Skip to main content

Full text of "Centralblatt Für Bakteriologie, Parasitenkunde Und Infektionskrankheiten. 1. Abt. REFERATE. Band 66.1918"

See other formats
















Qtye Etbrarg of 


[OWHIBUS ART!BUS] 


Z5nS 






UNIVERSITY OF MINNESOTA 




























iw.5 


Eibranj nf 



a '"' 

C^b 


Snob 


m&xm. 






Original frorri 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 


















Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Centralblatt 


fur Bakteriologie, Parasitenkunde 
und Infektionskrankheiten 


Erste Abteilung 

Medizinisch-hygienische Bakteriologie 
und tierische Parasitenkunde 


Referate 

66. Band 


ty Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 





Digitized! by 


Gck igle 


-Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Centralblatt 

fur 

Bakteriologie, Parasitenkunde 
und Infektionskrankheiten 


In Verbindung mit 


Prof. Dr. R. Abel 

Oeh. Obermed.-Rat, Jena 

Prof. Dr. M. Braun 

Oeh. Reg.-Rat, Konigsberg 


Prof. Dr. R. Pfeiffer 

Oeh. Med.-Rat, Breslau 

Dr. E. Gildemeisler 

Posen 


herausgegeben von 


Prof. Dr. O. Uhlworm und 

Geh. Reg.-Rat in Berlin 


Dr. A. Weber 

Geb. Reg.-Ral in Berlin 


Erste Abteilung 

Medizinisch-hygienische Bakteriologie 
und tierische Parasitenkunde 

Referate. Band 66 

Mit 6 Abbildungen 



Jena 

Verlag von Gustav Fischer 
1916 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 







Digitized by 


A lie Rechte vorbehalten. 


Go 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentralMatt lor Bakterlologle etc. L Alt. Referate. 

-- Bd. 66. No. 1/2. ■■ 


Ausgegcben am 13. April 1917. 


Typhus, Paratyphus, Coli, Ruhr. 

43aehtgens, Walter, Typhus abdominal!s. (Lubarsch-Ostertags 
Ergebn. d. allgem. Pathol. Bd. 18. 1915. Abt. 1.) 

Die vorliegende monographische Darstellung berilcksichtigt die 
Literatur der Jahre 1908—13. Nicht weniger als 839 Nummern 
z&hlt das Literaturverzeichnis auf. Ihr Inhalt ist in ausgezeichneter 
Weise in dem Referat verarbeitet. 

Nacheinander werden die morphologischen, kulturellen und bio- 
logischen Eigenschaften des Typhnsbazillns, die spezifische Diagnostik, 
die Epidemiologie nnd BekSmpfung des Typhus, endlich die Immuni- 
sierung und spezifische Therapie abgehandelt. Gerade eine zusammen- 
fassende Darstellung wie die vorliegende zeigt, wie viele wichtige 
und iDteressante Einzelheiten die Forschung der letzten Jahre auf 
diesem Gebiete zutage gefSrdert hat. Eurt Meyer (Berlin). 

fiechzeh, Ergebnisse der bisherigen Kriegserfahrungen 
auf dem Gebiete der inneren Medizin: Typhus abdo¬ 
minal is. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 66.) 

Sammelreferat r Langer (Charlottenburg). 

Kleifiel, Rudolf, Uber Typhus im Felde. (Der Militfirarzt. 
1916. S. 185.) 

Mitteilung fiber den Verlauf und die Behandlung des Abdominal- 
typhus, vorwiegend von klinischem Interesse. Die Gruber-Widal- 
sche Reaktion hat zwar infolge der allgemein durcbgeffihrten Typhus- 
schutzimpfung an Bedeutung verloren, wird aber im Verein mit den 
anderen Typhussymptomen immer noch ein entscheidend wichtiges 
Unterstfitzungsmittel ffir die Diagnose bleiben. Die Schutzimpfung 
hat sich gl&nzend bewfihrt, indem sie nicht nur die Infektion zum 
Teil zu verhindern, sondern auch die Schwere des Erankheitsver- 
laufes zu mildern vermocht hat. Die Vaccinetherapie liefi zwar in 
einem sehr schwer verlaufenden Falle einen Erfolg zweifellos er- 
kennen, war im fibrigen aber den fiblichen Behandlungsmethoden 
nicht in auffallender Weise fiberlegen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Erate Abt. Ref. Bd. «6. Ho. 1/2. 

f 2 8 . 11 .1 G 

n 

Digitized by Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



2 


Typhus. 


Menzer, Uber die Kriegsseuchen and die Bedeatang der 
Kontaktinfektion. (BerL klin. Wochenschr. 1915. S. 1226,1256,. 
1279, 1302.) 

In einer Reihe yon Artikeln stellt Verf. die Erfahrnngen and 
Beobachtangen zusammen, die er im Lanfe des Erieges bei den ver- 
schiedensten Infektionskrankheiten machte. 

Bei der Ruhr kam es sehr haafig vor, dafi die bakteriologische 
Untersuchung negatiy aasfiel, trotzdem es sich oft am recht schwere 
Krankheitsfalle handelte. Bei sehr yielen dieser Falle konnte ana- 
mnestisch nichts festgestellt werden, was anf eine Infektion deutete. 
Bei fast alien dagegen waren grofie Strapazen in N&sse and K&lte 
bei ungenugender Ernihrung voraufgegangen. Ofters warde bei 
solchen Krankheitsf&llen eine hinzakommende Angina beobachtet, 
an ter gleichzeitiger Besserang des Allgemeinbefindens; aach rhea- 
matische GelenkafFektionen kamen oft binza. Sehr haafig zeigten sich 
in den Stuhlen solcher Kranken viel Strepto- and Diplokokken. Verf. 
erwagt aach die Moglichkeit, ob nicht anter dem Einflafi der Stra¬ 
pazen die gewbhnlichen Darmbewohner, z. B. Coli, pathogen werden. 
kbnnten. 

Bei Typhas abdom. gelang der Bazillennachweis fast regel- 
mfiBig aus dem Blute, vorausgesetzt, dafi grbfiere Mengen (10—20 ccm) 
dazu benatzt warden. 

Sehr h&afig warde eine Mischinfektion mit Diphtheriebazillen 
beobachtet, bei 99 Kranken in Lille 35mal. Aach im Genesangs- 
heim in Spaa fanden sich haafig Diphtheriebazillen bei den Typhas- 
rekonvaleszenten. Verf. glaabt nicht, dafi diese Beobachtangen auf 
Zufall beruhen. Aach bei der Typhasinfektion scheinen die er- 
schopfenden Strapazen mit ein atiologisches Moment za bedeaten. 
Sehr viele Falle waren nicht auf Kontaktinfektion verdachtig. Auch 
hier wirft Verf. die Frage auf, ob nicht in dem geschadigten Orga- 
nismas eine Umwandlung der bei Schlachttieren, in Wasser usw. 
hfinfig gefundenen Bakterien der Paratyphasgrappe oder Alkaligenes 
za Typhusbakterien erfolgen konne. 

Uber den Wert der Schatzimpfang kaan Verf. keine zahlen- 
mftfiigen Angaben machen. Die Vaccinationsbehandlang der Typhas- 
kranken ist im spateren Stadium unbedenklich, im Anfangsstadium 
jedoch nur mit grdfiter Vorsicht auszufuhren. Verf. gibt im Anfang 
des Typhas 0,05 bis hochstens 0,1 Impfstoff mehrmals in Abst&nden 
von 3—4 Tagen. Bei alteren Fallen bis 0,3 ccm. 

Bei Flecktyphus erw&hnt Verf. vor allem die erheblichen 
Schwierigkeiten der Diagnose. 

Bei der Cholera halt Verf. haaptsachlich das Wasser fur den 
Ubertrager der Vibrionen. Aach hier zeigte sich wieder deutlich 
der Einflafi yon erschopfenden Strapazen. Einmal konnten in der- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhua. 


3 


Gallenblase eines Yerstorbenen reichlich Choleravibrionen in Rein- 
knltur nachgewiesen werden. 

Zusammenfassend bemerkt Yerf., dafi die Eriegsseuchen nicht 
allein dnrch die Annabme von Kontaktinfektionen dieser Bazillen- 
tr&ger erklart werden kdnnen. Yerf. betont die Schadigungen der 
Eonstitution durch die Eriegsstrapazen. Schmitz (Halle a. S.). 

Grafil, Znr TyphusbekSimpfung anf dem Lande. (Zeitschr. 
f. Med.-Beamte. 1916. S. 1.) 

Verf. ist znr Oberzeugung gekommen, dafi die Doppelstellnng der 
Hausfrau als Pflegerin nnd Edchin znr Zeit der Einschleppang eines 
Typhnskeims in der Familie wesentlich Einflufi hat, nnd weist anf 
die Bedentnng der Reinlichkeit der Hande (besonders Waschen nach 
jeder Defakation, Benntznng von Elosettpapier) bin. 

Wolf (Witzenhansen). 

Schfitz, Jahresbericht 1914/15 des Untersnchnngsamts fflr 
ansteckende Erankheiten im Regiernngsbezirk Eo- 
nigsberg. (Hyg. Rundschau. Bd. 26. 1915. S. 637.) 

Bei den Typhnsnntersnchnngen zeigte es sich, dafi Sera mit 
positiver Typhnsagglntination anfierordentlich h&nfig Rnhrbakterien 
bis znr Serumverdiinnung 1:80 nnd dariiber hinans mitagglntinierten. 
Diese Tatsache dttrfte mit der grofien Yerbreitnng der Rnhrbakterien 
zu jener Zeit in Znsammenhang stehen, die zn einer Einwanderung 
von Dysenteriekeimen in den durch die Typhusinfektion geschwfichten 
Darm nnd znr Bildnng von AntikSrpern fuhrte. Als besondere Be- 
fnnde verdienen erw&hnt zn werden der zweimalige Nachweis von 
Typhnsbazillen im Lnmbalpnnktat, in einem Plenrapunktat nnd einem 
Spntnm. Paratyphusbazillen wnrden 6mal in Plenrapunktat, je lmal 
in einem Perikardialexsndat, Eiter nnd einem Schinkenstiick ge- 
fnnden. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Fefg, S., Ein Fall von Eombination eines Bauchtyphus 
mit Fleckfieber. (Med. Elinik. 1916. 8.564.) 

Enrzer Erankheitsbericht. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Willets, David G., Widal reactions among healthy adult 
Filipinos. (Philippine Journ. of Science. B. Trop. Med. Vol. 9. 
1915. p. 253.) 

Hanfig land sich positiver Widal bei scheinbar gesnnden Lenten, 
n&mlich bei 5 Proz. der Untersnchten. Das ist ein Zeichen fur die 
grofie H&ufigkeit des Typhus anf den Philippinen, denn es handelte 
sich offenbar nm Menschen, die einen leichten Typhus tiberstanden 

l* 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



4 


Typhus. 


hatten. Von Schntzgeimpften batten 84 Proz. zwei Wochen nach 
der Impfnng einen positiven Widal. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Chang Chia-pin, Uber das agglntinatorische Verhalten 
der Sera von gesunden (bzw. nicht an Typbns oder 
Paratyphns leidenden) Chinesen gegenfiber Typhus- 
nnd Paratypbnsbazillen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77. 
1916. S. 435.) 

Die bei der weifien Basse als normal ermittelten Agglutinations- 
werte gegenuber Typbns- nnd Paratypbnsbazillen haben auch f&r 
die AngehSrigen der gelben Basse, speziell f&r Cbinesen, G&ltigkeit. 

Gildemeister (Posen). 

Mitchell, 0. W. H., Vitability of bacillus typhosus in ice 
cream. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1795.) 
Der Typhnsbazillus h&lt sich in Speiseeis, wie dnrch Versnche 
festgestellt wurde, 12—39 Tage lang am Leben. Das Eis ist also 
zur Weiterverbreitung von Typhusbazillen sehr geeignet. Bei der 
Herstellung nnd dem Vertriebe von Speiseeis mufi daher grSBte 
Sanberkeit gefordert werden. Es darf nnr pastenrisierte Milch zur 
Verwendnng gelangen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lowe, Don B., Typhoid fever resulting from infection of 
an unpasteurized milk supply. (Ibid. p. 1797.) 

Bericht fiber 5 Ffille von Typhus, bei denen die Ansteckung auf 
den Genufi von nicht pasteurisierter Milch zurfickgeffihrt werden 
konnte. In diesem Falle kam die Vernnreinigung der Milch dadnrch 
znstande, dafi ein selbst kranker Bahnangestellter wfihrend der Ver- 
frachtung der Milch aus der Molkerei in die Stadt im Zuge sich aus 
den Eannen mit einem kleinen Schopfgef&B Milch ffir seine typhus- 
kranke Frau entnehmen konnte. Die Ansteckungen waren zu ver- 
meiden gewesen, wenn die Milch vor der Verteilnng in die Stadt 
pa8teurisiert worden ware. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Smith, F. C., Milk-borne typhoid fever. Beport of an 
outbreak at Gallup. (Public Health Beports. Vol. 31. 1916. 
p. 59.) 

In einer kleinen Stadt in Neu Mexico kamen im Herbst 1915 
ungef&hr 80 Typhusffille zur Beobachtung, die darauf zurfickzuffihren 
waren, dafi in der Hauptmolkerei der Brunnen infolge einer Uber- 
schwemmnng mit Abw&ssern verunreinigt war. Von dem Augenblick 
der Feststellung ab wurde die Milch nur noch pasteurisiert abgegeben. 
Die Bevfilkerung wurde belehrt, Desinfektion der Ausscheidungen 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 5 

angeordnet nnd uberhanpt die allgemeinen Gesundheitsverh&ltnisse 
nnter Aufsicht genommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Steinebach, Praktische Typhusbek&mpfung and epide- 
miologische Beobachtungen gelegentlich einer d5rf- 
lichen Typhnsepidemie. (Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1916. 
S. 185.) 

1. Eine Typhnsepidemie mittleren Umfanges wird durch rein 
hygienische Mafinahmen — namlich schlennige Isoliernng der Kran- 
ken and Krankheitsverdkchtigen — in karzer Zeit vollig zum Still- 
stand gebracht. 

2. Die Seache erweist sich trotz einiger Ans&tze za explosions- 
artiger Verbreitnng als ausschliefiliche Kontaktepidemie. 

3. Als Infektionsqnelle wird eine Bazillentr&gerin festgestellt. 

Wolf (Witzenhansen). 

t. Hovell, Hermann, Dber eine nene Grnppe typhus&hn- 
licher, farbstoffbildender Bakterien. (C. f. Bakt. Abt. I. 
Orig. Bd. 77. 1916. S. 449.) 

Bei der Untersnchung von Stuhl- and Urinplatten (Endoagar) 
traf Verf. wiederholt Mikroorganismen, welche viele knltnrelle Merk- 
male mit dem Typhnsbazillns gemeinsam haben, sich von ihm aber 
dnrch das Wacbstnm anf Gelatine nnd die Bildnng eines gelben 
Farbstoffes, sowie Alkalibildnng in der Lackmnsmolke, nach anfang- 
licher Sauerung unterscheiden. In letzterer Beziehung zeigen sie 
ein Shnliches Yerhalten wie der Paratyphus-B-Bazillus. Verf. fand 
diese Bazillen nnter 13 Fallen 6mal im Stnbl and 7mal im Urin, 
and zwar 2mal bei Rnhrkranken, je lmal bei Typhns- nnd Para- 
typbnskranken, 3mal bei Typhnsbazillentragern nnd 5mal bei ge- 
snnden Personen in der Umgebung Typhuskranker. Eine pathogene 
Bedentnng oder eine direkte Beziehung znm Typhnsbazillns kommt 
diesen Bakterien nicht zn. Gildemeister (Posen). 

Kohlisch, Uber die Beziehnngen zwischen Typhus, Para- 
typhns, Ruhr, fieberhaften nnd fieberlosen Katarrhen. 
(Berl. klin. Wochenschr. 1916. 8. 358.) 

Verf. ist der Meinung, dad sowohl die spezifiscben Erreger des 
Typhns wie der Rnhr im Korper selbst sich dnrch Verkndernngen 
der vorhandenen Colibazillen bilden konnten. Znr Stiitznng dieser 
Annahme verwertet er eine Menge Beobachtungen, die er im west- 
lichen Okknpationsgebiete als Hygieniker gemacht hat. Daneben 
gibt er zn, dafi dies nicht die einzige Entstehungsweise genannter 
Krankheiten zn sein braucht, sondern dafi sich anch anf der gewbhn- 
lichen Weise dnrch Eontakt die Krankheiten weiter verbreiten kSnnten. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



6 


Typhus. 


Zur weiteren Stiitzung seiner Ansichten nnternahm er ver- 
schiedene auf die Verwandlung der Coli-, Typhus- and Rnhrbazilien 
hinzielende Versuche. 

Es gelang ihm dahei, erstens durch Abimpfung von Colistammen 
die Schleimringe sowie auch yon solchen, die weinblattformige Kolo- 
nien bildeten, Formen zn zflchten, die nnbegrenzt in Bouillon un- 
beweglich blieben. 

Weiter wurde ein fraktioniert sterilisierter menschlicher Ruhr- 
stnhl mit einem Scbleimring bildenden Coli bes&t. Ans dieser Kultur 
konnte nach einiger Zeit ein Paratyphus B herausgezuchtet werden. 

Nach mebreren Wochen ein unbeweglicber Alkalibildner. 

Bei Ziichtung von Typbnsbazillen im Darmschleim von einer 
Kuh konnte nach einiger Zeit Paratyphus B herausgezttchtet werden. 
Eine Reihe weiterer Versuche blieb ergebnislos. 

Bei Ziichtung von Coli in Kuhdung wnrde es aus einem S&ure- 
bildner zu Alkalibildner auf Drigalski-Platte. 

In demselben Medium ver&nderte sich Coli und Flexner nach 
einiger Zeit in Alkaligenes, wobei Flexner beweglich wurde. 
Dieses Experiment erkl&rt Verf. selbst als nicht ganz zuverlassig. 

Auch durch Anlegung von Mischkulturen, z. B. Coli und Typhus, 
liefien sich Veranderungen der Bakterien hervorrufen. 

Bei alien diesen Versuchen ist kein genaues Protokoll mitgeteilt. 
Insbesondere fehlt auch die Angabe, ob darauf Gewicht gelegt wurde, 
mit „reinen Linien" zu arbeiten. 

SchlieBlich wird versucht, die Meinung des Ineinandermutierens 
der verschiedenen Darmbakterien aus epidemiologischen Gesichts- 
punkten zu stiitzen. Schmitz (Halle a. S.). 

Baerthlein, Karl, Beitrag zur Frage der Paragglutination. 

(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1915. S. 272.) 

Unter einem Transport frisch eingelieferter typhus- und ruhr- 
verseuchter russischer Kriegsgefangener wurden bei 6 ansteckungs- 
verd&chtigen Lenten, die frflher bereits an Durchfall gelitten batten, 
auf den Drigalski-Conradi-Platten zarte, blauwachsende Kolo- 
nien festgestellt, die in der Probeagglutination (Verdunnung 1:100) 
sowohl von Paratyphus-B- wie von Flexner-Ruhr-Immunserum 
prompt beeinflufit und bei der weiteren Austitrierung vom Para¬ 
typhus-B-Serum (Titer 10000) meist bei Serum verdilnnung 1:3000 
und vom Flexner-Ruhrserum (Titer 10000) noch bei Serumver- 
dunnung 1:5000 deutlich agglutiniert wurden. 

Morphologisch und kulturell entsprechen diese Kulturen in ihrem 
Verhalten durchaus Paratyphus-B-Bazillen. Ferner fiel die mit den 
einzelnen Patientenseris und dem zugehorigen Stamm ausgef&hrte 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


7 


'Widalsche Reaktion bis auf eine Ausnahme positiv aus, so dafi bei 
den 6 erwahnten Kriegsgefangenen anscheinend eine Paratyphus- 
infektion vorlag. 

Die znr Kontrolle mit den gleichen Menschenseris nnd einem 
-echten Paratyphus-B-Stamm ausgefQhrte Widalsche Reaktion ergab 
jedoch wider Erwarten ein vollkommen negatives Resnltat; die mit 
einem Flexner-Ruhr-Stamm vorgenommene Widalsche Probe 
lieferte dagegen bei s&mtlichen Seris mit einer Ausnahme eine posi¬ 
tive Reaktion, die bezuglich ihrer Starke die gleichen Abstufungen 
wie beim Widal mit jenen Paratyphus-B-ahnlichen Kulturen 
^eigte. 

Dieser Ausfall der Widal schen Proben spricht einerseits gegen 
Paratyphnserkranknngen bei den Kriegsgefangenen and somit auch 
gegen die Identitat jener isolierten 6 Stamme mit echten Paratyphus-B- 
Bazillen, andererseits aber fur iiberstandene Ruhrinfektionen. Diese 
Auffassung wurde dadnrch bestatigt, dafi es bei der 6. Stuhlunter- 
suchung in einem Falle gelang, einwandfreie Flexner-Rnhr-Bazillen 
nachznweisen. 

Die Agglutination der Paratyphus-B-abnlichen Stamme durch 
Flexner-Ruhr-Immunsernm ist als Paragglutination zu deuten and 
analog dazu der positiv verlaufene Widal dieser Kulturen mit dem 
eugehorigen Menschenserum nicht als echter spezifischer Widal, 
sondern als Par a wi dal zu betrachten, der zustandekommt einer¬ 
seits durch die Paragglntinabilit&t der Paratyphus-B-ahnlichen Stamme 
fur das Flexner-Ruhrserum, andererseits dnrch die im Blute der 
Kriegsgefangenen bei der Ruhrinfektion mehr Oder minder reichlich 
gebildeten, gegen Flexner-Ruhr gerichteten Antikorper. 

Die 6 Paratyphus-B-ahnlichen Stamme erwiesen sich im Laufe 
der weiteren Beobachtung als blauwachsende Mutationsformen („Mutter- 
kolonien“) von Bact coli mutabile-Kulturen. 

Die relativ hohe Agglutination dieser Stamme durch Paratyphus-B- 
Immunserum ist nicht als Paragglutination, sondern als Verwandt- 
schafts- Oder Grappenreaktion aufzufassen. Denn die auf dem 
Lackmus-Laktoseagar blauwachsenden Hutationsstamme der Bact 
•coli mutabile-Kulturen stehen morphologisch und kulturell den echten 
Paratyphus-B-Bazillen sehr nahe. Die rotwachsenden Mutations- 
stamme, die sich erst nach mehrtagigem Stehen der Nahrbfiden zu- 
nachst als kleine weifilichblaue KnSpfe Oder Sekundarkolonien auf 
den blanwachsenden Mutationskolonien entwickeln und dann bei der 
Fortzuchtung auf den neueu Nahrbdden rote, dem Bact. coli voll¬ 
kommen ahuliche Kolonien bilden, weichen kulturell von den echten 
Paratyphus-B-Bazillen ganz betrachtlich ab; sie warden daher auch 
vom Paratyphus-B-Immunserum serologisch wesentlich geringer be- 
«influfit. Gildemeister (Posen). 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



8 


Typhus. 


Kretz, B., Uber Pathogenese des Abdominaltyphas. Viru- 
lenzerhaltang der Kaltur von Typhusbazillen. Uber 
Befande an Typhusleichen nach der Typhusschutz> 
impfung. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 364.) 

Yerf. konnte in einigen Fallen bereits gegen Ende der Inkubation 
Typhusbazillen im Blute nachweisen. Dieser Befnnd der frfihen, 
schweren Blatinvasion durfte als ein ganz typischer anzusehen sein. 

Eine seit 11 Jahren im Laboratorium fortgeziichtete Kaltur be- 
wirkte eine Laboratoriumsinfektion, die zwar mit Genesung endete, 
aber keinen besonders leichten Yerlaaf nahm. 

Nach den Obdaktionserfahrangen in einem Kriegsspital zeigen 
die Befunde von an Typhus Verstorbenen, verglichen mit denen an 
Typhusfallen vor der Einfuhrung der Typhusschutzimpfung, ein deut- 
liches Verschieben des Krankheitsstadiums, in dem der Tod erfolgte, 
gegen das Ende der Krankheit zu. Gildemeister (Posen). 

Jacob, L., Das klinische Bild des Typhus im ersten und 
zweiten Kriegsjahre. 1st ein EinfluB der Typhus¬ 
schutzimpfung erkennbar? (Miinch. med. Wochenschr. 1916.. 
S. 613.) 

Unter ganz gleichen kuBeren Bedingungen warden im ersten 
Kriegsjahr 100 und im zweiten Jahr 200 Fklle beobachtet. Bei den 
ersteren ban del te es sich urn iiberwiegend schwere Fklle; die Fklle 
waren nicht geimpft. Die letzteren dagegen, die die regelrechte 
Schatzimpfung erhalten hatten, verliefen alle auffallend milde. Es 
war uberhaupt meist schwer, die Fklle als Typhus za erkennen. Bei 
einer Anzahl der Fklle gelang der Nachweis der Typhusbazillen im 
Blute, die aber meist sehr spkrlich sind. Die Stuhluntersuchungen 
haben keinen groflen Wert. Die Gruber-Widalsche Reaktion 
behklt bei einer Reihe von Kranken ihren Wert; namentlich dann, 
wenn die Impfung mehrere Monate zuruckliegt, und die Reaktion 
von negativen oder schwach positiven zu hoheren Werten ansteigt 
Die Feststellung der Leukopenie durch Leukocytenzkhlung ist auch 
bei Geimpften ein gates Hilfsmittel fur den Typhusnachweis. Der 
leichtere Verlauf der Typhusfklle der letzten Zeit ist zweifellos auf 
die Wirkung der Schatzimpfung zuriickzufiihren. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Fraenkel, Eugen, Uber Roseola typhosa und paratyphosa. 
(M&nch. med. Wochenschr. 1916. S. 325.) 

Eingehende Beschreibung des feineren Banes der Typhusroseola 
in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen. Durch Anreicherungs- 
verfahren lassen sich die Bazillenherde in der Haut leicht sichtbar 
machen. Es ist mdglich, dafi im Laufe der Entwicklung die Bazilleu 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


9 


in die Lymphspalten des Papillarkorpers eingeschwemmt werden 
and mit dem Alterwerden der Roseolen in die Papillarspitzen und 
schliefilich bis in die Oberhaut gelangen, so dafi es nicht aus- 
geschlossen ist, dafi sie von bier aus lebensfahig in die Aufienwelt 
gelangen nnd mOglicherweise zur Ansteckungsquelle werden konnen. 
Eine Roseola von einem ecbten Paratyphnsfall im strengen Sinne 
des Wortes, die untersucht werden konnte, ergab ganz ahnliche Ver- 
hfiltnisse wie beim Typhus. Auch die Roseola paratyphosa ist als 
eine bakterielle Metastase in den Lymphgefafien der Haut zu be- 
trachten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Cernik, Leo Frank, Toxisches Exanthem im Verlaufe eines 

Typhus abdominalis. (Med. Elinik. 1916. S. 537.) 

Bei einem Typhusfall trat beim Fieberabfall ein grofifleckiger 
Ausschlag auf. Die Entstehung wird durch Metastasierung der 
Typhusbazillen aus dem infizierten Bauchlymphapparat in die Haut- 
lymphgefafie und reaktive Entziindung von seiten der benachbarten 
Hautkapillaren erklfirt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Biedel, Chirurgisches liber Typhus; schwierigere Ffille. 

(Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 28. 1915. S. 749.) 

Bericht fiber 40 Falle von Typhuskomplikationen, die vom Yerf. 
beobachtet und operativ behandelt worden sind. 

2 Falle von Perforation in die freie Bauchhohle und 4 Ffille, 
wo die Perforation in Adhasionen hinein geschah oder am Rectum 
entstand, sind gestorben, desgleichen ein Fall von Peritonitis per 
diapedesin. Typhlitis typhosa wurde lmal sicher, 2mal nicht ganz 
sicher festgestellt, diese 3 Eranken geheilt. Ein Fall von Perfora- 
tionen im kleinen Becken mit Erfiffnung von Rectum und Harnrfihre 
nach dem Damm hin blieb schliefilich ungeheilt aus der Behandlung 
fort. 2 Falle von Cholecystitis in einer steinhaltigen Gallenblase 
sind nicht mit voller Sicherheit als durch Typhus erzeugt erwiesen 
worden. Ein Fall von tfidlich endigender Peritonitis hatte zwar 
Typhusbazillen in der Gallenblase, aber nicht im Bauchfelleiter. Sehr 
interessant ist ein Fall von Exstirpation eines thrombosierten Stuckes 
der Vena saphena mit Typhusbazillen im Thrombus und Ausgang in 
Heilung. 2 Falle von Bauchdeckenabszefi, ein Glutfialabszefi, eine 
Nierenvereiterung. Recht interessant ist auch ein bereits frfiher von 
Wette beschriebener Fall von Vereiterung eines Dermoids des 
Rfickenwirbelkanals durch Typhus mit Ausgang in Heilung nach der 
Operation. 23 Eranke wurden wegen typhoser Enochenherde operiert, 
llmal waren die Rippenknorpel, 6mal die Tibia, 2mal das Femur, 
:2mal das Becken, je lmal Sternum und Radius erkrankt; 3 dieser 
Eranken waren 20—24 Jahre, alle anderen nftehr als 25 Jahre alt; 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



10 


Typhus. 


bis auf einen Fall yon Beckenknocheneiterung, der schliefilich starb,. 
sind diese Falle geheilt worden. 

2 Falle von Gelenkerkrankung nach Typhus gingen nacb Inzision 
(Huftgelenk) nnd Resektion (Kniegelenk) in Heilong ans; in 2 ahn- 
lichen Fallen bildete sieh Arthritis deformans ans. 

W. y. Brnnn (Rostock). 

Fnhnnann, Nicht erkannte Dunndarmperforation nach 
Typhus ambnlatorins. (Med. Klinik. 1916. S. 419.) 

Es werden 4 Falle mitgeteilt. Unter dem Einflufi der Typhus- 
schutzimpfung kommen jetzt haufiger milde verlaufende Typlius- 
erkrankungen yor, die sich erst mit dem Darchbrnch eines Typhns- 
geschwures nnter schwersten Erankheitserscheinangen plOtzlich 
bemerkbar machen. Namemlioh bei Kriegsteilnehmern mufi man also 
bei solchen plotzlichen Erscheinungen, die nach Appendicitis Oder 
Peritonitis aussehen, auch an Typhus denken. Bei solchen Fallen 
soli man womSglich noch yor der Operation einen Widal machen.. 

W. fl. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Mann, ft., Cholecystitis im Verlanfe des Typhus. (Wien., 
med. Wochenschr. 1916. 8. 334.) 

Zwei Falle yon akuter Cholecystitis, die anf eine bestehende 
Typhusinfektion zuriickgefiihrt werden muflten. 

■ W. Gaehtgens (Hamburg). 

Lyon, Ernst, Wirbelerkrankungen in der Typhusrekon- 
yaleszenz. (Med. Klinik. 1915. S. 1399.) 

Jeder Typhuskranke hat yom Beginn der Erkrankung bis in 
die Genesung hinein zahlreiche Krankheitsherde im Knochenmark. 
Namentlich das Mark der Wirbel wird yon den Typhnsbazillen be- 
yorzugt. In den Herden fehlt fast stets jede Eiterbildung, da der 
Typhusbazillus kein Eitererreger ist. Meist verlaufen diese Knochen- 
erkranknngen leicht; nur selten treten sie selbst in die Erscheinung. 
Hauptzeichen sind dann meist der Schmerz, Schwellung der Weich- 
teile, Fieber; diese Erscheinungen gehen meist bald zuriick. Ein- 
wirkungen auf das Riickenmark kommen sehr selten zur Beobachtung., 
Solche Knochenerkrankungen kbnnen mitunter erst sehr lange nach 
dem Uberstehen des Typhus anfireten. Eine Anzahl Falle dieser 
Art werden im einzelnen mitgeteilt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Coronini, Carmen, Uber drei Falle yon Perichondritis 
costalis typhosa. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.646.) 

Die Perichondritis des Rippenknorpels trat in jedem der 3 Falle 


irGoogle 


Digmzsa 


— -Original fraiTF — 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


11 


in einer anderen Krankheitsphase auf. Als Ausgangspunkt des Pro- 
zesses durfte das Enochenmark anzusehen sein. 

Gildemeister (Posen). 

TJmeeh, G., Ein Fall von Meningitis typhosa. (Med. Elinik. 
1916. 8. 334.) 

Es handelt sich nm ein dreijahriges Eind. Aufnahme mit den 
Zeichen der Basilarmeningitis. Da die Matter gleichzeitig an Typhus 
krank lag, wnrde mit dem Blute des Eindes ein Widal gemacht, der 
stark positiv ansfiel. Die Lumbalfliissigkeit war stark eiterhaltig 
nnd enthielt reichlicb Typhusbazillen in Reinzucht. Der Fall ver- 
lief todlich. An der Leiche fand sich eine ausgedehnte eitrige Hirn- 
bantentzundnng der gesamten Hirnoberflache, hervorgerufen dnrch 
Typhusbazillen. DaS der Typhusbazillus als Eitererreger wirken 
kann, ist noch nicht lange bekannt. Auch Faile von eitriger Menin¬ 
gitis, hervorgerufen durch Typhusbazillen, sind bisher nur selten 
mitgeteilt worden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Gruber, Georg B., Uber die durch Infektion mit Bakterien 
der Typhusgruppe in der Leber bedingten knotchen- 
fSrmigen Nekroseherde (sog. „miliaren Lymphome“). 
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 301.) 

Die beim Paratyphus der Tiere nnd beim Typhus des Menschen 
in der Leber gefundenen sog. „Pseudotuberkel“ entstehen nicht in- 
folge Druckatrophie Oder Ern&hrungsst8rung des Parenchyms nach 
Embolie von Milzendothelien in die Pfortaderkapillaren. Wahrschein- 
lich sind diese miliaren Leberherdchen durch uns nicht n&her be- 
kannte nnd bisher nicht dargestellte Toxine bedingt, die durch die 
Bakterieninfektion zur Entstehung und Wirkung kommen. Tier- 
experimente mit Paratyphusinfektion sprechen dafur, dafi die Gewebs- 
alteration der Leber in einer schweren, bis zur Nekrose gebenden 
Schadigung der Leberzellen besteht, wkhrend gleichzeitig, vielleicht 
auch bei weniger brutaler Infektion schon vor der sichtbaren Par- 
enchymschadigung eine reaktive Wucherung der Gefafiendothelien in 
der Leber einsetzt. Diese Wucherung an Stelle der miliaren Nekrose- 
herdchen kann zu einem Bilde fuhren, das „miliaren Lymphomen" 
ahnlich ist. Gildemeister (Posen). 

Eggehrecht, Mundtyphusbazillentrager. (Munch.med.Wochen- 
schr. 1916. S. 401.) 

Bei Typhus sind katarrhalische Erscheinungen der oberen Luft- 
wege auch in der Genesungszeit noch recht haufig. Unter 200 solcher 
Faile, die untersucht warden, konnten Typhusbazillen von der Rachen- 
schleimhaut 9mal geziichtet werden, und zwar handelte es sich um 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



12 


Typhus. 


Menschen, bei denen Bazillen im Eot nicht mehr vorhauden waren. 
Ffir Paratyphusbazillen gilt das gleicbe. Auch durch Untersuchungen 
in einer Irrenanstalt konnte das haufige Vorkommen von Typhus- 
bazillen in der Mundhbhle von Genesenen nachgewiesen warden. In 
einer solchen Anstalt, in der Typbns seit langem endemisch ist, 
wnrden nnter 174 nntersncbten Insassen 4,2 Proz. Bazillentr&ger fest- 
gestellt. Hiermit ist ein wicbtiger Umstand far die Verbreitungs- 
mSglichkeit des Typhas gegeben, dem mehr Beachtang geschenkt 
werden mftfite, als das bisher der Fall ist. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Karell, Walther nnd Lucksch, Franz, Die Befreiung der Ba- 
zillenansscheider von ihrem Ubel durch Behandlnng 
mit homologem Impfstoffe. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 
S. 186.) 

Die Verff. berichten, dafi es ihnen bei 35 von 42 hartn&ckigen 
Ruhr- bzw. Typhnsbazillendaneransscheidern gelungen ist, darch 
Behandlnng mit homologem Impfstoff die Bazillen ans dem Stnhle 
zum Verschwinden zn bringen. Anscheinend bat es sich in der 
Mehrzahl der Ffille am Ruhrbazillentrager gehandelt; genanere An- 
gaben uber die Zahl der Typhas- nnd die Zahl der Ruhrbazillentrager 
w&ren erwiinscht gewesen, iusbesondere bei den Fallen, bei denen 
ein Erfolg nicht zn erzielen war. Gildemeister (Posen). 

Kuhn, Ph., Die Behandlung von Typhusbazillentr&gern 
mit Tierkohle. (Arb. a. d. Kais. Gesundheitsamte. Bd. 50.1916. 
S. 337.) 

Die mitgeteilten Untersuchungen zeigen, dafi weder die Behand¬ 
lung mit Kohle nnd Jodtinktnr, noch die mit Eohle nnd Thymol bei 
Typhusbazillentragem erfolgreich ist. Bei Versnchen mit Eohle- 
therapie wurde festgestellt, dafi die Tierkohle die Bakterien ans 
Aufschwemmungen niederreifit, aber nicht abtStet. Der Eohlesatz 
enthklt dann die Eeime, die in der hberstehenden Flussigkeit fehlen. 
Es ist infolgedessen nicht anznnehmen, dafi die Eohle die Typhns- 
keime im Darme vermindert nnd die Wirkung des Jods Oder des 
Thymols in entscheidender Weise nnterstutzt. Die angeblich eklatanten 
Erfolge vonEalberlah nnd von G6ronne nnd Lentz mussen da- 
durch erklfirt werden, dafi diese Autoren keine Dauerausscheider, 
sondern Spatausscheider zu ihren Versnchen benutzten, die auch ohne 
die Behandlung bazillenfrei geworden wSren. Hetsch (Berlin). 

Hufhagel, Typhusbazillentragerbehandlung durch Er- 
regung „ultravioletter Fluoreszenz" am Orte der 
Tozinbildnng. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8.225.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


13 


Theoretische Uberlegungen ohne experimen telle Grundlage Oder 
praktische Versuche. Langer (Charlottenburg). 

Wagner, Gerhard, Zur Verhutnng yon Laboratoriums- 
infektionen. (Med. Klinik. 1916. 8.333.) 

Beschreibung verschiedener Einzelheiten in Vorrichtungen nnd 
Handgriffen, dnrch welche die Ansteckangen beim Arbeiten mit 
lebenden Krankheitserregern, wie Typhus- nnd Cholerabazillen, ein- 
geschr&nkt werden kbnnen. Namentlich mit dem Pipettieren sind 
yerschiedene Gefahren verbunden, die vermeidbar sind. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Paneth, L., Zur Yerhiitung von Laboratoriumsinfektionen. 
(Med. Klinik. 1915. 8.1398.) 

Die Laboratoriumsinfektionen mit Typhusbazillen kommen zum 
grofien Teil durcb Arbeiten mit der Saugpipette zustande. Alle auf 
diesem Wege erworbenen Erkrankungen sind zu vermeiden, wenn 
man sich gewohnt, mit dem Gummiballon zu pipettieren. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Kindborg, E., Verbesserter S&urefuchsinagar zur Typhus- 
und Ruhrdiagnose. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. 
8. 442.) 

Verf. hat den von A. Kindborg und ihm fur die Typhus- und 
Ruhrdiagnose angegebenen S&urefuchsinagar verbessert, seine Her- 
stellung erfolgt jetzt in folgender Weise: Man halt sich eine Stamm- 
ISsung des Saurefuchsins (S&urefuchsin S der Firma J. D. Riedel- 
Berlin) und eine Malachitgriinlosung 1:10 000, hergestellt aus einer 
Grundlbsung von 0,1:100 (das Malachitgriin wurde von der Pharma- 
zeutischen Handelsgesellschaft Stettin bezogen) vorr&tig. Dann gibt 
man zu 1 1 lackmusneutralen Agars, den man durch Absetzenlassen 
etwas gekl&rt hat, 50 ccm der roten und 10 ccm der grunen Flussig- 
keit, auBerdem 14 g in etwa 40 ccm Wasser gelosteu Milchzuckers 
und sterilisiert vor dem PlattengieBen ’/a Stunde im Dampftopf. Der 
N&hrboden ist gegen Licht unempfindlich und eignet sich fur die 
Typhus- und Ruhrdiagnose in gleicher Weise. Die Kolonien der 
gesuchten Keime erscheinen hell mit ebensolcbem Entfkrbungshof 
Ihre Auffindung ist also von Beleuchtung nnd Farbenunterscheidungs- 
vertnogen unabhangig. Besonders stark nnd scbnell entfarbt Para- 
typhus. Cholera wachst ebenfalls entfUrbend, jedoch nicht elektiv. 
Zn ihrer Auffindung kann der SSurefuchsinagar nur nach vorauf- 
gegangener Peptonanreicherung empfohlen werden. Die EntfUrbungs- 
reaktion tritt beim verbesserten Silurefuchsinagar schon nach etwa 
12 Stunden ein. Sie nimmt dann von Stunde zu Stunde zu. Es 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



14 


Typhus. 


besteht also kein BedenkeD, Platten, die man nicht sofort unter- 
suchen kann, aufzuheben, yielmehr ist dies hochstens ein Vorteil. 

Gildemeister (Posen). 

Gath, F., Selenn&hrbdden fur die elektive Ztichtung von 
Typhusbazillen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77. 1916. S. 487.) 

Verf. hat die Beobachtung von Haendel nnd Teodorascu 
bestatigen kOnnen, daB die meisten Colist arame durch selenigsaure 
Salze in ihrem Wachstam in lioherem Grade beeintrachtigt werden 
als Typhusbazillen. Zu seinen Versuchen verwendete er Natrium 
selenosum purissinum von E. Merck in Darmstadt. Mit diesem Pr&- 
parat hergestellte Nahrboden, Selenagar und Selenbouillon, lieferten 
im Vergleich mit Endo- and Malachitgriinagar recht beachtenswerte 
Resnltate, die zu weiteren Versuchen in dieser Kichtung auffordern. 

Gildemeister (Posen). 

Schflrmann, Zur Beschleunigung und Vereinfachung der 
Typhusbazillenziichtung aus dem Blute. (Deutsche med. 
Wochenschr. 1916. S. 158.) 

Wahrend bei dem von KBnigsfeld (Munch, med. Wochenschr. 
1915. N. 4) angegebenen Verfahren nur kleine Mengen Blut ver- 
arbeitet werden, zieht Verf. die Benutzung groBerer Blutmengen vor. 
Die dazu erforderliche Venenpunktion gewahrleistet eher eine sterile 
Blutentnahme als die Entnahme aus dem Ohriappchen. Das Blut 
wird in der ublichen Weise mit Galle gemischt und von der Mischung 
soviel in besonders weite Schragagarrbhrchen cm Weite) ein- 

gefiillt, daB die Fliissigkeit einige Zentimeter hoch neben dem Agar 
steht. In mehrstundigem Abstand wird die Oberflache des Nahr- 
bodens durch Neigen des Rohrchens beimpft, bis Wachstum bemerk- 
bar ist. Die Identifizierung erfolgt durch die Agglutinationsprobe. 
Gelegentlich wurde nach dem Vorgang von Kbnigsfeld zur gleich- 
zeitigen Differenzierung die Ziichtung direkt auf Spezialnahrbdden 
vorgenommen; das Wachstum auf den SpezialnShrbOden ist aber 
haufig merklich verzogert. 

Es wurden im ganzen 100 Falle nntersucht. Gefunden warden 
34mal Typhus-, 2mal Paratyphus-B-, lmal Colibazillen, 15mal Sta- 
phylokokken und 4mal Verunreinigungen. Die Feststellung des 
Typhusbazillus gelang 

20mal innerhalb von 16—24 Stunden 

11 » » n 24—32 „ 

2 „ „ „ 32—40 „ 

1 n n n 40—48 „ 

Unter den 100 Fallen, die nntersucht wurden, erwiesen sich 
schliefilich 42 als Typhus und 2 als Paratyphus, so daB also das ab- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



TyphuB. 


15 


gekurzte Galleverfahren in 82 Proz. der F&lle zu positivem Ergebnis 
fnhrte. Langer (Charlottenburg). 

Lohner, L., Uber die Eoenigsfeldschen Galleschr&gagar- 
rdhrchen zur Typhusbazillenziichtung. (Munch, med. 
Wochenschr. 1916. S. 589.) 

Das Zuchtungs verfahren, das im wesentlichen darin besteht, daft 
SchrfigagarrShrchen von Endo und Drigalskischen Nahrboden 
in it Galle ubergossen znr Z&chtung von Typhusbazillen aus dem 
Blute benutzt werden, hat sich gut bewahrt. Mit dem Verfahren 
wird Agar gespart und im allgemeinen kommt man schneller znm 
-Ziel als mit den aiteren Verfahren. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hahn, Philalethes and Heck, Heinrich, Adsorptionsverfahren 
zum Nachweis von Typhusbazillen. (Med. Klinik. 1916. 
S. 162.) 

Durch Benutzung der Adsorptionskraft yon Kohle Oder Bolus 
alba auf Typhusbazillen wurde der Nachweis der Typhusbazillen in 
Stuhl und Urin wesentlich erleichtert und verbessert. Stuhlfiltrate 
and Urine werden mit Kohle oder Bolus alba versetzt. Nach 10 Mi- 
nuten langem Absetzen wird der Bodensatz aufgenommen und auf 
Endo- und Malachitgriinplatten ausgestrichen. Bei einer Reihe yon 
Untersuchungen steigerte das Bolusverfahren die Zalil der geziichteten 
Typhusst&mme um die Halfie der mit den gewShnlichen Verfahren 
gewonnenen. Mit den Bolusplatten sind bereits in mehreren Fallen 
Typhusbazillen zum Vorschein gebracht, in denen zahlreiche andere 
Untersuchungen kein Ergebnis hatten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Sobel, Leo Lacins, Praktische Nkhrboden zur Diagnose 
von Cholera, Typhus und Dysenterie. (Deutsche med. 
Wochenschr. 1915. S. 1572.) 

Vert verwendet zur Herstellung von Nfthragar anstatt von 
Fleischwasser Bier, das durch Kochen von Alkohol befreit und auf 
das Doppelte mit Wasser verdfinnt wird. Verf. empfiehlt einen 
Kongorot- und Lackmusbieragar, der 3 Proz. Agar, Vs Proz. Milch- 
zucker und zur Farbung Kongorot oder Lackmus enthait. Typhus, 
Dysenterie und Coli sollen auf diesen Nahrboden charakteristisches 
Wachstum zeigen. Kurt Meyer (Berlin). 

Sobel, Lacing Leo, Korobinierter Differentialnahrboden 
ffir Typhus, Paratyphus A und B. (Miinch. med. Wochen¬ 
schr. 1917. 8. 210.) 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



16 


Typhus. 


Digitized by 


Der Nahrboden enth&lt ein Gemisch yon Tranbenzacker und 
Lackmasmolke. Eine Ubersichtstafel ist beigefiigt. Der Nahrboden 
ist billig und einfach. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Pulay, Erwin, Diagnostische Hautreaktion bei Typhus- 
rekonvaleszenten, Typhuskranken and Schutzge- 
impften mit „Typhin“ nach Gay und Force. (Wien. klin. 
Wochenschr. 1915. S. 1189.) 

Nach dem Vorgange von Gay und Force stellte Verf. mit 
einem nach Analogie des Tuberkulins aus 48stundigen Typhus- 
bouillonkultaren hergestellton „Typhin“ Kutanreaktionen bei Normalen, 
Typhuskranken, -rekonvaleszenten und -schutzgeimpften an. 

W&hrend bei Normalen die anfanglich auftretende Reaktion nach 
48Stunden verschwunden ist, bleibt bei Typhuskranken und-rekonvales¬ 
zenten der Reaktionshof drei Tage lang unverindert und ist auch am 
vierten Tage noch erkennbar. Ebenso, wenn auch schwacher, verhalt sich 
die Reaktion bei Schutzgeimpften. Personen, die friiher einen Typhus 
gehabt haben, scheinen starker zu reagieren als gegen Typhus Geimpt'te. 

Die Typhinreaktion durfte ein geeignetes Hilfsmittel zur Er- 
kenuung des Immunzustandes von Schutzgeimpften sein, vielleicht 
auch zur Diagnose eines abgelaufenen Typhus. Ob sie auch fur die 
Fruhdiagnose des Typhus verwertbar ist, miissen weitere Erfahrungen 
lehren. In einem Falle war sie friiher positiv als die Widalsche 
Reaktion. Kurt Meyer (Berlin). 

Kilgore, Eugene S., The typhoidin quotient. Quantitative 
studies of the cutaneous test of typhoid immunity. 
(Arch, of internal Med. Vol. 17. 1916. p. 25 ) 

Unter Typhoidinquotient versteht Verf. das Verhaitnis des Um- 
fangs der durch Typhoidin hervorgerufenen Kutanreaktion zu dem 
einer Kontrollreaktion, die mit einem in analoger Weise aus un- 
beimpfter Bouillon hergestellten Praparat erzeugt ist. Seine Be- 
stimraung unterliegt im Einzelfalle erheblichen Fehlerquellen. Fur 
groBere Versuchsreihen laBt sich aber ein Durchschnittswert auf- 
stellen, der als Anzeichen einer bestehenden Typhusimmunitat an- 
gesehen werden kann. Er liegt bei 1,5. Werte zwischen 1,4 und 
1,5 sind weder im einen noch im anderen Sinne verwertbar. Niedri- 
gere Werte sprechen gegen Immunitat. 

Ahnliche Quotienten lassen sich fiir Tuberkulin- und andere 
Kutanreaktionen aufstellen. Kurt Meyer (Berlin). 

Halbey, Kurt, Die Bedeutung der WeiBschen Urochro- 
mogenprobe und ihr Wert besonders fiir die Typhus- 
diagnose. (Med. Klinik. 1915. S. 833.) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


17 


Das Vorhandensein des Urochromogen im Harn ist ein ziemlich 
sicheres Fruhzeichen des Unterleibstyphus, das in zweifelhaften 
Fallen schon yor der bakteriologischen Untersnchnng fflr den Nach- 
weis der Erankbeit berangezogen werden mail. Mit Vorsicht ist 
der Ausfall far Typhus nnr dann zu benutzen, wenn eine septische 
Erkrankung nicht ausgeschlossen werden kann. Die Ausfiihrang der 
Untersnchnng ist einfach and leicht. Sie besteht darin, dafi man 
den verdunnten Urin mit 3 Tropfen einer lprom. Kaliumpermanga- 
natlosung versetzt. Urochromogen erkennt man an der deutlichen 
Znnahme der Gelbfarbung der Flnssigkeit. Die Starke der Gelb- 
fkrbnng steht im Verhaitnisse zu dem Ansfalle der Diazoreaktion. 
Bei sehr dunklem Urine muB man zunachst dnrch Ammoninmsulfat 
Anssalznng des Urins vornebmen, znr Entfernnng des stdrenden 
Bilirnbingebaltes. Es werden eine Reihe yon Fallen mitgeteilt, an 
denen das Verfahren gepriift wurde. AuBer bei Typhus wurde eine 
positive Reaktion gefanden bei Fallen von Sepsis, Masern, Scharlach, 
Erysipel und Malaria. Bei alien beobachteten Fallen von Typhus 
war die Reaktion stets vorbanden, und zwar nicht nur zu Beginn 
der Erkrankung, sondern auch auf der Hohe des Fiebers; sie ver- 
schwand aber, wenn das Fieber abfiel und der Allgemeinznstand 
sich besserte. Die Untersuchung ist besonders dann von Wert, wenn 
die bakteriologische Prufung aus irgendeinem auBeren Grunde nicht 
stattfinden kann, beispielsweise auf Schiffen fern von der Heimat, 
in den Tropen, im Felde. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Muhlens, Zur Typbusdiagnose im Felde. (Med. Klinik. 1915. 
8. 891.) 

Bei Lenten, die kurzlich gegen Typhus geimpft sind, ist die WeiB- 
sche Urochromogenprobe des Urins nicht mit Sicherheit fur den 
Nachweis von Typhus zu verwenden, da auch ohne Vorliegen einer 
Typhuserkrankung bei ihnen hautig die starkere Gelbfarbung des 
Urins eintritt, die sonst mit groBer Wahrscheinlichkeit fur beginnenden 
Typhus spricht. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Pick, Earl, Uber den Nachweis, das Yorkommen und die 
klinische Wertung von Urobilinogen und Diazo im 
Harne Typhuskranker. (Med. Klinik. 1915. S. 1292.) 

Die Typhusinfektion an sich ist nicht von Urobilinogenbildung 
hegleitet. Gebt ein Typhus mit Durchfailen einher, so fehlt in der 
Regel die Aldehydreaktion im flam. Bei Verstopfung dagegen ist 
meist starke Aldehydreaktion vorbanden. Bei gleicbzeitiger Tuber- 
kulose und Typhus kommt Urobilinogen und Diazo nebeneinander im 
Harn vor. Ist Septikamie mit dem Typhus verbunden, so trite Uro¬ 
bilinogen im Harne auf. Urobilinogen im Harne eines Typhuskranken 
Rnte Abt. Bef. Bd. 66. So. 1/2. 2 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



18 


Typhus. 


ist als ein ungiinstiges Zeichen anzusehen. Urobilinogen and Diazo 
sind beim Typhus selten l&ngere Zeit nebeneinander vorhandeiu 
Wenn beide gleichzeitig vorhanden sind, mufi man an die MSglichkeit 
einer Mischinfektion denken. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hildebrandt, Wilhelm, Die Urobilinurie bei Typhus abdo- 
minalis und ihre klinische Bedeutung. (Munch, med^ 
Wochenschr. 1916. S. 665.) 

Der einzelne Urobilinbefund im Harn hat keine so wichtige 
Bedeutung wie die Urobilinkurye. Bei manchen Krankheiten zeigt 
diese einen ganz eigentumlichen Verlauf. Die Urobilinurie ist eine 
sehr haulige Begleiterscheinung der typhosen Erkrankung und er- 
reicht ihren hbchsten Grad im allgemeinen znr Zeit der Entfieberung 
Oder sogar nach derselben. Der Beginn der starkeren Urobilinurie 
f&llt zaweilen zeitlich und wohl auch urs&chlich zusammen mit der 
Aussaat der Boseolen. Im ganzen ist das Verhalten nicht so gleich- 
artig wie bei Scharlach und Pneumonie. Die Urobilinurie hat bei 
bestehender Hepatitis ihren Grand darin, dafl die erkrankten Leber- 
zellen unfahig sind, das mit dem Pfortaderblut ihnen zugefuhrte 
Urobilin an sich zu reiBen und an die Gallenwege wieder abzugeben. 
Auch beim Typhus ist die Urobilinurie auf Rechnung einer solchen 
Hepatitis zu setzen. Die Starke der Urobilinurie entspricht in der 
Regel der Schwere des Krankheitsbildes; wahrscheinlich h&ngt der 
Anstieg des Urobilingehaltes zusammen mit der Uberschwemmung 
der Leber mit Typhasbazillen. Haufig reicht die Urobilinurie weit 
in die Genesung hinein. An Wert fur den Nachweis des Typhus 
kann sich die Urobilinurie mit der Diazoreaktion durchaus messen. 
Dauerndes Fortbestehen der Urobilinurie muB den Verdacht auf eine 
fortschreitende Lebererkrankung wecken. Nach MSglichkeit soil das 
Ende der Urobilinurie im Bette abgewartet werden. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Tsurumi, Versuche zur praktischen Verwendung der 
Ambozeptorablenkung. (Berl.klin. Wochenschr. 1915. S. 1142.) 

Verf. bemuhte sich, eine neue Methode zur genauen Differenzierung 
verwandter Bakterienarten, z. B. der verschiedenen Bakterien der 
Typhusgruppe auszuarbeiten, und benutzte dazu die Beobachtungea 
von Wassermann und Brack, daB die Komplementbindung nicht 
nur mit korpuskularen Yollbakterien, sondern auch mit Bakterien* 
extrakt gelingt. 

Die Extrakte aus den Typhuskulturen warden in folgender 
Weise hergestellt: Aufschwemmung mit */, proz. karbolisierter 
physiologischer Kochsalzlbsung, 24 Stunden schiitteln und dann ab- 
zentrifugieren. 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


19 


Zu einer Mischung des Typhusextraktes und Typhasserum werden 
Typhusbazillenaufschwemmungen' bzw. Paratyphus A- Oder B-Auf- 
schwemmungen zugesetzt, sod an n nach lstiindiger Bindnng abzentri- 
fugiert. Es zeigte sich, dafi, wenn es sich um einen za dein Serum 
zugehbrigen Stamm handelte, dann nach dem Zenti ifugieren eine 
Kompiementbindung nicht mebr mSglich war. Die Typhusbazillen 
batten also aus dem Typhusextrakte — Serumgemisch — die Ambo- 
zeptoren des Typhusserums absorbiert. Anders fiel jedoch der Ver- 
snch ans, wenn in dem genannten Beispiele keine Typhusbazillen, 
sondern z. B. Paratyphusbakterien zugesetzt wurden. Dann trat 
auch nach dem Zentrifugieren komplette H&molysenhemmutg ein. 

Die mit dieser Methodik ausgefiiht ten Versuche ergaben eine 
so weitgehende Spezifizitat, dafi in jedem Falle fUr die untersuchten 
St&mme yon Paratyphus A und B eine Unterscheidung moglich war. 

Verf. glaubt, dafi die Methode besonders fur gewisse St&mme der 
Dysenteriegruppe und auch fur das Gebiet der Kokken nsw. mit 
Vorteil zu velwenden sei. Schmitz (Halle a. 8.). 

Hamilton, C. D., The effect of typhoid vaccination on the 
Widal reaction. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65.1916. 
p. 1873.) 

Der positive Ausfall der Widalschen Reaktion ist bei Lenten, 
die eine Typhusschutzimpfung empfangen haben, ohne Wert for den 
Nachweis von Typhus. Wird in einem solchen Falle durch dauernd 
hohes Fieber der Verdacht auf Typhus begrhndet, so ist der Nach¬ 
weis der Krankheit nur durch die Ztichtung der Bazillen aus dem 
Blnte and durch genaue Leukocytenz&hl ungen zu erbringen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Selffert, G., Die Mitagglntination der G&rtner-Bazillen, 
ein Hilfsmittel zur Typhusdiagnose. (Miinch. med. 
Wochenschr. 1915. S. 1753.) 

Durch die Typhusschutzimpfung hat die Gruber-Widalsche 
Probe fur den Nachweis einer Typhuserkrankung ihre Bedeutung fast 
ganz verloren. Es zeigte sich aber, dafi die Mitagglntination von 
G&rtner-Bazillen als ein sehr zuverl&ssiges Zeichen einer Typhus¬ 
erkrankung angesehen werden kann, da sie fast bei der H&lfte der 
Typhuskranken aufiritt, w&hrend sie bei Lenten, die nur die Typhus¬ 
schutzimpfung empfangen haben, regelm&fiig vermifit wird, und auch 
bei Lenten, die friiher Typhus durcbgemacht haben, nur sehr selten 
beobachtet wird. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Fleckseder, Rudolf, Ausschwemmung von Typhusaggluti- 
ninen durch Fieber verschiedener Herkunft. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 637.) 

2 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



20 


Typhus. 


Durch verschiedene Infektionen, z. 6. mit Streptokokken, Influenza- 
bazillen, StSbchen der Dysenteric- and Typhnsgrappe, Tuberkelbazillen, 
Plasmodien and Spirocbftten, kann die dnrch Qberstandenen Typhus 
Oder Typhusschutzimpfnng erworbene Fahigkeit, Typhusagglutinine 
ans Bint abzngeben, machtig gesteigert werden. Die Steigerung ist 
nor eine vortibergehende. Auch dnrch Injektion pyrogener Stoffe wie 
Deuteroalbumose and Nakleins&ure lied sich eine Erhdhung des Typhus- 
agglatinationstiters erzielen. Gildemeister (Posen). 

Saxl, Paul, Uber die Einwirkung pyrogener Snbstanzen 
anf das Fieber, besonders bei Typhus abdominalis. 
(Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 115.) 

Zur Untersuchung der Frage, wie die artefizielle Hyperthennie 
im allgemeinen anf die Fieberkurve einwirkt, wandte Verf. als zur 
Injektion geeignetstes fiebererregendes Mittel sterilisierte Miich an, 
die in Mengen yon 5 ccm morgens in den Biceps injiziert wnrde. 
Die Einwirkung der Milcheinspritznngen verlauft in zwei Etappen. 
Die erste ist die Fiebersteigerung, die meist 36—48 Stunden anhalt; 
die zweite ist die Fiebersenknng, die nur in einem Teile der Falle 
und dann immer 36—48 Stnnden nach der Injektion auftritt. Von 
12 in dieser Weise behandelten Typhusf&llen zeigte sich bei 6 eine 
dauernde Entfieberung, bei den ubrigen 6 (davon 1 gestorben) ein 
deutliches Absinken, dem jedoch in gleicher Weise bei alien Re- 
injektionen ein Fieberanstieg folgte. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Simonds, J. P., The effect of bacterial metabolism on the 
antigenic properties and serologic reactions of bac¬ 
teria. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 17. 1915. p. 600.) 

Die Gegenwart von verg&rungsf&higem Zucker in Kulturen des 
Bacillns typhosus beeinflufit nicht nur seinen Stoffwechsel, sondem 
kann erhebliche Ver&nderungen in dem serologischen Verhalten des 
Bazillus verursachen und selbst die Wirksamkeit seines Endotoxins 
beeinflussen. Moglicherweise wirkt dieser Umstand mit bei den 
gunstigen Ergebnissen, die mit der kalorienreichen, kraftigen Er- 
nahrung bei Typhuskranken erzielt wurden, denn bei dieser Ern&hrung 
werden wahrscheinlich groBere Mengen von Eohlehydraten in der 
Leber und den Geweben abgelagert. Es ist mbglich, daB die Gegen¬ 
wart dieser Stoffe die Typhusbazillen empfanglicher macht gegen die 
Wirkung der im Blute vorhandenen Lysine und Immunstoffe und 
gleichzeitig die Wirkung des Endotoxins herabsetzt. Es ware 
wiinschenswert, daB bei solchen Kranken regelm&fiig fortlaufende 
Untersuchungen auf den Gehalt des Blntes an Typhusbazillen an- 
gestellt wurden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


21 


©ay, Frederick P. and Claypole, Edith J., Specific hyper¬ 
leukocytosis. Studies in typhoid immunization. IV. 
(Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 662.) 

Bei typhusimmunisierten Kaninchen hat intravendse Injektion 
yon Typhusbazillen eine Steigerung der Leukocytenzahl auf das 
Vierfache der Norm znr Folge. Das Maximum wird nach etwa 
28 Stunden erreicht, doch tritt schon nach 8—10 Stunden eine erste 
Anstiegszacke ein, der eine vorubergehende Abnahme folgt. 

Bei unvorbehandelten Tieren ist die Leukocytose kaum halb so 
stark, und die Kurve verlauft gleichmadig. 

Die Leukocytose ist spezifisch. Injektion von Staphylokokken 
wirkt bei den typhusimmunisierten Tieren nicht anders als bei 
normalen. 

Mit BlutkOrperchen vorbehandelte Tiere reagieren auf Injektion 
des homologen Antigens mit der gleichen Leukocytose. 

Offenbar beladen sich die Bakterien und Blutkorperchen im 
immunen Tier mit Tropinen und locken dadurch die Leukocyten an. 
Denn es gelingt beim normalen Tier mit sensibilisierten Bakterien 
und Blutkorperchen eine ganz gleiche Hyperleukocytose hervorzurufen. 

Kurt Meyer (Berlin). 

©ay, Frederick P. and Claypole, Edith J., An experimental 
study of methods of prophylactic immunisation 
against typhoid fever. Studies in typhoid immuni¬ 
sation. V. (Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 671.) 

Darch intravenose Injektion yon Blutagarkulturen eines be- 
stimmten Typhusstammes gelang es Verff., Kaninchen mit groder 
Sicherheit zu Typhusbazillentragern zu machen. Damit war die 
MOglichkeit gegeben, die Wirksamkeit der verschiedenen fur den 
Menschen empfohlenen Immunisierungsmethoden beim Versuchstier 
zu priifen. 

Zun&chst wurde festgestellt, dad abgetotete, mit Alkohol gef&llte 
und getrocknete Bazillen in sensibilisiertem Zustand besser wirken 
als unsensibilisierte, sodann dad die von der toxisch wirkenden Auf- 
schwemmungsfliissigkeit getrennten Bazillenleiber das immunisierende 
Prinzip fast vollig enthalten und sogar bessere Schutzwirkung aus- 
iiben als die ursprungliche Aufschwemmung und selbst als sensibili- 
sierte lebende Bazillen. 

Beim Menschen rufen die sensibilisierten Bazillenleiber fast gar 
keine Reaktion hervor, besonders wenn sie in drei Dosen in zwei- 
tagigen ZwischenrSumen gegeben werden, wobei die Immunisierung 
noch wesentlich verkurzt wird. Die jedesmalige Dosis betr&gt 
760 Millionen Keime = 8 /«2 mg Trockensubstanz. Der Agglutinations- 
wert des Serums gibt keinen Anhaltspunkt fur den Grad der Im- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



22 


Typhus. 


munitat. Viel wertvoller sind die Ergebnisse der Kutanreaktion mit 
Typhoidin. Nach Versuchen am Kaninchen ist ein positiver A usfall 
der Reaktion als Ansdrnck der Immanit&t anzusehen. Die Reaktion 
beruht auf der Reaktion zwischen Antigen nnd Antikdrper, wie sich 
darans ergibt, dafi sensibilisierte Bazillen im Gegensatz zn an* 
bebandelten auch beim normalen Menschen eine Hautreaktion her* 
vorrufen. Kurt Meyer (Berlin). 

Gay, Frederick P. and Chickering, Henry T., Treatment of 
typhoid fever by intravenous injections of polyvalent 
sensitized typhoid vaccine sediment. Studies in 
typhoid immunization. VL (Arch, of internal Med. Vol. 17. 
1916. p. 303.) 

Verff. behandelten 53 Typhusfaile mit der nach der Methode 
von Gay und Cl ay pole hergestellten sensibilisierten polyvalenten 
Typhusvaccine. Es warden Vso—'/« mg Trockensubstanz = 150—300 
Millionen Bakterien in travends injiziert. 

Die Injektion rief Schiittelfrost, Temperaturanstieg, dann Tem- 
peraturabfall, Leukopenie, Hyperleukocytose hervor. 

66 Proz. der F&lle warden gunstig beeinfluBt, 41 Proz. von ihnen 
abortiv geheilt, d. h. die Temperatur fiel kritisch ab und in wenigen 
Tagen trat dauernde Fieberfreiheit ein. 

Die Gesamtmortalitat betrug 9 Proz. Dabei ist zu beriicksichtigen, 
dafi ein Teil der Fklle unter ungiinstigen aufleren Bedingungen stand. 

In 9 Proz. der Fklle trat ein Rezidiv ein. 

Im allgemeinen warden die leichteren Falle, solche ohne Bazillen 
im Blute und mit reichlicher Agglutininbildung, gunstiger beeinfluBt 
als schwere. In mehreren Fallen hatte die Vaccineinjektion ein 
Verschwinden der Bazillen aus dem Blute und ein Ansteigen des 
Agglutinationstiters zur Folge. Einige sabkutane Injektionen nach 
der intravendsen schienen im Sinne einer VerhtLtung von Rezidiven 
zu wirken. 

In einigen Fallen mit niedrigem Agglutinationstiter wurde die 
Vaccinebehandlung mit intravendsen Seruminjektionen, anscheinend 
mit Erfolg, kombiniert. Kurt Meyer (Berlin). 

Nichols, Henry J., Observations on antityphoid vaccina¬ 
tion. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1915. p. 780.) 

Sensibilisierte lebende Typhusbazillen riefen Kaninchen direkt 
in die Gallenblase injiziert eine Cholecystitis hervor. Bei Abwesen- 
heit von Komplement sind sie also durchaus iufektids, so dafi Be- 
denken gegen ihre Anwendung bestehen. 

Weder mit lebenden noch abgetdteten Typhusbazillen lassen sich 
Meerschweinchen gegen eine direkte Infektion der Gallenblase 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


23 


sch&tzen. Die Infektion der Gallenblase ist demnach zur Priifung 
auf Immunitat ungeeignet. 

Der fur die Schutzimpfung im amerikaniscben Heer verwendete 
Typhusstamm ist relativ wenig virulent, aber in abgetStetem Zu- 
stande ebenso toxisch wie virulente Stamme. Die Toxizitat der 
abgetoteten Bazillen erreicht ihr Maximum nach etwa 3 Mouateu, 
wahrscheinlich infolge allmahlichen Freiwerdens der Endotoxine. 
Durch Trikresol abgetotete Bazillen wirken toxischer als durch Hitze 
-abgetbtete. Verf. ist der Ansicht, daB die immunisierende Wirkung 
in erster Linie von der Toxizitat des Stammes abhangig ist. 

Im Gegensatz zu Gay glaubt Verf. nicht, daB die Typhoidin- 
Hautreaktion ein Zeichen der Immunitat ist. Er stiitzt sich dabei 
■auf die Beobachtung, daB von lndividuen, die fruher einen Typbus 
durcbgemacht batten, 25 Proz. negativ reagierten, wahrend docb nach 
Cbeistehen eines Typbus in 90 Proz. eine Immunitat anzunehmen ist, 
und daB von den innerhalb der letzten 4 Jahre Vaccinierten iiber 
ein Drittel eine negative flautreaktion zeigte, wahrend nach den 
klinischen Erfahrungen die Schutzwirkung eine bedeutend aus- 
gedehntere ist. Vor allem reagierten die Typhusrekonvaleszenten auf 
ein Paratyphoidin A fast ebenso gut wie auf das Typhoidin, obwohl 
•doch Uberstehen eines Typhus keine Immunitat gegen Paratyphus A 
hinteriaBt. Kurt Meyer (Berlin). 

Nichols, Henry J., Experimental observations on the pa¬ 
thogenesis of gall-bladder infections in typhoid, 
cholera and dysentery. (Journ. of experim. Med. Vol. 24. 
1916. p. 497.) 

Nach Versuchen mit Unterbindung des Ductus cysticus und 
Anlegung einer Choledochusfistel ist es sehr wahrscheinlich, daB die 
Infektion der Gallenblase von der Leber aus mit dem Gallenstrom 
and nicht von den Blutgef&Ben der Gallenblasenwand aus erfolgt. 

Die Menge der in der Galle erscheinenden Bazillen und die Zahl 
der Gallenblaseninfektionen ist von der Menge der intravenbs in- 
jizierten Bakterien abh&ngig. Ferner ist die Bazillenausscheidung 
und die Zahl der Infektionen groBer nach Injektion der Bazillen in 
cine Mesenterialvene als nach Einspritzung in die Ohrveue und 
ebenso bei immunisierten Tieren grofler als bei nicht vorbehandelten. 
Nach dem Auftreten der Bazillen in der Galle ist ihr ferneres 
Schicksal abhangig von den antiseptischen Eigenschafien der Galle. 
Diese sind im Gegensatz zur Menschen- und Kindergalle bei der 
Kaninchen- und Meerschweinchengalle ziemlich erheblich. flaupt- 
s&chlich sind sie durch deren grOBere Alkaleszenz bedingt. Dem- 
gemafi lassen sich anscheinend Kaninchen durch eine vorausgehende 
intravenose Injektion von Natriumbikarbonat in gewissem Grade 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



24 


Typhus. 


gegen eine Gallenblaseninfektion schiitzen. Yielleicht wire eine 
Alkalitherapie auch beim Menschen zur Verhutung yon Gallenblasen- 
infektionen and zur Heilung von Bazillentragern zn versuchen. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Boll, Carroll G., The influence of typhoid bacilli on the 
antibodies of normal and immune rabbits. (Journ. of 
experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 419.) 

Injektion von abgetoteten Typhusbazillen bei typhusimmuni- 
sierten Kaninchen hat keine Abnahme der Agglutinine, Prazipitine, 
Opsonine, komplementbindenden und bakteriziden Antikorper zur 
Folge, gleichgiiltig ob die Injektionen subkutan, intraperitoneal Oder 
intravenos gegeben wurden. Selbst akut todlich wirkende Bakterien- 
mengen sind ohne Einflufi. 

Bei normalen Kaninchen bewirkt intravenose Injektion von 
Typhusbazillen sogar eine in 1—3 Stunden erfolgende Zunahme der 
normalen Antikorper. Da eine Neubildung von Antikbrpern in so 
kurzer Zeit nicht anzunehmen ist, so handelt es sich wohl um Uber- 
tritt praformiert in den Organen enthaltener Antikorper ins Blut. 
Vielleicht ist die unmittelbare gunstige Wirkung therapeutischer 
Vaccineinjektionen beim Typhus in ahnlicher Weise zu erklaren. 

Fdr das Vorkommen einer negativen Phase im Sinne Wrights 
liefern die Versuche jedenfalls keine Anhaltspunkte. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Emmerich und Wagner, Gerhard, Typhusschutzimpfung und 
-infektion im Tierversuch. (Med. Klinik. 1916. S. 74.) 

Eine Anzahl von Kaninchen, die eine Typhusschutzimpfung er- 
halten hatten, wurden doch zu Dauerausscheidern von Typhusbazillen, 
wenn sie mit solchen in die Gallenblase geimpft wurden. Es machte 
auch keinen wesentlichen Unterschied aus, ob man polyvalente Oder 
monovalente Impfstoffe benutzte. Durch die Typhusschutzimpfung 
wird allein kein vollst&ndiger und anhaltender Schutz erreicht. Beim 
Kaninchen verlauft die Krankheit nicht akut, sondern es entwickelt 
sich eine chronische Cholecystitis, ahnlich wie bei menschlichen 
Bazillentragern. Wie bei diesen werden Herde in den inneren 
Organen, wie Lunge, Leber, Milz, Nieren, gefunden. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Grobl, Mathilde und Hever, Karl, Uber die ImmunkSrper- 
bildung bei Impfungen mit verschiedenen Typhus- 
impfstoffen. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 1382.) 

Verff. spritzten je 10 Personen mit durch Karbolsaure abgetSteten 
und mit nach Besredka sensibilisierten Typhusbazillen. Ein Unter- 


Digitized b' 


Google 


Origi nal fr om 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


25-. 


schied bezuglich des bakteriziden and des Agglutinationstiters war 
bei beiden Groppen, abgesehen yon individuellen Schwankongen nicht 
nachweisbar. Dagegen gab das Seram der mit Besredkaschem 
Impfstoff Gespritzten hSufiger Komplementbindung mit Typhusbazillen 
als die Sera der anderen Gruppe. 

Es erscheint daher nicht gleichgiiltig, welchen Impfstoff man zu 
Immnnisierangszwecken anwendet. Da es aber einstweilen nicht 
feststeht, welcher Immunkorper fiir die Immunitat der wichtigste ist,. 
so schlagen Yerff. yor, die Schutzimpfung mit einem Gemisch ver- 
schiedener Impfstoffe vorzanehmen. Kurt Meyer (Berlin). 

y. Liebermann, L. and Ac61, D., Uber antigene Wirkung^ 
sensibilisierter and nicht sensibilisierter Blut- 
zellen and Typhusbakterien. (Deutsche med. Wochenschr- 
1915. 8. 965.) 

Zur Typhusbehandlung wird vielfach sensibilisierte Vaccine ver- 
wandt. Theoretisch ist der Zweck der Sensibilisierung nicht klar. 
Yerff. priiften daher in Kaninchenversuchen, inwieweit die Sensibili¬ 
sierung die Antikorperbildung beeinflufit. Sie arbeiteten mit Lamm- 
blutkorperchen and Typhusbazillen. 

Es ergab sich, daB in der F&higkeit, Agglutinine, cytolytische 
and bakterizide Antikorper zu bilden, zwischen sensibilisierten and 
ansensibilisierten Blatkorperchen resp. Bazillen ein Unterschied nicht 
bestand. Die Menge der Antikorper im Blatserum war in beiden 
Fallen praktisch die gleiche. 

Es dfirfte daher auch in der therapeutischen Wirksamkeit von 
Vaccinen, die aus sensibilisierten, and solchen, die aus nicht sensi¬ 
bilisierten Bakterien hergestellt sind, kein wesentlicher Unterschied 
bestehen, wenn man iiberhaupt die Menge der Antikorper als Mat 
der immunisatorischen Oder therapeutischen Wirksamkeit gelten laBt 

Kurt Meyer (Berlin). 

Feiler, Malwin, Untersuchungen an experimentell serum- 
fest gemachten Typhusbazillen. (Zeitschr. 1 Immunitats- 
forsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 411.) 

Darch Ziichtang in aktivem normalem Kaninchenserum erwerben 
Typhusbazillen in wenigen Passagen eine Festigkeit gegen die 
bakterizide Serumwirkung yon aktivem normalem Kaninchen-, Meer- 
schweinchen- and Menschenserum. Die Festigkeit ist also nicht 
spezifisch. Auch gegen Typhusrekonvaleszentenserum and reakti- 
yiertes Kaninchenimmunserum sind sie fest 

Die Festigkeit geht durch eine Agarpassage fast vdllig verloren. 
In Boaillonpassagen halt sie sich etwas linger. Sie entsteht nor 
bei Zuchtung in aktivem Serum. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



26 


Typhus. 


Digitized by 


Die Immunisierang mit dem festen Stamm liefert Sera, die im 
bakteriziden Plattenversuch gegen den Ansgangsstamm stark, gegen 
den homologen festen Stamm gar nicht wirksam sind. 

Die im aktiven and inaktiven Seram geziichteten Stamme unter- 
scheiden sich morphologisch von Bakterien aus Agar- and Bouillon- 
kaltaren durcb ihre plampere Gestalt, zeigen untereinander aber 
keine Unterschiede. Die morphologische Verknderung hat also mit 
der Serumfestigkeit nichts zu tun. 

Der im inaktiven Immunserum gezuchtete Stamm wachst viele 
sernmfreie Bouillonpassagen bindurch als Bodensatz, ohne Trubung 
der Bouillon. Sonst verhalten sich die Serumst&mme kulturell wie 
der Ansgangsstamm. 

Eine Steigerung der Virnlenz des serumfesten Stammes gegen- 
iiber dem Ansgangsstamm ist nicbt nachweisbar. 

Die in inaktivem Seram gezuchteten St&rome werden schwer 
agglatinabel. Dagegen hindert Anwesenheit des Komplements, die 
far die Entstehung der Bakterizidiefestigkeit Bedingung ist, die 
Ansbildnng der Inagglatinabilitat. Der Mechanismus der Entstebnng 
der Bakterizidiefestigkeit ist also verschieden von dem der Inaggluti- 
nabilitat. 

Obgleich der serumfeste Stamm im Plattenversuch vollig gegen 
die Serumwirkung geschutzt ist, lafit sich doch im Tierversuch ein 
immunisatorischer Schntz gegen ihn darch Immunisierang mit dem 
Ansgangsstamm erreichen. Umgekehrt schutzt im Tierversuch Im- 
munisierung mit dem serumfesten Stamm ebensogat gegen eine In- 
fektion mit dem Ansgangsstamm wie eine Immunisierang mit diesem 
selbst. Der immunisatorische Schutz des Tieres gegen den serum¬ 
festen Stamm kann daher nicht direkt mit der bakteriziden Serum¬ 
wirkung erklart werden. Kurt Meyer (Berlin). 

Gabbat, A. L., Sensitized versus non-sensitized typhoid 
bacteria in the prophylaxis and treatment of typhoid 
fever. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1916. p. 489.) 

Wenn man ein Gemisch von Typhusbazillen mit den zugehbrigen 
Antikorpern dem Menschen in die Blutbahn einspritzt, so kann die 
Zerstorung der Bazillen durch die AntikSrperwirkung unter Ver- 
mittlung des Komplementes des Blutes viel schneller vor sich gehen, 
als wenn man die abgetdteten Typhusbazillen allein einspritzt and 
dem Kbrper die Bildung der Antikorper erst uberiafit. Die Be- 
handlung des Typhus mit einem solchen Gemische ist also zweck- 
maBiger als die Behandlung mit einem nur aus abgetbteten Bazillen 
hergestelltem ImpfstofiFe. Auch bei Anwendung grofier Mengen wurde 
durch die Behandlung niemals eine Sch&digung des Allgemeiuzustandes 
gesehen, sondern es wurde immer ein milder Krankheitsverlauf er- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


27 


zielt. Da durch die Behandlung keine Bindung der Toxine mfiglich 
ist, sondern vielmehr die kr&fiige Bildung der Antitoxine angestrebt 
"wird, ist es wesentlich, mit der Behandlung so friih wie moglich za 
beginnen, wenn die Widerstandsf&higkeit des Kdrpers nocb mdglichst 
^rofi ist. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

-Johan, B., Typhusvaccine mit milderer Reaktion. (Deut¬ 
sche med. Wochenschr. 1915. S. 1365.) 

Verf. wendet sich gegen die Behauptnng Fenyvessys, dafi 
-der von Verf. empfohlene TyphusimpfstofF keine immunisierenden 
Eigenschaften besitze. DaB die abzentrifugierten Bazillenleiber im- 
munisierend wirken, ergibt sicb aus der Wirksamkeit des Bes- 
redkaschen Impfstoffes. Die Kaninchenversuche von Pfeiffer 
tind Bess an sind nicht ohne weiteres auf den Menschen ubertrag- 
bar. Aus niedrigen Agglutinin- Oder Bakteriolysinwerten im Serum 
kann nicht auf einen geringen Immunit&tsgrad geschlossen werden. 
DaB eine immunisierende Wirkung der Impfung ohne Reaktion nicht 
«rreichbar sei, ist unbewiesen. Kurt Meyer (Berlin). 

Gaehtgens, TV. und Becker, E., Beitr&ge zur Schutzimpfung 
gegen Typhus und Cholera. (Beitr. z. Klinik d. Infektions- 
krankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 4. 1916. S. 207.) 

Nach den bei einer groBen Anzahl von Vaccinationen gesammelten 
Erfahrungen der Verflf. stellt die Schutzimpfung mit vorsichtig bei 
-53° C abgetoteten Typhusbakterien einen in der Regel harmlosen 
Eingriff dar. Starkere Reaktionen werden nur ausnahmsweise be- 
obachtet, z. B. bei tuberkuldsen Erkrankungen Oder gelegentlich auch, 
aber nicht immer bei Personen, die friiher einen Abdominaltyphus 
durchgemacht haben. Agglutinine und bakterizide Antikorper werden 
nahezu regelmaBig und ausgiebig erzeugt, ihre Bildung unterliegt 
aber im einzelnen groBen Schwankungen. Die H6he der durch- 
schnittlich erreichten Agglutinationswerte beeintr&chtigt die dia- 
gnostische Bedeutung der Gruber-Widalschen Reaktion in hohem 
MaBe. Die Intensit&t der klinischen Erscheinungen und der Gehalt 
des Serums an Antikorpern weisen zwar gelegentlich einen gewissen 
Parallelism us auf, dieser Zusammenhang kann aber nicht als Regel 
bezeichnet werden. 

Auch die Schutzimpfung mit abgetoteten Choleravibrionen stellt 
einen durchaus ungefahrlichen, nur selten von Reizerscheinungen 
gefolgten Eingriff dar. Bakterizide Antikdrper werden reichlich 
produziert, Agglutinine hingegen scheinbar weniger regelmaBig und 
ausgesprochen als bei der Typhusschutzimpfung. Die Typhusanti- 
kdrper, welche sich im AnschluB an die Typhusimpfung gebildet 
haben, werden durch eine nachfolgende Choleravaccination nicht 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



28 Typhus. 

wesentlich beeinflufit. Der Grad der klinischen Reaktion und die 
Antikorperbildung sind sowobl bei der Typhus- als auch bei der 
Choleraschutzimpfung vornehmlich abhhngig von der Individualitat 
der vaccinierten Personen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Fejes, L., Die praktische Bedeutung der Typhus- uni 
Choleraschutzimpfung. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 
S. 412.) 

Unter dem EinfluB der Schutzimpfung hat die Zahl der Erkran- 
kungen bedeutend abgenommen, das klinische Bild des Typhus abdo- 
minalis sich gemiidert und die Krankheitsdauer verkurzt. Die einzigen- 
Symptome bleiben Roseolen und MilzschwelluDg. TyphOse Darm- 
prozeBse schwererer Art werden uberhaupt nicht mehr beobachtet. Die 
Wirkung der Choleraschutzimpfung kommt im klinischen Bilde weit 
weniger zum Ausdruck. Der DarmcholeraprozeB wird nicht beein- 
flufit, der Nutzen der Schutzimpfung kommt nur bei der Funktion 
des Neryensystems zur Geltung. 

Der Typhus abdominalis fuhrt als spezifische Erkrankung des 
Lymphgewebes die Bakterien in die Blutbahn, wo sie sich nicht 
vermehren, sondern zugrunde gehen. Die dadurch freiwerdenden 
Endotoxine verursachen die klinischen Allgemeinerscheinungen. Bei 
der Erkrankung eines Schutzgeimpften ist die Bakterizidie des Blutes 
erhbht, sie f&hrt zu schnellerer Keimvernichtung und durch Zu- 
strdmen zu den entziindeten Lymphelementen der Bauchhohle zu 
einer Vernichtung der Keime in ihren Nestern. Daher ist der Ba- 
zillennachweis im Blut beim Schutzgeimpften nur in groBeren Blut- 
meogen moglich (5 ccm Blut in 100 ccm Galle). 

Choleravibrionen gelangen nicht ins Blut. Es kommt also nur 
derjenige Teil des im Serum vorhandenen Schutzstoffes mit dem 
"Virus in Beruhrung, der in der Darmwand vorhanden ist. Die Ober- 
fliche der Beruhrung ist also viel geringer als beim Typhus. Giinstig 
beeinflufit wird durch die Schutzimpfung die Fernwirkung der Cholera- 
endotoxine. 

Der Unterschied in der Schutzdauer, die bei Typhus auf 7 Mo- 
nate, bei Cholera nur auf 3 Monate zu bewerten ist, wird sich aus 
den gleichen Griinden herleiten. Langer (Charlottenburg). 

Honl, I., Schutzimpfungen gegen Kriegsinfektions- 
krankheiten. (Casopis Ceskych lekaruv. Vol. 54. 1915. p. 585.) 

Alles, was vom theoretischen und praktischen Sfandpunkt uber 
die Frage zu wissen ist, wird besprochen. Schone Statistiken, ein- 
gehende wissenschaftliche Eritik. Jar. Stuchlik (Zurich). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


29 


Sonl, I., Uber prophylaktische Impfung. (Lekafsk6 Rozhledy. 
Abt. f. 1mm. Vol. 21. 1915. p. 618.) 

Auseinandersetzung der theoretischen Grundlagen der Impfung, 
Ratschlfige zur praktischen Ausfibung und einige Nachweise der 
gunstigen Wirkung der Impfung gegen Typhus, Paratyphus, Cholera, 
Pest usw. Jar. Stuchlik (Zurich). 

Vomela, 8., Uber prophylaktische Impfung gegen Typhus 
und asiatische Cholera. (LijeCniCki Vijesnik. Yol. 36. 1914. 
p. 571.) 

Eine Ubersichtsarbeit, die die Historie der Impfung gegen beide 
Krankheiten schildert nnd die biologische Grundlage der Wirkung 
•erSrtert. Statistische Zusammenstellung der Resultate der in ver- 
schiedenen Kriegen ausgeffihrten Impfungen. Indikation und Kontra- 
indikation der Impfung. Jar. Stuchlik (Zurich). 

Tomela, S., Schutzimpfung gegen Abdominaltyphus. 
(L6karske Rozhledy. Vol 21. 1915. p. 625.) 

Ein Ubersichtsartikel, der die Historie, theoretische Grundlage 
und statistische Zusammenstellung praktischer Erfolge mit verschie- 
denen Vaccinearten behandelt. Jar. Stuchlik (Zilrich). 

Sawyer, Wilbur A., The efficiency of various antityphoid 
vaccines. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1418.) 
Auch durch die Erfahrungen in Kalifornien warden die guten 
Erfahrungen mit der Typhusschutzimpfung bestfitigt. Es bestand 
kein wesentlicher Unterschied zwischen den verschiedenen zur An- 
wendung gelangten Impfstoffen. Die Begleiterscheinungen nach der 
Impfung waren nicht von Belang. Durch ausgebreitete Verwendung 
-der Schutzimpfung unter der BevSlkerung kann man mit Sicherheit 
-eine Einschrfinkung der Typhusansteckungen erwarten. 

W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Roak, Fritz, Uber Typhusimmunit&t und Typhusimpfung. 
(Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 82. 1916. S. 132.) 

Ausfiihrlicher klinischer Bericht fiber 15 Ffille, in denen ein 
Zusammenhang zwischen Typhusschutzimpfung und bald danach auf- 
tretenden Krankheitserscheinungen angenommen wird; 7 F&lle, bei 
denen nach der 1. bzw. 2. Oder 3. Schutzimpfung eine starke Reaktion 
im Sinne eines abgekfirzten Typhus erfolgte, ein Fall einer starken 
Impfreaktion bei einem nach Erkrankung zum Bazilleutrfiger ge- 
wordenen und 7 Falle von 1. bzw. 2. Impfung im Stadium der 
Inkubation; bei den letzten Fallen kein ernster Verlauf, eher eine 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



30 


Typhus. 


gunstige Beeinflussung der Erkrankung; Zusammenhang mit der 
Frage der Antigenbehandlung des Typhus. Hannes (Hamburg). 

Koch, R., Pathologische Reaktionen bei Typhusgeimpften. 
(Med. Klinik. 1916. S. 360.) 

Bei Leuten mit Organneurosen kOnnen durch die Typhusschutz- 
impfung gelegentlich Uberempfindlichkeitserscheinungen ausgelSst 
werden. Bei der Impfung solcher Leute ist Vorsicht geboten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

K&mmerer, Hugo nnd Woltering, Wilhelm, Typhusschutz- 
impfung nnd Milzschwellung. (Mianch. med. Wochenschr. 
1916. S. 57.) 

Nach der Typhusschutzimpfung, namentlich nach der wieder- 
bolten, tritt in vielen Fallen eine VergrQBerung der Milz auf. Ea 
bandelt sich dabei nm deutlich nachweisbare Schwellungen mittleren 
Grades. Es wurden Untersnchungen daruber angestellt, mit welcber 
Haufigkeit diese Erscheinung auftritt, nnd bei sehr sorgfaltiger Pru- 
fnng ergab sich, daB bei 6 Proz. der Geimpften eine solche Ver- 
groBerung mit aller Sicberheit festgestellt werden kann. Diese Ver- 
grdflerungen bestehen bei mehrmals Geimpften teilweise nocb 
8 Wochen nach der Impfung. In der Zeit bis mindestens 10 Wochen 
nach der Typhusschutzimpfung ist also das Zeichen der Milzschwellung 
nur mit grbBter Vorsicht fur den Nachweis einer Typhuserkrankung 
zu verwerten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Bndde, Max, Ein Fall von Herpes zoster im Gebiete dea 
Plexus cervicalis nach Typhnsschntzimpfung. (Munch, 
med. Wochenschr. 1916. S. 103.) 

Die Erkrankung betraf das Gebiet der 4. oberen Cervikalnerven 
nnd trat 3 Tage nach einer Typhusschutzimpfung in der rechten 
Unterschlusselbeingrube ein. Verlauf gutartig. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Frieboes, W., Cber eigenartige, meist skarlatiniforme 
Spatexantheme nach Typhus- und Choleraimpfung. 
(Mtinch. med. Wochenschr. 1916. S. 228.) 

Es wurde in nicht geringer Zahl bei Leuten, die gegen Typhua 
und Cholera geimpft waren, das Auftreten eines Ausschlages beob- 
achtet, der namentlich bei kiinstlicher Beleuchtung grofie Ahnlichkeit 
mit dem Scharlachausschlag hatte, wenn er sich auch bei grbBerer 
Erfahrung yon diesem unterscheiden liefl. Abschuppung fehlte. Hei- 
lung in 5—10 Tagen. Die Impfung lag in den meisten Fallen 
3—4 Wochen zuruck. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


31 


Lfidke, Hermann, Die spezifische Behandlnng des Abdo- 
minaltyphus. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. n. z. Im- 
munitatsforsch. Bd. 4. 1916. S. 237.) 

Zusammenfassung der Ergebnisse der spezifischen Therapie beim 
Typhus abdominalis. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Lftders, Charles W., Theory and effect of vaccine therapy 
in typhoid fever with report of cases. (Proc. of the Pathol. 
Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 33.) 

Verf. bespricht nach einer kurzen geschichtlichen Wiirdigung 
von Wright, Pfeiffer und Kolle in der Frage der Typhus- 
immunisierung die Theorien von Wright, Russel, Semple u. a., 
ferner die Wirksamkeit der Vaccinetherapie (Verminderung der Sterb- 
lichkeitsquote und der Zahl der Rezidive, Behandlung der Bazillen- 
trager), die Dosierung und die Methoden der Schutzimpfung (1. ab- 
getbtete, einfache Oder polyvalente, vorr&tige oder autogene Vaccine, 
2. sensibilisierte, 3. Endotoxine enthaltende Filtrate) auf Grund einer 
grofien Zahl von 1901 bis 1913 gesammelter Falle und kommt zu 
folgenden Schlussen: Die bei Typhuserkrankungen beobachtete aufier- 
ordentliche Zunahme von AntikOrpern rechtfertigt die Vaccine- 
behandlung. Abgesehen von au&ergewohnlich hoher Dosierung spielt 
die negative Phase bei Typhus keine Rolle. Die Toxinverhaltnisse 
bei den Kranken erfahren durch die Typhusimpfung keine Steige- 
rung. Das sorgfaltig ausgef&hrte Verfahren ist gefahrlos und er- 
leichtert das Studium der Schutzstoffe im Blute. Die Verwendung 
von autogener Vaccine ist die einfachste und wissenschaftlichsto 
Form der Vaccination. Durch die Vaccinetherapie werden die Zahl 
der Todesfalle, die Rezidive und die Komplikationen vermindert; sie 
besitzt ferner eine gewisse Bedeutung f&r die Behandlnng der Typhus- 
bazillentriger. Baerthlein (Wurzburg). 

Csernel, Eugen und M&rton, Adolf, Die Behandlung des 
Typhus abdominalis mit nicht sensibilisierter Vaccine. 
(Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 733.) 

Verff. injizierten von ihrer Vaccine, die pro ccm 15 Millionen 
durch Karbolzusatz abgetdtete Keime enthielt, 1—1,4 cm intravenbs. 
Sie fassen ihre Erfahrnngen dahin znsammen, dafi die Vaccine die 
Dauer des Fiebers herabsetzt, indem sie entweder kritischen Tempe- 
raturabfall herbeifuhrt oder in die Continna Starke Oscillationen bringt, 
und die Intensit&t der Erankheit vermindert. 

Als Kontraindikationen der Vaccinebehandlung fuhren sie an: 
schwere Darmkompiikationen (Perforation, Blutung, Cholecystitis), 
irregolare Herzt&tigkeit und ataxodynamischer Verlanf. 

Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Digitized by 


32 Typhus. 

S6gi, Eugen, Uber die Behandlung des Abdomin&ltyphus 
mit nicht sensibilisierter Vaccine. (Wien. med. Wochen- 
schr. 1915. S. 1038.) 

Verf. hat 25 Falle von Abdominaltyphus mit intravenOsen Ein- 
spritzungen yon nicht sensibilisierter Vaccine behandelt. In sehr 
vorgerfickten Fallen ist die Wirkung der Vaccinetherapie zweifelhaft, 
in den Anfangsstadien der Erankheit erfolgt sie dagegen so prompt, 
daB ihre ansgedehnteste Anwendung direkt geboten erscheint. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

v. Wiesner, Richard, Anatomische und bakteriologische 
Bemerkungen zur Vaccinetherapie des Abdominal- 
typhus. (Wien. med. Wochenschr. 1915. 8.1805.) 

Verf. berichtet fiber das Ergebnis der Obduktion von 26 Typhus- 
ffillen, von denen 13 ohne spezifische Behandlung gestorben waren, 
wfihrend die fibrigen 13 mit Typhnsvaccin nach Vincent Oder mit 
polyvalentem Vaccin und dem Groerschen Typhin behandelt worden 
waren. Von den letzteren scheiden 3 aus, da 2 als Paratyphus-B- 
Infektionen und 1 als Streptokokkenempyem erkannt wurden. Unter 
den fibrigen 10 war die Todesursache zurfickzuffihren zweimal auf 
Bronchopneumonie, einmal auf hfimorrhagische Pneumonie, dreimal 
auf Herzmuskelentartung, zweimal auf Typhuspyamie, einmal auf 
profuse Darmblutung und einmal auf eine subakute parenchymatose 
Nephritis. Bemerkenswert war die Hfiufigkeit eitriger Prozesse (6 
von 10 Fallen), die auf eine Mobilisierung der Typhusbazillen in 
ihren Depots direkt Oder indirekt durch die starke Reaktion des 
Organismus infolge der Vaccination hinzuweisen scheint. Die kultu- 
rellen Untersuchungen ergaben, dafl eine Befreiung des Gesamt- 
organismus von den Typhusbazillen durch die Vaccination nicht 
bewirkt wird. Andererseits kann der Vaccinetherapie vom anatomi- 
schen Standpunkte aus eine kurative Wirkung nicht abgesprochen 
werden, da Krankheitsdauer und anatomischer Darmbefund nicht 
immer fibereinstimmen. Vielmehr scheint teils der Ausscheidungs- 
prozeB wesentlich rascher zu verlaufen, teils der Darmprozefi durch 
die Vaccination kupiert zu werden, indem Nekrose und Geschwfirs- 
bildung hintangehalten werden. In einzelnen Fallen schliefilich 
wiesen die Darmveranderungen auf ein Rezidiv hin, wobei trotz des 
Rfickfalles ein durch die Vaccination gfinstig beeinfluflter Verlauf 
^des anatomischen Prozesses zu erkennen war. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Neustadtl, Robert, Ein Beitrag zur Vaccinetherapie des 
Bauchtyphus. (Wien. med. Wochenschr. 1915. S. 1812.) 

Verf. hat eine grfiBere Anzahl von Typhuskranken mit Vincent- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


3a 


schem Typhusvaccin (100—300 Millionen Keime pro dosi) intravenbs 
behandelt. Als unmittelbare Folge der intravenosen Injektion trat 
ausnahmslos nach vorausgegangenem Schuttelfrost und begleitender 
Temperaturerhohung kritischer Temperaturabfall ein unter SchweiBen, 
Tachykardie, zuweilen Kollapserscheinungen und Epistaxis. flatte 
die Rekonvaleszenz begonnen, so blieb die Temperatur in der Folge 
normal, in den anderen Fallen dagegen stieg sie nach 24—27 stiindi- 
gem Intervall erneut an. Ein Drittel der Patienten klagte unmittel- 
bar nach dem Temperaturabfall in charakteristischer Weise uber 
kontinuierliche Halsschmerzen; nur in einem Falle aber waren die 
Beschwerden auf eine makroskopisch-anatomische Veranderung zu 
beziehen. Eine zweite Gruppe bilden die nach der intravenosen 
Injektion beobachteten cerebralen und besonders meningealen Reiz- 
symptome (Amentia, Erbrechen, Singultus, Somnolenz, Nackensteifig- 
keit, Kernigsches Symptom u. a), die dem Krankheitsbilde unter 
Umstanden eine weitgehende Ahnlichkeit mit der epidemischen Ge- 
nickstarre verleihen kOnnen. Yielleicht lieBen sich diese unan- 
genehmen Erscheinungen, die nur nach groBeren intravenos verab- 
reichten Dosen aufzutreten scheinen, durch die Kombination von 
geringeren intravenosen mit grQBeren gleichzeitig subkutan injizierten 
Dosen vermeiden. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Fellner, Bruno, Beitrag zur Therapie des Typhus ab- 
dominalis. (Med. Klinik. 1915. S. 1074.) 

Verf. behandelte parallel 80 Typhusfalle mit subkutanen In- 
jektionen von Besredkascher Vaccine und 160 Falle ohne solche. 
Ein EinfluB auf die Mortalitat war nicht festzustellen. Dennoch 
war in 60 Proz. der Falle ein Erfolg der Vaccinetherapie unverkenn- 
bar. Er zeigte sich in einer Abkiirzung des Krankheitsverlaufes, 
ferner in dem selteneren Auftreten von Komplikationen und von Rezi- 
diven. Bei einer Reihe von gespritzten Fallen waren die Gewichts- 
verluste wesentlich geringer. Die durch die abgekiirzte Krankheit 
weniger erschopften Patienten bedurften einer viel kiirzeren Rekon- 
valeszens. 

In 20 Proz. der Falle war der Erfolg weniger ausgesprochen, 
aber doch erkennbar. 

Die Reaktionen waren auffallend gering. Kollaps, wie bei 
intravenosen Injektionen, wurde niemals beobachtet. Auch sonst 
war eine schadigende Wirkung der Vaccinebehandlung niemals zu 
konstatieren. Kurt Meyer (Berlin). 

v. Reufi, A., Uber die Vaccinebehandlung des Typhus. 
(Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 1695.) 

Verf. hat 29 Typhuskranke mit Besredkascher Vaccine (0,5 
Krste Abt. Bef. Bd. 66. No. 1/2. 3 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



34 


Typhus. 


bis 1 ccm intravenos) and drei Falle mit dem Vincentschen Impf- 
stoffe (1 ccm subkutan) behandelt. Letztere verliefen alle drei guastig, 
wahrend von den mit Besredka-Vaccin behandelten Fallen 3 = 
ca. 10 Proz. letal endeten. Nach der intravendsen Injektion setzt alsbald 
nnter Temperatnranstieg ein heftiger Scbiittelfrost ein, der ’/*—*/« 
Stnnden andanert. Meist halt dashohe Fieber 8—12 Stnnden an and 
fallt dann entweder mehr Oder weniger kritisch Oder binnen einiger 
Tage lytisch ab. Es kann aber anch fiberhaupt keine vollstandige 
Entfiebernng eintreten Oder die Injektion ganz ohne Einflufi auf den 
Fieberverlauf bleiben. Trotzdem sich Verf. weiterer Schliisse anf Grand 
seines beschr&nkten Materiales entbS.lt, glanbt er doch, die Vaccine- 
therapie f&r die Behandlang schwerer Typhusfalle empfehlen zn 
konnen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

v. Decastello, A., Weitere Beitrkge zur Vaccinetherapie 
des Abdominaltyphus. (Wien.med.Wochenschr. 1915.S. 1913.) 

Nach den Erfahrungen des Verf. last sich mit alien Vaccinen, 
sowohl mit den verschiedenen Arten des Typhusimpfstoffes als anch 
mit den Heterovaccinen, dasselbe erreichen. Vermutlich wirken sie 
alle nnr als nicbtspezifische Reize einer immunisierenden Funktion 
des Organismus, die allerdings je nach Beschaffenheit and Bereitang 
verschiedene Intensitat besitzen. In erster Linie wird es darauf 
ankommen, fiir jedes Praparat jene Dosiernng za bestimmen, die das 
Optimum der Wirkung auf die Krankheit ohne Nebenschadigung des 
Organismns gewahrleistet Die subkutane Einfuhrung scheint nach 
den nenesten Erfahrungen am gunstigsten zu wirken, was fiir die 
Anwendung des Verfahrens in der Allgemeinpraxis von groBer Be- 
deutang ware. Statt der bisher iiblichen hohen Anfangsdosen 
(250—500 Millioneu Keime) empfiehlt Verf. zur Vermeidung schad- 
licher Nebenwirkungen die wiederholte Injektion kleiner Dosen 
(30—100 Millionen Keime). Die Impfung ist zu wiederholen, sobald 
die reaktive Temperatursenkung wieder in Fieber iiber 38° iibergeht. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Holler, Gottfried, Zur Vaccinetherapie des Typhus abdo- 
minalis. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 81. 1916. S. 462.) 

Bericht auf Grand von gegen 100 Fallen, von denen 30 genau 
beschrieben werden. In der Mehrzahl der Fklle Anwendung des 
Vincentschen Impfstoffes, durch Ather abgetdtete Bazillen ver- 
schiedener Stamme in Kochsalzlosang aufgeschwemmt; in wenigen 
Fallen Anwendung des Besredkaschen Mittels, durch Verweilen 
in Typhusimmunserum von Pferden abgeschwachte lebende Typhus- 
bazillen. Subkutane und intravenfise Einverleibung, Beginn mit 
100 Millionen Keimen, bei MiBerfolg der intravendsen Behandlung 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


35 


Combination mit der subkutanen; Kontraindikation gegen intravenose 
Behandlnng Blutungen aus Lnnge nnd Darm. In den moisten Fallen 
20—45 Minnten nach der intravenosen Injektion rascher Teroperatur- 
-anstieg mit Schiittelfrost bis zu einer Stnnde andanernd. Auf eine 
unmittelbar im Anschlufi an die Injektion anfiretende geringgradige 
polynukleare Leukocytose folgt nach wenigen Minuten eine Leuko- 
penie mit absoluter oder relativer Lymphocytose, die nach 6—7 Stun¬ 
den dem gewdhnlichen Blnibilde bei Typhus, polynuklearer Leuko- 
cytose mit Lymphopenie Platz macht. Bei der snbkntanen Einver- 
leibnng weniger ausgepragte Erseheinungen. Bei Erfolg der Be- 
handlung meist lytischer, selten kritischer Abfall der Temperatur 
nnd normale Rekonvaleszenz. In einem Falle 1 J / 2 Stunden nach der 
intraven6.<en Injektion Tod infolge aknter flerzschwache. Keine 
zahlenmafiigen Angaben iiber die geheilten Falle, Warnnng vor 
kritikloser Anwendung der Methode. Hannes (Hamburg). 

-Jobling, James, W. and Petersen, William, Bacteriotherapy 
in typhoid fever. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 
1915. p. 515.) 

Die Vaccinationsbehandlnng des Typhus leidet znrzeit noch unter 
<ler erheblichen Giftigkeit der benntzten Impfstoffe. Eine Verbesserung 
der Vaccinationsbehandlung ist denkbar, wenn es gelingt, die Leibes- 
bestandieile der Bakterien zu spalten und die besonders giftigen 
Teile aus dem Impfstoffe auszuscbalten. Wir wissen schon jetzt, 
dafi als besonders giftig die Protoalbumosen anzusehen sind, wahrend 
die seknndaren Proteosen so gut wie ungiftig sind. Heilversuche mit 
Impfstoffen, die sich auf diese Erfabrungen stutzen, sind aussichts- 
voll verlaufen und werden fortgesetzt. Es scheint, dafi nichtspezifische 
Fermente bei dem Erfolge von grofier Bedeutung sind. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

McWilliams, Helen, Treatment of typhoid fever with ty¬ 
phoid vaccine administered intravenously. (Med. Re¬ 
cord. Vol. 88. 1915. Oct. 16.) 

Bei mehr als der flaifte von 550 mit Vaccine behandelten Typhus- 
fallen wurde die Krankheit um eine bis mehrere Fieberwochen ab- 
gekurzt. Es wird zugegeben, dafi unzweifelhaft einige vorgekommene 
Todesfaile direkt diesen intravenbsen Vaccineinjektionen zugeschrieben 
werden miissen, indessen werden solche Zufaile in der Zukunft ver- 
mieden werden konnen, wenn die Eontraindikationen und die Do- 
sierung besser studiert sein werden. Bisher werden 100—250 Millio- 
nen als geeignete Dosis angesehen, alle Vaccinepraparate leisten 
ungefahr gleich viel. Nach der Injektion beobachtet man eine rasch 
eintretende Leukopenie, die nach einigen Stunden einer hocbgradigen 

3* 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



36 


Typhus. 


Digitized by 


Leukocytosis Platz macht, die hauptsachlich durch starke Vermehrung- 
der Polynuklekren zustande kommt. P. Meyer (Kilchberg b. Z.). 

Fleckseder, Rudolf, tiber die Wirkung der Vaccinebehand- 
lung des Typus abdominalis. (Wien.klin. Wochenschr. 1916. 
S. 641.) 

Verf. hat 43 Typhuserkrankungen mit Besredkaschem Impf- 
stoff und 20 Ffille mit ImpfstofF nach Vincent behandelt. Er glaubt, 
auf Grand seiner Beobachtungen nicht eindringlicb genug vor der 
gegenwartig nocb herrschenden Uberschatzung der Methode warnen 
zu mfissen. Die Besred ka-Vaccine scheidet ais unzuverlassig aus 
der Verwendung aus. Mit dem Vincentschen ImpfstofF gelang es 
zwar, in 63 Proz. der F&lle das Fieber abzuschneiden. Man kann 
also den Krankheitsverlauf abkurzen und dadurch moglicherweise 
kommende Gefahren yerhiiten. Verf. hat aber kein einziges Mai den 
Eindrnck gewonnen, dafi man Falle mit schweren toxischen Erschei- 
nungen durch die Impfbehandlung retten konne. Dagegen hat er 
mancherlei Schaden und 3 Todesfalle infolge der intravenosen Vacci¬ 
nation beobachtet. Diese Schadigungen sind mit einiger Wahrschein- 
lichkeit nur dann zu vermeiden, wenn man sich kleiner Vincent- 
Dosen (20—50 Millionen Keime) bedient; dieselben versprechen, zu 
einem intravenosen Eochsalzeinlauf zugesetzt, in einer Reihe von 
Fallen Erfolg. Mengen von 100 Millionen Eeimen zeitigen auch in 
dieser Verdunnung bereits die Gefahr des todlichen Kollapses. Kommt 
man daher mit den genannten Gaben nicht zum Ziele, so ist der 
Fall als refraktar zu betrachten und von weiterer Steigerung der 
Dosis abzusehen. Gildemeister (Posen). 

Zupnik, Leo, v. Muller, A. und Leiner, Karl, Erfahrungen 
fiber Praxis und Theorie der Vaccinetherapie. Be- 
handlung des Typhus abdominalis mit Mfiusetyphns. 
(Wien. klin. Wochenscbr. 1916. S. 64.) 

Das Ergebnis ihrer Versuche fassen die Verff. folgendermafien 
zusammen: 

1. Bei der intravendsen Therapie des Typhus abdominalis ist bei 
Verwendung der ImpfstofFe Vincent, Besredka usw. die maximale 
Dosis pro injectione mit ca. 150 Millionen Keimen festzusetzen. 

2. Bei schweren Typhuskranken ist die maximale Dosis nicht 
anzuwenden. Der Injektion therapeutischer Dosen ist eine Tastdosis 
vorzusetzen. Als solche ist die minimal wirksame anzusehen. Diese 
letztere betrigt nach den Erfahrungen der Verff. bei den gebrauch- 
lichen Typhusbazillenpraparaten und Impfstoffen ca. 10 Millioneu 
Keime. Beim Mausetyphusbazillus betragt die minimal wirksame 
Dosis ca. 4 Millionen Keime. Ist die Tastdosis von schwereren 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


37 


Herzerscheinungen oder ansgesprochenen Delirien gefolgt, dann ist 
-die Vaccinetherapie kontraindiziert. 

Weder die Vorbereitung der therapeutischen Vaccinedosis durch 
vorangeschickte kleinste Mengen, nach deren Combination mit Koffein 
oder Antipyretizis — auch in intravenfiser Applikation — ist ge- 
eignet, die Reaktionserscheinungen zn mildern oder zn beseitigen. 
Intravenos injizierte Antipyretika haben auf die Temperaturhfihe des 
Typhuskranken eine auffallend geringe Wirknng. 

3. Stfirmische, kritische Eotfieberung ist zn meiden. Das Ratio- 
nellste besteht in wiederholten Injektionen einer Dosis refracta, die 
das Fieber langsam bzw. stufenweise bricbt. Als solche ist bei 
Typhusbazillenpraparaten der ersten Grnppe die Menge von 25 bis 
maximal 100 Millionen Eeimen nnd beim MSusetyphusbazillus die 
Menge von 8 bis maximal 20 Millionen Eeimen anznsehen. 

4. An Stelle von Typhusbazillenpraparaten kann mit Vorteil 
Mausetyphusvaccine verwendet werden, welche weniger giftig ist. 
Auch bei dieser ist die Dosis zn individualisieren. 

5. Der noch lfickenhafte Stand nnserer diesbezhglichen Eenntnisse 
ia6t es als ratsam erscheinen, derzeit die Vaccine therapeutisch auf 
die Privatpraxis nicht auszudehnen, sondern ausschlieSlich auf gut 
eingerichtete interne Anstalten zu beschranken. 

6. Bei Untersuchungen fiber die Reaktion der Fieberkranken auf 
den Vaccinereiz hat sich das Fieber der Malaria und der Febris 
recurrens als besonders resistent, hart erwiesen. Die Temperatur der 
Typhuskranken ist je nach Schwere und Stadium des Falles ver- 
schieden schwer beeinfluSbar. 

7. Unmittelbar nach einem kritischen Fieberanfall scheint der 
debererregende Reiz zu versagen. Dies ist bei Malaria und Re- 
kurrens noch am nfichsten Tage nachweisbar, nicht aber bei Typhus 
-abdominalis. 

8. Selbst bei den Krankheiten mit „hartem“ Fieber ist nach der 
Entfieberung die Empfindlichkeit gegen Fieberreize nach wenigen 
Tagen wieder quantitativ hergestellt. Die dauernde Entfieberung 
von Typhuskranken kann also nicht auf einer L&hmung des Warme- 
zentrums beruhen. 

9. Der Erfolg der Vaccinetherapie beruht auf einer gfinstigen 
Beeinflussung des gesamten Krankheitsprozesses, deren Mechanismus 
noch nicht aufgeklart ist. Ffir eine Heilung durch Auftreten von 
epezifischen Immunkfirpern sind keine Anhaltspunkte gegeben. 

Gildemeister (Posen). 

Weichardt, Wolfgang, Uber die unspezifische Therapie 
von Infektionskrankheiten. (Mttnch. med. Wochenschr. 1916. 
S. 1525.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



38 


Typhus. — Paratyphus. 


Durch vorsichtige Aufspaltung von EiweiB kann man Stoife her- 
stellen, die bei Tieren, in groBerer Menge eingespritzt, Temperatur- 
sturz, Atemverlangsamung nnd Sopor herbeiffihren. In geringeren 
Mengen eingespritzt erzengen diese Stoffe sehr bald eine hochgradige 
Steigernng der Leistungsffibigkeit. Diese Erscheinung wird mit 
Protoplasmaaktivierung bezeicbnet. Vielleicht kann diese Erscheinung- 
znr Erklarnng daffir berangezogen werden, dafl man neuei dings bei 
Typhusbehandlung nicht nnr von Typhusimpfstoff gute Heilerfolge 
gesehen hat, sondern ancb ebenso von Coliimpfstoff nnd anderen 
Stoffen, wie Histamin nnd Deuteroalbnmose. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Mayer, Karl, Zur Vaccinetherapie des Typhus abdomi- 
nalis bei den prophylaktisch Geimpften. (Med. Klinik. 
1916. S. 13.) 

Es wird fiber 16 Typhusffille berichtet, die 1—4 Monate vor der 
Erkrankung die Schutzimpfung empfangen batten. Zur Behandlnng 
dieser Kranken wurde Bujwidsche Typhusvaccine unter die Haut 
gespritzt, gewdhnlich 3—5 Einspritzungen. Bei alien diesen Fallen 
wurde das Fieber auf 2—3 Wochen beschrfinkt, wfihrend fihnliche 
Ffille unter gleichen Bedingnngen, aber ohne Vaccinebehandlung, 
durchschnittlich 3—5 Wochen fieberten. Erst aus groBeren Beob- 
achtungsreihen wird man ein endgiiltiges Urteil gewiunen kOnnen, 
wie viele von den gfinstigen Wirkungen den einzelnen in Betracht 
kommenden Umstanden, der Schutzimpfung und der Vaccinebehand- 
lung, anzurechnen sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Neustadtl, Robert und Marcovici, Eugen, Uber Behandlung 
des Typhus abdominalis mit „Typhin“. (Munch. me<L 
Wochenschr. 1916. S. 381.) 

Typhine sind die aus Typhusbazillen gewonnenen loslichen eiweiB- 
artigen Stoffe. Die Yerwendung des Typhins hat vor der Vaccine¬ 
behandlung den Yorzug, daB die wirksamen Stoife genau in Milli- 
grammen abgewogen werden kfinnen. Der Behandlung muB eine 
zweitagige Vorbereitung des Herzens mit Digitalis voransgehen. Von 
21 Fallen wurden 11 sehr erfolgreich behandelt. Die Behandlung 
zeigte sich anderen Yaccinebehandlungsverfahren des Typhus fiber- 
legen; sie ist zu empfehlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Christer-Nillson, A., Beitrag zur Kenntnis von der Para- 
typhus-B-Infektion. (Nordisk med. Ark. 1914/15.) 

Verf. beschreibt ausffihrlich eine 20 Personen umfassende Para- 
typhus-B-Infektion. Wahrscheinlich lag eine Milchepidemie vor. 

Kurt Boas (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Paratyphus. 


30 

Mayerhofer, Ernst, Ein Fall von Paratyphus B im 8&ug- 
lingsalter. (Med. Klinik. 1915. S. 1398.) 

Der Fall betraf ein 5 Monate altes Kind. Die Erankheit wnrde 
w&hrend des Lebens erkannt. Sie verlief unter den Erscheinnngen 
einer schweren Magendarmerkrankung, mit anfanglich blntig-eitrigen 
Stuhlen. Unter vollkommener ErschOpfung und Abzehrung fuhrte 
das Leiden in einem Monate znm Tode. Milzschwellang fehlte. Im 
unteren Darm, namentlicb im Dickdarm, bestand Schwellung der 
Schleimhaut nnd der Follikel. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Steger, Paratyphnserkrankungen beim Menschen nach 
dem Genufi von Fleisch einer notgeschlachteten Kuh. 
(Mtinch. tierarztl. Wochenschr. Jg. 66. 1915. S. 297.) 

Nach dem GenuB des Fleisches einer Kuh, die wegen ernes 
Darmkatarrhs notgeschlachtet wnrde, bei der Fleischbescban aber 
abgesehen von Entziindungserscheinungen am Darm keine Ver&nde- 
rnngen gezeigt hatte, erkrankten 25 Personen an Paratyphns. Im 
Blnte und Stuhle der Patienten sowie nachtr&glich im Fleisch der 
Kuh wurden Paratyphusbazillen nachgewiesen. Kallert (Berlin). 

v. Korczynski, L. B., Paratyphose Erkrankungen. (Med. 
Klinik. 1916. S. 38.) 

Durch das Eindringen der Paratyphusbazillen in den KSrper 
kann eine Reihe verschiedener Krankheitsbilder zustandekommen. 
Fiir typhus&hnlicbe Erkrankungen wire vielleicht die Bezeichnung 
Paratyphus abdominalis zu empfehlen. Die Bazillen konnen fast in 
jedem Organ FuB fassen und Krankheitsersch ein ungen auslSsen; be- 
vorzugter Sitz fur die Ansiedelung sind aber die Yerdauungswege. 
Meist gelangen die Bazillen mit Fleischspeisen in den Korper. 
Zweifellos gibt es eine Anzahl von Magen- und Darmkatarrhen, die 
durch diese Bazillen hervorgerufen sind, ohne daB meist im einzelnen 
Fall die Bazillen nachgewiesen werden; wenn man sein Augenmerk 
darauf richtet, zeigt sich, daB diese Falle nicht so selten sind. Die 
rasche Vermehrung der Keime bewirkt es, daB die ersten Krankheits- 
erscheinungen sehr bald nach der Aufnahme erfolgen kOnnen. Die 
Beteilignng des Darmes selbst ist oft nicht sehr stark. Am 3.—5. 
Tage tritt fast regelmaBig eine Milzschwellung ein. Die Dauer der 
Krankheit betragt durchschnittlich etwa 20 Tage. Die anatomischen 
Veranderungen am Darme sind nicht immer vollkommen denen des 
Typhus entsprechend; Beteilignng der Lymphfollikel und Geschwurs- 
bildung fehlen haufig. Eine and ere Form der paratyphhsen Erkran- 
kung ist die Gastroenteritis, der ebenfalls ein ziemlich eindeutiges 
Krankheitsbild zukommt. Auch diese Erkrankung geht in der Regel 
mit Fieber einher, das aber gewohnlich nach 8—14 Tagen voruber 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



40 


Paratyphas. 


ist; durch Ruckfalle kann sicb die Erankbeit ziemlich in die L&nge 
ziehen. Wenn auch die meisten F&Ue nicht allzu schwer verlaufen, 
kdnnen docb einzelne sogar einen todlichen Ausgang nehmen and 
dabei Erscheinangen zeigen, wie sie der asiatiscben Cholera eigen 
sind. 1m Darme kommen in seltenen Fallen bei besonders giftigen 
Erregern Verknderungen vor, die denen der Ruhr khnlich sind. Zar 
Verhutung der Erankheit ist die Hauptsache eine strenge, sach- 
knndige Uberwachung der Lebensmittel. In einer ganzen Anzahl 
yon Fallen kommen anch Blasen- and Nierenbeckenentzandangen 
durch Paratyphasbazillen zastande. Wahrscheinlich dringen die Er- 
reger hierbei in den meisten Fallen dnrch die HarnrShre yon aoden 
her ein. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Honl, I., Pneumoparatyphus. (L6kafsk6 Rozhledy. Abt. f. Imm. 
Vol. 22. 1915. p. 100.) 

Unter seinen Fallen von Paratyphas beobachtete Verf. auch 
-einen, der choleraahnlich verlief (Choleraform des Paratyphns B) mit 
vorwiegender Lokalisation im Dickdarm (Coloparatyphas B). Ferner 
hatte Verf. Faile seziert, die klinisch wie Pneumonien verliefen; es 
'warden Veranderungen in denLungen konstatiert, im Intestinum sichere 
Bakteriaemie paratyphi B. Experimeniell lassen sich per vias pal- 
monales durch Applikation lebender Eultaren Pneumonien mit Bak- 
teriamie hervorrufen. Mit toten Eulturen hat man den Effekt 
nicht erzielen kdnnen. Fiir diese Form der Erkrankang fdhrt Verf. 
•den Namen Pneumoparatyphus (oder pektorale Form des Paratyphas) 
ein. Ob man bei solchen Formen eine andere Infektiousart (durch 
Inhalation) annehmen soli, mu£ vorlaufig unentscbieden bleiben. — 
Die Eultivierung ist aaf speziellen Boden nach Uhlenhuth and 
Schottmiiller notwendig. Jar. Stnchlik (Zttrich). 

Bernstein, Harry B. and Fish, E. 8., Food poisoning by the 
bacillus paratyphosus B. (Journ. of the Americ. med. Ass. 
Vol. 66. 1916. p. 167.) 

Bericht fiber eine Fleischvergiftungsepidemie, hervorgerufen durch 
Bacillus paratyphosus B. 60 Eraukheits- and 4 Todesfalle. Die An- 
steckungsquelle war eine Fruchtpastete, die aus einer Wirtschaft 
gekaaft war. Es wird auf die Gefahr hingewiesen, die damit ver- 
bunden ist, wenn Bazillentrager bei der Herstellang von Nahrungs- 
mitteln besch&ftigt sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Klinger, Paratyphus-A-Erkrankungen im Felde. (Miinch. 
med. Wochenschr. 1915. 8.1769.) 

Es warden im Laafe des letzten Winters and Fruhjahrs 48 Falle 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Paratyphus. 


41 


der sonst nicht sehr haufigen Erkrankungen durch Paratyphus-A- 
Bazillen beobachtet. Die Erreger warden aas dem Blute gezfichtet. 
Die beobachteten Falle gehdrten ganz verschiedenen Truppenteilen 
an. Eine bestimmte Ansteckungsquelle wurde nicht ermittelt. Der 
Verlauf zeigte keine wesentliche Abweichung yom Typhus. Die Er¬ 
krankungen waren meist mittelschwer; nur zwei Falle verliefen tod- 
lich. Die Verfinderungen an der Leiche entsprachen denen beiro 
Typhus. 24mal wurden die Bazillen im Stuhl, 5mal im Urin ge- 
funden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Schmitz, A. und Kirschner, Leopold, Beitrage zur Klinik und 

Bakteriologie des Paratyphus-A-Bazillus. (Ebenda. 

1916. S. 5.) 

Es wird fiber eine Anzahl von Fallen von Erkrankung durch 
Paratyphus-A-Bazillen berichtet. Es handelte sich um Soldaten, die 
ihre Krankheit in Rufiland vermeintlich durch Trinken von Flufi- 
wasser erworben hatten. Im Gegensatz zu den haufigen Gruppen- 
reaktionen bei Paratyphus-B-Bazillen wurde bei den Paratyphus-A- 
Stammen niemals eine Mitagglutination von Typhus-, Paratyphus-B- 
oder Gartner-Bazillen beobachtet. Das Serum der Kranken ag- 
glutinierte stets in Verdfinnungen bis zu 1:40000. Das Krankheits- 
bild war ganz verschieden schwer, entsprach aber im ganzen dem 
des Typhus; jedoch bestanden bedeutend starkere Fieberremissionen. 
Die Diazoprobe war niemals ausgesprochen positiv; die Urochromogen- 
reaktion nach WeiB dagegen stets positiv. Auch die weiBen Blut- 
kfirperchen zeigten ahnliches Verhalten wie beim Typhus. Bei der 
Haufigkeit der Falle ist anzunehmen, dafi ein sicherer Krankbeits- 
herd in Wolhynien vorhanden ist. Vielleicht ware ffir die Truppen 
in dieser Gegend eine Schutzimpfung gegen Paratyphus A zu emp- 
fehlen. Die Typhusimpfung gibt keinen Schutz gegen diese Er¬ 
krankung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lehmann, E., Paratyphus A im Felde. (Ebenda. S. 97.) 

Wahrend frfiher Paratyphus A in Deutschland sehr selten war 
und mehr in aufierdeutschen Lfindem vorkam, namentlich in den 
tropischen und subtropischen Landern, ist die Krankheit seit diesem 
Kriege durch die farbigen Soldaten unserer Feinde vielfach auf den 
Kriegsschauplatz verschleppt und dadurch auch in Deutschland 
haufiger in kleinen Herden zur Beobachtung gekommen. Es ist da- 
nach geboten, auf diese Krankheit besonders das Augenmerk zu 
richten, damit sie nicht ffir stfindig bei uns eingeschleppt wird. In 
Ceylon, Japan, Indien werden schon lange polyvalente Impfungen 
gegen Typhus, Paratyphus A und B ausgefuhrt, weil dort alle drei 
Krankheiten mit annfihernd der gleichen Haufigkeit auftreten. Aus 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



42 


Paratyphus. 


dem Stuhle lassen sich Paratyphus-A-Bazillen oft nur schwer and 
mitunter gar nicht ziichten; aus dem Blate dagegea gelang die 
Ziichtung fast immer. Paratyphus A ist kein Nahrungsmittelver- 
gifter. Die Paratyphus-A-Bazillen werden vielmehr, khnlich wie beim 
Typhus, hauptsachlich yon Mensch zu Mensch, besonders auch durch 
Bazillentrager verbreitet. Das Verhalten ist also durchaus verschieden 
yon dem der Paratyphus-B-Bazillen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Klose, Ein Beitrag zum Auftreten des Paratyphus A im 
Felde. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 511.) 

Bei der Haufigkeit des Vorkommens yon Paratyphusfallen im 
Felde wird empfohlen, fiir die Zukunft auch eine allgemeine Schutz- 
impfung gegen Paratyphus A und B mittels eines polyvalenten Impf- 
stoffes vorzunehmen. Bei einer Untersuchungsstelle wurden inner- 
halb von 7 Monaten 52 Paratyphus-A-F&lle beobachtet. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lehmann, E., Miiulen und Schricker, Uber einen Fall epide- 
mischen Auftretens des Paratyphus A. (Zeitschr. f. klin. 
Med. Bd. 82. 1916. S. 110.) 

Die Epidemie wurde beobachtet bei dem Ersatz-Bataillon Inf.- 
Regt. 127, das in dem frUheren Kloster Wiblingen bei Ulm unter- 
gebracht war. Die Gesamtzahl der Erkrankungen betrug 27 Falle. 
Bei 7 Fallen, die samtlich klinisch krank waren, gelang der Nach- 
Weis der Bazillen im Blate, bei 5 klinisch Kranken und 2 Gesunden 
im Stuhle, bei einem klinisch Kranken im Urin. Kein Todesfall. Die 
Einschleppung erfolgte durch einen friiheren Fremdenlegion&r, der 
als chronischer Trager festgestellt wurde, die Ubertragung geschah 
durch Kontakt auf dem Abort und vom Zimmer des Tragers aus. 
Nach der Feststellung und Absonderung des Tragers keine neuen 
Erkrankungen. 

Die isolierten Stamme weisen keinerlei Besonderheiten auf. Ge- 
ringe Mitagglutination im Typhus- und Paratyphus-B-Serum. Bei 
3 klinisch Kranken wurde aus dem Stuhle ein Stamm geziichtet, der 
von einem Paratyphus-A-Serum hoch agglutiniert wurde, sich aber 
bei der chemischen Priifung als Coli erwies; Paragglutination ? 

Hannes (Hamburg). 

Loewenthal, F., Zur Kenntnis des Paratyphus A. (Med. 
Klinik. 1916. S. 533.) 

Es wird ein Paratyphus-A-Fall genau beschrieben, bei dem eine 
einwandfreie Abgrenzung vom Typhus nach den Krankheitserschei- 
nungen nicht mSglich war, so dad die Entscheidung nur durch die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Coli. 


43 


bakteriologische Untersuchung erbracht werden konnte. Die Bazillen 
waren in diesem Falle nur im Blnte nachweisbar. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Ickert, Franz, Uber eine Fleischvergiftungsepidemie 
durch Bazillen der G&rtner-Gruppe (Rattenschad- 
linge). (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1915. S. 142.) 

Verf. berichtet fiber eine Massenerkrankung, die knrz nach dem 
Mittagessen nnter den Mannschaften der Besatznng eines Ortes auf- 
trat. lm ganzen erkrankten 20 Mann unter den Erscheinnngen einer 
toxischen Gastritis nnd Gastroenteritis. In dem Stuhl und Urin 
einiger der Erkrankten sowie im Blnte eines Mannes konnten 
Partner-Bazillen nachgewiesen werden. Die Untersuchung des 
Mittagessens ergab, dafi das Fleisch mit G S, r t n e r - Bazillen infiziert 
war. Verf. nimmt an, dafi die Infektion des Fleisches innerhalb der 
Kfiche durch Ratten erfolgt war. Das betreffende Gebfiude, in dem 
die Kfiche lag, war mit Ratten verseucht; bei einer dort aufgefun- 
denen toten Ratte gelang der Nacbweis yon Gartner-Bazillen. 

Gildemeister (Posen). 

•Klelne, F., Yersuche zur Vertilgung yon Zieselmansen 
mittels Ratin. (C. t Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1915. S. 165.) 
Die bakterielle Zieselmausbekfimpfung bietet in der Praxis keine 
Aussicbt auf Erfolg. Die Bek&mpfung der ebenso geffthrlichen wie 
schadlichen Nager wird daher auch fernerhin in der Beschickung der 
bebauten Rohren mit Schwefelwasserstofif zu bestehen baben. 

Gildemeister (Posen). 

Wollin, Hans, Uber das Wachstum yon Colibakterien auf 
Lackmusmannitagar. (C. f. Bakt. Abt I. Orig. Bd. 77. 1915. 
S. 284.) 

Das Sauerungsvermogen der Colibazillen in bezug auf Mannit 
ist ein fluktuierendes, individuelles, das den einzelnen Keimen leicht 
verloren geht, aber auch leicht wiedergewonnen wird. 

Gildemeister (Posen). 

Windrath, F., Durch Bacterium coli verseuchte Trink- 
wasserbrunnen als Ursache von Bronchopneumonien. 
(Med. Klinik. 1916. S. 95.) 

In einer Ortschaft erkrankten in 14 Tagen 8 Einwohner nach 
voraufgegangenen Darmstorungen an akuter Bronchopneumonie. Im 
Auswurf wurde ebenso wie im Trinkwasser massenbaft Bacterium 
coli nachgewiesen, welches im Tierversuch eine hohe Pathogenitftt 
zeigte, die durch Uberimpfang auf Jaucheagar noch wesentlich ge- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



44 


Ruhr. 


Digitized by 


steigert werden konnte. Das unreine Trinkwasser entstammte- 
schlecht angelegten Brunnen, die nicht geniigend gegen benachbarte 
Diingerstatten und Aborte abgedichtet waren. Mit Schliefiung der 
Brunnen hdrten die Erkrankungen auf. Es ist anzunebmen, dafi die 
virnlenten Colibazillen aus dem Darme in die Lnngen auf dem Blut- 
und Lymphwege yerschleppt sind. Es ist aber nicht anzunehmen, 
dafi die Colibazillen hier die alleinigen Erreger der Lungenentz&ndung 
waren, sondern sie ubten ihre Wirknng wolil im Gemisch mit 
Fr&nkelschen Fnenmokokken aus. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Sonne, Carl, Beobachtnngen uber Elinik und Epidemio- 
logie der giftarmen Dysenteriebazilleninfektion in 
D&nemark. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 81. 1916. S. 73.) 

Vom April 1911 bis April 1913 warden bei 1515 Stuhlunter- 
suchungen in 69 Fallen giftarme Dysenteriebazillen nachgewiesen, 
und zwar bei 26 Erwachsenen und bei 43 Kindern. Die Mortalit&t 
betrug 6 Proz., neben 3 Darmgesunden wurden leichte, mittelscbwere 
und schwere Falle beobachtet. Blutbeimengungen im Stuble fanden 
sich bei Kindern in ungefUhr 75 Proz., bei Erwachsenen in ungef&hr 
90 Proz. der FSlle; in 3 ausfuhrlich mitgeteilten Fallen verlief die 
Dysenterieinfektion unter dem Bild einer cbronischen Colitis. 

Bei 15 Fallen konnte ein Zusammenhang nachgewiesen werden, 
jedoch immer nur zwischen 2—3 Fallen. Bei 2 Fallen bestand der 
Verdacht einer Trinkwasserinfektion, der aber durch die bakterio- 
logische Untersuchung nicht bestatigt werden konnte. Fur die Weiter- 
verbreitung am geeignetsten sind die schwer zu diagnostizierenden 
chronischen Falle. Hannes (Hamburg). 

Chowaniec, Wanda, Ein interessanter Fall yon Dick- und 
Dfinndarmdysenterie. (Wien. klin. Wochenschr. 1916.S.583.) 

Es handelt sich um einen tddlich verlaufenen Fall yon Shiga- 
Kr use-Ruhr, bei dem die Sektion das Vorhandensein von typischen 
Geschwiiren aufier im Dickdarm auch im Ileum bis zur Hdhe von 
94 cm ergab. Die ubrigen Partien des lleums und Jejunums zeigten 
gerotete und geschwollene Schleimhaut, die mit kleieformigen, schwer 
abwischbaren Beiagen bedeckt war. Gildemeister (Posen). 

Seligmann, E. und Cofimann, L., Zur Bakteriologie der Ruhr 
im Kriege. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1768.) 

Bei zahlreichen Ruhruntersuchungen stiefi die bakteriologische 
Erforschung der Krankheit immer wieder auf unerwartete Schwierig- 
keiten. Auch wenn die Krankheitszeichen der Ruhr unzweifelhaft 
vorhanden waren, gelang der Nachweis der Ruhrerreger in sehr 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Bohr. 


46 


vielen Fallen nicht. Es wurde dah'er versncht, durch die Serum- 
reaktion die Erankbeit mit Sicherheit festzustellen, da fur die Be- 
k&mpfnng nnd Behandlung dies von gr8Bter Wichtigkeit ist. Aber 
•auch hier zeigte sich Unsicherheit, so daft man annehmen muB, daB 
die Agglutination nnr bei der Kruse-Ruhr als spezifisch bewertet 
werden darf, nicht aber bei der Y-Flexner-Ruhr. Bei den letz- 
teren Fallen ist die Agglntination also fur den Nachweis der Krank- 
heit nicht zu verwenden. Bei Kruse-Ruhr ist die Agglutination 
beweisend; sie tritt aber erst ziemlich spat auf, gewdhnlich erst in 
der dritten Woche der Krankheit, oft erheblich spater. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Seligmann, E., Znr Bakteriologie der Ruhr im Kriege. 

(Munch, med. Wochenschr. 1916. 8. 68.) 

Die Wahrscheinlichkeit, aus dem Stnhl von Rnhrkranken die 
Erreger zu ziichten, ist am grofiten in der ersten Krankheitswoche, 
namlich 70 Proz. in der zweiten Woche gelingt der Nachweis noch 
in 58 Proz., in der dritten Woche nnr noch bei 18 Proz. Nach Ablauf 
der dritten Woche wurden Ruhrerreger durch Zuchtung nur noch 
sehr selten nachgewiesen. Samtliche Beobachtnngen beziehen sich 
auf Kruse-Ruhr. An der Leiche wnrden Ruhrbazillen, auBer den 
hanfigen Befunden im Dickdarm, nur einmal im Dbnndarm nnd zwei- 
mal im Magen nachgewiesen. Im Herzblute konnten Ruhrerreger 
niemals nachgewiesen werden. W. ILHoffmann (Wilhelmshaven). 

Seligmann, E., Zur Bakteriologie der Ruhr im Kriege. 

(C. £ Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 79. 1917. S. 71.) 

Ver£ fand auf der H6he der Krankheit fast ausschlieBlich 
typische Ruhrbazillen, erst gegen Ende zu abweichende Formen, die 
von den bekannten Typen mehr Oder minder abweichen, unter sich 
aber Verwandtschaftsreaktionen zeigen. Unter letzteren befinden 
sich Coli-ahnliche Gasbildner, inagglutinable Stamme ohne antigene 
Eigenschaften, schwer agglutinable mit spezifischen Sonderantigenen 
und schwer agglutinable mit normalen antigenen Eigenschaften. Ver£ 
sieht in dieser Reihe eine Art Entwicklungsweg und glaubt, dafi die 
typischen infektiosen Stamme aus den atypischen zu Beginn der 
Epidemie entstehen. Rhein (Posen). 

Marek, Y., Dysenteria bacillaris. (L6kafsk6 Rozhledy. Yol. 21. 

1916. p. 600.) 

Eine Ubersichtsstudie; sie behandelt Diagnose, Differential- 
diagnose, Atiologie, Therapie und Prophylaxe der genannten Krank¬ 
heit. Jar. Stuchlik (Zurich). 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



46 Rohr. 

Wollin, Hans, Uber die Brauchbarkeit des normalen 
Drigalski-Conradi-Agar ffir die Dysenteriediagnose. 
(C. f. Bakt Abt. L Orig. Bd. 77. 1915. S. 283.) 

Nach den Grfahrnngen des Verf. ist der normale, fur die Typhus- 
diagnose angegebene Drigalski-Conradi-Agar znr Ermittlung 
des Kruse -Shiga- Rabrbazillns besser geeignet, als der ohne 
Kristallviolett hergestellte, besonders da die gleichzeitige Unter- 
snchnng anf Typhusbakterien dadnrch gefordert wird. 

Gildemeister (Posen). 

Hever, Karl nnd Lncksch, Franz, Uber Ruhrschutzimpfung. 
IL (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 95.) 

In derselben Zeitschrift (1915. No. 42.) berichteten die Verff. uber 
die praktischen Erfahrungen, die sie bei einer kleinen Epidemie mit 
der Rnhrschntzimpfung gemacht hatten. Sie haben weiterhin das 
Yerhalten der Antikbrper vor nnd nach einer Bnhrimpfnng bei ge- 
snnden Lenten gepruft nnd berichten nnnmehr liber das Ergebnis 
dieser Untersnchnngen. Samtliche Lente waren 2 x / s Monate vor der 
Bnhrimpfnng gegen Typhns geimpft worden nnd wiesen im Blut- 
serum anch gegen Dysenteriebazillen SchntzkSrper anf, nnd zwar 
haupts&chlich gegen die des Flexner-Typns. Dnrch die Ruhr- 
impfung erfnhren die bereits vorhandenen AntikCrper — Agglutinins 
nnd Bakteriolysine — nnr in einigen Fallen eine mfifiige Steigerung. 

Die Verff. rechnen mit der Moglichkeit, dad die Typhusschntz- 
impfnng vielleicht auch einen Schntz gegen die den Typhusbazillea 
nahestehenden Rnhrbazillen verleiht. Gildemeister (Posen). 

Lowy, Otto, Dysenterieschutzimpfnng. (Ebenda. S. 617.) 

Im serotherapeutischen Institnt in Wien werden jetzt folgende, 
der aktiven Immnnisierung dienende Ruhrimpfstoffe hergestellt: 

No. I: Schwach saner reagierende Aufschwemmung von sensi- 
bilisierten Dysenterie- Kruse-Shiga -Bazillen mit Kochsalz, 50proz. 
nnd absolutem Alkohol gewaschen, fiber Schwefelsanre getrocknet. 
1 ccm des Impfstoffs enthfilt 0,06 mg des Trockenpulvers. 

No. II: Atoxische Stamme Flexner, Strong, Y, je 15 Millio- 
nen Keime in 1 ccm. 

No. Ill: Ein Gemisch von I und II in schwach sanrer Anf- 
schwemmnng. 

Nach den experimentellen Untersnchnngen des Verf. verursachen 
sanre Anfschwemmnngen von Kruse-Shiga-Bazillen bedeutend 
geringere Lokalerscheinungen als nentrale Oder alkalische. Impf- 
stoff HI, der beim Menschen bereits mit Erfolg angewendet worden. 
ist, bewirkt gleichfalls nnr geringe Impfreaktionen. 

Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original frum 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedene Darmerkrankungen. 


4T 


Bujwid, Odo, Beitr&ge zur Ruhrbehandlung. I. Uber Dys- 
enterieserum und dessen Anwendung zu prophylak- 
tischen und therapeu tischen Zwecken. (Med. Klinik. 
1915. S. 1027.) 

Das Ruhrserum des Krakaaer serotherapeutischen Institute wird 
durch intravenSse Immunisierung von Pferden mit mehreren lebenden 
Shiga-Kruse- und Flexner- sowie einigen abweichenden Ruhr- 
stfimmen gewonnen. Die Wirkung des Serums war sowohl in thera- 
peutischer wie in prophylaktischer Beziehung gunstig. Verf. kommt 
zu dem Ergebnis, daB die Wirkungskraft des Dysenterieserums der 
des Diphtherieserums nicht nachsteht, wenn es im ersten Stadium, 
der Erkrankung in Mengen von 30—50 ccm angewendet wird. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Strasburger, J., Akute Darmerkrankungen im Felde und 
ihre Bebandlung, insbesondere mit Suprarenin. (Med. 
Klinik. 1915. 8.1147.) 

Es wurde eine Reihe von Durchfailen verschiedenster Entstehung 
im Felde beobacbtet. Als Ursache kamen in Betracht, Verdauungs- 
storungen, Typhus, Grippe, Ruhr, Brechdurchfall und andere fieber- 
hafte Erkrankungen. In vielen Fallen wurde von innerlicher Be- 
handlung mit Suprarenin gute Wirkung gesehen, namentlich wenn 
die Stiihle Blut und Schleim enthielten. Das Mittel wirkte in diesea 
Fallen entziindungswidrig und hemmte die - Schleimabsonderung.. 
Anlafi zu Versuchen mit der Suprareninbehandlung war dadurch ge- 
geben, daB die Wirkung des Mittels ahnlich der von Uzara ist, daa 
bei Ruhr haufig so gute Dienste leistet, namlich eine anregende 
Wirkung auf den sympathischen Hemmungsmechanismus des Darmes. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Loewenthal, F., Klinische Erfahrungen fiber ein neues 
Darmadstringens „Etelen“. (Mttnch. med. Wochenschr. 1915. 
S. 1748.) 

Etelen ist eine dem Tannigen nahe verwandte Verbindung der 
Gallussaure. Es hat aber gegenfiber dem Tannigen den Vorzug der 
Tropenfestigkeit und der schnelleren Wirkung. Es wurde bei zahl- 
reichen Kranken mit Durchfailen, grofienteils Fallen von Bazillen- 
ruhr, Typhus und Paratyphus, zur Anwendung gebracht. Die Erfolge 
waren durchaus befriedigend. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Klemperer, G. und Dfinner, L., Uber Colitis suppurativa 
und Dlcus chronicum recti. (Therapie d. Gegenw. Jg. 66. 
1915. 8. 401 u. 456.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



48 


Verochiedene Darmerkrankimgen. 


Digitized by 


An der Hand eines ausgewahlten Krankenmaterials wird die 
Symptomatology and Ther&pie der chronischen, entzUndlichen Pro- 
zesse des Dickdarms, die za eitrigen and blatigen Stuhlen f&hren, 
besprochen. Es wird besonders daraaf hingewiesen, dafi die Colitis 
sapparativa von den Eolonaffektionen (gonorrhoischen, tuberkuldsen, 
karzinomatosen usw.) za trennen ist, aufierdem wird das Symptomen- 
bild des Ulcas chronicum recti schkrfer umschrieben. Nach drei- 
monatiger erfolgloser medikamentfiser Behandlang empfehlen die Verff. 
den chirargischen Eingriff, dessen schliefilicher Erfolg nicht mit 
Sicherheit voraasgesagt werden kann. Beim Ulcas chronicam recti 
scbeint die innere Therapie erfolglos, ob die Anlegang eines Anas 
praeternaturalis Besserung bewirkt, konnte aus Mangel an geeignetem 
Material nicht festgestellt werden. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

y. Wiesner, Richard R., Uber Kokkenenteritis. (Wien. klin. 

Wochenschr. 1915. S. 1278.) 

Bei der Untersuchung ron Typhus- and Sahrstahlen warden 
sehr haafig in grofier Zahl Kolonien eines Streptokokkas gefanden, 
der sich als identisch mit dem Enterokokkas and dem Streptococcus 
lacticas erwies. 

Unter 650 Stuhluntersuchungen warde er 72mal in Beinkultor, 
191 mal in reichlichen, 71mal in mittleren, 63mal in sp&rlichen 
Mengen nachgewiesen. Unter 55 Stiihlen darmgesunder Personen 
war er nar 5 mal in reichlicher, 7 mal in spkrlicber Menge nachweis- 
bar. Er spielt also beim gesunden Erwachsenen — im Gegensatz 
zum milchern&hrten Kinde — nar eine ganz antergeordnete Rolle. 
Auch bei Milcbdikt findet eine wesentlicbe Zanabme nicht statt 

In groflen Mengen war er fur weifie Mause sowohl bei intra- 
peritonealer Injektion,wie bei Verfiitterung pathogen. Eine Steige- 
rung der Virulenz durch fortgesetzte Passagen liefi sich nicht er- 
zielen. Auch darch Chloroform abgetOtete Kulturen riefen tbdliche 
Diarrhoen hervor. 

Verf. ist der Ansicht, daB der Streptococcus lacticas die Ursache 
mancher katarrhalischer Darmprozesse ist, die entweder selbst&ndig 
Oder mit auderen spezifischen Darmprozessen kombiniert auftreten, 
indem es unter bestimmten Bedingungen za einer enormen Vermehrang 
der saprophytiscb im Darm lebenden Kokken and zar Giftprodaktion 
kommt.' Kart Meyer (Berlin). 


'(5-y,) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentralMatt IBr Bakterlologle etc. I. AM. Referate. 

===== Bd. 66. No. 3/4. ===== 


Auagegeben am 15. Mai 1917. 

Imm unitfitsforschun g. 

t. GroSr, Franz and Kassowitz, Earl, Uber Infektion and 
Immunit&t beim Neageborenen. (Ergebn. d. inn. Med. a. 
Kinderheilk. Bd. 13. 1914. S. 349.) 

Die Arbeit gliedert sich folgendermafien: germinate Infektion, 
intrauterine Infektion mit den Unterabschnitten hamatogen-plazentare 
and amniogene Ubertragung, Infektionen j^ahrend der Geburt and 
Infektionen der ersten Lebenstage; der Teil fiber die Immunitat zer- 
ffillt in die Abschnitte: hereditfire und germinale Ubertragung, pla- 
zentare Ubertragung, trophogene Ubertragung der Immunitat and 
dem Schluflabschnitt fiber die allergische Individualist der Neu- 
geborenen. 32 Seiten Literatur. 

Die germinale Infektion ist ffir Tuberkulose experimental! and 
klinisch erwiesen, dfirfte jedoch seiten vorkommen; bei der Syphilis 
spielte die Annahme der germinalen paternen Ubertragung frfiher 
eine sehr grofle Rolle, sichere experimentelle und pathologisch-ana- 
tomische Beweise sind aber noch nicht erbracht; gewisse sicber be- 
obachtete klinische Erfahrungen wie die Tatsache, dah bei Gesund- 
heit der Mutter die Behandlung des kranken Mannes Oder eine neue 
Heirat mit einem gesunden Manne zu gesunden Kindern ffihrt, die 
Ausnahmen von dem Collesschen Gesetz, das Vorkommen von Lues- 
fibertragung in die dritte Generation sprechen ffir ein gelegentliches 
Vorkommen dieser Infektionsart Die frfiher fur den Beweis einer 
germinalen Ubertragung angefuWte Tatsache der Symptomenfreiheit 
eines grofien Teiles der Mfitter von kongenital-syphilitischen Eindern 
ist namentlich durch die Wassermann-Beaktion dahin aufgeklfirt 
worden, daft es sich bei diesen Mfittern urn latente Lues haudelt. 
Die Verhaltnisse bei der Lepra sind denen der Syphilis fihnlich. 
Eine bei weitem wichtigere Rolle ffir das Zustandekommen an- 
geborener Infektionen spielt die intrauterine Ubertragung von der 
kranken Mutter auf das Kind. Die hamatogen-plazentare Ubertra¬ 
gung hat zur Voraussetzung die Durchl&ssigkeit der plazentaren 
Scheidewand ffir Bakterien Oder Toxine; diese Durchlassigkeit besteht 
auch bei unverletzter Plazenta. MaBgebende Faktoren ffir den Uber- 
gang in das kindliche Bint sind die Menge und Virulenz der Bak¬ 
terien und die Dauer ihrer Einwirkung. Sicher ist der plazentare 
Ubergang bei Milzbrandbazillen, Typhusbazillen, Staphylokokken, 

Erste Abt. Refer. Bd. 66. No. 8/4. 4 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



50 


Immnnitatsforschimg. 


Digitized by 


Streptokokken, Pneumokokken, unter den Tiersenchen beim Rausch- 
brand, Rotz, bei der Htthnercholera, der Kaninchenseptikamie, dem 
Schweinerotlauf und dem malignen Odem, unsicher bei der Influenza 
und Cholera; Malariaparasiten und Trypanosomen durchwandern nicht 
die Plazenta, bei der Variola, den Masern und bei Scharlach ist es 
fraglich. Tuberkulose wird plazentar im Tierversuch und beim 
Menschen nur in Fallen schwerster, vorgeschrittener, vor allem mi- 
liarer Tuberkulose der Mutter iibertragen. Ahnlich liegen die Ver- 
h&ltnisse bei der Lepra. Dafl der Ubergang der Syphilis auf den 
Ffitus durch die Plazenta die haufigste Ubertragungsform dieser 
Krankheit darsteUt, ist jetzt auf Grand der pathologiscli-anatomischen 
und bakteriologischen Untersuchungen erwiesen. Die Infektion kann 
zu jedem Zeitpunkt des intrauterinen Lebens erfolgen. Der Uber- 
gang von Diphtherietoxin ist fur das Meerschweinchen erwiesen. Die 
Frage der Infektion der Frucht durch das Fruchtwasser bei unver- 
letzten Eihauten ist noch nicht entschieden; die Mfiglichkeit des 
Vorkommens besteht. 

Die haupts&chlichsten Momente fur eine Infektion wahrend der 
Geburt sind vorzeitiger Blasensprung, ungiinstige Lage, Keimgehalt 
des Fruchtwassers, Geburtskanals und Genitalsekrets der Mutter, 
physiologische und geburtshilfliche Traumen. Die wichtigsten Ein- 
gangspforten fiir die Infektion sind Atmungsorgane, Magen-Darm- 
kanal und Augenbindehaut (Gonorrhoe). 

Die Bedingungen fur das Zustandekommen von Infektionen in 
den ersten Lebenstagen gleichen denen beim Erwachsenen mit Aus- 
nahme der durch die Nabelwunde gegebenen Infektion mit Tetanus- 
bazillen, Staphylokokken, Streptokokken. Haut und Schleimhaute 
von grfiflerer Zartheit als beim Erwachsenen. 

Eine paterne Ubertragung der Immunit&t, die friiher fitters be- 
hauptet wurde, ist nicht mehr zu halten. Dagegen kann die Mfig- 
lichkeit einer hereditfiren Beeinflussung im Sinne einer Steigerung 
oder Verminderung der Resistenz nicht yon der Hand gewiesen 
werden. 

Auch bei der Immunit&t spielt die plazentare Ubertragung die 
Hauptrolle, die amniogene ist noch wenig erforscht. Im Tierversuch 
nachgewiesen ist der Ubergang yon Immunkfirpern der verschiedensten 
Art, wie Antitoxine, komplementbindende Substanzen, Agglutinine, 
Prazipitine, Opsonine, Lysine, anaphylaktische Reaktionskfirper. Die 
Immunit&t der jungen Tiere hat immer einen deutlich passiven 
Charakter, manchmal findet sich beim Jungenserum ein hfiherer Titer 
als beim Muttertierserum. 

Beim Menschen findet sicher ein Ubergang der Agglutinine gegen 
Typhusbazillen und Tuberkelbazillen statt, ein pbysiologischer Uber¬ 
gang von Antikfirpern gegen die akuten Exantheme, gegen die der 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immnnit&tsforschang. 


51 


Neugeborene eine weitgehende Unempfanglichkeit aufweist, ist an- 
zauehmen. Da nach den Untersachnngen von Neifier nnd seiner 
Schule eine echte Immnnitat gegen Lnes fiberhaupt nicht anznnehmen 
ist, so ist das alte Profetasche Gesetz nicht mehr aufrecht zn er- 
halten. Znr trophogenen Ubertragung, d. h. durch die Milch der 
Mutter, ist zu sagen, dafi Antikfirper aller Art von der immnnen 
Matter in die Milch ubergehen, dafi aber eine Kl&rnng der Frage, 
inwieweit eine Resorption nnd Assimilation dieser Efirper ohne einen 
Verlust ihrer Eigenschaften stattfindet, zurzeit noch nicht mfiglich 
ist Gewisse qualitative Unterschiede in bezug auf Hfimolysine nnd 
Bakteriolysine bei Mutter nnd Kind lassen sich durch die Annahme 
einer antochthonen Entstehung von Antikorpern im kindlichen Or- 
ganismns nnd einer Immnnitat infolge Rezeptorenmangels erklfiren; 
beweisende Versuche liegen jedoch noch nicht vor. 

Hannes (Hamburg). 

Ferry, N. S., Infection and immunity — a review. (Coll, 
pap. from the Research Labor. Parke, Davis & Co., Detroit, Mich. 
Yol. 3. 1915. p. 71.) 

Verf, gibt einen kurzen Uberblick fiber die Gebiete der Infektion 
und Immnnitat und behandelt dabei im einzelnen die Bedingungen 
ffir eine Infektion, die verschiedenen Arten von Infektion, die Art 
nnd Weise der bakteriellen Einwirkung, die natfirlichen Abwehr- 
mafiregeln (aufiere nnd innere) des Efirpers gegen das Eindringen 
der Mikroorganismen, ferner die verschiedenen Theorien der Immnni¬ 
tat, die verschiedenen Arten von Immnnitat (natfirliche, vererbte nnd 
erworbene), die besonderen Kennzeichen der Immnnitat (Agglutinine, 
Prfizipitine, Cytolysine, Opsonine), Anaphylaxie nnd Serumkrankheit 
und znm Schlufi die Beziehung biologischer Prodnkte (Immunsera, 
verschiedener Vaccinearten z. B. Pockenimpfstoff, Tuberkulin, bak- 
terielle Vaccine) znr Immnnitat, speziell die Art der von ihnen aus- 
gelosten Immnnitat. Baerthlein (Wfirzbnrg). 

Lampfi, A. E. nnd Lamp6, L. A., Uber Peptone in ihrer Ver- 
wendung als Antigen. (Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. 119. 
1916. S. 103.) 

Verff. prfiften zunfichst an einer Reihe von Peptonarten, ob sich 
in gewfihnlichen Seren Antikfirper daffir befanden. Sie konnten fest- 
stellen, dafi in normalen Menschenseren keine Antikorper nachzu- 
weisen sind. In Seren von Kranken aber und in Kaninchenseren 
fan den sie znweilen Antikfirper. 

Es konnte weiter gezeigt werden, dafi sich, wenn anch ziemlich 
schwierig wegen der Giftigkeit der Praparate, die Kaninchen gegen 
die verschiedensten Peptonarten immnnisieren liefien. Die erhaltenen 

4 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



52 


Immtmitatsforschung. 


Digitized by 


Seren wirkten streng spezifisch, nur mit dem zur Immunisierung 
benutzten Pepton ablenkend. Die Untersuchungsmethode war das 
gewdhnliche Schema der Eomplementablenkung nach Bordet and 
Gengou. 

Anch wenn EiweittstUckchen anter die Haat gebracht and hier 
parenteral verdant warden, lietten sich im Seram der Tiere Anti- 
kdrper fiir Peptone nachweisen. Anch diese Antikdrper waren spe- 
zifisch nur fur das Pepton des Organs, das unter die Haat gebracht 
worden war. 

Die Versuche warden ausgefUhrt mit Augenlinsen-, Gehirn-, 
Plazenta-, SchilddrUsen-, Thymus-, Lungen-, Seiden- und Gliadin- 
pepton. Schmitz (Halle a. 8.). 

Partega, Antonio, Gli anticorpi negli umori oculari di 
animali normali ed immunizati e di cadaveri umani. 
Spezia 1914. 

Verf. berichtet nach einer Zusammenstellung der Literatur fiber 
den AntikdrperUbergang aus dem Blute in die Augenflussigkeiten 
fiber eigene Versuche in dieser Eichtung, die die vorliegenden An- 
gaben im wesentlichen best&tigen. 

Mit Ausnahme der Prazipitine gehen bei kUnstlich immnnisierten 
Tieren alle Antikdrper in das Eammerwasser und den Glaskbrper 
Uber. Ihre Menge schwankt in weiten Grenzen. W&hrend bei Milz- 
brandbakteriolysinen der Titer des Eammerwassers ein Drittel des 
Serumtiters betrug, war das VerhUltnis bei Cholerabakteriolysinen 
wie 1:200000. Ferner bestehen in bezug auf dieselben Antikdrper 
von Tier zu Tier individuelle Unterschiede und bei demselben Tiere 
verhalten sich die einzelnen Antikdrper verschieden. Die Antikdrper- 
menge in Eammerwasser und Glaskdrperflussigkeit ist bald gleich, 
bald verschieden. Nach Paracentese der Hornhaut nimmt der Anti- 
kdrpergehalt des Eammerwassers in kurzer Zeit zu, und zwar bis 
zum 50 fachen des urspriinglichen Titers. Eine geringere Zunahme 
zeigt der Antikdrpergehalt in der Glaskdrperflussigkeit. Wieder- 
holung der Paracentese hat im allgemeinen keine weitere Steigerung 
der Antikdrpermenge zur Folge. 

Eauterisation der Eornea and, in geringerem Matte, subkonjunkti- 
vale Injektion 5proz. Eochsalzldsung bewirken ebenfalls eine Zu¬ 
nahme des Antikdrpergehalts, die in schwUcherem Grade auch im 
nicht gereizten Auge eintritt. 

Die Pr&zipitine gehen auch nach Paracentese und Reizung des 
Auges nur in ganz geringer Menge ins Eammerwasser Uber. 

Die Augenflussigkeiten normaler Tiere enthalten keine Anti- 
toxine, Pr&zipitine, Bakteriolysine und komplementbindenden Anti¬ 
kdrper; nur Agglutinine sind in geringer Menge nachweisbar. 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



ImmunitSteforschung. 


53 


In den Augenflussigkeiten von menschlichen Typhus- und Tuber- 
kuloseleichen sind Antikorper nicht nachweisbar. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Busk, G. Y., Studies on the locus of antibody formation. 
II. The effect of benzol intoxication and consequent 
leucopenia on the formation of artificial hemolysins 
and precipitins. (Univ. of California Public, in Pathol. Vol. 2. 
1914. p. 139.) 

Bei benzolvergifteten Kaninchen mit Leukopenie war die Anti- 
kdrperbildung gegen HammelblutkSrperchen und Pferdeserum gegen- 
uber den Kontrolltieren deutlich herabgesetzt. Da Benzol haupts&chlich 
das Knochenmark und die lymphatischen Organe schadigt, so spricht dies 
fur die Anschauung, dafl diese Gewebe bei der H&molysin- und Pr&zipitin- 
bildung in erster Linie beteiligt sind. Kurt Meyer (Berlin). 

Simonds, J. P. and Jones, H. M., The influence of exposure 
to X-rays upon the formation of antibodies. (Journ. of 
med. Research. Vol. 33. 1915. p. 183.) 

Urn AufschluB iiber die Rolle der blutbildenden Organe bei der 
Antikbrperbildung zu gewinnen, wnrden Kaninchen 3 Wochen lang 
t&glich 10—15 Minuten Rontgenstrahlen ausgesetzt, dann intraperi- 
toneal mit abgetbteten Typhusbazillen gespritzt und die Kurve der 
verschiedenen AntikSrper fortlaufend verfolgt. 

Die Agglutininbildung war deutlich herabgesetzt. Die Bakterio- 
lysinbestimmung stiefi auf Schwierigkeiten. Nennenswerte Unter- 
schiede gegenliber den Kontrolltieren schienen nicht yorhanden zu 
sein. Die Opsonine und komplementbindenden AntikOrper wurden in 
gleicher Weise wie bei den Kontrolltieren gebildet. 

Dieselben, The effect of injections of benzol upon the 
production of antibodies. (Ibid. p. 197.) 

Kaninchen erhielten wiederholt subkutane Injektionen von 1 g 
Benzol in Olivenbl pro kg Korpergewicht, um den Einflufi auf die 
Antikdrperbildung nach Injektion von HundeblutkOrperchen und 
Typhusbazillen zu studieren. 

Das Blutbild wurde bei den einzelnen Tieren sehr ungleichm&fiig 
beeinflufit. Auch bezuglich der Toleranz bestanden erhebliche indi- 
yiduelle Unterschiede. Die AntikSrperbildung war im Vergleich zu 
den Kontrolltieren deutlich herabgesetzt, am starksten bei den H&mo¬ 
lysin en, am wenigsten bei den Opsoninen. Kurt Meyer (Berlin). 

Lohner, Leopold, fiber kunstliche Futterung und Verdau- 
ungsversuche mit Blutegeln. (Biol. Centralbl. Bd. 35. 1915. 
8. 385.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



54 


Immunitatsforschung. 


Unter Beobachtung einer in der Arbeit naher geschilderten 
Methodik gelang die kiinstliche Fiitterung von Eieferegeln (Hirndo 
medicinalis L.) nnschwer. Anf diese Weise wurde neben Bint die 
Verfutterung von Seren, physiologischer Kochsalzldsung, verschiedenen 
Snspensionen nnd Zusatzen zn Kochsalzldsung, Wasser, Znckerlfisung 
von weniger als 5 Proz., Milch usw. durchgefuhrt nnd die Aufnahme 
dieser Snbstanzen erreicht. Die Nahrung erf&hrt im Egeldarme eine 
Wasserverarmnng nnd wird eingedickt. Dieser ProzeB verlauft nach 
Anfnahme von Seram bedeatend schneller als nach der von Bint, 
nach der Verfutterung von Kochsalzldsung wieder am vieles rascher 
als nach der von Seram. Mit Seram eingebrachte Immunkdrper (Pr&zi- 
pitine) erfahren im Egeldarme keine rasche Zerstorung. So konnte mit 
Antipferdekaninchenimmunserum, das sich dnrch 14 Tage im Darmtrakte 
befand, die Pr&zipitinreaktion anstandslos angestellt werden. Bei ent- 
sprechendem Vorgehen kann diese Reaktion auch im Darminnern des 
lebenden Tieres znstande kommen. Gildemeister (Posen). 

Arkin, Aaron, The influence of an oxidizing substance 
(Sodium jodoxybenzoate) on immune reactions. (Joura. 
of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 349.) 

Verf. hat friiher gezeigt, dafi Natriumjodoxybenzoat in vitro 
stark bakterizid wirkt and in kleineren Mengen die Phagocytose 
steigert. Er fand jetzt, dafi wenn es Kaninchen in Mengen von 
0,05 g 1 Stunde nach einer Injektion von Rinderblutkdrperchen Oder 
Typhusbazillen intravenos injiziert wird, es die H&molysin- resp. 
Agglutininbildung auf das Vierfache steigert. 

Es ist hieraus auf enge Beziehungen zwischen Antikorperbildung 
und Oxydationsprozessen zu schlieBen. Wahrscheinlich werden die 
Oxydationsprozesse durch die Substanz katalytisch gesteigert, da die 
in ihr selbst enthaltenen Sauerstoffmengen zu gering sind, urn eine 
Wirkung auszuiiben. 

Bei tuberkuldsen Meerschweinchen und Kaninchen setzt eine intra- 
peritoneale resp. intravenose Injektion von Jodoxybenzoat die Reaktion 
auf eine unmittelbar vorher gegebene intrakutane Tuberkulinreaktion 
stark herab. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um eine Oxydation 
der bei der Tuberkulininjektion wirksamen Stofife, entweder des Tuber- 
kulins selbst Oder aus ihm entstandener toxischer Reaktionsprodukte. 

In vitro wird die Giftigkeit des Tuberkulins fur tuberkulose 
Tiere durch Natriumjodoxybenzoat merklich herabgesetzt. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Rous, Peyton and Turner, J. R., The preservation of living 
red blood cells in vitro. I. Methods of preservation. 
(Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 219.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immnnit&teforochung. 


55 


Die Erythrocyten werden beim Waschen in der Zentrifnge mehr 
«der weniger geschadigt. Die Sch&digung zeigt sich nicht immer 
sogleich, sondern baufig erst in einer nach mehreren Tagen ein- 
setzenden H&molyse. Die Empfindiichkeit gegen mechanische Schft- 
digung ist bei den einzelnen Blutarten nnd bei den einzelnen Indi- 
vidnen verschieden grofi. Sie ist unabhftngig von der Empfindiich¬ 
keit gegen hypotonische Losnngen. Sie ist am grOBten bei Hunde- 
blutkorperchen, ziemlich grofi auch bei Schaf- nnd Kaninchenblut* 
kdrperchen and am geringsten bei Menschen blutkOrperchen. 

Die mechanische Schadigung wird wesentlich yerringert durch 
Znsatz geringer Mengen (Vs Proz.) Gelatine zur Waschflttssigkeit. 
Die Haltbarkeit hiermit gewaschenen Blutes ist wesentlich verlfingert. 
Plasma hat ebenso wie Gelatine deutlich schiitzende Wirknng. 

Konservierend wirkt die Gelatine nicht. Die BlutkOrperchen 
halten sich nicht 1 anger, wenn die Aufbewahrnngsfliissigkeit Gelatine 
onth&lt als ohne diese. Lockesche LOsung wirkt stark schhdigend 
■auf BlutkOrperchen, wenn auch wohl etwas weniger als Bingersche 
and Kochsalzlosung. Znsatz von Kolloiden wie Gelatine, Dextrin n. a. 
ist wirkungslos. Dagegen wirken Znckerarten, besonders Dextrose 
and Saccharose konservierend. Mit gelatinehaltiger Lockescher 
Flussigkeit gewaschene Hammelblntkorperchen halten sich in einem 
Gemisch von Lockescher nnd isotonischer ZuckerlOsung zwei Monate 
unver&ndert. Sie lassen sich leicht anfschwemmen, nehmen Sauer- 
«toff anf nnd geben ihn ab nnd verhalten sich bei der Wasser- 
mannschen Reaktion wie frische Blntkorperchen. 

Menschenblutkorperchen halten sich am besten in Lockescher 
Flussigkeit mit 4,9 Proz. Rohrzncker, Kaninchenblutkorperchen in 
Lockescher Flussigkeit mit 3 Proz. Traubenzucker oder 6 Proz. 
Rohrzucker. Hundeblutkorperchen sind am schwierigsten zu kon- 
aervieren. In Lockescher Flussigkeit, die 1,6—2,7 Proz. Rohrzucker 
and 2 Proz. Gelatine enthfilt, halten sie sich immerhin 5—12 Tage, 
vorausgesetzt, dafi sie grundlich mit gelatinehaltiger Lockescher 
Flfissigkeit ausgewaschen sind, da Reste von Plasma ungiinstig wirken. 

Fur Leukocyten stellen die beschriebenen Lbsungen kein gfinstiges 
Medium dar. Sie bewahren ihr PhagocytierungsvermSgen besser in 
Zitratplasma. Sehr gut halten sich die Erythrocyten in Zitratplasma, 
■das mit Zucker versetzt ist. Ein Uberschufi von Zitrat ist zu vermeiden. 
In einem Gemisch von 3 Teilen Blut, 2 Teilen isotonischer (3,3 Proz.) Zi- 
tratldsung und 5 Teilen isotonischer (5,4 Proz.) Dextroselosung halten sich 
Menschenblutkorperchen ungef&hr 4 Wochen. Kurt Meyer (Berlin). 

Bous, Peyton and Turner, J. R., The preservation of living 
red blood cells in vitro. 1L The transfusion of kept 
cell8. (Journ. of experim. Med. Yol. 23. 1916. p.239.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



56 


Immani t&tsforschun g. 


Digitized by 


Um die Funktionst&chtigkeit der nach den Methoden der Verff. 
konservierten Blutkorperchen zn prttfen, warden Transfusionsversuche 
an Kaninchen angestellt. Es wurde ibnen eine grofle Menge Bint 
entzogen and dnrch eine entsprechende Menge in Locke scher Fliissig- 
keit konservierter BlutkSrperchen ersetzt. 

Die Tiere zeigten keinerlei Storung; BlutkdrperchenzahL H&mo- 
globingehalt and Prozentsatz retikalierter Blutkdrperchen blieben 
unverandert. Die konservierten Blutkdrperchen zeigten sich bis zu 
14 Tagen fnnktionstnchtig. Linger aufbewahrte, anscheinend noch 
vbllig intakte Blutkorperchen warden dagegen bald ans der Blut- 
bahn aasgeschieden, was sich in einer fortschreitenden Anamie der 
Tiere ohne sonstige StOrungen zn erkennen gab. 

Es liegt nahe, die Nntzanwendnng dieser Feststellungen anch 
beim Menscben za machen. Kurt Meyer (Berlin). 

Ottenberg, R. and Thalhimer, W., Studies in experimental 
transfusion. (Joarn. of med. Research. Vol. 33. 1915. p. 213.) 

Isoagglutinine kommen im Serum der Katze gelegentlich vor, 
aber nur in geringer and schwankender Menge. Sie bilden keine 
bestimmten Gruppen. 

Isohamolysine linden sich nar ganz ausnahmsweise. Nach wieder- 
holten Transfnsionen treten sie ziemlich haufig aaf. Sie wirken 
dann nicht nar aaf das Bint des Spenders, sondern aach aaf das 
Blat maacher anderer Katzen. Hier scheinen also bestimmte bio- 
logische Gruppiernngen vorzukommen. 

Bei Tieren, die nar Isoagglutinine im Serum fuhrten, hatte intra- 
venose Injektion agglntinablen Blntes keine merkbaren Folgen. Da¬ 
gegen trat bei Tieren mit Isohamolysinen im Seram nach Blutinjektion 
H&moglobinurie und Ikterus auf. Das Blutbild zeigte Phagocytose 
roter Blutkorperchen und reaktive Leukocytose. Aafierdem entwickelte 
sich eine deutliche Anamie. Die Aafldsang des fremden Blntes 
fuhrte also anscheinend zar Bildnng toxischer Substanzen, die aach 
das Blat des Empfangers schadigten. 

Als weiteres Symptom wurde Glykosurie beobachtet. Diese 
wurde wahrscheinlich dnrch Antik5rper gegen Serumbestandteile 
hervorgerufen. Kart Meyer (Berlin). 

Krnmbhaar, Edward B., Mnsser, John H. and Pearce, Richard M., 

Regeneration of the blood of splenectomized dogs 
after the administration of hemolytic agents. (Proc. 
of the Pathol. Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 57.) 

. Bei Handen mit entfernter Milz ist die dnrch hamolytische Gifte 
(hamolytisches Immnnseram and hlsaures Natrium) und dnrch Blntung 
erzeugte Anamie von schwererem Grade und bleibt langer bestehen 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immamt&tsfonchung. 


57 


als bei normalen Tieren, ebenso vollzieht sicb anch die Bluternenerung 
weniger rasch. Bei den der Milz beraubten Hnnden ist besonders 
nach Verwendnng eines hamolytischen Serums die Leukocytose starker 
ausgepragt als bei normalen Hnnden. Hnnde mit entfernter Milz 
zeigen meist iibereinstimmend eine gesteigerte Widerstandsfahigkeit 
der roten Blutk&rperchen gegen bypotonische Kochsalzldsungen, nach 
Anwendnng hamolytischer Gifte, speziell eines hamolytischen Serums 
verschwindet diese erhOhte Widerstandskraft nnd die geschwachte 
Besistenz bleibt lange Zeit bestehen. Die gleiche Veranderung tritt 
anch bei normalen Hnnden ein, jedoch kehrt der urspriingliche Grad 
der Widerstandsfahigkeit bei den letzteren viel rascher wieder zu- 
r&ck als bei den der Milz beraubten Tieren. 

Baerthlein (W&rzburg). 

Becka, J., Die makroskopische Tropfenagglntination. 
(Casopis Cesk^ch lekafuv. 1915. p. 1217.) 

Bei Cholera lafit sich die Agglutination namentlich unter An¬ 
wendnng hochwertiger Seren bei gewohnlicher Temperatur unter 
dem Mikroskop auf dem Deckgiaschen beobachten. Bei anderen 
Mikroorganismen geht es nicht, da die Agglutination langsamer vor 
sich geht, Verl schiagt dafiir folgendes Verfahren vor: Feuchte 
Hammer, die aus einer Petri-Schale hergestellt wird und auf 
37—45® erwarmt wird. Die Tropfen werden, damit sie nicht zer- 
fliefien, von VaselinhOfen umschlossen. In den Tropfen kann man 
mit blofiem Auge die Agglutination beobachten. 

Jar. Stuchlik (Zflrich). 

Gieszczykiewicz, M., Beitrage zur Kenntnis der Saure- 
agglutination. (Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 
1916. S. 482.) 

Das Agglutinationsoptimum far Typhusbazillen liegt meist bei 
[H.] = 0,7 • 10~ 4 . 

Colistamme warden zu etwa ein Drittel saureagglutinabel ge- 
funden, und zwar lag das Optimum entweder bei [H.] = 1,4—2,8-10“ 4 
oder bei 1,1—4,4-10 -8 . Aus Harn isolierte Colistamme scheinen 
haufiger agglutiniert zu werden als andere. 

Kapselbazillen yerhalten sich wie der Serumagglutination, so 
auch der Saureagglutination gegenuber resistent. Nach dem B e h a m - 
schen Verfahren kapsellos gewordene Bazillen, die durch Seram 
agglutiniert werden, sind durch Saure nicht ausflockbar. 

Die Anagrobier sind durch Saure leicht agglutinierbar. Das 
Optimum betragt flir malignes Odem, Eauschbrand, Botulinus 2,8*10~ 4 , 
flir Tetanusbazillen 0,7 • 10 -4 , far den Bacillus butyricus 1,1 • 10 -3 . Der 
Nekrosebazillus wird durch Saure nicht ausgeflockt. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



58 


Immtmit&tsforBchang. 


Die Abtotung der Bakterien durch S&uren geht der Ausflockung- 
nicht parallel. 

Zasatz von Normalserum in grofierer Eonzentration (1: MXty 
wirkt hemmend auf die Sanreansflocknng. Zasatz von Iromunserum. 
in derselben Eonzentration ergibt eine starke Agglutination mit Ver- 
schiebung des Optimums in der Richtung der kleineren Wasserstoff- 
ionenkonzentration. Bei steigender Yerdiinnnng beider Sera nimmt 
die Erscheinung an Deutlichkeit ab. Eurt Meyer (Berlin). 

Lange, Carl, Die Bedeutnng der Salze fur die spezifische 
Agglutination. (Ebenda. S. 587.) 

Ausgehend von der Beobachtung, dafi Paratyphns-B-Bazillen in 
Eochsalzlosung haufig Spontanagglntination zeigen, w&hrend in salz- 
freier Oder verdiinnter Sodalosung dieses Phftnomen ansbleibt, nnter- 
suchte Verf. das Verh&ltnis der Salze zur spezifischen Agglutination. 
Er kommt zu dem Ergebnis, dad mehrere Agglutinine anzunebmen 
sind, bei deren Wirkung die Salze in verschiedener Weise eine Rolle 
spielen. 

Ein Teil der Agglutinine, die der Englobulinfraktion des Serums 
angehdren, ist in destilliertem Wasser unlfislich. Fur sie spielt das 
Salz nur die Rolle, das Eiweifi in Losung zu halten. 

Ein anderer Teil des Agglutinins ist auch in salzfreier Losung 
wirksam. Die Wirkung tritt allerdings erst in hoheren Serum- 
konzentrationen ein. Dafi hierbei nicht etwa geringe Salzreste be- 
teiligt sind, schliefit Verf. daraus, dafi die Ultrafiltrate solcher Eon- 
zentrationen, die die gesamte Salzmenge noch enthalten mussen, den 
Eintritt der Agglutination durch schwache Sernmkonzentrationen 
nicht hervorrufen. 

Dieser zweite Agglutininanteil kommt nur in hochwertigen Seren,. 
manchmal auch solchen von Typhuskranken, aber nicht konstant und 
stets nur in geringer Menge vor. Er gehbrt der Albuminfraktion 
des Serums an. 

Fiir den die Hauptmasse ausmachenden Rest der Agglutinine 
scheint das Salz hauptsachlich die Rolle zu spielen, dafi die sensi- 
bilisierten Bakterien gegeniiber Neutralsalzen leichter ausflockbar 
werden. Von einem Eintreten des Salzes in die Verbindung von 
Agglutinin und agglutinabler Substanz nach bestimmten Proportionen, 
wie Jo os sie annahm, kann keine Rede sein. 

Dafi die Bindnng des Agglutinins an die agglutinable Substanz 
in salzfreier Losung eintritt, ist — abgesehen von der zweiten Agglu- 
tininfraktion — nicht zutreffend. Die anscheinend eintretende Sensi- 
bilisierung der Bakterien und der Agglntininverlust der Fliissigkeit 
wird dadurch vorget&uscht, dafi im salzfreien Medium ein Teil der 
Agglutinine ausfallt und zusammen mit den Bakterien abzentrifugiert 


Digitized b' 


Google 


__ Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



ImmunitStsforschnng. 


59 


wird. Das Phinomen ist nicht spezifisch and kann demzufolge auch 
mit heterologen Bakterien hervorgernfen warden. 

Kart Meyer (Berlin). 

Leschly, W., Versache tiber Komplement. I. Komplement 
undAmbozeptor. (Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 
1916. S. 499.) 

Bei Verwendung frischer Hammelblutkorperchen and frischen 
Meerschweinchenserums sind Komplementtiter und -wirkang von der 
verwendeten Ambozeptormenge und amgekehrt Ambozeptortiter und 
-wirkang von der Komplementmenge wenig abhangig. 

Bei Verwendung schwachwertiger Seren kOnnen groBere Ambo- 
zeptormengen (mehr als 20 Einheiten) hemmend auf die Hamolyse 
wirken. Bei hocbwertigen Seren ist dies nicht der Fall. 

Bei Aufbewahrnng, and zwar schneller in 5 proz. Aufschwemmung 
als in Breiform, nimmt die Besistenz der Blutkorperchen ab. Es 
zeigt sich dies zaerst in einer Steigerang des Ambozeptortiters, 
weiterhin darin, daB die Komplementwirkung von der Ambozeptor¬ 
menge abhangig wird. Ob die Blutkdrperchen ein Oder mehrere Male 
gewaschen werden, ob sie aas defibriniertem oder Zitrat- Oder Oxalat- 
blnt gewonnen sind, ist anf die fiesistenz ohne EinflaB. 

Die Wirkang aafbewahrten Komplements ist ebenfalls von der 
Ambozeptormenge in weit hoherem Mafie abhangig als die frischen 
Komplements. Weder bezuglich des Komplements noch des Ambo- 
zeptors sind nennenswerte individuelle Verschiedenheiten in dem von 
Scheller angegebenen Sinne nachweisbar. Dagegen bestehen Unter- 
scbiede in der Schnelligkeit, mit der die Ambozeptoren gebunden 
werden and hamolysieren. 

Bei Verwendung von Rinderblutkorperchen ergeben sich die n&m- 
lichen Verhaltnisse, nur zeigen frische Blutkorperchen bisweilen ver- 
minderte Resistenz. Anch bei Verwendung von Schweineblut bewirkt 
Vermehrung der Ambozeptormenge keine Verminderung der fur Total- 
h&molyse erforderlichen Komplementmenge. 

Die Komplementwirkung, nach dem Endergebnis gemessen, ist 
im Widerspruch zu den Angaben Schellers im wesentlichen von 
der absoluten Menge, nicht von der Konzentration abhangig. Da¬ 
gegen ist die Konzentration von EinfluB auf die Geschwindigkeit der 
H&molyse, so daB zur Erzielung gleicher Geschwindigkeit der Ver- 
dunnung proportionate Komplementmengen erforderlich sind. 

Im Gegensatz zu den Angaben Schellers vermogen bestimmte 
Komplementmengen eine nur wenig groBere Blutmenge als diejenige, 
fur die der Titer bestimmt ist, komplett zu losen. Von steigenden 
Blutmengen I8st eine bestimmte Komplementmenge meist absolut 
grSfiere, relativ aber kleinere Mengen. Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



00 Immmut&teforachung. 

Schlemmer, Untersuchungen fiber den Mechanismas der 
Ambozeptor- nnd Komplementwirkung. (Arb. a. d. Kais. 
Gesundheitsamte. Bd. 50. 1916. S. 341.) 

Das bakteriolytische Komplement wirkt wie das h&molytische 
nicht nach seinen absoluten Mengen, sondern annahernd nach dem 
Grade seiner Verdfinnnng. Zwischen der Antigenmenge nnd der zur 
Lfisung notwendigen Eomplementmenge bestehen im bakteriziden 
Plattenversuch gewisse quantitative Beziehungen, die aber nor bei 
grfifieren Antigenmengen deutlich in die Erscheinung treten. Zwischen 
der Ambozeptormenge nnd der Antigenmenge treten dagegen im 
bakteriziden Yersnch sehr enge AbhSLngigkeitsverh&ltnisse zutage, 
die im grofien ganzen, wenn anch nicht vollkommen genau, dem 
Gesetz der Multiple folgen. Im bakteriziden Plattenversuch wirkt 
der Ambozeptor nicht nach seiner absolnten Menge, sondern an- 
n&hernd nach dem Grade seiner Verdfinnung. Dieser Unterschied 
im Verhalten des bakteriolytischen nnd des h&molytischen Ambo- 
zeptors, der im wesentlichen nach seiner absolnten Menge wirkt, ist 
bedingt einerseits dnrch die Vermehrung der Bakterien wahrend des 
Versnches, andererseits dnrch die geringere Bindnngsgeschwindigkeit 
der Ambozeptoren im grfifieren Flfissigkeitsvolnmen. Anch bei der 
Komplementwirkung spielt die Bindnngsgeschwindigkeit eine Rolle 
in Yerbindnng mit der die Hamolyse bzw. Bakteriolyse begleitenden 
komplementbindenden Nebenreaktion. 

Die Ehrlicbsche Anffassnng einer chemischen Bin dung des 
Komplements an den Ambozeptor bei den Immunit&tsreaktionen be- 
stebt zn Recht. Die scheinbare Abweichnng im Yerhalten des Kom¬ 
plements von den Gesetzen der chemischen Bindung kommt dadnrch 
zustande, dafi bei den lytischen Immunitatsreaktionen gleichzeitig 
nnd nacheinander mehrere Komplement veibrauchende Prozesse sich 
abspielen, die sich gegenseitig storen. Hetsch (Berlin). 

Hirschfelder, J. 0., Complement fixation in diagnosis 
with bacterial extracts prepared with digestive 
ferments. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 2073.) 

Bericht fiber Bakterienextrakte, die mittels Yerdannngsfermenten 
hergestellt sind und als Antigen benntzt wnrden. Es wurden Aus- 
zfige aus den verschiedensten Bakterien, anch aus Spirochaete pal¬ 
lida hergestellt, nnd Versuche zum Krankheitsnachweis ausgeffihrt. 
Die Erfolge bei Tnberknlose, Streptokokkenkrankheiten nnd Typhus, 
die znfriedenstellend waren, werden mitgeteilt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Sormani, B. P., Eine nene Erklftrung des Neifier- nnd 
Wechsbergschen Phfinomens vermittels des „Phano- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Imttranitfttsforachung. 


61 


mens der spezifischen SprOdigkeit". (Zeitschr. f. Im- 
munit&tsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 336.) 

Das Neifler-Wechsbergsche Phanomen, das Aasbleiben der 
Sentmwirknng bei Serum uberschufi, lafit sich aucb bei der Hfimolyse 
nachweisen. Entgegen der Ansicht der Entdecker spielen aber die 
Ambozeptoren hierbei keine Rolle, da verschiedene Seren von gleichem 
Ambozeptorgehalt das Phanomen in ungleichem Grade zeigen and da 
das Phanomen schwficher ausfailt, wenn das Komplement zu dem 
BlutkSrperchen-Serumgemisch bald als wenn es nach lfingerer Zeit 
zngesetzt wird. 

Es ergab sich dann aber, dad die hamolytischen Sera das Pha¬ 
nomen in nm so starkerem Made zeigen, je starker sie prazipitierend 
anf das Hamoglobin wirken. Die Blntkbrperchen erfahren nnter der 
Einwirknng der Immnnsera, and zwar parallel deren prazipitierender 
Wirkung eine eigentiimliche Veranderung, die Verf. als „spezifische 
Spr5digkeit“ bezeichnet nnd die einerseits in einer erhOhten Empfind- 
lichkeit gegen mechanische Schadigung, andererseits in einer ge- 
steigerten Resistenz gegen die Komplementwirknng znm Ansdrnck 
kommt Znr Erzielung dieser Wirkung ist meist eine erheblich 
grddere Sernmmenge erforderlich als znr Hamolyse ansreicht, doch 
kann sie sich bei aiteren Seren und solchen yon niedrigem Titer 
stOrend bemerkbar machen. Jedenfalls empfiehlt es sich, bei Kom- 
plementbindungsversnchen mit Seren zu arbeiten, die nur schwach 
prazipitierend wirken, besonders wenn man stark sensibilisierte Blut- 
kfirperchen verwendet, wie bei der yom Verf. angegebenen Methodik 
der Wassermannschen Reaktion. Kurt Meyer (Berlin). 

Kolmer, John A. and Casselman, Arthur J., Natural hemo¬ 
lysins in human serum. (Journ. of infect. Diseases. VoL 16. 
1916. p. 441.) 

Bei der Verwendung von Hammelblutkorperchen bei Komplement- 
bindungsreaktionen macht sich der schwankende Gehalt des mensch- 
lichen Serums an Hammelbluthamolysinen als Fehlerquelle geltend. 
Verff. untersuchten daher, ob das menschliche Serum in gleicher Haufig- 
keit and Menge auch Normalhftmolysine fiir andere Blutarten enthfilt. 

Bei der Prufung yon fiber 100 Seren ergab sich, daB nur noch 
Hundeblut yon einem erheblichen Prozentsatz der Sera gelfist wurde. 
Binder- und Ziegenblnthamolysine warden bei bedeatend weniger 
Seren und in geringerer Menge gefunden. Schweine-, Ratten-, 
Hfihner-, Pferde-, Kaninchen- nnd Meerschweinchenhamolysine kamen 
in abnehmender Haufigkeit, im ganzen nor bei wenigen Prozent der 
Sera und stets nur in geringer Menge vor. Diese Blutarten sind 
also beim Arbeiten mit menschlichen Seren dem Hammelblnt vorzu- 
ziehen. Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



62 


Immtwit&tsforachang. 


Lucciarini, Tullio, L’azione dei sieri emolitici sulla fibra 
miocardica. (Ann. dell’Istit. Maragl. Vol. 8. 1915. p. 44.) 

Verf. untersuchte bei Meerschweinchen die Wirkung hamolyti- 
scher Kanincheosera auf den Herzmuskel. Die Tiere erhielten in 
Dosen von 1—3 ccm im ganzen 12 ccm Serum subkutan, intraperi- 
toneal Oder intrakardial. Sie reagierten auf die Injektionen mit 
leichter Temperatursteigerung. Nach etwa 15 Tagen starben sie 
pldtzlicb. 

Bei der makroskopischen Untersuchung erschien der Herzmuskel 
schlaff, von dunkelgelber Farbung. Mikroskopisch ergaben sich de¬ 
generative Verknderungen im Sinne einer Homogenisierung der 
Muskelfasern. Vert glaubt, daB seine Versucbsergebnisse das Ver- 
standnis fur die Myokardveranderungen bei menschlichen Ankmien 
erfiffnen. Kurt Meyer (Berlin). 

Galli-Valerio, B., Prkzipitine und Trichotoxine fQr Albu- 
mine und Flimmerepithel von Anodonta anatina L. 
(Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1915. S. 311.) 

Durch Immunisierung eines Kanincbens mit der Kdrpersubstanz 
von Anodonta anatina lieB sich ein Serum gewinnen, daB mit Extrakten 
aus dieser Muschel, sowie in schwacherem Grade auch mit Extrakten 
aus Limnaea stagnalis Prazipitation gab. 

Aufierdem brachte das frische Serum die Flimmerbewegung des 
Flimmerepithels der Anodonta in knrzer Zeit zum Stillstand. Diese 
Wirkung verlor es bei der Aufbewahrung bei 0—1° innerhalb 2 Tagen. 
Durch frisches, an sich unwirksames Meerschweinchenserum lieB es 
sich reaktivieren. Kurt Meyer (Berlin). 

Vollhardt, W., 1st die Unterscheidung miitterlichen und 
f5talen Blutes nach neueren Methoden mSglich, und 
kann sie auch praktisch, besonders fur die gericht- 
liche Medizin, zur Anwendung kommen? (Zentralbl. f. 
Gynakol. 1914. S. 720.) 

Vert untersuchte nach zwei Methoden: nach der biochemischen 
Methode von Neumann und Homann und der Abderhalden- 
schen Schwangerschaftsreaktion nach der Bovinschen Modifikation. 
Die erste Methode, die sich auf die in der Schwangerschaft erheb- 
lich gesteigerte, bei Neugeborenen aber sehr geringe Lipoidamie 
stfitzt, ergab bei den mit fliissigem miitterlichen und Nabelschnur- 
blut angestellten Versuchen eine Bestatigung der Resultate von 
Neumann und Homann; besonders die Proben mit Wasser Oder 
8Buren gaben bis etwa zum 30. Tag deutlich differenzierte Beaktionen. 
Bei 500 Versuchen, die mit an Leinwandstucken angetrockneten 
retroplazentarem und Nabelschnurblut vorgenommen wurden, versagte 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunitfitsforschung. 


63 


die Reaktion mit Platinchlorid, bei Wasser- Oder S&urezusatz trat 
fast konstant bei Extrakten mit miitterlichem Blut eine verschieden 
starke Trubung auf, die bei kindlichem Blut eutweder vollkommen 
fehlt Oder nur in Spuren erscheint. Dieser Reaktionsunterscbied ist 
bei alien Froben bis etwa zum 20. Tage deutlicb, bei den meisten 
noch l&nger, bei zweien wurden noch am 170. und 190. Tage deutlich 
differenzierte Reaktionen erzielt. Der negative Ausfall der Probe 
oder die nur ganz schwach opalisierende, eben wahrnehmbare Ver- 
finderung des Alkoholextraktes besagt forensisch mit grofier Sicher- 
heit, daB es sich urn kindliches Blut bandelt. Die Abderhalden- 
sche Reaktion ergibt weder mit Slteren, nicht sterilen und hamo- 
lytischen Seren, noch mit Extrakten aus Blutflecken, auch nach der 
Bovinschen Modifikation sichere Resultate, ist in dieser Hinsicht 
forensisch vorlaufig noch unbrauchbar. Pry 11 (Charlottenburg). 

Lee, Roger J. and Robertson, Oswald H., The effect of anti¬ 
platelet serum on blood platelets and the experimen¬ 
tal production of Purpura haemorrhagica. (Journ. of 
med. Research. Yol. 33. 1916. p. 323.) 

Durch Immunisierung von Kaninchen mit Blutplattchen vom 
Meerschweinchen laBt sich ein Serum gewinnen, das Meerschweinchen- 
blutplattchen agglutiniert und auflost. Die Wirkung ist von der 
Anwesenheit von Komplement abhangig. Sie ist artspezifisch. Meer¬ 
schweinchen injiziert rief das Serum das typische Bild der mensch- 
lichen Purpura haemorrhagica hervor: zahlreiche profuse Blutungen, 
langes Nachbluten, Verminderung der Blutplattchen, normale Gerin- 
nungszeit bei fehlender Retraktion des Blutkuchens. Die Erschei- 
nungen waren besonders sturmisch nach intraperitonealer und intra- 
kardialer Injektion. Die letale Dosis des Serums betrug bei jener 
1 ccm, bei dieser 0,5 ccm fur Meerschweinchen von 300—400 g Gewicht. 

Eine lokale Wirkung auf das Mesenterium iibte das Serum nicht 
aus. Das Serum der vergifteten Meerschweinchen selbst zeigte keine 
Wirkung auf Blutplattchen in vivo oder in vitro. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Freund, Hugo A. and Rexford, Walton K., Serologic exami¬ 
nation in a case of polycythemia. (Arch, of internal Med. 
Vol. 17. 1916. p. 415.) 

In einem Falle von Polycythamie erwies sich der Komplement- 
gehalt des Serums als normal. Das auf 50 Proz. erhitzte Serum wirkte 
nicht starker antikomplement&r als normales. Die Blutkdrperchen 
zeigten normale Resistenz sowohl gegenuber hamolytischem Ambo- 
zeptor wie gegenuber hypotonischer Salzlosung. 

Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



64 


Immunit&tsforschnng. 


Versell, Arnold, Uber das serologiscbe Verhalten von Milcb 
und MilcheiweiBkSrpern in frischem and gekochtem 
Znstande. (Zeitscbr.f.Immunitatsforsch.Orig.Bd.24.1915.S.267.) 

Verf. stellte Antisera gegen Euh-, Ziegen- und Frauenmilch, 
Kuh-, Ziegen- und Frauenmolke, Kuh-, Ziegen- und Frauenkasein, 
gekocbte Euh- und Frauenmilch, Binder-, Ziegen- und Menscben- 
serum her und prbfte sie auf Komplementbindung mit dera homologen 
und den anderen Antigenen. £s ergab sich dabei folgendes: 

Frauenmilcbsera reagieren auch mit Euhmilch und in geringem 
Grade mit Ziegenmilch, ebenso Euhmilch-Antisera mit Frauenmilch. 
In ahnlicher Weise reagieren Euhkasein-Antisera und Euhkoktolakto- 
sera auch mit Frauenkasein resp. gekochter Frauenmilch. Dagegen 
tritt weder zwischen Menschenserum-Antiserum und Rinder- Oder 
Ziegenserum, noch zwischen Rinderserum-Antiserum und Menschen- 
serum eine Reaktion auf. Wie die Serum-Antisera verhalten sich 
auch die Molkenantisera. 

Mit Molke und Easein gewonnene Antisera reagieren mit Voll- 
milch starker als mit dem zur Immunisierung verwendeten Bestand- 
teil der Milch. In geringem Grade reagieren sie auch mit dem 
Serum der betreffenden Tierart, w&hrend Easeinantisera und Eokto- 
laktosera dies nicht tun. Diese Sonderstellung des Easeins ist viel- 
leicht durch die bei seiner Darstellung notigen Eingriffe bedingt. 
Eoktolaktosera erweisen sich als viel weniger wirksam als die mit 
frischer Milch erhaltenen Antisera. Ebenso reagieren gekochte Milch 
und die gekochten Milchbestandteile mit alien Antiseren, auch den 
Eoktolaktoseren, weniger stark als die ungekochten Antigene. Immer- 
hin trat gekochtes Easein noch mit zahlreichen Antisera in deutliche 
Reaktion, gekochte Molke dagegen niemals. Eoktolaktoserum reagiert 
starker mit Easein als mit Molke, wahrend Milchantiserum mit Molke 
starkere Reaktion zeigt als mit Easein. Gekochte Milch tritt mit 
Easeinantiserum in Reaktion, nicht aber mit Molkenantiserum. Auch 
hierin zeigt sich also eine gewisse Ubereinstimmung zwischen den 
Reaktionen der gekochten Milch und des Easeins. 

Von den einzelnen Milchbestandteilen zeigt die Molke ahnliche 
spezifische Eigenschaften wie das Blutserum, wahrend das Easein 
nicht in gleichem Grade artspezifisch ist. Man kann daher von einer, 
wenn auch wenig ausgesprochenen, Spezifizitat der Milch im Sinne 
der Organspezifizitat der Linse sprechen, die hauptsachlich auf den 
Easeingehalt zurttckzufiihren ist. 

Das Reaktionsvermdgen der Milch wie des Easeins nimmt um 
so mehr ab, je langer und je holier sie erhitzt werden. Es empfiehlt 
sich daher an Stelle des Ausdrucks „Eoktostabilitat“ der zutreffendere 
der relativen Thermoresistenz des Milch- und Easeinantigens. 

Eurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunitateforschuug. 


65 


Smyth, Henry Field, The reactions between bacteria and 
animal tissues nnder conditions of artificial culti¬ 
vation. H. Bactericidal action in tissue cultures. 
(Journ. of experim. Med. Yol. 23. 1916. p. 265.) 

Hiihnerplasma iibt auf verschiedene Bakterienarten mehr Oder 
weniger starke bakterizide Wirkung aus, sehr stark z. B. auf Diph- 
therie-, weniger auf Typhus- und Dysenterie-, fast gar nicht auf 
Colibazillen. Durch Verdttnnung mit Ringer scher LSsung wird die 
bakterizide Wirkung bedeutend herabgesetzt. Ebenso wird durch 
Anwesenheil wachsender Gewebe, z. B. Milzgewebe, die bakterizide 
Wirkung abgeschw&cht. Andererseits wirken auch die Gewebszellen 
selbst bakterizid, jedoch nur bei unmittelbarem Kontakt, so dafi sich 
um die Gewebssthcke herum eine bakterienfreie Zone findet. 

Derselbe, The reactions between bacteria and animal 
tissues under conditions of artificial cultivation. 

III. The action of bacterial vaccines on tissue cul¬ 
tures in vitro. (Ibid. p. 275.) 

Anwesenheit abgetoteter Bakterien begunstigt das Wachstum 
won Gewebskulturen. Im allgemeinen brauchen die Bakterien nur 
auf 60° erhitzt zu sein. Nur Staphylokokken wirken unter diesen Be- 
dingungen wachstumshemmend. Erst wenn sie auf 100° erhitzt sind, 
begflnstigen sie das Wachstum. 

Derselbe, The reactions between bacteria and animal 
tissues under conditions of artificial cultivation. 

IV. The cultivation of tubercle bacilli with animal 
tissues in vitro. (Ibid. p. 283.) 

In Plasmakulturen mit Oder ohne Gewebsstuckchen bilden Tu- 
berkelbazillen charakteristische Streptothrix-ahnliche Kolonien von 
lose verschlungenen Fadenbiindeln. 

In Milzkulturen werden isolierte Bazillen phagocytiert und ihre 
Vermehrung verhindert. Um Bazillenhaufen sammeln sich zun&chst 
als Lymphocyten imponierende Rundzellen, spater polygonale Paren- 
chymzellen mit einem oder mehreren Kernen an. Sie phagocytieren 
die Bazillen und verschmelzen dann zu typischen Riesenzellen. 

Die Bazillen werden entweder von den Zellen verdant Oder ver- 
mehren sich in ihnen und bringen sie zum Absterben. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Lohner, Leopold, Uber Normalleukotoxine und ihre Be- 
ziehungen zur Phagocytose und Blutverwandtschaft. 
(Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 162. 1915. S. 129.) 

Das Ergebnis seiner Untersuchungen fafit Yerf. folgendermafien 
zusammen: 

Erste AM. Refer. Bd. 6fi. No. 8/4. 5 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



66 


Immnnit&tsforachnng. 


Heterologe, unverdfinnte Sera (Kaninchen, Meerschweinchen, Hand,. 
Schwein, Ziege, Schaf, Hind, Mensch) beeinflussen die Kohlenphago- 
cytose von Pferdeleukocyten im Sinne einer Herabsetzung des Phago- 
cytenprozentes. 

Hitzeinaktivierung der Sera (V> Stunde bei 55,5° C) vermindert 
die Phagocytoseherabsetzung betrachtlich, hebt sie aber nicht auf. 

Die Phagocytoseherabsetzang in aktiven Fremdseren ist in erster 
Linie auf den Gehalt der Sera an Normalleukotoxinen zurQckzufuhren. 
Die Bestimmnng der Kohlenphagocytoseherabsetznng stelit ein aus- 
gezeichnetes Mittel zu deren Nachweis dar and liefert Hinweise auf 
eine Toxineinwirkung, wo die bisher angewandten Methoden (Berflck- 
sichtigang der Leakolyse, des Bewegungs- und des Ffirbungsver- 
mbgens der Leakocyten), zam Teil wenigstens, negative Ergebnisse 
zutage forderten. 

Die Normalleukotoxine sind komplexe, thermolabile Seram bestand- 
teile (G o r d m a n). Gewisse Beobachtungen scheinen dafiir zu sprechen,. 
dafi aber aacb in inaktivierten Seren speziflsche, leukotoxische KOrper, 
also thermostabile Sabstanzen, spurenweise vorkommen. In der Haupt- 
sache ist die Phagocytoseherabsetzang in inaktivierten artfremden 
Seren dagegen eine Folge von Verschiedenheiten in der grOberen 
chemischen Konstitution, besonders wohl von Abweichungen im Ca- 
nnd OH-Ionengehalte. Auf die gleiche Ursache muB die Herab¬ 
setzung in den wenigen aktiven Fremdseren, die spezifischer Leuko- 
toxine zu entbehren scheinen, zuruckgefuhrt werden. 

Die Normalleukotoxine der verschiedenen Serumarten (SSugery 
sind ihrer Wirkung nach, ermittelt durch den Grad der Phagocytose¬ 
herabsetzung, untereinander verschieden. Aber auch die Toxintiter 
der Seren verschiedener Individuen einer und derselbeu Art zeigen, 
h&ufig sehr betr&chtliche Schwankungen. Die individuellen Titer- 
differenzen sind in manchen Fallen grbBer als die Artdiflerenzen. 

Die Aufstellung einer Artenreihe fur die Starke der Leukotoxin- 
wirkung auf Pferdeleukocyten kann wegen der vorkommenden indi¬ 
viduellen Titer differenzen nicht gegeben werden. Diese Aufgabe 
wfirde, wenn iiberhaupt durchfiihrbar, ein unvergleichlich grSBeres 
Versuchsmaterial erfordern. 

Das vorliegende Material erlaubt aber jedenfalls schon den einen 
Schlufi zu ziehen, dafi ein vollstandiger Parallelismus zwischen der 
Leukotoxinwirkung und der Blutsverwandtschaft nicht besteht, den 
Parallelismus dahin verstanden, daB die Toxin wirkung sich um so 
starker bemerkbar macht, je ferner sich die Arten stehen, bzw. dafi 
sie unter nahe verwandten fehlt. 

Das Ausbleiben eines cytotoxischen Effektes darf nicht immer 
als ein Beweis fiir eine bestehende nahe Blutsverwandtschaft aus- 
gelegt werden, und ebenso ist das Zustandekommen einer Cytotoxin- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunit&tsforschung. 07 

wirknng nicht immer ein Belag fur einen betrachtlichen Verwandt- 
schaftsabstand. 

Tatsacben wie theoretische Uberlegungen fiihren zu der Folge- 
rung, dad die Heranziehung jener biologischen Methoden, die auf die 
Feststellung des Auftretens Oder Fehlens einer normalcytotoxischen 
Wirknng (H&molyse, Hamagglutination, H&mopsonierung nnd Leuko- 
toxin wirknng bei Transfnsions- und in vitro-Versuchen) hinanslanfen, 
far die Beurteilung des Verwandtschaftsproblems verfehlt ist. 

Gildemeister (Posen). 

Hamburger, H. J., Znr Biologie der Pbagocyten. Die Be- 
dentnng von Sauerstoff fur die Phagocytose. (Internat. 
Zeitschr. £, physik.-chem. Biol. Bd. 2. 1915. S. 227.) 

Durch halb- bis einstiindigen Anfenthalt in KochsalzlOsung, die 
dnrcb Dnrcbleiten von Stickstoff oder Wasserstoff sauerstofffrei ge- 
macht ist, wird das phagocytare Vermogen von Lenkocyten bedentend 
gesteigert. Langere Einwirknng (4—5 Stnnden) der sanerstofffreien 
LOsung setzt dagegen die Phagocytose herab. 

Diese Ergebnisse ermOglichen eine nngezwnngene Erklarnng der 
fraher vom Verf. beobachteten Beschleunigung der Phagocytose durch 
Chloroform und andere lipoidlosliche Substanzen. 

Bekanntlich verlieren die Zellen in der Chloroformnarkose das 
YermSgen, den Sauerstoff zn verwerten. Ganz geringe Chloroform- 
mengen werden eine unvollkommene Sauerstoffblockierung zur Folge 
haben. Sie werden also die Phagocyten in den gleichen Znstand 
versetzen, den sie bei kurzdauerndem Anfenthalt in sauerstofffreier 
LOsung erfahren, also in einen Zustand gesteigerter Erregbarkeit. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Hamburger, H. J., Uber den Einflnfi von Spnren Cyan- 
kalinm anf die Phagocytose. (Ebenda. S. 245.) 

Die Feststellung, dafi Sauerstoffentziehung die Phagocytose 
steigert, liefl es erwunscht erscheinen, zu prufen, ob anch Cyan- 
kalium, das die Sauerstoffanfnahme durch die Zellen hemmt, in ge- 
ringen Mengen phagocytosefordernd wirkt. 

In der Tat lieB sich eine deutliche Steigerung der Phagocytose 
durch Spnren Cyankalinm nachweisen. GrOBere Mengen wirkten 
hemmend oder lahmend anf die Phagocytose. 

Die Phagocyten verhalten sich dem Cyankalinm gegeniiber also 
ganz &hnlich wie das Atemzentrum. Kurt Meyer (Berlin). 

Hamburger, H. J., Phagocyten nnd Atemzentrum. Erkl&- 
rnng des Exzitationsstadinms bei der Narkose. 
(Ebenda. S. 249.) 

0* 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



68 


Immunit&tsforschang. 


Das Verhalten der Phagocyten gegeniiber Sauerstoffentziehung 
and gegeniiber Cyankalinm entspricht ganz dem des Atemzentrnms. 
Die zweckm&Bige Eigenschaft des Atemzentrnms, „nach dem Bediirfnis“ 
zu arbeiten, ist also nicht, wie man bisher glaubte, fur die Nerven- 
zellen spezifisch, sondern kommt auch anderen Zellarten zu. 

Auch gegeniiber Kohlens&ure verhalten sich die Phagocyten wie 
das Atemzentrum. Durch sehr geringe Mengen Kohlensaure wird 
die Phagocytose gesteigert, durch groBere gelilhmt. 

Die gesteigerte Erregbarkeit des Atemzentrnms im Beginne der 
Chloroformnarkose entspricht der Steigerung der Phagocytose durch 
geringe Mengen Chloroform. Es liegt nahe, das Exzitationsstadinm 
der Chloroformnarkose anf eine analoge Steigerung der Erregbarkeit 
der hOheren Nervenzentren zurftckzufuhren. KurtMeyer (Berlin). 


Hamburger, H. J., Zur Biologie der Phagocyten. Der Ein- 
fluB von Wasserstoffsuperoxy d anf die Phagocytose. 
(Internat Zeitschr. f. physikal.-chem. Biol. Bd. 2. 1915. 8. 255.) 

Im Gegensatze zu Sauerstoffgas befSrdert Wasserstoffsuperoxyd 
die Phagocytose erheblich. Die Wirkung besteht nicht nur, wie bei 
Kalksalzen nnd lipoidloslichen Stoffen, in einer Beschleunigung der 
Phagocytose, sondern auch in einer absoluten Vermehrung der auf- 
genommenen Partikel. 

Der fbrdernde EinfluB des Wasserstoffsuperoxyds ist nicht re- 
versibel. Man muB sich daher vorstellen, daB es eine chemische 
Wirkung, vielleicht eine Oxydation hervorruft. Allerdings befSrdern 
Kaliumchlorat nnd Ferricyankalium, die ebenfalls oxydierend wirken, 
die Phagocytose nicht. Kurt Meyer (Berlin). 

Pfenninger, W M Uber den EinfluB von Salzldsungen auf 
das phagocyt&re VermBgen der Leukocyten. (Berl. tier- 
Srztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 241.) 

VorUuflge Mitteilung uber den EinfluB anorganischer Anionen 
und Kationen sowie organischer Ionen auf das phagocyt&re Ver- 
m5gen der Leukocyten in vitro und in vivo. Die Versuche haben 
ergeben, daB s&mtliche untersuchten Ionen — Ba, Sr regelm&fiig, 
K und S0 4 gelegentlich ausgenommen — die Phagocytose begiinstigen 
in vitro sowohl als in vivo. Bezuglich der Versuchsergebnisse im 
einzelnen muB auf das Original verwiesen werden. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Archibald, B. A. and Moore, Gertrude, A preliminary report 
on the production, action and therapeutic effects of 
leukocytic extracts. (Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914. 

p. 126.) 


Digitized b 


Google 


Original from _ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immiuut&tsforschong. 


69 


Leakocytenextrakte lassen sich in beliebiger Menge aus steril 
in Natrinmzitratlosung anfgefangenem Tierblnt herstellen, indem 
dieses znr Auflosung der Leukocyten mit 1 Proz. Essigs&ure versetzt 
nnd dann zentrifngiert wird. Das Leukocytensediment wird ge- 
waschen and mit der vierfachen Menge destillierten Wassers 
zunachst eine Stnnde bei 58° nnd dann bis znr volligen Auflosung 
bei 37° gebalten. Snbkntane Injektionen der Extrakte rufen starke 
Lenkocytose hervor. Sie iiben eine sehr gimstige Wirkung bei 
aknten menschlichen und tierischen Infektionen aus. Da ibre direkte 
bakterizide Wirknng nur gering ist, so wirken sie im Organismus 
wahrscbeinlich indirekt dnrch Anregnng der Phagocytose. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Winkler, K., Verdauungsversuche an Katalaseldsnngen 
mit proteolytischen and peptolytiscben Fermenten- 
(Fermentforscbung. Jg. 1. 1915. S. 105.) 

Die Verdaunngsversache an Katalaseldsnngen, die von den ver- 
schiedensten Tiergruppen stammten, warden mit verschiedenen Tryp- 
sinpraparaten, dem Magensaft des Krebses and den Dann- nnd Leber- 
extrakten verschiedener wirbelloser Tiere ausgefuhrt Die Versuchs- 
anordnnng usw. ist im Original ausfiihrlicb angegeben. Nacb den 
Versuchen des Verf. scheint in der Katalase eine chemische Substanz 
vorzuliegen, die zwar eiweifiartiger Natur ist, da sie dem Abbaa 
darcb Proteasen unterliegt, nicht aber znr Gruppe der EiweiBkorper 
gerechnet werden kann, die lediglich yon Trypsin angegriffen werden. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Waentig, P. and Gierisch, W., Uber die chemiscbe Natur 
der Katalase. (Fermentforscbung. Jg. 1. 1915. S. 165.) 

Auf Grund der eingehenden Untersucbungen kommen die Verff. zu 
folgendem Ergebnis: Die Katalase ist ein im Vergleich zu seiner Wirk- 
samkeit in anfierordentlicb geringer Menge (ca. 0,3 Proz.) in der 
Leber vorhandener, in Wasser lOslicher, koagulierbarer EiweiB- 
kfirper, der darch MineraMuren, besonders dnrch Salpetersfture, 
in der K&lte, aber nicht dnrch Essigskure gefdllt wird. Der Hitze- 
koagulation geht eine Inaktiyierang yoraus, das Koagnlum zeigt 
mucinartige Beschaffenheit. Die F&llangen darch Alkohol nnd Am- 
monsalfat, far welche die Grenzkonzentrationen yon den beigemengten 
Yeranreinignngen abh&ngig sind, sind aktive reversible Gele, die nur 
langsam denatnrieren. Fallungsmittel sind ferner die sog. Alkaloid- 
reagentien and Bromwasser in essigsanrer LSsung. Die bekannten 
EiweiBfarbreaktionen sind samtlich positiv. Die Binretprobe wird 
mit blanyioletter Farbe erhalten. Der Stickstoffgehalt der Trocken- 
snbstanz der Extrakte steigt mit wachsendem Reinheitsgrad auf 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



70 


Immmut&tsforachniig. 


mindestens 14 Proz., doch ist es fraglich, ob der Eorper vollkommen 
rein yorliegt. Der EiweiBkdrper enth&lt vielleicht eine Zuckerart, 
die die Molichsche Probe gibt, aber nach der Hydrolyse nicht mit 
Fehlingscher Losung reagiert. Der Gehalt an Mineralstoffen kann 
aufierordentlich verringert werden, ohne dad die Aktivitat der Eata- 
lase darunter leidet, doch hinterbleibt stets ein Rest von Eisen 
nnd Phosphorsaure, der bei der Dialyse nicht verschwindet und 
bei der Absorption mit der aktiven Snbstanz anfgenommen wird. 
Bei beiden Bestandteilen, besonders beim Eisen, ist es fraglich, ob 
es sich um integrierende Bestandteile der Eatalase handelt. Purin- 
basen, die in der Hydrolysenfliissigkeit der Trockenrhckstande on- 
reiner Extrakte sich nachweisen lassen, verschwinden vSllig in den 
reineren. Die Eatalase ist also ein Nnkleoproteid. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Jobling, James W., Petersen, William and Eggstein, A. A., The 
serum ferments and antiferments during pneumonia. 
Studies on ferment action XXIV. (Journ. of experim. Med. 
VoL 22. 1915. p. 568.) 

Dieselben, Serum changes following kaolin injections. 
Studies on ferment action XXV. (Ibid. p. 590.) 

XXIV. Der Antitrypsintiter des Serums steigt wahrend der Pneu¬ 
monia standig an, beginnt aber mit Einsetzen der Erisis abznsinken. 
Gleichzeitig tritt eine Protease im Serum auf. Es sind damit 
gunstige Bedingungen fur die Autolyse des pneumonischen Exsudats 
gegeben. Nach Ansicht der Verff. ist ein groBer Teil der toxischen 
Erscheinungen bei der pneumonischen Infektion durch Resorption 
intermedi&rer Abbauprodukte aus dem Exsudat bedingt. Mit Ein¬ 
setzen der verst&rkten Autolyse werden diese weiter zu ungiftigen 
Produkten aufgespalten. Zum Ausdruck kommt dies in einer Ab- 
nahme des inkoagulablen Stickstoffs und der Proteasen im Serum. 

XXV. Durch intravenose Injektion von 0,5 g Eaolin werden bei 
Hunden anaphylaxie&hnliche Erscheinungen hervorgerufen. Nach der 
Injektion sinkt nach vorubergehender Steigerung der Antitrypsintiter 
ab. Gleichzeitig tritt eine Protease im Serum auf, die Menge des 
nichtkoagulablen Stickstoffs nimmt zu. 

Verff. nehmen an, daB durch das Eaolin Antitrypsin adsorbiert 
wird, daB sich dadurch das Gleichgewicht zwischen Serumprotease 
und Antiferment verschiebt, und daB damit die Bedingungen fur eine 
Proteolyse der SerumeiweiBkorper mit Auftreten giftiger Spalt- 
produkte gegeben ist. Eurt Meyer (Berlin). 

Jobling, James W., Petersen, William and Eggstein, A. A., The 
effect of protein sp.lit products on the serum ferments 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunity tsforschung. 


71 


and antiferment Studies on ferment action. XXVI. 
(Jonrn. of experim. Med. Yol. 22. 1915. p. 597.) 

Beim Hunde rufen intravenSs injizierte primare Proteosen auBer 
ihrer toxischen Wirkung in der Regel folgende Serumveranderungen 
hervor: zunachst Yermehrnng, dann Abnabme des Antiferments, Zu- 
oahme der Serumprotease und der Serumlipase, Abnahme der Pro¬ 
teosen and des Aminostickstoffs. 

Sekundare Proteosen bewirken weniger deutliche Veranderungen 
des Antifermenttiters, deutliche Vermehrung der Serumprotease, Ver- 
mehrung der Serumproteosen, geringe Veranderungen der Serumlipase 
und primare Abnahme des Aminostickstoffs. 

Ein aus Hundemuskel hergestelltes Pepton rief ahnliche Ver¬ 
anderungen im Antifermenttiter heryor wie die primaren Proteosen, < 
ferner deutliche Vermehrung der Serumprotease, eine geringe Zu- 
nahme der Serumlipase, primare Abnahme mit folgender Zunahme 
der Proteosen, Zunahme des Aminostickstoffs. Ganz geringe Pepton- 
mengen bewirkten eine Abnahme des Antifermenttiters und gleich- 
zeitig eine primare Verminderung der Serumprotease. 

Das Peptonpraparat war in Mengen von 0,5 g in den Magen 
uder das Rectum eingebracht ungiftig, wahrend es bei direkter In- 
jektion in den Dunndarm in 5—10 Minuten den Tod unter dem Bilde 
eines schweren Shocks herbeifuhrte. Kurt Meyer (Berlin). 

Jobling, James W., Petersen, William and Eggstein, A. A., The 
effect of killed bacteria on the serum ferments and 
antiferment. Studies on ferment action. XXVII. (Joum. 
of experim. Med. VoL 22. 1915. p. 603.) 

IntravenSse Injektion abgetSteter Bakterien hat beim Hunde das 
Auftreten einer nicht spezifischen Protease und Lipase im Serum zur 
Folge. Temperatur und Leukocytenkurve zeigen keine Beziehungen 
zu diesen Fermentveranderungen. Das Serumantitrypsin ist nach 
der Injektion gewohnlich vermehrt. 

Die Schnelligkeit und Ausdehnung der Reaktion ist abhangig 
von der Toxizitat der Bakterien und ihrer Resistenz gegenuber der 
Proteolyse. Von den untersuchten Bakterienarten rief der Typhus- 
bazillus die starksten, der Tuberkelbazillus die geringsten Ferment- 
veranderungen hervor. 

Da natives EiweiB im Gegensatz zu seinen Spaltprodukten solche 
Veranderungen nicht hervorruft, so kann die toxische Wirkung der 
Bakterien ebenfalls nur durch Spaltprodukte bedingt sein, sei es, daB 
diese unter der Einwirkung der Serumprotease entstehen, sei es, daB 
sie praformiert in den Bakterien enthalten sind und bei der Bak- 
teriolyse in Freiheit gesetzt werden. Da der leicht proteolysierbare 
Heubazillus weit weniger toxisch wirkt. als der viel resistentere 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



72 


Immanit&tgforBchang. 


Typhusbazillus, so ist die Giftbildung durch Proteolyse sehr unwahr- 
scheinlich. Wahrscheinlich werden also pr&formierte toxische Spalt- 
produkte bei der Bakteriolyse, der einfachen AuflSsung der Bakterien,. 
frei. Die Serum protease wirkt wahrscheinlich sogar entgiftend, in- 
dem sie die toxischen Spaltprodukte zu den atoxischen Aminos&uren 
abbaut. Kurt Meyer (Berlin). 

Jobling, James W. and Petersen, William F., Zur biologischen 
Bedeutung der unges&ttigten Fettsauren. I. Mit- 
teilung. (Zeitschr. f. Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 24.1915. S. 292.) 

Verff. stellen die Ergebnisse ihrer im Journ. of experim. Med. 
erschienenen Arbeiten in folgenden S&tzen zusammen. 

Beseitigung des Antiferments des Serums verleiht diesem eine 
groBere Giftigkeit sowohl fur normale wie fur sensibilisierte Meer- 
schweinchen. Experimentelle ErhOhung des Antifermenttiters steigert 
die Widerstandsfahigkeit sensibilisierter Tiere gegen Reinjektion des- 
Antigens. 

Die Antifermente der Bakterien bestehen aus ihren ungesattigten 
Lipoiden. Die Resistenz intakter Bakterien gegeniiber der Trypsin- 
verdauung beruht wahrscheinlich auf einer Lipoidumhullung. 

Durch mikrochemische Analyse ist w&hrend der Bakteriolyse 
keine Zunahme des nichtkoagulablen Stickstoffs, also keine Proteolyse 
nachweisbar. 

Komplement und Serumprotease sind nicht identisch, da bei 
Chloroformextraktion des Serums jenes zerstort, diese erst wirksam 
wird. 

Im Meerschweinchen- und Kaninchenserum ist Protease stets 
nachweisbar. Sie ist in schwach saurer und alkalischer Losung 
wirksam. Bei 56° wird sie stark geschadigt, bei 70° vollkommen 
vernichtet. Von ungesattigten Seifen wird sie gehemmt Sie ist 
nicht spezifisch. Im Hundeserum ist sie nur bisweilen vorhanden. 
Durch Injektionen artfremden EiweiBes wird sie in unspezifischer 
Weise vermehrt. Im normalen Menschensernm lafit sie sich nicht 
nachweisen. 

Die Abderhaldensche Reaktion beruht auf einer Adsorption 
des Antiferments durch das Substrat. Die dabei frei werdende 
Protease verdaut nicht das spezifische Gewebe, sondern die Serum- 
eiweifikbrper. Das Komplement ist an der Reaktion nicht beteiligt, 
da diese auch mit inaktiviertem Serum eintritt. 

Bei Jodkaliumtherapie sinkt der antitryptische Titer. Dadurch 
erlangen die proteolytischen Fermente des KSrpers groBere AktivitSt. 
Vielleicht beruht hierauf die therapeutische Jodwirkung. 

Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


□ riairal fro m 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunity tsforschung. 


73 


Jobling, James W., Petersen, William F. and Eggstein, A. A., 
Studien iiber Sernmfermente and -antifermente. (Zeit- 
schr. f. Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 459.) 

Verff. berichten fiber eine Reihe von Untersuchnngen, die das 
Verhalten der Sernmfermente und -antifermente unter verschiedenen 
Bedingnngen betreffen. 

Der Proteasegehalt wurde festgestellt durch kolorimetrische Be- 
stimmnng (nach Folin) der Vermehrung an inkoagulablem Stickstoff, 
die in dem zwecks Ausschaltung des Antitrypsins mit Chloroform 
geschuttelten Serum eintrat. Die Lipase wurde an der Spaltung von 
Athylbutyrat gemessen. 

Bei der Trypsinvergiftung tritt eine Vermehrung von Protease 
und Lipase ein. Wahrscheinlich handelt es sich urn mobilisierte 
Zellfermente. Die beobachtete Antifermentabnahme kann als Ab- 
sfittigung durch die Protease gedeutet werden, beruht aber wahr- 
scheinlicher auf Dispersitatsverfinderungen der ungesfittigten Lipoide. 

Beim akuten anaphylaktischen Anfall des Hundes werden als 
erste Erscheinungen Protease- und Lipasevermehrung, Antiferment- 
und Albumosenverminderung und Zunahme des nichtkoagulablen 
Stickstoffs und der Aminosfturen beobachtet. Die Proteasevermehrung 
mOchten Verff. nicht mit Pfeiffer auf das Absterben von Zellen 
mit Freiwerden intrazellulfirer Fermente beziehen, sondern halten es 
fir moglich, dafi die Fermentmobilisation erst ihrerseits eine Intoxi- 
kation zur Folgd hat. 

EiweiBspaltprodukte erhohen bei intravenoser Injektion den 
Antifermenttiter, bewirken meist auch Proteasevermehrung, beein- 
flussen die Lipase aber wenig. 

Die Kaolinvergiftung beruht wahrscheinlich auf Adsorption des 
Antiferments, wodurch es zur Spaltung von SerumeiweiB kommt, wie 
aus der starken Vermehrung der Albumosen zu schlieflen ist. 

Injektion arteigenen Serums bewirkt Antifermentvermehrung und 
geringe Verminderung der Protease. 

Bakterien rufen bei intravenfiser Injektion starke Vermehrung 
der Protease und Lipase hervor. Die Giftigkeit der Bazillen ist 
wohl nicht durch die erst bei der Proteolyse entstehenden, sondern 
durch praformierte giftige Spaltprodukte, die bei der Auflosung frei 
werden, bedingt. 

Die Verfinderungen bei experimenteller Pankreatitis entsprechen 
mehr denen nach Vergiftung durch EiweiBspaltprodukte als bei 
Trypsinvergiftung. 

Nach Thyreo-Parathyreoidektomie tritt Vermehrung des Anti¬ 
ferments, des Reststickstoffs, der Albumosen und Protease schon am 
Tage der Operation auf, wfihrend Lipase- und Aminosaurengehalt 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



74 Immnnit&teforschttng. 

unverkndert bleiben, doch sind diese Veranderungen nicht ganz 
konstant. 

Bei der menschlichen Pneumonie wird zuerst eine Vermehrung 
des Reststickstoffs beobachtet. Weiterhin nehmen Protease und Anti- 
ferment zu. Mit der Entfieberung setzen Verminderung des Anti¬ 
ferments, Vermehrung der Protease und Lipase und Abnahme des 
Reststickstoffs und der Albumosen ein. Wahrscheinlich werden die 
Intoxikationserscheinungen nicbt allein durch die aus den Pneumo- 
kokken stammenden Toxine, sondern auch durch Spaltprodukte des 
Exsudats hervorgerufen, so dad eine therapeutische Beeinflussung 
nicht nur den Pneumokokken Rechnung zu tragen hat, sondern anch 
das Gleichgewicht zwischen Ferment und Antiferment so umstimmen 
muB, daB der autolytische Abbau soweit beschleunigt wird, daS nur 
noch atoxische Spaltprodukte resorbiert werden. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Ross, Ellison L. and Singer, H. Douglas, A point to be con¬ 
sidered in the use of the Abderhalden reaction. (Arch, 
of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 552.) 

H&ufig geben vollig blutfrei gewaschene Organe noch eine posi¬ 
tive Abderhaldensche Reaktion mit Normalserum. Durch fort- 
gesetztes Waschen lafit sich ein Stadium erreichen, bei dem ein Ab¬ 
bau mit Normalserum ausbleibt. Die Organe sind erst dann als 
brauchbar anzusehen, wenn sie mit mehreren Normalseren keine 
Abbaureaktion mehr geben. 

Die Substanz, die von Normalserum abgebaut wird, lafit sich aus 
dem Waschwasser durch Alkohol ausfftllen. Kurt Meyer (Berlin). 

Seiffert, G., Trockenorgane fur die Abderhaldensche 
Reaktion. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 456.) 

Es ist moglich, die fur die Abderhaldensche Reaktion auf 
Abwehrfermente notwendigen Organe zu trocknen und sie steril und 
unverandert aufzubewahren. Dadurch wird die Ausfuhrung der 
Reaktion sehr erleichtert. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Kafka, V., Uber das Schicksal des Komplements w&h- 
rend des Ablaufes des Dialysierversuches nach Ab¬ 
derhalden. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 825.) 

Das Komplement wird im Ablauf des Dialysierverfahrens schwer 
geschadigt. Dem Komplement ist daher bei dem Zustandekommen 
der Abderhaldenschen Reaktion eine funktionelle Rolle nicht zu- 
zusprechen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



ImmunitStsforschang. 


75 


Abderhalden, E., Studien fiber dasVerhalten verschiedener 
Blutsera gegentiber verschiedenen Organsubstraten. 
(Fermentforsch. Bd. 1. 1916. S. 351.) 

Allgemeine Besprechung des Forschungsgebietes der Abwehr- 
fermente, ihrer vermutlichen Herkunft, Wirkung des Nachweises, der 
Methodik, der Fehlerquellen, der Spezifizitfit and Hinweis auf die 
noch zu leistende Arbeit auf diesem Gebiete, die Lficken usw. and 
Mitteilung yon etwa 250 noch nicht veroffentlichten Fallen, die mit 
Hilfe der Abderhaldenschen Beaktion untersncht worden sind. 
Verf. halt eine erfolgreiche Bearbeitnng des ganzen Forschungs- 
gebietes nur ffir moglich, wenn Mittel vorhanden sind, die auf breiter 
Grundlage mit einem Stab yon speziell ansgebildeten Mitarbeitem 
jedes einzelne Problem von Grand aus zu erforschen erlauben. Es 
gehoren pathologisch-anatomisch grundlich geschulte Hilfskrafte and 
solche, die die ganzen Untersuchungsmethoden grfindlich beherrschen, 
dazn, am ein befriedigendes Resaltat zu erzielen. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

van Slyke, D. D., Vi nograd -Villchur, H. and Losee, J. R., The 
Abderhalden reaction. (Jonm. of biol. Chem. Vol. 23. 1915. 
p. 377.) 

Der Zweck der Untersuchnng war, eine Methode zu finden, die 
quantitativ, genugend einfach, genau and frei von subjektivem Ein- 
fluB and spezifisch fur proteolytische Fermente war. Die Versuche 
warden darch Vergleichang von norinalem Serum vom Mann mit 
dem von schwangeren and nichtschwaDgeren Franen mit der Dia- 
lysiermethode angestellt. 

Die einfache and quantitative Methode besteht in der Messung 
des Aminostickstoffs der bei der Einwirkung von Seram and Substrat 
bei der Abderhalden-Reaktion sich bildenden Aminoverbindungen. 
Die Mischung wird nach der Bebrfitnng mit kolloidalem Eisen- 
hydroxyd von Eiweifi befreit, das Filtrat eingedampft and die Menge 
des Aminostickstoffs mit dem Mikrostickstoffbestimmangsapparat er- 
mittelt. Als Kontrollen warden normale nichtpathologische Sera ver- 
wendet, aufierdem warden einige Bestimmungen mit pneumonischen 
Seren angestellt. Bei einigen Versuchen wurde an 8telle des Plazenta- 
gewebes karzinomatfises (Gebarmutter-) Gewebe als Substrat ver- 
wendet. 

Praktisch zeigt jedes Seram, ob es von einem schwangeren oder 
nichtschwangeren Individuum stammt, Eiweifizersetzung, wenn es mit 
nach Abderhalden hergestelltem Plazentagewebe zusammengebracht 
wird. Die bei dem angewandten Verfahren gewonnenen, den Grad 
der Proteolyse zam Ausdruck bringenden Zahlen halten sich inner- 
halb derselben Grenzen, einerlei, ob das Serum von schwangeren oder 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



76 


Immanit&tsforschajig. 


nichtschwangeren Individnen stammte. Das Verfahren ist daher nicht 
zur Erkennung der Schwangerschaft brauchbar. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Grnfi, J., Uber die Abderhaldensche Reaktion. (Casopis 
fiesk^ch 16kafuv. Vol. 54. 1915. p. 85.) 

Die Resultate der Dialysiermethode waren sehr giinstig. Die 
Seren der SchwaDgeren reagierten immer positiv, ausgenommen einen 
Fall; bei den eklamptischen Frauen zeigte sich in den Ergebnissen 
keine Differenz. Auch w&hrend des Wochenbettes in den ersten 
8 Tagen war die Reaktion positiv; desgleichen die Reaktion bei drei 
Frauen mit Abortus. Die Tumoren des Uterus (5 Earzinome) und 
der Adnexe reagierten negativ; dagegen zeigte sich positive Re¬ 
aktion in einigen Fallen verschiedener Erkrankungen, bei welchen 
die Schwangerschaft vollkommen ausgeschlossen war. — Die kutane 
Reaktion der Schwangerschaft, die Verf. auch angestellt hat, zeigt 
noch keine einheitliche Resultate, so daB sich Verf. fiber ihren Wert 
nicht aufiern kann. Jar. Stuchlik (Zurich). 

Ross, Ellison L. and Singer, H. Douglas, Observations on the 
use of the Abderhalden reaction with normal and 
pathological human serums. (Arch, of internal Med. Vol. 15. 
1915. p. 724.) 

Verff. haben frfiher gezeigt, daB normales Katzen- und Hunde- 
serum die verschiedensten Organe abbaut, dafi diese Wirkung aber 
gegenuber Organen, die wiederholt mit leicht angesauertem Wasser 
ausgekocht sind, ausbleibt. 

Sie machten jetzt die gleiche Beobachtung an Normalmenschen- 
seren bezttglich des Abbaues von Hoden- und Gehirnsubstanz. Diese 
Organe wurden nach Auskochen mit angesauertem Wasser auch von 
Serum Dementia-praecox-Kranker nicht mehr abgebaut. Dagegen 
wurde Gehirn, das von Normalserum nicht mehr abgebaut wurde, 
von Paralytikerserum noch angegriffen. Bei fortgesetztem Kochen 
verlor es aber auch diese Eigenschaft. Der Unterschied im Abbau- 
vermogen von normalem und Paralytikerserum dfirfte mehr quanti- 
tativer als qualitativer Natur sein. Kurt Meyer (Berlin). 

Tfima, J. V., Uber den MedikamenteneinfluB auf die 
Abderhaldensche Reaktion. (CasopisCesk^chlekafuv.Vol.54. 
1915. p. 86.) 

Die Versuche des Verf. haben ergeben, daB das Verabreichen 
von Jodkali in groBeren Dosen und das Einspritzen des Fibrolysins 
eine nicht spezifische Reaktion geben. Das Verabreichen der Salizyl- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Imrounit&tsforschnng. 


77 


praparate bat aaf den Ansgang der Abderhaldenschen Reaktion 
keinen EinfluB. Jar. Stuchlik (Zurich). 

Plant, F., Uber den Mechanismus der Abbauvorg&nge 
bei dem Abderhaldenschen Dialysierverfahren. (Zeit- 
schr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 861.) 

Es kann als erwiesen angesehen werden, daB eine Reihe nicht 
abbaufahiger Suspensionskolloide das aktive Serum zu Abbauvor- 
gangen im Sinne der Abderhaldenschen Reaktion anregen. Verf. 
suchte daher zu erforschen, ob sich Analogien zwischen anorganischen 
Substanzen und Organstuckchen hinsichtlich ihrer Einwirkung auf 
sie umgebende eiweiBhaltige Flussigkeiten auffinden lassen. 

Er stellte fest, daB die beim Dialysierverfahren zur Verwendung 
kommenden Organstuckchen unspezifische Hamolyse bewirken, daB 
diese Wirkung durch Digestion mit Serum und durch wiederholte 
Digestion mit Blut aufgehoben wird. Sie verhalten sich also in 
gleicher Weise wie anorganische Suspensionskolloide, z. B. Kaolin, 
und es liegt nahe anzunehmen, daB sie auch beim Abderhalden¬ 
schen Versuch in analoger Weise wirken wie jene, d. h. den Abbau 
der SerumeiweiBkorper anregen Oder verstarken. 

Bemerkenswert ist, daB frisches Aufkochen der Organstucke 
ihre hamolytische Wirkung aufhebt, doch kehrt diese bei weiterer 
Aufbewahrung wieder. Setzt man hamolytische und Abbau anregende 
Wirkung in Parallele, so wird verstandlich, daB frisches Auskochen 
der OrganstUcke die Spezifizit&t der Abderhaldenschen Reaktion 
erhdht, indem dadurch unspezifische Abbauvorg&nge zuruckgedrangt 
werden. Mit den Erfahrungen bei der Abderhaldenschen Reaktion 
steht auch im Einklang, daB bluthaltige Organe st&rker h&molytisch 
wirken, als moglichst vom Blut befreite, also wahrscheinlich auch 
die unspezifischen Abbauvorgange in st&rkerem MaBe begunstigen. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Baumann, Die Erfahrungen mit der Abderhaldenschen 
Schwangerschaftsdiagnostik im Frauenspital Basel. 
(Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn&kol. Bd. 42. 1915. S. 199.) 

Verf. untersuchte eine groBe Reihe Schwangerer und Nicht- 
schwangerer mittels der Abderhaldenschen Methods. Bei den 
Nichtschwangeren kam kein einziges Mai positive Reaktion vor; die 
Fehlresultate bei Schwangeren veranschlagt Verf. auf hUchstens 
l 1 /*—2 Proz. Bei Einbeziehung aller Aborte und Tubarmolen 
3—4 Proz. 

Verf. hatte sowohl mit der selbst hergestellten Plazenta wie mit 
dem „PlazentaeiweiB siccum H6chst“ gute Resultate. Die Versuche 
mit „ halt barer feuchter Plazenta H6chst“ ergaben zu 40 Proz. MiB- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



78 Immumt&teforschimg. 

erfolge. Das „gef£rbte Plazentasubstrat" lieferte stets negative 
Resnltate. Schmitz (Halle a. S.). 

Evald, 6 ., Erfahrungen mit dem Abderhaldenschen Dia- 
lysierverfahren und uber seine Verwendbarkeit am 
Erankenbett (Fermentforsch. Bd. 1. 1916. S. 315.) 

Die vorliegenden Versuche sind in Gemeinschaft mit Fraktikern 
angestellt, nm ein Urteil iiber die praktische Verwertbarkeit des 
Dialysierverfahrens am Erankenbett zn gewinnen. Verf. bespricht 
zunachst die Methodik (Organprfifung, Einheitlichkeit z. B. des Ear- 
zinomsubstrates, das kein unverandertes Drfisengewebe mehr ent- 
halten darf). Es werden F&lle von Graviditaten, fraglichen Tumor- 
diagnosen, psychiatrische Diagnosen mitgeteilt, die zeigen, daB in 
differentialdiagnostisch fraglichen F&llen die Abderhaldensche 
Reaktion die Entscheidung bringen konnte, mafigebend fttr die ein- 
znschlagende Therapie war Oder doch wenigstens for den Arzt 
groflen prognostischen Wert besaB. Ferner Hinweis auf Fehlerquellen 
beziigl. fur die Reaktion unbrauchbares hamolytisches Serum. Un- 
sicherheit der Diagnose bei verschiedenen Arten von Earzinomen 
nnd Sarkomen usw. Verf. kommt auf Grund der besprochenen F&lle 
zu dem SchluB, dafi der Abderhaldenschen Reaktion eine dia- 
gnostische Bedeutung am Erankenbette zukommt. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Thar, Heinrich und Kotschneff, Nina, Weitere BeitrSLge zur 
Eenntnis der Abderhaldenschen Reaktion. (Biochem. 
Zeitschr. Bd. 69. 1915. S. 389.) 

Verff. haben frfiher durch Aminostickstoffbestimmungen im Dia- 
lysate gezeigt, daB normales Serum im Gegensatz zu Gravidenserum 
PlazentaeiweiB nicht abbaut. 

Sie fanden jetzt, daB Gravidenserum auch Lungen- und Earzinom- 
gewebe, wenn auch schw&cher alsPlazenta, abbaut, und daBandererseits 
PlazentaeiweiB auch vom Nephritikerserum abgebaut wird. Ferner 
fanden sie Abbau von GehirneiweiB durch Paralytikerserum, aber 
nicht durch Serum funktionell Geisteskranker, und Abbau von Ear- 
zinomeiweiB durch Serum Karzinomatoser. 

Plazentarsaft bant Plazenta- und Lungeneiweifi ab, dagegen 
nicht EarzinomeiweiB. Wahrscheinlich werden wahrend 'der Gravi- 
ditat aus den in die mutterliche Blutbahn gelangten Plazentazellen 
Fermente frei, die den Abbau von Plazenta- nnd LuDgeneiweiB be- 
wirken. Es wiirde sich also nicht urn Abwehrfermente im Sinne 
Abderhaldens handeln, die vom mutterlichen Organismus als 
Reaktion auf die eingedrungenen Plazentazellen gebildet werden. 

Eurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immnnit&teforschnng. 


79 


Tan Waasbergen, Zur Abderhaldenschen Fermentreaktion 
bei Nichtschwangeren. (Monatsschr. f. Gebnrtsh. u. Gynfikol. 
Bd. 42. 1915. S. 280.) 

Verf. untersuchte das Seram von insgesamt 69 Patientinnen, die 
bestimmt nicht schwanger waren, mit der Abderhaldenschen 
Beaktion. Er konnte die Beobachtnng machen, daB, wenn die Tem- 
peratnr wfihrend der Digerierzeit auf 38,5° erhoht wurde, dann alle 
8era bis anf 7 positive Beaktion gaben. 

Ferner konnte er feststellen, daB in der prfimenstraellen Periode 
die Beaktion starker wird nnd nach der Menstruation wieder ab> 
nimmt. Schmitz (Halle a. 8.). 

Lindstedt, Folke, Untersuchungen fiber die Spezifizitat 
der Graviditfitsreaktion mit Hilfe des Abderhalden¬ 
schen Dialysierverfahrens und einer Modifikation 
dieser Methode. (Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 
1916. S. 540.) 

Anch sorgfaitigesBefolgen der Abderhaldenschen Vorschriften 
fiber die Prfifnng der Hfilsen bei der Dialysiermethode garantiert 
nicht gegen so grofle UngleichmfiBigkeiten im Darchlassungsvermdgen 
der Hfilsen, dafi hierdurch oft wesentliche Fehler bei der Beurteilung 
der Beaktionen entstehen. 

Mit der Abderhaldenschen Methode lfifit sich proteolytisches 
Ferment gegen Plazenta bei Schwangeren ofter nnd in grfifieren 
Mengen nachweisen als bei Nichtschwangeren. 

Dnrch Anwendung eines modifizierten Verfahrens, dessen Prinzip 
im wesentlichen darin bestand, daB das Seram in sterilen Glfisern 
anf die Plazenta einwirkte, hinterher abpipettiert nnd dann nur eine 
Stnnde der Dialyse in Kollodiumhfilsen fiberlassen wnrde, liefi sich 
proteolytisches Vermogen gegen Plazenta in alien Seren, auch solchen 
Nichtschwangerer nachweisen. Kurt Meyer (Berlin). 

Wecke, E. B., Die frfihzeitige Feststellung der Trfichtig- 
keit bei Kfihen nnd Stuten mittels des Dialysierver¬ 
fahrens nnd Verwendung der Ninhydrinreaktion nnd 
der Mikrostickstoffbestimmung im Dialysat. (Ferment- 
forsch. Bd. 1. 1916. S. 379.) 

Knrze Mitteilnng einer als Inauguraldissertation nnd als Flug- 
schrift der dentschen Gesellschaft fur Zfichtungsknnde erscheinenden 
Arbeit. Die Ergebnisse bei der Anwendung des Dialysierverfahrens 
werden mitgeteilt. Der Abban von Plazenta wurde dnrch Anstellung 
der Ninhydrinreaktion nnd Ausffihrung der Mikrostickstoffbestimmung 
im Dialysat verfolgt. Das Dialysierverfahren ermoglicht mit sehr 
groBer Sicherheit eine Feststellung der Trfichtigkeit bei Kfihen, be- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



80 


Imnranit&tsforschiuig. 


Digitized by 


sonders in ihren frtihen Stadien, wo die sonst fiblichen Methoden 
versagen. Es sichert ferner die Diagnose des Frischmilchendseins 
bis 3 Wochen nach dem Kalben. Hierffir existierte bisher ilberhaupt 
noch kein Hilfsmittel. Die Mikrostickstoffbestimmung ist anch bei 
Efihen eine ansgezeichnete Ergfinznng der Ninbydrinreaktion. Sie 
liefert gleichsinnige Ergebnisse nnd ist daber eine vorztigliche Eon- 
trolle. Auch bei Staten lafit sich das Verfahren mit gntem Erfolg 
anwenden. Auf die Gerinnong des Blates mufl besondere Sorgfalt 
gelegt werden, damit Gewebsfliissigkeit, die Zelltrummer and Zell- 
fermente mit sich fiihrt, dem Blate nicht beigemischt wird. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Parhon, C.-J and Parhon, M., Untersochungen fiber die 
Abderhaldensche Reaktion bei der Parkinsonscben 
Erankheit. (Fermentforschung. Bd. 1. 1916. S. 311.) 

Bei der genannten Erankheit bat das Dialysierverfahren mit 
der Schilddrfise and Beischilddriise, sowie der Hypophysis positive 
Resaltate gegeben, mit der Nebenniere seltener, mit den Geschlechts- 
drtisen fast immer negative. Aaf Grand dieser Befande fassen die Verff. 
die Pathogenese der Paralysis agitans als eine Veranderung gewisser 
endokriner Drfisen (Bei- and Schilddrfise und Hypophysis) auf, die 
eine Veranderung gewisser Gegenden des Zentralnervensystems zur 
Folge haben and diese wieder die charakteristischen moskulfiren 
Verfinderungen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Adachi, Beitrfige zur Schwangerschaftsdiagnose mittels 
des Antitrypsin verfahrens. (Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gyna- 
kol. Bd. 76. 1915. 8. 516.) 

Verf. prfifte am Material der Charit6frauenklinik die Serum- 
diagnose der Graviditat nach der Rosenthalschen Methode an 
Seris von Nichtschwangeren, Retroplazentarblut normal Geb&render, 
Nabelsclmurblut Neugeborener, klinisch ganz fraglicher and ganz 
bestimmter Schwangerschaften, Eklamptischen, bei verschiedenen 
geburtshilflichen and gynfikologischen Anomalien and Wdchnerinnen, 
fand bei 30 klinisch sicheren Schwangerschaften 29 positive Ausfalle 
der erhfihten antitryptischen Wirkung des Serums (97 Proz.), ffir die 
Frfihdiagnose der Graviditat in der deutlichen Steigerung des anti¬ 
tryptischen Titers schon in den ersten Monaten eine neae Stfitze; 
wegen der leichten Ausffihrbarkeit erscheint Verf. die Rosenthal- 
sche Methode empfehlenswert; ffir sich allein ist sie indes kein zu- 
verlassiges Diagnostikum. Pry 11 (Charlottenbarg). 

Chotzen, Uber die diagnostische Bedeutung des anti¬ 
tryptischen Titers des Blatserams. (Ebenda. S. 859.) 


Go i igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunity tsforschung. 


81 


Mit der Fuld-Groflschen Methode wurden 134 F&lle unter- 
sucht (Gravidit&t erste Haifte bzw. fragliche Graviditat, zweite Halfte, 
Puerperium, Karzinom, yerschiedena Sera). Die Ergebnisse werden 
unter Mitteilung der Besultate der Abderhaldenschen Beaktion 
in 5 TabeUen angegeben. Das Fehlen einer Steigernng des anti- 
tryptischen Titers des Blntserums sowohl bei Fallen von fraglicher 
Graviditat als von Karzinomverdacht ist fur die Diagnose im nega- 
tiven Sinne zu verwerten. Eine positive Antitrypsinreaktion ist mit 
Yorsicht in Yerbindung mit anderen Symptomen und vor allem anch 
mit der Abderhaldenschen Beaktion zur Sicherung der Diagnose 
heranzuziehen. Pry 11 (Charlottenburg). 


Lohmeyer, Georg, Uber das Yerhalten der proteolytischen 
Fermente der Lenkocyten bei Graviditat, puerpera- 
len Erkrankungen und Tumoren der weiblichen Ge- 
schlechtsorgane. (Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gynakol. Bd. 76. 
1915. S. 528.) 

Yerf. untersuchte nach einem von ihm angegebenen, in der Arbeit 
mitgeteilten Verfahren; die Ergebnisse waren: 

1. die Graviditat fuhrt stets, und zwar von Anfang an zu einer 
ausgesprochenen Erhohung des proteolytischen Leukocytenfermentes. 

2. Wabrend der Geburt und in den ersten 2 Wochen des Puer- 
periums bleibt die verstarkte Wirkung des Leukocytenfermentes 
besteben. 

3. Bei Puerperalfieber und iiberhaupt bei Fieber ist die proteo- 
lytische Kraft des Leukocytenfermentes wahrend der Fieberperiode 
erhSht. 

Auch bei Karzinom, Tuberkulose, Esthiom6ne, bei genitalen Er¬ 
krankungen entziindlicher Art, wie Gonorrhoe, Adnextumor, Pelveo- 
peritonitis, Abszefi, entfaltet das proteolytische Ferment der Leuko- 
cyten eine erhShte verdauende Kraft auf der Serumplatte, niclit 
aber bei Myom, wenn es nicht verjaucht ist. 

Pry 11 (Charlottenburg). 

Rominger, Erich, Bhachitis und innere Sekretion. (Zeitschr. 
f. Kinderheilk. Bd. 11. 1914. S. 387.) 

Dntersuchung der Seren von 41 Kindem und 6 Erwachsenen, 
darunter 28 Bbachitiker und 19 sicher rhachitisfreie Individuen, mit 
Hilfe des Abderhaldenschen Yerfahrens auf Abbau von Thymus, 
Thyreoidea, Hoden und Ovarium; die Organe stammten vom Menschen 
und von Hund, Kaninchen und Stier. Ausfiihrliche Beschreibung der 
Technik. Weder bei den rhachitisfreien noch bei den rhachitis- 
kranken Untersucbten konnte irgendeine GesetzmaBigkeit im Abban 
4er gepruften Organe gefunden werden. Hannes (Hamburg). 

Rrst« Aht. Ref. Bd. 66. Xo. S/4. 6 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



82 


Immnnit&tsforschaDg. 


t. Hippel, E., Untersuchungen zar Pathologic der Thymus- 
druse mit Hilfe der Abderhaldenschen Methodik. (Fer- 
mentforschung. Bd. 1. 1916. S. 233.) 

Verf. behandelt hier ophthalmologische Fragestellungen nicht, 
sondern hebt nur Punkte hervor, die geeignet sind, die klinische 
Bedeutung der Methode und die Frage der Spezifizitat der Abwehr- 
fermente zu beleuchten. Die Schwierigkeiten der Abderhalden¬ 
schen Dialysiermethode bei Verwendung von Thymusdrusen (mensch- 
lichen und tierischen) werden eingehend besprochen, auf ver- 
offentlichte Widerspriiche usw. wird hingewiesen. Verf. selbst hat nur 
mit Thymus Unsicherheiten erlebt, niemals mit anderen Organen; 
diese bedurfen noch der Klarung. Verf ist von dem klinischen Wert 
der Methode voll uberzeugt. Durch einige Beispiele wird die Art 
der Untersuchung veranschaulicht, in einer tabellarischen Darstellung 
werden die Beziehungen des serologischen Ergebnisses zu dem kli¬ 
nischen Befund dargelegt. Wegen der Einzelheiten mufi auf das 
Original verwiesen werden. Fur den Verf bleibt die Hauptsache, 
dafi durch die Anwendung des Abderhaldenschen Dialysierver- 
fahrens in gewissen Gruppen von Augenerkrankungen (Glaukom, 
Sehnervenerkrankung, verschiedene Augenerkrankungen, Katarakta 
senilis) ein hierbei bisher vbllig unbekannter krankhafter Allgemein- 
befund erst entdeckt und in einer geradezu erstaunlichen Haufigkeit 
festgestellt wurde, und dafi ferner in diesen Gruppen von F&llen 
eine uberraschende Ubereinstimmung des serologischen und klinischen 
Befundes nachgewiesen werden konnte. — Die positive Thymus- 
reaktion f&llt in einem sehr erbeblichen Teil der F&lle zusammen 
mit dem sog. Status thymicus bzw. thymico-lymphaticus. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Solowjew, Th., Zur Frage der Beziehungen der Abder¬ 
haldenschen Reaktion zur Sekretion des Ovariums. 
(Zentralbl. f. Gynakol. 1914. S. 622.) 

Es stellte sich heraus, dafi von 10 m&nnlichen Seren kein einziges 
das Eiweifi einer koagulierten Plazenta gespalten hat, wahrend die 
Sera einiger sicher nicht schwangeren, geschlechtsreifen Frauen das 
Eiweifi der Plazenta spalteten. Diese Beobachtung legt die Ver- 
mutung nahe von einer Einwirkung der Eierstockssubstanz auf die 
fermentative Fahigkeit des weibliclien Serums; das Eiweifi derselben 
Plazenta wurde von dem Serum von zwei noch nicht menstruierenden 
Madchen von 13 und 16 Jahren nicht gespalten. 

Pry 11 (Charlottenburg). 

Bassani, E., Untersuchungen mittels der optischen Me¬ 
thode zum Studium des Auftretens von Abwehrfer- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunitytsforschang. 


83 


menten nach erfolgter parenteraler Zufuhr von ans 
Nierengewebe bereitetem Pepton. (Fermentforschung. 
Bd. 1. 1916. S. 131.) 

Verf. hat auf Yeranlassnng von Abderhalden Vorstudien zum 
Verhalten des Blutserums bei verschiedenen Formen der Nephritis 
bzw. Nephropathien gegenfiber Nierengewebe und ans solchem ge- 
wonnenen Pepton angestellt, wie sich Seram von nicht mit Nieren- 
pepton vorbehandelten Tieren und solchen, denen es unter die Hant 
gespritzt worden war, gegenuber aus sorgfaltig entbluteter Niere 
gewonnenem Pepton verhalt. Serum von normalen Tieren baute 
Nierenpepton nicht ab. Serum von mit Nierenpeptonlosung vor¬ 
behandelten Tieren spaltete Nierenpepton. Auch das Serum von 
Tieren, denen ein Stuck Niere subkutan implantiert wurde, zeigte 
das gleiche Verhalten. Versuche an Menschen, die an Nephropathien 
litten, wurden auch ausgeffihrt, mit dem Urteil dariiber halt 
Verf. noch zurfick. Sie scheinen nicht ohne Wirkung zu sein. An- 
hangsweise berichtet Ver£ noch fiber durch einstfindiges Erhitzen 
auf 58° vollstandig inaktiviertes, bestimmte Abwehrfermente ent- 
haltendes Serum. Dieses reagierte nicht. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Abderhalden, E., Die Verwendung der Gewichtszu- und 
-abnahmen automatisch registrierenden Wage zu 
Studien fiber Fermentwirkungen, bei denen Gewichts- 
verfinderungen durch Aufnahme Oder Abgabe von 
Gasen eintreten. (Fermentforschung. Bd. 1. 1916. S. 155.) 
Derselbe, 2. Mitteilung. Versuche fiber das Verhalten 
von Hefe gegenfiber verschiedenen Zuckerarten in 
verschiedener Konzentration und Beeinflussung der 
Gfirung durch Zusatz von Aminosauren. (Ebenda. S.227.) 

I. Beschreibung einer solchen sehr komplizierten und empfindlichen 
Wage mit Abbildungen. Versuchsresultate sind noch nicht angegeben. 

II. Die in der Arbeit veroffentlichten Versuche an Bierhefe sollen 
zeigen, wie wertvoll die Gewichtszu- und -abnahmen automatisch 
registrierenden Wagen fur die Fermentforschung sind. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Kabanow, B. Th., Untersuchungen fiber das Vorkommen 
von Abwehrfermenten unter verschiedenen Be- 
dingungen. Der Nachweis ihrer Wirkung mittels der 
Mikrokjeldalmethode. (Fermentforschung. Bd. 1.1916.S.206.) 

Mit Hilfe der von Abderhalden und Fodor angegebenen 
Mikrokjeldalmethode zur Feststellung der Wirkung von Abbaufer- 
menten hat der Verf. drei Gruppen von Untersuchungen durchgeffihrt: 

6 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



84 


Immojut&tafonchung. 


1. wurde das Serum von graviden and nichtgraviden Kaninchen 
gegenflber Plazenta and meistens noch einem anderen Organe unter- 
sucht. Die Ergebnisse stimmten mit den von der Dialysiermethode 
erbrachten fiberein, and zwar zeigte sicb, dad das Dialysat des Serums 
gravider Kaninchen and Plazenta immer einen hoheren Stickstoffgehalt 
anfwies als das Serum allein; 2. wurde das Serum normaler Kaninchen 
geprfift und das Serum derselben Tiere nach erfolgter Injektion yon 
Xierengewebsemulsion oder Nierenpepton. Nach 72 Stunden waren 
zum ersten Male auf Nierengewebe eingestellte Abwehrfermente nach- 
weisbar; 3. wurden Differentialdiagnosen zwischen Schwangerschaft 
und Erkrankungen des Urogenitalapparates beim Menschen ausgeffihrt. 
Die Ergebnisse deckten sich stets mit der zurzeit der Untersuchung 
unbekannten klinischen Diagnose. Die zahlenmadigen Ergebnisse 
sind in Tabellen dem Original beigegeben. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Falls, Frederick Howard, The ferment activity of the blood 
serum in infectious diseases. (Journ. of infect. Diseases. 
Vol. 16. 1915. p. 466.) 

Bei Infektionskrankheiten wie Pneumonie, Typhus, Malaria, ferner 
bei Tabes und Paralyse zeigt das Serum in gleicher Weise gesteigertes 
AbbauvermOgen fur Plazenta wie bei Graviden. Es handelt sich um 
eine Vermehrung unspezifischer proteolytischer Fermente, wie sie auch 
mit anderen Methoden nachweisbar ist. 

Als Quelle der Fermente spielen die Leukocyten wahrscheinlich 
keine Rolle; denn bei Zustanden mit niedriger Leukocytenzahl (Ma¬ 
laria, Gravidit&t, Typhus) kann das Abbauvermogen erhSht, bei sol- 
chen mit Hyperleukocytose (Meningitis, vorkritisches Stadium der 
Pneumonie) normal sein. 

Die Steigerung des Abbauvermogens fallt zusammen mit einer 
Vermehrung des Antitrypsins im Serum. Diese tritt wahrscheinlich 
ein als Reaktion auf die Vermehrung der tryptischen Serumfermente, 
die ihrerseits wohl als Abwehrvorgang gegeniiber dem Eindringen 
von fremdem Eiweifi in die Blutbahn aufzufassen ist. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Abderhalden, E., Die theoretischen Grundlagen der Ver- 
wendung spezifisch eingestellter Fermente als thera- 
peutische MaBnahme. (Fermentforschung. Bd. 1. 1916. S. 99.) 

Verf. tibertr&gt seine bekannte Theorie fiber die Abwehrfermente 
des Organismus auf durch das Vorhandensein von Karzinom- bezfig- 
lich Sarkomzellen erzeugte Fermente. An tumortragenden Ratten, 
denen das Serum von Tumorgewebe parenteral zugeffihrt worden war, 
gelingt es, Tumoren zum Verschwinden zu bringen. Diese Beob- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunity tsforachung. 


85 


acbtung veranlafite Verf., weitere Versuche in dieser Richtung an- 
zustellen. Es warden Tiere mit verschiedenartigem Tumormaterial 
bebandelt, dessen Struktur yorher mikroskopiscb genau festgestellt 
wurde. So warden Zylinderkrebstiere, Typas Maromakarzinorn, 
Spindelzellensarkomtiere new. erzengt. Die Sera dieser Tiere warden 
zar Behandlang des Patienten verwendet; handelte es sich z. B. am 
den Tr&ger eines grofizelligen Sarkoms, so wnrde das Serum ver¬ 
wendet, das das gleiche Tumorgewebe abznbauen vermag. Die Fest- 
stellnng der Art des Tumors beim Patienten geschieht in der Weise, 
dafi das Seram des Patienten mit verschiedenen Tumorarten zu- 
sammengebracht wird. Verschiedene inoperable Falle sind auf diese 
Weise schon mit einigem Erfolg bebandelt worden, der sicb in der 
nach erfcdgter Einspritznng beobachteten Bessernng des subjektiven 
Befindens aufierte. Bestehendes Erbrechen horte auf, der Appetit 
kehrte wieder usw. Verf. ist geneigt, diese Erscheinung auf die 
Beseitigung blutfremder Stoffe durcb fermentativen Abbau zurfick- 
zufuhren. 

Es sind aufierdem Yersucbe im Oange, aucb die Tberapie der 
Infektionskrankbeiten, mancber 8torun gen der Organe mit sog. innerer 
8ekretion auf analoge Weise ausznbauen. 

Eine Eombination einer Chemotherapie mit der Serumferment- 
tberapie soil versucht werden. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

de Crinis, M., Das Symptom des Leberabbaues als Teil- 
erscheinung des melancbolischen Symptomenkom¬ 
plexe s. (Fermentforsch. Bd. 1. 1916. S. 335.) 

Nachdem von Binswanger u. a. ein Zusammenhang zwischen 
Leber und Melancbolie durch das Dialysierverfahren nach Abder- 
halden festgestellt worden war, untersuchte der Verf. 58 Falle von 
melancholischen Symptomenkomplexen, Angstpsychosen nach Wer¬ 
nicke und verschiedene andere Symptomenkomplexe bei verschie¬ 
denen Gehirnerkrankungen mit Hilfe der von Pregl vereinfachten 
und modifizierten Metbode von Abderhalden unter Berucksichti- 
gung verschiedener Gesichtspunkte. Verf. kommt auf Grand seiner 
im Original ausfiihrlich besprochenen Untersuchungen zu dem Er- 
gebnis: Das Symptom des Leberabbaues ist eine standige Erscheinung 
beim melancholischen Symptomenkomplex. Das Symptom des Leber¬ 
abbaues tritt auch bei Mischformen des melancholischen mit anderen 
Symptomenkomplexen auf und verschwindet bzw. tritt auf beim 
Wechsel des melancholischen mit einem anderen Symptomenkomplexe 
Oder im gegenteiligen Falle, ohne dafi es gelungen ware, klinisch 
ein eindeutiges zeitliches Nacheinander nachzuweisen. Auch besteht 
noch keine Elarheit hinsichtlich des Verhaltens bei frusten Formen 
des melancholischen Symptomenkomplexes. Bei den anderen vom 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



86 


Immunity tsforsehang. 


Verf. untersuchten rein entwickelten psychopathologischen Symptomen- 
komplexen kommt Leberabbau nicht vor. Hinsichtlich der Abhangig- 
keitsbeziehungen zwischen Leberabbau nnd melancholischem Sym- 
ptomenkomplex sagt Verf.: Das Erkenntnisziel der Abgrenzong des- 
selben von den einfachen depressiven Zust&nden (z. B. Nenrasthenie 
nsw.) ist noch nicht erreicht; es ist erwiesen, daB die melancbolischen 
Symptomenkomplexe unabhangig von der Krankheit, bei welcher sie 
vorkommen, mit Leberabbau vergesellschaftet sind. Auftreten oder 
Verschwinden des melancholischen Symptomenkomplexes geht mit 
Auftreten oder Verschwinden des Leberabbaues einher. Es ist noch 
nicht gelungen, einen Beweis daffir zu erbringen, ob das Schwanken 
in der Intensitat der Grundkrankheit einen wesentlichen EinfluB auf 
den Leberabbau hat. 

Die naheren stoffwechselbiologischen Zusammenhange zwischen 
der Fennentation und den klinisch-psychologischen Erscheinungs- 
reihen sind nach wie vor ungeklart. Immerhin muB aus den bisher 
erkannten Gesetzm&Bigkeiten und in Berucksichtigung der James- 
Langeschen Theorie der SchluB nahegelegt erscheinen, daB es die 
gestdrten Stoffwechselbedingungen sind, von denen der pathologische 
Vorgang abh&ngig wird. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

P&nek, K., Nachweis der proteolytischen Fermente im 
Blute der Versuchstiere, denen inaktivierte Mi- 
krobenkulturen eingespritzt waren. (Casopis ceskych 
lekaruv. Vol. 54. 1915. p. 86.) 

In seinen Versuchen, deren Eeihe noch nicht abgeschlossen ist, 
weist Verf. nach, daB im Blute der Versuchstiere mindestens Gruppen 
von spezifischen proteolytischen Fermenten sich nachweisen lassen. 
Aber die Besultate des Verf. sind nicht so eindeutig wie die von 
Gala, so daB Verf. so weitgehende Schlusse vorlaufig noch nicht 
ziehen kann. Jar. Stuchlik (Zurich). 

Jacoby, Martin, Zur Kenntnis der Fermentimmunitat. 
(Biochem. Zeitschr. Bd. 74. 1916. S. 97.) 

Falk hatte gefunden, daB bei Eaninchen, die l&ngere Zeit mit 
Soja-Urease vorbehandelt waren, injizierte Urease bedeutend schneller 
aus dem Blute verschwand als bei normalen Tieren. 

Die Priifung, ob dieser Erscheinung das Auftreten eines Anti¬ 
ferments zugrunde liege, begegnete der Schwierigkeit, daB das Serum 
an sich die Wirksamkeit der Soja-Urease verstarkt, eine Auxowirkung 
ausiibt. 

Verf. schlug den Weg ein, daB er das Serum auf Urease, die 
an Fibrinflocken adsorbiert war, einwirken lieB, nach einiger Zeit 
das Serum durch Auswaschen entfernte und nun die Fermentwirkung 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunit&teforechung. 


87 


der Flocken untersuchte. Es ergab sich, daB schon normales Seram bis- 
weilen eine Hemmungswirkung auf die Urease ansiibt, daB aber bei dem 
vorbehandelten Tiere keine Steigerang dieser Wirkang aachweisbar ist. 
Das Verscbwinden der Urease aas dem Blatseram ist also nicht durch das 
Aaftreten eines Aatiferments zu erklaren. Kart Meyer (Berlin). 

Jacoby, Martin, Uber Harnstoffspaltang dnrch Bakterien. 
(Biochem. Zeitschr. Bd. 74. 1916. S. 109.) 

Verf. arbeitete mit dem B. tnmefaciens von U. Friedemann. 
Der Bazillas zersetzt Harnstoif enter Ammoniakbildang. In klteren 
Kaltaren nimmt die Wirksamkeit ab. Die Harnstoffzersetzong er- 
reicht schon nach etwa 3 Tagen ihr Ende. 

Antisept ischen Mitteln gegenaber ist die bakterielle Harnstoff¬ 
spaltang sehr empfindlich. Tolaol and noch mehr Senfol heben sie 
fast vSllig aaf. Anch Flnornatrinm lafit in desinfizierenden Konzen- 
trationen die Spaltang kanm zastande kommen. Aacb Versnche mit 
Azeton- and Alkoholf&llung ergaben, daB die Spaltang von der 
Lebenst&tigkeit der Bakterien abhangt. Die Isoliernng der Urease, 
deren Anwesenheit in den Bakterien damit keineswegs aasgeschlossen 
ist, ist somit noch nicht gelungen. 

Verschiedene Knollchenbakterien vermochten Harnstoff nicht zu 
spalten. Kurt Meyer (Berlin). 

Jacoby, Martin, Uber die Einwirkung von Seram aaf die 
bakterielle Harnstoffspaltang and uber das Problem 
der Virulenzsteigerung der Bakterien im Tierkdrper. 
(Biochem. Zeitschr. Bd. 74. 1916. S. 116.) 

Verf. nntersnchte, ob die bakterielle Harnstoffspaltung ebenso 
wie die Wirkung der Soja-Urease durch Serum gesteigert wird. Es 
ist dies in der Tat der Fall. Im Gegensatze zar Soja-Urease ubt 
aber Glykokoll keine Auxowirkung, sondern eine Hemmung aas. 

Die Wirksamkeit des Serums wird durch Erhitzen auf 70® nicht 
zerstort, vielmehr erhoht. Bei der Dialyse nimmt sie ab, wird aber 
nicht g&nzlich aufgehoben. Es ist also anzanehmen, daB im Seram 
sowohl dialysable wie nicht-dialysable Auxokorper vorhanden sind. 
Bei der Extraktion mit Alkohol bleibt die Auxowirkung zum grdBten 
Teil im Riickstand erhalten. Das Extrakt ist nur wenig wirksam. 

Die Feststellang dieser neuen Fahigkeit des Serums, bakterielle 
Spaltungeu zu verstarken, erscheint von Bedeutung fur das Ver- 
standnis der Virulenzsteigerung von Bakterien bei der Passage durch 
den Tierkorper. Kurt Meyer (Berlin). 

Uhlmann, Fr., Serologische Befunde bei Granaterschtit- 
terang. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 669.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



88 


Immanit&tsforschang. 


Bei Granaterschiitterung lassen sich im Blate verschiedene 
organspezifische Fermente nachweisen, and zwar handelt es sich stets 
nm die gleichen Organe. Ausnahmslos sind Nebennieren abbauende 
Fermente und in vielen Fallen solche far ftuckenmark, Hypophyse und 
Halsganglien nachznweisen. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Fleisher, M. S. and Loeb, L., On tissue fibro-lysins. (Journ. 
of biol. Chem. Vol. 21. 1915. p. 477.) 

Bestimmte Organsysteme, besonders das Genital-, Urin- und 
Nervensystem, enthalten Fibrolysine. 30 Minuten lange Einwirkung 
einer Temperatur von 56° macht sie unwirksam. Verschiedene Tier- 
arten zeigen Unterschiede in der fibrinolytischen Kraft ihrer Organe. 
Es bestehen groBe Verschiedenheiten in der Lbslichkeit verschiedener 
Blutarten. Die Leber bebt die Wirkung der Fibrolysine auf. Die 
in verschiedenen Organen gefundenen Substanzen, die die Koagulation 
verhindern, sind vielleicht identisch mit den Fibrolysinen. Die Fibro¬ 
lysine haben eine betrachtliche biologische Bedeutung bei der Ver- 
hinderung von Wachstumsprozessen, sie wirken den Gewebekoagu- 
linen, die Wachstumsprozesse fbrdern, entgegen. Die Fibrolysine 
scheinen mit den autolysierenden Fermenten nicht identisch zu sein. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Kraus, Rudolf und Barbara, B., Uber die Adsorption bak- 
terieller Toxine durch Tierkohle in vitro und im 
Organismus. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.524.) 

Verff. suchten nach einer Methode, die die Adsorptionskraft der 
Tierkohle fiir bakterielle Toxine in vitro demonstriert. Sie fanden, 
dafi Hamotoxine wie das Toxin des Vibrio Nasik durch Tierkohle 
ebenso neutralisiert werden wie von einem Antitoxin. Der Versuch 
laBt sich quantitativ gestalten und diirfte zur Wertbestimmung der 
, Tierkohle geeignet sein. 

Das adsorbierte H&motoxin wird bei 37° an Kochsalzlosung nicht 
wieder abgegeben. 

Auch die Heilwirkung der Tierkohle lieB sich experimentell 
nachweisen. Durch innerliche Darreichung von Tierkohle warden 
Kaninchen, die intravenos Dysenterietoxin, das sonst typische Ver- 
anderungen in der Cbcumschleimhaut hervorruft, injiziert erhalten 
hatten, geheilt. Daraus wiirde hervorgehen, dafi die Tierkohle nicht 
nur das Gift im Darminnern, sondern vielleicht auch in der patho- 
logisch veranderten Darmschleimhaut unschadlich zu machen vermag. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Vintilesco, J., Uber Toxine des verschimmelten Brotes. 
(Buletinul de Chimie. Jg. 17. 1916. p. 119.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunitatsforschung. 


89 


Ausziige aus verschimmeltem Brot ergaben giftige, nicht kri- 
stallisierende, den Ftomainen vergleichbare Snbstanzen, sie zeigten 
paralysierende und krampferregende Eigenschaften nnd das chemische 
Verhalten der Alkaloide nnd Leichenptomaine. An3 gnt erhaltenem Brot 
liefien sich diese an Ptomaine erinnernden Prodnkte ebenfalls isolieren, 
sie waren aber nngiftig. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Kossel, H., 25 Jahre antitoxischer Serumtherapie. (Deut¬ 
sche med. Wochenschr. 1915. S. 1445.) 

Historischer Uberblick. Kurt Meyer (Berlin). 

Sivoro, Luigi, Immunsieri ed immunity passiva. (Ann. 
dell’Istit. Maragl. Vol. 8. 1915. p. 1.) 

Die in der ublichen Weise gewonnenen Immunsera enthalten 
mehr Oder weniger grofie Mengen von Antigenresten, je nach dem 
Zeitraum, der zwischen letzter Antigeninjektion und Blutentnahme 
verstrichen ist. Sie wirken daher nicht nur passiv, sondern daneben 
auch aktiv immunisierend. 

Notwendig ist es, das Serum nach der Gewinnung zu inaktivieren, 
da sonst unter Mitwirkung des Komplements sowohl die Antigen- 
reste wie die AntikSrper eine Abnahme erfahren. 

Bei sehr schweren Infektionen, bei denen das Reaktionsvermflgen 
des Organ ismus erloschen ist, wird es sich empfehlen, Sera anzu- 
wenden, die kein Antigen enthalten. Solche Sera lassen sich durch 
Immunisierung per os gewinnen. Kurt Meyer (Berlin). 

Iskowitz, Henry, Immunization with autogenous proteins 
in bronchial asthma. (New York med. Journ. Vol. 102.1915. p.950.) 

Asthma bronchiale entsteht infolge von Sensibilisierung gegen 
Proteine. Die meisten Asthmatiker leiden an einer chronischen 
Rhinitis, Ethmoiditis Oder anderen Sinusaffektion. Der hier produ- 
zierte Schleim rinnt bei liegender Stellung durch die Rima glottidis 
in die Trachea und Bronchien, wo er von der Schleimhaut resorbiert 
wird; die Folge ist Sensibilisation gegen Proteine und die Asthma- 
anf&lle sind nichts anderes als anaphylaktische Shocks. Auch gegen 
die Proteine in der Nahrung sind die Asthmatiker sensibilisiert; des- 
halb ist es notwendig, denselben Fleisch, Eier, Milch und alle Milch- 
produkte zu verbieten. Verf. stellte aus dem Bronchialsekret Asthma- 
kranker autogene Seren dar, die er zu subkutanen Injektionen ver- 
wendete. Funf Krankengeschichten mit augeblich sehr guten Be- 
handlungserfolgen werden publiziert. P. Meyer (Kilchberg b. Z.). 

Schmidt, £., Uber Proteinkbrpertherapie und ttber par- 
enterale Zufuhr von Milch. (Med. Klinik. 1916. S. 171.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



90 


Immunitatsforechuug. 


Darch parenterale Zufuhr yon Milch l&fit sich kunstlich Fieber 
erzeugen. Die H5he des erzeugten Fiebers ist abhangig yon der 
jeweilig bestehenden Erankheit. Bei gewissen Bluterkrankungen, 
wie pernizioser An&mie und Leukamie, ist die Wirkung am starksten; 
bei Karzinom bleibt sie fast ganz ans. Die Anwendung yon Milch 
fur Behandlungszwecke kommt fur solche Falle in Betracht, bei denen 
uberhaupt eine Proteinkorperbehandlung angezeigt ist, also H&mo- 
philie, An&mie, progressive Paralyse, Neubildungen, chronische Ar¬ 
thritis, Infektionskrankheiten. Nach den bisherigen Erfahrungen 
bew&hrte sich die Behandlung besonders bei inneren Blutungen als 
Blut8tillungsmittel. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Syring, Vaccineurin und Trigerainusneuralgie. (Deutsche 
med. Wochenschr. 1915. S. 1398.) 

In einem sehr schweren Falle von Trigeminusneuralgie sah Vert 
keine Erfolge von Injektionen von Vaccineurin, einer Misclmng verschie- 
dener Bakterienautolysate. Im Gegenteil traten nach den Injektionen 
heftige Schmerzen im Trigeminus auf. Kurt Meyer (Berlin). 

Klein, tiber die Dosierung der Schutzimpfstoffe. (Berl. 
klin. Wochenschr. 1916. S. 395.) 

Zur genauen Dosierung der Schutzimpfstoffe verwendet Verf. 
folgendes Verfahren: 

Die Bakterienaufschwemmung wird zun&chst im Schiittelapparat 
kraftig geschuttelt. Sodann werden 2 x / 2 ccm der Aufschwemmung 
mit 2 ccm einer doppelt filtrierten Anilinwasserlosung von Methyl- 
violett (Dahlia) gef&rbt und mit V 2 ccm geschmolzener Nahrgelatine 
gemischt Sodann wird mit einer bekannten Platinose auf ein rundes 
Deckglaschen ein Trdpfchen moglichst gleichmfifiig ausgestrichen. 

Anfertigung von zwei solchen Praparaten, Zahlung der Bakterien 
in 100 Gesichtsfeldern, Bestimmung der Durchschnittszahl. Die Keim- 
zahl in 1 ccm der Aufschwemmung wird gefunden durch Multi- 

R 2 2000 

plizierung der Durchschnittszahl mit y 2 X , wobei R der Radius 

des Deckglllschens, r = Radius des Gesichtsfeldes und K die Kapazi- 
t&t der PlatinSse bedeutet 

Verf. hat eine Reihe Vergleichsuntersuchungen zwischen seiner, 
der Transparenzmethode sowie der Wrightschen Methode mit Coli- 
und Staphylokokken-Impfstoff ausgefiihrt 

Es zeigte sich dabei, dafl bei verschiedenen Zahlungen desselben 
Impfstoffes die Methode des Verf. bei weitem die am besten uberein- 
stimmenden Resultate ergab. Die Abweichungen bei zwei Zahlungen 
desselben Impfstoffes blieben stets unter 1 Proz. der Durchschnitts¬ 
zahl. Schmitz (Halle a. S.). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



lmmnnitfttsfonchnng. 


91 


Auer, Johu, Anaphylactic alterations of the heart. (Proc. 
of the PathoL Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 34.) 

Die Serumanaphylaxie bei Meerschweinchen, Kaninchen and 
Handen vermag mehr Oder weniger ausgepragte Ver&nderungen im 
Herzschlag herbeizufuhren. Diese Veranderungen lassen sich darch 
den Elektrokardiographen gut darstellen. Sie treten sowohl bei in- 
taktem wie dnrchschnittenem Vagus auf, sind daher anscheinend 
peripheren Ursprungs und unabhangig yom Zentralnervensystem. 
Diese Auffassung wird durch grobe anatomische Veranderungen beim 
Kaninchenherzen bestatigt. Diese Herzreaktion ist offenbar primarer 
Natur, wenigstens beim Kaninchen und Hand und nicht die Folge 
der Blutdrucksenkung, wie aus Kontrollversuchen mit Ather oder 
einfachem Pferdeserum hervorgelit. Andererseits kann auch nicht 
das Sinken des Blutdruckes auf die Herzlasion (beim Hund) zurtick- 
gefuhrt werden. Diese Versuchsergebnisse durften eine gewisse 
Bedeutung besitzen fur die Untersuchung fiber das Vorkommen von 
kryptogenetischen, funktionellen Storungen beim Menschenherz. 

Baerthlein (Wurzburg). 

Longcope, W. T., The effect of repeated injections of 
foreign protein on the heart muscle. (Arch, of internal 
Med. Vol. 15. 1915. p. 1079.) 

Bei sensibilisierten Kaninchen rufen wiederholte Injektionen des 
Antigens ausgedehnte herdfbrmige Zelldegenerationen sowohl im Herz- 
muskel wie in Nieren und Leber hervor. Im Herzmuskel sind die 
Herde anfangs durch kleinzellige Infiltration charakterisiert. Sp&ter 
kommt es zu Narbenbildung, so dafi sich bisweilen das Bild einer 
interstitiellen Myokarditis entwickelt. 

Gelegentlich werden ahnliche Veranderungen auch bei Kaninchen 
beobachtet, die nur eine einzige Eiweifiinjektion erhalten haben. 
Hieraus ist aber nicht ohne weiteres zu schliefien, dafi das artfremde 
EiweiB primar toxisch wirkt. Vielleicht handelt es sich um einen 
analogen ProzeB wie bei der menschlichen Serumkrankheit, die sich 
auch nach einer nur einmaligen Seruminjektion entwickelt, aber doch 
anaphylaktischer Natur ist. 

Die oben beschriebenen Herzveranderungen unterscheiden sich 
von den durch Adrenalin- oder Streptokokkeninjektionen erzeugten 
durchaus. Kurt Meyer (Berlin). 

Longcope, Warfield T., The relationship of chronic protein 
intoxication in animals to anaphylaxis. (Journ. of ex- 
perim. Med. Vol. 22. 1915. p. 793.) 

Einmalige subkutane Injektion artfremder Eiweifikorper wie 
Pferdeserum und Eiereiweifi ruft beim Kaninchen keine unmittel- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



92 


Immunitatsforschung. 


Digitized by 


baren Vergiftungserscheinungen hervor, ffihrt aber zu herdformigen 
Degenerationsprozessen mit kleinzelliger Infiltration in Nieren, Leber 
und flerz. Diese Veranderungen treten etwa zehn bis zwanzig Tage 
nach der Injektion auf, d. h. zu einer Zeit, wo die Antik5rperbildnng 
beginnt. Man kann sie zu den Erscheinungen der 8erumkrankheit 
beim Menschen in Analogic setzen. Wiederholte Injektionen rufen 
die gleicben Verhnderungen, nur in starkerem Grade, hervor. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Karsner, Howard T. and Aub, Joseph C., An investigation 
of the origin of immune serum necrosis of the liver. 
(Proc. of the Pathol. Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 36.) 

Es wird liber Untersuchungen berichtet, die sich mit der M8g- 
lichkeit einer Erzeugung von Lebernekrose ohne vorangehende hyaline 
Thrombose der Leberkapillaren beschftftigten. Verff. ubergossen 
Katzenlebern mit verschiedenen Immunserumlosungen und bewahrteu 
sie dann bei 0° C und bei 37° C auf. Bei den innerhalb verschiedener 
Zeitabschnitte geprttften Leberstucken erwies sich eine Aufbewahrung 
bei 37° C uber 6 Stunden hinaus als unmoglich, weil sich in den 
Katzenlebern ein mit dem von Wolbach und Saiki beschriebenen 
in morphologischer Beziehung identischer Bazillus vorfindet. Die 
Yersuche ergaben ferner, dafi die Ubergiefiung mit Immunserum an 
und fur sich nicht ausreicht, um unter den erwahnten Bedingungen 
eine Lebernekrose zu erzeugen. Die Nekrose wird nicht durch eine 
vollstfindige Zerstorung der Zirkulation herbeigefiihrt, sondern scheint 
von einer hyalinen Thrombosierung abhangig zu sein. Denn eine 
experimen telle Embolie vermag keine Nekrose zu erzeugen, die man 
mit der vergleichen konnte, wie sie nach der durch Immunserum- 
einspritzung hervorgerufenen hyalinen Thrombosierung auftritt. Die 
hyalinen Thromben sind imstaude, in begrenzten Abschnitten ein 
konzentriertes Cytolysin zu erzeugen. Daraus ergibt sich nach An- 
sicht der Autoren der Schlufi, dafi eine Lebernekrose nach Immun- 
serumeinspritzung zum Teil durch die hyaline Thrombosierung be- 
dingt wird und wahrscheinlich in geringerem Grade durch ein Cyto- 
toxin, das aus den Zellen des Thrombus frei wird und auf die Leber- 
zellen einwirkt. Baerthlein (Wurzburg). 

Jaff6, E. Hermann und Pribram, Ernst, Pathologisch-ana- 
tomische und histologische Untersuchungen bei ana- 
phylaktischenHunden. (Virchows Arch. Bd. 220.1915. S. 213.) 

Bei der Obduktion anaphylaktisch verendeter Hunde ist die 
Hyper&mie aller Abdominalorgane besonders auffallig. Zellulftre 
Verfinderungen in der Leber und Niere sind konstant. Der Grad 
dieser Alterationen hkngt von der Zeit ab, die der Hund nach der 


Gck igle 


— Original from- ■ — 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunitatsforachung. 


93 


Reinjektion des Antigens gelebt hat. Die Hyperamie des Darmes 
ist im Duodenum nnd Jejunum am st&rksten ausgepragt, w&hrend sie 
im Magen nur gering nnd im Dickdarm mit Ansnahme des Mast- 
darmes nicht zu finden ist. Blntnngen im Dunndarm sind selten, 
hauflger finden sie sich in der Leber. Anch die Lungen zeigen 
konstant eine starke Hyperamie, die Kapillaren in den Alveolar- 
septen springen halbkngelig in das Alveolarlumen vor nnd sind prall 
gefullt. Daneben finden sich oft ausgedehnte Blutnngen ins Lungen- 
gewebe. Die pathologischen Veranderungen beim anaphylaktischen 
Hnnde zeigen eine gewisse Ahnlichkeit mit denen, die man bei ge- 
wissen Blutgiften, z. B. nach der Vergiftnng mit Rizin, findet. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Hirschfeld, L. nnd Klinger, R., Uber das Anftreten der Ge- 
rinnnngsreaktion im anaphylaktischen Shock nnd 
bei der Anaphylaxievergiftung. (Zeitschr. f. Immunitfits- 
forsch. Orig. Bd. 24. 1915. S. 235.) 

Im Blnte aktiy Oder passiv sensibilisierter Tiere (Kaninchen, 
Meerschweinchen, Hund) tritt schon nach wenigen Minnten eine Ver- 
anderung in dem Sinne ein, dafl das Serum eine positive Gerinnungs- 
reaktion gibt, d. h. die Cytozymwirknng von Lipoidemnlsionen nnd 
in geringerem Grade anch von Blutplattchenextrakten aufhebt. Die 
gleiche Veranderung tritt anch nach Anaphylatoxininjektion bei 
Meerschweinchen ein. Diese Zustandsanderung des Sernms wurde 
bisher beim Menschen nur bei Lues angetroffen nnd fiel dann meist 
mit einer positiven Wassermann-Reaktion znsammen. - Die Ana- 
phylaxiesera zeigten dagegen niemals eine echte Wassermannsche 
Reaktion, sondern nnr eine vermehrte Eigenhemmnng. Andererseits 
verhielten sich eigenhemmende Menschensera bei der Gerinnnngs- 
reaktion wie Luessera, nnd da anch Klinik nnd Anamnese bei ihnen 
hftufig fur Lues sprachen, so dfirfte die vermehrte Eigenhemmnng 
mit grofler Wahrscheinlichkeit anf eine fihnliche Veranderung des 
Blutes zu beziehen sei wie die positive Gerinnnngs- nnd Wasser¬ 
mannsche Reaktion. 

Verff. haben friiher die Anschauung entwickelt, dafi die Gerin- 
nnngsreaktion dnrch bestimmte Beziehnngen zwischen Sernm nnd 
Lipoidextrakt, die zu einer Fallung nnd zum Verlust der Gerinnungs- 
aktivit&t des Lipoids fiihren, znstandekommt. Die neu entstandenen 
Komplexe konnen in gewissen Fallen komplementbindend wirken und 
somit eine positive Wassermannsche Reaktion geben, die aber 
nur einen sekundaren Vorgang darstellt. 

Trotz des Fehlens der Wassermannschen Reaktion im ana¬ 
phylaktischen Anfall kann die hier beobachtete Gerinnungsreaktion 
mit der bei Lnes identisch sein. Sicher ist jedenfalls, dafi die Ge- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



94 


Immunit&teforschong. 


rinnungsreaktion eine ahnliche Reaktionsf&higkeit des Shockserums 
gegeniiber Lipoiden anzeigt, wie sie das laetische Serum besitzt. 
Ob in beiden Fallen der gleiche Mechanismus zugrnnde liegt, ist 
nicht zu entscheiden, solange die Beziehungen zwischen Serum und 
Lipoid nur im Endergebnis, der Zerstorung des Cytozyms, zum Aus- 
druck kommen. Es lafit sich daher auch noch nicht beurteilen, ob 
etwa die Reaktion bei Lues auf einen Zustand chronischer Ana- 
phylaxie zuriickzufuhren ist. 

Bei der Herabsetzung der Gerinnnngsiahigkeit des Blutes im 
anaphylaktischen Anfall diirfte die cytozymzerstbrende Wirknng des 
Serums keine wesentliche Rolle spielen, da sie sich meist nur gegen 
Lipoidemulsionen geltend macht, nicht aber gegeniiber dem bei der 
Blntgerinnung anscheinend hauptsachlich beteiligten wasserloslichen 
Cytozym. Auflerdem fallen positive Gerinnungsreaktion und Unge- 
rinnbarkeit zeitlich nicht immer zusammen. 

Beim Hunde diirfte die Herabsetzung der Blutgerinnbarkeit auf 
dem Auftreten eines Antithrombins, also einer gegen das bereits 
gebildete Thrombin, nicht nur gegen das Cytozym gerichteten Substanz 
beruhen. Fur Meerschweinchen und Kaninchen liegen Untersuchungen 
mit beweisender Methodik noch nicht vor. 

Da bei passiv sensibilisierten Tieren die Gerinnungsreaktion 
ahnlich wie der Shock nur eintritt, wenn eine gewisse Zeit zwischen 
Antiserum- und Antigeninjektion verflossen ist, so kann sie nicht 
durch die direkte Einwirkung des Antigens auf den Antikbrper be- 
dingt sein, sondern es miissen bestimmte Organe bei ihrem Zustande- 
kommen eine Rolle spielen. Vielleicht konnen Versuche an Tieren 
mit Eckscher Fistel, bei denen der anaphylaktische Anfall aus- 
bleibt, hieriiber Aufschlufi geben. 

Von Bedeutung ist die Tatsache, daB bei der Anaphylatoxin- 
vergiftung dieselbe Gerinnungsreaktion auftritt wie im anaphylak¬ 
tischen Anfall, w&hrend das Anaphylatoxin als solches nicht cytozym- 
zerstOrend, sondern -verstarkend wirkt. Es spricht dies gegen die 
Annahme Friedbergers, daB das Anaphylatoxin dieselben giftigen 
Spaltprodukte enthalt wie das Shockserum. 

Der Zusammenhang der Anaphylatoxinwirkung mit der Ana- 
phylaxie lieBe sich so denken, daB dem anaphylaktischen Stadium 
ein anaphylatoxisches vorangeht, das aber wegen der Geschwindig- 
keit, mit der es in sein Gegenteil umschlagt, sich dem Nachweis 
entzieht. 

Ob die Gerinnungsreaktion ein charakteristischeres Symptom der 
Anaphylaxie darstellt als z. B. die Lungenblahung und Blutdruck- 
senkung, l&Bt sich noch nicht entscheiden. Vielleicht fuhren auch 
andere Eingriffe zu denselben Zustandsanderungen des Blutes. Hier- 
fur spricht, daB beim Hunde Peptoninjektion eine ahnliche Reaktion 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Immunit&teforschang. 


95 


auslfist. Vielleicht wirken alle diese Reize zunfichst aaf gewisse 
Organe, z. B. die Leber, dorch die dann sekunddr die Erscheinungen 
des Shocks aasgeldst werden. Kurt Meyer (Berlin). 

Bolafllo, Anaphylaxieversuche in Beziehung zur 
Schwangerschaft. (Zeitschr. f. Geburtsh. n. Gynfikol. Bd. 76. 
1915. S. 498.) 

Verf. kommt zu den SchluBfolgerungen: 

1. Trfichtige Kaninchen sind weder gegen arteigene fotale Organ- 
noch gegen arteigene Plazentarextrakte noch gegen arteigenes fotales 
Seram iiberempfindlich. 

2. Es gelingt in keiner Weise, Meerschweinchen darch Vor- 
behandlang mit arteigenen fStalen Organen, Plazenta nnd fotalem 
Serum iiberempfindlich zu machen. 

8. Die Feststellung von dem Blute des Erwachsenen fremdem 
Eiweifi im Blutserum des menschlichen F8tus gelingt durch die 
Methode der Anaphylaxie nicht. 

4. Das nach Vorbehandlung mit mtttterlichem und fotalem Blut- 
serum zur Reinjektion verwendete Fruchtwasser 15st in beiden Fallen 
eine gleich starke Reaktion aus; es bleibt also der Anaphylaxie- 
versuch zur Ermittlung der Herkunft des Fruchtwassers ohne Erfolg. 

Pry 11 (Charlottenburg). 

Schera, Kurt, 1st die Gebfirparese ein anaphylaktischer 
Vorgang? (BerL tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 361.) 

Der von yerschiedenen Forschern gefiufierten Ansicht, dafi die 
Gebfirparese, die bekanntlich durch Luftinjektionen in das Enter 
heilbar ist, ein anaphylaktischer Vorgang sei, halt Verf. das Ergebnis 
eigener Versuche entgegen, in denen es nicht mdglich war, typisch 
anaphylaktische Kaninchen durch Einblasen yon Luft in die Bauch- 
h5hle zu heilen. Kallert (Berlin). 

Sehern, Kurt, Die Sera sensibilisierter und antianaphy- 
laktischer Tiere in der serologischen Untersuchung. 
(Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 261.) 

Verf. macht kurz Mitteilung fiber eine Reihe yon Versuchen, die 
zum Ziel hatten, das Anwendungsgebiet der Anaphylaxie fur prak- 
tische Zwecke, besonders ffir die der Seuchenbekfimpfung, zu er- 
weitern. Bezfiglich der Einzelheiten s. das Original. 

Kallert (Berlin). 

Sewall, Henry and Powell, Cuthbert, Studies on the relations 
of the hypersusceptibility and insusceptibility in¬ 
duced in guinea-pigs by the instillation of horse 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



96 Imiuunitiitsforachuug. 

serum into the nose. (Arch, of internal Med. Vol. 16. 1915. 
p. 605.) 

Werden Meerschweinchen 1—5mal in Abstanden von 1 bis 24 
Tagen einige Tropfen Pferdeserum in die Nase eingetraufelt, so fiber- 
lebt etwa die Haifte der Tiere eine 16 Tage nach der letzten In¬ 
stillation vorgenommene Reinjektion von Pferdeserum, haufig ohne 
Symptome zu zeigen. Oft wird auch eine 24 Tage sp&ter erfolgende 
zweite Reinjektion vertragen. Eine Ursache, warum im einen Falle 
Uberempfindlichkeit, im anderen ein refraktarer Zustand eintritt. 
liefi sich nicht feststellen. 

Entgegen der gewohnlichen Erfahrung fanden Verff. bei zwei 
Gruppen refraktarer Tiere, daB eine grofie intravenbse Injektion nach 
101 und 80 Tagen besser vertragen wurde als nach 36 und 28 Tagen. 

Wurde das Serum immuner Tiere normalen Meerschweinchen 
intraperitoneal injiziert, so reagierten diese auf intravenose Injektion 
von 0,25 ccm Pferdeserum gewohnlich nur sehr leicht. Zwei Tiere, 
die 0,5 ccm Serum erhalten hatten, zeigten eine st&rkere Reaktion 
als die mit 4 oder 5 ccm vorbehandelten. Andererseits vertragen 
sie eine zweite Reinjektion nach 17 Tagen, der die anderen Tiere 
erlagen. 

Die Jungen durch nasale Instillation sensibilisierter Muttertiere 
waren weniger empfindlich als die subkutan vorbehandelter Tiere. 

Kurt Meyer (Berlin). 

v. Szily, A., Uber die Wirkung aufs Auge und iiber die 
Natur des aus Prodigiosusbazillen hergestellten 
„Bakterienanaphylatoxins“ nebst Yersuchen iiber 
die nach Einverleibung von Bakterien im Kaninchen- 
blute zirkulierenden „Entziindungsstoffe“. (Klin. Mo- 
natsbl. t Augenheilk. B<L 55. 1915. S. 235.) 

Durch die Versuche von Dold und Rados ist die entziindungs- 
erregende Wirkung des Anaphylatoxins aufs Auge nicht bewiesen. 
Die Autoren haben nicht beriicksichtigt, daB sich die entzftndungserre- 
genden Stoffe aus Prodigiosusbazillen nicht nur durch komplement- 
haltiges, sondern ebenso gut auch durch inaktives Serum, in gerin- 
gerem MaBe auch durch Kochsalzlosung extrahieren lassen. Zudem 
sind sie im Gegensatz zum Anaphylatoxin thermostabil. Auch bei 
den nach Einverleibung von grSBeren Quantitaten abgetSteter Pro¬ 
digiosusbazillen im Blute von Kaninchen kreisenden Giftstoffe durfte 
es sich urn extrahierte Bakteriengifte handeln. 

Kurt Meyer (Berlin). 


(«^-) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentralMatt liir Bakterlologle etc. L All Referate. 

■ Bd. 66. No. 5/6. -- 

Ausgcgebcn am 19. Juni 1917. 

Zoonosen und Tierkrankheiten. 

▼. Czyhlarz, Ernst, Beitrag znr Lehre yon der Milzbrand- 
meningitis. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 768.) 

Verf. berichtet uber einen bakteriologisch festgestellten Fall yon 
Milzbrandmeningitis nnd Milzbrandencephalitis, der nnter Zurfick- 
lassung einer halbseitigen Lahmung ansgeheilt ist. Letztere ist in- 
folge einer intracerebralen Blntnng entstanden. 

Gildemeister (Posen). 

Hchfirmann, Ein Fall yon Meningitis, herbeigefiihrt 
dnrch einen milzbrand&hnlichen Bazillns. (Zeitschr. f. 
Med.-Beamte. 1916. S. 385.) 

Ans dem Lnmbalpunktat eines nnter den Erscheinungen yon 
Meningitis erkrankten Eindes sowie ans den Spielsachen dieses 
Eindes (eine mit Fell uberzogene Euh und die Schweife zweier 
Pferde wurden nntersncht) wurden Bazillen gezuchtet, die dem Milz- 
brand aufierordentlich nahestehen nnd fur weiBe Manse, aber nicht 
fdr Meerschweinchen virulent sind. Wolf (Witzenhausen). 

Rohland, Milzbrand nnd Abwasserfrage. (Deutsche tierarztl. 
Wochenschr. Jg. 23. 1915. 8. 376.) 

Um der Gefahr der Verschleppnng von Milzbrandkeimen dnrch 
4ie Abwasser von Lederfabriken, in denen gelegentlich milzbrand- 
sporenhaltige Haute znr Yerarbeitnng gelangen, vorznbengen, emp- 
flehlt sich die Behandlnng der Haute mit Chlorkalkldsung. Bei einem 
Gehalt der Desinfektionsflussigkeit von 0,5 g Chlor anf den Liter 
muBte die Einwirknng 24 Stnnden, bei Verwendung von 1 proz. Chlor- 
kalklosung nnr wenige Minuten danern. Anfierdem ware eine Ela- 
mng nnd Beinignng der Abwasser nach dem „Eolloidton-Beinigungs- 
verfahreu" des Verf. von Nutzen. Eallert (Berlin). 

Bobland, Abwasser nnd Milzbrand. (Halbmonatsschr. f. soz. 
Hyg. u. prakt. Med. 1916. S. 16.) 

Anch die Abwasser der Lederfabriken kSnnen vollstandig, auch 
wenn sie Milzbrandbazillen nnd Sporen enthalten, gekiart nnd ge- 
reinigt werden. Wolf (Witzenhausen). 

State Abt. Ref. Bd. 66 . No. 5/6. 7 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



98 


Milzbrand. 


Abel, Gatachten betr. Beseitigung der in der Stadt N. 
anfallenden Gerbereiabwfisser. (Zentralbl. f. Gewerbehyg. 
1916. S. 1.) 

1. Das geplante Verfahren der Behandlnng des Gerbereiabwassers 
von N. darch intermittierende Bodenfiltration mit nachfolgender seit- 
licher Filtration im natfirlichen Boden ist nach dem hentigen Stande 
yon Wissenschaft nnd Praxis als durchaus zweckentsprechende nnd 
nach Lage der Dinge beste Lfisung anzusehen, nm eine Weiterver- 
breitnng yon Milzbrandkeimen zu verhfiten. — Statt der inter- 
mittierenden Bodenfiltration Bieselung vorznnehmen, mufi widerraten 
werden, weil die Rieselnng keine Zuriickhaltang der Milzbrandkeime 
im Boden sichert, tenrer wird nnd bei dem Charakter des Abwassers 
auch die sonst vorhandenen Vorteile der Rieselnng (landwirtschaft* 
liche Ausnutzbarkeit des Bodens) nicht oder nnr in sehr beschrank- 
tem Mafie liefert. — Rieselnng mit nachfolgender Keimfiltration im 
natiirlichen Boden hat ebenfalls den Nachteil der hbheren Kosten 
nnd der mangelhaften landwirtscbaftlichen Ausnntzbarkeit gegen 
sicb, ohne irgendwelche Vorteile zn bieten. 

2. Der Ausfuhrang des Projektes hat eine genane Untersuchnng 
des Bodens auf seine filtrierenden Eigenschaften voranszngehen. Das 
Verhaitnis zwischen zn reinigender Abwassermenge nnd filtrierender 
Bodenflache soli mindestens zunachst nicht fiber 100 cbm Abwasser 
taglich zu 1 ha Land hinansgehen. Fttr die Beseitignng der Sperr- 
stoffe nnd des Schlammes usw. mttssen besondere Mafinahmen ge- 
troffen werden. Die Leistung der Anlagen ist dauernd unter sach- 
verstandiger Beratnng zn fiberwachen. Wolf (Witzenhansen). 

Rambonsek, Die Gewerbehygiene im Jahre 1914. (Zeitschr. 
f. dffentL Gesundheitspfl. 1915. S. 186.) 

Verf. bespricht die in 1914 erschienenen Abhandlnngen fiber 
Milzbrand im Gewerbe und seine Verhfitung. Wolf (Witzenhansen). 

Scbfitz nnd Pfeiler, Weitere Untersnchnngen fiber den 
Nachweis des Milzbrandes mittels der Prfizipita- 
tionsmethode. (Arch. f. wissenschaftl. n. prakt.Tierheilk. Bd.41. 
1915. 8. 286.) 

In ihrem an den Herrn Landwirtschafisminister erstatteten Be- 
richt vom 20. August 1914 kommen Verff. anf Grand eines umfang- 
reichen Untersnchungsmaterials, fiber welches die beigeffigten Tabellen 
nahere Angaben enthalten, zn fulgenden Feststellungen: 

1. Die endgfiltige Entscheidnng, ob Milzbrand im gegebenen 
Falle vorliegt oder nicht, ist von dem Ergebnis der Prazipitin- 
reaktion abhfingig zn machen. 

2. Die Prazipitationsmetbode ist ffir die Erkennnng des Milz- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Milzbrand. 


99 


brandes bei Rindern and Pferden die zuveriassigste Methode. Wenn 
neben ihr das mikroskopische Verfabren, das, wie es den Anschein 
hat, an Sicherheit den Kultur- and Mauseimpfungsversuch iibertrifft, 
angewandt wird, so dnrften beide Metboden for die Feststellnng des 
Milzbrandes bei diesen Tiergattnngen als ansreichend anznsehen sein. 

3. Fiir den Nachweis des Milzbrandes beim Schaf liegen die 
VerhSJtnisse ebenso. 

4. Was die Feststellnng des Milzbrandes beim Schwein anlangt, 

so mnfi die Pr&zipitationsmethode nnter alien Umstanden als er- 
ganzende Methode zn den bisherigen binzngenommen werden, d. h. 
die Feststellnng des Milzbrandes beim Schwein bat mit alien mag- 
lichen nns znr Verfiigung stehenden Mitteln zn erfolgen. Dabei ist 
besonders zn beacbten, dafi in Fallen, wo anf Grnnd der bakterio- 
logischen Untersnchnngsmethoden Milzbrand nicht festznstellen ist, 
aber ein Mitreagieren der Milz Oder eines anderen Organes eintritt, 
die. stattgehabte Milzbrandinfektion als yorliegend angesehen werden 
mnfi. Kallert (Berlin). 


Pfeller, W. nnd Scheyer, G., Ein Beitrag znr Bewertung 
der Methoden fiir die bakteriologische nnd sero- 
logische Milzbranddiagnose mit besonderer Beriick- 
sichtigung des mikroskopischen Nachweises. (Berl. 
tierarztl. Wocbenschr. Jg. 32. 1916. S. 25.) 

Vom 1. April 1912 bis 31. Marz 1914 ist bei 315 Einsendungen 
Milzbrand festgestellt worden. In den meisten Fallen wnrden Pra- 
zipitation, mikroskopischer Nachweis, Enltnr nnd Tierimpfnng neben- 
einander ansgefnhrt, letztere jedoch nnr, wenn die beiden ersten ein 
ubereinstimmendes Ergebnis nach der negativen Oder positiven Seite 
bin nicht ergeben hatten. Aus den der Arbeit beigefugten Tabellen 
geht heryor, dafi die Prazipitation in 93 Proz., der mikroskopische 
Nachweis in 80 Proz., die Knltnr in 55 Proz. nnd die Tierimpfnng in 
14 Proz. aller Faile — sie stammten von Rind, Pferd, Schaf nnd 
Schwein — ein positives Resultat geliefert hat. Bei aller Bedentung, 
die der serologischen Untersnchnng fur die Diagnose des Milzbrandes 
znkoinmt, sollte nach Ansicht der Verff. der Nntzen der bakterio- 
logischen Nachweismethoden, speziell des Ausstrichpraparates, nicht 
nnterschatzt werden, znmal wenn diese Untersnchnng mit dem ftir 
die Erkennnng der Milzbrandbazillen bzw. Milzbrandbazillenschatten 
so hervorragend sich eignenden Giemsa-Farbstoff ansgefiihrt wird. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Bail, Oskar, Verandernngen von Bakterien im Tierkbrper. 
XII. Abschwachungsversuche am Milzbrandbazillus 
bei 42°. (G f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 330.) 

7* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



100 


Milzbrand. 


Digitized by 


Fr&here Versuche des Verf. batten ergeben, daB das Verfahren 
der kurzdauernden Erhitzung fur die Gewinnung abgeschw&cbter 
Milzbrandrassen kein ergiebiges ist. Yerf. hat nnn den gleichen 
Stamm dem klassischen A bschwachungs verfahren dnrch Ziicbtnng 
nahe der Hfichsttemperatur ansgesetzt A ns den Yersucbsergebnissen 
sei folgendes bervorgehoben: Es zeigte sich, daB der abschw&chende 
EinflnB der Zfichtung bei fiber 42° in Serumznchten gar nicht, in 
Bouillonkulturen schon nach wenigen Tagen hervortritt. Die sich 
im Yerlnste des Kapselbildungsvermfigens auBernde Abschwachung 
bei 42° tritt wohl in nicht fiberimpften Bouillonkulturen sebr rasch 
ein, bleibt aber in genau gleichbehandelten Sernmknltnren, wobei die 
Art des Serums gleichgfiltig ist, entweder fiberhaupt aus Oder erfolgt 
doch viel sp&ter. Weitere Versuchsergebnisse sind geeignet, die bis- 
herige und bisher aucb gut begrfindete Auffassung zu erschfittern, 
daB Yollausbildung des kapseltragenden tierischen Zustandes des 
Milzbrandbazillus mit seiner vollen Infektiositat gleicbbedeutend sei. 
Richtig ist nur, daB eine septikSmische Durchwucherung des Tier- 
kdrpers bisher nur unter Ausbildung dieses Zustandes beobachtet 
werden konnte, aber die bloBe Fahigkeit, im Tiere Eapseln zn bilden, 
bedeutet noch nicht die vollkommene Wehrlosigkeit des Tieres gegen 
den Bazillus. Die Ausbildung des tierischen, kapselhaltigen Zu¬ 
standes ist somit nicht die unmittelbare Ursache, wohl aber eine 
anscheinend unerlfifiliclie Begleiterscbeinung der vollen Infektiositat. 

Auf Grund der von ihm beobachteten, in der vorliegenden Arbeit 
nfiher beschriebenen Ab&nderungen einer Bazilleneigenschaft des 
Milzbrandbazillus, die durch alle Stufen hindurch erfolgen, wirft 
Verf. die berechtigte Frage auf, ob die anscheinend plfitzlich als 
Mutationen anftretenden Ver&nderungen von Bakterieneigenschaften 
in Wirklichkeit so sprnnghaft erfolgen, Oder nicht vielmehr das End- 
ergebnis eines durch viele Stufen hindurch erfolgenden Abbaues sind. 
Das wfirde denn seiner Ansicht nach auch die hohe vollkommene 
Erblichkeit derartiger Veranderungen erklfiren. 

Gildemeister (Posen). 

Eichhorn, A. (und Kelser, A. R.), Versuche fiber Impfung 
gegen Milzbrand. (U. S. Depart, of Agricult. Bur. of anim. Indust. 
Bull. 340. Washington. 1915 und Chem. Zentralbl. Bd. 1.1916. S. 518.) 

Die Pasteursche Vaccine ist haufig von geringer Haltbarkeit, 
erfordert zwei Behandlungen zur Erzeugung der Immunitfit und ver- 
ursacht nicht unbedeutende Tierverluste. Ihre Wirksamkeitsbestim- 
mung ist nicht genan ausftthrbar, und schlieBlich kann sie bei Herden, 
in denen die Krankheit bereits aufgetreten ist, zu ihrer Verbreitung 
durch Schwachung der Widerstandsfahigkeit der geimpften Tiere 
beitragen. Sporenvaccinen, die neuerdings mit Erfolg verwendet 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Milzbrand. 


101 


werden, haben zum Teil auch die Nachteile der vorgenannten Vac- 
cinen. Die Versuche der Yerff. befassen sich mit dem Sobernheim- 
sehen Yerfabren, Behandlnng mit einem Seram, das yon gegen Milz¬ 
brand immanen Tieren stammt, die mit steigenden Dosen virulenter 
Kultaren bebandelt sind. Es wurde eine zweckmaBige Erzeugung 
solcben Serums and seine Verwendung ftir sich als aach im Verein 
mit Sporenyaccine versucht. Als geeignete Tiere erwiesen sicb Schaf 
und Pferd. Die Impfang mit den Kultaren erfolgt besser subkatan 
als intravenos. Zur Bestimmung der Wirksamkeit ist das Verfabren 
von Ascoli dem von Sobernheim vorzuziehen. Das von Pferden 
gewonnene Serum soli in Mengen von 10 ccm grofie Tiere gegen die 
Infektion schutzen. Die Behandlnng mit Seram allein ist angezeigt, 
wenn die Infektion bereits in einer Herde aufgetreten ist, wenigstens 
bei den Tieren, die erhbhte Temperatur aufweisen, sonst empflehlt 
sicb kombinierte Schutzimpfung. Die Sporenvaccine ist der Pasteur- 
schen aach dann vorzuziehen, wenn damit allein immunisiert werden 
soil, da sie haltbarer und in ihrer Wirksamkeit besser bestimmbar 
ist. Das Serum besitzt aach groBen Heilwert, je nach der Schwere 
der Erkrankung sind hierfur 30—100 ccm zu verwenden und ist die 
Behandlnng nbtigenfalls zu wiederholen. Da die Behandlnng mit 
Serum allein nur passive Immunit&t verleiht, wird fiir eine sichere 
Vorbeugung eine kombinierte Nachbehandlung 3—5 Wochen nach 
jener empfohlen. Eine erhebliche Vereinfachung des Verfahrens wird 
von der Gewinnung konzentrierten Serums and trockener Sporen- 
vaccine erhofft. Versuche hieruber sind noch im Gange. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Stedefeder, Uber Anthrakopepsie. — Ein Beitrag zur 
Frage der Wirkung des Milzbrandbazillus. (Berl. tier- 
irztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 49.) 

Das Ausbleiben der Blutgerinnang im Tierkorper und die Hamo- 
pepsie der Milzbrandbazillen auf der Blutagarplatte, die besondere 
eigenartige Zersetzung der EiweiBkOrper, kenntlich an der Koch- 
probe und verbnnden mit einem spezifischen Geruch, das urplbtzliche 
Auftreten der Krankheitserscheinnngen sowie die ubermaBig schnelle 
und starke G&rung der Magen- and Darmteile scheinen Verf. auf 
das Yorhandensein eines Milzbrandfermentes hinzudeuten, dessen 
Wirkung eine Verdauung, „Pepsie“, darstellt. Er mOchte annehmen, 
daB dasselbe vomehmlich im Tierkbrper outer der Ein wirkung des 
Blntserums zustandekommt. Auf seine Wirkung — Anthrakopepsie — 
durfte wohl auch das schnelle Zugrundegehen dec Milzbrandbazillen, 
vielleicht unterstutzt durch die beim Milzbrand erbBhte Temperatur 
im toten wie auch im lebenden Tierkorper, zurhckzufiihren sein. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



102 


Rotz. 


Digitized by 


Kostrzewski, J., Ein akuter Mallensfall beim Menschen 
mit positiver Blutkultur. (C. £ Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 
1916. 8. 418.) 

In einem Falle von Rotz beim Menschen gelang es, aus dem 
Blnte bei zweimaliger Untersnchnng Rotzbazillen in Reinkultur zn 
ziichten, w&hreud die zn gleicher Zeit ausgeffthrte Untersnchnng des 
Eiters ein negatives Ergebnis hatte. Der Nachweis der Bazillen im 
Blnte gelang zn einer Zeit, als die allgemeine Infektion des Orga- 
nismus mit Rotzbazillen dnrch multiples Anftreten von Enoten nnd 
Papeln deutlich ausgepragt war. In dem bei der Sektion entnom- 
menen Eiter liefien sich sowohl knltnrell wie dnrch den Tierversuch 
Rotzbazillen nachweisen. Gildemeister (Posen). 

Babesch, Y., Variolaartige Ernptionen bei Rotz und 
falschem Rotz. (Biol. Ges. Bnkarest. Sitz. v. 8. Juli 1915.) 

Verf. beschreibt einen Fall, welcher auffallende Aehnlichkeit mit 
Variola darbot, bei der Nekropsie sich aber als dnrch Rotzbazillen 
hervorgernfen heransstellte. Der Inhalt der blattern&hnlichen Pnsteln, 
der Lungen- und Mnskelabszesse enthielt typische Rotzbazillen, so wie 
anch leukocytare, fur die betreffende Krankheit charakteristische 
Ver&nderungen. Anch das Unterhantzellgewebe, namentlich in der 
Umgebnng der Haarfollikel, enthielt zerkl&ftete Lenkocyten and 
fibrinose Massen. Auf dem Nasenseptum befand sich eine eiternde 
Pustel. 

In einem anderen Falle war das klinische Bild der tddlich ver- 
lanfenden Krankheit ein hhnliches, doch fand Verf. keinen Rotz- 
bazUlus, sondern einen anderen, den er anch beim Pferde gefunden 
nnd als falschen Rotz beschrieben hat. Aussehen der Bakterien, 
Knltnren und sonstige Merkmale sind von denjenigen des wahren 
Malleus verschieden. E. Toff (Braila). 

Hener, Ein Fall von chronischem Rotz beim Menschen. 
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 811.) 

Kasnistischer Beitrag. Langer (Charlottenburg). 

Schiitz, W., Uber den Rotz der Pferde. (Arch. f. wiss. u. prakt. 
Tierheilk. Bd. 42. 1916.) 

In seiner Festrede iiber den Rotz der Pferde schilderte Verf. 
die Entstehnng des rotzigen Lokalaffektes, die folgende Erkran- 
knng der Lymphknoten nnd die weitere Ansbreitnng des Rotzes im 
TierkSrper. Ans der inhaltsreichen, uberans klaren Darstellnng 
sei folgendes wiedergegeben. Der wichtigste Lokalaffekt ist der 
Rotzknoten. In ihm sind die Prodnkte von proliferativen nnd 
exsudativen Vorg&ngen nachznweisen. Bei geringer Menge und 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Rotz. 


103 


schwacher Virulenz der Rotzbazillen fiberwiegt die Wuchernng, bei 
^roBer Menge und starker Virulenz tritt die Exsadation in den 
Vordergrund. Der zentrale Teil der RotzknStchen geht bald zu- 
grnnde. Liegen die erweichten RotzknStchen an einer Oberfl&che 
(z. B. an der Nasenschleimhaut), so folgt die Dlzeration. Das „speckig 
infiltrierte" Rotzgeschwur reinigt sich nach und nach: es entsteht 
ein oberflfichliches flaches Geschwur yon linsenformiger Gestalt, das 
Lentikul&rgeschwfir. Die Lentikulfirgeschwure entwickeln sich weiter 
zu groBeren SekundSrgeschwfiren. Je langer die Geschwttre be- 
stehen, am so weiter und tiefer greifen sie; kein Gewebe wird dabei 
verschont. Das gereinigte rotzige Geschwur kann dnrch Vernarbung 
definitiv heilen. Die Rotzkrankheit verbreitet sich von Ort zn Ort 
nach dem allgemeinen Gesetz der Metastase. Deshalb sind Lymph- 
knoten nnd Lange fast regelm&Big erkrankt. Die rotzigen Bnbonen 
-sind stets irritativer Natur. Man kann 3 Stadien unterscheiden: ein 
oinfach irritatives (hyper&misches), ein markiges and ein fibroses. 
Reine rotzige Hyperplasien der Lymphknoten sind indessen selten; 
viel h&nfiger tritt in ihnen die knotige Form der Rotzkrankheit auf. 
In den Lnngen rotzkranker Fferde findet man nicht selten zahlreiche, 
oft herd- Oder nestweise gelagerte, kleine rundliche Eorper von mi- 
liarer Form and GrSfie: RotzknStchen. Die Diagnose ist am sicher- 
sten, wenn um das graue Oder grauweifie, trfibe, stecknadelkopfgroBe 
Zentrum ein roter Saum liegt. Das Zentram der RotzknStchen geht 
bald zugrunde, es verdichtet sich and gewinnt einen trockenen, 
festen Charakter. Infolge Wachernng von Bindegewebe entsteht eine 
dnrchscheinende, hellgrane, weichere Eapsel, die das weifilichgelbe 
Oder grangelbe Zentram amschliefit Eine Ablagerung von Ealk- 
salzen in das Zentrum hat Verf. noch nicht beobachtet. Es gibt 
•aber anch einfach irritative Lnngenaffektionen rotzigen Ursprnngs, 
die ganz nach Art einer Lnngenentzundang verlanfen and in akate 
nnd chronische Formen anterschieden werden kSnnen. Die akute 
Form der rotzigen, einfach irritativen Lungenerkrankung ist die 
rotzige zellige Oder zellig-fibrinSse Lnngenentzfindang. Sie beginnt 
mit Hyperamie and Exsadation einer eiweiBreichen Flfissigkeit. Der 
SerSsen Exsadation folgt die Hepatisation. Nach der Hepatisation 
tritt aber keine Resolution, wie bei gewShnlicher Lnngenentzandang, 
sondern Schmelzang ein, die der eiterigen fihnlich ist. Seltener ist 
eine zasammenhangende Mortiflkation der hepatisierten Teile. Durch 
den Zerfall entstehen HShlen, die bei der Schmelzang mit einer 
eiterartigen Flfissigkeit nnd bei der Mortiflkation mit zusammen- 
hfingenden Stficken angefullt sind. Niemals entsteht aber bei der 
Schmelzang des hepatisierten Lnngengewebes Efise. Als chronische 
Form der rotzigen einfach-irritativen Lnngenerkrankung sind gewisse 
fibrose Pnenmonien anzasehen. Die hepatisierten Teile zerfallen nicht, 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



104 


Rotz. 


Digitized by 


sondern in den bindegewebigen Bestandteilen derselben entstehen 
Wucherungen, die zu fibrSsen Nenbildnngen nnd Indurationen ftihren. 
Besonders wies Verf. noch auf die fiir die Diagnose der Rotzkrank- 
heit am Kadaver wichtige kryptogenetische Infektion hin, die nach 
seinen Beobachtungen wahrscheinlich dnrch die Wande des an Lymph- 
apparaten sehr reicben Nasenrachenraums erfolgen kann. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Frohner, E., Der Rotz als Hauptmangel. (Monatsb. f. prakt. 

Tierheilk. Bd. 27. 1916. S. 234.) 

Im ersten Teile seiner Ausfiihrungen gibt Verf. wichtige Anhalts- 
pnnkte fiir die Altersbestimmung des Rotzes. Die in der KaiserL 
Verordnung vom 27. Marz 1899 far den Rotz als Hauptmangel fest- 
gesetzte Gewahrfrist betragt 14 Tage. Fur den chronischen Rotz 
mag diese Frist vielfach stimmen, fur den akuten Rotz trifft sie 
jedoch nicht zn. Nach zahlreichen Impfversuchen betragt das In- 
kubationsstadium des Rotzes 3—5, im Minimum sogar nur 2 Tage. 
Die Krankheitsdauer des offensichtlich gewordenen akuten Rotzes 
betragt im Durchschnitt 8 Tage, mitunter aber auch nur 3 Tage 
(RotzseptikSmie). Die Rotzknotchen der Nasenschleimhaut und 
anderer Schleimhaute konnen sich schon in einigen Tagen ent- 
wickeln. Ebenso schnell kann die Entwicklung der Rotzknoten in 
und unter der Haut vor sich gehen. In den Lungen entstehen 
frische, griefikorngrofie Rotzknotchen mit grauem Zentrum und rotem 
Hof gleichfalls schon in 2—4 Tagen. Die Rotzgeschwiire der Nasen¬ 
schleimhaut usw. sowie die Geschwiire der Haut kdnnen sich aua 
den Rotzknotchen schon im Verlaufe eines Tages, ja selbst schon 
nach wenigen Stunden entwickeln. Die Altersbestimmung der Rotz¬ 
knotchen und Rotzgeschwure ist daher im allgemeinen so ziemlich 
die gleiche (3—4 Tage). Narben auf der Nasenschleimhaut usw. 
sowie auf der Haut findet man nur beim alten, chronischen Rotz; 
sie beweisen ein Mindestalter yon mehreren Wochen. Narben mit 
starker schwieliger Verdickung, knotiger, sehniger Konsistenz und 
erheblicher Deformation der Nasenscheidewand beweisen ein Mindest¬ 
alter von einigen Monaten. Weiche Drusensch well ungen findet man 
im allgemeinen haufiger bei frischem Rotz, sie kommen aber auch 
mitunter beim chronischen Rotz yor. Sehnigderbe, knorpelharte, mit 
dem Kiefer verwachsene, rotzige Drusenschwellungen sind ein sicherer- 
Beweis fur sehr alten, chronischen Rotz (Monate). Mit der sebnig- 
derben Konsistenz alter Rotzdriisen ist die markigderbe Konsistenz 
des relativ frischen, nur 4—5 Tage alten Driisenrotzes nicht zu ver- 
wechseln. Chronische Rotzphlegmonen der Beine und des Kopfes r 
die unter dem Bilde der Elephantiasis yerlaufen, sind immer Monate 
alt. Der Nasenausflufi ist fur die Altersbestimmung des Rotzes yon 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Rota. 


105 


untergeordneter Bedeutung. Ein Rotzkatarrh kann sicb sehr schnell 
entwickeln. SerOs-schleimiger NasenausfluB kann beim Rotz als erstes 
Erankheitssymptom schon nach 2—3 Tagen, eiteriger NasenansfluB 
nach 3—5 Tagen eintreten. — Der zweite Teil der Ausffihrangen 
des Verf. beschfiftigt sicb mit der forensischen Diagnose des Haupt- 
mangels Rotz; in ihm wird insbesondere die kliniscbe Differential- 
diagnose des Nasen- nnd Hautrotzes erortert. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Kranich, Die Erkennung gesnnder subkntan malleini- 
sierter Pferde bei der Blntnntersnchung. (Zeitschr. f. 
Veterinfirk. Jg. 27. 1915. S. 353.) 

Auf Grand eigener Erfabrangen and Versncbe gibt Verf. an, 
dafi sicb fttr die Erkennung gesnnder, subkntan malleinisierter Pferde 
keine allgemeingflltigen Leitsatze anfstellen lassen, dafi die Ent- 
scheidung jedoch dnrch Beachtnng folgender Punkte erleichtert wird : 
1. Feststellnng der Herknnft des Tieres; 2. auffallende Abnabme 
der Werte bei wiederholten Blntnntersnchnngen; 3. wiederholter 
negativer Ausfall der Angenprobe. Eallert (Berlin). 

Schroeder, Blntuntersuchnng znr Rotzermittlung. (Osterr. 
Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. S. 315.) 

Enthait nicbts Nenes. Eallert (Berlin). 

Schmidt, J., Der negative Ausfall der Rotz-Blutunter- 
snchnng and seine Bewertnng. (Deutsche tierarztl. Wochen¬ 
schr. Jg. 24. 1916. S. 135.) 

Verf. ffihrt eine Reihe von allgemein gebaltenen Beispielen an, 
die dartnn sollen, dafi die serologischen Untersnchnngsmetboden bis 
jetzt noch nicht ausreichen, nm eine sichere Diagnose „frei von Rotz“ 
zu stellen. Die klinische Untersuchung dfirfe daher keineswegs ver- 
nacbiassigt werden. Fur zweifelhafte Falle sei auch die Mallein- 
probe zu empfeblen. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Bahnmfiller, Bdla, Erfahrungen fiber Rotz und seine Til- 
gun g im Felde. (Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. 
8.387.) 

Aus den mitgeteilten personlichen Beobachtungen des Verf. ist 
folgendes hervorzuheben: Bei Anstellung der Malleinangenprobe 
warden oft neben stark positiver Reaktion seitens der Augenbinde- 
haut bedeutende Temperatursteigerungen (von 40° und darfiber) fest- 
gestellt, eine Erscheinung, die im Sommer viel ausgeprfigter hervor- 
trat als im Winter. Ferner zeigten wiederholt Pferde, die vor der 
Jialleinisierang keine verdachtigen Symptome aufwiesen, aber im 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



106 


Botz. 


Verdacbte der Ansteckung standen, gelegentlich der Benrteilong der 
Probe deatliche Erscheinungen der Rotzkrankheit in Gestalt von 
Schwellnng der Kehlgangsdriisen oder aknten Rotzaffektionen der 
Hant. Es batte also den Anscbein, als ob enter der Einwirknng 
des Malleins ein pldtzliches Aufflammen der latent vorhandenen 
Erankheit stattflndet. In mehreren Fallen gaben rotzkranke Pferde, 
die stark berabgekommen oder ermfidet waren, nicht so dentliche 
Reaktionen wie gutgenahrte nnd ausgeruhte Pferde. 

Bei Ausbrnch des Erieges wurde bereits in den ersten Tagen 
der Rotz in die seuchenfreien Pferdebest&nde des Heeres dnrch Zivil- 
pferde eingeschleppt. Eine Malleinisiernng der zn iibernebmenden 
Zivilpferde ware deshalb notwendig nnd n&tzlich gewesen. Zur Ver- 
breitnng der Senche innerbalb der einzelnen Abteilnngen trng in 
erster Linie das Tran ken ans gemeinsamen Eimern oder Trdgen nnd 
das Benntzen gemeinsamer Weiden im Sommer bei. Die Ubertragung- 
von Abteilnng zn Abteilnng wurde aufterdem dnrch das Einstellen 
in verseuchte Stallnngen nnd den Wechsel der Pferde von einer 
Abteilnng zur anderen gefdrdert. Den genannten Verbreitungs- 
mOglichkeiten kann dnrch entsprechende Mafiregeln entgegengewirkt 
werden, z. B. dnrch Benutznng eines TiAnkeimers fttr jedes Pferde- 
paar, dnrch Nebeneinanderstellen immer der gleichen Pferde, dnrch 
Isolierung kranker nnd verdachtiger Pferde oder Abteilnngen anf 
der Weide, dnrch wiederholte Malleinisiernng nenangekanfter oder 
erbeuteter, Pferde nsw. Eallert (Berlin). 

Miefiner, H., Znr Rotzbekampfung im Felde. (Deutsche tier- 
arztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 261.) 

Die far die Rotzbekampfung im Felde wichtigsten Gesichts- 
pnnkte, insbesondere die MOglichkeit einer wirksamen Immunisierung 
gegen die Rotzkrankheit nnd die hierauf sich beziehenden Versuche 
werden knrz erdrtert. Verf. ist der Ansicht, daft man vorianfig von 
der bisher gebbten nnd erprobten Rotzbekampfung nnter methodischer 
Anwendnng der Eonjnnktivalprobe nnd der Blutuntersnchnngs- 
methoden nicht abgehen soil. Die Zahl der rotzkranken Pferde set 
keineswegs so groft, wie sie nach manchen Publikationen erscheint. 
Er hege daher die feste Uberzeugnng, daft man bei planmaftigem 
Yorgehen nnd sinngemafier Benrteiluug der biologischen Reaktionen in 
knrzer Zeit die Rotzkrankheit meistern werde. Eallert (Berlin). 

Pfeiler, W., Bemerkungen zn dem Anfsatz von Professor 
Dr. H. Miefiner: „Zur Rotzbekampfung im Felde" in. 
No. 31 des lanfenden Jahrgangs dieser Zeitschrift. 
(Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 330.) 

Ansfhhrliche Erwiderung anf die Ansfhhmngen Miefiners fiber 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Rotz. 


107 


die Rotzbekampfang im Felde, insbesondere auf die Bedenken, die 
Miefiner gegen die aktive Immunisierung, wie sie Yerf. vorschiagt, 
geltend gemacht hat. Kallert (Berlin). 

Biermann, Fritz, Beobachtangen and Erfahrnngen im 
Pferdelazarett der 6. nnd 2. Eavalleriedivision. (Zeit- 
schr. f. Veterin&rk. Jg. 28. 1916. S. 156.) 

Ans den Mitteilnngen des Verf. ist folgendes hervorzaheben: Bei 
der Feststellong des Rotzes leistete neben der Komplementablenkungs- 
methode die Malleinaugenprobe, ausgefuhrt mit fliissigem Mallein, 
ausgezeichnete Dienste, w&hrend die mit Trockenmallein nach Foth 
erzielten Resnltate sehr unzuverlassig and widersprechend waren. — 
In der Raudebehandlung warden die besten Erfahrungen mit „Zoan“ 
nach St ranch gemacht, das sich ans Spiritus, Teer, Seife and ge- 
lostem Schwefel zasammensetzt and mit Fischtran, Leinol Oder Vaselin 
vermengt eingerieben wird. — Gegen die Brastsenche erwies sich 
Neosalvarsan als souverknes Heilmittel. Kallert (Berlin). 

Christian!, fiber praktische Erfahrungen bei der Rotz- 
diagnose im Bereiche des immobilen Gardekorps. 
(Zeitschr. f. Veter in irk. Jg. 27. 1915. S. 363.) 

Yon 51 Rotzfailen warden nar 7 durch die klinische, dagegen 
43 durch die serologische Untersuchung ermittelt, 2 F&lle warden 
zafkllig bei der Zerlegang gestorbener Pferde gefanden. Das Zahlen- 
verhaitnis zwischen innerem (verborgenem) and aufierem (offenbarem) 
Rotz war 40:10. Die Blutuntersuchang hat sich als ein feines and 
verh&ltnism&fiig sicheres Reagens zur Ermittlung des verborgenen 
Rotzes bewkhrt. Als weniger zuverlassiges Mittel zeigte sich die 
Angenprobe, denn sie war in den 51 Fallen 27mal positiv, 2mal 
zweifelhaft and 22mal negatiy. Kallert (Berlin). 

Christian!, Weitere Erfahrungen mit der Malleinaugen¬ 
probe and den Blatantersachangsmethoden bei der 
Rotzbekampfang. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 28. 1916. S. 47.) 

Die Malleinangenprobe kann sich beziiglich der diagnostischen 
Sicherheit nicht mit der Blatantersuchang messen, denn jeder be- 
ginnende, klinisch noch nicht erkennbare Fall yon Rotlaafseuche 
reagiert bei der Angenprobe positiv, ebenso 70—80 Proz. aller Faile 
yon Druse and LangenentzUndung. Yon 24 bei der Zerlegang als 
rotzkrank befandenen Pferden hatten auf die Angenprobe 11 positiv, 
12 negatiy, 1 zweifelhaft reagiert. Kallert (Berlin). 

Sehnltze, Ergebnisse der Malleinaugenprobe and der 
Blatantersachangsmethoden im 3. and 4. Quartal 1915 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



108 


Rotz. 


im Bereiche des stellvertretenden Ge neralkomman- 
dos XXI. Armeekorps. (Ebenda. S. 106.) 

In 7854 Fallen waren beide Proben ubereinstimmend negativ. 
In 62 Fallen war die Malleinangenprobe zweifelhaft, die Blutunter- 
suchung negativ. Die betreffenden Pferde erwiesen sich spaterhin 
als rotzfrei. In 6 Fallen waren Malleinangenprobe and Blutunter- 
snchnng ubereinstimmend positiv, die Zerlegung ergab Rotz. In 
2 Fallen versagte die Angenprobe (mit Malleinnm siccnm Foth aus- 
gefiihrt), wahrend dnrcb die Blntantersnchung and die Zerlegung 
Rotz festgestellt wurde. In 5 Fallen war die Augenprobe zweifel¬ 
haft, die Blutprobe zunachst ebenso, bei mehrmaliger AusfQhrung 
aber negativ. In 20 Fallen deckte sich das Ergebnis der Blut- 
untersuchung, welches zuerst „verdachtig“ war, nach wiederholter 
Untersuchung mit dem negativen Ergebnis der Augenprobe. In 
4 Fallen war die Augenprobe positiv, die Blutprobe „verdachtig“, 
mehrmalige Wiederholungen beider Proben ergaben ein negatives 
Resultat. In 6 Fallen endlich war die Blutuntersuchung negativ, 
die Augenprobe positiv, wiederholte Vornahme beider Proben negativ. 

Eallert (Berlin). 

Schnfirer, Josef, Die Malleinangenprobe beim Rotz. (Mo- 
natsh. f. prakt. Tierheilk. Bd. 26. 1914. S. 97.) 

Tiber die Erfahrungen mit der Malleinangenprobe macht Verf. 
folgende Mitteilungen: Von 93325 Augenproben in Osterreich, aus- 
gefiihrt in den Jahren 1910—1913, haben 341 rotzige Pferde in 
88,8 Proz. positiv, in 7,6 Proz. zweifelhaft und in 3,5 Proz. negativ 
reagiert Von 75879 gesunden Pferden zeigten 99,6 Proz. eine ne¬ 
gative und 0,34 Proz. eine positive Reaktion. Die Fehlresultate bei 
den rotzigen Pferden (3,5 Proz.) beruhten zum Teil darauf, daft die 
Pferde nur einmal gepriift warden oder wenige Tage vor dem Tode, 
zum Teil wahrscheinlich auf Beurteilungsfehlern und Irrtumern in 
der Sektionsdiagnose. Zur raschen Aufkiarung zweifelbafter Falle 
ist voriaufig noch von Fall zu Fall eine serologische Reaktion (Ag¬ 
glutination oder Xomplementbindung) heranzuziehen. Die Augen¬ 
probe stdrt die Agglutinationsprobe nicht. Wenn auch die sero¬ 
logische Reaktion zu keiner raschen Entscheidung fuhrt, so empfiehlt 
sich die Ausfiihrung der klassischen Subkutanreaktion mit einem 
ausgewerteten Mallein. Bei dieser Probe haben von 46 rotzkranken 
Pferden alle ein positives, von 464 gesunden 95,04 Proz. ein nega¬ 
tives Resultat ergeben. 

Die Fehlresultate der Malleinangenprobe und der Subkutah- 
reaktion bei den gesunden Pferden sind zum groBten Teil auf eine 
Malleiniiberempfindlichkeit infolge einer uberstandenen Rotzinfektion 
zu beziehen. Derartige Tiere konnen durch Berhcksichtigung der 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Rotz. 


109 


Korpertemperatur vor nnd einige Tage nach der Impfung richtig 
eingesch&tzt werden. Es ist unberechtigt, Pferde, welche nar bei 
der Malleinprobe Oder nur bei der Agglutination positiv reagiert 
haben, sonst aber keine klinischen Stbrungen, namentlich keine 
Dnrchschnittstemperatnr iiber 38° C bei langer fortgesetzten Mes- 
snngen aufweisen, zn toten. Solche Pferde sind mit allergrOBter 
Wahrscheinlichkeit nicht infektios. Kallert (Berlin). 

Mlefiner, H., Die Konjunktivalprobe zur Diagnose der 
Rotzkrankheit. (Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1916. 
S. 213.) 

In seinem hauptsachlich fur den praktischen Tierarzt bestimmten 
Artikel bespricht Verf. die Theorie der Wirkung der Konjunktival- 
probe nnd deren Ausfdhrung, die Benrteilung der Reaktion, die Tern- 
peraturmessungen, die Fehlresnltate nnd die Anwendnng der Re¬ 
aktion. Znm Schlufl wird eine knrze Anweisnng znr Ausfuhrang der 
Konjunktivalprobe gegeben. Kallert (Berlin). 

Marek, J., Feststellnng der Rotzkrankheit mit den bio- 
logischen Proben, insbesondere mit der Mallein- 
Bindehantprobe. (Ebenda. Jg. 24. 1916. 8.1.) 

Die biologischen Reaktionen ermdglichen znrzeit die Feststellnng 
von 92—100 Proz. der mit Rotz infizierten Tiere. Trotzdem bedurfen 
sie noch einer weiteren Erforschung nnd Vervollkommnung sowobl 
in wissenschaftlicher wie in praktischer Hinsicht. Als nnter alien 
Umstanden zuverlassig kann keine der biologischen Reaktionen gel- 
ten: ansnahmsweise kann jede einmal bei rotzfreien Tieren positiv 
nnd andererseits bei rotzkranken Tieren negativ ausfallen. Ihre 
kombinierte Anwendnng erscheint daher flir alle Falle geboten. Da- 
neben ist eine voransgehende oder gleichzeitige systematische kli- 
nische Untersnchung der in Frage kommenden Tiere unerl&filich. 
Verf. bespricht im einzelnen die Benrteilnng der mit den biologischen 
Untersnchnngsmethoden gewonnenen Ergebnisse bei rotzverd&chtigen 
nnd rotzansteckungsverdachtigen Tieren nnd erSrtert dann besonders 
eingehend die Ausfuhrung nnd Benrteilnng der Bindehantprobe. Am 
Schlufi seiner Abhandlnng gibt er ein Schema, nach dem znrzeit in 
Ungam anf Grand der Ergebnisse der Bindehantprobe nnd der Bint- 
proben die Benrteilung bei rotzverd&chtigen nnd rotzansteckungs- 
verdachtigen Tieren erfolgt. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Bongert, J., Die Bedentnng der Malleinangenprobe als 
diagnostisches Hilfsmittel bei der Bekdmpfung der 
Rotzkrankheit. (Monatsh. f. prakt. Tierheilk. Bd. 27. 1916. 
S. 177.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



110 


Botz. 


Die Malleinaugenprobe ist ein zuverlassiges, der Blatprobe dia- 
gnostisch gleichwertiges, dabei aber yiel einfacheres and leichter za 
beurteilendes Rotzdiagnostikum, das ffir Massenuntersachungen be- 
sonders geeignet ist. Ffir die praktiscbe Rotzermittlang and Rotz- 
tilgang ist die kombinierte Anwendnng der Aagenprobe and der sero- 
logischen Blntnntersnchnng empfehlenswert. Eine dementsprechende 
Anderung der Seachenvorschrift liegt im Interesse der praktischen 
Seachentilgang and des NationalvermSgens. Um bei akat auf- 
tretender Rotzkrankheit die weitere Ubertragang in einem ver- 
senchten Bestande za yerhindern, ist die seachenpolizeilicbe Vor- 
schrift, dafi die weitere Blntantersnchang 14 Tage nach dem letzten 
Rotzfall stattzalinden babe, dahin abzuandern, dafi die Anwendnng 
der Malleinaugenprobe eingescboben wird, derart, dafi die Blutunter- 
snchang mit letzterer alle 8 Tage alterniert. Bei der ersten bio* 
logiscben Untersnchang eines versenchten Pferdebestandes sind Blat- 
untersnchnng and Aagenprobe gleichzeitig aaszafQhren. Da beim 
Vorliegen yon frischem Rotz (Hantrotz!) das Ergebnis der Mallein- 
angenprobe sowohl wie das der Blatantersacbnng ein negatiyes sein 
kann, ist daran festzahalten, dafi die sorgsame klinische Untersnchang 
darch die spezifiscben diagnostiscben Methoden keineswegs gegen- 
standslos geworden ist. Ohne sachkundige tierarztliche Untersuchang 
and Uberwachang ist eine wirksame Rotzbek&mpfang nicht mbglich. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Troester, C., Uber die Herstellung von flfissigem Mallein. 

nebst einigen Bemerkangen fiber die Aagenprobe. 

(Zeitschr. f. Veterinfirk. Jg. 28. 1916. 8. 33.) 

Die Herstellnng des flfissigen Malleins gescbieht folgendermafien: 
In flachen Kolben von 10 Liter Fassungsvermfigen werden 7 Liter 
Bouillon mit 4,5 Proz. Glyzerinzasatz geftillt, in welche die Rotz- 
bazillen aasgesfit werden. Um ein gutes Oberflfichenwachstum za 
erzielen, erfolgt die Anssaat in der Weise, dafi kleine Schwimmer ans 
Glas mit Ealtarmasse bestrichen and auf die Bouillon gebracbt 
werden. Nach 2 bis 3 Wochen werden die Ealtaren auf ihre Rein- 
heit geprfift, darch Erhitzen bis zam Siedepankt abgetStet and im 
Wasser- Oder Dampfbad anf etwa Vio des ursprfinglichen Volamens 
eingedickt. Zam Eindicken hat sich ein nach Angabe des Verf. von 
Lautenschl&ger gebanter Apparat bewahrt, der kurz beschrieben 
wird. Die eingedampfte Masse lafit man schliefilich absetzen, worauf 
zentrifugiert wird. 

Bezfiglich des diagnostischen Wertes der Augenprobe ist Verf. 
za der Ansicht gekommen, dafi diese gegenwfirtig ffir die Massen- 
antersachung wenig Wert besitzt. Andererseits vermag dieselbe in 
der Hand erfahrener Beobachter Aasgezeichnetes za leisten and ist 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Rotz. 


Ill 


fiir die Blutnntersuchungsstellen besonders znr Beurteilnng zweifel- 
hafter F&lle von grofiem Wert. Gegenfiber der von Miefiner ge- 
Sufierten Ansicht (in „Kriegstierseuchen nnd ihre Bek&mpfung"), dafi 
die zahlreichen, bei der Verwendung flflssigen Malleins erhaltenen 
positiven Reaktionen auf den Gehalt an schleimhautreizenden Eon* 
serviernngsmitteln zuruckzufuhren seien, welche die Tiere znm 
Schenern der Angen veranlassen, weist Verf. darauf bin, dafi die 
reizende Wirkung des Glyzerins im Mallein nur ganz knrz wahrt, 
w&hrend die spezifische Reaktion erst nach Stnnden einsetzt, and 
dafi ein Schenern der Angen ausgeschlossen sei, da die Pferde znr 
Ausfuhrung der Angenprobe selbstverst&ndlich hochznbinden seien. 

Kallert (Berlin). 

Foth, H., Cber das Trockenmallein (Malleinnm siccum 
Foth) nnd die Angenprobe. (Ebenda. S. 97.) 

Verf. gibt eine Schildernng der von ihm ansgearbeiteten Methode 
der Herstellnng von Trockenmallein. Als besondere Vorziige des 
Trockenpr&parates gegeniiber dem flnssigen Mallein hebt Verf. her- 
vor, dafi dasselbe frei von fremden Stoffen ist, die an sich die Schleim- 
bant des Anges reizen kdnnen, dafi es auf lange Zeit in seiner 
Wirknng unver&nderlich sei nnd dafi es eine bequeme Verpack- nnd 
Transportierbarkeit besitze. Kallert (Berlin). 

Pfeiler, W., Mitteilnngen iiber die Serodiagnose der 
Rotzkrankheit. (Berl tier&rztl. Wochenschr. Jg.32.1916. 8.169.) 

In der vorliegenden 4. Mitteilnng empfiehlt Verf. znr Unter- 
scheidung scheinbar speziflscher von nichtspezifischen Ablenknngen 
das zn nntersnchende Serum gleicbzeitig mit einem ausgewerteten 
Extrakt ans einer anderen Bakterienart zn priifen. Fiir die Extrakt- 
bereitnng sollen nach Mdglichkeit solche Bakterien benntzt werden, 
die Krankheiten bei Pferden nicht zu erzeugen vermogen. 

Zeller (Berlin-Lichterfel de). 

Schmidt, J., Beitrbge znr Diagnostik des Rotzes. (Berl. 
tier&rztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 181.) 

Der Malleinaugenprobe kommt schon mit Rhcksicht anf ihre 
verhaltnism&fiig leichte Anwendungsweise eine nicht zn nnter- 
sch&tzende Bedentung zn. Das MalL liquid, zieht Verf. dem Mall, 
sicc. vor, da letzteres sich nicht immer gut 15se. Die Beobachtnng 
des Ansfalls der Angenprobe sollte nicht sp&ter als 5 Stnnden nach 
der Instillation beginnen and von da ab nach Mdglichkeit alle 
Stnnden vorgenommen werden. Bereits 8 Stnnden nach der Instil* 
lation kann reichliches typisches Angensekret vorhanden sein. 
Anf das Verhalten der Temperatnr bei der Angenprobe legt Verf. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



112 


Bote. 


iin Gegensatz zu Schnurer keinen Wert. Die B1 utuntersuchungett 
verdienen ihr jetziges groBes Ansehen mit vollstem Recht Fallen 
sie positiv aus, so ist das Yorliegen yon Rotz mit Sicherheit anzu- 
nehmen, anch wenn bei der Sektion rotzige Verknderungen nicht 
gefunden werden. Da, wenn anch selten, Faile vorkommen, in denen 
die kombinierte Blutnntersuchung zn einem negativen Ergebnis fQhrt, 
obwohl das betreffende Pferd mit Rotz behaftet ist, sind for die 
Rotztilgung nnr periodische Untersuchungen von wirklichem Wert. 
Die klinischen Untersuchungen auf das Vorhandensein von Rotz 
durfen keinesfalls vernachlkssigt werden. Bei latentem Rotz kdnnen 
mitunter plotzlich auftretende Gelenkschwellungen, die eventuell 
ihren Sitz unvermutet wechseln, und fieberhafte Temperaturen wahrend 
der Stallruhe einen gewissen Anhalt zur AuBerung eines Yerdachtes 
geben. In Zweifelsfailen lafit sich nur durch gewissenhafte Bewertnng 
aller drei Methoden (Malleinaugenprobe, Blutnntersuchung und klinische 
Untersuchung) Klarheit schaffen. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

8chreiber, 0. und Stickdorn, W., Prufung und Auswertung 
des Mallei ns. (BerL tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 563.) 

Nach ergebnislosen Versuchen, verschiedene Malleinsorten an 
gesunden Oder kunstlich mit Rotz infizierten Meerschweinchen und 
Katzen auszuwerten, warden Auswertungsversuche mit Hilfe der 
Komplementbindungsmethode angestellt, indem hierbei das Mallein 
an Stelle des Rotzbazillenextraktes verwendet wurde. Es zeigte 
sich, daB dieses Yerfahren einen wertvollen und gleichmafiigen MaB- 
stab zur Feststellung der in einem Praparat enthaltenen Antigen- 
mengen abzugeben vermag. Kallert (Berlin). 

Borchardt, Der Gehalt an agglutinierenden, prazipi- 
tierenden und komplementablenkenden Substanzen 
im Humor aquaeus und Humor vitreus sowie anderer 
Korperfliissigkeiten rotzkranker Pferde. (Arch. f. 
wissenschaftl. u. prakt. Tierheilk. Bd. 41. 1916. S. 373.) 

Die Untersuchungen ergaben, dad ein Ansteigen der Agglutinine, 
Prazipitine und der komplementablenkenden Substanzen in sehr 
starkem MaBe in der Synovia und den im Herzbeutel, im freien 
Raum der Bauchhohle und zwischen den beiden Brustfellskcken sich 
vorfindenden serSsen Flussigkeiten stattflndet. Dagegen enthalten 
die beiden Augenfliissigkeiten keine Agglutinine und Prazipitine und 
nur geringe Mengen komplementablenkender Substanzen. 

Kallert (Berlin). 

Marxer, A., Die aktive lmmunisierung gegen Malleus. 
(Arch. f. wissenschaftl. u. prakt Tierheilk. Bd. 41. 1915. S. 272.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Rotz. 


113 


Levy, Blumenthal and Verf. stellten einen wirksamen, 
Earase genannten Impfstoff gegen Rotz in der Weise her, daft sie 
Rotzbazillen in lOproz. HarnstofflBsung dnrch Schutteln bei 37° ab- 
toteten und das dnrch Eindampfen gewonnene Bazillen- Oder Extrakt- 
pulver znr Impfnng benntzten. Nachdem eine Reihe von Laborato? 
rinmsversnchen an Meerschweinchen, Eatzen nnd Pferden gunstige 
Resnltate gezeitigt hatte, wnrde auf einem rnssischen Gate, auf dem 
hanfig Rotzerkrankungen vorkamen, von Prof. Dedinlin die Schutz- 
impfnng mit Farase an einem grofien Pferdematerial praktisch aus- 
gef&hrt. 

Uber das Endergebnis dieses Versnches sagt Verf. unter anderem 
folgendes: 1 Jahr nnd 4 Monate nach der Schutzimpfnng war noch 
keines der behandelten Pferde an Rotz erkrankt, obwohl w&hrend 
dieser Zeit 14 an Rotz nenerkrankte Pferde anf dem Gate getbtet 
warden, mit denen die mit Farase geimpften Pferde in Beruhrnng 
waren. Aufierdem wnrde bei einem Teil dieser Pferde eine Mallein- 
injektion vorgenommen, die keinerlei Reaktion hervorrief. Vier Jahre 
sind jetzt (1914) seit der Impfnng mit Farase verflossen nnd noch 
ist kein einziges von den geimpften Pferden, deren Zahl 1000 nber- 
steigt, an Rotz erkrankt, obwohl nach Mitteilnng Prof. Dedinlins 
nnter den anderen Pferden des Gates j&hrlich ofters RotzfSlle vor¬ 
kamen. 

Anf Grand des Versnches ist Verf. der Ansicht, daB dem Rotz- 
immunisierungsverfahren nachLevy,Blumenthal nnd Vert zweifel- 
los ein groBer praktischer Wert znznsprechen ist, nnd daB dieses 
jetzt iiberall Anwendnng finden sollte, wo die Gefahr einer Ein- 
schleppnng von Malleus besteht. Eallert (Berlin). 


Miefiner, H. nnd Lange, W., Die Salvarsanbehandlung rotzi- 
ger bzw. rotzverd&chtiger Pferde nnd ihr EinfluB anf 
die Antikorper des Blntes. (Deutsche tier&rztl. Wochenschr. 
Jg. 24. 1916. S. 127.) 

Versnche an 8 anf Grand des Ergebnisses der Blntuntersuchung 
als rotzverd&chtig ermittelten Pferden, die nicht mit akntem Rotz 
•behaftet waren nnd knBerlich Ver&nderungen der Rotzkrankheit nicht 
erkennen lieBen, haben gezeigt, daB es nicht gelingt, rotzige Pferde 
mit Salvarsan oder Neosalvarsan zn heilen. Die Konjunktivalprobe 
wnrde dnrch die Behandlung rotziger und rotzfreier Pferde mit Arsen- 
-praparaten nicht beeinflnBt. Die Agglntinationswerte des Blntes der 
behandelten Pferde sind vor und nach der Injektion von Salvarsan 
bzw. Neosalvarsan bis anf belanglose Schwankungen nnver&ndert 
.geblieben. Bezuglich der dnrch die Eomplementbindungs- nnd Eon- 
glntinationsmethode nachznweisenden komplementbindenden Anti- 
Jkorper wnrde eine vornbergehende Abnahme bei der Mehrzahl der 
Krste Abt. Ref. Bd. 66 . No. 5/6. 8 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



114 


Rotz. — Tollwut. — Maul- and Klauenseuehe. 


behandelten rotzigen Pferde beobachtet. Bei 2 nichtrotzigen, aber 
positiv reagierenden Pferden sanken die komplementbindenden Anti- 
kdrper dauernd bis znr Norm. 1m Hinblick anf die Arsenbehandlnng- 
bei der Brustseuche, die in der Armee zurzeit in grofiem Urn fang 1 
angewandt wird, kommt den Untersncbnngsergebnissen der Yerff. 
eine besondere praktische Bedentnng zo. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Marks, Rhinitis follicularis et crupposa contagiosa bei 
16 Pferden der Ersatz-Eskadron Ulanen-Regiments 
N r. 16. (Zeitschr. 1 Veterinark. Jg. 27. 1915. S. 326.) 

Mitteilung uber eine eigenartige ansteckende Erkranknng der 
Nasenschleimhant, die in ihren Erscheinnngen eine gewisse Ahnlich- 
keit mit Nasenrotz aofwies. Eallert (Berlin). 

Rottschalk, Epidemisch anfgetretene Geschwiirsprozesse 
nichtrotziger Natnr in der Nasenscheidewand nnter 
den Pferden des Beskidenkorps. (Zeitschr. f. Veterinark. 
Jg. 28. 1916. S. 1.) 

Bei einer Anzahl von Pferden des Beskidenkorps warden ge- 
schwiirige Prozesse anf der Nasenscheidewand festgestellt, die zu- 
n&chst Veranlassong znr Yerwechslung mit der Rotzkrankheit gaben, 
znmal im Korps diese Erankheit herrschte. Auffallend war es aller- 
dings, daft bei keinem dieser Pferde Schwellnng der Eehlgangslymph> 
knoten and verstSxkter NasenausflaB aaftraten. Auch das Allgemein- 
befinden war nicht gestSrt. Als Ursache der Erkranknng, derea 
Gutartigkeit bald erkannt worde, wurde der kalkhaltige Beskiden- 
staub angenommen. Eallert (Berlin). 

Hetsch, Uber Tollwut. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8. 809.) 

Zasammenfassende Darstellung. Langer (Charlottenburg). 

RudoYsky, J., Uber Maul* and Elaaenseache. (Osterr. 
Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. S. 244, 251 a. 259.) 

Epidemiologische Mitteilangen aber das Auftreten der Maul- 
und Elaaenseache in Osterreich. Eallert (Berlin). 

Kallert, E., Untersuchangen aber Maal- and Elaaen¬ 
seache. — IY. Mitteilung. Die bei Maul- and Elaaen¬ 
seache im Pansen des Rindes aaftretenden Verande- 
rnngen. (Arb. a. d. Eais. Gesundheitsamte. Bd. 60. 1915. 8.159.) 

Aos den mitgeteilten Untersachangsbefanden geht hervor, daft 
die bei Maal- and Elaaenseache im Pansen des Rindes vorkommenden 
Ver&nder ang en typische Blasen, Aphthen, darstellen, die sich makro- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Haul- and Klaaenseache. 


115 


skopisch und mikroskopisch von den an anderen Korperstellen auf- 
tretenden Aphthen dnrch einige Besonderheiten, insbesondere dnrch 
einen Biutergufi in die Aphthe nnd friihzeitigen Verlnst der Epithel- 
decke unterscheiden. Hetsch (Berlin). 

Nevermann, L., Manl- and Klaaenseache. (Arch. f. wiss. a. 
prakt. Tierheilk. Bd. 41. 1915. S. 177.) 

In seinen Ausfuhrangen, die zam Referat fur den 10. inter- 
nationalen KongreB in London 1914 bestimmt gewesen waren, be- 
spricht Verf. die far die Bek&mpfang der Maul- and Klaaenseache 
wichtigen MaBnahmen, die er in folgende 3 Gruppen einteilt: 1. T5- 
tung verseuchter Best&nde, 2. SperrmaBregeln und 3. Impfung. Der 
Besprechnng sind hauptsachlich die in PrenBen-Dentschland ge- 
machten Erfahrungen zngrande gelegt. 

Von besonderem Interesse ist die ausffihrliche Mitteilung fiber 
yier in der Praxis durchgefuhrte Versuche, die AofschloB iiber die 
Wirksamkeit des Loefflerschen Schutzserums nnter verschiedenen 
Bedingungen geben sollten. Die Ergebnisse dieser Versuche waren 
knrz folgende: In der ersten Versuchsreihe zeigte das Seram zweifel- 
los eine gewisse Schutzwirkung, die jedoch fast nur bei Verwendung 
von groBen Dosen (100—200 ccm) deutlich bervortrat. Die kleinen 
Serammengen haben den Aosbrach der Sencbe in einer Reihe von 
Fallen nicht verhindern konnen, selbst dann nicht, wenn so kleine 
Mengen Ansteckungsstoff, wie sie dnrch Zwischentrager ubertragen 
zu werden pflegen, Anlafi zum Ausbruch gaben. Im zweiten Versuch, 
der der Ermittlung der Heilwirkung des Serums gait, konnte durch 
Anwendung des Serams die bdsartige Form der Maal- and Klaaen¬ 
seache auch bei bereits erkrankten Rindern in eine gatartige urn- 
gewandelt werden. Im dritten Versuche zeigte es sich, daB es dnrch 
Anwendung groBer Seramdosen moglich ist, Tiere in brauchbarer 
Weise zu schutzen. Die vierte Versuchsreihe endlich ergab, daB die 
Schatzimpfang mit groBen Seramdosen ein auch veterinarpolizeilich 
sehr branchbares Bekampfungsmittel der Maal- and Klaaenseache 
darstellt, das anter Dmstanden eine wesentliche Erleichterang der 
Sperrmafinahmen gestattet. 

Die praktischen Folgerangen aus den Aasf&hrangen des Verf. 
linden in folgender Resolation ihren Ausdrack: 

1. Die Tdtang verseuchter Viehbestande hat sich als ein ge- 
eignetes Bekampfungsmittel nnter gewissen Voraussetzungen bewahrt. 

2. Strenge Sperrmafinahmen, wie sie in den preofiischen Vor- 
schriften vorliegen, vermfigen die Seache in der Regel auf ihren 
Herd zu beschrhnken. Zu ihrer erfolgreichen Durchfuhrnng ist aus- 
reichendes tierarztliches and polizeiliches Personal unbedingt er- 
forderlich. 

8 * 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



116 


Maul- und Klauenseuche. — Schweinerotlauf. 


Digitized by 


3. Die Impfang mit Schutzserum ist ein brauchbares Hilfsmittel 
im Kampfe gegen die Maul- and Elauenseuche. Weitere Forschnngen 
aaf diesem Gebiete sind dringend whnschenswert. 

4. Mit milden MaBnahmen ist gegen die Maul- and Elaaenseache 

kein Erfolg zu erzielen. Kallert (Berlin). 

Matthiesen and Gl&sser, Yersuche zur Bek&mpfang der 
Maul- and Klaaenseache mit „Rindol“. (BerL tier&rztl. 
Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 109.) 

Verff. haben im Auftrag des Prenfi. Landwirtschaftsministeriams 
das Praparat „Rindol“ yon Siegmand Meyer in Hannover auf seinen 
Wert als Heilmittel gegen die Maul- und Elaaenseache sowie darauf- 
hin gepruft, ob es imstande sei, in einem von der Seache betroffenen 
Rindviehbestande bei klinisch noch gesnnden Tieren den Ansbruch 
der Seuche zu verhindern. Bei dieser Prfifung hat sich eine Heil- 
wirkung des „Rindol“ nicht nachweisen lassen; auch hat seine An- 
wendung bei klinisch noch gesunden Euhen den Ansbrnch der Seache 
nicht verhindert. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Matthiesen und Glhsser, Yersuche zur Bekampfung der 
Maul- and Elauenseache mit dem Impfstoff von Dr. 
Erafft-Munchen. (Ebenda. Jg. 31. 1915. S. 593.) 

Die beiden Versuchskuhe sind trotz der Yorbehandlang mit dem 
Erafftschen Impfstoff 6 bzw. 8 Tage nach ihrer Uberfiihrung in 
einen verseuchten Stall an der Maal- and Elaaenseache erkrankt, 
die den gewohnlichen Verlauf nahm and za ihrer Abheilung mehr 
als 2 Wochen benfitigte. Eine vorbeugende Wirkung gegen die Maul- 
und Elaaenseache kann nach dem Ergebnis dieses Yersuchs dem 
Erafftschen Impfstoff nicht zaerkannt werden. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Ebinger, E., Ein Beitrag zur Infektion mit Schweine- 
rotlaufkulturen beim Menschen. (Schweizer Arch. f. Tier- 
heilk. Bd. 58. 1916. S. 126.) 

Bei der Rotlaufimpfung von 8chweinen zog sich Verf. am Finger 
eine Rotlaufinfektion zu, die eine erysipelatose Schwellung ver- 
ursachte, im iibrigen aber gutartig verlief. Eallert (Berlin). 

Pfeiler, W. and Roepke, E., Uber das Auftreten von Rot- 
lauf- bzw. Murisepticus-Bazillen in zur Feststellung 
der Rotlaufkrankheit eingesandten Schweineorganen, 
sowie bei gesunden Schlachtschweinen. Zugleich ein 
weiterer Beitrag zar Prazipitinogendiagnose des 
Rotlaufs. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77. 1916. S. 469.) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Rotlauf. — Tetanus. 


117 


: Die Prazipitationsmethode ist far die praktische Diagnose des 
Rotlaufs nnbranchbar, weil in einer grofien Anzahl von Fallen die 
Heaktion positiv ausfallt, wenn Rotlanfbazillen weder mikroskopisch, 
noch dnrch den Tierversuch nachznweisen sind. Andererseits bleibt 
die Heaktion oft aus, wenn anf Grand mikroskopischer Oder kultu- 
reller Untersuchung bzw. durch den Tierversnch die Diagnose Rot- 
lanf gesichert erscheint. 

Bemerkenswert ist der mehrfache Befnnd von Rotlanfbazillen in 
Nieren von gesnnden Schlachttieren. Mnrisepticns-Bazillen flnden 
sich so got wie regelm&Big in Faulnisgemischen von Organen, sie 
warden aber auch in Nieren von gesnnden Schlachttieren nach- 
gewiesen. Anf Murisepticus-Bazillen wirkt Rotlaufsernm pr&zipi- 
tierend. Gildemeister (Posen). 

Raebiger, H., Zn dem Beitrage znr Prhzipi tinogendia- 
gnose des Rotlanfs von W. Pfeiler and E. Roepke. (C.t. 
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 196.) 

Richtigstellnng. Gildemeister (Posen). 

Gerwiener, Fritz, Uber chronischen Tetanns. (Munch, med. 
Wochenschr. 1916. S. 1257.) 

Es handelt sich urn einen Fall, bei dem lebens- and entwicklungs- 
fahige Tetannsbazillen in den Korper eingeheilt waren and erst nach 
Monaten zn einem typischen Wiederansbrnch des Tetanus Veran- 
lassnng gaben. Dnrch Entfernnng des Granatsplitters, in dessen 
Umgebung die Bazillen ihren Sitz gehabt hatten, kam der Fall znr 
Heilnng. Durch das fruher gegebene Tetanusheilserum waren die 
Bazillen nicht vernichtet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Gates, N., Report of a case of tetanns neonatorum. (Proc. 
of the Canal Zone med. Ass. Yol. 6. 1915. p. 7.) 

Beim Tetanns der Nengeborenen kommt die Anstecknng dnrch 
den Nabelstnmpf znstande. Die Erscheinnngen treten innerhalb 
5—12 Tagen nach der Gebnrt anf. Das Krankheitsbild wird dnrch 
Kr&mpfe beherrscht. Der Tod erfolgt dnrch Ersticknng oder dnrch 
Erschdpfnng. Die Heilnngsanssichten sind sehr nngiinstig. Die Be- 
handlnng besteht auBer Yerschorfen des Nabels mit dem Gluheisen 
in frhhzeitiger Yerabreichnng von Antitoxin. AnBerdem leisten 
Chloralhydrat and Brom gate Dienste. Bericht iiber einen'gilnstig 
verlanfenen Fall. Es wird darauf hingewiesen, dafi der Tetanns der 
Nengeborenen eine besonders in den Tropen h&ufig vorkommende 
Krankheit ist; ihm sind 80 Proz. aller dort vorkommenden Tetanus- 
ftlle anznrechnen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



118 


Tetanus. 


Walcher, A., Ruptur der Trachea bei Tetanus. (Miinch. med. 
Wochenschr. 1916. 8. 697.) 

Dnrch den Rill in der Lnftrfihre kam es zn starkem Haut- 
emphysem am Halse. Infolge der Atembeschwerden wurde eine 
Tracheotomie notwendig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Dreyfus, Georg L., Die Behandlung des Tetanus. Berlin 
(Jul. Springer). Pr. geh. 1 M. 

Das 60 Seiten starke Bfichlein fafit fur die Eriegszeit, dnrch die 
ja leider eine starke Hfiufung der Tetannsfaile eingetreten ist, das 
Wissenswerte fftr den Praktiker zusammen. 

Nach kurzer Darstellung der gegenwfirtigen Eenntnisse fiber das 
Wesen der Tetannsinfektion bespricht der Verf. zunfichst die lokale, 
dann die allgemeine Therapie. An die erste Stelle setzt er eine 
gewaltige Uberschwemmung des EOrpers mit Antitoxin, nnd zwar auf 
alien znr Verffigung stehenden Wegen, intravenfis, intralumbal, endo¬ 
neural nnd lokal an der Infektionsstelle. So bekommt der Eranke 
taglich 300 —600 A.E. Anf diese Weise konnten von 30 Tetanns- 
kranken 22 geheilt werden. 

Znm Schlnfi bespricht er die symptomatischen Mittel nnd gibt 
auch da manchen praktischen Wink. Schmitz (Halle a. S.). 

Menzer, Znr Tetannsfrage. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 
S. 218.) 

Die Bereitung des Tetanotoxins dnrch langfristige Bebrfitung 
von Bonillonknltnren bringt es mit sich, dafi die znr lmmunisierung 
verwendeten Filtrate neben dem abgesonderten Bakteriengifte gelfiste 
Bakteriensubstanz enthalten. 

Es mfissen daher bei der Immnnisiernng neben dem Antitoxin 
anch Bakteriolysine gebildet werden. Bei der therapentischen An- 
wendnng konnen diese aber znr Anflfisnng etwa vorhandener Tetanus- 
bazillen nnd damit znr Belastnng mit frei werdenden Endotoxinen 
ffihren. 

Bei schweren mischinflzierten Tetanuserkrankungen ffihren Eiter- 
nnd Sepsiserreger allgemeine Blntinfektion herbei, die ihren Ausdrnck 
anch in Lnngenkomplikationen findet. 

Ob anch eine Generalisiernng der Tetannsbazilleninfektionen ein- 
treten kann, lftfit sich noch nicht entscheiden, ist aber nicht nnwahr- 
scheinlich. Das h&ufig beobachtete Ansteigen der Temperaturknrve 
zn einefr Zeit, wo sich der primare Sitz der Infektion, d. h. die Wunde, 
bereits gereinigt hat, l&Bt sich vielleicht daffir verwerten. 

Bei ansgebrochenem Tetanus ist die Antitoxinanwendung nntz- 
los, bisweilen ffthrt sie sogar zn Yerschlimmernng; die Erklfirnng 
kann in der bakteriolytischen Wirkung des Tetannssernms gesncht 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tetanus. 


119 


werden. Die spezifische Tlierapie 1st demnach wertlos; demgegen- 
fiber fuhrt eine AUgemeinbehandlung mit warmen B&dern, wenn auch 
nicht zur Heilung, so doch wenigstens zu einer Verlangsamong und 
Erleichterung des Erankheitsverlaufs. Langer (Charlottenburg). 

Anderson, John F. and Leake, James P., A method of pro¬ 
ducing tetanus toxin. (Joum. of med. Research. Vol. 83.1915. 
p. 239.) 

Verff. gewinnen das Tetanustoxin in aeroben Traubenzucker- 
bouillonkulturen. Das aerobe Wacbstum wird dadurch ermSglicht, 
dab die Tetanusst&mme allm&hlich an das Wachstum in hoher 
Traubenzuckerbouillonschicht gewbhnt werden und dab far die Toxin- 
produktion eine genau gegen Pbenolphthalein neutralisierte, ganz 
frisch hergestellte und in Erlenmeyer-Literkolben zu 1000 ccm ab- 
gefiillte, 1 Proz. Traubenzucker enthaltende Fleiscbbouillon verwandt 
wird. Gutes Wachstum erfolgt schon in 16 Stunden, doch werden die 
Eolben 15 Tage bei 37° gehalten. Dann wird nach Prufung auf Reinheit 
die Bouillon durch Berkefeld-Kerzen filtriert. Die Toxinausbeute ist 
ebensogut wie bei anaerober Zuchtung. Sie kann in den einzelnen 
Eolben sehr verschieden groB sein. Eurt Meyer (Berlin). 

Taber, Loren B., Individual and group variation in 
guinea-pigs in the american method of testing tetanus 
antitoxin. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 410.) 

Die individuelle Empfindlichkeit von Meerschweinchen gleichen 
Gewichts gegenuber Tetanustoxin schwankt ziemlich stark. Die 
Reaktion auf eine mehrfach tSdliche Dosis ist zeitlich gleichmaBiger 
als die auf eine einzige Toxineinheit. Eurt Meyer (Berlin). 

v. Eisler, Michael, Uber Immunisierung mit durch Form- 
aldehyd verandertem Tetanustoxin. (Wien. klin. Wochen- 
schr. 1915. S. 1223.) 

Im Anschlufi an frtihere Versuche von Loewenstein und Verf. 
wurde die praktische Brauchbarkeit durch Formaldehyd entgifteten 
Tetanustoxins far Immunisierungszwecke geprflft. 

Bei Zusatz von 1,5 Prom. Formaldehyd erfolgt die Entgiftung 
bei Bruttemperatur in etwa 4 Wochen. Wesentlich schneller tritt 
sie bei hOheren Temperaturen ein. 

Bei Meerschweinchen riefen erst Mengen von 1 ccm des ent- 
gifteten Toxins sichere Antitoxinbildung hervor. Immunisierung mit 
5 ccm lieferte noch bessere Resultate. 

Beim Menschen hatten Injektionen von 10 ccm keine sichere 
AntikSrperbildung zur Folge, was angesichts der beim Meerschwein¬ 
chen erforderlichen Dosen nicht ttberraschen kann. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



120 


Tetanus. 


Sehr gate Resultate warden bei Pferden mit wiederholten In- 
jektionen von 150—300 ccm des Impfstoffes erzielt. Sowohl bei 
darchg&ngiger Behandlang mit ihm allein wie bei Kombination mit 
nachfolgenden Toxininjektionen warden hochwertige Sera erzielt 
Der Vorteil des Formol-Toxins liegt darin, dad die Bereitang der 
zar Erzielang einer Grundimmunitat yerwendeten Toxin-Antitoxin- 
gemische fortfUllt and weniger grofie Vorsicht im Verlaafe der Im- 
manisierang erforderlich ist. Kurt Meyer (Berlin). 

Lowenstein, E., Beitrag zar Frage der aktiven Schutz* 
impfang beim Meerschweinchen mittels angiftigen 
Tetanastoxins. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 514.) 

Es gelingt nicht nur durch Licht, sondem auch auf cheraischem 
Wege durch Einwirkang von Schwefelkohlenstoff bei 37°, das Tetanus- 
toxin in sein Toxoid, d. h. in seine ungiftige, jedoch noch immuni- 
sierend wirkende Form bberzafahren. Diese Ergebnisse regen dazn 
an, der Frage einer aktiven Schutzimpfung gegen Tetanus n&her- 
zatreten. Gildemeister (Posen). 

Gottlieb, B. and Freund, H., Experimentelle Studien zar Seram- 
therapie des Tetanus. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 741.) 

In umfangreichen Versachsreihen warde ermittelt, dad jeglicher 
Anhalt dafur fehlt, dad das Toxin, das einmal in die Nervenzellen 
aufgenommen ist, durch Antitoxin noch losgerissen Oder entgiftet 
werden kann. Alle Heilerfolge erklfiren sich dadurch, dad die 
Neutralisierung des Giftes in den Lymphwegen der zufQhrenden 
Nerven and in den Lymphr&umen des Ruckenmarkes noch vor dem 
Eindringen in die Zellen erfolgt. Dadurch erklart sich die zeitliche 
Begrenzung der Wirksamkeit auch sehr groder Serumgaben. Die 
Seramwirkung ist niemals eine echte Heilwirkung, sondern immer 
nur eine Schutzwirkung. Eine solche ist zunachst durch in tr a venOse 
Seruminjektion zu erreichen; wenn das Gift schon in den Lymph- 
raumen der Nerven anfgestiegen ist, durch intraneurale and subdurale 
Einspritzung. In den Versuchen versagte bei intravenSser Injektion 
die Heilwirkung schon nach 6 Stunden. Die intraneurale Zufuhrung 
war bis zu 25—30 Stunden wirksam, aber schon nach 20 Stunden 
in ihren Erfolgen unsicher. Die subdurale Einspritzung rettete die 
Tiere mit Sicherheit bis zu 25 Stunden und war oft auch nach 
30 Stunden noch wirksam. Fur die Behandlang des Tetanus beim 
Menschen hatte einer ersten Injektion zur Neutralisierung des noch 
nicht ins Nervensystem gelangten Giftes mdglichst bald die intra- 
lumbale Serumbehandlung nachzufolgen, die am langsten die Moglich- 
keit bietet, das Gift auch noch in den Lymphraumen des Riicken- 
markes unschadlich zu machen. Beim Menschen ist es mOglich, die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tetanus. 


121 


intralumbale Seruminjektion alle 24 Standen zu wiederholen. Yon 
weiteren intravenosen Einspritzungen nach der ersten ist jedoch 
nach den Tierversuchen ein Nutzen nicht mehr zn erwarten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lowenstein, E., Uber Tetanus-Schutzimpfung. (Wien. klin. 
Wochenschr. 1916. S. 615.) 

Verf. fordert, dafi jeder Verletzte zweimal mit Tetannssernm 
gespritzt wird, nnd zwar am dritten nnd achten Tage nach der Ver- 
letzung. Die Injektion soli nicht anf den Hilfsplatzen, sondern in 
den Sanit&tsanstalten erfolgen. Gildemeister (Posen). 

Doyen, Traitement dn t6tanos par les injections intra- 
rachidiennes de s6rum antit6tanique k hante dose, 
suivies de renversement du tronc en position de 
d6clivit6 bnlbaire. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 504.) 
Sobald die Diagnose gesichert ist, erhalt der Kranke im Anschlufi 
an eine Lnmbalpnnktion 60 ccm Tetanussernm injiziert nnd wird 
alsdann fOr die Daner yon 10 Stunden mit dem Kopf tief und mit 
dem Becken hoch gelagert. Die Lagerung bezweckt eine moglichst 
vollstandige Diffusion des Serums in den Spalten der Arachnoiden. 
Falls erforderlich, werden Injektion und Lagerung wiederholt. Der 
Wundbebandlung ist w&hrend dieser Zeit grofite Anfmerksamkeit 
zn widmen. Yerf. gibt an, dafi bei dieser Art der Behandlung 80 Proz. 
Heilungen erzielt wurden, w&hrend vorher die Mortalit&t 80 Proz. 
betrng. Gildemeister (Posen). 

Ldger, L., Injections hypodermiques d’oxygfene dans le 
traitement du tGtanos. (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 3.) 
Verf. berichtet uber 3 F&Ue von schwerem Tetanus, bei denen 
subkutane Sauerstoffinjektionen guten Erfolg hatten; alle 3 F&Ue 
kamen zur Genesung. Die Injektionen erfolgten einmal Oder mehr- 
fach nnd hatten stets bald erkennbare Besserung des Allgemein- 
befindens zur Folge. Gildemeister (Posen). 

W^grzynowski, Lestaw, Zur Tetanusbehandlung mit Ma¬ 
gnesium sulfuricum. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 454.) 
Verf. erzielte bei 7 Tetanusf&llen giinstige Erfolge mit der 
Magnesiumsulfatbehandlung. In 5 F&llen wurde das Magnesiumsulfat 
snbkutan verabfolgt, und zwar in Gaben bis dreimal 10 ccm einer 
50proz. Magnesiumsulfatlosung wahrend 10—12 Tagen. In 2 F&llen 
warden intravenose Injektionen verwendet, die Magnesiumsulfatlosung 
war in diesen F&llen 20 proz. Yon den 7 mit Magnesiumsulfat be- 
handelten Eranken starb nur einer. Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



122 


Krankheiten der Pferde. 


Neven, Uber Behandlung des Starrkrampfes mit Magne¬ 
sium glycerinophosphoricum. (Zeitschr.£Veterinark.Jg.28. 
1916. S. 165.) 

Nach Ansicht des Vert, der 3 F&lle von Tetanus beim Pferde 
mit Magnesium glycerinophosphoricum behandelt hat, ist dieses Pra- 
parat kein geeignetes Mittel zur Heilung des Starrkrampfes. 

Kallert (Berlin). 

Sittig, Ein Fall von Tetanus anscheinend erfolgreich 
mit Magnesium glycerinophosphoricum behandelt. 
(Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 27. 1915. S. 368.) 

Ein Fall von Tetanus, der ohne Erfolg durch zwei Einspritzungen 
von Tetanusantitoxin behandelt worden war, zeigte nach zweimaliger 
intramuskuiarer Injektion von je 50 ccm einer 25proz. Lbsung von 
Magnesium glycerinophosphoricum schnelle Besserung und Heilung. 

Kallert (Berlin). 

Sehommer, Die Bekampfung der Brustseuche im Felde 
mit Neosalvarsan. (Miinch. tierarztl. Wochenschr. Jg. 66.1915. 
S. 257.) 

Mit Hilfe des Neosalvarsans gelang es Verf., auch im Felde 
gunstige Heilerfolge zu erzielen, so dafi sich die Anwendung dieses 
Mittels auch unter schwierigen Umstanden empfiehlt. 

Kallert (Berlin). 

Speiser, P., Zur Salvarsantherapie der Brustseuche. 
(Munch, tierarztl. Wochenschr. Jg. 67. 1916. S. 357.) 

Die Salvarsantherapie hat sich bei einem schweren und lang- 
wierigen Brustseuchegang gut bewahrt; sie reduzierte den fr&her 
ublichen Verlustprozentsatz auf den 10. Teil und kurzte sowohl die 
Krankheits- wie die Rekouvaleszenzdauer erheblich ab. Die Ent- 
fieberung nach der 8alvarsaninfusion trat durchschnittlich am 2.-3. 
Tage ein. Strenge Absonderung der mit Salvarsan behandelten Tiere 
ist uneriafilich, auch nach eingetretener Entfieberung. Die Brust¬ 
seuche der Saugfohlen wurde durch Neosalvarsan nicht beeinfluBt. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Lutje, Erfahrungen iiber die Neosalvarsanbehandlung 
im Felde. (Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg.23. 1915. S.387.) 
Salvarsan und Neosalvarsan haben sich nach den Erfahrungen 
des Vert auch unter den im Felde herrschenden ungfinstigen Ver- 
haitnissen als vorzUgliche spezifische Heilmittel gegen die Brustseuche 
erwiesen. Die Technik und Wirkung der Neosalvarsaninj ektion wer- 
den kurz geschildert. Kallert (Berlin). 


D i gitiz e a b 


Google 


__ QrigmaJJmm 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Krankheiten der Pferde. 


123 


Snstmann, Vorlaufiger Bericht fiber die Erfalirungen 
hinsichtlich des Arsanils r Aabing“. (Munch. tierarztl. 
Wochenschr. Jg. 66. 1915. S. 317.) 

Bei der Behandlung von Brust- und Rotlaufseuche zeigte das 
Arsanil gute Wirknng. Ungiinstig war dabei das Auftreten yon 
Abszessen im Bereiche der Injektionsstelle. Bei der Hnndestanpe 
blieb das Arsanil wirknngslos. Eallert (Berlin). 

Schmutterer, Yersuche mit Arsanil r Aubing“ bei Brust- 
seuche. (Munch, tierarztl. Wochenschr. jg. 66. 1915. S. 490.) 

Mit intravenosen Gaben von Arsanil „Aubing“ wnrden vier an 
Brnstsenche erkrankte Pferde behandelt. Zwei davon zeigten inner- 
halb 24 Stnnden Fieberabfall und danernde Besserung, bei den beiden 
anderen war der Erfolg nur ein vorfibergehender. Kallert (Berlin). 

Kuntschik, Fritz, Verwendung von Arsenpraparaten. 
(Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. S. 211.) 

In einem durch Darmkrupp nnd Sehnenentzfindung komplizierten 
Falle von Brnstsenche hatte die Yerabreichung von Arsinosolvin 
Ben gen gnte Wirknng. Kallert (Berlin). 

Schroeder, Yersuche mit Arsalyt bei brnstseuchekranken 
Pferden. (Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. S. 219.) 
IntravenSse Injektionen von Arsalyt wurden bei 35 brustseuche- 
kranken Pferden im Anfangsstadium und bei fortgeschrittener Pneumo- 
plenresie mit stets gleichem und gntem Erfolge angewendet. 

Kallert (Berlin). 

v. Szily, P. und v. Bessko, J., Bakteriotherapie der Pferde- 
brustsenche. — Zweite Mitteilung. (Berl.tierfirztl.Wochen- 
schr. Jg. 32. 1916. S. 157.) 

Verff. geben 12 weitere Falle von Pferdebrnstseuche bekannt, 
die mit Typhus- und Choleravaccin intravenos behandelt wurden. 
Den einzelnen Krankengeschichten sind Fieberkurven beigegeben. 
Bei 7 Pferden mit nnkomplizierter Brnstsenche trat Besserung und 
Heilnng ein; bei den iibrigen 5 mit Pleuritiden, sekundfiren Drusen- 
eiterungen usw. komplizierten F&llen, die letal endeten, glauben die 
Verff. ihrer Behandlung eine Tendenz zur Entfleberung nnd thera- 
pentischen Beeinflussnng der vorhandenen pathologischen Prozesse 
zuschreiben zu durfen. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Speiser, P., Uber die Anwendung der Bierhefe nnd ande- 
res bei der Drnsetherapie. (Munch, tierarztl. Wochenschr. 
Jg. 66. 1915. S. 237.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



124 


Krankheiten der Pferde. 


Die Heilversuche mit Bierhefe, die an einera Material von 60 Ver- 
suchs- and 50 Kontrollpferden ausgefuhrt warden, ergaben die g&nz- 
liche Wertlosigkeit der Hefetherapie bei Druse. Infnsionen von ver- 
dunnter JodlSsung in die Nase, wie sie vonBlendinger empfohlen 
worden waren, erwiesen sich als gef&hrlich and nnwirksam. Die 
Droselymphe von Dr. Schreiber kann als Heilmittel kaam in Be- 
tracht kommen, dagegen verdienen Josorptoleinreibungen and interne 
Alkoholbehandlang weitere Prlifang. Kallert (Berlin). 

Pittler, Fohlenlahme. (Zeitschr.f.Veterinark. Jg.27.1915.S.235.) 

In den Pferdelazaretten von Lodz and Kutno forderte die Fohlen¬ 
lahme zahlreiche Opfer. Das zur Bek&mpfang der Krankheit yon 
den H5chster Farbwerken and dem Seraminstitat in Landsberg a. W. 
bezogene spezifische Antistreptokokkenserum war sowohl bei pro- 
phylaktischer Anwendnng als anch bei Heilimpfungen yon zweifel- 
hafter Wirkung. Kallert (Berlin). 

Forssell, 6 ., Behandlung der Fohlenlahme mit Seram 
vom Blate der Mutter. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 32. 
•1916. S. 133.) 

Ausgehend yon der Voraassetzung, dafi die Infektion aos einer 
Endometritis der State entspringt, schlagt Verf. vor, die kranken 
Fohlen mit Seram yom Blate der Matterstate za behandeln. Das 
Seram wird den Fohlen subkatan Oder intravenos gegeben in Mengen 
von 200—300 ccm (eventuell wiederholt). Die Serumeinspritzung 
mufi sofort nach Anftreten der ersten Krankheitserscheinnngen aus¬ 
gefahrt werden; sie kann gegebenenfalls auch prophylaktisch sogleich 
nach der Geburt des Fohlens stattfinden. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Zeh, 0., Zum infektidsen Abortus der Staten. (Berl. tier¬ 
arztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 185.) 

Es gelang, aus den abortierten Fohlen verschiedener Best&nde 
Paratyphusbazillen zu ziichten. Kallert (Berlin). 

Good, Edwin S. and Smith, Wallace Y., The maintenance of 
virulence of Bacillus abortivus equinns. (Joum. of med. 
Research. Vol. 33. 1916. p. 493.) 

Eine Mischbouillonkultar verschiedener VI 2 —4 Jahre im Labo- 
ratorium fortgeziichteter Stamme des B. abortivus eqainos riel' in 
einer Menge von 1 ccm einer trachtigen State intravenos injiziert 
Abort hervor, obwohl gleichzeitig 200 ccm eines stark bakteriolytisch 
wirksamen Immunserums subkatan injiziert warden. 

Intravendse Injektion von 0,1 ccm totete Kaninchen in 2—4 Tagen. 


Digitized b" 


Google 


_Origiral from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Krankheiten der Pferde. 


125 


Subkutane iDjektion von 1 ccm bewirkte bei traclitigen Meerschwein- 
chen Abort. Kurt Meyer (Berlin). 

Ekvall, R., Die perniziose Anamie beim Pferde. (Svensk. 
vet. Tidskr. 1915. p. 97.) 

Diese Seuche greift jedes Alter, dock selten Saugfullen an. Dem 
Verlauf nach unterscheidet man die aknten, subakuten nnd die chro- 
nischen Fftlle. Die aknten Falle fuhren in einigen Tagen bis ein 
paar Wochen zum Tode. Hierbei wird immer Fieber von 40° Oder 
mehr beobachtet. In den subakuten Oder chronischen Fallen dauert 
die Krankheit Monate bis Jahre; in diesen Fallen ist das Fieber 
niedriger und«intermittent ohne bestimmte Intervalle. In der Regel 
sterben die Tiere, nur ausnahmsweise kam es zur Genesung. Aufier 
Fieber werden starker Blutmangel, Oligocytamie, Schwache, Odeme 
nnd Abmagerung beobachtet. Der Appetit ist dauernd gut. Die 
Krankheit ist auf gesunde Pferde mit Blut iibertragbar, auch wenn 
das Blut Berkefeld-Filter passiert hat. (Versuche wurden in der 
Vet.*bakt Anstalt in Stockholm ausgefdhrt.) Wahrscheinlich wird 
die Ansteckung durch blutsaugende Insekten bewirkt, besonders 
werden die hier gewohnlichen Simuliaarten verdachtigt. Die Gastro- 
philusfliege kommt im Norrland nicht vor und kann also fur die 
Ubertragung der Krankheit keine Bedeutung haben. Bei der Sektion 
werden Odeme beobachtet, das Knochenmark im Femur bildet eine 
rote und lose Masse. Die Leber ist bald angeschwollen und heller 
als gewohnlich. bald nicht sichtbar verandert. Eine Behandlung ist 
ohne Resultat. Neosalvarsan, Atozyl und andere Praparate sind ohne 
Erfolg versucht worden. Das beste ist eine kraftige Futterung und 
vollstandige Ruhe. Der Verf. ist der Ansicht, dafi die pernizibse 
Anamie Schwedens wahrscheinlich mit der in Japan beobachteten 
Krankheit identisch ist. Die franzbsische, deutsche und ungarische 
Form wird dagegen als eine Stallseuche und nicht, wie die schwedische 
Krankheit, als eine Weideseuche beschrieben. Wall (Stockholm). 

Wyfimann,E., Zur perniziosen Anamie der Pferde. (Schweiz. 
Arch. f. Tierheilk. Bd. 57. 1915. S. 427.) 

Verf. berichtet uber 44 Falle dieser Krankheit. Er macht An- 
gaben uber Vorkommen, Symptome, Diagnose, pathologische Anatomie 
und Prognose des Leidens. Besonders eingehend beschaftigt sich Verf. 
mit der Behandlung der pernizibsen Anamie, wobei er uber gQnstige 
Heilresultate durch Atozyl berichtet. Kallert (Berlin). 

MieBner und Evers, Ansteckender pustulbser Hautaus- 
schlag der Geschlechtsteile. (Deutsche tierftrztl. Wochen- 
schr. Jg. 23. 1915. S. 367.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



126 


Krankheiten der Pferde. 


Beschreibung eines bei 2 Hengsten and 10 Staten beobacbteten 
Aasschlages an den Geschlechtsteilen, der dnrch den Geschlechtsakt 
ubertragen wurde. Kallert (Berlin). 

Dornis, Beobachtnngen fiber die epidemische Neben- 
hodenentzfindung bei franzfisischen Hengsten. (Zeit- 
schr. f. Veterinfirk. Jg. 27. 1915. S. 193.) 

Kasuistischer Beitrag. Im Eiter aus dem Abszefi des Neben- 
hodens fanden sicb gramnegative feine Stabchen. Kallert (Berlin). 

Brachmann, Sterile, gesfittigte, wasserige Kampfer- 
losung bei der Behandlnng der Lungenentzfindang. 
(Zeitsehr. f. Veterinfirk. Jg. 27. 1915. S. 109.) 

Ein an Langenentzfindang erkranktes Pferd erhielt am zweiten 
Krankheitstage 200 g steriler, gesfittigter, wasseriger Kampferlosung, 
die von Merck in den Handel gebracbt wird, intravenos infundiert, 
worauf die Krankheit einen schnellen and gunstigen Verlaaf nahm. 

Kallert (Berlin). 

Frohner, Vier mit Landsberger Serum nach Jensen ge- 
heilte Falle von Petechialfieber beim Pferde. (BerL 
tierfirztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 277.) 

Verf. hat bereits frfiher fiber 17 Falle von Petechialfieber be- 
richtet, die er erfolgreich mit danischem polyvalentem Serum nach 
Prof. Dr. Jensen behandelt hatte. In neaerer Zeit bringt das bak- 
teriologische and Seruminstitat von Dr. Schreiber in Landsberg 
a. W. ein nach genauer Vorschrift von Jensen in Kopenhagen and 
unter Verwendung der von ihm fiberlassenen Bakterienstamme her- 
gestelltes polyvalentes Petechialfieberserum in den Handel, das Yerf. 
bisher in 4 Fallen anznwenden Gelegenheit hatte. In diesen 4 Fallen 
hat sich das Landsberger Petechialfieberserum dem dfinischen Seram 
vollkommen gleichwertig gezeigt: alle 4 mit Landsberger Serum be- 
handelten Pferde — 3 von ihnen waren schwer krank — warden 
geheilt. Berechnet man die Dnrchschnittsmenge des ffir ein Pferd 
im ganzen verbrauchten Landsberger Serums auf Vs V so betragen 
die Kosten der Serumbehandlung pro Tier durchschnittlich 40 Mark. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Jost and Kohlisch, Bakteriologische Versuche fiber das 
Sommerstreifenekzem am Kopfe der Pferde. (Zeitsehr. 
f. Veterinfirk. Jg. 27. 1915. S. 366.) 

Aus Ekzemmaterial wurde ein ziemlich plampes grampositives 
Stabchen in Reinkultur auf Agar and Bouillon gezfichtet. Darch 
Verimpfang der Kaltar wurde beim Kaninchen ein ekzemat$ser Schorf 


Digitized b - 


Ge gle 


— Original frmn — 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Krankheiten der Binder. 


127 


am Ohr erzeugt, aus dem wieder das genannte Stabchen isoliert 
warden konnte. Kallert (Berlin). 

Richter, Josef, Die wissenschaftlichen Grnndlagen der 
simultanen Impfmethode gegen den Rauschbrand der 
Hinder. (Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 41. 1916. S. 3.) 

Es werden zun&chst diejenigen Urast&nde besprochen, welcbe die 
oft betr&chtliche Differenz der Ergebnisse der Ranschbrandschutz- 
impfnngen beznglicb der Impfverluste nnd des erzielten Impfschutzes 
bedingen. Als solche UmstSnde kommen weniger Verscbiedenheiten 
in der Zusammensetzung nnd Virnlenz der einzelnen Impfstoffe, als 
yielmehr individuelle Unterschiede im Verhalten der Impflinge dem 
Impfstoff gegeniiber in Frage. Znr Ausgleichung dieser individuellen 
Unterschiede hat man sich mit Vorteil der gleichzeitigen Einver- 
leibnng von Immnnsernm, also der Simnltanimpfnng, bedient. Urn 
aber zn vermeiden, daB die Entwicklnng der Immunitat dnrch die 
sofortige Einwirknng des Immnnsemms auf das gleichzeitig einver- 
leibte Rauschbrandmaterial beeintrachtigt wird, hat sich nach Verf. 
als sehr vorteilhaft eine Pause zwischen beiden Impfungen erwiesen. 
Es ist danach die Impfnng mit Knlturmaterial erst 6—8 Stunden 
nach der Einspritzung des Serums vorzunehmen. Kallert (Berlin). 

Foth, H., Ein neuer Rauschbrandimpfstoff (Emphysar- 
colum siccum Foth). (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. 
S. 121.) 

Das Emphysarcolum siccum ist ein leicht gelblichweiBes Pulver, 
das aus wasserlbslichem Eiweifi, aus toten Rauschbrandbazillen, 
lebenden Rauschbrandsporen und Stoffwechselprodukten der Rausch¬ 
brandbazillen besteht. , Es wird aus hochvirulenten, gut versporenden 
Rauscbbrandkulturen in 2 Typen, der sehr kraftigen Type A, einer 
abgeschwfichten sporenreichen, und der schw&cheren Type F, einer 
nicht abgeschw&chten, fast sporenfreien, tats&chlich jedoch nur sehr 
sporenarmen Form gewonnen. Die Pulver werden an Meerschwein- 
chen ausgewertet. Type A soli in einigen Milligramm, Type F in 
einigen Zentigramm Meerschweinchen zu 250—300 g sicher tbten, und 
die Virnlenz soil proportional den Gewichtsmengen des Impfstoffes 
steigen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, mit der Lbsung der 
sporenreichen Type A Seiden- Oder besser BaumwollfadenbQndel zu 
impr&gnieren und diese zur Schweifimpfung nach Art der Thomas- 
schen Impfnng zu benutzen. Diese Schweifimpfung wird im Interesse 
schnelleren Auftretens kraftiger Impfwirkung zweckm&fiig verbunden 
mit einer gleichzeitigen subkutanen Impfnng mit Type F. Die Impf¬ 
stoffe sind im vorigen Jahre far die Impfungen in der Praxis mit 
ministerieller Zustimmung herausgegeben worden. Sie kommen beide 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



128 


Krankheiten der Binder. 


zusammen verpackt for kombinierte Impfung in den HandeL Der 
Preis ist vorlaufig anf 75 Pfennige fur die Dosis (Fadenbfindel nnd 
Type F zusammen) festgesetzt. Irapfstoffe, die alter als 3 Monate 
sind, sollen nicht mehr yerwandt werden. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Knuth, P. nnd Yolkmann, 0., Untersnchungen fiber die 
Lymphocytomatose des Rindes (Lymphosarkomatosis 
Enndrat, Leukosarkomatosis Sternberg). (Zeitschr. f. 
Infektionskrankh. d. Hanst. Bd. 17. 1916. S. 393.) 

In einigen Kreisen der Provinz OstpreuBen soli in den letzten 
Jahren eine als „Leuk&mie“ bezeichnete, teils aknt, teils chronisch 
verlanfende Erankheit der Binder haufiger yorgekommen sein. Ennth 
wurde daher yom preuBischen Landwirtschaftsministerinm beanftragt, 
eine moglichst nmfassende Bearbeitnng der Lenkfimie des Rindes 
yorznnehmen; insbesondere sollten fiber das Wesen, den Verlanf nnd 
die Ansteckungsffihigkeit dieser Erankheit, sowie darfiber, ob die in 
OstprenBen als Lenkamie bezeichnete Erankheit einheitlicher Natnr 
sei, Untersnchungen angestellt werden. Infolge des Eriegsansbrnchs 
im August 1914 muBte die Arbeit der Verff. vorzeitig abgeschlossen 
werden. Trotzdem sind bereits eine Reihe wichtiger Ergebnisse zu- 
tage gefordert worden. 

