratyphus, Coli, Ruhr.
t. Wassermann, A., Typhus abdominalis als Kriegsseuche.
(Zeitschr. f. arztl. Forth. 1915. S. 65.)
Der Typhus gehfirt immer noch zu den yerbreitetsten Zriegs-
seuchen. Die Eintrittspforte fiir den Typhusbazillus ist der Magen-
darmkanal. Von hier gelangt er in die Driisen, nm sich dann anf
dem Blntwege ansznbreiten. Der Korper beginnt darauf, besonders
in Milz, Driisen und Knochenmark mit der Bildung spezifischer
Schutzstoffe. Damit ergeben sich zwei Arten des Nachweises fur
den Typhus, einmal der bakteriologische und zweitens der serologische.
Wenn es nicht gelingt, Typhusbazillen im Stuhle nachzuweisen, so
kann man daranfhin Typhus noch nicht ausschliefien. Der Typhus-
bazillennachweis ist zeitranbend und erfordert Ubung; im Felde
mufi er daher immer in den HEnden von Fachbakteriologen bleiben.
Der Wert der Gruber-Widalschen Reaktion tritt im jetzigen
Feldzuge znriick, da sie fur Leute, die einer Typhusschutzimpfung
unterzogen waren, selbstverstEndlich nicht zu gebrauchen ist. Die
Hauptansteckungsquelle ist der mit Typhusbazillen behaftete Mensch,
gegen den sich die Mafiregeln zur Verhiitung der Seuche richten
miissen. Die Schutzimpfung gegen Typhus gibt einen weitgehenden,
wenn auch keinen unbedingten Schutz gegen die Ansteckung mit
Typhus; dem Uberstehen eines Typhus ist sie in ihrer Schutzwirkung
nicht gleichzustellen. Mit der Serumbehandlung hat man beim Typhus
bisher keine allgemein befriedigenden Ergebnisse erzielt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Trommsdorf, Richard, Weiterer statistischer Beitrag zur
Epidemiologie des Typhus in Mfinchen wEhrend der
Sanierungsperiode. (Arch. f. Hyg. Bd. 84. 1915. S. 181.)
WEhrend in den Jahren vor 1881 in Miinchen j Ehrlich regelmEBig
mehr als 100 bzw. mehrere 100 Personen dem Typhus zum Opfer
Helen, betrug die Zahl der TodesfSlle im Jahre 1881 nur 43. Seit
dieser Zeit ging die Typhussterblichkeit dauernd weiter znriick.
Eine Erklarung fiir den plotzlichen Riickgang der TyphusRllle in
Munchen ist bisher nicht erbracht worden. Verf. hat in weiterem
Verfolge seiner Studien fiber diese Frage geprfift, ob sich vielleicht
ein Zusammenhang zwischen Auftreten des Typhus und bestehender
bzw. nicht bestehender Hauskanalisation statistisch nachweisen liefie.
Erste Abt. Ref. Bd. 66. No. 5/6. 7
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Typhtw.
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Seine statistischen Erhebungen haben nun ergeben, dafl in der Ein-
ffihrung der Hanskanalisation ein EinfluS auf die Abminderung dee
Typhus in der Sanierungsperiode vor 1881 nicht zu erkennen ist.
Immerhin ist die ffir die Jahre 1881—1890 in 8 von 10 Jahren er-
wiesene nicht unwesentlich geringere Typhusfrequenz der kanalisierten
Hauser gegenfiber den nicht kanalisierten Hfiusern bemerkenswert.
An einen direkten Einflufi der Hanskanalisation auf die Typhusfrequenz
ist aber nach dem, was wir heute fiber Auftreten und Verbreitung
des Typhus wissen, nicht zu denken. Gildemeister (Posen).
Baetz, Walter G. and Bates, Lewis B., Typhoid fever in the
Canal Zone. A study of one hundred and ninety-five
cases from the clinical and bacteriological points of
view. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. Vol. 6. 1915. p. 68.)
Ffir den Nachweis des Typhus bew&hrte sich am besten die
Blutkultur, die in 80 Proz. der Faile in den ersten Wochen positiv
war. Yon 126 positiven Fallen wurde 106 mal Bacillus typhosus
gezfichtet, je 10 mal B. paratyphosus A und B. Besondere Sorgfalt
erfordert die Abgrenzung gegenfiber Malaria und Miliartuberkulose.
Malaria kann meist durch die Blutuntersuchung festgestellt werden.
Miliartuberkulose aber kann oft erst an dem von Typhus verschiedenen
Fieberverlauf endgfiltig erkannt werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sawyer, Wilbur A., Ninety-three persons infected by a
typhoid carrier at a public dinner. (Journ. of the Americ.
med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 1637.)
93 Ffille wurden mit Typhus angesteckt durch eine Bazillen-
tragerin, die die Gerichte ffir ein Festessen bereitet hatte. Auch
ein einfaches Erhitzen eines Gerichtes ist keine Gewahr daffir, dafi
die darin enthaltenen Typhusbazillen abgetfitet werden. Die In-
kubationszeit war bei alien Fallen auffallend gering. Die ersten
Faile erkrankten schon 3 Tage nach der Ansteckung, die meisten
am 6. Tage. Die Gefahr, die von den Bazillentrfigern ausgeht, laflt
sich mit unseren jetzigen Mitteln nur unvollkommen bekampfen.
Ffir den einzelnen bleibt der beste Schutz die Typhusschutzimpfung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sawyer, Wilbur A., The later history of the typhoid
carrier H. 0. (Ibid. YoL 66. 1916. p. 2061.)
Einzelne Typhusbazillentrfiger sind besonders geffihrlich und
mfissen standig unter Aufsicht gehalten werden. Es wird ein Fall
mitgeteilt, auf den 30 Typhusffille mit 5 Todesffillen zurttckgeffihrt
werden konnten. Der Mann hatte Typhus im Jahre 1907 und war
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Typhus.
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somit seit 8 Jahren Bazillentrhger. Er wurde mit Vaccine behandelt,
die ans dem eigenen Typhusstamme hergestellt war. Auch die
Gallenblase wnrde entfernt. Nachdem 40mal der Stnhl frei yon
Bazillen gewesen war, fand man wieder Typhnsbazillen im Magen-
inhalte. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ewald, Einbemerkenswer ter Fall von Abdominal typhus.
(Zeitschr. f. ftrztliche Fortb. 1915. 8. 106.)
Einem Typhnsbazillentr&ger, der einige Wochen vorher einen
leichten Typhus dnrchgemacht hatte, wnrde dnrch einen Schufi der
Oberarm zerschmettert. Es bildeten sich abgekapselte Eiterherde
in der Umgebnng der Enochensplitter, nnd in diese Eiterherde sind
offenbar Typhnsbazillen iibergetreten. Als dann ein grdfierer Ein-
griff an dem verletzten Enochen gemacht wnrde, gerieten die
Bazillen in den allgemeinen Ereislanf. Daranf entwickelte sich ein
schwerer Typhus, dem der Eranke schnell erlag.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Meyer, Fritz, Fieberloser Typhus. (Mftnch. med. Wochenschr.
1915. S. 1367.)
Es wird fiber mehrere Falle berichtet, bei denen Typhnsbazillen
in der Blutbahn dnrch Zuchtung nachgewiesen werden konnten, ohne
dafi Fieber Oder sonstige Erankheitserscheinungen vorhanden waren.
Eine Erkl&rung hierfiir zn geben ist schwer. Wahrscheinlich liegt
eine natfirliche Oder khnstliche Immnnitftt vor, die zwar einen vor-
Ubergehenden Einbrnch der Bazillen in die Blntbahn gestattet, aber
das Auftreten schwerer Erankheitserscheinungen verhindert.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Deutsch, Felix, Nephrotyphns. (Wien. klin. Wochenschr. 1915.
S. 968.)
In einem Hanse erkrankten hintereinander drei Bewohner unter
alien Zeichen einer akuten Nephritis mit hohem Fieber. Diese
Nephritis stellte sich als einziges lokales Symptom eines Typhus, als
Nephrotyphns herans. Andere Symptome des Typhns traten nicht auf.
Die Erreger warden gleichzeitig, in einem Falle schon am vierten
Tage, ans Bint nnd Urin gezfichtet, so dafi es nicht feststeht, ob
die Niere primftr Oder sekundar erkrankte. Eine Infektion von aufien
her dnrch die Harnwege war auszuschliefibn.
Die Bazillen zeigten alle kulturellen Eigenschaften des Typhus-
bazillus, waren nnd blieben aber inagglntinabel. Das Patientensemm
agglntinierte einen Laboratorinmsstamm in der Verdiinnnng 1:100.
Besondere Merkmale, die man in Beziehung znr F&higkeit, gerade
die Nieren zn infizieren, hatte bringen kttnnen, zeigten die 8tamme
7*
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100 Typhus.
nicht. Man muS daher eine besondere Afflnitat der Bazillen zor Niere,
einen spezifischen Organotropiamns annehmen.
Kurt Meyer (Berlin).
Orth, Oscar, Nekrotisierende Cholecystitis typhosa.
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 1397.)
Bei einem 16jahrigen Kriegsfreiwilligen trat im Anschlusse an
einen Typhus akut eine nekrotisierende Cholecystitis auf. In der
Gallenblase fanden sich 4—5 kirschkerngrofie Cholesterinpigment-
kalksteine. Die Galle enthielt noch lange Typhusbazillen.
In Anbetracht des jugendlichen Alters nnd der bisherigen
Gesundheit des Patienten halt Yerf. es far sicher, daB die Stein*
bildnng erst durch die Typhusinfektion veranlaflt wnrde.
Kurt Meyer (Berlin).
Bhese, Die Typhusschwerhtirigkeit (Med. Klinik. 1915.
8.1226.)
Der Unterleibstyphns ffihrt nicht selten zn Htirsttirungen, haufiger
zn Schwerhtirigkeit ohne Erkrankung des Mittelohres, seltener zn
Mittelohrerkranknngen. Durch die Typhusschutzimpfnng wird die
Hanflgkeit yon Ohrerkrankungen herabgesetzt Die Typhusschwer-
horigkeit beginnt meist anf der Htihe der Krankheit nnd ist stets
beiderseitig. Ursache ist gewohnlich eine EntzUndnng des Htirnerven,
seltener eine Labyrinthentz&ndung. Die Labyrinthentztindung kommt
entweder auf hamatogenem Wege zustande, oder es handelt sich um
eine Fortleitung entzttndlicher, mit Liquorvermehrung einhergehender
meningitischer Vorgange. In letzterem Falle kann bisweilen durch
die Lumbalpnnktion eine Verbessernng des Htirverrotigens herbei-
gefDhrt werden. Die Krankheit ffihrt selten zur Taubheit. Auch
bei anffinglicher hochgradiger Schwerhorigkeit ist vollige Wieder-
herstellnng moglich, wenn auch mitnnter eine starke Schwerhfirigkeit
dauernd zurUckbleiben kann. W. £LHoffmann(W ilhelmshaven.)
Fischl, Fritz, tiber Hauterscheinungen bei Typhus ab-
dominalis. (Wien. med. Wochenschr. 1915. S. 1273.)
Vorwiegend von klinischem Interesse.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Koenigsfeld, Harry, tiber Mischinfektionen bei Typhns
abdominalis. (Med. Klinik. 1915. S. 913.)
Es wird uber mehrere Falle berichtet, bei denen durch die
bakteriologische Blutuntersuchnng eine Mischinfektion von Typhus¬
bazillen mit Streptokokken oder auch mit Paratyphusbazillen fest-
gestellt werden konnte. Ftir den Nachweis der Streptokokken ist
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Typhus.
101
die Verwendung yon Blutagarplatten besonders geeignet, w&brend
sie mit dem Galleanreicherangsverfahren nicht gefnnden warden.
Dagegen kbnnen die Typhusbazillen bei dem letzteren Verfabren
yon den Paratyphusbazillen uberwuchert werden. Durch das gleich-
zeitige Besteben einer Sepsis neben dem Typhus gestalten sich die
Heilnngsaussichten weniger gflnstig. Auf der anderen Seite besteht
aber die Mdglichkeit, auf Grand der bakteriologischen Untersuchung
durch die Behandlung mit Antiserum den Heilungsverlauf gtinstig
zu beeinflussen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Dans, S., Uber Bazillentr&ger and Dauerausscheider.
(Zeitschr. f. &rztl. Fortb. 1914. 8.43.)
Gestbtzt auf die wichtigsten neueren Arbeiten auf dem Gebiete
wird eine gate tTbersicht iiber den jetzigen Stand unserer Kenntnisse
von der Bedeutung der Bazillentr&ger and Dauerausscheider fur die
Verbreitung yon ansteckenden Krankheiten gegeben, and werden die
Mittel zum Scbutze gegen die von dieser Seite drobenden Gefahren
besprocben. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Feldmann, Ignaz, Beitr&ge zur Bakteriologie der Gallen-
blasenentziindungen. (Wien. klin. Wocbenschr. 1915. S. 1309.)
Der Inhalt von 28 meist wegen Cholelithiasis exstirpierten, ent-
zundlichen Gallenblasen erwies sich 16mal als eitrig. Der eitrige
Gallenblaseninhalt war 4mal, der nicht eitrige llmal steril.
In den meisten F&llen (5mal) warden aus dem eitrigen Inhalte
Typhusbazillen in Reinkultur gezuchtet. 3mal fanden sich Coli-
bazillen, in 1 Fall Staphylococcus albas und Streptococcus zusammen,
lmal Micrococcus tetragenus.
Im Gallenblaseneiter einer Leiche, bei der ein durch einen
Echinococcus hervorgerufener CholedochusverschluB bestand, fand sich
der Pneumococcus.
Endlich wurde aus einem Eiter ein dem von Jensen bei der
sogenannten Paracolibazillose der Binder gefundenen Bazillus &hn-
licher Organismus nachgewiesen, fur den Verf. die Bezeichnung Para-
colibazillus B vorschl>. Kurt Meyer (Berlin).
Blafiberg, Maximilian, Positive Typhusbazillenkultur und
Typhusagglutination bei Miliartuberkulose. (Wien,
klin. Wochenschr. 1915. S. 1314.)
Bei einem anatomisch nachgewiesenen Falle von Miliartuber¬
kulose, der weder klinisch noch anatomisch Zeichen eines Abdominal-
typhus bot, warden zu Lebzeiten aus dem Blute und einem Pleura-
exsudate, post mortem aus Blut und Galle Typhusbazillen gezfichtet.
Das Serum hatte Typhusbazillen bis 1:160 agglutiniert.
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Typhus.
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Angesichts des hohen Agglutinationstiters glaabt Verf. nicht,
dafi ein beginnender Typhus vorlag, sondern nimmt an, dad es sich
am einen BazillentrSger handelte, der die Bazillen yon einem frfiher
uberstandenen Typhus her irgendwo in seinem Kfirper beherbergte.
Kurt Meyer (Berlin).
Skillern, P. G., Cultivation of bacillus typhosus from a
spot in a luetic typhoid subject after the fastiginm.
(Proc. of the Pathol. Soc. of Philadelphia. VoL 16. 1914. p. 8.)
Bei einem alten Luetiker, der an fieberhaftem Darmkatarrh and
gleichzeitigem, fast fiber den ganzen Kdrper (mit Ansnahme des
Kopfes) verbreiteten, makulopapulfisen Ansschlage erkrankt war,
gelang es, ans den Flecken Typhusbazillen in Reinknltnr zu zfichten.
Gleichzeitig zeigte das Bint fur Typhus positiven Widal and eine
schwache Wassermannsche Reaktion. Zttchtungsversuche von
Typhusbazillen aus dem Blnte selbst fielen ebenso wie die Unter-
snchung der Flecken auf Spiroch&ten negativ aus.
Baerthlein (Wfirzburg).
Costantini, G., Sulla batteriemia tifica. (Annal. dell’Istitut.
Maragl. Vol. 7. 1915. p. 193.)
Auf Grand seiner Beobachtungen an 19 TyphusflLllen kommt
Verf. zu dem Ergebnisse, dafi die Blutkultur der Serodiagnose fur
die Frfihdiagnose bedentend fiberlegen ist. Die Agglutinationsprobe
fallt meist erst Ende der zweiten Woche positiv aus. Bisweilen
bleibt sie im ganzen Verlaufe der Krankheit negativ. Von der
Schwere der Erkranknng ist der Bazillenbefund im Blnte nicht ab-
hangig. Ebensowenig ist eine Beziehung zwischen Schwere der Er-
krankung und der Tiervirulenz des betreffenden Stammes erkennbar.
Verf. bediente sich bei der Blutkultur mit Erfolg der Castel-
lanischen Methode: Beimpfung grofier Bouillonmengen mit wenig
Blut. Mindestens ebensogute Resnltate erhielt er aber, wenn er
50 ccm Bouillon mit grofien Blutmengen, bis zu 20 ccm, beschickte.
Kurt Meyer (Berlin).
Lange und Boos, Uber den Befund von Typhusbazillen im
Blnte von Kaninchen nach Verimpfung in dieGallen-
blase. (Arb. aus d. Kaiserl. Gesundheitsamte. Bd. 50. 1915. S. 37.)
Bei Einspritzung von Typhusbazillen in die Gallenblase von
Kaninchen kann ein sehr rascher Ubertritt von Typhusbazillen in
den Blutkreislauf stattfinden, so dafi sich die Typhusbazillen schon
nach 1—2 Minuten im Ohrvenenblut nachweisen lassen. Der Ubertritt
der Typhusbazillen findet direkt an der Einstichstelle statt. Man
hat es in der Hand, durch Beobachtung bestimmter technischer Mali-
Ge gle
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Typhus.
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n&hmen diesen Ubertritt zu ermfiglichen oder zu verhindern. Yon
anderen KSrperstellen her, die ebenfalls reich mit Kapillaren ver-
sorgt sind, wie vom Dttnndarme, yon der Harnblase, yon gereizten
Hantsteilen nsw. findet ein rascher Ubertritt der Typhnsbazillen in
den Blatkreislauf nicht statt.
Die in das strdmende Bint iibergetretenen Typhnsbazillen sind
meist schon nach 30 Minuten, stets aber nach 60 Minnten nicht mehr
im Ohrvenenblnte nachznweisen. Sie warden dnrch die bakteriziden
Kr&fte des Blntes vernichtet, znm Teil aber anch in den Kapillaren
der inneren Organe abgefangen.
Die Galle, die bei Injektion in die Gallenblase den Ubertritt zu
erleichtern scheint, wirkt bei snbkntaner Injektion direkt hemmend
anf den Ubertritt. Bei direkter Injektion in die Leber findet sofort
ein Ubertritt statt. Diese Injektionsart ist einer intravenbsen In¬
jektion an die Seite zn stellen.
Die dnrch Gallenblasenimpfnnginfizierten Tiere werden zn Typhus-
bazillentragern, gleicbgiiltig, ob der rasche Ubertritt ins Bint statt-
findet oder nicht. Wurde die Gallenblase knrze Zeit (etwa 6 Minnten)
nach der Einspritzung exstirpiert, so werden die Kaninchen nicht
zn Typhusbazillentragern. Die Obliteration der Gallenblase dUrfte
ahnliche Folgen wie die Exstirpation haben. Bei einem Typhns-
stamme wnrde schon nach 15 Minnten langem Aufenthalte im Tier-
korper eine 48 Tage lang anhaltende nnd erst nach etwa 15maliger
Ubertragung yon Agar zn Agar yerschwindende Inagglutinabilit&t
festgestellt. Bei einem Kaninchen werden schon 20 Minnten nach
einer Einspritzung in die Leber im Urin Typhnsbazillen nachgewiesen.
Hetsch (Berlin).
Bull, Carroll G., The fate of typhoid bacilli when injec¬
ted intravenously into normal rabbits. (Journ. of ex-
perim. Med. Vol. 22. 1916. p. 475.)
Intravenos injizierte Typhnsbazillen verschwinden beim Kaninchen
in knrzer Zeit ans der Blntbahn. Sie werden agglutiniert nnd die
Bazillenhanfen werden in Leber, Milz nnd vielleicht auch anderen
Organen zuruckgebalten, wo sie von Leukocyten anfgenommen nnd
verdant werden.
Die Vernichtung der Typhnsbazillen erfolgt also in vivo ganz
anders als in vitro, wo sie dnrch Bakteriolyse geschieht. Es be-
stehen keine Anhaltspnnkte, dad die Bakteriolyse im lebenden
Organismns eine Rolle spielt. Die vereinzelten nicht agglntinierten
nnd phagocytierten Bazillen behalten ihre F&rbbarkeit am l&ngsten.
Vielleicht ist die auffallende Erscheinung, dad das Bint Typhns-
kranker trotz reichlichen Antikbrpergehalts zahlreiche Bazillen ent-
halten kann, so zn erkl&ren, dad es sich nm inagglutinable Bazillen
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104 Typhus.
handelt, die der Agglutination und dam it auch der Phagocytose ent-
gehen. Kurt Meyer (Berlin).
Stepp, Wilhelm, Die Duodenalsonde zum Nachweise der
Typhusbazillen in der Galle yon Typhusrekon vales-
zenten. (Miinch. med. Wochenschr. 1915. 8. 1676.)
Mit der Duodenalsonde ist es mOglich, Galle ziemlich rein zu
erhalten. Vielleicht ist das Verfahren zu verwerten, um Typhus-
dauerausscheider zu ermitteln und die Frage zu entscheiden, ob ein
Mensch nach uberstandener Typhuserkrankung noch ansteckungsfahig
ist, und zwar mit grdfierer Sicherheit, als bei der Stuhluntersuchung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Koenigsfeld, Harry, Die Typhusbazillenzfichtung mittels
der Galleschr&gagarr Ohrchen. (Deutsche med. Wochenschr.
1915. S. 1391.)
Verf. hat seine Methode in der Weise modifiziert, dafi er das
Endo-Schr5gagarr8hrchen durch ein Drigalski -RShrchen ersetzt
und das Blut nicht aus der Fingerbeere Oder dem Ohrlfippchen,
sondem aus der Armvene entnimmt.
Bei 13 yon 25 Typhuskranken konnten mit dieser Methode
Typhusbazillen im Blute nachgewiesen werden. Durch diese prak-
tischen Erfahrungen werden die theoretischen Einw&nde Halleys
widerlegt. Kurt Meyer (Berlin).
Kuhn, Philalethes, Die Verwendung der Tierkohle zum
Nachweis von Typhusbazillen. (Med. Klinik. 1915. S. 1323.)
Wenn man typhusverd&chtigen Stuhl in dunner Aufschwemmung
Oder auch Urin mit Tierkohle versetzt, so werden die Typhusbazillen
in groBer Menge von der Kohle angezogen und festgehalten, vielleicht
infolge der Gegenwart der GeiBeln, und der Nachweis ist dadurch,
wenn man auf der Endo-Platte ausstreicht, erleichtert. Das Verfahren
ist der gemeinsamen Anwendung der Malachit- und Endo- Platte iiber-
legen und l&Bt sich wahrscheinlich noch vervollkommnen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Gautier, P., Note sur un nouveau proc6d6 de la recherche
du bacille typhique dans les selles. (Rev. m£d. de la
Suisse Romande. 1915. No. 7.)
Eine 33 cm lange RShre von 6 mm Kaliber wird U-f8rmig ge-
bogen und beim Abbiegen die Umbiegungsstelle ausgezogen, so daB
die Rohre dort verengt wird. Schenkel I wird 10 cm hoch mit feinem,
trockenem Sande gefullt und Schenkel 11 mit durch Neutralrot ge-
fSrbter Bouillon; diese dringt durch den Sand hindurch auch in
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. Typhus.
105
Schenkel 1 hinauf. In Schenkel II bringt man einige Tropfen Spfil-
wasser aus dem zn nntersnchenden Darm; 18 Stnnden Aufenthalt
im Brntschrank bei 37°. Sind Typhusbazillen vorhanden, so dringen sie
dank ihrer aktiven Beweglichkeit dnrch den 8and auch in Schenkel I
hinauf und triiben die Bouillon in beiden Schenkeln. Durch die
immer vorhandenen Colibazillen wird die rote Farbe in Schenkel II
in Gelb umgewandelt, in Schenkel I dagegen nicht, da sie nicht durch
den Sand nach dem Schenkel I vordringen konnen, weil sie keipe
aktive Beweglichkeit besitzen. P. Meyer (Kilchberg b. Zurich),
Carbonell, M. Y., tjber eine neue Methode des Nach-
weises des Typhusbazillus im Wasser. (Wien. klin.
Wochenschr. 1915. S. 997.)
Verf. hat das yon Carnot und Weil-Halle angegebene Ver-
fahren zum Nachweis yon Typhnsbazillen, das die Beweglichkeit der
Typhnsbazillen in der Weise verwertet, dafi in ein mit Sand ge-
fftlltes U-Rohr auf der einen Seite das zu untersuchende Material,
auf der anderen Seite Bouillon eingebracht wird, in die nach wenigen
Stunden die Typhnsbazillen einwandern, fttr den Nachweis yon
Typhusbazillen im Wasser mit dem Miiller-Ditthorn-Gilde-
meisterschen Galleanreicherungsverfahren kombiniert und gibt
ein besonderes EulturgefS.fi an.
Es liefi sich noch Vioooooooo Ose Typhusbazillen in einem Liter
Wasser auf diese Weise absolut sicher nachweisen, selbst in Wasser,
das pro 1 ccm aufierdem 1000 Colikeime enthielt
Kurt Meyer (Berlin).
JLcfl, D., tiber Kongorotn&hrbbden. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig.
Bd. 77. 1915. S. 204)
Schmitz hat kiirzlich empfohlen, dem yon Liebermann und
Acel angegebenen Kongorotn&hrboden Serum zuzusetzen, wodurch
das Wachstum der Typhusbazillen befordert wiirde. Verf. konnte in
■dem Wachstum der Typhusbazillen auf den Originalnahrboden einen
Unterschied nicht feststellen.
Schmitz hat ferner zur Verhinderung der Entwicklung der
Colibazillen einen Zusatz yon 0,6 Proz. Koffein zu der Serum-Kongorot-
Platte empfehlen. Diese Menge soil genfigen, urn die Entwicklung
der Colibazillen vollstandig zu unterdriicken, ohne das Wachstum der
Bazillen wesentlich zu sch&digen. Verf fand, dafi die angegebene
Eoffeinmenge das Wachstum beider Bakterienarten verhindert bzw.
sehr stort, und dafi Koffein in betrachtlichem Mafle oder ganz
das Erkennen der S&urebildung durch die Colibazillen yerhindert
Gildemeister (Posmi).
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Typhus.
Schttrmann, W., Die Brauchbarkeit des Kongorotserum-
nnd Drigalskiserumagars znr bakteriologischen
Typhusdiagnose. (Med. Klinik. 1915. S. 1352.)
Mit dem Drigalski-Conradi-N&hrboden mit Serumzusatz
and dem Kongorotn&hrboden mit Serumzusatz gelang der Nachweis
von Typhus- and Ruhrbazillen noch in einer Anzahl von Fallen,
4,6 Proz. der typhnsverdachtigen and 12,1 Proz. der rnhrverdachtigen, bei
denen diese Erreger mit den bisherigen Hilfsmitteln, Drigalski-,
Endo-, Malachitgrfinplatte nicht nachgewiesen werden konnten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mohortji, Heinrich, Die Regeneriernng des verbranchten
Endoagars. (Mtinch. med. Wochenschr. 1915. S. 1043.)
Angesichts der geringen Agarvorrate erscheint es wiinschenswert,
den zn Kulturen verbranchten Agar wieder nntzbar zu machen.
Verf. hat folgendes Verfahren znr Regeneriernng des Endo-Agars
ansgearbeitet.
Die gebr anchten Endo- Platten werden im Dampftopf sterilisiert and
die Masse in Schalen zum Erstarren gebracht. Die roten Agarscheiben
werden zn kleinen Stiicken zerhackt and in einer mit einem mehr-
fach dnrchbohrten Korken verschlossenen grofien Flasche 24 Stnnden
in fliefiendem, dnrch ein Glasrohr zngeleiteten Wasser ansgewaschen,
wobei sie einen grofien Teil ihrer Farbe verlieren. Darauf werden
die Agarsthckchen geschmolzen and nnter Znsatz von Tierkohle auf-
gekocht. Um diese niederznschlagen, wird zn dem anf 50° abge-
kiihlten Agar EiereiweiB zngesetzt, gnt nmger&hrt, das Gemisch in
einen angeheizten Dampftopf gebracht, eine Stunde gekocht and
dann im Dampftopf langsam erkalten gelassen. Die Tierkohle setzt sich
mit dem EiweiBgerinnsel am Boden ab nnd kann dnrch Abschneiden
der untersten Schicht leicht entfernt werden. Nachdem der Wasser-
gehalt des Agars bestimmt ist, wird er znr Bouillon zngesetzt nnd
das Gemisch dnrch Einkochen anf die gew&nschte Eonzentration ge¬
bracht. Kart Meyer (Berlin).
Marcovici, Engen, Yerlanf der Leukopenie nnd Ergebnisse
der differentiellen Z&hlnng bei Typhus abdominalis.
(Wien. med. Wochenschr. 1914. S. 1407.)
Die Leukopenie bleibt von hervorragender Wichtigkeit im Be-
ginne der Typhuserkrankung, wo klinische Symptome noch nicht
dentlich sind nnd die Gruber-Widalsche Reaktion noch nicht
vorhanden ist. W. Gaehtgens (Hamburg).
Landsberger, 0., Znr Prognosestellung bei Typhns ab¬
dominalis. (Med. Klinik. 1915. S. 1078.)
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Typhus.
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Die Zahl der aus dem Blute geziichteten Typhuskeime gibt pro-
gnostisch wichtige Anhaltspunkte. Yerf. flag 2 ccm Bint in 5 ccm
Galle anf und god das Gemisch mit 20 ccm Agar zn Platten aus.
Bei einer Zahl bis zn 30 und 40 Kolonien ist ein leichter,
eventuell auch mittelschwerer Verlauf zn erwarten, ohne dad inner-
halb dieser Grenzen die Zahl selbst einen Hinweis anf die Schwere
des Falles geben wfirde. Allerdings starben anch von diesen Fallen
einzelne, wenn auch nicht an Komplikationen.
Zwischenwerte von 30—100 Kolonien warden sehr selten be-
obachtet. Die F&lle mit mehr als 100 Kolonien verliefen durchweg
sehr schwer, iiberwiegend letal.
Wfthrend die Faile mit niedriger Kolonienzahl durch intravenSse
Injektionen von Besredkascher Vaccine gunstig beeinfludt warden,
war bei den Fallen der zweiten Kategorie eine Wirkung der Vaccine-
therapie nicht erkennbar. Kurt Meyer (Berlin).
Joetten, K. W., Typhusbekampfung im Felde durch ein
einfaches Yerfahren zur Handedesinfektion. (Deutsche
med. Wochenschr. 1915. S. 1388.)
Im Stellungskriege kommen Typhusinfektionen fast ausschliedlich
durch Kontakt, und zwar durch die mit der Ausleerung beschmutzten
Hande zustande. Die Bekampfung mud daher besonderes Gewicht
auf Desinfektion der Hande legen. Fur diese kann nur ein ein¬
faches und billiges Yerfahren in Frage kommen.
Nach vergleichenden Versuchen mit Brennspiritus in reinem
und verdttnntem Zustande, mit und ohne Zusatz verschiedener Seifen,
kommt Yerf. zu dem Ergebnis, dad 78proz. Spiritus die beste Des-
infektionswirkung entfaltet. Die mit Colibazillen kunstlich infizierte
Hand wurde durch 1—l 1 /* Minuten langes Waschen mit solchem
Spiritus vdllig von Keimen befreit.
Zusatz von Seife erhbhte die Wirkung nicht. Trotzdem empfiehlt
Verf. einen Zusatz von 10 Proz. Seife, da hierdurch die mechanisch
reinigenden Eigenschaften des Spiritus erhbht werden. Zum Waschen
werden Tupfer aus rauher Jute empfohlen. Kurt Meyer (Berlin).
Schmidt, P., Hygienische Winke fur Seuchenabteilungen.
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 305.)
Bestimmte Typhuskranke gefahrden ihre Umgebung durch be-
sonders reichliche Bazillenausscheidung in hOherem Made als andere.
Dieses Yerhalten scheinen sie meist langere Zeit zu zeigen. Es
empfiehlt sich, solche Patienten dem Wartepersonal besonders kennt-
lich zu machen und bei ihrer Pflege erhOhte Vorsicht walten zu lassen.
Zu beachten sind die Faile mit typhOser Angina, da diese mit
dem Auswurf grode Mengen von Typhusbazillen ausscheiden. Auch
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Typhus.
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das Erbrochene Ton Typhuskranken kann, besonders wenn es galle-
haltig ist, grode Mengen von Bazillen enthalten.
Kurt Meyer (Berlin).
Bull, Yictor K., Erfabrnngen iiber die Typhasschntz-
impfnng bei der Armee im Felde. (Wien. klin. Woehenschr.
1915. 8.1017 n. 1045.)
Verf. berichtet fiber die Ergebnisse der Typhusschutzimpfnng
bei 294063 Milit&rpersonen. Verwandt warden ein im Wiener sero-
therapentischen and im Badapester bakteriologischen Institat her-
gestellter Impfstoff, der darch Erw&rmen and Karbols&nrezasatz ab-
getotete Bazillen enthielt. Die Impfnngen warden zweimal mit einem
Intervall von 7 bis 9 Tagen an der Brast vorgenommen. Bei der
weit fiberwiegenden Mehrzahl warden nar lokale Erscheinnngen be-
obachtet. 4—6 Proz. zeigten starke Allgemeinreaktionen, die sich
fiber mehrere Tage erstreckten. Diese heftigeren Reaktionen waren
bei der zweiten Impfang etwas hfiafiger als bei der ersten, besonders
dann, wenn das Intervall nicht mehr als 6 Tage betrng. Ferner
zeigten Personen, die frfiher einen Typhns dnrchgemacht hatten,
starkere Reaktionen als die anderen.
Uber den prophylaktischen Wert des Verfahrens l&dt sich ein
Urteil noch nicht abgeben. Immerhin zeigte die Zahl der Typhns-
fSJle nach der Impfang eine Abnahme. Anderdem verlief die Er-
krankang bei den Geimpften wesentlich schneller als bei den Un-
geimpften. Kart Meyer (Berlin).
Salomon, 0. and Weber, R., Ergebnisse der Schatzimpfnngen
an der Impfstelle des Zentralkomitees der Prendischen
Landesvereine vom Roten Krenz in Berlin. (Deatsche
med. Woehenschr. 1915. 8.1463.)
Die Impfnngen fanden in der Reihenfolge statt, dad am ersten
Tage die Pocken- and die erste Typhasimpfang (0,5 ccm) ver-
abfolgt wnrde; nach 7 Tagen erfolgte dieNachschan and die zweite
Typhasimpfang (1 ccm), wiedernm nach 7 Tagen die dritte Typhns-
impfnng (1 ccm). Nach einer weiteren Woche wnrde die erste
Choleraimpfnng (0,5 ccm) verabfolgt, an die sich nach 7 Tagen
die zweite (1 ccm) anschlod.
Wegen Pocken warden 2873 Personen geimpft, von ihnen 101
ohne Erfolg. Starke Reaktion wnrde besonders bei fiber 30 Jahre
alten Personen beobachtet.
Der Typhasimpfang warden 2869 Personen anterzogen. Wo starke
• Reaktionen anftraten, wie regelmadig bei Potatoren, wnrde die
Dosis verkleinert Oder der Zwischenranm zwischen den Impfnngen
verlfingert. flochgradige Reaktionen warden nicht beobachtet.
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Typhus.
109
Die Choleraimpfung, die bei 1606 Personen vorgenommen wurde,
wurde durchweg recht gnt vertragen.
Die Agglutination ergab bei Typhusgeimpften in 16,6 Proz. der
untersuchten F&lle einen Titer von 200, bei 33,3 Proz. 150, bei
16,6 Proz. 100, bei 22,5 Proz. 50; bei 11,5 war die Agglutination negativ.
Bei den Cholerageimpften ergab die Agglutination bei 6,6 Proz.
einen Titer yon 800, bei 13,3 Proz. 400, bei 6,6 Proz. 200, bei 13,3 Proz.
100, bei 6,6 Proz. 50, bei 20 Proz. 50 (?), bei 33,3 Proz. 0.
Im Pfeifferschen Versuche iibte das Serum in einer Menge
von 0,01 ccm bei 42,8 Proz. der Falle Schutzwirkung aus.
Kurt Meyer (Berlin).
Harris, L. I., Experiences of the New York health
departement in typhoid immunisation. (Journ. of the
Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 3.)
Die Wirkung der Typhusschutzimpfung ist fiber jeden Zweifel
erhaben. Sie setzt die Zahl der Erkrankungen und Todesf&lle auf-
fallend herab. Schwerere Storungen des Allgemeinbefindens durch
die Impfung lassen sich vermeiden. Dauernde Stfirungen nach der
Impfung sind fiberhaupt nicht bekannt Wenn die Inkubation schon
begonnen hat, kommt man mit der Schutzimpfung zu sp&t. Bei
schwerer Ansteckungsgefahr durch groBe Mengen von Typhusbazillen
kann die Schutzwirkung versagen. Der Impfschutz hS.lt zwei Jahre
mit Sicherheit an und ist wfihrend dieser Zeit ebenso sicher wie der
durch Uberstehen der Krankheit gewonnene Schutz.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lyster, William, Vaccination against typhoid in the
United States army. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65.
1915. p. 510.)
Nachdem das ganze amerikanische Heer dnrchgeimpft war,
kamen im Jahre 1913 und 14 nur noch 4 und 5 F&lle von Typhus
vor, und zwar bei Lenten, bei denen die Impiung noch nicht ganz
durchgeffihrt war. Im ersten Halbjahr 1915 kam nur 1 Fall von
Typhus zur Meldung. In den letzten Jahren vor der seit 1909 ein-
geffihrten Impfung kamen j&hrlich durchschnittlich 350 Falle zur
Beobachtung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Konrich, Die Typhusschutzimpfung in der franzfisischen
Armee. (Deutsche milit&r&rztl. Zeitschr. 1915. S. 201.)
Wiedergabe der franzfisischen Verfugung fiber die Typhusschutz¬
impfung im Heere in deutscher Sprache. Es werden genaue Vor-
schriften fiber die Ausffihrung der Impfung gegeben.
W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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110
Typhus.
Seiffert, 6 ., Kombinierte Schutzimpfung gegen Typhus
und Cholera. (Mfinch. med. Wochenschr. 1915. S. 1617.)
Typhus- und Choleraschutzimpfungen wurden bisher im all-
gemeinen hintereinander ausgeffihrt. Um die Zeit abzukfirzen, wurden
Versuche angestellt mit gleichzeitiger Einverleibung von Cholera
und Typhusimpfstoff in Gestalt eines Gemisches. Insgesamt wurden
250 solche Impfungen ausgeffihrt. Die Reaktion war nicht starker
als nach Einzelimpfung. Die Entwicklung von Agglutininen, Bakterio-
tropinen, Bakteriolysinen, komplementbindenden und entwicklungs-
hemmenden Stoffen erfolgte ftir beide Bazillen in ganz gleicher
Weise wie bei Einzelimpfungen. Durch die gleichzeitige Impfung
wird also ganz genau derselbe Schutz verliehen, wie bei der Einzel¬
impfung; das Verfahren kann daher fur die allgemeine Anwendung
empfohlen werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
▼. Liebermann, L. und Ac<51, D., Simultanimpfungen gegen
Typhus und Cholera. (Deutschemed.Wochenschr. 1915.S. 1193.)
Kaninchen, die gleichzeitig mit Typhus- und Cholerabazillen
immunisiert wurden, zeigten den gleichen bakteriziden und agglu-
tinierenden Serumtiter, wie Tiere, die nur mit einer Bakterienart vor-
behandelt waren. Es empfehlen sich daher bei der menschlichen
Schutzimpfung, um Zeit zu sparen, ebenfalls Simultanimpfungen.
Kurt Meyer (Berlin).
Laqueor, Ernst, ftber die Unschfidlichkeit der Typhus-
schutzimpfungen. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1295.)
Da bei vielen Arzten noch Zweifel fiber die Unsch&dlichkeit der
Typhu8schutzimpfung bestehen, wurden bei 5000 Einzelimpfungen
genaue Beobachtungen fiber diese Frage angestellt. Daraus ergibt
sich mit Sicherheit, dafi emstere Stfirungen des Allgemeinbefindens
durch die Impfung als solche niemals ausgelost werden. Bei 98 Proz.
der Ffille bestanden am Morgen nach der Impfung fiberhaupt keine
Stdrungen, bei den fibrigen waren sie ganz unbedeutend. Ebenso
ffihrt auch die Choleraschutzimpfung bei sorgffiltiger Ausffihrung
niemals zu irgendwelchen ernsteren Storungen der Gesundheit.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Homer, C., Die klinischen Erscheinungen nach der
Typhusschutzimpfung mit besonderer Berficksich-
tigung der Verfinderung des Blutbildes. (Beitr. z. Klin,
d. Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 4. 1915. S. 115.)
Die nach der Impfung beobachteten lokalen und allgemeinen
Reaktionen traten im allgemeinen nach der zweiten Injektion starker
als bei der ersten auf, nach der dritten Einspritzung wiederum hSufig
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Typhus.
Ill
in geringerem Grade als bei der zweiten. Bedrohliche Storungen
des Befindens warden niemals festgestellt, wenngleich eine Beihe
der Immnnisierten snbjektiy and objektiy ganz bedentende Krankheits-
zeichen darbot. Die lokale Reaktion an der Injektionsstelle (schmerz-
hafte Scbwellnng, Rotung nsw.) wnrde nor in einem Falle vermiBt
and blieb meist 3—4 Tage bestehen. Die Allgemeinerscheinungen
(Appetitlosigkeit,Abgeschlagenbeit,Benommenheit,Eopfscbmerzen nsw.)
fehlten bei den Erstgeimpften in 77 Proz., bei den Zweitgeimpften
in 72 Proz. and bei den Drittgeimpften in 83 Proz. der Falle. Durch-
schnittlich reagierten 26,8 Proz. der Geimpften mit Temperatursteige-
rnngen; in einzelnen Fallen stieg das Fieber bis fiber 39 Grad an.
Beinahe immer war nach 36—48 Stnnden die Temperatur zar Norm
zarackgekehrt. Einzelne der Geimpften boten 20—24 Standen nach
der Impfnng das Bild eines „Status typhosus" dar, so dafi man yon
einer „abortiven Typhuserkrankung" sprechen konnte. Immerhin
gehbrten derartige Falle za den Seltenheiten, fast immer waren
alle unangenehmen Erscheinungen nach 12—20 Standen verschwanden.
Die hamatologische Untersuchang des Blates der Geimpften
zeigte als erste Reaktion auf das Eindringen der Eeime in den
Organismus eine Vermehrung der Gesamtzahl der Leukocyten. Ganz
konstant trat eine starke Vermehrung der polynuklearen Neutrophilen
auf das 4—5 fache der normalen Zahl, sowie der mononuklearen Zellen
und Ubergangsformen auf, deren myelogener Ursprung als gesichert
gelten darf. Die Zahl der Lymphocyten blieb hingegen so gut wie
unber&hrt, und bei den eosinophilen Zellen liefien sich konstante Ver-
anderungen nicht nachweisen. In einigen Fallen warden in den
Ausstrichpraparaten nach der Impfung auch Myelocyten gefunden.
Die im Blutbilde durch die Impfung hervorgerufenen Veranderungen
hatten nur eine Dauer von wenigen Tagen. Dieser EinfluB der
Typhusschutzimpfung auf die leukopoetischen Apparate des KSrpers
lafit darauf schlieBen, daB die Typhustoxine, wie Naegeli an-
nimmt, auf die Zellbildung des Knochenmarkes direkt einwirken.
W. Gaehtgens (Hamburg).
flatko, J., Krankheitsbilder nach Typhusschutzimpfung.
Typhotoxikose. (Wien. med. Wochenschr. 1915. S. 1266 u. 1312.)
Verf. hat im Anschlusse an die Typhusschutzimpfung, die mit
Besredka-Impfstoff ausgefUhrt worden war, eine Reihe von
Krankheitsbildern auftreten gesehen, und zwar: mehr Oder minder
lang anhaltendes Fieber, 9 Falle von Gelenkrheumatismus, 4 Falle
von akuter Nephritis, Bronchitis diffusa mit Ffeifen und Giemen;
in 2 Fallen ein gutartiges Aufflackern eines latenten Lungenspitzen-
prozesses, lmal miliare Tuberkulose, 32mal Abftthren, 2mal ein
benignes Rezidiv einer latenten Dysenteric; 5mal Roseola, 3mal
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112
TyphuB.
scharlachahnliches, lmal masernartiges, lmal Erythema-nodosum-
fthnliches Exanthem and schliefilich in 2 Fallen ein schmerzhaftes
Anschwellen vorher indolenter Leistendrftsenschwellnngen mit linger
danerndem Fieber. Weiter warden 11 Fille beobachtet, die ein
eigenartiges typosihnliches Bild darboten, ohne dad sich indes
Anhaltspnnkte fur eine bakterielle Oder parasitare Erkrankung
linden liefien. Verf. nimmt deshalb an, dafi diese Krankheitsbilder
dnrch die Toxine allein (Typhustoxikose) hervorgerufen werden
kdnnen. In vereinzelten Fallen warden latente Erkranknngen
manifest. Die Fieberreaktion war mit Ansnabme von 8 Fallen
immer positiv. Den Endeffekt bei der Typhnsimpfung sieht der
Verf. nicht nur im Auftreten von bakteriziden and antitoxischen
Stoffen im Blate, sondern anch in eigentnmlichen Vorgingen im
lymphatischen Apparate, speziell des Darmes. In der Tat konnten in
tierexperimentellen Versuchen nach parenteraler Zufuhr des Typhus-
impfstoffes am lymphatischen Apparate Verinderangen zellalirer
Natur festgestellt werden. Die Anzahl der geschilderten Er-
kranknngen (61) nach der Impfang ist im Verhaltnisse zur Gesamt-
zahl der Geimpften (3000) indes so gering, and die Erfolge der
Schntzimpfang sind so ghnstige, dafi die obigen Beobachtungen
keineswegs gegen die Typhosvaccination sprechen konnen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Lowy, Max, Einige reaktive Stbrungen bei Typhus-
schatzgeimpften. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 971.)
Nach Typhnsschutzimpfang mit abgetdteten Bazillen kommt es
einzeln oder kombiniert za Symptomen, wie sie sich bei der Typhos-
erkrankang finden: Dickdarmempfindlichkeit, Milztamor, Fieber,
Zangenbelag, Palsverlangsamnng, Aogensymptome and Stdrang des
Allgemeinbefindens.
Trotzdem macht das Syndrom nach Typhnsschutzimpfang dem
klinischen Gesamtbilde nach nicht den Eindrack einer mitigierten
Typhasinfektion, haupts&chlich wohl, weil das charakteristische
Symptom des Typhus, die allgemeine Prostration, fehlt
Kurt Meyer (Berlin).
Townbridge, E. H., Finkle, R A. and Barnard, E. M., Report
of typhoid epidemic occurring three months after ase
of prophylactic vaccine. (Joarn. of the Americ. med. Ass.
Vol. 65. 1915. p. 728.)
Typhus kann von Lenten erworben werden, die die Schntz¬
impfang dnrchgemacht haben. Der Verlanf der Kr ankh p.it ist bei
den Geimpften nicht merklich abgekurzt Die Sterblichkeit ist aber
an ter geimpften Menschen erheblich geringer als outer anderen.
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Typhus.
113
Bei den Geimpften, die an Typhus erkranken, fehlen oft verschiedene
der fur Typhus in besonderem Mafie eigenttimlichen Krankheits-
zeichen. Ein Schutz gegen Paratyphus wird durch die Impfung
nicht gegeben. Die Schutzwirkung versagt oft in solchen Fallen, in
denen Menschen wiederholt der Ansteckungsgefahr mit besonders
grofien Mengen yon Bazillen ausgesetzt waren. Die Widalsche
Reaktion kann nicht als ein Zeicben fur eine bestehende Unempf&ng-
lichkeit gelten. Die Schutzimpfung gegen Typhus mufl auf jede
Weise vom Staate gefbrdert werden, namentlich auch durch unentgelt-
liche Abgabe des Impfstoffes. W. H. Hoffm ann (Wilhelmshaven).
Ziersch, Paul, Beobachtungen bei Typhusschutzgeimpf-
ten. (Miinch. xned. Wochenschr. 1915. S. 1310.)
Wahrend friiher die Widalsche Reaktion groBe Beweiskraft
fur das Vorliegen yon Typhus beanspruchen konnte, hat sich das
wesentlich geandert, seitdem in ausgedehntem Mafie Typhusschutz-
impfungen vorgenommen werden. Durch die Schutzimpfung wird
die Bildung yon Immunstoifen bezweckt, und so kommt es denn
auch bei den Geimpften in yielen Fallen zur Bildung yon Agglu-
tininen. In zweifelhaften Fallen ist daher heutzutage dem Ausfalle
der Gruber-Widalschen Reaktion kein allzu grofier Wert fiir
die Entscheidung mehr beizumessen. Es wurde eine Anzahl Sera
yon Geimpften untersucht. Eine Gesetzmafiigkeit war nicht fest-
zustellen. Yon 45 Seren zeigten 18 eine positive Agglutination; bei
27 Seren blieb sie aus. Auch im zeitlichen Verlaufe nach der
Impfung war keine Gesetzmafiigkeit zu erkennen. Bei diesen Fallen
wurde gleichzeitig das Blutbild regelmafiig untersucht. Dabei zeigte
sich, dafi auch nach der Typhusschutzimpfung ebenso wie bei der
Erkrankung an Typhus eine Verminderung der weifien BlutkSrperchen
eintrat, die monatelang bestehen blieb. Auch im Verhalten der
einzelnen Formen der weifien Blutkbrperchen bestanden Ahnlich-
keiten mit dem Yerhalten beim Typhus, mit der Ausnahme, dafi
cin Verschwinden der eosinophilen Zellen nicht festzustellen war.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hage und Korff-Petersen, Typhusschutzimpfung und
Typhusdiagnose. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 1329.)
Die Gruber-Widalsche Probe ist jetzt und voraussichtlich
langere Zeit nach dem Kriege fur die Diagnose des Typhus wertlos.
Die Aufstellung bestimmter Titergrenzen, oberhalb deren die Aggluti¬
nation diagnostisch verwertbar sei, ist nicht mSglich.
Die Angaben von Felke, dafi die Komplementbildungsreaktion
bei Geimpften im Gegensatze zur Agglutination negativ ausfallt,
konnte nicht best&tigt werden.
Elite At>t. Bef. Bd. 65. Ko. 5/6. 8
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Typhus.
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Auch die h&matologische Blutuntersuchung ist nor beschr&nkt
zur Diagnosestellung brauchbar, da Leukopenie noch Tier bis sechs
Wochen nach der Impfang vorhaoden sein kann.
Der Nachweis yon Urochromogen im flam mittels der Diazo-
reaktion behait seinen bisberigen diagnostischen Wert.
Der Nachweis von Typhusbazillen im Blate gelingt auch bei
Geimpften. Unter 12 Fallen warden sie lOmal, znm Teil allerdings-
erst nach mehrfacher Untersuchung, gefunden.
Knrt Meyer (Berlin).
Cahn-Bronner, C. £., Typhusschutzimpfung nnd Typhus-
diagnose bei Geimpften. (Med. Elinik. 1915. S. 964.)
Bei Schutzgeimpften ist die Agglutination als diagnostisches
Hilfsmittel nnr mit grdflter Vorsicht anzuwenden. Nnr ein Titer
von liber 1:200 nnd anch dieser nur in 80 Proz. der Falle kann den
Typhusyerdacht erh&rten. Erschwerend fallt die AntikOrperabs&ttigung
im Beginne der Infektion ins Gewicht. Immerhin lassen sich doch
gewisse Schliisse ans dem Agglutinationsverhalten ziehen, besonders
ans einem Ansteigen des Titers.
Im wesentlichen muB sich die Diagnose anf die klinischen Er-
scheinnngen stiitzen. Die Eardinalsymptome: Status typhosus,
Fieberverlauf, relative Pulsverlangsamung und Milztumor bleiben
unverfindert, wenn auch die Fieberkurve infolge der Impfung
manchmal etwas modifiziert erscheint. Blutbild und Urinbefund
sind durch die Impfung, wenn sie langer als 14 Tage zuriickliegt,
unbeeinflufit.
Wenn auch Agglutinin- und Antikorperbildung im groBen Ganzen
parallel laufen, so muB man sich doch davor hiiten, aus dem Ver-
halten der Agglutination bindende Schliisse auf die Immunitats-
wirkung der Impfung zu ziehen. Eurt Meyer (Berlin).
ReiB, Emil, Der Wert der Agglutinationsprobe bei
Typhusgeimpften. (M&nch. med. Wochenschr. 1915. S. 1277.)
W&hrend anfangs Widal den Ausfall der Agglutinationspriifung
schon bei einer Verdiinnung von 1:10 fur beweisend hielt, forderte
man bald eine Verdiinnung von mindestens 1:50, und in den letzten
Jahren hat man nur noch bei Verdiinnungen von 1:100 bis 1:200
Schliisse fiir den Nachweis des Typhus zugelassen. Seitdem nun im
grofien Typhusschutzimpfungen ausgefuhrt werden, findet man, dafi
auch bei den Geimpften fiir mehrere Monate ein Agglutinationsver-
mdgen des Serums gegen Typhusbazillen besteht, und zwar in Ver¬
diinnungen bis 1:200. Man konnte also glauben, dafl Agglutination
bei Verdiinnung von 1:400 fiir Typhus noch beweisend ware. Aber
auch dieser Schlufl ist nicht mehr richtig. Denn auch bei den gegen
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Typhus.
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Typhus geimpften Lenten kann das AgglutinationsvermSgen des
Semins viel hfihere Werte erreiehen, wenn ganz verschiedenartige
Umstande im Spiele sind. Als solche kommen in Betracht insbe-
sondere andere Erkrankungen verschiedener Art, Ruhr, Gelbsucht,
aber auch verschiedene chemiscbe Einfliisse, wie Einspritzungeu von
Salvarsan, Hetol, Pilocarpin und anderes. Auch im Tierversuche
kann man klinstlich durch verschiedene Umstande einen hohen
Agglutinationswert des Serums gegen Typhusbazillen herbeifuhren.
In gleicher Weise kann bei wirklich vorhandenem Typhus die
Agglutinationskraft des Serums gegen Typhusbazillen bei Geimpften
durch andere gleichzeitig bestehende Erkrankungen herabgesetzt
werden. Es folgt daraus, dad der Agglutinationsprobe bei Geimpften
jeder Wert fur den Nachweis des Typhus abgesprochen werden mufl.
Auch bei solchen Leuten, bei denen man nicht sicher weiB, ob sie
eine Typhusschutzimpfung durchgemacht haben, bleibt die Agglu-
tinationsprufung ein unzuveriassiges, unsicheres Hilfsmittel fur den
Typhusnachweis. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Klose, Die Gruber-Widalsche Reaktion bei typhus-
schutzgeimpften Franzosen und ihre Bewertung fur
die Diagnosestellung. (Arch. f. Hyg. Bd. 84. 1915. S. 193.)
Vert kommt auf Grund seiner Untersuchungen zu folgenden
SchluBfolgerungen:
1. Einfache Anstellung der Gruber-Widalschen Reaktion in
den gebrauchlichen Verdiinnungen ohne Auswertung der Wirksamkeit
des Patientenserums, zum mindesten gegen Typhus- und ParatyphusB-
Bazillen, ist bei alien mit einem Typhusimpfstoffe einmal Oder
mehrfach eingespritzten Personen ohne jeden Wert fur die Diagnosen-
stellung, wenn seit der letzten Impfung ein Zeitraum von einigen
Tagen verstrichen ist.
2. Das Vermdgen, Agglutinin zu erzeugen, hangt nicht nur ab
von der seit der Impfung verflossenen Zeit bzw. dem Stadium der
Erkrankung, in dem sich der zu Untersuchende befindet, sondern ist
auch individuell ganz betrachtlichen Schwankungen unterworfen.
3. Trotz der unter 2 angegebenen Einschrankung besteht nach
Ansicht des Yerf. bis zu einem gewissen Grade die Moglichkeit, die
Gruber-Widalsche Reaktion auch unter den ver&nderten Ver-
haitnissen fiir die Klinik zu verwenden, wenn man sich die Miihe
der Auswertung der Sera in dem bakteriologischen Laboratorium
nehmen will. Dem Sachverst&ndigen wird es in einer groBen Anzahl
von Fallen moglich sein, aus der festgestellten Titergrenze gegen
Typhus- und Paratyphus B-Bazillen brauchbare und fur den frage-
stellenden Arzt verwendbare Schlusse zu ziehen.
4. Die Auswertung der Sera nimmt aber das Personal und
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Typhus.
Material der Laboratorien derart in Anspruch, dafl es kaum mdglich
ist, in einer mit den gewfihnlichen Hilfskr&ften ansgestatteten Unter-
suchungsstelle mebr als 50 Sera in 24 Stunden zn bew<igen.
Gildemeister (Posen).
Nobel, Edmond nnd Neuwirth, Ludwig, tiber einige Schwierig-
keiten bei der Fruhdiagnose des Abdominaltyphns
bei Schutzgeijmpften. (Wien. med. Wochenschr. 1915. S. 1136.)
Bei Typbuskranken, die yor ihrer Erkranknng geimpft worden
sind, gibt die Untersnchnng des Serums anf Agglutinine ganz un-
zuverl&ssige Besnltate; weder ans einem positiven noch aus einem
negativen Ergebnisse lassen sich bestimmte RiickschlQsse ziehen.
Trotz der Impfnng kann die Agglutination ansbleiben, andererseits
kann sie aber anch noch bei der Sernmverdunnnng yon 1:2000 auf-
treten; yon einem „Schwellenwerte“ kann also nicht gesprochen
werden. An die Stelle der Gruber-Widalschen Reaktion hat
die Blutgallekultur zn treten, die leicht ausfnhrbar ist nnd sichere
Resnltate gibt. Eine Znsammenballnng yon Paratyphus B-Bazillen
bei einer Sernmverd&nnnng yon 1:100 kann sowohl bei gleichzeitiger
Agglutination yon Typhusbazillen als anch selbst&ndig bei gegen
Typhus geimpften Personen auftreten. W. Gaehtgens (Hamburg).
Ickert, Franz, Der EinfluB der Typhusschntzimpfung anf
das weifie Blntbild. (Beitr. z. Klin. d. Infektionskrankh. n.
z. Immunit&tsforsch. Bd. 4. 1915. S. 153.)
1. Durch die Typhusschntzimpfung Sndert sich das weifle Blnt¬
bild in derselben Weise, wie durch eine echte Typhuserkrankung.
2. Die Immunkorperbildung erfolgt nach anderen Gesetzen als
die Regeneration der weifien Blutzellen.
3. Die Typhnsschntzimpfnng ist in ihren Ergebnissen als
experimentell-pathologisch fur die Typhusforschnng zn verwerten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Goldscheider, Impfmilzschwellung nnd Typhusdiagnose.
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 1177.)
In den ersten Wochen nach der Typhnsschntzimpfnng kommen
Milzschwellungen bis zu mittlerer Grofie yor. Ereignet sich wahrend
dieser Zeit eine fieberhafte Erkranknng, so ist ein Milztnmor nnr
mit grofier Vorsicht fnr die Diagnose eines Typhus zn verwerten.
Nach Yerlanf von zwei Monaten linden sich nnr noch gering-
ftigige Milztnmoren, nnd zwar bei etwa 5 Proz. der Falle. Fieber¬
hafte Erkranknngen mit grofien Milzschwellungen diirften in dieser
Zeit fiir Typhus in Ansprnch zn nehmen sein.
Nach drei Monaten scheinen Impf-Milzschwellungen nicht mehr
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Typhus.
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vorhanden zu sein. Fieberhafte Erkrankungen, die mit selbst nur
geringfugigen Milztumoren verbunden sind, miissen somit als typhus-
verd&chtig angesehen werden.
Jedenfalls ist beim Vorliegen einer mit Milztamor verbundenen
fieberhaften Erkrankung zunachst zu ermittelu, wie lange die letzte
Schutzimpfung gegen Typhus zuriickliegt. Kurt Meyer (Berlin).
y, Wassermann, A. und Sominerfeld, P., Experimentelle
Untersuchungen fiber die Wirksamkeit der Typhus-
und Choleraschutzimpfung. (Med. Klinik. 1915. S. 1307.)
Die Schutzimpfung bei Typhus und Cholera hat die Wirkung,
dafi sich spezifische Immunstoffe im Blute ansammeln, welche die
betreffenden Infektionserreger schnell abtfiten, und zwar handelt es
sich dabei haupts&chlich um eine Vermehrung schon vorhandener
StofFe. Die Ansteckung erfolgt bei diesen Krankheiten ausschliefllich
yom Darme aus. Um den Wert der Schutzimpfung richtig beurteilen
zu kOnnen, ergibt sich also die Frage, ob die Erhohung der Blut-
immunitat gleichzeitig auch eine Erhfihung der Widerstandsfahigkeit
des Darmgewebes, besonders des Darmepithels bedingt, denn fur
einen wirksamen Impfschutz ist es notig, dafi die Durchdringbarkeit
des Darmgewebes vermindert wird. Uber diese Frage warden Tier-
versuche angestellt, und zwar an Mausen, yon denen bekannt ist,
daft bei ihnen einerseits die Typhus- und Cholerabazillen, ganz
im Gegensatze zu den Paratyphusbazillen, niemals die Darmwand
zu durchdringen vermOgen, und dafl andererseits die Tiere fiber sehr
bedeutende bakterizide Schutzkrfifte im Blute gegenfiber denselben
Bazillen verffigen. Wenn man nun bei diesen Tieren den Schutz-
stoffgehalt des Blutes stark herabsetzt durch Einspritzung yon
Typhusbazillen, so zeigt sich, dafi bei den Tieren, wenn sie durch
Hungern gescbftdigt sind, auch die Widerstandsfahigkeit der Darm¬
wand sehr herabgesetzt ist, so dafi sie nun der Infektion yom Darme
aus zug&nglich sind. Man darf aus den Versuchen schliefien, dafi
der Schutzimpfung beim Menschen auch ein EinfluB auf die Yer-
minderung der natfirlichen Ansteckungsmfiglichkeit zukommt, dafi
aber die Blutschranke keine unveranderliche Grofie ist, sondern durch
allerlei Einflfisse, wie ungenfigende Ernfihrung, andersartige Infektion
und dergleichen bis zum Versagen herabgesetzt werden kann. Die
Schutzimpfung gibt somit zwar keinen undurchbrechbaren Schutz
gegen die natfirliche Ansteckungsgefahr, gibt aber doch, wie auch
die Erfahrung im weitesten Umfange bestfitigt hat, eine grofie
Sicherheit, zumal wenn daneben auch die fibrigen allgemeinen
gesundheitlichen Mafinahmen nicht vemachlassigt werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Typhus.
Lowy, Otto, Immunkbrperbildung verschiedenartiger
Typhusimpfstoffe. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 1277.)
Je eine Gruppe yon Kaninchen wurde mit durch Erhitzen auf 56°
Oder durch Ather abgetbteten oder mit lebenden sensibilisierten
Typhusbazillen immunisiert und ihr Serum auf Antikorperbildung
untersucht.
Wahrend die durch Erhitzen und Ather abgetoteten Bazillen
starke Agglutininbildung hervorriefen, blieb diese bei den mit sen¬
sibilisierten Bazillen behandelten Tieren ganzlich aus. Umgekehrt
riefen die sensibilisierten st&rkere Bildung von komplementbindenden
Antikbrpern hervor als die abgetbteten. In der Menge der bakteri-
ziden AntikSrper war ein Unterschied zwischen den verschiedenen
Gruppen nicht erkennbar.
Zur Erkl&rung der Ergebnisse ist anzunehmen, daB durch die
Sensibilisierung nur das eine Partialantigen des Typhusbazillus, das
Agglutinogen, gebunden wird und fur die Immunisierung verloren geht.
Fiir die Bevorzugung eines der Impfstoffe ftir die Praxis ergeben
sich aus den Versuchen keine Anhaltspnnkte.
Kurt Meyer (Berlin).
v. Groer, Franz, Zur Frage der sog. Vaccine- Oder
Bakteriotherapie: „Ergotrope“ Therapie des Typhus
abdominalis. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1312.)
Auf eine noch nicht naher beschriebene Art ist es gelungen, aus
den Typhusbazillen lSsliche, eiweifiartige Stoffe zu gewinnen, die als
Typhin bezeichnet werden. Dieses Typhin, das der Menge nach genau
abzumessen ist, wird zur Typhusbehandlung verwandt, ahnlich wie
man bisher Vaccine fur diesen Zweck verwandt hat. Die Heilwirkung
der Einwirkung ist verbliilfend; in knrzester Zeit kommt es zu voll-
standiger Heilung. Worauf diese Wirkung beruht, ist noch nicht
klar. Es handelt sich scheinbar nicht urn eine Abtbtung der Krank-
heitserreger oder um eine aktive Immunisierung, sondem vielmehr
um eine plbtzliche Hemmung der Reaktionsvorgange, als ob der
Kranke seinen Typhus innerhalb von 24—48 Stunden ghnzlich
durchzumachen hatte. Es ist eine ganz neue Gruppe der Heilungs-
vorgange, deren Wesen in einer Umstimmung des Korpers zu suchen
ist. Es wird vorgeschlagen, diese Behandlungsart im Gegensatze
zur parasitotropen als ergotrop zu bezeichnen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Rocek, Josef, ftber die Wirkung des Indols auf Typhus-
bazillenkulturen als Grundlage fiir therapeutische
Versuche. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1915. S. 100.)
Verf. konnte feststellen, dafi Indol selbst in kleinen Mengen das
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Typhus. — Par&typhus.
119
Wachstum derTyphusbazillen zurttckha.lt, in starkeren Konzentrationen
auf dieselben sogar abtotend wirkt, und dab Typhusstuble mit posi-
tivem bakteriologischem Befnnde Indol nicht enthalten. Auf Grand
dieser Feststellung empfiehlt Verf., Yersuche mit interner Verab-
folgnng von Indol bei Typhusbazillentragern zn macben.
Gildemeister (Posen).
Coleman, Warren, The effects of food on metabolism in
typhoid fever. (Jonrn. of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914.
p. 932.)
Nahrnngszofahr steigert die Korperw&rme beim Typhaskranken
nicht. Die Fnrcht der Arzte vor einer ausgiebigen Ernahrung des
Typhuskranken ist unbegrttndet. Der Kttrper braucht mehr Kohle-
hydrate als Fett nnd EiweiBstoffe znr Decknng des gesteigerten
Kr&fteverbrauches beim Typhus. Kohlehydrate sollten bei der Er-
nahrung an erster Stelle stehen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
v. Reufi, A. und Schiller, W., Uber eine abgeschlossene
Paratyphusepidemie bei einer Kompagnie. (Der Militar-
arzt. 1915. S. 433.)
Im Mai 1915 traten in einer Kompagnie des 87. Infanterie-
regiments in Sarajevo gehaufte Paratyphuserkrankungen auf, die
den Charakter einer abgeschlossenen Epidemie annahmen. Yon 44
als Paratyphus B sichergestellten Erkrankungen verliefen 22 Fttlle
unter typhosen Erscheinungen, in 16 resp. 18 Fallen war der Krank-
heitsverlauf ein abortiver; Rezidive wurden bei 6 Fallen beobachtet.
Die serologische Untersuchung ergab ein allmahliches Ansteigen des
Agglntinationstiters fur Paratyphusbazillen, fttr Typhusbakterien da-
gegen einen konstanten, ziemlich hohen Titer, der offenbar auf die
kurz vorher vorgenommene Typhusimpfung zurttckgefuhrt werden
muBte. Die Typhusschutzimpfung verleiht also keinen Schutz gegen
Paratyphus und ist auch kaum fur den gutartigen Verlauf der Epi¬
demie verantwortlich zu machen. Der Ursprung der Erkrankungen
muBte in einer Verseuchung des Trinkwassers gesucht werden. In
der Tat liefien sich Paratyphusbazillen aus den untersuchten Bacb-
und Brunnenwasserproben zuchten. Die Yerunreinigung des Wassers
ging offenbar von den Latrinen aus, die in unmittelbarer Nahe des
Baches angelegt waren. W. Gaehtgens (Hamburg).
v. Reufi, A., Klinische Beobachtungen uber Paratyphus.
(Med. Klinik. 1915. S. 1370.)
Die Arbeit bringt die genauen Krankheitsberichte von einer
ganzen Anzahl von Paratyphusfallen. Der Nachweis des Paratyphus
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120
Para typhus.
ist aus den Krankheitserscheinungen in der Hegel nicht mit Sicherheit,
sondern nur mit Wahrscheinlicbkeit zn erbringen. Ftir die Entscheidnng
ist eine bakteriologische nnd serologische Untersnchung notwendig.
Sebr viel Eigentiimliches hat meist der zickzackfirmige Fieberver-
lanf. Der Nachweis der Bazillen im Blute gelang trotz Anreichernng
in Galle nnr bei 6 Proz. Ancb im Stnhle gelang der Nachweis der
Bazillen nicht allzu h&nfig, sondern nnr in 15 Proz. Das wichtigste
Hilfsmittel fftr den Nachweis bleibt danach die Agglutinationsprufung.
Das Anftreten der Agglntinine im Serum ist oft versp&tet; die Probe
kann daher mitunter erst in der 4. Oder 6. Krankheitswoche positiv
werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
t. Eorczydski, L. B., Letal yerlaufende paratyphbse En¬
teritis. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 1251.)
Verf. hat in Bosnien im Verlaufe des letzten Jahres 4 tSdlich
endende Falle von Paratyphns unter dem Bilde der aknten Enteritis
beobachtet. In 2 der Falle war der Dickdarm stark beteiligt, so daB
das Krankheitsbild klinisch einer Dysenteric entsprach. Bei alien
Fallen handelte es sich nm heruntergekommene, unterernahrte In-
dividuen. Kurt Meyer (Berlin).
Mftller, H., Uber den Wert and den Zweck des Manse-
ftttterungsversuches bei der Fleischuntersnchnng
and die Art nnd Weise der Ansfdhrnng desselben.
(Ztschr. f. Infektionskrankh. n. Hyg. der Hanstiere. Bd. 16.1914/15.
S. 115.)
Unter eingehender Wiirdigung der einschlagigen Literaturangaben
nnd unter Verwertung seiner eigenen Erfahrungen bespricht Verf.
alle flir die Ansf&hrnng nnd Beurteilung des MausefQtterungsver-
suches wichtigen Gesichtspnnkte. Er kommt zn nachstehenden
Schluflfolgerungen:
1. Der FleiBchf&tterungsversuch an Mansen znm Zwecke der
prophylaktischen Fleischuntersnchnng setzt das Yorhandensein eines
gesnnden, seuchenfreien Mausebestandes voraus.
2. Mansebestande, welche mit Bakterien der Paratyphns- Oder
Gartnergrnppe chronisch bzw. latent yersencht sind, konnen zum
Fleischfutterungsversnche nicht verwendet werden, da der Umschlag
der chronischen Infektion der Mause in eine aknte infolge der
Fleischaufnahme zn falschen SchluBfolgernngen bei einwandfreiem
Fleische fnhrt.
3. Bei Verwendung eines seuchenfreien Mausebestandes vermag
der Fleischftttterungsversuch mit rohem, gekochtem nnd gepokeltem
Fleische kein positives Ergebnis beziiglich des Yorhandenseins von
Fleischvergiftungsbakterien im Fleische vorzntanschen.
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Coli.
121
4. Der MausefQtterungsversuch hat nicht den Zweck, das Vor-
handensein von Fleischvergiftnngsbakterien zn erbringen, sondera
er soil beim knltnrellen Nachweis von Bakterien der Fleischver-
giftnngsgrnppe in differential-diagnostischer Hinsicht entscbeiden, ob
den kulturell nachgewiesenen Bakterien die F&higkeit der Bildnng
tbermostabiler, d. h. fleischvergiftungerzengender Gifte in dem zn
nntersnchenden Fleische zukommt oder nicht
5. Das Vorhandensein alimentar wirkender fleischvergiftung¬
erzengender Gifte im Fleische von Schlachttieren l&flt sich bei der
prophylaktischen Fleischuntersuchung nur dnrch den MausefUtterungs-
versnch erbringen.
6. Dnrch die unzweckmafiige Ausflihrnng des Mausefutterungs-
versnches kann anch im Fleische gesnnder Tiere selbst bei Ver-
wendung senchenfreier Manse eine nicht vorhandene Giftwirkung
vorgetauscht werden. Insbesondere tauscht der Mauseflitterungsver-
snch bei Einwirknng von Kaite oder Nasse auf die Versuchstiere
das Vorhandensein thermostabiler Gifte im Fleische gesnnder
Schlachttiere vor.
7. Zum Zwecke der Ansfiihrnng des Fleischfutterungsversuches
bildet das Mauseglas nnr dann eine geeignete Behausung fur die
Versuchstiere, wenn dasselbe mit einem schlechten Warmeleiter
(Holzplatte) als Bodeneinlage versehen nnd die Glaswand standig
warm temperiert ist.
8. Bei zweckentsprechender Anordnung des Fleischfutternngs¬
versuches verzehren die Manse innerhalb von 12 bis 18 Stnnden
eine so grofle Fleischmenge, dafl hierans ein brauchbarer Rfickschlufl
auf das Vorhandensein oder die Abwesenheit von fleischvergiftung-
erzengenden Giften in dem zn nntersnchenden Fleische gezogen
werden kann.
9. Beim Vorhandensein fleischvergiftungerzengender Gifte in der
Muskulatur eines infizierten Schlachttieres gehen die Versuchsmause
in der Regel nach dem Genufl geringer roher Oder gekochter Fleisch-
mengen innerhalb ganz kurzer Frist ein.
10. Die prophylaktische nnd retrospektive Fleischuntersuchung
ist ohne den Mansefntterungsversnch eine unvollstandige, da sie das
Vorhandensein oder die Abwesenheit thermostabiler, alimentar
wirkender Gifte im Fleische ohne den Fiitternngsversnch nicht er¬
bringen kann. Eallert (Berlin).
Ruediger, E. H., The occurrence of bacillus coli communis
in the peripheral blood of man during life. (Philippine
Journ. of Science. Ser. B. Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 26.)
Die Einwandernng von Colibazillen ins Bint wahrend des Lehens
wird nnr selten beobachtet. Es werden 4 Faile aus Manila berichtet,
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122
Coli. — Ruhr.
von denen 2 starben, wahrend 2 wieder hergestellt warden, so dafi
es sich nicht nm Infektion bei nahe bevorstehendem Tode handeln
kann. In einem Falle stammten die Bazillen aus dem infizierten
Uterus. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
McLaughlin, Allen J., The necessity for restriction and
control of sewage pollution of the great lakes system.
(Joum. of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 1555.)
Das Wasser der grofien Seen in Nordamerika wird durch die
Abwasser der grofien Stadte in betrachtlichem Mafie verunreinigt.
Da nun auch dieses Wasser fur die Trinkwasserversorgung der Stadte
benutzt werden mufi, scheint es wichtig, dafi von den Gesundheits-
behSrden genaue Nachforschungen daruber angestellt werden, welchen
Grad von Verunreinigung man zulassen darf, ohne ernste Gefahren
belurchten zu miissen. Wenn auch das Wasser durch Filteranlagen
geleitet wird, so sind doch Storungen in diesen Anlagen denkbar,
und es bleibt immer bedenklich, grob verunreinigtes Wasser als
Quelle der Trinkwasserversorgung benutzen zu miissen, das nur
durch eingreifende Mafiregeln ungefahrlich gemacht werden kann.
Jedenfalls sollte die Zahl von Colibazillen nicht mehr als 100 bis
500 in 100 ccm Wasser betragen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lentz, Uber Dysenterie als Kriegsseuche. (Zeitschr. f.
arztl. Fortb. 1914. S. 722.)
Die Darstellung bezieht sich nur auf die Bazillenrnhr. Die Ruhr
ist eine Schmutzkrankheit. Sie schwindet fast von selbst da, wo es
moglich ist, den Sclimutz zu beseitigen. Auch bei der Bazillenruhr
konnen Leberabszesse vorkommen, aber in der Form der kleinen
multiplen Abszesse, im Gegensatze zu den meist einfachen grofien
Abszessen bei Amobenruhr. Unter Sauglingen kommen Ruhr-
erkrankungen gar nicht selten auch zu gewohnlichen Zeiten vor, wie
in Berlin in zahlreichen Fallen festgestellt werden konnte. Der
Nachweis der Bazillenruhr mufi sich hauptsachlich auf die Zuchtungs-
verfahren stutzen. Die Widalsche Reaktion kommt weniger in
Frage, da sich die spezifischen Agglutinine erst zu spat im Blute
entwickeln. Der Widal ist aber wichtig fur die abgelaufenen Falle.
Fur die echten Kruseschen Ruhrbazillen ist eine Agglutination in
der Serumverdunnung von 1:50 beweisend, fur die ubrigen Ruhr¬
bazillen erst eine Verdiinnung von 1:100. Die Serumbehandlung
hat gute Erfolge aufzuweisen, namentlich gegenuber den giftigen
Krusestammen. Die Bazillenruhr ist sehr stark ansteckend. Die
Umgebung des Kranken ist meist mit Bazillen schwer verunreinigt.
Grofie Ansammlungen von Menschen begiinstigen die Ausbreitung
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Ruhr.
123
der Ruhr. Eine grofie Ansteckungsgefahr geht tod den chronischen
Bazillentrfigern aus. Sie bedfirfen der Behandlung. Grundbedingung
fur die Verhiitung und Bekfimpfung der Ruhr ist die Meldepflicht.
In erster Reihe ist dann weiter auf die Durchffihrung der allgemeinen
Reinlichkeitsmaflnahmen zu halten. Gute Wasseryersorgung und
einwandfreie Beseitigung der Abfallstoffe sind anzustreben. Zur
Verhiitung der weiteren Ausbreitung der Ruhr ist auch die Schutz-
impfung zu empfehlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Singer, Gusta?, UberDysenterie. (Der Militararzt. 1914. 8. 489.)
Zusammenfassender Vortrag fiber Atiologie, Prophylaxe, Diagnose,
Klinik und Therapie der Dysenteric. W. Gaehtgens (Hamburg).
Smits, Joseph, Uber Dysenterie und ihre Behandlung.
(Arch. f. SchifFs- u. Tropenhyg. Bd. 19. 1915. S. 195 u. 224.)
Vorwiegend yon klinischem Interesse.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Gieszczykiewicz, Marian, Uber die Rulirepidemie 1914—15
auf Grund des Spitalmaterials. (Med. Klinik. 1915. S. 1184.)
Bericht fiber eine Ruhrepidemie Ton 1400 Fallen in Galizien im
Herbst 1914. 75 Falle starben. Das Krankheitsbild war mitunter
sehr schwer, in anderen Fallen wieder ganz leicht. Das war in
erster Reihe yon der Giftigkeit der Erreger abhfingig. Bei schweren
Fallen bestanden meist schwacher Puls, allgemeine Mattigkeit, kalte
Gliedmaflen, eingezogener Unterleib und als besonders schlechtes
Vorzeichen Singultus. Bei den schweren durch echte Kruse-Bazillen
heryorgerufenen Fallen wurden hfiufig neben den Ruhrbazillen auch
Bazillen aus der Proteusgruppe im Stuhle gefunden. Solche Stfihle
waren stinkend. Die frisch aufgenommenen Falle hatten die besten
Heilungsaussichten. Besonders wichtig ffir die Bekampfung sind
diejenigen Falle, die ohne schwere Krankheitszeichen yerlaufen; bei
diesen wurden meist Bazillen des giftarmen Typus Y gefunden.
Diese letzteren Formen kamen namentlich im Winter zur Beobachtung.
Hierzu gehoren auch die Falle, die fiberhaupt keine Krankheitszeichen
gehabt hatten, aber doch Bazillen im Stuhle aufwiesen. Besonders
unangenehm ffir die Behandlung sind die Falle yon chronischer Ruhr,
bei denen die Ruhrbazillen oft nur sehr schwer im Stuhle nach-
weisbar sind. Als Nachkrankheit der Ruhr tritt besonders eine ge-
steigerte Empfindlichkeit bei anderen Darminfektionen hervor, so
dafi beispielsweise Cholera bei solchen Leuten sehr schwer verlfiuft;
auch Typhusbazillen scheinen bei ihnen einen besonders gfinstigen
Boden zu linden. Eine hfiufige Nachkrankheit der Ruhr ist die
Tuberkulose, sowohl der Lungen als auch des Darmes. Bei der Be-
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124
Bohr.
hand lung wurden mit dem polyvalenten Rnhrsernm gttnstige Erfolge
erzielt, ganz besonders bei den mittelschweren Fallen, weniger bei
den ganz schweren. Von der dritten Woche nach der Genesnng
haben nur noch 15 Proz. Ruhrbazillen im Stnhle. Das sind die
Dauerausscheider. 38 Proz. der beobachteten Faile waren K r n s e - Ruhr,
62 Proz. Y-Rubr. Znr Unterscheidung der Stamme bewahrte sich
besonders der Lentzsche Lackmusmannitagar.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Frankel, Ernst, Untersnchnngen ttber Psendodysenterie
(Y-Ruhr). (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 1183.)
Die beobachteten Faile boten klinisch das Bild einer leichten
Ruhr. Bei 44 Proz. der Faile wurden Ruhrbazillen Tom Typus Y
im Stuhl gefunden, darunter 4mal erst nach der Entfieberung. Unter
49 Blutgallekulturen wurden lmal Y-Bazillen gezuchtet. Aus dem
Urin gelang die Zuchtung in 4 Fallen, wobei Verunreinigungen mit
Stuhl auszuschliefien waren.
Agglutination mit Y-Bazillen wurde bei gesunden, nicht gegen
Typhus Geimpften bis 1:40, bei Geimpften bis 1:80, bisweilen auch
bis 1:160 beobachtet. Auch bei Typhus- und Paratyphuskranken
wurden solche Werte beobachtet. Werte unter 1:160 haben sicher
keinen diagnostischen Wert.
Die H5he der Agglutinationskurve (1:640 und mehr) wird bei
Ruhrkranken in der zweiten und besonders in der dritten Woche
erreicht, nm spater wieder langsam abzusinken. Die typische Ag¬
glutinationskurve ist auch bei negativem Bazillenbefund diagnostiscb
verwertbar, sofern der Titer far Typhus niedriger ist, so daB eine
Mitagglutination ausgeschlossen werden kann.
Gesunde Ruhrbazillentrager scheinen sehr selten vorzukommen.
Bei der Durchuntersuchung mehrerer tausend Stiihle und Urine wur¬
den nur 2 Y-Bazillentrager gefunden. Kurt Meyer (Berlin).
Matthes, M., Zur Klinik der Bazillenruhr. (MUnch. med.
Wochenschr. 1915. S. 1545.)
Es wird iiber eine Epidemie von Y-Ruhr berichtet. Der bak-
teriologische Nachweis gelang zunachst nicht, vielleicht weil die
Stuhle zu spat zur Untersuchung kamen. Erst spater wurden in
frischen Sttthlen die Bazillen nachgewiesen, und wurde damit die Ur-
sache der schon dem Verlaufe nach auf Ruhr verdachtigen Krankheits-
faile erkannt. Viele der Faile zeigten spater positive Agglutination.
Die Krankheit verlief in vielen Fallen so leicht, daB die Kranken
bei der Truppe bleiben konnten. Dagegen verliefen die Riickfalle
haufig schwerer als die ersten Erkrankungen. Milzschwellung fehlte
stets. Die Diazoreaktion im Urin war fast regelmafiig, oft stark
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Bnhr.
125
positiv. AuBer schleimig-blutigen Entleerungen kamen auch Garun gs-
stiihle und faulige Stiihle zur Beobachtung. Sie enthielten auBer
Blutkbrperchen, Leukocyten und Schleim keine auffUlligen Bestand-
teile. Die Schleimhaut des unteren Dickdarmes war gequollen und
gerbtet, oft mit blutigem Schleime bedeckt Geschwursbildung war
in frischeren Fallen niemals zu sehen, auch nicht bei den an der
Krankheit zugrunde gegangenen Fallen. Dagegen bestanden bei aiteren
Fallen ausgedehnte flache Geschwiire in den nntersten Darmabschnitten.
Es bestand regelmaBig bei fiebernden Fallen eine geringe Vermehrung
der weiflen Blutkbrperchen auf 10—15000. Das Blutbild zeigte keine
nenenswerten Abweichungen. Die Sterblicbkeit war gering, etwa
0,5Proz. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lukes, J., Zur Epidemiologie der Dysenterie. (Ldkafske
Rozhledy. Abt. f. Imm. Vol. 21. 1915. p. 724.)
Verf. beschreibt eine bei seinem Regimente in Serbien beobachtete
Epidemie. Er hebt hervor die auBerordentlich rasche Verbreitung;
fast jeder machte eine leichte Dysenterieerkrankung durch. Seine
Ansicht geht dahin, daB nicht nur der direkte Kontakt mit dem
Erkrankten, sondern auch die Infektion durch unreines Wasser von
groBter Bedeutung sind. Jar. Stuchlik (Zurich).
Musgrave, W. E. and Sison, A. G., Bacillary dysentery: the
most prevalent form in Manila and its treatment.
(Philipp. Journ. of Science. Ser. B. Trop. Med. VoL 9. 1915. p. 241.)
Auf den Philippinen kommen alle Arten yon Bazillenruhr vor.
Die Sterblichkeit an der Bazillenruhr in den Tropen ist noch sehr
hoch: 10—20, ja 30—40 Proz. Haufig gesellen sich andere Krank-
heiten hinzu. Die Serumbehandlung stSBt in ihrer allgemeinen An-
wendung noch auf Schwierigkeiten wegen der groBen Verschiedenheit
der Stamme. Wichtiger sind die Erfolge, die mit vorbeugenden
MaBnahmen erreicht werden konnen. Hauptsache ist Absonderung
der Kranken und Yernichtung der Ausscheidungen. Fliegen spielen
bei der Ausbreitung der Krankheit eine grofie Rolle, wie wiederholt
einwandfrei beobachtet werden konnte. Schliefilich werden noch Er-
fahrungen fiber Arzneibehandlung der Ruhr mitgeteilt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kendall, Arthur J., Relation of bacteria to the etiology
of summer diarrhea in young children. (Boston med. and
surg. Journ. 1915. June 23.)
In Boston wechselt die atiologische Ursache der Sommerdiarrhoen.
Im Sommer 1910 war der Dysenteriebazillus, 1911 der Streptokokkus,
1912 der Gasbazillus und 1913 ein dem letzteren verwandter Bazillus
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126
Bnhr.
(neben anderen Bakterien) vorherrschend. Man hat wiederholt be-
obachtet, daB gegen den Eerbst hin dasjenige Bakterinm haufiger
auftrat, das im folgenden Sommer pradominant wurde. Die einzelnen
Epidemien waren also knrzlebig; wie lange es geht, bis dasselbe
Bakterinm wieder pradominant in die Erscheinnng tritt, ist unbe-
kannt, ebenso ist das Reservoir, in das die Bakterien verschwinden,
nnd von dem sie sp&ter wieder zn einer nenen Epidemic anftauchen,
ganzlich in Dnnkel gehullt. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Langstein, L., Die ruhrartigen Erkranknngen des S&ug-
lings nnd ihre Behandlung. (Zeitschr.f.arztl.Forth. 1915.S.521.)
In den letzten Jabren sieht man in Deutschland unter den
S&uglingen eine auff&llige Znnahme der dnrch Ruhrbazillen erzeugten
Darmerkranknngen. Es kommen dabei sowohl die echten Kruseschen
Ruhrbazillen, als auch die Flexner und Y-Ruhrbazillen in Betracht.
Dem Stuhle dieser Kinder sind schwSrzliche, mit Eiter nntermischte
und mit Schleim durchsetze Blutmassen beigemischt. Frliher bezeichnete
man diese Falle als Enteritis follicularis, womit man zum Ausdruck
bringen wollte, daB es sich urn eine entzundliche Erkrankung des
Darmes mit vorzugsweiser Beteiligung der Lymphfollikel handelte.
Die Ausbreitung der Krankheit geschieht wohl nicht nur durch ver-
unreinigte Speisen, sondern mehr durch mittelbare Ubertragung von
Kind zu Kind, da die Sauglinge fiir die Ansteckung leicht empf&nglich
sind. Der Verf. hat den bestimmten Eindruck, dafi auch Fliegen auf
den Sauglingsabteilungen bei der Yerschleppung der Krankheit von
Bett zu Bett wesentlich mit im Spiele sind. Es ware dringend
wiinschenswert, daB fiir die ruhrartigen Erkranknngen des S&uglings-
alters die gleiche Anzeigepflicht bestande, wie bei Erwachsenen, ebenso
fur die Absonderung der Kranken die gleichen Vorschriften. Der
Krankheitsverlauf ist bei Sauglingen im allgemeinen leicht. Fieber
und massenhafte Stuhlentleerungen der oben beschriebenen Art be-
herrschen das Bild. Die einzelnen Stuhlmengen sind oft sehr klein,
nur etwas Schleim mit Eiter und Blutflocken. Es bestehen heftige
Leibschmerzen. Unter Umstanden konnen auch die Eigentumlich-
keiten des Stuhles fehlen, und die Entscheidung kann nur durch
den Nachweis der Bazillen moglich sein. Nach Wochen tritt all-
mfihlich Besserung ein. Fiir die Kinder in den ersten Lebensmonaten
kann die Krankheit tddlich ausgehen. Nicht selten gesellen sich
Nierenerkrankungen hinzu. Auch Eiterungen schlieBen sich mitunter
an. Zu beachten ist, daB auch andere ruhrartige Erkranknngen
vorkommen, bei denen Ruhrbazillen nicht nachzuweisen sind. Die
Behandlnngsverfahren sind zahlreich. Im allgemeinen kommt man
durch Regelung der Ern&hrung allein. zum Ziele.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Ruhr.
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Marx, Uber Sommerdurchfaile. (Berl. klin. Wochenschr. 1915.
S. 1277.)
Verf. beobachtete zahlreiche Durchfaile, bei denen ein spezifischer
Erreger nicht nachgewiesen werden konnte. Er glaubt, dafl durch
verschiedene Einflusse, besonders durch den GenuB von unreifem
Obst die Colibakterien des Darmes in „virulente Coli" umgewandelt
werden konnten, die dann die Ursache der Erkrankung bilden.
Unter dem EinfluB von bestimmten Ernahrungen konnte Verf.
5fter beobachten, daB die Colibazillen tatsachlich atypisch wurden,
was sich besonders darin zeigte, daB sie En do agar nicht mehr rot-
f&rbten. Schmitz (Halle a. S.).
Lowenstein, Ernst, tJber das Vorkoramen von Dysenterie-
bazillen in einer Pferdeschwemme. (Wien. klin. Wochen¬
schr. 1915. S. 998.)
In einer galizischen Garnison, in der vereinzelt Dysenterie- nnd
Typhusfalle auftraten, deren Infektionsquelle nicht ermittelt werden
konnte, wies Verf. in dem Wasser einer Pferdeschwemme, die sich
oberhalb eines Schwimmbades befand, wiederholt Dysenterie-FI ex-
ner-Bazillen nnd einmal Typhusbazillen nach. Nach Sperrung der
Pferdeschwemme und des Schwimmbades wurden keine Dysenterie-
und Typhusfalle mehr beobachtet. Kurt Meyer (Berlin).
Tflrk, Walter, Uber einen Fall von Verseuchung der Milch
durch Coccidium oviforme und Bacterium coli va-
rietas dysentericum. (Hyg. Rundschau. 1914. S. 1181.)
Die Ursache einer Ruhrepidemie, welche im Sommer 1912 in
einer Gemeinde Siidungarns auftrat, wurde in einer Verunreinigung
der Milch mit dem Coccidium oviforme gefunden, das mit verseuchtem,
zum Waschen der GefaBe und Enter benutzten Brunnen- und Kfihl-
wasser in die normale Milch gelangt war. Beim abermaligen Auf-
treten der Ruhr im Sommer 1913 wurde in der Milch aufier dem
Coccidium oviforme noch das Bacterium coli varietas dysentericum
nachgewiesen und die Gesundheitsschadlichkeit der gelieferten Milch
dadurch einwandfrei festgestellt. W. Gaehtgens (Hamburg).
Wingendorf, Zur Kenntnis der einheimischen Ruhr-
erreger. Inaug.-Diss. Heidelberg 1914.
Aus epidemiologisch zusammengehOrenden Fallen konnte Verf.
Stamm e herausziichten, die sich gegen die Kohlehydrate verschieden
verhielten. Da auBerdem beobachtet werden konnte, daB andere
Stamme innerhalb von l 1 /, Jahren ihr Vergarungsvermogen fur Kohle¬
hydrate veranderten, z. B. die Fahigkeit verloren, Saccharose oder
Maltose zu vergaren, so kann gefolgert werden, daB zur Feststellung
des Typus die Kohlehydratvergarung nicht ausschlaggebend ist.
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Bohr.
Die Ergebnisse der serologischen UntersuchuDg waren im Ein-
klang mit den epidemiologisch ermittelten Tatsachen.
Schmitz (Halle a. S.).
Pick, L. nnd Blumenthal, Fr., Znm Thema der Erreger der
Bazillenrahr. (Zeitschr. f. arztl. Forth. 1915. S. 177.)
Es kamen im Lazarett Berlin alle vier Arten von Enhrbazillen
zur Beobachtung. Der sichere Nachweis gelingt nur durch den ver-
einten Ansfall der Agglntinationspriifung nnd der chemischen Proben.
Fur die Unterscheidung wichtig sind namentlich die ZuckernahrbSden.
Die Eigenschaften der einzelnen Stamme gehen bei l&ngerer Fort-
znchtnng bald verloren. Fur den Nachweis der sehr empfindlichen
Rnhrerreger aus dem Stuhle ist mOglichst schnelle Yerarbeitung not-
wendig. Das gilt besonders anch fiir die Untersnchung von Bazillen-
trSgern. Ein wichtiges Hilfsmittel fiir den Bnhrnachweis ist bei den
frischen Fallen das gefarbte Ansstrichprkparat des Stuhles. Die ein¬
zelnen Schleimflocken enthalten die Buhrbazillen in grdfiten Mengen,
oft in Reinkultnr. Durch einfache FSLrbung mit Metbylenblan Oder
diinnem Karbolfuchsin lassen sie sich leicht darstellen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sains, Gottlieb, Znr bakteriologischen Dysenteriedi a-
gnose. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 1101.)
Bei dem hanfig negativen Ergebnisse der Stnhlnntersnchnng auf
Ruhrbazillen soli stets anch die serologische Untersuchung der
Patientensera vorgenommen werden. Unter 44 yom Verf. beob-
achteten Fallen wurde die Rnhrdiagnose 7mal nnr auf Grand des
Agglutininnachweises gestellt.
Die auffallig hohen Ziffern positiver Befunde mancher Autoren er-
klaren sich wohl durch die Mitberiicksichtigung „atypischer Stamme",
d. h. solcher, die sich kulturell wie Ruhrbazillen verhalten, aber
durch spezifische Sera nicht agglntiniert werden. Verf. hat einige
solche Faile genaner untersucht. Sie blieben danernd inagglutinabel.
Mit ihnen hergestellte Sera agglutinierten den homologen Stamm,
aber nicht echte Ruhrstamme. Nach einiger Zeit gewannen sie die
Fahigkeit Traubenzncker zu vergaren. Diese Beobachtungen lehrten,
dafi man mit der Diagnose inagglutinabler und atypischer Dysenterie-
bazillen sparsam nmgehen und der Agglutination durch kiinstliche
Antisera genugende Beriicksichtigung schenken soli.
Kurt Meyer (Berlin).
Eggedi, H. und Kulka, Wilh., Eine Fehlerqnelle der bak¬
teriologischen Dysenteriediagnostik. (Wien.klin.Wochen¬
schr. 1915. S. 1081.)
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Ruhr.
129
Verff. beobachteten bei der Untersuchnng von Enhrstiiblen drei
Bakterientypen, die anf Drigalski- nnd En do -Agar zun&chst
farblos wnchsen, anf festem N&hrboden niemals Beweglichkeit zeigten
und von Rnhrserum agglutiniert warden. Bei weiterer Untersuchnng
zeigte sich, dad sie in Bouillonkultnren beweglich waren, Trauben-
zucker mehr oder weniger schwach vergoren nnd allm&hlich anch
anf Drigalski- und En do-Agar rot wuchsen. Es konnte sich
also nicht am echte Ruhrbazillen handeln. Die n&here Untersuchnng
des agglatinatorischen Verhaltens ergab, dad die St&mme nicht nur
durch Ruhrsera, sondern anch darch andere agglatinierende Sera
vom Pferde, sowie auch von Normalpferdeserum mehr oder weniger
stark agglutiniert wurden. Andererseits warden sie zwar auch von
Ruhrseren vom Kauinchen, nicht aber von anderen agglutinierenden
Eaninchenseren und Normal-Kaninchenserum agglutiniert 1m Ca¬
st ell an ischen Versuch absorbierten sie nur die auf sie selbst ein-
gestellten, nicht die Ruhragglutinine.
Es handelte sich also weder um eine Agglutination durch blode
Serumwirkung, noch um eine solche durch Normalagglutinine, noch
endlich um Mitagglutination. Es ist vielmehr anzunehmen, dad im
Serum durch den Immunisierungsprozed entstandene, von den spezi-
fischen Agglutininen unabh&ngige Ver&nderungen jene Stamme in
der geschilderten Weise beeinfludten. Pferdesera besitzen diese
Eigenschaft offenbar schon ohne besondere Yorbehandlung.
Fiir die Praxis ergibt sich aus den Beobachtungen, dad, die
probatorische Agglutination nur mit groder Vorsicht zu verwerten
und stets mit verschiedenen Immunseren anzustellen ist
Kurt Meyer (Berlin).
Strand, H., Uber Serodiagnostik larvierter Falle von
chronischer Dysenterie. (Deutsche med. Wochenschr. 1915.
S. 1059.)
Yerf. beobachtete unter 14 Fallen von chronisch h&morrhagischer
Procto-Sigmoiditis bzw. Colitis, bei denen keine Anhaltspunkte fiir
einen Beginn in Form einer akuten Dysenterie vorlagen, 4mal Ag¬
glutination fur Ruhr-Shiga-Kruse 1:150 oder 1:200, 2mal fiir
Y-Ruhr 1:200 bzw. 1:100. Einmal wurden Typhusbazillen 1:100
agglutiniert
Es durfte hiernach eine grddere Zahl jener Erkrankungen, als
bisher meist angenommen wurde, der Dysenterie zuzurechnen sein,
und es bedarf die Agglutinationsprobe zur Unterscheidung dysente-
rischer und nichtdysenterischer Formen von Colitis und Proctitis
einer weit grSderen Beachtung, als ihr bisher meist geschenkt wurde.
Auch fiir die Differentialdiagnostik nichth&morrhagischer Coli-
tiden leistet die Serodiagnostik gute Dienste. Yerf. beobachtete unter
Erste Abt. Kef. Bd. 65 . No. 5/6. 9
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Bohr.
0 Fallen von chronisch-anhamorrhagischer Colitis, die im Felde ent-
standen waren, 4mal Agglutination far Y- oder Shiga- Bazillen
1:100 oder 1:200, 1 mal eine solche fur Paratyphus 1:100. In keinem
Falle hatte die Erkrankung mit einem typischen Ruhranfall be-
gonnen, sondern es lag stets eine schleichende Entwicklnng vor.
Enrt Meyer (Berlin).
Dfinner, Die Agglutination bei Ruhr und ruhrartigen
Erkrankungen. (Berl. klin. Wochenschr. 1915. S. 1184.)
Bei der Anstellung der Widalschen Reaktion mit Ruhrbazillen
ist es notwendig, die Ablesung mit bloBem Auge ohne Hilfe einer
Lupe vorzunehmen, da nur eine grobklumpige Agglutination von aus-
schlaggebender Bedeutung ist.
Eine feinkornige Agglutination, sowohl der ungiftigen Dysenterie-
stamme wie des Bac. Shiga-Kruse, kommt auch bei nicht ruhr¬
artigen Erkrankungen, besonders bei Typhus, vor.
Eine grobklumpige Agglutination von Shiga-Kruse-Bazillen
bei einer Verdiinnung von 1:50 und mehr ist als fur Ruhr spezifisch
anzusehen. Schmitz (Halle a. S.).
Soldin, Max, Widalsche Typhusreaktion bei Y-Ruhr-
kranken. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 858.)
Bei der Y-Ruhr ist eine Agglutination fur Y-Bazillen vorhanden,
die im Anfange noch negativ sein kann, in der ersten Woche fast
regelmafiig auftritt und im weiteren Verlaufe der Erkrankung sich
steigert, um sich spater wieder abzuschwachen.
Im Gegensatze dazu scheint die bei Y-Ruhr hauflg zu beobach-
tende Mitagglutination fur Typhus, soweit sie nicht auf Typhus-
schutzimpfung zu beziehen ist, am Anfang der Erkrankung am
starksten zu sein, sich aber bald abzuschwachen oder ganz zu ver-
schwinden. Kurt Meyer (Berlin).
Kutscher,Fr., Die Bildung von Nebenagglutininen. (Munch,
med. Wochenschr. 1915. S. 1213.)
Es wurden eine Anzahl von Fallen beobachtet, bei denen durch
das Blutserum die Kruseschen Ruhrbazillen agglutiniert wurden,
ohne dafi irgendwelche Zeichen von vorhandener oder iiberstandener
Ruhr nachweisbar waren. Bei weiteren Nachforschungen ergab sich,
daB namentlich solche Leute, die gegen Typhus und Cholera geimpft
waren, ein solches Serum besaBen. Das mufite zur Annahme von
Nebenagglutininen im Blutserum dieser Menschen fuhren. Durch
Tierversuche konnte tatsachlich einwandfrei gezeigt werden, daB
durch die Impfung mit Typhus- und Choleraerregern im Blute auch
die Bildung von Agglutininen gegen die Kruseschen Ruhrbazillen
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Bohr.
131
ausgelbst wurde, nicht aber gegen Y- and Flexner-Ruhrbazillen.
Das wurde auch dorch die Untersuchung verschiedener Cholera- nnd
Typhustestsera bestatigt. Umgekehrt fan den sich auch im Kruse-
Testsernm Nebenagglntinine gegen Typhusbazillen, die wiederum in
den beiden anderen Ruhrtestseren vermifit warden. Der Wert der
Gruber-Widalschen Reaktion fur den Nachweis der Ruhr wird
dadarch bei Leaten, die gegen Typhus and Cholera geimpft sind,
stark eingeschr&nkt. Nor das Fehlen der Reaktion l&fit sich ohne
weiteres verwerten, w&hrend das Vorhandensein fhr das Yorliegen
von Kruse-Ruhr nicht beweisend ist. Diese Nebenagglntinine
kdnnen selbst dann noch erhalten sein, wenn die Haaptagglutinine
schon verschwunden sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Bojwid, Odo, Uber Dysenterieseram nnd dessen An-
• wendang zu prophylaktischen and therapeutischen
Z w e c k e n. (Med. Klinik. 1915. S. 1027.)
Bei einer grofien Rahrepidemie, die im wesentlichen dnrch die
echten Eraseschen Rahrbazillen hervorgerafen war, warden mit
der Serumbehandlang die besten Erfolge erzielt. Die Wirkungskraft
des Rnhrserums steht der des Diphtherieserums nicht nach, wenn
es zn Beginn der Erkrankung angewandt wird. Die Genesang er-
folgte gewohnlich in einigen wenigen Tagen. Auch als Vorbeugungs-
mittel leistete das Seram volIstSndig zuverl&ssige Dienste. Eine
thchtige Pflegerin kann in kurzester Zeit eine Rahrepidemie znm
Stillstande bringen, indem sofort bei Krankheitsausbruch jedesmal
das Rahrsernm eingespritzt wird. Wichtig ist dabei besonders die
Verminderung der Ansteckangsgefahr durch die Verminderung der
Zahl der Entleernngen bei den einzelnen Kranken. Eine Beschreibnng
iiber die Erzeagnng des Rnhrserams ist beigefugt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Klesk, Adolf, Uber die Serumbehandlang der Ruhr. (Med.
Klinik. 1915. S. 1157.)
Eine starke Rahrepidemie wnrde dnrch Serumeinspritzungen
schnell abgeschnitten. Es wurde polyvalentes Seram benutzt. Die
Einspritznngen wirken am besten in den ersten 3 Krankheitstagen;
spater sind sie wirknngslos. Gesande Leate werden wahrscheinlich
vor der Ansteckung geschhtzt. Durch Einspritzung des Serums bei
ansgebrochener Krankheit wird diese dentlich abgekiirzt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Bnsson, Bruno, Immunisierangsversuche gegen Dysenterie
mit Toxin-Antitoxingemischen. (Wien. klin. Wochenschr.
1915. S. 853.)
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132
Buhr.
Kaninchen lassen sich aktiv gegen Dysenterietoxin immnnisieren.
Passiv lassen sie sich dnrch Injektion von Immunserum nicht Oder
wenigstens nicht fur l&ngere Zeit gegen nachfolgende Toxininjektion
schfitzen. Anch dnrch gleichzeitige, aber getrennte Injektion yon
Toxin nnd Antitoxin gelingt eine Immnnisierung nicht. Wohl aber
wird Immunit&t erzielt dnrch Injektion unterneutralisierter Toxin-
Anti toxingemische. Vorhandensein freien Toxins in den Gemischen
ist dabei notwendige Bedingnng. Vielleicht gelingt es, dnrch Uber-
tragnng dieser Ergebnisse auf den Menschen diesen, wenn anch nicht
vor einer Erkrankung, so doch vor der Toxinwirkung des Dysenterie-
bazillns zn schfitzen. Enrt Meyer (Berlin).
Lucksch, Fritz, Vorschlag znr Schntzimpfnng gegen
Bazillenrnhr. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 674.)
Im Hinblick auf japanische Erfahrungen nnd die von ihra selbst
an der Czernowitzer Irrenanstalt ausgefiihrten Schutzimpfungen macht
Verf. den Vorschlag, das gesamte Heer gegen Bazillenrnhr zn impfen.
Die Durchffihrung der Schutzimpfung ware vielleicht in der
Weise moglich, dad gegen die nngiftigen Erreger ein polyvalenter
Impfstoff nach Art des Typhusimpfstoffs hergestellt und dieser drei-
mal injiziert wiirde, wfihrend die Immnnisierung gegen den giftigen
B. Shiga-Kruse mit Toxin-Antitoxingemischen vorzunehmen wire.
Als Zeitpunkt der Impfnng ware Ende Juli oder Anfang August
anzusetzen. Damit wiirde der Schutz, wenn er, was zn hoffen, sich
auf 3 Oder 4 Monate erstrecken wfirde, seine Hauptaufgabe erfullen
kdnnen, da die Bazillenrnhr hanptsachlich in den Herbstmonaten
anftritt. Kurt Meyer (Berlin).
Hever, Karl nnd Lncksch, Franz, Uber Ruhrschntzimpfung.
(Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 1134.)
In einer Dorfgemeinde von ca. 5000 Einwohnern warden 67 Ruhr-
falle beobachtet, von denen 13 starben. Einmal warden Shiga-,
einmal Flexner-Bazillen nnd dreimal Lackmusmolke rotende und
Tranbenzncker vergarende, also Paradysenteriebazillen gezfichtet.
Darauf wurde ein Teil der Bevfilkerung mit polyvalentem Impf¬
stoff vom Wiener serotherapeutischen Institnt geimpft Die Reaktionen
waren meist sehr gering. Seitdem traten nur noch 4 Falle anf, von
denen einer eine ungeimpfte zugereiste Person betraf, ein zweiter
am Tage nach der Impfnng erkrankte. Kurt Meyer (Berlin).
Marcovici, Engen nnd Pribram, Ernst, Klinische nnd experi-
mentelle Untersnchnngen fiber die Wirknng von Al¬
lium sativum nnd darans hergestellten Praparaten
(Allphen) bei infektifisen Darmkrankheiten. (Wien.klin.
Wochenschr. 1915. S. 993.)
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Buhr. — Neue Literatnr.
133
Marcovici hat 91 Falle yon chronischer und akuter Dysenterie,
25 akute und 15 chronische Darmkatarrhe, 41 von Cholera asiatica
nnd Cholerine mit Allphen, einem Gemisch von Knoblanchknolle und
Salol, behandelt nnd fast ansnahmslos giinstige Erfolge erzielt.
P i i b r a m prttfte die Wirknng bei Kaninchen. Knoblauchknollen-
pulver schiitzt, in Mengen von 2,5 g t&glich verf&ttert, noch gegen
die zehnfach tbdliche, in travends injizierte Dosis Dysenterietoxin.
Anch gegen die intravendse Injektion von nicht zn grofien Mengen
der Eeinknltnr des B. dysenteriae Shiga schntzt es. Der Schutz
erstreckt sich sowohl anf die dnrch das Dysenteriegift hervorgerufenen
Darmschftdigungen wie anf die Sch&dignngen des Zentralnervensystems.
Das Praparat entfaltet anch insofern eine knrative Wirknng, als
es bei gleichzeitig mit der intravendsen Injektion erfolgender Fatte¬
ning zwar nicht imstande ist, die Erkranknng, wohl aber den Tod
des Tieres hintanznhalten nnd bei fortgesetzter Fattening seine
vdllige Genesung herbeizufUhren. Kurt Meyer (Berlin).
Wischo, F., Uber Blutkohle. (Pharm. Post. 1915. S. 73.)
Anfordernngen, die an eine far medizinische Zwecke zn ver-
wendende Blutkohle gestellt werden massen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Neue Literatur,
zusammengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar der Kfinigl. Bibliothek in Berlin.
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CentraUlatt for Bakterlologle ete. I. AM. Referate.
' Bd. 65. No. 7/8. ==
Ausgegcben am 10. Oktober 1916.
Zusammenfassende Ubersichten.
- Nachdruck verboten.
Vitalfarbung von Bakterien.
Von
Dr. Adolf Reitz, Stuttgart.
Die Methode der vitalen Farbung hat sowohl dem Botaniker,
wie dem Zoologen manche wertvolle Gesichtspunkte geliefert. Unter
vitaler Farbung verstehen wir im allgemeinen jede Zufiihrung
von Farbstoff in ein Lebewesen, ohne dafi letzteres vor dem Versnche
abgetbtet wurde. Der Erfolg der vitalen Farbnng zeigt sich in der
Farbstoffaufnahme lebender histologischer Elemente. Wenn die Vblker
verschiedener Erdteile sich mit Farbstoffen bemalten, wenn Zellen
der Hant diese Farbteile aufnahmen, so haben wir hierin die primi-
tivste Farbnng am lebenden Leibe, eine vitale Farbnng zn sehen.
Lebende Zellen zeigten hierbei ohne weiteres eine bestimmte Auf-
nahmefahigkeit gegenuber gewissen Farbstoffen, was den Naturforscher
frflherer Zeiten schon dazn bewegen muflte, weitere Versnche sowohl
mit verschiedenen Farbstoffen, als anch mit verschiedenen Tieren
nnd Pflanzen anznstellen. In dem Werke von M. Lassus „Essai
on discours historique et critique sur les d6couvertes faites en Anatomie
par les Anciens et par les Modernes“ (Paris, 1883), linden wir den
Satz: „ Antoine Misaus, M6decin de Paris, observa que la garance
avait la propriSte de rougir les os des animaux nourris avec cette
plante." Die Rotfarbung junger neuer lebender Knochen als vitale
Farbnng ist in dieser Stelle deutlich gekennzeichnet. Von weiteren
Untersuchungen seien erwRhnt die von S. G. Osborne (1856), der
beim Wachsen von Weizen in Karminlosung eine Farbnng des Ge-
webes feststellte. Physiologen ban ten diese Verfahren in der Ricbtung
aus, gewisse Unterschiede zwischen den Geweben, zwischen den Lebe¬
wesen durch ihr Verhalten zu bestimmten Farben in lebendem Zu-
stande zu erkennen. Dujardin fand 1841, dafi z. B. gewisse
ciliate Infusorien Karmin durch ihre Ebrperoberflache aufnehmen
kdnnen, eine Eigenschaft, die nicht alien Infusorien zukommt, also
zur Unterscheidung der Arten dienen kann. Heidenhain,
Chrzonszczewsky, Wittich n. a. hatten gute Erfolge durch
die Anwendung der intravitalen Farbung bei der Erforschung sekre-
Erste Abt. Ref. Bd. 65. Ho. 7/8. 10
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Eeitz,
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torischer Vorg&nge, namentlich der Nieren bei Wirbeltieren. Eine
groBe Zahl neuer Arbeiten ist aus diesem Gebiete zu verzeichnen.
Es muB zur Orientierung auf die Spezialliteratur verwiesen werden.
Untersuchungen fiber photobiologiscbe Sensibilisatoren, die ich
im Jahre 1907 veroffentlichte, batten u. a. das Ergebnis, daB gewisse
Bakterien Farbstoffe in sich aufnehmen konnen nnd dabei eine starke
Verfarbung der Knltnr zeigen. Es lag der Gedanke nahe, ob es sicb
ermbglichen lieBe, dnrch Aufctellung der Beziebungsfaktoren bei yitaler
Ffirbung znm lebenden Protoplasma der Bakterienzelle Beitrage zur
Einteilnng, zur Unterscheidnng zn liefern, weiterhin Beitr&ge fiber
die Zusammensetzung, die Heterogenit&t im Zellenleibe selber.
L. Hermann scbreibt in seiner „Experimentellen Pathologie"
(1874) beim Versuche einer systematischen Einteilnng von Pilz-
erzeugnissen, im besonderen von Pilzgiften, daB die Einteilnng nach
der Wirkungsart wohl die richtige sei. Aber nnsere Kenntnisse
lassen nns hierbei noch auBerordentlicb im Stiche, sowohl bezfiglicb
der Wirknng anf aufierbalb des vergiftenden Mediums stehende
Organismen, als ancb in bezng auf die exakte Isolierung und Defi¬
nition der vergifteten biologischen Stoffe selber.
0. Loew legte mit Meisterhand Wege in dieses endlose Gebiet.
Er suchte mit Bestimmtheit Ergebnisse organisch-chemischer Forschung
in die Biologie einzuffihren. Wenn er die Giftwirkung der Sauren
im Hinblicke auf den Amidos&urencharakter des Protoplasmas als
eine Salzbildung zwischen Sfiure und ProtoplasmaeiweiB zu erklftren
versucht, so liegt darin ein wesentlicher Scbritt zur Klfirung der
vielseitigen Erforscbungen, ein Hilfsmittel, dessen Ausbau von auBer-
ordentlichem Werte ist. Allgemeine Gifte sind in erster Linie dadurcb
wirksam, daB sie den chemiscben Charakter des aktiven Proteinstofifes,
welcher das Ausgangsmaterial fur das lebende Protoplasma darstellt,
verandern. Spezielle Gifte sind nach dieser Einteilnng solche, welche
nur bei bestimmten Organismen eine Hemmung Oder Ausschaltung
der Lebenserscheinungen hervorrufen. (Beispiel: Kohlenoxyd, d. h.
Bildung von Kohlenoxyd-Hfimoglobin, wodurch Aufhebung der Sauer-
stofifbildung eintritt. Lebewesen, denen das Hemoglobin fehlt, sind
wesentlich weniger empfindlich.)
Bemerkenswert ffir solche Untersuchungen, auch fur die von mir
angestellten Beobachtungen fiber vitale F&rbung ist nicht allein die
Tatsache, daB ein Stofif in bestimmter Eonzentration todlich oder
entwicklungshemmend wirkt, sondern auch die weitere, wie eine
bestimmte Menge Untersuchungsmaterial (Gift, Farbstoft) auf eine
bestimmte Menge von Mikroorganismen ein wirkt. Yon wesent¬
licher Bedeutung zur Beurteilung aller dieser biochemischen Er-
scheinungen ist ferner, zu wissen, in welcher Verteilung die
betrefienden Organismen sich befinden, die zur Untersuchung heran-
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Vitalf&rbung von Bakterien.
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gezogen warden. Organismen, die nicht dicht aneinander lagern,
sondern frei schwebend in fliissigen Medien sind, bieten als Individuen
wesentlich mehr Angriffsflache fur das einwirkende Agens, als Orga¬
nismen, die in mehr Oder weniger dicker Schicht auf festen Nahr-
boden sich befinden. Der Nahrboden selber ist meines Erachtens
von wesentlicher Bedeutung fur die obengenannten Beurteilungen.
Denn durch ihn selber stellen sich Einflusse ein, die eine gleich-
m&fiige, speziflsche, d. h. fur den Organismenkorper abgestimmte
Beurteilung erheblich erschweren. Mit diesem Umstande haben wir
auch bei Prufungen von Desinfektionsmitteln immer zu rechnen, und
nicht ohne weiteres k8nnen Kesultate, die im Laboratorium mit
Eulturen in den Kulturkolben erzielt wurden, in die Praxis iiber-
tragen werden, da die Lagerungsverhaltnisse, die stofflichen Ver-
schiedenheiten der Umgebung, die Schichtung des Organismus hier
andere sein konnen.
Unter diesen Gesichtspunkten sind alle Arbeiten zu betrachten,
die auf diesem Gebiete verbffentlicht worden sind.
Birch-Hirschfeld machte (1887) bei Versuchen iiber die
Entwicklung des Erregers von asiatischer Cholera im hkngenden
Tropfen die Beobachtung, dad diese Kleinlebewesen gewisse Anilin-
farbstoffe nicht nur lebend aufnehmen, ohne ihre lebhafte Beweg-
lichkeit zu verlieren, sondern auch sich in gefarbten Nahrlosungen
fortentwickeln. Birch-Hirschfeld hat auch bei anderen Mikro-
organismen dies bestatigt gefunden. Cornil und Babes erwahnten
ein solches Verhalten der Kommabazillen schon fruher (1886), wobei
sie gleichzeitig hervorheben, dafi die Choleraerreger trotz der Farbung
fortleben und sich weiterentwickeln. Nach Birch-Hirschfeld er-
ha.lt man eine sehr intensive Farbung lebender Milzbrandbazillen,
wenn man Beinkulturen der letzteren in 5proz. Fleischwasser-Pepton-
Gelatine verimpft, welcher auf 6 ccm 1 ccm einer lproz. wasserigen
LSsung von Fuchsin Oder Methylenblau zugesetzt wurden. Die Kultur
soil 48 Stunden im Brutschranke bei 35—40 Grad verweilen. In der
natUrlich verfliissigten Gelatine senken sich die Bazillenmassen als
ein schwarzroter bzw. dunkelblauer Schlamm zu Boden. In diesem
Bodensatze findet man bei mikroskopischer Untersuchung die Bazillen
stark gefarbt, deren noch bestehende Virulenz durch Verimpfung auf
Versuchstiere nachgewiesen wurde.
Zur Herstellung des zur langeren Beobachtung bestimmten
hangenden Tropfens bei der Farbaufnahme benutzte Birch-
Hirschfeld die gewbhnlichen hohl geschliffenen Objekttrager und
verwendete fur die Festhaltung des Deckgiaschens einen Bahmen,
der aus 6 Teilen Vaseline und 1 Teil Paraffin bestand und mit dem
Drehtische in geschmolzenem Zustande auf den Objekttrager gebracht
worden war. Bei Zimmertemperatur ist dieser Bahmen starr, geringe
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Reitz,
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Erwarmung genugt, urn ein Haften des Deckgl&schens zu bewirken.
Die leichte Abnehmbarkeit des Deckgl&schens ist von gewissem Vorteil,
ebenso die Moglichkeit, das Pr¶t ohne Gefahr des EinflieBens der
Rahmenmasse in den Brutschrank stellen zu kbnnen. Das Verfahren
bew&hrte sich anch bei meinen eigenen Versnchen sehr gut.
A Is Zusatz fur Nahrfleisch wasser benutzte Birch-flirschfeld
Diamantfuchsin und Dahliafarbstoff, Me thyl violett und
Methylenblau. Der Ubelstand der Niederschlagbildung fiel bei
Benutzung yon Grttb 1 erschem Phloxinrot nnd Benzoe-
purpurin weg. W&sserige lproz. Ldsung konnte sterilisiert
werden nnd bew&hrte sich sowohl als Zusatz zu N&hrfleisch wasser,
wie zu Gelatine. Die F&rbung von Spaltpilzen in Trockenpr¶ten
tritt nur in sehr geringem Mafie ein, die VitalfSrbung ist sehr kr&ftig.
Die Stabchen einer und derselben Kultur des Typhusbazillus verhielten
sich in bezug auf F&rbbarkeit nicht gleich.
Eisenschitz (1895) arbeitete mit SproBpilzen, die er in
Bierwurze ziichtete und mit verschiedenen Farbstoffen versetzte.
Am besten fand er den Zusatz einer 1 proz. w&sserigen Benzoe-
purpurinlbsung, ferner Methylengrfin und Eongorot. Die
Lbsungen wurden mit sterilisiertem destillierten Wasser bereitet
und von der Farblosung wurden mit sterilisierter Pipette einige
Tropfen in die Bierwurze verbracht. Nach 1—2t&giger Entwicklung
der Saccharomyces-Zellen in der Bierwiirze zeigen sich in den Zellen
einzelne gefarbte Kornchen, teilweise in den Vakuolen, teilweise
auBerhalb derselben. Die Kbrnchen innerhalb der Vakuolen zeigten
sehr starke Bewegung. Innerhalb des Plasmas aber war die Be-
wegung sehr langsam. Nach dem Verh<nisse der Kornchenzahl
unterscheidet Eisenschitz drei Arten von Sprofipilzen: l.Art, mit
Vakuolen und zahlreichen, vital farbbaren Kornchen; 2. Art, mit Kornchen
ohne Vakuolen; 3. Art, mit Vakuolen und sehr wenig Kbrnchen. Nach
denBeobachtungen von Eisenschitz istesmbglich, anzunehmen, daB
der Austritt von Kbrnchen aus der Mutterzelle ein Vorstadium der
Sprossung ist. — Isolierte Farbungen mit Eongorot wurden von
Eisenschitz folgendermafien ausgeffihrt. Man bringt die lebenden
Zellen 24 Stunden lang in eine wSsserige Eongorotlosung von m&Biger
Eonzentration, hebt mit der Platinose ein Trbpfchen des gefarbten
Hetebreis heraus, verteilt es in Wasser, das mit Salzsaure anges&uert
worden war, bringt eine kleine Probe dieser Aufschwemmung in
reines Wasser und untersucht. Eisenschitz zieht aus seinen Er-
gebnissen den SchluB, daB den am Rande der Vakuole und innerhalb
derselben liegenden Korperchen nicht dieselbe chemische Natur zu-
zuschreiben ist, wie den im ubrigen Plasma sichtbar werdenden
Ebrnchen. Denn diese beiden Arten von Ebrnchen verhalten sich
den Reagentien gegentiber nicht gleich.
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Vitalffirbung von Bakterien.
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Fedorowitsch untersuchte (1902) die Kbrnigkeit derBakterien*
Er arbeitete dabei nach folgendem Verfahren: Die Glaschen mit den
Bakterien, — wobei die letzteren aus den Enltnren an der Ober-
flache des Glases sehr sorgfaitig ansgebreitet sein sollen — werden
5—10 Minnten lang in ges&ttigter Anilinwassergentianaldsnng ge-
farbt, schnell mit Wasser gewaschen, bis zn einer Minute der Wirknng
der Gramschen JodlCsung unterworfen nnd dann wieder sorgsam
mit Wasser Oder physiologischer Kochsalzlosung gewaschen, urn die
Jodspuren zu entfernen. Dann werden sie der Wirkung einer '/»-
Oder 1 proz. SafraninwasserlSsung 1—2 Minnten unterworfen, hiernach
zum drittenmal mit Wasser gewaschen, durch Filtrierpapier aus-
getrocknet und sofort der Wirkung einer Mischung von gleichen
Teilen AnilinSl und Xylol ausgesetzt, wobei man die sich nach
Gram f&rbenden Bakterien weit langer der entfarbenden Einwirkung
aussetzen mud, als die, welche sich nach dieser Methode nicht f&rben.
Der Inhalt der Bakterien fUrbt sich dabei nicht gleichm&Big, indem
besondere Teile eine Starke Violettfarbe annehmen, wahrend die
Hauptmasse des BakterienkOrpers durch das Safranin rosenfarbig wird.
Ich erwahne dieses Verfahren, das selbstverstandlich keine vitale
Farbemethode darstellt, deshalb, weil es nach meiner Untersuchung
gute Vergleichsresultate zwischen vitaler und nichtvitaler Kornchen-
farbung gibt
Paul Ernst ging bei seinen Untersuchungen fiber den Bau
der Bakterien (1902) folgendermafien vor: Er verrieb eine geringe
Merige der Bakterienkulturen mit einem TrQpfchen Wasser auf dem
Deckglase, legte darauf ein dfinnes Holundermarkbl&ttchen, an dessen
Rand ein Ebrnchen Neutralrot zu liegen kam. Dann wurde das
Deckglas mit dem Plattchen nach unten gewendet, auf die Hbhlung
des Objekttragers gelegt, wie es bei Untersuchungen im hangenden
Tropfen geschieht. Mit dem Aufhdren der Edrperchenbewegung im
Innern des „wurzelf5rmigen Bazillus“ setzte eine F&rbung dieser
Edrperchen ein, wobei neue Eornchen sichtbar werden. Allmahlich
tritt wieder eine Abblassung ein, und der gesamte Bakterienleib nimmt
eine gleichm&Bige gelbrote F&rbung an. Eigentttmlich war auch das
Auftreten von Edrnchen auf dem Bakterienleib selber (Zwischen-
raum zwischen Schleimhfille und Zellenwand? der Verf.). Ahnliche
Erfolge hatte Ernst bei seinen Versuchen mit Methylenblau. In
einer viertagigen Eultur derselben Bakterienart f&rbten sich die
StSbchen mit Neutralrot hellbraun. Am besten gelangen die Ver-
suche am Wurzelbazillus, auf Eartoffel gezogen, wobei auch faden-
artige Gebilde sichtbar werden, die zwischen den gefarbten Eornchen
liegen. Ahnliche Befunde ergaben die Versuche mit Megatherium.
Die Sporen des Milzbranderregers nahmen keinerlei Farbe bei diesen
Versuchen an, jedoch weisen viele Individuen einer und derselben Eultur
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Reitz,
dennoch winzige gefirbte Kornchen auf, oft anch F&den. — Bacillus
cyanogenes reagiert auf vitale FSrbung mit Neutralrot langsam. Auf
warme Methylenblaulosung reagiert dieses Kleinlebewesen besser,
wobei zuerst die Fftrbung die Beweglichkeit nicht beeinflufit, khnlich
wie bei Bacillus fluorescens. — Besondere Ergebnisse kamen bei den
Untersuchungen mit Hefepilzen zutage. Auch bier fanden sich
in lebeudem Zustande h&ufig intensiv braunrote Korperchen bei der
Behaudlung mit Neutralrot iu hellbraunlichem Plasmagrund. Die
Kornchen zeigten hierbei eine zitternde Bewegung. Sehr schnell traten
die Farberscheinungen bei der weifien Hefe, die aus Luft ge-
ziichtet war, ein, ebenso bei Saccharomyces neoformans (San-
felice). — Ein kleiner Ubelstand bei der Untersucbungsmethode
wurde von Paul Ernst noch beseitigt. Ob man mit Oder ohne
Hollundermarkpl&ttchen arbeitet, so muB man immer das Unter-
suchungsmaterial mit Wasser zerreiben, wodurch die LebensfShigkeit
der Kleinlebewesen ungiinstig beeinflufit werden kann. Neutralrot,
zu Fleischbriihe gesetzt, bildet aber eine krumelige Triibung yon
rotbrauner Farbe, aus Kristallen bestehend. Bei Methylenblau
dagegen bleibt eine klare Losung. Bei Wasserbakterien gelang die
vitale Kbrnchenf&rbung sehr gut; Ernst glaubte deshalb mit Recht,
hierdurch feinere morphologische Unterschiede zwischen einzelnen
Arten aufstellen zu kflnnen.
Bei Versuchen mit gefarbten N&hrboden hatte Ernst negative
Ergebnisse. Dunkel- Oder blafirot gefarbte Gelatineplatten (Neutral¬
rot) und blaue (Methylenblau) wurden mit Wasserbakterien beschickt.
AbklatschprSparate und Praparate von in Wasser verriebenen Kultur-
teilen zeigten weder gefkrbte Kornchen noch diffuse Farbung.
Eigentiimliche metachromatische Besonderheiten waren zu sehen,
denn die von diesen Farbstoffkulturen ungef&rbt enthobenen Teile
zeigten bei Behandlung mit Methylenblau in lebendem Zustande
hellgriin-blauen Leib, die KSrnchen erschienen violett mit einem
Stiche ins Rotliche. Gute Erfolge ergaben die Untersuchungen mit
Fadenpilzen. Ein Abblassen der Ktimer fand im Gegensatze zu
den Bakterien bei den Fadenpilzen nicht statt.
Thomas Milburn arbeitete (1904) mit Hypocrea rufa und
untersuchte den Einflufi der chemischen Zusammensetzung des
Mediums, den Einflufi des osmotischen Drucks, den Einflufi des
Wachstums von Hypocrea rufa auf die Reaktion des Mediums, der
Reaktion des Mediums auf die Farbe der Fruktifikation, sowie Ein¬
flufi von Sauerstoff, Licht und Feuchtigkeit, von Temperatur und
Lflslichkeit des Farbstoffes. Milburn stellte femer Vergleiche
zwischen Hypocrea gelatinosa und Hypocrea rufa an. Die
Untersuchungen mit Aspergillus niger sollten den Einflufi aufierer
Bedingungen auf die Bildung des gelben Farbstoffes feststellen. Es
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VitalfSrbung von Bakterien.
151
warde zu den Untersnchnngen von Milbarn noch der Bacillus
ruber balticus herangezogen. Die Ergebnisse sind folgende:
dnrch steigenden osmotischen Druck laBt sich bei Hypocrea rufa
die Pigmentbildung in den Eolonien — weiBe, schliefilich auch die
Eonidienbildung unterdrttcken. Die Farbe der Eonidien ist durck
die Reaktion des Mediums bestimmt. Bei saurer Reaktion werden
grline Sporen, bei alkalischer Reaktion gelbe gebildet. Gut ern&hrtes
Myzel gibt im Dunkeln keine Fruktifikation. Bei reicher Sauer-
stoffzufuhr Oder bei schlechter Ern&hrung tritt Eonidienbildung ein.
Ahnlich wie Hypocrea rufa verhalt sich hinsicbtlich der Sporen-
und Farbenbildung Hypocrea gelatinosa. Aspergillus niger
bildet, aufier dem bekannten schwarzen Sporenfarbstoffe in seinem
Myzel, mehr oder minder reicblich gelbes Pigment, das auch in den
schwarzen Sporen nachweisbar ist. Die gelbe Farbe ist gegen Licht
sehr empfindlich. Sie wird durch das Licht in einigen Stunden grau
oder schwarz. Bacillus ruber balticus wird in seiner Farbstoffpro-
duktion durch die Reaktion des Nahrbodens beeinflufit. Bei saurer
Reaktion entsteht violette, bei alkalischer Reaktion orangerote Farbe.
Fuhrmann gab (1906) eine umfangreiche Zusammenstellung
der seitherigen Ergebnisse, wobei er auch auf die Erscheinungen
der vitalen F&rbung der Saccharomyceten zu sprechen kam.
Fr6gonneau stellte (1909) Untersuchungen dariiber an, ob
der Lackmusfarbstoff des Drigalski-Agars durch den in der
Azidimetrie bekannten Indikator Methylorange ersetzt werden konne,
und ferner, ob starke Basenbildner wie Proteus vulgaris im-
stande seien, auf Agarplatten eine Wirkung auszuuben, so daB eine
entsprechende Reaktion mit Curcuma eintritt. Curcuma ist in Wasser
schwer l&slich und hemmt in auBerordentlichem MaBe das Wachstum der
Bakterien. Fregonneau setzte zu der Agarmenge einerPlatte, d. h. zu
10 ccm Agar, 1 ccm einer w&sserigen Methylorangelbsung 1:1000. Er
arbeitete mit Proteus vulgaris, Bac. typhi, Bac. paratyphi.
Uppiges Wachstum trat ein, jedoch keine Veranderung des Farb-
stoffs. Bessere Erfolge zeigten sich bei Verwendung von Nahrfleisch-
bruhe, von der 10 ccm mit 0,6 ccm Methylorangelosung 1:1000 versetzt
wurden. Anderung der Farbe trat ein bei Typhuskulturen, bei welchen
eine hellgelbe Verf&rbung zu beobachten war. Bei den Paratyphus-
kulturen wurde die Nahrfleischbr&he farblos; aber auch hier zeigten
sich unter den St&mmen selber gewisse Unterschiede.
Heinrich Zikes benutzte (1911) zum Nachweis der Schleim-
hulle von Hefearten Perltusche (Gunther-Wagner). Er
brachte in die ziemlich dichte wasserige Aufschwemmung der Hefe
einen Tropfen der genannten Tusche. Zikes machte Vitalfarbungen
mit Auramin, Safranin, Eosin, Fuchsin, Metbylviolett, Brillantgr&n
und Bismarckbraun, indem er von den Farbstofflosungen soviel zur
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Reitz,
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Bierwiirze zusetzte, dafi eine deutliche F&rbung des N&hrsubstrats
eintrat. Hierauf wurde die Hefe eingeimpft.
Hugo Fischer verfiffentlichte (1911) eine Arbeit fiber Negativ-
farbung von Bakterien. Das Yerfahreu stellt eine Erg&nzung znm
Burrischen Tuscheverfabren dar. Fischer macht die Bakterien-
pr¶te in der Form, dafi er einen Tropfen der die Bakterien ent-
haltenden Flfissigkeit mit einem Tropfen einer ges&ttigten, wasserigen
Losnng eines Anilinfarbstoffes, besonders von Eongorot nnd Nigrosin
mischte, dann anf dem Objekttr&ger eintrocknen liefi nnd in Eanada-
balsam einbettete. Die Farbstoffe dringen nicht in die Bakterien ein,
so dafi mittels dieser Methode ausgezeichnete Bilder der kleinsten
Mikroben erzielt warden, welche sich vortrefflich von dem roten
bzw. blauschwarzen Hintergrnnde abhoben.
Heinrich Zikes machte (1912) Untersuchnngen fiber die
Fixierung nnd F&rbung der Bakterien, die deshalb, wie die von
Fischer hier erw&hnt werden, weil sie im Zusammenhange stehen
mit den von mir ausgearbeiteten Verfahren der Vitalfarbung. Hefe-
pr¶te mfissen nach Zikes vor der F&rbung einer sehr vor-
sichtigen Fixierung nnd H&rtung unterzogen werden, weil durch
ihre Grfifie wesentlich st&rkere Formver&nderungen hervortreten,
wenn mit der gewfihnlichen, beim bakteriologischen Arbeiten gehand-
habten Fixiermethode, Ziehen durch die Flamme, gearbeitet wird.
Von diesen Methoden seien erw&hnt: Mfiller benntzt als Normal-
fixierflfissigkeit die lproz. mit Jod ges&ttigte Jodkaliumlosung, oft
auch in lOfacher Verdttnnnng. In Tropfenform setzt man das
Fixiermittel der Hefeprobe anf dem Deckglase zn, streicht letztere
dann ans nnd bringt sie znm Trocknen. Zur Hartung lfifit man die
Jodlosnng noch einen weiteren Tag einwirken, spfilt mit Wasser,
dann mit verdfinntem Alkohol ab nnd l&fit das Pr¶t 1—2 Tage
in absolutem Alkohol stehen. Fnhrmann bringt eine grdfiere
Menge der Hefe in etwa 1 mm boher Schicht anf den Objekttrager,
giefit Hfihnereiweifi darfiber nnd legt das Praparat 2—3 Stunden
lang in folgendes Fixiergemisch. Schwache Chromsiurelosang Oder
das Platinchlorid-Osminm-Essigsfinregemisch von Hermann, das
anf das doppelte Volumen mit Wasser verdfinnt wurde. Alsdann
wurde das Pr¶t 24 Stunden lang in ofters gewechseltes Wasser
gelegt, geh&rtet dnrch Alkohol steigender Konzentration und schliefi-
lich eingebettet in Paraffin. Zikes benntzte zn seinen Versuchen
kraftig in Wfirze herangezfichtete Hefe, die mit Wasser gewaschen
und verscbiedenen Fixiermitteln 24 Stunden lang ausgesetzt wurde.
Zur Trennnng der Hefezellen von den einwirkenden Flfissigkeiten
benfitzt man zweckmafiig eine Handzentrifnge. Als gute Fixiermittel l )
J ) Zusammensetzimgen vgl. A. Zimmermann, Die Morphologie nnd Physio¬
logic des pflanzlichen Zellkemes.
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Vitalfarbung von Bakterien.
153
erwiesen sich: Konzentrierte Sublimatlosung, Pfeiffersches Gemisch 1 ),
Pikrinsaure-Schwefelsfiure, Platinchlorid-Sublimat, 1 proz. Chinosol. Zur
Fixierung zwecks Kernffirbung bewfihrten sich: Pikroformol *)> Chrom-
saure-Salzsaure, Pfeiffersches Gemisch, P6reniysches Gemisch, Pi-
krinsaure-Schwefelsfiure, Jodjodkalium (Jod bis zurKonzentration gelost).
Fur dieFarbung der flefenzellhaut eignen sich (von Casagrandi
bereits angegeben) die Methylenblauldsung nach Ehrlich und das
Hansteinsche Anilin. Vorbehandlung der Hefezellen mit 2proz.
Essigsaure oder 3—5 proz. Salzsaure ist zweckmfiBig, wobei die Skure
24—60 Stunden lang einwirken soil und mit Wasser entfernt wird.
Die Farbungen sollen mit warmer Farblosung ausgefuhrt werden.
Becker hatte hierbei zwar keine Erfolge. Zikes gelang es, bei
verschiedenen Schleimhefen ZellhautfarbuDgen zu erzielen mit der
Fried!anderschen Kapselfarbung und der Johneschen Methode.
Bei letzterer werden die Zellen mit 2 proz. wasseriger Methylviolett-
losung unter leichtem Erwarmen gefarbt, dabei in Wasser (2 Sekunden),
in 2 proz. Essigsaure (6—10 Sekunden), endlich wieder in Wasser
abgespiilt. Gute Dauerpraparate erhielt Zikes auf folgende Weise:
Einlegen des lufttrockenen Praparats in Flemmingsche Losung
eine Stunde lang, auswaschen mit Wasser, trocknen, behandeln mit
V* proz. Essigsaure durch 3—4 Minuten, abermaliges Auswaschen
mit Wasser, trocknen, farben mit Safranin, 5 Minuten lang.
Zahlreiche Versuche stellte Zikes auch fiber die Vital¬
farbung der Hefe an, wobei er folgende Farbstoffe benutzte:
Alcannin, Auramin, Brillantgrfin, Eosin, Fuchsin, Gentianaviolett,
Hamatoxylin, Jodgrtin, Malachitgrfin, Methylenblau, Methylviolett,
Neutralrot, Phloroglucin, Safranin, Sudan III, Thionin, Vesuvin.
Zikes wandte die Farbstoffe teils in wasseriger, teils in schwach
alkoholischer Losung an und setzte sie zu einer 12 Grad Lagerbier-
wfirze in solchen Mengen zu, dafi sich dieselbe deutlich farbte. Eine
Angabe, bei welchen Farbstoffen Wasser, bei welchen Alkohol zur
Losung benutzt wurde, findet sich in der Arbeit nicht, ebenso keine
zahlenmfifiige Angabe fiber die zugesetzte Menge des Farbstoffes.
Zikes arbeitete mit frisch regenerierter Bierhefe (Typus Froh-
berg) und Mycoderma, Willia, Ludwighefe. EineSchadigung
der Hefen durch den Farbstoff war nicht festzustellen, da nach 24
bis 48 Stunden deutliche Gfirung eintrat. Nach 48 Stunden war die
gebildete Bodensatzhefe in den Kolbchen mit Alcannin, Auramin,
Eosin, Gentianaviolett, Hamatoxylin, Jodgrtin, Methylenblau, Neutral-
') Besteht aus Formol, Acetum pyrolignosum purissimtun, Methylalkohol zu
gleichen Teilen. Vgl. Osterr. bot. Ztg. Bd. 48. 1898, die Arbeit von Pfeiffer
v. Wellheim enthaltend.
*) Eine konzentrierte w&sserige LOanng von PikrinsBure, der ein gleicher Teil
Formol zugesetzt wird.
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Reitz,
rot, Phloroglucin, Safranin, Sudan, Vesuvin nicht gef&rbt, und nur
bei der Knltnr in Brill an tgT&n war die H&lfte der Zellen gef&rbt.
Nach achttftgiger Einwirknng der obigen Farbstoffe blieben die
Zellen bei Zusatz yon Alcannin, Gentianaviolett, Hamatoxylin, Jod-
griin, Malachitgrfin, Metbylenblan, Neutralrot, Phloroglucin, Thionin
noch immer ganz ungefarbt. Bei Auramin trat nach 8 Tagen bei
yereinzelten Zellen eine gleichm&Bige F&rbung ein, in manchen Zellen
aber betraf das nnr die Grannla, wie sich dies anch bei Vesnvin zeigte.
Bei Fuchsin zeigte sich teilweise eine diffuse Far bung, teilweise nur
Granulaf&rbung, ebenso bei Brillantgriin, Eosin und Safranin. Sudan
f&rbte nur einzelne Granula. Sehr sch5n zeigte sich die Granula¬
f&rbung und die F&rbung der Tanzkbrperchen in den Vakuolen (nach
Jenssens und Leblanc Zellkernkorperchen) mit Methylviolett,
wobei der tibrige Hefekdrper nur eine sehr schwache Farbung auf-
wies. Der Farbstoff muB also durch Membran, Protoplasma und
Vakuolenfliissigkeit hindurchgehen, urn schlieBlich in den winzigeu
Kbrperchen, die wahrscheinlich lebendes Plasma darstellen, auf-
gespeichert zu werden, &hnlich wie ich dies bei meinen Unter-
suchungen mit Typhusbakterien u. a. feststellte. Hefen warden aus
den gefarbten Kulturen nach 8 Tagen in frische Wurze ubertragen:
Rasches Einsetzen der G&rung, normaler Verlauf der G&rung war
die Folge. Nur bei Eosin, Fuchsin und Gentianaviolett war eine ge-
ringe Schw&chung in den Lebenserscheinungen zu sehen. Zikes
arbeitete ferner wie Bokorny mit Schwermetallen, indem er
VjooooProz- salpetersaures Silber zur Wfirze setzte. Nach dreit&giger
Behandlung zeigten die Hefezellen bei Nachbehandlung mit H,S und
HC1 grauschwarze F&rbungen. — Besondere Aufmerksamkeit verdient
die Goldchloridlbsung. Wenn Hefe in ihr 5 Tage lang gewesen war,
so war sie deutlich violett gef&rbt, herruhrend von der Ausscheidung
kolloidalen Goldes. Die Untersuchung der Dunkelfeldbeleuchtung er-
gab, daB sich zahlreiche kolloidale Goldteilchen auf die einzelnen
Zellen niedergeschlagen hatten. Zikes glaubt aber mit diesen Be-
funden nicht, daB man, wie Bokorny es tat, voneinem Aufspeicherungs-
vermSgen der lebenden Hefezellen fhr Schwermetalle sprechen kann.
Die Untersuchung fiber die Glykogenf&rbung, zu deren
Ausfhhrung Will praktische Angaben machte, ergab nach Zikes
positive Resultate. Man arbeitet am besten mit einer Jodlosung,
welche aus 6 g Jodkalium, 2 g Jod und 120 g Wasser besteht Das
Glykogen erscheint tiefbraunrot, das Protoplasma schwach gelblich.
Man untersucfit die Kulturhefe zweckm&fiig am Schlusse der Haupt-
g&rung, und zwar so, daB ein Tropfen der Jodlosung mit der Hefe
auf dem Objekttr&ger vermischt wird. Man bedeckt mit Deckglas und
l&fit durch Aufsetzen eines weiteren Tropfens der Jodldsung an den
Rand des Deckglases diese LOsung allm&hlich durch Diffusion auf
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Vitalf&rbnng yon Bakterien.
155
die Hefezellen einwirken. Auf diese Weise lassen sich die Uber-
ghnge an der Zellfkrbung dentlich beobachten.
Glykogenbildner sind Milcbsanre, Bernsteinsaure, Apfelsaure,
Asparagin, Glutamin, Fepton, Mannit, Glukose, Lavnlose, Saccharose,
Maltose, Galaktose, Mannose 1 ). Gate Resultate erhielt Zikes mit
der Lngolschen Losung (1 Teil Jod, 2 Teile Jodkalium, 300 Teile
Wasser). Yon neneren Farbemethoden eignet sich ferner folgende
Earminfarbnng nach Best:
Man verwendet Ldsung 1: Karmin 1,0, Ammoniumchlorat 2,0,
Lithinmkarbonat 0,5.
Diese Substanzen werden mit 50,0 Wasser einmal aufgekocht.
Zur erkalteten Losung werden 20,0 Liquor ammonii caustici gegeben.
Ldsung II: Delafieldsches Bamatoxylin.
Man farbt das Praparat mit Delafieldschem Hamatoxylin
kraftig vor, lafit das Praparat eine Stunde lang in frischer Mischung
von 2 Teilen flltrierter Losung I, mit 3 Teilen Liq. ammon. canst,
6 Teilen Methylalkohols.
Zur Differenzierung benutzt man eine Mischung von 2 Teilen
Methylalkohols, 4 Teilen absol. Alkohols, 5 Teilen destillierten Wassers.
Die Entfarbung dauert etwa 10 Minuten.
Rote Kerne und violettblaues Glykogen weisen die Praparate
nach diesen Verfahren auf.
Sehr bemerkenswert sind die Vakuolenfarbungen lebender
Hefezellen. Bei Vorhandensein von Magnesiaverbindungen im Nahr-
boden farbt sich die Vakuolenfliissigkeit rosarot. 3 ) Hieronymus")
erhielt Farbungen der Vakuolenflussigkeit bei Zusatz vonLoefflers
Methylenblau, wobei die Fliissigkeit der Yaknolen sich rot farbt,
das Plasma blau. Zikes und ich konnten dies bei den Yersuchen
bestatigen. Zikes arbeitete noch mit Methylgriin, bei dem das
Plasma blaugriin, Yaknolen schwach rosa sich far ben, mit Methyl-
violett und mit Thionin. Vor der Farbung flxierte er seine Praparate
(gewbhnliche frisch herangeziichtete Bierhefe) 24 Stunden lang in
Pfeifferschem Gemisch. Nach dieser Zeit wird das Fixiermittel
mit Wasser entfernt und das Praparat gefarbt.
Granula fettartiger Natur, fettfiihrende Haute von Mycoderma,
Hansenia u. a. kOnnen in der lebenden Zelle mit 1 proz. Osmiumsaure
sichtbar gemacht werden. Osmiumsaure wird durch gewisse Fettteile
zu metallischem Osmium reduziert, das sich in feinster Form nieder-
schiagt. Alkannatinktur (frisch durch Extraktion der Wurzeln mit
*) S. Errera-Lanrent, Ber. d. dtsch. bot. Ges. Bd. 11. 1893. — Cremer,
Ztschr. f. Biologie. Bd. 31. 1894.
s ) Vgl. Schander, Jahresber. d. Ver. d. Vertr. d. dtsch. bot. Gee. Bd. 2.
1903/04. — Kossowicz, Ztschr. f. d. landw. Versachswesen in Osterr. 1903.
*) Vgl. Hieronymus in Ber. d. dtsch. bot Ges. Bd. 11. 1893.
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Reitz,
70proz. Alkohol herzustellen) gibt gate Granulafarbung (karminrot).
Mischt man lebende Hefezellen mit V« —lproz. Lbsung von Sudan III
in Alkohol oder Glyzerin, so tritt nach wenigen Seknnden die F&rbnng
hervor, ebenso mit Scharlach R oder Fettponceau.
Die Unterscheidnng toter nnd lebender Hefezellen durcb ihr Ver-
halten bei gewissen Ffirbungen birgt, wie Z i k e s ansfuhrt, noch soviel
UngewiBheiten and Mangel in bezug anf sichere Feststellnng nnd Nach-
prfifung, dafi bis jetzt noch keine sicheren Befnnde erzielt wnrden.
E. Signorelli veroffentlichte (1912) Untersnchungen fiber die
Zfichtnng des Choleravibrios anf geffirbten Nfihrboden. Er machte seine
Beobachtungen anf Agar, der mit Methylgrfin oder mit Azolithmin gefarbt
war. Hierbei trat Entf&rbung des Nfihrbodens ohne Farbung der Eolonien
ein. Agar, der mit Erythrosin, Safranin, Orcein, Dahlia gefarbt war, zeigte
intensiv gefarbte Eolonien, wobei gleichzeitig Entfarbnng eintrat, in
erster Linie bewirkt dnrch Absorption der Farbe von seiten der leben-
den Bazillen, ohne Zerstorung des angewandten Farbstoffes.
W. Henneberg machte (1912) eingehende morphologisch-physio-
logische Studien fiber das Innere der Hefezellen. Abgeschw&chtes
Plasma farbte sich stets sehr leicht mit in Wasser gelosten Anilin-
farbstoffen. Bei Eontraktionsplasma war dies ebenfalls oft zn beob-
achten. Meistens trat die Ffirbung erst an einzelnen Teilen des
Plasmas anf. Sehr krfiftige Zellen farben sich langere Zeit nicht,
erst bei stfirker einwirkenden Farben, z. B. Gentianaviolett. Bei
Einwirknng von nngiftigen Farben entstehen bisweilen in ungeffirbten
oder gefarbten lebenden Zellen entsprechend gefarbte rnnde Vakuolen-
korper. Moglicherweise wird die anfgenommene Farbe zuerst als
Ebrnchen oder als rnndliche Massen in der Vakuole ansgeschieden.
Die Vakuol-Glykogenkorper, die Vakuol-Fett-EiweiBkorper konnen
ebenfalls in lebenden Zellen nnter diesen Bedingungen eine tiefdunkle
Farbung annehmen. Es konnen sich rotgeffirbte Eristalle als freie
Eorper oder als Anh&ngsel an den Vakuolkorpern bilden. Bisweilen
farbt sich in lebenden Zellen auch der flfissige Vakuolinhalt.
Um den Eern in lebenden Hefezellen mit Sicherheit beobachten
zu konnen, nahm Henneberg etwa 14 Tage alte unterg&rige Bier-
hefe oder lieB etwas frische untergarige Bierhefe 1—2 Tage bei
25—35 Grad unter viel Wasser liegen. Die Hefe muB nfimlich zn
diesen Untersnchungen dnrchaus glykogenfrei, fett- und eiweifiarm
(„Magerhefe“) sein. Bringt man zn derartig vorbereiteter Bierhefe
Farblosungen (z. B. Gentianaviolett, Sfiureviolett, Methylenblau,
Methylviolett), so farbt sich der Eern in lebenden Zellen sehr stark.
Der Eern liegt fast stets an der breitesten Stelle des Plasmas, die
dnrch die Lage der Vakuole bedingt ist. Der Zellkern erscheint im
optischen Durchschnitte meist als Ring mit einer dickeren Seite, die
wie eine Sichel Hervortritt. Bei der Vitalfarbung farbt sich die
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Vitalfarbung von Bakterien.
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Sichel stark, der iibrige Ring als schmale Linie. Wenn der Kern
eine andere Seite dem Beschaner zuwendet, so farbt er sich gleich-
m&Big als Scheibe. Liegt er zwischen den Vaknolen, so scheint er
die Sichelseite nach oben (zum Bescbaner) gewandt zu baben, da er
hier niemals als Ring, sondern als langlich rnnder Korper sich dar*
bietet. Stark gefarbte Zellen sind vielfach noch lebend, da sie sonst
vbllig unverandert erscheinen. Mit Jod dnnkelgelb gefarbte bzw.
infolge des Glykogengehaltes rotbranne Zellen sind aus gleichem
Grunde noch stundenlang in lebendem Znstande. Bei Ubertragung
in Wiirze Oder dergleichen sterben sie ab.
Die natiirliche Farbung von niederen Pilzen beruht sehr hanflg
anf dem Yorhandensein entsprechend gefarbter Kbrperchen. H. Will
fand bei einer neuen Art, daB die in den aiteren Zellen auftretenden,
stark lichtbrechenden Kbrperchen die Trager des roten Farbstoffes sind.
Die Mehrzahl der orangegelb nnd rot gef&rbten Pilze enthalten
Farbstoffe ans der Gruppe der Karotine. Um den Farbstoff ans den
Zellen zu extrahieren, warden Bodensatz und Oberflachenvegetation
einer gut entwickelten Wiirzekultur znerst anf eine Gipsplatte auf-
getragen, damit die Zellen von der Nahrfliissigkeit getrennt werden
konnten. Nach 24 Stunden wurde die hautartige trockene Masse
von der Gipsplatte abgeschabt nnd im Morser mit Quarzsand zer-
rieben. Zusatz von Schwefelkohlenstoff bewirkte eine tiefdunkelrot
gefarbte LSsung. Der Schwefelkohlenstoff wurde verjagt, und eine
dunkelrote Masse von fettartiger Konsistenz blieb zuruck. Durch
Yerseifen mit alkoholischer Natronlauge, Uberfuhren der Natronseifen
mit Calciumchlorid in unlosliche Kalkseifen, Ausschutteln des Seifen-
breis nach dem Erkalten im Scheidetrichter mit Petroiather wurde
eine Lbsung des Farbstoffes und der Phytosterine, eine Trennung
von den Fetten erzielt. Durch Umkristallisieren nach dem Verdunsten
des Petrolathers aus kochendem Azeton und Methylalkohol, wobei Karotin
in Lbsung bleibt, kann man die Phytosterine ausschalten. Licht und
Luft bewirkten schnelle Zersetzung des erhaltenen Farbstoffes.
Die Nachprufung dieses Yerfahrens fiihrte ich aus und stellte
Untersuchungen dariiber an, wie weit der isolierte Farbstoff selbst
tingierend sowohl auf fixierte, wie lebende Pr¶te wirkt.
Heinz ZeiB stellte (1913) Untersuchungen an fiber die Ein-
wirkung des Eosins auf Bakterien, Hefen und Schimmelpilze. Seine
Yersuche wurden in folgender Absicht eingeleitet: 1. Biszuwelchem
Eosingehalte des Nahrbodens uberhaupt Bakterien der einzelnen
Gruppen unter den ihnen zusagenden Lebensbedingungen sich zu
entwickeln vermbgen. 2. Ob Uberimpfungen auf eosinhaltigen N&hr-
bbden durch mehrere Generationen hindurch einen nachteiligen Ein-
fluB austtben. 3. Ob bei langem Aufenthalte auf Eosinnahrboden und
darauffolgender Ubertragung auf gewbhnlichen Agar eine Sch&digung
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158
Reitz,
der LebensauBerungen der Organismen (Beweglichkeit, Farbstoffbildung)
zu beobachten ist. Er arbeitete hierbei mit folgenden bestimmten
Mikroorganismen: Micrococcus pyogenes aureus, Micr. pyogenes citreus,
Micr. pyogenes albus, Micr. roseofulvus, Sarcina lutea, Sarcina tetra-
gena, Bact. melitense, Bact. typhi „Bruchsal“, Bact. coli commune
(aus Darminhalt, pathogen), Bact. acidi lactici, Bact. rhinoscleromatis,
Bact. pyocyaneum, Bact. syncyaneum, Bact. prodigiosum, Bact. viola-
ceum, Bact. yulgare, Vibrio cholerae, Vibrio Metschnikovii, Vibrio
proteus, Corynebacterium diphtheriae, Corynebacterium pseudodiph-
thericum, Mycobacterium lacticola, Actinomyces chromogenes, Saccha-
romyces vini, Saccharomyces albicans, Saccharomyces glutaenidis fistu-
losae, Aspergillus niger, Trichophyton tonsurans, Pityriasis flava.
Die Ergebnisse von ZeiB decken sich zum groBen Teile mit
den meinen. Er konnte bei seinen Versuchen meine Ergebnisse be-
zfiglich der KOrnchenfarbung bei Bac. typhi best&tigen. Beziiglich
der Colibazillenf&rbung habe ich nochmals eingehende Untersuchungen
mit verschiedenen Stammen angestellt und fand, dafi es bezuglich
der Absorption Unterschiede unter den Colistammen gibt. Den von
ZeiB benutzten Colistamm konnte ich leider nicht erhalten.
Die Hauptbefunde bei den ZeiBschen Untersuchungen sind
folgende: Das Eosin ist fur die meisten Bakterien, Hefen und Schim-
melpilze unsch&dlich. Die Typhus-Coli-Gruppe, die farbstoffbildenden
St&bchen, die Friedl&nder-Gruppe, das Bact. vulgare, die Hefen
und Schimmelpilze wuchsen ungehindert in lOproz. Eosinbouillon
bzw. lOproz. Eosinbierwurze. Dagegen sind die Mikrokokken und
Sarzinen, das Bact. violaceum, der Vibrio proteus (Finkler), ein
braunes Wasserst&bchen, die Pseudodiphtheriebakterien, die Myko-
bakterien und Aktinomyceten empfindlich gegen das Eosin. Sie
gedeihen auf einem N&hrboden, der iiber 0,5 Proz. Eosin enthhlt,
nicht mehr. — Regelm&flige Uberimpfungen von Eosinkulturen auf
frischen, eosinhaltigen N&hrboden wahrend der Dauer von 3 und
6 Monaten tiben keinen schadlichen EinfluB auf die Wachstums-
fahigkeit der Bakterien aus. Die Beweglichkeit und die Farbstoflf-
bildung der Bakterien werden durch eine halbjahrige Einwirkung
des Eosins nicht aufgehoben. Bakterien, Hefen und Schimmelpilze
verm8gen aus den EosinnSLhrbSden den Farbstoff herauszuziehen und
in sich aufzunehmen, ohne dadurch geschadigt zu werden. Sie geben
ihn jedoch bei UmzQchtungen auf ungefllrbten Nahrbdden alsbald
wieder ab. Aerobe Sporentrager (Bac. anthracis, Bac. subtilis, Bac.
mesentericus, Bac. ellenbachensis, Bac. graveolens und Bac. mycoides)
werden in Agarkulturen, die einen Eosingehalt von 0,6 Proz. auf-
weisen, an dem Wachstum und der Bildung der Sporen gehindert.
In Bouillonkulturen liegt die Grenze der Hemmung des Auskeimens
der Sporen und der Sporenbildung bei 0,3 Proz. Eosingehalt. Das
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Vitalf&rbnng yon Bakterien.
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Eosin ubt weder auf die gebildeten Sporen, noch anf die sporenlosen
vegetativen Zellen einen schadlichen EinfluB ans. Es ist nicht
moglicb, mit Diphtherie infizierte Meerschweinchen durch 5- und
lOproz. Eosin]5sungen vor der Infektion zu scbiitzen. Es gelingt nicht,
dnrch 2 proz. EosinlSsungen Milzbrandsporen im Tierkorper an der Aus-
keimnng zu hemmen und den Tod dnrch Milzbrand zu verhindem.
Philipp Eisenberg veroffentlichte (1913) weitere Unter-
suchungen fiber die Wirkung yon Farbstoffen auf Bakterien. Den
Ausgangspunkt fur Eisenbergs Untersuchungen bilden Beobach-
tungen mit einer Farbmischung (Cyanochin), bestehend aus gesfittigter
Chinablau- und Cyanosinlosung. Ahnlich wie beim Tuscheverfahren
heben sich hierbei die Kleinlebewesen in charakteristischer Weise
ab, wobei die grampositiven eine mattgelbe, orangerosa bis tiefrote
Farbung aufweisen, die gramnegativen Arten dagegen ungefarbt
bleiben. Die grampositiven Arten zeigen eine Anh&ufung des Farb-
stoffes um sich herum, auf eine gewisse Attraktion des Bakterien-
korpers in solchen Fallen hinweisend. Offenbar driickt sich in dem
Verhalten bei der Gramfarbung ein tiefgreifender Unterschied in
der physikalisch-chemischen Struktur auch in biologischer Beziehung
aus. Eisenberg arbeitete mit folgenden Bakterienarten: Micro¬
coccus pyogenes Alfa, Micrococcus candicans, Corynebacterium diph-
theriae, Corynebacterium pseudodiphthericum, Bacillus anthracis, Ba¬
cillus subtilis von grampositiven Stfimmen. Von gramnegativen Arten
mit B. typhi B. coli, B. pyocyaneum, B. vulgare, Vibrio cholerae. An
Mischungenvon gramnegativen und grampositiven Arten tritt der Unter¬
schied der Farbaufnahme sehr deutlich hervor, namentlich bei ver-
dttnnten Farblbsungen (Viooo - Vsoooo)- Zu dieser Art der Vitalfarbung
kommen fast nur basische Farbstoffe in Betracht. Abtoten von Bak¬
terien und SproBpilzen bewirkt, wie dies schon Buchner feststellte, eine
Aufhebung des Ffirbungswiderstandes der Bakterienzelle. Abgetbtete
Individuen farben sich leichter und krSftiger als lebende Individuen.
Eisenberg wandte bei seinen Vitalfarbungen auf Nahrbbden
folgende Methodik an: Dem verflussigten Agar warden auf dem
siedenden Wasserbade die betreffenden Farbstoffe entweder in Sub-
stanz Oder in Form entsprechender Losungen zugesetzt und der Agar
noch heiB in sterile Rbhrchen abgefiillt. Ruhland 1 ) hat fest-
gestellt, da# diejenigen basischen und sauren Farbstoffe, die zur
Diffusion in Gelen (Agar, Gelatine) bef&higt erscheinen, vital farben.
Ruhland zog den SchluB, daB die lebende Zelle sich vermdge ihrer
semipermeablen Plasmahaut gegenuber kolloidalen Farbstofflosungen
wie ein mit hohen Drucken arbeitendes Ultrafilter verhait.
Bei Versuchen mit Bakterien ist in Betracht zu ziehen, daB die
Erkennung, ob ein Individuum lebend Oder tot ist, sehr schwer ffillt.
] ) Jahreeber. f. wiss. Bot. Bd. 46. 1909; Bd. 51. 1912.
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Die Ausschaltung der Beweglichkeit bedeatet noch keine Sicher-
stellung des Todes, ganz abgesehen davon, dad natiirlich auch un-
bewegliche lebende Arten zu den Untersachungen herangezogen
werden mussen. Regelmafiige mikroskopische Kontrolle der Kaltnren
wird in erster Linie brauchbare Resnltate geben k&nnen.
Die zahlreichen besonderen Ergebnisse der eingehenden Arbeit
von Eisenberg mussen im Original eingesehen werden. Eine grofie
Ubersicht iiber das ganze Gebiet findet sich ebenfalls darin. Eisen¬
berg nimmt an, dafi geringe Farbstoffmengen von der Bakterien-
zelle anfgenommen and za Leakoprodakten redaziert werden. Da-
dnrch werden sie unsichtbar and teilweise entgiftet Das Reduktions-
vermogen der Zelle kann bei danernder Farbstoffeinwirkung ge-
schwacht werden, F&rbung tritt ein, eine weitere Schwachung, mehr
oder weniger bald eine Abtotung.
Dber die Beziehungen zwischen Toxizitat und Konstitution der
Farbstoffe sind folgende Ergebnisse Eisenbergs von Wert: Ba-
sische Farbstoffe sind im allgemeinen giftig, Sulfofarbstoffe im all-
gemeinen nngiftig oder schwach giftig. Andere Saurefarbstoffe sind
giftig, aber meist weniger als die basischen. Farbung der Bakterien
ist ein Adsorptionsprozefi, bei dem, wie bei solehen Vorgangen im
allgemeinen, elektrische Potentialunterschiede zwischen Adsorbens
und adsorbierter Snbstanz eine grofie Rolle spielen. Aber immer
mussen wir bei den verschiedenen Gestaltungsarten zu Versuchs-
zwecken herangezogenen Lebewesen Fr&nkels Ausspruch in seiner
„Arzneimittelsynthese" anerkennen: „Eine Theorie, die alle Selektions-
erscheinungen und alle Wirkungen nur yon einem Gesichtspunkt aus, sei
es nun von einem physikalischen oder chemischen zu erklaren versucht,
mufi immer an der Mannigfaltigkeit der Wechselbezi eh ungen der verschie-
den wirkenden Substanzen und der verschiedenen Gewebe scheitern."
In den gewbhnlich zur Yitalfarbung gebrSuchlichen, sehr stark
verdiinnten Farblosungen war eine Vitalf&rbung der Bakterien in
kiirzerer Zeit nicht zu erzielen; stark protahierte Firbungen mussen
mit Rucksicht auf die Yitalitat der Organismen vermieden werden.
Alle untersuchten 49 basischen Farbstoffe wirken in verschiede-
nem Grade entwicklungshemmend auf Bakterien. Yon 41 Sulfosaure-
farbstoffen sind nur 9 schwach wirksam, wahrend die anderen
2b Saurefarbstoffe sich als toxisch erwiesen. Es konnte kein ein-
deutiger Zusammenhang festgestellt werden zwischen Toxizitat und
Permeabilit&t der Farbstoffe einerseits und ihrer Farbstoffschattierung,
ihrer Lipoidloslichkeit, ihrem kolloidalen Charakter andererseits. Da-
gegen scheint die Farbst&rke und ausgesprochene Basizitkt oder
Aziditat von Einflufi zu sein. Ihrer Elektivitat nach sind nach
Eisenberg die Farbstoffe unter „halbspezifische Desinfektions-
mittel“ einzureihen. Die Ursache der Elektivitat liegt zum Teil in
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Vitalf&rbung von Bakterien.
161
der groderen Permeabilitat, zum Teil in dem groderen Speicherungs-
yermogen der grampositiven Arten fur Farbstoffe.
E. F. Marzinowsky machte (1913) Yersache mit Schimmel-
pilzen, mit denen gleichzeitig pigmenthaltige Bakterien gezfichtet
warden, wobei er beobachten konnte, dad das Mycel des Pilzes (unter-
sucht wurden Mucor coiymbifer, Aspergillus flavescens und Penicillium
album) die Bakterienkolonien durchwuchert, diese entffirbt und ihnen
allmahlich das Pigment entziebt, wobei der Mycelfaden, der in nachster
Nahe mit den Pigmentbakterien sich befand, entsprechende Farbstoff-
kbrnchen in seinem Innern aufweist, oft auch zu wirklichen Tropfen
werdend, die sich allmahlich iiber das ganze Mycel ausbreiten. Die
starkste Farbstoffabsorption zeigen die sporentragenden Organe. Die
Starke dieser naturlichen Mycelfarbung steht in gleichem Verhaitnis
zu der entsprechenden Bakterienentfarbung. Bringt man Sporen von
Penicillium album in die Nahe von bereits entwickelten Kolonien des
Bacterium prodigiosum, so tritt ebenfalls eine starke Entfarbung letz-
terer ein, gleichzeitig wieder eine Farbstoffspeicherung in Penicillium.
Aus diesen Versuchen entwickelten sich weitere, die von Mar¬
zinowsky ausgeffihrt wurden, namlich die, an Stelle von Pigment¬
bakterien Lbsungen von Fuchsin, Methylenblau und Gentianaviolett zu
benutzen. Auch bier war starke Absorption des Farbstoffes in den Mycel¬
faden bemerkbar. Pigmentkbrner wurden in diesen Fallen nicht konsta-
tiert, sondern gleichmadige Farbung. Konzentrationen der angewandten
Lbsungen sind in der Arbeit nicht angegeben. Auf solche Weise vital
gefarbte Schimmelpilze nehmen bei Weiterztichtung auf ungefarbtem
Nahrsubstrat wieder ihr gewbhnliches Aussehen an. Marzinowsky
zieht daraus den Schlud, dad mit seinen Versuchen die Mntationserschei-
nungen der natiirlich vorkommenden Arten erkiart werden konnen.
Brenner erwahnt (1914) in einer Arbeit iiber die Stickstoff-
nahrung der Schimmelpilze die Beobachtung, dad Indigokarminlbsung
in einigen Tropfen zu einer Kultur von Aspergillus niger hinzugefugt,
lange ihre Farbung beibehait, um sie allmahlich, nach einigen Tagen
zu verlieren. Rani in konnte diesen Befund nicht bestatigen. Er
beobachtete keine solche Entfarbung einer Indigokarminlbsung durch
Aspergillus niger.
Erwahnt sei hierbei auch die Arbeit (1914) von Vlad. Ruzicka
betr. kausal-analytische Versuche fiber den Ursprung des Chromatins
der Sporen und vegetativen Individuen der Bakterien. Bringt man
frisch gebildete Oder 1—2 Jahre alte Sporen in steriles destilliertes
Wasser oder in dfinner Schicht auf bouillonfreien Agar („Hunger-
agar“) und halt sie daselbst einige Zeit bei 45°, so findet man, dad
die ursprfinglich chromatinbaltigen Sporen dasselbe allmahlich ein-
bfiden und schliedlich (nach Wochen, oft aber auch schon nach wenigen
Tagen) vollstfindig chromatinfrei werden.