Die Lymphocytomatose des Rindes scheint eine selbstandige Er- 
krankung zu sein, die sich sowohl von den echten Geschwfilsten 
(Sarkom) als anch von den Lymphadenosen (lymphatische Lenkamie) 
nnd Myelosen (lienale nnd myelogene Lenkamie) unterscheidet. Offen- 
bar steht sie den Geschwfilsten naher als den Lymphadenosen nnd 
Myelosen. Sie verlauft meistens chronisch. Bezfiglich des Blntbildes 
zeigt die Lymphocytomatose eine gewisse Ahnlichkeit mit der Lymph- 
adenose des Menschen, wfihrend sie sich von der Myelose des Men- 
schen dnrch das fast vollige Fehlen von Myelocyten nnd fihnlichen 
Vorstufen im peripheren Blute unterscheidet Mit der Lymphosarko¬ 
matosis Enndrat hat die Lymphocytomatose die tumorartigen, lokal 
wnchernden Hyperplasien des lymphatischen Apparates gemeinsam; 
jedoch fehlt bei ersterer die starke Vermehrung der Lymphocyten, 
die fur letztere charakteristisch ist. Am meisten ahnelt die Lympho¬ 
cytomatose der Lenkosarkomatose des Menschen, Sternberg. Cha¬ 
rakteristisch fur die Lymphocytomatose des Rindes scheinen ver- 
schieden groBe lymphocytomatfise Hyperplasien vieler Lymphknoten 
des Efirpers, lymphocytomatose Infiltrationen des Herzmuskels, der 
Lunge, der Nieren nnd der Schleimhant des Magens nnd Darms zn 
sein. Dagegen scheinen im Gegensatz zur Lymphadenose nnd Myelose 
Leber, Milz nnd Enochenmark nicht zn erkranken. Dnrch umfang- 
reiche Lymphocytome in der Orbita wird nicht selten der Bulbus 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Krankheiten der Hinder. 


129 


hervorgedr&ngt. Durch Druck von Lymphocytomen aaf N erven kann 
es zn L&hmungen kommen. Bei der Lymphocytomatose des Rindes 
ist die Gesamtzahl der farblosen BlutkSrperchen vermehrt. Das 
Blntbild ist ein einfbrmiges. Am meisten fallt die stark vermehrte 
Zahl von groBen jugendlichen Lymphocyten anf, wfthrend die der 
kleinen Lymphocyten vermindert ist and die basopbilen Lenkocyten 
ganz fehlen. Die in den Lymphknoten nachgewiesenen „ gel ben 
Herde“ sind wahrscheinlich mit der Lymphocytomatose in einen nr* 
s&chlichen Znsammenhang zn bringen. Bakterien, Protozoen usw., die 
als Erreger der Lymphocytomatose gelten kOnnten, sind nirgends 
gefnnden worden. Auf Jungrinder and kleine Versuchstiere l&Bt 
sich die Lymphocytomatose des Rindes nicht iibertragen. Aus den 
Feststellungen der Verff. geht hervor, daB in OstprenBen allem An- 
schein nach verschiedene Krankheitszustande nnter dem Sammel- 
namen „Leukamie“ znsammengefafit worden sind, die nur in klini- 
scher Beziehnng Shnliche Erscheinnngen aufweisen, ihrer Natur nach 
aber wahrscheinlich verschieden sind, so die Lymphocytomatose, die 
Lymphosarkomatose (Kandrat), vielleicht die Lenkosarkomatose 
(Sternberg), die Lymphadenose (lymphatische Leukamie), die Mye- 
lose (lienale and myelogene Leak&mie) and endlich vielleicht ver¬ 
schiedene Infektionskrankheiten unbekannter Art Sicher scheint zu 
sein, daB die Lymphocytomatose nicht zu den leicht fibertragbaren 
Krankheiten zn rechnen ist. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Schmitt, Zur Wild- and Rinderseache. (Berl. tier&rztl. 

Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 279.) 

Beschreibang einer Krankheit, die im Kreise Cleve j&hrlich nnter 
den Rindern eine Anzahl von Opfern fordert and deren Erscheinungen 
sich im wesentlichen mit denen der Wild- and Rinderseache decken. 

Kallert (Berlin). 

Knuth, P., Ein Fall von Hantbluten beim Rinde. (Berl. 

tier&rztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 217.) 

Aaf der Haut einer ana der Provinz Brandenburg stammenden weillroten Stall- 
knh waren besonders an den Ohren, in der Widerriatgegend, am Enter nnd am 
After zahlreiche linaen- bis ftlnfpfennigsttickgrofie, teils einzeln liegende, teils kon- 
fluierende rnnde bis peitechenatrichfSrmige, aenkrecht verlanfende, schwarzrote Stellen 
zn erkennen, an denen die Haare durch eingetrocknetea Bint verklebt waren. An 
einigen Stellen aickerte anch noch Bint ana der Hant herror. Kleine punktformige 
Blntnngen waren weiterbin in die Sklera sowie in die Nasen- nnd Scheidenschleim- 
hant erfolgt. Sonatdge Krankheitserscheinungen konnten an der Knh nicht fest- 
geatellt werden. Der mikroakopische Blntbefnnd ergab aehr viele polychromatophil 
gef&rbte nnd viele basophil gekSmte Erythrocyten aowie viele Poikilocyten. AnCer- 
dem lag Anisocytose vor. In einigen Normocyten befanden sich ein, aeltener zwei 
rotviolett bis rotachwarz gefhrbte KSrnchen von verachiedener GrCfie. Die eoaino- 
philen Lenkocyten waren fast vollat&ndig ana dem Blnte verachwnnden, die baso- 
Brate Abt. Ref. Bd. 6C. No. 5/6. 9 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



130 


Krankheiten der Kinder. 


philen in normaler Zahl vorhanden. Mikrofilarien oder Protozoen irgendwelcher Art 
wnrden nicht gefunden. Blutiibertragnngsversuche auf Laboratoriumstiere fiihrten 
za keinen weiteren Ergebnissen. Die Kuh, bei der das Hantbluten eines Tages 
bemerkt worden sei, ohne daB dazn anscheinend eine besondere Veranlassnng vor- 
gelegen habe, soil sp&ter wieder ganz gesandet sein. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Matthiesen, Peets und Dahlgrfin, Viehverluste in den Niede- 
rungen der Leine nnd Aller durch Stiche der Kriebel- 
mttcke Simulium reptans L. (BerL tier&rztl. Wochenschr. 
Jg. 31. 1915. S. 421.) 

Es werden eingehende Beobachtungen fiber die Entwicklnng nnd 
das Auftreten der Kriebelmiicke im Leine- und Allergebiet sowie 
fiber die Viehverluste, welche sie verursacht, mitgeteilt 

Kallert (Berlin). 

Behrens, Matthiesen, Peets und Dahlgrttn, Viehverluste in 
den Niederungen der Leine und Aller durch Stiche 
der Kriebelmiicke, Simulium reptans L. (Ebenda. S.544.) 

Aus den von den Verff. gemachten Beobachtungen ergibt sich, 
dafi 1. Viehverluste durch Stiche der Kriebelmficke auch im Kreise 
Gottingen vorkommen; 2. die Kriebelmfickenbrut auch oberhalb der 
Stadt Hannover im Leineflufi massenhaft vorhanden ist; 3. die 
Kriebelmfickenbrut nicht nur im trfiben Wasser groflerer Flfisse, 
wie z. B. der Leine und Aller, sondern auch in dem kleinen klaren 
Harstebach reichlich angetroffen wurde; 4. die Kriebelmfickenplage 
im Leinegebiet des Kreises Neustadt a. Rbg. nicht wohl in der Ver- 
unreinigung des Leinewassers durch F&kalien der Stadt Hannover 
begrfindet sein kann. Kallert (Berlin). 

Junack, M., Ein neuer Infektionsweg ffir Kalberkrank- 
heiten. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 25. 1915. S. 241.) 

Verf. weist darauf hin, dafi der Urachus patens bei Kalbern als 
Infektionspforte in Betracht kommen kann. Durch den Urachus 
patens kfinnen bei Kalbern verhaltnismafiig schwere Urachus- (Harn- 
blasen-) und selbst Niereninfektionen (Coli, Kokken) und im Anschlufi 
daran Allgemeinerkrankungen entstehen. Poppe (Berlin). 

Stedefeder, Uber Kalberruhr. (Berl.tierfirztl.Wochenschr. Jg.31. 
1915. S. 265.) 

Das Wesen der Kalberruhr, die von 8 verschiedenen Erregern 
hervorgerufen werden kann und doch stets das gleiche klinische 
Bild zeigt, besteht nach Verf. nicht lediglich in einem infektifisen 
Darmkatarrh, sondern zur Hauptsache in einem durch fibermfifiige 
Blutabgabe erzeugten anfimischen Zustand. Der Organismus reagiert 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Krankheiten der Kinder. 


131 


n&mlich auf die bakteriellen Darmreize in den ersten 3 Tagen so 
heftig durch Abgabe von Blut (meist Leukocyten) an den Darm, daft 
infolge des Blntmangels im Gehirn ein ohnm&chtiger Znstand sicb 
bemerkbar macht, der bei nnrichtiger Behandlnng meist znm Tode 
fnhrt. Demgem&fi wendet Verf. seit Jahren bei Kalberruhr reine 
Anfimiebehandlnng (Yerabreichnng yon physiologischer Kochsalzlosung) 
an nnd hat damit gate Erfolge erzielt. Kallert (Berlin). 

L. P., Zur Behandlnng des infektidsen Scheidenkatarrhs 
mit Antikolpitin. (Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 
1915. S. 299 u. 307.) 

Es wird ttber gate B[eilerfolge mit dem genannten Mittel be- 
richtet. Kallert (Berlin). 

Hoffmann, J. A., Schnelle and grundliche Heilang des 
infektiSsen Scheidenkatarrhs mit Bissnlin. (Berl. tier- 
firztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 425.) 

In einem grofien nnd yielen kleinen Rindviehbest&nden wnrde 
dnrch die Anwendnng yon Bissnlin rasche und dauernde Heilang 
des ansteckenden Scheidenkatarrhs erzielt. Kallert (Berlin). 

Lfitje, Dnrch Fliegen nnd ihre Larven verursachte Er- 
kranknngen. (Deutsche tierarztl.Wochenschr.Jg.23.1915.S.395.) 

Anl&filich der im Sommer 1915 anf dem westlichen Kriegsschau- 
platze herrschenden Fliegenplage wnrde nnter anderem eine geh&nft 
auftretende Scheidenerkrankung bei Kuhen, die dnrch Fliegenmaden 
hervorgerufen wnrde, beobachtet. Kallert (Berlin). 

Ascoli, A., Deutnng und Reichweite der Immunitat beim 
senchenhaften Abortus der Kiihe. (Zeitschr. f. Infektions- 
krankh. d. Hanst. Bd. 17. 1915. S. 156.) 

Immnnisiernng mit abgetoteten Abortnsbazillen yermag bei Meer- 
schweinchen keine ResistenzerhShnng hervorzurufen, welche die Unter- 
drftcknng des Angehens einer folgenden Infektion mit lebenden 
Bakterien zur Folge hatte. Bei Ratten findet die von Zwick und 
Zeller, sowie von Holth nachgewiesene spezifische Wirknng der 
Immnnisiernng ihren Ansdmck einzig nnd allein in dem Uberleben 
der geimpften Tiere, sie hat aber bei der Ratte ebensowenig wie 
beim Meerschweinchen eine rasche Zerst5rnng der Abortnsbazillen 
im Organismns zur Folge. Anch die Befnnde von Reisinger, dafi 
bei K&hen die Bangschen Bazillen in der Plazenta noch uppig 
wnchern, wenn nach der Schutzimpfang normale Geburten einsetzen, 
scheinen dafur zn sprechen, daft bei dieser Tierart eine etwaige 

9* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



132 


Krankbeiten der Hinder. 


Immunitat gegen das Symptom „Verkalben“ nicht mit der Zerstorung 
der Abortusbazillen gleichen Schritt zu halten braucht. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Thomsen, A., Untersuchangen fiber die Diagnose des in¬ 
fektiosen Abortus beim Rinde. (Berl. tierarztl. Wochenschr. 
Jg. 32. 1916. S. 193.) 

Zur Entscheidung der Frage, welches der gebrauchlichen dia- 
gnostischen Hilfsmittel als das zuverlfissigste zu betrachten sei bei 
der Diagnose des infektiosen Abortus beim Rinde, hat Verf. die 
makroskopische und mikroskopische Untersuchung der Nachgeburt, 
die Blutuntersuchung des verdftchtigen Tieres (Agglutination und 
Komplementablenkung), die Hoithsche Reaktion und die Kaninchen- 
impfung an 54 Fallen von infektiosem und 33 Fallen von nicht- 
infektiosem Abortus vergleichend gepruft. Bei der Holthschen 
Reaktion wird aus abgeschabtem Material von veranderten Frucht- 
kuchen oder aus Exsudat ein Antigen gewonnen und in den Kom- 
plementablenkungsversuch eingestellt, bei der Kaninchenimpfung 
wird dieses Antigen Kaninchen intravenfis eingespritzt zum Zwecke 
der Erzeugung von Abortusantistoffen im Tierkorper. Den positiven 
Ausfall der Kaninchenimpfung sieht Verf. in jedem Fall als sicheren, 
auch forensisch verwertbaren Beweis fur das Vorhandensein von in- 
fektiosem Abortus an, selbst dann, wenn die Blutuntersuchung ein 
negatives Resultat ergeben hat. Bei negativem Ergebnis der Ka¬ 
ninchenimpfung ist es fiuBerst unwahrscheinlich, dafi infektioser 
Abortus vorliegt; in Zweifelsfallen wird das Resultat der Blutunter¬ 
suchung zur Entscheidung mit heranzuziehen sein. Eine etwas 
weniger sichere, keineswegs aber zu verwerfende diagnostische Me- 
thode sieht Verf. in der Holthschen Reaktion und in der Mikro- 
skopie (Farbung mit Methylenblau und nach Gram): fallen beide 
positiv aus, so handelt es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um 
infektiosen Abortus. Die Blutuntersuchung allein gibt keine durch- 
aus zuverlassigen Resultate; in noch hoherem Grade gilt dies von 
der mikroskopischen und makroskopischen Untersuchung der Nach- 
geburt. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Cooledge, L. H., Die Agglutination, ein Mittel, die Gegen- 
wart von Bac. abortus in Milch zu erkennen. (Journ. of 
Agric. Res. 5. 1916. p. 871 nach Chem. Zentralbl. 1916. I. S. 950.) 

Der Nachweis von Bac. abortus in Milch ist sehr langwierig. 
Von der Uberlegung ausgehend, dab das Vorkommen von Abortus- 
bazillen in der Milch eine Eutererkrankung hervorruft und deshalb 
Antikorper vorhanden sein mfifiten, hat der Verf. fur die Unter- 
suchungen die Agglutination- und Komplementbindung herangezogen. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Krankheiten der Binder. 


133 


Die Ergebnisse der beiden Proben waren gleich. Als Antigen wurde 
eine 48 Stnnden alte Schragagarkultur yon Abortusbazillen, die in 
physiologischer Kochsalzlosung mit Phenolzusatz abgeschwemmt war, 
dnrcb ein gewohnliches Filter filtriert und mittels des Nephelometers 
von McFarland anf gleichbleibende Trfibung eingesteUt war, be- 
nntzt. Je 4 ccm dieser Bakterienanfschwemmung warden mit 0,1, 
0,05, 0,025 and 0,005 ccm der zu prfifenden Milch versetzt, ent- 
sprechend Yerdfinnungen von etwa 1:50 bis 1:1000. Bei geringeren 
Verdfinnungen wurde mittels Lab gewonnenes Milchsernm verwendet, 
da sonst infolge der durch den Zusatz von Milch erfolgten Trfibung 
die Erkennnng des Eintretens der Reaktion gestdrt werden wurde. 
Zur Gewinnung der Yersuchsmilch wurden je 35 ccm einer 48proz. 
Fleischbrfihekultur von Bac. abortus in die einzelnen Viertel des 
Eaters einer Kuh nach dem Ausmelken eingeffihrt. Es zeigte sicli, 
dafl dadurch Agglutinine in der Milch gebildet wurden. In jedem 
Falle, in dem in Milch durch Yerimpfung auf Meerschweinchen Bac. 
abortus nachgewiesen werden konnte, wurden auch die entsprechenden 
Agglutinine gefunden, aber es konnte nicht in jedem Falle, in dem 
Agglutinine erkannt worden waren, Bac. abortus nachgewiesen werden. 
Die Agglutination ist wertvoll bei der Untersuchung einer groBen 
Zahl von Milchproben auf Gegenwart von Abortusbazillen. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Evans, A. Bacillus abortus in market-milk. (Journ. of 
the Washington Acad, of Sciences. Vol. 5. 1915. p. 122.) 

Yerf. gelang es, in zahlreichen Proben von Marktmilch 
Abortusbazillen nachzuweisen, indem sie die Milch in Milchzucker- 
agar einimpfte, dem bei etwa 50° C lOproz. steriles Blutserum zu- 
gesetzt worden war. In Glyzerinbouillon wuchsen die Abortus¬ 
bazillen als kleine kompakte, spharische Kokken von 0,5 n Dicke 
und 5 n LSnge an den Wandungen des GefUBes. Sie bilden reichlich 
8aure, die das Wachstum in Milch nicht hindert; in abgerahmter 
Milch blieb das Wachstum aus. Kohlehydrate werden aufier Glyzerin 
nicht angegriffen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Ehrensberger, Yergleichende Untersuchungen fiber den 
Wert neuerer Mastitisdiagnosen ffir die Milchkon- 
trolle. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 25. 1915. S. 229.) 

Yon den biologischen Methoden sind die Formalinmethylenblau- 
reduktase- und die Methylenblaureduktaseprobe zur Erkennung der 
Beimischung von Mastitissekret praktisch nicht geeignet. Die Kata- 
laseprobe liefert bei frischen Einzelmilchen gute Resultate. Jedoch 
ist sie, ffir sich allein verwendet, nicht einwandfrei, da bei physio- 
logischen Verfinderungen der Milch sowohl als auch bei vorfiber- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



134 


Milch. 


gehenden Euterreizungen und Allgemeinerkrankungen der Ktthe mit 
dem vermehrten Zellgehalte anch eine Erhohung des Katalase- 
gelialtes der Milch eintritt. Zur Untersuchung der Marktmilch auf 
Beimengung von Mastitissekret ist die Katalaseprobe wegen des 
stdrenden Anftretens von Bakterienkatalasen allein nicht verwend- 
bar, vielmehr nnr in Verbindung mit der Methylenblaureduktase- 
probe branchbar. Doch liefert sie anch da nicht immer verwertbare 
Resultate. Die Schernsche Labhemmprobe kommt for die prak- 
tische Mastitisdiagnose in der Milchkontrolle nicht in Frage, am so 
weniger, als die verh&ltnism&fiige Empfindlichkeit und die Kompli- 
ziertheit der Methode in keinem Verhftltnis zu ihrer Exaktheit 
stehen. Es sind der Labhemmprobe die einfacheren nnd schnelleren 
Methoden: die mikroskopische Prhfnng des Trommsdorff-Boden- 
satzes und bei frischen Milchen noch die Katalaseprobe wegen ihrer 
grofieren Zuverlassigkeit vorznziehen. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Grimmer, Bemerkungen zn der Arbeit von Franz Zari- 
bnicky: „Uber den Einflufi von Krankheiten der Rin- 
der auf die Milch", Arch. f. wiss. u. prakt. Tierheilk., 
Jg. 40. S. 355. (Milchw. Zentralbl. Jg. 44. 1915. S. 321.) 

Kritische Besprechnng der Arbeit Zaribnickys. Die Analysen 
Zaribnickys sind nicht verwertbar, da sie unrich tig sind. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Rievel, Bittere Milch durch Bacillus subtilis. (Zeitschr. 
f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 25. 1915. S. 161.) 

Als Ursache eines Milchfehlers, der sich durch bitteren Geschmack 
der Milch kundgab, wurde der Bac. subtilis ermittelt. Da diese 
Geschmacksveranderung der frisch ermolkenen Milch nicht anhaftete, 
miissen die Heubazillen nachtraglich in die in Flaschen abgefullte 
Milch gelangt sein. Griindliche Sterilisierung der Milchflaschen be- 
seitigte das Ubel. Poppe (Berlin). 

Anderson, John F., Standards for milk. Their necessity 
to the welfare of the dairy industry. (Public Health 
Reports. Yol. 31. 1916. p. 2.) 

Es scheint durcbaus zweckmafiig, wie bei anderen Waren so 
auch bei der Milch verschiedene Abstufungen in der Giite und Wert- 
bemessung zu machen. Als bester Mafistab muB die Keimzahl gelten. 
Es wird empfohlen, danach drei Stufen zu unterscheiden, die dem 
KAnfer kenntlich zu machen sind. Eine solche Eiuteilung der Milch 
gibt den Molkereien und Milchhhndlern einen Ansporn, m&glichst 
gate Ware zu liefern. Rohe Milch darf iiberhaupt nur zum Verkauf 
kommen, wenn sie der Keimzahl nach von der ersten Giite ist. 

W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized 


^ Google 


— - Origifril from- 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Milch. 


135 


Burri, B., tiber die Beeinflussung des Aufrahmungs- 
yermbgens durch eine vorausgegangene Erwarmung 
der Milch. (Schweiz. Milch-Ztg. 1915. S. 42 u. Milchw. Zentralbl. 
Jg. 45. 1916. S. 33.) 

Der Hinweis auf diese Arbeit ist hier berechtigt, da die mit- 
geteilten Versuche sich auf bisher wenig beobachtete Eigentiimlich- 
keiten der Milch beziehen, deren weitere Verfolgung sowohl aus 
theoretischen als auch aus praktischen Griinden angebracht erscheint 
und besonders auch f&r die Pasteurisierung der Milch Beriicksichti- 
guug flnden mufi. Die Erkenntnis, dafi schon eine halbstiindige Er- 
warmnng der Milch auf 55° und wahrscheinlich noch niedrigere 
Temperaturen Ver&nderungen bedingt, die nachher mit Leichtigkeit 
festzustellen sind, ist einerseits geeiguet, beziiglich der Anwendung 
von Erhitzungsverfahren irgendwelcher Art, sei es fur hygienische 
Oder fhr technische Zwecke doppelte Vorsicht walten zu lassen. 
Andererseits gibt die hohe Empfindlichkeit gewisser Milchbestand- 
teile gegen W&rmeeinfliisse das Mittel in die Hand, die Verftnde- 
rungen, die durch irgendein W&rmeverfahren hervorgerufen sind, zu 
erkennen und zu bewerten. Besonders spielt fur die Pasteurisierungs- 
frage die „kritische“ Temperatur der Aufrahmung der Milch eine 
hervorragende Rolle. Die Milch zeigt namlich das eigentumliche 
Yerhalten, bei einhalbstUndigem Erhitzen auf 55° beschleunigt auf- 
zurahmen, diese Aufrahmung erf&hrt mit steigender Temperatur eine 
weitere Beschleunigung und erreicht ein Maximum bei 61°. Von da 
nimmt sie wieder ab und schl&gt zwischen 63 und 64° in eine Ver- 
zdgerung urn; bei 65° und unter Einhaltung der genannten Erw&r- 
mungsdauer ist die VerzSgerung der Aufrahmung gegenhber Roh- 
milch schon eine auffallende zu nennen. Yerf. glaubt mit der 
gewonnenen neuen Einsicht in absehbarer Zeit die Frage pr&zise be- 
antworten zu kSnnen: „We1ches ist die richtigste Pasteurisiertempe- 
ratur ?“ Jedenfalls ist die Aufrahmungsprobe das feinste Reagens 
auf in der Milch durch Warme bewirkte Ver&nderungen und im 
Yerein mit der bakteriologischen Untersuchung wird sie bei der 
Pr&fung und Beurteilung yon Pasteurisierungsanlagen die wertvollsten 
Dienste leisten. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Pritzker, J., Uber hygienische Milch. (Schweiz.ApotL-Ztg. Jg.53. 

1915. S. 583, 593, 609,624 nach Chem. Zentralbl. Bd. 1.1916. S. 224.) 

Eingehende Betrachtungen tiber den Wert der Milch als Nah- 
rungsmittel, die Zusammensetzung der Milch, die Verunreinigungen 
derselben mit Bakterien, die Gefahren, die der Genufi verseuchter 
Milch mit sich bringt und die Bekampfung dieser Gefahren durch 
Sterilisieren und Gewinnung hygienisch einwandfreier roher Milch. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



136 


Milch. — Fleisch. 


Hoyberg, H. M., Zum Ursachverhaltnis der Milchkatalase. 
(Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 26. 1915. 8. 70.) 

Das katalysierende Yermdgen des Serums und der Milch ist 
durch die Eiweifistoffe, wahrscheinlich das Albumin, bedingt. Serum 
uud Milch kdnnen ohne Yorhandensein von Bakterien, Zellen und 
Fibrin katalysierend sein. Bei Seren, deren Katalasevermfigen an- 
f&nglich genau dasselbe war, nahm das katalysierende Yermdgen 
innerhalb desselben Zeitraumes in verschiedenem Grade ab. Das 
katalysierende Vermbgen des Serums und der Milch wird durch 
zehnstfindiges Stehenlassen bei + 15° C nicht geschw&cht. Bei meh- 
reren Versuchen wurde das katalysierende Yermdgen sogar etwas 
gesteigert. Erw&rmung bis auf 45° C steigert in vielen Fallen das 
katalysierende Vermdgen. Eine Temperatur fiber 68° C veraichtet 
die Katalase vollstftndig. Auch sehr groBe Beaktionsschwankungen 
haben keinen EinfluB auf das katalysierende Yermdgen der Milch. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Xiiller, M., Die Analyse des Septikfimiebegriffes mit be- 
sonderer Berficksichtigung der fleischhygienischen 
Septikfimiediagnose. (Mfinch. tierfirztl. Wochenschr. Jg. 66. 
1915. S. 357, 377 u. 397.) 

Vert gibt eine ausffihrliche Erlfiuterung des Septikamiebegriffes 
besonders mit Rficksicht auf seine Anwendung in der Fleischhygiene 
und daran anschlieBend eine Definition der Begriffe Sapr&mie und 
Bakteri&mie, wie er sie yerstanden und angewendet wissen will. 

Kallert (Berlin). 

Filenski, Zur Frage der Yerpackung der behufs Vor- 
nahme der bakteriologischen Fleischbeschau zur 
Yersendung kommenden Fleischproben. (Arb. a. d.Kais. 
Gesundheitsamt. Bd. 50. 1915. S. 133.) 

Nach den vom Verf. angestellten vergleichenden Untersuchungen 
ist es am zweckm&Bigsten, die zur bakteriologischen Untersuchung 
benotigten Fleischproben in Kleie yerpackt zu versenden. Wenn es 
sich urn groBere Untersuchungsproben handelt, ist das Einschlagen 
der Stficke in mit Brennspiritus leicht getrankte Tficher empfehlens- 
wert. Die Verwendung von Essig, Sublimatlbsung, Pickelflfissigkeit, 
Borax sowie Chlorkalk ist trotz den mit einzelnen von dieseu Mitteln 
erzielten guten Resultaten ffir die Praxis nicht anzuraten. 

fletsch (Berlin). 

Bergman, A. M., Ansteckende Hornhautentzfindung, Ke¬ 
ratitis infectiosa, beim Renntier. (Deutsche tierarztl. 
Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 194.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Krankheiten der Renntiere. 


137 


1m Herbst 1909 and im Frfihjahr and Herbst 1910 wnrde anter 
den Renntieren in den Eirchspielen Sorsele and Arjeplaog des Vaster- 
bottens Lehn (Lappmark) eine Aagenkrankheit beobachtet, die klinisch 
and pathologisch-anatomisch vollstandig fibereinstimmt mit der beim 
Rinde vorkommenden ansteckenden Horn bant entzfindnng. Die Er- 
scheinnngen seitens der Konjonktiva treten beim Renntier weniger 
hervor. Der pathologische Prozed geht regelmadig im Zentrnm der 
Kornea vor sich mit Bildang eines Infiltrates sowie mit Entstehung 
von Epitheldefekten und Gewebseinschmelzung, wobei ein Abszed 
Oder ein Geschwiir (ohne Neigung zum Fortsckreiten) entsteht und 
Perforation eintreten kann. Die Aafnahme des Ansteckungsstoffes 
erfolgt hanptskchlich durch direkte Beruhrung mit kranken Tieren; 
Kalber, die sich beim Sangen stets zu mehreren am eine Renntier- 
kah za versammeln pflegen, infizieren sich gegenseitig bei dieser 
Gelegenheit. Wahrend im Herbst 1909 nur Kalber von der Krank- 
heit ergriffen warden, sind im Frfihjahr 1910 auch filtere Renntiere 
erkrankt. Die Anzahl der erkrankten Tiere war in den verschiedenen 
Herden verschieden. So waren z. B. im Jahre 1909 in einer Herde 
etwa 90 Proz. der Kalber ergriffen, davon 20 Proz. auf beiden Augen. 
Diese letzteren and 10 Proz. der nor auf einem Auge erkrankten 
Tiere verendeten infolge von Hunger and Ungliicksfalien; 60 Proz. 
genasen. Durch Einreiben des Sekretes von kranken Renntieren in 
die Hornhant and den Konjunktivalsack beim Schafe, Kalbe und 
Kaninchen die Krankheit auf diese Tiere zu fibertragen, ist nicht 
gelungen. Bei Renntieren konnte ein entsprechender Versuch nicht 
ansgefiihrt werden. In den frischen Fallen, die histologisch unter- 
sucht warden, konnten in der Nahe eines Epitheldefektes Oder Ge- 
schwurs Zellinfiltration im Hornhautparenchym sowie sparliche Haufen 
von grampositiven Kokken nachgewiesen werden. Die Sekretaus- 
striche enthielten hanptsachlich grampositive Kokken, die nicht selten 
in Leakocyten eingeschlossen lagen. Die Kokken lieden sich unschwer 
rein ziichten; sie gehdrten zur Gruppe des Micrococcus candicans. 
Die reingezfichteten Bakterienstamme warden an Meerschweinchen 
and weiden Mausen intraperitoneal gepriift: keiner erwies sich patho¬ 
gen. Bei Einspritzung in die Hornhant and in den Glaskfirper von 
Kaninchen zeigten die isolierten Candicans-Stamme (mit Ansnahme 
von einem) samtlich pyogene Eigenschaften. Dad die genannten 
Kokken eine wichtige Rolle bei der Ejatstehung der ansteckenden 
Hornhaatentziindangen des Renntiers spielen, ist nicht unwahrschein- 
lich. Ob sie auch als primare Ursache der Krankheit anzusehen sind, 
lied sich bisher noch nicht entscheiden, da Impfversuche an Renn¬ 
tieren nicht vorgenommen werden konnten. Die zeitig vorgenommene 
Behandlang der kranken Tiere mit Solut. Hydrarg. oxycyanat 1:1000 
hat sich bewahrt. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



138 


Krankheiteii der Schweine. 


Joest, E., Bemerkungen zur Sckweinepestfrage. 11. Uber 
den „Ferkeltyphus". (Zeitschr. f. Infektionskrankh. u. Hyg. 
d. Haust. Bd. 16. 1914/15. S. 470.) 

Verf. vertritt gegenfiber den Ausffihrungen von StandfuB fiber 
den gleichen Gegenstand (dieselbe Zeitschr. Bd. 16. S. 459) den 8tand- 
pnnkt, daB sich der Ferkeltyphus weder fitiologisch noch pathologisch- 
anatomisch so scharf von der Schweinepest nnterscheide, daB er als 
selbst&ndige Krankheit zn betrachten sei. Kallert (Berlin). 

Pfeiler, W., Schutz- nod Heilimpfungsversnche bei 
Schweinepest nnd Ferkeltyphus mit dem Impfstoff 
des Dr. Doyen in Paris. (Mitt.d. Vereinig. deutscherSchweine- 
zfichter. Jg. 22. 1915. S. 2.) 

Verf. hat im Auftrage des preuB. Landwirtschaftsministeriums 
die Schutzwirkung des Doyenschen Impfstoffes im Laboratoriums- 
versuch und bei kranken Tieren in der Praxis geprfift. Die Ergeb- 
nisse der Laboratoriumsversuche berechtigen in Ubereinstimmung 
mit den in der Praxis gemachten Beobachtungen zn der SchluB- 
folgerung, daB der Impfstoff eine Heilwirkung bei an Schweinepest 
and Ferkeltyphus erkrankten Tieren nicht auszuttben vermag. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Bettencourt, A., Nogueira, J. T. P., Martius, M. A. R., Borges, J. 
et Ferreira, Agueda, La pneumo-enterite du pore (hog- 
cholera). Confirmation de l’existence du virus fil- 
trable comme cause de la maladie en Portugal. (Arquiv. 
do Inst. bact. Camara Pestana. T. 4. 1915. p. 183.) 

Auch die in Portugal vorkommende Schweinepest wird durch 
ein flltrierbares Virus verursacht. Als Begleitbakterium wurde der 
Bac. suipestifer gefunden. Gildemeister (Posen). 

Eberson, Frederick, A bacteriologic study of secondary 
invaders in hog-cholera. (Journ. of infect. Diseases. VoL 17. 
1915. p. 331.) 

In Lungen und Milz von schweinepestkranken Schweinen wurden 
Bazillen der Paratyphus B-Gruppe gefunden. Die Bakterien scheinen 
keine Beziehung zu den gefundenen krankhaften Verfinderungen zn 
haben, sondern nachtraglich eingewandert zu sein. Welche Bedeutung 
ihnen zukommt, ist noch nicht klar. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Eberson, Frederick, Separation of the antibody fractions 
in hog-cholera serum. (Ibid, p.338.) 

Das Schweinepestserum lafit sich durch Ammoniumsulfat spalten 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Krankheiten der Schweine and Sch&fe. 


139 


in einen aktiv schiitzenden Globnlinanteil und in einen an der Schutz- 
wirkung nicht heteiligten Albnminanteil. Der Globnlinanteil betragt 
etwa 20 Proz., der Albnminanteil etwa 80 Proz. Es mnfi also m5g- 
lich sein, das Scbntzsernm noch erheblicb einznengen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Haslam, Thos. P., Hagan, A. E. and Christian, B. Y., The va¬ 
cuum method of drawing antihog-cholera sernm. 
(Journ. of infect. Diseases. VoL 16. 1915. p. 487.) 

Um zwecks Seromgewinnung groflere Mengen Blntes von gegen 
Hogcholera immnnisierten Schweinen zu gewinnen, flihren Verff. den 
sorgfSltig desinfizierten Schwanz, nachdem die Spitze reseziert ist, 
in ein Rohr bis zur Schwanzwnrzel ein. Das Rohr schlieBt hier 
dicht ab und ragt mit seinem anderen Ende in das AuffangegefaB 
hinein. Durch ein seitliches Ansatzstflck wird es mit einer Luft- 
pnmpe evakuiert. was ein reichliches Stromen des Blntes znr Folge hat. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Fairise, Ch., Pnenmatose intestinale chez le pore. (C. r. 
Soc. de Biol T. 77. 1914. p. 471.) 

Bei mehreren, im Schlachthof zn Toulon geschlachteten Schweinen 
fanden sich an verschiedenen Stellen der Bauchfallserosa des Darmes 
eigenartige, lufthaltige Blasen. Verf. nimmt an. dafi es sich um 
Lymphspalten handelt, die durch Gasbildung erweitert worden sind. 
Die Gasbildung diirfte hdchstwahrscheinlich durch aus dem Darra 
ausgewanderte, gasbildende Bakterien hervorgerufen sein. Bakterio- 
logische Untersuchungen warden im vorliegenden Falle nicht an- 
gestellt. Gesundheitsstdrungen scheinen derartige Vorgange bei den 
Tieren nicht zu verursachen. Gildemeister (Posen). 

Boos, J., Zwei Falle von Anaphylaxie beim Schwein. 
(Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 613.) 

Bei 2 Schweinen wurden nach Wiederimpfung mit Rotlaufserum 
schwere anaphylaktische Erscheinungen beobachtet. 

Kallert (Berlin). 

Jensen, C. 0., Die Atiologie der Bradsot. (Zeitschr. f. In- 
fektionskrankh. u. Hyg. d. Haust. Bd. 17. 1915. S. 1 u. Maanedsskr. 
t Dyrl. Bd. 28. 1916. S. 33.) / 

Verf. teilt 10 neuerdings von ihm untersuchte Falle von Bradsot 
mit, in denen alien die fiir diese Krankheit charakteristischen Ver- 
inderungen des Labmagens vorlagen, welche in einer hamorrhagischen 
Infiltration und Nekrose der Mucosa und einem Entzundungsddem in 
der Submucosa bestanden. In alien Fallen liefien sich auch die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



140 


Krankheiten der Schafe. — Verschiedenes. 


Bradsotbazillen in Reinkultur in dem krankhaft veranderten Teil 
der Mncosa nnd der odematSsen Snbmncosa nachweisen, an letzterer 
Stelle in enormen Mengen. Auf Grand seiner Untersachungen halt 
Verf., besonders gegenhber der von Miefiner sowie Titze and 
Weichel gehufierten Ansicht, dafi die Atiologie der Bradsot noch 
nicht gekiart sei, daran fest, dafi Bradsot eine primare, durch den 
Bradsotbazilias hervorgerafene Infektionskrankheit darstelle. 

Kallert (Berlin). 

Raebiger, H., Spiegl, A. und Schern, K., Ein weiterer Bei- 
trag zur Kenntnis der Schafsenche Septicaemia pluri- 
formis ovium und ihre Bekampfung durch die Serum- 
impfung. (Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 406.) 

Von 3230 geimpften Schafen sind nach der Impfung im ganzen 
122 eingegangen. Das sind ungefahr 3,7 Proz. Die Mortalitatszahl 
vor der Impfung betrhgt 9 Proz., so dafi also mindestens 5,3 Proz. 
der Tiere durch die Impfung erhalten blieben. Aufierdem wurde die 
Seuche durch die Impfung auf ihren Herd beschrankt, wahrend sie 
nach den friiheren Erfahrungen der Verff. ohne diese Mafiregel oft un- 
geheure Opfer fordert. Uber die Resultate und die Technik der Impfung 
werden nahere Angaben gemacht, aufierdem wird ein langer beobach- 
teter Krankheitsfall eingehend geschildert. Kallert (Berlin). 

Sustmann, Kaninchenseptikamie. (Miinch. tierarztl. Wochen¬ 
schr. Jg. 66. 1915. S. 41.) 

Es werden die wirtschaftliche Bedeutung, die Atiologie, das 
Krankheitsbild und die Behandlung der Kaninchenseptikamie kurz 
besprochen. Kallert (Berlin). 

Hofer, G., Uber die Wirkung einiger Anilinfarbstoffe 
(Malachitgrun und Kristallviolett) auf experimentell 
erzeugte Septikamie bei Tieren. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d. 
Med. u. Chir. Bd. 28. 1915. S. 892.) 

Nach verschiedenen ergebnislosen Versuchen, mit Kokken, Kapsel- _ 
bakterien Oder Bakterien der Typhus-Coligruppe Septikamie bei 
Meerschweinchen zu erzeugen von gewisser Konstanz der Wirkung, 
gelang dies dem Verf. dann mit Kulturen von Meerschweinchen- 
septikamie. 

Vier Versuchsreihen hatten das Ergebnis, dafi Malachitgrun und 
Kristallviolett wie im Reagenzglase und in Kulturversuchen so auch 
im Organismus des Versuchstieres eine hemmende Wirkung auf den 
Verlauf experimentell erzeugter Septikamie ausuben. Wahrscheinlich 
beruht diese Wirkung auf direkter Ein wirkung dieser Farbstoffe auf 
die Bakterien. W. v. Brunn (Rostock). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


141 


Merino, L., Experimentelle Beitrige zur Buchweizen- 
erkrankung (Fagopyrismus) der Tiere. (Arch. f. Anat. 
u. Physiol. 191B. 8.161.) 

Fiitterang mit grunem Oder blUhendem Bachweizen und Ein- 
wirkang des Sonnenlichtes sind zur Entstehung des Fagopyrismus 
der Tiere unbedingt notwendig. Fagopyrum esculentum, F. griseum 
und F. tartaricum, mit denen Verf. experimentierte, riefen die gleichen 
krankhaften Erscheinungen bei den Versuchstieren hervor. Durch 
Filtration der Lichtstrahlen (Rot- und Blaufilter) war es moglich, die 
weiflen Hautpartien der Versuchstiere vor den Erscheinungen des 
Fagopyrismus zu schutzen. Das elektrische Bogenlicht und die 
Rontgenstrahlen, die in den verabfolgten Dosen auf der menschlichen 
Hant Veran derun gen hervorzurufen imstande sind, konnten an den 
mit Buchweizen geffltterten Tieren keine Erscheinungen des Fago¬ 
pyrismus auslosen. Ein mit einer Quarzlampe bestrahltes weiflrotes 
Meerschweinchen wies vorttbergehend leichte Krankheitserscheinungen 
auf. Wahrend bei wenig intensivem Sonnenschein sich in 2—3 Wochen 
nur Hautver&nderungen an den weiflen Abzeichen bemerkbar machen, 
ldst mehrere Tage anhaltender nnunterbrochener Sonnenschein bei 
weiflen und weiflgescheckten Versuchstieren todliche Vergiftungs- 
erscheinnngen aus, die denjenigen einer akuten Intoxikation gleichen. 
Meerschweinchen, deren weifle Haare mit einer lOproz. Silbernitrat- 
nnd Pyrogallollosung kunstlich dunkel gefarbt wurden, erkrankten 
weder an den Erscheinungen einer aknten Intoxikation, noch zeigten 
sie Hautveranderungen. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Schmeifier, Harry C., Spontaneous and experimental leu¬ 
kemia of the fowl. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1915. 

p. 820.) 

Verf. beobachtete einen Fall von Leuk&mie bei einem Huhne. 
Das Verhaitnis der weiflen zu den roten Blutk5rperchen betrug 1:1,3. 
Besonders stark vermehrt waren die groflen mononnklearen Zellen, 
die vielfach Mitosen zeigten. Anch echte Myelocyten waren vor- 
handen. Die Erythrocytenzahl war vermindert. Zahlreiche Erythro- 
cyten waren pathologisch verkndert. 

Viele Organe enthielten diffuse Oder umschriebene Infiltrate von 
Myeloidzellen. Leber, Milz und Nieren waren stark vergrdflert. 

Die Leukamie liefl sich durch Injektion von Organbrei auf andere 
Huhner ubertragen, bisher bis zur funften Generation. Bei 22 von 
lO&geimpften Tieren entwickelte sich das gleiche Bild der Erkrankung 
wie bei dem spontan erkrankten Hnhn. Kurt Meyer (Berlin). 

Smith, Theobald, Further investigations into the etio¬ 
logy of the protozoan disease of turkeys known as 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



142 


Verschiedeaes. 


blackhead, entero-hepatitis, typhlitis, etc. (Jonrn. of 
med. Research. VoL 33. 1915. p.243.) 

Blackhead ist eine infektiose, meist schnell tddlich verlaufende 
Erkrankang der Truthiihner, die fast ansschliefilich Cdcom and Leber 
betrifft. Die Coeca sind mit einer lederartigen, gelblichen Masse 
erfullt, das Epithel ist mehr Oder weniger zerstort, die Wand des 
Cocums verdickt. In der Leber linden sich zahlreiche nekrotische 
Herde. 

In dem pathologisch ver&nderten Gewebe liegen in grofier Meoge 
amobenartige Parasiten, deren systematische Stellung noch nicht zu 
bestimmen ist. In ihrem Innern sieht man bisweilen kleine ring- 
formige Gebilde, die vielleicht agametische Vermehrnngsstadien dar- 
stellen. In isoliertem Znstande zeigen die Parasiten schwache am5- 
boide Beweglichkeit. 

Die Parasiten liegen anfierhalb der Zellen, in den Bindegewebs- 
ziigen. Es sind also keine Zellparasiten. Hanfig findet man sie in 
Phagocyten, dnrch die sie wahrscheinlich vom C6cnm in die Leber 
verschleppt werden. Die Zahl der Parasiten ist anfierordentlich grofi. 
Jedenfalls vermehren sie sich innerhalb der Gewebe. Ihre schadi- 
gende Wirknng ist anscheinend in erster Linie eine mechanische. 

Ubertragungsversnche fiihrten zn keinem eindentigen Resnltat 
Wegen der weiten Verbreitnng der Erkrankang sind einwandfreie 
Ergebnisse schwer zu erhalten. Die Versuche m&ssen an kfinstlich 
ausgebruteten Tieren angestellt werden. Eine Ubertragung der Er- 
kranknng dnrch die Eier findet anscheinend nicht statt. 

Kart Meyer (Berlin). 

Plehn, M., Eine Hantkrankheit des Karpfens. (Allgem. 
Fischerei-Ztg. Jg. 40. 1915. S. 179.) 

Wahrend einiger Wochen starben im Friihjahre zahlreiche 
Karpfen einer Winternng ab. Bei den erkrankten Fischen trat zu- 
erst an einer Oder an einigen Stellen des Korpers ein dunkler Fleck 
anf, der sich mehr and mehr aasbreitete, bis etwa zor GroBe eines 
5-Markstiicks. Zuweilen verschwand die Verfarbnng allmahlich 
wieder, oft aber entstand in ihrer Mitte ein kleines Loch; dasselbe 
pflegte nicht tief zu gehen, meist nor bis znr Unterhaut, die dann 
in grbfierem Bezirk als kreideweifie, glanzende Schicht zntage lag. 
Der weifie Fleck erschien umgeben von einer tief dunklen, allmahlich 
sich yerlaafenden Zone. Nicht ganz selten warde aber aach die 
Unterhant ergriffen; sie ldste sich dann in kleinen oder grfifieren 
Fetzen teilweise ab and flottierte im Wasser. Drang der Krankheits- 
prozefi noch tiefer, bis hinein in die Musknlator, so pflegte die dankle 
Farbe der Umgebnng abznblassen and es entstand ein wenig typisches 
Geschwfir mit aasgewaschenem Grande. Die Krankheit fahrt h&ufig 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedeiies. 


143 


zum Tode, der langsam eintritt, nachdem der Fisch mager and matt 
geworden ist. Anscheinend genesen die Patienten aber anch nicht 
selten wieder. Die Atiologie der Krankheit ist noch nicht geklirt. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Schlegel, M., Mitteilungen aus dem tierhygienischen 
Institut der Uniyersitat Freiburg i. Br. im Jahre 1914. 
(Zeitschr. f. Infektionskrankh. d. Haust. Bd. 17. 1915. S. 192, 246 
u. 272.) 

I. Die Mitteilungen des Yerf. enthalten eine Fiille interessanten Materials. Yon 
den nfther beschriebenen Krankheitsfalien sollen im folgenden die bemerkenswertesten 
knrz erwabnt werden. — Milzbrand bei Schweinen wnrde 6mal festgestellt: 4mal 
lokaler Milzbrand nnd 2 mal generalisierte Milzbrandseptikamie. In 6 anderen Fallen 
von abgeheiltem Schweinemilzbrand liefien sich mikroskopisch lediglich am Rande 
der Nekrosen vereinzelt leere Anthraxbazillenkapseln nachweisen; der bakteriologische 
Milzbrandnachweis gelang nicht. — 22 eingesandte Kadaver von jilngeren Schweinen 
wiesen Schweinepest, nnd zwar fast stets die akute Form derselben anf. Bei 
2 Senchenansbriichen wnrde nnter den trachtigen Schweinen im Anschlnfl an die 
Schweinepest Verwerfen der Fdten beobachtet. — In nekrotischen Lnngenherden 
mehrerer an Brnstsenche verendeter Pferde wnrden neben Bac. pyogenes nnd 
Bact. Coli vorwiegend Diplococcns pneumoniae eqni nnd die bipolar gefarbte Pa- 
stenrella eqnina Ligni&res nachgewiesen. — Bei einer 4jahrigen infolge starker 
Abmagernng nnd Futterversagens notgeschlachteten Knh wnrde die spezifische 
infektidse chronische Darmentzilndung festgestellt (der erste Fall im 
Groflherzogtum Baden!). In Darmabstrichen fanden sich massenhaft sanrefeste Para- 
tnberknlosebazillen. — Aktinomykose beim Rinde wnrde 2mal generalisiert, 
lmal als linksseitige ansgebreitete Aktinomykose des Kopfes nnd lmal als primare 
Leber aktinomykose ermittelt — Generalisierte Septikamie bzw. Pyamie ist bei 
8 Rindern, 1 Schafe, 1 Schweine nnd 1 Fasane festgestellt worden. — Von einer 
groCen Sendnng Trnthennen wnrden 20 verendete Tiere seziert nnd mit Verande- 
mngen der aknten nnd chronischen Diphtherie behaftet gefunden. Neben den 
bekannten Yeranderungen der Htihnerdiphtherie boten die Truthtihner fast konstant 
wickenkorn- bis linsengrofle brdckelige Nekrosen nnd Erweichnng der Mucosa des 
Drtlsenmagens nnd des Randes der Kntiknla des Mnskelmagens ghrtelfOrmig an der 
tJbergangsstelle beider Magen: Yeranderungen, die bei der chronischen Form der 
Diphtherie in mehreren Fallen an dieser Stelle als einzige vorkamen. Der Verlauf 
der Senche war bdsartig; Mortalitat 100 Proz. — Fischsterben infolge Sapro- 
legnia kamen 2 mal znr Beobachtnng. — Endlich werden noch verechiedene wichtige 
Fnnde tierischer Parasiten (Mieschersche Schlanche, Finnen, Echinokokken) 
beim Schweine nnd Rinde mitgeteilt. 

II. Yon bemerkenswerten Tnberknlosefailen, die Yerf. beschreibt, seien er- 
wahnt: 6 Falle von Larynxtnberknlose beim Rinde; 2 Faile von plazentarer Tuber- 
kulose (in 1 Falle mit ffltaler Tnberknlose kombiniert), 1 Fall von primarer Uterus- 
tuberkulose nnd 1 Fall von ansgebreiteter Tuberculosis vaginae, samtlich vom Rinde; 
1 Fall von primarer Tnberknlose beider NasenhShlen nnd 2 Falle von rechtsseitiger 
Tnberknlose der Stirn-Hinterhanptsbeine nnd -htihlen vom Rinde; 1 Fall von Tuber¬ 
culosis linguae et Tub. tonsillaris bei einer Knh; je 1 Fall von primarer Lungen- 
tuberkulose beim Schafe nnd bei der Ziege; ein apfelgroCes gestieltes tuberknldses 
Fibrom derNiere beim Schweine; eine fanst- bzw. kopfgrofie tnberknlose Nenbildnng 
beider Samenblasen bei einem Znchtfarren; endlich 1 Fall von hochgradiger primarer 
Entertnberknlose bei einer Knh. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



144 


Verschiedenes. 


III. Von gutartigen Nenbildnngen beschreibt Verf.: Kegelkugelgrofie mul¬ 
tiple Myxome im Bi&ttermagen beim Binde; ein mannskopfgroBes Chondrom im 
Schweife einer Kuh; ein diffuses, am Labmagen, Duodenum und Ductus choledochus 
lokalisiertes Leiomyom bei einer Kuh; multiple linsen- bis haselnuffgrofie Adenome 
im Pankreas einer alten Kuh; je einen Fall von Neurofibromyxomatosis und Neuro- 
fibrosarkomatosis bei der Kuh. Von btisartigen Nenbildnngen werden auf- 
gefiihrt: ein Fall von kongenitaler Lymphosarkomatose mit Metastasen in den Lun- 
gen beim Kalbe; ein Fall von generalisierter Bundzellensarkomatose beim Hunde; 
ein Sarcoma gigantocellulare in der Harnblase eines Ochsens; ein kopfgrolles Osteo- 
sarkom bei einer Kuh; ein kopfgroffes Myosarkom im Schlunde einer Kuh nebst 
Metastasen in den Bronchialdrffsen; ein Adenocarcinoma cholangiosum in der Leber 
einer Kuh; ein primftres Adenokarzinom der linken Niere bei einem Pferde nebst 
zahlreichen Metastasen in anderen Organen; ein prim&res Adenokarzinom einer Niere 
beim Binde nebst metastatischen Tumoren in einer Nebenniere, Leber und Herz; 
ein 4,9 kg schweres Adenokarzinom der rechten Nebenniere mit Metastasen in den 
regionkren Lymphknoten beim Binde; ein kopfgrofles Adenokarzinom einer Neben¬ 
niere nebst Metastasen in den Lungen bei einer Kuh; ein faustgrofies prim&res 
Adenocarcinoma mammae mit massenhaften Metastasen in Milz, Leber, Lungen und 
Endokard bei einem alten Zwergpinscher; ein Cystocarcinoma papilliferum mammae 
bei einer Katze; ein Papilloma carcinomatodes am Fuffgelenk und an der Zehe bei 
einem Kiebitz. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Schadenersatzpflicht der Seruminstitute. Eine Reichs- 
gerichtsentscheidung vom 17. Mai 1915. 

Das Seruminstitut S. in L. hatte dem Rittergutsbesitzer v. K. 
einen Schutzimpfstoff gegen Druse der Pferde geliefert, der aus 
Drusestreptokokken hergestellt war und dem als Antiseptikum Di- 
aphtherin zur Yerhutung des Auftretens von Bakterien beigemengt 
war. Mit dieser Druselymphe wurden 30 Fohlen prophylaktisch ge- 
impft. Darauf erkrankten alle geimpften Fohlen. Zunachst traten 
„Pusteln“ auf der Haut, sp&ter suppentellergrofie Abszesse unter der 
Haut auf. Trotz Spaltung der Abszesse verendeten 20 Fohlen. Die 
bakteriologische Untersuchung der Lymphereste in den FJaschen 
ergab das Vorhandensein des Bacillus pyocyaneus. Der Ritterguts¬ 
besitzer v. K. klagte hierauf beim Landgericht zu Landsberg a. W. 
gegen das Seruminstitut auf Schadensersatz (15000 Mark) mit der 
Begrundung, dafi eine Fahrl&ssigkeit bei der Herstellung der Druse¬ 
lymphe vorgelegen (Verunreinigung mit Bac. pyocyaneus) und dafi 
ein unmittelbarer oder mittelbarer ursachlicher Zusammenhang 
zwischen der Sch&dlichkeit der Lymphe und der Erkrankung der 
Fohlen bestanden habe. Das beklagte Seruminstitut wurde vom 
Reichsgericht als letzter Instanz zum vollen Schadeusersatz verurteilt. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 


( 0 , 0 .) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Centralblatt nr Bakteriologleetc. L AM. Referate. 

- Bd. 66. No. 7. .. 


Ausgegeben am 17. Juli 1917 . 

Diphtherie, Scharlach, Masern, Keuchhusten, Genickstarre. 

Seiche,F., Die Hamburger Diphtherieepidemie 1909—1914 
(Epidemiologisches und Klinisches). (Zeitschr. f. klin. 
Med. Bd. 81. 1915. S. 199.) 

In den angegebenen Jahren betrng die Zahl der Erkrankungen 
an Diphtherie im Stadtgebiet Hamburg 21998, die der Todesfaile 
2344 = 10,7 Proz. Die Erkrankungs- bzw. Sterblichkeitsziffern ver- 
teilen sich auf die verschiedenen Lebensalter folgendermaBen: bis 
zum 1. Jahre 1,8 Proz. bzw. 44,4 Proz., 1.—5. Jahre 26,7 Proz. bzw. 
16,8 Proz., 5.—15. Jahre 46,2 Proz. bzw. 8,8 Proz., 15.—30. Jahre 
19,1 Proz. bzw. 3 Proz., iiber 30. Jahre 6,2 Proz. bzw. 4,9 Proz.; es 
linden sich also ungef&hr */, der Erkrankungen vor dem 15. Lebens- 
jalire. Die Zahl der Erkrankungen fur das mfinnliche Geschlecht 
betr&gt 45,6 Proz., fur das weibliche Geschlecht 54,4 Proz. Die Ver- 
teilung auf die verschiedenen Jahreszeiten ergibt im 1. Vierteljahr 
23,3 Proz., im 2. Vierteljahr 22,2 Proz., im 3. Vierteljahr 23,3 Proz., 
im 4. Vierteljahr 31,2 Proz. In den wohlhabendsten Stadtteilen ist 
die Zahl der Erkrankungen, in den Srmsten Stadtteilen die Zahl der 
Todesfaile berechnet auf 1000 Lebende am hSchsten. 

Das bearbeitete Krankenhausmaterial erstreckt sich auf 7314 
Falle mit 886 = 12,1 Proz. Todesfailen. Aus der Ftille der rein 
klinischen Beobachtungen sei hier nur hervorgehoben, dafi bei 94 
Fallen von Herpes in 26 Fallen = 27,65 Proz. Diphtheriebazillen in 
den Bl&schen nachgewiesen warden — das Eindringen erfolgte wahr- 
scheinlich aus dem im Gesicht verriebenen Sekret der Nase und des 
Mundes — und daB unter 242 Fallen von bakteriologischen vitalen 
Blutnntersuchungen 9 Falle positiv waren, 3mal Diphtheriebazillen, 
lmal zusammen mit Streptokokken und 6mal Streptokokken Oder 
Staphylokokken. 

Mit Serum wurden 6250 Falle behandelt, die Sterblichkeit war 
um so h5her an je weiter vorgeschrittenen Krankheitstagen die 
Serumbehandlung eingeleitet wurde, Serumexantheme wurden bei 
426 Fallen = 6,8 Proz. beobachtet. 

In den zum Vergleich herangezogenen Jahren 1890—1894, also 
vor der Entdeckung des Heilserums, betrug die Mortalitat far Kinder 
bis zum 15. Jahre 43,1 Proz., fUr 1909—1913 15,7 Proz., die ent- 
sprechenden Zahlen far die Erwachsenen jenseits des 15. Jahres sind 
Unto Abt. Ref. Bd. 66. No. 7. 10 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



146 


Diphtheric. 


4,3 Proz. bzw. 3,8 Proz. Verf erklart sich jedoch trotz seines ge- 
waltigen Materials far nicht imstande, einen rein statistischen Beweis 
fur Oder gegen den Wert der Serumbehandlung der Diphtheric ffihren 
zu kfinnen. Hannes (Hamburg). 

Ochsenins, Kurt, Uber Nasendiphtherie. (Mfinch.med. Wochen- 
schr. 1916. 8.1460.) 

W&hrend 9 Monaten wurden 32 Falle von Nasendiphtherie be- 
obachtet. Die Erankheit kommt zwar am h&ufigsten im Sauglings- 
alter vor, aber nicht ausschliefilich. Ein besonders wichtiges Zeichen 
der Krankheit sind leichte Blutungen aus der Nasenschleimhaut. 
Unter dem Einflufi der Serumbehandlung war der Verlauf immer 
giinstig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Baerthlein, Karl, UTber primare diphtherische Lungen- 
erkrankungen. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 949.) 

Es werden 3 Falle der seltenen Erkrankung mitgeteilt, darunter 
2 Falle von chronischer diphtherischer Bronchitis, die manche Ahn- 
lichkeit mit Tuberkulose hatten, und 1 Fall von diphtherischer Pneu¬ 
monic. Diese Falle sind durch die Tr5pfchenverstaubung des diph- 
theriebazillenhaltigen Auswurfes fur ihre Umgebung hochst gefalirlich. 
Die Erreger besafien nur sehr geringe Virulenz, und die Falle ver- 
liefen daher auffallig giinstig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Siebert, W., Zur Frage der Entstehung diphtherischer 
Zirkulationsstfirungen. (Ergebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk. 
Bd. 13. 1914. S. 213.) 

Kritische Ubersicht fiber den Stand der Frage, 115 Arbeiten 
benntzt 

Es mfissen zwei Arten der Kreislaufstorungen unterschieden 
werden, die auf der H8he der Erkrankung, meist in der 1. Woche r 
einsetzende und diejenige in der Bekonvaleszenz (2. bis 6. Woche). 
Da an sfimtlichen Organen, die auch physiologischerweise der Regu- 
lierung des Blutdruckes vorstehen, sowohl im Tierversuch als auch 
am Sektionsmaterial von an der Erkrankung gestorbenen Menschen 
mehr oder weniger stark anatomische Veranderungen nachgewiesen 
sind, kommen alle diese Organe ffir die Entstehung der Kreislauf- 
stfirung in Betracht. Alle Wirkungen sind als reine Toxinwirkungen 
aufzufassen, die gelegentlich beobachtete Endokarditis ist durch eine 
sekundfire Infektion, meist durch Streptokokken bedingt. 

Am Zirkulationssystem finden sich parenchymatfise und inter- 
stitielle Veranderungen des Herzmuskels und Veranderungen endarterii- 
tischer Art an den Gefafien. Eine rein funktionelle Schadigung des 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Diphtheric. 


147 


nervdsen flerzapparates ist f&r Falle ohne jeglichen anatomischen 
Befand nicht von der Hand zn weisen. Degenera tionsveranderungen 
am N. vagus, dem Yasomotorenzentrum in der Medulla oblongata 
nnd dem Reizleitungssystem des Herzens sind beschrieben. Durch 
Arbeiten der letzten Jahre sind besonders die Yeranderungen an 
den Nebennieren, haupts&chlicb die chromaffinen Markzellen betreffend, 
in den Yordergrnnd gestellt worden; eine wichtige Bestatigung dieser 
Befnnde gibt die Wirknng der Adrenalinbehandlung in den ersten 
Tagen der Erkrankung. Den Toxinwirkungen am Herzen nnd an 
den Nebennieren kommt der Hauptanteil am Eintritt der Kreislauf- 
stOrnngen zn. Hannes (Hamburg). 


Ceelen, W., Znr Kenntnis der dsophagusdipbtherie. (Zeit- 
schr. f. klin. Med. Bd. 80. 1914. S. 481.) 

Klinische nnd pathologisch-anatomische Bescbreibnng. Die ver- 
haitnismafiige Seltenheit dieser Lokalisation wird anf den feblenden 
Luftgehalt im Osophagus zurbckgefubrt. Hannes (Hamburg). 


Reiche, F., Eine durch Diphtheriebazillen und Strepto- 
kokken bedingte Meningitis. (Mbncb. med. Wochenschr. 
1916. 8.562.) 

Eine eitrige, anf Diphtheriebazillen zurtickgeftthrte Meningitis 
war bisher noch nicht mitgeteilt. Es wird ein Fall beschrieben, bei 
dem L&fflersche St&bchen und Streptokokken in dem eigenartig 
beschaffenen Eiter einer Hirnhautentzundung festgestellt wurden. 
Eine Bachendiphtherie war der Erkrankung voransgegangen. Allem 
Anschein nach waren die Erreger anf dem Blutwege an die Hirn- 
hante verschleppt. In 33 Diphtherief&llen, bei denen die Rhcken- 
marksflassigkeit anf Diphtheriebazillen untersucht wurde, konnten 
solche niemals nachgewiesen werden. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Beiche, F., Meningitis bei Diphtherie. (Zeitschr. f. Kinder- 
heilk. Bd. 11. 1914. S. 452.) 

Erankengeschichten von 8 unter ungefahr 8000 Diphtherien be- 
obachteten Komplikationen von Meningitis mit Diphtherie; bei 
2 Fallen handelte es sich um durch den Diploeoccus intracellularis 
hervorgerufene epidemische Genickstarrefaile, bei je einem war die 
Hirnhautentzundung durch hamolysierende Streptokokken, Staphylo- 
kokken, Pneumokokken nnd Colibazillen verursacht und bei 2 Fallen 
von Meningitis serosa blieb die Lumbalflussigkeit steril. 

Hannes (Hamburg). 

10 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



148 


Diphtherie. 


Wnlfflns, G., Ein Beitrag zur Frage der lokalen Eosino- 
philie bei diphtherischer Myokarditis. (FranktZeitschr. 
f. Pathol. Bd. 16. 1914. S. 58.) 

Unter 41 untersuchten Fallen von diphtherischer Myokarditis 
bei 22 Fallen mehr Oder weniger starke Anhaufung yon eosinophilen 
Zellen im Myokard; bei 9 Fallen nicht diphtherischer Myokarditis 
konnten diese Anhanfnngen nicht gefnnden werden. Auftreten nicht 
yor dem 7. Erankheitstage, keine Beziehnngen zu den parenchyma- 
tOsen Veranderungen; Anhaufung meist nm die Gefafle herum am 
reichlichsten. H a n n e s (Hamburg). 

Wollenberg, Diphtherieverbreitung dnrch das Eriegs- 
geld. (Der prakt. Desinfektor. 1916. S. 49.) 

Es besteht kein Grund fhr die Annahme, dad bei der jetzigen 
Diphtherieepidemie nene Infektionsquellen, wie z. B. das Papiergeld, 
in besonderem Umfange beteiligt sind. Jedoch ist die MSglichkeit, 
dad hier and da anch dnrch das Papiergeld eine Verbreitung der 
Eraukheit erfolgt, ohne weiteres zuzugeben. Wolf (Witzenhausen). 

Erase, W., Die Verbreitung and Bekampfung der Diph¬ 
therie. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1253.) 

Die Diphtherie zeigt seit 1895 eine standige Abnahme; auch die 
Sterblichkeit ist stetig znruckgegangen. Das ist die Wirkung der 
Sernmbehandlung und der Schutzimpfung, die auf jede Weise ge- 
fSrdert werden sollten. Besondere Beachtung verdient auch Beh¬ 
rings neues Verfahren, dnrch Einspritzung eines Gemisches yon 
Toxin und Antitoxin eine dauerhafte Schutzimpfung zu erzielen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

P5tter, A., Die Diphtheriebekampfungsmadregeln in 
Leipzig. (M&nch. med. Wochenschr. 1916. S. 1419.) 

Meldepflicht bei Diphtherieerkrankungen. Belehrung der An- 
gehdrigen und der Hausbewohner dnrch Merkblatter. Benachrichti- 
gnng der Schule. Ausschlufi der Eranken und ihrer Geschwister 
yom Schulbesuche bis sie frei yon Diphtheriebazillen sind. Mit- 
wirknng der Tageszeitungen dnrch Aufkiarung. Mitwirkung der 
Arzte. Frilhzeitige Anwendung des Heilserums. Schutzimpfungen, 
namentlich in kinderreichen Familien. Von den Desinfektionen sieht 
man keinen allzu grofien Nutzen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lembke, Beitrag zur Bekampfung der Diphtheritis. 
(Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1916. S. 313.) 

Ver£ beschreibt seine Erfahrungen betr. systematisch durch- 


Digitized b) 


Gcrgle 


Original from __ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Diphtherie. 


149 


gefabrte Untersuchung von genesenen diphtheriekranken Kindern in 
Duisburg und flamborn und halt es fiir unbedingt notwendig, auch 
die Umgebnng yon Diphtheritiskranken zn durchsuchen, die Bazillen- 
trager vom Schulbesnch fernznhalten and mit Anweisangen za ver¬ 
se hen, damit sie moglichst bald aufhbren Bazillentrager zn sein. Die 
Dnrchsnchnng der Umgebung der Diphtheritiskranken ist praktisch 
dnrchffihrbar; ebenso wird auch die SchulausschlieBung der Bazillen¬ 
trager nicht auf Schwierigkeiten stoflen, da auch diese Gruppe der 
Bazillentrager bald aufhbrt, Bazillentrager zu sein, zumal wenn 
Mundspulungen und Rachenspulungen vorgenommen werden, wie wir 
es in den beiden Kreisen in jedem Falle angeraten haben. 

Wolf (Witzenhausen). 

Fahr, Th., Beitrage zur Diphtheriefrage. (Virchows Arch. 
Bd. 221. 1916. S. 38.) 

Von 144 vom Verf. sezierten Diphtherietodesfailen waren einer 
prophylaktisch, 4 am ersten und 24 am zweiten Krankheitstage mit 
Heilserum behandelt worden. Bei etwa 20 Proz. dieser Todesfaile 
war also das Serum in den ersten 48 Stunden verabfolgt worden und 
hatte trotz dieser friihen Einverleibung den letalen Ausgang nicht 
verhindern kQnnen. Dieses gelegentliche Versagen der Antitoxin- 
therapie erkiart Verf. durch die Annahme, daB das Diphtheriegift 
nicht in jedem Einzelfalle dasselbe ist, wahrend das Serum stets 
dasselbe bleibt nnd darum nicht genau auf das im Korper gebildete 
Gift abgestimmt werden kann. Auf derartige Unterschiede weisen 
die anatomischen Veranderungen hin, die bei der reinen, unkompli* 
zierten Diphtherie an verschiedenen Organen beobachtet werden 
konnten und die nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ver- 
schieden waren. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Waetzold, Zur Serumbehandlung der Diphtherie. (Die 
Therapie der Gegenwart Jg. 56. 1915. S. 426.) 

Zusammenfassende Ubersicht. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Relche, F., Bemerkungen zur Serumtherapie der Diph¬ 
therie. (Med. Klinik. 1916. S. 179.) 

In Hamburg herrscht seit 1909 eine schwere Diphtherieepidemie, 
die eine zunehmende Gefahrlichkeit der Erkrankungen erkennen lafit. 
Auch die Sterblichkeit hat gegen frfiher wieder zugenommen. Im 
Erankenhause Eppendorf wnrde in den Jahren 1890—1894 nnter 
461 Erwachsenen eine Sterblichkeit von 4,3 Proz., und 1909—1913 
nnter 2218 Erwachsenen eine Sterblichkeit von 3,8 Proz. festgestellt. 
Der Unterschied ist also so auffallend gering, daB daraus eine dent- 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



160 


Diphtheria. 


liche Wirksamkeit der Antitoxinbehandlung nicht abgelesen warden 
kann. Das letzte Wort fiber diese Behandlung ist noch nicht ge- 
sprochen. Es bedarf noch jahrzehntelanger Beobachtnng. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Berg, F., Beitrag zur Behandlung der Diphtherie. (Med. 
Klinik. 1916. S. 309.) 

Eine schwere Diphtherieepidemie gibt AnlaB zn folgenden Aus- 
ffihrnngen. Da fiir die Bindong zwischen einer Toxinmenge nnd 
einer gleich grofien Antitoxinmenge 24 Stnnden erforderlich sind, so 
mnB ein moglichst langer Aufenthalt des Antitoxins im Blute an- 
gestrebt werden. Das kann man erreichen, wenn man einmal mehrere 
Einspritznngen in die Blntbahn in Abst&nden von 8 Stnnden macht 
nnd anfierdem noch Einspritznngen in die Mnskeln vornimmt. Jeder 
Diphtherieverd&chtige erhalt solche Einspritznngen, anch ohne dafi 
das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchnng abgewartet wird. 
In leichteren Fallen werden 3000 Immunitatseinheiten, in schweren 
toxischen Fallen bis zn 10000 nnd mehr Einheiten gegeben. Gleich- 
zeitig wird zweckmaBigerweise ein Herzmittel verabreicht, da die 
Herzschwfiche bei Diphtherie besonders geffihrlich ist. Anch die 
Srtliche Anwendnng des Sernms dnrch Inhalation ist dnrch seine 
bakterizide Wirknng von gntem EinflnB; durch die schnelle AbtOtnng 
der Keime wird dabei gleichzeitig anch die Anstecknngsgefahr herab- 
gesetzt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Alber, Karl, Znr Behandlung der Diphtherie mittels 
intravenfiser Seruminjektion. (Jahrb.f.Kinderheilk.Bd.80. 
1914. S. 312.) 

43 Falle kombiniert intravenSs nnd intramuskniar behandelt; 
weitgehende Schlusse sind aus diesem kleinen Material nicht mit 
Sicherheit zn ziehen, doch glanbt Yerf. an eine raschere nnd zuver* 
lassigere Heilwirknng als bei der rein intramuskulfiren Behandlung. 

Hannes (Hamburg). 

Knospel, L., Ein Beitrag znr Sernmtherapie der Diph¬ 
therie. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 81. 1914. S. 210.) 

Bericht fiber 443 in den Jahren 1904—1913 behandelte Falle 
mit 66 Todesf&llen = 15 Proz. Nichts Neues. Hannes (Hamburg). 

Borchgrevink, Johann, Beschlennigt die Sernmbehandlnng 
die AbstoBnng des Diphtheriebelages? (Beitr. z. Klinik 
d. Infektionskraukh. u. z. Immunit&tsforsch. Bd. 4. 1916. S. 385.) 

Im Gegensatz zn Meinshausen-Hamburg (dieselbe Zeitschr. 
1914), der keinen EinflnB der Sernmbehandlnng anf die AbstoBnng 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Diphtherie. 


161 


4er Diphtheriemembranen hatte feststellen konnen, beobachtete der 
Verf., dafi die mit Seram behandelten F&lle ihren Belag betr&chtlich 
fr&her abstofien als die obne Seram behandelten. Am grdfiten war 
•der Unterschied bei Eindern and bei mittelschweren Fallen, bei 
denen die mit Seram Behandelten 5 Tage friiher den Belag abge- 
stofien hatten. Hervorzuheben ist, dafi die von dem Verf. ange- 
wandten Serammengen zum Teil betrachtlich grofier waren als die 
von anderen Antoren benatzten (1000—20000 I.E.). Der g&nstige 
Einflufi der Seramtherapie findet auch in dem starken Absinken der 
Mortalitatsziffer ihren Ausdruck. Wahrend fur die Jahre 1885—1894 
die darchschnittliche Sterblichkeit 24,9 Proz. betrug, war sie fQr die 
Seramperiode 1895—1900 bis auf 8,9 Proz. gesunken; fttr die Jahre 
1912 and 1913 war die Mortalit&t 4,36 Proz. bzw. 3,28 Proz. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Kleinschmidt, H., Diphtherielahmung und Diphtherie- 
antitoxin. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 81. 1914. S. 277.) 

Bei 25 Fallen ohne and bei 25 Fallen mit nachfolgenden Lah- 
mungen Antitoxinnachweis mit Hilfe der intrakatanen Toxininjektion 
nach Schick; samtliche Faile waren mit Heilsernm bebandelt, die 
Priifang erfolgte innerhalb des 10.—54. Tages nach der Seramein- 
spritzang. 

Es fand sich kein Unterschied in dem Verhalten des Antitoxins 
bei Diphtheriekranken mit Oder ohne Lahmung; die Lahmung kann 
anftreten and zum Tode fuhren trotz des Vorhandenseins von Anti¬ 
toxin and die Lahmung kann heilen trotz Fehlens von Antitoxin. 

Hannes (Hamburg). 

Bu88on and Lowenstein, Experimentelle Stadien fiber Im- 
manisiernng mit Diphtherietoxin-Antitoxingemischen. 
(Zeitschr. f. experim. Pathol, u. Therapie. Bd. 17. 1915. S. 281.) 

Beim Meerschweinchen erhait man die besten Immnnisierangs- 
resultate mit glatt- Oder nur wenig uberneutralisierten Toxin-Anti- 
toxingemischen. In Gemischen, die 50 Tage im Eisschrank gelagert 
haben, scheinen Umlagerungen einzutreten, denn bei ihnen sind auch 
zweifach iiberneutralisierte Mischungen voll wirksam. Die Immanitat 
ist bis zu einem gewissen Grade direkt proportional der Menge des 
einverleibten Gemisches. Daher erzielt man hohere Werte mit grofien 
Mengen einer neatralen Oder schwach Uberneatralisierten Mischung 
als mit kleinen Mengen einer nnternentralisierten Mischnng. — Re- 
injektionen sind beim Meerschweinchen erfolglos. — Meerschweinchen, 
die mit normalem Pferdeseram sensibilisiert waren, verhalten sich 
nicht anders als normale Tiere, sie gewinnen also nicht etwa die 
F&higkeit, in hSherem Mafie das Pferdeseram in den Gemischen ab- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



152 


Diphtheric. 


Digitized by 


zasp&lten. Ebensowenig ist die Empfindlichkeit bei tuberkulosen 
Tieren geandert. — Kaninchen bilden viel schlechter Antitoxin. Nnr 
glattnentralisierte Gemische verleihen ihnen Immunit&t. 

Es gelingt nicht, dnrch Ultrafiltration dnrch Kollodiumfilter 
mechanisch Toxin and Antitoxin za trennen. 

Dnrch 20stiindige BerQhrung der Gemische mit zerriebenen 
Organen von Meerschweinchen and Kaninchen scheint bei Leber nnd 
Milz eine geringe Adsorption von Diphtherietoxin erreicht za werden; 
die so behandelten Organe haben einen gewissen Immunisationswert. 

Langer (Charlottenbarg). 

Park, William H. and Zingher, Abraham, Active immuni¬ 
zation with diphtheria toxin-antitoxin and with 
toxin-antitoxin combined with diphtheria bacilli. 
(Jonrn. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 2216.) 

Menschen mit negativer Schickscher Reaktion sind wahrschein- 
lich zeitlebens immnn and sie brauchen auch bei Ansteckangsgefahr 
keine Schatzimpfung. Menschen mit positiver Reaktion dagegen 
mttssen bei Ansteckangsgefahr mit Diphtheric eine Schutzimpfung 
mit Antitoxin erhalten, and wenn lingerer Schatz gewfinscht wird, 
aafierdem aach noch mit einem Toxin- Antitoxingemisch. Als all- 
gemeine Schatzimpfung far Schalen and grdfiere Gemeinschaften wird 
ein Toxin-Antitoxingemisch empfohlen mit Zasatz von abgetSteten 
Diphtheriebazillen. Der Erfolg der Schutzimpfung ist dnrch die 
Schicksche Probe festzustellen. Die Schutzwirkung kann schon 
innerhalb von 4 Wochen nachweisbar sein; es gibt aber auch F&lle, 
in denen die Schntzwirkong erst 4 Monate bis 2 Jahre nach der 
Einspritzung eintritt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Bohmer, P., Uber die aktive Immnnisierung von Siug- 
lingen gegen Diphtheric nach v. Behring. (Jahrb. f. 
Kinderheilk. Bd. 84. 1916. S. 173.) 

Versuche mit dem von v. Behring auf dem KongreB far innere 
Medizin 1913 angegebenen Gemisch TA = Mischnng von Toxin and 
Antitoxin in verschiedenem Mengenverh&ltnis; die Wirkang beruht 
daraaf, dafi die Bindung Toxinantitoxin reversibel ist and das Toxin 
im Kflrper wahrscheinlich abgespalten wird and auf diese Weise 
seine antikdrperbildende Fahigkeit entfalten kann. Beginn mit intra- 
kutaner Injektion von 0,1 ccm einer starken Verdunnung, „proba- 
torische Dosis", dann steigende Konzentration in 2 tagigen Zwischen- 
r&nmen bis eine Reaktion 2. Grades, ROtung bzw. Infiltration mit 
einem Durchmesser, der grdfier als 2 cm ist, erfolgt. Dies ist die 
„8ensibilisierende M Injektion, der man nach etwa 14 Tagen die gleiche 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Diphtheric. 


153 


Dosis als „antitoxinproduzierende“ folgen laBt. Antitoxingehalts- 
bestimnmngen im Blute vor und nach der Behandlung. 

Unter 18 gesanden Kindern bis za 4 V, Monaten nor 4mal 
schwache Antitoxinbildung, unter 28 gesunden Kindern im Alter von 
4'/« Monaten bis zu 2'/, Jahren bei 22 *= 78,6 Proz. deutliche Ver- 
mehrung des Antitoxingehaltes. Man wird also zweckmafiig mit der 
Schutzimpfung im allgemeinen erst im 5. Lebensmonat beginnen. Als 
„probatorische“ Dosis geniigt bei Kindern bis zum 18. Lebensmonate 
TA YI 

die Dosis —g— 0,1 ccm, als „sensibilisierende“ Dosis zur Erreichung 

einer Reaktion 2. Grades die Menge 0,1 ccm TA VL 

Bazil lentr&gertum der Kinder Oder ein bereits bestehender Anti* 
toxingebalt des Blntes bedingt keine Anderung der zu benutzenden 
Dosen. Es bestebt kein ersichtlicher Zusammenhang zwischen Bazillen- 
trSgertum und Antitoxingehalt des Blutes. Konstitutionsanomalien 
brauchen bei der Dosierung nicht berucksichtigt zu werden. Bei 
atrophischer Haut empfiehlt es sicb, statt der intrakutanen die sub- 
kutane Applikation/tnzuwenden. Hannes (Hamburg). 

Zondek, H., Die Wifkung des Serums mit Diphtherie* 
toxin vorbehandelter Kanincben auf den Blutdruck 
normaler. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 81. 1915. S. 156.) 

Das Serum von Kanincben, die mit Diphtherietoxin akut ver- 
giftet worden sind, setzt bei intravenoser Ubertragung auf gesunde 
Kaninchen den Blutdruck derselben akut berunter, und zwar bewirkt 
Serum eines Tieres, das 6 Stunden unter der Einwirkung des Toxins 
sicb befand, in der Menge von J /i—1 ccm eine Blutdrucksenkung 
von 12—16 cm Wasser, Serum mit 10 Stunden Toxinwirkung in der 
Menge von */*—2 ccm eine Senkung von 33—62 cm Wasser und 
solcbes mit 20 Stunden Toxinwirkung eine Senkung von 19—52 cm 
Wasser. Die blutdruckberabsetzende Wirkung ist also nacb 10 Stun¬ 
den am hochsten; nacb dieser Zeit macbt sicb wahrscheinlicb bereits 
der blutdrucksteigernde EinfluB der Toxinnephritis geltend. 

Hannes (Hamburg). 

Reifl, A. und Barab&s, Z., Uber die Fermente, die die Ei- 
weiBe des Dipbtherieserums spalten. (Jahrb. f. Kinder- 
heilk. Bd. 81. 1914. 8. 334.) 

Nachweis von Abbau von Diphtheriebeilserum durcb mensch- 
liches Serum von Fallen, die eine therapeutische Serumeinspritzung 
erhalten batten; 1,5 ccm menscbliches Serum, 0,5 ccm Heilserum, im 
bbrigen die flblicbe Tecbnik des Dialysierverfahrens. Zeitraum 
zwischen Serumipjektion und Untersuchung auf Abbau 8 U Stunde 
bis 310 Tage. Unter 25 untersuchten Fallen bei 20 positives Re* 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



154 


Diphtheric. 


sultat, die 5 negativen Fftlle betrafen solche, bei denen ein lingerer 
Zeitraum zwischen Injektion and Untersuchnng sich fand. 

Hannes (Hamburg). 

Hassol, L. et Grysez, V., Antig6nes et anticorps commons 
de la diphtdrie et de la tuberculose. (C. r. Soc. de Biol. 
T. 77. 1914. p. 428.) 

Die Untersuchungen der Verff. ergeben, dafi Diphtherieheilsernm 
von Pferden ebenso wie Serum von Diphtheriekranken Komplement- 
bindnng in Gegenwart von Tnberkelbazillen Oder Paratuberkelbazillen 
gibt, nnd dafi nmgekehrt Sera, die Tuberkuloseantikfirper enthalten, 
mit Diphtheriebazillen Eomplement binden. Verff. beabsichtigen, 
diese Tatsacbe zur Feststellung von Diphtheriekeimtrftgern auszu- 
nntzen. Gildemeister (Posen). 

Danger, Ein sparsamer Blutserumn&hrboden ffir die 
Diphtheriediagnose. (Deutsche med. Wocbenschr. 1916. S.515.) 

Urn das Blutsernm weitgehend ansnutzen zu kdnnen, werden die 
Petri-Schalen zun&chst mit Wasseragar (2 Proz. mit J /t Proz. NaCl, 
ohne weitere Zusitze) ansgegossen; es genttgt dann zur Erzielung 
einwandfreier Platten auf den erstarrten Agar etwa 5 ccm LSffler- 
Serum (d. h. den dritten Teil der sonst erforderlichen Menge) aufzngiefien 
und zum Erstarren zu bringen. Die so bereiteten Blutserumplatten 
haben neben dem Vorteil der Sparsamkeit auch den einer erheblich 
grofieren Festigkeit und Elastizitat. Ihr kultureller Wert ist dem 
der Loffler-Platten wenigstens gleicb, eher fiberlegen. 

Langer (Charlottenburg). 

Van Biemsdyk, M., Biologisch-epidemiologische Gedan- 
ken fiber die Frage der Diphtherie- und Pseudodiph- 
theriebazillen mit besonderer Berficksichtigung des 
Bacillus Hofmanni. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. 
Bd. 82. 1916. S. 29.) 

Aus den eingehenden Darlegungen der Vert geht hervor, dafi 
die „dualistische“ Anschauung in der Frage der Diphtherie- und 
Pseudodiphtheriebazillen die richtige ist, dafi der Bac. diphtheriae 
und Bac. Hofmanni nicht nur aus rein bakteriologisch-serologischen 
Grfinden, sondern auch aus biologisch-epidemiologischen Grfinden als 
zwei verschiedene Bazillenarten betrachtet werden mfissen, dafi Bac. 
diphtheriae ein echter Parasit, der Bac. Hofmanni dagegen ein echter 
harmloser Sapropbyt ist. 

Die bakteriologische Untersuchnng des Diphtherierekonvaleszenten 
ist in jeder Beziehung eine viel schwierigere als die des Diphtherie¬ 
kranken und ist nur in den Handen von sehr Gefibten zuverlfissig. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Diphtheric. 


155 


Die bakteriologische Diagnostik erbffnet zar erfolgreichen Diph- 
theriebek&mpfnng den einzig sicheren Weg; der B&kteriologe hat es 
znm grofien Teil in der Hand, die Weiterverbreitung der gef&hr- 
lichen Einderkrankheit zn verhiiten nnd andererseits die nnnbtige 
Isoliernng von Personen, die keinerlei epidemiologische Qefahr bieten, 
anszuschliefien. Es ist darnm nnbedingt notwendig, die bakterio¬ 
logische Untersnchnng yon Diphtherierekonvaleszenten nnd Gesunden 
mit grdfiter Sorgfalt vorzunehmen nnd den Bac. diphtherias sicher 
▼om Bac. Hofinanni zn trennen. Schill (Dresden). 

Langer, H., Die Agglutination der Diphtheriebazillen. 
(C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. 8.117.) 

Bei Verwendnng monovalenter Immnnsera lassen sich 2 Grnppen 
yon Diphtheriebazillen nnterscbeiden, yon denen die eine sich als 
agglntinabel erweist, w&hrend die andere yQllig inagglntinabel ist. 
Beide Grnppen sind nach der ttblichen Identiflzierung als typische 
Diphtheriebazillen zn bezeichnen. In der Hegel erscheint die in- 
agglu tin able Grnppe der Form nach langer, sie triibt die Bouillon 
diffus, w&hrend die agglntinablen Bazillen in Bouillon kfirniges Wachs- 
tnm bzw. Oberflachenwachstnm zeigen. Nach den bisherigen Beob- 
achtnngen scheint die lange, inagglntinable Form yorzngsweise bei 
leichten Erankheitsbildern bzw. bei Bazillentr&gern gefnnden zn 
werden. 

Es l&Bt sich zeigen, dafl beide Grnppen yon Diphtheriebazillen 
gleichen Antigencharakter (Erzengnng gleichwertiger Immnnsera) 
nnd gleichartigen Hezeptorenapparat (Abs&ttigungsversuche) besitzen. 
Damit ist die Identitat innerhalb der ganzen Grnppe sichergestellt 
nnd eine scharfe Abgrenznng gegenfiber den Psendodiphtheriebazillen 
ermOglichk 

Es ergibt sich fur eine Definition des Diphtheriebazillenbegriffes 
folgende Umschreibung: Als Diphtheriebazillen sind solche zn be¬ 
zeichnen, die im mikroskopischen Pr&parat V-, T- und Palisadenform 
darbieten, sich bei der Entf&rbnngsmethode nach Verf. entfarben nnd 
spezifische Immunagglutinine zu binden vermogen; diese Bakterien 
zeigen in der Hegel nach der NeiBerschen Methode eine f&rberische 
Differenzierung von PolkSrpern, die Neignng zu anaerobem Wachs- 
tnm, Meerschweinchenvirnlenz nnd eine Yerandernng des Thiel- 
schen N&hrbodens im Sinne einer Hfitnng nnd Triibnng. 

Gildemeister (Posen). 

Klinger, B. nnd Schoch, E n Znr Frage der Umwandlungs- 
f&higkeit der Diphtheriebazillen. (C. f. Bakt. Abt. L 
Orig. Bd. 78. 1916. S. 292.) 

Die YerfiL haben Untersnchungen in der Hichtnng angestellt, 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



156 


Dipbtherie. 


Digitized by 


ob Umwandlungen echter Diphtheriebazillen in Dipbtheroide, wie sie 
bereits durch knltnrelle Weiterzflchtung nnd durch Tierpassagen ge- 
lungen sind, anch im Menschen vorkommen. Sie haben za diesem 
Zweck bei einzelnen Personen nnd in Diphtheriefamilien fortlaufende 
Virulenzprfifungen der yon Bazillentr&gern isolierten St&mme vor- 
genommen. Die Untersnchnngen fflhrten zn der Feststellung, daft 
bei Bazillentragern Verandernngen in der Virnlenz der zu verechie- 
denen Zeiten isolierten Diphtheriebazillen vorkommen. Sie sprechen 
bis zn einem gewissen Grade dafdr, dafi virnlente Bazillen im Lanfe 
ihres Aufenthaltes anf den menschlichen Schleimhfluten ihr Toxin- 
bildungsvermogen einbfifien nnd anch in ihren anderen Merkmalen 
sich nmwandeln konnen. Sie bilden eine Erg&nzung der yon anderen 
Antoren dnrch Tierpassagen Oder durch knltnrelle Weiterzflchtung 
erhaltenen Befunde und beweisen, dad die typischen Diphtherie¬ 
bazillen nnter gewissen Umst&nden mehr Oder weniger weitgehend 
ihre charakteristischen Eigenschaften verlieren nnd in Diphtheroide 
flbergehen konnen. Gildemeister (Posen). 

Schmitz, K. E. F., Die Verwandlungsf&higkeit der Bak- 
terien. Experimentelles nnd Kritisches mit beson- 
derer Berflcksichtignng der Diphtheriebazillen- 
gruppe. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 369.) 

Verf. fafit das Ergebnis seiner umfangreichen und wichtigen 
Untersnchnngen folgendermafien znsammen: 

Es gelingt durch die Einspritzung in Meerschweinchen, reine 
Linien von Diphtheriebazillen aller ihrer typischen Eigenschaften zn 
berauben. 

Dieser Abbau umfaflt alle Individuen nnd geht nach nnd nach 
vor sich, nicht sprungweise. 

AuBer dem Endgliede, der Verflnderung in alien 6 Pnnkten, 
werden alle Uberg&nge nnd Zwischenstufen gefnnden. 

Die Verflndernngen sind zum Teil reversibel, zum Teil irrever- 
sibel, alle sind sie retrogressiv nnd Genovariationen zn benennen. 

Der bisher fur Verandernngen bei Bakterien vielfach gebranchte 
Name Mutation ist irrefiihrend nnd daher zn verwerfen; echte Mn- 
tationen sind bisher bei Bakterien noch nie beobachtet worden. 

Gildemeister (Posen). 

Landau, Uber diplitherieahnliche St&bchen in der nor- 
malen Mnndhohle und ihre Beziehnngen zur Lepto- 
thrix. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 717.) 

Verf. konnte in normalen Zahnbelagen Bakterien linden, die mit 
echten Diphtheriebazillen in Form, Grflfie, Lagerung nnd Polkflrnchen- 
fflrbnng flbereinstimmten. Daneben fanden sich aber anch immer 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Diphtheric. 


157 


Stabchen, die grdfier als Diphtherie waren, die nor ein Korn besafien 
and die l&ngere FMen bilden. 

Verf. versachte mit Erfolg diese Stabchen zn ztichten. Dieselben 
wachsen anf LOffler-Serum schlecbt, jedoch sebr diphtherie&bnlich. 
Auf Drigalski- and Endoagar wachsen sie rot und sind nicht 
tierpathogen. In nentraler Bouillon bilden sie keine S&ure, sie 
wachsen nicht ana^rob. Nach der Ansicht des Verf. sind die Ffiden 
and die Bazillenformen zam Formenkreis desselben Organismas ge- 
hOrig. Es handelt sich wohl um eine Leptothrix. 

Schmitz (Halle a. S.). 

Langer und Krilger, Die Gramfestigkeit der Diphtherie- 
bazillen and der Pseadodiphtheriebazillen als dif- 
ferentialdiagnostisches Merkmal. (Deutsche med. Wochen- 
schr. 1916. S. 722.) 

Dnrch 10 Minaten lange Alkoholeinwirkung lassen sich Diph- 
theriebazillen ansnahmslos gramnegativ darstellen, w&hrend 
Pseadodiphtheriebazillen der Entfarbung einen auflerordentlich grofien 
Widerstand (bis zn 2 Stunden) leisten. Die systematische Ptufnng 
an Reinkulturen ergibt die Zuyerlassigkeit der Methode. Sie ist 
eine wertvolle Erganzung der NeiBer-Farbung, da sie yom Wacbs- 
tnmsalter unabhangig ist. Folgende Farbzeiten werden empfohlen: 
Anilinwasser-Gentianaviolett 2 Minuten; Lugolsche LOsung 6 Min.; 
absoluter Alkohol 15 Minuten; yerdiinntes Fuchsin 1 Sekunde. 

Langer (Charlottenburg). 

Stabr, Hermann, Znr Gramfarbnng des Lbfflerschen 
Diphtheriebazillus. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1041.) 
Der LSfflersche Diphtheriebazillus lafit sich zwar nach dem 
Gramschen Verfahren darstellen, halt aber die Farbung nicht lange 
fest and wird bei kraftiger Entfarbung, gewohnlich mit Alkohol 
absolntns, gramnegativ. Bei langerer Entfarbung flndet man dabei 
Formen, bei denen Teile des Stabchens entfarbt sind, wahrend andere 
noch schwarzblau erscheinen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Fox, Herbert, Studies in diphtheroids. L The nature and 
clinical importance of pseudodiphtheria bacilli. 
(Journ. of med. Research. Vol. 32. 1915. p. 309.) 

Derselbe, Studies in diphtheroids. IL Source of pseudo¬ 
diphtheria forms in the body. Experiments on 
mutation. (Ibid. p. 325.) 

I. Sichere Beweise dafiir, dafi die Pseadodiphtheriebazillen aus 
Diphtheriebazillen hervorgehen, gibt es bisher nicht Sie flnden sich 
bei yielerlei Infektionen, doch ist ihre atiologische Bedeutung sehr 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



158 


Diphtherie. 


zweifelhaft. Um ihnen eine solche zazuschreiben, ware der Anti- 
kSrpernachweis in den betreffenden Fallen notwendig. Dieser Forde- 
rung ist fast niemals Genfige getan. Abgesehen yon drei Fallen yon 
Angina hat Vert sie bei 20 yerschiedenartigen Krankheitsprozessen 
gezhchtet. Nnr bei einer dnnklen Infektion, wahrscheinlich Endo- 
karditis, gaben die ans dem Bint geziichteten Bazillen mit dem Seram 
alle Immnnitatsreaktionen. Die atiologische Bedentnng yon Diph- 
theroiden bei der Hodgkinschen Erankheit ist ebenfalls noch nicht 
sicher. 

£L Vert snchte echte Diphtheriebazillen experimentell in Pseudo- 
dipbtheriebazillen uberzufuhren. Als Eriterinm der gelnngenen Um- 
wandlnng warden gefordert: Verlust der Virnlenz fOr Meerschweinchen, 
Anftreten yon Rohrznckerspaltnng and konstante Verandernng der 
Morphologie. Die Bazillen warden darch mehrere Generationen dem 
Sonnenlicht, normalem Menschen- oder Hundeserum, Handeimmunsernm, 
Natriamlicht, Leakocyten- oder Lymphdrusengewebe ausgesetzt Zwar 
warden bisweilen Verminderung der Virnlenz and morphologische Yer- 
knderangen beobachtet, doch gewannen die Bazillen niemals die Fllhig- 
keit, Rohrzucker zu spalten. Kurt Meyer (Berlin). 

Fox, Herbert, Studies in diphtheroids. III. Bacteria iso¬ 
lated from enlarged glands, especially in Hodgkins 
disease. (Arch, of intern. Med. Vol. 10. 1915. p. 465.) 

Auf Grand der Untersuchung yon 13 eigenen und einiger von 
anderen Autoren beobachteten Fallen von Hodgkinscher Erankheit 
kommt Verf. zu dem Ergebnis, daft in der Mehrzahl der Falle aus 
den erkrankten Drusen diphtheroide Bazillen geziichtet werden 
kbnnen, die aber untereinander keine Ubereinstimmung zeigen, und 
dafi es gelingt, in gleicher Weise Diphtheroide auch bei chronischer 
Arthritis, Karzinom und anderen Erkrankungen aus den Drfisen 
zu ziichten. Die Beziehungen der Diphtheroide zur Hodgkin schen 
Erankheit bedttrfen also noch weiterer Untersuchung. 

Muchsche Granula warden in Schnitten von lymphogranuloma- 
tOsen Drusen nicht gefunden. Kurt Meyer (Berlin). 

Lesehke, Erich, t)ber die lokale Behandlnng der Diph- 
therie mit Tribrom-Betanaphthol (Providoform). 
(Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1381.) 

Unter den Halogennaphtholen gibt es eine Reihe von KSrpern, 
deren Desinfektionskraft gegenfiber bestimmten Keimen ungleich hdher 
ist, als gegenuber anderen. Man bezeichnet diese Erscheinung als 
halbspezifische Desinfektion. Das Tribrom-Beta-Naphthol (Provido¬ 
form) wirkt entwicklungshemmend auf Diphtheriebazillen in einer Ver- 
dilnnung von 1:400000, gegenliber Streptokokken bei 1:60 000, gegen 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Diphtherie. 


169 


OolibaziUen bei 1:300 and bei Taberkelbazillen gar nicht. Es war 
daher naheliegend, dieses Mittel far die Ortliche Behandlang der 
Diphtherie za benatzen. Am besten eignet sich eine 5proz. alko- 
holische Tinktur in wfisseriger Emulsion, die in feiner Verstaubnng 
eingeatmet wird. Anch Gnrgelnngen sind niitzlich. Man kann anch 
die Mandeln mit der Tinktnr bepinseln. Die Bel age stofien sich 
scbnell ab. Dnrch diese Behandlang ist es anch raOglicb, die Diph- 
theriebazillentrfiger rascher bazillenfrei zu machen. Die Srtliche Be- 
bandlnng ist natfirlich nicbt bernfen, die Serumbehandlnng za ersetzen, 
sondern soli nar dazn beitragen, den Krankheitsyerlauf kfirzer and 
leichter za machen and die Ansteckungsgefahr za yermindern. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Mfihsam, Hans, Beitrag znr Behandlang der Diphtherie- 
bazillentrager. (Med. Klinik. 1916. S. 823.) 

Eine Beihe yon Diphtheriebazillentrfigern wurde dnrch Zahn- 
behandlnng and Instandsetzung des Gebisses yon ihren Diphtherie- 
bazillen befreit. Diese Bebandlung fuhrt meist allein znm Ziel. In 
einzelnen Fallen ist die Beseitignng yon zerklfifteten Mandeln Oder 
Behandlang der Nasennebenhfihlen notwendig. Der bakteriologische 
Nachweis der Diphtheriebazillen in den schadhaften Zahnen ist noch 
nicht gelnngen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Schaeffer, Versuche fiber Abtfitung yon Diphtheriebazil- 
len dnrch Optochin and Eacapin. (Berl. klin. Wochenschr. 
1916. S. 1041.) 

Es warden Versuche angestellt fiber die wachstumshemmende 
and abtotende Wirknng der Morgenrothschen Chininderiyate auf 
die Diphtheriebazillen. 

Hemmend wirkte Optochin noch bei einer Verdfinnung 1:10000 
bis 1:20000, wfihrend Karbolsfiure das gleiche erst in einer Ver¬ 
dfinnung 1:1000 and Chinin bei 1:4000 leistete. Noch besser wirkte 
das Eucnpin. Dasselbe wirkte bisweilen in einer Verdfinnnng 
1:100000, immer bei 1:50000. Abtotung trat ein dnrch Optochin 
bei 1:400 bis 1:800, Eucnpin bei 1:2000 bei einem Stamm bei 
1:8000. Schmitz (Halle a. S.). 

Greeff, Beitrag znr Epidemiologie des Scharlachs. 
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 914.) 

Eine firtlich beschrfinkte Scharlachepidemie gab Gelegenheit, die 
Wirksamkeit der Isoliernng auf die Ausbreitnng der Erkranknng za 
yerfolgen. Vor der Isoliernng blieben yon 203 Familienmitgliedern 
70, d. h. 34,6 Proz. yon der Krankheit trotz Infektionsmoglichkeit 
yerschont, nach durchgeffihrter Isoliernng yon 172 89 Kinder, d. h. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



160 


Scharlach. 


Digitized by 


51,7 Proz. In einem Falle konnte die Inknbation genau ermittelt 
werden, sie betrug 19 Stnnden. Langer (Charlottenburg). 

Mathies, Alfred, Gibt es ffir Scharlach and seine Kompli¬ 
kationen eine famili&re Disposition? nnd andere 
Scharlachfragen. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 78. 1913. Erg.- 
Heft. S. 116.) 

Klinisch-statistische Arbeit; ber&cksichtigt sind 519 Einzelfaile 
bei 215 Familien. Eine famili&re Disposition fiir eine Erkrankung 
an Scharlach besteht nicht, ebenso bedingt die Zngehdrigkeit zu 
einer Familie nicht einen gleichen Yerlanf des Scharlach. Bei den 
Komplikationen l&Bt sich bei denjenigen, die anf einer Seknnd&r- 
infektion mit Streptokokken bernhen, wie die Lymphadenitis nnd die 
Otitis media keine famili&re Disposition nachweisen; es besteht aber 
eine solche bei denjenigen Komplikationen, die wie die Gelenk- 
affektionen, das Fieber ohne Befnnd, die Herzaffektionen nnd die 
Nierenentziindnng dnrch die Toxine des prim&ren Scharlacberregers 
hervorgerufen werden. Die gleiche Disposition ist fiir die Scharlach- 
rezidive anznnehmen. Hannes (Hamburg). 

Bode, P., Znr Frage der famili&ren Disposition bei der 
Scharlachnephritis. (Jahrb.f.Kinderheilk. Bd.79.1913.S.438.) 

Anf Grand eines Materiales von 3500 Scharlachf&llen mit 300 
Familien zu 830 Gliedem, bei denen Nephritis bestand, kommt Ver£ 
zu der Folgerung, dafi es Familien gibt, in denen die Scharlach¬ 
nephritis geh&uft vorkommt; die Ursache ist noch nicht aufgeklSrt, 
am wahrscheinlichsten ist die Annahme einer familiaren Disposition. 

Hannes (Hamburg). 

Zappert, Julius, Uber wiederholte Scharlacherkrankun- 
gen nnd Erythema scarlatiniforme desquamativum 
recidivans. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 795.) 

Wiederholte Scharlacherkrankungen kommen vor. Das Erythema 
scarlatiniforme wird h&ufig bei Kindern beobachtet, die friiher Schar¬ 
lach Gberstanden haben. Es scheint somit das Uberstehen des Schar- 
lachs fur das Auftreten des Erythema scarlatiniforme zn pradispo- 
nieren. Yerf. neigt zu der Annahme, dafi dnrch den Scharlach eine 
Dberempfindlichkeit, „Sensibilisiernng“, erzeugt wurde, welche auf 
eine geringe Neuinfektion (aber nicht mit Scharlachvirns) zn starker 
Hautreaktion, Schwellnng, R6tnng und folgender Schnppung fuhrt. 
Man hfitte es alsdann nicht mit einem wirklichen Scharlachrezidiv, 
sondern nnr mit einem verst&rkt anftretenden Rezidiv eines unscbein- 
baren Symptomenkomplexes des Scharlachs, n&mlich der Hanterkran- 
knng, zn tun. Gildemeister (Posen). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Scharlach. 


161 


t. Barabfis, Zolt&n, Ein mit Meningitis meningococcica 
komplizierter, geheilter Fall von Scharlach. (Jahrb. £ 
Einderheilk. Bd. 79. 1913. S. 66.) 

Beginn der Meningitis am 20. Erankheitstage des Scharlachs. 
Angeblich der erste verflffentlichte Fall dieser Komplikation. 

Hannes (Hamburg). 

Wagner, Gerhard, Zur Eenntnis der Spirochaete scarla- 
tinae Doehle. (Mtinch. med. Wochenschr. 1916. S. 999.) 
Yereinzelte Beobachtung eines kleinen spirochatenahnlichen Ge- 
bildes innerhalb eines weiflen BlutkSrperchens bei einem Fall von 
Scharlach. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Wagner, Gerhard, Die Untersnchung von Blntausstrichen 
Scharlachverdachtiger nach Doehle in Unter- 
snchung8amtern. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1042.) 
Die Doehleschen Einschlusse in den weiBen Blutkorperchen 
sind fur den Scharlachnachweis durch die Untersuchungsamter in- 
sofern von Wert, als man annahernd sicher sagen kann: ohne Ein¬ 
schlusse kein Scharlach. Je hoher die Zahl der Einschlusse ist, nm 
so grOBer ist die Wahrscheinlichkeit, dafl es sich um Scharlach 
handelt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Cantacuzbne, J., Sur un microorganisme observe dans la 
sc aria tine. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p.449.) 
Beschreibung eines polymorphen, sehr kleinen Mikroorganismus, 
den Verf. standig auf der Zunge von Scharlachkranken, aber auch 
in den intestinalen Driisen, in Organen und in bei Scharlachkranken 
haufig zu beobachtenden kleinen Hautbiaschen fand; hier ist er 
meist in Beinkultur anzutreffen. Eine atiologische Bedeutung will 
Yerf. diesem Mikroorganismus nicht ohne weiteres beimessen. 

Gildemeister (Posen). 

Cantacnzbne, J., Culture d’un micro-organisme isol6 de 
l’organisme des scarlatineux. (Ibid. p. 452.) 

Verf. ist die Kultur des von ihm bei Scharlachkranken beob- 
achteten und in dieser Zeitschrift beschriebenen polymorphen Mikro¬ 
organismus gelungen. Er gedeiht am besten auf Agar, dem Serum 
oder Blut zugesetzt ist. Auch in der Eultur bewahrt der Mikro¬ 
organismus seine polymorphe Gestalt. Gildemeister (Posen). 

Axenow, J., 1335 Scharlachfaile, die mit dem Moserschen 
Serum behandelt wurden. (Jahrb. f. Einderheilk. Bd. 81. 
1914. S. 132.) 

Erste Alt Refer. Bd. 66. No. 7. 11 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



162 


Scharl&ch. 


In dem st&dtischen Kinderspital zu St. Petersburg warden in 
den Jabren 1905—1913 21079 Kinder mit Scbarlach anfgenommen 
nnd unter ibnen 1335 = 6,3 Proz. mit dem Moserschen Seram 
bebandelt. Das Seram wurde in dem bakteriologischen Institnt der 
Universitat Moskan nnd dem Institnt far Experimentalmedizin in 
St. Petersburg nacb den Vorschriften Mosers hergestellt, monovalentes 
Pferdeseram. Einmalige subkntane Anwendnng von 50 bis 250 ccm. 

364 = 27,3 Proz. Todesf&lle. Bei moglichst frfiher Anwendnng, 
3. Krankbeitstag, einer Dosis von mindestens 150 ccm die besten 
Einwirkungen anf Temperaturabfall, Allgemeinbefinden nnd Aus- 
schlag; unsicherer EinfluB anf die Abschnppung and die Kompli- 
kationen. Sehr ungiinstige Resultate, 62,5 Proz. Sterblichkeit, bei 
Kindern nnter einem Jahre; Seram einzelner Tiere erwies sich 
manchmal bei alien damit behandelten Fallen als nnwirksam. 

Hannes (Hamborg). 

Reifi, Emil und Hertz, Johanna, Weitere Beitrage znr 
Sernmbehandlung des Scharlachs. (Miinch. med. Wochen- 
schr. 1915. S. 1177.) 

Verff. haben im letzten Jahre 33 weitere Falle von Scharlach 
mit Seram behandelt. Fast aasnahmslos handelte es sich nm akut 
toxische Falle, bei denen erfahrnngsgemafi die Prognose als schlecht 
Oder zweifelhaft zu bezeicbnen war. 

Die Infusion erfolgte 5 mal am ersten, 6 mal am zweiten, 12 mal 
am dritten, 6 mal am vierten, 5 mal am funften, 2 mal am sechsten 
and je lmal am nennten Krankbeitstag. Im allgemeinen warden 
50—100 ccm intravenos gegeben. 

Nnr mit Rekonvaleszentenserum warden 27 Falle behandelt. 
3 Falle starben, davon 2 nicht am Scharlacb, der dritte in aller- 
schwerstem Zustande eingelieferte 6 Stunden nach der Injektion. 

Sonst warden die schon fruher beschriebenen, unmittelbaren 
giinstigen Wirkungen auf Temperatur nnd Allgemeinbefinden beob- 
achtet. Bei den 4 mit Normalseram oder einer Mischung von Normal- 
nnd Rekonvaleszentenserum behandelten Fallen wurde zwar ebenfalls 
ein sehr gunstiger EinfluB festgestellt, doch trat er nicht so prompt 
ein und war nicht so vollstandig wie beim reinen Rekonvaleszenten- 
serum. Anch in 2 Fallen, die mit 50 ccm Moser-Serum behandelt 
warden, warde eine sehr giinstige Wirkung beobachtet. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Olaser, F., Die Behandlung des Scharlachs mit Rekon¬ 
valeszentenserum. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 83. 1916. S. 41.) 

43 Falle mit Serum behandelt, 15 intramuskular, 50—90 ccm, 
und 28 Falle intravenos, 10—100 ccm. Die Einspritzung erfolgte 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Scharlach. 


163 


innerhalb der 3 ersten Krankheitstage, das Serum stammte von 
Rekon valeszenten zwischen dem 20. und 30. Krankheitstage; Uteres 
Serum als 3 Monate wurde nicht benutzt. Bei der intramuskul&ren 
Behandlung 1 Todesfall, bei der intravenSsen 4 Todesf&lle, alle in 
die Gruppe der Scarlatina gravissima gehOrig. Bei der intramusku- 
lftren Behandlung in 6 F&llen = 40 Proz. kritischer Temperatur- 
abfall nach der Injektion, bei der intravenOsen Behandlung in 

24 Fallen = 85 Proz. Keine Beeinflussung des Exanthems und der 
Komplikationen, die auch bei Fallen mit kritischem Temperaturabfall 
auftraten. Als Nebenerscheinungen bei den intravenbsen Fallen in 

25 Proz. SchiittelfrOste und Verschlechterung der Herztatigkeit. 

Hannes (Hamburg). 

Behder, Uber die Behandlung des Scharlachs mit Re- 
konvaleszenten- und Normalmenschenserum. (Deutsches 
Arch. f. klin. Med. Bd. 120. 1916. S. 237.) 

Bei 89 Scharlachfailen wandte Verf. 44mal die Injektion yon 
Rekonvaleszentenserum und 13mal Injektion yon Normalserum an. 
Seine Erfolge waren wie folgt durchaus gunstig. 

Der typische Ablauf nach der Injektion von Rekonvaleszenten- 
serum war, dad innerhalb 10 Minuten bis 4 Stunden unter Schiittel- 
frost, Entfieberung und Schwinden der bedrohlichen Erscheinungen 
statthatte. Zur gleichen Zeit nahmen die Doehleschen Einschlusse 
in den Leukocyten ab. 

Diese giinstige Einwirkung fand sich auch bei Fallen yon 
Scarlatina gravissima, bei denen nach Ansicht des Vert direkt 
lebensrettender Einflnd festzustellen war. Es gelang ihm sehr haufig, 
die Scharlachfalle direkt zu kupieren, jedoch ist zur griindlichen 
Wirkung notwendig, dad die Injektion des Serums in den ersten 
Krankheitstagen erfolgt. 

Die Menge des verwandten Serums belief sich im Durchschnitt 
auf 70—100 ccm. Am beaten und raschesten wirkt es bei intra- 
venOser Zufuhr. 

Scharlachkomplikationen wie Abszesse, Otitis media usw. werden 
yon der Injektion nicht beeinfludt 

Auch bei der Injektion von Normalmenschenserum trat gunstiger 
Erfolg zutage, jedoch nicht in dem Made, wie bei dem Rekon- 
valeszentenserum. Es wurde hier Serum von Personen benutzt, bei 
denen bestimmt angenommen werden konnte, dad sie nie Scharlach 
gehabt hatten. Schmitz (Halle a. S.). 

Zingher, Abraham, The use of convalescent and normal 
blood in the treatment of scarlet fever. (Journ. of the 
Americ. med. Ass. Yol. 65. 1915. p. 875.) 

n* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



164 


Scharlach. — Maseru. 


Einer kleinen Anzahl yon schweren ScharlachfEllen wurde frisches, 
mit Natriamcitrat versetztes Bint yon Genesenden Oder yon Gesnnden 
mehrmals in Abstfinden yon einigen Tagen in die Mnskeln ein- 
gespritzt. Die Erfolge waren gat. Die meisten Kranken genasen, 
obgleich die schwersten Ffille ansgesucht waren. Das Verfahren 
wird zu weiteren Nachprfifnngen empfohlen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Kiefer, Gay L. and Ferry, N. S., Some experiences with 
bacterial yaccines in scarlatina. (Coll. pap. from the 
Research Labor. Parke, Davis & Co., Detroit, Mich. Vol. 3. 1915. 
p. 125.) 

Bericht fiber Versuche mit bakterieller Vaccine bei einer grfifieren 
Anzahl von Scharlachfallen. Es warden 3 Arten von Impfstoff ver- 
wendet: eine Vaccine von Streptokokken, die ans dem Nasenraehen- 
raam von sicheren Scharlachkranken isoliert worden waren, ferner 
eine Vaccine von Mikrokokkos „S“, einer von den Verff. nnter den- 
selben Verhaltnissen gewonnenen and zaerst beschriebenen Kokken- 
art, and endlich eine ans mehreren Stammen beider Kokkenarten 
zusammengesetzte Vaccine. Der Vergleich mit zahlreicben unbe- 
handelten Kontrollf&llen von Scharlach ergab bei Verwendnng der 
beiden, Streptokokken entbaltenden Vaccinearten wesentliche Vor- 
teile gegenfiber der fiblicben exspektativen Behandlnng, wahrend bei 
Benutznng des Impfstoffes von Mikrokokkns „S“ kein Unterschied 
festgestellt wnrde. Der gttnstige Einflafi der streptokokkenhaltigen 
Vaccine bei Scharlach erklfirt sich nach Ansicht der Verff. dadarch, 
dafi, unabbfingig von der primaren Ursache der Erkrankung, Strepto¬ 
kokken hfinfig Komplikationen, Nachkrankheiten and angfinstigen 
Ausgang bei Scharlach herbeiffihren. Bei der auBerdem noch prophy- 
laktisch durchgefuhrten Impfang mit Mikrokokkns „S“ an Pflege- 
personal haben die Verff. angeblich gfinstige Ergebnisse erzielt 

Baerthlein (Wurzburg). 

Lossen, Kart, Jodnatrium als Prophylaktikum bei Schar- 
1 ach. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1031.) 

Bei einer Scharlachepidemie erwies sich Jodnatrium bei einer 
Anzahl von kranken Soldaten and jangen Schwestern als zuverlftssiges 
Schutzmittel gegen Ansteckung. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Winter, M., Masern an 16- bzw. 18tagigen Sauglingen. 
(Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 81. 1914. S. 465.) 

Da die Inkubation 13—16 Tage betragt, muB es sich in beiden 
Fallen am extraaterine Infektionen handeln. Die beiden Faile 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Maseru. 


165 


sprechen gegen die in der Literatar verbreitete Aaffassung von einer 
hohen relativen Immunit&t der S&uglinge gegen Masern. 

Hannes (Hamburg). 

Gray, Harold Farnsworth, The transmission and admini¬ 
strative control of measles. (Journ of infect. Diseases. 
Yol. 17. 1915. p. 559.) 

Bericht fiber eine Masernepidemie von 254 Fallen. Die Inku- 
bation betrug 7—14, durchschnittlich 11 Tage. Von den ersten Er- 
scheinungen bis zum Ausbruch des Ansschlages vergingen 1—7, 
durchschnittlich 3 Tage. Von der Ansteckung bis zum Auftreten 
des Ansschlages vergingen 11—19, durchschnittlich 13,5 Tage. Die 
Ffille verliefen leicht; kein Fall starb. Die Ansteckungsfahigkeit 
beginnt 5 Tage vor dem Auftreten des Ansschlages. Wenn der Aus- 
schlag hervorkommt, scheint die Ansteckungsfahigkeit am grfiflten 
zu sein. Sie dauert nicht lfinger als 6—7 Tage nach dem Ver- 
schwinden des Ausschlages. Ffir die Bek&mpfung ist es vor allem 
wichtig, die Falle rechtzeitig zu erkennen, um sie melden und ab- 
sondern zu konnen. Dazu mfissen Eltern und Lehrer belehrt werden, 
um die ersten Zeichen erkennen zu kfinnen. Die Kranken mfissen 
bis zum 5. Tage nach dem Verschwinden des Ausschlages abgesondert 
bleiben. Kinder, die mit ihnen in Berfihrung waren, brauchen erst 
7 Tage nachher abgesondert zu werden, und zwar ffir die Dauer von 
10 Tagen unter sorgffiltiger Beobachtung. Desinfektion nach Masern 
ist nutzlos und unnfitig. Ubertragung der Masern durch Dritte Oder 
durch Gebrauchsgegenstfinde ist aufierordentlich selten, wenn sie 
fiberhaupt vorkommt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Pfaundler, M., Schulorganisatorischer Vorschlag zur 
Minderung der Kindersterblichkeit an akuten In- 
fektionskrankheiten. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. 
S. 1145.) 

Bei Masern und Keuchhusten nimmt die Sterblichkeit mit zu- 
nehmendem Alter betrfichtlich ab. Wenn man die Ansteckung bis 
ins schulpflichtige Alter verschieben konnte, wfirde die Sterblichkeit 
um 50 Proz. vermindert werden. Das bedeutet ffir Mfinchen eine 
Ersparnis von 730 Menschenleben im Jahre. Kleine Kinder werden 
hauptsfichlich durch Geschwister angesteckt, die die Krankheit aus 
der Schule mitbringen. Man sollte solche Kinder, die noch jungere 
Geschwister zu Hause haben, in besouderen Klassen zusammenfassen 
und unter ihnen mit der Durchffihrung der Schutzmafinahmen gegen 
Krankheitsverbreitung besonders strenge vorgehen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



166 


Maseru. — Erythema infectioiom. 


Hermann, Charles, Immunization against measles. (Med. 
Record. 1915. No. 18.) 

Das Masemvirus ist schon 24 Stunden, bevor das Ezanthem anf 
der Hant erscheint, im Nasenschleim enthalten. Verf. immnnisierte 
40 nnter 5 Monate alte Kinder dadurcb, dafi er ihnen etwas Nasen¬ 
schleim yon einem im Qbrigen gesnnden Masernkind anf die Nasen- 
schleimhaut brachte. Die Mehrzahl der Kinder zeigte keine Reaktion, 
15 hatten leichte Temperaturerhohung nnd einzelne einige rote Flecken 
anf der Hant. Mehrere der Kinder warden nach 21—23 Monaten 
reinoknliert nnd zeigten keine Reaktion nnd einige, die mit Masern- 
kindern in Beriihrnng kamen, blieben von der Krankheit verschont. 

P. Meyer (Kilchberg b. Z.). 

Bessan, G., Schwenke, J. nnd Pringsheim, J., tiber die Masern- 
antianaphylaxie. (Jabrb. f. Kinderheilk. Bd. 81. 1914. 8.293.) 

Bei einem Kind, welches wegen einer Pnenmonie 10 ccm Pnenmo- 
kokkensernm subkutan erbalten hatte, wurde die yorher positive 
intrakntane Reaktion mit Pnenmokokkensernm negatiy, als das Kind 
am 11. Tage der Pnenmonie die Masem bekam; die Reaktion blieb 
7 Tage negativ. Diese Erscheinnng entspricht der fiir Tuberknlin 
bei Masem gefnndenen Absenknng der Empfindlichkeit. 

Versuche, w&hrend der Masem eine Herabsetzung der Pepton- 
empfindlichkeit im Intrakntanyersnch festzustellen, ergaben keine 
einheitlichen Resnltate, Versuche mit in yitro hergestellten Anaphyla- 
toxinen (aus EiweiB, Pepton, Pepton und Agar, Stftrke) und /J-Imido- 
azolylathylaminchlorhydrat verliefen negatiy. Aus der Tatsache, dafi 
Toxin- nnd Endotoxinreaktionen dnrch die Masem nicht beeinflufit 
werden, wird gefolgert, dafi der bei Masern festgestellte Unempfind- 
lichkeitsznstand als Griftantianaphylaxie anfznfassen ist. 

Hannes (Hamburg). 

Tobler, L., Erythema infectiosnm. (Ergebn. d. inn. Med. u. 
Kinderheilk. Bd. 14. 1914. S. 70.) 

Der Arbeit liegen Beobachtnngen w&hrend der im Winter 1913/14 
in Breslau herrschenden Epidemie zngrunde. Ausfnhrliche Beschrei- 
bnng der Symptomatologie, des Exanthems, der Komplikationen nnd 
Nachkrankheiten nnd Eingehen anf die Differentialdiagnose gegen- 
iiber den anderen aknten infektidsen Exanthemen. Die Erkrankung 
bevorzngt in ansgesprochener Weise das Kindesalter nnd bier wieder 
das 4.-6. Lebensjahr, doch warden auch 3 F&lle bei Erwachsenen beob- 
achtet. tiber die Daner der Inkubation nnd der Erkrankung uberhanpt 
wechselnde Angaben, 7—17 bzw. 3—20 Tage. Ausnahmslos milder 
Verlanf. Die Krankheit ist als selbst&ndige Form in die Grnppe der 
aknten infektidsen Exantheme einzureihen. Hannes (Hamburg). 


—CngitTzed by Got 'gle 


■ Origtrianrc-m 
UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Erythema infectiosnm. — Keuchhusten. 


167 


Hofflnann, Erythema infectiosnm (GroUflecken Oder 
RingelrSteln). (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8.777.) 

Erythema infectiosnm ist eine exanthematische Infektionskrank- 
heit des Eindesalters, die meist ohne wesentliche Temperatursteige- 
rung nnd Eomplikationen in wenigen Tagen verl&uft. Die Infektio- 
sitftt ist gering, eine Isoliernng daher flberflussig. FQr die Differential- 
diagnose kommen Scharlacb, Maseru, RSteln, toxische Erytheme nnd 
Dermatosen, wie Erythema mnltiforme nnd Urticaria in Betracht. 

Langer (Charlottenbnrg). 

Eornmann, Franz, Uber einen Befnnd yon Erythrocyten 
nnd Erythrocytenzylindern (leichte Hamaturie) im 
flam bei Eenchhnsten vor Ausbrnch des spasmodi- 
schen Stadiums. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1423.) 

Bei einigen Fallen yon Eenchhnsten, die als solche sp&ter ancb 
dnrch den Nachweis der Bordet-Gengouschen gramnegativen 
Bazillen sicher festgestellt wurden, konnte man schon einige Tage 
vor Eintritt der ersten Krampfhustenanf&lle — die Eranken warden 
ans anderen Grunden genau beobachtet — Blut im Urin nachweisen. 
Wahrscheinlich sind diese flarnbefunde das Zeichen des ersten Zer- 
falles der Bordetschen Bazillen im Efirper. Der Bazillus bildet 
selbst zwar kein Gift, dagegen ist seine Leibessnbstanz selbst sehr 
giftig. In den untersnchten Urinen war der Bazillus nicht nach- 
zuweisen; ebenso wurde er nm diese Zeit im Auswurf und Rachen- 
schleim noch vermiBt. Bei Eeuchhustenepidemien kann dieser Urin- 
befnnd ein wertvolles Hilfsmittel werden, um beginnende Eeuch- 
hustenfalle rechtzeitig als solche zu erkennen, und dadurch eine 
wichtige Handhabe far eine friihzeitige Vorbeugung gewonnen werden. 
Der Eenchhnsten ist durchaus keine leichte nnd gleichgfiltige Erank- 
heit Die Sterblichkeit wird auf 15 Proz. gesch&tzt. Die Folge- 
krankheiten sind keineswegs leicht. Besonders fur das Hervortreten 
und die Verschlimmerung von Bronchialdriisentuberkulose spielt er 
eine wichtige Rolle, und eine als Nachkrankheit nach Eenchhnsten 
auftretende Tuberkulose kann die schlimmsten Folgen haben. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Winholt, Walter, Complement-fixation in whooping cough. 

(Journ. of infect. Diseases. VoL 16. 1915. p. 389.) 

Das Serum von Eeuchhustenkranken gibt Eomplementbindnng 
mit dem Bordet- Gengonschen Eeuchhustenbazillus, aber nicht 
mit dem Influenzabazillus. Die Reaktion tritt etwa 2 Wochen nach 
Beginn der Erkranknng auf nnd erreicht nach 8—10 Wochen ihren 
fldhepnnkt. Noch nach 8 Monaten kann sie vorhanden sein. 

Anch die Agglutination f&llt mit dem Eeuchhustenbazillns meist 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



168 


Keuehhnsten. 


positiv aus, doch schwankt der Titer in weiten Grenzen, bis zn 1:240. 
Der Influenzabazillas wird hSchstens 1:20 agglutiniert. 

Die Seren gegen Keuehhnsten- and Inflaenzabazillen immuni- 
sierter Kaninchen zeigten im Kompiementbindungs- und Agglutina- 
tionsversuch ebenfalls strenge Spezifizitat. 

Die Versnche zeigen, daB nur der Keuchhustenbazillus, nicht der 
Influenzabazillas in spezifischen Beziehnngen zum Keuehhnsten steht. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Povitzky, Olga R. and “Worth, Edward, Agglutination in per¬ 
tussis. Its characteristics and its comparative value 
in clinical diagnosis, and in determination of genus 
and species. (Arch, of internal Med. Vol. 17. 1916. p.279.) 

Durch 10—12 intraperitoneale Injektionen lebender Bordet- 
Gengouscher Bazillen lassen sich von Kaninchen hochwertige 
agglutinierende Sera gewinnen. Abgetotete Bazillen riefen schw&chere 
Agglutininbildung hervor. 

Hochwertige Sera (1:4000 bis 1:10000) bewirkten Agglutination 
in 1—l 1 /* Stunden, wahrend mit schwachen Seren die Agglutination 
nur langsam, bisweilen erst iiber Nacht im Eisschrank eintrat. 

Durch die Agglutination lieflen sich die Keuchhustenbazillen 
von anderen hamoglobinophilen Bazillen leicht differenzieren. Diese 
zeigten Verwandtschaftsreaktion nur bis zu einer Verdiinnung 1:40. 
47 verschiedene KeuchhustensUmme warden gleich hoch, wenn auch 
nicht immer gleich schnell agglutiniert. 

Bei der Agglutination mit schwachen Seren sind Alter der 
Kultur und Art des Nahrbodens von Bedeutung. Frisch isolierte 
Stamme sind am besten agglutinabel auf dem Bordet-Gengou- 
schen N&hrboden, altere auf Blut-Kalbfleischagar. 

Fur die klinische Diagnose ist die Agglutination der Komplement- 
bindungsmethode nur in der ersten Krankheitswoche gleichwertig, spkter 
fallt diese hkuflger positiv aus. Sicher beweisend ist nur die Agglutination 
in einer Verdiinnung von mehr als 1:100. Kurt Meyer (Berlin). 

Olmsteadt, M. P. and Povitzky, 0. R., The complement-fixa¬ 
tion reactions of the Bordet-Gengou bacillus. (Journ. 
of med. Research. Vol. 33. 1916. p. 379.) 

Die Abtrennung des typischen Bordet-Gengouschen Bazillus 
von atypischen und Influenzast&mmen auf Grand morphologischer und 
kultureller Eigentiimlichkeiten wird durch den Komplementbindungs- 
versuch bestatigt. 

Mit ibm hergestellte Immunsera reagieren nor mit typischen 
Stammen, wahrend andererseits manche Influenzasera auch mit Keuch- 
hustenstammen Komplementbindung geben. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Keuchhusten. 


169 


14 yerschiedene Pertussisstftmme reagierten bei der gewohnlichen 
Versuchsanordnung identiscb and k5nnen daher praktisch als homolog 
angesehen werden. Yielleicht ist durch Yerwendung h5her spezifischer 
Antigene and grbfierer Hamolysin- and Komplementmengen eine 
weitere Differenzierung einzelner Stamme mSglich. 

Zur Erzielung hochwertiger Immnnsera sind wohl vier intra- 
peritoneale Injektionen lebeuder Keuchhusten- oder Influenzakulturen 
ansreichend, doch empfehlen sich neun and mehr Injektionen, da nach 
der neanten Injektion die AntikOrperkurve noch weiter ansteigen 
kann. Kart Meyer (Berlin). 

Lnttinger, Paul, Whooping cough. (New York med. Joura. 1915. 

No. 21.) 

Von der Annahme ansgehend, dafi der von Bordet-Gengou 
gefandeue Bazillus der Erreger des Keuchhastens sei, wurde im 
Research Laboratory of the Department of Health der Stadt New York 
eine Vaccine hergestellt, die in der dortigen Keuchhustenklinik 
probiert wurde. Vier subkutane Injektionen sollen genugen; man 
beginnt mit 250 Millionen, jede folgende Injektion doppelt so stark 
wie die vorige. Zur prophylaktischen Behandlung genfigen drei Ein- 
spritzungen, man beginnt hier mit 500 Millionen. Irgendeine ernstere 
Reaktion wurde bei 3000 Injektionen nie beobachtet, die Gefahr der 
Anaphylaxie besteht nicht. Die erreichten Resultate sind durftig. 
In groBen Dosen scheint die Vaccine einen prophylaktischen Wert 
zn besitzen. Therapeutisch verwendet scheinen die Krankheitsdauer 
abgekQrzt und die Hustenparoxysmen gemildert worden zu sein. 
35 nur mit Medikamenten behandelte Vergleichsfalle dauerten im 
Mittel 40 Tage, d. h. 15 Tage langer als die mit Vaccine behandelten. 

P. Meyer (Kilchberg b. Z.). 

Kraus, Eine neue Behandlungsmethode des Keuchhastens. 

(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 281.) 

Ansgehend von der Vorstellung, daB dem Bazillus Bordet- 
Gengou mfiglicherweise nur sekundkre Bedeutung zukommt, wurde 
angenommen, daB der Erreger vielleicht ein filtrierbares Virus ist. 
Es wurde versucht, das Sputum selbst als Mittel zur Behandlung 
des Keuchhastens zu benutzen. Das Sputum vou Keuchhustenkindern 
wurde steril gesammelt, mit Ather versetzt und mehrere Tage ge- 
schuttelt. Nach dem Verdampfen des Athers und dem befriedigenden 
Ausfall der Sterilit&tsprobe wurde das Praparat kranken Kindern 
in Abst&nden von 2—3 Tagen in Mengen von 1—3 ccm injiziert. 
Es zeigte sich, dafi das Mittel unsch&dlich ist, daB die Zahl und 
die Dauer der Anf&lle abnimmt, das Erbrechen schwindet und der 
Auswurf geringer wird. Der Bazillus Bordet-Gengou diirfte mit 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



170 


Keachhasten. — Genickstarre. 


dieser Behandlung in keinem Zusammenhang stehen, denn es eignen 
sick Sputa der sp&teren Erkrankungsperiode, in denen dieser Bazillns 
nicht mehr gefonden wird. Langer (Charlottenburg). 

Kraus, B., Uber eine nene Behandlnngsmethode des 
Kencbhnstens. II. Mitteilung. (Wien. klin. Wochenschr. 
1916. 8.516.) 

Das vom Yerf. angegebene Yerfabren ist bisber an 250 Kindern 
teils in der Klinik, teils anch ambnlatorisch nnd in der Privatpraxis 
mit gntem Erfolge angewandt worden. Benntzt wurde rneist Sputum 
von 3—4 Wochen keuchbustenkranken Kindern. Es empfiehlt sich, 
2 ccm des 8putums subkntan zu injizieren. Die Behandlung hat 
aucb einen giinstigen EinfluB auf die infolge von Kenchhusten auf- 
tretende Bronchopneumonie insofern, als die Bessernng des Keuch- 
hustens aucb den Yerlauf der Pneumonic begfinstigt. 

Gildemeister (Posen). 

Bitter, J., fiber spezifische Keuchhnstentherapie nebst 
einigen Vorbemerkungen. (Jahrb. £ Kinderheilk. Bd. 84. 
1916. S. 206.) 

Epidemiologische Bemerkungen zu selbst beobacbteten kleineren 
Kenchhustenepidemien. Bericbt ttber ergebnislos verlaufene Versuche 
einer Therapie mit Rekonvaleszentenblut und Keuchhustenauswnrf. 
Serum von 3 ccm Blut wurde bei 20 Fallen einmal und bei 12 Fallen 
wiederholt auf der Hohe des konvulsivischen Stadiums subkutan oder 
intravenbs eingespritzt. Durch langsames Pasteurisieren keimfrei 
gemachtes Sputum von Keucbhustenkranken wurde in 100 Fallen, 
2 ccm Sputum, 5mal hintereinander alle 3 Tage subkutan eingespritzt. 

Keine Beeinflussung des konvnlsiviscben Stadiums. Die Ergeb- 
nisse stehen im Gegensatz zu denjenigen von Kraus, Deutsche med. 
Wochenschr. 1916. No. 10. Hannes (Hamburg). 

Yomela, S., Meningitis Weichselbaum. (L6kafsk6 Rozhledy. 
Vol. 22. p. 396.) 

Sehr eingehendes Sammelreferat. Jar. Stuchlxk (Zttrich). 

Bittorf, A., Zur Kenntnis der Meningokokkensepsis. 
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 951.) 

Es warden eine Anzahl von Fallen der septischen Form der 
Meningokokkeninfektion beobachtet. Besonders eigentlimlich fur die 
Faile ist ein septisch-embolisches Exanthem, das in seinem Aussehen 
sehr verschiedenartig sein kann. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Genickstarre. 


171 


Pick, Histiologische and histiologisch-bakteriologische 
Befunde beim petechialen Exanthem der epidemischen 
Genickstarre. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 994.) 

Bei zwei rapid yerlanfenen Fallen petechialer Genickstarre 
konnten in den Gewebsschnitten der Hauteffloreszenzen innerhalb 
prfikapillarer Arterien&stchen and sp&rlicher in den zirknmvaskulkren 
Infiltraten fUrberisch Meningokokken nacbgewiesen werden. Damit 
erhfilt die Anffassnng der Genickstarre als Meningokokkenbakteriamie 
eine tatsachliche morphologische Grnndlage. 

L a n g e r (Charlottenbnrg). 

Hryntschak, Th., Ein Fall von Meningitis cerebrospinalis 
siderans. (Wien. med. Wochenschr. 1915. S. 1566.) 

Der beschriebene Fall zeichnete sich aus dnrch seinen foudroyanten 
Verlauf (etwas iiber 24 Stunden), dnrch den Mangel jeder Fieber- 
bewegung und jeder allgemeinen Infektstfirnng sowie dnrch das auf- 
fallende MiBverhaitnis des Sektionsbefundes nnd der temporfiren 
aufieren Erscheinungen der Erankheit. 1m Eiter der Hirn- nnd 
Ruckenmarkshaute wnrde der Meningococcus intracellularis Weichsel- 
banm mikroskopisch nacbgewiesen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Gruber, G. B., tiber Herzmuskelentziindnng bei der Me- 
ningokokkenmeningitis. (Beitr. z. prakt. Anat. u. z. allg. 
Pathol. Bd. 61. 1916. S. 236.) 

Verf. nntersnchte in 14 Fallen von Meningokokkenmenipgitis 
das Herz nnd fand in 8 Fallen dabei das ausgepragte Bild einer 
Myokarditis, in einigen anderen Fallen nur geringere Zeichen von 
Entzundnng am Auflen- Oder Innenrande des Herzmuskels. Ganz frei 
war nur 1 Fall. — Die akntesten Faile zeigten nur leukocytare 
Infiltrate in den Interstitien des Myokards, subakute Faile das Vor- 
herrschen von lymphocytaren Elementen. — Degenerative Erschei¬ 
nungen waren nicht in dem Mafie nachweisbar, als der makro- 
skopische Befund erwarten liefl. — Meningokokken waren nicht nach¬ 
weisbar, so dafi Verf. die Veranderungen auf toxische Momente 
zurfickfuhrt, ahnlich wie bei den Hantexanthemen der Meningo- 
kokkeninfektionen. A. Ghon (Prag). 

Stephan, Richard, Uber eine unter dem Bilde des Menin- 
gismus verlaufende Allgemeininfektion mit gram- 
negativen Diplokokken. (Munch, med. Wochenschr. 1916. 
S. 670.) 

Im Sommer und Herbst 1915 wnrde eine Gruppe von Krankheits- 
failen beobachtet, die im wesentlichen sich als fieberhafte Allgemein- 
erkrankung darstellten mit Meningismns, ohne entzuudliche Beteili- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



172 


Oenickstarre. 


gang der Hirnh&nte. Alle F&lle kawen in 8—10 Tagen znr Heilung. 
Haufig stellte sich am 3.—4. Krankheitstage eine hftmorrhagische 
Nierenentziindung ein. In der Spinalfliissigkeit warden mit Regel- 
mafiigkeit in ziemlich reichlicher Menge Diplokokken gefnnden, die 
sich zfichten liefien nnd darch das Wachstum von Meningokokken 
scharf nnterschieden waren. Wahrscheinlich ist das Krankheitsbild 
aufznfassen als eine aknte Blutinfektion. Den Ansgangsort kann 
man wohl in der Schleimhant der oberen Luftwege sehen. Far die 
Behandlang bewahrte sich in alien Fallen Urotropin auf das beste. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Petrnschky, Znr Vorbeugung der epidemischen Genick¬ 
starre. (Munch, med. Wochenschr. 1915. 8.1306.) 

F&r eine wirksame Bekampfnng der Genickstarre ist es besonders 
wichtig, den Taschentuchern der Kranken seine Anfmerksamkeit zu- 
zuwenden, da diese gerade hochst geiUhrlich fur die Verschleppnng 
nnd Ausbreitung der Erreger sind. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Fromme und Hancken, Beurteilung von Umgebungsunter- 
suchangen and Meningokokkentragern bei Bekamp- 
fung der iibertragbaren Genickstarre. (Zeitschr. f. Hyg. 
u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 243.) 

Die Untersuchungen der VeriF. ffihrten zu folgenden Ergebnissen: 

1. In der Umgebnng Genickstarrekranker warden regelmafiig 
Meningokokkentrager gefunden. Unter Lenten, die mit Kranken 
nicht in Beriihrnng gekommen waren, liefien sich Kokkentrager nicht 
nachweisen. 

2. Unterscheidet man zwischen naherer und weiterer Um- 
gebung der Kranken, so fanden sich in ersterer nnter 149 Personen 
20 = 13,4 Proz., in letzterer unter 1559 Personen 84 = 5,9 Proz. 
Kokkentrager. Mit der Entfernung vom Kranken nimmt die Aus- 
beute an Tragern ab. 

3. Die Meningokokkenverbreitung geht also vom Kranken aus. 
Allgemeines Vorkommen (Ubiquitat) der Meningokokken besteht nicht. 

4. Die Beobachtungen der Verff. sprechen dafur, dafi sich die 
Meningokokken auch aufierhalb des menschlichen Korpers lebend er- 
halten und dafi ihre Verbreitung dnrch drtliche Verhaitnisse (enges 
Zusammenwohnen, Unsauberkeit) begUnstigt wird. 

5. Es ist daher Entseuchung aller mit Genickstarrekranken in 
BerBhrung gekommener Gegenstande und Rkume notwendig. 

6. Da die Weiterverbreitnng der Erkrankung dnrch Meningo¬ 
kokkentrager erfolgt, so sind diese durch Umgebungsunter- 
suchungen festzustellen und abznsondern. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Genickstarre. 


173 


7. Die von Kranken unmittelbar verstreuten Meningokokken 
scheinen virulent zn sein. Die Untersnchnng der n&heren Um- 
gebnng ist dalier besonders wichtig. 

8. Der Umfang der Untersnchnng der weiteren Umgebnng 
richtet sich nach dem Untersuchungsergebnis der nfiheren Umgebnng 
nnd nach der Verstreunngsmbglichkeit der Erreger. 

9. Die Umgebungsuntersuchungen kfinnen wertvolle Hinweise 
anf die Verbreitungswege der Erreger ergeben. 

10. Unter 51 abgesonderten Meningokokkentragern warden bei 29 
= 57 Proz. bei weiterer Untersnchnng Meningokokken nicht wieder- 
gefanden. Die Absonderangszeit betrag durchschnittlich 20 Tage. 

11. Die kfirzeste Beobachtungsdauer in der Kokkentr&ger- 
abteilnng betrng 11, die l&ngste 150, die dnrchschnittliche 44 Tage. 

12. Die Frage, nach wieviel negativen Untersuchungen Freisein 
von Meningokokken zn erwarten ist, lafit sich nicht zahlenmafiig 
bestimmen. 

13. Unter 530 eindentigen Untersuchungen von Rachenschleim 
ergaben 20 = 3,8 Proz. noch Meningokokken, obgleich 3—6 voraus- 
gegangene Untersuchungen negativ ausgefallen waren. Bei 4- und 
mehrmaligem negativen Ansfall fanden sich noch 11 = 2,1 Proz. 
positive Proben. 

14. Von der Gesamtzahl der Kokkentr&ger ans der Umgebnng 
Genickstarrekranker warden nach 3maligem negativen Ergebnis 
wenigstens noch ein Viertel und nach 4maligem negativen Ergebnis 
noch 17 Proz. als mit Kokken behaftet festgestellt. 

15. 4malige negative Untersnchnng beweist hiernach noch nicht 
vdllige Meningokokkenfreihcit. 

16. Die Dauer der Absonderung mufi nnter besonderen Verh&lt- 
nissen eingeschraukt werden. Verff. halten aber wenigstens 4 malige, 
in 3 tagigem Zwischenraum ansgefiihrte Untersuchung von Rachen- 
abstrichen mit negativem Ergebnis fiir erforderlich, ehe Freilassung 
des Kokkentr&gers gestattet werden kann. Schill (Dresden). 

Hancken, Wilhelm, Zur Bakteriologie der Meningokokken. 

(C. f. Bakk Abt. 1. Orig. Bd. 78. 1916. 8. 365.) 

Verf. hatte Gelegenheit, sich an der Untersnchnng von etwa 
2000 Rachenabstrichen auf Meningokokken zn beteiligen, nnd gibt 
bier seine Erfahruugen fiber die Bakteriologie der Meningokokken 
wieder. Als Ergebnis derselben ist folgendes anznsehen. 

Das mikroskopische Pr&parat gibt eine wertvolle Orientierung 
nnd lfifit stfirende Verunreinigungen leicht erkennen. Die gut iso- 
lierte Ascitesagarkultur zeigt ein weitgehendes charakteristisches 
Bild. Die Sernmkultnr lfiBt mit grofier Sicherheit die Flora ans- 
scheiden, ist auch ein gutes Mittel znr Erkennnng der trocken 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



174 


Genickitarre. 


wachsenden Arten. Die Differenzierung auf Lackmuszuckerascites- 
platten sttttzt die Diagnose sebr wesentlich. Das Verhalten der 
Meningokokken gegen Maltose scheint schwankend zu sein. Die 
Agglutination unter Benutzung des Hdchster Serums gibt, besonders 
in den Verdfinnungen iiber 1:100, einen guten Anhaltspunkt fur die 
Diagnose. Unspezifische, wohl als Mitagglutination aufzufassende 
Reaktionen kommen in den niederen Verdfinnungen yor. Es gibt 
inagglutinable und spontanagglutinierende St&mme. Die bakterio- 
logische Diagnose der Meningokokken ist also gewissermaBen eine 
Diagnose par exclusionem und erfordert daber groBe Vorsicht Wir 
kennen zurzeit keine absolut beweisende Eigenscbaft des Meningo- 
kokkus, die zur Diagnosenstellung allein verwertbar ist. 

Gildemeister (Posen). 

Fischer, Heinrich, Beitrag zur Bakteriologie der Menin¬ 
gitis cerebrospinalis epidemica (Mischinfektion). 

(Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 5. 

1916. S. 163.) 

Verf. konnte bei einem unter dem Bilde der Meningitis schwer 
erkrankten Patienten, bei dem zu Beginn der Kraukheit im Nasen- 
sekret Meningokokken gefunden worden waren, aus den ersten 
Lumbalpunktaten und aus dem Blute der ersten 14 Krankheitstage 
neben Staphylokokken einen grampositiven Diplococcus flavus iso- 
lieren, der im Lumbalsediment extra- und intrazellular gelagert war. 
Erst bei der vierten Lumbalpunktion, ca. 3 Wochen nach dem Krank- 
heitsbeginn, wurden die typischen Weichselbaumschen Meningo¬ 
kokken aus der Lumbalflussigkeit neben dem gleichzeitig vorhandenen 
Diplococcus flavus gezuchtet. Sie wurden dann im 5. Lumbalpunktat 
yermifit, lieBen sich aber wieder im Eiter eines Kleinhirnabszesses 
nachweisen neben dem genannten Diplococcus flavus. Sowohl der 
Diplococcus flavus als auch in geringerem MaBe der Meningokokkus 
waren durch eine Verminderung ihrer Jodfestigkeit bei der Gram- 
ffirbung ausgezeichnet, die im wesentlichen von dem Alter der Kultur 
abhfingig zu sein schien. Es lag nahe, in dem vorliegenden Falle 
an eine Mutation der Meningokokken zu denken, woffir vor allem 
die aufierordentliche morpbologiscbe Ahnlichkeit der beiden Bakterien- 
typen zu sprechen schien. Gegen die Annahme einer Mutation und 
fur das Vorliegen einer Mischinfektion muBten indes folgende Punkte 
angeffihrt werden: 1. die dauernde Verschiedenheit der kulturellen 
Eigenschaften; der Diplococcus flavus vergor Maltose, L&vulose und 
Dextrose, der Meningokokkus hingegen nur Maltose und Dextrose. 
2. Das Zusammenvorkommen beider Arten mit anderen wohlbekannten 
Bakterien (Staphylococcus pyogenes albus), also sonstige typische 
Mischinfektion. 3. Die sehr geringe Beeinflussung des Diplococcus 


Digitized 


^ Google 


Original from ~ ~ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Genickstarre. 


175 


flavus durch ein hochwertiges Meningokokkenserum (1:20—1:40). 
4. Die aach von anderen Antoren beobachteten Miscbinfektionen des 
Meningokokkus mit anderen Bakterien, die znm Teil eine aufier- 
ordentliche Ahnlichkeit mit dem vom Verf. isolierten Diplococcus 
flavus anfweisen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Sains, G., Weiterer Beitrag znr H&molysinreaktion bei 
Meningitisverdacht. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1145.) 

In einer friiheren Arbeit (Wien. klin. Wochenschr. 1915. No. 44) 
hat Yerf. dargetan, wie wertvoll die Weil-Kafkasche Hamolysin- 
reaktion fur die schnelle Diagnose der Meningitis ist. Da znr An* 
stellung der Reaktion 12 ccm Lumbalflussigkeit erforderlich sind, hat 
Yerf versucht, mit kleineren Mengen auszukommen, was ihm auch 
gelungen ist. Das Yerfahren mit kleinen Mengen gestaltet sich 
folgendermafien: In R8hrchen 1 gibt man 1 ccm des zu priifenden 
Liquor und 0,1 ccm lOproz. Hammelblutaufschwemmung; in RShr- 
chen 2 kommt 1 ccm physiologischer Kochsalzlosung und ebenfalls 
0,1 ccm lOproz. Hammelblutaufschwemmung. Ist das Resultat nach 
einer Stunde negativ, d. h. im Wasserbad bei 37—40° C keine Lflsung 
in RShrchen 1 eingetreten, dann setzt man beiden Rohrchen je die 
fur 1 ccm Hammelblut entfallende, zweifach 18sende Immunserum- 
menge zu und beobachtet noch eine halbe Stunde bei 37—40°. Be- 
dingung ist: vdllig klar zentrifugierter Liquor. 

Gildemeister (Posen). 

Harzer, A. und Lange, K., Beitrag zur Differentialdiagnose 
von Meningokokken. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 950.) 

Betrifft die Priifung einer Anzahl von Kulturen und Stammen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lewkowicz, Ksawery, Uber die Behandlung der epidemi- 
schen Genickstarre mit epicerebralen und intra- 
kameralen Seruminjektionen. (Wien. klin. Wochenschr. 
1916. S. 193 u. 229.) 

Auf Grand seiner bisherigen Beobachtungen und Erfahrungen 
kommt Yerf. zu folgenden SchluBfolgerungen: 

Die intraspinale Serumeinspritzung ist nicht rationell und sollte 
aufgegeben werden Oder hochstens in Kombination mit den epicere¬ 
bralen und intrakameralen Injektionen zur Anwendung gelangen. Die 
leicht ausfuhrbaren intrakameralen Injektionen von groflen Serum- 
mengen (40—80 ccm) auf einmal oder von t&glich zu wiederholenden 
kleineren Gaben (10—20 ccm) bieten gegeniiber den intraspinalen 
Injektionen bedeutende Vorteile und sollten an deren Stelle als AU- 
gemeinmethode treten. Die epicerebralen Injektionen sind mit einer 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



176 


Qenickstarre. 


gewissen Gefahr der LSLsion der Gehirnsubstanz verbunden and 
konnen vorlaufig zur allgemeinen Anwendang nicht vorgeschlagen 
werden. Sie kOnnen aber wenigstens in jedem schweren and ver- 
nachlfissigten Falle versncht werden, in der Hoffnnng, dad es mit 
ibnen am leichtesten gelingt, den spezifischen EiterungsprozeB auf- 
znhalten, ihn znm Rfickgang zu bringen nnd anf diese Weise weiteren 
Beschadigungen des Gehirngewebes vorzubengen. 

Gildemeister (Posen). 

Netter, Arnold, Gu6rison de l’iridochoroidite suppur6e 
k meningocoques par les injections de s6rum anti- 
m6ningococcique dans le corps vitrA (C. r. Soc. de BioL 
T. 78. 1915. p. 90.) 

Die eiterige Iridochorioditis ist eine Komplikation, die im Ver- 
lanfe der Genickstarre durch Ansiedlung der Meningokokken im 
Augeninnern entsteht. Die H&ufigkeit dieser Komplikation ist je 
nach dem Charakter der Epidemie verschieden, die Prognose stets 
ernst. Intralumbale Injektionen von Meningokokkenserum haben 
keinen EinfluB anf den Verlauf der Augenerkranknng, dagegen er- 
weisen sicb Injektionen von Heilserum in das Augeninnere in 2 Fallen 
als sehr wirksam. Gildemeister (Posen). 

Friedemann, Uber Behandlnngen der Meningitis epide- 
mica mit intralumbalen Optochininjektionen. (Berl. 
klin. Wochenschr. 1916. 8. 423.) 

Verf. behandelte eine Reihe von Meningitisfallen mit intra¬ 
lumbalen Injektionen von 10—20 ccm einer 2 prom. LBsung von 
Optocbinum hydrochloricum bis zu dreimaliger Wiederholung. Von 
8 anf diese Weise bebandelten Fallen kamen alle zur Heilung. Nur 
bei cinetn Falle trat nach langerer Zeit eine erneute Erkrankung 
anf, die mit Exitus unbekannter Ursache endigte. 

Von 16 Kontrollfilllen, die zur gleichen Zeit statt mit Optochin 
mit Meningitisserum intralumbal gespritzt wurden, kamen 50 Proz. 
znm Exitus. Schmitz (Halle a. S.). 

Ooglievina, B., Intralumbale Di s p ar a gen in j e k t i on en. 
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1148.) 

Disparagen ist ein kolloidales Silberpr&parat. Verf. sah gute 
Erfolge nach intralumbalen Disparageninjektionen bei je einem Fall 
von Meningokokken- und Streptokokkenmeningitis. 

Gildemeister (Posen). 

(GTc.) 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentralMatt (Dr Bakterlologle etc. L Alt Referate. 

■ Bd. 66. No. 8/9. - 


Ausgegeben am 7. August 1917. 


Tnberknlose. 

Kirchner, Martin, Die Anfgaben der TuberkulosebekSmp- 
fung wShrend des Krieges. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 26. 
1916. S. 161.) 

Dank der umfassenden MaBnahmen zur BekSmpfung der Tu- 
berknlose hat die Tuberknlosesterblichkeit im Deutschen Reiche vor 
dem Kriege einen bedentenden Rfickgang gezeigt. WShrend in den 
70er Jahren in PreuBen jahrlich weit fiber 300 von je 100000 Per- 
sonen an Tnberknlose starben, betrng diese Zahl im Jahre 1913 nur 
noch 137, d. h. die Sterblichkeit an Tnberknlose hat im Zeitranm 
von 1876—1913 urn 55,8 Proz. abgenommen. Diese grofien Fort- 
schritte lassen sich nicht nnr bei der Zivilbevfilkernng, sondern anch 
im Heere feststellen. WShrend das Heer im Berichtsjahre 1873/74 
dnrch Tod, InvaliditSt nnd Dienstnnbranchbarkeit infolge von Tn¬ 
berknlose 2,8 Prom, einbfifite, betrng dieser Yerlnst im Jahre 1909/10 
nnr noch 1,2 Prom., d. h. er hatte nm 57,1 Proz. abgenommen. Die 
Sterblichkeit an Tnberknlose war von 0,91 Prom, im Jahre 1873/74 
anf 0,11 Prom, im Jahre 1909/10, also nm 88 Proz. gefallen. Die 
Befurchtnng, dad im Kriege eine betrachtliche Vermehrung der Tn- 
berknloseerkranknngen eintreten wfirde, hat sich bisher znm Glfick 
nicht bewahrheitet. Zwar hatte jedes der 4 Vierteljahre von 1914 
eine etwas grfiBere Tuberknlosesterblichkeit als das entsprechende 
Vierteljahr des Jahres 1913, indes kann von einer stSrkeren Aus- 
breitnng der Tnberknlose in Deutschland im ersten Kriegsjahre nicht 
die Rede sein. Anch in der Armee hat sich die Zahl der Erkran- 
knngen im Yergleich zn den letzten Friedensjahren sowohl beim 
Feldheere als anch bei den Besatznngstrnppen erhfiht, aber diese 
Erhohang hSlt sich in sehr m&Bigen Grenzen nnd Sufierte sich ans 
leicht erklSrlichen Grfinden unmittelbar nach der Mobilmachnng am 
starksten. DaB eine Ansbreitung der Tnberknlose in erheblichem 
Mafle wShrend des Krieges nicht stattgefnnden hat, danken wir vor 
allem der straffen Dnrchffihrnng der frfiher erprobten BekSmpfnngs- 
mafinahmen. Immerhin bleibt noch viel zn tnn fibrig. AuBer der 
Beschaffnng der notwendigen Geldmittel nnd der Erhdhung nnserer 
Nahrnngsmittelprodnktion muB die Vermehrung der Ansknnfts- nnd 
Ffirsorgestellen ffir Lnngenkranke angestrebt werden. Die Ansbildnng 
von Ffirsorgerinnen in besonderen Wohlfahrtsschulen, wie eine von 

Kret« Abt. Eef. Bd. 66. Mo. 8/9. 12 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



178 


Taberkulose. 


der Stadt Koln schon errichtet worden ist, Beschaffung yon hellem 
lnftigen Kleinwohnungen, Spielplatzen, Dachgkrten usw., FOrderung 
der Gartenstadtbewegnng sowie Errichtnng und Unterhaltung voir 
VolksbSdern, Seehospizen, Ferienkolonien, Walderholungsstatten und 
dergleicben sind weitere Aufgaben, die von der Tuberkulosebekamp- 
fang teils schon in Angriff genommen sind, teils noch gelost werden 
mussen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Fischel, Karl, Die Tuberkulosebek&mpfung in Osterreick 
nach dem Kriege. (Wien. med. Wochenschr. 1916. S.397 u.437.) 

Angesichts der grofien Anzahl von Tuberkuloseerkrankungen, die 
in Osterreich wkhrend und nach dem Kriege zu erwarten sind, 
empflehlt Yerf. die rechtzeitige Bereitstellung aller fur die Bek&mp- 
fung der Tuberkulose in Betracht kommenden Mittel. Insbesondere 
mufite eine einheitliche Organisation geschaffen und mit den notigen 
Mitteln ausgestattet werden. Ferner ware fur ein modernes Kranken- 
versicherungsgesetz, far eine umfassende Wohnungsreform, fiir den, 
Ausbau bzw. die Grundung von Heilstatten und Fursorgestellen fur 
Kranke und Ansteckungsyerdachtige, fur eine Tuberkuloseversicherung 
des Mittelstandes und yor allem far die Aufkiarung der breiten Be- 
vOlkerungsschichten Sorge zu tragen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Das osterreichische Sanitatswesen. Jg. 28.1916. No. 22—26^ 
Tuberkuloseheft. 

I. Grundsatze fur die Bekampfung der Tuberkulose^ 
Gutachten, beschlossen vom Obersten Sanitatsrat — Fachkomitee far 
Bekampfung yon Yolkskrankheiten am 3. Juni 1916 auf Grund yon 
Beferaten der O.S.R. A. Ghon, F. Hamburger und R. v. Jaksch. 

II. Osterreichische Vereinigung zur Bekampfung' 
der Tuberkulose. Eonstituierende Yersammiung am 22.Mai 1916. 
— Yerhandlungsordnung: 1. Programmatische Erkiarungen des Mi¬ 
nisters des Innern. 2. Ansprache des Prksidenten A. Weichsel- 
baum. 3. Mitteilungen der militararztlichen Referenten. 4. Fach- 
referat des ersten Yizeprasidenten R. v. Jaksch. 5. Bildung yon 
Ausschassen (Heil-, Presse-, Werbeausschufi). 6. SchluBwort 

ILL Referate far die Osterreichische Vereinigung 1 
zur Bekampfung der Tuberkulose. 

1. Organisation der sozialen Bekampfung der Tu— 
berkulose. Leitsatze fur den HeilausschuB der Osterr. Vereinigung 
zur Bekampfung der Tuberkulose, „8ektion fur unheilbare Schwer- 
tuberkulose und far die Organisation der gesamten Hilfsaktion" — 
von J. 8orge. 

2. Unterbringung von unheilbaren Schwertuber- 
kulbsen. Leitsatze far den Heilausschufi der Osterr. Vereinigung 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


179 


zar Bekampfung der Tuberkulose, „Sektion fur unheilbare Schwer- 
tuberkulbse und fur die Organisation der gesamten Hilfsaktion" — 
von W. Mager. 

3. Erricbtung von Heilstatten fur Lungenkranke. 
Referat fur den Heilausschufi der 5sterr. Vereinigung zur Bekampfung 
der Tuberkulose, „Sektion fur Lungenheilst&tten zur Aufnahme heil- 
barer Ffille" — von Th. Pfeiffer. 

4. Errichtung von Erholungsheimen fur Lungen- 
kranke. Referat fur den Heilausschufi der Osterr. Vereinigung zur 
Bekampfung der Tuberkulose, „Sektion fur Erbolungsheime fiir Lun¬ 
genkranke" — von W. Mager. 

5. Errichtung von Fftrsorgestellen fiir Lungen¬ 
kranke. Referat fur den HeilausscbuQ der bsterr. Vereinigung zur 
Bekampfung der Tuberkulose, „Sektion fiir Fflrsorgestellen" — von 
A. B5hm. 

6. Errichtung von Ftlrsorgestellen fiir Lungen¬ 
kranke. Referat fur den HeilausschuB der bsterr. Vereinigung zur 
Bekampfung der Tuberkulose, „Sektion fur Fursorgestellen" — von 
A. R. v. Eutschera. 

7. Neuerungen bei Spitals- und Barackenbauten 
mit besonderer Berftcksichtigung solcher fur tuber- 
kulbse Eranke. Referat fur den HeilausschuB der Csterr. Ver¬ 
einigung zur Bekampfung der Tuberkulose — von 0. Wagner. 

8. Normalplan eines Erankengebaudes fiir die Be- 

handlung TuberkulOser im AnschluB an bestehende 
Erankenhausanlagen. Vorschlag fhr denHeilausschuB derosterr. 
Vereinigung zur Bekampfung der Tuberkulose — von H. Golde- 
mund. A. Ghon (Prag). 

v. Schrotter, H., Verhandlungen der IV. Tagung des Sster- 
reichischen Zentralkomitees zur Bekampfung der 
Tuberkulose. Wien, 23. Mai 1914. (Das Ssterr. Sanitats- 
wesen. Jg. 28. 1916. Beiheft) 

Teleky, L., Verhandlungen des IV. Ssterreichischen Tu- 
berkulosetages. Wien, 24. Mai 1914. (Ebenda.) 

Folgende Benchte warden erst&ttet: 

Mayer, W., Die Unterbringung Schwertnberknltfger. 

Bnrkard, 0., Die Aufgabe der Inyalidenyereicherang im Kampfe gegen die Tnber- 
kulose. 

Larisch, Graf, Der Stand der Tnberknlosebek&mpfnng in Osterreich. 
Schmittmann, Die Unterbringnng Tnberknltaer im yorgeschrittenen Krankheita- 
Btadinm. 

y. Jagid, N., fiber Unterbringnng nnd Behandlnng TuberknlCser in Offentlichen 
allgemeinen Krankenh&nsern. 

Jerusalem, M., Die Behandlnng der chirurgischen Tnberknlose in den tiffentlichen 
Ambnlatorien. 

12 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Digitized by 


180 Tuberkulose. 

Neumann, W. y Die theoretischen Grundlagen neaerer Tuberkulinpr&parate und 
Obersicht liber diese. 

Lflwenstein. E., Erfahrangen mit albamosefreiem Tuberkalin. 

GO til, A., Erfahrangen mit Tnberkalomucin. 

Frankfurter, 0, Erfabrnngen mit Beranekschem Tuberkalin und Mischraccine. 
▼. Kutschera, A.. Therapeutiscbe Tuberkulineinreibungen. 

Egert, W., Uber das Kontaktph&nomen bei lokaler Tuberkulinapplikatiou. 

Folgende freie Vortr&ge warden gebalten: 

D e u t a c b, F.. Die Bebandlong tuberkulOser plenritischer Exsudate mit Gaseinblasung. 
Frank, 0., Pneumothorax versuche an Hunden. A. GhOB (Prag). 

Czech, A., Gotzl, A., Laub, H. and Neumann, J., Arbeiten aus 
der I. Tuberkuloseffirsorgestelle der Gremialkran- 
kenkasse der Wiener Kanfmannschaft. (VII. Heft der 
Wiener Arbeiten aus dem Gebiete der sozialen Medizin von 
L. Teleky. — Das osterr. Sanitatswesen. Jg. 27. 1915. Beiheft.) 

1. Czech, A., Tuberkulosefttrsorge der Gremialkrankenkasse der Wiener Kauf- 
mannschaft. 

2. Czech, A. und GOtzl, A., Soziale Erhebungen bei tuberkultisen Handels- 
angestellten. 

3. Neumann, J., Die Heilst&ttenbehandlung in der Gremialkrankenkasse der 
Wiener Kanfmannschaft 1911—1913. 

4. GOtzl, A., Klinische Bemerkungen zur ambulatorischen Taberkalintherapie. 
6. Laub, M., Grundlagen und Ergebnisse ambulatorischer Taberkalintherapie. 

A. Ghon (Prag). 

Record of completed cases of tuberculosis at the United 
States Army General Hospital, Fort Bayard, N. Mex. 
1916. (Washington. Government Printing Office 1915.) 

Die Heilanstalt in Fort Bayard dient fiir die Behandlung von 
tuberkuldsen Soldaten des amerikanischen Heeres. Der Platz liegt 
in Neumexico 3000 Full hoch, in warmer gesunder Luft ohne grofie 
Witterungsumschl&ge. Im Jahre 1914 wurden bei einer Gesamt- 
heeresst&rke von 60000 Mann 731 Falle neu aufgenommen, und im 
ganzen 1026 Falle behandelt. 30 von ihnen waren Offiziere. Es 
kamen 66 Todesfalle vor. Geheilt wurden 5 Proz., zum Stillstand 
gebracht 37 Proz., gebessert 30 Proz.; 20 Proz. blieben ungebessert 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Braeuning, H., Das stadtische Tuberkulosekrankenhaus. 
(Tuberculosis. Bd. 15. 1916. S. 55.) 

K Neifier hatte im Jahre 1903 (Tuberculosis. Bd. 1. No. 9 und 
Bd. 2. No. 3) den Vorschlag gemacht, die Anstaltsbehandlung aller 
Tuberkulosen eines Gemeinwesens zu zentralisieren. Er ging dabei 
von der Erfahrung aus, dafi die fiir die Unterbringung TuberkulOser 
vorhaudenen Anstalten (allgemeine Erankenhauser, Heilstatten, 
Siechenhauser) nicht alien Anforderungen geniigten. Den Mangeln, 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Taberkulose. 


181 


welche den genannten Instituten anhaften, sollte durch ein Tuber- 
kulosekrankenhaus abgeholfen warden, welches die Vorteile der all- 
gemeinen Krankenhiuser mit denen der Heilstfitten vereinigte. Diese 
Idee NeiBers ist von der Stadt Stettin verwirklicht worden; in 
der Zentralisierang der Tnberkulosebek&mpfang ging die Stadt aber 
noch einen Schritt weiter, indem sie die Anstaltsbehandlung aller 
Tuberkulflsen and die Fftrsorgestelle in einer Hand vereinigte and 
dadnrch ein inniges Znsammenarbeiten zwischen Tuberkulosekranken- 
hans and Fiirsorgestelle sicherte. Das Taberkolosekrankenhaos, dessen 
bauliche Einzelheiten dem Original zn entnehmen sind, nimmt heil- 
bare and nnheilbare Kranke auf. Die Kosten ffir ein Bett ein- 
schliefilich Grnnderwerb and Inventar betragen bisher 7387,30 M., 
werden sich aber bei der geplanten Erweiterung der Anstalt von 
164 auf 328 Betten anf etwa 5502 M. enn&fiigen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Dietz, Planm&Bige Bekfimpfung der Taberkulose in einer 
stark verseuchten Landgemeinde. (Zeitschr. f. Tuberk. 
Bd. 25. 1916. S. 264.) 

Die in der Gemeinde Heubach organisierte Taberkalosebek&mp- 
fang setzte mit MaBaahmen ein, welche besonders der Filrsorge der 
Jngend dienen sollten, am ein kr&ftiges, widerstandsfahiges Geschlecht 
zu erziehen. Im einzelnen wurde gesorgt fur Badeeinrichtungen, ffir 
die Grfindung einer Milchkilche and eines Kindergartens mit Loft* 
and Sonnenbad. Besondere Anfmerksamkeit wurde der Zahnpflege 
gewidmet, ferner warden Taberkalineinreibangen nach Petruschky 
aasgefiihrt, die insbesondere auf Drfisen and Aagen gfinstig zu 
wirken schienen. Die Gesandheitsverh&ltnisse haben sich in der 
Gemeinde schon wesentlich gebessert, Schulvers&umnisse haben kaum 
stattgefunden and kein einziger Todesfall war za verzeichnen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Mayer, Arthur, Die Bedeutung der sozialen Fursorge bei 
der Bek&mpfung der Taberkulose. (Tuberculosis. Bd. 15. 
1916. S. 92.) 

Karze Ausf&hrungen uber die Bedeutung der sozialen Fiirsorge 
fur die Bek&mpfung der Taberknlose. W. G a e h t g e n s (Hamburg). 

Schick, B., Der Kampf gegen die Tuberknlose des Kin- 
desalters. (Das bsterr. Sanit&tswesen. Jg. 27. 1915. S. 1719.) 

Wir massen noch viel mehr Menschen, die gesand geboren 
werden, gesand za erhalten and za heilen trachten als je zuvor, da 
die Gebortenzahl wahrend des Krieges sinkt and erst einige Jahre 
nach dem Frieden die alte Hohe erreichen diirfte. Der S&uglings- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



182 


Tuberkulose. 


and Kinderschutz reicbt dazu nicht aus, der Kampf gegen die im 
Kindesalter so weit verbreitete Tuberkulose muB ernstlich betrieben 
werden. Dazu schlSgt Vert fur die Stadte vor: Ambulatorien fur 
relativ gutartige Erkrankungen, verbunden mit Tuberkulintherapie, 
Freiluftbehandlung in den Spitalem und Abteilungen f&r schwer- 
tuberkulSse Kinder, Institution der Tuberkulose-Ffirsorgeschwester 
und Kontakt mit amtlicben Unterst&tzungsstellen f&r Verbesserung 
der Wohnung und Ernfihrung. Auf dem Lande hat f&r die Spit&ler 
die Familienpflege einzutreten, die Freiluftliegebehandlung im Garten 
Oder Hofe muB durchgefuhrt werden. A. Ghon (Prag). 


de la Camp, Beobachtungen fiber Tuberkulose und Krieg. 
(Med. Klinik. 1916. S. 474.) 

Kriegserfahrungen fiber Lungentuberkulose. Der Krieg bietet 
in ungew&hnlicher Haufigkeit die Bedingungen einer endogenen Re- 
infektion. Der Krieg vermag auch den Yerlauf einer fortschreitenden 
Tuberkulose zu beschleunigen. Doch kommt es nicht selten vor, daB 
der Krieg im Gegenteil auch festigend wirkt. DienstfShig ist weder 
der offene fieberlose, noch der fiebernde geschlossene Tuberkul&se. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Dietl, Karl, Zur Frage „Krieg und Tuberkulose". (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. 8. 915.) 

Zu kurzem Referat nicht geeignet. 

Gildemeister (Posen). 

MeiBen, E., Krieg und Tuberkulose in Frankreich. (Zeit- 
schr. f. Tuberk. Bd. 26. 191,6. 8. 81.) 

Kurzer Bericht fiber eine im ^Paris Medical" erschienene Zu- 
sammenstellung von Meinungs&ufierungen verschiedener franzOsischer 
Autoren fiber das genannte Problem. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Fraenkel, Albert, Uber Lungentuberkulose vom militar- 
arztlichen Standpunkte aus. (Mfinch. med. Wochenschr. 
1916. 8.1109.) 

Ffir die milit&rftrztliche Begutachtung geschlossener Tuberkulosen 
ist namentlich die Anwendung des Rontgenverfahrens von Wert. 
Die Sammlung aller Lungenkranken in Tuberkuloseabteilungen von 
Beobachtungslazaretten bew&hrt sich. Die allseitige Einrichtung 
solcher Sammelstellen ist Vorbedingung ffir die DurchfQhrung der 
Vorschriften, die fiber die Lungentuberkulose erlassen sind. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


183 


Xraemer, C., 1st die Allergie oder die Anergie der Taber- 
kulfisen das Ndtzlichere fur den Kriegsdienst? (Beitr. 
z. Klinik d. Tuberk. Bd. 36. 1916. S. 57.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Silbergleit, Hermann, Zweck and Einrichtung von Tuber- 
kalosesprechstnnden in Reservelazaretten; Erfah- 
rnngen iiber Lnngentuberknlose nach Kriegsdienst. 
(Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916. S. 256.) 

Aus den Ausffihrungen des Vert ist zu entnehmen, dafi die Ffir- 
sorge fiir Lungentuberkulfise in Deutschland so gut ausgebaut ist, 
4a6 eine Weiterverbreitung der Lungentuberkulose durch den Krieg 
nicht beffirchtet zu werden braucht. Uberdies ist die Zahl der 
-durch den Krieg entstandenen Tuberkulosen nur gering nnd gibt in 
keiner Weise zn Besorgnis Anlafi. Von Wichtigkeit ist es, etwaige 
in der Ausbildungszeit manifest werdende Tuberkulosen rechtzeitig 
zu entdecken. Ffir diesen Zweck empflehlt sich die Einrichtung von 
Lungenkrankensprechstunden in grfifieren Garnisonen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Liebe, Eigene Truppenteile ffir Tuberkulfise und 
Schwache. (Mttnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1548.) 

Die besonderen Truppenteile fur Schonungsbediirftige sollen 
•gewissermafien eine Gesundheitsschule darstellen, wie fiberhaupt den 
Bestrebungen einer zweckm&fiigen nnd grofiziigigen arztlichen Be- 
lehrung und Uberwachung des Volkes das Wort geredet wird. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Yorschriften iiber das Yerfahren bei der Behandlung 
nnd Entlassung der an tuberknldsen Lungenleiden 
erkrankten Heeresangehorigen einschliefilich ihrer 
Uberfiihrung in die b&rgerliche Fiirsorge (V.T. B.). 
(Erlafi des PreuBischen Kriegsministeriums vom 26. 6. 1916. 
No. 10007/6. 16. M. A.) (Zeitschr. I Tuberk. Bd. 26. 1916. S. 200.) 

Die einzelnen Bestimmungen fiber die Behandlung, Entlassung 
und Dberflhrung in die bfirgerliche Fiirsorge der an tuberkulfisen 
-Lungenleiden erkrankten Heeresangehfirigen mfissen im Original 
nachgelesen werden. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Schlesinger, Otto, Die Yerbreitnng der Tuberkulose nach 
den Ergebnissen der v. Pirquetschen Kutanreaktion. 
(Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 26. 1916. 8.180.) 

Nach den zahlreichen bis heute vorliegenden Erfahrnngen be- 
weist der positive Ausfall der v. Pirquetschen Kutanreaktion mit 


Digitized b 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



184 


Tuberknlose. 


Digitized^ by 


Sicherbeit das Vorhandensein einer Tuberknlose. Die positive Re- 
aktion zeigt im Kindesalter eine aktive Tuberknlose an, w&hrend 
dies im hdheren Lebensalter nicht mehr der Fall zu sein braucht* 
Aus dem negativen Ausfall der Reaktion kann man in alien Lebens- 
altern fast immer auf das Fehlen einer tuberkuldsen Infektion 
schlieBen. Die von zahlreicben Autoren in den verschiedensten 
L&ndern mit der v. Pirquetschen Reaktion gewonnenen Resultate 
zeigen, daB bei der Verbreitung der Tuberknlose der Verkehr der 
Menschen untereinander von groBer, weun auch nicht ausschliefilicher 
Bedeutung ist. Gegenden, die nur in geringem Verkehr mit den 
tuberkulosereichen Kulturstaaten steben, weisen keine oder nur eine 
geringe Ausbreitung der Krankheii auf, die urn so haufiger an- 
getroffen wird, je mehr die betreffenden Orte von Ansiedlern aus 
Kulturstaaten bereits aufgesucht worden sind. In verkehrsarmen 
Dorfern und Kleinstkdten gewinnt die Tuberknlose nur langsam, 
offenbar erst in der Schule, erhebliche Ausdehnung. In Mittelstadten 
ergreift sie einen erheblichen Teil der Kinder schon vor der Schul- 
zeit, in den GroBstadten sogar schon in den allerersten Lebensjahren. 
Wahrend bei den erstmalig mit tuberkulosedurchseuchten Menschen 
in Verkehr tretenden Volkern die Tuberknlose immer in schwerer 
Form auftritt, herrscht in unseren Gegenden eine gewisse, wenn 
auch unvollkommene und durch Reinfektion oft genug aufgehobene 
Immunitat. Dieser allmahlich starker werdenden Immunitat ist 
offenbar der Riickgang der Tuberkulosesterblichkeit zu danken, der 
in den letzten Jahrzehnten in Deutschland und England beobachtet 
werden konnte. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Dethloff, Elise, Vergleichende Tuberkulinuntersuchungen 
an Kindern aus tuberkuldsen und nichttuberkuldsen 
Familien. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916. S. 269.) 

Urn die Bedeutung der tuberkuldsen H&uslichkeit fur die Kinder- 
tuberkulose klarzustellen, hat Verf. 806 Kinder im Alter von 0 bis 
11 Jahren mittels der v. Pirquetschen Kutanreaktion untersucht; 
248 Kinder stammten aus tuberkuldsen und 658 aus nichttuberkuldsen 
Familien. Von ersteren reagierten 176 = 70,66 Proz. positiv, wahrend 
von letzteren nur 166 = 27,97 Proz. positiv reagierten. Es liefi sich 
fbststellen, daB 60,8 Proz. von den Kindern, die eine tuberkuldse 
Mutter, 76,4 Proz. von denen, die einen tuberkuldsen Vater haben, 
90 Proz. von denen, wo beide Eltern tuberkulds sind, und 100 Proz. 
von denen, die tuberkuldse Geschwister haben, angesteckt worden 
sind. Die Gefahr, in der tuberkuldsen H&uslichkeit infiziert zu 
werden, ist besonders groB f&r kleine Kinder; von 120 Kindern bis 
zu 7 Jahren aus nichttuberkuldsen Hauslichkeiten reagierten nur 9 
= 7,6 Proz. positiv, wahrend von 115 Kindern bis zu 7 Jahren aus 


Gck igle 


_ Original f[om _ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Taberkolose. 


185 


tuberkuldsen H&uslichkeiten 67 = 58,3 Proz. positiv reagierten. Die 
Tuberkulose des Vaters scheint gef&hrlicher zu sein als die der 
Matter, am gef&hrlichsten jedoch die Taberkolose der Geschwister. 
Eine grofie Bedeatang kommt der Eeinlichkeit innerhalb der Hftus- 
lichkeit zu, w&hrend Milch keioe wesentliche Bolle als atiologischer 
Faktor in der Eiadertaberkolose za spielen scheint. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Kober, George M., Tuberculosis. With special reference 
to its epidemiology, transmissibility and prevention. 
(Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p. 3202.) 

Die Todesf&lle an Tnberkulose in den Vereinigten Staaten im 
Jahre 1913 belaufen sich auf 143000. Die Eosten, die dadurch 
jfthrlich dem Volke aufgebfirdet werden, k5nnen mindestens auf eine 
Milliards geschatzt werden. Immerhin ist die Sterblichkeit an Tu- 
berkulose anf 100000 berechnet seit dem Jahre 1880 von 326 auf 
147 herabgegangen. Die Hauptansteckungsquelle bei der Tuber- 
knlose ist der kranke Mensch, gegen den sich alle VerhutungsmaB- 
regeln zunachst richten mussen. Allgemeine Belehrungen schon in 
der Schule, rechtzeitige Erkennung der Friiherkranknngen und ge- 
snndheitsgem&Be Lebensweise sind Vorbedingungen. Es kommt hinzu 
Meldepflicht far Erankheitsfalle, urn mOglichst die Anstecknngsstoffe 
nnschadlich machen zu k5nnen. Bei mittellosen Eranken mufi die 
Gemeinde oder der Staat die Eosten fttr eine zweckm&Bige Behand- 
lung flbernehmen. In den Vereinigten Staaten sind zurzeit 550 Heil- 
statten mit 35000 Betten. Die vorgeschrittenen Falle bedhrfen ganz 
besonders der Aufnahme in eigene Erankenh&user; nach den oben 
angefuhrten Zahlen sind 35000 Betten allein fur diese Falle er- 
forderlich. Die Eosten bleiben immer noch weit hinter den grofien 
wirtschaftlichen Verlusten zurhck, die jetzt getragen werden mbssen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Smith, F. C., The epidemiology of tuberculosis. (Journ. of 
the Americ. med. Ass. Vol. 66. 1916. p. 77.) 

Die wichtigsten Tatsachen uber die Epidemiologie der Tuber- 
knlose sind kurz zusammengefafit. Die Erankheit ist eng mit der 
Armut verknbpft, und eine Ausrottung ist nur denkbar, wenn Wege 
gefanden werden, auf diesem Gebiete einen Ausgleich zu schaffen. 
Die letzte Aufgabe fallt also nicht der arztlichen Wissenschaft zu, 
sondern der Volkswirtschaft. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Freund, Hermann, Tuberknlose und Fortpflanzung. (Er- 
gebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk. Bd. 14. 1915. S. 195.) 

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bedingen durch die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



186 


Tuberkalose. 


physiologischen Organverschiebungen and die Stoffwechsel verfinde- 
rangen weder bei den zar Tuberkalose veranlagten, nock bei den mit 
latent-inaktiver Tnberknlose bebafteten Frauen eine Sch&digung; sie 
schadigen aber die an aktiver Tnberknlose Leidenden anfs ernsteste, 
und zwar haupts&chlich dnrch die Lnngenkongestion nnd ihre Folgen. 
Es kommt in wenigstens 20 Proz. der F&lle zn einer spontanen 
Unterbrechnng der Schwangerschaft, h&ufig zn einer Infektion der 
Plazenta, selten zn einer Sch&digung der Frucht Ausf&hrliche Be- 
sprechnng der Therapie, konservativ Oder operatiy, nnd der Prognose. 

H a n n e s (Hamburg). 

Roepke, Tnberknlose nnd Schwangerschaft. (Zeitschr. f. 
Med.-Beamte. 1916. S. 85.) 

Wegen der Notwendigkeit der verschiedenen Behandlnng tuber- 
kul&ser SchwangerschaftstUlle nnd der Schwierigkeit der Diagnose 
nnd Prognose rat Verf., dafi der Gyn&kologe stets einen Tuberkulose- 
facharzt binznziehen solle. Fiir die Indikationsstellnng sind aufier 
dem Stadium der Schwangerschaft nnd dem Verlanf der Tuberknlose 
die sozialen Verhaltnisse zwar nicht entscheidend, aber doch yon 
Wichtigkeit. Wolf (Witzenhansen). 

Marriage of tnbercnlons persons. A judicial decision 
annulling the marriage of a person who concealed 
the fact that he was suffering from tuberculosis. 
(Public Health Reports. VoL 30. 1915. p. 3117.) 

Der oberste Gerichtshof des Staates New York erkannte die 
Verheimlichnng der Lungentuberkulose von seiten des Yerlobten als 
Scheidungsgrnnd der sp&ter geschlossenen Ehe an, da die Brant fiber 
den Gesundheitszustand ihres Mannes getfiuscht war. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Orth, J., Alkoholismus und Tuberknlose. (Tuberculosis. 
Bd. 15. 1916. 8. 33.) 

Die Ansicht, dafi der Alkoholiker Gefahr laufe tuberkulfis zu 
werden, und dafi sehr viele Trinker im hfiheren Alter infolge der 
Herabsetzung ihrer Widerstandsffihigkeit dnrch den Alkoholismus der 
Tuberknlose anheimfallen, ist heutzutage weit verbreitet. 1m Gegen- 
satz hierzu hat die Statistik des Yerf. ergeben, dafi in keiner Weise 
erwiesen sei, dafi der Alkoholismus eine grofie Menge yon Mannera 
der Tnberknlose in die Arme ffihre. 1m Gegenteil scheint der 
Alkohol nicht nur nichts zu schaden in Beziehung auf die Schwind- 
sucht, sondern vielmehr dem Alkoholiker der Tnberknlose gegenfiber 
eine gewisse Widerstandsf&higkeit zu yerleihen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberfculose. 


187 


Hart) C., Geheimrat J. Orths Vortrag „Zur Frage nach 
den Beziebnngen des Alkoholismns znr Tuberknlose", 
zweite Mitteilung, in der Sitznng der Kgl. Preud. 
Akademie der Wissenschaften vom 6. Jannar 1916. 
(Zeitschr. f. Tnberk. Bd. 25. 1916. 8.192.) 

In der vorliegenden Arbeit hat Orth die Frage untersncht, 
wie viele Tuberknlose sich unter den sezierten Alkoholikern nach- 
weisen lassen. Er kommt za dem Ergebnis, dad die Zahl der Tuber- 
kulBsen nnter den Saufern (29,5 Proz.) mit derjenigen der Gesamtheit 
(30 Proz.) ubereinstimmt; ein wesentlicher Unterschied ist aber in 
der 8chwere der Erkranknng zngansten der Alkoholiker feststellbar, 
indem eine fortschreitende Tuberknlose sich nur bei 13,4 Proz. gegen 
22 Proz. der Allgemeinheit, hingegen eine ruhende und geringf&gige 
Erkranknng sich bei 16,1 Proz. gegen 8 Proz. der Allgemeinheit nach- 
weisen lied. Noch gunstiger gestaltet sich das Verhfiltnis bei den 
an S&uferwahnsinn Gestorbenen, indem sich nnr 23 Proz. von diesen 
als mit Tuberknlose behaftet erwiesen; eine fortschreitende Tuber- 
knlose war hier nnr in 7,3 Proz., eine geringfiigige nnd rnhende 
tuberkulfise Veranderung in 15,6 Proz. zn linden. Die Alkoholiker 
in den Alkoholgewerben sind gegenhber der Tuberknlose nicht 
schlechter, sondern vielfach sogar wesentlich besser gestellt als die 
Allgemeinheit. Aus diesen Feststellungen geht hervor, dad sich Be- 
ziehnngen zwiscben dem Alkoholismns nnd der Tuberknlose bisher 
nicht haben nachweisen lassen, dad vielmehr die Alkoholiker der 
Tnberknlose gegeniiber gunstiger gestellt zu sein scheinen als die 
Niichternen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Orth, J., Geschlecht und Tnberkulosesterblichkeit. (Zeit¬ 
schr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916. 8. 241.) 

Yerf. hat bei der Priifung der Behanptnng, dad die grbdere 
Sterblichkeit der M&nner an Tnberknlose dnrch den bei M&nnern 
hanfigeren Alkoholismns bedingt sei, feststellen kbnnen, dad die 
Ubersterblichkeit der Manner, welche friiher schon mit dem 3. Lebens- 
jahrzehnt begann, in den letzten Jahren erst im 5. Jahrzehnt, also 
jenseits des 40. Lebensjahres hervortritt. Die Znsammenstellnng der 
Todesfalle an Tnberknlose wilhrend der Jahre 1894—1913 ergibt, 
dad die Zahl der Todesfalle um 42,86 Proz. abgenommen hat; diese 
Abnahme war bei den Mannern (45,14 Proz.) eine gr&dere als bei 
den Frauen (40,26 Proz.). Der Umschwnng des Verhftltnisses in der 
Manner- nnd Frauensterblichkeit ist zum wesentlichsten Teil bedingt 
dnrch die verst&rkte Abnahme der Mftnnersterblichkeit in der Alters- 
stnfe fiber 25 bis 30 Jahre. Wahrend frfther die Torn 5. Lebens- 
jahre ab feststellbare Ubersterblichkeit des weiblichen Geschlechtes 
bis zum 20. Lebensjahre reichte, ist dieser Wendepnnkt jetzt erst 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



188 


Tnberkuloao. 


Digitized by 


jen86its des volleudeten 40. Lebensjahres gelegen. Nach dem 40. 
Lebensjahre iibertrifft die Mannersterblichkeit an Tnberknlose die- 
jenige der Frauen betr&chtlich. Die allgemeine Abnahme der Tu- 
berkulosesterblicbkeit kann nicht mit einer etwaigen Abnahme des 
Alkoholismus in Znsammenhang gebracht werden. Nach AusschluB 
anderer Mdglichkeiten fuhrt Vert die st&rkere Abnahme bei den 
M&nnern vorwiegend auf die durch die Gewerbehygiene verbesserten 
Arbeitsbedingungen bei den M&nnern zurfick. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Koelsch, Uber die Lungenerkrankungen der Steinhauer. 
(Zentralbl. f. Gewerbehyg. 1915. S. 273.) 

Bei 3 Proz. der Untersuchten konnte zweifellos eine Tuberkulose 
der Lungen nachgewiesen werden. Ein sehr wesentlicher Faktor 
bei der echten Steinhauertuberkulose scheint die sog. erbliche Be- 
lastung in Verbindung mit der Lebensfiihrung zu sein. — Es ist 
auch an die MSglichkeit einer gleichzeitigen Oder spateren Tuber¬ 
kulose der Lungen zu denken. Wolf (Witzenhausen). 

Mayer, Arthur, Zur Elinik und experimentellen Patho- 
logie der Beziehungen zwischen Trauma und Lungen- 
tuberkulose. (Zeitschr. f. experim. Pathol, u. Therapie. Bd. 17. 
1915. 8. 200.) 

Durch Versuche an Kaninchen 18,Bt sich zeigen, dafi der Zu- 
sammenhang zwischen Trauma und Tuberkulose nicht darin 
liegt, daB eine h&matogene Infektion etwa durch Eontusion des 
Brustkorbs Oder durch GlottisschluB zu einer Tuberkulose an der 
verletzten Stelle fuhrt, sondern darin, dafi durch das Trauma eine 
Herabsetzung der Resistenz des Organismus verursacht wird. 
Auch die durch Alttuberkulin geschaffene Miuderung der Giftempflnd- 
lichkeit wird durch Traumen aufgehoben. Wahrscheinlich werden 
besonders die Opsonine vermindert. Langer (Charlottenburg). 

Kohlisch, Die Gefahr des Wohnungsstaubes fiir die Ent- 
stehung von Inhalationstuberkulose. (Zeitschr. f. Hyg. 
u. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 203.) 

Verf. erachtet auf Grund seiner Versuche den Fufibodenstaub, 
der reichlich tuberkelbazillenhaltig, fiir weniger gef&hrlich als man 
bisher meinte, da bei den Inhalationsversuchen keins seiner Tiere 
mit Tuberkulose infiziert wurde. Yerf. will zwar von den kleineren 
Versuchstieren nicht ohne weiteres auf die gleichen Verh&ltnisse 
beim Menschen schliefien, glaubt aber, daB erst groBere innerhalb 
lftngerer Zeit in der Phthisikerwohnuug inhalierte Staubmengen ge- 
legentlich Infektionen veranlassen. Die Gefahr der Ubertragung von 


Go i igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Taberkulose. 


189 


Taberkulose durch Staub tritt hinter die durch Trfipfehen- and 
Kontabtinfektion weit zurfick. Schill (Dresden). 

Mollers, B., Der Typus der Tuberkelbazillen bei mensch- 

licher Taberkulose. (Veroffentl. d. Robert Koch-Stiftang. 

Leipzig [ThiemeJ 1916. S. 3 a. Deutsche med. Wochenschr. 1916. 

S. 993.) 

Verf. gibt zunfichst eine Ubersicht fiber die bis zum 1. Januar 
1914 erschienene Literatur, die sich auf die Untersachungen fiber 
den Typas der Tuberkelbazillen bei den yerschiedenen Fonnen der 
menschlichen Taberkulose bezieht. 4 Tabellen, von denen eine vom 
Verf. zusammengestellt wurde, zeigen die Hfiufigkeit der Menschen- 
resp. Rindertuberkulose in den yerschiedenen Organen and in ver- 
schiedenen Altern. Daran schlieBt sich die Einzelbesprechang der 
yerschiedenen Tuberkuloseformen in bezug auf das Vorkommen von 
Menschen- Oder Rindertuberkelbazillen. Yerf. fafit in den einzelnen 
Kapiteln zuerst die Resultate der frfiheren Autoren und seine eigenen 
zusammen, um daran ansehliefiend ausffihrliche Protokolle fiber seine 
Untersachungen zu bringen. 

1. Tuberkulose der Langen and. Bronchialdrttsen. Es warden 
974 Ffille untersucht; in 967 Fallen wurden humane, in 6 Fallen 
bovine und in 2 Fallen gleichzeitig humane and bovine Tuberkel- 
bazillen festgestellt. Untersachungen des Verf.: 5 Ffille, in denen 
nur humane Bazillen gezttchtet wurden. 2. Tuberkulose der Knochen 
und Gelenke. Es wurden 163 Faile untersucht; in 159 Fallen 
wurden humane, in 4 Fallen bovine Bazillen gefunden. Unter¬ 
sachungen des Verf.: 12 Faile, in denen nur humane Bazillen ge¬ 
funden wurden. 3. Generalisierte Tuberkulose, einschlieBlich der 
tuberkulfisen Meningitis. Es wurden 364 Faile untersucht, darunter 
58 Faile von Meningitis. In 324 Fallen wurden humane, iu 34 Fallen 
bovine Bazillen, in 6 Fallen beide Typen festgestellt. Der bovine 
Anteil bei 271 Kindern unter 5 Jahren betrug 10 Proz., bei 55 Kin- 
dera von 5—16 Jahren 10,9 Proz., bei 34 Erwachsenen 2,9 Proz. 
Untersachungen des Verf.: In 18 Fallen, unter denen sich 11 an . 
Meningitis erkrankte Kinder befanden, wurden nur humane Bazillen 
gezfichtet. 4. Tuberkulose der Hals- und Achseldrfisen. Es wurden 
228 Faile untersucht. In 24,25 Proz. der Faile wurden bovine 
Bazillen gefunden. Nicht mit eingerechnet wurden die auffallenden 
Ergebnisse von Mitch el, der in 72 Fallen 65mal bovine Bazillen 
herauszfichtete. Untersachungen des Verf.: in 7 Fallen wurden nur 
humane Bazillen nachgewiesen. 5. Tuberkulose der Abdominalorg&ne. 

Es wurden 170 Faile untersucht; in 34,29 Proz. der Ffille wurden 
bovine Typen gefunden. Die Hfilfte der untersuchten Ffille betraf 
Kinder unter 6 Jahren; bei ihnen wurden in 40,66 Proz. der Ffille 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



190 


Tuberkulose. 


bovine Bazillen festgestellt. Bei 31 Kindern von 5—16 Jahren fanden 
sich in 38,71 Proz. der Falle, bei 50 Erwachsenen fiber 16 Jahren 
in 20,15 Proz. der Falle bovine Typen. Untersnchnngen des Verf.: 
in 5 Fallen warden nur humane Bazillen gezfichtet. 6. Urogenital- 
tuberknlose. In 39 Fallen wnrde nnr 1 mal Typus bovinus gefnnden. 
Untersnchnngen des Verf.: in 7 Fallen stets hnmaner Typus. 7. Tu- 
berkulose der Haut nnd Schleimhaute. a) Lupus. Es wurden 81 Falle 
untersucbt In 14 Fallen wurden bovine, in 66 humane Bazillen 
gefnnden; in einem Falle ans einer KSrperstelle humane, aus einer 
anderen bovine Bazillen. b) Tuberculosis verrucosa cutis. Es wurden 
29 Falle untersucht. In 13 Fallen wurde Typus bovinus festgestellt. 
Diese 13 Falle betrafen Personen, die berufsmfiBig viel mit perl- 
sfichtigen Tieren zu tun hatten. Es ist bei ihnen im AnschluB daran 
nicht zur Allgemeininfektion gekommen. Untersuchungen des Verf.: 
in 4 Fallen wurden 3 mal humane, 1 mal (Schiachter) bovine Bazillen 
gefnnden. 

Es wurden insgesamt 2048 Falle menschlicher Tuberkulose auf 
den Typus der Bazillen hin untersucht. 1848 gehbrten zum Typus 
humanus, 186 zum Typus bovinus; in 14 Fallen wurden beide Typen 
festgestellt. Die Mehrheit des bovinen Anteils failt auf diejenigen 
Formen, die als Ffttterungstuberkulose aufzufassen sind. Von den 
186 Fallen mit Typus bovinus betrafen 148 Kinder unter 16 Jahren. 
Bei 513 Kindern unter 5 Jahren wurden in 18,9 Proz., bei 302 Kin¬ 
dern zwischen 5 und 16 Jahren in 16,3 Proz., bei 1164 Erwachsenen 
in 2,1 Proz. der Falle bovine Bazillen festgestellt. 

Verf. tritt fur die Mafinahmen ein, welche die Beschaffung einer 
einwandfreien Milch bezwecken und die Gefahr einer Ubertragung 
boviner Bazillen durch die Milch perlsiichtiger Kfihe verhfiten sollen. 

Rhein (Posen). 

Orth, J., Die Bedeutung der Rindertuberkulose fur den 
Menschen. (Die Naturwissenschaften. Jg. 4. 1916. 8.121.) 

Ubersichtliche Darstellung, die sich inhaltlich mit den beiden 
vom Verf. gehaltenen Vortragen fiber die Kinder- und Menschen- 
tuberkulose 1912 und fiber die Bedeutung der RindertuberkelbaziUen 
ffir den Menschen 1913 deckt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

De Besche, Arent, Simultaneous infection in a child with 
tubercle bacilli of the human and of the bovine type. 
(Journ. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 361.) 

Aus einer Mesenterialdruse eines an generalisierter Tuberkulose 
gestorbenen Kindes wurde ein Tnberkelbazillenstamm gezfichtet, der 
sich morphologisch und kulturell wie der Typus humanus verhielt, 
aber sich bei zweiKaninchen und einem Kalbe als hochpathogen erwies. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


191 


Die Annahme, dafi eine Mischkultur vorlag, bestatigte sich. Aus 
■dem Ealbe wurde ein typischer boviner Stamm gezQchtet, wahrend 
©8 durch Ausstriche auf Glyzerin-Kartoffelscheiben gelang, isolierte 
Kolonien zu gewinnen, die sich kulturell and morphologisch wie 
humane Bazillen verhielten und in der Mehrzahl fur Eaninchen nicht 
pathogen waren, w&brend einzelne Kolonien beim Eaninchen schwere 
Tuberkulose hervorriefen, also wohl noch immer bovine Bazillen bei- 
gemischt enthielten. Kurt Meyer (Berlin). 

Kohllsch, tJber die Bedeutung der Milch fttr die Ver- 
breitung der Tuberkulose. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektions- 
krankh. Bd. 81. 1916. S. 196.) 

Die Untersuchungen des Verf. zeigen, dafi sich in der Markt- 
milch zuweilen grofie Mengen Tuberkelbazillen Ad den und damit die 
M5glichkeit einer Infektion durch Milch gegeben ist. In einem 
Versuch wurde in alien Verdiinnungen his 1:1000 ein positives 
Resultat erreicht. Nimmt man nur 1000 Tuberkelbazillen pro Kubik- 
zentimeter an, so hat man in */« 1 500000 Tuberkelbazillen und 
kommt damit der Dosis, welche beiReichenbach in 51maliger 
Fattening Tuberkulose erzeugte, nahe. Tats&chlich aber ist mit 
Yerdfinnung 1:1000 die Grenze der sicheren Infektiosit&t der Milch 
noch nicht erreicht. — Verf. halt aber nach seinen Versuchen In- 
fektionen nur fur Zufallstreffer. Wenn ein Kind mit t&glich l j % —11 
Milch 5000—10000 Tuberkelbazillen aufnimmt, so wird diese Menge 
bei fortgesetztem Rohgenufi der Milch bei gesundem Darm eine 
Infektion voraussichtlich nicht bewirken. Trotzdem besteht, da der 
Darm Neugeborener ffir Tuberkelbazillen durchlassiger und der 
menschliche Darm uberhaupt selten frei von Epitheldefekten ist, eine 
gewisse Infektionsmoglichkeit. Mit diesen Ergebnissen stimmen die 
in Statistiken berechneten Zahlen intestinaler Tuberkulose — bei 
Kindern und der bovinen Infektionen fiberein. Aus beiden Unter¬ 
suchungen darf man folgern, dafi der Milch eine wesentliche 
Rolle bei Entstehung und Verbreitung der Tuberkulose nicht zu- 
kommt. Eine Infektionsgefahr besteht nur, wenn das Eochen der 
Sauglingsmilch unterlassen wird, was selten . ist. Der verbleibende 
Rest von Gefahr durch den Typus bovinus rechtfertigt aber strenge 
Beauf8ichtigung der Marktmilch. Schi 11 (Dresden). 

Weigmann, H., Milchversorgung und Tuberkelbazillen. 
(Molkerei-Ztg. Hildesheim. Jg. 29. 1915. S. 1093.) 

Verf. fordert auf Grund eigener neuerer Arbeiten und derer von 
Barthel und Stenstrom und Burri, dafi die deutsche Milchwirt- 
scbaft aus eigenem Antrieb die Pasteurisierung der Marktmilch aus- 
fhhren soli. Die sog. Dauerpasteurisierung (Niedrigpasteurisierung 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



192 


Tuberknlose. 


[Weigmann], schonende Pasteurisierung [Burri]) bei 60—63° C 
ist dasjenige Verfahren, das eine bygienische and zagleicb eine 
tecbnische Verbesserung der Verkehrsmilch in sich schliebe. Von den 
genannten Verff. ist neuerlicb dnrch grofie nnd den Verbaltnissen 
der Praxis angepabte Versache mit Milch, die yon eatertaber- 
kulSsen Kiihen stammte, einwandfrei nachgewiesen worden, dab eine 
nar 20 Minaten daaernde Erhitzang aaf 60—63° C die 
Milch von ansteckangsfahigen Taberkelbazillen be- 
freit. Darch des Verf. and anderer Aatoren Versache hat sich 
gezeigt, dab 63° C die obere Grenze ist ffir die Erhaltang des Markt- 
wertes der Milch (Aafrahmbarkeit), fur die Vermeidang der Annahme 
des leisesten Kochgeschmackes, fur die Unverandertheit der inner- 
lichen chemischen Znsammensetznng and der biologischen Eigen- 
schaften, kurz fur die mbglichste Erhaltang des Bohcharakters der 
Milch, tiber das Verhalten der pasteurisierten Milch bei der Auf- 
bewahrnng, der Haltbarkeit (d. h. die Zeitdaaer yon der Znrichtnng 
zam Verkaaf bis zum Eintritt der Gerinnung bei der sog. Alkohol- 
probe), bemerkt Verf.: Die Veranderung, die in (anch pasteurisierter) 
Milch beim Aufbewahren vor sich geht, kann eine Gerinnung darch 
Saurebildung oder auch darch Labbildung sein. Die erstere ist die 
normale Erscheinung, wahrend die letztere der Beginn einer fauligen 
Zersetzung sein kann. Die erstere kann bei offen pasteurisierterf 
Milch (nachtragliche Infektion yon anben darch Saurebildner), die 
letztere bei der Flaschenpasteurisierang (Ausschlub einer Neuinfektion) 
eintreten. Die Erkiarung far diese Erscheinung liegt, wie Verf. in 
einer im Drnck befindlichen Arbeit nachweist, darin, dab die in der 
Milch befindlichen Milchsfiurebakterien in ihrem Mengenverhaltnis 
zu den anderen Keimen wohl vermehrt, in ihrer Lebenskraft und 
ihrer Lebenstatigkeit jedoch in grdfierem Mabe geschwacht werden 
als die anderen Keime (labbildende Kokken and Bakterien). Dieser 
unangenehmen Veranderung der pasteurisierten Milch kann man 
darch nachtraglichen Zasatz geringer Mengen saurer Milch abhelfen. 
Verf. fordert die Niedrigpasteurisierung aach fur die zur Fattening 
bestimmte Magermilch. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Koch, Herbert, Die Tuberknlose des S&uglingsalters. 

(Ergebn. d. inn. Med. a. Kinderheilk. Bd. 14. 1915. S. 99.) 

Der Studie liegen 133 Faile zagrnnde, die zumeist schon yon 
Ghon in seiner Arbeit fiber den primfiren Lnngenherd vom patho- 
logisch-anatomischen Standpunkte aus verwertet warden. Einteilnng 
der Saaglingstaberkolose nach einem Vorschlag von v. Pirquet aaf 
Grand des Sitzes der Erstinfektion in eine bronchogene, plazentogene, 
enterogene and dermatogene Tuberknlose. Die Haaptrolle spielt die 
bronchogene Tuberknlose. Ausffihrliche klinische and pathologisch- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


193 


anatomische Schiiderung del* einzelnen Stadien (primarer Lungenherd, 
Ausbreitung in der Lunge, Pleura, den Bronchial drfisen, im Ver- 
dauungskanal und auf dem Blutwege). Zur Abgrenzung des Inku- 
bationsstadiums dient die v. Pirquetsche Beaktion, die bei einer 
Infektion in den ersten Lebenstagen in der 6.—7. Lebenswoche 
positiv wird. Den anderen Infektionsarten kommt nur ein unter- 
geordneter Wert bei. Hannes (Hamburg). 

Ohon, A. und Boman, B., Zur pathologischen Anatomie der 
Kindertuberkulose. (Jahrb. f. Einderheilk. Bd. 81.1915. S. 97.) 

Yon vorwiegend pathologisch-anatomischem Interesse; prira&rer 
Lungenherd, 6 ausfuhrliche Sektionsprotokolle. 

Hannes (Hamburg). 

Brockmann, H., Zwei F&lle von Pseudomeningitis bei 
tuberkuldsen Eindern. (Ebenda. 8.433.) 

In beiden Fallen klinisch meningitische Erscheinungen, beide 
Falle kamen zum Exitus. In dem einen Fall fand sich ein Riesen- 
tuberkel in der linken Hirnh&lfte, in dem anderen Fall miissen die 
meningitischen Erscheinungen als Toxinwirkungen einer Tuberknlose 
der Lungen und bronchialen und mesenterialen Driisen aufgefaflt 
werden. Hannes (Hamburg). 

▼. Bokay, Johann, Uber die Heilungsmoglichkeit der Me¬ 
ningitis tuberculosa. (Ebenda. Bd. 80. 1914. S. 133.) 

Besprechung der bis jetzt veroffentlichten 27 F&lle mit positivem 
Bazillenbefund in der Lumbalfiussigkeit und Mitteilung von 2 neuen 
Fallen. Zur Heilung neigen diejenigen F&lle, bei denen keine Oder 
nur unbedeutende Eomplikationen tuberkuloser Art anderer Organe 
vorliegen. Empfehlung der systematischen Lumbalpunktion. 

Hannes (Hamburg). 

Ziegler, Kurt, Infektionswege experimenteller Impf- 
tnberkulose, zugleich ein Beitrag zur Lehre von der 
Lymphbewegung. (Med. Elinik. 1916. S. 1068.) 

Tierversuche sprechen fur die lymphogene Ausbreitung der tu- 
berkuldsen Erkrankungen. Man darf aber nicht eine konstante 
Stromungsrichtung der Lymphe annehmen, sondern mud mit hin- und 
hergehenden Strdmungen rechnen, durch welche die Keime nach alien 
Bichtungen verschleppt werden khnnen. Hierdurch finden manche 
klinische und anatomische Eigenthmlichkeiten eine Erkl&rung, die 
bei Annahme einer h&matogenen Entstehung unverst&ndlich bleiben 
Warden. Die Ergebnisse der Tierversuche konnen gewifi auch auf 
4ie menschliche Pathologie iibertragen werden, in der allem Anschein 
Snte Abt. Befer. Bd. 66. No. S/9. 13 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



194 


Tnberknloee. 


nach namentlich for die chronisch granulierenden Krankheitsprozesse- 
der hamatogenen Krankheitsubertragung eine fibertrieben grofie Be- 
deutung einger&umt ist W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Straub, Ferd., Untersuchnngen znr Frage lymphogener 
Leber- and Milzerkranknngen anf Grund experimen- 
teller Impftuberknlose. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 82. 1916. 
S. 336.) 

In der Frage der tuberkuldsen Erkrankungen der Leber und 
Milz spielte bis vor knrzer Zeit die h&matogene Entstehung die 
Hauptrolle and erst durch die Untersuchnngen von Cornet und 
Tendeloo wurde auch die lymphogene Entstehung bei der Tuber- 
kulose parenchymatdser Organe mit in Erwagung gezogen. Die vor- 
liegende, auf Anregung Ton E. Ziegler entstandene Arbeit bringt 
eine Best&tigung und Erweiterung der letztgenannten Untersuchnngen. 

Die Versuche warden an 14 Eaninchen und 9 Meerschweinchen 
angestellt. Infektion mit Beinkulturen yon Typus humanus bzw. 
bovinus und mit tuberkulSsem Eiter, Ort der Infektion in einer 
Versuchsreihe vom Lymphstromgebiet der Bauchhdhle — Mesenterium, 
grofies und kleines Netz, Lig. hepatoduodenale — in der anderen 
Reihe Lymphgebiet des Halses zwischen Wirbels&ule und Speiserdhre. 
Der Gang der Infektion wurde makroskopisch und mikroskopisch verfolgt. 

Die Untersuchungen zeigen, dafi tuberkuldse Erkrankungen auf 
dem Lymphwege yon der Bauchhdhle zur Brusthdhle und umgekehrt 
geleitet werden kdnnen; die TendelooscheLehre, dafi die Strdmungs- 
richtung des Lymphstromes in den Lymphbahnen keine konstante 
sei, wird also best&tigt. Von den yorgelagerten Lymphknoten aus 
kdnnen Lunge, Leber und Milz in einer dem Verlaufe der Lymph- 
gef&fie in diesen Organen entsprechenden Weise erkranken. Die 
region&ren Drflsen fQr die Lunge sind die Bronchialdrusen, diejenigen 
f&r Leber und Milz die peripankreatischen Lymphknoten; ohne eine 
yorherige Erkrankung dieser Drusen kommt es zu keiner an die 
Lymphbahnen gebundenen, tuberkuldsen Erkrankung der ent¬ 
sprechenden Organe. Die Verbindung zwischen Bauchhbhle und 
Brusthdhle bzw. zwischen den peripankreatischen und den bronchialen 
Lymphdrhsen geht durch die Pfeiler des Zwerchfalles hindurch. 
Ferner werden noch Verbindungen nachgewiesen zwischen den Hals- 
und Bronchialdrfisen und zwischen Milz- und Leberlymphbahnen. 

Hannes (Hamburg). 

Lewandowsky, F., Die Tuberknlose der Haut Mit 115 zum 
Teil farbigen Textabbildungen und 12 farbigen Tafeln. (Aus En- 
zyklop&die der klinischen Medizin. Die Tuberkulose.) Berlin 
(Julius Springer) 1916. 


Digitized b' 


- Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


195 


Das Bnch gibt in klarster, ubersichtlicher nnd erschfipfender 
Darstellung ein ausgezeichnetes Gesamtbild fiber die Tuberkulose der 
Haut in ihren mannigfachen Erscheinnngsformen, ffir den Hautarzt 
wie ffir den wissenschaftlichen Forscher in gleicber Weise anregend 
nnd belehrend. In dem allgemeinen Teil sind als Grundlage ffir die 
gesamte Darstellung die Ergebnisse der bakteriologischen und der 
Immunit&tsforschungen eingehend berficksichtigt. Im speziellen Teil 
folgt eine grfindlicbe Darstellung der verschiedenen Formen der 
Hanttnberkulose und verwandter Erankheiten, auch solcher, deren 
tuberkulfise Ursache noch unsicber ist. Uberall sind neben guten 
Lichtbildern der beschriebenen krankhaften Verfinderungen vortreff- 
liche histologische Ubersichtsbilder beigefttgt, die ganz besonders viel 
znm Verstfindnis beitragen. Der dritte Teil des Buches gilt der 
Behandlung. Dem hohen wissenscbaftlichen Wert der Arbeit ent- 
spricht die glfinzende Ausstattung des Werkes durcb den Verlag. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Stern, Carl, Neue Ergebnisse fiber Hanttnberkulose, 
Lupus und das Finklerscbe Heilverfahren. (Tubercu¬ 
losis. Bd. 14. 1915. S. 226.) 

Aus den die Frage kritisch zusammenfassenden Ausffihrungen 
ist zu entnebmen, dafi Ver£ die Versuche, eine Chemotherapie der 
Hanttnberkulose zu finden, keineswegs ffir aussicbtslos halt. Nach 
seinen Beobachtungen kann aber bisher keines der verschiedenen 
Prfiparate, wie Salvarsan, Goldcyan oder Kupfer, als hinreichend er- 
wiesenes Heilmittel bezeichnet werden. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Zak, E., Uber die Bedeutung der Naevi vasculosi des 
Nackens. (Das fisterr. Sanitfitswesen. Jg. 27.1915. Beilage. S. 31.) 

Auf Grund statistischer Erhebungen fand Verf, dafi die so hanfig 
am Nacken vorkommenden Naevi nicht bedeutungslos sind, sondern 
eine gewisse Erankheitsbereitschaft des Organismus ffir die Infektion 
rait dem Tuberkelbazillus ausdrficken. 

Yon 666 Menschen, die auf das gleichzeitige Yorkommen von 
Naevus vasculosus am Nacken und Tuberkulose untersucht wurden, 
batten 207 (= 31 Proz.) einen Naevus und 317 Tuberkulose. Yon 
317 tuberkulfisen Menschen hatten 129 (= 40 Proz.) Naevi, von 292 
nkhttuberkulfisen Menschen nur 47 (= 16 Proz.). Es findet sich also 
der Naevus bei Tuberkulose 25mal fitter als ohne Tuberkulose. Yon 
den 176 Naevustrfigern hatten demnach 129 eine nachweisbare Tu¬ 
berkulose (= 73 Proz.), von den 433 Menschen ohne Naevus nur 188 
(= 43 Proz.). 


Digitized by Got gle 


A. Ghon (Prag). 
13 * 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



196 


Tuberkuiose. 


Weleminsky, Friedrich, Epilepsie und Tuberkuiose. (Wieu. 
klin. Wochenschr. 1916. S. 1225.) 

Yerf. sah in mehreren Fallen von epileptiformen Zust&nden gute 
Erfolge nach Injektionen von Tuberkulomucin; er folgert hieraus, 
dafi in diesen Fallen der beobachtete Symptomenkomplex tuberkulosen 
Ursprungs sei. Gildemeister (Posen). 

Koch, Herbert, Initialfieber bei Tuberkuiose. (Zeitschr. f. 
Kinderheilk. Bd. 13. 1916. S. 89.) 

Mitteilung von 3 Fallen, in denen das Fruhstadium der Tuber¬ 
kuiose, d. h. die Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der 
Pirquetschen Reaktion beobachtet werden konnte; es kam in alien 
3 Fallen in der 7. Woche nach der Infektion zu einem Fieber vom 
Typus des tuberkulosen. Hannes (Hamburg). 

Schut, H., Uber das Fieber mit besonderer Berfick- 
sichtigung des Fiebers der Tuberkulosen. (Beitr. z. 
Klinik d. Tuberk. Bd. 35. 1915. S. 91.) 

Verf. hatte in einer friiheren Arbeit (dieselbe Zeitschr. Bd. 35. 
S. 75) nachweisen kOnnen, dafi durch die Injektion von Tetrahydro- 
/S-Naphthylamin bei Kaninchen, Meerschweinchen und Huhnern das 
Leberglykogen mobilisiert wird. Der Korper versucht einer Hyper- 
glykSmie zufolge dieser Glykogenmobilisation vorzubeugen entweder 
durch eine intensivere Yerbrennung (Kaninchen, Meerschweinchen) 
Oder durch eine Glykosurie (Hfihner). Es fragte sich nun, ob viel- 
leicht auch bei dem Infektionsfieber die Bazillen resp. die Toxine 
als ein Reiz fur den Sympathikus wirken, das Leberglykogen raobili- 
sieren, eine Hyperglykamie verursachen und dadurch die Temperatur 
steigern konnen. Zu diesem Zwecke warden bei tuberkulOs infizierten 
Meerschweinchen die Temperatur, der Blutzuckergehalt und der 
Glykogenbestand der Leber sowohl in der prfifebrilen als auch in 
der febrilen Periode fortlaufend untersucht. In der Tat liefi sich 
feststellen, dafi die Wfirmeregulation beim Meerschweinchen schon 
bald nach der Infektion mit Tuberkelbazillen gestOrt ist. Die Tiere 
kOnnen eine Steigerung der Warmeabgabe weniger leicht verhindern 
und erreichen nach Abkiihlung schwerer wieder ihre ursprungliche 
Temperatur. Der Einflufi der Abkiihlung ist am grofiten, wenn ein 
Teil des Lebergewebes von Tuberkelbazillen zerstbrt worden ist. 
Gleichzeitig lfifit sich schon in der prafebrilen Periode eine wenn 
auch geringe Steigerung des Durchschnittsblutzuckergehaltes und ein 
Glykogenschwund aus der Leber nachweisen. Eine Tuberkulin- 
injektion verursacht auch bei gesunden Meerschweinchen eine Hyper- 
glykamie und einen Verlust an Leberglykogen; diese Erscheinungen 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


197 


sind aber schwacher ausgepragt als bei tuberkulosen Meerschweinchen 
unter den gleichen Verhaitnissen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Lewis, F. A. and Krauss, ft. B., Farther observations on 
the presence of jodine in tuberculous tissues and in 
the thyroid gland. (Journ. of biol. Chem. Vol. 22. 1915. p. 161.) 

Mit dem von Krauss angegebenen Verfahren zur Bestimmung 
von Jod in organischer Substanz warden tuberkulose Kaninchen- 
hornhaut and verkaste Lymphdrusen von Meerschweinchen und Ka- 
ninchen auf das Vorhandensein von Jod untersucht. In den unter- 
suchten Organen wurden in ersterer nicht unerhebliche Mengen, in 
letzteren nachweisbare Mengen von Jod festgestellt. Schilddrttsen 
von Kaninchen erwiesen sich zuweilen als jodfrei. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Dostal, Hermann, Die Glykosidformen des Tuberkel- 
bazillus. (Frankf. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 19. 1916. S. 198.) 

Zuchtung der Tuberkelbazillen auf Glyzerinserumnahrboden, die 
mit 5—10 Gewichtsprozent von Saponinum depuratum versetzt sind; 
Wattestopfen des Kulturrohrchens mu6 mit Guttaperchapapier um- 
wickelt werden, um den Gasaustausch moglichst einzuschrSnken. Die 
£inwirkung dieses Nkhrbodens beruht auf der Wechselwirkung 
zwischen Glykosiden und Lipoiden. Versuche mit 11 Stammen vom 
Typus bovinus, 10 Stammen vom Typus humanus und 2 Stammen 
vom Typus gallinaceus. Ubertragung von gewohnlichen NahrbOden 
auf die Saponinbdden und Weiterimpfung auf den Saponinbdden in 
Zwischenr&umen von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten. 
Makroskopische Veranderungen der Kultnren sind schon nach 2 Uber- 
tragungen erkennbar; die Kultur wird starker gewulstet, feuchter 
und gelber, spater wachsen, wenn man immer nur die zartesten 
Rasenteile iibertragt, zarte, fast ganz farblose, durchsichtige Rasen; 
die Kolonien zeigen einen gezahnten Rand, lockenartige Auslaufer 
und mit znnehmendem Alter Pigmentierung. Die mikroskopischen 
Veranderungen bestehen in dem Verlust der Saurebestandigkeit und 
der Gramfestigkeit. Hannes (Hamburg). 

Dargallo, ft., Aplicacion clinica de la morfologia del 
bacilo de Koch en los esputos. (Treballs de la Societat de 
biologia. Barcelona 1914. p. 54.) 

Einteilung der Tuberkelbazillen nach ihrer Grofie (lange, mittel- 
grofie und kurze) und der Beschaffenheit des Leibes (homogene, ge* 
streifte, segmentierte, gestreift-segmentierte, gekornte und unregel- 
m&fiige), Berechnung des prozentnalen Vorkommens der einzelnen 
Formen. Bei stationaren Formen der klinischen Tuberkulose auch 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



198 


Tnberkaloae. 


keine Yeranderungen in der Zusammensetzung der verschiedenen 
Formen, bei chronischem Verlauf fiber wiegen die langen Formen mit 
Streifnng, Segmentiernng Oder Eornelung des Leibes, bei akatem 
Verlauf die kurzen, homogenen Formen. 14 Auszuge ans Kranken- 
geschichten. Hannes (Hamburg). 

Collmann, Die Farbemethoden nach Much und Ziehl zum 
Nachweis von Tuberkelbazillen im Gewebe. (Ver- 
gleichende Untersuchungen mit besonderer Ber&ck- 
sichtigung ihres Wertes ffir die Dermatologie.) (Derm. 
Zeitschr. Bd. 23. 1916. S. 321.) 

Die Darstellung der Tuberkelbazillen im Gewebe bei Lupus und 
tuberkulosen Dermatiden gelingt nach Much gelegentlich leichter 
als nach Ziehl, auch die Bazillenmenge ist nach Much bisweilen 
grofier. Die Uberlegenheit ist aber nicht so bedeutend, daS die 
Muchsche Methode als Ersatz der Ziehl-Ffirbung empfohlen werden 
kann. Denn bei sorgfaltiger Untersuchung findet man in den Fallen, 
in denen nach Much Tuberkelbazillen nachgewiesen werden konnten, 
diese schliefilich auch im Ziehl-Pr&parat. Andererseits konnen 
namentlich bei Antiforminanwendung bei der Muchschen Farbung 
eher Irrtumer unterlaufen, indem Pigmentkornchen und andere Ge- 
websreste nach Much Tuberkelbazillen vortauschen, die nach Ziehl 
ohne weiteres richtig beurteilt werden. Langer (Charlottenburg). 

Say<j, L., Non procediment de coloracio del bacil de Eoch en 
els t ei x i t s. (Treballs de la Societat de biologia. Barcelona 1914. p. 147.) 

Empfehlung einer neuen Methode zur Farbung von Tuberkel¬ 
bazillen in Schnittpraparaten, deren Yorzug in der schonenden Behand- 
lung des Gewebes besteht. Fixieren in lOproz. Formol, GrSfie der 
Stucke 5—8 mm, 24 Stunden wassern in fliefiendem Wasser, Paraffin- 
einbettung, Schnitte yon 5—10 fi, Farbung 15 Minuten inWeigert- 
Eisenhamatoxylin, 5—8 Minuten wassern in fliefiendem Wasser, Far¬ 
bung 10 Minuten mit Ehrlichs Anilinfuchsin im Wasserbad bei 
35°, Entfarbung mit 3proz. Salzskurealkohol bis zum Blafirosa, Nach- 
fUrben mit einer yon Cajal angegebenen PikrinsaurefuchsinlSsung 
(30 ccm gesattigte Pikrinsaureldsung, 20 ccm 2proz. FuchsinlOsung, 
7 Tropfen lproz. Essigsaurelosung), kurzes Abspulen in Wasser, 
Weiterbehandlung in der ublichen Weise. Hannes (Hamburg). 

Tnrrd, B. y Alomar, J., Atenuacio del B. de Eoch en el 
brou de patata d’Hollanda. (Ibid. p. 201.) 

Der Tuberkelbazillus erfahrt auf dem Glyzerin-Eartoffelnahrbodeu 
von Turro in der 3. bis 4. Generation einen Verlust seiner Virulenz 
und der Saurefestigkeit. Hannes (Hamburg). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


199 


Keilty, Robert H., A final report on the cultivation of 
the tubercle bacillus from the sputum by the method 
of Petroff. (Journ. of experim. Med. VoL 24. 1916. p. 41.) 

Vert berichtet fiber weitere Erfahrungen mit der direkten Zficli- 
tung von Tnberkelbazillen aus dem Sputum nach dem Verfahren von 
Petroff auf Gentianaviolett-Ealbfleischbouillon-Eiernllhrboden. 

Von 18 Sputen, in denen mikroskopisch Tuberkelbazillen ge- 
fnnden waren, gaben 12 ein positives Eulturergebnis, und zwar 
4 Reinkulturen und 8 Mischkulturen. Von 7 mikroskopisch negativen 
Sputen gab 1 ein positives Eulturergebnis. 

In mehreren Fallen gelang die Zfichtung der Tuberkelbazillen 
auch aus Rachenabstrichen. 

Der Wert des Verfahrens besteht einmal in der Mdglichkeit, 
<die betreffenden Tuberkelbazillenst&mme genauer untersuchen zu 
kfinnen, sodann in der Erganzung der mikroskopischen Untersuchung 
zu diagnostischen Zwecken. Es erfordert zwar sorgfSltiges Arbeiten, 
bietet aber keine allzu grofien Schwierigkeiten. 

Eurt Meyer (Berlin). 

Setter, Hugo, Infektionsversuche mit kleinen Tuberkel- 
bazillenmengen mit besonderer Berficksichtigung 
des Inhalationsweges. (Verfiffentl. d. Robert Eoch-Stiftung. 
Leipzig [ThiemeJ. Bd. 1. 1916. S. 86 u. Deutsche med. Wochenschr. 
1916. 8. 593.) 

Im Gegensatz zu frttheren Autoren arbeitete Verf. bei seinen 
Infektionsversuchen nur mit genau gez&hlten Bakterienmengen. Die 
Technik der Auszfihlung war folgende: Eine geringe Menge Rasen 
von einer Reichenbach -Bouillon wurde 2 Stunden lang im Achat- 
mOrser verrieben und zum Schlufl mit Eochsalzlfisung versetzt. Nach 
mehrstfindigem Absitzenlassen wurde solange zentrifugiert, bis in der 
Flfissigkeit nur noch wenige Bazillen schwammen. Mit Hilfe einer 
Ose von 1 mg Fassnngskraft wurde von letzterer 1 Tropfen auf einer 
Flftche von genau 1 qcm auf einem Objekttrfiger ausgestrichen und 
gez&hlt. Die Art der Iqjektion (intravends, subkutan, intraperitoneal) 
erwies sich als belanglos. Fast immer erkrankten die Inguinaldrfisen 
zuerst, an welcher Stelle auch die Injektion gemacht wurde. Ein 
Bazillus erzeugte eine sehr chronisch verlaufende Tuberkulose, 
10 Bazillen erzeugten immer tSdliche Infektion. Zur Diagnosen- 
stellung erwies sich als wichtig die Rfimersche Intrakutanreaktion 
und das Wiegen der Milz. Eine Zunahme des Milzgewichtes urn 
0,2 g (Milzgewicht bei Tieren von 400 g = 0,4 g, bei Tieren bis 
600 g = 0,5 g) kann als sicheres Zeichen ffir tuberkulose Infektion 
gelten. Alte Eulturen wirkten wie wenige Bazillen Oder noch 
schwficher. Es wurde Spontanerkrankung beim Zusammensetzen von 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



200 


Tnberktdose. 


gesnnden and kranken Meerschweinchen beobachtet, allerdings war 
die Erkranknng sehr mild. Yerf. machte auch Versuche mit Inhalation 
von Tuberkelbazillen beim Meerschweinchen. Die Inhaliernng and 
genaae Ansrechnang der inhalierten Bazillen geschah mit Hilfe des 
Reichenbach-Findelschen Inhalationstormes. Die Empfindlich- 
keit der Meerschweinchen gegen diesen Ansteckungsmodus war die- 
selbe wie bei Impfung von der Hant aus. Bei Inhaliernng von 
2 Bazillen trat ein latentes Stadium ein. Auff&llig war, dafi bei 
Inhalation von geringen Bazillenmengen die Bronchialdriisen nicht 
beteiligt waren, wohl aber die Milz schwerer war. Es wird deshalb 
die RSmersche Theorie angenommen, dafi die inhalierten Tuberkel¬ 
bazillen die Lungenschleimhaat durchdringen, ohne Veranderungen 
zu hinterlassen, ins Blut gelangen and von der Milz abgefangen 
werden. Yon der Milz aos erfolgt dann die Infektion der Lunge. 
Auf Grand der Inhalations versuche and des Reichenbachschen 
Ergebnisses, dafi bei Fiitterungstuberknlose mindestens 10 6 mal soviel 
Bazillen zar Infektion notig sind, wird aach fur den Menschen die 
Einatmang als die wichtigste Infektionsquelle angesehen. 

Rhein (Posen). 

Thimi, J. and Thnysen, A. C., Experimentelle Untersuchun- 
gen zar Feststellung der Mindestzahl von Bazillen, 
die beim Meerschweinchen noch Tuberkulose hervor- 
rnft. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 308 a. Mitt. a. d. 
Gebiete d. Lebensmitteluntersuchung u. Hyg. Bern. Bd. 7.1916. S. 1.) 

Bei der Priifung der Frage fiber die Mindestzahl von Tuberkel¬ 
bazillen, welche bei Meerschweinchen zur Infektion fuhrt, wurde die 
Impfdosis mit Hilfe des Bnrrischen Tuscheverfahrens bestimmt, 
das ein absolut genaues Z&hlen der Bakterien gestattet and es ferner 
raoglich macht, die unter dem Mikroskop gezfihlten Organismen zar 
Impfang za verwenden. 

In einer ersten Versuchsreihe batten 19 Meerschweinchen von 
einer hocbgradig pathogenen Kultur Mengen erhalten, die zwischen 
10 und 76 Keimen schwankten. Nur bei einem mit 71 Bazillen ge- 
impften Tiere, das nach 41 Tagen unter rnhrartigen Erscheinungen 
eingegangen war, konnte eine Tuberkuloseinfektion festgestellt werden. 

Bei einer zweiten Versuchsreihe mit Kulturen von 3 Tuberkulose- 
stammen, worunter 2 sehr pathogene, warden 22 Tiere mit Mengen, 
die zwischen 99 and 343 Eeimen schwankten, geimpft. Das Resnltat 
fiel negativ aus, d. h. es liefi sich aufier bei den Kontrolltieren in 
keinem Falle eine Tuberkuloseerkrankang feststellen. Die beiden 
einzigen, nicht ganz eindeutigen Sektionsbefande ergaben bei der 
weiteren Priifung keine Anhaltspunkte fur die Annahme einer 
etwaigen Tuberkuloseinfektion. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


201 


Die Untersuchungsergebnisse der Verff. stehen demnach im 
Widerspruche mit der beinahe ausnahmslos vertretenen Ansicht, dafi 
zur Tnberkuloseinfektion beim Meerschweinchen ein einziger Oder 
einige wenige Keime genugen sollen. Dieses Divergieren der frtiheren 
Ergebnisse von den Befanden der Verff. berabt nach ihrer Ansicht 
daraaf, dafi die bei den alteren Untersnchnngen angewandten Ver- 
fahren eine absolnt genaue Ermittlnng der Zahl von Bazillen, welche 
jeweils den Versucbstieren einverleibt warden, nicht ermbglichten. 

Gildemeister (Posen). 

Selter, H. and Biirgers, J., Uber die Verwendbarkeit der 
Kaninchen zn Arbeiten mit menschlichen Tuberkel- 
bazillen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. S. 288.) 

Das Ergebnis der Versuche der Verff. stimmt mit dem von 
Ungermann and Lindemann Qberein and zeigt, dafi Kaninchen 
nicht nor gegen subkntane Infektion, sondern auch gegen Inhalation 
und intravenose Injektion menschlicher Taberkelbazillen, selbst bei 
Anwendong grdfiter Dosen, fast unempfUnglich sind. Es wird zu- 
gegeben, dafi man gelegentlich einen echten humanen Stamm finden 
mag, der grdfiere Wirksamkeit besitzt, wie es bei den Untersachangen 
Alexanders der Fall gewesen ist. Im allgemeinen kann man aber 
behanpten, dafi Kaninchen zu experimentellen Arbeiten mit mensch¬ 
lichen Taberkelbazillen nicht zu gebrauchen sind. 

Gildemeister (Posen). 

Ely, Leonard W., Lymphoid marrow and tuberculosis. An 
experimental study. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 
1915. p. 1868.) 

Das lymphoide Mark der Kaninchen erwies sich als gflnstiger 
Entwicklungsort fiir eingespritzte bovine Taberkelbazillen; ebenso 
das lymphoide Mark der Meerschweinchen als giinstige Stelle fur 
das Wachstum menschlicher Taberkelbazillen. Dem entspricht es, 
dafi Tuberknlose beim Menschen nur in solchen Knochen angetroffen 
wird, in denen rotes Mark vorhanden ist, and dafi die Knochenmarks- 
tuberkulo8e bei Kindern haufiger vorkommt, deren Knochen mehr 
rotes Knochenmark enthalten, als die der Erwachsenen. Nach Re- 
sektion verschwindet die Krankheit beim Erwachsenen, ebenso wie 
es bekannt ist, dafi nach der Resektion das lymphoide Mark ver¬ 
schwindet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Damask und Schweinburg, Beschleunigter Nachweis der 
Tuberknlose im Tierversuch dnrch Milzimpfung. (Zeit- 
schr. L experim. Pathol, u. Therapie. Bd. 17. 1915. S. 274.) 

Die Impfnng in parenchymatose Organe, in erster Linie die Milz 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



202 


Tuberkulose. 


des Meerschweinchens, ist der kttrzeste biologische Nachweis der 
Tuberkulose. Zur Impfang ist die Lap&rotomie erforderlich. Die 
Menge des injizierten Materials betr&gt 1 / i —1 ccm. Vergleichs- 
untersuchungen zeigten, dafi bei intralienaler Impfang die Tuber- 
kulose im allgemeiuen fruher und ausgedehnter zur Entwicklung 
kommt. Sie ist durchschnittlich nach 14 Tageu nachweisbar. Eiue 
weitere AbkOrzung ist durch diaguostische Tuberkulinreaktionen 
nicht zu erzielen. Langer (Cbarlotteuburg). 

Jaffd, Rudolf, Patkologisch-anatomische Veranderungen 
nach Injektion einzelner Bestandteile des Tuberkel- 
bazillus. (Frankf. Zeitschr. £. Pathol. Bd. 17. 1915. S. 34.) 

48 sttindige Extraktion der Tuberkelbazillen mit Chloroform, In¬ 
jektion der extrahierten Bazillen bzw. des in Olivenol gelosten 
Extraktes subkutan, intraperitoneal und intravenos bei Kaninchen 
und Meerschweinchen. Die Tuberkelbazillen werden durch die 
Extraktion vOllig abgetotet und in ihrer pathogenen Wirkung stark 
abgeschw&cht; nur bei intravendser Injektion bei einigen Tieren 
Ver&nderungen, die der Tuberkulose glichen, und die wahrscheinlich 
durch wenige der Extraktion entgangene Bazillen hervorgerufen 
warden. Der Chloroformextrakt verursachte bei alien Injektionsarten 
pathologisch-anatomische Ver&nderungen, die denen nach Injektion toter 
Tuberkelbazillen sehr ahnlich sind. Hannes (Hamburg). 

Moewes, C., Tuberkelbazillen im Blute. (Veroffentl. d. Robert- 
Koch-Stiftung. Leipzig [Thieme]. Bd. 1. 1916. S. 138.) 

Bei 34 tuberkuldsen Meerschweinchen wurden in 71 Proz. der 
Falle die Anwesenheit von Tuberkelbazillen im Blute durch den 
Tierversuch festgestellt. Die Technik war folgende: Es wurde 1 I 2 ccm 
Blut entweder nach TOtung des Tieres aus dem Herzen Oder noch 
wahrend des Lebens aus der Vena jugularis entnommen und gesunden 
Tieren eingeimpft. Yon 21 Tieren, die prim Sr intraperitoneal geimpft 
worden waren, wurde in 76 Proz., von 13 Tieren, die subkutan ge¬ 
impft waren, in 62 Proz. Bazillamie festgestellt. Die Art der In¬ 
jektion des zu untersuchenden Blutes, ob intraperitoneal Oder sub¬ 
kutan, war ebenso wie die Entnahmestelle, ob Herz- oder Venenblut, 
f&r das Endresultat belanglos. Verf. konnte die schon fruher von 
Marmorek gemachte Beobachtung bestatigen, dad Bluttuberkelbazillen 
wenig virulent sind. Trotz ausgedehnter Organver&nderungen lebten 
die mit Blut infizierten Tiere auffallend lange. Rhein (Posen). 

Man, Uber den Nachweis von Tuberkelbazillen im Blute 
speziell bei chirurgischer Tuberkulose. (Beitr. z. klin. 
Chirurgie. Bd. 88. 1914. S. 320.) 


Digitized b' 


Geogle 


Qrtgmal from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkolose. 


203 


In einer grofleren Zahl chirargischer Tuberkulosef&lle lieflen 
sich im Blute mikroskopisch mit dem Antiforminverfahren s&urefeste 
St&bchen nachweisen. Verf. glaubt sich berechtigt, diese als Tuberkel- 
bazillen auffassen zn dfirfen, wenn anch die definitive Entscheidnng 
nicht erbracht seL In 7 positiven Fallen wurde der Tierversuch — 
immer mit negativem Ergebnis — angesetzt. 

L a n g e r (Charlottenburg). 

Haas, W., Uber den Nachweis von Tuberkelbazillen im 
strdmenden Blute bei chirurgischen Tuberkulosen. 
(Beitr. z. klin. Chirurgie. Bd. 90. 1914. S. 78.) 

Blutuntersuchungen bei 24 Patienten. Schnittersclie Technik. 
In 11 Fallen warden mikroskopisch sfiurefeste Stfibchen bzw. split ter- 
Ahnliche Gebilde gefnnden. Die Tierversuche, die in alien Fallen 
angestellt warden, waren samtlich negativ. Es kann also kein 
Fall als positiv aafgefafit werden. 

Die Moglichkeit, dad Tuberkelbazillen gelegentlich durch de- 
struktive Prozesse in die Blatbahn einwandem, soil nicht bestritten 
werden. Eine standige Bazill&mie kann nicht anerkannt werden. 
Eine diagnostische oder prognostische Bedeutung kommt den zuffilligen 
positiven Befanden nicht zu. Langer (Charlottenborg). 

Hollers and Oehler, Zur Frage der Mobilisierung der Tu¬ 
berkelbazillen durch Tuberkulin. (Deutsche med.Wochen- 
schr. 1916. 8. 452 u. VeroffentL d. Robert Koch-Stiftung. Bd. 2. 
1916. 8. 54.) 

Zur Kiarung der Frage, ob Tuberkulineinspritzungen bei tuber- 
kuldsen Menschen den Ubertritt der Bazillen in das str5mende Blut 
begfinstigen kdnnen, wurde bei 22 Patienten, unter denen alle Stadien 
vertreten waren, auf der Hdhe der Tuberkulinreaktion Blut ent- 
nommen. Jede Blutprobe wurde an 3 Meerschweinchen verimpft 
Die Tiere blieben samtlich tuberkulosefrei. 

Bei 32 anderen Patienten wurde vor und nach der Injektion 
Blut entnommen. 3mal warden Tuberkelbazillen vorher aufgefunden, 
in diesen Fallen war der Bazillennachweis auf der Hdhe der Tuber¬ 
kulinreaktion negativ. 2mal wurde das umgekehrte beobachtet. Die 
Annahme, dafi Tuberkulin Tuberkelbazillen mobilisiere, wird durch 
diese Feststellungen nicht gestutzt. Langer (Charlottenburg). 

Pans, Vom Ubergang der Tuberkelbazillen ins Blut, und 
die Bedeutung der Tuberkulinreaktion bei der 
Knochen- und Gelenkstuberkulose. (Zeitschr. f. Chirurgie. 
Bd. 135. 1916. 8.132.) 

Verf. untersuchte das Blut von Fallen von Kuochentuberkulose 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



204 


Tuberkulose. 


Digitized by 


auf Tuberkelbazillen. Er schliefit sich dem Urteil vieler anderer Unter- 
sucher an, daft man aus der mikroskopischen Untersuchung hinsichtlich 
des Vorkommens von Tnberkelbazillen im Blute nichts folgern kann. 

Von 50 Patienten mit sicher tuberkuloser Gelenkkrankbeit 
warden insgesamt 144 Blntproben entnommen and mit demselben 
Tierversuche angestellt 6mal fanden sich hier Tuberkelbazillen, 
das sind 4,2 Proz. Ferner machte Verf. Untersuchnngen mit hamanem 
and bovinem Tuberkulin bei tuberkulbsen and gesund erscheinenden 
Personen. Sowohl bei der Pirquetisierung, wie bei der subkutanen 
Injektion zeigte es sich, daft die Patienten in der grofien Mehrzahl 
auf das humane Tuberkulin starker reagieren, als auf das bovine. 
Nur in 6 Proz. aller Faile gab das bovine Tuberkulin starkere 
Reaktion. Schmitz (Halle a. S.). 

Brosamlen, Otto, liber die Bedeutung der eosinophilen 
Leukocyten bei der DurchfUhrung einer Tuberkulin- 
kur. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 558.) 

Es ist nicht immer leicht zu entscheiden, ob ein Fall von 
Lungenschwindsucht fur die Tuberkulinbehandlung sich eignet. So 
kommt es, daft man selbst bei vorsichtigstem Vorgehen gegen able 
Zufaile nicht geschQtzt ist, wenn man fiberhaupt auch den vor- 
geschrittenen Fallen die Vorteile der Tuberkulinbehandlung noch 
zugute komraen lassen will, bei denen man unter Umstanden noch 
recht gute Erfolge damit erzielt. Es wurden Untersuchungen an¬ 
gestellt, ob vielleicht das Blutbild durch die Tuberkulineinspritzungen 
Veranderungen erfahrt, die sich bei der Durchfuhrung der Tnber- 
kulinbehandlung heranziehen lassen. Es zeigte sich, daft im Anschluft 
an die Tuberkulineinspritzung eine Vermehrung der weiften Blut- 
korperchen stattfindet. Dabei war ein erhebliches Ansteigen der 
eosinophilen Zellen zu beobachten, und zwar noch vor dem Auftreten 
der allgemeinen und brtlichen Erscheinungen. Oft ging die Er- 
scheinung sehr schnell wieder vorfiber. Die Eosinophilie bleibt aus, 
wenn irgendwelche Storungen im Yerzuge sind. Bei solchen Fallen 
ist dann Vorsicht geboten, und man wird zweckmafiigerweise die 
Tuberkulingaben verringern und die einzelnen Gaben in grSfteren 
Abstanden verabreichen, vielleicht sogar ganz aussetzen. Kranke, 
die von vornherein keine Vermehrung, sondern eine Verminderung 
der eosinophilen Zellen zeigen, d&rfen als ungeeignet fiir die spezi- 
iische Behandlung angesehen werden. Die Blutuntersuchung gibt 
also eine wesentliche Untersttitzung bei der Durchfhhrung der Tu¬ 
berkulinbehandlung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

v. Szily, A., Uber das Verhalten der Entziindungstiter- 
grenze des Alttuberkulins bei Reiziibertragungs- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Taberkulose. 


205 


yersnchen mittels Krotonfils von Auge zu Auge. (Zeit- 
schr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 387.) 

Nach Zerstorung des einen Anges mittels Krotonols ist der Ent- 
zfindungstiter des Alttuberkulins, gepruft nach 14 tagigem Intervall 
am zweiten Auge, vollkommen unver&ndert und ebenso hoch wie 
beim unvorbehandelten Kaninchen (0,1 ccm der Verdfinnung 1:750), 
im Gegensatz zu den Angaben von Dold und Rados, die eine 
wesentliche Erhohung (bis zu 0,1 ccm der Verdfinnung 1:1000000) 
festgestellt baben wollten. 

Die Annahme dieser Autoren, dad bei den von verschiedenen 
Seiten beschriebenen anaphylaktischen Erscheinungen am Auge die 
Speziflzitat gegenfiber der nichtspezifischen entziindlichen Sensibili- 
sierung zurficktrete, ist daher unbegrfindet. Ebenso werden ihre 
Folgerungen hinsichtlich der Entstehung der sympathischen Ophthalmic 
hinfallig. Kurt Meyer (Berlin). 

Bessau, G., Die Tuberkulinuberempfindlichkeit und die 
durch Tuberkulindarreichung zu erzielende Tuber- 
kulinunempfindlichkeit. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 81.1915. 
8. 371 u. 482.) 

Bei dem Vergleich der lokalen Serumuberempfindlichkeit mit der 
lokalen Tuberkulinuberempfindlichkeit ergeben sich in der Phase der 
Steigerung beider Uberempfindlichkeitsphfinomene zeitlicheUnter- 
schiede — es kann bei der lokalen Tuberkuliniiberempfindlichkeit 
ein Inkubationsstadium vollig vermifit werden —, quantitative 
Unterschiede — langsames und allmahliches Ansteigen bei der Tu- 
berkulinttberempfindlichkeit, plbtzliches und sprunghaftes bei der 
Serumuberempfindlichkeit — und qualitative Unterschiede — das 
Maximum der Entzilndungserscheinungen liegt bei der lokalen Tu- 
berkulinreaktion stets im Zentrum, dasjenige der lokalen Serum- 
reaktion gelegentlich in der Peripherie (Kranzbildung). 

Bei der Serumfiberempfindlichkeit kommt es bald im weiteren 
Verlauf zu einer Absenkung (Katanaphylaxie, wahrscheinlich auf 
einer Ermudung der Antikorperbildung beruhend), die bei der Tuber- 
kulinuberempfindlichkeit nicht eintritt. Dagegen kommt es bei der 
Serumfiberempfindlichkeit nie zu den fur die Tuberkulinfiberempfind- 
lichkeit charakteristischen Herdreaktionen. Die Tuberkulinfiber- 
empfindlichkeit kann also nicht wie die Serumfiberempfindlichkeit 
auf Antikorpern beruhen, sie ist vielmehr an das tuberkulose Gewebe 
gebunden (Zellen mit spezifischen Funktionen „Tuberkulocyten“). Die 
Herdreaktion entsteht durch die Reaktion zwischen Tuberkulin 
und vorhandenem tuberkulfisen Gewebe, die Lokal reaktion ist der 
Ausdruck der Ffihigkeit des Organismus, tuberkulfises Gewebe zu 
bilden; dieses neugebildete Gewebe reagiert mit dem Tuberkulin. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



206 


Tuberknloee. 


Digitized by 


Die Allgemeinreaktion ist die Folge des bei den Herdreaktionen 
in den tuberkulbsen Herden entstehenden and in den Kreislaaf ge- 
langenden Oiftes. Progrediente F&Ue zeigen meist hohe Allgemein¬ 
reaktion bei geringer lokaler Beaktion, klinisch gesnnde bzw. aus- 
geheilte Fftlle zeigen meist geringe Allgemeinreaktion bei starker 
lokaler Beaktion. 

Bei scbwerer Tuberknlinallgemeinreaktion und bei vorsicbtig 
ansteigender Tnberknlinbehandlnng kommt es zu einer plotzlichen 
bzw. allm&hlichen Absinknng der Tuberkulinnberempfindlichkeit, nach- 
gewiesen mittels der Intrakntanreaktion, die als Giftantianapbylaxie 
aufzufassen ist. Dieser Unempfindlichkeitszustand ist nnspezifisch, 
die tfberempfindlichkeit kehrt allm&hlich wieder, erlangt aber in 
langer Zeit nicht die alte H5he. Hannes (Hamburg). 

Bessau, tiber die Hervorrnfnng der lokalen Tuberkulin- 
empfindlichkeit. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. 8.801.) 

Verf. glaubt, dafi die Tuberkulinempfindlichkeit nicht anf Anti- 
korpem beruhe, sondem an das tnberknldse Gewebe gebunden seL 
Die Herd- and Allgemeinreaktion sind die Folgen der Beaktion 
zwischen Tnberkolin and dem vorbandenen tuberkulSsen Gewebe. 
Bei dieser Beaktion entsteht ein Gift, das die Herd- and Allgemein¬ 
reaktion auslOst. Die Lokalreaktion ist der Ausdr&ck dafur, dafi der 
Organismns die Fahigkeit besitzt, anf den Taberknlinreiz tuberkalSses 
Gewebe za bilden. 

Urn diese Anschaunngen, dafi nor das tuberkulose Gewebe an 
der Beaktion schnld sei, zu sttitzen, versuchte Verf. tuberkulOses 
Gewebe ohne Tuberkulose durch Einspritzang von vorsichtig ab- 
getOteten Tnberkelbazillen zur Bildong zu bringen. Es gelang ihm 
dies auch besonders bei Einspritzang der abgetdteten Tuberkel- 
bazillen in das Banchfell. 

Es erwies sich nun, dafi in einer Beihe von Fallen, wo es za 
Granulationsgewebe gekommen war, auch die intrakntane Tuberkulin- 
prbfong deatlich positiv ausfieL Die Taberkalinallgemeinempfind- 
lichkeit dagegen war sehr gering. 

Verf. glaubt, dafi seine Befonde vielleicht zu einer Schatzimpfang 
gegen Tuberkulose fuhren kbnnten. Schmitz (Halle a. 8.). 

Alexander, Hanns, Fruhdiagnose der Lungentnberkalose. 
(Beitr. z. Klinik d. Taberk. Bd. 36. 1916. 8. 75.) 

Kurze Darstellang der Methoden der Langendiagnostik fQr be- 
ginnende Taberknloseerkranknngen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Bnrgese, Alexander M., The arochromogen reaction as an 
aid to prognosis in pulmonary tuberculosis and non* 


Go i igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


207 


tuberculous disease. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 66. 
1916. p. 82.) 

Die Urochromogenreaktion ist ohne Bedeutung fur die Erank* 
heitsvoraussage bei Diphtheric, Scharlach und Maseru. Bei vor- 
geschrittener Tuberkulose ist der positive Ausfall ein Zeichen einer 
schweren Erkraukung, die wahrscheinlich in einigen Monaten zum 
Tode ffihren wird; der negative Ausfall dagegen besagt bei vor- 
geschrittener Tuberkulose nichts. Die Probe wird so ausgefuhrt, dad 
zu den mit der doppelten Menge Wasser verdunnten 5 ccm Urin 
drei Tropfen Ealipermanganatlfisung 1:1000 zugesetzt werden. Der 
positive Ausfall ist gekennzeichnet durch das Anftreten einer deut- 
lichen und bestandigen Gelbffirbung. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Bochalli, Was leistet die subkutane Alttuberkulinprobe 
zur Erkennung der aktiven Lungentuberkulose bei 
Erwachsenen? (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 35. 1916. S. 169.) 

Nach den Erfahrungen des Verf. in 55 genau beobachteten 
Fallen kommt der subkutanen Alttuberkulinprobe ffir die Diagnose 
der aktiven Lungentuberkulose bei Erwachsenen nur ein beschrankter 
Wert zu. Nur 7mal vermochte die Reaktion durch ihren negativen 
Ausfall sichere Aufkl&rung zu geben. In den anderen 48 positiven 
F&llen 15ste sie nur 12mal (25 Proz.) Herdreaktionen aus, von denen 
6 vorfibergehend geschadigt warden und es fiberhaupt fraglich blieb, 
ob der Prozefi durch die Herdreaktion nicht erst aktiv geworden war. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Keppler und Erkes, tlber den Wert der Tnberkulinherd- 
reaktion fur die Diagnose unklarer Hfiftgelenks- 
erkrankungen. (Arch. f. klin. Chirurgie. Bd. 104. 1914. S. 800.) 

Bei 41 Fallen von Hfiftgelenkserkrankungen war nach subkutaner 
Tuberkulininjektion 15mal die Herdreaktion, d. h. die entzfindliche 
Reaktion am Erankheitsherde positiv. In diesen Fallen bestatigte 
der Yerlauf den tuberkul5sen Charakter der Erkrankung. Auch der 
negative Ausfall scheint zuveriassig zu sein. Eine viel geringere 
und nur sehr bedingt zu verwertende Bedeutung haben die Pirquet- 
sche und die subkutane 8tich- und Allgemeinreaktion fur die Diagnose. 

Langer (Charlottenburg). 

Oonquist, Johan, Beobachtungen fiber den Ablauf der 
v. Pirquetschen Reaktion bei Eindern. (Jahrb. f. Einder- 
beilk. Bd. 79. 1914. S. 71.) 

Bei Eindern mit exsudativer Diathese kommt es meist zur Ent- 
wicklung sehr grofier Papeln. Setzt man Alttuberkulin mit Serum 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



208 


Tuberkulose. 


Digitized by 


eines Kindes, welches vorher — genauere Zeitangaben fehlen — 
0,2—0,5 g Alttuberkulin subkutan erhalten hat, aaf 6 Standen in 
den Brutschrank bei 37° C, so erf&hrt das Alttnberkulin eine der- 
artige Abschw&chung, dafi die damit angestellte Pirquetsche 
Reaktion negativ ausfallen kann. Hannes (Hamburg). 

K1o 86, E., Cber die Verwendung von Mischtuberknlin 
znr kutanen Tuberknlinprobe. (Mtinch. med. Wochenschr. 
1916. S. 933.) 

Es wird empfohlen fur die Hantreaktion nach Pirquet ein 
Tuberkulin zn verwenden, das gemischt ist zu gleichen Teilen ans 
Alttnberkulin und Perlsnchttuberknlin, da nnr anf diese Weise 
wirklich alle Faile von Tnberkulose erkannt werden konnen. Es 
gibt eine Anzahl von Fallen von einwandfreier Tuberkulose* die nur 
anf Perlsnchttuberknlin reagieren und bei der alleinigen Verwendung 
von Alttuberkulin ganz der Feststellung durch die Tuberknlinprobe 
entgehen wurden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Bronfenbrenner, C., Kahn, Morris H., Rockmann, J. and Kahn, 
Max, Further studies of biological methods for the 
diagnosis of tuberculosis. (Arch, of internal Med. Vol. 17. 
1916. p. 192.) 

Verschiedene Proben des Besredkaschen Tuberkulins kdnnen 
erhebliche Unterschiede in ihrer Wirksamkeit beim Komplement- 
bindungsversuch zeigen. Hauptsachlich ist dies bedingt durch Unter¬ 
schiede im Lipoidgehalt. Es empfiehlt sich daher, die spezifischen 
Eiweifistoffe durch Essigsaurefailung von den Lipoiden zu trennen. 
Aber auch die gereinigten Praparate konnen noch differieren, was 
wohl von der Eigentiimlichkeit der jeweils zur Herstellung benutzten 
Stamme abhangig ist. Die Widerspruche in den Ergebnissen der 
einzelnen Autoren finden so wohl ihre Erkiarung. 

Jedenfalls gibt das Besredkasche Tuberkulin die besten Re- 
sultate im Komplementbindungsversuch. Obgleich die Reaktion mit 
ihm auch in manchen klinisch nicht tuberkulosen Fallen positiv aus- 
fallt, scheint sie doch spezifisch zu sein. In 87 Proz. dieser Faile 
fiel die Reaktion auch mit irgendeinem anderen Tuberkulin prapar at 
positiv aus. Kurt Meyer (Berlin). 

Selter, Hugo, Der Wert der Intrakutantuberkulinreaktion 
bei Meerschweinchentuberkulose. (Veroffentl. d. Robert- 
Koch-Stiftung. Leipzig [Thieme]. Bd. 1. 1916. S. 132 u. Deutsche 
med. Wochenschr. 1916. S. 77.) 

Die Intrakntanreaktion war bei gesunden und nicht tuberkulos 
infizierten Meerschweinchen niemals positiv, Eine positive Reaktion 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


209 


ist entscheidend far das Vorhandenseio einer angefangenen Tuber- 
koloseinfektion, eine negative beweist aber nicht das Gegenteil. Ein 
negativer Ausfall, selbst nach Verlauf von 3—5 Monaten, erlanbt 
noch nicht den Schlufi, dafi das verimpfte Material keine Tuberkel- 
baziUen enthalt and keine Taberknlose im Korper vorhanden ist. 
Verf. halt das Verhaitnis des Gewichtes der Milz zn dem des ganzen 
Tieres als das sicherste Kriterinm fur eine Tnberkulose. Bei Meer- 
schweinchen, die anf dem Inhalationswege nor schwach infiziert 
waren, wnrde zeitweilig eine positive, spater eine negative Reaktion 
beobachtet; die Sektion ergab in diesen Fallen keinen Anhaltspunkt 
far Taberkalose. Nach Ansicht des Verf. mnfi bei diesen Fallen 
eine Ansheilnng stattgefanden haben. Rhein (Posen). 

Kronberger, Zur Bewertung der intrakatanen Tuber- 
knlinreaktion. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 753.) 

8 el ter beobachtete, dafi bei infizierten Meerschweinchen die 
anfanglich positive Intrakatanreaktion spater wieder negativ wird. 
Er schliefit daraus anf die Moglichkeit einer spontanen Ansheilnng. 
Es handelt sich hierbei aber nicht am eine an sich auch sehr nn- 
wahrscheinliche spontane Heilung, sondern am eine Heilung anter 
dem therapeatischen Einflafi der wiederholten Tuberkulininjektionen. 
Ahnliche Effekte sind auch bei der therapeatischen Anwendang der 
Pirqaetschen Reaktion beim Menschen erzielt werden. 

Langer (Charlottenbarg). 

Koch, Herbert, Die Taberkulinbehandlang im Kindes- 
alter. (Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. 1916. S. 1.) 

Bericht fiber 45 behandelte Ffille von Tuberkulose der Lnngen, 
der serosen Haute, der Drflsen and Knochen and von latenter Taber¬ 
knlose. Zar Verwendang kam das Alttuberkulin AT und das eiweifi- 
freie Tuberkulin ATF, Anfangsdosis fur AT Vio«o f ftr ATF 
Vioo Enddosis 1 mg bzw. 10 mg. Aas theoretischen Erwfigangen 
Anwendang einer grdfieren Flfissigkeitsmenge (20 bzw. 10 ccm), in 
der die Tuberkulinmenge gegeben wird, Wechsel der Injektionsstelle, 
Steigerang der Dosis in geometrischer Progression. Bei 2maliger 
Injektion in der Woche, Wiederholung der Dosis bei Auftreten einer 
Allgemeinreaktion wnrde die Enddosis darchschnittlich mit 18 In- 
jektionen in 9 Wochen erreicht. 

In 7 Fallen konnte keine Besserung erzielt werden Oder mufite 
die Behandlnng wegen zu starker Reaktion abgebrochen werden, in 
38 Fallen gfinstige Beeinflussung hinsichtlich des lokalen Befundes 
and der aas diesem entspringenden Symptome and hinsichtlich des 
Allgemeinbefindens. Von der spezifischen Behandlnng auszuschliefien 
sind schwere kavernfise Prozesse beider Lnngen, Amyloidose der 

Erate Abt. Bef«r. Bd. 6C. No. 8/9. 14 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



210 


Tnberkulose. 


parenchymatosen Organe, miliare Tnberkulose und tuberkuldse Me¬ 
ningitis. H a n n e s (Hamburg). 

Stommel, Albert, Erfahrungen mit Tuberkulin Rosenbach 
bei der Behandlung der internen Tnberkulose der 
Kinder. (Arch. f. Kinderheilk. Bd. 62. 1914. S.387.) 

Bericht fiber 22 Falle, 18 Lungen- und Bronchialdrfisentuber- 
kulosen und 4 Bauchfelltuberkulosen. Anfangsdosis 0,01, Enddosis 
1,0, langsames Ansteigen der Dosen um 0,01—0,1 mit Zwischen- 
rfiumen yon 2—3 Tagen. Allgemeinreaktion wurde nur selten beob- 
achtet, in mehreren Fallen aber starkere Lokalreaktion. 

Von den 18 Fallen der Lungen- und Bronchialdrfisentuberkulose 
zeigten 6 eine deutliche, 4 eine geringgradige Besserung, 5 wurden 
in keiner Weise beeiufluBt, wfihrend bei 3 Fallen eine Verschlimme- 
rung eintrat. 

Ein Schwinden des krankhaften Lungenbefundes wurde in einem 
Falle beobachtet, eine deutliche Beeinflussung der Temperatur- 
bewegung fand sich in keinem Falle, Allgemeinbefinden und Kdrper- 
gewichtszunahme wurde in 14 Fallen gfinstig beeinflufit, jedoch lfiBt 
sich bei diesen beiden letzten Punkten nicht sicher entscheiden in- 
wieweit diese Besserung auf Kosten der Tuberkulinbehandlung oder 
auf Kosten des Aufenthaltes im Krankenhause zu setzen ist. 

Bei den 4 Fallen von Bauchfelltuberkulose in 3 Fallen Besserunng, 
Abnahme des Bauchumfanges, Schwinden der Durchffille, Entfieberung. 

Hannes (Hamburg). 

Cemach, A. J., Die Behandlung der Otitis media tuber¬ 
culosa mit Tuberkulomucin. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 
S. 320 u. 357.) 

Die Tnberkulose des Ohres ist eine recht haufige Erkrankung. 
Sie wird nicht nur als Komplikation der fortgeschrittenen Lungen- 
phthise beobachtet, sondern begleitet auch beginnende Lungenspitzen- 
prozesse und scheint nicht selten auch primfir aufzutreten. Die leichte 
Form der Ohrtuberkulose, insbesondere die reine tuberkuldse Schleim- 
hauteiterung ohne Neigung zu Gewebszerfall, kommt haufiger vor, 
als angenommen wird. Zur Sicherung der Diagnose besitzen wir 
ein sehr zuverlfissiges Hilfsmittel in der histologischen Untersuchung 
der vorhandenen Granulationen, das nur ausnahmsweise im Stiche 
lafit Demgegenfiber ist der Nachweis der Tuberkelbazillen im Eiter 
yon untergeordneter Bedeutung, da er auch bei Anwendung von 
Anreicherungsmethoden nur in einem Teil der sicher tuberkuldsen 
Falle gelingt. 

Bezfiglich der Behandlung mit Tuberkulomucin fiuBert sich Verf. 
fol gen derm aBen: Die Tnberkulose des Mittelohres und des Warzen- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


211 


fortsatzes ist dorch spezifische Behandlung mit einem geeigneten 
Pr&parat sicher zu beeinflussen. Das Tnberkuloroucin ist nach den 
bei Behandlung der Ohrtnberknlose gemachten Erfahrungen ein Heil- 
mittelvon hohem therapentischen und diagnostisch-prognostischen Wert. 
Die Prognose h&ngt in erster Linie ab von der Reaktionsfahigkeit 
der Kfirperzellen, die dnrch die Stichreaktion in einwandfreier Weise 
angezeigt wird, dann von der Heilnngsf&higkeit des prim Sr en Lungen- 
herdes und endlich von der Ausdehnnng der Gewebszerstfirungen im 
Ohre selbst. Von den verschiedenen Formen der Ohrtaberknlose sind 
die reinen Sckleimhauteiterungen am leichtesten zu beeinflussen, wfth- 
rend die ostitischen Prozesse je nach der Ausdehnnng eine mehr oder 
weniger schlechte Prognose haben. Gildemeister (Posen). 

Bonier und Berger, Zur Behandlung der Tuberkulose mit 
Partialantigenen nach Deycke-Much. (Deutsche med. 
Wochenschr. 1916. S. 622.) 

Die Partialantigenbehandlung ist eine kflnstliche aktive Im- 
munisierung; sie ahmt in idealer Weise den natiirlichen Immuni- 
sierungsvorgang nach. Sie wird durch Intrakutanproben geleitet und 
kontrolliert. Sie eignet sich auch zu ambulanter Behandlung. 

L a n g e r (Ch arlottenburg). 

Simon, W. V., Zur Bewertung des Friedmannschen Tu- 
berkulosevaccins. (Beitr.z.klin.Chirurgie.Bd.93.1915.S.541.i 

In seiner jetzigen Gestalt ist das Mittel vfillig unbrauchbar: 
es ist weder unschadlich, noch wirkt es prophylaktiscb. Zunachst 
ist genaue Angabe zu verlangen fiber Art, Ursprung und Zubereitung 
des Vaccins. Solange es nicht einwandfrei hergestellt ist, laflt sich 
ein sicheres Urteil ttberhaupt nicht abgeben, da man nicht wissen 
kann, was man fiberhaupt einspritzt und miteinspritzt. Unmittelbar 
nach der Injektion werden Besserungen beobachtet, dies gibt trotz 
aller schliefllichen Miflerfolge zu denken und ermuntert zu weiteren 
Laboratoriumsversuchen. Die Anwendung beim Menschen ist vor- 
l&ufig unyerantwortlich. Langer (Charlottenburg). 

Opitz, H., Beitrag zur Wirkung des Friedmannschen 
Tuberkuloseheilmittels bei Kindern. (Zeitschr.f. Kinder- 
heilk. Bd. 12. 1915. S. 4.) 

Bericht fiber 10 Ffille; 2 Lungentuberkulosen, je eine Pleuritis 
exsudativa, Bauchfell- und Hauttuberkulose und 5 Falle von chirur- 
gischen Tuberkulosen. Keine erheblichen Besserungen, eher in einigen 
Fallen Verschlechterung. Die Injektionen erfolgten intramuskulfir 
und intrayenOs unter genauer Befolgung der Angaben von Fried¬ 
mann. Hannes (Hamburg). 

14* 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



212 


Tuberkulose. 


Mfiller, Wilhelm, Eine Analyse der Immunit&t bei chirur- 
gischer Tuberkulose and der EinfluB nichtspezifi- 
scher physikalischer Mafinahmen anf den Immuni- 
tfitszustand. (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 34. 1915. S. 111.) 

Verf. bat bei chirargischen Tnberkulosef&llen die Frage unter- 
sucht, fiber welchen Immnnit&tsgrad der Kfirper vor der Licht- 
behandlnng verffigt and welchen er nach deren Einwirkung zeigt. 
Zur Messung des Immunit&tsgrades bediente er sich der Intrakutan- 
reaktion mit Tuberknlosepartialantigenen; auBerdem wnrde in einer 
Anzahl von Fallen die Komplementbindang untersacht, aber nicht 
regelm&Big, da sie zu wechselnde Resultate gibt. Als anf den 
Verlauf der Tuberkulose gfinstig einwirkende Lichtstrahlen kamen 
das Rontgen- und Quarzlicht und ganz besonders das natfirliche 
Sonnenlicht in Betracht. Es liefi sich nachweisen, dafi eine Zunahme 
der Immunit&tskrafte nicht nur im allgemeinen, sondern auch im 
spezieUen mefibar ist, d. h. dad sich der Effekt der Lichtbehandlung 
auf die Teilabwehrkr&fte des Korpers zahlenmafiig bestimmen l&Bt. 
Dadurch wird eine Analyse der Immunit&t in jedem Stadium einer 
tuberkulosen Erkrankung mbglich, dadurch l&Bt sich weiter ent- 
scheiden, welche Heilmittel fiberhaupt einen EinfluB auf die Immu¬ 
nit&t haben, und welche Bestrahlung zur Verstarkung bestimmter 
Teilabwehrkr&fte in Anwendung kommen muB. Aus den Versuchen, 
deren Einzelheiten im Original nachzusehen sind, geht hervor, dad 
bestimmte Lichtgattungen, besonders kfinstliche Hohensonne, einen 
ausgezeichneten EinfluB auf die Immunkr&fte des Kdrpers bei chir- 
urgischer Tuberkulose ausfiben. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Miiller, Wilhelm, Eine Analyse der Wirkung nichtspezi- 
fischer Mittel bei chirurgischer Tuberkulose. (Mfinch. 
med. Wochenschr. 1915. S. 1077.) 

Verf. beobachtete bei chirurgisch Tuberkulosen, die mit Rdntgen- 
strahlen, Quarzlampen- Oder Sonnenlicht behandelt warden, eine Zu¬ 
nahme der Hautempfindlichkeit gegenfiber den intrakutan einge- 
spritzten Partialantigenen des Tuberkelbazillus, die mit einer Besserung 
des Beflndens einherging. Er schlieBt daraus, daB die Strahlen nicht 
als solche, sondern nur mittelbar wirken, indem sie die Immunit&t 
verst&rken. 

Er glaubt ferner, dafi die klinische Beobachtung zur Beurteilung 
von Heilerfolgen nicht genfigt. Erst eine genaue ziflernm&fiige Fest- 
stellung des Immunit&tszustandes mit Hilfe der Partialantikbrper 
gibt Aufschlufi auch fiber den Wert nicht speziflscher Heilverfahren. 
Die einzelne Heilmittelwirkung kann abgestuft Oder abgestellt werden, 
je nachdem die Teilabwehrkr&fte unter ihrem EinfluB stehen bleiben, 
wachsen Oder gar verschwinden. Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Taberkolose. 


213 


Naegeli, Die Anderung der serologischen Reaktion des 
Blutes nach der extrapleuralen Thorakoplastik. (Beitr. 
z. klin. Chirargie. Bd. 90. 1914. S. 351.) 

Die im Anschlafi an die Thorakoplastik bei LuDgentuberkulose 
auftretende vornbergehende Temperatnrsteigerang mit anschliefiendeni 
definitivem Abfall wird aafgefaflt als vorubergehende Uberschwem- 
mong des Korpers mit Toxinen. Ein experiuenteller Nachweis ist 
hierfur nicht gegeben, es l&flt sicb aber zeigen, daB die Pr&zipitin- 
knrve zunkchst einen wenige Tage anhaltenden Abfall zeigt, dem 
mit der Bessernng des Kranken ein Anstieg folgt. Aucb flir die 
Antoprfizipitinreaktion von C. Spongier, die als Ausdrnck der 
Menge der im Blnte kreisenden Toxine aufgefafit werden soil, laBt 
sich eine GesetzmaBigkeit anfftnden. Langer (Charlottenburg). 


Selter, H., Reinfektion and Immunit&t bei Tuberkulose. 

(VerSffentl. d. Robert Koch-Stiftang. Leipzig [Tkieme]. Bd. 1. 1916. 

8.105 a. Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 283.) 

Verf. wiederholt den Kochschen Versnch der ge&nderten Re- 
aktionsweise des Meerscbweinchens bei wiederholter Infektion mit 
der Anderung, daB er genau abgezahlte Bakterienmengen anwendet. 
Die prim&re Infektion bewerkstelligt Verf. aufier dnrch subkutane 
(100—1000 Baz.), auch noch dnrch intravendse (1000 Baz.) Injektion 
and darch Inhalation (1000 Baz.). Die Ansz&hlnng geschah wie in 
der vorhergehenden Arbeit. Nach 2 1 /, Monaten warden subkutan 
am Bein 10* resp. 10 7 BaziUen injiziert. Genane Tierkontrollen legten 
Zengnis ab von der Virnlenz der seknnd&r eingeimpften Bazillen. 
Bei Meerschweinchen, die mit einer todlichen Dosis infiziert waren. 
trat nach einiger Zeit eine veranderte Reaktionsfahigkeit der Hant 
aof, die darin bestand, daB die unter die Hant gebrachten Tuberkel- 
bazillen, je nach der Menge, iiberhaupt nicht zar Geltang kamen 
Oder nach Entstehung einer Entzundung nach anden geschafft warden, 
woraaf der Entziindangsprozefi ausheilte. Ein EinflaB aaf die innere 
Taberkolose war in keiner Weise sichtbar. Bei schwacher prim&rer 
Infektion konnte auch keine Virulenzabnahme der 2. Infektion beob- 
achtet werden. Abgesehen von den Hanterscheinungen an der In- 
jektionsstelle, wirkten die reinflzierenden Bazillen ebenso anf den 
Organismns ein wie die prim&r infizierenden. Verf. kann nicht der 
Ansicht Rbmers beitreten, nach der die in der Kindheit angesteckten 
infizierten Individnen gegen spatere Ansteckang immun seien. Er 
rerspricht sich mehr Erfolg f&r die LOsung des Immanitats- 
problems darch Versache an Meerschweinchen, die, wie er beob- 
achtete, nach Injektion geringer Dosen spontan geheilt waren. 

Rhein (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



214 


Tuberkulose. 


Digitized by 


Reiche, F., Reinfektion und Immunitiit bei Tuberkulose. 
(Med. Klinik. 1016. S. 1039.) 

Auf Grund jahrelanger umfangreicher Beobachtungen und Nach- 
forschungen an kranken Menschen wird zu der Frage Stellung ge- 
nommen, ob wiederholte Reinfektionen fur das Zustandekommen der bei 
Erwachsenen sicb entwickelnden Phthise in der Regel verantwortlich 
zu machen sind-, Oder aber metastasierende Autoinfektionen aus alten 
in der Eindbeit erworbenen tuberkulosen Herden. Wie schon nach den 
Tierversuchen verschiedene Forscher dazu gefuhrt sind, der ersteren 
Auffa8sung zuzuneigen, so sprechen auch diese Beobachtungen zu- 
gunsten dieser Annahme. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lewandowsky, F., Tuberkuloseimmunitat und Tuberku- 
lide. (Experimentelle Studien.) (Arch. f. Derm. u. Syphilis. 
Bd. 123. 1916. S. 1.) 

Aus den interessanten umfangreichen Untersuchungen des Verf., 
deren Einzelheiten im Original nachgelesen werden mfissen, geht 
hervor, dafl die Immunit&t des tuberkulQsen Organismus gegen Re¬ 
infektion darauf beruht, dab zun&chst durch einen chemischen Vor- 
gang, an dem offenbar die lebenden Zellen am Orte der Reinfektion 
wesentlich beteiligt sind, aus den Tuberkelbazillen, sei es durch 
Abbau, sei es durch andere biologische Verfinderungen, eine toxische 
Substanz in Freiheit gesetzt wird. Die unter der Einwirkung dieses 
Zellgiftes entstehende lokale Entzundung und Nekrose fuhren schlieb- 
lich zur mechanischen Abstobung der abgestorbenen Hautzone und 
damit zur Entfernung des grdbten Teiles der neu eingebrachten 
Tuberkelbazillen. Wei ter findet durch einen noch unbekannten bio- 
chemischen Prozeb ein langsamer Abbau und eine allm&hliche Zer- 
stbrung der ubriggebliebenen Bazillen statt. Der Organismus reagiert 
auf diese nnter der Einwirkung spezifischer Antikorper lSLngere Zeit 
andauemde Abspaltung kleiner Giftmengen mit der Bildung tuber- 
kuloiden Gewebes. Die Versuche des Verf. lassen es als sehr un- 
wahrscheinlich erscheinen, dab Tuberkelbazillen ungeschkdigt in vSllig 
reaktionslosem Gewebe liegen bleiben. „Die Tuberkulide werden 
also durch Tuberkelbazillen verursacht, die meist auf dem Blutwege 
in die Haut gelangen und dort dnrch Immunitatsvorg&nge zugrunde 
gehen, wobei je nach der Intensitat und Schnelligkeit des ProzesseB 
bald entzundliches nnd nekrotisches, bald tuberkuloides Gewebe ent- 
steht.“ W. Gaehtgens (Hamburg). 

Mebler, H. und Ascher, L., Die Chemotherapie der Tuber¬ 
kulose mit Enzytol (Borcholin) auf Grund der chemi¬ 
schen Imitation der Rbntgenstrahlen. (Beitr. z. Klinik 
d. Tuberk. Bd. 33. 1915. S. 221.) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


215 


Die yon den Verff. angewandte Enzytol- (Borcholin-) Therapie 
bernht nicht nnr anf der chemischen Imitation der Rontgenstrahlen, 
welch letztere mit gntem Erfolge bei Drusen- nnd Enochentuber- 
knlose angewandt und bei Lnngentnberknlose empfohlen werden, 
sondern anch anf der Tuberkulobakteriolyse, wie sie fiir das Cholin 
von Deycke and Mach nachgewiesen worden ist. Die bei der 
Behandlnng yon Tuberkulosekranken erzielten Erfolge sind so viel- 
yersprechend, dafi die Enzytoltherapie eine Verbesserung der Dauer- 
resaltate nach Anstaltsbebandlnng zn verbtirgen scheint. Bei Pa- 
tienten mit Langentaberkolose bildeten manchmal schon nach ver- 
hSItnismfifiig wenigen Einspritzangen die nach Ziehl gefarbten 
Tuberkelbazillen nicht mehr Stabchen-, sondern Kornerreihen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Stern, Uber die Speicherang yon Medikamenten in tu¬ 
be rkulSsem Gewebe. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 26. 1916. S.244.) 

Nach den Ausffihrungen des Verf. schaffen die anatomischen 
Veranderungen im tuberkulosen Gewebe in Verbindung mit einer 
Veranderung in der Blutyerteilung, die sich anch kfinstlich herbei- 
ffihren lfifit, mechanische Verh&ltnisse, die za einer Anreicherang des 
tuberkal5sen Gewebes mit den ihm auf dem Blutwege zugefuhrten 
Stoffen Anlafi geben konnen. Zur Erklarung dieser Tatsache braucht 
man nicht anf den znrzeit noch wenig bewiesenen Begriff der 
„Chemotherapie der Tuberkulose" zurfickzugreifen. Zumal fiir die 
Enpfertherapie ist die wirkliche „Affinitat“ des Praparates zum 
Tuberkelbazillus nicht erwiesen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Pohlmann, Carl, Uber Menthol-Eukalyptol-Injektionen 
bei Lungentuberkulose. (Munch, med. Wochenschr. 1916. 
S. 1452.) 

Wegen schlechter Erfahrungen auf Grand yon Nebenwirkungen 
wurde die Behandlnng aufgegeben. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Straufi, Artur, Uber die Behandlung der aufieren Tuber¬ 
kulose mit Lecutyl und kiinstlichem Sonnenlicht. 
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 449.) 

Das zimtsaure Eupfer, Lecutyl genannt, hat eine durch Versuche 
an Tieren und Menschen nachgewiesene spezifische Wirkung auf die 
Tuberkulose, die aber nicht ausreicht, um die allgemeine Tuberkulose 
zu heilen. Es wird fiber die gfinstigen Erfolge bei der Qrtlichen 
Behandlung der aufieren Tuberkulose mit Lecutyl berichtet. Wo es 
gelingt, mit dem Lecutyl die Herde yollkommen zu sfittigen, ist eine 
ruckfallfreie firtliche Heilung mfiglich. Aber auch bei tieferen Er- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



216 


Tuberkulose. 


Digitized by 


krankungsformen des Lupus fuhrt diese Behandlung bei groBer Sorg- 
falt oft zu Heilungen. Es werden mehrere derartige Falle mitgeteilt, 
die seit Jahren in Beobachtung sind. Besouders empfehleuswert 
ist die Verbindung der Strahlenbehandlung mit der allgemeinen und 
drtlichen Kupferbehandlung, die mehr leistet als jedes einzelue Ver- 
fahren fiir sich. Auch hierfiir werden Beispiele mit Abbildungen 
gegeben. Es wird auf diese Weise nicht nur eine Heilung der 
auBeren Erscheinungsformen der Tuberkulose erzielt, sondern auch 
eine erfolgreiche Behandlung des tuberkuldsen Menschen. Das Kupfer 
ubt offenbar einen spezifischen EinfluB auf die tuberkuldsen Prozesse 
aus, der sich ganz augenfkllig auf das kranke Gewebe beschrknkt, 
ganz ahnlich der Tuberkulinwirkuug. Es wird yersucht, die ver- 
einte Wirkung von Kupfer und kunstlichem Sonnenlicht in einer 
Steigerung der Oxydationsvorg&nge zu sehen. Auch fur die Heilung 
der Lungentuberkulose kdnnte diese vereinte Wirkung vielleicht von 
Bedeutung werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Straufi, Artur, Berichtigung zu dem von Herrn Prof. Stern 
in No. 8/12. 1915. S. 238 erw&hnten Todesfall nach der 
Injektion von Kupferldsung. (Tuberculosis. Bd. 15. 1916. 
S. 63.) 

Stern, Erwiderung auf vorstehende „Berichtigung“. 
(Ebenda. S. 64.) 

Polemisch. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Heising, Joseph, Nohrings „B 4“, ein neues Heilmittel 
gegen Tuberkulose? (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 36. 1916. 
8.91.) 

Das Prinzip der Herstellung des Mittels beruht darauf, durcli 
Zusatz von Salzs&ure zur Galle das B 4 freizumachen und dann durcli 
Natronlauge niederzuschlagen. Von dem B 4 werden 0,3 ccm mit 
der gleichen Menge J / 4 proz. steriler Natronlauge verdunnt und unter 
die Bauchhaut gespritzt; fur die spkteren, alle 3 Wochen wieder- 
hoiten Injektionen kamen 0,2 ccm B 4 und ebensoviel 1 l l proz. sterile 
Natronlauge in Anwendung. Nach der Einverleibung treten eine 
allgemeine, eine lokale Keaktion an der Einstichstelle und zuweilen 
eine Herdreaktion innerhalb ca. 24 Stunden auf. Ob diese Heaktioneu 
spezifisch sind, d. h. sich nur bei Tuberkuldsen einstellen, konnte 
nicht gepriift werden; eine Fieberreaktion wurde nie beobachtet. 
Bei der Behandlung von 24 Lungentuberkulosekranken erwies sich 
das Praparat als unschadlich. Bei 6 Fallen = 25 Proz. wurden bei 
der Behandlung mit B 4 so gute Besserungen erzielt. dafi die weitere 
Prufung des Mittels wiinschenswert erscheint. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberknlose. 


217 


Backer, Max, Die Sonnen-Freiluftbehandlung der 
Knochen-, Gelenk- sowie Weichteiltuberkulosen. 
Stuttgart (Ferd. Enke) 1916. 

Die mit zahlreichen lehrreichen Abbildungen, Tabellen and Tafeln 
versehene Broschiire bringt den Abdruck eines schon im Juli 1914 
auf der Stuttgarter Hygiene-Ausstellung gehaltenen Vortrags. Ob- 
wohl allgemeinverstfindlich gehalten, wird ihre Lekture auch dem 
Arzt Nutzen bringen, da das ganze Gebiet der Sonnen-Freiluft- 
behandlung der cbirargischen Tuberknlose kurz, aber erschfipfend 
dargestellt ist. Zugrunde legt Verf. hauptsachlich die von ihm selbst 
in seiner Anstalt in Riezlern bei Oberstdorf gewonnenen Erfahrungen. 
Mit W&rme tritt er ffir eine ausgedehnte Anwendung dieser Therapie 
ein, deren Durchffihrung er auch im deutschen Mittelgebirge und 
sogar im Flachlande ffir mfiglich halt. Kurt Meyer (Berlin). 

Bacmeister, Die Erfolge der kombinierten Quarzlicht- 
Rdntgentiefen-Therapie bei der menschlichen 
Lungentuberkulose. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 99.) 
Yon klinischem Interesse. Langer (Cbarlottenburg). 

Mayer, Arthur, Fortschritte in der Strahlentherapie der 
Lungentuberkulose. (Tuberculosis. Bd. 15. 1916. S. 107.) 
Kurze Mitteilung fiber das Ergebnis der Quarzlicbtbehandlung 
bei 28 Fallen von Lungentuberkulose. Abgesehen von der erheb- 
lichen subjektiven Besserung, wurde durch die Strahlentherapie die 
Temperatur in der Mehrzahl der Ffille gunstig beeinfluBt, das Gewicht 
nahm zu, die Tuberkelbazillen schwanden aus dem Answurf, der 
klinische und Rfintgenbefund wurde wesentlich gebessert. Die Wir- 
kung der Quarzlampenbestrahlung besteht wahrscheinlich in einer 
Entlastung der Lungen durch die starke Hyperfimisierung der Haut 
verbunden mit einer Umstimmung der immunisatorischen Schutz- 
krafte. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Gutstein, M., Zur Behandlung der Lungentuberkulose 
mit ultraviolettem Lichte. (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. 
Bd. 35. 1916. S. 233.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Gerhartz, Heinrich, Behandlung der Lungentuberkulose 
mit intensivem rotreichem Licht. (Munch, med. Wochen¬ 
schr. 1915. S. 1174.) 

Von 16 SchwertuberkulQsen, deren Thorax mit rotreichem Bogen- 
lampen- Oder Neonlampenlicht bestrahlt wurde, starben 4, die sfimt- 
lich auch an Darmtuberkulose litten. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



218 


Tuberkulose. 


Digitized by 


In alien Fallen, auch bei den Gestorbenen, verringerte sich die 
Progredienz des Lungenprozesses. In 10 Fallen gingen die rbntgeno- 
logischen Erscheinungen zuriick. Eine Yergrbfierung Oder Neuent- 
stehung von Kavernen warde nicht gefunden. Nennenswerte Blatnngen 
traten nicht auf. Hasten und Nachtschweifle verringerten sich. Das 
Gewicht hob sich. Die Rasselgerausche und die Auswarfsmenge 
gingen fast ausnahmslos zuriick. Bazillenfrei wurde das Sputum 
nicht. Die Temperatur sank in alien Fallen, in 6 auf normale Werte. 
Aufier bei 3 Fallen flelen auch Puls- und Atemfrequenz ab. Eine 
jeder sonstigen Behandlung trotzende Gelenkerkrankung bildete sich 
zuriick. 

Auch die Tierversuche, die an 63 Meerschweinchen angestellt 
warden, sprechen fur eine objektiv giinstige Wirkung der Bestrahlung. 
Yon 35 sehr leicht infizierten Tieren wiesen die Kontrolltiere die 
doppelte Anzahl von Knotchen auf. Von einer Serie von 28 sehr 
schwer infizierten Tieren lebten die 14 Kontrolltiere im Mittel 
36 Tage, die bestrahlten 40,5 Tage. 2 bestrahlte Tiere iiberlebten 
um 24 und 36 Tage das letztverendete Kontrolltier. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Kilpferle und Bacmeister, Experimentelle Grundlagen fiir 
die Behandlung der Lungentuberkulose mitRontgen- 
strahlen. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 96.) 

In einer friiheren Arbeit (Deutsche med. Wochenschr. 1913. Nr. 33) 
war festgestellt wordeu, daB Rontgenstrahlen die experimentelle 
Kaninchentuberkulose beeinflussen, und zwar durch Zerstorung des 
tuberkulosen Proliferationsgewebes; bei der beginnenden Tuberkulose 
werden die entstehenden Tuberkel alsbald fibres umgewandelt, bei 
der entwickelten Tuberkulose tritt durch Neubildung von Binde- 
gewebe eine scharfe Abgrenzung des tuberkulbsen Prozesses gegen 
das gesunde Gewebe ein. Eine direkte Beeinfiussung der Tuberkel- 
bazillen ist nicht festzustellen. 

Neue Versuchsreihen geben Hinweise fur die Technik. Aus einer 
ersten Serie h&matogen infizierter Kaninchen ergibt sich, daB zu 
kleine Dosen mit langen Pausen erfolglos bleiben. Erst in einer 
zweiten Serie gelang es, die optimalen Bedingungen zu treffen. Drei 
Tiere warden 4 Wochen nach hamatogener Infektion mit Energie- 
mengen von 20—30 X Oberflfichenenergie in Pausen von 3—5 Tagen 
bestrahlt. Wahrend sich bei Kontrolltieren das typische Bild aus- 
gebreiteter Tuberkulose entwickelte, ergab die mikroskopische Lungen- 
untersuchung der bestrahlten Tiere in einem Fall das Bild der 
beginnenden Heilung, in einem zweiten Fall war histologisch die 
fortschreitende Heilung deutlich zu verfolgen (Verschwinden des 
spezifischen Granulationsgewebes, Bildung von jungem Bindegewebe'. 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Taberknlose. 


219 


Ein dritter Fall zeigte das Bild der vollig ausgeheilten Taberknlose. 
Eine weitere Beihe von Tieren mit hftmatogener Infektion zeigte, 
dafi bei Anwendung sehr grofier Strahlenenergiemengen in knrzen 
Zwischenr&nmen zwar die Entwicklnng der Tnberknlose gehemmt 
wird, dad aber gleichzeitig eine direkte Schadigung des Lungen- 
gewebes erfolgt, die zn folgenschweren Bronchitiden nnd Broncho* 
pnenmonien fBhrt. Es wird ferner knrz mitgeteilt, daft bei der 
experimentellen Inbalationstnberknlose analoge Resultate zu erzielen 
sind. Vergleichsweise angestellte Versuche mit Quarzlampenbestrahlnng 
nnd mit Cholinbehandlung batten kein Besultat. 

Dnrch Yerimpfung des Lnngengewebes von bestrahlten Kaninchen 
l&fit sich zeigen, daft die Tnberkelbazillen dnrch die ROntgenstrahlen 
nicht abgetdtet werden. Langer (Charlottenbnrg). 

Spitzer, Ludwig, Uber die Anwendung des Kohlenbogen- 
lichtbades bei primaren nnd seknnd&ren Tuber- 
knlosen der Haut nnd Schleimhaut. (Munch, med. Wochen- 
schr. 1916. S. 1541.) 

Das Kohlenbogenlicht bewahrte sich als ausgezeichnetes Heil- 
mittel gegen die Hanttuberknlose. Ebenso wurde eine erstaunliche 
Wirknng auf taberknlose GeschwUrsbildnngen der Mnndschleimhant 
festgestellt. Fiir die Behandlnng sind 50—100 Lichtbader erforder- 
lich. StSrungen kamen nicht znr Beobachtnng. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Haslund, Poul, Hamatogenes tuberkuloses Exanthem uud 
dessen Abhangigkeit von elektrischen Bogenlicht- 
b a d e r n. (Arch. f. Derm. u. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 349.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Herter, Znr Behandlnng der Lnngentnberkulose mit 
kfinstlichem Pneumothorax. (Munch, med. Wochenschr. 
1916. 8. 819.) 

Auch in schwersten anssichtslosen Fallen einseitiger Lungen- 
tuberkulose ist von dem Heilverfahren mit Anlegung eines kttnst- 
lichen Pneumothorax noch ein voller Erfolg zu erwarten. Der Bericht 
bezieht sich auf 104 Falle. Geheilt*warden 25, gebessert 15 Proz. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Sachs, Theodore B., Artificial pneumothorax in the treat¬ 
ment of pulmonary tuberculosis.' Results obtained 
by twenty-four American observers. (Jonrn. of the Americ. 
med. Ass. YoL 65. 1915. p. 1861.) 

Es wird zusammenfassend iiber die Erfahrungen berichtet, die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



220 


Tuberkulose. 


in Amerika mit der Behandlung der Tuberkulose dnrch Anlegung 
eines kiinstlichen Pneumothorax gemacht sind. Das Verfahren wird 
immer mehr in Anwendnng gezogen fir alle vorgeschrittenen Faile, 
die dnrch die Heilstattenbehandlung nicht gebessert werden. In 
12 Proz. der Falle warden Danerheilangen erzielt, and in 30 weiteren 
wesentliche Bessemng. Der einzelne Fall verlangt viel Sorgfalt, wie 
sie nur in grofien Anstalten sichergestellt werden kann. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Tomaszewski, Zdzislaw, Histologische Veranderungen der 
normalen und mit Tnberkulose infizierten Lunge 
nnter dem Einflufi des kunstlichen Pneumothorax. 
(Beitr. z. Klinik cL Tuberk. Bd. 36. 1916. S. 1.) 

Aus den Untersuchungen des Verf. geht hervor, dafl die Kom- 
pression der Lunge beim Kaninchen besser als beim Hunde gelingt 
und in der Regel am st&rksten am Oberlappen in Erscheinung tritt. 
Unter dem Einflufi der Kompression entstehen in der gesunden Lunge 
entzundliche Veranderungen. Viel ausgesprochener sind die Er- 
scheinungen an der Pleura; hier treten Verdickungen auf, welche 
zuerst aus Granulationsgewebe, spater aus dem in das Lungen- 
parenchym streifformig hineindriogenden Bindegewebe bestehen. 
Diese Veranderungen sind beim Hunde viel starker ausgepragt als 
beim Kaninchen und betreffen in gleichem Mafie alle Lungenlappen 
der komprimierten Seite. In der nicht komprimierten Lunge linden 
sich aufier Hyperamie und vikariierendem Emphysem keine Ver¬ 
anderungen. Bei infizierten Kaninchen scheint der Pneumothorax 
die giinstigen Bedingungen fur die Entwicklung intravends ein- 
gefiihrter Tuberkelbazillen nicht zu andern. Auf den Menschen lafit 
sich dieses Ergebnis nicht ohne weiteres iibertragen, da bei ihm 
diese Art der Infektion nur aufierst selten vorkommen diirfte. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Kuhn, E., Mobilisation der Lungen als Grundlage der 
Tuberkulosebehandlung. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916. 
S. 161.) 

Schlufisatze. 

1. Die Mobilisationsbehanfllung in den Anfangsstadien ist auf 
Grand der pathologischen Physiologie die unbedingt zu erstrebende, 
aussichtsreichste Methode zur Behandlung der Lungentuberkulose. 

2. Die zweckmafiigste und wirksamste Mobilisationsbehandlung 
ist die Anwendnng der Saugmaske. 

3. Durch die in dosierbarer Weise steigerbare Atemgymnastik 
vermittels der Saugmaske ist zugleich eine Autoinokulationstherapie 
der Lungentuberkulose in rationeller und dosierbarer Weise mdglich. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


221 


4. Die Sangmaskenbehandlung hat zur Beobacktung und richtigen 
Dosierung starker auftretender Autoinokulationen (besonders im An- 
fange) nnter Kontrolle der Temperatur zn erfolgen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Gerhardt, Die Bedeutung der Perkussion und Auskul- 
tation fur die Diagnose der Lungenspitzentuber- 
kulose. (Zeitschr. f. arztl. Forth. 1916. S. 392.) 

Der Nachweis der Tuberkulose durch Horch- und Klopfunter- 
suchnng der Spitzen ist schwierig, die Ergebnisse nicht eindeutig. 
Eine gewisse Vorsicht bei der Beurteilung ist am Platze, insbesondere 
eine langere Beobachtung mit anderen Hilfsmitteln wunschenswert. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Seifert,Otto, Uber Etelen. (Miinch.med.Wochenschr. 1915.S. 1750.) 

Etelen hatte auBerst gunstige Wirkung auf Durckfalle ver- 
schiedenster Ursache. Bei Durchfallen auf taberkulbser Grundlage 
hatte es bessere Wirkung als andere Mittel, wobei yielleicht ein 
antiseptischer EinfluB in Betracht zu ziehen ist, so daB auch schwere 
geschwurige VerEnderungen der Besserung zugefuhrt werden konnen. 
Es ist zu erwarten, daB das Mittel auch bei der Ambbenruhr gute 
Dienste leisten wird und dadurch auch fur den Tropenarzt eine 
besondere Bedeutung gewinnt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Neumann, Jacques, Zur Addisonschen Krankheit. (Miinch. 
med. Wochenschr. 1916. S. 488.) 

Ein 23jahriger Mensch kam zur Aufnahme wegen Addison- 
scher Krankheit. Ein Bruder hatte seit 19 Jahren eine zunehmende 
BraunfErbung der Haut gezeigt; nach dem Tode fand man eine reine 
Atrophie der Nebennieren ohne Spur von Tuberkulose im ganzen 
Kbrper. Ein anderer Bruder starb unter den gleichen Krankheits- 
erscheinungen. Die sorgf&ltig durchgeftihrten Beobachtungen des 
Falles werden eingehend besprochen. Es handelt sich offenbar um 
einen Fall von echter primarer Addisonscher Krankheit, im Gegen- 
satz zu den sekundaren Erkrankungen, bei denen die Nebennieren 
durch Tuberkulose Oder Geschwhlste zerstbrt sind. Unter allgemein 
stErkender Behandlung mit Verabreichung von Nebennierentabletten 
trat bisher eine Besserung ein. Ein anderer ahnlicher Fall ist 
gleichzeitig in Behandlung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Prym, P., Tuberkulose und malignes Granulom der axil¬ 
la r e n Lymphdriisen. (Frankf. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 18. 1915. 
8 . 66 .) 

Unter 21 untersuchten Leichen mit Lungentuberkulose wurde 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



222 


Tuberkulose. 


llmal sichere und 4mal wahrscheinliche Tuberkulose der Achsel- 
drusen gefunden; die Iufektion der Drusen erfolgt yon der Lunge 
aus durch Vermittlung von Pleuraverwachsungen. Bei dem vermut- 
lichen Zusammenhang von malignem Granulom und Tuberkulose ist 
die Annahme wahrscheinlich, dafi sich die in den Achseldrfisen 
h&ufigen granulomatosen Ver&nderungen auf dem Boden einer latenten 
Tuberkulose entwickeln. Hannes (B[amburg). 

Hoffmann, Erich, Lymphogranulomatose (Hodgkinsche 
Erankbeit) mit pemphigusartigem Ex- undEnanthem 
neben granulomatdsen Hautknoten. (Deutsche med. 
Wochenschr. 1915. S. 1117.) 

In einem typischen Fall von Lymphogranulomatose wurde neben 
granulomatosen Hautiniiltraten in Form schwellungsf&higer Enoten 
ein pemphigusartiges Ex- und Enanthem beobachtet, dessen toxische 
Natur sich durch den histologischen Befund und die Zunahme w&hrend 
der durch RSntgenstrahlen bewirkten schnellen Resorption der Driisen- 
tumoren wahrscheinlich machen liefi. 

Unter Rdntgentiefenbestrahlung schwanden alle Drusentumoren 
und die Hautinfiltrate auBerordentlich schnell, doch trat nach vier 
Wochen eine neue Driisenerkrankung auf. 

Zeichen f&r Tuberkulose lieBen sich bei dem Eranken nicht 
nachweisen, saurefeste oder grampositive StSbchen Oder Granula 
wurden nicht getunden, wohl aber groflere grampositive Eugelchen, 
deren Bedeutung noch nicht klargestellt ist. 

Von den geimpften Meerschweinchen zeigte eins 2 J / a Monate 
nach der Impfung eine leichte Drusenschwellung. Bei der Autopsie 
fanden sich einzelne, vorwiegend aus kleineren und grSBeren ein- 
kernigen Zellen lymphoider Art und Plasmazellen bestehende Endtchen 
in Lunge und Milz. Tuberkel sowie Tuberkelbazillen oder Granula 
waren nicht nachweisbar. Eurt Meyer (Berlin). 

Bhea, Lawrence J. and Falconer, G. H., A report of the 
bacteriological examination of enlarged lymph nodes 
removed from a patient with Hodgkins disease. (Arch, 
of internal Med. Vol. 15. 1915. p. 438.) 

Verff. zhchteten aus den Lymphdrusen eines Falles von 
Hodgkinscher Erankbeit einen pleomorphen, Gram-positiven, un- 
beweglichen, nicht sfturefesten, fakultativ anaSroben Bazillns, der dem 
von Bunting nnd Yates beschriebenen entsprach. Er entwickelte 
sich sehr langsam in den Enlturen und wuchs am besten auf Hydro- 
celenagar und Dorsetschen Eiern&hrboden. Infektionsversnche bei 
einem Rhesnsaffen verliefen bisher negativ. 

Eurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tuberkulose. 


223 


Levy, William Y., A case of Hodgkin’s disease in a West 
Indian negro. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. Vol. 7. 1916. 
p. 117.) 

An der Hand eines Falles wird eine gute Cbersicht fiber die 
hentige Auffassung von dem Wesen der Hodgkinschen Erankheit 
gegeben, die im wesentlichen als eine chronische Infektionskrankheit 
anfznfassen ist, die mit der Bildung von Granulomen einhergeht. 
Im Anfban der Geschwfilste ist das eigentfimliche eine Wnchernng 
des Endothels der Lymphsinus mit Riesenzellenbildung, Hyperplasie 
des Stromas nnd Infiltration mit eosinophilen Zellen. Als Erreger der 
Erankheit ist ein Pseudodiphtheriebazillus, das Bacterium Hodgkini 
anzusehen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Yates, J. L., Bunting, C. H. and Kristjanson, H. T., The etio- 
logy of splenic anemia or Banti’s disease. (Journ. of 
the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 2225.) 

In 2 Fallen von Bantischer Erankheit wurden aus der Milz 
Psendodiphtheriebazillen in Reinzncht gewonnen, die allem Anschein 
nach mit dem Bacillus hodgkini fibereinstimmen. Bei Hunden nnd 
Kaninchen wurden durch kfinstliche Impfung die gleichen Verfinde- 
rungen erzeugt, wie mit den Erregern der Hodgkinschen Erankheit. 
Es ist wahrscheinlicb,. dafi Bantische Erankheit nnd Hodgkinsche 
Erankheit nahe verwandt, vielleicht nur Abarten ein und derselben 
Erankheit sind, bei der einmal mehr die Milz, das andere Mai mehr die 
Lymphdrfisen befallen sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hatcher, A. R. and Lemmon, W. G., Vaccine treatment of 
Hodgkin’s disease. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 
1916. p. 1369.) 

Ein Fall von Hodgkinscher Erankheit bei einem 63j&hrigen 
Manne wurde mit einer Vaccine behandelt, die aus den Pseudo- 
diphtheriebazillen hergestellt war, die mit einiger Sicherheit als die 
Erreger der Erankheit angesehen werden. Die Drfisenschwellnngen 
verschwanden unter dieser Behandlung, und seit mehr als einem 
Jahre ist der Eranke frei von Erscheinungen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Kuznitzky, E. und Blttorf, A., Boecksches Sarkoid mit Be- 
teilignng innerer Organe. (Mfinch. med. Wochenschr. 1915. 
S. 1349.) 

Das von Boeck zuerst beschriebene multiple benigne Sarkoid, 
eine in Form kleiner EnOtchen der Haut auttretende Erkrankung, 
wurde bisher meist als Tuberkulose aufgefafit, obgleich der Bazillen- 
nachweis niemals recht gelungen war. Es wird fiber einen Fall be- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



224 


Tuberkalose. 


Digitized by 


richtet, bei dem. ini Gegensatz zn fruheren Beobachtungen, eine 
Beteiligung der inueren Organe, insbesondere chronisch entzdndiiche 
Ver&nderungen der Lungen vorhanden waren. Soweit man bisher 
sehen kann, handelt es sich danach bei dem Boeckscben Sarkoid 
am eine neaartige Allgemeinerkrankung nicht tuberkuloser Art, die 
mit Vorliebe die Hant bef&llt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Weinberger, Fritz, Boecksches Miliarlupoid und Tuber- 
kulose. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 892.) 

Genaae Beschreibung eines Falles, bei dem angenommen wird, 
dad als Erreger ein abgeschwachter Tnberkelbazillus in Betracht 
kommt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Togt, L., Prim&re Hauttuberkulose beim Rinde. (Zeitschr. 
f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 24. 1914. 8. 492.) 

Eine 5jahrige gutgenahrte Kuh zeigte bei der Lebendunter- 
suchung an der Bengeflfiche des linken Sprnnggelenks eine faust- 
grofie, derbe Geschwulst, die nnmittelbar ans der kuBeren Hant 
hervorgewuchert and mit einer haarlosen Decke iiberzogen war. In 
der Umgebung dieser Geschwulst fanden sich noch 6 kleinere von 
Erbsen- bis Haselnufigrofie von der gleichen Struktnr. Bei der Unter- 
suchung nach der Schlachtung zeigten sich nar im Lungenlymph- 
knoten ein paar kleine tuberkulftse Herde und ebenso im linken 
Euterlymphknoten; letztere waren stecknadelkopfgroB und verk&st. 
Da bei der geringen Ausdehnung der Tuberkalose im Lungenlympli- 
knoten letztere Infektion kaum auf dem Wege des groBen Blutkreis- 
laufes entstanden sein konnte, war mit einer galaktogenen Uber- 
tragung zu rechnen, und da beim Liegen des Tieres die Zitzen der 
linken Euterhalfte immer auf der Geschwulst am linken Sprung- 
gelenk gelegen hatten, an einen Zusammenhang zwischen den beiden 
krankhaften Prozessen zu denken. Die Geschwulst war innen ganz 
mit stecknadelkopf- bis erbsengroBen, gelblichen, teils verkfisten, teils 
verkalkten Herden durchsetzt. Gleichartige Herde fanden sich aufier- 
dem noch im linken Kniefaltenlymphknoten. Da eine Infektion der 
betreffenden Hautstelle von den Lungen* oder Euterlymphknoten her 
auszuschlieBen war, weil in diesen die tuberkulbsen Herde viel jiinger 
und kleiner waren, dhrfte es sich im vorliegenden Falle um eine 
primare Hauttuberkulose gehandelt haben mit anschliefiender tuber- 
kulOser Infektion des Enters. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 


<M) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentralHatt fflr Bakterlologle etc. I. AM. Referate. 

=—= Bd. 66. No. 10/11. .. — — 


Ausgegebcn am 11. September 1917. 


Pocken, Lepra, Pellagra, Verschiedenes. 

Gins, H. A., Beobachtungen an Pockenf&llen in Polen. 
(VerSffentl. a. d. Gebiete d. Med.-Verw. Bd. 6. 1916. 8.1.) 

In Sudwest-Polen sind die Pocken endemisch nnd kdnnen zu 
Einzel- Oder Gruppenerkrankungen fiber weite Gebiete jederzeit 
Anlafi geben. Die Pocken in Polen werden in ihrer ungemilderten, 
schweren Form beobachtet, sie befallen mit Yorliebe die Kinder. 
Ffir die Versclileppung der Pocken auch fiber die Grenze hinans sind 
die zahlreichen, fiber grofie Strecken von Ost nach West wandernden 
Leute bedeutnngsvoll. Der Impfznstand der polnischen Landbevfilke- 
rnng ist ein auBerst mangelhafter. In den St&dten ist er besser, 
aber nicht ausreichend, nm Pockenausbrfiche zu verbindern. Yon 
einem Pockenschutz der ganzen Bevfilkerung ist keine Bede. So lange 
es nicbt gelungen sein wird, die Pocken in Polen auszurotten, besteht 
dauernd die Gefabr der Einschleppung nach unseren ostlichen Pro- 
yinzen. Der bisher einzig wirksame Scbutz gegen das Ubergreifen 
der Pocken anf deutsches Gebiet besteht in der ungescbwfichten 
Handhabnng der Bestimmungen des Reichsimpfgesetzes, das, wie fiber 
40jahrige Erfahrung beweist, geeignet ist, unser Land fast pocken- 
frei zu halten. Jede Abschwachung des Gesetzes muB als gef&hrlich 
fur das Gesamtwohl abgelehnt werden. Gildemeister (Posen). 

t. Kutschera, Die Blatternepidemie in W6rgl und Um* 
gebung. (Der Amtsarzt 1915. 8.45.) 

1. Die Inkubationszeit betrug in alien Fallen 14 Tage. 

2. Die Impfung kann bis zum 5. Tage nach erfolgter Infektion 
noch einen wirksamen EinfluB auf den Yerlauf der Blattern nehmen, 
kommt aber nach dem 6. Tage in der Regel bereits zu spfit. 

3. Auch diese Epidemic l&Bt klar erkennen, welche auBerordent- 

liche Wirkung die Impfung auf den Yerlauf und ffir die Bek&mpfung 
der Blattern ausfibt. Wolf (Witzenhausen). 

Pfizer, Uber Blattern und die Blatternepidemie in Neu- 
Sandec. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 506 u. 537.) 

Yerf. bespricht zunachst den klinischen Yerlauf, die Therapie 
und Bekfimpfung der Blattern und berichtet alsdann fiber eine Pocken- 
epidemie im Bezirk und in der Stadt Neu-Sandec, die in der zweiten 
Krete Abt. Eef. Bd. 6 «. Ho. 10/11. 15 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



226 


Pocken. 


Digitized by 


H&lfte des Jahres 1915 dort einsetzte. Bis Nenjahr 1916 kamen zur 
amtlichen Eenntnis 380 Erkranknngen and 87 Todesf&lle an Blattern 
im Bezirke nnd 106 Erkranknngen and 48 Todesf&lle in der Stadt 
Nen-Sandec. Wahrscheinlich sind zahlreiche Falle nicht znr Meldung 
gekommen. Im Jannar 1916 erkrankten nock 200 Personen an 
Blattern, w&hrend im Febrnar als Ergebnis der BekampfungsmaB- 
nahmen (Impfzwang) bereits eine betrSchtliche Abnahme festzustellen 
war. Die grOflte Mortality traf Kinder, Sauglinge, die nicht geimpft, 
Erwachsene, die nicht revacciniert nnd groBtenteils mit organischen 
Leiden behaftet waren. Erwhhnt sei noch, daft in 16 Pockenfailen 
Neosalvarsan- nnd in 2 Fallen Snblimatinjektionen mit glinstigem 
Erfolge angewendet warden. Gildemeister (Posen). 

Kindler, Beitrag znm Anftreten der Pocken. (Zeitschr. f. 
Med.-Beamte. 1916. S. 469.) 

Verf. berichtet uber einige im Kbnigreich Sachsen erlebte Pocken- 
faile, deren Infektionsqnelle anf vom mssischen Kriegsschauplatz ge- 
sandte, nicht desinflzierte Wasche zurtickzuffihren ist, nnd knupft 
daran folgende Betrachtungen: 

1. Die Anzeigepflicht ist anch anf Varizellen mindestens wahrend 
des Krieges anszndehnen. 

2. Der Impfschntz ist zwar ein gnter, aber kein vollstandiger. 
Es ist daher beim Anftreten von Pocken eine eingehende Anfklarung 
der Bevblkerung nnd Gelegenheit znr Wiederimpfnng dringend er- 
forderlich. 

3. Der Wert der Abwehrmafinahmen ist anch in diesen Fallen 

zntage getreten. Wolf (Witzenhansen). 

Willner, Fritz, Znr Lokalisation der Variola. (Med. Klinik. 
1916. S. 1050.) 

Die Pocken treten nicht selten zuerst am inneren Vorhantblatt 
in Erscheinung, wofhr eine Reihe von Beispielen mitgeteilt werden. 
Es kann dnrch Beachtnng dieser Tatsache nnter Umstanden die friih- 
zeitige Erkennnng eines Pockenfalles erleichtert werden. 

W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Schilling, V., Uber das Lenkocytenbild bei Variola vera. 
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 164.) 

Beim Pockenblntbild, das im allgemeinen eine Vermehrnng der 
Leukocyten erkennen lafit, handelt es sich im wesentlichen urn eine 
eigenartige selbstandige GroBmononukleose mit jngendlichen Vorstnfen. 
Eine Verwendbarkeit des Blutbildes znr fruhzeitigen Erkennung der 
Pocken ror dem Anftreten des Ansschlages ist nicht wahrscheinlich. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pocken. 


227 


Xorawetz, Gustav, Uber Purpura variolosa und ihre Be- 
ziehungen zu anderen Variolaformen. (Wien. med. 
Wochenschr. 1916. S. 1067.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Bors, Ein geheilter Fall b5sartigster schwarzer Blat¬ 
ter n. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1464.) 

Verf. hat bei einer 52j&hrigen Frau, deren ESrper mit Hunderten 
von schwarzen Blattern der verschiedensten GrSde bedeckt war, und 
bei der nach den bisherigen therapeutischen Erfahrungen keinerlei 
Heilungsaussicht bestand, durch Erdffnung aller isoliert stehenden 
Pocken und Kreuz- und Querskarifikationen an den starker befallenen 
ESrperstellen, durch nachfolgende Entleerung des Pustelinhaltes durch 
starken Fingerdruck und Bedeckung der Wunden mit einer Earbol- 
paste Heilung erzielt. Er schreibt den gftnstigen Erfolg dem Ab- 
lassen der in den Pocken sonst zur Resorption gekommenen etwa 
60 g Serum zu. Hetsch (Berlin). 

Gins, H. A., tiber experimentelle Vaccine und Vaccine- 
immunitat. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. 
S. 89.) 

Auf Grand seiner Untersuchungen stellt Gins folgende SchluB- 
satze auf: 

1. Spontanes Auftreten von Vaccinepusteln bei Eaninchen wurde 
nie beobachtet, deshalb kbnnen auch die ganz vereinzelt auftretenden 
Pusteln experimentell verwertet werden. 

2. Bei den mit virulentem Material auf breiter HautflSche ge- 
impften Eaninchen tritt regelmadig Schwellung der Eniefaltendrhsen 
und fast stets Milzschwellung auf 

3. Versuche, das Vaccineviras in den fiblichen kunstlichen Nahr- 
boden zur Vermehrang zu bringen, schlugen alle fehl. 

4. lnfizierte Hornhaute, die nach der Harrison-Carrelschen 
Methode in Plasma kultiviert wurden, konservierten das Virus fiber- 
raschend gut. In dem im Plasma neugebildeten Gewebe traten Zell- 
einschlfisse auf, die von VaccinekSrperchen nicht zu unterscheiden 
waren. 

5. Bakteriologische Untersuchungen einer erheblichen Zahl von 
Glyzerinlymphen fuhrten niemals zum Nachweis pathogener Bakterien. 
Die Eeimzahl geht bei der Glyzerinkonservierung so weit zuruck, 
dad bei der Einderimpfung nur ganz vereinzelte Bakterien in den 
Impfschnitt gelangen kdnnen. 

6. Eine prinzipielle Sonderstellung der Eaninchenhornhaut be* 
zuglich der Vaccineimmunitat besteht nicht. Die Hornhaut nimmt 
an der allgemeinen Immunitat in abgeschwachtem Made teil, gleich- 

15* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



228 


Pocken. 


Digitized by 


viel ob das Kaninchen durch Hautimpfung oder durch intravenSse 
Injektion immunisiert ist. Starke Infektion der Hornhaat kann zur 
Immunisierung des ganzen Organismas fuhren. 

7. Die Immunit&t der Hornhaat nach kutaner oder intravenOser 
Injektion tritt erheblich spater auf als die Hautimmunit&t. 

8. Die Vaccineimmunit&t des Eaninchens ist keine rein histogene 
Immunit&t im v. Prowazekschen Sinne. Als Tr&ger der Immun- 
stoffe ist die Blatflhssigkeit anzasehen. 

9. Die schon friiher beschriebenen antiviralenten Substanzen sind 

spezifische Reaktionsprodukte auf die Vaccineinfektion. Sie treten 
so regelmaBig und reichlich auf und sind nach der Infektion so lange 
haltbar, dad sie als Ausdruck einer erworbenen aktiven Immunit&t 
angesprochen werden mussen. Schi 11 (Dresden). 

Gins, H. A. und Weber, R., Uber den Nachweis des in die 
Blutbahn eingespritzten Vaccinevirus in inneren 
Organen bei Kaninchen. (Ebenda. S. 143.) 

Uber das yermutliche Schicksal des intraven3s injizierten Vaccine- 
virus auBern sich Verff. auf Grand ihrer Versuchsergebnisse: 

1. Die Tatsache, daB das Vaccinevirus aus der Blutbahn sehr 
schnell verschwindet, wurde auch von den Verff. bei alien Versuchen 
best&tigt. 

2. Beim Calmette-Guerinschen Versuche ist Vaccinevirus in 
der Haut in sehr geringer Menge und keineswegs regelmSBig nach- 
zuweisen. 

3. Dieses Virus verdankt sein Uberleben wahrscheinlich der Tat¬ 
sache, daB es unmittelbar nach der Injektion in Hautgef&fie geriet 
und dadurch rascher AbtStung im Organismas entging. 

4. Nach intravendser Injektion groBer Virusmengen l&fit sich 
Virus in verschieden reichlicher Menge in der Milz nachweisen, wenn 
die Verimpfung dieses Organs in den ersten 5 Stunden nach der 
Injektion erfolgt. 

5. Im Knochenmark konnte niemals Vaccinevirus nachgewiesen 
werden, in der Leber einmal in geringer Menge nach Injektion von 
50 ccm Vao Lymphe und einmal reichlich bei einem entmilzten Tier. 

6. Milz von hautgeimpften Kaninchen enthielt Virus ein ein- 

ziges Mai. Schill (Dresden). 

Knhn, A., Vaccination und Pockenfestigkeit des deut- 
schen Volkes. (Ergebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk. Bd. 14. 
1915. S. 287.) 

Die Arbeit ist von vorwiegend historischem Interesse. Eine 
Pockenepidemie fttr das Heer ist in dem jetzigen Kriege nicht zu 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pocken. 


229 


befQrchten, da s&mtliche Mannschaften entweder sofort bei der Ein- 
berafang Oder bald oach Beginn des Feldzuges ohne Rttcksicht anf 
den Zeitpnnkt der letzten Wiederimpfung der Impfang unterzogen 
warden; fur die Zivilbevfllkerung liegen die Verhaitnisse insofern 
etwas nngiinstiger als durcbschnittlich 15—16 Proz. der impfpflichti* 
gen Erstimpflinge ans den verschiedensten Grunden, Unauffindbar- 
keit, vorsatzliche Entziehung der Impfang, krztliche Befreiung, mehr- 
malige erfolglose Impfang, ohne Impfschatz bleiben. Aasfdhrliche 
Besprechaag der Mifierfolge bei der Erstimpfung, der verschiedenen 
Arten der Irapfstoffe and deren Vorteile, der Dauer der Immunitat 
and der Abhkngigkeit der Immunitat yon der Virolenz des Impf- 
stoffes and von der Anzahl der gesetzten Pasteln. Verf. kommt za 
dem SchluB, dafi das Reichsimpfgesetz in Verbindang mit den Militar- 
impfangen and dem Beichsseachengesetz genugt, am eine wirksame 
Verhiitung and Bekampfung der Pocken zu ermOglichen. 

Hannes (Hamburg). 

Unger, L., Die vaccinale Immunitat. (Wien. klin. Wochen- 
schr. 1915. S. 829 u. 865.) 

Zusammenfassang der neaeren Forschungsergebnisse iiber Vacdne- 
immunitat Kart Meyer (Berlin). 


Kncera, J., Der Ubergang der Immnnitat gegen Vaccine 
von der Mutter auf den Embryo. (Casopis Cesk^ch lekafuv. 
1915. p. 1473.) 

Das Kind, das eine mit positivem Resultate geimpfte Matter 
geboren hat, war von dem Verf. auf das sorgfaltigste einigemal ge- 
impft, aber immer mit negativem Resultate. Verf. nimmt deshalb 
an, dafi es sich da nm eine Immunitat handle, die durch Impfung 
der schwangeren Mutter aaf die Frucht sich Qbertragen hatte. 

Jar. Stuchlik (ZflrichX 

Gang, Lokale Allergie der Haut in der Umgebung der 
Impfpockenpustel, nachgewiesen bei infektiftsen 
Allgemeinerkrankungen mit Hautveranderungen. 
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8. 700.) 

Im AnschluB an eine Staphylokokkeninfektion des Blutes wurde 
eine sekundare Parpura beobachtet, die den ganzen Korper bedeckte 
and nur im Gebiete der Impfpockenpusteln fehlte; die erfolgreiche 
Impfang lag 10 Tage zuriick. Die histologische Untersuchung der 
freien Zone ergab ebenfalls das Fehlen jeder pathologischen Ver* 
anderung. Die Impfang hat zu einer lokalen Allergie im Sinne von 
v. Pirquet gefiihrt. Langer (Charlottenbnrg). 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



230 


Pocken. 


Uarde, Edna Steinhardt, Methode pour obtenir un virus 
vaccinal purifi6 de micro-organismes contaminants. 
(C. r. 8oc. de BioL T. 78. 1915. p. 97.) 

Mit Glyzerin und Karbolsaure versetzte Pockenlymphe wird in 
Kollodiumsackchen gegen destilliertes Wasser Oder physiologiscbe 
Kochsalzldsung dialysiert, Glyzerin und Karbolsaure diffundieren 
durch die Membran. Alsdann werden Ausstriche auf Agar angelegt; 
etwa noch vorhandene bakterielle Verunreinigungen entwickeln sich 
auf der Platte innerhalb 48 Stunden. Die dazwischen ausgestrichene 
Lymphe bewahrt ihre Aktivitat selbst nach 7w5chigem Aufenthalt 
im Brutschrank. Bei frisch entnommener Lymphe dialysiert man 
sogleich und setzt nochmals Karbolsaure mit oder ohne Glyzerin hinzu. 
Alsdann bringt man die Lymphe auf Eis und dialysiert nach einiger 
Zeit wiederum. Die nunmehr restierende Flussigkeit soli steril und 
auch aktiv wirksam im Tierversuch sein. Gildemeister (Posen). 

Csernel, Eugeu, Furka, Alexander, Gerloczy, Sigmund und Kaiser, 
Karl, liber die Vaccinetherapie der Variola. (Wien.klin. 
Wochenschr. 1916. S. 678.) 

Kalbslymphe wird in einem Morser zermahlen, mit physiologischer 
Kochsalzldsung im Verhaltnis 1:6 verdiinnt und alsdann durch Gaze 
filtriert. Das Filtrat stellt eine von groberen Teilen befreite, triibe 
Flussigkeit dar. Dieser wird so viel einer 6proz. Karbolsaurelosung 
zugesetzt, daB dieselbe 1 Proz. Karbol enthalt. Dann kommt die 
Vaccine an einen kiihlen Ort. Ergibt nunmehr die Prufung der 
Vaccine Keimfreiheit, so wird sie mit Kochsalzlosung auf das Doppelte 
verdflnnt Mit derartig hergestellter Vaccine wurden Heilversuche 
bei Pockenkranken gemacht. Die subkutane oder iutravenose In- 
jektion dieser Vaccine bereitet bei Pockenkranken keine Unannehm- 
lichkeiten; nach der Vaccination zeigt sich weder eine lokale, noch 
eine allgemeine Reaktion. Die Impfung verkiirzt den Ablauf der 
Variola. Bei stark verfallenen Kranken, bei welchen die Vaccine- 
wirkung sich nicht mehr entwickeln kann, ist die Impfung erfolglos, 
ohne daB ein sch&dlicher EinfluB feststellbar ware. 

Gildemeister (Posen). 

Hayerhofer, Ernst, Die Vaccination mit abgeschwachter 
Kuhpockenlymphe; Versuche mit der Quarzlampe. 
(Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. 1916. S. 361.) 

Als Lichtquelle Quarzquecksilberlampe von 2,5 Amp., 200—240 
Volt; Entfernung der zu belichtenden Lymphe von der Larope 1 m, 
Lichtfilter gelbe LSsungen (Kaliumbichromat), griingelbe (Pikrinsaure 
1 Proz. in Kupferazetat) und blaue (Kupfersulfat). Bei freier Be- 
strahlung der Vaccine schon nach 5 Minuten eine vbllige Abtotung, 


Digitized b' 


Google 


Original from __ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pocken. 


231 


so dafi keine Pastelbildung mehr auftritt. Durch Anwendung der 
verschiedenen Lichtfilter gelingt es, eine biologisch abgeschw&chte 
Vaccine herzustellen, die innerhalb gewisser Zeit haltbar ist nnd 
eine modifizierte, sehr milde Enhpockenkrankheit hervorbringt, aber 
einen dorchaus sicheren Impfschatz gew&hrt. Die klinischen Er- 
scheinangen einer solchen, mit abgeschwfichter Lymphe ansgefuhrten 
Impfnng sind verlangerte Inkubationszeit, verspfitete Bildung and 
Eleinerbleiben des Impfblaschens and des Hofes; das Impffieber fehlt 
oder ist gering, die region&ren Drtisen schwellen nicht stark an and 
gehen rasch zurfick, die Haftang der Lymphe ist geringer als die 
der nnbelichteten. Das von v. Pirquet beschriebene Virus der 
Paravaccine ist dagegen sehr best&ndig gegenfiber der Belichtang. 
Die Eontrollea mit unbelichteter Lymphe warden in einer Versuchs- 
reihe an denselben Eindern wie die Impfungen mit der belichteten 
Lymphe, in einer anderen Eeihe aus theoretischen Erwfigungen an 
anderen Eindern angestellt; in beiden Versuchsreihen die gleichen 
Ergebnisse. 

Das Verfahren zar Abschw&chung der Lymphe ist von erheb- 
licher praktischer Bedeutang far Massen- and Notimpfangen bei 
kranken nnd rekonvaleszenten Eindern. Hannes (Hamburg). 

Raudnitz, R. W., Zum Ssterreichischen Impfgesetz. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 746.) 

Da in Osterreich demn&chst eine Verordnung zu erwarten ist, 
welche den lmpfzwang einfuhrt, gibt Verf. hier alle bisher von ihm 
in dieser Angelegenheit gemachten Vorschlfige zusammenfassend 
wieder. Gildemeister (Posen). 

Franz, Theodor and Kuhner, Max, Uber die lmpfang von 
Schwangeren, Wfichnerinnen und Neageborenen. (Zeit- 
schr. f. Einderheilk. Bd. 13. 1916. S. 141.) 

Bericht fiber 130 Impfungen von Schwangeren, 152 von W6ch- 
neiinnen and fiber 300 von Neageborenen. Die Zahl der erfolglosen 
Impfungen bei Neageborenen, deren Mtttter wahrend der Schwanger- 
schaft mit Erfolg geimpft warden, tibertrifift diejenige bei Neu¬ 
geborenen, deren Mfitter nicht oder ohne Erfolg geimpft warden, am 
11,3 Proz.; es mafi daher angenommen werden, dafi in einem, wenn 
auch geringem Grade, dorch vorherige lmpfang der schwangeren 
Matter eine Immanit&t ffir Vaccine beim Neageborenen hervorgerafen 
wil d. Ein wesentlicher Unterschied im zeitlichen Ablaaf der Lokal- 
erscheinongen bei Neageborenen and filteren Erstimpflingen besteht 
nicht. Eine Schadigang von Neageborenen, Schwangeren and 
Wochnerinnen darch die lmpfang findet nicht statt. 

Hannes (Hamburg). 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



232 


Pocken. 


Kuhn, Alfred, Die Yaccineimmunitat unserer 12jahrigen 
Wiederimpflinge. (StraBb. med. Ztg. 1915. S. 60.) 

Bei 3486 Wiederimpflingen kam es in 56,60 Proz. zu einer starken 
Reaktion mit Pustelbildung, in 27,51 Proz. zu einer mittleren Reaktion 
mit Biaschenbildung, in 15,69 Proz. zn einer schwachen Reaktion mit 
KnStchenbildung nnd nar in 0,20 Proz. zn einem negativen Ausfall 
der Impfnng. Bei einer um 2—3 Tage frfiheren Nachschau wiirde 
sich wahrscheinlich der Prozentsatz der Knotchenfalle noch etwas 
yermindern, da am 7. Tage manches Blascben bereits vbllig ein- 
getrocknet sein kann nnd dann als Knotchen erscheint. Da die 
Wiederimpfungserfolge in einem direkten Abhangigkeitsverhaitnis zn 
der Virulenz der Lympbe stehen, kann das Auftreten von Knfitchen, 
das nacb § 17 der Anlage 4 der Ausffihrungsbestimmungen des 
Reicbsimpfgesetzes schon als Erfolg angesehen wird, nnr dann als 
der Ausdruck einer noch vorhandenen Immunitat angesehen werden, 
wenn gute oder wenigstens geniigende Lymphe verwendet wird, d. h. 
solche, welche bei Erstimpfungen 100 Proz. personliche und mindestens 
95 Proz. Schnitterfolge ergibt. Der Wiederimpftermin im 12. Lebens- 
jahre erscheint nach diesen Ergebnissen als zn spat angesetzt, die 
Frage des zweckmafiigsten Termins l&Bt sich zurzeit noch nicht ent- 
scheiden. Hannes (Hamburg). 

Gins, H. A., Ein Beitrag zur Benrteilung der Dauer des 
Pockenimpfschntzes. (Vierteljahrsschr. f. gerichtl. Med. u. 
fiffentl. Sanitatswesen. Bd. 52. 1916. S. 275.) 

Solange es keine experimentelle Methode gibt, um die Dauer 
des Impfschutzes zu bestimmen, bleibt die Forschnng auf den indirekten 
Weg zur Erreichung dieses Zieles angewiesen. Zwei Gesichtspunkte 
— die Yaccineimmunitat, beurteilt am Wiederimpfungserfolg in ver- 
schiedenen Altersklassen, und die Beteilignng des Eindesalters an 
den Pockenerkrankungen und Pockentodesfailen — greift der Verf. 
aus der grofien Zahl von Beurteilungsmoglichkeiten heraus, um auf 
Grand eines sorgfaitig durchgearbeiteten Materials ihren Wert for 
die Benrteilung der Xmpfschutzdauer zu prhfen. Bei der Unter- 
suchung des ersten Punktes lieB sich feststellen, dafi die von der 
Erstimpfung herriihrende Yaccineimmunitat bei ungefahr einem Drittel 
der 12jahrigen Wiederimpflinge fast vfillig verschwunden ist. Durch 
die Wiederimpfnng im 12. Lebensjahre wird die Yaccineimmunitat 
derart erneuert und verstfirkt, daB erst im 30. Lebensjahre sich 
ahnliche Verhaitnisse wie im 12. feststellen lassen. Der Impfscbutz 
nimmt bis zum 30. Jahre langsam ab, dann aber wesentlich schneller, 
bei Frauen anscheinend schneller als bei Mfinnern. Erwachsene liber 
36 Jahren haben in nur etwa 40 Proz. eine verminderte Vaccine- 
immunitat aufzuweisen, jenseits des 45. Jahres laBt sich die Immunitat 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pocken. 


233 


bei 66 Proz. nicht mehr nachweisen. Bei mindestens einem Drittel 
slier Erwachsenen kSnnen schliefllich deutliche Beste des Impf- 
schntzes bis in das hbhere Alter binein festgestellt werden. Die 
Untersuchung nber die Beteiligung des Kindesalters an Pocken- 
erkrankungen nnd Todesf&llen ergaben, dafi Todesf&lle nnd schwere 
Erkrankungen bei den 2mal geimpften Dentschen nnter 30 Jahren nur 
sehr selten anftreten. Der Impfschntz f&ngt jenseits des 30. Lebens- 
jahres an allmahlich abzunehmen, ist aber in beschranktem Mafie bis 
znm 40. Lebensjabre hin sicher nachzuweisen. Demnacb mufi die 
Impfnng der Erwachsenen nm das 40. Jahr als dnrchans wiinschens- 
wert bezeicbnet werden, da sich anf diesem Wege hOchstwahrschein- 
lich die Mehrzahl der Pockenf&lle bei ftlteren Erwachsenen vermeiden 
lieBe. W. Gaehtgens (Hamburg). 

▼. Pirqnet, C., Die Paravaccine. (Zeitschr.f.Kinderheilk. Bd. 13. 

1916. S. 309.) 

Paravaccine ist eine eigentumliche Hantinfektion, die gelegent- 
licb nach Impfnng mit Euhpockenlymphe eintritt; sie ist anscheinend 
identisch mit der „ Vaccine rouge“ franzbsischer Antoren. Sie ist 
klinisch cbarakterisiert durch langsame Ausbildnng eines intensiv 
roten, stark erhabenen Knotchens (der paravaccinalen Papille), die 
in der 2. Woche nacb der Impfnng einen Dnrchmesser von 4—6 mm 
erreicbt, in der 3. Woche abblaBt und spater spnrlos verschwindet. 
In einem Teil der Falle kommt es znr Differenziernng der Papille 
&us einer groBeren initialen Papel, Anftreten einer Area nnd Ver- 
grofierung der Papille znr Zeit der Areabildnng. Die Paravaccine 
kommt sowohl bei Erstgeimpften als anch bei Wiedergeimpften vor, 
sie lafit sich sowohl anf denselben als anch anf einen anderen Menschen 
nbertragen. Sie hinterlafit weder Immunitat noch Allergie gegen 
nacbfolgende Infektion mit Vaccine, dagegen Allergie gegen weitere 
paravaccinale Infektion. Sie diirfte dnrcb einen Parasiten bedingt 
sein, der neben dem echten Vaccineerreger in der K&lberlymphe vor- 
kommt. H a n n e s (Hamburg). 

Friedberg, Echte Blattern nnd Varizellen. (Der Amtsarzt. 

1916. S. 89.) 

Bei der Differentialdiagnose ist zn achten anf 1. die Provenienz 
des betr. Falles, 2. die Anamnese, 3. das Alter, 4. den anatomischen 
Typns des Exanthema, 6. den Verlauf, 6. den Zeitpunkt nnd die 
Beihenfolge des Anftretens der Effloreszenzen, 7. den EinflnB der 
Impfnng nnd 8. die mikrobiologiscbe Beaktion der ecbten Blattern. 

Die Gnarnerischen Korperchen treten nnr bei Variola vera 
and Vaccine auf, ihre atiologische Bedeutnng ist aber noch nicbt 
festgestellt. Wolf (Witzenhausen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



234 Pocken. 

Paul, Zur Variolaprobe. (Der Amtsarzt. 1916. S. 129.) 

Verf. berichtet liber die nengeschaffene Variolauntersuchungs- 
stelle der Wiener Staatsimpfanstalt und fiber die yon ihm angegebene 
Untersnchnngsmetbode bei Variola, die sich in der sanitatspolizei- 
lichen Praxis dnrchans bewfihrt hat nnd nochmals eingehend be- 
schrieben wird. Wolf (Witzenhausen). 

Paul, Gustav, Objektive Sicherung der Varioladiagnose 
dnrch den Tierversnch. (Wien.med. Wochenschr. 1916.S.861.) 

Als wirksamstes Mittel, Blatternepidemien zn verhfiten, muB in 
erster Linie ein nur dnrch gesetzliche Begelung des Impfwesens er- 
reicbbarer Impfschntz der Bevolkerang gelten. Nicht minder wichtig 
ist jedoch die mfiglichst frfihzeitige, objektive Sicherung der Variola¬ 
diagnose bei den ersten Erkranknngen nnd solchen Blatternfallen, 
die anf Grand des Erankheitsbildes allein nicht mit voller Bestimmt- 
heit als Pocken angesprochen werden konnen. Fur diesen Zweck 
eignet sich in hervorragender Weise der Kornealversuch am Eanin- 
chenange, dessen Ausfuhrung sich folgendermafien gestaltet. Die 
Hornhaut des kokainisierten Eaninchenauges wird mit einer Pra- 
pariernadel gitterffirmig geritzt nnd dann anf die skarifizierte Flfiche 
ein Trfipfchen der wfisserigen Aufschwemmung des verdftchtigen 
Pnstelinhaltes getrfiufelt. Schon nach 36 Stnnden sind in variola- 
positiven Fallen bei seitlicher Belenchtung nnd Lnpenbetrachtnng 
anf der feucht glanzenden, vfillig reizlosen Hornhantoberflache kleine, 
ganz dnrcbsichtige Erhebnngen (EnBpfchen) sichtbar, wfihrend in 
negativen Fallen nichts mehr von den Lasionen des Eornealepithels 
wahrznnehmen ist. Wenngleich diese Veranderungen charakteristisch 
ffir Variola sind, empfiehlt es sich nicht, schon in vivo eine ab- 
schlieflende Diagnose zn stellen, da gewisse entzundliche Prozesse zu 
Verwechslnngen AnlaB geben kfinnen, vielmehr muB sich die histo- 
logische Untersnchung anschliefien. Bevor der enukleierte Bnlbns 
in Alkohol konserviert wird, muB er in eine Fixationsflttssigkeit, am 
besten alkoholische Sublimatlfisnng, gebracht werden, die ganz eigen- 
tumliche Veranderungen an ihm hervorrnft. Schon nach wenigen 
Minuten treten die dnrch Variola verursachten Herderkranknngen 
des Epithels als isoliert stehende, kreisrunde EnSpfchen Oder bei 
Eonfluenz dieser Endpfchen als Bosetten Oder eierstabfbrmige Leisten 
schneeweifi ziltage, wahrend die fibrige Hornhant sich langsamer 
trfibt nnd mehr mattweiB bleibt. Als wesentliche Verbessernng, die 
selbst feine Veranderungen der Hornhantoberflache zur W ahrnehmung 
bringt, hat sich die Lnpenbetrachtnng der abgekappten, in Block- 
schaichen ans schwarzem Glase gelagerten Hornhant nnter Alkohol 
bei scharfer seitlicher Belenchtung mit der Nernstlampe bewahrt. 
Einige Ahnlichkeit mit den Effloreszenzen der Variola inocnlata 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pocken. 


235 


corneae weisen die Erhebongen aof, die man nach der Inoknlation 
des Blaseninhaltes von Impetigo contagiosa auf der Eaninchenhorn- 
bant erh&lt Sie sind indes nicht nnr weit kleiner nnd unansehn- 
licher mit nnregelm&digen Defekten im Zentrum, sondern treten im 
Gegensatz zn den Variolakndpfchen and Rosetten als sich recht- 
winklig krenzende, kreideweide Striche („gitterfSrmiges Raster") auf- 
fallend hervor. Bei der histologischen Untersachnng weisen sie alle 
Merkmale einer infektidsen Bindegewebsentziindnng anf, w&hrend die 
Herderkranknngen bei Variola den Charakter der reinen Epithel- 
infektion ohne Mitbeteilignng des Bindegewebes zeigen. Anf Grand 
zahlreicher Erfahrongen ist Verl der Ansicht, dad man in den 
weitans meisten Fallen ans dem makroskopischen Befande im Sab- 
limatbade allein schon die Varioladiagnose mit Sicherheit zn stellen 
yermag and nor in sebr seltenen Fallen das definitive Urteil von 
der histologischen Untersachnng abhfingig zn machen brancht. Die 
handertfaitig geprfifte „Variolaprobe“ dtlrfe einen sicheren Platz in 
der sanitatspolizeilichen Untersnchnngspraxis ffir sich beansprnchen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Gins, Erfahrungen mit der experimentellen Pocken- 
diagnose nach Paul. (Deutschemed.Wochenschr. 1916.S. 1118.) 

Das Verfahren von Paul beraht darauf, dad der mit Vaccine 
infizierte Teil der Kaninchenhomhaat nach dem Einlegen in Snblimat- 
alkohol eine schnellere Trfibung erffihrt als der noch normale Teil. 
Hierzn wird das Pnstelsekret mit einer feinen Nadel anf die Homhaat 
verimpft. Nach 48 Standen wird das Tier getotet nnd das Auge heraus- 
genommen. Nach dem Einlegen der Hornhant in Sublimatalkohol sieht 
man im Verlanf der Kratzer and zwischen ihnen bereits nach 2—5 Min. 
rnnde, intensiv milchweid gefarbte Partien in der GrSde von 1 j i —2 mm 
Durchmesser, die den Ansiedlangsorten des Variolavirus entsprechen. 
Die Reaktion ist spezifisch; vor allem gab kein einziger sicherer 
Fall von Windpocken bei Eindern einen positiven Tierversuch. Unter 
den 49 Fallen von echten Pocken war der Tierversuch 37 mal positiv. 
Die Versager sind zum Teil anf klinische Fehldiagnosen, zum Teil 
auf Verimpfnng zu kleiner Virusmengen zuruckzufuhren. Immerhin 
bleiben auch bei schweren Pockenfallen einige negative Impfresultate, 
far die vielleicht antiviralente Snbstanzen im Korper der mehrfach 
Geimpften verantwortlich zn machen sind. Der negative Ausfall der 
Panlschen Reaktion darf daher die klinische Diagnose nicht erschut- 
tern, der positive ist beweisend. Die Reaktion ist dem Nachweis der 
Gnarnierischen ESrperchen fiberlegen. Langer (Charlottenburg). 

Hammer8chmidt, }., Uber die Differentialdiagnose 
zwischen Variola and ihr Shnlichen Blftschenerkran- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



236 


Pocken. — Varizellen. 


kungen mittels des Kornealversuches. (Das osterr. Sani- 
tfitswesen. Jg. 28. 1916. S. 117.) 

In der k. k. Impfstoffgewinnungsanstalt in Wien wurde seit 1914 
Material von blatternverd&chtigen Erkranknngen zur Voraahme des 
Kornealversuches nach Paul eingeschickt, im ganzen von 136 Fallen, 
wovon 104 F&lle aus Wien stammten. Nur in 9 Fallen zeigte der 
Kornealversuch ein unrichtiges Ergebnis, doch stammten diese Unter- 
suchungen aus der ersten Zeit der Versuche. 

Die Reaktion ist sicher berufen, bei der Entscheidung fiber un- 
klare blatternverdachtige Krankheitsfalle eine Rolle zu spielen. 

A. Ghon (Prag). 

Uabetin, Paul, Komplementbindung bei Variola. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 686.) 

Das Serum von Blatternkranken zeigt bei Verwendung von 
Extrakten aus Blatternborken als Antigen Hemmung der Hamolyse. 

Die komplementbindenden Antikorper sind im Initialstadium der 
Krankheit nur in geringer Menge vorhanden und treten erst im 
Verlauf der Krankheit in starkerem Malle auf. Gegen das letale 
Ende der Krankheit scheint der Antikorpergehalt abznnebmen. 

Auch nach Vaccination lassen sich komplementbindende Anti- 
korper nachweisen, jedoch erst Wochen nach der Vaccination; es 
scheint ihnen ein EinfluB auf das Zustandekommen der Revaccinations- 
formen zuzukommen. 

Die diagnostische Verwertung der Reaktion wird bedeutend ein- 
gesehrankt einerseits durch das relativ spate Auftreten genfigender 
Antikorpermengen, oft erst nach eindeutigen klinischen Symptomen, 
und andererseits durch das Auftreten von Komplementbindung auch 
nach Vaccination. Gildemeister (Posen). 

Morawetz, Gustav, Uber nekrotisierende Hauthfimorrha- 
gien bei hfimorrhagischen Varizellen. (Arch. f. Derm. u. 
Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 579.) 

Das Zustandekommen dieser ausfuhrlich beschriebenen, ganz 
aufiergewohnlichen Varizellenkomplikation ist nach Ansicht des Verf. 
vielleicht durch eine besonders erhohte Virulenz des unbekannten 
Erregers mit deletarem Einflufi auf die GefUBe der Haut zu erklfiren. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Paschen, Vergleichende Untersuchungen von Varizellen, 
Variola, Scharlach, Maseru und Roteln. (Deutsche med. 
Wochenschr. 1917. S. 747.) 

Zur Untersuchung werden Pusteln oder Exantheme tragende 
Hautstficke exzidiert, fixiert, eingebettet und gefarbt Voraussetzung 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Lepra. 


237 


ist die Zerlegung in Serienschnitte. Den exanthematischen Erank- 
heiten gemeinsam ist die Papel-Vesikelbildung. Bei Scharlach konn- 
ten in der Flttssigkeit der in der mittleren Keimschicht entstehenden 
Blaschen keine Elementarkttrperchen Oder andere Gebilde nach- 
gewiesen werden. Eomplementablenkungsversuche mit Scharlacbblnt 
nnd Pnstelantigen waren erfolglos. — Fttr Varizellen charakteristisch 
nnd far die Differentialdiagnose gegen Variolois bedeutungsvoll ist 
die intensive direkte Kernteilung in den Epithelien, die za Riesen- 
zellbildang mit zahlreichen Kernen ftthrt. Ausstriehe von Varizellen- 
blftschen zeigen stets Riesenzellen, die bei Variola selten sind. Bei 
Variolaschnittpr&paraten sieht man im Protoplasma der veranderten 
Basalzellen Haufchen von kleinsten, an der Grenze der Sichtbarkeit 
stehenden Piinktchen. Dieser Befnnd steht in Ubereinstimmung mit 
den Befanden bei Variolapnstelausstrichen, bei denen die Elemental 
korperchen in groBen Massen in den erhaltenen Epithelien vorhanden 
sind. Die Untersnchnng der Ausstriehe leistet fur die schnelle 
nnd sichere Differentialdiagnose bei einfachster Technik mehr als 
die umst&ndliche Hornbautimpfung. Langer (Charlottenbnrg). 

Unna, Materialsammlnng fur eine kttnftige Bearbeitnng 
der Lepra&tiologie. (Hamb. med. Uberseehefte. Jg. 1. 1916. 
S. 596, 627 u. 652.) 

I. Fttr die kttnftige Bearbeitung der Lepraatiologie kamen genauere 
Untersuchungen ttber die Bedeutung lebloser Zwischentrftger fttr die 
Ubertragung der Lepra in Betracht. Diese Versuche h&tten sich 
sowohl auf Nahrungsmittel (Fische, Milch) als auch auf Wasser nnd 
Erde zu erstrecken, die vielfach als ursachliches Moment fur die 
Entstehung der Lepra angeschuldigt worden sind. 

II. Um die Bedeutung der leblosen Zwischentrttger fttr die Lepra- 
ttbertragung aufzukl&ren, wftren Untersuchungen anzustellen mit 
solchen Vehikeln, die mit der Haut in innigerem und linger dauerndem 
Kontakt stehen als Wasser und Erde. Als solche Zwischentrttger 
kamen in Betracht vor allem die Eleidung und Betten, dann aber 
auch Sttrge und die schneidenden Instrumente, wie Rasiermesser, 
Messer der Chirurgen und Obduzenten. 

ILL Von den lebenden Zwischentr&gern, welche fur die Ubertragung 
der Lepra in Betracht kommen, konnen allein die Insekten Bedeutung 
beanspruchen. Wenn man die Insektenfrage nach den drei mecha- 
nmchen Grundbedingungen der Infektion: 1. Anwesenheit von Lepra* 
bazillen, 2. Verunreinigung der Haut von Gesunden mit denselben 
und 3. starkeres Trauma an derselben Hautgegend der Gesunden, 
betrachtet, so erkennt man sofort, dati die Fliegen und der Demodex 
folliculorum nicht berttcksichtigt zu werden brauchen, da sie der 
Haut kein Trauma zufugen konnen. Uber die Bedeutung der blut- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



238 


Lepra. 


saugenden und die Oberhaut anbohrenden Insekten, wie Stechmiicken. 
Stechfliegen, Wanzen, Flfihe, Kleiderl&use and Kr&tzmilben, geben 
die Meinangen heate noch betr&chtlich aaseinander. Die bisher fest- 
gestellten Tatsachen werden daraufhin zu prdfen sein, wie weit die 
Insekten der Haut Bazillen entlocken kfinnen, ferner ob sie eine 
Vernnreinigung der Hautobertiache mit Bazillen veranlassen kOnnen 
and schliefilich ein wie starkes und andaaerndes Kratzen sie darch 
ihre Tatigkeit verorsachen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Johnston, John A., Leprosy. (Philipp. Joum. of Science. Ser. B. 
Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 365.) 

Kurzer Bericht fiber Lepraerfahrangen aaf den Philippinen. Nach 
den Philippinen kam die Lepra aus Japan. Die ersten Missionare 
machten von den Philippinen ans grofie Anstrengungen in Japan 
Boden zu gewinnen. Schliefilich erklfirte sich der Kaiser yon Japan 
bereit, den kirchlichen Behorden in Manila eine Schiffsladung von 
Japanern zu fiberlassen, an denen sie Bekehrungsversache machen 
kfinnten. Er sandte ihnen im Jahre 1633 ein Schiif mit 150 Leprfisen. 
Diese verbreiteten sich im ganzen Lande und sp&ter zahlte man 
30000 Leprose auf den Inseln. Jetzt wird die Zahl der Leprfisen 
auf 10000 geschfitzt. 3000 yon ihnen sind auf Culion Island unter- 
gebracht. 

Die Leprabazillen liegen haufig zusammen wie gebttndelte Zi- 
garren. Sie sind in den Hautver&nderungen in yiel grfifierer Zahl 
anzutreffen als die Tuberkelbazillen bei Hauttuberkulose. Dafi die 
Leprabazillen weniger sfiurefest sind als die Tuberkelbazillen, trifft 
nur fur eine Anzahl yon Fallen zu. Bei der Knotenlepra findet man 
die Leprabazillen im Blute. Die unmittelbare Ubertragung der 
Krankheit findet selbst bei innigem Verkehr nur selten statt. Uber 
die Bedeutung yon Insekten als Krankheitsfibertrfigern liegen keine 
sicheren Beobachtungen vor. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Onodi, A., Lepra der oberen Luftwege. (Arch. £. Ohren-, 
Nasen- u. Kehlkopfheilk. Bd. 99. 1916. S. 28.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Johnston, John A., A contribution to the bacteriology of 
leprosy. (Philipp. Journ. of Science. Ser. B. Trop. Med. Vol. 9. 
1915. p. 227.) 

Aus der Milz von 2 Leprfisen wurde eine nicht saurefeste Strepto- 
thrix gezfichtet, die sich auf Glyzerinagar gut weiter zfichten liefi. 
In gefarbten Ausstrichen aus den Kulturen sieht man langere und 
kfirzere Faden mit einer Neigung zu Verzweigungen. In 3—4 Monate 
alten Kulturen zerfallen die Faden zu Stabchen und Kokken. Die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Lepra. 


239 


St&bchen sind zuerst nicht s&urefest, aber nach einem Jahre findet 
man zahlreiche s&urefeste Bazillen nnter ihnen. Bei Meerschweinchen, 
die mit den Kulturen geimpft warden, fanden sich gelegentlich ver- 
d&chtige Ver&nderungen. Nach den Untersnchnngen ist es wahrschein- 
lich, dafi Bacillus leprae nnr eine s&urefeste Entwicklungsstufe einer 
pleomorphen 8treptothrix ist. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Harris, William H. and Lanford, John A., The agglutination 
reaction with sera derived from human cases of le¬ 
prosy and from the experimental animal upon various 
members of the acid-fast group. (Journ. of med. Research. 
Yol. 34. 1916. p. 157.) 

Verff. prtiften 16 Seren von Leprdsen auf ihre Agglutinations- 
wirkung gegeniiber verschiedenen als Lepraerreger angesprochenen 
sowie mehreren anderen s&urefesten Bakterienst&mmen. Es fandeu 
sich nur geringe und ganz inkonstante Agglutinationswerte. 

Auch die Sera von Kaninchen, die rait den verschiedenen Stam- 
men immunisiert waren, zeigten nur schwache und unregelm&Bige 
Agglutinationswerte und lieflen sich zur Differenzierung der einzelnen 
St&mme nicht verwenden. Die Agglutinationsmethode diirfte daher 
nicht geeignet sein, die Identit&t einer aus leprosem Material ge- 
zuchteten Kultur mit dem Hansenschen Bazillus nachzuweisen. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Perntz, Alfred, Die serologische Untersuchung zweier 
Lepraf&lle. (Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 1098.) 

Zusammenfassung. 

1. Bei der serologischen Untersuchung zweier Leprafalle fiel so- 
wohl die Wassermannsche Reaktion als auch die Herman- 
Perutzsche Reaktion positiv aus. 

2. Das Serum von Leprakranken verhalt sich gegeniiber der 
Komplementbindungsreaktion sowohl als auch gegeniiber der Prazi- 
pitationsreaktion genau so wie das Serum von Syphilitikern. 

3. Das unspezifische Resultat beider Reaktionen l&Bt einen weiteren 

SchluB auf ihre Arteinheit zxu W. Gaehtgens (Hamburg). 

Denney, Oswald, The treatment of the retrogressive skin 
lesions of leprosy with basic fuchsin. (Philipp. Journ. of 
Science. Ser. B. Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 357.) 

Basisches Fuchsin erweist sich bei leprosen Geschwiiren als ein 
Mit tel, durch welches die Bazillen abgetdtet werden und durch 
welches die Bildung von Narbengewebe angeregt wird. Bericht fiber 
132 so behandelte Ffille. 67 warden geheilt und 46 gebessert. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



240 


Lepra. — Pellagra. 


Tabano, R., The treatment of leprosy with cyanocuprol. 
(Journ. of experim. Med. Vol. 24. 1916. p. 207.) 

Kurzer Bericht fiber 6 mit Cyanocnprol behandelte Ffille von 
Lepra. Die Erfolge waren ermutigend. Weitere Versuche sind im 
Gauge. Kurt Meyer (Berlin). 

Raubitschek, Hugo, Pathologie, Entstehungsweise and 
Ursachen der Pellagra. (Lubarsch-Ostertags Ergebn. d. allg. 
Pathol. Jg. 18. 1915. 8. 662.) 

Verf. behandelt, sich anf ein sehr eingehendes Quellenstudium 
stfitzend, die gesamte Pathologie der Pellagra: Geschichte, Sympto¬ 
matology, pathologische Anatomie und Histologie, Verbreitung und 
behordliche Matinahmen. Die meisten Fragen in der Pathologie 
dieser interessanten Krankheit sind noch derart in Flufi, daB Verf. 
es zumeist dem Leser selbst uberlaBt, sich an der Hand der vor- 
gebrachten Beobachtungen und Deutungen, worunter auch viele eigene, 
ein Urteil zu bilden. Rhein (Posen). 

Brandenburg, Kurt, Die Krankheit der maisessenden Vol- 
ker, die Pellagra, eine Lichtkrankheit. (Med. Klinik. 
1916. 8. 629.) 

Kurzer Uberblick fiber das Wesen der Pellagra, der sich im 
wesentlichen anf die neueren Arbeiten yon Raubitscheck stfitzt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Clark, H. C., A brief analysis of thirty-seven fatal cases 
in which pellagra has been pointed out alone or in 
association with other diseases. (Proc. of the Canal Zone 
med. Ass. Vol. 6. 1915. p. 12.) 

Es werden ausfuhrlich die Leichenbefunde von 37 Fallen von 
Pellagra mitgeteilt, die in Panama beobachtet warden. Diese 37 Ffille 
kamen seit 5 Jahren unter 4000 anderen Leichenoffnungen vor. Das 
Lebensalter der Gestorbenen lag meistens zwischen 30 und 50 Jahren. 
Kinder waren nicht dabei. Das weibliche Geschlecht war stark 
fiberwiegend betroffen. Es war festgestellt, daB die Verstorbenen 
meist von pflanzlicher Kost und von Fischen gelebt hatten. Die 
histologische und bakteriologische Untersuchung, ebenso wie die Tier- 
versuche ergaben keinen Anhalt, der die Ursache der Krankheit auf- 
klfiren konnte. Die Erkennung der Krankheit steht heutzutage noch 
nicht auf ganz sicherer Grundlage; vielfach kommt man zur Annahme 
von Pellagra, wenn alles andere ausgeschlossen ist Hfiufig ent- 
wickelt sich die Pellagra im AnschluB an alte Syphilis, chronischen 
Alkoholismus, Arteriosklerose und verschiedene chronische Entziin- 
dungen. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pellagra. 


241 


Goldberger, Joseph, Waring, C. H. and Willets, David G., The 
prevention of pellagra. A test of diet among insti¬ 
tutional inmates. (Public Health Reports. Vol.30.1915. p.3117.) 

Eingehender Bericht fiber Versuche zur Verhtttung der Pellagra 
in zwei seit Jahren da von befallenen Waisenanstalten durch ge- 
eignete Bekostigungsvorschriften. Die Anderung der Ern&hrung 
bestand hauptsachlich in einer betrachtlichen Yermehrung von frischem 
Fleisch und Hfilsenfrfichten im Gegensatz zu der vorher ttberwiegenden 
Ern&hrung mit kohlehydrathaltiger Kost. Es kamen weder Ruckf&lle 
der Erankheit bei den alteren Eranken, noch neue Erankheitsf&lle 
seither zur Beobachtung. In der zweckm&fiigen Bekostigung allein 
hat man also ein durchaus zuverlassiges Mittel, die Pellagra zu ver- 
hfiten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Sydenstricker, Edgar, The prevalence of pellagra. Its 
possible relation to the rise in the cost of food. (Public 
Health Reports. Vol. 30. 1915. p. 3132.) 

Die mangelhafte und unzureichende Ernahrung, die als Ursache 
der Pellagra anzusehen ist, hangt znm grofien Teil mit der Armut 
der Bevfilkerung zusammen, die sie zwingt, anstatt von Fleisch und 
anderem tierischen Eiweifl hauptsSchlich von kohlehydrathaltiger Eost 
zu leben. Da in den letzten Jahren besonders im Sfiden der Ver- 
einigten Staaten die wirtschaftliche Lage immer schlechter geworden 
ist, erkl&rt das zum Teil die Zunahme der Erankheit gerade in 
dieser Gegend. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Goldberger, Joseph and Wheeler, G. A., Experimental pella¬ 
gra in the human subject brought about by a restricted 
diet. (Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p.3336.) 

An 12 gesunden Gefangenen, die sich gegen StraferlaB freiwillig 
zu diesem Yersuch hergaben, konnte der Beweis erbracht werden, 
dafi durch einseitige Ern&hrung mit vorwiegend kohlehydrathaltiger 
Eost, die ein halbes Jahr hindurch fortgesetzt wurde, bei der Halfte der 
Leute die Zeichen der Pellagra auftraten, einschliefilich der eigentfim- 
lichen Hantver&nderungen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Alessandrini, Giulio e Scale, Alberto, Contributo nuovo alia 
etiologia e patogenesi della pellagra. Roma 1914. 

Durch Yerffitterung Oder Injektion kolloidaler Eieselsaure l&fit 
sich bei Meerschweinchen, Eaninchen, Hunden und Affen ein Erank- 
heitsbild erzeugen, das dem der menschlichen Pellagra gleicht. Eine 
ahnliche Wirkang hat Alaun. Mit dem Wasser aus Pellagragegenden 
liefien sich die gleichen Ver&nderungen erzeugen. Maisnahrung ver- 
scblimmerte die Erscheinungen nicht. 

Brste Abt. Ref. Bd. 66 . No. 10/11. 16 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



242 


Pellagra. 


Die Kiesels&ure wirkt nicht direkt, sondern darch Retention von 
Saizen in den Geweben, die ein ubermafiiges Freiwerden von Mineral- 
sauren znr Folge hat. Darch intramaskul&re Oder snbkatane In- 
jektionen von Natrinmzitrat werden die Vergiftungserscheinongen 
zum Verschwinden gebracht. 

Dafi anch die menschliche Pellagra eine Acidose ist, ergeben die 
klinischen Untersnchnngen. Ferner spricht dafur die gunstige Wir- 
kong, die Injektionen von Natrinmzitrat, wenigstens bei frischen 
F&llen, die noch keine irreparablen Verftndernngen davongetragen 
haben, ausiiben. Enrt Meyer (Berlin). 

Holmes, William H., Remarks on B. Welchii in the stools 
of pellagrins. (Arch, of internal Med. Vol. 17. 1916. p.453.) 

Im Stuhle von Pellagrakranken wurde der B. Welchii in grdfierer 
Zahl gefunden als bei Normalen. Die Kranken hatten eine kolile- 
hydratreiche vegetarische Kost mit wenig Eiweifi, besonders solchem 
tierischen Ursprungs. 

Verf. weist daranf hin, dafi eines der konstantesten Symptome 
der Pellagra Durchfaile sind, dad der B. Welchii bei S&aglingen and 
anch Erwachsenen bei kohlehydratreicher Eost schwere Diarrhoen 
hervorrnft, dafi diese Darchfalle darch EiweiBdiat und Battermilch 
geheilt werden and dafi diese Di&t auch bei Pellagra gunstig wirkt. 
Diese Tatsachen sprechen dafiir, dafi der B. Welchii bei der Atiologie 
der Pellagra eine Rolle spielt, deren Aufkl&rung noch weitere Outer- 
suchangen erfordert. Eart Meyer (Berlin). 

Page, B. W., Etiology of pellagra. (Med. Record. Vol. 88.1915. 

p. 826.) 

Verf. hat in 600 Darmentleerangen von 158 Pellagrakranken 
einen Mikroorganismas gefanden, den er far den Erreger der Erank- 
heit halt. Es ist ein anfierst beweglicher zellartiger Eorper, der 
sich schliefilich in einen Bazillas umwandelt, welcher anfanglich sich 
sehr lebhaft bewegt, spater rahig wird und eine ovale Form an- 
nimmt; diese mifit 0,5—1,5 n im Darchmesser, der Bazillas hat 2—6 n 
Lange und 0,5—2 .u Breite. Auf Agar wachst er als Eokkus, auf 
einem speziellen Nahrboden von Fleischextrakt, Dextrose, Mais, Kar- 
toflFeln, Peptone nimmt er die Form eines Bazillas an. Endsporen 
linden sich in alien 2—6 Wochen alten Eultaren. Der Mikroorganis¬ 
mas hat eine kaum sichtbare Kapsel, die znweilen einen Halo bildet 
Anilinfarben, besonders Ldfflers alkalisches Methylenblau farben 
ihn schnelL Blutserum von Pellagrakranken hat auf diese Organis- 
men keinen Einflufi, dagegen werden sie darch Seram aas darch 
Eantharidenpflaster erzeagten Haatblasen agglatiniert. 

P. Meyer (Eilchberg b. Z.). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verechiedenes. 


243 


Lorenz, W. F., Mental manifestations of pellagra. (Pnblic 
Health Reports. Vol. 31. 1916. p. 221.) 

Eingehende Beschreibnng der bei Pellagra vorkommenden geisti- 
gen Stdrnngen an der Hand vieler Einzelbeobachtungen. Solche 
Stdrnngen werden in 4—10 Proz. der FSIle angetroffen; fur die Ver- 
einigten Staaten wird eine H&ufigkeit von 7,5 Proz. angenommen. 
90 Proz. dieser Psycbosen sind den Intoxikationspsychosen zuzu- 
rechnen. Sie haben viel Ahnlichkeit mit den akuten Alkohol- 
psychosen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Pransnitz, Grundziige der Hygiene. Unter Berucksichti- 
gung der Gesetzgebnng des Dentschen Reiches and 
Osterreichs. Zehnte erweiterte nnd vermehrte Auflage. Mit 
278 Abb. Miinchen (J. F. Lehmann) 1916. Pr. geb. 13 M. 

Die neue Anflage des allgemein bekannten and beliebten Baches 
ist far die Leser des Centralblattes deswegen von besonderer Be* 
dentong, weil gerade das Eapitel Infektionskrankheiten auf Grand 
der reichen Erfahrangen, die der Vert als Oberstabsarzt wahrend 
des Krieges gesammelt hat, wesentlich erg&nzt and erweitert worden 
ist Der wichtigen Frage der Ubertragung von Infektionskrank¬ 
heiten durch Ungeziefer and der Ungeziefervertilgang ist ein be¬ 
sonderer Abschnitt gewidmet. Weber (Berlin). 

Lentz, Die Seachenbek&mpfang in PreuBen wahrend des 
Erieges and ihr Ergebnis bis Ende 1915. (VerSffentl. a. 
d. Geb. d. Med.-Verw. Bd. 6. 1916. S. 68.) 

Verf. gibt in der vorliegenden Arbeit eine Ubersicht iiber die 
MaBnahmen, die von Beginn des Erieges an von den preuflischen 
Zivilverwaltungen, insbesondere von der Medizinalabteilang des Mi- 
nisteriams des Innern, getroffen warden, am eine Einschleppang and 
Aasbreitang von Infektionskrankheiten in nnserem Lande zn ver- 
hnten. Die beigegebenen Ubersichtstafeln zeigen, daB es dem vor- 
trefflichen Zusammenarbeiten von Zivil- and MilitarbehSrden ge- 
langen ist, unser Volk vor grOfieren Verlusten darch Seachen za 
achatzen. Pocken, Cholera, Fleckfleber, Riickfallfieber haben, ab- 
gesehen von Einzelfailen, in nnserem Lande keinen festen FuB fassen 
kbnnen. Typhus and Rahr sind zwar zahlreicher aufgetreten als in 
Friedenszeiten, ihr Umfang ist aber dauemd ein bescheidener ge- 
blieben. Einen Anstieg haben die Erkranknngen an Diphtherie and 
Scharlach erfahren; es steht jedoch za erwarten, daB es gelingen 
wird, die Erkrankangsziffern herabzudriicken. 

„Wir durfen", wie Verf. zum Schlufi seiner Ausfhhrangen mit 
Recht hervorhebt, „mit berechtigtem Stolz aassprechen, daB der 
Stand der flbertragbaren Erankheiten wahrend des Erieges bis jetzt 

16 * 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



244 


Verschiedenes. 


ein entgegen alien Befurchtungen gunstiger genannt zn werden verdient. 
Wir durfen daraus den SchluB ziehen, dafi die moderne Seuchen- 
bekampfnng, die wir im wesentlichen der Lebensarbeit unseres unver- 
gefilichen RobertKoch verdanken, sichindurchausrichtigenBahnen 
bewegte, und dafi es unsere Aufgabe bleiben mufi, im Sinne Robert 
Eochs die Bekampfung der Infektionskrankbeiten fortzusetzen und 
die Seuchengesetzgebung auszubauen. Gildemeister (Posen). 

Lentz, Die Aufgaben der Seuchenabwehr und Seuchen¬ 
bekampfung nach dem Kriege. (Blatter f. Volksgesundheits- 
pflege. 1916. S. 45.) 

Die Erfahrung bat gelehrt, dafi die Seuchenbekampfung in durch- 
aus richtigen Bahnen sich bewegt und daher verdient, nach Beendi- 
gung des Krieges in gleichem Sinne fortgesetzt und den Fortschritten 
der Wissenschaft entsprechend ausgebaut zu werden. Die moderne 
Seuchenbekampfung setzt sich im wesentlichen aus drei Momenten 
zusammen: Ermittlnng der Infektionsquelle, Isolierung des inflzierten 
Individuums und Desinfektionsmafinahmen. Eine Erganznng erfahren 
diese durch die Schutzimpfungen und die Verbesserung der all- 
gemeinen hygienischen Verhaltnisse. Wolf (Witzenhausen). 

Henkel, Die amtsarztliche Bekampfung iibertragbarer 
Erankheiten. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 231, 312, 457, 
528, 638, 787, 826, 898, 934, 970 u. 1002.) 

Bekampfung von Genickstarre, Einderiahmung, Eindbettfieber, 
Lungen- und Eehlkopftuberkulose, Typhus, Ruhr, Pocken, Fleckfleber, 
Pest, Syphilis, Milzbrand, Rotz, Ungeziefer, ubertragbaren Erank¬ 
heiten in der Schule, sowie Anweisung f&r Polizei, Leichenschauer, 
Leichenfrauen, Desinfektoren und Desinfektionsanstalten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Sfipfle, Die wesentlichsten Forschungsresultate der 
letzten zehn Jahre auf dem Gebiete der Bakteriologie 
und Immunitat. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S.933.) 
Uberblick. Langer (Charlottenburg). 

Roily, Fr., Bazillentrager, ihre Entstehung und Be¬ 
kampfung. (Mhnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1217.) 

Wenn man bei Bazillentragern die Erankheitskeime auf den 
Schleimhauten entfernen will, so haben nur solche Verfahren Aus- 
sicht auf Erfolg, welche die Schleimhaute in ihrer Tfttigkeit zu be- 
einflnssen vermogen. Durch das Auftreten einer akuten Entz&ndung 
ist den Erankheitserregern wahrscheinlich am leichtesten beizu- 
kommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 245 

Sobotta, Krankheitsiibertragung dnrch Fliegen. (Deutsche 
Krankenpflege-Ztg. 1916. S. 138.) 

Die Fliegenplage bedeutet unter Umst&nden eine recht erhebliche 
Gefahr, gegen die mit alien Kraften und Mitteln in Krankenh&usern 
usw. vorgegangen werden muB. Wolf (Witzenhansen). 

Hiehaells, Die Yerbreitnng der ansteckenden Krank- 
heiten dnrch den Handel. (D.Krankenpflege-Ztg. 1916.8.121.) 
Eine Zusammenstellung der in den letzten Jahren beobachteten 
bakteriellen Nahrungsmittelyergiftungen. Wolf (Witzenhansen). 

Opienski, Erfahrungen anf dem Gebiete des Sanit&ts- 
wesens im Flflchtlingslager. (Der Amtsarzt. 1916. S. 140.) 
Notwendig ist fhr die Seuchenbekampfung im Barackenlager 
1. die richtige Organisation des Anskunftsdienstes nnd strenge 
Durchfuhrung der Meldepflicht; 2. geniigendes arztliches Hilfspersonal; 
3. zweckentsprechende Einrichtung der Aufnahmebaracke nnd aller 
Infektionsgebaude mit den dazn notwendigen Hilfsapparaten (Bade- 
einrichtung, Entlansnngsanstalt, Desinfektionsapparat und geschnlte 
Desinfektoren). Wolf (Witzenhansen). 

Engel, G. S., Das Blutbild im allgemeinen nnd speziell 
bei Infektionskrankheiten. (Zeitschr. t Srztl. Fortb. 1916. 
S. 141.) 

Kurze Beschreibnng der Einzelheiten des Blntbildes beim Ge- 
snnden nnd der Hauptabweichungen, die bei Infektionskrankheiten 
znm Nachweis der Krankheit und znr Abgrenzung gegen ahnliche 
Krankheiten dienen konnen. Mit Ausnahme von Typhus, Maseru, 
Tnberknlose, Gelbfieber nnd Maltalieber rufen die Infektionskrank¬ 
heiten meist eine starke Vermehrung der vielkernigen Zellen hervor. 
Wichtig ist auch die Eosinophilie bei Wnrmkrankheiten. Als Bei- 
spiele seien weiter noch genannt die Abgrenzung der durch eine 
neutrophile Lenkocytose gekennzeichneten Pnenmonie vom Typhus 
und Paralyphus, die mit Neutropenie einhergehen. Ebenso sind die 
letzteren Krankheiten von Appendicitis und Peritonitis zu trennen, 
bei denen auch eine betr&chtliche Hyperleukocytose besteht. Maseru 
sind von Scharlach zu unterscheiden, indem bei letzterem meist 
Lenkocytose und starke Eosinophilie vorhanden sind. Bei der eiterigen 
Meningitis besteht Leukocytenvermehrung, bei der tuberkulbsen nor 
eine gewisse Lymphocytose. Bei schwereren septischen Fallen, die 
im allgemeinen mit hoher Lenkocytose einhergehen, ist eine Leuko- 
penie als besonders ungiinstiges Zeichen anfznfassen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



246 


Verschiedenes. 


Digitized by 


Saxl, Paul, Fieberstudien. L Die morgendliche Remis¬ 
sion. (Wien. klin. Wochenscbr. 1916. S. 185.) 

Verf. besch&ftigt sich mit der Frage, welchen biologiscben Vor- 
gangen die morgendliche Remission ihre Entstehung verdankt, und 
kommt zu dem Ergebnis, dad der Hanptfaktor, der die morgendliche 
Remission bedingt, die ErmQdnng des warmebildenden and warme- 
regulierenden Apparates des Organismns bzw. seiner Zentren sein 
dfirfte. Diese Ermfidung ist eine strong periodische, stets an die 
Nacht gebandene. Neben diesem unspezifischen Vorgange mad bei 
Fiebernden die Bedeutang der Lebenstatigkeit der Bakterien ein- 
schliedlich der Abwehrvorginge des Organismns anerkannt werden, 
wobei zu berficksichtigen ist, dad die Bakterien und ihre Gifte vor 
allem auch auf die Temperaturzentren wirken und ihre Anspruchs- 
fahigkeit fur die physiologischen Ermfidungsreize herabsetzen Oder 
steigern konnen. Gildemeister (Posen). 

Kifikalt, Karl, Untersuchungen fiber Konstitution und 
Krankheitsdisposition. 4. Die Kurve der Giftdispo- 
sition. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1916. S. 42.) 

Bei der Disposition zu Infektionskrankheiten spielen mindestens 
zwei Momente eine Rolle: die Moglichkeit leichterer Vermehrung der 
Bakterien im Korper und die etwa vorhandene grodere Empfindlich- 
keit des Individuums gegen die gebildeten Toxine. Selbst wenn Art 
und Zahl der infizierenden Bakterien bekannt sind, sind mindestens 
noch zwei unbekannte vorhanden, yon denen die erste ohne Kenntnis 
der zweiten nicht immer zu ermitteln ist. So gut wir fiber die ver- 
schiedene Widerstandsf&higkeit einzelner Tierarten gegen verschiedene 
Bakterien und Toxine unterrichtet sind, so fehlt es doch an Unter¬ 
suchungen, wie weit und nach welchem Gesetz Schwankungen der 
Giftdisposition unter anscheinend vollig gleichen Verh&ltnissen vor- 
kommen. — Verf. sah bei seinen Untersuchungen von der Anderung 
der Giftdisposition ab, die sich in verschiedenen Jahreszeiten zeigen 
soli und durch verschiedene Oder mangelhafte Ernahrung, chronische 
Krankheiten usw. erzeugt werden kann und untersuchte nur, inwie- 
weit die Disposition bei Tieren, die unter gleichen Yerhaltnissen 
gehalten wurden und auch nach dem verschiedenen Gewichte in 
Gruppen geteilt werden konnten, voneinander abweicht. 

Verf. wfihlte fur seine Untersuchungen kein Bakterien gift, son- 
dern das nach seiner Konstitution gut bekannte Koffein, weil so das 
Studium der Ursache der verschiedenen Disposition einfach ist. 

Die an Ratten ausgeftthrten Versuche ergaben: 1. Auch bei 
sorgfaltiger Applikation zeigt sich, dad Ratten von gleicher Grofie 
und unter gleichen Lebensbedingungen verschiedene Disposition fftr 
Koffeinvergiftung haben, aber die Grenze ist sehr gering: die wfder- 



Original from _ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


247 


standsfahigsten vertragen 22 Proz. mebr als die empfindlichsten. Die 
Verteilung richtet sich nicht genau nach der Binomialkarve, sondern 
es ist eine kleine Asymmetric vorhanden. 2. Alte und junge Ratten 
sind empfindlicher als mittelalte; Beziehnngen zwiscben Giftwirkung 
und Oberflache liefien sicb nicht feststellen. Schill (Dresden). 

Perl, Heinrich, Untersnchungen fiber Konstitntion and 
Krankheitsdisposition. 5. Die Messnng der musku- 
ldsen Konstitntion mit dem Dynamometer. (Zeitscbr. f- 
Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 1.) 

Ffir die Messnng der mnskulosen Konstitntion erachtet Perl 
das Dynamometer als den geeignetsten MaBstab, da sich mit diesem 
Instrument scbnell arbeiten Ififit; jedoch sind die gewonnenen Zahlen 
mit Kritik zu veryerten, da sie von mebreren Faktoren abhangig sind. 

Die Messnng der Drnckkraft genfigt zwar allein nicht znr Be- 
nrteilnng der Korperkonstitntion, wohl aber ist sie imstande, im 
Verein mit anderen Methoden (Armumfang, Korperlfinge, Gewicht) 
ein fibersichtliches Bild zu geben. Schill (Dresden). 

Loose, Otto, Die Grundlagen der Heilnngsvorgfinge im 
menschlichen Korper. Entstehnng nnd Bedentnng 
der sogenannten weifien Blntzellen. Mit 46 lithographi- 
schen Tafeln. Leipzig (Georg Thieme) 1916. 

Verf. glaubt, dafi die Eiterkdrperchen aus den roten Blutkorper- 
chen hervorgehen. Durch den Tod des Verf. sind seine Arbeiten 
nnterbrochen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hanriac, Pierre et le Hfir, P., Sur les variations des hy¬ 
drates de carbone du sang total an conrs des infec¬ 
tions. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 438.) 

Die Untersnchungen ergaben, daft der Gehalt des Blutes an 
Kohlehydraten im Verlaufe einer Infektionskrankheit Schwanknngen 
nnterworfen nnd bei den verschiedenen Infektionskrankheiten ver- 
schieden ist. Gildemeister (Posen). 

Babes, Anrel A., La tenenr en chlorures du liquide ce- 
phalo-rachidien et des transsudats. (Ibid. p. 448.) 

Der Gehalt der Lumbalflfissigkeiten und der Transsudate an 
Chlorfiren ist stets grdfier als der des Blutes. 

Gildemeister (Posen). 

Hoppe-Seyler, G., Znr Kenntnis der indigobildenden Sub- 
stanzen im Urin. 2. Uber die Zersetznng der Indoxyl- 
schwefelsaure im Urin dnrch Bakterien nnd die Ent- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



248 


Verschiedenes. 


stehung der sog. Indigurie. (Hoppe-Seylers Zeitschr. f. phy¬ 
siol. Chemie. Bd. 97. 1916. S. 260.) 

Der Urin eines an Cholera erkrankten Mannes enthielt reichliche 
Mengen Indoxyl. Dieser indoxylhaltige Ham wird dnrch Colibazillen 
in der Weise ver&ndert, daB die Indoxylschwefelsaure gespalten wird 
nnd ans dem abgespaltenen Indoxyl sich Indigo Oder mehr braunliche 
Farbstoffe bilden. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Harris, D. F. and Creighton, H. J. M., Studies on the reduc¬ 
tase of liver and kidney. The influence of heat, light 
and radium radiations on the activity of reductase. 
(Joum. of biol. Chem. Vol. 21. 1915. p. 303.) 

Der Grad der Abschw&chung der Reduktase wachst mit der 
Steigerung der Temperatur. Die Reduktase wird bei 72° vernichtet. 
Licht und Radiumstrahlungen haben keinen bemerkbaren EinfluB auf 
die T&tigkeit der Reduktase. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Harck, Karl, Ergebnisse der experimentellen Unter- 
suchungen iiber den EinfluB des Ozons auf den tieri- 
schen Organismus. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. 
Bd. 81. 1916. S. 221.) 

Verf. stellte Yersuche an, um 1. den EinfluB des Ozons auf das 
Saugetierblut mit normalem, sowie mit moglichst geringem H&mo- 
globingehalt und 2. die Wirkungen des Ozons auf die Gewichtszu- 
bzw. -abnahme der Tiere im Vergleich mit in gewbhnlicher atmo- 
spharischer Luft lebenden Kontrolltieren festzustellen. — Er ver- 
wendete Phenylhydrazin und zwar per os 1 mal taglich 5 ccm 1 proz. 
wksseriger Losung. 

Wahrend die noch im Wachstum befindlichen und in normalen 
VerhSltnissen lebenden Kontrolltiere an Gewicht zunahmen, und zwar 
durchschnittlich um 16 g taglich, wurde wahrend der Versuche bei 
den mit Ozon behandelten Tieren nur in 50 Proz. iiberhaupt eine 
Gewichtszunahme festgestellt; sie hatten eine Durchschnittszunahme 
von 11,5 g. Dagegen wurde bei 50 Proz. eine Gewichtsabnahme be- 
obachtet. 

Aus diesen Zahlen erhellt, daB die mit Ozon behandelten Tiere 
in ihrer Gesamtentwicklung geschadigt wurden, daB Ozon als giftiges 
Gas auf sie einwirkte. — Wahrend der Ozonisierung fuhlen sich die 
Tiere nicht wohl und bekommen starken Husten und sehr starke 
Absonderung der Nasenschleimhaut. An den nach langerer Ozon- 
behandlung getoteten Tieren sieht man Vergiftungsmerkmale wie bei 
Brom, Chlorgas und Schwefeldioxyd. — Der pathologisch-anatomische 
Lungenbefund zeigt multiple Thrombosen, Hyperamie, sehr starke 
Pigmentinduration. S c h i 11 (Dresden). 


Di^itrzed-by 



_ Originaifrom 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


249 


Freund, U., Beitrfige zur Kenntnis der Kyrine. (Pharm. 
Zentralhalle. Jg. 56. 1916. S. 663.) 

Die Kyrine stellen die diaminosanrereichen Kerne der Eiweifl- 
spaltprodukte dar. Verf. nntersuchte die biologische Wirkung 
einiger scbwefelsanrer Kyrine, die sehr best&ndige and gnt za 
reinigende Produkte sind, nm zn erfahren, ob diese Verbindungen 
im Verhaltnis zn ihren Ansgangsprodnkten Anderungen der Gift* 
wirkungen erkennen lassen, und ob so etwaige Aufschlfisse fiber die 
Znsammensetznng und Wirkungen zu erlangen seien. Das Globino- 
kyrin ist wesentlich weniger giftig als das Globin, sein Ausgangs- 
produkt Das Glutokyrin ist vollig ungiftig (Dosis 0,1—0,2), es ver- 
hait sich wie sein Ausgangsprodukt, die Gelatine. Die Versuche 
wurden an Meerschweinchen und Kanincben angestellt. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Wilbur, Bay Liman, Leukemia — an infection? (Journ. of 
the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1255.) 

Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daB die leukfimischen 
Erkrankungen auf Infektiou beruhen. Es sind daher zur Klarung 
zahlreiche genaue bakteriologische Untersuchungen der einzelnen 
Falle wfinschenswert und aussichtsreich. Erst wenn die Ffille in 
dieser Weise aufgekl&rt sind, kann man hoffen, geeignete Behand- 
lungsverfabren zu linden. Die Einteilung der hierher gehSrigen 
Krankheitsbilder nach den Formverhaltnissen der Blutzellen ver- 
spricht wenig Ffirderung der Frage. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hirschfeld, L. und Klinger, R., Ezperimentelle Unter¬ 
suchungen fiber den Kropf. (Arch. f. Hyg. Bd. 85. 1916. 
S. 139.) 

Die Versuche wurden hauptsfichlich zur Klarung der Frage an¬ 
gestellt, ob und inwieweit dem Wasser in der Atiologie des ende- 
mischen Kropfes eine Rolle zukommt Sie ergaben folgendes: 

1. In einer Kropfgegend trat Kropf bei deu Versuchsratten auch 
dann auf, wenn dieselben nur destilliertes Wasser erhielten, wobei 
die beobachteten Schilddrfisenvergrofierungen nicht hinter denjenigen 
zuruckstanden, die bei Trfinkung mit dem ortseigenen Wasser zu- 
stande kamen. 

2. Aus einem kropffreien Orte zeigten sich dagegen nicht die 
gering8ten Verfinderungen in GrfiBe Oder Beschalfenheit der Schild- 
drfise, wenn Batten durch zwei Generationen nur Wasser aus einer 
Gegend erhielten, in der alle daselbst gehaltenen Batten stark 
kropfig wurden. 

3. Analoge Versuche in Zfirich ergaben zuerst das gleiche nega- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



250 


Verschiedenes. 


Digitized by 


tive Resultat. Spater warden die mit Wasser ans Kropfgegenden 
in Zurich getrankten Tiere dentlich positiv. Gleichzeitig zeigten 
aber die Kontrollen, welche mit Zuricher, bis dahin nicht kropf- 
erzeugendem Wasser getrknkt wurden, auch Kropf, so daB diese 
Versuche nicht als Beweis fur eine Kolle des Wassers dienen kbunen. 

4. Von besonderem Interesse sind die Resultate, welche gleich- 
falls im Hygienischen Institut in Zurich bei Trankung mit diesem 
Zuricher Leitungswasser erhalten wurden. Dnrch V/ 2 Jahre blieben 
die hiermit getrankten Ratten negativ, so daB das auch hygienisch 
einwandfreie Zuricher Wasser als nicht kropferzeugend gelten konnte. 
Im Herbst 1913 wurden dagegen fast alle mit Zuricher Wasser ge¬ 
trankten Ratten stark kropfig. Die im folgenden Winter 1913/14 
mit neuem (Hamburger) Tiermaterial ausgefuhrten Versuche ergaben 
einen sehr bemerkenswerten Befund. In drei Versuchskisten wurden 
ganz negative, in vier anderen Kisten dagegen deutlich, z. T. stark 
strumose Schilddriisen beobachtet Die gleichzeitig und spater mit 
destilliertem Wasser getrankten Tiere reagierten ziemlich gleicli- 
mafiig schwach positiv. 

5. Die an verschiedenen Kropforten mit gekochtem Wasser ge¬ 
trankten Ratten wurden nicht weniger von Kropf ergriffen als die- 
jenigen, welche frisches Wasser erhielten. 

Aus diesen Versuchsergebnissen folgt: Die Ursache des ende- 
mischen Kropfes kann unmoglich in einem belebten Oder leblosen 
Agens gesucht werden, welches ausschliefilich im Wasser der be- 
treffenden Gegend vorkommt, da Kropf auch unabhangig vom Wasser 
zustande kommt. Speziell kann die chemische Beschaffenheit des 
Wassers, wie sie durch den geologischen Charakter des Quellgebietes 
bedingt ist, an sich nicht als Grund der Kropfbildung angesehen 
werden. Hieraus durfte sich die praktisch wichtige SchluBfolgerung 
ergeben, daB der Hygieniker auch in Kropfgegenden fur die Wahl 
einer Quelle als Trinkwasser nur solche Momente in Betracht ziehen 
muB, welche die chemische und bakteriologische Reinheit des Wassers 
garantieren. 

Zur Priifung der Frage nach der Kontagiositat des Kropfes 
wurden verschiedene „Kontaktversuche“ ausgefuhrt, die ergaben, daB 
Kontakt mit Kropfratten die Entstehung von Kropf bei Ratten nicht 
besclileunigt, daB Verabreichung von Darminhalt von Kropfratten 
ebenfalls nicht zur Strumenbildung fiihrt, und daB kropfige Ratten 
in evident kropffreier Gegend rasch ihre Driisenschwellung verlieren. 
Daraus geht hervor, daB die Annabme eines im Darm sich ver- 
mehrenden, kropferzeugenden Mikroorganismus, der direkt auf andere 
Individuen iibertragbar ist, nur geringe Wahrscheinlichkeit besitzt. 

Nach Ansicht der Verif. muB der endemische Kropf nicht not- 
wendig als eine Intoxikation chemischer oder infektiSser Natur auf- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


251 


gefafit warden, wie es bisher fast ausschliedlich geschah, sondern er 
konnte sebr wohl anf einer pathologischen Verfinderung des Stoff- 
wechsels (hauptsachlich des Eiweiflstoffwechsels) bernhen, deren Ur- 
sache nns noch nnbekannt ist. Zieht man die eigenartige Verbrei- 
tnng, das klinisch so wohl nmschriebene Bild der Affektion, die 
MSglichkeit der experimentellen Erzeugnng derselben im Tiere usw. 
in Betracht, so ist es sehr wahrscheinlich, dad eine Ursache von 
spezifiscbem Charakter zagrnude liegen diirfte. Es ware aber ancli 
denkbar, dad verschiedene Ursachen zu einer pathologiscb-anatomisch 
fihnlicben Keaktion der Schilddrfise ffihren, und dad die Atiologie 
des endemischen Kropfes nnd der fibrigen zu ihm gezkhlten Stdrnngen 
keine einheitliche ware; Oder dad gewisse, allein noch nicht kropf- 
erzeugende Momenta in geeigneten Kombinationen die Krankheit 
hervorrufen. Gildemeister (Posen). 

Weichardt, W. und Wolff, Maximilian, Weitere Untersuchun¬ 
gen fiber den endemischen Kropf mit besonderer 
Berficksichtigung des Vorkommens im Kfinigreicli 
Bayern. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 309.) 

Es war schon frfiher durch epidemiologische Feststellungen er- 
mittelt, dad das Kropfvorkommen nicht an eine besondere geologische 
Formation gebunden war. Aufffillig war auch in Kropfgebieten die 
besondere Durchseuchung der Kinder, so dad man wohl an einen 
belebten Erreger denken konnte. Es wurden vergleichende chemische 
Untersuchungen an dem Wasser von Kropfgegenden und kropffreien 
Orten angestellt, die ebenfalls eine weitere Stfitze fur die Annahme 
ergaben, dad das Auftreten des Kropfes nicht an eine bestimmte 
Bodenformation gebunden ist. W. £LHoffmann (Wilhelmshaven). 

Kitt, Th., Neue und alte Erfahrungen fiber die Kropf- 
krankheit. (Monatsh. £. prakt. Tierheilk. Bd. 27. 1916. S. 61.) 

Sammelreferat. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Stoccada, F., Untersuchungen fiber die Synchondrosis 
sphe nooccipitalis und den Ossifikationsprozed bei 
Kretinismus und Athyreosis. (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. 
allgem. Pathol. Bd. 61. 1916. S. 450.) 

Die Ossifikationsstfirungen bei Athyreosis, Kachexia thyreopriva, 
endemischem Kretinismus und dem sog. Paltaufschen Zwergwuchs 
weisen gewisse gemeinsame Merkmale auf. Die OssifikationsstSrung 
des Kretinismus ist auf eine Hypothyreose zurfickzuffihren, nnd es 
ist wahrscheinlich, dad auch der Paltaufsche Zwergwuchs auf einer 
Hypothyreose beruhe. A. Ghon (Prag). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



252 


Verachie denes. 


John, M., Uber die Bedeutnng der Tonsillen fur Gesund- 
heit und Wehrffihigkeit. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. 
S. 1241.) 

Eingehender Hinweis auf zahlreiche Erkrankungen, die von den Man- 
deln ihren Ausgang nehmen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Henzel, K. M., Bernfliche Erkrankungen in den oberen 
Luftwegen der Stockdrechsler. (Das osterr. Sanitatswesen. 
Jg. 27. 1915. Beilage. S. 96.) 

Systematische Untersuchung der oberen Luftwege bei Arbeitern 
in Stockfabriken ergaben regelmafiig bestimmte, zum Teil noch nicht 
beschriebene Veranderungen, die mit ihrer Berufstatigkeit zusammen- 
hangen und sich einteilen lassen in: Septumveranderungen (Atrophie, 
Perforation, Deviation), Deformierung der fiuderen Nase, Veranderun¬ 
gen an den Nasenmuscheln, am Schleimbautepithel und im Kacben. 
Sie sind auf die schadliche Wirkung des Stockdrechslerstaubes 
zurfickzuffihren, die sich aus zwei Eomponenten zusammensetzt: einer 
chemiscb wirkenden, bedingt durcb die aus der Beize der Natur- 
holzer herriihrenden Substanzen (doppeltchromsaures Kali usw.), und 
einer mecbanisch wirkenden, bedingt dnrch den staubartigen Cha- 
rakter der Abfallstoffe und die reichlicben Quarzpartikelchen darin. 

Im wesentlichen die gleichen, wenn auch geringgradigeren Ver¬ 
anderungen fand Verf. auch in den oberen Luftwegen der Backer, 
was bisher noch ganz unbekannt war. Das schadliche Agens stellt 
hier der chemisch sicher indifferente Mehlstaub dar (mechanische 
Wirkung). A. Ghon (Prag). 

Strauch, C., Zur Kenntnis der spontanen Arterienver- 
anderungen beim Hunde mit besonderer Berfick- 
sichtigung der Arteriosklerose. (Beitr. z. pathol. Anat. 
u. z. allgem. Pathol. Bd. 61. 1916. S. 532.) 

Die Veranderungen sind denen beim Menschen analog und be- 
stehen hauptsachlich in Intimawucherungen mit Bindegewebsneubil- 
dung und Aufsplitterung der elastischen Grenzlamellen, daneben in 
degenerativen Veranderungen, vorwiegend hyaliner Entartung und 
Nekrose der Intima. Ein Unterschied besteht nur darin, dad seltener 
fettige Degeneration nachweisbar ist, was moglicherweise auf Unter- 
schiede des Stoffwechsels bezogen werden kann. Die Erkrankung 
ist eine Erscheinung des Alters. A. Ghon (Prag). 

Hupe, A.-K., Jahresbericht fiber die T&tigkeit des Grodh. 
Badischen Untersuchungsamts ffir ansteckende Krank- 
heiten der Universit&t Freiburg l Br. vom 1. Januar 
bis 31. Dezember 1914. (Hyg. Rundschau. Jg. 26. 1916. S. 381.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


253 


Aas dem Bericht sind folgende Einzelheiten za erwahnen 
Fflr die Untersuchung der direkten Ausstriche von diphtherie- 
verd&chtigen Proben wurde die Ginssche Modiflkation der Neifler- 
Farbung dnrch Einschalten von Lugolscher Ldsung in Anwendnng 
gebracht. Da sie jedoch keine erheblichen Yorteile vor der NeiBer- 
F&rbnng hatte, wurde anf die Untersnchung der direkten Ausstriche 
in der Begel verzichtet. 

Bei den Typhusuntersuchungen wurde die Grnber-Widalsche 
fieaktion bei Schutzgeimpften qnantitativ ausgefiihrt. Folgende 
Tabelle gibt die Ergebnisse der Versuche, bei 90 Yaccinierten den 
Schwellenwert der Agglutination festzustellen, wieder: 


Agglntinations- 

Zahl 

Agglntinations- 

Zahl 

titer 

der Falle 

titer 

der Fftlle 

0 

7 

1:1280 

19 

1:40 

1 

1:1600 

1 

1:80 

3 

1:2560 

15 

1:160 

3 

1:3200 

2 

1:320 

14 

1:5120 

5 

1:640 

15 

1:6400 

1 

1:800 

3 

1:10240 

1 


Erwahnenswert ist ferner ein Fall von Paratyphus A, der in 
Mexiko an Malaria erkrankt war nnd dann eine fieberhafte Darm- 
erkranknng akqniriert hatte. Ans den Faces warden Paratyphus-A- 
Bakterien gezuchtet, die Grnber-Widalsche Reaktion war stark 
positiv fur den eigenen Stamm. 

Die Agglntinationsnntersnchnngen anf Dysenterie ergaben oft 
Grnppenagglntinationen von solcher Hdhe, dafi ein eindeutiges dia- 
gnostisches Urteil nicht moglich war. 

Yon den sonstigen Untersnchungen ware zn erwahnen der drei- 
malige Nachweis von Tetanusbazillen, zweimal in Holzsplittern, von 
denen der eine ans der Wnnde eines Soldaten stammte, und einmal 
in einem Pflanzenfaserstoff mit blutstillender Eigenschaft, der unter 
dem Namen „Penghawer Dyambi“ in den Handel kam. Milzbrand- 
bazillen warden einmal im Blnte eines Mannes gefnnden, der in 
einer RoBhaarspinnerei beschaftigt war nnd sich im AnschlnB an 
eine eiternde Pastel eine Phlegmone zagezogen hatte. 

SchlieBlich wurde anch polyvalenter Typhusimpfstoff vom Unter- 
snchnngsamt hergestellt nnd zwar anfangs in dreimal so starker 
Konzentration, als es die spatere Yorschrift verlangte, nm wahrend 
des Anfmarsches gegebenenfalls mit einer einzigen Impfung auszu- 
kommen. Mit diesem Impfstotf warden Agglutinationswerte bis 5000 
erreicht, wahrend 8 Tage nach der ersten Impfung mit gewbhnlichem 
Vaccin die Agglntininbildung unbedeutend war. Da sich indes 
herausstellte, daB die Zahl der starkeren Reaktionen doch erheblicher 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



264 


Verechiedenes. 


war, als bei dem gewfihnlichen Impfstoff, and da fiberdies die drei- 
malige Impfang vorgeschrieben warde, wurde der Typhusimpfstoff 
sp&ter nur noch in der hente fiblichen Konzentration hergestellt. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Breul, Carl, Jahresbericbt iiber die T&tigkeit des GroBh. 
Badischen Untersuchungsamtes fiir ansteckende 
Krankheiten der Universitat zn Freiburg i. Br. vom 
1. Januar bis 31. Dezember 1915. (Ebenda. S. 589 u. 625.) 

Aus dem Berichte sind folgende Einzelbeiten zu erwfihnen: Bei 
den Untersuchungen auf Diphtberiebazillen hat sicb das Ffirbever- 
fahren nacb Langer (Gramfarbung mit 15 Min. langer Alkohol- 
differenzierung) bisher gut bewahrt. Bei der Untersuchung von 
Diphtherierekonvaleszenten empfiehlt es sicb, gleichzeitig immer 
Rachen- und Nasenabstriche zu priifen, da sich bisweilen nach der 
klinischen Genesung die Diphtberiebazillen noch langere Zeit in der 
Nase bei negativem Rachenbefund nacbweisen lassen. Um keine 
Bazillentrager aus der Behandlung zu entlassen, sind die Abstriche 
noch solange zu untersuchen, bis mindestens zweimal keine Bazillen 
mebr nachgewiesen werden konnen. 

Unter den Typhusuntersuchungen beansprucht ein besonderes 
Interesse der je einmal gelungene Nachweis von Typbusbakterien in 
einem Wundsekret, in einem AbszeBeiter sowie in der Milz und den 
Thromben einer Typhusleiche. Paratyphusbazillen vom Typus B 
wurden in einer Wurst gefunden, ferner in einer Punktionsflfissigkeit 
und schlieBlich neben Staphylokokken in einer Eiterprobe. Dysenterie- 
bakterien vom Typus Flexner wurden im Darminhalt und in der 
Niere einer Leiche nachgewiesen, dagegen nicht in den ttbrigen 
Organen. Auch in einer Wasserprobe wurden neben Colibakterien 
Flexnermikroben festgestellt. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Ehrlich, P., Bericht fiber die Tatigkeit des Kfiniglichen 
Instituts ftir experimentelle Therapie in Frankfurt 
a. M. im Rechnungsjahr 1914. (Veroffentl. a. d. Geb. d. Med.- 
Yerw. Bd. 5. 1916. S. 663.) 

Gfinther, C., Jahresbericht der Edniglichen Landes- 
anstalt fttr Wasserhygiene fiber das Rechnungsjahr 
1913. (Ebenda. S. 679.) 

Derselbe, Jahresbericht der Koniglichen Landesanstalt 
ffir Wasserhygiene fiber das Rechnungsjahr 1914. 
(Ebenda. S. 697.) 

Zu kurzem Referate nicht geeignet Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Venchiedenea. 


255 


Ghon, A. und Roman, B., Bericht liber die T&tigkeit der 
offentlichen bakteriologisch-diagnostischen Unter- 
suchungsstelle am Pathologisch-anatomischen In¬ 
stitute der k. k. Deutschen Universitat in Prag im 
ersten Kriegsjahre. (Das dsterr. Sanitatswesen. Jg. 28. 1916. 
S. 441.) 

Der Bericht umfaBt die Tfitigkeit der Untersuchungsstelle wfihrend 
der Zeit yom 1. Juli 1914 bis 30. Juni 1915 und zerfailt in zwei 
Teile. Der erste Teil bringt zunacbst eine Ubersicht fiber die Her- 
kunft des eingelanfenen Untersuchnngsmaterials ans den politischen 
BezirksbehOrden, den Militfiranstalten, dffentlicben Krankenhansern 
and Privatanstalten, geordnet nach den 4 Quartalen des Berichts- 
j ah res. 