F.rsto Abt. Ref. Bd. 65. No. 7/8. 11
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162
Reitz,
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A. Krainsky machte (1914) seine Versuche mit Aktino-
myceten. Bei den Aktinomyceten ist das Luftmycel meistens ge-
ffirbt. Die Farbe erscheint aber nur nnter bestimmten Bedingnngen.
Nahrboden, der zu reich an Stickstoff ist, verfindert die Aktinomyces-
farben in WeiB. Auf gewfibnlichem Bouillon- Oder Peptonagar, der
stark stickstofthaltig ist, wild bei den weifien Arten fiberhaupt kein
Luftmycel mehr gebildet, Oder nur ein kreidepulverfihnlicher Belag.
Krainsky hat ausfuhrliche Tabellen anfgestellt, wieweit N&hrboden-
beschaffenheit die Farbung der Aktinomycesarten beeinfluBt. SchOne
Hingbildnng beobachtet man bei Zfichtungen der Aktinomyceten aof
sehr armen Nahrbfiden, z. B. auf Agar ohne irgendwelchen Znsatz,
oder mit Zusatz von K 2 HP0 4 (0,05 Proz.) Oder NH 4 N0 8 (0,05 Proz.).
Einige der von den Aktinomyceten gebildeten Pigmente sind in
Wasser loslich nnd diffundieren in die Lfisung nnd in den Agar.
Agarnahrboden, die Glukose oder organische Salze als C-Quelle nnd
0,05 Proz. einer organischen oder anorganischen N-Qnelle enthalten,
erwiesen sich am geeignetsten zur Hervorrufung der Pigmentbildnng.
Hierbei sei auch die Arbeit von H. B. Hutchinson (1907)
fiber Form nnd Ban der Kolonien niederer Pilze genannt. Hutchin¬
son konnte an Kulturen verschiedener Schimmelpilze auf Agar fest-
stellen, dafl die hauptsachlich aus Konidientragern bestehenden Binge
unter dem EinfluB des Lichtes gebildet werden. Auf Gelatine-
kulturen traten die Ringe weniger deutlich hervor. Bei den Ver-
suchen mit den Kolonien von Mycoderma cerevisiae fand er ein Vor-
kommen verschiedenartiger Zellen, die sich auszeichneten u. a. durch
ihr schwaches Vermogen, Farbstoffe aufzunehmen. Zahlreiche Ver¬
suche mit verschiedenen Organismen bei verschieden langen Wachs-
tumsperioden ergaben, daB die Bakterien die Fahigkeit haben, Wasser
aus dem umgebenden Nahrboden anzuziehen, oder durch Verbrennung
organischer Stoffe zu erzeugen. Auch dieses Wasser hatte einen
EinfluB auf die Form der Kolonie.
G. A. Nadson machte (1915) Untersuchungen fiber Farbe und
Farbstoffe der Purpurbakterien. Er faBt unter dem Namen „Bakterio-
purpurin" zusammen das rote Lipochrom (Bakterioerythrin-Bakterio-
purpurin) und den grttnen Farbstoff (Bakteriochlorin). Die Purpur¬
bakterien konnen ihren roten Farbstoft ganz oder teilweise verlieren,
ohne hierbei irgendwelche sonstigen Schadigungen anfzuweisen.
Literatnr. 1 )
Bechhold, Die Kolloide in Biologie and Medizin. Dresden 1912.
Behr, Ober eine nicht mehr farbsto&bildende Easse des Baziilns der blanen Milch.
(C. f. Bakt. Bd. 7. 1890.)
') In der Literatnrilbersicht warden anch nicht zitierte Arbeiten aofgenommen,
die in Zasammenhang mit Untersnchnngen auf dem genannten Gebiete stehen.
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Vitalfarbung von Bakterien.
163
Beijerinck, Die Lebensgeschichte einer Pigmentbakterie. (Bot. Ztg. 1891.)
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11 *
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Zopf, Die Pilze. 1890.
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Verschiedenes.
165
Referate.
Yerschiedenes.
Kolle, W. and Hetsch, H., Die experimentelle Bakterio-
logie and die Infektionskrankheiten mit besonderer
Berucksichtigung der Immnnitatslehre. Ein Lehrbuch
fttr Stndierende, Arzte and Medizinalbeamte. 4. erweiterte Aufl.
Bd. I. 610 S. mit 46 mehrfarbigen Tafeln, 113 Abbild. im Text and
7 Kartenskizzen. Berlin a. Wien (Urban u. Schwarzenberg) 1916.
Pr. 28 M.
Infolge des Krieges hat das Erscheinen der grofitenteils bereits
vor dem Kriege drnckfertigen Neuauflage des ansgezeichneten and
beliebten Lehrbachs von Kolle and Hetsch eine wesentliche Ver-
zogerang erfahren. Der nonmehr vorliegende 1. Band des Werkes
hat entsprechend den rastlosen Fortschritten anf fast alien Gebieten
der mikrobiologischen Wissenschaft umfangreiche Erweiterungen and
Andernngen in den meisten Abschnitten erfahren. Trotz der hierdnrch
bedingten Vermehrung des Umfanges ist der Charakter des Baches
als Lehrbach nicht verandert worden. Die Zahl der Abbildaogen,
deren Aaswahl als Bberaus zweckmafiig and deren Aasfahrang als
mustergultig bezeichnet werden mull, hat eine wesentliche Vermehrong
erfahren. Die Ansstattung des Baches ist eine vortreffliche.
Es besteht kein Zweifel, daB die Nenanflage den gleichen Bei-
fall bei Fachgenossen and Arzten linden wird wie ihre Vorgange-
rinnen. M8ge dieser Anflage bald eine weitere folgen, in der dann
die reichen Erfahrungen des Krieges entsprechend berucksichtigt
werden kOnnen. Empfehlen diirfte es sich jedoch, den Umfang des
Baches nicht weiter za vergrofiern. Gildemeister (Posen).
Setter, Handbach der deatschen Schnlhygiene. 759 S. mit
149 Abbildangen and zahlreichen Tabellen. Dresden u. Leipzig
(Theodor Steinkopf) 1914. Pr. geh. 28 M., geb. 32 M.
War das Gebiet der Schnlhygiene schon vor dem Weltkriege
von hbchster Bedentnng, so ist es nnnmehr mit in die erste Stelle
geruckt and wird die zastandigen Behbrden nach dem Kriege besonders
lebhaft za beschaftigen haben. Der Verf., ein eifriger Mitarbeiter
an der Grappe Schnlhygiene der Internationalen Hygieneausstellung
Dresden 1911, hat es in gemeinsamer Arbeit mit ersten Fachmannem
(v. Drigalski, Flachs, Froehlich, Granpner, Lenbuscher,
F. A. Schmidt, Wehrhahn) verstanden, das Gebiet erschOpfend
and klar darzastellen. Dem Bache ist die weiteste Verbreitang anter
Verwaltungsbeamten, Arzten, Architekten and Lehrern za wanschen.
Weber (Berlin).
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166
Verschiedenes.
Prausnitz, W., Freiwillige Eriegsffirsorge auf dem Ge-
biete der Seuchenbekampfung. 96 S. mit 16 Abb. im Text.
Graz (Leuschner u. Lubowsky) 1915. Pr. 3 E.
Das vorliegende Bfichlein berichtet fiber freiwillige Eriegsfur-
sorge auf dem Gebiete der Seuchenbekampfung. Es wird gezeigt,
welche Ziele sich eine in Graz sofort mit Begiun des Erieges ge-
bildete Sanitar-Hygienische Hilfsabteilung gestellt, wie sie gewirkt
und was sie erreicht hat.
Da der gesamte Ertrag der Schrift wohltatigen Zwecken gewidmet
ist, ist ihr eine weitgehende Verbreitnng zu wiinschen.
Gildemeister (Posen).
The memorial Institute for infectious Diseases. Brief
history and description. Chicago 1915.
Kurze Beschreibung des durch eine Stiftung errichteten Institute
fiir Infektionskrankheiten in Chicago, nebst Abbildungen und Pianen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schfirmann, Bericht iiber die Tatigkeit des Unter-
suchungsamtes fiir ansteckende Erankheiten am Hy-
gienischen Institut der Universitat Halle im Jahre
1914. (Hyg. Rundschau. Bd. 25. 1915. S. 350.)
Besonderes Interesse verdienen der je einmal gelungene Nach-
weis von Typhus- und Paratyphusbazillen in Schnittbohnen sowie
der einmalige Befund von Influenzabakterien in Eiter aus dem Antrum.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Yenema, T. A., Tiber Infektion durch Insekten. (Hyg. Rund¬
schau. 1914. S. 1073.)
Eurze Zusammenfassung der Frage auf Grund unserer heutigen
Eenntnisse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Klinger, R. und Montigel, Th., Weitere epidemiologische
Untersuchungen fiber den endemischen Eropf. (Corre-
spondenzbl. £ Schweizer Arzte. 1915. S. 525.)
H. Birchers Theorie, nach welcher endemischer Eropf im Ge¬
biete der Urgesteine nicht vorkommen soil, ist unrichtig. In den
am NordfuBe des Gotthards gelegenen reinen Urgesteinsiedelungen
Andermatt und Hospenthal ist der Eropf endemisch. Die Eropfnoxe
ist sicherlich unabhfingig von der geologischen Beschaffenheit des
Terrains und Quellgebietes. Aufffillig ist das gehfiufte Vorkommen
von Eropffailen in gewissen Hausern und Familien, besonders in
solchen, die in armlichen Verhaitnissen leben. Die erhdhte Reaktions-
fahigkeit anf die Eropfnoxe scheint vererbt werden zu konnen. Ffir
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__ DrigirhBl from
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Verschiedenes.
167
das Dorf Hospenthal konnte die Unabhangigkeit der Endemie von
der Wasserversorgung festgestellt werden, womit keineswegs gesagt
sein soil, dafl nicht an anderen Orten das Trinkwasser eine Rolle
spielen k5nne; jedenfalls steht soviel fest, dafi sich der Erreger un-
abhangig vom Wasser ansbreiten und auch auf andere Weise als
nur durch das Wasser in den Organismns gel an gen kann.
P. Meyer (Kilchberg b. Zurich).
Photakis, Basileios, Das Auftreten unreifer Leukocyten
im Blnte bei Infektionskrankheiten. (Deutsche med.
Wochenschr. 1915. S. 1306.)
Je nach der Schwere der Infektion kommt es im Blute zum
mehr Oder weniger ausgepragten Auftreten von Jugendformen der
Leukocyten, hauptsachlich unsegmentierten Oder buchtkernigen Meta*
myelocyten, aber auch Myelocyten, Promyelocyten und bei schwersten
Infektionen auch von Myeloblasten, im ganzen also zu einer Ver-
schiebung des Blutbildes nach links im Sinne Arneths.
Zum Mafistabe des Alters der Leukocyten ist dabei nicht nur
die auflere Eernform, sondern vor allem auch die innere Eernstruktur
zu verwerten. Diese ist bei den Jugendzellen amblychromatisch, bei
den reiferen Zellen dagegen trachychromatisch.
Entsprechend dem Blutbefunde findet man bei zur Sektion ge-
langten Fallen im Enochenmarke mehr oder weniger groBe und zahl-
reiche Regenerationsherde roten Markes, die im histologischen Bilde
eine aufierordentlich lebhafte Regeneration der weifien Blutzellen
erkennen lassen. Eurt Meyer (Berlin).
Fischer, H., Tiber Fieberreaktionen, hervorgerufen durch
filtrierbares Virus. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 123.)
Nachdem von verschiedenen Autoren fur Fleckfieber und Gelb-
fieber eine charakteristische Fieberreaktion mit dem Blute erkrankter
gespritzter Meerschweinchen beschrieben ist, stellte Verf. analoge
Versuche bei anderen durch unbekannte Virusarten hervorgerufen en
Erkrankungen an.
Es gelang ihm sowobl bei Meerschweinchen wie Eaninchen, durch
intraperitoneale Injektion des Blaseninhalts von Maul* und Elauen-
seuche, von atherisierter Euhpockenvaccine, von Lyssagehirn und von
Hiihnerpestvirus nach einigen Tagen eintretende Temperaturanstiege
bis fiber 40 0 zu erzeugen, die durch Injektion normaler Organe nicht
hervorgebracht werden konnten. Eurt Meyer (Berlin).
Diekson, Ernest C., Botulism, an experimental study. (Journ.
of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 492.)
Die Gegenwart von tierischem Eiweifi ist fur die Entwicklung
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168
Verechiedenes.
von Botulismustoxin nicht wesentlich. Das Toxin wird auch gebildefc
bei Zfichtung des Bacillus botulinns anf einem Nahrboden, der ans
Erbsen Oder Bohnen hergestellt ist. Das erklart die Tatsaclie, daft
gelegentlich solche Massenvergiftungen beobachtet warden, bei denen
das yerdorbene Nahrungsmittel keine Fleischbestandteile entbielt.
Beispielsweise sind solche Vergiftongen durch gekochte Bohnen und
durch eingemachte Aprikosen nnd Birnen bekannt geworden, bei denen
der Bacillus botnlinns nachgewiesen werden konnte. Darch saure
Reaktion des Nahrbodens wird die Bildung des Toxins nicht ver-
hindert. Das Toxin bewirkt eine Stornng im Gef&Bsystem, welche
zn Blutfiberfiillung and Blataastritten an den Hirnhfiuten und in
Gehirn nnd Rfickenmark ftthrt, sowie zum Thrombosieren und zum
VerschluB der dort vorhandenen kleinen Geffifle. Die an den Nerven-
zellen beobachteten Veranderungen entstehen nicht dure]) unmittel-
bare Wirkung des Toxins anf die Zellen, sondern sie entwickeln sich
erst anf Grand der Ern&hrungsst8rungen infolge der verhinderten
Blutznfuhr. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Buchanan, B. E., Nomenclature of the coccaceae. (Journ.
of infect. Diseases. Vol. 17. 1915. p. 528.)
Ausfiihrliche Vorschl&ge zu Yerbesserungen in der Namens-
bezeichnung der Eokken. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pringsheim, Hans, Neuere Untersuchungen fiber Boden-
bakteriologie und die den Luftstickstoff assimilie-
renden Bakterien. (Med. Elinik. 1915. S. 894.)
Sammelreferat fiber im Boden vorkommende Bakterien und ihre
Lebenserscheinungen, namentlich ihren Einflufi auf den Boden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ozaki, Y., Zur Kenntnis der anafiroben Bakterien der
Mundhfihle. IL Mitteilung. Uber einen Mikrokokkus.
(C. I Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 118.)
Derselbe, Zur Eenntnis der anaeroben Bakterien der
Mundh&hle. UI. Mitteilung. Cber eine Spirochate.
(Ebenda. S. 469.)
II. Gelegentlich der Zfichtungsversuche von anaeroben Bakterien
der MnndhOhle gesunder Individuen gelang es Yerf., einen Mikro-
organismns ans dem Zahnbelag zu zfichten, der folgendermafien be-
schaffen ist Es handelt sich urn einen kleinen, grampositiven
Eokkns, der meist in Diploanordnung sich findet Er ist ein obli¬
gator Anaerobier, besitzt keine Eigenbewegung, bildet keine Sporen
nnd wfichst rapid bei 37°, viel langsamer bei 22—24° C. Er bildet
auf Traubenzuckeragar mehr Oder weniger gut isolierte, grauweifiliche
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Verschiedenes.
169
Eolonien and trdbt die Zackerboaillon leicht and diffus. In alien
Nahrbbden mit Znsatz von verscbiedenen Kohlehydraten bildet er
ziemlich reichlich Gase, ohne dabei die Beaktion derselben zu Sndern.
Gelatine wird nicht verfliissigt, Milch nicht koaguliert. Die Enltaren
verbreiten einen ziemlich intensiven fakulenten Geruch. Der Mikro-
kokkus bildet viel Schwefelwasserstoff, aber kein Indol and ist fur*
Mause, Meerschweinchen and Kaninchen kaum pathogen.
IIL Beschreibung eines Mikroorganismns aus dem Zahnbelag der
normalen MundhShle, den Verf. auf Grund seines morphologischen
und kulturellen Verhaltens als Spirochete bezeichnet, and der mit
bekannten Mundspirochaten nicht identisch ist.
Gildemeister (Posen).
Distaso, A., Beitrage zum Stadium der Eonstipation. Die
Umwandlung einer normalen Flora in vitro in eine
typische konstipierte Flora. (Ebenda. Bd. 75.1915. S. 507.)
Moglichst steril entnommene Stuhlproben warden bei 37° belassen
und von Zeit zu Zeit auf die Zusammensetzang ihrer Bakterienflora
gepriift, wobei sich 3 Stadien unterscheiden lieflen:
1. Stadium der Reduktion der Bakterienflora. , Die Coliformen
vermindern sich allmahlich, bis sie g&nzlich verschwnnden and die
Reste der lhslichen albaminosen Substanz verbraucht sind.
2. Das Stadium, in welchem der Buttersauregeruch vorherrscht;
es sind hier nicht die Ad aero ben, sondern andere Mikroben (Strepto-
kokken, acido-tolerante), welche das Bild beherrschen.
3. Stadium der Ammoniakfermente, in welchem die Substanzen
bis zu NH 8 abgebaut sind (Subtilis-Gruppe).
Dieselben Resultate warden bei der bakteriologischen Unter-
suchung des Eotes von Eonstipierten erzielt.
Gildemeister (Posen).
Fischer, Albert, Untersuchungen liber die Darmflora beim
gesundenOchsen. (0. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1915. S. 6.)
Im ganzen warden 105 Ochsen untersucht; von diesen waren
85 Eaiber im Alter von 3—4 Monaten, 10 niichterne Ealber and
10 ausgewachsene Ochsen. Ein eigentlicher Unterschied zwischen
der Flora des aosgewachsenen Ochsen and der des Ealbes im Alter
von wenigen Monaten besteht nicht. Die Flora des Pansens ist
durchaus nicht konstant; hier trifft man alle Formen an, die sich
frei in der Natur, in der Erde and auf den Pflanzen linden. Die
Untersnchung des Pansens scheint zu ergeben, dafl eine eigentliche
feste Bakteriengruppe die Herrschaft hier nicht an sich gerissen hat.
Besonders aber kommen Mikrokokken, Staphylokokken and kurzere
Streptokokken in erstaunlichem Grade hier zor Entwicklung, and es
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Verschiedenes.
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gibt im Darmkanal nicht viele Stellen, wo sie sich relatiy so reich-
lich wie im Pansen finden. Es hat dies vielleicht darin seinen
Grand, dafi die Lebensfahigkeit der anderen Bakterien nicht so
spezialisiert and intensiv ist, wie sie es spfiter in den untersten
Abschnitten des Verdauungskanals wird.
Im Netzmagen ist eine eigentiimlichere Flora vorhanden, be-
stehend aus dem sehr h&nfigen Bact. Guntheri nnd langen Milchsfiure-
stabchen, was sicherlich damit zusammenhangt, dafi die oberen Ab-
schnitte hier besonders reich an Kohlehydraten sind. Jedenfalls
nehmen die kohlehydratspaltenden Bakterien an Zahl ab, die protein-
spaltenden aber an Zahl za, je mehr man sich dem Anus nahert.
Dafi die Bakterien sich ganz bestimmten Verhaltnissen anpassen
konnen and sich ans diesen sehr schlecht wieder losreifien lassen,
zeigen die isolierten Coli dadnrch, dafi sie eine sehr starke Ver-
gfirungsfahigkeit besitzen, wenn sie ans den oberen Abschnitten
stammen, wfihrend die aus dem Rectum isolierten nur sehr wenig
befahigt sind, wahrend der Luftentwicklung Zuckerarten zu vergaren.
Im Biattermagen scheint diese Vergarungsfahigkeit auch eine
grofie Rolle zu spielen; die aus diesem isolierten Milchs&urestabchen
und Coli waren alle in voller Lebenskraft Die saure Reaktion des
Labmagens setzt die Bakterienanzahl bedeutend herab; man findet
hier fast ausschliefilich Coli, Milchsfiurestabchen und sporenbildende
Bakterien. Aus diesem Abschnitt und dem Dunndarm wurde eine
sehr grofie Anzahl peptonisierender Bakterien isoliert; auch scheint
es, als ob die beweglichen Bakterien hier mehr die Oberhand ge-
winnen. Die Streptokokken, welche von hier isoliert warden, be-
standen oftmals aus langeren Ketten, als dies in anderen Abschnitten
der Fall war. Im untersten Teile des Diinndarmes beginnt das Bact.
coli erst richtig zu florieren, und zwar in den verschiedensten Formen,
wie Bact. coli anaerogenes, kokkoide Formen, Coli mit Polffirbung usw.
Im CScum und Rectum besteht die Flora hauptsachlich aus Coli,
einzelnen Proteus-Arten, Bac. subtilis, mesentericus und megatherium.
Bei sehr jungen KSlbern finden sich im ganzen Darmkanale fast
nur gramnegative Stabchen, Milchsaurestabchen und einzelne peptoni-
sierende Kurzstabchen.
Bakterien, die zur Paratyphusgruppe gerechnet werden konnen,
konnten in keinem Falle nachgewiesen werden. Das Bact. Guntheri
wurde hfiufig isoliert; es diirfte daher zu den obligaten Darmbakterien
zu rechnen sein. Von resistenten Erdbakterien wurde am haufigsten
der Bac. subtilis gefunden, der somit gleichfalls als obligat anzusehen
ist. Bac. mesentericus ruber, der in einem Falle angetroffen wurde,
ist bisher nicht im Darmkanal gefunden worden. Auch ein grofier
Teil der verschiedenen sporenbildenden Bakterien mit lederartigem
Wachstum scheint nicht genauer als Bewohner des Darmkanals bis-
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her beschrieben zu sein. Die allgemein bekannten und gat beschrie-
benen Formen des Bac. mesentericns, megatherium und mycoides
warden oft beobachtet.
Einige Male fand Yerf. Proteus-Arten, aber nur verh<nism&fiig
selten, und zwar beim ausgewachsenen Ochsen am h&ufigsten und
besonders im untersten Abschnitte des Darmkanals.
Actinomyces albus hat Yerf. so oft nachweisen kOnnen, dafi er
ihn zu den obligaten Darmbakterien rechnen zu miissen glaubt. Die
verschiedenen, im Darm angetroffenen Actinomyces-Formen verhielten
sich im grofien und ganzen gleich; sie waren durchg&ngig fur M&use,
Batten, Meerschweinchen und Kaninchen a virulent. In einem Falle
wurde Actinomyces chromogenes Gasperini isoliert.
V T on Mikrokokken und Streptokokken hat Verf. eine grofiere An-
zahl isoliert; der grfifite Teil von ihnen ist bekannt und schon be¬
schrieben; einige haben keine besonders charakteristischen biochemi-
schen Eigenschaften. Yerf. hat haupts&chlich in den obersten Ab-
schnitten des Verdauungskanals Mikrokokken gefunden; der Pansen
und die obersten Teile des Diinndarms waren besonders reich daran.
Der grofite Teil der vom Verf. mikroskopisch und kulturell beschrie-
benen Streptokokken fand sich im Dunndarm. Mikroskopisch warden
zwar auch im Colon und Rectum Staphylokokken und Streptokokken
beobachtet, jedoch mifllang ihr kultureller Nachweis. Besonders
zahlreich sind Streptokokken im Darme in den Wintermon&ten an-
zutreffen.
In keinem Falle gelang es, obligate Anaerobier zu isolieren wie
Tetanusbazillen oder Bazillen des malignen Odems.
Gildemeister (Posen).
Kttthe,H., Uber Bakterien im Kalberdarm. (C. f.Bakt. Abt. I.
Orig. Bd. 76. 1915. S. 409.)
Die Bakterienflora des Darmkanals bei Saugkalbern ist physio-
logisch nicht einheitlich, besitzt jedoch 3 konstant vorkommende
Haupttypen: B. acidophilus polymorphus, B. coli, B. mesentericus.
Alle 3 haben die Eigenschaften gemeinsam, dafi sie binnen kurzem
Milch zur Gerinnung bringen und Lackmusmolke rSten. Daneben
fanden sich Eokken in verschiedenen Formen. Gediehen sie aus
saurer Bouillon, so waren sie fast immer grampositiv. Es scheint,
als ob bei den Bakterien eine Wechselbeziehung besteht zwischen
Gramfestigkeit und der Eigenschaft, in sauren N&hrmedien zu
wachsen.
Der in der Literatur als strenger Anaerobier beschriebene B. bi-
fidus (Tissier) w&cbst auch fakultativ afirob und zeitigt Formen,
die seither dem B. acidophilus (Rod ell a) zugerechnet warden. Er
zeigt grofien Pleomorphismus, weshalb die Benennung „B. acido-
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philus polymorphic 4 * seinen Eigentiimlichkeiten mehr entsprechen
dflrfte. Er hat mit dem vom Verf. isolierten Bac. CII and dem
aagenscheinlich anaeroben C III in seinen Lebens&uflerungen groBe
Ahnlichkeit and ist mit ersterem offenbar identisch, so daB diese 3 als
eine Grnppe, saureliebende Milchkotbakterien, znsammenzofassen sind.
Als Ursache fur Enteritiden kommen diese acidophilen Milchkot¬
bakterien nach den Befanden des Verf. nicht in Betracht. Dagegen
spielen Vertreter der Coli- und Mesentericns-Gruppe sowie Strepto-
kokken beim Zustandekommen yon Darmerkrankangen eine zweifel-
hafte Rolle, jedenfalls warden Stamme dieser 3 Typen in einigen
erkrankten Kalberd&rmen fast in Reinkultar angetroffen.
Sporentragende Bazillen, insbesondere auch anaeroben Charakters,
warden im Darminhalt, abgesehen von den Vertretern der Mesen-
tericus-Subtilis-Gruppe, kaltarell nicht einwandfrei nachgewiesen,
dagegen warde einmal ein eigentumliches, aerobes, knfipfchentragendes
Bakterinm isoliert, dessen Klassifizierung jedoch nicht festgelegt
werden konnte. Gildemeister (Posen).
Torrey, J. C. and Rohe, A. H., A new member of the acidaric
groap of bacilli. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 17.1915. p. 437.)
EigentQmlich fur die Bazillen der acidophilen Grnppe, zu welcher
der Bacillus bulgaricas, der Bacillas acidophilus and der Boas-
Opplersche Bazillus and andere gehoren, ist das Fehlen von Gas-
bildung in Zuckem&hrbbden. Neuere Untersuchangen haben gezeigt,
daB diese Eigenscbaft doch nicht fur alle Glieder der Gruppe un-
bedingt zutrifft. Es wird ein solcher Bazillus beschrieben, der dem
Bacillas acidophilus im iibrigen sehr ahnlich and nar darch diese
Gasbildung von ihm unterschieden ist. Er wird als Bacillus acido-
philaerogenes bezeichnet. Im Stuhl von Erwachsenen scheint er
meist vorhanden zu sein; bei kleinen Kindern ist er seltener. Er
fand sich auch im Darminhalt von Schafen and Hfthnern and ist
wahrscheinlich sehr weit verbreitet. Wenn er einige Zeit auf kiinst-
lichem Nahrboden geziichtet ist, wird er dem Bacillus bulgaricas sehr
hhnlich. Der Bazillas verghrt eine Anzahl Kohlehydrate. Er ist
ein st&rkerer S&urebildner als Bacillas bulgaricas and Bacillas acido-
philas. Er w&chst nicht in Milch. Bei Kaninchen kann man darch
Einspritzangen ins Blat sehr leicht ein agglatinierendes Seram far
diesen Bazillas erzeagen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bendick, Arthur J., A study of the commercial prepara¬
tions of bacillas bulgaricas. (Journ. of the Americ. med.
Ass. VoL 65. 1916. p. 809.)
Die moisten der k&uflichen Pr¶te von Bacillas bulgaricas
enthalten nor eine geringe Menge lebender Organismen. Yiele der
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Praparate sind iiberhaupt ganz frei von irgendwelcben lebenden
Bazillen. Die besten kSuflichen Pr¶te sind die Bouillonkulturen.
Tabletten eignen sich besonders fur die Yersendnng auf grfiBere
Strecken. Aber nnr wenige der kauflichen Tabletten enthalten
lebende nnd wirksame Bazillen; viele sind stark vernnreinigt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kendall, J. A., Day, A. A. and Walker, A. W., Studies in bac¬
terial metabolism. XXXI. The metabolism of the ty-
phoid-dysentery-alcaligines group in milk. (Journ. of
Americ. chem. Soc. Yol. 36. 1914. p. 1937.)
In den vorliegenden Mitteilungen wird das Verhalten einer Reihe
von Mikroorganismen gegen Milch und Milchprodukte mitgeteilt, und
zwar wird die S&urebildung gegen verschiedene Indikatoren, die
Ammoniakbildung und der Gesamtstickstoff bestimmt. Die einschla-
gige Literatur wird besprochen. Die Ergebnisse sind in Tabellen
niedergelegt.
Bac. alcaligines, die Flexner- und Shiga-Ruhrbazillen und
Bac. typhos. rufen im Aussehen der Milch bemerkenswerte Anderungen
nicht hervor, auch ftndert sich die Zusammensetzung der Milch nicht,
die sich im Aussehen, in der Yer&nderung der Reaktion und der
Ammoniakbildung bemerkbar macht. Sogar die Gegenwart einer
grofien Anzahl dieser Organismen in Marktmilch kann wkhrend des
Zeitraumes, in dem sie verkauft wird, durch chemische Methoden
nicht nachgewiesen werden. Die anfangliche S&urebildung, die spkter
in alkalische Reaktion umscbl>, eine bekannte Eigenschaft der
Ruhrbazillen, l&Bt sich auf der Grundlage der chemischen Anderun¬
gen, die diese Organismen in diesem Medium hervorrufen, erkl&ren.
Die Erklarung der durch Typhusbazillen bewirkten dauernden
Skuerung in Milch steht noch nicht endgiiltig fest.
Dieselben, XXXII. The metabolism of the intermediate or
paratyphoid group in milk. (Ibid. p. 1942.)
Milch, die Bac. paratyph. A Oder B, Bac. icteroides, Oder
den Morgan-Bazillus enthalt, zeigt keine bemerkenswerten Ande-
rungen in der chemischen Zusammensetzung besonders wahrend der
ersten Inkubationstage. Die gradweise Ver&nderung der Undurch-
sichtigkeit, die fur alte Milchkulturen von Bac. paratyph. B und
Bac. icteroid. charakteristisch ist, hat keinen praktischen Wert fur
den Nachweis dieser Mikroorganismen in Marktmilch. Die anf&ng-
liche Saurebildung der Paratyphusgruppe hat ahnlichen Ursprnng,
wie die der Typhus- und Ruhrbazillen, sie wird veranlafit durch die
Vergarung der dextroseartigen Substanz, die ein normaler Bestandteil
frischer Milch zu sein scheint. Bac. paratyphos. A reagiert ebenso
wie Bac. typhos. in Milch, d. h. er sauert dauernd. Der Grund der
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S&uerung ist nicht endgultig festgelegt. Der Morgan- Bazillus wirkt
mehr proteolytisch als die anderen Glieder dieser intermedi&ren
Grnppe.
Dieselben, XXXIII. The metabolism of the coli-proteus-
cloacae group in milk. (Ibid. p. 1944.)
Bac. coli nnd Bac. cloacae vergaren Laktose stark, ihr Wachs-
tum in Milch wird von steigender S&uerung begleitet, aber auf die
Eiweifibestandteile der Milch, gemessen an dem Ammoniakgehalt,
iiben diese Bazillen nnr geringen EinfluB aus. Die Laktose scheint
das Milcheiweifi yor bemerkbarer Zersetznng zu schutzen. Obgleich
Bac. coli und Bac. cloacae Laktose vergaren, bilden sie in Milch
nnr geringe Mengen Gas, in Lackmnsmolke dagegen ist die Gas-
bildung ein Merkmal ihres Wachstums. Bac. proteus greift das
Milcheiweifi nnter Bildung einer betrachtlichen Menge Ammoniaks
an, die bis zu 6 Proz. des Gesamtstickstoffs ausmacht. Bei Zimmer-
temperatnr ist die proteolytische Wirkung etwas geringer, obgleich
er dabei kr&ftig wachst.
Dieselben, XXXIV. The metabolism of the subtilis-mesen-
tericus group and Bac. pyocyaneus in milk. (Ibid. p. 1947.)
Bac. subtilis und Bac. mesentericus und Bac. pyocyaneus wirken
kr&ftig auf das Milcheiweifi. Ihr Wachstum in Milch ist durch
starke Ammoniakbildung ausgezeichnet, die bedeutend starker ist
als die yon gewohnlichen pathogenen Keimen erzeugte. Die Bildung
von Ammoniak ist von einer fortschreitenden alkalischen Reaktion
beim B. subtilis begleitet, einer voriibergehenden anfSnglichen Saure-
bildung beim B. pyocyan., w&brend der Bac. mesentericus eine fort-
schreitende Sauerung bewirkt. Bac. pyocyaneus farbt die Milch schon
nach 24 Stunden grttn.
Dieselben, XXXV. The metabolism of Bac. diphteriae, Bac.
suipestifer, Vibrio cholerae and Bac. tuberculosis in
milk. (Ibid. p. 1950.)
Der Diphtheriebazillus verandert die Milch selbst nach 3 wochi*
gem Wachstum bei Bruttemperatur nicht sichtbar, die chemischen
Ver&nderungen sind so gering, dafi sie mit den gewShnlichen chemi¬
schen Methoden nicht nachweisbar sind. Der Choleravibrio bewirkt
saure Koagulation binnen 3 Tagen, die von der Verg&rung der
Laktose begleitet ist. Nur geringe Eiweifizersetzung flndet statt,
die Laktose sch&tzt das Milcheiweifi vor der Zersetznng. Der schnell
wachsende, avirulente menschliche Tuberkelbazillus wachst in Milch
iippig, er spaltet das Eiweifi mafiig und bewirkt fortschreitende
alkalische Reaktion. Nach einwochiger Bebriitung ist die Milch auf-
fallig dunner und schwach braun gefarbt, nach 3 Wochen deutlich
braun und opalisierend.
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Dleselben, XXXVI. The metabolism of certain members
of the coccal group in milk. (Ibid. p. 1954.)
Streptococcus pyogenes, Staphylococcus aureus und Micrococcus
zymogenes shuern die Milch sichtbar in 3 Tagen, gelegentlich tritt
dies friiher oder spater und weniger typisch auf. Die Menge der
Shure ist verschieden, bei ersterem gering, bei den beiden letzteren
reichlich. Staphylococcus aureus und Micr. zymogenes bilden mehr
Ammoniak als der Strept. pyog. unter denselben Bedingungen. Ob
die bei Milchkulturen von Staph, aureus und Micr. zymog. beob-
achtete Serumabscheidung als Peptonisierung oder als mechanische
Abscheidung yon Kasein anzusehen ist, ist fraglich. Micr. melitensis
verandert die Milch kaum.
Dieselben, XXXVII. The metabolism of certain bacteria
in skimmed milk, wohle milk and cream. (Ibid. p. 1956.)
B. typh., B. paratyph. A und B, B. coli und der Tuberkel-
bazillus „W“ zeigen keine bemerkenswerten Verschiedenheiten im
Stickstoffstoffwechsel oder in ihrer Reaktion gegeniiber verschiedenen
Indikatoren, wenn sie unter gleichen Bedingungen in Vollmich, ent-
rahmter Milch oder Rahm gewachsen sind. Die dauernde Sauerung
des B. typh., Bac. paratyph. A ist in den drei Milchsorten gleich-
artig. Die anfUngliche Shuerung und nachherige Alkalisierung des
B. typh. und B. paratyph. B ist in den drei genannten Milch¬
sorten ebenfalls gleichartig. Bac. proteus wirkt in Rahm starker
proteolytisch als in Vollmilch und entrahmter Milch. Bac. pyoc. ver-
hhlt sich umgekehrt Die Anwesenheit pathogener Keime wie Bac.
typh. und Bac. paratyph. A und B kann in Milch mit Hilfe yon
chemischen Reaktionen nicht nachgewiesen werden.
Dieselben, XXXVIII. Observations on fat-splitting in milk
by bacterial lipase. (Ibid. p. 1962.)
Fur die Versuche wurden die im vorstehenden Referat genannten
Mikroorganismen verwendet. Die Methodik ist im Original be-
schrieben. Sterile Filtrate von Bouillonkulturen bestimmter Bakterien
spalten bestimmte Ester (Athylbutyrat) und Glyzeride (Triazetin)
unter Freiwerden von Shore, besonders wenn sie Dextrose enthalten;
diese bewirkt ein besseres Wachstum der betreffenden Bakterien.
Autolysierte abgetbtete Kulturen derselben Bakterien zeigen dasselbe
Verhalten wie die Filtrate. Genaue Messungen sind nicht mOglich.
Gewisse proteolytische Bakterien wie Bac. proteus, B. mesenteric, und
B. pyoc. echeinen Rahm starker zu spalten als die weniger proteo-
lytischen Keime. Sie bilden eine ldsliche aktive Gelatinase in Nhhr-
boden, die ausnutzbare Kohlehydrate nicht enthalten. Die Gegenwart
dieser Gelatinase in Kulturen, die aktive Lipase enthalten, scheint
eine st&rkere Saurebildung bei Butter, aber nicht aus Ester und
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Glyzeriden zu bewirken. Die Menge des gespaltenen Athylbutyrats
und Triazetins von Bakterien (Filtraten und abgetOteten Organismen)
scheint unabhangig von der relativen eiweiBspaltenden Tatigkeit
zu sein. Wedemann (Berlin-Licbterfelde).
Bernhardt, Georg, Tiber Variabilitat pathogener Bakte¬
rien. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 79. 1915. S. 179.)
Verf. teilt Beobachtungen mit, welche er an verschiedenen
pathogenen Bakterien, besonders aus der Typhns-, Paratyphus- und
Diphtheriegrnppe, bei Huhnercholera und Meningokokken sowie
Choleravibrionen gemacht und zum Teil schon publiziert hat. Die
Beobachtungen sowohl wie die aus ihnen gezogenen Folgerungen
gestatten keine kurze Wiedergabe. Die Arbeit beschaftigt sich mit
kulturellen Veranderungen von Bazillen der Typhusgruppe, Uber-
gangsformen, kulturellen Veranderungen des Diphtheriebazillus, Auf-
treten von Typhusvariet&ten, die auf Gelatine nicht wachsen, der
Ahnlichkeit der Varietaten bei artverwandten Bakterien, Knopf-
bildung von Meningokokken und dem Wesen der Knopfbildung, Re-
sistenzdifferenzen unter den Varietaten (Huhnercholera), Verande¬
rungen der Morphologie, schliefilichem Verschwinden der Varianten,
extremen Veranderungen, Verlust der Beweglichkeit der Typhus-
bazillen, Variabilitat des Diphtheriebazillus (Morphologie und Toxin-
wirkung, kein Riickschlag der ungiftigen Varietaten), Auftreten
atypischer Diphtheriebazillen bei Nasendiphtherie und bei Daueraus-
scheidern, Moglichkeit der Umwandlung der Diphtheriebazillen im
Organismus, den aus Urin gewonnenen diphtherieahnlichen Bazillen,
Versuchen der experimentellen Umwandlung der Diphtheriebazillen im
Tierkorper, EinfluB von Serum in vitro auf den Diphtheriebazillus,
Veranderungen der Agglutination, Veranderungen des Verhaltens im
bakteriziden Plattenversuch, Konstanz der Virulenz bei Varietaten der
Kaninchenseptikamie, Ursachen der Varietatenbildung, der Variation,
Dauer der Veranderungen und den Veranderungen der Bakterien in
Beziehung zu allgemeinen Vererbungsproblemen. Schill (Dresden).
Porcelli-Titone, Ferdinando, Uber die Beweglichkeit der
den ultravioletten Strahlen ausgesetzten Bakterien.
(C. f. Bakt. Abt. I Orig. Bd. 76. 1915. S. 54 u. Gazetta internazionale
di Med. e Chir. 1915. Nr. 6.)
Die der Einwirkung von ultravioletten Strahlen ausgesetzten
Bakterien erhalten sich noch beweglich, wenn sie schon jedes Repro-
duktionsvermogen verloren haben.
Die Bestrahlung muB, urn die Bazillen unbeweglich zu machen,
6—20 mal langer einwirken, als erforderlich ist, um sie des Repro-
duktionsvermogens zu berauben.
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Die Lebhaftigkeit der Bewegungen bei Bazillen, die auf diese
Weise ihre Reproduktionsf&higkeit verloren haben, kann sich noch
eine verh<nismafiig lange Zeit hindurch vollkommen normal zeigen.
Sie halt am so langer an, je kiirzer die Einwirkung der nltrayioletten
Strahlen gewesen ist; ihr Verschwinden erfolgt stets in stufenffirmiger
Weise.
Aus dem Fortbestehen der Beweglichkeit ersieht man, dad die
bestrahlten Bakterien den Verlanf ihres Reproduktionsvermogens
uberleben; dieses erweist sich somit als besonders empfindlich gegen
die Einwirkung der ultravioletten Strahlen.
Aus diesen Beobachtungen folgert Verf., dafi die Bestrahlung
keine groben sturmischen Modifikationen in der Struktur des Bak-
terienprotoplasmas hervorruft, sondern auf dieses eine ganz spezielle
Wirkung ausfibt, die yiel zarter als die von anderen sterilisierenden
physikalischen Agentien ausgeiibte ist.
Wichtig ware die Feststellung, ob Keime, die durch ultraviolette
Strahlen ihre Fortpflanzungsfahigkeit, aber nicht ihre Lebensfahigkeit
verloren haben, mit Vorteil als Impfstoff verwendet werden konnten.
Gildemeister (Posen).
Simonini, A., Einwirkung der seltenen Erden auf Bakte¬
rien. IL Mitteilung. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 75.1915. S. 398.)
In seiner ersten Mitteilung hatte Verf. u. a. berichtet, dafi Thor-
salze imstande sind, die Giftigkeit von Bakterien stark herabzusetzen
und das farberische Verhalten gegen die Gramsche Methode zu
andern. Weiterhin berichtet Verf., dafi durch Thorsalz ausgefallte
und alsdann in Bouillon gebrachte Bakterien ihre Form stark ver-
andern und auf Agar zunachst Kolonien bilden, die von denen der
Ausgangskultur ganz verschieden sind. Gildemeister (Posen).
Quadri, G., Contributo alio studio della bilinogenesi.
(Folia chimica, clinica et microscopia. Vol. 4. 1914. Nr. 10.)
Verf. hat Untersuchungen fiber die Umwandlungen ausgefiihrt,
die das Hfimoglobin unter der Wirkung verschiedener Bakterien
(Typhusbazillus, Paratyphusbazillus A und B, Colibazillus, Micrococcus
melitensis, Bac. dysenteriae, Streptokokken, Staphylokokken, Bac. acidi
lactici, Fraenkelscher Diplokokkus) in vitro erfahrt. Die Umwand-
lung ging nie fiber das Methamoglobin und das Sulfoh&moglobin
hinaus. In keinem Fall kam es zur Bildung von Bilin.
K. Ruhl (Turin).
Herzfeld, E. und Klinger, R., Quantitative Untersuchungen
fiber den Indol- und Tryptophanumsatz der Bakte¬
rien. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1916. S. 1.)
Krete Abt. Ref. Bd. 65. No. 7/8. 12
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Verochiedenes.
Nicht nur die Indol-positiven Bakterien (Bact. coli, Vibrio cholerae)
vermogen Tryptophan zu zersetzen, sondern auch die Indol-negativen
Mikroorganismen (Typhusbazillen u. a.). Der Tryptophanverbrauch
sinkt stark ab, wenn neben dieser Aminosknre noch andere Eiweifi-
bausteine zugegen sind, wie dies z. B. in peptonhaltigen NahrbQden
der Fall ist. Da viele Bakterien durch peptolytische Wirkung Tryp¬
tophan aus hSheren Verbindnngen freimachen, und zwar in grfiBerer
Menge, als sie selbst verbranchen kfinnen, so kann in solchen Enltoren
gelegentlich eine Vermehrung des Tryptophans auftreten (Bact. coli,
Proteus u. a.). Andere Arten (Typhus-, Paratyphusbazillen) bewirken
dagegen stets eine Abnahme des Tryptophans, da ihr peptolytisches
Vermfigen so gering ist, dafi der Verbrauch von Tryptophan die Pro-
duktion fibersteigt.
Unter den Bakterien, welche in tryptophanhaltigen Nfihrboden kein
Indol zu bilden vermfigen, gibt es mehrere Arten (Typhus-, Paratyphus-
gruppe, Diphtheriebazillen), welche freies Indol verbranchen kfinnen; die
eigentlichen Indolbildner, aber auch viele Indol-negative Mikroorganis¬
men sind hierzu nicht beffihigt. Gildemeister (Posen).
Bach, A., Kommt Peroxydase in Hefen vor? (Ferment-
forschung. Bd. 1. 1915. 8.197.)
Aus den im Original ausffihrlich besprochenen Versuchen geht
hervor, dafi normale Hefen keine Reaktion auf Peroxydase geben.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Clark, William Mansfield, The „reaction“ of bacteriologic
culture media. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 17.1915. p. 109.)
Mit Rucksicht auf die grundlegenden Anderungen, die die Theorie
der Titration in neuerer Zeit erfahren hat, prfifte Verf. die Wasser-
stoffionenkonzentration verschiedener Nahrboden nach Zusatz be-
stimmter Mengen Saure und Alkali mit Hilfe der Gaskettenmethode.
Dabei ergab sich, daB infolge der Pufferwirkung der Nahrmedien
durch Zusatz bestimmter Alkali- und S&uremengen, auf den
Phenolphthaleinneutralpunkt bezogen, ganz verschiedene Wasserstoff-
ionenkonzentrationen hergestellt warden. Der hierdurch bedingte
Fehler vergrofiert sich noch dadurch, dafi die Wasserstoffiouen-
konzentration bei hohen Temperaturen, bei denen gewShnlich die
Nahrmedien titriert werden, eine andere ist als bei Bruttemperatur,
bei der sie zur Anwendung kommt.
Es bleibt daher zu erwagen, ob bei der Einstellung der N&hr-
bdden die Titration nicht zugunsten der kolorimetrischen Einstellung
aufgegeben werden soil.
Alle Angaben fiber die Empfindlichkeit oder Unempfindlichkeit
von Bakterienarten gegentiber Reaktionsverschiebungen bedfirfen
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Verechiedenes.
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offenbar einer Revision unter Beriicksichtigung der wahren, durch
die Wasserstoffionenkonzentration definierten Reaktion.
Kurt Meyer (Berlin).
Hermann, EinYorschlag znr Materialersparnis bei
bakteriologischen Untersuchnngen. (C. f. Bakt. Abt. I.
Orig. Bd. 76. 1915. S. 304.)
Um bei Massennntersncbnngen N&hrbodenmaterial zn sparen,
empfiehlt Yerf. insbesondere fur die Differentialdiagnose die Ver-
wendung kleiner Reagensglfiser von 8 cm Lange und 1 cm Durch-
messer. Gildemeister (Posen).
Feiler, Uber Ragitnfihrboden. (Berl. klin. Wochenschr. 1915.
S. 767.)
Ragit-Agar ist ein feines aus Agar, Maggis gekornter Bouillon
nnd Pepton hergestelltes Pnlver, das als besondere Vorziige, zumal
vor dem Doerrschen Trockennahrboden, eine leichte Verarbeitbar-
keit nnd Billigkeit besitzt. Bei Bereitnng des Agars ist daranf zu
achten, dafl das Pnlver zuerst gequollen ist, bevor mit der Erhitzung
begonnen wird. Schmitz (Halle a. S.).
SzAsz, Alfred, Ein billiger Nahrboden (Bouillon) ausBlut-
knchen. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 75. 1915. S. 489.)
Yerf. empfiehlt znr Herstellung von Nfihrbouillon statt des
tenren Fleisches den bei der Blutgerinnnng restierenden Blut-
knchen, der anf dem Schlachthof in grofien Mengen stets erhaltlich
ist. Die Bereitnng der Bouillon erfordert einige besondere Vorsichts-
mafiregeln. Die gewonnene Bouillon eignet sich nach den Angaben
des Verf. znr Ziichtung von Bakterien in gleicher Weise wie aus
Fleisch hergestellte Bouillon. Das Verfahren verdient gerade in
jetziger Zeit Beachtung. Gildemeister (Posen).
8z£sz, Alfred, Ein einfaches Yerfahren zur Bouillon-
bereitung aus Blutkuchen. (Ebenda. Bd. 77. 1915. S. 116.)
Verf. hat das im vorstehenden Referat geschilderte Verfahren
verbessert, so dafi nunmehr der allgemeinen Einfuhrung des billigen
Nahrbodens keine Schwierigkeiten entgegenstehen durften. Beziiglich
der Einzelheiten der Technik mufi auf das Original verwiesen werden.
Gildemeister (Posen).
LofO, K., Plasmanfihrstoff fiir Massenkulturen. (C. f. Bakt.
Abt. L Orig. Bd. 77. 1915. S. 108.)
Das Plasma wird in der Weise gewonnen, dafi man in 1 Liter
0,8proz. Ammoniumoialatlfisung unter Ruhren 9 Liter Blut laufen
12 *
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Verschiedenes.
la.fit, es gat darchmischt and abzentrifagiert. Die iiberstehende
Flfissigkeit, das Plasma, wird, nachdem das zaerst zagesetzte Oxalat
rait Calcinmacetat gefallt worden ist, mit 40 g Trypsin versetzt and
8 Tage nach E. Abderhalden hydrolysiert bzw. peptonisiert Nach
dieser Zeit wird die Trypsinwirkung durcb Kochen nnterbrochen;
alsdann absetzen lassen, filtrieren und sterilisieren. Die Nahrlosung
kann nach Verdttnnung im Verh<nis von 1:3 nnnmehr verwendet
werden; sie ISBt sich aach im Vakaam eindampfen and kann als
Trockenn&hrstoff verwendet werden. Gildemeister (Posen).
Kulka, Wilhelm, Ein improvisierbarer Thermoregulator
fiir Petroleumbeleuchtung. (Ebenda. Bd. 76. 1915. S. 237.)
Die Beschreibnng des Apparates mnfi im Original eingesehen
werden. Gildemeister (Posen).
Knack, A. V., Die Untersuchung im kiinstlichen Dunkel-
feld. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 235.)
Das Prinzip der Methode ist das gleiche wie beim Barrischen
Tascheverfahren. Zur Yerwendung kommt ein Farbstoff Nigrosin B
(Grfibler) „wasserl6slich“; fiir die Herstellung der Farblosung werden
genane Vorschriften gegeben. Bei mikroskopischer Betrachtung einer
diinnen Schicht der danach hergestellten Farblfisung hat man auch
bei Verwendang starkster Systeme ein homogenes, bei Tageslicht
blau-violettes, bei kfinstlicher Lichtqaelle mehr rfitlich-violettes Me-
diam, in dem saspendierte Objekte sich als helle ausgesparte Lficken
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(M:)
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CentraUlatt (Or Bakterlologle etc. L Ail Referate.
-.—- Bd. 65. No. 9/10. =—
Ausgegeben am 7. November 1916 .
Diphtheric, Scharlach, Masern, Keuchhusten, Influenza,
Poliomyelitis, Genlckstarre. — Desinfektion.
Neumann, Panl, Beitrag zur Statistik der Kinderkrank-
heiten, Diphtheric, Scharlach, Keuchhusten, Masern
in PreuBen in den Jahren 1901 bis 1912. (Zeitschr. f. Hyg.
u. Infektionskrankh. Bd. 78. 1914. S. 417.)
1. Fast Qberall zeigen Diphtheric nnd Scharlach einerseits and
andererseits Keuchhusten und Masern ein fthnliches Verhalten.
2. Fttr alle vier Krankheiten macht sich in dem be-
handelten Zeitraum ein erfreuiicher RQckgang in der
8terblichkeit bemerkbar; am st&rksten ist er beim Scharlach,
am geringsten beim Keuchhusten. Trotzdem ist die Sterblichkeit
noch immer recht erheblich.
3. Infolge der starken Abnahme der Diphtheriesterblichkeit
gewinnt der Keuchhusten eine immer grOfiere Be-
deutung und wird voraussichtlich unter den 4 Krankheiten bald
st&ndig die hbchste Zahl der Todesfalle aufweisen.
4. An dem Rfickgang der 8terblicbkeit jeder Krank-
heit beteiligen sich s&mtliche Altersklassen des Kin-
desalters. Am grbfiten ist die prozentuale Abnahme
bei Diphtheric und Scharlach im 1. Lebensjahre, am
geringsten im schulpflichtigen Alter. Bei Keuchhusten
und Masern ist sie gerade in den ersten 2 Jahren, wo die meisten
Opfer gefordert werden, am geringsten.
5. Die Diphtheriesterblichkeit des 1. Lebensjahres zeigt einen
ganz stfindigen Ruckgang von Jahr zu Jahr, wie ein solcher
in den anderen Altersklassen so gleichm&Big nicht vorhanden ist Im
Alter von 10 bis 15 Jahren macht sich sogar fur die zweite fl&lfte
des Zeitraumes ein auffallender Anstieg bis 1911 bemerkbar.
6. Der Anteil der einzelnen Altersklassen an der Diphtherie-
und Scharlachmor tali tat hat in den 12 Jahren abgenommen im vor-
schulpflichtigen Alter (bis zum 3. bzw. 5. Lebensjahre), ist dagegen
grOfier geworden im schulpflichtigen Alter und den
hoheren Altersklassen.
7. Auf die Lebenden der einzelnen Altersklassen
kommen die meisten Todesfalle an Diphtheric und Masern auf das
2. Lebensjahr, die meisten an Scharlach auf das 3. und die meisten
an Keuchhusten auf das 1. Jahr.
Bnte Abt. Kef. Bd. 66. No. 9/10. 13
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194
Diphtheric.
8. Von den s&mtlichen Gestorbenen jeder Alters-
klasse erliegen der Diphtherie die meisten im Alter von 3—5
Jahren, dem Scharlach im Alter von 5—10 Jahren, dem Eeachhnsten
nnd den Masern im 2. Lebensjahre. Im Alter von 3 bis 5 Jah¬
ren kommt fiber ein Drittel der Todesfalle anf diese
4 Krankheiten. Im 1. Lebensjabr treten sie jedoch, abgesehen
vom Eenchhnsten, gegeniiber der hohen Sterblichkeit an Verdauungs-
stOrungen ganz in den Hintergrund.
9. Bei Diphtherie, Scharlach nnd Masern fiberwiegt die Sterblich¬
keit des mannlichen, beim Eenchhnsten die des weiblichen
Geschlechts. In der zweiten Halfte des zwolfjahrigen Zeitranms
hat die Sterblichkeit des weiblichen Geschlechts beim Eenchhnsten
im Verhaltnis zn der des mannlichen gegeniiber der ersten Halfte
nicht nnwesentlich zugenommen. Schill (Dresden).
Knack, A. V., Tonsillarabszefi bei Diphtherie. (Zeitschr. fl
Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1915. S. 163.)
Im Allg. Erankenhaus Hamburg -Barmbeck wnrden 1913 nnter
500 DiphtheriefS.ilen mit einer Gesamtmortalitat von 11,6 Proz., trotz-
dem 73,4 Proz. der Falle Diphtherieheilsemm in aufierordentlich hohen
Dosen erhielten, 8 Falle von Tonsillarabszefi beobachtet. Uber diese
Eomplikation der Diphtherie fehlt es in der Literatur fast v511ig an
Angaben; nnr Reiche erwkhnt einen Tonsillarabszefi nnter 8000
Diphtheriefallen, nnd Jochmann gibt an, dafi Tonsillarabszefi bei
Diphtherie in seltenen Fallen auftrete: In Reiches Fall wnrden
im Abszefieiter Diphtheriebazillen gefunden. Zwischen Anftreten der
Diphtherie nnd dem des Abszesses lagen znmeist 3—12 Tage. In
den daraufhin nntersnchten Fallen bestand stets Mischinfektion mit
Streptokokken. Im frischen Eiterausstrich imponierten die Eeime
als grampositive, zarte Diplokokken, die zum Teil anch in knrzen
Eetten znsammenlagen. Auf der Enltur mit Blutplatte nnd Bouillon
erwiesen sie sich als hamolytische, kurzkettige Streptokokken, die
afirob reichlich, anaerob nnr sehr sphrlich wnchsen. Diphtheriebazillen
konnten weder im direkten Eiterausstrich noch in der Enltur nach-
gewiesen werden. Das Eorperblnt war steril; der Verlauf war in
alien Fallen giinstig. 2mal bestand Myocarditis, lmal Nephrose,
6mal leichte Albuminurie, 2mal Ganmensegeliahmung.
Nach der Abszefierbffnung liefi Verf. mit bestem Erfolg gurgeln
mit frisch bereiteter Mischung von Aq. chlorat. 200 nnd Aq. calcar. 800.
Schill (Dresden).
Knowles, Frank Crozer and Frescoln, Leonard D., Diphtheria
of the skin of nnnsual types. (Journ. of the Americ. med.
Ass. VoL 63. 1914. p. 398.)
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Diphtheric.
195
■ Die diphtherischen Erkranknngen der Haut kdnnen nntersehr
yerschiedenem Bilde auftreten, n&mlich auBer den bekannten brandig-
nekrotischen Formen anch in ekzematdser, impetigindser, pustuldser,
vesikuloser nnd anderer Form. Meist schlieilt sich die Diphtberie
der Hant an Erkranknngen des Rachens an, kann aber anch ihrer-.
seits die erste Erscheinnng der diphtherischen Anstecknng sein nnd
erst spa ter anf Hals nnd Rachen hbergreifen. Diese Hauterkran-
knngen sind eine besonders gef&hrliche Anstecknngsqnelle, da sie
meist l&ngere Zeit nnerkannt bleiben. Die Krankheit kann sich
lange hinziehen nnd anch tddlich verlaufen.
W. fl. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Melzer, H., Beitrag znr Lehre yon den Psychosen nach
Infektionskrankheiten: Psychose bei Diphtheric.
Inaug.-Diss. Kiel 1915.
Vert berichtet uber einen Fall yon Psychose bei Diphtberie bei
einem 16jahrigen jnngen Manne. Die Erkranknng aafierte sich in
Yerwirrtheits- nnd Erregnngsznstfinden nnd Hallazinationen. Die
Amentia kam znr Heilnng, obgleich zn diesem Zeitpunkte noch
Diphtheriebakterien im Abstriche nachweisbar waren.
Dem Falle geht eine Bearbeitnng des in der Literatnr nieder-
gelegten, einschlfigigen Materials nnter Anffihrung einiger kasuistischer
Beobachtnngen voraus. Kurt Boas (Berlin).
Bernhard, L., Uber den Einflufi der 8ommerferien anf
die Diphtherie- nnd Scharlachsterblichkeit. (Arch. f.
Kinderheilk. Bd.64. 1915. S.B51.
Statistische Arbeit znr Klfirnng der Frage, ob dnrch die Schnle
eine nennenswerte Verbreitnng yon Scharlach nnd Diphtheric statt-
iindet. Es werden die 8charlach- nnd DiphtherietodestUUe 1901—1910
yon Berlin denjenigen yon Barmen, Bonn, Cdln, Dfisseldorf, Elberfeld,
Coblenz nnd Cdln gegenfibergestellt Da die Sommerferien in Berlin
4—5 Wochen frtther beginnen als in den genannten rheinischen
Stfidten, so mfifite bei einer erheblichen Beeinflnssnng der Scharlach-
nnd Diphtheriesterblichkeit dnrch die Schnle sich ein dentlicher
Unterschied in den Knryen yon Berlin einerseits und der rheinischen
Stadte andererseits ergeben. Das ist jedoch nicht der Fall. Die
haapts&chlichsten Ursachen ffir die Verbreitnng beider Infektions¬
krankheiten mfissen daher anderweitig gesncht werden.
Hannes (Hamburg).
Huge, Ludwig A., The thyroid of the gninea-pig in ex¬
perimental diphtheric intoxication. (Journ. of infect.
Diseases. Vol. 17. 1915. p. 369.)
13*
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196
Diphtherie.
Bei schwerer Vergiftung mit Diphtheriegift treten in der Schild-
drttse des Meerschweinchens keine ahnlichen Veranderungen ein, wie
das beim Menschen beobachtet worden ist. Es scheint nicht, als ob
die Schilddrflse beim Meerschweinchen einen entgiftenden Einflnfi
ansiibt W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Deist, H., BazilientrSger bei Diphtherie. (Beitr. z. Elinik
d. Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 2. 1914. S. 519.)
Znsammenfassnng mit ausfflhrlichem Literaturverzeichnis.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Wittmaack, Karl, Stndien an Diphtheriebazillentragern.
(Ebenda. Bd. 4. 1916. S. 179.)
Die Beobachtungen des Verf. an Diphtheriebazillentragern lassen
annebmen, dad fhr Falle mit gewissen chronischen Veranderungen,
die znr Anhaufnng von abgestorbenem organischen Materiale fdhren,
die Mdglichkeit einer einfachen Absetzung der Bazillen an der Ober¬
flache nnd ihrer Fortentwicklnng an dieser Stelle gegeben ist. In
den iibrigen, solche Verandernngen nicht aufweisenden Fallen ist
hingegen das Bazillentragertum in der Regel bedingt dnrch vorher-
gegangene akute, wohl meist latente spezifische Entzhndnngsprozesse
der Schleimhaute im Bereich des in die Tonsille abfuhrenden Lymph*
netzes. In solchen Fallen dringen die Bazillen in die oberflachlichen
Lymphbahnen ein, yermehren sich im Tonsillargewebe nnd werden
dnrch die Schleimhant ah die Oberflache abgeschieden. Die Therapie
wird bei chronisch entznndlichen Prozessen der Nase in einer ent-
sprechenden Behandlnng der Nasenschleimhante bestehen mnssen, nm
das Erldschen des Bakteriengehaltes im prodnzierten Sekret zn be-
schlennigen (NasensptUungen mit bakteriziden nnd adstringierenden
Ldsnngen). Bei den Tonsillentragern kommt die Benntznng ent-
sprechender Gnrgelwasser in Frage, nm die an die Oberflache treten-
den Bakterien nnschadlich zn machen, bzw. ein operativer Eingriff.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Zingher, Abraham and Soletsky, David, An economical intra-
cntaneons method for testing the virulence of diph¬
theria bacilli. (Journ. of infect. Diseases. VoL 17. 1916. p. 454)
Die bei Diphtheriebazillentragern gefnndenen Diphtheriebazillen
sind sehr haufig nicht virulent. In vielen Fallen ist daher eine
Viralenzpriifung im Meerschweinchenversnch notwendig, nm die be-
troffenen Menschen vor nnnStigen Freiheitsbeschranknngen zn be-
wahren. Dadurch ist in grdfleren Betrieben ein grofler Tierverbrauch
bediugt. Man kann sehr viel Tiere sparen, wenn man so verfahrt,
dafl man gleichzeitig an einem einzigen Meerschweinchen 4—6 Stamme
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Diphtheric.
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prfift, die an yerschiedenen Stellen der Bauchhaut oberflachlich ein-
gespritzt werden. Ein zweites Tier dient znm Yergleich nnd erh<
auder den Bazillen 24 Stnnden vorher eine Antitoxineinspritzang.
Yirnlente Stfimme machen eine nmschriebene firtliche Entzfindung
an der Einstichstelle mit oberfl&chlicher Nekrose. Das Vergleichs-
tier kann nach 8 Tagen wiederholt benutzt werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Bertolini, Amlleare, Influenza dell’ antolisi epatica snlla
tossicitfi della tossina difterica. (Annali dell’Istit. Mara-
gliano. Yol. 7. 1915. p. 283.)
" Diphtherietoxin verliert, antolysierender Binderleber zugesetzt,
seine Wirksamkeit. Diese Erscheinung ist wahrscheinlich eine Wir-
knng der bei der Antolyse entstehenden S&nren, denn eine Milch*
s&nrelOsnng von entsprechender Aciditfit zerstfirt Diphtherietoxin
ebenfalls, nnd andererseits bleibt die Inaktiviemng im Antolyse*
gemisch ans, wenn die entstehenden Sfinren dnrch hftufigen Alkali*
zusatz nentralisiert werden.
Die Leberkatalase spielt dagegen entgegen den Angaben
Billards offenbar keine Rolle bei der ZerstOrnng des Toxins.
Wenigstens Qbt die rein dargestellte Eatalase keine solche Wirknng
ans. Anch spricht dagegen, dad die Wirksamkeit der Eatalase
schon dnrch ganz geringe Sauremengen anfgehoben wird, also nnter
den Bedingnngen der Antolyse nicht znr Wirknng kommen kann.
Die Ver&ndernng des Toxins bei der Antolyse mad eine sehr
weitgehende, fiber die Toxoidstnfe hinansgehende sein, da es anch keine
immnnisierende Wirknng mehr ansfibt. Enrt Meyer (Berlin).
Sehiirmann, W., Die bakteriologische Diphtheriediagnose
mit besonderer Berficksichtignng nenerer Forschungs-
ergebnisse. (Hyg. Rundschau. 1916. 8. 729.)
Znsammenfassende Darstellnng der bakteriologischen Diphtherie¬
diagnose mit besonderer Berficksichtignng der neneren Unter-
snchnngsmethoden and der Differentialdiagnose yon Diphtherie* nnd
Psendodiphtheriebazillen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Schmitz, E. E. F., Ergebnisse der Diphtheriennter-
snchnng mittels des Gallesernmnfihrbodens (v. Dri-
galski nnd Bierast). (Mfinch. med. Wochenschr. 1915. S. 1666.)
Der Gallesernmn&hrboden entspricht dem Loefflerschen mit
Znsatz yon 3^5 Proz. keimfreier Rindergalle znm Seram. Yer*
gleichende Versache ergaben ein Wachstnm yon DiphtheriebaziUen
in ongeffihr der gleichen Hfinfigkeit anf beiden NfihrbOden. Es war
aber die Anreicherxug anf dem Gallenn&hrboden nnyerkennbar be*
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Diphtheric.
deutend stfirker als auf dem Loefflerschen. Darch die stSrkere
Anreicherung ist das Durchsnchen der Ausstriche erleichtert and der
Nachweis schneller mdglich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schttrmann, W. nnd Pringsheim, E. G., Znm Nachweis vbn
Diphtheriebazillen im Originaltnpferansstrich. (Med.
Klinik. 1915. S. 1158.)
Die Neifiersche FSrbung der Diphtheriebazillen lfiflt sich nach
Gins verbessern, wenn man zwischen die beiden Teile der Farbung,
die Blau- and die Braunfarbung, eine knrze Behandlnng mit Jodlfisung,
der 1 proz. Milchsfiure zngesetzt ist, einschaltet. Die Polkdrnchen
werden dadnrch grofier nnd deutlicher. Der Erfolg ist der, dafi im
geffirbten Rachenabstrich die vereinzelten Diphtheriebazillen mit
grSBerer Leichtigkeit nnd Sicherheit gefnnden werden, so dafi viel
Mufiger als bisher die Gegenwart der Diphtheriebazillen schon im
ersten Ansstrich erkannt werden kann.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Henkel, Die amts&rztliche Bek&mpfung fibertragbarer
Erankheiten. (Mftnch. med. Wochenschr. 1916. 8.77 n. 120.)
Anweisnng iiber das Yerhalten bei Diphtherie nnd Scharlach,
namentlich auf Grand der gesetzlichen Vorschriften.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kleinschmidt, Hans, Die natiirliche und khnstliche Diph-
therieantitoxinbildung beim Menschen. (Beitr. z. Klinik
d. Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 3. 1914. S. 485.)
Znsammenstellang mit aasfuhrlichem Literatnrverzeichnis.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Boehncke, E., Die spezifische Prophylaxe der Diphtherie.
(Deutsche militararztl. Zeitschr. 1915. 8. 60.)
In den letzten fiinf Jahren zeigt die Diphtherie eine ganz er-
hebliche Znnahme der H&ufigkeit in Deutschland. Wir mhssen des-
halb alle Mittel in Anwendnng bringen, die zur Yerhiitnng geeignet
erscheinen. Auch die spezifische Prophylaxe der Diphtherie hat in den
letzten Jahren verschiedene Vervollkommnungen erfahren. Menschen,
die fiber einen genfigenden AntikOrpergehalt verffigen, sind gegen
eine Diphtherieerkranknng geschfitzt. Um diphtheriegefdhrdeten
Menschen einen genfigenden Antikfirpergehalt zn verleihen, gibt es
zwei Wege, einmal die passive Immunisierung mit einem artfremden
Schutzserum, ferner die aktive Immunisierung dnrch Einverleibung
von Anfschwemmnngen lebender Oder abgetfiteter Bakterien. Gegen
das erstere Yerfahren ffihrt man hanptsfichlich die Anapbylaxiegefahr
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Diphtherie.
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bei wiederholten Einspritznngen ins Feld; doch darf diese Gefahr
nicht ubersch&tzt werden. Ganz nenerdings hat v. Behring eine
Methode der aktiven Immunisiernng mit Hilfe neutralisierter Toxin-
Antitoxingemische ausgearbeitet. Die spezifischen Mittel bilden jeden-
falls eine auflerst wertvolle Bereichernng im Eampf gegen die Diph¬
therie, auf die man nicht verzichten darf, wenn wir nns auch niemals
anf sie allein verlassen werden. Urn Diphtheriebazillentrslger bazillen-
frei zu machen, hat sich das Yatren vorziiglich bewabrt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Seidel, Otto, Znr Behandlnng der Diphtherie. (Mttnch.med.
Wochenschr. 1915. S. 1209.)
Es wird empfohlen, znr Behandlnng der Diphtherie gleichzeitig
Einspritznngen des Heilsemms in die Blntbahn and in die Mnskeln
zu machen, weil es dadurch am besten mdglich ist, das Vorhanden-
sein einer grofien Menge yon Antitoxin im Ereislauf sicherznstellen,
dnrch welches das Toxin im Blute unschadlich gemacht werden kann.
UnzweckmaBig ist dagegen die Einspritzung nnter die Hant, bei
deren Anwendnng immer kostkare Zeit verloren geht. Es kommt
fur den Erfolg der Behandlung darauf an, mbglichst frfihzeitig das
Mittel in mOglichst hoher Gabe zur Anwendnng zu bringen. Die
Serumbehandlung ist in alien schweren Fallen mdglichst schnell ein-
zuleiten, auch wenn die Diphtheriebazillen noch nicht einwandfrei
nachgewiesen werden konnten, was meistens erst durch Zuchtung
gelingt. Die Serumbehandlung gibt namentlich auch Schutz gegen
das Auftreten schwerer Begleit- und Folgeerscheinungen. Die Faile,
die yon der Diphtherie genesen sind, miissen mindestens erst dreimal
mittels Zuchtungsverfahrens auf das Vorhandensein von Diphtherie¬
bazillen im Rachen untersucht werden, ehe sie als ungefShrlich Air
ihre Umgebung angesehen werden k&nnen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Neef, Frank C., The recent methods of treating diph¬
theria. (Journ. of the Americ. med. Ass. VoL 65. 1915. p. 685.)
Die Serumbehandlung soil so schnell wie mdglich gemacht werden,
wenn irgendein Verdacht fur Diphtherie vorliegt. Die Einspritznngen
in die Muskeln wirken schneller und sicherer als die Einspritzungen
unter die Haut. Am meisten zu empfehlen ist die Einspritzung in
die Blutbahn. Fur leichtere Faile werden 6000, fttr schwerere 10 000
Einheiten gegeben. Leider kommen immer noch viele Faile zu spat
in die Behandlung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Woody, Samuel 8 ., The use of antitoxin in diphtheria.
(Journ. of the Americ. med. Ass. VoL 63. 1914. p. 861.)
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200
Diphtherie.
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Verf. tritt fttr grofie Gaben von Diphtherieantitoxin bei Diph-
therieerkrankungen ein, d. h. Gaben von mindestens 10000 Ein-
heiten in leichtesten frischen Fallen bis zn 300000 Einheiten in
schwersten, linger dauernden Fallen. Dnrch die grofien Gaben
werden die Toxine am schnellsten gebunden, die Erankbeit abge-
kurzt, die Heilnng beschleunigt nnd die Dauer der Ansteckungs-
fahigkeit zeitlich eingeschr&nkt. Mit diesem Behandlungsverfahren
ging die Sterblichkeit nnter 1—2000 Fallen jahrlich in 5 Jabren
von 8,5 anf 6,0 Proz. berab. Es ist fraglicb, ob wir das Antitoxin
scbon in so boben Gaben verwenden, dafi wir seine Wirknng ala
Heilmittel voll ansnbtzen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bolleston and Macleod, Intramuscular injections of anti¬
toxin in the treatment of diphtheria. (British Journ. of
Childrens Diseases. VoL 11. 1914. p. 289.)
Intramuskuiare Injektion, am besten in den Vastus externus, ist
alien anderen Applikationen yon Diphtherieantitoxin weit fiberlegen,
nnd zwar weil sie erstens bedeutend einfacher ist, was die Technik
anbelangt, ferner weil die Absorption rascher, die Ausscheidung lang-
samer erfolgt. Uberdies erfordert diese Anwendungsart weniger Sorg-
falt und ist ungef&hrlicher. Schmitz (Halle a. 8.).
Klimenko, W. N., Zur Frage fiber wiederholte Einspritzung
des Heilserums beim Menschen. (Beitr. z. Klinik d. In-
fektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 2. 1914. 8. 488.)
Da der Mensch in bedeutendem Malle der Anaphylaxie unter-
worfen ist, erscheint es wiinschenswert, die intravendse Serumein-
spritzong entweder ganz einzustellen Oder auf ein Minimum zu be-
schr&nken. Auch die Einspritzung in den Rhckenmarkskanal ist
kontraindiziert in Anbetracht der entziindenden Wirkung sogar der
isotonischen Fl&ssigkeiten auf die Meningen. Hingegen ist bei einer
intramuskul&ren oder subkutanen Seruminjektion die Gefahr einer
schweren bzw. tddlichen Anaphylaxie so unbedeutend, dafi die wieder¬
holte Einspritzung von Heilserum auf diesem Wege ohne Bedenken
gewahlt werden sollte. Die Anaphylaxiegefahr kann yielleicht yer-
mindert werden, wenn Immunsera verschiedener Tierarten zur An-
wendung gelangen wttrden. W. Gaehtgens (Hamburg).
Melnshansen, Walter, Die Abstofiung der Diphtherie-
membranen. (Ebenda. Bd.3. 1914. S. 197.)
Die Beobachtungen des Verf. lassen erkennen, dafi yon einem
Einflufi des Diphtherieheilserums auf die Ldsung der Membranen selbst
bei Verabreichung grofier Dosen nicht gesprochen werden kann.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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Diphtheric.
201
Slvori, L. e Constantin!, 6., A proposito di vaccinazione
eontro la difterite. (Annali dell’ Istit. Maragliano. Yol. 8.
1916. p. 42.)
Verf. weist daranf hin, daS er von dem Prinzip der aktiven
Diphtherieimmnnisierung schon vor Behrjing Anwendang gemacht
babe. Er babe Meerscbweincben das Seram diphtberieimmnnisierter
Pferde, das karz nach der letzten Toxininjektion entoommen war and
daber nocb yiel Toxin entbielt, per os gegeben and dadarch eine
deatliche Immunit&t erzielt. Dieses Yerfabren verdiene den Yorzng
Tor dem Behringschen, da das Toxin schon gewisse Ver&nde-
rnngen im Organismns des Pferdes durchgemacht babe, die seine
Giftigkeit yerminderten. Bei der Methode Behrings trete nor das
nnnentralisiert gebliebene Toxin in Wirksamkeit, so dafi es eigen t-
lich keinen Zweck babe, das ganze Toxin-Antitoxingemisch zu
injizieren. Kart Meyer (Berlia).
Brdlik, J. and Havlasa, Z., Uber aktive Immunit&t bei
Dipbtherie. (Casopis fieskych 16kafuv. Vol. 53. 1914. p. 1530.)
Die Verff. yersachten festzustellen, ob die geltende Ansicht, dafi
Diphtherieantitoxine im Blnte anch solcher Personen, die selbst
an Diphtheric nicht erkrankt waren, aber mit Diphtberischen in
engen Kontakt gekommen sind, vorhanden sind, zu Becht besteht.
Die Besaltate waren sebr verschieden; einige langjahrige W&rterinnen
wiesen einen sebr geringen Antitoxingehalt auf, dagegen andere nnr
kurze Zeit in der Anstalt anwesende einen betr&chtlichen. Die An¬
sicht, dafi Arzte and W&rter diphtherischer Patienten immnn seien,
ist also nor cam grano salis za nehmen. Jar. Stuchlik (Zurich).
Linenthal, Harry, Use of the Schick test in a children’s
institution. (Boston med. a. sorg. Journ. Yol. 173.1916. Sept 16.)
126 Kinder im Alter von 6—16 Jahren warden der Schick-Probe
anterworfen; bei 36 warde Empfanglichkeit konstatiert Jedem dieser
injizierte man 760 E. Antitoxin, bei 60 Proz. dauerte die erzielte
Immunit&t nicht Uber 4 Wochen, bei einigen etwa 8 Wochen and nar
bei 6 aach noch nach 5 Monaten an. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Znckerman, Jerome, The Schick test. (New York med. Jonrn.
Vol. 102. 1916. Octob. 16.)
An 494 Insassen eines Kinderspitals im Alter yon 4 Monaten
bis 6 Jahren wnrde die Schick-Probe vorgenommen; positive Beaktion
ergab sich bei 48 Proz., was angef&hr mit den Erfahrungen anderer
Ubereinstimmt Nach Immunisation der empfindlichen Kinder mittels
600—6000 E. Diphtherieantitoxin dauerte die erreichte Immunit&t
verschieden lang, 2—6 Wochen. Warden die Immanisierangen
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202
Diphtherie.
1—2 mal wiederholt, so daaerte die Immunitfit wiederum verschieden
lang, bald etwas kiirzer, bald etwas linger als das erstemal; jeden-
falls liBt sich soviet sagen, dafi dnrch wiederholte Immnnisierangen
keine Knmulation eintritt. Verwendete man Mischnngen von Toxin-
Antitoxin, 1—8 wSchentlich eine snbkutane oder intramuskulfire Ein-
spritznng von 0,05—0,10 ccm etwa fiber 2 Monate, so erzielte man
eine viel linger danernde Immnnitit. Alle Kinder, die spiter diph-
therisch wurden, hatten frfiher positive Reaktion gezeigt. Einige
wenige mit negativer Reaktion gaben Bazillenknltnren nnd wurden
demnach als Bazillentriger angeseben nnd behandelt Legte man solche
unter Kinder mit negativer Reaktion, so trat nie eine Infektion ein~
P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Moffett, Rudolph Duryea and Conrad, Arthnr C., Observations
on the intracntaneons reaction of Schick in 455 in¬
fants and children. (Jonrn. of the Americ. med. Ass. Vol. 65-
1915. p. 1010.)
Die Schicksche Probe bewihrte sich in alien Fillen ans-
gezeichnet als Hilfsmittel der Untersuchnng. Sie ermOglicht, den Erfolg
der Schntzimpfung zn benrteilen nnd empfingliche von nnempfing-
lichen Menschen zn nnterscheiden. Sie gestattet, grofie Ersparnisse
an Schntzserum zn machen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kolmer, John A. and Moshage, E. L., A note on the occurrence
ofpseudoreactions on the skin with special reference
to the Schick toxin test. (Ibid. p. 144.)
Fiir die Schicksche Probe soil man mOglichst hochwertiges-
Diphtherietoxin benntzen, nm andere Reizerscheinnngen der Hant zn
vermeiden. Die Beobachtnng des Erfolges der Impfung wird besser
erst nach 48 Stnnden vorgenommen. Nur bei drohender Ansteckungs-
gefahr kann man nach 24 Stnnden nachsehen nnd dann ndtigenfalls
gleich die Schntzimpfung vornehmen. Urn besondere Uberempfindlich-
keit der Hant festzustellen, empfiehlt es sich, eine Vergleichsimpfnng
mit Bouillon ohne Toxin zn machen, namentlich bei Fallen, die an
Scharlach Oder Masern leiden. Wenn man das unterlafit, wird man
eine kleine Zahl von Fallen fur positiv halten, bei denen es sich
tatsachlich nicht nm eine echte Giftwirknng handelt. Oanz kleine
Entzfindnngsherde in der Umgebnng der Einstichstelle brancht man
nicht als eine Toxinwirkung anzusehen, doch empfiehlt sich, in zweifel-
haften Fallen die Schntzimpfung anf jeden Fall vorznnehmen. Anch
bei Ausffihrung der Schickschen Probe mufl man damit rechnen,
dafi man im allgemeinen 40—50 Proz. unter den Untersnchten finden
wird, die der Schutzimpfnng bedurftig sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Diphtherie.
203
Bnndesen, Hermann N., Schick reaction. (Ibid. p. 1203.)
80 Proz. der Nengeborenen and 90 Proz. der Erwachsenen haben
genagend Diphtherie antitoxin im Bint, nm gegen Anstecknng so*
weit geschutzt zn sein, dafi es unnStig ist, sie der Schatzimpfang zn
nnterziehen. Die Schicksche Reaktion, die anf der Ortlichen Reiz-
wirkung kleinster Mengen von in die Haut eingespritztem Diphtherie-
toxin beim Fehlen von Antitoxin beraht, ermbglicht es ohne Schwierig-
keiten die F&lle mit ungenhgendem Antitoxingehalt heransznfinden.
Diese kdnnen dann bei drohender Anstecknngsgefahr der Schutz-
impfnng nnterzogen werden. Es werden dadurch viele uberflussige
Einspritznngen gespart, ferner wird auch die Anaphylaxiegefahr
betr&chtlich eingeschr&nkt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Graef, Charles and Ginsberg, George, Some observations of
the Schick test. (Ibid. p. 1205.)
Untersncbnngen mittels der Schickschen Probe ergaben, dafi
die Empf&nglichkeit fur Diphtherie am grdfiten ist zwischen dem
1.—5. Lebensjahre. Die Schicksche Probe ist ein gates Hilfsmittel,
am die Wirksamkeit einer Schatzimpfang mit Antitoxin nachzupriifen.
In Familien flndet man eine anffallende GleichmaBigkeit des Ans-
falles der Schickschen Probe bei alien Kindern. Die Immnnit&t, die
darch Uberstehen der Krankheit Oder dnrch Schatzimpfang erworben
wird, kann mehrere Jahre anhalten, ist aber bei Kindern gewohnlich
nur von karzer Daaer. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Xoody, Ellsworth E., The intradermic diphtheria toxin
test. (Joorn. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1206.)
Die Schicksche Probe ist sehr branchbar, am Empfangliche
von Unempfhnglichen za anterscheiden and anzazeigen, welche Ffille
bei besonderer Anstecknngsgefahr mit Diphtherie der Schatzimpfang
za nnterziehen sind. Sie ermoglicht auch, die verschiedenen Arten
der Schatzimpfang nach ihrem Wert genaa za bearteilen. Bei der
Bekampfang von Diphtherieepidemien leistet das Verfahren wertvolle
Dienste. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Park, William H., Zingher, A. and Serota, M. H., Active
immunization in diphtheria and treatment by toxin-
antitoxin. (Ibid. VoL 63. 1914. p. 859.)
Menschen, die grofier Anstecknngsgefahr ausgesetzt sind, sollten,
selbst wenn sieschon eine Einspritzong des Toxin- Antitoxingemisches
erhalten haben, noch passiv immunisiert werden. Die Schicksche
Probe ermoglicht es, zwei Drittel der Oef&hrdeten von der Impfang
zarackzastellen, weil sie nach dem Ergebnisse der Probe immnn sind.
Aktive Immnnisiernng ist angezeigt, wenn keine unmittelbare An-
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204
Diphtherie.
gteckungsgefahr besteht, und wenn es wflnschenswert ist, die Zahl
der Empfanglichen zu vermindem. Ob sich die aktive Immunisierung
im groflen empfiehlt, ist noch fraglich, da der Schatz bei mindestens
der H&lfte der empfanglichen Geimpften nnsicher ist, und da er
hSchstens 1—2 Jahre anh<. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven.)
Opitz, H., Antitoxinbestimmnng bei Diphtheriekranken
vor nnd nach Heilsernminjektionen, mit besonderer
Berhcksichtignng einiger Fftlle mit relativ hohem
Antikfirpertiter. (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 914.)
Von 26 an Rachendiphtherie Erkrankten wiesen 6 bei der Prttfong
des Serums auf Diphtherieantitoxin einen Antitoxingehalt von mehr
als Vioo A..E. pro ccm auf, ein Fall sogar eine voile A. EL Die Be-
obachtung ist wichtig, weil sie lehrt, dafl selbst 1 A.E. pro ccm
Serum nicht immer vor einer Erkrankung an Diphtherie sch&tzt.
Daher ist bei der aktiven Immunisierung ein mOglichst hoher Anti¬
toxingehalt anzustreben.
Die Ausscheidung der passiv beigebrachten Schutzstoffe erfolgt
nnabh&ngig von Erankheitstag, Schwere der Erkrankung sowie HOhe
der Serumdosis mehr oder weniger rasch im Verlanf einiger Wochen,
ohne dafi sich eine aktive AntikSrperbildung nachweisen lftBt, w&hrend
Bazillentr&ger und spontan Geheilte hohe AntikOrperwerte im Serum
aufweisen. Auch die Impfung mit den neuen Behringschen Mittel
scheint hierauf keinen Einflufl zu haben. Eurt Meyer (Berlin).
Poleff, L., tiber das Auftreten von Antitoxinen in der
vorderen Augenkammer. (Elm. Monatsbl. f. Augenheilk.
Bd. 52. 1914. 8. 819.)
Bei aktiv gegen Diphtherietoxin immunisierten Pferden betrug
die Antitoxinmenge in der Vorderkammerflhssigkeit 1 l,—2 I.-E. pro
ccm. Die Eonzentration war Vjso —V 900 der des Serums. 24 Stunden
nach Ablassen der Eammerflfissigkeit war die Eonzentration in der
neu angesammelten FlQssigkeit auf das 2—8fache gestiegen.
Eurt Meyer (Berlin).
Hogan, John F. and Nicholson, S. T., Effect of lactic acid
bacilli on diphtheria. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol.62.
1914. p. 510.)
Durch Einblasen von Milchs&urebazillen oder Gurgeln mit saurer
Milch, neben gleichzeitiger Serumbehandlong, schien der Verlauf von
Diphtheriefailen giinstig beeinfluBt und die Heilung bescbleunigt zu
werden. Ob dabei wirklich die Milchs&urebazillen einen schadigendenEin-
flnfi auf die Diphtheriebazillen aushben, kann nur durch grQfiere Versnchs-
reihen entschieden werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Diphtheric. — Scharlach.
205
Ruben, Martha, Klinische Erfahrnngen fiber die Ab-
tfitnng von Diphtheriebazillen nit Jod-Spray. (Ztschr.
t Hyg. XL Infektionskrankh. Bd. 89. 1916. S. 184.)
In der Erkenntnis, dafi die Tonsillen dnrch Nachscbfibe ans dem
schwer angreifbaren Nasenrachenranm stets ernenter Infektion ans*
gesetzt Bind, empfahl S. Abel-Bergen, Hals nnd Nasenhbhle dnrch
Jod in statn nascendi ansznrfiucbern. In einer Kolbenflasche mit
doppelt durchbohrtem Gnmmipfropf sind zwei gebogene Gasrfihren,
deren eine am Ende mit einem GnmmirOhrchen nnd die and ere mit
einem Gummiballe yersehen ist. Wenn die mit Jodoform beschickte
Flasche dnrch yorsichtiges Erhitzen fiber einer Spiritnsflamme mit
Joddfimpfen erftillt ist, blast man dnrch die beiden Nasenlbcber nnd
in den Pharynx, anfangs vorsichtig, in spfiteren Sitznngen energisch.
Vert behandelte so 21 Rekonyaleszenten mit sicherem Diphtherie-
bazillenbefnnd 3 Tage lang mit je 2 Sitznngen t&glich. Dieser
„Tnrnns“ wnrde nnter Umst&nden (bis zn 4 mal) wiederholt. Von
den 21 Fallen wnrden 9 mit, 11 ohne nnd 1 mit zweifelhaftem Erfolg
behandelt (= 46 Proz. Erfolg). Unter den erfolgreich Bebandelten
befand sich eine chroniscbe Bazillentr&gerin (Krankenpflegerin).
Unangenebme Nebenwirknngen des Jods bestehen in Niederschlag
des Jod, yioletter Verffirbnng Oder oberflachlichem weifien Hantchen
(Nekrose des Epithels), znweilen ROtnng nnd Scbwellnng der Nasen-
mnscheln nnd des Racbens, in fast stets heftigem Jodschnnpfen mit
starkem Trfinentrfinfeln, berabgesetztem Allgemeinbefinden, nnange*
nehmen Empfindnngen nnd meist Appetitlosigkeit.
Sebr nnangenehm ist das leichte Springen der Jodoformflasche
infolge snblimierender Joddfimpfe. Vert glanbt das Verfahren, das nnr
46 Proz. Erfolg, aber sehr viele Unannehmlichkeiten biete, hbchstens
fdr Bazillentrftger empfehlen zn sollen. Schill (Dresden).
Bunting, C. H. and Tates, J. L., An etiologic stndy of Hodg¬
kins disease. (Jonrn. of the Americ. med. Ass. VoL 62.1914. p. 516.)
Mit den Psendodiphtheriebazillen der Hodgkinschen Krankheit
lieflen sich bei Affen Lymphdrfisenyerfindernngen erzeugen, die denen
gleichen, die bei der Hodgkinschen Krankheit des Menschen vor-
kommen. Das gesamte Krankheitsbild gleicht der menschlichen Er-
kranknng, nnd in yielen Fallen erliegen die Affen der Krankheit.
Es ist also herechtigt, den Bacillns hodgkini als Erreger der Krank¬
heit anznsehen. Die an den Affen ansgeffihrten Versnche werden
ansffihrlich beschrieben. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Leri, Carl, liber abortiven Scharlach in den ersten
Lebensmonaten. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. n. z.
Immnnitfitsforsch. Bd. 2. 1914. S. 237.)
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206
Scharlach.
Kinder besitzen in den ersten Lebensmonaten, wenn sie der In-
fektion ausgesetzt sind, keine besondere Immunitat gegen Scharlach.
Die Krankheit scheint in der Regel einen leichten, abortiven Verlanf
zn nehmen. WSchnerinnen, die der Ansteckungsmdglichkeit ansgesetzt
sind, erkranken bei vorhandener Disposition ebenso h&nfig wie andere
disponierte Personen desselben Lebensalters.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Knopfelmacher, W. und Hahn, R., Heimkehrfalle bei Schar¬
lach. (Monatsschr. f. Kinderheilk. Orig. Bd. 12. 1914. S. 673.)
Es ist im Laufe der letzten Dezennien vielen Beobachtern, welche
Scharlachabteilungen leiten, anfgefallen, dafi ein nicht unerheblicher
Prozentsatz von geheilten Kranken, welche aus der Infektionsabtei-
lnng nach Haase gesendet werden, dort neaerlich Anlafi zur Ent-
stehung yon Scharlachkrankheitsherden gaben. Verff. haben die
Umstande, welche eine Infektion der gesunden Familienmitglieder
herbeiffihren, eingebend geprttft und kommen auf Grand ihrer Dar-
legungen zu folgendem Schlusse:
Das bisherige System der Isolierung Scharlachkranker ist der
Aufgabe, der Weiterverbreitung des Scharlachs ein Ziel zu setzen,
nicht gewachsen. Das bisher iibliche System der Isolierung Scharlach¬
kranker in grofien Gruppen ist daher zu erganzen und zu verbessern.
Aus der grofien Zahl der von den verschiedensten Autoren an-
geratenen Schutzmafiregeln leuchtet besonders der Vorschlag von
Lesage ein, jeden einzelnen Scharlachfall in Einzelboxen etwa
20 Tage lang zu isolieren. Von diesem Zeitpnnkt ab kflnne man
die Scharlachkranken seiner Ansicht nach zusammenbringen. Wenn
jedoch selbst die geringsten Komplikationen bestunden, besonders
auch Nase, Eachen und Mundhdhle nicht ihr normales Aussehen
wiedergewonnen hatten, miifite die Isolierung bis zu ihrem voll-
st&ndigen Ablauf verlSngert werden.
Aber der Betrieb einer solcben Anlage ist mhhsam, kostspielig
und fur die Kinder wegen der Isolierung oft l&stig. Deshalb wollen
die Verff. den Vorschlag aufnehmen und durchfuhren, die Scharlach¬
kranken nach Ablauf ihrer akuten Symptome in eigenen Bekon-
valeszentenzimmern zu vereinigen, ohne dafi sie nunmehr mit akut
Erkrankten wieder zusammenkommen. Verff. wollen prufen, wieweit
diese Methode imstande ist, die Verbreitung des Scharlachs durch
Heimkehrfalle zu verhftten. Gildemeister (Posen).
Krumwiede jr., C., Nicoll jr., H. and Pratt, J. S., Attempts to
produce scarlatina in monkeys. (Arch, of internal Med.
VoL 13. 1914. p. 909.)
Weder direkte Einbringung in den Eachen von 8charlachstrepto-
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Schariach. — Masem.
207
kokkenst£mmen Oder Scharlachmaterial (Rachen-, Ohren-, Nasen-
sekret) noch intraperitoneale Injektion yon Filtrat solchen Materials
oder von groBen Qnantit&ten Bint rief bei Affen irgendwelche
scharlach&hnliche Erscheinnngen hervor. Knrt Meyer (Berlin).
Lenneberg, R., timber den Ansfall der kntanen nnd intra-
kntanen Tnberknlinreaktion beim Scharlach. Inaug.-
Diss. Leipzig 1914.
Vert fand, daB tatsachlich w&hrend der ersten Scharlachtage
eine Herabsetznng der Reaktionsf&higkeit der Hant gegen Tuber-
knlin statthat. Die Reaktionsfahigkeit der Hant ist herabgesetzt,
nicht etwa ganz anfgehoben. Das Optimum fur die Wiederkehr der
Reaktion bei Impfungen mit 0,0001 g liegt zwiscben dem 7. n. 10. Tage,
w&hrend bei Impfungen mit 0.001 g das Optimum bereits zwischen dem
5. u. 8. Tage liegt Dazu kommt, daB bei der zweiten Versuchsreihe
sogar 48 Proz. der F&lle auf die erste Impfung positiv reagierten, gegen
8 Proz. bei der ersten Versuchsreihe. Ferner fand Verf. bei 10 resp.
lOOfach stfirkeren Einzeldosen als bei der ersten Versuchsreihe eine
Sensibilisierung des KSrpers gegen Tuberknlin. K. Boas (Berlin).
y. Boltenstern, 0., Die chemotherapeutische Behandlung
des Schariach. (Zeitschr.f.Chemotherapie. II.Teil. Ref. Jahrg.3.
1914. S. 1036.)
Ausfiihrliches Sammelreferat mit reichem Literaturverzeichnis.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Poensgen, F., Die Behandlung schwerer Scharlachfalle
mit Salvarsan bzw. Neosalvarsan. (Beitr. z. Klinik d.
Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 3. 1914. S. 319.)
Nach intravenSsen Salvarsaninjektionen konnte in einer Anzahl
schwerer Scharlachinfektionen eine Besserung festgestellt werden.
In zahlreichen Fallen versagte das Mittel aber vollkommen, oder seine
Wirkung war zweifelhaft. Sch&dliche Folgen warden nie beobachtet.
Die meist durch Streptokokken hervorgerufenen Komplikationen
warden durch das Salvarsan weder beeinfluBt noch verhiitet. Als
Spezifikum gegen Schariach kann das Salvarsan demnach nicht
angesehen werden. W. Gaehtgens (Hamburg).
Woods, Charles S., Immunity in measles. (Journ. of the Americ.
med. Ass. VoL 63. 1914. p. 842.)
Eine Frau, die im 8. Monate schwanger war, machte Masem durch.
3 Wochen sp&ter wurde das Kind geboren. Dieses Kind wurde durch die
Krankheit der Mutter nicht immun, denn im Alter von 7 Jahren erkrankte
es schwer an Masem. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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208
BOteln. — Kenchhasten.
Hess, A. F., German measles (Rubella), an experimental
study. (Arch, of internal Med. Vol. 18. 1914. p. 913.)
4 Affen warden mit 3—8 ccm Blut von frischen Rfitelnfallen intra-
peri toneal gespritzt 3 zeigten keinerlei Erscheinungen, bei dem 4. trat
nach 19 Tagen eine pldtzliche, schnell vorttbergehende Temperatursteige-
rung auf, der aber Vert nicht allzuviel Bedeutung beimessen mbchte. In
der verschiedensten Weise angestellte Kulturversuche bei frischen
Rfitelnf&Uen hatten ein negatives Ergebnis. Kurt Meyer (Berlin).
Lange, Victor, Ober den Keuchhusten. Aphoristische Be¬
rn erkungen. (Berl. klin. Wochenschr. 1915. S. 1066.)
Der Keuchhusten ist wahrscheinlich nicht als ein flrtliches Leiden
anzusehen, sondern als eine Allgemeinerkrankung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Jacobsen, Ingeborg und Meyer, Adolph H., Untersuchungen
fiber den Keuchhustenbazillus (Bordet-Gengouschen
Bazillus). (Arch. f. Kinderheilk. Bd. 64. 8.321.)
Es wurde bei 41 Fallen von Keuchhusten der Auswurf mikro-
skopisch und kulturell untersucht; Ffirbung mit Toluidinblau, Kultur
auf Kartoffelglyzerinagar mit gleichen Teilen defibrinierten Pferde-
bluts. Die Kultur gelang in 21 Ffillen, der mikroskopische Nachweis
in 18 Ffillen. Die kulturell positiven Fftlle verteilen sich auf die
einzelnen Krankheitsabschnitte folgendermaSen: unter 6 Ffillen mit
Hasten seit 1—2 Wochen 6 Ffille positiv, unter 14 Ffillen mit Hasten
seit 2—3 Wochen 12 Ffille positiv, unter 12 Ffillen mit Hasten seit
3—4 Wochen 3 Ffille positiv, unter 9 Ffillen mit Hasten seit 4 Wochen
und mehr kein Fall positiv. In demselben Sinne wie die Dauer der
Erkrankung wirken hinzugetretene Komplikationen (Bronchitis, Bron-
chopneumonie).
18 reingezfichtete Stfimme konnten durch Agglutination mit hoch-
wertigen Immunseris (1:1000—1:25000) von Pferd und Kaninchen
identifiziert werden.
Die Komplementbindung wurde mit 25 Seren von Keuchhusten-
patienten Oder Rekonvaleszenten sowie mit 102 Seren von Individuen, die
Keuchhusten nicht gehabt oder lfingst fiberstanden hatten, angestellt.
Antigen eine 48 stfindige Blutagarkultur, 2000 Millionen Keime im Kubik-
zentimeter. Die Mengen waren Antigen 1,0, Serum 0,1,0,05 und 0,02 ccm.
Die Reaktion war bei 23 von den 25 Seren positiv, die Kontrollseren
waren sfimtlich negativ. Ausffihrliche Literatur. H a n n e s (Hamburg).
Friedl&nder, Alfred and Wagner, E. A., Diagnosis of whoop¬
ing-cough by the complement-deviation test. (Journ.
of the Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 1008.)
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Keuchhusten.
209
Bisher wnrde nach den Angaben yon Bordet and Gengon
angenommen, daB der Nachweis des Keuchhustens dnrch den Eom-
plementbindungsversuch mittels eines ans den Kenchhustenbazillen
hergestellten Antigens nnr in vorgeschrittenen Fallen mSglich sei,
nicbt aber in den FrQhfailen. Durch Nachuntersuchnngen konnte
die Znverlassigkeit des Eomplementbindungsverfahrens bei vorge¬
schrittenen Fallen regelmafiig bestatigt werden. Es gelang aber
auch in einer Reihe von Friihfailen vor dem Ansbrnch der eigent-
lichen Eenchhnstenanfaile der Nachweis der Erankheit mit diesem
Verfahren. Der frhhzeitige Nachweis der Erankheit ist besonders
■deswegen von Wert, weil der Erfolg der Vaccinebehandlnng am so
besser ist, je friiher sie znr Anwendang gelangt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Olmstead, Miriam and Luttinger, Paul, Complement fixation
in pertussis. (Arch, of internal Med. VoL 16. 1915. p. 67.)
Das branchbarste Antigen for Eomplementbindungsversuche bei
Eenchhnsten wird erhalten dnrch 18—24stundige Antolyse bei 56°
einer wasserigen Anfschwemmnng 24—48stundiger Enltnren des
Bordet-Gengonschen Bazillns. Um mflglichst viel positive Re-
aktionen zn erzielen, empfiehlt sich die Verwendnng eines poly-
valenten Antigens.
Aktive Sera kSnnen unspezifische Reaktionen geben. Negativer
Ausfall der Reaktion mit aktivem Serum spricht mit grOflerer Wahr-
scheinlichkeit gegen Eeuchhusten als solcher mit inaktivem Serum.
Etwa 40 Proz. der Keuchhustenfalle geben eine positive Reaktion
mit dem inaktiven 8erum. Die meisten positiven Resnltate geben
durch Vaccinebehandlnng geheilte Faile. 10 Proz. der Eeuchhnsten-
fSLlle geben auch mit anderen h&moglobinopbilen Bazillen Eomplement-
bindung. Nnr vSllige Eomplementbindung ist von diagnostischem
Wert. Negative Reaktionen haben wenig Bedentung.
Die Ergebnisse sprechen far die atiologische Bedentung des
Bordet-Gengouschen Bazillus. Eurt Meyer (Berlin).
Hess, Alfred H., The use of a series of vaccines in the
prophylaxis and treatment of an epidemic of per¬
tussis. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 1007.)
Bei einem Ausbruch von Eenchhnsten mit 85 Fallen wnrde dnrch
Behandlnng mit verschiedenen Vaccinen keinerlei Erfolg erzielt, ob-
gleich die Impfstoffe friihzeitig znr Anwendnng kamen und in vielen
Fallen sogar vorbengend gegeben warden. Eine gewisse Schutz-
wirkung schien aber in einer Anzahl von Fallen doch vorhanden zn
sein, und zwar namentlich bei Anwendung einer polyvalenten Vaccine
-aus echten Bordet-Gengouschen Bazillen. Die Eomplement-
Erste Abt. Ref. Bd. 65. No. 9/10. 14
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210
Keuchhugten. — Influenza.
bindung mit einem Antigen aus denselben B&zillen war noch einige
Monate nach Ablauf aller Erankbeitserscheinnngen vorhanden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kraus, Rudolf, Uber eine neue Behandlungsmethode des
Keuchhustens. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1405.)
Vert bebandelte kenchbustenkranke Kinder mit Injektionen dnrch
Atber sterilisierten Keuchhastensputums, mSglichst aus dem ersten
konvulsiven Stadium. Jeden dritten Oder vierten Tag wurden 1—2 ccm
gegeben. Fast ausnabmslos trat schon nach der zweiten Injektion eine
Besserung ein. Die Zahl der Krampfanf&lle nahm wesentlich ab.
Sie anderten sicb und nahmen einen mehr katarrhalischen Charakter
an. Das Erbrechen verschwand. Versuche, das Prinzip der Behan d-
lung, die Benutzung der Krankheitsprodukte des Organismus, auf
andere Krankheiten, namentlich Masem und Scharlach zu flbertragen,
sind im Gauge. Vielleicht wiirde sicb auch die Behandlung des
Flecktyphus mit in gleicher Weise hergestellten Organ extrakten
empfehlen. Kurt Meyer (Berlin).
Wollstein, Martha, An immunological study of Bacillus
influenzae. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1915. p.445.)
Influenzabazillen unterscheiden sich je nach ihrer Herkunft durch
ihre Pathogenit&t fiir Kaninchen. W&hrend aus dem Respirations-
traktus gezuchtete St&mme wenig Oder gar nicht virulent sind,
wirken aus Meningitis- und Sepsisf&llen isolierte St&mme, in Mengen
von einer Agarkultur etwa 1000 g schweren Kaninchen intravends
injiziert, in 18—30 Stunden tOdlich.
Auch morphologisch sind Unterschiede vorbanden. Die Bronchitis-
st&mme werden von sehr kurzen, plumpen St&bchen gebildet, w&hrend
die Meningitisst&mme ziemlich lange St&bchen, die zu Fadenbildung
neigen, darstellen. In alten Kulturen verwischen sich diese Unter¬
schiede.
Serologisch ist eine Differenzierung schwerer durchfuhrbar. Die
avirulenten Stamme wirken nur wenig antigen und rufen schwache
AntikSrperbildung hervor. Die Agglutinine sind fiir beide Typen
identisch. Dasselbe gilt fiir die Opsonine. Innerhalb der Blutbahn
werden eutsprechend den Befunden von Bull nur die avirulenten
St&mme agglutiniert. 1m Komplementbindungsversuch reagieren die
mit den beiden Typen hergestellten Sera mit dem homologen Typus
etwas st&rker als mit dem heterologen.
Die mit avirulenten St&mmen gespritzten Kaninchen zeigen
keinen Schutz gegen die nachfolgende Injektion eines virulentea
Stammes. Kurt Meyer (Berlin).
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Poliomyelitis.
211
Kling, Carl A., Das Auftreten der Kinderlahmung unter
der erwachsenen Bevblkerung in Stockholm nnd G8te-
horg in den Jahren 1911 und 1912. (Zeitschr. f. Immunitats-
forsch. Orig. Bd. 24. 1915. S. 123.)
In den Jahren 1911 nnd 1912 erkrankten in den St&dten Stock¬
holm nnd GSteborg insgesamt 57 erwachsene lndividnen. Von diesen
waren 24 eingeborene Stadtbewohner, 83 auf dem Lande aufgewachsen
nnd erst sp&ter in die Stadte hbergesiedelt Unter Beriicksichtignng
der Beyblkerungszusammensetzung betmg die Morbiditat bei den
eingeborenen Stadtbewohnern 25 pro 100000, bei den zngezogenen
55 pro 100000. Bei jenen verlief die Erkranknng meist gntartig,
bei diesen bbsartig.
Es scheinen also die erwachsenen eingeborenen Stadtbewohner
eine grOfiere Besistenz gegen die Kinderlahmung zn besitzen als die
zngezogenen Landbewohner. Dieser refraktare Znstand der einge¬
borenen Stadtbeydlkerung ist wahrscheinlich als eine Immunitat anf-
znfassen, erworben dnrch eine yoransgegangene, meistens wahrend
der Kinderjahre dnrchgemachte, leichte, nicht diagnostizierte Infek-
tion, die ihrerseits dnrch die reichen Mdglichkeiten eines Kontakts
mit Infektionstragern, wie sie in den grBBeren Stadten vorliegen,
begunstigt gewesen ist. Knrt Meyer (Berlin).
Mflller, Eduard, Die epidemische Kinderlahmung, ihre
Drsachen, ihre Verbreitnngsweise nnd ihre Bekamp-
fnng. (Zeitschr. f. arztl. Forth. 1914. S. 201.)
Der erfahrenste Kenner der Kinderlahmung gibt hier eine aus-
gezeichnete Ubersichtsdarstellung fiber das gesamte Bild der Kinder¬
lahmung. Die Krankheit zeigt in Enropa nnd anch in Deutschland
in jungster Zeit eine standige Znnahme, gegen die man sich nicht
yerschliehen soil; sie erscheint mehr nnd mehr als bedrohliche Volks-
senche. Die Wesensgleichheit der sporadischen nnd der epidemischen
Kinderlahmung scheint dnrch zahlreiche Beweise sicher festgestellt,
namentlich dnrch Tieryersnche und dnrch den AntikSrpernachweis
im Blntsernm. Wenn man antik5rperhaltiges Serum dem Virus zu-
setzt, so erkranken Affen nicht, wenn man sie mit dem Gemisch
impft, im Gegensatz zn den Vergleichstieren. Das gehanfte Auftreten
der Krankheit hat nun anch die Forschnng machtig angeregt, die
schon wesentliche Ergebnisse gefSrdert hat Die Ubertragbarkeit
der Krankheit auf Affen gestattete den Nachweis, daB wir den Er-
» reger der Kinderlahmung in einem filtrierbaren Virus sehen mfissen.
Das Virus dringt wahrscheinlich dnrch die oberen Lnftwege nnd
yielleicht anch den Darm in den K5rper ein; yon hier wird das
anstecknngsfahige Vims anch ausgeschieden. Answnrf nnd Stnhl
mfissen als wichtige Anstecknngsqnellen angesehen nnd behandelt
14*
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212
Poliomyelitis. — Genickstarre.
werden. Wenn die Ausbreitungswege auch noch nicht sicher fest-
gestellt sind, so ist man doch berechtigt, die Kinderl&hmung als eine
ansteckende, von Mensch zu Mensch Ubertragbare Krankheit anzu-
sehen. Besondere Beachtung verdienen auch die sog. Virustrftger,
Menschen, die iiberhaupt keine schwereren oder auff&lligen Krank-
heitserscheinungen gehabt haben, aber als Ansteckungsquelle be*
Bonders gef&hrlich sind. Ob den Haustieren bei der Krankheit
irgendeine Bedeutung zukommt, bedarf noch der Erforschung. Fur
die Bek&mpfung der Krankheit ist von grofier Wichtigkeit die strenge
Durchffihrnng der Meldepflicht, gestiitzt auf vorhergehende Belehrung
der Arzte in den bedrohten Gegenden. Anf Grand dieser Meldungen
sind dann Absperrungs* nnd Desinfektionsmafiregeln zn treffen. Wenn
die Krankheit einmal im Lande ist, mull man anf grflfiere plotzliche
Senchenausbrfiche gefafit sein. Vielleicht gelingt es einmal, eine
wirksame Schntzimpfnng zn linden, die in solchen Fallen uns dann
wertvolle Dienste wird leisten k&nnen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pierson, B. H., Epidemic poliomyelitis and distemper of
dogs. (Joura. of the Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 678.)
Es wird auf Grand von Krankenbeobachtungen anf mogliche
Beziehnngen zwischen Hnndestanpe und Kinderl&hmung hingewiesen.
Beide Krankheiten traten gleichzeitig in einem Fischerdorf in Alaska
auf. Bakteriologische Untersnchnngen wnrden nicht gemacht.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lovett, B. W., The treatment of infantile paralysis, based
on an study of the Vermont epidemic of 1914. (Joura. of
the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 2118.)
Bericht fiber die Behandlnng von 293 Fallen von Lahmnng bei
einem Ausbrach von Kinderlahmung. Ffir die Behandlnng kommen
hanptsfichlich in Frage Elektrizitat, Massage und Ubungen. Besonders
wird vor Uberanstrengung der Muskeln gewarnt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Jochmann, Ubertragbare Genickstarre als Kriegssenche.
(Zeitschr. f. arztl. Forth. 1914. 8. 759.)
Eingehende Beschreibnng des Krankheitsbildes nnd des Nach-
weises. Ffir die Behandlnng kommt vor allem die Serumbehandlung
in Frage. Dabei kommt es anf mdglichst frfihzeitige Anwendnng an,
sobald einmal die Krankheit sicher nachgewiesen ist. Bei der Aus-
breitnng der Krankheit sind die Meningokokkentr&ger besonders zn
berficksichtigen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Geuickstarre.
213
Ghon, A. und Roman, B., Zur Klinik, Genese und Atiologie
der eitrigen Meningitis im Eriege. (Med. Klinik. 1916.
S. 1093.)
Genickstarre, dnrch den Weichselbaumschen Meningokokkus
hervorgerufen, ist w&hrend dieses Krieges haufig beobachtet worden.
Anffallend zahlreich traten dabei Falle mit ansgesprochenem, oft
sehr ausgebreiteten Exanthem auf, das namentlich zn Yerwechslungen
mit Fleckfieber AnlaB gegeben hat. Dieses Exanthem hat maculose
oder papulose Form, wird sp&ter h&morrhagisch. Die Flecken konnen
zu handtellergrofien Fl&chen zusammenflieBen. Mikroskopisch findet
man Uberfullung der kleineren HantgefS.Be and Blntnngen aus ihnen,
wahrscheinlich infolge der Giftwirknng der Meningokokken. Dieses
Exanthem tritt oft anf, wenn die meningitischen Erscheinungen noch
nicht dentlich sind. Die Gefahr der Verwechslung mit Flecktyphus
ist grofi, znmal die Flecken anch anf den Handtellern und FnBsohlen
ihren Sitz haben kdnnen, wie beim Flecktyphus.
Bei den im Anschlufi an SchuBverletzungen vorkommenden eitrigen
Hirnhautentzundungen flel auf, dafi die Hirnhautentzhndung, unab-
hangig von dem Sitz der Verletzung, besonders hSufig von der Hirn-
grundflache ihren Ausgang nahm. Bei diesen eitrigen Hirnhautent¬
zundungen fanden sich vorherrschend Infektionen mit zwei oder mehr
verschiedenen Eitererregern. Meistens war Streptococcus pyogenes
beteiligt. Aufierdem fanden sich Staphylokokken, ferner Proteus,
Gasbrandbazillen. Die durch Proteus hervorgerufenen Entziindungen
zeichneten sich aus dnrch ein miBfarbenes, fast schwSrzliches, fibel-
riechendes Exsndat. Einmal wurde auch ein anaerober Bazillns als
alleiniger Erreger gefnnden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Gruber, Georg B., Zur Lehre von VVesen, Yerbreitung und
BekSmpfung der Meningomeningitis. (Zeitschr. f. Hyg.
u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1915. S. 219.)
Yerf. steht auf dem Standpunkte, daB die MeningokokkentrSger
genau so anznsehen sind wie die PneumokokkentrSger. Nur ein
Unterschied ist dnrchgreifend: WShrend der Pneumokokkus haupt-
sSchlich die Lunge befSUt und von hier aus auf dem Blutwege hSufig
HirnhSute und Gehirn angreift, hat der Meningokokkus anscheinend
eine Yorliebe fdr Hirn- und Ruckenmarkshfiute und Zentralnerven-
system. Die Meningitis scheint nur eine Phase einer allgemeinen,
dnrch das Bint vermittelten Infektion mit Meningokokken zu sein.
Yerf. glaubt, daB der toxischen Wirkung bei der Meningokokken-
erkranknng zn wenig Anfmerksamkeit gewidmet wird. — Um einer
Yerbreitung des Meningokokkus, welcher ein obligater Parasit des
Rachenschleims vieler Menschen ist, zu verhiiten, empfiehlt Verf.:
1. Man vermeide zn enge Belegung von UnterkunftsrSumen, um das
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214
Qenickstarre.
sich Anhusten der Bewohner einzuschranken. Massen in milit&rischen
Massenquartieren Menschen eng znsammenliegen, so lagere man den
Kopf abwechselnd nach dem oberen nnd unteren Bettende, d. h. No. 1,
3, 5 usw. nach dem Kopf-, No. 2, 4 nsw. nach dem Fufiende zu. An-
zustreben ist gate Liiftung, vernfinftige Heizung, Reinhaltang der
Baume bei Verbot trockenen Kehrens. 2. Gute persdnliche Hygiene
der Insassen nnd Pflege der Haut, der H&nde, des Mnndes, der Z&hne,
Wechsel der Taschentiicher, Schonung der Stimme, Einschr&nkung
von Tabak and Alkohol.
Fur das Heranssnchen von Meningokokkentragern aus der Um-
gebung sporadischer Meningitiker kann sich Verf. nicht begeistern.
Zum Schlusse kftmpft Verf. gegen die Namengebnng: „iibertragbare
Genickstarre“. Er wiinscht an Stelle dieser Bezeichnnng den Aus-
drack: Meningitis meningococcica Oder Hirnhantentzhndnng durch
Meningokokken. Schill (Dresden).
Silbergleit nnd v. Angerer, Klinische nnd bakteriologische
Beobachtnngen bei Meningitis epidemica (Misch-
infektion bei Meningitis epidemica). (Deutsche med.
Wochenschr. 1916. S. 7.)
Eingehende klinische Schildernng von 7 Fallen von Meningitis
epidemica, von denen 6 zeitlich nnd raumlich zusammengehoren. Das
gemeinsame dieser Faile war das Anftreten eines ausgedehnten
petechialen Exanthems, das als Zeichen einer Sepsis angesprochen
werden darf. Die Starke des Exanthems ging mit der Schwere der
Krankheit parallel. Samtliche Faile verliefen tddlich trotz sofort
angewandter Heilserumtherapie.
In 4 Fallen wnrde eine eingehende bakteriologische Untersuchung
vorgenommen. In 2 Fallen wnrde im Lumbalpunktat neben Meningo¬
kokken Staphylococcus aureus nachgewiesen, in den beiden anderen
Fallen Streptokokken, einmal in Verbindung mit grampositiven Diplo-
kokken. Bei der Untersuchung des Blutes warden jedesmal die an-
gegebenen Eitererreger aufgefunden, wahrend der Nachweis der
Meningokokken im Blute nicht gelang. Es laBt sich nicht ent-
scheiden, ob die Infektion mit Meningokokken Oder die mit den
anderen Krankheitserregern die primare war; jedenfalls hat die
Mischinfektion zu dem tSdlichen Ausgang der primaren Infektion
beigetragen. Uber das Entstehen des Exanthems kann nichts Be-
stimmtes ausgesagt werden, da die Petechien bakteriologisch nicht
untersucht warden. Langer (Charlottenburg).
Bittorf, A., Tiber septische Meningokokkeninfektion.
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. S. 1085.)
Die septische Meningokokkeninfektion, die Verf. in 4 Fallen
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Qenickstarre.
215
beobachtete, zeigt einen typischen Verlauf. Wkhrend Oder nach einer
Angina tritt nnter Schuttelfrost oder hohem Fieber ein septischer
Znstand mit schweren Allgemeinerscheinnngen anf. Am ersten nnd
zweiten Tage erscheint ein recht charakteristisches Exanthem, das
ganz den septisch-embolischen Exanthemen gleicht: kleine dunkel-
blaurote, yon einem hyperamisch-h&morrhagischen Hof nmgebene Herde,
die entweder abblassen Oder sich im Zentrum eitrig nmbilden und sogar
in Blasen um wand ein kdnnen. Stets tritt Herpes labialis anf. Ofters
beginnt das Erankheitsbild mit Gelenkschmerzen nnd -schwellungen.
In 3 Fallen wurde schon in den ersten Tagen Milztnmor festgestellt.
Nacb 2—8 Tagen tritt zu dem allgemeinen septischen Krank-
heitsbild eine Meningitis. 1m Lnmbalpnnktat flnden sich zunachst
keine Oder sp&rliche, spater reichliche Meningokokken.
In einem Falle ergab auch die bakteriologische Blutnntersuchung
Meningokokken.
Der Verlauf war in 3 Fallen giinstig. Nnr in einem Falle er-
folgte der Tod durch plotzliche Lahmnng des Atemzentrums.
Nach Ansicht des Verf. sprechen das typische Exanthem, die
mnltiplen Gelenkschwellungen, sonstige metastatische Erscheinungen,
Milztnmor sowie das sonstige septische Erankheitsbild daffir, daft es
sich nm eine septische Allgemeininfektion handelt. Im Gegensatz
zu Gruber faflt er das Exanthem nicht als toxisches, sondern
embolisch-infektidses anf. Eurt Meyer (Berlin).
Svestka, Vladislav, Meningokokkensepsis. (Wien. klin. Wo-
chenschr. 1915. S. 1319.)
Beobachtnng eines Falles, der sich durch besonders protrahierten
Verlauf (61 Tage) anszeichnete. Ans dem Blnte warden Meningo¬
kokken erst post mortem geziichtet. Eurt Meyer (Berlin).
Bray, H. A., Chronic meningococcus septicemia associa¬
ted with pulmonary tuberculosis. (Arch, of internal Med.
VoL 16. 1915. p. 487.)
Beschreibung eines Falles von Sepsis, der sich 5 Monate Jang
hinzog und schliefilich in Heilung ausging. Er zeigte typische sep¬
tische Temperaturen, ein ausgedehntes Exanthem und zeitweise Herz-
gerausche. Aus dem Blute wurden 15 mal Meningokokken gezuchtet.
Die Behandlung mit intravenosen Injektionen von Flexnerschem
Meningokokken serum, 260 ccm innerhalb von 12 Tagen, hatte keineu
sichtbaren Erfolg. Der Fall war mit Lungentuberkulose kompliziert.
Eurt Meyer (Berlin).
Kokliseh, Bakteriologische Befunde bei einem Fall yon
Meningosepsis. Gibt es eine Mutation bei Meningo-
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216
Genickstarre.
kokken? (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1915.
8. 404.)
Den Ausgangspnnkt der Arbeit bildet ein Fall yon Meningo-
kokkensepsis, welcher zunkchst den Eindrnck eines Flecktyphns, der
sich aber dann ausschlieBen lieB, erweckte. Der Fall stellte klinisch
eine Meningitis nnd eine Sepsis dar; es fanden sich bei bakterio-
logischer Untersuchung Meningo- nnd Streptokokken. Verf. erortert
die Frage, ob zwei Krankheiten nnd zwei Infektionen oder nnr eine
Krankheit nnd eine Infektion anznnehmen ist. Nach dem bakterio-
logischen Untersuchungsresultat neigt Verf. dazu, nnr e i n e Infektion
anznnehmen. Er erachtet den Patienten mit einem mntierenden Stamm
(wie solche dnrch Tierversuche von Baerthlein nachgewiesen
warden) infiziert; Verf. vermochte zwei Matanten bei dem Patienten
nachznweisen, von denen er die eine fiir allgemein pathogen, die
andere fur organspezifisch erklart. Die an sein Untersuchungsergebnis
geknupften Erwfignngen nnd Betrachtnngen gestatten eine kurze
Wiedergabe nicht. Schill (Dresden).
Fr&nkel, Ernst, Uber den Nachweis von Meningokokken
in der Lnm balfliissigkeit. (Deutsche med. Wochenschr. 1915.
S. 1060.)
Verf hatte bei der Meningokokkenknltur auf festen Nahrboden
wie Ascites- nnd Sernmagar hSufig negative Resnltate. Er ist da-
her zu einem Verfahren iibergegangen, bei dem eine iiberraschende
Anreicherung der Meningokokken erzielt wird.
Er mischt einige Enbikzentimeter Ascitesbonillon mit einigen
Knbikzentimetern Lnmbalflussigkeit, nnd zwar mit mOglichst viel
Sediment. Nach 12—24 Stunden Aufenthalt bei 37° wird mit einer
Pipette etwas vom Bodensatz entnommen nnd mit Methylenblau nnd
nach Gram gefarbt. Die Zellformen sind dann noch sehr gut er-
halten, nnd man findet innerhalb nnd aufierhalb der Zellen massen-
haft Meningokokken anch in Fallen, wo man sie mit anderen Methoden
nnr auflerordentlich sparlich nachweisen kann.
Kurt Meyer (Berlin).
Ghon, A., tlber die Einsendnng von Untersucbungs-
material znr Diagnose der Meningitis Weichselbanm.
(Prager med. Wochenschr. Jg. 40. 1915. S. 187.)
In aknten Fallen soil Liquor cerebrospinalis znr Untersuchung
eingeschickt werden. Ist die Ausfuhrung der Lumbalpnnktion ans
auBeren Grttnden unmoglich, so soli in aknten Fallen Blut znr Ein¬
sendnng gelangen: znm Versuche der Knltiviernng des Meningokokkus
ans dem Blnte nnd znm Agglntinationsversnche. In den snbakuten
nnd chronischen Fallen von Meningitis W. wird es immer angezeigt
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Genickstarre.
217
sein, neben dem Liquor cerebrospinalis auch Blut zum Agglutinations-
versucbe einzuseuden. — Die Einsendung von Nasen-Rachensekret zur
Diagnose einer Meningitis W. ist wertlos und kommt nor fur die
Ermittlnng der Kokkentrfiger in Betracbt. A. Ghon (Frag).
Salus, G., Die Hamoly sinreaktion (Weil-Kafkasche Re-
aktion) der Cerebrospinalfliissigkeit bei Meningitis.
(Wien. klin. Wochenscbr. 1915. S. 1193.)
Verf. legt dem Nachweis yon Hammelbluthamolysinen in der
Spinalfliissigkeit — Weil-Kafkasche Reaktion — grofien Wert fur
die Meningitisdiagnose bei. Bei 15 Fallen von Meningitis verschie-
dener Atiologie fiel die Reaktion positiv aus, unter 35 Fallen von
Meningitis tuberculosa 33mal, wahrend 34 Nichtmeningitisfaile sfimt-
lich negativ reagierten. Fur den Nachweis der „Permeabilitat der
Meningen“ ist die Hfimolysinreaktion anderen Methoden wie der
Eiweifibestimmung und der Zellzahlung Uberlegen, da Eiweifi und
Zellen nur zum Teil aus dem Blute stammen, vielmehr meist lokal
entstehen. Kurt Meyer (Berlin).
Mangelsdorf, E., Beitrag zur Frage der ubertragbaren
Genickstarre. (Deutsche milit&rarztl. Zeitschr. 1915. S. 385.)
Es wird fiber die Mafiregeln zur Verhfitung und Bekampfung
der Genickstarre in der Festung Graudenz berichtet. Namentlich
gegen die Keimtrfiger warden eingreifende Mafinahmen durchgeffihrt,
wie sie sonst auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen in Deutsch¬
land noch nicht moglich sind, da keine Anzeigepflicht fur genick-
starreverd&chtige Erkrankungen besteht, so dad firztliche Mafinahmen
oft durch wirtschaftliche Grfinde gehemmt werden. In der Festung
mufiten aber alle anderen Rficksichten zurficktreten. Als einige
Krankheitsffille vorgekommen waren, warden samtliche Angehorige
der in Frage kommenden Truppenteile auf gesunde Keimtrager durch-
untersucht. Es wurden in der Tat eine ganze Reihe von verdfich-
tigen Fallen ermittelt. Diese Falle wurden abgesondert und be-
handelt. Die durchschnittliche Behandlungsdauer betrug 20 Tage.
Bei den Erkrankungsffillen wurden besondere Vorsichtsmafiregeln
befohlen, um die Weiterverbreitung zu verhindern. Nach derUnter-
suchung auf Keimtrager kamen neue Erkrankungen nicht mehr vor.
Gerade ffir militarische Zwecke scheint also der Ermittlnng von
Meningokokkentrfigern die grfifite Bedeutung znzukommen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Aaser, P., Uber Meningokokkenserum. (Beitr. z. Klinik d.
Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 2. 1914. S. 247.)
Wahrend einer Epidemic in Kristiania hatte Verf. Gelegenheit,
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218
Geniekstarre.
eine grSfiere Anzahl von Meningitiskranken mit Meningokokkenserum
zn behandeln. Verwandt warden aufier einem selbsthergestellten
norwegischen Serum bei 42 Patienten noch in 36 Fallen Seram von
Merck (Darmstadt) and in 52 Fallen Rappels Seram (HSchster
Farbwerke, Hbchst a. M.). Das Serum wurde immer intraspinal ver-
abreicht, and zwar in mbglichst grofien Dosen (25—60 ccm). Die
mit norwegischem Seram behandelten Kranken wiesen eine Mortalitat
von 38 Proz. auf, die mit Mercks Serum Behandelten dagegen eine
solche von 60 Proz. and die mit Rappels Serum behandelten Patienten
sogar eine von 76,9 Proz. Die Ursache fur die weniger gunstigen,
mit dem deutschen Sernm erzielten Resultate liegt fflr das Mercksche
Seram vielleicht in dem Umstande, dafi es nor in kleineren Dosen
in Anwendung gebracbt werden konnte. Das Versagen des Ruppel-
schen, in hohen Dosen benutzten Serums erkiart sich dagegen viel¬
leicht dadarch, dafi das Serum zu alt gewesen war Oder der zn seiner
Herstellang verwandte Meningokokkenstamm verscbieden von dem-
jenigen war, der die Epidemic in Kristiania hervorgerufen hatte.
Vielleicht war aber auch die R u p p e 1 sche Kaltur durch die kiinstlich
gesteigerte Virulenz so verandert worden, dafi sie nicht die Anti-
stoffe zu erzeugen vermochte, die die gew&hnlich vorkommenden
Meningokokken unsch&dlich machen k5nnen. Die Wirkung eines
gnten, frischen Meningokokkenserums bei Cerebrospinalmeningitis ist
eine anfierordentliche and kann derjenigen des Diphtherieserams
nahegestellt werden. W. Gaehtgens (flambnrg).
Brach, C. and Frohlich, Jos., tiber die Serotherapie der epi-
demischen Geniekstarre. (Wien. klin.Wochenschr. 1916.8.529.)
Verff. behandelten 10 F&lle von epidemischer Geniekstarre mit
intralnmbalen Injektionen von Meningokokkenserum in Dosen von
20 ccm, die alle 2 bis 3 Tage gegeben warden.
8 F&lle warden geheilt. 1 Fall, der erst am 10. Tage in sehr
schwerem Zustande eingeliefert wurde, kam ad exitum. Bei einem
zweiten Falle haben 7 Injektionen bisher keine Besserung erzielt.
Kurt Meyer (Berlin).
Kur&k, Marie, Die Behandlung der Meningitis cerebro-
spinalis mit grofien Serummengen. (Med. Elinik. 1915.
S. 1054.)
Verf. hat gate Erfolge von der Anwendung sehr grofier Dosen
von Meningokokkenserum gesehen. In den Jahren 1902—1916 warden
von 32 nicht mit Seram behandelten F&llen nur 10 = 31 Proz. and
von 43 injizierten Fallen 24 = 56 Proz. geheilt. Von den geheilten
F&llen behielt aber ein grofier Teil Residuen in Gestalt von Sinnes-
oder Intelligenzstorungen zurfick.
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Genickstarre. — Desinfektion.
219
Bei der diesjahrigen 20 Falle amfassenden Epidemie warden von
7 mit kleinen Serumdosen (40—80 ccm) behandelten Fallen 3, von 7
mit mittleren Serummengen (bis 140 ccm) 5 geheilt, 6 Faile, die
aufier mit intralambalen aoch mit intramuskuiaren Injektionen bis
zn einer Gesamtmenge von 300 ccm behandelt warden, warden samt-
lich ohne Residaen geheilt, obwohl es sich am schwere Falle handelte.
Besonderer Wert warde aach aaf moglichst fruhzeitige Injektion
gelegt, so dafi das Ergebnis der bakteriologischen Untersachang
nicht erst abgewartet warde, die iibrigens in alien Fallen die kli-
niscbe Diagnose bestatigte. Nachteilige Folgen der grofien Serum¬
dosen warden, abgesehen von einem ziemlich intensiven, in alien
Fallen auftretenden Serumexanthem, nicht beobachtet.
Kart Meyer (Berlin).
Stefanowicz, Leon, Beitrag zur Behandlung der Genick¬
starre. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 1616.)
Bei einem Falle von Genickstarre, bei dem intralumbale Serum-
injektionen nur vorubergehend Besserong gebracht hatten, and der
bereits ins hydrocephalische Stadium Qbergegangen war, injizierte
Verf. subkutan 20 ccm des eigenen Liquors der Patientin, nachdem
er 3 Stunden lang zur AbtStung der Meningokokken dem Sonnenlicht
ausgesetzt war. Es trat bald Besserung and in 3 Wochen vOllige
Heilang ein. Kart Meyer (Berlin).
Wolff, Georg, DerVersuch einer neaen Meningitisbehand-
lung mit Silberpraparaten. (Deutsche med. Wochenschr.
1915. S. 1487.)
1m Hinblick aaf die Tatsache, dafi es sich bei der epidemischen
Meningitis im wesentlichen am eine lokale Erkrankung handelt, and
angesichts der nahen biologischen Verwandtschaft der Meningokokken
mit den Gonokokken, denen gegenuber die Behandlung mit Silber-
pr¶ten sehr g&nstige Erfolge aufweist, machte Verf. den Ver-
such einer lokalen Silbertherapie bei Meningitis.
Er injizierte wiederholt intralumbal 10 ccm einer L6sung 0,2
Oder 0,25:100. Urn Schmerzhaftigkeit zu vermeiden, warden 10 Mi-
naten vorher nach Ablassen der Spinalfl&ssigkeit 5 ccm einer V* proz.
NovocainlOsung intralumbal eingespritzt.
5 Falle warden anter dieser Behandlung geheilt. 3 andere Falle
starben, doch handelte es sich bei diesen am verschleppte, erst
14 Tage nach Ausbruch der Krankheit in Behandlung gekommene
Falle. Kurt Meyer (Berlin).
Ebert, F. A., Sterilisation and Desinfektion. (Stadte-Ztg.
1915. S. 494.)
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220
Desinfektion.
C%ttized
Ein Beitrag zur modemen Seuchenbek&mpfung im Kriege.
Wolf (Witzenhausen).
GraBberger, Der gegenwfirtige Stand der Desinfektion
im Bahmen der Seuchenbekampfung. (Zeitscbr. d. osterr.
Ing.- u. Arch.-Ver. 1914. No. 44.)
Knrze Ubersicht. Wedemann (Berlin-Licbterfelde).
Wolf, Die Improyisationen von Dampf-Desinfektions-
apparaten. Eine Zusammenstellung der angegebenen
Methoden. 31 S. Dresden (Deutscher Verlag f. Volkswohlfahrt)
1916. Pr. 0,50 M.
Zusammenstellung von Literaturauszfigen fiber verschiedene
wahrend des Krieges angegebene Behelfsverfahren.
Gildemeister (Posen).
Tilley, F. W., A bacteriological study of methods for the
desinfection of hides infected with anthrax spores.
(Journ. of agricult. Research. Vol. 4. 1915. p. 65.)
Verf. stellte Versuche fiber die Wirksamkeit des Seymour-
Jonesschen und des Schattenfrohschen Verfahrens zur Sterili-
sierung milzbrandintizierter Tierhaute an. Da ihm natfirlich infiziertes
Material nicht zur Verfugung stand, so arbeitete er mit Hantstficken,
die mit Blut, in dem Milzbrandsporen verrieben waren, beschmiert
waren.
Die ursprfinglich von Seymour-Jones angegebene Mischung
(Sublimat 1:5000 +1 Proz. Ameisensfiure), totete innerhalb 24 Stunden
Milzbrandsporen nicht ab. Eine Losung vom Sublimatgehalt 1:2500
erwies sich anscheinend als wirksam. Wurden die Hautstficke jedoch
innerhalb 3—4 Tagen nach der Desinfektion zur Neutralisation des
Sublimats mit Natriumsulfid behandelt, so zeigte sich, daB sie noch
virulente Sporen enthielten. Erst wenn man eine Woche bis zur
Einwirkung des Natriumsulfids verstreichen liefi, trat vollige Abtotung
ein. Das Verfahren wire also nur anwendbar, wenn die behandelten
Haute nicht vor einer Woche mit Natriumsulfid in Berfihrung kommen.
Mit der Schattenfrohschen Methode, 48stundige Einwirkung
einer 10 proz. Kochsalzlosung -f- 2 proz. Salzsaure, wurde stets
vfillige AbtCtung der Milzbrandsporen erzielt. Wenn sie auch nach
den Angaben von SevCik bei dicken Hauten weniger gute Resul-
tate geben soli, so stellt sie doch gegenwfirtig die brauchbarste
Methode dar.
Die Gerbfahigkeit der Haute leidet bei beiden Methoden nicht
nennenswert. Kurt Meyer (Berlin).
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Desinfektion.
221
Haller, Die Abtotung von Milzbrandsporen an Hauten
nndFellen durch Natronlange. (Arb. a. d. Kaiserl. Gesund-
heitsamte. Bd. 60. 1915. S. 96.)
Bei den Versuchen des Verf. gelang es, durch V 2 - und lproz.
Natronlange Milzbrandsporen in Rinderhfiuten nnd Schaf- und Ziegen-
fellen bei einer Temperatur von 15—20° C abzutoten. Die keimtfitende
Wirkung der Lange wird durch einen Zusatz yon 5—10 Proz. Koch-
salz nocb gesteigert. Die Sporen warden dnrch */* proz. Natronlange
mit einem Znsatz yon 5—10 Proz. Kochsalz bei 72stfindiger Ein-
wirkung in fast alien nntersnchten Rinderhaut- nnd Schaffellstficken
abgetotet gefnnden. Ahnlich wie bei der Pickelnng fanden sich anch
bei dei Behandlnng mit Natronlange Sporen in yereinzelten flant-
stficken selbst nach lfingerer Einwirknng der Lange nicht abgetotet.
Es handelt sich dabei um Ausnahmebefnnde, mit denen fast immer
bei der praktischen Desinfektion zn rechnen ist. Die Behandlnng
der HSute nnd Felle mit Natronlange h&tte vor der Pickelnng den
Vorzug, dafi sich dabei Einweichen, Aschernng nnd Desinfektion in
einem Prozesse vornehmen liefien.
Ob etwa durch die Behandlnng mit Natronlange yon dem an-
gebenen Gehalt die Verwendbarkeit der Haute nnd Felle zn ein-
zelnen Lederarten beeintrachtigt wird, konnte im Laboratoriumsver-
suche nicht festgestellt, mnfi vielmehr noch dnrch Versuche in der
Praxis geprtift werden.
Fur die Bindnng der Natronlange dnrch die Hantbestandteile
lassen sich nicht wie bei der Salzs&ure bestimmte Beziehnngen auf-
stellen. Die bakteriologischen Versuche zeigen, dafi mindestens das
lOfache des Fellgewichtes an Lange anznwenden ist.
In mehreren Versnchsreihen wnrde neben dem Ausstreichen
der zur Emulsion zerriebenen Hantstiickchen auf Agarplatten die
sog. Olst&bchenmethode angewendet, die yon C o n r a d i znr Isolierung
der Diphtheriebazillen ans Rachenansstrich empfohlen worden ist.
Eine unbedingte tTberlegenheit bezuglich des sicheren Nachweises
der Milzbrandkeime ergab sich bei dieser Methode gegenfiber den
bisher angewendeten nnmittelbaren Ansstrichen der Emulsion nicht.
Ein unyerkennbarer Vorzng der Petrol&therausschiittelung ist aber,
dafi mehrere die Agarplatten schnell fiberwuchernde Bakterienarten
dabei ansgeschaltet werden, dafi man daher mit einer kleineren Zahl
yon Platten anskommen kann nnd Erkennung nnd Nachweis der
Milzbrandkolonien einfacher nnd beqnemer sind. Hetsch (Berlin).
Lichtenstein, St., Neneres auf dem Gebiete der Wasser-
reinigung nnd Wasseryersorgung. (Med. Klinik. 1915.
S. 922.)
Sammelreferat, das besonders die neneren Arbeiten fiber Her-
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222
Desinlektion.
stellnng eines einwandfreien Trinkwassers berdcksichtigt, anch nach
den Erfahrnngen im Felde. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kifikalt, Karl, Untersnchungen iiber Trinkwasserfiltra-
tion. I. Znr Theorie der langsamen Sandfiltration.
(Zeitschr. f. Hyg. n. Infektionskrankh. Bd. 80. 1915. S. 57.)
Die Art nnd Weise der Wirknng der langsamen Sandfiltration
ist noch nicht v811ig gekJSrt. Meist nimmt man an, dafi die Bakte-
rien stecken bleiben, nnd zwar zwiscben den Poren des iiber dem
Sande abgelagerten feinen Hfiutchens. Dagegen bemerkte GOtze,
dafi ein Filterhantchen erst nach Ablassen des Wassers entsteht,
dafi aber, so lange das Wasser auf dem Sande steht, die Masse,
welche dasselbe beim Ablassen bildet, als fein verteilter Scblamm
fiber dem Sande schwebt. Reinsch fand, dafi die Reinignng in den
obersten Schichten, also nnmittelbar unter dem angeblichen Hfiut-
chen, mancbmal nnr 81 Proz. betrfigt, die fibrigen Bakterien aber
bis anf 0,1 Proz. in den tiefsten Sandschichten beseitigt werden.
Damit stimmt die Erfahrnng, dafi Sandfilter schon bald nach Ab-
ziehen der obersten Sandschicht, and zwar weit schneller als nen
anfgebante, gnt arbeiten. Vom Verf. angeffihrte Versache zeigen,
dafi im Filtersand nnd darfiber reiches Leben, wie anf einem See-
boden, herrscht, sowie dafi ein Filterhfintchen wahrend der Arbeit
des Filters nicht vorhanden ist, sondern erst nach dem Ablassen des
Filterwassers entsteht. Ans der Tatsache, dafi die Sandk5rner einen
schleimigen Uberzug haben, folgerte man ein Festkleben der
Bakterien, wogegen aber ein vom Verf angeffihrter Versnch spricht.
Ein Heranziehen der Moleknlarattraktion erklart die Wirkung
gnt eingearbeiteter Filter auch nicht, noch weniger die Gravi¬
tation.
Verf. tritt fttr die Theorie der biologischen Wirknng der
Filter, gleich Gdtze ein. Es scheint ihm anch moglich, dafi die
Reinignng des Wassers bei der Sandfiltration dnrch Protozoen
geschieht, woffir die Tatsache spricht, dafi Stoffe, welche Protozoen
tfiten, Bakterien aber nicht sch&digen, wie Zyankali Oder Saponin,
eine Vermehrnng der Bakterien gestatten.
Ein Sandfilter ist erst dann „eingearbeitet“, wenn die Proto¬
zoen Zeit gefnnden haben, sich zn vermehren. Die mikroskopische
Untersnchnng des Sandes ergab Anwesenheit zahlreicher Protozoen,
and zwar gerade solcher Sorten, die starke Bakterienfresser sind,
besonders Flagellaten nnd Ciliaten. Man mnfi aber bald nach dem
Ablassen des Wassers anf die Protozoen fahnden, da sie in der Schlamm-
decke rasch ersticken. Das Einarbeiten der Filter kann man be-
schlennigen, wenn man dem Wasser Filterschlamm znsetzt.
S chi 11 (Dresden).
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Desinfektion.
228
Kruse, W., Zur Entkeimung yon Trinkwasser im Felde.
(Mfinch. med. Wochenschr. 1915. S. 1167.)
Von den Mitteln znr Entkeimung yon Trinkwasser haben sich
die Kleinfilter nicht bewahrt, da sie leicbt zerbrechen, auch sicb
verstopfen and h&ufig aaf Zuverl&ssigkeit gepriift werden mfissen.
Man ist desbalb znm ftltesten Mittel der Wasserentkeimnng, znm
Abkochen zurfickgekommen. Um die Erankheitserreger abzutoten,
genugt schon die Pastenrisierung, wobei der Kochgeschmack des
Wassers vermieden wird. Ffir diesen Zweck eignet sich der znr
Entkeimnng yon Milcb yon Lobeck eingefiihrte Biorisator, in dem
das Wasser fein zerstaubt gegen die Wand eines dnrcb Dampf yon
aufien anf 70—75° erhitzten Kessels geworfen wird.
Der elektrische Strom kann znr Entkeimnng benntzt werden,
indem man entweder Ozon Oder nltrayiolette Strahlen erzengt. Beide
Verfahren baben sich im grofien bewfthrt. Neuerdings sind auch
kleinere Vorrichtungen konstruiert worden, die anscheinend Befriedi-
gendes leisten.
Auch durch Chemikalien ist eine Wasserentkeimnng mSglich.
Das Permanganatyerfahren ist nicht ganz zuverl&ssig. Weit kr&ftiger
wirkt der Chlorkalk. Das Chlor mud vor dem GenuB entfernt werden,
entweder durch Sulfite Oder besser noch durch Wasserstoffsuperoxyd
Oder andere Peroxyde. In sehr handlicher Form bieten die Elber-
felder Farbenfabriken diese Chemikalien in Form yon aufeinander-
eingestellten Ampullen mit Chlorkalk und Ortizon dar.
Kurt Meyer (Berlin).
Strell, Martin, Uber ein einfaches kolloidchemisches Ver¬
fahren zur Entkeimung yon Oberfl&chenwasser mit
Beziehnng auf Trinkwasserversorgung im Felde.
(Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1158.)
Die Wirksamkeit des Kohlebreiyerfabrens zur Entkeimung yon
Wasser beruht auf der adsorbierenden Fahigkeit der in der Eohle
enthaltenen Humussubstanzen. Diese werden in isoliertem Zustande
als „Humin“ von der Firma Wellensiek (Hannover) in den Handel
gebracht.
Verf. hat Versuche mit Humin zur Entkeimung von kleineren
Mengen von Trinkwasser gemacht. Durch Zusatz von 5 ccm lOproz.
Huminl&snng und 2,5 ccm lOproz. Aluminiumsulfatlbsung und nach-
folgende Filtration liefi sich in Wasser, das 86000 Eeime proEubik-
zentimeter enthalten hatte, die Zahl der Eeime bis auf 4—8 herab-
drficken und durch Wiederholung des Verfahrens vbllige Eeimfreiheit
erzielen.
Die gfinstigen Versuchsergebnisse legen den Gedanken nahe, das
flominverfahren ffir die Trinkwasserversorgung der Truppen im Felde
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224
Desinfektion.
nutzbar zu machen. Eine besondere Apparatur ist nicht notwendig.
Jede beliebige Flascbe oder fiir grdfiere Mengen ein Fafi kbnnten
ala Kiargef&fl dienen. Zum Filtrieren ist Banmwollflanelltacb (Molton)
am besten geeiguet. Die Kosten belaufen sich ffir 1 cbm Wasser
auf etwa 7Pf. Kurt Meyer (Berlin).
Kraus, R. and Barbara, B., Sterilisation des Trinkwassers
mittels Tierkohle. Vorlaufige Mitteilung. (Wien. klin.
Wochenschr. 1915. S. 810.)
Bereits einstflndiger Kontakt von Wasser mit Tierkohle genflgt,
nm pathogene Eeime wie Choleravibrionen nnd Typhusbazillen zn
adsorbieren nnd das Wasser keimfrei zu machen. Selbst mittels ein-
facher Filtration dnrch eine diinne Schicht von Tierkohle kann sofort
keimfreies Trinkwasser gewonnen werden. Das Wasser hat denselben
Geschmack wie vor der Filtration nnd anch keinen Geruch.
Die Versuchsergebnisse diirften far die 8terilisierung des Wassers
im Felde fiir den einzelnen Soldaten praktische Bedentung haben.
Kurt Meyer (Berlin).
Kraus, R. and Barbara, B., Znr Frage der Sterilisation von
Fliissigkeiten mittels Tierkohle. IV. Mitteilung. (Wien,
klin. Wochenschr. 1915. S. 1031.)
100 ccm Wasser, dem Vioooo Cse Choleravibrionen zugesetzt sind,
wird beim Schiitteln mit 1 g Tierkohle in 15 Minuten steriL Znr
Entfernnng von Typhusbazillen ist die drei- bis vierfache Menge Kohle
erforderlich.
Milch wird beim Schiitteln mit 3 g Tierkohle pro 100 ccm eben-
falls keimfrei.
Endlich lassen sich Heilsera dnrch Schiitteln mit Tierkohle
sterilisieren, ohne dafi ihr Antikorpergehalt dabei vermindert wird.
Kurt Meyer (Berlin).
Bitthorn, Fritz, Beitrag znr Trinkwassersterilisierung
mit Chlor. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8.1127.)
Das von den Elberfelder Farbenfabriken vorm. Bayer & Co. in
den Handel gebracbte hochprozentige Chlorpraparat tOtet in Mengen
von 0,2 g pro 1 Liter Wasser in 10 Minuten Cholera- nnd Typhus¬
bazillen ab nnd vermag auch ein auflerst keimreiches Wasser zn
sterilisieren. Durch Zusatz von 0,4 g Ortizon, die beigegeben sind,
wird der Chlorgeruch in 1—2 Minuten vollstandig zum Verschwinden
gebrachk Das so gewonnene, bakteriologisch einwandfreie Wasser
ist leicht getriibt, aber ohne stOrenden Beigeschmack.
Kurt Meyer (Berlin).
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Desinfektion.
225
Plant, Caroline, Uber Trinkwassersterilisation anf der
Wanderschaft and im Felde. (Hamb. med. Uberseehefte.
1916. S. 548.)
Die Versuche der Verf. zeigten, dad sich weder mit den in den
Handel gebrachten Microcidtabletten, noch mit Zitronens&nre Oder
Alkohol eine sichere Vernichtnng von Typhns- and Rnhrbakterien im
Trinkwasser erreichen l&fit. Solange sicher desinfizierende Stoffe
nicht gefnnden sind, bleibt die beste Schutzmafinahme die Abkochnng
yon yerdachtigem Wasser.
In einem Nacbtrag berichtet H. C. Plant, dafi das yon den
Farbstoffabriken Friedrich Bayer in Leyerknsen in den Handel
gebrachte Chlorkalkpraparat Desazon nach seinen Untersnchnngen
alien Anfordernngen fQr die Sterilisation des Trinkwassers im Felde
fttr den einzelnen genfigt. Selbst kolossale Bakterienmengen (Typhns,
Cholera, Coli) werden dnrch das Mittel in 10 Minnten restlos ver-
nichtet. Das Wasser ist nach der Sterilisation sofort dnrchans ge-
niefibar, wenn anch ein geringer, sich aber schnell yerlierender Gernch
an den yerwandten Chlorkalk erinnert. W. Gaehtgens (Hamburg).
Leyy, Fritz, Cber Katacidtabletten. (Mfinch. med. Wochenschr.
1916. S. 1424.)
Yon den Katacidtabletten behanpteten die Hersteller, dafi sie
geeignet sind, in 10 Minnten die im Trinkwasser yorhandenen Krank-
heitskeime abzntOten and dam it einen wirksamen Schutz gegen
Cholera nnd Typhusgefahr zn geben. Dnrch eine Nachpriifnng konnten
diese Angaben keineswegs als zntreffend erwiesen werden. Es wird daher
yor den Tabletten gewarnt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Kothner, P., Katacidtabletten. (Deutsche med. Wochenschr.
1915. S. 1005.)
Katacidtabletten, die ans Karbamid, Wasserstoffsnperozyd, Zi-
tronenshnre nnd Katalase bestehen nnd Cholera*, Ruhr- nnd Typhns*
bazillen innerhalb 15 Minnten abt5ten sollen, t&teten in Versuchen
des Yerf. Typhnsbazillen selbst in 45 Minnten nicht y5llig ab. Yor
der Anwendung der Tabletten als Sterilisationsmittel fur verseuchtes
Trinkwasser mufi daher dringend gewarnt werden. Der Yertrieb
eines solchen minderwertigen Sterilisationsmittels ist anch deshalb
hdchst bedanerlich, weil dadnrch das Zntranen zn anderen, wirklich
gnten Wassersterilisationsmitteln erschhttert wird.
Knrt Meyer (Berlin).
Kothner, P., Dber den Sterilisationswert yon Katacid
nnd die Bakterienffillung dnrch Eisenhydroxyd. (Arch,
f. experim. Pathol, n. Pharm. Bd. 79. 1915. S. 118.)
Ente Abt. Ref. Bd. 85. So. 9/10. 15
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226
Desinfektion.
Verf. hatte in einer fr&heren Arbeit (s. vorstehendes Referat)
nachgewiesen, dafi die in den Handel gebrachten „Katacidtabletten“
fur die Trinkwassersterilisation vollig ungeeignet sind. Da in der
Folgezeit H. StrauB anf Grand experimenteller Untersachnngen
(Med. Klinik. 1915. No. 19) zu entgegengesetzten Ergebnissen ge-
langt war, hat Verf. die StrauBsche Methode einer Nachpriifung
unterzogen und feststellen kSnnen, daB das yon StrauB bei der
Prhfong aller von ihm untersuchten Sterilisationsmittel benntzte
Verfahren der Bakterienf&llung durch Eisenhydroxyd nicht anwend-
bar sei und zu Irrtiimern Veranlassung geben mufite.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Weichardt, W. und Wolff, Maximilian, Uber Katacidtablet-
ten. (Med. Klinik. 1916. S. 98.)
Die Katacidtabletten, die fiir die Desinfektion von Trinkwasser
im Felde in den Handel gebracht werden — der wirksame Bestand-
teil darin ist Wasserstoffsuperoxyd —, sind in ihrer Wirkung ganz
unsicher. Sie brauchen selbst im glinstigsten Falle fur eine ge-
ntigende Wirksamkeit eine so lange Einwirkungsdauer, daB ihre
erfolgreicbe Verwendung im Felde durch den einzelnen Mann ganz
ausgeschlossen ist. Auch der Geschmack des Wassers wird durch
die Tabletten in unerwunschter Weise verschlechtert, so daB er als
unangenehm empfunden wird. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
K&mnitz, Zur Dauerpasteurisierung der Milch. (Molkerei-
Ztg. Hildesheim. Jg. 29. 1915. S. 1020.)
Verf. weist darauf hin, daB W. Hesse (Dresden) die Versuche
von Th. Smith schon friiher best&tigt hat (Zeitschr. f. Tiermed. 1901.
S. 321), und daB auf seine Veranlassung hin in der Dresdener Molkerei
Gebr. Pfund seit 1899 die Dauerpasteurisierung der Milch bei 60—63°
eingefuhrt worden ist und seitdem mit bestem Erfolg betrieben wird.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Schmitz,K.E.F., Uber die Leistungsfahigkeit des Lobeck-
schen Milchsterilisierungsverfahrens (Biorisation).
(Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1915. S. 233.)
Das Lobecksche Milchsterilisationsverfahren (Biorisation) will
die den bisherigen Verfahren anhdngende tiefgreifende VerSnderung,
welche z. B. die Aufzucht von Kalbern mit sterilisierter Milch un-
mdglich machte, vermeiden. Es besteht im wesentlichen in raschester
Erhitzung der Milch auf 75° und pl5tzlichem Abkuhlen: Die unter
Druck durch eine Duse in feinsten TrSpfchen in einem 75° warmen
Raume zerspruhte Milch wird in einem Liebigschen Kuhler sehr
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Deainfektion.
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rasch abgekuhlt Der Druck yon 4 Atmosph&ren, der zum Zerspriihen
notig ist, wird aus einer Kohlens&urebombe entnommen nnd in einem
starkwandigen Gefafi auf die Milch hbertragen.
Die experimentelle Prfifang des Biorisationsapparats ergab, dad
die Milch nach der Sterilisiernng
a) ihren Rohmilchcharakter fast vollkommen bewahrt hatte. Es
zeigte sich dies an dem Ausfall folgender Priifnngen: 1. Geschmack,
Geruch usw.; 2. Fermentreaktionen; 3. Bestimmung der Menge des
genuinen Milcheiweifies; 4. der GroBe der bakteriziden Kraft; 5. zu-
gemischtes Diphtherieantitoxin wurde in seinem Werte nicht beein-
trachtigt; 6. nnr die Labgerinnungsfahigkeit zeigte sich am eine
Spar geringer als bei der rohen Milch.
b) Die gewohnlichen Milchkeime wurden bis anf die Sporen-
bildner vernichtet.
c) In groBen Mengen zngesetzte Krankheitserreger, auch Tu-
berkelbazillen warden ausnabmslos abgetotet. Die Abtotung der
Tnberkelbazillen erfolgte nicht nur bei der bei den Versnchen in der
Regel eingehaltenen Temperatur von 75°, sondern anch bei 70—73°.
d) Da die in der rohen Milch vorhandenen Sporen nicht ab-
getbtet werden, so besteht die Gefahr der Peptonisierung. Wo es
ratsam ist, derselben zn begegnen, lftBt sie sich leicht verhindern
dnrch Einsaat von Milchsaurebakterien Oder dnrch Yerbinden der
Biorisation mit den Perhydraseverfahren von Much nnd R5mer.
e) Auch dicke Bakterienaufschwemmungen, wie sie znr Impfstoff-
bereitnng fur Cholera nsw. benbtigt werden, warden dnrch die Biori¬
sation sicher entkeimt.
Verf. begruBt die Biorisation als groBen Fortschritt auf dem
Gebiete der Milchbehandlung. Schi 11 (Dresden).
Rehfeld, Znr sthdtischen Milchversorgung wahrend der
Kriegszeit. (Korrespondenzbl. d. krztl. Kreis- n. Bezirksvereine
i. KSnigr. Sachsen. 1915. No. 18.)
Verf. empfiehlt, die Milch der Biorisation (nach Lobeck) zu
unterwerfen. Die Milch wird nach der Behandlnng mit diesem Ver-
fahren hygienisch einwandfrei, mindestens am 100 Proz. haltbarer
nnd kann ohne Bedenken nnabgekocht getrunken werden. Das Ver-
fahren verteuert die Milch nur nnwesentlich.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
15 *
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Neoe Literatar.
Neue Literatur,
zasammangestellt von
Prof. Dr. Otto Hahank,
Ober-Bibliothekar der Konigl. Bibliothek in Berlin.
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Kolle, W* und Hetsch, H., Die experimented Bakteriologie and die Infektions-
krankheiten mit besonderer Berttcksichtigung der Immunitfitslehre. Ein Lehrbuch
ftlr Stndierende, Arzte and Medizinalbeamte. 4. erweit. Anfl. Bd. 1. Wien, Urban
a. Schw&rzenberg, 1916. XV, 610 p. 8°. 46 Taf. a. 113 Fig. 18 M.
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1916. p. 167-161. 6 Fig.)
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230
Neue Literatnr.
Seurat, L. G., Sur deux Physaloptfcres tetrahysteriens dee reptiles. (Compt rend,
soc. biol. T. 77. 1914. N. 27. p. 483-436. 5 Fig.)
—, Sur un nouveau Gongylon&me, parasite de la gerbille. (Compt. rend. soc. bioL
T. 77. 1914. N. 31. p. 521—524. 4 Fig.)
—, Sur une Filaire peritoneal© da Macroscdlide. (Compt. rend. soc. bioL T. 77. 1914.
N. 31. p. 524-527. 3 Fig.)
—, Sur deux nouveaux parasites du renard d’Algdrie. (Compt rend. soc. bioL T. 78.
1915. p. 122—126. 4 Fig.)
—, Sur deux Tropidocerca des Ardeidae. (Compt. rend. soc. biol. T. 78. 1915. p. 279
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m)
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Centralist fflr Bakterlologie etc. I. Alt Referate.
== Bd. 65. No. 11. ...
Ausgegeben am 21. November 1916.
Aiigen- and Hautkrankhelten, Mykosen.
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(Public Health Reports. Vol. 29. 1914. p. 3386.)
Trachom ist in Porto Rico sehr haufig; stellenweise warden
10—15 Proz. der Schalkinder krank gefnnden. Die Erankheit besteht
hier scbon seit vielen Jahren and hat sich neuerdings immer mehr
aasgebreitet. Mafiregeln dagegen sind ein dringendes gesnndheit-
liches Erfordernis. Nur mit einem Aafwand von sehr viel Miihe and
Zeit wird man der Erankheit Herr werden konnen. Die Erankheit
scheint auf dem Lande mehr verbreitet zu sein, als in den Stadten.
Neger scheinen anch hier eine gewisse Rasseniromunitfit zu besitzen,
wenn auch nicht mit der H&ufigkeit, wie in den Vereinigten Staaten.
Diese Immunitfit geht verloren bei Mischlingen. Trachom ist anf
Porto Rico nicht anf die armeren Volkskreise beschrankt, sondern
wird mit erstaunlicher Haufigkeit anch in den hfiheren gesellschaft-
lichen Schichten getroffen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Trachoma in Eentncky. (Ibid. p. 1360.)
Trachom ist in Eentncky sehr verbreitet. Unter 40000 Schnl-
kindern wurden fiber 800 Trachomfalle and 300—400 verdfichtige Ffille
gefnnden. Die Ubertragung findet meist in den Familien Oder aach
in Erziehungsanstalten statt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Trachoma. A snrvey of its prevalence in the mountain
sections of Virginia and Westvirginia. (Ibid. p. 1421.)
Wegen der grofien Verbreitnng des Trachoms in Eentncky wurde
anch in dem benachbarten Virginia eine umfangreiche Untersuchung
angestellt. Von fast 8000 Untersnchten hatten 108 Trachom, das
sind 1,38 Proz. Die Erankheit ist also so hfinfig, dafi ernstliche Mafi-
nahmen znr Bekfimpfung notwendig sind. Es besteht allgemein die
Anschannng, dafi Neger far Trachom nnempfanglich sind; anch hier
fanden sich unter etwa 2500 Negern nur zwei Falle. Offenbar be¬
steht eine herabgesetzte Empfanglichkeit ffir Trachom bei den Negern.
Die Ansicht der Bevolkerung, dafi sich die Erankheit namentlich bei
Fremden finde, konnte nicht bestatigt werden; im Gegenteil war die
eingesessene Bevolkerung am meisten befallen. Es liefien sich keine
Beziehnngen zwischen Trachom and der Beschaffenheit des Landes
Entt Abt. Ref. Bd. 65. N©« 11. 16
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242
Augenkrankheiten.
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erbringen; Gebirge and Ebene machten nor insofern einen Unter-
schied aus, als sie die Lebensgewohnheiten der BevOlkerung in irgend-
einer Weise beeinflussen and dadarch anter Umst&nden der Aus-
breitang der Erankheit Vorschub leisten. Es wird empfohlen, trachom-
kranke Kinder vom Schalbesnch auszuschliefien, bis sie so weit ge-
heilt sind, daB keine Ansteckungsgefahr mehr besteht. Wichtig ware
auch die Bek&mpfung der Krankheit anter den Grubenarbeitern, da
diese einen erheblichen Teil der Erkrankten ansmachen and in den
Graben scheinbar besonders gttnstige Ausbreitangsbedingungen be-
stehen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Trachoma. A survey of its prevalence in the mountain
sections of North and South Carolina. (Ibid. p. 1811.)
Die grofie Verbreitung des Trachoma in Kentucky veranlaBte
auch Nachforschungen in Nord- and Siid-Karolina. Es wurde fest-
gestellt, dafi die Krankheit zwar auch vorhanden ist, aber nicht in
allzu grofier Ausbreitung. Die Krankheit scheint nicht mit der
fremden Einwanderung zusammenzuh&ngen, sondern ist auch bei den
eingeborenen Indian era vorhanden. Die Neger sind auch hier frei
von Trachom. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Trachoma. A survey of its prevalence in the mountain
sections of East Tennessee and Northern Carolina.
(Public Health Reports. Yol. 29. 1914. p. 2417.)
Trachom ist im ostlichen Tennessee, namentlich nach Kentucky
zu, weit verbreitet, aber nicht allzu schwerer Art. Von 17000Schul-
kindern waren 350 krank, also 2 Proz. In Georgia ist das Trachom
viel seltener. In Tennessee sind noch keine Bek&mpfnngsmaBregeln
gegen Trachom unternommen; die meisten Falle waren nicht als
solche erkannt. Fremde Einwanderung spielte keine Rolle fur die
Entstehung des Trachoms. Neger waren in beiden Staaten frei von
Trachom. Selten wurde nur ein Fall in einer Familie angetroffen.
Die ungttnstigen Wohnungsverh<nisse erleichtern die Ausbreitung
des Trachoms, namentlich unter den Minenarbeitern.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kerr, J. W., The trachoma problem. (Public Health Reports.
Yol. 30. 1915. p. 2437.)
In den Jahren 1905—1914 warden in den Vereinigten Staaten
22 984 Einwanderer wegen Trachoms zuruckgewiesen, trotzdem schon
in den Auswanderungshafen die Trachomkranken mit groBer Sorgfalt
zuruckgehalten werden. In einer Anzahl von Staaten sind noch zahl-
reiche Falle von Trachom vorhanden and GegenmaBregeln darum
sehr notwendig. Zun&clist sind Massenuntersuchungen angestellt, um
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Augenkr&nkheiten.
243
die Aasdehnnng der Krankheit festzustellen. Stellenweise sind bis
za 8 Proz. der Bevdlkerung erkrankt. Unter den Indianern fand
sich das Tracbom durchschnittlich bei 22 Proz., bei einzelnen Stammen
sogar bei 40—70 Proz. Die Kinder sollen belehrt werden, nm die
Ubertragungen einznschr&nken. Fur die Behandlung warden besondere
Krankenh&user eingerichtet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Axenfeld, Th., Gibt es eine Immunitat beim Trachom?
(Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. 64. 1916. S. 121.)
Eine Rassenimmunit&t gibt es beim Trachom nicht, ebensowenig
eine klimatische. Individuelle Unterschiede in der Empffinglichkeit
sind wahrscheinlicb.
Einseitiges Vorkommen des Trachoms l&Bt nicbt anf vollige
Immunitat des nicht erkrankten Auges schlieBen, doch ist eine rela-
tiye Immunitat nicht ansgeschlossen.
Ob das Trachom selbst lokal eine Immunitat hinterl&Bt, l&Bt sich
anf Grand der klinischen Erfahrungen nicht mit Sicherheit ent-
scheiden, ist aber nicht wahrscheinlich. Andererseits sprechen die
Yersache Nicolles am Affen ftir das Aaftreten einer Immunitat
nach Uberstehen der Infektion. Die daraof aufgebauten Yersache
einer Yaccinebehandlung, sei es darch intravendse Oder dorch sub-
konjankti?ale Injektion von Trachomviras, erscheinen a priori nicht
sehr anssichtsreich and aach nicht anbedenklich.
Kart Meyer (Berlin).
Lowensteln, Ernst and Herman, Versuche fiber eine spezi-
fische Trachombehandl ung. (Deutsche med. Wochenschr.
1915. 8.1062.)
VerfF. behandelten 3 F&lle yon Trachom mit snbkntanen In-
jektionen einer Emulsion aus ezprimierten Trachomkornern, nach-
dem die Lokalbehandlung vOllig versagt hatte. Die Erfolge waren
sehr gfinstig, so dafi Yerff. eine spezifische Wirkung annehmen za
dfirfen glaaben. Kurt Meyer (Berlin).
Gebb, H., Experimentelle Untersachangen fiber die Be-
ziehangen zwischen EinschluBbl en norrhoe and
Trachom. (Zeitschr. f. Augenheilk. Bd. 31. 1914. 8.575.)
Mit dem Yirus der EinschluBblennorrhoe des Nengeborenen l&Bt
sich beim Erwachsenen eine vdllig identische Erkrankung erzeugen,
dagegen niemals Trachom oder eine trachom&hnliche Erkrankung.
Eine atiologische Identit&t zwischen EinschluBblennorrhoe and Trachom
besteht daher sicher nicht. Das Yiras der EinschluBblennorrhoe passiert
feinste Berkefeld-Filter and wird darch Erhitzen aaf 56° yer-
nichtet. Kart Meyer (Berlin).
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244
Angenkrankheiten.
Leber, A. and v. Prowazek, 8., Epitheliosis desquamativa
der Sudsee. (v. Graefes Arch. f. Ophthalmol. Bd. 87.1914. S. 634.)
Verff. erg&nzen ihre friihere Mitteilungen besonders durch Be-
schreibung der mikroskopischen Veranderungen. Vom Trachom unter-
scheidet sich die Epitheliosis dorch die gleichmkfiige Atrophie des
Bindehautepithels und durch die geringere Anhaufung yon Plasma-
zellen und Follikeln unter der Konjunktiva.
Die typischen Einschlusse sind auch in den Schnittpraparaten
deutlich zu sehen. Sie bestehen aus folgenden drei Elementen:
1. den Initialkorpern, die auch frei yorkommen;
2. den Einscbliissen:
a) Einschlusse aus Initialkdrpern und Elementarkorachen,
b) nur Elementarkorner (Unterschied vom Trachom);
3. den Restkorpern, die sicher im Zentrum der Einschlusse auf-
treten, bei Vitalfarbung sich deutlich abheben, deren Bedeutung aber
noch strittig ist.
Im ganzen hat das mikroskopische Bild mehr Ahnlicbkeit mit
dem der Einschlufiblenorrhoe als dem Trachom. Sehr wahrscheinlich
handelt es sich urn eine besondere Krankheitsform.
Kurt Meyer (Berlin).
Leber, A., Conjunctivitis samoensis. (Hervorgerufen
durch Diplococcus samoensis.) (v. Graefes Arch. f. Ophthal¬
mol. Bd. 87. 1914. S. 525.)
Die samoanische Konjunktivitis ist eine akut einsetzende, schwere
Konjunktivalerkrankung, die das Bild einer gonorrhoischen Blennorrhoe
vort&uschen kann. Bei Behandlung mit Silberpraparaten heilt sie
schnell ab, wahrend es bei unbehandelten Fallen zu Ulzerationen
der Hornhaut, Irisprolaps und Phthisis bulbi kommt.
Der Erreger ist ein gramnegativer, dem Micrococcus catarrhalis
sehr ahnlicher Diplokokkus, der auf den gewohnlichen Nahrbbden
w&chst und Dextrose, Laktose, Maltose, Saccharose und Mannit ver-
g&rt. Die Infektion wird wahrscheinlich durch Fliegen iibertragen.
Fur das Meerschweinchen- und Schweinsauge erwies sich der
Kokkus als kaum pathogen. Kurt Meyer (Berlin).
Cramer, E., Das Ulcus corneae serpens, seine jetzige
Behandlung und zukunftige Verhutung. (Zeitschr. f.
arztL Fortb. 1915. S. 417.)
Das Ulcus serpens ist im wesentlicben eine Nachiassigkeits-
krankheit, die hauptskchlich gewisse Yolksklassen, landwirtschaft-
liche, Bergwerks-, Hochbauarbeiter befallt. In der Mehrzahl der FMile
ist dieses Hornhautgeschwiir durch eine chronische Erkrankung des
Tr&nenschlauches bedingt. Yon hier aus dringen die Krankheits-
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Angenkrankheiten.
245
erreger in eine kleine oberfl&chliche Verletzung der Hornhant ein.
Als Erreger kommen fast allein Pnenmokokken in Betracht. Die
Behandlnng stiefi bisber oft anf grofie Schwierigkeiten. Da nun
neuerdings in dem Athylhydrokuprein Oder Optocbin ein Mittel ge-
fnnden ist, das eine spezifisch abtotende VVirknng anf Pnenmokokken
hat, so sind damit anch der Behandlnng des Ulcus serpens ganz
nene Wege gezeigt. Mit dem Optochin in Form yon Eintr&ufelnngen
ist es in der Tat mfiglich, diese Geschwure in kiirzester Zeit znr
Heilung zn bringen. Dnrch Fortsetzung der Optochinbehandlung lafit
sich in alien Fallen anch die Eiternng aus dem Tranensack zum
Stehen bringen, nnd die Tatsache, dafi es gelingt, den Bindehautsack
frei yon Pnenmokokken zn machen, erweckt die Hoffnung, dafi dem
Mittel anch als Vorbeugungsmittel gegen Ulcus serpens seine Be-
dentnng zukommen wird. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lowenstein, A., Znr Aktinomykose der Hornhant. (Klin.
MonatsbL f. Angenheilk. Bd. 52. 1914. S. 859.)
Verf. beobachtete bei Braunkohlenbergarbeitern 3 Falle von
schweren Hornhautgeschwiiren aktinomykotischer Natur, die nach
Verletzung dnrch Kohlensplitter entstanden waren. In alien Fallen
fanden sich im Ausstrichpraparat vom Geschwiirssekret mehr oder
weniger reichliche grampositive, septiert erscheinende Faden mit
echten Verzweigungen. Die Kultur gelang anf den gewfihnlichen
Nahrboden. Es entwickelten sich die typischen Kolonien der aeroben
Aktinomyceten. Kurt Meyer (Berlin).
GiUter, Wilhelm, Keratomykosis aspergillina mit Bil-
dnng von Konidientragern. (Ebenda. S. 192.)
Verf. beobachtete bei einer Fran eine typische Infektion der
Hornhantmitte mit Aspergillus fumigatus. Bemerkenswert war das
Vorhandensein von Konidientragern bei der ersten Untersnchnng.
Spater wurden solche nicht mehr gefunden. Die Infektion war wahr-
scheinlich beim Hantieren mit schimmeligem Stroh erfolgt.
Knrt Meyer (Berlin).
Frieberg, T., Ein Fall von Hornhauttransplantation mit
ungewOhnlichem Verlauf, vielleicht infolge von
Anaphylaxiereaktion. (Ebenda. S. 436.)
Zwei Wochen nach einer Hornhauttransplantation traten heftige
entznndliche Erscheinungen in der Umgebnng des transplan tier ten
Lappens anf, die nach wenigen Tagen vorubergingen, ohne dafi es
zn einer Einschmelzung oder Abstofinng des Lappens kam. Verf.
halt daher eine bakterielle Infektion fur ausgeschlossen nnd glanbt,
dafi es sich nm eine anaphylaktische Reaktion gehandelt babe.
Kurt Meyer (Berlin).
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Augenkrankheiten.
Bomer, Paul, Ein eigentfimliches Verhalten des Blut-
serums zum Linseneiweifi bei der jugendlichen Form
der Cataracta diabetica. (Arch. f. Angenheilk. Bd. 76. 1914.
S. 139.)
Das Seram ernes Falles von jugendlicher diabetischer Eatarakt
rief, zasammen mit Linsensabstanz einem Meerschweinchen intra-
peritoneal injiziert, schwere Vergiftungserscheinungen mit Temperatur-
storz hervor. An sich war es ungiftig. Beim Inaktivieren verlor es
seine Wirknng. Serum eines anderen, leicbten Diabetesfalles nnd
Normalsernm zeigten, mit Linsensabstanz injiziert, keine Wirkung.
Das Serum des Kataraktfalles besafi also die spezifische Eigenschaft,
Linsensabstanz unter Bildung anaphylaktischen Giftes zu spalten.
Kurt Meyer (Berlin).
Bomer, P. and Gebb, H., Das Verhalten des Blutserums
zum Linseneiweifi bei Altersstar nach den Methoden
der passiven Anaphylaxie. (Ebenda. S. 316.)
Es gelang mit der Methode des passiven Anaphylaxieversuchs
am Meerschweinchen nicht, einen sicheren Unterscbied zwischen dem
Serum yon Altersstarfallen und normalem Serum nachzuweisen. Es
kann hieraus aber nicht der Schlufi gezogen werden, dafi anaphy-
laktische Antikorper beim Altersstar keine Eolle spielen, da auch
im Serum experimentell gegen Linseneiweifi hochgradig anapbylaktisch
gemacbter Tiere mit der gleichen Methode keine AntikSrper nach-
weisbar sind. Kurt Meyer (Berlin).
Bomer, Paul und Gebb, H., Untersuchungen fiber das bio-
logische Verhalten des Blutserums zum Linseneiweifi
bei Katarakt. 5. Mitteilung. Das Verhalten des Blut¬
serums zum Linseneiweifi nach dem Abderhalden-
schen Dialysierverfahren. (Arch. £ Angenheilk. Bd. 78.
1915. S. 50.)
Dieselben, 6. Mitteilung. Das Dialysierverfahren und
die passive Linseneiweifianaphylaxie bei Naphthalin-
katarakt. (Ebenda. Bd. 78. 1915. S. 74.)
Dieselben, 7. Mitteilung. Das Verhalten des Blutserums
zum Linsenpepton nach dem optischen Verfahren.
(Ebenda. Bd. 78. 1915. S. 77.)
Normales Serum gibt mit Binderlinse positive Abbaureaktion.
Ein Unterschied zwischen Serum normaler und mit Linsensabstanz
vorbehandelter Tiere Oder normaler Menschen und solcher mit Kata¬
rakt ist nicht nachweisbar.
Das Serum normaler Kaninchen und solcher mit experimentell
erzeugtem Naphthalinstar zeigte keine Unterschiede in seinem Ab-
bauvermfigen ffir Linsensabstanz.
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Augenkrankheiten.
247
Das Serum mit Linsensubstanz yorbehandelter Hnnde baute
Linsenpepton starker ab als Serum normaler Hunde. Bei Eaninchen
and Meerschweinchen war ein solcher Unterschied nicht nachweisbar.
Das Serum eines Fatienten mit Katarakt zeigte starkeres Ab-
bauvermogen fur Linsenpepton als Serum eines Normalen. Das Ab-
bauvermfigen bei anderen Erkrankungen konnte nicht gepriift werden.
Kurt Meyer (Berlin).
v. Szily, A., Yersuche und Gedanken fiber die Rolle der
Anaphylaxie bei Augenentzfindungen. (Klin. Monatsbl.
f. Augenheilk. Bd. 54. 1916. 8.1.)
Die lokalen anaphylaktischen Entzfindungen am Auge besitzen
zweifellos eine grofie theoretische und praktische Bedeutung auch ffir
die menschliche Pathologie, docb ist das Bestreben, sie auf Grand
mehr oder weniger bestehender Ahnlichkeiten zur Erklarung ganz
bestimmter typischer Krankheitsprozesse heranzuziehen, noch verfrfiht.
Ffir die Entstehung eines entzfindungserregenden, anaphylak¬
tischen Giftes sind die Bedingungen auch im Verlauf der ver-
schiedenen Augenerkrankungen vielfach vorhanden. Als Quelle des
Giftes kommen sowohl spezifische Mikroorganismen wie die kfirper-
eigenen Gewebe in Betracht. Bei dem Fehlen jeglicher Spezifizitat
des Anaphylatoxins ist es vorlaufig nicht mOglich, anaphylaktische
Vorgfinge als primare Ursache bestimmter Augenerkrankungen in
Anspruch zu nehmen. Jedenfalls ist vorlaufig die Annahme primar
wirksamer Noxen fur die Auslosung der Anaphylaxie unentbehrlich.
Die Theorie der „nichtspezifischen Reiztibertragung" von Bold
und Rad os, wonach eine spezifische oder unspezifische entzfindliche
Sensibilisierung des einen Auges das zweite Auge in einen Zustand
erhfihter Empfindlichkeit versetzt, entbebrt der exakten experimen-
tellen Grundlage. Die daraus bezuglich der Entstehung der sym-
pathischen Ophthalmic gezogenen Schlfisse sind daher hinffillig.
Die Wichtigkeit der anaphylaktischen Vorgfinge fur die Ophthal¬
mologic liegt darin, daft sie die Mfiglichkeit bieten ffir die Erklarung
solcher entzfindlichen Prozesse, die durch die unmittelbare Wirkung
lokalisierter Keime und ihrer Gifte sich nicht erkiaren lassen.
Knrt Meyer (Berlin).
y. Poppen, A., tiber Hornhautanaphylaxie. (Arch. f. Augen¬
heilk. Bd. 77. 1915. S. 179.)
Kaninchen lassen sich von der Hornhaut aus anaphylaktisch
machen, und zwar reagieren sie nicht nur bei Reinjektion in
die gleiche Oder die anderseitige Hornhaut mit einer Sdematfisen
parenchymatfisen Keratitis, sondern auch bei intravenoser Reinjektion
mit anaphylaktischen Allgemeinerscheinungen und gleichzeitig mit
einem Homhautprozefl.
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248
Augenkrankheiten.
Mit dem Serum corneal vorbehandelter Kaninchen lassen sich
Meerschweinchen passiv anapbylaktisch machen. Bei intravenfis vor-
behandelten Kaninchen war znr Erzielung einer Keratitis mittels
intrakornealer Reinjektion eine etwa dreifach groBere Antigenmenge
erforderlich als bei korneal vorbehandelten. KurtMeyer (Berlin).
Kollner, Auffallende Unterschiede im Auftreten der
anaphylaktischen Hornhautentziindung bei verschie-
denen Tierarten. (Arcb. f. Augenheilk. Bd. 77. 1914. S. 289.)
Die anaphylaktische parenchymatCse Keratitis laBt sich nicht bei
alien Tierarten hervorrufen. AuBer Kaninchen reagieren nur Hunde
regelm&Big positiv, und zwar meist starker als jene. Dagegen ver-
halten sich Meerschweinchen, Katzen und Affen refraktar.
Kurt Meyer (Berlin).
Fuchs, Adalbert und Meller, J., Studien zur Frage einer
anaphylaktischen Ophthalmie. (v.GraefesArch.f.Ophthal¬
mol. Bd. 87. 1914. S. 280.)
Das histologische Bild der experimentell erzeugten anaphylak¬
tischen Ophthalmie unterscheidet sich wesentlich von dem der sym-
pathisierenden Uveitis. Es nahert sich dagegen dem der End¬
ophthalmitis septica. In Ubereinstimmung hiermit ist das Kreisen
freier Antikbrper im Serum bei der sympathischen Ophthalmie bisher
nicht nachgewiesen worden. Es liegen also keinerlei Anhaltspunkte
fur die anaphylaktische Natur dieser Erkrankung vor.
Kurt Meyer (Berlin).
De Waele, Henri, Das Verhalten des traumatischen Ka-
tarakt wahrend des spezifischen „Status lymphati-
cus“. (v. Graefes Arch. f. Ophthalmol. Bd. 90. 1915. S. 165.)
Bei Meerschweinchen, Kaninchen und jungen Hunden, die mit art-
fremder oder arteigener Linsensubstanz subkutan vorbehandelt sind,
fiihrt Diszision einer Linsenkapsel zwar nicht zu Allgemeinerschei-
nungen, aber zu viel heftigerer Lokalreaktion als bei normalen Tieren.
Es kommt zu starker Gerinuselbildung, die Resorption setzt spSter
ein und greift tiefer. Das Optimum fur die Ausldsung der lokalen
Erschein ungen liegt zwischen dem zweiten und achten Tage nach
der Sensibilisierung.
Nach der Theorie des Verf. beruht die anaphylaktische Ver-
giftung auf thromboplastischen Prozessen. Die thromboplastische
Wirkung der EiweiBkdrper wird durch eine Art von Zwischenkorpem
vermittelt, als welche EiweiBspaltprodukte fungieren. Wahrend beim
normalen Tiere diese ZwischenkOrper fehlen, gelangen sie beim vor¬
behandelten Tiere nach dem Ablassen des Kammerwassers in die
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Augenkrankheiten.
249
vordere Augenkammer and veranlassen eine heftige Reaktion zwischen
den Eiweidkorpern des neuen Kammerwassers and der Linsensubstanz.
Es ist hiernach verstfindlich, dad die Reaktion gerade knrze Zeit nacb
der Sensibilisierang am starksten ist. Kurt Meyer (Berlin).
t. Hippel, E., Die Abderbaldenschen Metboden bei der
Gataracta senilis. (Ebenda. Bd. 87. 1914. 8.563.)
Die Angabe Gebbs, dad im Dialysierversuch sowohl Normal-
-wie Starserum eine positive Abbaareaktion mit Linsensubstanz zeigen,
wfihrend mit der optischen Methode nur bei Starserom eine positive
Reaktion nachweisbar ist, konnte nicht bestatigt werden.
Von 28 untersachten Starseren reagierten nor 3 Oder 4 im
Dialysierversuch positiv. Die Ergebnisse des Dialysierversuchs und
der optiscben Methode stimmten weitgehend fiberein.
Die Seltenheit einer positiven Reaktion zeigt, dad die Abder-
h alden schen Methoden einstweilen nicht geeignet sind, das Katarakt-
problem dem Verstandnis n&her zu bringen.
Ob die positive Reaktion iiberhaupt nur bei Starkranken und
nicht auch bei Normalen oder anders Erkrankten vorkommt, kfinnen
nur Massenuntersuchungen entscfieiden. Sollte es der Fall sein, so
ware jedenfalls die nachstliegende Erkiarung, dad nur in einzelnen
Fallen durch die Kapsel hindurch soviel Linseneiweid zur Resorption
gelangt, dad die Bildung von Abwehrfermenten ausgelOst wird.
Kurt Meyer (Berlin).
v. Hippel, E., Weitere Untersuchungen fiber Keratokonus
mit dem Abderhaldenschen Dialysierverfahren.
(v. Graefes Arch. f. Ophthalmol. Bd. 90. 1915. S. 173.)
Von 34 Fallen von Keratokonus, die mit der Abderhaldenschen
Methode untersucht warden, reagierten 6 vfillig negativ; 20 bauten
mehrere Organe, darunter stets Schilddrfise und Thymus ab, 1 Schild-
drQse allein, 7 Thymus allein. Von anderen Organen wurde Neben-
niere am hfiufigsten abgebaut.
Bestimmte Beziehungen zwischen Verhalten des 8erums und
klinischem Bilde waren nicht festzustellen. Die Theorie Siegrists,
dad der Keratokonus mit Stdrungen der inneren Sekretion in Zu-
sammenhang stehe, erscheint durch die Versuchsergebnisse gesttttzt
Doch ist die Ansicht, dad es sich urn eine Hypothyreose handele,
einzuschrfinken, es ist vielmehr auf den multiplen Abbau und die
regelmadige Beteiligung der Thymus besonderer Wert zu legen.
Kurt Meyer (Berlin).
v. Hippel, E., Das Abderhaldensche Dialysierverfahren
beim Glaukom sowie bei einigen Sehnervenerkran-
kungen. (Ebenda. 8.198.)
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250
Augenkrankheiten.
Yerf. fand bei 23 Fallen yon Glaukom nnd 4 Fallen von Seh-
nervenerkrankungen mit der Abderhaldenschen Metbode fast stets
Abban von Thymus und Schilddriise, dagegen nnr aosnahmsweise
Abbau anderer Organe. Allerdings wnrde auch bei anderen Augen-
erkrankungen nicht selten Abban von Thymus und Thyroidea beob-
achtet. Bei den Fallen mit Thymus- und Schilddriisenabbau lied eine
genaue klinische Untersuchung stets Veranderungen an diesen Or-
ganen erkennen.
Aus diesen Tatsachen ergeben sich zwei Moglichkeiten. Einmal
kann aus dem Vorkommen desselben Allgemeinbefundes bei so ver-
schiedenen Augenerkrankungen der SchluB auf ein zufUlliges Zu-
sammentreffen gezogen werden. Andererseits kann aber auch ge-
folgert werden, dafi zwischen Sthrungen der inneren Sekretion und
Augenerkranknngen Zusammenhange mannigfacher Art bestehen
konnen. Eine Entscheidung zwischen diesen beiden Auffassungen
erscheint einstweilen noch nicht mdglicb. Kurt Meyer (Berlin).
v. Hippel, E., Ein Fall von ungewBhnlicher Hornhaut-
erkrankung bei Chorea minor, untersucht mit dem
Abderhaldenschen Dialysierverfahren. (v. Graefes Arch,
f. Ophthalmol. Bd. 90. 1915. S. 246.)
Bei einer eigentttmlichen, wohl der Keratitis punctata super-
ficialis zuzurechnenden, bei einem choreatischen Knaben aufgetretenen
Hornhauterkrankung baute das Serum im Abderhaldenschen
Versuch SchilddrQse, Nebenniere, Hoden und Hypophyse, dagegen
nicht Thymus ab. Nach Abheilung der Augenerkrankung wurde
Schilddriise nicht mehr, Nebenniere nur noch schwach abgebaut.
Kurt Meyer (Berlin).
Berneaud, George, Die Abderhaldensche Reaktion bei
Erkrankungen der Uvea. (Klin. MonatsbL f. Augenheilk.
Bd. 52. 1914. S. 428.)
Abwehrfermente gegen Uvea — Verf. arbeitete mit Kalbs- und
Schweineuvea — linden sich haupts&chlich bei entziindlichen Pro-
zessen im Auge infolge perforierender Verletzungen, w&hrend bei
Entzftndungen, die Folge einer oberflachlichen Verletzung sind, Ab¬
wehrfermente nur selten nachweisbar sind, selbst wenn es zur Bil-
dung eines Hypopyons gekommen ist. Mit dem Abklingen der Ent-
ziindung verschwinden die Fermente.
Bei Keratitis parenchymatosa fiel die Reaktion auffallenderweise
in der Halfte der Falle positiv aus. Verf. weist darauf hin, daB
gerade bei dieser Erkrankung haufig spkter eine Atrophie der Iris
festzustellen ist, so daB der Gedanke nahe liegt, daB hier zeitweise
aus der Uvea blutfremde Zellelemente in den Kreislauf eintreten und
zur Fermentbildung fuhren.
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Augenkrankheiten.
251
Bei abgelaufenen Fallen yon sympathischer Ophthalmie fiel die
Reaktion stets negativ ans, wahrend bei einem Fall drohender Sym-
pathie ein Abban yon Uveagewebe noch za konstatieren war, nach-
dem die Entzfindungserscheinungen scbon abgeklnngen waren.
Kurt Meyer (Berlin).
Steindorff, Kurt, Experimentelle Untersnchnngen fiber
die Wirknng des Aalblutserums auf das tierische
und menschliche Auge. (v. Graefes Arch. f. Ophthalmol.
Bd. 88. 1914. S. 158.)
Die Giftigkeit des Aalsernms schwankt in weiten Grenzen.
Dnrch Erhitzen wird sie anfgehoben, durch ultraviolettes Licht
herabgesetzt. Wiederholte Eintraufelung raft Immanit&t der Kornea
hervor. IntravenSse Injektion bewirkt m&Bigen Exophthalmas.
Empfindlich gegenfiber Eintraufelungen sind Kaninchen, Hnnde,
Katzen, Pferde and Ziegen, anempfindlich Meerschweinchen, Batten,
Affen and Ydgel.
Bei snbkonjanktiyaler Injektion konnen noch 0,5 mg Chemosis
hervorrufen. Das Aalsernm ist ein Gefaflgift; dnrch vorhergehende
Chlorcalciam-Injektion wird seine Wirkang abgeschwacht.
Intravenfise Injektion hat Miosis zur Folge, aber nur bei erst-
maliger Injektion. Bei gleichzeitiger Injektion yon Immnnsernm
bleibt die Miosis ans, haufig anch bei mit Chlorcalcium vorbehandelten
Tieren. Kart Meyer (Berlin).
Salas, Robert, Uber Infektion and Immunit&t des Glas-
, k 5 r p e r s. (Ebenda. S. 473.)
Im Glaskdrper sind nnter normalen Verhfiltnissen keine Anti-
kfirper nachweisbar. Sie dringen erst yom Blute aus ein, wenn
kfinstlich eine Entzfindnng gesetzt wird, die zagleich aach die Ein-
wanderang yon Leakocyten herbeifahrt. Dieser Vorgang erfordert
jedoch eine gewisse Zeit, so dad in den ersten Standen nach einer
Infektion der Glaskfirper den Erregern schatzlos ausgesetzt ist.
Bei experimenteller Infektion des Glaskfirpers kommt es zanfichst
za einer Keimyermindernng, wie sie bei jeder Ubertragang von Bak-
terien in ein neues Milieu erfolgt. Dann beginnt die Vermehrang
der Bakterien, and schliedlich greifen die Schutzkrfifte des Organis-
mns ein.
Je nach der Virnlenz des Erregers nimmt der Prozefi einen ver-
schiedenen Verlauf, so dafi sich drei Typen unterscheiden lassen.
Der erste Typns, reprfisentiert durch Sarzine, zeigt langsame
Keimyermehrung, schnelles Erscheinen and intensive Wirksamkeit
der Schutzkr&fte, daher KeimabtOtong in zwei bis drei Tagen.
Beim zweiten Typns, B. subtilis, kommt es za sehr schneller
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252
Aagenkrankheiten.
Keimyermehrung, die mit stark positiy chemotaktischer Wirkung ver-
bunden ist, so dafi stfirmische Abszedierung eintritt. Die Keime
werden in wenigen Tagen abgetfitet, doch ist das Ange infolge der
Vereiterung zerstSrt.
Beim dritten Typus, den virulenten Erregern, gelit die Ver-
mehrung ebenfalls sehr schnell vor sich. Durch Entfaltung aggres-
siver Eigenschaften wird der Eintritt der Schutzkrafte in den Glas-
kSrper verzogert, ihre Wirksamkeit gelahmt. Daher entwiekelt sich
die Eiterung nnr langsam, die Keimzahl bleibt lange anf konstanter
H6he, bis es entweder doch znr Abtdtnng oder dnrch Perforation des
Bulbus zu allgemeiner Sepsis kommt. Kurt Meyer (Berlin).
Romer, Paul, Gebb, H. und Lohlein, W., Ezperimentelle und
klinische Untersuchungen fiber die hemmende und ab-
tOtende Wirkung yon Anilinfarbstoffen auf augenpatho-
gene Keime. (v. Graefes Arch. f. Ophthalmol. Bd. 87. 1914. S. 1.)
Verff. prfiften eine grofie Zahl yon Anilinfarbstoffen auf ent-
wicklungshemmende und abtfitende Wirkung gegenfiber einer Reihe
augenpathogener Bakterien wie Pneumo-, Staphylo- und Gonokokken,
Xerose- und Diplobazillen.
Es ergab sich entsprechend alten Angaben Stillings,Behrings
u. a., dafi eine grofie Reihe yon Farbstoffen stark bakterizid auf be*
stimmte Bakterien wirkt, dafi aber bei den meisten Farbstoffen die
Wirksamkeit gegenfiber yerschiedenen Arten ganz yerschieden stark
ist, so dafi ein bestimmter augenpathogener Keim nur durch be-
stimmte Farbstoffe bek&mpft werden kann.
W&hrend Brillantgrfin, Brillantschwarz, Hoffmanns Violett,
Malachitgrfin, Methylviolett B sich alien geprfiften Bakterien gegen¬
fiber, wenn auch yerschieden stark, als bakterizid erwiesen, wirkten
fast ausschliefilich anf Pneumokokken Azoflavin, Rose bengale, Tro-
paeolin 0.0., Viktoriagelb, Palatinschwarz, auf Staphylokokken Fuchsin,
auf Xerosebazillen Toluidin- und Viktoriablau B, auf Diplobazillen
Rein-, Toluidin- und Alkaliblau, Korallin, Fuchsin, Azoflayin, Tro-
paolin, Rose bengale, Wasserblau B, Rotblau, Bismarckbraun.
Eine Vereinigung der yerschieden gerichteten bakteriziden Krafte
in einem einzigen Gemisch erwies sich als nicht durchfuhrbar, da
die wirksamen Farbstoffe nicht ausschliefilich zu den basischen Farb¬
stoffen gehfiren, sondem z. B. die gegenfiber Pneumokokken am
st&rksten wirksamen Substanzen sich gerade unter den sauren Farb¬
stoffen finden, die sich mit den basischen nicht ohne Ausfallung yon
8alzen vereinigen liefien.
Immerhin liefien sich Farbstoffgemische yon saurem oder basischem
Charakter herstellen, die durch ihre Kombination gegenfiber den ein-
zelnen Bakterienarten besondere Wirksamkeit zeigten.
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Aiigen* und Hautkrankheiten.
253
Die sauren Farbstoffe wirkten auf das menschliche Auge auch
in starkerer Konzentration nur wenig reizend, w&hrend von den
basischen Farbstoffen starker verdiinnte Ldsnngen verwendet werden
muBten. Die Reizwirkung nabm nach der Eintraofelnng bald ab,
da die Farbstoffe schnell resorbiert warden.
Bei Pneamokokken- and Staphylokokkeninfektionen waren die
Erfolge bisher nicbt allzn gfinstig, besser bei Diplobazilleninfektionen.
Am gfinstigsten wurden Gonokokkeninfektionen beeinfluBt; anch bei
zwei Fallen von EinschlnBkonjunktivitis der Nengeborenen wurde
nnter dem Gonokokkenfarbstoffgemisch eine anffallend rasche Ab-
beilnng beobachtet. Bei Trachom war ebenfalls eine gfinstige Be*
einflussung dnrcb Farbstoffe festznstellen. Kurt Meyer (Berlin).
Remel6, Joseph, Uber den Ubergang von Urotropin in das
Kammerwasser nnd die dort stattfindende Abspal-
tung von Formaldehyd. (Ebenda. Bd. 90. 1915. S.426.)
Urotropin, Eaninchen intravenos injiziert, geht sofort ins Kammer¬
wasser fiber nnd erreicht bald die stfirkste Konzentration, die fiber*
haupt auftritt Diese betr> bei Tieren, die 2 g in lOproz. Lbsung
bekommen haben, etwa 1:2000—1:5000. Sie erhfilt sich in gleicher
Hbhe etwa 3 Stnnden, nm dann langsam herunterzugehen.
Zor Abspaltnng von Formaldehyd kommt es etwa l 1 /* Stnnden
nach der Injektion; noch nach 19 Stnnden laBt sich Formaldehyd
nachweisen. Die auftretenden Mengen von Formaldehyd sind sehr
gering. Knrt Meyer (Berlin).
Yerhoff, F. H., Ultraviolett light as a germicidal agent.
(Journ. of the Americ. med. Ass. VoL 62. 1914. p. 762.)
Ultraviolettes Licht ist nicht imstande, Bakterien in der Horn*
hant zu zerstbren, ohne gleichzeitig das Hornhantgewebe schwer zu
schSdigen. Ffir die Behandlnng von Hornhantentzfindnngen nnd
-geschwfiren kommt nltraviolettes Licht daher nicht in Frage. Man
darf diese durch Tierversnche gewonnenen Ergebnisse wohl dahin
erweitern, daB das nltraviolette Licht znr Zerstbrnng von Bakterien
in Geweben ffir Heilzwecke kein branchbares Mittel abgibt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Tamm, F., Ein Beitrag znr Atiologie der Dermatitis
exfoliativa neonatorum Ritter nnd ihrer Beziehnng
zd der Impetigo contagiosa staphylogenes. (Dermatol.
Zeitschr. Bd. 21. 1914. S. 670.)
Beschreibnng eines Falles von Dermatitis exfoliativa neonatorum
bei einem lOt&gigen Singling, dessen Matter nnd ilterer Brnder an
einer Impetigo contagiosa staphylogenes erkrankten. Verf. nimmt
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254
Hautkrankheiten. — Myhosen.
an, dafi diese 3 Falle atiologisch miteinander im Zusammenhang
stehen. Sowohl in dem Falle yon Dermatitis exfoliativa neonatornm
wie in den beiden Fallen von Impetigo lied sich der Staph, pyog.
anrens nachweisen, der als die Ursache dieser Erkrankungen anzu-
sehen ist. Der Saugling wurde znerst infiziert, von diesem infizierte
sich die Mutter nnd von dieser wiederum das aitere Kind. Die Yer-
schiedenheit der klinischen Erscheinungen ist allein dnrch den Alters-
nnterschied bedingt worden. Gewdhnlich fdhren die Staphylokokken-
infektionen beim Nengeborenen znr Blasenbildung (Pemphigus neo¬
natornm, Pemphigoid), in seltenen Fallen konnen sie eine diffuse
Abhebnng des Epidermis veranlassen. Beim alteren Sangling rufen
die Staphylokokken dagegen immer Blasenbildung hervor, nnd beim
alteren Kinde wie beim Erwachsenen fuhren sie znr Impetigo conta¬
giosa staphylogenes, die von der haufigeren Impetigo contagiosa
streptogenes streng zu trennen ist. Gildemeister (Posen).
Schamberg, Jay F., Ringer, A. I., Raizifi, G. W. and Kolmer,
John A., Summary of research studies in psoriasis.
(Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 729.)
Bei eingehenden Nachforschungen nach dem Wesen der Psoriasis
ist es nicht gelungen, irgendeinen Erreger aufzufinden. 22 verschiedene
Bakterien wurden gezuchtet und damit umfangreiche Immunitats-
proben angestellt. Auch mit dem Dunkelfeld und besonderen Ziich-
tungsverfahren wurden keine weiteren Ergebnisse erzielt. Auf der
anderen Seite wurde festgestellt, dafi ein hoher Eiweiflgehalt der
Nahrung die Ausbreitung der Krankheit fftrdert, wahrend Beschran-
kung des NahrungseiweiBes offenbar einen Ruckgang der Erscheinungen
bewirkt. Es wurde noch ermittelt, dafi Chrysarobin, das beste fleil-
mittel der Krankheit, ohne jede keimtbtende Kraft ist
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Eschweiler, Pemphigus vulgaris. Heilung durch Neo-
salvarsaninjektionen. (Derm. Centralbl. Bd. 13.1914. S. 262.)
0,3, 0,45, 0,6 und 0,75 in 6—12tagigen Zwischenraumen. Voll-
standige Heilung. Hannes (Hamburg).
Fischer, W., Eine in Krankenhansern epidemisch auf-
tretende Fadenpilzerkrankung der Haut (Eczema
marginatum Hebrae). (Deutsche med. Wochenschr. 1915.
S. 1422.)
Verf. hat im letzten Jahre weitere 48 Falle des von Hebra
zuerst beschriebenen Ekzema marginatum, einer durch den Faden-
pilz Epidermophyton ingninale hervorgerufenen anJSerordentlich in-
fektiosen und sehr lastigen, bei starkerer Ausdehnung schwer zu
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Mykosen.
255
heilenden Erkrankung, beobachtet. Besonders in Krankenanstalten
kommen leicht Hansinfektionen vor. Die Bekampfung hat hauptsach-
lich in der Prophylaxe zn liegen. Kurt Meyer (Berlin).
Sehramek, Max, Befnnde bei Pilzerkranknngen der
Hande nnd Fade. (Arch. f. Derm. u. Syphilis. Bd. 121. 1915.
S. 630.)
Bei 55 Patienten mit Pilzerkranknngen der H&nde nnd Flifie
liefl sich mikroskopisch nnd knltnrell ein dem Trichophyton eqninum
nahestehender, weififlanmiger Pilz nachweisen. Die Pilzelemente
fanden sich nicht nnr in den Erankheitsherden, sondern anch abseits
dayon in vollig normaler Hant. Trotzdem die experimentelle Uber-
tragnng der Erankheit nicht gelang nnd das Erankheitsbild nicht
in jedem Falle als charakteristisch angesehen werden konnte, mnfite
mit grSBter Wahrscheinlichkeit ein Znsammenhang zwischen Er-
kranknng nnd Pilzen angesichts der Regelmafiigkeit des Pilzbefundes
nnd der Eigenheit des Eulturwachstnms angenommen werden.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Saeves, Inga, Experimentelle Beitrage znr Dermato-
mykosenlehre. (Arch. f. Derm. n.Syphilis. Bd. 121. 1915. S. 161.)
Die Untersuchnngen des Verf. zeigten, daft sich wahrend der
klinischen Inknbationszeit der Meerschweinchen-Trichophytie (Achorion
Quinckeanum nnd Trichophyton gipsenm) kulturell nnd mikroskopisch
Pilze nachweisen lassen. Die entziindlichen Erscheinnngen sind nnd
bleiben gering, bis dnrch die sich entwickelnde Uberempflndlichkeit
die starke akute „eliminatorische“ Entzhndnng zustande kommt. Bei
Reinoknlation wird der Verlauf fast immer modiflziert, indem das
Resultat zwischen einem schnell einsetzenden nnd ablaufenden nnd
einem ebenfalls nach verknrzter Inknbationszeit beginnenden, aber
der typischen aknten Erankheit sich n&hernden Verlanf schwankt.
An den Reinoknlationsstellen warden sehr oft knltnrell die Pilze
nachgewiesen, mehrfach anch histologisch. An der anf der Hant er-
folgten Yermehrnng der Pilze war also nicht zn zweifeln. Die Pilze
lieften sich anch noch nach relativ langer Zeit nachweisen. Offenbar
kandelt es sich bei diesen Reinokulationsresultaten wesentlich nm
tine „beschleunigte“ Reaktion im Sinne von Pirquets, bei welcher
cas weitere Pilzwachstnm die Intensitat nnd Daner der Reaktion
8 l .eigert. Eine wirklich vollstandige Immnnitht im klinischen Sinne
wirde nnr ansnahmsweise, besonders nach 5fter wiederholten Re-
iioknlationen, beobachtet. Nach Ablanf der Reinoknlation kommen
ptriphere pilzhaltige Knfitchen in korymbiformer Anordnnng vor.
Ytrsnche, mittels der Abderhaldenschen Methode im Sernm tricho-
phjton-allergischer Menschen Trichophyton abbanende Fermente nach-
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256
Mykosen.
zuweisen, batten ein negatives Ergebnis. Ebenso liefi sich mit dern
genannten Verfahren nicht aufklSren, warnm manche menschen-
pathogene Pilze fur die Tierhant nichtpathogen sind. Hingegen
wurde ein nach Abderhalden hergestelltes Snbstrat aus Meer-
schweincbenblnt von einer Pilzanfschwemmnng des tierpathogenen
Trichophyton gipseum stark abgebant. Die nicht tierpathogenen
Mikrosporon Audouini nnd Epidermophyton inguinale gaben hin¬
gegen nnr eine sehr schwache Reaktion. Letztere beiden Arten
liefien sich 10 bzw. 15 Tage nach der Inokulation wieder von der
Haut der Tiere zfichten. Die Ursache ihrer mangelnden Pathogenitat
kann also nicht ein schnelles Zugrundegehen dieser Pilze sein. Nach
intrakardialer Injektion von Sporensnspensionen des Achorion Quincke-
annm nnd des Trichophyton gipseum entstanden beim Meerschwein-
chen mehr Oder weniger stark disseminierte hkmatogene Trichophytie-
Hautherde, die mit den dnrch Inokulation entstandenen im wesent-
lichen iibereinstimmten. Gleichartige Versuche mit dem Achorion
Schfinleinii und Epidermophyton inguinale hatten hingegen ein nega¬
tives Ergebnis. Diese h&matogenen Inokulationen verursachten aller-
gische Erscheinungen. Es gibt eine korymbiforme lichenoide Tricho-
phytie beim Menschen („Lichen trichophyticus corymbiformis").
W. Gaehtgens (Hamburg).
Lewandowsky, F., Uber Kerion Celsi, verursacht durck
Mikrosporon Audouini, nebst Bemerkungen fiber die
in Hamburg vorkommenden Mikrosporon- und Tricho-
phytonarten. (Arch. f. Derm. n. Syphilis. Bd. 121. 1915. S. 531.)
Verf. konnte in 3 Fallen, resp. bei vier verschiedenen Personen
das Mikrosporon Audouini als Erreger hochgradig entzfindlicher und
eitriger Lasionen nachweisen. Das durch diesen Pilz verursachte
Eerion unterscheidet sich klinisch nicht von den analogen durch das
Trichophyton gypseum hervorgerufenen Bildungen. Nur erreicht das
einzelne Eerion bei Mikrosporie in der Flfiche wohl kaum die Aus-
dehnung der hochgradigsten bei Trichophytie beobachteten Herde.
Als weitere Eigentfimlichkeit der in Hamburg beobachteten Mikro-
sporieffille erwahnt Verf. die Hftufigkeit der Erankheitsherde auf der
unbehaarten Haut. Die mitgeteilten Beobachtungen beweisen, dad
ein Mikrosporon so gut wie ein Trichophyton intensiv entzfindliche
Lfisionen, ja ein typisches Eerion Celsi erzeugen kann.
Die vom Verf in Hamburg festgestellten Pilzarten entsprechei
im wesentlichen der in Berlin von W. Fischer beobachteten Florj.
Die drei haufigsten Erreger von Dermatomykosen sind das Tricho¬
phyton cerebriforme, das Epidermophyton inguinale und das Mikri-
sporon Audouini. Weniger haufig werden gefunden das Trichophyton
gypseum, faviforme und das Achorion Quinckeanum. Zn den
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Mykosen.
257
zum Teil nur bei eingewanderten Patienten yorkommenden Dermato-
phyten gehoren das Trichophyton yiolacenm, rosaceum, yinosam and
das Achorion Schoenleinii. W. Gaehtgens (Hamburg).
Kaufmann-Wolf, Marie, Uber die Bestimmung pathogener
Hyphomyceten (unter besonderer Berlicksichtigung
der Berliner Pilzflora). (Ebenda. S. 684.)
Eurze Darlegung der leitenden Gesichtspnnkte, die bei der Be-
stimmung pathogener Hyphomyceten unter Zugrundelegung des
Sabouraudschen Systems madgebend sind. Besprechung der
makroskopischen und mikroskopischen Diagnose der Epidermophytie,
des Favus, der Mikrosporie und Trichophytie. Die Untersuchung
und Bestimmung yon 100 in der Egl. Poliklinik fur Haut- und Ge-
schlechtskrankheiten in Berlin gezuchteten Eulturen ergab, dad das
Trichophyton cerebriforme in Berlin den weitaus h&ufigsten Pilz
(27 Falle) darstellt. Ihm folgen das Trichophyton gypseum (13), das
Epidermophyton inguinale (7) und die durch das Achorion Schoen¬
leinii (10) und das Trichophyton violaceum (3) bedingten Affektionen,
welch letztere indes nur bei Ausl&ndern nachgewiesen wurden Oder
auf sie zuruckgefuhrt werden mudten. Auffallend grod war die Zahl
der interdigitalen Soormykosen (22). Ferner wurden gefunden bei
Erkrankungen der H&nde und Fude ein dem Trichophyton equinum
ahnlicher Pilz (11 mal), 2 Falle von Hamburger Mikrosporie, zweimal
das Trichophyton regulare und je einmal das Mikrosporon lanosum,
Achorion Quinckeanum und Achorion gypseum.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Foster, Milton H., Favus and ringworm of the nails. (Journ.
of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 640.)
Das Erankheitsbild, ebenso wie die Erreger von Favus und
Ringwurm der Nigel sind einander so ahnlich, dad die Unterscheidung
kaum mOglich ist, und man im allgemeinen darauf angewiesen ist,
nach anderen gleichzeitig vorhandenen Erscheinungen der einen oder
der anderen Erankheit sein Urteil abzugeben. Ringwurm ist ffinfmal
so haufig wie Favus. Mit der Erankheit ist eine ziemlich erhebliche
Ansteckungsgefahr verbunden. Gliicklicherweise treten die Ffille
nicht allzu oft auf. Der Arbeit sind zahlreiche Abbildungen beige-
fiigt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stofeer, A. M., Systemic blastomycosis. A report of its
pathological, bacteriological and clinical features.
(Arch, of internal Med. Vol. 13. 1914. p. 509.)
Verf. gibt eine zusammenfassende, die gesamte vorliegende Li-
teratur berucksichtigende Darstellung der Pathologie, Bakteriologie
ante Abt. Kef. Bd. 65. No. 11. 17
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258
Mykoaen.
and Elinik der allgemeinen Blastomykose and beschreibt mit ver-
schiedenen anderen Autoren 11 neue Faile.
Die Prognose der Erkrankang ist sebr unganstig, die Mortalit&t
betrkgt iiber 90 Proz. In 3 Fallen wnrde eine Vaccinetherapie mit
giinstigem Erfolge versncht.
Differentialdiagnostisch kommen Granuloma coccidioidale, Epi-
theliome, Tuberknlose und Lues in Frage. Kurt Meyer (Berlin).
Jackson, Edward, Blastomycosis of the eyelids with
report of cases. (Joum. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915.
p. 23.)
Zwei Faile von Blastomykose der Augenlider werden beschrieben.
Die Krankheit ist noch wenig bekannt, obwohl das Bild recht eigen-
tiimlich ist. Der Nachweis ist leicht und sicher zu erbringen durch
den Nachweis der Erreger. Die Jodkalibehandlung bringt schnelle
HeiluDg. Das Leiden hat keine Neigung, von den Lidern auf die
Augen selbst iiberzugreifen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Simpson, Frank Edward, Radium in the treatment of
blastomycosis. (Ibid. Vol. 62. 1914. p. 844.)
Eine blastomykotische Erkrankung der Haut des Augenlides
wurde durch Radiumbestrahlung vSllig geheilt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Cooke, Jean Y., Immunity test in coccidioidal granu¬
loma. (Arch, of internal Med. Vol. 15. 1915. p.479.)
Vert hat 2 Faile von Granuloma coccidioidale beobachtet, deren
klinische Beschreibung er gibt. In beiden Fallen wurde Coccidioides
immitis geztichtet.
In einem Faile warden serologische Untersachungen angestellt.
Es konnten weder komplementbindende Antikdrper noch Agglutinine
gegen den Parasiten im Seram nachgewiesen werden. Ebenso Helen
Kutan- und Intrakutanreaktionen mit Coccidioidesextrakten Oder ein-
geengten Bouillonkulturen negativ aus. Dagegen gab das Serum
noch in einer Verdunnung 1:160 eine positive Prazipitinreaktion
mit Kulturextrakten sowie mit Extrakten aus den mittels Antiformin
aus dem Eiter isolierten Sporen. Kurt Meyer (Berlin).
Brown, Philip King and Cummins, W. Taylor, A differential
study of coccidioidal granuloma and blastomycosis.
I. Pathology and bacteriology. H. Report of two ad¬
ditional cases of coccidioidal disease. (Ibid. p. 608.)
Verff. beschreiben einen schon friiher kurz mitgeteilten und zwei
neue Faile von tOdlich verlaufenem Granuloma coccidioidale. Im
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Mykosen.
259
Anschlufl daran erdrtem sie die Unterschiede zwischen dieser Er-
krankung und den Blastomykosen. Klinisch ist besonders die ab¬
solute Malignitat der Coccidioidesinfektion hervorzuheben, im beson-
deren auch die Wirkungslosigkeit der Jodtherapie.
Trotzdem ist eine nahe Verwandtschaft des Erregers mit den
Blastomyceten anzunehmen. Besonders kulturell verhalten sie sich
sehr khnlicb, doch entwickelt sich Coccidioides schneller and im
Gegensatz zu den Blastomyceten besser bei 37° als bei Zimmer-
temperatur. Im lebenden Organismns unterscheiden sie sich durch
die Art ihrer Vermehrung. Sie erfolgt bei Coccidioides immitis durch
Endosporulation, bei den Blastomyceten durch Sprossung. Die ver-
schiedenen Versuchstiere (Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen) sind
empfindlicher gegen Coccidioides- als gegen Blastomyceteninfektion.
Kurt Meyer (Berlin).
Claypole, Edith J., Human streptotrichosis and its diffe¬
rentiation from tuberculosis. (Arch, of internal Med.
Vol. 14. 1914. p. 104.)
Streptotrichosen — Verf. rechnet hierunter auch die Aktino-
mykose — kommen h&ufiger vor, als gewohnlich angenommen wird.
Die Diagnose ist oft schwierig, und Verwechslungen mit Tuberkulose
kommen h&ufig vor, zumal ein Teil der Streptotricheen s&urefest ist.
Besonders Streptothrixinfektionen der Drfisen und der Knochen konnen
ganz den Eindruck yon Tuberkulose machen. Gelegentlich kommen
auch Mischinfektionen vor.
Nach Art des Tuberkulins aus Glyzerinbouillonkulturen her-
gestellte Streptotrichine rufen bei Personen mit Streptothrixinfek¬
tionen eine Hautreaktion hervor, die spezifisch zu sein scheint, d. h.
bei Tuberkuldsen ausbleibt, besonders wenn zur Gewinnung des
8treptotrichins ein nicht s&urefester Stamm verwendet wird.
Therapeutisch kommt vor allem intensivste Jodbehandlung in
Frage. Uber Vaccinebehandlung liegen noch wenig Erfahrungen yor.
Die Erfolge scheinen bei lokalisierten Affektionen gtinstiger zu sein
als bei tiefsitzenden Oder yorgeschrittenen Prozessen.
Kurt Meyer (Berlin).
Davis, David John, An acid-fast streptothrix (Nocardia).
(Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 1.)
Bei einem Patienten mit atypisch verlaufender Pneumonie fand
sich im Sputum ein grampositives, saurefestes Fadenbakterium mit
Verzweigungen und kolbigen Anschwellungen an den Enden. Drusen
waren nicht vorhanden. Alle Kulturversuche mifilangen. Infektion
you Meerschweinchen, Kaninchen und Ratten glhckte ebenfalls nicht.
Jodbehandlung brachte vorubergehend das Bakterium zum Ver-
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260
Mykosen. — Neue Literatur.
schwinden aus dem Sputum. Der Patient entzog sich in gebessertem
Zustande der weiteren Beobachtung. Kurt Meyer (Berlin).
Sntton, Bichard L., Sporotrichosis in the Mississippi
basin. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 1153.)
Hautsporotrichose ist im Mississippibecken sehr haufig. Meist
ist die Eintrittsstelle die Haut der Hand Oder des Armes. In ver-
d&chtigen Fallen muB die Entscheidung durch die bakteriologische
Untersuchung herbeigefuhrt werden. Die Zuchtungsverfahren konnen
aber auch trotz Gegenwart der Pilze versagen, wenn kraftige anti-
septiscbe Mittel, wie Jod, angewandt waren. Meistens sind aber die
Krankheitszeichen so eigentiimlich, dafi ein Verkennen der Krankheit
fur den Erfahrenen kaum moglich ist.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Neue Literatur,
zommmengestellt yon
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar der Kdnigl. Bibliothek in Berlin.
Allgemeines fiber Bakterien und Parasiten.
Lehrbticher, Geschichte u. a.
Forb&t, Alexander, Die Immunit&tslehre nnd deren praktische Anwendung in*
Kampfe gegen die Kriegsseuchen. Schutzimpfung, Serumtherapie, Vakzinetherapie.
Wien, Urban n. Schwarzenberg 1916. VII. 64 p. 8°. 6 Fig. 2,50 M.
Hnpe, A. K., Jahresbericbt iiber die Tatdgkeit des Grofih. Badischen Untersuchungs-
amts fiir ansteckende Krankheiten der Univ. Freiburg i. Br. vom 1.1.—31.12.1914.
(Hyg. Rnndsch. Jg. 26. 1916. N. 12. p. 381—396.)
Much, Hans, Paul Homer f. (Ztschr. f. Tnberk. Bd. 25. 1916. H. 6. p. 426—431.
1 Bild.)
Untersnchnngsmethoden, Instrnmente usw.
Boekhont, F. W. J., Ein abge&nderter Tbermoregnlator. (Centralbl. f. Bakt. Abt. 2.
Bd. 46. 1916. N. 18/25. p. 600-601. 1 Fig.).
Botez, A*, Le violet de mSthyle comme moyen de differentiation dans la s6rie
typhi-coli. (Compt. rend. soc. biol. T. 78. 1915. p. 489—490.)
Browning, C. H. and Thornton, L. H. D., Tbe importance of method in tbe iso¬
lation of pathogenic organisms of tbe typhoid group from faeces. A further note
on the value of telluric acid combined with brilliant green. (British med. Journ.
1916. N. 2889. p. 682-683.)
Carageorgiad&s, H., Sur un nouveau milieu de culture tiectif pour les microbes
encapsules. (Compt. rend. soc. biol. T. 78. 1915. p. 677—678.)
Bnrnet, Et. et Weissenbach, B. J., Valeur des reinseignements founds par la
culture en gtiose a l’ac6tale de plomb, pour la diff6renciation des bacilles typhique,
paratyphique A et paratyphique B. — Comparaison avec les rdsultats obtenus par
l’agglutination, dans l’identification de 517 fohantillons de bacilles typhiques et
paratyphiques. (Compt rend. soc. biol. T. 78. 1916. p. 566—568.)
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Neue Literatur.
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T. 78. 1915. p. 366—368. 2 Fig.)
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540. 2 Fig.)
Coles, Alfred C., An easy and rapid method of doing Widals reaction for typhoid.
(British med. Jonrn. 1916. N. 2889. p. 684.)
Colimann, Carl, Die F&rbemethoden nach Much und Ziehl zum Nachweis von
Tnberkelbazillen im Gewebe. Diss. med. Wtirzburg 1916. 8°.
Chiek, Harriett©, The preparation and nse of certain agglutinating sera. (Lancet
1916. Vol. 1. N 17. p. 857-861.)
Dean, H. E. and Adamson, R. S., Preliminary note a method for the preparation
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Atugegtbm am 5. Dtzcmber 1916.
Pneumo-, Staphylo-, Streptokokken, Entzfindung and Eiterung.
Hochhaus, H., Die Pneamonie. (Med. Elinik. 1916. 8.987.)
Die echte Lnngenentzfindnng wird gewShnlich darch den Fr&n-
kelschen Diplokokkus hervorgerufen, nnr in yereinzelten F&llen
dnrch den Friedl finder schen Bazillus Oder Streptokokken. Die
Erise tritt dann ein, wenn genfigend Antistoffe im Blute vorhanden
sind nnd dadnrch die Eokken nnschadlich gemacht werden kfinnen,
and zwar haupts&chlich dnrch die Lenkocyten des KSrpera. Die
Lfisnng des Exsndates geschieht dnrch ein tryptisches Ferment, das
den Lenkocyten entstammt. Die Behandlang der Pneamonie hat in
den letzten Jahren wesentliche Fortschritte gemacht, indem man
Mittel gefnnden hat, welche die Erreger der Entzfindung nnd ihre
Oiftstoffe nnmittelbar nnschadlich machen. Das gelang znerst mit
der Sernmbehandlnng, die in vielen F&llen bei rechtzeitiger An-
wendung den Eintritt der Erisis beschlennigt. Wei ter hat man in
dem Athylhydroknprein ein Mittel gefnnden, das von auBerordent-
licher Wirknng anf die Pnenmokokken ist nnd ebenfalls den Eintritt
der Erisis erheblich beschleunigen kann. Anch bei diesem Mittel
kommt es anf frOhzeitige Anwendnng an. Die Erfahrnngen fiber
dieses Mittel kfinnen aber noch nicht als abgeschlossen gelten. Un-
angenehm sind seine Nebenwirknngen anf Ange nnd Ohr. Wichtig
sind daneben Mittel, welche der Herzschw&che vorbeugen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
CroB» J. 6., Analysis of four hundred cases of lobar
pneumonia. (Jonra. of the Americ. med. Ass. Vol. 66. 1916.
p. 1778.)
Im .Tahre 1913 starben in den Vereinigten Staaten 83778 Menschen
an Lungenentzttndung. Vergleichsweise starben im gleichen Jahre
nnr 80812 Menschen an Lnngentnberknlose. Der Lnngenentzfindnng
kommt fur die Gesamtsterblichkeit des Landes also eine ganz be*
tr&chtliche Bedentung zn. Eine Abnahme der 8terblichkeit, wie
etwa bei der Tuberkulose, ist nicht zn bemerken. Es wird eine
knrze Cbersicht fiber die in einem grofien Erankenhans in den letzten
4 Jahren gemachten Beobachtungen fiber Lnngenentzfindnng beigeffigt.
Namentlich wurde das Verhalten der Lenkocyten verfolgt. Verh<nis*
mfiRig geringe Yermehmng der Lenkocyten bis gegen 10000 weist
Ent* Abt. Kefer. Bd. 65. No. 12/1S. 18
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Pneumokokken.
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auf einen schlechten Ausgang desFalles hin; die Sterblicbkeit dieser
F&lle war 33 Proz. Mittlere Leukocytenzahlen entsprechen der
Darchschiiittssterblichkeit von 20 - 25 Proz. Bei ganz hohen Leuko¬
cytenzahlen fiber 25000 sinkt die Sterblicbkeit auf 10 Proz. Je
hoher also die Zahl der weiBen Blutkorperchen, desto gfinstiger die
Heilungsaussichten. Der Durchschnittsaufenthalt im Krankenhaus
betr> 2—4 Wochen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Cole, Rufus, Pneumococcus infection and lobar pneu¬
monia. (Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 56.)
Ober den Modus der natttrlichen Infektion bei der Pneumonie
herrscht noch viel Unklarheit. Die 8ymptome werden wahrscheinlich
durch toxische, von den Pneumokokken herstammende Substanzen
hervorgerufen.
Der Verlauf der Infektion ist abh&ngig einmal von der Virulent
des Erregers, sodann von der F&higkeit des Korpers, die lokale In¬
fektion zu beschrfinken und den Ubertritt der Kokken in die Blut-
bahn zn verhindern.
Leukozyten spielen wahrscheinlich eine Rolle bei der Resistenz,
sicher was die lokale Ausbreitung betrifft, wahrscheinlich auch bei
der Verhfitung der Allgemeininfektion. Die Hauptrolle spielen aber
die Immunkfirper des Serums.
Nach ihrem immunologischen Verhalten lassen sich die Pneumo¬
kokken in verschiedene Gruppen einteilen. Dies ist fur die spezifische
Therapie zu beriicksichtigen, da nur von einem auf die betreffende
Gruppe eingestellten Serum eine Wirkung zu erwarten ist. Bisher
sind Sera gegen die beiden Hauptgruppen hergestellt worden. Ihre
Anwendung hat ermutigende Resultate ergeben.
Kurt Meyer (Berlin.)
Sisson, Warren R. and Walker, J. Chandler, Experimental
pneumonia (Friedl&nder type). (Journ. of experim. Med.
Vol. 22. 1915. p. 767.)
Durch intrabronchiale Insufflation von Bouillonkulturen des B.
mucosus capsnlatus liefi sich bei Katzen eine lob&re Pneumonie erzeugen.
DaSselbe gelang durch intravenflse Injektion der Bazillen, wenn die
Lungen kurz zuvor durch kurze Einatmung von Ammoniak geschadigt
waxen. Pathologisch zeigte diese Form der Pneumonie trotz weit-
gehenden Variierens charakteristische Merkmale. Die Infiltration
war stfirker als bei anderen Formen experimenteller Pneumonie.
H&ufig fanden sich h&morrhagische Herde. Das Exsudat hatte viel-
fach schleimigen Charakter. Histologisch fanden sich die Alveolen
und Infundibularrfiume vollst&ndig mit dem meist aus polymoi*ph-
kemigen Zellen bestehenden Exsudat erf&llt. Dieses enthielt aufier
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Pnenmokokken.
275
den polymorphkernigen Leukocyten grofie yakaolisierte, mononnkle&re
Phagocyten, wahrscheinlich yon den Alyeolarepithelien abstammend,
rote BlutkOrperchen, Kapselbazillen and nnr wenig Fibrin.
Kurt Meyer (Berlin).
Eichhorst, Hermann, Eitrige Pnenmokokkenmeningitis
im Gefolge yon Pnenmokokkenappendicitis and Peri*
appendicitis. (Med. Klinik. 1915. S. 1015.)
Bescbreibnng eines Falles yon eitriger Meningitis, heryorgerofen
durch Pnenmokokken, die in der Lumbalfliissigkeit mikroskopisch
nachgewiesen warden and reingezttchtet werden konnten. Woher die
Pnenmokokken stammten, konnte zan&chst zweifelhaft erscheinen, da
keine anderen Krankheitszeichen bestanden. Dagegen war eine
Wurmfortsatzentziindung vorausgegangen. Bebandlang mit Optocbin
and Antipneumokokkensernm konnte den tddlichen Aasgang nicbt
verhfiten. Bei der LeichenQffnung fand sich anfier der eitrigen Ent-
ziindung der Hirn- and BQckenmarkshaute eine nmscbriebene eitrige
Baachfellentzun dung in der Umgebang des darcbgebrochenen Wurm-
fortsatzes. Offenbar waren yon hier aus Pnenmokokken in die Blut-
bahn gelangt. W. B. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schmidt, Pnenmokokken- and Meningokokkenmeningitis
nach Schadelbasisfraktnr. (Deutsche med. Wochenschr.
1916. S. 124.)
Basisfraktnr durch Sturz; im AnschloB daran todliche Meningitis.
Die bakteriologische Untersncbung ergab im Liquor Pneumokokken
and Meningokokken; im Blat wurden gleichzeitig Pnenmokokken
nachgewiesen. Es kann angenommen werden, daB die Infektion anf
dem Lymphwege etwa durch Vermittlung der durch die Sektion
nachgewiesenen Siebbeinfissur stattgefunden bat. Der Pneumokokken-
befand im Blat muB darch Einbruch aus einem reinen Pneumokokken-
herd, etwa aus bronchopneumonischen Herden der Lange erkl&rt
werden, da das Fehlen der Meningokokken im Blat eine Blatinfektion
darch die Meningitis anwahrscheinlich macht.
Wenn behauptet wird, daB allgemein die Infektion der Meningen
anf hamatogenem Wege eintritt, so muB dies als unentschieden be-
zeichnet werden. Es ist sehr wohl m&glich, daB wie bei Fisscren
and Fraktaren der Scb&delbasis auch bei katarrhalischen Zust&nden
des Nasenrachenraumes darch Staaang and Erweiterung der Lymph¬
wege der Scheidew&nde die Obertragung der Erreger auf dem Lymph¬
wege stattfindet. Bei der Annahme einer h&matogenen Infektion ist
iedenfalls auffallend, daB der Nachweis der Meningokokken im
strdmenden Blat yerscbwindend selten gelingt.
, Langer (Gharlottenborg).
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Pneumokokken.
Urbantschiteeh, E., Traumatische Meningitis. (Arch. f.Ohren-
heilk. Bd. 97. 1916. S. 222.)
Ein Fall von tranmatischer Meningitis, verursacht durch den
Diplococcns ianceolatus. W. Gaehtgens (Hamburg).
Urbantschitsch, E., Jngnlaristhrombose. (Ebenda. S. 222.)
Beschreibang eines Falles von Jngnlaristhrombose bei einem
6jahrigen Kinde. Im Thrombus wurde mikroskopisch und knlturell
der Diplococcns Ianceolatus nachgewiesen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Warren Sever, James, Pnenmococcic arthritis, with report
of 6 cases. (Boston med. a. snrg. Jonrn. Vol. 173. 1915. Sept. 5.)
Erankengeschichten von 6 operierten eitrigen Arthritiden, bei
denen als Erreger der Pnenmokokkns gefnnden wurde. Bei 3 war
kttrzlich eine lob&re Pneumonic, je einmal eine Bronchopneumonie
mit eitriger Otitis media, eine Zahnwurzeleiterung und ein kleines
Hauttrauma vorausgegangen. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Rohdenburg, G. L. and Veer, A. Y an der, The spinal fluid in
pneumonia. (Journ. of the Americ. med. Ass. VoL 65.1915. p. 1227.)
Pneumokokken finden sich bei LungenentzOndung ziemlich h&ufig
in der Spinalfl&ssigkeit. Wenn die Pneumokokken in der 8pinal-
fl&ssigkeit nachweisbar sind, so ist das als ein ungfinstiges Zeichen
anzusehen, ebenso wie das Auftreten der Pneumokokken im Blut.
Ein gutes Zeichen ist es, wenn der Fieberverlauf am dritten Tage
seinen hSchsten Stand erreicht hat, und wenn die Leukocytenzahl
im Abfallen bleibt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Trevlsanello, Carlo, Ricerche batteriologiche sul herpes
dei polmonitici. (Ann. dell’ Istit. Maragl. Vol. 7. 1916. p.277.)
Verf. zftchtete bei 4 PneumoniefSllen aus Herpesbl&schen den
Pneumokokkus. Vergleicbende Untersuchungen in einem Falle zeigten,
dafi der aus den Herpesbl&schen gezttchtete Eokkus weniger virulent
war, besonders' fftr Eaninchen, als der gleichzeitig aus dem Blut
isolierte. Aufierdem unterschied er sich von diesem durch iippigeres
Wachstum.
Verf. weist auf die Infektionsgefahr hin, die die erOffneten
Herpesblftschen far die Umgebung bedeuten, und schlagt vor, die
Herpesernptionen durch Pflaster oder Verb&nde zu bedecken.
Eurt Meyer (Berlin^
Mathers, George, The varieties of pneumococci causing
lobar pneumonia, with especial reference to their
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Pneumokokken.
277
biologic differences. (Jonrn. of infect. Diseases. Vol. 17. 191b.
p. 514.)
Die Pnenmokokken, die ans dem Bint und dem Ausvmrf von
Kranken mit LungenentzQndung gezuchtet werden kOnnen, lassen
sich in eine Anzahl Gruppen teilen, die verschiedene, fur jede eigen*
tumliche Eigenschaften anfweisen. Es gibt auch Oberg&nge zwischen
den einzelnen Grnppen. Die Unterscheidung l&fit sich mit spezi-
fischen Immnnseren sicher durchfuhren; es bestehen aber keine Unter-
schiede in Gestalt and Wachstnm. Es werden vier solche Grnppen
bescbrieben. Wiederholte Erkranknngen an Pneumonie bei dem-
selben Kranken in knrzen Zeitabst&nden lassen sich vielleicht durch
solche verschiedene Pneumokokkenst&mme erkiaren. Den einzelnen
Arten entspricht auch eine verschiedene Sterblichkeit der Krank-
heitsf&lle. Diese Yerschiedenheit der St&mme mud auch bei der
Behandlnng mit Antipnenmokokkensernm gebuhrende Berucksichtigung
finden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Avery, Oswald T., A further stndy on the biologic classi¬
fication of pneumococci. (Journ. of ezperim. Med. VoL 22.
1915. p. 804.)
Vert beobachtete 10 typische, teils von pathologischen, teils von
normalen Fallen stammende Pneumokokkenstamme, die ihrem sero-
logischen Verhalten nach zum Typus H zu rechnen waren, aber doch
von Seren des Typus nur unvollstandig und langsam agglutiniert
warden.
Eine nahere Untersuchung zeigte, dad es sich urn besondere Ab-
arten des Typus II handelte, die ihrerseits wieder nach dem sero-
logischen Verhalten in 3 Gruppen geordnet werden konnten.
Die mit Gruppe IIA hergestellten Sera agglutinierten nur Stamm e
der gleichen Gruppe, ihre Antikorper wurden nur von diesen Stammen
gebunden, und nur gegen diese Stamme Qbten die Sera Schutzwirkung.
Ganz analog verhielten sich die Stamme der Gruppe II B.
Endlich wurden noch einige Stamme beobachtet, die nur mit
dem homologen Serum reagierten und als Gruppe IIX zusammen-
gefadt wurden.
Ihre Zugehdrigkeit zum Typus II zeigten alle Untergruppen da-
durch, dad Typus 11-Serum sie, wenn auch atypisch, agglutinierte,
dad es gegen sie, mit Ausnahme von Gruppe IIX, Schutzwirkung aus-
ubte und dad es bei Absorption mit einem typischen II-Stamm seine
AntikOrper auch f&r alle Untergruppen verlor.
Bei Absorption mit einem Stamm der Gruppen HA Oder IIB
wurden nur die Antikbrper f&r die betreffende Gruppe, bei Absorption
mit einem Stamm der Gruppe H X nur die f&r den betreffenden
Stamm gebunden. Kurt Meyer (Berlin).
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Pneumokokken.
Nachmann, Gertrud, Die Differenzierung der Pneumo-
kokken und Streptokokken durch Optochin. (C. f. Bakt.
Abt I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 198.)
Pneumokokken nnd Streptococci mncosi werden durch hohe Ver-
dttnnnngen des Optocbins (1:200000 und 1:600000) im Wachstum
gehemmt. Streptokokken, Meningokokken, Gonokokken, meningo-
kokken&bnliche St&mme werden erst bei hOheren Eonzentrationen
(1:10000 Oder 1:6000) gehemmt. Das Optochin kann daher in einer
Verdttnnung 1:100000 zur Differenzierung der Pneumokokken und
8treptokokken dienen. Vereinzelt finden sich St&mme, die sich be-
zttglich des Tierversuches und der Blutplatte wie Pneumokokken,
dem gallensanren Natrium und Optochin gegenttber aber wie Strepto¬
kokken verhalten. Diese St&mme bilden wahrscheinlich einen Uber-
gang zwischen Pneumokokken und Streptokokken.
Gildemeister (Posen).
Bull, Carroll G., The agglutination of bacteria in vivo.
(Journ. of experim. Med. VoL 22. 1916. p. 484.)
Intraventtse Injektion von Pneumokokkenserum bewirkt bei
Kaninchen mit Pneumokokkenseptik&mie sofortige Agglutination der
kreisenden Kokken, und zwar unter Berttcksichtigung der eintretenden
Verdttnnung in weit geringerer Eonzentration als in vitro.
Typhus-, Dysenteric Flexner- und avirulente Influenzabazillen
werden im normalen Eaninchen ebenfalls agglutiniert, obwohl das
Serum in vitro nicht agglutinierend wirkt. Dagegen bleibt bei
virulenten St&mmen — Shiga -Bazillen, virulente Influenzabazillen —
die Agglutination auch in vivo aus.
Zugleich mit der Agglutination verschwinden die Bakterien aus
der Blutbahn, da die Bakterienhaufen in den Organen zurttckgehalten
werden und hier der Phagocytose unterliegen. Entgegen der herr-
schenden Ansicht spielen die Agglutinine bei der Dberwindung
wenigstens einzelner Infektionen eine entscheidende Rolle.
Eurt Meyer (Berlin).
Baecker, St., Eine neue Methode der Virulenzsteigerung
und Virulenzprttfung. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 1166.)
Durch fortgesetzte Passagen auf ttberlebenden Gewebskulturen
in Plasma gelingt es bei Pneumokokken mittlerer Virnlenz regel-
m&flig, diese maximal zu steigern. Dagegen gelingt es bei aviru-
lenten St&mmen von Pneumo- und Streptokokken und von Diphtherie-
bazillen nicht, eine im Tierversuch nachweisbare Virnlenz zu erzielen;
doch erwerben solche Passagest&mme stets erhdhte F&higkeit, die
Gewebskulturen abzutttten.
Bei hochvirulenten Pneumokokken kommt es nach den ersten
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Pneamokokken.
279
Passagen zn einer ausgesprochenen Virulenzverminderung, die aber
bei weiteren Passagen wieder uberwunden wird.
Anch anf Kulturen von artfremdem Gewebe sowie in Plasma
mit abgetSteten Gewebsst&ckchen und in reinem Plasma kommt,
allerdings erst nach viel zahlreicheren Passagen, eine Virulenz-
steigemng zustande. Diese mehr Oder weniger aUgemeine Virulenz
kOnnte als „Groppenvirulenz“ bezeichnet werden.
Die F&higkeit, das tiberlebende Gewebe in einer bestimmten
Zeit znm Absterben zn bringen, „Infektionsversuch in vitro", geht
bei den verscbiedenen Bakterien im allgemeinen ihrer Virulenz fflr
die betreffende Tierart parallel. Sie ist weder direkt abh&ngig von
der VermehrungsfShigkeit der Bakterien in den Gewebskulturen,
noch von ihrer Fahigkeit, Toxine in vitro zn bilden.
Durch Beimpfung der Gewebsknltnren mit fallenden Bakterien-
mengen l&fit sicb die nntere Grenze der Wirksamkeit eines Bakterien-
stammes feststellen und f&r verschiedene Kulturen vergleichen. Die
im Infektionsversuch in vitro festgestellte Wirksamkeitssteigerung
geht im allgemeinen mit einer im Tierversuch feststellbaren Virulenz-
steigerung einber. Bei wenig empfUnglichen Tierarten l&fit sich bei
ersterem Verfahren erhShte Wirksamkeit auch dann nachweisen,
wenn der Tierversuch negativ bleibt.
Analog der nach Passagen auf artfremdem Gewebe Oder im
Plasma auftretenden Gruppenvirulenz l&Bt sich auch eine Wirksam¬
keitssteigerung gegenuber beterologen, nicht zur Passage verwen-
deten Gewebskulturen nachweisen. Eine im Infektionsversuch in
vitro konstatierte Wirksamkeitssteigerung f&r das Gewebe einer Tier-
art ist daher nicht immer als spezifische Virulenzsteigerung zu deuten.
Die Anwendung der Methode der Infektion in vitro zur Aus-
wertung antiinfektiOser Sera hat bisher nicht zu verwertbaren Re-
sultaten gef&hrt. Kurt Meyer (Berlin).
Baginsky, Adolf, Zur Therapie der akuten (genuinen)
Pneumonie der Kinder. (Arch. f. Kinderheilk. Bd. 64. 1915.
S. 190.)
Von rein klinischem Interesse. An der Hand von 8 Kranken-
geschichten von Fallen unkomplizierter und komplizierter Pneumonie
wird gezeigt, dafi ein aktives therapeutisches Vorgehen in den meisten
Fallen nicht notwendig ist. Hannes (Hamburg).
Williams, W. R., Twenty-three cases of pneumonia
treated with antipneumococcus serum. (Arch, of internal
Med. Vol. 13. 1914. p. 978.)
23 Faile von Pneumonie wurden mit einem polyvalenten Pneumo-
kokkenserum vom Pferde behandelt. Das Serum wurde intraven&s
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Pnenmokokken.
in Dosen bis zn 300 ccm bis zn Gesamtmengen von 750 ccm gegeben.
Die Einspritznngen warden gut vertragen. Unmittelbare Wirknngen
warden nicht gesehen. 16 Ffille warden gebeilt, 7 starben. Der
Einflufi des Sernms ist daher zweifelhaft. Enrt Meyer (Berlin).
Preisz, Hugo, Untersnchnngen fiber die Wirknngsweise
des Antipneumokokkenserums. (C. f. Bakt. Abt. L Orig.
Bd. 77. 1915. S. 89.)
Auf Grand seiner Versnchsergebnisse kommt Vert zn dem Schlufi,
dafi das Antipnenmokokkenseram seine 8chntzwirknng entfaltet, in*
dem seine spezifischen Immnnstoffe (Tropine) die Pnenmokokken ffir
die Phagocytose vorbereiten. DaB hierin der einzige oder wenigstens
der ausschlaggebende Faktor der Immnnseramwirknng liegt, bewies
nicht nnr die gesteigerte Phagocytose bei Versnchen sowohl an Tieren
wie in vitro, sondern anch die bedeutende Abnabme Oder der vfillige
Schwnnd der Infektiosit&t der phagocytierten Pnenmokokken, gleich-
viel ob die Phagocytose infolge von spezifischen Tropinen Oder ohne
solche vor sich gegangen ist. Damit, dafi das Immnnseram die Auf-
nahme der Pnenmokokken dnrch Phagocyten bewerkstelligt, hat es
seine Rolle beendet, denn in den Phagocyten gehen die Kokken anch
ohne die Mitwirknng von Immnnstoffen nnter. Es werden sonach,
wie Verf. annimmt, dnrch die spezifischen Immnnstoffe (Tropine) des
Serums solche Stoffe der Kokken gelfihmt, mit deren Hilfe sie sonst
die Phagocyten von sich fernhalten, and die das Wesen ihrer Viralenz
bilden. Gildemeister (Posen).
Bull, Carroll G., The mechanism of the curative action
of antipneumococcus serum. (Journ. of experim. Med. Vol. 22.
1915. p. 457.)
Wird einem Kaninchen mit Pneumokokkenseptik&mie Pneumo-
kokkenseram intravenfis injiziert, so verschwinden die Pnenmokokken
in kurzer Zeit ans dem Blute. In vitro hat Pnenmokokkenserum
keine bakterizide Wirkung. Im Plattenverfahren tritt aber doch
eine erhebliche Verminderang der Kolonienzahl hervor. Bedingt ist
diese dnrch starke Agglutination der Pnenmokokken.
Anch das Verschwinden ans der Blntbahn ist in erster Linie
auf Agglutination znrfickznffihren. Knrze Zeit nach der Injektion
des Serums findet man in den Organen, besonders in Leber, Milz
und Lnngen, Pneumokokkenklumpen, die von Lenkocyten nmgeben
and znm Teil bereits anfgenommen sind. Dem entspricht eine er¬
hebliche Leukopenie im peripheren Blute nach der Serum injektion,
die anch bei normalen Tieren eintritt.
Im peripheren Blute findet keine Phagocytose statt, sondern nur
in den Organen. Ferner werden nur agglutinierte, nicht einzelne
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Pneumokokken.
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Pneumokokken von den Lenkocyten anfgenommen. Innerbalb der
Lenkocyten werden die Eokken abgetdtet, wie aus dem Verschwinden
der F&rbbarkeit hervorgeht.
Die Schutz* nnd fieilwirknng des Pneumokokkenserums bernht
also auf einem Znsammenwirken von Agglutination nnd Phagocytose.
Kurt Meyer (Berlin).
Bull, Carroll G., A method of serum treatment ot pneumo-
coccic septicaemia in rabbits. (Ibid, p.466.)
Wird Eaninchen mit Pnenmokokkenseptik&mie Pneumokokken-
■serum in grofien Mengen intravenbs injiziert, so geben sie in kurzer
Zeit zugrunde. Zuriickznffihren ist dies anf die starke Agglutinations-
wirkung des Serums. Die grofien agglntinierten Kokkenhaufen fiihren
zn Embolien in den Eapillaren von Lungen nnd Gehirn. Anfierdem
werden die grofien Eokkenklnmpen von den Lenkocyten nicht phago-
cytiert Wird zun&chst eine kleine Dosis Serum gegeben, so dafi
nnr kleine Eokkenhanfen entstehen, nnd eine grofie Dosis binterher
injiziert, so tritt anch dann noch aknter Tod ein. Die Ursache ist
nicht klar, vielleicht spielt die schnelle ZerstOrnng der Eokken eine
Rolle.
Dagegen gelingt es, dnrcb wiederbolte Injektionen kleiner Serum-
^dosen septik&mische Tiere zu retten. Ein Teil der Tiere erliegt
allerdings noch nachtr&glich einer Pneumokokkenmeningitis, wahr-
scheinlich weil die vereinzelt in den Snbdnralranm gelangten Eokken
von dem Sernm nicht erreicht werden.
Die Versnche zeigen, dafi die Wirksamkeit antiinfektiSser Sera
in hohem Mafie von der Art ihrer Anwendnng abhangig ist. Wahr-
scbeinlich ist sie bisher vielfach untersch&tzt worden. Es bandelt
sich bei der Dosierung des Serums nicht einfach nm eine bestimmte
Beziehnng zwischen ImmunkOrpermenge nnd Bakterienzahl, sondern
nm yiel kompliziertere Verbal tnisse. Enrt Meyer (Berlin).
Silbergleit, Ein Jahr Pneumoniebehandlung mit nnd
ohne Optochin. (Berl. klin. Wochenschr. 1915. S. 1231.)
Die Optochinbehandlung bestand in Gaben von 6 mal 0,2—0,25 g
pro die. Von 40 Ffillen ohne Optochinbehandlnng starben 4 = 10 Proz.
Diesel ben befanden sich vom 1. Erankheitstage an in Lazarett-
behandlnng. Von 49 Fallen mit Optochinbehandlnng starben 5=10,2 Proz.
Alle Todesfaile betrafen jnnge Lente mit gesnndem Herz. Die Daner
der Pnenmonien ohne Optochin war im Mitt el 5,62 Tage, mit Optochin
5,30 Tage. Am gdnstigsten erschien die Wirknng, wenn das Optochin
vom ersten Erankheitstage ab gereicht werden konnte.
Schmitz (Halle a. 8.).
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Pneumokokken.
Leschke, Erich, Die Dosierung des Optochins und seine
Anwendnng bei Pnenmonie and anderen Pneumo-
kokkeninfektionen. (Deutschemed.Wochenschr. 1915.8.1359.)
Der Zweck der Optochinbehandlung, die Abt5tnng Oder Wachs-
tumshemmung der Pneumokokken, l&fit sich dnrch einmalige Ver-
abreichong einer hohen Dosis nicbt erreichen. Erforderlich ist viel-
mehr eine danernde, mSglichst gleichmfiSige Durchtrankung der
Kdrpers&fte mit dem Mittel in einer Eonzentration, die anf die
Pneumokokken noch wirkt, ohne dem Edrper zn schaden. Zweck*
mfifiiger als die intraven5se Injektion ist daber die fortdanernde
Yerabreichung per os, und zwar yon schwer ldslichen und daher
langsam resorbierbaren Prftparaten wie der freien Base Oder dee
Salizylesters. Dnrch die langsame Resorption werden auch Neben-
wirkungen, in erster Linie die Schadignngen, vermieden. Ale
Wamungszeichen ist st&rkeres Ohrensausen zu beachten. Yerf. gibt
10 mal t&glich 0,2 g des Salizylesters in 2 stundigen, nachts 4 stundigen
Zwischenraumen bis zur Entfieberung. Bei der Behandlung der
Kreislaufschwache ist Kampher zu vermeiden, da er die Optochin-
wirkung beeintr&chtigt.
Die Wirkung des Optochins bei Frohf&llen von Pneumonie ist
unzweifelhaft eine g&nstige. In schweren Fallen empfiehlt sich die
Kombination mit intravenbser Injektion von Neufeld-Haendel-
schem Pneumokokkenserum. Dasselbe gilt fiir Pneumokokkensepsis,
bei der Verf. 2 mal unter 5 Fallen Heilung beobachtete. Heilerfolge
mit intralumbalen Optochininjektionen bei Pneumokokkenmeningitis
sind yon anderer 8eite erzielt worden. Uber Erfolge bei Pneumo-
kokkenangina hat Yerf. selbst frflher berichtet. Bei Pneumokokken*
otitis haben sich Eintrauflungen einer 10—20 proz. LOsnng yon salz-
saurem Optochin nach yorheriger Ausspiilung mit einer 2 proz. Losung
oder mit 1—2 Proz. Wasserstoffsuperoxydl&sung bewahrt.
Kurt Meyer (Berlin).
Hell, Otto, Spezifische Pnenmoniebehandlnng mit Opto¬
chin (Athylhydrokuprein). (Miinch. med. Wochenschr. 1915.
8.1528.)
Es wird Uber giinstige Erfahrungen mit Optochin in der Pneu*
moniebehandlung berichtet. Die gate Wirkung besteht hauptsachlicb
in einer Abkiirzung des ganzen Krankheitsverlaufes. Sehr wichtig
ist es, so fr&h wie mOglich mit der Behandlung zu beginnen; ja roan
sollte die Behandlung schon bei Yerdacht auf Pneumonie einleiten.
Fieberverlauf und Leukocytenzahlen werden durch das Optochin nicht
beeinflufit, so dafi die richtige Erkennung der Krankheit auch in
diesen Fallen nicht erschwert wird. Auch bei spater in Behandlung
kommenden Fallen soil man das Mittel yersuchen, da anch hier noch
Gck igle
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Pneamokokken.
283
ein gfinstiger EinflnB eintreten kaon. Eg wird empfohlen, nicht mehr
als 6mal tftglich 0,2—0,25 g za geben. Bei solchen Gabon sind
Stfirungen am Sehnerven kanm za beffirchten. Die Behandlang maft
noch einige Tage nach der Entfieberung in kleinen Gaben fortgesetzt
werden. 81 ohne Optocbin behandelte Faile hatten eine Sterblich-
keit Ton 17,2 Proz., 81 sonst gleiche, aber mit Optochin behandelte
eine solche von 12,3Proz. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bieling, Znr Behandlang der Pneamonie mit Optochinam
hydrochloricam (Athylhy drokoprein). (Therapied.Gegen-
wart Jg. 66. 1916. S. 203.)
Mitteilong fiber die Behandlang von 16 Fallen yon krnppfiser
Pneamonie mit Athylhydrokuprein bei Patienten im Alter von 1—76
Jahren. Verf. hat befriedigende Resnltate erzielt, and zwar hat er
eine frfihe Entfieberang and rasche Bekonvaleszenz beobachtet Er
glaubt, dafi das Optochin die Entstehnng einer Beihe von Schfidlich-
keiten ffir den Organismns bei der Pneamonie verhindert and dadarch
dem Kfirper die tTberwindang des krankhaften Prozesses bedentend
erleichtert. Vert empfiehlt, das Mittel auch in der Praxis za ver-
wenden. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Bacmeister, A., Die Knpierang yon Pneamokokkeninfek-
tionen bei tnberkalfisLangenkrankendurch Optochin.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 3.)
Lnngenkranke mit amscbriebenen taberknlfisen Herden sind darch
akate Entzttndangsvorgange an den Lnftwegen immer in besonderem
Made geffihrdet, da die Mfiglichkeit des Anfflackerns and der Aas-
breitnng der taberknlfisen Erkrankang damit gegeben ist. Es ist
daher erwttnscht, hier vorbengend eingreifen za kfinnen, and es warde
deswegen bei einer Anzahl solcher Faile, sobald Zeichen einer darch
Pneamokokken hervorgerufenen Bronchitis yorhanden waren, Optochin
gegeben. Die Erfolge waren ansgezeichnet Die Erfabrangen sprechen
mit aller Bestimmtheit daffir, dafi das Optochin imstande ist, hemmend
anf den darch Pneamokokken heryorgerafenen, absteigenden Eatarrh
der Lnftwege za wirken. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Moore, Henry F., The action of ethylhydrocnprein (Opto¬
chin) on type strains of pneamococci in yitro and in
yiyo, and on some other microorganisms in yitro.
(Jonrn. of experim. Med. VoL 22. 1916. p. 269.)
Athylhydrokapreinhydrochlorid wirkt in sehr hohen Verdfinnangen
(1:1000000) anf Pneamokokken entwicklangshemmend. In etwas
hfiherer Konzentration tfitet es sie innerbalb 18 Standen aach ab. Die
Wirkang erstreckt sich gleichmafiig anf alle 4 Pnearnokokkengruppen.
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Pneamokokken.
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Die Wirknng ist aaf Pneamokokken beschrankt. Gegenflber
anderen Bakterienarten fehlt sie Oder ist nnr schwach ausgesprochen.
Streptokokken sind etwas empflndlicher als andere Bakterien. Die
Wirknng des Athylhydrokupreins ist so spezifiscb, dafi sie als Probe
aaf Pneamokokken benatzt werden kann.
Chininhydrochlorid wirkt erst in bedentend st&rkeren Konzen-
trationen entwicklnngshemmend and abtOtend. Aach ihm gegenflber
sind Pneamokokken empfindlicher als andere Bakterien.
1m M&aseorganismus flbt das Optocbin eine starke Schntzwirkong
gegenflber alien Tier Pnearaokokkengrnppen aas, die bis zar tausend-
fachen letalen Dosis wirksam ist. Kart Meyer (Berlin).
Moore, Henry F., Tbe cbemoserotherapy of experi¬
mental pneumococcal infection. (Ibid. p. 389.)
Yerf. stellte Versache fiber die Kombination von Pneumokokken-
sernm and Atbylbydrokaprein bei der experimentellen Pneamokokken-
infektion der Maas an. W&hrend 0,2 ccm des Antiserums fflr sich
gegen h&chstens 0,01 ccm der Bonillonknltar, deren letale Dosis
Vi ooo ooo 6010 betrug, schfltzte, die in Ol gelOste Base in Mengen Ton
0,01 g nicht einmal gegen 0,0001 ccm der Kaltur, wurde darch die
Kombination beider noch gegen eine Infektion mit 0,5 ccm der Knltor
Tolle Schntzwirkong erzielt. Die Sernmwirkong war darch das
JLthylhydrokaprein aaf das f&nfzigfache gesteigert worden.
In Kombination mit einem nicht auf den betreffenden Pneamo-
kokkentypas eingestellten Immanseram wirkte das Athylhydrokaprein
nicht anders als wie mit Normalseram zasammen.
Kurt Meyer (Berlin).
Moore, Henry F., A farther study of the bactericidal
action of ethylhydrocuprein on pneumococci. (Ibid,
p. 651.)
Das Serum Ton Kaninchen, die mit Optochin gespritzt sind, wirkt
in Titro auf Pneamokokken abtOtend and in sp&teren Stadiea ent-
wicklangshemmend.
Die Wirknng ist am st&rksten, wenn die freie Base in Oliger
LOsung snbkatan injiziert wird, etwas geringer nach sabkutaner In-
jektion des Hydrochlorids, nor schwach, wenn die Olige LOsung der
Base intramnskul&r gegeben wird. Am geringsten Oder ganz fehlend
ist sie nach intrastomachaler Darreichang des Hydrochlorids. Bei
intraTenOser Injektion sind zar Erzielung einer bakteriziden Wirknng
toxische Dosen notwendig.
Bei sabkutaner Injektion der Base in Ol in einer Menge Ton
0,1 g pro kg KOrpergewicht erreicht die bakterizide Wirknng des
Serams ihren HOhepnnkt nach etwa einer Stnnde. Nach etwa Tier
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Pneumokokken. — Staphylokokken. 285
Stunden ist nur noch eine entwicklungshemmende Wirkung nach-
weisbar.
Beim Menschen ist nach subkutaner oder oraler Darreichung
von 0,6 g des flydrochlorids ebenfalls eine bakterizide Wirkung des
Serums erkennbar.
1st die bakterizide Wirkung des Serums nur gering, so tritt nur
anfangs eine Verminderung der Pneumokokken ein. Die ttberlebenden
werden schnell fest gegen die Giftwirkung und vermebren sicb dann
ungeheuer. Kurt Meyer (Berlin).
Leyy-Du Pan, £., Du traitement de la pneumonie. (Rev.
m6d. de la Suisse romande. 1916. Vol. 36. Nr. 1.)
Verf. bat an Stelle der intravenosen Kollargolinjektionen sub-
kutane Einspritzungen yon Elektrargol verwendet und mit dieser
Metbode innerbalb 6 Jabren nabezu 100 Falle behandelt; kein Exitus.
Vert hilt das Elektrargol Air ein Speziflkum, spatestens 48 Stunden
nach Beginn der Behandlung trete die Krisis ein, meistens genuge
eine einzige Einspritzung. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Epalza, Enrique, Ein Beitrag zur hamolytischen Wirkung
der „saprophytaren“ Staphylokokken der Konjunk-
tiva. (Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. 54. 1915. S. 90.)
Von 17 von der normalen Konjunktiya gezQcbteten Stammen
yon Staphylococcus aureus wuchsen 9 hamolytisch auf der Blutagar-
platte. Von ihnen verflfissigten 7 Gelatine, allerdings sebr langsam,
erst in 10—12 Tagen. Von den 8 nicht hamolytisch wachsenden
Stammen zeigten 4 ebenfalls langsame VerflUssigung.
Bei Passage durch den Glaskdrper des Kaninchenauges erwarben
2 yon den 8 nicht hamolysierenden Stammen, ohne Eiterung hervor-
zurufen, hamolytische Eigenschaften. Wahrscheinlich kann sich auch
im Augeninnern des Menschen aus der saprophytaren Form die
„pyogene“ Form der Staphylokokken entwickeln.
Kurt Meyer (Berlin).
Barber, M. A., Milk poisoning due to a type of staphylo¬
coccus albus occurring in the udder of a healthy
cow. (Philipp. Journ. of Science. Ser. B. Trop. Med. Vol. 9. 1914.
p. 515.)
In den Jahren 1909—1913 kamen auf einer bestimmten Farm
haufig Falle yon akutem Magendarmkatarrh vor, die in ihrem Ver-
lauf an Ptomainyergiftungen erinnerten, und fur die trotz eifriger
Nachforschung eine Erkiarung nicht gefunden werden konnte. Auf-
faUig war, dafi die Falle besonders in der heifien trockenen Zeit
des Jahres yorkamen. Schliefilich lenkte sich der Verdacht auf die
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286
Streptokokken.
Milch von zwei Kfihen. In der Milch der einen konnten weifie
Staphylokokken nachgewiesen werden, die, wie Versuche zeigten, als
die Ursache der Erkranknngen angesehen werden mufiten, die offenbar
dadnrch znstande kamen, dafi die Kokken in der Milch bei l&ngerem
8tehen ein Toxin bildeten, denn die frische Milch war unschfidlich.
Die Staphylokokken warden mit der Milch ausgeschieden, trotzdem
keine Entererkranknng bestand. Die Erkranknngen hOrten auf, als
man die Milch dieser Kfihe nicht mehr fur Genuflzwecke benutzte.
Bemerkenswert war, dafi sich bei den Hansgenossen, die die Milch
regelmafiig jeden Tag genossen hatten, keine Krankheitserscheinangen
mehr zeigten, sondern nnr bei Fremden, die sie gelegentlich tranken;
offenbar hatte sich bei jenen eine Art Unempffinglichkeit gegen das
Toxin entwickelt. In einem Nachtrag findet sich die Bemerknng,
dafi der Besitzer seine Kuh an eine Erziehangsanstalt verkanft hat,
dafi dort aber bisher keine Erkranknngen nnter den Zdglingen vor-
gekommen sind, weil die Milch immer ganz frisch genossen wfirde.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Capps, Joseph A. and Davis, David J., An epidemic of strepto¬
coccus sore throat in Jacksonville, I1L, which was
traced to the milk of cows affected with Strepto¬
coccus mastitidis. (Arch, of internal Med. Vol 14. 1914.
p. 660.)
Verff. berichten fiber eine Epidemie von septischer Angina, die
sich 8 Wochen hinzog und 348 Ffille umfafite. Als Erreger wurde
ein hamolytischer Streptokokkus gezfichtet.
Es gelang, die Mehrzahl der Ffille mit dem Genufi von Milch
aus einer bestimmten Molkerei in Verbindung zu bringen.
Bei der Untersuchung von 416 Kfihen aus 38 Molkereien wurden
11 mit Mastitis entdeckt. Hfimolytische Streptokokken wurden bei
2 dieser Kfihe gefunden. Die Milch dieser beiden Kfihe wurde von
der betreffenden Molkerei vertrieben. Da diese die von ihr gelieferte
Sahne gar nicht, die Milch sehr ungleichmfifiig sterilisierte, so ist
anzunehmen, dafi die Mastitisstreptokokken jener Kfihe die Angina-
epidemie verursacht hatten.
Eine nfihere Untersuchung der Streptokokken ergab, dafi sie sich
bei Zimmertemperatur wegen des hemmenden Einflusses der anderen
Milchbakterien nicht vermehrten, dafi sie durch die Aciditfit von
saurer Oder Buttermilch bald abgetfitet wurden, auch in gewfihnlicher
Butter, wahrscheinlich unter der Wirkung der in dieser enthaltenen
Sfiuren, in wenigen Tagen abstarben, dagegen in eisgekfihlter Sahne
wochenlang am Leben blieben. Wahrscheinlich spielte daher die
von der Molkerei in grofier Menge vertriebene Eissahne eine wichtige
Kolle bei der Entstehung der Epidemie. Kurt Meyer (Berlin).
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Streptokokken.
287
firnmwiede jr., Charles and Valentine, Eugenia, A bacteriolo¬
gical study of an epidemic of septic sore throat.
(Jonrn. of med. Research. Vol. 33. 1915. p. 231.)
Von einer Epidemic von 232 Fallen von septischer Angina
liefien sich 205 F&lle anf den Gennfi von Milch ans einer bestimmten
Molkerei zurftckf&hren, nnter deren Angestellten zuerst F&lle dieser
Erkianknng vorgekommen waren.
Ans den Anginaf&llen sowie ans einer komplizierenden Peritonitis
bei einem Falle warden hfimolytische 8treptokokken geztichtet, die
in kulturellen nnd agglntinatorischen Eigenschaften hbereinstimmten.
Der gleiche 8treptokokkns wurde ans dem gesunden Enter einer Euh
ans jener Molkerei gezuchtek
Offenbar war die Infektion prirn&r menschlichen Ursprnngs. Die
Mastitisstreptokokken der Enh spielen bei der septischen Angina
keine Rolle. Vielmehr kOnnen sich die Anginastreptokokken im
Kuhenter vermehren, ohne eine Mastitis heryorznrnfen. Finden sich
menschliche Streptokokken bei einer Enhmastitis, se liegt wahr-
scheinlich eine gleichzeitige Infektion mit bovinen Streptokokken vor.
Enrt Meyer (Berlin).
Urbantschitseh, E., Mncosus-mastoiditis bei einem 4 Mo-
nate alten S&ngling. (Arch.f.Ohrenheilk. Bd.97.1915.8.219.)
Ein Fall von Mastoiditis; im Eiter Streptococcus mneosus
in Reinknltnr. W. Gaehtgens (Hamburg).
Kapsenberg, G. et Mnnk, 3 ., Le streptococcus mneosns. (Fo¬
lia microbioL Jg. 4. 1915.)
Verff. gelang es, in dem dnrch Pnnktion eines Sch&deltumors
gewonnenen Eiter den Streptococcus mneosns mikroskopisch nach-
znweisen nnd anschliefiend heranszuzfichten. Der Tumor war vor-
her mehrere Male mit X-Strahlen behandelt worden nnd zeigte
eiterige Einschmelznng. Beschreibnng der morphologischen nnd
kulturellen Eigenschaften sowie der pathogenen Wirknng jener
Streptokokkenart anf verschiedene Versnchstiere (M&nse, Ratten,
Meerschweinchen, Eaninchen). Baerthlein (W&rzburg).
Rosenow, E. C., Bacteriology of cholecystitis and its
production by injection of streptococci. (Jonrn. of the
Americ. med. Ass. VoL 63. 1914. p. 1835.)
In der Gallenblasenwand lassen sich bei Gallenblasenentziindung
gewbhnlich Streptokokken nachweisen, ebenso im Innern der Gallon-
steine, w&hrend sie in der Galle fehlen. Es ist berechtigt, diese
Streptokokken als Ursache der GallenblasenentzQndung anznsehen.
Dadnrch erkl&rt sich der gnte Einflnfi der Entfernnng der Gallon-
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288
Streptokokken.
blase auf manche F&lle von Myocarditis, Arthritis and andere Er-
krankangen. Wean diese Streptokokkenstfimme aaf Tiere ubertragea
werden, so zeigea sie oft eiae Neigang, sich ia der Gallen blase an-
zasiedeln. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Hartzell, Thomas B. and Henrici, Arthar T., A stady of
streptococci from pyorrhea alveolaris and from api¬
cal abscesses. (Joarn. of the Americ.med.Ass. Vol.65.1915. p.1055.)
Bei Zahneiterangen findet sich regelmafiig der Streptococcas
viridans im Eiter. Diese Streptokokken sind im allgemeinen nicht
sehr bosartig, konnen aber gelegentlich Yer&nderangen an Herz,
Aorta, Nieren and Gelenken verarsachen. Es ist kein Beweis vor-
handen, dad diese Streptokokken die Erreger der Zahneiternng sind,
aber es ist anznnehmen, da sie immer im Eiter vorhanden sind, dad
sie h&nfig von bier aas in die tieferen Gewebe eindringen and von
da aas in den Blatstrom gelangen kdnnen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Faber, Harold Kniest, Experimental arthritis in the rabbit.
A contribntion to the pathogeny of arthritis in rhen-
matic fever. (Joarn of. experim. Med. VoL 22. 1915. p. 615.)
Dnrch ein- Oder zweimalige intravendse Injektion von nicht
allzn viralenten Streptokokken l&dt sich bei Eaninchen keine Arthritis
erzeagen. Erst nach der dritten Injektion entwickelt sich eine
Arthritis in einem oder mehreren Gelenken.
Werden einem Eaninchen in ein Gelenk lebende oder abgetdtete
Streptokokken injiziert and nach Ablanf der dadnrch hervorgerafenen
Entziindung demselben Tier die gleichen Streptokokken in lebendem
Zastand intravends eingespritzt, so entwickelt sich in dem betreffenden
Gelenk schon nach dieser einmaligen Injektion eine neae Arthritis.
Das Gelenk ist also darch die erste Injektion gleichsam sensibilisiert
worden, and zwar in spezifischer Weise, da sich die Arthritis nar
entwickelt, wenn der gleiche Organismas intravends injiziert wird.
Vielleicht ist aach die Tatsache, dafi bei intravenoser Infektion
wiederholte Injektionen zar Erzengnng der Arthritis notwendig sind,
so za denten, dafi die ersten Injektionen nar sensibilisierend aaf
die Gelenke wirken.
Die ftezidive bei rhenmatischen Erkranknngen des Menschen
erkl&ren sich yielleicht in gleicher Weise. Eart Meyer (Berlin).
Bosenow, Edward C. and Oftedal, Sverre, The etiology and
experimental prodaction of herpes zoster. (Joarn. of
the Americ. med. Ass. Yol. 65. 1915. p. 1968.)
Es gelang, bei Eaninchen, Meerschweinchen and anderen Tieren
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Streptokokken.
289
kiinstlich Herpes zoster zu erzeugen, wenn man ihnen Streptokokken
ins Bint einspritzte, die von den Mandeln oder aas der Mandhdhle
des Menschen gewonnen waren. Es wird angenommen, dad es sich
nm Streptokokken handelt, die eine besondere Verwandtschaft zu
den Ganglien der binteren Wnrzeln baben. An den Ganglien sind
H&morrhagien nnd Rundzelleninfiltrationen nacbznweisen, nnd in den
erkrankten Teilen sind wiedernm Streptokokken gefnnden. Es ist
also anznnehmen, dafi den Streptokokken fur die Entstebnng des
Herpes zoster eine nrs&chliche Bedeutnng znkommt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Cecil, Russell L., Streptococcus viridans in its relation
to infections of the npper respiratory tract. (Arch, of
internal Med. Vol. 15. 1915. p. 160.)
Unter 89 yerschiedenartigen Infektionen der oberen Lnftwege
wurde 60mal der Streptococcus viridans als pr&dominierender Orga-
nismns gefnnden. Die Erkranknngen waren charakterisiert durcb
milden chronischen Verlanf und Neigung zn Rezidiven, wahrscheinlich
wegen der knrzen Daner der Immnnitat.
Haniig waren die Infektionen, besonders solche der Tonsillen,
der Nebenhdhlen nnd der Zahnalveolen, mit Endocarditis nnd Poly¬
arthritis vergesellschaftet Wahrscheinlich handelte es sich bei diesen
nm Sekundarinfektionen.
Yaccinebehandlung erwies sich bei nicht zn weit vorgeschritteneu
Fallen von Nntzen, ebenso zur VerhQtung von Rezidiven.
Kurt Meyer (Berlin).
Rochs, K., Znr Differentialdiagnose der Streptokokken
nnd Pnenmokokken. (Virchows Arch. Bd. 220. 1915. S. 327.)
An der Hand des Sektionsmateriales des Berliner pathologischen
Institutes weist Verf. nach, dafi die h&molytische Fahigkeit sehr
wohl znr Artnnterscheidnng der Streptokokken verwendet werden
kann, indem beim frisch dem Lebenden oder der Leiche entnommenen
Material eine Trennnng von h&molytischen nnd nicht hamolytischen
Streptokokken sicher dnrchznfhhren ist. Nicht-hamolytische Strepto¬
kokken kommen recht selten vor nnd wnrden im Lanfe von 8 Jahren
nnr in 6 Fallen beobachtet, darunter 6mal als Erreger tfidlicher
septischer Erkranknngen. Die Streptokokkenhamolyse scheint in
seltenen Fallen aber Anderungen unterworfen zn sein. Verf. beob-
achtete in einem Falle einen Streptokokkus, der sich einerseits als
echter Streptococcus longns haemolyticus kennzeichnen liefi, w&hrend
er andererseits anf Blutagar dicke, zusammenhangende, schleimige
Uberzfige gleich dem Pneumococcus mucosns bildete. Bemerkenswert
war, dafi sowohl die Eigentftmlichkeit des schleimigen Wachstnms
Erato Abt. Bef. Bd. 65. So. 12/18. 19
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Puerperalfieber.
wie die h&molytische Fahigkeit verloren ging and dann darch eine
Anzahl von MSusepassagen wieder erworben wnrde. AUe tibrigen
scbleimig wachsenden Kettenkokken konnten stets als zur Art der
Pneumokokken gehSrig charakterisiert werden.
Nicht unerheblich sind oft die diagnostischen Schwierigkeiten,
wenn es sich am die Trennang des Streptococcus viridans von dem
Pneumokokkus handelt. Dafi bei vorhandener Tiervirulenz, negativer
Gallenreaktion, Wachstnm im TierkSrper in Kettenform oboe Eapsel-
bildnng and bei griinlicher Verfarbung des Blatagars ohne Hamolyse
sich der Streptococcns viridans leicht identifizieren lafit, konnte Verf.
an einigen typiscben F&llen feststellen. Hingegen kdnnen gelegentlich
Eettenbildnng beim Pneumokokkus, Diplokokkenform beim Streptococcns
viridans, uncharakteristisches, morphologiscbes Verhalten der Einzel-
glieder, mangelnde Tiervirulenz and negative Gallenreaktion die Onter-
scheidung beider Arten fast unmdglich machen. In solchen Fallen
kann die Optocbinreaktion in vitro noch die Entscheidung bringen,
indem sich der Streptococcus viridans starken Optochinverdiinnungen
(1:100000) gegeniiber ebenso wie die ubrigen Streptokokken refraktar
verbait, wahrend die starke Desinfektionswirknng dieses Alkaloids
spezifisch fttr Pneumokokken ist. W. Gaehtgens (Hamburg).
Bnefi, Peter, Sterblichkeit an Eindbettfieber seit 1900.
(Zeitschr. f. Geburtsh. n. GynakoL Bd. 77. 1915. S. 735.)
Eine statistiscbe Arbeit, welche die Kindbettfiebertodesfalle seit
1900 in der Schweiz, Deutschland (gesamt and in einzelnen Bundes-
staaten), Osterreich, Schweden, Italien, England, Norwegen, Wien,
Paris, Madrid behandelt; die letzten Jahre ergeben allgemein ein
gunstigeres Resnltat als das erste Jahrfiinft. Das Nachwort von
Prof. v. Herff hebt die Bedentung der Alkoholdesinfektion fur die
Bekampfnng des Eindbettfiebers hervor. Pry 11 (Berlin).
Bnrvill'Holmes, E., Specimen of blood from the peripheral
circnlation of a case of puerperal sepsis. (Proc. of the
Path. Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 38.)
Verf. gelang es, in einem Fall von puerperaler Sepsis bei Bint-
ausstrichen ans dem peripheren Blut in einer polynukle&ren Zelle
eine Streptokokkenkette nebst mehreren einzelnen mehr oder weniger
degenerierten Eokken nachznweisen. Diese Blntansstriche warden
am 17. Erankheitstage, d. i. 4 Tage vor dem Tode der Eranken, an-
gelegt; eine am 3. Erankheitstage versuchte Blutkultur war negativ
ansgefallen. Diese Mitteilung verdient Interesse, weil bisher nach
den A ngaben des Verf. 8treptokokkenfunde bei puerperaler Sepsis
in Ansstrichprftparaten von peripherem Bint nicht berichtet sind.
Baerthlein (Wiirzburg).
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Puerperalfieber. — Malignea Oedem.
291
Airfield, Die Resorptionsf&higkeit der Genitalien im
puerperalen Zastande. (Zeitschr. f. Gebartsh. a. Gyn&koL
Bd. 76. 1916. p. 877.)
Polemik gegen Hamms Arbeit „Resorptionsfieber oder Reten-
tionsfieber", eignet sich nicbt far ein kurzes Referat.
Pry 11 (Berlin).
PruSka,!., tfber dieBedeutung bakteriologischer Unter-
snchnngen far die Gebartshilfe. (VSstnik V. sjez. des.
ptir. 1916. p. 667.)
Die Behaaptangen mancher Verff., dafi die in weiblichen Geni¬
talien gefnndenen Streptokokken keine Bedentnng far die Diagnose
and Prognose des Pnerperalfiebers h&tten, kdnnen nach Yerf. nicbt
zn Recht bestehen. Seine Untersacbnngen haben gezeigt, dafi der
h&molysierende Streptokokkns w&hrend der Geburt 2mal, im Wochen-
bett 3mal so oft Fieber yernrsacht als der nichth&molysierende,
desgleicben im Pnerperinm. Es hat sich fiberhaupt gezeigt, dafi seine
Bedeutang far die Diagnose nicht antersch&tzt werden darf, denn
in 84 Proz. der F&lle war die Anwesenheit des genannten Mikroben
mit Fieber begleitet. Dafi anch bei seiner Anwesenheit kein Fieber
zastande zn kommen brancht, ist wobl sicber; aber darin liegt
gerade das Minns nnserer Kenntnisse, dafi wir solche F&lle nicbt
yoran8znseben vermdgen. Jar. Stnchlik (Zfirich).
Fromme, Uber die Unterbindnng der Yena cava bei
paerperaler Py&mie. (Zeitscbr.f. Gebartsh. a. Gyn&kol. Bd.76.
1915. S. 388.)
Die Arbeit hat klinisches Interesse; bei einer 24j&hr. Patientin,
die wegen Py&mie post abortam eingeliefert warde, nabm Yerf. die
Yenennnterbindang vor infolge vdlliger Thrombosierang der Yena
iliaca com man. dextra nnd Hiuaufreichens der Thrombenmassen in
2 cm L&nge in die Yena cava; die Yena iliac, comm. sin. fand sich
frei. Es warde versncht, die Thromben auszuschalten, durch Ligatur
der Cava 3 Qaerfinger oberhalb der Teilangsstelle, mit dem Erfolg,
dafi aaf 10 fieberfreie Tage neue Schuttelfrdste and hohe Tempera-
turen eintraten. Exitns. Die Antopsie ergab die Unterbindnng der
Cava als anzareichend, der infektidse Prozefi war aaf die Y. iliaca
comm. sin. fibergegangen; Yerf. empfiehlt deshalb, eine zweite Unter¬
bindnng an die gesande Y. iliaca comm, kurz vor ihrer Einmundnngs-
stelle in die Cava anzalegen. Pry 11 (Berlin).
Fraenkel, Engen, Uber malignes Odem. (Beitr. z. Elinik d.
lnfektionskr. a. z. Immanit&tsforsch. Bd. 4. 1915. S. 129.)
Die fiber den Bazillas des malignen Odems bestehenden Un-
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292
Malignea Oedem.
stimmigkeiten gaben dem Verf. Veranlassung, seine Beobachtangen
fiber die Morphologic und Biologic des Kochschen Bazillus an der
Hand eines zur Obdnktion gelangten Falles von malignem Odem
bekannt zn geben. Ans der Odemflfissigkeit des klinisch das Bild
des malignen Odems darstellenden Falles konnte durch den Tier-
versuch ein AnaOrobier isoliert werden, der nicht nor bei kleineren
Laboratoriumstieren, sondern auch bei grOfieren Wiederk&uern, wie
Ziegen, das klassische, regelmfiBig znm Tode ffihrende Krankheits-
bild des malignen Odems erzengte. Das Verhalten dieses Keimes
anf den verschiedenen NfihrbOden lieB mit Sicherheit den SchluB zn,
daB es sich nicht nm den sogenannten Fraenkelschen Gasbazillns
handelte. Dagegen sprach auch vor allem das Verhalten der Kanin-
chen, die sich dem Gasbazillns gegenfiber bekanntlich vollkommen
refraktfir erweisen. Hier dagegen konnte ans dem Anftreten einer
mit Odembildung einhergehenden, die Tiere meist rasch tOtenden
Erkranknng als feststehend angesehen werden, daB der untersnchte
Bazillus nicht der Fraenkelsche Bazillus war.
Das Gesamtergebnis der fiber die Morphologie nnd Biologie des
gezfichteten AnaOrobiers festgestellten Tatsachen lfifit trotz einzelner
Abweichnngen gegenfiber den Angaben der Lehrbficher den SchlnB
zn, daB der fragliche Bazillus mit dem Kochschen Odembazillus zu
identifizieren ist Anf Grand dieser Untersuchungen stellt sich der
Odembazillus als absolut anaerobes, mit peritrichen GeiBeln ver-
sehenes, bewegliches St&bchen dar, das sich mit alien Anilinfarben,
aber nicht nach der Gramschen Methode ffirben laBt. Der Odem¬
bazillus w&chst am besten bei KOrpertem peratur in traubenzucker-
haltigen NfihrbOden unter starker Gasentwicklung. Neutralrotagar
wird entffirbt, Gelatine verflfissigt, Milch unter Gasentwicklung zur
Gerinnung gebracht mit nachfolgender, geringgradiger Peptonisierang
des ausgefallten Kaseins. Der Bazillus bildet mittelstfindige, seltener
auch endstfindige, resistente Sporen. Stamme, die jahrelang auf
kfinstlichen NfihrbOden fortgezfichtet sind, bfifien nicht nur ihre
Virulenz allmfihlich ein, sondern verlieren auch die Ffihigkeit, Sporen
zu bilden. Bei den fiblichen Laboratoriumstieren (Meerschweinchen,
Kaninchen) erzeugt er nach subkutaner Infektion ein oft mit Bildung
feiner Gasblasen einhergehendes, verschieden starkes, meist sanguinu-
lentes, bisweilen schon nach 24 Stunden zutn Tode ffihrendes Odem.
Die bei Tier und Mensch gesetzten Verfinderangen stellen eine Kom-
bination von Vorgangen dar, wie sie der Gasbazillns erzeugt, mit
mfichtiger Transsudation einer serOs-sanguinulenten Flussigkeit in
die Gewebe; eigentlich entzfindliche Prozesse treten durchaus in den
Hintergrand. Zur Differentialdiagnose, ob malignes Odem Oder Gas-
gangrfin vorliegt, empfiehlt sich neben der Impfung von Meer-
schweinchen auch die von Kaninchen.
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Malignes Oedem. — Gasphlegmone.
293
Da die bisher in der Literatur beschriebenen Bazillen des ma¬
lignen Odems sich nntereinander in Einzelheiten unterscheiden, ist
die Mbglichkeit nicht ansgeschlossen, dad die Atiologie des malignen
Odems des Menschen keine einheitliche ist, nnd dad verschiedene,
wenn anch einander sehr nahestehende Anafirobier die F&higkeit
besitzen, malignes Odem zn erzengen. Far die wirksame Ansiedelung
der Odembazillen im menschlichen KOrper mflssen die Bedingungen
fftr die Weiterentwicklung der eingedrungenen Mikroorganismen ge-
geben sein. Besonders gflnstig scheinen in dieser Beziehnng Schud-
verletznngen zu sein; bingegen ist das gleicbzeitige Vorhandensein
von gewissen Infektionskrankheiten nicht erforderlich. Als Eintritts-
pforte ffir den Erreger des malignen Odems beim Menschen darf far
die Mehrzahl aller F&lle wohl die Hant gelten. Indes kann der
Kochsche Bazillns unter Umst&nden anch von inneren Organen ans
in den KOrper eindringen nnd zn schweren Erkranknngen fuhren,
dhnlich wie der Gasbazillns. So konnte Verf. aus dem Blnte einer
an den Folgen eines Abortes verstorbenen Fran einen als malignen
Odembazillus identifizierten Mikroben isolieren, der offenbar vom
Uterus ans eingedrnngen war. Anch von der Mundhdhle aus sind
Infektionen mit dem Odembazillus beobachtet worden. Immunisierungs-
versnche gegen malignes Odem f&hrte Verf. an Meerschweinchen ans
mit dem Transsndat, welches sich in der Brusthdhle von tSdlich in-
fizierten Eaninchen angesammelt hatte. Bei den mit diesem Trans¬
sndat snbkntan geimpften Meerschweinchen konnte das Auftreten
eines teigigen Odems festgestellt werden, das sich aber bald wieder
vollkommen zuruckbildete. Derartig vorbehandelte Tiere erkrankten
nach snbkntaner Impfnng mit virnlentem Enltnrmaterial tiberhaupt
nicht mehr. Eine spezifische Therapie gegen das maligne Odem
gibt es znn&chst nicht. Die Prognose der Erkranknng ist unter
alien Umstfinden eine sehr infanste. W. Gaehtgens (Hamburg).
Pommer, Gustav, Bemerkungen zn Eugen Fraenkels
Arbeit: „0ber malignes Odem“. (C. f. Bakt. Abt. L Orig.
Bd. 77. 1916. S. 249.)
Verf. nimmt Stellung zn vorstehend referierter Arbeit von
Fraenkel. Gildemeister (Posen).
Fraenkel, Engen, Erwidernng anf die Bemerknngen Prof.
Dr. G. Pommers zn meiner Arbeit: „Ober malignes
Odem“. (C. f. Bakt Abt L Orig. Bd. 77. 1916. S. 367.)
Polemik. Gildemeister (Posen).
Sacknr, Die Gasphlegmone bei Kriegsverwundeten.
(Med. Klinik. 1916. S. 1022.)
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294
Gasphlegmone.
Schon die ersten Mon ate des Krieges haben gezeigt, dafi fast
alle SchuBverletzungen, jedenfalls aber sEmtliche Verwnndungen dnrch
Artilleriegeschosse, in mehr Oder minder schwerem Grade primEr
infiziert sind. Unter diesen Infektionen bietet die Gasphlegmone,
die im Frieden aufierordentlich selten beobachtet ist, besonders un-
gfinstige Aussichten. Erreger der Gasphlegmone sind Anaerobier,
in erster Eeihe der FrEnkelsche Bacillus phlegmones emphysema-
tosae, der in den meisten Fallen aus dem Herzblnt gezflchtet werden
kann. Die Erreger leben im Erdboden und kommen mit dem Schmutz
in die Wnnde. Unter den brtlichen Erscheinungen treten hervor:
starker Wnndschmerz, Odem und gelbe bis rotbraune VerfErbung in
der Umgebung der Wunde, f&hl- und hSrbares Gasknistern. Aus
der Wunde tritt mehr fleischwasserartige Absonderung, wahrend
starkere Eiterung fehlt. Die Wunde ist meist mififarbig. Fttr den
schnellen Nachweis ist das Rbntgenbild mit Nutzen zu verwenden.
Die Allgemeinerscheinungen sind von vornherein schwer. Sehr bald
stellt sich GangrEn ein, und es besteht vor allem eine aufierordent-
liche Neigung zur septischen Allgemeininfektion, die meist tddlich
verlEuft, Oder hdchstens dnrch einen verstflmmelnden Eingriff es
ermoglicht, das Leben zu retten. Besonders hEufig ist die Thrombose
groBer GefEBstEmme. Die Aussichten der arztlichen Eingriffe sind
nicht schlecht, wenn sie frflh genug kommen, und das ist wiederum
davon abhEngig, daB der Zustand frtthzeitig genug erkannt wird.
Die Sterblichkeit mag etwa ein Drittel der FElle betragen, nimmt
aber allmEhlich ab, je mehr wir in das Wesen der Krankheit ein-
dringen. Die Behandlung besteht vor allem in r&cksichtslosem Ein-
greifen mit dem Messer. Die Vorbeugung besteht zurzeit haupt-
sEchlich in der peinlichst sorgfaltigen und grttndlichen ersten Ver-
sorgung der Wunde; namentlich Taschen und Buchten verlangen die
Aufmerksamkeit des Arztes, weil hier die Bakterien g&nstige Ent-
wicklungsstEtten finden. Eine Schutzimpfung ist bei uns bisher
nicht bekannt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pfanner, W., Zur Frage der sogenannten Gasphlegmone.
(Med. Klinik. 1915. 8.1100.)
Der Krieg hat unsere Erfahrungen iiber die Wundinfektionen
mit gasbildenden Bakterien erheblich erweitert Man muB vor allem
zwei ganz verschiedene ErankheitsvorgEnge unterscheiden, einmal
den echten bOsartigen Gasbrand, die GasgangrEn, und zweitens die
viel giinstiger verlaufende Phlegmone mit Gas. WEhrend man bei
der letzteren gutartigeren Erkrankung mit schonender Behandlung
auskommt, erfordert der Gasbrand rhcksichtsloses Vorgeben, wenn
man nicht das Leben des Kranken aufs Spiel setzen will. Der Gas-
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Gasbrand.
295
brand wird nnr dnrch anaerobe, schwer pathogene Bakterien hervor-
gerufen, als deren Hauptvertreter der Bac. phlegm, emphysem. gilt.
Diese Anaeroben findet man fast immer in Reinknltnr in der Odem-
flttssigkeit nnd in den Geweben. Bei der als Phlegmone mit Gas
zn bezeichnenden Wundkrankheit dagegen kommen zwar anch in
erster Reihe anaerobe Bakterien als Gasbildner in Betracht, daneben
aber besteht eine Mischinfektion mit den Eitererregern, Staphylo-
kokken and Streptokokken. Beim Gasbrand linden wir ein Vor-
herrschen der Gewebsnekrose, bei den Phlegmonen mit Gas dagegen
steht auBerdem ansgesprochene Gewebsentziindang mit Eiterang
im Yordergrnnd des Bildes. Bei den Phlegmonen mit Gas ist dieses
hauptsachlich im Unterhantgewebe, beim Gasbrand dagegen in alien
Geweben anzntreffen. Beim Gasbrand haben wir von vornherein
neben dem Ortlichen Gewebstod als Folge der Giftwirknng der
Bakterien schwerste allgemeine Erankheitserscheinnngen, die ohne
Ein griff meist schnell znm Tode fflhren. Die Phlegmone mit Gas
verlanft im Gegensatz dazu meist im ganzen viel gutartiger; an
diesen letzteren Fallen sind wahrscheinlich anch manche Erfahrungen
gemacht, die ein allzn gfinstiges Urteil iiber Gasphlegmonen zn
rechtfertigen schienen. Bei echtem Gasbrand ist eine Rettang nur
dnrch friibzeitiges Absetzen des ganzen Gliedes zn erwarten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
€onradi, H. and Bieling, R., Znr Atiologie und Pathogenese
des Gasbrands. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 133.)
In 53 Fallen von Gasbrand warden eingehende Untersuchungen
fiber den Erreger der Krankheit angestellt, namentlich in der Ab-
sicht, die Beziehangen der Krankheit zum Ranschbrand aofzndecken.
Wahrend das Krankheitsbild dnrchaus eigentiimlich ist, mit dem
Gewebsemphysem and Odem, der drtlichen Faalnis, dem fortschreiten-
den Kalterwerden des Gliedes hinter der Verletznng, der starken
Pnlsbe8chleunigung and den AtemstSrangen, bietet der Leichenbefand
nichts Besonderes. Far die Untersachungen warden von den Kranken
Muskelstuckchen entnommen, in denen man erwarten konnte, den
Erreger noch rein zn linden, wahrend an der Leiche eine Durch-
setzang mit Faalniserregern anzunehmen war. So war es bekannt,
daB der von Fraenkel gefandene Bacillus emphysematodes nicht
selten anch als Nebenbefund in menschlichen Leichen festgestellt
worden ist. In alien Fallen warde nan ein hestimmter Keim ge-
fanden, der Bacillus sarcemphysematodes hominis, der als der Erreger
angesprochen wird. Er wird im Blot stets vermiflt; in den Ab*
sondernngen aus der Wunde and den Muskelteilchen des Krankheits-
her des selbst ist er mit zahlreichen Begleitkeimen vermischt; in den
Muskeln der Umgebnng dagegen lafit er sich rein sowohl dnrch
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296
Gagphlegmone und Gasbrand.
Farbung wie darch Ziichtung nachweisen. In seinen Formverhait-
nissen zeigt er bei einer groflen Vielgestaltigkeit eine nahezu vollige
Formgleichheit mit dem Rauschbrandbazillns; ebenso in seinem bio-
logischen Verbalten. Beide sind eingehend geschildert. Anch die
Tierversnche sind genan mitgeteilt. Anfschwemmnngen von gas-
brandigen Kaninchenmnskeln warden za Vergiftangsversncben an
anderen Tieren benutzt, nnd dabei zeigte sich, dad die starke Gift-
wirknng anfgeboben werden kann, wenn eine sonst tSdliche Auf-
schwemmung mit Sanerstoff dnrchblasen wird. Dnrcb Sauerstoff ist
die Giftwirknng also anfznheben, tritt aber nachtr&glich wieder ein,
wenn die Anfschwemmnng mit Wasserstoff durchliiftet wird. Yon
dem Fraenkelschen Bacillus emphysematodes ist der vorliegende
Keim verschieden. Es kann als gewiB gelten, dafi der spezifiscbe
Erreger des Gasbrandes ans dem Erdboden stammt; es ist aber noch
unbekannt, wie er dorthin kommt. Die drtlichen Erscbeinnngen des
Gasbrandes sind anf den Bazillus, die Allgemeinerscheinungen auf
eine Giftwirknng zuruckzufQhren. Bei der scbnellen Entwicklnng
der brtlicben Krankheitsvorgange kommt es zu einer Uberschwem-
mnng des Kbrpers mit Giftstoifen, ehe nocb die Heilbestrebungen
des Kbrpers eingesetzt haben. Es ist zn erwarten, dad es gelingt,
ein Gasbrandvaccin herznstellen, mit dem man die Krankheit ver-
huten kann, ahnlich wie beim Rauschbrand der Rinder. Anch von
einem antitoxiscben Serum kann man f&r die Yerhiitnng sich gute
Erfolge versprechen. Ebenso sind Anssichten vorhanden, die Be*
handlungsverfahren anf diesen neugeschaffenen Grnndlagen zn ver-
bessern. Nach den yorliegenden Untersnchnngen ist zn schlieden,
dad anf Grnnd der Ahnlichkeit ihrer Erreger der Ranschbrand der
Tiere nnd der Gasbrand des Menschen als urs&chlich einander nahe-
stehende Krankheiten angesehen werden mbssen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Setter, H., Znr Atiologie der Gasphlegmone. (Dentsche
med. Wochenschr. 1916. S. 1189.)
Bei der mikroskopischen nnd knltnrellen Untersuchung von
14 Gasphlegmonen wnrden nnr 4 mal Bazillen gefnnden, die als der
Fraenkelsche B. emphysematosus anzusprechen waren. In den
anderen Fallen fanden sich im direkten Ausstrich mittelstandige
Sporen tragende Bazillen, die im hangenden Tropfen lebhafte Be*
weglichkeit zeigten. In der Kultnr waren sie nicht beweglich, anch
bildeten sie Sporen nnr bei reichlichem Semmznsatz. FQr Tiere
waren sie nicht pathogen. Am meisten Ahnlichkeit hatten sie mit
den Bazillen des malignen Odems.
Die Untersnchnngen ergeben, dad die Gasphlegmone nicht als
atiologisch einheitliche Erkranknng anzusehen ist. Deshalb verspricht
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Gasphlegmone and Gasbrand.
297
auch eine spezifische Behandlung durch Vaccine oder Heilserum, mit
Fraenkelschen Bazillen hergestellt, nur wenig Erfolg.
Knrt Meyer (Berlin).
Derganz,Franz, DerGasbrand. (Wien.klin.Wochenschr. 1916.S.7.)
Von klinischem Interesse. Gildemeister (Posen).
Steinbrfick, Ranschbrand and Gasbrand. (Miinch. med.
Wochenschr. 1915. S. 1660.)
Es wird die Vermntnng ausgesprochen, dafi ein Teil der zur
Gaspblegmone in ursachliche Beziehung gebrachten Bakterien mit
der Erankbeit wabrscbeinlich nicbts zn tnn bat, sondern dafi sie nur
zuf&llige Schmarotzer bilden, w&hrend der wirkliche Erreger aller
Wahrscheinlichkeit nach allein in einem dem Rauschbrandbazillus
mindestens sebr fihnlichen Stabchen zn snchen ist. Zu Untersuchungen
nach dieser Richtnng wird angeregt. Bei dem Ranschbrand der
Rinder hat sich die Schntzimpfnng mit abgeschwfichtem Virus be-
w&hrt. Versnche mit einer solchen Schntzimpfnng anch beim Menschen
w&ren sehr zu empfehlen. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Marqnardt, Zwei F&lle von Gasphlegmone. (Miinch. med.
Wochenschr. 1916. S. 142.)
Bei Gasphlegmone genflgt nicht ein einfaches Spalten, wie bei
anderen Phlegmonen. Die Einschnitte sind vielmehr iiberall mitten
durch die Masknlatnr nnd bis anf den Knochen zn fiihren, vor allem
an der Grenze znm Gesunden. Bericht fiber 2 F&lle.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Denk, W. nnd v. Walzel, P., Die Gasphlegmone im Kriege.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 221.)
ErOrterung der Frage vom Standpnnkte des Klinikers. Die mit
Anafiroben infizierten Wunden lassen sich schon wenige Stnnden nach
der Infektion ans dem AUgemeinbefinden des Verletzten nnd an dem
fad-sfifilichen Geruche des br&unlichen, dfinnflfissigen Wundsekretes
erkennen. Die Gasbildnng tritt erst spfiter auf als das genannte
Gernchssymptom. Ffir die Prophylaxe empfehlen die Verff. die An-
wendnng von Ghlorkalkbolns (1 Teil Chlorkalk auf 9 Teile sterili-
sierte Bolus alba) als Streupulver nnd 0,6proz. Chlorkalklfisnng ffir
fenchten Verband bei alien Granatwunden. Gildemeister (Posen).
Matti, Ergebnisse der bisherigen kriegschirnrgischen
Erfahrungen. III. Der Gasbrand. (Deutsche med. Wochen¬
schr. 1916. S. 43.)
Elinisches Referat. Von bakteriologischem Interesse ist die
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298
Gasphlegmone and Gasbrand. — Gelenkrheumatismus.
Feststellung, dafi als Erreger im wesentlichen der Frankelsche
Bacillus phlegmonis emphysematosae in Betracht kommt; in einigen
Fallen wurde auch der Bazillns des malignen Odems gefunden.
Meist wird der Frank el sche Bazillus in den Wunden zusammen
mit anderen Bakterien gefunden. Die mischinfizierenden Bakterien
begiinstigen das Wachstum des anaeroben Bakteriums, indem sie den
Sauerstoff weitgehend verbrauchen. Langer (Charlottenburg).
Marwedel und Wehrsig, Uber Gasbrand durch anaerobe
Streptokokken. (Munch, med. Wochenschr. 1915. 8.1028.)
Verff. fanden bei zwei Fallen von Gasgangran als Erreger
anaerobe Streptokokken, einmal in Reinkultur, das andere Mai in
Symbiose mit Pyocyaneus. Bemerkenswert ist, dafi in beiden Fallen
der Gasbrand durch eine erysipelartige Rote der Haut eingeleitet
wurde. Kurt Meyer (Berlin).
Dohner, B., Gasphlegmone im Rdntgenbild. (Munch, med.
Wochenschr. 1915. S. 1305.)
Bei einer SchuBverletzung des Unterschenkels gelang es, 20 Stun-
den nach der Verwundung im Rdntgenbilde Gasblasen, verursacht
durch Gasphlegmone, nachzuweisen. Bild ist beigefugt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Borchers, Ednard, Vorsicht bei der Sauerstoffbehandlung
der Gasphlegmone. (Mtinch. med. Wochenschr. 1915. S. 1338.)
Die Gasphlegmone hat sich bei der reichen Kriegserfahrung als
ein viel weniger gefahrliches Leiden herausgestellt, als man nach
den sparlichen Erfahrungen des Friedens angenommen hatte. Es
scheint, daft man bei der Behandlung ganz gut ohne die innergeweb-
liche Verwendung von Sauerstoff auskommen kann, die grofie Lebens-
gefahr wegen Luftembolie mit sich bringt, und deren speziflsche
Wirkung nicht erwiesen ist. W. H.Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bendix, Bernhard, Der akute Gelenkrheumatismus und
seine Komplikationen im Kindesalter. (Med. Klinik.
1915. S. 1173.)
Der akute Gelenkrheumatismus ist bei Kindern nicht allzu h&ufig
und wird urn so seltener. je j linger das Kind ist. Beim Kinde kommt
aber viel haufiger eine Beteiligung des Herzens vor; ebenso treten
sehr haufig Entzhndungserscheinungen an den serosen Hauten auf.
Auch Gehirnerscheinungen infolge Beteiligung der Hirnh&ute sind
nicht selten. Oft sind die Erscheinungen so leicht, daft die Krank-
heit ubersehen wird, bis Folgeerscheinungen am Herzen auftreten.
In anderen Fallen wieder verlauft die Krankheit besonders schwer
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Gelenkentzttndang.
299
mit Neigung zu h&nfigen Rfickf&llen and Beteiligung verschiedener
serdser Haute und kann allm&hlich zum Tode ffihren; Oder aach es
kann ein fiber Monate und Jahre sich hinziehendes Leiden sich ent-
wickeln, bei dem schlieBlich alle Gelenke befallen sind. Der akute
Gelenkrheumatismus ist mit aller Wahrscheinlichkeit als eine In-
fektionskrankheit aufzufassen. Der Erreger ist noch unbekannt, doch
spielen pyogene Kokken, insbesondere Strep tokokken, eine Rolle.
Als Eingangspforte dienen hfiufig die Mandeln, die auch bei chro-
nischen Erkrankungen den Ausgangsberd fur immer neue Nachschfibe
abgeben. Erbliche Belastung und Erk<ungen sind daneben von
Einflufi. Leichte Ffille heilen vfillig. Der Tod schliefit sich meist
an Herzkrankheiten an. Septische Gelenkerkrankungen, auch lue-
tische Epiphysenschwellungen kfinnen mituuter dem Gelenkrheuma-
tismus ganz ahnliche Bilder machen. Bei der Bebandlung des akuten
Gelenkrheumatismus stehen die Salizyls&ure und ihre Abkfimmlinge
an erster Stelle. Am zweckmfifiigsten werden grofie Gaben in nicht
zu langen Zeitabstfinden verabreicht. Das Mittel versagt gelegentlich
bei den ganz schweren Fallen, ebenso bei den entzfindlichen Er¬
krankungen des Herzens. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Milne, Linsay S., Chronic arthritis. (Journ. of the Americ. med.
Ass. Vol. 62. 1914. p. 693.)
Die chronischen Gelenkentzfindungen sind wohl ausnahmslos auf
einen Entzfindungserreger zurfickzuffihren. Die Verschiedenheit der
Erkrankungen h&ngt hauptsfichlich von der Verschiedenheit der Er¬
reger ab. Jedenfalls sind immer entzfindliche Vorgfinge an der
Synovialhaut Oder in den Markr&umen unter dem Knorpel ffir die
Ver&nderungen an den Gelenken verantwortlich. Einige Erreger
machen Entzfindungen mit serfisem Ergufl, andere bewirken einen
eiterigen Ergufi. Von der Synovia kdnnen die Entzfindungen auf
den Gelenkknorpel fibergreifen. Ffir die Behandlung der Krankheit
mufi die Ursache des Leidens berficksichtigt werden. Jedenfalls ist
es nicht berechtigt, die chronischen Gelenkentzfindungen als boff-
nungslose, unbedingt fortschreitende Leiden anzusehen, sondern das
Leiden ist zu jeder Zeit der Besserung durch firztliche Eingriffe in
hohem Mafie zuganglich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pommer, G., Die chronische deformierende Gelenksent-
zfindung (Arthritis deformans) vom Standpunkte der
neuzeitlichen Forschung aus. Innsbruck (Wagner) 1914.
Nach einer kurzen geschichtlichen Einleitung behandelt Verf.
auf Grund eingehender Untersuchungen an 16 Ffillen von Arthritis
deformans zunfichst den Randwulstbau und die Diagnose der Arthritis
deformans, deren Eigenart besonders gegenfiber der Arthritis an-
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300 Lymphosarkomatose and My el oblaatenleukftmie.
kylopoetica, die subchondralen Befdnde im Bereiche yon Randwfllsten
nnd die Zusammenhangsstbrnngen der Knorpelknochengrenze, sowie
die Cystenbildungen bei Arthritis deformans. Die yon Ziegler als
regressiv gedenteten Knochenveranderungen der Arthritis deformans
sind als reaktiye nnd progressiye Erscheinnngen anznsprechen; anch
die Anffassnng Kim nr as yon der pathogenen Bedentnng der
Knocheninfraktionen nnd der Knochenatrophie fur die Arthritis de¬
formans wird vom Verf. abgelehnt. Weiterhin werden die Knorpel-
kndtchenbildungen bei der Arthritis deformans, die reaktiyen Ver¬
anderungen der Resorption nnd die Verdichtnng in Abkapselungs-
nnd Schliffgebieten, sowie die Kombination reaktiver nnd progressiver
Veranderungen mit Atrophiebefnnden besonders in Schliffflachen-
nnd Knorpelnsurgebieten erSrtert. Verf. yertritt die Einheitlichkeit
der beschrankten nnd ansgebreiteten, der atrophischen nnd hyper-
trophischen Form der Arthritis deformans nnd wendet sich gegen
die Dentnng der Arthritis deformans als einer Osteomalacieart. Es
werden dann die yerschiedenen Ansichten iiber die Fathogenese der
Krankheit kritisch belenchtet, insbesondere die fnnktionelle Theorie
der Arthritis deformans, ihre physiologischen nnd anatomischen
Grnndlagen, die atiologische Begrhndnng der fnnktionellen Theorie
nnd die Einwknde gegen die statische Theorie. Nach knrzen Be-
merknngen fiber die Schmerzsymptome der Arthritis deformans yom
Standpnnkte der mikroskopischen Untersnchnngsergebnisse ans bringt
der Verf. znm Schlnsse noch statistische Belege fur die fnnktionelle
Theorie. Baerthlein (Wurzburg).
Sternberg, C., Lenkosarkomatose nnd Myeloblasten-
leukamie. (Beitr. z. pathol. Anat. n. z. allg. Pathol. Bd. 61. 1915.
S. 75.)
Der klinische, anatomische nnd bakteriologische Befnnd der aknten
myeloischen Lenkamie entspricht nach Verf. einer aknten Infektions-
krankheit nnd nicht einer Lenkamie. Da weiters bei aknten In-
fektionen lenkamoide Blntyerandernngen nnd myeloide Metaplasien
anftreten k&nnen, nnd da man schliefilich die gleichen Veranderungen
anch im Tieryersnch dnrch Bakterieninjektion erzengen kann, darf
nngezwnngen der Schlufi gezogen werden, daB die Falle sog. aknter
myeloischer Lenkamie nichts anderes sind als aknte Allgemein-
infektionen. In 11 nnter 21 Fallen konnte eine bakteriologische
Untersnchnng des Herzblutes, der Milz nnd des Knochenmarkes
durchgef&hrt werden, wobei 2 Falle ein negatives Resnltat ergaben,
7 Falle hingegen Streptokokken, darnnter 1 Fall kombiniert mit
Staphylococcus pyogenes aurens, 1 Fall nur Staphylococcns pyogenes
anreus nnd 1 Fall daneben noch Influenzabazillen.
A. Ghon (Prag).
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Entzflndang and Eiterung.
301
Mygind, Holger, Die otogene Meningitis. — Statistik. —
Prognose. — Behandlnng. (Zeitschr. f. Ohrenheilk. u. f. d.
Krankh. d. Lnftwege. Bd. 72. 1915. S. 73.)
Einleitender Vortrag bei dem III. Nordischen otolaryngologischen
Kongresse in Stockholm, Jnni 1914. Vorwiegend von klinischem
Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Ringer, F., Bacillus prodigiosns im Ohre bei Otomycosis.
(L6kafr$k6 Rozhledy. Abt. f. Imm. Vol. 21. 1915. p. 712.)
Verf. beschreibt einen Fall, bei welchem er in dem Schalleiter
anfier Aspergillus fumigatus auch Bacillus prodigiosus nachweisen
konnte. Es ist wohl der erste Fall eines derartigen Befundes. Ob dabei
der Bazillus nur als Saprophyt des Schalleiters anzu*ehen ist, Oder
ob man ihm auch eine Pathogenit&t zuschreiben soil, kann nach
nnseren bisherigen Kenntnissen sowohl fiber den Bazillus, als auch
fiber die Erreger der Otomycosis noch nicht beantwortet werden.
Jar. Stuchlik (Zfirich).
Bang her, Albert Howard, The bacillus aerogenes capsu-
latus in blood-cultures with recoveries. (Journ. of the
Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 1152.)
Es wird fiber 4 Falle berichtet, bei denen der Bacillus aerogenes
capsulatus im Blute durch Zfichtung bei Luftabschlufi nachgewiesen
werden konnte, in denen doch Heilung eintrat.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Yerdoliva, Beniamino, Contributo clinico e sperimentale
alio studio delle infezioni da Micrococcus catarrhalis
di R. Pfeiffer. (Ann. dell’ Istit. Maragl. Vol. 7. 1914. p. 325.)
Verf. beobachtete 2 F&lle von Mischinfektion mit Micrococcus
catarrhalis. Im ersten Falle handelte es sich urn eine Pneumonie,
bei der sich nach zeitweiliger Fieberlosigkeit eine neue Periode mit
unregelm&fiigem Fieber anschlofi. W&hrend das Sputum anfangs fast
nur Pneumokokken enthielt, wies es im letzten Stadium Catarrhalis
in Reinkultur auf. Aufierdem wurde der Catarrhalis aus dem Blut
gezftchtet.
Der zweite Fall war ein Typhus, zu dem sich eine Pneumonie
gesellte. Das Sputum enthielt Catarrhalis in Reinkultur. Auch in
diesem Falle gelang die Zfichtung des Catarrhalis aus dem Blut
sowie ferner aus dem Urin und der Spinalflfissigkeit.
In beiden F&llen erwies sich der Kokkus als virulent ffir Mfluse
nnd Meerschweinchen. Verf. nimmt an, dafi er durch die Symbiose
mit den Pneumokokken resp. Typhusbazillen eine Virulenzsteigerung
erfahren hatte. Kurt Meyer (Berlin).
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302
Entziindang and Eiterang.
Horn)Henry, The etiology and treatment of ozena. (Journ.
of the Americ. med. Ass. Yol. 66. 1916. p. 788.)
Der Coccobacillus foetidns ozaenae hat alle Bedingnngen soweit
erfullt, dafl man berechtigt ist, ihn als den Erreger der Ozaena an-
znsehen. Die Ziichtnng des Erregers macht betr&chtliche Schwierig-
keiten. Ebenso ist es sehr schwer, bei Eaninchen ein agglntinierendes
Serum zu erzielen. Die Herstellnng der Vaccine aus jedem einzelnen
Fall ist schwierig, wenn nicht unmdglich. Znr Behandlnng muB man
sich daher mit einer Vaccine begnfkgen, die aus eiuem Gemisch ver-
schiedener Stamme besteht. Mit der Vaccinebehandlnng wnrde in
den meisten F&llen ein gnter Erfolg erzielt. Es ist nicht aus-
geschlossen, dafi es noch andere Erreger gibt, die das gleiche Krank-
heitsbild erzeugen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Justi, K., tiber Pyocyanenserkranknngen, insbesondere
des Darmes. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 19.1915. S. 458.)
Zusammenfassende Darstellung des Vorkommens nnd der Patho-
genit&t der Pyocyanensbakterien sowie der Klinik and der patho-
logischen Anatomic der Pyocyanenserkranknngen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Takahashi, Akira, tiber die atiologische Beziehnng des
Bacillus pyocyanens znr Gesch wursbildung. (Dermatol.
Zeitschr. Bd. 21. 1914. S. 702.)
Bei einem 30jfthrigen Manne wnrde an der Gians penis ein
phaged&nisches Geschwur mit stark infiltriertem Grande nnd Rande
beobachtet, welches zu starker Paraphimose nnd Gangrhn der Urethral-
mundung gefhhrt hatte. Stellenweise war der Rand blnmenkohlartig
gewnchert nnd bot ein einem Peniskarzinom hhnliches Bild. Dnrch
die histologische Untersnchnng einer Probeexzision konnten Krebs
nnd Tnberknlose mit Sicberheit ansgeschlossen werden. Die
Wassermannsche Reaktion fiel stets negativ ans. Dnrch Queck-
silber- nnd Salvarsanbebandlnng trat nur Verschlimmerung ein. Die
bakteriologische Untersnchnng ergab im Eiter der Gesch wursober-
flache nnd im Gewebe der Umgebnng Reinknlturen des Bac. pyocyanens,
wahrend das Blut des Kranken steril war. Die Agglntinationsprobe
and Komplementbindungsreaktion mit dem Krankensernm Helen
negativ ans. Snbkntane Infektion von Tieren mit den von den Kranken
gewonnenen Bazillen erzeugte nach 3—6 Tagen Geschwhre, die klinisch
nnd histologisch im grofien nnd ganzen denen des Kranken glichen.
Die Pyocyaueuskultnr zeigte fur Meerschweinchen geringe Toxizitfit.
Die wirksame Behandlnng des Kranken bestand in Paquelinisiemng
der Geschwhre nnter Lnmbalanhsthesie, die eine Veruarbnng inner-
halb von 3 Wochen bewirkte. Gildemeister (Posen).
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Entzttndung and Eiterang.
303
Dick, George F. and Emge, Ludwig A., Brain abscess caused
by fusiform bacilli. (Jonrn. of the Americ. med. Ass. Vol. 62.
1914. p. 446.)
Nachdem schon frfiher mehrere F&lle beschrieben waren, in denen
bei Hirnabszefi nnd eitriger Hirnhantentzfindung fnsiforme Bazillen
gefnnden waren, wird ein nener Fall berichtet. Es handelt sich nm
einen Abszefi in der Fissura Sylvii, der mit grtinlichbraunen eiterigen
Massen geffillt war. Schon im mikroskopischen Bild konnte man
grofie Massen fnsiformer Bazillen finden, die teilweise in kugeligen
Hanfen dicht znsammenlagen, welche in ihrem Anssehen an Aktino-
mycesdrnsen erinnerten. Dnrch Zfichtung bei Luftabschlufi gelang
es, die fnsiformen Bazillen anf der Oberfl&che von Ascites- Oder Blut-
agarplatten in der Form kleiner tropfenformiger Eolonien zum Wachs-
tnm zn bringen. Anf N&hrbfiden ohne Znsatz yon Serum Oder
Bint fand kein Wachstnm statt. Yielfach wuchsen die Bazillen zn
F&den ans, wenn sie kfinstlich gezfichtet warden. Mit der Reinkultur
gelang es, beim Eaninchen dnrch Einspritzen ins Gehirn eine todlich
verlanfende Eiternng zn erzengen; doch war das kein regelm&fiiger
Befnnd. Yielfach wnrde spater die Einspritznng yertragen, ohne
Krankheitserscbeinnngen ausznlfisen; vielleicht hatten die Bazillen
bei der l&ngeren Fortzfichtung ihre krankheitserzengenden Ffthig-
keiten verloren. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mareerh, Rudolf, Znr Eenntnis der dnrch fnsiforme
Bazillen bedingten pySmischen Prozesse. (C. f. Bakt.
Abt. L Orig. Bd. 77. 1915. S. 130.)
Verf. berichtet fiber 5 Ffille von py&mischen Prozessen, bei denen
der Nachweis yon verschiedenartigen fnsiformen Bazillen gelang.
Zn kurzem Beferat nicht geeignet. Gildemeister (Posen).
Pftfiler, Die chronischen Infektionen im Bereiche derMund-
hfihle nnd der Erieg, insbesondere ihre Bedentnng
fflr die Wehrffihigkeit nnd ffir die Benrteilnng yon
Rentenansprfichen. (Zeitschr. f. arztl. Forth. 1915. S. 624.)
Eiterherde im Bereich der Mundhfihle, an den Mandeln, den
Zfthnen, den NebenbOhlen, bilden oft die Ansteckungsquelle ffir
manche Allgemeinerkrankungen, wie Gelenkrhenmatismns, Herz-
erkrankungen, Yerdaunngskrankheiten. Alle diese chronischen Erank-
heiten haben anf die Dienstf&higkeit einen schlechten Einflnfi.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Beretta, Arturo, Mikrobenlokalisationen in der Zahn-
pnlpa anf dem Wege der Blutbahn. (C. t Bakt. Abt. I.
Orig. Bd. 76. 1916. S. 124.)
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304
Entettndung and Eiterung.
Die im Blatstrome zirkulierendeu Mikroben kfinnen sich in der
normalen Zahnpulpa festsetzen. Ihr Verweilen in der Fnlpa kann, je
nach den Bakterienarten (Staphylokokken, Pyocyanens, Prodigiosus,
B. clavatus Biffl) nnd den einzelnen Fallen, eine gewisse Zeit auch nach
dem Verschwinden der Eeime selber ans dem Kreislauf andanern. In
der Pnlpa der Zahne mit geschlossener Wnrzel (Hnnd) verbleiben
die Bakterien nahezn ebensolange wie in den lymphoiden Organen
(Milz und Enochenmark). Die zirknlierenden Bakterien haben fur
die Pnlpa der kontinuierlich wachsenden Zahne (Meerschweincben)
meist eine grofiere Elektivitat als fur die lymphoiden Organe. In
der Zahnpulpa der Meerschweincben konnen sich auch in vollkommen
normalen Verhaitnissen saprophytische Oder dort saprophytiscb ge-
wordene Bakterien linden. Es ist anznnehmen, dafi — wenigstens in
gewissen Fallen — das spontane Absterben der Pulpa mit einer auf
dem Blutwege erfolgten Infektion in Znsammenhang steht. Die ent-
zfindlichen Erscheinnngen, die h&ufig in einer seit langer Zeit abge-
storbenen Pulpa auftreten, sind wahrscheinlich als Bakterienlokali-
sationen aufzufassen, die sekundar auf dem Blutwege an einem Locus
minoris resistentiae erfolgt sind. Gildemeister (Posen).
Niederges&fi, K., Anatomische, bakteriologische und che-
mische Untersuchnngen fiber die Entstehnng der
Zahnkaries. (Arch. f. Hyg. Bd. 84. 1915. S. 221.)
Die Leser dieser Zeitschrift dfirften hauptsfichlich die bakterio-
logischen Untersuchnngen und ihre Ergebnisse interessieren. Bei
der bakteriologischen Untersuchung karifiser Haut ist es zweck-
mfifiig bzw. notwendig, nur Zahne mit gesunder Pnlpa und mOglichst
kleinem Eariesherd zu untersuchen. Es ist zu beachten, dafi durch
Sprfinge Bakterien und Desinfektionsmittel bei der Untersuchung
eindringen konnen. Am besten ist es, den kariosen Herd und das
Foramen apicale bei der Untersuchung der tiefsten karifisen Schichten
mit Siegellack zu yerschliefien, den Zahn zu sprengen und dann, ohne
durch die oberflachlichen karifisen Schichten durchzugehen, gleich die
tiefsten karifisen Schichten zu untersuchen. Als sehr vorteilhaft ffir
die Untersuchung der tiefsten kariosen Schichten hat sich dem Verf.
folgende Methode bewfihrt: der Zahn wurde mit Ausschlufi des kari-
fisen Herdes mit Siegellack umgeben. Mit stets frisch sterilisiertem
Exkavator wurden die einzelnen Teile des kariosen Herdes, nach
der Tiefe zu yordringend, untersucht und durch mikroskopische Bilder
die Bakterienflora betrachtet. Von dem scheinbar gesunden Dentin
wurden aus verschiedenen Tiefen Plattenkulturen angelegt.
In der tiefsten karidsen Schicht fand Verf. fast ausnahmslos
Streptokokken, nur zweimal vergesellschaftet mit Micrococcus pyogenes
aureus. Zur Zfichtung yon Bakterien aus tiefster karifiser Schicht
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EntzOndnng nnd Eiternng.
305
eignen sich yon den gebr&uchlichen N&hrboden am beaten Glyzerin-
und Tranbenznckeragar. Am schnellsten entwickeln sich die Strepto-
kokken anf 2 nnd 4 proz. Tranbenznckerbonillon. Die vom Verf.
nnteranchten Streptokokken bildeten alle S&uren, deren Mengen
zwischen 0,6 bis 5 ccm n/lONaOH anf 10 ccm Tranbenznckerbonillon
schwankten. Dabei starben die Enltnren ill 3—5 Tagen ab. Setzte
man 1 g CaCO, zn 50 ccm Zuckerbouillon, so wnrde mehr Saure,
d. h. ansreichende Mengen, nm bis 242 mg Earbonat zn lflsen, ge-
bildet, nnd die Enltnren lebten bis zn 12 Tagen. Die grbfite Sanre-
menge wurde anf 2 nnd 4 proz, Tranbenznckerbonillon gebildet.
Grdfiere Skuremengen als die von den Streptokokken gebildeten
konnte Verf. weder bei Abimpfnng ganzer karidser Herde noch bei
Dertragnng erkrankter Pnlpa anf Tranbenznckerbonillon feststellen.
Die Streptokokken ans tiefster kariOser Zahnschicht sind flir Ver-
sncbstiere wenig pathogen. Injektionen ganzer kari5ser Herde, anch
gangranSser, intraperitoneal erzengten bei Meerschweinchen keine
Erankheiten. Gildemeister (Posen).
Erans, J. S. and Middleton, William S., Endamebic pyorrhea
and its complications. (Jonrn.oftheAmeric.med. Ass. Vol.65.
1915. p. 423.)
Die Endamoeba gingivalis ist als die Ursache mancher Falle
von eitriger Gingivitis nnd Alveolarpyorrhoe anznsehen. Wegen der
Erfolge des Emetins bei der AmQbenmhr wnrde das Mittel anch bei
diesen Erankheiten der Mnndh5hle versncht. 72 Falle warden so
behandelt nnd geheilt. Dabei zeigte sich gleichzeitig ein gunstiger
Einflufi anf verschiedene Allgemeinerkranknngen, wie Gelenkent-
zftndnngen, Verdannngsstdrnngen, Blnterkranknngen, von denen hier-
dnrch nachgewiesen werden konnte, dad sie, wie man schon ver-
mntete, mit der ZahnfleischentzQndnng in nrsachlichem Znsammen-
hang standen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bass, C. C. and Johns, F. M., Pyorrhea dentalis and alveo-
laris; specific canse and treatment. (Jonrn. of the Americ.
med. Assoc. VoL 65. 1915. p. 553.)
Die Eiternng der Zahnwnrzelhant, die Alveolarpyorrhoe, ist eine
allgemein verbreitete Erankheit, die schliefilicb znm Verlnst der
Z&hne fhhrt. Sie beginnt im friihen Jiinglingsalter Oder schon vor-
her. Die speziflsche Ursache der Erankheit ist die Endamoeba
bnccalis, vielleicht anch noch andere Am5ben, welche die Zahn¬
wnrzelhant zerstdren. Die Eiternng wird hauptshchlich dnrch Ein-
wandemng anderer Eitererreger nnterhalten. Die Endamoeba bnccalis
l&fit sich leicht nachweisen. Sie ist in ihrem Anssehen der End¬
amoeba histolytica sehr ahnlich. Abbildungen nnd Photographien sind
Kite Abt. Bef. Bd. 66. No. 12/13. 20
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306
Entzttndang and Eiterang.
beigef>. Die Endam5ben kbnnen durch Ipecacuanhatabletten Oder
auch durch Emetiueinspritzungen vernichtet werden. Die Heilung
nimmt einige Wochen in Anspruch. Die Behandlung ist von Zeit
zu Zeit zu wiederholen, da Ruckfalle durch Neuansteckung nicht
selten sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
*
Brunelle, George C. and Ginsberg, George, Endamoeba buc-
calis and alveolo-dental pyorrhea. (NewYorkme<L Journ.
Yol. 52. 1915. 11. Sept.)
Endamoeba buccalis findet sich fast immer bei eiterigen Zu-
standen der Zahnwurzeln, dagegen in einem gesunden Mund l&fit sie
sich nur selten nachweisen. P. Meyer (Eilchberg b. Z.).
Billings, Frank, Focal infection, its broader application
in the etiology of general diseases. (Journ. of the Amer.
med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 899.)
Eitrige Herderkrankungen sind eine noch vie! zu wenig beachtete
Quelle flir Allgemeinerkrankungen, wie Endocarditis, Arthritis, akuten
Gelenkrheumatismus, Nephritis, Eropf, Cholecystitis, Magengeschwlir,
Diabetes und andere. Es handelt sich um eine Beobachtung yon
grundlegender Bedeutung far die ganze Erankheitslehre, denn die
Anschauungen stutzen sich auf genau ausgefiihrte bakteriologische
Untersuchungen. Eine Anzahl von Beispielen werden eingehend
beschrieben. W. H. Hoffmann (Wilhelmsharen).
Kork, M. und B&nmer, A., Zur Wundbehandlung mit ultra-
yiolettem Licht. (Therapie d. Gegenwart. Jg. 56. 1915. S. 259.)
Die Versuche warden in einem Seuchengenesungsheim mit zwei
„kimstlichen HShensonnen", die von der Quarzlampengesellschaft in
Hanau a. M. zur VerfUgung gestellt worden waren, ausgefUhrt Yon
bakteriologischem Interesse sindF&lle, in denenPyocyaneuseiterungen,
Furunkulosis, Ekzeme und Psoriasis g&nstig beeinfluBt, dagegen
tuberkulfise Lymphdrttsen nicht verkndert warden, aufierdem warden
noch Erfrierungen und tiefgehende Wunden behandelt. Im allge-
meinen ergibt sich ein Versagen der Lichttherapie bei tieferen ent-
z&ndlichen Yeranderungen und eine Unsicherheit ihrer Wirkung bei
oberflachlichen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Franke, F., Zur Behandlung des Ulcus cruris. (Therapie d.
Gegenw. Jg. 56. 1915. S. 239.)
Verf. empfiehlt zur Behandlung Argobol (Silberboluspraparate).
Es ist vbllig reizlos, trocknet und desinfiziert die Wunden.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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Entztkndong and fiiterung. 307
Huismans, L., Das Vernisan, ein Jodkampferphenol-
pr¶t and seine Besorption. (Ebenda. 8. 343.)
Das Vernisan wnrde bezfiglich seiner Resorbierbarkeit mit Jod
verglichen; es zeigte sich, dafi das Vernisan, gemessen an der im
Urin anftretenden Menge, schon nach 10 Minnten dentlich nachweisbar
war, w&hrend das Jod, als Jodpinselnng anf die Hant anfgetragen,
erst nach 30 Minnten in ganz geringen Mengen im Urin anftrat.
Verf. glanbt, dafi das Vernisan bei Infektionen der verschiedensten
Art im Ebrper (Rose, Arthritis) gate Dienste leisten wird. Versnche da-
mit werden in Anssicht gestellt. W e d e ma n n (Berlin-Lichterfelde).
Lipowski, Melubrin, ein nenes Spezifiknm gegen Gelenk-
rhenmatismns. (Med. Elinik. 1915. S. 1133.)
Melnbrin, ein dnrch Einffignng einer Amidomethansnlfogrnppe
verbessertes Antipyrin, hat anf den aknten Gelenkrbenmatismas eine
dem Salizyl noch weit Qberlegene, vollsthndige and nachhaltige Heil-
wirknng ohne nnangenehme Nebenwirkungen. Die Wirknng tritt
nnr bei Einspritznng in die Blutbahn ein.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Levy, Louis Henry and StrauB, Abraham, A clinical and bac¬
teriological study of hexamethylentetramin as a
urinary antiseptic. (Arch, of internal Med. Vol. 14 1914.
p. 730.)
Hexamethylentetramin wirkt in Konzentrationen bis zu 1:10 in
nentraler Ldsnng weder bakterizid noch entwicklnngshemmend.
In Mengen von 3mal 7,5 Gran tlglich gegeben, spaltet es in
alien sanren Urinen Formaldehyd ab. Die Abspaltnng geht in der
Regel in der Blase vor sich. Nnr bei abnorm sanren Urinen wird
schon in der Niere etwas Formaldehyd abgespalten.
Der gewbhnlichste pathogene Bazillus der Harnwege, der Coli-
bazillns, wird erst bei einer Formaldehydkonzentration von 1:5000
oder darhber in seiner Entwicklnng gehemmt. Bei Verabreichnng
von 3mal 7 Gran Hexamethylentetramin pro Tag wird die Form¬
aldehydkonzentration im Harn niemals hOher als 1:5000. Der einzige
Organismns, dessen Wachstnm bei dieser Eonzentration gehemmt
wird, ist der Typhnsbazillns. Zur Verhfitung einer Typhnspyelitis
and -cystitis kann daher Verabreichnng von Hexamethylentetramin
gate Dienste leisten, was den klinischen Erfahrnngen entspricht.
Enrt Meyer (Berlin).
Hlnman, Frank, The value of hexamethylentetramin as
an internal antiseptic in other fluids of the body
than urine. (Arch, of internal Med. Vol. 13. 1914. p. 841.)
20 *
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308
EntzOndung nnd Eiterung. — Neue Literatur.
Da Hexamethylentetramin nur durch Abspaltang von Formaldehyd
antiseptisch wirkt, and da diese Abspaltang in den alkalisch reagie-
renden normalen Korperfltissigkeiten nicht erfolgt, so kann es in
diesen keine prophylaktische Wirkang aashben.
Bei manchen Infektionen kOnnen die Flbssigkeiten Ver&nderungen
ihrer Reaktion erfahren, die zar Abspaltang von Formaldehyd ge-
nugen. Es gelangen also in diese Infektionsherde vom Kreislaaf aus
nor so geringe Mengen von Hexamethylentetramin, dafi die ab-
gespaltenen Formaldebydmengen keine antiseptische Wirkang za
entfalten vermOgen.
Das Hexamethylentetramin kommt daher als inneres Antisepti-
kum nor bei arologischen Affektionen in Betracht and anch dann
nur, wenn es in einen sauren Urin ausgeschieden wird.
Kurt Meyer (Berlin).
McGnigan, Hugh, Hexamethylentetramin. (Ibid. p.853.)
Bei einem Hande, dessen Blat darch einen von Wasser nmflossenen
Dialysierschlauch aus Kollodium geleitet wurde, konnte nach intra-
venOser Injektion von 3 g Hexamethylentetramin im Dialysat nor
dieses, kein freies Formaldehyd nachgewiesen werden. Wohl aber
war dies der Fall, wenn Formaldehyd injiziert wurde.
Es findet also in den alkalischen Korperflussigkeiten keine Ab¬
spaltang von Formaldehyd statt. Wo diese eintritt, ist sie demnach
durch saure Reaktion and nicht darch Mitwirkang von Zellen be-
dingt. Ubrigens wird aach freiwerdender Formaldehyd keine nennens-
werte Wirkang aasiiben kOnnen, da er sehr schnell za unwirksamen
Oxydationsprodukten abgebaat wird.
Die einzige Indikation fftr die innere Anwendung des Hexa-
methylentetramins ist daher in den Infektionen des Harnapparats
gegeben. Kurt Meyer (Berlin).
Neue Literatur,
zusAmmengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Ober-Bibliothekar der Konigl. Bibliothek in Berlin.
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Neue Literatur.
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( 9 ^)
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_Original frouxi
UNIVERSITY OF MINNESOTA
CentralMatt for Bakteriologle ate. I. AM. Referate.
==— Bd. 65. No. 14/15. ----
Ausgcgeben am 19. Dezember 1916.
Tuberknlose.
Wilkinson, E-, Die Tnberkulose in Indien. (Zeitschr. f.
Taberk. Bd. 24. 1915. S. 287.)
Die Statistik zeigt, dad die HSnfigkeit der Tuberkulose in ganz
Indien, abgesehen von wenigen Bezirken, wahrend der letzten 22
Jahre eine standige Zunahme anfweist. Die Taberkulosefreqnenz in
den Gefangnissen n&hert sicb derjenigen in den Stadten. Unter den
indischen Eingeborenentrnppen lafit sich bingegen von 1903 ab fast
dnrcbgangig eine Abnabme bis 1911 feststellen, was anf gewisse
Mafinahmen zur Bekampfung der Tuberkulose, wie Verbesserung der
Wohnungsverhaitnisse der Soldaten nnd dadurch beseitigte Uber-
fullung der Wohnraume, zuruckzufuhren ist. Ein Zusammenhang
zwiseben der erhbhten Tuberkulosefrequenz nnd der znnehmenden
Industrialisierung ist nnverkennbar. Die Mohammedaner scheinen
das Hanptkontingent der Phthisiker zn stellen, dann folgen Hindus
nnd Perser, wahrend die Enropaer am wenigsten betroffen sind.
Offenbar spielen hierbei aber die Lebensbedingungen eine wichtigere
Eolle als die Rassenanterschiede. Die Beteiligung des weiblichen
Gescblechtes ist im allgemeinen eine grbfiere als bei den Mannern.
Die gewdhnlichste Form der Tnberkulose in Indien ist die Lungen-
scbwindsncht, die oft einen aufierordentlich schweren Verlanf zeigt
Far die Verbreitung der Tuberknlose kommt fast ansscblieBlich der
Kontaktinfektion eine Bedentnng zu, wahrend die bovine Tnberkulose
Sufierst selten beobachtet wird. W. Gaehtgens (Hamburg).
Heifien, E., Die Tuberknlose in der engliscben Marine
and Armee, sowie in den engliscben nnd franzbsischeu
Eolonien. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24. 1915. S. 7.)
Die sich anf englische Statistiken stbtzende Znsammenstellnng
lafit erkennen, daB die Tnberkulose in der englischen Marine nnd
Armee erheblich mehr Opfer fordert als unter den deutschen Streit-
kraften zn Wasser nnd zu Lande. Wahrend der Gesamtverlnst der
englischen Marine dnrch Tod nnd Dienstentlassung infolge Tuber-
kulose fur die Jahre 1900—1906 im Durchschnitt 4,17 Prom, betrng,
ist die entsprechende Zahl far die dentsche Flotte 1,86 Prom., fQr
die franzbsische dagegen 9,31 Prom. FQr das englische Landheer
stellt sicb die entsprechende Zahl anf 2,57 Prom., fQr das deutsche
anf 1,51 Prom., far das franzdsische dagegen anf 6,80 Prom. Bei den
Erne Abt. Ref. Bd. 65. No. 14/15. 21
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322
Tuberkuiose.
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englischen Truppen im Auslandsdienst fordert die Tuberkuiose
weniger Opfer als im Mutterlande; der EinfluB der klimatischen und
sonstigen Verhaitnisse in den Kolonien sowohl auf das Auftreten wie
auf den Yerlauf der Tuberkuiose ist verhaitnismaBig gering. Fur
die indische Armee betragen die Erkrankuugen an Lungentuber¬
kuiose, die dort fur Tuberkuiose allein in Betracht kommen, im
Jahresdurchschnitt von 1886—1899 aller aus 12 Volkerschaften her-
vorgehenden Eontingente 3,31 Prom. Die entsprecbende Zahl ist fur
Deutschland 1,81 Prom., fur Frankreich 5,54 Prom., fur die englische
Inlandsarmee 2,50 Prom, und fur die agyptische Armee 2,20 Prom,
Alle Beobachtungen, auch die in den franzbsischen Kolonien ge-
machten, lehren, daB die Tuberkuiose nirgends vom Elima merklicb
beeinflufit ist, sondern daB ihre Verbreitung vielmehr in offenbarer
Beziehung zur „Zivilisation“ steht Die tuberkuloseempfanglichsten
Bassen sind diejenigen, die zuletzt zur Zivilisation gelangt sind.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Shennan, Theodore, The morbid anatomy of tuberculosis
in man. (Lancet. Vol. 186. 1914. p. 695 a. 673.)
In seinem auf der Internationalen Tuberkulosekonferenz in Berlin
1913 gehaltenen Vortrage stellt Verf. folgende SchluBsfttze auf:
1. In Schottland erreicht die Tuberkulosemortalitat ihr Maximum
in der Altersperiode von 25—35 Jahren, in England zwischen 36
und 45 Jahren.
2. Im Verb 8,1 tnis zu anderen Erankheiten hat die Tuberkulose¬
mortalitat ihr Maximum in Schottland im Alter von 20—25 Jahren
bei Mannern und im Alter von 15—20 Jahren bei Frauen (52,69 Proz.).
3. Die Mortalitat in verschiedenen St&dten zeigt keine deutliche
Beziehung zur Einwohnerzahl oder Bevolkerungsdichte.
4. Durch eine prim&re Infektion bedingte Dberempfindlichkeit
ist wahrscheinlich von grofier Bedeutung fur Reinfektionen. Diese
gehen nicht immer von einem bereits vorhandenen Herde aus, sondern
erfolgen hSufig von auBen.
5. Die Mehrzahl der Falle von Tuberkuiose der Lungen und
ihrer regionaren Druse n sind die Folge einer aerogenen Infektion.
6. Retrograde Infektionen kommen vor.
7. Es bestehen keine Anhaltspunkte fur eine Ausbreitung per
continuitatem von den tiefen Cervicaldrusen zu den Lungen.
8. Die rechte Lunge und ihre regionaren Lymphdrusen sind
haufiger der Sitz von Tuberkuiose als die linke.
9. Bei Kindern ist manifesto Lungentuberkulose sehr haufig
eine Folge von Bronchialdi usentuberkuiose.
10. tiber die Faktoren, die die Lokalisation der Tuberkuiose in
den Lungen bedingen, ist wenig bekannt.
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Tuberkulose.
323
11. Chronisch fibrSs-k&sige Herde in den Lungen and Verk&sung
der region aren Bronchialdriisen konnen dnrcb getrennte Infektion
hervorgerufen sein.
12. In Scbottland sind bovine Infektionen bei Kindern b&nfiger
als in den meisten anderen Landern.
13. Die relative fl&nflgkeit, mit der bovine oder bnmane Infek¬
tionen in einem bestimmten Organ oder Gewebe vorkommen, nnd die
ungleiche Hftufigkeit dieser Infektionen in verschiedenen Gegenden
hfingen von der allgemeinen relativen Hbnfigkeit der Infektionen mit
diesen beiden Tnberkelbazillentypen ab, die Ortlich verschieden ist.
Kurt Meyer (Berlin).
Bergmann, E., Uber die Gef&hrdnng von Kindern dnrch
tuberkulose Ansteckung. (Deutsche med. Wochenschr. 1916.
S. 1310.)
Verf. untersuchte in 176 Familien die Gefbhrdung der Kinder
durch die IufektionsmOglicbkeit mit Tuberkulose. In 106 Familien
war eins der Eltern Oder beide, in 16 Familien eine andere Person
der Familiengemeinschaft tuberkulOs. In 66 Familien fand sich die
Anstecknngsquelle auflerhalb der Wobnung.
Bei der grofien Mehrzahl der Falle von Kindertuberkulose konnte
eine menschliche Anstecknngsquelle nachgewiesen werden, so daB die
Milch als Infektionstrgger nur eine untergeordnete Rolle spielen kann.
Eine Exposition fiir tuberkulose Ansteckung wahrend der ersten
sieben Lebensjahre fuhrt in vielen Fallen zu einer tukerkulOsen Er-
krankung. Eine spatere Exposition scbeint unschadlich zu sein.
Eine Exposition wahrend der ersten vier Lebensjahre fiihrt sehr
haufig zu einer tOdlichen Erkrankung.
Eine Exposition auBerhalb der Familie hat weder eine so groBe
Morbiditat noch Mortalitat zur Folge wie die intradomizilare Ex¬
position.
Wenn beide Eltern tuberkulOs sind, ist sowobl Morbiditat wie
Mortalitat grOBer als bei Tuberkulose eines der Eltern. Tuberkulose
des Vaters und der Mutter sind gleich schadlich.
In tuberkulOsen Familien werden eine grOfiere Zahl von Kindern
geboren, als in nicht tuberkulOsen, besonders bei Tuberkulose beider
Eltern. Da indessen die Mortalitat schneller steigt als die Nativitat,
so ist die Anzahl der iiberlebenden Kinder in den tuberkulOsen
Familien geringer als in den nicht tuberkulOsen.
Kurt Meyer (Berlin).
Stern, Erich, Zur Statistik der Tuberkulose im Kindes-
alter in Elsafi-Lothringen. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24.
1915. S. 436.)
21 *
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
324
Tuberkulose.
Die statistischen Untersuchungen des Verf. fiber die Tuberkulose
in ElsaB-Lothringen ergaben, dafi der allgemeine Abfall der Taber-
kulosesterblichkeit wfihrend der Periode 1906—1912 7,5 auf 10000
Lebende betrug. Im ersten Lebensjahre sank die Tuberkulosesterb-
lichkeit yon 1905—1912 am 13,8, wfihrend in dem Alter von 1—2
Jahren der Abfall nor noch 9,6 betrng. In der Altersklasse vom
3. bis 5. Jahre sinkt die Kurve am 8,9, doch kommen erhebliche
Schwankungen vor. In der Zeit vom 5. bis 10. Lebensjahre sinkt
die Mortalitfitsziffer langsam am 4,4, bleibt also anter dem Durch-
schnitt. In der Altersklasse von 10 bis 15 Jahren, d. h. der zweiten
Hfilfte der Schnlzeit, ist der Abfall der kleinste, der fiberhaapt be-
obachtet warde; er betrfigt nur 2,2. Gfinstiger liegen die Verhfilt-
nisse wieder fur das 15. bis 20. Lebensjahr, indem hier die Abnahme
10,6 betrug. Was die Beteiligung der Geschlechter an dieser Ab¬
nahme betrifft, so ist festzastellen, dafi an der Tuberkulosesterblich-
keit in den ersten Lebensjahren das mfinnliche Geschlecht stets
eiuen groBeren Anteil hat, wfihrend vom 5. Jahre ab das weibliche
Geschlecht zu fiberwiegen beginnt. Aus diesen Feststellungen geht
hervor, daB die Abnahme der Taberkalosesterblichkeit in ElsaB-
Lothringen im Sfiuglingsalter, im Kleinkinderalter sowie in der Zeit
vom 15. bis 20. Lebensjahre grdfier ist als die Gesamtabnahme. Hin-
gegen ist im schulpflichtigen Alter sowie im 3. Lebensjahre der
Rfickgang der Taberkalosesterblichkeit geringer als der Gesamt-
rfickgang. Hier sollte der Eampf gegen die Taberkalose einsetzen
darch Forderung der Wohnungs- and Schnlhygiene, der Efirper- und
Zahnpflege, Errichtang von Ffirsorgestellen, allgemeine Besserang der
Lebensverhfiltnisse a. a. W. Gaehtgens (Hamburg).