Die Zahl der Untersuchungen betrug 5783. Davon betrafen 
3871 Stnhlproben, 258 Harnuntersuchungen, 664 Blutproben, 139 Blut- 
ausstrichprfiparate, 62 Lnmbalpunktionen, 164 Exsudate yerschiedener 
Herknnft, 492 Rachensekrete und 45 Sputa. 

Der zweite Teil erfirtert einen Teil der Ergebnisse der Unter- 
sucbnngen bei den wichtigsten Senchen in Form gesonderter Kapitel, 
und zwar bei den Infektionen mit dem Micrococcus meningitidis 
cerebrospinalis Weichselbaum, den Infektionen mit den Bakterien 
der Dysenteriegruppe, den Infektionen mit den Bakterien ans der 
Typhus-Coligruppe, den Infektionen mit dem Choleravibrio nebst 
Beobachtnngen fiber cholerafihnliche Vibrionen, den Fleckfieber- 
infektionen und einigen Infektionen anderer Atiologie. 

A. Qhon (Prag). 

Mefiner, G., Vierteljahrsbericht fiber nene Arzneimittel. 
(Zeitschr. t angew. Chemie. Jg. 29. 1916. S. 257.) 

Dieser und folgende Berichte sind auf Veranlassung der medi- 
zinisch-pharmazeutischen Fachgrnppe des Vereins deutscher Chemiker 
herausgegeben. Ffir die Anordnung der Berichte ist die Einteilung 
in medizinische Grappen gewfihlt, Arzneistotfe. die sich in diesen 
Gruppen nicht unterbringen lassen und fiber die bloB pharmokologische 
oder toxikologische Mitteilnngen vorliegen, werden am Schlnsse jedes 
Bericlites erwahnt. Der vorliegende Bericht bringt — aufier anderen 
— Mittel zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten, gegen Infek- 
tionskrankheiten und Mittel znr Behandlung yon Wunden and Haat- 
affektionen. Wedemann (Berlin*Lichterfelde). 

Mefiner, G., Vierteljahresbericht fiber nene Arzneimittel. 
Im Auftrage der Fachgruppe f. medizin.*pharm. Chemie des Ver. 
deutscher Chemiker erstattet. (Zeitschr. f. angew. Chemie. Jg. 30. 
1917. S. 49 u. 54.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



256 


Verschiedene*. 


Digitized by 


Von den genannten organtherapeutischen Praparaten sind die 
von Ribbert bei Earzinomen and deren Metastasen empfohlenen 
Lymphdr&senextrakte erwahnenswert. Die Lymphdriisensubstanzen 
sollen die Epithelzellen schadigen oder zugrunde richten. Von den 
Mitteln gegen Infektionskrankheiten sind folgende angefiihrt Ein 
als „B 4“ von Nbhring bezeichnetes Tuberkulosemittel, das an- 
geblich aus Binder- oder Schweinegalle hergestellt wird; es soil als 
wirksame Sabstanzen Eatalasen entbalten, die sabkntan znr Ver- 
wendung gelangen. Von Gnezda wird ein neaes Erebsmittel, das 
Arphoalin, das ein Arsenphosphoralbamin sein soli, empfohlen. Von 
Bonygaes ein kolloidales Goldpraparat, die sog. Goldkollobiase, die 
bei Typhus exanthemicus and recarrens gate Dienste leisten soil. 
Als Mittel gegen Geschlechtskrankheiten wird das Arsenohyrgol, das 
wie das Enesol ein wasserldsliches Arsen-Quecksilberpraparat ist, 
bezeichnet, ein anderer Enesolersatz ist das Merarsol. Das Diarsenol, 
ein in Amerika hergestelltes Salvarsanersatzpr&parat, soil ziemlich 
nnangenehme Eigenschaften aufweisen. Als Mittel zur Behandlung 
von Wunden and Hautkrankheiten soil der Glyzerinersatz Tegoglykol 
= Athylenglykol and Mollphoras, eine hochprozentige Raffinade, die 
Rohrzacker and Invertzacker in einem bestimmten Verhaltnis ent- 
h&lt, sich bew&hrt haben. 

Unter der Bezeichnang Sano kommt eine Bors&ure enthal- 
tende Hypochloritlosung in den Handel, die in verstaubter Form 
bei Lungentaberkulose, Bronchitiden, bei Meningokokken- und Dipli- 
theriebazillentr&gern verwendet worden ist, sie kann auch zur 
Desinfektion von Erankenraumen Verwendung finden. Als Tonerde- 
ersatzmittel werden das Ormizet, das Alaminsalfat, Alkalisulfat and 
Alamininformiat enth9.lt, and das Moronal = basisch formaldehyd- 
schwefligsanres Alaminin empfohlen. Zar Behandlung von Haut- 
affektionen wird das Balnacid, eine aas Bachenholzteer gewonnene, 
mit Wasser mischbare, sauer reagierende, schwach aromatisch 
riechende FlUssigkeit, vorgeschlagen. Als Ersatzmittel fQr Ichthyol 
wird das Saurol, das ein aus Ealkschiefer gewonnenes Olprodukt 
darstellt, angepriesen. Als Wand mittel wird das Jodiperol aus Jod 
and Wasserstoffsuperoxyd and das Ambrin, ein wachsartiges, aus 
Bernstein and Paraffin bestehend, genannt. Fur die Behandlang von 
ESrperhohlen das Spaman, eine Thymolresorcinformaldehydverbindung, 
und das Tampospuman, das Suprarenin, Stypticin, Ferripyrin, Chinin- 
salfat and Antipyrin enthklt, empfohlen. Als Salbengrandlage dienen 
das Laneps, ein Eondensationsprodukt aus hochmolekularen Eohlen- 
wasserstoffen, das Lanoligen, ein Gemisch von naphthaartigen Fetten, 
and das Lotional, eine pastenartige fettfreie Mischung von Zinkoyxd 
and Alaminhydroxyd. Als Desinfektionsmittel werden das Phenolut, 
eine etwa 40 Proz. Eresol enthaltende neutrale, mit Wasser misch- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


257 


bare, etwas schaumende Fliissigkeit als Ersatz fur Liquor cresoli 
saponatus, ferner das Upsalan = Oxyquecksilber-o-chlorphenolnatrium 
und das Providol = Dioxyquecksilberpbenolnatrium, die bei Gegen- 
wart von Seife ihre desinfizierende Wirknng nicht einbiiBen sollen, 
genannt. Das Methanin, im wesentlichen aus Trichlorathylen be- 
stehend, soli sich zur Vernichtung von Lausen und ihren Nissen in 
Eleidnngsstucken bewahrt baben. Zur Desinfektion der Mundhohle 
kommt als Zabnpaste die Tonsalzzahnpaste, die als Salz milchsanres 
Natrium enthait, in den Handel. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Nagelschmidt, F., Ein neues Glyzerinersatzmittel (Perka- 
glyzerin). (Therap. d. Gegenw. Jg. 57. 1916. S. 199.) 

Dieses von Neuberg angegebene Glyzerinersatzmittel, das von 
der chem. Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont & Co., Winkel a. Rh., in 
den Handel gebrachte, farblose dickfliissige und dunnfliissige Perka- 
glyzerin und das leicht gelb gefdrbte Perglyzerin zeigen die 
gleichen Eigenschaften wie das Glyzerin. Seine cheraische Zusammen- 
setznng ist nicht mitgeteilt. Das Perkaglyzerin ist auf Grund 
eigener Versuche bei auBerlichen Applikationen ein vollwertiger 
Ersatz ffir Glyzerin. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Sommer, Darf der Kurgast beim Auftreten einer an- 
steckenden Krankheit in einem Badeort seinen Miet- 
vertrag sofort kundigen? (Allgem. Deutsche, Bader-Ztg. 
Jg. 13. 1916. S. 238.) 

Die im Titel angegebene Frage wird nach dem im Deutschen 
Reiche, in Osterreich und der Schweiz geltenden Rechte besprochen. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Legal liability of water company. Damages recoverable 
when water supply is dangerously contaminated. 
(Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p. 2613.) 

Ein Richterspruch des Obersten Gerichtshofes im Staate New- 
Jersey machte eine Gesellschaft, die ein stadtisches Wasserwerk 
betrieb, dafur baftbar, dafi sie das Wasser an die Abnehmer in 
gesundheitsgemaBem Zustande abliefert. Ein Kiager hatte Schaden- 
ersatz beansprucht, weil das Wasser nachweisbar mit Abfallstoffen 
vernnreinigt war, wodurch seine Kinder erkrankt waren. Es wurde 
nicht fur erforderlich gehalten, dafi den Beklagten der schlechte 
Zustand des Wassers bekannt war, sondern es gen&gte, dafi sie sich 
durch sorgfaltige Untersuchungen von diesem Zustande hatten liber* 
zeugen konnen. Es kommen hier die gleichen Gesichtspunkte in 
Betracht, wie bei dem Handel mit Nahrungsmitteln. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 
Enste Abt. Ref. Bd. 6<l. No. 10/11. 17 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



258 


Verschiedenes. 


Griff, Siegfried, Gelatineeinbettung ftir Gefrierschnitt e. 
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1482.) 

Das Verfahren vereinigt in sich die Einfachheit des Gefrier- 
schnitts mit den Vorziigen der Einbettungsverfahren. Es ist nicht 
fur alle Untersuchnngen gleich gut geeignet. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Serkowski, Apparat zum kontinnierlichen Sedimentieren 
(fur sanit&re und medizinisch-bakteriologische Unter- 
suchungen). (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 824.) 
Beschreibung eines Filtrationsapparats zum Nachweis yon Bak- 
terien, bei dem der Druck durch Zentrifugalkraft erzeugt wird. Die 
Kaolinfilter in Scheibenform befinden sich in einem Zentrifugen- 
gehinge besonderer Konstruktion; die flltrierte Fliissigkeit wird in 
dem Zentrifugenmantel aufgefangen und von dort abgeleitet. Nach 
beendeter Filtration werden die Filterscheiben ohne Ruckspulung 
im ganzen in Nahrlosungen gebracht. Langer (Charlottenburg). 

Hesse, Ein behelfsm&Biger flammenloser versendbarer 
Brutschrank fiir den Feldgebrauch. (Ebenda. S. 979.) 

Ein doppelwandiger WeiBblechtopf mit einem Blecheinsatz zur 
Aufnahme von 3—4 Petri-Schalen. Der Apparat wird mit 10 1 
Wasser von 50° geflillt. Nach 1 Stunde hat sich die Temperatur 
im Innern auf 41° eingestellt, sie sinkt in 12 Stunden auf 32°. Bei 
tiglich zweimaliger Ftillung wird also eine fiir praktische Bedfirfnisse 
hinreichend gleichm&Bige Bruttemperatur gewahrleistet. 

L a n g e r (Charlottenburg). 

Liebreich, Eine Zahlkammer fiir cytologische und bak- 
teriologische Zwecke. (Ebenda. S. 453.) 

Beschreibung einer Zahlkammer, die grofi genug ist, um Leuko- 
cytenzahlungen vornehmen zu lassen und gleichzeitig durch geringe 
Tiefe und zweckmaBige Netzeinteilung fQr Zahlungen mit Olimmer- 
sionslinsen geeignet ist. Langer (Charlottenburg). 

Moskovies, Wilhelm, Eine leicht herstellbare Tropfpipette. 
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 920.) 

An Stelle der geraden Tropfpipette verwendet Verf. winkelige 
gebogene Glaskapillaren. Diese Art der Pipetten braucht mit dem 
Finger nicht zugehalten zu werden, wodurch auch die MSglichkeit der 
Infektion der Saugijffnung vermieden wird. Gildemeister (Posen). 

Wagner, Gerhard, Eine Kolleflasche fiir doppelseitige 
Benutzung (zur Ziichtung von Massenkulturen). (Munch, 
med. Wochenschr. 1916. S. 311.) 


Digitized-by- 


Google 


Ori jial fron\ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verachiedenes. 


259 


Die Flasche ermdglicht einen erheblichen Gewinn an Zeit and 
Impfstoff. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Spilka, A., Einige technische Hilfsmittel znr bakterio- 
logischen Untersuchung. (Casopis Cesk^ch 16kafuv. 1915. 
p. 1505.) 

Verf. fixiert seine Petrischen Schalen in schiefer Lage in be- 
sonders einfach konstruierten Haltern. Die schiefe Lage hat den 
Vorteil, dad die Bildnng einzelner Kolonien dorch Kondenswasser 
nicht gestdrt wird. Die leichte Handhabung and Platzsparsamkeit 
sind weitere Vorteile der einfachen Einrichtnng. 

Jar. Stnchlik (Zurich). 

Halle, Walter und Pribram, Ernst, Mikrobakteriologische 
Differentialdiagnose im hohlen Objekttr&ger. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 740.) 

In die Hdhlong eines hohlen Objekttr&gers werden einige Tropfen 
der mit einem Indikator (z. B. Lackmus, Kongorot nsw.) beschickten 
N&hrlfisung (Bouillon) gebracht; mit einer Ose eine kleine Menge 
des gat polarisierten sterilen Kohlehydrats in Snbstanz zugesetzt 
and mit dem za prufenden Bakteriam beimpft; alsdann wird das 
Deckgl&schen aufgesetzt. Unter luftdichtem VaselineabschluB wird 
der Objekttrager in den Bratschrank gebracht. Nach einigen Stun- 
den wachsen die Bakterien and zeigen gleichzeitig ihre fermentativen 
Eigenschaften. Gildemeister (Posen). 


Bauer, H., Farbstoffe und biologische Forschung. (Zeit- 
schr. f. angew. Chemie. Bd. 29. 1916. S. 1.) 

Bericht fiber die Arbeiten von Paul Ehrlich. 

Wedemann (Berlin-Lichterfeldel 

Mayer, Max, fiber die Herstellung der Loeffler-Grun- 
losungen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. S. 207.) 

Die angegebene Modifikation besteht darin, daft die Haupt- 
bestandteile der Grfinlfisnngen ffir sich sterilisiert and dann erst 
gemischt werden; alsdann werden zu je 100 ccm Grunlosung I 
0,5 ccm n/1 Natronlange and za Grfinldsang II 0,4 ccm n/1 Natron- 
lange zugesetzt. Znm Schlui erfolgt der Zusatz des Malachitgrfins. 

Gildemeister (Posen). 

Przesmyeky, A.-M., Sur la coloration vitale da noyau. (C. 
r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 63.) 

Mit Neutralrot and einigen chemischen Verbindangen desselben 
Farbstoffs gelang Verf. eine vitale Kernf&rbung bei Metazoen und 

17* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



260 


Verechiedenes. 


Protozoen. Der Kern kann bei dieser F&rbung seine physiologischen 
Fnnktionen bewahren. Der Zellkern zeigt eine grbfiere Affinitftt 
zum Neutralrot als das Zellprotoplasma. Gildemeister (Posen). 

Geilinger, H., Notiz zur Frage der Verwendbarkeit des 
Pferdefleischagars fur die Bakteriendiagnostik. (C. 
f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 446 u. Mitteil. a. d. Gebiete 
d. Lebensmitteluntersnchung n. Hyg. Bern. Bd. 7. 1916. S. 120.) 

Bei manchen Bakterienarten leistet Pferdefleischagar nicht das- 
selbe wie Rindfleischagar. Gildemeister (Posen). 

Gaehtgens, W., Uber die Verwendung von Kartoffelwasser 
znr Herstellung fester Bakterienn&hrbftden. (C.f.Bakt. 
Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 45.) 

500 g Kartoffeln, die sorgffiltig gewaschen und gesch&lt worden 
sind, werden in 1 1 Wasser auf einer Porzellanreibe mBglichst nnter 
Wasser fein zerrieben, 8 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen, 
vom Bodensatz yorsichtig durch ein reines Tuch abgegossen, aus- 
gepreflt und 1 Stunde auf 100° erhitzt; alsdann wird durch Filtrier- 
papier flltriert. Das auf diese Weise. erbaltene Kartoffelwasser kann 
nun entweder gleich durch Zusatz von Agar, Kochsalz und Soda zn 
einem festen N&hrboden verarbeitet Oder nach einstundiger Sterili- 
sierung im Autoklaven aufbewahrt werden. 

Bei Verwendung yon Kartoffelwasseragar lassen sich die gleichen 
Mengen von Typhusimpfstoff und bei Verwendung von alkalischem 
Kartoffelwasseragar etwa die Halfte an Choleraimpfstoff gewinnen 
wie von Extrakt- Oder Fleischwasseragar. Der von Kartoffelwasser¬ 
agar gewonnene Choleraimpfstoff — und das gleiche kann auch wohl 
fur den Typhusimpfstoff gelten — eignet sich ebensogut zur Schutz- 
impfung, wie ein auf Fleischwasser- Oder Fleischextrakt hergestelltes 
Vaccin. Die Verwendung dieses Nahrbodens wiirde somit eine sehrerheb- 
liche Verbilligung der Impfstoffe bedeuten. Gildemeister (Posen). 

Kuhn, Ph. und dost, M., Erneuerungsverfahren fttr ge- 
brauchte Agarnahrboden. (Munch.med.Wochenschr.1916.8.1388.) 

Es wird ein Verfahren fur Grofibetriebe angegeben, um die ge- 
brauchten NfthrbSden zu erneuern und beliebig oft wiederholt zu 
benutzen. Da etwa 90 Proz. des Materials wiedergewonnen werden 
kdnnen, ist die Verwertung der AbfAlle nicht nur wegen der Agar- 
ersparnis, sondern auch wegen der Ersparnis an N&hrstoffen beach- 
tenswert. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Serger, Die MSglichkeit der Wiedergewinnung bzw. des 
Wiederbrauchbarmachens des fiir bakteriologische 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedeues. 261 

Zwecke gebrauchten Agar-Agar. (Pbarmazeut. Zentralhalle. 
Jg. 57. 1916. S. 407.) 

Schon von anderer Seite war die Wiederverwendung gebrauchten 
Agars angeregt worden, da der Agar als auslandisches Prodnkt 
knapp zu werden anf&ngt. Verf. gibt ein Verfahren an, nach dem 
es gelingt, gebrauchten Agar wieder fiir bakteriologische Zwecke zu 
verwenden. Der gebrauchte verflussigte Agar wird mit 0,1 Proz. in 
wenig Wasser gelfisten Sublimates versetzt, 20 Minuten flussig ge- 
halten, dann werden 6—8 Proz. eines Entffirbungspulvers zugefiigt, 
das aus 2 Teilen trockener Tierkohle und 1 Teil Infusorienerde 
besteht Nach 10 Minuten langem Erhitzen auf dem Dampfbad 
nnter Ofterem Umschiitteln wird durch einen Dampftrichter filtriert. 
Das erstarrte Filtrat reibt man durch ein Sieb von 0,5 cm Maschen- 
weite, ruhrt mit der zehnfachen Menge Wasser an und l&fit unter 
bfterem Umschutteln 3 Stunden lang stehen. Dieses Waschen wird 
dreimal wiederholt und zum Schlufl die Masse in Leinens&cke ge- 
geben, die man 20 Stunden mit kaltem Wasser berieselL Das er- 
haltene Prodnkt enthalt etwa 2,3 Proz. lufttrockenen Agar. Bei der 
fierstellung von NfLhrbOden aus diesem gebrauchten Agar empfiehlt 
es sich, immer etwas frischen Agar mit zu verwenden. Die bakterio¬ 
logische Priifung im Vergleich zu frischem Agar ergab keine Unter- 
schiede. Die Kosten des Wiederaufarbeitens fur ein Eiio Trocken- 
agar berechnet Verf. mit 4M. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Jaiser, A., Uber die Verwendung von Stickstoff zur An- 
aerobenzuchtung und uber die Aufbewahrung von 
Anaerobenkulturen. (C.f.Bakt.Abt.I.Orig.Bd.78.1916.S.309.) 

Verf. empfiehlt zur Ztichtung von Anaeroben die Stickstoff- 
atmosphare in Verbindung mit der Pyrogallolmethode. Zur Her- 
richtung und Aufbewahrung der Anaerobenkulturen wird ein beson- 
deres Verfahren angegeben. Einzelheiten miissen im Original ein- 
gesehen werden. Gildemeister (Posen). 

Bnjwid, Otto, Differenzierung von Bakterienkulturen 
mit H,O s . (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S.440.) 

Verschiedene Bakterien bewirken nicht in gleichem Mafie die 
Zerspaltung des Wasserstoffsuperoxyds. Diese Verschiedenheit kann 
nach Angabe des Verf. zur Diiferenziernng mancher Bakterienkulturen 
Verwendung linden. N&heres fiber die anzuwendende Technik im 
Original. Gildemeister (Posen). 

Baruch, Lipmann, Untersuchungen uber die L&nge einiger 
Bakterienarten mit Berficksichtigung der Kollektiv- 
mafilehre. Inaug.-Dissert. Konigsberg 1916. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



262 


Verschiedenes. 


Digitized by 


In dem einen Teil der Arbeit ist die Lange von Bakterienarten 
bestimmt, fiber die sich in den Lehrbficbern keine Angaben finden. 
Ffir Diphtheriebazillen wurde gefnnden: 

7 Stunden alt 1,76 ± 0,02 mit einer Strenang von 0,45 
17 „ „ 2,05 ± 0,03 „ „ „ „ 0,91 

7 Tage „ 2,48 ± 0,04 „ „ „ „ 0,68 

14 „ „ 2,83 ± 0,05 „ „ „ 1,11 

Ffir Milzbrandbazillen ans dem TierkOrper 3,12 + 0,09, 
Strennng 0,96 (bei Fnchsinffirbung; bei Gramfarbung fihnliche Werte), 
in Reinkultur, wenn nur die Bazillen gemessen warden, die Sporen 
gebildet hatten, 1,3 + 0,01, Strennng 0,23. Durch diese Angaben 
sollte nur das GroBenverh&ltnis der Bakterien festgelegt werden, 
wie sie unter bestimmten Bedingungen im Mikroskop erscheinen. 

AuBerdem sollte festgestellt werden, ob das Gesetz, daB Qu6- 
telet ffir die GrSfienverteilung beim Menschen festgestellt hatte 
und das ffir zahlreiche andere Organismen bestatigt ist, anch ffir 
Bakterien gelte. Trotzki hat bereits frfiher den Versuch gemacht, 
doch kann gegen seine Untersuchungen eingewendet werden, dafi er 
Bakterien gemessen hat, die nngleich alt waren, indem lfingere oder 
kfirzere Zeit seit der Teilung verflossen war. Verf. maB nur Mikro- 
organismen von gleichem Alter oder mindestens gleicher Reife, 
namlich Milzbrandbazillen, in denen Sporen lagen. Es ergab sich 
auch hier eine der Queteletschen sehr Shnliche Kurve. Ahnliches 
wurde ffir die Typhusbazillen untersucht, deren Lange in der gleichen 
Kultur nach 1, 2 und 7 Tagen gemessen wurde, und zwar wurde in 
letzterem Falle zwischen gut und schlecht geffirbten unterschieden. 
Am lfingsten sind die zweitfigigen, dann die eint&gigen, dann die 
gut gefarbten siebentfigigen, dann die schlecht geffirbten sieben- 
tagigen. Ans verschiedenen Dberlegungen ergibt sich, daB die letz- 
teren die GrfiBe des Typhusbazillus darstellen, die er direkt nach 
der Teilung hat. Die Grundformen sind also ebenso wie beim Milz- 
brandbazillus die kfirzesten Formen. — Ein anderer Mikroorganismus 
zeigte auf der H8he seiner Entwicklung eine zweigipflige Kurve, im 
Mikroskop dicke und dfinne Stabchen (Mutation?); wurden bei beiden 
gesondert die Lfinge bestimmt, so liefi sich die zweigipflige Kurve 
in zwei eingipflige zerlegen. Kifikalt (Konigsberg i. Pr.). 

Zettnow, E., Breite und GeiBeln von Spirillum parvum. 

(C. f. Bakt Abt I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 1.) 

Die Breite von Spirillum parvum ist nicht geringer als bei sehr 
vielen anderen Bakterien; sicher geringer ist die Breite der Bak¬ 
terien der Mfiuseseptik&mie und des Schweinerotlaufes, die 0,35—0,4 ft 
im lebenden Zustande wohl nicht uberschreiten. Die GeiBeln von 
Sp. parvum sind auffallend kraftig und charakteristisch; sie gleichen 


Go gle 


Original from - 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


263 


einem Stuckchen eines stark gedrehten, ziemlich dicken Fadens von 
Seide. Die in Bonillonknltnren nicht selten vorkommenden GeiBeln 
sind von anffallender Dicke. Gildemeister (Posen). 

Raebiger, Znr Fbrderung der Meerschweinchenzncht im 
Interesse der der Seuchenbek&mpfung dienenden 
Institute. (Deutsche tierSrztl. Wochenschr. 1917. S. 125.) 

Der grofie Bedarf an Meerschweinchen in Institnten macht es 
notwendig, der Zuchtung dieser Tiere erhbhte Anfmerksamkeit zu- 
zuwenden. Vert bespricht einige dabei in Betracht kommende Punkte. 
Es ist nicht notwendig, den Tieren Hafer, Gerste, Kleie und Ear- 
toffeln zu verf&ttern, sondern es genQgt gates Wiesenheu, im Sommer 
mit Gras oder grunem Elee als Beifutter bzw. nnverdorbenen Ktichen- 
abf&llen. Letztere im Winter abwechselnd mit einigen Scheiben 
roher Fntterrhben. Um das Zertreten des auf den Boden geworfeneu 
Fntters zu verhindem, hat Vert eine Futtervorrichtung konstruiert, 
die bei Hauptner in Berlin erh&ltlich ist. Wagungen an Jungtieren 
ergaben, daft die Meerschweinchen schon nach 5—6 Wochen das fur 
wissenschaftliche Untersuchungen erforderliche Gewicht von 250 g 
erreichen. Des weiteren prftfte der Vert die Angaben von L6w 
und Emmerich nach, wonach sich durch Fiitterung von Chlor- 
calcium (0,1 auf das Kilogramm Ebrpergewicht) eine Vermehrung 
sowohl der Zahl der Wiirfe als auch der Zahl der Jungen bei 
M&usen, Meerschweinchen und Eaninchen herbeiftihren lasse. Ver- 
snche an einer grbBeren Anzahl von Tieren ergaben, dafi die Chlor- 
calciumtiere einmal 41,63 Proz., das andere Mai 62,5 Proz. mehr 
Junge zur Welt brachten wie die Kontrolltiere. Die Fortsetzung 
dieser Experimente wire ein sehr dankbares Unternehmen. Das 
Chlorcalcium wird am besten mit dem Trinkwasser beigebracht, fur 
dessen Verabreichung vom Verf. eine selbsttitige Tranke konstruiert 
wurde. Von der groBten Wichtigkeit ist die Gesunderhaltung des 
Meerschweinchenzuchtmaterials, da die Tiere von den verschiedensten 
infektibsen und nichtinfektibsen Krankheiten befallen werden, die 
beide noch wenig erforscht sind. Mit Untersthtzung der preuBischen 
Ministerien der Landwirtschaft und des Erieges sowie des Gans- 
schen Instituts in Oberursel ist Verf. zurzeit in der Lage, derartige 
Untersuchungen sowie solche uber die Zucht und Haltung der Tiere 
in wissenschaftlicher und praktischer Hinsicht anstellen zu kbnnen. 

Carl (Earlsruhe). 

King, Walter E. and Davis, Lewis, Potassium tellurite as 
an indicator of microbial life. (Coll. pap. from the Research 
Labor. Parke, Davis & Co., Detroit, Mich. Vol. 3. 1915. p. 243.) 

Annahernd alle bekannteren Mikroorganismen geben mit Ealium 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



264 


Verschiedenes. 


tellurosum eine Reaktion, wobei sie charakteristiscbe, schwarze 
Massen bilden. Diese Eigenschaft hangt ab von einer aktiven Um- 
wandlungskraft der reagierenden Mikroorganismen and ihre Wirkungs- 
weise besteht aller Wahrscheinlichkeit nach in einer Rednktion des 
Tellorsalzes zu schwarzem, metallischem Tellar. Diese Tellurreaktion 
lafit sich als Indikator fur mikrobiales Leben verwenden and ist im 
besonderen geeignet, am Veranreinigangen darch Mikroorganismen 
aafzadecken. Am zweckm&Bigsten als allgemeiner Mikrobenindikator 
erscheint eine Tellursalzlosung von 1:50000. Bei dieser Eonzentration 
raft sie aach im tierischen Eorper keinerlei Reizungserscheinangen 
hervor, wie dies aus den Versuchen der Autoren hervorgeht. 

Baerthlein (Wurzburg). 

Rosenow, E. C., The newer bacteriology of various in¬ 
fections as determined by special methods. (Journ. of 
the Americ. med. Ass. Yol. 63. 1914. p. 903.) 

Es werden kurz and ubersichtlich einige neuere Verfahren be- 
schrieben, mit denen es moglich war, bei verschiedenen Erankheiten 
aus dem Gewebe die Erreger zu zuchten and damit das Wesen dieser 
Erankheiten richtig zu erfassen. Mit den neueren Zuchtungsverfahren 
war es insbesondere moglich, den Sauerstoffdruck za regeln. Diph- 
therieithnliche Bakterien warden bei der Hodgkinschen Erankheit 
gefunden. Bei Fallen von chronischer Arthritis warden verschiedene 
Streptokokken, Mikrococcus catarrhalis, Gonokokken und andere ge- 
zuchtet. Streptokokken fanden sich auch in Magengeschwttren in 
der Tiefe der Gewebe. Ein anaerober grampositiver Diplokokkus 
wurde in vielen Fallen beim Eropf gefunden. In Eierstockcysten 
fanden sich h&ufig Streptokokken and andere Bakterien. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Javelly, E., Les corps bact^ro'ides de la blatte (Peri- 
planeta orientalis) n’ont pas encore 6t6 cultiv6s. (C. 
r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 413.) 

Die in den Eiern und Embryonen der Schabe, Periplaneta orien¬ 
talis, vorkommenden bakterienahnlichen Gebilde lassen sich nach 
Verf. nicht kultivieren. Diese Gebilde sind mit den von Mercier 
aus Schabenembryonen gezfichteten Bazillen nicht identisch. 

Gildemeister (Posen). 

Kolmer, W. und Wagner, R. J., Uber eine im Magenfundus 
des Hundes vorkommende saprophytische Spirochate. 
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 383.) 

Im Fandas des Magens eines Hundes, und zwar ausschliefllich 
im Bereiche der Fundusdrusen, nicht aber in dem der MagengrQbchen 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


265 


und der freien Oberflache der Schleimhaut, fand sich eine in reich- 
iicher Menge vorhandene Spirochate, ohne dafl dabei irgendwelche 
krankhafte Ver&nderungen Oder Lasionen des Darmtraktus vorlagen. 
Die gefundene Spirochate nnterscheidet sich sowolil von der Sp. 
pallida, wie von der von Regaud in der Magenschleimhaut von 
Hnnden nnd Katzen beschriebenen Spirochate. 

Gildemeister (Posen). 

Iekert, Uber die Bakterien im Schwimmbadwasser. (Offentl. 
Gesnndheitspflege. 1916. S. 461.) 

1. Das Verschwinden der Bakterien aus dem Badewasser ist in 
erster Linie den Protozoen zuzuschreiben. 

2. Es besteht aber ferner eine Wechselwirknng (Antagonismus) 
zwischen den Wasserbakterien (Flnoreszenzgrnppe) und den wasser- 
fremden Bakterien derart, dafl letztere an ihrer Entwicklnng nnd an 
ihrem Fortleben gehindert werden. 

3. Infolge dieser Wechselwirknng verlieren die Bakterien ihre 
Beweglichkeit, sinken dnrch die Sedimentation zu Boden. Wohl in¬ 
folge dieser Sedimentation halten sich die Protozoen in der Haupt- 
sache in den tieferen Schichten des Schwimmbades auf. 

4. Die typische Kurve der Schwimmbadbakterien ist kein selb- 
st&ndiges Phanomen, sondern ist eine Teilerscheinung des Selbst- 
reinigungsprozesses des vernnreinigten Wassers. 

Wolf (Witzenhausen). 

Schelble, H., Znr enteralen Infektion im Sauglingsalter. 
(Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 79. 1915. S. 607.) 

Von 20 Sanglingen eines Sanglingsheimes erkrankten an einem 
Tage 16 mit Durchffillen, Appetitlosigkeit, Verschlechterung des All- 
gemeinbefindens, Gewichtsstfirzen und einige mit Fieber. Bakterio- 
logische Untersnchnng ergebnislos. Hannes (Hamburg). 

Plehn, Marianne und Trommsdorff, Richard, Bacterium sal- 
monicida und Bacterium fluorescens, zwei wohldif- 
ferente Bakterienarten. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 
1916. S. 142.) 

Die von Fehlmann gemachten Angaben fiber angebliche Um- 
wandlung von Bact salmonicida in Bact. fluorescens konnten von den 
Verif. in eingehenden Nachprfifungen in keinem Falle bestfitigt wer¬ 
den. Bact. salmonicida und Bact. fluorescens sind vielmehr, was sich 
unter anderem mit absoluter Sicherheit aus Agglutinationsprfifungen 
mit spezifischen Immunseris ergab, zwei voneinander wohl zu diffe- 
renzierende Bakterienarten. Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



266 


Verechiedenes. 


Digitized by 


Lehmann, Ernst, Bakterienmutationen. Alloponie. Klo- 
nnmbildangen. (C. f. Bakt Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 289.) 

An der Tatsache, dafi Bakterien unter bestimmten Bedingnngen 
Eigenscbaften annehmen kdnnen, die sie vorhOr nicht besafien, nnd 
dafi sie diese nenen Eigenschaften dann anch dauernd auf ihre 
Nachkommen ttbertragen kdnnen, ist nicht mehr zn zweifeln. Anders 
steht es mit der theoretischen Dentung dieser VorgSnge, hier gehen 
die Ansichten noch weit anseinander. In der vorliegenden, uberaus 
beachtenswerten Stndie nnternimmt es Verf., vom Standpnnkt der 
botanischen Vererbungslehre die rechte Grundlage fiir die Anschan- 
ung der „Bakterienmutationen“ konseqnent von Anfang bis znm Ende 
durchzufdhren. 

Verf. definiert eine „Mntation“ folgendermafien: „Eine Mutation 
ist die Anderung eines Gens, wobei die Ver&nderung nicht durch 
Kombination, d. h. also durch Umgruppierung Oder Aufeinander- 
wirkung von verschiedenen Genen zustande komrnt." Verf. hebt selbst 
hervor, dafi dnrch diese Definition der Mutationsbegriff praktisch 
sehr eingeengt wird, und dafi es im Einzelfalle sehr schwer sein 
wird, eine nach dieser Definition einwandfreie „Mutation“ sicher auf- 
zutreiben. Verf. erbrtert weiterhin, in welchem Verh&ltnis die 
„ Bakterienm utationen“ zn der von ihm gegebenen „Mutations“- 
Definition stehen und kommt zu dem Ergebnis, dafi der Ausdruck 
Mutation bei Bakterien, wie bei alien anderen Organismen, bei denen 
eine Kontrolle durch Bastardierung unmoglich ist, fallen gelassen 
und dnrch einen anderen Ausdruck ersetzt werden mufi, bis wir 
Gene auf andere Weise als dnrch Bastardierung, dann auch bei den 
Bakterien usw., heransarbeiten konnen. Verf. ist der Ansicht, dafi 
fiir das, was bisher als „Bakterienmutation“ bezeichnet ist, zweck- 
mfifiig der Name Elonumbildungen angewendet wird. Diese 
Elonumbildungen Oder Bildnngen neuer Klonen unterscheiden sich 
von den gewohnlichen Modifikationen dadnrch, dafi die neu erwor- 
benen Verfin derun gen, unter abweichende bzw. normale Bedingnngen 
zuriickerfolgt, nicht sofort wieder verloren gehen, sondern bestehen 
bleiben. Der Name hat nach Verf. den besonderen Vorzug, dafi er 
fiber das Wesen der Neubildnng wieder gar nichts aussagt, als dafi 
es sich nm eine dauernde Veranderung handelt, denn ein Elon be- 
steht aus der gesamten phanotypisch einheitlichen vegetativen 
Deszendenz eines Individaums. Uber die genotypische Beschaffen- 
heit sagt er nichts aus, was ja durchans zu vermeiden ware, da wir 
fiber diese nichts wissen. Gildemeister (Posen). 

Pringskein), U. nnd E. G., Die Chemotaxis von Bakterien 
gegen optisch aktive Aminosfiuren. (Hoppe-Seylers Zeit- 
schr. f. physiol. Chemie. Bd. 97. 1916. S. 176.) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


267 


Das chemotaktische Verhalten von Vibrio cholerae, Vibrio 
Metschnikoff, eines Wasservibrio, sowie eines aus Jauche isolierten 
Vibrio gegenuber den Lbsungen von d- nnd 1-Leucin, Phenylalanin 
and d- and 1-Alanin in verschiedenen Konzentrationen wurde gepruft. 
Die genannten Verbindnngen sind optisch aktive Substanzen. Die 
Verff. interessierte die Frage, ob die taktische Anlockung durch die 
sterische Lage der Atome im Molekul beeinfluBt wird Oder nicht. 
Sie glauben die chemiscke lokomotoriscbe Reizbarkeit mit der der 
Geschmacksnerven vergleichen zn konnen, die anf verschiedene Kom- 
ponenten derselben Verbindang verschiedenartig reagieren konnen. 
Zur Prufung der chemotaktischen Anlockung wurde eine Kapillare 
mit der za prftfenden Lbsung gefiillt and in einen, die gat beweg- 
lichen Organismen enthaltenden, anf einem Deckglascken befindlichen 
Tropfeu geschoben. 1st die Sabstanz wirksam, so sammeln sich bald 
zahlreiche Individuen vor der Offnung an, ein Vorgang, der sich mit 
schwacher VergroBerung beobachten laBt. Bei guter Chemotaxis 
dringen die Mikroorganismen in die Kapillare ein. Die auBerste 
Grenze, bei der nock gerade eine schwache Anlockung erkennbar 
i8t, wird als „Konzentrationsschwelle“ bezeichnet Weitere Eiuzel- 
heiten sind im Original zu finden. Das Ergebnis ihrer Untersuchung 
ist: Manche Aminosauren wirken stark chemotaktisch anlockend auf 
Vibrionen. Die Verh&ltnisschwelle ist von der GrbBenordnung 100:1. 
Die Konzentrationsschwelle fur das nur kunstlich herstellbare optische 
lsomere ist bei den gepruften Aminosauren 100—1000 mal so hocli 
als fur das in der Natur vorkommende. Diese Uberlegenheit der 
naturlichen Komponente zeigt sich auch darin, daB sie noch bevor- 
zugt wird gegenuber der gleichen Oder selbst betraclitlich hoheren 
Konzentration ihrer optischen Isomeren. Bei der an nur einer ge- 
ringen Zahl Organismen and Substanzen durchgefuhrten Unter- 
suchung kann auf eine allgemeingultige Regel nicht geschlossen 
werden. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Jacobs, Walter A., The bactericidal properties of the 
quaternary salts of hexamethylentetramin. 1. The 
problem of the chemotherapy of experimental bacte¬ 
rial infections. (Journ. of experira. Med. Vol. 23. 1916. p.563.) 

Wenn auch die bakterizide Wirkung einer 8ubstanz in vitro 
keiueswegs auf eine gleiche Wirksamkeit im Tierkorper schlieBen 
laBt, so ist der Reagenzglasversuch zur Orientierung doch von groBem 
Werte. Er ermbglicht die systematische Durchprttfung einer grofien 
Zahl von chemischen Verbindungen bestimmter Zusammensetzung. 
Man muB ausgehen von einer „bakterizidogenen “ Substanz und den 
Einflufi verschiedener Substitutionsprozesse auf ihre Wirksamkeit 
antersucken. Es besteht so die Aussicht, GesetzmaBigkeiten heraus- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



268 


Verschiedenes. 


Digitized by 


zufinden and synthetisch lioch wirksame Sabstanzen darzustellen. 
Man darf annehmen, dafi diese auch im Tierversucb sich als wirk- 
samer erweisen werden als die in vitro schwach wirkenden. Natfir- 
lich bleibt diesem die letzte Entscheidung. 

Verf. hat eine grofle Zahl von Yerbindnngen des Hexametliylen- 
tetramins als bakterizidogener Substanz dargestellt, die chemisch als 
quaternare Ammoniamverbindnngen aufzufassen waren. 

Jacobs, Walter A., Heidelberger, Michael and Amoss, Harold L., 
The bactericidal properties of the quaternary salts 
of hexamethylentetramine. II. The relation between 
constitution and bactericidal action in the substituted 
benzylhexamethylentetraminium salts. (Ibid. p. 569.) 

Verff. untersuchten eine groBe Zahl von Verbindungen, die durch 
Kuppelung verschieden substituierter Benzylhaloide mit Hexamethylen- 
tetramin gebildet waren, auf ihre bakterizide Wirksamkeit zunachst 
gegenttber Typhusbazillen. Es ergaben sich gewisse Gesetzmafiig- 
keiten insofern, als Einffihrung von Methyl-, Chlor-, Brom-, Jod-, 
Cyan- und Nitrogruppen in den Benzolkern die bakterizide Wirk- 
samkeit steigerte, and zwar in der Orthostellung bedeutend mehr 
als in der Parastellung. 

Als besonders wirksam erwiesen sich Verbindungen, bei denen 
ein Benzolkern mit zwei Hexametbylentetraminmolekfilen gekuppelt 
war. Sie zeigten auch insofern eine gewisse Spezifizitat, als ihre 
Wirksamkeit gegeniiber Typhusbazillen weit starker gesteigert war 
als gegen Strepto-, Meningo- und Gonokokken. 

Jacobs, Walter A., Heidelberger, Michael and Bull, Carroll G., 
The bactericidal properties of the quaternary salts 
obtained from halogenoacetyl compounds. (Ibid. p. 577.) 

In der vorliegenden Mitteilung wird berichtet fiber Versuche mit 
Substanzen, bei denen das Hexamethylentetraminmolekfil durch Ver- 
mittlung einer Halogenacetylgruppe an die verschiedensten primfiren 
und sekundaren aliphatischen und aromatischen Amine, Alkohole und 
Kohlenwasserstoffe gekuppelt war. Es fanden sich einige Verbin¬ 
dungen mit erheblicher bakterizider Wirkung. Diese war haufig 
mehr Oder weniger spezifisch, d. h. gegenfiber einer bestimmten 
Bakterienart besonders wirksam. So tfiteten einige Verbindungen 
Streptokokken innerhalb 3 Stunden noch in einer Verdfinnung 1:50000 
ab. In Gegenwart von EiweiB (5proz. KaseinlOsung) war die bak¬ 
terizide Wirkung der meisten Substanzen nicht sehr erheblich herab- 
gesetzt. Kurt Meyer (Berlin). 

Bokorny, Th., Eiweifibildung aus verschiedenen Kohleu- 
stoffquellen. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 791.) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


269 


Ubersicht iiber die verschiedenen organischen Stoffe, aus denen 
die verschiedenen Hefen ihren Kohlenstoff zur Neubildung von Zell- 
sabstanz beziehen kfinnen. In Betracht kommen namentlich ver- 
schiedene organiscbe S&uren, Glyzerin, S&ureamide, Pepton, Mannit, nnd 
verschiedene Kohlehydrate. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Paul, Theodor, Die chemische Reaktionsgeschwindigkeit 
nnd die Anfbewahrnng von Arzneimitteln in „Trocken- 
ampnllen" besonders znr Verwendung im Kriege. (Miinch. 
med. Wochenschr. 1916. S. 1317.) 

Die Lehre yon der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit zeigt, 
dafi vielfach auch in solchen F&llen eine, wenn auch sehr Iangsam fortschreitende 
Eeaktion stattfindet, wo scheinbar keine Ver&nderung der Stoffe wahrnehmbar ist, 
nnd sie gibt uns die Hilfsmittel an die Hand, diese Eeaktionen zn erkennen und zu 
messen. Sie gew&hrt uns neue Einblicke in den Mechanismns wichtiger Vorg&nge 
nnd ermttglicht es, sie in Einzelvorgfinge zn zerlegen. Von besonderer Wichtigkeit 
ist das exponentielle Temperatnrgesetz der Eeaktionsgeschwindig- 
keiten, welches besagt, dafi die Reaktionsgeschwindigkeit bei einer Steigerung der 
Temperatnr nm je 10° nm einen bestimmten Betrag, meist nm das Doppelte bis 
Dreifache des vorhergehenden Temperatarabschnittes znnimmt nnd bei einer Erniedri- 
gnng der Temperatnr in entsprechender Weise abnimmt. Diese Zn- nnd Abnabme be- 
zeichnet man als Temperaturkoeffizient oderTemperatnrqnotient (Q). Seine Be- 
stimmang erfolgt in der Weise, dafi man die Reaktionsgeschwindigkeit (k) bei ver- 
schiedenen Temperatnren (t) experimentell ermittelt nnd Q nach der Formel berechnet: 

10 (log k* — log k x ) 

q=io- t — a — 

Der Temperatnrqnotient liegt im allgemeinen zwischen 2 nnd 3, er kann sich aber 
bei organisch-chemischen Reaktionen nnd namentlich bei Enzymwirknngen sowie 
bei biologischen Vorgfingen anf das Siebenfache nnd noch hbher steigern. 

Diese GesetzmaHigkeiten gelten ganz allgemein fiir alle Reaktionen nnd sie 
spielen anch bei der Anfbewahrnng der Arzneimittel eine Rolle. Es gilt allgemein 
als Regel, Chlorkalk, Wasserstoffsnperoxydldsnng, Heilsera, die L5sung yon essig- 
sanrer Tonerde nsw. an einem kiihlen Orte anfznbewahren. Von diesen Stoffen 
wissen wir ans Erfahrang, da Q sie sich anch in gnt verschlossenen Gefafien im 
Lanfe der Zeit zersetzen, d. h. daU in ihnen danemd Reaktionen stattfinden, die 
ihre Znsammensetzung yerdndern. So wandelt sich das im Chlorkalk befindliche 
Calcinmhypochlorit [Ca(OCI) 2 ] in Calcinmchlorat [Ca(C10*) 2 ] und das Wasserstoff- 
superoxyd [H 2 0 2 ] in Wasser nnd gasfCrmigen Sauerstoff urn. Die kolloid geldsten 
basischen Alnmininmazetate des Liq. alum. acet. scheiden sich allm&hlich als festes 
Salz ab. Da der Unterscbied zwischen der Temperatur des Kellers (ungef&hr +8° 
bis +10°) und derjenigen der fiber der Erde gelegenen Aufbewahrungsraume im Durch- 
schnitt 10° betragt, so kdnnen wir diese Arzneimittel im Keller 2—3mal linger anf- 
bewahren, ehe der gleiche Zersetzungsgrad wie in den oberen Ranmen erreicht wird. 

Als typisches Beispiel ffir die allmfihliche Zersetzung der in 
Ampullen eingeschlossenen ArzneistofflOsnngen kann die unter Gelb- 
f&rbnng vor sich gehende Zersetzung w&sseriger MorphinlOsnngen dienen. Die 
wisserigen L$snngen, welche frisch hergestellt nahezu farblos sind, nehmen all- 
m&hlich eine gelbliche Farbung an, die mit der Zeit immer intensiyer wird. Beim 
Erhitzen geht die Zersetzung schneller vor sich, nnd es ist eine bekannte Tatsache, 
dafi eine frisch hergestellte MorphinlGsung bereits nach der etwa 1 Stunde dauemden 
Sterilisation im Wasserdampf yon + 100 ° eine gelbliche F&rbung zeigt, und dafi 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



270 


Verschiedenes. 


Digitized by 


deren Intensitat von der Art des Glased abhdngt, aus dem das Aufbewahrungsgefatt 
hergestellt ist. 

Zur Aufkiarung dieser Vorg&nge wurden vom Verf. unter dankenswerter Mit- 
wirbung des Herrn Oberapothekers Dr. Rapp Versuche mit 1- and 2pros, wftsserigen 
Morphinhydrochloridlbsungen in Gefafien ans Quarzglas, Jenenser Ger&teglas and 
gewdhnlichem Medizinalglas bei Zimmertemperatnr, +37°, + 70° and +100° an- 
gestellt, die za folgenden Ergebnissen fiihrten. Da die Gelbfarbang, wenn anch in 
geringem Grade, in den Gefalien ans Qnarzglas anftritt, welches yon neatralen and 
saner reagierenden Fliissigkeiten weder in der Kftlte noch in der Warme merklich 
angegriflfen wird, so mull es sich um eine chemische Reaktion handeln, die ohne 
auBere Einwirkang — allenfalls unter Einwirkung des Luftsauerstoffes — stattfindet. 
Bei Zimmertemperatnr ist die Geschwindigkeit dieser Zersetzang sehr gering. In 
den Gef&Ben ans Jenenser Gerateglas erleidet sie eine geringe Beschleunignng and 
in denjenigen aus gewbhnlichem Medizinglas geht die Zersetzang erheblich schneller 
vor sich. Dies ist wahrscheinlich auf eine katalytische Wirkung des bei der Zer- 
setzung des Glases freiwerdenden Alkalis (OH'-Ionen) zuriickzufiihren. 

Die Wasserstoffionen (H’-Ionen) der Sauren and die Hydroxylionen (OH'-Ionen) 
der Basen sind typische Katalysatoren, besonders fiir solche Reaktionen, die nnter 
Wasseraafnahme (Hydrolyse) oder Wasserabspaltang vor sich gehen. Derartige 
Vorgftnge spielen bei der Zersetzang der hier in Frage kommenden 
Arzneistoffe wahrscheinlich die Hauptrolle. Aach die im destillierten 
Wasser in auflerst geringen Mengen vorhandenen Veranreinigangen kbnnen auf die 
chemische Reaktion der darin geltfsten Stoffe auCerordentlich stark katalytisch be- 
schleunigend einwirken, wie a. a. A. Tit off bei seinen im Ostwaldschen Labo- 
ratorium ausgeftihrten Untersuchungen liber die Oxydationsgcschwindigkeit des 
Natriumsuliits (Na 2 S0 s ) durch Luftsauerstoff gezeigt hat. Aach kann die physi- 
kalischeBeschaffenheit der Gefah wande anf dieZersetzungsgeschwindigkeit 
einen erheblichen EinfluB ausuben, wie in neuester Zeit W. Diekmann gezeigt hat. 

Beim Aufbewahren von w&sserigen Alkaloidsalzldsungen kommt noch eine 
weitere Reaktion in Betracht: die Abscheidung der freien Base durch das 
bei der Zersetzang der Glaser sich im Laufe der Zeit immer mehr 
anreichernde Alkali. Dies ist in der Praxis wiederholt beobachtet worden. 
So ist z. B. im Sanitfttsbericht ttber die Kaiserliche Schutztruppe in Sddwestafrika 
w ah rend des Herero-Hottentottenaufstandes erwahnt, dafi Morpbineinspritzungen, die 
zugeschmolzenen Ampullen entnommen waren, bei manchen psychischen Erregungs- 
zustanden and bei schweren Verletzungen wenig Erfolg hatten. In Ampullen mit 
MorphinhydrochloridltfsuAg, die von der Expedition nach China zuriickkamen, hatte 
sich soviet freies Morphin ausgeschieden, daC die Glaswandungen ganz mit kleinen 
Kristallen bedeckt waren. Diese and ahnliche Beobachtangen haben dazu gefuhrt, 
dafi man bei der Auswahl der Ampullenglaser immer vorsichtiger zu Werke ging, 
and dati die Glasfabriken besonders widerstandsfahige Glassorten za diesem Zwecke 
herstellten. Im Laufe der Zeit warden leicht ausftihrbare Methoden angegeben, am 
die Widerstandsffihigkeit der Ampullengiaser zu priifen. Bei diesen Priifangen hat 
sich gezeigt, daC man wohl durch zweckmaBige Auswahl der Bestandteile des Glases 
dessen Angreifbarkeit durch Wasser vermindern, aber nicht vollsthndig aufheben kann. 

Es gibt eine Reihe von Alkaloiden, alkaloidahnlichen and anderen Stoffen, die 
in der Medizin viel gebraucht werden, and die noch viel zersetzlicher sind als das 
Morphinhydrochlorid. Dazu gehfiren a. a. die Salze von Physostigmin, Atropin, 
Saprarenin (Adrenalin, Skopolamin, Homatropin, Hydrastin, organother apeutische 
Praparate) usw. Sie zersetzen sich besonders beim Erw&rmen in wasseriger Ltisung 
so leicht, da3 ihre Sterilisierung grolle Schwierigkeiten bereitet. 

Der zur Haltbarmachung von wasserigen Arzneistofflbsungen in neaer Zeit vor- 
geschlagene Zusatz von sehr geringen Mengen Salzshure vermag die Zer- 



D4g4ral from- 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verschiedenes. 


271 


setznng nicht zu verhindem; ja, es ist zu befttrchten, dafi die Zersetzungsvorg&nge 
dadurch katalytisch beschleunigt werden, nur scheint sich diese Zersetzung ftuflerlich 
weniger bemerkbar zu machen. Dies kann man z. B. bei Eisenvitriollttenngen be- 
obachten, die sich bei Beruhrung mit Luft schnell f&rben nnd triiben, nach einem 
geringen Znsatz von verdlinnter Schwefelsfiure aber klar bleiben, obwobl der Oxy- 
dationsvorgang dnrch die Sfiure katalytisch sogar etwas beschleunigt wird. Ahnlich 
wie die Salzsaure sind im allgemeinen auch andere „Schutzstoffe u wie Glyzerin, 
Alkohol, Traubenzucker usw. zu beurteilen, wenn nicht im besonderen FaUe der 
experimentelle Nachweis erbracht wird, dafi dnrch die Gegenwart ernes solchen 
Stoffes ein bestimmter Zersetzungsvorgang verhindert wird. Das Nichteintreten einer 
Verfhrbung ist an sich noch kein Beweis daftir, dafl keine Zersetzungsvorg&nge 
stattfinden, da sie verschiedener Art sein ktinnen und nicht mit einer sichtbaren 
Ver&nderung verbnnden zu sein brauchen. Umgekehrt aber, wenn eine Verf&rbung 
eintritt, mull man auf das Yorhandensein von ZersetzungsvorgSngen schlieBen. 

Es ist auch ein bedenklicbes Zeicben, wenn diese Verf&rbung bei einer hdheren 
Temperatur, wie z. B. die Gelbf&rbung der mit Salzs&ure versetzten Morphinlttsungen 



Fig. 2. 

Fig. 1. Trockenampulle nach Th. Paul. 

Vor dem Beschicken mit dem Arzneimittel. 

Fig. 2. Beschickung der Trockenampulle mit dem Arzneimittel. 
Das Arzneimittel wird in einer leicht fltichtigen Flttssigkeit in einem bestimmten 
Verh&ltnis, z. B. 1 g Morphin. hydrochloric, in 50 ccm Weingeist geldst, von dieser 
Lfoung eine bestimmte Menge, 0,5—1,0 ccm, in die gereinigte und trocken sterili- 
sierte Trockenampulle einpipettiert, die Fliissigkeit im Wasserbad bei niedriger 
Temperatur (+ 20° bis + 30®) durch Cfberleiten eines mittels Wattefilters keimfrei 
gemachten Luftstromes verdunstet und die Ampulle durch Abscbmelzen verschlossen. 

Fig* 3. Trockenampulle nach Th. Paul. 

Nach dem Ftlllen und Abscbmelzen. Vielfach kann man sich schon durch das Aus- 
sehen des Arzneimittels (Kristallbildung, Farbe) von dessen Gate tiberzeugen. 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



272 


Verschiedenes. 


Digitized by 


bei -f* *20° eintritt, obwohl man beim Sterilisieren im allgemeinen nicht go hoch zu 
erhitzen braucht. Wir haben keinen Qrnnd anzunehmen, daB eine Beaktion bei 
einer niedrigeran Temperatur nicht stattfindet, wenn sie bei einer etwas htiheren 
Temperatnr sichtbare Verdnderungen hervorbringt (Wilh. Ostwald). 

Jene Nachteile lassen sich dadurch beseitigen, dafi abgemes- 
sene Mengen des festen Arzneistoffes nnd des Ltisungsmittels ge- 
trennt in „Trockenampullen a nnd ^Flttssigkeitsampullen" auf- 
bewahrt werden, welche die Bereitnng der sterilen Ldsungen 
nnmittelbar vor dem Gebranch auch im Felde, im Lazarett wie 
nnter freiem Himmel, ermtfglichen. Die Form nnd Handhabnng dieser 
Ampnllen ist ans den Abbildungen 1—6 nnd ihren Unterschriften ersichtlich. 



Fig. 4. Fig. 6. 

Fig. 4. Fliissigkeitsampulle nach Th. Paul. 

Die gereinigte and trocken sterilisierte Ampalle wird in der iiblichen Weise mit 
dem Lflsungsmittel (0.8—0,9 prom. Kochsalzlbsung oder destill. Wasser) beschickt, 
dnrch Abschmelzen verschlossen nnd in Dampf sterilisiert. 

Fig. 5. Einbringen des Inhaltes der Fliissigkeitsampulle in die 
gebffnete Trockenampulle. 

Fig. 6. Anfsaugen der frisch bereiteten Einspritzungsfliissigkeit 

mit der Spritze. 

Das Anfsaugen gelingt meist so vollstandig, daB kein Tropfen in der Ampulle 

zurttckbleibt. 


Die Form der Trockenampullen gestattet es, dnrch energisches Schtitteln auch 
nnldsliche Stoffe in der Flttssigkeit so fein anfznschwemmen, daB sie mit der Spritze 
beqnem anfgesogen nnd eingespritzt werden kflnnen. Auch kolloide Lbsnngen lassen 
sich anf diese Weise herstellen. 

Die in yorstehender Abhandlung beschriebenen „Trockenampnllen" nnd „Flilssig- 
keitsampullen" werden in verschiedenen Grdfien von der Firma Chr. Fuchs, 
Glasinstrnmentenfabrik, Milnchen, SchillerstraBe 26 in den Handel 
gebracht. Autoreferat. 


(M) 


Go i igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Centralilatt lflr Ba&terlologle etc. I. All Beferate. 

■ Bd. 66. No. 12/13. — 

Ansgegeben am 2. Oktober 19IT. 


Wundinfektion, Entziindung, Eiterung, Augen- and 
Haatkrankheiten. 

Marwedel, Georg, Einige Betrachtnngen fiber die Wund- 
infektionen des jetzigen Krieges. (Mfinch. med. Wochen- 
schr. 1916. S. 982.) 

In den ersten Kriegsmonaten zeigen die Gesamtinfektionen einen 
betrachtlichen Anstieg, wobei namentlich die sehweren Infektionen 
an der Zunahme beteiligt sind. Dem entspricht eine Znnabme der 
Sterblichkeit. Eine Drsache ffir die Vermehrung ist in der Besonder- 
beit der Verwnndnngen im Stellnngskriege zn sehen. Es sind vor 
allem Eeime ans dem Boden, die zn sehweren Infektionen ffihren. 
Dagegen sind dnrch die Fortschritte der Behandlnng die durch 
Staphylokokken hervorgerufenen Erkrankungen, namentlich die alte 
Pyfimie, ganz zurfickgedrfingt Oder verschwnnden. Zum Beleg sind 
nmfassende Zahlenznsammenstellangen aaf Grand eigener Beobach- 
tnngen beigebracht. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lawen, A. nnd Hesse, Erich, Bakterienbefunde bei frischen 
Eriegsschnflverletzungen und ihre klinische Be- 
dentnng. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 688.) 

Es warden zahlreiche Untersnchnngen ansgeffibrt fiber den 
Eeimgehalt von frischen Wnnden, sowie von Geschossen, Fremd- 
korpern nnd dem Inhalt von Kftrperhohlen. Nahezu alle Eriegsschufi- 
verletznngen, frisch nntersncht, waren bakterienhaltig. Znm grOfiten 
Teil findet man die gewohnlichen Eitererreger, die yon der EOrper- 
oberflache nnd den Eleidern stammen. Daneben trifft man vielfach 
auch andere Bakterien verschiedener Art, die znm Teil anch dem 
Erdboden entstammen. Besonders zahlreich sind die Eitererreger 
anf dem behaarten Eopf. Die in den ersten 13 Stunden aus dem 
Efirper entfernten Infanteriegescbosse waren steril, wabrend an 
Schrapnellkugeln nnd Granatsplittern meist Bakterien nacbzuweisen 
waren. Der bei Banchscbfissen in der Banchhfihle gefnndene Blut- 
ergnfi ist schon nach wenigen Stunden bakterienlialtig; wahrscheinlicb 
stammen diese Bakterien ans dem Magen oder Darm. Gequetschte 
Muskeln sollen im allgemeinen soweit abgetragen werden, bis man 
in gesnndes blntendes Muskelgewebe kommt. 

W. H. Hoffmann ^Wilhelmshaven). 
Eistc Abt. Ref. Bd. 06. Ko. 12/18. 18 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



274 


Wandinfektion. 


Digitized by 


Doyen et Yamanouchi, La flore bacterienne des plaies de 
guerre. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 512.) 

Von patbogenen Bakterien linden sicb in infizierten SchuBwunden 
Streptokokken, Staphylokokken, Bac. perfringens und Tetanusbazillen. 
Streptokokken sind fast in alien SchuBwunden anzutreffen, ibre ■Viru- 
lenz ist meist gering. In offenen und buchtigen Wunden, namentlich 
wenn sie Geschofiteile und Eleiderfetzen enthalten, ist der Strepto- 
kokkus stets vergesellschaftet mit Staphylokokken und Bac. per¬ 
fringens. Wunden, die mit Staphylokokken und Streptokokken allein 
infiziert sind, sind niemals fotid. Bac. perfringens wurde in alien 
Fallen von Gasphlegmone nnd Gasgangran zusammen mit Strepto- 
und Staphylokokken angetroffen. Bac. perfringens yerschwindet 
schneller ans Wnnden als Strepto- und Staphylokokken. Es gibt 
auch Wunden, in denen der Bac. perfringens als Saprophyt lebt, 
ohne jedoch irgend etwas von seinen Eigenschaften verloren zu 
haben. Tetanus verlftuft meist schwer bei kurzer Inkubation, milder 
bei lingerer Inkubation. Allgemein kann gesagt werden, dafi die 
Gefahren, die von einer infizierten Wunde ausgehen, abh&ngig sind 
von der Schwere der Verwundung, d. h. von der Ausdehnung, Tiefe, 
Unebenheit der Wunde und von dem Grade der Gewebszertrum- 
merung. Je fruhzeitiger die Gewebsreaktion einsetzen kann und die 
Phagocyten ihre Tatigkeit beginnen konnen, um so milder verlauft 
die Infektion. Gildemeister (Posen). 

Reinhardt, Ad., Uber Latenz von Bakterien bei Kriegs- 
verwundungen. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1304.) 

Reines, nicht entziindetes Narbengewebe ist keimfrei. An Fremd- 
kfirperresten, AbszeBresten, abgestorbenen Gewebsteilen, in der Wand 
von H&matomen finden Bakterien einen giinstigen Nahrboden und 
Aufenthaltsort, wenn sie durch das nmgebende Narbengewebe gegen 
die bakteriziden Einfihsse der Korperskfte geschutzt sind. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hirsch, Max, Zur Entstehung und Verhiitung von Lungen- 
abszessen nnd -empyemen nach Lungenschussen. 
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1468.) 

Die Nachbarschaft infizierter Wunden ist fur die Lungenschhsse 
gefahrlich. Znr Verhiitung der Infektion miissen Lungenschhsse in 
besonderen Raumen untergebracht werden. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Ghon, A., Uber Infektionen mit anahroben Mikroorganis- 
men im Kriege. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 477.) 

Allgemeine Ubersicht. Gildemeister (Posen). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Wnndinfektion. 


275 


Bogdan, Aladar, Eine bisher unbekannte Infektions- 
krankheit bei Verwundeten. (Med. Elinik. 1916. S. 383.) 

Bei Verwundeten kamen eine Anzahl von ratselhaften Infektions- 
krankheitsf&llen vor, bei denen regelmaBig Leberabszesse anftraten, 
mitnnter anch anderweitige Abszefibildungen in Lunge, Milz Oder 
Gelenken. Die Knochenwunden zeigten dabei keine bemerkbare Ver- 
anderang, oft sogar eine fortschreitende Heilnng. In dem Eiter 
wurde ein anaerobes Stabchen gefnnden, das bei Verimpfnng anf 
Kaninchen wieder znr Bildnng von Leberabszessen Anlafi gab. Da 
es sich offenbar nm eine Infektionskrankheit handelte, warden die 
verd&chtigen Kranken abgesondert, obgleich die Ansteckangsf&higkeit 
nicht groB zu sein scheint. Von 24 F&llen verliefen 16 tSdlich. Eine 
Beeinlln8snng dnrcb die Behandlnng war nicht za bemerken. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Buday, K., Endemisch auftretende Leberabszesse bei 
Verwundeten, verursacht durch einen anadroben Ba- 
zillns. (C. t Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 453.) 

In dem Lazarett einer kleinen ungarischen Stadt warden mehrere 
F&lle von h5chst eigenartigen Erkrankungen beobachtet, die in 
66 Proz. der F&lle innerhalb karzer Zeit letal endeten. Es handelte 
sich am Verwnndete mit eiternden Schufiverletznngen, die zun&chst 
keine Zeichen einer besonderen Wandinfektion boten. PICtzlich trat 
hohes Fieber anf, gleichzeitig zeigten sich Symptome einer schweren 
Sepsis, and der Tod erfolgte meist 10—14 Tage nach dem initialen 
Schhttelfrost. Bei der Sektion fanden sich in jedem Falle Leber¬ 
abszesse, zumeist in groBer Zahl, aafierdem ziemlich oft Langen- 
abszesse, viel seltener Abszesse anderer Organe. In den Leber¬ 
abszessen, welche die best&ndigsten and prkgnantesten Ver&ndernngen 
bildeten, wurde aosnahmslos and in iiberaas groBer Zahl ein sehr 
kleiner Bazillus gefnnden, der nach Gram nicht f&rbbar war and 
sich aach sonst nur schwer farben lieB, sehr oft nur an seinen beiden 
Enden. Ein ebenso bestandiger Befund war, daB in den Leber¬ 
abszessen wie in den Lnngenabszessen pyogene Kokken fehlten. In 
4 F&llen konnte der genannte Bazillus gezttchtet werden, and zwar 
3mal onmittelbar aas dem Eiter des Leberabszesses and lmal nach 
Ubertragnng anf Kaninchen. Der gezuchtete Bazillus hat keine 
Eigenbewegnng, bildet keine Sporen, w&chst nur streng anadrob bei 
K5rpertemperatur and nor in Gegenwart von tierischem Eiweifi; in 
traubenzuckerhaltigem Blntagar wird nur sehr wenig Gas gebildet. 
Dieser Bazillus raft bei Kaninchen gleichfalls Abszesse hervor. Vert 
nimmt an, dafi diese Bakterienart in den Krankenr&nmen des Spitals 
vorhanden gewesen sei and seknnd&r in die ScbaByerletzangen hinein- 
gelangt sei. Gildemeister (Posen). 

18 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



276 


Wundinfektion. 


Digitized by 


Sartory, A. et Lasseur, Ph., Etude d’un bacille nouveau 
provenant d’un pus de blessure par obus. (C. r. Soc. de 
Biol. T. 78. 1916. p. 68.) 

In einem nach Granatverletzung entstandenen Empyem der 
Pleurahbhle wurde aufier gelben Staphylokokken eine aerob wachsende 
Stabchenart nachgewiesen, die n&her bescbrieben und von den Verff. 
als eine neue Art von Eitererreger angesehen wird. Bei Meer- 
schweinchen und Eaninchen verursachte der Bazillus nach subkutaner 
Injektion putride Abszesse. Gildemeister (Posen). 

Bier, August, Die Gasphlegmone im wesentlichen eine 
Muskelerkrankung. (Med. Elinik. 1916. 8.355.) 

Die Gasphlegmone ist fast stets eine Muskelerkrankung, und 
zwar eine faulige G&rung des Muskels, hervorgerufen durch den 
Fraenkelschen Bazillus, der in Reinkultur im Muskel anzutreffen 
ist. Aus der fauligen Garung des Muskels stammt das Gas, das sich 
in die Muskelzwischenr&ume hineinschieben kann, whhrend die Erank- 
heit selbst in der Mnskelsnbstanz fortschreitet. Der Muskel selbst 
ist schwer erkrankt und zeigt alle Verhnderungen von der einfachen 
blafiroten Verfarbung bis zum vollst&ndigen fauligen Zerfall des 
Muskels in Brei. Die Schaumorgane entstehen erst nach dem Tode; 
man vermifit sie, wenn man die Leichen der Verstorbenen sofort 
nach dem Tode erbffnet. Die Bdsartigkeit der Erkrankung soli nicht 
Qberschfttzt werden; viele F811e heilen ohne jeden Eingriff. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Payr, E., Uber Gasphlegmone. (Med. Elinik. 1916. S.442.) 

Der Aufsatz wendet sich gegeti die Auffassuog Biers, dafi die 
Gasphlegmone ausschliefilich eine Muskelerkrankung sei. Tatsachlich 
gibt es Gasphlegmonen, die den Muskel iiberhaupt nicht getroffen 
haben. Eintreten fiir mdglichst schnelles Eingreifen mit dem Messer; 
hierbei ist die Sterblichkeit w&hrend des Erieges von 50 Proz. auf 
15—10 Proz. herabgegangen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Aschoff, Zur Frage der Atiologie und Prophylaxe der 
GasSdeme. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 469.) 

Es linden sich sowohl klinisch als auch pathologisch-anatomisch 
fliefiende Ubergange zwischen Fallen, bei denen das Odem im Vorder- 
grund steht, und solchen mit hervortretender Gasentwicklung. Es 
wurden im ganzen 150 Faile untersucht. In bezug auf die anato- 
mischen Veranderungen und den Bazillengebalt lafit sich ein drei- 
faches Zonengebiet unterscheiden: das zentrale Gebiet der Infektions- 
stelle mit grofieu Bazillenmengen und reichlicher Sporenbildung wird 
von einer Zone des hamolytischen Oderas mit sporenlosen Bazillen 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Wundinfektion. 


277 


umschlossen, daran schliefit sich die dritte Zone mit gelblichem Odem 
ohne Bazillen; dieses reine Odem ist als vorwiegend toxisch entstanden 
anzusehen. Bei frnhzeitigen Sektionen findet man Milz und Herzblnt 
ebenfalls steril; es handelt sich nm eine Intoxikation nnd nicht nm 
eine septische Allgemeininfektion. Die bakteriologische Analyse des Er- 
regers ergab ein plnmpes bewegliches Stabchen mit Sporenbildnng 
nnd Geifieln, das am n&chsten dem Ghon-Sachsschen Odembazillns 
▼erwandt ist. Dnrch Immnnisierung eines Pferdes nnd eines Rindes 
wurde ein Schatzsernm gewonnen, das sich bei Infektionsversnchen an 
Meerschweinchen wirksam erwies. Langer (Charlottenburg). 

Fraenkel, Eugen, Kritisches uber Gasgangran. (Munch, med. 

Wochenschr. 1916. 8. 476.) 

Es wird zusammenhangend zu den wkhrend des Krieges ge- 
machten zahlreichen Beobachtnngen uber den Erreger der Gas¬ 
gangran Stellnng genommen. Namentlich wird daranf hingewiesen, 
dafi yon vielen Seiten bereits der Fraenkelsche Gasbazillus ge- 
zhchtet werden konnte, nnd dafi die Erfahrnngen im Felde dafur 
sprechen, dafi dieser Bazillus eine grofie Rolle spielt und haupt- 
sSchlich fur die Entstehung des Gasbrandes in Betracht kommt. Die 
yon Conradi undBieling beschriebenen Erkrankungen, die dnrch 
einen rauschbrandahnlichen Bazillus erzeugt sind, kbnnen nicht als 
Gasbrand aufgefafit werden, sondern sind eine andere Krankheit nnd 
mttssen als menschlicher Rauschbrand bezeichnet werden. Die Schutz- 
nnd Heilbehandlung des durch den Fraenkelschen Bazillus erzeugten 
Gasbrandes mit Rauschbrandserum kann yon yomherein nur wenig Aus- 
sichten auf Erfolg bieten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

v. Wassermann, A., Experimentell-therapeutische Studien 

ans der Gruppe der Gasbranderreger. (Med. Klinik. 1916. 

S. 437.) 

Zum Verstandnis des menschlichen Gasbrandes wurden eine 
Reihe yon Versuchen mit Rauschbrandbazillen am Meerschweinchen 
ausgefuhrt. Durch geeignete Versuchsanordnung ist es moglich, die 
Sporen nnd die Odemflhssigkeit getrennt zur Wirknng zn bringen, 
nnd dabei zeigt sich, dafi yon diesen beiden keins fur sich allein die 
Krankheit heryormfen kann. Nur wenn beide Bestandteile zusammen 
gegeben werden, entwickelt sich der Rauschbrand beim Versuchstier. 
Urn den Bazillen die Erzeugung der Krankheit zn ermdglichen, sind 
die in der Odemfl&ssigkeit yorhandenen fermentativen Stoffe un- 
bedingt erforderlich; sie werden in der primaren Wunde dnrch die 
fanlige Zersetznng des dnrch die Verletznng abgestorbenen Gewebes 
seitens der saprophytischen Gasbranderreger gebildet. Der anfangs 
ortliche Prozefi wird dadnrch znm Fortschreiten anf gesnndes Gewebe 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



278 


Wundinfektion. 


Digitized by 


bef&higt, dafi die Gewebsflussigkeit in das gesnnde Gewebe eindringt 
and es sch&digt. Es handelt sich also hierbei am richtige Aggressine, 
am Stoffe, die von den Gasbrandherden vorgesandt werden miissen, 
am weitere Gewebsteile angriffsfahig za machen. Die Gasbrand- 
erreger kdnnen als ecbte F&ulniserreger nar in toten Gewebsstoffen 
leben. Darch adsorbierende Kohle and ahnliche Stoffe ist es mdglich, 
die BrandflQssigkeit in vorziiglicher Weise za adsorbieren and da- 
durch das Fortschreiten der Erankheit anfzahalten; insbesondere 
bew&hrt sich Carbovent far diesen Zweck. Es handelt sich bei den 
Gasbrandinfektionen am eine Grappe yon Krankheiten, bei denen 
der Adsorptionstherapie, obwohl auch die Herstellang eines Anti- 
aggressins nicht schwer ware, ein klassisches Feld der Bet&tigung 
gegeben ist. Fiir alle Behandlung mufi der Grandgedanke der sein, 
die Brandfl&ssigkeit, welche die Gefahr f&r das Fortschreiten des 
Gasbrandes in sich tragt, moglichst vollkommen yon der Ber&hrung 
mit frischem Gewebe abzuhalten. Das ist yiel wichtiger als die 
Mafinahmen, die sich gegen den lebenden Erreger selbst richten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Fr&nkel, Ernst, Frankenthal, Ludwig and Koenigsfeld, Harry, 
Zur Atiologie, Pathogenese and Prophylaxe des Gas- 
odems. (Med. Elinik. 1916. S. 689.) 

Bei einer grofien Beobachtungsreihe ergab sich, dafi es sich bei 
den znm Teil als malignes Odem, znm Teil als Gasphlegmone anf- 
tretenden Erkrankungen doch am eine arsfichlich and dem Wesen 
nach einheitliche Erkrankungsform handelt. Die Erkranknng tritt 
meist bei stark zerfetzten Wan den auf and an Bert sich darch Odem 
and Gasbildang im snbkatanen Gewebe und in der Maskulatnr mit 
Zerfall des Mnskels. Die Ursache der Erkrankung ist ein aos dem 
Erdboden in die Wunde gelangendes anaerobes Bakterinm, das wohl 
der Grappe der Butters&arebakterien angehfirt and das genan be- 
schrieben ist. Wahrend des Lebens linden sich die Bazillen in der 
Wande and den amgebenden Maskeln. Der Tod wird darch die 
Giftwirkang der Bakterien verursacht. Ins Blut gelangen die Bak- 
terien erst nach dem Tode. Darch aktiye Immunisierang warde 
beim Pferde ein Seram gewonnen, welches im Tierrersuch Schutz- 
wirkung gegen die Infektion mit Gas&dembazillen ansubte. Es ist 
za hoffen, dafi es gelingen wird, ein Schatzsernm herzastellen, das 
fiir die Schntzimpfang im grofien bei Yerwandungen im Heere sich 
eignet. Es sind Versache im Gange, ein Pferd gleichzeitig gegen 
Tetanns and Gasphlegmone za immanisieren, so dafi es yielleicht 
mdglich sein wird, Verwandete darch eine einzige Einspritzang 
gleichzeitig gegen Tetanas and Gasphlegmone za schiitzen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Wundinfektion. 


279 


Conradi, H. und Bieling, R., Zar Atiologie und Pathogenese 
des Gasbrandes. IL Mitteilung. (Munch, med. Wochenschr. 
1916. S 1023.) 

Es wird weiter fiber die Eigenscbaften des Bacillus sarcempbyse- 
matodes hominis berichtet, der bisher in 90 Ffillen als Erreger des 
Gasbrandes nachgewiesen ist. Binder und Kfilber zeigten sich ffir 
kfinstliche Infektion nur wenig empffinglich, wohl aber liefi sich eine 
Emptanglichkeit der jungen Scbweine nachweisen. Am meisten ge- 
eignet ffir manche Tierversuche sind Meerschweinchen und Kaninchen. 
Man muB unterscheiden zwischen der toxischen Wirknng der Erreger 
und einer reinen Infektion. Durch Erhdhung der Kochsalzkonzen- 
tration des Blutes lfifit sich im Tierversuch die nachfolgende akute 
Gasbrandvergiftung yerhfiten. Durch Kochsalzlosung lfifit sich ins- 
besondere die Fermenttfitigkeit des Gasbrandbazillus im Muskel 
Ifihmen. Es wfire denkbar, dafi im Beginn der Erkrankung durch 
ortliche Anwendung von Kochsalz das Fortschreiten der Gasbrand- 
erkrankung sich yerhfiten lfifit, und auch im yorgeschrittenen Stadium 
durch Kochsalzeinspritzung in die Blutbahn vielleicht der Vergiftung 
entgegengewirkt werden kann. Schliefilich wird eine Darstellung 
des Verfahrens gegeben, das sich ffir den bakteriologischen Nachweis 
des Gasbrandes bewfihrt hat. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Bingold, Die yerschiedenen Formen der Gasbazillen- 
infektion. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. n. z. Immuni- 
tfitsforsch. Bd. 4. 1916. S. 283.) 

Yerf. teilt die yerschiedenen Formen der Gasbazilleninfektion 
folgendermafien ein: 

1. Lokale Infektion: a) Gasgangrfin (Gasphlegmone). b) Infektion 
der offenen Wundhfihle durch Gasbazillen. 

2. Allgemeine Infektion: a) Thrombophlebitische Form der Gas- 
bazillensepsis. b) Lymphangitische Form derselben. 

Unter diesen Formen, ffir die Beispiele mit ausffihrlichen klini- 
schen Angaben angeftthrt werden, schien yon der allgemeinen In¬ 
fektion die lymphangitische Form im Frieden die hfiufigere zu sein, 
wfihrend im Felde dem Yerf. die thrombophlebitische Form ofter 
begegnet ist. Die gesamten Beobachtungen ffihren Yerf. zu dem 
Schlufi, dafi der Gasbazillus dnrch Kleiderfetzen, Holzsplitter und 
Schmutzstfickchen meist mit anderen Bakterien zusammen in die 
Wunde hineingebracht wird. Jede Wunde mufi als infiziert betrachtet 
und dementsprechend behandelt werden, urn eine schwerere Infektion 
durch den Gasbazillus zu verhindern. Die gfinstigen Wachstums- 
bedingungen, die der Gasbazillus im Unterhautzellgewebe findet, 
ffihren zum Auftreten der auffallendsten Erscheinungen, nfimlich zu 
polsterartigen Schwell ungen der Haut und zu Knistergeffihl, das bei 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



280 


Wnndmfektion. 


leisem Betasten an Lnftemphysem erinnert. Eiter oder Abler Geruch r 
die bei der reinen Gasbazilleninfektion niemals vorkommen, denten 
auf die T&tigkeit anderer Infektionserreger hin, wobei gewisse An- 
baltspnnkte auf die Art des Erregers aufmerksam machen kdnnen. 
Der Staphylokokkus, Streptococcus haemolyticus und Streptococcus 
viridans yerursachen keine Putreszenz. FStider Geruch wird durch 
Coli-Bakterien und durch den anaeroben Streptococcus putridus her- 
yorgerufen. Besonders die Komplikation mit dem letzteren, fur den 
als Anaerobier vielleicbt Shnliche Wachstumsmdglichkeiten wie fur 
den Gasbazillus in Frage kommen, mud als verh&ngnisvoll gel ten r 
wahrend der mildere Verlauf der Mischinfektion mit Aerobiern wohl 
auf die Selbstreinigung der Wunde dadurch zuriickzufukren ist, dad 
die Sekretion auch aus den tiefsten Buchten angeregt wird. Der 
Ubertritt von Gasbazillen ins Blut hat nicht die Entstehung von Gas 
im Blut zur Folge, sondern bedingt eine Schadigung des Blutes 
durch Verinderung des Blutfarbstoffes. Der Einbruch der Erreger 
in breitere Lymphbahnen ffthrt zu einem foudroyanten Krankheits- 
verlauf, wie er bei der lymphangitischen Form der Gasbazillensepsis 
in die Erscheinung tritt. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Bnsson, B. und Gyorgy, P., fiber anaerobe Wundinfektion 
durch Gasbrandbazillen. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 
S. 737 u. 937.) 

Gasbrand oder Odeme treten vorwiegend dann auf, wenn es sich 
um Yerwundungen handelt, die weitgehende Zertriimmerungen und 
Zerreifiungen der Weichteile und der Knochen mit ausgedehnten 
Quetschungen, mit Taschenbildungen in diesen selbst zur Folge 
haben. Nach den Erfahrungen der Verff. ist die Art des Bodens von 
EinfluB auf die Haufigkeit des Gasbrandes. Ein weiteres Moment 
f&r die Entstehung des Gasbrandes ist in dem stetig wiederkehrenden 
Befunde von Begleitbakterien zu suchen, die an sich schon entzfind- 
liche und phlegmonbse Ver&nderungen der Wunden und des Gewebes 
hervorzurufen vermbgen. Weder die Atiologie des malignen Odems 
noch auch jene des Gasbrandes ist eine einheitliche; es besitzen 
vielmehr verschiedene Anaerobier unter bestimmten Verh&ltnissen 
die Ffthigkeit, die eine oder die andere der beiden Erkrankungen 
hervorzurufen. 

Uber das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchungeu der 
Verff. ist folgendes zu sagen. Nicht nur bei typischem Gasbrand 
des Menschen, sondern auch in einzelnen Fallen von klinischem 
malignen Odem fanden sie als fast stkndigen Befund einen und 
denselben Bazillus vor. Dieser Bazillus bildet kurze, plumpe Stab- 
chen mit abgerundeten Ecken, zumeist zu zweien gelagert. Daneben 
linden sich als fibergange l&ngere, schlanke Formen, Wetzstein- und 


Digitized 


^ Google 


-Original from - 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Wundinfektion. 


281 


Zitronen- Oder Eeulen- nnd Eiformen; es bestebt somit ein grofier 
Polymorphismus, wie er der Gruppe der Buttersfiurebazillen eigen ist. 
Beweglichkeit lafit sich am frischen Material nnd an jnngen Kulturen 
nnter geeigneten Bedingnngen fast immer feststellen. Eapseln sind 
niemals nachznweisen. Sporen werden fast immer gefanden, and 
zwar sind sie zumeist endstandig, seltener mittelstfindig gelagert. 
Die Bazillen sind mit Anilinfarben farbbar nnd werden anch nach 
Gram ihrer Mehrzahl nach positiy gef&rbt. Ihr Wachstum ist ein 
strong anaerobes and selbst aaf giinstigen Nahrboden dfirftiges. In 
den gewdbnlichen Znckernahrboden tritt immer meistens stfirmische 
Vergarong aaf, in Traabenzuckerbonillon entstebt Triibung and 
Bodensatz and dentlicher Geracb nach Buttersaure. Milch wird meist 
schon in 24 Stnnden zum Gerinnen gebracht, zeigt deatliche Gas- 
bildnng and gibt Biuretreaktionen. Traubenzucker-Nentralagar wird 
entfarbt and zeigt grfinliche Fluoreszenz neben Vergarung. Schwefel- 
wasserstoff wird in den meisten eiweifihaltigen Nahrbbden gebildet. 
Seram wird darch Gasbildang gesprengt nnd verflassigt. Gelatine 
wird stets, in vielen Fallen aber sebr langsam verflfissigt. Die 
Enltoren in Agar, insbesondere aber in der Gelatine, erscheinen als 
weifiliche, fleckige Gebilde, bei welchen in einer dnnkleren Eernzone 
dentlich ein gefranster Band nnterschieden werden kann. Die Viru- 
lenz ist eine sebr labile. Die Pathogenitat lafit sich am besten am 
Meerschweinchen feststellen, doch nnterliegen anch Eaninchen and 
Maase der sabkatanen Infektion. Das im Tierversnche reproduzierte 
Erankheitsbild entspricbt nicbt immer jenem der menschlichen Er* 
kranknng. Yerff. sind der Ansicht, dafi ihr Bazillns am nachsten 
dem Ghon-Sachsschen Bazillns bzw. den yon Conradi-Bieling 
nnd Aschoff beschriebenen Bazillen steht, und zwar als nachste 
Verwandte des Rauschbrandbazillus. 

Orientierende Immunisierungsversuche haben gezeigt, dafi die 
Herstellung von Heilseren moglich ist. Anch in dem Seram dreier 
gasbrandkranker Menschen waren Antikorper darch den Tierversach 
nachweisbar. Studien fiber die Wirknng prophylaktischer Vaccine- 
behandlong bei Yei'sachstieren sind von den Yerff. eingeleitet worden. 

Gildemeister (Posen). 

Klose, F., Bakteriologische and serologische Unter- 
sachangen mit dem Frfinkelschen Gasbrandbazillas. 
(Zeitschr. f. Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 197.) 

Ans Material von 125 Fallen klinisch als sichere Gasphlegmone 
bezeichneter Erkrankungen hat Yerf. 39mal den Frankelschen 
Gasbrandbazillas za isolieren vermocht. In 35 Fallen hat er von 
Lebenden entnommenes Wundmaterial, in 3 Fallen bei Sektionen 
gewonnenes Leichenwnndmaterial and in 1 Fall bei der Sektion ge- 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



282 


Wundinfektion. 


Digitized by 


wonnenes Herzblat zur Ziichtung benatzt. In 39 Fallen gliickte die 
Isolierung des Frankelschen Bazillns, and zwar fand ihn Verf. 
20mal mit anderen, nicht naher bestimmten Bakterien, in 2 Fallen 
mit Tetanusbazillen, in 17 Fallen nur mit aeroben Kokkenarten 
(Staphylo- und Streptokokken) yergesellschaftet. Zur Eeimtrennung 
bewahrte sich die yon Frankel and Hi bier empfohlene sofortige 
Yerimpfang des Untersuchungsmaterials auf Tiere. Aus der Peri- 
tonealfl&ssigkeit der yerendeten Meerscbweinchen liefien sich fast 
stets in korzer Zeit Reinkulturen gewinnen. Daneben warden yom 
Untersuchungsmaterial Oberflachenausstriche auf NShragar angelegt 
und direkt in frisch anfgekochten, 100° messenden lproz. Trauben- 
zuckeragar geimpft, wodurch entwicklangshemmende Schadigang der 
aeroben Begleitbakterien erreicbt wurde. Die Identifizierung des 
Frankelschen Bazillns wurde dadurch sehr erleichtert, dafi ihm 
allein unter den in Betracht kommenden Bakterien jede Bewegungs- 
fahigkeit abgeht. Alle Stamme bildeten in 1 proz. Traubenzuckeragar 
reichlich Gas mit Wachstumsbeginn 1 cm unterhalb der Oberflache 
and schwarzten den yon Hi bier angegebenen Hirnbreinahrboden 
nicht. Im hangenden Tropfen zeigten sie vollkommen unbewegliche, 
zu zweit parallel oder hintereinander gelagerte, plumpe, grampositive 
Stabchen, von einer meist deutlichen Kapsel umgeben. Zur Durch- 
fiihrung seiner Versache. welche das Ziel hatten, ein von dem 
Frankelschen Gasbrandbazillus gebildetes spezifisches Toxin nach- 
zaweisen and aktive sowie passive Immunitat bei Tieren gegen eine 
Infektion mit ihm zu erreichen, wahlte Verf. einen Stamm „Prym“. 
Die Versuche hatten folgendes Ergebnis: 

1. Der Frankelsche Gasbrandbazillus bildet ein Toxin, dessen 
Nachweis im Blutserum von an Gasphlegmone erkrankten Verwun- 
deten, in der Exsadatfliissigkeit infizierter Meerschweinchen und 
in Traubenzuckerbouillonkultaren des Bazillns gelungen ist, und 
dessen Resorption als Hauptursache des Todes der Versuchstiere und 
der Menschen angesprochen wird. 

2. Das Toxin ist ziemlich thermostabil, es wird durch Einleiten 
von 0 und Zugabe von 0,5 proz. Karbol nicht wesentlich geschadigt. 
Audi Sonnenlicht beeintrachtigt seine Wirksamkeit nach einigen 
Stunden nicht merklich. 

3. Durch subkutane Einverleibung des Toxins konnten die fur 
Gasphlegmone charakteristischen anatomischen Gewebsveranderungen, 
durch intraperitoneale ein schweres, unter den Anzeichen der Dyspnoe 
stehendes Allgemeinkrankheitsbild, eventuell der Tod der Versuchs¬ 
tiere erzeugt werden. 

4. Durch entsprechende Vorbehandlnng von Kaninchen, Eseln 
und Pferden gelang es, ein Immunserum zu gewinnen, das bei pro- 
phylaktischer und therapeutischer Verabreichung eine wesentliche 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Wundinfektion. 


283 


Erkranknng der Versnchstiere trotz der Infektion mit der dreifach 
tSdlichen Dosis 24 stnndiger Hirnbreiknltnr abwendete, bzw. bestehende 
Krankheitserscheinnngen zur Ruckbildang brachte. 

5. Da das Immnnsernm gegentiber einer spezifischen Intoxikation 
einen Immnnisiernngs- and Heilwert aufwies, and da es gelaag, 
Toxin and Antitoxin dem Gesetz der Mnltipla entsprechend abza- 
s&ttigen, so wird dasselbe als ein antitoxisches angesprochen. 

Gnnstige Resnltate warden in prophylaktischer wie therapen- 
tischer Beziehnng aach mit einem yon einem Esel gewonnenen anti- 
bakteriellen Seram erzielt Innerhalb 8 Monaten erhielt dieses Tier 
in steigenden Dosen 348 ccm 24 stand. I proz. Tranbenznckerbonillon- 
kaltar „Prym“ sabkatan. Anf die Einspritzang reagierte der Esel 
stets mit lokaler Erkranknng (Odem mit Knistern and Temperatnr- 
ateigerung). Das 10 Tage nach der letzten Einspritzang entnommene 
Seram schntzte prophylaktisch 2 Stnnden vor der nachfolgenden In¬ 
fektion mit 0,5 ccm 24 stand. Hirnbreiknltnr sabkatan in Dosis Ton 
0,5 ccm Meerschweinchen yor dem Tod, therapeatisch 2 Stnnden nach 
der Infektion mit 0,5 ccm 24stfind. Hirnbreiknltnr sabkatan and, in 
die Infektionsstelle gespritzt, in Dosis yon 1 ccm. Eine Mischnng 
von 0,5 ccm 24stiind. Hirnbreiknltnr mit 0,5 ccm Seram, nach */*• 
stnndigem Verweilen im Bratschrank bei 37° Meerschweinchen sab¬ 
katan injiziert, fiihrte zn keiner erheblichen Erkranknng des Tieres. 
Die Kontrolltiere starben innerhalb 24 Stnnden. Sc hill (Dresden). 

Sehrt, E., Der Gasbrand. (Med. Elinik. 1916. S. 1056.) 

Eingehende zasammenfassende Ubersicht nenerer Arbeiten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Rausch, liber Gasphlegmone. (Beitr. z. klin. Chirnrgie. Bd. 97. 
1915. 8. 7.) 

Klinisches Material. Langer (Charlottenbnrg). 

Rupp, K., Uber einen Fall yon Gasgangr&n mit Meta- 
stasenbildung. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 919.) 

Bei einem Soldaten entwickelte sich nach einer Minenyerletznng 
schon am n&chsten Tage eine schwere Allgemeininfektion mit Gas- 
bildnern. 9 Tage spater entwickelte sich entfernt yon der Verletznng 
eine Eiternng, aas der die gleichen Erreger gezfichtet werden konnten. 
Einige Tage spater trat eine gleiche Eiternng in der Lange anf. 
Der Fall kam zar Heilnng, vielleicht infolge taglicher Anwendang 
▼on Collargoleinspritznngen. Nach den bisherigen Erfahrnngen gehflrt 
Metastasenbildang bei Gasbrand za den grfifiten Seltenheiten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



284 


Wundinfektion. 


Digitized by 


Heidler, Hans H., Gef&BschuB und Gasbrand. (Wien. klin. 
Wochenschr. 1916. S. 254.) 

Von klinischem Interesse. Gildemeister (Posen). 


Heyrovsky, Fruhdiagnose des Gasbrandes. (Wien. med. 
Wochenschr. 1916. S. 829.) 

Die Fruhdiagnose bleibt die Grundbedingung der erfolgreichen 
Behandlung des Gasbrandes. Von der Annahme ausgehend, dafi das 
Vorkommen grampositiver Bazillen vom Typus des Fraenkelschen 
Mikroorganismus im Sekret relativ frischer Wunden fur die Frnh- 
diagnose der Gasbrandinfektion zu verwerten sei, hat Verf. die 
Sekrete aller in Betracht kommenden Wunden gleich nach der Ein- 
lieferung der Verwundeten nach Gram gef&rbt und mikroskopisch 
nntersucht Aus diesen systematischen Untersuchungen ging hervor r 
dafi die Gasbranderreger im Sekret relativ frischer Wunden viel 
fruher mikroskopisch nachweisbar sind, als die Bbrigen pathogenen 
Bakterien. W&hrend die Verwundeten mit negativem Befund aus- 
nahmslos verschont blieben, erkrankten die Individuen mit positivem 
Befund fast immer an Gasbrand. Nach diesen Feststellungen scheint 
dem mikroskopischen Nachweis dicker grampositiver Stabchen im 
Sekret relativ frischer Wunden eine grofie Bedeutung fur die Fruh¬ 
diagnose der Gasbrandinfektionen zuzukommen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Bethe, Albrecht, Zur Diagnose der Gasphlegmone. (Munch, 
med. Wochenschr. 1916. S. 841.) 

Zum Nachweis der Gasphlegmone laBt sich die Verauderung 
des spezifischen Gewichtes des befallenen Gewebes, namentlich der 
Muskeln, benutzen. Schwimmen die Stiicke schon in einer 6proz. 
Kochsalzldsung oben, so ist der Fall auf Gasphlegmone verdachtig. 
Sicher ist dies, wenn die Muskelstttcke auch auf 4proz. LOsung 
schwimmen. Bei ganz hochgradigem Gasgehalt schwimmen die 
Muskelstiicke auch auf gewShnlichem Wasser. 

W. TL Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Bnrchard, A., GasabszeB, Gasphlegmone und Gasgangr&n 
im R5ntgenbild. (Med. Klinik. 1916. S. 744.) 

Im Rontgenbild kann man deutlich drei Formen der Gasinfektion 
unterscheiden: GasabszeB, Gasphlegmone und Gasgangran. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Franz, ZumWesen und zur Behandlung der Gasphlegmone. 
(Med. Klinik. 1916. S. 1023.) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Wundinfektion. 


285 


Eine wirksame Vorbeugang des Gasbrandes wird erst mdglich 
sein, wenn man ein wirksames Seram gefandea bat. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Klose, F., tiber Toxin- and Antitoxinversuche mit dem 
Fraenkelschen Gasbrandbazillns. (Mttnch. med. Wochen- 
schr. 1916. S. 728.) 

Es gelang, ein Toxin des Fraenkelschen Gasbrandbazillus 
darznstellen, das als Hauptnrsache des t&dlichen Ansganges bei Gas- 
branderkrankungen anzusehen ist. Es wnrde damit bei Pferden ein 
antitoxisches Immnnsernm gewonnen, mit dem darch Schatz- and 
Heilbehandlang die Tiere vor der Erkrankang and dem Tode bewahrt 
werden konnten. Ahnlich wie beim Tetannsantitoxin scheint der 
Haaptwert des Mittels in der Verwendang za Schutzimpfangen ge- 
legen za sein. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Albrecht, Uber die Behandlnng des Gasbrandes. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 940.) 

Haupts&chlich von klinischem Interesse. Anssichtsreich erscheint 
Verf. die Serotherapie des Gasbrandes. Gildemeister (Posen). 

Spiro, K., Die Wirkung von Wasserstoffsuperoxyd and 
von Zacker auf die AnaSrobier. (Mfinch. med. Wochenschr. 
1915. 8.497.) 

Bei der Behandlnng der Gasphlegmone hat sich die lokale An- 
wendung von Wasserstoffsuperoxyd sehr bewahrt. Verf. stellte daher 
Untersnchnngen Uber die Wirknngsweise des Wasserstoffsuperoxyds auf 
andere Bakterien an. 

Der aus dem Wasserstoffsuperoxyd abgespaltene Sauerstoff dUrfte 
die Anaerobier kanm beeinflnssen, da deren Empfindlichkeit gegen- 
uber Sauerstoff nicht erwiesen ist. Zudem ist bei der Berieselung 
der Wunden mit H a O a die Einwirkang des Sauerstoffs nur ganz vor- 
ttbergehend. Die oxydierende Wirkung des H„O s spielt deswegen 
keine grofie Rolle, weil die Katalase der Gewebe das H,O s schnell 
zersetzt und auBerdem nach Versuchen des Verf. der Oxydation an 
sich entgegenwirkt. Zudem ist die Desinfektionswirkung des H a O, 
an sich nicht sehr groB, zumal bei der neutralen Beaktion, wie sie 
in den Geweben herrscht. 

Die Wirkung des HgO, ist vielmehr als physikalische anzusehen. 
Durch die bei der Sauerstoffabspaltung eintretende Schaumbildung 
werden die Bakterien aus der Tiefe der Wunde an die Oberflftche 
gerissen, wo ihre Abtotnng, sei es auf natUrlichem Wege, z. B. durch 
den Sauerstoff der Luft, sei es auf therapeutischem Wege, er- 
leichtert wird. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



286 


Wundinfektion. 


Das Bestreuen der Wunden mit Zucker, das sich ebenfalls be- 
wahrt bat, dfirfte seine Bedeutung darin haben, dafi die Faulnis- 
prozesse zngnnsten der Kohlehydratzersetzung zurfickgedr&ngt warden 
und dadorch die Entstehnng giftiger Prodnkte eingeschrankt wir<L 

Kurt Meyer (Berlin). 

Rfibsamen, W., Zur Prophylaxe and Therapie der Gas- 
phlegmone. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1468.) 

Dnrch griindliche sofortige Keinignng aller verdachtigen Wunden 
ist es mfiglich, dem Anftreten von Gasphlegmonen erfolgreich ent- 
gegenzntreten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Steinhardt Harde, Edna, Commnnication pr61iminaire sur 
la gangrene gazeuse. (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 18.) 
Verf. sah guten Erfolg in 2 schweren Fallen von Gasbrand nach 
innerlicher Verabreichung von Natriumnitrat (10 g in 200 g Aqu. 
dest. gelost nnd innerhalb 24 Stunden loffelweise verabfolgt) and 
nach SuBerer Behandlnng der Wande mit 0,5—lproz. Natriuronitrat- 
lOsnng. Das Natriamnitrat soil die Gasproduktion des Bac. perfringens 
einschranken. Gildemeister (Posen). 

Sehrt, E., Die Bedeutung der Dauerstauung fur die 
Prophylaxe und Therapie des Gasbrandes. (Med. Klinik. 
1916. S. 745.) 

In der Dauerstauung hat man ein zuveriassiges Mittel, den Gas- 
brand zu verhfiten. Fiiihzeitige Anwendung ist erforderlich. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaveu). 

Rosenberger, B. €. and Scanlon, N., The bacillus aerogenes 
capsulatus in various organs. (Proc. of the Pathol. Soc. of 
Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 43.) 

Bei Untersuchungen fiber das Vorkommen von Bac. aerogenes 
capsulatus im Kfirper warden von 32 frisch aus den Leichen ent- 
nommenen Lebern, Nieren und Milzen Ausstriche angelegt und nach 
Gram gef&rbt; sftmtliche Ausstriche enthielten jener Bazillenart 
Shnliche Mikroorganismen. Ferner warden Organteile in Leitungs- 
wasser gewaschen, hernach mit sterilem destillierten Wasser, fiber 
der Bunsenflamme abgesengt und 24 Stunden lang bebrfitet. Es 
bildete sich reichlich Gas in 36 Lebern, 13 Milzen und 3 Nieren. 
Die Bazillen fanden sich in samtlichen aus diesen Organen an- 
gefertigten Ausstrichpraparaten, und zwar meistenteils in Reinkultnr. 
Es entwickelte sich eine groBe Menge von Gas in anaeroben Knl- 
turen von 37 Lebern, 18 Milzen und 14 Nieren, dagegen fiberhaupt 
kein Gas in 11 Lebern, 2 Milzen nnd 3 Nieren. In alien Organen 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Wundinfektion. — Pneumokokken. 


287 


warden meist in Reinkultur die Bazillen nachgewiesen. Die Leichen 
zeigten bei der Sektion niemals Gasbildnng. 

Baerthlein (Wurzburg). 

Marbais, 8., Disparition des spores du bacille d’Achalme 
des f^ces des singes immunises specifiquement. (C. r. 
Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 50.) 

Der Achalmesche Bazillus ist nach Ansicht des Verf. identisch 
mit dem Bac. perfringens, dem Erreger der Gasgangran. Die In- 
jektion einer iippig gewachsenen Reinkultur des Bac. perfringens 
ruft beim Affen weder Gan gran noch einen Gasabszefi hervor. Die 
Anschwellung an der Injektionsstelle verschwindet, ohne irgendwelche 
Spuren zu hinterlassen. Die Injektion von 100 Millionen lebenden 
Bazillen auf 1 kg K5rpergewicht des Affen verursacht eine Reizung 
des Darmes, die sich in Schwellnng der Analschleimhaut und blutig- 
scbleimigen Durchf&llen auflert. Snbkutane Injektionen des Bac. per¬ 
fringens bewirken bei Affen Immunit&t; die Sporen des Bazillus 
yerschwinden aus den Faces der Tiere. Die Lebensf&higkeit des 
Bac. perfringens in pbysiologischer KochsalzlBsung ist unter aeroben 
Bedingungen sehr begrenzt, so dafi eine Sterilisation der far Impf- 
zwecke erforderlichen Bazillenemulsion nicbt notwendig ist. 

Gildemeister (Posen). 

Marbais, 8 ., Disparition des spores du bacille d’Achalme 
des f6ces des homines immunises specifiquement. — 
Sur l’6tiologie de la colite chronique. (Ibid. p. 66.) 

Injektionen grofier Mengen des Bac. perfringens, der aus Stuhl 
isoliert war, warden vom Menschen gut vertragen. Der zuvor im 
Stuhl nachweisbar gewesene Bac. perfringens schwand nach den 
Injektionen aus demselben. Die chronische Colitis, bei der sich der 
Bac. perfringens stets flndet, wird durch diesen Bazillus allein nicht 
hervorgerufen. Gildemeister (Posen). 

Lnetsclier, John A., A bacteriological and clinical study 
of the nontuberculous infections of the respiratory 
tract with special reference to sputum cultures as a 
means of diagnosis. (Arch, of internal Med. Vol. 16. 1915. 
p. 657.) 

Bei geeigneter Gewinnung des Sputams — Aufsaugen in sterilen 
Schalen — und baldiger Verarbeitung nach wiederholtem Waschen 
auf Blutagarplatten gelingt es in 95 Proz. akuter nichttuberkulOser 
Erkrankungen des Respirationstraktes Reinkulturen zu gewinnen. 

Der Pneumokokkus findet sich bei 62,4 Proz., der Influenza- 
bazillus bei 28,5 Proz. aller nichttuberkulOser Infektionen unterhalb 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



288 


Pnenmokokken. 


des Larynx. Erreger von Larynxinfektionen sind sie in 75 Proz, 
von Infektionen der Nase, des Rachens and der Nebenhfthlen in 
31,3 Proz. 

Der Streptokokkus ist entgegen der herrschenden Meinnng nur 
selten der Erreger von Lungeninfektionen und findet sich gew&hnlich 
nnr bei Komplikationen, wie Lungenabszefi, Bronchiektasen, Karzinom 
nsw. Dagegen spielt er die Hanptrolle bei Infektionen des Eopfes, 
besonders der Tonsillen. 

Der Staphylococcus aureus fand sich niemals als Erreger aknter 
Infektionen der Lungen Oder des Larynx und nnr einmal bei akntem 
Schnnpfen und akuter Sinusitis. 

Der Micrococcus catarrhalis fand sich in Reinkultur bei 3 von 
37 Fftllen akuter Rhinitis, bei & von 38 Fallen akuter Laryngitis 
und bei je 1 Fall von akuter Bronchitis und primarer Broncho- 
pneumonie. 

Coli- und Typhu8bazillen rufen auBerst selten akute Infektionen 
der Lunge hervor. Der Typhusbazillus kann Abszesse nach Infarkten 
hervorrufen. 

Die Infektionen des Respirationstraktus stellen eine Einheit dar. 
Dieselben Erreger, die die Infektionen der Bronchien und der Lungen 
hervorrufen, verarsachen auch die Infektionen der Nase, der Neben¬ 
hdhlen und des Kehlkopfs. 

Die atiologische Diagnose ist Vorbedingnng einer rationellen 
Prophylaxe nnd spezifischen Therapie der Infektionen des Respirations- 
traktns. Sie ermdglicht eine Fr&hdiagnose und gibt prognostische 
Anhaltspunkte. Kurt Meyer (Berlin). 


Gwyn, Norman B., The pathological findings in pneumo¬ 
nia in cases autopsied at the Philadelphia hospital 
during 1912 and 1913. (Proc. of the Pathol. Soc. of Philadelphia. 
Vol. 16. 1914. p. 67.) 

Unter den wahrend der Jahre 1912 und 1913 zur Sektion ge- 
kommenen Fallen werden einige Lungenerkrankungen, darunter ein 
ausgedehnter eiteriger Lungeninfarkt, abgekapselte Empyeme nebst 
begleitender Pneumonie, fibrinose lobfire Lungenentzundung, berichtet, 
bei denen als Ursache eine Streptokokkeninfektion vorlag. Verf. be- 
tont, dafi ein friihzeitiges Yerschwinden der Pnenmokokken aus den 
verfinderten Geweben und Exsudaten eine sehr regelmafiige Er- 
scheinung ist, und dafi die Streptokokken in jedem Falle eine Se- 
kundarinfektion darstellen. Trotzdem gibt es aber, wie die mit- 
geteilten Falle zeigen, typische fibrinose, lobare Pneumonien, die 
durch Streptokokken Oder Bacillus Friedlaender und andere Organis- 
men herbeigefiihrt werden. Baerthlein (Wurzburg). 


Digitized b' 


Google 


Ori ral from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pneumokokken. 


289 


Babesch, V., Untersuchungen fiber die Pneumonien. (Ru¬ 
in fin ische Akademie. Sitz. v. 28. Mai 1915.) 

Nicht alle Pneumonien bernben auf der Einwirknng des Fraen- 
kelschen Pnenmokokkns, denn viele Fftlle werden dnrch andere 
Bakterien Oder dnrch bakterielle Assoziation hervorgerufen. Vert 
hat in Yerbindung mit Stoicescn gezeigt, dafi eine wichtige 
Pnenmoniegrnppe in Verbindnng mit septisch infizierten Wunden 
steht, die aufier den gewfihnlichen Wundmikroben auch Pneumo- 
feokken enthalten. TyphQse Pneumonien enthalten oft, anfier dem 
Eberthschen noch den Fraenkelschen Diplokokkus; anch Lungen- 
entzfindnngen, die im Verlaufe von Tuberkulose, Rotz, Masern und 
Influenza anftreten, zeigen eine Assoziation mit Pneumokokken. 

Man kann im allgemeinen sagen, dafi etwa bei 20 Proz. der 
Pneumonieffille die Infektion keine reine ist, sondern daB Verbin- 
dnngen verschiedener Bakterien- und Streptokokkenarten mit dem 
Pneumokokkus stattgefunden haben. In seltenen Fallen findet man 
aber gar keine Mikroben. 

Entgegen den Behauptungen yon Besser kann als feststehend 
angenommen werden, daB in den normalen Lungenalyeolen keine 
pathogenen Eeime vorhanden sind, ja man kann diese im groBen 
und ganzen als steril betrachten, was auf die Schmalheit und den 
langen, gewundenen Yerlauf der kleinen Bronchien zuruckzuffihren 
ist Auch das Flimmerepithel der Luftwege spielt diesbezfiglich eine 
gewisse Rolle, obwohl dasselbe im allgemeinen das Eindringen der 
Erankheitserreger in die tieferen Luftwege nicht hindern kann. 

Den Entstehungsmodns der Pneumonien erklfirt Yerf. dadurcb, 
dafi infolge eines Reizes Oder pathogenen Eeimes eine Hyperfimie 
der tieferen Luftwege zustandekommt, welche yon einer perivasku- 
Ifiren Transsudation oder Exsudation serfiser Flfissigkeit gefolgt ist. 
Letztere bildet einen ausgezeichneten Nfihrboden fur Pneumokokken, 
die sich aufierordentlich rasch vermehren und toxische Substanzen 
abscheiden. Ferner dringen dieselben in die Lymphbahnen ein und 
gelangen yon hier in den allgemeinen Kreislauf. Das Odem des 
Lungengewebes ist also die Ursache und nicht die Folge der Pneumo- 
kokkenentwicklung. E. Toff (Braila). 


Mathers, George, The etiology of the current epidemic 
of respiratory infections in Chicago. (Journ. of the 
Americ. med. Ass. YoL 66. 1916. p. 30.) 

In Chicago herrschte Anfang 1916 eine Epidemie yon Erkran- 
kungen der oberen Luftwege. Der Erreger konnte noch nicht ge- 
funden werden. B. influenzae und Micrococcus catarrhalis wurden 
in keinem Falle festgestellt In einer Anzahl yon Fallen wurde 

Srsto Abt. Ref. Bd. OC. No. 12/13. 19 


Digitized fr 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



290 


Pneumokokken. 


ein hamolytischer Streptokokkus gezfichtet. Weitere Forschungea 
sind uotwendig and eingeleitet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Arneth, Beobachtungen bei kruppfiser Pnenmonie im 
Felde; Influenzapneamonien. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 82. 
1916.8.27.) 

Ausffihrlicher kliniscber Bericht fiber 40 Ffille, d&ranter 24 mehr- 
lappige and 13 gekreazte Pneamonien; 4 Todesfalle. Unter 28 unter- 
suchten Fallen 16mal = 58 Proz. Inflaenzabazillen im Answorf 
knlturell nachgewiesen. Hannes (Hamburg). 

Weil, Bichard, Note on a skin reaction in pneumonia, 
(Journ. of experim. Med. Yol. 23. 1916. p. 11.) 

Verf. stellte bei Pneumonikern mit Pneumokokkenautolysat die 
Intrakutanreaktion an. Vor Eintritt der Krise fiel die Reaktion 
niemals positiv aus, nachher in den moisten, aber nicht in alien 
Fallen. Die Reaktionsffihigkeit entwickelte sich bald schon 24 Stunden 
nach der Erise, bald erst 2—3 Wochen danach. Eine diagnostische 
Bedeutung kommt der Reaktion nicht zu. Kart Meyer (Berlin). 

Weil, Richard and Torrey, John C., Immunological studies 
in pneumonia. (Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 1.) 

Verff. untersuchten das Serum von Pneumonikern auf anaphy- 
laktische Antikorper in der Weise, daB sie 4 ccm Meerschweinchen 
subkutan injizierten und nach 2—6 Tagen den isolierten Uterus in 
der Daleschen Yersuchsanordnung auf Uberempfindlichkeit gegen- 
fiber einem Pneumokokkenautolysat prfiften. 

Unter 20 Fallen sicherer Pneumokokkeninfektion gelang 18mal 
der Nachweis anapbylaktischer Antikorper. Mit Ausnahme yon 
2 Fallen waren die Antikorper nur bis zur Krisis nachweisbar. 

Die abweichenden Ergebnisse Seligmanns sind wohl auf die 
rerschiedene Yersuchsanordnung zurfickzufuhren. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Docher, A. B. and Ayery, 0. T., Antiblastic immunity. (Journ. 
of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 61.) 

Pneumokokkenimmunserum fibt auf Pneumokokken eine wachs- 
tumshemmende Wirkung aus, die allerdings nur einige Stunden an- 
dauert, und zwar nicht nur Serum des gleichen, sondern auch in 
geringerem Grade solches eines heterologen Typos. Eine Vortfiuschung 
des Resoltats durch Agglutination, die eine tatsachlich vorhandene 
Vermehrung im Plattenyerfahren nicht zum Ausdruck kommen lassen 
wfirde, ist auszuschlieBen, da das heterologe Serum nicht aggluti- 
nierend wirkt und trotzdem die Vermehrung hemmt. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pneumokokken. 


291 


Von der Vermntung ansgehend, dafi durch das Serum der Er- 
n&hrung dienende fermentative Prozesse der Kokken gehemmt warden, 
prfkften Verff. die Einwirknng des Serums auf die Eiweifispaltung, 
gemessen nach der Aminos&urebestimmungsmethode von VanSlyke, 
und auf die Kohlehydrat-, insbesondere die Inulinzersetzung, gemessen 
an der gebildeten S&uremenge. 

Es ergab sich eine starke Hemmung beider Wirkungen durch 
das homologe und in geringerem Grade auch durch das beterologe 
Immunsernm. Das Seram fibt also -eine antienzymotische Wirkung 
ans, und Verff. glauben, die Wacbstnmshemmung auf diese zurfick- 
fubreu zu durfen. Sie bezeichnen den Zustand als antiblastiscbe 
Immunitat. 

Das Serum von Pneumonikern im Rekonvaleszentenstadium zeigte 
in mehreren Fallen die gleiche antienzymotische Wirkung. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Bull, Carroll G., Immunity factors in pneumococcus in* 
fection in the dog. (Joum. of experim. Med. VoJ. 24.1916. p. 7.) 

Werden flunden virulente Pneumokokkenbouillonkulturen (1—4 ccm 
pro Kilogramm KOrpergewicbt) intravends injiziert, so verschwinden 
die Kokken in ganz kurzer Zeit bis auf wenige Exemplars aus dem 
Blute. Nach etwa 6 Stun den beginnt ibre Zabl wieder anzusteigen 
und erreicht nach etwa 96 Stunden ein Maximum, um dann wieder, 
lytisch Oder kritiscb, abzusinken, gleicbgiiltig ob Erbolung Oder der 
Tod eintritt Der Tod erfolgt an einer Meningitis, die sich in der 
Mebrzahl der Falle, auch bei den in Heilong ausgehenden, entwickelt. 

Das anfkngliche Verschwinden der Pneumokokken aus dem Blute 
ist, wie Vert fruher nacbgewiesen, durch Agglutination und An- 
h&ufnng der Kokkenhaufen in den Organen bedingL 

Allm&hlich entstehen Kokkengenerationen, die gegen die Anti* 
kbrperwirkung resistenter sind und daber wieder ins Blut ubertreten 
konnen. Denn die im Beginn und auf der H5he der Septik&mie 
gezuchteten Pneumokokken zeigen sich in vitro der Agglutinin- und 
Opsoninwirknng normalen Serums gegenuber als resistent. 

Weiterhin setzt die Immunkbrperbildung von seiten des Organis- 
mus ein, wie sich durch Untersuchnng des Serums zeigen 18,Bt. Dieser 
erliegen die Pneumokokken, so dafi sie znm zweiten Male aus der 
Blutbahn verschwinden. Kurt Meyer (Berlin). 

Stryher,LauraM., Variations in the pneumococcus induced 
by growth in immune serum. (Ibid. p. 49.) 

Pneumokokken, die mehrere Passagen hindurch in immunserum- 
haltiger Bouillon fortgeziichtet waren, zeigten verminderte Agglutinier- 
barkeit durch Serum des homologen Typus, warden aber nunmehr 

19 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



292 


Pnenmokokken. 


darch Immunseram eines anderen Typus sowie durch Normalserum 
agglutiniert. 

Ganz analog war ihr Verhalten im Phagocytoseversuch. Sie 
warden schwftcher durch homologes, dagegen stark auch durch 
heterologes Immunserum und normales Serum opsonisiert. 

Ihre Virnlenz war stark herabgesetzt, ihr Kapselbildungsyer- 
mSgen yerschwunden. Bei Kaninchen riefen sie schwache Agglutinin- 
bildung hervor. Die Agglutinine wirkten nur auf die in Immun- 
serumbouillon, nicht auf in Normalserumbouillon gewachsene Pneumo- 
kokken. 

Bei Behandlung des Immunserums mit den Immunserumpneumo- 
ko kk en wurden nur die Agglutinine fUr diese, nicht fiir unbehandelte 
Pnenmokokken absorbiert. 

Die behandelten Kokken behielten bei der Weiterzfichtung in 
gewohnlicher Bouillon durch 60—70 Passagen ihre Eigenschaften; 
diese konnten also nicht durch anhaftende Serumreste bedingt sein. 
Bei der Tierpassage dagegen gewannen sie ihr normales Verhalten 
sehr bald wieder. Kurt Meyer (Berlin). 

Stein, Erna, Chemotherapeutische Studien tiber den Ein- 
fluB des Kampfers auf die experimentelle Pneumo- 
kokkeninfektion. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd.82. 1916. 8. 249.) 

Chemotherapeutische Mauseversuche mit Kampfer und Atbyl- 
hydrokuprein; zur Infektion wurden 11 yerschiedene hochvirulente 
Stamme benutzt Die Kampferempfindlichkeit der Pnenmokokken ist 
keine konstante Eigenschaft, sondern kommt nur yereinzelten Stammen 
zu. Je nach dem Verhalten der Pneumokokken gegeniiber dem 
Kampfer im Tierkbrper kann man kampferfeste, kampferhalbfeste und 
kampferempfindliche Pnenmokokkenstftmme unterscheiden. Kampfer* 
halbfeste Stamme sind solche, die in verschiedenen Passagen dem 
Kampfer gegeniiber ein schwankendes Verhalten zeigen; der gleiche 
Stamm verh&lt sich in einer Passage gegen Kampfer vdllig refraktar, 
wahrend er in einer anderen Passage doch bei einzelneu M&usen 
unter Kampferbehandlung abgetStet wird. Neben spontan kampfer- 
festen Stammen gibt es anch Stamme, die yon yornherein kampfer- 
empfindlich sind, aber durch eine unzweckmkfiige Kampferbehandlung, 
in Hinsicht auf die Zeit der Behandlung yor der Infektion und auf 
die angewandte Dosis, die Kampferfestigkeit erwerben. Diese rasch, 
schon nach 3 Passagen, einsetzende Kampferfestigkeit ursprunglich 
empfindlicher Stamme legt die Vorstellung nahe, dafi die im Tier- 
yersuch beobachtete sog. spontane Kampferfestigkeit zahlreicher 
Pneumokokkenstamme mSglicherweise eine erworbene Kampferfestig¬ 
keit darstellt, indem die Pneumokokken im Menschen selbst unter 
dem EinfluS der aus irgendwelchen therapeutischen Erwagungen 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pneumokokken. 


293 


stattfindenden Kampferbehan dlung kampferfest warden. Die Kampfer- 
festigkeit, spontan Oder erworbeD, ist spezifisch, denn sowohl Athyl- 
hydroknprein als auch Pneumokokkensernm ist den kampferfesten 
St&mmen gegenfiber wirkungsvoll. 

Ans den Kombinationsversuchen mit Kampfer nnd Athylhydro- 
knprein ergibt sich, dad das Resnltat der Prophylaxe der experiment 
tellen Pnenmokokkeninfektion nicht verbessert, nnter Umstanden sogar 
die gunstige Wirknng des Athylhydrokupreins herabgesetzt wird. 

Ablehnung des Kampfers als chemotberapentiscbes Mittel in der 
Behandlnng der menschlichen Pneumonie nnd Warnnng vor seiner 
Verwendung als Herzmittel bei gleichzeitiger Anwendung des Athyl- 
hydrokupreins. Hannes (Hamburg). 

Manila, Optochin bei Pnenmonie. (Berl. klin. Wochenschr. 
1916. 8.58.) 

Verf. behandelte 12 Falle mit Optochin (basicnm nnd kydrochlor.). 
10 Patienten warden geheilt, 2 starben. 5 Falle waren nach dem 
8. Tage eingeliefert, die hbrigen vorher. Die znm Exitus gekommenen 
waren beide am 4. Tage eingeliefert. Die niedrigste Gesamtdosis, 
die zur Heilung notig war, betrng 1,0 g, die hochste 15,75 g. 

Schmitz (Halle a. S.). 

Zweig, Walter, Uber die Optochintherapie bei Pnenmonie. 
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 319.) 

Die Optochinbehandlnng der Pnenmonie bewirkte keine Ver- 
andemng der Mortal it fit. Die Entfieberung trat nnter Optochin- 
behandlnng entschieden frfther anf als bei der bisher ublichen 
Therapie. Auffallend war die ganz aufierordentliche Enphorie der 
Eranken. In einem Falle trat bei einem sonst gesnnden Manne im 
Anschlnfi an eine Darreicbnng yon 0,5 g Optochin eine totale Am- 
blyopie anf, die nach 33 Tagen wesentlich gebessert war, aber noch 
immer eine schwere Schfidigung des Sehvermdgens bedentete. 

Gildemeister (Posen). 

Cramer, Uber die Behandlung der Pneumonia crouposa 
mit Optochin. (Mhnch. med. Wochenschr. 1916. S. 853.) 

Das Optochin hat den Pneumokokken gegenfiber hervorragende 
bakterizide Wirknng. Die Pneumokokken gehen ohne Phagocyten- 
beteilignng nnter Anftreten yon Degenerationsformen zngrnnde. Die 
Sterblichkeit der Pnenmonie wird durch die Optochinbehandlnng 
herabgesetzt, nnter sehr gfinstigen Verbfiltnissen anf 0 Proz. Das 
wichtigste ist die mfiglichst frfihzeitige Anwendung. Am besten gibt 
man 6mal tfiglich 0,25 g in Abst&nden yon 4 Stun den. Unterstfitzend 
wirkt Milchdifit. Im ganzen sollen nicht mehr als 4—5 g gegeben 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



294 


Pneumokokken. 


werden. Bei solchen Gabon sind Stdrungen nicht zu befurchten oder 
doch sicher zn vermeiden. Es ist zu empfehlen, jede Pneumonie sofort am 
ersten Tage mit Optochin zu behandeln, selbst wenn die Erankheit 
noch nicht ganz sicher feststeht. Besonders im Felde ist das Optochin 
▼on grdfitem Werte. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Rosenow, G., Die Optochintherapie der Pneumonie. (Beitr. 
z. Elinik d. Infektionskrankh. u. z. Immunitfitsforsch. Bd. 4. 1916. 
S. 405.) 

Zusammenfassung der experimentellen und klinischen Arbeiten. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Wolff, G. und Lehmann, W., Uber Pneumokokkenmeningitis 
und ihre Behandlnng mit Optochin. (Jahrb. t Einderheilk. 
Bd. 80. 1915. S. 188.) 

2 F&lle, von denen der eine mit Pneumokokkenserum intralumbal 
und Optochin per os, im ganzen 4,50 g, behandelt, zum Exitus kam, 
w&hrend der andere Fall, Serum intralumbal mit Optochin, 1,12 sub- 
kutan, 0,06 intralumbal, 0,07 intraventrikul&r, geheilt wurde. 

Hannes (Hamburg). 

Haas, Georg, Ein verstandlicher Versager der Frfih- 
medikation des Optochins bei kruppdser Pneumonie. 
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 746.) 

Bei einem Fall von echter fibrinoser Pneumonie versagte die 
Optochinbehandlung. Es wurde mit der Spritze etwas Lungensaft 
entnommen und bakteriologisch untersncht. Es ergab sich, dafi es 
sich urn eine dnrch den Streptococcus mucosus erzeugte Lungen- 
entzfindung handelte. Eigentiimlich war der schleimig-klebrige Inhalt 
der Alveolen und ein eigenartig klebrig-schleimiger Belag auf der 
Oberfl&che der Lungen. Auf den Streptococcus mucosus scheint das 
Optochin, wie sich aus diesem Fall ergibt, keine Wirkung zn haben. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Morgenroth und Tugendreich, Die Desinfektionswirkung 
yon Chinaalkaloiden auf Streptokokken. (Berl. klin. 
Wochenschr. 1916. S. 794.) 

Verff. stellten planmafiige Untersuchnngen an fiber die Wirkung 
der verschiedenen Chinaalkaloide auf Streptokokken. Es wurden 
geprfift Ghinin, Athylhydrokuprein (Optochin), Isoamylhydrokuprein 
(Eucupin), Heptylbydrokuprein, Isoctylhydrokuprein, Decylhydro- 
kuprein und Dodecylhydrokuprein. 

Diese Verbindungen unterscheiden sich von dem Optochin durch 
die grfifiere Anzahl yon Eohlenstoffatomen. Hire Wirkung auf die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pneumokokken. 


295 


Pneumokokken ist derart, dafi, wie bekannt, beim Optochin das 
Optimum liegt. Anders yerhalten sich jedoch die Streptokokken. 
Optochin vermag Streptokokken in eiweifihaltiger Ldsnng nor noch 
in einer YerdQnnnng 1:8000 abzntOten, das Isoctylhydroknprein da- 
gegen noch bei einer YerdQnnnng 1:80000. Im Tierversuch sind 
die PrSparate noch nicht dnrchnntersncht. Schmitz (Halle a. S.). 

Cavara, Y., Uber die spezifische Optochintherapie der 
Pneumokokkeninfektionen der Hornhant (Klin.Monatsbl. 
f. Augenheilk. Bd. 54. 1915. S. 601.) 

Das Optochin zeigt im Beagenzglas eine ansgesprochen elektive 
bakterizide Wirknng gegenQber dem Pneumokokkus, die der Wirknng 
Anderer in der Ophthalmologie benutzter Antiseptika uberlegen ist. 
Die anderen als Ursache des Ulcus serpens in Betracht kommenden 
Bakterien werden viel weniger beeinfluflt, am meisten noch der Diplo- 
bazillus Morax-Axenfeld, weniger Staphylo- and Streptokokken, 
B. Friedlfinder und coli, gar nicht B. pyocyanens. 

Dementsprechend hemmt Optochin das Wachstnm von Pneumo- 
kokken noch in einer YerdQnnnng 1:500000, w&hrend die entwick- 
lungshemmendeKonzentration gegenQber Diplobazillen 1:10 000, gegen¬ 
Qber Staphylo- nnd Streptokokken 1:5000, gegen B. Friedlfinder 
1:1000, gegen B. coli 1:800 ist nnd B. pyocyanens selbst noch bei 
1 Proz. Optochingehalt w&chst 

1 proz. LQsungen werden anch bei wiederholten Instillationen von 
-Cornea nnd Conjunctiva gut vertragen. Sie rufen vorubergehende 
Anasthesie der Cornea hervor, wirken bei wiederholter Eintrfiufelnng 
leicht mydriatisch nnd erhdhen den intraokulfiren Druck nicht. Anf 
■den Heilungsvorgang experimentell erzengter Hornhautwunden wirken 
sie nicht stbrend, sondern eher begQnstigend ein. 

Das Optochin stellt ein spezifisches Heilmittel fur das Pnenmo- 
kokkenulcus der Hornhant dar. Bei oberfl&chlichen Ulcera fuhrt 
■es sicher nnd oft Qberraschend schnell Heilnng herbei. Tiefe In- 
filtrationen heilen langsamer. Ein Fortschreiten des Prozesses an 
der Oberflfiche findet niemals, dagegen in 6—8 Proz. der Faile ein 
Fortschreiten nach der Tiefe statt. Kurt Meyer (Berlin). 

Augstein, C., Die spezifische Chemotherapie des Ulcus 
serpens der Hornhant (MQnch.med.Wochenschr. 1916.S.530.) 

Das Ulcus serpens der Hornhant wird in der grofien Mehrzahl 
der Faile durch zwei spezifische Erreger erzengt, entweder dnrch 
Diplobazillen Oder dnrch Pneumokokken. In jedem Faile ist m5g- 
lichst schnell eine bakteriologische Entscheidnng anznstreben, da die 
Behandlung in jedem Faile eine verschiedene ist. Gegen das dnrch 
die Mo rax- A xenfeldschen Diplobazillen erzeugte Geschwfir hat 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



296 


Pneomokokken. 


die Behandlung mit Zincum sulfuricum spezifischen Einflud, wahrend 
gegeniiber den haufigeren Pneumokokkengeschwiiren das Optochin 
speziflsch wirkt. Jedes Ange, das rechtzeitig der geeigneten Behand- 
lung nnterworfen wird, kann jetzt gerettet werden; Erblindungen 
dnrch Ulcus serpens durfen nicht mebr yorkommen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Stengele, Udo, Uber die Anwendung von Optochin bei 
verschiedenen auderen Augenerkrankungen. (Klim 
Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. 54. 1915. S. 446.) 

Die prompte Wirkung 1 proz. Lbsungen von Optochin. hydrochlor 
auf Ulcus serpens berechtigt ohne weiteres zu seiner Anwendung in 
jedem Falle. Besonders wertvoll ist es fur solche Falle von Horn- 
hautgeschwuren, bei denen gleichzeitig eine Erkrankung des Tranen- 
sackes vorliegt. Eintraufelung einer 1 proz. Optochinlosung in den 
Konjunktivalsack, kombiniert mit Durchspritzung der Tranenwege r 
vereinfacht die Behandlung wesentlich. 

Ausgezeichnet wirkt das Optochin bei manchen Formen von 
Lichtscheu. Seine anasthesierende Wirkung spielt hierbei wolil keine 
BoUe, da Kokain wirkungslos ist. 

Eintraufelung 5 proz. Lbsungen ohne vorausgehende Kokain- 
applikation wird daher unangenehm empfunden, dagegen werden 
1 proz. Lbsungen ohne Kokain vertragen. Die Wirksamkeit von 
Optochinlbsungen nimmt mit der Zeit ab. Kurt Meyer (Berlin). 

Schreiber, L., Uber Sehstbrungen unter dem Bilde der 
Optikusatrophie und Hemeralopie nach innerlichem 
Optochingebrauch. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 595.) 

Genaue augenarztliche Beschreibung von 3 Fallen. Schon nach 
verhaitnismafiig geringen Gaben von Optochin kbnnen gelegentlich 
schwere dauernde Schadigungen des Auges entstehen. Schon bei 
geringsten Klagen uber Sehstbrungen ist daher das Optochin aus- 
zusetzen und auf die Anwendung dauernd zu verzichten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Adler, A., Drei Falle von Optochinamaurose. (Therap. 
Monatsh. 1916. S. 420.) 

Die in 3 Fallen beobachteten schweren Sehstbrungen nach inner¬ 
lichem Optochingebrauch beweisen, dad bei der Yerabreichung von 
salzsaurem Optochin die aufierste Vorsicht geboten ist, dad auch die 
geringsten Dosen unter Umstanden schwere Schadigungen nicht aus- 
schlieden und die von verschiedenen Seiten empfohlene Menge von 
0,25 g als Einzeldosis zu hoch sein mud. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 


Digitized b 


t Google 


-Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pneumokokken. — Puenmobazillen. 


297 


Klotz, Karl L. und Klotz, Rudolf, Uber Abortivbehandlung 
derPneamonie. (Milnch. med. Wochenschr. 1916. S. 866.) 

Es gelang in 3 Fallen eine lobkre Pnenmonie dnrch rektale 
Collargolbehandlung zu knpieren. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Roehaix, A. et Durand, P., Action des toxines dn pneumo- 
bacille de Friedl&nder snr le ponmon, par piqure 
directe, chez le lapin. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 420.) 
Dieselben, Action des toxines dn pneumobacille de Fried- 
lander sur le ponmon, par inoculation intratracheale, 
chez le lapin. (Ibid. p. 423.) 

Impfb man Toxine (Endo- nndExotoxine) desFriedianderschen 
Pnenmobazillns direkt in die Lunge von Kaninchen, so entstehen 
mit ziemlicher Regelmafligkeit die gleichen charakteristischen Ver- 
anderungen: Verdicknng der Alveolarwande, intensive Vasodilatation 
mit Blntanstritten, Anftreten sparlicher Polynuklearer in den Alveo- 
len und zahlreicher sehr voluminfiser Mononuklekrer, die wahrschein- 
lich von den desquamierten Endothelwanden stammen, geringe Mengen 
oder gar kein Fibrin. Das Endotoxin, das am wirksamsten ist, kann 
die Veranderungen bis zur Nekrose steigern. 

Die intratracheale, dnrch Stich erfolgende Impfung fdhrt im all- 
gemeinen zu ahnlichen Veranderungen. Jedoch ist die Beteiligung 
der Bronchialschleimhaut eine intensivere und die Ausbreitnng der 
Veranderungen mehr eine pneumonische. Gildemeister (Posen). 

Frank, A., Die amyloide Degeneration als der Ausdruck 
einer primaren oder sekundaren Infektion mit Kapsel- 
bazillen (Gruppe Friediander). (Munch, med. Wochenschr. 
1916. 8.452.) 

Die amyloide Entartung der Organe ist seit langem mit den 
chronischen Eiterungen in Zusammenhang gebracht; 75 Proz. aller 
Faile werden allein in Verbindung mit der Lungentuberkulose an- 
getroffen. Die Erforschung des Wesens der Amyloidentartung ist 
aber dnrch Tierversuche noch keineswegs gekiart. Es wurden des- 
halb Versuche angestellt, ob etwa ein bestimmter Bazillus yerant- 
wortlich zu machen sel Es wurde aus yerschiedenen Fallen ein 
solcher Bazillus gefunden, der der Gruppe der Kapselbazillen an- 
gehbrt, also dem Friedianderschen Pnenmobazillns nahesteht. 
Dieser Bazillus liefi sich in mehreren Fallen aus Eiterungen yon 
Menschen mit Amyloidentartung zuchten. Wenn man ihn auf weifie 
Manse yerimpft, so erzeugt er bei diesen regelmafiig Amyloident¬ 
artung der Milz, Leber und Nieren. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



298 


SUphylokokken. 


▼. Gonzenbach, W. and Uemura, H., Beitrag znr Gerinnung 
von Plasma dureh Wirkung des Staphylococcus pyo¬ 
genes a are as. (C. f. Bakt Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. S. 97.) 

Staphylococcus pyogenes anrens vermag lprom. Oxalatplasma 
yon Eaninchen, Hammel, Ziege and Mensch zar Gerinnung za bringen. 
Nach l&ngerem Digerieren werden die Gerinnsel spontan wieder auf- 
gelOst Diese gerinnende and wieder aafl5sende Eigenschaft ist nicht 
an den lebenden Kokkenleib gebanden; aach darch Hitze abgetOtete 
Eultnren sind, wenn aach in yermindertem Made, wirksam. Steige- 
rung der Abtotungstemperatur yermindert die Gerinnungsaktirit&t 
in zanehmendem Grade bis zu deren yfilliger Anfhebang darch Er- 
w&rmang aaf 90° w&hrend l 1 /* Standen. Von den gepruften Warm- 
blliterplasmen ist das Eaninchenplasma am leichtesten koagalabeL 

Die yergleichende Untersuchung yon 5 St&mmen yon Staph, 
pyog. anrens yerschiedener Herknnft, in lebendem und darch Hitze 
abgetdtetem Znstande, auf ihr Verhalten gegenuber Oxalatplasma 
yon Eaninchen ergab qualitativ gleiches Verhalten mit quantitativen 
Schwankungen in der Wirknng der einzelnen St&mme: stets trat 
Gerinnnng ein, gefolgt yon Wiederverflussigung des Gerinnsels, in 
rascherer Folge beim Versuch mit lebenden, zeitlich verzbgert beim 
Versach mit abgetdteten Eokken. Gildemeister (Posen). 

Koch, Wilhelm, Ein Fall yon Staphylokokkensepsis mit 
eigenartigen Hautver&nderungen (,.Blutblasen“), 
Leukopenie and lymphocytarem Blutbilde. (Med.Elinik. 
1916. S. 514.) 

Es handelt sich am einen 41jahrigen Mann, bei dem zaerst an 
Typhas gedacht war. Darch GeschwUre aaf der Rachenschleimhaat 
and eigentiimliche Blutblasen aaf der Haat lenkte sich der Verdacht 
auf eine Sepsis; diese Annahme warde darch die Blatantersachang 
bestatigt Die Zahl der weifien Blatkdrperchen betrug nor 3000; 
es fehlten vollstandig die neatrophilen und eosinophilen Leakocyten 
in dem Blatbild. Es ist anzanehmen, dad es sich urn eine schwere 
Schkdigung des Enochenmarkes handelte, auf deren Grandlage sich 
ein akater septischer Zastand mit Staphylokokkenbefund im Blute 
herausbildete. Diese Vermntnng warde aach darch die histologische 
Untersuchung des Enochenmarkes best&tigt. Der Fall yerlief, wie 
za erwarten war, tddlich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Goodman, Edward H. and Rodman, J. Stewart, Specimens from 
a case of staphylococcus pyogenes aureus septico¬ 
pyemia. Death from erosion, by drainage tabe, of 
the internal mammary artery following pericardio- 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



St&phylokokken. — Streptokokken. 299 

tomy for purulent pericarditis. (Proc. of the PathoL Soc. 
of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 77.) 

Fall yon tOdlich verlanfener 8taphylokokkensepsis mit verschie- 
denen metastatischen Abszessen und septischer Lnngen-, Brustfell- 
nnd Herzbeutelentz&ndung. Baerthlein (W&rzburg). 

Schlagenhaufer, Friedr., Uber eigen tumliche Staphylo- 
mykosen der Nieren and des pararenalen Binde- 
gewebes. (Frankf. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 19. 1916. 8.139.) 
Beschreibung von 5 Fallen, denen gemeinsam eine intensive 
Gelbfarbung des Granulationsgewebes and des Abszefieiters ist, be- 
dingt dnrch massenhaftes Vorkommen von doppeltbrechenden Sub- 
stanzen (Cholestearinester); dnrch die auffallende Gelbf&rbung Ver- 
dacht auf Aktinomykose. In alien Fallen war Staphylococcus aureas 
der Erreger. Hannes (Hamburg). 

Edenhuizen, Helene, Uber zwei Faile von mykotischem 
Aneurysma der Aorta mit Perforation in den Oso- 
phagus. (Frankf. Zeitschr. f. PathoL Bd. 17. 1916. S. 150.) 

In dem einen Faile handelt es sich um eine Staphylokokken- 
metastase auf dem Blutwege von einem Panaritium ausgehend, in 
dem anderen Faile um einen chronischen tuberkulbsen Prozefi, der 
von aufien auf die Aorta ubergriff. Hannes (Hamburg). 

Rosenow, Edward Elective localisation of strepto¬ 
cocci. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1687.) 
Durch zahlreiche Tierversuche wurde der Nachweis erbracht, 
dafi die Streptokokken, die aus bestimmten Krankheitsherden des 
Menschen gez&chtet sind, wieder in bevorzugtem Mafie beim Tiere 
eine Erkrankung des entsprechenden Teiles verursachen. Das wird 
in einer grofien Zusammenstellung sehr ubersichtlich gezeigt fur 
Appendicitis, Magengeschwur, Cholecystitis, rheumatische Erkran- 
kungen, Endocarditis, Mumps und andere Krankheiten. Den ver- 
schiedenen Streptokokkenst&mmen kommt danach die Eigenschaft 
zn, die verschiedenen Gewebe in verschiedenem Mafie zu befallen. 
Menschen, die in den Mandeln Oder fihnlichen Stellen Streptokokken 
in grofieren Mengen beberbergen, bieten somit eine grofie Gefahr 
fur sich und ihre Umgebung, indem sich Streptokokken der ver- 
schiedensten Art darunter befinden und besonders gute Entwicklungs- 
bedingungen finden konnen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Berdnikoff, Biochemische und biologische Charakteristik 
der Streptokokkengruppe und der Vaccinetherapie. 
(Beitr. z. klin. Chirurgie. Bd. 89. 1914. S. 362.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



300 


Streptokokken. 


Fur die monoaxillaren Kokken ist eine morphologische, bio- 
chemische and biologische Variabilitat charakteristisch. Es l&fit sich 
in vitro die Parasitat, nicht aber die Pathogenitat bestimmen. 

Die Mdglichkeit der Autoinfektion, besonders von seiten der 
Schleimhaute, mufi anerkannt werden. 

Der tierische Organismns reagiert anf die Infektion durck Er- 
hohung des bakteriotropen Druckes; daher ist fiir die Gradbestimmang 
der Immunitat die Bestimmnng des Opsoninindex, der Lenkocvtose 
nnd der Komplementtitration von groBter Bedeutnng. 

Die Behandlang mit aktiver Immunisierung hat zwar keinen 
unmittelbar deutlichen klinischen Effekt. Die Vergleichung der 
Endresaltate mit Nichtvaecinierten ergibt aber eine Herabsetznng 
im Prozentsatz der Mortalitat und eine Erhohung im Prozentsatz 
der vollig Genesenden. Langer (Charlottenburg). 

Oille, John A., Graham, Duncan and Detweiler, H. K., Strepto¬ 
coccus bacteriemia in endocarditis. (Journ. of the Americ. 
med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1159.) 

In den meisten Fallen von frischer Endokarditis lassen sich in 
der Blutbahn Streptokokken nachweisen. Die Endokarditis ist 
namentlich bei Eindern sehr haufig die Folge von Mandelentziindang. 
Oft macht das Krankheitsbild nnr den Eindruck der Nenrasthenie. 
Das Auftreten solcher Erkranknngen bei verschiedenen Mitgliedern 
einer Familie ist nicht seiten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Bittorf, A., Uber eine eigenartige Form phlegmonoser 
Halsentzhndung. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1535.) 

Es wird ttber gehSuft auftretende Falle einer eigenartigen 
phlegmondsen Halsentziindung berichtet, bei denen wiederholt Strepto¬ 
kokken als mutmaBliche Krankheitserreger gefunden warden. Die 
Falle verliefen zum Teil tddlich. An der Leiche fand sich eine 
phlegmonose Eiterung am Kehlkopfeingang, die teilweise langs der 
Luftrbhre bis zum Mediastinum vorgedrungen war. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Enderle, Walter, Ein Beitrag zur Kenntnis des latenten 
Erysipels. (Med. Elinik. 1916. S. 363.) 

Beschreibung eines Falles, bei dem ein Erysipel am 12. Erank- 
heitstage zum Ausbruch kam. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Szfosy, Engen, Die Therapie des Erysipels mit Jod, 
Guajakol und Glyzerin. (Wien. med. Wochenschr. 1916. 
S. 168.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Streptokokken. 301 

VerfL hat bei der Behandlang yon ErysipeJaskranken mit einern 
lOproz. Jod-Guajakol-Gly zerin-Praparat gate Erfolge erzielt. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Gelinsky, Ernst, Erysipelheilung durch Jodtinktur- 
anstrich. (Mflnch. med. Wochenschr. 1916. S. 882.) 

Der Anstrich mit lOproz. Jodtinktur ist ein sicheres Heilmittel 
des Erysipels. Der nnter der Epithellage befindliche Krankheits- 
prozefl wird ohne Schftdigung des lebenden Gewebes durch den An¬ 
strich vollkommen vernichtet W. H. H o f f m a n n (Wilhelmshaven). 

Beck, Karl, Zur Behandlang des Erysipels. (Ebenda. S. 892.) 

Bestrahlung mit der Quarzlampe ergab aufierordentlich gate 
Erfolge. W. EL Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Koning, C. J. and Movij, W. C., Die Untersachung auf 
Streptokokken in der Milch. (Pharm. Weekblad. 1916. S.53.) 
Anf Grand reicher Erfahrnngen genugt der Nachweis von Strepto¬ 
kokken im gef&rbten Milchsediment nicht, auch nicht unter Zuhilfe- 
nahme des von Koning empfohlenen Katalaseverfahrens. Erst die 
klinische Untersachung gibt den Ausschlag. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

v. Wiesner, Bichard, Zur Pathologie der Kokkenenteritis 
(Streptococcus lacticus). (Frankf. Zeitschr. I Pathol. Bd. 19. 
1916. S. 238.) 

Es handelt sich am Darmkatarrhe, die durch den gewdhnlich nicht 
pathogenen Streptococcus lacticus hervorgerufen werden; vorwiegend 
von pathologisch-anatomischem Interesse. Hannes (Hamburg). 

Beitler, B. und Kolischer, F. J., Zur Kenntnis kryptogamer 
Fieberzustande. Ein klinischer und ein mikrosko- 
pischer Beitrag. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 452.) 

Bei mikroskopischer Untersuchung von Ham und Faces von 
zahlreichen Kranken, die alle unter den gleichen Erscheinungen er- 
krankt waren (Fieber von inversem Typus, Leberschwellung, per- 
kutorischer MilzvergrSfierung, Druckempfindlichkeit der Nieren- und 
Lebergegend und des Epigastriums, Lasion der Hektalschleimhaut 
und zeitweiligen DarmstOrnngen), fanden sich regelmafiig Zellformen, 
die in den Ausscheidnngen anderer Fieberkranker niemals gesehen 
warden. Dieselben Bind von den sonst im normalen Oder patho- 
logischen Ham und Stuhl vorkommenden Zellen und Mikroorganismen 
durchaus verschieden und werden von den Verff. als kdrperfremde 
Zellgebilde bezeichnet. Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



302 


Entzttndung and Kite rung. 


Heidenhain, L., Finger- nnd Handinfektion bei Arzten. 
(Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1483.) 

Dringende Warnnng an die Arzte, bei kleinen Handverletzungen, 
die bei Eingriffen an eitrigen Geweben entstanden sind, nnd bei denen 
die MOglichkeit der Eiterinfektion besteht, flir 1—2 Tage den Arm 
unter feuchten Verbanden anf die Wnnde rohig zu stellen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Ldblowitz, J., Behandlnng eitriger nnd jauchender 
Wunden mit schwachen Silbernitratl&snngen. (Med. 
Klinik. 1915. 8.1268.) 

Schwache Silbernitratldsung (1:500 bis 1:1000) wirkt anf eitrige 
nnd janchende Wnnden sicher keimtotend. Sie regt anfierdem die 
Uberhantnng an nnd nimmt den Gernch; dabei ist sie vollst&ndig 
nngiftig, nicht schmerzhaft, sehr billig, in der Anwendnng eiufach. 
Diese Behandlnng ist daher far eitrige nnd janchende Wnnden all- 
gemein zn empfehlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Solieri, S., Die gesteigerte Widerstandsfahigkeit des 
Peritonenms gegen Infektion bei der Behandlung der 
akuten Appendizitis. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. n. Chir- 
nrgie. Bd. 27. 1914. S. 807.) 

Es wird gezeigt, daft dnrch die intraperitoneale Injektion einer Anf- 
schwemmnng abgetOteter Coli-Bazillen (die lebend 6 todlichen Dosen 
entspricht) bei Kaninchen eine immunisierende Wirknng anf die Serosa 
ansgehbt wird, die starker ist als die der in gleicher Weise injizierten 
Nukleins&ure, nnd die sich darin auflert, dad die nachtragliche intra¬ 
peritoneale Infektion mit Bact. coli in bis zn 19fachen todlichen 
Dosen ertragen wird. 

Das Blntsernm der mit Bact. coli vorbehandelten Tiere zeigt ein 
starkeres bakterizides Verhalten nnd grOfiereu Agglntiningehalt als 
bei der Vorbehandlnng mit Nukleinsanre. 

Ans der Feststellung, daB das Blntsernm von 8 Patienten, die 
im Anschlufi an Appendizitis an einer Coliperitonitis erkrankten, 
Bact. coli zwischen 1:30 nnd 1:50 agglntiniert, schlieBt Verf., daB 
es anch hier zur Bildung von Immnnstoffen gekommen ist. Er be- 
furwortet daher bei Operationen den primaren Banchwandverschlnfi 
anch trotz peritonitischer Erscheinungen, im Yertranen anf die dnrch 
den Reiz des Coli-Toxins erhOhte Widerstandsfahigkeit der Serosa. 

Langer (Charlottenbnrg). 

Himmelreich, Ein Fall von H&moglobinnrie bei wahr- 
scheinlicher Pyocyaneussepsis. (Med.Klinik. 1916. S.955.) 

Der Fall verlief nnter dem Bilde eines Typhns. Die wieder- 


Digitized b' 


Google 


Original fmrrr- 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Entzttadung and Eiterung. 


303 


bolten Fande yon Pyocyaneus im Stahl and die wahrend der Krank- 
heit erworbene Agglutination des Blutes gegenfiber Pyocyaneus- 
bazillen legten es nahe, die Erkranknng als Pyocyaneussepsis an- 
zusprechen. Wie die Erkranknng zustande gekommen war, konnte 
nicht ermittelt werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lindberg, Gnstaf, Beitrag znr Kenntnis des Bacillus sub- 
tilis als Krankheitserreger beim Menscben. (C. f.Bakt. 
Abt I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 302.) 

Im Anschlufi an eine bei der Geburt entstandene Subdural- 
blutung trat bei einem 6 Wochen alten Singling eine eiterige Me¬ 
ningitis auf, die innerhalb 2 Wochen den Tod herbeifuhrte. Aus 
dem bei der Hirnpunktion und bei der operatiyen ErOffnung des 
Eiterherdes gewonnenen Exsudat, sowie auch aus dem 2 Stunden 
nach dem Tode durch Pnnktion erhaltenen Herzblute wurde ein 
typischer B. subtilis isoliert. Gildemeister (Posen). 

Welz und Kalle, Tetragenussepsis nach Typhus abdomi- 
nalis. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 250.) 

In drei Fallen wurde in der Rekonyaleszenz yom Typhus ein 
Ubergang von Tetragenuskokken in das Blut unter anfallsweise auf- 
tretendem Fieber beobachtet. Der klinische Yerlauf war durchaus 
gutartig. Als charakteristisch kann eine eigenartige Bronzef&rbnng 
umschriebener Haut- und Schleirahautpartien aufgefafit werden. Die 
ldentitat der gezuchteten Mikroorganismen wurde morphologisch und 
kulturell erbracht. Das Ergebnis der Tierversuche war sch wank end, 
aitere Mause sind gegen die Infektion widerstandsfahiger als junge. 
Durch langere Dberimpfang nimmt die Yiralenz ab. 

Langer (Charlottenburg). 

Sartory, A. et Lasseur, Ph., Etude d’une nouvelle levure 
pathog^ne (Saccharomyces Lemounieri, n. sp.). (C. r. 

Soc. de Biol. T. 78. 1916. p. 48.) 

In dem blutig-eiterigen Auswurf eines an Bronchitis leidenden 
Mannes wurde eine Hefenart nachgewiesen, die naher beschrieben 
wird. Ihre runden Formen erinnern an den Cryptococcus Gilchristi, 
yon dem sie aber vollig zu unterscheiden ist auf Gruud ihrer bota- 
nischen und biologischen Eigenschaften. Gildemeister (Posen). 

Rumpel, Th., Uber epidemisches Auftreten von eiteriger 
Stomatitis. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 781.) 

In zwei Kriegsgefangenenlagern warden eigentumliche Krank- 
heitserscbeinungen bei einer grofien Anzahl yon Gefangenen beob¬ 
achtet. Es bestand znnachst ein sebr schweres Krankheitsbild mit 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



304 


Entziindung and Eiterung. 


schweren Entzundungserscheinungen des Zahnfleisches. Der Verlauf 
aber gestaltete sich immer auffallend giinstig. Es fanden sich zwar 
in alien Fallen, oft sebr reichlich, die von Plant und Vincent 
beschriebenen Spirochaten and fusiformen Bazillen. Dennoch schien 
es nicht, als ob diese die eigentlichen Erreger der Erankheit waren. 
Sie bildeten vielmehr wahrscheinlich nur einen Nebenbefand. Auch 
der Verdacht auf eine Ubertragung yon Maul- and Elauenseache auf 
den Menschen wurde durch die Untersuchangen nicht bestatigt. 
Schliefilich wiesen die meisten Umstande darauf hin, daB es sich nm 
eine Vergiftang durch irgendeine mit der Nahrang aafgenommene 
Schadlichkeit handelte. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Markoff, Wl. N., Putride, durch einen bisher unbekannten 
Anaerobier, Bacillus anaerobius haemolysans, ver- 
ursachte Mundinfektion. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77. 
1916. S. 421.) 

Bei einer Frau stellte sich nach Extraktion von 6 Pramolaren 
eine putride Infektion ein. In dem putrid zersetzten Gewebe fand 
Verf. grampositive, streng anaerobe Stabchen, die er als die Erreger 
der Infektion ansieht. Die Stabchen zeigten Gas- und Sporenbildung 
in alteren Gelatine- und Agarkulturen und bildeten im Tierkorper 
keine Eetteu. Fur Eaninchen, Meerschweinchen und Manse waren 
sie pathogen. Gildemeister (Posen). 

Ruoff, John F., Pyorrhea alveolaris. Preliminary report 
on treatment with ipecac and emetin hydrochloride. 
(Public Health Reports. Vol. 31. 1916. p. 108.) 

Von 190 Fallen von Alveolarpyorrhoe wurde 187 mal Endamoeba 
buccalis im Eiter gefnnden. Durch Emetin konnten in vielen Fallen 
die Amoben getOtet werden. Dennoch verschwanden sie niemals fur 
dauernd, und diese Behandlung allein reicht zurfleilung der Erank¬ 
heit nicht aus, wenn auch Besserungen mSglich sind. Es sind weitere 
Untersuchangen notwendig, urn festzustellen, inwieweit sich die 
Emetinbehandlung zur Unterstutzung anderer MaBnabmen heran- 
ziehen lafit. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Howe, Alexander C., Relation of nasal symptoms to end- 
amebic infections of nose and mouth. (Med.Record.VoL88. 
1915. 9. Oktober.) 

Bei einer Reihe von Individuen, die an haufig sich wieder- 
holenden AnfUllen von abortiver Coryza litten, hat Verf. immer eine 
ausgedehnte Pyorrhoea alveolaris gefnnden. In den Eitersacken an 
den Zahnwurzeln und in der Nase lieBen sich Endamdben als Erreger 
nachweisen. Auch bei NebenhShlenei ter ungen, die trotz chirurgischer 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Entzttndnng and Eiterang. 


305 


Eingriffe nicht heilen wollen, sind ebenfalls Endamdben die Ursache. 
Zahnarztliche Chirurgie and mehrwSchige Behandlung mit snbkntanen 
Emetininjektionen geben ausgezeichnete Resnltate. 

P. Meyer (Kilchberg b. Z.). 

Mftller, Der klinische Nacbweis der okkulten Herdquelle 
bei Infektionskrankheiten dnrch Tonsillenmassage. 
(Med. Klinik. 1916. S. 616.) 

Es ist bekannt, dafl versteckte Eiterherde in den Mandeln die 
Ursache fttr manche septische Erkranknngen sind. Um im einzelnen 
Falle solche kleine Eiterherde nachznweisen, wird empfohlen, die 
Mandeln mit dem Finger 5 Minnten lang kraftig zu massieren nnd 
daranf in den n&chsten Tagen genan den Verlanf zn verfolgen. Treten 
Fieber Oder andere Erscheinungen anf, so ist damit der Nachweis 
erbracht, dad gef&hrliche fierde in den Mandeln yorhanden sind, nnd 
die Mandeln mftssen dann grhndlich entfernt werden. Anf diese 
Weise konnen die verschiedensten Erkranknngen verhindert werden, 
die solchen verborgenen Eiterherden ihre Entstehung verdanken. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmsharen). 

Ghon, A. nnd Roman, B., Zn den Infektionen mit fusi- 
formen Bakterien. (Med. Klinik. 1916. S. 177.) 

Die fusiformen Bazillen kommen auBer bei der Vincentschen 
Angina gar nicht selten bei anderen gangranosen Erkranknngen yor, 
hanfig gemischt mit yerschiedenen anderen Bakterien. Da die fasi- 
formen Bakterien Anaerobier sind and besondere Anspruche an den 
Nahrboden stellen, sind nnsere Kenntnisse noch luckenhaft. Es kann 
als sicher gelten, dafi es sich nicht nm eine einzige Art handelt, 
sondern daB mehrere verschiedene, wenn auch verwandte Arten nnter 
dem Namen der fasiformen Bazillen zusammengefafit werden. So ist 
eine Art naher beschrieben, bei der es sich am ein grampositives 
Bakterinm handelt. Es werden 2 nene F&lle berichtet, in denen 
diese fnsiformen Bakterien in Reinkultur nachgewiesen warden. In 
bei den F&llen war die Infektion vom Darm ausgegangen and hatte 
znr Bildnng yon zahlreichen Eiterherden in der Leber gefuhrt. Die 
Bakterien hatten meist Fadenfonn. Die Zuchtnng gelang in sernm- 
haltigen NShrbOden bei strengem Luftabschlufi. Die Bakterien 
warden in diesen F&llen mit Sicherheit als die Erreger der Eiterang 
angesehen. Die Erkranknngen waren dnrch schleppenden Verlanf 
ansgezeichnet. Die beiden F&lle werden eingehend beschrieben. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Collischonn, Eine kr&ftig wirkende Halspastille. (Med. 
Klinik. 1915. S. 839.) 

Cm* Abt. Ref. Bd. 6«. So. 12/13. 20 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



306 


Entzilndung and Eitemng. 


Es warden Pastillen hergesteUt, die als wesentlichen Bestandteil 
atherische Ole enthalten. denen eine starke keimtOtende Kraft inne- 
wohnt, namlich Thymol, Menthol and Eakalyptusdl. Die Pastillen 
unterstutzen die Behandlang bei ansteckenden Halserkrankungen, 
wie Mandelentzundungen and Diphtherie. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hektoen, L. and Bappaport, B., The use of kaolin to remove 
bacteria from the throat and nose. (Jonm. of the Americ. 
med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1985.) 

Kaolin Oder Bolus alba wird als trockenes Pulver 6—7mal am 
Tage eingeblasen. Das Pulver wird heruntergeschluckt. Dadurch 
werden sehr schnell alle Bakterien, Diphtheriebazillen, Streptokokken 
entfernt, indem sie gewissermafien lebendig begraben werden. Das 
Verfahren ist gleich wertvoll fur Bazillentr&ger wie bei frischen 
Entzundungen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Tunnicliff, Bnth, Further observations on the bacterio- 
logy of rhinitis with special reference to an anaerobic 
organism (Bacillus rhinitis). (Journ. of infect. Diseases. 
Vol. 16. 1915. p. 493.) 

Verf. untersucbte weiteres Material auf das Vorkommen des von 
ihr fruher beschriebenen B. rhinitis. In normalem Nasensekret fand 
er sich in 5 von 63 Ausstrichen, bei akutem Schnupfen mit schlei- 
migem Sekret in 49 von 50 Fallen, bei zwei Drittel davon als ein- 
ziger Mikroorganismus, unter 18 Fallen von chronischem Schnupfen 
mit nicht eitrigem Sekret 17 mal. Bei Schnupfen mit eitrigem Sekret, 
ferner bei Scharlach und Diphtherie wurde er nicht gefunden. 

Mit dem B. fusiformis war er im Nasensekret nur sehr selten, 
im Bachensekret haufiger vergesellschaftet. Trotz einer gewissen 
Ahnlichkeit liefi es sich von ihm morphologisch leicht unterscheiden. 
Ebenso gelang die serologische Differenzierung. Das Serum mit dem 
Bazillus immunisierter Personen zeigte erhOhten opsonischen Index 
und Komplementbindung nur mit Stammen des B. rhinitis, nicht mit 
fusiformen Bazillen. Andererseits reagierte das Serum eines Patienten 
mit Angina Vincenti nur mit fusiformen, nicht mit Rhinitisbazillen. 
Die Zfichtung gelang unter anaeroben Bedingungen auf Ziegenblut- 
agar und in Ascitesbonillon in 17 von 21 Fallen von akutem Schnupfen, 
darunter 9 mal in Reinkultur. Bei 5 chronischen Fallen gelang die 
Heinzhchtung regelmaBig. Kurt Meyer (Berlin). 

Howell, Katharine, Complement fixation in acute rhinitis. 
(Journ. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 451.) 

Das Serum an akutem Schnupfen leidender, sowie mit dem 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Oziina. 


307 


Tunnicliffschen Bacillus rhinitis vaccinierter Personen gibt mit 
diesem Bazillus Komplementbindung. Die Reaktion erreicht einige 
Tage nacb Beginn der Erkrankung ihren Hfihepunkt and bleibt nur 
kurze Zeit bestehen. 

Die Sera normaler und an anderen Krankheiten leidender Personen 
geben mit dem B. rhinitis die Reaktion nicht. Andererseits reagiert 
das Sernm Schnnpfenkranker nur gelegentlich mit Pneumo-, Staphylo-, 
Streptokokken, fnsiformen, Influenza- nnd Pseudodiphtheriebazillen, 
also Bakterien, die haufig bei Schnnpfen im Nasensekret vorkommen. 

Die Ergebnisse sprechen daffir, dafl der Bacillus rhinitis in 
speziflschen Beziehungen zum akuten Schnnpfen steht. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Burckhardt, Jean Louis und Oppikofer, Ernst, Untersuchungen 
fiber den Perezschen Ozfinaerreger. (Arch. f. Laryngol. 
u. Rhinol. Bd. 30. 1916. S. 15.) 

Verff. fassen die Ergebnisse ihrer experimentellen Untersuchungen 
folgendermaflen zusammen: 

1. Der „Coccobacillus foetidus ozaenae“ yon Perez ist ein dem 
Abel-Lfiwenbergschen Ozanabakterium fiufierst nahe verwandtes 
Stfibchen. 

2. Die beiden uns zur Verffigung stehenden Stfimme rufen im 
Kaninchenexperiment bei genfigender Dosis septische Erscheinungen, 
daneben speziell Reizung der Darmschleimhaut und in letzter Linie 
der NUsen-Trachealschleimhaut, hervor. Eine chronische Rhinitis 
oder Atrophie konnte (bei mehr oder weniger starken Tieren) nicht 
erzeugt werden. 

3. Verschiedene andere ffir Kaninchen pathogene Bakterien be- 
wirkten aufler Sepsis eine mindestens ebenso starke akute Rhinitis. 

4. Diese Resultate stehen im Gegensatze zu denjenigen von 
Perez, Hofer und anderen. Auch die ftbrigen Beweise dieser 
Autoren ffir die Infektiosit&t der Oz&na und ffir die spezifische Rolle 
des Perezschen St&bchens scheinen uns nicht genfigend fundiert. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Neufeld, Ludwig, Studien fiber Ozfina und fiber die Aus- 
scheidung von Organismen durch die Nasenschleim- 
haut. (Arch. f. Laryngol. u. Rhinol. Bd. 30. 1916. S. 252.) 

Die von Perez und Hofer gemachten Beobachtungen decken 
sich nicht in allem mit meinen Befunden. Besonders bedfirfen die 
beim Kaninchen von Perez und Hofer beobachteten Atrophien der 
vorderen Muschel noch eines genauen, speziell histologischen Stadiums, 
bevor man an den Vergleich mit der Menschenoz&na herantreten 
/ kann. Die Nasenschleimhaut besitzt auch ffir andere Bakterien die 

20 * 


Digitized by Got gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



308 


Ozttna. 


Ausscheidungsfahigkeit bei septischen Erkrankungen. Bakterien, aus 
dem Blote in die Nase gelangt, konnen daselbst langere Zeit per- 
sistieren. 

Der Coccobacillns foetidns vernrsacht nicht in jedem Medium 
Fotor, im Nasenschleim der Eaninchen ist er geruchlos. 

Die Ahnlichkeit des OzanafStors mit zersetztem Leim spricht 
ohne weiteres dafdr, dafi der Chemismus der anliegenden Knochen 
gestort ist. Die Anwesenheit chemisch-aktiver Bakterien in der 
Nasenhbhle bei dieser Erkrankung macht es wahrscheinlich, dafi 
zwischen diesen and dem gestorten Stoffwechsel des Enochengewebes 
Beziehangen besteben. 

„Mit Sicherheit ist der Coccobazillus Perez’ als der Verursacher 
des Fbtors bei Ozana anzusehen.“ W. Gaehtgens (Hamburg). 

Salomonsen, Knud, Uber Ozana, mit besonderer Beruck- 
sichtigung des Coccobacillns foetidns ozaenae Perez. 
(Arch. I Laryngol. n. Rhinol. Bd. 30. 1916. S. 266.) 

Verf. hat eine Reihe von kulturellen und tierexperimentellen 
Untersnchnngen zur Losnng der Frage, ob der Bacillns foetidns 
ozaenae Perez eine atiologische Bedentnng fftr die Ozana babe, 
ausgefuhrt. Bei 23 Ozanapatienten warden mittels der Platten- 
knltnren im Ozanasekret die verschiedenartigsten St&bchen- and 
Eokkenarten ermittelt, nnter denen die Eapselbazillen (16mal) and 
Staphylokokken (20mal) hinsicbtlich der Hkufigkeit ihres Vorkommens 
die erste Stelle einnahmen. Dagegen gelang es in keinem Falle, 
weder in den Plattenanssaaten yon „Anschlemmungen“, noch in den 
Anssaaten von „Eulturen“, d. h. 24 Stnnden bei 37° bebruteten 
„Anscblemmungen“, Eolonien von Perezschen Coccobazillen nach- 
zuweisen. Von 21 Eaninchen, die mit 24 Stnnden alten stinkenden 
Bouillonknltnren von Nasensekret, bzw. einmal mit angeschlemmtem 
Sekret, intraven&s geimpft worden waren, blieben 7 von der Injektion 
unbeeinfluBt. Von nasalen Symptomen traten unter den nbrigen 
Tieren bei 4 pnrnlente Rhinitis, bei 1 stark vermehrte Nasensekretion 
nnd bei 5 schwach vermehrte Nasensekretion auf. Nicht ein einziges 
Mai gelang es, in der Nasenschleimhant der infizierten Eaninchen 
eine Coccobazillenform nachzuweisen, die sich morphologisch, knltnrell 
und serologisch mit den Perez-floferschen Stammen identifizieren 
lieB; nnr in 4 Fallen warden Eokkenbazillen gefnnden, die zwar 
mikroskopisch den Perez-BaziUen khnelten, sich aber serologisch 
bzw. knltnrell von ihnen differenzieren lieBen. Diese Befnnde im 
Yerein mit den klinischen nnd den pathologisch-anatomischen Resnl- 
taten der Impfungsversuche sprachen entschieden gegen die atio- 
logische Bedentnng des Perez-Bazillus far die Ozana. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 


Digitized b' 


Google 


_ Original frorn 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Oziina. — Sklerom. — Heuiieber. — Mumps. 


309 


Hofer, Gustav and Kofler, Earl, tiber Behandlangserfolg 
and Daaerheilang der genainen Oztina dnrcb Vacci¬ 
nation. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.1161.) 

Verff. berichten dber 51 Oztinaftille, die sie ausschliefilich mit 
einer ans dem Perezschen Kokkobazillus hergestellten Vaccine be- 
handelt haben. Die Erfolge sind aufierordentlich ermutigend. Nor 
18 Proz. der Falle verhielten sich refraktftr, bei den iibrigen Fallen 
war durchgangig ein Verschwinden des F6tors zn konstatieren, in 
einer erheblicben Zahl von Fallen trat vollige Heilnng ein. Es 
empfiehlt sich, znr Vaccination lediglich frische, nicht tiber 3 Monate 
alte und entsprechend anfbewahrte Vaccine zn verwenden; ftir die 
Wirkung der Vaccine ist ferner von Bedeutnng, dafi zn ihrer Her- 
stellnng frisch geztichtete, virnlente Stamme benutzt werden. 

Gildemeister (Posen). 

Brnnner, I. nnd Jakubowski, Cz., tiber die Behandlnng des 
Skleroms der oberen Lnftwege mittels der Anto- 
vaccine. (Arch. f. Laryngol. n. Rhinol. Bd. 29. 1915. 8. 282.) 

Die spezifische Behandlnng des Skleroms erzielt dort gnte Er¬ 
folge, wo der KrankheitsprozeB nicht zn sehr veraltet ist. Die 
Vaccine stellten sich die Verff. durch einsttindige Erhitznng einer in 
physiologischer Kochsalzltisung anfgeschwemmten Sklerombazillen- 
knltnr anf 60° C her. Die Injektionen wurden snbkutan taglich Oder 
alle 2—3 Tage, je nach dem Grade der Reaktion, ausgeftihrt. Starkere 
Reaktionen nach der Impfnng warden nar ansnahmsweise beobachtet. 
Unter dem EinflaB der Immnnisiernng schwanden Oder verkleinerten 
sich jnnge Wuchernngen, wahrend die regressiven, narbigen Ver- 
anderungen nnbeeinflufit blieben. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Oppenheimer, Seymour and Gottlieb, Hark J., The active im¬ 
munization of hay fever. (New York med. Journ. 1915.) 

11 Falle wurden mit Injektionen von Pollenextrakt behandelt, 
nnd zwar 6 prophylaktisch vor dem Einsetzen des Heuflebers nnd 5 
erst wahrend desselben. 2 Falle blieben nnbeeinflnfit, 8 warden 
gebessert, nnd ein prophylaktisch behandelter Fall blieb in der Folge 
ganzlich verschont. Ob das erreichte Resnltat ein bleibendes ist, 
ist fraglich. Die Behandlung beginnt am besten etwa 10 Wochen 
vor der Heufieberzeit, wochentlich eine Injektion. Es ist wichtig, 
herauszufinden, anf welche Grasart der Patient reagiert, damit der 
richtige Pollenextrakt therapeutisch verwendet wird. 

P. Meyer (Kilchberg b. Z.). 

Wollstein, Martha, An experimental study of parotitis 
(Mnmps). (Jonrn. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 353.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



310 


Gelenkrheumatismns. 


Werden Katzen Berkefeld-Filtrate von Speichel mumps- 
kranker Kinder in die Parotis Oder den Hoden injiziert, so entwickelt 
sich ein Krankheitszustand, der in manchen Punkten dem mensch- 
lichen Mumps abnelt 

Die Temperatur beginnt nach 24 Stunden zu steigen und er- 
reicht in 7—14 Tagen ein Maximum von 1—2,5° fiber normal 

Am zweiten Tage nach der Injektion beginnt die Zahl derPoly- 
nuklearen zuzunehmen; sie sinkt nach einigen Tagen wieder ab, um 
einer ausgesprochenen Lympbocytose Platz zu machen. 

Die geimpften Drfisen beginnen am 5.—9. Tage anzuschwellen 
und schmerzhaft zu werden. Die Schwellung bleibt verschieden lange 
Zeit bestehen. Die Parotisveranderungen sind weniger konstant und 
ausgeprSgt als die der Testes, die 8—12 Tage bestehen zu bleiben 
pflegen. 

Temperaturanstieg und Leukocytose gehen den Drfisenschwel- 
lungen voraus, doch erreichen alle Veranderungen ihr Maximum 
gleichzeitig. Der normale Zustand stellt sich in 4 Wochen Oder 
weniger wieder her. 

Injektion von Filtraten normalen Speichels ruft nur einen ge- 
ringen Temperaturanstieg von ganz kurzer Dauer hervor. Leuko¬ 
cytose sowie Schwellung und Scbmerzhaftigkeit der Drfisen fehlen. 

Die histologischen Veranderungen in der Parotis bestehen haupt- 
sachlich in Odem des interlobularen Bindegewebes mit Bundzellen- 
infiltration. In lange bestehenden Fallen kann Dilatation der Sekret- 
wege eintreten. Im Hoden fiudet sich konstant eine Degeneration 
der Epithelien mit Stoning der Spermatogenese, ein Zustand, den 
Verf. als „Spermatorrhexis“ bezeichnet, auflerdem hfiufig zellige In¬ 
filtration zwischen den Tubuli und Schwellung oder auch Vermehrung 
der interstitiellen Zellen. 

Die Krankheitserscheinungen lassen sich durch Verimpfung von 
Parotis- und Testismaterial von Katze zu Katze weiter fibertragen 
und nehmen dabei an Intensitat zu. 

Verimpfung von Extrakten normaler Drfisen ruft nur geringe 
Temperatursteigerung und vorfibergehende Leukocytose, niemals 
Schwellung der Organe oder Lymphocytose hervor. 

Das Serum von Katzen, die eine Infektion fiberstanden haben, 
hebt, mit infektiosen Organen digeriert, deren Infektiositat auf. 
Normales Serum hat diese Wirkung nicht. 

Tiere, die eine Infektion fiberstanden haben, scheinen sich nicht 
zum zweiten Male infizieren zu lassen. Kurt Meyer (Berlin). 

Weifi, J., Uber die urs&chlichen Beziehungen des Rheu- 
matismus zum Berufe der Erkrankten. (Das fisterr. Sa- 
nitatswesen. Jg. 27. 1915. Beilage. S. 200.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Gelenkrhenmatismus. 


311 


Fflr den akuten Rheumatismus rangieren die einzelnen Gewerbe 
in folgender Reihenfolge: Tischler, Schuhmacher, Buchdrncker, 
Schlosser, Kleidermacber, Backer, Drechsler, Mechaniker, Zimmer- 
lente, Gdrtler, Buchbinder, Einspanner; fur den chronischen Rheu¬ 
matism ns: Tischler, Buchdrncker, Schuhmacher, Backer, Kleider- 
macher, Schlosser, Drechsler, Einspanner, Mechaniker, Buchbinder, 
Zimmerleute, Gurtler. A. Ghon (Prag). 

Brhning, Hermann, Der aknte Gelenkrhenmatismus nnd 
seine Eomplikationen im Eindesalter. (Zeitschr. f. arztl. 
Forth. 1916. S. 386.) 

Der Gelenkrhenmatismus ist eine aknte Infektionskrankheit, die 
so zustande kommt, dafi verschiedene auf der Schleimhaut des Nasen- 
rachenraums befindliche Bakterien infolge irgendwelcher Umstimmung 
des Organismns eine Virulenzsteigernng erfahren, in die Blntbahn 
eindringen Oder mit ihren Toxinen den Ebrper uberschwemmen. Der 
kindliche Gelenkrheumatismus hat verschiedene Besonderheiten. 
Namentlich hervorzuheben sind seine engen Beziehungen zu Herz- 
stbrungen, zur Chorea und zu gewissen Hautaffektionen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Damask, Manfred, Znr Therapie des Gelenkrheumatismus 
(Elektrargol, Salvarsan, Tuberkulin). (Wien. med. 
Wochenschr. 1916. S. 895.) 

Yon klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Schiff, A., tfber chronische Wirbelskulenversteifung, 
die Haufigkeit ihrer Friihstadien und deren klinische 
Symptome. (Das Ssterr. Sanitats wesen. Jg. 27.1915. Beilage. S. 1.) 

Yon den beobachteten 5 Fallen arthrogener Form der Bech- 
terewschen Erkrankung (Spondylarthritis) waren alle anf dem 
Boden vorausgegangener schwerer Erkrankung entstanden: ein Fall 
nach schwerer Lues, die anderen 4 nach schwerem, mehrmals rezi- 
diviertem Gelenksrheumatismus als Teilerscheinung einer allgemeinen 
Polyarthritis ankylopoetica. 

Im Gegensatze dazu handelte es sich in 5 anderen Fallen, die 
zn den Gruppen der syndesmogenen Ankylosen und der Spondylitis 
deformans gehorten, urn vorher vollstandig gesunde Individuen 
(Manner), und die Erkrankung hatte sich schleichend entwickelt, 
ohne jede vorangegangene rheumatische oder sonstige schwere Er¬ 
krankung. Fiir diese Faile, insonderheit der deformierenden Form 
der Wirbelsaulenversteifung sind nach Yerf. zweifellos gehaufte, sich 
immer wiederholende traumatische Insulte, die an sich nicht schwer 
zu sein brauchen, neben dem Alter, vielleicht auch dem Alkoholismus 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



312 


Bakterielle Erkrankungen der Harnorgane. 


das wichtigste Etiologische Moment. Gerade die Hftnflgkeit der Er- 
kranknng bei aiteren schwer arbeitenden mSnnlichen Individnen, 
zxxsammen mit der yorwiegenden Lokalisation der Erkrankang anf 
das Lnmbalsegment, das bei schwerer KSrperarbeit am meisten in 
Ansprncb genommen wird, spricht dafQr. Danach wire die Spondylitis 
deformans, znm mindesten ihre nmschriebene lnmbale Form, als Ab- 
nntznngskrankheit der Wirbels&nle anfznfassen. A. Ghon (Prag). 

Kowitz, H. L. f Uber bakterielle Erkranknngen der Harn- 
organe im Sanglingsalter (sog. Pyelocystitis). (Jahrb. 
f. Kinderheilk. Bd. 82. 1916. S. 309.) 

Bericht Qber 40 F&lle, Kinder bis zu 2 Jahren, 17 Knaben, 
23 M&dchen. Im Urin warden die Erreger 37 mal in Reinknltnr and 
3mal in Mischkaltar nachgewiesen; unter den Eeinkalturen 24 mal 
B. coli, 10 mal B. paracoli, 3 mal Stapbylokokken, die Mischinfektionen 
waren B. coli mit einem nicht genaner beschriebenen Saprophyten, 
mit Staphylokokken and mit Streptokokken. Im Blate w&hrend des 
Lebens in je einem Fall B. coli and Staphylokokken, im Herzblat 
V* Stande nach dem Tode in 2 Fallen B. coli. 

Aas klinischen — Beziehangen za Ernahrungsstbrungen, fast 
gleichm&fiige Beteiligang beider Geschlechter, Blatbild — and patho- 
logisch-anatomischen Grunden, nberwiegendes Befallensein der Nieren 
gegendber den ansfuhrenden Harnmengen, wird eine absteigende 
Infektion vom Blate aas angenommen. Hannes (Hamborg). 

Norgaard, A., Uber eine quantitative Methode znr Be- 
stimmnng von Eiter im Urin pyelitiskranker Kinder 
mittels Wasserstoffsuperoxyd. (Zeitschr. f. Kinderheilk. 
Bd. 13. 1916. S. 244.) 

Die Methode beraht auf der Fahigkeit der in den Lenkocyten 
enthaltenen Katalase, Wasserstoffsuperoxyd unter Sauerstoffabspaltnng 
za zerlegen; die entwickelte Gasmenge ist proportional der Anzahl 
der Eiterzellen. Bakterien, rote BlutkSrperchen and Epithelzellen 
geben die gleiche Reaktion. Beschreibung eines kleinen Apparates 
mit Angabe der Berechnung. Hannes (Hamburg). 

Hinman, Frank, Urinary antisepsis. A clinical and bac- 
teriologic study. (Journ. of the Americ. med. Ass. Yol. 65. 
1915. p. 1769.) 

Eine von den Harnwegen ausgehende Infektion der Nieren fdhrt 
gar nicht selten znm t&llichen Ausgang. Es besteht ein grofies 
Beddrfnis nach einem geeigneten Verfahren, urn den Urin von 
Krankheitserregern za befreien, and zwar kommen dabei im wesent- 
lichen in Betracht Bacillus coli communis, Staphylokokken, Strepto- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Bakterielle Erkrankungen der Harnorgane. 


313 


kokken, Proteus vulgaris und der Tuberkelbazillus. Es ist wichtig, 
jedesmal festzustellen, welcbe von dieseu Erregern beteiligt sind. 
Mit iufierlich augewandten Desinfektionsmitteln sind vollbefriedigende 
Erfolge, die grofie Wirksamkeit gegen den Erreger mit Unschadlich- 
keit gegen die Gewebe verbinden, noch nicht erzielt. Man hat des- 
halb auch Versuche mit innerlichen Desinfektionsmitteln gemacht. 
Hexamethylenamin ist sehr wirksam, aber in seiner Anwendung be- 
schrankt. Verschiedene Farbstoffe, wie Methylenblau und ahnliche, 
haben vielleicht eine Zukunft fur die Behandlung dieser Zustande. 
Farbstoffe der Rosanilingruppe scheinen sich fur die Behandlung von 
Coliinfektionen sehr zu eignen. Trypanrot und verwandte Farbstoffe 
scheinen f&r die Behandlung der tuberkulosen Erkrankungen Erfolge 
zu versprechen. Methylenblau ist besonders wirksam bei Staphylo- 
kokkenerkrankungen; doch gewOhnen sich die Kokken nach einiger 
Zeit an den Farbstoff, und man braucht dann einen Ersatz dafftr. 
Der Wert von anderen innerlichen Desinfektionsmitteln, wie Salol, 
Santel&l, Salizyl, Bor- und Benzoesaure, ist sehr beschrankt 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

McDonald, E., Quinin solution for bladder irrigation. 
(Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 505.) 

Chininum bisulfuricum wild zu BlasenspiiluDgen bei Blasen- 
katarrh empfohlen, da ihm eine sehr kraftige antiseptische Wirkung 
zukommt, die halb so stark ist wie die von Karbols&ure. In Ver- 
dunnung von 1:2000 wird es gut vertragen und macht keine Reiz- 
erscheinungen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Dick, George F. and Dick, G. R., The bacteriology of the 
urine in nonsuppurative nephritis. (Journ. of the Americ. 
med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 6.) 

Bei Nephritis wurden regelmafiig verschiedene Bakterien im 
Urin gefunden. Man muB also mit der Mdglichkeit rechnen, dafl sie 
die Erreger der Krankheit sind. Es ist auch gelungen, mit den aus 
jenen Urinen gezuchteten Bazillen kiinstlich bei Versuchstieren eine 
Nierenentzundung zu erzeugen. Daneben besteht die MSglichkeit, 
dafi es auch Nierenentzundungen gibt, die uicht durch die Bakterien 
selbst erzeugt werdeu, sondern durch losliche Toxine. Die bakterio- 
logische Untersuchung des Urins ist daher in jedem Falle von 
Nephritis angezeigt, denn mit dem Nachweis der Bazillen kann man 
auch an geeignete Behandlungsverfahren denken. Es ist bekannt, 
daB man mit Hexamethylenamin den Urin von Typhuskranken von 
Bazillen frei machen kann. In geeigneten Fallen kommt auch die 
Behandlung mit Vaccinen, die aus den Bazillen hergestellt sind, in 
Frage. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



314 


Paerperalinf ektionen. 


Digitized by 


Sippel, Albert, Die Vermeidung der geburtshilflichen 
Infektion. (Zeitschr. 1 SLrztL Fortb. 1916. 8.189.) 

Auf breitester Grandlage unter eingehender Wurdigung der 
bakteriologischen Tatsachen wird die Ursache der gebartsbilflichen 
Inf ektionen besprochen. Die Verhtttung mufi sich zunfichst zur Auf- 
gabe machen, Erankheitserreger fernznbalten, die yon aufien an den 
E5rper der Gebarenden herangebracht werden kdnnen. Daranf 
grfindet sich die wichtige Fordernng, dafi der Arzt, der gezwnngen 
ist, jeden Erankbeitsznstand zn behandeln, die Geburtsbilfe nor aus- 
iibt nach Desinfektion der H&nde nnd unter dem Schntz ansgekocbter, 
keimfreier Gnmmihandschnhe. Schwieriger noch gestaltet sich der 
Schntz gegen diejenigen krankheitserregenden Bakterien, die an dem 
EOrper der Gebarenden selbst haften. Wenn auch die beim Geburts- 
beginn in der Scbeide befindlichen Bakterien nnter normalen Ver- 
h&ltnissen unschadlich sind, so ist es schon anders bei denjenigen, 
die wahrend der Geburt von der Yulya her hereingelangen. Bald 
nach Beginn der Geburt hort der Schntz der Scheidenabsonderung 
auf, nnd es treten Verhaitnisse ein, die der Energie und Virolenz- 
steigerung fbrderlich sind. Deshalb mufl man verhiiten, dafi nach 
Geburtsbeginn noch Oberflachenkeime in die Scheide gelangen. Am 
schwierigsten aber sind die Verhaitnisse, wenn die EOrperoberflache der 
Gebarenden oder die Scheide Oder der Geburtsverlauf Abweichungen 
von dem Normalen zeigen. Alsdann ist der Schutz gegen geburtshilf- 
liche Infektionen wesentlich erschwert, und es sind planmafiig anti- 
septische Mafiregeln zu treffeu und sachgemafi durchzufuhren; diese sind 
im einzelnen besprochen. Einen vollstandigen Schutz gegen geburts- 
hilfliche Infektionen gibt es nicht; auch wenn jede Erkiarung dafur 
fehlt, kommen tOdlich verlaufende Erkrankungen vor. Durch die Be- 
achtung der angefiihrten Tatsachen lassen sich aber zahlreiche Er¬ 
krankungen sicher verhiiten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Pruska, B., Streptothrix in weiblichen Genitalien wah- 
rend der Geburt und im Wochenbett. (Casopis cesk^ch 
16karnv. Yol. 54. 1915. p. 68.) 

Streptothrix wurde im ganzen in 20 Fallen gefunden. Sub partu 
4mal in der Eihohle, 12mal in der Vagina. In den Vaginallochien 
6mal. Streptothrix kann die Ursache des Fiebers sein. Im Material 
des Yerf. war sie in 12 fiebernden Fallen nachweisbar: 7mal sub 
partu, lOmal in puerperio. Welchen Anteil sie an dem Fieber hatte, 
kann man nicht feststellen. Ursachliche Beziehungen bestehen wohl 
dort, wo man sie in der Eultur rein nachweisen kann. Aber in 
2 Fallen von Reinkultur trat kein Fieber auf, was wohl — wenn 
man sich an analoge Erfahrungen mit anderen Mikroben erinnert 
— nicht wundern wird. Jar. Stuchlik (Zurich). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Puerperalinfektionen. — Augenkraakheiten. 


315 


Schweitzer, Uber die Berechtigung der Milchsfiurespu- 
lungen in der Schwangerschaft. (Zentralbl. f. Gyn&kol. 
1914. S. 334.) 

Polemik gegen Traugotts EinwSnde gegen die vonZweifel- 
Schweitzer empfohlenen Milchs&urespfilungen. Pry 11 (Berlin). 

Lindemann, Beitrage znr Technik and Bewertung der 
Anaerobenzuchtung. (Monatsschr. f. Gebnrtsh. n. Gyn&kol. 
Bd. 43. 1916. S. 18.) 

Bei Abortus febrilis konnte Verf. in 72 Proz. Bakteri&mie fest- 
stellen, bei leichten Fiebersteigerungen im Wochenbett in 50 Proz. 

Die hauptsachlichsten Erreger waren Aerobier; die Anaerobier 
beteiligten sich beim Abortus febrilis zu 20 Proz., bei den Wochen- 
bettfiebern zu 8,7 Proz. Yon Anaerobiem fand Verf. den Strepto¬ 
coccus putridus, anaerobe Staphylokokken und den Bac. agrogenes 
capsulatus. Schmitz (Halle a. S.). 

Liesegang, R., Uber die puerperale Osteomalacie. (Centralbl. 
f. Gyn&kol. 1915. S. 241.) 

Verf. neigt der S&uretheorie der Osteomalacie zu, halt die gegen 
diese Theorie erhobenen Einw&nde ffir zuriickgewiesen und nimmt 
an, dafi der Ealkabbau bei der puerperalen Osteomalacie ein wesent- 
licber Faktor sei neben den von Hasselbach und Gammelhoft 
angegebenen fur die Neutralitatsregelung w&hrend der Schwanger- 
schaftsacidose. Pry 11 (Berlin). 

Novak und Porges, Uber die puerperale Osteomalacie. 
(Centralbl. f. Gyn&kol. 1915. S. 393.) 

Verff. teilen ihre fr&heren Arbeiten mit und stellen fest, dail sie 
l 1 /* Jahre vorher schon die von Liesegang (s. vorstehendes Re- 
ferat) erdrterte Frage durch experimentelle Argumente einer Losung 
nahergebracht haben. Pry 11 (Berlin). 

Vomela, S., Conjunctivitis trachomatosa. (L6karske Rozhledy. 
Vol. 22. p. 477.) 

Geschichtlicher Uberblick fiber die Verbreitung derselben in 
Kriegszeiten. Jar. Stuchlik (Zfirich). 

Stiel, Andr., Zur Behandlung der Kfirnerkrankheit mit 
Jodoform. (Therap. Monatsh. Jg. 30. 1916. S. 289.) 

Verf. hat bei der Behandlung der Kfirnerkrankheit (Trachom), 
als deren Erreger er Blastomyceten ansieht, mit gutem Erfolge Jodo¬ 
form in Pulver- oder Salbenform angewandt. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



316 


Augenkrankheiten. 


Stargardt, K., Z ur Technik der Untersuchung auf Epi- 
theleinschliisse der Bindehaut (Prowazeksche KOrper)* 
(Zeitschr. f. Augenheilk. Bd. 33. 1915. S. 295.) 

Die widersprechenden Angaben fiber das Vorkommeo der Pro- 
wazekschen EinschluBkorperchen bei anderen Erkrankungen als 
Trachom sind sicher zum Teil auf fehlerbafte PrSLparate zuriick- 
zufiihren. Vert empfiehlt zur Erzielung einwandfreier Praparate 
folgende Technik: 

1. Abputzen der Objekttrager in 90—96proz. Alkohol und Ab- 
brennen in der Flamme f&r einige Sekunden. 

2. Auftraufeln eines etwa 3 mm grofien Tropfens Kochsalzlosung. 

3. Entnahme des Materials mit dem Kuhntschen Schaber. 

4. Abschiitteln der Zellen im Tropfen. 

5. Ansbreiten des Tropfens mit dem Schaber auf dem Objekt- 
tr&ger. 

6. Trocknen an der Luft. 

7. Fixieren in Methylalkohol 15—20 Minuten. 

8. F&rben 20 Minuten in frischer Giemsa-Losung (1 Tropfen 
auf 1 ccm Wasser). 

9. Abspulen unter scharfem Wasserstrahl. 

10. Trocknen an der Luft. Kurt Meyer (Berlin). 

Noguchi, Hideyo and Cohen, Martin, Bacteriological and 
clinical studies of an epidemic of Koch-Weeks 
bacillus conjunctivitis associated with cell inclusion 
conjunctivitis. (Journ. of experim. Med. Vol. 12. 1915. p. 304.) 

Die EinschluflkOrperchenkonjunktivitis und die durch Koch- 
Weekssche Bazillen hervorgerufene Konjunktivitis sind zwei durch 
das klinische Bild deutlich voneinander unterschiedene Erkrankungen, 
die auch zusammen vorkommen konnen, wie Verff. gelegentlich einer 
Epidemie beobacbteten. Nicht klinisch zu unterscheiden ist die K o c h - 
Weekssche Konjunktivitis von der Pneumokokkenkoujunktivitis. 

Im Gegensatz zu der EinschluBkonj unktivitis ist die Koch- 
Weeks sche nicht auf Affen ubertragbar. Hieraus folgt, daB die 
Einschlusse nicht als degenerierte Koch-Weekssche Bazillen zu 
denken sind, wie Williams angenommen hatte. 

Injektion einer Kultur von Koch-Weeksschen Bazillen in den 
Kaninchenhoden ruft eine akute Entzundung hervor. Die in den 
Herden enthaltenen Bazillenhaufen zeigen eine gewisse Ahnlichkeit 
mit EinschluBkdrperchen, sind aber grfiBer als die Elementarkorperchen 
und kleiner und weniger intensiv gefarbt als die Initialkorperchen. 
Material von EinschluBkonjunktivitis ruft im Kaninchenhoden keine 
Ver&nderungen, insbesondere kein Auftreten von EinschluBkorperchen 
hervor. Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Augenkrankheiten. 


317 


Fuchs, Adalbert, Uber einen neuen bakteriologischen 
Befund in einem Hornhautinfiltrat. (Arch. f. Angenheilk. 
Bd. 78. 1915. S. 139.) 

Ans einem traumatisch entstandenen, torpide verlaufenden Horn* 
haatinflltrat worde in Reinkultur ein sporenbildender, dem Henbazillns 
in seinem kultnrellen Verhalten Shnlicher, aber gramnegativer Bazillus 
gezuchtet, f&r den Verf. den Namen B. foeni vorschl&gt. Er erzengte 
bei Kaninchen, in den Glaskfirper injiziert, eine schwere EntzQndung 
der Uvea, die besonders die vorderen Teile, Iris und CiliarkSrper 
betraf. Kurt Meyer (Berlin). 

Zade, M., Uber bakterielle intrakorneale Impfungen. 
(Arch. f. Ophthalmol. Bd. 90. 1915. S. 266.) 

Znr Hornhantimpfnng eignet sich die intrakorneale Injektion am 
besten wegen der MOglichkeit einer gleichmadigen Dosiernng and 
deshalb konstanter Resnltate. 

Das interstitielle Hornhautgewebe ist in hohem Grade schntzlos 
gegenttber lnfektionserregern, aber doch nicht so sehr wie der GlaskSrper. 

Infolge ihrer relativen Schutzlosigkeit lassen sich an der Horn- 
haut pathologische Erscheinnngen mit Bakterien hervorrnfen, mit 
denen es sonst an anderen Organen nicht gelingt. 

Die intrakorneale Impfung am Kaninchen kann differential- 
diagnostisch wertvoll sein far Unterscheidang von Diphtheriebazillen 
and diphtheroiden Bazillen, da es gelang, mit „avirulenten“ Diphtherie¬ 
bazillen an der Hornhant krankhafte Erscheinnngen hervorzurofen. 

Bei immanisierten Kaninchen tritt nach intrakornealer Diphtherie- 
bazillenimpfnng Starke Phagocytose ein, die beim nichtgeschutzten 
Tier ansbleibt. InflaenzabaziUen lassen sich znm Anwachsen in der 
Hornhant bringen. Meningo* und Gonokokken wirken in der Hora- 
bant zwar gewebssch&digend, vermehren sich aber nicht. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Schieck, F., Ist die sympathische Ophthalmie eine ana- 
phylaktische Entzfindung? (Zeitschr.f. Angenheilk. Bd.34. 
1915. S. 245.) 

Die sichere Schntzwirknng, die die Enukleation des verletzten 
Auges gegen eine sympathische Erkranknng des anderen austtbt, ist 
mit der Theorie der anaphylaktischen Entstehnng der sympathischen 
Ophthalmie nicht vereinbar. Die Sensibilisiemng, die beim Trauma 
des Auges durch Resorption von Uveapigment zustande kommen soli, 
mflfite trotz der Enukleation lange Zeit bestehen bleiben und jeder- 
zeit bei einer leichten Sch&digung des zweiten Auges zu einer ana- 
phylaktischen Entzundung fuhren kbnnen, was mit der Erfahrung in 
Widerspruch steht. Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



318 


Angenkrankheiten. 


Rohmer, Andre, Recherche de la specificity de l’auto- 
serum dans quelques affections ocnlaires, par la me¬ 
thods de deviation du complement. (C. r. Soc. de Biol. 
T. 77. 1914. p. 469.) 

In 2 Fallen von Hornhautgeschwur and in 1 Falle von Hom- 
hautverletzung gelang es, im Serum der Kranken Antik&rper nach- 
zuweisen, die mit den in den Hornhantprozessen nachgewiesenen 
Bakterien (Bac. liquefaciens Petit, Bac. mesentericus, Diplobazillns 
Morax-Axenfeld) Eomplement binden. Die beiden Falle von 
Hornhautgeschwur warden durch Autoserotherapie ghnstig beeinfiufit 

Gildemeister (Posen). 

Hesse, Robert, Uber die Behandlung infektidser Augen- 
leiden mit Blutkohle. (Munch, med. Wochenschr. 1916.8.707.) 

Die buherigen Yersuche, die starke Adsorptionskraft der Tier- 
kohle zur Behandlung von infektidsen Augenerkrankungen zu ver- 
wenden, ermntigen zur Fortsetzung. Bei Blennorrhoe, Ulcus serpens, 
Conjunctivitis membranacea und anderen Erkrankungen warden 
gfinstige Erfolge erzielt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lindner, S., Zur Frage der Verhfttung postoperativer 
Infektionen. (Arch, t Ophthalmol. Bd. 88. 1914. S. 415.) 

Die Elschnig-Ullrichsche Methode der Untersuchung des 
Konjunktivalsacks auf Strepto-Pneumokokken ist nicht empfindlich 
genug, urn alle Streptokokkentrager nachzuweisen. H&ufig wird ein 
nach 24 Stunden negativer Befund spater noch positiv. Es mfissen 
also in einem noch erheblich hoheren Prozentsatz von Bindeh&uten, 
als bisher angenommen, Streptokokken vorhanden sein. Ihre Nicht- 
nachweisbarkeit deutet auf eine geringere Zahl von Eeimen hin. 
Bei kulturell nachweisbaren Streptokokkentragern ist vielleicht die 
Infektionsgefahr eine etwas grofiere (1 Proz.) als bei Patienten, bei 
denen Streptokokken uberhaupt nicht Oder infolge von Behandlung 
kulturell nicht mehr nachweisbar sind. 

Gegenuber dem von mancher Seite erhobenen Postulat, man musse 
auch klinisch reine Falle vor der Operation bakteriologisch untersuchen, 
halt Yerf. es noch far sehr fraglich, ob die durch Yorbehandlung von 
Streptokokkentragern mit klinisch reiner Bindehaut erzeugte Eon- 
junk tivitis nicht die durch Herabdrackung der Eeimzahl verminderte 
Infektionsgefahr wieder steigert. Eurt Meyer (Berlin). 