Hamburger, Jetziger Stand der Lehre von der kind-
lichen Taberkalose and Skrofulose, sowie ihrer Be-
handlung. (Zeitschr. f. firztl. Fortb. 1914. S. 132.)
Die Eintrittspforte ffir die Tuberkulose ist in 98 Proz. der Ffille
in der Lange gelegea. Die Infektion kommt in den meisten Fallen
darch Tropfchenmfektion zustande; sie geschieht in der Regel schon
in der Eindheit. Die Tuberkulosehfiufigkeit der Hinder nimmt mit
zunehmendem Alter zu. Jeder Mensch, der Tuberkelbazillen auf-
niramt, muB darauf mit der Bildang tuberkulosen Gewebes antworten.
Die Erscheinungen der Tuberkulose beim Einde sind ganz verschieden
nach dem Lebensalter. Da die meisten Menschen sich wahrschein-
lich wiederholt infizieren, muB man anch eine Immanitfit des Menschen
gegen wiederholte Ansteckangen annehmen, die verschieden wirksam
sein kann. Sie beruht auf der Gegenwart von Antikorpern und der
Tatigkeit der Eorperzellen; sie IfiBt sich prfifen mit dem Tuberkulin.
Das vielseitige Erankheitsbild der Tuberkulose im Eindesalter wird
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Tnberkulose.
325
eingehend behandelt. Den Begriff der Skrofnlose sollte man ganz
fallen lassen. Soweit es sich am Erscheinungen bandelt, die durch
Taberkelbazillen hervorgernfen sind, soli man sie anch als Tuber-
kulose bezeichnen; fiir die nicbt tuberkullsen Formen kdnnte man
im allgemeinen wohl die Bezeichnnng exsudative Diathese im Sinne
Czernys verwenden. Um das Kind vor Anstecknng mit Tuber-
knlose zn schutzen, ist es nnbedingt notwendig, es von der kranken
Umgebung zn trennen. Das wichtigste in der Behandlung der kind*
lichen Tnberkulose sind immer Lnft and Sonne.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ossinin, Th. A., Beitr&ge znm Stadium der latenten Tn¬
berkulose bei S&nglingen. (Monatsschr. f. Kinderheilk. Orig.
Bd. 12. 1914. S. 618.)
Bei 100 Kinderleichen der ersten 9 Lebensmonate, die bei der
Obdnktion zn keinem Verdacht auf Tnberkulose Veranlassung ge-
geben hatten, nntersnchte Verf. die peritrachealen, peribronchialen
and mesenterialen Lymphdriisen auf das Vorhandensein von Taberkel¬
bazillen, und zwar histologisch, nach Behandlung mit Antiformin nnd
durch den Meerschweinchenversuch. 97 Fail© ergaben mikroskopisch
und im Tierversuch ein negatives Kesultat, dagegen konnte in
3 Fallen, ungeachtet des negativen Resultats der makroskopischen
Untersuchung, durch den Tierversuch und durch die Antiformin-
behandlung das Vorhandensein von Tuberkelbazillen festgestellt
werden; in keinem Falle gelang es jedoch, die Tuberkuloseinfektion
durch die histologische Untersuchung festzustellen. Bemerkt sei noch,
dafi der Nachweis der Tuberkelbazillen nur in Bronchial- und
TrachealdrQsen gelang, nicht aber in den Mesenterialdriisen.
Qildemeister (Posen).
Kronberger, Hans, Lungentuberkulose und Lungenphthise
und die Gruudlagen ihrer spezifischen Behandlung.
(Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 33. 1915. S. 267.)
Nach Ansicht des Verf. sind die serotherapeutischen Mifierfolge
der Tuberkulosebehandlung hauptsachlich auf die Einseitigkeit Oder
einseitige Anwendung der bisher dargestellten Sera und Tuberkuline
zuriickzufuhren. Diese Einseitigkeit beruht vor allem auf der mangel-
haften Berucksichtigung der besonderen fitiologischen Verhaitnisse
bei der Tnberkulose. Als wichtig fiir die menschliche Tnberkulose
sieht Verf. folgende artverschiedenen, s&urefesten Mikroorganismen an:
1. den Perlsuchtbazillus, 2. den Humanobrevis R. Kochs und 3. den
Humanolongus C. Spongiers. Die Perlsuchtansteckung spielt bei
Menschen praktisch nur eine geringe Rolle. Der Humanobrevis ist
pathogen fir Mensch und Meerschweinchen, hingegen nur wenig
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326
TnberkuloBe.
pathogen far Rind und K&ninchen. Der Hamanolongas ist pathogen
far das Meerschweinchen and nnter Umst&nden anch far das Rind nnd
auBert besonders dem Menschen and Kaninchen gegenhber eine hoch-
gradige Pathogenitat. Der Nachweis und die Unterscheidung aller
pathogenen Saurefesten wird nor dnrch solche speziflschen Methoden
ermOglicht, die alle, anch die hiillengeschadigten Bazillen farben
nnd ihre feinere Stroktnr darstellen. Ubergangskulturen von einem
Tuberkelbazillentypus znm anderen gibt es ebenso wenig, wie sog.
atypische Taberkelbazillenstamme. Die Umwandlungshypothese ent-
behrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Far die Atiologie nnd
pathologische Anatomie der menschlichen Lnngenerkranknng haben
die Unter8uclmngen des Verf. ergeben, daB sich Lnngentnberknlose,
Lungenphthise nnd kasige Pnenmonie des Menschen prinzipiell von-
einander nnterscheiden. Far die reine Lnngentuberknlose kommt
atiologisch allein der Hnmanobrevis in Betracht. Die morphologische
Grnndform der dnrch ihn erzengten proliferativ-entzandlichen Ver-
hnderungen ist der fibro-zelluiare (interstitielle) Tuberkel. Die
kksige Pnenmonie ist atiologisch vorzugsweise auf die Wirknng des
Humanolongus znrnckzafahren. Die morphologische Grnndform der
exsudativ-entzundlichen Prozesse ist der exsndativ-kasige (intra-
alveolare) Tuberkel, in dem gegensatzlich znm interstitiellen Tu-
berkel niemals Langhanssche „Riesenzellen“ nachweisbar sind.
Die chronische Lungenphthise des Menschen stellt eine Eombi-
nation proliferativ- nnd exsndatiy-entzandlicher Prozesse dar nnd
wird dnrch die symbiotische Doppelinfektion mit Humanobrevis-
nnd Hnmanolongusvirus yerarsacht. In den meisten eitrigen
Phthisikerspntis lassen sich beide saurefesten Arten farberisch nach-
weisen und dnrch ElektivzUchtung isolieren. Atypische Tuberknlose
gibt es nicht. Der kindliche Organismus stellt einen Elektivnahrboden
far den Hnmanobreyis dar. Erst spater wird die pathogene Wirknng
des Humanolongus ermOglicht, nnd es kommt zur wirksamen sym-
biotischen Doppelinfektion dnrch die beiden Infektionssynagonisten,
deren Endeffekt die chronische Lungenphthise der Erwachsenen ist
Die Untersuchungen uber aktive Immnnisiernng nnd'Tuberkulin-
behandlnng ergaben, daB beim Menschen eine tnberkaldse Singular*
infektion bei ausreichender Widerstandskraft des Organismus dann
dnrch Tuberkalin gunstig beeinflaBt werden kann, wenn das einver-
leibte Antigen dem infizierenden Virus entspricht. Der Immnni*
sierang mit Partialantigenen nach Much kommt kein Vorzng vor
der Immnnisiernng nnd Therapie mit Vollvirus zu. Die zur Paraly-
siernng einer symbiotischen Mischinfektion mit artyerschiedenen
Infektionserregern erforderliche Immnnitat kann von dem tierischen
nnd menschlichen Organismus meist nicht anfgebracht werden. Die
bei der menschlichen Phthise vorliegende symbiotische Doppelinfek*
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Tuberknlose.
327
tion kaon nar darch strengspezifische AntikSrper beeinfluflt werden
and mufi deshalb einer alternierenden Tnberkulinbehandlung nach
C. Spengler unterzogen werden. Diegfinstige Wirkungder Perlsucht-
antigene bei dieser Art von Therapie wird dadurch bedingt, dafi
Humanolongi nnd Perlsuchtbazillen Infektionsantagonisten sind, nnd
dafi sich ihre Gifte, als wechselseitig homolog, bei der Immnnisiernng
wie echte Vaccine verhalteu. Uber die notwendigen Vorbedingungen
einer Tnberkulinbehandlung nnd fiber die Wahl der anznwendenden
Prfiparate darf nnr die Doppelkutanprobe mit humanen nnd bovinen
Impfstoffen entscheiden. Die passive Immnnisiernng hat bisher nicht
den erhofften Erfolg gehabt, weil die Tnberkulosesera nicht alle die
Wirksamkeit eines Serums garantierenden Postulate erffillen. Ein
ideales antituberkulfises and antiphthisisches Serum mnfi streng art*,
stamm* und virulenzspezifisch sein. Entsprechend der Doppelatio-
logie der Lungenphthise sind zu ihrer Bekampfung nnr Sera anzu-
wenden, die in dem Sinne polyvalent sind, dafi sie getrennt gewonnene
Humanobrevis* nnd Humanolongns-Antitoxine enthalten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Kronberger, Hans, Znr Atiologie der Lungentnberknlose
and der Lungenphthise. Davos 1915.
Verf. ist ein Anh&nger der C. Spenglerschen Lehre, dafi bei
der Atiologie der menschlichen Phthise zwei verschiedene Typen der
Taberkelbazillen, der Humanobrevis and der Hamanolongus beteiligt
sind, die nach ihrem morphologischen and kulturellen Verhalten so-
Wie nach den anatomischen Verfinderungen nnd klinischen Erschei-
nnngen, die sie beim Menschen und beim Versuchstier hervorrnfen,
Streng voneinander zu nnterscheiden sind and sich auch nicht in*
einander nmwandeln lassen.
In der vorliegenden Arbeit beschaftigt sich Vert in erster Linie
mit dem Nachweis, dafi ein von Lbwenstein im Jahre 1905 be*
schriebener, ans einem septikfimisch verlaufenden Tuberkulosefall
gezfichteter Tnberkelbazillenstamm ein Hnmanolongns gewesen sei.
Kurt Meyer (Berlin).
Chapin, Charles V., The air as a vehicle of infection. (Journ.
of the Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 423.)
Es wird die Frage der Ubertragung durch die Loft sehr ein-
gehend fur jede einzelne Krankheit besprochen. Es ergibt sich, dafi
tatsfichlich die Krankheitsubertragung durch die Luft eine sehr
geringe Rolle spielt, selbst fur die Tuberknlose, da die Trfipfchen-
anstecknng meist nnr auf eine ganz geringe Strecke wirksam ist
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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328
Tuberknlose.
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Wieting, AxillareLymphknotenundLungentuberkulose.
(Centralbl. f. Chir. 1914. S. 628.)
In der Turkei wird Lymphknotentuberkulose besonders haufig
beobachtet nnd dadnrch die Lehre von der vorwiegend lymphatischen
Yerbreitung der Tuberknlose im KSrper bestfitigt. Nicht immer ist
es leicht, eine Erkl&rnng zu finden, auf welchem Wege die Bazillen
in bestimmte Lymphdrtisen eingewandert sind, so' beispielsweise bei
der tuberknldsen Erkrankung der Achseldrfisen oder der Leisten-
drfisen. Bei der Achseldrfisentuberkulose scheint nan sehr h&ufig
eine Beziehnng zn Erkranknngen der Lnngenspitze zu bestehen, nnd
es wird empfohlen, diesen Verhaltnissen seine Aufmerksamkeit zn
schenken. Wenn anch an sich eine Verscbleppnng der Bazillen von
der Lungenspitze zn den Achseldrfisen nicht moglich ist, so ist eine
solche Ausbreitnng doch sehr wohl denkbar, sobald einmal die beiden
Blatter des Brnstfells fiber der erkrankten Lnngenspitze ver-
wachsen sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mayer, Arthur, Tuberknlose nnd Krieg. (Tuberculosis. 1915.
S. 215.)
Die Erfahrnngen der letzten europfiischen Kriege baben gezeigt,
dafi sehr viele Soldaten infolge der Strapazen nnd Entbehrnngen des
Krieges an Tuberknlose erkranken. Anch Tranmen kfinnen eine
tnberknl&se Erkrankung auslbsen, indem sie einen bis dahin ver-
borgenen tuberknlSsen Herd „mobilisieren“. Die Zahl der tuber-
kulfisen Feldzugsteilnehmer ist in der deutschen Armee verhfiltnis-
mafiig gering. Ffir die Heilnng dieser Kranken sind seitens der
deutschen Heeresverwaltung scbon jetzt die nmfassendsten Mafi-
nahmen getroffen worden, durch die eine vorzeitige Entlassung dieser
Mannscbaften zn ihren Ersatztruppenteilen oder in ihre Heimat ver-
mieden werden soli. Aber nicht nnr in der Armee, sondern anch in
der Zivilbevfllkerung wird der Krieg seinen EinfluB auf die Ver-
breitung der Tuberknlose ansfiben. Das beste Mittel im Kampf
gegen diese Gefahr ist die Erhaltnng aller derjenigen Mafinahmen,
die im Frieden zur Bekfimpfung der Tuberkulose geschaffen worden
sind. Die Aufrechterhaltung dieser Bestrebungen hat sich insbesondere
der Tuberkuloseansschnti bei der Abteilung fur Kriegswohlfahrtspflege
des Zentralkomitees vom Roten Krenz zur Aufgabe gesetzt.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Bieder,H., Lnngenschfisse nnd Lnngentnberkulose. (Mfinch.
med. Wochenschr. 1915. 8.1673.)
Anch nach SchuBverletzung der Lnngen kann sich gelegentlich
eine Tuberknlose der Lnngen entwickeln, in dem Sinne, dafi von
einem schon vorhandenen kleineren Herde ans eine Ansbreitung der
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Taberkulose.
329
Erkrankung fiber grOBere Lungenabschnitte stattfindet. Eine wesent-
liche Unterstfitzung bei der Aufklfirung solcber Falle gibt das
Rontgenverfahren. Der Yerlauf solcber Erkrankungen ist gewOhnlich
sehr erast zu bearteilen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lowenstein, Trauma and Tnberkalose. (Das Oster. Sanitats-
wesen. 1915. Beilage. S. 38.)
1. Darch die Untersachungen der letzten Jabre ist es sicher-
gestellt worden, daB Tnberkelbazillen viel haufiger im Blnte zirkulieren,
als man bisher angenommen bat, selbst in Fallen, die kliniscb keine
Anhaltspnnkte fur Taberkulose bieten.
2. Deshalb kommt dem Trauma als direkte unmittelbare Ursache
einer Taberkulose eine viel hfihere Bedeutung zu, als man es bisher
angenommen hat. Wolf (Witzenhausen).
Schneider, C., Nierentuberkulose bei Feldzugssoldaten
(Munch, med. Wochenschr. 1915. 8.1627.)
Die Nierentuberkulose ist nicht allzu selten, und sie kommt unter
den Anstrengungen des Feldzuges oft durcb Verschlimmerung zur
Erscheinung. Jeder langdauerude Blasenkatarrh bei jugendlicben
Menschen mit Blut und Eiterzellen im Bodensatz des Grins ist so
Iange als tuberkuloseverdfichtig anzusehen, bis das Gegenteil be-
wiesen ist. Der Nachweis gelingt in den meisten Fallen bei grfind-
lichem Suchen nacb den Tnberkelbazillen im Urin.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Zrunek, Kl., Zur Kenntnis der umschriebenen kftsigen
Taberkulose der Aortenwand. (Centralbl. t allg. Pathol,
u. pathol Anat. Bd. 25. 1916. S. 677.)
Beschreibung eines Falles von „falschem“ Aneurysma der Bauch-
aorta am Abgange der Art. coeliaca mit Bildung eines mannskopf-
groBen, zwischen Leber, Magen und Pankreas gelegenen Tumors und
Aneurysmaperforation in die Bauchhfihle. AuBerdem fand sich eine
disseminierte subakute Miliartuberkulose der Leber und der Milz.
Das Aneurysma wird in seiner Entstehung auf eine tuberkulOse Ver-
kfisung der Adventitia der Aorta zurfickgeffihrt, die am Eingange
des Aneurysmas gefunden wurde. Die Zahl der vom Aator an-
gefuhrten immerhin seltenen Falle von tuberkuldsen Einbruchen in
die Aorta mfichte Ref. durch den Hinweis auf einen von ihm ob-
duzierten und von Bauer verfiffentlichten Fall erganzen.
J. Bartel (Wien).
Bibbert, H., Uber die Ruptur der Aorta bei angrenzender
Taberkulose. (Ebenda. S. 897.)
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Tnberkulose.
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Im Hinblick aaf die Mitteilung yon Zrunek (im Centralbl.
f. allg. Pathol. Bd. 25. 1915. S. 13) weist Verf. aaf einen von ibm
beobachteten einschl&gigen Fall hin: Aorteneinbroch bei Wirbel-
caries. J. Bartel (Wien).
Taylor, Howard Canning, Tuberculosis of the uterus appen¬
dages. (Journ. of the Americ. med. Ass. Yol. 65. 1915. p. 950.)
Die Tnberknlose der Adnexe entwickelt sich gewohnlich erst im
AnschluB an eine Tnberknlose anderer Teile. Wahrscheinlich sind
mindestens 10 Proz. aller entziindlichen Erkranknngen der Adnexe
tnberknldser Art. Die Ansteckung kann erfolgen entweder auf dem
Bint- nnd Lymphwege oder durch Ubergreifen yon benacbbarten Teilen
oder dnrch anfsteigende Einwandernng yon Bazillen durch die Scheide.
Der erste Weg ist der haufigste. Der urspr&ngliche Sitz der Tnber-
knlose sind dann meist die Lungen. Der letzte Weg, die unmittel-
bare Einwandernng der Bazillen yon der Scheide aus, ist der seltenste,
wird sogar yon manchen ganz bezweifelt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lanz, fiber einen Fall yon Tnberkulose der Plazenta
nnd der Eih&ute. (Arch f. Gyn&kol. Bd. 104. 1915. S. 258.)
Beschreibung des makroskopischen nnd mikroskopischen Befundes.
Besonders zn bemerken ist eine Miliartuberkulose der Decidua yera.
Genaneres ist in der Arbeit selbst nachznsehen.
Schmitz (Halle a. S.).
01 off, Uber die Tnberknlose des menschlichen Auges.
(Zeitschr. f. arztl. Forth. 1914. S. 486.)
Znsammenfassende Darstellung der tuberkulOsen Erkranknngen
des Auges. Solche Erkranknngen sind recht h&ufig. Das Krankheits-
bild ist dnrch groBe Vielseitigkeit ausgezeichnet nnd nicht immer so
eindeutig, daB man andere Hilfsmittel der Untersnchnng, wie Tuber-
knlinproben nnd Blutuntersuchungen nach Wassermann, entbehren
konnte. Die einzelnen Erankheitsbilder werden genau besprochen,
dabei vielfach eigene Erfahrnngen angefuhrt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven .
Verhoeff, F. H., Chronic ocnlar tuberculosis. Necropsy
findings in a case in which death was doe to tuber¬
culosis of the hypophysis cerebri. (Journ. of the Americ.
med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 13.)
Die chronische Tnberkulose des Auges findet man sehr selten
bei allgemeiner Tnberkulose. Das Leiden kommt im Gegenteil ge¬
wohnlich bei solchen Fallen vor, bei denen es schwer oder unmbglich
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Tuberkulose.
331
ist, irgendwelche anderen Zeichen von Tuberkulose zu fin den. Wenn
die Taberknlose des Anges anch im allgemeinen selten ist, so tritt
sie doch moistens gleichzeitig anf beiden Angen anf. Das Leiden
kommt fast nur bei Erwachsenen vor und bisweilen sogar im vor-
geschrittenen Alter. Bei Frauen ist es yiel h&ufiger als bei M&nnern.
Fieber ist meist nicht vorhanden. Es ist meist eine grofie Gabe
Tuberkulin notwendig, urn eine Allgemeinreaktion auszulOsen; bis*
weilen gelingt das fiberhaupt nicht Tuberkelbazillen sind nur sehr
schwer und selten in den Veranderungen nachzuweisen, die aber sonst das
ausgesprochene Bild der Tuberkulose darbieten. Auch Tierimpfungen
fallen in der Regel erfolgreich aus. Es wird angenommen, dafi es sich
bei deu Bazillen, die die Augenkrankheit erzeugen, meist um Tu>
berkelbazillen handelt, die durch langen Aufenthalt im Kfirper schon
abgeschw&cht sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Theobald, Samuel, The etiology of phlyctenular oph¬
thalmia. (Journal of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 566.)
Es ist zurzeit noch vbllig unbewiesen, dafi die phlykt&nnlfiren
Bindebautentzundungen mit Tuberkulose zusammenhangen. Die Tuber*
kulinproben sind dafdr nicht beweisend, und Tuberkelbazillen sind
nicht nachgewiesen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine ekze-
matOse Erkrankung der Bindehaut, die durch Giftwirkung vom Darm
her ausgelbst wird, ohne dafi Tuberkulose dabei eine ursachliche
Rolle spielt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bfthr, E., Das Scrophuloderma des ersten Lebensjahres,
einBeitrag zur Beurteilung therapeutischer Erfolge
■ bei Tuberkulose. (Monatsschr. f. Kinderheilk. Orig. Bd. 12.
1914. 8. 699.)
Yerf. berichtet uber 5 Ffille von Skrophuloderma bei Eindem,
die alle in der zweiten Halfte des ersten Lebensjahres erkrankten.
Nur ein Kind wurde spezifisch mit Tuberkulin Rosenbach be-
handelt, alle 5 Ffille kamen zur Au>heilung. Auf Grand dieser Be-
obachtungen ist Verf. der Ansicht, dafi das im ersten Lebensjahre
entstandene Skrophuloderma eine aufierordentlich benigne, spontan
oder mit leichter therapeutischer Nachhilfe ausheilende Erkrankung
ist, und dafi die Heilung eines Skrophulodermas und wahrscheinlich
auch anderer tuberkuloser Herde in den ersten zwei Lebensj ahren
im wesentlichen spontan erfolgen kann und ihr Verschwinden kein
Testobjekt fur den Wert einer Tuberkulinbehandlung darstellt
Gildemeister (Posen).
Herxheimer, G. und Both, W., Zur feineren Struktur und
Genese der Epitheloidzellen und Riesenzellen des
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Tnberkulose.
Tnberkels. (Beitr. z. pathol. Anat u. z. allgem. PathoL Bd. 61.
1915. S. 1.)
Die Riesenzellen bestehen aus Epitheloidzellen durch fortgesetzte
Kernteilnng ohne Protoplasmateilung. Die Randst&ndigkeit der Kerne
ist dabei bedingt durch Entwicklang der ZentralkSrperchen nnd ihrer
Spharen. Sp&ter setzt im Zentrnm der RiesenzeUe ein Zellzerfall
ein, wobei die Zentralkdrperchen nacb dem Rande des Protoplasmas
hin ausschwarmen nnd die Mitte nekrotisch wird. Die ganze Ent¬
wicklang der Riesenzellen in progressiver und regressiver Richtung
wird offenbar darch den Taberkelbazillus und seine Toxine bedingt
W&hrend aber die sp&ter einsetzenden regressiven Ver&nderungen
zweifelsohne der Aosdrnck einer direkten Schadigung sind, ist es bei
der Umbildung der fixen Gewebszellen zn Epitheloidzellen noch frag-
licb, ob sie als direkte Oder indirekte Wirkung angesehen werden dart
A. Gbon (Prag).
Lewis, Paul and Margot, Arthur Georges, The function of the
spleen in the experimental infection of albino mice
with Bacillus tuberculosis. Third paper. (Journ. of ex-
perim. Med. Vol. 22. 1915. p. 359.)
Verff. hatten frQher gefunden, dafi splenektomierte M&use erhbhte
Resistenz gegeniiber einer Infektion mit bovinen Tuberkelbazillen
zeigen, dafi aber durch Milzverfiitterung diese Resistenzsteigerung
wieder aufgehoben wird.
Inzwischen hat sich ergeben, dafi Milzverfiitterung bei splenek-
tomierten M&usen toxische Erscheinungen hervorruft. Die Aufhebung
der Resistenzsteigerung war daber mdglicherweise eine unspezifische
Erscheinung, durch die Intoxikation bedingt.
Verff. wiederholten ihre Versuche daher an splenektomierteu
M&usen, bei denen durch t&glicbe Verfiitterung kleinerer Milzmengen
eiue Unempfindlichkeit gegen diese eingetreten war. Aucb diese
Tiere, bei denen also eine durch Vergiftung bedingte Resistenz-
verminderung nicht mehr in Frage kam, zeigten die Empfanglich-
keit nicht entmilzter M&use. Andererseits zeigten splenektomierte
Tiere nach Verfiitterung von Magen - Darmschleimbaut, die ebenfalls
toxische Erscheinungen hervorruft, dieselbe gesteigerte Resistenz wie
nicht gefdtterte entmilzte M&use. Es ist daraus zu schliefien, dafi
die Milz eine eigentiimlicbe, die Resistenz gegen Tuberkulose herab-
setzende Substanz enthalt, die Verff. als Tuberkulosplenatin bezeichnen.
Kurt Meyer (Berlin).
Moewes, C., Tuberkelbazillen im Blute. III. Tuberkulin-
wirkung und Bazill&mie. (Deutsche med. Wochenschr. 1915.
S. 1368.)
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Tuberknlose.
833
Unter 40 nicht mit Tuberkulin gespritzten Fallen von Lungen-
tuberkulose wnrden 2 mal durch den Meerschweinchenversnch Tuberkel-
bazillen im Blnte nachgewiesen. Unter 30 tnberknlinisierten Fallen
del der Tierversuch ebenfalls 2 mal positiv ans. Von 10 Miliar-
tuberkulosen gaben 5 einen positiven Befnnd. Dieses Ergebnis spricht
gegen eine Mobilisiemng von Tnberkelbazillen unter dem Einflud
der Tuberkulininjektion.
Dem entsprachen anch die Versnche an tuberkulosen Meer-
schweinchen. Von 22 unbehandelten tuberkuldsen Meerschweinchen
gaben 14 einen positiven Befnnd, von ebensoviel tnberknlinisierten
15. Einige Male wurde das Bint vor nnd nach der Tuberkulin¬
injektion verimpft. In einem Fall waren zwar vor, aber nicht nach
der Injektion Bazillen vorhanden, ein Beweis, wie vorsichtig die
Resultate zu bewerten sind. Kurt Meyer (Berlin).
Rumpf, E. nnd Zeifiler, J., Uber das Vorkommen von Tnber¬
kelbazillen im Blnte. (Tuberculosis. Bd. 14. 1915. S. 84.)
Die Untersnchnngen der Verff. machen es wahrscbeinlich, dad
die so h&ufig im menschlichen Blntsediment anzutreffenden saare-
festen St&bchengebilde nicht immer als Tnberkelbazillen, geschweige
denn lebende Tnberkelbazillen anznsehen sind. Andererseits finden
sich bei einem gewissen Prozentsatz tuberkuloseinfizierter Menschen
bei sorgf<igen, grdderen Versnchsreihen fast regelmadig anch viru-
lente Tnberkelbazillen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Kessel, Leo, Concerning the presence of tubercle bacilli
in the blood of tuberculous patients. (Amer. Jonrn. of
the med. Sciences. Vol. 160. 1915. Septemb.)
Bint von 38 Individuen mit vorgeschrittener Lungentnberknlose
wurde Meerschweinchen in die Baucbhdhle gespritzt. An den 2—3
Monate spater getttteten Tieren lied sich in keinem einzigen Tuber¬
knlose nachweisen. Die mikroskopische Untersnchnng von Bint von
10 Patienten auf Tuberkelbazillen ergab immer ein negatives Resultat.
Bint von 10 Tuberkuldsen, die vor der Blutentnahme eine Tuberkulin-
einspritzung erhalten hatten, wurde Meerschweinchen in die Peri-
tonealhdhle injiziert, nnr in einem einzigen Fall folgte Tuberkulose
nach. Die negativen Kesultate von diesen 47 Versnchen beweisen
nicht endgfiltig, dad im Blnte nie Tnberkelbazillen anwesend seien,
aber sie machen es sehr wahrscheinlich, dad bei der Tuberknlose
eine Bazill&mie, wie sie anderen Infektionskrankheiten eigen ist,
nicht vorkommt. Es mag von Zeit zu Zeit vorkommen, dad Bazillen in
die allgemeine Blutzirkulation ansgeschwemmt werden, diese Bazillen
verschwinden aber sehr rasch wieder. Dad in einem von 10 Fallen,
wo der Kranke vor der Blutentnahme eine Tnberknlineinspritznng
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334
Tnberkulose.
erhielt, beim Versuchstier Peritonealtuberkulose entstand, darf wohl
kaam zu Schliissen verwendet werden; die negativen Resoltate der
anderen neun F&lle stimmen jedenfalls mit den klinischen Erfabrungen
iiberein; denn wenn eine therapeutische Tuberkulineinspritzung ver-
mochte, virulente Tuberkelbazillen za mobilisieren, so ware eine akate
Miliartuberkulose nach Einspritzangen eine gewohnliche Erscheinang.
P. Meyer (Eilchberg b. Z.)
Brown, Lawrason, Heise, F. H. und Petroff, S. A., Uber das Vor-
kommen von Tuberkelbazillen imBlnte vonPatienten
mit Lungentuberkulose. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24. 1916.
S. 97.)
Die Verff. folgern ans ihren Versucben, dad sich Tuberkelbazillen
nicht oft im Blnte yon Patienten mit Lungentuberkulose finden, aueh
wenn offene Tuberkulose und, aktive Prozesse vorliegen. Eunstlich
ins Blut eingebrachte Tuberkelbazillen lassen sich darin ohne Muhe
nachweisen. Das Auftreten yon Tuberkelbazillen im Blut Tuber-
kuloser wird auch durch grofiere Tuber kulindosen anscheinend nicht
beeinfluBt. W. Gaehtgens (Hamburg).
Lucciarini Tullio, La batteriemia tubercolare. (Ann. dell 7
Istit. Maragl. Vol. 8. 1915. p. 14.)
Vert untersuchte bei 40 Tuberkulosen das Blut auf Tuberkel¬
bazillen, und zwar meist nach verschiedenen Methoden: der Schnitter-
schen Originalmethode, der Antiformin-Ligroinmethode, Aufldsung in
4 prom. Ealilauge nach Erw&rmen, Pepsin- und Trypsinverdauung.
Aufierdem wurden Kultnren auf Eiernahrboden angelegt. In keinem
Falle lieflen sich Tuberkelbazillen nachweisen, auch nicht in solchen,
bei denen das Blut nach einer Tuberkulininjektion entnommen war.
Kurt Meyer (Berlin).
Engleson, Hugo, Ein Beitrag zur Frage vom Yorkommen
der Tuberkelbazillen in den Faces. Eine neue
Metbode zum Nachweis derselben. (Beitr. z. Klinik d.
Tnberk. Bd. 35. 1915. S. 37.)
1. Von den Untersuchungsmethoden, welche fiir den Nachweis von
Tuberkelbazillen in den Faces zur Anwendung gekommen sind, scheint
dieSchdne-Weifienfelssche Athermethode bisher die bestezusein.
2. Bei seinen Untersucbungen hat Verf. sich einer neuen Methode
— der 8chabemethode — bedient, welche in einer Schabung der
Rektalschleimhaute mit einer gewdhnlichen Hohlsonde besteht, die
an einem Ende mit einer loffelartigen Aushbhlung versehen ist.
3. Eine vergleichende Untersuchnng der beiden Methoden zeigt,
dafi von den untersuchten 60 Fallen, die zum grofiten Teile ans
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Origiralftom
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Taterknlose.
335
Lungentuberkulosepatienten des dritten Stadiums bestehen, mit der
Schbne-WeiBenfels schen Atherextraktionsmethode Tuberkel-
bazillen in 44 Fallen, d. b. in 73 Proz. des Materiales, and mit der
Scbabemethode in 57 Fallen, d. b. in 95 Proz. des Materiales, nach-
gewiesen werden konnten. W. Gaehtgens (Hamburg).
Brown, L., The significance of tubercle bacilli in the
urine. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p.886.)
Durch Farbungsverfahren lassen sich Tuberkelbazillen und Smegma-
bazillen nicht unterscheiden. Die Zilchtungsverfahren kbnnen eine
Unterscheidung ermoglichen; doch bringt man die Smegmabazillen
sehr schwer zum Wachstum. Tierimpfungen geben einen sicheren
Beweis, wenn es mbglich ist, tuberkulOse Veranderungen beim Tier
zu erzeugen. Tuberkelbazillen kbnnen von scheinbar gesunden Nieren
ausgeschieden werden. Kaseherde in den Nieren kbnnen durch Rbntgen-
untersuchung festgestellt werden, wenn der Urin keine Tuberkel¬
bazillen enthalt. Die scheinbare Ausheilung einer Nierentuberkulose
ist oft eine Tauschung. Die sicherste Behandlung der Nierentuber¬
kulose ist Entfernung der Niere mit nachfolgender Tuberkulin-
behandlung. Tuberkelbazillen treten bei Genitaltuberkulose gewbhn-
lich erst spat im Urin auf; dem Bazillennachweis kommt daher fiir
die friihzeitige Erkennung des Leidens nur selten eine Bedeutung zu.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Adam, Alfred, Eine Methode zur Tuberkelbazillen-
anreicherung im Liquor cerebrospinalis, Exsudat,
Blut, Sputum und Organen. (Beitr. z. Klinik d. Tuberk.
Bd. 35. 1915. S. 123.)
Das von dem Verf. ausgearbeitete Verfahren geht von der Be-
obachtung aus, dafi sich geformtes bzw. nngelbstes, natives Eiweifi
nach kurzer Vorbebandlung mit einer schwachen Saure (Milchsaure)
besonders leicht in verdiinntem Alkali (NaOH) losen lafit, wahrend
Tuberkelbazillen dieser Behandlung auffallend gut widerstehen. Fiir
den Nachweis der Tuberkelbazillen im Liquor cerebrospinalis
erhalt letzterer einen Zusatz von lOproz. Milchsaure, so dafi 1 Proz.
von der Saure im Gemenge enthalten ist. Nach sorgfaitiger Mischung
unter Vermeidung von Schaumbildnng und 15 Minuten langer Ein-
wirkung setzt man tropfenweise soviel lOproz. NaOH zu, bis die
Flussigkeit sich zu triiben beginnt und deutlich alkalisch wird. Nach
einer halben Stunde wird 15—30 Minuten lang scharf zentrifugiert,
der Bodensatz mittels Kapillarpipette auf einen Objekttrager gebracht
und in der iiblichen Weise gefarbt. Ahnlich verfahrt man bei der
Untersuchung von Exsudat en, nur hat man darauf zu achten, dafi
der nach dem Milchsaurezusatz entstehende feine Niederschlag ver-
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336
Taberknloae.
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schwindet, wenn genugend lOproz. NaOH zugesetzt ist. Grobflockigen
Niederschlag schleudert man am besten zun&clist scharf aus nnd
fttllt den in 1—2 ccm destillierten Wassers aufgeschwemmten Boden-
satz mit 1 l i proz. NaOH anf das urspriingliche Quantum anf, tun dann
weiter wie oben zu verfahren. Bint mischt man in einer Menge
von etwa 9 ccm vorsichtig mit 1 ccm 10 proz. Milchsaure, setzt dann
die gleiche bis dreifache Menge 0,5—1 proz. Milchsaure zu, laBt eine
halbe Stnnde bei 37° stehen, zentrifugiert und vermiscbt den in
etwas Wasser anfgeschwemmten Bodensatz mit etwas l j t proz. NaOH.
Nach 1 I 9 —1 Stunde Einwirknng scharf ansschleudern nnd farben wie
oben. Sputum erhait je nach Dichte nnd Gehalt an geformten
organischen Bestandteilen einen Znsatz der 3—lOfachen Menge lproz.
Milchsaure. Dann kraftig schiitteln, % Stnnde erwarmen anf 37 bis
60°, zentrifugieren, anffiillen des in etwas Wasser anfgeruhrten Boden-
satzes mit ViProz. NaOH anf das urspriingliche Quantum, kurz auf-
kochen bis znr Kiarung, nach 10 Minuten filtrieren durch einschich-
tige Verbandgaze, zentrifugieren und weiter wie oben verfahren.
Ebenso wie Sputum werden frischgewonnene Organe verarbeitet,
die vor dem Zusatz der Milchsaure zu einem feinen Brei verrieben
werden miissen. Das Adamsche Verfahren hat sich sowohl fur den
praktischen Nachweis der Tuberkelbazillen als auch im Tierversuch
als branchbar bewahrt. W. Gaehtgens (Hamburg).
Petroff, 8. A., Eine neue Methode zur Isolierung und
Eultur des Tuberkelbazillus. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24.
1915. 8. 262.)
Verf. empfiehlt fur die Zuchtung der Tuberkelbazillen einen
Nahrboden, der folgende Zusammensetzung zeigt: 2 Teile vom Ganzen
eines Eies, 1 Teil Fleischsaft und Gentianaviolett (1 proz. alkoholische
Losung) im Verhaitnis 1:10000. Nachdem diese Substrate einige
Minuten gut durchgemischt sind, wird das Medium in Bdhrchen ge*
bracht und am ersten Tage bei 85° C bis zum Festwerden, am
zweiten und dritten bei 75° C je eine Stunde lang sterilisiert. Der
beschriebene Nahrboden eignet sich vorzfiglich fflr die Isolierung und
Kultivierung der Tuberkelbazillen aus Sputum und Faces.
Um die Bazillen aus Sputum zu gewinnen, werden gleiche Teile
yon frischem Auswurf und 3 proz. NaOH gut durchgeschiittelt und
bei 38° C 15—30 Minuten lang gehalten. Die Zeit der Erw&rmung
soli der Konsistenz des Sputums entsprechen. Hierauf wird die
Mischung mit Salzs&ure gegen Lackmuspapier neutralisiert und dann
10 Minuten lang scharf zentrifugiert. Nach Abgieflen der hber-
stehenden Flussigkeit wird das Sediment auf den erwahnten Nahr¬
boden gebracht. Von 135 untersuchten Sputumproben aus alien Stadien
der Tuberkulose fiel die Eultur 129 mal positiv aus.
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Tuberkulose.
337
Fur die Isolierung der Tuberkelbazillen aus den Ffices wird der
Stuhlgang mit drei Teilen Wasser gemischt, gut durchgeruhrt und
dnrch mehrere Lagen Gaze zur Entfemnng grSBerer Partikel filtriert.
Das Filtrat wird mit Kochsalz gesfittigt und bleibt Va Stunde stehen,
worauf sich alle Bakterien an der Oberflftche als dentliche Schicht
sammeln, mit einem Ldffel abschopfen nnd in eine weithalsige Flasche
uberfuhren lassen. Nach Zufugen des gleichen Volnmens von norm.
NaOH wird gnt durchgesehfittelt und die Mischung fiir 3 Stunden
in den Brutschrank bei 38° C gestellt. Jede halbe Stunde wird das
Sclifitteln wiederholt. Dann wird mit norm. HC1 gegen steriles
Lackmuspapier neutralisiert, zentrifugiert und das Sediment auf den
Gentianaviolett - Nahrboden gebracht. Von 32 untersuchten Proben
waren 19 positiv, 6 verunreinigt und 7 negativ. Das Wachstum der
Bazillen aus den Ffices erfolgte yiel langsamer als aus dem Sputum
und wurde erst nach 2—3 Wochen wahrnehmbar. Am geeignetsten
fur die Entwicklung der Tuberkelbazillen erwies sich eine konstante
Temperatur von 38,5° C. W. Gaehtgens (Hamburg).
Keilty, Robert A., A study of the cultivation of the
tubercle bacillus directly from the sputum by the
method of Petroff. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1916.
p. 612.)
Verf. hatte bei An wen dung der Petroffschen Methode zur
direkten Ziichtung von Tuberkelbazillen aus dem Sputum — 30 Minuten
lange Behandlung mit 3proz. Natronlauge bei 37°, Neutralisation mit
Salzsfiure, Zentrifugieren, Ausstreichen des Sediments auf Kalbfleisch-
Eiernfihrboden, der mit 1:10000 Gentianaviolett versetzt ist —
gute Erfolge. Verunreinigungen waren selten. Empfehlenswert ist
es nicht, bis zur absoluten Neutralitfit, sondern nur bis zu schwach
alkaliscjier Beaktion zu neutralisieren. Kurt Meyer (Berlin).
Leichtweifi, Fritz, Vergleichende Sputumuntersuchungen
vermittels der Ziehl-Neelsenschen und der Kron-
bergerschen Tuberkelbazillenffirbung. (Zeitscbr. f.
Tuberk. Bd. 26. 1916. S. 108.)
Verf. hat bei 200 Sputumuntersuchungen dieZiehl-Neelsen sche
Fftrbung mit der Karbolfuchsin-Jodmethode nach Kronberger ver-
glichen. In 17 Proz. aller Ziehl-negativen Sputa fanden sich noch
deutlich Bazillen nach der Jodmethode, aufierdem noch in 3,6 Proz.
mit Sicherheit nachzuweisende Sporen. In 32 Proz. wurden nach dem
Kronbergerschen Verfahren bedeutend mehr Bazillen festgestellt
wie nach Ziehl, in den iibrigen 47,6 Proz. bestand in dem quanti-
tativen Nachweis kein nennenswerter Unterschied. Die Ziehl-
Neelsensche Tuberkelbazillenffirbung steht also quantitativ und
Rnrte Abt. Eef. Bd. «5. Ho. 14/15. 22
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338
Taberlralose.
qualitativ weit hinter der Eronbergerschen Karbolfachsin-Jod-
tnethode zariick and sollte deshalb durch diese ersetzt werden. Das
Kronbergersche Verfahren ist einfach, streng spezifisch and zeigt
als echte Strukturf&rbung alle morphologischen Bestandteile, die far
die pathogenen Sanrefesten charakteristisch sind.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Krause and Baldwin, Some new biological relations bet¬
ween tubercle bacilli and other acidfast forms.
(Transactions of the ninth annual Meeting of the national Associa¬
tion for the Study and Prevention of Tubercnlosis. Public Health
Reports. Vol. 29. 1914.)
Verff. weisen hin auf die unzweifelhaft biologischen Beziehungen
zwischen Tuberkelbazillen und anderen sanrefesten Bazillen. So er-
lagen z. B. Meerschweinchen, die mit Typus humanus, bovinus, Vogel-
tuberkulose, Smegma, Thimothee and Batterbazillen sensibilisiert
waren, regelm&flig dem anaphylaktischen Shock, wenn ihnen eine Art
aus dieser s&urefesten Gruppe noch einmal einverleibt wurde, wahrend
die Injektion von Bazillus subtilis, der als Kontrolle diente, niemals
Symptome ausloste. Schmitz (Halle a. S.).
Schmitz, K. E. F., fiber die sanrefesten Trompeten-
bazillen. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1915.
8. 457.)
1909 fanden Jacobitz und Kayser bei Untersuchung von
Trompeten, welche von einem TuberkulOsen benutzt worden waren,
sowie in anderen Trompeten fast stets ungeheure Mengen saure-
fester Bazillen. Die mit dem Schleim der Instrumente gespritzten
Meerschweinchen zeigten aber bis auf eins keine tuberkulose Er-
krankang, und dieses eine war mit dem Schleim ans einer von dem
Tuberkulosen benutzten Trompete gespritzt. Jacobitz und Kayser
vermochten die St&bchen nicht zu zuchten. Heymann und Seidel
fanden dann, dafi mit genugender Menge der Stabchen gespritzte
Tiere Schwellung der nachstgelegenen Driisen bekamen, welche auf-
brachen und diinnkJU-igen Eiter entleerten Oder von selbst wieder
zuruckgingen.
Auch Verf. fand in zahlreichen untersuchten Blechinstrumenten
Trompetenbazillen, deren Kultur mittels des Antiforminverfahrens
sehr rasch gelang: der mit 10—20proz. Antiformin versetzte Trom-
petenschleim wurde nach einstiindiger Aufbewahrung im Brutschrank
zentrifugiert, der Bodensatz mehrfach gewaschen und aufLubenaus
Glyzerin-Eier-Nahrboden ausgestrichen. Es trat Wachstum ein bei
37° und bei Zimmertemperatur. Die Kolonien brauchen zur vollen
Entwicklung zunachst 4—6 Wochen; in sp&teren Kulturen aber waclist
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Tnberknlose.
339
der Bazillus weit rascher als der Tuberkelbazillus, dessen Kulturen
denen des Trompetenbazillus sehr ahnlich sind. Auch auf Glyzerin-
kartoffel and -bouillon wachst letzterer ziemlich gut, bei spateren
Generationen sogar schnell.
Morphologisch Ebnelt der Trompeten- dem Tuberkelbazillus; er
zeigt auch Neigung zur Gruppenlagerung und ist ebenfalls auf dem
Deckglaschen schwer homogen zu verreiben; ferner zeigt er die gleiche
Farbbar- und S&urefestigkeit. Auf Glyzerinbouillon, welche schwach
sauer Oder neutral Oder alkaltisch ist, erfolgt Saurebildnng, in starker
saurer Bouillon nicht. In bezug auf Saurebildung nach einer kurzen
Periode yon Alkalibildung hat der Trompetenbazillus einige Ahnlich-
keit mit dem Tuberkelbazillus, Typus humanus. 8 c h i 11 (Dresden).
Connio, A., Influenza del metodo di sterilizzazione sulla
tossicith dei bacilli tubercolari morti. (Ann. dell’Istit.
Maragl. Yol. 7. 1914. p. 267.)
Verf. untersuchte den EinfluB verschiedener Abtotungsarten auf
die Giftigkeit der Tuberkelbazillen.
Er arbeitete mit einem humanen Stamm, von dem bei intra-
venbser Injektion Viooo m l? P ro 100 g Meerschweinchen innerhalb
6—12 Wochen eine tbdliche Allgemeininfektion herbeifUhrte, wahrend
VlO mg in 24—56 Stunden den Tod an akuter Toxhmie bewirkten.
Nach an 3 Tagen wiederholter 10—20 Minuten langer Erwarmung
auf 70° waren zur Erzielung einer in 3—6 Tagen tSdlich endenden
Toxamie 5—8 mg notwendig. 5 Minuten auf 100° erhitzte Bazillen
wirkten in Mengen von 2 mg in 5—6 Tagen todlich. Yon durch
Chloroform abgetfiteten Bazillen waren 5 mg erforderlich, um 100 g
Meerschweinchen in 2—6 Tagen zu toten, wahrend mit Alkohol und
Ather extrahierte Bazillen die gleiche Wirkung erst in Mengen von
5 eg ausiibten. Kurt Meyer (Berlin).
Bitter, John, Early recognition of pulmonary tubercu¬
losis by study of lymphocytic picture and albumin
contents of sputum. (Journ. of the Americ. med. Ass. VoL 63.
1914. p. 2283.)
Die Gegenwart von einkernigen Lymphocyten im Auswurf in
uberwiegender Menge und positiver Nachweis von EiweiB sind
sichere Voriaufer fur die Gegenwart von Tuberkelbazillen und
konnen fast als beweisend fur das Yorliegen einer tuberkulosen Er-
krankung der Lungen angesehen werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Metzger, Jeremiah and Watson, Samuel H., An aid to prognosis
in pulmonary tuberculosis. A simple urinary test:
22 *
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Taberkalose.
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the urochromogen of Weisz. (Journ. of the Americ. med.
Ass. Vol. 62. 1914. p. 1886.)
Das Vorhandensein von Urochromogen im Urin von Kranken
mit Lnngentnberkulose ist von sehr schlechter Yorbedeutung, znmal
wenn es nnter dem Einflnfi der Behandlnng nicht verschwindet. Das
Fehlen von Urochromogen ist ein gutes Zeichen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Litzner, tiber ein Symptom znr Feststellung der Herd*
reaktion in der Lunge nach Tuberknlinimpfung.
(Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1077.)
Die fieberhafte Allgemeinreaktion nach Tuberkulineinspritzung
erlaubt kein sicheres Urteil fiber das Yorliegen einer tuberkulfisen
Infektion. Die Herdreaktion gibt allein sicbere Anhaltspunkte. Sie
in jedem Falle, wo sie ausgelfist ist, sicher festzustellen, mufi un-
bedingt erstrebt werden. Perkussion und Auskultation sind sub-
jektiven Momenten unterworfen. Ein objektiveres Zeichen stellt die
Bronchophonie dar, die das konstanteste Herdsymptom ist.
Kurt Meyer (Berlin).
v. Salis, Georg, 125 F&Ue periodisch wiederholter, ab-
gestufter Pirquet-Reaktionen wahrend der Heil-
stfittenkur. (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 34. 1915. S. 145.)
Bei seinen Untersuchungen fiber den Wert der wiederholt ab-
gestuften Eutanprobe konnte Yerf. feststellen, dafi ein gewisser
Zusammenhang zwischen dem Zustand des Patienten und dem Ver-
halten der Hautprobe zu bestehen scheint. Monatliche Steigerungen
der Reaktionen, Frfih- und Dauerreaktionen, zunehmende Empfind-
lichkeit auch gegen schw&chere Eonzentrationen sind als prognostisch
gunstige Anzeichen aufzufassen, wfihrend Abnehmen Oder Schwanken
der Reaktionen sich bei Fallen mit zweifelhafter oder schlechter
Prognose finden. Nur bei Alttuberkuliiipatienten kommt der Ab-
nahme der Reaktionen keine fible Vorbedeutung zu. Eine ent-
scheidende Bedeutung kommt aber der Eutanprobe in prognostischer
Hinsicht nicht zu, dazu ist die Zahl der vom Schema abweichenden
Falle zu groB. Der kutanen Impfung ist die intrakutane tiberlegen.
Aus dem Ausbleiben der Reaktion bei erstmaliger Impfang lassen sich
nur dann Schlfisse ableiten, wenn das Tuberknlin in mehr als 50proz.
Eonzentration angewendet wurde. W. Gaehtgens (Hamburg).
Bronfenbrenner, J., The complement-deviation test with
Besredkas tuberculin and the occurrence of tuber¬
culosis among syphilitics as diagnosed by this test.
(Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 786.)
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Tuberkulose.
341
Mit dem aas Eierbouillonkulturen des Tuberkelbazillus gewon-
nenen Besredkaschen Antigen fiel die Komplementbindungsreaktion
bei aktiver Tuberkulose in 93,84 Proz. positiv aus. Die negatiy
reagierenden Sera stammten meist von weit vorgeschrittenen Fallen,
bei denen die AntikOrper zu verschwinden scheinen. Bei klinisch
nicht Tuberkulosen flel die Reaktion in 92 Proz. negativ aus. Die
positiv reagierenden Falle betrafen auffallig haufig Luetiker. Bei
ihnen handelte es sich aber nicht etwa um eine Komplementbindung
mit den Lipoiden des Antigens im Sinne einer Wassermannschen
Reaktion; sie trat vielmehr auch mit lipoidfreiem Antigen ein nnd
blieb auch bei Absattigung der lipotropen Reaktionskbrper bestehen,
ferner wurde sie durch Salvarsanbehandlung, die die gleichzeitig
vorhandene Wassermannsche Reaktion zum Verschwinden brachte,
nicht beeinflufit. Es scheint hiernach, als ob Syphilitiker besonders
zu Tuberkulose disponiert sind. Kurt Meyer (Berlin).
Oeri, F., Ein Versuch zur Abgrenzung der reinen Bron-
chialdrusentuberkulose von der Lungentuberkulose
mit flilfe der Abderhaldenschen Abwehrfermente.
(Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 33. 1915. 8. 211.)
Mit Hilfe der Abderhaldenschen Ninhydrinreaktion hat Verf.
die reine Bronchialdriisentuberkulose von der Lungentuberkulose ab-
zugrenzen versucht, indem er das Serum der Kranken mit Gewebe
aus tuberkulosen Bronchialdriisen und aus tuberkuloser Lunge zu-
sammenbrachte. Alle Falle, die klinisch als Tuberkulose anzusehen
waren, bauten von den verwendeten tuberkulosen Substraten eines
oder mehrere ab. Alle Falle, einschlieBlich der Lungenfalle, bauten
tuberkulose Bronchialdriisen ab. Falls sich diese Tatsache an einem
grbBeren Material bestatigen sollte, wiirde das fiir die Theorie
sprechen, die in jeder Lungentuberkulose eine sekundare Infektion
von den Driisen aus vermutet. Alle klinisch sicheren Falle von
Lungentuberkulose bauten einzelne Praparate von Lungentuberkulose
ab. Hingegen wirkte der Testfall fiir reine Bronchialdriisentuber¬
kulose nur auf tuberkulose Bronchialdriisen ein. Von 5 Fallen mit
fraglicher Beteiligung der Lunge bauten 2 aufier Bronchialdriisen auch
tuberkulose Lunge ab, wahrend ein Fall, der klinisch nicht als Tuber¬
kulose imponierte, keines der vorgelegten tuberkulosen Organe beeinflufite.
Die Intensitat der Ninhydrinreaktion geht sowohl bei Lungen- als auch
bei Bronchialdrusentuberkulo'se nicht parallel mit der Grbfle des klini-
schen Befundes. Scheinbar baut das Serum Lungenkranker nicht jedes
Praparat von Lungentuberkulose ab. Soweit sich auf Grund des vor-
liegenden kleinen Materiales eine SchluBfolgerung ziehen laBt, glaubt
Verf, auf diesem Wege zu einer sicheren LSsung der vorliegenden
Frage gelangen zu kdnnen. W. Gaehtgens (Hamburg).
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342
Tuberkulose.
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Oeri, F., Abderhalden-Verfahren bei Lungentuberku-
lose. (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 35. 1915. 8.63.)
Von 40 Fallen sicherer Lungentuberkulose bauten 38 eines Oder
mehrere der benutzten 4 Praparate tuberkuloser Lange ab. Das
Bronchialdriisenpraparat warde beim ersten Stadiam in 54 Proz.,
beim zweiten and dritten Stadinm in 68 Proz. der Faile abgebant.
Von 11 Fallen mit unsicherem oder negativem klinischen Befund
banten 4 eines Oder mehrere der Lnngenpraparate ab, wahrend die
ttbrigen 7 entweder nnr das Bronchialdriisenpraparat (4) oder gar
nichts abbanten. In der Answahl der Praparate nnd in der Starke
der Reaktion liefi sich im allgemeinen keine Gesetzm&Bigkeit fest-
stellen. Unbedingt erforderlich ist es, zn jeder Untersuchung gleich-
zeitig mehrere Lnngenpraparate zn verwenden. DasAbderhalden-
Verfahren ist fiir die Differenziernng yon Lnngentnberkulose nnd
reiner Bronchialdriisentuberkulose sowie zur Feststellnng, ob iiber-
hanpt eine Lnngentnberknlose besteht, brauchbar, falls sich nicht
etwa noch erweisen sollte, dafi anch das Seram Nichttuberkuldser
gelegentlich tuberkulose Lnnge abbaaen kann.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Lamp6, A. Ed. nnd Cnopf, J., Serologische Untersnchnngen
bei Lnngentnberknlose mit Hilfe der optischen
M e t h o d e. (Fermentforschung. Bd. 1. 1915. S. 269.)
Mit Hilfe des Dialysierverfahrens konnte an 200 Beobachtungen
bestatigt werden, daB im Anfangsstadinm der Tnberknlose haupt-
sachlich Tuberkelbazilleneiweifi, in den spateren Stadien vornehmlich
normales bzw. tnberknldses Lnngengewebe abgebaut wird. In der
vorliegenden Arbeit wird die Frage beantwortet: wie verhait sich
das Seram bei bestimmten, klinisch wohl charakterisierten Formen
der Lnngentnberkulose gegeniiber Tuberkelbazillenpepton, normalem
nnd tuberkuldsem Lnngenpepton. 53 Faile werden mitgeteilt. Klinisch
Lnngengesnnde weisen im allgemeinen keine Abwehrfermente gegen
normales nnd tuberkuloses Lnngengewebe, sowie Tnberkelbazillen auf.
Bei je 9 Fallen yon Spitzentnberknlosen ohne nnd mit nachweisbaren
katarrhalischen Erscheinungen waren zweifellos Fermente gegen
Normallnngenpepton, tuberkulSses Lnngenpepton nnd Tnberkelbazillen-
pepton nachweisbar. Bei 6 nnd 7 Fallen von Tnberknlose vorwiegend
cirrhotischen nnd inflltrativen Charakters waren die erhaltenen
Drehnngsandernngen im Vergleich zn den beiden vorhergenannten
sehr gering. Anch bei 11 Fallen von Tuberknlosen vorwiegend
kavernbsen Charakters waren die Drehnngsandernngen sehr gering,
besonders gegen Tuberkelbazillenpepton. — Nnr ein Fall gab den
hSchsten beobachteten Ansschlag, wahrend 4 Faile mit Tuberkel¬
bazillenpepton keinen Ansschlag gaben. Bei alien Grappen zeigen
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Tuberkulose.
343
sich Verscbiedenheiten gegenfiber den einzelnen verwendeten Peptonen
in der St&rke der Drehung. Die Verff. deuten die Ergebnisse n. a.
folgendermaflen: Bei nocb nicht allzuweit fortgeschrittenen Taber*
kulosen, den Taberkalosen mit gatem Ernfihrungszustand findet sich
die intensivste Fermentwirknng; bei dem Fortschreiten der Erkran-
kung macht sich eine Abnahme der fermentativen Kraft des Serums
bemerkbar. die bei schwerer Kachexie and ad finem vollig erlischt
(„Blatfermenttod“). — Auf Grand der gemachten Befande schlieflen
die Verff. anf eine Spezifizitat der Blatfermente. — Far die Diagnose
ergibt sich, dafi bei negativem Ansfall der optischen Drehung des
Serums mit normalem Lungen-, tuberkulfisem Lungen- und Tuberkel-
bazillenpepton sich eine okkulte wie manifesto Tuberkulose wohl
ausschliefien lafit; denn das Aaftreten von Fermenten ist ein feinster
Indikator fur stattgefandene Infektion. Die einzelnen Stadien der
Langentuberknlose lassen sich vorderhand mit Hilfe der optischen
Methode diagnostisch nicht bearteilen. Ffir die Prognose geben die
optische Methode and das Dialysierverfahren wichtige Anhaltspunkte.
Hoher Fermentgehalt bedeutet gate Widerstandskraft des Organismus
zur Zeit der Untersuchung. Wie lange diese jedoch zeitlich dauern
wird, lafit sich nicht sagen. Finden sich dagegen bei schwerer Taber*
kulose keine Abwehrfermente mehr, so bedeutet dieses ein vfilliges Ver-
sagen der AbwehrmaBregeln des Organismas und damit eine unbedingt
schlechte Prognose. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kafka, Victor, Untersuchung tuberkulfis-meningitischer
Punktionsflfissigkeiten mit Hilfe der Ninhydrin-
reaktion. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1355.)
Die Ninhydrinprobe mit der Spinalflussigkeit kann zur Unter-
scheidung der tuberkulfisen von anderen Meningitiden nur mit grfifiter
Vorsicht herangezogen werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Franz, Karl, Das Heer im allgemeinen Kampfe gegen die
Tuberkulose. Errichtung hygienischer Wander-
museen fur einzelne Korps. (Der Militararzt. 1914. S. 258.)
An dem allgemeinen Kampfe gegen die Tuberkulose kann sich
das Militar mit begrfindeter Aussicht auf Erfolg beteiligen. Zu
diesem Zwecke mfiBte jeder Soldat gleich nach der Einrfickung zu
seinem Truppenkorper ein kurzes, leicht verstandliches Merkblatt
fiber die Tuberkulose erhalten, das in seinen Hfinden verbleibt, und
dessen Weisungen viertel- bis halbjahrlich von einem Arzt zu er*
lantern wfiren. Durch die gleichzeitige Vorffihrung und Erklfirung
eines Tuberkulosemuseums liefie sich der Eindruck vertiefen und das
Verstandnis von dem Wesen der Krankheit erleichtern.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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344
Tuberkolose.
Helm, MaBnahmen der Heeresverwaltung auf dem Ge-
biete der Tuberkulosebek&mpfung w&hrend des Krie-
g e s. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24. 1915. S. 1.)
Zusammenfassende Darstellung der von der Heeresverwaltnng
getroffenen MaBnahmen znr Bek&mpfung der Tnberkulose w&hrend
des Krieges. W. Gaehtgens (Hamburg).
Raschofszky, Wilhelm, Die Tnberkulose im Heere nnd ihre
Behandlnng. (Der Militararzt. 1914. S. 281.)
Verf. empfiehlt, in alien Garnisonen nnd Truppenspit&lern eine
hinreichende Anzahl von B&umen fur die Unterbringnng nnd Be¬
handlnng von TuberkulSsen einznrichten. Die Kranken sind solange
im Krankenhause zn belassen, bis sie entweder geheilt oder erwerbs-
fahig abgehen oder von bestehenden Lungenheilst&tten znr Weiter-
behandlnng fibernommen werden kSnnen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Kraemer, C., Bichtlinien der Kriegstuberkulosebehand-
lnng. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24. 1915. S. 178.)
Im Eampfe gegen die Kriegstuberkulose nimmt das Tnberknlin
die erste Stelle nnter den znr Behandlnng geeigneten Mitteln ein.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Hor6k, Ottokar, Znr Frage der Versorgung der Tuberku-
15sen. (Wien. med. Wochenschr. 1915. S. 1850.)
Verf. halt es fur dringend geboten, znr Bek&mpfung der Lungen-
tuberkulose in der Armee Lungenheilst&tten einznrichten, die anch
im Frieden ihre Tatigkeit weiter fortsetzen konnten. Die kranken
Kriegsteilnehmer diirfen nicht vor ihrer Heilung bzw. Besserung nach
Hanse entlassen werden, wo sie gew5hnlich nnter mifilichen Woh-
nnngs- und Lebensverh<nissen fur ihre ganze Umgebung eine
st&ndige Ansteckungsgefahr bilden wiirden.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Hayer, Arthur, Die Bek&mpfung der Tnberkulose in Bel-
gien. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24. 1915. S. 176.)
Angesichts der starken Zunahme der Tnberkulose in bestimmten
Gegenden Belgiens weist Verf. anf die Notwendigkeit der Bekampfung
der Tnberkulose in den besetzten Gebieten hin.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Seiffert, G., Die Tnberkulose des Spielalters nnd ihre
Bek&mpfung. (Tuberculosis. Bd. 14. 1915. S. 168.)
Der Bek&mpfnng der Tnberkulose im Spielalter kommt eine
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Tuberkalose.
345
groBe Bedeutung zu, da die Zahl der an Tnberkulose und Skrofnlose
in dieser Zeit Gestorbenen sehr boch ist im Yergleich zu den an
aknten Infektionskrankheiten Gestorbenen. Die Bekampfung muB
nm so dringender gefordert werden, als die Kinder des Spielalters
nnr zn einem geringen Teil an der Tuberkulose erkranken, aber in
groBer Zahl infiziert werden nnd dam it in die Gefahr kommen, daB
die scblnmmernde Tuberkalose in ihrem spateren Leben einmal zur
tOdlichen Erkrankung aufflammt. Die Bekampfung der Tuberkulose
soil sich beim Kinde des Spielalters in erster Linie gegen die In-
fektion mit ihren spateren Folgen und erst in zweiter Linie gegen
die schnell einsetzende Erkrankung selbst richten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Schroder, G., Uber neuere Medikamente nnd Nahrmittel
zur Bebandlnng der Tuberkulose. (Zeitschr. f. Tuberk.
Bd. 24. 1915. S. 266.)
8ammelbericht aus dem Jabre 1914 fiber die Wirkung der Spe-
zifika, fiber die Leistungen der Chemotherapie nnd fiber die sympto-
matischen Mittel und Nahrpr¶te. W. Gaehtgens (Hamburg).
Toennie8sen, Erich, Uber die neneren Methoden der spe-
zifischen Tuberkulosebehandlung nnd ihre experi-,
mentellen Grnndlagen. (Ther. Monatsh. Bd. 29. 1915. S. 478.)
Znsammenfassende kritiscbe ErSrterung der allgemeinen Gesichts-
pnnkte, die sich sowohl ans der experimentellen Forschnng als anch
ans der klinischen Beobachtnng der letzten Zeit ffir die spezifische
Tuberkulosetherapie ergeben haben. W. Gaehtgens (Hamburg).
Moewes, C., Ergebnisse der Krankenhansbehandlung bei
Lnngentnberkulose. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 24. 1915. S. 168.)
Aus der Zusammenstellung des Yerf. geht hervor, daB selbst bei
einem verhfiltnismaBig ungunstigen Material, wie es die Kranken-
hauspraxis bedingt, die Tuberknlintherapie unter alien Behandlungs-
methoden der Lungentuberkulose die erste Stelle einnimmt. Bei
stronger Auswahl geeigneter Falle verdient die Insufflationsbehand-
lnng als Methode der Wahl berficksichtigt zu werden.
\V. Gaehtgens (Hamburg).
Moeller, A., Die ambulante Tuberkulinbehandlung. (Zeit¬
schr. f. firztl. Forth. 1914. S. 390.)
Auf Grund langjahriger Erfahrnng wird die Behandlung der
Tuberkalose mit Tuberkulin ffir ausgedehnte Anwendung bei Kranken
des Mittelstandes in der Sprechstunde empfohlen, also bei der grofien
Masse derer, die an den Wohltaten der Versicherung nicht teil haben,
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346
TuberkuloBe.
and denen es auch nicht mdglich ist, sich ans eigenen Mitteln der
Anstaltsbehandlnng zn unterziehen. Nur wenn das Taberknlin in die
Hand des Hausarztes ubergeht, kann es den breiten Massen zngate
kommen. Die Eosten der Behandlang sind gering and die Erfolge
recht gat and im Gegensatz zn anderen Behandlungsverfahren mehr
dauernder Art. Die Taberknlinbehandlung ist berufen, ein wahres
Volksheilmittel zu werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Nohl, Zar Anwendung des Tuberkalins durch den prak-
tischen Arzt. (Zeitschr. f. arztl. Fortb. 1914. S. 424.)
Die Taberknlinbehandlnng wird fur den praktischen Arzt ein-
dringlich empfohlen. Voranssetzang ist Kenntnis der wissenschaft-
lichen Grundlagen, wie sie durch die Bucher yon Bandelier and
Ropke sowie von Sahli erworben werden kann. Durch die aus-
giebige Anwendung des Tuberkulins kann der Arzt ganz wesentlich
an dem grofien Werk der Tuberkulosebekampfung mitarbeiten. Rat-
schl&ge fiir die Behandlungsweise bilden den Hauptinhalt der Arbeit.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Burnham, A. C., Tuberculin in surgical tuberculosis
with special reference to the use of sensitized ba¬
cillary emulsion. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65.
1915. p. 146.)
Tuberkulin ist fiir die Behandlung chirurgischer Tuberkulose ein
sehr wertvolles Hilfsmittel, namentlich da, wo andere Behandlungs¬
verfahren aus aufieren Griinden erschwert Oder unmSglich sind. Auf-
nahme ins Krankenhaus ist dazu nicht notwendig. Namentlich Emul-
sionen von sensibilisierten Tuberkelbazillen werden empfohlen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
v. Hippel, A., Ergebnisse der Tuberkulinbehandlung bei
der Tuberkulose des Auges. (Arch. f. Ophthalmol. Bd. 87.
1914. S. 193.)
243 Faile verschiedenartiger tuberkuloser Augenerkrankungen
warden mit verschiedenen Tuberkulinpraparaten behandelt. 75 Proz.
wurden geheilt, 7 Proz. ohne Erfolg behandelt In 20 Proz. der Faile
wurden Rezidive beobachtet, besonders bei Tuberkulose der Iris und
des Ciliarkorpers. Ziemlich haufig traten nach probatorischen Tu-
berkulininjektionen leichte Lokalreaktionen auf.
Kurt Meyer (Berlin).
Webb, Gerald B. and Gilbert, George Burton, Immunity in
tuberculosis. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914.
p. 1098.)
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Tuberkulose.
347
Meerschweinchen k5nnen wahrscheinlich nicht gegen menschliche
Tuberkelbazillen immnnisiert werden, von denen 10 Bazillen gen&gen,
nm die Tiere krank zu machen. Die kleinste tOdliche Gabe ist bei
Terschiedenen Stkmmen verschieden. Die kleinste tOdliche Gabe fur
Affen ist nicht viel grOBer als die fttr Meerschweinchen. Fflr die
Immnnisiernng von Eindern mit menschlichen Tuberkelbazillen mnfi
man ihre Virnlenz gegenliber Meerschweinchen bestimmen. Bei Affen ist
die Abnahme der Lymphocyten ein zuverlassigeres Zeichen fur die
tuberkulOse Infektion, als die Tuberkulinproben. Weniger als 10 viru-
lente Tuberkelbazillen sind ausreichend, um ein Eind krank zn machen.
Die Blutplkttchen sind bei der Tuberkulose des Menschen und des
Meerschweinchens vermehrt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lucciarini, Tullio, Le trasformazioni dei corpi bacillari
contenuti nel vaccino tnbercolare introdotti sotto
cute. (Ann. dell’ Istit. Maragl. Vol. 8. 1915. p. 33.)
Verf. verfolgte das Schicksal des aus durch Erhitzen auf 120°
abgetOteten Tuberkelbazillen bestehenden Maraglianoschen Jmpf-
stoffs bei subkutaner Injektion. Nach 2 Tagen waren nur noch ver-
einzelte unveranderte St&bchen vorhanden, dagegen zahlreiche saure-
feste Granula. Nach 4 Tagen waren weder Ziehl-feste St&bchen
noch Granula mehr vorhanden. Esfanden sich Gram-feste Stabchen
und Granula. Weiterhin zerfielen die Stabchen, so daB sich nur noch
Granula fanden, die allmahlich an Zahl abnahmen. Nach 20—30
Tagen verloren die Granula auch ihre Gram-Festigkeit.
Eurt Meyer (Berlin).
Manflredi, L., Comparsa della ipersensibilitk agli anti-
geni tubercolari successivamente alia vaccinazione
antitubercolare. (Ann. dell’Istit. Maragl. YoL8. 1915. p. 51.)
10 gesunde Individnen, die mit dem Maraglianoschen Impf-
stoff — durch Erhitzen auf 120° abgetOtete Tuberkelbazillen —
geimpft waren, gaben 20—38 Tage nach der Impfung eine positive
Tuberkulinallgemeinreaktion und 5—20 Tage nach der Impfung eine
positive Eutan- und Ophthalmoreaktion, w&hrend vor der Impfung
alle Tnberknlinreaktionen negativ ausgefallen waren.
Es ergibt sich hierans, daB die Impfung einen Uberempfindlich-
keitszustand im Organismus hervorruft, daB also die Antigene in
wirksamer Form in den Organismus eingetreten sind.
Eurt Meyer (Berlin).
v. Linden, Experimentalforschungen zur Chemotherapie
der Tuberkulose mit Eupfer- und Methylenblau-
salzen. (Beitr. z. Elinik d. Tuberk. Bd. 34. 1915. S. 1.)
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348
Tuberk(ilo8e.
Sehr ausfiihrliche Mitteilung experimenteller Untersuchungen
iiber die Wirkung der Kupfer- und Methylenblausalze auf die Tu-
berkelbazillen und die Impftuberkulose. Es liefi sich zeigen, dafi die
Tuberkelbazillen eine viel hohere Affinitat zu Kupfer und Methylen-
blau besitzen als andere Bakterien und deshalb auch in hoherem
Mafie durch diese Substanzen geschadigt werden. Nach Einreiben
von Kupfersalben in die Haut des Meerschweinchens gelangt das
Kupfer in die Organe und wird dort, am reichlichsten in der Leber,
abgelagert. Die tuberkulose und pneumonische Lunge nimmt mehr
Kupfer auf als die gesunde. Das tuberkulose Gewebe kann beim
Meerschweinchen und auch beim Menschen als besonders kupferaffin
bezeichnet werden. Kupferlezithinsalben werden besser resorbiert
und gespeichert als die Kupferfettsalben; die vollkommenste Aus-
nutzung erfahrt die Zimtkupferlezithinsalbe (Lecutyl). Bei langerer
perkutaner Kupferbehandlung bleiben in den Organen der Meer¬
schweinchen durchschnittlich 7 mg Kupfer gespeichert. Durch Ein¬
reiben von Kupfersalben in die fiuflere Haut kann eine gfinstige
Beeinflussung des Verlaufes der durch Impfung erzielten Miliar-
tuberkulose beim Meerschweinchen erreicht werden.
W. Gaehtgens (Hamburg).
StrauB, Arthur, Die Behandlnng des Lupus mit Kupfer-
lezithinverbindungen (Lekutyl). (Tuberculosis. 1915.
S. 193.)
Verf. berichtet zusammenfassend uber die Erfolge der Behand-
lung von etwa 200 Fallen von Lupus und anderer fiuBerer Tuber¬
kulose mit Lekutyl, einer komplexen Verbindung von Kupfersalzen
mit Lezithin. Obwohl ein vollig abschliefiendes Urteil zurzeit noch
nicht moglich ist, lfifit sich doch schon sagen, dafi das Lekutyl
zweifellose Yorzfige vor anderen Mitteln hat und die Therapie des
Lupus wesentlich vereinfacht. W. Gaehtgens (Hamburg).
StrauB, Arthur, Zur Lekutylbehandlung der Tuberkulose.
(Berl. klin. Wochenschr. 1915. S. 1070.)
Es wird fiber gute Erfolge berichtet, die mit Kupferlezithin
(Lekutyl) in der Behandlnng der Tuberkulose erzielt wurden, nament-
lich in der Lupusbehandlung. Es scheint sich urn eine unmittelbare
Wirkung des Kupfers auf die Tuberkelbazillen zu handeln. Die
Anwendung erfolgt innerlich, Oder als Einspritzung in die Blutbahn
Oder als Einreibung in Salbenform. Auch ffir die innere Tuberkulose
wird die jahrelang fortgesetzte Behandlnng mit Kupfer, neben der
Behandlnng mit Luft, Licht and Sonne, empfohlen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Tuberkulose.
349
Htraufi, Artur, 3iebzehn weitere mit Lekutyl behandelte
F&lle yon Lupus. (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 34. 1915.
S. 105.)
Giinstige Erfolge bei der Bebandlung von 17 Lupusf&llen mit
Lekutyl (Zimtkupferlezithinsalbe). W. Gaehtgens (Hamburg).
Jessen, F., Zur Behandlung der Blutinfektion. (Munch,
med. Wocbenschr. 1915. S. 1533.)
Fttr die Behandlung der beginnenden Tuberkulose waren schon
frflher Einspritzungen mit 1 proz. Milchs&ure ins Blut empfoblen. Das
Mittel tdtet einmal die Bazillen, mit denen es unmittelbar in Be-
riihrung kommt, und daneben macbt es durcb Hamolyse die in den
roten Blutkorperchen des Kranken vorhandenen Schutzkorper frei.
Es hat sich nun gezeigt, dafi dieses Verfahren bei Streptokokken
und Staphylokokkenerkrankungen noch wirksamer ist. Die VVirkung
erstreckt sich aber haupts&chlich auf Eokken, die im Blute kreisen,
w&hrend sich die Wirksamkeit des Mittels in Abszefieiter nicht hinein-
erstreckt. Durch dieses Mittel ist es moglicb, chronische Strepto-
kokkeninfektionen zu heilen, denen man bisher machtlos gegenuber-
stand. Einige Erankengescbichten werden mitgeteilt. Unangenehme
Nebenwirkungen sind mit der Einspritzung nicht verbunden. Viel-
leicht wkre dieses Behandlungsverfahren auch fur Flecktyphus geeignet.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Jessen, F., Zur Behandlung der Tuberkulose. (Zeitschr. f.
Tuberk. Bd. 24. 1915. S. 197.)
Verf. hat mit endovendsen Einspritzungen von 1 proz. Milchs&ure-
losung bei beginnender Tuberkulose giinstige Resultate erzielt.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Plancheral, Charles, Beitrag zur Lehre vom Boeckschen
Sarkoid. (Zeitschr. f. Dermatol. Bd. 21. 1914. S. 676.)
Beschreibung eines Falles von Boeckschem Sarkoid, der sich
dadnrcb auszeichnete, dafi er voriibergehend positive Wasser-
mannsche Reaktion gab. Therapeutisch versagt Sol. Fowleri vdllig,
w&hrend Salvarsan intravends glknzend wirkte. Bezuglich der Atio-
logie des Boeckschen Sarkoids vertritt Verf. die Ansicht, dafi zwar
das bis jetzt vorliegende Material durchaus nicht geniigt, einen Ent-
scheid iiber die tuberkuldse Natur dieses Leidens zu fallen, dafi aber
andererseits es nicht angezeigt erscheint, auf Grand der negativen
Ergebnisse (histologisch und Tierversuch) das Boecksche Sarkoid
von jeglicher Beziehung zur Tuberkulose schon definitiv loszutrennen.
Gildemeister (Posen).
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350
Tuberkulose.
Bloomfield, Arthur L., The bacterial flora of lymphatic
glands. (Arch, of internal Med. Vol. 16. 1915. p. 197.)
Unter Berncksicbtigung der neneren BefundebestimmterBakterien-
arten bei Hodgkinscher Krankheit nntersnchte Verf. intra vitam
entnommene Lympbdrusen von Normalen nnd von den verschiedensten
Krankheitsfftllen bakteriologisch. Es warden Blatagar-, Loefflereerum-
und Traubenzucker • Ascitesagar-Schuttelkultnren angelegt.
Es warden 7 normale and 25 pathologische Falle, daranter 6
Falle von Hodgkinscher Krankheit, 6 Karzinom-, 3 Lymphosarkom-
falle nntersacht.
Unter den normalen Fallen erwiesen sich 6 mal (71 Proz.) die
Driisen als steril, unter den pathologischen Fallen nur 6 mal: 24 Proz.
Die geziichteten Bakterien waren znm Teil die bekannten Sapro-
phyten wie Staphylococcus albas, Sarcina latea, B. pseudodiphtheriae
and ein sporenbildender Bazillas. Ziemlich haufig fanden sich zwei
anaerobe Organismen, ein pseudodiphtheriahnliches Stabchen nnd ein
Mikrokokkus, jener 10 mal, dieser 4 mal, nnd zwar 3 mal bei
Hodgkinscher Krankheit und 1 mal bei Lymphosarkom. Far Tiere
waren beide Arten nicht pathogen. Mit einem Mikrokokknsstamm
gaben 2 Falle von Hodgkinscher Krankheit Komplementbindung.
Eine atiologische Bedeutung spricht Verf. diesen Arten nicht zn.
Kurt Meyer (Berlin).
Olitsky, Peter K., Results of complement-fixation studies
with the coryne-bacterium Hodgkini. (Journ. of the
Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1134.)
Das Corynebacterium Hodgkini ist der mutmafiliche Erreger der
Hodgkinschen Krankheit. Es ist ein gram positives, gekdrntes,
nicht sanrefestes, gegen Antiformin widerstaudsfahiges Stabchen, das
in vielen Fallen in den Lymphomen gefanden ist. Mit einem Anti¬
gen, das ans solchen Bakterien hergestellt war, warden Komplement-
bindungsversuche an 10 Fallen von Hodgkinscher Krankheit ge-
macht. Die Ergebnisse waren negativ, ebenso wie bei den vergleichs-
weise gepriiften Seren von verschiedenen anderen Fallen. Es konnte
auch durch Immanitatsreaktionen festgestellt werden, dad das Coryne-
bakteriam verschieden ist von den Xerosebazillen and den Hof¬
mann schen Pseudodiphtheriebazillen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Yates, J. L. and Bunting, C. H., The rational treatment of
Hodgkins disease. (Ibid. p. 1953.)
Sehr ansfuhrliche Beschreibung der Krankheit. Es handelt sich
nm eine nicht ansteckende Grannlationsgeschwalst, hervorgernfen
darch den Bacillns Hodgkini. Zaerst in der Nahe der Eintrittsstelle
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Taberkulose.
351
des Erregers gelegen, verursacht sie allm&hlich eigentfimliche Ver-
anderungen in n&her and ferner gelegenen Drfisen nnd gibt zn eben-
falls eigenttimlicben Veranderungen des Blntbildes Anlafl. Die Krank-
heit zeigt keine Neignng, yon selbst ansznbeilen. Fttr die Bebandlnng
kommen in Betracht die Entfernnng der erkrankten Drfisen nnd die
Bfintgenbestrablnng. Die Ergebnisse sind aber noch unbefriedigend.
Anch yon der Vakzinationsbehandlung konnten fibermfifiig gfinstige
Einwirknngen, wie sie yon anderer Seite erhofft waren, nicht be-
statigt werden. MOglicherweise l&Bt sich dieses Behandlnngsverfahren
aber noch veryollkommnen. Riickfalle des Leidens konnen noch nach
einer Reihe yon Jahren anftreten. Um eine Heilnng anzunehmen, muB
man mindestens ffinf Jahre verstreichen lassen, in denen keinerlei Er-
scheinungen vorhanden sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Andersen, C. W., Von der Entertnberknlose des Rindes
nnd deren Vorkommen in Dftnemark. (Zeitschr. f. Tnberk.
Bd. 23. 1916. S. 441.)
Statistische Angaben fiber die Entertnberknlose in Dfinemark
nebst Bemerknngen fiber Vorkommen nnd Nachweis von Tuberkel-
bazillen in Milch nnd Eutergewebe. W. Gaehtgens (Hambnrg).
Burri, R. nnd Geilinger, H., Die Gefahr der Ansbreitung
der Tnberknlose nnter den Scbweinen infolge der
Verffitterung nicht erhitzter Zentrifngenmolke
(Milchw. Centralbl. Jg. 44. 1916. S. 305.)
Die Ergebnisse der Versnche, die in nmfangreichem Mafistabe
mit natfirlich infizierter Milch angestellt wurden, lassen sich fol-
gendermafien znsammenfassen: Es bestfitigt sich die Annahme, daft
die bei der Vorbruchgewinnung in der Emmentalerkaserei zur An-
wendung kommende Erhitzung der Molke (etwa 1 Stnnde lang auf
58° C) zur Abtotung der in der Milch enthaltenen Tuberkelbazillen
vollst&ndig genfigt. Dieses Ergebnis war auf Grnnd der vorliegenden
Versuche und Erfahrungen, die fiber die Widerstandskraft der Tu¬
berkelbazillen gegenfiber Warme von den verschiedensten Stellen
gemacht worden sind, vorauszusehen. Andererseits haben die Ver¬
snche den Beweis erbracht, dafi in Kasereien, in denen das Molken-
fett anstatt dnrch Vorbrechen mit Hilfe der Zentrifuge gewonnen
wird, Tuberkelbazillen, falls sie in der zur Verkasung gelangenden
Milch vorhanden waren, infolge Ausbleibens einer hinreichenden Er-
hitznng am Leben bleiben nnd in anstecknngskraftigem Znstande in
die Zentrifngenmolke fibergehen. Um der anf diesem Wege drohenden
Gefahr der Ansbreitung der Tnberknlose in den Schweinebest&nden
vorzubengen, ist daher nnbedingt die Fordemng anfznstellen, daft
Zentrifngenmolke (Zentrifngenschotte) nur in genfigend erhitztem Zn-
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352
Tuberkulose.
stande zur Futterung gelangen darf. Die in Frage kommende Er-
hitznng kann in den K&sereien auf einfachste Weise durch Einleiten
von Dampf bewerkstelligt werden. Als genugeud kann die Erhitzung
betrachtet werden, wenn die Temperatur der Molke infolge der
Dampfeinleitnng auf 80° C gestiegen ist.
Wedemann (Berlin-Liehterfelde).
Christiansen, M., Durch Gefliigeltuberkelbazillen hervor-
gerufene Organtuberkulose beim Schweine. (Zeitschr.
f. Infektionskrankh. u. Hyg. d. Haust. Bd. 16. 1914/15. S. 264.)
In 9 Fallen von Organtuberkulose bei Schweiuen wurden Bak-
terien des Geflugeltypus isoliert. Die auatomischen Veranderungen
boten auch hier ebenso wie in fruher untersuchten Fallen ein typi-
sches Bild, das erheblich von dem durch Bazillen des Typus bovinus
hervorgerufenen abweicht: disseminierte homogene, speckige, weifi-
liche EnStchen, die sich durch ihre geringe Neigung zur Verkasung
auszeichnen. Eallert (Berlin).
Rantmann, H., Endoaortitis tuberculosa petrificans beim
Pferde. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. 8.473.)
Kasuistischer Beitrag. Eallert (Berlin).
Rind, Mit Druse vergesellschaftete chronische Tuber-
kulose, die zu Rotzverdacht Veranlassung gab. (Zeit¬
schr. f. Veterinark. Jg. 27. 1915. S. 197.)
Schilderung des genannten Erankheitsfalles. Eallert (Berlin).
Lange, W. und Berge, R., Ein Fall von Paratuberkulose
beim Schafe. (Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 97.)
Elinische und pathologisch-anatomische Beschreibung mehrerer
plotzlich in einer Schafherde aufgetretener Erkrankungen an Para-
tuberkulose. Uber daran angeschlossene kulturelle Untersuchungen
und Ubertragungsversuche soli spater berichtet werden.
Eallert (Berlin).
Bertani, Michele, Uber die Tuberkulose des Hundes. (C. f.
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 401.)
Es gelang Vert, durch Verimpfung vom Rinde stammenden
tuberkulosen Gewebes beim Hunde eine Infektion hervorzurufen.
Gildemeister (Posen).
Bongert, J., Die sanitatspolizeilicbe Beurteilung der
Darme bei Tuberkulose der zugehSrigen GekrSslymph-
drflsen und die hierauf bezugliche sachsische Mini-
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TuberkaloBe.
355
sterial verordnung vom 17. Mai 1915. (Zeitschr. f. Tnberk.
Bd. 25. 1916. S. 81.)
Die sanit&tspolizeiliche Benrteilung der tuberkulosen Organe ist
darch den § 35, 4 des Reichsfleischbeschaugesetzes geregelt worden.
Anf Grand dieser Bestimmnng sind alle tuberkulosen Organe ala
nntanglich zum Gennsse far Menschen za behandeln, weil sie nach
den vorliegenden Erfahrangen die menschliche Gesandheit za scha-
digen geeignet sind. Ein Organ ist auch dann als tuberkulos anzu-
sehen, wenn nur die zugehorigen Lymphdrusen tuberknlose Ver&nde-
rnngen aufweisen; das gleiche gilt von Fleischstiicken, sofera sie
sich nicht bei genauer Untersuchung als frei von Taberkulose er-
weisen. Dieser Grnndsatz ist durch die s&ehsische Ministerialver-
ordnnng vom 17. Mai 1916 fiir D&rme beim Vorhandensein verkaster
oder verkalkter Tuberkelherde in den Mesenterialdriisen far die
Kriegsdauer aufier Geltnng gesetzt worden. Gegennber den mannig-
fachen Bedenken, die von tier&rztlicher Seite gegen diese Milderung
geltend gemacht worden sind, hat Strose (Zeitschr. f. Fleisch- n.
Milchhyg. Bd. 25. S. 337 and Bd. 26. S. 55) angefiihrt, dafi die Gefahr
nur kufierst gering sei, wenn ein mit Tuberknlose behafteter Darm
zur Freigabe gelange, weil einmal die Darm tuber kulose bei Rindern
nicht oft, bei alteren Rindern sogar sehr selten vorkomme. Ferner
werde der Rinderdarm niemals roh zum menschlichen Genusse, son*
dern fast ausschliefilich als Wursthiille verwendet, und schliefilich
gelange der Rindertalg nur in ausgelassenem Zustande in den Ver-
kehr. Gegeniiber diesen AusfQhrungen Stroses gibt Verf. zu, dafi
eine wirkliche Darmtuberkulose beim Schwein bisher noch nicht zur
sicheren Feststellung gelangt ist. Hingegen wird die Darmtuberku¬
lose gerade bei alten Rindern verh<nismfifiig h&ufig festgestellt;
auch die Behandlung der Wursthtillen durch P5keln und Rauchern
stellt keine sichere Mafinahme dar, um die Tuberkelbazillen un-
schftdlich zu machen. Vor alien Dingen aber sind gegen die bedin-
gungslose Freigabe des Gekrosfettes „nach Ausschneiden der tuber-
kul6s veranderten Gekrosdriisen aus dem sie umgebenden Gewebe“
die schwersten hygienischen Bedenken zu erheben, da der Rindertalg
fast ausschliefilich zur Herstellung von Margarine verwendet und somit
keineswegs Hitzegraden ausgesetzt wird, durch welche die Tuberkel¬
bazillen vernichtet werden. Schliefilich weist Verf. die Behauptung
zuriick, dafi ein grofier Mangel an Dfirmen bestanden hat Oder noch be-
steht. Die vorliegende Verordnung fuhrt demnach zu einer erheblichen
Beeintrachtigung der Volksgesundheit und sollte deshalb sobald wie
mSglich wieder aufgehoben werden. W. Gaehtgens (Hamburg).
Minder, Leo, Uber morphologische und tinktorielle Be-
sonderheiten bei Tuberkelbazillen vom Typus
Irate Abt. Ref. Bd. 65. No. 14/15. 23
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354
Tuberknlose.
gallinacens, unter Berficksichtigung der Granula.
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1915. S. 113.)
Der Tuberkelbazillus vom Typus gallinacens zeichnet sich gegen-
fiber den Bazillen des Typus humanus und bovinus durch seinen
Pleomorphismus und seine stark wechselnden GroBenverhaltnisse aus.
Beim Vogeltuberkelbazillus sind die nach Ziehl-Neelsen und
mittels einfacher, bzw. prolongierter Gram f&rbung (saurefeste und
granulfire Form Muchs) darstellbaren Substanzen identisch.
Die Saurefestigkeit der Vogeltuberkelbazillen weist bei den ein-
zelnen Individuen groBe Schwankungen auf: sie sind bestandiger in
der Festigkeit gegen Natriumhydroxyd (F&rbung nach Gas is).
Die Granula treten in jungen und alten Reinkulturen, wie auch
im Tierkbrper, stets auf; sie sind daher keine Degenerationserschei-
nungen. Die Granula kommen nie aus dem Stabchenverbande gelost
(also sporenShnlich) vor und zeichnen sich durch besonders lichte
Fftrbbarkeit aus; sie sind daher auch keine Sporen.
Die Tuberkelbazillen vom Typus gallinaceus weisen — wie auch
diejenigen der Typen humanus und bovinus — nach Giemsa und
nach der Diphtheriebazillenffirbung (NeiBer) Polf&rbung auf. Diese
Polkfirner, die vereinzelt auch im Bazillenleibe auftreten, sind nicht
identisch mit den Muchschen Granula, doch sind sie wahrscheinlich
auch durch die Muchsche Grammethode darstellbar.
Gildemeister (Posen).
Bronte, Lars, Beitrag zur Frage der Tuberkelbazillen
im strfimenden Blute beim Einde, besonders nach der
Tuberkulininjektion. (Zeitschr. £. Infektionskrankh. u. Hyg.
d. Haust. Bd. 16. 1914/16. S. 187.)
VgL dieses Centralbl. Abt. I. Eef. Bd. 64. 1915. S. 60.)
Eallert (Berlin).
Bergman, Arvid M., Beitrag zur Eenntnis der Tuberkulin-
augenprobe zur Diagnostizierung der Tuberknlose
beim Einde. (Zeitschr. f. Infektionskrankh. u. Hyg. d. Haust.
Bd. 17. 1915. S. 37.)
Die umfangreichen Untersuchungen des Verf. fiber die Tuber-
kulinaugenprobe beim Einde ffihrten zu foigenden SchluBfolgerungen:
1. Nach der Eintr&ufelung von 40proz. Glyzerinlfisung in das
Auge von Eindern sind in vereinzelten Fallen Tr&nenfluB und etwas
Schleimsekretion, aber keine Eitersekretion, also keine mit der
Eonjunktivalreaktion mit Tuberkulin bei tuberkulfisen Tieren zu ver-
wechselnde Eeaktion erfolgt.
2. Mit Glyzerinbouillon, die wie das bei der Tuberkulinbereitung
angewendete Substrat zusammengesetzt und ganz wie die Tuberkel-
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Tuberkolose.
355
bazillenkulturen bei der Taberkalinbereitang behandelt, also eben-
falls anf Vio Volumen konzentriert war, ist gleichfalls keine Kon-
junktivalreaktion entstanden, die eine Verwechslung mit der Kon-
junktivalreaktion mit Tuberkulin bei tuberkulosen Rindern hatte ver-
anlassen konnen.
3. Das Tuberkulin des veterinarbakteriologischen Staatsinstituts
in Stockholm, ein Tuberculinum Kochii, hergestellt zn 92 Proz. ans
bovinen und 8 Proz. ans hnmanen Kultaren und 40 Proz. Glyzerin
enthaltend, hat sich fflr die Angenprobe als vollkommen anwendbar
erwiesen. Von 107 nntersnchten Tieren waren 87 tuberkulOs und
20 tuberkulosefrei, in 38 Fallen durch Sektion und, wo es nOtig war,
durch Impfversuche, sowie in 69 Fallen durch thermische Probe
sowie klinische und bakteriologiscbe Untersuchung kontrolliert. Von
den tuberkulosen Rindern reagierten bei der ersten Augenprobe 70
deutlicb, 11 zweifelhaft und 6 nicht. Von den 20 gesunden Rindern
reagierte eins. Die zweite Augenprobe an demselben Auge gab in
alien Fallen einen ricbtigen und deutlichen Ausschlag, 87 reagierten
und 20 zeigten keine Reaktion. Die Tuberkulinaugenprobe ist somit
am geeignetsten nach vorhergegangener 8ensibilisierung auszufuhren.
4. Bei der ersten Tuberkulinprobe ist eine sympathische Reaktion
am nicbt behandelten Auge bei ungefahr 4 Proz. der Reagierenden
rorgekommen.
5. Die sensibilisierende Einwirkung der Tuberkulineintraufelung
in ein Auge bei tuberkulosen Tieren ist deutlicb bervorgetreten,
wenn die zweite Tuberkulineintraufelung schon nach 48 Stunden vor-
genommen wurde, und auch in solchen Fallen, wo die Reaktion nach
der ersten Eintraufelung noch nicht abgeschlossen war. Wurde die
zweite Augenprobe erst 13 Tage nach der ersten gemacht, so ist
ihre sensibilisierende Einwirkung gleichfalls augenscheinlich gewesen.
6. Die Sensibilisierung hat nicht allein zur Folge, dafl die Re¬
aktion bei der zweiten Probe deutlicher wird, sondern auch, daB sie
sich friiher einstellt und friiher als bei der ersten verschwindet.
7. Es geniigt nicht, daB man den Ausschlag der Probe nur ein-
mal abliest. 1st nicht vorher eine Tuberkulineintraufelung in das
Auge geschehen, so ist es zweckmaBig, die Reaktion 8, 12, 18 und 24
(mOglicherweise auch 30) Stunden nach der Eintraufelung nacbzusehen.
1st das Auge durch eine vorherige Tuberkulineintraufelung sen-
sibilisiert worden, so untersucht man nach 6, 12 und 18 Stunden,
und sollten, was in der Praxis aufierst selten vorkommen diirfte,
mehrere Eintraufelungen mit kurzen Zwischenraumen vorher gemacht
sein, so hat die Untersuchung der Reaktion nach 3 und 6 Stunden
zu geschehen.
8. Die Tuberkulinbehandlung des einen Auges beim tuberkulosen
Tier hat oft auch auf das andere Ange eine sensibilisierende Wir-
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356
Tnberkulose.
kung, die sich dnrch frttheres Eintreten and Aufhoren der Reaktion
bei neuen Proben zu erkennen gibt.
9. Wiederholte Tuberkulineintr&ufelungen in dasselbe Auge in
1- bis 3t£gigen Zwischenraumen haben bei tuberkuldsen Rindern
nach wenigstens 4 Eintraufelungen eine Verminderung der Reaktions-
ffihigkeit des Anges verursacht. Die Reaktion begann frtih, wie in
einem sensibilisierten Ange, verschwand aber sehr friih, zuweilen
sehon 5 Stnnden nach der Eintrfiufelung. Ein vollst&ndiges Aufhoren
der Reaktionsffihigkeit ist nicht einmal nach 8 Eintraufelungen wahr-
genommen worden. — Dnrch solche Behandlung des einen Auges
wird anch das andere beinabe in demselben Grade hyposensibel, wie
das behandelte. — Die Fahigkeit des Auges, sich gewissermafien an
die Tuberkulinbehandlung zu gewohnen, dfirfte ohne praktische Be-
deatung sein (sie kann nicht leicht zu betrfigerischen Zwecken an-
gewendet werden), da eine Reaktion eintritt, wenn sie auch nur
kurze Zeit anhalt, und da sich andererseits gezeigt hat, dafi die
normale Reaktionsffihigkeit wenige (6) Tage nach dem AufhSren der
Eintraufelungen wiederkehrt. Kallert (Berlin).
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Die intrakutane Tuberkulination liefert ziemlich gfinstige Re-
sultate zur Erkennung der Tuberkulose unter den Huhnern. Die
nach einer Tuberkulination bisweilen auftretende Geschwnlst ist fur
die Stellung der Diagnose yon keiner Bedeutung. Bei der Beurtei-
lung der Reaktion mufi stets der Ernahrungszustand, in dem sich
das Tier beflndet, beriicksichtigt werden. Will man ein Huhn aus
dem einen oder anderen Grunde nochmals tuberkulinieren, so ist eine
Wartezeit yon einigen Wochen nicht nfitig, sondern es kann dies
wahrend oder kurz nach der Reaktion geschehen. Lokale Anaphylaxie
infolge einer yorhergehenden Tuberkulination kommt bei gesunden
Huhnern nicht yor, mit anderen Worten, jede Reaktion mufi als selb-
standig betrachtet werden. Fur die intrakutane Tuberkulinreaktion
bei Huhnern mufi stets Vogeltuberkulin gebraucht werden.
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( 670 .)
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VERLAC VON CUSTAV FISCHER IN JENA
Lehrbuch der Protozoenkunde
Einc Darstellung der Naturgeschlchte der
Protozoen mit besonderer Beriicksichtigung
der parasitischen und pathogenen Formen
Von
Dr. Franz Doflein,
o. Professor der Zoologie an der Universitat Freiburg i. Br.
Vierte, stark vermehrte Auflage.
Mit IJ98 Abbtldtmgen im Text.
(XV, 1190 S. gf. 8°.) J 916.
Preist 35 Mark 50 Pf., geb. 40 Mark.
Aus dem Vorwort.
Kurz vor Ausbruch des grofien Krieges teilte mein Verleger mir
mit, dafi die dritte Auflage meines Lehrbuchs der Protozoenkunde
vollkommen vergriffen sei. Die ersten Kriegsmonate lieBen mich nicht
an die Neubearbeitung kommen; dann habe ich aber fast zwei Jahre
angestrengtester Arbeit auf das neue Buch verwandt, wahrend der
Krieg vor der Grenze unseres Gaues tobte.
Wer die neue Auflage mit Aufmerksamkeit priift, wird erkennen,
daB aus ihr tats&chlich ein neues Buch geworden ist. Die dritte Auf¬
lage entstand in einer Uebergangsperiode der Protozoenkunde und
spiegelte diese wieder. Sie ist jetzt. Ubervvunden und vieles hat sich
geklart, fiber das damals noch kein entscheidendes Urteil moglich war.
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ber t£ riegszustand braclite mancherlei Schwierigkeiten fiir die
Bearbeitung. So konnte ich die Literatur des feindlichen Auslands
nicht vollstandig berttcksichtigen. Auch war es bier, in der kleineren
Teilungsvorgftnge bei Trypanosoma.
Stadt Freiburg i. Br., fUrgmich schwieriger, mir alle Literatur zu ver-
schaffen als bei den friiheren Auflagen in der grofien Stadt MUnchen.
Manche Angaben der neuesten Zeit babe ich absichtlicli nicht er-
wahnt, so die Uber Protozoen als Erreger der Maul- und Klauenseuche
Actinospliaerium Eichhorni.
(Stauffacher) und die vielfaltigen Meinungen (iber Erreger des
Flecktyphus. In keinem dieser Fiille ist die tierische Natur der an-
geblichen Erreger ganz wahrscheinlich gemacht, und vor allem liegen
_ Original f ro-m
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/ \
Coleps hirtus.
keine Angaben vor, welche ihre Einordnung in das System der Proto-
zoen mbglich machen wiirden.
Ich hoffe, daB mein Werk trotzdem keine wesentlichen Liicken
aufweisen wird. Ich legte bei dieser neuen Auflage den Hauptwert
auf die geistige Durcharbeitung des ungehenren
Stoffes. Wie der letztere sich vermehrt hat,
beweist der angewachsene Umfang des Bandes
und die urn 250erhohte Anzahl der Abbildungen.
Welche Fortschritte in den letzten 5 Jahren
gemacht vvorden sind, zeigt schon ein Blick
auf das neue angewandte System. Bei den
Mastigophoren, den Rhizopoden. den Sporozoen
haben sich neue Gruppierungen durchfiihren
lassen, welche gegeniiber den friiheren den
Vorzug der groBeren Uebersichtlichkeit und
sicheren Begriindung haben. Viele dieser neuen
Anordnungen beruhen auf eigenen Forschungen.
welche zum Teil nocli nicht veroffentlicht
worden sind. Wie weit meine eigenen Forschungen mir ein Urteil
iiber die erorterten Fragen erlauben, davon mogen die zahlreichen Ori-
ginalabbildungen aus den unverdffentlichten Untersuchungen ein An-
zeichen sein, welche sich in den meisten Kapiteln des Werkes finden.
Das Buch in seiner neuen Form berdcksichtigt noch mehr als
die letzten Auflagen die Aufgabe, einen Ueberblick liber das ganze
Reich der Protozoen und die sie beherrschenden GesetzmaBigkeiten
zu geben. Dariiber babe ich aber die Vollstandigkeit in der Darstellung
der pathogenen und parasitischen Formen nicht Schaden leiden
lassen.
“Vi/v
V
Kernteilung bei Euglena.
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Im allgemeinen Teil des Buches finden sich neue Darstellungen in
den Kapiteln liber das Protoplasma und fiber die Kerne. Letztere werden
allmahlich verstkndlicher, wobei aber die Klarheit mehr gegen die Ge-
dankengange der Hartmannschen Schule als in ihrem Gefolge sich
durchringt. Neue Gesichtspunkte und Tatsachen finden s\ch in den
Kapiteln liber Fortpflanzung undjVererbung, viel Neues in den Ab-
sclinitten fiber Infusionen und Kulturen.
1m speziellen Teil wurde das Kapitel
fiber Spirochaten stark gekfirzt und zum
groBen Teil beseitigt. Mittlerweile haben
wir uns fiberzeugt, daB die Verwandtschaft
der Spirochaten mit den Protozoen viel
weniger eng ist, als man eine Zeitlang auf
Grund Schaudinnscher Theorien . und
jetzt als unrichtig erkannter Arigaben
dieses Autors annahm.
Dadurch wurde Raum gewonnen fur eine breitere Darstellung der
Mastigophoren. So konnte ein vollstandiger Ueberblick fiber die seit-
her genauer erforschten und als immer wicbtiger zu bewertenden
pflanzlichen Flagellaten gegeben werden. Auch den wichtigen viel-
geiBeligen tierischen Flagellaten wurde eine ausffihrlichere Darstellung
zuteil.
Die Rhizopoden stellen sich klarer und iibersichtlicher dar, wenn
wir, wie in der vorliegenden Auflage geschah, die begeiBelten Ueber-
gangsformen beriicksichtigen und zu gliedern versuchen.
Doch ist in dieser Klasse noch manche Neuerung von-
nbten. Das gilt auch von den Cnidosporidien und den
Ciliaten, bei denen keine grundlegenden Verttnderungen
vorgenommen wurden.
Tokophrya, f&qjugations-
fortsifce.
I
Kernteilung und Korperteilung bei Spirostomum.
Peranema
tricbophorum.
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Original fro-m
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Jn hoherem Grade konnte dies der Fall sein bei Coccidien und
Htimosporidien, bei denen jetzt die Zusanimenhange inimer klarer werden.
Dabei muBten viele friihere Annahmen, welche sich auf Schaudinn-
sche Angaben und Hypothesen stUtzten, aufgegeben werden. Es hat
sich in den letzten Jaliren herausgestellt, daB viele Angaben Schau-
dinns auf unrichtigen Beobachtungen und irrtiimlichen Kombinationen
nicht zu einer Tierart gehoriger Stadien beruhten. Damit muBten viele
der hypothetischen Vorstellungen hinfallig werden, welcheer voreilig mit
seinen Befunden verkniipft hatte. Vor allein gilt dies fur seine Anschau-
ungen iiber die Zusammenhange der Trypanosoinen und Hamosporidien.
Umwandlung des AmOben- in das Flagellatenstadium bei Vahlkampfia.
Nicht all dieser Ballast der Wissenschaft konnte bisher weg-
gerSumt werden; doch haben tilchtige Zoologen Deutschlands und des
Auslands in den letzten Jahren schon viel zur Kliirung beigetragen.
So muBte die Theorie von den Binucleaten verschwinden und vielerlei,
was einstmals als feste Saule groBer Theorien gait, muBte im vor-
liegenden Band der Kritik weichen oder durfte sich nur nocli in
ihrer Begleitung sehen lassen.
Auch in dieser Ausgabe konnte ich wieder unveroffentlichte An¬
gaben und Abbildungen verschiedener Autoren verwenden: so bin ich
Prof. v. Wasielewski und Dr. Wiilker fur ihre wertvollen Studien iiber
Haemoproteus, Prof. Kiihn und Dr. Janicki fur Abbildungen zu Dank
verpflichtet.
Inhalt.
T. Teil:
Allgetneine Naturgesehiclite der Proto/oen. Einleitung. Protozoen.
L Allgemeine Morpliologie der Protozoen.
A. Das Protoplasma der Protozoen.
B. Zellkerne und Kernsub^tanzen der Protozoen.
C. Elementare Zellorgane besonderer Art,
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D. Die Bewegung mid die BewegungsjrganeHen dor Protozoan.
E. &tutzsubstanzcn und Skelcttbildungen.
' F. Die im Dienste der Ernahrung stehenden lJffiererrfclermigeu dee Proto-
zoenkorpers.
' G. Exkretionsprganellen. • x
II. AUgemeint Physiologic der Protozoen. Einfuhning.
A. Stoffwechse).
B. Kraftwechsel.
III. Die Fortpflanzung der Protozoen.
I. Teilung.
H. Befruchtung
III. Regeneration.
IV. Form und Entwicklung.
V. Die Protozoen als einzellige Organistncn.
VI. Theoretisches iibcr die Vermehrung und Befruchtung bei den Protozoen
V(I. Urzeugung, Artbegriff, Variation und Vcrerbung.
IV. Biologie der Protozoen.
A. Vorkommen und geographische Verbreitung.
B. Habitus und Lebensweise.
C. Anpassung der Ernahrungsweise.
D. Anpassungen der Fortpflanzungsvorg&nge und Verbreitungsmittel.
E. EinfiuG des Mediums. Cysten.
F. Licht und ^trahlen.
G. Temperatur und Klima.
V. System der Protozoen.
VI. Technik der Protozoenuntersuchung.
II. Teil:
Spezieile Naturgeschichte der Protozoen. Stamm: Protozoa.
I. Unterst&mm: Plasmodroma.
I. Klasse. Mastigophora (Flagellaten oder GeiGelinfusorien).
I. Unterklasse: Phytoraastigiua.
I. Ordnung: Chrysomonadina. II. Ordnung: Cryptomonadina. III. Ord¬
nung: Dinoflagcllata. IV. Ordnung: Euglenoidina. V. Ordnung:
Phytomonadina.
II. Unterklasse: Zoomastigina.
I. Ordnung: Protomonadina. II. Ordnung: Polymastigina. III.Ordnung:
Hypermastigina. IV.Ordnung: Distomatina. V.Ordnung: Oystoflagellata.
II. Klasse: Khlzopoda.
1. Ordnung: Amoebina. II. Ordnung: Rhizomastigina. III. Ordnung:
Heliozoa. IV. Ordnung: Foraminifera. V. Ordnung: Radiolaria. VI.
Ordnung: Mycetozoa.
HI. Klasse: Sporozoa.
I. Unterklas>*e: Telosporidia.
I. Ordnung: Coccidomorpha. Anhang: Die Babesien. II. Ordnung:
Gregarinae.
II. Unterklasse: Neospridia.
I. Ordnung: Cnidosporidia. If. Ordnung: Sarcosporidia. III. Ordnung
Haplosporidia
II. Unterstamm: Ciliophora.
I. Klasse: Ciliata.
I. Unterklasse: Aspirigera.
I. Ordnung: Holotricha.
II. Unterklasse: Spirigera.
II. Ordnung: Heterotricha. III. Ordnung: Oligotrieha. IV. Ordnung:
Hypotricha. V. Ordnung: Peritricha.
II. Klasse: Suctoria. — Sachregistcr.
Zu gefl. Bestellungen bitte icli des nachfolgenden Bestellzettels
sich zu bedienen und diesen ausgefullt derjenigen Buchhandlung zu
llbergeben, durch welche die Zusendung gewiinscht wird.
Hochachtungsvoll
Gustav Fischer.
G
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Aus den Urteilen der Presse:
Zeitsehrift fiir limnuMiUitsforscliung. Referate. 1911:
In der Tat wird ja auch niemand, der sich mit einem Gebiete der Biologic be-
fafit, dieses treuen Ratgebers zu entraten vermogen. Das Werk, welches zu den
hervorragendsten Erscheinungen auf dera Gebiete der modernen biologischcu Forschung
gebbrt, moge alien die auf aem Gebiete der Protozoenkunde selbst odor nuf einem
Nachbargcbiete arbeiten, warmstens empfohlen sein. Graetz (Hamburg).
Medizinisehe Klinik. Nr. 50, 10. Dezember 1911:
Der stattliche Band beweist, wie aufierordentiich die Protozoenkunde in den
letzten Jahren sich entwickelt hat, und das rasche Erscheinen einer dritten Auflage
wie sehr sich dieses vortreffJiche Werk eingeburgert hat .. . Diese wenigen Angaben
konnen nur ein uuvollkommenes Bild yon dera reichen lnhahe des vortrefflich illu-
strierten Buches geben. L. Plate (Jena;.
Naturwlssenschaftliehe Wochenschrift, N. F. IX, Nr. 1, 1910:
Doflein’s pr&chtiges Lehrbuch der Protozoenkunde ist eine sehr dankenswerte
Zusammenfassung von einem dazu berufenen Forscher, der seinen Gegenstand durch
eigene Forschung auf dem Gebiete griindlich kennt. Bei dcm nicht nur theoretischen
lnteresse der Protozoenkunde, sondern lhrer Wichtigkeit auch fiir die Medizin ist das
Buch nicht allein wichtig fiir den Biontologen, sondern auch fur Mediziner, aber
wegen Tierkrankheiten, die mit Protozoen zusammenhJingen, u.a. auch fiir Fischziichter.
Zeitsehrift fiir Tiermedizin, XVI. Band, Heft 1:
Das hervorragende und gut ausgestattcte Buch verdient in Rucksicht darauf,
dafi zahlreiche Protozoen auch als Krankheitserreger bei den Haustieren eine Rollc
spielen, die grdfite Beach tun g seitens der forschenden Tierarzte. Es sei hiermit bestens
empfohlen.
Bucherzettel.
An die Buchhandlung
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Berliner Tierttrztliehe Woehenschrift, Nr. 42, 17. Oktober 1912:
Gesagt sei noch, dafi dem trefflichcn, 1043 Seiten starken Buche abschnittsweise
Literaturubcrsichten, sowie 951 mustergiiltigo Textabbildungen beigegeben sind. Der
Fischersche Vcrlag hat sich in dicsen Abbildungen, die grofienteils den bekannteren
Lehrbuchern der Zoologie und Protistenkunde und bedeutsam gewordenen Einzcl-
Abhandlungen entnommen 6ind, selbat iibertroffen.
Internationale Medizinisehe Monatshefte, Nr. 7, Januar 1912:
Das Doflein’schc Lehrbuch der Protozoenkur\de ist so allgcmein bekannt und
beliebt, dafi liber seine Vorziige kaum noch etwas gesagt zu werden braucht.
Dafi schon jetzt eine dritte notwendig geworden ist, zeigt am beaten, dafi das Werk
den Bediirfnissen angepafit ist. Auch die neue Auflage enthalt wieder eine grofie
Anzahl von Verbcsserungen und Erweiterungen.
MUnehener Medizinisehe Woehensehrift, No. 12, 19. Marz 1912:
Nach einer sehr kurzen Spanne Zeit liegt D of lei ns Lehrbuch der Pro-
tozoenkunde in 3. Auflage vor. Was es versprach, hat es gehalten. Ein Rat-
geber und ein Nachschlagebuch auf alien protozoischen Gebieten ebensowohl fiir
Zoologen wie fiir Medizinerl Jeder langere Gebrauch des Buches sichert ihm
dauernde Freundschaft des Wissensbediirftigen. Die Vorziige des Buches, welche
schon bei der Besprechung der 2. Auflage gewiirdigt waren, lernt Jeder sehr bald
selbst kennen, der beim Studium jener kleinen Wesen in die Lage kommt sich des-
selben ofter bedienen zu miissen. Das fleifiige Werk soil d&her wieder empfohlen
sein.
Bestellzettel.
An die Buchhandlung von:
Aus dem Verlag von Gustav Fischer in Jena bestelle ich:
Expi. F.Doflein, Lehrbuch derProtozoenkunde.
broschiert. Preis: 35 Mark 50 Pf.
do. do. gebunden. Preis: 40 Mark.
Ort, Tag: Name:
15000. XII. 191(1.
Gck igle
^Grigirt&HTOfrr -
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CentralMatt fir Bakterlologle etc. I. Ait Referate.
■■■.- - ■ Bd. 65. No. 16/17. .. -
Ausgegeben am 16. Januar 1917.
Geschlechtskrankheiten.
Schnmbnrg, Die Geschlechtskrankheiten, ihr Wesen,
ihre Verbreitnng, Bek&mpfung nnd Verhtttung. 3. Aufl.
104 S. mit 4 Abbild. im Texte n. einer mehrfarbigen Tafel. Ans Natnr
nnd Geisteswelt. Leipzig u. Berlin (B. G. Teubner) 1915. Bd. 251.
Pr. geh. 1 M., geb. 1,25 M.
Die Neuauflage des bestens bekannten nnd eingeftthrten Biich-
leins des Verf. ist im wesentlichen nnverandert geblieben; die Zahlen-
znsammenstellnngen sind bis anf die neneste Zeit fortgefdhrt worden.
Die kleine Schrift ist wohl geeignet, nnser Rustzeug im Eampfe
gegen die Geschlechtskrankheiten zn verst&rken; eine weitgehende
Verbreitnng derselben liegt daher im Interesse der Sache.
Gildemeister (Posen).
Drenw, W. H., Hant- nnd Geschlechtskrankheiten im
Eriege nnd im Frieden. Berlin (Fischers Medizin. Bnchhandl.
H. Eornfeld) 1915.
Das vorliegende Bnch stellt in erster Linie ein Eompendinm der
wichtigsten, besonders der im Felde vorkommenden Hant- nnd Ge¬
schlechtskrankheiten dar. Diagnose nnd Therapie werden knrz ab-
gehandelt. Bezfiglich der Salvarsanbehandlung vertritt Verf. seinen
bekannten ablehnenden Standpnnkt in einer fttr ein Eompendinm
nicht ganz geeigneten polemischen Form.
Eingeflochten sind sehr ansgedehnte Erorterungen fiber die soziale
Bedentnng und Prophylaxe der Geschlechtskrankheiten. So wichtig
dieser Gegenstand nnd so beachtenswert die Ansffihrungen des V erf.
sind, so wollen sie doch nicht recht in ein besonders fur den Feld-
arzt bestimmtes Eompendinm passen, yon dessen Umfang sie fast die
Halfte einnehmen. Enrt Meyer (Berlin).
Blasehko, Hant- nnd Geschlechtskrankheiten im Eriege.
(Zeitschr. I &rztl. Forth. 1915. S. 593.)
Znm Schutz gegen Lanse wird vor allem Qnecksilber empfohlen.
— Hantkrankheiten sind im Eriege nicht anff&llig h&ufig. — Be¬
sonders grofi sind im Eriege die Gefahren dnrch die Geschlechts¬
krankheiten, die an Zahl sehr znnehmen. Bedenklich fttr die Volks-
gesnndheit ist es, dafi die Geschlechtskrankheiten nach dem Eriege
Erate Abt. Ref. Bd. 66 . No. 16/17. 24
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370
Qeschlechtskraiikheiten.
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in die Familien verschleppt werden kdnnen. Die Tripperkranken
miissen vfillig ausgeheilt werden, ehe sie zn ihrem im Felde stehen-
den Verbande zuriickkehren diirfen. Bei den Syphiliskranken geniigt
eine einmalige grundliche Bebandlnng; dann kann man sie wieder
ins Feld scbicken nnd, wenn keine Erscheinnngen anftreten, rnhig
ein Jahr lang ohne weitere Bebandlnng lassen. Besonders wichtig
ist eine genane Untersuchung jedes Soldaten, bevor er in Urlanb
geschickt wird. Nach dem Krieg mufiten alle, die wfibrend des
Krieges geschlechtskrank gewesen sind, griindlich untersncbt and
nbtigenfalls behandelt werden, ehe man sie wieder in die Heimat
entl&Bt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Chotzen, Martin, DieFortbewegungderGeschlechtskrank-
heiten in der Festnng Breslau w&hrend des ersten
Kriegsjahres. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 305.)
Es ist dringend notwendig, Vorsorge zu treffen, dafi nicht die
nacb Ablauf des Krieges zur Entlassung kommenden geschlechts-
kranken Soldaten die Ansteckung und Durchseuchung unter das Volk
tragen. Ndtigenfalls muB durch besondere Gesetzgebung den Be-
hdrden das Recht gegeben werden, dafi die betreffenden erst zur
Entlassung kommen, wenn sie geheilt sind, und keine Ansteckungs-
gefahr mehr von ihnen ausgeht. Vielleicht ware es zweckmaBig, die
auf diese Weise zuriickgehaltenen Leute bei den Besatzungstruppen
in den besetzten Gebieten zu verwenden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schaefer, Fritz, Strafbarkeit des Geschlechtsverkehrs
bei venerischer Erkrankung. (Ebenda. 1915. S. 1685.)
In dem von uns besetzten Gebiet von Polen ist vom Oberbefehls-
haber eine Verordnung erlassen, nach der Frauenspersonen, die mit
M&nnern geschlechtlich verkehren, obwohl sie wissen, daB sie ge¬
schlechtskrank sind, mit Gef&ngnis von 2 Monaten bis zu 1 Jahre
bestraft werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Patterson, James, An economic view of venereal in¬
fections. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 668.)
Die Arbeit weist auf die groBe Verbreitung der Geschlechts-
krankheiten und die dadurch bedingten wirtschaftlichen Sch&den hin,
nnd fordert dringend Abhilfe. Es wird die Hoffnung ausgedr&ckt, dafi
in wenigen Jahren die Geschlechtskrankheiten nur noch geschichtliche
Bedeutung haben werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Snow, William F., Occupations and the venereal diseases.
(Journ. of the Americ. med. Ass. VoL 65. 1915. p. 2054.)
Original from
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Geschlechtskrankheiten.
371
In den Vereinigten Staaten kommen jahrlich mindestens 2,5 Mil-
lionen FiUle yon Geschlechtskrankheiten in firztliche Behandlnng.
Ffir den firztlichen Stand erhebt sich nnabweislich die Pflicht, alles
in Bewegnng zn setzen, um diesem gef&hrlichen Znstand mit alien
Mitteln entgegenzutreten. Er wird sicherlich dabei die weiteste
Unterstntznng von alien Seiten linden; namentlich wird es mfiglich
sein, den besonderen Gefahren entgegenzutreten, die mit manchen
Bernfsarten verbnnden sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Certificates of health before marriage. Wisconsin
marriage law held valid by a divided court (Public
Health Reports. Vol. 29. 1914. p. 2358.)
Im Staate Wisconsin besteht seit einigen Jahren ein Gesetz,
nach dem alle Manner, die die staatliche Heiratserlanbnis nachsnchen,
ein arztliches Zeugnis beibringen miissen, wonach sie frei von Ge-
schlechtskrankheiten sind. Die Ausfuhrung der Wassermannschen
Blntprobe wird znrzeit noch nicht verlangt, weil die Durcbfdhrung
einer solchen Bestimmnng anf Schwierigkeiten stofien whrde.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fischer, W., Znr Bekampfung der Geschlechtskrank¬
heiten. (Med. Klinik. 1915. S. 936.)
Der erfahrene Polizeiarzt mahnt zn sorgfaitigster Untersnchnng
and griindlicher Behandlnng in geeigneten Anstalten, sowie znr
grbfiten Anfmerksamkeit nnd Mitarbeit alter Beteiligten, wenn man
erfolgreich sein will in dem schweren Kampf gegen die Geschlechts¬
krankheiten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Davis, Michael M., Efficient dispensary clinics a requi¬
site for a adequate coping with venereal disease.
(Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1983.)
Es wird die Einrichtung besonderer Anstalten gefordert, in
denen die Geschlechtskrankheiten eine dem Stande der Wissenschaften
entsprechende Behandlnng fin den. Die Anstalten miissen in geuiigen-
der Menge fiber das Land verteilt sein. Die Eosten miissen znm
Teil vom Staate getragen werden, damit diese Einrichtnngen ffir die
Bek&mpfung der Volkskrankheit wirklich Nfitzliches leisten kfinnen.
Die Durchfiihrang des Planes wird eingehend in den Einzelheiten
besprochen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Baetz, Walter G. F., One hundred cases of acute arthritis
among negro laborers on the Panama canaL (Proc. of
the Canal Zone med. Ass. Vol. 5. 1914. p. 61.)
63 Proz. der aknten Gelenkentzfindnngen bei Negern waren
24*
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Gonorrhoe.
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syphilitischer, 28 Proz. gonorrhoischer Art. Darch geeignete Behand-
lang trat stets schnelle Wiederherstellang ein. Namentlich die
Gonokokkenvaccine leistete gate Dienste. Die grofie H&afigkeit der
syphilitischen Gelenkentziindungen erklfirt sich darch die mangel-
hafte Behandlang der Erankheit bei Negern. Akater Gelenkrheama-
tismas fehlte, and niemals entwickelten sich Herzerkrankangen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Zange, Johannes, Gonorrhoische Infektion der oberen
Luftwege beim Erwachsenen. (Zeitschr. I Ohrenheilk. n.
f. d. Erankh. d. Lnftwege. Bd. 73. 1915. S. 166.)
Yon klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Asch and Adler, Der diagnostische Wert der Gonokokken¬
vaccine. Zugleich ein weiterer Beitrag zur Frage
der Degenerationsformen der Gonokokken. (Munch,
med. Wochenschr. 1916. S. 73.)
Es wird empfohlen, den Tripperkranken vor ihrer Entlassung
eine Oder mehrere Einspritzungen von Gonokokkenvaccine in grofier
Gabe unter die Haut zu machen. Es treten dann sehr h&afig Gono¬
kokken im Ausflafi wieder aof, and zwar meistens in degenerierten
Formen, gewbhnlich grofi, geqaollen, oder anch kugelfSrmig oder
geschrumpft, meist anfierhalb von Zellen gelegen, entsprechend den
Herzogschen Makro- and Mikrogonokokken. Einige Eranken-
geschichten sind beigefugt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Uhle, Alexander A. and MacEinney, William H., The gonorrhea
complement fixation test. (New York med. Journ. Yol. 52.
1915. p. 737.)
Das Blut von 140 Individuen wnrde der Eomplementbindnngs-
reaktion unterworfen, 15 derselben waren gesunde Menschen, die
glauben, niemals Gonorrhoe gehabt zu haben, 37 litten an auderen
Erankheiten and alle stellten gonorrhoische Infektion in Abrede,
88 hatten Gonorrhoe gehabt Die Yersache warden derart angestellt,
dafi 4 verschiedenen Laboratorien das Blat eines jeden der 140 In-
dividaen zagestellt warde. Yon alien 4 Laboratorien liefen Berichte
fiber 128 dieser F&lle ein; 39,9 Proz. stimmten ii herein, 60,1 Proz.
nicht. Auffallig waren die vielen positiven Untersnchangsergebnisse
bei nicht gonorrhoischen Individaen. Yon 15 Patienten wnrde das
Blut jedera Laboratoriam in 2 Portionen zagestellt and diese mit
2 verschiedenen Namen versehen. Zwei Laboratorien lieferten sich
widersprechende Berichte fiber dasselbe Individnnm einmal, ein La¬
boratoriam 15mal and nor ein Laboratoriam gab gar keine sich
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Gonorrhoe.
373
widersprechende Ergebnisse. Alles zusammenfassend halten Verff.
diese Probe fiir ziemlich wertlos. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Thomas, B. A. and JYy, B. H., Gonococcus complement-
fixation test and analysis of results from its use.
(Arch, of internal Med. VoL 13. 1915. p. 143.)
Verff. arbeiteten mit einem Mischantigen aus 6 verschiedenen Gono-
kokkenstammen. 48 st&ndige Blutagarkulturen wurden 1 Stunde mit
destilliertem Wasser geschfittelt, 24 Stunden bei 37° gebalten, hinterher
»/, Stunde auf 60° erhitzt und mit Eochsalzlbsung verdiinnt.
Bei nicht gonorrhoischen Erkrankungen gab das Serum niemals
Eomplementbindung. Frische Gonorrhoef&lle reagierten negativ. Die
fr&heste positive Reaktion wurde 6 Wochen nach der Infektion fest-
gestellt Die Zalil der positiven Resultate betrug bei unkomplizierter
Urethritis 9,09 Proz.; bei chronischer Urethritis posterior wurde in
einem Drittel der F&lle, bei chronischer Prostatitis in 52,08 Proz.,
bei Strikturen in zwei Drittel der F&lle, bei Epididymitis in 87,6 Proz.,
bei Arthritis in 100 Proz. eine positive Reaktion festgestellt
Bei weiblichen Genitalaffektionen scheint die Reaktion erst positiv
zu werden, wenn die Infektion den Uterus erreicht hat.
Bei 21,05 Proz. der klinisch geheilten F&lle war die Reaktion noch
positiv. Solange eine solche noch vorhanden, sollten die Patienten nicht
aus der Behandlung entlassen werden. Eurt Meyer (Berlin).
Thomas, B. A., Ivy, B. H. and Birdshall, J. C., Further ob¬
servations on the employment of specific and non¬
specific antigens in the performance of the gono¬
coccic complement-fixation test (Ibid.Vol. 15.1915.p.265.)
Verff. haben weitere 216 F&lle von Gonorrhoe und gonorrhoischen
Eomplikationen mit der friiher beschriebenen Technik auf Eomplement¬
bindung untersucht, und zwar nicht nur mit Gonokokkenantigen,
sondern auch mit anderen Bakterien.
Mit Gonokokkenantigen reagierten 67 Sera positiv, von diesen aufler-
dem 4 mit Micrococcus catarrhalis, je 1 mit Strepto- und Meningokokken.
Von den mit Gonokokken negativ reagierenden Seren gaben 4 Eom¬
plementbindung mit Pneumokokken, 3 mit Staphylococcus aureus, 1 mit
M. catarrhalis, 1 mit Corynebacterium pseudodiphthericum.
Verff. erkl&ren dieses Verhalten damit, dafi Mischinfektionen die
eigentlich gonorrhoische Infektion h&ufig begleiten und sie auch iiber-
dauern kdnnen. Eurt Meyer (Berlin).
Corbus, B. C., Treatment of gonorrhea and its compli¬
cations by antogonococcic serum. (Journ. of the Americ.
med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 1462.)
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374
Gonorrhoe.
Die Komplementbindnngsprobe gibt eine zuverlassige Anzeige
far die Anwendang des Serums bei gonorrhoischen Erkrankungen.
Die za erwartende Wirkung der Serambehandlung steht in geradem
Verhaitnis zu der Starke des positiven Ausfalles der Probe. Es sind
drei Tage hintereinander je 12—15 ccm Serum in die Muskeln ein-
zuspritzen. Ein negativer Ausfall der Komplementbindnngsprobe nach
2—3 Monaten zeigt vdllige Heilung an. Fur die Behandlnng kommen
sowohl die durch Fortleitnng des Trippers auf dem nnmittelbaren
Wege in die inneren Geschlechtswerkzeuge, als auch die dnrch Fort-
leitung anf dem Lymph- and Blatwege entstandenen Krankheiten in
Betracht wie Gelenk-, Augen-, Herz- und Brnstfellentzundungen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sachs, Otto, fiber einen durch Arthigon geheilten Fall
von Myositis gonorrhoica der beiden Musculi sterno-
cleidomastoidei und cucullares. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. S. 166.)
Bei einer im Verlaufe der gonorrhoischen Infektion akut auf
metastatischem Wege zustande gekommenen primaren Myositis hat
die Arthigontherapie Heilung bewirkt. Gildemeister (Posen).
WeiB, Otto, Die Fiebertherapie der Gonorrhoe. (Munch,
med. Wochenschr. 1915. S. 1513.)
Es ist bekannt, dafi die Tripperkokken bei 44 Grad in wenigen
Stunden absterben, und dafi eine Warme von 39 — 40 Grad das
Wachstum anf kiinstlichem Nahrboden erheblich hemmt. Von diesen
Erfahrungen ausgehend wurde versucht, den Tripper zu beeinflussen,
indem man die KSrperwSrme kunstlich auf 40—42 Grad steigert.
Das ist moglich, wenn man den Kranken auf 30—40 Minnten in ein
warmes Bad von 40—43 Grad bringt. TatsSchlich gelang es mit
dieser Behandlung, die gewisse Vorsichtsmafiregeln verlangt, in einem
Falle die Gonokokken sofort abzutfiten, so dafi damit der Tripper auf
der Stelle geheilt war. Bei 3 weiteren Fallen wurde schnelle Heilung
erreicht mit Schwund der Gonokokken. Bei 5 weiteren Fallen, in
denen eine gentigende Warme nicht erreicht war, trat keine Wirkung
ein. Die Versuche mussen noch fortgesetzt verden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Klausner, E., Erfahrungen mit dem Antigonorrhoikum
Choleval. (Miinch. med. Wochenschr. 1915. S. 1721.)
Den gallensauren Salzen kommt bekanntlich eine hervorragende
gonokokkentStende Wirkung und eine stark sekretlosende Eigenschaft
zu. Das Choleval ist ein kolloidales, 10 Proz. Argentum enthaltendes
Silberprkparat mit gallensaurem Natrium als Schutzkolloid. Das in
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Gonorrhoe.
375
dem Choleval entlialtene Silber fflgt zn den Eigenschaften der Gallen-
salze noch eine adstringierende, die Absonderang beschrknkende
Wirkong hinza. Choleval, das in halbprozentiger Ldsung znr An-
wendnng kommt, hat sich bei der Bebandlong des Trippers aus-
gezeicbnet bewkhrt and hat sich anderen Mitteln uberlegen gezeigt.
Anch als Mittel znr Verh&tung des Trippers ist das Choleval be-
sonders geeignet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schon witz, W., Znr Behandlnng der Vaginalkatarrhe
mitt els Beniform. (Therapie d. Gegenw. Jg. 66. 1915. 8.439.)
Beniform ist ein wasserlSsliches, nentrales Knpfersaccharat, das
die adstringierende Wirknng des Enpfers mit der antiseptischen des
Zuckers vereinigen soil. Verf. empfiehlt das Beniform hanpts&chlich
bei aknter gonorrhoischer Vaginitis zu verwenden.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Drucker, V., Uber das Amphatropin als Desinfiziens der
Harnwege. (Die Therapie d. Gegenwart. Jg. 96. 1915. 8.275.)
Das genannte Praparat, kamphersaures Hexamethylentetramin,
hatte einen besonderen Einflufi auf die AbtStung der Gonokokken nicht,
jedoch nahm der Leukocytengehalt des Harns bei entzhndlichen Ver-
anderungen der Blasenschleimhant ab. Giinstige Erfolge warden be*
obachtet bei chronischer Cystitis, Cystopyelitis nsw.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Derby, George S., Some aspects of ophthalmia neonato¬
rum. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1317.)
In mehr als der Halfte der Falle von Augenentziindung der
Neageborenen werden Gonokokken gefanden, bei einer kleinen Anzahl
der Micrococcus catarrhalis; bei einer Reihe von Fallen schliefilich
sind uberhaupt keine Mikroorganismen nachweisbar. Bei diesen
letzten handelt es sich meist urn schon etwas vorgeschrittene Falle,
die oft schon irgendeine Art von Behandlnng hinter sich haben, so
dafi man annehmen darf, dafi auch bei einem Teil von diesen die
Erankheit in Wirklichkeit durch Gonokokken verursacht ist. Der
auffailig milde Verlauf der Erankheit bei Neugeborenen lafit daran
denken, dafi die Einder vielleicht von der ja ebenfalls kranken Mutter
eine gewisse Immunitat gegen Gonokokken geerbt haben khnnten. Bei
alien FaUen von Augeneiterung der Neugeborenen mnfi man sich be-
miihen, auch eine Behandlung der kranken Eltern sicherzustellen, urn
weiteres Unheil zu verhttten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
v. Sxily, Paul, Zur Immunotherapie der akuten Blennor-
rhagien. (Berl. klin. Wochenschr. 1914. 8.1117.)
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376
Blennorrhoe. — Ulcus molle. — Syphilis.
Bei zwei Fallen von aknter Ophthalmogonorrhoe wnrde darch
intramnskuiare Injektion grofier Mengen der ans den betreffenden
Fallen isolierten Gonokokken innerhalb einiger Tage Heilnng erzielt.
Versuche mit sensibilisierter Gonokokken vaccine an 3 Erwachsenen
and 12 Neugeborenen ergeben noch gtinstigere Resultate. Die Sen-
8ibilisiernng der Gonokokken erfolgte mit dem Seram gonorrboischer
Miitter. Verf. siebt in der aktiven Immnnisierang mit lebenden
Keimen insbesondere bei der akaten Blennorrhagie einen grofien
Fortschritt. Gildemeister (Posen).
Pnscarin, Elena, Die Wirknng des Optocbins bei der Con¬
junctivitis blennorrhoica. (Klin. Monatsbl. f. Augenheilk.
Bd. 53. 1914. S. 342.)
Verf. bebandelte 8 Faile von Conjunctivitis gonorrhoica der S&ug-
linge in verschiedenen Stadien der Erkranknng mit Optochin. In
den frischen and den bereits in Rfickbildang begriffenen Fallen trat
Heilnng in wenigen Tagen ein. Bei den Fallen, wo die Erkranknng
ihren Hbhepunkt erreicht batte, war langere Bebandlang, bis za
14 Tagen, notwendig, um die Gonokokken vfillig zum Verschwinden
zu bringen. Aber auch bei diesen fibertraf die Wirkung des Optochins
die des Argentam nitricam bedeatend. Eart Meyer (Berlin).
Trenpel, Walther, Die Bebandlung des Ulcas molle gan-
graenosum and anderer Ansteckungskrankheiten mit
Eigenstoff, Eigenserum oder Eigenblut. (Med. Elinik.
1915. S. 913.)
Bei zwei grofien gangr&nfisen Schankergeschwfiren wnrde dnrch
wiederholte Einspritzung von Eigenserum der Eranken in Mengen
von 40—100 ccm ein schneller giinstiger Heilnngsverlauf ohne brtliche
Behandlnng erzielt. Auch bei verschiedenen fieberhaften Haut-
erkrankungen wnrde dnrch die gleiche Behandlnngsweise ein schneller
Riickgang bewirkt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Tedder, Edward B., The prevalence of syphilis in the
army. (War Department. Office of the Surgeon General. Bulletin
No. 8. Washington 1915.)
Die Arbeit bringt eine sehr eingehende Zusammenstellung fiber
die Verbreitung der Syphilis im amerikanischen Heer. Ein grofier
Teil der angeworbenen Soldaten, namlich 17 Proz., treten schon mit
Syphilis ein. Aber nur ein ganz kleiner Teil von diesen kommt
w&hrend der Dienstzeit wegen Syphilis in Behandlnng. Vielfach
kommen sie nnter einer anderen Erankheitsbezeichnung in Behand-
lung and verarsachen dem Staate erheblicbe Eosten. Ein verhfiltnis-
m&fiig grofier Teil der Leute kommt wegen seines Leidens wieder
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_ OriginaLfro-m
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Syphilis.
377
zur Entlassung. Die Syphilis ist unter den farbigen Soldaten weit
mehr verbreitet als unter den weiBen. Bei einem Porto- Rico-Regiment
warden 55 Proz. Syphilitiker festgestellt. 13 Proz. der Geistes-
krankheiten im Heere sind auf Syphilis zuriickzufuhren. Die H&ufig-
keit der syphilitischen Ansteckung ist unter Soldaten geringer als
unter gleichartigen Lenten im burgerlichen Leben, von denen etwa
20 Proz. syphilitisch sein mogen. Nach diesen Feststellungen ist die
Syphilis eine groBere Gefahr fur die offentliche Gesundheit als irgend-
eine andere Krankheit, selbst die Tuberkulose. Es fragt sich, welche
MaBregeln man gegen die Syphilis im Heere treffen kann. Zun&chst
wird empfohlen, alle Leute zuruckzuweisen, die Zeichen yon Syphilis
Oder positivem Wassermann haben. Weiter muB griindliche Be-
handlung aller Erkrankten verlangt werden. SchlieBlich wird noch
auf die Verschiedenheiten hingewiesen, die bei der Wassermann-
schen Probe bei der Anwendung verschiedener Untersuchungsverfahren
sich ergeben kSnnen. Eine Gleichm&Bigkeit, die far den Heeresdienst
besonders wunschenswert ist, wird sich erst erzielen lassen, wenn an
alien Stellen ganz gleichm&Big gearbeitet wird, d. h. mit gleichen
Antigenen und nach gleicher Vorschrift. Wie ein solches Einheits-
verfahren sich gestalten konnte, wird eingehend beschrieben auf
Grand eigener Erfahrangen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Hazen, H. H., Syphilis in the American negro. (Joura. of
the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 463.)
Es wurde kein Unterschied in dem Verlauf der Syphilis bei
WeiBen und Schwarzen festgestellt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Vedder, Edward B., Prevalence of syphilis among the in¬
mates of the Government Hospital for the insane.
(Journ. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 972.)
30 Proz. der Insassen des Irrenhauses waren syphilitisch. Die
Syphilis ist nicht immer die Ursache der Geisteskrankheit, aber
h&ufig wird eine bestehende Geisteskrankheit durch Syphilis ver-
schlimmert, und durch eine Behandlung der Syphilis kann eine
Besserung der Geistesstbrung erzielt werden. Die Salvarsanbehand-
lung sollte daher in Irrenh&usern reichlich Anwendung linden. Ebenso
sollte in alien Fallen eine Wassermannuntersuchung vorgenommen
werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Haines, Thomas H., The incidence of syphilis among ju¬
venile delinquents. (Ibid. Vol. 66. 1916. p. 102.)
Ein Funftel von 365 jugendlichen Verbrechern hatte positive
Wassermann sche Heaktion. W. ELHoffmann (Wilhelmshayen).
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378
Syphilis.
Whitney, James L., A statistical study of syphilis, as
seen in the outpatient department of the university
of California hospital. (Journ. of the Americ. med. Ass.
Vol. 65. 1915. p. 1986.)
Die Ergebnisse der Wassermannschen Untersuchungen an
8000 Krankheitsfallen aller Art wiesen auf die Wichtigkeit hin, von
dem Untersuchungsverfahren in alien irgendwie daf'ur in Betracht
kommenden Fallen ausgiebigst Gebrauch zu machen. ,
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Haskell, RobertH.,Familial syphilitic infection in general
paresis. (Journ. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 890.)
In 38 Proz. der Ehen wurde der gesunde Ehegatte vom kranken
mit Syphilis angesteckt. In den meisten Fallen bleibt die Krank-
heit unerkannt und nur wenige werden behandelt. 45 Proz. der Ehen
bleiben ohne Kinder. In 12 Proz. der Ehen endet die Schwanger-
schaft mit Fehlgeburten. Die Zahl der lebenden Kinder in den
Familien ist sehr klein. Ein grofler Teil dieser Kinder ist syphi-
litisch, vielleicht 26 Proz.; ebenso viele zeigen geistige und kdrper-
liche Entartungszeichen ohne positiven Wassermann.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Boas, Harald und Bonne, Henning, Untersuchungen iiber fa¬
miliars Syphilis bei parenchymatdser Keratitis. (Klin.
Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. 52. 1914. S. 219.)
Patienten mit parenchymatdser Keratitis haben oft anscheinend
gesunde Geschwister mit positiver Wassermannscher Reaktion.
Diese sollten praventiv behandelt werden.
Die Vererbung der syphilitischen Infektion ist unregelm&fiiger
als gewdhnlich angenommen wird. Besonders ist die Geburt an¬
scheinend gesunder Kinder keine Garantie dafdr, da6 die folgenden
Kinder nicht infiziert sein konnen. Kurt Meyer (Berlin).
Dennie, Charles C. and Robertson, Oswald H., Studie of a case
of paroxysmal hemoglobinuria. Serum reactions.
Urobilin and hemoglobin excretion. (Arch, of internal
Med. Vol. 16. 1915. p. 205.)
Beschreibung eines typischen Falles von paroxysmaler Hamo-
globinnrie bei einem heredit&r-luetischen, 12j8,hrigen Knaben. Der
Donath-Landsteinersche Reagenzglasversuch flel positiv aus.
Verff. wenden sich gegen die Annahme einer hemmenden Substanz
im Serum, die den Eintritt der Autohamolyse bei Kdrperternperatur
verhindern soil, da die H&molyse von Hammel blutkdrperchen durch
speziflsches Antiserum von dem Hkmoglobiuurikerserum nicht ver-
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_Origins IIfrom
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Syphilis. 379
hindert wird. Das Ausbleiben der flamolyse ist vielmehr durch die
eigenartigen Bindungsverhaltnisse des Autohamolysins bedingt.
Kurt Meyer (Berlin).
Downes, William A. and Lewald, Leon T., Syphilis of the
» stomach. (Journ. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 1824.)
Die Syphilis des Magens ist nicht selten, and zwar als Spftt-
erscheinung der erworbenen sowohl wie der angeborenen Syphilis.
Die Krankheit tritt meist in Gestalt einzelner Gummiknoten auf, die
in jedem Teil des Magens gelegen sein kftnnen. Durch Geschwure
und Narbenbildung machen sie sich wahrnehmbar. Mit Hilfe der
Wassermannschen Probe und der Rdntgenuntersuchung ist der
Nachweis der Erkrankung ermoglicht. Bei alien Magenerkrankungen
sollten diese Hilfsmittel der Untersuchung nicht vernachlassigt werden.
Bei rechtzeitiger Erkennung des Leidens kann eine geeignete Be*
handlnng der Syphilis die Erscheinungen bessern. In anderen Fallen
muB mit dem Messer eingegriffen werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Culver, George D., An instance of pulmonary syphilis
closely simulating tuberculosis. (Journ. of the Americ.
med. Ass. 1915. p. 335.)
Beschreibung eines Falles von Lungensyphilis. Die Uuterschei-
dung der Lungensyphilis von der Lungentuberkulose ist sehr schwer,
da die Erscheinungen ganz ahnlich sind. Wenn die Lungensyphilis
aber richtig erkannt wird, ist sie der Behandlung mit Salvarsan sehr
gut zug&nglich und schnell heilbar. Man soil daher diese Behandlung
in alien Fallen von chronischer Lungenerkrankung versuchen, in
denen Tuberkelbazillen nicht nachweisbar sind, aber ein Anhalt ftlr
Syphilis vorhanden ist. Der Krankheitsverlauf der unbehandelten
Lungensyphilis ist meist sehr ungiinstig. Daher mag es kommen,
dad von der nicht geringen Zahl von Fallen, die bisher beschrieben
sind, ein grofier Teil tOdlich verlief. Die Fortschritte in der Syphilis-
erkennung und Behandlung lassen auch auf diesem Gebiete eine
Besserung erwarten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Howie, Panl W., Report of a case simulating elephan¬
tiasis. (Journ. of the Americ. med. Abs. VoL 63. 1914. p. 548.)
Bei einer 29jahrigen Frau bestand eine 12 Pfund schwere
elephantiastische Geschwulst der Labien. Dem Aussehen nach
wurden als Ursache zuerst Filarien vermutet. Es handelte sich aber
tats&chlich urn Syphilis. Salvarsanbehandlung f&hrte zur Heilung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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380 Syphilis.
Schieck, Kann die Keratitis parenchymatosa auf ana-
phylaktischen Zustfinden beruhen? (Zeitschr. f. Augen-
heilk. Bd. 32. 1914. S. 95.)
Verf. entwickelt folgende Theorie fiber die Genese der Keratitis
parenchymatosa: In der Kornea hereditSr Lnetischer bleiben Spiro-
chfiten liegen, die an sich nicht mehr die Ffihigkeit haben, eine Ent- %
zfindnng hervorznrnfen. Von den lmmunitfitsvorgfingen des Gesamt-
organismns werden sie nicht erreicht. Dieser bildet gegen Spiro-
chfiteneiweifl, das natfirlich anch in zahlreichen anderen Organen
enthalten ist, spezifische Antikorper. Mit den in der Kornea ent-
haltenen Spirochaten treten diese Antikorper so lange nicht in
Reaktion, als keine Ursache vorhanden ist, dafl sie in die Saftspalten
der Kornea gelangen. Geschieht dies, so setzt der Antigenabban.
Freiwerden des anaphylaktischen Giftes und die lokale anaphylaktische
Entzfindung ein.
Als Gelegenheitsursachen fur diesen Vorgang kommen in erster
Linie Traumen in Betracht, dann aber anch Schadlichkeiten anderer
Art, wie vor allem skrofolfise Augenerkranknngen, wodurch sich der
hfiufige positive Ansfall der Tuberknlinreaktion bei der Keratitis
parenchymatosa erklfirt. Der mit der Pubertat einsetzende regere
Stoffwechselaustausch macht das hfiufige Auftreten der Keratitis
gerade in diesem .Lebensalter verstfindlich.
Kurt Meyer (Berlin).
Wile, Udo J. and Stokes, John Hinchman, Involvement of the
nervons system during the primary stage of syphilis.
(Journ. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 979.)
Das Nervensystem ist wahrscheinlich sehr hfiufig mit befallen,
ehe andere Zeichen der Ausbreitung der Spirochaten auf dem Blut-
wege vorhanden sind. Es ist nicht unbedingt notwendig, dafl nach-
weisbare Verfinderungen an der Spinalflfissigkeit vorhanden sind. Es
kfinnen aber auch schwerere Krankheitserscheinungen mit stfirkerer
Veranderung der Spinalflfissigkeit eintreten. Die Erscheinungen sind
Kopfschmerzen, Stdrungen an einzelnen Hirnnerven, gesteigerte Re-
flexe. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stokes, John Hinchman and Wile, Udo J., Further studies on
the'6pinal fluid with reference to the involvement
of the nervous system in early syphilis. (Ibid. p. 1465.)
Das Schicksal jedes Syphilitikers entscheidet sich in den ersten
Monaten nacb der Ansteckung. Sind krankhafte Verfinderungen an
der Spinalflfissigkeit nachweisbar, so sind diese zunachst der Be-
handlung sehr gut zugfinglich. Die mdglichst eingreifende Behand-
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Syphilis.
381
long muB sofort einsetzen, um die Gefahr dauernder und schwer
heilbarer Erkrankungen in Gehirn und Ruckenmark zu vermeiden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Falls, Frederick Howard, Proteolytic ferments of the blood
serum in tabes dorsalis and general paresis. (Journ. of
the Americ. med. Ass. Vol. 66. 1916. p. 22.)
Die proteolytischen Fermente im Blutsernm sind bei Tabes und
besonders bei Paralyse vermehrt. Welche Bedeutung dieser Er-
scheinung zukommt, laflt sich noch nicht beurteilen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Nichols, Henry, Observations on the pathology of syphilis.
(Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 466.)
Die Spirochaten werden gewohnlich schon bei der Septik&mie
am Beginn der Krankheit an gewissen Stellen des Korpers ange-
siedelt. Spater findet keine Verschleppung mehr statt. Wahrschein-
lich siedeln sich alle Stfimme in bestimmten Organen gleichmafiig
an; daneben gibt es einzelne Stamme, die besondere Organe befallen.
Man muB also annehmen, dafi es verschiedene Pallidastamme mit
verschiedenen krankheitserregenden Eigenschaften gibt, und dafi es
sich dabei um dauernde Arten handelt. Ein aus dem Nervensystem
gewonnener Stamm erzeugte im Kaninchenkfirper eine besonders
schwere Allgemeinausbreitung der Krankheit. Die Entwicklung einer
syphilitischen Veranderung an einer Stelle des Korpers hemmt die
Entwicklung von Veranderungen an anderen Stellen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ellis, A. G., The organism of syphilis as demonstrated
by Ross. (Proc. of the Path. Soc. of Philadelphia. Vol. 16.1914. p. 66.)
Verf. untersuchte in 36 syphilisverdichtigen Fallen das Blut
Oder die lokalen L&sionen bzw. beides zugleich, um die HSufigkeit
des Auftretens der von Rofi beschriebenen KSrperchen festzustellen.
Diese Kbrperchen sind bei Meerschweinchen vorkommenden Kurloff-
schen Korperchen ahnlich, die Rofi furParasiten halt. Nach seiner
Ansicht ist das Treponema pallidum nur das als Mftnnchen funktio-
nierende Element eines intracelluiaren Parasiten, des Lymphocytozoon
pallidum. Die Materialproben wurden vom Verf. mittels der Gallerte-
methode der Vitalfkrbung nach Rofi untersucht. Die Kbrperchen
wurden in 23 von 26 Fallen sicherer Syphilis, also bei 88 Proz., ge-
funden; die Wassermannsche Probe, die in 22 Fallen ausgeffihrt
wurde, stimmte in 14 Fallen mit dem Befund von Kfirperchen tiber-
ein. Einige Faile, bei denen beide Untersuchungen im Ergebnis
voneinander abwichen, waren behandelt worden; bei 2 weiteren
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382
Syphilis.
differierenden Fallen wurde der RoBsche Befund durch andere Er-
gebnisse bestfitigt. Dafi diese Kbrperchen Parasiten sind, oder dafi
ganz abgesehen yon ihrer Natur sie als spezifisch far Syphilis gelten
konnen, diesen SchluB vermag der Autor aus seinen Untersuchungs-
ergebnissen nicbt zu ziehen. Seiner Auffassung nacb sind die RoB-
scben Korperchen zn regelmfifiig and ausgeprfigt in ihrer Art, nm Zell*
degenerationsprodukte darznstellen, obwohl dentsche Autoren, welche
die Knrloffscben Korperchen mittels verschiedener Methoden unter-
sucht baben und sie far Erscheinangen von Zelldegeneration, nicht aber
far Parasiten halten, auch die bei Syphilis gefundenen Korperchen
zur gleichen Klasse rechnen. Die Untersuchungen des Antors fiber
das Vorkommen von Rofischen KSrperchen im Bint und in Ge-
schwfiren von Nichtlaetikern sind noch nicht abgeschlossen. Die
KOrperchen sind im Bint wenig zahlreich and erst nach mindestens
zweistiindiger Untersnchung darf ein Ergebnis als negativ ange-
sprochen werden; dagegen lfiBt sich das Material aas lokalen Lfisionen
in 5—10 Minuten fiberpriifen. Baerthlein (Wurzburg).
Zinsser, Hans and Hopkins, J. Gardner, The viability of the
spirochaeta pallida in diffnse light at room tempera¬
ture. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 1802.)
In feuchter Umgebung und bei diffusem Tageslicht und Zimmer-
warme kann die Spirochaeta pallida auBerhalb des KOrpers in dem
Gemisch, wie es gewOhnlich in den Absonderungen der Kranken vor-
handen ist, fast 12 Stunden am Leben bleiben. Durch Eintrocknen
stirbt sie schnell ab; wahrend des Eintrocknens kann sie sich aber
auch noch eine Stunde am Leben erhalten. Die Yersuche warden
mit flfissigen Spirochfitenkultuen ausgefuhrt
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kolmer, John A., Culture of treponema pallidum. (Proc. of
the Pathol. Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 28.)
Flfissige Kulturen wuchsen nach der von Noguchi angegebenen
Methode in Pferdeserum-Nieren-Bouillon. Ahnliche Kulturen warden
dadurch gewonnen, daB Verf. alle 10 Tage Oder 2 Wochen auf einen
Nfihrboden weiterimpfte, in dem der Agargehalt allmahlich soweit
reduziert wurde, bis die Spirochfiten in rein flfissigem Nfihrmedium
sich entwickelten; die Parasiten wachsen jedoch nicht, wenn sie un-
mittelbar von einem festen Aszites-Nieren-Agar aus tiberimpft werden.
Reinkulturen erzeugen keinen fauligen Geruch und wachsen auch
nicht ohne Anwesenheit von Nierengewebe; sie sind strenge An-
aerobier. SchOne Kulturen von Spirochfiten werden in Sernm-Nieren-
Bouillon innerhalb 2—4 Wochen gewonnen und sie zeigen alle Stadien
von Lfingsteilung. Baerthlein (Wfirzburg).
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Syphilis.
383
Hartwell, Harry F., The isolation of spirochaeta pallida
from the blood in syphilis. (Jonrn. of the Americ. med. Ass.
Vol. 63. 1914. p. 142.)
Es gelang bei einer Anzahl von Fallen von frischer Syphilis in
mehr als 40 Proz. dnrch Einspritzen des Blutes in die Hoden von
Kaninchen die eigentfimlichen syphilitischen Verandernngen zn er-
zeugen, in denen wieder reichlich Spirochaten nachweisbar waren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fr&hwald nnd Zaloziecki, Uber die Infektiositat des Liquor
cerebrospinalis bei Syphilis. (Berl. klin. Wochenschr. 1916.
S. 9.)
Verff. untersuchten 23 Patienten aus alien Stadien der Syphilis
auf Spirochaten im Liquor mittels Einspritzung in Kaninchenhoden.
Der Nachweis gelang im ganzen 9mal, und zwar am haufigsten im
primaren Stadium. Bei tertiaren Formen und Metasyphilis wurden
die wenigsten gefunden.
Auch bei diesen Versuchen konnte eine bereits friiher bei Ver-
impfung von Blut bei Wassermann -negativen Patienten gemachte
Beobachtung wieder gemacht werden, daB namlich die entstehenden
Primaraffekte nur klein ausfallen und daher leicht ubersehen werden.
Unter welchen Umstanden die Infektiositat des Liquors eintritt,
ist noch nicht festzustellen gewesen. Schmitz (Halle a. S.).
l¥hitney, James L. and Baldwin, Walter I., Syphilis of the
spine, its frequency and the value of its characte¬
ristic lesions as a diagnostic sign of syphilis. (Joura.
of the Americ. med. Ass. Yol. 65. 1915. p. 1989.)
Steifigkeit der Wirbelsaule, auf Gelenkentzundung beruhend, ist
ein sehr haufiges Zeichen von Syphilis, das leicht nachweisbar ist.
Bei sorgfaltiger Untersuchung fanden sich unter 100 Fallen nur 26,
bei denen die Wirbelsaule ganz frei war. Bei Nichtsyphilitischen
ist die Erscheinung selten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Corbus, B. C., Cerebrospinal examinations in cured sy¬
philis. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 550.)
Es ist wichtig, die Syphilis so fruhzeitig wie moglich zu er-
kennen und zu behandeln. Aufier dem Blutserum mufi die Spinal-
fliissigkeit untersucht werden. Eine kraftige Behandlung durch Ein-
spritzungen ins Blut muB zunachst versucht werden, ehe man intra-
spinale Einspritzungen macht. Nach den arztlichen Beobachtungen
ist es sehr wohl moglich, dafi fiir die Erkrankungen des Nerven-
systems eine besondere Spirochate in Frage kommt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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384
Syphilis.
Kolmer, John A. and Laubangh, Ernest E., Practical studies
on the so called syphilis antigens. (Proc. of the Pathol.
Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 19.)
Verff. fuhrten vergleichende Untersuchungen tiber die Wirksam-
keit verschiedener einfacher bzw. mit Cholestearin versetzter normaler
Organextrakte und mehrerer einfacher bzw. mit Cholestearin ver¬
setzter syphilitischer Leberextrakte ans und kamen zu folgenden
Ergebnissen. Was zunsichst das Wesen der lnetischen Reaktion be-
trifft, so ist diese voraussichtlich bedingt durch die Inaktivierung
des Complements mittels eines Reaktionsproduktes, des „Reagins“,
Oder sog. syphilitischen Antikorpers bei gleichzeitiger Anwesenheit
eines geeigneten Lipoids, ein Vorgang, der als Komplementablenkung
Oder -bindung bekannt ist. Da dieses lipoidophile „Reagin“ nicht
vOllig ein spezifisches Produkt des Treponema pallidum ist und ahnliche
„Reagine“ sich auch im Serum der an Pocken oder Lepra erkrankten
Personen vorfinden, lafit sich moglicherweise die Frage nach der
Spezifizitat durch weitere chemische und biologische Priifung der
Lipoide, insbesondere aus den mit Treponema pallidnm infizierten
Qeweben, klaren. Extrakte von syphilitischer Leber besitzen einen
hbheren Antigenwert als Extrakte aus normaler Leber. Antigene
aus normaler Leber diirften zwar in den meisten Fallen von aktiver
Syphilis positive Reaktion geben, aber die Starke der Reaktion ist
bei diesen gleichen Fallen und namentlich bei solchen von latenter
oder abortiv behandelter Syphilis geringer als mit alkoholischen
Extrakten aus syphilitischer Leber. Der Unterschied ist wahrschein-
lich bedingt durch den verschieden hohen Lipoidgehalt der Extrakte,
und mdglicherweise werden die Lipoidstoffe der Leber durch das
Treponema pallidum in diesem MaBe verandert. Gewohnliche alkoho-
lische Extrakte aus Menschen-, Meerschweinchen- oder Ochsenherz
besitzen hbheren Antigenwert als ahnliche Extrakte aus normaler
Leber; die Ursache dtirfte in der Auslaugung einer grftfieren Choleste-
arinmenge liegen. Der Zusatz von Cholestearin zu diesen Extrakten
erhbht ihre antigenen Eigenschaften. Gegenuber dem in Azeton
unloslichen, lipoiden „Antigen“ tritt dieser Unterschied nicht so deut-
lich hervor; dies durfte zum Teil darauf zuruckzufiihren sein, dafl
ein solcher Extrakt viel Lezithin enthait, das an und fur sich einen
hohen Antigenwert besitzt.
Hinsiclitlich der Wirksamkeit bei der praktischen Serumdiagnose
der Syphilis nehmen die verschiedenen Extrakte nachstehende Reihen-
folge ein: An 1. Stelle stehen bezuglich der Empfindlichkeit die mit
Cholestearin versetzten alkoholischen Extrakte aus Ochsen-, Meer¬
schweinchen- und Menschenherz. Die Extrakte konnen indessen eine
geringgradige Hemmung der Hamolyse mit normalen Sera geben und
mussen daher sorgfaltig kontrolliert werden. Die mit Cholestearin
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Syphilis.
385
versetzten alkoholischen Extrakte aus syphilitischer Leber besitzen
den Vorteil des Cholestearins nnd zngleich eines weiteren yon dem
Treponema pallidum herruhrenden Stoffes. An 2. Stelle kommen die
einfachen alkoholischen Extrakte aus sicher syphilitischer Leber.
Ihnen schlieflen sich die in Aceton unl&slichen Lipoidkorper (Noguchi)
an, ferner die einfachen alkoholischen Extrakte aus Meerschweinchen-
und Menschenherz, die Aceton extrakte aus syphilitischer Leber und
die einfachen alkoholischen Extrakte aus normaler Leber. In der
Praxis erzielt man die besten Ergebnisse bei der Serumdiagnose der
Syphilis durch gleichzeitige Verwendung mehrerer Antigene, sowohl
einfacher wie mit Cholestearin versetzter Extrakte, bei demselben
Serum. Dies bringt zwar eine Steigerung der Arbeit und der Mengen
bei den verschiedenen Komponenten der Reaktion, aber die Ergeb¬
nisse sind dann zuverlfissig; ferner genttgen die halben Mengen von
Komponenten wie bei der Wassermannschen Origin alt echnik, und
man benotigt z. B. nur 1 ccm Serum (= 2—3 ccm Blut), um damit
die Reaktionen von Wassermann und Noguchi unter Verwendung
von mindestens 2—4 Antigenen ausfiihren zu kbnnen.
Baerthlein (Wiirzburg).
Cyrus, W. Field, Method developed for obtaining standard
Wassermann antigen. (Arch, of internal Med. Vol. 13. 1914.
p. 790.)
Meerschweinchenherzen, mindestens 300 g, werden in fein zer-
kleinertem Zustande mit der lOfachen Menge Alkohol 14 Tage, bei
37° extrahiert. Die Hftlfte des Extrakts wird mit einem Uberschufi
von Cholesterin zwecks Sattigung versetzt und dann mit der anderen
Hfilfte gemischt, so dafi Halbs&ttigung mit Cholesterin resultiert.
In einer Probe wird der Trockengehalt des Extraktes bestimmt
— bei 5 verschiedenen Extrakten stimmte er sehr nahe uberein —
und der Extrakt mit Kochsalzlbsung soweit verdunnt, dafi 1 ccm
0,1 mg Lipoide -f- Cholesterin enthalt.
Die Sera werden mit 1,0, 0,8, 0,6, 0,4, 0,2 und 0,09 ccm der
Extraktverdunnung austitriert und vollige, partielle und fehlende
Hamolyse unterschieden. Es lassen sich so 18 Intensit&tsstufen der
Reaktion aufstellen.
Nach mehr als 6000 Untersuchungen gibt die Methode strong
spezifische Resultate. Kurt Meyer (Berlin).
Thompson, Lloyd, Titration of Wassermann reagents.
(Arch, of internal Med. Vol. 13. 1914. p. 904.)
In Gegenwart eines negativen Serums und einer Antigeneinheit
wird zun&chst der Titer des Ambozeptors, dann die Menge des der
Ambozeptoreinheit entsprechenden Komplements bestimmt. Im Haupt-
Erste Abt. Ref. Bd. G5. No. 16/17. 26
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386
Syphilis.
versuche werden die einfache Ambozeptor- and Eomplementeinheit
verwandt.
Vom Antigen wird einerseits die grfiflte in Gegenwart negativen
Serums nicht mehr hemmende und andererseits die minimale mit
positivem Serum noch vfillig hemmende Dosis bestimmt. Im flaupt-
yersuch wird mit dem Mittel beider Werte gearbeitet.
Kurt Meyer (Berlin).
Loeffler, Dagobert, Bakterielle Versuche fiber die Zuver-
lfissigkeit der Taegeschen Sterilisierungsmethode
des Wassers zu Injektionen, mit besonderer Berfick-
sichtigung des „Wasserfehlers“ und des „Kochsalz-
fiebers“. (Arch. f. Derm. u. Syphilis. Bd. 121. 1915. S. 26.)
Die Versuche des Verf. ergeben, dafi die Salzs&uresterilisierung
nach Taege es dem Praktiker ermfiglicht, jederzeit und auf die
einfachste Weise ein einwandfrei und dauernd steriles Wasser zu
Injektionen herzustellen. Eine Salzs&ureldsung, die nur mit etwas
Watte bedeckt fiber V* Jahr in der Freiborger Kliuik aufgehobeu
war, erlaubte bei der Verwendung zu Salyarsaninjektionen
yollkommen einwandfreie Einspritzungen. Aufierdem hat die Salz-
sfiuresterilisation vor anderen Sterilisierungsverfahren den wesent-
lichen Vorzug der Billigkeit W. Gaehtgens (Hamburg).
Hecht, Hugo, Wassermannsche Reaktion und Pr&zipi-
tation. (Zeitschr. f. Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 258.)
Durch geeignete Herstellung der Antigenemulsion — am besteu
Uberschichten yon 1 ccm NaCl-Lfisung mit 0,2 ccm alkoholischem
Herzextrat und etwa 8stfindiger Aufenthalt im Brutschrank bis zum
Verdunsten des Alkohols — gelingt es, eine Prfizipitation derselben
durch Luesserum makroskopisch sichtbar zu machen. Da das so
gebildete Prazipitat, nicht aber die fiberstehende Flussigkeit Com¬
plement bindet, so liegt es nahe, ffir die Wassermannsche Re¬
aktion einen fihnlichen Vorgang als Ursache der Komplementbindung
anzunehmen.
Werden zunachst nur zwei der drei Komponenten der Was ser¬
in an nschen Reaktion zusammengebracht und erst nach einerStunde
die dritte hinzugeffigt, so ergibt sich, dafi die Komplementbindung
am schnellsten bei yorheriger Vereinigung yon Serum und Komple-
ment eintritt.
Da der Versuch in entsprechender Weise auch gelingt, wenn
man aktiyes Serum allein verwendet und dann Komplement + Antigen
zuffigt, so schliefit Verf., dafi nicht nur das Komplement als solches,
sondern die Eigenart des physikalischen Zustandes im aktiyen Serum
ffir die Verstfirkung der Emptindlichkeit beim vorherigen Digerieren
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Syphilis.
387
yon inaktivem Serum and Komplement verantwortlich ist, was der
bekannten stfirkeren Reaktionsffihigkeit der aktiyen Sera entspricht.
Kurt Meyer (Berlin).
Eieke, Hans, Zur Sero- nnd Liquordiagnostik bei Sy¬
philis. (Zeitschr. t Dermatol. Bd. 21. 1914. S. 911.)
Verf. berichtet eingehend fiber die auf der dermatologischen
Abteilung des Rudolf Virchow-Krankenhauses in Berlin fiblichen
Untersuchungsmethoden. Zu kurzem Referat nicht geeignet
Gildemeister (Posen).
Grulee, Clifford G., Laboratory diagnosis in the early
stages of congenital syphilis. (Americ. Journ. of the med.
Science. 1914. Nov.)
Um die kongenitale Syphilis ganz frfih, vor dem Auftreten der
ersten syphilitischen Zeichen diagnostizieren zu kfinnen, fehlt es
bisher an einer zuveriassigen Reaktion. Die Untersuchung des Urins
zeigt mitunter das Vorhandensein einer chronischen Nephritis, doch
ist dieser Befund diagnostisch nicht zu verwerteu. Die Untersuchung
des Liquor auf Globulin und Zellenzahl, auch die Wassermann-
Reaktion geben so frfih keine verwertbaren Resultate. Znrzeit be-
rechtigt die Langesche Goldsolreaktion zu etwas besseren Hoff-
nungen. Die Luetinprobe ron Noguchi hat einen negativen Wert,
indem bei alien nicht luetischen Kindern auch die Probe negativ
ausfiel. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Fischer, ftber den Ausfall der Wassermann-Reaktion
bei Verwendung grfiBerer Serummengen. (Deutsche med.
Wochenschr. 1916. 8.135.)
Es wird fiber 1300 Blutuntersuchungen berichtet, bei denen die
Modifikation von Kromayer-Trinchese angewendet wurde. Die
Modifikation besteht darin, daB statt 0,1 Patientenserum 0,4 Serum
verwandt wird.
Es wurde niemals nnspezifische Hemmung beobachtet. Von den
1300 Fallen reagierten 254 positiv, und zwar 167 gleichm&Big bei
0,1 und 0,4. 81 Sera zeigten Unterschiede, von diesen hemmten 77
bei 0,4 stfirker als bei 0,1, 4 Sera verhielten sich umgekehrt. —
Unter den 77 divergierenden Fallen waren 9 bei 0,1 vfillig negativ
und bei 0,4 komplett positiv. Besonders bemerkenswert sind 20 Ffille
mit minimaler Hemmung bei 0,1 und kompletter Hemmung bei 0,4,
da nach der vorherrschenden Ansicht die partiellen Hemmungen
praktisch als negativ bezeichnet werden.
Das Zurfickgehen der positiven WR. durch Behandlung geht bei
sekundarer Lues in beiden Serummengen annahernd gleichmafiig vor
26 *
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388
Syphilis.
sioh. In den sp&ten Sekund&r- and den Terti&rf&llen sowie bei
Metalues hingegen flndet man hftufig noch positive Reaktion bei 0,4,
wenn die Reaktion bei 0,1 bereits negativ geworden ist; dorch
weitere Behandlnng gelingt es bisweilen auch, die Reaktion bei 0,4
zum Schwinden zn bringen. Die Kromayersche Modifikation er-
wirbt damit Bedentnng als Kriterium fftr die Ansdehnung der The-
rapie. Die Dauerresultate der Methode sind im allgemeinen zufrieden-
stellend, es werden aber ofters anch F&lle beobachtet, bei denen die
nach der Kur negative Reaktion bei 0,4 spftter wieder positiv wird.