Friediander, Walter, Therapeutische Erfahrungen bei par- 
enteraler Injektion von Proteink6rpern und ihren 
Spaltprodukten in der Augenheilkunde. (Wien. klin. 
Wochenschr. 1916. S. 1329.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Angen- mid Hantkrankheiten. 


319 


Verf. hat in 42 Fallen von akuten Entznndungen der Bindehant, 
die mit fondroyanten Erscheinnngen einhergingen, gate Erfolge nrit 
Milchinjektionen erzielt, daneben fand lokale Behandlung statt. In 
der Regel genfigte eine intramuskniare Injektion von 10 ccm Milch, 
die im Bedarfsfalle nach 48 stttndigem Intervall wiederholt wurde, 
aber nur, wenn die Temperatnr wieder znr Norm znriickgekehrt war. 

Gildemeister (Posen). 

Milller, L. und Thanner, C., Heilnng der Iritis and anderer 
Angenerkranknngen durch parenteral e EiweiB- 
injektionen. (Med. Klinik. 1916. S. 1120.) 

Nach Art der parenteralen Eiweiflzufuhr bei Infektionskrank- 
heiten warden bei verschiedenen Angenkrankheiten Einspritznngen 
mit Milch gemacht. Eine Reihe gflnstig beeinflufite Falle werden 
mitgeteilt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Oppenheim, Die bernflichen Hautkrankheiten. (Das osterr. 
Sanitatswesen. 1915. Beilage. S. 141.) 

Verf. bespricht n. a. auch die bernflichen Infektionskrankheiten 
der Haut (Syphilis, Tuberkulose, Variola, Milzbrand, Rotz, Maul- und 
Klauenseuche, Trichophytien, Skabies, AktinomykoBe usw.). 

Wolf (Witzenhausen). 

Herxheimer, Ein Beitrag zur Darstellung der pathogenen 
Hautpilze. (Derm. Zeitschr. Bd. 22. 1915. S. 633.) 

Eine metacbromatische Farbungsmethode, bei der die Pilze blau 
and das Gewebe rot erscheinen, ist folgende: 

5—10 Min. konzentrierte Giemsa-Losung; Abspiilen mit Aq. 
dest., Entfarben 5—10—15 Min. mit 1 / i proz. TanninlOsung, 5—10 
Min. Wassern in Aq. dest. Trocknen und Einlegen in Kaaadabalsam. 

L a n g e r (Charlottenburg). 

Gundrum, F. S., Uber Ansteckungen beim Rasieren. (Li- 
jeCnifiki Vijesnik. Vol. 37. 1915. p. 75.) 

Bakteriologie, Diagnostik, Symptomatologie and Therapie der- 
jenigen bakteriellen (resp. durch Organismen bedingten) Krankheiten 
der Haut, die beim Rasieren and bei ahnlichen Manipulationen leicht 
nbertragbar sind. Besondere Beracksichtigung der Kriegsverhaitnisse. 

Jar. Stuchlik (ZQrich). 

Kauftnann-Wolf, Marie, Zur Frage der Cbertragbarkeit 
der Dermatitis exfoliativa neonatorum. (Jahrb.f.Kinder- 
heilk. Bd. 82. 1916. S. 303.) 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



320 


Haatkrankheiten. 


Bei der Matter eines an Dermatitis exfoliativa leidenden Kindes 
kam es nach einer Inkubation von 10 Tagen auf der rechten Brust 
zu einer das Allgemeinbefinden wenig beeiutr&chtigenden Erkranknng 
derselben Art. Ans dem Eiter Staphylokokken and Streptokokken 
gezuchtet, Blut steril. Das Kind starb am 9. Lebenstage. 

Hannes (Hamburg;. 

Rosenow, Edward C., The etiology and experimental pro¬ 
duction of erythema nodosum. (Journ. of infect. Diseases. 
Vol. 16. 1915. p. 367.) 

Bei 8 Fallen von Erythema nodosum wurde aus den unter alien 
aseptischen Kautelen exzidierten Knoten regelmfifiig ein grampositiver, 
polymorpher, haufig Ketten bildender, unbeweglicher, nicht sporen- 
bildender, diphtherieahnlicher Bazillus geziichtet, der auf Trauben- 
zuckeragar kleine, runde, auf Blutagar graue Oder gelbliche, nicht 
h&molysierende Kolonien bildete. 

Bei Meerschweinchen, Kaninchen und Hunden rief er, bald nach 
der Isolierung, nicht nur bei subkutaner, sondern auch bei intra- 
vendser Injektion vorwiegend Hautverfinderungen hervor, bestehend 
in subkutanen Hamorrhagien, die bisweilen von Infiltration und 
Odem begleitet waren. Die regionaren Lymphdriisen waren ver- 
grdfiert und hyperfimisch. Kurt Meyer (Berlin). 

v. Zeifil, Zur Atiologie von Herpes zoster, Purpura 
rheumatica, Skorbut, Morbus maculosus Werlhofii. 
(Der Amtsarzt. 1916. 8.138.) 

Yerf. stellt die Hypothese auf, dafi Zoster, da er ein Individuum 
nur einmal befallt und immer zu bestimmten Zeiten, Mitte September 
bis Mitte November oder Mitte Marz bis Ende Mai auftritt, eine 
Infektion oder, besser gesagt, Intoxikation ist. Man kann annehmen, 
dafi im Herbst und Friihling bestimmte Stoffe produziert werden, die, 
wenn sie in den Kdrper gelangen, Zoster oder Hautblutungen ver- 
anlassen. Wolf (Witzenhausen). 

Willock, J. Scott, Autoserum therapy in the treatment 
of psoriasis and other skin diseases. (Journ. of the 
Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 14.) 

Bei 10 sorgffiltig beobachteten Fallen von Psoriasis wurde kein 
Erfolg von der Eigenserumbehandlung gesehen. Auch bei anderen 
Hautkrankheiten wird der Wert der Behandlung nicht sehr hoch 
eingeschatzt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 




Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentralMatt fOr Baktertologle etc. I. AM. Beferate. 

-■ - Bd. 66. No. 14. - 

Ausgegeben am 9. November 1917. 

Pest, Cholera, Fleckfleber, Weilsehe Krankheit 

Engelsmann, B., Die Schutzimpfung bei der Pest. (Viertel- 
jahrechr. £ gerichtL Med. u. 5ff. Sanitatswesen. Bd. 52. 1916. S. 98 
u. 244.) 

Sammelreferat mit sebr ausffihrlichen Literaturangaben fiber die 
Schutzimpfung bei der Pest W. Gaehtgens (Hamburg). 

Ash born, Percy M., Guthrie, Marshall C. and Connor, Michael E., 
Plague, cholera and typhus-synopsis of methods to 
prevent introduction and to control after intro¬ 
duction. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. Vol. 7. 1916. p. 141.) 

Sebr fibersichtliche Zusammenstellung der Bekfimpfungsmafiregeln 
bei den genannten Krankheiten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Guthrie, Marshall C., Quarantine measures to prevent in¬ 
troduction of plague. (Ibid. p. 147.) 

Hafen&rztliche Mafinahmen zur Verbfitung der Pesteinschleppung 
kurz und fibersichtlich zusammengestellt 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Kefiler, Rattenbekfimpfung an der Front w&hrend des 
Stellungskrieges. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1470.) 

Als das beste Mittel zur Rattenvertilgung sind Fallen anzusehen. 
Verschiedene Behelfsfallen werden beschrieben. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Boflnger, Bericht fiber eine Choleraepidemie in C. und 
ihre Bek&mpfung. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1689.) 

Beschreibung der Mafinahmen, durch die es gelang, die Ver- 
breitung zu verhindern. Anzeigepflicht, Einffihrung von Latrinen 
bei jedem Hause. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Almoslino, Otto, Die Cholera asiatica in Halicz. (Der Mili- 
tfirarzt. 1916. S. 444.) 

Die Choleraepidemie in Halicz ging wie die meisten Epidemien 
von einer „zentralen Infektionsquelle" aus; im weiteren Verlaufe 

Snte Abt. Refer. Bd. w. No. 14. 21 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



322 


Cholera. 


Digitized by 


schlossen sich Kontaktinfektionen an. Nach Ansicht des Verf. nimmt 
aber die Eontaktinfektion eine weit untergeordnetere Stellung ein,. 
als allgemein angenommen wird. Von 231 ins Spital aufgenommenen 
Kranken waren 166 Zivilpersonen und nnr 65 Soldaten, von welch, 
letzteren 29 iiberdies nicht in Halicz erkrankt waren. Diese relativ 
geringe Zahl von Erkrankungen beim Milit&r muB offenbar anf die 
damals schon allgemein dnrchgefdhrte Schutzimpfung zuruckgefiihrt 
werden. Hingegen liefi sich ein EinfluB der Impfnng anf die Mor¬ 
talitat nicht feststellen, indem von den Zivilpersonen 75 = 45 Proz. 
und von den Soldaten 48 = 73 Proz. der Erankheit erlagen. Be- 
merkenswert waren 4 Mischinfektionen von Abdominaltyphus -f- 
Cbolera und ein Fall von Pneumonie + Cholera. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Boszormtayi, Ludwig, Eurze Betrachtungen fiber die 
Sommercholera und Cholerascbutzimpfung. Die Cho¬ 
lera im Bereiche des Eorps Hofmann. (Der Milit&rarzt. 
1916. S. 391.) 

Bei der Bek&mpfung der Cholera hat sich die Schutzimpfung als 
wertvolles Hilfsmittel bewhhrt, wenngleich sie keine absolute Sicher- 
heit gegen die Erkrankung zu bieten vermag. Die relative Immuni- 
tat ist scheinbar in den ersten 7 Wochen grofier als nach dieser 
Zeit. Die Zahl der Erkrankungen bei den geimpften Militarpersonen 
war bedeutend geringer als bei der nicbtgeimpften Zivilbevolkerung. 
Die Mortalitat hingegen betrug beim Militar 47,9 Proz. (65 Todes- 
falle von 136 Erkrankungen) und bei der nichtgeimpfien Zivilbevol¬ 
kerung 55,7 Proz. (401 Todesfaile von 720 Erkrankungen), so daB- 
von einem Einflufi der Schutzimpfung auf die Mortalitat nicht ge- 
sprochen werden kann. In den meisten Fallen vernrsachte die 
Schutzimpfung gar keine Erscheinungen, auBerst selten traten einige 
diarrhoische Stuhle Oder geringfQgige Muskelspannung auf. Schwere 
Eomplikationen oder direkte Erkrankungen wurden im AnschluB an 
die Impfung nicht beobachtet. W. Gaehtgens (Hamburg). 


Schemen8ky,Die Cholera und ihre Beh&ndlungserfolge 
im Feldlazarett. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1336.) 

Bericht fiber Erankheitsbeobachtungen in Galizien und Eussischr 
Polen. Im Felde spielen die Eontaktinfektionen eine grofie Bolle, 
wabrend das Wasser nur selten als Ansteckungsquelle in Fetracht 
kommt Filr die Behandlung ist namentlich Sorge ffir eine gleich- 
maflige Warme wichtig. Eochsalzinfusionen leisteten gute Dienste. 
Die Sterblichkeit betrug unter gunstigen Bedingungen 30 Proz., zu. 
schlechten Zeiten bis 45 Proz. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). , 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Cholera. 


32S 


Stoerk, 0., Uber Cholera. (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem. 

: Pathol. Bd. 62. 1916. S. 121.) 

Eine Studie, vorwiegend pathologisch-anatomischen and histo- 
logischen Inhalts, an einer grofien Zahl yon Cholerafallen ans der 
flerbstepidemie 1914. 

Als bemerkenswert werden angefflhrt: anffallender Reichtnm an 
Mitosen in der Basalschichte des Stimmbandepithels, Zenkersche 
Degeneration am Stimmbandmnskel, reichliche Epithelproduktion im 
Zottenanteil des Darms mit zahlreichen Epithelmitosen, Schleimhaut- 
blntnngen besonders im Dhnndarm nnd oft in Verbindnng mit dem 
lymph atischen Apparate. 

Als hanfigste Komplikation fand sich Pneumonie, als zufailige 
Eombination nicht selten Dysenterie nnd Typhns. 

Bakteriologische Untersuchungen anf Cholera warden in der 
Zeit yon Mitte Angnst bis Dezember 1914 im ganzen 1500 gemacht 
(8tnhluntersuchungen), die sich anf 765 Kranke oder Krankheitsver- 
d&chtige bezogen. 

Bei einer nicht geringen Zahl yon Personen mit Cholerayibrionen 
im Stnhl, die wegen anderweitiger Erkrankang znr Anfnahme kamen, 
war nachtr&glich festzustellen, dafi sie einige Tage vor dem Spitals- 
eintritt dnrch knrze Zeit (1—2 Tage) einen diarrhoischen Zustand 
mit Oder ohne Erbrechen dnrchgemacht hatten. A. Ghon (Prag). 

Coulter, J. S., A stndy of the pathology of the gall bladder 
and biliary passages in cholera. (Philipp. Jonrn. of Science. 
Ser. B. Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 385.) 

Gallenblase nnd Gallenwege sind bei Choleraerkranknngen nicht 
selten beteiligt. Es wird uber Beobachtnngen bei der Cholera- 
epidemic in Manila 1913—14 berichtet. Bei 305 Fallen, die znr 
Leichenoffnung kamen, wnrden 13mal entznndliche Erscheinungen 
an der Gallenblase festgestellt, also bei 4 Proz. Zweimal konnten 
choleraahnliche Vibrionen dnrch Farbnng nachgewiesen werden, die 
ihren Sitz in der Mucosa nnd Snbmncosa hatten. Nach den histo- 
logischen Untersuchungen sind die Entz&ndungserscheinungen nicht 
sehr schwer, sondern entsprechen einer katarrhalischen Entzhndnng. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Bail, Oskar, Choleragift nnd antitoxische Zellwirkungen. 
(Zeitschr. £ Immnnitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 248.) 

Die intraperitoneale Einspritznng yon Meerschweinchenleuko- 
cyten yerleiht normalen Meerschweinchen einen sehr bedentenden 
Schntz gegen die Vergiftnng dnrch Vibrionen nnd Vibrionenextrakte. 

In yitro wirken die Leukocyten ebenfalls entgiftend anf die 
Vibrionenextrakte, wobei sie eine Znsammenballnng erfahren. Die 

21 * 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



324 


Cholera. 


DTgitized by 


Wirknng der Lenkocyten ist in der Hauptsacbe an das Leben der 
Zelle gebunden. 8ie wird bedentend abgeschw&cht beim AbtOten 
der Zellen, besonders dnrch Erhitzen. 

Ob sicb Zcllauszuge mit antitoxischen Wirknngen aus den Leuko- 
cyten darstellen lassen, konnte nicht mit Sicherbeit entscbieden werden. 

Die entgiftende Wirknng der Lenkocyten gehorcht bis zu einem 
gewissen Grade dem Gesetz der Multipla. 

Die Versnchsergebnisse erkl&ren die Tatsache, dafl eine mit 
Zellvermehrnng einbergebende Entzfindung der Bauchhdhle nicbt nor 
gegen eine Cholerainfektion, sondern anch gegen eine Choleraver- 
giftung Schntz gewkhrt. 

Unter Verwertnng dieser Feststellungen gelang es iiberraschend 
leicht, bei den Tieren eine aktive Immnnit&t gegen das Choleragift 
zn erzeugen. Nach vorsichtig wiederholten Simultaninjektionen von 
Gift nnd Lenkocyten vertragen die Tiere die 20facb tOdliche Gift- 
dosis. Ihr Seram machte nocb in Mengen yon 0,1 ccm die 2fach 
tOdliche Dosis unschadlich nnd geborchte dabei dem Gesetz der 
Mnltipla. Allerdings gingen die Tiere vielfach nach 6—7 Tagen 
marastisch zngrnnde. Anch die Heilwirkung des Serums war eine 
beschr&nkte. 

Bei Kaninchen gelang eine aktive Immnnisiernng bisber nicbt. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Jjange, Carl, Ein nener N&hrboden fur die Choleradia- 
gnose. (Zeitscbr. t Hyg. n. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. 8.138.) 

Verf. gibt einen Nahrboden fttr die Choleradiagnose an, der 
folgende Zusammensetzung bat: 6 Teile stark alkalischer Agar 
(40 ccm lOproz. Soda anf 1000 lackmnsnentralen Agar) werden heifi 
mit 1 Teil dproz. Reisst&rkekleisters (mit kocbendem Wasser ver- 
kleistert nnd dann antoklaviert) vermischt nnd grofie Drigalski- 
Schalen damit gegossen. Von jedem Stnhl werden 2—3 Schalen 
geimpft. Anf denselben machen sich Choleravibrionen nach 14—20 
Stnnden dnrch einen deutlichen Hof and sehr charakteristisches 
Wachstum bemerkbar. Die qnantitativen Ergebnisse gegenfiber 
DiendonnO-Agar sind schwer vergleichbar; es gelang dem Verf. 
nicht jedecmal, die besten Bedingungen far Diendonn6- Agar zn 
erzielen; StSrkeagar ist ansgezeichnet dnrch ftppigeres Wachstum 
der Kolonien, infolgedessen schnellere Erzielnng einer Heinknltur 
gelingt, ferner dnrch erheblich bessere Agglutination der daranf 
gewachsenen Kolonien. Ganz besonders empfiehlt Verf. seinen St&rke- 
agar an Stelle des gewOhnlichen stark alkaliscben zur Knltur nach 
Anreicberung des Materials in Peptonwasser. — Der St&rkeagar 
kann, fertig gemischt, zn Trockenagar verarbeitet werden, mit dem 
sich gleich gUnstige Hesnltate erzielen lassen. Schill (Dresden). 



Origi J_frcm 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Cholera. 


325 


Gaehtgens, W., Beitrag zur Frage der Differenzierung 
von choleraahnlichen and Choleravibrionen. (C. t 
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 197.) 

Die Lackmnsmolke eignet sich nicht far die kulturelle Differen- 
zierang von choleraahnlichen nnd Choleravibrionen, dagegen ermdg- 
licht sie ohne weiteres die Trennung der Choleravibrionen von Alcali- 
genes-St&mmen, die morphologisch den Eindrnck von Vibrionen 
machen (Baerthlein). 

Choleravibrionen bewirken anf Mannit-, Tranbenzucker-, Malz- 
zncker-, Rohrzucker- und L&vuloseagar zunachst eine starke Saure- 
bildnng, die, von seltenen Ansnahmen abgesehen, anf Mannitagar 
nach 6—7 Tagen, anf Tranben-, Malz- und Rohrzuckeragar entweder 
gar nicht oder erst nach 10—14 Tagen in die alkalische Reaktion 
nmznschlagen pflegt; das Verhalten anf L&vuloseagar ist ahnlich 
dem anf den 4 zoletzt genannten ZuckernahrbOden, lafit sich aber 
nicht so konstant beobachten. 

F&r den Zeitpnnkt und die Haufigkeit eines etwaigen Wieder- 
eintretens der alkalischen Reaktion scheint das Alter der Kultur 
von mafigebendem EinfluB zn sein. 

Bei choleraahnlichen Vibrionen tritt an die Stelle der anfang- 
lichen Saurebildung anf alien 5 Zuckern8.hrbSden in der Regel schon 
nach 3—7 Tagen die alkalische Reaktion. Dieses Verhalten ist bei 
frisch isolierten choleraahnlichen Vibrionen als Regel zn bezeichnen, 
w&hrend bei aiteren, haufig ubergeimpften Kultnren sich gelegentlich 
ein atypisches Wachstum beobachten lafit 

Bei der Untersuchung einer frisch isolierten choleraverdachtigen 
Vibrionenknltnr anf den genannten ZuckernahrbOden wfirde demnach 
eine dauernd sanre Reaktion bzw. ein spater Umschlag nach dem 
10. Tage flir Cholera sprechen, wahrend ein Wiedereintreten der 
alkalischen Reaktion schon nach 3—7 Tagen auf einen choleraahn¬ 
lichen Vibrio schliefien lassen wiirde. 

Die Zhchtung anf verschiedenen Zuckernahrboden kame nicht 
als Ersatz der ixblichen Untersnchnngsmethoden, sondern nnr als 
Erganzungsverfahren flir die Bestimmung verdachtiger Vibrionen in 
Frage. 

Anf Arabinose-, Dnlcit-, Raffinose- nnd Rhamnoseagar rnfen 
choleraahnliche und Choleravibrionen keine Sanerung hervor. 

Eine Klassifizierung der choleraahnlichen Vibrionen mittels der 
Agglutinationsprobe im Anschlnfi an ihr Verhalten anf den ver¬ 
schiedenen Zuckernahrboden hat sich nicht als dnrchfuhrbar erwiesen. 

Gildemeister (Posen). 

Mondschein, M., Allgemeine Beobachtnngen nnd stati- 
stische Daten der bakteriologischen Stnhl- nnd 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



326 


Cholera. 


Urinbefunde nach Cholera, Ruhr, Typhus. (Wien. med. 
Wochenschr. 1916. S. 661.) 

Verf. hat in der Rekonvaleszentenabteilung nach Cholera, Ruhr 
und Typhus des Militarkommandos Lemberg 852 Rekonvaleszenten 
beobachtet, von denen 577 Typhus, 245 Ruhr und 30 Cholera fiber- 
standen hatten. 1m ganzen warden 3711 Proben bakteriologisch 
untersucht, und zwar 2853 Stuhlproben mit negativem und 225 Stnhl- 
proben mit positivem Resultat, 614 UriDproben mit negativem und 
19 Urinproben mit positivem Ergebnis. Bazillentrager wurden unter 
den Cholerarekonvaleszenten nicht gefunden, unter den Typhus- 
rekonvaleszenten 124, davon 18 Urinbazillentr&ger, und unter den 
Ruhrrekonvaleszenten 61. Die Dauer der Bazillenausscheidung, von 
Beginn der Erkrankung an gerechnet, liefi sich leider nicht immer 
genau bestimmen und schwankte in den ubrigen Fallen, von denen 
zuveriassige Angaben gemacht wurden, zwischen '/» und 12 Monaten. 
Bei vielen Typhus- und Ruhrrekonvaleszenten hSrte die Ausscheidung 
der Krankheitserreger sofort nach dem Erloschen der Krankheit 
dauernd auf. Die Ausscheidung bei den Bazillentragern erfolgte oft 
schubweise, so dafi oft auf negative Ergebnisse wieder positive 
folgten; es wurde sich deshalb empfehlen, einen Bazillentrager erst 
nach viermaliger negativer Untersuchung fftr bazillenfrei zu erkiaren. 
Von einer Behandlung der Dauerausscheider wurde abgesehen, nach- 
dem anfangliche Versuche mit Abfuhrmitteln bzw. Urotropin bei 
positivem Urin sich als wirkungslos erwiesen hatten. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Bel&k, Alexander, Uber die Arbeitsweise eines bakterio- 
logischen Feldlaboratoriums bei der Seuchenbekamp- 
fung. (Der Militararzt. 1916. 8.373.) 

Das Vorgehen des Feldlaboratoriums bei der Cholerabekampfung 
gliedert sich in drei Aufgaben: 1. die Stuhlentnahme, 2. die bakterio- 
logische Untersuchung und 3. die hygienischen Anordnungen. Bei 
Massenuntersuchungen erfolgte die Stuhlentnahme anfangs nach dem 
Vorgange von P. Th. Muller (Miinch. med. Wochenschr. 1915. Nr. 48) 
in der Weise, dafi mehrere Stuhlproben (hbehstens 5) gemischt und 
zusammen verarbeitet wurden. Neuerdings ist an Stelle dieses Ver- 
fahrens die sog. „Torpedomethode“ von Reich el getreten, die darin 
besteht, dafi ein 25—30 cm langes, am Ende abgeschmolzenes, in 
Papier sterilisiertes Glasrohr bis zu einem Drittel in das Rectum 
hineingeschoben und dann in Peptonwasser abgespiilt wird. Nach 
der Benutzung werden die Rohren desinfiziert, ausgekocht und weiter 
verwendet. Die Vorteile dieser durchaus zuverlassigen Methode 
beruhen darauf, dafi die Stuhlentnahme immer moglich ist, rascher 
vor sich geht, und dafi Verwechslungen ausgeschlossen sind. Die 


Digitized b" 


Google 


Original from — 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Cholera. 


327 


BefSrderung wichtiger Proben erfolgte, am eine Abkiihlung za ver- 
hindera, in gewfihnlichen Thermosflaschen. Ffir die bakteriologische 
Untersuchang ist die 2-3malige Benutzung des gebrauchten Dieu- 
4onn6-Agars nach grfindlicher Sterilisierung im Notfalle mfiglich 
and za empfehlen. Die hygieniscbe Leistang des Laboratoriams 
beschr&nkt sicb nicht aaf die Diagnosestellang, sondera erstreckt 
sich aaf Gatachten fiber Aafstellang von Seuchenspit&lern, Nach- 
forschung fiber die Gesnndheitsyerhfiltnisse in Dorfern and die Her- 
kanft des Infektionsstoffes, aaf Desinfektionen usw. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Sister, Jahresbericht der hygienisch-bakteriologischen 
Abteilang des Hygienischen Institats in Hamburg 
ffir das Jahr 1916. (Hyg. Rundsch. 1916. 8.197.) 

Aas dem Bericht sind die Ergebnisse folgender nicht verfiffent- 
lichter Untersuchungen za erwahnen: Bei der Untersacbang yon 
eholerayerdfichtigem Material wurde yom Verf. zeitweise die Pilon- 
sche Modifikation des Dieudonnfs-Agars verwendet, die sich bei 
richtiger Herstellung gat bewfihrte and den Vorzng der schnelleren 
Gebraachsfertigkeit hat. Yor allem hat sich der Endo- Agar als 
ein auch ffir Cholerayibrionen ganz vorzfiglicher Nahrboden erwiesen, 
aaf dem sich die Cholerakolonien darch ihre charakteristische rote 
Farbe leicht erkennen and auch yon fihnlichen roten Eolonien bei 
schwacher Vergrofierung leicht nnterscheiden lassen. Auch orientie- 
rende Nachprfifangen mit dem yon Aronson modifizierten Endo- 
Nahrboden ergaben ein befriedigendes Resultat. 

Die in jedem Sommer im Elbwasser bei Hamburg regelmafiig 
nachweisbaren cholera&hnlichen Vibrionen warden stets auch im 
Bohwasser des Hamburger Zentralfilterwerks aufgefunden, dagegen 
aiemals im filtrierten Reinwasser mit Aasnahme eines einmaligen, 
yielleicht aaf einen Fehler zarfickzafiihrenden Befandes. Diese 
Untersuchung bildet neben der regelmafiigen Untersuchang aaf Keim- 
zahl and Colibakterien eine gate Kontrolle far die Leistang der 
lang8amen Sand filtration. 

Bei den Rnbrantersachungen warden 141 mal Rnhrbakterien ge- 
funden, die sich als Shiga-Kruse-, Y- Oder Flexner-Bakterien 
identifizieren liefien. Von 26 genaner nntersuchten Y-Stfimmen 
agglatinierten 6 hfiher mit FI ex ner-Serum als mit Erase- oder 
Y-Serum, 2 am starksten mit Erase-Seram. Aafierdem warden 
28 ruhrahnliche Starame isoliert, die aaf ZackernfihrbSden sich wie 
Erase-Bakterien verhielten, aber yon keinem Ruhrserom aggla- 
tiniert warden. Yerf. empfiehlt in Ubereinstimmung mit anderen 
Autoren, sich in der Praxis aaf die Trennang yon echten Shiga- 
Ernse-Bakterien and Paradysenteriebakterien za beschr&nken. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



328 


Cholera. 


Im Zusammenhange mit Untersuehungen auf Influenzabakterien 
warden yon Gaehtgens ans dem Sputum von Fleckfieberkranken 
grampositive, sebr kleine Doppelstabchen gezfichtet, die den von 
Petrnschky beschriebenen Mikroorganismen durcbaus ahneln. Ein 
Anbaltspunkt fiir die atiologische Bedeutung dieser Bakterien konnte 
durch die Agglutinationspriifung gegen verschiedene Erankensera 
nicbt gewonnen werden, da die Stabcben auch in KochsalzlSsung 
Haufchen bildeten. Tierversuche wurden nicht ausgefuhrt. 

Bei der bakteriologischen Untersuchung von Nabrungsmitteln 
wurden zweimal Gartner -Bakterien nachgewiesen, und zwar einmal 
in rohem Hackfleisch und im zweiten Falle in einer aus demselben 
Geschafte stammenden rohen Rindfleischprobe. Gleichzeitig wurden 
Gartner-Bakterien im Stuhl einer zur betreffenden Schlftchterei 
gehorenden Person gefunden. 

Von 32 gepruften Lfiusebekampfungsmitteln erwies sicb das 
Lausofan als recht braucbbar. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Rappaport, 0., Uber die Bekampfung der Cholera. (Der 
Militkrarzt. 1916. S. 341.) 

Die Aufgabe, die nach Vertreibung der Russen aus Ostgalizien 
unter der Zivilbev61kerung bereits herrschende Choleraepidemie zu 
bekampfen und ihr Dbergreifen auf die Truppe zu verhindern, wurde 
gelOst durch die energisch vorgenommene Sanierung der Ortschaften 
und durch strenge, kontinuierliche arztliche Uberwachung der Zivil- 
bevolkerung und Uberfahrung einer jeden choleraverd&chtigen und 
cholerakranken Person sowie s&mtlicher mit derselben in Kontakt 
gewesenen Individuen in besondere Choleraspitaler. Die Cholera¬ 
kranken und Bazillentrager wurden nach dreimaliger negativer Stuhl- 
untersuchung entlassen, die Eontumazierten und zur Beobachtung 
im Spital Befindlichen nach zweimaliger negativer Untersuchung. 
Die bakteriologischen Untersuehungen, denen jeder Magen-Darm- 
kranke und alle irgendwie Verdfichtigen mit peinlichster Rigorositat 
unterzogen werden miissen, sind in Zeitabst&nden von 5 Tagen zu 
wiederholen. Sowohl die Ansteckungsmbglichkeit als auch die Mor- 
talitat ist bei geimpften Personen geringer als bei den Nicht- 
geimpften. Die Zahl der heobachteten Bazillentrager unter der 
nichtgeimpften Zivilbevolkerung war auffallend grofi im Vergleich 
zu deijenigen unter den geimpften Soldaten. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Northoff, K., Choleraspitaler unmittelbar hinter der 
Front. (Der Militararzt. 1916. S. 385.) 

Die Gehofte fur die Spitalsanlage wurden so ausgesucht, daft 
3 hintereinander liegende Hdfe zur Hauptahteilung der 1. Yerdach- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Cholera. — Fleckfieber. 


329 


tigen, 2. Kranken and 3. Rekonvaleszenten vereinigt and nebenan 
«in oder inehrere Gehofte unter Zunahme eines grofien freien Platzes 
als zweite Hanptabteilnng zar QuaraniSnestation ausgebaut warden. 
Die energische Darchfiibrang der bekannten Schutzmafinahmen er- 
mfiglichte es, die Cbolerageiahr in 6 bzw. 8 Wochen in der Front 
and anmittelbar binter ibr aach anter den Zivilpersonen auszurotten. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Beretrfis, L., Das rascbe milit&rSrztliche Verfahren 
gegeniiber einer beginnenden Epidemie im Felde. 
(Der Milit&rarzt. 1916. S. 377.) 

Knrze Scbilderung der bei Aaftreten eines Cholera- oder Fleck- 
fleberfalles notwendigen MaBnahmen: Aufstellung and Aasstattang 
eines Epidemiespitales in einer moglichst isoliert stehenden H&user- 
grappe, Darcbsachang des Ortes nach Kranken, Untersuchang der 
Trinkwasserverhliltnisse, Regelang der Verpflegung a. a. ' 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Kaup, J., Weitere Erfahrungen and Stadien fiber den 
Wert and die Wirkungsdauer der Choleraschutz- 
impfang. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1093.) 

Nach der Choleraschutzimpfung tritt selir rasch ein hoher Grad 
▼on Immanit&t ein, die aach bei groBer Verseuchungsgefahr einen 
zuverlassigen Scbatz gibt. Die Daaer der Schatzwirkung ist aber 
nor 3—4 Monate. Es werden daher bei gefahrdeten Truppen die 
Impfangen schon nach 3 Monaten wiederholt; es geniigt dafiir eine 
einmalige Impfnng mit 2 ccm Impfstoff. Durch die Erfahrungen wird 
die Annahme bestfitigt, daB die Cholrraschatzimpfang die Anstecknngs- 
mfiglichkeit dadnrch herabsetzt, daB sie die bakteriziden Krfifte des 
Blates erhfiht Durch die Schatzimpfangen wurde das fistei reichische 
Heer vor stfirkeren Choleraansbreitungrn bewalirt; zarzeit ist es 
fiberall ganz cholerafrei. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Sanngiefier, Friedrich, Die Senche des Thukydides (Typhus 
exanthematicas). (Zeitschr. f. Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 82. 
1916. 8.184.) 

Verf. gibt eine Ubersetzang der anschaalichen Schilderung yon 
Thakidides des durch den Typhas exanthematicas hervorgeiufenen 
Seuchenelends. Er bringt als Kommentar einen kurzen Uberblick 
fiber den heatigen Stand unserer Kenntnis der Senche, ihrer Er- 
kennung and Behandlung. Schi 11 (Dresden). 

Darling, Samuel T., A note on typhas fever. (Proc. of the 
Caual Zone med. Ass. Vol. 7. 1916. p. 152.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



B30 


Fleckfieber. 


Digitized by 


In Panama kommen gelegentlich einige nnklare TodesfUlle znr 
Beobachtung, die wahrscheinlich als Flecktyphus gedeutet werden 
mUssen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Levy, Fritz, Uber Fleckfieber. (Beitr. z. Klinik d. Infektioni- 
krankb. a. z. Immunitatsforsch. Bd. 4. 1916. S. 347.) 

Verf. schildert in der vorliegenden Arbeit seine bei der Be- 
handlung yon zahlreichen Fleckfieberkranken gesammelten Beobach- 
tnngen Uber die Ubertragung, das Erankheitsbild, die Therapie,. 
Eomplikationen nnd Nachkrankheiten, Diagnose nnd Prognose des 
Fleckfiebers. Nach seinen Erfahrungen wird das Fleckfieber nnr 
durch Ungeziefer Ubertragen nnd ist demnach die rttcksichtslos durch- 
gefiihrte Entlausnng nnd Reinigung der Patienten sowie der Fleck- 
fieberleichen als der wirksamste Schntz ffir die Arzte nnd das Pflege- 
personal zu betrachten. Die Reinigung der Kranken erfolgte in der 
Weise, daft nach sorgfaltiger Entfernung aller Haare nnd daran an- 
schliefiend einem warmen Bade der Kdrper, nnd zwar vor allem die 
starker behaarten Stellen, mit Sabadillessig eingerieben wnrde. Anch 
grane Salbe ist gut zn verwenden, erfordert aber wegen der Gefahr 
einer Quecksilberstomatitis bei haufigerem Gebranch eine peinliche 
Mnndpflege. Andere Mittel gaben weniger sichere Erfolge. Das 
Reinigungsbad und die Einreibnng wurden alle 2 Tage wiederbolt. 
Das Pflegepersonal trug Mantel aus Leinen, die Arzte Mantel teils 
aus weiflem Leinen, teils aus Billrothbattist. Das Umwickeln der 
Handgelenke mit Binden dfirfte wenig Wert haben, hingegen hat 
sich das Tragen von hohen Stiefeln als zweckmafiig bewahrt. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Mnnk, Fritz, Elinische Stndien beim Fleckfieber. (Zeitscluv 
f. klin. Med. Bd. 82. 1916. S. 415.) 

Aus der umfangreichen, vorwiegend klinisch orientierten Arbeit 
sei bier nur kurz das epidemiologisch und bakteriologisch Inter- 
essante wiedergegeben. 

Die in Bre.'t-Litowsk beobachtete Epidemic umfaflte gegen 200 
sichere Falle mit einer Sterblichkeit von 9 Proz. nnd danerte rund 
l 1 /* Monate; Ansgangspunkt die Ortskrankenstube der Zitadelle, in 
der die Eranken aus 3 Eriegsgefangenenlagern behandelt wurden, 
keine Ansbreitung uber das Bereich der Lager hinans infolge der 
sofortigen Absonderung der Eranken nnd Verdachtigen nnd der 
intensiven Entlausung. Die zum persbnlichen Schutz angegebenen 
SchutzanzUge haben sich nicht bewahrt; Umstandlichkeit beim An- 
ziehen, dnrch die aufien haftende Lause leicht auf die Eleider Oder 
Haare Ubertragen werden kdunen, lastige Erhitznng beim Arbeiten, 
schlechtes Erkennen der Lause auf den schwarzen Oder grauen An- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Fleekfieber. 


331 


zflgen. Die Versnche fiber Komplementbindnng mit alkoholischem 
Syphilisextrakt, wfisserigem and alkoholischem Fleckfieberextrakt 
and alkoholischem Extrakt aas den Organen mit Fleckfieberblnt 
infizierter Meerschweinchen als Antigen ergaben in der Mehrzahl 
glatt negative Resaltate. Die Tierversache mit intraperitonealer 
and intrakardialer Injektion von Bint bei Meerschweinchen blieben 
gleichfalls ergebnislos. Im Blnte der Kranken, in der Lnmbal- 
flfissigkeit and im Milzsaft konnten finBerst feine, lfinglich ovale, 
bipolare Korperchen vom Anssehen eines Diplobazillns nachgewiesen 
werden, deren Bedeatnng noch nicht geklfirt erscheint. 

Hannes (Hambarg). 

Hollow, W. and Popoff, M., Beitrag znr Klinik and Therapie 
des Flecktyphas. (Hamb. med.Uberseehefte. Jg. 1.1916. S.609.) 

Gelegentlich der grofien Fleckfieberepidemie in Balgarien im 
Frfihjahr 1915 hatten die Verff. Gelegenheit, an einer Reihe von 
Fallen genaae Untersnchnngen in klinischer, therapentischer and 
bakteriologischer Hinsicht darchznfnbren. Die Patienten erkrankten 
alle plStzlich mit Schfittelfrost, Eopfschmerzen and allgemeiner Ab- 
geschlagenheit. Schon am zweiten Tage waren die Aagen gerfitet 
— ein ffir die Frfihdiagnose wichtiges Symptom —, am dritten, 
spfitestens vierten Erkranknngstage erschien das Exanthem. Die 
Flecke gruppierten sich za nnregelmaBig verteilten Grnppen, sie 
erschienen in einemZuge and nicht schubweise wie beim Abdominal- 
typhas. Za dieser Zeit bestand ziemlich starker Hasten mit geringem 
schleimigen Answurf, dem in 2 Fallen Bint in Form von Flecken 
and Streifen beigemengt war. Der weitere Verlanf gestaltete sich 
ohne besondere Abweichangen von der Norm; die Temperatnr fiel 
meist lytisch ab. In einem znr Sektion gelangten Falle warden 
anfier einer akaten Milzschwellnng, einer parenchymatosen Degene¬ 
ration des Herzens, der Leber and Nieren keinerlei Schleimhantver- 
andernngen im Verdannngstraktns gefnnden. Magen and Darm waren 
mit Bint geffillt, die Lymphfollikel nicht vergrfifiert, die znffihrenden 
Geffifie makroskopisch nnverfindert. 

Bei der Behandlnng dieser Ffille wnrde die Wirksamkeit der 
Vaccinetherapie mit sensibilisierten Typhnsbakterien derart geprfift, 
dafi 7 Ffille ohne, die fibrigen 7 hingegen mit sabkntanen Injektionen 
von Besredkascher Typhnsvaccine an 4 anfeinanderfolgenden Tagen 
behandelt warden. Der Einflufi der Vaccinationstherapie aaf den Frank- 
heitsverlanf war anverkennbar. Wahrend bei den 7 nicht vaccinierten 
Fallen in einem Falle der kfirzeste Fieberverlanf von 12 Tagen be- 
obachtet warde, fiel die Temperatnr bei den vaccinierten lmal am 11., 
5mal am 13. and lmal am 16. Krankheitstage ab. AaBerdem wnrde 
das Allgemeinbefinden in anffallend gfinstiger Weise beeinflnfit 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



332 


Fleckfieber. 


Digitized by 


Die bakteriologische Untersuchung der F&lle erstreckte sich 
nach der von Plotz,01itzky and Baehr (Jonrn. of infect Diseases. 
VoL 17. 1915. p. 1) angegebenen Richtung. Unter 9 typischen Fleck- 
fieberfallen liefien sich 5mal nach dem von Plotz angegebenen 
anaeroben Zuchtnngsverfabren w&hrend der Fieberperiode die Plotz* 
schen Mikroorganismen aus dem Blnte isolieren. Die kleinen, gram* 
positiven Bakterien warden ansnahmslos von dem Seram von Fleck- 
fieberrekonvaleszenten agglatiniert, nnd zwar teilweise recht hoch 
(1:800), w&hrend sie vom Seram gesander Menschen Oder aDderer 
Kranker nicht beeinflnfit warden. Weiter liefi sich feststellen, dafi 
die Agglatinine im Laafe der Krankheit im EOrper allmahlich ge- 
bildet werden and streng spezifisch aaf die Plotz schen Bazillen 
einwirken. Nor in 2 Fallen hatte die AgglatinationsprQfnng ebenso 
wie die Blatkaltar ein negatives Ergebnis. Indes handelte es sich 
beide Male nm einen Typhus bzw. eine typhnsahnliche Erkrankang, 
wie sich darch die ZQchtang von Typhus- bzw. typhusahnlichen 
Bakterien ans den Faces nachweisen liefi. Diese Beobachtungen 
bestatigen demnach die Befunde von Plotz, 01 it sky and Baehr, 
nach denen ein atiologischer Zasammenhang zwischen den anaSroben 
Bakterien nnd den Fleckfiebererkrankangen anzanehmen ist 

W. Oaehtgens (Hamburg). 

Wolff, Brnno, Elinische and pathologisch-anatomische 
Beobachtungen beim Fleckfieber. (Beitr. z. Elinik d. 
lnfektionskrankh. u. z. Immnnitatsforsch. Bd. 6. 1916. S. 1.) 

Vert gibt eine aasfuhrliche Schilderang seiner bei der Danziger 
Fleckfieberepidemie des Fruhjahres 1915 gesammelten klinischen and 
pathologisch-anatomischen Beobachtungen, deren Einzelheiten im 
Original nachgelesen werden mftssen. Der Verlaaf der Danziger 
Epidemie spricht dafar, dafi die Mdglichkeit einer Infektion darch 
die Laft oder einer Trbpfcheninfektion darch hastende Kranke sowie 
die Mdglichkeit einer Ansteckang darch Hautabschuppangen zwar 
nicht vdilig von der Hand za weisen ist, die Gefahr einer solchen 
Infektion aber jedenfalls nnr gering ist. Im allgemeinen ist ein 
engerer Eontakt als der darch die Laft notwendig, am die Erank* 
heit za ubertragen, ein Eontakt, der vielmehr von Mensch za Mensch 
darch die L&ase hergestellt wird. Alle Bek&mpfangsmafiuahmen 
baben sich demnach in erster Linie aaf die Vernichtung der Laase 
za richten. Vor allem ist es notwendig, die Eranken und Re- 
konvaleszenten immer wieder anfs neae durchzasehen, am die nene 
Dberschwemmung einer Erankenbaracke mit Uugeziefer von einer 
einzelnen Person ans zu verhfiten. Dafi in dieser Weise eine wirk- 
same Bekampfuug der Senche mdglich ist, wird dnich den Verlaaf 
der Epidemie bewiesen. W. Oaehtgens (Hambarg). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Fleckfieber. 


33 a 


Koch, Georg, Uber den verschiedenartigen Verlauf deg 
Fleckfiebers. (Hamb. med. Uberseehefte. Jg. 1. 1916. S. 633.) 

Knrze Mitteilung der Krankengeschichten von 14 Fleckfieber- 
fallen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Soncek, Alfred, Yom Fleckfieber. (Wien. med. Wochenschr. 
1916. 8. 695.) 

Yon kliniscbem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Zemann, W., Komplikationen und Erkrankungen im Be- 
reiche der oberen Luftwege und des Ohres bei Fleck¬ 
fieber. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1014.) 

Nach den Beobachtungen des Verf. werden die oberen Luftwege 
und das Ohr durch das Fleckfieber in hervorragendem Mafie in Mit- 
leidenschaft gezogen. Besonders haufig kommt es zu Komplikationen 
von seiten der NebenhOhlen der Nase. Bei bestehenden krankhaften 
VerSnderungen der Nase und des Nasen-Rachenraums wird regel- 
mifiig das Mittelohr in Mitleidenschaft gezogen; zumeist entwickeln 
sich Tnben- und Mittelohrkatarrhe, nur in etwa einem Drittel der 
Fftlle eiterige perforative Mittelohrentziindungen, welch letztere einen 
gutartigen Charakter haben. Schadigungen des inneren Ohres als 
Folgezust&nde des Fleckfiebers konnten bei den untersuchten Fallen 
nicht festgestellt werden. Gildemeister (Posen). 

Grftnwald, L., Beobachtungen von Ohrenerkrankungen 
bei Fleckfieberkranken. (Zeitschr. f. Ohrenheilk. Bd. 74. 
1916. S. 83.) 

Aus den Beobachtungen des Verf., denen vorwiegend ein klini- 
sches Interesse zukommt, geht hervor, dafi die Beteiligung des Ohres 
an der Fleckfiebererkrankung sich vorwiegend auf die nervOsen 
Elemente erstreckt, ohne dafi jedoch das Mittelohr verschont bliebe. 
An letzterem und im Mundrachen konnten fur das Fleckfieber cha- 
rakteristische Enanthemformen beobachtet werden. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Hyrle, J. und Morawetz, G., Uber ungewOhnliche, bisher 
nicht beschriebene Hautver&nderungen bei einem 
Falle von Fleckfieber; zugleich ein Beitrag zur 
Klinik und Histologie des Fleckfieberexanthems 
fiberhaupt. (Arch. f. Dermatol, u. Syphilis. Bd. 123. 1916. 8.145.) 

Das Fleckfieberexanthem tritt als rein makuloses in Erscheinung, 
nach l&ngerem Bestande aber konnen, entgegen der bisher allgemein 
herrschenden Anschauung, einzelne Oder mehrere Roseolen papulose 
Formen annehmen, die grofie Persistenz zeigen und an der Kuppe 


Digitized by Got gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



334 


Fleckfieber. 


nekrotisieren. Das konnten die Verff. an einer Fleckfieberkranken 
beobachten. Znr Zeit, wo sich das Exanthem an verschiedenen 
Stellen bereits zurfickzubilden begann, wandelten sich einzelne Bo- 
seolen in papulSse Effloreszenzen nm, die schliefilich an der Ober- 
flfiche nekrotisierten und nach lingerer Zeit mit Pigmentierung nnd 
Narbenbildnng ausheilten. Die zuerst von E. Fraenkel fest- 
gestellten histologischen Veranderungen der Fleckfieberroseola sind 
zweifellos spezifischer Natnr, vor allem sind die GefaBwandnekrosen 
sowie die Infiltrate mit ihren eigenartigen Zellelementen durchaus 
als pathognomonisch anznsehen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Ceelen, W., Uber die mikroskopische Pathologic des 
Fleckfiebers. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 82. 1916. S. 505.) 

Die von E. Fraenkel in der Haut entdeckten Gefifiverinde- 
rnngen — Intimaschadigung mit Thrombenbildnng und entzfindlich- 
h&morrhagischen Vorgangen — finden sich anch in anderen Organen 
and besonders im Gehirn, wo sie eine Beihe klinischer Erscheinungen 
zn erklaren vermogen. Hannes (Hamburg). 

Baaer, Erwin, Weitere Untersuchungen fiber die Histo- 
logie des Flecktyphus. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. 
S. 1243.) 

In mehreren kleineren Arterien wurde Endarteriitis obliterans 
festgestellt, die vielleicht den Ausgang der desquamativen Endarteriitis 
bildet, wie sie bisher schon beim Flecktyphus beschrieben wurde. 
Der Flecktyphus ist eine Systemerkrankung der kleineren Arterien. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

J fir gens, Uber den heutigen Stand der Fleckfieber- 
forschung. (Zeitschr. f. arztL Forth. 1916. S. 501.) 

Kurzer, klarer Uberblick, besonders fiber die Epidemiologie. 
Uber den Erreger weifi man noch nichts Sicheres. Die von Bocha- 
Lima in der Laus gefundenen kleinen Gebilde sind nach den Ver- 
suchsergebnissen sehr wahrscheinlich als Erreger anznsehen, wfihrend 
die Befunde der Amerikaner der beweiskrfiftigen Stfitzen entbehren. 
Alle Tatsachen weisen darauf hin, dafi die Laus sich nur am kranken 
Menschen infiziert. Daher die sicheren Erfolge der Bekampfungs- 
mafiregeln. Lfiuse eines in der Inkubationszeit stehenden Menschen 
sind noch ungeffihrlich; ebenso scheinen auch im Blute der Bekon- 
valeszenten keine fibertragbaren Erreger mehr vorhanden zu sein. 
Man kann vermuten, dafi die Fleckfiebererreger nicht einfach von 
Mensch zu Mensch durch die Laus fibertragen werden, sondern in 
der Laus eine Entwicklung durchmachen. Jede Neuerkrankung lfifit 
sich auf lebende L&use eines Kranken zurfickfuhren; als der gewohn- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Pleckfieber. 


335 


liche Weg der Ubertragung bat der Stich der Laos zu gel ten. Eine 
naturliche Immunit&t gegen Fleckfieber gibt es nicht; doch wird 
dorch das ftberstehen der Krankheit ein hoher Grad' von Immunit&t 
orworben. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Otto, R., Uber den angenblicklichen Stand der mikro- 
biologischen Fleckfieberdiagnose. (Med. Klinik. 1916. 
S. 1143.) 

Obwohl der Erreger des Fleckfiebers noch nicht ganz sicher be- 
kannt ist, haben wir verschiedene Verfahren der Mikrobiologie, dnrch 
welche der Nachweis der Krankheit sicherznstellen ist. Namentlich 
ist das der Nachweis der von Rocha-Lima beschriebenen Erreger 
in den Epithelzellen des Liusedarmes, von denen hier eine genane 
Beschreibung nnd verschiedene Abbildnngen gegeben sind. Weiter 
ist es die spezifische Agglutination des Sernms der Kranken mit den 
von Weil nnd Felix gefnndenen Keimen, die sich gut bew&hrthat. 
Anch die Blutuntersnchung wird mit Nutzen herangezogen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven). 

Hanser, Zur Atiologie des Fleckfiebers. (Deutsche med. 
Wochenscbr. 1916. S. 1264.) 

Es wird kurz mitgeteilt, dafi bei der Untersuchnng von Schnitt- 
material in Zellherden, die als fur Fleckfieber spezifisch angesehen 
werden durfen, intrazellul&r gelagerte Bakterien beobachtet wurden, 
die mit den von TSpfer und 8chiifiler gefnndenen uberein- 
zustimmen scheinen. Langer (Charlottenburg). 

Popoff, Uber den Bacillus typhi exanthematici Plotz. 
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 471.) 

Bei der Blutuntersnchung von 11 Fleckfieberkranken wurden 
7mal die von Plotz beschriebenen Bazillen aufgefunden. Diese 
Bazillen zeigen eine hobe Agglutinabilit&t mit exanthematischem 
Serum, w&hrend sie von Normalserum nicht beeinflufit wurden. Die 
Agglutinationsf&higkeit der einzelnen Stamme schwankt; daher ist 
die Benutzung polyvalenter Aufschwemmungen empfehlenswert. 

Es lfifit sich zeigen, dafi die Agglutininbildung im Patienten- 
serum erst nach der Krisis auftritt; sie ist in alien Fallen vor- 
handen und hat daher diagnostischen Wert. Die spezifischen Ag- 
glutinine sind thermostabil. Auch bei Vaccinierung mit abgetdteten 
Plotzschen Bazillen kommt es zu Agglutininbildung. Der von 
Plotz isolierte Bazillus genugt alien Anforderungen der Spezifizitat, 
om als Erreger des Fleckfiebers betrachtet zu werden. 

Langer (Charlottenburg). 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



336 


Fleckfieber. 


Popoff, Method!, Zur Atiologie des Fleckfiebers. (2. Mit- 
teilung.) (Wien. med. Wochenschr. 1916. 8.1571.) 

In Fortfuhrung fruherer Untersuchungen (s. vorstehendes Re- 
ferat), welche den atiologischen Znsammenbang zwischen den Plotz- 
scben Bazillen nnd der Fleckfiebererkranknng erwiesen hatten, 
konnte Verf. feststellen, dafi die Plotzschen Bazillen nicht nnr 
von Fleckfieberrekonvaleszentenserum, sondern anch yon dem 
Seram an Typhus abdominalis erkrankter Personen got agglntiniert 
werden. Umgekehrt agglntinieren die Sera Fleckfiebergenesender 
vielfach anch die Typhnsbazillen. Hingegen beeinflussen die Sera 
von andersartigen Erkrankungsfallen die Plotzschen Bazillen nicht. 
Diese auffallende Reaktion weist nach Ansicht des Verf. daranf hin, 
dafi die Plotzschen Bazillen zu den Bakterien der Coligrnppe zn 
z&hlen sind nndspeziell mit den Eberthschen Stabchen eine n&here 
Verwandtschaft aufweisen mussen. Die Kultur der Plotzschen 
anaSroben Bazillen gelingt anch ohne Schwierigkeit anf aerobem 
Wege. Dabei behalten sie nicht nnr ihre morphologischen Eigen- 
schaften nnd die Wachstumseigentiimlichkeiten der anaeroben Stamme, 
sondern anch ihre biologischen Eigenschaften bleiben nnver&ndert. 
Die Annahme der biologischen Zugehfirigkeit der anaerob nnd aerob 
wachsenden Plotzschen Bazillen zn den Bakterien der Coligrnppe 
erh&lt eine weitere Stfltze durch den Umstand, dafi die Plotzschen 
Mikroorganismen anch Eigenbewegnng zeigen. Die holotrich ange- 
legten Geifieln, 5—6 an Zahl, sind, wenn anch nicht ohne Schwierig- 
keiten, firberisch darstellbar. Die vom Verf. anf Grand der Agglnti- 
nationsreaktion angenommene biologische Verwandtschaft zwischen 
Fleckfieber nnd Typhuserregern wurde imstande sein, die oft sehr 
weitgehende klinische Ahnlichkeit des Typhus exanthematicns nnd 
des Typhns abdominalis sowie die gnnstige Beeinflnssnng des Fleck¬ 
fiebers dnrch Behandlnng mit Besredkascher Typhnsvaccine, wie 
sie von Mollow beobachtet werden konnte, zn erklaren. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

da Rocha-Lima, Zur Atiologie des Fleckfiebers. (Berk klin. 
Wochenschr. 1916. S. 567.) 

Verf. verfiffentlicht weitere Beobachtnngen des von ihm im 
Verein mit Prowazek entdeckten Erregers des Fleckfiebers. Anf 
Grand seiner neneren Untersuchungen erkl&rt er nunmehr die An¬ 
nahme for gestutzt, dafi dieser Parasit, den er zu Ehren Ricketts 
und Prowazeks Rickettsia Prowazekii nennt, wirklich der 
Erreger des Fleckfiebers ist Er konnte beobachten, dafi sich der 
Parasit nie in gesunden L&usen fand. Wurden gesunde Lause an 
Fleckfieberkranke angesetzt, so entwickelte sich regelmafiig der 
fragliche Organismus in den Magen- nnd Darmzellen. Liefi man die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Fleckfieber. 337 

Lftnse an gesunden Menschen sangen, so war nichts dergleichen zn 
finden. 

In seiner Qestalt gleicht der Parasit einem Bakterinm. Seine 
schwierige Farbbarkeit, die Unzfichtbarkeit nnd die chlamydozoen- 
fihnliche Anhanfnng in scbarf abgegrenzten Teilen des Protoplasmas 
der befallenen Zellen erinnert mehr an Strongyloplasmen bzw. 
Ghlamydozoen. 

Das einzige charakteristische Merkmal der Rickettsia ist ihr 
Vermfigen, in die Zellen des Magen-Darmkanals der Lans einzn- 
dringen nnd dort sich lebbaft zn vermehren. 

Die Rickettsia Prowazekii ist etwas kleiner als die kleinsten 
Bakterien nnd. nimmt bei G i e m s a - Ffirbung einen roten, chromatin- 
rot sehr ahnlichen Farbton an. Die Gestalt ist kurz elliptisch oliven- 
ffirmig. Sie sind oft paarweise aneinander gelagert. Abnorm knrze 
and lange Individnen warden aach beobachtet. Als Art der Ver- 
mehrnng konnte bisher nur einfache Zweiteilung angesehen werden. 
In den natiirlich wie in den experimentell infizierten Lfiusen sind 
sie immer in nngehenren Mengen vorhanden and deshalb leicht zn 
erkennen. Die Ansstricbpraparate bieten das Aossehen yon Ans- 
strichen von Bakterienreinkulturen. 

Im Blute von Kranken konnte Verf. nur in Leakocyten Gebilde 
finden, die in Gestalt, Grfifie nnd Farbe mit der Rickettsia uberein- 
stimmen. Verf. glaabt, dafi dies die Prowazekschen Korper sind. 

Die Versuche fiber die Entwicklung des Erregers in der Laos 
zeigten, dafi die Temperatur, bei welcher die Lfiuse gehalten werden, 
von grfifiter Bedeatung ist. Verf. glaabt, dafi dies ein Grand ist, 
dafi die Kopflause bei der Fleckfieberfibertragang nicht dieselbe 
Rolle besitzen, wie die Kleiderlause. Die Minimaltemperatar zar 
Entwicklung der Rickettsia ist 32°. 

Die Versuche fiber Vererbung der lnfektionen fielen positiv aos. 
Larven aus den am 6. Tage nach der mfitterlichen Infektion ab- 
gelegten Eiern erwiesen sich als infiziert. Schmitz (Halle a. S.). 

da Bocha-Lima, H., Untersuchnngen fiber Fleckfieber. 

(Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1381.) 

Die sehr wahrscheinlich als Erreger des Fleckfiebers anznsehen- 
den Mikroorganismen, Rickettsia Prowazeki, dringen in die Epithel- 
zellen des Verdaanngstraktns der Lans ein nnd erzeugen dnrch ihre 
Vermehrung an den Zellen eigentfimliche Ver&nderungen. Die Viralenz 
der Korperchen, fiber deren Zagehfirigkeit sich noch nichts sicheres 
sagen laflt, wird durch Einspritzung an Meerschweinchen geprnft, 
die sich ffir die Versache sehr gnt eignen. Die Rickettsia hat oft 
das Anssehen eines bipolar gef&rbten Bazillus, durchweg aber Hantel- 
und Bisknitform. Diese Korperchen finden sich bei den Fleckfieber- 

Knte Abt. Ref. Bd. 66. No. 14. 22 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



338 


Fleckfieber. 


Digitized by 


laasen in angeheaeren Men gen. Die Rickettsia ist bisher nicht 
zuchtbar. Mit dem Plotzschen Bazillus hat sie nichts zn ton. Die 
Vererbung der Fleckfieberinfektion bei Laasen ist selten. Es gelang 
niemals, Laase an Fleckfieberrekonvaleszenten zn infizieren. Gesnnde 
Virustrager scbeint es beim FJeckfieber nicht za geben. Schon 
wahrend der Entfieberang werden die Laase beim Saugen in der 
Regel nicht mehr infiziert. Vom 4. Krankheitstage ab erzengt das 
Fleckfieberblnt die Rickettsiainfektion der Laos. Schon am 4. Tage 
nach dem erstmaligen Sangen an Kranken ist das Virus and die 
Rickettsia in der Laos darch Tierversuch wie mikroskopiscb nach- 
znweisen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Boflnger, Atiologische, klinische and mikroskopisehe 

Beobachtangen bei einer Fleckfieberepidemie. (C. f. 

Bakt. Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. S. 72.) 

Verf. berichtet fiber eine kleine Fleckfieberepidemie, die er nach 
▼erschiedenen Richtangen grfindlich studiert hat. Dafi das Fleck- 
fieber aasschliefilich darch Ungeziefer fibertragen wird, erscheint ihm 
sicber; fraglich ist nar noch, ob aafier Kleiderl&asen aach andere 
Ungezieferarten in Frage kommen. Verf. hat sich eingehend mit 
der Frage nach dem Erreger des Fleckfiebers beschaftigt. Er fand 
in den roten Blutkorperchen von Fleckfieberkranken birnenfbrmige, 
bald grdfiere, bald kleinere Einschlasse, die, wie Verf. selbst hervor- 
hebt, grofie Ahnlichkeit mit Malariaringen besitzen. Der Nachweis 
dieser Gebilde, die fibrigens nor sehr sparlich yorhanden waren, 
gelang vom 5.-6. Krankheitstage an. Bemerkenswert ist, dafi die 
Gebilde aach in den Leakocyten sich nachweisen liefien. Verf. halt 
es nicht fur aasgeschlossen, dafi die yon ihm im Blute von Fleck¬ 
fieberkranken gefundenen Einschlasse in den roten and in den weifien 
Blutkorperchen Parasiten sind and in fitiologischem Zasammenhange 
mit der Erkrankung stehen. Gildemeister (Posen). 

Stempell, Uber Leakocyteneinschlusse bei Fleckfieber. 

(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 509.) 

Zar Aasschaltang der kfinstlichen Tinktion warden die Objekte 
mit dem Kohlerschen Apparat bei ultraviolettem Licht mikro- 
photographiert. Die Schwierigkeiten and die Kosten der Methode 
sind grofi, dafar wird die Aaflbsangsfahigkeit des Mikroskops urn 
das Doppelte gesteigert. Mit dieser Methode gelang es in einem 
Teil von Fleckfieberleukocyten Einschlasse za beobachten, deren 
Parasitennatur nicht za bestreiten ist. Einzelheiten massen in dem 
Original nachgesehen werden, dem Abbildangen von Mikrophoto- 
grammen beigegeben sind. Langer (Charlottenbarg). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Fleekfieber. 339 

Felix, Artur, Die Serodiagnostik des Fleckfiebers. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 873.) 

In derselben Zeitschrift (1916. No. 2) beschrieben Weil and 
Verf. eine spezifische Agglatinationsreaktion, die Sera von Fleck- 
fieberkranken mit dem protens&hnlichen Mikroorganisnms geben, den 
sie im Herbst 1915 ans dem Harn von Fleckfieberkranken gezttchtet 
batten. Seitdem warden diese beiden St&mme an verscbiedenen 
Stellen mit Erfolg zor Diagnose des Fleckfiebers angewendet. Verf. 
bat nnn mit einem nenen Stamm der gleicben Art weitere Versache 
angestellt, wobei sich dieser Stamm als ganz besonders geeignet far 
den vorliegenden Zweck erwies. Die nach Verf. streng spezifische 
Agglatinationsreaktion mit dem Stamm x 19 tritt bei Krankenseren 
frfiber and in hoheren Verdfinnungen auf als mit dem bisher an- 
gewendeten Stamm x 3 . Die Diagnosenstellnng wird dadurch in 
75 Proz. der Falle bis znm 4. Krankheitstage, in 25 Proz. der Ffille 
bis znm 6. Oder 7. Krankheitstage ermoglicht. 

Gildemeister (Posen). 

Csernel, Engen, Atiologische Untersuchnngen fiber Fleck- 
fieber. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1097.) 

In 6 Fallen von Fleekfieber zfichtete Verf. aus dem dnrch Venen- 
punktion gewonnenen Blnte einen morphologisch variablen Bazillos, 
der n&her beschrieben wird. Auf Grand von Anaphylaxie-, Aggluti¬ 
nations-, Komplementbindangs- and Tierversachen halt Verf. diesen 
Bazillos ffir den Erreger des Fleckfiebers. Die anaphylaktische Probe 
am Meerschweinchen (Vorbehandeln mit dem fraglichen Bazillos and 
Nachspritzen mit Krankenblut) soli znm Diagnostizieren zweifelhafter 
Ffille sehr geeignet sein. Znr Isoliernng des Bazillos ans Sekreten 
wird Endo-Agar empfohlen, da er auf diesem Nfihrboden in roten 
Kolonien wachst. Gildemeister (Posen). 

Steiner and Yitecek, Zar Frage der klinischen and sero- 
logischen Diagnose des Fleckfiebers. (Arch. f. klin. Med. 
Bd. 120. 1916. S. 360.) 

Es gelang bei Fleckfieberkranken die Zfichtang eines Bakterinms 
aus dem Urin, das nur von Fleckfiebersernm, nicht aber von Seren 
anderer Kranken oder Gesnnden agglntiniert wnrde. Die Befnnde 
der Verff. decken sich mit denen von Weil nnd Felix; sie glaaben, 
in dem Bakteriam den Erreger des Fleckfiebers sehen zu dfirfen. 

Schmitz (Halle a. S.). 

Simecek, Josef, Wert der kfinstlichen Blntstannng als 
diagnostisches Hilfsmittel bei Fleekfieber. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 1236.) 

22 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



340 


Fleckiieber. 


Durch die knnstliche Blutstauung kann man bei septischen Fallen 
von cerebrospinaler Meningitis mit zahlreichem Exanthem ein Hhn- 
liches Ph&nomen hervorrufen wie bei Fleckfieber. Die kiinstliche 
Stauung verliert also in diesen bSufig scbwer voneinander za anter- 
scbeidenden Fallen vollst&ndig ihren Wertals differentialdiagnostische# 
Hilfsmittel. Bei Fleckfieber ist das Ph&nomen auch in der Re- 
konvaleszens positiv. Gildemeister (Posen). 


Lipschlitz, B., Uber die „h&morrhagische Hautreaktion* 
bei Fleckfieber. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 817.) 

Die Haut Fleckfieberkranker reagiert innerhalb der ersten Krank- 
heitswoche anf mechanische Traumen (Skarifikationen) in charakte- 
ristiscber Weise; es entsteht eine mehr oderweniger ausgesprochene 
hamorrhagische Zone rings Oder langs des strichformig gesetzten 
Traumas. Diese Hantveranderung bezeicbnet Verf. als „hamorrhagische 
Reaktion", das Auftreten der Hautreaktion hat seine Ursache in der 
besonderen Schadigung und Brfichigkeit der kleinen Hautgef&Be bei 
Fleckfieber. Dazu kommt hbchstwahrscheinlich ein herabgesetztes 
Blutgerinnungsvermogen der Fleckfieberkranken. 

Gildemeister (Posen). 

Pichler, Earl, Die Bedentungslosigkeit des Brauerschen 
Radiergummizeichens. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S.862.) 

Dem Radiergummiphanomen kommt nach den Erfahrungen des 
Verf. keine diagnostische Bedentnng fftr eine uberstandene Fleckfieber- 
erkranknng zu. Gildemeister (Posen). 

Jakobsthal, Eine Anregung znr Anstellung von Kntis- 
reaktionen bei Fleckfieber. (Deutsche med. Wochenschr. 
1916. S. 1093.) 

Das bisher nicht geziichtete Fleckfiebervirus findet sich in grofien 
Mengen im Darm und in Darmepithelien der Laus. Orientierende 
Versuche lassen es als mdglich erscheinen, Extrakte aus Fleckfieber- 
lausen als Antigen zu Komplementbindungsversuchen zu benutzen. 
Es wird angeregt, mit Lauseeztrakten diagnostische Intrakutan- 
reaktionen bei Fleckfieberkranken zu versuchen. Aus dem Aasfall 
solcher Versuche warden sich auch Anhaltspunkte ffir die Bewertung 
der verschiedenen als Erreger angesprochenen Bakterien ergeben. 
Durch Eontrollversuche wird festznstellen sein, ob Lauseextrakte bei 
Gesunden Reizerscheinungen machen, und ob bei stark verlausten 
Menschen etwa sich eine Immunitatsreaktion gegen das Lfiuseeiweifi 
ausbildet. Langer (Charlottenburg). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Fleckfieber. 


341 


Weil, E. and Felix, A., Uber die Beziehungen der Gruber- 
Widalschen Reaktion zum Fleckfieber. (Wien. klin. 
Wochenschr. 1916. S. 974.) 

Die Gruber-Widalsche Reaktion erf&hrt bei gegen Typhus 
Geimpften in etwa 53 Proz. im Verlaufe des Fleckfiebers eine oft 
erhebliche Zunahme des Titers oder sie tritt in etwa 33 Proz. wieder 
auf, wenn die Impfung schon so lange zuruckliegt, dafi die Reaktion 
zur Zeit der Erkrankung bereits verschwunden ist Die Steigerung 
des Titers der Gruber-Widalschen Reaktion bei Geimpften erfolgt 
nicht nur beim Fleckfieber, sondern auch bei anderen Erkrankungen 
und stellt demnach keine dem Fleckfieber allein zukommende Eigen- 
tfimlichkeit dar. 

Bei nicht geimpften Personen in Ostgalizien fanden die Yerff. in 
18 Proz. eine positive Gruber-Widalsche Reaktion, in der iiber- 
wiegenden Mehrzahl der F&lle blieb sie dagegen andauernd negativ. 
Die Starke Darchseuchang der ostgalizischen BevOlkerung macht 
diesen Befand ohne weiteres erkl&rlich. 

Wenn auch der diagnostische Wert der Gruber-Widalschen 
Reaktion gegenw&rtig auf dem Kriegsschauplatze eine erhebliche 
Einbufie erlitten hat, so kann doch mit Sicherheit behauptet werden, 
dafi in theoretischer Beziehung die Spezifizit&t dieser Reaktion und 
im Zusammenhang damit die Spezifizit&t der Immanreaktion fiber- 
haupt keine Stdrung erfahren hat. Gildemeister (Posen). 

Hamdi, H., Uber die Ergebnisse der Immunisierungs- 
versuche gegen Typhus exanthematicus. (Zeitschr. f. 
Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 234.) 

Durch Versuche si elite Verf. folgendes fest: 

1. 1—2malige Injektion von Typhusblut vom floriden Exanthem- 
stadium und die 1 malige Injektion von Rekonvaleszentenblut gibt 

' keine absolute Immunit&t, bewirkt jedoch einen gutartigen Yerlauf 
bei sp&terer Ansteckung. 

2. Die 3 malige Injektion von Typhusblut vom floriden Exanthem, 
sowie die 3- Oder nur 2 malige Injektion von Rekonvaleszentenblut 
gibt absolute Immunit&t. 

3. Die Inkubatiunsperiode des Typhus betr&gt 5—23 Tage. 

4. Die subkutane Injektion von Typhusblut vom floriden Ex¬ 
anthem, defibriniert, aber nicht inaktiviert, ergibt 56 Proz. Erkran- 
knngen und 28 Proz. Todestalle. 

5. Die Inaktivierungszeit des Typhusblutes betrflgt bei 60—62“ 
Temperatur 30 Minuten, bei Kalte je nach dem Grade derselben 
24—42 Stunden. 

6. Das zum Impfen entnommene Blot mufi bis zum Erkalten, 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



342 


Fleckfieber. 


und wenn man die Inaktivierung durch W&rme vornimmt, wiederum 
bis zam Erkalten geschfittelt werden. 

7. Vor dem Gebrauch muB das Impfblnt grfindlich durch- 
geschfittelt werden. 

8. Der Impfstoff ist noch 12 Tage nach der Darstellnng wirksam. 

9. Bei der Inaktiviernng des Blutes ist stets auf grfindliche 
Entfernnng der am Flaschenhals haftenden Blutpartikel zu achten. 

10. Die Anwendnng des Rinderpestsernms gegen Typhus ex- 
anthematicns bedarf noch weiterer Versuche. Schill (Dresden). 

Hunk, Fritz, Uber die Wirknng nnd Anwendnng des 
Nucleo-Hexyl bei Fleckfieber. (Munch, med. Wochenschr. 
1916. 8. 1239.) 

Nucleo-Hexyl, eine Verbindung der Nukleinsaure mit Hexa- 
methylentetramin, hat keine spezifische Wirkung auf die Erreger des 
Flecktyphus. Es hat aber durch Beeinfiussung der allgemeinen Ab-^ 
wehrvorgfinge des Korpers einen giinstigen Einflufi namentlich bei 
schwer verlaufenden Fallen von Fleckfieber, aber auch bei anderen 
Infektionskrankheiten, wenn die Schutzkrafte des Korpers offen- 
sichtlich unzureichend sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Noller, Beitrag zur Flecktyphusubertragung durch 
L a u s e. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 778.) 

Ver£ versuchte, die Fleckfieberstudien dadurch zu erleichtern, 
dafi er erstens nach Lausen suchte, in denen sich die Rickettsia 
entwickeln kann, und die unschwer das Meerschweinchen stechen. 
Zweitens, indem er nach einer Tierart suchte, an der die mensch* 
liche Kleiderlaus, der naturliche Ubertrfiger der Rickettsia, ohne 
Schaden Blut entnehmen kann. 

In erster Beziehung versuchte Verf. die Schweinelaus, jedoch 
konnte sich bei ihr eine Entwicklung der Rickettsia nicht nach- 
weisen lassen. Zweitens konnte Verf. feststellen, dafi Kleider- 
lfiuse mit Schweineblut sehr gut gefiittert werden kbnnen. Man 
l&fit die Lfiuse auf dem Ohr von Ferkeln, das durch Waschungen 
mit warmem Wasser zuerst etwas erw&rmt wird, stechen. 

Verf. konnte nachweisen, dafi die Aufnahme von Schweineblut 
die Entwicklung der Rickettsia nicht st5rt Schmitz (Halle a. S.). 

Ease, Albrecht, Beobachtungen und Untersuchungen fiber 
die Verlausung der Fronttruppen. (Deutsche milit&rarztL 
Zeitschr. 1916. 8.291.) 

Die Verbreitung der Lfiuse bei den einzelnen Truppenteilen ist 
sehr verschieden. Die Grfinde ffir die Verschiedenheit liegen wesent- 
lich in Fehlern bei der Entlausung und fehlerhafter Bedienung der 


Google 


Original from _ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



L&asebek&mpfang. 


343 


Entlansungsanstalten. Im Winter nimmt die L&useplage zu; durch- 
schnittlich warden im Winter 34, im Sommer 8—12 Proz. Verlauste 
gefunden. Die higher fiblichen Entlansangsverfabren mittels Hitze 
genhgen fttr den Stellangskampf, am Truppen lausefrei za bekommen, 
namentlich bei Wiederholung der Entlausung nach 10—14 Tagen; 
eine vollstandige restlose Vernichtung aller L&nse ist nicbt za er- 
reichen. Die chemischen Mittel sind kostspielig und in ibrer Wir- 
kang nicbt so znverl&ssig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Hase, Znr Natnrgeschichte der Eleiderlans. (Dermatol. 

Wochenschr. Bd. 62. 1916. S. 267.) 

Verf. hat die ganze Biologie der Eleiderlans einer genanen Be- 
arbeitung unterzogen. Insbesondere interessierten ihn die Fragen, die 
heate bei der Fleckfieberbekampfang praktisches Interesse besitzen. 

Er fand, dafi die Entwicklungsdaner der Eier sehr verschieden 
ist. Bei 37° dauert dieselbe 5—6 Tage, bei 26—30° 8—10 Tage. 
Unter 10° findet keine Entwicklung mehr statt. Nach dem Aus- 
kriechen macht das Tier bis zur Geschlecbtsreife einige Hautungen 
durch. Bereits etwa eine halbe Stunde nach dem Aaskriechen be- 
ginnen die Larven Blot za saagen. 

Die Bewegangen der L&nse sind vorzugsweise Eletterubungen. 
Ihre Gescbwindigkeit ist ziemlich groB, hangt ebenfalls von der 
Temperatar ab und betr&gt bei etwa 30° 20 cm and mehr in der 
Minute. Eine besondere Eigentiimlichkeit ist, daB bei der florizontal- 
wandernng Hindernisse nicht umgangen werden, sondern die L&use 
versuchen mit groBer Ausdaaer senkrecht in die H6he za kriechen. 
Wenn daher eine Laas aaf dem Boden krieeht and trifft anf den 
FaB eines Menschen, so l&ufc sie am FaBe empor und dann ist der 

Befall des Menschen erfolgt. Durch losen Sand und Erdschichten 

bis za 30 cm Dicke konnten sich die L&use darcharbeiten. Anch 

wenn der Sand naB and rerbacken war, so gingen darunter die 

L&nse nicht gleich zngrande. Verf. hat Exemplare 4 Tage lang 
unter diesen ungflnstigen Bedingnngen am Leben behalten. 

Gegen physikalische Einwirknng ist die Widerstandsfahigkeit 
der L&ase and ibrer Nissen sehr bedeatend. Anch verhalten sich 
Lause and Nissen nicht gleich. Sie halten Kalte bis zn —10° aus. 
Es warden Nissen 28 Standen nnter Wasser gehalten, and doch ent- 
wickelten sie sich za vollig normalen Larven. Audi nnter Knochendl 
hielten sich einige Nissen 22 Standen, L&ase nnter demselben 
6 Standen. In 6 proz. Formol starben die LSase erst nach 8 Standen. 
Fhr Nissen genhgte noch nicht 24stBndige Einwirknng. Ahnlich ist 
es mit Seifenbriihe, Sablimat nsw. Am beaten erwies sich die Eresol- 
seifenl5snng. Anch Hanger warde von den Lkasen gat ertragen. 
Das Verhalten der L&ose zom Licht ist wechselnd. Vollgesogene 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



344 


L&asebek&mpfnng. 


Tiere meiden es, ausgehungerte Lause sachen das Licht. Der Lause- 
stich ist nicht imraer za spiiren. Es h&ngt dies von der Empfind- 
liclikeit der Personen und der gestochenen Korpergegend ab. Verf. 
nnterscheidet vier Arten von Personen: 1. Solche, die nberhanpt nicht 
befallen werden; 2. solche, die von vornherein befallen werden und 
noch nach Monaten stichempfindlich bleiben; 3. stichempfindliche 
Personen, die spater den Lausestich nicht mehr spiiren; 4. solche, 
die zwar befallen werden, aber von vornherein stichunempfmdlieh sind. 

Da sich bei starken Verlausnngen die Laus in alle mbglichen 
KOrpergegenden verstecken kann, so glaubt Verf., da8 grofiere Menschen- 
mengen nicht mit einem Male absolut sicher za entlausen sind. 

Von chemischen Mitteln znr Bekampfung erapfiehlt er nur graue 
Salbe nnd Kresol. Ein sicheres Prophylaktikum ist bisher noch nicht 
bekannt. 

Verf. halt es fur wahrscheinlich, daS zwischen Kopf- und Kleider- 
laus Bastardierungen vorkommen. Die Unterscheidung der Eier 
beider Arten ist ungehener schwierig. Schmitz (Halle a. S.). 

Schilling, V., Znr Biologie der Kleiderlaus. Ubertragung 
auf dem Luftwege. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1176.) 

Es wurde beobachtet, dafi Lause in nicht geringer Zahl von 
verlausten Lenten dnrch den Wind und Lnftzng auf grSfiere Strecken 
verschleppt werden konnen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Sikora, H., Bemerkungen zu der Arbeit von Prof. KiB- 
kalt: Zur mikroskopischen Anatomie von „Ped. vesti- 
mentorum" in Bd. 77. Heft 4 dieser Zeitschrift. (C. f. 
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 159.) 

Der von Kifikalt als Speicheldruse bezeichnete, dnnkle, lang- 
gestreckte Zellwnlst im Kopfe der Laus gehbrt dem Fettkbrper an. 
Die Magenscheibe Oder Leber liegt nicht im Thorax, sondern im 
Abdomen an der Ventralseite des Magens. Gildemeister (Posen). 

Hase, Albrecht, Experimentelle Untersuchungen zur 
Frage der Lausebekampfung. (Zeitschr. f. flyg. u. Infek- 
tionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 319.) 

Der erste Teil der Arbeit des Verf. beschaftigt sich mit der 
Wirksamkeit von 1. Kresolseifenlbsung, 2. Karbolsaure par. liquefact., 
3. Kresolnatronlfisung, 4. Schmierseife, 5. Sublimat, 6. Holzessig, 
7. Formalin, 8. Wasser. Die zweckentsprechend verdunnten Stamm- 
ldsnngen lieB Verf. 10, 20, 40 und 60 Minuten und 2, 4, 8, 18 und 
24 Stunden einwirken. 

3* und 5proz. Kresolseifenlbsnng totet Lause und Nissen in 
1 Stunde sicher ab. 1 proz. Losung erzielt erst in 4 Stunden sicheren 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



L&osebekampfung. 345 

Erfo]g nnd empfiehlt sich ffir Leibwfische. 1 / a — l / 10 proz. Lbsungen 
sind praktisch wertlos. 

Anch 3- nnd 5 proz. Karbolsaure ist innerhalb praktisch zu- 
lfissiger Zeit wirksam. 1 proz. bedarf der doppelten Zeit (4 Stunden), 
nm Erfolg zn erzielen. Schwachere Lbsungen kommen f&r die Praxis 
nicht in Frage. 

Kresolseifenlosung ist wirksamer als Kresolnatronlosung. 

Schmierseifenlbsungen kommen (anch heiB bis 60°) als L&use- 
nnd Lfiuseeier-Vernichtungsmittel far die Praxis nicht in Frage, da 
erst nach 24 Stunden bei sehr hoher Konzentration (100 g Seife auf 
1 1 Wasser) sichere Erfolge zu erzielen sind. Von Behandlung der 
Fufibbden verlauster Baracken mit Seifenbrtihe ist nnr geringer Erfolg 
zn erwarten. Dagegen ist Schmierseife in Bade- nnd Entlausungsanstal- 
ten als mechanisches Entfernnngsmittel fur Lfiuse empfeblenswert. 

Gegen Sublimatlbsungen sind Lause sehr unempfindlich, Nissen 
dagegen verhfiltnismfiflig hoch empfiodlich. Die Ursache dieser hohen 
Empfindlichkeit konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Fur die 
Praxis empfiehlt Verf. Behandlung der mit Eiern behafteten Kbrper- 
haare mit Sublimatlbsung 1:1000, wenn aus irgendeinem Grande 
„graue Salbe" yermieden werden muB. 

Gegen Holzessig sind Nissen nnd Lause ungefahr gleich empfind¬ 
lich: binnen 4 Stunden werden beide sicher abgetotet. An Stelle 
von Sabadillaessigersatz empfiehlt Verf. den billigeren Holzessig. 

Selbst in 5 proz. Lbsung ist Formalin sowohl gegen L&use als 
anch gegen Nissen gknzlich unwirksam innerhalb einer praktisch 
branchbaren Zeit. Da Nissen selbst nach 24stundiger Einwirkung 
nicht zugrnnde geben, so diirfte eine Zimmer-(Baracken-)Desinfektion 
mit Formalin fur Liiusevernichtung nur geringen Wert besitzen. 

Weder Lause noch Nissen gehen zugrunde, wenn sie 24 Stunden 
nnter Wasser bleiben. Selbst nach 30stftndigem Verweilen nnter 
Wasser gaben Nissen noch norm ale Larven. 

Im 2. Teil seiner Arbeit berichtet Verf. fiber Versuche zur Ver- 
nichtung von Lfiusen nnd Nissen mit Hilfe eines Vakunmapparats: 

1. Versuche fiber Einwirkung von vermindertem Luftdruck ohne 
Erhohung der Temperatur: selbst 30stfindiges Verweilen von Nissen 
nnd 26stfindiges von Lfiusen im luftverdfinnten Raum genfigte nicht, 
beide sicher abzutoten. 

2. Versuche fiber die Einwirkung von vermindertem Luftdruck 
mit Erhbhung der Temperatur: es gelang nicht, den Lfiusen und 
ihren Eiern durch Erwfimung und Verminderung des Luftdrucks so 
schnell und so viel Feuchtigkeit zu entziehen, daB sie innerhalb 
praktisch nutzbarer Zeit eintrockneten. 

3. Versuche fiber Einwirkung verminderten Luftdrucks ohne 
Erhbhung der Temperatur bei gleichzeitiger Einwirkung von For- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



346 


Lftosebek&mpfaiig. 


malind&mpfen: Lfiuse starben erst nach mindestens 3stfindiger Ein¬ 
wirkung, Nissen waren nach 4 Stnnden noch voll lebensffihig. 

4. Versuche fiber Einwirkung verminderten Lnftdrncks mit Er- 
hohung der Temperatnr bei gleichzeitiger Einwirkung yon Formalin- 
dfimpfen: Nissen gehen erst zugruude nach Verweilen wfihrend 
40 Minuten bei 50—55° Oder 60 Minuten bei 55—60° in Formalin- 
d&mpfen; die Methode ist praktisch unbrauchbar. 

S chi 11 (Dresden). 

Heym&nn, Bruno, Die Bekfimpfung der Eleiderlause. (Zeit- 
schr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1916. S. 299.) 

Yerf. stellte fest, dafi fur die Bekampfang der Eleiderlause die 
aus der bakteriologischen Desinfektionstechnik bewahrten Verfahren 
nicht als wirksam angesehen werden dfirfen; z. B. versagt Form¬ 
al dehyd den Insekten gegenfiber fast ganz. Verf. stellte besondere 
Beobachtungen fiber Verfahren znr Bekampfang der Kleiderlaas an. 
Nach Schilderung geeigneter technischer Vorrichtungen fur Fang, Auf- 
bewahrung, Zucht und Beobachtung der Lfiuse und ihrer Eier bringt 
Yerf. einige Angaben fiber morphologische and biologische Eigentttm- 
lichkeiten der Eleiderlause. Yon den 3 beim Menschen vorkommenden 
Lfiusen stehen die Eopf- und Eleiderlaus als eng verwandte Arten 
der Gattung Pediculus der zur Gattung Phthirius gehorigen Filzlaus 
gegenfiber und sind von ihr durch erheblichere Grofie, schlankeren 
Bau, halsartige Absetzung des Eopfes vom Thorax, schfirfere Ab- 
grenzung der Thorakal- und Abdominalsegmente u. a. m. zu unter- 
scheiden. Eine Trennung der Eleider- und Eopflaus ist auf Grund 
anatomischer und biologischer Unterschiede sicher anzunehmen. Unter 
normalen Verhaltnissen beschrankt sich die Eopflaus auf die be- 
haarten Teile des Eopfes und Nackens, die Eleiderlaus auf die dem 
Efirper anliegenden Eleider, doch kommt bei starker Yerlausung 
auch Uberwanderung und Eiablage der Eopf- und Eleiderlause auf 
Achsel-, Scham-, Anal- und Genitalhaare vor, ja Eleiderlause kdunen 
sich auf alien Teilen der Eleidung auch an Pelz, Leder, Metall und 
Papier aufhalten und Eier absetzen. 

Verf. stellt den Grundsatz auf, dafi AbtotuD gsversuche stets mit 
reichlichem Material anzustellen sind, und berichtet dann fiber Ent- 
wicklung und Art der Nahrungsaufnahme, Hungerzustand, Erkennnng 
des eingetretenen Todes der Lause und ihrer Eier sowie fiber die 
Vernichtung durch Hitze und chemische Mittel. 

Auf Grand der von ihm und anderen Autoren gemachten Er- 
fahrungen gibt Yerf. zum Schlufi seiner Arbeit eine „Zasammen- 
stellung einiger Verfahren zur Vertilgung von Eleiderlausen", die 
vom Eaiserlichen Gesundheitsamt bearbeitet wurde. 

Unter den Verfahren zur Entlausung von Wasche, Eleidern, 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



L&agebekfimpfung. 


347 


Uniformen, Bettea usw. komraen in Betracht: 1. Aushnngern: in dicht- 
schliefiender Eiste 3 Wochen lang bei Zimmertemperatnr; 2. Hitze: 
kochendes Wasser, strSmender Wasserdampf, trockene Hitze bis 90®, 
Bflgeln; 3. gasfbrmige Desinfektionsmittel: schweflige Saure, Schwefel- 
koblenstoff, Benzin; 4. flQssige Desinfektionsmittel: Eresolseifenlosung, 
Sublimatessig, womit die Stoffe befenchtet werden. 

Yon den Verfahren zur Beseitigung und Fernhaltung der Eleider- 
lause vom Menschen sind hervorzuheben: 1. mechanische Reinigung: 
grQndliches Baden and Abbraasen an ter Yerwendang von Sohmier- 
seife, danach frische Bekleidnng; 2. chemische Mittel: Sabadillessig-, 
Petroleum-, Perubalsam- oder Eukalyptol-Eopfwaschangen and -Ver- 
b&nde, Einreiben yon EampferOl oder grauer Salbe in Nacken-, 
Zwischenscbalterblatt- and Ereuzbeingegend: 3. darch Tragen seidener 
Hemden and glatter Bekleidungsstoffe. 

Vernichtang der Lanse in bewohnten Raumen, Unterstanden usw. 
kann geschehen darch Entwicklang schwefliger Saure mit nach- 
folgender Ealkmilchbepinselnng der Wande and Bebandlang des Fafi- 
bodens mit Terpentinbl, Eampferspiritas, Seifenkresollosung, Ver- 
stkaben yon 5proz. wasseriger Earbollosung. 

Verf. m5chte noch zu Versnchen mit Blaasanrer&ncherangen an- 
regen, deren Technik er als nicht scbwierig darstellt. 

S chi 11 (Dresden). 

Halberkann, J., Chemische and physikalische Methoden 
zur Bekampfnng der Eleiderl&ase. Ein Beitrag zur 
Bearteilnng ihrer Wirksamkeit. (Arch. f. Schiffs- u. 
Tropenhyg. Bd. 20. 1916. Beih. 2. 8. 5.) 

Die vorliegende Arbeit bringt sehr ausftthrliche Angaben uber 
die Biologie der Eleiderlaus, uber die Untersnchungsmethodik sowie 
uber die chemischen and physikalischen Methoden zu ihrer Be- 
k&mpfang. Die Zilhlebigkeit der Lkase and Nissen ist vielfach sehr 
grofi, nur gegen hOhere Temperaturen sind sie empflndlich; eine 
Hitze von 46® tatet sie in einer Stunde. Die Entwicklang des Eies 
yollzieht sich je nach der Ablagestelle and der Aafientemperatar in 
verschiedenen Zeiten. Wird daaernd eine Temperatur von 30—35° 
eingehalten, so kommen mit voller Sicherheit unbeschadigte Nissen 
zur Entwicklang. Das Aushnngern der Nissen ist oft sehr lang- 
wierig and fahrt nicht immer mit genugender Sicherheit zam Ziel. 
Darch diinne warme SodalSsnng werden die Nissen im Verein mit 
Reibnng vollstandig vernichtet. Warme, selbst 50° heifie Seifen- 
ldsnngen der ublichen Starke uben hingegen eine nnr unsicher ab- 
tdtende Wirkung auf die Nissen aas. Gegenuber dampf- and gas* 
fSrmigen Giften zeigen die Nissen eine grSflere Widerstandskraft als 
Lanse, wahrend nmgekehrt phenolhaltige Flflssigkeiten die Lanse 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



348 


L&usebekampfnng. 


% 


Digitized by 


sp&ter abtoten als die Nissen. For Massenentlausungen kommen nor 
in Frage Schwefelkohlenstoff, schweflige S&ure, Wasserdampf nnd 
trockene Hitze. Die Brennbarkeit nnd Explosibilitat des Schwefel- 
kohlenstoffes nnd die sch&dliche Einwirknng der schwefligen Saure 
anf Wolle lassen diese beiden Mittel for die Veraichtung der Kleider- 
lause aber weniger geeignet erscheinen. Der am meisten verwandte 
Wasserdampf schadigt znmal bei h&nfiger Wiederholnng des Ver- 
fabrens mehr' oder weniger Faser nnd Form. Das sicherste nnd 
einwandfreieste Mittel ist die trockene Hitze, wenn eine Uberhitzung 
ausgeschlossen wird; fur die Praxis wurde eine Erhitznng anf 60—70® 
vollig ausreichen. Die Phenol- nnd Kresolather sind fur die Be- 
k&mpfung der L&use nnd ihrer Brnt in grdtJerem Mafistabe nickt 
branch bar. Fur die Entlansnng einzelner Kleidungsstucke kann 
ebenfaUs die trockene Hitze in verschiedener Form mit gutem Erfolg 
benntzt werden. Aufierdem sind zahllose chemische Substanzen far 
die Vernichtang der L&use empfohlen worden. Alle diese Mittel 
wirken nach ihrer Verdampfnng dnrch die Dampfe, die in genugender 
Konzentration die Lans erreichen miissen. Die bei der Verdampfnng 
entstehenden Geruche bilden zwar einen gewissen Mafistab fur die 
Verdampfung, haben aber mit der Wirknng des Mittels nichts zu 
tun. Die Wirknng durfte vielmehr infolge des Zutrittes der D&mpfe 
dnrch die Tracheen zum Protoplasma znstande kommen. Als wirk- 
samste Mittel haben sich bei zahlreichen Versuchen verschiedene 
Lausofanpraparate, Kresolpuder and besonders p-Dichlorbenzol er- 
wiesen. In der Nachhaltigkeit der Wirknng sind aber die Lausofan¬ 
praparate den beiden letzteren Pr&paraten unterlegen, andererseits 
haftet dem Kresolpuder der besondere Ubelstand an, dafi der Benntzer 
nicht benrteilen kann, ob der Puder noch wirksam ist, weil der Kresol- 
gernch dnrch den Znsatz yon fitherischem 01 verdeckt wird. Als 
branchbarstes Mittel ist demnach das p-Dichlorbenzol anzusprechen, 
dem uberdies der Vorteil grofier Billigkeit zukommt. Zu berflck- 
sichtigen ist aber immer, dafi alle znr Bekampfung der KleiderlSuse 
am K5rper empfohlenen Mittel immer nnr einen dem Bewegungs- 
kriege nnd dem Schtitzengraben vorbehaltenen Notbehelf darstellen. 
Schliefilich zeigten Versuche mit phenolartigen Substanzen in LSsung, 
dafi sowohl Kresolseife als auch ein von der Firma Schfllke & Mayr- 
Hambnrg hergestelltes Ersatzpraparat A bei einer Einwirkungszeit 
▼on 45 Minuten and mehr Lause abzntdten vermogen. Auch 3proz. 
Karbolwasser totet nach 45—90 Minuten alle Lanse nnd ihre Brnt 
mit Sicherheit ab. Ein geringer Znsatz von Soda (etwa 2 1 /* Proz.1, 
der die Giftwirknng des Phenols nicht beeinflnfit, ist dabei als zweck- 
mifiig zu empfehlen, weil hierdurch die Benetznngsschnelligkeit 
durchschwitzter, fettiger Kleider betrachtlich gefordert wird. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



L&iuebek&mpfang. — Weilsche Krankheit. 349 

Seitz, Zur Lkusevertilgungsfrage. (Munch, med. Wochenschr. 
1916. S. 1538.) 

Mit verschiedenen Lausevertilgungsmitteln warden Versuche an 
L&usen gemacht. Viele entsprechen nicht den Anforderungen. In 
manchen Fallen werden die scheinbar abgetOteten L&use nach einiger 
Zeit wieder lebendig. Besonders empfehlenswert zeigte sich die 
KresolseifenlSsung, in 5proz. LSsnng als Spray Oder Abwaschmittel. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Eckert, Eugen, Die Entlansnng der Korpstruppen. (Der 
Militararzt. 1916. 8. 370.) 

Das von dem Verf. angegebene Entlausnngsverfahren beruht auf 
der Verbrennnng eines Gemisches von Schwefelkohlenstoff (1 kg), 
Schwefel (250 g) und Paprika (150 g). Von diesem Gemenge, das 
6—7 Stunden lang nach der Mischung stehen mufl, werden 150 ccm 
pro 1 cbm Raum verbrannt. Bei der Verbrennung entsteht nicht 
nnr eine sehr hohe Temperatnr (109° C), sondern auch ein ganz be- 
trichtlicher Gasdruck im Innern des Ranmes. Nach zweistnndiger 
Einwirkung werden Lftuse und Nissen mit Sicherheit vernichtet; 
auch pathogene Bakterien gehen ausnahmslos zugrunde. Das Ver- 
fahren eignet sich vornehmlich fdr Massenentlausungen, ist einfach, 
nicht teurer als andere Methoden und kann auch zur Desodorisiernng 
von Spitalsr&umen nnd zur Abwehr der Fliegen in Anwendung ge- 
bracht werden; die Verbrennungsr&ckstknde lassen sich mit Vorteil 
zur Desodorisierung von Aborten, Latrinen usw. verwenden. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Bohland, P., Talk als Entlausungspulver. (Pharm. Zentral- 
halle. Bd. 67. 1916. 8.147.) 

Verf. empfiehlt den Talk wegen seiner F&higkeit, menschliche 
und tierische Haut, Leder usw. geschmeidig zu machen und Ole 
(Fenckelol) zu adsorbieren, als Entlausungspulver. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Schott, Eduard, Zur Elinik der Weilschen Erankheit. 
(M&nch. med. Wochenschr. 1916. 8. 1509.) 

An der Hand zahlreicher selbst beobachteter F&lle wird das 
Erankheitsbild der Weilschen Erankheit eingehend beschrieben, das 
trotz seiner geschlossenen Eigentfimlichkeit im grofien doch im ein- 
zelnen manche Abweichungen zeigen kann. Die Sterblichkeit betrug 
18 Proz. Die Erankheit setzt gewdhnlich mit hohem Fieber ein, das 
nach einiger Zeit abfallt, oft aber spkter noch wieder ansteigt, so 
daft in den meisten Fallen eine wellenfSrmige Fieberkurve zustande 
kommt. Muskelschmerzen sind sehr h&ufig. Ikterus war in alien 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



360 


Weilsche Krankheit 


Digitized by 


Fallen vorhanden. Oft bestehen noch verschiedene andere Erscbei- 
nnngen von seiten der Haut. In der Mehrzahl der Faile besteht 
eine Erkrankung des Magendarmkanales. Stets findet man Druck- 
empfindlicbkeit der Leber, die sehr oft vergrdflert ist. In der Haifte 
der Faile ist eine Milzschwellung nachweisbar. Die Nieren sind in 
drei Viertel alter Faile erkrankt. Bei hoherem Fieber besteht oft 
Benommenheit. Der Tod tritt meist nnter den Erscbeinungen der 
Uramie ein. Das Krankbeitsbild bei Meerschweinchen entspricht 
vollstandig dem, wie es beim Menscben geseben wird. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Trembnr, F. nnd Schallert, R., Znr Klinik der Weilschen 
Krankheit. (Med. Klinik. 1916. S. 414.) 

Bericht fiber 12 Faile von Weilscher Krankheit, welche die 
Grundlage far die neasten Arbeiten uber den Erreger dieser Krank* 
heit abgegeben haben. Diese Arbeit geht ausschliefilich auf die 
Krankheitserscbeinnngen ein. Die Krankheit knndigt sich dnrch 
pldtzlich auftretende Vorboten an. Gelbsncht ist keineswegs immer 
vorhanden. Unter den ersten Erscheinungen sind ganz eigentumlich 
die starken Gliederschmerzen, namentlich in den Waden. Die Fieber- 
kurve l&Bt in alien Fallen einen Oder zwei Ruckffille erkennen. In 
alien Fallen waren die Atmnngswerkzenge beteiligt. Die Leber war 
in 10 Fallen ffihlbar vergrdfiert, auf Druck schmerzhaft Durcbfaile 
zn Beginn der Erkrankung wareu hanfig. Bei dem einzigen Fall, 
der tddlich verlief, fanden sich zahlreiche hamorrhagische Erosionen 
im ganzen Dickdarm. Die Milz war in der Haifte der Faile fuhlbar 
vergrdfiert Stdrungen der Kreislaufsorgane waren in alien Fallen 
vorhanden. In alien Fallen bestanden Nierenreizungen. Die weifien 
Blutkdrperchen zeigten Vermehrung auf 9—19 000 im cmm. Versnche 
einer spezifischen Behandlung, etwa Arsen, warden nicht anter- 
nommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Goebel, Beitrage znr Frage der sogenannten Weilschen 
Krankheit (ansteckende Gelbsucht). (Med. Klinik. 1916. 
a 38L) 

Zwei Diener, die bei den Arbeiten nnd Tierversnchen fiber 
Weilsche Krankheit beschfiftigt waren, erkrankten nacheinander 
an dieser Krankheit Die Krankheitserscheinnngen sind nicht immer 
so ansgesprochen, dafi die Krankheit ohne weiteres als solcbe zn er* 
kennen ist In solchen zweifelhaften Fallen wird mit bestem Nutzen 
der Tierversuch am Meerschweinchen herangezogen. Es ist der Nach- 
weis erbracht, dafi die Krankheit vom Meerschweinchen anf den 
Menschen fibertragbar ist Das Bint der an W eilscher Krankheit 
erkrankten Menschen, anch wenn keine Gelbsncht vorhanden ist, auf 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Weilsche Kronkheit. 


351 


Meerschweinchen verimpft, erzeugt bei diesen Gelbsucht mit Spiro 
cbatenbefund in der Leber. Bei den beschriebenen Fallen kann die 
Ansteckung darch kleine Hautverletznngen Oder anch dnrch die nn- 
verletzte Hant Oder Schleimhaut hindarch zastande gekommen sein. 
Anch eine Obertragnng dnrch Insekten oder eine Anstecknng dnrch 
den Mnnd mufl nach den bisherigen Erfahrnngen als mdglich er- 
scheinen. Bei den Arbeiten mit den spirochatenhaltigen Stoffen 1st 
grOfite Vorsicht geboten, fihnlich wie bei den Arbeiten mit Rekurrens- 
spiroch&ten. W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven). 

Hmmbein und Friellng, Zur Weilschen Krankheit. (Deutsche 
med. Wochenschr. 1916. 8. 564.) 

Hnnde konnen nnter dem Bilde des Icterus infectiosns erkranken 
nnd die Krankheit auf den Menschen hbertragen. Die Inkubations- 
zeit der menschlichen Erkranknng scheint lang zn sein. 

Langer (Charlottenbnrg). 

Miller, L. R., Uber den Icterus infectiosns. (Dentsche med. 
Wochenschr. 1916. S. 505.) 

Klinische Betrachtnngen. Es ist anzunehmen, dafi verschiedene 
Infektionserreger das Krankheitsbild auslOsen kdnnen. 

Langer (Charlottenbnrg). 

Ickert, Franz, Die Beziehungen des Icterus epidemicns 
znm Icterus catarrhalis nnd zur Weilschen Krank¬ 
heit. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. 
Bd. 5. 1916. S. 175.) 

Verf. hatte Gelegenheit, von Ende Februar 1916 bis Mai 1916 
eine Anzahl Gelbsuchtsfaile zn beobachten, die zn ca. 90 Proz. die- 
selbe Trnppengattnng betrafen. Es waren ausschlieBlich Lente, die 
im Freien Dienst taten an Orten, welche in den feuchten T&lern 
eines Stromes nnd seiner Nebenfiiisse gelegen sind. Obwohl jeder 
Fall zun&chst als Icterus catarrhalis imponierte, sprachen das Hervor- 
treten der Allgemeinsymptome, der Leberschwellung nnd der Ne¬ 
phritis sowie das Zurucktreten des initialen Magen- nnd Darm- 
katarrhes dafQr, daB die Gesamtbeit der Falle als AUgemeinerkrankung 
Oder Allgemeininfektion anfzufassen ware. Mit dem sogenannten 
Icterus epidemicns nnd mit der Weilschen Krankheit (Icterus in¬ 
fectiosns) batten die Falle gemeinsam die Neigung zn Temperatnr- 
8teigerungen, welche in Perioden von ca. 6 Tagen oder einem Viel- 
fachen davon anftreten kdnnen, sowie eine Inkubationszeit von 
6 Tagen oder einem Vielfachen davon. Wahrend der Erreger der 
Weilschen Krankheit bekannt ist, liefi sich die Atiologie des Icterus 
epidemicns dnrch Tierversnche nicht feststellen. Es gelang aber, 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



352 


Weilsche Krankheit. 


Digitized by 


darch intraperitoneale Injektion von Bint frisch erkrankter Personen 
bei Meerschweinchen 6 tageweise anftretende Gewichtsverluste aus- 
zuldsen. Wahrscbeinlich werden beide Krankheiten durch einen 
Zwischenwirt, vielleicht durch ein Insekt, fiber tragen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Herxheimer, Eurzer Beitrag znr Pathologie der Weil- 
schen Erankheit (BerL klin. Wochenschr. 1916. 8.494.) 

Verf. konnte einen Fall von Weilscher Erankheit obdnzieren, 
bei dera der Nachweis der von Uhlenhuth und Fromme, Htt- 
bener, Reiter beschriebenen Spirochite gnt gelang. Sie fand sich 
in wenigen Exemplaren in Leberzellen, weit b&ufiger dagegen in der 
Niere, wo sie im Bereich der gewundenen Harnkan&lchen manchmal 
zn mehreren in einem Gesichtsfelde lag. 

Die bisher veroffentlichten Befunde, dafi die Spiroch&ten anfier 
in der Leber anch in der Niere, den Muskeln, den Nebennieren ge- 
funden wnrden, sprechen nach Ansicht des Vert daffir, dafi die 
W eilsche Erankheit nicht etwa eine primare Erkranknng der Leber, 
sondern eine Allgemeininfektion darstellt Schmitz (Halle a. 8.). 

Henschen, Folke nnd Beenstierna, John, Znr Pathogenese 
der sogenannten Weilschen Erankheit: Ein Fall von 
Protensinfektion beim Singling. (Zeitschr. f. Einderheilk. 
Bd. 14. 1916. S. 185.) 

2 Monate altes Eind, l 1 /* Monate nach der Gebnrt Gelbfirbung. Die 
Sektion ergab anfier einer Plenropnenmonie nnd beiderseitiger eiteriger 
liitielohrentzundang eine aknte Nierenentzundnng mit Anhinfnng 
gramnegativer, plumper Stibchen in den Rindenabschnitten nnd 
reaktive Lenkocytenansammlnng; es gelang, den Mikroorganismus 
aus Venenblnt nnd ans der Leber zn znchten nnd als Proteus 
flaoresceus zn identifizieren. Die Anschaunng der Verff. fiber die 
Bedeutnng dieses Befundes ffir die Atiologie der Weilschen Erank¬ 
heit ist durch die Arbeiten von Uhlenhuth nnd Fromme, 
Hfibener nnd Reiter fiberholt. Hannes (Hamburg). 

BSnmler, Ch., Znr Diagnose der Weilschen Erankheit. 
<Mfinch, med. Wochenschr. 1916. S. 1477.) 

Eingehender Erankheitsbericht eines frfiher beobachteten Falles. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


(H) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentralMatt (Dr Bakterlologle etc. I. Hit Referate. 

—■ Bd. 66. No. 15/16. = 

Ausgegeben am 4. Dezember 1917. 

Tropenkrankheiten. — Verschiedenes. 

Hartmann, Max und Schilling, Clans, Die pathogenen Proto¬ 
zoan nnd die dnrch sie verursachten Krankheiten, 
zogleich eine Einfiihrung in die allgemeine Proto- 
zoenkunde. Mit 337 Textabbi Id ungen. Berlin (J alias Springer) 
1917. 462 S. Pr. br. 22 M., geb. 24 M. 

Das dem Andenken an nnsere nnvergefilichen grofien Zoologen 
Scliaadinn and v. Prowazek gewidmete Bach ergfinzt eine — 
namentlich yon yielen Medizinern empfundene — Liicke zwischen 
den grofien Handbiichern fQr Spezialisten und den kleinen prakiischen 
Batgebern der Untersuchungsmethoden. Den Hauptteil dieses „Lehr- 
bnches ffir Mediziner and Zoologen" bilden die speziellen Kapitel 
fiber die pathogenen Protozoen und die dnrch sie veranlafiten Krank¬ 
heiten, deren meiste von Schilling geschrieben sind. Sie entbalten 
die Kenntnisse und Erfahrangen eines bekannten Tropenarztes, wie 
sie in den Kursen im Institat ^Robert Koch" und in Vorlesungen 
an der Berliner Universit&t vorgetragen werden. Insbesondere die 
durch Trypanosomen, Piroplasmen, Leislimanien, Malariaparasiten und 
Spiroch&ten bei Menschen nnd Tieren hervorgerufenen Krankheiten 
sowie die Morphologic ihrer Erreger sind eingehend besprochen und 
durch zahlreiche gute, zura Teil geffirbte Textbilder erlautert. Die 
Spiroch&ten, darunter die Abteilangen Spirosomen (Sp. recurrentis, 
dattoni, carteri, novyi, berberum) und Treponemen (Tr. pallidum, 
pertenue, balanitidis, refringens, schaudinni, dentium u. a.) werden 
von den Verff. zu den tierischen Einzelligen gerechnet. Dagegen 
balten sie die Zugehfirigkeit der Chlamydozoen (Variola-, Trachom- 
erreger u. a.) zu den Protozoen far unwahrscheinlich, und dement- 
sprechend sind diese Krankheiten nicht aufgenommen. — Die Morpho¬ 
logic und die durch EntamOben, Darmflagellaten, pathogene Myxo- 
sporidien, Microsporidien, Haplosporidien, Sarcosporidien, Coccidien 
und pathogene Infusorien (Ciliaten) bei Menscben und Tieren hervor- 
gerufenen Krankheitserscheinungen sind von Hartmann beschrieben. 
Auch diese Kapitel sind ebenso wie die — dem Zweck des Buches 
entsprechend — ziemlich kurz gefafiten Hartmannschen Abhand- 
lungen fiber allgemeine Morphologic and Physiologic der Protozoen, 
systematische Ubersicht und aligemeiue Untersuchungsmethoden durch 
zahlreiche schOne, von Frau Hartmann mustergfiltig gezeichnete 

grate AM. Ref. Bd. M. No. 15/16. 28 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



354 


TropepkrmnkheiteiL 


Digitized by 


nod gnt reprodnzierte Textbilder erliutert — Ein kleines Eapite? 
fiber Beziehangen zwischen Parasit nnd Wirtsorganismus iat noch 
too Schilling geschrieben. 

Anf Einzelheiten kann bier nicht eingegangen werden. 

Das vorliegende Lehrbnch verhftlt sich za dem grofien Prowazek- 
schen Handbach der Protozoen etwa wie das bekannte Bach yon 
Kolle-Hetsch znm Kolle-Wassermann nnd kann alien an- 
gehenden Zoologen nnd den sich far Protozoen interessierenden Me- 
dizinern, die sich kein grofies Protozoenwerk anschaffen wollen, emp- 
fohlen werden. Mu hie ns (Bnlgarien). 

Hallenberger, Beitrag znr Pathologic nnd pathologischen 
Anatomie in Eamernn. (Arch. f. Schiffs- a. Tropenhyg. Bd. 20. 
1916. S. 373.) 

Mitteilnng fiber einige seltenere Krankheitsformen, die in Eamernn 
znr Beobachtnng gelangten. Unter den Eingeborenen wnrde fifter 
eine ansteckende kruppose Langenentzfindnng festgestellt. die sich 
in Ubereinstimmung mit Lob 1 ein dnrch die mehrfach gelungene 
Zfichtnng von Staphylococcus albus in Reinknltnr ans dem Kranken- 
bint so wie aus dem Herzblut nnd Langensaft ganz frischer Leichen 
als Staphylokokkeninfektion nachweisen liefi. Anfier dieser Si aphylo- 
kokkenpneumonie wurde noch eine weitere ansteckende Form der 
Pnenmonie beobachtet. die dnrch einen sehr stfirmischen Verlanf nnd 
dnrch ansgesprochenen Ikterns charakterisiert war. Als Erreger 
dieser infektiosen Pnenmonie mnfite ein h&molytischer Streptococcus 
longns angesprochen werden, der ebenfalls in Reinknltur ans Kranken- 
bint sowie aus dem Herzblnt nnd Langensaft yon Leichen isoliert 
werden konnte. Wfihrend die Staphylokokkenpneumonieleichen h&nfig 
neben dem fiblichen Lungenbefuud eine eiterige Meningitis aufwiesen, 
war die Lunge bei den Streptokokkenpnenmonieleichen gewohnlich 
im Zostande der beginnenden roten Hepatisation, die Milz zeigte 
ansgesprochen septischen Charakter nnd das Blut war wasserig. 

Als Lungenspirochatosen bezeiclmet der Verf. 2 Falle. die klinisch 
das Bild der Lnngentuberkulose darboten. In dem Sputum warden 
Tuberkelbazillen niemals gefunden, bingegen liefien sich recht zabl- 
reiche Spirochaten vom Typus der Spiiochaete schandinni y. Pro- 
wazek nachweisen. Ein strikter Beweis, dad diese Spirochaten als 
die Krankheitserreger anzusprecben waren, konnte allerdings nicht 
gefuhrt werden; indes lieB die prompte Heilung beider Falle nach 
der Infusion von Salvarsan den atiologischen Zusammenhang zwischen 
Spirochaten nnd Lungenerkrankung als mbglich erscheinen. 

Die Beobachtung von 3 Paratyphus-B F&llen, deren Diagnose 
dnrch Zuchtung der Paratyphus-B-Bakterien gestellt wnrde, spricht 
far das Yorkommen dieser Erkrankung in Eamernn. 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tropenkrankheiten. 


365 


Die Leprauntersuchungen des Verf. ffihrten zn dem Ergebnis, 
dafi es eine von Plehn behauptete Pseudolepra in Eamerun nicht 
gibt Vielmehr handelt es sich bei den als Pseudolepra bezeichneten 
Ffillen um echte Lepra, wie sich durch den Nacbweis der Lepra- 
bazillen mittels der Antiforminmethode einwandfrei nacbweisen liefi. 
Sowohl die leprOsen Hautflecken wie auch andere im Anfangsstadium 
befindlicbe Formen der Hautlepra wurden durch die subkutane Ein- 
Terleibung yon Atozyl (0,02—0,06) gfinstig beeinflufit. 

Zweimal wnrde eine unter dem Namen Gundu in den Tropen 
bekannte eigenartige Erkrankung der Nasenfortsfitze des Oberkiefers 
beobacbtet, die Verf. als eine Periostitis ossificans framboesica auf- 
fafit. Nach Anwendung von 8alvarsan verschwanden die angeblich 
sehr heftigen Schmerzen nnd kam der Prozefi znm Stillstand, w&hrend 
die knochenbarte Schwellung zu beiden Seiten der Nase trotz wieder- 
holter Salvarsanzufuhr auch nach 4 Monaten nicht zurfickgegangen war. 

Auch die durch Abschuppung der Epidermis uud Haarausfall ge- 
kennzeichnete Hautkrankheit Mai de Pinto wnrde in Eamerun fest- 
gestellt; der mikroskopische Nachweis von Aspergillusfaden aus Haut- 
schfippchen gelang obne weiteres. 

Den fibrigen Beobacbtungen des Verf. fiber Leuk&mie, amyloide 
Degeneration der Leber nnd Milz, Gallensteine, Elefantiasis, sowie 
gntartige nnd bfisartige Geschwulste kommt mehr ein pathoiogisch- 
anatomisches Interesse zn. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Baetz, Walter G., A number of surprises for the diagno¬ 
stician as revealed by the pathologist (Proc. of the 
Canal Zone med. Ass. VoL 7. 1916. p. 126.) 

Lehrreiche Beobachtungen aus dem Gebiete der Tropenkrank- 
heiten, die durch die Leichenfiffnung aufgeklart wurden. Besonders 
erwfibnenswert sind vielleicht einige Ffille von Leberabszefi. Es 
wird darauf hingewiesen, dafi gerade diese Erankheit sich oft der 
richtigen Deutung entzieht nnd dann nicht seiten einen sonst wohl 
zu vermeidenden verhfingnisvollen Verlauf nimmt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Strong, Richard P. and Tyzzer, ErnestE., Pathology of Oroya 
fever. (Journ. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 965.) 

Bisher lagen nur vereinzelte und unvollkommene Nachrichten 
fiber die Leichenbefunde bei Oroyafieber vor. Im allgemeinen schienen 
die nachweisbaren Verfinderungen im Verhfiltnis zn der schweren 
Erkrankung nur gering zu sein und im wesentlichen auf die schwere 
Blutarmut zurfickffihrbar; daneben kannte man eine betrfichtliche 
Schwellung aller Lymphdrfisen, die namentlich am Hals, in der 
Achselhdhle nnd den Leistenbeugen leicht nachzuweisen ist Die 

23* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



356 


Tropenkrankheiten. 


eigenen Untersuchungen ergaben eine groBe Haufigkeit der Milz- 
infarkte und im fibrigen ebenfalls vorwiegend alle die Zeicben, die> 
man bei der schweren Blutarmut zu finden erwartet. Die feinere 
Untersuchung ergab ausgesprochene Veranderungen an Leber, Milz, 
Enochenmark und Lymphdrfisen. In der Leber besteben Nekrosen, 
die offenbar durch die Giftwirkung des Erregers verursacht sind. 
Die Milz zeigt zahlreiche Infarkte, wahrscbeiulich anch entstanden 
dnrch Thrombose der Venen infolge der Einwirknng eines Toxins 
anf die Eudothelien. Anch in der Milz sind kleine Nekroseherde 
anzutreffen. Im Enochenmark sieht man ausgesprochene Phagocytose- 
vorgfinge. In den Lymphdriisen findet man Entartungsvorgfinge an 
den Endothelien, und offeubar hat in diesen Zellen eine Vermehrung 
der Erreger statt, die in Form kleiner rnnder Eornehen in ihnen 
nachweisbar sind. Am Dickdarm bestehen Geschwiirsbildungen. Aus 
den erwfihnten kleinen Efiruchen entwickeln sich allmahlich kleine 
Stabchen, die an einem Ende ein kleines Chromatinkornchen haben. 
Dnrch Zerfall der Endothelzellen werden sie frei. Die ganze Ent- 
wicklnng zeigt Ahnlichkeit mit der des Gonderschen Lympho- 
hfimatocytozoon parvum (frfiher Theileria genannt). Der Erreger des 
Oroyafiebers, Bartonella bacilliformis, gehbrt wabrscheinlich auch zn 
den Protozoen und ist den eben genannten nabe verwandt. Die Unter- 
suchungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Die geschwollenen Endo¬ 
thelien mit den darin enthaltenen Erregern konnten anch in anderen 
Geweben nachgewiesen werden und lassen sich fur den Nachweis der 
Erankheit verwenden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Strong, Richard P., Tyzzer, E. E. and Sellards, A. W., Oroya 
fever. (Journ. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 807.) 

Diese zweite Mitteilung iiber den Gegenstand berichtet ttber 
Yerbreitung. jahreszeitliches Vorkommen und Erankheitserscheinungen 
des Oroyafiebers Oder der Carrionschen Erankheit. Die Unter- 
suchungen warden in Lima and in verschiedenen Bergsthdten im 
Innern von Peru gemacht. Die Eenntnisse fiber die Verbreitnng der 
Erankheit sind noch sehr mangelhaft. Sie kommt vor in den engen 
Tfilern am Westabhang der peruvianischen Anden in Hfihen von 
2600—8000 FuB. Hier sind auch Malaria und Verruga peruviana 
gewfihuliche Erankheiten. Es ist mdglich, dafi die Erankheit, dereu 
Erreger noch nicht genan bekannt ist, auch in anderen tropischen 
Gegenden vorkommt. Die Erankheit tritt namentlich in der Zeit von 
Januar bis April auf, besonders gegen Ende der feuchten heifien Zeit, 
kommt aber auch zu anderen Zeiten des Jahres vor. Ffir die Erankheit 
eigentfimlich ist ein unregelm&fiig verlaufendes Fieber und eine 
schwere Anamie, die oft in weuigen Wochen zum Tode ffihrt Die 
Erankheit ist bisher hfiufig mit Verruga pernviana zusammengeworfen; 


Digitized by 


Go i igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tropenkrankheiten. 


357 


sie hat aber mit dieser Krankheit ebenso wie mit Malaria nichts zu 
tail. Aach Verwechslungen mit Paratyphaa sind nicht selten. Die 
Inkubation betrSgt etwa 20 Tage. Die Krankheit setzt ein mit 
8tGrnngen des AUgemeinbeflndens and Abgeschlagenheit Dana tritt 
Fieber aaf, das nar selten bis 40 Grad steigt. Gleichzeitig tritt 
eine schwere BlntverEnderang ein. Die roten BlntkSrperchen be- 
tragen mitunter weniger als 1000000 im Knbikzentimeter. Die Blut- 
kOrperchen sind schwer verandert Die weifien Blatkorperchen sind 
gewGhnlich aaf 20000 vermehrt. In den roten BlatkGrperchen flndet 
sich in verschieden groBer HEufigkeit der matmaBliche Erreger der 
Krankheit, die Bartonella bazilliformis. Haut and SchleimhEate 
werden wachsbleich. An dem Herzen treten Ger&asche aaf. Es stellt 
sich Odem an den Beinen ein, and mitanter tritt EiweiB im Urin 
aaf. Ein Ansschlag aaf der Haat ist nicht vorhanden. Unter all- 
gemeiner SchwEche tritt in vielen Fallen der Tod ein. Die Sterb- 
lichkeit ist anf 30—70—98 Proz. geschatzt. Die Milz ist hEafig 
vergroBert. Die Leber ist gewdhnlich geschwollen. Die Lymph- 
drfisen sind fast immer mehr Oder weniger vergrSBert. Bei Fallen, 
die znr Genesung kommen, setzt die Besserang 25—30 Tage nach 
Beginn der Krankheit ein. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Fischer, W., Uber das Shanghaier „Heuasthma“, den sog. 
„privat-cough“. (Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. 118. 1915. 
8. 267.) 

Alljahrlich tritt in Shanghai von Mitte Mai bis Ende Juni unter 
den EnropEern eine Krankheit aaf, die bisher wenig beachtet, von 
dem Vert mit dem Namen „Heuasthma“ belegt wird. 

Die hervorstechendsten Symptome der Krankheit sind znerst ein 
eigentflmlicher Tinten- Oder Blatgeschmack, sodann quaiende, nEcht- 
4iche Hnstenanfaile mit schwerer exspiratorischer Dyspnoe. Sobald 
die Anfaile anftreten, entsteht aach Aaswarf, der manchmal zah, 
mancbmal mehr wEsserig ist, mit kleinen opaken gelblichgraaen 
FJGckchen. Die Daaer der Krankheit ist 3—4 Wochen, selten mehr. 

In dem Sputum sowie in dem Blat der Patienten finden sich 
onverhEltnismEBig viele eosinophile Leukocyten. 

Die Atiologie der Krankheit ist noch nicht aufgeklErt. Bisher 
nahm man an, daB dieselbe dnrch den Pollenstaub einer Ligasterart 
hervorgerafen werde, doch sprechen einige Grflnde dagegen. DaB 
aber eine Ehnliche Ursache wie bei dem europEischen Heufieber vor- 
liegen maB, ist sehr wahrscheinlich. Schmitz (Halle a. S.). 

Hvntemfiller, Seuchen and SeachenbekEmpfang in Jeru¬ 
salem. (Zeitschr. f. Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 81.1916. S. 310.) 

Das Krankheitsbild von Jerusalem and ganz PalEstina wird ron 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



358 


Tropenkrankheiten. 


der Malaria beherrscht. Die schon von Mfihlens beobacbtete Ab- 
nahme der Tropikaform in den Wintennonaten im Verh&ltnis zn den 
Tertiana- und Quartanaf&llen bestatigt Vert Moskiten fanden sieh 
im Winter nur sp&rlich in den Hausern; Ende MSLrz lockte sie der 
Schirokko aus ihren Schlnpfwinkeln: den Zisternen, welcbe das winter- 
Jiche Regenwasser ansammeln, weil Brunnen nnd genfigende Wasser- 
yersorgungsanlagen fehlen. Die Zisternenfiffnungen warden mit 
Sicken bzw. Moskitogaze verschlossen nnd in Gartenzisternen Pe¬ 
troleum gegossen. 

Nach der Malaria ist das Trachom die yerbreitetste Erankbeit 
Die bei uns einbeimiscben Seuchen, wie Typhus, Ruhr, Genick- 
starre, Tollwut usw. kommen auch in Pal&stina yor. 

Daneben aber finden sich noch eine ganze Reihe yon Erank- 
beiten, die bei uns nnbekannt sind und deren Atiologie wir zum 
Teil nocb nicbt kennen. Schi 11 (Dresden). 

-Saad, Lamec, Gesundhei tsrerli&l tnisse und Zusammen- 
stellung der Todesf&lle in Jafa (Palastina) in den 
Jahren 1907—1911 einschliefilich. (Med. Elinik. 1916.8.1089.) 
Wertyolle Mitteilungen fiber die Gesundheitsyerbfiltnisse in Pa- 
iastina. Sehr hanfig sind Malaria, Dengue, Inflaenza, Blennorrhoe, 
Milz- und Leberkrankheiten, Leberabszesse. Hiufig sind Diphtheric, 
Maseru, Scharlach, Pocken, Typhus, Rfickfallfieber, Cholera nostras, 
Ruhr, Geschlechtskrankheiten. Selten sind Genickstarre, Fleckfieber, 
Eiterfieber, Erysipel, Tetanus, Lupus, Lepra, Rotz, Milzbrand, Cholera. 
Pest kommt nicht yor. Samtliche Schmarotzer sind yertreten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Tortlsch-van Vloten, H., Land und Volk des Innern der 
Eantonproyinz in hygienischer Beziehung. (Arch. f. 
SchiflFs- u. Tropenhyg. Bd. 19. 1915. S. 641.) 

Unter der Bevdlkerung des Innern der Eantonproyinz, deren 
Herkunft, Charakter und Bildung, Nahrung, Efirperpflege und Elei- 
dung, Wohnungen, Landbau und Volkswirtschaft, soziale Sitten und 
Unsitten kurz beschrieben werden, herrschen endemisch Pocken, 
Beulenpest, Lepra, Tuberkulose, Ruhr, Tetanus, Beriberi, Dengue, 
Malaria (namentlich Tertiana benigna), Masern, Scharlach, Lues, 
Gonorrhoe, Eeuchhusten, Trachom und Elefantiasis. Epidemisch 
treten auf Diphtherie, Cholera, Typhus, Sprue und Eala-Azar. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Gorgas, W. C., Tropical sanitation in its relation to 
i general sanitation. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol.65. 
. 1915. 8. 2207.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Malaria. 


369 


Kurzer geschichtlicher Ruckblick fiber die groBen Fortschritte 
•der Erankheitsbekfimpfung in den Tropen in den letzten beiden Jahr- 
zebnten, haaptsachlich anf Grand eigener Erfahrnngen in Cuba and 
Panama. Es wird daran erinnert, daB selbst in Spanien zn Aufang 
deg vorigen Jabrhnnderts in manchen Jahren noch 50—60000 Men- 
schen an Gelbfieber starben; daB kriegeriscbe Unternehmungen in 
den Tropen far unmdglich galten, weil erfahrangsgem&B fast die ge- 
-samte Streitkraft in knrzer Zeit den Tropenkrankheiten erlag. Dnrcb 
die grnndlegenden Forschnngen in Havana wnrde die Ubertragnng 
des Gelbfiebers dnrch die Stegomyiaweibchen ermittelt, and damit 
die Bek&mpfang der Erankheit ermoglicbt. Ahnlich liegt es bei der 
Malaria. Die gnten Erfolge, die am Pauamakanal mit der Darch- 
fiihrung der gesundheitlichen Mafinahmen erzielt warden, finden, wie 
man hier ans bernfenem Munde bfirt, ihre Erklfirnng znm wesent- 
lichen Teile aber anch darin, daB den Arbeitern daneben sehr gate 
Ldhne gezahlt warden, die es ihnen erleichterten, ibr Leben alien 
gesandheitlichen Forderangen entsprechend einznrichten. Diese Fest- 
stellung verdient ganz besondere Beachtnng. Fur die Zakunft muB 
eine weitscbauende, zielbewafite Erankheitsbek&mpfung auch die Be- 
strebnngen fur aaskdmmliche Arbeitslobne unter ibre Hauptarbeits- 
ziele mit anfnebmen. Auskommliche Arbeitsldhne sind die selbst- 
verstfindliche Voraussetznng and Grundbedingang far eine zweck- 
m&fiige Gesandheitspflege anter den Massen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Kfilz, Kriegsmalaria. (Munch, med. Wochenschr. 1917. S. 127.) 

Ratsclilfige znr Behaudlung und Verhutung. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Xeer, Alexander, Die Malaria in Ostprenfien. Inang.-Diss. 

Ednigsberg 1916. 

Verf. gibt zaerst einen karzen Uberblick fiber das, was fiber die 
Malaria in Deutschland and den angrenzenden Teilen RaBlands, ins- 
besondere in Riga, in der letzten Zeit bekannt geworden ist Hieranf 
stellt er die Angaben zosammen, die im „Gesandheitswesen des 
preafiischen Staates", von seiten des Militars und von ostpreafiiscben 
Aatoren verfiffentlicht warden. Um den gegenwfirtigen Stand zu 
•ermitteln, wnrde eine Umfrage an alle Ereis&rzte and zahlreiche 
altere praktische Arzte der Provinz gerichtet. Es ergab sich, daB 
<lie Erankheit bis 1880 in Ednigsberg and in der Provinz recht ver- 
breitet war, von da aber sehr stark abgenommen hat, so daB nor 
nehr vereinzelte F&Ue vorkommen. Dabei ist Anopheles offenbar 
.Mnfig. Weiter werden Vermntangen fiber die Ursache des Rttck- 
. gauges der Erankheit angestellt. Gegen eine Yerbreitung dnrch 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



360 


Malaria. 


zurhckkehrende Soldaten warden bereits zu Anfang 1916 alle m8g- 
lichen Mafinabmen getroffen, insbesondere exakte Diagnosestellung^ 
und grttndliche Bebandlung. Kifikalt (Kflnigsberg). 

Bahrenbnrg, L. P. H., Malarial fever. Recent appearance 
at Galveston, Tex. (Public Health Reports. Vol. 30.1916. p. 3657.) 
Galveston Island war frflher frei von Malaria nnd von Anopheles. 
Dnrch einen grofien Sturm am 16. August 1915 wurde eine Anzahl 
Anophelesmiicken von dem benacbbarten Festland von Texas herQber- 
geweht, nnd seit jener Zeit sind eine Reihe schwerer Malariaerkran- 
knngen vorgekommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Wick, Willy, Uber Malariagefahren and ihre Verhfitung. 
(M&nch. med. Wochenschr. 1916. S. 1777.) 

Eurze Mitteilung uber Vorbeugnng and Nachbehandlang der 
Malaria, die nicht zu frUh abgebrochen werden dQrfen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hintze, Zur Theorie des Schwarzwasserfiebers. (Deutsche 
med. Wochenschr. 1916. S. 1186.) 

Es lafit sich zeigen, dafi die hamolytische Kraft von Chinin- 
salzen dnrch strahlende Energie erhSht wird; Sonnenlicht ist starker 
wirksam als Bogenlicht. Hiernach ist m5glicherweise eine der Ur- 
sachen fdr die als Schwarzwasserfieber bezeichnete Hamoglobinurie 
in dem Einflufi der strahlenden Energie zn suchen, wobei das in den 
roten Blntkdrperchen vorhandene Chinin and die dnrch die Malaria* 
plasmodien erzeugten Abbanprodukte des Hamoglobins als sensibili- 
sierende Substanzen dienen kSnnten. Langer (Charlottenburg). 

Zweig, Walter and Matko, J., Das Verhalten der mononnkle- 
aren Leukocyten bei der Malaria. (Wien.klin.Wochenschr. 
1916. S. 1328.) 

Die Verff. sahen nach Chinininjektion bei Malariakranken Zell- 
teilungen der Mononuklearen im fliefienden Blute, nnd zwar 5-6- 
Stunden nach der Injektion. Gildemeister (Posen). 

Swellengrebel, N. H., t)ber die sogenannte „intraglobniare 
Konjngation" bei den Tropikaparasiten. (Arch.f.Schiffa- 
n. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 423.) 

Mannaberg hatte zuerst bei Fallen von Malaria tropica in 
den Erythrocyten Entwicklungsstadien des Parasiten beobachtet, die 
dnrch zwei aneinandergeschmiegte Ringe charakterisiert waren. Daa 
die beiden Ringe trennende Plasmaseptnm wurde oft so undeutlich, 
dafi die beiden Ringe miteinander zn verschmelzen schienen, and. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Malaria. 


361 


Mannaberg den Vorgang einer Kopulation gleicbsetzte. Nach der 
Annahme von Craig, welcher diese Erscheinungen bestfitigen konnte, 
sollte das Produkt der Konjngation einen Parasiten darstellen, der 
Anfierlich grofie Ahnlichkeit mit einem jungen Gameten aufweist, 
dessen Eern aber die doppelte Grofie hat. Die in der vorliegenden 
Arbeit mitgeteilten Untersuchungen des Verf. fiihren zu einer anderen 
Dentnng des geschilderten Befundes. Durch das Anffinden von kern- 
losen, frei im Blutkdrperchen liegenden Oder noch mit der Mutter- 
zelle verbundenen Bingen und durch die Vergleichnng mit den Be- 
fan den an anderen Parasiten gelangte er zu der Ansicht, dafi die 
sogenannte „intraglobulare Konjngation" nicht als Verschmelzung 
anfznfassen sei, sondern vielmehr als Zerfall, der als Knnstprodukt 
durch Zerreifiang w&hrend der Preparation entstanden ist. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Lawson, Mary R., Distortion of the malarial parasite. An 
interpretation of „Plasmodinm tenue" (Stephens). 
(Jonrn. of experim. Med. Vol. 24. 1916. p. 291.) 

Die von Stephens als Plasmodium tenue beschriebene Form 
ist kein neuer Parasit, sondern ein Deformierungsprodukt eines ge- 
‘wbhnlichen Malariaparasiten. 

Gegen einen neuen Parasiten spricht ihr Vorkommen bei alien 
bekannten Malariainfektionen und in alien Entwicklungsstadien des 
Parasiten. 

Dafi es sich um Deformierungsprodukte handelt, geht daraus 
hervor, dafi sie manchmal nur in einem von zwei korrespondierenden 
Ausstrichen vorhanden sind, haufig nur an manchen Stellen des 
Praparates sich linden und oft an den einzelnen Stellen alle in einer 
Bicbtung verzogen sind. 

Die Deformierung kann entweder nur den Kern Oder nur das 
Cytoplasma oder beide betreffen. Die BlutkSrperchen, auf denen die 
deformierten Parasiten liegen, sind gewbhnlich nicht Oder nur wenig 
verzogen. Es erkl&rt sich dies durch die von Verf. immer wieder 
behauptete extrazellulkre Lagerung der Parasiten. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Hallenberger, Ein Verfahren zum Nachweis sp&rlicher 
Malariaparasiten. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1600.) 

Dnrch wiederholtes Ansschleudern des mit Natrinmcitrat ver- 
setzten Blutes gelingt eine Anreicherung der parasitenhaltigen Blut- 
kfirperchen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Lipp, Hans, Zur Technik der Blntnntersnchung bei Ma¬ 
laria. (Mfluch. med. Wochenschr. 1916. S. 1716.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



362 


Malaria. 


Vorschlfige fur die Ausfilhrung der F&rbnng bei Massenunter- 
suchungen. W. H. Hoffmann (Wilbelmshaven). 

t. Stejskal, Karl, Uber intravenfise Ghinininjektion bei 
Malaria. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1174.) 

Verf. berichtet fiber gfinstige Erfolge, die er bei 50 Malaria- 
fallen (Tertiana) nach intravenfisen Injektionen yon Chininnm bihydro- 
chloricnm Oder bisnlfuricnm beobachtet bat; ersteres bat sich am 
besten bew&hrt, letzteres vernrsacht leicht kleine Hautnekrosen. 

Gildemeister (Posen). 

Stein, Benno, Malariaparasiten und Neosalvarsan. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 1071.) 

Tertianaparasiten werden darch das im Blute kreisende Neo¬ 
salvarsan in ziemlich grober Weise angegrififen. lm Gegensatz zum 
Cbinin scheint das Salvarsan die Plasmodien aller Entwicklungs- 
stadien zerstdren zu kfinnen. So erklfirt es sich, warum die Appli- 
kation auf der Fieberhfihe die Dauer des Anfalls abzukfirzen and 
sogar vfillige Heilung Oder doch l&ngere Latenz zn bringen vermag. 
Aber nicht alle Parasitenexemplare fallen dem Mittel in gleicher 
Weise zam Opfer; manche kfinnen durchhalten nnd nach regelm&fiig 
vor sich gehender Entwicklung einen zweiten, wenn auch unvoll- 
kommenen Anfall veranlassen, der oft, aber keineswegs iramer auch 
der letzte ist. Es hat den Anschein, als ob jene Exemplare, die sich 
znnachst darchschlagen, durch das im Organismns einige Zeit krei¬ 
sende Salvarsan dann endgfiltig zerstfirt werden. Anders wohl steht 
es mit den Spatrezidiven, die erst einige Wochen nach der Injektion 
des Salvarsans kommen; hier sind wahrscheinlich solcbe Generationen 
im Spiele, die sich in inneren Organen verborgen hielten. 

Gildemeister (Posen). 

Lackmann, Theodor und Wiese, Otto, Uber Optochin bei 
Malaria tertiana. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. 8. 1463.) 
Die Optochinbebandlung bewahrte sich bei Malaria. Es wurden 
tfiglich 5mal 0,2 g gegeben, 7 Tage lang. Keine Nebenwirkungen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

King, W. V., Experiments on the development of malaria 
parasites in three american species of anopheles. 
(Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 703.) 

Verl liefi Exemplare von Anopheles punctipennis, A. quadric 
maculatus nnd A. crucians an Malariakranken saugen nnd unter- 
snchte sie darauf, ob sich die Parasiten in ihnen entwickelten. 

Yon 7 A. pnnctipennis, die mit Tertianablnt geffittert waren. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Malaria. 303 

zeigten 6 (85 Proz.) Entwicklongsformen des exogenen Zykius, von 
20 mit Perniciosablut geffitterten 4 (20 Proz.). 

Bei A. qaadrimaculatus kam der Tertianaparasit unter 12mal 
8mal (66 Proz.) zor Entwicklung, der Perniciosaparasit 3mal unter 
ldmal (15 Proz.). 

A. crucians wurde nur mit Tertianablut gefuttert. Entwicklungs- 
formen warden bei 9 unter 12 (75 Proz.) geffitterten Mficken gefunden. 

AUe drei Anopheles-Arten kommen also als Malariafibertr&ger 
in Betracht. Fur den Tertianaparasiten scheinen A. punctipennis 
nnd qaadrimaculatus gleich empfanglich zu sein, w&hrend beim Per- 
niciosaparasiten A. crucians die grfiBte, A. qaadrimaculatus die ge- 
ringste Empfanglichkeit zeigte. Kurt Meyer (Berlin). 

Mitzmain, M. Bruin, Anopheles punctipennis Say. Its re¬ 
lation to the transmission of malaria. — Report of 
experimental data relative to subtertian malarial 
fevers. (Public Health Reports. Vol. 31. 1916. p. 301.) 

Anopheles punctipennis Say ist in den Vereinigten Staaten weit 
verbreitet. Es warden Versuche angestellt, urn zu ermitteln, ob diese 
Mficken an der Ubertragung der Malaria beteiligt sind. Bei mehr 
als 200 Mficken, die man an Malariakranken saugen lie6, war keine 
Infektion der Tiere festzustellen, und es gelang nicht mit ihnen, die 
Krankheit auf Gesunde zu fibertragen. Bei Vergleichsversuchen mit 
Anopheles quadrimaculatus warden 14 Proz. und mit Anopheles cru¬ 
cians 33 Proz. Dbertragungen erzielt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Werner, H., Beobachtungen fiber Anophelenvorkommen 
in der Nahe menschlicher Ffikalien. (Arch. f. Schiffs- u. 
Tropenbyg. Bd. 20. 1916. S. 444.) 

Nach den Beobachtungen des Verf. im Jahre 1916 zeigten die 
Anophelen in den Sumpfgebieten WeiBruBlands besonders im Frfih- 
jahr im auffalligen Gegensatz zu den vie! zahlreicheren Culexmficken 
eine ausgesprochene Vorliebe ffir Latrinen. Licht und Windverhfilt- 
nisse scheinen hierbei keine Rolle zu spielen, vielmehr scheint ledig- 
lich der Geruch menschlicher Fakalien eine besondere Anziehungskraft 
auf die Anophelen auszufiben. Aus dem Gesagten ergeben sich ohne 
weiteres besondere Schutzmafinahmen durch mfickensichere Eindeckung 
bzw. Ausspritzen der Latrinen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Zollenkopf, Eine neue, dem Wecbselfieber ahnliche Er- 
krankung. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. p. 1034.) 

Es bandelt sich um ein Fieber, das fihnlich wie bei Malaria 
unter Schfittelfrost auftritt und meist schnell verschwindet, um 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



364 


Trypanosomiasen. 


Digitized by 


nach einigen Tagen wieder aufzatreten. Die fieberfreien Inter- 
yalle liegen noch nicht fest. In den roten Blutkfirperchen findet man 
im Fieberanfall bei May-Grfin wald-Ffirbung feine biane Pfinkt- 
chen nnd St&bchen, meist 8—12 in einem Blntkdrperchen. N&heres 
ist noch nicht ermittelt. Langer (Charlottenbnrg). 

Sergent, Edna, et B6guet, M., De l’immunite dans le paln- 
disme des oiseaux. -Les pigeons gu6ris de l’infection 
k Haemoprotens colnmbae ne sont pas immunisds 
contre elle. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 21.) 

2 Tanben, die im Jahre 1906 experimentell mit Haemoprotens 
colnmbae infiziert worden waren, beherbergten die Parasiten bis 1910 
in ihrem Blute. 3 Jahre spater, nachdem in der Zwischenzeit Para¬ 
siten im Blnte niemals nachweisbar gewesen waren, warden die 
beiden Tanben erneut mit Erfolg mit H. colnmbae infiziert. Die 
Tanben waren also nicht immun geworden. Gildemeister (Posen). 

Mayer, M., Klinische Beobachtnngen aus der Kranken- 
abteilnng des Instituts fur Schiffs- und Tropen- 
krankheiten. (Arch. f. Schiffs- n. Tropenkrankh. Bd. 20. 1916. 
S. 471.) 

Verf. berichtet fiber einen Fall von Trypanosomiasis mit arsen- 
festem Stamm, behandelt nnd klinisch geheilt mit Tartarus stibiatns, 
nnd fiber eine frische Trypanosomeninfektion, die durch Abortiv- 
behandlnng mit Atoxyl zur Heilung gebracht wurde. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Bitz, Hans, Uber Rezidive bei experimenteller Trypano¬ 
somiasis. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. 8. 397.) 

Verf. hatte in frfiheren Untersuchungen fiber Rezidive bei ex¬ 
perimenteller Trypanosomiasis (Deutsche med.Wochenschr. 1914. Nr. 27) 
eine praktisch als nnbegrenzt zu bezeichnende Variationsffihigkeit 
der Trypanosomen feststellen kfinnen, die sich in dem Anftreten einer 
sehr grofien Zahl immnnisatorisch verschiedener Stain me ftufierte. 
Andererseits wurde das Vorkommen von sog. Mischstfimmen nach- 
gewiesen, d. h. solchen Stfimmen, die sich aus mehreren immunisato- 
risch verschiedenen Individuen zusammensetzten. Zur Vervollstfindi- 
gung dieser Ergebnisse hat Verf. weitere Versuche an Kaninchen 
ansgeffihrt, bei denen die Infektion mit Tiypanosoma brucei durch 
einen auBerordentlich chronischen Verlanf charakterisiert ist Durch 
gegenseitige Auswertung der taglich abgeimpften nnd in M&use- 
passagen getrennt gebaltenen Stamme nach der von Ehrlich ans- 
gearbeiteten Methode liefi sich feststellen, dafi nach der Krise im 
Bestande des Kaninchenblutes an Trypanosomen jeden Tag Ver- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Trypanosomiasen. 


365 


andernngen vor sich gehen, die teils auf das Auftreten nener Formen, 
teils aof das Verscbwinden bereits aufgetretener Individnen znrfick- 
zuffihren sind. Alle Stfimme haben mit dem zurlnfektion benutzten 
Ausgangsstamm keinerlei immunisatorische Beziehung, sie sind also 
yerschieden and tatsachlich als Rezidivparasiten anzusehen. Die 
Trypanosomenerkrankungen mfissen demnach als typisch rezidivierende 
Erkranknngen aufgefaBt werden, indem sich das kliniscb scheinbar 
einheitlicbe Rezidiv aus einer nniibersehbaren Anzahl von Teilrezi- 
diven zusammensetzt, wobei die erwEhnten MiscbstEmme eine aus- 
scblaggebende Rolle spielen. Der Mechanismns der Rezidivbildnng 
wird durch die yon Ehrlich nachgewiesene groBe Variability der 
Parasiten beherrscht, wodnrch letztere befahigt werden, sich der 
Wirknng der AntikSrper durch Bildung nener Rassen zu entziehen. 
Verlauf und Daner der Erkranknng werden vornehmlich bestimmt 
durch die Zahl der Variationsmdglichkeiten, die bei einzelnen Er- 
krankungen (Rekurrens) beschrEnkt, bei anderen, besonders bei den 
Trypanosomenerkrankungen unerschbpflich sind. Im ersten Falle 
kommt es bei normaler Antikorperbildung durch ErschSpfung der 
Variationsmdglichkeiten zur Heilung, im zweiten Falle tritt iufolge 
der ErechOpfung der antikdrperbildenden Krafte des Organismus der 
Tod ein. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Platan, Lilli, Untersuchungen fiber die trypanozide Sub- 
stanz des menschlichen Serums bei Gesunden nnd 
Leberkranken. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 81. 
1916. 8.401.) 

Die eingehenden Untersuchungen der Verf. fiber die trypanozide 
Substanz des menschlichen Serums yon Gesunden und Leberkranken 
ffihrten zu folgendem Ergebnis: 

1. Der Gehalt des menschlichen Serums an trypanoziden Sub- 
stanzen unterliegt auch beim anscheinend Gesnnden nicht unbetr&cht- 
lichen Schwankungen. 

2. Beim Heilungsprozefi der experimentellen Trypanosomen- 
infektion durch menschliches Serum sind spezifische trypanozide 
ImmunkOrper beteiligt Bei der Beurteilung des trypanoziden Titers 
des menschlichen Serums ist die Interferenz dieser KSrper wesentlich 
in Betracht zu ziehen. 

3. Bei zirkumskripten Leberaffektionen ist der trypanozide Gehalt 
des menschlichen Serums nicht yerringert. 

4. Bei schwer ikterischen Individnen sind die trypanoziden Sub- 
stanzen des menschlichen Sernms hochgradig yerringert, h&ufig sogar 
yfillig verschwunden. 

5. Der Znsatz yon Gallenmengen zu wirksamem menschlichen 
Serum im Reagenzglase bringt momentan die trypanozide Sernm- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



366 


Trjpanoaomiaaen. 


snbstanz zum Verschwinden. An diesem Prozefi sind die Tanrocholate 
nicht beteiligt. 

6. Bei diffusen Leberprozessen, die ohne Ikterus einhergehen, 
sind die trypanoziden Substanzen im Seram nnr dann terringert, 
wenn die Krankheit sicb ihrem Ende nahert. 

7. Das momentane Verschwinden der trypanoziden Snbstanz ans 

dem Seram bei Gallenzasatz and das Fehlen der trypanoziden 8toffe 
im chol&mischen Seram ist mit Riicksicht darauf, dafi die trypanozide 
Snbstanz einen pbysiologischen KSrper des menschlichen Serums dar- 
stellt, fttr das VerstSndnis der cholfimischen Intoxikation von Be- 
deatang. Schill (Dresden). 

Teichmann, Ernst, Mischinfektionsversache mit Trypano¬ 
some n. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. 
S. 511.) 

Verf. beschaftigte sich mit der Frage, ob bei Mischinfektionen 
mit gleich viralenten Naganastammen eine Entmischnng stattfindet, 
wie sie R. Oehler bewirkt hatte, indem er Zweige eines Nagana- 
stammes gegen Salvarsan, bzw. gegen Tartarus stibiatus festmachte, 
w&hrend ein dritter Zweig unbehandelt and dementsprechend arznei- 
empfindlich blieb. Bei Mischnng je eines arzneifesten mit dem arznei- 
empfindlichen Zweige, Uberimpfong anf Mause and Weiterzfichtung 
in diesen Tieren ergab sich im Laafe der Passagen eine Entmischang 
der Trypanosomen, and zwar stets so, dafi die arzneifeste Komponente 
der Mischinfektion allmahlich verschwand. 

Die vom Verf. nnternommenen Versache ergaben folgendes: 

1. Bei Mischinfektionen mit zwei gleich yiralenten akaten Nagana¬ 
stammen entmischen sich im Laafe weniger Passagen darch Manse 
die beiden Eomponenten. 

2. Die Entmischang kann darch Unterdrackang der einen oder 
der anderen Komponente erfolgen. 

3. Empfindlichkeitsnnterschiede der Eomponenten gegen Arsazetin 
iiben anf die Richtnng, in der die Entmischang vor sich geht, keinen 
bestimmenden Einflnfi. 

4. Die Entwicklnng zweier gleich yirulenter akater Nagana- 
st&mme wird anch dann nicht hintangehalten, wenn das Herzblat 
der mischinfizierten Manse znr Dberimpfung verwendet wird. 

5. Bei Mischinfektionen mit bei Maasen chronischen Krankheits- 
verlauf erzeugenden Trypanosomenstammen (Trypanosoma bracei and 
Trypanosoma congolense) tritt infolge der dabei stattfindenden Re- 
missionen eine Entmischang der Eomponenten nicht ein. 

6. Aasnahmsweise kann eine Entmischang stattfinden, wenn die 

eine der beiden Eomponenten bei der Uberimpfang zwar weiter fiber- 
tragen wird, aber nicht angeht. Schill (Dresden). 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tryputosoiniasen. 


367 


foreran, A., L’agent da debab d’Alg6rie est le Trypano¬ 
soma soudanense (Laveran). (C.r. Acad.desSciences. Vol. 158. 
1914. p. 93.) 

Nachdem Vert frfiher festgestellt hatte, dafi zwei Rinder, die 
«ine Infektion mit dem Erreger des Debab, einer Erkrankung der 
algerischen Dromedare, iiberstanden hatten, sich gegenfiber einer 
Infektion mit Trypanosoma soudanense refrakt&r rerhielten, wies er 
Jetzt nach, dafi eine Ziege, die ron einer Infektion mit Tr. soudanense 
geheilt war, auch gegen fiber dem Erreger des Debab immun war. 
Die Identitat beider Virusarten ist damit endgfiltig bewiesen. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Holler, Die Ubertragung des Trypanosoma theileri 
Laveran 1902. Vorlfiufige Mitteilung. (Berl. tier&rztl. 
Wochenschr. 1916. 8.457.) 

Es wurde von verschiedenen Forschern, z. B. von Knuth und 
Rauchbaar, vermutet, dafi der in der Uberschrift bezeichnete harm- 
lose, nnter den Hausrindern weit verbreitete Blutparasit mit den 
Flagellaten im Zusammenhange steht, die bei einigen Bremsenarten 
in der Wand des Enddarmes sich vorfinden. Derartige Flagellaten- 
wirte sind die Bremsenarten: Tabanus, Pangonia und Hfimatopoda. 

Als Versuchsobjekte dienten dem Verf. 15 im Grunewald ge- 
fangene Bremsen mit drei Augenbinden, die von Grfinberg als 
Tabanus glaucopis Meigen bestimmt warden. Es ist dasselbe 
Insekt, in dem Leger seine „Chrithidia sabulata" fand. Bei der 
Sektion der Bremsen fand sich hinter der Einmundung der Mal- 
pighischen Gefafie im Dunndarm ein dichtes Flagellatenpolster, die 
von L6ger beschriebene Art. Gestalt gerstenkornartig mit dem 
Blepharoplasten am Hinterende. Von hier aus zieht eine zarte, 
schwer farbbare Geifiel zu der angehefteten Vorderspitze. Diese 
Formen betrachtete der Vert als die sog. kleinen (metazyklischen) 
Trypanosomen des Tryp. theileri. 

Die Herstellung von Kulturen der Flagellaten gelang auf fol- 
gende Weise: Waschen eines 1 mm langen Stuckes des Enddarmes 
in Bouillon, Verbringen desselben auf einen sterilen Objekttrfiger, 
Zerpressen des Darmstfickchens mit einem sterilen Deckglas, Zusatz 
von etwas N&hrbouillon mit der Spritze und Absaugen der flagellaten- 
haltigen Flfissigkeit, Beschicken des Kondenswassers von Dextrose- 
ziegeublutagarrohrchen mit je 5 Tropfen der Aufschwemmung, des- 
gleichen von 4 ZiegenblntbouillonrOhrcben. In 4 von den RShrchen 
beider Nahrbodenarten entstanden nach einer Woche reichbewachsene 
Kulturen der wohlbekannten Kulturflagellaten der Rindertrypano- 
aomas. Diese Formen konnten vom 3. Tage ab festgestellt werden. 
Vom 7. Tage ab gelangen Subkulturen. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



368 


Tryp&nosomiasen. 


Yerf. berichtet weiterhin uber ein Verfahren, die Trypanosome® 
von der h&ufig anftretenden Bakterienverunreinigung zu trennen. 
Bakterienrasen, die Flagellatenrosetten enthalten, werden auf einen 
sterilen Objekttr&ger heraasgefischt. Wegen der ihnen eigentfim- 
lichen Klebrigkeit haften die Bosetten am Glase nach 5—10 Minnten 
fest Der Objekttrager wird sodann mit steriler Bouillon abgespfilt, 
worauf man die Bosetten mit einer Platinose Oder Eekordspritzen- 
kanfile abschabt, in etwas Bouillon verteilt nnd in Blutagarrohrche® 
einsat Das Kondenswasser wird alsdann auf frische Pferdeblutagar- 
platten ansgestrichen, auf denen nach 6—7 Tagen die Trypanosomen- 
kolonien tautrfipfchenartig zwischen den viel grfifieren Bakterien- 
kolonien zutage treten. Der Nahrboden darf jedoch hfichstens 1 Proz.. 
Agar enthalten. 

Yerf. glanbt ans seinen Yersnchen schliefien zu dfirfen, dafi auch 
die Flagellaten in anderen Bremsenarten als Entwicklnngsformen 
des Bindertrypanosomas zu betrachten sind. Ferner ist durch den 
Zfichtungsversuch festgestellt, dafi das Bindertrypanosoma nicht rein 
mechanisch durch Tabanus glaucopis Meig. fibertragen wird, sondern 
dafi es in der Bremse eine Entwicklung durchmacht, bei der es 
zur Bildung von cysten&lmlichen Buheformen kommt. 

Carl (Karlsruhe). 

Teichmann, Glossinen und Trypanosomen. (Deutsche med.. 
Wochenschr. 1916. S. 1437.) 

Antrittsvorle8ung. L a n g e r (Charlottenburg). 

Iturbe, Juan and Gonzalez, Eudoro, A new trypanosoma of 
the Yampirops lineatus. Caracas, Yenezuela, 1916. 

Kurze Beschreibung eines neuen Trypanosoma, das in Yenezuela 
im Blute einer Fledermaus gefunden ist. Die Yermehrung geht in 
den Lungen vor sich, ahnlich wie das von Chagas fur Trypanosoma, 
cruzi beschrieben. Als Bezeichnung wird Trypanosoma lineatum vor- 
geschlagen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Darling, Samuel T., The endotrypanum of Hoffmann’s 
sloth. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. Yol. 7. 1916. p. 80.) 

Das Endotrypanum schaudinni des Faultieres ist ein Beispiel 
eines H&moflagellaten vom Crithidiatypus, der in die roten Blut- 
kfirperchen eines Saugetieres eindringt. Auf Grund einer in Panama 
gemachten Beobachtung wird fiber den Schmarotzer und seinen Ent- 
wicklungskreis eingehend berichtet Die Untersuchungen sind jedoch 
noch zu keinem Abschlufi gebracht 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Leishmaniosen. 


369 


Yakimoff, W. L. et Schockov, N. F., Leishmaniose cutan6e 
(bouton d’Orient), au Turkestan russe. (C. r. Soc. de Biol. 
T. 78. 1915. p. 107.) 

Nach dem Bericbte der Verff. ist die durcb Leishmania tropica 
Terursachte Orientbeule in Russisch - Turkestan recht hfiufig. Es 
warden zwei verschiedene Formen, grofie und kleine, der Parasiten 
beobachtet. Verimpfung auf weifie Mause ergab positive Ergebnisse. 
Tberapeutisch erwies sich Methylenblau als wirksam. 

Gildemeister (Posen). 

Laveran, A., Les leishmanioses chez les animaux. (Ann.de 
l’lnst Pasteur. Vol. 28. 1914. p. 823 u. 885; Yol. 29.1916. p. 1 u. 71.) 

Die natiirliche Leishmaniose des Hundes, die in alien Gegenden, 
wo das Mittelmeer-Kala-Azar endemisch ist, vorkommt, zeigt bezfig- 
licb der Symptome, der Entwickluug und der pathologischen Anatomie 
die grfifite Ahnlichkeit mit der kiinstlich durch Verimpfung der 
Leishmania infantum hervorgerufenen Leishmaniose. 

Wenn diese Tatsache auch mit Wahrscheinlichkeit fur die Iden¬ 
tity beider lnfektionen spricht, so bestehen doch noch einzelne 
dunkle Punkte, so dafi die Haufigkeit der Hunde- und Kinder-Leish- 
maniose nicht parallel geheu und dafi in Indien die Hundeerkrankung 
nicht vorkommt, wobei allerdings zu bertieksichtigen ist, dafi das 
indische Kala-Azar sich .schwieriger auf den Hund iibertragen l&fit 
als das Mittelmeer-Kala-Azar. Wahrscheinlich werden diese Punkte 
sich aufklfiren, wenn fiber die Verbreitungsweise der Leishmanien 
mehr bekannt ist 

Die experimentelle Infektion des Hundes, der Makaken und der 
weifien Mans gelingt sowohl mit Leishmania donovani wie mit L. 
infantum. Ffir die Trennung beider Arten kann man sich also nicht 
mehr darauf berufen, dafi die ffir die eine Art empfanglichen Tiere 
sich gegenfiber der andei'en refraktfir verhalten. Allerdings ist der 
Hund weniger empf&nglich fur das indische als ffir das Mittelmeer- 
Kala-Azar und beim Affen lassen sich mit L. donovani der Orient- 
benle ahnliche Hantverfinderungen hervorrufen, was mit L. infantum 
bisher nicht gel un gen ist 

Ein gegen Mittelmeer-Kala-Azar immun gewordener Affe liefi 
sich auch mit Virus des indischen Kala-Azar nicht mehr infizieren. 
Diese Beobachtung liefert ein wichtiges Beweisstfick ffir die Identity 
beider Erkrankungen, steht aber bisher noch allein. 

In der Literatur sind einige Fille von natfirlicher Hautleishma- 
niose des Hundes beschrieben, die anscheinend auf L. tropica zurfick- 
zuffihren sind. Ob die amerikanische Leishmanie eine besondere Art 
darstellt Oder nur eine Variet&t der L. tropica ist, bleibt noch fest- 
zustellen. 

Erste Abt. Ref. Bd. gi;. No. 15/16. 24 


Digitized ty 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



370 


Leishmanioseii. 


Die L. tropica, die auf den Hand, den Affen, die weifie Maas 
and einige andere kleine Nager Qbertragbar ist, raft bei diesen 
Tieren lokalisierte Verfinderungen hervor, die beim Hand and Affen 
die grdfite Ahnlichkeit mit der Orientbeule des Menschen haben. Bei 
der Mans werden dnrch intravenose oder intraperitoneale Injektion 
nicht selten Allgemeininfektionen ohne Lokalerscheinongen hervor- 
gernfen, die mit den darch L. infantum Oder donovani erzeugten 
identisch sind. Da andererseits bei Affen in einigen Fallen darcb 
das Viras des indischen Kala-Azar der Orientbeale ahnliche lokale 
Affektionen hervorgerufen warden, so darf man die Frage aufwerfen, 
ob die L. tropica nicht nur eine Varietat der L. donovani Oder L. in¬ 
fantum ist, die sich an abweichende Lebens- and Ubertragungsbedin- 
gungen angepaBt hat. Darch Versache fiber wechselseitige Immanitfit 
wird sich diese Frage klfiren lassen. 

Auch darch weiteres Stadium der Parasiten der Eidechsen sowie 
der Flagellaten and anderen Parasiten blatsangender Insekten wird 
die noch so dankle Frage der Atiologie der Leishmaniosen ihrer 
LSsung nfiher gebracht werden. Kurt Meyer (Berlin). 

Chatton, Edouard et Blanc, Georges, Existence de corps 
leishmaniformes dans les h6matoblastes d’un Gecko 
barbaresque, Tarentola mauritanica L. Gauth. (C. r. 
Sue. de Biol. T. 77. 1914. p. 430.) 

In den roten Blutkflrperchen einer Geckotidenart, Tarentola mauri- 
tanica, fan den sich zahlreiche leishmaniaahnliche Gebilde; auBerdem 
waren im Blate Hfimogregarinen and vereinzelte Trypanosomen, Tr. 
platydactyli, nachweisbar. Gildemeister (Posen). 

Laveran, A., Nouveanx faits tendants A demontrer qae 
le kala-azar m6diterraneen doit etre identify an 
kala-azar indien. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. 

p. 1060.) 

Macacusaffen lieBen sich mit dem Virus des Mittelmeer-Kala-Azar 
in 66,66 Proz., mit dem des indischen Kala-Azar in 75 Proz. infizieren. 
Bei Hunden waren die entsprechenden Zahlen 84,84 and 70 Proz. 
Bei Mausen kam es nach intraperitonealer Infektion mit Mittelmeer- 
virns in 21 von 26 Fallen zar Allgemeininfektion, bei Infektion mit 
indischem Virus in 3 von 7 Fallen. 

Alle Tierarten sind also far beide Vira empfanglich, die Affen 
anecheinend etwas inehr fur das indische, Manse and Hande ffir das 
Mittelmeerviras. Die Identitfit beider Virusarten ist damit aber noch 
nicht bewiesen. 

Den Beweis lieferte erst der folgende Versuch. Ein Affe, der 
eine Infektion mit dem Mittelmeerviras fiberstanden hatte and sich 


Digitized t 


-Go gle 


_ Origijial fram 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



SpirochStosen. 


371 


gegen eine none Infektion mit diesem refrakt&r verhielt, erwies sich 
auch als immun gegen eine Infektion mit indischem Virus, der ein 
Kontrolltier in zwei Monaten erlag. Euxt Meyer (Berlin). 

Knack, V., Bemerkung zu der Arbeit von Dr. M. Luft: 
„t)ber eine Ruckfallfieber-Epidemie" inBd.77. Heft 5/6 
dieser Zeitschrift. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. 
8.168.) 

Die yon Luft beschriebenen Degenerationsstadien der RBckfall- 
fieberspironemen sind schon von mehreren anderen Seiten als auch 
im normalen Blut vorhandene, eigentumliche Gebilde erkannt worden, 
fiber deren Entstehung und Art die Diskussion noch nicht geschlossen 
ist, von denen aber feststeht, daB sie nichts mit patbogenen Mikro- 
organismen zu tun haben. Gildemeister (Posen). 

Priissian, Die Ubertragung der Rekurrens durch L&use. 
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1683.) 

Einzelne L&use genugen in der Regel nicht zur Ubertragung 
des Ruckfallfiebers, sondern es ist eine vollige Verlausung notwendig, 
da die Ubertragung nicht durch den Stich, sondern durch Zer- 
quetschen und Verreiben des spiroch&tenhaltigen Zwischentr&gers in 
die Haut zustandekommt. Wenn die mit der Pflege von Kranken 
betrauten Leute auf ihren Kdrper halten, ist die Ubertragungsgefahr 
fftr sie nicht sehr grofi. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Sergent, Edm. et Foley, H., De la p6riode de latence du 
spirille chez le pou infects de fi6vre r6currente. (C. r. 
Acad, des Sciences. Vol. 159. 1914. p. 119.) 

Eurze Zeit, nachdem L&use das spirillenhaltige Blut Rekurrens- 
kranker aufgenommen haben, yerschwinden die Spirillen aus ihrem 
Organismus, urn erst nach 8 Tagen wieder aufzutreten. Trotzdem 
sind die Lause in dem spirillenfreien Stadium bei intraperitonealer 
Injektion fur Affen infektids. Das Virus des Riickfallflebers kann 
also, abgesehen yon der Spirillenform, noch eine andere sehr kleine, 
ebenfalls virulente Form annehmen, und zwar sowohl im fieberfreien 
8tadium beim Menschen, wie nach der Blutaufnahme bei der Laus. 
Die Entwicklung dieser Form dauert in beiden Fallen 8 Tage. Das 
Vorhandensein eines Entwicklungszyklus spricht zugunsten der Pro- 
tozoennatnr der Rekurrensspirillen. Eurt Meyer (Berlin). 

Sergent, Edm. et Foley, H., Des p6riodes de latence du 
spirille chez le malade atteint de fi6yre rdcurrente. 
(C. r. Acad, des Sciences. Vol. 168. 1914. p. 1926.) 

Verff. prhften das Blut yon Rekurrenskranken im anfallsfreien 

24* 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



372 


Spirochltosen. 


Zwischenstadium auf seine InfektiositSt dnrch Verimpfung anf Affen 
tinier gleichzeitiger mikroskopischer Untersachnng aaf Spirillen. 

Obwohl niemals Spirillen gefanden warden, erwies sich das Bint 
stets als infektios. Die Inknbationsdaner war nm so kfirzer, ans 
einem je spkteren Stadium des fieberfreien Intervalls das Blut 
stammte. Das Virus muB also auch zwischen den AnfSUen im Blute 
kreisen, and zwar offenbar in einer sehr kleinen, mikroskopisch nicht 
erkennbaren Form. Kurt Meyer (Berlin). 

Weltmann, Oskar, Beitrag znr Klinik der sogenannteu 
Odemkrankheiten. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 877.) 

Die Arbeit ist hauptsachlich von klinischem Interesse. Bezfiglich 
der Atiologie der bei Gefangenen beobachteten Odemkrankheit ist 
Verf. der Ans-icht, dad mit Wabrscheinlicbkeit eine infektiose Noxe 
angenommen werden miisse, von der allerdings nicht mit Sicherheit 
behanptet werden kann, dad sie mit der Rekurrensspirillose in einem 
innigen Konnex steht. Gildemeister (Posen). 

Knack, A. V., Znr Diagnose des Rekurrensfidems. Be- 
merkungen znr Arbeit von Weltmann: Beitrag znr 
Klinik der sogenannten Odemkrankheit. (Wien. klin. 
Wochenschr. 1916. S. 1015.) 

Weltmann hat erneut auf die Bedeutung des europ&ischen 
Rfickfallfiebers als mogliche Ursache der sog. Odemkrankheit hin- 
gewiesen. Verf. ist der gleichen Anschauung; erfordert, dad iiberall 
da, wo Odemkrankheiten „aus nnbekannter Ursache" auftreten, neben 
anderem stets eingehend auf Riickfallfieber untersucht wird und so 
eventuelle, durch Riickfallfieber bedingte Odemzust&nde ausgeschlossen 
werden. Zu diesem Zwecke ist es seiner Ansicht nach notwendig, 
auder dem Blute des Kranken, dessen Untersuchung nur wkhrend 
des Fieberanfalls Erfolg verspricht, auch die KleiderlSuse der Er- 
krankten im QuetschprSparat auf Spirillen zu untersuchen und die 
serologische Untersuchung des Blutserums des Kranken (Agglome- 
rationsreaktion und Komplementbindungsreaktion) auszufuhren. (Die 
L&useuntersuchung durfte jedoch nicht ausfiihrbar sein, da Kleider¬ 
lSuse heute bei Gefangenen, die einige Zeit in einem Lager sich 
befinden, nicht mehr zu linden sind. Ref.) Gildemeister (Posen). 

Hallenberger, Die Framboesia tropica in Kamerun. Aus- 
ffihrungen fiber die Histopathologic der geschwfirigen 
frambfisischen SpStformen und der Rhinopharyngitis 
mutilans und deren Abgrenzung gegen tertiare Sy¬ 
philis. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenbyg. Bd. 20. 1916. Beiheft 3.) 

Aus den Ausffihrungen des Verfi, welchen vorwiegend ein kli- 


Digitizer by Coi »gle 


□ rigiral fucm 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Piroplasmosen. 


373 


nisches und pathologiseh-anatomisches Interesse zukommt, geht her- 
▼or, dafi das Vorhandensein bzw. das Fehlen der klassischen syphili* 
tischen Gef&Bveranderungen sowohl beim syphilitischen Eondylom 
and frambbsischen Papillom als auch bei den Sp&tformen der Syphilis- 
Pram bOsiegroppe die ziemlich sichere Entscheidung zulftfit, welche 
der beiden Krankheiten vorliegt. Die Rhinopharyngitis mutilans ist 
auf Grand des positiven Ausfalls der Wassermannschen Reaktion 
and des histopathologischen Befnndes in die Syphilis-Frambosiegmppe 
einznreihen; da sie jedoch die klassischen syphilitischen GefaBver- 
andernngen vermissen laBt, muB sie als eine Spatform der Frambbsie 
aufgefafit werden. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Markoff, Wladimir N., Piroplasmose and andere blutpara- 
sit&re Erankheiten der Hanstiere am Balkan. (Arch, 
f. Schiffs- a. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 313.) 

Von den blatparasit&ren Erankheiten der Haastiere beanspracht 
die Pferdepiroplasmose eine besondere Beachtnng gerade wahrend 
des Erieges, weil die kranken Tiere bei anscheinend leichter Form 
von Piroplasmose bei jeder Anstrengung ernste Eomplikationen auf- 
weisen. Die Pferdepiroplasmose kommt in Europa nicht nur in Italien 
and in S3d- and Zentralruflland vor, sondern anch noch auf der 
Balkanhalbinsel and ferner wahrscheinlich an den Ufern des Schwarzen 
Meeres der in Europa und Asien gelegenen Lander. Als nnmittelbar 
experimentell nachgewiesene TrSger der Seuche sind bis hente zwei 
Zecken bekannt; anf der Balkanhalbinsel kommt nach den Erfah- 
rnngen des Verf. nor der anch in SiidruBland festgestellte Derma- 
centor reticnlatns in Betracht. Als Erreger der Erankheit hat Vert 
den bekannten Blntparasiten vom Typus „Piroplasma bigeminum“ 
nachweisen konnen. Das Vorkommen freier Parasiten im Blute liefi 
sich verhaitnismafiig oft beobachten. Die Mehrzahl der Parasiten 
hatte ein birnfbrmiges bzw. kegelfbrmiges Anssehen, wobei sie bald 
an der Spitze, bald an den breiten Enden verwachsen waren. Das 
pnrpnrrote Chromatin bei F&rbung der Blntansstriche mitGiemsa- 
LOsnng and Methylenblauborax (nach Man son) war nach Form, 
GrSBe, Menge and Anordnnng sehr verschiedenartig. Nnr im Blnte 
von 2 Pferden warden piroplasmakhnliche Gebilde gefunden, die kein 
Chromatin aufwiesen, frei im Blntplasma zerstrent lagen and ver- 
h&ltnismfifiig grfiBer als die echten Piroplasmoseparasiten waren, so 
dafi es nnentschieden bleiben muBte, ob diese Formen als echte 
Piroplasraoseerreger anfznfassen waren. Die Erankheit, deren kli- 
nische Erscheinnngen im einzelnen geschildert werden, beginnt nach 
einer 6—7tfigigen Inknbation mit Temperatnrerh&hnng and Form- 
verandernng der Blatelemente, daaert 7 Tage bis zn 3 Wochen and 
hat einen g&nstigen Verlanf. Die pathologisch-anatomischen Yer- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



874 


Firoplasmosen. 


anderungen der eingegangenen Tiere bestehen in allgemeiner An&mie 
begleitet von Ikterus, w&sseriger, schwer gerinnbarer Beschaffenheit 
des Blutes, verschieden stark ausgepr&gten entz&ndlichen Ver&nde- 
rungen der Brust- nnd Bauchorgane, sowie schweren Ver&nderungen 
der Erythrocyten. Von prophylaktischen MaBnahmen kommen in 
Betracht Anderung der Weide Oder Unterbringnng der Tiere im 
Stall, Schutz vor Zecken nnd Vernichtnng der Zecken. 

Die Rinderpiroplasmose tritt in alien Teilen Bulgariens auf nnd 
wird nicht nnr von Ixodes ricinns ttbertragen, sondern anch dnrch 
andere noch nicht bekannte Zeckenarten. Als Krankheitserreger 
konnten zwei Typen von Blntparasiten beobachtet werden; die eine 
Art war mit groBter Wahrscheinlichkeit als Babesia bovis anzu- 
sprechen, wahrend sich die andere ihrer GrOfle nach mehr dem Typos 
Babesia bigeminnm zn nahern schien. Auch die Schafpiroplasmose 
kommt uberall auf der Balkanhalbinsel vor nnd verursacht der Schaf- 
zucht sehr grofien Schaden. 

Die Besch&lseuche ist dank der energischen Mafiregeln der Re- 
giernng in Bulgarien fast vollig ansgerottet nnd tritt nur sporadisch 
an der rum&nischen Grenze auf. Verf. hatte Gelegenheit, 8 kranke 
Pferde genauer zu beobachten. Trypanosomen wurden im Blute nie- 
mals angetroffen, ebenso blieben Impfungen von Kaninchen, Meer- 
schweinchen, Mausen und Hunden mit defibriniertem Blot bei ver- 
schiedener Applikationsart ohne Erfolg. Hingegen gelang es, bei der 
mikroskopischen Untersuchung von Urethral- nnd Vaginalsekret zwei- 
mal einzelne Trypanosomen nachzuweisen; auch in dem mikro¬ 
skopischen Praparat einer Quaddel wurde einmal ein Trypanosoma 
gefunden. Die serologischen Methoden, von denen die Prazipitation 
and die subkutane Injektion abgetoteter Trypanosomen in Anwendong 
kamen, erwiesen sich nicht als zuverlassig. 

SchlieBlich hat Verf. noch die auf dem ganzen Balkan verbreitete 
Huhnerspirochatose, die durch die Zecke Argas persicus iibertragen 
wird, beobachten kOnnen. Mit einem Immunserum, welches durch 
die BehandluDg ewes Esels mit spirochatenhaltigem Blute gewonnei 
worden war, liefien sich infizierte Hiihner am Leben erhalten. Hin¬ 
gegen trat bei anderen Tieren keine Besserung ein, so daB der Verf. 
die heilende Wirkung des Serums zum Teil dem EinfluB des normalea 
heterologen Serums zuzuschreiben geneigt ist. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

HarkofF, Die Pferdepiroplasmose. (Berl. tierarztl.Wochenschr. 

1916. S. 689.) 

Die Krankheit wurde vom Verf. zum ersten Male im Jahre 1912/18 
in der Tiirkei, Mazedonien, Griechenland und Bulgarien festgestellt 
und wird neuerdings in der bulgarischen Armee beobachtet Verf. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Piroplasmosen. 


375 


uimmt an, daB die von Bilitzer nnd Marczynowsky in Sfid- 
ruflland als Ubertrilger der Piroplasmose nacbgewiesene Zecke (Der- 
matocentor reticulatus) auch anf dem Balkan diese Rolle spielt. 

Verf. beobacbtete in Blntaasstrichen vom 5. Tage ab nach der 
Infektion durch die Zecke „einfach-paarige Formen, Typns bigeminns, 
birn- bzw. kugelformige Parasiten; ferner hatten diese ein elliptisches, 
ring* nnd spindelartiges Ausseben". Die Parasiten entbalten in 
ihrem Innern purpurrotes Chromatin in verschiedener Form und An- 
ordnnng. 

Anftreten des Leidens meist im Frfthjahr bei Weidepferden. Er¬ 
scheinungen : Fieber, GelbfSrbung der sichtbaren Schleimhaute, H&mo- 
globinnrie, in schweren Fallen Petechien auf den Scbleimbaaten nnd 
Odeme in der Sabkutis. Sterblichkeit 5—12 Proz. 

Antopsie: Allgemeine Anamie mit Ikterns. Bint wasserig, schwer 
gerinnbar. Leber vergroBert und gelblich verfkrbt Milz geschwollen, 
schwarzrot, Pnlpa erweicht, Lnngen mit den Erscheinungen der Ent- 
zfindung. Im Blntausstrich Geldrollenbildung, Erythrocyten mit Kern, 
Poikylocytose. 

Verf. zitiert zum Schlusse die Immunisierungsversuche von Bi¬ 
litzer, wonach Bint von mit Trypanblau bis zum Temperaturabfall 
bebandelten Pferden in Mengen von 0,25—1,0 ccm injiziert Immunitat 
hervorruft Carl (Karlsruhe). 

Kttbitz, H., Ein Fall von Pferdepiroplasmose in Bui- 
garien. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 336.) 

Kurzer Bericht uber die klinischen Erscheinungen und den 
-Sektionsbefund bei einem an Piroplasmose verendeten Pferde, in 
dessen Blut und Milz von Mfihlens massenhaft typische Piroplasmen 
festgestellt werden konnten. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Heibel, Aug., Trypanblau bei Behandlung der Rinder- 
piroplasmose. (Svensk. vet. Tidskr. 1915. S. 1.) 

Verf. hat Trypanblau bei der Behandlung der Rinderpiroplasmose 
in 30 Fallen angewandt. 2 der bebandelten Tiere starben, die ubrigen 
genasen. In der Regel verschwand die H&moglobinurie und sank die 
Temperatur 1—2 Tage nach der Injektion. Das Mittel wurde intra- 
ven6s in einer Dosis von 1,5 g, gelbst in 160 g gekochtem Wasser, 
gegeben. AuBerdem erhielten die Tiere 15 1 Magermilch pro Tag 
und bei Herzsclrwache Kaifee und Alkohol 2—3mal tiglich. 

Wall (Stockholm). 

Wanselin, T., Etwas fiber die Piroplasmose bei Rindern 
und deren Behandlung, besonders mit Trypanblau. 
(Svensk. vet. Tidskr. 1915. 8.5.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



376 


Piroplasmosen. — Bocky Mountain spotted fever. 


Verf. hat Trypanblau bei der Behandlang der Rinderpiroplasmose 
in 32 Fallen verwendet. 4, d. h. 12,2 Proz. der behandelten Tiere, 
starben und 28 genasen. Gleichzeitig warden 14 Faile mit Chinin 
nnd ArseniklBsung, in groflen Mengen Milch eingegeben, behandelt. 
Von diesen Tieren starben 6, d. h. 42,86 Proz., die Bbrigen 8 genasen. 
Trypanblau ist, in lproz. wasseriger Losung in Dosen von 100 bis 
150 ccm intravenBs Oder meistens snbkntan eingespritzt, verwendet 
worden. Injektionsabszesse sind nicht vorgekommen. Die Tiere ge- 
nasen schnell 1—2 Tage nach der Injektion. Wall (Stockholm). 

Bergman, Arvid M. and Waxberg, H., Uber Piroplasmose bei 
Rindern in Schweden. (Skand. vet. Tidskr. 1915. p. 23.) 

Die Krankheit wird von Babesia bovis verursacht und der 
Schmarotzer von der Zecke Ixodes ricinus ubertragen. Die Krank¬ 
heit ist eine typische Weidekrankheit, nnd die gefahrlichen Weiden 
sind durch ihren Reich turn an GebBschen, wo die Zecken sich auf- 
halten, gekennzeichnet. Dnrch Ansbanen der Gebusche wird die 
Gefahrlichkeit der Weiden vermindert. Als Behandlang wird intra- 
venose Injektion von 1—1,5 g Trypanblau, in 100—150 ccm ge- 
kochtem Wasser gelBst, empfohlen. Anf diese Weise sind 55 Tiere 
behandelt worden, von welchen 8, d. h. 14 Proz. starben, wahrend die 
ubrigen genasen. 4 dieser Falle mit todlichem Ansgang sind doch 
dentlich zn spat behandelt worden. Wall (Stockholm). 

Waxberg, H., Noch 107 mit Trypanblau behandelte Falle 
von Rinderpiroplasmose. (Skand. vet. Tidskr. 1916. p. 85.) 

Verf. teilt mit, dad von 107 mit Trypanblau behandelten Fallen 
von Rinderpiroplasmose 13 Tiere gestorben nnd die Bbrigen genesen 
sind. (Die Behandlang kam doch in 6 Fallen von den 13 dentlich zn 
spat) Verf. empfiehlt deshalb diese Behandlang. Wall (Stockholm). 

Wolbach, S. B., The etiology of Rocky Mountain spotted 
fever. Occurrence of the parasite in the tick. (Second 
preliminary report.) (Journ. of med. Research. Vol. 35. 1916. 
p. 147.) 

Verf. fand in Zecken (Dermacentor andersoni), die an mit Rocky 
Mountain-Fleckfieber infizierten Meerschweinchen gefBttert waren, die 
gleichen Parasiten, die er fruher in den Organen infizierter Meer¬ 
schweinchen nnd Affen beobachtet hatte. 

Am zahlreicbsten fanden sie sich in der qnergestreiften Musku- 
latnr and in den Malpighischen Organen, aber auch in den Ganglien, 
den Hauptnervenstammen, den SpeicheldrBsen und anderen Organen 
waren sie h&nfig in grofier Menge vorhanden. Die Organe der Zecke 
zeigten dabei keinerlei zellul&re Reaktion. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verruga. 


377 


Morphologisch lieBen sich zwei Haupttypen unterscheiden, ein 
lanceol£rer, diplokokkenartiger Organismus und eine vie! kl ein ere, 
ademlich schlanke, st&bchenartige Form. Jener farbte sich mit 
Giemsa fast dnrchweg purpurrot und wies nur an den Enden eine 
schinale hellblaue Zone auf, wahrend die Siabchenform sich blan 
Oder blau-purpurn farbte nnd zwei Oder mehr Grannla enthielt. 
AuBer diesen beiden Typen fand sich noch ein dritter, wahrscheinlich 
znr Stabchenform gehorig, in Gestalt einer eben sichtbaren ovalen 
kokkenartigen Form, die sich mit Giemsa blan farbte. Sie fanden 
sich auBerordentlich zahlreich in Ausstrichpraparaten, wahrend sie 
in Schnitten optisch nicht auflosbare Hanfen bildeten. 

Uber die Natnr dieses Organismus lieBen sich sichere AufschlUsse 
nicht gewinnen. Die Anordnnng zn Paaren oder in Ketten scheint 
f&r Qnerteilung wie bei Bakterien zn sprechen. Im Blnte infizierter 
Tiere findet sich nur die lanceolare Form, so daB man annehmen 
darf, daB sie ein resistenteres Stadium darstellt Im Dnnkelfeld 
zeigt der Organismus keine Beweglichkeit. Nach Gram farbt er 
sich nicht. Kurt Meyer (Berlin). 

Sangiorgi, Giuseppe, Uber einen Befund in der Warze (Ver¬ 
ruca Porro). (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 257.) 

In den in Schandinnscher Losung fixierten nnd nach Mann 
gef&rbten Warzenqnerschnitten hat Vert das Vorhandensein mit Eosin 
gut f&rbbarer Korperchen festgestellt, die sich hauptsachlich in den 
Zellen der Oberhaatkornchenschicht vorfinden nnd anch noch in den 
Zellen der obersten Lagen der Stachelschicht wahrnehmbar sind- 
Vert fafit die Korperchen als Erzeugnisse der von dem fiir Verruca 
Porro spezifischen Virus getroffenen Zellen anf (analog der Ansicht 
von v. Prowazek nnd von Lipschiitz bezhglich der Zelleinschlfisse 
bei Molluscum contagiosum). Gildemeister (Posen). 

Strong, Bichard P. and Tyzzer, Ernest E., Experiments re¬ 
lating to the virus of verrnga peruviana. (Jonrn.ofthe 
Americ. med. Ass. 1915. p. 1124.) 

Es gelang, die Verrnga pernviana anf Affen zn iibertragen und 
bei ihnen anf der Haut der Impfstelle ganz ahnliche Verandernngen 
wie beim Menschen zn erzengen, jedoch keinen allgemeinen Ans- 
schlag. Die Krankheitserscheinnngen bei den Tieren waren nicht 
sehr ausgesprochen, nnd kein Tier starb. Nach einigen Wochen 
heilen die Hanterscheinungen ab. Kaninchen sind wenig empfang- 
lich. Die Impfungen bei Affen gehen auch nicht immer an; die 
Ubertragungsfahigkeit scheint anch an einen ganz bestimmten Zeit- 
abschnitt wfthrend des Krankheitsverlaufes gebunden zu sein. Wenn 
die Ubertragung anf Affen einmal gelnngen ist, IftBt sich meist die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



378 


Amobenerkrankungen. 


Krankheit von Tier zn Tier weiter impfen. Es wurde auch ver- 
sucht, das Virus der Krankheit zn zfichten, doch warden keine 
nennenswerten Ergebnisse erzielt. Wahrscheinlich handelt es sich 
am ein filtrierbares Viras. Das Viras scheint gewisse Ahnlichkeiten 
mit dem Pockenvirns za haben. Tiere, die einmal mit dem Virus 
erfolgreich geimpft waren, sind gegen weitere Impfangen un- 
empfinglich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Cecikas, J., Verlauf der Ambbendysenterie in Griechen- 
land. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1009.) 

Nach den Erfahrangen des Verf. hat die Ambbendysenterie in 
Griechenland den Charakter einer exotischen Krankheit Sie tritt 
in der heifien Jahreszeit and an Orten auf, wo von zagereisten Ruhr- 
kranken Oder Ambbentragern das Krankheitsvirns abgegeben wird. 
Die Rahrambbe scheint in Griechenland in vermindertem Mafie viru- 
lent and wanderangslastig za sein; die einheimischen Leberabszesse 
sind hbchst selten. Diese Unterschiede der Krankheit von ihrem 
Verhalten in den Heimatl&ndern der Amobendysenterie sind nach 
Ansicht des Verf, dem Klima, zum Teil den besseren Lebensbedin- 
gnngen znzaschreiben. Gildemeister (Posen). 

Justi, K., Ambbenruhr und AmbbennbszeB der Leber mit 
Dnrchbruch in die Lunge. (Arch. f. SchifFs- n. Tropenhyg. 
Bd. 20. 1916. S. 268.) 

Aasfiihrliche Mitteilang fiber den Sektionsbefand eines Falles 
von Amobenrohr and AmbbenabszeB der Leber mit Dnrchbruch in 
■die Lange. Die histologische Untersachang der paraffineingebetteteu 
Praparate des Dickdarmes ergab, abgesehen von zahlreichen ana- 
tomisch-pathologischen Verandernngen, schon bei schwacher Ver- 
grbBerung die Anwesenheit zahlreicher Ambben, die vereinzelt and 
in lockeren Grnppen angeordnet in der aafgelockerten Sabmakosa 
bis an die Oberflache der Maskalatur, teilweise in erweitertea Venen 
and Kapillaren sich fanden. Ihr Protoplasma war hfinfig vakuol&r, 
der Kern pyknotisch, in einzelnen Praparaten war der Durchtritt 
der Ambben darch die Gefafiwand wahrznnehmen. Ambben fandea 
sich auch in der Wand des Leberabszesses teils frei im lockeren 
Anteil des Gewebes, seltener innerhalb von Kapillaren. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Reinhard, P., Rontgenbefunde bei klinischer and experi- 
menteller Ambbenruhr. (Arch. f.SchifFs- a.Tropenhyg.Bd.20. 
1916. S. 245.) 

Verf, der erstmalig die Erforschung der Ambbenruhr auf rontgeno- 
logischem Wege in AngrifF genommen hat, ffihrte seine Untersuchmn- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



AmSbenerkranknngen. 


379 


gen teils an Rubrkranken, teils an kfinstlich infizierten jungen Eatzen 
ans. Als Eontrastmittel diente aasschliefilich Bariumsnlfat, das ent- 
weder als Einlaaf Oder als Gfinthersche Bariamsulfatsappe zar 
Verwendang gelangte. Bei der Eatze erfolgte die Verabreicbang des 
Eontrastmittels teils per Elysma, teils per os als Sondenffitterang, 
nachdem in letzterem Falle die Tiere yorher etwa 4 Stunden ge- 
bangert batten. Als h&afigste and konstanteste Zeichen yon Am5- 
biasis an den Darmlappen liefien sich Insaffizienz and Stenose der 
Valyala baahini nachweisen, ferner Anomalien der Gerlachschen 
Elappe, die die Sichtbarkeit des Wormfortsatzes bedingen. Yon den 
Form- and Lageanomalien des amfibenkranken Dickdarmes, die einen 
gewissen Wert fdr die Diagnose beansprachen dttrfen, liefien sich 
eine gewisse koniscbe Verjungung des Cdcums, ferner zaweilen eine 
gewisse Yerengerang im Yerlaafe der Deszendenz and einmal anch 
eine Fayrsche Stenose feststellen. Schliefilich warden aach you 
seiten des Darminhaltes Symptome mannigfacher Art beobachtet, wie 
der Ffillangsdefekt an geschwurig veranderten Stellen, die abnorme 
Strakturierang yon Wandbel&gen bald nach der Fiillang and scbliefi- 
lich Rfickstande, die l&ngere Zeit nacb Einverleibung des Eontrast¬ 
mittels sichtbar warden. Die erw&hnten Symptome liefien sich so- 
wohl am rubrkranken Menschen als aacb an inflzierten Eatzen fest¬ 
stellen, soweit nicht die Yerschiedenheit der anatomischen Yerh&ltnisse 
fflr das Yersagen der Tieryersache verantwortlicb zu macben war. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Reinbard, P., Die radiologiscbe Untersuchung tropischer 
Lebererkrankangen. (Ebenda. S.455.) 

Yon klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Brng, S. L., Pigment and andere Einschlflsse in Dys- 
enterieam&ben. (Arch. £ Schiffs-a.Tropenbyg.Bd.20.1916.S.433.) 

In Schnitten ans der Wand eines Leberabszesses liefien sich 
zahlreiche pigmentierte AmSben nachweisen. Meist war das Pigment 
in annahernd runden Haufchen vorhanden, die jedoch nicht in deut- 
lich sichtbaren Vakuolen lagen. Nach Ausschlufi anderer Moglich- 
keiten nimmt der Yerf. an, dafi das AmSbenpigment walirscheinlich 
ans Erythrocyten stamme and auf dem Umweg Erythrocyten—Malaria- 
plasmodien—(Leukocyten Oder sonstige Phagocyten?)—Leberzellen in 
die Amdben gelangt sei. Ferner liefien sich in derselben Leber 
zahlreiche AmSben nachweisen, welche einen Oder mehrere Lympho- 
•cytenkerne enthielten. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Biegel, W., Einiges fiber Ruhr and yorl&ufige Mitteilang 
eines einfachen Yerfahrens zur Schnellf&rbung yon 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



380 


AurfbenerkranktingeD. 


Digitized by 


Ruhrambben zu diagnostischen Zwecken. (Munch, med. 
Wochenschr. 1916. 8.1492.) 

Es wird ein Farbeverfahren angegeben, durch welches das Auf- 
suchen von Ruhrambben im Stuhl erleichtert werden soil, indem die 
Ambben nnd Amobencysten durch die Farbung hervorgehoben werden. 
Zur Farbung wird ein Chloroformauszug aus einer wasserigen Borax- 
methylenblaulosung benutzt. Die Amoben, sowobl Kriechformen wie 
Cysten, nehmen eine diffuse, lebhaft rotviolette Farbe an. Merk- 
wfirdig ist eine starke Nachfarbung, die nach 15 Minuten auftritt 
und in den nachsten Stunden noch zunimmt. Die Farbung hat den 
Vorzug, daB die Amoben dabei stark ins Auge springen, namentlich 
beim Gebrauch von elektrischem Gluhlicht. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Williams, A. W., v. Sholly, A. I., Rosenberg, C. and Mann, A. 6., 
Significance and prevention of amebic infections in 
the mouths of children. (Journ. of the Americ. med. Ass. 
Yol. 65. 1915. p. 2070.) 

Am&ben werden nicht regelmafiig im Munde angetroffen; am 
haufigsten bei entzundlichen Erscheinungen am Zahnfleisch. Unter 
sorgf&ltiger Mundpflege werden sie zum Verschwinden gehracht; 
man findet sie dann noch bei 10 Proz. der Untersuchten. Durch 
Emetin laBt sich die Entwicklung der Ambben aufhalten. Die Unter- 
suchungen sollen fortgesetzt werden, um einen Anhalt zu gewinnen, 
welche Bedeutung den Amoben als Krankheitserregern der Mund- 
hohle zukommt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Mitchell, 0. W. H., Culpepper, W. L. and Ayer, W. 1)., End- 
ameba buccalis in the mouths of institutional chil¬ 
dren. (Journ. of med. Research. Vol. 35. 1916. p. 51.) 

Verff. untersuchten das Zahnfleisch von 500 Kindern eines Waisen- 
hauses mittels Ausstrichpraparats auf Ambben. In 218 Fallen war 
der Befund positiv. Je schlechter der Zustand des Zahnfleisches 
war, um so h&ufiger waren Ambben nachweisbar, doch fanden sie 
sich auch bei ganz normalen Verhaltnissen. Dieser Umstand sowie 
die Tatsache, daB sie sich oberfl&chlich in grbBerer Zahl fanden als 
in den tieferen, den Zahnhals umgebenden Teilen, laBt die Patho- 
genitat der Endamoeba buccalis sehr zweifelhaft erschienen. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Lyons, Randolph, Mode of action and use of emetin in 
entamebiasis. (Americ. Journ. of the med. Sciences. Yol. 150. 
1915. p. 97.) 

Subkntan Oder per os gegebenes Emetin wirkt nnr nach Re- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Amftbenerkrankungen. 


381 . 


sorption in die Blutbahn, and zwar nnr auf die in den Geweben 
liegenden, nicht auf die frei im Darm lebenden Amoben. Dies geht 
daraus bervor, dafi die erbitzten Faces nach Emetineinnahme Amoben 
in vitro nicht abtdten and dafi gegenfiber Entamoeba coli, die nnr 
frei im Darm lebt, Emetin wirkangslos ist. 

Rezidive werden darch encystierte Amoben, die vom Emetia 
nicht abgetotet werden and unter geeigneten Bedingangen in vege¬ 
tative Formen fibergehen, hervorgerafen. Beim Amoben tragerzustand 
handelt es sich wahrscheinlich nnr urn frei im Darmlumen lebende 
Am&ben, gegen deren Eindringen die Darm wand anf irgendeine Weise 
geschntzt ist 

Das Emetin wird am besten subkntan in wiederholten kleinen 
Dosen (*/, Gran) gegeben. In schweren Fallen ist intravenbse In- 
jektion angezeigt. 

Die orale nnd rektale Anwendang des Emetins ist wegen seiner 
Reizwirkang auf den Darm nicht ratsam. Hier wird besser Ipeca¬ 
cuanha gegeben. 

Bei den gewohnlichen Fallen von Ambbendysenterie genugeu 
1 Gran oder weniger tSglich. Die Dauer der Behandlang betragt 
ein bis zwei Wochen. Zn intensive oder za lange danernde Behand¬ 
lang kann den Darm reizen. Zur Verhutung von Rezidiven ist in 
jedem Falle, auch wenn Cysten nicht gefnnden werden, eine inter- 
mittierende Behandlang notwendig. 

Bei Pyorrhoea alveolaris, bei der im Zahnfleisch die Amoeba 
buccalis gefnnden wird, hat sich die Emetinbehandlang ebenfalls 
bewahrt. Dagegen ist ihre hamostyptische Wirkung sehr zweifelhaft. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Pick, Ernst P. and Wasicky, R., Uber die Wirkung des 
Papaverins and Emetins anf Protozoen. (Wien. klin. 
Wochenschr. 1915. 8.690.) 

Mit Rucksicht auf die pharmakologisch identische Wirkung des 
Emetins and Papaverins untersnchten Verff., ob dem Papaverin die 
gleiche protozoenschadigende Wirkang, wie sie f&r das Emetin be- 
kannt ist, zokommt. Sie stellten ihre Versuche an Paramaecinm 
caudatam, Golpidinm colpoda, Trypanosoma Brncei nnd einer S&B- 
wasserambbe an. 

Es ergab sich, dafi wie dem Emetin auch dem Papaverin eine 
intensive Gift wirkung zukam. Nnr anf Paramaecinm wirkte Emetin 
starker als Papaverin, wahrend in den anderen Fallen das Papaverin 
das Emetin an Wirksamkeit tibertraf Durchaas analog verhielt 
sich anch Narkotin, das wie Emetin nnd Papaverin ebenfalls ein 
Isochinolinderivat ist, wahrend Morphin, ein Phenantrenderivat, die 
Protozoen anbeeinflnfit liefi. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



382 


Andere Darmerkranknngen. 


Die Ergebnisse sind auch von praktischem Interesse, da die 
Behandlnng der Amhbendysenterie und vielleich anch anderer Proto- 
zoenerkrankongen (Balantidiosis) mit Papaverin gewisse Yorteiie 
gegeniiber der Emetintherapie hatte. Emetin scbfidigt, abgeseben 
von seiner brechenerregenden Wirknng, relativ stark Herz und 
GefaBe und ist gegenwfirtig, da es aus einer iiberseeischen Droge 
gewonnen wird, schwer zugfinglich and sehr tener. Die Anwendnngr 
des Papaverins bei Amfibendysenterie ist daher eines Yersnches wert. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Grusendorf, Th., Zur Behandlnng der dysenterischen 
Leberabszesse. (Mttnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1503.) 

Wfihrend einer 12jfihrigen Tatigkeit in Jerusalem warden 
21 Faile von AmfibenabszeB der Leber operiert. Am besten be- 
wahrte sich die einfache Entleerung mit der Dauerkanule in Yerbin- 
dung mit Emetininjektionen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Krause, Paul, Yorkommen von Balantidium coli und 
Trichomonas intestinalis bei einem Darmkranken 
mit cholera&hnlichen Erscheinungen. (M&nch. med. 
Wochenschr. 1916. 8.1058.) 

Beschreibung eines Falles von Balantidienruhr mit kurzem Uberblick 
fiber dieses Krankheitsbild. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hammerschmidt, J., Ein Fall von Lambliainfektion des 
Darmes. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. No. 46.) 

Yerf. halt die bei einer ruhrartigen Darmerkrankung mit Lamblien- 
befund von Detre angegebenen Einzelheiten fiber die in den Para- 
siten gefundenen Vakuolen fur Kerne und den von Detre als Kern 
angesprochenen, jedenfalls Chromatin enthaltenden Korper in der 
hinteren Partie des Tieres nicht fur einen Kern. Die beschriebenen 
halbmondformigen Korper in den Cysten konnte er in seinen Lamblien- 
prfiparaten nicht feststellen. Die Giemsa-Farbung lasse an Trocken- 
prfiparaten bei Farbnngen von Darminhalt keine sicheren Schlfisse 
fiber Chromatinbestandteile zu, vielmehr sei hierfur nach exakter 
feuchter Fixierung die Eisenhamatoxylinfarbung zuverlassiger. 
Detre, Erwiderung auf vorstehende Einwendungen. 
(Ebenda.) 

Yerf. kann sich der Anschaunng von Hammerschmidt nicht 
anschlieBen und begrfindet seinen Standpunkt. Die Giemsa-Ffir- 
bung ist deswegen branchbar, weil die Sicheln in den Prfiparaten 
gat rotgeffirbt erschienen und weil sich durch dieses Yerfahren im 
Darminbalte von Stechfliegen bekanntlich prachtige Trypanosomen- 
bilder darstellen lassen. Hetsch (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Ulcus tropicum. 38$ 

Kersten, H. E., Uber Ulcus tropicum in Deutsch-Neu¬ 
guinea. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 274.) 

Nach den Beobachtungen des Verf. scheinen das Ulcus tropicum 
in Afrika und in Deutsch-Neuguinea verschiedenartige Affektionen 
zu 6ein. Ersteres wird von Salvarsan gfinstig beeinflufit, wShrend 
letzteres auf dieses Mittel nicht reagiert. Das afrikanische Ulkus 
scheint nach den bisherigen Literaturangaben eine fuso-spirillare 
Symbiose zu sein, w&hrend der Erreger des in Deutsch-Neuguinea 
auftretenden Ulkus bisher noch nicht bekannt ist. Ob eine vom 
Verf. in Ausstrichpraparaten gefundene Diplokokkenart eine atio- 
logiscbe Bedeutung beanspruchen kann, konnte bisher nicht einwand- 
frei entschieden werden. Fur die Heftigkeit des Auftretens scheinen 
in Deutsch-Neuguinea die Bodenverbaltnisse mit den darin ent- 
haltenen Krankheitserregern von Bedeutung zu sein. Therapeutisch 
hat sich der Perubalsam gut bewahrt. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Hallenberger, Einige Bemerkungen zu der Arbeit Dr.Kerstens 
„Ober Ulcus tropicum in Deutsch-Neuguinea" (Arch. 
I Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 439.) 

Kersten war in der vorstehend referierten Arbeit wegen Ver- 
sagens der Neosalvarsantherapie zu dem Schlusse gekommen, daB das 
Ulcus tropicum in Afrika und Deutsch-Neuguinea als verschieden¬ 
artige Affektionen mit verschiedener Atiologie anzusprechen seien, 
obwohl sich in alien seinen Fallen ebenso wie beim afrikanischen 
Ulcus tropicum Spirochaten vom Typus der Spirochaeta schaudinni 
und fusiforme Bazillen batten nachweisen lassen. Im Gegensatz zu 
dieser Auffassung halt es der Verf. fur unwahrscheinlich, daB die 
Spirochaten und fusiformen Bazillen beim Ulcus tropicum der Sud- 
see nur als harmlose Schmarotzer auf dem brandigen Geschwurs- 
grund angetroffen werden sollten. Vielmehr ist er der Ansicht, daB 
den von Kersten als Erreger angesprochenen Diplokokken eine 
solche Rolle zukame. Der Beweis fur die Richtigkeit seiner Be- 
hauptung k5nnte leicht erbracht werden, und zwar einmal durch die 
Heranziehung der Wassermannschen Reaktion, ferner durch 
Levaditi-Schnittpraparate, wodurch sich ohne weiteres feststellen 
liefie, ob die Spirochaten und fusiformen Bazillen sich nur in den 
nekrotischen Teilen des Geschwiirsgrundes oder auch in dem noch 
lebenden Gewebe aufhielten. Weitere Beobachtungen tiber die 
Lagerung der Spirochaten und fusiformen Bazillen im Gewebe bei 
dem afrikanischen Ulcus tropicum fiihrten ihn im Gegensatze zu 
Keysselitz und Mayer (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 13) 
zu dem Ergebnis, daB die Bazillen zunkchst den Spirochaten im Ge¬ 
webe vorausmarschieren und den Boden far das Zerstorungswerk der 
Spirochaten, welche die eigentlichen Gewebszerstorer zu sein scheinen, 


Digitized b 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



384 


Granuloma venereum. — Dengue. 


yorbereiten. Das massenhafte Vorkommen der fusiformen Bazillen 
in der Pseudomembran des Geschwiirsgrundes und -randes lafit weiter 
vermuten, dad die Bazillen das Zerstbrungswerk durch Einschmelzung 
des Gewebes vollenden. Diese Lagerung der Krankheitserreger and 
ihr regelmafliges Vorkommen beim afrikanischen Ulcus tropicum, der 
positive Ausfall der Wassermannscheu Reaktion sowie die yor- 
ziiglichen Erfolge der Salvarsanbehandlung lassen die Erregernatnr 
beider Mikroorganismenarten als unzweifelhaft erscbeinen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

de Souza Araujo, H. C., Estudo clinico do granuloma ve- 
nereo; casos observados no Brazil, Uruguay e Argen¬ 
tina. Rio de Janeiro (Typ. do Jornal do Commercio) 1915. 

Es handelt sich urn eine Dissertation, die aus dem bekannten 
Institute Oswaldo Cruz staramt. Die Arbeit bringt auf Grand zahl- 
reicher eigener Beobachtungen eine gute Darstellung des Erankheits- 
bildes des yenerischen Granuloms. Der Nachweis stiitzt sich auf den 
Nachweis der Erreger, des Calymmabacterium granulomatis, eines 
Eapselbakteriums. Durch Einspritzungen yon Tartarus stibiatus und 
durch Rbntgenbehandlung kann man die Erankheit jetzt sicher heilen. 
Die einzelnen Falle sind eingehend beschrieben und durch zahlreiche 
Abbildungen erlautert. Ein erschdpfendes Verzeichnis der bisher 
vorliegenden Arbeiten ist beigefiigt 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Eraus, Uber die Feststellung der Dengue in Argentinien. 
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 1314.) 

Im Februar 1916 wurde in Teilen yon Argentinien eine Epidemie 
beobachtet, die fast die ganze Bevblkerung ergriffen hatte. Der 
klinische Verlauf zeigte die typischen Erscheinungen der Dengue. 

Das Blut der untersuchten Falle aus den verschiedenen Erank- 
heitsperioden enthielt weder kultivierbare noch mikroskopisch nach- 
weisbare Organismen. In vielen Fallen wurde Leukopenic beobachtet. 
Anamnestische Erhebungen sprechen dafiir, dad die Erankheit nicht 
durch Eontakt ubertragen wird. Ubertrager diirften vielmehr Culex 
fatigans und Stegomyia fasciata sein, deren Brutstatten in jedem 
Haus der yon der Epidemie befallenen Gegend gefunden warden. 

Langer (Charlottenbnrg). 

Schurmann, W. and Fellmer, Ein Beitrag zur Eenntnis der 
Aphthae tropicae (Sprew, Sprue). (Zeitschr. t Hyg. u. 
Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 432.) 

Der yon den Verff. untersuchte sprueverdachtige Stahl stammte 
yon einer Dame, die aus einer Spruegegend im Osten nach Deutsch- 


Digitized b' 


Google 


Origiral from — 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Spru. 


386 


land zurilckgekehrt war. Er hatte hellbraunes Aussehen and re- 
agierte saner. Gas- and Schaumbildung fehlten. Die klinische Unter- 
snchang sprach fur Sprue. Aus dem Stuhl angefertigte Gram pra par 
rate zeigten reichliche grampositive St&bchen von eigenartiger leicht 
gebogener Form, kolbenartigen Anschwellnngen oder zuweilen Hantel- 
form. Zuchtnng anf Agar- nnd SerumnShrbodeu gelang nicht, anch 
nicht anaerob. Wnrde aber eine mit dem Eot in Kochsalzlbsung 
hergestellte Anfschwemmnng im Wasserbad 30 Min. bei 56° C ge- 
halten, so wncherten auf damit beimpften Platten viele eigenartige 
Kolonien, neben einzelnen Eokken- nnd Colikolonien, von leicht ge- 
kr&mmten Sthbcben mit Keulen- nnd Hantelformen nnd Verzweigungen. 
Auf Sernmplatten wncherten gelbliche Kolonien von trockenem, brOck- 
ligem Aussehen, welche sich mit der Ose auf den Nihrboden hin- 
und herschieben lieflen; Rand gezackt, Mitte erhaben. Die Serum- 
knltur lafit sich nicht gleichm&Big anfschwemmen, sondern bleibt 
brOckelig. Auf Agar nnd Glyzerinagar gntes Wachstum, keines anf 
sanern N&hrboden, Endo- nnd Driga 1 ski-Nahrbbden. Bouillon 
bleibt klar; nach kurzer Zeit Hautchenbildung wie beim Diphtherie- 
bazillns. Lackmnsmolke nnd Milch bleiben unver&ndert, Gasentwick- 
lnng fehlt. Es werden weder hamolytische noch peptisch wirkende 
Stoffe noch Toxine gebildet. Die Kultnrmasse knistert beim Ab- 
brennen der Ose, wie bei Diphtherie- nnd Tuberkelbazillen. Der 
Bazillns ist nnbeweglich, leicht, aber nicht gleichm&fiig farbbar, nicht 
sAurefest, ohne Sporenbildung; er wird dnrch Kochen in 1 Min., in 
30proz. Alkohol nach 5 Min., 60proz. nach 1 Min., 90proz. nach 
5 Min., durch 5proz. Karbollosung in 1 Min., lproz. Sublimatlosnng 
in 2 Min. nnd 3proz. Wasserstoffsuperoxydlosung in 1 Min. abgetdtet 

Verff. kommen zu dem Ergebnis, dafl der von ihnen bei Sprne 
gefnndene Bazillns, von dem sie dahingestellt sein lassen, ob er 
wirklich der Erreger der Krankheit ist, kulturell zwischen dem 
Diphtherie- nnd Xerosebazillus steht. 

Die Versnche mit Agglutination, aktiver nnd passiver Anapby- 
laxie nnd Komplementbindnng weisen auf eine besonders nahe Ver- 
wandtschait mit dem Xerosebazillus hin. 

Es gelingt mit diesem Bazillns Anaphylatoxin in vitro zu bilden. 

Prazipitine lassen sich in den Kultnriiltraten nnd in dem dnrch 
Immunisierung mit dem gefnndenen Erreger gewonnenen Immun- 
serum nicht nachweisen. 

Anch die Thermoprazipitation mit Organextrakten blieb ohne 
Ergebnis. Schill (Dresden). 

Dold, Hermann, Uber die Atiologie der Spru. (Arch.f.Schiffs- 
u. Tropenhyg. Bd. 21. 1917. S. 1.) 

Die Spru, anch „tropische Aphthen" nnd „Psilosis linguae" ge- 
Bnte AM. Bef. Bd. so. No. 15/16. 25 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



386 


Spru. 


nannt, ist eine chronische, anscheinend ganz fieberlos verlaufende 
Krankheit, die schleichend mit unbestimmten and wechselnden Ver- 
dauungsstorungeu beginnt. In den Vordergrand des Krankheitsbildes 
treten allm&hlich diarrhoische Entleernngen, die sich in voll ent- 
wickelten Fallen als voluminSse, schwach gelblicb bis grauweifi ge- 
i&rbte, von zahlreichen Gasblasen dnrchsetzte Stuhle yon saurer 
Reaktion darstellen. Friiher oder sp&ter treten anf der Schleimbant 
der Mundhohle and besonders aaf der Zange hochst schmerzhafte 
Erosionen anf, die sich nicht selten zu Geschwuren weiter entwickeln. 
Vorttbergehende Besserungen nnd Heilungen werden in den leichteren 
Fallen oft beobachtet, wahrend die schwereren Faile unter fort- 
*chreitender Abmagemng nnd Anamie schliefilich zngrnnde geben. 
Die Atiologie der Krankheit kann bisber noch nicht als gekl&rt 
gelten. Das von verschiedenen Seiten beobachtete Uberwiegen von 
grampositiven Keimen in den Sprustuhlen konnte Verf. zwar an einem 
-groBen Untersuchungsmaterial bestatigen; eine pathognomonische 
Bedentnng kommt diesem Befunde.aber nicht zu. Die von Justi, 
Ben eke und Ungermann bescliriebenen grampositiven diphthe- 
roiden Bakterien, die nicht aus alien Stahlproben isoliert werden 
konnten, erwiesen sich als chemisch ziemlich inaktiv nnd lieBep 
weder biologisch noch serologisch noch tierexperimentell Beziehnngen 
zur Sprnkrankheit erkennen. Hingegen konnte Verf. in Uberein- 
stimmnng mit gleichartigen Beobachtungen von Le Dantec nach- 
weisen, daB in spruartigen nnd sprnverdachtigen, den Charakter von 
sanren Garangskatarrhen tragenden Stiihlen regelmafiig nnd in groBer 
Menge Blastomyceten bzw. eine Oidiumart enthalten waren. Wahrend 
-aus normalen Stuhlen die Blastomyceten nnr in 7,5 Proz. und ans 
•diarrhoischen, nicht sprnartigen Stuhlen in 16 Proz. herausgezuchtet 
werden konnten, fanden sie sich in spruartigen und spruverdachtigen 
Proben in 92,1 Proz. Aus 34 vollentwickelten typischen Sprustuhlen 
wnrde 30mal = 88,2 Proz. der Falle eine Oidiumart teils allein, teils 
in Gesellschaft von Blastomyceten isoliert. Diese Oidiumart besitzt 
■eine gewaltige chemische Leistungsfahigkeit, wachst aerob und an- 
nerob, am besten auf sauren kohlehydrathaltigen Nahrboden und zer- 
legt Zucker in wenigen Stunden unter starker Saure- nnd Gasbildung. 
Affen nnd Hunde erkranken nach Verfutterung dieser Keime inner- 
halb von 3—7 Tagen mit entfarbten, diarrhoischen, voluminosen, zum 
Teil mit Gasblasen durchsetzten Stiihlen, aus denen sich die Keime 
olme Miihe wieder heransziichten lassen. Am raschesten nnd starksten 
reagieren Mause. Schon nach 24—48 Stunden treten hellgelbe, volu- 
minose, weiche Stuhle auf nnd schliefilich gehen die Tiere unter. fort- 
dauernden Diarrhoen innerhalb 8—18 Tagen zugrunde. Der Darm- 
traktns dieser Tiere, besonders der Magen nnd Diinndarm, zeigt 
meteoristische Anftreibnng nnd entziindliche Reaktion; auch in der 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Spin. 


387 


Milz and Leber findet sich die Oidiamart. Die oben erwfihnten 
Blastomycetenstfimme sind in qualitativer Beziehung dieser Oidiam¬ 
art fihnlich, qaantitativ aber stehen sie binter ihr zarfick, indem die 
Oidiamart sich als chemisch viel aktiver erwies nnd demgem9.fi die 
darch sie verursachten pathologischen Erscheinnngen viel stftrker 
waren. Die genannten Blastomyceten and besonders die Oidiamart, 
deren genane Klassifikation noch erfolgen mufi, sind mit grbfiter 
Wahrscheinlichkeit als die (Jrsache jener pathologischen Verfinde- 
rungen, welche far den Sprastnhl charakteristisch sind, zn betrachten. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Ashford, Bailey K., Studies in moniliasis of the digestive 
tract in Porto Rico. (Americ. Joarn. of the med. Sciences. 
VoL 150. 1915. p. 680.) 

Sprae ist eine Erkrankang mit typischem Symptomenbild. Die 
Hauptsymptome sind Stomatitis, ftbermafiige DarmgSrang, Durchffille 
und Leberverkleinerung. Sie neigt za Spontanheilung nnd wird 
darch Kohlehydratentziehang schnell geheilt ' 

Sie kommt nach den Erfahrangen des Vert aaf Porto Rico be¬ 
sonders in Stfidten vor, wo Brot in grofier Menge genossen wird, da- 
gegen nor selten auf dem Lande. H9ufig ist sie in bestimmten 
Familien endemisch. Personen aus nordlichen Lfindern scheinen eine 
Rassendisposition za besitzen. 

Vert fand konstant bei Spraekranken im Zungenabstrich and 
in den Faces eine bisher unbekannte Mon ilia. Aach in atypischen 
Fallen warde sie hfiufig gefanden, dagegen bei Gesanden oder nicht 
Darmkranken nur in 3 Proz. 

Alle Faile von typischer Sprue gaben positive Komplement- 
bindang mit der Monilia, wahrend Nicht-Spruekranke stets negativ 
reagierten. 

Der neae Mikroorganismus ist eine typische Monilia, die sich 
dnrch Seitensprossen und Endkonidien von Mycelien Oder darch 
Sprossang von Hefenformen vermehrt. Ascosporen kommen nicht vor, 
dagegen haafig, besonders in aiteren Kulturen, chlamydosporenahnliche 
Efirper. Sie ist rand, 2—7 n grofi, zeigt scharfe Eonturen and ent- 
hait einen relativ grofien lichtbrechenden Korper and eine viel grofiere 
Vakaole. Die Mycelbildang ist reichlich, die Faden werden bis fiber 
1000 /u lang. 

Die Farbang gelingt am besten mit Giemsa-LSsung, im Gewebe 
nach Gram, Weigert Oder mit Bo dins Viktoriablau-Methode. 

Zor Zfichtang eignet sich am besten 4proz. Saboaraadscher 
Glakoseagar mit einer Aciditat von 2. Das Verhalten auf den 
verschiedenen Nahrboden wird eingehend beschrieben. 

Bei kleinen Versuchstieren raft Injektion der Ealtaren eine 

25* 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



388 


Spni. — Beriberi. 


mykotische Septikamie hervor. Verfiitterung gibt unsichere Resultate. 
Bei einem Affen rief Verfattening Abmagerung nnd Diarrboe hervoc. 
In den Faces wurde die verfutterte Monilia gefnnden. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Wood, Edward 8., The occurrence of sprue in the United 
States. (Ibid. p. 692.) 

Tropische Sprue kommt in den Sudstaaten der Union vor und 
wird hier haufig mit Pellagra verwechselt Sie ist eine einheitliche 
Erkranknng mit bestimmtem Symptomenbild, deren Diagnose keine 
Schwierigkeiten macht. 

Die Frage, ob der charakteristische Spruestnhl von einer Erkran- 
kung des Pankreas abh&ngig ist, verdient eingehende Untersuchung. 

Das einzige sichere Mittel zur Unterscheidung von Pellagra und 
Sprue bietet die Untersnchung des Stahls. Fettstuhle mit grofiem 
Fett- und StickstoffVerlust sind charakteristisch fur Sprue, wahrend 
bei Pellagra trotz der Durchfalle Fett- und Stickstoffresorption 
normal sind> 

Sprue kann bei alien Darmkrankheiten als Komplikation vor- 
kommen. Die Diagnose auf Pellagra sollte daher beim Fehlen von 
Hautver&nderungen nnr gestellt werden, wenn fruhere Anfalle nach- 
gewiesen sind. Kurt Meyer (Berlin). 

Dieterlen, Uber eine im Jahre 1914 in der Shdsee beob- 
achtete Beriberiepidemie. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. 
Bd. 20. 1916. S. 306.) 

Verf. hatte Gelegenheit, auf Neu-Mecklenburg im Bismarck- 
archipel eine Beriberiepidemie von 78 Fallen zu beobachten. Als 
atiologisches Moment lied sich nur der Genud von poliertem Bruch- 
reis und sp&terhin die durch die Durre und den Krieg hervorgerufene 
Einftrmigkeit der Nahrung feststellen. Vielleicht mag auch ein Teil 
der Erkrankten, namlich der an Reis wenig gewohnte Volksstamm 
der St Mathiasinsulaner, mehr als andere Arbeiter zu der Krankheit 
disponiert gewesen sein. Klinisch wurde am hauiigsten die para- 
lytisch-atrophische Form der Beriberi festgestellt. Von der rein 
kardialen Form kamen 4 F&lle zur Beobachtung, die samtlich tddlich 
verliefen, von der kardial-hydropischen Form wurden & Personen be¬ 
fallen und schliedlich fand sich in mehreren Fallen die gemischte 
Form vor, bei der die Lahmungserscheinungen das Hauptsymptom 
waren, daneben aber eine Herzinsuffizienz mit mehr oder minder 
starken Odemen vorhanden war. Die Therapie bestand in der reich- 
lichen Verordnnng von Milch, Kakao, Zwieback, Fischen, Fruchten usw. 
Die vollstandige Anderung der Kost hatte das ErlSschen der Epidemie 
schon nach wenigen Monaten zur Folge. W. Gaehtgens (Hamburg). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Beriberi. — Skorbut. 


389 


Seinhard, Paul, Rfintgenbefnnde bei beriberiartigen Er- 
kranknngen. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 19L6. 8.1.) 
Die vorwiegend klinisches Interesse beansprochenden rfintgeno- 
logischen Untersuchungen fiber die Herzverfinderungen bei beriberi- 
artigen Erkrankungen ergaben als wesentliches die primare Dilatation 
dee Gef&Bscbattens, besonders im palmonalen Anteile, wohl infolge 
erhfihter Widerstande im kleinen Kreislauf. Damit verbnnden ist 
eine Dilatation der rechtsseitigen Herzabschnitte mit entsprechender 

Verinderung des Qnotienten r - im Orthodiagramm. Endlicb tritt 


bei ausgesprochener Insuffizienz der Gef&fie des grofien Ereislanfes 
resp. der linksseitigen Herzabschnitte eine sekundHre Verbreiterung 
des linken Ventrikelbogens nnd Hydroperikard auf. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 


Albert, Jos6, The treatment of infantile beriberi with 
the extract of tiqui-tiqui. (Philipp. Jonrn. of Science. Ser.B. 
Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 81.) 

Die kindliche Beriberi ist die Ursache, dafi die Sterblichkeit bei 
Brnstkindern auf den Philippinen grdfier ist als bei kfinstlich ge- 
nahrten Kindern. 38 Proz. der Kinder nnter einem Jahre erliegen 
der Krankheit. Man dachte daran, dafi es sich nm eine Vergiftnng 
dnrch Beriberimilch handeln konne. Rettung ist moglich, wenn die 
Ern&hrnng dnrch die Matter anterbrochen wird. Ein anderes Mitt el 
ist das, der Mutter einen Zusatz von Reiskleie zur Nahrnng zn 
geben (Tiqoi-Tiqui), um dadurch die mfitterliche Beriberi zn heilen. 
Das scheitert daran, dafi das Tiqni-Tiqni ungern genommen wird. 
Dagegen wird hier fiber aasgezeichnete Erfahrangen berichtet, wenn 
man das Extrakt ans Tiqui-Tiqui den Sfiuglingen als Znsatz zn der 
Ernahrnng dnrch die Mmtermilch verabreicht. Offenbar spricht 
diese Beobachtung daffir, dafi Beriberi nicht anf einer Giftwirknng 
bernhen kann, da die Kinder gesnnd werden, trotzdem sie die Matter- 
milch weiter nehmen. Es kann vielmehr als sicher gelten, dafi ihnen 
mit dem Tiqui-Tiqui-Extrakt lebenswichtige Stoflfe zngefuhrt werden, 
die sonst in ihrer Nahrnng ganz fehlen wfirden, weil sie in der Milch 
der beriberikranken Matter nicht vorhanden sind. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hess, Alfred F., Infantile scnrvy. (Jonrn. of the Americ. med. 
Ass. Vol. 65. 1915. p. 1003.) 

Bei dem kindlichen Skorbnt, der Barlowschen Krankheit, 
hat man bisher hanptsachlich die Knochenver&ndernngen berfick- 
sichtigt. TatsSchlich ist aber anfierdem anch eine Vergrfifiernng des 
rechten Herzens ein fast regelmafiiger Befnnd, nnd ebenso triflft man 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



390 Beriberi. — Skorbut. 

sebr gewfihnlich Odeme an. Wahrscbeinlich sind anch die Nerven 
beteiligt. Wie man scbon fruher wufite, dafi Ern&hrungsfehler ffir 
die Krankbeit eine urs&chliche Bedentung haben, so triit dnrcb die 
hier kervorgehobenen Krankheitszeichen immer dentlicber eine un- 
zweifelhafte Yerwandtschaft der Krankbeit mit der Beriberi zutage, 
bei der ja ganz fihnliche Krankheitszeichen im Vordergrnnd stehen. 
Tats&chlich stellte sich herans, dafi dnrch Verabreichnng von Weizen- 
kleie als Zusatz znr N ah rung eine wesentliche Bessernng der Krank- 
heit erzielt werden kann, so dafi ancb dnrch die Erfolge dieser 
Behandlnng eine weitere Stfitze fur Beziehnngen zwischen Beriberi 
nnd Barlowscher Krankbeit gegeben ist. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven). 

Darling, Samnel T., The pathological affinities of beri¬ 
beri and scurvy. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. Yol. 7. 
1916. p. 88.) 

Auf Grund einiger in Siidafrika gemachten Leichenoffnungen von 
Skorbutffillen konnte eine anff&llige Ahnlichkeit der Leichenver&nde- 
rungen mit denen bei Beriberi festgestellt werden, namentlich in 
Gestalt der Yergrofierung und Erweiterung des rechten Herzens. Es 
wird auch in eingehender Weise eine Ubersicht fiber die Ver&nde- 
rungen bei anderen verwandten Krankheiten gegeben. Neben jenen 
erwahnten Herzerkrankungen spielt meist eine Entartung des Nervus 
vagus eine Rolle. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Labor, Marcello, Eine Beobachtung fiber das Blutbild des 
Skorbuts. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.912.) 

Kurzer Bericht fiber Blutuntersuchung bei einer Anzabl von 
Skorbutkranken. Alle Kranken boten das Bild einer relativen Lympho- 
cytose dar mit Yerminderung der Zahl der polymorphkernigen, neutro- 
philen Leukocyten. In einem gewissen Krankheitsstadium scheint 
es zu einer ausgesprocbenen Hypereosinophilie zu kommen. 

Gildemeister (Posen). 

Labor, Marcello, Das Leukocytenbild des Skorbuts und 
der Tibialgie (v. Schrfitter), nebst Bemerkungen fiber 
dieses Leiden. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.1069.) 

Der Skorbut zeigt eine konstante Veranderung des Leukocyten- 
bildes im Sinne einer relativen Lymphocytose. W&hrend der Hekon- 
valeszenz tritt des fifteren vorubergehend eine Eosinopbilie auf. Das 
Leukocyten verh&1 tnis ist ffir den Skorbut ein spezifisches nnd dia- 
gnostisch verwertbares Symptom. 

Die Tibialgie ist wahrscbeinlich die Folge eines Nahrschadens, 
moglicherweise eine Avitaminose. Sie ist durch ein Blutbild cha- 


Digitized b' 


. Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Skorbnt. — Rinderpest. 


391 


rakterisiert, in welchem Lymphocytose und Eosinophilie zn beob- 
achten Bind. Die Leukocytenbestimmnng ist ein sicheres, unentbehr- 
licbes diagnostisches Hilfsmittel bei der Feststellnng der Tibialgie. 

Das von v. Schrotter als Tibialgie bezeichnete Leiden komrat 
nor im Felde zur Beobachtung nnd besteht in Schmerzbaftigkeit des- 
ganzen Scbienbeines. Die Elopfempfindlichkeit dieses Enochens ist 
so grofi, daft das Gesicht der Eranken sich manchmal krampfhaft 
verzieht. Gilderaeister (Posen). 

Zloeisti, Theodor, Uber Skorbnt. (Med. Klinik. 1916. S. 659.) 

Anf Grand yon gehfinft anftretenden Fallen in tiirkischen Feld* 
lazaretten wird das Erankheitsbild beschrieben, das nicht in alien 
Fallen ganz gleichm&flig ist. Einzelne Erankheitserscheinungen 
konnen mehr oder weniger stark hervortreten. Das gilt yon den 
Mnndersclieinnngen, den Hautblutnngen, wie yon yielen anderen 
weniger haufigen Zeichen. Ob die Ursache in belebten Erregern 
Oder in einer Ernahrungsstdrung zn sehen ist, bleibt noch unent- 
schieden. Tatsache ist aber, da6 dnrch geeignete Era ah rang sehr 
bald das Erankheitsbild iiberraschend geandert wird. Merkwiirdig 
sind anch die Wechselbeziehnngen des Skorbnts zn yielen anderen 
Erankbeiten, wie Typhus, Flecktyphns, Ruckfallfieber, Pnenmonien 
nnd anderen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Hntyra, F. und Marek, J., Die orientalische Rinderpest. 

60 S. mit 22 farbigen Abb. anf 15 Taf. n. 5 Textfig. Jena (Gnstav 

Fischer) 1916. Pr. brosch. 8 M. 

Die kriegerischen Verwicklungen der letzten Jahre haben die 
groBe Gefahr einer Einschleppung der Rinderpest nach Mittel- und 
Westeuropa in bedrohliche Nahe geriickt. Nach dem zweiten Balkan- 
kriege ira Herbste 1913 ist die Seuche in den neuerworbenen Ge- 
bieten und in den an das Schwarze Meer grenzenden Beziiken 
Bnlgariens anfgetreten. Der gegenwartige Weltkrieg hat die Ein- 
schleppungsgefahr noch wesentlich vergroBert. Ist es doch bekannt,. 
daB RuBland znr Ernahrung seines Heeres anch aus Ostasien lebende 
Binder herangezogen und damit die Rinderpest mbglicherweise in 
europaische Gebiete eingeschleppt hat, von denen aus die Moglichkeit 
des weiteren Vordringens der Seuche in westlicher Richtung gegeben 
ware. Nun gibt es bei uns zurzeit nur sehr wenige Tieiarzte, welche 
die Rinderpest aus persOnlicher Erfahrang kennen; die meisten sind 
im Verdachtsfalle gezwungen, den Mangel an unmittelbarer Beob¬ 
achtung dnrch das Stadium einschlagiger Beschreibungen zu ersetzen. 
Den Verff. gebllhrt das groBe Verdienst, den Tierarzten mit der vor- 
liegenden BroschQre ein ausgezeichnetes Hilfsmittel an die Hand 
gegeben zu haben, das ihnen die verantwortungsvolle Aufgabe einer 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



392 


Verechiedenes. 


Digitized by 


richtigen Diagoosestellang im gegebenen Falle erbeblich erleichtem 
wird. Die Ausffihrungen fiber die Rinderpest in ihrem bekannten 
Handbnch der speziellen Pathologie und Therapie baben die Verff. 
in der nenen Broschlire unter Verwertung ihrer eigenen nengewon- 
nenen Erfahrungen mehrfach erg&nzt, abgeandert nnd besonders im 
differentialdiagnostiscben Teile bedeutend erweitert. Der Hauptwert 
des Werkes liegt mit in der groBen Zahl vollendeter farbiger Ab- 
bildungen sowie in der anbangsweisen Beigabe von 14 Krankheits- 
geschichten nnd Zerlegnngsbefunden, die Verff. in Bulgarien zn er- 
beben Gelegenheit hatten. Die Broschfire wird allenthalben, ins- 
besondere nnter den Tier&rzten in den ostlichen and sfidfistlichen 
Gebieten, die dankbarste Anfnahme flnden, die sie ancb in vollstem 
Mafie verdient. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

B^gnet, M., Deuxifeme campagne contre les sauterelles 
(Stauronotus maroccanus Than.) en Alg6rie, aa moyen 
da „Coccobacillus acridioram“ D’H6relle. (Ann.del’Insk 
Pasteur. Vol. 29. 1915. p. 520.) 

Durch wiederholte Passagen gelang es, die Virnlenz des Cocco- 
bacillus acridiorum fiir die Henschrecke Stauronotus maroccanus so- 
weit zu steigern, daB er bei Injektion in die Leibeshohle innerhalb 
3 Stnnden tfidlich wirkte. Die Virulenzsteigerang gelang aber nur 
an natfirlich ausgekrochenen Heuschreckenlarven, nicht an kfiustlich 
yorzeitig ausgebriiteten. Die Virulenz hielt sich wabrend der ganzen 
Dauer der Versnche auf gleicher Hohe. 

Durch Verstaubung von Boaillonkultaren innerhalb eines Heu- 
scbreckenscbwarms wurde eine sich allm&hlich ausbreitende Epizootie 
erzeugt, die zur Vernichtung eines groBen Teils der Tiere fdhrte. 
Die Heuschrecken buBten zunachst an Beweglichkeit ein and warden 
dadarch eine leichte Beate ihrer natfirlichen Feinde unter den V6geln 
nnd Sangetieren and selbst der Ameisen. Nach dem Tode trockneten 
die Korper schnell ein, warden von V6geln und anderen Heuschrecken 
gefressen und vom Winde fortgefuhrt. Die Erkrankang warde haapt- 
sfichlich durch die den Bazillas in groBen Mengen enthaltenden 
flQssigen Entleerungen, die an den Grksern haften blieben, verbreitek 

Wenn auch nicht alle Individuen der Epizootie erliegen, so ge- 
langt doch ein groBer Teil nicht zur Eiablage, und es besteht daher 
die Aussicht, durch eine mehrere Jahre fortgesetzte Wiederholung 
des Verfahrens, der Heuschreckenplage Herr zu werden, falls nicht 
etwa eine erbliche Immunit&t gegen den Bazillas eintritt 

Kurt Meyer (Berlin). 

Bahn, Otto, Statistische Studien fiber die Systeme der 
Bakterien. (0. f. Bakt Abk II. Bd. 46. 1916. 8. 4.) 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verachiedenes. 


39 $ 

■ Eine kritische Besprechung der von Migula nnd von Leh¬ 
mann-Neumann anfgestellten Bakteriensysteme, die zu folgenden 
8chlu6betrachtnngen des Verf. ffihrt: 

Es gibt nnter den Eigenschaften der Bakterien solche, die zur 
Gattungs- nnd Artbestimmnng wesentlich sind, nnd solche, die keinen 
diagnostischen Wert haben. Der diagnostische Wert einer Eigen- 
scbaft h&ngt nicht ab von ihrer Bedeutung fur die Existenz der Art; 
er kann nicht vorausgesagt, sondern nor ansprobiert werden. Die 
form der Bakterien, eine nach menschlichem Ermessen recht nn- 
wichtige Eigenscbaft, ist fur die Einteilnng von grofitem Wert. Da- 
gegen ist die Begeifielung, obschon fur die Bakterien von Bedentnng, 
fflr die Einteilnng wenig vorteilhaft gewesen. Mit den pbysiologiscben 
Eigenschaften ist es SLhnlich. Die reine Milchsanreg&rung beschrankt 
sich wohl ausschliefilich anf die Streptokokken nnd die Grnppe der 
langen Milchsaurebakterien. Die Essigg&rung wird nnr durch eine 
scharf begrenzte Grnppe vernrsacht, die Satire-Gasbildung ist anf 
einige nahe verwandte Grnppen beschrankt, die BnttersknregArnng ist 
nnr bei einer Grnppe zn finden. Andere Gftrnngen sind dagegen nicht 
typisch. Harnstoff wird von Mikrokokken und Sarcinen, von Sporen- 
stabchen nnd sporenlosen Arten vergoren. Die Fettzersetznng ist an 
keine Grnppe gebnnden. Die Bildnng von Schwefelwasserstoff nncTIndol 
sind nicht als Gattnngs- oder Grnppenmerkmal zn gebrancben. 

Ganz allgemein darf man wohl sagen, dad nach dem hentigen 
Stande der Kenntnisse die Garung der Eohlehydrate nns sch&rfer 
eharakterisierte Grnppen gibt als die Zersetznng der EiweidkOrper. 
Es ist mdglich, dad bei der Bestimmnng alter Eiweifispaltnngs- 
prodnkte anch natiirliche Grnppen sich flnden lassen, doch ist die 
Dnrchfiihrnng zur Bestimmung von Bakterienarten eine vollkommene 
Dnmoglichkeit. Die Zersetznng der Eohlehydrate ist freilich anch schon 
recht vollstandig ansgenntzt (mit Ansnahme der St&rkezersetznng, die 
noch wertvolle Fingerzeige geben kdnnte), nnd es besteht wenig Hoff- 
nnng, die noch nicht grnppierten Arten der Gattnngen Micrococcus 
nnd Bacterium L. et N. anf dieser Grnndlage weiter einznteilen. 

Einige sebr anff&llige Bakterieneigenschaften versagen bei der 
Einteilnng ziemlich vollstandig, n&mlich das Lenchten, die Farbstoff- 
bildnng nnd die Pathogenese. Die Bedentnngslosigkeit der ersten 
beiden Eigenschaften ist bereits erdrtert. Die Unwichtigkeit der 
Pathogenese znr Grnppenbestimmnng erhellt schon darans, da6 in 
jeder Bakteriengattnng mehrere pathogene Arten vorkommen. Wir 
kOnnen anch nnmbglich alle Erankbeitserregnng als eine nnd dieselbe 
Eigenscbaft anffassen. Pathogenese gehort mit Farbstoffbildnng nnd 
Harnstoffgarnng zu den „zufailigen u Bakterieneigenschaften, die mit 
den allgemeinen Verwandtschaftsbeziehnngen nichts zn tnn haben. 

Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



394 


Verecliiedenes. 


Franzen, H., Beitrftge zur Biochemie der Mikroorganis- 
men. X. Mitteilung. Uber die Bildung and Verg&rang 
von Ameisens&are darch Bacterium coli comm, von 
H. Frantzen und H. Kahlenberg. (Hoppe-Seylers Zeitschr. 
f. physiol. Chemie. Bd. 97. 1916. S. 314.) 

Colist&mme verschiedener Herkunft, Alters and Art bilden anter 
den gleichen Versachsbedingangen innerhalb des ersten Tages kr&ftig 
Ameisens&are, dann tritt allm&hlich Verg&rung ein. Genaa Qberein- 
stimmende Werte warden nicht erhalten. Die verscbiedenen Ooli- 
st&mme haben nach ihrer Herkunft eine verschiedene pbysiologische 
Wirksamkeit Bac. typhi, unter gleichen Bedingangen untersacht, 
griff Ameisens&are nar spnrenweise an. Die Versnche warden in 
kiinstlichen Nahrlfisangen anter Zasatz von ameisensaarem Natron 
angestellt In Bouillon tritt bei Coli comm, sofort Verg&rang ein, 
die Unterschiede zwischen den verschiedenen Colist&mmen sind viel 
grOder als in kQnstlicher NahrlSsnng. Im Gegensatz zu Bact. coli 
bildet Bac. typhi innerhalb des ersten Tages Ameisens&are, sp&ter setzt 
dann kr&ftige Verg&rang ein. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Bertrand, Gabriel, L’argent peut-il, a une concentration 
convenable, exciter la croissance de l’Aspergillus 
niger. (C. r. Acad, des Sciences. VoL 158. 1914. p. 1213.) 

Die wachstumsbegunstigende Wirkung kleiner Mengen bestimmter 
Elemente, wie Eisen, Mangan, Bor and Zink gegenaber Aspergillus 
niger ist von manchen Autoren als Reizwirkang gedeatet worden, 
wie sie toxischen Substanzen ganz allgemein in geringen, nicht mehr 
sch&digend wirkenden Mengen zukommt. 

Verf. zeigt demgegeu fiber, dad Silber, dessen wachstamshemraende 
Wirkung bis za einer Verdun nung von 1 Gramm-Molekal aaf 1 Million 
Liter reicht, bei weiterer Verdun nung keine entwicklangsbegiinsti- 
gende Wirkang besitzt Man mad hiernach annehmen, dad Mangan 
and andere Elemente eine spezifische pbysiologische Reizwirkang 
ausuben. Kart Meyer (Berlin). 

Gavillier, M., Utility da zinc pour la croissance de l’Asper- 
gillus niger (Sterigmatocystis nigra V. Tgh.) cultive 
en milieux profonds. (Ibid. p. 1216.) 

Die begiinstigende Wirkang, die kleine Mengen Zink aaf das 
Wachstum von Aspergillus niger ausuben, ist nicht nor in Kaltaren 
mit groder relativer Oberfl&che, sondern auch, entgegen den Angaben 
▼on Lepierre, in Kaltaren mit hoher Fl&ssigkeitsschicht nach- 
weisbar. Kart Meyer (Berlin). 

Ealer, Hans und Hammarsten, Harald, Zur Kenntnis der 
G&rangsaktivatoren. (Biochem. Zeitschr. Bd. 76.1916. 8. 314.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Venchiedenes. 


395 


Alkali- and Ammoniamsalze organischer S&uren, besonders solche 
der Ameisens&nrereihe and der Oxys&uren erhdhen scbon in kleinen 
Mengen die G&rungsgeschwindigkeit der Hefe am 50—100 Proz. 
Eine Einwirkang anf die Gftrangsenzyme diirfte dabei ansznschlieBen 
sein, da der katalytische Effekt bei Trockenhefe sehr viel schw&cher 
ausl&llt Manches deutet daranf hiu, dab eine Verftnderung der 
Oberfl&chenschicbt eine Rolle spielt. Die von Harden nnd Yonng 
geinberte Vermntnng, dafi es sich nm eine Begfinstigung des Hefe- 
wachstums bandelt, konnten Verffi. dnrcb direkte Wfigung der ge- 
■bildeten Hefemenge ansschliefien. 

Die Wirknng der Phosphate anf die G&rungsgeschwindigkeit der 
Hefe, die im allgemeinen in raaflig sanrer Lfisnng eine beschlennigende, 
in neutraler and alkalischer Losung eine hemmende ist, gebt mit der 
Wirknng anf das Hefewachstum ebenfalls nicht parallel. 

Knrt Meyer (Berlin). 

fhesney, Alan M., The latent period in the growth of bac¬ 
teria. (Journ. of experim. Med. VoL24. 1916. p.387.) 

Bei der Beimpfnng frischer NahrbOden mit Bakterien tritt in 
der Regel zun&chst keine Vermehrung, sondern haufig zun&chst sogar 
eine Vermindernng der einges&ten Keirae ein. Eine n&here Unter- 
anchnng ergibt jedoch — Vert arbeitete mit Pnenmokokken, Coli-, 
Fluoreszenz- nnd Prodigiosnsbazillen —, dab dieses Latenzstadinm 
der Vermehrung nnr dann vorhanden ist, wenn znr Anssaat aitere 
Enltnren benntzt werden. Wird dagegen von Kulturen Qberimpft, 
die sich anf der Hflhe der Wacbstnmsenergie befinden, so yermehren 
sich auch die anf den neuen N&hrboden iibertragenen Bakterien mit 
der gleichen Intensit&t wie in der Ansgangsknltnr. Das abweichende 
Verbal ten der Bakterien aus Elteren Knltnren deutet anf eine Sch&di- 
gung hin, die sie in den alternden Knltnren erfahren. 

Weitere Versuche zeigten, dab die nach Zentrifngieren von 
Pnenmokokkenbonillonkultnren, die sich anf der Hdhe der Vermehrung 
befanden, in der Fliissigkeit nbrig gebliebenen Kokken sich sofort 
wieder mit der bisherigen Energie weiter vermehrten. Bei gleichen 
Versnchen mit blteren Knltnren setzte aber zunSchst eine lUngere 
Latenzperiode ein. In dieser Periode starb ein grober Teil der 
Kokken ab, and zwar folgte das Absterben der Formel einer mono- 
moleknlaren Reaktion, wie sie fur die AbtStung yon Bakterien dnrch 
Gifte charakteristisch ist 

Die allm&hlich wieder einsetzende Vermehrung 19bt vermuten, 
dab die die anfangliche AbtOtung bewirkenden tozischen Snbstanzen 
bei langerer Bebriitnng wieder zerstdrt worden. In der Tat zeigten 
Kokken, die in Zentrifngate 4 Tage alter Knltnren einges&t warden, 
sogleieh lebhafte Vermehrung. Der direkte Nachweis der toxischen 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



396 


Venchiedenes. 


Digitized by 


Substanzen liefi sich dadarch ffihren, daft Filtrate 24sttindiger Kul¬ 
turen entwicklungshemmend wirkten and daft Kokken, die aas iebbaft 
wachsenden Kulturen stammten, nach Digestion mit Kultnrflltraten 
bei Eisschranktemperatnr anf nenen Nahrboden fibertragen ein deut- 
licbes Latenz>tadium zeigten. 

Die Latenzperiode der Vermehrnng ist also der Ansdrnck einer 
Schadigung, die die Bakterien in ihrer frfiheren Umgebung erfahren 
baben. Fiir Zwecke, bei denen es sich nm Arbeiten mit mfiglichst 
intakten Bakterien handelt, z. B. fiir Desinfektionsversuche, ist eB 
daber notwendig, stets jnnge Kulturen zn verwenden. Anch fBr die 
Erhaltung von Knltnren empfieblt es sich, sie nur knrz zn bebrfiten 
nnd dann im Eisschrank anfznbewahren. Enrt Meyer (Berlin). 

Berthelot, Albert, Recherches snr le Protens vulgaris. 
(Ann. de l’lnst Pasteur. Vol. 28. 1914. p. 839 u. 913.) 

61 Proteusst&mme verschiedener Herkunft erwiesen sich aus- 
nahmslos als gramnegativ. 

Alle bildeten ans Glnkose, Galaktose nnd Saccharose Sfiure, wobei 
zn beachten ist, dafi wegen der gleichzeitigen starken Ammoniak- 
bildnng die S&urebildnng bisweilen erst nach 10 Tagen nachweisbar 
wnrde. Laktose nnd Mannit warden nicht angegriffen. Das Ver- 
halten gegenfiber Lavulose nnd Maltose war inkonstant 

Phenol bildete keiner der 61 St&mme. Die Prfifung auf Indol- 
bildnng, die mittels Ausschfittelung der Knltnren mit Ather nnd ■ 
Vereetzen des abpipettierten Athers mit p-Dimethylamidobenz- 
aldehyd nnd Salzsfinre erfolgte, gab je nach dem Nabrboden wechselnde 
Resnltate. In 24stnndigen Peptonwasserknltnren batten von den 
61 Stammen 24 Indol gebildet, 37 nicht, aber 7 von diesen Indol* 
essigs&nre. Anf einem freies Tryptophan nnd Gelatine enthaltenden 
Nfibrboden hatten nach 4 Tagen 24 Indol, alle fibrigen Indolessig* 
8fiure gebildet Dieses Verbal ten war aber nicht konstant Bei der 
nach einiger Zeit wiederholten Prfifung bildeten einige der frfiheren 
Indolbildner nur Indolessigsaure nnd nmgekehrt. 

Bei einem Stamme, der ans dem Stuhl eines S&nglings mit akutem 
Brechdnrchfall gezfichtet war, wnrde genan die Virnlenz nnd Patho* 
genitat ffir Meerschweinchen nnd Kaninchen geprfift. Meerschweinchen 
lieften sich anf snbkntanem, Kaninchen anf intravenfisem Wege gegen 
diesen Stamm immunisieren. Knrt Meyer (Berlin). 

Wade, H. Windsor and Bel, George A critical conside¬ 
ration of systemic blastomycosis. With notes on 
certain special features and report of five cases. 
(Arch, of internal Med. Vol. 18. 1916. p. 103.) 

Wihrend Blastomykose der Hant ziemlich hftnfig vorkommt, ist 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Verechiedenes. 


397 


die Zahl der in der Literatnr mitgeteilten Falle von allgemeiner 
Blastomykose sehr sp&rlich, einmal wohl, weil eine Generalisierung 
der Infektion selten eintritt, sodann, weil die Falle selten diagnosti- 
ziert and h&nfig far Taberkalose gehalten werden. Verff. stellen 
42 Falle aus der amerikanischen Literatnr zusammen, die meist ans 
der Gegend too Chicago stammen and teilen & neue Falle mit, die 
sie selbst innerhalb eines Jahres im Hospital von New Orleans be- 
obachtet haben. 

Anch bei klinisch abnlich verlanfenden Formen werden ver- 
schiedene Blastomycetenformen gefunden, deren Charakterisierung aber 
wegen der grofien Variabilitat auf Schwierigkeiten stbfit. Zwei Hanpt- 
typen lassen sich aufstellen. Der erste ist eine typische Hefe. Er 
bildet weder im Organismns noch in der Ealtur ein My cel. In 
Amerika scheint er nur ansnahmsweise vorznkommen. Bei der groBen 
Mehrzahl der amerikaniscben Falle fand sich der zweite Typns, Zymo- 
nema von de Beurmann und Gongerot, der sich im Gewebe nnr 
dnrch Sprossnng, in der Eultar aber anch dnrch Mycelbildung vermehrt 

Nicht selten linden sich anch in tief liegenden Herden Misch- 
infektionen mit Bakterien, besonders solchen der Pseudodiphtherie- 
grnppe, aber anch Strepto- and Staphylokokken. 

Die allgemeine Blastomykose stellt in der Eegel eine snbaknte 
Oder chronische Infektion dar, die meist in den Lnngen beginnt und 
fr&her Oder spater zu mehr Oder weniger weit verbreiteten subkutanen 
Abszessen ffihrt, die hanfig auf die Enochen iibergreifen. Weiterhin 
werden anch die meisten anderen Organe befallen. Der Ubergang 
der Hautblastomykose in allgemeine Blastomykose ist selten. Haufig 
wird die Erkranknng zunkchst fur Taberkalose gehalten. 

Die Erkranknng betrifft hauptsachlich Individuen nnter ungiinsti- 
gen Existenzbedingungen, besonders solcher in feuchten Wohnungen. 

Die Zahl der Mikroorganismen in den erkrankten Geweben ist 
sehr wechselnd. Sie liegen teils in Riesenzellen, teils frei zwischen 
den Gewebszellen. 

fleilnng scheint sehr selten einzntreten. Jodkali in grofien Dosen 
ist zn versuchen. Lokalisieite chirurgische Affektionen siud chirnr- 
gisch anzngehen. Vielleicht sind mit Vaccinetherapie bessere Resnl- 
tate zn erzielen. Eurt Meyer (Berlin). 

Golliner, Soor der Vnlya. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 
8.1650.) 

Easni8tisch. Langer (Charlottenburg). 

Laseratein, Biochemische Gewebsreaktionen mit Triketo- 
bydrindenhydrat. (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie usw. Bd.32. 
1916. S. 288.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



398 


VerHchiedenea. 


Digitized by 


Falls sich die Annahme des Verf., dafi die beim Kochen tod 
Gewebsstficken mit Ninhydrin anftretende Blanfftrbung dnrch die 
Anwesenheit von Aminen bedingt ist, best&tigt nnd nicht auf An- 
hfiufungen von Peptonen Oder Albnmosen znrQckznffihren ist, so wfirde 
man einen Einblick in die chemischen Vorgfinge pathologischer Ei- 
weifiverfinderungen, z. B. bei Eklampsie, Karzinom usw. gewinnen 
kfinnen. Verf. kocht die Gewebsstficken in etwa 0,2proz. wfisseriger 
Niuhydrinldsung. Nach dem Kochen stellt sich plfitzlich starke Blan¬ 
farbung ein, die so geffirbten Stuckchen werden mittels des Gefrier- 
verfahrens geschnitten nnd in Glyzerin mikroskopisch nntersucht. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Simons, H., Histologische and chemische Untersuchungen 
fiber Chromoform (Methylformindichromat) als Fixa- 
tionsmitteL (Ebenda. 8.379.) 

Ans der Mitteilung ist von Interesse, dafi das Chromoform, ebenso 
wie die anderen brauchbaren Fixationsmittel verwendet werden kann, 
vor dem Orthschen Gemisch bat es den Vorzng der nnbegrenzten 
Haltbarkeit und den Vorzng vdlliger Gernchlosigkeit. Verf. hat das 
Chromoform mit gntem Erfolg bei der Ffirbnng der verschiedensten 
Karzinome, von Tnberkelbazille'h nnd Diphtheriebazillen verwendet. 
Die Technik des Verfahrens ist im Original ansffihrlich beschrieben. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Frledberger,E., Ffirbnng mikroskopischer Prfiparate mit 
Farbstiften. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1675.) 

Die verschiedenen Farbstoffe fur mikroskopische Zwecke sind 
in Stiftform gebracht und erlanben so bei schwierigen finfieren Ver- 
hfiltnissen ein fiberans einfaches Arbeiten. Die Stifte eignen sich 
besonders fur die Verwendung im Felde und auf Reisen, namentlich 
in den Tropen. W. H. Hoffmann (Wilhelroshaven). . 

Mayer, P., Uber Beizen und Beizenfarbstoffe. (Zeitschr. f. 
wiss. Mikroskopie usw. Bd. 32. 1916. S. 249.) 

Verf. wendet sich gegen verschiedene in der mikroskopischen 
Ffirbetechnik falschlich gebrauchte Ausdrucke, die er ansffihrlich 
begrfindet, z. B. ffir Beize ist zu verwenden der Ausdrnck: Zusatz, 
Verbindnng, Bindemittel Oder Kolligator, ffir Beizen: Vorbehandeln; 
ffir Lack: Verbindnng Oder Salz. Beizenfarbstoffe existieren fur den 
Histologen nicht; denn dieser braucht zum Farben entweder diese 
allein Oder in chemischer Verbindnng mit anderen Stoffen. In diesem 
Falle aber sind sie zn neuen Kfirpern mit neuen Eigenschaften ge* 
worden, was gerade dnrch die gewfihnliche Bezeichnung nicht zum 
Ausdrnck kommt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Venehiedenes. 399 

Diettrich, P., Die direkte F&rbnng von Paraffinscbnitten. 
(Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie usw. 6d. 32. 1916. S. 266.) 

Die Mdglichkeit der direkten Farbung von noch parafflnhaltigen 
Schnitten besteht in der Verwendong von spiritudsen Lfisnngen. Es 
wird dadnrch eine wesentliche Verkiirznng der Farbetecbnik erreicht. 
In der Mitteilung werden die Methodik nnd eine Anzahl der nach den 
Angaben des Verf. gefarbten Praparate ansfuhrlich geschildert nnd 
noch weitere Abkiirznngen des sonst so zeitraubenden F&rbens von 
in Paraffin eingebetteten Schnitten angegeben. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Lux, F., Ein nenes Ffirbegestell ffir bakteriologische 
Praparate. (Zeitschr.£.wiss.Mikroskopiensw.Bd.32.1916.S.401.) 
Das im Original abgebildete nnd beschriebene Gestell ermfiglicht' 
mit Hilfe einer einfachen Vorrichtung ein getrenntes Auffangen alko- 
holischer Oder wasseriger Spfilflfissigkeit. Veif. hat dnrch Verwendnng 
des beschriebenen F&rbegestells erreicht, dafi die monatliche Alkohol- 
■enbeschaffung nm fiber ein Viertel herabgegangen ist, was bei den 
hentigen Preisen eine j&hrliche Ersparnis von rund 1800 M. bedentet. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Rhein, M., Ein einfaches Verfahren znm sterilen Trocknen 
vonAgarplatten. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78.1916. S. 657.) 
Man ffillt soviel Petri- resp. Drigalski-Schalen, als die Zahl 
der zn trocknenden Agarplatten betrfigt, mit frisch gescbmolzenem, 
grannliertem Chlorcalcinm. Will man eine Agarplatte trocknen, so 
deckt man die Chlorcalcinmschalen anf, stellt die Unterschalen mit 
der zn trocknenden Agarschicht, den Schalengrnnd nach oben ge- 
kehrt, anf die Chlorcalcinmschale, derart, dafi beide Unterschalen 
znsammen einen geschlossenen Raum bilden (Abb.). Je nach der 
Frwche des Chlorcaicinms ist die Trocknung nach 10—15 Minnten 
beendet. Das sehr billige Chlorcalcinm kann nach Ofterer Yerwen- 
dnng wieder regeneriert werden. Rhein (Posen). 

Bottcher, Ein Apparat znr Blntentnahme nnd Gewinnnng 
sonstiger Pnnktate zwecks bakteriologischer nnd 
serologischer Untersnchnngen. (Mfinch. med. Wochenschr; 
1917. S. 68.) 

In den Auffangeglaschen sind seitliche Einbnchtnngen, die deu 
Blntknchen beim Abgiefien des Sernms zurttckhalten sollen. 

W. BL Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Seiffert, G., Die Diagnose pathogener Bakterien mit der 
Mikromethode. (Mfinch. med. Wochenschr. 1917. S. 94.) 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



400 


Verschiedenes. 


Das Verfahren strebt Ersparnis von N&hrb&den an. Es werdeh 
nor einzelne Tropfen jedes N&brbodens gebraucht. Die Untersuchungen 
lassen sich damit einwandfrei durclifuhren. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Palmer, George T., A new sampling apparatus for the 
determination of aerial dust. (Americ. Journ. of Public 
Health. Vol. 6. 1916. No. 1.) 

Der ganze Apparat ist in einem Handkoffer untergebracht Er 
verarbeitet die n5tige Luftmenge in 30 Minuten. Die Luft wird 
durch Wasser geleitet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Galli-Valerio, B., Parasitologische Untersnchungen und 
Beitrage zur parasitologischen Technik. (C. f. Baku 
Orig. Abt. I. Bd. 79. 1916. S. 41.) 

Verf. bespricht folgende Gegenst&nde: Geographische Verbreitung. 
einiger Parasiten, Hefepilze im Darme von Insekten, Irrtuoier der. 
Aktinomykosediagnose, Tuberkulose bei Grus japanensis, Rattentuber- 
kulose, Mycobacterium smegmatis des Meerschweinchens, Unter¬ 
snchungen an Eiern von Dibotriocephalus latus, eine Finne in der 
Leber von Mus silvaticus, Psoroptesr&ude bei Kaninchen, Biologie 
von Trombidium holosericeum, die Larven von Hypoderma bovis als 
Verbreiter von Bakterien, Biologie der Muscidae, Widerstand einiger 
Arthropoden dem. Fasten gegenuber, Farbung und Konservierung dea 
M. meniugitidis f&r Demonstrationszwecke, Fdrbung von Cercaiien, 
Tischchen fur raikroskopisches Arbeiten auf dem Lande (Abb.). 

Rhein (Posen). 

Cohendy, Michel and Wollmann, Engfene, Experiences sur la 
vie sans microbes. Elevage aseptique de cobayes. 
(C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 1283.) 

Es gelang Verff., vier Meerschweinchen, die durch Kaiserschnitt 
steril dem Muttertier entnommen waren, unter aseptischen Bedin- 
gungen aufzuziehen und 16, 18, 21 und 29 Tage steril zu halten. 
Die Tiere entwickelten sich normal. Die Stickstoff- und Zellulose- 
bestimmung im Eot ergab keine Abweichung von den Kontrolltieren. 
Auch die S&ugetiere bedQrfen also zu ilirer Entwicklung und zur 
Ausnutzung der Nahrung nicht der Mitwirkung von Bakterien. 

Kurt Meyer (Berlin). 


(G^.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentralWatt (Dr Bakterlologle ate. I. AM. Referate. 

■■ Bd. 66. No. 17/18. - 

Autgegcben am 15. Januar 1918. 

Desinfektion. — Tierische Parasiten. 

Kirstein, Fritz, Leitfaden ffir Desinfektoren in Frage 
nnd Antwort. 8. wesentlich erweiterte u. verm. Aufl. Berlin 
(J. Springer) 1916. 

Der Krieg hat uns den Kampf gegen zwei Infektionskrankheiten, 
Fleckfieber nnd R&ckfallfieber, aufgezwnngen, die beide durch L&use 
fibertragen werden nnd die im Frieden bei uns so gut wie keine 
Rolle spielten. Dadurch sind auch dem Desinfektor neue Aufgaben 
zugefallen. Verf. erdrtert in einem besonderen Abschnitt die Ver- 
nichtnng des Ungeziefers in Anlehnung an die 1915 vom Kais. Ge- 
sundheitsamte herausgegebene Zusammenstellung von Verfahren. Beim 
Unterricht der Desinfektoren diirfte eingehend zu berucksichtigen sein, 
inwieweit die vorgeschlagenen Bekampfungsmethoden aus HuBeren 
Grttnden noch anwendbar sind Oder nicht. Die Anwendung der 
trockenen Hitze ist in der Praxis nicht so einfach, wie es nach der Dar- 
stellung des Verf. zun&chst scheinen mochte. Anch in der vorliegenden 
Neuauflage wird das Bhchlein ein vortrefflicher nnd unentbehrlicher 
Ratgeber fur Desinfektoren sein. Gildemeister (Posen). 

SchDtz, Die Ausbildung der Desinfektoren in PreuBen. 
(Deutsche Vierteljahrsschr. f. bffentl. Gesundheitspfl. 1915. S. 361.) 
Der Riickblick fiber die VerhSltnisse zeigt, daB gegenfiber frfi- 
heren Zeiten sehr viel erreicht ist. Die Desinfektorenausbildung und 
Weiterbildung ist auf dem richtigen Wege. Wolf (Witzenhausen). 

Wolf, Die Desinfektorenschulen iu Deutschland in 1913. 
{Der prakt. Desinfektor. 1916. 8. 4.) 

Statistische Zusammenstellung. Wolf (Witzenhausen). 

Braun, Umschau fiber Desinfektion. (Bl&tt. f. Volksgesund- 
heitspfl. 1916. S. 26.) 

Allgemeine Gesichtspunkte. Wolf (Witzenhausen). 

Kutna, Samuel, Zur Taktik der Seuchenbekfimpfung. (Wien, 
med. Wochenschr. 1917. S. 340.) 

Kurze Ausfuhrungen fiber Isolierung und Desinfektion. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 
Erste Abt. B«f. Bd. 66. 5®* 17/18. 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



402 


Desinfektion. 


Die neue Desinfektionsanstalt der Stadt Neukfllln. 

(Gesandheit. 1916. S. 7.) 

Die Anstalt besitzt vier grofie Desinfektionsapparate von der 
Apparatebauanstalt A.-G. Weimar and Rud. Hartmann, Berlin. Einer 
der letzteren ist fiir Vakuum-Formalin-Desinfektion (40—60°) ein- 
gerichtet. Schilderung der tibrigen Einrichtung der Anstalt. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Krflger, H., Der neue Uniyersaldesinfektor ohne Vakuum. 

(Gesundheitsingenieur. Jg. 39. 1916. S. 225 u. 297.) 

Der nach den Angaben von 0. Mayer konstruierte Desinfektions- 
apparat ist der Hartmannsche Universal-Formalin-Desinfektor. Die 
fiufiere Form nnd die Einrichtung ahnelt den anderen entsprechenden 
Apparaten. Neu ist, daB bei dem in diesem Apparat angewendeten 
Yerfahren die zu desinfizierenden Gegenst&nde vor der eigentlichen 
Desinfektion vorgetrocknet werden, wodnrch deren Aufnahmef&higkeit 
bzw. Sattigung mit heiBer bakterientStender Flussigkeit bedeutend 
gesteigert wird. Dabei iibt die zeitweilige konstante Erw&rmung 
der Gegenstande mit Hilfe eines Wassermantels anf 60—70° einer- 
seits und der im Dampf enthaltene Formaldehyd eine derartige 
schkdigende Wirkung anf die in den zn desinfizierenden Gegenst&nden 
enthaltenen Mikroorganismen ans, daB diese vernichtet werden. Der 
neue Apparat hat vor den anderen Apparaten den Vorzng der Billig- 
keit, er ist etwa 40 Proz. billiger, er ist einfacher, braucht keine 
Yakunmpnmpe, ist sparsamer an Formalin, da er nicht mit strdmen- 
dem Dampf arbeitet, es wird nnr soviel Formalin verdampft, als fiir 
eine Desinfektion ndtig ist, eine Uberwachung ist nicht erforderlich, 
nachdem der Apparat beschickt und angeheizt ist, reguliert er sich 
automatisch. Vor W&rmeverlust ist der Apparat dnrch einen Isolier- 
mantel geschiitzL Das in dem Apparat gehandhabte Verfahren ist, 
ebenso wie das Vakunm-Dampf-Desinfektionsverfahren, dazu bestimmt, 
die Desinfektion empfindlicher Gegenstfinde, wie Leder nnd Pelz, 
dnrch Wasserdampf und Formaldehyd bei einer weit nnterhalb des 
Siedepnnktes des Wassers liegenden Temperatur zn erreichen. W&h- 
rend bei den Vakuumapparaten durch Verminderang des Luftdruckes 
der Siedepnnkt einer w&sserigen Formaldehydlosung von bestimmtem 
Gehalt erniedrigt und wkhrend des EinstrQmens der dabei ent- 
stehenden Dampfe dnrch fortgesetztes Anspnmpen der Desinfektions* 
kammer Druck und Temperatur anf der gewiinschten H8he erhaltea 
werden, wird bei dem von 0. Mayer konstruierten Apparat bei un- 
vermindertem Luftdruck gearbeitet nnd der den Formaldehyd ent- 
haltende Wasserdampf von ca. 100° in die mit Luft gefullte Kammer 
eingeleitet. Er vermischt sich in der Kammer mit der Lnft und 
erw&rmt, indem er sich selbst abkuhlt, bei fortgesetztem Znstromen 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desinfektion. 


403 


allm&hlich die Eammer mit ihrem Inhalt. Dnrch richtige Bemessung 
der yerdampften Menge im Verhaitnis znr GrOBe der Eammer und 
dnrch richtige, antomatisch bewerkstelligte Regelnng der Heiznng 
des Wassermantels wird dafiir gesorgt, dad die bestimmte Temperatnr 
erreicht, aber auch nicht liberschritten wird. Der nene Apparat ist 
also gmnds&tzlich yon den Vakunmapparaten yerschieden. Nach Ver- 
snchen von v. Gruber und 0. Mayer steht der Apparat in des- 
infektorischer Wirkung den besten gebr&ucblichen Vakunmapparaten 
nicht nach. Die Eosten der Charge einer Desinfektion einer 
Vakuumdesinfektionsanlage mit Riickgewinnung des Formalins sind 
25 Proz., bei den neneren Vakummdesinfektionsapparaten, in denen 
anf Rttckgewinnung des Formalins verzichtet wird und das Formalin 
nach Rnbner in das Dampfznleitnngsrohr des Vaknnmapparates 
eingelassen wird, ca. 75 Proz. hOher. Das Gewicht des Apparates 
ist bedentend leichter als das der anderen, so dad er im Felde iiberall 
yerwendet werden kann. Die Heeresverwaltnng hat auch schon ver- 
schiedene Apparate beschafft. Der nach den Angaben von 0. Mayer 
gebante Apparat ermSglicht eine einfache und billige Desinfektion 
yon leicht empfindlichen Gegenstftnden, die nnr einer Temperatur nnter 
100° C ausgesetzt werden durfen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Kriiger, Hartmanns „Uniformol“-Desinfektor. (Der prakt. 
Desinfektor. 1916. S. 97.) 

Beschreibnng des Apparates, der ermdglicht, ohne Anwendnng des 
verminderten Luftdruckes bei Temperatnren yon 60° C leicht empflnd- 
liche Gegenst&nde mit derselben Sicherheit und Schonung zn ent- 
keimen, wie es bisher in Vakunmapparaten mit strdmenden Formalin- 
wasserdftmpfen der Fall war. Wolf (Witzenhausen). 

Schneidt, W., Ein Desinfektionsapparat fttr den Eisen- 
bahnbetrieb, insbesondere fur Desinfektion und Ent- 
lansnng von Lazarettzttgen. (Hyg. Rundschau. Jg. 26.1916. 
S. 309.) 

Verf. hat einen Desinfektionsapparat f&r den Eisenbahnbetrieb 
usw. bauen lassen, der rasche und sichere Desinfektion bzw. Ent- 
lausung gewkhrleisten soil Der Apparat, dessen geuauere Beschrei- 
bung im Original nacbgelesen werden muB, besteht aus einem zylin- 
drischen Eessel aus Eisenblech von 4 mm Starke, der durch einen 
Deckel mittels Gummidichtung und Befestigungsschrauben vollkommen 
gas- und wasserdicht versclilossen werden kann. In den Eessel ist 
ein aus Eupfer getriebener Behaiter von 2 Liter Fassungsraum ein- 
gebaut; dieser Behaiter dient zur Aufnahme von Formalin bzw. 
Ammoniak. Durch eine Schraube wird eine bestimmte Menge For¬ 
malin in den Behaiter gebracht. Nachdem es verdampft und die 

26 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



404 


Desinfektion. 


gew&nschte Temperatur im Desinfektionsraum erreicht ist, wird nach 
mindestens einer Stunde Pause Ammoniak in a / 8 der verbranchten 
Formalinmenge zwecks dampfffirmiger Neutralisation in den Beh&lter 
gegossen. Die Znleitnng des Dampfes, der durch seine Temperatnr 
das Formalin zam Yerdampfen bringt nnd mit ihm vermischt in den 
Desinfektionsraum stromt, erfolgt yom Heizkesselwagen bzw. der 
Lokomotive ans durch einen starken, anf 10 Atmosph&ren gepriiften 
Gnmmischlauch. Der beschriebene Desinfektionsapparat ermSglicht, 
wie durch zahlreiche Kontrollversuche mit Lausen, Stubenfliegen nnd 
sporenbildenden Bakterien festgestellt werden konnte, eine einwand- 
freie Entkeimnng nnd Entlansnng durch Erzielnng einer Hitzewirkung 
in alien Teilen des Desinfektionsranmes von 60—65° C nnd dariiber, 
durch gleichzeitige Formalinverdampfung in engster Vermischung, 
durch intensive Bewegnng der fenchten Heifiluft im Desinfektions- 
ranme durch An- und Zuriickprallen des Dampfes an den Wan den 
sowie durch intensive Ammoniakverdampfung nnd dadurch bedingte 
gate und rasche Neutralisation. Eine Sch&digung des Desinfektions- 
gutes findet nicht statt. Die Eosten dieser Desinfektionsart sind 
gering, sie diirften pro Erankenwagen kaum 1,50 M. uberschreiten. 
Die Bedienung des Apparates ist einfach, die Schnelligkeit der Des¬ 
infektion ein weiterer Vorzug; im Notfalle kann ein Zug mit 20 Wagen 
in 24 Stunden desinfiziert sein. Ebenso wie die Wagen von Lazarett- 
zhgen nnd sonstige Eisenbahnwagen kSnnen anch Yerbandstationen, 
Wasserrftume usw. auf BahnhSfen sowie beliebige andere Raumlich- 
keiten entkeimt werden, sofern der Anschlufi an einen Dampfspender 
mOglich ist. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Jacobitz, E., Die Desinfektion von Eisenbahnwagen mit 
dem Schneidtschen Formalindampfapparat. (Hyg. Rund¬ 
schau. 1917. 8.109.) 

Um eine ausreichende, handliche und mdglichst schnelle Des¬ 
infektion von Eisenbahnwagen durchfiihren zu konnen, hat Schneidt 
(Hyg. Rundschau. 1916. S. 315) einen Formalindampfapparat kon- 
struiert, bei dem die Verflhchtigung des Formalins durch Wasser- 
dampf mit Druck von wenigen Atmosph&ren erfolgt und unter Ent- 
wicklung von feuchter Warme in dem zu desinfizierenden Raume bis 
70® C und dariiber vor sich geht. Der Apparat, fur dessen Ver- 
wendung das Vorhandensein einer festen Oder beweglichen Dampf- 
quelle Yorbedingung ist, eignet sich nach den Untersuchungen des 
Yerf. besonders fur die Desinfektion von Eisenbahnwagen, Giiter- 
und Personenwagen. Yor anderen gleichartigen Formalin-Desinfektions- 
apparaten hat er einmal den Yorzug, daft er jederzeit auBerhalb des 
zu desinfizierenden Raumes im Freien aufgestellt und ohne Storungen 
in Betrieb genommen werden kann. Ferner beansprncht die Des- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Deainfektion. 


405 


infektion eine ganz erheblich kfirzere Zeit als bei den Apparaten 
anderer Systeme, ohne daB eine ErhOhung der Formalin menge er- 
forderlich ist. Die ffir 1 cbm Raum yorgescbriebene Formalinmenge 
betr&gt 18 ccm. Der Apparat selbst wird eine halbe bis 1 Stunde 
gebraucht, wfihrend die nacbherige Einwirkung des Formalindampf- 
gemisches 2 Stunden dauert. SchlieBlich ermOglicht der Schneidt- 
sche Desinfektionsapparat nicht nur die sichere Vernichtung yon 
oberflfichlichen and in geringer Tiefe befindlichen pathogenen Eeimen, 
sondern es l&Bt sich mit ihm anch eine erfolgreiche Tiefenwirkung er- 
zielen. DievegetativenBakterienformen werden in der Tiefe bei Verwen- 
dnng yon 30 ccm Formalin anf 1 cbm Raum in 24 Stunden, bei 50 ccm 
Formalin auf 1 cbm Raum schon in 6 Stunden abgetotet. In der Tiefe 
befindliche Bakteriensporen werden durch 60 ccm Formalin auf 1 cbm 
Raum nach 24 Stunden vernichtet W. Gaebtgens (Hamburg). 

Fritsch, W., Zur Entseuchung der Eisenbahnpersonen- 
wagen. (Osterr.-ungar. Eisenbabnblatt. 16. Sept. 1915, nacb Ge- 
sundheitsingenieur. Jg. 39. 1916. S. 11.) 

Yerf. berichtet fiber Desinfektionsverfahren, die der an einer 
Blatterninfektion als Opfer seines Berufes verstorbene Prof. Ham* 
merl in Yorscblag gebracbt hat. Die Innenrfiume kOnnen, auch 
wenn es nicht gelingt, Tfiren und Fenster luftdicht abzuschliefien, 
durch Formol, das durch Ealk, Wasser und Schwefelsaure zur Ver- 
dampfung gebracht wird, desinfiziert werden. Cholera- und Diphtherie- 
keime werden so abgetotet. Auch zur Entseuchung der Wasche usw. 
der Erankenzuge kann dieses Yerfahren in Anwendung kommen. Bei 
jedem Erankenzng ist die Mitnahme eines solchen fur Desinfektions- 
zwecke hergerichteten Wagens empfehlenswert Die Hundeabteile 
lieBen sich leicht zu Desinfektionsr&umen ausbauen und kfinnen dann 
auch als Trockenraume fur gewaschene Wfische dienen. Ffir die 
Entseuchung ganzer Eisenbahnwagen ist dieses Yerfahren unzu- 
reichend, weil auch das WagenfiuBere desinfiziert werden muB und 
weil auch Ungeziefer mit Brut, das den Formoldfimpfen widersteht, 
zu yernichten ist und schlieBlich die Formolbebandlong bei der Des- 
infektion ganzer Personenwagen nicht durchffihrbar ist. Die Des- 
infektion ganzer Personenwagen kann man dadurch erreichen, daB 
man die Wagen in yollkommen luftdicht abschlieBbare Eammem 
bringt und sie einer Erhitzung yon 110—120° aussetzt. Die heiBe 
Luft kann teils durch die Dampfheizung der Wagen, teils durch 
eingebaute Yerstfirkungsschlangen und Rippenheizkbrper erzeugt 
werden. L&use warden nach den Yersuchen Hammerls bei An¬ 
wendung eines Dampfdruckes yon 6 Atmosph&ren bei einer in 
2^ Stunden erzielten Temperatur yon 71° und einstfindiger Einwirkung 
abgetotet. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



406 


Deoinfektion. 


Lange, Heinrich, Die Desinfektion mit trockener Heifi- 
luft. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 327.) 

Die Versuche des Verf. liber die Desinfektion mit trockener Heifi- 
lnft fdhrten zu folgenden Ergebnissen: 

1. Ruhende trockene Heifilnft von 110° tbtet bei einer Ein- 
wirkungsdauer von 1 Stunde alle in der Desinfektionspraxis in Be- 
tracht kommenden Krankheitskeime ab. Znr AbtStung von Staphylo- 
kokken sind 2 Stunden erforderlich, znr AbtOtung von Milzbrand- 
sporen die gleiche Zeit bei 120°. Eine Steigerung der Temperatnr 
tiber 110° behnfs Abk&rzung der Abtbtungszeit ist wegen der Gefahr 
der Sch&digung der Objekte praktisch ansgeschlossen. 

2. Bewegte trockene Heifilnft f&hrt bei freiliegenden Bakterien 
keine Abkttrzung der Abtbtungsdauer herbei. 

3. Ruhende HeiBluft erhitzt die Objekte erheblich langsamer als 
Dampf von gleicher Temperatur, grobporige Objekte etwas schneller 
als feinporige. 

4. Bewegte Heifilnft von 1,3—1,8 m pro Sekunde verkfirzt die 
Eiudringungszeit nnr bei grobporigen Objekten. Kommt dies aus- 
nahmsweise anch bei feinporigen Objekten znr Beobachtnng, so liegt 
stets der Verdacht vor, dafi die Beschlennignng dnrch grobere G&nge 
bedingt ist. Solche gelegentliche Ergebnisse sind noch kein Beweis 
fhr die Uberlegenheit der bewegten HeiBluft iiber die ruhende. 

6. Kleiderstoffe werden in trockener HeiBluft sehr langsam dnrch- 
hitzt. Luftbewegung bat bei ihnen keinen beschleunigenden Einflufi. 

6. In ruhender Heifilnft betrSgt die Eindringungszeit an leicht 
zug&nglichen Bekleidungsstucken und Ausrustungsgegenstanden 
hOchstens */ 4 , in Stiefeln 2 1 /, Stunden. Als gesamte Betriebsdauer 
sind daher in praxi 4 Stunden anzusetzen. 

7. Bewegte HeiBluft bietet f&r die Erhitzung schwer zugang- 
licher Stellen keine grQBere Sicherheit als ruhende; ihre Eindringungs¬ 
zeit mufi daher ebenso lang wie bei letzterer angesetzt werden. Fnr 
alle nicht dampfempfindlichen Objekte ist an der Desinfektion mit 
strbmendem Wasserdampf unbedingt festzuhalten. 

8. Der Vondran-Apparat beansprucht, selbst bei g&nstigster 

Beschickuug zur vollen Sicherheit seiner Wirkung dieselbe Ein¬ 
dringungszeit wie die Apparate mit ruhender HeiBluft und bietet 
kaum nennenswerte Vorteile. Diesen stehen die hohen Anschaffnngs- 
kosten und seine ausschliefiliche Terwendbarkeit zur Entlansung 
gegenuber. Znr Massenentlausung stellen geeignet gebaute und mit 
Zirkulatoren ausgestattete HeiBluftkammern ein ungleich billigeres 
und einfacheres Verfahren dar. 8chill (Dresden). 

Kntscher, Fr., Prnfung des Yondranschen Entseuchungs- 
apparates. v Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 337.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Deainfektion. 


407 


Die PrQfung des Entseuchungsapparates, dessen Wirkung auf 
«tr6mender, trockener, heifler Luft beruht, ergab keine ausreichende 
-abtStende Eraft gegenuber Erankheitserregera verschiedener Art, 
insbesondere Typhus und Ruhrerregern. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Baerthlein, K., Der Vondransche Heifiluftapparat und 
seine Wirkungsweise gegenuber Lftusen, Nissen und 
bakteriellen Eeimen. (C. £, Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. 
S. 527.) 

Das wirksame Frinzip des Apparates ist heifie Druckluft, die 
mit Hilfe einer Geblasemaschine durchgetrieben wird. Die an Haken 
aufgeh&ngten Eleider fallen sich sehr schnell mit der heifien Luft, 
430 dafi rasche Tiefenwirkung eintritt. Messungen mit Klingelthermo- 
metern und mit thermoelektrischen Pyrometern zeigten schnelle 
Temperatursteigernng innerhalb der Eleider an. Die Lnfttemperatnr 
innerhalb des Apparates konnte jederzeit an einem hinter dicken 
-Glasscheiben befindlichen Schauthermometer abgelesen werden. Der 
Apparat mud 2 Stnnden vor Beginn der Beschickung angebeizt 
werden. Als beste Einwirkungszeiten ergaben sich bei 80°: 15 Mi- 
nuten Vorwfirmezeit und 30 Minuten Desinfektionszeit, bei 85°: 15 Mi- 
nuten Vorw&rmezeit und 25 Minuten Desinfektionszeit. Nach diesen 
.Zeiten waren s&mtliche Lause und Nissen anch innerhalb der Eleider 
regelm&fiig abgetdtet. Schadigungen der Eleider konnten anch nach 
langerer Einwirkungsdauer nicht beobachtet werden. Pelzmantel, 
Stiefel, Schirmmiitzen, Pelzmiitzen, Ledergdrtel, Pliischstoffe, die 
1—1 Stunden lang HeiBlnft yon 85—90° ausgesetzt warden, zeigten 
keine Ver&nderangen. W&hrend samtliche untersnchten Insekten 
{Fliegen, Miicken, Wanzen, Flohe, Motten, Li,use, Nissen) sich gegen 
heifie Luft als sehr wenig widerstandsfkhig zeigten, wurden Staphylo- 
kokken und Typhnsbazillen bei 2stiindiger Ein wirkung von 100° 
heifier Luft nicht abget5tet. Die Arbeit enth&lt zahlreiche Abbil- 
dungen. Rhein (Posen). 

Seiffert, G., Dampfdesinfektion grofier R&ume. (Arch. f. 
Hyg. Bd. 85. 1915. 8. 41.) 

Verf. prufte die Frage, ob es mflglich ist, heifien Dampf in ge- 
nhgender Menge in Baracken einznleiten, hierdurch eine ausreichende 
Temperatnr l&ngere Zeit zn erhalten und auf diese Weise Erankheits- 
keime abzutbten. Die Versuche wurden in einem Gefangenenlager 
angestellt, und zwar in einer Baracke mit etwas liber 1000 cbm 
Rauminhalt. Die Versnche ergaben folgendes: Eine Einleitung von 
gespanntem Lokomobilendampf in Baracken kann diese gleichm&fiig 
■auf eine Temperatnr yon durchschnittlich 60° erwSrmen, falls die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



408 


Desinfektion. 


Einleitung in BodenhShe erfolgt. Lanse, Nissen und weniger wider- 
standsf&hige Mikroorganismen wie Typhus, Cholera, Paratyphus, Ruhr 
werden bei genugend langer Einwirkung (mindestens 4 Stunden) ab- 
getStet Resistente Bakterienarten und Sporen kSnnen nicht ver- 
nichtet werden. Fiir praktische Zwecke dfirfte nach Ansicht des- 
Yerf. im allgemeinen diese beschrankte Desinfektion grofier Raumo 
als ausreichend angesehen werden. Gildemeister (Posen). 

Die Formaldehyddesinfektion. (Der prakt. Desinfektor. 1917^ 
S. 13.) 

Die empfehlenswerte8ten Formal debydmethoden sind die Ver- 
sprayung Oder Verdampfnng flussiger Formaldehydlfisuugen durch 
Apparate. Von alien Apparaten sind die nachFliigge und Lingner 
die wirksamsten und verbreitetsten. 

Nach Beendigung der Formaldehyddesinfektion ist die Einleitung 
von Ammoniakdfimpfen mittels eines Ammoniakyergasers in das des- 
infizierte Zimmer zu empfehlen. Wolf (Witzenhausen). 

BaB, Robert, Neue Yorrichtungen zur feldmSBigen Des¬ 
infektion. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 991.) 

Beschreibnng einer feldmaBigen Schwefelgrube nnd einer feld- 
mSBigen Heifiluftgrube fiir Desinfektionszwecke. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Rauch, Rud., Der Grubendesinfektor. (Wien. klin. Wochen¬ 
schr. 1916. 8. 537.) 

Verf. legte zwei Gruben im Erdreich an; in der einen der beideu 
Gruben wurde eiu fiber einer Heizung angebrachter, gedeckter Wasser- 
kessel aufgestellt, von dem mittels Rohrleitung der Dampf in die 
andere, mit Stroh gut abgedichtete Grube geleitet wirdL Die Anlage 
ist einfach und zweckm&Big. Yerlauste Kleidungsstucke wurden sicher 
entlaust Gildemeister (Posen). 

Ohm, R., Eine neue fahrbare, der Yorschrift ffir Milit&r- 
fahrzeuge entsprechende Bade* und Desinfektions- 
einrichtnng ffir den Feldgebrauch. (Mfinch. med. Wochen¬ 
schr. 1917. S. 37.) 

Beschreibnng und Abbildung der Einrichtung. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Sehottelius, Max, Chlor-m-Kresole (Sagrotan) und Sputum- 
desinfektion. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916. S. 321.) 

Ffir die Sputumdesinfektion kommen von alien Desinfektions- 
mitteln nnr die Eresolseifenlfisungen in Frage, weil sie allein im- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desinfektion. 


409 


atande sind, das Sputum zu durchdringen, in eine gleichm&Bige 
Flttssigkeit aufzuldsen nnd die Tnberkelbazillen zu vernichten. Der 
allgemeinen Anwendung der Kresolseifenpr&parate flir die Sputum- 
desinfektion bat bisber der f&r die meisten Menschen und besonders 
fur empfindliche Kranke hbchst unangenehme Eresolgeruch bindernd 
im Wege gestanden. Deshalb stellt die Eiufiibrung der Chlor-m- 
Kresole in die Desiufektiousprazis einen wesentlichen Fortschritt 
<lar. da es geluugen ist, durcb Verbiudung der Meta-Kresole mit 
Ohlor fast geruchlose Kresolseifenlosungen herzustelien. Besonders 
wertvolle Pr&parate werden gewonnen, wenn man Chlonylenol in 
-Salzen ldst und mit einer Losung der komplexen Alkaliverbindungen 
▼on Chlorkresol versetzt. Die Wirksamkeit eines derartigen Prft- 
parates, des von der Firma Schiilke & Mayr in den Handel ge- 
torachten „Sagrotan“, bat Verf. einer genaueren Untersuchung unter- 
zogen, indem er stark tuberkelbazillenhaltiges Sputum sowie die 
w&sserige Aufscbwemmung einer Reinkultur von humanen bzw. bo- 
vinen Tnberkelbazillen mit 4proz. SagrotanlSsung zu gleichen Teilen 
mischte und nach Verlauf von 2 Stunden je 1 ccm auf Meerschweinchen 
und Eaninchen verimpfte. Nach Verlauf von 4 Wochen zeigten die 
mit dem desinfizierten Material behandelten Tiere keine tuberkulftsen 
Ver&nderungen, wkhrend sich bei 3 Kontrolltieren charakteristisch 
tuber kuldse Herde feststellen liefien. Da in des weitere Versuche 
zeigten, da£ eine 2 proz. SagrotanlOsung Tnberkelbazillen nicbt immer 
mit Sicherheit zu vernichten imstande ist, empfiehlt Verf., flir die 
Desinfektion von tuberkuldsem Sputum 5 proz. Sagrotanldsungen in 
Anwendung zu bringen und diese mindestens 8—10 Stunden lang 
•einwirken zu lassen. Das Sagrotan ist ein Prftparat von hdcbster 
keimtotender Wirkung, groBer Ungiftigkeit ftir die Korperzellen und 
physikaliscben Eigenschaften, die seine praktiscbe Anwendung nament- 
lich f&r die Sputumdesinfektion empfehlen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

•Sehottellus, Max, Chlor-m-Kresole (Sagrotan) und Sputum¬ 
desinfektion. IL (Zeitschr. t Tuberk. Bd. 26. 1916. S. 401.) 

Nach den Untersuchungen des Verf. eignet sich das Sagrotan 
T&r die Sputumdesinfektion besser als das dreimal so teure PhobroL 
Urn in Wirkung zu treten, ist die grundliche mechanische Mischung 
'des Sputums mit dem Desinfiziens notwendig. Die bakterientdtende 
Wirkung tritt ujn so schneller ein, je grundlicher Auswurf und 
Desinfiziens miteinander gemischt werden. Eine 10 proz. Sagrotan- 
ldsung vermag, zu gleichen Teilen mit dem Auswurf gemischt, 
Tnberkelbazillen nach 24 Stunden abzutdten. Gegen die von Kir- 
atein (vgl. folgendes Referat) erhobenen Bedenken gegen die Be- 
nutzung des Sagrotans ist einzuwenden, dafi Kir stein beim Ver- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



410 


Desinfektion. 


Digitized by 


gleich des Sagrotans mit dem Phobrol den verschiedenen Kresol- 
gehalt beider Pr&parate nicht berficksichtigt hat. AuBerdem hat 
er nicht das von dem Verf. empfohlene Verfahren der Aufnahme 
des Spntnms in Sammelgef&Ben angewendet. Diese Methode besteht 
dariD, daB der Auswnrf in Speigl&ser entleert wird, die znr 
H&lfte mit lOproz. Sagrotanlosung gefullt sind and morgens and 
abends in ein SammelgefaB entleert werden. Das Spatnm ist aaf 
diese Weise fur die ersten 12 Stunden in einer stark wirkenden 
Desinfektionsldsung gebunden and bleibt im SammelgefaB noch wochen- 
lang der Desinfektion ausgesetzt. Durch das Aaswerfen in das Spei- 
glas, die weitere Handhabung desselben and das Ausschntten in das 
SammelgefaB erfolgt eine hinreichende Yermengang des Spatams mit 
dem Desinflziens and eine sichere Abtdtung der Taberkelbazillen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Kirstein, Fritz, Uber die Desinfektion phthisischen Aus- 
wurfs mittels der Phenolderivate Phobrol, Grotan 
and Sagrotan, insbesondere bei gleichzeitiger An- 
wendung von Antiformin. (VerOffentl. a. d. Gebiete d. Med.- 
Verw. Bd. 5. 1916. S. 515.) 

Za den Versuchen warde das Phobrol der Firma Hoffmann- 
La Roche in Grenzach (Baden), das Grotan and das Sagrotan der 
Firma Schulke and Mayr in Hamburg herangezogen. Der wirksame 
Bestandteil des Phobrols ist das Chlor-m-Kresol. Das Grotan stellt 
eine kompleze Chlorkresol-Alkaliverbindung dar, wllhrend das Sagrotan 
ein molekulares Gemisch aus Chlorzylenol and dem Grotan ist. 

Es warden verschieden groBe Phobrol- and Grotanmengen in 
40proz. Antiforminldsung gelost and die Mischnngen za gleichen 
Teilen aaf Spatam ohne Umiiihren einwirken gelassen. Dabei stellte 
sich heraus, daB 3—8proz. Phobrolldsungen and 5—lOproz. Grotan- 
ldsungen, mit 40proz. Antiforminldsung hergestellt, selbst nach 12- 
stiindiger Einwirkungszeit tuberkulOses Spatnm nicht za desinfizieren 
yermdgen. Yon einer Kombinatipn yon Sagrotan mit Antiformin 
warde nach einigen, die Unwirksamkeit der Mischnngen ergebenden 
Vorversuchen als zwecklos abgesehen. Der Yerlauf dieser Kombi- 
nationsversache fiihrte also za einem negativen Ergebnis. 

Als Grand dafur ist die Feststellang anzasehen, daB die Phenole 
and ihre Derivate, soweit sie Saurecharakter besitzen, mit dem 
Antiformin anter Erwarmang in Reaktion traten, wobei einerseits 
die Desinfektionskraft der Phenole and andererseits die Ldsangs- 
f&higkeit des Antiformins beeintrkchtigt, eventuell sogar anfgehoben 
werden. 

Die Yersuche mit Grotan-, Sagrotan- und Phobrolldsnngen ohne 
Zasatz yon Antiformin hatten folgendes Ergebnis: 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desiufektion. 


411 


1. 2proz., nur mit Hilfe warmen Wassers herstellbare Grotan- 
lOsungen vermSgen nach 12stiindiger Einwirkungsdauer phthisischen 
Auswurf nicht zu desinfizieren; 

2. 5—lOproz. SagrotanlSsungen erweisen sich nach 12stiindiger 
Einwirknngszeit ohne jegliche desinfizierende Wirkung anf tuber- 
kulOses Sputum. Beide Pr&parate sind daher fur die Praxis der 
Sputumdesinfektion als ungeeignet zu bezeicbnen. 

Dagegen vermOgen 5proz. PhobrollSsungen nach 12 stiindiger 
Einwirknngszeit tuberkulOses Sputum unter den in der Praxis vor- 
liegenden Bedingungen sicher zu sterilisieren. Vielfach reichen dazu 
schon 3proz. PhobrollSsuugen aus. Dabei zeicbnet sich das Phobrol 
im Gegensatz zu den seither bekannten Kresolpr&paraten nocb durch 
seine fast vSllige Geruchslosigkeit und seine sehr geringe Giftigkeit 
vorteilhaft aus und ist daher fiir die Praxis sehr geeignet. Sein 
einziger Nachteil ist sein hoher Preis. 

Weiterhin werden Weisungen fiber die Anwendung des Phobrols 
in der Praxis der Sputumdesinfektion gegeben. 

Gildemeister (Posen). 

Rabinowitsch, Lydia, Zur Frage der Sputumdesinfektion. 
(Zeitschr. f. Tuberkulose. Bd. 26. 1916. S. 349.) 

Gutachten, dessen Einzelheiten im Original nachzulesen sind. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Gemfind, Wilh., tJber die Selbstreinigung des Wassers 
durch Protozoen mit besonderer Berucksichtigung 
des biologischen Elarprozesses. (Hyg. Rundschau. 1916. 
S. 489 u. 521.) 

Die bakteriziden F&higkeiten des Wassers sind nicht an das 
Wasser selbst gekn&pft, sondern beruhen auf seinem mehr Oder weniger 
hohen Gehalt an Protozoen. Die Fredtatigkeit der Protozoen richtet 
sich vornehmlich gegen die wasserfremden Bakterien, w&hrend die 
wassereigenen Bakterien durch fortgesetzt starke Vermehrung ihrer 
Vernichtung durch die Protozoen entgegenwirken. Das Bacterium 
coli wird in ebenso hohem Made wie die Typhusbazillen durch die 
Protozoen angegriffen, es gehSrt also auch zu den wasserfremden 
Eeimen. Daraus folgt, dad die bakterizide Tatigkeit der Protozoen 
gegenuber wasserfremden Mikroorganismen keineswegs ausreicht, urn 
unter nathrlichen Verh&ltnissen gelegentliche, auch linger dauernde 
Infektionen der Gewasser zu verhiiten, weil gerade der Colibazillus 
in stirker verunreinigten Gewissern fast immer nachweisbar ist und 
erst nach und nach bei zunehmendem Prozed der Selbstreinigung 
und entsprechendem Reinheitsgrad der Gewisser wieder verschwindet. 
Erheblich gunstiger als in den natiirlichen Gew&ssem liegen die 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



412 


Desinfektion. 


Digitized by 


Verh&ltnisse der Einwirkung der Protozoen auf pathogene Keime bei 
der biologischen Abwasserreinigung. Wie sich in der Aachener 
Versuchsklaranlage nacbweisen liefi, kommen n&mlich sehr zablreiche 
Protozoen der yerscbiedensten Arten in den einzelnen Abschnitten 
der Kl&ranlage vor, und zwar sowohl schon in dem Abwasser des 
zuleitenden Kanales, in den die Rechen iiberziehenden filzigen Massen, 
in dem Schlamm der Sandf&nge and in der Schwimmdecke des Fanl- 
raumes, als anch besonders in den schleimig-klebrigen Massen, welche 
•die Brocken der Tropfkdrper umhfillen. Die Vorgknge im KiarkSrper 
legen die Vermntung nahe, dafi kanm ein Krankheitskeim lebend die 
Kl&rk5rper verlassen wird. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Spitta, Prfifung tragbarer Wasserfilter auf Keimdichtig- 
keit. Das Milit&rmodell 1914 und das Reise- und 
Armeefilter A.F. I der Berkefeld-Filter-Gesellschaft. 
(Arb. a. <L Eais. Gesundheitsamte. Bd. 50. 1915. S. 263.) 

In tTbereinstimmung mit den Erfahrungen der meisten fruberen 
Untersucber wurde festgestellt, dafi das Berkefeld -Militarfilter 
Modell 1914 eine gewisse Zeit hindurch Keime yon der Gr6fie der 
Prodigiosusbakterien, selbst wenn sie in sehr grofier Anzabl im Roh- 
wasser vorhanden sind, sicher zuriickhalten kann. Die Bakterien- 
dichtigkeit hielt urn so langer an je gleichm&fiiger das Filter be- 
ansprucht wurde. Bei ruckweisem Saugen traten bald grdfiere Mengen 
yon Keimen hindurch. Das Filter diirfte demgemafi nicht durch un- 
mittelbares Ansaugen mit dem Munde benutzt werden, sonderu ent- 
weder als einfaches Tropffilter oder als kontinuierlich wirkendes 
Saugfilter mit angesetztem Gummischlauch. In letzterem Falle ent- 
spricht die Ergiebigkeit etwa derjenigen, die man erhalt, wenn man 
mit der Wasserstrahllnftpumpe bei einem negativen Druck von 6—7 cm 
Quecksilber saugen lafit. 

Ob die schliefilich im Filtrat auftretenden Keime „durch- 
gewachsene" oder „durchgespiilte“ sind, ist unentschieden. Da das 
Bact. prodigiosum sich im Wasser nicht vermehrt hat, ist das letztere 
wahrscheinlicher. 

Das Berkefeld-Reise- und Armeefilter A.F.I liefi bei Inbetrieb- 
setzung sofort Keime durchtreten, allerdings in sp&rlicher Zahl (we- 
niger als 1 Keim im Knbikzentimeter Filtrat). Ob diese Durch- 
lassigkeit fur Bakterien nur eine Eigenschaft der einzelnen zum 
Yersuch benutzten Filterkerze gewesen ist oder alien zu diesem 
Modell gehdrenden Kerzen anhaftet, bleibt offen. Bei der grofien 
Ergiebigkeit dieses Filtertyps wird man aber wohl immer bei ihm 
mit einer gewissen Durchl&ssigkeit fur Bakterien rechnen mussen. 

Beim Vergleich der Wirkung der Berkefeld-Filter mit einem 
im Handel befindlichen „Taschenfilter“ trat ihre vorzfigliche Leistungs- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desmfektion. 


413 


f&higkeit zutage. Trotzdem wird man yom streng hygienischen Stand- 
punkte aus anch das Ber kef eld-Filter nnr als einen Notbehelf 
ansehen kOnnen, das nicht in Wettbewerb zn treten yermag mit den 
Verfahren, bei denen dem Wasser dorch Erhitzen sicher alle Infek- 
tionserreger entzogen werden. Hetsch (Berlin). 

Sains, G., Blutkohle als Entkeimnngsmittel ft!r kleine 
Trinkwassermengen, nebst Versnchen zur bakterio- 
logischen Wasseruntersncbnng. (Wien. klin. Wochenschr. 
1916. S. 846.) 

Kleine Trinkwasserportionen ktinnen mittels Wiechowskischer 
Blutkohle rasch nnd vollst&ndig keimfrei gemacht werden. Anf kol- 
loidreicbe Flussigkeiten wie Milch nnd Blutsernm ist das Entkeimungs- 
yerfahren nicht anwendbar. Fur die bakteriologische Wasserunter- 
suchnng kann Anreicherung der Colibakterien, um andere, besonders 
Typhnsbakterien leichter nachweisbar zn machen, durch Bolus- 
adsorption erzielt werden. Gildemeister (Posen). 

Biemer nnd Endres, tJber nenere chemische Sterilisations- 
verfahren fur Trinkwasser. (Munch, med. Wochenschr. 1916. 
S. 212.) 

Das Trubsbachsche Verfahren mit Kalinmpermanganat nnd 
Natriumsulfit zeigt mangelhafte Wirknng anf Krankheitserreger, nnd 
ist anch wegen der Unbest&ndigkeit des Natriumsulfits fur die Ver- 
wendnng im Felde nicht geeignet. Die Katacidtabletten entsprechen 
in keiner Weise den Anfordemngen, die an ein solches Mittel gestellt 
werden miissen. Das Desazon tStet schnell nnd sicher die Krank¬ 
heitserreger in nicht allznsehr verschmutztem Wasser ab, macht 
keine nachteilige Ver&ndernng des Wassers in Znsammensetznng nnd 
Geschmack nnd kann fur die Verwendnng empfohlen werden. Das 
Mittel besteht im wesentlichen aus Chlorkalk nnd einem Entchlorungs- 
mittel, das eine feste Verbindnng von Wasserstoffsuperoxyd mit 
Karbamid ist. Der Preis stellt sich fur einen Liter Wasser anf 
10—15 Pf., also ziemlich hoch. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Serger, Chemische Wasserreinignngsmethoden fur den 
Gebranch im Felde nnd ihre Prttfung. (Zeitschr. f. Hyg. 
n. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. 8. 379.) 

Verf. prflfte das Desazon (Chlorkalk) der Farbenfabriken vorm. 
Fr. Bayer, Elberfeld, die Bromsalzs&ure nach Riegels Patent der 
Gesellschaft fur Sterilisation (Berlin) nnd Kalinmpermanganat anf 
ihre Verwendbarkeit zur Wassersterilisation im Felde. 

Bei stark verschmutzten W&ssern bewShrte sich allein das 
Desazonverfahren zur sicheren Entkeimnng. Riegels Methode ar- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



414 


Desinfektion. 


beitete schon bei weniger yerschmatztem Wasser nicht mehr zuver- 
l&ssig und die Ealiumpermanganatmethode zeigte sicb als g&nzlich 
unzureichend. Sc hill (Dresden). 

Jotten, K. W., Selbstbereitnng von einwandfreiem Trink- 
wasser im Felde. (Zeitschr. f. Hyg. n. Infektionskrankh. Bd. 81. 
1916. S. 208.) 

Auf Grand seiner Versnche gibfc Vert f&r die Herstellung keim- 
freien Trinkwassers folgende Anweisung: 1 Liter des zu sterili- 
sierenden Wassers ist mit einem Gemisch von 300 mg Osmosil nnd 
200 mg Alnminiurnsnlfat zu versetzen, ordentlich umzur&hren, nach 
1—l 1 /, Minuten durch den Multonfaltenfilter zu filtrieren und dem 
Filtrat 50 mg Chlorkalk-Wesenberg zuzusetzen. Nach abermaligem 
tftchtigen Umruhren wird nach Ablauf von 2 Minuten das Chlor 
durch Zusatz von 110 mg Natriumsulfit neutralisiert. Als Eorrigens 
wird dann entweder 0,6 g Acid. citr. -f- 10 g Zucker Oder 0,5 g Acid, 
citr. + 10 g Elaeosacch. Citri zugesetzt. Bei Zusatz des letzteren 
Eorrigens entsteht eine homogene Trubung. 

Bei stark kothaltigen und getriibten Wassern ist es empfehlens- 
wert, die doppelte Osmosil- und Aluminiumsulfatmenge zuzusetzen, 
weil dadurch ein st&rkerer Niederschlag hervorgerufen wird. 

Verf. setzt dann auseinander, wie er sich die Ausstattung des 
Soldaten mit einer Filtervorrichtung denkt. Die Chemikalien sollen 
abgewogen in Pulver- Oder Tablettenform von jedem Soldaten mit- 
gef&hrt werden. Schi 11 (Dresden). 

Danger, Hans, Beitr&ge zur Wasserdesinfektion mittels 
Chlorkalk. (Ebenda. S. 296.) 

Die Desinfektionsversuche warden vom Vert zum Teil mit Wasser- 
keimen angestellt, teils mit Reinkulturen von Bakterienarten (Bact. 
coli und Staphylococcus aureus), von denen eine unterschiedliche 
Besistenz erwartet wurde. Als Chlorkalk wurde das von den Farb- 
werken vormals Fr. Bayer in Leverkusen hergestellte Calciumhypo- 
chlorit verwendet, das einen Gehalt von etwa 70 Proz. Chlor besitzt 
und sich in Wasser sehr gleichmafiig verteilt; es warden stetsfrisch 
hergestellte, durch Papier filtrierte LSsungen benutzt, deren Chlor- 
gehalt jedesmal quantitativ bestimmt wurde. Die Eonzentration wurde 
so gewahlt, dail 1 ccm L5sung 1 mg wirksamen Chlors entsprach. 

Die Versuche ergaben folgendes: Die Desinfektionswirkung 
des Chlorkalks hfingt ab von der Eonzentration des verfugbaren 
Chlors; sie h&ngt nicht ab von der Dauer der Einwirkung des 
freien Chlors, d. h. die Veriangerung der zeitlichen Einwirkung be- 
deutet keine Herabsetzung der erforderlichen Grenzkonzentration. 
Der Reaktionsprozefi zwischen Chlorkalk und Bakterien verlauft f&r 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desinfektion. 


416 


alle Bakterienarten scbneU. Dieser Reaktionsprozefi wird nicht als 
Oxydation (Antonowski), sondern als Chlorresorption aufgefafit. 

Unabhftngig hiervon ist die Abtdtungsdauer nnr von der 
Resistenz der Bakterien gegenttber der darch das Cblor gesetzten 
Sch&digung abh&ngig. Damit wird die Desinfektionswirkung des 
Chlorkalks auch unabhftngig von dem Zeitpunkt der Neutralisation. 
Diese kann bereits kurze Zeit nacb der Chlorierung erfolgen, die 
Abtbtung der Bakterien, aucb wenn sie Zeit erfordert, wird dadurch 
nicht in Frage gestellt. 

In Gegenwart von organiscber Substanz wird die wirksame 
Chlorkonzentration herabgesetzt. Die Feststellung ihrer Starke lftfit 
sicb aber nicht durch eine chemische Betrachtungsweise (Glaser) 
iibersehen; sie bleibt dem bakteriologischen Experiment vorbehalten. 
Die Ausnutzung des Chlorkalks fiir die Desinfektionswirkung 
wird gesteigert durch fraktionierten Zusatz. Hierbei wird an 
Stelle der Wirkung der Eonzentration die Wirkung einer dyna- 
mischen Eumulation gesetzt. Schill (Dresden). 

Zamkow, L., tiber die Verwendung von Chlorgas zur Ste¬ 
rilisation von Wasser und Abwasser. (Zeitschr. f. angew. 
Chemie. Jg. 29. 1916. S. 178.) 

Besprechung des in Amerika zuerst im Groflbetrieb verwendeten 
Yerfahrens und der einschl&gigen Literatur. Das Verfahren besitzt 
vor dem Chlorkalkverfahren groBe Yorteile, da eine genaue Dosierung 
des Chlorgases, das aus Stahl flaschen in komprimiertem Zustand zur 
Verwendung gelangt, ermfiglicht wird. Fur die Trinkwassersterili- 
sation wird durch Yorversuche die erforderliche Gasmenge bestimmt, 
diese in dem sog. Absorptionsturm — einem mit Koks gefdllten 
GefftB, in dem Wasser herabrieselt — gelfist und von da aus dem zu 
sterilisierenden Wasser in Sammelbecken Oder direkt der Haupt- 
wasserleitnng zugefuhrt Die Anlage- und Betriebskosten sind 
gering. Ein Wasser, das 230 Eeime pro Eubikzentimeter enthielt, 
brauchte zur Sterilisierung (98 Proz.) etwa 0,2 mg pro Liter. Eine 
Geschmacksbeeinflussung konnte im Gegensatz zur Chlorkalkbehand- 
lung nie beobachtet werden. Ffir die Abwasserbehandlung eignet 
sich das Chlorgasverfahren ebenfalls. Yersuche werden in Deutsch¬ 
land seit etwa l 1 /* Jahren mit gutem Erfolge unternommen. Ein 
Abwasser mit einem Permanganatverbrauch von 200 mg pro Liter 
konnte schon nach Zugabe von 12 g Chlor pro Eubikmeter als 
sterilisiert gelten. Die Apparatur wird im Original beschrieben und 
abgebildet. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Bach, W., Die Sterilisation des Wassers durch das Chlor¬ 
gasverfahren. (Journ. f. Gasbeleuchtung. 1916. S. 118.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



416 


Desinfektion. 


Die Verwendnng des Chlorgases an Stelle des Chlorkalkes wirct 
der yerschiedenen Vorzfige des ersteren wegen empfohlen. Je nacb 
der Beschaffenheit des Wassers konnen mit 0,6—2 kg ilfissigen Chlors 
8000 cbm Wasser sterilisiert werden. Die Keimzahl des Wassers- 
kann je nach der Zasatzmenge am 95—100 Proz. herabgesetzt werden. 
Colibakterien, Cholera-, Typhus- oder Bnhrkeime sind im Rein wasser 
nicht mehr nachznweisen. Das Chlorgas soli dem Wasser keinen 
Geschmack erteilen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Weldert, R. nnd Bttrger, B., Beitrfige znr Anwendnng de& 

Chlors bei der Desinfektion von Wasser and Abwasser. 

(Hyg. Rundschau. 1917. S. 1, 33 u. 69.) 

Die in der Praxis weit verbreitete Verwendnng des Chlors ffir 
die Reinignng von Wasser erfolgt derart, dafi das Chlor entweder 
als Chlorkalk zur Anwendnng kommt oder als anf elektrolytischenv 
Wege hergestelltes Natriumhypochlorit oder als elementares Chlor in- 
gasformigem Zustande. Bei der znletzt genannten Art der Chlor- 
desinfektion werden die Nachteile vermieden, welche der Gebranch 
des Chlorkalkes mit sich bringt, da das Natrinmhypochlorit an Ort 
nnd Stelle aus dem leicht anfzubewahrenden nnd in jeder Eonzen- 
tration lfislichen Natrinmchlorid hergestellt wird. Einen von der 
Firma Arthur Stahl in Aue (Sachsen) far diesen Zweck hergestelltea 
Apparat, einen sog. „Elektrolyser“, dessen Beschreibung im Original 
nachgelesen werden mud, haben die Verf. anf seine Leistungsf&hig- 
keit geprfift sowie anf die desodorisierende nnd keimtotende Wirkung- 
der in dem Elektrolyser hergestellten Hypochloritlauge. 

Die Versnche zur Feststellung der Leistungsfabigkeit des Elektro- 
lysers mit Indnstriesalz ergaben, dafi der geprfifte Apparat seine 
garantierte Leistnng yon 3 g bleichenden Chlors pro Liter Lange 
nicht unwesentlich fiberschritt, indem bei einem Stromverbrauch yon 
0,56 Kilowattstnnden bereits 3,5 g bleichenden Chlors im Liter Lauge> 
erhalten warden, was einer Mehrleistnng yon etwa 25 Proz. ent- 
spricht. Weitere Versnche ergaben, dafi die wirtschaftlich gfinstigste 
Ausnutzung des geprUften Elektrolysers in dem Danerbetriebe nur 
bei genauer Beobachtung der Betriebsyorschriften moglich ist. Schliefi- 
lich zeigte sich, dafi die Verwendnng yon Chloridldsungen, wie sie 
in der Natur yorhanden sind (Solen, Meerwasser), oder von Chloride 
enthaltenden Ablangen (Endlaugen der Ealiwerke) zur Herstellnng 
yon Hypochloritlaugen wirtschaftlich denkbar ist, sofern die Eonzen- 
tration an Chloriden fiber 11 g im Liter liegt und Calciumchlorid 
nicht oder doch nur in geringer Menge yorhanden ist. 

Die Prfifung der desodorisierenden Wirkung der gewonnenen 
Hypochloritlauge ergab, dafi bei rein nnd vorwiegend hfinslichem 
Abwasser eine Desodorisation (verbunden mit Aufhellung des Ab- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desinfektion. 


417 


wassers) sich erreichen 18.fit. Bei Ammoniakfabrikabwasser liefi sich 
rzwar eine Geruchs&nderung feststellen, wahrend die Farbe des Ab- 
wassers nicht weiter ge&ndert wurde; das Abwasser des Eeinigers 
•einer Braunkohlengasanlage blieb dagegen vfillig unbeeinflufit. 

Bei der Priifung der keimtfitenden Wirkung der Hypochloritlauge 
mnfite der Umstand besonders berficksichtigt werden, dafi die bisher 
in der Praxis nnd in Laboratoriumsversuchen gewonnenen Erfahrungen 
fiber die Verwendbarkeit von Chlor znr Desinfektion von Wasser nnd 
Abwasser keine Ubereinstimmung gezeigt baben. Wahrend die in 
der Praxis gemachten Erfahrungen als sehr gfinstig zn bezeichnen 
sind, erwies sich in den Laboratorinmsversnchen die Wirksamkeit 
des Chlors als nicht unwesentlich geringer. Nach Ansicht der Verff. 
ist dieser Gegensatz vielleicht durch Fehler der Versuchsanordnnng 
zn erkl&ren. Bei der Chlornng von Wasser mufi jede einzelne im 
Wasser enthaltene Bakterienzelle innerhalb der Versuchszeit mit 
-einer zn ihrer Abtdtnng ausreichenden Menge nascierenden Sauer- 
stoffes direkt zusammenstofien. Ferner mufi bei der Chlordesinfektion 
von Wasser nnd Abwasser das Chlorbindungsvermfigen derselben 
berficksichtigt werden. Die zngesetzte Menge des Chlortr&gers mufi 
•durch ausgiebiges Schtttteln so intensiv mit dem zu desinfizierenden 
Wasser gemischt werden, dafi seine Teilchen tiberallhin und moglichst 
gleichmafiig verteilt werden. Schliefilich ist fur die Yermeidung einer 
Rfickinfektion nach erfolgter Abtdtnng der Keime besondere Sorge 
‘.zu tragen. Unter Berficksichtigung dieser Gesichtspunkte haben die 
Yerff. ein Yersuchsverfahren ausgearbeitet, dessen Einzelheiten dem 
-Original zu entnehmen sind. Die Untersuchungen wurden an je 
100 ccm Wasser unter Verwendung von 5 typischen Colistammen als 
Testbakterien ausgeffihrt. Es zeigte sich, dafi bei einer Menge von 
-300 000— 600000 Colikeimen in je 1 ccm Desinfektionsmischung bei 
destilliertem Wasser 0,25 Teile wirksames Chlor auf 1 Million Teile 
Wasser genfigten, urn alle Colibakterien binnen einer Stunde mit 
Bicherheit abzutfiten. Bei Yerwendung von Leitungswasser war ein 
Teil wirksames Chlor auf 1 Million Teile Wasser notig, urn dasselbe 
Ergebnis zu erzielen. Ffir die Abwasserdesinfektion war urn so 
weniger Chlor erforderlich, je weiter die Reinigung des Abwassers 
^etrieben war. Bei einer Verwendung von 10—30 Teilen wirksamen 
•Chlors auf 1 Million Teile Abwasser war je nach dem Grade der 
vorausgegangenen Reinignngsbehandlung nach einer Stunde eine weit- 
4jehende bzw. vollige Abtfitung der Colikeime erreicht. 

Die Hypochloritlaugen, ffir deren Anwendung in der Praxis die 
Yerff. Yorschl&ge machen, haben vor dem Chlorkalk den Yorzug, dafi 
aie vfillig klare, leicht dosierbare Losungen sind. Ferner geben sie 
weder zu Schlammablagerungen noch zu Trfibungen Anlafi und be- 
wirken auch nicht eine ErhOhung der H&rte des Wassers. Diese 
ante Abt. Sef. Bd. 66 . No. 17/18. 27 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



418 


Desinfektion. 


Vorzttge kommen nur beim Gebrauch im grofien, also im praktischent 
Betriebe zur Gel tang. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Colin, H., Sterilisation de 1’eau par l’acide carbonique 
sons pression. (C. r. Acad, des Sciences. Yol. 141. 1916. p. 662.) 

Typliusbazillen werden dnrch Kohlens&nre bei einem Drnck yon 
16 kg in 8—20 Stunden, bei 20 kg in 3—9 Stunden, bei 26 kg i» 
3—6 Stunden abgetCtet. 

B. coli bleibt bei einem Drnck von 26 kg mindestens 6 Tage 
am Leben. 

B. cbolerae wird bei 10 Atmospharen Drnck in weniger ale 
10 Stunden abgetStet. 

B. pyocyaneus wnrde bei 18 kg Drnck in 24 Stunden stark ge- 
schadigt, in 48 Stunden abgetotet. 

B. diphtheriae wnrde bei 10, 16, 20 Atmospharen in 24, 9, 3- 
Stunden, bei 25 kg Drnck fast augenblicklich abgetotet. 

Spornlierender B. snbtilis blieb bei 25 kg Druck mindestens 
4 Tage am Leben. Kurt Meyer (Berlin). 

Houghton, E. M. and Dayis, Lewis, A study of the germicidal 
action of the ultrayiolet rays. (Coll. pap. from the Research 
Labor. Parke, Davis & Co., Detroit, Mich. Vol. 3. 1915. p. 27.) 

Die mittels der Cooper-Hewittschen Quecksilberbogenlampe 
erzeugten ultravioletten Strahlen besitzen eine starke bakterizide 
Wirkung. Gewisse Bakterienarten, sporenbildende Organismen mit 
inbegriffen, in wasseriger Anfschwemmung, werden abgetotet, wenn 
sie jenen Strahlen ansgesetzt werden. Immerhin findet bei den 
Schimmelpilzen nur eine teilweise Yernichtung dnrch das ultra violette 
Licht statt. Die Wirkung scheint auf einem photomechanischen 
Yorgang zn bemhen nnd wird aller Wahrscheinlichkeit nach dnrch 
eine Absorption von ultravioletten Strahlen seitens des Bakterien- 
protoplasmas erzielt. Wasser, Weine, viele anorganischen nnd eine 
Anzahl organischer Snbstanzen in wasseriger Anfschwemmung kOnnen 
dnrch ultraviolettes Licht sterilisiert werden. Bakterielle Vaccine 
erfordert eine langerdauernde Einwirkung. Proteine nnd andere 
Kfirper von hohem molekularen Gewicht behindern die Wirkung der 
Strahlen. Trubungen organischer Oder anorganischer Natnr haben 
einen ahnlichen EinfluB. Farbe, innerhalb gewisser Grenzen, scheint 
bedeutungslos zn sein. Baerthlein (Wurzburg). 

Billon-Daguerre, Snr nn mode de sontirage des liqnides 
en lames minces dans le cas de sterilisation par les 
rayons ultraviolets. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 161. 1915. 

p. 18.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Deainfektion. 


419 


Mittels der n&her beschriebenen Anordnung, bei der das Wasser 
dnrch ein diinnes, den Strahlen zweier Qaarzlampen ansgesetztes 
Qnarzrohr gesangt wurde, wurde kfinstlich mit pathogenen Bakterien 
verschiedener Art yernnreinigtes Seinewasser bei einer Durchstrb- 
mnngsgeschwindigkeit yon 100001 perStnnde vollst&ndig von patho¬ 
genen Keimen befreit. Der Elektrizitatsverbrauch der Lampen be- 
trug nnr 4 Ampere und 85 Volt. Kurt Meyer (Berlin). 

de Yoogt, J. G., Untersnchnngen fiber die bakterizide 
Wirkung der nltravioletten Strahlen. (Zeitschr. f. Hyg. 
u. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 63.) 

Aus den Untersuchangen von Henry and Cernovodeanu 
geht hervor, dafi die desinfizierende Wirknng der nltravioletten 
Strahlen einer direkten Einwirkung der Lichtstrahlen anf den Bak- 
terienkOrper, aber nicht einer chemischen Veranderung des Wassers 
zngeschrieben werden muB. Dagegen ist Charitschkoff der An¬ 
si cht, daft irgendeine chemische Anderung des Wassers zufolge der 
Lichtwirknng anftritt, sowie dafi H,0, gebildet wird, wodurch sich die 
bakterientStende Wirknng erkiare. Die Untersnchnngen des Verf. fiihren 
zn dem Schlufl, dad die keimtdtende Wirknng anf direkter Einwirknng 
des nltravioletten Lichts, nicht aber anf einem dnrch Yermittlnng 
des Wassers gebildeten Zwischenstoff beruht Schill (Dresdep). 

Galeotti, Gino, Snll’ azione dei raggi nltravioletti sui 
bacteri. (Ann. de l’lnst. Pastenr. Yol. 30. 1916. p. 49.) 

W&hrend in Eochsalzlosung snspendierte Choleravibrionen dnrch 
die Strahlen einer 20 cm entfernten Qnarzlampe (75 Yolt Spannnng) 
in 1 Minute abgetQtet wurden, waren in Blntserum 30 Minuten, in 
Bouillon und Urin 2, in Milch 2 7, Stnnden hierzn erforderlich. Ffkr 
Pestbazillen waren die entsprechenden Zeiten 6—10 und 15 Minuten, 
27, und 3 Stnnden. 

An Colibazillen, die in Wasser in 7s—1 Minute abgetOtet wurden, 
wurde die Schntzwirknng verschiedener Stoffe geprfift W&hrend 
Natriumurat, St&rkekleister und Rohrzucker die AbtStungszeit nnr 
nnwesentlich, Glykokoll anf weniger als 5 Minuten erhbhte, trat in 
Peptonl&snng Abtotung erst nach mehr als 15, in Eiweidspaltpro- 
dnkten nach fiber 35, in Easeinlbsnng nach liber 45 Minuten ein. 
Die Hemmungswirkung ist also, wie die geringe Wirksamkeit des 
St&rkekleisters zeigt, nicht durch die kolloiden Eigenschaften der 
betreffenden Stoffe bedingt, sondern eine Eigentumlichkeit der Eiweifi- 
kSrper und ihrer Abbauprodukte. 

Yon den photodynamisch wirksamen Stoffen erhiihen Flnorescin 
und Eosin die bakterizide Wirkung der nltravioletten Strahlen, 
w&hrend Chlorophyll diese Eigenschaft nicht zeigt 

27* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



420 


Desinfektion. 


Digitized by 


Lange vor dem Absterben nnd dem AnfbOren der Beweglichkeit 
yerlieren die Bakterien ihr VermehrungsvermSgen. Der Zeitunter- 
schied betrfigt dnrchschnittlich das Zwolffache. Vielleicht lassen sich 
solche lebenden Keime, die ihre Vermehrungsfahigkeit eingeb&fit 
haben, als Vaccine yerwenden. Knrt Meyer (Berlin). 

Thomas, Stanley Jndson, The practical use of copper sul¬ 
phate in swimming pools. (Journ. of the Americ. med. Ass. 
Vol. 66. 1916. p. 1104.) 

Znr Desinfektion des Wassers in SchwimmbSdern wird Kupfer- 
sulfat empfohlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Foth, H. nnd Schubert, B., Untersuchnngen fiber den Wert 
der rohen 8ch wefelsfiure f&r die Unschadlichmachung 
yon Seuchenabwfissern. (Deutsche tierarztL Wochenschr. 
Jg. 23. 1916. 8. 287.) 

Durch eine Reihe yon Versuchen wurde festgestellt, dafi Ab- 
wfisser, die Milzbrand- und Rauschbranddauerformen in grofier Menge 
und gutausgebildeter Form enthalten, durcb Vermischung mit roher 
Schwefelsaure im Verhaltnis yon 3'/a—4:1000 sicher unschfidlich 
gemacht werden, wenn sie in diesem Mischungsverhaltnis 20 Stunden 
stehen bleiben. In den Versuchen wurden aber die Milzbrand- und 
Rauschbrandsporen nach Ablauf der Einwirknngsdauer der SSLure 
durch mehrfaches Waschen mit reinem Wasser von der anhaftenden 
8fiure befreit. Da dies unter natfirlichen Verhaltnissen nicht ge- 
schieht, so ist nach Ansicht der Verff. eine Mischung der Seuchen- 
abw&sser mit roher Schwefelsaure im Verhaltnis 3:1000 ausreichend, 
um innerhalb 24 Stunden die genannten widerstandsfahigen Krank- 
heitserreger abzutdten. Kallert (Berlin). 

Bohland, P., Die Kiarung, Reinigung und Desinfektion 
der stadtischen und Fabrikabwasser. (Zeitschr. f. Hyg. 
u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1916. S. 350.) 

Emscher- und Kremerbrunnen reicben zur Kiarung der 
stadtischen A bwasser nicht aus, da nur die grdberen Bestandteile 
sedimentiert, die feineren und kolloid gelds ten aber in den Vorfluter 
geleitet werden und dort Seuchen verbreiten helfen kdnnen. Auch 
durch das zur Nachkiarung und Reinigung angewendete biologische 
Verfahren werden pathogene Bakterien nicht vernichtet. — Besondere 
Aufmerksamkeit verdienen Flusse, in denen nur mechaniseh durch 
Emscher- Oder Kremerbrunnen geklarte Oder ungereinigte land- 
wirtschaftliche Abwasser mit organischen Fabrikwassern zusammen- 
treffen. Im Vorfluter findet hier eine lebhafte Vermehrung der Bak¬ 
terien, auch pathogener, statt. 



Original from _ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desinfektion. 


421 


Auch Verwendung geeigneten Materials fiir Eanalisatio- 
nen ist, wie Verf. darlegt, yon grofier Wichtigkeit. 

Die Abw&sser von Fabriken kdnnen senchenyerbreitende Bak- 
terien enthalten, z. B. die yon Lederfabriken, welche Eipse (aus- 
l&ndische, meist ostindische Felle) verarbeiten. Die Bazillen und 
Sporen konnen in den Eipsen dnrch Verweilen in Desinfektions- 
fliissigkeit, welche im Liter 0,5 g Chlor enth&lt, Oder in 0,2proz. 
Chlorkalklbsung, 24 Stnnden lang, vernichtet werden. 

Milzbrandversenchung kann auch eintreten bei VerfQtterung yon 
ausl&ndischem, nicht sterilisiertem Enochenmehl Oder seiner Verwen- 
dnng als Dungemittel; hierbei kdnnen Milzbrandsporen in den Vor- 
flnter gelangen. Schill (Dresden). 

Gegenbauer, V. und Reichel, H., Zur Desinfektion milzbran- 
diger Felle und Haute. (Zeitschr. f. dffentl. GesundheitspfL 
1916. Heft 1 u. 2.) 

Die Arbeit will den gegenw&rtigen Stand der Frage festlegen 
und zugleich die fur die Praxis wichtigen Angaben iiber das bisher 
allein als wirksam und unsch&dlich erwiesene Salzs&ure-Eochsalz- 
oder „Pickel“-Verfahren kurz zusammenfassen. Eine kritische Er- 
orterung der in neuerer Zeit vorgeschlagenen Verfahren — die alteren 
Vorschlage sind allerseits als abgetan anerkannt — zeigt zunkchst, 
dafi das yon Seymour Jones yorgeschlagene Sublimat-Ameisen- 
saure-Verfahren keiner ernst zu nehmenden Prufung standgehalten 
hat. Durch Beibringung neuer Versuchsdaten Gegenbauers er- 
hellt ferner, dafi auch bei Erhdhung der Sublimatkonzentration inner- 
halb des praktisch in Frage kommenden Ausmafies keine Desinfektions- 
wirkung des Verfahrens zu erwarten ist. Es werden sodann die fiir das 
Pickel-Verfahren von den Verff. selbst beigebrachten beweisenden 
Untersuchungen und deren Nachpriifungen dargelegt. Die Ergebnisse 
der letzteren, insbesondere auch der wertvollsten Nachprufung durch 
Hailer m&ssen demnach als voile Best&tigung der Wirksamkeit des 
Verfahrens betrachtet werden. Selbst die von Hailer gemachten 
geringen Einschr&nkungen werden durch die hier angebrachte Eor- 
rektur seiner Berechnungsweise hinfallig. Es wird nach allem Sufierst 
unwahrscheinlich, dafi etwaige sp&tere Nachpriifungen, fiir die kein 
Bediirfnis mehr vorliegt, zu anderen Ergebnissen fiihren kbnnten. 
Das von Hailer neuerdings yorgeschlagene Lauge-Eochsalz-Verfahren 
erscheint derzeit in bakteriologischer und chemischer Beziehung nicht 
ansreichend, in technischer Hinsicht tiberhaupt nicht gepriift und 
bietet jedenfalls wenig Aussicht auf allgemeine Anwendbarkeit Am 
Schlusse der Arbeit wird fiir das Pickel-Verfahren eine pr&zise 
Durchfiihrangsvorschrift mit gemeinverst&ndlichen Erl&uterungen und 
der erforderlichen Tabelle gegeben. Autoreferat. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



422 


Desinfektion. 


Kfihl, H., Pastenrisiernng der Milch. (Pharm. Zentralhalle. 
Jg. 56. 1916. S. 595.) 

Besprechnng der Arbeiten von Weigmann, Wolff, Lobeck 
uad Klunker fiber das Degermator- and Biorisatorverfahren znr 
Entkeimnng der Milch. Die Verfahren beruhen aaf einer mfiglichst 
niedrigen and karzen Erhitzang der Milch in feinyerteiltem Zastand, 
die eine AbtOtang etwa vorhandener vegetativer pathogener Keime 
(aacb Taberkelbazillen) and mfiglichste Erhaltang des Rohcharakters 
der Milch bezwecken. Die genannten Yerf. haben aaf Grand ihrer 
Untersnchnngen gate Ergebnisse mit den beiden Yerfahren erzielt. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Barthel, Chr. and Stenstrom, 0., Die Einwirkang der Daaer- 
pastearisierang aaf die Taberkelbazillen in der 
Milch. (Molkerei-Ztg. Hildesheim. Jg. 29. 1915. S. 983.) 

Die Versache sind anter praktischen Bedingnngen aasgeffihrt, 
and zwar mit aaf normale Weise infizierter Milch (von entertnber- 
kulfisen Efihen) and mit den gewfihnlichen, in den praktischen Be- 
trieben vorhandenen Apparaten in einer Stockholmer Milchzentrale. 
Der Apparat znr Danerpastenrisiernng fafit 700 1 Milch, hat die Form 
eines liegenden, halben Zylinders aas verzinntem Knpfer mit doppelten 
W&nden. Die Umrtthrang der Milch geschieht mit Hilfe eines Ifings 
der ganzen Wanne gehenden, pendelartig beweglichen Rfthrers. Milch 
von zwei entertnberknlfisen Kfihen wnrde im Yerhfiltnis 1:100 mit nor- 
maler Milch nach vorhergegangener Erwfirmnng aaf die gewfinschte 
Temperatnr in einem gewfihnlichen Pastearisierangsapparat in der 
obengenannten Wanne aaf verschieden hohe Temperatnr and ver- 
schieden lange Zeit erhitzt and dann zentrifugierte Proben (Rahm- 
bodensatzgemenge) aaf je 3 Meerschweinchen intramnsknlar verimpft. 
Die Ergebnisse stimmen mit denen von Th. Smith bei Labora- 
torinmsversnchen gefandenen fiberein. Die Danerpastenrisiernng, 
Erhitzang anter stetiger Umrtthrang aaf 60—64° wfihrend 20—30 
Minnten, genfigt, am jede Gefahr der Obertragnng der Tnberknlose 
darch die Milch anszaschlieBen. Daza kommt, daB die Daner¬ 
pastenrisiernng finBerst wenig Oder, praktisch genommen, gar nicht 
aaf Milch einwirkt in physikalischer, chemischer oder physiologischer 
Beziehnng, so daB sie normal saaert. Diesbezfigliche Yersache sind 
von den Verff. ebenfalls aasgeffihrt worden. Die Verff. sind der 
Ansicht, daB alle zam direkten GennB bestimmte Milch, die nicht 
garantiert tnberkelbazillenfrei ist, einer Danerpastenrisiernng oder 
einer anderen damit vergleichbaren schonenden Pastearisiernng za 
anterziehen ist Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Patzschke, Walter, fiber die Widerstandsf&higkeit von 
Bakterien gegentiber hohen Temperataren and das 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



DesinfektioiL 423 

Lobecksche Biorisierverfahren. (Zeitschr. f. Hyg. n. In- 
fektionskrankh. B<L 81. 1916. S. 226.) 

In dem Lobeckschen Biorisator werden die Erfahrungen von 
Heryng, dafi bei einer Zerstflubung der Milch bei 75° mehrere 
Sekunden lang die meisten pathogenen Keime abgetdtet werden, die 
Fermente aber nicht verloren gehen, verwertet. Das yom Verf. be- 
nutzte Modell besteht ans 2 Zylindern; der Ranm zwischen dem 
DoppelzyUnder dient znr Erhitznng des inneren Eessels. In diesem 
erfolgt dnrch eine Dfise, welche in 1 Sekunde 2,08 ccm, in 6 Sekunden 
12,48, in 1 Stunde 7588 ccm lieferte, die Zerst&nbung der Flttssig- 
keit, welche ans einem 10 Liter-Eessel mit 3 Atmospharen Kohlen- 
s&uredruck in die Diise gedrQckt wird. Die Fliissigkeit wird nach Ver- 
iassen des inneren Eessels dnrch Mantelkiihlnng anf 15—20° abgekflhlt. 

Vert konnte die bisher am Biorisator gemachten Versnche mit 
Milch bestatigen. Die Haltbarkeit biorisierter Milch ist erhQht, ihr 
Geschmack fast unver&ndert; die Fermente leiden nicht. 

In der bei 75° biorisierten Milch bleibt eine hitzebestftndige 
Abart der Milchstreptokokken = Streptococcus lacticus thermophilus, 
die in jeder Milch yorhanden zn sein scheint, neben Heubazillen- 
sporen erhalten. 

Die biorisierte Milch beh&lt ihre gute Beschaffenheit nnr bei, 
wenn sie bei niedriger Oder mittlerer Temperatnr anfgehoben wird, 
aber nnr begrenzte Zeit, nach deren Ablanf sie dnrch Entwicklnng 
der Henbazillen einen kratzigen, bitteren Geschmack annimmt Die 
Haltbarkeit kann verl&ngert und der Geschmack verbessert werden 
mittels Anreichernng mit hitzebestandigen Streptokokken dnrch 
4—6sthndige Anfstellnng der biorisierten Milch bei 44°. 

Dnrch die Biorisation warden anch grofie Mengen Colibazillen 
in der Milch vfillig abgetfltet. Da diese widerstandsfahiger sind, als 
fast alle Erankheitserreger, die in der Milch vorkommen, so ist das 
gleiche anch yon letzteren zn erwarten. 

Wasserbadyersnche zeigten, dafi die AbtOtnng der Bakterien 
dnrch Biorisation ybllig dnrch die Hitzewirknng erkl&rt wird. Sie 
zeigten, dafi simtliche geprflften Erankheitserreger einschliefilich 
Tnberkelbazillen und Colibazillen bei 76° spatestens in 5 Se- 
knnden abgestorben waren. Dagegen benOtigte Streptococcus lacticus 
thermophilns bei 75* 3 Minnten. Erhitznng anf 85® w&hrend 10 Se- 
knnden ubersteht er; es ist ihm dnrch Biorisation nicht beizukommen. 

Von den hbrigen geprflften Bakterien zeigte sich am widerstands- 
fflhigsten der Staphylococcus aureus, am wenigsten der Cholera* 
bazillns. — Die Stufenleiter der Widerstandsf&higkeit ist folgende: 
Streptococcus lacticus thermophilus, Tnberkelbazillen, Staphylokokken, 
Colibazillen, Agrogenes, Streptococcus lacticus, Pseudodysenterie, 
Typhus, Pneumokokken, Diphtherie, Cholera. Schi 11 (Dresden). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



424 


Dennfektion. 


Ayers, S. Henry, Bowen, John T. and Johnson jr., W. T., Coo¬ 
ling hot-bottled pasteurized milk by forced air. (U. 8- 
Depart, of Agricnlt. Bur. of anim. Indnst. Ball. 420. 1916.) 

Nach dem Pastenrisieren der Milch ist eine Abkiihlung anf 
niedrige Temperatnr erforderlich, nm die sonst bald einsetzende 
Bakterienvermehrung zu verhindern. Die Abktihlnng braucht aber 
nicht in Eiswasser vorgenommen zn warden, sondern es geniigt eine 
langsamere Abkfihluug, wie sie dnrch einen von oben eindringenden 
kalten Luftstrom von etwa 4° bewerkstelligt wird. Unter solchen 
Bedingungen kfihlen sich anf 64° erhitzte Literflaschen in etwa. 
3 Stunden anf 10° ab. Hierbei nimmt die Bakterienzahl nicht starker 
zn als in rasch gekiihlter Milch, es scheint sogar das Gegenteil der 
Fall zn sein. Erst wenn die Abkiihlnngszeit mehr als 6 Stunden. 
betragt, tritt eine Vermehrung der Bakterien ein. 

Die Aufrahmfahfgkeit der Milch und ihr Gernch leiden bei der 
langsamen Abkuhlung nicht. Kurt Meyer (Berlin). 

Kossowicz, Alexander und Nassau, Robert, Beitr&ge zur Bak- 
teriologie und Technologie der Fleischkonserven- 
fabrikation. 1. Mitt. (Wien, tier&rztl. Monatsschr. Jg. 3. 1916- 
S. 81.) 

Verff. geben eine allgemeine Beschreibung der verschiedenen 
Verfahren znr Herstellung nnd Aufbewahrung der Fleischkonserven- 
Bei eigenen Versuchen fiber den Kochverlust beim Appertschen 
Verfahren ergab sich, dafi fettes Rindfleisch einen wesentlich ge- 
ringeren Kochverlust erleidet als mageres Rindfleisch. 72 Fleisch- 
konserven, die 4 Wochen alt waren nnd keine Bombage anfwiesen, 
erwiesen sich als keimfrei. In bombierten Bfichsen wurden entweder 
B. putrificus Oder Proteus vulgaris, zumeist in Reinkultur, nach- 
gewiesen. Eine dnrchwegs einwandfreie Sterilisation der Fleisch- 
konserven wurde dnrch eine 8terilisationstemperatur von 120° nnd 
eine Sterilisationsdaner von 60 Minuten erzielt. Rhein (Posen). 

Heise, R., Uber die Einwirknng von Ozon anf Mikro- 
organismen nnd kfinstliche Nfihrsubstrate als Bei- 
' trag zur Kenntnis der Ozonwirkung in Fleischkfihl- 
halien. (Arb. aus d. KaiserL Gesundheitsamte. Bd. 60. 1916.. 
S. 204.) 

Zu den mitgeteilten Untersuchnngen fiber die Einwirknng von 
Ozon auf Back coli commune diente ozonisierte atmospharische Lnft, 
die teils so, wie sie dem Ozonisiernngsapparat entstrfimte, teils dnrch 
Natriumkarbonatlfisung von den Ozydationsprodukten des Stickstoffa 
befreit, verwendet wurde. Es wurde mit hoher Konzentration dea 
Ozons nnd knrzer Einwirkungszeit gearbeitek Als Nfihrboden diente 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desiofektion. 


425 


Fleischwasserpeptongelatine. Die Untersnchangen ffihrten za folgen- 
den Ergebnissen: 

Die bakterizide Kraft des ungereinigten and gereinigten Ozons 
trat nur dann in Erscbeinang, wenn es aaf einzeln an der Ober- 
flache des Nahrbodens liegende Keime einwirken konnte, d. b. wenn 
die Ozonisierang bald nacb der Beimpfang erfolgte. Warde die 
Entwicklang der Keime dnrch niedrige Temperatnr verhindert, so 
wirkte auch eine erst nach mebreren Tagen ausgefUhrte Ozonisierang 
noch ebenso stark bakterizid, als wenn die Behandlang karze Zeit 
nach der Impfang erfolgte. 

Wenn sich die Keime za Kolonien entwickelt hatten, war 
nnter sonst gleichen Yersucbsbedingungen keine praktisch bemerkens- 
werte Wirkung des Ozons vorhanden. Wiederholte Ozonisierang 
ftnderte hieran nichts; jedoch zeigten die Kolonien morphologische 
Verschiedenheiten, je nachdem ungereinigtes Oder gereinigtes Ozon 
eingewirkt hatte. 

Warden Keime yon Bact. coli aaf Nahrgelatine gebracht, die 
yor der Impfang an der Oberfl&che ozonisiert war, so machte sich 
eine Hemmnng des Wachstums bemerkbar, die bei Yerwendung von 
nngereinigtem Ozon starker war, als bei gereinigtem. Welche Be- 
standteile des Nahrbodens durch das Ozon in einer f&r das Bakterien- 
wachstnm nachteiligen Weise verandert werden, and welche Rolle 
die Stickstoffoxydationsprodukte dabei spielen, steht noch nicht fest 

Die Ergebnisse dieser Laboratoriumsversuche stehen mit den 
bei der Ozonisierang in Fleischkiihlhallen gemachten Erfahrungen 
nicht in Widerspruch. Hetsch (Berlin). 

Strobel, tfber H&ndedesinfektion. (Mflnch. med. Wochenschr. 

1916. S. 445.) 

Empfehlang von Chirosoter, das namentlich in dringenden Fallen 
im Felde dem Arzte ein unmittelbares Eingreifen ohne jede Des- 
infektion erlaubt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Gocht, Handewaschen (Handedesinfektion) ohne Seife. 

(Deatsche med. Wochenschr. 1916. S. 1262.) 

10 Minnten lange mechanische Reinignng der Hande mit Gips- 
polver, aaf die eine 3 Minaten lange Alkoholwaschnng folgt, geniigt 
vbllig als Yorbereitang za aseptischen Operationen. 

Langer (Charlottenburg). 

Kiister, E. and Giinzler, H., Beitrage znr Handedesinfektion. 

(Hyg. Rundschau. 1916. 8. 729.) 

Verff. haben Versuche znr chemischen Vernichtnng der Hand- 
keime angestellt and im besonderen ThymollOsangen, Yernisan (Niefien, 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



426 


Desipfektion. 


K5ln) und Chlorphenolquecksilber (Farbenfabriken yon Friedr. Bayer 
& Co. in Leverkusen) einer Prufung unterzogen. Das Thymol ent- 
faltete besonders in Gallenldsung eine Starke H&ndedesinfektions- 
wirkung, von einer Empfehlnng der Tbymolgalle mufite aber Abstand 
genommen werden, da die technischen Schwierigkeiten znr Herstellung 
einer bandlichen, f&r die Praxis brancbbaren Anfmachnng noch nicht 
gelbst sind. Ein sebr gilnstiges Ergebnis hatten die Versuche mit 
Yernisan, einer Oligen, dnnkelbraunen, ans Jod, Kampfer und Phenol 
hergestellten Flussigkeit. Yor anderen Desinfektionsmethoden bietet 
die Vernisandesinfektion der Hande den Vorteil, dafi sie kein Wasser 
erfordert, dafi ferner der Yernisanverbranch zn einer Handedesinfektion 
sehr gering ist (2—3 ccm), und dafi schliefilich weder eine kosmetische 
Schadigung noch eine Giftwirkung beobachtet werden konnte. Auch 
mit l,5proz. o-Chlorphenolquecksilberbolus wnrde eine sebr gate H&nde- 
desinfektionswirkung erzielt. W. Gaehtgens (Hamburg). 


v. Wasielewski, Uber HSndereinigung im Felde. (Munch, 
med. Wochenschr. 1916. S. 1212.) 

Es wird empfohlen, znr Seuchenverhiitung im Felde bei den Ab- 
tritten und an anderen Stellen Spritzflaschen aufzustellen, ans denen 
nach Bedarf kleine Mengen von 80proz. Brennspiritus znr Hftnde- 
reinigung entnommen werden kSnnen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Frank, R., Die Desinfektion der Hant mit Sterolin bzw. 
Jod-Sterolin. (Zentralbl. f. Chir. Bd.41. 1914. S. 1249.) 

Die Hautdesinfektion mit Sterolin (Balsam. Pemvian. 4,0 g, Olei 
ricini, Terebinth, venet. aa 2,0 g, Glyzerin. 1,0 g, Spiritus vini 100,0 g) 
bezweckt eine fixierende Reinigung, indem die Oberflkchenkeime mit 
den bindenden Substanzen des Mittels umhiillt nnd weggefegt, die 
tiefer gelegenen Eeime an Ort nnd Stelle fixiert werden. Es er- 
iibrigt sich die langwierige Seifen-Burstenwaschung. 

Langer (Charlottenbnrg). 

Karckwald, G. und Frank, F., Uber Sterilin (Gnmmiersatz). 
(Chem.-Ztg. Jg. 39. 1916. S. 927.) 

Das Sterilin ist eine helle, mafiig getrubte L5snng von Zellnlose* 
ester mit weich machenden organischen Stoffen, die beim Ausgiefien 
schnell zu einer mafiig elastischen Masse erstarrt. Es kann unter 
Umstanden als Eantschnkersatz Yerwendung finden. Es lassen sich 
dam it Schntzschichten in verschiedener Starke nnmittelbar auf der 
Hand, wie auch auf Stoffen aller Art erzeugen. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 


t Google 


^ Original from_ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Deainfektion. 


427 


Goris, A., Preparation du catgut. (Ann. de l’lnst. Pasteur. 

VoL 30. 1916. p. 6.) 

W&hrend die Sterilisiernng yon yornherein nnter aseptischen 
Eantelen hergestellten Eatguts verh&ltnism&flig leicht gelingt, ist 
dies bei kunstlich mit sporenbildenden Bazillen wie B. mesentericns 
inflziertem Eatgnt nicht mit absolnter Sicherheit mfiglich obne wesent- 
liche Beeintr&chtigung der sonstigen Eigenschaften, d. h. weder durch 
Einwirknng yon Jod Oder Htheriscben Olen, noch durch fraktionierte 
Erhitzung anf 60° in 90proz. Alkohol, noch durch Erhitzen nnter 
Druck in wasserfreien Flhssigkeiten oder deren Dampfen. 

Es ist daher notwendig, das Fabrikationsyerfahren so zu ge- 
stalten, dafi yon yornherein jede Verunreinigung yon au£en yermieden 
wird. Verf. schl&gt das folgende Vorgehen vor: 

Die D&rme werden unmittelbar nach der Schlachtung in Eis zur 
Fabrik gebracht, urn Selbstverdauung durch Trypsin sowie Sporen- 
bildung der Darmbakterien zu verhiiten. Nach Entfernung der 
Schleimhaut kommen sie fur 48 Stunden in 50 proz. Wasserstoffsuper- 
oxydl5sung, wo sie vollkommen steril werden. Die Weiterverarbeitung 
zu Faden geschieht in einer vollkommen getrennten Werkstatt. Die 
Sterilisierung wird entweder durch Behandlung mit Jod oder Euka- 
lyptol erzielt, wonach Uberf&hrung in die Aufbewahrungsflussigkeit 
(75 Proz. Alkohol oder Azeton -f- 5 Proz. Glyzerin) erfolgt oder durch 
fraktionierte Sterilisierung in der Aufbewahrungsflussigkeit selbst 
(90 Proz. Alkohol + 10 Proz. Glyzerin und eventuell 10 Proz. Euka- 
lyptol). Eurt Meyer (Berlin). 

Kutna, Samuel, Einwandfrei desinfizierbare Tragbahren 
und Feldbetten. (Der Militftrarzt 1916. S. 81.) 

Um bei der Desinfektion von Tragbahren und Feldbetten die 
mSglichste Sicherheit der Desinfektionswirkung mit der tunlichsten 
Schonung der Gegenstftnde zu verbindeu, hat Verf. die Tragbahren 
und Betten nur aus 2 stofflich verschiedenen Teilen gebaut. Die 
Desinfektion erfolgt in zwei Phasen und besteht einerseits in der 
Sterilisierung der Liegefl&che aus Segeltuch mit den dazugehbrigen 
Gurten im strbmenden Dampf von mehr als 100° C im Dampfdes- 
infektor, andererseits im TrtLnken des Gestelles (Holz oder Eisen) 
mit starker LysollSsung u. dgl. in eigenen, hierzu konstruierten 
Trbgen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Barlodeau, A. G., Sterilisieren, Reinigen und Verbessern 
der Medizinal- und Laboratoriumsglaser. (Pharm. Zen- 
tralhalle: Jg. 56. 1915. S. 632.) 

Betreffs des Sterilisierens und Reinigens der Medizinalflaschen 
usw. kommt der Verf. auf Grand seiner Versuche zu dem Ergebnis, 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



428 


Desinfektion. 


dafi durch 16 Minuten lange Behandlung mit Dampf dasselbe erreicht 
wird, wie durch umstandliches und kostspieliges Entkeimen im Auto- 
klaven und Dampftopf. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Francis, Edward, Embalming. A satisfactory method of 
performing. (Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p.2223.) 

Es tritt nicht selten an den Arzt die Aufgabe heran, eine Leiche 
einzubalsamieren. Aufgabe des Verfahrens ist es, alle Teile so 
zu erhalten, wie sie sind, so dafi die Leiche etwa von den Tropen 
in die Heimat befftrdert werden kann, andererseits auch alle vor- 
handenen Krankheitserreger sicher abzutOten. Es werden fur diesen 
Zweck Einspritzungen von 13proz. Formaldehydlosung, der 5Proz. 
Borax zugesetzt sind, empfohlen. Die Flussigkeit ist in beide Ober- 
schenkel, Oberarm und Halsschlagadern einzuspritzen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Frei, Walter und Erupski, Anton, tiber die Wirkung von 
Oiftkombinationen auf Bakterien. (Internat. Zeitschr. f. 
physikal.-chem. Biol. Bd. 2. 1915. S. 118.) 

In der vorliegenden Arbeit ist der Versuch gemacht, bereits 
vorhandene und eigene Ergebnisse Uber Eombination von Giften, 
insbesondere von Bakteriengiften in ein System zu bringen und unter 
einheitlichen Gesichtspunkten znsammenzufassen und zu erkl&ren. 
Dabei haben sich verschiedene Ausblicke fur Theorie und Praxis 
des Znsammenwirkens von Giften ergeben. 

Die Lage ist folgende: In einem w&sserigen Medium linden sich 
einerseits lebendige Zellen, deren Kolloidzustand maflgebend ist. 
Andererseits sind in dem Medium, molekular Oder kolloid gelbst, 
mindestens zwei Stoffe, die ftir die Zelle mehr Oder wenig giftig sind. 
Das Endresnltat, die Zellschadigung, h&ngt ab von den Eigenschaften 
dieser Substanzen sowohl als von denen des Mediums und der Zellen. 
Insofern die Gifte sich selbst gegenseitig Oder das Medium beein- 
flussen Oder durch das Medium verandert werden und insofern die 
Empfindlichkeit der Zellen gegenuber dem einen Stoffe durch den 
anderen modifiziert wird, insofern wird der Grad und die Geschwindig- 
keit der Zellsch&digung bzw. AbtStung sich andern. 

Die Gifte kdnnen einander chemisch oder physikalisch beein- 
flussen. Sie kdnnen femer auch das Verhalten des Ldsungsmittels 
im Sinne von L5slichkeitserh5hung oder Lbslichkeitsherabsetznng 
oder von Anderungen der Oberflachenspannung nach der Viskositftt 
verandern. 

Die Reaktion der Zellen gegeniiber zwei Giften ist nicht einfach 
ein Nebeneinanderlaufen der Reaktionen gegen die beiden Einzel- 
substanzen. Die Gesamtwirkung bei der Eombination von zwei 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desinfektion. 


429 


Giften kann gleich oder grbfier oder kleiner sein als die Somme der 
Einzelwirkongen. 

Andererseits gibt es Stoffe, die allgemein nicht als Gifte auf- 
gefafit werden, die aber trotzdem die Wirkung eioes Giftes zu ver- 
st&rken imstande sind. Diese Stoffe kbnnten als indirekte Gifte be- 
zeichnet werden. Yerf. erklart diese Sensibilisiernng dorch eine 
Permeabilisierung der Membran. 

Auch der umgekebrte Fall ist denkbar, dafi namlich ein Stoff 
die Permeabilit&t der Membran for ein Gift herabsetzt nnd so eine 
Schntzwirknng austibt. Stoffe mit desinfektionshemmenden Eigen- 
schaften sind Glyzerin nnd Atbylalkohol. Doch durfte deren Wirkung 
eher anf einer Erhbhung der Lbslichkeit des Giftes im Medium und 
der dadnrcb bedingten Yerscbiebnng des Verteilungskoeffizienten als 
anf einer Impermeabilisiernng der Zellmembran beruhen. 

Die Wirknngen eines Giftes anf das andere, auf das Medium 
nnd anf die B&kterien brauchen sich nicht immer alle im Sinne einer 
Begunstigung der Zelltbtung geltend zn machen. Theoretisch be- 
stehen folgende Mdglichkeiten: 

1. Gift A drangt die Dissoziation des Elektrolytengiftes B zu- 
riick: Hemmung der Desinfektion. 

2. Gift A f&llt das kolloide Gift B ans: Hemmnng der Des¬ 
infektion. 

3. Gift A erhbht die Lbslichkeit des Giftes B im Medium: 
Hemmnng der Desinfektion. 

4. Gift A vermindert die Lbslichkeit des Giftes B im Medium: 
Begunstigung der Desinfektion. 

5. Gift A erhbht die Viskosit&t des Mediums und hemmt so die 
Diffusion des Giftes B: Hemmung der Desinfektion. 

6. Gift A sensibilisiert die Bakterien fur das Gift B: Begunsti¬ 
gung der Giftwirkung. 

7. Ein Ion des Elektrolytgiftes A verfestigt die Zellmembran: 
Hemmung der Giftwirkung. 

Auflerdem sind Eombinationen dieser Mbglichkeiten denkbar, 
z. B.: ein Ion des Elektrolytgiftes A verfestigt die Zellmembran und 
hemmt so die Giftwirkung, w&hrend beide lonen von A die Wasser- 
Ibslichkeit des Giftes B Herabsetzen und so die Giftwirkung begunstigen. 

Oder die lonen eines Elektrolyten A erhbhen die Viskosit&t des 
Mediums nnd hemmen so die Desinfektion durch Diffusionshemmung 
des Giftes B, w&hrend sie andererseits durch Herabsetzung der Lbs- 
lichkeit von B im Medium begiinstigend wirken. 

Es kbnnen also Hemmungs- und Fbrderungsprozesse im System 
nebeneinander vorkommen nnd je nach der Grbfle derselben ist das 
nach aufien sich darbietende Ergebnis Beschlennigung oder Verlang- 
samnng der Zelltbtung. Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



430 


Derinfektion. 


Wehmer, C., Versuche fiber die hemmende Wirkung von 
Giften auf Mikroorganismen. Wirkung von Chlor- 
phenolquecksilber, Sublimat, Antinonnin, Mycantin 
und Formaldehyd anf Holzpilze, Aspergillus niger 
und Bakterien. (Chemiker-Ztg. Jg. 40. 1916. S. 89 u. 106.) 

Die Versuche des Verf. sollten die Hemmungswerte der genannten 
Gifte auf obige Mikroorganismen feststellen. Es ergab sich, daft die 
Hemmungszahl (Zahl der Milligramme des Giftes, die genfigen, die 
Entwicklung einer bestimmten Menge Mikroorganismen zu verhindem) 
keine konstante GroBe ist; sie wechselt mit den Umst&nden. Die 
Yersuche besch&ftigen sich zumeist mit nicht pathogenen Keimen, 
doch dfirfte die Methodik von Interesse sein. Bakterien (und Hefen) 
warden von Quecksilberverbindungen am krfiftigsten beeinflufit. 
F&ulnisbakterien warden durch kleinste Mengen von Quecksilber- 
salzen, nicht aber von Yielfachen an Nitroverbindungen gehemmt. 
Formaldehyd steht dem Quecksilber n&her. Zum Ausdruck der Wir¬ 
kung der einzelnen Praparate vergleicht der Verf. die Samme der 
Hemmungszahlen und stellt danach die Reihenfolge: Chlorphenol- 
quecksilber, Sublimat, Antinonnin, Mycantin auf. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Gondelli, S., Uber organische Antiseptika, die durch 
Mikroorganismen angegriffen werden. I. Mitteilung. 
(Boll. Chim. Farm. Vol. 64. 1915. p. 353.) 

Auf Grund eigener Yersuche und reichhaltiger Literaturangaben 
wird gezeigt, daB verschiedene Mikroorganismen (z. B. Penicillium 
glaucum, Bac. cholerae gallinarum, Aspergillus niger) organische 
Antiseptika, wie Milchs&ure, Weinsaure, Mandels&ure, Benzoesaure, 
Phenylessigsaure, Phenylglykokoll und Amygdalin, als Nahrstoff ver- 
werten und so deren antiseptische Kraft ausschalten kfinnen. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Eisenberg, Philipp, Uber spezifische Desinfektion. (Der 
Militararzt. 1916. S. 677.) 

Das Bakterienprotoplasma ist auf einen spezifischen, ihm adaquaten 
Quellungszustand eingestellt. Jede Abweichung davon nach der Seite 
der Quel lung oder Entquellung (Ffillung), also jede Dispersitfits- 
finderung kann zu einer Storung der Lebensfunktion, bzw. zum Ab- 
sterben der Bakterienzelle fuhren. Es wirken demnach Salze um so 
tozischer, je st&rker quellend oder je starker fallend sie die Bakterien 
zu beeinflussen vermfigen. Grampositive Bakterien sind gegenfiber 
f&llenden Agentien empfindlicher, gramnegative dagegen gegenfiber 
quelleuden. AuBer dieser allgemeioen Grarospezifizitat der Desinfektion 
lfiBt sich noch eine Gruppenspezifizitfit (fibereinstimmende Empf&ng- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desinfektion. 


431 


lichkeit zwischen Typhus und Colibakterien u. a.) nachweisen, sowie 
eine Artspezifizit&t, wie sie z. B. in der Quecksilberfestigkeit des 
Pyocyaneus, Fluoreszens, Prodigiosus, Paratyphus B u. a. zum Aus- 
druck kommt. Die Gramspezifizitftt der Desinfektionsvorgange beruht 
yielieicht auf dem verschiedenen Lipoidgehalt beider Bakterien- 
gruppen; die lipoidreicheren grampositiven Bakterien werden durch 
ihren Lipoidgehalt gegen Quellung besser geschutzt als die lipoid* 
Srmeren gramnegativen. Jedes Desinfektionsmittel muB an den ReprS,- 
sentanten der praktisch bedeutsamen Hanptgrnppen gepruft nnd auf 
diese Weise charakterisiert werden. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Xesserschmidt, Th., Das DesinfektionsvermOgen der Me- 
talle nnd seine Ursachen mit besonderer Berttck- 
sichtignng der Wirkung des Kupfers. (Zeitschr. f. Hyg. 
n. Infektionskrankh. Bd. 82.1916. 8. 289 u. Med. Klinik. 1916. S. 444.) 

Die Untersuchungen des Verf. wnrden angeregt durch eine Be- 
obachtung von Uhlenhuth, dafi auf infizierten Bakterienn&hrbOden 
nm das franz&sische Infanterie-EupfergeschoB in einer Breite yon 
0,5 cm Bakterienwachstum nicht stattfand. Die Untersuchungen des 
Verf fuhrten zu folgendem Ergebnis: 

1. Das franzdsische KupfergeschoB wirkt ebenso wie Gebrauchs- 
gegenstftnde aus Kupfer und sonstiges technisches Kupfer in Nfihr- 
bOden auf alle Bakterien unter geeigneten Versuchsbedingungen 
keimtbtend. 

2. Die in Wasser unl5slichen reinen Kupferoxyde haben qualitatiy 
nnd quantitativ dieselbe Wirkung wie das Metall. 

3. Die keimtOtende Wirkung wird verursacht durch verschiedene 
Kupferverbindungen, die sich iiber das basische Kupferkarbonat in 
den Nahrbbden bilden. Es entstehen aus diesen anfangs Kuprover- 
bindungen, die durch Aufnahme von Sauerstoff in Kuprisalze fiber- 
gehen. Als keimtdtend wird ein Kupfersalz, das im N&hrboden ohne 
Bakterienwirkong entsteht, und zwar mit Wahrscheinlichkeit das 
Kupferlaktat angesprochen; eine Kupferpeptonverbindung hatte keine 
desinfizierenden Eigenschaften. 

4. Hyphomyceten wurden durch Kupferverbindungen in Nahr- 
bOden am Wachstum nicht behindert. 

5. Die Keimarmut der kupferhaltigen Munzen und Gebrauchs- 
gegenst&nde beruht auf Losung des Kupfers zu Salzen. Das Anion 
dieser Yerbindungen stammt aus dem SchweiB; in der Hauptsache 
durften es Reste der Fettsauren, besonders der Butters&ure sein. 

6. Metallisches Kupfer als solches und ebenso alle nichtgelbsten 
Metalle desinfizieren nicht, wenn Lbsungsmittel fehlen. 

7. Die chemisch reinen Metalle Kupfer und Silber sind wesentlich 
weniger wirksam in N&hrbbden als die nicht reinen technischen Metalle. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



432 


Desinfektion. 


8. In N9.hrb5den bilden stark desinflzierende Salze: Knpfer, 
Antimon, Arsen, Zink, Magnesium nnd Blei; weniger wirksam siud: 
Silber, Kadmium, Wismut, Mangan nnd Nickel; unwirksam sind: 
Gold, Qaecksilber, Aluminium, Zinn, Eisen, Palladium und Platin. 
Diese Angaben beziehen sich auf chemisch reine Metalle. 

Die Verhutung des Keimwachstums durch Metalle in N&hrboden 
und an Gebrauchsgegenst&hden beruht auf ihrer Lbslichkeit zu des- 
infizierenden Metallsalzen. 8 chill (Dresden). 


Schranth, Walter und Schoeller, Walter, Uber die Desinfek- 
tionskraft komplexer organischer Quecksilberver- 
bindungen. III. Mitteilung: Merkurierte Phenole. 
(Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. 8. 279.) 

In ihrer friiheren Arbeit uber die Desinfektionskraft komplexer 
organischer Quecksilberverbindungen zeigten die Verff., dafi entgegen 
der Ansicht von Kr6nig und Paul die Alkalisalze der aromatischen 
Quecksilberkarbonsauren vielfach aufierordentlich hohe und unter- 
einander stark differenzierte Desinfektionswerte aufweisen, und dafi 
bestimmte Individuen dieser Klasse selbst dem Sublimat an Wirkung 
erheblich Qberlegen sind. Der Unterschied in der Desinfektionskraft 
der einzelnen PrSLparate beruht einerseits in der verschiedenen 
Affinitat, mit der die einzelnen Reste an der zweiten, nicht organisch 
besetzten Valenz des Hg haften, andererseits auf dem Einflufi der 
Nebengruppierung im organischen Eern. Die Verfif. versprachen sich 
von dem Ersatz der stark saneren Earboxylgrnppe durch die un- 
gleich schwacher sauere Phenolgruppe eine ErhOhung der Wirksam- 
keit und fanden ihre Vermutung bestatigt 

Die Versuche der Verfif. zeigen, dafi Oxyquecksilber-o-chlorphenol- 
natrium und Dioxyquecksilberphenolnatrium den geprfiften Bak- 
terien gegenuber eine Wirksamkeit besitzen, die sie unter den 
bisher bekannten Desinfektionsmitteln mit an erster Stelle erscheinen 
lassen. Die Prhparate haben, wie die Alkalisalze der aromatischen 
Oxyquecksilberkarbons&uren und -phenole Gberhaupt dadurch erhohte 
praktische Bedeutung, dafi sie im Gegensatz zu alien bisher bekannten 
chemischen Substanzen eine Abschwftchung ihrer Desinfektionskraft 
auch bei Gegenwart von Seife nicht erfahren und in Seifen, die vor- 
wiegend aus den Alkalisalzen gesattigter Fettsauren bestehen, dauernd 
unzersetzt haltbar sind. Die unter Zusatz der genannten Quecksilber¬ 
verbindungen hergestellten Desinfektionsseifen, die auch von der Haut 
ohne jede Atz- Oder Reizwirkung vertragen werden, sind besonders 
geeignet sowohl zur Reinigung und Desinfektion der Haut vor Ope- 
rationen, gynakologischen Untersuchungen und zur Desinfektion krzt- 
licher Instrumente als auch bei parasit&ren und bakteriellen Haut- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desinfekticra. 


433 


nnd Haarkrankheiten. Die von Verff. eingef&hrten Pr&parate Afridol- 
und Providolseifen haben sich bestens bew&hrt. Schill (Dresden). 

Stassano, H. et Gimpel, M., Du ponyoir bactericide con¬ 
siderable dn biiodnre de mercnre. (C. r. Acad, desSciences. 
Vol. 158. 1914. p. 1716.) 

Die bakterizide Wirkung des Qneeksilberbijodids sowohl gegen- 
flber vegetativen Formen (Staphylokokken, Coli, Pyocyaneus), wie 
gegeniiber Sporenbildnern (Putrificus, Subtilis) ist wesentlich starker 
als die des Quecksilberbenzoats, -cyanids nnd -bichlorids. Sie flber- 
trifft die des Snblimats nm etwa das Zehnfache. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Stlpfle, Karl, Grotan als Desinfektionsmittel. (Munch, med. 
Wochenschr. 1917. 8. 35.) 

Mitteilnngen fiber Versuche. Grotan ist Chlorkresol. Es hat den 
Yorzng, dad es ohne Seife hergestellt werden kann. Es eignet sich 
fflr die Verwendung in Hebammenkasten. 0,4 proz. Grotanlosungen 
kbnnen uberall fhr Desinfektionszwecke an Stelle einer 2 proz. Lysol- 
ldsung benutzt werden. Die Losung ist fur Handereinigung and im 
Seuchendienst vorzttglich geeignet. Es ist aber notwendig, immer 
indglichst frische Ldsungen zu benutzen, da die Desinfektionskraft 
bald abnimmt. Mittels der 1 g-Tablette kann man jederzeit frische 
Lbsungen leicht herstellen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Kutscher, Fr., Prttfung des „Kremnlsion R“ genannten 
Desinfektionsmittels. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S.554.) 
Kremulsion ist ein emulgierendes Teerblprkparat. Ein Yergleich 
yon Kremulsion mit Kresolseife zeigt, dad lproz. Kremulsionlbsung 
einer 2,5 proz. Kresolseife gleichkommt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Stevenson, Albert F., An efficient liquid desinfectank 
A formula by which one can be readily prepared. 
(Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p. 3004.) 

Als ein billiges und wirksames Desinfektionsmittel fttr Grod- 
desinfektion wird ein Gemisch yon Kienbl, Harz und Natronlauge 
empfohlen. Die Herstellung wird beschrieben. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Joachimoglu, Georg, Yergleichende Untersuchungen fiber 
die Wirkungen des d*. 1- und i-Kampfers. (Arch. I ex- 
perim. Pathol, u. Pharmakol. Bd. 80. 1917. S. 282.) 

Nach den Untersuchungen des Verf., die mit dem Bacterium coli 
Bnte Abt. Ref. Bd. 66 . No. 17/18. 28 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



434 


Desinfektion. 


und dem Vibrio Metscbnikoff als Testbakterien ausgeffihrt warden, 
ist die antiseptische Wirkung des d-, 1- and i-Kampfers gering. Ein 
qaantitativer Unterscbied zwischen den 3 Isomeren liefi sich nicht 
feststellen. Colibakterien warden selbst in den st&rksten Konzen- 
trationen, die man in w&sserigen Lfisungen anwenden kann (1:1000), 
nicht yollstSndig gehemmt bzw. abgetOtet; der Vibrio Metschnikoff 
hingegen wurde darch die Verdfinnung 1:1000—1:1500 vollkommen 
in der Entwicklang gehemmt W. Gaehtgens (Hambarg). 

Held, Dirk, Versache und Gedanken fiber die konser- 
vierende Wirkung der Benzoes&ure. (Arch. f. Hyg. Bd. 84. 
1915. S. 289.) 

Der zur Hemmung des Wachstams benOtigte Gehalt an Benzoe¬ 
s&ure war fdr alle vom Verf. untersuchten Bazillenst&mme (Bac. 
mesent., Bac. mycoid., Bac. subtilis, Bazillen aus Boden, Hen and 
Eartoffeln) der gleiche. Es machte keinen Unterschied, ob man 
frisch gezfichtete Oder lange im Laboratoriam kaltiyierte St&mme 
verwandte. 

Bazillen and Sporen werden immer bei den gleichen Konzen- 
trationen der Benzoes&ure in der Entwicklang gehemmt. Es besteht 
also keine besondere Empfindlichkeit der Sporen gegenfiber den 
Bazillen gegen Benzoes&ure, and es geht nicht an, etwa darch Zasatz 
sehr kleiner Benzoes&uremengen za Konserven die Keimang der 
Sporen in spezifischer Weise verhindern za wollen. Diese staaende 
Dosis betr&gt ffir den fiblichen strong nentralisierten Fleischextrakt- 
peptonagar 3 Prom. 

Nur ein kleiner Teil dieser Benzoes&ure fibt die desinfizierende 
Wirkung aus, der grofite Teil wird durch die Eiweifisubstanzen der 
N&hrb5den, die leicht S&ure festlegen, za unwirksamen Stoffen ge- 
bunden. Dieser grofle Teil (etwa 4 /&) der Benzoes&uremenge l&fit 
sich daram ganz glatt teilweise Oder ganz darch die gleiche Menge 
anderer Sauren, die selbst nicht speziiisch desinfizierend wirksam za 
sein braacben, aber starker sind als Benzoes&ure, z. B. Weins&are 
Oder Schwefels&ure, ersetzen. Mit steigendem Weins&are- Oder 
Schwefelgehalt nimmt daher die Menge der notwendigen Benzoe¬ 
s&ure stark ab. 

Benzoes&ure eignet sich schlecht zur Konservierang yon eiweifi- 
haltigen, neutral reagierenden Substanzen; sie eignet sich dagegen 
ausgezeichnet zur Konservierang von eiweifiarmen, saner reagierenden 
Sabstanzen. 

Benzoes&ure dankt ihre desinfizierende Kraft ihrer LipoidlOslich- 
keit; sie wirkt desinfizierend als ungespaltenes Molekfil. 

Benzoes&are verringert die Toxinbildung von Bac. botulinus; je 
mehr Benzoes&are sich im N&hrboden befindet, desto weniger Gift 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Desinfektion. 


435 


wird gebildet. Dafi eine Benzoesfinrekonzentration existiert, bei 
welcher die Toxin bildung vollkommen anfhdrt, die Bazillen sich aber 
noch yermehren, ist mOglich, doch wird sie jedenfalls so dicht bei 
der Benzoes&urekonzentration liegen, bei welcher das Bazillenwachs- 
turn gehemmt ist, dafi es praktisch ganz obne Bedeutung ist. 

St&rkekleister and Appretarmasse lassen sich mit 2 Prom. Benzoe- 
s&ure, Zitronensaft mit 1 Prom. Benzoes&ure lange Zeit konservieren. 

Gildemeister (Posen). 

Gregersen, J. P., Untersnchnngen fiber die antiseptische 
Wirknng des Magensaftes. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77. 
1916. S. 353.) 

Die bakterizide Wirknng des Magensaftes wird ganz nnd gar 
vom Vorhandensein der Salzs&nre bedingt. Wenn die Acidit&t des 
Mageninhalts eine solche ist, dafi sie anf Eongopapier nicht saner 
reagiert, kann eine desinfizierende Wirknng nicht nachgewiesen 
werden. Mageninhalt, der anf Kongo saner reagiert, jedoch keine 
freie Salzs&nre enth&lt (d. h. der anf Gfinzbnrgs Reagens nicht 
saner reagiert), hat nnr eine sehr geringe desinfizierende Eraft. 
Wenn freie Salzs&ure vorhanden ist, wirkt der Mageninhalt stark 
desinfizierend, nnd die desinfizierende Eraft ist beinahe einfach pro¬ 
portional denjenigen S&nrezahlen, welche die Menge der freien Salz¬ 
s&nre angeben. Der Mageninhalt nach Ewalds Probefrfihstfick 
wirkt 3—4mal so stark desinfizierend wie eine w&sserige Salzs&nre- 
idsnng yon einer Eonzentration, die dem Gehalte des Mageninhaltes 
an freier Salzs&nre entspricht. Dieses rfihrt yon Stoffen her, die im 
w&sserigen Extrakt des Zwiebacks gefnnden werden. Von den mit 
dem Magensaft sezernierten Stoffen ist die Salzs&nre die einzige, 
welche ffir die desinfizierende Fahigkeit yon Bedeutnng ist, w&hrend 
die Anwesenheit yon Pepsin bedentnngslos ist. 

Gildemeister (Posen). 

Xrnpski, A., Vergleichende Versnche fiber die Wirknng 
einiger gebr&nchlicher Desinfektionsmittel. (Schweizer 
Arch. f. Tierheilk. Bd. 57. 1915. S. 615.) 

Um ein richtiges Bild yon der bakteriziden Eraft eines Des- 
infektionsmittels zn gewinnen, ist es notwendig, dessen Wirknng mit 
der eines anderen bekannten Mittels zn yergleichen. Dabei sind 
nach Verf. folgende Fordernngen zn erffillen: 

1. Die VergleichslOsungen mfissen in gleicher Eonzentration an- 
gewandt werden. 

2. Die als Testobjekte dienenden Bakterien mfissen eine gleiche 
Widerstandsf&higkeit besitzen, also yon der gleichen Enltnr her- 
stammen. 

28 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



436 


Desinfektion. 


Digitized by 


3. Die Eeimzahl und die Zug&nglichkeit der Bakterien for das 
Desinfektionsmittel mod die gleiche sein. 

4. Endlich sind die Bedingongen der vergleichenden Versoche 
absolut identisch zo w&hlen mit Bezug aof Temperatur and audere 
Umstande, d. h. sie sind bei gleicher Temperatur, im gl^ichen Raume 
and gleichzeitig miteinander durchzufiihren. 

Nach diesen Prinzipien hat Verf. eine grode Beihe von Des- 
infektionsmitteln verglichen, die Resoltate werden im einzelnen, anch 
in Form anschaolicher Tabellen und Eurven, mitgeteilt. Nach dieser 
Methode erwiesen sich besonders die Eresol-Seifenpr&parate als zum 
Teil ganz vorzugliche and ftaderst wirksame Desinfizientien. 

Eallert (Berlin). 

Hamilton, H. C. and Ohno, Tatsnzo, The bacteriological 
standardization of disinfectants. Some further sug¬ 
gestions. (Coll. pap. from the Research Labor. Parke, Davis & 
Co., Detroit, Mich. Vol. 3. 1915. p. 163.) 

Verff. bringen Vorschl&ge fiir eine einheitliche Auswertung von 
Desinfektionsmitteln durch Bakterien. Es sollen folgende Punkte 
beriicksichtigt werden: Art der Mikroorganismen bei der Priifang, 
Zuchtungsmethode, Eulturmediam, Herstellung der LSsungen bei den 
Desinfektionsmitteln, Art der Platindsen zum Anlegen von Subkul- 
turen, Prufungstemperatur des Desinfektionsmittels, Form der Test- 
kulturrbhrchen (Subkulturen), Berfihrungszeit zwischen Mikroorganis¬ 
men und Desinfektionsmittel und schliedlich die Festsetzung der 
Desinfektionskraft bei dem untersuchten Mittel auf Grand eines Ver- 
gleiches mit der keimtdtenden Wirkung des Phenols. 

Baerthlein (Wurzburg). 

Sdpfle, Karl und Dengler, August, Die Bedeutung optimaler 
N&hrbbden bei der Prfifung von Desinfektionsver- 
fahren. (Arch, t flyg. Bd. 85. 1916. S. 189.) 

Die Verff. stellten systematische Untersuchungen dariiber an, ob 
die gewbhnlich benutzten N&hrboden zum Auskeimen der einer Des- 
infektionswirkung unterzogenen Mikroorganismen geeignet sind oder 
etwa den Tod von Bakterien nur vort&uschen, und ob es gunstigere 
N&hrmedien gibt, welche eine scharfere Erfassung der Lebensfkhig- 
keit der Bakterien ermdglichen. 

Die in ihrer EignuDg zur Nachkultur von den Verff. geprfiften 
N&hrmedien warden so hergestellt, dafi zun&chst als gleichartiges 
Ausgangsmaterial eine grofiere Menge „konzentrierten Fleischwassers* 
durch Verarbeiten von Fleisch einheitlicher Herkunft (1 kg Fleisch 
und 11 Wasser) bereitet wurde. Durch Verdfinnen des fur sich steri- 
lisiert aufbewahrten „konzentrierten Fleischwassers" zu gleichen 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Tieriache Parasiten. 


437 


Teilen mit Wasser und dnrch Versetzen mit 1 Proz. Pepton, 0,5 Proz. 
Kochsalz sowie Alkalisierung mit Natronlauge bis zur bleibenden, 
eben wahrnehmbaren Rosaf&rbung einer Probe bei Phenolphthalein- 
zusatz wurde die „gew5hnliche Bouillon" gewonnen. Ein Teil der 
gewdhnlichen Bouillon diente in den Versuchen als Vergleichsn&hr' 
boden; ein anderer Teil wurde versetzt in steigenden Men gen von 
verschiedenen Znckerarten, Glyzerin, Pepton, Nutrose, Serum in den 
verschiedensten Eombinationen. 

Es zeigte sich nun, dafi der optimale N&hrboden ffir Stapbylo- 
kokken 3 proz. Traubenzuckerbonillon ist. Wie erheblicb widerstands- 
f&hig sich die Staphylokokken bei Anwendung dieses Nahrbodens 
erweisen, geht daraus hervor, dafi dieselben Staphylokokken in 1 proz. 
Phenollosung nach Vl % Stunden bei Nachkultur in gewShnlicher 
Bouillon abgetotet erscheinen, in Wirklichkeit aber nach 2'/ s Stunden 
noch lebten, wie die Oberimpfungin 3 proz. Traubenzuckerbonillon lehrte. 

Zur Nachkultur von Milzbrandsporen eignet sich am besten 
3 proz. Traubenzuckerbonillon mit einem Zusatz yon 5 Proz. sterilen 
Pferde- Oder Rinderserums. W&hrend nach den geltenden Anschauungen 
Milzbrandsporen durch strbmenden Wasserdampf nach 4—6, sp&testens 
nach 12 Minuten abgetfttet werden, ergaben die Versuche der Verff. 
bei Verwendung des angegebenen optimalen N&hrbodens eine Dampf- 
resistenz bis zu 25 und 30 Minuten. Gildemeister (Posen). 

Bardachzy, Franz und Barabas, Zoltan, Auffallend haufiges 
Yorkommen yon Eingeweidewtlrmern bei Kriegsteil- 
nehmern. (Munch, med. Wochenschr. 1917. S. 670.) 

Die Wftrmer warden bei 60—60 Proz. der Untersuchten fest- 
gestellt. Ratschlage fur Nachweis, Behandlung und Verhiitung. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Fischer, Blutbild und Darmparasiten bei Chinesen in 
Schanghai. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 850.) 

Das Blutbild der Chinesen weist an eosinophilen Zellen durch- 
schnittlich einen Gehalt von 6,75 Proz. auf. Infektion mit Wurmern 
ruft in der Regel eine erhbhte Eosinophilie hervor; diese kann aber 
auch fehlen, wie andererseits bei Nichtinfizierten gelegentlich ge- 
steigerter Eosinophilengehalt gefunden wird. Lymphocyten und grofle 
Mononukleare weisen bei Wurminfektion keine Anderung der relativen 
Menge auf. Darmprotozoen beeinflussen das Blutbild uberhaupt nicht. 

Langer (Charlottenburg). 

Paulian, Demettre Em., Origine anaphylactique des troubles 
nerveux produits par les vers intestinaux. (C. r. Soc. 
de Biol T. 78. 1915. p. 73.) 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



438 


Tierische Paraaiten. 


Injektion von Extrakten, die aas Plathelmintben und Nemathel- 
minthen hergestellt warden, vernrsachtea bei Versnchstieren nervOse 
StSrungen, insbesondere Kr&mpfe, ferner ausgesprochene Eosinophilie. 
Bei den getbteten Tieren warden leicbte Nekrosen and Hyper&mie 
an den Eingeweiden festgestellt. Verf. ist der Ansicht, dafi die bei 
Menscben, die Parasitentr&ger sind, beobachteten nervosen Storungen, 
Haaterscheinungen (Urticaria), Eosinophilie nsw. als Uberempfindlich- 
keitserscheinungen aufzufassen sind, die darch das Wnrmtoxin aus- 
gelbst werden. Gildemeister (Posen). 

Papers read at a meeting of the pathological society 
at the zoological garden, Philadelphia. (Joarn. of comp. 
Pathol, and Therap. 1916.) 

Im zoologischen Garten in Philadelphia sind seit 12 Jahren die 
krankhaften Ver&nderungen bei den verschiedenen Tieren sorgfaltig 
untersacht and gesammelt worden. Die in dem Heft zasammen- 
getragenen Mitteilangen sind zam Teil rein pathologisch-anatomischen 
Inhalts. An dieser Stelle verdienen Erwahnung die Mitteilangen 
uber eine Epidemie, die anter den Papageien aasbrach, und die 
darch einen Wurm, Spiroptera incerta, erzeugt war, der im Vor- 
magen der Tiere schmarotzt; ferner iiber das Vorkommen von Cocci- 
dium bigeminum bei Fiichsen, iiber das Vorkommen von Uncinarien, 
Hakenwhrmern, bei niederen Tieren aller Art, and endlich iiber das 
Vorkommen einer Milbe in der Lange eines Affen. Die Schrift zeigt, 
wieviel Stoff hier fBr den Srztlichen Beobachter zur nutzbriDgenden 
Bearbeitang gegeben ist W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Stroh, Jahresergebnis an Funden von Ascaris megalo- 
cephala and von Gastrophilaslarven bei der Pferde- 
fleischbeschau in Augsburg. (Miinch. tier&rztl. Wochenschr. 
Jg. 67. 1916. S. 337.) 

Vom 1. M&rz 1915 bis 29. Febraar 1916 sind im Angsburger 
Schlachthof 437 Pferde geschlachtet worden. Sie stammten meist 
aas dem Stadtbezirk Augsburg and dessen Umgebang. Von diesen 
Pferden warden 116 = 26,5 Proz. mit Ascaris megalocephala behaftet 
gefunden. Darunter befanden sich Invasionen mit wenigen Exem- 
plaren (1—9 Stack): 74, Funde in mittlerer Zahl (10—29 Stack): 24, 
solche mit zahlreichen Exemplaren (30 Stack and daruber): 18. 
240—377 Askariden sind bei 4 Pferden gefunden worden. Die Ver- 
teilung der Fande aaf die einzelnen Monate des Jahres war eine 
ann&hernd gleichm&fiige. Jugendliche Askariden wurden in alien 
Monaten ermittelt; die Spulwurminvasion darfte demnach ohne Unter- 
brechung das ganze Jahr hindurch erfolgen. — Unter den 437 oben- 
genannten Pferden waren 142 = 32,5 Proz. mit Gastrophilaslarven 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Plsthelminthen. 


439 


behaftet, und zwar beherbergten 78 Pferde die Larven in geringer 
Zahl (1—9 Exemplare), 43 in mittlerer Zahi (10—29 Exemplare) nnd 
21 Pferde in groder Zahl (30 nnd mehr Exemplare). 115—392 Exem¬ 
plare Bind bei 3 Pferden gefnnden worden. Die weitaus fiberwiegende 
Zabl der ermittelten Larven war dem Gastrophilus equi znzurechnen. 

Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Schellha8e, Vorlaufige Mitteilung fiber das Yorkommen 
von Trematodenlarven im Weis von Deutsch-Ost- 
afrika. (Berl. tierfirztl. Wochenschr. 1917. 8.69.) 

Der in fast alien Flfissen Deutsch-Ostafrikas vorkommende Weis 
bildet ein wichtiges Nahrnngsmittel ffir die Eingeborenen. Der Fisch 
beherbergt nach den Beobachtnngen des Yerf. zablreiche Parasiten, 
von denen 2 Arten festgestellt warden. Am Banchfell haftende 
bohnenformige Cysten entbielten einen bretzelartig znsammengerollten 
Wnrmembryonen. In der Musknlatur des Fisches finden sicb oft zn 
Hnnderten */*—1 */« mm im Durchmesser haltende, reinweide kngelige 
Gebilde, die im Innern birnffirmige Nematodenlarven beherbergen. 
An letzteren 1st eine Mnndfiffnung, die Anlage des Mnndsangnapfes, 
Schlnnd nnd ein blind endigender doppelter Darm sowie ein Bancb- 
sangnapf nacbweisbar. 

Der Wirt des zu den bescbriebenen Larven gehfirenden Nema- 
toden ist znrzeit nicht bekannt. Yerf. spricbt die Yermutnng aus, 
dad die Eingeborenen als Wirte in Betracht kommen. Ffitterungs- 
versnche sollen darfiber nnd fiber die Art der Parasiten Elarheit 
bringen. Carl (Karlsrnhe). 

Smolian, E., Ein Beitrag znr Bekfimpfnng der Daktylo- 
gyrnskrankbeit der Karpfen. (Allg. Fischerei-Ztg. Jg. 40. 
1915. S. 133.) 

Verf. empfiehlt 2 prom. Bftder von Wasserstoffsuperoxyd zn 15 Mi- 
nnten Daner. Eine kfinstliche Dnrchlfiftung des Bades ist unnotig, 
da das Bad selbst genttgend Sauers toff entwickelt. Nur mud das 
Bad nach einigen Tagen wiederholt werden, nm ancb die ans den 
Eiern schlfipfende jnnge Brut des Parasiten zn tdten. Die Eier 
selbst sind gegen alle Bfider resistent. Da der Daktylogyrus auder- 
halb seines Wirtes nicht leben kann, soli der Teicb 2—3 Tage un- 
besetzt bleiben, ehe der nnnmehr desinfizierte Besatz wieder ein- 
gesetzt wird. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Fischl, Friedrich, ftber einen Fall von Cysticercns cellu- 
losae der Hant. (Med. Klinik. 1916. S. 1233.) 

Bei einem.38j&hrigen Landmanne aus Galizien saden nnter der 
fiant gegen 300 bis kirschgrode Blasen von Cysticercns cellulosae, 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



440 


Plathelminthen. — Nem&toden. 


die im Laufe dee letzten Jahres aufgetreten waren. Bei dem 
schlechten Zustand des Mannes wnrde yon Eingriffen abgesehen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

y. Herrenschwand, Fritz, Zwei Faile yon snbretinalem 
Cystizerkus. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.1332.) 

Beobachtnngen an 2 Soldaten; der Cystizerkus konnte in beiden 
F&llen ohne Schaden fur das Auge operativ entfernt werden. 

Gildemeister (Posen). 

Henry, A. et Ciuca, M., Nouvelles recherches expdrimen- 
tales sur la cdnurose du lapin. (Ann. de l’lnst. Pasteur. 
Yol. 30. 1916. p. 163.) 

Bei experimenteller Infektion des Kaninchens mit Eiern der 
Taenia serialis siedeln sich die Finnen nicht nur in der Kdrper- 
muskulatur, sondern auch im Herzmuskel an. Schon im Beginn ihrer 
Entwicklung sezernieren die Parasiten ein Toxin, das die nmgebenden 
Gewebe nekrotisiert. Wenn die jungen Larven zugrunde gehen, so 
werden sie vollstandig resorbiert und durch Narbengewebe ersetzt. 

Bisweilen beobachtet man Femwirkungen der Gifte, bestehend 
in einem allgemeinen Odem des subkutanen und subser6sen Binde- 
gewebes. 

Die Antikdrper gegen die Cystenflttssigkeit (komplementbindende 
und anaphylaktische Antikdrper sowie Prazipitine) treten meist 
19—25 Tage nach der Infektion auf. Ausnahmsweise sind sie aber 
schon friiher (am 9. Tage) nachweisbar. Bisweilen findet sich ein 
antikorperreiches Serum bei Tieren, die keine Parasiten beherbergen; 
es handelt sich urn geheilte Faile. Bei sehr schwerer Infektion 
kdnnen die Antikorper fehlen. In diesen Fallen ist das Serum fur 
Meerschweinchen stark toxisch. Eurt Meyer (Berlin). 


Leon, M., Bothriocephalus taenioides. (C. f. Bakt Abt L 
Orig. Bd. 78. 1916. S. 503.) 

Beschreibung eines Bothriocephalus taenioides mit Abbildungen. 

Bhein (Posen). 

tforlot et Znber, Ndosalvarsan et Filaria loa. (C. r. Soc. de 
Biol. T. 77. 1914. p. 475.) 

Bei einem Manne, der langere Zeit im Kongogebiet sich auf- 
gehalten hatte, mit Filarien infiziert und in seinem Gesamtzustande 
stark heruntergekommen war, bewirkte mehrere Neosalvarsaninjektion 
eine erhebliche Besserung des Allgemeinbefindens und anscheinend 
ein Yerschwinden der Filarien. Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Nematoden. 


441 


ItUmoir, W. L., Schochos, N. L., Koselkin, P. M., Winogradow, 
W. W. nnd Demldow, A. P., Die Mikrofilariose der Pferde 
im Tarkestangebiete. (Zeitschr. f. Infektionskrankb. a. Hyg. 
d. Haust. Bd. 16. 1915. S. 276.) 

Mitteilnngen fiber das Auftreten der Mikrofilariose der Pferde 
im Tarkestangebiete, fiber die klinischen Erscheinungen dieser Krank- 
heit, die dabei zu beobachtenden Verfinderungen des Blutes and das 
Aasseben der Parasiten. Die Frage, ob das Leben der Pferdemikro- 
filarie einen periodischen Verlauf nimmt, wird verneint. Ein Ver- 
snch, die Krankheit auf Esel and Schafe zu fibertragen, mifilang. 
Die Anwendang von Salvarsan hatte keinen Erfolg. 

Eallert (Berlin). 

Yennerholm, J., Ein Fall von Filaria papillosa im Auge 
eines Pferdes. (Svensk. vet. Tidskr. 1915. p. 391.) 

Die Konjnnktiva war hyperfimisch and die Kornea getrfibt. Dnrch 
die Kornea konnte man doch die lebhaft schlfingelnden Bewegungen 
eines weifiglfinzenden Rundwnrms sehen. Der Warm warde nach 
Einschnitt bei dem Hornhautfalz extrahiert. Der Warm war faden- 
fein and etwa 6 cm lang. Genesnng. Wall (Stockholm). 

Bomanovitch, M. et Slavine, A., £tude snr revolution du 
Dictycaulns filaria (Strongylus filaria) et l’infestation 
des moutons. (C. r. 8oc. de BioL T. 77. 1914. p.444.) 

Kurze Beschreibung des Entwicklangszyklns von Strongylas 
filaria and karzer Bericht fiber gelangene experimentelle Infektion 
von L&mmern mit Embryonen dieses Parasiten. 

Gildemeister (Posen). 

Seurat, L.-G., Snr one filaire p6riton6ale dn macrosc61ide. 
(C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1916. p. 524.) 

Beschreibung einer in der Bauchhfihle von Elephantulns deserti 
Thomas (Nordafrika) gefandenen Filarie, die wahrscheinlich die er- 
wachsene Form der von Weifi im Blnte derselben Tierart gefandenen 
Microfilaria matrnatae ist. Vert nennt den Parasiten, da eine sichere 
Identifikation nicht mdglich war, Acantocheilonema weissi. 

Gildemeister (Posen). 

Darling, Samuel T., Anatomical distribution of strongy- 
loides stercoralis. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. VoL 7. 
1916. p. 104.) 

Die Eingeweidewfirmer bevorzngen meist eine bestimmte Stelle 
des Darmes. Strongyloides stercoralis findet sich nur im oberen Teil 
des Dftnndarmes. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



442 


Nematoden. 


Christiansen, M., Labmagenstrongyliosis beim Rinde. 
(Maanedsskr. f. Dyrl. Bd. 28. 1916. p. 147.) 

. Verf. beschreibt eine als Weidekrankheit auftretende Strongylns- 
gastritis bei etwa 1 Jabr alten Ealbern. Fast alle Ealber erkrankten 
und zeigten Schwiche, Dnrchfall, der 4—10 Tage dauerte, and Ab- 
magerang. Yiele Ealber starben sehr abgemagert. Bei der Sektion 
beobachtete man OligSLmie, Odeme in der Schleimhant und Subserosa 
des Labmagens; in der Schleimhant fand man zahlreiche 5—20 mm 
lange, feme, weifle Rundwiirmer einer einzigen Art, Strongylns 
ostertagL In vie]en Fallen wurde auflerdem bei denselben Tieren 
eine durch Strongylns micrnrus verursachte vermindse Fnenmonie 
beobachtet. Wall (Stockholm). 

Bergman, Arrid M., Uber Erankheitsf&lle nnter den Rehen 
anf BOrringe nebst einer Ubersicht der Erankheiten 
der Re he. (Skand. yet. Tidskr. 1915. p. 99.) 

Verf. beschreibt 4 Faile von Pneumonie bei Rehen, die durch 
Strongylns micrnrus vemrsacht waren. Wall (Stockholm). 

Schmidt, P. J., Ponomarer, A. et Savelier, F., Snr la biologic 
de la trichine. (C. r. Soc. de Biol. Vol. 78. 1915. p. 306.) 

Bei 0° wird die Vitalitat encystierter Trichinen innerhalb 11 Tagen 
nicht beeinfluBt. —6° werden ebenfalls vertragen, bedingen aber 
eine geringe Verzbgerung der Riickkehr znm Leben. —9° wirken 
bisweilen, —15—16° stets tfidlich. 

In Hundemagensaft kriechen encystierte Trichinen schon nach 
10 Minuten aus, wahrend sie in EochsalzlSsnng, 1 proz. Salzsanre nnd 
0,5proz. Sodaldsung encystiert bleiben. 

Eultnrversuche ausgekrochener Trichinen in vitro gelangen nicht. 
In mit Magensaft und Trypsin verdautem EiereiweiB Oder Fleisch 
sowie in Fleischsaft blieben sie nie lknger als 48 Stnnden am Leben. 
Eine Entwicklung trat nicht ein. Enrt Meyer (Berlin). 

Ashcroft, L. S., Recherches snr la scl6rotoxine (extraits 
de scl6rostomes de cheval). (C. r. Soc. de BioL T. 77. 1914. 
p. 442.) 

Extrakt von Pferdesklerostomen 15st in vitro fast alle Blntarten. 
IntravenOse Injektion des Extraktes bewirkt bei Eaninchen eine Yer- 
zOgernng der Blutgerinnung. In geniigender Dosis wirkt der Extrakt 
bei Meerschweinchen todlich, anch hier zeigt das Bint verzOgerte 
Gerinnnng. Mit Extrakt vorbehandelte Meerschweinchen werden 
sowohl bei Reinjektion von Extrakt wie von Pferdeserum anaphy- 
laktisch. Letztere Feststellnng beweist, dafl die Sklerostomen sich 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Nematoden. 


443 


nicht nor von den roten Blutkflrperchen, sondem auch von dem Seram 
des Pferdes n&hren. Gildemeister (Posen). 

Blftfiberg, Maximilian, Beitrag zur epidemischen Gelb- 
sucht. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 949.) 

Yerf. beobachtete geh&nftes Auftreten von Gelbsueht bei Soldaten, 
die aus derselben Gegend des Sstlichen Eriegsschanplatzes stammten. 
Bei 8 von 14 Erkrankten fand erAskarideneier im Stuhl. Verf. 
hat den Verdacht, dafi die Askariden als atiologischer Faktor der 
epidemischen Gelbsueht in Frage kommen. Gildemeister (Posen). 

Seurat, L.-G., Sur un nouveau gonglyonfeme, parasite de 
la gerbille. (C. r. Soc. de BioL T. 77. 1916. p. 521.) 
Beschreibung eines zur Familie der Spirmidae gehOrenden Nema- 
toden, den Yerf. im Magen eines in Algier h&ufigen kleinen Nage- 
tieres antraf und den er Gonglyonema breviopiculum nennt. 

Gildemeister (Posen). 

Senrat, L.*G., Sur la morphologic de l’Acuaria laticeps 
(Bud.). (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 41.) 

Beschreibung einer Nematode, Acuaria laticeps Rud., die im Oso- 
phagus einer Eule und eines Sperbers gefunden wurde. 

Gildemeister (Posen). 

Senrat, L.>G., Sur deux physalopt6res t6trahyst6ricus 
des reptiles. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 433.) 
Beschrieben werden 2 Nematoden, Pbysaloptera abbreviata Rud. 
und Ph. paradoxa Linstov, die sich als fertige Individuen und als 
Larven im Osophagus und Magen verschiedener Reptilien linden. 

Gildemeister (Posen). 

Merrill, J. H. and Ford, A. L., Life history and habits of 
two new nematodes parasitic on insects. (Journ. of Agri¬ 
cult. Research. Vol. 6. 1916. p. 117.) 

Eingehende Beschreibung von zwei Nematoden, Diplogaster labiata 
nnd D. aerivora, die in Saperda tridentata und Leucotermes lucifugus 
schmarotzen. Die Schmarotzer fiihren in vielen Fallen den Tod ihrer 
Wirtstiere herbei. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Senrat, G.-L., Sur un nouvel Ophiostomum parasite du 
Gundi. (C. r. Soc. de Biol. Vol. 78. 1915. p. 20.) 

Beschreibung einer neuen Ophiostomumart aus dem Darme des 
Gundi (Ctenodactylus gundi), die dem 0. mucronatum der Fleder- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



444 


Nematoden. 


Digitized by 


m&use sehr hhnlich ist nnd sich yon dieser nnr durch etwas grOfiere- 
Gestalt, weiter rhckw&rts gelegene Vulva nnd GrdBe der Eier unter- 
scheidet. 

Derselbe, Sur l’existence, en Alg6rie, dn Dermatoxys 
veligera (Rud.) et snr les affinit6s du genre Derma¬ 
toxys. (Ibid. p. 75.) 

Die Oxyurenart Dermatoxys veligera kommt nicht nnr im Cocum 
von Lepns brasiliensis, sondern anch in dem des algeriscben L. ka- 
bylicus vor. Die Gattnng Dermatoxys stebt der Oxyuris spinicauda, 
dem Zentraltypus der Oxyurenfamilie, nahe. 

Derselbe, Sur deux nonveanx parasites dn renard d’Al- 
g 6 r i e. (Ibid. p. 122.) 