DaB in wenigen Fallen die Reaktion bei 0,1 starker ist als bei
0,4, darf vielleicht so erklart werden, dafi eine vermehrte Menge des
naturlichen Ambozeptors bei diesen Sera zn starkerer Ldsnng bei
0,4 fdhrt L anger (Charlottenburg).
TJhle, Alexander A. and Mackinney, William H., Comparative
results of the Wassermann test. (Journ. of the Americ.
med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 863.)
Es hat keinen grofien Einflufi anf den Ansfall der Wasser¬
mann probe, ob das Bint keimfrei anfgefangen wird, ob eine Reihe
von Mikroorganismen beigemischt ist, ob die Blntprobe einen Oder
mehrere Tage alt ist, ob das Bint bei vollem Oder leerera Magen
entnommen ist. Es ist wahrscheinlich, daB die cholesterinhaltigen
Antigene h&ufiger einen positiven Ansfall ergeben, als die spezifischen '
Antigene. V511ig gleichfbrmige Untersnchungsergebnisse bei ver-
schiedenen Untersnchern kann man erst dann erwarten, wenn allge-
mein ein Standardantigen Anwendnng flndet and ein ganz gleich-
maBiges Untersuchungsverfahren gebrancht wird.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Thompson, Lloyd, Cholesterinized antigens. (Jonrn. of the
Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 1458.)
Die cholesterinhaltigen Antigene ans menschlichen Herzen sind
leicht herzustellen, nnd ihr Gebrauch ist zn empfehlen. Sie sind
etwas empflndlicher als andere Antigene nnd geben namentlich nach
der Behandlnng etwas langer eine positive Reaktion. Bei nicht-
syphilitischen Lenten erhait man keine positive Reaktion.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Walker, J. Chandler, The specificity of cholesterin with
syphilitic serum and cholesterin-reinforced heart
antigen in the Wassermann reaction. (Arch, of internal
Med. Vol. 14. 1915. p. 563.)
Verf. arbeitete mit alkoholischem Menschenherzextrakt 1:10,
der mit 0,9 Proz. Cholesterin versetzt war. Znm Gebranch wnrde
; _ Original from __
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Syphilis.
389
er aufs Zehnfache verdunnt. Von 800 Seren reagierten 667, bei
denen dnrchweg kein Luesverdacht vorlag, negativ. 110 Sera, die
sfimtlich yon Lnetikern stammten, zeigten vollstfindige Hemmnng.
Unvollstfindige Hemmnng gaben 24 Sera, die, bis anf ein nnr vorfiber-
gehend so reagierendes Serum von einem Fall von katarrhaliscbem
Ikterus, ebenfalls alle von Lnetikern herrfihrten. Eine grofie Zahl
von ibnen, besonders bebandelte und Frfihffille, gaben mit einer
Extraktverdiinnnng 1:6 vftllige Hemmnng.
Die geringste hemmende Sernmmenge schwankte in weiten
Grenzen, ohne gesetzm&Bige Beziehung znm Stadium der Krankheit.
Dagegen war die mit dieser Sernmmenge noch yOllige Hemmnng
gebende Antigenmenge bei Sp&tffillen weit geringer als bei Friihffillen.
Der Grenzwert des Extrakts ist abhangig yon der in ibm ent-
haltenen Cbolesterinmenge. Das spezifische Agens ist daber das
Cbolesterin, das mit bestimmten Bestandteilen der lnetiscben Sera
nnter Komplementbindung reagiert. Kurt Meyer (Berlin).
Henes, Edwin, Cholesterinemia and the Wassermann
reaction. (Jonrn. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 1969.)
Der Cholesteringehalt des Blntes schwankt nnter gewissen krank-
baften Einflfissen ganz erheblich, beispielsweise bei Infektionskrank-
heiten,Nierenentzfindung, weiter anch nnter dem Einflufl der Schwanger-
scbaft. Der Znsatz yon Cholesterin znm Antigen verstarkt nnd be-
schlennigt den Ansfall der Hemmnngserscheinnng. Syphilis bewirkt
keine Vermehrnng des Cholesteringehaltes. Ein yermebrter Gehalt
des Blntes an Cholesterin bewirkt noch keinen positiven Wasser¬
mann. Immerhin sind genane Untersuchungen fiber diese Erschei-
nnngen am Platze. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Nelson, Kent and Anderson, E. A., The use of mercury sali¬
cylate in syphilis. A record of its influence on the
Wassermann reaction in fifty cases. (Journ. of the Americ.
med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1905.)
Eine umfangreiche Zusammenstellnng anf Grand yon Beobach-
tnngen in einem Militfirgeffingnis zeigt, dafi es mit Salizylquecksilber
allein in keinem Falle gelingt, den positiyen Ansfall der Wasser¬
in an nschen Keaktion zn beseitigen Oder anch nnr wesentlich zn
beeinflnssen. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Eiken, Hjalmar, Die Wassermannsche Reaktion bei
Kaninchen nach Behandlnng mit Extrakt aus lue-
tischer Leber. (Zeitschr. f.Immunitatsforsch.Orig. Bd. 24. 1915.
S. 188.)
Dnrch Injektion wfisserigen Extrakts Oder besser w&sseriger Anf-
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Syphilis.
schwemmnng von luetischer Leber lafit sicta bei Kaninchen zweifellos eine
positive Wassermannsche Eeaktion erzeugen, die meist ziemlich
schnell wieder verschwindet, bisweilen aber monatelang bestehen bleibt.
Auch mit alkoholischem Extrakt aus wasserigem Extrakt lue¬
tischer Leber lafit sich eiue positive Wassermannsche Eeaktion
hervorrufen. Dagegen gelingt dies nicht mit alkoholischen Extrakten
aus normalem Menschenherzen Oder wfisserigen Extrakten aus nicht-
luetischer Kinderleber.
Bei Filtration durch Chamberland-Filter bttfit der w&sserige
Luesleberextrakt den grOfiten Teil seiner antigenen Wirksamkeit ein.
Die nach Wassermann stark positiv reagierenden Kaninchen-
sera geben nicht die Hermann-Perutzsche Eeaktion.
Kurt Meyer (Berlin).
Steinert, E. und Flusser, E., Hereditare Lues und Wasser¬
mannsche Eeaktion. (Arch. f. Kinderheilk. Bd. 65.1915. S. 45.)
Aus den Ergebnissen der Arbeit, die im wesentlichen klinisches
Interesse bietet, sei folgendes erwkhnt: Im Shuglingsalter gibt es
eine Lues, die obne klinische Symptome verl&uft und nur durch die
W.E. erkannt wird; die betr. F&lJe sind nicht einfach durch Uber-
gang der Eeagine von Mutter auf Kind zu erklaren, da anch FSlle
vorkommen, bei denen sich auch bei der Mutter negative W.E flndet.
Bei heredit&r luetischen Kindern ist mitunter bei floriden Erschei-
nungen die W.E. negativ; zu 80 Proz. stammen solche Kinder von
M&ttern, bei denen trotz sicherer Lues negative oder unbestandige
W.E. gefunden wird. — Nach der Entbindung kommen bei den
Mflttern oft Schwankungen der W.E. vor; positive Eeaktionen werden
negativ und umgekehrt; auch kommt positive W.E. bei Frauen im
Wochenbett vor, ohne dafi Anhaltspnnkte fur Lues vorhanden sind.
— Das Vorkommen positiver W.E. bei nichtluetischen Kindern ist
eine hufierst seltene Ausnahme; die Eeaktion geht in solchen Fallen
rasch ohne Behandlnng zuriick. Auch bei Sauglingen mit akuten
Infektionen flndet man in seltenen Fallen positive W.E. — Sera, die
bei Anstellung der W.E. Selbsthemmungen geben, riihren in einem
auffallend hohen Prozentsatz (20 Proz.) von Individuen her, die
sichere Beziehungen zu Lues haben. Trommsdorff (Miinchen).
Heimann, Walter J., The Wassermann reaction as a clini¬
cal test, with special reference to its bearing on
matrimony. (Joum. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 1468.)
Mit bestimmten wohl bekannten Ausnahmen zeigt die Wasser¬
mannsche Eeaktion aktive Lues an. Lenten mit positivem Wasser¬
mann sollte man die Eheerlaubnis versagen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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— Or i g i ra l from - -
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Syphilis.
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Keyes, Edward L., Some clinical features of the Wasser-
mann reaction. (Jonrn. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 804.)
Ein negativer Wassermann ist kein Beweis f&r Heilnng Oder
Freisein von 8yphilis. Der positive Wassermann an sich ist auch
kein voller Beweis fiir das Vorliegen von Syphilis; der ganze Fall
mufi berficksichtigt werden. Der positive Wassermann ist kein
Ehehindernis. Ein danernd unver&ndert positiver Wassermann
in den sp&teren Jahren der Erankheit ist kein eindentiger Beweis,
dafi nnbedingt schwerere Ver&nderungen zn erwarten waren. Nega¬
tiver Wassermann naqh Salvarsanbehandlnng in den ersten Jahren
der Erankheit darf nicht als Beweis angesehen werden, dafi der
Kranke geheilt ist, Oder dafi keine Erscheinungen wieder anftreten
kfinnten, ehe nicht der Wassermann wieder positiv geworden ware.
In der Benrteilnng von Nenanstecknngen mit Syphilis knrz nach
Heilnng einer Syphilis mit Salvarsan mufi man vorsichtig sein.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Weisenbnrg,T. H., The value of the Wassermann reaction.
(Jonrn. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 975.)
Die Wassermann-Untersnchnng darf nicht als nnfehlbare
Entscheidung in jedem Falle angesehen werden. Die genane Beob-
achtnng des einzelnen Falles darf daneben nicht vernachl&ssigt
werden. Die Blutnntersuchung ist nur ein Teil der arztlichen Ge-
samtbeobachtnng. Fiir die Untersuchnng des Nervensystems miissen
anch die ubrigen Untersnchungsverfahren herangezogen werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Crafg, Charles F., Variations in the strength of the Wasser¬
mann reaction in untreated syphilitic infections.
(Jonrn. of the Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 1232.)
Bei unbehandelter Syphilis kann der Ausfall der Wasser-
mannschen Probe in kurzer Zeit betrachtliche Schwankungen
zeigen, von positiv zu negativ. Den Grund hierfur kann man nicht
angeben, solange uns das Wesen der Wassermannschen Reaktion
noch dunkel ist. Sicher geht aber aus dieser Beobachtung hervor,
dafi der einmalige negative Ausfall der Reaktion bei einem ver-
dachtigen Menschen ganzlich wertlos ist. Diese Schwankungen, die
schon bei unbehandelten Fallen vorkommen, sind noch viel hhafiger
bei behandelten, die auch sonst keine Erankheitszeichen mehr haben,
und bei denen dann oft sehr f&lschlicherweise aus dem Ausfall der
Reaktion anf Heilnng der Erankheit geschlossen wird. Es liegt eine
grofie Gefahr darin, vor der immer wieder gewarnt werden mnfi, dafi
man sich durch den negativen Ausfall der Reaktion zu einer falschen
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
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Syphilis.
Sicherheit verleiten laBt. Die Deutung der Wassermann scheh
Reaktion verlangt grofite Erfahrang and Vorsicht.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Phelps, 0. D., A preliminary report of the result of the
Wassermann tests as reported from different labora¬
tories. (Boston med. surg. Journ. Vol. 173. 1915. Sept. 5.)
Von 358 Individuen warde das Blut nntersucht, und zwar der-
art, dafi vom gleichen Blut Portionen in 2—4 verschiedenen Labo-
ratorien der Wassermann-Reaktion unterworfen warden. Resul-
tate aus 4 Laboratorien: total 113, hbereinstimmend 68, nicht hber-
einstimmend 45; aas 3 Laboratorien: total 135, hbereinstimmend 70,
nicht 65; aas 2 Laboratorien: total 110, hbereinstimmend 72, nicht 38.
Die Ergebnisse sind also wenig erfreulich and zeigen deatlich die
Unzuverlassigkeit der Reaktion Oder der Technik.
P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Bendig, Uber den diagnostischen Wert der Wassermann-
schen Reaktion. (Dermatol. Wochenschr. Bd. 61. 1915. S. 1139.)
In einer ganzen Reihe yon Fallen konnte an Patientinnen, die
nar an Gonorrhoe litten, positive Wassermann-Reaktion gefnnden
werden. Bei 43 Fallen konnte beobachtet werden, daB nach wenigen
Inunktionen der Wassermann ganz 0 warde. Warde aber keine
antiluetische Behandlung darchgefhhrt, so warde der Wassermann
auch negativ. Diese Beobachtungen warden besonders bei kompli-
zierten Gonorrhoefailen gemacht.
Auch bei Bubo, Skabies und im Puerperium konnte ahnliches
beobachtet werden, besonders aaf die letzteren Falle weist Verf. hin
wegen ihrer praktischen Wichtigkeit. Schmitz (Halle a. S.).
Nathan, Uber das angebliche Vorkommen einer positiven
Wassermannschen Reaktion beim Pemphigus. (BerL
klin. Wochenschr. 1915. S. 1183.)
Verf. kann die Feststellnng Hesses, daB bei einer grofien Zahl
von Pemphigus vulgaris die Wassermannsche Reaktion positiv
ausfallt, nicht bestatigen.
Bei der Untersacbang von 12 Fallen, bei denen weder anam-
nestisch noch klinisch eine Lues feststellbar war, fiel die Wasser¬
mannsche Reaktion negativ aas. Schmitz (Halle a. S.).
Gradwohl, R. B. H., The Hecht-Weinberg reaction as a
control over the Wassermann reaction. (Journ. of the
Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 240.)
Die Hecht-Weinbergsche Probe vermag viele Falle von nicht
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Syphilis.
393
erkannter Syphilis aafzukl&ren, in denen der Wassermann negativ
ist. In einer Reihe von 1000 Untersuchungen war der Ausfall der
Hecht-Weinbergschen Probe nm 15 Proz. h&uflger positiv, als
bei der Wassermannschen Probe. Die Probe f&llt niemals negativ
ana, wenn der Wassermann positiv ist. Das Verfahren zeigt
jeden Fall von ecbter Syphilis in alien Entwicklungsstufen der
Erankbeit an. Das Hecht-Weinbergsche Verfahren ist das beste
von alien, die angegeben sind, nm die Wassermannsche Probe zn
verbessem. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Busila, Vladimir, Ein thermolabiler syphilitischer „Im-
munk5rper“. Modifikation der Technik der Wasser¬
mannschen Reaktion. (C. f. Bakt. Abt I. Orig. Bd. 77. 1915.
S. 279.)
1m Blute sowohl wie im Liquor cerebro-spinalis der Luetiker
gibt es 2 „Reagine“, ein tbermostabiles (30 Min. bei 56°) nnd ein
thermolabiles. Es konnen beide Eorper nebeneinander vorhanden
sein Oder auch nur einer von ihnen. Im ersteren Falle, der Eo-
existenz beider Snbstanzen, mod das Erw&rmen die Intensitat der
positiven Reaktion schw&chen. Im Falle, wo der thermostabile
EOrper allein existiert, Oder wenn er bedeutend vorherrscht, werden
beide Verfahren — mit aktivem oder mit inaktiviertem Sernm (oder
Liquor) — ein genau gleiches Resnltat ergeben. Wenn der thermo-
labile K5rper allein existiert, muB die Metbode mit inaktiviertem
Serum (oder Liquor) ein negatives Resultat ergeben. Dieser Fall
kommt oft vor, und zwar nach den Beobachtungen des Verf. besonders
oft in Fallen von latenter und Nervensyphilis. Die Methode mit
inaktiviertem Seram versagt also gerade in diesen klinisch schwieri-
geren Fallen. Die Verfahren, die sich des aktiven Serums bedienen,
sind also in gewissen Fallen unerl&Blich. Von diesen Verfahren ist
jedoch das bisher am besten ausgearbeitete, dasjenige von Bauer-
Hecht-Busila, nicht anwendbar, wenn das Serum kein Oder nur
sehr wenig Hamolysin enth<. Das einzige, allgemein anwendbare
Verfahren mit aktivem Serum ist das vom Verf. in der vorliegenden
Arbeit naher beschriebene; es ist dadurch charakterisiert, daB dabei
Meerschweinchenkomplement nur so vie], und insofern es vonnoten
ist, eingefBhrt wird. Das menschliche Eomplement kann auch gleich-
zeitig mit der Reaktion titriert werden. Infolgedessen dauert die
Ausfuhrung der ganzen Reaktion nicht langer, als bei dem Wasser¬
mannschen Verfahren. Gildemeister (Posen).
Nathan, Ernst, Uber die Tschernogubowsche Modifikation
der Wassermannschen Reaktion. (Arch. f. Dermatol, u.
Syphilis. Bd. 121. 1915. S. 514.)
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394
Syphilis.
Urn die Frage zu entscheiden, ob die relativ einfach auszu-
fuhrende nnd billige Tschernogubowsche Modifikation einen
praktischen Wert beanspruchen kOnne und sich als Kontrollreaktion
neben der ursprfinglichen Wassermannschen Reaktion verwenden
lasse, hat Verf. die Tschernogubowsche Modifikation an 1000 Seris
nachgeprQft and die Resnltate mit den nach der Originalmethode er-
haltenen Ergebnissen verglichen. Fur die Ausfuhrung der Wasser¬
mannschen Originalreaktion kam das im Frankfurter Seruminstitut
tibliche Verfahren in Anwendung. Die Tschernogubowsche
Modifikation wurde unter Ab&nderung der ursprfinglichen Angaben
Tschernogubows, deren Befolgung zu vfillig unbrauchbaren Re-
sultaten gefiihrt hatte, derart ausgeftthrt, daB absteigende Mengen
der Extraktverdfinnungen im Volumen 0,25 ccm mit je 0,2 ccm
aktiven, meist ganz frischen, aber hbchstens 24 Stunden alten Serums
Vl 4 Stunden lang im Brutschrank bei 37° digeriert warden. Sodann
erfolgte der Zusatz von je 0,25 ccm einer 5 proz. gewaschenen Meer-
schweinchenblutkorperchenaufschwemmung und yon je 0,75 ccm
physiologischer KochsalzlOsung. Als Eztrakt diente fiir beide Me-
thoden ein alkoholischer Rinderherzextrakt, der nach den Angaben
von Sachs durch geeigneten Cholesterinzusatz verst&rkt war.
Von den untersuchten Seris reagierten ubereinstimmend negativ
44.4 Proz. und fibereinstimmend positiv 43,8 Proz. Nach Wasser-
mann reagierten negativ, nach Tschernogubow dagegen positiv
6,5 Proz. und umgekehrt nach Wassermann positiv, nach Tscher¬
nogubow hiugegen negativ 2,4 Proz. Eigenhemmung bei der
Tschernogubowschen Modifikation zeigten 2,9 Proz. der Sera.
Die Tschernogubowsche Modifikation in der gewahlten Versuchs-
anordnung muB also als das empfindlichere Verfahren angesprochen
werden. Die erzielte Verfeinerung wird aber dadurch zugunsten der
Wassermannschen Originalmethode wieder ausgeglichen, dafl in
2.4 Proz. der F&lle bei sicherer Lues mit positiver Wassermann-
scher Reaktion die Tschernogubowsche Modifikation negativ
ausfiel, dafi ferner 2,9 Proz. aller F&lle wegen Eigenhemmung fiber-
haupt nicht zu verwerten waren und daB schliefilich die Tscherno¬
gubowsche Modifikation gelegentlich auch unspezifische positive
Reaktionen gibt. Immerhin lafit sie sich als Kontrollreaktion neben
der Wassermannschen Originalmethode verwenden. Dabei wfirde
der negative Ausfall beider Reaktionen mit grofier Wahrscheinlich-
keit gegen Syphilis, der positive Ausfall mit Sicherheit fftr Lues
sprechen. 1st dagegen die Tschernogubowsche Modifikation
allein positiv, so darf dieses Ergebnis nur dann eine diagnostische
Bedeutung beanspruchen, wenn es sich um klinische sichere Syphilis
handelt. Andererseits spricht der alleinige positive Ausfall der
Wassermannschen Reaktion mit Sicherheit fur Lues, wenn nicht
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Syphilis.
395
ein anderer Faktor klinisch vorliegt, der fBr das positive Ergebnis
verantwortlich gemacht werden kSnnte. Von der Verwendung der
Tschernogubowschen Modifikation allein ohne Eontrolle mittels
der Wassermannschen Originalmethode ist abzuraten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Solomon, H. C. and Wells, E. S., Varieties of the gold sol
test (Lange) in several loci of the cerebrospinal
fluid system: a study of 24 autopsied cases. (Boston
med. surg. Journ. 1915. N. 17.)
Entnimmt man derselben Leiche an verschiedenen Stellen Cerebro-
spinalflussigkeit und unterwirft diese Proben der Goldsolreaktion, so
erh< man verschiedene Resultate. Verff. glauben deshalb, dafi im
Baum, wo sich der Liquor befindet, keine freie Zirkulation stattfinde.
Der Albumingehalt der durch Lumbalpunktion gewonnenen Fliissig-
keit stimmt mit dem der hoher oben entnommenen nicht uberein.
Was fur Albumin giiltig sei, gelte wahrscheinlich auch fiir die
Wassermann-Reaktion, denn die Korper derselben sind wahr¬
scheinlich in Globulinen enthalten. Die Untersuchungen warden an
24 Leichen vorgenommen, die Cerebrospinalflussigkeit gewonnen aus
dem subarachnoidalen, subduralen Raume des Sch&dels, dem dritten
und den Seitenventrikeln, aus der Cisterna an der Hirnbasis und
dem subarachnoidalen Raum des RUckenmarks.
P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Schlpper8, J. Dber den Wert der Luetinreaktion fiir
die Kinderpraxis. (Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 12. 1915.
S. 239.)
Untersuchung an 20 Fallen sicherer Lues, 3 Monate bis 15 Jahre
alt, und 54 Kontrollfailen, 2 Monate bis 11 Jahre alt; bei den Lues-
f&llen auch W.R. Die Luetinreaktion war negativ bei 16 Proz. sicherer
Lues und positiv bei 6 Proz. der Kontrollen. Ablehnung der Reaktion
in der jetzigen Form fiir die Kinderpraxis. Hannes (Hamburg).
Kilgore, Alson R., The luetin cutaneous reactions for
syphilis. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 1236.)
Die Luetinprobe ist von Bedeutung bei einigen wehigen Fallen
von Spatsyphilis, bei denen sie positiv ausf&llt, wahrend der Wasser-
mann negativ ist W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sherrick, John W., The effect of potassium iodid on the
luetin reaction. (Ibid. Vol. 65. 1915. p. 404.)
Menschen, die mit Jodkali behandelt werden, geben in alien
Fallen eine positive Luetinreaktion, auch wenn keine Syphilis vor-
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396
Syphilis.
liegt. Andere jodbaltige Stoffe h&ben eine ahuliche Wirkung auf
den Aasfall der Lnetinreaktion. Bei der Anwendung der Luetin-
probe mufi man also Vorsicht walten lassen. Einmal wurde eine
positive Reaktion beobachtet, nachdem das Jodkali schon seit drei
Wochen ausgesetzt war. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Klansner, E., Die Fallidinreaktion in der Augenheil-
kunde. (Klin. Monatsbl. f. Angenheilk. Bd. 52. 1914. S. 813.)
Bei 100 Augenerkranknngen warden Wassermannsche and
Pallidinreaktion gleichzeitig angestellt. Im allgemeinen stimmten
die Resnltate fiberein. Bei Keratitis parenchymatosa gab die Pal¬
lidinreaktion bedentend mehr positive Resnltate als die Wasser¬
mannsche. Kurt Meyer (Berlin).
Christel, P., Die Pallidinreaktion bei Keratitis paren¬
chymatosa. (Ebenda. Bd. 53. 1914. S. 391.)
Die Pallidinreaktion fiel unter 15 Fallen von Keratitis paren¬
chymatosa mit positiver Wassermannscher Reaktion nur 3mal
einwandfrei positiv aus, 4mal sehr zweifelhaft, 8mal ganz negativ.
Der Pallidinreaktion kann also kein diagnostischer Wert bei der Kera¬
titis parenchymatosa zuerkannt werden. Kurt Meyer (Berlin).
Peyri, J. M., Diagnostic serolbgic de la sifilis. Compro-
vaci6 del procediment de Landau. (Treballs de la Societat
de biologia. Barcelona 1914. p. 221.)
Ablehnung des Verfahrens von Landau, 1 Proz. Jod in Tetra-
chlorkohlenstoff. Hannes (Hamburg).
Kolmer, John A., Concerning Landau’s color test for
serodiagnosis of syphilis. (Journ. of the Americ. med. Ass.
1915. p. 1461.)
Die Landausche Farbenreaktion erwies sich als durchaus un-
zuverl&ssig. Sie zeigte nur in verhaltnism&Big geringer Zahl bei
sicherer Syphilis richtig positiv an, war aber recht h&ufig positiv,
wenn Syphilis ausgescblossen war. Mit Spinalfliissigkeit versagte sie
ganz und gar. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kolmer, John A., A further note on Landau’s color test
for serodiagnosis of syphilis. (Ibid. 1915. p. 1966.)
Dem Verfahren wird jeder Wert abgesprochen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stillians, Arthur W., The Landau iodin serum test for
syphilis. (Journ. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 1964.)
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Syphilis.
397
Es besteht keine Beziehung zwischen Syphilis and Landau-
scher Beaktion. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
t. Dungern, Uber Serodiagnostik der Syphilis mit chemi-
scben Substanzen (Koagulationsreakt ion). (Miinch. med.
Wochenschr. 1915. S. 1212.)
Es wird ein neues Verfahren beschrieben, durch welches es
moglich ist mit grofier Genanigkeit das Seram von 8yphiliskranken
von gesnndem zu nnterscheiden. Es gelingt namlich. Unterschiede in
der GerinnungsfUhigkeit des Serums beim Erbitzen festzustellen, und
zwar ist znr Ausfuhrung der Untersachang der Zasatz von Indigo
zum Serum erforderlich. Das Verfahren scheint nach der Beschrei-
bung im einzelnen noch ziemlich umstSndlich zu sein, doch ist das
Ergebnis der Untersuchung zufriedenstellend. Im allgemeinen deckt
sich der Ausfall mit dem Ergebnis der Prufung des Serums nach
Wassermann. Es wnrde auch festgestellt, dafi der EiweiBgehalt
des Serums von Syphilitischen verh<nismafiig hoch ist. Das Ver¬
fahren muB noch weiter durchgearbeitet werden, aber es hat schon
jetzt einen gewissen Wert, um sich ein vorlaufiges Urteil uber einen
Fall zu bilden, wenn auch die erhdhte Gerinnungsfahigkeit des Serums
bei anderen Krankheiten ebenfalls vorkommen kann.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hirschfeld, L. und Klinger, R., Weitere Untersuchungen
iiber die Gerinnungsreaktion bei Lues. (Zeitschr. f. Im-
munitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1915. S. 199.)
Verfif. pr&ften, ob die Gerinnungsreaktion, die sich bei Luesseren
mit der Wassermannschen Beaktion deckt, auch bei verschiedenen
am Serum vorgenommenen Eingriffen mit dieser iibereinstimmt.
Bei der Spaltung normalen Serums durch Ammonsulfat stimmen
zwar beide Beaktionen insofern uberein, als ein Antagonismus von
Globulin- und Albuminfraktion zum Ausdruck kommt, sonst verhalten
sich aber die beiden Fraktionen gerade entgegengesetzt W&hrend
bei der Wassermannschen Beaktion die Globuline mehr Oder
weniger stark antikomplementar wirken, zeigen sie im Gerinnungs-
versuch entweder direkt beschleunigende Wirkung oder doch eine
im Vergleich zum Vollserum stark verminderte Hemmung, reagieren
also nach der Gerinnungsreaktion negativ. Zusatz der Albumine hebt
diese Wirkung mehr Oder weniger auf. W&hrend femer bei der
Komplementbindung Globuline normalen und luetischen Serums sich
gleich verhalten, kommt bei der Gerinnungsreaktion ein wesentlicher
Unterschied zum Ausdruck, indem die Globuline des Luesserums wie
das Vollserum Cytozym zerstoren. Nach der Verdiinnung mit destil-
liertem Wasser, femer nach der Behandlung mit Bakterien, wonach
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398
Syphilis.
norm ale Sera positive Wassermannsche Reaktion geben, hemmt
das Serum die Cytozymwirkung ebenfalls weniger als vorher. Nur
bei Behandlung mit Kaolin wird eine Ver&nderung im Sinne einer
positiven Gerinnungsreaktion erkennbar.
Manche Organextrakte, z. B. Azetonextrakte, enthalten kein
Cytozym, sind aber trotzdem fur die Wassermannsche Reaktion
brauchbar. Damit war die Mdglichkeit gegeben, zu prufen, inwieweit
die Zustandsanderungen, die einerseits zur Komplementbindung,
andererseits zum Verschwinden des Cytozyms fuhren, identisch sind.
Es wurde untersucht, ob bei gleichzeitigem Oder nachfolgendem Zu-
satz gerinnungsaktiver Snbstanzen zu dem Gemisch eines an sich
inaktiven Extrakts mit luetischem Serum eine Abschwachung des
zugesetzten Cytozyms stattfindet. Es war dies nicht der Fall. Auch
Zusatz von Komplement hatte keine gesetzm&Bige Beeinflussung des
Cytozyms zur Folge.
Hieraus folgt, daB nicht eine sekundare, durch Lipoidextrakte
bewirkte Zustands&n derung des Serums in der Gerinnungsreaktion
zum Ausdruck kommt, sondern daB bei ihr eine am Lipoid selbst
stattfindende Ver&ndernng nachgewiesen wird. Fiir die Wasser¬
mannsche Reaktion andererseits ist nicht der Cytozymcharakter des
Extraktes maBgebend, sondern seine F&higkeit, gewisse Globulinver-
anderungen im Serum zu bewirken, die zur Komplementbindung fuhren.
Sowohl bei der Gerinnungsreaktion wie bei der Wassermann-
schen Reaktion stehen Globulinf3.llungen im Mittelpunkte. Wfthrend
aber bei dieser die Gr6Be der Globulinteilchen weniger von Bedeu-
tnng ist, scheint sie bei der Gerinnungsreaktion ausschlaggebend zu
sein. Es kbnnen einmal die Lipoidpartikel von den sich zusammen-
lagernden Globulinteilchen eingeschlossen und so ihrer Cytozym¬
wirkung beraubt werden. Andererseits kSnnen sie an der Oberfl&che
der Globulinteilchen adsorbiert und dadurch in ihrer Wirksamkeit
verst&rkt werden.
Der prinzipielle Unterschied zwischen Gerinnungsreaktion und
Wassermannscher Reaktion liegt darin, daB bei jener das als
Antigen nnd als Indikator dienende Prinzip, das Cytozym, in einer
Substanz vereinigt sind, die Anderung somit an dem Antigen direkt
angezeigt und gemessen wird, w&hrend bei der Komplementbindungs-
reaktion der Indikator, das Komplement, nur indirekt beteiligt ist.
Hierauf diirfte auch die grSBere Empfindlichkeit der Gerinnungs¬
reaktion im Vergleich zur Wassermannschen begrundet sein.
Kurt Meyer (Berlin).
Gordon, Alfred, A new test of blood serum and cerebro¬
spinal fluid in syphilitic involvement of the nervous
system. (NewYork med. Journ. 1915. p.343.)
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Syphilis.
399
Verf. gibt als Ersatz des Wassermann folgende Probe an,
die jeder Arzt ohne weiteres vornehmen kSnne: In x /s S Blutserum
des zn Untersnchenden laBt man langsam 5 Tropfen 1 proz. Sublimat-
ldsung fallen. 1st der Patient frei von Syphilis, so entstebe im Serum
eine Triibnng, die sich bald rascb, bald erst in etwa 10 Minnten
dnrcb die ganze Serummenge ausdebne nnd schlieBlich einen dicken
granen Niederschlag mit grtinlichem Farbenton bilde. In einem
sypbilitiscben Seram dagegen bilde sich dieser Niederschlag niemals,
wobl aber eine leichte, weiflliche, schanmige Oberscbicht, unter der
das Seram normal bleibe, nach x /s Tag lose sich diese Oberscbicht
anf and yerschwinde vollst&ndig. Diese Beaktion vollziehe sich am so
schbner, je klarer das Seram sei; bei Seren, die rote Rlutkfirperchen
oder Chylus (nach der Mahlzeit) enthalten, falle die Beaktion weniger
deutlich aus. Die an 17 Fallen gefundenen Besultate stimmten voll-
stkndig mit dem Wassermann iiberein. Verf. hat die Methode
anch anf die Liqnorantersachnng ubertragen and ebenso sichere
Bedhltate erhalten; bier verhalte sich die Beaktion amgekehrt: bei
normalem Liquor entstehe kein Niederschlag, wohl aber bei syphi-
litischem. Verf, halt seine Methode fur zaveriassiger als den Wasser¬
mann. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Cronqnist, Carl, Uber die Prinzipien der Syphilistherapie.
(Zeitschr. f. Dermatol. Bd. 21. 1914. S. 848.)
Von klinischem Interesse. Gildemeister (Posen).
Waetzhold, Behandlung der kongenitalen Syphilis. (The-
rapie d. Gegenw. Jg. 56. 1915. S. 428.)
Zasammenfassende Ubersicht.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Craig, C. Burns and Collins, Joseph, Four years experience
with salvarsan and neosalvarsan in the treatment
of nervous disease due to syphilis. (Journ. of the Americ.
med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 1955.)
Ffir die Behandlung der Syphilis des Nervensystems sind
Wassermann• Untersuchungen nnd Untersuchungen der Spinal-
flftssigkeit unerl&Blich. Gehirn und Backenmark kdnnen schon einige
Wochen nach den ersten Erscheinungen der Syphilis erkranken. Je
fr&her die Behandlung einsetzt, desto sicherer die Aussicht auf
vfillige Heilung. Dabei kommt vor allem das Salvarsan in Betracht,
das aber nicht unter alien Umst&nden sofort die Erankheit zum
Stehen bringt. Die Behandlung mufi fortgesetzt werden, am besten
durch Quecksilber und allgemeine MaBnahmen unterstQtzt, bis dauernd
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400
Syphilis.
negativer Wassermann erreicht ist. Die Wassermann-Unter-
suchungen mfissen noch lange Zeit regelm&Big fortgesetzt werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Meyer, Erwin, Klinische und experimentelle Unter-
suchungen fiber die Wirkung des Salvarsans auf die
kongenitale Syphilis des FStus bei Behandlnng der
Mutter. (Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gynakol. Bd. 77. 1915. S. 20.)
Der klinische Teil der Arbeit berichtet fiber 43 F&lle von
Syphilis in der Graviditat, die — ganz gleich, in welchem Monat
die Schwangerschaft sich befand — in der Frankfurter stfidtischen
Frauenklinik Oder der dermatologischen Klinik mit der kombinierten
Salvarsanquecksilberkur behandelt wurden. Bei der Behaudlung wurde
danach gestrebt, einer luetischen Schwangeren in moglichst kurzer
Zeit eine moglichst hohe Dosis zu geben; die Kur wurde beendet,
nachdem 1,5 —3 g Salvarsan und 0,5 — lg Quecksilber verabfolgt
waren. Das Salvarsan wurde intravenos von 0,2 steigend bis 0£4 g
in Zwischenraumen von 5—8 Tagen, an den Tagen zwischen den
einzelnen lnfusionen 0,05 bzw. 0,1 g Hydrargyrum salicylicum intra-
muskular gegeben. Die Chancen, in jedem Stadium der Syphilis ein
gesundes Kind zu erhalten, wachsen mit der Dosis; als Minimum der
sicheren therapeutischen Dosis ist 1,5 g Salvarsan und 0,5 Hg sal.
anzusehen. Von den 43 Fallen ergaben 5 Falle infolge vollig unge-
nfigender Behandlnng Miflerfolge; die fibrigbleibenden 38 Frauen ge-
baren 37 lebende Kinder (= 97,4 Proz.), von denen 5 (= 15,8 Proz.)
eine positive Wassermannsche Reaktion aufwiesen; das Verhaltnis
zwischen Gewicht der Plazenta und des Fdtus war normal, ebenso
stand die Schwangerschaftsdauer zum Kindsgewicht in normalem
Verhaltnis. Das Salvarsan wurde gut vertragen, Abort Oder Blutungen
bei intravenoser Injektion nicht beobachtet, auch nicht Absterben
des FStus. Von den 37 Kindern sind 3 im ersten Monat, 2 im zweiten
Monat post partum nachweislich an nicht syphilitischen Erkrankungen
gestorben; langer als 2 Jahre nach der Geburt wurden 7 Kinder,
linger als 1 Jahr 19 Kinder und weniger als 1 Jahr 6 Kinder am
Leben befunden.
Der experimentelle Teil versucht die Frage zu beantworten, auf
welche Weise die Heilung des Kindes wahrend des intrauterinen
Daseins durch Behandlnng der Mutter zustande kommt. Dieserhalb
wurde der Arsennachweis in der Plazenta, im Nabelschnurblut und
im FStus selbst — beim Menschen und bei trachtigen Kaninchen
und Miusen — nach Salvarsaninjektion versucht. Beschreibung der
Versuche. Der Arsengehalt der Plazenta entsprach dem Arsengehalt
des in der Plazenta kreisenden mfitterlichen Blutes; eine luetisch
erkrankte Plazenta lifit Arsen durch, eine gesunde nicht. Die Er-
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Syphilis.
401
folge bei der Behandlung der kongenitalen Lues des Kindes durch
Salvarsan mufi wohl in der Hauptsacbe der prim&ren Beeinflussung
der mutterlichen Lues znriickgeschrieben werden. Die Wirkung ist
wahrscheinlich eine prophylaktische resp. hemmende in bezng anf die
Erkranknng der Plazenta. Pryll (Berlin).
Synnolt, Martin J., The intraspinal treatment of syphilis
of the central nervous system. (Med. Record. 1915. March,
p. 472.)
Bei Tabes mit negativem Bint- und positivem Liquor-Wasser-
mann halt der Verf. das Blut fur reich, den Liquor fur arm an
spirochateziden Eigenschaften. Er macht die Anregung, in derartigen
Fallen den Liquor durch Lumbalpunktionen abzulassen, ein neuer
bilde sich aus dem Blute, aber mit anderen Eigenschaften. Zum
Vergleich weist er auf die Peritonitis und Meningitis tuberculosa
hin, die man durch wiederholte Punktionen heilen kOnne. Man soil
aber noch weiter gehen und das entnommene Quantum Liquor durch
Blutserum ersetzen, das der Patient selbst liefere, wenn sein Blut-
Wassermann negativ sei. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Swift, Homer F., Intraspinal therapy in syphilis of the
central nervous system. (Journ. of the Americ. med. Ass.
Yol. 65. 1915. p. 209.)
Die intraspinale Einspritzung von Serum mit einem geringen
Salvarsanzusatz hat bei manchen Fallen von Tabes und Cerebro-
spinalsyphilis ausgesprochen gunstige Wirkung. Aber nicht in alien
Fallen ist diese Behandlung notwendig; manche Faile werden auch
durch die Einspritzung des Salvarsans ins Blut schon gut beeinflufit.
Wenn aber die Allgemeinbehandlung ohne Einflufi auf die Erschei-
nungen in Gehirn und Ruckenmark bleibt, dann soli die intraspinale
Einspritzung zur Anwendung gelangen. Die Behandlung mufi durch
sorgfaltige Untersuchung des Blutes und der Cerebrospinalflussigkeit
standig fiberwacht werden, und die Besonderheiten des einzelnen
Falles miissen stete Rucksicht linden. Die Arbeit bringt eine Reihe
von Einzelerfahrungen iiber diese Behandlungsweise.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Riggs, C. Eugene, Salvarsanized serum in syphilitic ner¬
vous disease. (Ibid. p. 840.)
Jeder Syphiliskranke mufi auf Erkrankung des Nervensystems
geprfift werden. Die Langesche Goldprobe ist besonders wertvoll.
Wenn Veranderungen an der Spinalfliissigkeit nachweisbar sind, mufi
man salvarsanhaltiges Serum intraspinal einspritzen. Es ist sogar
empfohlen, diese Behandlung vorbeugend bei alien Fallen vorzunehmen.
Brste Abt. Ref. Bd. 65. No. 16/17. 26
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402
Syphilis.
Die intraspinale Behandlung ist zuverlkssig und gefahrlos. Die Er-
folge sind iiberraschend gunstig. Wean die Behandlung einsetzt,
ehe schwere Eutartang an dem Nervengewebe stattgefunden hat,
lafit sich ein weiteres Fortschreiten verhindern, und man darf wohl
sicher auf vollstandige Heilung rechnen.
W. EL Hoffmann (Wilhelmshaven).
Rytina, A. G. and Judd, C. C. W., A report of the treatment
of cerebrospinal syphilis by intraspinons injections
of saly arsanized serum. (Americ. Journ. of the med. Sciences.
1915. Februar.)
Dem Patienten gibt man intravenbs eine voile Dosis Salvarsan;
eine Stunde spater entzieht man ihm 100 ccm Blut, das ins Labo-
ratorinm znr Bereitung des Serums abgeliefert wird. Am folgenden
Tage Lumbalpunktion und Injektion von 15—30 ccm des salvarsani-
sierten Serums. Bei manchdh Patienten gar keine Reaktion, bei
anderen Meningismus: Fieber, Erbrechen, Kopfschmerzen, blitzartige
Schmerzen in den unteren Extremitaten. Bisher wurden 11 Patienten
mit einer, 4 mit zwei, 2 mit drei und 1 mit vier Injektionen be-
handelt; Intervalle von 2—3 Wochen. Alle mit Ausnahme eines
Tabikers wurden gebessert, obwolil die Laboratoriumsbefunde mit
diesen klinischen Besserungen nicht immer ubereinstimmten. In
keinem Falle war es gelungen, den Blut- und Liquor-Wassermann
negativ zu machen, dagegen besserte sich der Liquor in anderer
Beziehung (Globulin und Zellenzahl). P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Draper, George, Effect of intravenous and intraspinal
treatments on cerebrospinal syphilis. (Arch, of internal
Med. Vol. 15. 1915. p. 16.)
Verf. behandelte 25 Falle von cerebrospinaler Lues verschiedener
Typen gleichzeitig mit intravenosen und intralumbalen Salvarsan-
injektionen. Intralumbal wurde das eigene Serum des t Patienten
entweder nach einer intravenosen Salvarsaninjektion oder nach Zu-
satz von 1 mg Salvarsan in vitro gegeben. Das in vitro mit Salvarsan
versetzte Serum machte bisweilen Reizerscheinungen. Die Erfolge
waren fast durchweg gunstig, insofern die klinischen Symptome
wesentlich gebessert wurden. Dagegen wurde der lokale Befund der
Spinalflussigkeit weniger gunstig beeinfluflt. Besonders gelang es
selten, die Wassermannsche Reaktion in der Spinalfl&ssigkeit zum
Verschwinden zu bringen. Kurt Meyer (Berlin).
Riggs, Eugene, Juvenile paralysis treated by the intra¬
spinal injection of salvarsanized serum. (Journ. of the
Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 1888.)
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Syphilis. 403
Auch bei jugendlicher Paralyse wurde durch intraspinale Be-
handlang mit salvarsanhaltigem Seram eine Besseraog erzielt
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Oettinger, Alfred, Herpes zoster und Herpes zoster gan-
graenosus nach Salvarsan. (Zeitschr. f. Dermatol. Bd. 21.
1914. S. 780.)
Bericht iiber einen Fall von Herpes zoster nach Salvarsan im
Gebiete des I. Trigeminusastes mit nicht sebr ausgedehnter Nekrose.
Gildemeister (Posen).
Labe, F., Uber Todesfalle nach Salvarsan. (Deutsche med.
Wochenschr. 1915. S. 1462.)
Ver£ weist die Behauptung B. Fischers, daB es sich bei dem
von ihm beschriebenen Falle um eine Perforationsperitonitis und eine
gleichzeitig bestehende Enteritis unbekannten Ursprungs gehandelt
habe, als vollig unbegriindet zuriick und halt daran fest, daB eine
sichere Salvarsanvergiftung vorgelegen habe, die nicht unter dem
gewohnlichen Bild der Encephalitis haemorrhagica, sondern als die
von anderen Arsenvergiftungen her bekannte intestinale Form verlief.
Kurt Meyer (Berlin).
Basch, C., Fall von hamorrhagischer Encephalitis, her-
vorgerufen durch Salvarsan. (Zeitschr. £ Dermatol. Bd. 21.
1914. S. 787.)
Beschreibung eines Falles von hamorrhagischer Encephalitis nach
Salvarsanbehandlung bei einem 20jahrigen Madchen. Klinisch war
der Verlauf fibereinstimmend mit den meisten der bisher in der
Literatur bekannt gewordenen Falle; nach einigen Tagen Latenz
traten schwere cerebrale Symptome ein, die im Verlaufe von 9 Tagen
den Tod herbeiffihrten. Nach Ansicht des Verf. sind in vorliegendem
Falle fur den ungliicklichen Ausgang weder technische Fehler noch
eine zu grofie Dosis verantwortlich zu machen; Yerf. sieht die Ur-
sache vielmehr darin, daB es sich um eine imbezille Person handelte,
deren Gehim als ein Locus minoris resistentiae anzusehen ist.
Gildemeister (Posen).
Halst, 3. P. L., Einige Bemerkungen fiber einen Todes-
fall nach einer intravenfisen Neosalvarsaninjektion.
(Virchows Arch. Bd. 220. 1915. S. 346.)
Von anatomisch-pathologischem Interesse.
W. Gaehtgens (Hamburg).
26 *
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404
Syphilis.
Brandwelner, A., Uber Salvarsannatrium nebst einigen
allgemeinen Bemerkungen zur Salvarsantherapie.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 10.)
Verf. hat bisher 189 grofitenteils frischluetische Personen mit
Salvarsannatrium behandelt. Die Zahl der nach Salvarsannatrium-
injektionen anftretenden Reaktionen ist anscheinend grofier als bei
Neosalvarsan. Verf. hat den Eindrnck, dad das Salvarsannatrinm
etwas giftiger ist als das Neosalvarsan. Der therapeutische Effekt
war ebenso gut wie bei Alt- und Neosalvarsan.
Gildemeister (Posen).
Stillmans, Edgar and Swift, Homer Fr., The effect of irri¬
tation on the permeability of the meninges for sal-
varsan. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1915. p. 286.)
Verff. such ten die Frage zu entscheiden, ob die giinstige Wirkung
intraspinaler Injektionen bei Lues des Zentralnervensystems auf einer
Steigerung der Permeabilitat der Meningen beruht.
Sie injizierten Katzen intravenos Salvarsan und kurz vorher oder
nachher intralumbal Kochsalzldsung, verdunntes oder unverdunntes
Katzenserum, salvarsanhaltiges Eatzenserum oder ein Gemisch von
Quecksilbercyanid und Novocain. Am nachsten Tage wurden die
Tiere moglichst vollstandig entblutet und der Arsengehalt des Riicken-
marks und der einzelnen Hirnteile bestimmt.
Es ergab sich kein hoherer Arsengehalt als bei den nicht intra-
spinal gespritzten Kontrolltieren und kein Unterschied zwischen
Gehirn und Riickenmark. Die injizierten Substanzen hatten also
keine Steigerung der Durchg&ngigkeit der Meningen in dem Sinne
bewirkt, daft ein reichlicherer Ubertritt des Salvarsans aus dem Blute
in die nervosen Zentralorgane erfolgt ware.
Kurt Meyer (Berlin).
Pearce, Louise and Brown, Wade H., Chemopathological
studies with compounds of arsenic. 1. Types of the
arsenic kidney. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1915. p. 517.)
Die verschiedenen Arsenikverbindungen rufen nicht die gleichen
Nierenverhnderungen hervor. Die klassische rote Niere wird durch
Injektionen von arseniger Saure erzeugt, w&hrend Arsacetin das Bild
der blassen Niere hervorruft. Andere Arsenverbindungen nehmen
bezuglich ihrer Wirkung auf die Niere eine Mittelstellung ein. Sal¬
varsan, Neosalvarsan nnd Galyl nahern sich der arsenigen Saure,
Atoxyl und Arsenophenylglyzin dem Arsacetin.
Die chemische Bindung, in der das Arsen vorhanden ist, ist also
fiir die toxische Wirkung maflgebend, ohne dafl sich aber gesetz-
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Syphilis.
405
mafiige Unterschiede zwischen anorganischen und organischen, drei-
wertigen und fftnfwertigen Verbindungen aufstellen lassen.
Kurt Meyer (Berlin).
Dieselben, II. Histological changes in arsenic kidneys.
(Ibid. Vol. 22. 1915. p. 625.)
Die makroskopischen Unterschiede zwischen den durch ver-
schiedene Arsenverbindungen erzeugten Nierenver&nderungen linden
auch im histologischen Bild ihren Ansdruck. So stehen nach Ver-
giftung mit arseniger 8&ure die vaskul&ren Ver&nderungen im Vorder-
grnnde, nach Arsacetinvergiftung Degeneration und Nekrose der Tu-
buli, wabrend sich bei Vergiftung mit anderen Verbindungen das
Bild mehr dem einen Oder anderen Typus n&hert. Jedenfalls ist
auch das histologische Bild fur die einzelnen Arsenverbindungen
charakteristisch. Kurt Meyer (Berlin).
Brown, Wade H. and Pearce, Louise, III. On the pathologi¬
cal action of arsenicals on the adrenals. (Ibid, p.535.)
Toxische Dosen aller Arsenverbindungen rufen ausgesprochene
pathologische Ver&nderungen in den Nebennieren des Meerschwein-
chens hervor, bestehend in Hyper&mie, H&morrhagien, Ver&nderungen
im Lipoidgehalt, Zelldegenerationen und -nekrosen und Verminderung
der chromaffinen Substanz. Der Charakter und die Schwere der
Veranderungen ist je nach der chemischen Konstitution der Arsen-
verbindung verschieden.
Die Nebennierensch&digung diirfte hiernach ein wichtiger Faktor
bei der Arsenvergiftung sein. Andererseits dttrfte sich durch thera-
peutische Dosen eine Nebennierenreizung erzielen lassen.
Kurt Meyer (Berlin)#
Neifier, A., t)ber das Arsenophenylglyzin und seine Ver-
wendung bei der Syphilisbehandlung. (Arch. f. Dermatol,
u. Syphilis. Bd. 121. 1915. S. 579.)
Das Arsenophenylglyzin hat sich nicht nur im Tierversuch, son-
dern auch bei der Behandlung Syphilitischer als spezifisch wirkendes
Antilnetikum erwiesen. Sein praktischer Wert liegt in der leichten
LSslichkeit und in der schmerzlosen, bequemen, subkutanen bzw.
intramuskulSren Anwendungsweise. DemgemaB ist es unter be-
stimmten Umstanden, besonders bei der Prostituiertenbehandlung,
dem Salvarsan vorzuziehen. W. Gaehtgens (Hamburg).
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. Saxl, Paul, fiber die Behandlung von Typhus mit Milchinjektionen. (Wien. klin.
Wochenschr. Jg. 29. 1916. N. 33. p. 1043-1045.)
Williams, William R. and Youland, William E., On the therapeutic use of
aqueous extract of leucocytes (Hiss) in lobar pneumonia. (Journ. med. research.
Vol. 31. 1916. N. 3. p. 391 407.)
Woltering, Wilhelm, Klinische und serologische Befunde nach der Typhusschutz-
impfung. Diss. med. Mttnchen 1916. 8°.
@ 3 )
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Centrattlatt fDr Bakteriologle etc. I. Alt Referate.
——— Bd. 65. No. 18. ==
Ausgegeben am 30. Januar 1917.
Verschiedenes.
Helly, Konrad, Pathologische nnd epidemiologische
Kriegsbeobachtungen. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S.98.)
Verschiedene Einzelbeobacht ungen. — Hamorrhagische Typhus-
Toseolen. — Eine besonders bosartig verlaufende Masernepidemie
bei einer wenig durchseuchten Bevolkerung. — Leichenbefunde bei
Tetanus nnd Blattern. — Eine Beobachtung fiber die Ausbreitungs-
wege der Cholera. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Forth, Hygienische Streiflichter aus Westflandern.
(Arch. f. ScbifFs- n. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 41.)
Kurze Darstellung der hygienischen Verh<nii'Se Westflanderns
nnd der von der deutschen Heeresverwalmng im Interesse der
Truppen getroffenen Mafinahmen zur Abwehr ansteckender Krank-
heiten. W. Gaehtgens (Hamburg).
Dollner, Seuchenbekampfnng in Russisch-Polen. (Zeit-
schr. f. Med.-Beamte. 1916. 8. 701.)
Verf. beschreibt das von ihm geiibte Verfahren und kniipft
daran die Forderung eines rfieksichtslosen Zu- und Durchgreifens.
Die Sanit&tswagen sind so einzurichten, dafl sie grofiere Mengen
Desinfektionsmittel mit sich ffihren konnen. H&ufige Belehrungen
der Mannschaften und Verbote, sich aus dem Lande zu verpflegen,
sind unbedingt erforderlich. Wolf (Witzenhausen).
v. Ingersleben, Einige allgemeine Gesichtspunkte, betr.
die Bek&mpfung fibertragbarer Erkrankungen in
Krieg und Frieden. (Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1915. 8.743.)
Verf. verlangt mit Recht folgende allgemein und stftndig durch-
zufuhrende Mafinahmen, um auch die weniger gefahrlichen, aber doch
wichtigen ilbertragbaren Krankheiten: Schnupfen, Anginen, Influenza,
Schfilblasen, Bronchitiden, Windpocken usw. zu verhiiten, 1. sorg-
faltige Handepflege, besonders nach jeder Defftkation und vor der
Nahrungsaufnahme, 2. Mundpflege, 3. Beachtung der Taschent richer,
4. Mull- und Abfallbeseitigung (Fliegen!), 6. Staubbekampfung.
Wolf (Witzenhausen).
Knte Abt. B«f. Bd. 65 . Ho. 18. 27
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T. Diiring, Arztliche Kulturaufgaben in der Tfirkei.
(Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 73.)
Zu deu wichtigsten Kulturaufgaben, die dem deutschen Volke
in der Tiirkei zufallen, gehoren die Ausbildung von Arzten sowie
sanitare Aufgaben der verschiedensten Art. Die Arzte werden ihren
Pflichten am besten als Lehrer in den medizinischen Fakultaten, in
der Armee sowie in festen Stellungen gerecht werden konnen. Unter
den grofien, fur das Wohl der Tfirkei wichtigsten sanitaren Aufgaben
steht die Bek&mpfung der epidemischen Syphilis obenan, welche
unter der Bevfilkerung besonders in den Gebirgsdorfern am Schwarzen
Meer massenhafte Opfer fordert und ganze Gegenden entvolkert hat.
Frische Lues flndet sich vornehmlich bei den Kindern, wfihrend die
Mehrzahl der Erwachsenen Spaterscheinungen zeigt, diese aber in
einer Ausdehnung und Schwere, wie sie bei uns nie Oder nur an-
deutungsweise gelegentlich gesehen wird. Die Ubertragung findet
wesentlich durch das Trinken aus Metallkannen mit spitzem ge-
bogenen Schnabel statt. Von groBer Bedeutung ware auch die Be-
kampfung der Malaria, die viele Gegenden Kleinasiens fast unbewohn-
bar gemacht hat. Auch die Tuberkulose fordert erschreckende Opfer
und miiBte insbesondere durch Verbesserung der Ernahrungsbedin-
gungen der Bevftlkerung bekampft werden. Genauer zu erforschen
ware die Aleppobeule sowie das Erythema exsudativum multiforme.
Auch den Blattern, dem Trachom und der Lepra wiirde besondere
Aufmerksamkeit zuzuwenden sein. W. Gaehtgens (Hamburg).
Bridge, Norman, The economic waste of sickness and pre¬
mature death. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol.65.1915. p. 2045.)
Hinweis auf die wirtschaftlichen Schaden, die durch Krank-
heiten, und namentlich die vermeidbaren Krankheiten bedingt
werden, wobei besonders die ansteckenden Krankheiten hervoiy
zuheben sind. Der wirtschaftliche Schaden, der jahrlich fur die
Vereinigten Staaten aus solchen Krankheiten entsteht, wird auf
eine Milliarde Dollar geschatzt. Wenn man nur einen geriugen
Bruchteil dieser Summe aufwendet, lassen sich gesundheitliche Ver-
besserungen aller Art im groBten Umfange durchfuhren, die groBe
Ersparuisse bringen wurden. Manche Krankheiten, die den grSBten
wirtschaftlichen Schaden anrichten, wie beispielsweise Hakenwurm-
krankheit, konnen ausgerottet werden, wenn nur wenige Pfennige
fur den einzelnen Fall ausgegeben werden. Ebenso kann durch
verschiedene Schutzimpfungen mit geringen Kosten groBer Segert
gestiftet werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schiirmann, W., Bericht fiber die Tatigkeit des Unter-
suchungsamtes ftir ansteckende Krankheiten am
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Verschiedenes.
419
Hygienischen Institut der Universitat Halle im
Jahre 1915. (Hyg. Randsch. 1916. S. 129.)
Aus dem Bericbte ist eine nicht unerhebliche Steigerung der
Tatigkeit des Halleschen Untersuchungsamtes im zweiten Kriegs-
jahre 1915 ersichtlicli. Von besonderen Untersuchungsergebnissen,
soweit sie nicht in besonderen Arbeiten veroffentlicht worden sind,
waren folgende zn erw&hnen:
Der Tierversuch znm Nachweis von Tuberkelbazillen hatte nnter
80 Fallen llmal ein positives Ergebnis. Die Prul'ung der geimpften
Tiere erfolgte nach der von P. Romer angegebenen intrakntanen
Tuberkulinpriifung und zwar mit 0,02 ccm Tnberkulin 6, 12, 18 nnd
24 Tage nach der Einspritzung. Bei positivem Ausfall wurde die
Sektion ausgefdhrt.
Far die Ausf&brung der Wassermannschen Reaktion kam
neben der Originalmethode, sofern reichlich Serum vorhanden war,
die Sternsche Modiflkation in Anwendnng, die zweifellos empfind-
licher arbeitet nnd sicb als eine wertvolle Kontrollmethode erwiesen hat.
Von den Untersuchungen auf Typhus- und verwandte Bakterien
sei die Ziichtung von Paratyphusbazillen Typus B aus einem Stuck
Kalbsbraten erwahnt. Dieselben Bazillen warden auch einmal in
Brunnenwasser nachgewiesen.
Die serologischen Ruhruntersuchungen batten das bemerkens-
werte Ergebnis, dafi das Serum von Personen, welche gegen Typhus
und Cholera geimpft worden waren, Sbiga-Kruse-Bazillen in
hOherer Verduunung agglutinierte. Indes erfolgte die Hautchen-
bildung nur feinkornig und war deshalb, auch wenn sie in hSheren
Verdunnungen auftrat, diagnostisch nicht zu verwerten. Nur die
grobklumpige Agglutinatiou der Ruhrbazillen bei einer Serumver-
dunnung von 1:50 und darfiber hinaus darf als speziflsch fur Dys-
enterie betrachtet werden.
Von den sonstigen Untersuchungen sei hier nocli erwahnt die
Ziichtung eines in die Gruppe des malignen Odems gehbrigen und
als Bac. pseudooedematis bezeichneten Mikroorganismus aus dem
Antrum. Die anaeroben sporenbildenden Stabchen waren etwas
dicker als die Odembazillen und bildeten in zuckerhaltigen Nahr-
Mden reichlich ein stinkendes, an Buttersaure erinnerndes Gas.
Ferner gelang bei der Untersuchung auf Bakterien der Fleisch- und
Wurstvergiftung zweimal der Nachweis des Bacillus botulinus in
Wurst. W. Gaehtgens (Hamburg).
Oxenius, R., Uber Rasierstubenhygiene. (Vierteljahrsschr.
f. gerichtl. Med. u. offentl. San.-Wesen. Bd. 51. 1916. S. 79.)
An der Hand der vorliegenden Literatur untersucht der Verf^
welche gesundheitlichen Gefahren dem Publikum und dem Geschafts-
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personal durcli die Frisier- and Haarschneidegesch&fte drohen, welche
Vorschriften zu ihrer Bekampfang bestehen, and welche Vorschlftge
za weiteren Mafinahmen etwa za treffen sind. Wahrend fiber die
Ubertragbarkeit mancher Frank heiten darch die Barbierstaben noch
keine Einigkeit erzielt ist, muB folgenden Krankheiten eine sichere
Infektiositat im obigen Sinne zogesprochen werden: Herpes tonsurans,
Sycosis parasitaria, Impetigo contagiosa, Syphilis, septische Infek-
tionen verschiedener Art and Pediculosis. Da die heutigen Ein-
richtungen der Barbierstaben im allgemeinen nicht derartige sind,
daB sie den Anforderungen der Hygiene genugen, wire die Ein-
ffihrung einer allgemein gfiltigen Vorschrift zu empfehlen. Diese
Verordnung, die als Yorschlag zu einer Polizeiverordnung im ein-
zelnen ausgeffihrt wird, batte sich zu beziehen auf die Hygiene der
Geschfiftsraume, auf das Personal, auf das die Gesch&fte besuchende
Publikum, auf samtliche im Betriebe verwandten Gegenst&nde und
auf die Uberwachung durch besonders hierzu vorbereitete Organe.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Hauser, S., Hygienische Einrichtungen bei Telephon-
apparaten. (Strafiburg. med. Ztg. 1914. S. 75.)
Die Schutzvorrichtung am H5rer besteht aus einem Gestell mit
Streben und Anlagestficken ffir den Kopf; fiber die rollenformigen
Anlagestficke lfiuft ein Streifen abtrennbaren Papieres. Der neue
Benutzer des Fernsprechers reiBt den bereits benutzten Teil des
Streifens ab. Die Schutzvorrichtung am Sprecber besteht ans einem
Gummiballon mit Schlauch und dem mit dem Desinfektionsstoff ge-
fullten nach dem Sprecher zu offenem Gehause. Durch Drficken auf
den Ballon wird der mit dem Desinfiziens beladene Luftstrom in
den Schalltrichter geblasen. Keine Angaben fiber die Art der Des¬
infiziens. Hannes (Hamburg).
Klein, L. A. and Campbell, H. C., Use of the fermentation
test in dairy inspection. (Proc. of the Path. Soc. of Phila¬
delphia. Vol. 16. 1914. p. 31.)
Die verschiedenen meist gemeinsam in der Milch gefundenen
Bakterienarten lassen sich nach der Art der Gerinnung, die sie
hervorrufen, wenn die Milch bei einem Wfirmegrad von 37—38° C
gehalten wird, in einzelne Gruppen scheiden. Die Milchsfiure
bildenden Organismen erzeugen eine gallertartige Gerinnong; die
peptonisierenden eine kfisige Oder peptonisierende Gerinnung; die
Bakterien der Coli-Aerogenes-Gruppe eine Gerinnung mit Gasbildung.
In den Milchproben finden sich die Vertreter dieser Grnppen in
einem verschiedenen Prozentverhfiltuis. Die fur die Untersuchung
bestimmte Milch bringt man in sterile Rfihrchen, diese in den Brut-
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421
schrank and nntersacht in 12 stiindigen Paasen. Bei einem Vergleich
der Herknnft der einzelnen gewOhnlich in der Milch vorkommenden
Bakterienarten mit den bei jeder Einzelgrnppe vorgenommenen Proben
ergab sich ein ausgesprochener Parallelismus zwischen Herknnft der
Bakterien nnd Art der erzengten Gerinnnng. Es wnrde daher be-
scblossen, die Verg&rungsprobe bei der regelrechten Markt- nnd Ver-
kaufsmilchuntersuchnng einznfbhren, um die haupts&chlichen Quellen
der Verunreinigung festzustellen. So wnrde die Milch von 7 ver-
schiedenen Verkaufsmeiereien gepruft und eine Besicbtignng der
Meiereien daran angeschlossen; die dort festgestellten Verbiltnisse
wnrden mit dem Ergebnis der G&rungsprobe verglichen. In alien
F&llen gew&hrte diese Methode eine zuverlftssige Benrteilnng der
haupts&chlichsten Quellen fur die bakterielle Verunreinigung und ge-
stattete die Ursache eines bohen Bakteriengehalts aufzudecken.
Baertblein (Wurzburg).
Hempfer, M., Bakteriologische Untersuchungen von
Scblagsabne. Vet-med. Inaug.-Diss. Giefien 1915.
Verf. gelangt in der vorliegenden Arbeit zu folgenden Schlufi-
s&tzen:
1. Kaufliche Schlagsahne weist durcbweg aufierordentlich grofien
Keimreichtum auf (21—300 Millionen pro g), in Backwerk bis
336 Millionen.
2. Die von kauflicher Marktmilch unter Beachtung hygienischer
Eautelen von dem Verf. hergestellte Schlagsahne zeigt ebenfalls bohe
Keimwerte (25—63 Millionen).
3. Die Zunahme der Eeime erfolgt in der Schlagsahne schneller
als im Rahm.
4. Eine Besserung bringt die nach Dr. Lobeck biorisierte Milch
bei der Herstellung von Schlagsahne.
5. Die niedersten Eeimzablen ergab Schlagsahne aus Milch, die
unter Aufsicht des Verf. so sauber gemolken wnrde, wie man es ffir
dieses Nahrungs- und Gennfimittel eigentlich f&r notig erachten sollte.
6. Eine gute, hygienisch einwandfreie Schlagsahne, „Vorzugs-
schlagsahne u , lftfit sich also nur aus Milch herstellen, die unter Be-
rucksichtignng aller hygienischen Anforderungen gemolken und trans*
portiert wird. Sie sollte nicht mehr als 500000 Eeime pro g enthalten.
7. Diese Forderungen sind: gleichzeitiges FQttern und Melken
vermeiden, Reinhaltung der Milchtiere, Wascben des Enters nnd
seiner Umgebung vor dem Melken, flftndewaschen, saubere Eleidung
des Melkers, Nichtauffangen der ersten Striche, Auskochen der Milch-
gefhfie und sofortige tiefe Euhlung der Milch.
8. Wei ter ist bei der Herstellung einer guten und appetitlichen
Schlagsahne auf einwandfreie Rahmgewinnung Gewicht zu legen.
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Verachiedenea.
9. Schliefilich ist die grOfite Reinlichkeit beim Schlagen selbst
erforderlich (Auskochen der Geratschaften, Verhttten von Beigaben,
Schlagen in mSglichst sanberem Raume roit stanbarmer Lnft).
10. Bei der Anfbewahrung der Schlagsahne ist sofortige tiefe Ab-
kiihlung in gat beschickten Eisschr&nken mit hochstens 10° C Tempe-
ratur notig. Die Aufbewahrang darf nicht langer als 1 Tag danern.
11. Eingesate Paratyphusbazillen waren nach 7 t&gigem Stehen-
lassen bei Zimmertemperatur in Schlagsahne noch nachweisbar.
Kurt Boas (Berlin).
Richet, Charles, De la non accoutumance h6reditaire des
microorganismes (ferment lactiqae) aux milieux peu
nutritifs. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 1749.)
WShrend, wie Verf. friiher gezeigt hat, bei der Ziichtung von
Milchsaurebazillen in Milch, die giftige Substanzen enthalt, allm&h-
lich eine Anpassung in dem Sinne erfolgt, dafi die Entwicklung der
angepaflten Bazillen eine fippigere ist als die des Ausgangsstamms,
findet eine solche Gewohnung an n&hrstoffarme Medien nicht statt;
in verdiinnter Milch langere Zeit fortgezuchtete Bazillen entwickeln
sich in dieser nicht iippiger als die urspriinglichen. Der Milchsfture-
bazillus gewohnt sich also an Gifte, aber nicht an Nahrstoffmangel.
Kurt Meyer (Berlin).
Derselbe, Adaptation des microbes (ferment lactique) au
milieu. (Ann. de l’lnst. Pasteur. Vol. 29.1915. p. 22 und C. r. Acad,
des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 764.)
Milchs&urebakterien liefien sich durch Wachstum in Milch, die
mit steigenden Mengen entwicklungshemmender Substanzen (Kalium-
selenat, -phosphat, -nitrat, -arsenat, -bromid, Natriumchlorid, Kupfer-
sulfat, Thalliumnitrat, Saccharose) versetzt war, an diese Stoffe ge-
wbhnen, so dafi sie in solcher Milch mehr Saure bildeten als der
Ausgangsstamm. Gleichzeitig ging dabei in der Regel ihr S&ure-
bildungsvermOgen in reiner Milch im Vergleich zu dem des Ausgangs-
stammes zuriick. Kurt Meyer (Berlin).
Dnch&cek, F., Uber den Yoghurtbazillus. (Biochem. Zeitschr.
Bd. 70. 1915. S. 269.)
Im Gegensatz zu den Forschem des Pasteurschen Institute
hatte Effront behauptet, dafi der B. bulgaricus, wie er ihn aus
verschiedenen Yoghurtpraparaten des Handels geziichtet hatte, proteo-
lytische Eigenschaften besitzt. Die Eigenschaften, die ihm von jenen
Forschem zugeschrieben warden, sollte er in Milchkulturen nach
Verbrauch der gesamten Zuckermenge verlieren und zugleich Sporen-
bildung zeigen.
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Verf. gelangte bei vergleichenden Untersuchungen fiber die Eigen-
schaften eines echten B. bulgaricus and des Effrontschen Bazillns
zu folgenden Ergebnissen:
Der echte B. bnlgaricus w&chst in zuckerfreien Lfisungen nicht,
sondern erfordert die Gegenwart von Glukose, Galaktose Oder Laktose,
oder anch Lfivulose Oder Mannose, wahrend Maltose nnd Saccharose
nicht genfigen. Der Effrontsche Bazillus dagegen wachst auch in
zuckerfreien Lfisungen.
Im Gegensatz znm Effrontschen Bazillus bedarf der B. bulgaricus
der Anwesenheit von Kalksalzen. Er ist ferner fakultativer Anaerobier.
Aus Laktose bildet der B. bulgaricus inaktive, der E.-Bazillus
rechtsdrehende Milchsaure. Bernsteinsaure wie Essig- und Ameisen-
saure werden in weit grfifierer Men'ge vom E.-Bazillus gebildet.
Die Aciditfit erreicht beim E.-Bazillus trotz volliger Vergfirung
der Laktose nur niedrige Werte, weil der grofite Teil der Sauren
an Ammoniak oder andere Spaltprodukte des Kaseins gebunden wird.
Seine Resistenz in alteren Kulturen fibertrifft die des B. bulgaricus
bedeutend.
Die Angabe Effronts, dafi der B. bulgaricus in alten Milch-
kulturen proteolytisch wird und Sporen bildet, konnte Verf. nicht
best&tigen. Allerdings konnen falsche Resultate leicht durch die
hohe Hitzeresistenz der in der Milch enthaltenen Sporen, die bei der
Sterilisierung hfiufig der Abtotung entgehen, vorgetfiuscht werden.
Offenbar sind die Resultate Effronts in dieser Weise zu erklfiren.
Auch wird verstfindlich, dafi aus den Handelspraparaten die mit
sporenbildenden Bazillen verunreinigten echten Yoghurtbazillen, zu-
mal bei ihrer schweren ZUchtbarkeit, gar nicht oder nicht in Rein-
kultur wachsen. Kurt Meyer (Berlin).
Henderson, Alfred C., Diabetes mellitus treated with
fluid cultures of the lactic acid bacillus. (Jouru. of the
Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 4950.)
4 Falle von Zuckerharnruhr wurden durch Verabreichung von
Kulturen des Milchs&urebazillus behandelt und genau beobachtet.
Der von anderer Seite mehrfach berichtete gfinstige Einflufi dieser
Behandlung auf den Verlauf der Krankheit blieb in diesen Fallen
vollstftndig aus. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Alpers, K., Fadenziehendes Brot. (Pharm. Ztg. Jg. 60. 1915.
S. 568.)
Um der Erscheinung des Fadenziehens beim Brote, das durch
Bakterien aus der Gruppe der Kartoffel bazillen hervorgerufen wird,
abzuhelfen, empfiehlt es sich, dem ffir 20 kg Teig benotigten Wasser 5 g
reine Milchs&ure zuzusetzen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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424
Verschiedenes.
Rnehle, 0. L. A., Methods of bacterial analysis of air.
(Journ. of agricultur. Research. Vol. 4. 1915. p. 343.)
Das von der American Public Health Association akzeptierte
Aeroskop znr Keimzahlung in der Luft, bei dem die zn untersuchendfr
Luftmenge eine Sandschicht passiert, die nach Beendigung des Ver-
suches mit Wasser abgespfilt wird, das dann zn Platten verarbeitet
wird, gibt recht befriedigende Resultate. Es passieren nur wenige
Keime die Sandschicht, wie die Hinterschaltung eines zweiten Aero-
skops zeigte. Parallelversnche gaben befriedigende Ubereinstimmung.
Verf. modifizierte das Aeroskop in der Weise, daB es in trockener
Lnft sterilisiert werden kann. Es wird dadnrch das Zusammen-
backen der Sandschicht bei der Dampfsterilisation vermieden. Diesea
Aeroskop absorbierte praktisch alle in der Luft enthaltenen Keime.
Das Rettgersche Aeroskop, bei dem die Luftkeime durch
Fliissigkeit zurfickgehalten werden, die direkt zu Platten verarbeitet
wird, gab etwas niedrigere Zahlen, da es schwer ist, die an der
Glaswand haftenden Flussigkeitsreste vollig zu entfernen. Jedenfalla
erfordert die Methode ziemliche Ubung.
Die Bestimmung der Keimzahl durch Zahlung der auf einer der
Luft ausgesetzten Petri-Schale sich entwickelnden Keime gabganz
unzuverlassige Resultate. Es beruht dies darauf, daB die an einem
Staubpartikelchen in mehrfacher Zahl haftenden Keime keine ge-
sonderten Kolonien bilden. Kurt Meyer (Berlin).
Cavel, L., Sur l’entrainement de germes microbiens dans
l’atmosph^re par pulverisation d’eau pollute. (C. r.
Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 896.)
Verf. beobachtete, daB die Luft fiber biologischen Klaranlagen^
denen die Abwasser durch VerstSubungsvorriehtungen zugeffihrt
werden, ziemlich zahlreicbe Keime enthfilt, die offenbar aus feinsten,.
vom Winde fortgefuhrten Wassertropfchen stammen. Dementsprechend
ist ihre Zahl in der Windrichtung bedeutend hoher als in der ent-
gegengesetzten.
Es ist damit die Moglicbkeit einer Verschleppung pathogener
Keime gegeben, so dafi es sich empfiehlt, bei der Anlegung solcher
Anlagen auf die vorherrschende Windrichtung Rficksicht zu nehmen.
Kurt Meyer (Berlin).
Trillat, A. et Fonassier, M., Entrainement et separation
de microbes en suspension dans l’eau sous l’influence
d’un courant d’air. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914.
p. 518.)
In Wasser suspendierte Bakterien werden durch einen durch-
geleiteten Luftstrom ungleich leicht mitgerissen. So werden Pro-
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Verschiedenes.
425
digiosusbazillen in groBer Menge, Heubazillen gar nicbt mitgerissen.
Typhus- und Colibazillen nehmen eine mittlere StelluDg ein.
Aus einem Gemisch von Prodigiosus- und Subtilisbazillen warden
uur die ersteren mitgerissen, aus alten Prodigiosuskulturen mehr
als aus jungen.
Die Resultate hkngen yon der GroBe der Bakterien und ihrer
mehr Oder weniger groBen Benetzbarkeit ab. Sie werden um so
leichter mitgerissen, je kleiner sie sind, so daB sie in mikroskopisch
kleine TrSpfchen eingeschlossen werden kOnnen, die von dem Luft-
strom mit fortgezogen werden. Kurt Meyer (Berlin).
Steiger, Max, Orypan, ein neues Vitaminpraparat. (Corre-
spondenzbl. f. Schweizer Arzte. 1915. N. 31.)
Stirnimann, F., Beitrag zur Kenntnis der Wirkung der
Vitamine resp. des Orypans. (Ebenda. Bd.45. 1915. p. 1169.)
Verf. erhebt die Frage, ob auch auBerhalb der Beiszone Krank-
heiten, vielleicht nur in formes frustes, vorkommen, die als Avitami-
nosen aufzufassen w&ren. Verf. denkt hierbei an Krankheitssymptome,
die man bisher als Zeichen von Diathesen oder anderer Ernkhrungs-
stOrungen aufgefafit hat. Verf. machte Ernahrungsversuche an der
Kinderkrippe Luzern an 30 aus der armsten Bevtilkerungsklasse
stammenden Kindern; dieselben litten an exsudativer Diathese,
Rachitis, Strumen. Der einen Hklfte gab Verf. taglich ] /* g Orypan
4 Monate lang, der anderen kein Orypan, der Speisezettel war fur
beide Gruppen der gleiche, m&Big vitaminhaltig. Resultate: Die
Oewichtszunahme betrug pro Kind der Vitamingruppe 1,26 kg, der
Kontrollgruppe 0,66 kg; die Langenzunahme bei der Vitamingruppe
1,15 cm; der Kontrollgruppe 2'/* cm in 4 Monaten. Auffallig ist
also die Gewichtszunahme und das Zuruckbleiben des Lkngenwachs-
tums. Funk unterscheidet das Beri-Vitamin vom Wachstumsvitamin.
Orypan enthklt das erstere, es ist auch in China mit Erfolg gegen
Beriberi verwendet worden. Im ubrigen hatte das Orypan auf die
Krankheitssymptome der behandelten Kinder keine deutlich erkenn-
bare Wirkung. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
JBahrdt, H. und Edelstein, F., Untersuchungen uber die
Pathogenese der VerdauungsstSrungen im S&uglings-
alter. IX. Mitteilung: Die flfichtigen Fettsfiuren in
frischer und verdorbener Skuglingsnahrung. (Zeitschr.
£, Kinderheilk. Bd. 11. 1914. S. 403.)
Quantitative Bestimmung der fliichtigen Fettsauren in frischer
Milch, verschiedenen Milchmehlmischungen, „angeblich“ und experi-
mentell verdorbener Milch, in mit Reinkulturen verschiedener Milch-
bakterien infizierter Milch und in Milch von Kindern, die an akuten
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Ernahrungsstorungen erkrankten; es konnten nirgends nennenswerte
Mengen von fliichtigen Fettsauren gefunden werden.
Hannes (Hamburg).
Bahrdt, H., Ed el stein, F., Hanfien, P. and Welde, E. F., Unter-
sucbungen iiber die Patbogenese der Verdauungs-
stdrungen im Sauglingsalter. X. Mitteilung: Tier-
versuche iiber die Vermehrung von Bakterien und
die Bildung fliichtiger Fettsauren im Magen (und
Darm) bei Fiitterung von keimfreier Milch. (Zeitschr.
f. Kinderheilk. Bd. 11. 1914. S. 416.)
Es warden Hunde mit Milch gefflttert, die mit verschiedeneu
Milchbakterien in Reinkultur infiziert war; es warden dazu ver-
wendet Bacillus acidophilas, Bact. acidi lactici, Bact. aerogenes
(2 Stamme), Alkalibildendes Kurzstabchen, Heubazillas, Bact. Coli
(2 Stamme), Bacillus Flugge VII, Bacillus mesentericus, Bacillus
mycoides, Coccus lactis viscosi, Bacillus subtilis, Bact violaceum.
Die Milch enthielt meist enorme Mengen von Bakterien. Nacb
2 Stunden warden die Hunde getotet und im Magen und in einigen
Fallen auch im Dunn- und Dickdarm die Bestimmung der Keimzahl
und der vorherrschenden Art angestellt. Die Keimzahl fand sich
in den meisten Versuchen stark vermindert, meist auf ein Zehntel
und weniger. In einigen Versachen, besonders solchen mit Saure-
bildnern, war die Keimzahl im Magen nicht vermindert, zum Teil
etwas erhoht, jedoch waren an dieser Vermehrung die eingefiihrten
Keimarten gar nicht Oder nur zu einem Bruchteil beteiligt. Bei den
Versuchen, bei denen die Keimzahl sich erhoht fand, zeigte sich
keine Beschleunigung der Peristaltik oder leicht erkennbare Storung
der Verdauung, eine akute Verdauungsstbrung bewirkten nur Bacillus
Flugge VII und ein stark wachsender Colistamm. Die Bildung des
Koagulum im Magen war bei Fiitterung infizierter Milch zum Teil
weniger fest als normal. Die Verdauung der Milch und die getrennte
Entleerung von Molke und Koagulum in den Darm schien meist un-
gestort zu sein.
AuBer der bakteriologischen Untersuchung Bestimmungen der
fliichtigen Fettsauren in der infizierten Milch und im Magen- nnd
Darminhalt. Im Magen fanden sich schon nach 2 Stunden viel mehr
fluchtige Fettsauren, als in der infizierten Milch sich vorher im Laufe
eines Tages gebildet hatten. Die Verminderung der Keimzahl und
die Tatsache, daB die Mengen der fliichtigen Fettsauren nach Fatte¬
ning von infizierter und nicht infizierter Milch keinen wesentlichen
Unterschied zeigten, spricht gegen eine nennenswerte Beteiligung;
der Bakterien bei der Bildung der fliichtigen Fettsauren.
Hannes (Hamburg).
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Verscbiedenes.
427
Idzerda, I., Uber die knltivierbare Bakterienm enge
menschlicher Faces. (Folia microbiol. Jg. 3. 1915. H. 3.)
Verf. gelang es nicht, weder aof besonderen Nahrbbden noch
outer anafiroben Bedingungen Oder bei 37° eine bedeutend grofiere
Bakterienmenge aos den Faces normaler, erwachsener Menscben zo
ziichten; aoch ergaben sich bei der Verwendung der einzelnen N&hr-
bdden, z. B. Nkhragar, Glykoseagar, Lebergalleagar keine wesent-
lichen Unterscbiede. Die Zahl der obligat anaeroben Bakterien in
den Faces Erwachsener ist sehr gering. Der ungeheuere UberschoB
mikroskopisch zahlbarer Bakterien in den Faces Erwachsener ist als
abgestorben zo betrachten. Die Zahl der Daoerformen (Sporen) in
den Stfthlen Erwachsener ist sehr gering; die iibergroBe Mehrheit
dieser Daoerformen ist ebenfalls als abgestorben zo betrachten.
Baerthlein (Wiirzborg).
Uhlenhoth ond Fromme, Experimentelle Grondlagen ffir
eine spezifische Behandlong der Weilschen Krank-
heit (ansteckende Gelbsncht). III. Mitteilnng. (Med.
Klinik. 1915. 8.1375.)
Bei der Behandlong der Weilschen Krankheit worde bisber mit
Salvarsan, Silber, Qoecksilber, Atoxyl, Optochin ond anderen Mitteln
im Tierversoch keinerlei Erfolg erzielt. Es warden daher Yersoche
mit der spezifischen Immunisierong gemacht. Es ist erwiesen, daB
bei den Meerschweinchen nach dem Dberstehen der naturlichen In-
fektion eine Immonitat eintritt. Bei der Seltenheit der Krankheit
beim Menschen hat eine aktive Immonisierong keine grbfiere Be*
deotong. For die Bekampfong ond Behandlong der Seoche wird
vor allem die passive Immonisierong anzowenden sein. Im Serom
von Menschen oder Tieren,. die die Krankheit iiberstanden haben,
sind speziflsche Schotzstoffe vorhanden. Der Tierversoch lehrt, daB
solches Serom gegen eine sonst tbdliche Gabe des Virns einen Schntz
zo verleihen imstande ist. Weitere Versoche zeigten, daB die in-
fizierten Tiere aoch noch 3 Tage nach der Infektion dorch dieses
Serom vor der Erkrankong geschotzt werden konnten. Aoch am
Menschen warden schon solche Versoche der Serombehandlong mit
Erfolg dorchgef&hrt. Die Anwendong des Seroms moB so frohzeitig
wie mbglich geschehen; nor dann hat das Serom aoch eine Heil-
wirkong, sonst ist es in erster Reihe ein Schotzserom. Wahrschein-
lich wird es gelingen, von Kaninchen, Hammel oder Esel geeignetes
Serom for die Behandlong der menschlichen Krankheit zo gewinnen;
jedenfalls ist dorch die bisherigen Verbuche der Beweis erbracht,
daB eine solche Behandlong mOglich ist.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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428
Verschiedenes.
H&bener und Reiter, Beitrage zur Atiologie der Weilschen
Krankheit. (Zweite Mitteilung.) (Deutsche med. Wochen-
schr. 1916. S. 1.)
Verff. finden ihre Untersuchungsergebnisse im wesentlichen von
Uhlenhuth und From me best&tigt, abgesehen von der von ihnen
festgestellten Empfdnglichkeit der Affen fur das Virus und von den
Ergebnissen der Filtrationsversuche, bei denen es gelungen war,
nach der Filtration durch Berkefeld-Kerzen das Virus im Filtrat
nachzuweisen.
Die mikroskopische Untersuchung im h&ngenden Tropfen und
im Dunkelfelde ergab kein befriedigendes Ergebnis. Hingegen fuhrte
die Untersuchung von G i e m s a • Pr¶ten weiter. Ein Unterschied
bei den einzelnen Fixationsmethoden wurde nicht beobachtet. Die
Dauer der F&rbung betr> 15—20 Minuten. Das geeignetste Ma¬
terial bieten Leberausstriche von Meerschweinchen mit mdglichst
protrahiertem Krankheitsverlauf. In solchen Praparaten findet man
feine Geifielformen, die man vielleicht als Spirochaten ansprechen
kann, ohne Regelm&Bigkeit in Lagerung, GroBe und Windung. Haufig
Knotchenbildung am Ende der Spiroch&te, bisweilen auch in der
Mitte. Die Spirochate laBt sich auch nach Levaditi darstellen.
Aufier in der Leber, in der sie massenhaft gefunden, lassen sich die
Spirochaten vereinzelt in Lunge, Knochenmark nnd Milz nachweisen,
hhufiger im Blute der infizierten Tiere, und zwar um so haufiger,
je starker der Ikterus ausgeprSgt ist, bzw. je langsamer die Infektion
vorgeschritten ist. So lange keine Klassifizierung des Mikroorganis-
mus vorgenommen ist, wird der Name Spirochaeta nodosa
(Hubner-Reiter) vorgeschlagen. (Der Arbeit sind Mikrophoto-
gramme beigegeben.) Langer (Charlottenburg).
Weil, Zur Atiologie der Weilschen Krankheit. (Deutsche
med. Wochenschr. 1916. S. 130.)
Hbbener und Reiter, Zur Atiologie der Weilschen Krank¬
heit. (Ebenda. S. 131.)
I. Kritik der Untersuchungen von Hiibener und Reiter
(Deutsche med. Wochensch. 1916. S. 1) vom klinischen Standpunkte.
II. Erwiderung. Langer (Charlottenburg).
Uhlenhuth und Fromme, Untersuchungen uber die Atio¬
logie, Immunit&t und spezifische Behandlung der
Weilschen Krankheit (Icterus infectiosus). (Zeitschr.
f. Immunitatsforsch. Bd. 25. 1916. S. 317.)
Verff. bringen in dieser umfangreichen monographischen Dar-
stellung das gesamte Material ihrer schon an anderer Stelle kurz
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Verschiedenes.
429
mitgeteilten Untersuchungen. Ihre Hanptergebnisse seien nachstehend
wiedergegeben.
Der infektiOse Ikterns (Weilsche Krankheit) ist auf Meer¬
schweinchen iibertragbar. Eanincheo sind bisweilen etwas empfang-
licb, Affen, Ratten, Manse, Hnnde, Katzen, Ferkel, Hammel, Esel
and Huhner unempf&nglich.
Meerschweinchen erkranken unter typischen Erscheinungen des
Ikterns mit fast stets letalem Ausgange.
Der Sektionsbefand ist auBerst charakteristisch and dem beim
Menschen beobachteten ahnlich.
Menschliches Bint ist besonders in der ersten Woche infektios,
docb gelingt die Infektion nicht regelmaBig. In spateren Stadien
nnd im Rezidiv ist es anscheinend nicbt mehr infektios. Auch mit
Leichenmaterial konnte eine Infektion nicht erzielt werden. Dagegen
gelingt baufig anch eine Infektion mit Urin.
Das Virus lafit sich von Meerschweinchen zu Meerschweinchen
weiterimpfen, ist also vermehrungsfahig. Es passiert fernerBerke-
feld-Filter nicht, kann also nicht ultravisibel sein.
Im Blute und in vielen Organen, besonders aber in der Leber
infizierter Meerschweinchen flndet sich regelmaflig eine am besten
mit Giesma-Farbung oder im Dunkelfeld nachweisbare Spirochate,
die als Erreger derWeilschen Krankheit anzusehen und von Verff.
als Spirochaete icterogenes bezeichnet wird.
Im Blute erkrankter Menschen gelang der Nachweis der Spiro-
chate bisher nicht, wohl aber in der Leber von Leichenmaterial.
Beim Lebenden fiihrt voriaufig nur der Tierversuch zum einwand-
freien Ergebnis.
Bei infizierten Meerschweinchen ist die Spirochate schon nach
3 Tagen in der Leber mikroskopisch nachzuweisen, durch den Tier¬
versuch sogar schon nach 7 Stunden. Im Blute sind Spirochaten
4 Tage nach der Infektion mikroskopisch nachzuweisen.
Im Tierversnche wirken alle Organe des Meerschweinchens mit
Ausnahme der Linse infektios, ebenso Urin, Galle, Faces und Augen-
sekret. Die Weilsche Krankheit beim Meerschweinchen ist als eine
Septikamie aufzufassen.
Blutserum wie Blutkorperchen von Meerschweinchen wirkten
noch in der geringsten gepr&ften Menge von 0,001 ccm infektios.
Durch grofie Dosen wurde die Inkubationszeit nicht verkttrzt.
Am schwersten werden Meerschweinchen infiziert durch intra-
kardiale Einspritzung von 1—2 ccm Virusblut. Etwas unsicherer
und langsamer wirkt intraperitoneale Injektion. Weniger zuverlassig
sind die subkutane und intramuskulare Impfung. Infektion per os
war in einem Falle positiv, ebenso Eintraufelung in die Konjunktiva
und auf die skarifizierte Bauchhaut. Einreibungen in die unverletzte
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430
Verechiedenes.
Bauchhaut verliefen negativ. Natflrliche Infektion im Seuchenstall
wurde nur einmal beobachtet.
Beim Menschen warden direkte Kontaktinfektionen nicht beob-
achtet, dagegen 2 Laboratoriumsinfektionen, die eine wahrscheinlich
infolge Einspritzen von Virnsblut in die Augen, die andere dnrch
die sprdde Haut der H&nde bindnrch.
Das Serum von Menschen, die die Weilsche Krankheit uber-
standen haben, enthait hochwertige Schutzstoffe. Noch 0,001 ccm
schBtzen im Mischnngsversuche Meerschweinchen gegen 1 ccm Virus-
bint. Noch nach einem Jahre ist die Menge der Schutzstoffe kaum
vermindert. Im Heilversuche wirkt das Serum noch 3 Tage nach
der Infektion, prfiventiv gegen eine 6—7 Tage spater erfolgende
Infektion.
Auch beim Menschen wirkt Rekonvaleszentenserum gunstig.
Auch von Tieren lassen sich hochwertige Sera gewinnen, besonders
von Kaninchen.
Von Haas aus immune Meerschweinchen sind Sufierst selten.
Eine aktive Immunisiernng gelingt nur schwierig, mit abgetotetem
Virus anscheinend Qberhaupt nicht.
Bei Zimmertemperatur aufbewahrtes Virusblut blieb mindestens
7 Tage virulent. Antrocknen tOtete bei 37° in 3 Stunden, bei
Zimmertemperatur in 10 Stunden ab, Erhitzen auf 50° in % Stunde.
Destilliertes Wasser, zu gleichen Teilen zu Virusblut zugesetzt, wirkte
nicht sch&digend; Rindergalle, 1 proz. Kresolseifen- und Karbollosung
sowie Ather hatten in ] /s Stunde abgetotet. 0,5 proz. SublimatlSsung
und 10 proz. Antiforminlfisung bewirkten keine sich ere Abtdtung.
Neosalvarsan und Atoxyl liefien keinen Einflufi auf die Infektion
des Meerschweinchens erkennen, dagegen zeigten Argentum und
Stibium colloidale eine gewisse Wirkung.
In epidemiologischer Beziehung haben sich bisher wenig Anhalts-
punkte ergeben. Wahrscheinlich spielen Insekten als Zwischentr&ger
bei der Ubertragung eine Rolle, doch liegen tats&chliche Beobach-
tungen hieruber nicht vor. Eine gewisse Beziehung zu Wasser-
ansammlungen scheint zu bestehen.
Die allgemeinen MaBnahmen zur Bekampfung der Weilschen
Krankheit haben den fiir Seuchen gttltigen Grundsktzen zu ent-
sprechen. Alle verdAchtigen Falle sind zu isolieren. Die Des-
iufektion ist wie beim Typhus zu handhaben; besonders zu beruck-
sichtigen ist die Infektiosit&t des Urins. Kurt Meyer (Berlin).
Wilbur, Ray Liman and Ophuls, William, Botulism. A report
of food-poisoning apparently due to eating of canned
string beans, with pathological report of a fatal case.
(Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 589.)
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Verschiedenes.
431
Verff. beobaehteten eine Botnlismusepidemie bei 12 Personen, die
toq einem Salat aas konservierten griinen Bohnen gegessen hatten.
Der B. botulinus konnte aus den Bohnen nicht gezuchtet warden,
dagegen ein anderer anaSrober Bazillus. Die Entwicklangsbedingungen
fur den B. botolinas waren also jedenfalls gegeben.
Ein Fall verlief tddlich. Bei der Autopsie fanden sich Thromben
in den Gef&ilen des Hirnstammes, wahrend die Ganglienzellen normal
erschienen. Kurt Meyer (Berlin).
Heynemann, Die Entstehung des Icterus neonatorum.
(Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gynak. Bd. 76. 1915. S. 788.)
Yerf. bespricht die bisherigen Theorien der Entstehung des
Icterus neonatorum; nach des Verf. Untersuchungen ist die Ent¬
stehung des Icterus neonatorum auf eine abweichende und unvoll-
kommene Funktion der Leberzellen zurtickzufuhren, sie wird begunstigt
durch den Blutreichtum der Leber und durch das, vielleicbt durch
eine erhbhte Tatigkeit der Kupferschen Stromzellen bedingte, Zu-
grundegehen yon roten Blutkorperchen in den ersten Lebenstagen.
Pry 11 (Berlin).
Messerli, Fr., Traitement du goitre par la desinfection
intestinale continue. (Rev. med. Suisse romande. Yol. 35.
1915. N. 3.)
Verf. bat neuerdings eine Reihe von Kropflgen mit Darmdesin-
fizientien behandelt und gute Resultate erzielt. Er verwendet tag-
liche Dosen yon Thymol, Salol, Benzo-Naphtol, Kreosot in Ver-
bindung mit Aloe, Jalapa, Rheum, und hat innerhalb 5—6 Wochen
Yerkleinerungen des flalsumfanges yon 2—4 cm erzielt. Diese
Resultate stimmen mit denen yon Mac Carrison uberein, der in
Indian die gleichen Erfahrungen gemacht hat. Beide nehmen als
Ursache des Kropfes Darmparasiten an.
P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Emsheimer, H. W., Intramuscular injections of whole
blood in the treatment of purpura hemorrhagica.
(Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 66. 1916. p. 20.)
Fur die Behandlung der Purpura haemorrhagica werden Ein-
spritzungen yon menschlichem Blutserum unter die Haut Oder in die
Blutbahn Oder auch Einspritzungen yon Blut selbst empfoblen. Diese
Bluteinspritzungen zeigen auch sehr haufig giinstige Wirkungen bei
H&mophilie und anderen Blutkrankheiten, bei Blutungen und bei
auszehrenden Krankheiten und Infektionskrankheiten aller Art.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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432
Verechiedenes.
Calmette, J. et M4zle, A., Essai de traitement de 1 ’6pi¬
le p s i e dite essentielle par le venin de crotale. (C. r.
Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 846.)
Verff. behandelten nach dem Vorgange von Spangler 11 Falle
von genniner Epilepsie mit snbkntanen Injektionen von Crotalusgift
in Mengen von 0,3—15 mg zweimal w5chentlich. Aufier lokalen
Reizerscheinnngen wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. In der
Mehrzahl der F&lle war der Erfolg gunstig, besonders bei Jugend-
iichen. Die Anf&lle nahmen an Zahl und Intensitat ab. Die Besserung
blieb meist ancb nach Anssetzen der Behandlang bestehen. 3 Eon-
trollfalle, die mit erbitztem Gift behandelt warden, blieben unbeeinfluCt.
Zur Erklarung der Wirkung weisen Yerff. darauf bin, dafi die
chemischen Mittel, die bisher am besten bei Epilepsie wirken, ent-
weder Nervengifte sind Oder die Blutviskositat verandern, nnd daft
diejenigen interknrrenten Erankheiten, die einen giinstigen Einflufr
auf die Epilepsie ausuben, wie z. B. der Ikterns mit H&moglobin&mie
einhergehen. Eurt Meyer (Berlin).
Beitzke, H., Uber spontane Lebercirrhose bei Eaninchen.
(Centralbl. f. allg. Path. u. pathol. Anat. Bd. 35. 1915. S. 625.)
Bericht iiber zwei Beobachtungen von spontaner Lebercirrhose
beim Eaninchen, welche der Autor im Hinblick auf Experimental-
untersuchungen zur Erzengnng von Cirrhose fur bemerkenswert halt.
Die zwei Tiere lieBen in ihrem Leben kein atiologisches Moment fur
die Entstehung der Cirrhose entdecken. (Anch Ref. hatte vor
Jahren Gelegenheit bei einem Eaninchen, das zu keinerlei Versuchs-
zwecken benutzt spontan verendet war, eine ausgesprochen grob-
hockerige Cirrhose zu sehen. Auch bier war keine Ursache der
Erkrankung zu ermitteln. Derartige Beobachtungen sind gewifi auch
anderwarts gelegentlich gemacht worden.) J. Bartel (Wien).
Holman, W. L., Spontaneous infection in the guinea-pig.
(Journ. of med. Research. Vol. 35. 1916. p. 151.)
Verf. untersuchte die in einer groflen Meerschweiuchenzuchterei
im Laufe von 2 Jahren spontan gestorbenen Tiere auf ihren bakterio-
logischen Befund. Es handelte sich um etwa 200 Tiere. Eulturen
wurden von den verschiedensten Organen und Eorperhohlen angelegt.
Die Befunde werden eingehend mitgeteilt unter Beriicksichtigung der
sonst hieriiber vorliegenden Literatur. Besonders haufig fanden sich
Streptokokken, und zwar sowohl hamolytische wie anhamolytische in
ihren verschiedenen Typen. Sodann sind als hauflger vorkommend
zu nennen die verschiedenen Staphylokokkenarten und B. lactis aero-
genes, ferner B. coli und B. bronchisepticus. Seltener fanden -sich
Pyocyaneus, Proteus, Sporenbildner und Diphtheroide. Auffallend
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Verschiedenes.
433
selten warden Paeumokokken gefunden, niemals Vertreter der Para-
typhus- and Pasteurellagrnppe, also gerade Bakterien, die von anderer
Seite h&ufig als Erreger von Meerschweinchenepizootien beschrieben
warden. Die Befande zeigea, daB region&re and zeitlicbe Ver-
schiedenheiten der Bakterienflora eine groBe Rolle spielen.
Wicbtig ist das bakteriologische Stadium der spontanen Meer-
schweincheninfektionen, da sie eine bedeatsame Fehlerquelle bei alien
Infektionsversuchen an Meerschweincben darstellen, die haufig genng
schon zu Tauschungen Veranlassnng gegeben hat.
Kurt Meyer (Berlin).
Zettnow, E., Einige neue Bakterien. (C. f. Bakt. Abt. L Orig.
Bd. 77. 1915. S. 209.)
Bei der Untersuchung von KolonieD, deren Keime aus der Lnft
anf Agarplatten gefallen waren, hat Verf. 5 neue Mikroorganismen
gefunden, die er ausfiihrlich beschreibt nnd Bact. racemosum, Micro¬
coccus sensibilis, Pseudomonas xanthe, Bact. punctans snlfureum nnd
Bact. punctans flavum benennt. Zahlreiche mustergultige Photo¬
gramme sind der Arbeit beigegeben. Einzelheiten miissen im Ori¬
ginal nachgelesen werden. Gildemeister (Posen).
Beijerink, M. W., Die Leuchtbakterien der Nordsee im
August and September. (Folia microbiol. Jg. 4. 1915. H. 1.)
Im August nnd September hauft sich in der Nordsee eine
Parallelform von Bacillus phosphorenscens Fischer (Photobacter
indicum) an, die Photobacter splendidum genannt wurde. Es ist
ein mit dem Choleravibrio nahverwandtes, Gelatine stark ver-
fliissigendes, bewegliches St&bcben, nach der Ern&hrung ein Pepton-
mikrobe. Das Temperaturoptimum der Leuchtfunktion dieser Art
liegt in Fischbouillon mit 3proz. Kochsalz bei 23—25°, das Wachs-
tumsoptimum bei 29—30°. Das Aufbewahren muB in einem kiihlen
Zimmer auf Bouillon-Kochsalz-Gelatine stattfinden, um Degeneration
vorzubeugen. Fangt man eine Versuchsreihe an, so ist die Auswahl
einer Normalkolonie notwendig. Infolge seiner starken Beweglich-
keit ist der Bazillus gut geeignet zum Studium des Aggregations-
vorganges im Dunkeln, der Mikroaerophilie dadurch anzeigt, daB die
beweglichen Keime offenbar zum Schutze gegen die hohe Sauerstoff-
konzentration des vollen Luftdruckes, die sie unbeweglich macht, zu
kleinen Gruppen zusammenschwimmen. Die Leuchtfunktion wird erst
bei einem hoheren Sauerstoffdrucke bemerkbar als das Wachstum.
Gleiches gilt fur die Trypsinfunktion, weshalb Kolonien in Gelatine
in tiefen Reagenzrbhrchen nicht leuchten und nicht verfliissigen und
als feste Kornchen in der durch Wkrme flussig gemachteu Gelatine
herumtreiben. Die Leuchtfunktion ist in den Leuchtbakterien durch
Erate Abt. Ref. Bd. 65 . Xo. 18. 28
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434
Venchiedene8.
ultraviolettes Licht einer Quarzlampe sowie durch direktes Sonnen-
licht and durch Radium- and Mesothoriumstrahlung schwieriger zu
vernichten als die FortpflanzungsfShigkeit. Dadurch ist es mSglich,
die Lenchtbakterien in einen nekrobiotischen d. h. leuchtenden, aber
nicht wacbstumsfUhigen Zastand zu bringen. Diese nekrobiotischen
Lenchtbakterien lassen sich der Trockendauerhefe von Will und
der Acetondauerhefe von Ed. Buchner vergleichen, die noch garen,
jedoch nicht mehr wachsen konnen. Die Leuchtsubstanz besteht ans
einem Teile des Protoplasmas, der Photoplasma genannt werden
kann und die Eigenschaften eines Endoenzyms hat, das mit Sauer-
stoff reagiert. Bei der Regeneration derselben durch Pepton wird
Ammonkarbonat abgeworfen in derselben Weise, wie beim Atmungs-
prozesse anderer Mikroben. Das Photoplasma ist daher in gewissem
Sinne als Atmungsenzym zu bezeichnen.
Die Mutation zum dunklen Mutanteu findet beim Wachstum
oberhalb der optimalen Leuchttemperatur z. B. bei 30° w&hrend
mehrerer Tage statt. Durch geeignetes Uberimpfen k&nn man dabei
alle Leuchtkeime mutieren lassen. Die Mutation findet nicht in
einem Sprunge, sondern stufenweise statt; die Zwischenstufen kSnnen
als Submutanten mit grofier erblicher Stabilit&t isoliert werden. Die
Existenz der Submutanten zeigt, dafi das Photoplasma, als Erbeinheit
betrachtet, spaltbar ist, und dafi die Stiicke desselben bei der Zell-
teilung erblich ubertragen werden, wobei sie wohl nacli ihrer Gr5Be
eine entsprechende Leuchtkraft bedingen. Der frisch entstandene
dunkle Mutant zeigt im vollstandigen Dunkel noch eine sehr schwache
Leuchtkraft, die durch Aufbewahren bei guter Ernahrung noch be-
tr&chtlich zunimmt und zwar durch eine langsame Modifikation aller
Individuen. Neben dieser Modifikation zeigt der junge Dnnkelmutant
an vereinzelten Eeimen Atavismus, wodurch stark leuchtende, einiger-
mafien zusammenh&ngende Sekundarkolonien erhalten werden. Die
Isolierung dieser Leuchtatavisten ist schwierig; die bisher isolierten
hatten den Character von Submutanten und nicht denjenigen von
der Hauptform. Altere Dunkelmutanten sind ganzlich dunkel und
verandern sich jahrelang gar nicht. Sie sind also stabiler als die
leuchtende Hauptform und konnten bisher nicht unterschieden werden
von einem der allgemeinen nichtleuchtenden Meeresvibrionen. Die
Leuchtfunktion stimmt in jeder Hinsicht mit der Virulenz der patho-
genen Mikroben uberein. Denn auch die Virulenz ist an die Gegenwart
eines bestimmten Substanzteiles des lebenden Protoplasmas, an einen
enzymartigen Korper, meistens ein Endoenzym, gebunden. Die erheb-
lichen Schwierigkeiten, denen man beim Studium der Mutation und der
Modifikation der Virulenz bei den Pathogenen begegnet, konnen dem-
zufolge durch die genaue Beobachtung der Leuchtfunktion, besonders
von Ph. splendidum, erleichtert werden. Baerthlein (Wilrzburg).
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Verschiedenes.
435
Ambroz, A., Cytologische Beitrage zur Morphologie und
Atiologie der sog. Involutions- und Degenerations-
formen bei Bakterien, sowie zur Frage der Teilung
derselben. (V6stnik V. sjez. ces. pfir. 1915. p. 351.)
Die morphologischen Formen der Bakterien sind nicht konstant,
sondern haben eine grofie Verilnderungsfahigkeit. Am bekanntesten
sind die sog. Involution>formen, die fur degenerative Formen gehalten
warden. Haute ist aber bekannt, dafi einige von ihnen auf deni
Gipfel der vitalen T&tigkeit entsteben konnen und konstant unter
bestimmten Bedingungen auftreten. Desbalb baben sie aucb fbr die
Systematik eine Bedeutung. — Ferner bescbreibt Verf. die bizarren
Formen des Bacillus megatherium, die er auf Glukoseagar gezuchtet
hat. Die Einschlusse, die in dem Edrper dieser Formen zu beob-
achten sind, h< er fur Reservestoffe enthaltende Behai ter und nennt
sie nach RfiZiCka „Sporoidk5rper“. — Im allgemeinen betrachtet
er die Fahigkeit zur Bildung teratologiscber Formen als in jeder
Zelle latent enthalten; durcb Eombinationen verschiedener, meistens
chemischer Bedingungen lassen sich einige hervorrufen.
Jar. Stuchlik (Zttrich).
Sperry, G. A. and Bettger, L. F., The behavior of bacteria
towards purified animal and vegetable proteins.
(Journ. of biolog. Chemistry. Vol. 20. 1915. p. 445.)
Bei den vorliegenden Untersuchungen wurde das Augenmerk
auf das Verhalten von Bakterien in Nahrmedien, die als einzige
Sticks toffiquelle reine Eiweifisubstanzen (EiereiweiB, Serumalbumin
und Edestin) enthielten, gerichtet. Es wurden aerobe, fakultativ
anaerobe und Faulnis bewirkende anaerobe Mikroorganismen ver-
wendet.
Die Ergebnisse der Untersuchung stimmen mit den von Bain-
bridge geraachten Beobachtungen fiberein, d. h. die drei genannten
Arten von Bakterien sind nicht imstande, reine Eiweifisubstanzen
zu zersetzen, die in N&hrl5sungen die einzige Stickstoffquelle bilden.
Enthalten die Nfihrldsungen aufier reiner Eiweifisubstanz noch Pepton
Oder andere stickstoffhaltige Substanz als Stickstoffquelle, die far die
Entwicklung der Bakterien den ndtigen Stickstoff liefern, so wird
das Eiweifi zersetzt. Diese Zersetzung ist auf die Bildung eines
Enzymes durch die wachsenden Bakterien zuruckzufubren.
Der Widerstand, den das native EiweiB der direkten Zersetzung
durch Bakterien entgegenstellt, ist nicht auf antiseptische Eigen-
schaften des Eiweifies zuruckzufiihren, sondern auf den Bau des
Eiweifimolekuls, der es relativ stabil macht. Die einzelnen EiweiB-
komponenten sind so fest gebunden, dafi nur hohe Temperatur, starke
S&uren Oder Alkali Oder Enzyme fUhig sind, das Eiweifi zu verkndern.
28 *
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436
Verschiedenes.
Erst nach Zerlegung in einzelne Bausteine ist es als Bakterien-
nahrang geeignet. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kendall, A. I. and Walker, A. W., Observations on the pro¬
teolytic enzyme of bacillus proteus. Studies in bac¬
terial metabolism. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 17. 1915.
p. 442.)
Bacillus proteus bildet ein losliches proteolytisches Enzym in
Bouillon und Gelatine. Durch Filtrieren der Kultur durch Berke-
feld-Filter laBt sich das Enzym rein darstellen. Das Enzym be-
reitet das EiweiB fiir die Assimilation durch die Bakterien vor,
spielt aber keine Rolle bei der intrazellul&ren Ausnutzung des
Proteins durch die Bakterien. Das Enzym wird nicht gebildet, wenn
es fiir den Stoffwechsel der Bakterien nicht notwendig ist, weil und
solange ausnutzbare Kohlehydrate im Nahrboden vorhanden sind,
wie Dextrose, die sie vergaren konnen. Moglicherweise werden bei
dieser Vergarung Stoffe gebildet, welche den Tod der Bakterien nach
sich ziehen. Es ist mbglich, daB auch noch andere Umstande auf
die Bildung des Enzyms von EinfluB sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Karczag, L. und Mocz&r, L., Uber die Vergarung der Brenz¬
traubensaure durch Bakterien. II., III. u. IV. (Biocbem.
Zeitschr. Bd. 70. 1915. S. 317, 320 u. 325.)
II. Die Brenztraubensaure wird nur von Bakterien vergoren, die
auch Traubenzuckervergarer sind, z. B. B. typhi murium, B. pneumo¬
niae Friedlander und B. oedematis maligni, dagegen nicht von B. di-
phtheriae, B. pseudotuberculosis rodentium, B. erysipelatis suis und
vom Pneumococcus.
III. Im Gegensatz zur Hefe und saprophytischen Faulnisbazillen,
die die Molekiile der verschiedensten Ketosauren unter Gasbildung
spalten, greifen bestimmte pathogene Bazillen der Typhus-Coligruppe
sowie Streptokokken nur den Hauptreprasentanten der a-Ketosauren,
die Brenztraubensaure an, dagegen nicht die hoheren Glieder der
a-Ketosauren sowie Ketosauren anderer Konstitution.
IV. Die Brenztraubensaure erfahrt durch B. coli einen Abbau,
der uber eine Anzahl intermediar gebildeter Substanzen fast quanti-
tativ zu gasformigen Produkten fuhrt, die zu etwa 90 Proz. aus
Wasserstoff, zu etwa 10 Proz. aus Kohlensaure bestehen.
Unter den intermediar gebildeten Substanzen sind Ameisen- und
Essigsaure nicht nachweisbar. Butter- und Propionsanre entstehen
in geringer Menge durch sekundare Prozesse.
Ameisensaure und Glykolsaure werden durch eine Anzahl Brenz¬
traubensaure vergarender Bakterien arten unter Wasserstoff bildung
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Verechiedenes.
437
gespalten. Vielleicht sind daher diese Sauren als intermediar ge-
bildete Glieder der Brenztraubensfturegarung anzusehen.
Kurt Meyer (Berlin).
Winckel, Max, Uber den Einflufi der abgetOteten Hefe
auf die Verdauungsfermente. (Mflnch. med. Wochenschr.
1915. S. 1007.)
Abgetotete Hefe beeinfluBt die Diastase- und Pankreatinver-
dauung giinstig. Die G&rkraft der Hefe spielt hierbei keine Rolle.
Im Gegenteil ist garfahige Dauerhefe weniger wirksam als abgetotete.
Wahrscheinlich sind die Nukleinsubstanzen der Hefe das wirksame
Prinzip. Kurt Meyer (Berlin).
Perazzi, P., Zur Unterscheidung der miitterlicben und
fOtalen Blutflecken. (Centralbl. f. Gyn&kol. 1914. S. 991.)
Unter Hinweis auf die gleichnamige Arbeit von V o 11 h a r d t
(Centralbl. f. Gynakol. 1914. S. 720) gibt Verf. die Resultate seiner
in der Zeitschrift „La Ginecologia“ mitgeteilten Arbeit an, wonach
in der gerichtlichen Medizin vor der Entscheidung der Frage, ob
ein Blutfleck von einer erwachsenen Frau Oder von einem Neu-
geborenen herriihrt, es notwendig ist, zuerst das Reingewicht des
auf der Leinwand getrockneten Blutes festzustellen und dann erst
die Reaktion vorzunehmen. Pry 11 (Berlin).
Guth, F., Wiederholte Benutzung von Bakterienn&hr-
bOden und Ersatz von Fleischextrakt durch Pflanzen-
extrakte. Die Verwertbarkeit der konservierten
N&hrboden fur den Feldgebrauch (nach Uhlenhuth
undMesserschmidt). (Deutsche med. Wochenschr. 1915. S.1544.)
Da die Ver&nderungen, die Agarnahrboden beim Bakterien-
wachstum erfahren und die eine weitere Bakterienentwicklung
hindern, stets nur eine diinne Schicht an der Oberfl&che betreffen,
so l&Bt sich der Nahrboden nach entsprechender Behandlung mit
Erfolg ein zweites Mai verwenden. Der Hauptpunkt der Behandlung
besteht in der Kl&rung des verflussigten Nahrbodens durch Huhner-
eiweifi. Sowohl gewOhnlicher wie Endo Agar lieflen sich mit gutem
Erfolge zweimal verwenden. Bei Drigalski-Agar empfiehlt es
sich, dem alten Nahrboden etwas ungebrauchten zuzusetzen.
Zur Herstellung von Bouillon lassen sich als Ersatz des Fleisch-
extrakts mit Erfolg Extrakt aus Bohnen Oder Sojabohnen (1:10)
verwenden.
Ochsena bewfthrte sich als Ersatz des Fleischextrakts nicht.
Mit den in Blechbuchsen konservierten N&hrboden nach Uhlen-
huth-Messerschmidt wurden sehr gate Erfahruugen gemacht.
Kurt Meyer (Berlin).
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438
Verschiedenes. — Nene Literatur.
Dold, Erfahrangen mit dem Bachsenagar von Uhlenhuth
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Die geprfiften Nahrbodenproben waren bis zum Tage der Unter-
sncbung 4 Mon ate nnd 5 Tage nnterwegs; sie waren dabei lange
Zeit bohen Temperaturen von 30—40 Grad ansgesetzt.
Bei der Priifnng erwiesen sich Nahragar, Ascites, Pepton-GIyzerin-
galle, Lackmnslaktose-Agar nach Drigalski-Conradi, Fuchsin-
Salfit-Agar nach Endo dem im eigenen Laboratorium hergestellten
Nahrbodenmaterial als vbllig gleichwertig. Begreiflicherweise kam
Gelatine in verfliissigtem Znstande an, es gelang anch nicht, sie
wieder znr Erstarrung zu bringen. Mit dieser Ausnahnie haben die
BQchsennkhrboden damit ihre Verwendbarkeit in den Tropen nnd
ihre lange Haltbarkeit erwiesen. Wegen der grofien Beqnt-mlichkeit
in der Handhabung iibertreffen sie die Trockenn&hrbttden von Ddrr.
L a n g e r (Cbarlottenburg).
Neue Literatur,
zusammengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
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g:c.)
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======= Bd. 65. No. 19/20. =======
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Die im Siiden Chinas herrschende Pest wnrde im Jahre 1908
dnrch den Schiffsverkehr in Schanghai eingeschleppt. Die ersten
Pestratten warden am Anlegeplatz der Dampfer gefanden. Die in
der europaischen Niederlassung getroffenen Assanierungsmafiregeln
blieben zunachst ohne Erfolg, da von der umgebenden Chinesenstadt,
deren Ratten sehr schnell infiziert warden, immer wieder Pestratten
eindrangen. Im Jahre 1910 kamen die ersten Menschenpestf&lle vor.
Durch Schaffung eines Giirtels rattensicherer Hauser gelang es
allmahlich, die Zahl der Rattenpestfalle in der europaischen Nieder-
lassang immer weiter herabzadrucken. Im Jahre 1912 kamen nar
noch 17 Falle zur Be.bachtung. Kurt Meyer (Berlin).
Creel, R. H., The migratory habits of rats, with special
reference to the spread of plague. (Public Health Reports.
Vol. 30. 1915. p. 1679.)
In New-Orleans warden Untersuchungen fiber die Wanderungen
der Ratten, Mus norvegicus, angestellt, indem 200 mit Fallen ge-
fangene Ratten gezeichnet und wieder freigelassen warden. Aus
einer beigegebenen Karte ist ersichtlich, daB diese Ratten sich sehr
schnell fiber groBe Entfernungen in der Stadt ausgebreitet haben.
Erheblich mehr als die Halfte der freigelassenen Ratten wurde im
Laufe eines Monats wieder eingefangen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Gutter as, G. M., Plague in Havana. (Journ. of the Americ. med.
Ass. 1915. p. 29.)
Ein Pestausbruch in Havana bestatigte die Erfahrung, daB die
Pest durch geeignete MaBregeln — in diesem Falle eine grofizfigige
Rattenbekampfnng — verhaltnismfiBig leicht einzudfimmen ist. Eine
■Stfirung des Verkehrs ist nicht notwendig, da die Gefahr der Uber-
tragung selbst durch kranke Menschen sehr gering ist. Die Ein*
spritzung groBer Mengen von Yersinschem Pestserum in die Blut-
bahn erwies sich als die wirksamste Behandlung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ergte Abt. Refer. Bd. «:» No. 19/20. 29
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450
Pest.
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infection. (Jonrn. of the Americ. med. Ass. Vol. 66.1915. p. 1767.)
Dbersicht ttber die far die Pest empfftnglichen Tiere, die sehr-
viele Tiere aller Art umfaBt. Fttr die Ausbreitung der Krankheit
nnter natiirlichen Bedingnngen kommen jedoch nur die Nagetiere-
in Betracht Diese Tiere verbreiten die Krankheit von Land zu
Land. Die Rattenpest geht immer der Menscbenpest voran. Da.
die Pest eine Rattenkrankheit ist, bleibt der Mensch von der Senche
verschont, wenn er sich von der Bertihrung mit Ratten fernhalten
kann. Da man nicht alle Ratten vernichten kann, muB man sich
auf eine moglichst grttndliche Vertreibung der Tiere aas der Nahe
der menschlichen Behaasangen and moglichste Yerminderang der
Rattenplage beschr&nken, nm auf diese Weise der Ausbreitung der
Senche nnter den Ratten von vornherein den Boden entziehen zu
konnen, sobald einmal bei einzelnen gefangenen Tieren die Pest fest-
gestellt ist. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Creel, R. H., Faget, F. M. and Wrightson, W. D., Hydrocyanic
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Es warden Versuche gemacht, um die geringste Menge von
Kalinmcyanid zu ermitteln, die notwendig ist, um Ratten nnd Un-
geziefer schnell und sicher zn tOten; 5 (Jnzen erwiesen sich aus*
reichend far einen Raam von 1000 KabikfuB. Bakterien werden
durch diese Rauchernng nicht getdtet. Die Ratten werden schneller
abgetOtet, wenn sie sich ausgiebig bewegen, wahrscheinlich infolge
der erhdhten Atemtatigkeit. Das Cyanwasserstoffgas verteilt sich
schnell im Raam; es hat eine groBere Durchdringungskraft als das
Schwefeldioxyd. Eine halbstiindige Einwirkung des Gases ist aus~
reichend; Einwirkung von einer Stunde geniigt auch fur die grofiten
R&nme. Vorsicht ist geboten wegen der Giftigkeit des Gases fttr
Menschen. Es wird ein Verfahren beschrieben, durch welches anch
fttr die mit der Herstellting des Gases Beauftragten die Gefahr ver-
mieden wird. Aus Schiffsrttumen sind die giftigen Gase eine halbe
Stnnde nach Offnung des Raumes verschwuuden. Die Kosten sind
etwas geringer als bei Schwefelr&uch^rung und bleiben erheblich
hinter denen des Kohlenoxydverfahrens znruck.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pierce, C. C., Strychnine sulphate. Its effect on Cali¬
fornia valley quail. (Ibid. p. 3601.)
Beschreibung der Herstellung von Strychninweizen, wie er zur
T6tung der Erdhfirnchen im grofien in Kalifornien benutzt wird.
Die Tiere erliegen dem Gift sehr leicht. Vbgel fressen den Weizen
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Cholera.
451
aicht gerne und sind auch ffir das Gift wenig empfanglich, so dafi sie
grofie Mengen yon dem Weizen aufnehmen k5nnen, ohne Vergiftungs-
erscheinungen zn zeigen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
A new disease in man. (New York med. Journ. 1915. No.3.)
Eine nene Krankheit ist in den Vereinigten Staaten anfgetancht.
Der Erreger ist das Bacterium tularense, das bei Eichhdrnchen
and wilden Kanincben eine senchenartige Krankheit hervorruft, der
riele Tiere erliegen. Ezperimentell hat das Bakterinm eine grofie
Virulenz bei Affen gezeigt. Nun sind die ersten zwei Erkrankungen
bei Menschen in Cincinnati publiziert worden. Der eine Patient war
ein Fleischer, der andere die Frau eines Farmers; beide hatten mit
Kaninchenfleisch zu tun. Die Krankheit verlief mit ulzerativer Con¬
junctivitis, Iufektion der periaurikulfiren und cervikalen Lymph-
drfisen, Fieber und grofier Prostration. In einem der beiden Falle
dauerte die Krankheit fiber 2 Monate. Aufier durch direkte An-
steckung wird die Krankheit auch durch die Haus- und Stallfliege
verbreitet. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Hoppe Seyler, G., Zur Kenntnis der Cholera und ihrer
Verschleppung. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 542.)
Bericht fiber mehrere Choleraffille mit verschiedenen Besonder-
heiten, die wahrscheinlich von der Ostfront eiugeschleppt waren.
Bei mfiglichst rascher Feststellung der Krankheitserreger im Stuhl
lfifit sich durch Absonderung der Kranken und Ansteckungsf&higen
die Ausbreitung der Krankheit im allgemeinen leicht verhttten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Roberg, David N., The role played by the insects of the
dipterous family Phoridae in relation to the spread
of bacterial infections. Experiments on Aphiochaeta
ferruginea Brunetti with the cholera vibrio. (Philipp
Journ. of Science. Ser. B. Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 309.)
Die zu den Phoriden gehorige Fliege Aphiochaeta ferruginea,
die ihre Eier in den menschlichen Faces absetzt und sehr gemein
ist, geht infolge ihrer Kleinheit durch die gewdhnlichen Mfickennetze
leicht hindurch. Durch Versuche ist der Nachweis erbracht, dafi
diese Fliege mfiglicherweise als Ubertrager und bei der Weiter-
verbreitung der Cholera eine Rolle spielt; das gleiche gilt auch ffir
andere Darmkrankheiten wie Ruhr, Typhus und ahnliche. Die Uber-
tragung geschieht durch unmittelbare Verschleppung der Krankheits-
erreger, die an der Kfirperoberflfiche der Fliege haften, oder durch
Ausscheidung der Bazillen mit dem Kot; gelegentlich vielleicht auch
durch das Verschlucken der ganzen Fliege mit irgendeiner Speise.
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Cholera.
Die Versnche haben gezeigt, dafi aach Choleravibrionen, die von der
Larve aufgenommen sind, von der ausgeschlfipften Fiiege noch aus-
geschieden werden kfinnen; doch hat dieser Umstand keine grofie
allgemeine Bedeutung, sondern wird nor ausnahmsweise geffihrlich.
Jedenfalls sind weitere Nachforschungen fiber die Bedeutung der
Fliegen ffir die Ausbreitung der Cholera besonders wfinschenswert.
Die Arbeit enthfilt viele Einzelheiten, die in dieser Frage bereits
ermittelt sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Galambos, A., Erfahrungen fiber die Cholera asiatica.
(Therap. d. Gegenw. Jg. 56. 1916. S. 452.)
Mitteilnng fiber Beobachtnngen von 89 Choleraf&llen, Schildernng
des kliniscben Bildes, der Tberapie (Eochsalzinfusionen) nnd von
klinisch typischer Dysenterie mit gleicbzeitiger Cholera asiatica.
Bemerkenswert ist, dafi die leichteren Erkrankungen die entschiedene
Mehrbeit bildeten. Ob dies erfreoliche Bild der obligatorisch durch-
geffihrten praventiven Impfung znznschreiben ist, kann zwar mit
Wahrscheinlichkeit, doch nicht mit Sicherheit bejabt werden.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Benzler, Jobst-Henrich, Blatnntersnchnngen bei Cholera.
(Beitr. z. Elinik d. Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 4.
1916. S. 219.)
Das Blntbild bei der asiatischen Cholera weist als Folge der
starken Eindicknng des peripheren Blutes eine scheinbare Vermehrnng
der Erythrocyten nnd Leukocyten anf. Ferner findet eine geringe
wirkliche Vermehrnng der weifien Blntzellen statt, verbunden mit
einer besonderen Erhfihnng der Nentrophilenzahl. Das Hanptgewicht
liegt indes nach den Untersachungen des Verf. in dem Anftreten
einer anBerordentlich starken Lymphopenie wahrend der eigentlichen
Erankheitsperiode, die gleichzeitig von einer hohen Mononnkleose
infolge Ausschttttung atypischer Formen begleitet ist. Das Cholera-
blntbild bietet besonders dnrch die Mononnkleose mit den atypischen
Formen eine gewisse Ahnlichkeit mit demjenigen der Variola.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Soncek, Alfred, Uber das Exanthem bei der Cholera
asiatica. (Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 428.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
t. Dar&nyi, Unzul&nglichkeit der Beobachtnngsdaner
bei Cholera. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8.47.)
Nach Anweisnng des Bnndesrates betragt die Beobachtungszeit
bei Cholera 5 Tage. Nach der allgemeinen Erfahrnng sind zwar
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Cholera.
453
jahrelange Bazillentrfiger der Cholera nicht bekannt. In den meisten
Fallen hdrt die Bazillentragerscbaft schon nach einer Woche aof,
sie kann aber bis zu zwei Wochen anhalten. Die Angabe uber die
Haofigkeit der Bazillentrager schwankt, jedenfalls ist sie sehr er-
heblich. Es gehthierans hervor, dafi eine 5 tagige Beobacbtung nicht
ausreicht, es muB vielmebr die Umgebnng von Cbolerakranken einer
14 tkgigen Quarantine unterzogen werden. Tatsachlicb bat im Balkan-
kriege eine 5 tagige Beobachtung der heimkehrenden Truppen die
Verseuchnng ihres Heimatlandes nicht verbindern kSnnen.
Langer (Charlottenburg).
Messerschmidt, Das Vorkommen von mit Choleraserum
paragglntinierenden Bakterien. (Munch, med. Wochenschr.
1916. S. 810.)
Ans 1000 Stuhlproben wurden 20 Bakterienstamine geziichtet,
die vom Choleraimmunserum bis zum Endtiter agglutiniert warden.
Far die bakteriologische Diagnose Cholera muB daher der mikro-
skopische Nachweis von Vibrionen unbedingt verlangt werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Qnadllieg, Ein Beitrag znr bakteriologischen Cholera-
diagnose. (Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1916. S. 33.)
Verf. konnte ans dem Stnhle eines unter Choleraverdacht er-
krankten Soldaten, der aber nie an der Front war, einen Colistamm
zilch ten, dessen Agglutination mit Choleraserum nach der ersten
Stunde noch nicht so ausgesprochen war wie bei 2 anderen Coli-
st&mmen, aber nach 4 Stunden einen kaum nennenswerten Unter*
schied zeigte; nur war sie in den Verdfinnungen 1:1000 und 1:2000
nicht ganz so deutlich. Verf. kommt zu dem Schlusse, daB trotz
ihrer Hdhe die Agglutination dieses Stammes in Choleraserum al»
Mit- bzw. Paragglutination zu bezeichnen ist. Dieser Vorfall mahnt
zur Vorsicht in der Bewertung der ,.Choleraagglutination“.
Wolf (Witzenhausen).
Seiffert, G. und Bamberger, H., Der Chemismus elektiver
Choleran&hrbSden. (Arch. f. Hyg. Bd. 85. 1916. 8.265.)
Das Wachstum der Choleravibrionen auf den BlutalkalinS.hrbodeir
wird durch Hemoglobin und andere PyirolabkSmmlinge, wie Gallen-
farbstoffe und Chlorophyll, begunstigt. Als praktisch brauchbar er-
wies sich ein von den Verff. hergestellter Chloropbyllnkhrboden, der
den Vorteil des Diendonneschen Blutalkaliagars, grofie Elektivitat.
mit der fur Cholera cbarakteristischen Farbreaktion des Aronson-
schen Fuchsinnkhrbodens vereinigt und nach Herstellung sofort
branchbar ist.
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Cholera.
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Die Herstellung des Chlorophyllnahrbodens geschieht auf folgende
Weise: Zu 60 ccm einer lOproz. Sodaldsung, mit wasserfreier Soda
hergestellt, gibt man 25 ccm Chlorophylldsung (Solutio spirituosa
w Merck" und erhitzt dieses Gemisch eine Stunde lang im Dampftopf.
Dann werden 50 ccm einer sterilen Rohrzuckerldsung* und 50 ccm
einer sterilen Dextrinldsung (je 20proz.) zagef>. Das Ganze wird
mit 1 1 Nentralagar gemischt. Dem Agar werden yor Benntzong
4 ccm alkoholische DiamantfuchsiD 15sung nnd ca. 15 ccm einer lOproz.
Natriumsulfitlosnng bis znm Eintritt der Entf&rbung zugesetzt Die
Diamantfuchsinlosung wird nach Aronson hergestellt, indem man
absolnten Alkohol wahrend 24 Stnnden im Brntschrank mit fiber-
schiissigem Diamantfnchsin unter ofterem Umschutteln znr L5sun£
stehen lafit. Die gegossenen Platten k&nnen bis znm Trocknen often
stehen bleiben, da ein Wachstum etwaiger Luftkeime auf ihnen
nicht zu befiirchten ist. Es ist vorteilhaft, den Chlorophyllagar frisch
zu bereiten und in Platten auszugiefien, da er bei wiederholtem Er-
hitzen an Elektivit&t einbttfit. Der N&hrboden ist sofort brauchbar.
Gildemeister (Posen).
Stern, Wilhelm, Vergleichende Untersuchungen mit
festen Cholera-Elektivn&hrbdden. Erg&nzung zur
Aronsonschen Methode. (Wien. klin. Wochenschr. 1915.
S. 1383.)
Nach den Erfahrungen des Verf. fibertrifft der Arons on sche
Fuchsinagar sowohl den Dieudonn6schen Blutalkaliagar wie den
Eschschen Fleischnatronagar an Elektivit&t. Dazn kommt, dafi die
Oholerakolonien leicht zu erkennen und die Vibrionen gut aggluti-
nierbar sind.
Zur Identifizierung der Choleravibrionen empfiehlt Verf. ein in
Anlehnung an den Aronsonschen Nahrboden hergestelltes Fuchsin-
peptonwasser, das in dunner Schicht farblos ist und von Cholera-
und cholera&hnlichen Vibrionen, aber nicht von anderen Stuhlbakteriea
schon in 8 Stunden gerStet wird. Kurt Meyer (Berlin).
Hall, Ist es mdglich, einen sofort brauchbaren Dien*
donn£-Agar herzustellen, ohne die Zusammensetzung
des Substrates zu verandern? (Berl. klin. Wochenschr.
1916. S. 217.)
Verf. machte die Beobachtung, dafi die Mischung von Blut und
Alkali, wenn sie langere Zeit unter Wattestopfen aufbewahrt wurde,
bei Zusatz zu dem Agar nicht mehr so stark wachstumshemmend
wirkte, wie wenn sie frisch bereitet zugesetzt wird. Genauere Ver-
suche uber diese merkwurdigen Eigenschaften fuhrten ihn dann zm
der Entdeckung, dafi ein Aufbewahren der Blutalkalilosung in mit
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Cholera.
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Wattestopfen verschlossenen Flascben wahrend funf Wochen geniigt,
urn damit einen Dieudonn6-Agar zu bereiten, der im Gegensatz
zum Original -Dieudonn6- Agar bereits ohne weiteres zu benutzen ist.
In Ubereinstimmung mit Pilons Meinung nimmt der Verf. an,
dafl das uberschttssige Alkali durch die Kohlens&ure der Lnft in
Karbonat verwandelt, und dad dadurch eine grSBere Ammoniak-
ent wicklung vermieden wird. Die mit der abgestandenen Losung
bereiteten Nahrboden rochen auch nicht so stark nach Ammoniak.
Wurde die LOsnng nnter LuftaBschlufl (Gummistopfen) aufbewahrt,
■dann war die hemmende Kraft fast ebenso stark wie bei der frischen
LOsnng. Schmitz (Halle a. S.).
Ffirst, Lentzsches Blntalkalitrockenpulver zur Berei-
tung von Choieranahrb5den in Feldlaboratorien.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 226.)
Das fabrikm&fiig hergestellte Trockenpulver ermoglicht es, fur
plOtzliche Cholerafalle einen sofort gebrauchsfahigen Nahrboden her-
znstellen. Es zeigt sich, dad zwar Choleravibrionen ausgezeichnet
wachsen, dad aber Colibazillen nicht vollig nnterdriickt werden. Dies
•erreicht man, wenn man entgegen der Vorschrift zum AuflOsen des
Pulvers anstatt destillierten Wassers 0,2—0,3proz. SodalOsung benutzt.
Zusatz von 2proz. Rohrzucker steigert die Wachstumsintensitat
•der Vibrionen; die Kolonien erscheinen grOder, auch nimmt die
Agglutinierbarkeit der Vibrionen zu.
Der Zuckerzusatz bewahrt sich auch bei dem Dieudonne-
Originalnfthrboden. Bereits nach 6—8stundiger Bebriitung wachsen
die Vibrionen zu uppigen Kolonien aus. Langer (Charlottenborg).
Heiffert, G. und Bamberger, H., Elektive CholeranahrbOden.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 527.)
Da es bekannt ist, dad durch Hemoglobin und Gallenfarbstoff
das Wachstum der Cholerayibrionen gefdrdert wird, wahrend gleich-
zeitig das Wachstum der Darmbakterien gehemmt wird, warden Ver-
suche mit einem nahen Verwandten dieser Stoffe, dem Chlorophyll,
gemacht. Tats&chlich erwies sich dieser Stoff als yorzuglich ge-
eignet. Die besten Erfolge warden erzielt, wenn man 2,5proz. Chloro¬
phyll zum Aronsonschen Nahrboden zusetzte. Dieser Nahrboden
zeigte sich alien anderen uberlegen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Erdheim, J. und Schopper, K. J., Cholerabekampfung. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 769.)
Verff. sind als Leiter eines k. k. Epidemielaboratoriums auf dem
Kriegsschauplatz tfttig und haben auf dem Gebiete der Cholera*
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Cholera.
bek&mpfung reicbe Erfahrungen sammeln konnen. An einem Bei-
spiel (Quarant&nestation ffir serbiscbe Kriegsgefangene) wird gezeigt,.
in welcher Weise zweckm&fiig die Bekarapfung der Cholera erfolgt.
Ans ihren 8ehluBfolgernngen verdient folgendes hervorgehoben zu
werden:
Wenn in einem von Menschen uberfhllten Orte Cholera aus-
gebrochen ist, so ist, abgesehen von sonstigen hygienischen MaB-
nahmen, die Choleraschutzimpfung so bald als nnr irgend mdglich
durchznfdhren. Die Schutzimpfung hat, selbst mitten in einer Epi¬
demic ausgefiihrt, weder auf die Morbiditat noch auf die Mortalitat
einen nngiinstigen Einflufi, sie muB aber, wenn der Erfolg ein voll-
st&ndiger sein soil, gewissenhaft nnd absolut liickenlos durchgefahrt
werden. Die Schntzimpfnng bekampft das Auftreten von Vibrionen-
tr&gern in gleicher Weise und gleich schnell wie das von Cholera-
erkranknngen.
Aufier der Impfnng empfehlen die Vertf., den Stulil aller Quarau-
t&nierten wenn irgend angaugig bakteriologisch zu untersuchen nnd
die Qnarantanierten in kleinere Gruppen einzuteilen und abzusondern.
Gildemeister (Posen).
Schutzimpfung gegen Cholera. Merkblatt, lierausgegeben
vom k. k. Ministerium des Innern, Sept. 1915. (Das osterr. Sanitats-
wesen. Jg. 27. 1915. S. 1320.)
Die Schutzimpfung wird dort in Betracht kommen, wo der pei -
sonliche Schutz unmoglich, wo insbesondere die personliche Reinlich-
keitspflege erschwert oder dberhaupt undurchfubrbar ist, wo die er-
forderlichen allgemeinen sanitdren Einrichtungen fehlen und die
Schutz- und TilgungsmaBnahmen der Cholerabekampfung versagen:
so z. B. bei auBergewohnlichen Verh<nissen (Kriegsschauplatz) oder
beim Auftreten von geh&uften Erkrankungen, die nicht. auf Kontakt-
infektionen zurhckzufiihren sind, vor allem fur Personen, die berufs-
mdfiig mit Cholerakranken standig zn tun haben.
In keinem Falle vermag jedoch die Schutzimpfung die bewahrteu
uneriaBlichen Schutz- und TilgungsmaBnahmen zu ersetzen.
Die Schutzimpfung bildet keinen sicheren Schutz gegen die In-
fektion, ihr Erfolg zeigt sich darin, daB unter den Geimpften weniger
Erankheits- nnd Todesfalle vorkommen als unter den Nichtgeimpften.
Impfsch&digungen sind dem Arzte nnd der zustandigen politischeu
Bezirksbehbrde ungesSumt anzuzeigen. A. Ghon (Prag).
v. Ajkay, Zoltan, Erfahrungen uber den Wert der Cholera-
schntzimpfung. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 251.)
Erfahrungen uber gflnstige Wirkung der Choleraschutzimpfung
bei grofier Ansteckungsgefahr. Von 19 bakteriologisch festgestellten
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Cholera.
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'Cholerafailen waren nur bei 10 Fallen Krankheitserscheinungen vor-
handen, die anch milde verliefen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
KonrAdi, Daniel, Dber den Wert der Choleraschutz-
impfnngen. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. 8.339.)
Nach der Choleraschatzimpfung sind im Blutserum ein Jahr bin-
durch Schntzstoffe vorhanden. Die Menge der vorhandenen Schutz-
stoffe hkngt von der Zahl der Impfangen, von der Menge des ein-
gespritzten Impfstoflfes und von der Lebensweise des Schutzgeimpften
ab. Zur Erhaltnng der Immunitat halt Verf. eine jahrliche Wieder-
impfnng mit 0,5 ccm Impfstoff fur ausreichend. Die Schntzimpfnng
ist ein gefahrloses Verfahren, selbst bei kleinen Kindern. Gleich-
zeitig kann dieselbe Person in Zwischenraumen von 3—4 Tagen mit
verschiedenen Impfstoffen (Cholera-, Typhus- usw. Impfstoff) geimpft
werden. Die behdrdlichen and personlichen SchutzmaBregeln muB
auch der Geimpfte einhalten, denn auch der Schutzgeimpfte kann an
Cholera erkranken. Der Impfstoff kann nach Ansicht des Verf. bei
sorgfaitiger Behandlung 1 Jahr lang benutzt werden.
Gildemeister (Posen).
$imecek, Josef, Pemphigoides Exanthem als Folge-
erscheinnng der Choleraschatzimpfung. (Wien. klin.
Wochenschr. 1916. S. 622.)
Das Exanthem trat wenige Standen nach der zweiten Injektion
von Choleraimpfstoflf auf. Befallen war hauptsachlich die Haut des
Rfickens und des Gesichts. Im Munde fanden sich auf den Gaumen-
bOgen, am Zapfchen und auf der Mundschleimhaut weiflgraue, fest-
haftende Bel&ge. Lues lag nicht vor. Gildemeister (Posen).
Bail, Oskar, Uber das Verhalten der Cholerasubstanz im
immunen Tierkorper. (Zeitschr. f. ImmunitStsforsch. Orig.
Bd. 24. 1916. S. 396.)
Die Vereinigung von Choleraimmunserura mit der Substanz der
Choleravibrionen ist keine best&ndige. Sie zerfUllt sehr leicht wieder
in SerumimmunkSrper und Cholerasubstanz. Beide Bestandteile lassen
sich nebeneinander mittels Komplementbindung nachweisen, und zwar
sowohl im Reagenzgla.se wie in Meerschweinchen, die mit Vibrionen
und Immunserum behandelt warden.
Auf dieses Freiwerden der Cholerasubstanz trotz Gegenwart
von Immunserum fiihrt Verf. die mangelnde antitoxische Wirkung
der Cholerasera zuriick. Als Ziel eines Fortschrittes der Cholera-
serotherapie ist die Herstellung von Seren anzustreben, die, ohne
-einen strong antitoxischen Charakter zu besitzen, die Cholerasubstanz
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Cholera.
(Endotoxine) in eine bestandige nnd darnm voranssichtlich weniger
giftige Verbindung mit den Immnnkdrpern umwandeln.
Kurt Meyer (Berlin).
Straufi, H., Znckerinfusionen bei Cholera. • (Therapie d..
Gegenw. Jg. 56. 1915. S. 870.)
Verf. verwirft die Kochsalzinfusionen wegen der unangenehmen
Nebenwirkungen (Nierenreiznng), die dnrch Zufuhrung groBerer
Mengen Kochsalzes anftreten konnen. Vert empfiehlt als Ersatz fur
Kochsalzinfusionen 4,5proz. Traubenzuckerlosungen (snbkntan Oder-
intravenSs). Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kansch, Traubenzuckerinfusion bei Cholera. (Miinch. med.
Wochenschr. 1916. 8. 544.)
Die Einverleibung von Traubenzuckerlosung, die sich bei chirur-
giscben Fallen bewahrt hat, verspricht anch bei Cholera Nutzen nnd
wil d zu Versuchen empfohlen. Bei Einspritznng unter die Haut wird
eine 5proz., bei Eiuspiitzung in die Blntbahn eine lOproz. Losung
empfohlen. Man kann anf diese Weise den ansgetrockneten nnd aus-
gehungerten Cholerakranken das verlorene Wasser ersetzen and ihnen
Brennmaterial einverleiben; anch die mit der Durchspiilung erzielte
Fortschaffung der Toxine ist vielleicht von Bedentnng. Rohrzucker
ist ffir den Zweck nicht geeignet. Die Fliissigkeitsmengen mussen
groB sein. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Adler, Oskar, Die Behandlung der Cholera asiatica im
Felde. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 123.)
Yon klinischem Interesse. Verf. sah gate Erfolge bei Ver wen dung
von Tierkohle in verschiedener Weise (Magen- and Darmspiilungeft
mit Tierkohl^nwasser, als Getrank Tierkohlenaufschwemmungen) nnd
von intravenOsen Kochsalzinfusionen. Gildemeister (Posen).
Mftller, Otto, Injektionen mit Hypophysisextrakt and
Gelatine gegen Cholera. (Wien. med. Wochenschr. 1916.
S. 300.)
Von 11 mit intramuskul&ren Gelatineinjektionen (20—40 g) nnd
Hypophysenpr¶ten behandelten Cholerakranken starben 4, von
25 nnbehandelten Patienten dagegen 17.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Baerthlein,Karl nnd Grunbanm, Edgar, fiber Seuchenbek&mp-
fnng, insbesondere Cholerabekampfnng. (Miinch. med.
Wochenschr. 1916. S. 436.)
Es wird fiber die Erfahrungen berichtet, die in einem grofien
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Fleckfieber.
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Kriegsgefangenenlager im Osten in der Bekampfung der Cholera
gemacht sind. Es wird eingehend das Verfahren beschrieben, mit
dem es gelang, aas den eingelieferten Oefangenen die mit an-
steckenden Krankbeiten, namentlich Cholera, Typhus, Ruhr Ver-
seuchten schnell und sicher herauszufinden und sie abzusondern and
nngefahrlich zu machen. In keinem Falle kam eine Ubertragung der
ansteckenden Krankheiten auf die Angestellten und die Wachmann-
schaften des Lagers vor. Auf Qrund der Erfahrungen wird empfohlen,
bei Choleragefahr die gesamte bedrohte BevSlkerung durchzuimpfen,
zumal der Eingriff ganz harmlos ist. Selbst wenn bei den Geimpften
eine Aufnahme der Choleravibrionen erfolgt, kommt es doch in der
Regel nicht zu erheblichen Krankheitserscheinungen. Auch die Cho-
lerabazillentrager machten keine besonderen Sehwierigkeiten bei der
Seuchenbek&mpfung, da die Dauer der Bazillenausscheidung nach der
Genesung fast ausnahmslos nur zwischen 2—16 Tagen schwankte.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Wlllheim, Robert, Einige Kriegsbeobachtungen fiber
Fleckfieber und Cholera. (Med. Klinik. 1916. S. 388.)
Die Arbeit bringt auf Grand umfangreicher eigener Beobach-
tnngen eine Reihe wertvoller Beitrage fiber die Krankheitserschei¬
nungen und den Krankheitsverlauf bei den genannten beiden Seuchen.
Beim Flecktypbus linden besonders die Erscheinungen von seiten des
Zeniraluervensystems eingehende Wfirdigung. Beacbtung verdienen
auch die Behandlnngsversuche mit Kollargol bei beiden Krankheiten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Beekzeh, Ergebnisse der bisherigen Kriegserfahrungen
auf dem Gebiete der inneren Medizin. Flecktyphus.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 107.)
Sammelreferat. Danger (Charlottenburg).
Yomela, 8 ., Uber Flecktyphus, seine Epidemiologie,
Atiologie und Prophylaxis. (Lfikafsk§ Rozhledy. Abt. f.
Imm. Vol. 21. 1915. p. 751.)
Ubersichtsarbeit, meist mit Rficksicht auf die Praxis. Theo-
retisch nichts Neues. Jar. Stuchlik (Zfirich).
Siebert, Beobachtungen bei einer Fleckfieberepidemie.
(Hamb. med. Uberseebefte. Jg. 1. 1915. S. 571.)
Kurze Mitteilung fiber klinische Beobachtungen bei einer Fleck¬
fieberepidemie in einem russischen Kriegsgefangenenlager. Der Ver-
lauf der Epidemie zeigte einen unverkennbaren Zusammenhang
zwischen Laus und Ausbreitung der Seuche. Ffir die Richtigkeit
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Fleckfieber.
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der Lausetheorie sprach der Umstand, dafi mit fortschreitender Ver-
nichtung dieser Parasiten die Zahl der ErkrankungsfiLlle dauernd
abnahm. Ein lausefreier Fleckfieberkranker scheint keine An-
steckungsgefahr fur seine Umgebung zu bilden. Somit muB die
sofortige griindliche Entlausung der Kranken als unumganglicbe
SchutzmaBregel fur Arzt und Pflegepersonal bezeichnet werden and
ferner die L&usefreiheit der Massen and Unterkunftsraume zur Vor-
beugung gegen die Weiterverbreitung der Seuche angestrebt werden.
Neben der Ubertragnng der Krankheit durch blutsaugende Insekten
scheint allerdings auch eine solche z. B. durch die Luft gelegentlich
nicbt ausgeschlossen zu sein. Hierauf deuten die Faile, die mit
einer Erkrankung der oberen Luftwege beginnen, sowie ferner das
explosionsartige Auftreten der Seuche, das durch die Lausetheorie
alleiu keine hinreichende Erklarung flndet. Solange die Frage der
Ubertragnng durch die Luft noch nicht endgultig geklSrt ist, werden
AbwehrmaBnahmen auch in dieser Beziehung zu empfehien sein.
Fur die Vernichtung der L&use ist neben der Durchfiihrung allgemein
hygienischer Forderungen die energische AbtStung dieser Tiere und
ihrer Brut besonders durch strfimenden Dampf, heiBe Luft Oder
schweflige SSure anzustreben. Zum Schutze des Arzte- und Pflege-
personals empfiehlt sich das Tragen gut sitzender, anliegender, weiBer
Mantel sowie der Gebrauch langer Stiefel, hochschlieBender Gummi-
schuhe oder vollstandiger Gummistiefel und Gummihandschuhe mit
langen Manschetten. Sehr zu empfehien ist die Benutzung einer
besonders gearbeiteten Schutzkleidung nach Art eines Taucher-
anzuges. W. Gaehtgens (Hamburg).
Spit, Wilhelm, Zur Frage des Flecktyphus auf dem gali-
zischen Kriegsschauplatze. (Wien. klin. Wochenschr. 1915.
S. 1348.)
Verf. beobachtete weitere 55 Faile von Flecktyphus unter der
galizischen Zivilbevolkerung, bei denen in 80 Proz. die Widalsche
Reaktion positiv ausfiel, wahrend bei den negativ reagierenden die
Diagnose Flecktyphus zweifelhaft war. Verf. erblickt hierin eine
weitere Stiitze seiner Ansicht, dafi der sog. Flecktyphus nur eine
eigentiimliche, mit besonders starkem Exanthem einhergehende
Form des Abdominaltyphus darstellt.
Die groBe Schwierigkeit der Differentialdiagnose zwischen Typhus
abdominalis und exanthematicus haben erfahrene Kliniker stets be-
tont Es gibt kein Symptom, das nur fur die eine Erkrankung
cliarakteristisch ware. Die serologischen Befunde mussen im Sinne
einer gemeinsamen Atiologie gedeutet werden, wenn man sich nicht
fiber die Spezifizitat der Immunitatsreaktionen hinwegsetzen will. DaB
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Flecktieber.
461
ein and derselbe Erreger klinisch verscbieden verlaufende Erkran-
kungen hervorrnfen kann, ist auch sonst bekannt.
Auch wenn sich herausstellen sollte, dafi der Flecktypbas eine
Infektion sui generis darstellt, so kommt doch den Befnnden des
Verf. grofle praktische Bedentung zn, da sie zeigen, dafi der Abdo-
minaltyphus onter dem Bilde des Flecktyphns verlanfen kann, was
fur die Bekampfung und Prophylaxe zu beriicksichtigen ist.
Kurt Meyer (Berlin;.
Kaup, J., Zur Frage des Flecktyphns auf dem galizischen
Kriegsschauplatze. (Wien. klin. Wochensclir. 1916. S. 217.)
Polemik gegen Spat. Verf. weist darauf hin, dafi die Aus-
breitung des Fleckfiebers bei den Truppen in Galizien durchaus der
Ansbreitnng des Fleckfibers bei der Zivilbevblkerung in Friedens-
zeiten entspriclit. Die Bekampfungsmafinahmen hatten sich aus-
gezeichnet bewahrt. Gildemeister (Posen).
Neukirch, P. und Zlocisti, Th., Epidemiologische und
klinische Erfahrungen bei Fleckfieber in Ost-
anatolien. (Med. Klinik. 1916. S. 256.)
Beschreibung des Krankheitsbildes auf Grund zahlreicher eigener
Beobachtungen. Besondere Beachtung finden die haufigen psychischen
Veranderungen, die mit der Krankheit verbunden sind. Als wich-
tigstes Fruhzeichen werden die stark belegte Zunge und die Injektion
der Bindehaute hervorgehoben. Der Ausschlag zeigte sich meist erst
einige Tage nach Eintritt der Fieberhohe. Die Stbrung des Be-
wufitseins nimmt bei den todlich verlaufenden Fallen immer mehr
zu. Ein schlechtes Zeichen ist auch das allmahliche Heraufsteigen
der Pulskurve iiber die Temperatnrkurve. Die Falle, bei denen das
Bild der Lahmung vorherrscht, verlanfen meist gunstiger als solche
mit vorwiegenden Erregungszustanden. Der Allgemeineindruck war
der, dafi das Fleckfieber in erstcr Reihe eine Hirnerkrankung ist.
Die vollige Wiederherstellung nimmt meist monatelang in Anspruch.
Auch Nachkrankheiten sind haufig. Die Sterblichkeit der beob-
achteten Falle war sehr hoch. Es wurden Versuche gemacht, das
Serum Genesender fur die Behandlung Schwerkrauker zu benutzen;
doch waren die gfinstigen Erfolge nicht nennenswert. Die Uber-
tragung geschieht durch Lause: einige Beobachtungen konnten die
Annahme bestatigen, dafi den FlShen und Wanzen fur die Uber-
tragung keine Bedentung zukommt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stolze, Bichard, 1st der Flecktyphns ein entschadigungs-
pflichtiger Unfall? (Zeitschr. f. arztl. Forth. 1916. S. 180.)
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462
4'leckfieber.
Solange nicht wissenschaftlich einwandfrei festgestellt ist, dafi
die Ubertragung des Flecktyphuserregers lediglich durch den L&use-
bifi mdglich ist, l&Bt sich die Frage nicht entscheiden, ob die Krank-
heit als Unfall im Sinne des Gesetzes anznsprechen ist. Sollte aber
dieser Nachweis einmal erbracht werden, wird man kanm umhin
konnen, den LausebiB als das plfitzliche Ereignis anznsehen, das dem
Gesetze nack dem Unfall entspricht, so dafi damit dann auch An-
sprfiche anf Entschadigung fur den Unfall abgeleitet werden kdnnten,
wie solche bereits in frfiheren Fallen far Malaria and Milzbrand
dnrch Entscheidung des Reichsversicherungsamtes anerkannt wurden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
v. Torday, Arpad, Bemerkungen fiber Flecktyphus. (Med.
Klinik. 1916. S.239.)
Karzer Krankheitsbericht fiber 21 Falle. Die Sterblichkeit war
24 Proz. Es'wird namentlich eine Darstellang des Erankheitsbildes
gegeben. W. H. H o f f m a n n (Wilhelmshaven).
Dorendorf, Beobachtnngen bei einer kleinen Fleckfieber-
epidemie wahrend des Feldznges in Serbien. (Deutsche
med. Wochenschr. 1916. S. 345 u. 375.)
Vorwiegend klinische Mitteilnng. Yon Interesse ist die Fest-
stellnng, dafi es in alien Fallen gelang, bei G i e m s a - Ffirbung wah¬
rend des fieberhaften Stadiums (bei schweren Fallen zahlreicher als
bei leichten) die von Profaazek beschriebenen intensiv karminrot
gefarbten runden Korperchen mit lichtem Hof bald einzeln, bald in
Doppelform angeordnet im Plasma der polynuklefiren and mono-
nuklearen Lenkocyten aufzufinden. Einige Tage nach der Entfiebe-
rung sind die Korperchen nur noch sehr sparlich nachweisbar. Da
sie aber gelegentlich auch im Blute Gesunder gefnnden werden, so
lassen sie sich diagnostisch nicht verwerten.
Langer (Charlottenburg).
Wiener, Ubei- Flecktyphus. (Wien. klin. Wochenschr. 1916.
S. 117.) '
Verf. berichtet fiber 4 Ffille von Fleckfieber, bei denen die durch
die Brttchigkeit der Gefafie bedingten Erscheinnngen im Vorder-
grunde des Interesses standen. In alien Fallen bestanden heftige
Nasenblutungen, in einem Falle aufierdem eine sich fitters wieder-
holende Nierenblutung. In einem Falle war die Nasenblutung so
reichlich, dafi der Kranke wachsbleich im Zustande aufierster Er-
schfipfung tagelang bewegungslos liegen mufite. Bemerkenswert ist
ferner das Einsetzen der Erankheit in einem Falle mit Pneumonie.
Gildemeister (Posen):
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Fleckfieber.
463
Bauer, Erwin, Zur Anatomie and Histologie des Fleck-
typhus. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 541.)
Bei einem Flecktyphasfall warden Veranderungen an den klei-
ueren Arterien festgestellt, die fiir die Erankheit eigentttmlich zu
sein scheinen, da sie Rich anch bei einem Meerschweinchen durch
Blutverimpfung kfinstlich erzengen liefien. Das Flecktyphusgift
scheint in erster Reihe die kleinen Arterien des ganzen KOrpers zu
scbadigen. Je nach dem Grade bestehen die Veranderungen in einer
Wucherung der Endothelien Oder in Entartungsvorgangen bis zum
rollstfindigen Untergang und Abstofiung derselben. Durch die
Sch&digung der Arterienw&nde und die dadurch bedingte Verstopfung
muB die Ern&hrung der Organe in hohem Mafie leiden.
W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lipschutz, B., Klinische and mikroskopische Unter-
snchungen fiber Fleckfieber. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. S. 549.)
Bei typischen Fleckfieberfallen dauert das Fieber 18—19 Tage
und zeigt folgende Merkmale: a) Anstieg bis 38° Oder in manchen
Fallen gleich am ersten Oder zweiten Krankheitstage bis 39° und
•darfiber, worauf am 3., in manchen Fallen am 4. Oder 5. Tage eine
rapide Senkung erfolgt. Diese Senkungszacke geht bis 38°, 37° Oder
bis zur vollstandigen Entfieberung herab. b) Daraufhin beginnt ein
neuerlicher jfiher Temperaturanstieg bis 39° Oder 40°. Mit geringen
Schwankungen bleibt die hohe Continua etwa durch 10 Tage be¬
stehen, worauf sicli die ersten Anzeichen ffir die beginnende Ent-
fieberung bemerkbar machen. Diese erfolgt innerhalb von 4 Tagen
staffelweise. Es sind also in der Fleckfieberkurve bei Fleckfieber
2 Stadien zu unterscheiden: Das Initialstadium und das exanthema-
tische Stadium, letzteres von ersterem durch die Senkungszacke
.getrennt.
Ahnlich wie bei Masern und Variola kommt bei Fleckfieber im
Initialstadium ein Vorexanthem zur Beobachtung. Die das Vor-
•exanthem darstellenden Effloreszenzen bleiben nur einige (2—3)
Tage bestehen. Die Eigenart der Fieberkurve und dieses Vor¬
exanthem berechtigen nach Ansicht des Verf., das Fleckfieber den
akuten Exanthemen zuzurechnen.
v. Prowazek hat in den polynuklearen Leukocyten von Fleck-
fieberkranken das Anftreteu von nach Giemsa intensiv karminrot
sich Blrbenden distinkten, langlichen oder rundlichen Efirperchen und
DoppelkSrperchen beschrieben, die sich von unregelmfiBigen, oft un-
scharfen und rotlich gefSrbten neutrophilen Granula unterscheiden.
v. Prowazek hielt diese Eorperchen (mit Vorbehalt) ffir Strongylo-
plasmen im Sinne von Lipschfitz. Verf. hat diese Edrperchen bei
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Fleckfieber.
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18 von 23 Fleckfieberkranken gleichfalls gefnnden, bei anderweitig-
Erkrankten and Gesunden jedoch vermifit. Uber die Natur and
Bedeutung der v. Prowazekschen Korperchen eine bestimmte Aus-
sage zu raaehen, erscheint Verf. heute noch verfriiht. Bezuglich der
diagnostischen Verwertbarkeit der Korperchen h9.lt Verf. eine ge-
wisse Skepsis voriauflg noch fur notwendig.
Gildemeister (Posen).
Schfirer v. Waldheim, Die Blutknotchenkrankheit (Pur¬
pura haemorrhagica papulosa et pustulosa). (Med. Kir-
nik. 1915. S. 945.)
In einem Gefangenenlager trat bei serbischen Kriegsgefangenen,.
die Flecktyphus kiirzlich iiberstanden hatten, sehr haufig eine nicht
iieberhafte purpuraartige Erkrankung auf, deren Wesen nicht genait
aufgeklart ist. Von 159 Erkrankten starben 84, haufig iufolge von
Blutungen aus solchen hamorrhagischen Stellen in den inneren Teilen
des KSrpers. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kyrle, J. und Morawitz, G., Weiterer Beitrag zur Frage
der „papulo-nekrotischen Umwandlung“ des Fleck-
fieberexanthems. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 412.)
In 2 Fallen traten nacli abgelaufenem Fleckfieber an zahlreichen
Stellen auf dem Boden bereits vollig abgeblaBter Oder nur mehr
durch die zuruckgebliebene Pigmentation gekennzeichneter Exanthem-
flecke bis linsengroBe, ziemlich dicke, braunrote Knotchen auf, die-
nach mehrtagigem Bestande an der Kuppe nekrotisierten. In beiden
Fallen war der Verlauf der Fleckfiebererkrankung ein schwerer ge-
wesen. Gildemeister (Posen).
Lowy, Otto, Hautveriinderungen bei Meerschweinchen-
flecktypbus. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 547.)
Das Fleckfiebervirus ist auf Meerschweinchen durch intraperi-
toneale Blutinjektion vom fiebernden Kranken iibertragbar und laBt
sich weiter von Tier zu Tier fortziichten. Nach einer bestimmten
Inkubationszeit tritt beim kranken Tiere Fieber auf, das einige Tage
anhait, urn dann lytisch Oder kritisch abzufallen. Der bis jetzt un-
bekannte Erreger macht oft in verschiedenen Organen Veranderungen
in Form von Milz- und Drftsenschwellungen, Blutungen (Lunge,
Harnblase), wie sie auch bei der menschlichen Erkrankung vor*
kommen konnen. Auch in der Haut kommen Veranderungen zu-
stande, und zwar in Form von Roseolen, die erst durch Abpraparation
der Haut sichtbar werden. Das makroskopische und mikroskopische
Anssehen der Koseolen gleicht im grofien und ganzen der mensch¬
lichen Fleckfieberroseole. Das Fleckfieber beim Meerschweinchen
Gck igle
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Fleckfieber.
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xeigt also eine weitgehende Analogie mit dem menschlichen Fleck¬
fieber. Gildemeister (Posen).
Vaaeth, L., Zuchtung des Bacterium typhi-exanthematici
nach Plotz, Olitzky und Baehr. (Med. Klinik. 1916. S. 647.)
Die Zuchtung des yon den Amerikanern angegebenen Fleck-
typbuserregers wird in alien Einzelheiten beschrieben. Es handelt
sich im wesentlichen um eine Ziichtung in der Tiefe von Serum-
agarrShrchen. Das Ziichtungsverfahren bietet nocli manche Schwierig-
keiten und ist zum Nachweis der Krankheit noch zu umstfindlich und
langwierig. Dagegen eignet sich die Agglutinationsprobe mit diesen
Bakterien zum Nachweis von abgelaufenen Fallen, da die grofie
Mehrzahl alter derer, die Fleckfieber iiberstanden haben, noch
monatelang mit ihrem Serum die Bazillen agglntinieren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Goldenstein, E., Zur Bakteriologie des Flecktyphus
(Typhus exanthematicus'l. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 79.
1916. S. 82.)
Verf. fand in dem Blute und einmal auch in der Milz von Fleck-
fieberkranken kleine, kurze, zunachst kokkenahuliche. spfiter mehr
iafluenzaahnliche Bazillen, die auf den fibliclien NahrbOden fort-
gezQchtet werden konnten. Das Serum von Fleckfieberkranken gab
z. T. mit diesen Bazillen positive Agglutinationsreaktion, Kompiement-
bindungsversuche lieferten kein eindeutiges Resultat. Der vom Verf.
gefundene Mikroorganismus hat grofie Ahnlichkeit mit der von
Petruschky im Auswurfe von Fleckfieberkranken nachgewiesenen
St&bchenart. Gildemeister (Posen).
Walks, Karl, Uber Fleckfieber und hfimorrhagischen
Typhus. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 313.)
Die Abgrenzung des Fleckfiebers von manchen Formen des
Typhus, insbesondere von der hamorrhagischen Form, bereitet Oft
grofie Schwierigkeiten, insbesondere dann, wenn die Blutkultur negativ
ausf&llt. Verf. empfiehlt, in solchen Fallen die Widalschen Proben
in regelmafiigen Zwischenr&umen ausznlubren, um eine eventuelle
Steigerung des Titers feststellen zu kdnnen. Sonst von klinischem
Interesse. Gildemeister (Posen).
Weltmann, Oskar, Die Trilbun’gsreaktion nebst Beobach-
tungen fiber die Widal- und Weil sc he Reaktion bei
Fleckfieber. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 573.)
Die Widalsche Reaktion weist bei einer grfifieren Zahl von
Fleckfieberkranken, die nicht gegen Typhus geimpft waren und
Brste Abt. Ref. Bd. 65. No. 19/20. 30
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Flecktieber.
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Typhus zuvor nicht uberstanden hatten, recht hohe Werte auf. Die
Weilsche Reaktion — ansgeffihrt mit Stammen, die Weil ans dem
Ham von Fleckfieberkranken isoliert hat — war gleichfalls meist
positiv. Aber auch andere Bakterienarten warden dnrch Fleckfieber-
seram agglutiniert.
Ferner beobachtete Verf., dafi bei Verdiinnung von Seram von
Fleckfieberkranken mit der zehnfachen Menge destillierten Wassera
starke Triibang anftrat, die bei Seren von andersartig Erkrankten
nnd Gesnnden vermifit wnrde. Die Kontrollnntersnchangen waren
allerdings wenig nmfangreich. Die Trubungsreaktion tritt gewohnlich
gegen Ende der 2. Woche in Erscheinnng and ist immer ein bis-
zwei Tage nach der Entfieberung anzutreffen. Ein bis zwei Wochen
nach der Entfieberang schwindet sie wieder.
Gildemeister (Posen).
Pofndecker, Hans, Zur Diagnose des Fleckfiebers int
Felde. (Mttnch. med. Wochenschr. 1916. S. 176.)
Die sichere, eindeutige Feststellang des Fleckfiebers macht immer
noch erhebliche Schwierigkeiten. Eins der wertvollsten Hilfsmittel
ist dabei bisher noch die Untersachung der Roseola im Schnitt. Es
wird ein Verfahren mitgeteilt, am diese Untersachang anch im Felde
za ermoglichen, die von am so grSfierem Werte ist, als bisher anf
dem nfirdlichen Kriegsschaaplatze wahrscheinlich Fleckfieber hfinfig
angenommen wnrde, wo es wirklich gar nicht vorlag. Es wird noch
einmal eine Beschreibnng der Frgnkelschen Befunde mitgeteilt;
welche eine Unterscheidang der Typhus- and der Fleckfieberroseola
ermoglichen. Eigentumlich fur die Fleckfieberroseola ist eine Nekrose
der GefSfiwande nnd abschnittsweise auftreteude perivaskulare Infil¬
trate von grofien Zellen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mayerhofer, Ernst, Die kiinstliche petechiale Umwand-
lang der Roseolen als ein diagnostisches Hilfsmittel.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 156.)
Zar Unterscheidang von Roseolen von anderen ahn lichen Stellen
in der Hant wird als leicht verwertbares Hilfsmittel angegeben, da6=
echte Roseolen, gleichviel ob bei Typhus, Paratyphas Oder Fleck¬
fieber, darch Druck leicht in eine Petechie amgewandelt werden;
konnen, indem an Stelle der Roseola eine kleine Blutung in die
Haut eintritt. Besonders leicht gelingt diese Umwandlang bei der
Roseola des Fleckfiebers. Diese Erscheinnng spricht dafur, dafi die
Roseolen nicht als eine einfache Hyperhmie der Haat aafzufassen
sind, sondern als kleine Entziindnngsherde infolge der Anwesenheit.
von Krankheitserregern in den Lymphrhamen der Haat.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). *
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Fleckfieber.
467
Weil, £. and Felix, A., Zur serologischen Diagnose des
Fleckfiebers. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.33.)
Ans dem Urin eines Fleckfieberkranken isolierten die Verff. eine
Bakterienart, die in ihren knltnrellen Eigenscbaften, abgesehen yon
der F&higkeit, Gelatine za verfliissigen, einem schwach s&urebildenden
Coli ahnelt, auf Plattenknltnren wie Proteus wachst und serologisch
weder dorch Typhus-, noch durch Paratyphus-, Gartner- und Ruhr-
serum agglutiniert wird. Nicht nur das Serum des Eranken, aus
dessen Urin der Bazillus gewonnen war, gab mit ihm positive
Agglutinationsreaktion, sondern auch die Sera von 33 anderen Fleck¬
fieberkranken, w&hrend 169 Eontrallsera ein negatives Ergebnis
lieferten. Es gelang den Verff. nur noch in einem zweiten Falle
von Fleckfieber, aus dem Ham dieselbe St&bchenart zu isolieren.
Diesen Eeim ffir den Erreger des Fleckfiebers anzuseben, halten die
Verff. 6ich nicht ffir berecbtigt. Dahingegen sind sie der Ansicht,
dafi die gefundene Bakterienart als Hilfsmittel f&r die serologische
Fleckfieberdiagnose in Anspruch genommen werden kann.
Gildemeister (Posen).
Krusehewsky, Fleckfieberbebandlung in einem Feld-
lazarett w&hrend des Winters. (Munch, med. Wochenschr.
1916. S. 808.)
Erfahrungen bei 32 F&llen, von denen 5 verloren warden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Rosier, Karl, Die Autoserotherapie bei Fleckfieber.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 356.)
Verf. sab in 3 Fleckfieberf&llen gate Erfolge. Das Verfahren
gestaltet sich folgendermafien. Sofort nach ihrer Einlieferung wurden
den Eranken 80—100 ccm Blut unter streng aseptischen Eautelen
aus der Eubitalvene entnommen. Nach LoslS^ung des Blutkuchens
wird das Serum abzentrifugiert und mit Vio Volumen 6proz. Earbol-
s&arelfisang versetzt. Verf. empfiehlt, fur die erste Injekuon 2—3 ccm
zu verwenden; die Injektionen sind zu wiederholen und zu steigern.
4 —6 Stunden nach den Amosernminjektionen tritt stets ein profuser
Sehweifiausbruch auf, gleicbzeitig stellt sich eine deutlicbe Besserung
des subjektiven Befindens ein. Gildemeister (Posen).
v. Llebermann, Theodor, Ober die Behandlung des Fleck-
typhus mit der Lumbalpunktion. (Mfincb. med. Wochen¬
schr. 1916. 8. 657.)
In 5 F&llen hatte die Lumbalpunktion bei Flecktyphus einen
uberraschenden Erfolg. Binnen wenigen Stunden horten alle Gehirn-
symptome auf. Der Haupterfolg ist bei solchen Fallen zu erwarten,
30*
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468
Flecbfieber.
in deneu diese Symptome im Vordergrunde stehen. Der Eingriff
scheint in geeigneten Fallen lebensrettend zn sein.
W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Rlink, Meyer nnd Schlesies, Fleckfieberbeobachtnngen.
(Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 178.)
Verff. bebandelten eine grofie Zahl Fleckfieberkranker mit
Optochin nnd konnte von diesem Medikament befriedigende Er-
gebnisse berichten. Schmitz (Halle a. 8.).
Pecirka, J., Chinin als Praventi vmittel gegen Typhus
ezanthematicns. (Prag. med. Wochenschr. Jg. 40. 1915. S. 246.)
Verf. empfiehlt als Praventivum gegen Typhus ezanthematicns
0,2 g Chinin abends durch 20 Tage, ausgehend yon dem Gedanken,
dafi dadurch das Blut des Menschen so ver&ndert wird, urn die
Eleiderlaus yon der Aufnahme der Nahrung zuruckzuhalten und zum
Verlassen des Tragers zu zwingen. A. Ghon (Prag).
Schultze, Ernst, Die Laus in der Kulturgeschichte. (Hyg.
Rundsch. Jg. 25. 1915. S. 869.)
Eurzer geschichtlicher Uberblick fiber das Auftreten und die
Bekfimpfung der Lauseplage bei verschiedenen Volkern.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Stellwaag, Die Eleiderlaus. (Naturw. Wochenschr. 1916. S. 113.)
Zusammenfassende Darstellung der neueren YerOffentlichungen
und Erfahrungen fiber die Lebenseigenschaften der Eleiderlaus,
namentlich mit Rficksicht auf die ffir die Seuchenforschung und Be-
kampfung wichtigen Tatsachen. Der Geruchssinn der Laus ist nur
gering entwickelt; die meisten Chemikalien werden daher yon den
Lfiusen gar nicht wahrgenommen. Ein sicheres Mittel zur Abwehr
der Lause ist daher noch nicht bekannt. Darch oberfl&chliches Ver-
graben kann man die Lause nicht tdten, da sie aus dem Boden
wieder hervorkriechen. Zu den besten Desinfektionsmitteln gegen
Lause gehfirt die schweflige Saure. Ebenso gelingt es durch str6-
menden Wasserdampf mit Sicherheit die Lause und ihre Eier zu
yernichten. Zwiscben Eleidern aufbewahrt sind die Lause nach
14 Tagen durch Verhungern abgestorben.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mfiller, J., Zur Naturgeschichte der Eleiderlaus. (Das
osterr. Sanitatswesen. Jg. 27. 1915. Beilage.)
Eingehende Abbandlung auf Grand eigener und fremder Unter-
suchungeu mit instruktiven Abbildungen. A. Ghon (Prag).
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Fleckfieber.
469
Galli -Valerio, B., Neue Beitrage zur Biologie und zur
Bek&mpfung der Lfiuse. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78.
1916. S. 37.)
Kopfiause stechen nicht nur Menschen, sondern anch verschiedene
Tiere. 8ie vertragen Hunger besser bei niedrigen Temperaturen. Sie
kfinnen von einem infizierten Menschen weit fortwandern. Aus-
gehungerte Kopfiause suchen das Licht, vollgesogene aber meiden
os. Sehr widerstandsffihig gegen Druck, Wasser, Frost und ver-
scbiedene Chemikalien, sind die Kopfiause sehr empfindlich fiir heifle
Luft, Dampf und siedendes Wasser. Gildemeister (Posen).
Sikora, H., Beitrage zur Anatomie, Physiologie und
Biologie der Kleiderlaus (Pediculus vestimenti
Nitzsch). 1. Anatomie des Verdauungstraktes. (Arch.
£ Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. Beiheft 1. S. 1.)
Die Erkenntnis, dad die Kleiderlaus in warmen und geraaBigten
Zonen vielfach als Ubertrager von Seuchen, insbesondere des Fleck-
fiebers und des Rfickfallfiebers zu gelten habe, lieB es wfinschens-
wert erscheinen, unsere Kenntnisse von der Anatomie, Physiologie
und Biologie der Laus auf eine sichere Grundlage zu stellen. Erst
dann wfirde sich die Entwicklung der Krankheitserreger in der Laus
genauer verfolgen und sicherstellen lassen. Dieser miihevollen Auf-
gabe ist Verf. auf Anregung von v. Prowazek nacbgekommen und
beschreibt in dem vorliegenden ersten Teile die Ergebnisse ihrer
Untersuchungen fiber den wichtigsten anatomischen Abschnitt der
Kleiderlaus, den Verdauungstraktus. Die feineren histologischen
Einzelheiten sind in diesem Abschnitte nicht berficksichtigt worden,
sondern sollen erst in dem zweiten Teile fiber die fibrige Anatomie,
Physiologie und Biologie der Laus folgen. Das Verstfindnis der
Arbeit, deren Einzelheiten im Originale nachgelesen werden mfissen,
wird wesentlich unterstfttzt durch die in groBer Zahl beigeffigten
vortrefflichen Abbildungen und farbigen Tafeln. Die im letzten
Kapitel angeschlossene Beschreibung der Technik wird alien For-
schern, welche dieses Gebiet bearbeiten wollen, von grofiem Nutzen
bei der Ausffihrung ihrer Untersuchungen sein.
W. Gaehtgens (Hamburg).
da Rocha -Lima, H., Beobachtungen bei Flecktyphus-
Ifiusen. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 17.)
Die Untersuchungen des Verf. ergaben, dafi sich bei fast jeder
Flecktyphuslaus eine starke Infektion mit winzigen bazillenartigen
Kfirperchen nachweisen lieB. Die GroBe dieser Korperchen, deren
Grundform elliptisch ist, betragt bei den kleinen Exemplaren ca.
0,3 X 0,4 /i, bei den biskuitformigen Doppelkfirperchen ungeffihr
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
470
Fleckfieber.
0,3 X 0,9 p. Wahrscheinlich besitzen diese Gebilde, die zweifellos
als Mikroorganismen anzusprechen sind, eine besondere Hfille oder
Kapsel; durch Berkefeld V sind sie nicht filtrierbar. Mit den
iiblichen schw&cheren Bakterienfkrbungen lassen sie sich nicht Oder
nor sehr schlecht darstellen, hingegen fUrben sie sich nachGiemsa
eigentumlich blafirubinrot. Nach Gram entf&rben sie sich. Diese
Mikroorganismen kdnnen nicht als normale Darmflora der Laos auf-
gefafit werden, weil sie sich in ungehenren Mengen in den Magen-
zellen der Flecktyphusl&use ansiedeln, sich hier lebhaft vermehren
und sichtbare Veranderungen verursachen. Sie werden aufierdem
nicht nnr im Magendarmkanal, sondern anch in SpeicheldrQsen ge-
funden. Ein gleicher oder ahnlicher Befund konnte bei den zur
Kontrolle nntersnchten normalen L&nsen bisher nicht erhoben werden.
Dafi die nntersnchten Flecktyphusl&use in der Tat Tr&ger des Fleck-
typhusvirus waren, liefi sich dnrch die Ubertragung der Infektion
anf Meerschweinchen experimentell beweisen. Unter 10 Yersnchen
gelang achtmal die Infektion von Meerschweinchen mit Flecktyphus-
virus ans L&usen. Zwei von diesen Yersnchen sind insofern von
besonderer Wichtigkeit, als jeder mit nnr einem Teil einer Auf-
schwemmnng der heranspr&parierten Organe einer einzigen Laus ge-
macht wurde. Ein Teil der Flhssigkeit wnrde Meerschweinchen
einmal intraperitoneal, das andere Mai intrakardial eingespritzt. In
dem anderen anfbewahrten Teile der Anfschwemmnng wnrden die
fraglichen KSrperchen in grofien Mengen mikroskopisch festgestellt.
Die geimpften Tiere erkrankten unter fieberhaften Erscheinnngen,
die dnrchaus denjenigen glichen, die sich dnrch die Injektion von
Meerschweinchen mit Flecktyphusblut haben erzielen lassen. Diese
Erkrankung laBt sich in gleicher Weise weiter von Tier anf Tier
ubertragen.
Ob die fraglichen Korperchen die Erreger des Fleckfiebere sind,
l&Bt Verf. znnachst unentschieden. Fiir diese MSglichkeit spr&che
aber, dafi von den vielen angeblichen Erregern des Fleckfiebere einst-
weilen keiner Anspruch anf Anerkennnng erheben kann, dafi ferner
die von dem Verf. f&r die Versnche benntzten Lfiuse in ihrem KSrper
das Fleckfiebervirus sicher enthielten, nnd dafi schliefilich keine der
bei diesen Untersuclmngen festgestellten Tatsachen im Widerspruch
mit den bereits bekannten Eigenschaften des Fleckfiebervirus steht.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Stempell, W., Uber einen als Erreger des Fleckfiebers
verd&chtigen Parasiten der Kleiderlans. (Deutsche
med. Wochenschr. 1916. S. 439.)
Es diirfte feststehen, dafi die Kleiderlans, vielleicht anch andere
Lfiusearten, den Parasiten iibertr>, ferner dafi die Parasiten vou
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Fleckfieber.
471
den Lansen beim Sticbe mit dem Blate des Kranken aufgenomtnen
werden. Es wnrde daber unternommen, mit ltickenlosen Querschnitt-
serien dnrch tadellos konserrierte inflzierte Lause nach den Parasiten
an suchen.
Tecbnik der Konservierung: Die Lause wurden lebend, unmittel-
bar, nachdem sie yom Korper Oder von den Kleidern des Verlansten
abgenommen worden waren, in das ursprunglich von Hennings
(Zeitschr. f. wiss. Mikr. Bd. 17. 1900. S. 312) angegebene Gemisch ge-
worfen, darin 24—36 Stunden lang belassen und dann in 96 proz.
Alkohol iibergefuhrt. Nachdem sie hierin aufbewahrt bzw. beschickt
waren, wurden sie ohne Vorbehandlung durcli Jodalkohol moglichst
schnell, etwa im Verlaufe eines halben Tages, unter Benutzung von
Xylol in der ilblichen Weise in Paraffin eingebettet und in tunlichst
dfinne Querschnitte (von 5—15// Dicke) zerlegt. Die Objekte braucben
$egen ihrer Kleinheit nur etwa je eine halbe Stunde in jeder Flussig-
keit zu liegen, besonders dann, wenn die Uberfuhrung durch abso-
luten Alkohol und Xylol warm, d. h. im Paraffineinbettungsofen, er-
folgt. Das Schneiden wird erleichtert, wenn ihan vor jedem Schnitt
das Objekt — nicht aber das es nmschliefiende Paraffin — mit einer
ganz dunnen Losung von Zelloidin in Ather iiberzieht. Die auf-
geklebten Schnitte sind dann einige Zeit in Ather zu legen. Die
Schnitte wurden 3—4 Stunden lang mit dem Giemsaschen Gemisch
gefarbt, mit Wasser abgespfilt, in zweimal gewechseltem Azeton
schnell entwassert, mit Xylol aufgehellt und in Kanadabalsam unter
Deckglas eingeschlossen.
Mit dieser Technik ergab die Untersuchung einer von einem
Fleckfieberkranken am 6. Tage entnommenen Laus folgendes Resultat;
Zwischen den mehr Oder weniger zerstorten menschlichen Blutkbrper-
chen des Darminhalts fanden sich kommaformige bis 2 u grofie Para¬
siten mit schlank-spindelformigem, an den Enden zugespitztem Leib,
in dem sich haufig ein zentral gelegenes Innenkorperchen abhob.
■Viele Exemplare legten sich dicht an die Reste der Erythrocyten
an. Die Verteilung der Parasiten im Darmkanal ist ungleich; im
vordersten Abschnitte des Mitteldarms fanden sie sich nur in den
peripherischen Teilen des Darminhalts, weiter hinten nahmen sie
rasch an Zahl im Darmlumen zu, wahrend sie im eigentlichen End-
darme nur sparlich vorhanden waren. Bei anderen Lansen liefien
sich die Befunde bestfitigen; gelegentlich wurden fihnliche Gebilde
intrazellular in den Tracheawfinden und in den Speicheldriisen auf-
gefnnden. In gesunden Lausen wurden niemals ahnliche Befunde
erhoben. Der Parasit ist vermutlich als Protozoon anzusehen. Ob
«r der Erreger des Fleckfiebers ist, ist natiirlich zunfichst unent-
schieden. Es ist aber andererseits wahrscheinlich, dafi der Erreger
des Fleckfiebers ein Parasit ist, der in der Laus seinen Entwicklungs-
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Fleckfieber.
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gang durchmacht. — Da die nachgewiesenen L&useparasiten in grofien
Massen in den Faces vorhanden siud, so ist es mOglich, dafi die Para-
siten anch obne Stich durch Einatmen der verstaubten Faces Oder
durch Hantwnnden ubertragen werden. So warden sich anch die
Erkrankungen bei nicht Verlansten erklaren.
Langer (Charlottenburg).
Heymann, Brnno, Beitrkge zur Frage von der Beteiligung
der Eopflans an der Fleckfieberverbreitung. (Me<L
Elinik. 1916. S- 485.)
Far die Beteiligung der Kopflaus an der Verbreitung des Fleck-
liebers ergeben sich bisber keinerlei sichere Anhaltspunkte, obwohl
die Eopflans der Eleiderlaas sehr nahe verwandt ist.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Zneker, Alfred, Zur Bekampfung der Eleiderlause. (C. f.
Bakt. Abt. 1. Orig. Bd. 76. 1915. S. 294.)
In der Arbeit iindet sich die Angabe, daft gesattigte Lause
wochenlang ohne Nahrnng leben konnen, wenn sie nur keinen zu
hohen Temperatnrschwankungen ausgesetzt werden. Es ware zweck-
mafiig gewesen, wenn Verf. die naheren Bedingnngen angegeben
hatte, enter denen es ihm gelungen ist, Lause so lange am Leben
zu erhalten. So steht die Angabe im Widerspruch mit unseren bis-
herigen Annahmen.
Fur die Liuseprophylaxe im Felde empfiehlt Verf. eine Losung
von Anisol in Tetrachlorkohlenstoff 1:9 und Naphthalin- bzw. Eresol-
puder. Verlauste Eleider und Wasche werden am besten mit Hitze
behandelt; die Entlausung von Baracken erfolgt nacb Ansicht des
Verf. zweckmafiig durch Verbrennen von Staugenschwefel in den Ver-
brennungsofen „Hya“ nach v. "Walther. Gilderaeister (Posen).
Sikora, H., Bemerkungen zu der Arbeit: „Zur Be-
k amp fun g der Eleideriause tt von Dr. A. Zucker in Heft 4.
Bd. 76 dieser Zeitschrift. (C. L Bakt. Abt. L Orig.Bd. 77.1915. S. 163.)
Verf. weist auf verschiedene Unsichtigkeiten und Unwahr-
scheinlichkeiten in der im Titel genannten Arbeit Zuckers him
Gildemeister (Posen).
Bnsson, Brnno, Zur Frage der Entlausung im Felde. (Wien,
klin. Wochenscbr. 1915. S. 674.)
Von den vielen als wirksam angegebenen Mitteln kann derzeit
keins zum alleinigen Gebrauch Verwendung linden, vielmehr verlangt
jeder Fall Individualisierung in der Wahl des Mittels.
Bei den im Eampfe stehenden Truppen wird man sich auf laus-
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Fleekfieber.
m
vertreibende and propbylaktische Mittel (Petroleum, Naphthalin,
Schwefelfilsser) beschranken miissen, wogegen den Reserven and
Etappenformationen eine reichlichere Auswahl zur Verffigung steht.
Aber nur stetige, fortdauernde Entlansang verbiirgt einigen Erfolg,
da ein sicheres Mittel gegen neue Verlausung bisher nicht bekannt
ist, obgleich besonders Petroleum and Naphthalin Gates leisten and der
Verwendang im grofien wert erscheinen. Kart Meyer (Berlin).
Herxheimer, K. and Nathan, E., Zur Prophylaxe und Ver-
treibnng des Ungeziefers im Felde. (Therap. Monatsli.
Bd. 29. 1915. S. 87.)
Bei vergleichenden Untersnchungen iiber die Einwirknng ver-
schiedener Mittel anf Parasiten bewahrte sich 3proz. Kresolpuder
am besten. KleiderBLuse warden schon nach wenigen Minnten,
Wanzen nach 15 Minnten abget6tet. W. Gaehtgens (Hamburg).
KQster and Giinzler, H., Vergleichende Versuche iiber un-
geziefertStende Mittel. (Hyg. Rundschau. Bd. 25. 1915.
S. 465.)
Als gate Lausevertilgungsmittel bezeichnen die Verff. anf Grand
ibrer Versuche Globol, Trikresol and Lausofan.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Lens, Fritz, Uber Naphthalinentlausung nnd ihre Me¬
thod e. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1650.)
Naphthalin wird als ausgezeichnetes Entlausungsmittel geruhmt.
Das Verfahren hat den Vorzug grofier Billigkeit, Einfachheit, Un-
sch&dlichkeit fur den Menschen und seine Kleider. Da mit einmaligem
Einstreuen nicht alle Eier vemichtet werden, ist das Verfahren in
einigen Tagen zu wiederholen. Die Entlausung kostet etwa 5 Pfennig
anf den Kopf. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Brack, F. J., Zur Lausebekampfung mittels Cinol. (Med.
Klinik. 1915. S. 1240.)
Cinol wird sehr gelobt. Es enthalt 10 Proz. einer Mischung von
atherischen Olen und stark desinfizierenden Stoffen, die sich wirksam
gegen Lause erwiesen haben. Die Anwendung ist sehr bequem,
n&mlich durch Einreiben eines Stiickes Cinol auf Haut oder Klei-
dungsstucke. Unangenehme Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Molste, Uber Lausofan. (Berl. klin. Wochenschr. 1915. S. 748.)
Das von der Firma Bayer fur die Lausevertilgung in den Handel
gebrachte „Lausofan“ wurde von dem Verf. einer eingehenden PrC-
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Fieckiieber.
fang auf seine Giftigkeit fur Versuchstiere unterworfen. Erstens
wnrde sein Verhalten den Schleimhaaten gegenfiber festgestellt, ih-
dem es Kaninchen auf die Eonjnnktiva aufgebracht wurde, and indem
dieselben gezwangen warden, das Lausofan in konzentrierten Dampfen
einzaatmen.
Schliefilich wurde festgestellt, wie grofi die Dosis letalis fur
Kaninchen and Katzen ist, wenn das Mittel subkutan injiziert wird.
Auf der Konjunktiva erregte das Mittel heftige Reizerscheinnngen,
die Respirationsschleimhaut wurde dagegen gar nicht angegriffen.
Subkutan erzeugten Dosen bis zu 1 ccm gar keine Krankheits-
erscheinungen, die Dosis letal. fur ein Kaninchen von 1400 g liegt
zwischen 2 und 3 ccm, ffir ein K&tzchen von 700 g etwa bei 4 ccm.
Der Tod erfolgte immer in tiefem Coma. Schmitz (Halle a. S.).
Wesenberg, G., Zur Bekampfung der Lauseplage. (Deutsche
med. Wochenschr. 1915. S. 861.)
Lausofan, eine Pulvermischung oder alkoholische Lfisung mit
2 Proz. Cyclohexanongehalt unter Zusatz von Cyclohexanol, besitzt
eine stark abtotende Wirkung gegenfiber den verschiedenen Unge-
zieferarten (Lause, Wanzen, Flohe) sowohl bei direkter Berfihrung
wie auch durch Dunstwirkung. Seine Flfichtigkeit ist derartig, dafi
der Geruch, der vom Menschen angenehm empfunden wird, naeh 6
bis 8 Stunden verschwunden ist, nachdem das Prfiparat seine voile
"Wirkung ausgeubt hat.
Die bisher fiber Monate ausgedehnte praktische Anwendung so¬
wohl in Gefangenenlagern wie bei den im Felde stehenden Truppen
hat die UnschSdlichkeit ffir den Organismus und die Handlichkeit
der Anwendung bewiesen. Kurt Meyer (Berlin).
Beer, M., Ein Beitrag zur Lausefrage. (Deutsche militfirfirztl.
Zeitschr. 1915. S. 209.)
Bericht fiber zwei neue Lausevertilgungsmittel, das Wanzid and
das Lausofan. Beide Mittel scheinen geeignet, die Lause and ihre
Nisse abzutfiten. Waschungen und Kleiderdesinfektionen aber -sind
sicherer, angenehmer, gefahrloser und wohl auch billiger, also gewifi
vorzuziehen, wo sie mfiglich sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Eysell, A., Ein einfaches Vorbeugungsmittel gegen Ver-
lausung und deren Folgen. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg.,
Bd. 19. 1915. S. 170.)
Derselbe, Nachtrag zu „Ein einfaches Vorbeugungs¬
mittel gegen Verlausung und ihre Folgen“. (Ebenda.
8. 238.)
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Pleckfieber.
475
Als Propbylaktikam gegen Pedikulosis empfiehlt Verf. das Ein-
Mrsten von geffilltem Schwefel (Sulfur praecipitatum) in die umge-
wendete Unterkleidnng. Die Vorzfige des Mittels sind seine Billig-
keit, seine Unschfidlichkeit nnd seine Danerwirknng.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Hesse, E., Intoxikationen nach prophylaktischer Schwefel-
anwendung und ihre Verhfitung. (Munch, med. Wochenschr.
1915. S. 1236.)
Bei Anwendung des Schwefels zum Schutz gegen Lause mittels
der von Eysell vorgeschlagenen Einpuderung in die Kleider soli
einmal eine cholera&hnliche Erkrankung vorgekommen sein, die als
Schwefelwasserstoffvergiftung gedeutet wurde. Es wird Anwendung
des Schwefels in einer Wasserpaste empfohlen, wodurch solche Ver-
giftungen vermieden werden solien. Erfahrungen fiber die Wirksam-
keit dieser Paste als Schutzmittel gegen die Lause stehen noch aus.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hensner, Hans L., Bemerknngen zur Bekampfung der
Lauseplage. (Mfinch. med. Wochenschr. 1915. S. 1743.)
Es wird auf die gute Wirksamkeit des Xylols als ein Mittel zur
Vernichtung der Lause hingewiesen. DaB das Mittel aber neu ware,
ist ein Irrtum; es ist seit langem bekannt und oft erprobt. Wegen
seiner grofien Feuergeffihrlichkeit wird es aber sich eine grdBere
Beliebtheit wohl schwerlich erringen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ameseder, F. und Lippich, F., Uber Abschreckungsmittel
gegen blutsaugende Insekten. (Prag. med. Wochenschr.
Jg. 40. 1915. S. 151.)
Verff. empfehlen Lorbeerol (Oleum lauri) auf Grund eingehender
Vereuche als Abschreckungsmittel gegen blutsaugende Insekten und
glanben, der idealen Forderung, den Soldaten gegen eine schlimme
Plage wirklich Hilfe zu bringen, damit naher gekommen zn sein.
Als wirksame Substanz im Lorbeerol wird das Cineol angesehen.
A. Ghon (Prag.)
Flnsser, Emil, Zur Lausefrage, insbesondere fiber das
Karbolineum als Entlausungsmittel. (Med. Klinik. 1916.
S. 420.)
Durcli Anstrich der holzernen Unterstande mit Karbolineum und
Einreiben des KSrpers und Besprengen der Kleider mit einer 5proz.
Karbolineum-Seifenwasser-Emulsion kann eine einmal entlauste Mans*
sehaft auch unter ungfinstigsten Verhaitnissen lausefrei gehalten
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Fleckfieber.
werden. Die erste Entlausung wird zweckm&Big durch trockene
Hitze vorgenoramen. Auch F16he and Fliegen werden durch Karbo-
lineumanstrich aus den Raumen vertrieben.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Waldow, Kurzer Bericht ttber die Entlausung durch
Sand. (Deutsche militararztl. Zeitschr. 1916. S. 94.)
Trockener reiner Sand lafit sich leicht auf 150° erhitzen und
eignet sich dann sehr gut zur Entlausung von Kleidern, die mau
mittels einer Schaufel mit dem heiflen Sand flberschiittet. Bei 110*
tritt die abtdtende Wirkung schon in einigen Minuten ein. Auch
zur Entlausung yon Strohsacken, Matratzen, FuBbfiden 12flt sich das
Verfahren anwenden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Zncker, Alfred, Die Raumdesinfektion mit schwefliger
Saure. (Deutsche med. Wochens-chr. 1915. S. 628.)
Verf. empfiehlt zur Raumdesinfektion mit schwefliger SSnre, be-
sonders fur Entlausungszwecke, den y. Waltherschen Hya-Schwefel-
verbrennungsofen, der eine auflerordentlich starke Verbrennung und
durch seine eigenartige Luftzufuhrung und einen schornsteinartigen
Aufsatz eine wirksame Verteilung der Dampfe auch in den obereu
Schichten des Raumes bewirkt.
Fur je 1 cbm des zu desinfizierenden Raumes sind 15 g Schwefel
erforderlich. Bei grofieren Raumen sind mehrere Apparate zu ver-
wenden. Die Baracke bleibt 4 Stunden im Schwefeldampfe stehen.
Sodann wird 2—3 Stunden geliiftet. Nach wenigen Stunden kaun
die Baracke wieder bezogen werden.
SchSdigungen der Innengegenst&nde wurden nicht beobachtet.
Das vielfacli empfohlene Schwefelkohlenstoffpraparat Salforkose ist
fur grbfiere Raume zu teuer und nicht ungefkhrlich.
Kurt Meyer (Berlin).
Klocmann, L., Uber ein fur den Felddienst bequemes
Verfahren der Schwefeldesinfektion. (CorrespondenzbL
f. Schweizer Arzte. Bd. 45. 1915. S. 1198.)
In Serbien hat sich w2.hrend der Flecktyphusepidemie der
Schwefel als wirksames und billiges Desinfektionsmittel bew2hrt.
Wenn die gewohnlichen, zur Entzundung des Schwefels gebrauch-
lichen Mittel, wie Glut Oder Alkohol, fehlen, so hat man dem
Schwefel einen Stoff beizumischen, der dessen Entflammbarkeit er-
hoht und dadurch die direkte Verbrennung desselben gestattet. Man
mischt einige Loffel voll pulverisierten Schwefels mit dem gleichen
Quantum chlorsauren Kalis, das sich in jeder Feldapotheke befindet.
Ein Teil des Gemiscbes wird auf den Boden des zur Verbrennung
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Fieckfieber.
477
best imm ten GefftBes gebracht. In nnd um dasselbe werden die zu
Terbrennenden Schwefelstangen gelegt, der Rest des Gemisches wird
anf einen Streifen Papier gestreut, der zwiscben die Stangen hinein-
ffibrt. Dieser Streifen wird dnrch ein ZQndholz in Brand ge^etzt
nnd die ganze Schwefelmasse gerit in fiafierst rasche Verbrennung.
P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Schweder, P., Saniernngs-, Desinfektions- nnd Ent-
lansnngsanstalten fQr heimkehrende Krieger and
fQr Eriegsgefangene. (Gesundheitsingenienr. Jg. 38. 1915.
S. 462.)
Beschreibnng der nach den Angaben yon Hetsch an den
Grenzen des Dentschen Reiches getroffenen Anstalten.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Vago, H. A., Eine leicht herstellbare Entlansungsanlage
znr Abtatang der Eleiderl&nse durch Bberhitzten
Dampf. (Med. Elinik. 1916. S.240.)
Von einen) grofien Kochkessel aus wird Dampf in eine in den
Boden eingelassene Grube geleitet. Bei Dampf von 100—110° sind
in einer halben Stnnde alle Lause and Nissen abgetotet. Mit einer
solchen Einrichtnng kann im Laufe von 2—3 Stnnden eine Eompagnie
entlaust werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Frledberger, E., Beschreibnng einer Eorps-Feldw&scherei,
Entlansungs- and Badeanstait anf dem westlichen
Eriegsschaaplatze. (Zeitschr. f. Hyg. a. Infektionskrankh.
Bd. 81. 1916. S. 1.)
Verf. schildert eine Anlage, welcbe in einer Molkerei and be-
nachbarten Zichoriendarre hinter der Front eingeiichtet wurde and
folgende Betriebe amfafit: 1. Zentralwftscherei mit Schnelltrocknnng,
2. Wascheflickerei, 3. Entlansangsanstalt, 4. Mannschaftsbad, 5. drei
Offiziersbadewannen, 6. Dampfdesinfektionsanstalt, 7. Kiiche mit
Speiseanstalt. Man entnahm die Einrichtungsgegenstande nur aus
indnstriellen Anlagen, die nnmittelbar an Oder hinter der Front
lagen, verlassen Oder durch den Erieg unbrauchbar geworden waren.
Im Eeller warden der Mannschaftsbaderaam mit 20 Brausen and
anschliefiend 2 Entlausungsr&ume eingerichtet. Dieselben waren ur-
sprunglich eine Eiihlanlage, dnrch Doppelw&nde mit Eorkeinlage
vQllig isoliert Durch die vorhandenen Rippenrohre, die von der
Decke auf den FuBboden verlegt warden, wurde nun statt Eaite-
mischung Hochdruckdampf geleitet. So stellen diese Rftume eine
vollkommene Einrichiung znr Entlansung durch Hitze dar. Die Ent-
lausung durch trockene Hitze hat vor der durch Dampf den Vorzug,
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Fleckfleber. — Malaria.
daB die Uniformen weniger leiden und aueh Lederzeug, Tornister,
Pelze usw. bei 78° desinfiziert werden konnen. Gleichzeitig wird
die gesamte Ausrfistung von 200 Mann entlanst Eine Einzylinder-
dampfmaschine von 35 PS. versorgt auBerdem eine Feldkfiche und
eine Desinfektionsanstalt ffir W&sche nnd Eleider bei epidemischen
Erkrankungen. — Die Anstalt vermag bei lOstfindiger Arbeitszeit
2000 Mann zn entlansen. Schill (Dresden).
Hfibner, Das Entlausungsverfahren in Lodz. (Der prakt.
Desinfektor. 1916. S. 37.)
Verf. bat fQr Lodz eine systematische Entlausung der Wohnungen
und Bewohner fur die von Fleckfleber befallenen Straflen eingefuhrt.
Wolf (Witzenhausen).
Michie, Henry Mexican typhus fever. (Med. Record.
Vol. 87. 1915. N. 6.)
Das mexikanische Typhusfleber ist eine aknte Infektionskrank-
heit nnbekannten Ursprungs; fibertragen wird es durch Lause, be-
sonders Pediculns vestimenti. Die Erankheit ist klinisch cbarak-
terisiert durch Schmerzen im Kopf, Genick, den Gliedern, ein Hant-
exanthem, Febris continua fur 14 Tage mit nachfolgender Krisis,
Die Erankheit kommt haupts&chlich in den StSdten der mexika-
nischen Hocbebene vor und grassiert in alten schmutzigen iiber-
volkerten Qnartieren, GefSngnissen, Easernen; unten an der Meeres-
kiiste ist die Erankheit unbekannt; in der kuhlen Jahreszeit mehren
sich die Erankheitsfklle. Die Mortalitat ist hoch; tritt die Erisis
nach 14 Tagen nicht ein, so wird der Fall nnter dem Bilde einer
hamorrhagischen Sepsis letal endigen. Gangran der Finger, Zehen,
Nase, Skrotum kommt vor; foudroyante Falle gehen innerhalb 4 Tagen
zugrunde. P. Meyer (Eilchberg b. Z.).
v. Ezdorf, B. H., Malaria in the United States. Its pre¬
valence and geographic distribution. (Public Health
Reports. Vol. 30. 1916. p. 1603.)
Eingehender Bericht fiber die Verbreitung der Malaria in den
Vereinigten Staaten. Aus 8 Staaten sind auf eine Rundfrage im
ganzen 81085 Ffille gemeldet, obgleich nur 13 Proz. der Fragekarten
beantwortet wurden. Schatzungsweise kann angenommen werden,
dafl in den genannten Staaten 4 Proz. der Bevfilkerung malariakrank
sind, das sind 600000 Menschen. Auch eine betr&chtliche Zahl von
Todesfallen kommen auf Rechnung der Malaria, besonders bei der
farbigen Bevfilkerung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Malaria.
479
v. Dziemboirski, Sigismnnd, Ein Malariarezidiv nach
Typhusschutzimpfung. (Deutsche med. Wochenschr. 1916.
S. 1331.)
Bei einem russischen Kriegsgefangenen, der zwei Jahre zuvor
eine schwere Malaria durchgemacht hatte, seitdem aber rezidivfrei
geblieben war, trat im AnschluB an die Typhus- und Choleraschutz-
impfuug, auf die er heftig reagierte, ein Malariarezidiv ein. Im
Blnte wnrden Tertianaparasiten nachgewiesen.
Der Fall verbielt sich gegeniiber Chinin refraktftr. Dagegen
verechwanden nach einer intravenSsen Injektion von 0,45 g Neo-
salvarsan nnd daranf folgender Chininmedikation die Parasiten voll-
kOmmen nnd Fieberanf&lle traten nicht mehr auf.
Kurt Meyer (Berlin).
Deyke, Georg, Zwei Falle einer nnbekannten Art von
Wechselfieber. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 508.)
Mitteilung von zwei Fallen einer urs&chlich nicht aufgekl&rten
Krankheit, bei der jeden zweiten Tag eine Fieberzacke vorbanden
war. Der eigentliche Verlanf lfiBt an eine Protozoenerkranknng
denken. Ein Fall verlief todlich; im zweiten Falle wirkte Optochin
g&B8tig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pepper, 0. H. Perry and Miller, T. Grier, The cultivation of
the plasmodium falciparum in vitro. (Proc. of the Path.
Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 79.)
Es gelang den Verff., nach der Methode von BaB nnd Johns
in Vitro Organismen ans einem Falle von Sommer-Herbstmalaria zn
zuchten. W&hrend jedoch BaB and Johns, um eine Phagocytiernng
der in der Enltnr freigewordenen Merozoiten zn verhindern, vor der
Z&chtung die weifien Blntkorperchen zn entfernen fur notwendig
hielten, erzielten die Verff. ohne Ausschaltung der Leukocyten die
Entwicklnng einer nenen Generation des asexuellen Zykins nnd
konnten in den Objekttr&gerausstriclien einen fortschreitenden Ver-
fall der Lenkocyten feststellen. Darauf dniften wohl auch ihre Er-
gebnisse znruckzufuhren sein. Baerthlein (Wttrzburg).
Clark, H. C., The diagnostic value of the placental blood
film in aestivo-antnmnal malaria. (Journ. of experim.
Med. Vol. 22. 1915. p. 427.)
Bei der Untersnchung von 400 malariaverdachtigen KreiBenden
fand Verf. im peripheren Blnte 8mal, im Plazentarblute dagegen
19mal Malariaparasiten. Wahrend das periphere Bint meist nnr
spSrliche Bingformen enthielt, fanden sich im Plazentarblute reichlich
anagewachsene Formen, ahnlich wie in Milz nnd Enochenmark, was
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480
Malaria.
wahrscheinlich durch den fihnlichen Ban der Plazenta bedingt ist
Die Untersuchung des Plazentarbluts ist wichtig fur die Differential-
diagnose gegeniiber Sepsis. Im Nabelschnurblute warden niemals
Parasiten gefunden. Ein Ubergang anf den Fetus findet also nicht
statt. Bei den angeblichen kongenitalen Malariainfektionen durfte
es sich am sehr frfihzeitige postnatale Infektionen bandeln.
Kurt Meyer (Berlin).
Biglieri, R., Uber spontane Hamagglu tination bei
Malaria. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 1054.)
Verf. fand nnter 600 (?) Malariafallen 158 mal eine Spontan-
agglntination des Blutes nnter dem Deckglase, and zwar waren yon
113 Tertiana- und 55 Quartanafallen 55 Proz., von 103 Tropicaf&llen
63 Proz. positiv. Auch in 54 Fallen, die Symptome der Malaria auf-
wiesen, bei denen aber keine Parasiten gefunden warden, war das
Phanomen positiv.
Bei Tuberkulose nnd Typhus wurde es nieht beobachtet, dagegen
liefi es sich aucli bei puerperaler Septik&mie und bei Schwangeren
nachweisen. Weitere Untersuchungen mussen zeigen, ob es^sich bei
dem Phanomen nnr nm eine Folge der Anamie handelt, nnd warum
es erst aufierhalb des Organismus eintritt. Kurt Meyer (Berlin).
Noeht, B. und Mayer, M., Merkblatt znr Vorbengung nnd
Behandlung der Malaria sowie zur Bekampfung ihrer
Ubertrfiger. der Stechmficken. (Munch, med. Wochenschr.
1916. S. 623.)
Kurze nnd fibersichtliche Zusammenstellung der wichtigsten Tat-
sachen fiber Malariaschutz nnd -behandlung, sowie fiber die Stech-
mfickenbekfimpfung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Le Prince, J. A. A., Malaria control. Drainage as an
antimalarial measure. (Public Health Reports. VoL 30.
1915. p. 536.)
Bei Entwasserungsanlagen werden haufig Fehler gemacht, die
der Entwicklung der Moskitobrut Vorschub leisten. Es werden eine
Reihe von Vorschlfigen fur die Ausffihrnng solcher Anlagen gemacht,
durch welche diese Fehler vermieden werden sollen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
v. Ezdorf, R. H., Anopheline surveys. Methods of con¬
duct and relation to antimalarial work. (Public Health
Reports. Vol.30. 1915. p. 1311.)
Anleitung zum Sammeln nnd Bestimmen und Beobachten von
Anopheles mit Abbildungen. Die Anregung zu solchen Sammel-
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Trypanosomiasen.
481
arbeiten wird als ein kleines Hilfsmittel im Kampfe gegen die Ma¬
laria hingestellt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Zneker, Zur Stechmiickenbekampfung. (Berl. klin. Wochen-
sehr. 1915. S. 850.)
Angabe einiger Rezepte zur Bekampfung der Stechmiicken, z. B.
ein Muckenspray ans Tinct. pyrethr. ros., Kaliseife, Glyzerin und
Kohlenstofftetrachlorid. Znm Abtoten der Miicken in geschlossenen
R&umen wird folgendes R&uchermittel empfoblen: Pulv. capsic. 400,
Flor. chrysanthem. 200, Rad. valer. 200, Kal. nitr. 200. 100 g auf
50 cbm Luftraum abznbrennen. Die Fenster miissen verdichtet sein.
Nach 2—3 Stunden sind die Miicken tot, bzw. betaubt am Boden.
FiirQuaddcln nach Sticben wird folgendes M it tel empfoblen: Menthol
0,6, Zinc. oxyd. 2,5, Aq. calc. 240,0, Acid, carbol. gtt. IV. Gut um-
geschiittelt auf die gestochenen Stellen aufzutragen. Auch Benzin
oder Benzol hat sich gut bewiihrt. Schmitz (Halle a. S.).
Doty, A1 vah H., The extermination of the mosquito. (Journ.
of the Americ. med. Ass. 1915. p. 1836.)
Das einzige Mittel, das bei der Bekampfung der Moskitos Aus-
sicht auf Erfolg verspricht, ist die Beseitigung der Brutpl&tze. Dazu
kommt yor allem Trockenlegung snmpfigen Gelandes in Betracht.
Zum UbergieBen von kleinen Tumpeln und Gewassern eignet sich
am besten das Petroleum. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kuhn, Philalethes, Die Geschichte der Schlafkrankheit
in Kamerun und ihre Lehren. (Zeitschr. f. Hyg. u. In-
fektionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 64.)
Ausgehend von der von Rob. Koch zur Erforschnng der Schlaf¬
krankheit nach Ostafrika unternommenen Expedition schildert Verl‘.
die Anffindung der Seuche im Sangagebiete, in Nola, am Kadei, in
den Pandedorfern Banja und Likaja nordlich von Nola, im Gebiete
von Banja bis Carnot, im Grasland nordlich, westlich und ostlich von
Carnot, im Gebiete von Ubangi, Uhame, Schari, Iwindo, Njong und
Dume, sowie an der Kuste, in der Mbo-Ebene und im Norden der
Kolonie. Es zeigt sich das Bild einer Seuche, die auflerordentlich
langsam, aber unaufhaltsam um sich greift. Die Seuche folgte ur-
spriinglich den Zfigen der Europaer. Bei deren Reisen tragen kranke
Eingeborene die Seuche weiter. Eine besonders wirkungsvolle Rolle
spielen im Sangagebiete die Haussa. Ob die Seuche nur da festen
Full faflt, wo die Bevolkerung von Hunger geschwacht ist, erscheint
keineswegs erwiesen, vielmehr entsteht ein verderblicher Kreislauf:
die Seuche bedingt, namentlich durch Wegsterben der die Acker be-
stellenden Frauen, Hunger, und der Hunger begunstigt die Seuche.
Ibsto Abt. Ref. Bd. c:>. No. 19/20, 31
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Trypanosomiaseu.
Der Gummihandel mit dem Handler- and Tragerwesen hat in 86d-
kamernn der Krankheit uberall die Wege geebnet. Es erscheint
mbglich, dafi die Senche aufier durch die Glossinen auch dnrch die
Palpalis weitergetragen wird.
Fur die Erkennung der Krankheit sind Driisenuntersuchungen
von hohem Werte. Eine wirksame Bekampfung der Seuche ist nur
zu erreichen dnrch eine gate, reichlich mit Arzten, Unterpersonal
and Geld versehene Organisation; alle Kranken sind anfzasnchen
and za behandeln, der Verkehr ist zu uberwachen, schwer be-
fallene Gebiete sind zn sperren, insbesondere fur Anwerbungen,
die Glossinen sind zu vertreiben. Die Aussicht, dafi Entdeckung
eines dem Atoxyl uberlegenen Heilmittels eine grofie Erleichterung
fur den Kampf gegen die Seuche bedenten wurde, darf nicht dazu
fdhren, in Erwartung des nenen Heilmittels die H&nde in den Schofi
zu legen. Schill (Dresden).
Stfthmer, A., Uber lokale („primare“) Krankheitserschei-
nungen an der Stelle der Infektion bei der Nagana-
Erkrankung des Kaninchens („Trypanosomenschanker“).
Ihre Bedeutung fur die Beurteilnng des Verlaufes
der Kaninchentrypanosomiasis. Ubergang des „pri-
m&ren“ in das „sekund&re“ Krankheitsstadium (Re-
zidivstammbildung). (Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig.
Bd. 24. 1916. S. 315.)
Verf. konnte mit dem Nagana-Trypanosomenstamme Morgen -
roth jederzeit lokale Trypanosomenerkrankungen hervorrufen (Kon-
junktival- und Skrotalschanker). Diese lokale Erkrankung, bei der
im affizierten Gewebe massenhaft Trypanosomen vorhanden sind, fuhrt
erst nach 3—5 Tagen zur Allgemeininfektion des Tieres.
Die „Schanker u haben pathologisch-anatomisch eine ziemlich
weitgehende Ahnlichkeit mit der lokalen Spirochatose der Tiere und
des Menschen. Analog der bei der menschlichen Syphilis gebrauch-
lichen Nomenklatur ware diese lokale Trypanose als „ prim are Try¬
panosomiasis" zu bezeichnen.
Die Verbreitung der Erreger auf dem Blutwege erfolgt bereits
unmittelbar nach der vollst&ndigen Ausbildung des lokalen Affektes,
aber die zunachst auf dem Lymphwege ins Blut eingedrungenen
Trypanosomen zeigen noch die Eigenschaften des Ausgangsstammes
(prirnSrer Stamm).
Dieser Invasion des primaren Stammes folgt eine allmahlich ge-
steigerte Antikorperproduktion. Sie erreicht mit dem 7.-8. Tage
ihre voile HShe. Die Erreger verschwinden voriibergehend fast vbllig
aus dem Blute, um am 9. Tage wieder reichlich aufzutreten. Damit
ist der Rezidivstamm 1. Ordnung ausgebildet. Er unterscheidet sich
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Tryp&nosomiasen.
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Tom Ausgangsstamme dnrch seine Festigkeit gegenfiber den Anti-
kfirpern 1. Ordnnng (serumfester „sekund&rer“ Stamm).
Entsprechend dem Ansteigen der Antikfirpermenge im Blute
haften Reinfektionen mit dem Ausgangsstamme nnr bis zum 4.-6. Tage.
Unmittelbar nach der Ansbildnng des serumfesten Sekundar-
stammes treten die als Cdeme der Genitalien, der Lippen, der Ohr-
wnrzel usw. bekannten sog. Sp&terscheinungen auf. Verf. fafit sie
als „8ekund&rerscheinungen“ auf, da sie dnrch den sekundaren Er-
regerstamm bedingt sind.
Sie kfinnen erst auftreten, nachdem sich die Erreger dnrch
Mutation der Schutzstoffwirkung entzogen haben und so ibren Weg
in die Edrpergewebe finden kfinnen. Es dauert geranme Zeit, bis
der Kfirper auch gegen die nunmehr verfinderten Erreger neue
Schutzstoffe bildet. Bis dahin kfinnen sich die Gewebe nnr dnrch
entzfindliche Reaktion der Angreifer erwehren.
Die primfire und sekund&re Kaninchentrypanosomiasis bildet
ein vorzfigliches Material zur Klfirung mannigfacher therapeutischer
Fragen, besonders der Salvarsantherapie. Vielleicht lassen sich auf
Grand der dam it erzielten Ergebnisse manche Fragen der Syphilis-
pathologie und -therapie dnrch AnalogieschluB beantworten.
Kurt Meyer (Berlin).
Wolfel, K., Be itrag zur Kenntnis der Tsetse (Glossina
morsitans) und der Trypanosomiasis. (Zeitschr. f. In-
fektionskrankh. u. Hyg. d. Haust. Bd. 17. 1916. S. 19.)
Verf. macht Angaben fiber den Unterschied im Auftreten der
Tsetse in verschiedenen Gegenden, fiber hfiufiges Znsammenfallen
von Wildreichtum mit zahlreichem Auftreten der Glossina morsitans,
fiber allgemeine Schwankungen im Auftreten der Tsetse im Laufe
des Jahres und w&hrend des Tages, fiber den EinfluB des Wetters
auf das Erscheinen der Glossina morsitans, fiber die Unfahigkeit der
Tsetse, in unbewaldetem Lande zu leben, fiber ihre sonstigen Lebens-
gewohnheiten, ihre Nahrungsspender, fiber Anfliegen, Einstechen und
Saugen der Fliege und die Schutzmittel gegen ihren Stich, ferner
fiber die Untersuchung von Glossinen auf Trypanosomen, fiber Try¬
panosomiasis beim Wild und Nagana bei Haustieren, endlich fiber
therapeutische Versuche. Kallert (Berlin).
Wehrlein, Heinrich, Conglutination in the diagnosis of
dourine (Trypanosomiasis of the horse). (Journ. of infect.
Diseases. Vol 16. 1915. p. 461.)
19 Sera Donrine-infizierter Pferde gaben samtlich eine positive
Konglutinationsreaktion. Von 30 angeblich normalen Seren gaben 2
ein zweifelhaftes Resultat; 1 reagierte bei viermaliger Untersuchung
31 *
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Trypanosomiasen.
stets positiv, wahrend die Komplementbindungsreaktion stets negativ
ausfiel. Allerdings gab anch die Kontrolle eine partielle Hemmung.
Bei dem zweiten del die Reaktion bei einwandfreier Kontrolle
positiv aus.
Die Konglatinationsmetbode ist somit brauchbar fur die Dourine-
diagnose, sie ist aber komplizierter und mehr Fehlerquellen aus-
gesetzt als die Komplementbindungsreaktion.
Kurt Meyer (Berlin).
Hintze, K., Versuche znr Immunisiernng gegen Trypano-
someninfektion. (Zeitscbr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80.
1915. S. 377.)
Braun und Teichmann stellten fest, daB rein gewonnene,
durch Trocknen abgetotete Trypanosomen ein Antigen darstellen, mit
dem sicb Mause, Meerschweinchen, Ratten und Kaninchen gegen
Trypanosomeninfektion sicher schiitzen lassen. C. Schilling ling
Blut infizierter Ratten in 2proz. Natr. citr.-Bouillon auf, zentrifugierte
die BlutkUrperchen ab, totete die Trypanosomen mit Brechweinstein
(1:700) und zentrifugierte wieder. Der die Trypanosomen entlialtende
Bodensatz wurde mit etwas Bouillon aufgescliwemmt und nach min-
destens 2 Stunden zur intraperitonealen lmpfung verwendet. Bei
Ratten, welehe 0,5—2,0 dieses Materials erhielten, entwickelte sicli
deutliche Unempfindlicbkeit gegen Infektion.
Verf. hat ahnliche Versuche gemacht teils mit getrockueten
Trypanosomen, teils mit einem aus Organen gewonnenen Impfstoffe.
and zwar 1. mit getrocknetem Naganaimpfstoffe, 2. mit getrockneter
Milz, 3. mit Leber, 4. mit Meerschweinchen- und Kaninchenserum.
Die Immunitatsverhaltnisse bei Trypanosomen sind olfenbar sehr
verwickelte. Nicht alle Stamme sind gleichmaflig zur Gewinnung eines
Vaccins nach Schilling geeignet. Man muB mit dem Auftreten von
besonderen, durch Gewohnung Oder auch pldtzlich hervorgerufenen
Varietaten ganz besonderer Entwicklungsformen, sog. Rezidivstanime
und schwankender Reaktionsfahigkeit der kleinen Versuchstiere
rechnen. Aber auch in den Versuchen, wo lmpfstoff und infizierende
Erreger genau aufeinander eingestellt waren, gelang es Verf., weder
bei Ratten, noch Meerschweinchen und Kaninchen mit dem zur Ver-
fiigung stehenden Stamme Tiere dauernd zu schiitzen. Nur bei Ein-
verleibung von Rattenmilzstoff blieb ein Meerschweinchen dauernd
parasitenfrei und lebte noch nach 9 Monaten. Hohere Dosen der
crsten wie der zweiten Art lmpfstoff batten vielleicht bessere Er-
folge gebracht. Die bisherigen Erfahrungen deuten darauf hin, daft
es bei Protozoenkrankheiten groBer Dosen reinen Impfstoffs (der aber
schwer zu beschaffen ist) bedarf, wenn iiberhaupt eine Immunisiernng
eintreten soil. Schill (Dresden).
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_Orig inal f rom
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Leishmaniosen.
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Schamberg, Jay Frank, Kolmer, John A. and Raiziss, George W.,
Summary of chemotherapeutic studies in experimental
trypanosomiasis. (Joum. of the Americ. med. Ass. Vol. 65.
1915. p. 2142.)
Mit Salvarsan und Neosalvarsan gelang es, Trypanosoma equi-
perdum im Blute von Versuchstieren abzutdten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Canaan, T., Die Jerichobeule. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg.
Bd. 20. 1916. S. 109.)
Die Jerichobeule, deren Krankheitsbild im allgemeinen mit dem
der Orientbeule iibereinstimmt, gehfirt zu den selteneren Krankheiten
Palhstinas und scheint nur in Jericho vorzukommen. Die Haupt-
infektionszeiten scheinen der Spatherbst und besonders der Spat-
frfthling zu sein. Unter 26 beobachteten Fallen erschien die Eruption
in 5 Fallen in den Monaten Dezember bis Marz, in 18 Fallen in den
Monaten Mai bis August, dreimal konnten bestimmtere Angaben nicht
gemacht werden. Die Inkubationsperiode betragt etwa 1—1V 8 Monate.
Alle Altersstufen ohne Unterschied werden von der Seuche betroffen.
Charakteristisch ist, daB die Patienten fast immer multiple Erup-
tionen zeigen, Faile mit Einzelbeulen gehoren zu den grbfiten Selten-
heiten. Der Ausschlag findet sich immer an unbedeckten und den
am wenigsten bedeckten Korperstellen, namlich Gesicht, H8nden,
Fufien und Beinen. Reinfektionen hat Verf. nicht beobachtet.
Klinisch lassen sich zwei Grade von Infektionen unterscheiden, ein-
mal eine schwache, mit kleinen multiplen Eruptionen und schneller
Heilungstendenz, andererseits die starkere Infektion mit groBen,
laDgsam heilenden Beulen und ausgesprochener Narbenbildung. Mikro-
skopisch konnte der Verf. in den tielen Grauulatioueu and Gewebs-
stuckchen von den Seiten oder dem Grunde des Geschw&rs typische
Leishmanien in grofien, meist mononuklearen Zellen feststellen und
dadurch den Beweis erbringen, daB die Jerichobeule atiologisch niclits
anderes ist, als die aus anderen Landern beschriebene Orientbeule.
Bei der Behandlung solcher Faile von Leishmania-Infektion mit Sal¬
varsan zeigte es sich, daB das Neosalvarsan eine spezifische Heil-
wirkung auszuuben scheint. W. Gaehtgens (Hamburg).
Goldberg, L., Kxperimentelles uber die Jerichobeule.
a) Obertragung auf Macacus rhesus. (C. f. Bakt. Abt. J.
Orig. Bd. 78. 1916. S. 15.)
Verf. verimpfte Material aus eiuer Jerichobeule bei einem
23jahrigen Araber auf einen Affen mit positivem Erfolge.
Gildemeister iPoseni
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Leishmaniosen.
Arif Ata Bey, Goldberg, L., Neschat Omar Bey, Experimen-
telles iiber die Jerichobenle. b) Reinknltnr des Para-
siten der Beule. (Ebenda. Bd. 79. 1916. 8.25.)
Ein Granulationsstiickchen aas der Gesichtsbeale eines Sold a ten
aus Jericho wnrde mit pbysiologischer EochsalzlSsung verrieben and
aaf 85 Blntagarrdhrchen zur Aussaat gebracht. Die Brattemperatnr
betrug 22°. In 2 Rdhrchen konnten am 12. Tage Flagellaten kon-
statiert werden. Subknltnren auf Novy-MacNeal-Agar gelangen.
Es warden 2 Formen beobachtet: kurzovale and langgestreckte.
Gestutzt aaf ihren Befand halteu die Verff. die Jerichobenle mit
Sicherbeit fur eine Hautleishmaniose. Rhein (Posen).
Aravandlnos, Anast., Beobachtangen fiber die innere Leish-
maniosis in Griechenland. (Arch. f. Schiffs- a. Tropenhyg.
Bd. 20. 1916. S. 193.)
Wie in anderen Lfindern, so ist aach in Griechenland die innere
Leishmaniosis eine infektiose Erankheit von schlechter Prognose, die
das erste Kindesalter bevorzugt, aber auch ffir Erwachsene gelegent-
lich gefahrlich werden kann. Die Vermatnng, dafi die Erankheit in
Griechenland gar nicht so selten vorkommt and bisher nar wegen
der grofien Haafigkeit der Malaria verkannt worden ist, hat Verf.
best&tigt gefunden. Die Trennung von „kindlicher“ and „indischer“
Leishmaniosis ist heatzatage endgfiltig aufgegeben worden; aach die
kaltarellen Unterschiede zwischen Leishmania Donovani and Leish-
mania infantnm haben keine Anerkennang gefunden. Binsichtlich
der bisher wenig geklarten pathologischen Anatomie konnte der
Verf. in einem zur Sektion gelangten Falle wichtige Feststellungen
erheben. Abgesehen von der Milz- and LebervergroBerang, welche
die direkte Folge der spezifischen Parasitenerkrankung ist, liefien sich
pathologische Veranderungen fast in alien Organen nachweisen. Als
Folgen einer hochgradigen Anfimie waren starke Herzverfettung,
Magenatrophie, Hydrothorax, leichter Aszites and Hydroperikard an-
zasehen. Die Haaptscbadigang bei der allgemeinen Leishmaniosis
erleiden die Milz and die Leber. Aas den histologischen Befanden
ist za schliefien, dafi es sich am eine scbwere Form von Splenitis
handelt, die hauptsfichlich in der Pal pa lokalisiert ist and nekrotische
Verfinderangen des Gewebes herbeiluhit. Die Nekrose ist wahr-
scheinlich die Folge der toxischen Wiikung der Parasiten, die reich-
lich in der Milz nachweisbar sind and sich vermatlich in den Endo-
tbelzellen der Venensiaus eingeschlossen finden. Weniger reichlich
werden die Parasiten in der Leber angetroffVn. Sie liegen hier fast
ansschlieBIich teils in runden Zellen, teils in Zellen von unregel-
mfifiiger Form, die wohl als Endothelzellen der Leberkapillaren and.
zwar speziell als Enpfersche Sternzellen auzasprechen sind.
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Piroplasmoseu.
487
In der Therapie warden von dem Verf. eine biologische and
eine chemotherapeatische Methode in Anwendang gebracht. Einmal
wnrde Ealaazarkranken nach vorheriger intravenoser Einspritzung
ven Salvarsan Blat von einem Patienten transfandiert, der an Orient-
benle, also an lokaler Leishmaniosis, litt. Diese in drei Fallen durch-
gef&hrte Behandlungsweise zeitigte zwar keinen sicberen Erfolg, in-
des kann auch nicht von einem vollstandigen Versagen dieser Therapie
gesprochen werden, weil wiederholte Blattransfusionen unterblieben.
Die chemotherapeatische Beeinflussung der Krankheit bestand in der
intravenosen Zufuhrung von Emetin. Die noch nicht abgeschlossenen
Versnche zeigten bisher, dafi das Emetin einen betrachtlichen spon-
tanen Ruckgang der Milzvergroflerung herbeiznfdhren vermag. Auch
die Splenektomie kann far die Behandlang der inneren Leishmaniosis
in Frage kommen.
Die durch die ungtmstige Prognose der Krankheit notwendig
gemachte Prophylaxe mufite auf den griechischen Inseln, auf denen
die Krankheit endemisch nistet, zu einem Verbote fiihren, Hunde zu
balten. Wenn tatsachlich der Hand der Wirt der Leishmanien und
sein Floh der Ubertrager der Parasiten sein sollte, so liefle sich
dnrch eine solche Mafliegel die Krankheit fast mit einem Schlage
in diesen Gegenden ausrotten. Uber die Bedingungen, unter denen
die Infektion stattfindet oder moglich ist, weifl man fast gar nichts.
Das Geschlecht scheint keinen EinfluB aaf die Disposition za haben,
hingegen kommt dem Alter eine mafigebende Bedentnng za, indem
besonders das erste Kindesalter bevorzugt wird. Ein sicberes Urteil
hber das haufige Auftreten der Krankheit in verwandten Familien
l&Bt sich zunachst noch nicht abgeben.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Darling, S. T., Equine piroplasmosis in Panama. (Proc. of
the Canal Zone med. Ass. Vol. 6. 1915. p. 55.)
Verf. fand bei einem Pferde in Ancon den ersten Fall des Aut-
tretens von Piroplasma caballi in Amerika. Die Pferdepiroplasmose
ist sehr verbreitet in Siidafrika; sie kommt anch vor in Italien,
Rnfiland, Indien, China and Brasilien. Der Fall wird eingebend be-
schrieben. Die Ansteckung erfolgte wahrscheinlich dnrch Zecken:
auf dem verendeten Tiere warden verschiedene Zecken der Arten
Dermacentor and Amblyomma gefanden. Die Parasiten waren im
Blute nicht allzu zahlreich. Die Krankheitserscheinnngen waren
plOtzlich einsetzendes hohes Fieber, Gelbfarbung der sichtbaren
Schleimhaute, Blataustritte in der Bindehaut. Wahrscheinlich ist
Dermacentor nitens der DbertrSger. Fiir die Behandlang ist Trypan-
blau empfohlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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488 Piroplasmosen. — Rocky Mountain spotted fever.
Evers, Behandlung der Hamoglobinurie des Rindes.
^Deutsche tier&rztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 269.)
85 an Hamoglobinurie erkrankte Rinder, darnnter 6 schwer-
kranke Tiere, warden darch subkutane Injektion von 100 ccm einer
lproz. Trypanblanlosung und 12 Stunden spater vorgenommene In¬
jektion von 500 bzw. zweimal 500 ccm physiologischer KochsalzlSsung
geheilt. Kallert (Berlin).
Sigwart, Hans, Beitrag zur Zeckenkenntnis von Deutsch-
Sudwestafrika, unter besonderer Beriicksichtigung
der Funde in den Bezirken Outjo und Waterberg.
(Zeitschr. f. Infektionskrankh. u. Hyg. d. Haust. Bd. 16. 1914/15.
S. 434.)
Mitteilungen iiber die in den obengenannten Bezirken vor-
kommenden Zeckenarten, iiber deren Merkmale und pathologische
Bedentnng. Kallert (Berlin).
Fricks, L. D., Rocky Mountain spotted fever. A report
of its investigation and of measures undertaken for
its eradication during 1914. (Public Health Reports. Vol. 30.
1915. p. 148.)
Die Arbeit bringt an der Hand von Karten eine genaue Uber-
sicht iiber die Verbreitung der als Spotted Fever bezeichneten, bis-
her nur in den Rocky Mountains angetroffenen Krankheit. Befallen
sind ganz wesentlich die Staaten Idaho und Wyoming und einige
anstofiende Gebiete. Die bisherigen Forschungen haben als sicher
ergeben, daft die Ubertragung der Krankheit durch Zecken geschieht,
namlich durch den Dermacentor andersoni. Zur Bekampfung der
Krankheit sind namentlich groB angelegte BekampfungsmaBregeln
gegen die Zecken seit einigen Jahren durchgefuhrt und von Erfolg
begleitet gewesen. Zu diesem Zweck standen verschiedene Mivtel
zur Verfugung, namlich das Abbrennen der zeckenreichen Gegenden,
das T8ten kleiner Tiere, an denen die Zecken Blut saugen, nament¬
lich der Erdhornchen, das Absuchen der Zecken an Haustieren und
Baden der Haustiere mit Arsenlosung, schliefllich das Abgrasen des
GelSndes durch Schafe. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Peln&r, J., Febris recurrens. (Casopsis Ceskych lekatuv. 1915.
p. 1531.)
Derselbe, Typhus exanthematicus. (Ibid. p. 1317.)
Derselbe, Typhus abdominalis. (Ibid. p. 1601.)
Derselbe, Cholera asiatica. Variola vera. (Ibid. p. 1635.)
Alles Beobachtungen aus dem Felde, reichhaltige Kasuistik.
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-Qiigii'dl'frcm
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Spirochatoseu.
489
Sehr eingehend ist die Diagnostik und der Einflufl verscliiedener
Komplikationen auseinandergesetzt. Die Felderfahrungen decken sick
z. T. mit den klinischen nicht, sie erganzen die letzteren. Namentlich
die Febris recnrrens ist viel mannigfaltiger, als wir gewohnt waren
anzunehmen. Jar. Stuchlik (Zurich).
Luft, M., Uber eine Riickfallfieberepidemie. (0. f. Bakt.
Abt. L Orig. Bd. 77. 1916. S. 425.)
Eingehende Schilderung der in Blutpraparaten bei einer Anzahl
von Heknrrenskranken beobachteten Spirochaten. Erwahnt sei die
Angabe des Verf., daB er in einem Falle im Sputum Rekurrens-
spirillen gefunden habe. Bei Ubertragung von RekurrensspirochSten
aus dieser Epidemie auf MSuse beobachtete Verf. im Blute der Tiere
verschiedene Gebilde, die seiner Ansickt nach mbglicherweise die
Entwicklungsstadien der Rekurrensspirochaten sind. In Lausen, die
an Rekurrenskranken gesogen hatten, fand Verf. zwar keine typischen
Spirochaten, aber spirillenahnliche Gebilde.
Gildemeister (Posen).
Weltmann, Oskar, Die „Vitalfarbung“ zum raschen Nach-
weis der Spirochaete Obermeieri. (Wien. klin. Wochen-
schr. 1915. S. 1257.)
Da die ckarakteristische Beweglichkeit der Rekurrensspirochate
ihre Auffindung wesentlich erleichtert, empfiehlt Verf. die Vital-
farbnng, ftir die er folgendes Verfahren vorschlagt.
Auf einem Objekttrager wird konzentrierte alkoholische Me-
tbylenblau- Oder Fuchsin-Methylenblaulosung in diinner Schicht aus-
gestrichen und nach dem Trockenwerden ein Tropfen des zu unter-
suchenden Blutes darauf gebracbt und mit einem Deckglas bedeckt.
Die Spirochaten erscheinen sofort deutlich blau gefarbt und sind,
wenigstens anfangs, lebhaft beweglich. Fiir Mundspirochaten emp-
fieklt sich mehr eine Gentianaviolettlosung, dock biiBen die Spiro¬
chaten bei ihrer Anwendung ihre Beweglichkeit ein.
Kurt Meyer (Berlin).
Milhlens, Der Wert der Dicken-Tropfenmethode fhr die
Rekurrensdiagnose. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20.
1916. S. 119.)
Fur die Rekurrensdiagnose hat sich die von dem Verf. bereits
fruher bekanntgegebene (Munch, med. Wochenschr. 1914. Nr. 44 u. 45)
sog. Dicken-Tropfenmethode auBerordentlich bewahrt. Die Prhparate
werden in der Weise hergestellt, daB dicke Blutstropfen ungefahr in
1—2 cm Breite auf einen mit Alkohol gereinigten Objekttrager auf-
getragen werden. Nachdem man den Tropfen durch Neigen des
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490
SpirochStosen.
Glases ein wenig hat ablaufen lassen, lalit man das Pr¶t 1—2
Stunden an der Luft trocknen (Vorsicht vor FJiegen!) und farbt als-
dann obne Fixierung eine halbe Stnnde lang mit G i e m s a - LSsung
(je 1 Tropfen auf 1 ccm Wasser) durch einfaches AufgieBen der
Farbmischung. Nach Entfernung der Farbe durch roehrmaliges Ein-
tauchen in ein Glas Wasser l&Bt man das Pr¶t an der Luft
trocknen und untersucht mit 6]immersion. In dem dicken Bluts-
tropfen sind die Erythrocyten vom Wasser der Farbldsung aus-
gelaugt, und zwiscben den Leukocyten linden sich w&hrend der An-
falle meist zalilreiche Spirochaten. Gelegentlich, namentlich vor der
Krise, werden sogar kleinere und groBere Spiroch&tenknauel an-
getroffen, die offenbar eine Agglomerationserscheinuug kurz vor der
Krise bedeuten. Mit Hilfe der Dicken-Tropfenmethode gelang es
einige Male, selbst bei Patienten, die zur Zeit der Untersuchung
lieberfrei waren, vereinzelte Spirochaten nachzuweisen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Graetz, Fr., Serologische Studien an Fallen menschlicher
Rekurrensinfektion. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916.
S. 18.)
Das Uberstehen einer Rekurrensinfektion fuhrt beim Menschen
zur Ausbildung einer humoralen Immunitat, die sich bei Anwendnng
bestimmter Laboratoriumsmethoden, wie z. B. Agglomeration und
Komplementbindungsverfahren, formlich wahrnehmbar machen l&Bt.
Die vom Verf. gepruften agglomerierenden und komplement-
bindenden Serumantikorper fehlen wahrend des akuten Anfalls, tun
sich dann nach mehreren Anfallen in der Rekonvaleszenz zn ent-
wickeln. Fur das Auftreten der fraglichen Immunstoffe scheint eine
Gesetzmafiigkeit insofern zu bestehen, als das Uberstehen einer Mehr-
zahl von Anfallen die Voraussetzung fur das Erscheinen der Anti-
stoffe im Blutserum bildet. Auch das Uberstehen mehrerer Anf&lle
bietet indessen keine absolute Gew&hr fur das Vorhandensein der
Reaktionsstoffe, und ebenso schlieBt natiirlich eine geringe Zahl, ja
sogar die Einzahl von Anfallen, das Vorhandensein der Reaktions-
korper nicht aus.
Agglomerierende Immunstoffe und komplementbindende Reaktions^
korper stellen auch bei der Rekurrens zwei Antistoffe sui generis dar.
Hkufig besteht ein strenger Parallelismus zwischen beiden Reaktionen,
doch schliefit das Vorhandensein des einen Immunkorpers Oder sein
Fehlen keineswegs das Vorhandensein Oder das Fehlen des anderen
Immunkbrpers in sich.
Die komplementbindenden Stoffe des Rekurrensserums sind Anti-
korper sui generis, die spezifisch gegen den Erreger der Rekurrens
gerichtet sind und mit den bei der Wassermannschen Reaktion
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Spiroch&tosen.
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iii Erscheinung tretenden Reaktionskorpern des Syphilitikersernms
nicht identifiziert werden dflrfen. Wassermann-positive Syphili-
tikersera ergeben keine positive Rekurrensreaktion, and umgekehrt
zeigt ein positiv reagierendes Rekurrenssernm eine positive Wasser-
mannsche Reaktion nur bei gleichzeitiger Syphilisinfektion des Serum-
spenders. Beide ReaktionskQrper konnen nebeneinander im gleichen
Seram bestehen, ein genetischer Zusammenhang zwischen beiden be-
stebt nicht. Die Laesreagine der Wassermannschen Reaktion sind
hitzebestandig and zeigen eine erhohte Tendenz zar Ekltebindung.
Die Rekarrensimmank5rper sind thermolabil and treten beim Versach
einer Ealtebindung gar nicbt in Wirksamkeit.
Die Agglomeration sowohl wie die Eomplementbindnngsreaktion
kdnnen als biologisch spezifisch gelten and zar Feststellang der
Diagnose Rekarrensinfektion im fieberfreien Intervall Verwendung
finden. Bei der Anwendnng der Agglomeration ist im Interesse eines
einwandfreien Ergebnisses zu beachten, dafi nur ein nach drei-
stundiger Beobacbtnngszeit bereits positives Resnltat im Sinne einer
Rekarrensinfektion gedeatet werden darf. Die positive Eomplement¬
bindnngsreaktion kann bei entsprechend sorgfaltiger Tecbnik als
absolnt sicher im Sinne der Diagnose Rekarrensinfektion verwendet
werden. Beweisend ist natiirlich bei beiden Reaktionen nor das
positive Ergebnis, welches nach den Erfabrungen des Verf. in nahezu
100 Proz. der Falle festgestellt werden kann, wenn der Blutunter-
sachang mindestens 2—3 AnfSLlle vorangegangen sind. Das negative
Ergebnis spricht nicht sicher gegen die Infektion.
Gildemeister (Posen).
Kolmer, John A., A method of transmitting blood para¬
sites. (Joarn. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 311.)
Verf. empfiehlt, zur Blntentnahme bei Ratten zwecks Weiter-
ubertragung von Blatinfektionen das Blut nicht ans dem Schwanz,
sondern ans dem Herzen za entnehmen. Es gelingt dies ebenso
leicht wie beim Meerschweinchen. Eine mit mittelfeiner Eanule
versehene and mit etwas Natriumcitratlbsung gefullte Rekordspritze
wird an der Stelle des Spitzenstofies nach Jodierung der Hantpartie
eingefQhrt and die gewtinschte Menge Blut aufgesogen.
Eurt Meyer (Berlin).
Korbsch, Uber eine neue dem Rucklallfieber ahnliche
Erankheit. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 343.)
Beschreibung einer Erkrankung mit rekurrierenden Fieber-
anfallen, bei denen eine dreit&gige Temperatursteigerung von einem
zweitagigen fieberfreien Intervall gefolgt ist. Die Widalsche Re¬
aktion ist anf&nglich fur Typhus erhdht. Vom sechsten Fieberanfall
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492
Spiroch&toseu.
ab erreichen die Temperaturanstiege an den drei Fiebertagen gleiche
H8he, die in der Regel 39,5° nicht iiberschreitet, Da Arsen eine
gnnstige Wirkung anf die Krankheit ausubte — in 2 Fallen gelang
es mit 0,3 g Neosalvarsan, die Krankheit zu konpieren — war es
nahegelegt, den Erreger in einer Spirille zu suchen. In 2 Fallen
gelang es w&hrend des Anfalls im hangenden Tropfen Andentongeu
von feinen, etwa 10 n langen, lebhaft scblagenden Faden zn beobachten.
In Ansstrichpraparaten lieflen sich diese Faden mit Giemsa-L&snng
darstellen. Sie warden nnr in den Tagen des Fieberabstiegs, meist
in der Zeit von 4—6 Nacbmittags, gefunden.
Alle Kranken waren stark mit Lausen befallen. Nacb der Ent-
lansnng wurde eine direkte Ubertragung nie beobachtet. Ebenso
wie beim afrikanischen Ruckfallfieber, mit dem die geschilderte
Krankheit verwandt ist, ist die Kleiderlans als Ubertr2ger zn be-
traehten. L a n g e r (Charlottenbnrg).
Knack, Uber eine neue, dem Ruckfallfieber ahnliche
Kriegskrankheit. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 446.J
Die von Korbscb (Deutsche med. Wochenschr. 1916. No. 12'
beschriebenen Faden in den mit Kochsalzlosung verdiinnten Bints-
tropfen dhrften identisch sein mit Blutfaden (Hamatarachnien), die
als Degenerationsprodukte von Erythrocyten aufznfassen sind, aber
keine pathologische Bedentnng besitzen. Besonders deutlich werden
diese dnrch Brownsche Moleknlarbewegnng stark flottierenden
Faden bei Dunkelfelduntersnchungen. Langer (Charlottenbnrg).
Prussian, Uber eine mit Neosalvarsan behandelte Re-
knrrensepidemie. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 344.)
127 Falle kamen znr Beobachtnng. Bei einmaliger Einspritzung
von 0,45 g Neosalvarsan in die Blutbahn warden 95 Proz. Dauer-
heilnngen erzielt. In 5 Proz. konnte eine solche Danerwirknng nicht
festgestellt werden; in diesen Fallen waren die Spiroch&ten gegen
S&lvarsan widerstandsfahig. Das Neosalvarsan wnrde in 10 ccm
frisch destilliertem and sterilisiertem Wasser gelost nnd mit der
•Spritze in die Armvene eingefuhrt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Werner, H., Uber rekurrierendes Fieber (Rekurrens?;
mit Fhnftagetnrnns, Funftagefieber, aus dem Osten.
(Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 402.)
Es handelt sich am eine anf dem ostlichen Kriegsschauplatzr
beobachtete fieberhafte Krankheit, bei der in Abstanden von 5 zu
5 Tagen Fieberzacken anftreten. Der einzelne Anfall dauert etwa
24 Stnnden and steigt bis zu 40° an. Es besteht Mattigkeit, Kopf-
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i’ebris wolhynica.
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*chmerzen, Gliederschmerzen. Wahrend des Fieberanfalles folgea
Frost, Qitze and Schweifistadium aufeinander. Die Miiz ist meist
vergrSBert. In einem Falle warde eine Spirochate gefnnden, die
Ahnlichkeit mit einer Rekurrensspirochate hatte. Die Ubertragung
geschieht wahrscheinlich durch Ungeziefer, wobei im wesentlichen
an Laase Oder Wanzen zu denken ist. Eine ausf&hrliche Mitteilung
soil folgen. W. H. Hoffmann (Wilbelmshaven).
Gabbi, U., Uber den Werdegang des Anftretens und der
Verbreitnng des dreitagigen Fiebers in Ostsizilien
nnd in Unterkalabrien. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 19
1915. S. 160.)
Im Gefolge des Ostsizilien und Kalabrien verwustenden Erd-
bebens vom Jahre 1909 brach in den vom Erdbeben betroffenen Ort-
schaften das dreitagige Fieber ans. Das Zustandekommen der Epi-
demie findet dnrch die Tatsache seine Erklarnng, daft znr Decknng
des grofien Holzbedarfes in den zerstorten Gebieten Holz ans Dal-
matien, Istrien und der Herzegowina eingefnhrt wurde, wo das drei¬
tagige Fieber eine auBerst groBe Verbreitnng hat. Offenbar waren
mit dem im Boden der Schiffe verladenen Holz infizierte Fliegen
verschleppt oder das Virus dnrch eine Person der Bemannnng wah¬
rend der Inkubationsperiode ubertragen worden. Diese Person hatte
dann, nach ihrer Anknnft fleberkrank geworden, die Infiziernng der
Stechfliegen veranlafit, welche eben das erste Glied zu der Kette
von Jahresepidemien liefern. Die Weiterverbreitung der Epidemie
von Messina auf die benachbarten Provinzialortschaften erfolgte
durch Vermittlnng von Personen, die aufierhalb der Stadt wohnten,
aber taglich in Messina ihren Geschaften nachgingen. Die Epidemie
zeigte eine stnfenweise Abnahme. die Hand in Hand mit der Weg-
raumnng der Schnttmassen ging. W. Gaehtgens (Hamburg).
Brasch, W., Zur Kenntnis des „wolhynischen Fiebers'
(Fnnftagefiebers). (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 841.)
Es handelt sich urn Erkrankungen, die gewisse Ahnlichkeit mit
Malaria und Rekurrens haben. Das Krankheitsbild wird beschrieben.
Mit groBer Regelmafiigkeit warden im Blute Diplokokken gefnnden.
Alle Falle verliefen gunstig. Salvarsan hatte unverkennbare Heil-
wirkung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hasenbaig, Uber die sog. Febris wolhynica. (Munch, med.
Wochenschr. 1916. 8.843.)
Besonders eigentumlich ist das regelmafiig wiederkehrende Fieber.
In Abstanden von 3—5 Tagen folgen 3—6 Anfaile aufeinander. Viel-
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AmSbenerkrankungen.
leicht bringt die Blutuntersuchung Aufklfirung fiber die Ursache dec
Krankheit. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Clark, H. C., A case of „ringworm yaws“ in a Barbadian
negro. (Proc. of the med. Ass. Canal Zone. VoL 6. 1915. p. 49.)
Beschreibnng einer unter dem Bilde des Ringworm verlaofenden
Frambfisie bei einem Neger. Der Nachweis der Frambdsie ge-
schah durch den Nachweis des Treponema pertenue in dem Seram
ans den ringfbrmig angeordneten Papeln der Haut. Der Wassermann
war positiv, wie hanfig bei Frambosie. Solche ringformigen Sekund&r-
err-cheinungen der Frambbsie konnen leicht Anlafi zu Verwechselung
mit Syphilis geben. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fischer, W., Uber die Ambbendysenterie in Schanghai.
(Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. 118. 1915. S. 129.)
Eine ganz zuverlfissige Statistik fiber die Dysenterie in Schang¬
hai laBt sich zurzeit noch nicht aufstellen, jedoch ist sie b&ufiger
als vielleicht bisher angenommen wnrde. Durchschnittlich sterben
dort n&mlich im Jahre mehr Leute an Ambbendysenterie and den
darch sie verursachten LeberabszeB als an Typhus (237 gegen 219).
Auch fiber die Mortalitatsziffer der Krankheit lfifit sich nichts
Bestimmtes sagen, gesch&tzt wird sie auf 2—3 Proz.
Recht eigentfimlich sind die epidemiologischen Verhaltnisse.
Wahrend der heiBesten Monate, im Juli, August und September, fin-
den sich die meisten Todesffille. Die meisten Erkrankungen treten
dagegen im November auf. In diesem Monate sind auch die Todes-
falle an LeberabszeB am haufigsten.
In Schanghai sollen jahrlich etwa 4 Proz. der BevSlkerang an
Dysenterie erkranken.
Ffir den Erreger der Dysenterie halt Verf. einzig die tetragena-
Amfibe, die mit der histolytica seiner Ansicht nach identisch ist.
Als Infektionsquelle nimmt er weniger verseuchtes Wasser als
vielmehr Dauerausscheider und Trfiger an. Als Ubertrager beschnl-
digt er hauptsfichlich Gemfise.
Wahrend des akuten Anfalls bildet der Dysenteriekranke ver-
mutlich gar keine Gefahr als Infektionsquelle, da zur Infektion wobl
nur die Cysten geeignet sind. Schmitz (Halle a. S.).
Craig, Charles F., The differential diagnosis of the in¬
testinal entamebas of man. (Arch, of internal. Med. Vol. 13.
1914. p. 917.)
Ffir die Unterscheidung von Entamoeba coli und E. histolytica
ist das frische Prfiparat im allgemeinen mafigebend. Nur ffir die
Unterscheidung der Cysten sind geffirbte Prfiparate notwendig.
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AmObenerkranknngen.
495
Im frischen PrSparat unterscheidet sich E. histolytica von E. coli
durch lebhaftere Beweglichkeit, scbarfe Differenzierung des glashellen
Ektoplasmas vom Endoplasma, durch den schwer Oder gar nicht sicht-
baren Eern, das Yorhandensein von Erythrocyten im Endoplasma. ,
Im gef&rbten Znstande zeigt E. histolytica eine starke Kern-
membran nnd ein kleines Earyosom; ist dieses, wie beim Tetragena-
typns, starker ausgebildet, so ist es von einem hellen Hofe nmgeben
nnd enthait ein Centriol. Die der Innenseite der Eernmembran an-
gelagerten Chromatingranula sind feiner als bei E. coli. Auch im
gefarbten Pr¶t sieht man im Endoplasma von E. histolytica
Erythrocyten.
Die pracystischen Stadien beider Arten sind nicht zu unter-
scheiden, doch sind stets vegetative Formen Oder Cysten vorhanden,
die die Diagnose ermbglichen.
Die Cysten von E. hystolytica sind kleiner als die von E. coli
and besitzen eine diinnere, nnr selten doppelt konturierte Wand.
Sie enthalten cbarakteristische ChromidialkOrperchen nnd einen bis
vier Eerne, niemals mehr, wahrend die Cysten von E. coli 1—16, im
vollentwickelten Znstande meist 8 Eerne enthalten.
Eurt Meyer (Berlin).
Craig, Charles F., The classification of amebas with ob¬
servations on morphology and life cycle of Entamoeba
eoli, Craigia hominis and Vahlkampfia lobospinosa.
(Arch, of internal Med. Vol. 13. 1914. p. 737.)
Bez&glich der Einteilung der AmSben schlieflt sich Vert Cal¬
kins an. Er nnterscheidet mit ihm folgende Gattungen: Amoeba,
Vahlkampfia, Nagleria, Paramoeba, Craigia, Trimastigamoeba nnd
Entamoeba. Fiir die Frage der parasitischen Arten kommen von
diesen nnr Vahlkampfia, Craigia, Trimastigamoeba und Entamoeba
in Betracbt.
Die Vahlkampfia-Arten leben in Wasser. Mit der Nahrung ge-
langen sie in den Darm nnd kbnnen hier nnter gewissen Bedingungen
eine parasit&re Existenz fnhren. Die ans dem Darminhalt geziich-
teten Amdbenarten gehbren hierher. Sie besitzen einen Oder mehrere
Eerne und eine Oder mehrere kontraktile Vakuolen. Sie vermehren
sich durch einfache Teilung oder eine primitive Form der Mitose
and bilden in der Regel einkernige, nnr nnter abnormen Bedingungen
mehrkernige Cysten. Der Eern enthait im vegetativen Stadium ein
sehr grofles Earyosom, das bisweilen eine dentliche Centriole zeigt.
Craigia hominis ist eine parasitische Amobe, die Verf. bei
12 F&llen von chronischer Diarrhoe beobachtet und zuerst als zur
Gattnng Paramoeba gehbrig angesehen hat. Sie besitzt einen Eern
nnd einen akzessorischen EernkSrper nnd zeigt ein amdboides nnd
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496
Beriberi.
ein Flagellatenentwicklungsstadium. Im amoboiden Stadium erinnert
sie an Entamoeba coli, im Flagellatenstadium an Trichomonas in-
testinalis. Von dieser uuterscheidet sie sich durch ihre groBeren
MaBe, das Fehlen einer undnlierenden Membran, den Besitz nur einef
GeiBel und die kugelige Gestalt, von den EntamOben durch Eern-
struktur nnd akzessorische Eernkorper sowie dnrch 8chwarmer*
biidnng in den Cysten. Sie ist far Katzen nicht pathogen.
Trimastigamoeba philippensis ist charakterisiert dnrch einen Kern
vora Limax-Typus, eine kontraktile Vakuole nnd das Vorkommen von
Flagellatenformen mit drei gleichen GeiBeln. Sie l&Bt sich zfichten.
Parasitir lebt sie nicht.
Die Melirzahl der zahlreichen, unter verschiedenen Namen be-
schriebenen Entamoebaarten ist wahrscheinlich identisch. Sichere
Arten sind E. coli nnd E. histolytica. E. tetragena nnd minnta sind
mit E. histolytica identisch, E. nipponica und tropica mit E. coli.
E. coli unterscheidet sich von E. histolytica in lebendem Zustand
durch die trage Bewegung, die undeutliche Differenzierung in Ekto-
und Endoplasma, den grofien, deutlich sichtbaren Kern und das Fehlen
Ton roten Blutkorperchen im Endoplasma, in gefarbtem Zustande
durch die dicke Eernmembran und das groBe kompakte Earyosoma.
Im Cystenstadium unterscheidet sich E. coli von E. histolytica durch
die GrfiBe der Cyste, die Dicke der Membran, das Fehlen grofier
Ohromidialkorper und den Besitz von 8 Oder mehr Eernen, wfthrend
E. histolytica nur 4 besitzt. Im pr&cystischen Stadium ist die Unter-
scheidung beider Arten sehr schwierig. Eurt Meyer (Berlin).
Walcott, Allen M., Beriberi in the Amazon Basin. (Journ.
of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 2145.)
Beriberi in Brasilien ist von der Erankheit in anderen Landem
nicht verschieden. Die Ursache der Erankheit ist in dem Fehlen
der Vitamine in der Nahrung zu sehen. Durch geeignete Ern&hrung
lafit sich die Erankheit heilen und ausrotten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Williams, Robert R. und Johnston, J. A., Miscellaneous notes
and comments on beriberi. (Philipp. Journ. of Science.
Ser. B. Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 337.)
Es gelang nicht, im Tierversuche ein Gift nachzuweisen, dafi
als Ursache der Beriberi angesehen werden kOunte. Anch die Ver-
suche McCarrisons, der durch gewisse Bakterien aus beriberi-
kranken Hiihnern die Erankheit bei anderen Hiihnern erzeugen konnte,
wurden nicht best&tigt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
(G.C.)
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CentraUlatt fBr Bakterfologle etc. L AM. Beferate.
■ Bd. 65. No. 21/22. =
Ausgegebtn am 9. Mdrz 1917.
Tumoren. — Tierische Parasiten.
t. Hansemann, D., Beeinfluflt der Krieg die Entstehnng
Oder das Wachstum von Gesch wfilsten? (Zeitschr. f.
Krebsforsch. Bd. 16. 1916. S. 492.)
Karzinome entsteben auf der Basis angeborener ZustSnde Oder
Tielleicht auch sp&ter erworbener Dispositionen durch chronische
Beizzust&nde, die nicht immer Entzundungen zu sein braacben.
Angaben fiber Verletzangen vor Entstehnng einer Geschwulst
sind sehr vorsichtig anfznnehmen, nnd mit seltenen Aosnabmen ist
4ie Entstehnng der Geschwfilste auf Traumen Oder fihnliche Vor-
gange znrfickznffihren. Vor allem soil nicht verallgemeinert werden.
A. Ghon (Prag).
Gaylord, Harrey B., Etiology of cancer in the light of
recent cancer research. (Journ. of the Americ. med. Ass.
1915. p. 968.)
Die ansffihrliche Arbeit spricht sich zngnnsten eines belebten
Erregers der Krebsgeschwfilste ans. Namentlich die Immunit&ts-
erscheinungen werden als ein sicherer Fingerzeig daffir angesehen,
der zu weiteren nmfassenden Nachforschungen anregen sollte. Wahr-
scheinlich wird man finden, da6 unter dem Sammelnamen Krebs eine
ganze Grappe von Krankheitserscheinnngen zusammengefafit sind, die
4inf verschiedene Erreger znrfickznffihren sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
-Joseph, H., Neneres znr Dentung der Krebskrankheit
als zellbiologisches Problem. (Verhandl. d. k. k. zool.-bot.
Gesellsch. Wien. Bd. 66. 1915. S. 70.)
Die Parasitentheorie nnd die Lehre von den versprengten em-
bryonalen Keimen als Qnellen der Geschwfilste wird als Ursache
der Krebsgeschwfilste (Karzinome) yom Verf. abgewiesen. Die von
B. y. Her twig gegebene Theorie gipfelt in dem Satze: Die enorme
Teilnngsfahigkeit der Geschwnlstzellen ist nicht das Zeichen jngend-
licher Beschaffenheit, sondern das Zeichen einer im vorgeschrittenen
Alter ein tre ten den Degeneration. — Nach Boveri ist die erste
■Ursache des Karzinome in einer einzigen, sich abnorm teilenden
Bnto Abt. Ref. Bd. 66. No. 21/22. 32
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Tumoren.
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Zelle zu suchen, wobei eine Tochterzelle den spezifischen abnormem
Chromosomenbestand akquiriert and diesen nnn anf die von ibr ala-
Urzelle abstammende Geschwnlst weiter vererbt. Das Earzinom ist
ein reines Zell- bzw. Kernproblem. — Verf. erkl&rt das Earzinom-
als das Prodnkt einer Befruchtung zwischen zwei Zellen nnd er-
lautert seine Ansicbt wie folgt: Dorch irgendeinen beliebigen Reiz
kann eine einzelne Zelle zn einer abnormen Teilung veranlafit wer-
den; hierbei kOnnte es geschehen, dafi die Chromosomen, ohne vorher
in regelrechter Weise gespalten zu werden, Oder auch, selbst wenn
sich jedes Chromosom spaltet, abnormerweise so auf die Tocbterzellen
verteilt werden, dafi wenigstens in einer yon ihnen ein Zustand ge-
schaffen wird, wie er sonst nnr bei der Reifeteilang der Geschlechts-
zellen eintritt — n&mlich eine Reduktion der Chromosomenzahl auf
die halbe (oder ann&hernd halbe) „haploide“ Zahl, wobei naturlich
auch die Qualit&t der Chromosomen verteilung eine entsprecbende sein
mufite. Abnorme Teilungen nehmen leicbt einen unvollstandigen Ver-
lauf, ja oft werden sie sogar rflckgitngig gemacht. Wenn man nun-
in dem Zustande nach der Reduktionsteilung eines jener Momente
erblicken will, welche die Befruchtnngsf&higkeit resp. Befruchtungs-
bedurftigkeit der Gescblecbtszelle bedingen, konnte man auch
filr die abnormerweise in diesen Zustand geratene ESrperzelle-
eine Shnliche Disposition annebmen. Die Wiedervereinigung der
durcb eine Art Reduktionsteilung entstandenen Chromosomenkombi-
nationen zu einem Kern ware einer Befruchtung (Amphimixis) gleich-
zusetzen. Bei diesem Prozesse kann man sich wohl jenen „ent-
wicklungserregenden Faktor“ wirksam denken, der auch bei der
normalen Befruchtung angenommen werden mufi und der sicher durch
die „Reife“ der Eeimzellen und die Amphimixis wenigstens (wenn
auch nicht ausschliefilich) mitbedingt ist. Eine solche gegenseitige
Befruchtung von Zellen gleicher Herkunft ist ja im Tierreiche nicht
ohne Analogic („Autogamie“ vieler Protozoen). Diese hier vom Verf.
aufgestellte Hypothese vereinigt Elemente verschiedener bereits vor-
liegender Earzinomtheorien mit einer Anzahl markanter biologischer
Tatsachen in ein einheitliches Bild. Es liegt auf jeden Fall ein
exquisit zellul&res Problem vor. Matouschek (Wien).
Saul, E., Untersuchungen zur Atiologie und Biologie
der Tumoren. 19. Mitteilung. (C. f. Bakt Abt.I. Orig. Bd.77.
1915. S. 255.)
Besprochen werden die Morphologie der Coccidiose, das tiber-
tragbare Huhnersarkom und das Riesenzellengranulom. Zu kurzem
Referat nicht geeignet; Einzelheiten mlissen im Original nachgelesen.
werden. Gildemeister (Posen).
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Tnmoren.
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Beatti, H., Geschwfilste bei Tieren. (Zeitschr. f. Krebsforscb.
Bd. 15. 1916. S. 452.)
Auf Grand einer Reihe von eigenen Beobachtungen glanbt Verf.
niebt an eine einzige Ursache des Krebses and hS.lt die parasit&re
Natnr des Karzinoms noch nicht far erwiesen. Die Entstehang des
Karzinoms ist auf die Wirkong fortw&hrender aufierer Reize zurfick-
zufhhren. A. Ghon (Prag).
Joan no vies, Georg, Experimentelle Studien zur Frage der
Geschwulstdisposition. (Wien.klin.Wochenschr. 1916.S.345;)
Die Untersnchungen des Verf. haben ergeben, dafi Stoffwechsel-
Snderungen, die im Anscblusse an eine einseitige Ernahrung des
Organismns sich einstellen, zu einer je nach der Geschwnlstart ver-
schiedenen Beeinflassung des Wachstams transplant abler M&use-
tnmoren fnhren kdnnen. Unter diesen den ganzen Organismns be-
treffenden Stoffwechselstdrungen scheinen fur das Geschwulstwachs-
tnm besondere in Betracbt zu kommen, die nach den vom Verf. an*
gefdhrten Versuchen weniger in Stdrungen des EiweiBstoffwechsels
als vielmehr in solchen des Kohlehydrat- and vielleicht aach des
Fettstoffwechsels gelegen sind. NaturgemfiB sind es nicht die mit
der Nahrang eingeffibrten Stoffe an sich, denen diese Eigenschaft
zakommt, sondern Stoffwechselprodukte, wie sie in dem darch die
einseitige Ernfihrung mngestimmten and anders eingestellten Orga-
nismns gebildet werden. Das gleiche gilt anch fdr jene Stoffwechsel-
stdrungen, die nicht darch eine bestimmte Nahrang, sondern darch
ftafiere and innere Schftdlichkeiten hervorgerafen werden. Alle Be-
obachtangen, die von verschiedenen Gesichtspankten ans die Frage
beleachten, lenken ansere Aufmerksamkeit auf die Leber als jenes
Organ, dem die grdfite Bedentung fdr das Zustandekommen der ge-
dacbten StoffwechselSnderungen zuzuschreiben ist. Und tatsachlich
findet man in ihr nicht allein funktionelle Stdrungen, sondern aach
anatomische Lfisionen. Unter dem Wachstum der Neoplasmen ent-
wickeln sich in derselben myeloische Blutbildungsherde wie im
embryonalen Stadium, and unter der Einwirkung der Exstirpation
endokriner Drfisen und der Milz, die mit dem allgemeinen Stoff-
wechsel und mit dem der Leber in besonderer Beziehung stehen,
treten mikrochemisch nachweisbare Anderungen ihres Glykogen-
bestandes auf.
Die Stdrungen in der Leber rucken damit in den Vordergrund
unserer Vorstellungen fiber die Quelle der Wuchsstoffe fur Neo¬
plasmen, wobei jedoch zu berficksichtigen bleibt, daB die Leber im
Mittelpunkt des Stoffwechsels zweifellos von alien Organen in ihrer
Fanktion mehr Oder weniger beeinflaBt wird and so am leicbtesten
jedwede Stoffwechselstdrung sich in ihr wiederspiegelt. Da die gd-
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Tumoren.
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dachtea Wuchsstoffe, wie Verf. zeigen konnte, spezifische sind, so
dhrfte aach jede Tamorart eine ganz bestimmte Stoffwechseleinstellong
zur Voraussetzung haben and anf dieser Grandlage sich die Disposition
znm Wachstnm verschaffen. Gildemeister (Posen).
Kocher, R. A., The hexone bases of malignant tnmors.
(Journ. of biol. Chem. Vol. 22. 1916. p. 295.)
Der Befund des reichlichen Vorkommens von Hexonbasen (Argi-
nin, Histidin, Lysin) in Samen und wachsendem Gewebe veranlafiten
den Verf., die qnantitativen Beziehnngen dieser Hexonbasen in rasch
wachsendem Gewebe, namentlich in menschlichen malignen Tnmoren
zn nntersnchen. Er fand in f&nf Fallen maligner Tnmoren fast die
doppelte Menge als in normalem Gewebe. Dieses Ergebnis scheint
dem Verf. ein nener Gesichtspnnkt bei dem Studium des Krebses,
besonders in bezug anf den StoffwechseL
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Sweet, J. E., Corson-Withe, E. P. and Saxon, G. J., Further
studies on the relation of diet to transmissible
tnmors. (Journ. of biol. Chem. Vol. 21. 1915. p. 309.)
Verff. schliefien ans ihren Versuchen, dafi die Tumorzellen den
gleichen Wachstumsbedingungen nnterworfen sind wie die normalen
Kfirperzellen. Der einzige Unterschied besteht darin, dafi die Tumor-
zelle eine starkere Aviditat fur die unbekannten Substanzen in der
Nahrung besitzt, die wichtig fur das Zellwachstum sind. Diese bleibt
bestehen in ihrer Wirkung, wahrend das Tier an Gewicht verliert.
Diese Beobachtung mufi bei Versnchen ber&cksichtigt werden.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Sweet, J. E., Corson-Withe, E. P. and Saxon, G. J., The influence
of certain diets upon the growth of experimental
tumors. (Proc. of the Pathol. Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914.
p. 23.)
Ankniipfend an die Versuche von Mendel und Osborne, die
durch Futterung von reinen Pflanzenproteinen bei Tieren ein Wachs¬
tnm in deutlicher Weise verhindern konnten, ohne dafi die Tiere in
ihrer Gesundheit geschadigt warden, priiften die Verff. die Frage,
ob unter solchen Verhaitnissen gleichzeitig auch Qberimpfbare Tu¬
moren im Wachstum aufgehalten werden, und es gelang ihnen im
Vorversuch auch, durch eine besondere Diat nach dem Vorgang von
Mendel und Osborne, namlich durch Verwendung von Glutenin
und Gliadin zunachst die Entwicklung von j ungen weifien Mausen
deutlich zn verzOgern. Was die Wachstumshemmung von Tumoren
unter solchen Verhaitnissen anlangt, so entwickelten sich bei der
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Tumoren.
501
1. Versuchsreihe Ton 50 mit Tnmoren geimpften M&usen 23 Tnmoren
bei 25 in normaler Weise ern&hrten Kontrollm&usen, dagegen nor 4
bei 25 mit Pflanzenproteinen gefBtterten Tieren nnd von diesen
4 Tnmoren verschwanden spftter wiederom 3. Bei einer 2. Versuchs-
reihe von 50 ebenfalls mit dem gleichen Tumor geimpften M&nnchen
bekamen 18 von 25 nnter normaler Ern&hrung Tnmoren, dagegen
nur 3 von 25 bei einer Pflanzenproteinfatterung. Die 3. Yersuchs-
reihe von 50 Weibchen lieferte 15mal nnter 25 bei normaler Kost
nnd 7mal nnter 25 bei vegetarischem Fntter Tumoren. Nach Pro-
zenten berechnet bekamen von 75 geimpften M&usen 75 Proz. bei
normalen Lebensbedingnngen Tnmoren, dagegen von der gleichen
Zahl geimpfter Tiere nur 19 Proz. bei Ern&hrung mit pflanzlichen
Proteinen; dabei waren bei den letztgenannten Tieren die Tnmoren
nach 30 Tagen kanm grSfler als die Tnmoren bei den in normaler
Weise gef&tterten M&usen nach 10 Tagen. Diese Erscheinungen
sind nach dem Urteil der Antoren jedoch nicht auf eine Art Aus-
htuogernng Oder auf An&mie zuruckzuf&hren, sondern die Tumor-
zellen sind sehr wahrscbeinlich denselben Entwicklnngsbedingnngen
nnterworfen wie die normalen Kdrperzellen.
Baerthlein (Wurzburg).
Woglom, William H., Diet and tumor growth. (Journ. of ex-
perim. Med. Vol. 22. 1915. p. 766.)
Vert konnte die Angabe von Van Alstyne nnd Beebe, daft
bei mit Milchzucker gefutterten Batten die Entwicklung von Impf-
sarkomen besser erfolgt als bei Kontrolltieren, weder fiir dasselbe
Battensarkom noch fiir verschiedene M&usekarzinome best&tigen.
Kurt Meyer (Berlin).
Stahr, H., Durch andauernde Haferf&tterung erzeugtes
Epitheliom der Battenzunge. (Beitr. z. pathol. Anat. u. z.
allg. Pathol. Bd. 61. 1916. 8.169.)
Der erste Bericht des Verf., daft es gelingt, dnrch fortgesetzte
Fattening mit Hafer bei Batten eine geschwulst&hnliche Beaktion
der Zunge hervorzurufen, stammt aus dem Jahre 1903. In der vor-
liegenden Arbeit berichtet Verf. eingehend daruber.
Die Sch&dlichkeit, die hier die Wucherung veranlafit, ist der
Beiz, der in den Haferhaaren gegeben und ein rein mechanischer ist.
Dieser Beiz muft ein chronischer sein und zugleich ein schwacher,
der nicht zerstSrend einwirken darf, sich aber kumulieren muft, zn
einer kumulierten Superregeneration fahren kann. Der Beiz muft
ferner fremdartig sein.
Der Angriffspunkt des Seizes ist die unpaare Schmeckpapille
des Zungengrnndes, und zwar das knospenbergende Plattenepithel
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502
Tumoren.
des Organs, das sonst den gewbhnlichen groberen Reizen entrflckt
ist and nar fflr den Dienst des Schmeckens in Anspruch genommen
wird, nnn dnrch die Haferhaare plotzlicli von groben mechanischen
Reiznngen getroffen wird.
Das Epithel wird dadnrch hyperplastisch, wuchert natch der
Tiefe in unregelm&fligen kolbenffirmigen Zapfen, die nnr selten enter
das nonnale Niveau des bindegewebigen Mucosastratums herabreichen.
Die tiefer reichenden Zapfen zeigen sekund&re Zapfen, die aufge-
splittert endigen und oft eine scharfe Begrenzung vermissen lassen.
Das Epithel zeigt st&rkere Farbbarkeit, oft Doppelkerne, das an-
stofiende Bindegewebe ist kernreicher, von Lymphocyten und Plasma-
zellen durchsetzt. Nach Verf. handelt es sich dabei um den Anlauf
zu einem wahren Blastom.
Gewdhnlich vergehen 1—2 Monate, bevor eine Stbrung zu sehen
ist; geringere Tumorbildungen entstehen nach 3—4 Monaten, nach
5—7 Monaten sind sehr groBe Geschwftlste vorhanden.
A. Ghon (Prag).
Marsh, M. C. und Wnlker, G., Uber das Vorkommen von
Nematoden und Milben in normalen und Spontan-
tumor m&usen. (Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 15. 1916. S. 383.)
Von 24 untersnehten Tumorm&usen enthielten nur 2 Nematoden
im Tumor selbst, bei einer dritten Tumormaus fand sich ein Wurm
nahe dem Tumor und einer in der rechten Achsel, bei einer vierten
Mans ein Wurm in der Brustmuskulatur und bei einer fiinften und
sechsten waren mehrere Wurmlarven im subkutanen Bindegewebe
nachweisbar. Unter 24 normalen Mausen fanden sich Nematoden in
einem Falle in der Bauchmuskulatur, in einem zweiten Falle in der
Lendengegend, wahrend 12 Tiere frei von Nematoden waren.
Milben hingegen fanden sich bei 8 Tumorm&usen im Gewebe;
bei 7 fanden sie sich unter der Haut, bei 2 im Tumor selbst, niemals
in groBer Zahl. Unter 9 normalen m&nnlichen M&usen waren sie
bei 8 Tieren nachweisbar, unter 10 normalen weiblichen M&usen
bei 3. Sie saBen unter der Haut und waren abgestorben.
Nematoden und Milben, besonders Milben, kSnnen entweder die
Quelle chronischer entziindlicher Reize sein, vielleicht auch die Uber-
tr&ger eines hypothetischen Krebsvirus. A. Ghon (Prag).
Helling, Uber Geschwiilste, welche mittels sensibili-
sierter arteigener Embryonalzellen erzeugt werden.
(Arch. f. klin. Chir. Bd. 105. 1914. p. 635.)
Es muB auf die mit Abbildungen versehene Originalarbeit ver-
wiesen werden. Langer (Charlottenburg).
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Tumoren.
503
Hurphy, James B., The effect of adult chicken organ
grafts on the chick embryo. (Journ. of experim. Med. Vol. 24.
1916. p. 1.)
Hiihnerembryonen, anf deren Sufi ere Eihkute Stuckchen normaler
‘Gewebe erwachsener Hiihner implantiert waren, zeigten nach 11 Tagen
uber die ganzen Eih&ute verstreut bis stecknadelkopfgrofie graue
Knotchen; die Milz war mehr oder minder vergrbBert, hyper&misch,
bisweilen hamorrhagisch nnd enthielt ahnliche Knotchen. Die Kn5t-
-chen bestanden aus Zellen, die alle Ubergftnge von den Mntterzellen
-der granulierten and nichtgrannlierten Blutzellen znm ansgewachsenen
Typos darstellten. Mikroskopisch waren auch in Leber nnd Nieren
Anh&ufungen gleicber Zellen urn die Gef&fie herum nachweisbar. Bei
■einigen Embryonen fanden sich KnStchen anch in der Haut.
Nach Implantation von artfremdem Gewebe warden ahnliche
Verandernngen nicht beobachtet. Knrt Meyer (Berlin).
Xhaum, Else, Uber ein prim&res Karzinom des Urachus.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 130.)
Kasuistischer Beitrag. Gildemeister (Posen).
ILevaditi, C. et Gabrek, F., Snr la vie et la multiplication
in vitro des cellules pr£alablement color6es. (C.r.Soc.
de Biol. T. 77. 1914. p. 417.)
Zusatz geringer Methylenblaumengen zum Plasmankhrboden
hindert nicht die Vermehrung der Zellen. Neutralrot wird in vitro
von den Zellen teilweise in eine ihr Wachstum hemmende Verbindung
umgewandelt; das unver&hdert bleibende Neutralrot hemmt das Wachs¬
tum der Zellkultur nicht. Die Zellen, insbesondere die Bindegewebs-
zellen werden durch Methylenblau und Neutralrot vital gefarbt, die
F8,rbung bleibt bei den durch Zellteilung entstehenden neuen Zell-
generationen bestehen, so lange noch ein Farbstoffrest im Gewebe
vorhanden ist. Gildemeister (Posen).
Endler, Friedrich, Experimentelle Studien uber den Ein*
flufi des Impforts auf das Wachstum der impfbaren
Tiergeschwhlste. (Zeitschr. f. Krebsforsch. Bd. 15.1915. S. 337.)
Der Erfolg der Uberimpfung von Geschwulstmaterial bei Tieren
ist im allgemeinen vom Tumorstamm, vom lmpftier und von der
Impfmethode abhhngig. Eine geschickte Kombination dieser drei
Komponenten sichert den Impferfolg.
Verf. unternahm eine Anzahl von Organimpfungen an Ratten
und Mausen, urn festzustellen, welche Organe dem Geschwulstmaterial
den ghn8tigsten Nahrboden darbieten.
Bei den eigenen Versuchen warden die Mause ausschliefilich mit
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504
Tumoren.
Karzinommaterial, die Ratten mit Sarkoramaterial behandelt. Als
Karzinommaterial wurde der Ehrlichsche Tumor verwendet, ale
Sarkommaterial ein von Jensen isoliertes und von Bashford
weiter yerimpftes Sarkom. Zur Impfung wurde stets frisches Mate¬
rial verwendet, teils in Emulsion, teils in Tumorstflckchen. Die
Resultate waren folgende:
Organimpfnngen mit dem Mausekarzinom ergaben uberall eine
bedeutend hOhere Ausbeute als die mit dem Rattensarkom. Die
Organimpfnngen der Mause batten oft sogar giinstigere Resultate ale
die Subkutanimpfungen: 100 v. H. nach Impfungen in die Niere nnd
Leber, 90 v. E. nach Impfungen in die Muskulatur und Brustdriise.
Ganz besonders auffallend waren die giinstigen Ergebnisse von Meta-
stasen nach Organimpfungen: 100 v. H. nach Leberimpfung, 60—70
v. H. nach intraperitonealer Impfung, 70 v. H. nach Mammaimpfung
und 80 v. H. nach Pleuraimpfung. Das Mausekarzinom zeigte fast
in alien Organen ein infiltrierendes Wachstum, das Rattensarkom
dagegen ein abgekapseltes, mit Ausnahme der Milz- und Hoden-
impfung. Regressive Ver&nderungen an den Geschwulsten fanden
sich bei Ratten lifter als bei M&usen. Manche Organe der Ratten
erwiesen sich fur das Wachstum der Tumoren unbrauchbar, so die
Leber und die Nieren, wfihrend bei den MSusen gerade diese Organe
die hSchste Impfausbeute lieferten. Die erfolgreichsten Impforte bei
den Ratten waren die Brustdriisen und die Muskulatur. Die nervSsen
Zentralorgane der Manse und Ratten erwiesen sich fur die Injektion
von verdunntem Tumormaterial fast unempfanglich. W ah rend das
Mausekarzinom bei Organimpfungen im Gegensatze zu den Subkutan¬
impfungen in fast samtlichen Organen Metastasen setzte, fehlte solche
beim Rattensarkom bis auf seltene Ausnahmen ganz. Auf dem Blut-
wege zeigte das Mausekarzinom keine Fortpflanzungsfahigkeit im
Gegensatze zum Rattensarkom. Die Lebensdauer der Mause war im
Durchschnitt geringer als die der Ratten, wahrscheinlich, weil die klini-
schen Erscheinungen infolge der Organimpfungen bei den Mausen eine
viel groflere Malignitat aufwiesen als bei den Ratten. Darin erschien
das Krankheitsbild der Mans dem des Menschen ahnlicher.
Versuche, ob die Injektion eines Gemisches von Tumor hi tr at unit
Paraffinum liq. oder Tumorfiltrat und Scharlachdl in die Brustdriise
der Ratten und Mause als geschwulstdisponierendes Moment eine
Rolle spiele und die Tumoren danach schneller angehen als nach
einfachen Impfungen, hatten kein positives Resultat: das vorher
gereizte Epithel bot keine Vorteile. A. Ghon (Prag).
Woglom, William H., I ntratesticular implantation of the
Flexner-Jobling rat carcinoma. (Journ. of experim. Med.
Vol. 23. 1916. p. 189.)
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Tumoren.
505
Entgegen den Angaben anderer Antoren fand Verf., dafi sich das
Flexner-Joblingsche Adenokarzinom der Ratte leicht in den
Hoden transplantieren l&Bt. Allerdings erreichen die intratestiku-
l&ren Tumoren nicht die GrSfie der subkutanen. Der Gewebsdrnck
kann die Ursache dieses geringeren Wacbstnms nicht sein, da Spal-
-tnng der Albuginea das Wachstum des Tumors nicht beschleunigt.
Kurt Meyer (Berlin).
Xathrop, A. E. C. and Loeb, Leo, Further investigations on
the origin of tumors in mice. L Tumor incidence and
tnmor age in various strains of mice. (Journ. ofexperim.
Med. VoL 22. 1916. p. 646.)
Dieselben, II. Tumor incidence and tumor age in hybrids.
(Ibid. p. 713.)
I. Manche Mausest&mme lasseu sich in Unterstamme aufspalten,
bei denen die Farbe mit der Tumorh&ufigkeit verknfipft ist. Gewisse
Kombinationen von Faktoren, die die Farbe determinieren, bestimmen
also auch die Tumorh&ufigkeit Meist zeigen die aus einem Stamm
gezfichteten Unterstamme gleicher Art die gleiche Tumorh&ufigkeit.
Die Tumorh&ufigkeit rind das Tumoralter, d. h. das Alter, in dem
Aer Tumor auftritt, bleiben im allgemeinen in den aufeinander fol-
genden Generationen konstant.
Zwischen Tumorh&ufigkeit und Tumoralter bestehen gewisse
Beziehungen. Je h&ufiger Tumoren bei einem Stamm auftreten, urn
so frfiher entwickeln sie sich auch im allgemeinen, doch ist der
Parallelismus kein vollst&ndiger. Das Tumoralter scheint fur einen
bestimmten Stamm ebenso cbarakteristisch zu sein wie die Tumor¬
h&ufigkeit Manche Unterst&mme, die sich in der Tumorh&ufigkeit
unterscheiden, kdnnen ungef&hr das gleiche Tumoralter zeigen.
Andererseits kdnnen Stamme mit &hnlicher Tumorh&ufigkeit ver-
schiedenes Tumoralter zeigen. Tumorh&ufigkeit und Tumoralter
stellen daher wahrscheinlich gesonderte Faktoreneinheiten dar, die
h&ufig, aber nicht immer, in irgendeiner Weise miteinander ver¬
knfipft sind.
Das Alter, in dem das Maximum der Tumoren auftritt, ist von
Stamm zn Stamm zu verschieden. Im allgemeinen wird das Maxi¬
mum bei St&mmen mit hoher Tumorh&ufigkeit in einem frfiheren
Lebensalter erreicht
II. Die Mischlinge von M&usestfimmen mit verschiedener Tumor¬
h&ufigkeit zeigen meist die Tumorh&ufigkeit des Stammes mit der
hdheren Tumorh&ufigkeit, doch kommt auch das Gegenteil vor. Die
F&higkeit, die eigene Tumorh&ufigkeit auf die Nachkommen zu ver-
•erben, ist von Stamm zu Stamm verschieden.
Die frfiher beobachtete Tatsache, dafi Tumorh&ufigkeit und
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506
Tumoren.
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Tnmoralter (Lebensalter, in dem der Tumor auftritt) unabh&ngig-
yoneinander vererbt werden, fand sicb bei den Kreuzungsversucheik
bestatigt.
Im allgemeinen stellt spates Tnmoralter ein dominates Merkmal
dar. Wie Tnmoralter and Tnmorhanfigkeit anch sonst nicbt immer
parallel gehen, so kdnnen spate Tumorentwicklung nnd niedrige-
Tumorhanfigkeit znsammen vererbt werden.
Wenn beide Eltern Stammen mit ahnlicher Tnmorhanfigkeit an-
gehOren, so ist diese bei den Nachkommen meist die gleiche, doch>
wurde in einem Falle eine bedentend geringere Tnmorhanfigkeit and
ein hbheres Tnmoralter bei den Nachkommen beobachtet.
Kurt Meyer (Berlin).
Slye, Maud, Holmes, F. and Wells, H. Gideon, Spontaneous-
primary tumors of the liver in mice. Studies in the
incidence and inheritability of spontaneous tumors
in mice. (Sixth communication.) (Journ. of med. Research.
Vol. 33. 1916. p. 171.)
Unter 10000 spontan gestorbenen Mansen warden 28mal prim8,re-
Lebertnmoren gefunden. Es waren samtlich Leberzellenadenome,.
eins von malignem Charakter mit Lnngenmetastasen, zwei von m&-
lignem Ban, aber ohne Metastasen; die ubrigen zeigten alle Uber-
gauge von maligner Strnktur zn einfachen Adenomen.
Keiner der Tnmoren hing mit einer Cestodeninfektion znsammen.
Anch sonstige Ursachen waren nicht erkennbar. Niemals bestand
eine Cirrhose, die bei Mansen uberhaupt nicht vorznkommen scheint.
Tumoren vom Gallengangstypus warden nicht beobachtet.
Sechsmal fanden sich sarkomahnliche Bildungen, die aber wahr-
scheinlich Grannlationsgeschwiilste darstellten.
Hamangiome oder andere Tnmoren warden nicht gefunden.
In 10 von den 26 Adenomfailen waren multiple Tnmoren vor-
handen, 3mal neben demmalignen noch benigne Lebertnmoren, 7mal
Tnmoren der Lnngen oder Brustdrusen.
Seknndare Lebertnmoren wurden 6mal gefunden, davon 3 bed
Mammakarzinom, 1 bei einem Mesenterialsarkom nnd 2 bei Knochen-
sarkomen. Kurt Meyer (Berlin).
Rohdenburg, G. L. and Bollock, F. D., A histological study
of the internal secretory glands in mice bearing
spontaneous tumors. (Ibid. p. 147.)
Verff. untersnchten bei 100 Mansen mit Spontan tnmoren Leber,
Nieren, Milz, Paukreas, Ovarien, Nebennieren, Tbyreoidea, Para-
thyreoidea, Thymus und Hypophyse histulogisch. Es fanden sicb
mancherlei Verfinderungen; besonders die Schilddrnse war h&nfig
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Tumoren.
507
hyper trophisch; doch kamen dieaelben Ver&nderungen in gleicher
Hftufigkeit auch bei nicht tnmortragenden Tieren gleichen Alters znr
Beobachtong. Kurt Meyer (Berlin).
Little, C. C. and Tyzzer, E. E., Farther experimental stu¬
dies on the inheritance of susceptibility to a trans¬
plantable tumor, carcinoma (J. w. A.) of the Japanese
walking mouse. (Journ. of med. Research. Vol. 38. 1916. p. 393.)
Verff. stellten Vererbungsversuche mit dem Tumor einer japa-
nischen Tanzmaus an, der bei Tanzm&usen in 100 Proz., bei gewdhn-
lichen M&usen in 0 Proz. anging. Die erste Tochtergeneration erwies
sich in 98,3 Proz. als eropf&nglich, die nachste Generation dagegen
nur in 1,6 Proz., die folgende in 0 Proz.
Diese ZahlenverhSltnisse stimmen in keiner Weise mit dem
intermedi&ren Vererbungstypus uberein. Sie lassen sich anscheinend
auch nicht als alternative Vererbung deuten, wenn man namlich die
Geschwulstempf&nglichkeit als von einem einheitlichen Faktor ab-
h&ngig annimmt. Dagegen lassen sie sich mit der Annahme multipier
Faktoren erkl&ren, die s&mtlich vorhanden sein mussen, damit das
Merkmal der Geschwulstempfanglichkeit realisiert ist. Aus dem
seltenen Vorhandensein dieses Merkmals in den sp&teren Generationen
folgt, daB die Zahl dieser Faktoren sehr grofl sein muB, etwa 12—14
betr>. Eine genauere Bestimmung wird sich nur auf Grand
weiterer Kreuzungsversuche in grodem MaBstabe durchfiihren lassen.
Kurt Meyer (Berlin). ■
Jones, F. S., A transplantable carcinoma of the guinea
pig. (Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 211.)
Verf. beobachtete bei einem alten weiblichen Meerschweinchen
ein Adenokarzinom der Brustdruse, das sich weiter ubertragen und
bisher durch acht Generationen fortzuchten lieB. Dabei steigerte
sich seine Virulenz: es ging h&ufiger an und wuchs schneller. Zwei-
mal warden Metastasen in den region&ren Lymphdrusen, einmal in
der Niere beobachtet.
In der Umgebung des Primartumors fanden sich Ver&nderungen
der Brustdrttse nach ‘Art der sog. pr&cancerbsen Veranderungen wie
Atrophie, Bindegewebswucherungen und proliferative Prozesse an
den Drusenschlkuchen. Kurt Meyer (Berlin).
Fr&nkel, Sigmund nnd Fiirer, Edine, Kritische Studien zur
experimentellen Therapie maligner Neoplasmen.
L Mitteilung. Zur Frage der aktiven und passiven
Immunisierung und Therapie mit Krebssaft. (Wien,
klin. Wochenschr. 1915. S. 1433.)
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‘508 Tumoren.
Dieselben, II. Mitteilnng. Uber die Einwirkung artfrem-
der Sera auf Neoplasmen. (Ebenda. 1916. S. 63.)
Dieselben, III. Mitteilung. Kritisch-eiperimentelle Stu-
dien znr Chemotherapie des Krebses. (Ebenda. S. 96.)
Dieselben, IV. Mitteilnng. Weitere kritisch-experimen-
telle Stndien znr Chemotherapie des Krebses. (Ebenda.
'' S. 198.)
Dieselben, V. Mitteilnng. Untersuchnngen fiber die Ein-
wirknng zel lzerstfirender und temper a turerhbhender
Mittel auf Neopl as men. (Ebenda. 8.323.)
.Dieselben, VI. Mitteilnng. Versncbe znr Beeinflnssung
des Tnmorwachstums dnrch sogenannte akzesso-
rische Nahrstoffe (Vitamine). (Ebenda. 8. 483.)
I. Verff. stellten ihre Versncbe mit zwei Rattensarkomen nnd einem
M&usekarzinom an. Diese warden in der Bnchnerschen Presse
bei 460 Atmosph&ren Druck zn Prefisaft verarbeitet. Sie verloren
•dabei ihre Transplantierbarkeit.
Der Prefisaft fibte weder heilende noch immnnisierende Wirknng
gegenfiber den entsprecbenden Tnmoren ans. Anch das Seram mit
idem Prefisaft behandelter Ratten nnd M&nse zeigte keine therapen-
tische Wirknng.
II. Die Verff. benfitzten Mfinse, die mit Ehrlich-Karzinom Oder
mit Ebrlich-Sarkom geimpft waren nnd hirsekorn- bis erbsengrofie
Tnmoren hatten. In keiuem Falle war irgendeins der zn den Ver-
suchen verwendeten artfremden Seren imstande, das Tnmorwachstnm
vfillig zn verhindern Oder den Tumor gar znr Einschmelznng zu
bringen. In einigen wenigen Fallen wnrde WacbstumsverzOgerung
beobachtet, welche man aber keineswegs auf die Injektionen des
artfremden Serums beziehen kann, da solche Wachstumsdifferenzen
anch normal vorkommen. Keiner der Vereuche berechtigt zn der
Annahme, dafi die intravenOse Injektion von relativ grofien Mengen
artfremden Serums von Einflufi auf das Tumorwachstum ist.
III. Weder frisches noch altes Cholinchlorid vermochte auf Sarkom
Oder Karzinom von Ratten and Mfiasen ein§ Wirknng auszauben.
Die Konfignration der Atbylinmbasen, selbst wenn man den Trimethyl-
aminrest gegen eine an und fur sich physiologisch sehr wirksame
Grnppiernng anstanscht, zeigte anf die Transplantationsgeschwfilste
der Versuchstiere keine therapeutische Wirknng, wenn man die
Fernwirkung prflft. Alle Wirkungen von Cholin, in den Tnmor ge-
spritzt, lass>en sich ganz zwanglos dnrch die schon von J. Manthner
gefundene ldsende Eigenschaft des Cholins (damals noch Nenrin ge-
nannt) anf Eiweiflkfirper erklaren.
IV. Es warden die Wirkungen der Chinaldinsfiare, des Chinins,
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Tomoren.
509
Herapathits, Jodmonobromids, Jodtribromids, Arsentrijodids, Jodcyans,
der tellorigen Saure, des Bors, Fluors, Nitroglyzerins, Erythroltetra-
nitrats, der Pikrins&ure, der Pikrolons&ure und des Hexamethylen-
tetramins auf Tnmoren geprttft und diese typischen Vertreter be-
stimmter chemischer Gruppen als unwirksam gefunden.
V. Die Versuche mit zellzerstOrenden Mitteln (Gruppe der Sapo-
nine, Amine, Hydrazine u. a.) und mit fiebererzeugenden Mitteln
(Tuberkulin) hat ten gleichfalls ein negatives Ergebnis.
VI. Die wachstumfbrdernden Substanzen der Reiskleie und der
Hefe sind auf das Wachstum von Impftumoren bei ihrer Verftttterung
ohne jeden Einflufi. Gildemeister (Posen).
Morphy, James B. and Morton, John J., The lymphocyte in
natural and induced resistance to transplanted
cancer. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1915. p. 204.)
Bei M&usen, die durch vorhergehende Injektion von Blutkflrper-
chen gegen Karzinom immunisiert sind, tritt unmittelbar nach Im¬
plantation dieses Tumors eine sehr Starke Vermehrung der kleinen
Lymphocyten ein. Dasselbe ist in etwas schw&cherem Made auch
bei von Natur aus immunen M&usen der Fall, doch setzt hier die
Lymphocytenvermehrung erst nach einem Latenzstadium von einigen
Tagen ein. Bei empfanglichen M&usen dagegen bleibt die Lympho-
cytose g&nzlich aus, w&brend die Zabl der polymorphkernigen Leuko-
cyten etwas zuzunehmen scheint.
Dieses Verhalten der Lymphocyten ist nicht nur ein begleitender
Faktor der Immunit&t, sondern wesentlich bei ihr beteiligt. Dies
ergibt sich daraus, dab ZerstOrung der Lymphocyten durch RSntgen-
bestrahlung den Veriest der natur)ichen wie der kunstlich erzeugten
Immunit&t zur Folge hat. Bei rOntgenbestrahlten Tieren lassen sich
daher Spontantumoren transplantieren, die bei normalen M&usen nicht
angehen. Allerdings bilden sie sich gewbhnlich zuruck, wenn die
Regeneration des lymphoiden Gewebes beginnt.
Die grSBere Empf&nglichkeit entmilzter Tiere f&r Tumorimpfungen
findet offenbar ihre Aufkl&rung darin, dafi die Milz eines der wich-
tigsten lymphoiden Organe ist. Kurt Meyer (Berlin).
Morphy, James B. and Morton, John J., The effect of Roent¬
gen rays on the rate of growth of spontaneous tumors
in mice. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1916. p. 800.)
52 M&use mit Spontantumoren wurden von ihrem Tumor befreit,
mit Roentgenstrahlen behandelt und dann mit ihrem eigenen Tumor
wieder geimpft Nur bei 26 von ihnen ging die Impfung an, w&h-
rend unter 29 Kontrolltieren, denen ebenfalls ein Tumor exstirpiert,
aber ohne R5ntgenbestrahlung reimplantiert war, sich nur eins als
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510
Tnmoren.
refraktar erwies. Entsprechend lange Bestrahlung des Tumors aufler-
halb des K5rpers beeinfluBte seine Wachstumsf&higkeit nicht.
Die bestrahlten Tiere zeigten eine Znnahme der Lymphocyten
im Blute. Ob hierin die Ursache der Immunit&t zn erblicken ist,
lassen Verff. nnentschieden, doch sprechen die Ergebnisse fruherer
Versnche in diesem Sinne. Knrt Meyer (Berlin).
Woglom, William H., The immunological relations of the
Rous chicken sarcoma. (Ibid. p. 154.)
Injektion von Huhnerembryonalsubstanz in Mengen von 1—5 ccm
schutzt Huhner nicht gegen eine Infektion mit dem Rousschen
Sarkom innerhalb der n&chsten 100 Tage. Dieses Ergebnis, das im
Gegensatz zu dem Verhalten der Maus steht, enth§,lt eine gewisse
Warnung gegen die Auffassung des Rousschen Sarkoms als echten
Tumor, wenngleich natQrlich auch die Artunterschiede von Bedentung
sein konnen. Kurt Meyer (Berlin).
Hilario, Jos5 8., Castration exerts no influence upon the
growth of transplanted or spontaneous tumors in
mice and rats. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1915. p. 138.)
Kastration hat keinen EinfluB auf die Impfausbeute bei trans-
plantablen Karzinomen und Sarkomen der Maus und Ratte sowie auf
ihre Wachstumsgeschwindigkeit. Auch auf das Wachstum spontaner
M&usekarzinome ttbt sie keine Wirkung aus. Kurt Meyer (Berlin).
Joannorics, G., tiber das Wachstum der transplantablen
M&usetumoren in kastrierten und in epinephrekto-
mierten Tieren. (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allg. Pathol. Bd. 62.
1916. S. 194.)
Nach den Untersuchungen des Verf. wird die Impfausbente durch
Kastration nicht geandert. Auch das Wachstum des M&usesarkoms
wird dadurch nicht in nennenswerter Weise beeinflufit, dagegen er-
fahrt das Mausechondrom eine geringfhgige Wachstumshemmung, das
Mausekarzinom eine ausgesprochene.
Die Exstirpation der Nebennieren hat keinen EinfluB auf die
Empf&nglichkeit der M&use f&r die transplantablen Tumoren. Das
MSusekarzinom erfShrt dadurch eine geringe WachstumsfSrderung,
dagegen das MSusesarkom und MSusechondrom eine ausgesprochene.
A. Ghon (Prag).
Smith, Allen J. and Crocker, W. J., A note on the influence
of injection of extracts of cock’s testicle on the
growth of the comb in hens. (Proc. of the Pathol. Soc. of
Philadelphia. Yol. 16. 1914. p. 18.)
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Tumoren.
511
Verff. untersnchten den EinfluB einer Einspritzung von Hahnen-
toodenextrakt auf das Wachstnm des Eammes nnd anf die Erzeugung
Ton anderen sekundfiren Geschlechtsmerkmalen bei alten Hennen.
Gleichzeitig beabsichtigten sie, Kammtumoren herbeizuftihren, wobei
sie von der Voraussetznng ansgingen, daB die Erzeugung von Tu-
moren von folgenden drei Bedingnngen gleichzeitig abh&ngt. 1. Die
wuchernde Gewebsstelle mnfi gat ernfihrt nnd ihre Zellen fortpflan-
znngsffihig sein. 2. Es muB eine Alteration in den Beziehnngen der
<3ewebe bestehen Oder aof irgendeinem Wege z. B. durch Verwundung
herbeigefflhrt werden. 3. Es ist erforderlich, einen Anreiz far das
Wachstnm dieser in ihrer Wechselbeziehnng gestOrten Zellen dnrcb
«hemische, thermische Oder andere Mittel zu schaffen. DemgemaB
wfihlten die Verff. den Kamm der Hennen wegen der leichten nnd
guten BeobachtungsmOglichkeit nnd der ansgezeichneten Ernfihrung
-dieses Gewebes. Die Stfirung der Gewebsverbindnngen wurde durch
Abkratzen, durch Punktion, durch Einfiibrung von Reizmitteln usf.
an erreichen gesucht. Als wachstumsfdrderndes Mittel wurde nach
4em Vorgang von Walker Extrakt aus Hahnenhoden gewfihlt. Bei
<len fiber 1 Jahr ausgedehnten nnd an einem Dntzend Hennen durch-
geffihrten Versnchen gelang es jedoch nicht, Tumoren zu erzeugen.
Dagegen konnte bei der Mehrzahl der Hennen ein Wachstnm der
Kfimme festgestellt werden, ferner der B&rte, der Schwanzfedern, in
<einem Fall ein Wachstnm des Sporns, nnd auflerdem noch Verande-
rungen im Charakter der Hennen. Baerthlein (Wurzburg).
Kaminer, Gisa, Uber die Zerstornngsffihigkeit des Blut-
sernms in verschiedenen Lebensaltern gegenfiber
Earzinomzellen. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 377.)
Die Zerstornngsffihigkeit des Blutsemms ffir Earzinomzellen ist
feeineswegs in alien Lebensaltern gleichartig. Sie weist im Sfiuglings-
alter nnd bis znr Pnbertfit eine geradezn fiberraschende H6he anf,
nnd zwar 20—40fach fiber der Norm. Schon von da an besteht kein
wesentlicher Unterschied in der Zerstfirnngskraft bis zum Greisen-
alter, d. h., es besteht nnr die ZerstSmngskraft in jener H5he, daB
sie bei einer zweifachen Verdfinnung des Serums noch nachznweisen
ist. Erst im hoheren Greisenalter lfiBt sich sogar ein Absinken
nnter die Norm konstatieren, d. h. es besteht auch hier ein voll-
kommenes Zerstornngsvermfigen, nnr ist dieses nicht so hoch, daB
man das Seram zweimal verdunnen kann, ohne seine Zerstdrungs-
kraft zn vernichten.
Es zeigt sich demnach ein Parallelismus der Erschein ungen
zwischen der klinischen, seit alters festgestellten Tatsache, daB mit
znnehmendem Alter ein begfinstigendes Moment fur das Earzinom
entsteht, nnd der im Reagenzglase nachweisbaren Abnahme der Zer-
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512
Tumoren.
stfirungskraft des Blutserums fur Karzinomzellen, die von 20facher
Vermehrung fiber die Norm im Sauglingsalter bis unter die Norm
im Greisenalter sinkt. Gildemeister (Posen).
Cytronberg, Zur Karzinomdiagnose mittels des Abder-
haldenschen Dialysierverfahrens. (Mitt. a. d. Grenzgeb^
d. Med. u. Chir. Bd. 28. 1915. S. 243.)
Vim 35 Karzinomffillen banten 33 mindestens ein Karzinom-
substrat. ab. Unter 57 Kontrollffillen wurde 4mal Abban gefunden
(Cholftmie, Lungenaktinomykose, Pankreatitis lnetica, Lipom). Be-
deutungsvoll ist, daft bei Erkrankungen des hfimatopoetischen Systems
Abbau von Milzgewebe gefunden wurde. 1
Die Karzinomreaktion ist in hohem Mafie spezifisch. Sie hat
besondere Bedeutung als Frtthreaktion. Die praktische Verwertbar-
keit wird zurzeit noch durch schwer zu prftzisierende Fehlerquellen
beeintrfichtigt. Langer (Charlottenburg).
Balcarek, Alfred, Beitrfige zur Beurteilung der klinischen
Verwertbarkeit der Meiostagminreaktion. (Med. Klinik.
1915. S. 1159.)
Die Meiostagminreaktion IfiBt bei positivem Ausfall den Schlufc
auf Gegenwart einer bosartigen Neubildung zn. Die Reaktion scheint
im Verlaufe der Krankheit, namentlich gegen das Ende zn, eine
Steigerung zu erfahren. Die cirrhosen Karzinome erweisen sich oft
als ungeeignet ffir diese Untersuchung. Um Fehlschlfisse zu ver-
meiden, mfissen eine Reihe von VorsichtsmaBregeln bei der Aus-
ffihrung der Probe beachtet werden. Sera von Schwangeren, von
Kranken mit Pneumonie und Nephritis mfissen von der Untersuchung
ausgeschlossen werden. Eine Anzahl von Beispielen werden an-
geffihrt, ebenso das Verfahren und seine Ausffihrung genau be-
schrieben. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
v. Hochenegg, J., Beeinflussung der Krebsdisposition.
(Med. Klinik. 1916. S. 476.)
Es werden zahlreiche Vorschlfige gemacht, durch welche die
Krebsdisposition bekfimpft werden kann, namentlich durch Starkung
und Verbesserung des Allgemeinzustandes.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kohlhardt, H., Uber die Wirkung des Abderhaldenschen
Krebsserums. I. Klinischer Teil. (Fermentforschung. Jg. 1.
1914. S. 76.)
Das Krebsserum wird hergestellt, indem einem Pferde, Hammel
oder einem anderen Tier Krebspreflsaft Oder eine Emulsion von aufs
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Tnmoren.
513
feinste zerkleinertem Karzinomgewebe sabkntan injiziert wird. Das
sp&ter entnommene Blutserum zeigt dann im Dialysierverfahren
starken Abbau von gekochtem Karzinomgewebe. Bei der Serum-
bebandlnng der Karzinome ist zn berhcksichtigen, dad die Wirkung
des Serums hochgradig spezifisch ist, deshalb wurde bei Abder-
h aide ns Versuchen mbglichst immer ein Teil des exstirpierten
Tumors zur Herstellung des Serums benutzt. Da dies Verfahren
aicht immer ausftihrbar, hat Abderhalden eine spezifische Ein-
stellung des Serums des Tumortragers uud des „ Antiserums" aus-
gearbeitet und praktisch verwendet. Das Serum des Patienten wird
auf eine gauze Reihe histologiscb verschiedener Karzinome einwirken
gelassen. Zur Verwendung kam das Serum des Tieres, das mit deni
Substrat vorbehandelt war, welches vom betreffenden Patientenserum
abgebaut wird. Das Antiserum wird vorher auf seine abbauende
Wirkung gepriift. Es werden 4 Falle von Karzinomerkrankungen
mitgeteilt, 2 sind noch nicht abgeschlossen, doch zeigte sich nach
der Injektion groBerer Mengen von Krebsserum eine ganz auffallende
Besserung des Allgemeinbefindens und Verkleinerung der Tumoren.
Die beiden anderen, zwar letal endenden Falle sind insofern be-
deutungsvoll, als der pathologisch-anatomische Befund den Nachweis
einer Einwirkung des Karzinomserums auf das lebende Tumorgewebe
zuliefi. Der Verf. kommt zn dem Ergebnis, dafi nicht nur keine
Schadigung der Kranken durch die Behandlung mit dem Abder-
haldenschen Krebsserum erzielt worden ist, sondern sogar eine
Befreiung von einer Reihe sehr l&stiger Symptome. Vielleicht ge-
lingt es, bei weniger fortgeschrittenen Fallen eine dauernde BesseruDg,
vielleicht sogar eine Heilung herbeizuftthren.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Harmer, Torr Wagner, A study of the efficiency of mixed
toxins in inoperable sarcoma; a critical analysis of
134 microscopically proven cases. (Boston med. a. surg.
Journ. 1915.)
Die Behandlung der inoperablen Sarkome mit gemischtem Toxin
von Streptococcus und Bacillus prodigiosus (Coley) ist bei gewissen
Formen ohne Zweifel von Wert. Diese Therapie muB energisch
durchgefiihrt werden, sie ist immer mtihsam und unsicher. Wo immer
ein chirurgischer Eingriff sicherer erscheint, soli dieser gemacht
werden. 73 behandelte Falle sind bisher gesund geblieben. Der
Kleinrundzellentypus und das Spindelzellensarkom sind dieser Be¬
handlung am leichtesten zugangig; doch auch beim Riesenzellen-,
meldnotischen und gemischtzelligen Typus sind einzelne Heilungen
verzeichnet. Bezuglich des Entstehungsorts sind die Knochen-
sarkome wohl am moisten beeinfluBbar, doch auch die der Faszien,
Krsto Abt. Ref. Bd. 65. Ko. 21/22. 83
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514
Tnmoren.
Muskeln, cervikalen LympbdrUsen. Wo eine versnchte Radikal-
operation mifilungen, soli die Toxinbehandlung sofort angeschlossem
werden. P. Meyer (Eilchberg b. Z.).
Joannovics, Georg, Znr Wirkung des Chinins anf daS
Wachstum der transplantablen Mauset umoren. (Wien.,
klin. Wocbenschr. 1916. S. 851.)
Nacb Verabfolgung yon Cbininnm bisulfuricum mit der Nahrung
war die GrOfie der nnter dieser Medikation sicb entwickelnden
Tnmoren bei MSusen gegenuber nnbebandelten Tieren verschieden;
die Impfausbeate war dieselbe. Das Earzinom zeigte bei Chinin-
zufnhr geringeres, das Sarkoin stSrkeres, das Cbondrom gleiches
Wachstum. intraperitoneale Injektionen von Cbinin hatten nicht
diesen Erfolg. Belichtung mit einer Zeifischen Episkoplampe kom-
biniert mit oraler Cbinindarreichnng bewirkte beim Earzinom ver-
starkte Wachstnmshemmang, beim Chondrom erhShtes Wachstum,.
wahrend beim Sarkom ein vollstandiger Ansfall der Chininwirkung
zu beobachten war. Gildemeister (Posen).
Kelly, Howard A. and Burnam, Curtis F., Radium in the-
treatment of carcinomas of the ceryix uteri and va¬
gina. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1874.)
Radinm ist in vielen Fallen imstande, den Krebs zn heilen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schmitz, Henry, The action of radinm on cancers of the-
pelvic organs. (Ibid. p. 1879.)
Klinische nnd histologiscbe Untersncbnngen berecbtigen dazu,
die Radinmbestrahlnng als ein wertvolles Hilfsmittel in der Behand-
long des Krebses anzusehen. Es sind jahrelange Beobachtnngen
notwendig, um zu entscheiden, ob wirklich anatomische Heilungen mit
dem Mittel erzielt werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven
Genhart, Heinrich, Behandlung eines Falles von Haut-
sarkomatose durch Thorium X. (CorrespondenzbL f.Schwei-
zer Arzte. 19 L6. S. 693.)
Erankengeschichte eines Falles, der durch Einspritzungen von
Thorium X vorubergehend bedeutend gebessert wurde. Verf. empfiehlt
in Dbereinstimmuug mit Herxheimer die Eombination von Tho¬
rium- und Arsenikbehandlung. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Eber, A. und Kriegbaum, A., Untersuchungen iiber Eier-
stocks- und Eileitergeschwiilste beim Haushnhn.
(Zeitschr. f. Krebsforsch. Bdi 15. 1916. S. 404.)
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Tmnoren.
515
Bei 852 Haushfihnern, die 1911 and 1915 im Yeterin&rinstitut
der Universitat in Leipzig seziert warden, fanden sich 12mal Ge-
schwfilste als Todesnrsachen. In 12 F&llen safien sie ausschlieBlich
im Eierstock, in einem Falle im Eileiter.
Unter den Eierstocksgeschwfilsten fanden sich 4 Sarkome nnd
3 Adenokarzinome, die Eileitergeschwaist war ein Leiomyom.
A. Ghon (Prag).
Schlegel, M., Bedeutung, Vorkommen nnd Charakteristik
der Oyarialtnmoren bei den Haustieren. (BerL tier&rztl.
Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 589.)
Im Laufe der letzten 10 Jahre konnten gelegentlich der im
Tierhygienischen Institut der Universitat Freiburg i.Br. durcbgefuhrten
Untersuchungen fiber Ovarialtumoren (insonderheit ancb bei Hfihnern)
alle bei Rindern nnd Menschen nachgewiesenen malignen Geschwulst-
formen festgestellt werden. Die Tnmoren der Hfihner gleichen
morphologi8ch, in ihrem histologischen Bau and in den konstitnierenden
Zellelementen g&nzlich den Geschwfilsten des Rindes, weichen aber
von letzteren durch ihre grofie Tendenz zur Verbreitung im KOrper,
namentlich durch Bildnng von Implantationsmetastasen anf dem Peri¬
toneum nach Aussaat von Gescbwulstelementen auf der Serosa sowie
durch ihre Neigung zur Herbeiffihrung des letalen Ausganges ab.
Zur Krebsentwicklung gibt bei Hfihnern nicht selten das rudiment&re
rechte Ovarium AnlaB. Ferner tritt bei Hfihnern gleicherweise wie
bei Saugern die Ausbreitung maligner Tumoren auf h&matogenem
Wege, sowie ein exquisit destruktives Tiefenwachstnm infolge schran-
kenloser infiltrativer Wucherung der spezifischen Zellen nebst all-
gemeiner Geschwulstkachexie anf Dagegen konnte Verf. einen fttio-
logischen Zusammenhang zwischen Parasiteninvasion und Entstebung
von Neoplasmen niemals beobachten. Im einzelnen werden die cysti-
schen Ver&nderungen des Eierstocks, die epithelialen Tumoren des-
selben (Adenome, Adenocystome), die verschiedenen Formen des
Ovarialkrebses sowie die selteneren Ovarialgeschwfilste der Binde-
gewebsreihe (Fibrome, Myome, Sarkome) bei den verschiedenen Haus¬
tieren besprochen. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
■agnnsson, H., Uber Herzgeschwfilste bei den Haustieren.
(Zeitschr. £. Krebsforsch. Bd. 15. 1915. S. 212.)
Die Arbeit berucksichtigt 166 Falle, wo von 115 ans kasuistischen
Beitragen der Literatur entnommen und gesammelt sind, 51 hingegen
eigene Beobachtungen betreffen.
Am Herzen der Hanstiere kommen primfire, gutartige und bos-
artige, meistens sekund&re Geschwfilste vor. Sie warden bei Pferden,
Rindern, Handen und Schafen angetrofifen. Beim Geflfigel warden
33*
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516
Tnmoren.
nur bdsartige Formen beobachtet. Am seltensten waren Schweine
betroffen.
Beobachtet warden: Fibrome, Fibrosarkome, Myxome, Lipome,
Hamangiome, Leiomyome, Neurofibrome, Adenorhabdomyome, Melano-
sarkome, Lympbosarkome, Sarkome and Karzinome. Am b&afigsten
sind Fibrome, die ungef&hr ein Drittel aller Herztumoren bei den
Hanstieren ausmachen. An zweiter Stelle in der Hfiufigkeit stehen
die Lympbosarkome, besonders beim Bindvieb. Beim Pferd werden
hauptsachlich Fibrome und Melanosarkome angetroffen, bei den
HQhnern finden sich Lympbosarkome nicht selten im Znsammenbang
mit Leuk&mie. Karzinome sind im aUgemeinen selten.
Klinisch verhalten sich die Herzgeschwulste wechselnd, abbftngig
vom Sitze, der GrOBe und der Art der Tamoren. — Bei sehr jangen
Tieren sind Herzgeschwfilste selten: in zwei Fallen warden Fibrome
in der Valval a mitralis bei neugeborenen Kalbern beobachtet Bei
Pferden fanden sich die meisten Geschw&lste im Alter von 15—20
Jahren, beim Rindvieh ebenfalls in mehr vorgeschrittenem Alter, bei
den Handen meistens im Alter von 6—15 Jahren. A. Ghon (Prag).
v. Velasco, A., Lymphosarkom der rechten Herzkammer
beim Rinde. (Munch, tierarztl. Wochenschr. Jg. 67. 1916. 8.205.)
Eine junge Kuh zeigte intra vitam die typischen klinischen
Erscheinungen der Pericarditis traamatica. Nach der Schlachtung
war indessen an den inneren Organen keine Spar der vermateten
Krankheit zu entdecken, vielmehr fand sich in der rechten Herz¬
kammer, diese beinahe vollkommen ausfdllend und der Herzinnen-
wand in breiter Basis fest anfsitzend, ein faustgrofier gelblichweifier
Tumor vor, der sich bei der histologischen Untersachang als Lympho¬
sarkom erwies. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Rantmann, Sarkom im Herzen einer Kuh. (Zeitschr.f.Fleisch-
u. Milchhyg. Jg. 26. 1916. 8. 257.)
Eine Kah, die sich stets mager hielt and wenig Milch gab, litt
zuweilen unter so heftigen Schwindelanf&llen, dafi sie zusammen-
stftrzte; sie konnte sich indessen immer nach knrzer Zeit wieder
erheben. Nach der Schlachtnng des Tieres wurde im rechten Here-
ohr eine Nenbildung vorgefnnden, die mit den Herzohrw&nden fest
verwachsen war and aafier dem rechten Herzohr aach die rechte
Herzvorkammer and den grdfiten Teil der rechten Herzkammer aus-
fflllte. Das Gewicht der gelappten, an der Oberfl&che glatten, ziem-
lich brfichigen, gelblichweifien Neubildnng betrag 550 g. Die mikro-
skopische Untersachang ergab, daB es sich am ein Randzellensarkom
handelte. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
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Tumoren.
517
Scholer, P. Th., Zur Kenntnis der Uteruskarzinome beim
Rinde. (Zeitschr. f. Erebsforsch. Bd. 15. 1916. S. 193.)
Mitteilung zweier F&lle von Geb&rmutterkrebs bei Kfihen aus
dem Schlachthofe von Basel. Id beiden Fallen waren vorzugsweise
die Uterushfirner betroffen, wo die Tumorbildnng ihren Ansgang ge-
nommen hatte. In dem einen Falle kam es za Metastasen in beiden
Ovarien, im anderen Falle war das rechte Ovarium krebsig, aufler-
dem fanden sich hier noch Metastasen in der Leber und in den
Nieren, sowie deren Lymphknoten. Das Earzinom zeigte in beiden
Fallen teilweise das Bild des Zylinderzellenkrebses, teilweise das
des einfachen soliden Krebses. In dem einen Falle konnte an die
MOglichkeit gedacht werden, dad vielleicht entzdndlicbe Prozesse
voransgegangen waren.
Die Seltenbeit der Gebfirmutterkrebse beim Rinde stebt in einem
Gegensatze zur H&ufigkeit solcher Tnmoren beim MenscbeD. In dem
Zeitabschnitte der Beobachtung der beiden F&lle kamen insgesamt
fiber 12000 Kfihe zur Scblachtung. Eine gewisse Erkl&rung fur
diesen Unterschied zwischen Rind und Mensch kann vielleicht darin'
gesucht werden, dad die Drfisenverhaltnisse und der Drfisenreichtum
bei beiden Unterschiede zeigen und dad beim Menschen fitter Ver*
lagerung von Uterindrttsen in die Muskularis gefunden wurde.
A. Ghon (Prag).
Magnusson, H., Endemische Geschwfilste im Siebbein.
(Zeitschr. f. Infektionskrankh. d. Haust. Bd. 17. 1916. S. 329.)
Im November 1914 berichtete Prof. Bergman-Stockholm an
das kfinigliche Medizinalkollegium fiber eine neue, in gewissen Tier-
best&nden Schwedens endemisch auftretende, geschwulstbildende
Krankheit, die in den letzten 2 Jahrzehnten haupts&chlich bei Rin-
dern, weniger haufig bei Pferden festgestellt worden ist Die Ge-
schwulst gebt von der Schleimhaut der Siebbeinregion aus, ffillt oft
den grfifieren Teil der Nasenhdhlenhinterpartie ein- Oder beiderseitig
aus, kann die Naseng&nge verlegen, sich in Stirn-, Kiefer* und
Gaumenhfihle ausbreiten, sowie auch durch das Siebbein in die
Sch&delh5hle eindringen. Die Knochendecke wird oft usuriert und
nebst der Haut durch den Druck der Geschwulst nach aufien ge-
bogen. — Auf Veranlassung Bergmans hat Verf. 25 F&lle der
der Krankheit (20 vom Rind, 5 vom Pferd) insbesondere histologisch
eingehend untersucht und hierbei die Siebbeingeschwfilste lOmal als
Earzinom, 5mal als Rundzellensarkom, 4mal als Sarkom anderer Art
und 6mal als Mischgeschwnlst (Earzinom und Sarkom) identifiziert
Selbst wo die Krankheit auf demselben Besitztum mehrfach auftrat,
war der Typus der ermittelten Geschwftlste kein einheitlicher. So
sind von 7 eingesandten F&llen eines Gutes in Dalekarlien die Ge-
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518
Tamoren.
schwfllste 4 mal als Karzinom, 2mal als Sarkom und lmal alsMisch-
geschwulst zu bezeichnen gewesen. In jedem der 25 untersuchten
Falle ist die Geschwulstbildnng von den Elementen der Turbinal-
schleimhaut ausgegangen. 4 mal sind anscheinend die Zellen des
Deckepithels auf den Turbinalien, 3 mal die Driisen der Schleimhant
geschwulstbildend gewesen; in den iibrigen Fallen liefi sich der
Ursprnng der Geschwnlst nicht n&her bestimmen. Den eigentlichen
Sitz der Erkrankung vermntet Verf. in der Geruchsschleimhaut, ob-
wohl es ihm nicht glflckte, den Ansgang der Geschwulstzellen vom
Geruchsepithel nachznweisen. In 7 von den gepruften 25 Fallen
sind Metastasen in den korrespondierenden Lymphknoten gefunden
worden; die retropharyngealen Lymphknoten waren 7 mal, die sub-
parotidealen 4mal, diese znsammen mit den Halslymphknoten lmal
Sitz der sekundaren Geschwulste. Die Geschwhlste sind alle bds-
artiger Natnr mit grofier Tendenz zu ezpansiver Ansbreitung gewesen.
In weit vorgeschrittenen Fallen waren samtliche Hbhlen ganz oder
teilweise mit Geschwulstmasse angefiillt. Die Lamina cribrosa war
5 mal perforiert worden, so dafi sich anch im Schadel Geschwulst¬
masse vorfand. In 7 Fallen war die Lage doppelseitig, in 18 Fallen
einseitig. 3 mal war die Geschwnlst begrenzt, so dafi sie nur im Siebbein
selbst safi. Stets wurden nur relativ alte Tiere von der Erankheit
ergriffen. Ein spezifischer Ansteckungsstofif liefi sich trotz genauer
bakteriologischer Untersuchung nicht nachweisen. Es ist auch nicht
gegluckt, das Leiden auf Versuchstiere zu Qbertragen. Trotzdem
halt Verf., vor allem im Hinblick auf das endemische Auftreten der
Erankheit, das Vorhandensein eines besonderen Ansteckungsstoffes
nicht fur unwahrscheinlich. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Ohler, Ein Lymphosarkom am Eehlkopf eines Pferdes.
( Munch, tierarztl. Wochenschr. Jg. 66. 1916. S. 874.)
Mitteilung des klinischen Befundes bei einem Pferde mit starker,
schmerzhafter Schwellung in der Eehlkopfgegend, das in den letzten
Erankheitstagen kein Futter mehr aufnehmen konnte, mit schwerer
Atemnot zu kampfen hatte und schliefilich einem Erstickungsanfall
erlag. Bei der Sektion fand sich am Eehldeckel eine faustgrofie
Neubildung, die sich histologisch als Lymphosarkom erwies.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Frohner, E., Lungensarkomatose beim Pferde unter dem
Erankheitsbilde des Lungenemphysems. (Monatsh. f.
prakt. Tierheilk. Bd. 27. 1916. 8.100.)
Eine 8 jahrige Stute zeigte das klinische Bild eines hochgradigen
Lungenemphysems: grofie Atemnot mit ausgesprochenem abdominalem
Atemtypus und sehr starke Verbreiterung des tiberlauten Perkussions-
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Tumoren.
519
sschalls der Lungen nach vorn and hinten. Eine D&mpfang war an
■den Lnngen nirgends nachweisbar. Das Pferd starb schlieBlich unter
Erstickungserscheinungen. Die Sektion ergab Sarkomatose beider
Lungen. Beide Lungen batten etwa die doppelte Grofie. Auf ihrer
8cbnittflache befanden sich zablreiche derbe Herde von Erbsen- bis
BohnengrbBe, deren mikroskopische Untersuchung eine starke Ver-
breiterung der Septen ergab, die hauptsachlich aus groBen, spindel-
formigen Sarkomzellen bestanden. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
iFrohner, E., Karzinom der Nebenniere beim Pferde mit
Verblutung in die BauchhShle. (Ebenda. 8.102.)
Ein an Verstopfungskolik erkranktes Pferd starb innerhalb
weniger Stunden unter den Erscbeinungen der inneren Verblutung.
Die Sektion ergab als Todesursacbe eine doppeltmannskopfgroBe
Geschwulst der linken Nierengegend neben der linken Niere mit
■einem 3 cm langen QuerriB am vorderen Ende, aus dem Blutgerinnsel
hervorquollen. In der Bauchhbhle fanden sich 12 1 flussiges Blut,
im Netzbeutel 6 faustgroBe friscbe Blutgerinnsel. Die Gescbwulst
zeigte auf dem Durchschnitt ein graugelbes Gewebe, das mit blutigen
Gerinnseln abwechselte. Ein Teil der Wand der Geschwulst wurde
durch die Rindenschicht der linken Nebenniere gebildet. Die mikro¬
skopische Untersuchung ergab das Vorliegen eines Karzinoms.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Frohner, E., Drei Faile von Neubildungen in der Diinn-
darmwand als Ursacbe einfacher Verstopfungskolik
beim Pferde. (Monatsh. f. prakt. Tierheilk. Bd. 27. 1916. S. 103.)
Mitteilung der klinischen und pathologisch-anatomischen Befunde.
Im ersten Faile wurde post mortem ein htthnereigrofies Adeno-
karzinom, im zweiten ein apfelgrofies Fibrosarkom, im dritten ein
ganseeigroBes Myom nachgewiesen. Alle 3 Neubildungen saBen in
der Wand des Leerdarms. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Jakob, H., Ein intervertebrales Fibrosarkom, verbunden
mit Kompression des Lendenmarkes und sekundarer
Atrophie und Paraparese der Nachhand beim Hunde.
(Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 289.)
Ein 4V 8 jahriger mannlicher Airedaleterrier, dessen interessantes
klinisches Krankheitsbild beschrieben wird, wurde wegen ungunstig
zu stellender Prognose getdtet Die pathologisch-anatomische Dia¬
gnose lautete: Harter fibroser Tumor in den langen Riickenstreckern
(longissimus dorsi), beginnend in der H5he der letzten Ruckenwirbel
und sich bis zur dritten Intervertebralscheibe der Lendenwirbel er-
streckend. Die Dorsalfortsatze dieser Wirbel waren untereinander
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520
Tumoren. — Helmintheu
durch neugebildetes Gewebe verwacbsen. Der Tumor war in den
R&ckenmarkskanal durchgewuchert und batte einen Drack aaf das
Lendenmark ausgeubt. In beiden Nieren fanden sich mehrere erbsen-
grofie harte weifie Tumoren, ebenso im Herzmuskel und in den Lungen.
Einzelne kleine Tumoren waren aufierdem im Muse, anconaeus und
longissimus dorsi in der Nfthe der ersten Riickenwirbel zu erkennen.
Bei der histologischen Untersuchung erwiesen sich die Tumoren als
Fibrosarkome. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Levenz, H., Drehkrankheit infolge von Sarfcomatose.
(Deutsche tierarztl. Wochenscbr. Jg. 23. 1916. S. 433.)
Ein Scbaf, das klinisch die Erscheinungen der Drehkrankheit
zeigte, wie sie durch den Gehirnblasenwurm hervorgerufen werden,
kam zur Schlachtung. Die Zerlegung ergab das Vorliegen von all-
gemeiner Sarkomatose. In der Pia mater fanden sich gelblichweiBe
Tumoren in beschr&nkter Zahl. W&hrend auf der rechten Hemisphere
nur Tumoren von Hirsekorngrdfie nachzuweisen waren, bemerkte man
auf der linken zwei Tumoren von der GroBe einer plattgedruckten
Erbse. Sie lagen gleichsam in die Gehirnsubstanz eingebettet. Die
Hirnmasse war an den betreffenden Stellen geschwunden.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Stiles, C. W., Zooparasitic intestinal infections. An ana¬
lysis of infections found among 1287 school children
(776 white, 511 negro) of the City of X. (Public Health
Reports. VoL 30. 1915. p. 1991.)
UnbewuBte Koprophagie ist bei Menschen weit verbreitet. Zum
Teil ist das auf Fliegen zurttckzufiihren, die mit den menschlichen
Ausscheidungen in BerQhrung kommen und Teilchen davon auf die
Speisen verschleppen, zum anderen Teil ist es auf Verunreinigungr
der Speisen durch andere Menschen zuruckzufuhren, die mit der Her-
stellung der Speisen beschaftigt sind. Diese Koprophagie erklSrt die
H&ufigkeit der Darmschmarotzer bei Kindern, namentlich bei solchen,
die in einer Umgebung leben, wo die menschlichen Ausscheidungen
nicht sicher und sauber beseitigt werden, sondeni in einer solchen
Weise, daB die Moglichkeit besteht, daB die aufgenommene Nahrung
damit verunreinigt wird. In einer in den Shdstaaten gelegenen Stadt
von 30000 Einwohnern wurden gegen 3000 Schulkinder auf Darm¬
schmarotzer untersucht. Die Kinder wurden in verschiedene Gruppen
geteilt, und dabei fanden sich bei 30—60 Proz. solche Schmarotzer,
n&mlich Endamoeba coli, Lamblia, Trichomonas, Ascaris, Ozyuris,
Trichuris, Hymenolepis nana und Necator americanus. Schmarotzer
waren haufiger bei solchen Kindern, in deren Hause kein Wasser-
klosett vorhanden war. Negerkinder waren haufiger krank als weiBe.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshavenl
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Helmintheu.
521
Stiles, C. W., Intestinal infections. The school grades
attained by 2166 white school children (1062 boys, 1104
girls) in the city of X., classified by age, sanitation,
and intestinal parasites. (Ibid. p. 2060.)
Bei einer groBen Anzahl von Schnlkindern, die an verschiedenen
Darmschmarotzern litten, warden Untersnchungen darfiber angestellt,
inwieweit moglicherweise hierdnrch das Fortkommen der Kinder anf
der Schule beeintr&chtigt war. Es ergab sich, daB Ascaris lumbri-
coides nnd Necator americanus ganz offenbar anch in leichten Fallen
einen nachteiligen Einflnfi auf die Kinder nach dieser Richtung aus-
uben. Von anderen Schmarotzern konnte das nicht wit Dentlichkeit
nachgewiesen werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stiles, C. W., Heights and weights of children. Classi¬
fication, by age and sanitation, of 1652 white school
children. (Ibid. p. 2990.)
Genane Untersuchungen der Gr8fle nnd des Kfirpergewichtes, die
an 1700 Schnlkindern durchgefuhrt wurden, ergaben, daB Infektionen
mit Ascaris, Lamblia nnd Endamoeba coli keinen nachweisbaren nach¬
teiligen Einflufl nach dieser Richtung erkennen liefien; dagegen war
eine solche Einwirknng dentlich festznstellen bei den Kindern, die
mit Ankylostomum behaftet waren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stiles, C. W. and Graves, Floyd, Lung capacity of children.
Spirometer tests of 1618 white school children. (Ibid,
p. 3067.)
Bei 1700 Schnlkindern wnrde die Atmnngsbreite gemessen. Es
lieS sich hierbei keine Herabsetzung bei den Kindern nachweisen,
die Ankylostomnm, Ascaris, Lamblia oder Endamoeba coli im Darme
beherbergten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stiles, C. W., Memory tests of school children. Memory
span of 1585 white school children. (Ibid. p. 3738.)
Prufung des Zahlenged&chtnisses bei einer groBen Reihe von
Schnlkindern liefi keine merkliche Herabsetzung bei solchen Kindern
erkennen, die in leichtem Mafle mit Necator, Ascaris, Lamblien Oder
Endamoeba coli behaftet waren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Brining, Die kindlichen Darmschmarotzer, ihre Storun-
gen and ihre Behandlnng. (Deutsche med. Wochenschr. 1916.
S. 685.)
Fortbildnngsvortrag. L anger (Charlottenburg).
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522
Helminthen.
Paulian, D. Em., Die Toxine der Darmwfirmer. (Spitalul.
1914. No. 15—16.)
Die Darmparasiten fiben nicht nur eine lokale Wirkung mis,
sondern auch eine allgemeine dnrch die Oiftstoffe, welche sie aus-
scheiden. Vert bat Extrakte und Mazerationen von Taenia cucu-
merina, Ascaris, Oxyuris and Trichocephalas Eanincben in Dosen
von 3—15 ccm subkntan eingespritzt and sowohl lokale als anch
allgemeine Erscheinnngen hervorgernfen. Von ersteren werden er-
wahnt: Nekrose, Kongestion und Hypertrophie der Lymphdrfisen, von
letzteren: Fieber, Eosinophilie, Eongestionen und Hyperfimie der |filz,
Leber, Nieren, Lunge und des Gehirnes. In den Nebennieren warden
kleine Blatungen beobachtet, w&hrend in der Leber manche Teile
fettige Degeneration zeigten. Mazerationen waren toxiscber als
alkoholische Oder mit physiologischer Eochsalzlfisung hergestellte
Extrakte. E. Toff (Braila).
Mayer, Martin, Uber die Verbreitung von Clonorchis si¬
nensis und anderer Helminthen unter chinesischen
Schiffsmannschaften. (Arch. f. Sehiffs- u.Tropenhyg. Bd.20.
1916. S. 209.)
Verf. hat die Stuhlproben von 260 chinesischen Schiffsleuten
nach der Telemannschen Methode auf Wurmeier untersucht Von
den 260 Mann waren infiziert:
mit Trichocephalus 173 = 66,5 Proz.
,, Ankylostomen 76 = 29,02 „
„ Elonorchis 109 = 41,9 ,,
„ Askaris 2 = 0,7 „
Wahrend die Prozentsatze der Ankylostomen- und Trichocephalus-
infektionen nicht als fibermafiig hoch auf Grand unserer Eenntnisse
fiber die Verbreitung dieser Parasiten bezeichnet werden konnen,
milt das fiber Erwarten seltene Vorkommen der Askarideneier auf.
Ebenso bemerkenswert ist auch der h&ufige Befund von Elonorchis-
eiern in 41,9 Proz., darunter bei 7 Proz. sehr stark Infizierten. Da
die Mehrzahl der Leute aus der Eantongegend gebfirtig war, und
von ihnen sich 48,7 Proz. als infiziert erwiesen, gegenfiber 16,7 bzw.
18,5 Proz. der anderen Leute, kann man annehmen, dafi sich in Sfid-
china (Deltagebiete ?) offenbar grofie Verbreitungszentren der Elo-
norchisinfektionen finden. Der Prozentsatz der Infektion nimmt mit
dem Lebensalter zu. Die Form der Eier bot nichts besonderes, die
Elonorchisart war vermutlich die sog. harmlose Form der Clonorchis
sinensis. Die meisten Leute zeigten keine Erankheitserscheinungen,
nur einige klagten fiber Substernalschmerzen. Bei einem zur Ob-
duktion gekommenen alteren Chinesen, bei dem vorher Eier nach-
gewiesen waren, fanden sich in den Gallengangen 7 Wfirmer, und in
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Plathelminthen,
523
ihrer unmittelbaren Umgebung eine leichte Entziindang der Gallen-
ginge. W. Gaehtgens (Hamburg).
Jegen, G., Zur Eenntnis von Collyriclum faba (Brems.).
(Zool. Anz. Bd. 46. 1915/16. S. 216.)
Ia etwa erbsengroSen Cysten des Integumentes, am Hinterleib
and an den Oberschenkeln von Nestjungen oder anch bei bereits
flfiggen SingvSgeln findet man gewfihnlich paarweise einen mono-
stomen Trematoden, den Bremser Monostoma faba, Miescher
Mon. bijngnm genannt hat; jetzt fuhrt er den in der Uberschrift, von
Eos sack (1911) stammenden Gattungsnamen. Die Art ist in Italien,
der Schweiz, in Frankreich und Deutschland friiher h&ufiger zur
Beobachtung gelangt. Nach dem Verf. ist sie beim Haussperling in
Basel und zwar an bestimmten Ortlichkeiten der Stadt haufig, auf
dem freien Lande selten. Es ist dem Verf. gelungen, auch die Ent-
wicklungsgeschichte aufzudecken. Danach versuchen die befallenen
Vogel selbst sich ihrer Parasiten zu entledigen, indem sie mit dem
Schnabel in die nach aufien offene Cyste, die einen umgewandelten
Federfollikel darstellt, eindringen, den Parasiten erfassen, heraus-
ziehen und verschlucken. Auf diese Weise gelangen auch die ge-
deckelten Eier in den Darm und machen in ihm den Rest der Em-
bryonalentwicklnng durch; im Enddarm schlupfen die unbewimperten,
langlichovalen Miracidien aus und teilen sehr bald ihren Inhalt in
zwei langliche Portionen, womit die beiden Individuen gegeben sein
sollen, welche man spacer zusammen in einer Cyste findet. Der ganze
Schlauch wird auf diesem Stadium mit dem Eot entleert und dringt
gegebenenfalls in einen Federfollikel eines Nestjungen ein; die mtitter-
liche Hiille wird gesprengt, damit werden die eingeschlossenen Indi¬
viduen frei und wachsen sehr bald unter Ausbildung des Sangorgans,
des Darmes und der Genitalien heran. Wenn der Nestinhalt zu
trocken ist Oder die Moglichkeit des Eindringens in die Haut von
Nestjungen, z. B. bei der letzten Brnt, nicht gegeben ist, soil nach
Jegen der miitterliche Schlauch sich unter Ausbildung einer stach-
ligen Hiille einkapseln und in diesem Zustande bis zur n&chsten
Brutperiode verharren konnen, um dann nach AuflOsung der Hiille
in einen Federfollikel eines der Nestjungen einzuwandern.
M. Braun (EQnigsberg i. Pr.).
MacCallum, G. A., Acanthocotyle bothi n. sp. (C. I Bakt.
Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 486.)
Der Parasit, der bei Bothus maculatus gefunden wurde, ist vom
Verf. bereits im C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 70 beschrieben worden.
Auf Grund weiterer Untersuchungen sieht sich Verf. veranlafit, diese
Beschreibung in einigen Punkten zu korrigieren.
Gildemeister (Posen).
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524
Plathelminthen.
Cort, W. W., Some North American larval Trematodes.
(Illinois biol. Monographs. Vol. 1. 1915. p. 1.)
Uber die Larven der nordamerikanischen Trematoden war bis
jetzt so viel wie nichts bekannt, weshalb es der Verf. unternommen,
die Lebensgeschichte derselben zu untersuchen. Die Identifizierung
der Larven mit geschlechtsreifen Trematoden ist fiberaus schwierig,
da h&ufig nicht einmal die Zugehorigkeit zur Familie oder zam Genus
mit Sicherheit festgestellt werden kann. Die einzige sichere Methode
ist das Tierexperiment. Verf. beschreibt in seiner Arbeit 14 neue
Cercarien aus nordamerikanischen SuGwasserschnecken. Die beschrie-
benen und abgebildeten Arten sind folgende: Cercaria urbanen-
sis, C. inhabilis, C. diastropha, C. caryi, C. megalura r
C. trivolvis. C. rubra, C. reflexae, C. trigonura, C. dou-
thitti, C. isocotylea, C. polyadena, C. hemilophura, C.
leptocantha, C. brevicaeca. Am Schlusse der Arbeit bespricht
Verf. die Klassifikation der Cercarien von Lube und Lebour.
Otto Fuhrmann (Neuckatel).
Ciurea, J., Prohemistomum appendiculatum, eine neue
Holostomidenart aus Hunde- und Katzendarm, dessen
Infektionsquelle in den SfiBwasserfischen zu suchen
ist. Nebst einer Bemerkung zu der Arbeit Prof. Kat-
suradas: „Studieu fiber Trematodenlarven bei Sfifi-
wasserfischen, mit besonderer Berttcksichtigung der
Elb- und Alsterfische". (Zeitschr. f. Infektionskrankh. d.
Haust. Bd. 17. 1916. S. 309.)
Aus dem Dfinndarm von Hunden und einer Katze, die mit ver-
schiedenen Donaufischen geffittert waren, hat Verf. eine neue Holo¬
stomidenart (Prohemistomum appendiculatum) isoliert. Sie wurde
gesammelt 3mal aus Hunden, die mit Schleien (Tinea tinea), Rapfen
(Aspius aspius) und Blicken (Blicca bjfirkna) geffittert waren, und
einmal aus dem Darm einer Katze, die Karauschen (Carassius ca-
rassius) gefressen hatte. Diese neue Holostomide steht in bezug auf
innere Organisation dem vonOdhner beschriebenen Prohemistomum
spinulosum nahe. Indessen ist P. appendiculatum grofier als P. spinu-
losum; auch ist die Hinterhalfte des Hinterkfirpers von P. appendi¬
culatum im Gegensatz zu P. spinulosum zylindrisch gestaltet. Endlich
findet sich bei P. appendiculatum an der Mfindung der Vagina ein
eigenartiger Sphinkter, den Odhner bei P. spinulosum nicht erwahnt.
Zu der Arbeit Katsuradas bemerkt Verf, daB die Cercarien
B (Katsurada) als Holostomidenlarven aufzufassen sind und daB
Paracoenogonimus ovatus (Katsurada) eine Holostomidenart vom
Typns Prohemistomum (Odhner) ist. Ob sie mit Prohemistomum
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Plathelminthen. 525
appendiculatum identisch ist Oder nicht, kann Verf. nicht entscheiden;
er halt dies aber nicht fQr ausgeschlossen.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Odhner, T., Die Verwandtschaftsbeziehungen der Tre-
matodengattung Paragonimns Brn. (Zool. Bidr. f. Uppsala.
Vol. 3. 1914. p. 231.)
Unter den den Menschen bewohnenden Trematoden steht die
Gattung Paragonimns, deren Typus Distomum westermani
Kerb. = Dist. pulmonale Baelz ist, nocli isoliert da: die ge-
nannte Art lebt, meist paarweise, in Cysten der Lange beim Menschen
in Japan, China, Korea, anf den Philippinen, ferner im Konigstiger,
bei Schweinen, Hunden Japans, bei Hauskatzen der Philippinen und
bei Hnnden, Schweinen und Katzen Nordamerikas. Verf. findet nun,
daS mit ihr verwandt ist 1. Distom. gastrophilum Kossack
1910, das meist paarweise in Cysten des zweiten Magenabschnittes
desMeerschweinchens (Phocaenacommunis) vorkommt, 2.Mono-
stomum faba Brems., paarweise in Cysten (Federfollikel) bei
Singvogeln lebend, 3. Dist. acutumF. S. Leuck., in den Sinus
frontales des litis (Mustela putorius) vorkommend und Starke
Zerstbrungen hervorrufend und 4. Renicol a pinguis Cohn 1904,
paarweise cystenartige Auftreibungen der Nierenkanalchen von Po-
diceps cristatus bewohnend. Die fur diese Formen aufgestellte
neue Familie erhS.lt den Namen Troglotrematidae nach der aut
Dist. acutum basierenden neuen Gattung Troglotrema.
M. Braun (Konigsberg i. Pr.).
Ciurea, J., Uber einige neue Distomen aus dem Darme
unserer Haustiere und des Pelikans, fur welche die
Fische als lnfektionsquelle zu betrachten sind. (Zeit-
schr. f. Infektionskrankh. u. flyg. d. Haust. Bd. 16. 1914/15. S. 445.)
Aus dem Dunndarm eines Hundes, aus dem Diinndarm einer
Katze und aus dem Dickdarm eines jungen Pelikans sammelte Verf.
einige neue Distomenarten, die er als neue Gattung unter dem Namen
Loossia auffafit. Diese Gattung wird folgendermafien charakterisiert:
Sehr kleine bis kleine abgeplattete Distomen mit birnfbrmigem Um-
ri6. Haut beschuppt. Mundsaugnapf subterminal, mittelgrofi. Bauch-
saugnapf vom Genitalsinus umschlossen, von demselben aber durch
eine Membrana limitans abgegrenzt und durch den Hinterpol mit
dem Genitalsinus in Verbindung. Genitalsinus grbfltenteils vom
Bauchsaugnapf ausgefullt; nach oben und links befindet sich die
Genitaloffnung und ebenso im Oberteil und dicht der Bauchwand
snliegend ein kleiner muskulbser Appendix. Genitalsinus umstdlpbar.
PrSpharynx vorhanden. Pharynx und Osophagus mittelgroS. Darn-
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526
Plathelminthen.
gabelung findet etwas fiber dem Genitalsinus statt; die Darmschenket
erstrecken sich bis an das Hinterende des KSrpers. Cirrasbeatei
fehlt. Geschlechtsdrfisen ganzrandig Oder mit leichten Einbiegungen.
Hoden groB, schrfig hintereinander am Hinterende des Efirpers. Eeim-
stock kleiner als die Hoden, etwas vor denselben gelegen nnd kanm
von der Mittellinie nach links verschoben. Ein Receptacnlnm seminis
and wahrscheinlich anch ein Lanrerscher Eanal vorhanden. Dotter-
stocke mit groBen Follikeln an der Rfickenseite nnd den Eorper-
rfindern von der Hfihe des Eeimstockes bis zum Hinterende des
Efirpers gelegen. Uterus mit mannigfachen Windungen den Hinter-
kfirper ansffillend. Eier elliptisch, gedeckelt, gelbrfitlich bis tief rot-
brann gefarbt. Exkretionsblase Yformig. Typische Art der neuen
Gattnng: Loossia romanica. Durch Ffitternngsversnche konnte fest-
gestellt werden, dafi Fische als Infektionsqnelle zn betrachten sintL
Eallert (Berlin).
Jtarek, J., Die Leberegelkrankheit, ihre Behandlnng
and Bek&mpfang. (Berl. tierarztl. Wochenscbr. Jg. 32. 1916.
S. 73.)
Von den verschiedenen Praparaten, die Vert auf ihre Wirksam-
keit Leberegeln gegenfiber prfifte, hat sich, namentlich bei Schafen,
das Eamala am besten bewahrt. Dnrch zweimalige Dosen von 15 g
Eamala, die am einfachsten in Pillenform innerbalb von 12—24 Stnn-
den zn geben sind, sollen die Leberegel im Durchschnitt bei 85 Proz.
der erkrankten Schafe s&mtlich, bei den fibrigen 15 Proz. znm groBten
Teil abgetotet werden. Etwas schwficher wirkte das kamalahaltige
Prfiparat „Parasitin“; dagegen vermochte das anfier Eamala anch
Granatrindenpalver enthaltende „Calbazan“ eine zuverlfissige Wirknng
nicht ausznfiben. Farnextrakt erwies sich zar erfolgreichen Behand-
lang egelkranker Schafe als nnzareichend; bei Rindern pflegt es fast
stets ohne Wirknng aaf die Leberegel za bleiben. Verf. mochte an-
nehmen, dafi sich die Kamalaiherapie bei entsprechender Dosierung
des Mittels anch bei Rindern bewfihren wird.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Ciurea, J., Recherches snr la source de 1’infection de
l’homme et des animaax par les distomes de la famille
des Opisthorchiidds. (Bull, de la Sect, scient. de l’Acad.
roumainie. II. Ann. 1914. p. 201.)
Die Infektionsqnelle for Opisthorchis felinens (Riv.), der
die Gallengange des Menschen, des Haashnndes and der Hauskatze
bewohnt, ist dnrch M. Askanazy in Sfifiwasserfischen (Leuciscus
rntilns and Idas melanotas) fur OstprenBen nachgewiesen
worden; fur den bisher noch nicht beim Menschen beobachteten, wohl
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Plathelminthen.
527
aber in Katzen vorkommenden Metorchis albidns (Brn.) sind
naeh Askanazy die Karausche, Uckelei, Vimbe und PlOtze der
Zwischentrager. Beide Arten finden sich neben Pseudamphi-
stbmnm dannbiense auch in Katzen Rnm&niens. Der Yerf. hat
dnrch einwandfreie Infektionsversuche an jnngen Katzen nnd flnnden
festgestellt, dad als Ubertr&ger far Opisthorchis nnd Pseud-
-amphistomura in Rnm&nien in Betracht kommen das Rotange
(Scardinins erythrophthalmus), der Bressen (Abramis
brama) nnd die Schleie (Tinea vulgaris); Versnche mit Hechten
nnd Karanschen schlngen fehl. M. Brann (Kdnigsberg i. Pr.).
Foster, Winthrop D., Two new cases of polyradiates ce-
stodes, with a summary of the cases already known.
(Jonrn. of Parasitol. [Ward]. Vol. 2. 1916/16. p. 7.)
Verf. macht daranf anfmerksam, dad ander dreikantigen (tri-
edrischen) Cestoden auch vier- nnd fQnfkantige vorkommen. Ein
funfkantiges Exemplar von Taenia saginata beschreibt kurz
R. C. Rosenberger in Am. Med. Philadelphia. Vol. 6. 1903. p. 63.
also in einer Zeitschrift, die in Europa, wenn iiberhanpt, so nnr an
ganz wenigen Stellen zn erlangen ist; daher kommt es, dad dieser
gewid bemerkenswerte Fall ans Colorado nirgends erw&hnt worden
ist; leider fehlte der Scolex, doch darf man annehmen, dad 10 Sang-
n&pfe vorhanden gewesen sind — entsprechend der Regel, dad die
dreikantigen Taenien regelmadig 6 Sangnfipfe besitzen, wozn noch
kommt, dad Railliet 1899 in einem Coennrns serialis in der
Tat einen Scolex mit 10 Sangn&pfen gefnnden hat.
Vierkantige Taenien sind bisher nicht bekannt geworden; der
Verf. hat in der helminthologischen Sammlung des Nationalmnseums
der Vereinigten Staaten wenigstens eine vierkantige Proglottis von
Taenia saginata aufgefunden, die im Jahre 1901 dorthin gelangt
ist nnd wohl ans Nordamerika stammt; der Scolex diirfte 8 Sang-
n&pfe gehabt haben, eine Zalil, die als tats&chlich vorkommend anch
wieder durch Railliet belegt ist, freilich bei einer anderen Art
(Coennrus serialis).
Dem Verf. ist es ferner gegluckt, Stiicke einer dreikantigen
Taenia serrata, die mit zahlreichen normalen Exemplaren einem
Hnnde in Atbenia N. J. abgetrieben worden waren, zn erlangen; der
Scolex war nicht anfznfinden, aber Railliet hat bereits 1892 be-
richtet, dad die zn dieser Taenien-Art gehSrende Finne (Cysti-
cercns pisiformis) anch einmal 6 Sangn&pfe am Kopfe anfweist.
Trotzdem das dem Verf. zugegangene Material in Formalin konser-
viert war, hat er in der Hoffnnng, dad die KonserviernngsflOssigkeit
nicht alle Oncospharen abgetdtet haben wird, einen Infektionsversnch
an einem in Gefangenschaft anfgezogenen Kaninchen angestellt; es
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528
Plathelminthen.
verzehrte 2 dreikantige Proglottid en nnd lieb bei der Sektion 7 Cysti-
cercus pisiformis auffinden; 5 wiesen die Normalzahl der Saugnfipfe
auf, bei den beiden anderen konnte die Zahl nicht mit Sicherheit
festgestellt werden, weil der Scolex beim Her auspr&parieren verletzt
worden war. Verf. nimmt jedoch selbst an, dab anch hier normale
Verhfiltnisse bestanden. Der Versnch ist aber keineswegs beweisend,
denn dab Oncosph&ren in Gliedern, die noch eine Woche lang in
2proz. Formalin gelegen hatten, nachdem sie schon vorher mit For¬
malin behandelt worden waren, lebendig geblieben sein sollen, ist
nicht anznnehmen, wohl aber, dab das Versuchstier bereits infiziert
gewesen ist bzw. sich wahrend der Versachsdaner (Mai 1914 bis
Juni 1916) spontan infiziert hat.
Uber die Herkunft der mehrkantigen Bandwiirmer, richtiger fiber
die Herknnft von Taenienscoleces mit mehr als 4 Saugnapfen wissen
wir nichts; man nimmt zwar an, dab Oncosphfiren mit vermehrter
Zahl yon Embryonalhakchen den Ansgangspnnkt bilden, wenn aber
in ein nnd demselben Coenurus, der ja nnr ans einer Oncosphaera
hervorgegangen ist, neben normalen Scolices anch solche mit ver-
mehrter Zahl yon Saugnapfen gebildet werden kfinnen, so kann die
Ursache nicht in den Oncosphfiren liegen.
M. Brann (Kfinigsberg i. Pr.).
Skrjabin, B. J., Vogelcestoden aus Russisch-Turkestan.
(Zool Jahrb. Abt. f. Syst. Bd. 37. 1914. S. 411.)
Verf. hat wahrend seines langjahrigen Anfenthaltes im Syr-Darja-
Gebiet in Rnssisch-Tnrkestan die Vogelparasiten jener Gegend ge-
sammelt nnd so ein sehr reiches nnd interessantes Material znsammen-
gebracht, yon welchem bereits die Trematoden nnd Acanthocephalen
bearbeitet worden sind. Verf. beschreibt 46 Arten von Vogeltaenien,
die 19 Gattnngen angehoren nnd die aus 26 verschiedenen Wirten
stammen. Unter diesen zahlreichen Arten sind 10 Spezies, 1 Varietfit
nnd ein Genus neu, es sind dies: Davainea sartica, Anomo-
taenia otidis, Choanotaenia fuhrmanni, Parnterina
cholodkowskii, Biuterina dunganica, Aploparaksis
elisae, Diorchis americana var. tnrkestanica n. var., Hy-
menolepis solowiowi, Hymenolepis rarns, Hymenolepis
przewalskii, Hymenofimbria merganseri. Es konnte des
ferneren festgestellt werden, dab Choanotaenia galbulae Zed.
ein typisches Monopylidinm nnd dab Schistometra togata
Cholodk. synonym Taenia conoides Bloch, Hymenolepis
megarostellis Solowiow identisch Hymenolepis compressa
Linton ist. Besonderes Interesse verdient vor allem das nene
Genus Hymenofimbria merganseri n. sp., welche eine Mittel-
form zwischen Hymenolepis und Fimbriaria, indem Mnsknlatnr
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Plathelmintheu.
529
und Exkretionsapparat ahnlich wie bei F i m b r i a r i a, die Geschlechts-
organe dagegen sich denjenigen von Hymenolepis nahern. Die
neue Paruterina cholodkowskii ist eine Zwischenform zwischen
Paruterina and Biuterina. Was die Arbeit des Verf. besonders
wertvoll macht, ist die reiche and treffliche Illustration, sowie die
zablreicben Bestimmungstabellen, die er fiir die Cestoden derjenigen
Vogelgrappen anfgestellt, welche mit den nenen Arten verwandt sind,
d. h. demselben Genus angehoren. Am Schlufl der Arbeit beschreibt
Verf. 2 interessante Abnormit&ten, yon welchen die eine bei Da-
vainea micracantha fiir zwei Proglottiden nur einen Cirrus-
beutel and eine Vagina aufweist; bei Davainea penetrans
dagegen fand er in einer Proglottis auf derselben Seite zwei Cirrus-
beutel. 0. Fuhrmann (Neuchatel).
Wagner, Osk., Uber den Entwicklungsgang einer Fisch-
taenie. (Zool. Anz. Bd. 46. 1915/16. p. 70.)
In der Leibesbbhle von Copepoden (Diaptomus castor Jur.)
eines Fischteiches der landwirtschaftlicben Hochschnle zn Hohenheim,
der mit zahlreichen Karpfen, Schleien, Goldorfen nnd einigen Regen-
bogenforellen besetzt war, fand Verf. plerocercoide Taenienlarven.
f6r welche als Endwirte nor Fische in Betracht kommen konnten,
da Wasservogel anf dem Teiche nicht leben. In der Tat erwiesen
sich Fische mit einer Taenie, die als Ichthyotaenia torulosa
(Batsch) bestimmt wurde, infiziert, jedoch nur die Goldorfen. Was
andere an Fischtaenieu erfahren hatten, ergab sich auch bei der vor-
liegenden Art, daB sie namlich erst im Fruhjahr zur Geschleclits-
reife gelangt und im Mai den Uterus mit Oncosph&ren zu fallen
beginnt; neu ist aber, daB die vollreifen Exemplare raitsamt dem
Scolex, ohne ihre „Eier“ in dem Darm des Trftgers zu zerstreuen,
spontan aus dem After der Fische auswandern und gleich darauf die
Oncosph&ren in Massen ins Wasser ausstoBen, worauf die Warmer
selbst absterben. Die im Sommer bereits aufgetretenen Copepoden
nehmen mit der Nahrung auch die im Wasser suspendierten Onco-
spharen auf, die dann im Darm aus ihren Hfillen ausschlupfen, die
Darmwand durchsetzen und in die Leibeshbhle der Kruster gelangen,
in der die Entwicklung der Plerocercoide vor sich geht. Der an-
f&nglich kuglige Korper streckt sich in die Lange und bildet an
einem Pole, ohne daB wie bei Cysticercen und Cysticercoiden eine
Einsenkung entsteht, die Saugorgane aus, wahrend im Innern Musku-
latur und Exkretionsorgane auftreten. Die Fische inflzieren sich im
Juni und Juli durch Aufnahme von Copepoden, welche Plerocercoide
fuhren; diese gehen, ohne einen Teil ihres Kbrpers abzustoBen, durch
fortschreitendes Lfingenwachstum in den Bandwurm uber, der im
Winter die Glieder zu bilden beginnt. Demnach lauft der ganze
Rnto Abt. Ref. Bd. 65. No. 21/22. 34
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530
Plathelminthen.
Entwicklungskreis dieser Art io einem Jahre ab, was gewifi auch
ftir verwandte Arten gelten wird. Als Zwischeowirte kommen auch
Cyclops-Arten (C. brevicaudatus, C. agilis) in Betracht
M. Brann (Eonigsberg i. Pr.).
Sivori, Luigi, Caffarena, Dario e Corradi, Biccardo, Sierodia-
gnosi elmintiche condotte col metodo biologico della
fissazione del complemento. (Ann. dell’Ist. Maragl. Vol. 8.
1915. p. 30.)
Die Sera zweier Taenientr&ger gaben Komplementbindnng so-
wohl mit Taenienextrakt wie mit dem Seram eines mit Taenienextrakt
immnnisierten Eaninchens. Sie enthielten also sowohl Taenienantigen
wie -antikSrper. Das Sernm eines Patienten, dem 2 Monate znvor
ein Bandwnrm abgetrieben worden war, reagierte negativ, ebenso
11 Eontrollsera yon yerschiedenen Erkrankungen.
Enrt Meyer (Berlin).
Hoseiuann, Infolge Granatverletzung geheilter Leber-
echinokokkns. (Med. Elinik. 1916. S. 308.)
Dorch einen Granatsplitter wnrde bei einem ganz gesunden nnd
beschwerdefreien Mann ein grofier Leberechinokokkus eroffnet Ent-
leernng nach anfien dnrch die Lunge. Ausgang in Heilnng. An-
steckung wahrscheinlich in Bayern.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Buri, Rudolf, Erfahrungen im Schlachthof Bern mit der
Untersuchung auf Rinderfinnen, gemafi der Inter¬
pretation des Art. 19 der Instrnktion fttr die Fleisch-
beschaner durch das Schweizer Gesundheitsamt.
(Schweiz. Arch. L Tierheilk. Bd. 57. 1916. S. 479.)
Mitteilnngen iiber das Vorkommen yon Rinderfinnen, ihre fleisch-
hygienische Beurteilung nnd die Ansflihrung der Untersnchnng nach
den in der Schweiz geltenden Bestimmnngen. Eallert (Berlin).
Hall, Maurice C., Experimental ingestion by man of Cysti-
cerci of carnivore tapeworms. (Joum. of Parasitol. [Ward].
Vol. 1. 1914/15. p. 42.)
Verf. stellt unter Benntznng der Ergebnisse fruherer Experi-
mentatoren nnd Versuche an sich selbst fest, dafi keine der den
Darm yon Hnnden nnd Eatzen bewohnenden Taenienarten im Menschen
fortkommt, anch wenn es sich nm Arten handelt, deren Finnen im
Fleische von S&ngern vorkommen, das der Mensch normalerweise
geniefit. Es handelt sich nm Taenia serrata der Hnnde (Finne
in der Leber der Eaninchen nnd Hasen), Taenia serialis der
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Plathelminthen. — Nematoden.
531
Hunde (Finnen zwischen der Muskulatur der Kaninchen und Hasen),
Taenia crassicollis der Eatzen (Finnen in der Leber yon
M&usen nnd Ratten), Taenia krabbei (Finnen im Fleisch des
Renntieres), Taenia ovis der Hnnde (Finnen in der Musknlatur
der Schafe), Taenia marginata der Hnnde (Finnen im Omentnm
der Schafe) nnd Taenia coennrns der Hnnde (Finnen im Gehirn
der Schafe). Es sind daher alle Angaben iiber das Yorkommen der
genannten Taenien im Menschen Irrtnmer, die endlich aus der Lite-
ratnr verschwinden mussen. M. Brann (Ebnigsberg i. Pr.).
Ackert, James E., Experiments on Cysticerci of Taenia
' pisiformis Bl. and of Taenia serialis Gerv. (Journ. of
Parasitol. [Ward]. Yol 1. 1914/15. p. 151.)
Die Versnche, Cysticercus pisiformis und Coenurus se¬
rialis aus Lepus floridans mearnsi All. und Lepns cam-
pestris Bachm. dnrch Yerfutterung an Hiihner in diesen znr An-
siedlnng bzw. zum Auswachsen in Bandwiirmer zu bringen, sind, wie
von vornherein zu erwarten war, fehlgeschlagen. Die zu den ge¬
nannten Finnenstadien gehorenden Taenien sind Bewobner des Darmes
von Hnnden. M. Brann (Kdnigsberg i. Pr.).
Ransom, B. H., The destruction of the yitality of Cysti¬
cercus boyis by freezing. (Journ. of Parasitol. [Ward]. Vol. 1.
1914/15. p. 5.)
In Nordamerika* besteht wie auch anderwarts die Bestimmung,
dafi finniges Rindfleisch nur in den Handel kommen darf, wenn es
21 Tage im Gefrierraum gehangen hat. Verf. hat versucht, durch
Einwirkenlassen grofierer E<e (9,5° C) das Absterben der Finnen
zu beschleunigen, und findet, dafi dann 6 Tage sicher genugen.
M. Braun (KSnigsberg i. Pr.).
Cobb, N. A., Rhabditis, contribution to a science of ne-
matology. (Journ. of Parasitol. [Ward]. Vol. 1.1914/15. p. 40.)
Verf. hat Rh abditis monhystera Biitschli in polarisiertem
Licht beobachtet und gefunden, dafi die um die Eerne der Darm-
epithelzellen liegenden kugligen Granula doppelt lichtbrechende Eri-
stalle sind, welche auch bei anderen Arten yorkommen. Die Rhab-
ditin genannte organische Substanz ist in Wasser langsam, rasch in
Alkalien und Sauren loslich, unloslich bzw. sehr langsam ldslich in
Alkohol, Glyzerin, Xylol und Olen. Die wasserige Losung gibt mit
Barinmchlorid Oder Bariumhydrat keinen Niederschlag; beim Ver-
brennen der Tiere bleibt keine Spur der Spharen erhalten. Es scheint
sich um ein Eohlehydrat zu handeln, obgleich die Eristalle nicht
schwinden Oder an Zahl abnehmen, wenn die Tiere l&ngere Zeit in
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582
Nematoden.
destilliertem Wasser gehalten werden, in welcher Zeit andere, %. B.
fetthaltige Granula derselben Zellen aafgebrancht werden. Die Sab*
stanz findet sich schon bei Embryonen, selbst in Furchungsstadien,
und die kitoftigen Entodermzellen sind dann schon an den freilich
sehr kleinen Rhabditinkristallen za erkennen.
M. Braun (Konigsberg L Pr.).
Keller, 0., Mitteilnngen aus der Praxis. 2. Strongyliden-
krankheit bei Ziegen. (Schweizer Arcli. f. Tierheilk. Bd.58.
1916. S. 73.)
Auf mehreren Weiden des Kantons Schaffhausen erkrankten
80—90 Proz. der jungeren Ziegen an einem Darrakatarrh, der bei
vielen Tieren unter raschem Krafteverfall zum Tode fuhrte. Ala
Ursache wuide ein mikroskopisch kleiner Strongylns festgestellt.
Kallert (Berlin).
Leber, A., Filariotische Augenerkrankungen der Sfidsee.
(v. Graefes Arch. f. Ophthalmol. Bd. 87. 1914. S. 541.)
Filarielle Allgemeinerkranknngen sind in der Sudsee aufier-
ordentlich hfiufig. In Samoa macht wahrscheinlicli jeder zn irgend-
einer Zeit seines Lebens eine Filariainfektion dnrch.
Am Ange kommen in erster Linie entziindliche Affektionen der
Lider vor, die, wie an anderen Korperstellen, haufig rezidivieren und
zn elefantiastischen Veranderungen fiihren. Oft lassen sich aacb
Filarien in der wenig veranderten Bindehant nachweisen.
Sehr h&afig findet man Filarien auch in Pterygien, die bei den
Samoanern aufierordentlich verbreitet und wohl meist durch die
Filarien hervorgerufen sind.
Auch Erkrankungen des inneren Auges durch Filarien kommen
vor, in erster Linie Netz- und Aderhauterkrankungen, bei denen es
sich meist um miliare Embolien und Thrombosierungen handelt. Ver£
hat 5 solcher Falle beobachtet. Kurt Meyer (Berlin).
Davis, George G. and Hilton, 3. 3., Guinea-worm disease.
(Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1175.)
Bei einem Soldaten, der 5 Jahre in Jndien gelebt hatte, trat
eine Schwellung am Unterschenkel auf, die vereiterte, und aus der
mehrere Dracunculus medinensis entfernt wurden, die dabei zum Teil
zerrissen. Es bestand Vermehrung der weifien Blutkorperchen mit
hoher Eosinophilie. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Rosenbusch, F., Beitrag zur Einteilung der Mikrofilarien
in Argentinien. (C. f. Bakt Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S.43.>
Von Araoz und Biglieri wurden in verschiedenen Gegenden
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Nematoden.
533
de* Nordens von Argentinien im Blute der Menschen Mikrofilarien
festgestellt, deren Morphologie Verf. n&her untersucht hat. Er rechnet
sie vorlkufig zur Gruppe der M. Demarquay, bis weitere Stadien der
Elternstadien eine genauere Bestimmung erlauben. Die Mikrofilarien
treten in mehr Oder weniger gleicher Zahl am Tage sowie nachts
an! Klinische Symptome, welche man in direkte Beziehnng zur
Filariasis bringen konnte, warden bei den infizierten Menschen nicht
beobachtet. Gildemeister (Posen).
Darling, S. T., The pathological features of a case of
bilharziasis of the large bowel in a Martiniquian.
(Proc. of the Canal Zone med. Ass. Vol. 5. 1914. p. 52.)
Bei einem an Filariasis Verstorbenen fand sich in den Venen-
st&mmen der Dickdarmwnrzel je ein m&nnlicher und ein weiblicher
Warm. Die Schleimhaut des Mastdarmes war grofienteils zerstort.
Im fibrigen Dickdarm fanden sich starke Verdickungen der Wand
und zahlreiche Eiterherde, und zwar am meisten in den unteren
Darmabschnitten, die eine grofie zusammenhangende Geschwursflkche
zeigten, im Gebiet der Vena mesenterica inferior. Das wurde auch
"durch die mikroskopische Untersuchung bestatigt. Die Geschwtire
gingen teilweise bis in die Muskelschicht. In den entzttndeten Ge-
bieten fanden sich vielfach Bilharziaeier, die oft geradezu die Ent-
zundung zu unterhalten schienen. Die Eier sind durch ihre Grofie
und Gestalt ganz unverkennbar. Die Bilharziaruhr ist in Panama
die seltenste Form der Ruhr. F&lle wie der beschriebene kommen
meist als Ruhr in Behandlung. Wenn die Eier ausgeschieden werden,
kann schnelle Heilung eintreten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bockhorn, M., Uber bisher unbekannte Filariablutbefunde
bei gefangenen Russen. (Med. Klinik. 1916. S. 1029.)
Bei 3 Russen wurden, anscheinend als Nebenbefund, in einem
Falle handelte es sich urn eine Rekurrensinfektion, ganz sparlich im
Blut Filarien gefunden, deren Art nicht nkher bestimmt werden
konnte. Das Blutbild zeigte keine einheitliche Zusammensetzung.
Kurt Meyer (Berlin).
Bleine, F. K., Die Ubertragung von Filarien durch Chry-
sops. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1915. 8.345.)
Unter den Krankheiten Westafrikas spielen die durch Filarien
hervorgerufenen eine nicht unbedeutende Rolle, insbesondere von der
Filaria loa ist ein erheblicher Prozentsatz der Eingeborenen und ein
Teil der Europ&er befallen. In Kamerun tritt diese Infektion im
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Nematoden.
steppenartigen „Grasland“ nicht auf, dagegen im „Busch“. Vert
hatte, darch den Erieg in Eamerun zuruckgehalten, bei Eseka Ge-
legenheit, nach dem Ubertrager der Filaria zn forschen. Dort be-
l&stigen besonders 2 stechende Insekten den Menschen: Sandfliegen
und Chrysops. Erstere kommen nicht in Betracht. Vert, unterauchte
600 weibliche Chrysops (mannliche sangen kein Bint), die er in ein-
fachster Weise praparierte: den dnrch Chloroform getoteten, von
Eopf, Beinen and Flugeln befreiten Fliegen schnitt er mit flachem
Scherenschnitt das Riickenschild des Thorax weg und trennte das
Abdomen etwas unterhalb der Mitte ab. Den Rest des Rumpfes
legte er mit der ventralen Seite nach unten anf einen Objekttr&ger,
brachte einen Tropfen Eochsalzlosung auf die Schnittwunde ides
Leibes und prefite durch gelinden Druck mit einer Mikroskopiernadel
den Inhalt hervor, wenn es nfltig war, nach vorsichtiger Offnung von
1 oder 2 Leibessegmenten. Es gelang bei Lupenbetrachtung, den
Darm mit Osophagns und die langen Speicheldriisen unverletzt her-
vorzuziehen. Es folgte mikroskopische Besichtigung mit Okular 2,
Obj. AA der einzelnen Organe. Sobald die KochsalzlOsung die Schnitt-
flache beruhrt, sieht man in den positiven Fallen eine Menge lebhaft
beweglicher, auch mit blofiem Auge wahrnehmbarer Wurmchen in
den Tropfen eindringen. Bei Ok. 2, Obj. AA, Tubuslknge 100 mm
entspricht die Lange eines Wurmes dem Durchschnitt des Gesichts-
feldes. Speicheldriisen und Darmtraktus fand Verf. frei von Wttrm-
chen, dagegen zahlreiche in der Bauchhohle freiliegend, im fetthaltigen
Bindegewebe zwischen den Verastelungen der Tracheen im Abdomen
sowie im Untergesicht des Eopfes.
Unter den 600 mikroskopisch untersuchten Fliegen waren 32
(5,3 Proz.) mit Filarienlarven infiziert; in 9 Fallen (1,5 Proz.) war
der Reifungsprozefi zum vSlligen AbschluB gelangt. Es ist somit
erwiesen, daB Chrysops imstande ist, Filarien zu ubertragen. Zu-
meist handelt es sich um Filaria loa, deren Larven sich im Blute
eines groBen Teils der Bev51kerung finden.
Wenn die Mikrofilarien den Darm der Fliege verlassen haben,
so siedeln sie sich im Abdomen im fetthaliigen Bindegewebe an, das
die feinen Verastelungen der Tracheen umgibt, wo sie regungslos,
wie Trichinen zusammengerollt ruhen. Vielfach ist ihr Platz dicht
unter der Chitinhiille. Ist der Reifungsprozefi abgeschlossen, so
haben die Wurmchen eine aalartige energische Beweglichkeit. Wah-
rend infektiose Glossinen ihre Parasiten, die Trypanosomen, sehr
lange Zeit ubertragen, erlischt die Infektiositat der Chrysops bald.
Bei grofier Zahl der Filarialarven im Eopf sind im Abdomen nur
noch verhaitnismaBig wenige vorhanden. Da eine Vermehrung im
Insekt nicht stattiindet, muB mit jeder Nahrungsaufnahme die In¬
fektiositat abnehmen. S chi 11 (Dresden).
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Nematoden.
535
t. Linden und Zenneck, L., Untersuchungen iiber die Ent-
wicklnng der freilebenden Generationen der Lungen-
wfirmer. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 147.)
Von den Ergebnissen der eingehenden Untersnchnngen sei hier
folgendes hervorgehoben:
Die Embryonen von Strongylus micro rus, Str. filaria, Str. para¬
doxus, Str. capillaris and Str. commatatns verwandeln sicb, wenn
sie ans der Lnnge des Wirtstieres entnommen and aaf sterilisierte,
mit Grassamen bestellte Erde gebracbt werden, in Larven and ent-
wickeln sich za einer mikroskopisch kleinen Geschlechtsgeneration.
Das Verhalten der in die Kaltur verbracbten Embryonen bis za ihrer
Larvenb&utang ist bei alien Arten fibereinstimmend; sie werden un-
beweglicher, zieben sich in die Erde, namentlich in das feine Wurzel-
werk des sprossenden Grases zuriick and werfen nach 5—6 Wochen
die embryonale Haat mit ihren fttr die einzelne Art charakteristischen
Attribaten ab. Str. filaria anterscheidet sich von den iibrigen Lungen-
wnrmarten dadnrcb, dad er sich schon oft nach 24 Stnnden in seine
embryonale Haat wie in seine Cystenholle znriickzieht. Bis za ihrer
H&atang nehmen die Embryonen an Lange za, and man beobachtet
meist schon im embryonalen Znstande eine beginnende Differenzierang
des Vorderdarmes. Die gehkateten Embryonen, d. h. die aas ihnen
hervorgegangenen kleinen Larven sind kleiner, als es die Embryonen
▼or ihrer H&atnng waren, wachsen aber schnell heran. Die groBten
sichtbaren Verandernngen yollziehen sich bei der jnngen Larve in
ihrem Darmkanal, der nicht mehr filiform ist wie bei den Embryonen,
sondern in Vorder- and Mitteldarm gegliedert erscheint. Bei alteren
Laryen and heranwachsenden Weibchen ist aach der Enddarm mit
weiter Kloake von dem resorbierenden Mitteldarm za nnterscheiden.
Die kleinen Larven wachsen, wenn die Bedingangen gnnstig sind,
in sehr kurzer Zeit zu Geschlechtstieren heran. Wie oft sie sich
dabei h&uten, ist schwer za bestimmen, da sie aaf die verschiedensten
aoBeren Einfliisse mit Cystenbildang antworten. Die weiblichen
Larven sind zuerst an der Vulvaanlage za erkennen, die m&nnlichen
an den Spicala. Die Weibchen ttbertreffen die M&nnchen weitaas
an Zahl. Die Mannchen sind so selten, daB Verff. sie bei Str. com-
matatas and Str. capillaris noch nicht aufgefanden haben. Bei den
weiblichen Tieren aller von den Verff. antersnchten Lungenwiirmer
war die Anordnang der Geschlechtsorgane im Prinzip die gleiche.
Die Valva liegt etwas binter der KOrpermitte and fuhrt in eine
karze Vagina. Diese gabelt sich in einen paarigen Uterus, der auf
jeder Seite mit einer Keimdriise in Verbindung steht, die je nach
Entwicklangszustand ein kompaktes Zellager bildet and sich in einen
feineren Strang fortsetzt, der beiderseits umbiegt and nach der
KOrpermitte verlauft. Die ersten fortpflanzungsfahigen Weibchen
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536
Nematoden.
treten in den Knlturen 5—6 Woehen nach der Aussaat der Lnngen-
embryonen anf. Mit Ansnahme yon Str. capillaris ist die Frncht-
barkeit der Weibchen der ersten Generation weniger groB als spftter.
Die ans den Lungenwurmembryonen entstandenen Weibchen bringen
nnr ein einzelnes Ei zur Entwicklung, wahrend in den sp&teren
Generationen, was namentlich bei Str. micrurns zum Ansdrnck kommt,
fortschreitend eine grSfiere Zahl yon Eiern gleichzeitig zur Reife
gelangen.
Die Weibchen der yerschiedenen Lungenwurmarten sind in den
Grundziigen sehr ahnlich gebant. Sie unterscheiden sich aber in
ihrer dnrchschnittlichen GroBe, in der Gestalt ihres Schwanzendes
and in der Form ihres Pharynx.
Gegen Anstrocknen sind die freilebenden Lnngenwbrmer sehr
widerstandsfahig, desgleichen gegen zn hohe nnd zn niedere Tempe-
ratnren. Die Mbglichkeit, Lungenwurmer jahrelang in kleinen Eultur-
schalen weiterzuziichten, zeigt, daB diese Nematoden sehr widerstands¬
fahig sind nnd zn ihrer Fortpflanzung im Freien weder eines Zwischen-
wirtes, noch besonders gunstiger auBerer Verh<nisse bedQrfen. Diese
Tatsachen machen es aucli verstandlich, daB sich die Lungenwurm-
krankheit da, wo sie einmal festen FuB gefafit hat, lange als Endemie
halten kann. Es sind Beispiele bekannt, daB yor Jahren verseuchte
Weiden, die in der Zwischenzeit nicht mehr als solche benntzt
worden waren, noch nach diesen Zeitraumen die Krankheit anf
Weidetiere tibertragen baben. Die Wiirmer hatten sich wie in den
Kulturen weiter vermehrt und beniitzten die gttnstige Gelegenheit,
in ihren Wirt einznwandern. Gildemeister (Posen).
Lipowsky, Uber Trichinose. (Med. Klinik. 1915. 8.943.)
Die Trichinenkrankheit hat w&hrend des Erieges zahlreiche
Opfer, besonders im Osten gefnnden. Das Erankheitsbild ist yiel-
fach noch zn wenig bekannt. Wenige Trichinen vernrsachen nnr
geringe Erscheinnngen, w&hrend eine Uberflutnng groBer Mnskel-
gebiete zn lebensbedrohlichen Znstanden fuhrt. Der Lieblingssitz der
Trichinen ist die Eehlkopf-, Zwerchfell- nnd Brnstmnskulatnr, weiter
die Schulter- nnd Lendenmnskeln. Das Erankheitsbild wird beherrscht
durch Fieber nnd Muskelschmerzen. Das Fieber ist wahrscbeinlich
dnrch ein von den Trichinen gebildetes Toxin zn erklaren. Die be-
fallenen Mnskeln sind sehr drnckempfindlich und sehr schmerzhaft
bei Bewegnngen. Die Diazoreaktion im Urin war in alien Fallen
positiv. Die Erkennung der Erankheit ist nicht schwer, wenn man
bei fieberhaftem Maskelrheumatismus an Trichinose denkt. Zur Ent-
scheidung der Frage ist es zn empfehlen, ein kleines Stuckchen
Muskelfleisch ans dem Bicepsansatz zn entnehmen nnd zn nnter-
snchen. Bei leichteren Erkranknngen sind die Heilnngsanssichten
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Nematoden.
53T
nicht schlecht, wahrend bei schwereren der tddliche Ausgang nicht
selten ist. Die Dienstfahigkeit des Soldaten wird erst wiederher-
gestellt, wenn die Trichinen sich eingekapselt haben, d. h. nach
5—6 Monaten. Schwererkrankte sind fQr 1—2 Jahre nicht feld-
dienstf&big. Einige Versuche mit Salvarsanbehandlnng schienen
wenigstens die K8rperwS,rme herabzusetzen, and weitere Versuche
sind darum angezeigt, da es denkbar ist, dad das Mittel die Wfirmer
beeinflufit. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Van Cott, J. M. and Lintz, William, Trichinosis. (Journ. of the
Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914. p. 680.)
Trichinen fehlen im Stahl, der fur den Nachweis ebenso wie far
die Verbreitang der Erankheit nicht in Betracht kommt. Auch yon
innerlichen Mitteln zur AbtOtung der Trichinen ist daram nichts za
erwarten. Kinder erkranken gewOhnlich leichter, weil sie nar geringe
Mengen Fleisch essen, also weniger Trichinen aufnehmen. Es gelang
zum erstenmal, lebende Trichinen in der Cerebrospinalfliissigkeit
nachznweisen. Bei langdaaernden anklaren Fallen von Muskel-
rheumatismus ist es zweckmafiig, ein Stuck des Maskels aaf Trichinen
zu antersachen. Weder die Vermehrung der weifien Blutkorperchen
noch der Eosinophilen gibt einen Anhalt fur die Schwere der Er-
krankang. Aaf ihren Wanderungen konnen die Trichinen das fibr8se
Bindegewebe durchbohren. Man darf nicht erwarten, fur den Nach¬
weis der Erankheit die Trichinen im Blate za Auden; dieser Befund
ist sehr selten. Salyarsan ist wirkungslos gegeniiber der Erankheit.
Fflr die Farbung wird eigpfohlen, dem frischen Praparat 1—2 Tropfen
Karbolfachsin zazasetzen; die Trichinen farben sich kraftig rot.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Herrick, W. W., Review of recent studies in trichiniasis.
(Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1871.)
Im Gegensatz zu anderen Wurmkrankheiten ist mit der Trichineu-
krankheit regelmaflig Fieber verbunden. MSglicherweise wird von
den Trichinellen ein Gift ausgeschieden; vielleicht entsteht auch
eine Giftwirkung dadurch, dafi von den 50 Millionen Embryonen, die
in schweren Fallen ins Blat gelangen, ein groBer Teil zugrunde geht.
Man moB immer auch daran denken, dafi Fleisch, welches Trichinen
enthait, gleichzeitig auch krankheitserregende Bakterien enthalten
kann, und dafi somit durch den Genufi eine Doppelinfektion zustande
kommt. Das auffailigste Zeichen der Trichinenkrankheit ist die
starke Vermehrung der eosinophilen Zellen im Blute bei hoher Leuko-
cytenzahl; die Eosinophilen k5nnen 10 Proz. der weifien Blutkfirper-
chen betragen. Diese Blutveranderung kann jahrelang bestehen
bleiben. Die Eosinophilic hat wahrscheinlich ihren Grand in dem
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Nem&toden.
Eindringen von kOrperfremdem Eiweifi. Von grfifiter Wicbtigkeit ist
noch die Frage des Vorkommens der Trichinellen in der Cerebro-
spinalflfissigkeit, wie das bisher in einem Fall beschrieben ist. Die
Behandlnng des Leidens hat keinerlei Fortschritte zn verzeichnpn.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bloch, Leon, Trichinosis. Report of a case with the tri¬
china larvae in the spinal fluid. (Ibid. p. 2140.)
Bericht fiber einen zweiten Fall, bei dem eine Anzahl von
Trichinenlarven in der Spinalflfissigkeit gefnnden warden. Es be-
standen nachweisbare Verfinderungen dieser Flfissigkeit. Eine Bes-
serung des Znstandes trat ein, als krfiftige Abffihrmittel gegeben
warden, and zahlreiche Larven mit dem Stahl abgingen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bohm, Trichinenfunde. (Mfinch. tierfirztL Wochenschr. Jg.66.
1915. S. 146.)
/
Mitteilung fiber den Befnnd zahlreicher Trichinen bei 6 Schweinen.
Kallert (Berlin).
Bohm, Trichinose der bayrischen Schweine. (Ebenda.
S. 554.)
Zam Beweis daffir, dafi die Trichinose bei den bayrischen
8chweinen hfiufiger vorkommt als bei den aas Norddeatschland znr
Schlachtang nach Bayern eingeffihrten, werden folgende Zahlen an-
gefiihrt: von 70485 in Nfirnberg untersuchten bayrischen Schweinen
waren 12 = 0,017 Proz. trichinos, von 152080 aus Norddeatschland
stammenden Schweinen erwiesen sich nnr 2 = 0,0013 Proz. als
trichinbs. Kallert (Berlin).
Bohm, J., Trichinose der bayrischen Schweine. (Ebenda.
S. 594.)
Bei drei bayrischen Schweinen warde in Metz Trichinose fest-
gestellt Kallert (Berlin).
Bohm, Trichinenfande and Ratten. (Ebenda. S. 206.)
Hinweis auf den praktisch sehr wichtigen Znsammenhang zwischen
dem Vorkommen von Ratten and dem Aaftreten der Schweinetrichi-
nose. Kallert (Berlin).
t. Haefen, Fr., 25 Jahre Trichinenschau in Sachsen.
(Mfinch. tierfirztl. Wochenschr. Jg. 66. 1915. S. 126.)
Angaben fiber die Wirknng der Trichinenschau auf das Vor¬
kommen der Trichine. Kallert (Berlin).
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Keilty, Robert A., Experimental studies of trichina spi¬
ralis. (Proc. of the Pathol. Soc. of Philadelphia. Vol. 16.1914. p. 15.)
Yerf. versuchte die Ziichtnng der Trichina spiralis und zugleich
die Gewinnung ernes spezifischen Heilmittels. Dabei stellte er fest,
dafi Trichinen in den gewdhnlichen LaboratoriumsnShrmedien nicht
am Leben blieben. Die g&nstigsten Ergebnisse warden mit einem
flhssigen Nahrsubstrat erzielt, das als Grundlage eine SalzlSsung
nebst einer geringen Beimengung von Nahrstoffen enthielt. Diese
L&sung mufite bei einer Temperatur von 37° C standig gewechselt
werden. Dann gelang es, Embryonen 7 Tage lang am Leben zu
erhalten und dabei ein Wachstum von 0,8 mm auf 1,5 mm zu erzielen.
In einem Falle wurde moglicherweise eine mannliche Differenzierung
beobachtet. Bei den zahlreichen als Heilmittel versuchten Drogen,
von denen einige in vitro eine vielversprechende Wirkung zeigten,
sind die Yersuche betreffs ihrer Wirksamkeit in vivo noch nicht fur
Mitteilung geeignet. Baerthlein (Wurzburg).
Ransom, B. H., Effects of refrigeration upon larvae of
Trichinella spiralis. (Journ. of agricult. Research. Vol. 5.
1916. p. 819.)
Untersucht wurde die Einwirkung niedriger Temperaturen, wie
sie bei der Gefrierfleischherstellung in Betracht kommen, auf im
Fleisch enthaltene Trichinenlarven.
Einwirkung von 15° F wahrend 23 Tagen schien die Lebens-
fahigkeit der Larven nicht zn beeintrachtigen, nor die Infektiositat
des Fleisches im Futterungsversuch schien etwas herabgesetzt zu sein.
Bei 10° war die Infektiositat nach 20 Tagen regelmaBig ver-
schwunden, doch waren lebende Trichinen noch nachweisbar. Erst
bei 5° starb die groBe Mehrzahl der Larven in wenigen Tagen ab.
Sie zeigten deutliche morphologische Veranderungen, bestehend in
Entfhrbung des Osophaguszellkdrpers, Pyknose der Zell kerne, abnormer
Granulation des Protoplasmas und Dissoziation und Abrundung der
Keimzellen.
Die Geschwindigkeit des Gefrierens und Auftauens hatte keinen
merkbaren EinfluB.
Die uberlebenden Trichinen zeigten nach dem Anftauen innerhalb
einer Woche keine Abnahme ihrer Vitalitat. KurtMeyer (Berlin).
Boynton, William Hutchins, Kidney-worm infestation of
swine in the Philippine Islands with special refe¬
rence to the pathological changes. (Philipp. Journ. of
Science. Ser. B. Trop. Med. Vol. 9. 1915. p. 269.)
Bei den Schweinen der Eingeborenen auf den Philippinen findet
sich recht haufig, etwa in 50 Proz., ein Wurm, der Stephanurns den-
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Nem&toden.
tatus. Der Warm erzeagt eine chronische, sehr langsam fortschrei-
tende Krankheit, an der die Schweine schlieBlich zngrnnde geheu.
Da aber die meisten Schweine schon im Alter von 6—18 Monaten
geschlachtet werden, so kommt es meist nicht znr Entwicklung
schwerer Allgemeinerscheinnngen, und bei der Fleischbeschau wil'd
dieser Wnrmkraukheit daher keine sehr groBe Bedentnng zugemessen.
Der Wurm, der nnr 2—4 mm groB ist, tritt zuerst in den Nieren
und ihrer Umgebung anf; er kann aber sp&ter in alle Leibeshdhlen
eindringen. Der Warm wird angetroffen in Nord- und Siidamerika,
Australien, Asien und den Philippines Die Veranderungen, die er
in den einzelnen Organen macht, werden ausfuhrlich beschrieben.
Der Wurm macht seine ganze Entwicklung im Schwein durch. Fur
die Verhutung der Krankheit kommt es also hauptsachlich darauf
an, die gesunden Schweine von der Beruhrung mit kranken fern-
zuhalten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ferrel, John A., Hookworm disease; its ravages, preven¬
tion and cure. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 62. 1914.
• p. 1937.)
Die Wurmkrankheit hat in Nordamerika ungeheure Verbreitung,
namentlich in den Siidstaaten. In einzelnen Staaten sind 90 Proz.
der Bevolkerung befallen. Unter einer halben Million Schulkindern
in 11 Staaten fanden sich 43 Proz. Erkrankte. Es ist selbstver-
standlich, dafi darunter der Gesundheitsstand der ganzen Bevolkerung-
leidet. Der wirtschaftliche Schaden ist unberechenbar groB. Anderer-
seits ist durch geeignete Behandlung leicht eine Besserung zu er-
zielen. Das Krankheitsbild wird eingehend geschildert und durch
Beispiele erl&utert. Fur die Behandlung kommt in erster Eeihe
Thymol in Frage. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kitty Th., Hakenwurmkrankheit, Lungenegel und Blut-
wfirmer bei Tigern. (Monatsh. f. prakt. Tierheilk. Bd. 26.1915.
S. 324.)
Zwei Tiger waren an einer besonders starken Uncinariosis (An¬
kylostomiasis, Dochmiasis) zngrnnde gegangen; der eine hatte daneben
noch ein Kn&uel Herzfilarien, der andere eine groBe Anzahl Lungen¬
egel nnd einige Lungenfadenwiirmer. Der pathologisch-anatomische
Befund und die Parasiten werden eingehend geschildert.
Kallert (Berlin).
Bishop, William A. and Brosins, 0. T., Chenopodium in the
treatment of uncinariasis. (Journ. of the Americ. med. Ass.
Vol. 65. 1915. p. 1610.)
Oleum chenopodii ist bei der Behandlung der Hakenwurmkrank-
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Gck igle
Origiral from__
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Nematoden.
541
heit gat bewahrt. Es ist fur den Kr&nken angenebmer za nehmen,
«ls Thymol. Das Mittel ist nicht giftig, and die Heilang wird
schneller and sicberer erreicht als mit Thymol Das Mittel wirkt
auch anf 8pulwarmer, hat aber keine Wirkung gegenfiber Strongy-
loides intestinalis and Trichocephalas dispar, aach nicht gegenfiber
Trichomonas. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
■Jfirfl, Fritz, Uber die Behandlnng der Ankylostomiasis
mit Olenm Chenopodii. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20.
1916. S. 215.)
Verf. hat der von Schaffner and Vervoort (Manch. med.
Wochenschr. 1913. S. 129) angegebenen Kur mit Olenm Chenopodii
indische Schiffsleate, in deren Faces Eier des Ankylostoma daodenale
festgestellt worden waren, nnterzogen. Das Olenm Chenopodii warde
in dreimaligen Dosen mit 2standiger Pause zn je 16 Tropfen ver*
abfolgt, nach weiteren 2 Stunden folgte die vorgeschriebene Menge
von 20 g Rhizinusol mit Chloroform. Die Wirkung war aasgezeichnet.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Foster, Winthrop D., Observations on the eggs of Ascaris
lumbricoides. (Journ. of Parasitol. [Ward]. Yol. 1. 1914/15.
p. 31.)
Auch abgesehen von den leicht erkennbaren unbefruchteten
Eiern des Spalwarms findet man nicht so selten in den Faces von
Menschen, die Spulwfirmer beherbergen, so stark in den MaBen
differierende Eier, daB man eine neue Spulwurmart vor sich za
haben glaubt. Der Verf. hat diese Verhaltnisse des nahern an den
Eiern des Spalwarms des Menschen and des Schweines antersacht
and festgestellt, daB in erster Linie der Langsdurchmesser der Eier
wechselt, sehr viel weniger im Verhfiltnis der qaere; z. B. haben
Eier des Spalwarms des Menschen im Darchschnitt bei einer Lange
von 87,5 y eine Breite von 49,0 y, bei einer Lange von 62,0 y eine
Breite von 53,0 y ; die Lange kann bis aaf 107 y (Breite 39 y) steigen
and herantersinken bis aaf 56 y (Breite 47 y). Nicht so stark wechseln
die MaBe bei den Eiern des Spalwarms der Schweine, der allgemein
far dieselbe Art angesehen wird: Maximum der Lange 83 y (Breite
44 y), Minimum 54 y (Breite 44 y). M. Braun (E5nigsberg 1 Pr.).
Wharton, Lawrence D., The development of the eggs of
ascaris lambricoides. (Philipp. Joarn. of Science. Ser. B.
Trop. Med. Vol. 10. 1915. 8.19.)
Es werden einige Versuche mitgeteilt fiber kfinstliche Entwick-
lang von Ascariseiern. Es ist mQglich, Spulwfirmer in leicht alka-
lischer Eochsalzldsong 6—12 Tage anfierhalb des Efirpers am Leben
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542 Nematoden.
zu erhalten and zahlreiche Eier von ihnen zu gewinnen. Die Warmer
legten die Eier meistens nachts ab. Die Entwicklang der Eier, die
in Earopa mebrere Wochen bis za 8 Monaten in Anspracb nimmt,
ging auf den.Philippinen in 10—14 Tagen vor sich. Die Eier enfc-
wickelten sich am besten anf der Oberflfiche yon feuchtem Erdboden,
ebenso auch in Wasser, aber nicht in destilliertem. Durch Zusatz
yon Salzsaure, Karbols&ure, Essigsaure wurde die Entwicklang bald
unterbrochen, and die Eier starben ab; ebenso in schwachen Formalin-
and Kaliumpermanganatldsungen. Eine gewisse Menge Feuchtigkeit
ist fiir die Entwicklang notwendig, wenn auch die Eier durch Ein-
trocknen nicht abgetbtet werden. Wenn sie l&ngere Zeit eingetrocknet
waren and dann wieder in Wasser kommen, so geht die Entwicklang
weiter. Etwas Sanerstoff ist auch notwendig. Von groflter Bedentang
ist die W&rme; 30° ist am gunstigsten. Erhitzen auf mehr als 37®
tdtet die Eier schnell ab; Wasser von 70° tbtet sie auf der Stelle.
Frflchte and Gem use kann man also leicht auf diese Weise behandeln
und frei von Eiern machen. Niedrigere Warmegrade verlangsamen
die Entwicklung. Bei einer W&rme von 6—12° waren keine Zeichen
von Entwicklung vorhanden. Die ausgekrochenen kleinen Wurmer
halten sich in Wasser 1—3 Wochen; auf feuchter Erde gehen sie
bald zugrunde. Die Wfirmer mussen im Ei bis zur Reife entwickelt
sein, wenn sie vom Menschen anfgenommen werden; sonst vermOgen
sie sich nicht am Leben zu erhalten.
W. B. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Snstmann, Epileptiforme Anf&lle infolge Ascariden-
invasion bei Handen. (Miinch. tier&rztl. Wochenschr. Jg. 66.
1915. S. 569.)
Von vorwiegend klinischem Interesse. Kallert (Berlin).
Fracker, Stanley B., Variation in Oxynrias, its bearing
on the valne of a nematode formula. (Joarn. of ParasitoL
[Ward]. VoL 1. 1914/15. p. 22.)
In den Beschreibangen der Nematoden spielt das Verh<nis der
Lange einzelner Organe zur Lange des ganzen Korpers bzw. die
Lage bestimmter Organe seit l&ngerer Zeit eine groBe Rolle. Verf.
wirft die Frage auf, ob diese Dinge wirklich so konstant sind, daft
sie zur Charakterisierung der Arten verwendet werden kdnnen. Sein
Untersuchungsmaterial war Oxyuris vermicularis L. Wenn
auch die proportionale Gr56e der Organe der Nematoden ein wich-
tiges Hilfsmittel bei der Bestimmung der Arten ist and daber bei
jeder Beschreibung einer neaen Art angegeben werden sollte, so
kdnnen sich diese Dinge im einzelnen Falle bzw. bei einzelnen
Organen aach unter UmstSnden verschieben and selbst erheblichere
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Verschiedene tierische Parasiten.
543
Abweichungen von der Norm ergeben, was in den Beschreibnngen
zu berficksichtigen ist. M. Braun (Ednigsberg i. Pr.).
Hoehne, Trichomonas vaginalis als h&nfiger Erreger
einer typischen Colpitis purnlenta. (Centralbl.f.Gynakol.
1916. S. 4.)
Verf. nntersnchte an fiber 100 Fallen, von denen er 12 mitteilt,
das Vorkommen der Trichomonas vulgaris nnd stellt sie als den
Erreger der typischen Trichomonaskolpitis dar, welch e charakterisiert
ist dnrch ein dhnneitriges, meist sehr reichliches, weifilichgelbes, oft
scbanmiges, fast ebenso stark wie der gonorrhoische Fluor atzendes
Scheidensekret. Die Bakteriendora der Trichomonaskolpitis ist
wechselnd, enthait aber keine Gonokokken. Die Trichomonas ver-
andert das Scheidensekret in typischer Weise and wird dann immer
in grofien Mengen im Vaginalsekret anfgefnnden. Zam mikroskopi-
schen Nachweis wird Verteilung des Sekretes in physiologischer
Eochsalz- Oder Ringer-L6sang empfohlen, Leitnngswasser tdtet die
Tricbomonaden nnter Anfqnellung des Protoplasmaleibes, Glyzerin
lafit den Zelleib schrnmpfen. Der genaneren Beschreibnng sind gate
Tafeln beigefugt Pry 11 (Chariottenburg).
Hoehne, Die Behandlnng der Trichomonas - Eolpitis.
(Centralbl. f. Gynakol. 1916. S. 113.)
Zusammenfassung nnd Mitteilnng der Therapie. Die Arbeit hat
vorwiegend klinisches Interesse. Pry 11 (Charlottenburg).
Fahrmann, 0., Eine in Geoplana parasitierende Grega-
rine. (C. f. Bakt. Abt I. Orig. Bd. 77. 1916. 8. 482.)
In Geoplana becki nnd Geoplana amagensis Fnhrm. (Eolnmbien)
fand Verf. mehrfach in sehr grofier Zahl eine Gregarine, welche
namentlich bei letzterer Art in einigen Fallen so zahlreich war, daft
das lebende Tier dorsal ganz bedeckt war von weifien Punkten,
welche sich bei der Untersnchnng als direkt nnter der Epidermis
liegende, reife Cysten von Gregarinen erwiesen. Interessant ist nun
der Umstand, daG diese Gregarine in vollentwickeltem Zustand so-
wohl frei im Darm als auch im Parenchym lebt. Verf. ist geneigt,
sie in das Genus Rhynchocystis Hesse zu setzen; er nennt den Para¬
siten Rh. geoplanae. Gildemeister (Posen). >
Smith, Theobald, Aberrant intestinal protozoan parasites
in the turkey. (Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 293,)
Verf. beobachtete bei einem Hahn eine Coccidieninfektion des
Darms, die sich von der gewbhnlicben Infektion dadarch unterschied,
daft die Mehrzahl der Parasiten im adenoiden Gewebe der SubmucosA
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Verschiedene tierische Paramten.
•544
lag, wShrend sich in den Epithelien nnr vereinzelte Formen fanden.
Dieser Umstand sowie die geringe Grofie (10 ft bei den Schizonten,
5 ju bei den Merozoiten), endlich die grofie Zahl von Degenerations-
formen machen es wahrscheinlich, dafi es sich nicht nm eine Infektion
mit einer der beiden gewdhnlichen Coccidienarten, sondern nm eine
besondere Art handelte. Eurt Meyer (Berlin).
Darling, S. T., Sarcosporidia encountered in Panama.
(Journ. of Parasitol. [Ward]. VoL 1. 1914/16. p. 113.)
Verf. hat in den Jahren seines Anfenthaltes in Ancon der Pa-
namakanalzone anch den Sarcosporidien Aufmerksamkeit geschenkt
and solche gefunden im Pferd, Rind, Schwein, Schaf, Eatze, Mensch,
Ratten (Mns rattns und M. norvegicus), in Didelphis sp.,
Choloepus didactylns nnd in Lencopternis sp. Ans den
drei zuletzt genannten Wirten, einer Opossum-Art, dem zweizehigen
Faultier und einer Raubvogelart waren Sarcosporidien noch nicht
bekannt geworden. In Didelphis fanden sich die Sarcosporidien
nicht nur in den willkiirlichen Muskeln und im Herzen, sondern
a.uch in der Lunge, im Magen, Dunndarm, Mesenterinm, Pericard,
Submaxillardriise nnd Osophagns; es gelang, diese Form durch Uber-
impfung der Sporozoiten anf Meerschweinchen zu fibertragen. — Verf.
ist der Ansicht, dafi die Sarcosporidien aberrante Formen sind.
M. Braun (Ednigsberg L Pr.).
Ward, Henry B., Otacariasis in the bighorn. (Journ. of Pa¬
rasitol. [Ward]. Vol. 1. 1914/15. p. 121.)
Beschreibung und Abbildung einer neuen Psoroptes-Art (Ps.
•cervinae) von Ovis cervina Desm., dem Bergschaf von Colorado,
die nicht mit der Ohrmilbe der Hausschafe identisch ist, wohl aber
nahe Beziehungen zur Ohrmilbe der Ziegen der Pyren&en und des
Eongo aufweist. M. Braun (Ebnigsberg i. Pr.).
-Coates, George H., A case of myiasis aurium accompanying
the radical mastoid operation. (Journ. of the Americ. med.
Ass. Vol. 63. 1914. p. 479.)
In einer Eiterung am Ohr entwickelten sich die Larven einer
mexikanischen Fliege, Lncilia macellaria, von der schon bekannt ist,
dafi sie ihre Eier gerne in offene Wnnden von Menschen und Tieren,
auch in Nase und Mund von Schlafenden ablegt. Wie in diesem
Falle die Eier in die Wunde hereingekommen waren, liefi sich nicht
■ermitteln. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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CentralMatt for Bakterlologie etc. I. Alt Referate.
- Bd. 65. No. 23/26. . — ..
Ausgegeben am 18. Mai 1917.
Inhaltsverzeichnis.
I. Yerzeichnis der in Band 65 enthaltenen Arbeiten.
Aaser, P., Ueber Meningokokkenserum.
217
Abderhalden, £., Ergebnisse der Fahn-
dung auf Abwehrfermente bei gleich-
zeitiger Anwendung verschiedener Me-
thoden. 72
— and Wildermuth, F., Fine selbstt&tige
RegiBtriervorrichtung fttr polarimetri-
scbe Untersuchungen optisch-aktiver
Substrate oder solcher, die im Lanfe
der Umwandlung optisch-aktive Eigen-
schaften annehmen. 88
Ac61,1)., Ueber Kongorot-Nfihrbfiden. 10b
Ac61, D. s. v. Liebermann, L.
Ackert, James E., Experiments on Cysti-
cerci of Taenia pisiformis Bl. and of
Taenia serialis Gerv. 531
Adam s. Mach, H.
Adam, Alfred, Eine Methode znr Tu-
berkelanreicherung im Liquor eerebro-
spinalis. Exsudat. Blot, Sputum und
Organen. 836
Adler s. Asch.
Adler, Oskar, Die Behandlnng der Cho¬
lera asiatica im Felde. 458
Ahlfeld, Die Resorptionsf&bigkeit der
Geuitalien im puerperalen Zustande. 291
v. AJkay, Zoltan, Erfahrungen fiber den
Wert der Choleraschutzimpfung. 456
Albert, St., Ueber ein zuverlfissijjes
Heilverfahren bei alien schweren m-
fektibsen Erkranknngen des Magen-
Darmkanals der Haustiere, insbesondere
bei der Kalberruhr, und die Bedeutung
des Bolus alba bei der Behandlnng von
Bakterienkrankbeiten. 30
Alpers, K., Fadenziehendes Brot. 423
Amato, Alexander, Ueber die Speichel-
drttsen bei Lyssa. 12
Ambro2, A., Cytologische Beitrfige znr
Morphologic und Aetiologie der sog.
Involutions- und Degenerntionsformen
bei Bakterien, sowie zur Frage der
Teilung derselben. 435
Ameseder, F. und Lippich, F., Ueber
Abschreckungsmittel gegen blut-
saugende Insekten. 475
Erate Abt Refer. Bd. 65. No.
Andersen. C. W., Von der Eutertuber-
kulose aes Rindes und deren Vorkom-
men in Dftnemark. 351
Anderson, E. A. s. Nelson, Kent.
Anderson, John F«, Post-vaccination
tetanus. Studies on its relation to
vaccine virus. 18
A new disease in man. 451
v. Angerer s. Silbergleit.
Aravandinos, Anast., Beobachtungen
fiber die innere Leishmaniosis in Grie-
chenland. 486
Arif Ata Bey, Goldberg, L., Nesehat
Omar Bey, Experimentelles fiber die
Jerichobeule. b) Reinkultur des Para-
siten der Beule. 486
Arnd, C. und Krnmbein, F., Zur Pro-
phylaxe des Tetanus. 21
Arthus, Maurice, Venin-antivenin. 55
Asch und Adler, Der diagnostische Wert
der Gonokokkenvaccine. Zugleich ein
weiterer Beitrag zur Frage der Dege¬
nerationsformen der Gonokokken. 372
Aschoff, L. und Robertson, U. E.,
Ueber die Fibrillentheorie und andere
Fragen der Toxin- und Antitoxin-
wanderung beim Tetanus. 19
Avery, Oswald T«, A further study on
the biologic classification of pneumo¬
cocci. 277
Axenfeld, Th., Gibt es eine Immunit&t
beim Trachom ? 243
Bach, A., Kommt Peroxydase in Hefen
vor? 178
Bach, V M Rotzbek&mpfnng im Felde
und ihre mtfglichen Lehren ffir die
Veterinfirpolizei. 12
Bacmeister, A., Die Kupierung von
Pneumokokkeninfektionen bei tuber-
kulfis Lungenkranken durch Optochin.
288
Baecker, St., Eine neue Methode der
Virulenzsteigerung und Virulenzprtt-
fung. 278
Bfthr, K., Das Scrophuloderma des ersten
Lebensjahres, ein Beitrag zur Beur-
23/26* 35
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teilung therapeutischer Erfolge bei
Tuberkulose. 331
Baerthlein, Karl mid Grfinbaum, Ed¬
gar, Ueber Seuchenbekftmpfung, ins*
besondere Cholerabekampfung. 458
Baetz, Waiter G. F., One hundred cases
of acute arthritis among negro laborers
on the Panama canal. 371
Baetz, Walter G. and Bates, Lewis B.,
Typhoid fever in the Canal Zone. A
study of one hundred and ninety-five
cases from the clinical and bacterio¬
logical points of view. 98
B&umer, A. s. Kork, M.
Baginsky, Adolf, Zur Therapie der
akuten (genuinen) Pneumonie der
Kinder. 279
Bahrdt, H. und Edelstein, F., Unter-
suchungen fiber die Patnogenese der
V erd auu n gsstdrungen im Sfiuglingsalter.
IX. Mitteilung. Die flttchtigen Fett-
sauren in frischer und verdorbener
Sauglingsnahrung. 425
Bahrdt, H., Edelstein, F,, Hanfien, P.
und Welde, E. F., Untersuchungen
fiber die Pathogenese der Verdauungs-
stfirungen im S&aglingsalter. X. Mit¬
teilung. Tierversuche fiber die Ver-
mehrnng vdn Bakterien und die Bil-
dung fifichtiger Fetts&uren im Ma^en
(und Darm) bei Ftitterung von keim-
freier Milch. 426
Bail, Oskar, Ueber das Verbal ten der
Cholerasubstanz im immunen Tier-
kdrper. 457
—, Verfinderungen von Bakterien im
Tierktjrper. XL Untersuchungen fiber
kapsellosen Milzbrand. 2
Balcarek, Alfred, Beitrfige zur Beur-
teilung der klinischen Yerwertbarkeit
der Meiostagminreaktion. 512
Baldwin s. Krause.
Baldwin, Walter 1. s. Whitney, James L.
Bamberger, H. s. Seiffert, G.
Barbara, B. s. Kraus, Rudolf.
Barber, M. A., Milk poisoning due to a
type of stapphylococcus albus occurring
in the udder of a healthy cow. 285
Barnard, E. id. s. Townbridge, E. H.
Barthel, Salvarsanbehandlung des in-
fektiosen Katarrhs der oberen Luft-
wege. 27
Bass, C. C. and Johns, F. M., Pyorrhea
dentalis and alveolaris; specific cause
and treatment. 305
Bates, Lewis B. s. Baetz, Walter G.
Bauer, Erwin, Zur Anatomie und Histo-
logie des Flecktyphus. 468
Bangber, Albert Howard. The bacillus
aerogenes capsulatus in Wood-cultures
with recoveries. 301
Beach, B. A., Lothe, H« and Halpin,
J. G., An outbreak of roup and chicken-
pox in which the high mortality was
apparently caused by a secondary in¬
vader. 35
Beatti, M., Geschwfilste bei Tieren. 493
Beer, M.. Kin Beitrag zur Lfiusefrage. 474
Beijerlnk, M. W., Die Leuchtbakterien der
Nordsee im August und September. 433
Beitzke, H., Ueber spontane Leber-
cirrhose bei Kaninchen. 482
Bendick, Arthur J., A study of the
commercial preparations of bacillus
bulgaricns. 172
Bendig, Ueber den diagnostischen Wert
der Wassermannschen Reaktion. 392
Bendix, Bernhard, Der aknte Gelenk-
rheumatismus und seine Komplikationen
im Kindesalter. 293
Benzler, Jobst-Henrich, Blutunter-
suchungen bei Cholera. 452
Beretta, Arturo. Mikrobenlokalisationen
in der Zahnpuipa auf dem Wege der
Blutbahn. 303
Berge, R. s. Lange, W.
Berge, R. s. Miefiner, H.
Bergman, Arvid M., Beitrag zur Kennt-
nis der Tuberkulinaugenprobe zur Dia~
gnostizierung der Tuberkulose beim
Rinde. 354
Bergmann, E., Ueber die Gef&hrdung
von Kindern durch tuberkulose An-
steckung. 323
Berka, F., Zur Malleindiagnostik des
menschlichen Rotzes. 7
Berneaud, George, Die Abderhaldensche
Reaktion bei Erkrankungen der Uvea.
250
Bernhard, L., Ueber den Einflufi der
Sommerferien auf die Diphtherie- und
Scharlachsterblichkeit. 195
Bernhardt, Georg, Ueber Variabilit&t
pathogener Bakterien, 173
Bertanf, Michele, Ueber die Tuberku¬
lose des Hundes. 352
Bertarelli, E. und Bocchia, J., Experi-
mentelle Untersuchungen fiber die Zahl
der Keime und die Infektionen. 2
Bertolini, Amilcare, Influenza deir anto-
lisi epatica sulla tossicita della tossina
difterica. 197
v. Besskd, Josef s. v. Szily, Paul.
Bettencourt, Nicolau et Menezes,Sousa*
Les „Abwehrfermente“ d’Abderhalden
sont reactivates an moyen de l’addition
de sOrum frais normal. 77
Bieiing, Zur Behandlung der Pneumonie
mit Optochinum hydrochloricum(Aethyl-
hydrokuprein). 283
Bieiing. R. s. Conradi, H.
Biglieri, R., Ueber spontane Hemagglu¬
tination bei Malaria. 480
Billings, Frank, Focal infection, its
broader application in the etiology of
general diseases. 306
Gch 'gle -
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Register.
547
Birdshall, J. C. s. Thomas, B. A.
Bishop, William A. and Broslus, O. T.,
Cbenopodium in the treatment of nn-
einariasis. 540
Blttorf, A., Ueber septische Meningo-
kokkeninfektion. 214
Bittrolff; R., Ueber die Einwirkung von
Baktenenfiltraten anf konserviertes Ge-
webe. 60
Blaschko, Hant- nnd Geschlechtskrank-
heiten im Kriege. 369
Blafiberg, Maximilian, Positive Typhus-
bazillenkuitur nnd Typhnsagglntination
bei Miliartuberkulose. 101
Bloch, Br., Ueber Hantimmunit&t nnd
Ueberempfindlichkeit. 68
Bloch, Leon, Trichinosis. Report of a
case with the trichina larvae in the
spinal fluid. 538
Bloomfield, Arthur L., The bacterial
flora of lymphatic glands. 350
Blumenthal, Fr. s. Pick, L.
Blumenthal, Georg, Die Sernm- nnd
Vaccinetherapie. 49
Boas, Harald nnd Rfinne, Henning,
Untersuchungen liber famili&re Syphilis
bei parenchymatfiser Keratitis. 378
Boccbia, J. s. Bertarelli, E.
Bockhoru, M., Ueber bisher nnbekannte
Filariablntbefnnde bei gefangenen Rus-
sen. 533
Bfthm, J., Trichinose der bayrischen
Schweine. 538
—, Trichinose der bayrischen Schweine.
538
—, Trichinenfunde. 538
—, Trichinenfunde nnd Ratten. 538
Boehncke, E., Die spezifische Prophylaxe
der Diphtherie. 198
Boerner, Jr. Fred, Natural hemolysins
in normal horse serum. 57
v. Boltenstern, 0., Die chemothera-
pentische Behandlnng des Scharlach. 207
Bongert, J., Die sanit&tspolizeiliche Be-
nrteilung der Darme bei Tuberknlose
der zugehorigen Gekrtislymphdrttsen
nnd die hieranf bezilgliche sachsische
Ministerialverordnnng vom 17. Mai 1915.
352
Borchers, Ednard, Vorsicht bei der
Sanerstoff behandlnng der Gasphlegmone.
298
Borgmann, 0. nnd Fischer, R., Die
Bek&mpfung der Milzbrandgefahr in
gewerblichen Betrieben. 3
Boynton, William Hutchins, Kidney,
worm infestation of swine in the Phi¬
lippine Islands with special reference
to the pathological changes. 539
Brach. C. nnd Frfthlich, Jos.. Ueber
die Serotherapie der epidemiscnen Ge-
nickstarre. 218
Brandweiner, A., Ueber Salvarsan-
natrinm nebst einigen allgemeinen Be-
merkungen znr Salvarsantherapie. 404
Brante, Lars, Beitrag znr Frage der
Tnberkelbazillen im strdmenden Blnte
beim Rinde, besonders nach der Tnber-
kulininjektion. 354
Brasch, W., Znr Kenntnis des „wolhy-
nischen Fiebers" (Fiinftagefiebers). 493
Bray, H. A., Chronic meningococcus
septicemia associated with pulmonary
tuberculosis. 215
Brdlik, J. und Havlasa, Z., Ueber aktive
Immunitat bei Diphtherie. 201
Bridge, Norman, The economic waste
of Bickness and premature death. 418
Bronfenbrenner ? J., The complement-
deviation test with Besredkas tuberculin
and the occurrence of tuberculosis among
syphilitics as diagnosed by this test.
340
—, The mechanism of the Abderhalden
reaction. Studies on immunity. I. 74
Brosius, 0. T. s Bishop, William A.
Brown, L., The significance of tubercle
bacilli in the urine. 335
Brown, Lawrason, Heise, F. H. und
Petroff, 8. A., Ueber das Vorkommen
von Tnberkelbazillen im Blute von
Patienten mit Lungentuberkulose. 334
Brown, Philip King and Cummins,
W. Taylor, A differential study of
coccidioidal granuloma and blastomy¬
cosis. I. Pathology and bacteriology.
II. Report of two additional cases of
coccidioidal disease. 258
Brown, Wade H. and Pearce, Louise,
Chemopathological studies with com¬
pounds of arsenic. III. On the patho¬
logical action of arsenicals on the adre¬
nals. 405
Brown, Wade H. s. Pearce, Louise.
Bruck, F. J., Zur L&usebek&mpfung
mittels Cinol. 473
Brtining, Die kindliehen Darmschma-
rotzer, ihre Stdrungen nnd ihre Behand-
lung. 521
Brunelle, George C. and Ginsberg,
George, Endamoeba bnccalis and al-
veolo-dental pyorrhea. 306
Buchanan, R. E., Nomenclature of the
coccaceae. 168
Buefi, Peter, Sterblichkeit an Kindbett-
fieber seit 1900. 290
Bujwid, Odo, Ueber Dysenterieserum
und dessen Anwendung zu prophylak-
tischen nnd therapeutischen Zwecken.
131
Bull, Carroll G«, A method of sernm
treatment of pneumococcic septicaemia
in rabbits. 281
—, The agglutination of bacteria in vivo.
278
35*
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548
Register.
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Bull, Carroll G.j The fate of typhoid
bacilli when injected intravenously
into normal rabbits. 108
—, The mechanism of the curative action
of antipneumococcus serum. 280
Bullock, F. D. s. Rohdenbnrg, G. L.
Bundesen, Hermann N., Schick reaction.
Bunting 1 , C. H. and Tates, J. L«, An
etiologic study of Hodgkins disease. 206
Bunting, C. H« s. Tates, L*
Burau, Ueber ein Brustseuchelazarett
im Felde. 27
Burl, Rudolf, Erfahrungen im Schlacht-
hof Bern mit der Untersuchung auf
Rinderfinnen, gem&fi der Interpretation
des Art. 19 der Instruktion filr die
Fleischbeschauer durch das Schweiz.
Gesundheitsamt. 530
Burkhardt, Ergebnis der Statistik tlber
Milzbrandf&lle unter Menschen im
Deutschen Reiche filr das Jahr 1913
nebst Nachtrfigen filr die Jahre 1911
und 1912. 1
Barnaul, Curtis F. s. Kelly, Howard A.
Burnham, A. C., Tuberculin in surgical
tuberculosis with special reference to
the use of sensitized bacillary emulsion.
346
Burri, R. und Geilinger, H«, Die Gefahr
der Ausbreitung der Tuberkulose unter
den Schweinen infolge der Verfiitterung
nicht erhitzter Zentrifugenmolke. 351
Burrill-Holmes, E., Specimen of blood
from the peripheral circulation of a case
of puerperal sepsis. 290
Buslla, Vladimir, Ein thermolabiler sy-
philitischer „ Im munktirper Modifika-
tion der Technik der Wassermannschen
Reaktion. 393
Busson, Bruno, Immunisierungsversuche
gegen Dysenterie mit Toxin-Antitoxin-
gemischen. 131
—, Zur Frage der Entlausung im Felde.
472
Caffarena, Dario s. Sivori. Luigi.
Cahn-Bronner, C. E., Typhusschutz-
impfung und Typhusaiagnose bei Ge-
impften. 114
Callomon, Fritz, Serumexanthem mit
Grtinsehen nach Einspritzung von Te¬
tanus-Antitoxin. 22
Calmette, J. et Mdzie, A., Essai de
traitement de l^pilepsie dite essentielle
par le venin de crotale. 432
Campbell, H. C. s. Klein, L. A.
Canaan, T», Die Jerichobeule. 485
Capps. Joseph A. and Davis, David J.,
An epidetuic of streptococcus sore throat
in Jacksonville, Ill., which was traced
to the milk of cows affected with
Streptococcus mastitidis. 286
Carbonell, M. Ueber eine neue Me¬
thods des Nachweises des Typhusbazillus
im Wasser. 105
Carini, A., Ueber die Hundekrankbeit
Nambi-uvu und ihren Parasiten, Ran
gelia vitalii. 34
Cary, William E., The fate of foreign
erythrocytes introduced into the blood
stream of the rabbit. 63
Cavel, L., Sur Tentrainement de germes
microbiens dans l’atmosph&re par pul¬
verisation d’eau polluee. 424
Cecil, Russell L«, Streptococcus viridans
in its relation to infections of the
upper respiratory tract. 289
Certificates of health before marriage.
Wisconsin marriage law held valid by
. a divided court. 371
Chapin, Charles Y., The air as a vehicle
of infection. 327
Chotzen, Martin, Die Fortbewegung der
Geschleehtskrankheiten in der Festung
Breslau w&hrend des ersten Kriegs-
jahres. 370
Christel, P., Die Pallidinreaktion bei
Keratitis parenchymatosa. 396
Christiansen,M., Durch Geilfigeltuberkel-
bazillen hervorgerufene Organtuber-
kulose beim Schweine. 352
Ciurea, J., Prohemistomum appendicu-
latum, eine neue Holostomidenart aus
Hunde- und Katzendarm, dessen In-
fektionsquelle in den SuCwasserfischen
zu suchen ist. Nebst einer Bemerkung
zu der Arbeit Prof. Katsuradas: „8tu-
dien fiber Trematodenlarven bei Sfifl-
wasserfischen, mit besonderer Berttck-
sichtigung der Elb- und Alsterfische*.
524
—, Recherches sur la source de Tinfection
de l’homme et des animaux par les
distomes de la famille des Opisthor-
chiid6s. 526
—.Ueber einige neue Distomen aus dem
Darm unserer Haustiere und des Peli-
kans, ffir welche die Fische als Infek-
tionsquelle zu betrachten sind. 525
Clark, H. C., A case of „ringworm yaws u
in a Barbadian negro. 494
—, The diagnostic value of the placental
blood film in aestivo-autumnal malaria.
479
Clark, William Mansfield, The „reac-
tion^ of bacteriologic culture media. 178
Claypole, Edith S., Human strepto-
trichosis and its differentiation from
tuberculosis. 259
Cnopf, J. s. Lam A. Ed.
Coates, George M., A case of mviasis
aurium accompanying the radical ma¬
stoid operation. 544
Cobb, N. A., Rhabditin, contribution to
a science of nematology. 531
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
549
Coca, Arthur F., A rapid and efficient
method of producing hemolytic ambo¬
ceptor against sheep corpuscles. 57
Cole, Rufus, Pneomococcns infection and
lobar pneumonia. 274
Coleman, Warren, The effects of food
on metabolism in typhoid fever. 119
Collins, Joseph s. Craig, C. Burns.
Connio, A., Influenza del metodo di
sterihzzazione sulla tossicita dei bacilli
tubercolari morti. 339
Conrad, Arthur C. s. Moffett, Rudolph
Duryea.
Conrad!, H. und Bieling, R., Zur Aetio-
logie und Pathogenese des Gasbrands.
295
Constantin!, G. s. Sivori, L.
Cooke, Jean Y., Immunity test in coc¬
cidioidal granuloma. 258
Corbus, B. C., Cerebrospinal examina¬
tions in cured syphilis. 383
—, Treatment of gonorrhea and its com¬
plications by antogonococcic serum. 873
Corradi, Riccardo s. Sivori, Luigi.
Corson-White, E. P. s. Sweet, J. E.
Cort, W. W., Some North American lar¬
val Trematodes. 524
Costantini,G., Sulla batteriemia tifica 102
Yan Cott, J. M. and Lints, William,
Trichinosis. 537
Craig, C. Burns and Collins, Joseph,
Four years experience with snlvarsan
and neosalvarsan in the treatment of
nervous disease due to syphilis. 399
Craig, Charles F., The classification of
amebas with observations on morpho¬
logy and life cycle of Entamoeba coli,
Craigia hominis and Vahlkampfia lobo-
spinosa. 495
—, The differential diagnosis of the in¬
testinal entamebas of man. 494
—, Variations in the strength of the
Wassermann reaction in untreated sy¬
philitic infections. 891
Cramer, E., Das Ulcus comeae serpens,
seine jetzige Behandlung und zuktinftige
Verhtttung. 244
Creel, R. H., The migratory habits of
rats, with special reference to the
spread of plague. 449
—, Faget, F. M. and Wrightson, W. D.,
Hydrocyanic acid gas. Its practical use
as a routine fumigant. 450
de Crinis, M., Dialysierversuche mit der
von Pregl vereinfachten und modifi-
zierten Metbode von Abderhalden und
die klinischen Befunde. 84
Crocker, W. J. s. Smith, Allen J.
Cronquist, Carl, Ueber die Prinzipien
der Syphilistherapie. 399
Cross, J. G., Analysis of four hundred
cases of lobar pneumonia. 273
Culver, George 1>., An instance of pul¬
monary syphilis closely simulating
tuberculosis. 379
Cummins, W. Taylor s. Brown, Philip
King.
Curtis, Arthur R. s. Hektoen, Ludvig.
Cyrus, W. Field. Method developed for
obtaining standard Wassermann anti¬
gen. 385
Cytronberg, Zur Karzinomdiagnose mit-
tels des Abderhaldenschen Dialysier-
verfahrens. 612
v. Bar&nyl, Unzulftnglichkeit der Beob-
achtungsdauer bei Cholera. 452
Barling, 8. T., Equine piroplasmosis in
Panama. 487
—, Sarcosporidia encountered in Panama.
544
—, The pathological features of a case
of bilbarziasis of the large bowel in a
Martin iqui an. 533
Baus, 8., Ueber Bazillentrfiger und
Dauerausscheider. 101
Bavls, Bavid J. s. Capps, Joseph A.
Bavis, Bavid John, An acid-fast strepto-
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Bimltz, Ludwig und Fries, Egon, Die
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und neurologischem Gebiete. 77
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
660
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von Uhlenhuth nnd Messerschmidt in
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Bold, Hermann, Eine einfache Methode
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das Wacbstum der impfbaren Tier-
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Engleson, Hugo, Ein Beitrag zur Frage
vom Vorkommen der Tuberkelbazillen
in den Faces. Eine neue Methode zum
Nachweis derselben. 334
Epalza, Enrique, Ein Beitrag zur hfimo-
lytischen Wirkung der „saprophyt&ren a
Staphylokokken der Konjunktiva. 285
Erdheim, J. uud Schopper, K. J., Cho-
lerabekampfung. 455
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kommandos des Gardekorps im II. Quar-
tal 1915. 7
Erbardt, Klinische Beobachtungen fiber
Brustseuche und Salv&rsanbehandlung
im Felde. 26
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durch Neosalvarsaninjektionen. 254
Evans, J. S. and Middleton, William 8.,
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tions. 305
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des Rindes. 488
Ewald, Ein bemerkenswerter Fall von
Abdominaltyphus. 99
Eysell, A., Ein einfaches Vorbeugungs-
mittel gegen Verlausung und deren
Folgeu. 474
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beugnngsmittel gegen Verlausung und
ihre Folgen“. 474
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Felix. A. s. Weil, E.
Fermi, Claudio, La virulence, respective-
ment la dose minima mortelle de la
salive et des glandes salivaires rabiques
comparee a celle de la substance ner-
veuse rabique. Contribution au meca-
nisme de [’immunisation rabique. 13
—. Pouvoir immunisant de la, salive et
des glandes salivaires rabiques, c’est
a dire, du virus rabique isol6 de la
substance nerveuse. Contribution au
mdcanisme de l’immunisation rabique. 13
—, Pouvoir immunisant de la substance
nerveuse rabique d’animaux (ponlets,
canards, oies) dont la substance nerveuse
normale est priv6e du pouvoir immuni¬
sant. Mecanisme de Timmunisation
rabique. III. 13
—, Pouvoir immunisant et lyssicide des
nucl6o-prot6ides, des substances blanches
et grises s6par6es, de la substance testi-
culaire, du jaune d’oeuf et des testi-
cules du mouton. MGcanisme de Tim-
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Ferrel, John A., Hookworm disease; its
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Finkle, B. A. s. Townbridge, E. H.
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hervoigerufen durch filtrierbares Virus.
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epidemisch auf tretende Fadenpilzerkran-
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Fonassier, M. s. Trillat, A.
Fracker, Stanley B«, Variation in Oxy-
urias, its bearing on the value of a
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Fr&nkei, Ernst, Die Ninhydrinreaktion
der Peptone. Nachtrag zu der Arbeit
von G. Htllsen „Untereuchungen Uber
Ferment- und Antifermentwirkung des
Serums M . 73
—, Ueber den Nachweis von Meningo-
kokken in der LumbalflUssigkeit. 216
—, Untersuchungen Uber Pseudodysenterie
(Y-Ruhr). 124
Fraenkel, Eugen, Ueber malignesOedem.
291
—, Erwiderung auf die Bemerkungen
Prof. Dr. G. Pommers zu meiner Arbeit:
„Ueber malignes Oedem u . 293
FrUnkel, Sigmund und Fftrer, Edlne,
Kritische Studien zur experimentellen
Therapie maligner Neoplasmen. I. Mit-
teilung. Zur Frage der aktiven und
passiven Immunisierung und Therapie
mit Krebssaft. 607
—, II. Mitteilung. Ueber die Einwirkung
artfremder Sera auf Neoplasmen. 508
—, III. Mitteilung. Kritisch-experimen-
telle Studien zur Chemotherapie des
Krebses. 508
—, IV. Mitteilung. Weitere kritisch-ex-
S erimentelle Studien zor Chemotherapie
es Krebses. 508
—, V. Mitteilung. Untersuchungen Uber
die Einwirkung zellzerstdrender und
temperaturerhtihender Mittel auf Neo¬
plasmen. 508
—, VI. Mitteilung. Versucbe zur Beein-
flussung des Tumorwachstums durch
sogenannte akzessorische N&hrstoffe
(Vitamine). 508
Franke, F., Zur Behandlung des Ulcus
cruris. 306
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552
Register.
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Friedberger, E., Beschreibung einer
Korps-Feldwfischerei, Entlausungs- nnd
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Friedemann, Ulrich, Ueber Opsonine
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Frtthner, E., Drei F&lle von Neubildnn-
gen in der DtLnndarmwand als Ursache
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519
—, Karzinom der Nebenniere beim Pferde
mit Verblntung in die Bancbhdhle. 519
—, Lungensarkomatose beim Pferde unter
dem Krankheitsbilde des Lungen-
emphysems. 518
Fromnie, Ueber die Unterbindung der
Vena cava bei puerperaler Pyfimie. 291
Fromnie s. Uhlenhuth.
Friihwald und Zaloziecki, Ueber die
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Fuhrmaon, 0., Eine in Geoplana para-
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Gabbi, U., Ueber den Werdegang des
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in the light of recent cancer research.
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Gebb, H«, Experimentelle Untersuchun-
gen liber die Beziehungen zwischen
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Gebb, H. s. Roiner, Paul.
Geillnger, H. s. Burri, R.
Genhart, Heinrich, Behandlnng eines
Falles von Hautsarkomatose durch
Thorium X. 514
Ghon, A., Ueber die Einsendung von
Untersuchungsmaterial zur Diagnose der
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und Aetiologie der eitrigen Meningitis
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Ginsberg, George s. Brunelle, George CV
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Gradwohl, R. B. H«, The Hecht-Wein-
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Grhub, E., Unsere Kenntnisse fiber den
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Graflberger, Der gegenwfirtige Stand der
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v. Groer, Franz, Zur Frage der sog.
Vaccine- oder Bakteriotherapie: -Ergo-
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nalis. 118
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
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tirttnb&um, Edgar s. Baerthlein, Karl,
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Gtinzler, H. s. K lister.
Guiteras, G. M., Plague in Hayana. 449
tioth, F., Wiederholte Benntzung von
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Nahrboden fttr den Feldgebrauch (nach
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in Sachsen. 538
Hage nnd Korff-Petersen, Typhnsschntz-
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Habn, R. s. Knopfelmacher, W.
Haller. Die Abtotnng von Milzbrand-
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Natronlauge. 221
Haines, Thomas H., The incidence of
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Hall, 1st es moglich, einen sofort brauch-
baren Dieudonne- Agar herzustellen,
ohne die Zusammensetznng des Sub¬
strates zu verandern? 454
Hall, Maurice C«, Experimental ingestion
by man of CyBticerci of carnivore tape¬
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Hal pin, J. G. s. Beach, B. A.
Hambnrger, Der Einflufi der Immuni-
tfttsforschung auf die Lehre von der
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kindlichen Tuberknlose und Skrofulose,
sowie ihrer Behandlnng. 324
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Hamm, A., Zur Frage der Anaphylaxie
durch Sensibilisierung von der Vagina
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Hannes, Berthold, Plasmastudien. II. 61
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Hasenbalg, Ueber die sog. Febris wol-
hynica. " 493
Hashimoto, Masakazu, Fieberstudien.
I. Mitteilung: Ueber die spezitische
Ueberempfindlichkeit des Wfirmezen-
trnms an sensibilisierten Tieren. 66
—, Fieberstudien. II. Mitteilung: Ueber
den Einflufi unmittelbarer Erwarmung
nnd Abkiihlung des Wfirmezentrnms
anf die Temperatnrwirknngen von ver-
schiedenen pyrogenen nna antipyreti-
schen Substanzen. 67
— nnd Pick, Ernst P., Ueber den intra-
vitalen Eiweifiabban in der Leber sensi-
bilisierter Tiere nnd dessen Beeinflns-
snng durch die Milz. 65
Haskell, Robert H., Familial syphilitic
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Hanenstein, J., Studien mittels der
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bei der A.-R. 74
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Heymann, Bruno, Beitrflge zur Frage
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der Kinder auf das Vorhandensein der
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laufseuche mit Arsalyt. 27
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des Auges. 348
v. Hippel, E., Das Abderhaldensche Dia-
lysierverfahren beim Glaukom sowie
bei einigen Sehnervenerkrankuugen. 249
—, Die Abderhaldenschen Methoden bei
der Cataracta senilis. 249
—, Ein Fall von ungewShnlicher Horn-
hauterkrankung bei Chorea minor, unter-
sucht mit dem Abderhaldenschen Dia-
lysierverfahren. 250
—, Weitere Untersuchungen iiber Eerato-
konus mit dem Abderhaldenschen Dia-
lysierverfahren. 249'
Hirsch, P., Die n interferometrische Me-
thode“ zum Studium der Abwehr-
fermente. 83
Hirschfeld, Ludwig,Vererbungsprobleme
in der Immunit&tsforschung. 50
— und Klinger, R., Zur Frage der
Cobragiftinaktivierung des Serums. 54
— und Klinger, R«, Weitere Unter¬
suchungen iiber die Gerinnungsreaktion
bei Lues. 397
v. Hochenegg, J., Beeinflussung der
Krebsdisposition. 512'
Hochhaus, H., Die Pneumonie. 273
Hoehne, Die Behandlung der Tricho-
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Erreger einer typischen Colpitis puru-
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Hogan, John F. and Nicholson, S. T^.
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Iry^R. H. s. Thomas, B. A.
Jackson, Edward, Blastomycosis of the
eyelids with report of cases. 258
Jacobsen, Ingeborg and Meyer, Adolph
H., Untersacbungen fiber den Keuch-
hugtenbazillus (Bordet-Gengouschen Ba-
zillus). 208
Jaffd, Hermann, Ein Vorschlag znr
Materialersparnis bei bakteriologischen
Untersuch ungen. 179
— und Pribram, Ernst, Weitere experi-
mentelle Untersuch ungen fiber die 8pe-
zifit&t der Abwehrfermente mit Hnfe
der optischen Methode. 77
Jakob, H., Ein intervertebrales Fibro-
sarkom, verbunden mit Kompression
des Lendenmarkes und sekund&jrer
Atrophie und Paraparese der K&chhand
beim Hunde. 519
—, Therapeutische, kasuistische und sta-
tistische Mitteilungen aus der Klinik
fflr kleine Hanstiere an der Reichs-
tierarzneischule in Utrecht (Holland).
Jahrgang 1912/18. 34
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Joannoyics, Georg, Experimented Stu-
dien zur Frage der Geschwulstdispo-
sition. 499
—, Ueber das Wachstum der transplan-
tablen Mausetnmoren in kastrierten und
in epinephrektomierten Tieren. 510
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Wachstum der transplantablen M&use-
tumoren. 514
Jobllng, James W. and Petersen, Wil¬
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anition. Studies on ferment action
XIX. 80
Jobling, James W.. Eggstein, A. A.
and Petersen, William, Serum proteases
and the mechanism of the Abderhalden
reaction. Studies on ferment action
XX. 81
—Serum ferments and antiferment after
feeding. Studies on ferment action
XXL 82
—, Serum ferments and antiferment
during trypsin shock. Studies on fer¬
ment action XXII. 82
Jochmann, Uebertragbare Genickstarre
als Kriegsseuche. 212
Joest, E., Ueber einige rotz&hnliche Er¬
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Joetten, K. W«, Typhusbekampfung im
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Jttsti, K m Ueber Pyocyaneuserkrankun-
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K&mnitz, Zur Dauerpasteurisierung der
Milch. 226
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zum Dialysierverfahren. 78
—. Zur Frage der Bedeutung des Dia-
lysierverfahrens nach Abderhalden fflr
die Psychiatrie. 78
Kafka, Victor, Untersuchung tuberkulds-
meningitischer Punktionsfitissigkeiten
mit Hilfe der Ninhydrinreaktion. 343
Kaminer, Gisa, Ueber die Zerstbrun^s-
fdhigkeit des Blutserums in yerschie-
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zellen. 511
Kapsenberg, G. et Munk, J., Le strepto¬
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Karczag, L. und Mdczdr, L., Ueber die
Verg&rung derBrenztraubensfiure durch
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Kanfmann-Wolf. Marie, Ueber die Be-
stimmung patnogener Hyphomyceten
(unter besonderer BerUcksichtigung der
Berliner Pilzflora). 257
Kanp, J., Zur Frage des Flecktyphus auf
dem galizischen Kriegsschauplatze. 461
Kansch, Traubenzuckerinfusion bei Cho¬
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cultiyation of the tubercle bacillus
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556
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to the etiology of summer diarrhea in
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A. W., Studies in bacterial metabolism.
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dysentery-alcaligines group in milk. 173
—, XXXII. The metabolism of the inter¬
mediate or paratyphoid group in milk.
173
—, XXXIIL The metabolism of the coli-
proteus-cloacae group in milk. 174
—, XXXIV. The metabolism of the sub-
tdlis-mesentericas group and Bac. pyo-
cyaneus in milk. 174
—, XXXV. The metabolism of Bac. diph-
teriae, Bac. suipestifer. Vibrio cholerae
and Bac. tuberculosis in milk. 174
—, XXXVI. The metabolism of certain
members of the coccal group in milk.
175
—, XXXVIL The metabolism of certain
bacteria in skimmed milk, wohle milk
and cream. 175
—, XXXVIII. Observations on fat-split-
ting in milk by bacterial lipase. 175
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Kessel, Leo, Concerning the presence of
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Kirchheim, L. und Relnicke, H., Ex¬
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Kisch, B. und Remertz, 0., Kapillari-
metrische Untersuchungen am Serum
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64
Kifikalt, Karl. Untersuchungen dber
Trinkwassermtration. I. Zur Theorie
der langsamen Sandfiltration. 222
Kitt, Th., Die neueren Forschungen fiber
das seuchenhafte Verwerfen. 29
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und Blutwiirmer bei Tigern. 540
Klansner, E., Die Pallidinreaktion in
der Augenheilkunde. 396
—. Erfabrungen mit dem Antigonorrhoi-
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Klein, L. A. and Campbell, H. C., Use
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kilnstliche DiphtherieantitoxinbiMung
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Klinger, R. s. Hirschfeld, L*
Klinger, R. s. Hirschfeld, Ludwig.
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Klink, Meyer und Schlesies, Fleckfieber-
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Klocmann, L., Ueber ein fiir den Feld-
dienst bequemes Verfahren derSchwefel-
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Klose, Die Gruber-Widalsche Reaktion
bei typhusschutzgeimpften Franzosen
und ihre Bewertung ftkr die Diagnose-
stellung. 115
Knack, Ueber eine neue, dem Riickfall-
fieber dhnliche Kriegskrankheit. 492
Knack, A. V., Die Untersuchung im
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&
Knowles, Frank Crozer and Frescoln,
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Kfthlisch, Bakteriologische Befunde bei
einem Fall von Menmgosepsis. Gibt es
eine Mutation bei Meningokokken? 215
Kdllner, Auffallende Unterschiede im
Auftreten der anaphylaktischen Horn-
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
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Koenigsfeld, Harry, Die Typhusbazillen-
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KSthner, P., Katacidtabletten. 225
—, Ueber den Sterilisationswert von Kat-
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Eisenhydroxyd. 225
Kohlhardt, H., Ueber die Wirkong des
Abderhaldenschen Krebsserums. I. KH-
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Kolle, W. und Hetsch, H., Die experi-
mentelle Bakteriologie und die Infek-
tionskrankheiten mit besonderer Be-
rhcksichtigungderlmmunitdtslehre.165
Kolmer, John A., A method of trans¬
mitting blood parasites. 491
—, A farther note on Landaus color test
for serodiagnosis of syphilis. 396
—, Concerning Landau’s color test for
serodiagnosis of syphilis. 396
—, Culture of treponema pallidum. 382
— and Laubangh, Ernest E., Practical
studies on the so-called syphilis anti¬
gens. 384
— and Moshage, E. L., A note on the
occurrence of pseudoreactions on the
skin with special reference to the Schick
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Kolmer, John A. s. Schamberg, Jay
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der franztfsischen Armee. 109
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Sur les changements physiques dans les
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Korbsch, Ueber eine neue dem Btickfall-
fieber ahnliche Krankheit 491
v. Korczyhski, L. R., Letal verlaufende
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306
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Kraus, R. und L3wy, 0., Ueber Hhhner-
pest. 3. Mitteilung: Ueber eine VarietAt
des HiUmerpestvirus. 36
Kraus, Rudolf, Ueber eine neue Behand*
lungsmethode des Keuchhustens. 210
— und BarbarA, B., Sterilisation des
Trinkwassers mittels Tierkohle. Vor-
lftufige Mitteilung. 224
— und Bar bar A, B., Zur Frage der
Sterilisation von Flussigkeiten mittels
Tierkohle. IV. Mitteilung. 224
Krause and Baldwin, Some new biolo¬
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Kreis, H., Beitrag zur Honigunter-
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30
Kriegbaum, A. s. Eber, A.
Kronberger, Hans, Lungentuberkulose
und Lungenphthise und die Grundlagen
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und der Lungenphthise. 327
Krumbein. F. s. Arnd, C.
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Pratt, J. 8., Attempts to produce scar¬
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Krnmwiedc jr., Charles and Valentine
Eugenia, A bacteriological study o^
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Kruse, W., Zur Entkeimung von Trink-
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Krusehewsky, Fleckfieberbehandlung in
einem Feldlazarett wAhrend des Win¬
ters. 467
Kiister und Giinzler, H., Vergleichende
Versuche ttber ungeziefertCtende Mittel.
473
Kilthe, H., Ueber Bakterien im Kalber-
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Kuhn, Philalethes, Die Geschichte der
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Lehren. 481
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Nachweis von Typhusbazillen. 104
Kulka, Wilhelm, Ein improvisierbarer
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Kulka, Wilh. s. Eggedi, H.
KurAk, Marie, Die Behandlung der Me¬
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Kutscher, Fr«, Die Bildung von Neben-
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Kyrle, J. und Morawitz, G., Weiterer
Beitrag zur Frage der „papulo-nekro-
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LampA, A. Ed. und Cnopf, J., Sero-
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Methode. 342
Landsberger, 0., Zur Prognosestellung
bei Typhus abdominaiis. 106
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558
Register.
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102
Lange, Victor, Ueber den Keuchhusten.
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Lange, W. nnd Berge, R., Ein Fall
von Paratnberkulose beim Schafe. 352
Langsteio, L., Die ruhrartigen Erkran-
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Lanz, Ueber einen Fall von Tuberknlose
der Plazenta nnd der Eihfiute. 330
Laqneur, Ernst, Ueber die Unsch&dlich-
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Lathrop, A. E. C. and Loeb, Leo, Far¬
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and tumor age in various strains of
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Lanbaugh, Ernest E. s. Kolmer, John A.
Lebell, J. s. Puscarin, E.
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(Hervorgerufen durch Diplococcus samo¬
ensis.) 244
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desquamativa der Stidsee. 244
van Leeuwen, Jogl Fredrlk Hendrik
Lon Is, Die intrakutane Tuberkulination
bei Huhnern. 356
Leichtweifi, Fritz, Vergleichende Sputum-
unter8uchungen vermittels der Ziehl-
Neelsenschen und der Kronbergerschen
Tuberkelbazillenfarbung. 337
Lenneberg, R., Ueber den Ausfall der
kutanen und intrakutanen Tuberkulin-
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Lentz, Ueber Dysenterie als Kriegsseuche.
122
Lenz. Fritz, Ueber Naphthalinentlausung
and ihre Methode. 478
Leschke, Erich, Die Dosierung des
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Levadlti, C. et Gabrek, F., Sur la vie
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Lorenz, H., Drehkrankheit infolge von
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Leri, Carl, Ueber abortiven Scharlach
in den ersten Lebensmonaten. 205
Levy-Dn Pan, E., Du traitement de la
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Lewis, Paul A. and Margot, Arthur
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Chemotherapie der Tuberknlose mit
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Lintz, William s. Van Cott, J. M.
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gegen Gelenkrheumatismus. 307
Lipowsky, Ueber Trichinose. 536
Llppich, F. s. Ameseder, F.
Llppmann, Studien an aleukocyt&ren
Tieren: I. Zur Analyse der Wirkungs-
weise antibakterieller Sera und chemo-
therapeutischer Mittel. II. Beitrag zur
Kenninis der natfirlichen Immunit&t
(Resistenz) gegen Rotlauf. 62
—, Studien fiber die Steigerung der Re¬
sistenz und des Antikfirpergehaltes
durch Knochenmarksreizmittel: Tho¬
rium X, Arsenikalien usw. 51
Lipschiitz, B., Klinische und mikro-
skopische Untersuchungen fiber Fleck-
fieber. 463
Little, C. C. and Tyzzer, E. E., Fur¬
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plantable tumor, carcinoma (J. w. A.)
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Lfihlein, W. s. Romer, Paul.
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329
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spezifische Trachombebandlnng. 243
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phylaktischen Shocks zur Dyspnoe bei
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Lbwy, Max, Einige reaktive Stdrungen
bei Typhusschutzgeimpften. 112
Lbwy, 0. s. Kraus, R.
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Meerschweinchenflecktyphus. 464
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19
Lothe, H. 8. Beach, B. A.
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132
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Marx, Ueber Sommerdurchf&lle. 127
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Matko, J., Krankheitsbilder nach Typhus-
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Matti, Ergebnisse der bisherigen kriegs-
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Mautner, Hans uud Pick, E. P., Ueber
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79
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Meyer, Erwin, Klinische und experi-
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353-
Mdcz&r, L. s. Karczag, L.
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behanalnng. 345*
Moeves, C., Ergebnisse der Krankenhaus-
behandlung bei Lungentuberkulose. 345-
Moewes, €., Tuberkelbazillen im Blute.
III. Tuberkulinwirkung und Bazill&mie.
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des verbrauchten Endoagars. 10B
Montigel, Th. s. Klinger, R.
Moody, Ellsworth E., The intradermic-
diphtheria toxin test. 203
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the bactericidal action of ethylhydro-
cuprein on pneumococci. 284
—, The action of ethylhydrocuprein (Op-
tochin) on type strains of pneumococci
in vitro and in vivo, and on some
other microorganisms in vitro. 283
—, The chemoserotherapy of experimental
pneumococcal infection. 284
Morawitz, G. s Kyrle, J.
Morton, John J. s. Murphy, James B.
Moshage, E. L. s. Kolmer, John A.
Much, H. und Adam, Ueber Beziehungen
zwischen Eiweifi- und Lipoidantikdrpern
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aktionsweise. 5S>
Mfihlens, Der Wert der Dicken-Tropfen-
methode flir die Rekurrensdiagnose. 489-
MQller, Eduard, Die epidemische Kinder-
lfthmung, ihre Ursachen, ihre Verbrei-
tungsweise und ihre Bekampfung. 211
Mailer, J., Zur Naturgeschichte der
Kleiderlaus. 468
MOller. M., Ueber den Wert und den
Zweck des M&useftttterungsversuchea
bei der Fleischuntersuchung und die
Art und Weise der Ausftlhrung de$-
selben. 12G
Mailer, Otto, Iniektionen mit Hypo-
physisextrakt und Gelatine gegen Cho¬
lera. 458
—, Ueber den Einflnfi der Temperatur
auf die spezifische Komplementbindung.
58
Mulon, P. et Porak, R., Du role de la
corticale surr^nale dans Timmunit^. 51
Munk, J. s. Kapsenberg, G.
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Register.
561
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chicken organ grafts on the chick em¬
bryo. 608
— and Morton, John J., The effect of
Roentgen rays on the rate of growth
of spontaneous tumors in mice. 509
— and Morton, John J., The lympho¬
cyte in natural and induced resistance
to transplanted cancer. 609
Musgrave, W. £. and Sison, A. G.,
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form in Manila and its treatment. 125
MutermUch, S. s. Kopaczewski, W.
Mygind, Holger, Die otogene Meningitis.
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Nachmann, Gertrud, Die Differenziemng
der Pneumokokken und Streptokokken
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Nathan, E. s. Herxheimer, K.
Nathan, Ernst, Ueber die Tschemo-
gnbowsche Modifikation der Wasser-
mannschen Reaktion. 393
—, Ueber das angebliche Vorkommen
einer positiven Wassermannschen Re-
aktion beim Pemphigus. 392
Neef, Frank C.. The recent methods of
treating diphtheria. 199
Neifier, A., Ueber das Arsenophenyl-
glyzin und seine Verwendung bei der
Syphilisbehandlung. 406
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use of mercury salicylate in syphilis.
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Neschat Omar Bey s. Arif Ata Bey.
Neukireh. P. und Zlocisti, Th., Epide-
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bei Flecktieber in Ostanatolien. 461
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in den Jahren 1901 bis 1912. 193
Neuwlrth, Ludwig s. Nobel, Edmund.
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pathology of syphilis. 381
Nicholson, S. T. s. Hogan, John F.
Niederges&fi, K., Anatomische, bakterio-
logische und chemische Untersuchungen
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304
Ninger, F., Bacillus prodigiosus im Oh re
bei Otomycosis. 301
Nobel, Edmund und Neuwlrth, Lud¬
wig, Ueber einige Schwierigkeiten bei
. der Frtihdiagnose des Abdominal typhus
bei Schutzgeimpften. 116
Erne Abt. Ref. Bd. 65. No.
Nocht, B. und Mayer, M., Merkblatt
zur Vorbeugung und Behandlung der
Malaria sowie zur Bekampfung ihrer
Uebertrfiger, der Stechmttcken. 480
Noeggerath, C. T. und SchotteUus,
Ernst, Serologische Untersnchungen
bei Tetanuskranken. 18
Nohl, Zur Anwendung des Tuberkulins
dureh den praktischen Arzt. 346
Odhner, T., Die Verwandtschaftsbezie-
hungen der Trematodengattung Para-
gonimus Brn. 525
’ Oeri, F., Abderhalden-Verfahren bei
Lungentuberkulose. 342
—, Ein Versnch zur Abgrenzuug der
reinen Bronchialdriisentuberkulose von
der Lungentuberkulose mit Hilfe der
Abderhaldenschen Abwehrfermente. 341
Oettinger, Alfred, Herpes zoster und
Herpes zoster gangraenosus nach Sal-
varsan. 403
Oftedal, Sverre s. Rosenow, E. C.
Ohler, Ein Lymphosarkom am Kehlkopf
eines Pferdes. 518
Olitsky, Peter K., Results of comple¬
ment-fixation studies with the coryne-
bacterium Hodgkini. 350
Olmstead, Miriam and Luttinger, Paul.
Complement fixation in pertussis. 209
Oloff, Ueber die Tuberkulose des mensch-
licben Auges. 330
Ophuls, William s. Wilbur, Ray Liman.
Opitz, H«, Antitoxinbestimmung bei
Diphtheriekranken vor und nach Heil-
seruminjektionen, mit besonderer Be-
rficksichtigung einiger Ffille mit relativ
hohem An tikdrpertiter. 204
Oppenheimer, Carl , Stoffwechselfer-
mente. 72
Orth, Die Knfitchenseuche der Rinder. 29
Orth, Oscar, Nekrotisierende Cholecysti¬
tis typbosa. 100
Osborne, Thomas B. s. Wells, H. Gideon.
Ossinin, Th. A., Beitrftge zum Studium
der lebenden Tuberkulose bei Sftng-
lingen. 325
Ott, Ueber Knotchenseuche des Rindes
und Sterilitfit. 29
Oxenius, R«, Ueber Rasierstubenhygiene.
419
Ozaki, Y., Zur Kenntnis der anafiroben
Bakterien der Mundbfible. 11. Mit-
teilnng. Ueber einen Mikrokokkus. 168
—, Zur Kenntnis der anaeroben Bakterien
der Mnndhfihle. IIL Mitteilung. Ueber
eine Spiroch&te. 168
PSfller, Die chrouiscben Infektionen im
Bereich der Mundhfihle und derJKrieg,
insbesondere ihre Bedeutung ffir die
Wehrfahigkeit und ffir die Beurteilung
von Rentenansprtichen. 303
23/26. 36
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562
Register.
Paneth, L., Zttchtung des Bacterium
typhi-exanthematici nach Plotz, Olitzky
uud Baehr. 465
Paquin. M., Nachweis der Wirkun£ yon
Abwenrfermenten durch Enteiweifiung
mittels Hitzekoagulation and Mikro-
stickstoffbestimmuug. 85
Park, William M., Zingher, A. and
Serota, W. H., Active immunization
in diphtheria and treatment by toxin-
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Patterson, James, An economic view
of venereal infections. 370
Paulian, D. Em., Die Toxine der Darm-
wiirmer. 522
Pearce, Louise and Brown, Wade H.,
Chemopathological studies with com¬
pounds of arsenic. I. Types of the
arsenic kidney. 404
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pounds of arsenic. II. Histological
changes in arsenic kidneys. 405
Pearce, Louise s. Brown, Wade H.
Peeirka, J., Chinin als Pr&ventivmittel
gegen Typhus exanthematicus. 468
Pein&f, J., Febris recurrens. 488
—, Typhus exanthematicus. 488
—, Typhus abdominalis. 488
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Pepper, 0. H. Perry and Miller, T.
Grier, The cultivation of the plasmo-
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Perazzi, P., Zur Unterscheidung der
miitterlichen und fOtalen Blutflecken.
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Petersen, W illiam s. Jobling, James W.
Petri, Neue Problems des parenteralen
Eiweifiabbaues in ihrer Beziehung zur
Geburtshilfe und Gynakologie. 76
PetrotT, S. A., Eine neue Methods zur
Isolierung und Kultur des Tuberkel-
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Petroff, 8. A. s. Brown, Lawrason.
Peyri, J. M., Diagnostic serologic de la
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Landau. 396
Pfanner, W., Zur Frage der sogenannten
Gasphlegmone. 294
Pfeiler, W., Ein Vorschlag zur Be-
k&mpfung der Rotzkrankheit im Felde
durch Immunisierung. 9
—, Erscheint die Immunisierung gegen
die Rotzkrankheit aussichtsvoll? 11
—. Erwiderung anf die Bemerknngen von
Prof. Dr. Josef Schnttrer zu der Arbeit
von W. Pfeiler und G. Weber: „Ueber
die Wirkuug des Malleins bei gesunden
Pferden und die Bedeutung der Kon-
glutinationsreaktion fttr die Erkennung
der Rotzkrankheit. u 8
—, Mitteilungen liber die Serodi&gnose
der Rotzkrankheit. 3. Ueber die Ver-
wendung polyvalenter Extrakte bei
serologischen Untersuchungen, vor-
nebmUch fttr Ablenkungszwecke. 9
Pfeiler, W., Warum versagt die Schuts-
impfung gegen Schweinepest in der
deutschen laudwirtschaftlichen Praxis
in den meisten Fallen? 33
—, Zur Anwendung des Malleins bei der
Augenprobe. 7
— und Boepke, Erika, Ueber eine
mttgliche Fehlerquelle bei der bakterio-
logischen Rotlaufdiagnose. 15
— und Weber, G., Ueber den Nach¬
weis des Milzbrandes beim Schwein
unter besonderer Berlicksichtigung der
Prazipitationsmethode. 3
Phelps, 0. D., A preliminary report of
the result of the Wassermann tests as
reported from different laboratories. 392
Photakis, Basileios, Das Auftreten un-
reifer Leukocyten im Blute bei In-
fektionskrankheiten. 167
Pick, E. P. s. Mautner. Hans.
Pick, Ernst P. s. Hasnimoto, Masa-
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Pick, L. und Blnmenthal, Fr., Zum
Them a der Erreger der Bazillenrunr. 128
Pick, B. s. Doerr, R.
Pierce, C. C., Strychnine sulphate. Its
effect an California valley quail. 450
Pierson, R. H., Epidemic poliomyelitis
and distemper of dogs. 212
Plancheral, Charles, Beitrag zur Lehre
vom Boeckschen Sarkoid. 349
Plaut ? Caroline, Ueber Trinkwasser-
stenlisation auf der Wanderschaft und
im Felde. 225
Poensgen, F., Die Behandlung schwerer
Scharlachf&lle mit Salvarsan bzw. Neo-
salvarsan. 207
Pitting, Massenerkrankungen von Sol-
daten mit Erscheinungen, die den Ver-
dacht der Uebertragung von Maul- und
Klaueuseuche nahelegten. 14
Poindecker, Hans, Zur Diagnose des
Fleckfiebers im Felde. 466
Poleff, L., Ueber das Auftreten von
Antitoxinen in der vorderen Augen-
kammer. 204
Pommer, Gustav, Bemerknngen zu
Eugen Fraenkels Arbeit: „Ueber malig-
nes Oedem“. 293
—, Die chronische deformierende Gelenks-
entziindung (Arthritis deformans) vom
Standpunkte der neuzeitlichenForschung
aus. 299
v. Poppen, A., Ueber Hornhautanaphy-
laxie 247
Porak, R. s. Mulon, P.
Porcelli-Titone, Ferdinando, Ueber die
Beweglichkeit der den ultravioletten
Strahlen ausgesetzten Bakterien. 176
Pratt, J. 8. s. Krumwiede jr., C.
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Register.
563
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auf dem Gebiete der Seuchenbek&mp-
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Dialy sierverfahrens von E. Abderhalden.
83
Preisz, Hugo, Untersuchungen fiber die
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Pribram, Ernst s. Jaffe, Hermann.
PHbram, Ernst s. Marco rici, Eugen.
Primsar. F., Beitrag zur Abderhalden-
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Le Prince, J. A. A., Malaria control.
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480
Pringsheim, E. G. s. Sehttrmann, W.
Pringsheim, Hans, Neuere Untersuchun-
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en Laftstickstoff assimilierenden Bak-
terien. 168
Pringsheim, Josef, Ueber den Wund-
starrkrampf. 17
t. Prowazek, S. s. Leber, A.
Prussian, Ueber eine mit Neosalvarsan
behandelte Rekurrensepidemie. 492
Pro ska, J., Ueber die Bedeutung bak-
teriologischer Untersuchungen fllr die
Geburtshilfe. 291
Pnscarin, E. und Lebell, J., Bericht
iiber die im Antirabischen Institut zu
Jassy vom 1. August 1891 bis 31. De-
zember 1913 gegeu Lyssa angewandte
Pr&ventivbehandlung. 14
Pnscariu, Elena, Die Wirkung des Opto-
chins bei der Conjunctivitis blennor-
rhoica. 376
<{uadilieg. Ein Beitrag zur ba^teriologi-
schen Cnoleradiagnose. 453
Quadri, G., Contributo alio studio della
bilinogenesi 177
Babow, S., Uebersicht der im Laufe des
Jahres 1914 bekannt gewordenen thera-
peutischen Neuheiten einschlieBlich der
Spezialit&ten und Geheimmittel. 180
Rackemann, Francis M., The effect of
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action of the peritoneum of the guinea-
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Rahe, A. H. b. Torrey, J. C.
Raiziss, G. W. s. Schamberg, Jay F.
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Ransom, B. H«, Effects of refrigeration
upon larvae of Trichinella spiralis. 639
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Cysticercus bovis by freezing. 631
Raseh, C., Fall von h&morrhagischer
Encephalitis, hervorgerufen durch Sal-
varsan. 403
Raschofszky, Wilhelm, Die Tuberkulose
im Heere und ihre Behandlung. 344
Rautniann, Sarkom im Herzen einer
Kuh. 516
Rautniann, H«, Die Ergebnisse des staat-
lichen Tuberkulosetil^mgsverf ahrens in
der Provinz Sachsen und dem Herzogtum
Anhalt im Jahre 1914. 366
—, Endoaortitis tuberculosa petrificans
beim Pferde. 852
Reckzeh, Ergebnisse der bisherigenKriegs-
erfahrungen auf dem Gebiete der inne-
ren Medizin: Flecktyphus. 459
Rehfeld, Zur st&dtischen Milchversorgung
wfthrend der Kriegszeit. 227
Reich, H. W., Ueber den EinfluB des
Alkoholgenusses auf Bakterizidie,Phago-
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beim Menschen. 60
Reimers, Die Anwendung von Arsen-
prftparaten zur Behandlung der Brust-
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Reinhardt, R. und Ganfi, K., Unter¬
suchungen iiber das Yorkommen von
Antikorpern gegeniiber dem Bacillus
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Milch abortuskranker Tiere. 30
Relnicke, H. s. Kirchheim, L.
Reifi, Emil, Der Wert der Agglutina-
tionsprobe bei Typhusgeimpften. 114
Reiter s. Hilbener.
Reitz, Adolf, Vitalf&rbung von Bak-
terien. 145
Remold, Joseph, Ueber den Uebergang
von LJrotropin in das Kammerwasser
und die dort stattfindende Abspaltung
von Formaldehyd. 253
Remertz, 0. s. Kisch, B.
Rettger, L. F. s Sperry, G. A.
v. ReuB, A., Klinische Beobachtungen
iiber Paratyphus. 119
— und Schiller, W., Ueber eine ab-
geschlossene Paratyphusepidemie bei
einer Kompagnie. 119
Rhese, Die Typhusschwerh&rigkeit. 100
Ribbert, H., Ueber die Ruptur der Aorta
bei angrenzender Tuberkulose. 329
Richet, Charles, De la non accoutumance
h6r6ditaire des microorganismes (fer¬
ment lactique) aux milieux peu nutri-
tifs. 422
—. Adaptation des microbes (ferment
lactique) au milieu. 422
Richter, J., Beitr&ge zur Kenntnis der
puerperalen Py&mie des Rindes. 29
Rieder. H«, Lungenschiisse und Lungen-
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Riggs, C. Eugene, Salvarsanized serum
in syphilitic nervous disease. 401
— t Juvenile paralysis treated by the
intraspinal injection of salvarsanized
serum. 402
36*
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564
Register.
Rind, Mit Druse vergesellschaftete chro-
niflche Tnberkolose, die za Rotzver-
dftcht Veranlassung gab. 352
Ringer, A. I. s. Schamberg, Jay F.
Ritter, John, Early recognition of pul¬
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of sputum. 339
Rivas, D., Crossed hemolysis between
the gray and withe rat. 57
Roberg, David N., The role played by
the insects of the dipterous family
Phoridae in relation to the spread of
bacterial infections. Experiments on
Aphiochaeta ferruginea Brunetti with
the cholera vibrio. 451
Robertson, H. E. s. Aschoff, L.
Robertson, Oswald 11. s. Bennie,
Charles C.
Rocek, Josef, Ueber die Wirkung des
Indols auf Typhusbazillenknlturen als
Grundlage fiir therapentische Versuche.
118
da Rocha-Lima, H.. Beobachtungen bei
Flecktyphuslfiusen. 469
Rochs, K m Zur Differentialdiagnose der
Streptokokken und Pneumokokken. 289
Rftmer, C., Die klinischen Erscheinungen
nach der Tvphusschutzimpfung mit be-
sonderer Berttcksichtigung der Ver-
ftnderungen des Blutbildes. 110
llftnier, Paul, Ein eigentiiinliches Ver-
halten des Blutserums zum Linsen-
eiweiti bei der jugendlichen Form der
Cataracts diabetica. 246
— und Gebb, H., Das Verhalten des
Blutserums zum Linseneiweifl bei Alters-
star nach den Methoden der passiven
Anaphylaxie. 246
— und Gebb; H., Untersuchungen iiber
das biologische Yerhalten des Blnt-
serums zum Linseneiweifl bei Katarakt.
5. Mitteilung. Das Yerhalten des Blut¬
serums zum Linseneiweifl nach dem
Abderhaldenschen Dialysierverfahren.
246
—, 6. Mitteilung. Das Dialysierverfahren
und die passive Linseneiweiflanaphylaxie
bei Naphthalinkatarakt. 246
—, 7. Mitteilung. Das Verhalten des Blut¬
serums zum Linsenpepton nach dem
optischen Verfahren. 246
—, Gebb, H. und Lohlein, W., Experi-
mentelle und klinische Untersuchungen
fiber die hemmende and abtfltende
Wirkung von Anilinfarbstoffen auf
augenpathogene Keime. 252
R5nne, Henning s. Boas, Harold,
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RQsler, Karl, Die Autoserotherapie bei
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Rohdonburg, G. L. and Bullock, F. D..
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Roh den burg, G. L. and Veer, A. Van der*
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Roman, B. s. Ghon, A,
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Rose now, E. C., Bacteriology of chole¬
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und ihrer AntikOrper auf die Wirkung
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geheilten Fall von Myositis gonorrhoica
der beiden Musculisterno-cleiaomastoidei
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zur Dermatomykosenlehre. 255
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Register.
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Dysenteriediagnose. 128
Sains, Robert, Ueber Infektion nnd Im-
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Schern, Kurt, Ueber die Bekfimpfung
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—, Ueber die Leistungsf&higkeit des
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Schneider, Behandlung der Brustseuche
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Schniirer, Josef, Bemerkungen zu der
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Schftnwitz, W., Zur Behandlung der
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Scholer, P. Th., ZurKenntnis der Uterus-
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Schopper, K. J* s. Erdheim, J.
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Schramek, Max, Befunde bei Pilzerkran-
kungen der H&nde und Ftitie. 255
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pulosa et pustuiosa). 464
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der Uniyersit&t Halle im Jahre 1914.
166
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Institut der Universittit Halle im Jahre
1915. 418
—, Die Brauchbarkeit des Kongorotserum
und Drigalski-Serumagars zur bakterio¬
logischen Typhusdiagnose. 106
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
566
Register.
i
Schfirmann, W., Die bakteriologiscbe
Diphtheriediagnose mit besonderer Be-
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ergebnisse. 197
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Schtitz, Zur Serodiagnose der Rotzkrank-
beit. 10
Schultze. Ernst, Die Lans in der Kultnr-
geschicnte. 468
Scbumburg, Die Geschlechtskrankheiten,
ihr Wesen, ihre Verbreitung, Bek&mp-
fung and Verhiitung. 369
Schutzimpfung gegen Cholera. 456
Schweder, P., Sanierangs-, Desinfektions-
and Entlausungsanstalten fdr heim-
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gefangene. 477
Seidel, Otto, Znr Behandlong der Diph¬
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Seiifert, 0., Die Taberkalose des Spiel-
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Typhus und Cholera. 110
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Sherrick, John W., The effect of po¬
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395
Siebert, Beobachtangen bei einer Fleck-
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Slgwart, Hans, Beitrag zur Zecken-
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Sikora, H., Beifcrage zur Anatomie, Phy¬
siologic and Biologie der Kleiderlaas
(Pediculus vestimenti Nitzsch). I. Ana¬
tomie des Yerdaunngstraktes. 469
—, Bemerkungen zu der Arbeit: „Zor
Bekdmpfung der Kleiderlluse* von Dr.
A. Zucker in Heft 4. Bd. 76 dieser
Zeitschrift. 472
Silbergleit, Ein Jahr Pneumoniebehand-
lung mit and ohne Optochin. 281
— and v. Angerer, Klinische and bak-
teriologische Beobachtangen bei Menin¬
gitis epidemics (Mischinfektion bei
Meningitis epidemics). 214
Sime6ek, Josef, Pemphigoides Exanthem
&ls Folgeerscheinung der Choleraschutz-
impfung. 457
Simonini, A., Einwirkung der seltenen
Erden auf Bakterien. II. Mitteilung. 177
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Sisson, Warren R. and Walker, J.
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della fissazione del complemento. 530
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Skillern, P. G., Cultivation of bacillus
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extracts of cock’s testicle on the growth
of the comb in hens. 510
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Smith, Wallace V. s. Healy, Daniel J*
Smits, Joseph, Ueber Dysenterie und
ihre Behandlung. 123
Snow, William F,, Occupations and the
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Soldin, Max, Widalsche Typhusreaktion
bei Y-Ruhrkranken. 130
Soletzky, David s. Zingher, Abraham.
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Sommerfeld, P. s. v. Wassermann, A.
Soucek, Alfred, Ueber das Exanthem
bei der Cholera asiatica. 452
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Sperry, G. A. and Rettger, L. F., The
behavior of bacteria towards purified
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ftttterung erzeugtes Epitheliom der
Rattenzunge. 501
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
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6
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Steiger, Max, Orypan, ein ueues Vitamin-
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Steinbrdck, Rauschbrand und Gasbrand.
297
Steindorif, Kurt, Experimentelle Unter-
sucbungen iiber die Wirkung des Aal-
blutserums auf das tierische undmensch-
liche Auge. 251
Stelnert, E. und Flusser, E., Heredit&re
Lues undWassermannscheReaktion. 390
Stellwaag, Die KJeiderlaus. 468
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des Fleckfiebers verd&chtigen Parasiten
der Kleiderlaus. 470
Stepp, Wilhelm, Die Duodenalsonde zum
Nachweis der Typhusbaziilen in der
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Stern, Erich, Zur Statistik der Tuber-
kulose im Kindesalter in Elsafi-Loth-
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Stern, Wilhelm, Vergleichende Unter-
suchungen mit festen Cholera-Elektiv-
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schen Methode. 454
Sternberg, C., Leukosarkomatose und
Myeloblastenleuk&mie. 300
Stiles, C. W., Heights and weights of
children. Classification, by age and sani¬
tation, of 165”J white school children. 521
—, Intestinal infections. The school gra¬
des attained by 2166 white school
children (1062 boys, 1104 girls) in the
city of X., classified by age, sanitation,
and intestinal parasites. 521
—, Memory tests of school children. Me¬
mory span of 1585 white school children.
521
—, Zooparasitic intestinal infections. An
analysis of infections found among 1287
school children (776 white, 511 negroj
of the city of X. 520
— and Graves, Floyd, Lung capacity
of children. Spirometer tests of 1618
white school children. 521
Stillians, Arthur W., The Landau iodin
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Stillmans, Edgar and Swift, Homer
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der Wirkung der Vitamine reap, des
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Stober, A. M., Systemic blastomycosis.
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Stokes, John Hinchman and Wile,
Udo J., Further studies on the spinal
fluid with reference to the inyolyement
of the nervous system in early syphilis.
380
Stokes, John Hinchman s. Wile, Udo J.
Stolze, Richard, 1st der Flecktyphus
ein entsch&digungspflichtiger Unfall?
461
Stone, William, A note on the prepa¬
ration of bacterial vaccines. 50
Strauss, Abraham s. Levy, Louis Henry.
Stranfl, Arthur, Die Behandlung des
Lupus mit Kupferlezithinverbindungen
(Lekutyl). 348
—. Siebzehn weitere mit Lekutyl behan-
delte F&lle von Lupus. 349
—, Zur Lekutylbehandlung der Tuber-
kulose. 348
Straufi, H., Ueber Serodiagnostik lar-
vierter F&lle von chronischer Dysenterie.
129
—, Untersuchungen fiber die Wirkung
von Abwehrfermenten mittels der van
Slykeschen Mikromethode der Amino-
stickstoffbestimmung. 85
—, Zuckerinfusionen bei Cholera. 458
Strell, Martin, Ueber ein einfaches kol-
loidchemisches Verfahren zur Ent-
keimung von Oberfl&chenwasser mit
Beziehung auf Trinkwasserversorgung
im Felde. 223
Strftse, A., Bemerkungen zu den neuen
Bestimmungen fiber die Handhabung
der bakteriologischen Fleischbeschau.
37
Stiihmer, A., Ueber lokale („prim&re u )
Krankheitserscheinnngen an der Stelle
der Infektion bei der Nagana-Erkran-
kung des Kaninchens („Trypanosomen-
schanker"). Ihre Bedeutung ffir die
Beurteilung des Verlaufes der Kaninchen-
trypanosomiasis. Uebergang des „pri-
m&ren M in das „sekund&re“ Krankheits-
stadium (Rezidivstammbildung). 482
Sustmann, Ein Beitrag zur Anwendung
der Sera artificialia. 29
—, Epileptiforme Anf&lle infolge Ascari-
deninvasion bei Hunden. 542
Sutton, Richard L., Sporotrichosis in
^ the Mississippi basin. 260
Svestka, Vladislav, Meningokokken-
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Sweet, J. E., Corson-Withe, E. P. and
Saxon, G. J., Further studies on the
relation of diet to transmissible tumors.
500
—, The influence of certain diets upon
the growth of experimental tumors. 500
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568 Register.
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Swift, Homer Fr. s. Stillmanns, Edgar.
Synnolt, Martin J., The intraspinal
treatment of syphilis of the central
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Sz&sz, Alfred, Ein billiger N&hrboden
(Bouillon) aus Blatkuchen. 179
—, Ein einfaches Verfahren zur Bouillon-
bereitung aus Blutkuchen. 179
v. Szily, A., Versuche und Gedanken
fiber die Rolle der Anaphylaxie bei
Augenentzfindungen. 247
v. Szliy, Paul, Zur Immunotherapie der
akuten Blennorrhagien. 375
— und v. Besskd, Josef, Bakterio-
therapie der Pferdebrustseuche. 28
Takahashi, Akira, Ueber die fitiologische
Beziehuug des Bacillus pyocyaneus zur
Gesohwfirsbildung. 302
Takamine s Doyen.
Tamm, F., Ein Beitrag zur Aetiologie
der Dermatitis exfoliativa neonatorum
Ritter und ibrer Beziehung zu der
Impetigo contagiosa staphylogenes. 253
Taylor, Howard Cunning, Tuberculosis
of the uterus appendages. 330
TeutschUinder, Otto, Sp&ttetanus nach
frlihzeitiger prophylaktischer A.-T.-In-
jektion. 17
The memorial Institute for infectious
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166
Theobald, Samuel, The etiology of
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Thomas, B. A. and Ivy, B. H., Gono¬
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Thomas, B. A., Ivy, K. H. and Blrd-
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the employment of specific and non¬
specific antigens in the performance of
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373
Thompson, Lloyd, Cholesterinized an¬
tigens. 388
—, Titration of Wassermann reagents. 385
Tilley, F. W., A bacteriological study
of methods for the desinfection of hides
infected with anthrax spores. 220
Ttfdliche Vergiftnngen durch Aufnahme
von mit Schimmel- und Befallungs-
pilzen behaftetem Futter. — Tfidliche
Futter vergiftnngen. — Schimmelpilz-
vergiftnng durch verdorbene Cichorie.
— Futtervergiftungen durch verschim-
meltes Hacksel- und Streustroh. 37
Toenniessen, E., Ueber die Aggluiination
der Kapselbazillen. Untersuchungen
fiber die Bedeutung der einzelnen Be-
standteile der Bakterienzelle ffir die
Agglutininerzeugung und ffir den Vor-
gang der Agglutination. 52
Toenniessen, E., Ueber die Bedeutung
der Virulenz und morphologischer Be-
standteile der Bakterien ffir die Im-
munisierung und fiber die immuni-
sierende Wirkung autolysierter Kul-
turen. 52
Toenniessen, Erich, Ueber die neueren
Methoden der spezinschen Tuberkulose-
Behandlung und ihre experimentelleu
Grundlagen. 345
Tollwut bei Pferden. 12
v. Torday, Arpad, Bemerkungen fiber
Flecktyphus. 462
Torrey, J. C. and Bahe, A. H., A new
member of the aciduric group of bacilli.
172
Town bridge, E. H., Finkle, B. A. and
Barnard, E. M., Report of typhoid
epidemic occurring three months after
the use of prophylactic vaccine. 112
Trachoma. A survey of its prevalence
in the mountain sections of East Ten¬
nessee and Northern Carolina. 242
Trachoma. A survey of its prevalence
in the mountain sections of North and
South Carolina. 242
Trachoma. A survey of its prevalence
in the mountain sections of Virginia
and Westvirginia. 241
Trachoma in Kentucky. 241
Traube, J., Physikalisch-chemische Unter¬
suchungen von Blut8eris. 66
Treupel, Walther, Die Behandlung des
Ulcus molle gangraenosum und anderer
Ansteckungskrankheiten mit Eigenstoff,
Eigenserum oder Eigenblut. 376
Trevisanello, Carlo, Ricerche batterio-
logiche sul herpes dei polmonitici. 276
Trillat, A. et Fonassier, M«, Entraine-
ment et separation de6 microbes en
suspension dans Fean sous Finfluence
d’un courant d’air. 424
Trommsdorf, Richard, Weiterer sta-
tistischer Beitrag zur Epidemiologie
des Typhus in Mttnchen wfthrend der
Sanierungsperiode. 97
Tfirk, Walter, Ueber einen Fall von
Versenchung der Milch durch Coccidium
oviform e und Bacterium coli varietas
dysentericum. 127
Tyzzer, E. E. s. Little, C. C.
Uhle, Alexander A. and Mackinney,
William H., Comparative results of
the Wassermann test 388
—, The gonorrhea complement fixation
test 372
Uhlenhuth und Fromme, Experimen-
telle Grundlagen ffir eine spezifische
Behandlung aer Weilschen Krankhei
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Register.
569
(ansteckende Gelbsucht). III. Mitteilung.
427
Uhlenhuth und Fromme, Untersucbun-
gen fiber die Aetiologie, Immnnitat
und spezifische Behandlung der Weil-
schen Krankheit (Icterus infectiosus). 428
Urbantschitsch, £., Jugularistbrombose.
276
—, Mucosas mastoiditis bei einem 4 Mo-
nate alten Singling. 287
—, Traumatische Meningitis. 276
Yago, H. A m Eine leicht herstellbare Ent-
lansungsanlage zur Abtfitungder Kleider-
lftuse durch tiberhitzten Dampf. 477
Yalentine, Eugenia s. Krumwiede jr.,
Charles.
Yalentint, Italo M. e Stefano, Juan,
Nuovo coccobacilo cromogeno. 26
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Schanghai.) 449
Yedder, Edward B., Prevalence of sy¬
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Yeer, A. Yan der s. Rohdenburg, 6. L.
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traumatischen Eatarakt wahrend des
spezifischen r Status lymphatieus w . 248
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gang einer Fischtaenie. 529
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Walker, A. W. s. Kendall, A. I.
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117
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Welde, E. F. s. B&hrdt, H.
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weis der Spirochaete Obermeieri. 489
Werner, H., Ueber rekurrierendes Fieber
(Rekurrens?) mit Ffinftageturnus, Fttnf-
tagefieber, aus dem Osten. 492
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
570
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the spine, its frequency and the value
of its characteristic lesions as a dia¬
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Wiener, Ueber Flecktyphus. 462
Wietiug, Axillare Lymphknoten und
Lungentuberkulose. 328
Wilbur, Ray Liman and Ophuls, Wil¬
liam, Botulism. A report of food¬
poisoning apparently due to eating of
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Wildermuth, F. s. Abderhalden, E.
Wile, Udo J. and Stokes, John Hinch-
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Rous chicken sarcoma. 510
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laktischen Impfung gegen Tetanus. 21
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201
Zuelzer. Glyzerinphosphorsaures Magne¬
sium (Merck) als Ersatz fiir Magnesium-
sulfat bei der Behandlung des Tetanus.
28
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Register.
571
II. SachYerzeiehnis.
Aalserum, Wirkang auf das Auge. 251
Abbauferm ente gegen Bakterienzell-
bestandteile. 2
Abderhaldens Dialysierverfahren s. Dialy¬
sierverfahren Abderhaldens, Abwehr-
fermente a. a. Serum diagnose.
Abort, seuchenhafter, der Kinder. 29
—, —,-, Antikdrper in Blutu. Milch.
30
Abszefl, Him-, dnrch Bac. fusiformis. 303
—, Mandel-, bei Diphtherie. 194
— nach Rotlaufimpfong. 16
Abwehrfermente s. a. Dialysierverfahren
Abderhaldens.
—. 72
— znr Abgrenzung der Bronchialdrtisen
von der Lungentuberkulose. 341, 342
— and Bac. anthracis. 2
— and Bac. anthracoides. 2
— gegen Bakterienzellbestandteile. 2
—, Bildnng darch parenterale Eiweifl-
zafahr. 76
—, Fahndang aaf dieselb. 72
—, Nachweis mittels Biaretreaktion. 73
—,-Dialysierverfahrens. 73
—,-Enteiweifiung darch Hitzekoa-
gnlation. 85
—,-interferometrischer Methode. 73,
8£>
-Ninhydrinprobe. 73
-Mikroaminostickstoffbestimmung.
73, 85
-Mikrostickstoffbestimmung. 73,
85
—,-optischer Methode. 73, 77, 83
— and Nearologie. 77
— and Psychiatric. 77—80, 84
—, Reaktivierang dnrch frisches Seram. 77
—, Spezifizitat. 73—85
— bei Tuberkalose, Langen-. 341—343
— gegen Uvea. 250
Acanthocotyle bothi n. sp., Beschreibang.
523
Achorion Qainckeanam bei Meerschwein-
chen. 255
Actinomyces s. a. Aktinomykose.
— albas im Darm der Binder. 171
—, Kaltar. 245
Aeroskop zar Keimz&hlang in der Laft.
424
Aesche, Echinorhynchas clavala in den-
selb. 26
Aether, Wirkang aaf Bac. tabercalosis. 339
Aethylhydrokaprein s. a. Optochin.
— zar Behandlnng des Ulcus coraeae
serpens. 244, 245
— gegen Pneamokokkasinfektionen. 281
—284
Pneamonie. 273
/irknng aaf Aage a. Ohr. 273
—, Wirkung aaf Bakterien. 281—284
—, Wirkang im leukozytenfreien Tiere. 63
Affeih Bacterium tularense-Infektion. 451
—, Hodgkins Krankheit bei denselb. 205
—, Jerichobeale-Infektion. 485
—, Poliomyelitis anterior acuta. 211
—, Rtiteln-Uebertragung. 208
—, Scharlach-Uebertragung. 206
—, Trachom. 243
—, Weilscke Krankheit. 428, 429
Wat. 12
Afrika, Deatschsildwest-, Zecken-Arten.
488
—, West-, Filariasis. 533
Agar, Btlchsen-, Nahrboden, Brauchbar-
keit in den Tropen. 438
—, Endo-, Regenerierang. 106
—, Seram durck A. toxisch gemacht,
physikal. Veranderungen d. Serums. 72
Agglomeration bei Riickfallfieber. 490
Agglutination s. a. Agglutinine, Ham-
agglutination.
— bei Abort, seuchenhaftem der Binder.
30
— des Bac. acidophilaerogenes. 172
— des Bac. Bordet-Gengou. 208
— des Bac. dysenteriae. 419
— des Bac. dysenteriae in vivo. 278
— des Bac. influenzae in vivo. 278
— des Bac. pneumoniae. 52
— des Bac. pyocyaneas. 302
— des Bac. typhi. 99, 101, 102
— des Bac. typhi nach intravenbser In-
jektion. 103
— des Bac. typhi in vivo. 278
— zar Choleradiagnose, Bewertang. 453
— zar Dourinediagnose. 25
— der Kapselbakterien. 52
— zar Paratyphusdiagnose. 119, 120
— des Pneumococcus. 277, 278, 280
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572
Register.
Agglutination des Pneumococcus durch
Pneumokokkenserum in yiyo. 278, 280,
281
— zur Pseudoruhr-Diagnose. 124
— zur Rotzdiagnose. 8—10, 24
— zur Ruhrdiagnose. 122, 124, 128, 129,
— des Streptococcus. 287
— zur Typhusdiagnose. 99,102,110,113,
114—116
Agglutinine s. a. Agglutination.
Agglutinin-Bildung, Bedeut. d. einzelnen
BakterienzellenbestandteUe. 52
-und Thorium. 51
Agglutinine, Neben-, Bildung bei Ruhr.
130
Agglutinin im Tetanusrekonvaleszenten-
serum. 13
Aktinomykose s. a. Actinomyces.
— der Hornhaut bei Bergarbeitern. 245
Aktivierung. 64
Albuminurie bei Diphtherie. 194
Aleppo-Beule in der Tiirkei. 418
Alkaliblau, Wirkung auf Bakterien. 252
Alkohol zur Handedesinfektion. 107
—, Wirkung auf Bac. dyBenteriae. 225
—, Wirkung auf Bac. tuberculosis. 339
—, Wirkung auf Bac. typhi. 225
—, Wirkung auf die Bakterizidie. 60
—, Wirkung auf die Erythrozytenresi-
stenz. 61
—, Wirkung auf die Phagozytose. 61
Allium sativum-Prkparate gegen infek-
tidse Darmkrankheiten. 132
Allphen gegen Cholera. 132
— gegen Darmkatarrh. 132
— gegen Ruhr. 132
Aloe gegen Kropf. 431
Alveolar-Pyorrhoe, Behandlung mit Eme-
tin. 305, 306
-, Behandlung mit Ipecacuanha. 305,
306
-durch Entamoeba buccalis. 305, 306
-durch Entamoeba gingivalis. 305
Alypin gegen Staupekrampfe. 35
Ambozeptoren, Thermolabilitat. 58
Ameisensaure, Wirkung auf Bac. anthracis.
220
Amentia bei Diphtherie. 195
Amerika s. a. Vereinigte Staaten.
—, Gescblechtskrankheiten. 370, 371
—, Gesundheitsattest zur Heiratserlaubnis.
—, Hautsporotrichose. 260
—, Nord-, Schweinepestbekampfung. 32
—, —, Trematoden. 524
—, Piroplasmose der Pferde. 487
—, Pneumonie. 273
—, Syphilis im Heere. 376
—, Syphilis der Neger. 377
—, Trachom-Verbreitung. 241, 242
—, Wasser-Verunreinigung der Seen. 122
—, Wurmkrankheit 540
Amine, Wirkung auf Geschwttlste. 609
Amttben s. a. Entamoeba.
— Arten, Einteilung. 495
—, Biologie. 495, 496
— Ruhr in Schanghai, Aetiologie u. Epi-
demiologie. 494
Ampbatropin gegen Cystitis. 375
Amyloidose des Nasenvorhofes beim Pferde.
6
Ankmie d. Hdhner, durch Dispharagus
spiralis verurs. 26
— und Serum-Alkalitat 65
— und Serum-Reibungskonstante. 65
— der Tauben, durch Trichosoma tenuissi-
mum u. Heterakis maculosa verurs. 26
Anaphylatoxin-Fieber. 68
Anaphylatoxin, Ursprung. 71
—, Wirkung auf das Here. 69
—, Wirkung auf die Zirkulation. 69
Anaphylaxie s. Ueberempfindlichkeit.
Anchyloetomiasis, Behandlung mit Oleum
chenopodii. 541
— beim Tiger. 540
Anchylostomum bei chinesischen Schiffs-
leuten. 522
Angina septica durch hamolyt. Strepto-
kokken. 286, 287
Anhalt, Tnberkulosebekampfung. 356
Anilinfarbstoffe, Wirkung auf augenpatho-
gene Bakterien. 252
Anisol in Tetrachlorkohlenstoff gegen
Lause. 472
Anomotaenia otidis. Beschreibung. 528
Anopheles, Sammeln, Bestimmen usw.,
Anleitung. 480
Anstalten, Entlausungs-, Beschreibung.
477
Antifermente des Serums. 73
—, Serum-, und Fiitterung. 82
Antiham otoxine im Tetanusrekonvales-
zentenserum. 19
AntikQrper gegenttber Bac. abortus in-
fectiosi in Blut u. Milch abortuskranker
Tiere. 30
— Bildung nach Choleraschutzimpfung.
117
-und DUnndarmentfernung. 56
-bei Influenza. 210
-in der Leber. 63
-und Magenentfernung. 56
-in der Milz. 63
-und Milzentfernung. 57
-und Pankreasentfernung. 56
-und Rdntgenstrahlen. 57
-und Schilddriisenentfemung. 56
-und Thorium. 51
-nach Typhusschutzimpfung. 114,
116, 117
-verschiedener Typhusimpfstoffe. 118
— bei Diphtherie. 198, 204
—, Eiweifl- und Lipoid-, Beziehungen. 59
— im Glaskdrper. 251
— bei Rttckfallfieber. 490, 491
—, Taenien-. 530
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Register.
573
Antitoxin-Bildung bei Diphtherie. 198,201
Antitoxine, Diphtherie- im Blut. 201, 202,
204
—, — in der vorderen Angenkammer.
204
Antitrypsin im Serum beim Hunger. 80
—, Serum-, normales u. immunisatorisches.
56
Aorta-Ruptur bei angrenzender Tuber-
kulose. 329
Aorta, Tuberkulose. 329
Aortitis tuberculosa beim Pferde. 352
Aphiochaeta ferruginea, Uebertragung von
Infektionskrankheiten. 451
Aploparaksis eiisae, Beschreibung. 528
Apparate, Dampf- zur Desinfektion. 220
Appendicitis durch Pneumokokken. 275
Aprikosen, eingemachte, Botulismus. 168
Arachnolysin, Wirkung von Milch. 54
Argentinien, Mikrofilarien, Morphology
Argentum gegen Weilsche Krankheit. 430
Argobol gegen Ulcus cruris. 306
Armee, engusche, Tuberkulose, Statistik.
321
—, Haut- und Geschlechtskrankheiten im
Kriege. 369, 370
—, Nierentuberkulose im Kriege. 329
—, Ruhr, Schutzimpfung. 132
—, Tuberkulose-Bekftmpfung. 343, 344
—, Tuberkulose im Kriege. 328
—, Typhnsschutzimpfung. 108
Arsacetin, Wirkung auf die Nieren. 404
Arsalyt gegen Brustseuche d. Pferde. 27,28
— gegen Rotlauf d. Pferde. 27
Arsen gegen Haut-Sarkomatose. 514
— Pr¶te gegen Brustseuche d. Pferde.
27
—Verbindungen, Wirkung auf die Neben-
nieren. 405
-, Wirkung auf die Nieren. 404, 405
— gegen Zecken. 488
Arsenophenylglyzin gegen Syphilis. 405
—, Wirkung auf die Nieren. 404
Arsentrijodid, Wirkung auf Geschwtilste.
509
Arsinosolvin gegen Brustseuche d. Pferde.
27
Arterien, VerSnderungen bei Fleckfieber.
462, 463
Arteriosklerose und Dialysierverfahren
Abderhaldens. 80
Arthigon gegen Gonorrhoe. 374
Arthritis s. a. Gelenkrheumatismus.
— chronica, Aetiologie u. Behandlung. 299
— deformans, Pathologie u. Pathogenese.
299
—, eitrige, durch Pneumokokken. 276
— gonorrhoica bei Negern. 371
— durch Streptokokken. 288
— syphilitica bei Negern. 371
Ascaris bei chinesischen Schiffsleuten. 522
— im Darm der Kinder. 520, 521
Ascaris-Infektion bei Hunden, epilepti-
forme Anfdlle. 542
— lumbricoides-Eier, Entwicklung, ktinst-
liche. 541
-, GrCfie. 541
— mystax. 35
Aspergillus fumigatus, Hornhautinfektion
aurch denselb. 245
-im Ohr bei Otomycosis. 301
Assimilation und Immunit&tsforschung. 51
Atomumlagerungen bei physiol. Vorg&n-
gen. 64
Atoxyl gegen Brustseuche d. Pferde. 27,28
— gegen Weilsche Krankheit. 430
—, Wirkung auf die Nieren. 404
Auge, Abwehrfermente der Uvea. 250
—, Aktinomykose der Hornhaut bei Berg-
arbeitern. 245
—, Bakterien, pathogene, Wirkung von
Anilinfarbstoffen. 252
—, Blastomykose der Lider. 258
—, Cataracta diabetica, Serumwirkung.
auf Linsensubstanz. 246
—, Cataracta senilis, Dialysierverfahren
Abderhaldens. 249
—, Einschlufl-Blennorrhoe und Trachom.
243
—, Entzttndungen, anaphylaktische. 247,
248
—, Epitheliosis desquamativa der Sttdsee.
244
—, Filariasis in der Siidsee. 532
—, GlaskOrper, lnfektion u. Im muni tat.
251
—, Glaukom, Dialysierverfahren Abder¬
haldens. 249
—, Gonorrhoe, Immunisierung mit Gono-
kokken. 375, 376
—, Gonorrhoe bei Neugeborenen. 375
—. Homhaut-Anaphylaxie. 247, 248
—, Hornhauttransplantation mit Anaphy-
laxiereaktion. 245
—, Hornhaut, Wirkung von ultraviolettem
Licht. 253
—, Kammerwasser, Uebergang von Uro-
tropin in dasselb. u. Formaldehydab-
spaltung. 253
—, Keratitis parenchymatosa bei fami-
li&rer Syphilis. 378
—, Keratokonus, Dialysierverfahren Ab¬
derhaldens. 249
—, Keratomykosis aspergillina. 245
—, Konjunktivitis gonorrhoica, Behand¬
lung mit Optochin. 376
—, —, phiykt&nulftre u. Tuberkulose. 331
—. — samoensis, Aetiologie u. Behand¬
lung. 244
—, Ophthalmie, anaphylaktische. 248
—, Sehnerverkrankungen, Abderhaldens
Dialysierverfahren. 249
—, Serum und Linseneiweifi, Verhalten
bei Katarakt. 246
—, Syphilis, Diagnose mittels Pallidin. 396
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574
Register.
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Auge, Trachom 8. Trachom. 241—244
—, Tuberkulose. 330, 331
—, —, BehancUong mit Tnberkulin. 346
—, Ulcus corneae serpens, Aetiologie nnd
Bebandlung. 244
—, Uvea-Erkrankungen, Dialysierverfah-
ren Abderhaldens. 250
—, Wirkung von Aalblutsernm. 251
—, Wirkung von Aethylhydrokuprein. 273
Angenkammer, vordere, Diphtherie-Anti-
toxine in derselb. 204
Augenkrankheiten. 241—253
Answurf, Bac. tuberculosis-Anreicherung
in demselb. 335
—, Bac. tuberculosis. Nachweis. 336, 337
—, Eiweifl in demselb., diagn. Bedeutunp
—, Lymphozyten in demselb., diagnost.
Bedeutung. 339
—, Micrococcus catarrhalis in demselb. 301
—, Spirochaten bei Rtickfallfieber. 489
Azoflavin, Wirkung auf Bakterien. 252
Bacillus s. a. Bacterium, Bakterien.
— abortus, AntikSrper in Blut u. Milch
abortuskranker Tiere. 30
— acidi lactici, Wirkung auf Hemoglobin.
177
— acidophilaerogenes, Biologie. 172
— acidophilus polymorphus, Biologie. 171,
172
-im Kalberdarm. 171
— aerogenes capsulatus im Blut. 301
— alcahgenes, Wirkung auf Milch. 173
— anthracis s. a. Milzbrand.
-, Abwehrfermentbildung. 2
-, Kapselbildung. 2
-, kapselloser, Eigenschaften. 2
-var. mucosa, Abwehrfermentbil¬
dung. 2
-var. striata, Abwehrfermentbildung.
-, Variation. 2
-, Wirkung von Ameisensfiure. 220
-, Wirkung von Kochsalz-Salzs&ure-
lSsung. 220
-, Wirkung von Natronlauge. 221
-, Wirkung von Sublimat. 220
-, Zahl und Infektion. 2
— anthracoides, Abwehrfermentbildung. 2
— bifidns, aerob. Wachstum. 171
-, Pleomorphi8mus. 171
— Bordet-Gengou s. a. Keuchhusten.
-, Agglutination. 208
-, Kultur. 208
— botulinus s. a. Botulismus.
-in Aprikosen, eingemachten. 168
-in Birnen, eingemachten. 168
-in Bohnen, gekochten. 168
-, Toxinbildung und Wirkung. 167^
-in Wurst 419
— bulgaricus, Biologie. 422
Bacillus bulgaricus, Prflparate im Handel.
172
— clavatus Biffi in der Zahnpulpa. 308,
304
— cloacae, Gasbildung. 174
-, Laktose-Vergftrung. 174
-, Wirkung auf Milch. 174
— coli im Blut. 121
-im Darm der Binder. 170, 171
-in Faeces, Verhalten. 169
-Filtrat, Wirkung auf Gewebe. 60
-in der Gallenblase. 101
-, Gasbildung. 174
-Infektion d. Harnwege, Immuni-
sierung. 49
- t Vaccination. 49
-, Laktose-Vergfirung. 174
-, Tryptophan-Zersetzung. 178
-im Wasser. 122
-, Wirkung von Desazon. 225
-, Wirkung von Formaldehyd. 307
-, W T irkung auf Hemoglobin. 177
-, Wirkung auf Milch. 174, 175
— diphtheriae s. a. Diphtherie.
-im Abszefleiter. 194
-, Entwicklnng. 196
-, Ferbung. 198
-Filtrat, Wirkung auf Gewebe. 60
-, Indolbildung. 178
-, Variabilitftt. 176
-, Virulenz-Prttfung. 196, 278
-, Wirkung von Jod. 206
-, Wirkung auf Milch. 174
-, Wirkung von Milchseurebazillen.
204
— dysenteriae s. a. Ruhr.
-, Agglutination. 122,124, 128^ 129,
-, Agglutination in vivo. ' 278
-in Faeces. 123, 124, 128
-iin Ham. 124
-, Nehrboden. 106
-in einer Pferdeschwemme. 127
-u. Sommer-Diarrboe. 125
-im Wasser. 127
-, Wirkung von Alkohol. 225
-, Wirkung auf Hemoglobin. 177
-, Wirkung von Katacidtabletten. 225
-, Wirkung von Microcidtabletten. 225
-, Wirkung auf Milch. 173
-, Wirkung von Zitronens&ure. 225
— fusiform is bei Hirnabszefl. 303
-, Kultur. 303
-bei Pyemie. 303
— hodgkini s. a. Hodgkin's Krankheit.
-, wirkung bei Affen. 205
—, Hiihnercholera-, Variability. 176
— icteroides, Wirkung auf Milch. 178
— influenzae s. a. Influenza.
-, Agglutination in vivo. 278
-, Differenzierung, serologische. 210
-im Eiter aus dem Antrum. 166
-bei Leukemie, myeloischer. 300
Gck igl<
— Or i : ; i i ^ 1 f i e ri
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Register.
575
Bacillus influenzae, Morphologie u. Vi ra¬
les z. 210
-, Pathogenit&t fttr Kaninchen. 210
— megatherium im Darm der Binder. 170
— mesentericus im Darm der Binder. 170.
171
-, Wirkung auf Milch. 174
— Morgan, Wirkung auf Milch. 173
— mucosus capsulatus, Pneumonie-Er-
reger. 274
— murisepticus und Botlauf. 16
— mjcoides im Darm der Binder. 171
— paracoli in der Gallenblase. 101
— paratyphi s. a. Paratyphus.
-, Agglutination. 119
-im Slut, Nachweis. 120
-bei Typhus. 100
-in Bohnen. 166
-in Faeces, Nachweis. 120
-, Indolbildung. 178
-, Kultur auf Kalbsbraten. 419
-in Schlagsahne. 422
-, Variabilitat. 176
-im Wasser. 119
-, Wirkung auf H&moglobin. 177
-, Wirkung auf Milch. 173, 175
— pneumoniae s. a. Pneumococcus.
-, Agglutination. 52
-, Immunisierung und Virulenz. 52
— prodigiosus-Filtrat, Wirkung auf Ge-
webe. 60
-im Ohr bei Otomycosis. 301
-in der Zahn-Pulpa. 303, 304
— pseudodiphtheriae in Lymphdrflsen. 350
— pseudooedematis, Kultur. 419
— pjocyaneus, Agglutination. 302
-Filtrat, Wirkung auf Gewebe. 60
-, Geschwiirsbildung durch denselb.
302
-Infektionen. 302
-, Komplementbindung. 302
-, Wirkung yon Licht, ultraviolettem.
306
-, Wirkung auf Milch. 174
-in der Zahn-Pulpa. 303, 304
— subtilis im Darm der Binder. 170
-in Faeces, Verhalten. 169
-, Wirkung auf den Glaskorper. 251
-, Wirkung auf Milch. 174
— tetani s. a. Tetanus.
-Toxin-Wanderang und Fibrillen-
theorie. 19
— tuberculosis s. a. Tuberkulose.
-u. andere s&urefeste Bazillen, Be-
ziehungen. 338
-, Anreicherung in Korperflflssig-
keiten u. Organen. 335
-im Auswurf, Nachweis. 336, 337
-im Blute. 332—334
-im Blute der Binder. 354
-im Eutergewebe. 351
-in Faeces, Nachweis. 334, 336, 337
-, F&rbung. 337
Bacillus tuberculosis-Filtrat, Wirkung auf
Gewebe. 60
-im Harn, Bedeutung. 336
-, Kultur u. Isolierung. 886, 337
-in der Milch. 351
-in der Milch, Wirkung. 174, 175
-, Nachweis durch Tierversuch. 419
-., N&hrboden. 336, 337
-, Phagozytose, Wirkung des AJkohol-
genusses. 61
-u. Smegmabazillen, Differenzierung.
335
-(Typ gallinaceus), Besonderheiten.
353, 354
-, Wirkung von Aether. 339
-, Wirkung von Alkohol. 339
-, Wirkung von Biorisation. 227
-, Wirkung von Chloroform. 339
-, Wirkung von Hitze. 339
-, W T irkung von Kupfersalzen. 348
-, Wirkung von Methylenblausalzen.
348
— typhi 8. a. Typhus abdominalis.
-, Agglutination. 99, 101, 102
-, — nach intraventfser Injektion. 103
-, — in vivo. 278
-, Bakteriolyse. 103
-, Bakterizidie durch Plasma. 61
-, — durch Serum, Wirkung des
Alkoholgenusses. 61
-im Blute. 99, 101—103
-, Nachweis durch Galleschr&g-
agarrtihrchen. 104
-nach Schutzimpfung. 114
-, Blutkultur. 98—102
-in Bohnen. 166
-in Faeces, Nachweis. 97, 99, 104,
106
-in der Galle. 100, 101
--, Nachweis durch Duo-
denalsonde. 104
-in der Gallenblase. 101
-u. Gsllensteinbildung. 100
-im Harn. 99, 104
-, Indolbildung. 178
-, Kultur auf Kongorotn&hrboden. 105,
106
-bei Miliartuberkulose. 101
-, Nachweis durch Tierkohle. 104
-, N&hrboden. 106, 106
-in einer Pferdeschwemme. 127
-, Phagozytose. 103
-> —» Wirkung des Alkoholgenusses.
61
-im Pleura-Exsudat. 101
-bei Syphilis. 102
-, Toxin, Fieber durch dasselbe, Be-
einfluss. durch Erw&rmung u. Abktih-
lung d. Warmezentrums. 68
-, Tryptophan-Zersetzung. 178
-, Uebertritt in das Blut nach In¬
jektion in die Gallenblase. 102
-, Variabilitat. 176
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576
Register.
Bacillus typhi im Wasser. 105, 127
-, Wirkung von Alkohol. 225
-, Wirkung von Chlor. 224, 225
-, Wirkung Ton Desazon. 225
-, Wirkung von Formaldehyd. 307
-, Wirkung auf Hamoglobin. 177
-, Wirkung von Indol. 118
-, Wirkung von Katacidtabletten. 225
-, Wirkung vonMicrocidtabletten. 225
-, Wirkung auf Milch. 173, 175
-, Wirkung von Zitronens&ure. 225
Bacterium s. a. Bacillus.
— coli var. dysenteric, in der Milch, Ruhr-
erreger. 127
— Gfintheri im Netzmagen der Rinder. 170
— punctans flavum, Beschreibung. 433
-sulfureum, Beschreibung. 433
— racemosum, Beschreibung. 433
— tularense - Infektion bei Menschen u.
Tieren. 451
— typhi exanthematici, Kultur. 465
Badeanstalt im Felde, Beschreibung. 477
Bader, heifle, zur Behandlung der Go-
norrhoe. 374
Bakterien s. a. Bacillus, Bacterium.
—, Abbaufermente gegen Bakterien-Zell-
bestandteile. 2
—, anaerobe, der Mundhtthle. 168
—, augenpathogene, Wirkung von Anilin-
farbstoffen. 252
—, autolysierte Kultur, immunisier. Wir¬
kung derselb. 52
—, Beweglichkeit, Wirkung von ultra-
viol etten Strahlen. 176
— bei Biorisation. 227
— im Blute bei Fleckfieber. 465
-, Wirkung von Milchs&ure. 349
—, Boden-, Biologie. 168
—, Brenztraubensfiure-Vergfirung. 436
—, mit Oholeraserum paragglutinierende,
Vorkommen. 453
— im Darm der K&lber. 171
—, Degenerationsformen. 435
—, Eiweifi Zereetzung durch dieselb. 435
— in Faeces, Zahl. 427
—, Fftrbung. 198
—, —, Vital-. 145
— bei Fetts&uren-Bildung im Magen. 426
— Filtrate, Wirkung auf konserviertes
Gewebe. 60
— Flora des Darms der Rinder. 169—172
-bei Saugk&lbern. 171
-der Faeces, Zusammensetzung. 169
-des Magens beim Rinde. 169
-der Trichomonaskolpitis. 543
— in der Gallenblase. 101
—, Gas-. 294—298
—, Gasbildung. 172
— in Hamoglobin, Wirkung. 177
— im Harn bei Fleckfieber. 467
—, Indoiumsatz. 177
—, Involutionsformen. 435
—, Kapsel-, Agglutination. 52
Bakterien, Leucht-, der Nordsee. 438
— bei Leukfimie, myeloischer. 300
— der Luft fiber Klfiranlagen. 424
-, Zfihlung mit Aeroskop. 424
—, Luftstickstoffassimilierende, Unter-
suchungen. 168
— in den Lymphdrttsen bei Hodgkinscher
Krankheit. 350
-bei Karzinom. 350
-bei Sarkom. 360
— im Magen, Vermehrung bei Milch-
ffitterung. 426
— bei Meerschweinchen-Infektionen. 432
— in der Milch, Differenzierung durch
die venire. Gerinnungsart derselb. 420
-, Wirkung. 172—175
—, Milchgerinnung durch dieselb. 17 L
—, Milchsfinre-, im Netzmagen der Rinder.
170
—, Morphologie, Bedeut. f. d. Immuni-
sierung u. d. im munis. Wirk. autolys.
Kulturen. 62
—, neue. 433
—, pathogene, Variability. 176
— bei Psoriasis. 254
—, Saurebildung. 172—175, 305
—, sfturefeste, u. Bac. tuberculosis, Be-
ziehungen. 338
—, —, in Trompeten, Kultur u. Virulenz.
338
— in Sahne, Schlag-. # 421
—, Serum durch B. toxisch gemacht,
physikal. Verfinderungen d. Serums. 72
—, Stoffwechsel. 173—175, 436
—, Tryptophanumsatz. 177
—, Ueberempfindlichkeit gegenfiber den-
selb. 69
—, Verfinderungen im Tierktfrper. 2
—, Verhalten in N&hrmedien. 435
—, Virulenz, Bedeut. ftir d. Immunisier.
u. d. immunisier. autolys. Kulturen. 52
— im Wasser, Wirkung von Luftstrdmung.
424
—, Wirkung von Aethylhydrokuprein.
281—284
—, Wirkung von Alkaliblau. 252
—, Wirkung von Azotiavin. 262
—, Wirkung von Bismarckbraun. 262
—, Wirkung von Brillantgrfin. 252
—, Wirkung von Brillantschwarz. 252
—, Wirkung von Chininhydrochlorid. 284
—, Wirkung von Fuchsin. 262
—, Wirkung von Hexamethylentetramin.
307, 308
—, Wirkung von Kaliumcyanid. 450
—, Wirkung von Knoblauchextrakt. 60
—, Wirkung von Korallin. 252
—, Wirkung von Licht, ultraviolettem.
253
—, Wirkung von Malachitgrfin. 252
—, Wirkung von Methylviolett B. 252
—, Wirkung von Optochin. 278
—, Wirkung von Palatinschwarz. 252
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Register.
577
Bakterien, Wirkung von Pflanzenextrak-
ten. 59
—, Wirkung von Rose bengale. 262
—, Wirknng von Rotblan. 252
—, Wirknng von Stachelbeerenextrakt.
60
—, Wirknng von Thorsalz. 177
—, Wirknng von Toluidinblau. 252
—, Wirknng von Tropaeolin. 252
—, Wirknng von Viktoriablan B. 252
—, Wirknng von Viktoriaffelb. 262
—, Wirknng von Violett* Hoffmann. 252
—, Wirknng von Wasserblan B. 262
—, Wirknng von Zwiebelextrakt. 60
—, Zahl, Bedeutung fttr d. Infektion. 2
— bei Zahnkaries. 304
— in der Zahn-Pulpa. 303, 304
Bakterioiogie, experimentelle, n. Infek-
tionskrankheiten, Lebrbnch. 165
Bakteriolyse des Bac. typhi. 103
Bakteriotherapie des Typhus. 118
Bakteriozidine. 61
Bakterizidie dnrch Plasma. 61
—, Wirkung des Alkoholgenusses. 60
Bandwiirmer s. a. Cestoden nsw.
—, Diagnose mittels Serum. 530
—, mehrkantige, Herkunft. 627, 528
Barbierstuben n. Infektionskrankheiten.
419
Banchfellentziindnng s. Peritonitis.
Bayern, Trichinosis der Schweine, H&ufig-
keit. 538
Bazillentr&ger bei Cholera. 453
— bei Diphtherie. 196
— bei Typhus, Bedeutung. 101
—, Typhusinfektion dnrch dieselb. 98, 99
Befallnngspilze auf Futter, Yergiftung
dnrch dasselbe. 37
Belgien, hygienische Verh<nisse n. Mafl-
nahmen der deutschen Heeresverwal-
tnng. 417
—, Tuberkulose-Bekampfung. 344
Beniform gegen Vaginitis gonorrhoica. 375
Benzo-Naphthol gegen Kropf. 431
Bergarbeiter, Aktinomykose derHornhaut.
245
Beriberi, Aetiologie. 496
—, Behandlnng mit Orypan. 425
— in Brasilien, Aetiologie. 496
— bei Tltthnern. 496
Berlin, Mikrosporon-Arten. 257
— f Trichophyton-Arten. 257
Besch&lseuche s. Donrine.
Bilharziarnhr in Panama. 533
Bindegewebe, Wirknng von Bakterien-
filtraten. 60
Bindehantentzilndung s. Konjnnktivitis.
Biorisation von Milch. 226, 227
Biorieator znr Wassersterilisierung im
Felde. 223
Birnen, eingemachte, Botnlismns. 168
Bismarckbrann, Wirknng anf Bakterien.
Binretreaktion znr Abwehrfermentbestim-
mung. 73
Binterina dnnganica, Beschreibnng.
Blastomykose der Augenlider.
—, Bakterioiogie, Pathologic
u.
258
Klinik.
257
258
258
Erste Abt Ref. Bd. 65.
—, Behandlnng mit Jodkali.
—, Behandlnng mit Radium.
— u. Graunloma coccidioidale, Differential-
diagnose. 258, 259
Blattem s. Pocken.
Blennorrhoe, Einschlufl-, und Trachom,
Identitat. 243
Blinddarm-Entziindung s. Appendicitis.
Bint, Antikdrper gegenfiber Bac. abortus.
30
—, Bac. aerogenes capsnlatns in demselb.
301
Bac. coli in demselb. 121
Bac. paratyphi, Nachweis. 120
-bei Typhus. 100
Bac. tuberculosis-Anreichemng in dem-
selb. 335
Bac. tuberculosis in demselb. 332—334
-in demselb. beim Rinde. 354
Bac. typhi in demselb. 99, 101—103
-, Nachweis dnrch Galleschrttg-
agarrChrchen. 104
-nach Schntzimpfnng. 114
— —, Uebertritt in dasselbe nach
Lnektion in die Ghkllenblase. 102
Bild bei Cholera. 452
— bei Ruhr. 125
— bei Trichinosis. 537
Bildnng und Thorium. 51
Diphtherie-Antitoxine in demselb. 201,
204
Drnck, Wirknng von Shockgiften. 69
— Senknng. anaphylakt. 69
Entnahme von Ratten, Tecknik. 491
Flecken, mutterliche n. fdtale, Unter-
scheidung. 437
Filarien bei Rnssen. 533
bei Fleckfieber. 462, 463, 465
Gef&fie, Brttchigkeit bei Fleckfieber.
462, 463
Immnnstoffe nach Choleraschntz-
impfnng. 117
— bei Typhus nach Sohutzimpfun^
Infektion, Behandlnng mit Milchs&nre.
349
— bei Infektionskrankheiten, unreife
Leukozyten in demselb. 167
— Infusion gegen Leishmaniose. 487
— Injektion gegen H&mophilie u. Blnt-
krankheiten. 431
-Regen Purpura haemorrhagica. 431
— Kdrperchen s. BlutkCrperchen.
— BLreislauf, Wirkung von Anaphyla-
toxin. 69
-, Wirkung von Histamin. 69
-, Wirkung von Pepton. 69
No. 23/26. 37
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57S
Register.
Bint, Meningokokken in demselb. 215
—, Micrococcus catarrhalis in demselb. 501
—, Mikrofikrien. 532
—, Plazenta-, Malariaparasiten in dem¬
selb. 479
—, Pneumokokken in demselb. 275—277
—, RoBsche Kdrperchen bei Syphilis. 381
— Sernm s. Serum.
—, Spirochaten bei Rfickfallfieber. 489
—, Streptokokken bei Puerperalsepsis. 290
—, — bei Typhus. 100
— bei Typhnsschutzimpfung, Befnnd. Ill,
113, 114, 116
— bei Weilscher Krankheit, Infektiositfit.
429, 430
Blutknfitchenkrankheit s. Purpura haemor-
rhagica.
Blutkfirperchen, rote, artfremde, Phago-
zytose. 63
—, —, Resistenz, Wirkung des Alkohol-
genusses. 61
—, —, Vermehrung bei Cholera. 452
Blutkohle fur medizinische Zwecke. 133
Blutkuchen znr Nahrbouillon. 179
Boden-Bakterien, Biologie. 168
Bohnen, Bac. paratyphi n. typhi in dem¬
selb. 166
— Extrakt zur Bouillon-Herstellung. 437
—, gekochte, Botulism ns. 168
Bolus alba gegen Darmentzttndungen yon
HanstiereD. 31
-gegen K&lberruhr. 31
-gegen Knfitchenseuche d. Binder.
30
Bor, Wirkung auf Qeschwttlste. 509
Borsten-Zurichterei,Milzbrandyerbreitung.
Boston, Sommer-Diarrhoe, Aetiologie. f25
Botulism us s. a. Bac. botulinus.
— nach Bohnensalat. 430
— durch Nahrungsmittel, pflanzliche. 167,
168
— Toxin, Bildung u. Wirkung. 167, 168
Bouillon, Bohuenextrakte zur Herstellung.
437
— N&hrboden aus Blutkuchen. 179
Brasilien, Beriberi, Aetiologie. 496
Brenztraubensfiure-Verg&rung durch Bak-
terien. 436
Brillantgrttn, Wirkung auf Bakterien. 252
Brillantschwarz, Wirkung auf Bakterien.
252
Bronchialdriisen-Tuberkulose u. Lungen-
tuberkulose, Abgrenzung durch Nin-
hydrinreaktion. 341, 342
Bronchitis nachTyphusscbutzimpfung. Ill
Bronchospasmus, anaphylaktischer. 66, 69
Brot, fadenziehendes, Verhinderung dieser
Erscheinung. 423
Brustseuche der Pferde. 23
-•, Behandlung mit Arsalyt. 27, 28
-, Behandlung mit Arsenpr&pa-
raten. 27
Brustseuche der Pferde, Behandlung mit
Arsinosolvin. 27
-, Behandlung mit Atoxyl. 27, 28
-Behandlung mit Neosalvarsan.
27
-, Behandlung mit Ozonal. 28
-, Behandlung mit Plasmarsin. 27
-, Behendlung mit Salyarsan. 26
-28
-, Erreger. 26
-, Immunisierung. 28
-, Vaccination. 28
— Lazarette im Felde. 27
Bubo, Komplementbindung Wassermann.
392
Bfirsten-Zurichterei, Milzbrandyerbrei-
tung. 1, 5
Calbazan gegen Leberegelkrankheit. 526
Cataracta 8. Auge.
Cercarien aus Sfifiwasserschnecken, Be-
schreibung. 524
CerebrospinaJflfissigkeit, Bac. tuberculosis-
Anreicbernng in derselb. 335
—, Goldsolreaktion, Verschiedenheit 395
—, Hfimolysinreaktion bei Meningitis. 217
—, kapillarimetrische Untersuchungen. 64
—, Meningococcus in derselb. 275
—, Micrococcus catarrhalis in derselb. 301
—, Ninhydrinreaktion. 343
—, Oberflachenspannung. 64
—, Pneumokokken in derselb. 275, 276
—, Sublimatreaktion bei Syphilis. 398-
— zur Syphilis-Diagnose. 383, 387
— bei Syphilis, Infektiositfit. 383
—, Trichinen in derselb. 537, 538
Cestoden, neue, bei Vtfgeln aus Turkestan.
528
—, vier- und ftinfkantige, Vorkommen. 527
Chaenotaenia fuhrmanni, Beschreibung.
528
— galbulae, Beschreibung. 528
Chemotherapie der Geschwftlste. 508
— und Leukozyten. 62
— bei Scharlach. 207
Chikago, Institut filr Infektionskrank-
heiten, Beschreibung. 168
Chinaldinsfture, Wirkung auf Geschwfilste.
508
Chinin gegen Fleckfieber. 468
—, Wirkung auf Geschwftlste. 508, 514
Chininhydrochlorid, Wirkung auf Bakte¬
rien. 284
Chlor, Wirkung auf Bac. typhi. 224, 225
—, Wirkung auf Vibrio cbolerae. 224, 225
Chlorkalk gegen Granatwunden. 297
— zur Wassersterilisierung. 223—225
Chlorkalkbolus gegen Gasphlegmone. 297
Chloroform, Wirkung auf Bac. tubercu¬
losis. 339
Chlorophyll-Nfihrboden ffir Vibrio cbolerae.
Herstellung. 454
Cholecystitis s. a. Gallenblasenentzfindung.
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-Original frcrri —
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register*
579
Cholecystitis, Bakteriologie. 100, 101
— bei Typhus. 100
Cholera asiatica s. a. Vibrio cholerae.
— —Antiserum, Wirkung bei leuko-
zytenfreien Tieren. 62
-, Ausbreitungswege. 417
Choleraserum, Bakterien, peragglutinie-
rende mit demselb. 458
Cholera asiatica, Bazillentr&ger. 453
-, Behandlung mit Allphen. 132
-, Behandlung mit Gelatin e-Injektio-
nen. 458
-, Behandlung mit Hypophysis-Ex-
trakten. 458
— —, Behandlung u. klinisches Bild. 452
-, Behandlung mit Kochsalzinfusio-
nen. 452, 458
-, Behandlung mit Serum. 467
-, Behandlung mit Tierkohle. 458
-, Behandlung mit Zuckerinfusionen.
458
-, Bek&mpfung. 455—469
— —, Blutbild. 462
-, Blut-Immunit&t nach Schutzimp-
fung. 117
-, Darmgewebe, Widerstandsf&hig-
keit. 117
-, Diagnose mittels Agglutination,
Bewertung. 453
-, Diagnose, bakteriolog. 453
-, Exantbem. 462
-, Exanthem nach Schutzimpfung. 467
-, Immunisierung. 108,466 - 457, 450
-, Immunisierung, Experimentelles.
117
-, Immunstoffe im Blute nach Schutz¬
impfung. 117
-Impfstoff gegen Brustseuche der
Pferde. 28
-, Krankheitsverlauf. 459
-im Kriege. 488
-, Lymphopenie. 452
-, Quarantane-Dauer. 452
-u. Ruhr. 123
-u. Typhus, Immunisierung, kombi-
nierte. 109
-, Uebertragung durch Fliegen. 451
-, Verbreitung. 451
Cholesterin und Komplementbindung
Wassermann. 384, 385, 388, 389
Choleval gegen Gonorrhoe. 374
Cholinchloria, Wirkung auf Geschwfllste.
608
Chorea minor nnd Keratitis, Dialysier-
yerfahren Abderhaldens. 250
Chrysarobin zur Psoriasis-Behandlung. 254
Chrysops, Filarien-Uebertragung. 533
Cichorie, yerdorbene, Vergutung durch
dieselbe. 37
Cinol gegen L&use. 473
Clonorchis sinensis bei chinesischen Schiffs-
leuten. 622
Coccidien im Darn der Htihner. 543
Coccidioides immitis bei Granulom. 258,
259
Coccidiose, Morphologie. 498
Cocddium oviforme in der Milch, Ruhr-
erreger. 127
Coccobacillus foetidus bei Ozaena, Kultur.
802
— paternalis n. sp., Eigenschaften. 26
Coenurus serialis, Uebertragung auf Htth-
ner. 531
Coli s. Bac. coli.
Collyriclum faba bei Vtfgeln. 523
Conjunctiyitis s. Konjunktivitis.
Cornea s. Hornhaut.
Corynebacterium bei Hodgkinscher Krank-
heit. 350
Crotalusgift u. Antiserum. 55
— gegen Epilepsie. 432
Cyanwasserstofirgas zur Rattenvernich-
tung. 450
Cymariu, Wirkung auf das Herz. 69
Cysticercus pisiformis, Uebertragung auf
Htihner. 531
Cysticerkose bei Schweinen. 26
Cystitis, Behandlung mit Amphatropin.
375
—, Typhus-, Verhtttung durch Hexa-
methylentetramin. 307
Dftnemark, Eutertuberkulose der Binder.
351
Dampf-Desinfektionsapparate. 220
Darm. Bakterienflora bei der Konstipation.
169
—, Distomen-Arten, neue, bei Tieren. 625
— Entzfindung der Hunde, Behandlung
mit Bolus alba. 31
-der Pferde, Behandlung mit Bolus
alba. 31
-der Kinder, Behandlung mit Bolus
alba. 81
—, Fasciola hepatic* in demselb. 26
— Gewebe bei Cholera, Widerstands-
f&higkeit. 117
-bei Typhus, Widerstandsf&higkeit.
117
—, Holostomiden bei Hnnd u. Katze. 524
— der Htihner, Coccidieninfektdon. 543
— der Kftlber, Bakterien in demselb. 171
— Katarrh, Aetiologie. 125, 127
-, Behandlung mit Allphen. 182
-nach Typhusschutzimpfung. Ill, 112
—Krankheiten durch Bakterien. 172
-, infektidse, Behandlung mit Allium
sativum-Pr¶ten. 132
— Parasiten bei Kindern. 520
-, Stbrungen durch dieselb. u. Be¬
handlung. 621
-, Toxin wirkung. 522
-, Wirkung auf Atmungsbreite u.
Gedkchtnis bei Kindern. 521
-, Wirkung auf GrCfie u. Gewicht
yon Kindern. 521
37*
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
580
Register.
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Darm, Pyocyaneus-Infektionen. 302
— der Kinder, Bakterienflora. 169—172
— bei Tuberkolose, sanit&tspolizeiliche
Beurteilung. 352, 353
Davainea sartica, Beschreibung. 528
Dekubitalgeschwttre des Kehlkopfes (b.
Pferde). 6
Dementia paranoides, Differential diagnose
von Paranoia mittels Abderhaldens
Dialysierverfahren. 77
— praecox und Dialysierverfahren Abder-
haldens. 78, 79, 84
Demodikosis. 34
Dermacentor andersoni, Rocky Mountain
spotted fever-Uebertragung. 488
— nitens, Piroplasmose-Uebertrftger. 487
Dermatitis s. a. Hant.
— exfoliativa neonatorum, Aetiologie. 253
-u. Impetigo contagiosa staphylo-
genes. 253
Dermatomykosen, Dialysierverfahren Ab-
derhaldens. 255, 256
Desazon znr Wassersterilisiemng. 225
Desinfektion s. a. Sterilisiemng.
—. 23, 219-227
—, Anstalten. 477
—, Dampfapparate. 220
— von Fellen. 1, 6
-, milzbrandhaltigen. 220, 221
— der H&nde mit Alkohol. 107
— von Milch durch Tierkohle. 224
— Mittel, neue, Uebersicht fiber dieselb.
180
—, Baum-, mit S&ure, schwefliger. 476
— mit Schwefel. 476
— bei der Senchenbek&mpfung. 219, 220
— von Wasser durch Biorisator. 223
-durch Chlorkaik. 223—225
-durch Desazon. 225
-durch elektr. Strom. 223
-durch Katacidtabletten. 225,226
-durch Kohlebrei (Humin). 223
-mit Microcidtabletten. 225
-durch Ortizon. 223, 224
-durch Permanganatverfahren.
223
-durch Tierkohle. 224
— bei Weilscher Krankheit. 430
Deutschland, Milzbrand bei Menschen 1911
-13. 1
—, Schweinepestbekampfung. 33
Deutscb-Sudwestafrika, Zecken-Arten. 488
Diabetes mellitus, Behandlung mit Milch-
s&urebacillus-Kulturen. 423
—, Serumwirkung auf Linsensubstanz bei
Katarakt. 246
Dialysierverfahren Abderhaldens s. a. Ab-
wehrfermente.
-bei Arteriosklerose. 80
-bei Cataracta senilis. 249
-bei Dementia praecox. 78, 79, 84
-bei Dermatomykosen. 256
-beim Glaukom. 249
Dialysierverfahren Abderhaldens im Grei-
senalter. 80
-znr Karzinomdiagnose. 512
-bei Keratitis u. Chorea minor. 250
-bei Keratokonus. 249
-, Methodik. 83, 84
-, Modifikation nach PregL 83, 84
-in der Neurologie. 77
-und Protease d. Serums. 81
-in der Psychiatric. 77—80, 84
-zur Rauschbranddiagnose. 76
-zur Rotzdiagnose. 76
-bei Schwangerschaft. 74—76, 82,
84, 85
-zur Schwangerschaftsdiagnose bei
Haustieren. 76
-bei Sehnervenerkrankungen. 249
-, Spezifizit&t. 73—80, 84, 85
-bei Tuberkulose, Lungen-. 341—343
-bei Uvea-Erkrankungen. 250
Diarrhoe, Sommer-, in Boston, Aetiologie.
Diastase-Verdauung, Wirkung von ab-
gettfter Hefe. 437
Diazoreaktion bei Buhr. 124
— bei Trichinosis. 636
Diontis americana, Beschreibung. 528
Diphtheric s. a. Bac. diphtheriae.
—. 193-205
—, Albuminnrie bei derselb. 194
—, Anaphylaxie. 198, 200
—, AntikOrper. 198, 204
—, Antitoxinbildung. 198, 201
—, Antitoxine in der vorderen Augen-
kammer. 204'
—, Antitoxingehalt des Blutes. 201, 204
—, Bazillentr&ger. 196
—, Behandlung. 196
—, Behandlung mit Jod-Spray. 205
—, Behandlung mit Milch. 204
—, Behandlung mit Milchs&urebazillen.
204
—, Behandlung mit Serum. 198—200
—, Behandlung mit Yatren. 199
—, Bek&mpfung. 198, 203
—, Diagnose, bakteriologische. 197, 198
—, Diagnose mittels Galleserumn&hrboden.
197
—, Empfftnglichkeit (Schick-Probe). 201
—203
—, Gaumensegell&hmung bei derselb. 194
— Gift s. Diphtherie-Toxin.
— der Haut. 194, 195
—, Immunisierung. 198—203
—, Immunit&t. 201, 202
—, Komplikationen. 194
—, Mandelabszefl. 194
—, Myocarditis bei derselb. 194
—, Nephrose bei derselb. 194
—, Prophylaxe. 198
—, Psychose nach derselb. 195
—, Schick-Probe. 201—203
—, Statistik. 193, 19$
_ Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
08 I
Diphtberie, Sterblichkeit. 193—196
—, Streptokokken bei derselb. 194
— Toxin, Inaktivierung. 197
-, Wirkung auf die Haut. 201—203
-, Wirkung von Leberkatalase. 197
-, Wirkung auf Meerschweinchen-
Schilddrtise. 195, 196
-, Wirkung von S&uren. 197
—, Verbreitung durch die Schule. 195
Diplobazillen, wirkung von Anilinfarb-
stoffen. 252
Diplococcus Fr&nkel, Wirkung auf H&mo-
globin. 177
— lanceolatus, Meningitis-Erreger. 276
-im Thrombus bei Jugularisthrom-
bose. 276
— samoensis, Erreger der Conjunctivitis
samoensis. 244
-, Kultur und Uebertragung. 244
Dispharagus spiralis, Ursache von Htihner-
An&mie u. -Kachexie. 26
Distomen-Arten, neue, im Darme bei
Tieren. 525
Di8tomum westermani, Vorkommen. 525
Dourine. 23
—, Diagnose mittels Agglutination. 25
—, Diagnose mittels Komplementbindung.
— der Pferde, Konglutinationsreaktion.
483
Dracunculus medinensis-Infektion. 532
Drehkrankbeit beim Schafe infolge Sarko-
matose. 520
Dreitagefieber in Italien, Aetiologie. 493
Druse, Behandlungmit Serum artiiiciale. 29
— der Pferde. 23
— und Tuberkulose beim Pferde. 352
—, Yaccinetherapie. 29
Ddnndarm-Entfemung und Antikflrper-
bildung. 56
Dunkelfeld-Untersuchung, Metbode. 180
Duodenalsonde sum Typhusbazillennach-
weis. 104
Dysenterie s. Ruhr.
Dyspnoe und anaphylakt. Shock b. Meer-
schweinchen. 69
Echinokokkus, Leber-, Heilung infolge
Granatverletzung. 530
Echinorhynchus clavula bei Aeschen. 26
Ehe und Syphilis. 378, 390
Eichhomchen, Bacterium tularense-Infek-
tion. 451
Eierstock-Geschwiilste bei Haustieren. 614,
515
-bei Htihnern. 514, 615
Eigelb-Nukleoproteid zur Wutimmuni-
sierung. 14
Eih&ute, Tuberkulose. 330
Eileiter-GeschwiHste bei Htihnern. 514,515
Eingeweidewttrmer. 34
EinschluO-Blennorrhoe undTracbom, Iden¬
tic. 248
BinschluBkbrperchen bei Staupe. 34
Eiter, Autrum-, Bac. influenzae. 166
Eiterungen, Behandlung mit Strahlen,
ultravioletten. 306
EiweiB s. a. Albuminurie.
— - Abbau in der Leber, intravitaler, sensi-
bil. Tiere u. s. Beeinfluss. durch d. Milz. 65
-, parenteraler, Bezieh. zu Geburtsh.
u. Gyndkol. 76
—Antikdrper und Lipoidantikdrper, Be-
ziehungen. 59
— Arteinheit und Immunitfttsforschung.
51
— im Auswurf, diagnost. Bedeutung. 339
— Gehalt der Nahrung, EinfluC auf die
Psoriasis. 254
—, Linsen- s. Linse.
— Umsatz im Hunger. 81
—, Ueberempfindlichkeit gegenttber dem-
selb., Verhinderung durch heterologes
Eiweifl. 70
— Zersetzun^ durch Bakterien. 435
Ekzema marginatum Hebrae. 254
Ekzem, Behandlung mit Licht, ultra-
violettem. 306
Elektrargol gegen Pneumonie. 285
Elsafl-Lothringen, Tuberkulose d. Kinder,
Statistik. 323
Erne tin gegen Alveolarpyorrhoe. 305, 30(>
— gegen Leishmaniose. 487
Encephalitis haemorrhagica nach Salvar-
sanbehandlung. 403
Endoagar, Regenerierung. 106
Endokarditis ulcerosa nach Rotlaufimp-
fung. 16
England, Tuberkulose-Sterblichkeit. 322
Entamoeba s. a. Amoeba.
— coli im Darme bei Kindern. 520, 521
-u. E. histolytica, Differenzierung.
494 496
— buccalis bei Alveolarpyorrhoe. 805, 306
— gingivalis bei Alveolarpyorrhoe u.
Gingivitis. 305
Enteiweiflung durch Hitzekoagulation zum
Abwehrfermentnachweise. 85
Enten-Nervensubstanz zur Wutimmuni-
sierung. 13
—, Tropisurus fissispinus im Magen der¬
selb. 26
Enteritis, Aetiologie. 172
Entlausungs-Anstalten, Beschreibung. 477
Enzyme s. a. Fermente.
—, Bildung durch parenterale EiweiC-
zufuhr. 76
—, peptolytische spezifische, im Harne. 80
—, proteolytische, Bildung durch Bac.
proteus. 436
—. —, im Serum, Vermehrung bei Para¬
lyse u. Tabes. 381
— des Serums. 73,
—, Stoffwechsel-. 72
—, Yerdauungs-, Wirkung von abgettite-
ter Hefe. 487
Digitized fr.
Go^'gle
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582
Register.
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Enzyme, Wesen. 72
—, Wirkung. 80—83
Eosinophilie bei Trichinosis. 537
Epidemiologic. 49
Epidermophyton inguinale bei Ekzema
marginatum. 254
Epididymitis gonorrhoica, Immunisiernng.
49
-, Vaccination. 49
— tuberculosa b. e. Farren. 25
Epilepsie, Behandlung mit Crotalusgift.
432
Epitheliom durch Haferfiittening. 501
Epitheliosis desquamativa des Auges in
der Siidsee. 244
Epitheloid-Zellen des Tuberkels, Genese
n. Struktnr. 331
Erdhbrnchen, Vernichtung durch Strych¬
nin weizen. 450
Erfrierungen, Behandlung mit ultravio-
letten Strahlen. 306
Ergotrope Behandlung des Typhus. 118
Ern&hrnng u. Geschwtilste. 499—501
— bei Typhus. 119
Erysipel und Tetanus. 17
Erythema exsudativum multiforme in der
Tfirkei. 418
Erythroltetranitrat, Wirkung auf Ge-
schwiilste. 509
Erythrozyten s. Blutkfirperchen, rote.
Esel, Weilsche Krankheit. 429
Euter-Gewebe, Bac. tuberculosis, Nach-
weis. 351
— Tuberkulose der Binder in D&nemark.
351
Exanthem bei Cholera asiatica. 452
— nach Choleraschutzimpfung. 457
— bei Fleckfieber. 463, 464, 466
— bei Meningitis cerebrospinalis epide-
mica. 213—215
— nach Tetanusantitoxininjektion. 22
— bei Typhusschutzimpfung. Ill
Exsudat, Bac. tuberculosis- Anreicherung
in demselb. 335
Fadenpilze s. Pilze.
Faeces, Bac. coli, Verhalten. 169
— f Bac. dysenteriae. 123, 124, 128
—, Bac. paratyphi, Nachweis. 120
—, Bac. subtilis, Verhalten. 169
—, Bac. tuberculosis in denselb., Nach¬
weis. 334, 336, 337
—, Bac. typhi, Nachweis. 97, 99, 104,105
—, Bakterienflora, Zusammensetzung. 169
—, Bakterien zahl. 427
—, Helminthen in denselb. 522
—, Streptokokken, Verhalten. 169
F&rbungdes Bac. tuberculosis. 337
— der Trichinen. 537
—, Vital-, der Bakterien. 145
—, —, der Spirochaete Obermeieri. 489
F*rben-Reaktion, Landausche, ffirSyphilis-
Diagnose. 396
Farbstoffe in N&hrbftden, Wirkung auf
Zellen. 503
Fam-Extrakt gegen Leberegelkr&nkheit
526
Farren s. Binder.
Fasciola hepatica im Darme e. Kuh. 26
— — in d. Leber e. Kuh. 26
Favus u. Ring warm der Nfigel. 257
Febris recurrens s. Riickfallfieber.
— woihynica s. Fiinftagefieber.
FeUe, Desinfektion. 1, 5
—, milzbrandhaltige, Desinfektion. 220,
221
—, Milzbrandverbreitung. 1, 4
Ferkel s. a. Schweine.
Ferkeltyphus, Aetiologie. 32
— u. Schweinepest, Beziehungen. 31
Fermente s. Enzyme.
Femsprecher, hygien. 8chutzvorrichtung.
420
Fetts&uren, flftchtige, Bildung im Magen,
Wirkung von Bakterien. 426
—, —, im Magen bei Milchffitterung. 426
—, —, in S&uglingsnahrung. 425
Fibrillentheorie und Tetanustoxin- u. -anti-
toxinwanderung. 19
Fibrosarkom im Diinndarme beim Pferde.
619
— beim Hunde. 519
Fieber. 66—68
—, anaphylaktisches. 66, 68
—, —, Beeinfluss. durch Erwarmung und
Abkiihlung d. W&rmezen trams. 68
—, Dreitage-, in Italien, Aetiologie. 493
— durch filtrierbares Virus. 167
—, Fiinftage- s. Fiinftagefieber.
— bei Infektionskrankheiten. 68
— durch Kochsalz Beeinfluss. durch Er-
warmung u. Abklihlung d. W&nne-
zentrums. 68
—, Puerperal- s. Puerperalfieber.
— und Stoffwechsel. 68
— nach Typhusschutzimpfung. Ill, 112
— durch Typhustoxin, Beeinfluss. durch
Erw&rmung u. Abkiihlung des W&rme-
zentrums. 67
— und Ueberempfindlichkeit 66, 68
—, wolhynisches s. FUnftagefieber.
Filaria loa, Uebertragung durch Fliegen.
534
Filariasis in Kamerun. 53H
—, Pathologie. 533
— in der Siidsee. 532
— beim Tiger. 540
Filarien s. a. Mikrofilarien.
— in Argentinien. 532
— im Blute bei Russen. 533
—, Uebertragung durch Chrysops. 533
Filtration, Sand-, des Trinkwassers. 222
Finne, Binder-, Vorkommen. 530
—, —, Wirkung der Kalte. 531
Fische, Taenien, Entwicklung. 529
Flandem, West-, hygienische Verhaltnisse
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Register.
583
n. Maflnahmen der deutschen Heeres-
verwaltung. 417
fleckfieber, Aetiologie. 459
—, Bakterien im Elate. 466
—, Bakterien im Harne. 467
—, Behandlung mit Chinin. 468
—, Behandlung im Feldlazarett. 467
—, Behandlung mit Lumbalpunktion. 467
—, Behandlung mit Optochin. 468
—, Behandlung mit Serum. 461
—, Behandlung mit Serum, Auto-. 467
—, Bek&mpfung. 460, 461
—, Blutknotchen-Krankheit nach demselb.
464
—, Blutungen bei demselb. 462
—•, Blutuntersuchung. 462, 463, 466
—, Diagnose durch die Roseola. 466
—, Diagnose mittels Serum. 465—467
—, Epidemiologie. 459, 461
— Erreger, Kultur. 465
—, Exanthem. 463, 464, 466
— in Galizien. 460, 461
—, GefftC-Brttchigkeit 462, 463
— und Kopflfiuse. 472
—, Krankheitsbild. 459, 461-464
— im Kriege. 488
— L&use, Untersuchungen. 469—472
— in Ostanatolien. 461
— durch Parasiten der Eleiderlaus. 469
—472
— u. Pneumonie. 462
—, Prophylaxe. 459, 460
— in Serbien. 462
—, Sterblichkeit. 461, 462
—, Temperaturkurve. 463
— u. Typhus abdominalis, Differential-
diagnose. 460, 465, 466
—, Uebertragung durch LSuse. 459—461
—, Uebertragung durch die Luft. 460
— Uebertragung auf Meerechweinchen.
464, 470
—, Widalsche Reaktion. 460, 465
Flecktyphus s. Fleckfieber.
Fleischbeschau, bakteriol., Handhabunj^.
Fleischextrakt, Ersatz durch Pflanzen-
extrakte. 437
Fleisch, Rinderffnnen, Vorkommen. 530
—, tuberkulttses, Gesundheitssch&dlich-
keit. 353
— Untersuchung durch M&useftttterungs-
versuch. 120
Fliegen, Bacterium tularense - Uebertra¬
gung. 451
—, Cholera-Uebertragung. 451
—, Dreitagefieber-Uebertragung. 493
—, Filarien-Uebertragung. 533, 534
—, Conjunctivitis samoensis, Uebertra¬
gung. 244
— Larven im Ohr-Eiter. 544
—, RuhrUbertragung. 125, 126
Fldhe, Fleckfiebertlbertragung. 461
Fluor, Wirkung auf Geschwllste. 509
Foetus, Syphilis, Salvarsanbehandlung der
Mtttter. 400
Formaldehyd-Abspaltung des Hexamethy-
lentetramin in KdrperffUssigkeiten. 307,
308
-im Kammerwasser nach intraventi-
ser Urotropin-Injektion 253
—, Wirkung auf Bac. coli u. typhi. 307
Frambdsie, Komplementbindung Wasser-
mann. 494
—, ringwurmartige. 494
—, Treponema pertenue, Nachweis. 494
Frankreich, Armee, Vaccination gegen
Typhus. 109
Freiburg i. B., Tierhygien. Inst, Tfttig-
keitsbericht 1913. 25
Frosch, Serum-Alkalit&t 65
Fuchsin-Methylenblau zur SpirochUten-
f&rbung. 489
—, Wirkung auf Bakterien. 252
FUnftageiieber, Krankheitsbild. 493
Ftttterung und Serumantifermente. 82
— und Serumfermente. 82
Furunkulose, Behandlung mit Strahlen,
ultravioletten. 306
—, Immunisierung. 49
—, Vaccination. 49
Fatter, mit Schimmel- u. Befallungspilzen
behaftet, Vergiftung durch dasselbe. 37
— Vergiftungen. 37
G&nse, HUhnerpestinfektion. 35, 36
— Nervensubstanz zur Wutimmunisie-
rung. 13
Galizien, Fleckfieber. 460, 461
—, Ruhr. 123
Galle, Bac. typhi. 100, 101
Gallenblase, Bac. typhi. 101
—, Bakterien in derselb. 101
GallenblasenentzUndung durch Strepto-
kokken. 287
Gallenblasenwand, Streptokokken in der¬
selb. 287
Gallensteine, Bildung bei Typhus. 100
—, Streptokokken in denselb. 287
GaUeschr&gagarrfthrchen zur Kultur des
Bac. typhi. 104
Galleserumnahrboden zur Diphtherieunter-
suchung. 197
Galyl, Wirkung auf die Nieren. 404
Gas-Bakterien. 294—298
— Bildung durch Bac. acidophilaerogenes.
172
-durch Bac. cloacae. 174
-durch Bac. coli. 174
-durch Bakterien. 172
Gasbrand, Aetiologie, Pathologie usw. 294
—298
— im Kriege. 294
— und Rauschbrand. 297
— durch Streptokokken, anaerobe. 298
—, Vaccination. 296, 297
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584
Register.
Gasbrandbazillen bei Meningitis cerebro-
spinalis epidemica. 213
Gasphlegmone, Aetiologie, Pathologic nsw.
293 -298
—, Be hand lung n. Prophylaxe. 294—298
—, Behandlung mit Sauerstoff. 298
— im Kriege. 293—298
— im RCntgenbild. 298
—, spezifische, der Scbweine. 31
Gastropbilns equi bei Pferden. 26
Gaumensegell&hmung bei Diphtherie. 194
Geburtshilfe, Bedeutnng bakteriol. Unter-
sncbnng. 291
— nnd parenteraler Eiweifiabbau. 76
Gef&fi-Krankheiten nnd Serum-Reibungs-
konstante. 65
Gefaiisystem, Wirkung des Botulismus-
toxin. 168
Gefldgel-Tnberkelbazillen beim Schweine.
352
Gebirn s. Hirn.
Geisteskranke s. a. Irrenanstalten.
—, Syphilis bei denselb. 377
Geisteskrankbeit s. Psychose.
Gelatine-Injektionen gegen Cholera. 458
GeU>8ucht, ansteckende 8. Weilsche Krank-
beit.
Gelbsncht s. Ikterns.
GelenkEntziindung s. Arthritis.
Gelenk-Rheumatismus s. a. Arthritis.
-, Aetiologie. 299
-, Behandlung. 299
-■, Behandlung mit Melnbrin. 307
-n. Komplikationen bei Kindern.
298
-nach Typhusschutzimpfung. Ill
Gelose. Seram darch Gelose toxisch ge-
macnt, physikaL Yer&nderungen d. Se¬
rums. 72
Genickstarre s. Meningitis cerebrospinalis
epidemica.
Genitalien 8. Geschlechtsorgane.
Gerberei, Milz brand verbreitung. 1, 4
Gerinnungs-Reaktion bei der Serumdia-
gnose der Syphilis. 397, 398
Geschlechtskrankheiten. 369—405
—, Bek&mpfung u. Verhtttung. 369 - 371
— im Kriege. 369, 370
— in den Vereinigten Staaten. 370, 371
—, Wesen u. Verbreitung. 369, 370
Geschlechtsorgane, Resorptionsf&higkeit
im puerperalen Zustande. 291
—, Streptokokken in denselb. 291
—, weibliche, innere Sekretion. 75
—, —, Tuberkulose. 830
Geschlechtsverkehr, Strafbarkeit bei Er-
krankung. 370
Geschwtilste s. a. Karzinom, Krebs, Sar-
kom usw.
—, Aetiologie und Biologie. 497—499
—, Behandlung mit Krebssaft. 507
—, Disposition. 499
— im Dhnndarme beim Pferde. 519
Geschwttlste des Eierstocks u. der Eileiter
bei Hdhnem. 514, 515
-bei Haustieren. 514, 515
— durch Embryonalzellen, arteigene, sen-
sibilisierte. 502
— und Ernfihrung. 499—501
—, experimentelle, bei Hiihnerembryonen.
603
— bei Haustieren. 507, 510, 514—520
—, Herz-, bei Haustieren. 515, 513
—, Hexonbasen in denselb. 500
—, Immunisierung. 507
— Kachexie, Leoiozytose bei derselb. 63
— u. Kriegsverletzungen. 497
— bei Mdusen. 500—507
-, Wirkung der Rdntgenstrahlen.
509
—, Meiosta^minreaktion. 512
—, Milben in denselb. 502
—, Nematoden in denselb. 502
— bei Ratten. 501, 503, 504
— im Siebbeine der Pferde u. Binder. 517
— und Stoffwechsel. 499—501
—, Streptococcus mucosus in denselb. 287
— bei Tieren, Ursache. 499
—, Tier-, Wachstum, Einflufi des Impf-
orts. 503
—, Yererbungsversuche. 507
—, Wachstum. 500, 501
—, —, Wirkung der Kastratiou. 510
—, Wirkung der Amine. 509
—, Wirkung von Arsentrijodid. 509
—, Wirkung von Bor. 509
—, Wirkung von Chinaldinsfiure. 503
—, Wirkung von Chinin. 508, 514
—, Wirkung von Cholinchlorid. 508
—, Wirkung von Erythroltetranitrat. 509
—, Wirkung von Fluor. 509
—, Wirkung von Hefe. 509
—, Wirkung von Herapathit. 509
—, Wirkung von Hexamethylentetramin.
509
—, Wirkung der Hydrazine. 509
—, Wirkung von Jodcyan. 509
—, Wirkung von Jodmonobromid. 509
—, Wirkung von Jodtribromid. 509
—, Wirkung der Nebennieren-Exstiroa-
tion. 510
—, Wirkung von Nitroglyzerin. 509
—, Wirkung von Pikrins&ure. 609
—, Wirkung von Pikrolonsfture. 509
—, Wirkung von Radium. 514
—, Wirkung der Reiskleie. 509
—, Wirkung von Saure, tellurige. 609
—, Wirkung der Saponine. 609
—, Wirkung von Serum, artfremdem. 508
—, Wirkung von Tuberkulin. 509
Geschwiir s. Ulcus.
Ge8undheitszeugnis zur Heirat in Wis-
konsin. 371
Gewebe, konserviertes, Wirkung von Bak-
terienfiltraten. 60
— Skfte, Leukozytenanlockung. 63
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Register.
585
Gingivitis (lurch Entamoeba gingivalis. 305
Glaskdrper, Infektion u. Immunit&t. 251
—, Wirknng von Bac. snbtilis. 251
—, Wirkung von Sarcine. 251
Glaukom, Dialysierverfahren Abderhal-
dens. 249
Glossina morsitans, Biologie. 483
Gflteborg, Poliomyelitis anterior acuta. 211
Goldsolreaktion der Cerebrospinalfltissig-
keit, Verschiedenheit. 395
— bei Syphilis, kongenitaler. 387
Gonokokken s. a. Micrococcus gonococcus.
—, Degenerationsformen. 372
—, Wirkung von Anilinfarbstoffen. 252
—, Wirkung von Hexamethylentetramin.
375
—, Wirkung von Optochin. 278
—, Wirkung von Salzen, gallensauren.
374
Gonorrhoe s. a. Geschlechtskrankheiten
u. Micrococcus gonococcus.
—, Arthritis bei Negern. 371
— des Auges, Immunisierung mit Gono¬
kokken. 375, 376
-bei Neugeborenen. 375
—, Behandlung mit Choleval. 374
—, Behandlung mit Serum. 373, 374
—, Behandlung mit Wftrme. 374
—, Gonokokken-Vaccine, diagnost. Wert.
372
—, Immunisierung. 49
—, Infektion der oberen Luftwege. 372
—, Komplementbindung. 372, 373
—, Komplementbindung Wassermann. 392
— im Kriege. 369, 370
—, Myositis, Behandlung mit Arthigon.
374
—, Vaccination. 49, 372
—, Vaginitis, Behandlung mit Beniform.
375
Granuloma coccidioidale u. Blastomvkose,
Differentialdiagnose. 258, 259
-, serolog. Untersuchungen. 258
Granulom, Riesenzellen-, Aetiologie und
Biologie. 498
Gregarinen in Geoplana parasitierend. 543
Greisen alter und Dialysierverfahren Abder-
haldens. 80
Griechenland, Leishmaniose, innere. 486
Grttnsehen nachTetanusantitoxinin jektion.
22
Guinea-Wurm-Infektion. 532
Gyn&kologie und parenteraler Eiweifiab-
bau. 76
Haare, Milzbrandverbreitung durch H.-
Zurichtereien. 1, 5
Haarschneide-Stuben, Hygiene u. Infek-
tionskrankheiten. 419
H&ckselstroh, verschimmeltes, Vergiftung
durch dasselbe. 37
H&magglntination bei Malaria. 480
— bei Schwangeren. 480
Hamagglutination bei Septik&mie. 480
— bei Tnberkulose. 480
— bei Typhus. 480
Hftmoglobin, Wirkung von Bakterien. 177
H&moglobinurie, paroxysmale, bei Syphilis.
378
— der Binder s. Binder, H&moglobinurie.
H&molyse 8. a. HSmolysin.
—, gekreuzte, zwischen grauen u. weiCen
Batten. 57
— durch Kobragift. 54, 55
— durch Staphylococcus aureus. 285
— durch Streptokokken. 289
Hftmolysin fttr HammelblutkCrperchen,
schnelle Herstellung. 57
— im Pferde-Serum. 57
—, Wirkung von Milch. 54
H&mophilie, Behandlung mit Blut-Injek-
tionen. 431
H&nde, Desinfektion mit Alkohol. 107
—Desinfektion zur Typhusbek&mpfung.
Haute s. a. Felle.
—, Milzbrandverbreitung. 1, 4
Hafer-Ftttterung, Epitheliom durch die-
selbe. 501
Halle, Hygien. Institut, T&tigkeitsbericht
1914. 166
-, — 1915. 418
Halluzinationen bei Diphtherie. 195
Hamburg, Mikrosporon-Arten. 256
—, Trichophyton-Arten. 256
Hammelblutkdrperchen-H&molysin,
schnelle Herstellung. 57
Hammel - Hodennukleoproteid zur Wut-
immunisierung. 14
Harn, Bac. dysenteriae. 124
—, Bac. tuberculosis, Bedeutung. 335
—, Bac. typhi. 99
—,-, Nachweis. 104
—, Bakterien bei Fleckfieber. 467
—, Diazoreaktion bei Ruhr. 124
—, Diazoreaktion bei Trichinosis. 536
—, Enzyme, peptolyt., spezifische. 80
—, Hexamethylentetramin, Formaldehyd-
abspaltung. 307, 308
—, Micrococcus catarrhalis in demselb.
301
—j Urochromogen nach Typhusschutz-
impfung. 114
—, Urochromogengehalt, prognost. Be¬
deutung bei Lungentuberkulose. 339
— bei Weilscher Krankheit, Infektiositftt.
430
Hamwege, Coliinfektion, Immunisierung.
49
—, —, Vaccination. 49
— Infektionen, Behandlung mit Hexa¬
methylentetramin. 307, 308
—, Wirkung von Amphatropin. 375
Hamwinde, schwarze, Behandlung mit
Serum artificiale. 29
HarzKfeungen fttr Verbandzwecke. 180
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Hasen, Magenwurmseuche, darch Stron-
gylus etngosus verurs. 26
—, Staphylomykosis. 26
Hanstiere s. a. Tiere.
—, Distomen-Arten, neue, im Darme. 625
—, Geschwiilste. 507, 610, 514—520
—, Herzgeschwfilste. 515, 516
—, Nagana. 483
—, Ovarialtumoren. 514, 515
—, Sarcosporidien. 544
—, Schwangerschaft, Diagnose mittels
Abderhaldens Dialysierverfahren. 76
Hant s. a. Dermatitis.
— s. a. Felle.
—, Diphtherie. 194—195
— Erscheinungen bei Typhus. 100
—, Fadenpilzerkrankung,epidemische. 254
— Immunit&t und Ueberempfindlichkeit.
68
— und Jodoformidiosynkrasie. 68
— Krankheiten. 253—260
-im Kriege. 369
—, Pilz-Erkrankungen. 254—260
— und Quecksilberidiosynkrasie. 68
— Sarkomatose, Behandlung mit Arsen.
514
-, Behandlung mit Thorium X. 514
—, Sporotrichose in Amerika. 260
—, Tuberkulinreaktion bei Scharlach. 207
—, Wirkung von Diphtherietoxin. 201—
203
Hecht-Weinbergsche Probe zur Syphilis-
diagnose. 392
Hefe, abgetdtete, Wirkung aufVerdauungs-
fermente. 437
—, Peroxydase in derselb. 178
—, Vitalfarbung. 145
—, Wirkung auf Geschwiilste. 509
Heilsera. 49, 50
Heine-Medinsche Krankheit s. Poliomye¬
litis anterior acuta.
Heirat, Gesundheitszeugnis in Wiskonsin.
371
Helminthen bei chinesischen Schiffsleuten.
522
Helminthiasis. 34
Herapathit Wirkung auf Geschwiilste. 509
Herpes-BIasen, Pneumokokken indenselb.
bei Pneumonic. 276
Herpes tonsurans, Infektion in Barbier-
stuben. 419
— zoster, experimenteller, durch Strepto-
kokken. 288
-nach Salvarsan. 403
Herz-Geschwfilste bei Haustieren. 515,616
— Krankheiten und Serum-Reibungskon-
stante. 65
— und Ueberempfindlichkeit 69
—, Wirkung von Anaphylatoxin. 69
—, Wirkung von Bakterienfiltraten. 60
—, Wirkung von Cymarin. 69
—, Wirkung von Kohlenoxyd. 69
—, Wirkung von Kohlens&ure. 69
Heterakis maculosa, Ursache von Tauben-
An&mie u. -Kachexie. 28
Hexamethylentetramin, Formaldehydab-
spaltung in Kdrperfliissigkeiten. 307,308
— gegen Typhuspyelitis und -cystitis. 307
—, Wirkung auf Bakterien. 307, 308
— f Wirkung auf Geschwiilste. 609
—, Wirkung auf Gonokokken. 375
Hexonbasen in Geschwiilsten. 600
Hirn-Abszefi durch Bac. fusiformis. 308
— Nukleoproteid zur Wutim munisierung.
14
—, Reduktionskraft b. Hiihnercholera. 66
—, Syphilis. 380
Histamin, Wirkung auf die Zirkulation.
69
Hitze s. a. Temperatur, W&rme.
— zur L&usebek&mpfung. 460, 468, 472^
477
—, Wirkung auf Bac. tuberculosis. 339
Hodenextrakt, Hahnen-, Wirkung auf
Wachstum des Kammes u. Kamm-
tumorenbildung bei Hennen. 510, 511
Hoden, Immunit&t gegen H.-Zellen. 62
— Nukleoproteid zur Wutimmunisierung.
14
—, Syphilisinfektion beim Kaninchen. 383-
—, Tuberkulose b. e. Farren. 25
Hodgkins Krankheit s. a. Bac. hodgkinL
-, Aetiologie u. Beschreibung. 205,.
350, 351
-, Bakterien in den Lymphdriisen. 350
-, Behandlung. 351
-, Corynebacterium. 360
-, Komplementbindung. 350
Hog-Cholera s. Schweinepest.
Holostomiden-Art, neue, aus Hund- und
Katzendarm, Beschreibung. 524
Honig, Untersuchung mittels Pr&zipitin-
methode. 53
Hornhaut, Aktinomykose bei Bergarbei-
tern. 245
— Anaphylaxie. 247, 248
— Entziindung bei Chorea minor, Abder¬
haldens Dialysierverfahren. 250
—, Mykosis aspergillina. 246
— Transplantation mit Anaphylaxie-
reaktion. 245
—, Ulcus serpens, Aetiologie u. Behand¬
lung. 244
—, Wirkung von Licht, ultraviolettem.
253
HUhner, Anamie u. Kachexie, durch Dis-
pharagas spiralis verurs. 26
—, Beriberi. 496
— Cholerabazillus, Variabilitftt. 176
— Cholera und Reduktionskraft d. Hirn-
zellen. 65
-mit Sekundarinfektion. 35
—, Coccidieninfektion des Darmes. 548
—, Coen urns serialis-UebertrHgung. 531
—, Cysticercus pisiformis- Uebertragung.
531
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
587
H&hner-Embryonen, Geschwulste, experi-
: mentelle. 508
—> Geschwiilste des Eierstocks a. der
Eileiter. 614, 515
— Hodenextrakt, Wirktmg aof Kamm-
tumoren-Bildung. 510, 511
--, Wirknng auf das Wachstum des
Eammes bei flennen. 510, 511
—-Leukamie. 37
-— Lenkose. 37
— Ner vensubstanz zur Wutrimmunisie-
rung. 13
Hfthnerpest, Behandlung mit Optochin. 36
—, Behandlung mit Scuizylnatrium. 36
—, Behandlung mit Salvarsan. 36
—, Behandlung mit Serum. 36
, Behandlung mit Urotropin. 36
Immunisierung. 36
—, Vaccination. 36
— * Virus, Fieber durch dasselbe. 167
-, Ganseinfektion. 35, 36
--, Infektiosit&t 35
-, Resistenz. 35
t— •—, Taubeninfektion. 35
-, Variet&t 36
Htthner, Sarkom, Aetiologie u. Biologie.
498
— J , Soor. 25
—. Tuberkulose, Diagnose mittels Tuber-
kulinreaktion. 356
■>—, Weilsche Krankheit. 429
Humin zur Wassersterilisierung. 223
Humorale und zellnlUre Reaktionsweise.
. 59
Hunde s. a. Haustiere.
Ascaris-Infektion, epileptiforme An-
fftlle. 542
—, Darm-Entztindung, Behandlung mit
Bolus alba. 31
—, Demodikosis. 35
HoJostomiden bei denselb. 524
— u. Leishmaniose, Beziehungen. 487
—, Nam bi-ura. 34
—, Opisthorchis felineus, Infektionsquelle.
526
—, Phthiriasis. 35
—, R&ude. 35
Sarkoptes-R&ude. 35
—, Septikamie. 26
—,. Staupe. 34, 36
—Staupe u. Poliomyelitis anterior acuta.
212
— Taenien, Vorkommen beim Menschen.
630
—, Tuberkulose. 352
—, Weilsche Krankheit 429
Hund**wut s. Wut
Hunger, Antitrypsingehalt des Serums. 80
-Hypoleukozytose, Erkl&rung. 63
r—, Stoffwechsel. 81
Hydrazine, Wirkung auf GeschwtUste. 509
Hygiene-lnstitut Halle, T&tigkeitsbericht
/ 1914. 166
Hygiene-lnstitut Halle, T&tigkeitsbericht
1915. 418
Hygiene der Rasierstubem 419
—, Schul-, deutsche, Handbuch. 165
Hymenofimbria merganseri, Beschreibung.
528
Hymenolepis-Arten, neue, Beschreibung.
528
— nana im Darme der Kinder. 520
Hyphomyceten, pathogene, Bestimmung
257
Hypoleukozytose, Hunger-, Erkl&rung. 63
Hypophysis-Extrakte gegen Cholera. 458
Ichthyotaenia torulosa, Entwickluug. 529
Icterus infectiosus 8 Weilsche Krankheit.
— neonatorum, Theorie der Entstehung.
431
Igel, Staupeinfektion. 34
Immunantitrypsin. 56
Immunisierung s. a. Vaccination.
—. » 49, 50
— mit Bac. pneumoniae. 52
— und Bakterien-Virulenz u. -Morphologie.
— gegen Brustseuche d. Pferde. 28
— gegen Cholera. 108, 455—457, 469
-, ExperimenteUes. 117
-u. Typhus, kombinierte. 109
— gegen Colierkrankungen d. Harnwege.
49
— gegen Diphtherie. 198—203
— gegen Druse. 29
— gegen Epididymitis gon. 49
— gegen Furunkulose. 49
— gegen GeschwtUste. 507
— gegen Gonorrhoe. 49
— gegen Gonorrhoe d. Auges mit Gono-
kokken. 375, 376
— gegen HUhnerpest. 36
— gegen K&lberruhr. 25
— gegen Keuchhusten. 209
— und Leukozyten. 62
— gegen Milzbrand. 4
— una Nebennierenrinde. 51
— gegen Pneumococcusinfektion. 62
— gegen Pocken. 108
— gegen Rotz. 9—11
— gegen Ruhr. 132
-bei der Armee. 132
-mit Toxin-Antitoxingemischen.
131, 132
— gegen Sarkom mit Htthnerembryonal-
subBtanz. 510
— gegen Schweinepest. 32, 33
— gegen Sepsis. 49
— gegen Tetanus. 17—23
-, Exanthem nach derselb. 22
-, Grttnseheu nach derselb. 22
--, Tetanus nach derselb. 18
— gegen Trypanosomiasis. 484
— gegen Tuberkulose. 326, 344—347
-bei Meerschweinchen. 346, 347
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Register.
Immunisierung gegen Typhus. 97,98,108,
109
-. Blutbild. Ill, 113
-u. Cholera, kombinierte. 109
-, Experimentelles. 117
-im Felde. 108
-, Reaktionen u. Krankheitsbilder.
108—112, 116
-, Unsch&dlichkeit. 1CM3—111
— gegen Weilsche Krankheit. 427, 430
— gegen Wut. 12—14
Immunit&t. 74
—, Bint-, nach Choleraschntzimpfung. 117
—, —, nach Typhusschutzimpfung. 117
— gegen Cholera. 457
— bei Diphtheric. 201, 202
— des Glaskflrpers. 251
—, Hautr, und Ueberempfindlichkeit. 68
— gegen Eodenzellen. 62
— gegen Leberzellen. 62
—, Lehrbuch. 165
— gegen Maseru bei Neugebor&en. 207
— nnd Nebennierenrinde. 51
— gegen Pneumokokken bei M&usen. 63
— gegen Poliomyelitis anterior acuta. 211
— gegen Rotlauf, Leukozytenrolle. 63
— gegen Rilckfallfieber. 489
— gegen Scharlach bei Kindem. 205, 206
— gegen Trachom. 241—243
-bei Negem. 241, 242
—, Trypsin-. 56
Immunit&tsforschung und Yererbungs-
probleme. 60
— und Assimilation. 51
— und Eiweifl-Arteigenheit. 51
— und Verdauung. 51
Immunkflrper s. a. AntikCrper.
ImmunkOrperbehandluug. 49
Impetigo contagiosa, Infektion in Barbier-
stuben. 419
-staphylogenes u. Dermatitis ex¬
foliativa neonatorum. 253
Impfsroffe. 49, 50
—, Wertbestimmung. 50
Inaktivieruog. 64
Indianer, Trachom. 242, 243
Indien, Tuberkulose, Statistik. 321
Indol gegen Typhus-Bazillentr&ger. 118
— tJmsatz der Bakterien. 177
Infektion s. a. Infektionskrankheiten.
— u. Allgemeinerkrankungen. 306
—, Blut-, Wirkung von Milchs&nre. 349
—,gonorrhoische, der oberen Luftwege. 372
— aer Harnwege, Behandlung mit Hexa-
methylentetramin. 308
— durch Insekten. 166
— und Keimzahl. ' 2
Infektionen und Reduktionskraft d. Ge-
webe. 65
Infektionskrankheiten s. a. Infektion.
—. 193—221
— in Amerika, wirtschaftliche Schftden
durch dieselb. 418
Infektionskrankheiten, Bazillentrdger, Be-
deutung. 101
— u. Bakteriologie, experimentelle, Lehr¬
buch. 165
—, Behandlung mit Bluteinspritzungen.
431
—, Bek&mpfung. 198, 417
—, Blut, unreife Leukozyten in demselb.
167
— und Fieber. 68
—, Hyg. Institut Halle, T&tigkeitsbericht
1914 u. 1915. 166, 418
—, Institut in Chikago, Beschreibung. 166
— der Mundhdhle u. Wehrf&higkeit. 303
—, Psychosen nach denselb. 195
— in der Tiirkei. 418
—, Uebertragung in Barbierstuben. 419
—, Uebertragung durch Fliegen. 451
—, Verbreitung durch die Schule. 195
— in Westflandem, Prophylaxe. 417
Influenza s. a. Bac. influenzae.
—, Komplementbindung. 210
Insekten, blutsaugende, Abschreckung
durch Lorbeerdl. 475
—, Fleckfieberubertragung. 460, 461
—, Infektion durch dieselb. 166
—. Uebertragung yon Infektionskrank-
neiten. 451
—, Weilsche Krankheit, Uebertragung. 430
Institut filr InfektionskrankheitenChikago
Beschreibung. ^6
Interferometer zum Abwehrfermentnach-
weise. 73, 85
Ipecacuanha gegen Alveolarpyorrhoe. 305.
Italien, Dreitagefieber, Aetiologie. 493
Jalapa gegen Kropf. 431
Jassy, Wutschutzimpfung 1891—1913. 14
Jerichobeule, Aetiologie u. Beschreibung.
485
—, Behandlung mit Neosalvarsan. 485
— Parasiten, Reinkultur. 486
—, Uebertragung auf Affen. 485
Jod zur Behandlung der Streptotrichose.
259
—, Wirkung auf Bac. diphtheriae. 205
Jodcyan, Wirkung auf Geschwfllste. 509
Jodkalium gegen Blastomykose. 258
Jodkampherphenol, Nachweis im Harne.
307
Jodmonobromid, Wirkung auf Geschwfllste.
509
Jodoform-Idiosynkrasie. 68
Jod-Spray zur Behandlung der Diphtherie.
205
Jodtribromid, Wirkung auf Geschwttlste.
509
Jugularisthrombose mit Diplococcus la®-
ceolatus im Thrombus. 276
Kachexie, Geschwulst*, Leukozytose bei
derselb. 63
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Register
589
Kaehexie d. Hiihner, durch Dispharagus
spiralis verurs. 26
— der Tauben, durch Trichosoma tenuis*
si mum u. Eeterakis maculosa verurs. 26
K&lber s. a. Hinder.
—, Pleuropneumonie. 26
— Ruhr. 25
-, Behandlung mit Bolus alba. 31
-, Behandlung mit Serum. 25
-, Immunisierung. 25
-, Vaccination. 25
K<e. Wirkung auf Rinderfinnen. 531
—, Wirkung auf Trichinen-Larven. 539
Kaliumcyanid zur Rattenvernichtung. 450
Kamala gegen Leberegelkrankheit 526
Kamerun, Filariasis. 533
—, Schlafkrankaelt, Geschichte u. Lehren.
481
Kaninchen, Arthritis durch Streptokokken.
288
—, Bacterium tularense-Infektion. 451
—, Lebercirrhose, spontane. 432
—, Nagana, Trypanosomenschanker. 482
—, Pathogenitat des Bac. influenzae. 210
—, Pneumokokken-Septik&mie, Wirkung
von Serum. 278, 280, 281
—, Weikehe Krankheit 429
—, Syphilis, Hodeninfektion. 383
—, —, Komplementbindung Wassermann.
389
Kapsel-Bakterien, Agglutination. 52
—, Bildung durch Bac. anthracis. 2
Kapillaren, Wirkung von Anaphylatoxin.
69
—, Wirkung von Histamin. 69
—, Wirkung von Penton. 69
Kapillarimetrische Untersuchungen an
Cerebrospinalfliissigkeit und Serum. 64
Karbolfuchsin zur Trichinenf&rbung. 537
—Jodmethode zur F&rbung des Bac.
tuberculosis. 337
Karbolineum gegen L&use. 475
Karbols&ure zur Tetanusprophylaxe. 21
Karies der Zfthne s. Zahnkaries.
Karzinom s. a. Krebs, Geschwillste, Sar-
kom usw.
—, Adeno-, im Dttnndarme beim Pferde.
619
—, —, beim Meerschweinchen, Fort*
zflchtung. 507
—, —, der Ratten. Hodentransplantation.
504
—, Bakterien in den Lymphdrttsen. 350
—, Behandlung mit Serum. 512, 513
—, Diagnose durch Dialysierverfahren
Abderhalden. 512
—, Entstehungstheorie. 497
— bei Hflhnern. 614, 515
— immunisierte Mftuse, Lymphocyten-
vermehrung nach Karzinomi mplantation.
509
—, Meiostagminreaktion. 512
— der Nebenniere beim Pferde. 519
Karzinom-Pepton, Ninhydrinreaktion. 73
—, prim&res, des Urachus. 503
— und Serum-Alkalit&t 65
— bei Tieren, Ursache. 499
— des Uterus beim Rinde. 517
—, Wirkung von Chinin. 514
—, Wirkung von Cholinchlorid. 508
—, Wirkung der Kastratdon auf das
Wachstum. 510
— Zellen, Wirkung von Blutserum. 511
Kastration, Wirkung auf Wachstum der
Geschwillste. 510
Katacidtabletten zur Wassersterilisierung.
225, 226
Katalase, Leber-, Wirkung auf Diphtherie-
toxin. 197
Katarakt s. Auge.
Katarrh d. Luftwege d. Pferde, Salvarsan-
behandlung. 27
Katarrhalfieber der Binder. 25
Katzen, Bolostomiden bei denselb. 524
—, Metorchis albidus, Infektionsquelle. 527
—, Opisthorchis felineus, Infektionsquelle.
526
—, Pneumonie durch Bac. mucosus cap-
sulatus. 274
—, Pseudamphistomum danubiense. 527
—, Scabies sarcoptica. 85
—, Taenia crassicollis bei denselb. 26
— Taenien, Vorkommen beim Menschen.
530
—, Weilsche Krankheit. 429
Kehlkopf, Dekubitalgeschwtire (b. Pferde).
6
— Tuberkulose b. Rinde. 25
Keratitis s. a. Hornhautentzlindung.
— parenchymatosa, Diagnose mittels Pal-
lidin-Reaktion. 396
-bei familiarer Syphilis. 878
-, Theorie der Entstehung. 380
Keratokonus s. Auge.
Keratomykosis aspergillina. 245
Kerion Celsi durch Mikrosporon AudouinL
Keuchhusten s. a. Bordet-Gengou.
—, Behandlung mit Keuchhustensputum.
210
—, Komplementbindung. 208, 209
—, Vaccination. 209
Kindbettfieber s. Puerperalfleber.
Kinder 8. a. Sfluglinge.
—, Darmparasiten. 520
— mit Darmparasiten, Atmungsbreite u.
Zahlengedfichtnis. 521
-, Fortkommen in der Schule. 621
-, Grdfie u. Kflrpergewicht 521
—, Darmparasiten, StOrungen durch die-
selb. u. Behandlung. 521
—, Gelenkrheumatismus u. Komplikatio-
nen. 298
— Krankheiten, Statistik. 193, 195
-, Sterblichkeit. 193, 195
— L&hmung, spinale s. Poliomyelitis an¬
terior acuta.
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590
Register.
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Kinder, Pneumonie, Behan dlung. 279
—, Scharlach-Immunitdt. 205, 206
—. Scrophuloderma, Behandlnng mit Tu-
nerkulin. 381
—, Skrofulose. 324
—, Syphilis, Luetinreaktion, Wert. 395
—, Tuberkulose-Bek&mpfung. 344
—, — in Elsafl-Lothringen, Statistik. 323
—, — Gefahrdung. 323
—, —, Wesen und Krankheitsbild. 324
—, Wurmkrankheit in Amerika. 540
Kleider-Lause s. a. Lause
-, Anatomie u. Physiologie. 469
-, Biologie. 468, 469, 472
-, Parasiten, Fleckfiebererreger. 469
—472
Klima nnd Tuberkulose. 322
Knoblauch-Extrakt, Wirknng auf Bak¬
terien. 60
Knochenmark, Malaria-Parasiten. 479
Kndtchenseuche d. Binder. 29
-, Behandlnng mit Bolns alba. 30
-n. Sterilir&t. 29
Koagulations-Reaktion bei der Serum-
diagnose der Syphilis. 397, 398
Kobragift, Aktivierung durcb Sera Nieren-
kranker. 55
—, Komplementzerstdrung. 54
—, Seruminaktivierung dnrch dasselbe. 54
—, Wirknng yon Milch. 54
Kochsalz-Fieber, Beeinfluss. durcb Er-
w&rmung n. Abkiiblnng d. Wfcrme-
zentruras. 68
— Infnsionen gegen Cholera. 452, 458
-gegen H&moglobinnrie d. Binder.
488
—Salzs&urelosung, Wirknng anf Bac.
anthracis. 220
—, Ver&nderungen von Bakterien in dem-
selb. 2
Kdrperchen, RoBsche s. RoBsche KCrper-
chen.
KSrperfltissigkeiten, Anreichernng des
Bac. tubercnlosis in denselb. 335
—, Hexamethylentetramin, Formaldehyd-
abspaltnog. 307, 308
Kohle, Tier-, znr Milchsterilisiemng. 224
—, —, znr Sterilisiernng von Heilsernm.
224
—, —, znr Wassersterilisiernng. 224
Kohlebrei (Humin) znr Wassersterili-
siemng. 223
Kohlenoxyd, Wirknng anf das Herz. 69
Koblensknre, Wirknng anf das Herz. 69
Kokken, Benennnng, Verbesserungsvor-
schlftge. 168
Kolonien, engliscbe n. franzds., Tnber-
knlose. 321
Kolophonium-Ldsungen filr Verband-
zwecke. 180
Kompleraent, dnrch Kobragift zerstdrt. 54
— Bindung s. a. Komplementbindnng
Wassermann.
Komplementbindnng. 74
— mit Bac. pyocyanens. 302
— znr Donrinediagnose. 25
— bei Gonorrhoe. 372, 873
— bei Hodgkinscher Krankheit. 350
— bei Kenchhusten. 208, 209
— znr Botzdiagnose. 7, 9, 10, 24
— bei Biickfallfieber. 490
— bei Schweinepest. 32
— bei senchenhaftem Abort d. Binder. 80
— bei Syphilis. 384—395
-mit Organextrakten n. Chol-
esterin. 384, 385, 388
— mit Taenienextrakt. 530
— bei Trypanosomiasis. 484
— bei Tuberknlose. 340, 841
— nach Typhusschntzimpfnng. 113
—, Wirkung der Temperatnr. 58
— Wassermann bei Bnbo. 392
-, diagnost. Wert. 392
-bei Frambosie. 494
-bei Gonorrhoe. 392
-, Modifikationen. 419
-bei Pemphigus vulgaris. 392
-u. Prazipitation bei Syphilis. 386
-im Puerperinm. 392
-bei Sarkoid Boeck. 349
-bei Scabies. 392
-bei Syphilis n. Cholesterin. 384,385,
388, 389
-znr Syphilisdiagnose, Modifikaftio-
nen. 392—395
-bei Syphilis, diagnost. Bedeutung.
3/8
— —-der Kaninchen. 389
-, kongenitaler. 387, 390
-n. Typhus. 102
-bei Typhus u. Syphilis. 102
Komplemente, Thermolabilit&t. 58
Konglutination zur Donrinediagnose. 483
— znr Botzdiagnose. 8
Kongorotn&hrboden zur Kultur des Bac.
typhi. 105. 106
Konjnnktivitis gonorrhoica, Behandlnng
mit Optochin. 376
—, phlyktSnnlftre, n. Tuberknlose. 331
— samoensis, Aetiologie n. Behandlnng.
244
Konstipation, Untersnchnngen der Darm-
flora. 169
Kopf-Lfiuse s. a. Lanse.
-, Biologie n. Bek&mpfung. 469
-nnd Fleckfieber. 472
Korallin, Wirkung auf Bakterien. 252
Krankheit, Hodgkinsche s. Hodgkins
Krankheit.
—, Weilsche s. Weilsche Krankheit.
Krankheiten in Amerika, wirtschaftliche
Sch&den durch dieselb. 418
Krebs s. a. Karzinom, GeschwUlste, Sar-
kom usw.
—, Aetiologie. 497—499
—, Behandlnng mit Radium. 514
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Register.
591
Krebs, Chemotherapie. 508
—, Disposition, Bek&mpfung. 512
— Seram, Hersteilang and Wirkung. 512,
513
Krebssaft gegen GeschwtLlste. 507
Kreosot gegen Kropf. 431
Kresolpader gegen L&use. 472, 473
— gegen Wanzen. 478
Krieg, Badeanstalten, Beschreibnng. 477
—, Reobachtungen, patholog. u. epide-
miologische. 417
—, Cholera. 488
—, Cholerabek&mpfung. 456, 458, 459
—, Desinfektions-Anstalten. 477
—, Entlansnngsanstalten. 477
—, Fleckfieber. 459—462, 488
—, Gaxbrand. 294—298
—, Gasphlegmone. 293, 298
—, Geschl ec h tskrankheiten. 369, 370
— n. Geschwiiiste-Entstehung. 497
—,, Hantkrankheiten. 369
— u. Infektionen der Mundh&hle. 303
—, Infektionskrankheiten, Bek&mpfung.
417
—, Korps-Feld w&scherei, Beschreibnng.
477
— and Nierentnberknlose.
—, Para typhus.
—, Pocken.
—, Riickfailfieber.
—, Ruhr.
—, —, Immunisierong.
—, Sanierungs-An8talten.
119
488
488
122, 123, 125
132
477
—, Seuchenbek&mpfung, freiwillige Ftir-
sorge. 166
—, Trichinosis. 536
— and Tuberkalose. 328
—, Tuberkalose - Bek&mpfung w&hrend
desselb. 344
—, Typhus abdominalis. 97, 488
—, Typhu88chutzimpfang. 108
Kriegsseuche, Meningitis cerebrospinalis
epidemica. 212, 213
Kriegsseuchen, Behandlung. 49
—, Bek&mpfung. 23—25, 219, 220
—, Prophylaxe. 49
Kronbergers Methode zur F&rbung des
Bac. tuberculosis. 337
Kropf, Behandlong mit Darmdesinfizien-
tien. 431
—, endemischer, Epidemiologie. 166
—, —, u. Wasser. 166
Kupferlezithin gegen Lupus u. Tuber¬
kalose. 348, 349
Kupfersalze gegen Tuberkalose. 347, 348
LSuse, Bek&mpfung. 468, 469, 472
—, Bek&mpfung durch Cinol. 473
—, Bekampfung durch Globol. 473
—, Bek&mpfung durch Hitze. 460, 468,
472, 477
—, Bek&mpfung durch Karbolineum. 475
—, Bek&mpfung durchKresolpuder. 472,473
L&use, Bek&mpfung durch Lausofan. 478,
474
—, Bek&mpfung in Lodz. 478
—, Bek&mpfung durch LorbeertiL 475
—, Bek&mpfung durch Naphthalin. 472,
473
—, Bek&mpfung durch Naphthalinpuder.
472
—, Bek&mpfung durch Petroleum. 473
—, Bek&mpfung durch Quecksilber. 369
—, Bek&mpfung durch S&ure, schweflige.
460, 468, 476
—, Bek&mpfung durch Sand, erhitzten.
476
—, Bek&mpfung durch Schwefel. 472—475
—, Bek&mpfung durch TrikresoL 473
—, Bek&mpfung durch Wancid. 474
—, Bekampfung durch Xylol. 475
—, Fleckfiebertibertragung. 459—461
—, — auf Meerschweinchen. 470
—, Fleckfieber-, Untersuchungen. 469—472
—, Kleider-, Anatomie u. Physiologie. 469
—, —, Biologie. 468, 469, 472
—, —, Parasiten, Fleckfiebererreger.
469-472
—, Kopf-, Biologie u. Bek&mpfung. 469
—, —, and Fleckfieber. 472
—, Lebensdauer ohne Nahrung. 472
—, Naturgeschichte. 468, 469
—, Typhusfieber, mexikanisches, Ueber-
tragung. 478
—, Uebertragung in Barbierstuben. 419
—, Verbreitung. 468
Laktose-Vergarung durch Bac. cloacae. 174
-durch Bac. coli. 174
Lamblia im Darme der Kinder. 520, 521
Landausche Farben-Reaktion zur Syphilis-
diagnose. 396
Lausofan gegen L&use. 473, 474
Leber-Abszefl bei Bazillenruhr. 122
—, Antikorperbildung in derselb. 63
— Autolyse und Milz. 66
— Cirrhose, spontane, bei Kaninchen. 432
— Echinokokkus, Heilung infolge Gra-
natverletzung. 530
— Egelkrankheit bei Rindern u. Schafen,
Behandlung. 526
—, Eiweifiabbau in derselb. b. sensibil.
Tieren u. s. Beeinfluss. durch d. Milz.
65
—, Erythrozytenphagozytose. 63
—, Fasciola hepatica in derselb. 26
—, Immunitat gegen L.-Zellen. 62
—Katalase, Wirkung auf Diphtherie-
Toxin. 197
— Saft, Leakozytenanlockung. 63
—, Wirkung von Bakterienfiltraten. 60
Lekutyl gegen Tuberkulose. 348, 349
Lepra in der Tiirkei. 418
Leishmauiose, Anatomie, patholog. 486
—, Behandlung. 487
— u. Hunde, Beziehungen. 487
—, innere, in Griechenland. 486
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592
Register.
Leishmaniose, Prophylaxe. 487
Leuchtbakterien s. Bakterien, Leucht-.
Leuk&mie der HtUrner. 37
—, Myeloblasten-, u. Leukosarkomatose.
300
— t myeloische, Bakteriologie. - 300
Leukopenie, Hanger-, Erkl&rung. 63
— bei Typhus nach Schutzimpfang. 114
— nach Seruminjektion. 280
— bei Typhus abdominalis. 106
Leukosarkomatose u. Myeloblastenleuk-
ftmie. • 300
Leukose der Hiihner. 37
Leukozyten, anlockende Wirkung von
art- u. ktfrpereigenen Sekreten u. Ge-
websskften. 63
— und Chemotherapie. 62
— freie Tiere, Studien an denselb. 62
—, Gewinnung. 63
— und Immunisierung. 62
— bei Pneumonie, Verhalten derselb. 273,
274
— und Rotlaufimmunit&t. 63
— und Serumbehandlung. 62
— und Serumfermente. 83
—, unreife, im Blute bei Infektionskrank-
heiten. 167
—Vermehrung bei Cholera. 462
-bei Trichinosis. 637
-bei Typhusschutzimpfung. Ill
—, Wirkung von Bakterienfiltraten. 60
Leukozytose bei Geschwulstkachexie. 63
—, Verdauungs-, Erkl&rung. 63
Licht 8. a. Strahlen.
—, ultraviolettes, gegen Furunkulose u.
Ekzem. 306
—, —, Wirkung auf Bakterien. 263
—, —, Wirkung auf die Hornhaut. 253
Linsen-Eiweifl und Serum, Verhalten bei
Katarakt. 246
Lipase, Serum-, und Fattening. 82
—, —, und Trypsinshock. 82
Lipoid- Antikdrper und Eiweifi-Antik5rper,
Beziehungen. 59
Liauor cerebrospinalis 8. Cerebrospinal-
flhssigkeit.
Lodz, Entlausongsverfahren. 478
Loessin gegen Maul- u. Klauenseuche. 16
Loossia, neue Distomenart, Beschreibung.
LorbeerCl gegen Insekten, blutsaugende.
476
Lucilia macellaria-Larven im Ohreiter. 644
Luetin Reaktion bei Syphilis, kongeni-
taler. 387
-, Wert. 395, 396
Luft, Bakterien, neue. 433
—, —Gehalt fiber Klaranlagen. 424
—, —Z&hlung mit Agroskop. 424
—, FleckiieberUbertragung durch dieselbe.
460
Luftstickstoff - assimilierende B&kterien,
Untersuchungen. 168
Luftwege, Katarrh, Salvarsanbehandlung.
27
—, obere, Infektion, gonorrhoische. 372
—, —, Infektion und Streptococcus viri-
dans. 289
Lumbal-Punktat, Meningokokken in dem-
selb. 215, 216
Lumbal-Punktion zur Behandlung dea
Fleckfiebers. 467
-bei Tabes dorsalis u. Seruminjek¬
tion. 401
Lumpen, Milzbrandverbreitung. 1
Lungenentztindung s. Pneumonie.
Lungen-Saft, Leukozytenanlockung. 63
— Schtis8e u. Lungentuberkulose. 328.
329
— Seuche der Binder. 23
— Syphilis, Diagnose u. Behandlung. 379
— Tuberkulose s. Tuberkulose, Lungen-.
—Wttrmer, Entwicklung. 586-
Lupus, Behandlung mit Kupferlezithin.
348, 349
Lymphdrfisen bei Hodgkinscher Krank-
heit, Bakterien in denselb. 350
— bei Karzinom, Bakterien in denselb.
850
— bei S&rkom, Bakterien in denselb. 350
—, Tuberkulose. 328
— VerBnderung bei Affen durch Bac.
hodgkini. 206
Lymphopenie bei Cholera. 462
Lymphosarkom am Kehlkopf beim Pferde.
518
Lymphozyten im Auswurf, diagnost Be-
deutung. 339
Lyssa s. Wut.
Mftuse, Fatterungsversuch zur Fleisch-
untersuchung. 120
—, Geschwaiste. 500—607
—, pneumokokkenimmune. 63
—, Rackf&Ufieber-Uebertr&gung. 489
—, Wanderungen. 449
—, Weilsche Krankheit. 429
Magen, Bakterien-Vermehrung bei Milch-
fatterung. # 426
— Entfernung nnd AntikSrperbildung. 66
—, Fetts&uren, flachtige, bei Milchfatte-
rung. 426
—, Gastrophilus equi-Larren in demselb.
b. Pferde. 26
— der Binder, B&kterienflora. 169
—, Syphilis, Diagnose. 379
—, Tropisurus fissispinus in demselb. bei
Enten. 26
Magenwurmseuche bei Hasen, durch Stron-
gylus strigosus verurs. 26
Magnesium, gly zerinphosphorsaures, gegen
TVtanus. 23
— sulfuricum gegen Tetanus. 18, 23
Malachitgran, Wirkung auf B&kterien. 262
Malaria, Behandlung mit Neosalvarsan.
479
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Register.
593
Malaria. Beh&ndlang u. Prophylaxe, Merk-
blatt 480
—, Bek&mpfung. 480, 481
—, Entw&sserungsanlagen. 480, 481
—, Hemagglutination. 480
— Parasiten, Knltur. 479
-in Milz u. Knochenmark. 479
-im Plazentarblnt. 479
— im Puerperinm. 479
— Rttckfall nach Typhusschutzimpfung.
479
— n. Sepsis, Differentialdiagnose. 479, 480
— in der Tiirkei. 418
— u. Typhus, Differentialdiagnose. 98
— in den Vereinigten Staaten, Verbrei-
tung. 478
Mallein, Ueberempfindlichkeit 8
—, Wirkung auf Pferde. 8
Malleinreaktion, konjunktivale, zurRotz-
diagnose. 6—10, 12, 24
—, —, znr Rotzdiagnose, Wert. 8
—, kutane, zor Rotzdiagnose. 7
Mandel-Abszeti bei Diphtherie. 194
Marine, englische, Tuberkulose, Statistik.
321
Masern-Epidemie, bOsartige. 417
—, Im muni tat bei Neugeborenen. 207
—, Statistik. 193
Mastitis der Kinder durch h&molyt. Strepto-
kokken. 286, 287
Mastoiditis, Streptococcus mucosus im
Eiter. 287
Maul- u. Klauenseuche fthnliche Erkran-
kung bei Soldaten. 14
— -, Bekfimpfung mit Loessin. 16
-, Entstehung d Erregers. 16
-, Handgriff zur Untersuchung.
-bei Menschen. 14
-, Prophylaxe. 14
— -, Uebertragung durch Milch. 16
— -Virus, Fieber durch dasselbe.
167
Meerschweinchen, Adenokarzinom, Fort-
zilch tun g. 607
—, Fleckfieber-Uebertragung. 464, 470
—, Immunisierung gegen Tuberkulose.
346, 347
—Infektionen, bakteriolog. Befunde. 432
—, Schilddriise, Wirkung v. Diphtherie-
gift 196, 196
—, Trichophytie. 266
—, Weilsche Krankheit. 429
Meiostagminreaktion zur Geschwulstdia-
gnose. 512
Melubrin gegen Gelenkrheumatismus. 307
Meningitis s a. Meningococcus.
—, Behandlung mit Meningokokkenserum.
215
— cerebrospinalis epidemica, Aetiologie,
Symptoms u. Diagnose. 213—216
-, Beh and lung mit Serum. 212,
217—219
Erote Abt. Ref. Bd. 05.
Meningitis cerebrospinalis epidemica, Be¬
handlung mit Silberpr¶ten. 219
-ala Kriegsseuche. 212, 213
-, Verbreitung u. Bek&mpfuDg.
213, 214, 217
—, H&mol yrinreaktion der Cerebrospinal-
flff8sigkeit. 217
—, Memngokokken-, nach Sch&delbruch.
275
—, Ninhydrinreaktion. 343
—. otogene, Statistik, Prognose, Behand¬
lung. 301
— durch Pneumokokken. 275
—, Pneumokokken-, Behandlung mit Opto-
chin. 275
—, —, Behandlung mit Serum. 275
—, —, nach Sch&aelbruch. 275
— traumatica durch Diplococcus lanceo-
latus. 276
Meningococcus s. a. Meningitis.
— im Blute. 216
— in der Cerebrospinalflttssigkeit. 275
— im Lumbalpunktat. 215, 216
—, Meningitis, Ursache derselb. 213—216
—, Mutation. 215, 216
—, Variabilit&t. 176
Meningokokken, Wirkung yon Optochin.
278
Menschen, Bacterium tularense-lnfektion.
451
—, Maul- u. Klauenseuche. 14
—, Milzbrand. 1
—, Opisthorchis felineus, Infektionsquelle.
526
—, Taenien-Arten aus Hund u. Katze.
Vorkommen bei demselb. 630
—, Trematoden in der Lunge. 525
Mesodermgewebe bei Arteriosklerose und
Greisenalter. 80
Methylenblau, Reduktion durch Gewebe
b. Infektionen. 65
— zur Spiroch&ten-F&rbung. 489
—, Wirkung auf Zellen. 603
Methylenblausalze gegen Tuberkulose. 347,
348
Methylviolett B, Wirkung auf Bakterien.
252
Metorchis albidus bei Katzen. 527
Mexiko, Typhusfieber, Aetiologie usw. 478
Microcidtabletten zur Wassersterilisierung.
225
Micrococcus catarrhalis bei Ophthalmie
der Neugeborenen. 375
-bei Pneumonie u. Typhus. 301
-, Virulenz ftir Versuchstiere. 301
— gonococcus s. a. Gonorrhoe.
-, Komplementbindung. 372, 373
-, Wirkung der W&rme. 374
— in Lymphdrflsen. 350
— melitensis, Wirkung auf Hemoglobin.
177
— pyogenes aureus bei Zahnkaries. 304
— sensibilis, Beschreibung. 433
No* 23/26. 38
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694
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Micrococcus tetragenus in der Gallenblase.
101
— zymogenes, Wirkung auf Milch. 175
Mikroaminostickstoff - Bestimmung zum
Abwehrfermentnachweise. 73, 85
Mikrofilarien in Argentinian, Morphology
Mikrokokken im D&rme der Binder. 171
— in der MundhChle. 168
— im Pansen der Binder. 169
Mikrosporon-Arten in Berlin. 257
-in Hamburg. 256
— Audouini, Erreger von Kerion Celsi. 256
Mikrostickstoff-Bestimmnng znm Abwehr¬
fermentnachweise. 73, 85
Milben in Geschwiilsten. 502
Milch 8. a. Sahne.
—, Antikdrper gegeniiber Bac. abortus. 30
-, Wirkung auf h&molyt. Toxine. 54
—, Bact. coli var. dysenteric., Buhr-
erreger. 127
—, Bac. tuberculosis, Nachweis. 351
—. Bakterien, Differenzierung durch die
verurs. Gerinnungsart derselb. 420
— zur Behandlung der Diphtherie. 204
—, Coccidium oviforme, Buhrerreger. 127
—, Dauerpasteuri8iening. 226
—, Fettsauren, flttchtige, in derselb. 425
— Gerinnung durch Bakterien. 171
—, Maul- u. Klauenseuche-Uebertragung.
15
—, Buhr durch dieselbe. 127
—, Staphylokokken, pathogene, in der¬
selb. 285
—, Sterilisierung (Biorisation). 226, 227
—, Sterilisierung durch Tierkohle. 224
—, Streptokokken, h&molytische, in der¬
selb. 286, 287
—, Wirkung auf Arachnolysin. 54
—, Wirkung von Bakterien. 172—175
—, Wirkung auf die Bakterien-Vermeh-
rnng im Magen. 426
—. Wirkung auf Fetts&uren-Bildung im
Magen. 426
—, Wirkung auf h&molyt. Toxine. 54
—, Wirkung auf Kobragift. 54
Milchs&ure-Bazillen,Anpa88ung8vermGgen.
422
-zur Behandlung der Diphtherie. 204
Milchsaurebazillus-Kidturen gegen Dia¬
betes meliitus. 423
Milchs&nre-Bakterien im Netzmagen der
Binder. 170
— gegen Blut-Infektion. 349
— gegen Tuberkulose. 349
— zur Verhinderung des Fadenziehens
beim Brote. 423
—, Wirkung auf Diphtherietoxin. 197
Miliartuberkulose 8. Tuberkulose, Miliar-.
Milit&r s. a. Armee, Krieg, Wehrf&hig-
keit.
— in Amerika, Vaccination gegen Ty¬
phus. 109
Milit&r in Frankreich, Vaccination _
Typhus. 109
—, Paratyphus. 119
Milz, Antiktirperbildung in derselb. 63
— und Eiweifiabbau in d. Leber b. sen-
sibil. Tieren. 66
—Entfernung und Antikfrperbildun^.
—, Erythrozytenphagozytose. 68
—, Funktion bei Tuberkulose-Infektion.
332
—, Malaria-Parasiten. 479
Milzbrand s. a. Bac. anthracis.
—, Behandlung mit Salvarsan. 4
—, Behandlung mit Serum. 4
—, Bekampfung. 1, 3
—, Diagnose mittels Pr&zipitation. 8
— Felle, Desinfektion. 220, 221
—, Immunisierung. 4
— bei Menschen in Deutschland 1911—18.
1
— der Pferde. 23, 26
— bei Schweinen. 3
—, Verbreitung durch Borstenzurichterei.
1, 5
—, Verbreitung durch Bhrstenzurichterei.
1, 6
—, Verbreitung durch Felle u. H&ute. 1, 4
—, Verbreitung durch Gerbereien. 1, 4
—, Verbreitung durch Haare. 1, 5
—, Verbreitung durch Lumpen. 1
—, Verbreitung durch Pinselmachereien.
1, 5
—, Verbreitung durch Rofihaarspinnereien.
1, 5
—, Verbreitung durch Wolle. 1
— bei Ziegen. 25
Milzschweliung bei Buhr. 124
— nach Typhusschutzimpfung. 112, 114,
116
Molke, Zentrifugen-, Tuberkulose der
Schweine durch dieselbe. 351
Monostoma faba bei Vdgeln. 623
Morbilli s. Maseru.
Morbus maculosus und Botz. 6
Mticken s. a. Anopheles usw.
—, Btk&mpfung, Merkblatt. 480
Miinchen, Typhus, Statistik. 97
Muudhohle, Bakterien, anaerobe. 168
— Infektionen u. Wehrfahigkeit. 303
—, Spiroch&ten. 169
Museum, Tuberkulose-, zur Bek&mpfung
derselb. 343
Muskel-Saft, Leukozytenanlockung. 63
Mutation bei Meningokokken. 215, 216
Myeloblastenleuk&mie und Leukosarko-
matose. 300
Mykosen s. a. Dermatomykosen.
—. 254-260
Myocarditis bei Diphtherie. 194
Myom im DUnndarme beim Pferde. 519
Myositis gonorrhoica, Behandlung mit
Arthigon. 374
Gck igle
Origi nal from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
595
Nfigel, Earns und Ringworm. 257
N&hrboden ftir Bac. dysenteriae. 106
— fttr Bac. tabercolosis. 336, 337
— ffir Bac. typhi. 105, 106
—, in Blechbtichsen konserrierte, Branch-*
barkeit. 437, 438
— ans Blntknchen. 179
—, Bttchsenagar-, Branchbarkeit in den
Tropen. 438
—, Endoagar-, Regeneriemng. 106
—, Fleischextrakt, Ersatz dnrch Pflanzen-
extrakte. 437
—, Galle6erum-, znr Diphtherieunter-
snchnng. 197
—, Kongorot-, znr Koltnr des Bac. typhi.
105, 106
—, Materialersparnis. 179
—, Plasma-, fur Massenknltnren. 179
—, Ragit-. 179
— fttr Spirochaete pallida. 382
— fttr Trichinen. 539
— fttr Vibrio cbolerae. 453—455
—, Wasserstoffionenkonzentration. 178
—, Wiederverwendung. 437
Nagana der Hanstiere. 483
— bei Kaninchen, Trypanosomenschanker.
482
Nambi-non, pathol. Anatomie. 34
Nambi-uvu, dnrch Rangelia vitalii ver-
nrs. 34
Naphthalin gegen L&use. 472, 473
Naphthalinpuder gegen Lfiuse. 472
Nase, Amyioidose (b. Pferde). 6
—, Blutungen bei Fleckfieber. 462
—, Tuberkulose (b. Pferde). 6
Natrium, Salvarsan-, gegen Syphilis. 404
Natronlauge, Wirknng anf Bac. anthracis.
221
Nebennieren-Exstirpation, Wirknng anf
Geschwttlste. 510
—, Wirknng von Arsenverbindungen. 405
Nebennierenrinde nnd Immunit&t. 51
Necator americanas im Darme der Kinder.
520, 521
Neger in Amerika, Syphilis. 377
—, Arthritis gouorrhoica. 371
—, Arthritis syphilitica. 371
—, Darm-Parasiten. 520
—, Immunitat gegen Trachom. 241, 242
Negrische Kbrperchen bei Wnt. 12
Nematoden in Geschwttlsten. 502
—. GrSfie der Organe fttr Artbestimmung.
542
Neosalvarsan s. a. Salvarsan.
— gegen Brustseuche d. Pferde. 27
— gegen Jerichobenle. 485
— gegen Katarrh d. Lnftwege b. Pferden.
27
— gegen Malaria. 479
— gegen Pemphigus vulgaris. 254
— gegen Rotlauf d. Pferde. 27
— gegen Rttckfallfieber. 492
— gegen Scharlach. 207
Neosalvarsan gegen Trypanosomiasis. 485
— gegen Weusche Krankheit. 430
—, Wirkung anf die Nieren. 404
Nephritis bei Typhus. 99
— nach Typhnsschutzimpfung. Ill
Nephrose bei Diphtherie. 194
Nerven, Tetanustoxin- n. - anti toxin wan-
derung 19
Nervensubstanz znr Immnnisierang gegen
Wnt. 13
— bei Wnt, Virulenz. 13
Nervensystem, Syphilis, Behandlnng mit
Salvarsan. 399, 401
—, —, Behandlnng mit Salvarsan-Seram.
401, 402
—, —, Durchg&ngigkeit der Meningen
fttr Salvarsan. 404
—, —, frtthzeitige. 380
—, —, Lumbalpunktion n. Seruminjek-
tion. 401
Nervns opticus s. Sehnerv.
Neurologie nnd Dialysierverfahren Abder-
haldens. 77
Neutralrot, Wirknng anf Zellen. 503
Nieren-Entzundung s. Nephritis.
—, Neben- s. Nebennieren.
— Blutungen bei Fleckfieber. 462
— Kranken-Serum, Kobragif takti vierung.
— Tuberkulose, Diagnose n. Behandlnng.
335
-im Kriege. 329
—, Wirkung von Arsenverbindungen. 404,
405
—, Wirknng von Bakterienfiltraten. 60
Ninhydrinprobe znm Abwehrfermentnach-
weise. 73
Ninhydrin-Reaktion znr Abgrenznng von
Lungen- nnd Bronchialdxttsentuberkn-
lose. 341, 342
-bei Meningitis. 343
-der Peptone. 73
Nitroglyzerin, Wirkung anf Geschwttlste.
509
Nordsee, Leuchtbakterien. 483
Nukleoproteid d. Eigelbs znr Wutimmu-
nisiernng. 14
—- d. Hirnsubstanz zur Wutimmunisie-
rung. 14
— d. Hodens znr Wntimmnnisiemng. 14
Oberflftchenspannung der Cerebrospinal-
flttssigkeit. 64
— des Serums. 64, 65
Oedem, malignes, Bakteriologie. 291—293
Ohr, Aspergillus f umigatns bei Otomycosis.
301
—, Bac. prodigiosus bei Otomycosis. 301
—Eiter, Fliegenlarven in demselb. 544
— Erkrankungen bei Typhus. 100
—, Mastoiditis, Streptococcus mncosns. 287
—, Wirknng von Aethylhydrokuprein.
273
38*
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596
Register.
Oleum chenopodii gegen Anchylostomiasis.
541
-gegen Uncinariasis. 540
— lanri gegen L&use. 475
Ophth&lmie, anaphylaktische. 248
Opisthorchis felineus, Infektionsqnelle. 526
Opsonine. 49
Optochin s. a. Aethylhydrokuprein.
— zur Differenzierung von Pnenmo- nnd
Streptokokken.
— gegen Fleckfieber.
— gegen Hiihnerpest.
— gegen Konjunktiviti
— gegen Pneumococcc
278
468
36
ronorrhoica. 376
nfektionen. 281
— gegen Pneumokokken-Meningitis. 275
— gegen Pnenmonie. 281—284
— gegen Ulcns corneae serpens. 244, 245
—, Wirkung auf Bakterien. 278
—, Wirkung auf Pneumokokken. 245,
278, 290
—, Wirkung auf Streptokokken. 290
Orchitis tnbercnlosa b. e. Farren. 25
Organ-Extrakte und Cholesterin, Komple-
mentbindung bei Syphilis. 384, 385, 388
Organe, Bac. tuberculosis-Anreicherung in
aenselb. 335
— bei Tuberkulose, sanit&tspolizeiliche
Beurteilung. 352, 353
Ortizon zur Wassersterilisierung. 223, 224
Orypan gegen Beriberi. 425
—, Wirkung auf Kdrpergewicht u. Wachs-
tum. 425
Otacariasis der Bergschafe. 544
Oxyuris im Darme der Kinder. 520
— vermicularis, Grdfie der Organe. 542
Ozaena durcb Coccobacillus foetidus ver-
urs. 302
—, Vaccination. 302
Ozonal gegen Brustseuche d. Pferde. 28
Palatinschwarz, Wirkung auf Bakterien.
252
Pallidin-Reaktion bei Syphilis des Auges.
396
Panama, Arthritis syphilitica u. gonor-
rhoica bei Negern. 371
—, Bilharziaruhr. 533
—, Piroplasmose der Pferde. 487
—, Sarcosporidien. 544
Pankreas-Entfernung und Antikbrperbil-
dung. 56
Pankreatin-Verdauung, Wirkung von ab-
gettfteter Hefe. 437
Pansen der Binder, Bakterienflora. 169
Paragonimus Bm. Vorkommen. 525
Paralyse, Behandlung mit Salvarsan-
Sernm. 402
—, Fermente, proteolytische, im Serum,
Vermehrung. 381
Parapest der Schweine. 32
Parasiten, Malaria- s. Malaria-Parasiten.
Parasitin gegen Leberegelkrankheit. 526
Paratuberkulose der Schafe. 352
Paratyphus s. a. Bac. paratyphi.
—, Aetiologie u. Krankheitsbild. 119,120
—, Diagnose mittels Agglutination. 119,
120
—, Diagnose mittels Serum. 119, 120
—, Enteritis, letale. 120
— im Kriege. 119
— der Schweine. 32
— u. Typhusschutzimpfung. 119
Paruterina cholodkowskii, Beschreibung.
Pasteurisieren von Milch. 228
Pediculosis, Uebertragung in Barbier-
stuben. 419
Pemphigus vulgaris, Behandlung mit Neo-
salvarsan. 254
-, Komplementbindung Wassermann.
392
Penis, Tuberkulose b. e. Farren. 25
Pep ton, Wirkung auf die Zirkulation. 69
Peptone, Ninhydrmreaktion. 73
Peritonealflussigkeitszellen und Ueber-
empfindlichkeit. 71
Peritonitis durch Pneumokokken. 275
Permanganat-Verfahren zur Wasser-Steri-
lisierung. 223
Peroxydase in Hefen. 178
Pertussis s. Keuchhusten.
Pest, Behandlung mit Serum. 449
—, Bekampfung. 449, 450
— empf&ngliche Tiere, Uebersicht. 450
—, Epidemiologie. 449, 450
— in Havana. 449
— der Ratten. 449
—, Rattenbek&mpfung. 449, 450
— in Schanghai. 449
Petroleum gegen Lftuse. 473
Pferde s. a. Haustiere.
—, Amyloidose d. Nase. 6
—, Brustseuche. 23
—, —, Behandlung mit Arsalyt. 27, 28
—, —, Behandlung mit Arsenpraparaten.
27
—, —, Behandlung mit Arsinosolvin. 27
—, —, Behandlung mit Atoxyl. 27, 28
—, —, Behandlung mit Neosalvarsan. 27
—, —, Behandlung mit Ozonal. 28
—, —, Behandlung mit Plasmarsin. 27
—, —, Behandlung mit Salvarsan. 26—28
—, —, Erreger. 26
—, —, Immunisierung. 28
—, —Lazarett im Felde. 27
—, —, Vaccination. 28
—, Coccobacillus paternalis aus e. Phleg-
mone derselb. 26
—, Darm-Entziindung, Behandlung mit
Bolus alba. 31
—, Dekubitalgeschwtlre des Kehlkopfes. 6
—, Dourine. 23
—, —, Konglutinationsreaktion. 483
—, Druse. 23
—, —, Behandlung mit Serum artificiale. 29
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Register.
597
Pferde, Druse, Vaccinetherapie. 29
—, Gastrophilus equi bei denselb. 26
—, Harnwinde, schwarze, Behandlung mit
Serum artificiale. 29
—, infektitiser Katarrh d. Luftwege, Sal-
varsanbehandlung. 27
—, Milzbrand. 23, 25
—, Morbus maculosus und Rotz. 6
—, Piroplasmose, Verbreitung. 487
—, —, Verlauf u. Behandlung. 487
—, Rflude. 23
—. Rotlauf. 23
—, —, Behandlung mit Arealyt. 27
—. —, Behandlung mit Neosaivarsan. 27
—, Rotz. 6—12, 23, 76
—, —ahnliche Erkrankungen d. Respi-
rationswege. 6
--Serum, Hamolysine in demselb. 57
-, Temperaturabfall b. sensibil. Tieren
durch dasselbe. 66
—, Tuberkulo8e und Druse. 352
—, —, Endoaortitis. 352
—, — d. Nasenschleimhaut. 6
—, Wirkung von Mallein. 8
—, Wut. 12, 23
Pflanzen-Extrakte, alkohol- u. atherlfls-
liche. Wirkung auf Bakterien. 59
— Proteosen, Ueberempfindlichkeit durch
dieselb. 70
Phagozytose von artfremden roten Blut-
kdrperchen. 63
— des Bac. typhi. 103
— bei Pneumonic. 278, 280, 281
—, Wirkung des Alkoholgenusses. 61
Philippinen, Ruhr. 125
—, Wurmkrankheit der Schweine. 539
Phlegmone, Gas- s. Gasphlegmone.
—, Coccobacillus paternalis aus derselb.
b. Pferde. 26
— nach Rotlaufimpfung. 16
Photobacter splendidum, Biologie. 433
Phthiriasis. 35
Pikrinsdure, Wirkung auf GeschwiUste.
509
Pikrolonsaure, Wirkung auf Geschwiilste.
509
Pilz-Erkrankungen. 254—260
-der H&nde und FilCe. 255
Pilze, Faden-, Hauterkrankung durch die¬
selb. 254
Pinselmacherei, Milzbrand verbreitung. 1,5
Piroplasmose der Pferde in Panama. 487
-, Verlauf u. Behandlung. 487
—, Uebertragung durch Zecken. 487
Placenta-Blut, Malaria-Parasiten in dem¬
selb. 479
— Pepton, Ninhydrinreaktion. 73
—, Tuberkulose. 330
Plasma, Bakterizidie. 61
— Nahrstoff ftir Massenkulturen. 179
— Studien. 61
—, Zellenwachstum hindemde Substanzen
in demselb.
62
Plasmarsin gegen Brustseuche der Pferde.
27
Plasmodien, Malaria- s. Malaria-Parasiten.
Plasmodium falciparum, Kultur in vitro.
479
Pleuropneumonie d. K&lber. 25
Plexus lumbalis, Tetanus auf d. linken
P. 1. lokalisiert. 17
Pneumococcus s. a. Pneumokokken.
—, Agglutination. 277, 278, 280
—, Agglutination durch Pneumokokken-
serum in vivo. 278, 280, 281
— Antiserum, Wirkung bei leukozyten-
freien Tieren. 62
—, Arthritis durch denselb. 276
— Filtrat, Wirkung auf Gewebe. 60
— in Herpesblasen bei Pneumonic. 276
— Immunitat bei Mausen. 63
— Infektion, Immunisierung. 62
-, Behandlung mit Optochin. 281—
284
-, Behandlung mit Serum. 62, 284
-, Widerstandsfahigkeitssteigerung
durch Salvarsan und Thorium. 51
— und Streptococcus, Differenzierung durch
Optochin. 278
— u. Streptococcus viridans, Differenzie¬
rung. 290
—, Virulenzsteigerung. 278
Pneumokokken s. a. Pneumococcus.
—. 273-285
— Abarten, serolog. Verhalten. 277
— Appendicitis. 275
— im Blute. 275—277
— in der Cerebrospinalflttssigkeit 275,
276
—, Differenzierung. 277, 289
—, Erreger von Ulcus corneae serpens.
244
— in der Gallenblase. 101
— Gruppen bei Pneumonie. 276, 277
—, Meningitis durch dieselb. 275
— Meningitis nach Schadelbruch. 275
— Peritonitis. 275
— Septikamie, Wirkung von Pneumo-
kokkenserum. 278, 280, 281
— Serum gegen Pneumonie. 279, 280
— u. Streptokokken, Differenzierung. 289
—, Wirkung von Aethylhydrokuprein. 244,
245, 273
—, Wirkung von Anilinfarbstoffen. 252
—, Wirkung von Chininhydrochlorid. 284
—, Wirkung von Optochin. 245, 278, 290
Pneumonie, Aetiologie. 273, 274^
— in Amerika. 273
— durch Bac. mucosus capsulatus. 274
—, Behandlung mit Aethylhydrokuprein.
273
—, Behandlung mit ElektrargoL 285
—, Behandlung mit Optochin. 281—284
—, Behandlung mit Serum. 273, 274, 277,
279 280
— bei Fleckfieber. * 462
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598
Register.
Pneumonie der Kinder, Behandlung. 279
—, Leukozyten, Verhalten bei derselb.
273, 274
—, Micrococcus catarrhalis bei derselb. 301
—, Phagozytose bei derselb. 278, 280, 281
—, Pnenmokokken im Blnte, Betieuton^.
—, Pnenmokokken in der Cerebrospinal-
fltissigkeit, Bedeutnng. 276
, Pnenmokokken in Herpesblasen. 276
—, Pneumokokken-St&mme, yerschiedene,
bei derselb. 276, 277
— nnd Protease d. Serums. 82
— nnd Serum-Alkalit&t. 65
Pocken, Immunisiernng. 108
— im Kriege. 488
—, Leichenbefunde. 417
— in der Tiirkei. 418
Polarimetrische Untersuchung optisch-
aktiver Substrate, Registriervorrichtung
filr dieselbe. 83
Polen, Seuchen-Bekampfung. 417
Poliomyelitis anterior acuta, Affeninfek-
tion. 211
-, Behandlung. 212
-nnd Hundestaupe 212
-in Stockholm n. Gtfteborg. 211
-, Yerbreitnng u. Bekftmpfung. 211
Porto Rico, Tracbom-Yerbreitung. 241
Praparate, therapentische, nene, Ueber-
sicht. 180
Pr&zipitation znr Honiguntersuchung. 53
— n. Komplementbindung Wassermann
bei Syphilis. 386
— znr Milzbranddiagnose. 3
Pregl Methode des Abderhaldenschen Dia-
lysieryerfahrens. 83, 84
Preufien, Kinderkrankheiten, Statistik. 193
Prohemistomum appendicnlatum im Hund-
nnd Katzendarm. 524
Protease, Serum-, nnd Abderhaldens Re-
aktion. 81
—, —, nnd Fattening. 82
—, —, nnd Pneumonie. 82
—, —, nnd Schwangerschaft. 82
—, —, nnd Trypsinshock. 82
—, —, nnd Tnberknlose. 82
Proteosen, pflanzliche, Differenziemng. 71
—, —, Ueberempfinalichkeit dnrch die-
selb. 70
Proteus im D&rme der Rinder. 171
—, Enzymbildnng. 436
—, Wirknng auf Milch. 174, 176
vulgaris-Filtrat, Wirknng anf Qewebe.
60
Psendamphistomnm dannbiense b. Katzen.
527
Psendodiphtheriebazillen bei Hodgkins
Krankheit. 205
Pseudomonas xanthe, Beschreibnng. 433
Psendornhr, Aetiologie n. Diagnose. 124
Psoriasis, Aetiologie. 254
—, Behandlnng mit Chrysarobin. 254
Psoriasis, Behandlung mit Licht, ultra-
viol ettem. 306
—, Einflnfi der Nahrung. 254
Psoroptes ceryinae, Beschreibnng. 544
Psychiatric nnd Dialysierverfahren Abder¬
haldens. 77-80, 84
— nnd Weichardtsche Reaktion. 79
Psychose nach Infektionskrankheiten. 195
— nnd Oberfldchenspannung der Cerebro¬
spinal fliissigkeit n. d. Serums. 64
— nnd Weichardtsche Reaktion. 79
Pnerperalfieber, Sterblicbkeitseit 1900. 290
—, Streptokokken im Blnte. 290
—, Vena c&ya-Unterbindung. 291
Puerperalpy&mie d. Rinder. 29
Puerperium, Komplementbindung Wasser¬
mann. 392
—, Malaria. 479
—, Resorptionsfkhigkeit der Genitalien.
291
— n. Streptokokken, Beziehnngen. 291
Pnlpa, Zahn-, Bakterien in derselb. 303,
304
Purpura haemorrhagica, Behandlnng mit
Bint n. Serum. 431
-nach Fleckfieber. 464
Pydmie dnrch Bac. fnsiformis. 303
—, puerperal e, d. Rinder. 29
—, —, Unterbindung der Vena cava. 291
— der Rinder. 25
Pyelitis, Typhus-, Verhiitung dnrch Hexa-
methylentetramin. 307
Pyorrhoe, Alvevlar- s. Alveolar-Pyorrhoe.
(Juecksilber-Idiosynkrasie. 68
— gegen L&use. 369
—, Salizyl-, gegen Syphilis. 389
Rabies s. Wnt
Radinm gegen Blastomykose. 258
— znr Krebsbehandlnng. 514
Ragit-Nahrbdden. 179
Rangelia vitalii, Erreger der Nambi-nvu.
34
Rasieretuben, Hygiene n. Infektionskrank¬
heiten. 419
Ratten, Adenokarzinom, Hodentransplan-
tation. 505
—, Blutentnahme, Technik. 491
—, Geschwttlste. 501, 503, 604
—, graue nnd weifle, gekreuzte Hdmo-
lyse zwischen beiden. 67
—, HSmolyse, gekreuzte, zwischen grauen
n. weifien Ratten. 57
—, Pest. 449, 450
— n. Trichinosis der Schweine. 538
—, Wanderungen. 449
—, Weilsche Krankheit. 429
—, Wirknng von Kaliumcyanid. 450
Bdude. 35
— der Pferde. 23
Ranm-Desinfektion mit Sftnre, schwefliger.
476
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Register.
599
Bauscbbrand, Diagnose mitt els Abder-
baldens Dialysierverfahrens. 76
— and Gasbrand. 297
Befcktionsweise, hnmorale nnd zellulare.
59
Bednktionskraft d. HirnzeUen bei Hiihner-
cholera. 65
— d. Tuberkelgewebes bei TnberknloBe.
65
Begi8triervorrichtiing, selbsttatige, flir
polarimetrische Untersuchnngen optisch-
aktiver Substrate. 83
Beiskleie, Wirkung auf Geschwiilste. 509
Bbabditis monbystera, Chemie. 531
Bbeum gegen Kropf. 431
Bbeumatismus s. Arthritis u. Gelenk-
rhenmatismus.
Bhynchocystis geoplanae, Bescbreibung.
543
Biesen-Zellen des Tuberkels, Genese u.
Struktur.
Binder s. a. Haustiere.
—, Abort, seuchenhafter.
—, —, —, Antikbrper in Bint n.
331
29
Milch.
30
354
—, Bac. tuberculosis im Blute.
—, Bakterienflora des Magens u. Darms.
169—172
—, Darm-Entziindung, Behandlung mit
Bolus alba. 31
—, Eutertuberkulose in Dknemark. 351
—, Fasciola hepatica in Darm n. Leber.
26
— Finnen, Vorkommen. 530
-, Wirkung der Eftlte. 531
—, Geschwiilste im Siebbein. 517
—, U&moglobinnrie, Behandlung mit
Kochsalzinfusionen. 488
—, Behandlung mit Trypanblau. 488
Katarrhaliieber. 25
KnStchenseuche. 29
—, Behandlung mit Bolus alba. 30
— u. Sterilitat. 29
Leberegelkrankheit, Behandlung. 526
Lungenseuche. 23
. Mastitis durch h&molyt. Streptokokken.
286, 287
Maul- n. Klauenseuche. 15
Pydmie. 25
puerperale Pyftmie. 29
Septikamie. 25
Tuberkulose. 354—356
—, Diagnose durch Tuberkulinaugen-
probe. 354
— des Kehlkopfes. 25
Uternskarzinom. 517
Binderpest. 23
Bingwurm und Fayus der Nagel. 257
Bocky Mountain spotted fever, Uebertra-
gung durch Zecken 488
-, Verbreitung u. Bekampfung.
488
Bftntgenstrahlen bei Gasphlegmone. 298
Rtfntgenstrahlen gegen Hodgkinsehe
Krankheit. 351
—, Wirkung und die Antiktirperbildun^.
—, Wirkung auf M&usetumoren. 509
Bdteln-Uebertra^ung auf Alien. 208
Bose ben gale, Wirkung auf Bakterien. 252
Rofihaarspinnerei, Mnzbrandverbreitung.
Rofische Kdrperchen bei Syphilis. fel
Both!an, Wirkung anf Bakterien. 252
Botlauf nnd Bac. murisepticus. 16
—, bakteriol. Diagn., Fehlerquelle. 15
—, Immunitat, Leukozytenrolle. 63
—Impfung, Abszefi nach derselb. 16
-, Endokarditis ulcerosa nach der¬
selb. 16
-, Phlegmone nach derselb. 16
-, Schweinepest nach derselb. 16
-, Schweineseuche nach derselb. 16
— der Pferde. 23
-, Behandlung mit Arsalyt. 27
-, Behandlung mit Neos&lvarsan.
27
Botz-&hnliche Erkrankungen d. Respira¬
tion swege beim Pferde. 6
—, Bekampfung. 7—12, 23
—, Diagnose mittels Abderhaldens Dia¬
lysierverfahrens. 76
—, Diagnose mittels Agglutination. 8—
10, 24
—, Diagnose mittels Komplementbindung.
7, 9, 10, 24
—, Diagnose mittels Konglutination. 8
—, Diagnose mittels Malleinreaktion. 24
—, Diagnose mittels Malleinreaktion,
Wert. 8
—, Diagnose mittels Malleins. 6—10, 12
—, Diagnose mittels Serums. 7—10
—, Immunisiemng. 9—11
—, EL-H.-Reaktion. 8
— und Morbus maculosus. 6
—, Selbstausheilung. 11
—, Vaccination. 9—11
Biickenmark, Syphilis. 380
Btickf&llfieber-ahnliche Krankheit, Be-
schreibung. 491, 492
—, Agglomeration. 490
—, Antikorper. 490, 491
—, Behandlung mit Neosalvarsan. 492
—, Behandlung mit Salvarsan. 492
—, Diagnose durch Dicken - Tropfen-
methode. 489
—, Diagnose mittels Serum. 490
—, Immunitat. 490
—, Komplementbindung. 490
— im Kriege. 488
— Spirochate, Vitalfarbung. 489
—, Spirochaten im Auswurf. 489
—, Spirochaten im Blute. 489
—, Uebertragung auf Mause. 489
Buhr s. a. Bac. dysenteriae.
—, Aetiologie, Diagnose, Klinik. 123
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600
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Ruhr, AmCben- s. Amtiben-Ruhr.
—, Behandlung mit AUphen. 132
—, Behandlang u. Prophylaxe. 123
—, Behandlung mit Serum. 122, 123,126,
—, Behandlung
gemischen.
—, Bek&mpfung.
—, Bluibild.
— n. Cholera.
mit Toxin-Antitoxin-
131, 132
122—125
126
123
—, Diagnose mittels Agglutination. 122,
124, 128—130
—, Diagnose, bakteriologische. 122, 124^
—, Diagnose, bakteriologische, Fehler-
quellen. 128, 129
—, Diazoreaktion. 124
—, Epidemiologie. 125
— Erreger, einheimische. 127
— in Galizien. 123
—, Immunisierung. . 132
—, Immunisierung der Armee. 132
—, Immunisierung mit Toxin-Antitoxin-
gemischen. 131, 132
—, Infektiosit&t. 122
—, K&lber- s K&lber-Ruhr.
—, Krankheitsbild. 124
— im Kriege. 122, 123, 125
—, Leberabszeli. 122
— durch Milch-Infektion. 127
—, Milzschwellung. 124
—, Nebenagglutinine. 130
— auf den Philippines 125
—, Pseudo- s. Pseudoruhr.
— der S&uglinge. 125, 126
— in Serbien. 125
— in den Tropen. 126
— u. Tuberkulose. 123
— u. Typhus. 123
— nach Typhusschutzimpfung. Ill
—, Uebertragung durch Fiiegen. 125,126
—, Vaccination. 123
—, Widalsche Reaktion. 122, 130
Rutland, Filariasis. 633
Sachsen, 25 Jahre Trichinenschau. 538
— (Provinz), Tuberkulosebek&mpfung. 356
S&fte, Gewebe-, Leukozytenanlockung. 63
Sfiugetiere, Serum-Alkalit&t. 65
Sduglinge, Icterus, Theorit der Entste-
hung. 431
—, Konjunktivitis gonorrhoica, Behandig.
mit Optochin. 376
—, Ophthalmia gonorrhoica. 375
—, Ruhr. 122, 126, 126
—, Sommer-Diarrhoe, Aetiologie. 125
—, Syphilis, Komplementbinduug Wasser-
mann. 387, 390
—, Tuberkulose, latente. 326
—, Verdauungssttfrungen, Pathogenese.
425, 426
S&ure, Bildung durch Bakterien. 172—175
—, Bildung durch Streptokokken. 305
S&ure. Milch-, Wirkung auf Diphtherie-
toxin. 197
—, schweflige, gegen L&use. 460,468,476
—, —, zur Raumdesinfektion. 476
—, tellurige, Wirkung auf Geschvrftlste.
509
Sahne, Schlag-, Bakterien in derselb. 421
Saiizylnatrium gegen Hdhnerpest 36
Salizyl-Quecksilber gegen Syphilis. 389
Salizyls&ure gegen Geienkrheumatismus.
299
Salol gegen Eropf. 431
— zur Tetanusprophylaxe. 21
Salvarsan s. a. Neosalvarsan.
— gegen Brustseuche d. Pferde. 26—28
—, Herpes zoster nach demselb. 403
— gegen Htthnerpest 36
— gegen Katarrh d. Luftwege bei Pfer-
den. 27
— gegen Leishmaniose. 487
— gegen Milzbrand. 4
— gegen Rtickfallfieber. 492
— gegen Sarkoid Boeck. 349
— gegen Scharlach. 207
— gegen Syphilis des FOtus bei Behand-
lung der Mutter. 400
-der Geisteskranken. 377
-der Lungen. 379
-des Nervensy stems. 399, 401
-, Todesfalle. 403
-, Wassersterilisierung. 386
— gegen Tetanus. 23
— gegen Trichinosis. 537
— gegen Trypanosomiasis. 485
—. Wassermannsche Reaktion, Provo-
kation derselb. 61
geniiber Pneumokokk^niuteftion. 51
—, Wirkung auf die Nieren. 404
—, Wirkung auf Trypanosoma brucei bei
leukozytenfreien Tieren. 62
— Natrium gegen Syphilis. 404
— Serum gegen Syphilis des Nerven-
systems. 401, 402
Salz 8. a. Kochsalz.
Salze, gallensaure, Wirkung auf Gono-
kokken. 374
Salzs&ure-Kochsalzidsung, Wirkung auf
Bac. anthracis. 220
— Sterilisierung bei Salvarsaninjektionen.
386
Sand, heifier, gegen L&use. 476
Sandfiltration des Trinkwassers. 222
Saponine, Wirkung auf Geschwiilste. 509
Sarcina lutea in Lymphdriisen. 350
Sarcine, Wirkung auf den Glasktirper. 251
Sarcosporidien, Vorkommen in Panama.
544
Sarkocystis milscheriana b. e. Ziege. 25
Sarkoid Boeck, Aetiologie. 349
-, Behandlung mit Salvarsan. 349
-, Komplementbinduug Wassermann.
349
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Register.
601
Sarkom 8. a. Geschwtllste, Krebs usw.
—, Bakterien in den Lymphdrttsen. 350
—, Behandlnng mit Bakterien-Toxin-
gemisch. 513
—, Fibro-, im Dttnndarme beim Pferde.
4 519
—, —, beim Ennde. 519
— der Haut, Behandlnng mit Arsen. 514
-, Behandlnng mit Thorinm X.
514
— der Htihner. 514, 515
-, Aetiologie u. Biologie. 498
—, Immnnisiernng mit Htihnerembryonal-
snbstanz. 510
—, Lympho-, am Kehlkopf beim Pferde.
518
—, Wirknng yon Chinin. 514
—, Wirknng yon Cholinchlorid. 508
—. Wirknng der Kastration anf das
Wachstum. 510
Sarkomatose, Lungen-, beim Pferde. 518
—, Ursache von Drehkrankheit beim
Schafe. 520
Sarkoptes-R&ude. 35
Sanerstoff gegen Gasphlegmone. 298
Scabies, Komplementbindnng W assermann.
392
Scarladna s. Scharlach.
Schafe 8. a. Hansdere.
—, Drehkrankheit infolge Sarkomatose.
520
—, Leberegelkrankheit, Behandlnng. 526
—, Otacariasis. 544
—, Paratnberknlose. 352
—, Tnberknlose. 25
—, Weilsche Krankheit. 429
Schanghai, Amdbenruhr, Aetiologie n.
Epidemiologie. 494
Schanker s. Syphilis, Ulcus molle.
Scharlach, abordver. 205, 206
—, Behandlnng, chemotherapentische. 207
—, Behandlnng mit Neosalvarsan. 207
—, Behandlnng mit Salvarsan. 207
—, Bekftmpfnng. 198, 206
—, Immunitat bei Kindern. 205, 206
—, Prophylaxe. 206
—, Statistik. 193, 195
—, Sterblichkeit. 193, 195
—, Tnberknlinreaktion. 207
—, TJebertragnng anf Affen. 206
—, Verbreitnng dnrch die Schnle. 195
— bei Wdchnerinnen. 206
Scheide, Ueberempfindlichkeit yon d. 8.
aus. 69
Scbick-Probe bei Diphtherie. 201—203
Schilddrtise-Entfernung und Antiktirper-
bildnng. 56
— der Meerschweinchen, Wirknng von
Diphtheriegift. 195, 196
Schimmelpilze anf Fntter, Vergiftung
dnrch dasselbe. 37
Schistometra togata, Beschreibnng. 528
Schlafkrankheit s. a. Trypanosomiasis.
Schlafkrankheit, Bek&mpfung. 482
— in Kamerun, Geschichte n. Lehren. 481
Schottland, Tnberknlose-Sterblichkeit. 322
Schnle, Diphtherie-Verbreitnng dnrch die-
selbe. 195
—, Fortkommen der Kinder mit Darm-
schmarotzern. 521
—, Infektionskrankheiten. 195
—, Scharlachverbreitnng dnrch dieselbe.
195
—, Trachom-Verbreitnng. 241
Schulhygiene, deutsche, Handbnch. 165
Schufiwunden, Behandlnng mit Chlorkalk.
297
—, Gasbrand. 294—298
—, Gasphlegmone. 293—298
Schutzimpfung s. Immnnisiernng n. Vacci¬
nation.
Schwangerschaft, Diagnose mittels Ab-
derhaldens Dialysierverfahren. 74—76,
82, 84, 85
—, Diagnose mittels Abderhaldens Dialy¬
sierverfahren s bei Haustieren. 76
—, Hftmagglntination. 480
—, Malaria. 479
—, Masern. 207
— nnd Oberfl&chenspannung d. Cerebro-
spinaldussigkeit n. d. Serums. 64
— nnd Protease d. Serums. 82
—, Salvarsanwirknng anf den Fdtns bei
Behandlnng der Mutter. 400
— nnd Syphilis. 378
Schwefel zur Desinfektion. 476
— gegen L&use. 472—475
Schweme s. a. Ferkel n. Hausdere.
—, Abszeti nach Rodanfimpfung. 16
—, Cysticerkose. 26
—, Kndokarditis ulcerosa nach Rotlauf-
lmpfnng. 16
—, Gasphlegmone, spezifische. 31
—, Milzbrand. 3
—, Parapest. 32
—, Paratyphns. 32
—, Pest s. Schweinepest.
—, Phlegmons nach Rodanfimpfung. 16
—, Stephanurus dentatns-Infektion. 539
—, Trichinosis. 538
—, —, H&nfigkeit in Bayern. 538
—, — n. Vorkommen von Ratten. 538
—, Tnberkulose des Darmes. 853
—, — dnrch Gefltigeltnberkelbazillen. 352
—, —, Verbreitnng durch Molke. 351
—, Weilsche Krankheit. 429
—, Wurmkrankheit anf den Philippines
539
Schweinepest, Behandlnng mit Serum. 33
—, Bek&mpfung in Deutschland. 33
—, Bek&mpfung in Nordamerika. 32
— n. Ferkeltyphus, Beziehnngen. 31
—, Immnnisiernng. 32, 33
—, Komplementbindnng. 32
— nach Rodanfimpfung. 16
Schweinerodanf s. Rodauf.
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602
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Schweineseuche nach Rotlaufimpfung. 16
Sehnerverkrankungen, Dialysierverfahren
Abderhaldens. 249
Seiden-Pepton, Ninhydrinreaktion. 73
Sekrete, Leukozytenanlockung. 63
Sekretion, innere, der weibl. Geschlechts-
organe. 75
Sepsis s. a. Septdk&mie.
—, Immuniaierung. 49
— u. Malaria. Differentialdiagnose. 479,
480
—, Meningokokken-. 215, 216
—, Puerperal- s. Puerperalfieber.
— bei Typhus. 101
—, Vaccination. 49
Septikamie s. a. Sepsis.
— der Hunde. 25
—, Pneumokokken-, Wirkung von Pneumo-
kokkenserum. 278, 280, 281
—, puerperale, Hdmagglutination. 480
— und Reduktionskraft d. Hirnzellen. 65
— bei Rindern. 25
Serbien, Fleckfieber. 462
—, Ruhr. 125
Serum, Aal-, Wirkung auf das Auge. 251
—, durch Agar toxisch gewordenes, phy-
sikal. Verknderungen. 72
—, Alkalitat. 65
—, antibakterielles, Wirkung im leuko-
zytenfreien Tiere. 62
— Antifennent und Trypsinshock. 83
— Antitrypsin, nonnales u. immunisa-
torisches. 56
—, Antitrypsingehalt im Hunger. 80
—, artfremdes, Wirkung auf GeschwHlste.
508
— artificiale gegen Druse. 29
-gegen schwarze Hamwinde. 29
—, durch Bakterien toxisch gemachtes,
physikal. Veranderungen. 72
— Behandlung s. Serumbehandlung.
— bei Cataracta diabetica, Wirkung auf
Linsensubstanz. 246
—, Diagnose s. Serumdiagnose.
— Enzyme und Leukozytenkurve. 83
—, Enzyme, proteolytische, Vermehrung
bei Paralyse u. Tabes. 381
— Enzyme und Trypsinshock. 82
— Exanthem nach Tetanusantitoxin-
injektion. 22
—, Ferment- u. Antifermentwirkung. 73
—, durch Gelose toxisch gewordenes.
physikal. Verftnderungen. 72
—, Heil-, Sterilisierung durch Tierkohle.
224
—, Inaktivierung durch Kobragift. 54
—, kapillaraktive Sauren. 65
—, kapillarimetrische Untersuchungen. 64
—, Krebs-, Herstellung u. Wirkung. 512,
513
— und Linseneiweifl, Verhalten bei Ka-
tarakt. 246
— Lipase und FiHterung. 82
-und Ftttterung.
-und Pneumonie.
Serum-Lipase und Trypsinshock. 82
— Nierenkranker, Kebragiftaktivierung.
—, Oberflachenspannung. 64, 65
—, Pferde-, H&molysine in demselb* 57
—, physikal.-chem. Untersuchungen. 65
—, physikalische Veranderungen in toxisch
gewordenem S. 72
—, Pneumokokken-, Agglutination des
Pneumococcus in vivo. 278, 280, 281
—, —. Leukopenie durch dasselbe. 280
—* —> Wirkung hei Pneumokokken-
Septik&mie. 278, 280, 281
— Protease und Abderhaldens Reaktion.
81
82
82
-und Schwangerschaft. 82
-und Trypsinshock. 82
-und Tuberkulose. 82
—, Reibungskonstante. 65
—, Salvarsan-, gegen Syphilis des Nerven-
systems. 401, 402
—, toxisch gemachtes, physikal. Verfcnde-
rungen. 72
—, Ueberempfindlichkeit 66, 67, 69, 71
—, Wirkung auf Karzinomzellen. 511
Serumbehandlung. 49, 50
— der Cholera. 457
— der Diphtherie. 198—200
— des Fleckfiebers. 461, 467
— der Gonorrhoe. 373, 374
— der Hiihnerpest. 36
— der Kftlberruhr. 25
— des Karzinom8. 512, 513
— und Leukozyten. 62
— der Meningitis. 215
— der Meningitis cerebrospinalis epide¬
mics. 212, 217—219
— des Milzbrandes. 4
— der Pest. 449
— der Pneumococcus-Infektionen. 62, 284
— der Pneumokokken-Meningitis. 275
— der Pneumokokken-Septikdmie. 278,
280, 281
— der Pneumonie. 273, 274. 277, 279, ^0
— der Purpura haemorrhagica. 431
— der Ruhr. 122, 123, 126, 131
— der Schweinepest. 33
— von Seuchen. 49
— des Tetanus. 17—23
— des Typhus. 97, 101
— des Ulcus molle. 376
— der Weilschen Krankheit. 427, 430
Serumdiagnose. 65
— der Anamie. 65
— der Arteriosklerose. 80
— bei Bandwurm. 530
— der Cholera. 453
— der Dementia praecox. 78, 79, 84
— der Dementia paranoides. 77
— der Dourine. 25
— des Fleckfiebers. 465—467
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603
Serumdiagnose in der Qeburtshilfe. 76
— der Gef&Okrankheiten. 66
— in der Gyn&kologie. 76
— yon Herzkrankheiten. 65
— des Earzinoms. 65
— des Milzbrandes. 3
—■ in der Neurologie. 77
— der Paranoia. 77
— des Paratyphns. 119, 120
— der Pneumonie. 65
— der Psendornhr. 124
— in der Psychiatrie. 77—80, 84
— des Rauschbrandes. 76
— des Rotzes. 7—10, 24, 76
— des Rtickfallfiebers. 490
— der Ruhr. 122, 124, 128-130
— der Schwangerschaft. 74—76, 82, 84,
85
— der Schwangerschaft bei Haustieren. 76
— der Schweinepest. 32
— des seuchenhaften Abortes d. Kinder.
30
— der Syphilis. 383—895
-, Gerinnung8reaktion. 397, 398
— -r-, Landansche Farbenreaktion. 396
-, Modifikationen. 392-396
-, Organextrakte u. Cholesterin.
384, 385, 388
-, Sublimat-Reaktion. 398
— der Tuberkulose. 65
— des Typhus abdominalis. 97, 99, 102,
110, 113—116
Senchen, Behandlnng mit Seram. 49
— Bek&mpfang, freiwillige Kriegsftir-
sorge. 166
—, Bek&mpfung in Rassisch-Polen. 417
—, Kriegs-, Bek&mpfung. 23—25, 219,
220
Shock, anaphylakt., and Dyspnoe b. Meer-
schweinchen. 69
—, Trypsin-, Serumfermente u. -antifer-
mente wahrend desselb. 82
Shockgifte, Zirknlationsstorungen durch
dieselb. 69
Silberbolus-Pr¶te gegen Ulcus cruris.
306
Silber-Pr¶te zur Behandlnng der Kon-
junktivitis samoensis. 244
-zur Behandlnng der Meningitis
cerebrospinalis epidemica. 219
-gegen Gonorrhoe. 374
Skrofulose der Kinder. 324
Skrophuloderma der Kinder, Behandlnng
mit Tuberkulin. 331
Slykesche Mikroaminostickstoffbestim-
mnng znm Abwehrfermentnachweise.
73, 85
Smegma-Bazillen n. Bac. tuberculosis,
Differenziernng. 335
Soiabohnen-Extrakt zur Bouillon-Herstel-
lnng. 437
Sommer-Diarrhoe in Boston, Aetiologie.
125
Sommerdurchfalle, Aetiologie. 125, 127
Soor bei Htihnern. 25
Speichel bei Wnt zur Immnnisiemng
gegen Wnt. 13
-, Vimlenz. 18
Speicheldrtisen bei Wnt zur Immnnisie-
rnng gegen Wut 13
-, Verandernngen. 12
-, Virulenz. 13
Spirochaete s. a. Spiroch&ten.
— pallida s. a. Syphilis.
— icterogenes bei Weilscher Krankheit.
429
— nodosa bei Weilscher Krankheit. 428
— Obermeieri, Vitalfarbung. 489
— pallida, Knltnr. 382
-, Lebensffthigkeit aufierhalb des
Ktfrpers. 882
-, Syphilis-Erreger, Nachweis. 383
Spiroch&ten s. a. Spirochaete.
— im Answttff bei Rtickfalllieber. 489
— im Blute bei Rtickfalllieber. 489
—, Farbung. 489
— in der Mundhtihle. 169
Sporotrichose in Amerika. 260
Spray, Jod-, zur Behandlung der Diph-
therie. 205
Spntnm s. Auswurf.
Stachelbeeren-Extrakt, Wirknng auf Bak-
terien. 60
Staphylococcus s. a. Staphylokokken.
— in der Gallenblase. 101
— albns in Lymphdrtisen. 350
— aureus-Filtrat, Wirknng anf Gewebe.
60
-, H&molyse. 285
-, Wirknng anf Milch. 175
— pyogenes anrens bei Dermatitis ex¬
foliativa neonatorum. 254
-bei Impetigo contagiosa. 254
-bei Lenkamie, myeloischer. 300
Staphylokokken s. a Staphylococcus.
— im Darme der Kinder. 171
— bei Meerschweinchen-Infektionen. 432
— bei Meningitis. 213, 214
— in der Milch, lnfektion durch dieselb.
285
— im Pansen der Binder. 169
—, Wirkung von Anilinfarbstoffen. 252
—, Wirknng auf H&moglobin. 177
—, Wirkung von Milchs&nre. 349
— in der Zahnpnlpa. 303, 304
StaphylomvkosiB bei Hasen. 25
Stanpe. 34,35
—, Behandlung mit Alypin. 35
—, EinschluBkSrpercben. 34
—, Hunde- s. Hunde-Staupe.
—, Igelinfektion. 34
Stechmticken s. Mticken.
Stephanurus dentatns bei Schweinen. 539
Sterilisierung s. a. Desinfektion.
—, Daner-, von Milch. 226
— von Heilserum durch Tierkoble. 224
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604
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Sterilisierung yon Milch (Biorisation). 226,
-durch Tierkohle. 224
— von Wasser. 221, 222
-durch Desazon. 225
-i m Felde. 223, 225, 226
-durch Katacidtabletten. 225, 226
-durch Kohlebrei (Humin). 223
-durch Microcidtabletten. 225
- zur Salvarsan-Injektion. 386
-durch Tierkohle. 224
-durch ultraviolette Strahlen. 223
Stibium colloidale gegen Weilsche Krank-
heit. 430
Stickstoff, Luftr, — a8similierende Bak-
terien, Untersnchungen. 168
— Stoffwechsel im Hunger. 81
Stockholm, Poliomyelitis anterior acuta.
211
Stoffwechsel der Bakterien. 173—175, 436
— Fermente. 72
— und Fieber. 68
— und Geschwiilste. 499—501
— im Hunger. 81
— bei Typhus. 119
Strahlen s. a. Licht.
—, ultraviolette, gegen Eiterungen, Pso¬
riasis usw. 306
—, —, zur Wa88ersterilisierung. 223
—, —, Wirkung auf die Bakterien-Be-
weglichkeit. 176
—, —, zur Wundbehandlung. 306
Streptococcus s. a. Streptokokken.
— mucosus in Geschwiilsten. 287
-, Kultur u. Morphologic. 287
-bei Mastoiditis. 287
-, Pathogenit&t filr Versuchstiere. 287
-u. Pneumococcus, Differenzierung
durch Optochin. 278
— pyogenes bei Meningitis. 213
-, Wirkung auf Milch. 176
— viridans bei Infektion der oberen Luft-
wege. 289
-Infektion, Vaccination. 289
-, Pathogenit&t. 288, 289
-u. Pneumococcus, Differenzierung.
290
-, Wirkung von Optochin. 290
-bei Zahn-Eiterungen. 288
Streptokokken s. a. Streptococcus.
—, anaerobe, bei Gasbrand. 298
—, Arthritis durch dieselb. 288
—, Bakterizidie durch Plasma. 62
— im Blute bei Puerperalsepsis. 290
— im Blute bei Typhus. 100
— im Darme der Kinder. 171
—, Differenzierung. 289
— bei Diphtherie. 194
— in Faeces, Verhalten. 169
— Filtrat, Wirkung auf Gewebe. 60
— in der Gallenblase. 101
—, Gallcnblasenentztlndung durch dieselb.
287
Streptokokken in der Gallenblasenwand.
287
— in Gallensteinen. 287
— bei GelenkrheUmatismus. 299
—, H&molyse. 289
—, h&molytische, bei Angina septica. 286,.
287
—, —, in der Milch. 286, 287
—, Herpes zoster, experimenteller. 288
—, Kultur. 305
—, kulturelle Eigenschaften. 286, 287
— bei Leukamie, myeloischer. 300
— Mastitis bei Rindern. 286, 287
— bei Meerschweinchen-Infektionen. 489
— bei Meningitis epidemica. 214, 216
— im Pansen der Kinder. 169
— u. Pneumokokken, Differenzierung. 289
— u. Puerperallieber, Beziehungen. 291
—, Sfture-Bildung. 305
—, Virulenzsteigerung. 278
—, Wirkung auf Hamoglobin. 177
—, Wirkung von Milchs&ure. 349
—, Wirkung von Optochin. 278
— bei Zahnkaries. 304
Streptothrix im Auswurf bei Pneumonic.
259
Streptotrichose, Behandlung. 259
Streptotrichose und Tuberkulose, Diffe-
rentialdiagnose. 259
Streustroh, verschimmeltes, Vergiftung
durch dasselbe. 37
Stroh, Hacksel- u. Streu-, verschimmeltes,
Vergiftung durch dasselbe. 37
Strongylns, Entwicklnng. 535
— Krankheit der Ziegen. 532
— Btrigosus, Erreger d. Magenwurmseuche
bei Hasen. 26
Strychninweizen znr ErdhOmchen-Ver-
nichtung. 450
Snblimat-Keaktion der Cerebrospinalfltis-
sigkeit bei Syphilis. 398
-des Serums bei Syphilis. 398
—, Wirkung auf Bac. anthracis. 220
Sycosis parasitaria, Infektion in Barbier-
stnben. 419
Syphilis s. a. Geschlechtskrankheiten.
— s. a. Spirochaete pallida.
— in der Armee, amerikanischen. 376
—, Arthritis bei Negem. 371
— des Anges. Diagnose mittels Pallidin.
396
—, Behandlung. 399
—, Behandlung mit Arsenophenylglyzin.
405
—, Behandlung mit Salizylqnecksilber.
389
—, Behandlung mit Salvarsan. 377
—,-, Durch gangigkeit der Me-
ningen. 404
—,-, Wassersterilisierung. 386
—, Behandlung mit Salvarsannatrium. 404
—. Cerebrospinalflflssigkeit, lnfektiosit&t.
383
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605
Syphilis, Diagnose mittels Cerebrospinal
flfissigkeit. 388, 387
-u. Sablimat. 398
Diagnose mittels Goldsolreaktion. 395
, Diagnose mittels Hecht-Weinbergscher
Probe. 392
Diagnose mittels Komplementbindung
Wassermann. 384—395
Modifikationen. 392, 393
—. 378
395,
396
383
397,
398
Wichtigkeit.
Diagnose mittels Lnetin, Wert.
Diagnose mittels Serum.
-, Gerinnungsreaktion.
--, Landausche Farbenreaktion.
396
-a. Sublimat. 398
und Ehe. 378, 390
famili&re, bei Keratitis parenchyma-
tosa. 378
— des Fotus, Salvarsanwirkung bei Be¬
han (Hang der Mutter. 400
— und Geisteskrankheiten. 377
—, H&moglobinurie, paroxysmale. 378
Hodeninfektion beim Kaninchen. 383
Infektion in Barbierstuben. 419
in Irrenanst<en. 377
Keratitis parenchymatosa, Theorie der
Entstebung. 380
Komplementbindnng Wassermann und
Cholesterin. 384, 385, 388, 389
-bei Kaninchen. 389
-, Modifikationen. 419
-mit Organextrakten u. Chol-
esterin. 384, 385, 388
-u. Pr&zipitation. 386
kongenitale, Behandlung. 399
— t Diagnose mittels Goldsolreaktion
u. Luetin. 387
—, Komplementbindung Wassermann.
387, 390
—, Salvarsanbehandlung der Mutter.
39
— im Kriege. 369. 370
— der Lungen, Diagnose u. Behandlung.
— des Magens, Diagnose. 379
— der Neger in Amerika. 377
— des Nervensystems, Behandlnng mit
Salvarsan. 399, 401
-, Behandlung mit Salvarsan-
Serum. 401, 402
-, frtihzeitige. 380
-, Lumbalpunktion und Serum-
injektion. 401
— und Oberfiachenspannung der Cerebro-
spinalflilssigkeit u. d. Serums. 64
—, Pathoiogie. 381
—, Robsche Kdrperchen. 381
— und Schwangerschaft. 378
—, Spirochaete pallida, Erreger, Nach-
weis. 383
Syphilis, Spirochftten-Ansiedlung in Or-
ganen. 381
—, TodesfSlle nach Salvarsan. 403
— u. Tuberkulo8e, Beziehungen. 341
— in der Tfirkei. 418
— u. Typhus, Komplementbindung Was¬
sermann. 102
-, Widalsche Reaktion. 102
— bei Verbrechem, jogendlichen. 377
—, Vererbung. 378
— der Vulva (Labien). 379
— der Wirbels&ule, Merkmale. 383
Tabes dorsalis, Fermente, proteolytische,
im Serum, Vermehrung. 381
-, Lumbalpunktion u. Seruminjektion.
401
Tauben-An&mie u. -Kachexie, durch Tri-
chosoma tenuissimum u. Heterakis ma¬
culosa verurs. 26
—, Hfihnerpestinfektion. 35
Taenia coenurns. 35
— conoides Bloch, Beschreibung. 528
— crassicollis bei Katzen. 26
— cucumerina. 36
— saginata, fiinfkantige, Beschreibung. 527
— serrata, dreikantige. 527
Taenien-Arten aus Hand u. Katze, Vor-
kommen beim Menschen. 530
— Extrakt, Komplementbindung. 530
—, neue, bei Vogeln. 528
Telephon s. Fernspreeher.
Temperatur s. a. Hitze und W&rme.
— bei Fleckfieber. 463
— Sturz, anaphylakt. 67
—, Wirkung auf Ambozeptoren. 58
—, Wirkung auf Komplemente. 58
—, Wirkung auf die Komplementbindung.
Terpentin-Lfisungen ftir Verbandzwecke.
180
Tetanus s. a. Bac. tetani.
—. 17
—, Agglutiningehalt im Serum von Te-
tanusrekonvaleszeuten. 19
— Antihfimotoxine im Serum vonTetanus-
rekonvaleszenten. 19
—, Antitoxinbehandlung s. T., Beh. m.
Serum.
— Antitoxin, Herstellung. 22
-im Serum Tetanuskranker. 18, 19
—, Behandlung. 18
—, Behandlung mit glyzerinphosphor-
saurem Magnesium. 23
—, Behandlung mit Magnesium sulfur.
18, 23
—, Behandlung mit Salvarsan. 23
—, Behandlung mit Serum. 17—23
— und Erysipel. 17
—, Immunisierung. 17—23
— nach der Immunisierung. 18
—, Immunisierung, Exanthem nach der-
selb. 22
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606
Register.
Tetanus, Immunisierung, Griinsehen nach
derselb. 22
—, Leichenbefunde. 417
—, anf d. linken Plexus lumbalis lokali-
siert. 17
Literatur deB 1. Kriegsjahres. 17
Prophylaxe. 17, 18, 20, 21
— mittels Karbols&ure. 21
— mittels Salols. 21
--Toxin s. Toxin des Bacillus tetani.
Vaccination. 17, 18, 20, 21
—, Exanthem nach derselb. 22
—, Griinsehen nach derselb. 22
r —, Tetanus nach derselb. 18
Therapie, Chemo-, der Geschwtilste. 508
—, Neuheiten, Uebersicht. 180
Thermoregulator ftir Petroleumbeleuch-
tung. 180
Thorium und Agglutininbildung. 51
— und Blutbildung. 51
—, Widerstandsfkhigkeitssteigerung ge-
geniiber Pneumokokkeninfektion. 51
— X gegen Haut-Sarkomatose. 514
Thorsalz, Wirkung auf Bakterien. 177
Thrombose, Jugularis-, Diplococcus lan-
ceolatus im Thrombus. 276
Thymol gegen Kropf. 481
— gegen Uncinariasis. 540, 541
Tiere s. a. Haustiere.
—, Geschwtilste. 498—511, 514—520
—, Krebs, Ursache. 499
—, Sarcosporidien. 544
—, Schwan gerschaftsdiagnose mittels Ab-
derhaldens Dialysierverfahrens. 76
—, Trematoden in denselb. 525
Tierkohle zum Bac. typhi-Nachweis. 104
— gegen Cholera. 458
— zur Milchsterilisierung. 224
— zur Sterilisierung von Heilserum. 224
— zur Wassersterilisierung. 224
Tierseuchen, Kriegs-, u. ihre Bekampfung.
28
Tod durch Salvarsan bei Syphilis. 403
Tollwut s. Wut.
Toluidinblau, Wirkung auf Bakterien. 252
Tonsillen s. Mandeln.
Toxin, Anti- 8. a. Antitoxin.
— Antitoxingemische zur Ruhr-lmmuni-
sierung. 131, 132
— des Bac. tetani, Wanderung und Fi-
brillentheorie. 19
— des Bac. typhi, Fieber durch dasselbe,
beeinfl. durch Erw&rmung u. Abktthlung
d. Wdnnezentrums. 68
—Behandlung des Sarkoms. 513
— Bildung bei Trichinosis. 536, 537
—, Botulismus-, Bildung u. Wirkung. 167,
168
— der Darmparasiten, Wirkung. 522
—, Diphtheric- 8. Diphtherie-Toxin.
—, h&molyt., Wirkung von Milch. 54
Trachom bei Affen. 243
—, Behandlung. 243
Trachom, Bek&mpfung. 241—248
— und Einschlufiblennorrhoe, Identit&t.
243
— in Georgia. 242
— bei Grubenarbeitern. 242
—, Im muni tdt der Neger. 241, 242
—, —, Rassen-. 241, 243
— bei Indianern. 242, 243
— in Karolina. 242
— in Kentucky. 241
— in Porto Rico. 241
— bei Schulkindern. 241
— in Tennessee. 242
— in der Tiirkei. 418
— in Virginia. 241
Tr&chtigkeit s. Schwangerschaft.
Traubenzucker-Infusion gegen Cholera.
458
Trauma und Tuberkulose. 328, 329
Trematoden beim Menschen. 525
— in Nordamerika, Beschreibung. 524
— bei Tieren. 525
Treponema pallidum s. Spirochaete pallida.
Trichina spiralis, Zhchtung. 539
Trichinen in der Cerebrospinalflftssigkeit.
537, 538
—, F&rbung. 537
— Larven, Wirkung der KfUte. 539
Trichinenschau, 25 Jahre in Sachsen. 538
Trichinosis, Behandlung mit Salvarsan.
537
—, Blutbild. 537
—, Diagnose. 536, 537
—, Diazoreaktion bei derselb. 536
—, Krankheitsbild. 536, 537
— der Schweine. 538
-, H&uiigkeit in Bayern. 538
-u. Vorkommen von Ratten. 538
—, Toxinbildung. 536, 537
Trichocephalus bei chinesischen Schiffs-
leuten. 522
Trichomonas-Colpitis, Behandlung. 543
— im Darme der Kinder. 520
— vaginalis, Erreger der Colpitis puru-
lenta. 543
Trichophytie der Meerschweinchen. 255
Trichophyton-Arten in Berlin. 257
-in Hamburg. 256
— gipseum bei Meerschweinchen. 255
Trichosoma tenuissimum, Ursache von
Tauben-Anamie u. -Kachexie. 26
Trichuris im Darme der Kinder. 520
Trikresol gegen Lause. 473
Trinkwasser, Sandfiltration. 222
Trompeten, Bakterien, s&urefeste, in den¬
selb. 338
Tropaeolin, Wirkung auf Bakterien. 252
Tropen, Ruhr. 125
Tropisurus fissispinus im Magen d. Enten.
26
Trypanblau gegen H&moglobinurie der
Binder. 488
— gegen Piroplasmose. 487
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Register.
607
Trypanosoma s. a. Trypanosomiasis.
— brucei, Wirkung von Saiyarsan bei
leokozytenfreien Tieren. 62
— equiperdum, Wirkung von Salvarsan
a. Neosalvarsan. 485
Trypanosomiasis s. a. Dourine, Nagana,
Schlafkrankheit, Trypanosoma.
—, Behandlung mit Neosalvarsan. 485
—, Behandlung mit Salvarsan. 485
—, Immnnisierung. 484
— der Kaninchen, Rezidivstammbildung.
482
—, Komplementbindung. 484
— beim Wilde. 483
Trypsin, Anti- s. Antitrypsin.
-Immunitfit. 56
— Shock, Serumfermente und -antifer-
mente wahrend desselb. 82
Tiyptophanumsatz der Bakterien. 177
Tschernogubowsche Modifikation der
W a8serm ann-Reak ti on. 393
Tsetsefliegen s. Glossinen.
Tnberkel, Epitheloid- und Riesenzellen,
Genese u. Struktur. 331
Tnberkulin gegen Scrophnloderma der
Kinder. 331
—Reaktion s. Tuberkulinreaktion.
— zur Tuberkulosebehandlung. 326, 345,
346
—, Wirkung auf Geschwillste. 509
Tuberkulinreaktion, diagn. Bedeutung. 340
—, intrakutane, diagnost. Bedeutung bei
Htihnern. 356
—, —, prognost. Bedeutung. 340
—. koniunktivale, diagnost. Bedeutung
beim Rinde. 354
—> kutane, prognost. Bedeutung. 340
— bei Scharlach. 207
Tuberkulose s. a. Bac. tuberculosis, Lupus,
Paratuberkulose.
—. 321—356
— der Aortawand. 329
— in der Armee, englischen, Statistik.
221
— des Auges. 330, 331
-, Behandlung mit Tuberkulin.
346
—. Behandlung mit Kupferlezithin (Le-
kntyl). 348, 349
—, Behandlung mit Kupfersalzen. 347,
348
—, Behandlung mit Methylenblausalzen.
347, 348
—, Behandlung mit Milchsfiure. 349
—, Behandlung, spezifische, Methoden u.
Grundlagen. 345
—, Behandlung mit Tuberkulin. 326, 345,
346
—, Bekfimpfung. 328
—, Bekfimpfung in Anhalt. 356
—, Bekfimpfung in Belgien. 344
—, Bekfimpfung im Kriege. 344
—, Bekfimpfung beim Militfir. 343, 344
Tuberkulose, Bekfimpfung in Provinz
Sachsen. 356
—. chirurgische, Behandlung mit Tuber¬
kulin. 346
—, Darm-, beim Schwein. 353
—, Diagnose mittels Komplementbindung.
340. 341
— Disposition bei Syphilis. 341
— u. Druse beim Pferde. 352
— der Eih&ute. 330
—, Enter-, der Binder in Dfinemark. 351
— Geffihrdung der Kinder. 323
—, Genese u. Struktur der Tuberkel-
zellen. 331
— der Geschlechtsorgane beim Weibe.
330
—, Hfimagglutination. 480
— d Hoden b. e. Farren. 25
— der Htthner, Diagnose mittels Tuber¬
kulinreaktion. 356
— der Hunde. 352
—, Immunisierung. 326
— in Indien, Statistik. 321
—, Infektion durch die Luft. 322, 327
— d. Kehlkopfes b. Rindern. 25
— der Kinder, Bekfimpfung. 344
-in Elsafi-Lothringen, Statistik.
323
--, Wesen und Krankheitsbild. 324
— und Klima. 322
— in Kolonien, englischen, Statistik. 321
-, franzdsischen, Statistik. 321
— u. Konjunktivitis, phlyktfinul&re. 331
— und Krieg. 328
—, latente, der Sfiuglinge. 325
—, Lungen-, Aetiologie. 325—327
—, —, und axillare Lymphknoten. 328
—, —, Behandlung mit Tuberkulin. 345
—, —, Bekfimpfung beim Militfir. 343,
344
—, —, u. Bronchialdrttsentuberkulose,
Abgrenzung durch Ninhydrinreaktion.
341, 342
—, —, Dialysierverfahren Abderhaldens.
341-343
—, —, Eiweifi u. Lymphozyten im Aus-
wurf, diagn. Bedeutung. 339
—, —, Infektion, aerogene. 322, 327
—, —, u. Lungenschtisse. 328, 329
—, —, Pepton, Ninhydrinreaktion. 73
—, —, Urochromogen im Harn, prognost.
Bedeutung. 339
— der Lymphdriisen. 328
— in der Marine, englischen, Statistik.
321
—, Medikamente u. Nfihrmittel gegen
dieselbe. 345
— bei Meerschweinchen, Immunisierung.
346, 347
—, Miliar-, Bac. typhi bei derselb. 101
—, —, u. Typhus, Differentialdiagnose.
98, 101
—, —, nach Typhus8chutzimpfung. Ill
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Tuberkulose, Milzfunktion bei derseib. 332
— Museum zur Tuberkulose-Bek&mpf ung.
— der Nase b. Pferde. 6
— derNieren, Diagnose u. Behandlung. 335
-im Kriege. 329
—, Organe, sanit&tspolizeiliche Beurtei-
lung. 352, 353
—, Pathologie. 322
— d. Penis b. e. Farren. 25
— der Pferde. 6
-, Endoaortitis. 352
— der Plazenta. 330
— nnd Protease d. Serums. 82
— and Reduktionskr&ft d. Tuberkel-
gewebes. 65
— der Binder. 25. 354—356
-, Diagnose durch Tuberkulin-
augenprobe. 354
— n. Ruhr. 123
— u. Sarkoid, Boecksches. 349
— d. Schafe. 25
— der Schweine durch Gefliigeltuberkel-
bazillen. 352
-durch Molke. 351
—, Scrophuloderma, Behandlung mit Tu-
berkulin. 331
— und Serum-Alkalit&t. 65
—, Sterblichkeit in Schottland. 322
— u. Streptotrichose, Differentialdiagnose.
259
— und Trauma. 328, 329
— in der Ttlrkei. 418
—, Ueberempfindlichkeit bei derseib. 822,
338, 347
— der Uterus-Adnexe. 330
—, Vaccination. 347
— der Wirbel u. Aortaruptur. 329
— der Ziegen. 25
— und Zivilisation. 322
— der Zunge. 25
Ttirkei, drztliche Kulturaufgaben. 418
—, Infektionskrankheiten. • 418
Tumoren a. Geschwtllste.
Typhin gegen Typhus. 118
Typhotoxikose nach Typhusschutzimp-
fung. 108—112
Typhus abdominalis s. a. Bacillus typhi.
-, AntikOrperbildung verschiedener
Impfstoffe. 118
-, Bac. paratyphi im Blute. 100
-, Bazillentrdger, Bedeutung. 101
-, Behandlung mit Indol. 118
-, Behandlung mit Serum. 97, 101
-, Behandlung mit Typhin. 118
-, Behandlung mit Vaccine. 107
-, Bek&mpfung. 97, 98, 107
-, Bek&mpfung durch H&ndedesinfek-
tion. 107
-, Blutbild nach Schutzimpfung. Ill,
113, 114, 116
-, Blut-Immunit&t nach Schutzimp¬
fung. 117
Typhus abdominalis u. Cholecystitis. 103
-u. Cholera, Immunisierung, kom-
binierte. 109
-, Darmgewebe, Widerstandsf&hig-
keit. 117
-, Diagnose. 97, 98
-, Diagnose mittels Agglutination.
99, 102. 110, 113-116
-, Diagnose, bakteriolog. 97—103
-, Diagnose mittels Duodenalsonde.
104
-, Diagnose nach Schutzimpfung. 113
-, Diagnose mittels Serum. 102
-, Em&hrung. 118
-ohne Fieber. 99
-u. Fleckfieber, Differentialdiagnose.
460, 465, 466
-u. Gallensteinbildung. 100
-, H&m agglutination. 480
-, hamorrhagische Roseolen. 417
-, Hauterscheinungen. 100
-, Immunisierung. 97, 98 ; 108, 109
-, Immunisierung des amenkanischen
Heeres. 109
-, Immunisierung, Experimentelles.
117
-, Immunisierung im Felde. 108
-, Immunisierung des franzfe. Heeres.
109
-, Immunisierung, Reaktionen u.
Krankheitsbilder. 108—112, 116
-, Immunisierung. Unsch&dlichkeit.
108-111
-, Immunstoffe im Blute nach Schutz¬
impfung. 117
-Impfstoff gegen Brustseuche d.
Pferde. 28
-, Infektion durch Bazillentr&ger. 98,
99
-, Komplementbindung nach Schutz¬
impfung. 114
-im Kriege. 97, 488
-, Leukopenie. 106
-, Leukopenie nach Schutzimpfung.
114
-u. Malaria, Differentialdiagnose. 98
-u. Miliartuberkulose, Differential-
diagnose. 98, 101
-, Milzschwellangen nach Schutz¬
impfung. 112. 114, 116
-, Mischinfektionen. 100
-in Mfinchen, Statistik. 97
-, Prognose, bakteriologische. 106
-u. Ruhr. 123
-u. SchuCverletzung. 99
-trotz Schutzimpfung. 112
-u. Schwerhflrigkeit. 100
-u. Sepsis. 101
-, Streptokokken im Blute. 100
-u. Syphilis, Komplementbindung
Wassermann. 102
-, Widalsche Reaktion. 102
Gck igh
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Register.
609
Typhus abdominalis, Urochromogen im
Harne nach Schutzimpfung. 114
— -, Widalsche Reaktion. 97
— ■—, Widalsche Reaktion u. Schutz-
. impfung. 113—116
— exanthematicus s. Fleckfieber.
—, Ferkel- s. Ferkeltyphus.
Typhusfieber, mexikanisches, Aetiologie
usw. 478
Typhuspyelitis und -cystitis, Verhtitung
durch Hexamethylentetramin. 307
Ueberempfindlichkeit. 50
— und Augenentztindungen, Beziehungen.
247, 248
— gegentiber Bakterien. 69
r—, Blutdrucksenkung. 69
— und Bronchospasmus. 66, 69
— bei Diphtherie. 198, 200
— gegentiber Eiweifl. Verhinderung durch
heterologes Eiweifi. 70
— und Fieber. 66, 68
—, Fieber, Beeinfluss. durch Erw&rmung
u. Abktihlung d. Warmezen trams. 68
— und Hautimmunit&t. 68
— und Herz. 69
—, Hornhaut-. 247, 248
— bei Hornhauttransplantation. 245
— durch Linseneiwein. 246
— gegentiber Mallein. 8
—, Ophthalmic. 248
— und Peritonealflttssigkeitszellen. 71
— durch pflanzl. Proteosen. 70
— yon der Scheide aus. 69
— gegentiber Serum. 66, 67, 69, 71
—, Shock und Dyspnoe b. Meerschwein-
chen. 69
—, Spezifizit&t. 71
—, Temperaturabfall durch Pferdeserum-
iniektion b. sensibil. Tieren. 66
— bei Tuberkulose. 322, 338, 347
— des Wfirmezentrams bei sensibil Tieren.
66
Ulcus-Bildung durch Bac. pyocyaneus. 302
— coraeae serpens, Aetiologie u. Behand-
lung. 244
— cruris, Behandlung mit Argobol. 306
— moUe, Behandlung mit Eigenstoff.
Serum u. Blut. 376
Uncinariasis in Amerika. 540
—, Behandlung mit Oleum chenopodii. 541
—, Behandlung mit Thymol. 540, 541
— der Tiger. 540
Ungeziefer, Bek&mpfung. 468, 469, 472
478
Urachus .Karzinom, prim&res. 503
Urin s. Ham.
Urochromogen im Harne bei Lungen-
tuberknlose, prognost. Bedeutung. 339
•-nach Typhusschutzimpfung. 114
Urotropin gegen Htihnerpest. 36
—, Uebergang in das Kammerwasser u.
. Formaldehydabspaltung. 253
Svste Abt. Ref. Bd. 65 . No.
Uterus-Adnexe, Tuberkulose. 330
—Karzinom beim Rinde. 517
Utrecht, Mitteilungen aus d. Klinik f.
kleine Haastiere 1912/13. 34
Uvea-Erkrankungen, Dialysieryerfahren
Abderhaldens. 250
Vacdn. 49, 50
—, Gonokokken-. diagnostischer Wert 372
—, —, gegen Gonorrhoe des Auges. 376
—, Kuhpocken-, Virus, Fieber durch das-
selbe. 167
—, Wertbestimmung. 50
Vaccination s. a. Immunisierong.
49, 50
— gegen Brustseuche d. Pferde. 28
— gegen Cholera. 108
-, Experimentelle8. 117
-u. Typhus, kombinierte. 109
— gegen Colierkrankungen d. Harnwege.
— gegen Druse. 29
— gegen Epididymitis gon. 49
— gegen Furunkulose. 49
— gegen Gasbrand. 296, 297
— gegen Gonorrhoe. 49, 372
— gegen Gonorrhoe des Auges. 376
— gegen Hodgkinsche Krankheit. 351
— gegen Htihnerpest. 36
— gegen K&lberruhr. 25
— gegen Keuchhusten. 209
— gegen Ozaena. 302
— gegen Pocken. 108
— gegen Rotz. 9—11
— gegen Ruhr. 123, 132
— gegen Ruhr bei der Armee. 132
— gegen Sepsis. 49
— gegen Streptococcus viridans-Infektion.
289
— gegen Streptotrichose. 259
— gegen Tetanus. 17, 18, 20, 21
- f Exanthem nach derselb. 22
-, Grtinsehen nach derselb. 22
-, Tetanus nach derselb. 18
— gegen Trypanosomiasis. 484
— gegen Tuberkulose. 347
— gegen Typhus. 97. 98, 107—109
-, Blutbild. Ill, 113
-u. Cholera, kombinierte. 109
-, Experimentelles. 117
-beim Milit&r. 108
-, Reaktionen u. Krankheitsbilder.
108-112, 116
-, Unschftdlichkeit 108—111
— gegen Wut 12—14
Vagina s. Scheide.
Vaginitis gonorrhoica, Behandlung mit
Beniform. 375
— purulenta durch Trichomonas vagi¬
nalis, Behandlung. 543
Variola s. Pocken.
Vena cava-Unterbindung bei puerperaler
Pyftmie. 291
23/26. 39
— gegen Typhus. 97, 98, 107—109
-, Blutbild. Ill, 113
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610
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Verb&nde, Harzlfaungen ftir dieselb. 180
Verbrecher, jugendliche, Syphilis. 377
Verdauung und Immunit&tHforschung. 51
— bei S&uglingen, Pathogenese der Std-
rnngen. 426, 426
— Fermente, Wirkung von abgetfteter
Hefe. 437
— Leukozytose, Erkl&rung. 63
Vererbongsprobleme n. Immunit&tsfor-
schung. 50
Vereinigte Staaten a. a. Amerika.
-, Armee, Vaccination gegen Typhus.
109
-, Infektion mit Bacterium tularense.
451
-, Malaria-Verbreitung. 478
-, wirtschaftliche Sch&den durch
Krankheiten. 418
Vemisan gegen Infektionen, 307
—, Resorption desselb., Nachweis im
Harne. 307
Verwerfen s. Abort.
Vibrio cholerae s. a. Cholera asiatica.
-, Bakteriolyse bei leukozytenfreien
Tieren. 62
-n. Choleraimmunserum. 457
-, N&hrbdden, Herstellung. 453—455
-, Tryptophan-Zersetzung. 178
-, Variabilit&t. 176
-, Wirkung von Chlor. 224, 225
— —, Wirkung von Desazon. 225
-, Wirkung von Katacidtabletten. 225
-, Wirkung auf Milch. 174
Victoriablau B Wirkung auf Bakterien.
252
Victoriagelb, Wirkungauf Bakterien. 252
Violett (Hoffmanns), Wirkung auf Bak¬
terien. 252
Vims, filtrierbares, Fieber durch dasselbe.
167
Vitalf&rbung s. Fftrbung, Vital-.
Vitamin-Priiparat Orypan, Wirkung auf
Kflrpergewicht u. Wachstum. 425
Vitamine, Wirkung auf Geschwtllste. 509
VGgel, Cestoden, neue. 528
—, Collyriclum faba. 523
—, Serum-Alkalitttt. 65
— Tuberkelbazillus, Besonderheiten. 354
Vulva, Syphilis der Labien. 379
Wftrme s. a. Hitze, Temperatur.
— zur Behandlung der Gonorrhoe. 374
—Zentrum-Abkttnlung u. -Erw&rmung
nnd Temperaturwirkungen pyrogener
u. antipyrogener Substanzen. 67
-, Ueberempfindlichkeit bei sensibil.
Tieren. 66
Wftscherei, Feld-, Beschreibung. 477
Wancid gegen L&use. 474
Wanzen, Bek&mpfung durch Kresolpuder.
473
—> Fleckfieberttbertragung. 461
Wasser s. a. Trinkwasser.
Wasser, Bac. coli. 122
—, Bac. dysenteriae. 127
—, Bac. paratyphi. 119
—, Bac. typhi. 127
—,-, Nachweis. 105
—, Bakterien in demselb., Wirkung von
Luftstromung. 424
—, Filtration. 222, 223
— Injektion zur Leukozytengewinnung.
— u. Kropf, endemischer. 166
—, Reinigung. 221, 222
Sterilisierung. 221, 222
— durch Biorisator. 223
— durch Chlorkalk u. Ortizon. 223,
224
— durch Besazon. 225
— durch elektr. Strom. 223
— im Felde. 223, 225, 226
— durch Katacidtabletten. 225, 226
— durch Kohlebrei (Humin). 223
— durch Microcidtabletten. 225
— durch Permanganat. 223
-— bei Salvarsan-Injektionen. 386
— durch Tierkohle. 224
Verunreinigung in Nordamerika. 122
WasserblauB, Wirkung auf Bakterien. 252
Wassermanns Reaktion s. a. Komplement-
bindung Wassermann; Syphilis, Kom-
plementbindung; Diagnose mittelsKom-
plementbindung und Serum diagnose.
Wassennannsche Reaktion, Provokation
durch Salvarsan. 51
Wasserstoffionenkonzentration der N&hr-
btfden. 178
Wechseliieber s. a. Malaria.
— mit unbekannter Ursache. 479
Wehrf&higkeit u. Mundhohle-Infektionen.
303
Weichardtsche Reaktion bei Psychosen. 79
Weilsche Krankheit, Aetiologie. 428—430
-, Behandlung mit Serum. 427, 430
-, Bekampfung. 430
-, Earn, lnfektiosit&t. 430
-, Infektio8itSt. 429, 430
-, Spirochaete icterogenes. 429
-, Spirochaete nodosa. 428
-, Uebertragung durch Insekten. 430
-, Uebertragung auf Versuchstiere.
429
-, Wirkung von Argentum u. Stibium
colloidale. 430
-, Wirkung von Atoxyl u. Neosal-
varsan. 430
Weinberg s. Hecht-Weinberg.
Widalsche Reaktion bei Fleckfieber. 460,
465
-bei Ruhr. 122, 180
-bei Typhus. 97
-u. Schutzimpfung. 113—116
-u. Syphilis. 102
Wi ie rstandsf&higkeit, Steigerung durch
Salvarsan und Thorium. 51
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Register.
611
Wild, Trypanosomiasis. 483
Wirbels&ule. Syphilis, Merkmale. 383
Wolle, Milzbr&ndverbreitung. 1
Wunden, Behandlang mit Strahlen, ultra-
violetteu. 306
—% Schufi- s. Schufiwunden.
Wundstarrkrampf s. Tetanus.
Wurmfortsatzentztindung s. Appendicitis.
Wurm-Krankheit beim Henschen. 540
-der Schweine. 539
Worst, Bac. botnlinns in derselb. 419
Wot bei Affen. 12
—, Immonisierung. 12—14
—, Mechanismns. 13, 14
— mit Nervensobstanz von Huhn,
Snte, Gans. 13
— mit d. Nokleoproteid d. Eigelbs.
14
— mit d. Nokleoproteid d. Hirnsub-
stanz. 14
— mit d. Nokleoproteid d. Hodens. 14
— mit Speichel, rabischen. 13
— mit Speicheldriisen, rabischen. 13
-, Negrische Rdrperchen, Bedentung.
Nachweis o. Vorkommen. 12
Nerrensobstanz, Virolenz derselb. 13
der Pferde. 12, 23
Speichel, Virolenz desselb. 13
SpeicheldiHsen, Ver&ndernngen der¬
selb. 12
—, Virolenz derselb. 13
Vaccination. 12—14
— Virus, Fieber durch dasselbe. 167
Xerosebazillen, Wirkong yon Anilinfarb-
stoffen. 252
Xylol gegen L&ose. 475
Tatren zur Behandlung der Diphtherie.
199
Yoghurtbacillus, Biologic. 422
Z&hne, Alveolar-Pyorrhoe s. Alveolar-
Pyorrhoe.
Zahn-Eiterung and Streptococcus viridans.
— Infektionen u. Wehrf&higkeit. 303
— Karies, Aetiologie. 304
— Pulpa, Bakterien in derselb. 303. 304
Zecken-Arten in Deutsch-Sfldweatamka.
488
—, Bek&mpfung. 488
—, Piroplasmose-Uebertragung. 487
—. Rocky Mountain spotted fever, Ueber-
tragung. 488
Zellen, Epitheloid-, des Tuberkels, Genese
u. Struktur. 331
—, Karzinom-, Wirkong von Blotserum.
511
—. Riesen-, des Toberkels, Genese u.
Stroktur. 331
—, wachstumhindernde Sobstanzen im
Plasma. 62
—, Wirkung von Farbstoffen in Ndhr-
btiden. 503
Ziegen, Milzbrand. 25
—. Sarkocystis miescheriana bei denselb.
25
—, Strongylidenkrankheit. 532
—, Tuberkulose. 25
Ziehl-Neelsensche Tuberkelbazillen - F&r-
bung. 337
Zirkulation s. Blut-Kreislauf.
Zirkulationsstbrungen durch Shockgifte.
69
Zitronensaure, Wirkung aof Bac. dysen-
teriae. 225
—, Wirkung aof Bac. typbi. 225
Zivilfeation und Tuberkulose. 322
Zuckerkrankheit s. Diabetes.
Zucker-Ltisungen gegen Cholera. 457
Zunge, Tuberkulose. 25
Zwiebel-Extrakt, Wirkung auf Bakterien.
60
in. Neue Literatur.
37, 86, 133, 181, 228, 260, 308, 357, 406, 438.
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