Verf. fand in einem Pylorustumor eines algeriscben Fuchses ein 
Weibchen der von ibm schon fruher beobachteten Nematodenart 
Spirocerca subaequalis (Molin), ferner im COcnm zweier Fiichse in 
grofier Zahl einen nenen Nematoden, Allodapa numidica, nahe ver- 
wandt mit Heterakis crassospicnlnm (Sonsino), den er ebenfalls znm 
Genus Allodapa rechnet. 

Derselbe, Snr denx nonveanx spiropt&res des carnivores. 
(Ibid. p. 157.) 

Beschreibnng zweier nener Nematoden: 1. Habronema grimaldiae 
aus Magen nnd Osophagns des algeriscben Fuchses. 2. Habronema 
nonveli ans Magen nnd Darm von Genetta afra. 

Derselbe, Snr denx Tropidocerca des Ardeidae. (Ibid, 
p. 279.) 

Genane Beschreibnng des Nematoden Tropidocerca gynaecophila 
(Molin) sowie einer nenen Art, Tr. spiralis, ans dem Magen von 
Bubulcus lucidus, die Tr. inermis (Linstow) sehr SLhnlich, sich von 
dieser dnrch die Grofle, besonders des M&nnchens, nnd die Kiirze des 
mnsknl&ren Osophagns an sich nnd im Verh&ltnis znm glandul&ren 
Osophagns unterscheidet 

Derselbe, Snr les rictnlaires des carnivores dn Nord- 
Africain et les affinit6s dn genre Rictularia. (Ibid, 
p. 318.) 

Verf. gibt eine genane Beschreibnng von Rictularia affinis, die 
er im Dhnndarm des Schakals nnd des afrikanischen Fuchses fand, 
sowie von Rictularia macdonaldi ans dem Darm von Genetta afra, 
ferner einer nenen Art, R. proni ans dem Dhnndarm von Herpestea 
ichneumon, die R. macdonaldi nnd plagiostoma am n&chsten steht. 

W&hrend die meisten Antoren die Gattnng Rictularia zn den 
Strongyliden, neben die Sklerostomen nnd Ankylostomen stellen, nimmt 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Nematoden. — Eimdineen. 445 

Verf. eine Verwandtschaft mit den Acuardiiaen, speziell den Phy- 
salopteren an. 

Derselbe, Snr le cncullian de la Clemmyde leprense et 
les affinit6s da genre Cncallanas. (Ibid, p.428.) 

Genaue Beschreibnng der Nematodenart Cncnllanns microcephalns, 
die im Duodenum von Clemmydis leprosa, und zwar stets nur in 
geringer Zahl vorkommt. Sie weist grofie Ahnlichkeit mit den an- 
deren Cucullanusarten der Emyden auf, besonders mit C. dumerilii 
und viviparus. 

Die Cucullanusarten gehOren offenbar zu den Heterakiden, speziell 
den Acheilostomen und sind, wie die Struktur des Ovijektors zeigt, 
sehr primitive Heterakiden. 

Derselbe, Sur les premiers stades Svolutifs des spiro- 
p 16 r e s. (Ibid. p. 561.) 

Nachdem Verf. friiher die Entwicklungsstadien von Spirocerca 
anguinolenta, Physocephalus sexalatus und Spirura gastrophila zur 
Eeit ihres tibergangs vom Zwischenwirt in den definitiven Wirt 
beschrieben, gibt er jetzt eine Beschreibnng der fruben Entwicklungs- 
stadien, wie sie sich in der LeibeshShle des Zwischenwirts, des Mist- 
kafers Ateuches sacer, abspielen. Eurt Meyer (Berlin). 

v.Linden, Die bisherigen Ergebnisse der Eupferbehand* 
lung bei Nematodenerkrankungen mit besonderer 
Berficksichtigung der experimentellen Trichinose. 
(YerSffentl. a. d. Geb. d. Med.-Verw. Bd. 6. 1917. 8.469.) 

Die bei Mensch und Tier parasitisch lebenden Nematoden- 
embryonen sind kupferaffin und kupferempflndlich. Wenn man tri- 
chindses Fleisch 24 Stunden in eine stark verdilnnte Eupfersalzldsung 
eder in eine Emulsion von Eupferlezitbin setzt, so baben die im 
Innern liegenden Trichinen ihre Lebensf&higkeit verloren. Per os 
eingefuhrte EupferprSparate verhindern bei Tieren, aucb wenn sie 
einige Tage nach der Infektion angewandt werden, den Ausbruch 
einer schweren Trichinose. Eine Eupfervorbehandlung scheint die 
EmpfSnglichkeit der Versuchstiere gegen Trichineninfektion wesent- 
lich herabzusetzen. Praktische Erfolge erzielten Landwirte, die zur 
Verbutung von Strongylusinfektionen die Weidetiere prophylaktisch 
mit Eupfer fiitterten. Therapeutisch war Eupfer (30—40 mg pro die 
per os) bei Oxyurisinfektion des Menschen wirksam. Rhein (Posen). 

Gundrum, Ein Blutegel im Rachen. (Med. Elinik. 1917. S. 215.) 

Ein Blutegel, der beim Trinken aus einer Qaelle aufgenommen 
war, safi 14 Tage lang im Rachen und veranlafite Blutungen und 
verschiedene Beschwerden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



446 


Hirudineen. — Arthropoden. 


Seyfarth, Carly, Tropische nnd subtropische ShBwasser- 
blutegel als Parasiten im Menschen. (C. £ Bakt. Abt. L 
Orig. Bd. 79. 1917. S. 89.) 

Beschreibung von 5 auf dem Balkan beobachteten Fallen, in 
denen der Pferdeblntegel, Limnatis nilotica, im Schlnnd Oder Eehlkopf 
der Patienten getroffen wnrde. Die Blutegel warden beim Trinken 
anfgenommen nnd setzten sich meist im Eehlkopf fest, wo sie mit 
Hilfe des Eehlkopfspiegels als dnnkle Massen gesehen werden konnten. 
Die Entfernnng geschah dnrch Zangen, in einem Falle war Laryngo- 
fissnr nOtig. Rhein (Posen). 

GlBck, A., Die Schnellbehandlung der Er&tze. (Wien, klin, 
Wochenscbr. 1916. S. 823.) 

Nach halbsthndiger Einreibnng mit griiner Seife kommt der 
Eranke fur eine halbe Stunde in ein warmes Schwefelvollbad, wird 
gut abgetrocknet nnd sorgf&ltig mit einer 20proz. Schwefellanolin- 
yaseline eingerieben. Die Salbe verbleibt am KSrper 24 Stunden nnd soli 
im Bade entfernt werden. Die Behandlang geht in besonders zu diesem 
Zwecke eingerichteten Baderaumen vor sich. Leibw&sche, Eleider nnd 
wombglich anch die mitgebrachte Bettwasche werden whhrend der 
Vornahme der Behandlung desinfiziert. Gildemeister (Posen). 

Flusser, Emil, Znr Behandlung der Skabies. (Munch, med. 
Wochenschr. 1916. S. 1539.) 

Empfehlung von Earbolineum-Seifenwasser. 60 g Seife werden 
in 1 1 Wasser aufgelflst. In dieser Lbsung 50 g Earbolineum ver- 
rilbrt. 3 Tage hintereinander morgens nnd abends einreiben. Das 
Verfahren ist sehr billig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

BrBuler, K., Saprol als ErEtzemittel. (Ebenda. S. 1683.) 

5—6 Einreibnngen mit unverdiinntem Saprol fdhrten znr Heilnng. 
Bei vielfacher Anwendung keine Nebenwirkungen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Schmidt, F., ErStzebehandlung im Eriege. (Therapie d. 
Gegenwart. Jg. 57. 1916. S. 279.) 

Verf. empfiehlt das Ristin von Bayer & Co. als Antiskabiosnm, 
weil es billiger durch seine schnelle Wirkung und angenehmer wegen 
der Sauberkeit der Ear ist. Znr Behandlung der Ekzeme verwendet 
er Lenigailolzinkpaste. Er hat in 40 Fallen sehr gate Wirkung er- 
zielt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Schmincke, Die Behandlung der Erhtze dnrch das 
Schwefelbad. (Miinch. med. Wochenschr. 1917. 8.299.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Aithropoden. 


447 


Die Schwefelb&der erwiesen sich als besonders wirksam gegen 
die Krfttze. Das Verfahren ist einfach and billig. Es wird auf den 
Eopf ein Liter Calciamsulfatlflsung verbraucht. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Hase, Albrecht, Vergleichende Beobacbtangen an den 
Eiern and Larven des Menscbenflobes (Palex irri- 
tans L.), der Eleiderlaas (Pedicalas corporis de Geer) 
and der Bettwanze (Cimex lectnlarins L.). (Natarw. 
Wochenschr. 1916. S. 649.) 

Vergleichende Beschreibang der Eier and Larven von Laas, 
Floh and Wanze aaf Grand nener eigener Beobacbtangen and mit 
Beiffigang von zahlreichen neaen and sehr eindracksvollen Zeich- 
nnngen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Ronband, E., Les mascides & larves piqueases et saceases 
de sang. (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 92.) 

Verf. beschreibt einige stechende and blatsangende Fliegenlarven. 
Die Larve von Anchmeromyia lnteola Febr. sticht den Menschen, die 
Larve der Chaeromyia Wtthlm&use and Warzenschweine and die 
Larve von Phormia sordida jange VSgel. Gildemeister (Posen). 

Grawert, Eriebelmttcken. (BerL tier&rztl. Wochenschr. 1916. 
S. 377.) 

Enrze Notiz fiber das Vorkommen des Insekts im nordwestlichen 
Teile der Nenmark. Die Rinder (zasammen 28) verendeten teils an 
Erstickang, meist aber an Herzl&hmang. Carl (Earlsrnhe). 

Miefiner, Zahlreiche Todesfftlle beim Rind in der Leine- 
niederang, veranlafit darch Simaliam reptans. (Dent- 
sche tier&rztl. Wochenschr. 1916. S. 183.) 

Das Insekt trat 1916 am 22. April in angehearen Schw&rmen 
aaf. Rinder, die nicht sofort in den Stall gebracht werden konnten, 
verendeten in der Mehrzahl meist innerbalb 12 Standen, manchmal 
aber anch erst nach 2—3 Tagen. Elinisch sind teigige Anschwel- 
langen der Haat and Unterhant am Banche, Eater, Hodensack and 
am Halse sowie flohstichartige Flecke an diesen Efirperteilen nach- 
weisbar. Puls schwach, schnell. Todesarsache: Herzschw&che. Ant- 
opsie: Unterhaatzellgewebe mit klarer Fltissigkeit darchtr&nkt. Unter 
dem Endokard zahlreiche Blatangen. Es warden diesmal aach Pferde 
befallen. Doch beschr&nkten sich bei diesen Tieren die Ver&nde- 
rangen aaf lokale Anschwellnngen im Bauche. Nnr im Neast&dter 
Eieise kamen aach Todesfalle anter Pferden vor. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



448 


Arthropoden. 


Digitized by 


Wie im Jahre 1914 konnte Verf. die Simulium-Puppen am Leine- 
ufer in angehenrer Zahl an Str&nchern, Grasern usw. ermitteln. Die 
Bestimmnng nahm Dr. Grunberg (Berlin) Tor. Die beigegebene 
vorzugliche Tafel bringt Abbildnngen der Larve, der Pappe, des 
Insekts and der mit Pappen besetzten Pflanzenteile. 

Die Arbeit enthUlt noch weitere genane Einzelheiten uber das 
Auftreten der Mficke. 

Bek&mpfung. Bei langsam zanehmender W&rme im Fr lib jahre 
werden zuerst nnr kleinere Schwarme frei and die fruhzeitig hinaas- 
getriebenen Binder werden darch vereinzelte Stiche gegen st&rkere 
Invasionen immanisiert. 1916 trat plQtzlich warmes Wetter ein, 
daher die yielen Todesfalle. Die Bekampfang mud daher aaf die 
Witterungsverhaltnisse Riicksicht nehmen. In gefahrlicher Zeit soli 
nor nachts geweidet werden. Auflerdem empfiehlt sicb ein Versach 
mit einer Haateinreibang, bestehend aas Holzteer, Spiritas and 
LeinSL Carl (Karlsrahe). 

Thompson, William R., Sar an dipt&re parasite de la larve 
d’un mycdtophilide. (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 87.) 

In den Laryen yon Pilzmticken vom Genas Sciara warden Laryen 
einer Diptere — wahrscheinlich einer Tachinaart — schmarotzend 
angetroffen. Gildemeister (Posen). 

Lindenan, Gastruslarven in der Schleimhant der Bachen- 
hbhle der Pferde. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 28.1916. S. 107.) 

Kasaistischer Beitrag. Eallert (Berlin). 

Larisch, Die Bekampfang der Gastraslarye. (Ebenda. 
S. 292.) 

In dem Pferdebestande einer im Osten stehenden Division traten 
darch massenhaftes Vorkommen von Gastrnslarven erhebliche Ver- 
laste ein. Durch die Verabreichang von Schwefelkohlenstoffpillen 
konnte die Krankheit mit Erfolg behandelt werden. Neben dieser 
Behandlung ist die Verhinderung des Eindringens der Eier and 
kleinen Larven in den Pferdekdrper von Bedentung. Dies lafit sich 
durch sorgfaitiges Patzen der zar Eiablage mit Vorliebe benntzten 
K5rper8tellen, also Kopf, Hals, Mahne and Vorderfufie der Pferde, 
in der Zeit vom Jani bis Anfang Oktober erreichen. 

Eallert (Berlin). 


(G_C.) 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentralMatt fflr Bakteriologle etc. I. AIL Referate. 

======= Bd. 66. No. 19/20. —=— 

Ausgegeben am 6. Februar 1918 . 

Typhus, Paratyphus, Coll, Ruhr. 

D&nner, Neuere Arbeiten fiber Typhus. (Die Therapie d. 
Gegenwart. Jg. 56. 1915. S. 218.) 

Zasammenfassende Besprechung einiger neuerer Arbeiten, die 
sich mit der Diagnostik und Therapie des Typhus beschfiftigen. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Lichtenstein, Stef., Neue Ergeb,nisse der Typhusforschung. 
(Med. Elinik. 1916. 8. 648.) 

Zusammenfassender Bericht, der besonders die Ergebnisse der 
Vaccinebehandlung sowie den frfihzeitigen Nachweis der Erankheit 
bei Schutzgeimpften berficksichtigt 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Botticher, Eduard, Jahresbericht fiber die Tatigkeit des 
Grofih. Untersuchungsamtes fur Infektionskrank- 
heiten zu Gieflen im Jahre 1915. (Hyg. Rundschau. Jg. 26. 
1916. S. 345.) 

Aus dem Berichte, welcher eine starke Zunahme der Tatigkeit 
des Gieflener Untersuchungsamtes im Eriegsjahre 1915 erkennen 
lafit, sind foigende Einzelheiten zu entnehmen: 

Bei den Typhus- und Paratyphusuntersuchungen wurde sowohl 
der Drigalski- als auch der Endo-Agar gleichzeitig in Anwen- 
dung gebracht, da nach den Erfahrungen des Verf. ersterer sich bei 
der Untersnchung von Material, welches viele typhusfihnliche Eeime 
aufweist, besser bewahrt, wahrend der Endo-Agar dem Wachstum 
der Typhusbazillen, besonders in aiteren Eotproben, im allgemeinen 
gfinstigere Bedingungen sichert. Auflerdem wurde bei jeder Unter- 
suchung eine Malachitgrfinagarplatte angesetzt, deren Wert besonders 
bei Paratyphusfailen deutlich zutage trat. Von besonderen Befunden 
verdient der dreimal gelungene Nachweis von Typhuskeimen im 
Sputum Erwahnung, wodurch die Atiologie der vorliegenden Pneu- 
monien aufgeklart werden konnte. 

Recht haufig waren auch die positiven Ergebnisse bei Para¬ 
typhusuntersuchungen. U. a. konnte in einer Epileptikeranstalt, in 
der eine Anzahl von Personen unter Typhusverdacht erkrankt war, 
eine Paratyphus B-Endemie festgestellt werden. In einem anderen 
Brste Abt Ref. Bd. 66. No. 10/20. 29 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



450 


Typhus. 


Falle konnte die Ursache einer Erkrankung, die darch das Auftretett 
yon mnltiplen Abszessen cbarakterisiert war, durch den Nachweis- 
von Paratyphus B-Bakterien im Eiter gekl&rt werden. Von 249 Pro- 
ben, bei denen von vornherein der Verdacht einer Paratyphus B~ 
Infektion vorlag, konnten 35 Proz. anf bakteriologischem Wege be- 
statigt werden, wahrend bei 96 nnter Paratyphus A-Verdacht ein- 
gesandten Proben in 48 Proz. die Diagnose bakteriologisch gesichert 
werden konnte. Letztere Falle betrafen vornehmlich Kriegsgefangene- 
nnd kamen teils einzeln, teils, wie in dem Eriegsgefangenenlager zu 
G., als Paratyphus A-Endemie znr Beobachtung. Der Verdacht, daft- 
die Ubertragung in diesem Falle vermutlich anf einen Paratyphus A- 
Trager zuriickzuf&hren ware, wnrde durch die Ermittlung einea 
Marokkaners als Paratyphus A-Bazillentrager bestatigt. 

Bei den Rnhruntersuchnngen leistete der Endo-Agar vorziig- 
liche Dienste. In 7 Fallen handelte es sich um eine Infektion mit 
Rnhrbakterien vom Typns Shiga-Kruse, in 2 Fallen um Flexner- 
und in 5 Fallen urn Y-Infektionen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Brtlnn, Znr Anffassnng nnd Therapie des Typhus abdo- 
minalis. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 621.) 

Verf. gibt eine neue Theorie der Entstehung der Typhuserkran- 
knng. Er glaubt, daft der Typhus weniger eine Infektion des Blutes, 
sondern hauptsachlich eine Erkrankung des Lymphsystems darstellG 
Es ist bemerkenswert, daft die weiften Blutzellen gegeniiber dem 
Typhusbazillns so absolut wehrlos sind. Dazn kommt, daft in den 
Lymphkapillaren nnd Lymphgefaften und auch in den Lymphknoten 
fast gar kein Blntplasma vorhanden ist, das nach Gruber, Futaki 
und Wright znr Phagocytose unumganglich nbtig ist. Die Schad- 
lichkeit des Typhusbazillus fur die weiften Blutzellen zeigt auch die 
Leukopenie. Verf. glaubt daher, daft die Vermehrung des Typhus¬ 
bazillus hauptsachlich in den Lymphwegen vor sich geht. Im Blut- 
kreislauf findet seiner Ansicht nach keine Vermehrung statt. Erst 
nach dem 6. Tage, wenn die vermehrten Schutzstoffe auftreten, kann 
der Korper gegen die Bazillen aggressiv vorgehen. 

Aus der Vorliebe des Bazillus fur die Lymphapparate erkl&rt 
sich der Verf. die Lokalisationen der Typhuserkrankung, besonders 
auch in den Peyerschen Platten. Ganz besonders macht er darauf 
autinerksam, daft der Teil des Darmes hauptsachlich von der Infektion 
befallen wird, der am schlechtesten mit Blut versorgt wird (Ileum). 

Fiir eine wirksame Bekampfung der Typhusinfektion schiagt der 
Verf. Injektionen von Collargol vor. Schmitz (Halle a. S.). 

Paulicek, Emanuel, Zur Klinik, Prophylaxe und Therapie 
des Typhus im Felde. (Der Militararzt. 1916. S. 320.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


451 


Uber den Einflufi der Typhusschutzimpfang aaf die Morbidit&t, 
den Krankheitsverlauf nnd die Mortalitat ist ein abschlieflendes 
Urteil noch nicbt mbglich. Die Einverleibnng des Impfstoffes batte 
znweilen eine nicht nnerheblicbe Reaktion seitens des Organismns 
znr Folge. In 3 Fallen entwickelte sich in nnmittelbarem AnschluB 
an die Schutzimpfung ein schwerer Abdominaltyphns, dessen Ent- 
stebung nach Ansicht des Yerf. dadnrch zn erkl&ren ist, daB diese 
yermntlich nnr der InfektionsmBglichkeit ansgesetzt gewesenen Lente 
dnrch die Impfnng geradezn far die Erkranknng erst empfanglich 
gemacht warden. Die intravenbse Behandlnng von Typhnskranken 
mit Vincentscher Vaccine erwies sich zwar als sehr wirkungs- 
volles Mittel, sofern sie in den ersten 2 Krankheitswochen aus- 
gefQhrt wnrde, erforderte aber allergrbfite Vorsicbt, da sie mitunter 
von schweren, sogar tddlichen Blatnngen gefolgt war. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Reisz, Alexias, Beobachtungen fiber Kriegstyphns. (Der 
Militararzt. 1916. S. 397.) 

Der Kriegstyphus weicht in seinen klinischen Erscheinungen von 
dem normalen Verlauf der Krankheit in vieler Hinsicht ab, die 
Komplikationen fiuBern sich anders als in Friedenszeiten and die 
diagnostischen Laboratoriumsverfahren versagen oft. Die Gruber- 
Widalsche Reaktion hat viel von ihrem Wert verloren, da sie von 
der Schatzimpfung betrfichtlich beeinfluBt worden ist, die ZQchtung 
der Typhasbakterien ans dem Blat, Stahl oder Ham gelingt nur in 
Ausnahmeffillen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Magnns-Alsleben, E., Erfahrangen uber den Typhus im 
Feldlazarett. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1017.) 

Eine Reihe verschiedener Erankheitsbilder erweisen sich im 
Felde bei bakteriologischer Untersuchung als Typhaserkrankangen, 
an die man daher immer denken muB. Die als Kriegstyphus be- 
zeichneten Falle verlaufen sehr hkufig auffallend leicht und gfinstig. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Fejes, Ludwig, Uber Typhus- und Ruhrmischinfektion. 
(Med. Klinik. 1916. S. 974.) 

Miscbinfektionen mit Typhus und Ruhr sind w&hrend des Krieges 
unter bestimmten Umstanden gar nicht selten beobachtet. Einige 
solche Falle werden mitgeteilt Die leichteren Falle sind diejenigen, 
bei denen zu einer Bazillenruhr eine Typhuserkrankung hinzukommt. 
Diese Falle sind h&ufig g&nstig verlaufen. Dagegen gehen die Falle 
immer tfidlich aus, wenn sich umgekehrt zu einem bestehenden Typhus 
eine Ruhrerkrankung hinzugesellt. Bei der hochgradigen Ersch&pfung 

29* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



462 


Typhus. 


Digitized by 


durch den Kriegstypbus ist der Kfirper scheinbar fftr die Ruhrgifte 
besonders emptUnglicb. Das ganze Krankheitsbild verl&uft n&mlich 
nach Art einer Vergiftung. Da es sich meist um Flexner-Stfimme 
bandelte, ist daran zu denken, dafi vielleicht anch diesen St&mmen 
unter besonderen Umstanden in dem typbnskranken Kdrper eine 
Oiftbildnng znkommen mag, wie das bisher schon von den Kruse- 
Stftmmen bekannt war. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Szent-Gyorgyi, Albert, Apyrexie bei Typhns abdominalis. 
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1275.) 

Beschreibung eines Falles von Typhns, bei dem trotz voll- 
kommener Entfiebernng Typhnsbazillen aus dem Blnte gezfichtet 
werden konnten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Bofile, Znr Jenaer Typbnsepidemie. (Ebenda. S. 1321.) 

Ende 1915 trat in Jena explosionsartig eine Typhnsepidemie anf, 
scheinbar von dem Trinkwasser der Wasserleitung ausgehend. Es 
erkrankten von 45000 Einwohnern 537 an Typhus. Davon starben 
60. Es wird fiber das Ergebnis von etwa 50 LeichenOffnnngen be- 
richtet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Grafil, Eine umschriebene Typhnsepidemie infolge Milch- 
infektion and Kontaktanstecknng. (Zeitschr. f. Med.- 
Beamte. 1916. S. 413.) 

Das Auftreten samtlicher Primarinfektionen wies anf eine Milch- 
handlnng bin, deren Besitzerin Bazillentr&gerin war. 

Wolf (Witzenhansen). 

Winckel, Ch. W. F., Een typhus-epidemie, uitgaande van 
een bacillendrager. (Geneesk.Tijdschr.v.NederL-Indie.Vol.54. 
1914. p. 38.) 

In einem kleinen Hotel auf Java kamen 17 Typhnsf&Ue vor, 
welche zuruckzufuhren waren auf den Verwalter; dieser hatte vor 
14 Monaten einen Typhus ambnlatorius mit Otitis media iiberstanden, 
und war zum Dauerausscheider von sehr virulenten Typhnsbazillen 
geworden. Autoreferat. 

Branne, Uber Typhus und Typhusbazillentr&ger. (Zeitschr. 
f. &rztl. Forth. 1916. S. 447.) 

Gesthtzt auf die umfangreichen Erfahrungen in der grofien west- 
prenBischen Irrenanstalt Conradstein, in der im Jahre 1911—12 allein 
fiber 200 Erkrankungen an Typhus festgestellt wurden, und in der 
bei genaner Durchsuchung um diese Zeit 56 BazillentrSger ermittelt 
wurden, wird f&r Irrenanstalten als unbedingt notwendig verlangt, 



_Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


453 


dafi von alien nen eintretenden Eranken nnd Pflegern Kot, Urin nnd 
Racheuabstriche anf Typhnsbazillen nntersncht nnd eine Blutunter- 
suchung nach Widal ausgeffihrt wird. Es ist weiter notwendig, 
allj&hrlich regelm&Big 1—2mal samtliche Insassen der Anstalten anf 
bisher nnerkannte Bazillentrager dnrcbsnchen zn lassen. Nach den 
in der Anstalt gemachten Ermittlnngen ist anzunehmen, daB in der 
Provinz WestpreuBen etwa 200000 Menscben vorbanden sind, die 
Typbus iiberstanden baben, so dad man daraus also schlieBen kann, 
daB in der Provinz etwa 6000 Typhusbazillentr&ger vorhanden sind. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Richter, Vermeidbare Typhnsfalle. (Zeitschr. f. Med.-Beamte. 
1916. 8. 349.) 

Da der Eampf gegen die Wirksamkeit der Typhusbazillentr&ger 
sich bei der jetzigen Lage der Gesetzgebung nur in den ersten An- 
f&ngen befindet, muB er anf eine feste gesetzlicbe Grnndlage gestellt 
werden; als solche empfiehlt der Verf. mebrere MaBnahmen. 

Wolf (Witzenhausen). 

Schwer, Znr Frage der Behandlnng der Typhusbazillen¬ 
tr&ger. (Yeroflfentl. a. d. Gebiete d. Med.-Verw. Bd. 6. 1916. S. 31.) 

Die Ergebnisse seiner Versuche faBt Verf. folgendermaBen zu- 
sammen: 

Die aktive Immnnisiernng der Typhusbazillentr&ger durcb Vac¬ 
cination mit dem eigenen Stamm hat keinen EinfluB anf die Bazillen- 
ansscheidnng; diesel be wird dadurch nicht beseitigt. 

Die Autovaccination vermag aber bei geniigender Dauer, wie der 
intraperitoneale Tierversuch am Meerschweinchen ergibt, die viru- 
lenten Eeime der TyphnsbazillentrSger in avirnlente Bazillen umzu- 
wandeln, welche diesen Znstand im allgemeinen lange Zeit, bis fiber 
1 Jahr hinaus, beibebalten. 

Anf Grund der Tierversnche ist es als sehr wahrscheinlich an- 
znseben, daB die dnrch die Vaccination der Trager a virulent ge- 
wordenen Bazillen nicht bloB fur das Versuchstier, sondern auch fur 
den Menschen unsch&dlicb, also nicht mehr infektiOs sind. 

Aus diesem Grnnde ist zn fordern, daB die Typhusbazillentr&ger, 
solange uns ein Mittel fehlt, sie von ihren Eeimen sicher zu befreien, 
zu vaccinieren sind, und zwar, bis weitere Erfahrungen vorliegen, 
mit ihrem eigenen Stamm. Die Vaccination ist solange durchzuffihren, 
bis die Bazillen avirulent geworden sind. Sollte sich die Virulenz 
spater wieder einstellen, woruber man sich durch den Tierversuch 
von Zeit zu Zeit orientieren mnB, so ist die Vaccination bis znm 
Verschwinden der Virulenz zu wiederholen. Auch diejenigen Bazillen- 
tr&ger sind zn immnnisieren, deren Eeime von flause aus avirulent sind. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



454 


Typhus. 


Das Verfahren der Vaccination l&Bt erhoffen, dafi die von den 
geimpften Typhnstr&gern ausgeschiedenen Bazillen ihre infebtiQsen 
Eigenschaften verlieren. 

Ein Ansban der bisherigen Versuche ist hauptsachlich nach 
folgenden Bichtungen bin angezeigt: Prftfung der Wirkung einer 
polyvalenten Vaccine znr Vereinfachnng des Verfahrens, Tierimpfungen 
mit Mischungen von vor nnd von nach der Vaccination isolierten 
S tarn men, Untersuchung der BauchhShlenfliissigkeit bald nnd in den 
ersten Tagen nach der Impfung mit dem Gemisch nnd mit nach der 
Impfnng isolierten Bazillen allein, Feststellung des Sektionsbefandes 
der nach gentigend langer Wartezeit getbteten, bis dahin gesnnd 
gebliebenen Versnchstiere, Vaccinationsversuche an Typhusbazillen- 
trfigern mit lebenden avirnlenten, nach einer Vaccination isolierten 
St&mmen. Gildemeister (Posen). 

Krause, Paul, Beitr&ge znr Pathologie und Therapie der 
Typhusbazillentrager. I. Znr Pathologie der Typhus- 
bazillentr&ger. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. n. z. 
Immnnit&tsforsch. Bd. 5. 1916. S. 75.) 

Nach den bakteriologischen nnd klinischen Beobachtnngen, die 
Verf. im Kaiserl. Milit&rgenesungsheim Spa zu sammeln Gelegenheit 
hatte, lassen sich folgende Arten der Typhnswirte (Fornet) unter- 
scheiden: 1. Stuhlausscheider (78 Proz.), 2. Urinausscheider (59 Proz.) 
und 3. solche Typhnswirte, welche in Stuhl und Urin entweder 
gleichzeitig oder intermittierend Typhusbazillen ansscheiden (37 Proz.). 
Unter den Stuhlansscheidern befanden sich einmal chronische Daner- 
ausscheider im engeren Sinne (chronische Typhnswirte) nnd ferner 
temporare Typhnswirte, welche die Keime nnr intermittierend aus- 
schieden. Fur die Pathogenese der Bazillenansscheidnng im Stnhl 
kommen vor alien Dingen Verftnderungen der Gallenblase in Betracht. 
Bei fast einem Dutzend KeimtrSgern wurde typische Cholelithiasis 
festgestellt, direkte KolikanfiLlle wnrden dreimal beobachtet. Sehr 
viel hftnfiger sind die mit leichten VergroBerungen nnd Druck- 
empfindlichkeit in der Gallenblasengegend einhergehenden Faile, die 
ihrem anatomischen Prozefi nach als chronische Cholecystitis aufzu- 
fassen sind. Zn den Seltenheiten hingegen gehoren Lebererkrankungen. 
Als weitere Wucherungsst&tte der Bazillen kommen Darmerkrankungen 
in Betracht, nnd zwar vornehmlich chronische Typhusgeschwfire im 
Cocum und dem unteren Teil des llenm sowie ferner eine chro¬ 
nische, nach dem Typhus sich entwickelnde Appendicitis. Vom prak- 
tischen Standpunkte ans sind Patienten mit Appendicitiserscheinnngen, 
die erst Monate nach dem aknten Stadium anftreten, als chronische 
Typhuskranke anzusehen; solche F&lle sind prinzipiell einer Operation 
zn nnterziehen, weil sie dnrch die Operation nicht blofl von ihrem 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


465 


erkrankten Appendix, sondern anch mit grdfiter Wahrscheinlichkeit 
von ihren Typhnsbazillen befreit werden konnen. Als weitere In- 
fektionsqnelle kftme ffir die Stuhlausscheider anch die aliment&re 
Form dnrch Einnahme infizierter Nahrungsmittel in Betracht. Hin- 
gegen lie Ben sich bei zahlreichen Untersnchnngen weder in erkrankten 
.Zahnen and im Zahnfleisch noch im Mundspeichel Typhusbakterien 
nachweisen. 

Bei den Urinansscheidern kommen als Qnellen der Bazillenver- 
mehrung in Betracht in seltenen Fallen eine Cystitis typhosa and 
die Nephritis posttyphosa, am hhnfigsten hingegcn eine Erkranknng 
des Nierenbeckens, die auBerordentlich langsam and symptomenarm 
verlauft. 

Die Ausscheidung von Typhnsbazillen dnrch Sekrete (Eiterungen 
aus Abszessen usw.) spielt praktisch eine sehr geringe Rolle. Die- 
jenigen Typhuswirte, welche uberhaupt keinen klinischen Befund 
darbieten, bilden nach den Erfahrnngen des Verf. die Minderheit. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Krause, Paul, Beitrage znr Pathologie und Therapie der 
Typhusbazillentrftger. II. Allgemeine Gesichtspnnkte 
fhr die therapeutische Beeinflnssung der Typhus- 
bazillentrSger anf Grand pathologischer Anschau- 
ungen and praktischer Erfahrungen. (Ebenda. S. 81.) 

Anf Grand der im vorigen Referat gemachten Erfahrungen uber 
die Pathologie der Typhusbazillentr&ger stellt Verf. folgende all¬ 
gemeine Gesichtspunkte fur die Behandlung anf: 

1. Die allgemeine Behandlung ist von grdBter Wichtigkeit, ins- 
hesondere ist Erkrankungen des Darmes, der Leber, der Gallenblase 
und des Harnapparates grofite Beachtnng zu schenken. Wenn Sym- 
ptome for eine organische Erkranknng vorhanden sind, sollte die 
Zahl der bakteriolo'gischen Kontrolluntersuchnngen von Stuhl und 
Urin nicht nnter 10 betragen, da wiederholt nach 3—lOmaligem 
negativen Ergebnis ein erneutes Wiederauftreten der Typhnsbazillen 
beobachtet werden konnte. 

2. Liegt bei den Stuhlausscheidern eine Erkranknng der Gallen¬ 
blase vor, so mufi die Gallenproduktion moglichst angeregt werden, 
um eine Stauung in der Gallenblase zn verhindern. Das beste Cho- 
lagogon ist eine reichliche Mahlzeit, vor allem wird man deshalb bei 
•den Typhuswirten der Di&t reichlich Fett beigeben miissen. Dnrch 
^iese Uberernahrung, welche dnrch kbrperliche Bewegnng genUgend 
verarbeitet wurde, gelang es ungefahr ein Drittel der Bazillenans- 
scheider ohne sonstige chemische Mittel zn heilen. Die Anwendnng 
anderweitiger Mafinahmen ist erst am Platze, wenn es nach einem 
Zeitraum von 4 Wochen noch nicht gelungen ist, die Bazillenaus- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



456 


Typhus. 


scheidang mittels der Uberernahrung zu beseitigen. Hierffir kommen 
alle Mitt el in Betracht, welche die Gallensekretion anzuregen ver- 
mfigen; besonders gnt bewahrt hat sich das kfinstliche Earlsbader 
Salz wegen seiner konstanten Zusammensetzung. Eine Desinfektion 
der Galle kann dnrch verschiedene Mittel, wie Amylalkohol, Athyl- 
alkobol, Methylenblau, Menthol, Hexametbylentetramin nnd andere 
angestrebt werden. Bei geschwfirigen Prozessen des Darmes ist eine 
Schonnngsdiat am Platze, bei einer snbaknten oder chronischen Chole¬ 
lithiasis die bekannten MaBnahmen; bei chronischer Appendicitis ist 
die moglichst fruhzeitige Operation entschieden anznraten. 

3. Fttr die Behandlnng der Urinausscheider sind alle als Harn- 
desinflzientien empfohlenen Mittel zu versuchen, und zwar vornehm- 
lich das Hexametbylentetramin nnd seine Ersatzpraparate, ferner 
Methylenblau, Folia uvae ursi usw. In geeigneten Fallen kann beim 
Versagen dieser Mittel die lokale Behandlnng durch Ausspfilungen 
herangezogen werden. 

4. Die Wirkung von sog. inneren Desinfizientien (Salvarsan r 
Collargol, Jod) erscheint hochst problematisch. 

5. Auch die Anwendung von sog. Darmdesinfizientien (Ealomel 
u. a.) ist wenig Erfolg versprechend. 

6. Fur die Anwendung der spezifischen Therapie mit Vaccinen 
oder Sera fehlen zurzeit die theoretischen Grundlagen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Kiister, E. und Gfinzler, H., Zur Behandlnng von Typhus- 
bazillenausscheidern. (Zeitschr. f. Hyg. u.Infektionskrankh. 
Bd. 81. 1916. S. 447.) 

Die Arbeit zerf&Ut in 2 Teile; im ersten wird fiber die bisher 
bekanntgewordenen Versuche zur Heilung von Typhusbazillenaus- 
scheidein berichtet; im zweiten fiber eigene therapeutische Ver¬ 
suche im Festungslazarett XIV in K5ln. Wiedergegeben sind die 
Versuche durch bakteriologisch serologische Behandlnng, durch chir- 
urgische und mechanische Behandlnng sowie durch Medikamente 
einen Erfolg zu erzielen. Von letzteren wurden versucht: Magnesium- 
sulfat, Ealomel, Earlsbader Salz, Natrium bicarbonicum, Extrakt. 
phytoiaccae, Fortoin und OL Ricini, Chloroform, Methylenblau, einige 
Efirper aus der Triphenylmethan- und Fluoreszeinreihe, formaldehyde 
haltige Medikamente, Fiebermittel, Gallenpr&parate, Jod, Kampfer, 
Phenole, Qaecksilber-, Silber- und Kupferpraparate, Salizylsfiure, 
Gonosan und arsenige S&ure. 

Von den in das Festungslazarett XIV EOln verlegten 539 Typhus- 
rekonvaleszenten wurden als Bazillenausscheider 236 medikament&s 
behandelt, davon mit unmittelbarem Erfolg 35, mit spfiter ein- 
setzendem Erfolg 22 und ohne Erfolg 179. Von den 236 Typhus- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


457 


fcazillenausscheidern warden behandelt mit Autovaccine intramusku- 
lar 14, da von ohne Erfolg 13; Borovertin 16, o. E. 15; Kalomel 9, 

n. E. 3; Kollargol intravends 3, o. E. 3; Kollargol innerlich 2, o. E. 1; 
elektrische Lichtbader 2, o. E. 2; Fob uvae ursi 2, o. E. 1; Gallen- 
desinfiziens 7, o. E. 3; Helantol 20, o. E. 12; Earlsbader Ear 5, 
«. E. 4; Eefir 2, o. E. 2; Eohle in Wasser 2, o. E. 2; Eohle in Wasser 
mit Jodtinktnr 9, o. E. 7; Laktobazilline 3, o. E. 1; Mallebrein 2, 

o. E. 2; Metbylenblau 18, o. E. 16; Milchs&ure 9, o. E. 8; Natr. 
salicyl. 2, o. E. 1; N&hrhefe 3, o. E. 3; Neu-Urotropin 2, o. E. 1; 
Phtalotropin 3, o. E. 2; Saliformin 1, o. E. 1; saurer Milch 9, o. E. 8; 
Thybon 17, o. E. 10; Thymoform 25, o. E. 17; Thymophen 13, o. E. 10; 
Thymol 4, o. E. 2; Urotropin 25, o. E. 22; Vernisan 4, o. E. 4; 
Yoghnrttabletten 2, o. E. 2 nnd Zyman 1, o. E. 1. 

Verff. schlieBen ans diesen Ergebnissen, daB eine medizinische 
Beeinflussung der Bazillentrager nicht hoffnungslos sei, nnd dafi die 
Anfangsstadien des Bazillentrager turns einer medikamentdsen Behan d- 
lnng zugefuhrt werden sollen. Der richtige Weg zur Forderung der 
pharmakologischen Seite der Bazillenbehandlnng sei Vorprfifung der 
Medikamente an Gallenfistelhunden; dann k&men Versnche an Ea- 
ninchen und zuletzt an Menschen in Betracht. 8chill (Dresden). 

Herrnheiser, Gustav, Uber hkmorrhagische Diathese beim 

Typhus abdominalis und Paratyphus B. (Wien. klin. 

Wochenschr. 1916. S. 1163.) 

Verf. sah bei einem Material von 1486 Typhen in der Zeit vom 
August bis November 1915 im ganzen in 15 Fallen eine hamor- 
rhagische Diathese. Er ist der Ansicht, daB die bei diesen Fallen 
beobachteten Blntungen in eine Parallele mit den Blutungen zu 
stellen sind, die bei anderen infektidsen, namentlich septischen 
Erankheiten bekannt sind. Auch der Typhusbazillus ist infolge 
seiner Eigenschaft, in den Lymphwegen und im Blute zu kreisen 
und toxische Oder metastatische pathologische Veranderungen in den 
verschiedensten Organen hervorzurufen, in die Gruppe der Sepsis 
erregenden Bakterien zu rechnen. Die klinische Beobachtung, das 
durchweg schwere Erankheitsbild rechtfertigen die Annahme, dafi es 
sich in den Fallen des Verf. um sehr schwere Infektionen durch 
besonders virulente Bazillen gehandelt hat. Verf. nimmt aufierdem 
fiir die Neigung zu Blutungen noch eine besondere pathologische 
Veranlagung, Disposition, Idiosynkrasie der Erkrankten an, Ver- 
haltnisse, wie sie bei der Erkiarung der durchaus nicht konstanten 
Hamorrhagien bei den Streptokokkenseptikamien u. a. ihr Analogon 
linden. Die gleichen Folgerungen gelten auch fur die Falle von hatnor- 
rhagischer Diathese bei Paratyphus B, bei dem er untei 64 Fallen 
7 derartige Erkrankungen beobachtete. Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 




458 


Typhns. 


Marchand, F., Zur Kenntnis der Darmver&nderungen beir» 
Abdominaltyphus. (Med. Klinik. 1916. 8.488.) 

Kurze Beschreibung der typhbsen Darmver&nderungen mit be- 
sonderer Beriicksichtigung der eigentiimlichen fibrinbsen Pseudo- 
membranen, die von dem eigentlicben Typhusschorf unterschieden 
werden miissen. Wodnrch die Bildnng der Pseudomembranen in 
einzelnen Fallen veranlafit wird, w&hrend sie in anderen fehlt, ist 
schwer zn entscheiden; vielleicht sind bestimmte Mikroorganismen 
dafur verantwortlich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Stoerk, Oskar, Uber einen Fall kombinierter enteraler 
Infektion. (Virchows Arch. Bd. 222. 1916. S. 34.) 

Ausfuhrliche Mitteilung des Sektionsbefundes nnd der histo- 
logischen Untersnchnngsergebnisse eines znr Obduktion gelangten 
Typhusfalles, der dnrch die Einwandernng von Ambben in die Dick- 
darmwand im Bereiche eines Typhusgeschwfires ansgezeicbnet war^ 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Sick, K., Uber Ver&nderungen am Magendarmkanal im 
Gefolge von Typhus und Ruhr. (Miinch. med. Wochenschr.. 
1916. 8.1205.) 

Es wird besonders auf Verminderung des Tonus der Darm- 
muskulatur hingewiesen, welche zu einer trommelfSrmigen Auftrei- 
bung des Unterleibes fuhrt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Gilbert, W., Uber Augenerkrankungen bei Typhus und 
Paratyphus. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 806.) 

Es werden besonders zwei FSUe von metastatischer Erkrankung 
des Uvealtrakts genau beschrieben. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Scholz, PosttyphSse Erkrankungen des Bewegungs- 
apparates der Knochen, der Knochenhaut, der Mus- 
keln und Sehnen. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. u. z. 
Immunitatsforsch. Bd. 4. 1916. S. 319.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Marmorek, Alexander, Experimenteller Typhus. (Wien.klin. 
Wochenschr. 1916. 8.349.) 

Verf. infizierte Meerschweinchen von der Gallenblase aus. Nach 
einer nur 15—36 Stunden wahrenden Inkubation stieg die Tempe- 
ratur an und kam anf 39°, 39,5°, oft 40° und sogar dariiber hinaus- 
Sie verblieb meist auf dieser Hohe zwischen 39 und 40° als Kontinua. 
Endete die experimentelle Erkrankung mit dem Tode, so hielt das 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


459 


Fieber dan era d bis znm Ende in dieser Hfihe an. Uberlebte das 
Tier die Krankheit, so fiel das Fieber meist staffelffirmig allmfihlich 
znr Norm ab. Verf. gibt an, dafi es ihm mSglich war, die Krankheit 
abznstnfen je nach der GrOBe der Impfdosis nnd der Virulenz des 
Stammes. 

Bei der Sektion solcber Tiere, bei denen die Krankheit tfidlich 
endete, findet man die Gallenblase meist prall mit viel klarer 
zitronengelber Galle gefttllt. Die Diinndarmschlingen, ganz besonders 
Jejunum nnd Ilenm sind stark gerfitet nnd injiziert. Die Payer- 
schen Plaques sind bis znr Grfifle einer halben Erbse und darfiber 
geschwellt. Geschwiirige Veranderungen sind aber an denselben 
nicht zu beobachten. Die Mesenterialdriisen sind graurOtlich geffirbt, 
bedentend geschwollen; sie erreichen oft das Zehnfache der normalen 
GrBBe. Die Milz ist meist nur m&fiig vergrOBert 

Starb das Tier an den Folgen der Infektion, was nach 3—12 
Tagen geschah, so waren in alien Organen Bazillen nachzuweisen. 
War die Krankheit nicht schwer, so yerschwanden die Bazillen nach 
dem Temperaturabfall aus den Organen allmahlich in einer ziemlich 
regelm&Bigen Beihenfolge. Nach 10—12 Tagen waren sie nicht mehr 
im Herzblut, in der Milz, Niere nnd Nebenniere zn linden. Ein bis 
zwei Tage spfiter yerschwanden sie ans der Harnblase, ans dem 
Magen nnd der Leber zwischen dem 15. nnd 18. Tage. Ans der 
Gallenblase nnd den Darmpartien yerschwanden die Bazillen nicht 
yor dem 33. Tage, manchmal hielten sie sich bis znm 37. 

Es gelang Verf., Meerschweinchen auch vom Magen nnd Duo¬ 
denum ans zn infizieren. Die Erkranknngen waren in diesen Fallen 
jedoch leichter nnd kiirzer als bei der Gallenblaseneinspritznng. 

Gildemeister (Posen). 

MUler, J. und Pick, R., Experimentelle Untersnchnngen 
fiber Typhusbazillen nnd Kleiderlftuse. (Ebenda. S.411.) 

Ans dem Darminhalt von Kleiderlfiusen, die an mit Typhus¬ 
bazillen parenteral infizierten Meerschweinchen gesogen hatten, konnten 
wieder Typhusbazillen gezfichtet werden, und zwar sowohl von 
lebenden als auch von bereits abgestorbenen Lausen. Letztere er- 
wiesen sich noch 1—3 Tage nach dem Tode als infektifis. In einigen 
Fallen warden auch aus den Faces der zu diesen Versuchen ver- 
wendeten Kleiderlfiuse Typhusbazillen gezfichtet, womit bewiesen ist, 
daB auch Typhusbazillen den Darmkanal der Kleiderlaus ohne EinbuBe 
ihrer Lebensl&higkeit passieren kfinnen. Gildemeister (Posen). 

Wagner, Gerhard, Vergleichende experimentelle Unter¬ 
snchnngen fiber Typhuskeimtr&ger. (Med. Klinik. 1916. 
8. 879.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



460 


Typhus. 


Digitized by 


Zahlreiche Tierversuche am Eaninchen ergaben weitgebende 
Obereinstimmung bei menschlichen and tieriscben Typhuskeimtragern. 
Bei einer grofieren Zahl von Tieren gelang es, die in die Gallen- 
blase eingespritzten Typhuskeime dort zum Haften zn bringen. Die 
Tiere scheiden bei gnter Gesnndbeit danernd grofle Mengen von 
Typhuskeimen aus. In der Gallenblase kommt es dnrcb die Gegen- 
wart der Typbnsbazillen zn chronischen Entzfindungszustanden mit 
Neignng znr Biidang von Gallensteinen. Anfier in der Gallenblase 
linden sicb die Typhusbazillen bei den Tieren auch in Leber, Lnngen, 
Milz nnd Nieren. W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven). 

Emmerich, E. nnd Wagner, Gerhard, Experimentelle Bei- 
trfige znr Eenntnis der Typhnsinfektion nnd -immu¬ 
nity t. (Zeitschr. f. Immunitfitsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. 8. 557.) 

Eaninchen zeigen nacb voransgegangener Immnnisierung keinen 
Schntz gegen eine Infektion der Gallenblase mit Typbnsbazillen. Sie 
werden wie normale Tiere zn Daneransscheidern. Die Art des verwen- 
deten Impfstoffes, ob mono- Oder polyvalent, spielt dabei keine Rolle. 

Immnnisierte und nachher infizierte Tiere zeigen ebenso wie nnr 
infizierte Tiere im Verlauf ihrer Bazillentragerschaft eine betr&cht- 
liche Abnahme ihres Agglntinintiters. Es erinnert dies an das Ver- 
balten bei menschlichen Bazillentragern. Ein dem Typhns abdominalis 
des Menscben fihnliches Erankheitsbild lafit sich durch Gallenblasen- 
impfnng beim Eaninchen nicht erzeugen. Enrt Meyer (Berlin). 

Gildemeister, E., Uber Variabilitfitserscheinungen des 
Typbnsbazillns, die bereits bei seiner Isoliernng aus 
dem infizierten Organismns anftreten. (C.f.Bakt. Abt.I. 
Orig. Bd. 78. 1916. S. 209.) 

Die Untersuchungen des Verf. haben ergeben, dafi der Typhus- 
bazillns bereits bei seiner Isolierung aus dem infizierten Organismns 
in einer nicht anerheblichen Zabl von Fallen von der Norm ab- 
weichende Eolonien bildet. Das Verhalten des Typhnsbazillns stebt 
demnach in Obereinstimmung mit den von Baerthlein nnd voro 
Verf. bei Choleravibrionen, Ruhr- und Paratyphns B-Bazillen ge- 
machten Beobachtungen, worans zwanglos zu folgern ist, dafi auch 
bei anderen Bakterienarten ein Shnliches Verhalten zu erwarten steht. 

Ffir die Praxis ergibt sich hieraus die Notwendigkeit, bei Unter- 
suchung von Ausstrichplatten nicht ausschliefilich nacli typischen 
Eolonien zn fahnden, sondern stets an die Mbglichkeit des Vor- 
kommens von atypischen Eolonien zu denken. Wenn auch die Be- 
deutung der letzteren ffir die bakteriologische Diagnostik keineswegs 
fiberschfitzt werden soil, so erscheint es doch erwunscht, dafi der 
Untersucher mit diesen Erscbeinungen vertraut ist. 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


461 


In theoretischer Beziehung scheint die Tatsache von Wichtigkeit 
zu sein, daB die bei Isolierang ans dem inflzierten Organismus bei 
Choleravibrionen, Typhus-, Paratyphus B- und Ruhrbazillen beobach- 
teten, von der Norm abweichenden Kolonietypen zum groBen Teile 
Formen gleichen, bzw. zum mindesten nahestehen, wie sie in Aus- 
strichen aus alten Kulturen der genannten Bakterienarten angetroffen 
worden sind. Diese Feststellung ist nach Ansicht des Verf. eine 
weitere Stutze fur die von Bail vertretene Anschauung, daB die bei 
einer Bakterienart auftretenden atypischen Kolonien lediglich Ent- 
faltungen der in der Natur der betreffenden Art begrttndeten Ver- 
anderlichkeitsbreite sind. Gildemeister (Posen). 

ft 

Gelhaar, Floras, Vergleichende Untersuchungen ttber den 
Wert der KongorotnahrbSden von Liebermann, Ac61 
und Schmitz fiir die Ziichtung von Typhusbakterien 
aus Stuhl und Urin. (Ebenda. S.312.) 

Der Farbkontrast zwischen Saure-, Nichts&ure- und Alkalibildnern 
ist auf den KongorotnahrbSden keineswegs sch&rfer, eher weniger 
scharf, als auf den Chinablaunahrbdden. Will man Kongorotna.hr- 
bSden gebrauchen, so empfiehlt es sicb, das Kongorot in der von 
Liebermann und Acel ursprunglich vorgeschriebenen Menge von 
0,3 g auf 100 ccm zuzusetzen. Der Zusatz von nur 0,16 g Kongorot 
nach dem Vorschlage von Schmitz gibt entschieden eine zu schwache 
Farbenreaktion. Dagegen ist es zur Vermeidung unnCtiger Verdun- 
nung des Agars anzuraten, sich der von Schmitz angegebenen 
Modifikation, den Farbstoff in Substanz zuzusetzen, zu bedienen. Das 
von Schmitz erw&hnte schwarze Ausfallen des Kongorots konnte 
bei Verwendung des Originalverfahrens nicht beobachtet werden. 
Der Koffeinzusatz von 0,6 Proz. nach Schmitz hat sich nicht als 
zweckm&Big erwiesen, da durch ihn nicht nur Coli-, sondern auch 
Typhusbazillen im Wachstum gehemmt wurden. Der von Schmitz 
angegebene Blutbruhe-Serum-Kongorotagar (ohne Koffein) leistet nichts 
Besseres als der Original-Kongorotn&hrboden von Liebermann und 
Ac61. Beide NS.hrboden werden in ihrer Leistungsfahigkeit bezug- 
lich der Isolierung von Typhusbakterien aus Stuhl und Urin uber- 
troflfen durch die Chinablaun&hrboden von Bitter. Der unter Ver¬ 
wendung von Blutkuchenbrfthe mit 0,3 Proz. Fleischextrakt her- 
gestellte Chinablau- und Chinablau-Malachitgrunagar leistet min- 
destens dasselbe wie die alten ChinablaunahrbOden, ist aber wegen 
der Billigkeit der Herstellung, besonders in gegenwSxtiger Zeit, vor- 
zuziehen. 

Die Seitzsche Molke mit Chinablau als Indikator leistet zur 
Unterscheidung der Angehorigen der Typhus-Coli-Gruppe Vorzflg- 
liches. Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



462 


Typhus. 


Stern, Wilhelm, Stndien zur Differenzierung der Bak- 
terien der Coli-Typhus-Gruppe mittels gefarbter, 
flttssiger Nahrbfiden. BeitrSge zur Biologie der Bak- 
teriengruppe Paratyphus B-Enteritidis. (Ebenda.8.481.) 

An Stelle der bis jetzt in den flussigen DifferentialnahrbSden 
verwendeten tenren Lackmuslbsung schl&gt Verf. als Indikator for 
die bei der Kohlehydratzersetzung entstehenden Sauren die fuchsin- 
schwefelige Saure vor. Der chemische Prozefi, welcher der F&rbung 
dieses Beagens enter Einwirkung yon Sauren und Hitze zugrunde 
liegt, wird durch das Wiedererscheinen des chinoiden Bindungstypus 
erklart. Infolge der leichten Oxydierbarkeit der Sulfitkomponente 
durch den Sauerstoff der Left lassen sich diese Nahrboden allerdings 
nur kurze Zeit aufbewahren. Verf. hat die „Fuchsinbouillon“ mit 
verschiedenen Zuckern und Zuckeralkoholen versetzt und ihre S&ure- 
spaltuog unter Anwendung dieses neuen Indikators studiert Die 
Angaben Bielings betreffs fehlender Spaltungsfahigkeit des Bac. 
paratyph. A gegeniiber Xylose warden bestatigt. AuBerdem bewahrten 
sich Maltose-, Arabinose- und Xylose-Fuchsinbouillon als gute Diffe- 
rentialmittel der Typhusgruppe. Bei Parallelversuchen mit Lackmus- 
bouillon, Nutroseldsung und Lackmusmolke zeigte sich enges Zusammen- 
gehen mit einer Ausnahme. Bac. paratyph. B und Bac. Gartner 
rOteten intensiv die Glyzerin-Fuchsinbouillon, wahrend Lackmus- und 
Nutroseldsung nur sehr geringe Saurebildung bei Einwirkung dieser 
Bazillen auf Glyzerin anzeigten. Mit Hilfe eines Aldehydreagens, 
salzsaurer Losung yon fuchsinschwefeliger Saure, konnte nachgewiesen 
werden, dafl bei der Glyzerinvergarung durch Bac. paratyph. B und 
Bac. Gartner ein Aldehyd entsteht. Verf. empfiehlt dieses Verhalten 
zur Diagnose des Bac. paratyph. B und des Bac. Gartner. 

Rhein (Posen). 

Verz6r und Weszeczky, Zur Stuhluntersuchung auf Typhus- 
und Cholerabazillen. (Deutschemed.Wochenschr. 1916.S.476.) 

Vergleichende Untersuchungen, aus denen sich ergibt, dafi der 
Nachweis der Typhusbazillen im Stuhl eher gelingt, wenn der zu 
untersucheude Stuhl vor der Verimpfung in Kochsalzldsung auf- 
geschwemmt wird. 

Bei der Choleradiagnose mussen immer auch jene Peptonwasser 
auf Agar uberimpft werden, in denen im hangenden Tropfen keine 
Vibrionen zu finden sind, wie dies die Originalvorschriften verlangen. 
Es werden sonst 10 Proz. der positiven Falle ubersehen. 

Langer (Charlottenburg). 

Miller, Paul Th., Uber bakteriologische Massenunter- 
suchungen. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 765.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


463 


Da sich die Gruppenuntersuchungen bei Choleraverdacht vor- 
zdglich bew&hrt haben, warden anch fur die Bazillen der Typhns- 
Paratyphus-Dysenterie-Gruppe Versuche nach dieser Richtung ge- 
macht. Am zweckm&fiigsten zeigte sich dabei, Grappen za fiinf za 
bilden. Das Verfahren gibt ein gates Hilfsmittel, am bei Massen- 
nntersuchungen, die Bazillentr&ger anch mit beschrankten Kr&ften 
heraaszufinden. W. JEl. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Doctor, Karl, Nachweis von Typhasbazillen aus dem 
Ham. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1045.) 

Verf. setzt dem za antersuchenden Urin agglatinierendes Typhus- 
seram zu, zentrifagiert and streicht das Sediment auf Drigalski- 
oder Endo-Agar aus. Er glaubt, daB dieses Verfahren besonders 
geeignet sei zur Feststellung von Urin-Bazillenausscheidern. 

Gildemeister (Posen). 

Kahn, Ph., Weitere Mitteilung iiber den Nachweis von 
Typhus, Ruhr and Cholera darch das Bolusverfahren. 
(Med. Klinik. 1916. S. 941.) 

Bolas alba hat sich in weiteren Versuchen als cin brauchbares 
Mittel zur Anreicherung von Typhus-, Ruhr- and Choleraerregern 
beim Nachweis aas Stahl and Urin bewahrt. Die Gesamtzahl aller 
orfolgreichen Untersuchungen wurde bei Typhus am 20 Proz. gesteigert. 
Die Anzahl der erfolgreichen Untersuchungen auf Ruhr wurde fast 
auf das Doppelte gesteigert. Das Verfahren ist einfach und der 
Nachweis der Erreger wird erheblich beschleunigt. Anch Cholera- 
vibrionen werden sehr stark adsorbiert, so daB das Verfahren anch 
beim Choleranachweis besonders gate Dienste leisten wird. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Ball, Carroll G. and Pritchett, Ida W., The agglutinability 
of blood and agar strains of typhoid bacilli. (Journ. of 
experim. Med. Vol. 24. 1916. p. 35.) 

Verff. konnten die Angabe von Gay und Cl ay pole, daB Typhus- 
bazillen beim Wachstum auf Blutagar inagglutinabel werden, bei der 
Nachprhfung an 57 Stammen trotz Fortzuchtung bis zu 25 Passagen 
nicht bestatigen. Hurt Meyer (Berlin). 

Kahn, Ph., Die Bedeutung der Paragglutination fiir die 
Diagnose des Typhus und der Ruhr. (Med. Klinik. 1916. 
S. 791.) 

Bei Stuhluntersuchungen auf Typhus und Ruhr, namentlich bei 
Fahndung auf Bazillentr&ger, mufi man auf der Hut sein, daB man 
nicht durch paragglutinierende StSmme irregefiihrt wird, das heifit 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



464 


Typhus. 


durch Colibazillen Oder selbst Kokken, welche dnrch Typhus oder 
Ruhrimmunserum hoch agglutiniert werden kdnnen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Poliak, Felix, Uber einen Typhusfall mit ausschliefilicher 
Paratyphus B-Agglutination. (Wien. klin. Wochenschr. 
1916. 8.1204.) 

Verf. berichtet liber einen Fall, in dem es sich um eine klinisch 
und patbologisch typhusartige Erkrankung handelte, als deren Er- 
reger die serologische Prufung Paratyphus B-Baziilen hatte vermuten 
lassen, w&hrend die bakteriologische Untersuchung Typhusbazillen 
ergab. Gildemeister (Posen). 

Sartory, A. et Lasseur, Ph., Le citrat de soude et l’agglu- 
tination du bacille typhique. (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 
1916. p. 36.) 

Natriumcitrat allein besitzt keine agglutinierende Wirkuug auf 
Typhusbazillen. Zu Normalserum hinzugesetzt, hat es gleichfalls 
keine agglutinierende Wirknng. Dagegen wird der Agglutinations- 
titer eines nur schwach agglutinierenden Serums durch Zasatz von 
Natriumcitrat erhdht. Gildemeister (Posen). 

Austrian, Charles R. and Bloomfield, Arthur L., Observations 
on the typhoidin reaction. (Arch, of internal Med. Vol. 17. 
1916. p. 663.) 

Verff. stellten bei 66 Personen mit einem genau nach den An* 
gaben von Gay und Force hergestellten „Typhoidin“ die Intra- 
kutanreaktion an. Im Gegensatz zu den Angaben jener Autoren 
war ein Unterschied zwischen Individuen, die friiher einen Typhus 
durchgemacht hatten oder einer Typhusschutzimpfung unterzogen waren, 
und an deren Personen nicht festzustellen. Kurt Meyer (Berlin). 

Singer, Gustav, Die klinische Bedeutung der Roseola 
typhosa. (Milnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1255.) 

Durch den Krieg haben die wichtigsten Hilfsmittel zum bakterio- 
logischen Nachweis des Typhus sehr an Wert verloren, da sie infolge 
der Schutzimpfang meist versagen. Es ist deshalb von Wichtigkeit, 
darauf hinzuweisen, dafl in den Typhusroseolen die Bazillen mit 
ziemlicher Sicherheit fr&hzeitig histologisch und bakteriologisch nach- 
gewiesen werden kdnnen. Bei der nicht unbetr&chtlichen Beteiligung 
der Haut an der Typhuserkrankung sollte man auch die Mdglichkeit 
einer Obertragung der Krankheit von der Haut aus mehr in Er- 
w&gung ziehen, als das bisher iiblich ist. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Origi nal from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


465 


Hamburger, R., Beitrag zur Unterscheidung von Typhus- 
nnd Fleckfieberroseolen. (Ebenda. S. 952.) 

Ffir die Deatung von verd&chtigen Eoseolen ist das sicherste 
und einfachste Hilfsmittel der Nachweis von Typhusbazillen auf 
bakteriologischem Wege. Am besten ist die Anreicherung des 
Eoseolagewebes nnd Saftes im GallerShrchen. Der Nachweis von 
Typhusbazillen gelingt fast in alien Typhusfallen. Fleckfieberverdacht 
kann so in manchen Fallen schnell beseitigt werden. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Zucker und Huge, Zur Technik der Diazo- nnd Urochro- 
mogenreaktion. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 918.) 

Anleitung zu moglichst sparsamer Ausfuhrung der beiden Be- 
aktionen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Marek, Richard, Uber den diagnostischen Wert der modi- 
fizierten Urochromogenprobe Weifl bei Typhus abdo¬ 
minal is. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 883.) 

In Fallen von Typhus und Paratyphus liefert die von Svestka 
modifizierte Urochromogenprobe nach Wei6 positive Eesultate auch 
dann, wenn andere diagnostische Untersuchungsmethoden, was beson- 
ders jetzt bei frisch Geimpften h&ufig vorzukommen pflegt, versagen. 
Ihr negativer Ausfall spricht mit groBter Wahrscheinlichkeit gegen 
Typhus und Paratyphus. Bei Eezidiwerdacht ist die modifizierte 
Urochromogenprobe oft das einzige Mittel, welches die Diagnose 
ermbglicht. Vielleicht IfiBt sich die modifizierte Urochromogenprobe 
verwerten als differential- diagnostisches Mittel zwischen Typhus, 
Pneumonie und Meningitis cerebrospinalis epidemica. 

Gildemeister (Posen). 

Bessau, Uber Typhusimmunisierung. — Kritik der neue- 
ren Immunisierungsmethoden. (Deutsche med.Wochenschr. 
1916. S. 499.) 

Die erste Vorbedingung fdr experimen telle Untersuchungen ist 
ein brauchbares MaB fur die erhaltene Immunitfit. Ein der 
menschlichen Immunit&t analoger Vorgang ist im Tierversuch nicht 
festzustellen, da die Mbglichkeit der experimentellen Typhuserzeugung 
bei kleinen Versuchstieren fehlt. An desseu Stelle kann nur der 
Pfeiffersche Versuch treten, der in exakt quantitativer Weise die 
gesamte antiinfektiose Kraft des Serums im Tierversuch (Meer- 
schweinchen) zu messen erlaubt. Die Methode ist der des bakteri- 
ziden Eeagenzglasversuchs iiberlegen. 

Die eigentliche Grundlage der Typhusimmunitkt ist die d&uernde 
spezifische Umstimmung des bfimatopoetischen Systems. Eine weiter- 
Erste Abt. Ref. Bd. 06 . No. 19/20. 80 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



466 


Typhus. 


gehende Gewebsimmunitat ist nicht bewiesen. Die lokale Entzfiu- 
dnngsreaktion der Haut, die Gay and Altstaedt als Ausdruck 
der Gewebsumstiramung nehmen wollen, ist, wie Yersache an Kindern 
ergeben haben, bei Geimpften nicht starker als bei Nicbtgeimpften,. 
es lafit sich sogar eher eine gewisse Abschwachnng der Intrakutan- 
reaktion feststellen. Die Widalsche Eeaktion ist keinesfalls ein 
Mafi ftir die Typhusimmunitfit. 

Zur Vergleichnng der Wirksamkeit verschieden- 
artiger Impfstoffe ist es notwendig, die kleinste immnni- 
sierende Dosis zu bestimmen, da zwischen Antigenmenge nnd 
immnnisatorischem Erfolg keine Proportionalitat besteht. Die Me- 
thodik der kleinsten iramunisierendeu Dosis macht es wahrscheinlich, 
dafi bei der Typhnsbazillenleibessnbstanz toxisches und immuni- 
sierendes Prinzip identisch sind; damit ware der Versnch einer 
Trennung im Sinne der Bezeognng giftarmer Impfstoffe zwecklos. 

Die Giftigkeitsbestimmung der Impfstoffe liefie sich an 
Meerschweinchenreihen dnrchffihren nnd Resnltate in „Gifteinheiten“ 
gewinnen. Besprechung der neneren Impfstoffe von For net, Johan, 
Besredka. Es ergibt sich, dafi alle Versuche die Giftigkeit der 
Impfstoffe herabznsetzen, gleichzeitig zu einer Schwachung der im- 
munisierenden Wirkung ftihren. — Besprechung der verschiedenen 
Abtotungsverfahren, der Simultanimpfung. — Die Yaccinetherapie des 
Typhus kann wegen der auffallenden Uberlegenheit der intravenfisen 
Behandlung, der Schnelligkeit, mit der der Erfolg eintritt, nicht als 
Hervorrnfung spezitischer Im muni tats vorgange aufgefafit werden. Es 
handelt sich vielmehr urn eine Resistenzsteigerung dnrch nn- 
spezifische Faktoren. Langer (Charlottenburg). 

Kaup, J., Erfahrungen und Untersuchungen fiber den 
Wert und die Wirkungsdauer der Typhusschutz- 
impfung. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1301.) 

Die Arbeit bringt eine eingehende Zusammenstellung fiber die 
im osterreichisch-ungarischen Heere wahrend des Krieges gemachten 
Erfahrnngen. Ubereinstimmend gehen die Ansichten dahin, dafi durch 
die Schutzimpfung ein erheblicher Rfickgang der Haniigkeit und der 
Schwere der Typbuserkrankungen erzielt werden kann; jedoch stehen 
die Erfolge der Typhussclintzimpfung hinter denen der Cholera- 
schutzimpfung zurfick. Besonders die Zahl der Todesffille nimmt 
nnter dem Einflufl der Schutzimpfung wesentlich ab; die Sterblich- 
keit geht von 15—20 auf 5—6, ja auf 2—3 Proz. zurfick. Die Dauer 
der Schutzwirkung kann im Mittel auf etwa 7 Monate angenommen 
werden; nnter besonderen Anstrengungen und Entbehrnngen wird 
die Schutzdauer abgekfirzt. Bei den Truppen wird daher nach 
7 Monaten die Schutzimpfung wiederholt. Auch durch die serologi- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


467 


schen Untersucbungen warden diese Erfabrungen bestatigt. Nacb 
7—8 Monaten sind die bakteriolytiscben Stoffe, die banpts&chlich ffir 
die Scbntzwirknng in Betracht kommen, aus dem Blute verschwnnden. 
Eine eigentliche Gewebsimmunitat tritt nicbt ein. Infolge der zweck- 
m&fiigen Verhfitungsmafiregeln sind die Erkranknngszablen an Typhns 
nicht wesentlich hober als in Friedenszeiten. Die Schntzimpfnng ist 
f&r die Bek&mpfang des Kriegstyphns von bohem Wert. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Walko, Karl, Dber den Wert der Typhnsschntzimpfung. 
(Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1461.) 

Eine wichtige Folge der Schntzimpfnng ist der gunstige Einflufi 
anf die Verlanfsart der Erkrankung, insbesondere aber auf die 
Sterblicbkeit. Wenn die Schntzimpfnng wahrend der Inkubations- 
zeit des Typhus ausgeubt wird, so bescblennigt das den Ansbrnch 
der Erkrankung sebr, die viel rascher and heftiger einsetzt, deren 
Verlanfsart aber nicht in schadlicbem Sinne, sondern in gfinstiger 
Weise beeinflufit wird. Es ist empfehlenswert, die Schntzimpfnng 
zu einer Zeit vorznnehmen, wenn die Mdglichkeit der Bnhe and Er- 
holnng gegeben ist. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Schwarz, L., tTber die Typhnsschutzimpfnng der Kaiser- 
lichen Schutztruppe ftkr Dentsch-Sudwestafrika. 
(Miinch. med. Wochenschr. 1916. 8. 726.) 

Die Erfahrnngen mit der Typhnsschutzimpfung waren giinstig. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Borger, W. A., Vaccinatie tegen typhus abdominalis. 
(Geneesk. Tijdschr. v. NederL-Indie. Vol. 54. 1914. p. 163.) 

Das im Institut Pasteur zu Batavia angefertigte Antityphus- 
vaccin (nach Kolle) wnrde wegen einer Typhusendemie in der 
medizinischen Schnle bei alien Lehrlingen mit bestem Erfolge an- 
gewandt; nach der Durcbimpfnng horte die Epidemie mit einem Male 
anf. Bei 27 friiheren Malariakranken wnrde nach der dreimaligen 
Impfnng kein Malariarezidiv beobaclitet. Winckel (Amsterdam). • 

Barrenscheen, Hermann K., Znr Vaccinebehandlung des 
Typhus abdominalis. (Therap. Monatsh. 1916. S. 375.) 

Verf. hat 207 Typhuskranke mit Vaccine von Besredka und 
Vincent behandelt. Dnrch die Behandlnng wurden im ganzen 
117 Falle = 56,52 Proz. geheilt und 11 = 5,31 Proz. ungnnstig 
beeinflufit; 63 = 30,44 Proz. blieben unbeeinflufit und 16 = 7,73 Proz. 
starben, wahrend die Hortalit&t der nichtspezifisch behandelten Falle 
bis zu 16 Proz. betrug. Ein Todesfall (= 0,48 Proz.) erfolgte im 

30 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



468 


Typhus. 


unmittelbaren AnschluB an die Impfung, indem knrze Zeit nach der 
intravenSsen Injektion akut eine Peritonitis anftrat Am wirksamsten 
erwies sich die intravendse Einverleibnng von Besredkascher 
Typhusvaccine, wahrend die snbkntane Behandlnng mit demselben 
Impfstoff weniger gut wirkte. Die ungiinstigsten Erfabrungen warden 
mit der Vincentschen Vaccine gemacht nnd gaben znm Verzicht 
auf diese Methode Veranlassung. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Veiel, E., Znr Wertung der Schutzimpfung gegen Typhus 
abdominalis. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 618.) 
Gegeniiberstellung der Beobachtungen im Winter 1914 nnd im 
Winter 1915. Im ersten Winter war bei 60 meist ungeimpften 
Typhnskranken eine Sterblichkeit von 24 Proz.; die FSUe verliefen 
alle schwer. Im zweiten Winter kamen 28 Typhusf&lle bei mehr- 
fach Geimpften znr Beobachtung. Alle verliefen leicht; keiner starb. 
Die mehrfach wiederholte Impfung scheint von ausschlaggebendem 
Einflufi zu sein. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Miloslavich, Eduard, Uber Typhusschutzimpfnng. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 392.) 

Die vom Verf. bei schutzgeimpften Personen beobachteten Typhus- 
erkrankungen hatten einen sehr milden Verlauf. Die Schutzkraft 
nach einmaliger Impfung schwindet noch vor Ablauf eines halben 
Jahres. Gildemeister (Posen). 

Freund, Ernst, Uber den Verlauf des Bauchtyphus bei 
Schutzgeimpften. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1232.) 

Die Zahl der Todesfalle war bei den Geimpften geringer als 
bei den Nichtgeimpften; bei den Geimpften bestand eine groBere 
Neigung zu remittierendem bzw. intermittierendem Verlauf. Die 
Zahl der leichten Erkrankungen bei den Geimpften ist eine grOfiere. 
Es scheint, daB das Fieber von den Geimpften leichter vertragen 
wird. Anch dfirfte nnter gleichen Verhfiltnissen die absolute Zahl 
der Erkrankungen abgenommen haben. Die Daner der Erkrankung 
war bei den Geimpften nicht kurzer als bei den Ungeimpften, anch 
war ein Unterschied im Auftreten von Komplikationen nnd Rezidiven 
nicht dentlich festzustellen. Es wird hervorgehoben, daB der Cha- 
rakter der Typhusepidemie seit Anfang 1915 iiberhaupt ein leichter 
geworden ist, und daB Todesfalle, schwerster Verlauf, Komplikationen 
and Rezidive anch bei Schutzgeimpften vorkommen. 

Gildemeister (Posen). 

Hertz, Uber Vaccinetherapie des Typhus abdominalis, 
insbesondere von Fornetschem Impfstoff nnd 14 da- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


469 


mit behandelte Ffille nsw. (Zeitschr. f. experim. Pathol, a. 
Therapie. Bd. 17. 1916. S. 224.) 

3 Falle verliefen nach der therapeutischen Impfang abortiv. In 
den ttbrigen Fallen keine deutliche Wirkung, nnr subjektive Besse- 
rnngen des Allgemeinbefindens. Die Lokalreaktion des Impfstoffes 
ist gering. Langer (Charlottenborg). 

Tschirch, Typhus nnd Typhnsschutzimpfnngen bei 
Schwangeren und WSchnerinnen. (Arch.f.Gynfikol.Bd. 106. 
1916. S. 492.) 

Gelegentlich der Typhnsepidemie in Jena 1915 konnte Verf. 
einige Beobachtnngen fiber Typhus und Typhusschutzimpfung bei 
Schwangeren machen. 

Im ganzen war die Erkrankungszahl von schwangeren Frauen 
sehr gering. Es warden nnr 3 Falle beobachtet, obwohl doch die 
Epidemie einen erheblichen Urafang hatte, und dadurch, dafi sie dnrch 
die Wasserleitung hervorgerufen war, allgemeiue Erkrankungunfig- 
lichkeit vorlag. Es konnte festgestellt werden, dafi ein plazentarer 
Ubergang yon Agglutininen von der Matter anf das Kind ohne 
Infektion des letzteren mOglich ist 

Weiterhin hatte Vert reichlich Gelegenheit, die Wirkung der 
Typhusschntzimpfangen auf Schwangere and Wochnerinnen za beob- 
achten. Alle vertragen die Impfang obne besondere Schfidigung; es 
ist infolgedessen ein Bestehen der Schwangerschaft selbst bei vor- 
gerfickter Zeit keine Gegenindikation ffir die Impfang. 

Zweimal konnte festgestellt werden unter 86 Fallen, dafi auch 
das kindliche Bint einen positiven Widal zeigte. Das eine Mai war 
der Titer der gleiche wie bei der Matter, 1:500, beim zweiten Falle 
war der Titer des Kindes 1:100, obwohl die Matter negativ reagierte. 
Es konnte festgestellt werden, dafi die Reaktion mit den zu der 
Impfang benatzten Typhasstammen grOfier war, als mit dem ge- 
wOhnlichen Stationsstamm. 

Die Agglatinine verschwanden jedoch ziemlich rasch aus dem 
Seram der Kinder. Schmitz (Halle a. 8.). 

Pfau, Paul, Knrzer Bericht fiber die nnmittelbare Wir- 
kung der Typhusimpfang. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 
S. 1076.) 

Bei 2,4 Proz. der Geimpften traten schwerere Krankheitserschei- 
nnngen anf, die aber in spfitestens 48 Standen schwanden. 

Gildemeister (Posen). 

Verefi, Franz, Beitrfige zn den Gefahren der Vaccine- 
therapie des Typhus. (Der Militararzt. 1916. S. 388.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



470 


Typhus. 


TSdlicher Ausgang von zwei Typhuserkrankungen 28 bzw. 37 
Stunden nach der intravenosen Injektion von Vincent scher Typhus- 
vaccine. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Sulzer, Andor, Die h&matologische und serologische Dia¬ 
gnose des Typhus abdominalis bei Schutzgeimpften. 
(Der Milit&rarzt. 1916. 8. 368.) 

Nach den Erfabrungen des Verf. sind aucb heute noch die quali- 
tativen und quantitativen Verhaitnisse der weiBen Blutzellen fur die 
Typhusdiagnose von groBem Wert, nur muB mit einzelnen durch die 
Schutzimpfung verursachten Abweichungen gerechnet werden. Die 
Leukopenie war im Anfangsstadium der Krankheit stets vorhanden 
mit Ausnahme eines Falles, der innerhalb der ersten 8 auf die 
Impfung folgenden Tage erkrankte. * Seltener lieB sich die Aneosino- 
philie feststellen, offenbar weil das Wiederauftreten der normalen 
Verhaitnisse erst 2 Monate nach der Impfung zu erwarten ist. Aucb 
die Gruber-Widalsche Reaktion hat ihre diagnostische Bedeutung 
nicbt eingebuBt, wenn man nach dem Vorgange von Marcovici 
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. Nr. 38) die Agglutinationsf&higkeit 
des Serums am Tage der Aufnahme und nach 10—14 Tageu wieder 
prfift; aus der eventuellen Titerdifferenz der beiden Resultate lassen 
sich diagnostisch durcbaus zuveriassige Schlusse ziehen. Wahrend 
das Serum der Erkrankten immer einen sehr hohen Agglntinations- 
titer aufweist, agglutiniert das Serum eines geimpften, aber nicht 
typhuskranken Individuums im allgemeinen nur in 100—200 facher 
Verdiinnung. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Reichmann, Uber die cytologischen Veranderungen des 
Blutes bei Typhusgeimpften, nebst einigen Bemer- 
kungen zur Typhusimpfkrankheit (Mfinch. med. Wochen¬ 
schr. 1916. S. 704.) 

Da durch den Abdominaltyphus so ganz eigentiimlicbe Ver¬ 
anderungen an den Zellverhaltnissen des Blutes hervorgerufen werden, 
war es notwendig, zu ermitteln, ob auch durch die Typhusschutz- 
impfung ahnliche Veranderungen erzeugt werden. Es zeigte sich 
dabei, daB im allgemeinen auf jede Injektion eine Steigerung der 
Leukocyten eintritt, der bald eine Verminderung folgt; umgekehrt 
verhalten sich die Lymphocyten. Die Kurven verhalten sich ahnlich 
denen des Typhus; sie unterscheiden sich voneinander nur quantitativ, 
sind aber grundsatzlich gleich. Schon 4 Wochen nach der Impfung 
sind die Veranderungen meist verscbwunden. Die Leukopenie behait 
auch bei Typhusgeimpften ihren alten Wert, wenn seit der letzten 
Impfung ein Zeitraum von 2 Monaten verstrichen ist. Bei der 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


471 


Typhusimpfkrankheit treten dieselben Blutveranderungen auf, wie 
beim Typhus. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Herxheimer, Uber die Gruber-Widalsche Reaktion bei 
typhusschutzgeimpften Gesunden nnd Typhnskranken. 
(Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 961.) 

An einem groBen Material bei Uber 1500 Proben unternahm es Verf, 
die vielfaltigen, in diesem Kriege bereits gesammelten Erfahrungen Uber 
die Agglutininbildung nach der Typhusschutzimpfung nachzuprUfen. 

Er konnte feststellen, daB die Wirkung der Impfnng von man- 
cherlei auBeren Faktoren abhangig ist, daB fur die Feststellung der 
Agglutinationshohe nicht nur der Impfstoff, sondern auch der zur 
Agglutination nachher benutzte Typhusstamm und schlieBlich auch 
die Reagierfahigkeit des Patienten von groBer Bedeutung ist. 

Die Agglutination ist bei weitem bei der Mehrzahl der Geimpften 
nachzuweisen. Infolgedessen ist der Widal bei den Typhusimmuni- 
sierten, falls sie an Typhus erkranken sollten, entwertet. Verf. konnte 
noch feststellen, daB die Agglutinine besonders schnell bei Personen 
auftraten, die starke klinische Reaktionserscheinungen hatten. In 
der Regel erfolgt die Bildung innerhalb acht Tagen nach den Imp- 
fungen. Die hochste TiterhUhe erreichen sie in der Zeit zwischen 
14 Tagen und 2 Monaten. 

Eine Schwellenwertsbestimmung, d. h. aus der Agglutinations- 
liOhe bestimmen wollen, ob die Agglutination nur auf die lmpfung 
oder auf einen beginnenden Typhus zurUckzufuhren ist, versagte 
vSllig. Dagegen zeigte es sich, daB ein plStzliches starkes Steigen 
der Titerhohe diagnostisch im Sinne des Typhus verwertbar ist. 
H&ufig ist auch bei Schutzgeimpften im Anfang einer Typhusinfektion 
die Agglutination vermindert 

SchlieBlich konnte noch festgestellt werden, daB im Blute von 
Schutzgeimpften die Typhusbazillen seltener als bei gewdhnlichen 
Personen nachzuweisen sind, jedenfalls weil die Schutzimpfung eine 
l&nger anhaltende Bakteriamie verhindert. Schmitz (Halle a. S.). 

Riebold, Georg, Uber die Gruber-Widalsche Reaktion bei 
Typhusgeimpften und ihren diagnostischen Wert. 
(MUnch. med. Wochenschr. 1916. S. 620.) 

Vorausgesetzt, daB eine Schutzimpfung wenigstens 2—3 Monate 
zurUckliegt, kann ein Ansteigen des Agglutinationstiters bei einer 
verdachtigen Erkrankung fur Annahme eines Typhus verwertet 
werden. Eine nur einmalige Feststellung eines noch so hohen 
Agglutinationstiters hat aber erst dann Beweiskraft fUr Typhus, 
wenn die Schutzimpfung wenigstens 10 Monate zurtickliegt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



472 


Typhus. 


ZinBer und Kathe, Der abortive Typhus der Schutz- 
geimpften und seine Diagnose. (Med. Elinik. 1916. 8.583.) 

Der Widal ist im allgemeinen bei typhusverdftchtigen Schutz- 
geimpften zum Nachweis von Typhus nicht zu verwenden. Die Dia¬ 
gnose wird aber gesichert, wenn die mehrmalige Wiederholung der 
Probe einen Anstieg der Agglutininmenge im Blute erkennen laBt.. 
Es sind also etwa 6—8 Tage erforderlich, um ein klares Bild zu 
bekommen. Zweifelhafte und negative Befunde sind aber nicht zu 
verwenden.- Die Fruhdiagnose durch den Bazillennachweis hat bei 
Schutzgeimpften einen wesentlich geringeren Wert als unter den 
fruheren Bedingungen. Besonders gering ist dieser Wert bei den 
zu ergreifenden Schutzmaflregeln. Fur die rechtzeitige Erkennung- 
des Typhus ausschlaggebend sind gewisse Krankheitszeichen, in erster 
Reihe eine fiihlbare Milzschwellung. Alle anderen Erscheinungen 
konnen bei Schutzgeimpften sehr gering sein. Gerade das leichte 
Auftreten der Erkrankungen begunstigt ihre Weiterverbreitung. 
Gegenfiber diesen leichten Fallen mftssen dieselben SchutzmaBregeln 
ergriffen werden, wie bei den schwersten Erkrankungen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

L5wy, Robert, Znr Diagnostik des Abdominaltyphus bei 
Geimpften. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.979.) 

Der Abdominaltyphus ist bei den Truppen in sehr vielen Fallen 
seit der zweiten Halfte des Kriegsjahres 1915 6in Typhus levis ge- 
worden, seine Mortalitat ist sehr gering (3—4 Proz.), wahrscheinlich 
infolge der wiederholten Schutzimpfang. 

Die Gruber-Widalsche Reaktion kann allerdings unter ge- 
wissen Einschrankungen auch bei Geimpften als diagnostischer Behelf 
verwertet werden. Yon Wert ist aber nur der Nachweis der an- 
steigenden Agglutinationstiterkurve. Unmittelbar nach der Impfung 
ist auch das Ansteigen der Gruber-Widalschen Reaktion nicht 
beweisend, und auch noch in der 3. und 4. Woche muB sie wegen 
der leichten BeeinfluBbarkeit durch biologische Vorgange mit Vor- 
sicht bewertet werden. Yon besonderer diagnostischer Bedeutung 
fur eine typhose Erkrankung ist das meist steile und hohe Ansteigen 
der Agglutinationskurve, wenn der Erkrankungstag innerhalb der 
ersten drei Monate nach der letzten Impfung fallt. 

Nach Injektion von Besredka-Vaccine (subkutan oder intra- 
venos) steigt nach vorttbergehender Senkung die Agglutinationskurve 
sehr hoch an. Es zeigt dieses Yerhalten der Eurve, daB die genannte 
Vaccine durch Reiz auf die Antikorper produzierenden Systeme wirkt. 

Es gibt anscheinend infolge der Schutzimpfang nicht selten 
typhbse Erkrankungen, bei denen sowohl die bakteriologische als 
auch die serologische Untersuchung versagt, wo nach Ansicht des 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 473 

Verf. der Abdominaltyphus nur eine lokale Darmerkrankung dar- 
stellt. Gildemeister (Posen). 

Filrst, Th., Die Komplementbindung zur Diagnose and 
Differentialdiagnose bei Typhus. (Munch, med. Wochen- 
schr. 1916. S. 1274.) 

Bei der geringen Bedeutung, die dera einmaligen Ausfall der 
Widalschen Reaktion bei Schutzgeimpften fur den Nachweis des 
Typhus zukommt, ist der Ausfall der Komplementbindungf mit Nutzen 
heranzuziehen. Das Serum yon Typhuskranken gibt regelm&Big 
Komplementbindung, nicht aber das von Schutzgeimpften. Das Serum 
von Flecktyphuskranken zeigt negativen Ausfall. Als Antigen eignet 
sich am besten ein wasseriger Extrakt aus Typhusbazillen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Schnabel, Alfred, Die Komplementablenkungsreaktion bei 
gegen Typhus Geimpften. (Wien.klin.Wochenschr. 1916.S.981.) 
Die Komplementbindungsreaktion verlftuft in den ersten Monaten 
nach der Impfung gegen Typhus bei mindestens der Hklfte der Ge¬ 
impften positiv und wird erst nach 4—5 Monaten negativ. Es ist 
nicht auszuschlieBen, daft manche Sera auch noch spater positiv 
reagieren. In diagnostischer Hinsicht ist die positive Reaktion nur 
bei Nichtgeimpften oder bei mehr als 4 Monaten Geimpften zu ver- 
werten. Gildemeister (Posen). 

v. Kutschera, Hans, Zur Technik der Scliutzimpfung gegen 
Typhus und Cholera im Felde. (Munch, med. Wochenschr. 
1916. S. 917.) 

Bei den Schutzimpfungen ist besonders darauf hinzuwirken, dad 
sie unter alien Umstanden peinlich sauber ausgefhhrt werden, und 
daB die Reaktionen nicht so stark sind, daB dadurch die Schlag- 
fertigkeit der Truppe leidet. Dazu kbnnen unter Umst&nden kleinere 
Mengen lmpfstoff in grbfierer Haufigkeit gegeben werden. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

v. Torday, A., Zur Vaccinetherapie des Bauchtyphus. 
(Med. Klinik. 1916. S. 590.) 

Bei derVaccinebehandlung des Typhus wurden befriedigendeErfolge 
erzielt, wenn die Wirkung auch nicht in alien Fallen eintrat. Die Be- 
handlung eignet sich besonders fur Krankenhauser, wo dieKranken st&n- 
dig unter Arztlicher Aufsicht sind. Die Impfung muB nicht ausschliefilich 
im Beginn der Erkrankung vorgenommen werden; sie kann auch spater 
geschehen. Die Einspritzung unter die Haut ist der Einspritzung in 
die Blutbahn vorzuziehen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



474 


Typhus. 


Galambos, A., Die Behandlnng von Typhus abdominalis 
Paratyphus A nnd B mit der Besredkaschen Vaccine 
(Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 83. 1916. 8.127.) 

Behandlnng von 200 Fallen, mit Ausnahme von 4 Fallen s&mt- 
lich schntzgeimpft, snbkntan behandelt 52, intravenfis 148 Falle. Bei 
•der subkutanen Behandlnng Beginn mit 0,5—1,0 ccm, Wiederholung 
innerhalb 2—8 Tagen, Gesamtdosis 7—10 ccm, prompte Wirkang, 
d. h. Abfall nnd Normalbleiben der Temperatnr innerhalb von 3 Tagen 
bei 15 Fallen = 30 Proz., ausgesprochene Wirknng mit lytischer 
Entfiebernng bei 15 Fallen = 30 Proz., mfifiige Oder keine Wirknng 
in 22 Fallen = 40 Proz., als Nebenwirknng sclimerzhafte Infiltrate. 
Bei der intravenosen Behandlnng Beginn mit 0,25—0,5 ccm, Wieder¬ 
holung meist mit 1 ccm, 2—5mal, kritische Genesung bei 52 Fallen 
■= 35 Proz., prompte Wirknng bei 24 Fallen = 16 Proz., ausge¬ 
sprochene Wirknng bei 29 Fallen = 20 Proz., mafiige Oder keine 
Wirknng bei 43 Fallen = 29 Proz., Va—1 Stunde Schttttelfrost bei 
alien Fallen. Bei der subkutanen Behandlung 8 Todesfaile = 15 Proz., 
bei der intravenosen 13 Todesfaile = 9 Proz. Die intravenose Be¬ 
handlnng ist kontraindiziert bei Blutungen, Perforationsperitonitis 
-Oder anderen schweren Komplikationen. Die Infektionen mit Para¬ 
typhus A nnd B verliefen nnter dem Bilde des Typhus abdominalis, 
die Einwirkung der Behandlung war etwas weniger gtinstig als beim 
Typhus. H a n n e s (Hamburg). 

Leiner, Carl, Uber posttyphdse Lokalisationen nnd ihre 
spezifische Behandlung. (Med. Klinik. 1916. S. 794.) 

Bei einer Anzahl von ortlichen Eiterungen, die sich an Typhus 
anschlossen, wurde eine Vaccinebehandlung versucht. Nur bei einer 
Spondylitis wurde ortliche nnd allgemeine Besserung beobachtet, die 
tzar Heilung fiihrte. Im fibrigen gelang es nicht, die Keime znm 
Verschwinden zu bringen Oder die eiterige Einschmelzung aufzuhalten. 
Wahrscheinlich war die Behandlung immer zu spat eingeleitet. 
Weitere Versnche mit moglichst frfihzeitiger Behandlnng sind wfin- 
schenswert. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Kohonyi, H., Untersnchungen fiber das Wesen der thera- 
peutischen Typhusvaccinwirkung. (Zeitschr. f. klin. Med. 
Bd. 83. 1916. S. 60.) 

In 30 Fallen quantitative Bestimmung der Agglutinine, Bakterio- 
lysine, Opsonine nnd Auszahlung des Blutbildes vor und nach der 
Impfung. Vaccine nach Schikava, Besredka und Kayser- 
■Csernel, keine andere Behandlung. Nach der Injektion in alien 
Fallen Schttttelfrost mit folgender Temperatursteigerung, in 14 Fallen 
gunstige Beeinflussung der Temperatnr und des Allgemeinbefindens. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. 


475 


Zunahme der weiBen Blutkdrperchen nnd der eosinophilen Zellen — 
bei 2 Fallen, die einen ungunstigen Ausgang nahmen, Verminderung —, 
der Gehalt der Agglutinine, Bakteriolysine, Opsonine und die Bak- 
teriamie warden nicht beeinfluBt. Die therapeutische Wirkung be- 
rnht auf einer Anregung des Organismns zur schnelleren Prodoktion 
von Antikorpern. Hannes (Hamburg). 

Srestka, Tlad. und Marek, Richard, Neue Bakteriotherapie 
des Typhus abdominalis durch „Typhin“. (Wien. klin. 
Wochenschr. 1916. S. 381 u. 419.) 

Das Typhin ist ein Typhusbazillenproteid, ein Eiweifistoff, wel- 
cher von v. Gr6er mittels einer chemischen Originalmethode direkt 
ans Typlmsbazillenkorpern in der Weise hergestellt wird, dafi der 
EiweiBstoff extrahiert, entsprechend chemisch behandelt nnd dann in 
eine kolloidale Losung ubergefuhrt wird, so daG 1 ccm der L5sung 
2 mg der wirksamen EiweiBsubstanz enthait. 

Die Anwendung des Typhins kann intraveniis, intramuskniar 
Oder kombiniert — intramuskuiar und intravenos — erfolgen. Bei 
der intravenosen Methode, die v. Groer selbst als eine gefahrliche 
bezeichnet, werden 1 ccm der Losung injiziert. Diese Methode 
wandten die Verff. nur ausnahmsweise an. Bei der intramusknlaren 
Methode werden 4 ccm der Ldsung eingespritzt und bei der kombi- 
nierten 1 ccm intramuskuiar und 0,5—1 ccm intraveniis. 

Auf Grand der in 60 Fallen gemachten Erfahrungen empfehlen 
die Verff. die Typhintherapie. Direkte, durch Typhin verursachte 
Schhdigungen haben sie trotz genauer Beobachtungen nicht feststellen 
kSnnen. Die eingespritzte Typhinmenge ist genau dosierbar. Die 
therapeutischen Resultate sind um so besser, je fruher die Typhin¬ 
therapie eingeleitet wird; die Typhintherapie darf aber injederZeit 
der Erkrankung eingeleitet werden. Die baldigste Entfieberung, 
sofortiges Verschwinden der Benommenheit, des Kopfscbmerzes, sub- 
jektives Wohlbefinden und objektive Besserung des Gesamtzustandes 
sind die Hauptvorteile. Bei Organismen, bei welchen eine Reaktions- 
fhhigkeit nicht mehr besteht, besonders bei ausgesprochener Herz- 
schwSche und Kachexie ist die Typhintherapie nicht anzuwenden. 
Die angegebene Dosierung und die wiederholten Injektionen sind 
ungefahrlich. Der Herzzustand, wie bei Abdominaltyphus uberhaupt, 
aber hier besonders, ist zu beriicksichtigen, und den Eranken sind 
Herztonika zu verabfolgen. Gildemeister (Posen). 

Rosier, Karl, Die Autoserumbehandlung der akuten In- 
fektionskrankheiten. I. Teil. (Med. Elinik. 1916. 8.944.) 

Es wird versucht, die gtinstige Wirkung der Autoserumbehand¬ 
lung bei Typhus zu erklfiren. Es wird angenommen, dafi die Ein- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



476 


Typhus. — Paratyphus. 


spritzung des eigenen Fieberserums vor allem die starkere Anregung 
der Bildung eines pyrolytischen Korpers ira Blute bewirkt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Gal am bos, Arnold, Uber die Behandlnng des Typhus ab- 
dominalis, Paratyphus A und B mit intravenosen 
lujektionen von Deuteroalbumose, Heterovaccine 
(Coli-, Gonokokken- und Staphylokokkenvaccine) und 
physiologischen Kochsalzlosungen. (Wien. klin. Wochen- 
schr. 1916. S. 1041.) 

lujektionen mit Deuteroalbumose wirkten fast ebenso giinstig 
wie Injektionen mit Besredkascher sensibilisierter Typhusvaccine; 
nur waren die Reaktionen nach ersteren weniger stflrmisch als nach 
letzteren. Mit andersartigen Vaccinen warden gleichfalls giinstige 
Ergebnisse erzielt. Im allgemeinen war die Wirkung von Coli- 
vaccinen bedeutend besser als die von Gonokokken- und Staphylo- 
kokkenvaccine. Die Resultate mit Kochsalzinjektionen (100 ccm 
intravenSs) waren zwar zufriedenstellend, blieben aber hinter den mit 
den vorgenannten Verfahren erzielten Erfolgen zuriick. 

Gildemeister (Posen). 

Saxl, Paul, Uber die Behandlung von Typhus mit Milch- 
injektionen. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1043.) 
Milchinjektionen rnfen bei Typhuskranken eine vorubergehende, 
bis 48 Stunden dauernde Steigerung der Temperatnr hervor. Die 
dann folgende Senknng fuhrt in etwa der Halfte der Falle zu einer 
mehr oder minder rasch auftretenden Entfiebernng und damit zu 
einem ganz leichten und h&ufig sehr raschen Verlanf der Erkranknng. 
Verf. hat bisher 30 Falle mit Milchinjektionen behandelt. Kompli- 
kationen werden weniger beeinflnfit. Als einzige Kontraindikation 
gegen die Vornahme der Milchinjektion bezeichnet Vert starke Herz- 
schwache. Gildemeister (Posen). 

Schemensky, Werner, Die Lumbalpnnktion bei der Behand¬ 
lnng des Typhus abdominalis. (Munch, med. Wochenschr. 
1916, S. 691.) 

Das Ablassen der Spinalflussigkeit hat bei Typhus sehr hanfig 
einen gfinstigen Einflufi auf die Kopfschmerzen und die Benommen- 
heit. Das Verfahren wurde in zahlreichen Fallen angewandt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Loele, W M Pathologie des Paratyphus. (Lnbarsch-Ostertags 
Ergebn. d. allgem. Pathol. Jg. 18. I. Abt. 1915. S. 546.) 

Durch den Umstand, dafi Paratyphusbazillen nicht nur beim 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Paratyphus. 


477 


Menschen wie die Typhusbazillen, sondern auch bei gesunden and 
kranken Tieren nachgewiesen worden sind, ist die Pathologie des 
Paratyphus sehr verwickelt und schwer darstellbar geworden. Verf. 
ist es trotzdem gelungen, diese Aufgabe dorch ubersiohtliche An- 
ordnung and klare Zusammenfassung der groBen Anzahl einschlfigiger 
Arbeiten, vorztiglich zu losen. Nacb knrzer geschichtlicher Einleitung 
bringt Verf. eine geradezu mustergultige Besprechung der gesamten 
Biologie des Paratyphnsbazillas nnd seines Vorkommens in Mensch 
und Tier. Daran schlieBt sich eine tabellenmaBige Znsammenstellung 
der hauptsachlichsten anatomischen Verfinderungen und eine kritische 
Ubersicht fiber die bis jetzt von seiten der Hygieniker gemachten 
Vorschlage zur Vorbeugung der Paratypbusinfektion. Das SchluB- 
kapitel widmet Verf. den bei Typhus- und Paratyphusbazillen fest- 
gestellten Mutationserscheinungen. Die Arbeit des Vert darf wohl 
als unentbehrlich ffir jeden auf dem Gebiete des Paratyphus arbei- 
tenden Forscher bezeichnet werden. Rhein (Posen). 

Stein, Benno, Uber Gastroenteritis paratyphosa. (Wien, 
klin. Wochenschr. 1916. S. 648.) 

Darstellung der Symptomatologie der paratyphbsen Gastroenteritis 
(ausschlieBlich der typhosen Form des Paratyphus abdominalis), die 
sich, von leichteren Fallen abgesehen, in drei Formen reprasentiert: 
als Magendarmkatarrb, als schwere toxische Erkrankung und als 
Cholera nostras. Die fast absolut letale toxische Erkrankung aufiert 
sich klinisch als scharf umschriebenes Krankheitsbild, dem anatomisch 
ein enormes Odem und Hyperamie der Magendarmschleimhaut mit 
Schwellung des lymphatischen Darmapparates zugrunde liegt. In 
vielen dieser Ffille besteht Status thymicolymphaticus nebst Hypo- 
plasie der Gefafie und der Nebennieren. Auch die leichteren Formen 
dfirften mit fihnlichen anatomischen Verfinderungen einhergehen. 

Gildemeister (Posen). 

Uausmann, W. und Landsteiner, K., Uber das Vorkommen 
hamorrhagischer Nephritis bei Infektion mit Para¬ 
typhusbazillen A und B. (Wien. med. Wochenschr. 1916. 
S. 1247.) 

Kurze Beschreibung von 2 Fallen von hamorrhagischer Nephritis. 
Bei dem einen zur Obduktion gelangten Falle wurden in der Galle 
und den Nieren Paratyphusbakterien vom Typus B in Reinkultur 
nachgewiesen. Bei dem anderen Patienten wurden aus dem Blute 
und dem flarn Paratyphusbakterien vom Typus A isoliert; das Serum 
des Kranken agglutinierte nur Paratyphus A-Bakterien. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



478 Paratyphas. 

Danysz, J., Essais de chimioth6rapie dans la fi^vre para- 
typho'ide exp6rimentale. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1916. 
p. 569.) 

Wei Be Miluse, welche die empfindlichsten Versuclistiere fur eine 
Paratyphusinfektion darstellen, zeigen eine erhebliche Resistenz gegen 
eine lnfektion mit diesen Bazillen vom Maule oder vom Darmtraktus 
aus, die durch Yerabfolgung von Phosphaten oder von kakodylsaurem 
Kalk vermelirt wird. Diese Prfiparate, die im Reagenzglase das 
Wachstum von Paratyphusbazillen begfinstigen, scheinen dadurch zu 
wirken, daB sie die Abwehrkrafte des Organismus, insbesondere die 
Phagocytose anregen. Gildemeister (Posen). 

Kohlisch, Gelbwachsende, den Bazillen der Typhus- 
Paratyphus-Gruppe fihnliche Bakterien. (C. f. Bakt 
Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 136.) 

Im Blute eines Kranken, der an einem 2. Rezidiv nach einer 
typhusverdfichtigen Erkrankung litt, fand Yerf. 3 Stamme, die gelben 
Farbstoff bildeten, von denen einer durch das Krankenserum hoch 
agglutiniert wurde, die ferner in Lackmusmolke Paratyphus B-Reaktion 
gaben, jedoch in Traubenzuckerbouillon kein Gas bildeten und sich 
gegen Mannit schwankend verhielten. Die Stamme warden durch 
Paratyphus B-Serum ziemlich hoch agglutiniert. Aus Erde und Dung 
konnte Verf. ahnliche Bazillen zfichten. Gildemeister (Posen). 

Erdheim, J. und Schopper, K. J., Paratyphus A. (Virchows 
Arch. Bd. 222. 1916. S. 87.) 

Das gehaufte Auftreten von Paratyphus A-Infektionen im Juli 
1915 gab den Verff. Gelegenheit, diese Krankheit sowohl in kliuischer 
als auch in epidemiologischer und bakteriologischer Hinsicht aus- 
fuhrlich zu untersuchen. Sie geben in der vorliegenden Abhandlung 
eine sehr eingehende Beschreibung ihrer Beobachtungen fiber 86 Para¬ 
typhus A-Falle wieder. Im ersten Teile werden 53 Ffille besprochen, 
bei denen es gelang, Paratyphus A-Bakterien im Blute nachzuweisen. 
Ffir das Zustandekommen der lnfektion war einmal ein verseuchtes 
Brunnenwasser verantwortlich zu machen, auBerdem dfirfte aber auch 
der Kontaktinfektion eine groBe Rolle ffir die Weiterverbreitung der 
Seuche zugefallen sein. Die isolierten Stfirame verhielten sich nicht 
nur morphologisch und kulturell, sondern auch biologisch genau wie 
ein Kontrollstamm. Abweichungen von diesem Verhalten, die fiber- 
dies nicht erheblicher Art waren, wurden nur ausnahmsweise beob- 
achtet; indes beginnen sich solche Ffille in der letzten Zeit zu 
mehren. Nur sehr selten wurden Stfimrae gefunden, die bei der bio- 
logischen Prufung durch die Agglutinationsreaktion eine nicht un- 
erhebliche Abweichung vom gewohnlichen Verhalten aufwiesen, und 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Paratyphus. 


479* 


gerade diese Stamme waren offenbar befahigt, ein besonders scliweres- 
Krankheitsbild za erzeugen. Yon 70 aas dem Blat geziichteten 
Paratyphus A-Kulturen — darnnter 17, die nicht mehr in die Kasuistik 
der vorliegenden Mitteilang anfgenommen werden konnten — warden 
61 bis zur Titergrenze des Paratyphus A-Serums komplett aggluti- 
niert, 16 Stamme bis zur Haifte des Titers und nur bei 3 Stammen 
ging die Haufchenbildung komplett bis zu einem Sechstel des Titers- 
Die giinstigste Zeit fiir den Bakteriennachweis im Blute war die 
erste Krankheitswoche, in der zweiten Woche war die Aussicht auf 
ein positives Ergebnis schon viel geringer und in der dritten bis 
vierten Woche minimal. Naeh den Stadien des Fieberverlaufes ist 
der Fieberanstieg die weitaus giinstigste Zeit, wahrend auf dem 
Hfihestadium und im Fieberabfall die Zuchtung der Krankheitserreger 
aus dem Blute nicht mehr so regel madig gelingt und mit dem letzten 
Tage der Rekonvaleszenz jede MSglichkeit des Nachweises schwindet. 
Die Stuhluntersuchungen bei den Fallen dieser Gruppe ermSglichten 
23mal den Nachweis von Paratyphus A-Bakterien in den Faces. Die 
Mdglichkeit eines positiven Befundes im Stuhl verhalt sich gerade 
entgegengesetzt wie bei der Untersuchung des Blutes; sie ist fur 
letztere um so eher vorhandeD, je fruher die Untersuchung vor- 
genommen werden kann, fur den Stuhl hingegen urn so grofier, je 
spater man untersucht, und zwar am allergrodten nach Ablauf dee 
Fiebers in der Rekonvaleszenz. In 4 Fallen wurden neben den 
Paratyphus A-Bakterien noch andersartige pathogene Mikroorganismen 
gefunden, and zwar 2mal Paratyplmsbakterien vom Typus B und je 
lmal Typhusbazillen und B. dysenteriae Kruse. Im Ham konnten 
die Paratyphus A-Bakterien niemals nachgewiesen werden. Das Ag- 
glutinationsvermogen des Krankenserums fiir Paratyphus A-Bakterien 
war immer mehr oder weniger ausgesprochen; der Titer pflegte bei 
den mit Colivaccin behandelten Patienten etwas holier zu sein als 
bei den gar nicht und etwas niedriger als bei den mit Paratyphus A- 
Autovaccin behandelten Fallen. Die Mitagglutination von Typhus¬ 
bazillen fand sich fast immer sehr ausgesprochen und nahm zu, wenn 
der Titer auch fiir Paratyphus A-Bakterien anstieg. Die Paratyphus A- 
Erkrankung ist aber auch imstande, den Agglutinationstiter gegen- 
iiber Paratyphusbakterien vom Typus B zu steigern, doch nie in sehr 
hohem Made. Eine sehr Starke Agglutination von Paratyphus B- 
Bakterien spricht fur eine Kombination mit uberstandenem Para¬ 
typhus B. Der bei einem Paratyphus A erlangte Mitagglutinations- 
titer fiir Paratyphusbakterien vom Typus B wird etwas l&nger fest- 
gehalten als der gegen die Paratyphus A-Bakterien. Die mit Coli¬ 
vaccin behandelten Falle lasseu teilweise eine Mitagglutination des 
Colistammes erkennen. Die spezifische Therapie mit atherisiertem 
Paratyphus A - Autovaccin, welches in 1 ccm 200 Millionen Keime 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



480 


Paratyphus. 


enthielt und in Einzeldosen von 1—4 ccm meist dreimal injiziert 
wurde, konnte bei 29 Patienten nnd aufierdem bei 3 Fallen in Kom- 
bination mit Colivaccin in Anwendung gebracht werden. Ferner 
warden 11 Fklle ausschlieBlich mit Colivaccin behandelt, ein Fall 
mit Autoserum, ein Fall, der im Harn Typhusbazillen ausschied, mit 
Paratyphus A- und Typhusvaccin, wahrend 10 Falle keiner spezi- 
fischen Therapie zugefiihrt warden. Der EinfluB der Vaccinetherapie, 
nnd zwar sowohl mit Paratyphus- als auch mit Colivaccin, war ein 
gunstiger zn nennen und auBerte sich vor allem in einem Terapera- 
turabfall, welcher einer anfanglichen Steigerung des Fiebers folgte. 
Zwischen den verschiedenen Vaccinearten war ein wesentlicher Unter- 
schied nicht erkennbar. 

In dem zweiten Teil werden 54 Falle besprochen, in denen die 
Paratyphus A-Bakterien nicht im Blute, sondern nur im Stuhl allein 
(seltener im Harn) nachgewiesen werden konnten. Zu dieser Gruppe 
gehoren 33 Darmkranke, bei denen sich die Paratyphus A-Bazillen 
allein im Stuhl Oder Harn fanden, ferner 6 Paratyphus A-Bazillen- 
trager, 8 Falle, die mit Paratyphus B kombiniert waren, 5 Falle, die 
mit Typhus, und 2, die mit Dysenterie kombiniert waren. Hinsicht- 
lich der zeitlichen Verteilung ahneln die Stuhlfalle den Blutfallen, 
indem die Hochstzahl der Erkrankungen im August und September 
zu verzeichnen war. Von den 8 mit Paratyphus B kombinierten 
Fallen enthielten 3 Paratyphus B-Bakterien im Blute in Reinkultur, 
waren also offenbar als frische Paratyphus B-F&lle anzusehen, wahrend 
sich die Paratyphus A-Bakterien einmal im Ham und 2 mal im Stuhl 
fanden. In den 5 ubrigen Fallen warden beide Bakterienarten neben- 
einander im Stuhl nachgewiesen; in einem Falle davon lieB das 
Vorhandensein eines akuten Brechdurchfalls auf eine Paratyphus B- 
Infektion schlieBen, wahrend bei den ubrigen Kranken die Frage, 
«b eine Mischinfektion vorlag, unentschieden blieb. Unter den 
6 Paratyphus A-Bazillentragem fanden sich 2, die gleichzeitig Para- 
typhusbakterien vom Typus A und B ausschieden. Die 5 mit Typhus 
kombinierten Falle sind offenbar als rezente Typhen aufzufassen, da 
sie alle Typhusbakterien im Blute beherbergten; auch hier muBte 
es unentschieden bleiben, ob der Befund von Paratyphus A-Bakterien 
im Stuhl als Zeichen eiuer Mischinfektion Oder von Bazillentrager- 
tum aufzufassen war. Von den 2 mit Dysenterie kombinierten Fallen 
war der eine dem klinischen Bilde nach als Ruhr aufzufassen, wah¬ 
rend sich bei dem anderen im Stuhl einmal Dysenteriebakterien vom 
Typus Y und 2 Wochen spater Paratyphus A-Bakterien fast in Rein¬ 
kultur nachweisen lieBen. Im Ham warden die Paratyphus A-Bak- 
terien 5 mal gefunden, und zwar bei 3 Paratyphus A-Kranken, bei 
-einem Paratyphus A-Bazillen trager und bei einem Paratyphus B- 
Kranken; keiner von diesen Fallen hatte Paratyphus A-Bazillen im 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Paratyphus. 


481 


Stahl. Die atis dem Harn and Stahl gewonnenen Paratypbas A- 
St&mme wiesen im Gegensatz za den Blatkaltarea die grhBten Ver- 
schiedenheitea aaf. Zum Teil glichen sie diesen in jeder Hinsicht, 
zum Teil wichen sie aber so bedeatend aach in biologischer flinsicht 
von diesen ab, dafi sie als atypische Stamme bezeichnet werden 
maBten; schlieBlich gab es aach Oberg&nge in verschiedenen Stnfen 
zwischen den typischen and atypischen Knltaren. Ebenso zeigten 
aach 3 ia der AaBenwelt isolierte Stamme ein so abweichendes Ver- 
halten, daB sie nicht als typische Paratyphns A-Bakterien angesehen 
werden konnten; 2 ans Wasser gez&chtete Knltaren erwiesen sich 
darch das Fehlen der Agglutination als atypiscb. wahrend ein aus 
Milch gez&chteter Stamm die Milch stark sauerte and zur Gerinnang 
brachte. Die spezifische Therapie warde bei 37 Fallen durchgefiihrt, 
und zwar zam Teil mit verschiedenen Vaccinarten (Paratyphus A-, 
Typhus-, Besredka- and Colivaccin), zum Teil mit Autoserum. Die 
Wirkung der Yaccinetherapie auBerte sich in der oben bereits be- 
schriebenen Weise, wahrend der EinfluB der Seramtherapie weniger 
regelmafiig festzastellen war. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Lehmann, E., Zar Biologie von Paratyphus A. (Zeitschr. f. 

Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 275.) 

Verf. hatte in Wiblingen bei Ulm Gelegenheit, die erste Para A- 
Epidemie in Europa za beobachten. Sie umfaflte 27 Erkrankungen. 
Der Erreger konnte nicht in alien Fallen gefunden werden, jedoch 
7mal im Blate and einige Male im Stnhl and Urin. Ein Teil der 
Erkrankungen begann anter dem Bilde von Bronchitis oder Influenza 
and warde erst nachtraglich aus der Fieberkurve und dem gleichzeiti- 
gen Erkranken von Zimmergenossen mit bakteriologisch festgestelltem 
Paratyphus erkannt. Die Diagnose Para A war darch den Aggluti- 
nationstiter 1:5000 (bei Priifung der gezachteten Bakterien mit Para A- 
Serum ans dem Reichsgesundheitsamt) and die einwandfreien biolo- 
gischen Proben sichergestellt Die Faile verliefen fast durchweg 
mittelschwer bis sehr leicht. Todesfalle kamen nicht vor, Darm- 
blutungen in 2 Fallen. Der Darm erscheint im Vergleich zum Typhas 
wenig in Mitleidenschaft gezogen. — Yerf. hat im Zusammenhang 
mit der Epidemie einen daaernden Bazillentrager festgestellt. Er 
war stets gesnnd, hat aber zweifellos die Krankheit nach Wiblingen 
verschleppt und darch Kontaktinfektion Qbertragen; es war ein 
Kriegsfreiwilliger, der 1906—1911 in der Fremdenlegion gedient 
hatte. Unter den frauzosischen Besatzungstruppen Nordafrikas aber 
warde der Para A relativ hkafig festgestellt. — Aach Para B ist 
im Siiden nicht nar relativ, sondern aach im Verh&ltnis zam Typhas 
hkoflger als bei uns; gegeniiber Para A aber ist das h&ufigere Vor- 
kommen in den gem&fiigten Zonen von Bedentnng. 

Erate Abt. Refer. Bd. 60. >'«. l^O. 31 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



482 


Paratyphus. 


Verf. stellt dann Betrachtungen an, anf welche Ursachen die 
Unterschiede in der geographischen Verbreitnng der AngehOrigen der 
Typhus-Coli-Gruppe zur&ckzufiihren sind. 

Zum Schlnfi betont Verf. nochmals, daB Paratyphus A streng von 
Paratyphus B sowie der Salmonellagrnppe abzntrennen nnd vor allem 
von den Nahrungsmittelvergiftern schlechthin zu scheiden ist. Para A 
ist ein Typus fur sich, wie Typhus, Para B und Coli. 

Schill (Dresden). 

Lehmann, Ernst, Zur Kenntnis des Paratyphus A. L Geo¬ 
graph ische Verbreitnng und Epidemiologie des 
Paratyphus A. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 49.) 

Paratyphus A ist fast uberall dort in den Tropen und Subtropen 
Asiens und Afrikas relativ h&ufig Oder iiberhaupt gefunden worden, 
wo eingehende bakteriologische Untersuchungen angestellt wurden 
(Vorderindien, Hollandisch-Indien, Japan, Nordafrika). An all diesen 
Stellen ist das Verbaltnis von Paratyphus A zu den iibrigen typhoiden 
Erkrankungen derartig, daB Paratyphus A eine ganz erhebliche Rolle 
spielt. Im Gegensatz zu reichlicher Verbreitung in den warmen 
Landern tritt Paratyphus A in den gem&Bigten Zonen durchaus an 
Haufigkeit zuriick. Infolge des Krieges hat jedoch Paratyphus A 
fur Europa an Bedeutung gewonnen. 

Ein durchgemachter Typhus Oder Paratyphus B schiitzt nicht 
gegen Paratyphus A und umgekehrt. Ebenso hilft Typhus- Oder 
Paratyphus B-Impfung nicht das mindeste gegen Paratyphus A. In 
epidemiologischer Beziehung ist scharf zwischeu Paratyphus A und 
Paratyphus B zu scheiden. Die Prognose wird durch die rechte 
Diagnose ganz erheblich beeinfluBt. 

Der Erreger des Paratyphus A ist ein vom B. typhosus ebenso 
grunds&tzlich verschiedener Bazillus wie vom B. paratyphosus B. 
Verf. fordert deshalb die Eiufuhrung eigener Artnamen fur die Er¬ 
reger von Paratyphus A und B. Gildemeister (Posen). 

Svestka, Vlad., Beitrag zur Epidemiologie der Para¬ 
typhus A-Infektion. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 480.) 

Verf. beobachtete 13 Falle von Paratyphus A-Erkrankungen, die 
untereinander in keinem Zusammenliange standen. Die Widalsche 
Reaktion war bei diesen Kranken mit Paratyphus A-Bazillen negativ 
oder sehr niedrig positiv. Genaue Angaben iiber Zeit und Zahl der 
Untersuchungen fehlen. Gildemeister (Posen). 

Oesterlin, Ernst, Erkrankungen an Paratyphus A in 6a- 
lizien. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 256.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Paratyphus. 


483 


Verf. berichtet fiber 13 Paratyphus A-Erkrankungen. In 3 Fallen 
bestand eine Mischinfektion mit Typhus- bzw. Paratyphus B-Bazillen. 

Gildemeister (Posen). 

Kaliebe, Hans, Elinische Beobachtungen uber Para¬ 
typhus A-Erkrankungen im Felde. (Munch. med.Wochen- 
schr. 1916. S. 1202.) 

Es handelt sich urn 53 Falle, die ausnahmslos dnrch Bazillen- 
befnnd. meist im Blot, zum Teil im Stuhl und Urin, nachgewiesen 
sind. Die Krankheitserscheinungen entsprachen im ganzen dem Typhus. 
Das Krankheitsbild war im allgemeinen aber nicht so schwer, wie 
es oft beim Typhus der Fall ist. Nur bei sehr langer Dauer kamen 
die Kranken mehr herunter. Die Diazoprobe im Harn war nur in 
41 Proz. positiv. Der Fieberverlauf ist meist etwas anders als beim 
Typhus. Der sichere Nachweis der Krankheit ist nur durch den 
Bazillennachweis moglich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Mayerhofer, Ernst und Jilek, Georg, Zur Elinik und Diagnose 
des Paratyphus A im Felde. (Med. Elinik. 1916. S. 1077.) 

Die Arbeit bringt namentlich die genauen Berichte fiber den 
Erankheitsverlauf bei einer Anzahl von Paratyphus A-Ffillen. Bei 
vielen Fallen zeigte sich, dafi auch der Paratyphus A nicht immer 
nur einem mittelschweren Typhusfall ahnlich ist, sondern daB auch 
sehr schwere Ffille mit Riickfallen vorkommen, bei denen die Vor- 
hersage durchans nicht immer als gfinstig bezeichnet werden kann. 
Die Erankheitszeichen allein genfigen durchaus nicht far den sicberen 
Nachweis der Erankheit. Dieser geschieht am besten durch den 
Nachweis der Bazillen aus dem Blute wahrend des Roseolaexanthems, 
Oder auch aus dem Stuhl Oder Urin. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Bieling, Zur Verbreitungsweise und bakteriologischen 
Diagnostik des Paratyphus A-Bazillus. (Deutsche med. 
Wochenschr. 1916. S. 531.) 

Die sicherste Identifizierungsmethode der Paratyphus A-Bazillen 
bleibt die makroskopische Agglutination. Die Mitagglutination bei 
Verwendung heterologer Immunsera ist am starksten bei Typhus- 
serum (100 Proz. der Stamme bei 1:100, 64 Proz. bei 1:200, 12 Proz. 
bei 1:400), am schwachsten bei Enteritidisserum. Geprfift warden 
50 Stfimme. Prfift man vergleichend die Vergfirung verschiedener 
Eohlehydrate, so findet man im allgemeinen ein dem Paratyphus B 
analoges Verhalten; nur sind Gasbildung, S&uerung und Reduktion 
in der Regel geringer (besonders bei Galaktose). Nur Xylose wird 
vom Paratyphus A im Gegensatz zu Typhus und Paratyphus B nicht 

31* 


Digitized by Got 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



484 


Paratyphns. 


angegriffen. Dem entspricht anch die Zuckerzerlegung unter Aldehyd- 
bildung. Xylose-Endoagar ISLBt Paratyphns A and die Rahrerreger 
blau wachsen, wahrend Paratyphns B und Typhns rote Eolonien 
bilden. Anf Galaktose-Endo wachst nur Paratyphns A blau. — 
Galaktose-Milch gerinnt bei Beimpfnng mit Typhus oder Paratyphns B 
in 18—24 Stunden, Paratyphns A laflt diese Milch unverandert. 

L a n g e r (Charlottenburg). 

Gildemeister, E., Uber Daneransscheider von Paratyphns B- 
Bazillen. (C. £. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 129.) 

Vert berichtet iiber 2 Daneransscheider von Paratyphns B- 
Bazillen, von denen der eine dnrch die Art der Ausscheidung, der 
andere dnrch die Besonderheiten der ansgeschiedenen Bazillen von 
Interesse ist. 

In dem einen Falle handelt es sich urn das sicherlich sehr seltene 
Vorkommnis, daB ein jahrelanger (11 Jahre) Daneransscheider von 
Paratyphns B-Bazillen diese nicht mit dem Stuhl oder Urin, wie es 
sonst stattznfinden pflegt, sondern aus einer nach Ostitis paratyphosa 
entstandenen Fistel entleert. 

In dem 2. Falle handelte es sich am einen Dauerausscheider, 
der seit 16 Monaten Paratyphns B-Bazillen mit dem Darminhalt in 
sehr groBen Mengen und znletzt mit groBer RegelmaBigkeit ans- 
schied. Die ansgeschiedenen Bazillen zeigten mannigfache Varia- 
bilitatserscheinnngen. Es entwickelten sich auf den Ansstrichplatten 
auBer normal anssehenden Eolonien noch 3 andersartige 
Eolonietypen: 1. Mischformen (Eolonien, die sich ans 2 durchaus 
verschiedenartigen Bestandteilen znsammensetzen. Der eine Bestand- 
teil entspricht der Bakterienmasse von Normalkolonien, wahrend der 
andere von einer zart und flach wachsenden Bakterienmasse, die 
dnrch einen metallischen Glanz ansgezeichnet ist, gebildet wird); 
2. trilbe Formen (etwas groBer als Normalkolonien, von geringer 
Durchsichtigkeit, mit leicht unregelmaBigem Rande nnd mit geriffelter 
Oberfl&che); 3. Q-Formen (sie entsprechen der von v. Lingels- 
heim f&r diesen Eolonietyp gegebenen Beschreibung). 

Die Normalkolonien zeigten bei der Weiterzuchtnng insofern ein 
eigenartiges Verhalten, als sich auBer dem abgeimpften Eolonietyp 
stets Mischformen entwickelten; umgekehrt lieferten Abimpfungen 
von Mischformen anfier diesen stets Normalkolonien. Die 4 ver- 
schiedenen Eoloniearten warden wahrend der Daner der Beobachtnng 
fast in jedem Stnhlansstrich nebeneinander angetroflfen. Die Agglatina- 
bilitat der einzelnen Eolonietypen war groBen Schwanknngen unter- 
worfen; zwischen regelrecht agglntinablen nnd inagglntinablen Stam- 
men fanden sich alle mdglichen Obergange. Die Q-Formen aggluti- 
nierten oft spontan. Gildemeister (Posen). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Paratyphus. 


485 


Belter, H., Die Erreger des Paratyphus und der Fleisch- 
vergiftungen und ihre Beziehungen zur Hogcholera- 
gruppe. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektiouskrankh. Bd. 81. 1916. 
8. 887.) 

Die Untersuchungen des Verf. ffihrten zu dem Resultat, dafi die 
Erreger der Tierkrankheiten (Schweinepest, Kalberruhr, M&usetyphus, 
Psittakosis) mit den Paratyphusbakterien des Menscben im allgemeinen 
nicht ideutisch sind und sich von ihnen durch Agglutination mit 
hochwertigen monovalenten Seren trennen lassen. Die letzteren zer- 
fallen, auch wenn man yon dem Bac. paratyphosus A (strafiburgensis) 
und dem Bac. enteritidis absieht, in mindestens zwei selbsthndige 
Gruppen, von denen die eine durch den Bac. hamburgensis, die andere 
durch den Bac. breslaviensis (H. Trautmann) vertreten wird. Dem- 
entsprechend kann man, wenigstens far die Mehrzahl der Faile, an- 
nehmen, dafi sie nicht vom kranken Tier auf den Menschen uber- 
tragen werden, sondern vom Menschen stammen und entweder un- 
mittelbar oder mittelbar, durch Fleisch, das mit ihm verunreinigt ist, 
auf den Menschen zuriickgelangen. Schill (Dresden). 

Bach, Fritz, Bericht fiber die Ergebnisse der Unter- 
suchungsstelle ffir ansteckende Krankheiten am 
Hygienischen Institut der Universit&t Bonn im Be- 
richtsjahr April 1915 bis MSrz 1916. (Hyg. Rundschau. 
Jg. 26. 1916. S. 453.) 

Aus dem Bericht w&re hervorzuheben der Nachweis von Para¬ 
typhusbakterien vom Typus B in einer Bratwurst sowie in der Milz 
und dem Darminhalt eines nach dem Genufi dieser Wurst unter den 
Erscheinungen einer Fieischvergiftung gestorbenen 5jahrigen Kindes. 
Die Eltern dieses Kindes und zwei Geschwister waren ebenfalls unter 
Ubelkeit, Erbrechen und Durchfall erkrankt, wahrend die Grofieltern, 
welche die Wurst griindlich gekocht hatten, gesund geblieben waren. 
Aufier dieser Familie sind Erkrankungen bei anderen Personen nicht 
beobachtet worden. Nach Ausschlufi anderer Moglichkeiten war mit 
grofier Wahrscheinlichkeit anzunebmen, dafi das zum Einfttllen des 
Wurstbreies benutzte Darmmaterial, und zwar nur ein einzelner 
Darm, Paratyphusbakterien enthalten batte, von dem aus sich die 
Bakterien ins Innere der Wurst verbreitet hatten. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Glage, Aus der Gerichtsprazis bei Fleischvergiftungen. 
(BerL tierarztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. 8. 517.) 

Verf. hat eine Fieischvergiftung vom M&rz 1913, bei der 390 
Personen erkrankten und 2 starben, nach der gerichtlichen Seite hin 
in vorbildlich klarer Weise analysiert und dabei eine Fiille wichtiger 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



486 


Paratyphna. 


Gesicbtspunkte and Rechtsfragen besprochen, die den Tierarzt als 
Sachverstandigen in Fleischvergiftungsfragen anfs engste berfthren. 
Die besprochene Fleischvergiftung kann zugleich als Mosterbeispiel 
dafiir dienen, wie wenig berechtigt es ist, Erkranknngen des Menschen 
sofort mit einer vorliegenden Notschlachtnng in Znsammenhang zu 
bringen, obne vorher alle InfektionsmOglichkeiten des Fleisches mit 
Paratyphusbazillen griindlichst gepruft zn baben. 

Zeller (Berlin-Lichterfel de). 

t. Wilncki, Paratyphus abdominalis B geheilt durch 
Bolus alba. (Arcb. f. Schiffs- n. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 265.) 
Verf. hat einen Fall von Paratyphus abdominalis B mit hohen 
Dosen von Bolus alba behandelt. Der Kranke erhielt 3 mat taglich 
100 g in je 300 ccm Milch 5 Tage lang, nachdem eine Probegabe 
von 50 g Bolus bewiesen hatte, dad keinerlei Beschwerden durch 
das Mittel entstanden. Die gunstige Wirkung der Bolus auderte 
sicb sehr bald sowohl subjektiv wie objektiv. Der Eranke fuhlte 
sich von Tag zu Tag wohler, die Temperatur fiel kritisch ab, der 
Puls verhielt sich entsprechend, die Durchfalle h6rten sofort auf. 
Wabrend die F&cesuntersuchung und die Gruber-Widalsche Re- 
aktion vor der Kur positiv fQr Paratyphus B gewesen waren, war 
letztere nach beendeter Eur scbon in der Verdunnung 1:200 fraglich 
geworden und erwies sich der Stuhl bei dreimaliger Eontrolle als 
frei von den Erankheitserregern. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Robinson, George H., An epidemic simulating typhoid 
caused by a Paragaertner organism. (Journ. of infect. 
Diseases. Vol. 16. 1915. p. 448.) 

Yon einer Gesellschaft, die auf einer Dampferfahrt verunreinigtes 
Wasser getrunken hatte, erkrankten mehrere Hundert Personen unter 
teils typhusahnlichen, teils rnehr gastroenteritiscben Erscbeinungen. 
Typhus- und Paratyphusbazillen wurden nicht geziichtet. Die Agglu¬ 
tination ffir Typhus und Paratyphus B war nur vereinzelt positiv. 

Dagegen wurde aus 10 von 19 Stuhlproben ein Bazillus ge¬ 
ziichtet, der sich kulturell wie B. enteritidis verhielt, aber Lackmus- 
milch nicht blaute und Dulcit nicht vergor. Von den Patientenseren 
wurde er nur in einem Falle in einer Verdunnung 1:60 agglutiniert. 
Das Fehlen der Agglutination erklart Verf damit, dad der Bazillus 
auch beim Eaninchen nur schwacbe Agglutininbildung hervorrief. 
Verf. glaubt, ihn als Erreger der Epidemie anseben zu durfen. 

Eurt Meyer (Berlin). 

Pfeiler, W. und Roepke, E., tTber durch Verimpfung des 
Bacillus cyprinicida Plehn ansgelOste Spontaninfek- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Typhus. — Coli. 


487 


tionen mit Bakterien aus der Typhus-Coli-Gruppe 
bei weiflen Man sen. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 32.1916. 
S. 493.) 

Die Cyprinicida-Infektion bei weifien M&usen scheint in gleichem 
Sinne zu wirken wie die Verabfolgnng von rohem, gekochtem, ge- 
r&nchertem oder gepOkeltem Fleisch, indem die Versuchstiere infolge 
der Schwftchnng ihres Organismus der Infektion mit in ihrem KSrper 
vorhandenen Bakterien aus der Coli-Typhus-Grnppe erliegen. Im 
Gegensatz zn anderen Antoren konnten die Verff. aus ihren Versuchs- 
m&nsen keine reinen Paratyphns B-Bazillen, sondern in der Mehrzahl 
der Falle mehr dem Gartner-Suipestifer Typus nahestehende Mikro- 
organismen isolieren. Ein Toxin, das die Aggressivitat der im M&use- 
korper von vornherein vorhandenen Bakterien aus der Coli-Typhus- 
Grnppe hatte anslosen konnen, liefi sich in den Cyprinicida-Kulturen 
der Verff. nicht nachweisen. Anch nach der Verimpfung von Fisch- 
nnd Fleischmehl bzw. Gerstenschrot, von fanlen oder frischen Organeu 
der verschiedensten Tiere, frischem menschlichem Pleuraexsudat nsw. 
sind bei einem grofien Prozentsatz von Mausen Bakterien ans der 
Coli-Typhus-Gruppe isoliert worden. Zeller (Berlin-Lichterfelde). 

Huet, G. J., Uber den Weg der Infektion bei der Pyelo- 
cystitis der Sauglinge. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 82. 1915. 
S. 466.) 

Bericht ttber 5 innerhalb von 6 Wochen beobachteten Falle von 
Pyelocystitis, die durch B. coli hervorgerufen waren und durch eine 
Schwester ubertragen warden. Aus klinischen Grunden nimmt der 
Verf. eine absteigende Infektion vom Blute aus an. 

Hannes (Hamburg). 

Hahn, H., Klocmau, J. und Horo, E., Experimentelle Unter- 
suchungen zur endogenen Infektion des Diinndarms. 
(Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 84. 1916. S. 10.) 

Die Versuche warden an jungen Meerschweinchen, Kaninchen 
und Hunden angestellt, deren Diinndarm unter normalen Verhaitnissen 
keimfrei ist. Die Fragestellung war, ob MaBnahmen lokaler Art, 
Verfutterung reichlicher Mengen niederer Fettsauren (Buttersaure, 
Essigsaure), Einnahme von Abfuhrmitteln (Podophyllin, Magnesium- 
snlfat), groBe Zuckermengen (Rohr-Milchzucker, Malzsuppenextrakt) 
und solche allgemeiner Art, hohe AuBentemperaturen imstande sind, 
eine endogene Infektion des DUnndarms zu begiinstigen. 

Die geringsten Wirkungen warden durch die Fettsauren, die 
starksten, Durchfalle, anatomische Veranderungen im Sinne einer 
Entzundung der Darmwand und reichliches Bakterienwachstum durch 
hohe AuBentemperatur in Verbindung mit reichlichen Zuckergaben 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



488 


Coll 


«rzielt. In der Hauptsache handelte es sich bei den positiven Be- 
fnnden um ein Aufsteigen der B. coli ans tieferen Darmabschnitten. 

Hannes (Hamburg). 

Gieszczykiewicz, Marian, Uber Coli-Mit- und Paraggluti- 
nation. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 104.) 

Gelegentlich der Untersuchung von ruhrverdachtigen Stuhlen 
fand Verf. haufig Colibakterien, die mit Ruhrsernm stark reagierten. 
In einigen Fallen warden aus demselben Stuhl neben agglutinierenden 
Oolistammen aach echte Rnhrbazillen herausgeziichtet In 5 Fallen 
warden ans typhusverdachtigen Stlihlen anf Ruhrserum reagierende 
Oolistamme isoliert, and zwar in einem Falle bei gleichzeitigem posi- 
tivem Befunde von Typhasbazillen. Verf. hat das serologische Ver- 
halten der auf Ruhrserum reagierenden Colistamme eingehend ge- 
priift; seine Versuche fiihrten ihn zu folgenden Ergebnissen und 
SchluBfolgerungen: 

Die von ihm gepriiften 28 Colistamme, von 23 Kranken stammend, 
teilt Verf. nach ihrem Verhalten in 4 Gruppen ein. Zar Gruppe I 
geh5rt nur ein Stamm. Er hat einen vollstandig identischen Rezep- 
torenapparat mit einer Gruppe der Y-Ruhrbazillen, er unterscheidet 
sich von diesen nur durch seine fermentativen Eigenschaften, welche 
seine Zugehtirigkeit zur Coligruppe bestimmen. Ohne Anwendung 
der Zuckernahrboden und nur bei Heranziehung der serodiagnostischen 
Untersuchungsmethoden iniiBte er unbedingt als B. dysenteriae, und 
.zwar der Gruppe Y, anerkannt werden. Seine Agglutinierbarkeit 
ist bestandig; sie erfuhr im Laufe eines Jahres keine Veranderung. 
Die Identitat dieses Stammes mit einem in der Literatur bekannten 
■Coli-Flexner ware nur schwer zu bestimmen. 

Die II. Gruppe umfaBt 7 Stamme. Sie agglutinieren stark mit 
Flexner-Pferdeseris, aber auch deutlich mit Kaninchenseris. Die 
Ahnlichkeit der Rezeptorenapparate geht nicht so weit, wie bei dem 
Stamm der I. Gruppe, ist aber doch bedeutend. Der Titer dieser 
Stamme mit Ruhrseris nimmt im Laufe der Zeit nur unbedeutend 
ab. Analoge Stamme wurden von Kuhn, Gildemeister und 
Woithe und von Rimpau gezuchtet. 

Zur III. Gruppe zahll Verf. 13 Stamme. Sie reagieren nur mit 
Pferdeseris; vou Kaninchenseris werden sie gar nicht beeinfluBt. Ihr 
Agglutinationstiter ist nicht sonderlich hoch; er nimmt mit der Zeit 
erheblich ab, ohne jedoch ganz zu schwinden. Zu dieser Gruppe 
gehort nach Ansicht des Verf. wohl die Mehrzahl der in der Literatur 
bekannten Coli-Flexner und Coli-Typhusstamme. 

Die IV. Gruppe besteht aus 2 Stammen; ihre Beziehungen zur 
Flexner-Y-Gruppe sind schwach. Sie agglutinieren dagegen stark 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Coli. 489 

mit Typhusserum. Diese Eigenschaft verschwindet aber ziemlicb 
schnell und im Laufe der Zeit fast ganzlich. 

Inwieweit die beobachteten Erscheintmgen auf Mit- und inwie- 
fern sie aaf Paragglatination beruhen, l&Bt sicb nach Ansicht de& 
Verf. in manchen Fallen nnr schwer entscbeiden. Die Agglutination 
der Stain me der Grnppe IV sieht Verf. als Paragglatination an, die 
Agglutination der Mehrzabl der III. und teilweise der II. Gruppe ala 
Mitagglutination. Zu welcher Art die Agglutination des Stammes 
der Gruppe I gerechnet werden soli, vermag Verf nicht zu ent- 
scheiden; das gleiche gilt filr einige Stamme der Gruppe II. 

Was nun die Deutung des Ph&nomens der Mit-, bzw. Paraggluti- 
nation anbelangt, so mud die Frage nocb unentschieden bleiben. 
Gegen die Hypotbese von Paltauf, dad die paragglutinierenden 
Stamme im Darm lbsliche Substanzen der Ruhrbazillen absorbieren r 
wodurch eine voriibergehende Agglutinabilitkt fiir Flexner-Agglutinin 
und auch eine st&rkere agglntinogene Wirkung auf Flexner-Bazillen 
zustande kommt, wurde vor allem der Umstand sprechen, dad sehr 
viele Coli-Flexner-Stamme ohne Begleitnng von Ruhrbazillen vor- 
kommen. Die Frage konnte gelbst werden, wenn es gelingen wtlrde, 
auf experimentellem Wege solche Stfimme zu erzeugen Oder mindestens- 
ihren Titer bedeutend zu verandern. Gildemeister (Posen). 

Markoff, Wladimir N., Experimentelle Studien uber daa 
Wesen der Paragglutination. I. Mitteilung. (C.fBakt, 
Abt L Orig. Bd. 78. 1916. S. 372.) 

Bact. ooli, im Tierkbrper einer Typhus- oder Flexner-Infektion 
ausgesetzt, andert seine artcharakteristische antigene Natur nicht. 
Die ISslichen Stoffwechselprodukte der Typhus- und Flexner-Bazillen 
werden im Tierkbrper von Bact. coli nicht absorbiert. Daher nimmt 
auch im Tierkorper ausgesetztes Bact. coli den Charakter einer 
Typhus- oder Fiexner-Kultur nicht an, weshalb auch die artfremden 
Typhus- oder Flexner-Immunsera von Colikulturen nicht agglutiniert 
■werden. Gildemeister (Posen). 

Sachse, Margarete, Untersuchungen uber die Bedeutung^ 
des Coli-Nachweises im Wasser und der Eijkman- 
schen Methode. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 81. 
1916. S. 16.) 

Die Versuche der Verf. f&hrten zu folgenden Feststellungen: 

1. Aus dem Ergebnis der chemischen Reaktion des Wassers lafit 
sich auf den Ausfall der Eijkmanschen Probe kein Schlufi ziehen. 

2. Die Eijkmansche Reaktion ist bei den einzelnen Wassern 
nicht konstant, sondern wechselt in kurzer Zeit. 

3. Auch andere Bakterien der Coligruppe konnen bei 46° einen 


Digitized b 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



490 


Coli. 


positiven Eijkman hervorrufen; da aber diese Bakterieu zu der- 
selben Gruppe wie der Colibazillus gehSren, ist dieses far die Be- 
urteilung des Wertes der Eijkmanschen Metbode ohne Belang. 

4. Keimz&hlung and Eijkmansche Probe ergeben nicht immer 
das gleiche Ergebnis. 

5. Mittels des Anreicherungsverfabrens durch das Berkefeld- 
Filter ist in zahlreichen Fallen nocb ein positives Resnltat bei Wasser- 
proben, die bei einfachem Eijkman negativ ausfielen, za erzielen. 

6. Die Gasbildang bleibt in einzelnen Fallen aas, wo mit dem 
Kaltarverfahren noch Colibazillen gefunden werden. Ob sie die 
Fahigkeit Gas zu bilden, durch die Bruttemperatar von 46° verloren 
haben Oder ob es sicb urn atypische Colist&mme handelt, ist schwer 
zu entscheiden. 

7. Bact. coli kann sicb in Wassern ziemlich lange halten; urn 
so langer, je mehr das Wasscr vor Licht geschutzt ist. Wenn auch 
Ubiquitat nicht vorhanden ist, so kann man doch damit recbnen, 
dad der Colibazillus in dem Wasser, in das er gelangte, aucb zu 
finden ist. 

8. Zur Feststellung, ob eine Verunreinigung eines Wassers in 
Betracht kommt, darf auf die Lokalinspektion nicht verzichtet werden. 

Die Eijkmansche Methode selbst arbeitet in zahlreichen Fallen 
zuverl&ssig. S chi 11 (Dresden). 

Clark, M., The final hydrogen ion concentrations of cul¬ 
tures of bac. coli. (Journ. of biol. Chem. VoL 21. 1915. p. 87.) 

Die End-Wasserstoffionenkonzentration, die durch die Verg&rung 
von Dextrose and Laktose von mehreren Colistammen in verschie- 
denen Medien erreicht wird, wurde elektrometrisch bestimmt. Die 
in einera gegebenen Medium erhaltenen Werte zeigten bemerkens- 
werte Ubereinstimmung. Unterschiede warden bei demselben Orga- 
nismus in verschiedenartigen Medien beobachtet. Diese Verschieden- 
heiten scheinen im allgemeinen folgendermaBen sich zu verhalten: 
je grSBer die Pufferwirkung des Mediums, um so niedriger die er- 
reichte WasserstofiFionenkonzentration. Bei langer dauernder Garung 
scheinen sich andere toxisclie Korper anzuhaufen und ihre eigene, 
verhaitnismafiig geringe Wirkung zur Geltuug zu bringen. Die bei 
den Versuchen gefundenen Werte der End-Wasserstoffionenkonzen- 
trationen weichen so wenig voneinander ab, dafi in Ubereinstimmung 
mit Mich a el is und Mar cor a die End-Wasserstoffionenkonzentra- 
tion als eine pbysiologische Konstante des Bac. coli angesehen werden 
kann. Die WasserstofFionenkonzentration kann nach Ansicht des 
Verf. mit Bilfe der elektrometrischen Bestimmung genauer festgestellt 
werden als auf titrimetrischem Wege. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 


Digitized b 1 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Ruhr. 


491 


Koch, Joseph, Zur Epidemiologic und Bekampfung der 

Ruhrerkrankungen im Felde. (Deutsche med. Wochenschr. 

1916. 8.183.) 

Bei der Ausbreitung der Ruhrerkrankungen spielt die zeitliche 
und ftrtliche Disposition eine erhebliche Rolle. Erfahrungen in Sud- 
polen lebrten das fast gesetzmaflige zeitliche Anftreten der Rnhr 
als Heeresseuche in den Monaten August, September, Oktober mit 
dem Hohepunkt in der Mitte des September. Die Srtliche Be- 
grenzung zeigt sich darin, dad die Ausbreitung vorwiegend das 
platte Land nnd die kleinen Ansiedelnngen betrifft, wahrend die 
grdBeren Stadte vor epidemischer Ausbreitung verschont blieben. 

Die Hanptinfektionsqnelle bildet der ruhrkr&nke Mensch. Das 
schnelle seuchenhafte Umsichgreifen bernht nicht anf Kontaktinfek- 
tionen, vielmehr anf der Verschmutzung des Bodens in Ortschaften 
und Gehoften mit menscblichen Dejekten. Diese Verschmutzung ist 
in den mit Truppen belegten Gegenden Polens eine ganz ungeheure. 
Sie bedroht nicht nur den Boden, sondern auch das Wasser, zumal 
wenn die Brunnen sich in tiefer gelegenen Stellen der Gehdfte be- 
finden. Ein weiterer Faktor fur die Weiterverbreitung der Seuche 
ist mit der Verschleppung der Ruhrkeime durch die in den heiBen 
Monaten des Jahres massenhaft vorhandenen Fliegen gegeben. 

Unter diesen Umst&nden fuhrt die ortliche Disposition dazu, dafi 
der groBte Teil der Mannschaften in verseuchtera Gebiet Ruhr- 
bazillen aufnimmt; hiervon stellt die Zahl der wirklich Erkrankten 
nur einen Bruchteil dar. Die Zahl der gesunden Bazillentrager ist 
bei Ruhr auffallend hoch. Die Voraussetzung fur die Erkrankung 
ist in einer personlichen Disposition zu suchen, die mit dem 
Vorhandensein von zunachst unspezifischen Katarrhen des Magen- 
Darmtraktus gegeben ist (infolge unregelmafiiger Ernahrung). 

Die Bekampfung hat sich vor allem auf die Vernichtung der 
infektiosen Faces zu richten. Stehen hierzu einwandfreie Latrinen 
nicht zur Verfiigung, so ist zu fordern, daB jeder Mann sofort nach 
der Defakation seine Exkremente vergrabt Damit wurde auch die 
Fliegenplage wesentlich eingeschrankt. In Hinsicht auf die persBn- 
liche Disposition ist die gewisseuhafte Uberwachung der Ernahrung 
und des Trinkwassers notwendig. Hat die Ruhr einmal in einer 
Truppe Eingang gefunden, so kann die Bekampfung nicht in der 
Aussonderung aller Bazillentrager bestehen, weil dadurch eine zu 
grofie EinbuBe der Gefechtskraft der Truppe eintreten wurde. Eine 
prinzipielle bakteriologische Untersuchung ist daher entbehrlich, zu¬ 
mal sie verhaitnismafiig haufig negativ ausfallt. Man wird sich 
darauf beschranken mussen, nach Ausscheidung der Schwerkranken 
auf Grund der klinischen Diagnose eine gewisse Trennung der 
Gesunden und Leichtkranken hinsichtlich der Quartiere und Er- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



492 


Bohr. 


n&hrung anznstreben. — Aus den Darlegtingen fiber die firtliche 
Disposition folgt, daB eine Verlegung der Truppen ans verseuchten 
Qnartieren in nene erfolgen kann, ohne daB damit eine Verschleppnng 
der Seuche geffirchtet werden muB. Langer (Charlottenbarg). 

D tinner, L., Die SpezifizitSt der Ruhr nnd rahrartiger 
Erkranknngen. (Therapie d. Gegenw. Jg.57. 1916. S.299.) 

Ans klinischen nnd anatomischen Betrachtnngen tritt der Verf. 
daffir ein, daB das Bild der Rnhr dnrch die yerschiedensten Ursachen 
hervorgerufen werden kann. Zngleich betont er aber mit aller Ent- 
schiedenbeit anf Grand der serologischen Untersnchnngen, daB in der 
weitans fiberwiegenden Zahl der Falle von Eriegscolitis die Erank- 
heit dnrch die bekannten Dysenteriebazillen erzengt wird. Dieser 
Tatsache muB nnbedingt fttr epidemiologische nnd anch therapentische 
Erw&gungen Rechnnng getragen werden. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

▼. Korczynski, L. R., Bazill&re Rnhr nnd aknter h&mor- 
rhagischer Dickdarmkatarrh. (Med. Elinik. 1916. S. 775.) 

Anf umfangreiche Erfahrungen gestfitzter vorwiegend klinischer 
Bericht fiber eine Reihe von Ruhrf&llen nnd hamorrhagischen Dick- 
darmkatarrhen. AnBer anf Rnhrerreger waren die Erkranknngen 
znm Teil anch anf Mischinfektionen znrfickznffihren. Die Serum- 
behandlnng mit grofien Gaben wird besonders gerfihmt. Ffir die 
Seuchenbek&mpfnng ist es ratsam, auch einfache Dickdarmkatarrhe, 
bei denen bestimmte Erreger bakteriologisch nicht nachzuweisen sind, 
doch als echte Ruhrffille zn behandeln. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Jiirgens, Uber chronische Rnhr. (Med. Elinik. 1916. S. 1331.) 

Vorwiegend klinische Betrachtnngen, die davon ausgehen, daB 
die Rnhr ein klinischer Begriff ist. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

v. Stark, W., Znr Elinik der Bazillenrnhr. (Mfinch. med. 
Wochenschr. 1916. S. 1733.) 

Anf Grand zahlreicher eigener Beobachtnngen werden die Erank- 
heitserscheinungen bei Flexner-Ruhr besprochen. Der bakterio- 
logische Nachweis der Ruhr ist schwierig, weil ein Anreicherangs- 
verfabren fehlt nnd die Rnhrbazillen aufierhalb des Edrpers rasch 
absterben. Wenn die Erankheitserscheinnngen abgelanfen sind, genfigt 
wohl meist eine einmalige Stuhluntersnchnng, nm die Heiinng fest- 
znstellen, da die Rnhrbazillen im gebnndenen Stnhl leichter nach¬ 
zuweisen sind, als in den blntigen Schleimflocken bei firischen Er- 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Rohr. 


493 


krankungen. Von der Behan dlung mit Rnhrsemm wurde oft ein 
guter Erfolg gesehen, doch war es dabei nicht yon wesentlicher 
Bedentnng, welche Art von Seram zur Aawendang kam. Auch mit 
dem Erase-Seram warde bei Flexner-Fallen Wirkung erzielt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Baginsky, Adolf, Beitrag zur Eenntnis der Rahr im kind- 
lichen Alter (unter besonderer Beriicksichtigung 
wahrend der Eriegszeit beobachteter Erankenf&lle). 
(Med. Klinik. 1916. S. 1197.) 

In den letzten 2 Jahren sind in Berlin bei Eindern eine Anzahl 
von Erkrankungen beobachtet, bei denen Ruhrbazillen nachgewiesen 
warden, and zwar sowohl Y- und Flexner- als auch echte Eruse- 
Bazillen. Einzelne Falle verliefen tbdlich. Erankheitsbild and 
Leichenver&nderangen werden genaa beschrieben. Insbesondere wird 
daraaf hingewiesen, dafi auch bei einwandfrei feststehendem Erank¬ 
heitsbild der bakteriologische Nachweis nicht immer gelingt. Butter- 
milchnahrnng leistete bei der Behandlang gate Dienste. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Flusser, Emil, Die Rahr der Einder in Russisch-Polen. 
(Med. Elinik. 1916. S. 336.) 

Die Rahr bevorzugt dort, wo sie za Haase ist, das Eindesalter. 
In Polen gilt die Rahr als eine Erankheit, die jedes Eind durch- 
machen mnfi. Dafi nach dem Uberstehen der Erankheit eine Im- 
manitat eintritt, ist dem Volke bekannt; ebenso scheint der Volks- 
glaube richtig za sein, dafi die Erankheit im Eindesalter leichter 
verl&uft, als bei Erwachsenen. Die Zeit der blatigen Stflhle geht 
bei Eindern schnell voriiber. Bei Eindern gehen der Erankheit 
h&ufig eigentiimliche VorlSufer voraus. Die eigentliche Erankheit 
aufiert sich in Erbrechen, Fieber, Eolikschmerzen, Durchfallen, zahl- 
reichen blatigen Stahlen. Diese Erankheitserscheinangen gehen bei 
Eindern meist in 5—7 Tagen voriiber. Die Schmerzen sind bei den 
Eindern betr&cbtlich. Nach Ablanf der eigentlichen Erankheits¬ 
erscheinangen folgt bei Eindern als Aasdrnck der darch die Rahr 
verursachten Sch&digung des ganzen Yerdauungskanals eine erheb- 
liche Ernahrungsstorang, mit alien Eigentiimlichkeiten einer all- 
gemeinen Magen-Darmerkrankung. Bei der Behandlang ist die Haapt- 
sache die Ern&hrang. Far die ganz kleinen Einder kommt hanpt- 
sachlich Mattermilch in Frage, solange das mSglich ist. Sp&ter kann 
man auch Euhmilch geben. Opium kann oft nicht entbehrt werden. 
Es wird noch auf die grofien Schwierigkeiten der &rztlichen Beob- 
achtungen in Polen hingewiesen. Der Bevblkerung feblt jedes Vet- 
st&ndnis; von einer bffentlichen Gesandheitspflege ist keine Spar 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



494 


Bohr. 


Digitized by 


vorhanden. In dem ganzen Abschnitt des Berichterstatters gab es 
nicht ein einziges Hans, das aach nnr die allereinfachste Abort- 
anlage gehabt hatte. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Friedemann und Steinbock, ZurAtiologie der Ruhr. (Deutsche 
med. Wochenschr. 1916. S. 215.) 

Der Nachweis von Rnhrbazillen in den Faces gelingt verhaltnis- 
mafiig selten. In 335 verdachtigen Fallen konnte nur 29mal ein 
positiver Bazillenbefnnd erboben werden. Die Erkiarnng liegt in 
der Empfindlichkeit der Rnhrbazillen. Sie konnten daher auch in 
5 Leichen von sicher Rnhrkranken nicht mehr anfgefnnden werden. 
Um so mehr Beachtnng fur die Diagnose verdienen die serologischen 
Reaktionen. Die spezifische Agglutination der Rnhrbazillen 
fiufiert sich als grobe Verklumpung. Eine feinkornige Agglutination, 
wie sie etwa Typhnsbazillen zeigen, darf nicht als spezifisch an- 
gesehen werden. Unter dieser Voranssetzung fiudet man bei nicht 
Rnhrkranken niemals Agglutination von Shiga-Bazillen, gelegent- 
lich aber Agglutination der atoxischen Flexner- nnd Y-Bazillen 
bei einer Serumverdiinnung von 1:40. Fur diese Stamme ist also 
eine Agglutination unter 1:100 nicht als spezifisch anzusehen. 

44 Faile von klinischer Ruhr zeigten spezifische Agglutination 
gegenfiber Shiga-Kruse-Bazillen. Die Mitagglutination der atoxi¬ 
schen Stamme ist bisweilen sehr erheblich. Nur 2mal wurde 
Y-Agglutination ohne Shiga-Agglutination beobachtet. Demnach 
liefi sich durch die serologische Methode in 81,8 Proz. der klinischen 
Ruhrfalle die Diagnose auf Bazillenruhr stellen, und zwar in 77,3 Proz. 
auf Shi ga-K ruse-Dysenteric. Die bakteriologische Diagnose ge- 
lang nur in 5 Fallen. Die an der Ostfront beobachteten Ruhrfalle 
kfinnen daher grofiteuteils als Shiga-Kruse-Dysenterien aufgefafit 
werden. Langer (Charlottenburg). 

Dorendorf und Kolle, Klinische und bakteriologische Be- 
obachtungen fiber Ruhr wfihrend des Sommerfeld- 
zuges einer Armee in Galizien und Russisch-Polen. 
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 561.) 

Wahrend nach der klinischen Erscheinung die galizische Ruhr 
eine typische infektiose Erkrankung war, wurden bakteriologisch 
weder in Dejekten noch im Dickdarmschleim obduzierter Leichen die 
als Ruhrerreger beschriebenen Bazillen gefunden. Es konnte auch 
nicht ein anderes Bakterium als konstanter Befund erhoben werden, 
die Bakterienflora war sehr verschiedenartig. 

Die atiologische Bedeutung der atoxischen Spielarten des Ruhr- 
bazillus bedarf erneuter Prfifung; es ware denkbar, daft sie nur 
saprophytische Bedeutung besitzen und auf der durch den noch un- 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Ruhr. 


495 


bekannten Rnhrerreger gesch&digten Dickdarmschleimbaut gfinstige 
Vermehrungsbedingungen fiaden. L anger (Cbarlottenborg). 

Brfinauer, Stefan Robert, fiber Allgemeininfektionen mit 
Dysenteriebazillen. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 128.) 

Verf. berichtet fiber 4 Falle yon Ruhr, bei denen der Nachweis 
von Ruhrbazillen (Y- nnd Flexner-Ruhr) im Urin, und fiber einen 
Fall, bei dem der Nachweis von Ruhrbazillen (Y-Ruhr) im Blute 
gelang. Er folgert aus diesen Beobachtungen, dafl Allgemeininfek¬ 
tionen mit Rnhrerreger offer vorzukommen scheinen, als bisher an- 
genommen wurde. Gildemeister (Posen). 

Sternberg, Carl, Zur Bakteriologie und Atiologie der 
Rnhr. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1257.) 

Verf. erortert zunfichst die Schwierigkeiten des bakteriologischen 
Nachweises der Ruhrbazillen. Er mifit der Feststellung der kultu- 
rellen Eigenschaften entscheidende Bedeutung fur die Diagnose der 
Ruhrbazillen bei; die Agglutination ist nur im Verein mit der Fest¬ 
stellung der kulturellen Eigenschaften verwertbar. Ffir den Ausfall 
der Untersuchung sind Technik und Erfahrung des betreffenden 
Bakteriologen von groBer Bedeutung. Aber anch unter den gfin- 
stigsten Bedingungen bleibt die Ausbeute an positiven Befunden bei 
Ruhr hfiufig gering. Die Ursache hierffir liegt nach Ansicht des 
Verf. in der nns zurzeit zur Verffigung stehenden Methodik der 
Untersuchung und in der Art des Materials. Es kommen aber aucb 
zweifelsohne nicht infektiose Enteritiden vor, die wenigstens in den 
ersten Stadien der JKrankheit von leichteren Ruhrfallen nicht zn 
unterscheiden sind. Erstere bezeichnet Verf. als symptomatische 
Ruhr, die durch Ruhrbazillen bedingte Erkrankung als essentielle 
Ruhr. Alle diese Ffille mfissen isoliert werden. Im weiteren Ver- 
laufe der Erkrankung mufi aber aus schwerwiegenden militfirischen 
Grfinden eine Trennung zwischen symptomatischer und essentieller 
Ruhr angestrebt werden. Hier die richtige Entscheidung zu treffen, 
ist, wie Verf. sehr rich tig hervorhebt, bei dem gegenwfirtigen Stande 
der Klinik und Bakteriologie der Ruhr eine der schwierigsten und 
verantwortungsvollsten Aufgaben der Arzte. Gildemeister (Posen). 

Verzar, Fritz und Weszeczky, Oscar, fiber Bazillentrager bei 
Flexner-Dysenterie. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 291.) 

Bei 400 Nachuntersuchungen nach Ruhr fanden sich 13 Proz. 
Bazillentrager, die Flexner-Bazillen mindestens einmal nach voll- 
kommener Entfieberung ausschieden. In 2 Ffillen konnte nachgewiesen 
werden, daB solche Bazillentrager als Quelle ffir Weiterverbreitung 
def Krankheit gedient hatten. Der Ausfall der Untersuchung bei 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



496 


Bohr. 


diesen Fallen ist sehr unregelmfifiig, so daB bei der erfahrungsgemaB 
grofien Haufigkeit der Bazillentrager bei Ruhr mindestens eine drei- 
malige Untersnchung gefordert werden muB, ehe ein Fall als unver- 
-dachtig bezeichnet werden kann. Die Ausscheidnng der Bazillen 
kann sich auf viele Monate erstrecken. 

W. fl. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Hold, Vier weitere Falle von naturlich erworbener ba- 
ziliarer Dysenteric beim Hunde, nebst Beobachtun- 
gen fiber Bazillentragertum. (Deutsche med. Wochenschr. 
1916. S. 811.) 

Unter 7 an Diarrhoen leidenden Jagdhnnden konnte 4mal eine 
Infektion mit Dysenteriebazillen nachgewiesen werden. Zweimal 
handelte es sich um Flexner-Typus, einmal nm Y und einmal nm 
Shiga-Kruse. Im letzten Falle gelang der Nachweis derErreger 
~auch im Blnte. In alien Fallen bot das Eigensernm der Hnnde 
Zeichen einer immnnisatorischen Reaktion (Agglutination zwischen 
1:100 nnd 1:800). Es kann geschlossen werden, daB wenigstens in 
Schanghai naturlich erworbene Dysenterie bei Hnnden keine Selten- 
heit ist. Die epidemiologische Bedentnng dieser Tatsache erscheint 
noch grofler, da sich zeigen lieB, daB ein gesunder Hand durch Ver- 
ffitterang von Dysenteriebazillen znm Bazillentrager werden kann; 
die Bazillen lieBen sich 13 Tage nach der Anfnahme noch im Mnnde 
and auf der Zunge und 3 Monate lang (Dauer der Beobachtnng) 
im Stahl nachweisen. L anger (Charlottenburg). 

•Calm, Uber die Folgen geringffigiger Infekte von Ruhr 
und Typhus und fiber Rnhrnachkrankheiten. (Berl. 
klin. Wochenschr. 1916. S. 642.) 

Verf, beobachtete bei Kriegsteilnehmem eine Reihe von Sym- 
ptomen, die hauptsachlich in rheumatoiden Schmerzen und Ermfi- 
dungserscheinungen bestanden. Da sich bei denselben in der Mehr- 
zahl der Falle hohe Agglutinationen, besonders von Ruhrbazillen bei 
der Widal-Reaktion beobachten lieBen, so schlieBt er, daB es sich 
bei diesen Erscheinungen um Nachkrankheiten nach geringffigigen 
Infekten mit Ruhrbazillen usw. handelt. Es war bemerkenswert, daB 
sich diese ErschOpfungserscheinungen hauptsachlich bei Leuten mit 
hoher Ruhragglutination fanden, wahrend die Falle, die reine Typhus- 
agglutination hatten, frei von solchen Symptomen waren. 

Schmitz (Halle a. S.). 


<y,c-) 


Digitized b' 


Gov igle 


— Original from- 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Centralblatt fflr Bakteriologle etc. I. AM. Referate. 

——— Bd. 66. No. 21/22. = 


Ausgegeben am 28. Februar 1918. 


Geschlechtskrankheiten. 

Finger, E., Die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten 
darch den Erieg and deren Bek&mpfang. (Das 5sterr. 
Sanitfitswesen. Jg. 27. 1915. 8.1447.) 

Erwiesen erscheint die Zanahme der Geschlechtskrankheiten, 
namentlich bei den Mannschaften aas der landlichen BevSlkerung, 
die Zanahme der Einschleppang der Geschlechtskrankheiten in die 
Ehe und Zanahme der Geschlechtskrankheiten bei Ehemannern. 

Zur Steuerang der daraas erwachsenden Gefahren ffihrt Vert 
an: Aafklkrang der Mannschaften fiber den Ernst and die Bedeatang 
der Geschlechtskrankheiten, Untersuchung der Offiziere und Mann* 
schaften vor einer Benrlaubang in das Hinterland, persfinliche Pro* 
phylaze, Einschrfinkung zur Gelegenheit der Infektion, Verpflichtung 
zur Anzeige des infizierenden Weibes, Abschnb der geschlechts- 
kranken Weiber ins Hinterland and Errichtang yon Unterkfintten 
ffir geschlechtskranke Prostituierte and Vorkehrangen ffir die De- 
mobilisierung. A. Ghon (Prag). 


Finger, E., Die Bedeatang, Verbreitang and Bek&mpfang 
der Geschlechtskrankheiten. (Wien. med. Wochenschr. 
1916. S. 977.) 

Referat, erstattet bei der Tagang der deatsch-Osterreichischen 
Beratangsstelle ffir Volkswohlfahrt am 13. Marz 1916. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Finger, E., Geschlechts* and Haatkrankheiten im Eriege. 
(Med. Elinik. 1916. S. 605.) 

Uberblick fiber die gemachten Erfahrungen, vorzfiglich aaf dem 
Gebiete der Behandlang. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Finger, Die Bek&mpfang der Geschlechtskrankheiten 
im Hinterlande. (Wien. klin. Wochenschr. 1917. 8.362.) 

Nach den Aasffihrnngen des Verf. ist die Registrierang and 
sanit&tspolizeiliche Uberwachung der gewerbsm&fiigen Prostitution, 
wenn sie auch nicht aufgegeben werden soil, als einzige Mafiregel 
zar Bek&mpfung der Geschlechtskrankheiten ongenfigend. Von den 
geheimen Prostituierten bedfirfen insbesondere die gesandheitlich 

Brtte Abt. B«f. Bd. 68. S*. 21/22. 32 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



498 


Gesehl ech tskrankheiten. 


Digitized by 


gefahrlichsten Jugendlichen einer genanen Uberwachung. Die ge¬ 
sehl ech tskrank Befundenen sind unter Verhaitnisse zu bringen, unter 
denen eine entsprechend lange AbschlieBung sowohl den Aufgaben 
energischer Behandlung als der Fiirsorge entspricht Die Bekampfung 
der Geschlechtskrankheiten ist in der Weise dnrchzufiihren, daB 
Mittel, die sich bei der Bekampfung anderer ansteckender Erank- 
heiten erfolgreich erwiesen, der besonderen Eigenart der Geschlechts¬ 
krankheiten angepaBt, znr Anwendnng kommen. Dahin gehdren: 
Belehrung der Gesunden (Flugschriften, Vortrkge, Merkbiatter), Be- 
lehrung der Eranken (Merkbiatter), gesetzliche Bestimmangen nach 
Art des danischen Gesetzes vom 30. Marz 1916, die enthalten: Be- 
handlungsverpflichtung aller noch ansteckenden Geschlechtskranken, 
Verbot der Behandlung Geschlechtskranker durch Kurpfuscher, Ver- 
bot der brieflichen Behandlung und der Anpreisung yon Heilmitteln 
zur Selbstbehandlung, Zwangsuntersuchung aller einer Geschlechts- 
krankheit begriindet Yerdachtigen auf Grand gerichtlichen Aus- 
spruches, arztliches Anzeigerecht, beschrankt auf jene Faile, in denen 
der Eranke trotz arztlicher Abmahnung darauf beharrt, etwas zu 
unternehmen Oder zu unterlassen, wodurch er die Gesundheit seiner 
Mitmenschen gefahrdet, Bestrafung der Gefahrdung durch eine Ge- 
schlechtskrankheit. H e t s c h (Berlin). 

Oppenheim, Moritz, Zur Statistik der Geschlechtskrank¬ 
heiten im Eriege und im Frieden. (Wien. med. Wochenschr. 
1916. 8.1004.) 

Nach den im Ambulatorium gemachten Beobachtungen des Vert 
ergibt sich aus dem Vergleich des Friedensjahres 1908 mit dem 
Eriegsjahre 1915 eine absolute Zunahme der Geschlechtskrankheiten. 
Zugenommen hat die Zahl der Erkrankungen unter den jugendlichen 
Arbeitern und in den iiber 30 Jahren liegenden Altersklassen sowie 
die Zahl der weichen 8chankererkrankungen. Hingegen liefi sich 
eine Abnahme der Geschlechtskrankheiten zwischen 20 und 30 Jahren 
feststellen. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Perl8,W., Haut- und Geschlechtskrankheiten im Eriege. 
(Arch, t Derm. u. Syphilis. Ret Bd. 122. 1916. 8. 577.) 

Ausfuhrliches Sammelreferat iiber die wahrend des Erieges er- 
schienenen Arbeiten. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Pick, Walter, Uber Simulation von Geschlechtskrank¬ 
heiten. (Med. Elinik. 1917. S. 148.) 

Sehr lehrreiche Abhandlung mit Abbildungen iiber khnstlich 
erzeugte Erankheitserscheinungen, die die gewOhnlichen Erschei- 
nungen der Geschlechtskrankheiten nachahmen, meist hervorgerufen 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Geschlechtskrankheiten. 


499 


durch Itzende Reizmittel. Soweit es sich am Soldaten handelt, wird 
rascbe Riicksendang solcher Falle zur Trappe dringend angeraten. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Hecht, Znr Bek&mpfnng der Geschlechtskrankheiten. 

(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1622.) 

Verf. empfiehlt, die bisher im osterreichisch-ungarischen Heere 
znr Bek&mpfnng der Geschlecbtskrankheiten getroffenen Mafinahmen 
dahin zn erg&nzen, dad 1. den Syphilitikem im sekuud&ren Stadium 
keinesfalls ein Heimatsnrlanb erieilt wird, 2. die Syphilitiker mdg- 
lichst rasch an die Front abgescboben werden and 3. kein Sold at 
obne Vorlage eines Gesundheitszeugnisses beiraten durfe. Die Bei- 
bringnng eines Gesundheitszeugnisses yor Eingehen der Ehe ware 
darch ein Notgesetz auch ffir die iibrige BevSlkerung obligatorisch 
zn machen. Hetsch (Berlin). 


Hecht, Hngo, Die Bek&mpfnng der Geschlechtskrank- 
heiten bei der Abrhstung. (Ebenda. S. 441.) 

Verf. weist anf die anfierordentlichen Gefahren bin, die der 
Heimatsbev51kernng bei der Demobilisierung darch Rfickkehr der 
zahlreichen Geschlechtskranken droben. Er fordert vor der Ent- 
la8snng von Mannschaften and Offizieren eine genane Untersnchnng 
anf das Vorhandensein yon Geschlechtskrankheiten. Jeder geschlechts- 
krank Befnndene ist sogleich in einem Milit&rlazarett in Behandlnng 
zn nehmen and nicht eber zn entlassen, als bis er geheilt ist. F&r 
die Syphiliskranken werden besondere Mafinabmen yorgescblagen. 

Gildemeister (Posen). 

Pinkos, Bek&mpfnng der Geschlechtskrankheiten. (Med. 
Klinik. 1917. S. 56.) 

„Wnnschzettel“ yon A. Neifier. Grofizflgiger Plan der Ans- 
rottnng der Geschlechtskrankheiten darch VerhfUang and darch Be* 
handlang. W. H. Hoffmann iWilhelmshayen). 

y. Znmbnsch and Dyroff, Bek&mpfnng der Geschlechts¬ 
krankheiten. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. 8.1692.) 
Znsammen8tellnng yon Leits&tzen and Entwhrfe einer Polizei- 
verordnung. Meldezwang. Behandlnngszwang. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Hammer, F., Bek&mpfnng der Geschlechtskrankheiten. 
(Miinch. med. Wochenschr. 1917. 8. 80.) 

Es wird besonders anf die Wichtigkeit hingewiesen, in jedem 

32* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



500 


Geschlechtskrankheiten. 


Digitized by 


einzelnen Falle der Anstecknngsquelle nachzaforschen, am sie an- 
sch&dlich za machen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

▼. Olshansen, Th., Die Lehren des Erieges ffir die Be- 
k&mpfnng der Geschlechtskrankheiten. (Med. Elinik. 
1916. 8. 737.) 

Zusammenfassende Ubersicht fiber nenere Verordnnngen and 
Gesetze8bestimmangen. W. EL Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Nicolas, 1st die Hygiene in den Enrorten auch auf Schntz- 
maflregeln gegen sexnelle Infektion anszndehnen? 
(Zeitschr. f. Balneol. 1916. S. 76.) 

Eine MSglichkeit der gesetzlichen Regelung ware vielleicht die, 
dafi die Polizei erm&chtigt wird, Absondernngsmafiregeln bei den- 
jenigen Personen zn treffen, denen die tfbertragung ihrer Erankheit 
auf andere Personen nachgewiesen werden kann, gleichgfiltig ob sie 
Gewerbsnnzncht treiben oder nicht Wolf (Witzenhansen). 

Konigstein, Einige Erfahrnngen fiber venerische Erkran- 
knngen. (Wien. klin. Wochenschr. 1917. S. 72.) 

Mitteilnng einiger praktischer Erfahrnngen ans dem 1800 Betten 
nmfassenden and mit alien modernen Erankennnterknnfts- and -be- 
handlungseinrichtungen versehenen militfirischen Speziallazarett ffir 
Geschlechtskranke in Pozsony. Neben den meist klinischen, besonders 
die Abgrenznng des Ulcns molle vom syphilitischen Geschwfir, dann 
aber anch die selteneren tnberknlfisen Infektionen der Genitalschleim- 
hant betreffenden Mitteilnngen verdienen hier die Beobachtnngen 
fiber eine Ulcns molle-Epidemie Beachtnng, die in der zweiten H&lfte 
des Jahres 1915 im Bereiche des betreffenden Militarkommandos 
herrschte and mehrere Monate daaerte. Wfihrend nach einer Za- 
sammenstellnng von Marie hdchstens 25 Proz. venerisch Infizierte 
an Ulcns molle leiden, stieg die Zahl der Zng&nge hier bis zn 
90 Proz. an, nm nach dem Abklingen der Epidemic auf dnrch- 
schnittlich 13 Proz. herabznsinken. Die anch sonst beim Ulcns molle 
h&atigen Aatoinokalationen warden darch die im Eriege haufige 
Pediknlosis, dnrch Krfitze and oberflfichliche Eiterangsprozesse, die 
yon Jackgefdhl and infolgedessen von Eratzeffekten begleitet sind, 
sehr erleichtert. Bei einem mit Skabies infizierten Eranken warden 
38 weiche Geschwfire gefanden, die znr Hfilfte am Genitale and in 
dessen nfichster Umgebnng and im fibrigen an anderen Pradilektions- 
stellen lokalisiert waren. Der Nachweis der Dncreyschen Bazillen 
gelang fiberall nnschwer. Die Epidemic zeichnete sich dnrch eine 
besonders geringe Zahl yon Bubonen ans, obwohl die Eranken l&ngere 
Zeit nach Anftreten der Geschwfire noch schwere kfirperliche Arbeit 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Gonorrhoe. 


501 


verrichteten. Sonst pflegt man dnrchschnittlich anf 100 Ulcus molle- 
Fftlle 33 Bnbonen zu rechnen. W&hrend sonst erfahrungsgemfifi die 
meisten Bnbonen in der dritten Erankheitswoche anftreten, warden 
bier in je 1 Fall noch 4 and 6 Monate nach der Entlassnng ans dem 
Erankenhause einseitige Bnbonen festgestellt, die schwer anf eine 
nene Infektion zuruckgef&hrt werden konnten. Hetsch (Berlin). 

Borntraeger, Znm Eampf gegen die Geschlechtskrank- 
heiten. (Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1916. 8.737.) 

Da der cbronische Tripper genan dieselbe Rolle wie der Bazillen- 
trfiger spielt, so ist ein energischer Kampf gegen den Ubergang des 
akuten Trippers in den chroniscben Zustand notwendig, mithin eine 
Darchfdhrnng vollstandiger Heilnng des frischen Trippers, die wohl 
zn erreichen ist. Wolf (Witzenbansen). 

Kassini, R., Uber Gonokokkensepsis. (Zeitscbr. f. klin. Med. 
Bd. 83. 1916. S. 1.) 

Leichte Epididymitis nnd Sperm atocystitis, kein AnsflnB ans der 
Harnrbhre, im Bint 3mal Gonokokken; eine ans dem gezfichteten 
Stamm bergestellte Vaccine erwies sich bei einem anderen an gonor- 
rboischer Epididymitis leidenden Patienten als wirksam. In Schfiben 
anftretendes makulfises, papnlOses, pnstnlOses, h&morrhagisches Ex¬ 
anthem. Exitns; die Sektion ergab einen erweichten Thrombus der 
rechten Schenkelvene, ausgehend yon einer Phlebitis des Plexus 
prostaticns. Hannes (Hamburg). 

Hecht, Hugo, Gonorrhoisches Exanthem yerschiedener 
Gestalt and Tendoyaginitis bei einem Fall. (Arch. £ 
Derm. u. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 393.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

8tftmpke, Gnstar, Beobachtungen fiber Rektalgonorrhoe 
bei Eindern. (Mftnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1720.) 

Die Rektalgonorrhoe ist bei kleinen Eindern mit gonorrhoischer 
Vulvovaginitis h&ufiger, als oft angenommen wird. Bei 59 tripper- 
kranken Eindern, die in den letzten beiden Jahren beobachtet waren, 
warden 33mal Gonokokken im Rectum nachgewiesen, also bei 54 Proz. 
Andere Beobachter fanden sie sogar bei 73 Proz. Der Erankheits- 
verlauf ist sehr langwierig. Geschwfirige Veranderungen sind sehr 
selten. Verengerungen als Folge der Erfcrankung warden nicht be¬ 
obachtet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Engwer, Uber akute nrethritische Prozesse bakterieller 
nicht-gonorrhoischer Natur nach abgelaufenem Trip- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



502 


Gonorrhoe. 


per Oder bei chronischer Gonorrhoe und den Strepto- 
bacillns urethrae Pfeiffer in fitiologischer Beziehung 
zn ihnen. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1496.) 

Es ist mSglich, eine akute bakterielle nicht-gonorrhoische Ure¬ 
thritis abzugrenzen, die in manchen Fallen darch den Pfeiffer- 
schen Streptobazill us hervorgerufen wird, der sonst als Saprophyt in 
der Harnrbhre vorkommt, aber nach Uberstehen einer Gonorrhoe auf 
der HarnrShrenschleimhaut als eigener Erankheitserreger Fufi fassen 
kann. Die Erreger treten in Beinkultur in der Absonderung auf 
und sind zuchtbar. W. H. Hoffmann (Wiihelmshayen). 

Bncnra, Constantin J., Zur Diagnose der Gonorrhoe beim 
Wei be. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 317.) 

VerfL empfiehlt, in subakuten und chronischen Ffillen von weib- 
licher Gonorrhoe das f&r die hakteriologische Untersuchung erforder- 
liche Sekret in folgender Weise zu entnehmen: Einstellung der Portio 
im Spekulnm, Desinfektion des kufieren Muttermundes und des unteren 
Teiles der Cervix mit Alkohol oder Jodtinktur, Auswischen des ganzen 
Cervikalkanals mit steriler Watte, Einfuhren mittels Pinzette des 
der Rekordspritze aufgesetzten Ureterenkatheters in das Uterus- 
kavum bis hinauf zu den Tubenecken, langsames Aspirieren einiger 
Tropfen Sekrets. Dieses aus der Uterask5rperh5hle entnommene 
Sekretmaterial soli nach den Angaben des Verfl sehr h&ufig den 
Gonokokkus in Reinkultnr enthalten, anch in solchen Fallen, in denen 
in den ubrigen Genitalabschnitten die Erankheitserreger nicht nach- 
weisbar waren. Gildemeister (Posen). 

Tedder) Edward B., Starch agar, a useful culture medium. 
(Journ. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 385.) 

Verf. empfiehlt einen St&rkeagar von folgender Zusammensetzung. 
Rindfleischwasser ohne Pepton- und Eochsalzzusatz wird mit 1,5 bis 
1,75 Proz. Agar versetzt, gekocht und filtriert. Dann werden auf 
1 1 Agar 10 g Roggenstarke, die mit etwas Agar im Mbrser fein 
verrieben sind, zugesetzt. Nach kurzem Eochen wird der Agar 
sterilisiert und ist gebrauchsfertig. Andere St&rkearten sind weniger 
gunstig. 

Auf dem N&hrboden wachsen Gonokokken uppig und bleiben 
lange am Leben. Auch alle anderen Bakterien wachsen auf dem 
St&rkeagar uppiger als auf gewfihnlichem Agar, besonders auch 
Tuberkelbazillen. Eurt Meyer (Berlin). 

Hall, Ivan C., Testicular infusion agar. A sterilizable 
culture medium for the gonococcus. (Journ. of BacterioL 
Vol. 1. 1916. p. 343.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Gonorrhoe. 


503 


Ver£ hat den zuerst von Hirschfelder zur Gonokokkenzhch- 
tnng empfohlenen Stierhodenn&hrboden in folgender Weise modifiziert: 

500 g nach Entfemang der Tunica vaginalis zerkleinerter Stier- 
hoden wird mit 11 Wasser fiber Nacht bei Zimmertemperatur stehen 
gelassen, auf 60° erw&rmt, 1 Stunde bei 37° gebalten, dann auf- 
gekocht, filtriert nnd anf 11 wieder aufgefiillt. Dann werden 2 Proz. 
Pepton (Witte Oder Difco), 3 Proz. fein zerschnittener Agar, 0,5 
Proz. Traubenzucker nnd 0,3 Proz. NaH,P0 4 hinzngeffkgt nnd im 
Autoklav nnter Drnck der Agar geldst. Dann wird soviel Normal- 
natronlauge zngesetzt, dafl 5 ccra 1—2 ccm n / 9 0 -Natronlauge bis znr 
Rotf&rbung von Pbenolpbtbalein in der Warme erfordern. Der N&hr* 
boden wird in R5hren abgefullt und im Antoklaven sterilisiert. Un- 
nOtiges Erhitzen ist zn vermeiden. Filtration znr Entfernung der 
Trubnngen scheint unvorteilhaft zn wirken. 

Der Yorteil des Nahrbodens liegt in seiner Sterilisierbarkeit. 
Gonokokken wachsen sehr gut anf ihm. Schragagarrbhrchen mbssen 
vor Gebranch im Brntschrank 2—3 Tage getrocknet werden. 

Znr sicheren Erhaltnng der Kulturen ist tagliche Uberimpfung 
notwendig. Kurt Meyer (Berlin). 

Warden, Carl C., Studies on the gonococcns. III. (Jonrn. of 
infect. Diseases. Yol. 16. 1916. p. 426.) 

Der Gonokokkus nnterliegt in Wasser nnd wksserigen Salz- 
Idsnngen, anch schon anf fencbten festen Nahrbdden einer mehr Oder 
weniger weitgehenden Lyse. Diese bernht wahrscheinlich nicht auf 
der Wirksamkeit von Fermenten, sondern anf anderen Ursachen, 
nnter denen die Permeabilitkt fur Wasser nnd die AuflSsung von 
Fettsnbstanzen eine wichtige Rolle spielen. 

Auf mehr Oder minder wasserfreien Substanzen, wie Glyzerin, 
Lanolin, Yaselin nnd Coldcream bewahrt der Gonokokkns lange Zeit 
seine Lebensffthigkeit. Knrt Meyer (Berlin). 

Bender, tfber die Degenerationsformen der Gonokokken. 
(Derm. Zeitschr. 1916. S. 11.) 

Die von Asch nnd Adler beschriebenen Degenerationsformen 
der Gonokokken sind Einlagernngen im gonorrboiscben Eiter, die 
sich als ans den Leukocyten ansgescbiedenes Glykogen nnd dessen 
Vorstufen Oder als Amyloid nnd dessen Vorstufen erweisen. 

Langer (Charlottenbnrg). 

GlAck, Epithelzelle und Gonokokkns. (Wien. klin. Wocben- 
schr. 1917. S. 71.) 

Yerf. halt die mit Hilfe bestimmter Farbemethoden im Plasma 
der Plattenepithelien gonorrhoischer Sekrete konstant nachweisbaren 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



604 


Gonorrhoe. 


kleinsten, wohlcharakterisierten, kokkenartigen Oebilde far intraepithe- 
liale Initialforaen des Gonokokkus NeiBer, dagegen die auch mit den 
fiblichen Ffirbemethoden leicht darstellbaren nod ebenfalls konstant 
nachweisbaren grfiBeren Epithelzelleneinlagerangen ffir intraepitheliale 
Degenerationsformen des Gonorrhoeerregers. Hetsch (Berlin). 

Forgeot, P., Contribution k l’6tude dn gonocoque. (Ann. 
de l’inst. Pasteur. VoL 28. 1914. p. 879) 

Verf. zfichtete aus einem Fall von blennorrhagischer Konjunkti- 
vitis bei einem Einde einen Gonokokkenstamm, der auf Lingels- 
heim-N&brbfiden nicht nur Dextrose, sondern wie der Meningo- 
kokkus auch Maltose und auBerdem Galaktose und Dulcit zersetzte. 
Von Meningokokkenserum wurde er nicht agglutiniert. Gegen uber 
Meerschweinchen zeigte er die gleiche Giftigkeit wie ein typischer 
Gonokokkenstamm. 

Die Beobachtung lehrt, dafi man sich fur die Differentialdiagnose 
zwischen Meningo- und Gonokokken auf das Verhalten gegenfiber 
den Zuckerarten nicht allein verlassen kann, sondern stets auch die 
Agglutination mitheranziehen muB. Kurt Meyer (Berlin). 

Schumacher, J., Uber den Einflufi reduzierender Sub- 
stanzen auf den Sauerstoffgehalt der Gonokokken. 
(Derm. Wochenschr. Bd. 61. 1916. 8.1036.) 

Verf. untersuchte mittels des Unnaschen R.-W.-Verfahrens die 
verschiedensten reduzierenden Substanzen in ihrer Wirkung auf die 
Gonokokken, ausgehend von dem Gedanken, dafi es gelingen mttBte, 
durch soicbe Mittel die sehr sauerstoffbedfirftigen Gonokokken ge- 
wissermaBen zu „ersticken“. 

Angewandt warden: Resorzin, Hydrochinon, Brenzkatechin, Pyro- 
gallol, Pyrogallolkarbonsfiure, p-Aminopbenol, Salvarsan, kolloidaler 
Schwefel, schwefelige Sfiure, Natriumbisulfit, Eikonogen, Glyzin, Oxal- 
sfiure, Rongalit, Phenylhydrazin und Metallsalze. 

Die verwendeten Stoffe waren in ihrer Einwirkung durchaus 
nicht gleich, besonders stark beeinflufiten in absteigendem Grade: 
8alvarsan, Pyrogallolkarbonsfiure und Pyrogallol. Verf. glaubt, dafi 
diese drei ihren grfifieren Einflufi einer spezifischen Affinit&t zu den 
Gonokokken verdanken. Schmitz (Halle a. S.). 

Lnmlhre, Auguste et Chevrotier, Jean, Sur la vitality des 
cultures de gonocoques. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 164. 
1914. p. 1820.) 

Auf dem von Verff. beschriebenen Bierwfirzenfihrboden bleiben 
Gonokokken bei 37° etwa 4 Wochen fibertragungsf&hig. Durch h&ufl- 
gere tfberimpfung lassen sie sich lfinger am Leben erhalten. Bei 


Digitized b' 


Google 


Original fram 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Gonorrhoe. 


505 


AbschlaB von Saaerstoff, sei es durch Uberschichten der Kultnren 
mit Vaselindl, sei es durch Zuchtang im Vakaam bleiben die Kul- 
taren, obgleich das Wachstum ein langsameres ist, mindestens 4 Monate 
am Leben. Da reiner Saaerstoff nicht schadigend auf die Kultnren wirkt 
and da andererseits Zusatz von Ektotoxin aus flltrierten alten Kulturen 
zum Nahrboden die Entwicklang hemmt, so ist anzanehmen, dafi die 
sch&dliche Substanz, die das Absterben der Knltaren herbeifuhrt, ein 
Oxydationsprodukt der Ektotoxine des Gonokokkus ist. 

Um Gonokokkenstamme lange am Leben za erhalten, empfiehlt 
es sich demnach, sie unter LuftabschluB, also entweder im Vakaam 
oder anter einer Schicht von Vaselindl za ziichten. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Lnmifere, Auguste et Chevrotier, Jean, Sur la resistance da 
gonocoqae aax basses temperatures. (C. r. Acad, des 
Sciences. Vol. 158. 1914. p. 139.) 

Im Gegensatz za den meisten anderen Bakterienarten soil der 
Gonokokkus eine groBe Empflndlichkeit gegen niedrige Temperaturen 
besitzen. Von der Vermutung ausgehend, daB diese Angabe aaf 
Anwendang anzareichender Zachtangsmetboden zartickzufiihren sei, 
stellten Verff. neae Versache anter Benatzang des frfiher von ibnen 
bescbriebenen Bierwiirzenabrbodens an. 

Die mit mehreren, verscbieden alten St&mmen ausgefuhrten Ver¬ 
sache ergaben, dafi die Gonokokken selbst bei zehntftgigem Aufent- 
balt bei — 20° ihre voile Lebensf&higkeit bebielten. Selbst 24stilndige 
Einwirknng der Temperatar fliissigen Stickstoffs (—195°) wirkte 
nicht schadigend. Kart Meyer (Berlin). 

Lumifere, Auguste et Chevrotier, Jean, Qaelqaes considera¬ 
tions nouvelles & propos des caltares de gonocoqaes. 
(C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 1287.) 

Za der von ihnen beschriebenen ZQchtung der Gonokokken aaf 
Bierwurze empfehlen Verff, diese wegen ihres hohen Zuckergehaltes 
aufs 2—4fache za verdiinnen and alkalische Reaktion herzustellen. 
Es ist nnr Wurze za verwenden, die aafier Malz keine Kohlehydrate 
enthalt. Durch Zasatz von V des Volumens Eselserum wird der 
N&hrboden bedeutend verbessert. 

Entgegen den vorliegenden Angaben gelang es Verff, die Gono¬ 
kokken aaf ihrem N&hrboden aach anter anaeroben Verh&ltnissen 
zur Entwicklang za bringen. Kart Meyer (Berlin). 

Fuchs, H., Haatallergie bei Gonorrhoe. Versuche mit 
NeiBerscher Gonokokkenboaillon. (Arch. f. Derm. a. Sy¬ 
philis. Bd. 123. 1916. S. 331.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



506 


Gonorrhoe. 


Verf. fafit die Ergebnisse seiner an 208 Gonorrhoikern und 81 
KontrollfAUen durchgefuhrten Untersuchungen folgendermafien zu- 
sammen: 

1. Mit der N e i fi e r schen Gonokokken vaccine (Gonokokkenbouillon) 
lABt sich dnrch die Intradermoreaktion bei der tiberwiegenden Mehr- 
zahl gonorrhoisch Erkrankter eine Hautallergie feststellen, bei ge- 
sunden Individuen ist die Reaktion nur in vereinzelten Fallen positive 

2. Diese Hautallergie uberdauert den KrankheitsprozeB einige 
Zeit, erlischt aber meistens nach einigen Monaten. 

8. Das Zustandekommen der Allergie ist nicht an eine besondere 
klinische Form der Gonorrhoe gebunden, sondern von dieser unab- 
hAngig. 

4. Znr Ausbildung der Umstimmnng brancht es in der Regel 
mindestens 6 Tage. Vorher sind positive Reaktionen nnr hfichst 
selten zu erhalten. Ist die Allergie einmal eiugetreten, so flbt die 
Krankheitsdauer keinen EiufluB mehr auf diese aus. 

5. Eine Wiederholnng der Erkrankung scheint das Auftreten der 
Allergie nicht zu begunstigen. 

6. Durc.b Arthigonbebandlang (snbkatan and intravenOs) gelang 
es nicht. eine VerAnderung der Intradermoreaktion in bezug auf 
HAufigkeit and Intenshat za erzeagen. 

7. Einige Zeit nach der Heilang kann die Reaktion schwAcher 

werden Oder ganz verschwinden. nicht aber wAhreod der Kraukheits* 
dauer selbst Es ist daher mftglich, dnrch den Nachweis einer Ver- 
Anderang der Reaktion im Sinne des Negativwerdens Nachkrank- 
heiten der Gonorrhoe von echten gonorrhoischen Prozessen zn nnter- 
scheiden. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Schlasberg, Uber intravenbse Arthigoninjektionen zn 
diagnostischem Zweck. (Derm. Zeitschr. 1916. S. 111.) 

Die intravenSse Arthigoninjektion gibt keine unbedingt zuver- 
lAssige Reaktion anf das Vorhandensein einer Gonorrhoe. Wohl 
spricht eine Fiebersteigernng von 1,5* und darfiber fur Gonorrhoe. 

Sie ist also ein vorziigliches Mittel, nm zn entscheiden. ob bei 
einer Gonorrhoe noch Gonokokken vorhanden sind (provokatorische 
Ipjektion). Langer (Charlottenburg). 

JieiBer, Znr Gonokokkendiagnostik dnrch Kutireaktion. 
(Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 765) 

Vert gibt ein neaes Verfahren an. eine Reinkultnr. deren Gono- 
kokkennatur fraglich ist. als solche zn ideutifizieren Er beobaehtete, 
dafi echte Gonokokken. wenn sie nach Art der Kutireaktion an 
Gonorrhoekranke appliziert werden. dort eine Reaktion hervorrufen. 
Wenn die im betreffenden Falle fraglichen Diplokokken bei Gonor- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Gonorrhoe. 


507 


rhoikern dieselbe Reaktion hervorrufen, so durfte es sich in gleicher 
Weise um Gonokokken handeln. Schmitz (Halle a. S.). 

Schttrmann, Die Thermopr&zipitinreaktion als Diagno- 
stikum bei Gonorrhoe, insbesondere bei chronischer 
Gonorrhoe. (Dentsche med. Wochenschr. 1916. S. 1094.) 

Die Untersnchnngen warden vorwiegend an Vaginalsekreten an- 
gestellt. Das Sekret wird in 2 ccm Kochsalzlosung anfgeschwemmt, 
2 Minnten in kochendem Wasser gehalten and nach dem Erkalten 
bis zn vollkommener Wasserklarheit filtriert. Diese Extrakte warden 
mit hochwertigem, gat prazipitierendem Gonokokkenserum uber- 
schichtet (Serum des Schweizer Serum* und Impfinstituts in Bern). 
Die Reakiion gilt als positiv, wenn in 15 Minnten an der Berhhrangs- 
stelle ein weiBer Ring erscheint. 

Bei chronischer Gonorrhoe ergab die Thermoprazipitinreaktion 
in 84,2 Proz. der Fftlle ein positives Resultat, wfthrend der Gono- 
kokkennachweis versagte. Die Reaktion schwindet nnter der Be- 
handlung, am sich anter Umstanden nach dem Aussetzen der thera- 
peatischen MaBnahmen wieder einzastellen. 

Es ist za erwarten, daB die Reaktion fur forensische Zwecke 
(sie geliugt auch mit angeirockneten Sekreten) Bedentung gewinnen 
wird. Langer (Cbarlottenburg). 

Fischer, Dber Wesen und Wert der Immunit&tstherapie 
bei Gonorrhoe. (Derm. Wochenschr. Bd. 63. 1916. S. 819.) 

An einer groBen Reihe von Fallen prfifte Verf. die Fragen nach, 
ob der intravendsen Behandlung mit Gonokokkenimpfstoffen eine 
grdfiere Heilkraft znkommt, als der intramuskularen Oder subkutanen, 
ferner, ob die Vaccineinjektion als diagnostisches Hilfsmittel bei 
Urogenitalerkrankungen angewandt werden kann. 

Eine giinstige Beeinflussung durch die therapeutische Anwendang 
ergab sich nnr bei gonorrhoischen Komplikationen, hanptsachlich bei 
Epididymitis and Arthritis gonorrhoica. Die Schleimhaaterkranknng 
wurde nicht beeinfluBt. Bei der intravendsen lnjektion kam es zu 
ziemlichen Stdrungen des Allgemeinbefindens. 

Der diagnostische Wert der Injektionen wurde an 40 Personen 
geprfit't. Es warde daza das Arthigon, die Reitersche Vaccine and 
das Gonargin verwandt. Es wurden je 0,1 dieser Pr&parate ein- 
gespritzt and am Tage der lnjektion 4mal, am folgenden Tage 2mal 
die Temperatnren des Patienten gemessen. Es warden geprflft: 
1. vollstdodig Gesande, 2. Gonorrhoeverd&chtige, sicher gonorrhoisch, 
Eranke teils mit, teils ohne Komplikationen. 

Die gesunden Patienten reagierten gewdhnlich gar nicht bei 
intravendser lnjektion Oder mit Temperatursteigerang von hdchstens 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



608 


Gonorrhoe. 


einem halben Grad. Mancbmal kam es zu Eopfschmerzen und leich- 
tem Unbehagen. 

Von den 8 Gonorrhoeverdachtigen reagierten 6 mit Schiittel- 
frdsten und Temperaturerhohung von 1—1,5°. Es handelte sich hier 
wohl am Gonorrhoe, bei der nar der Gonokokkennachweis fehlte. 

Von den sicber Erkrankten interessieren zunachst diejenigen, 
die keine Komplikation hatten. Von 12 F&llen reagierten nnr 2 obne 
Temperatursteigerung und subjektive Elagen. Die Obrigen zeigteu 
Temperaturerhohung bis 1,3°, Schiittelfroste usw. Bei den kompli- 
zierten Fallen zeigten die chronischen entweder gar keine Oder 
bochst geringe Allgemeinreaktion. Bei frischen Eomplikationen war 
die Allgemeinreaktion deutlich und zeigte sicb meist auch noch eine 
Herdreaktion. Bei intramusknlarer Injektion wurde trotz boher 
Dosen (50—100 Mill.) immer nur schw&chere Reaktion, dagegen sehr 
oft Herdreaktion beobachtet. Die Einspritznngen nnter die Haut 
ergaben kein positives Resultat. Schmitz (Halle a. S.). 

Cholzoff, Die gonorrhoischen Erkrankungen in der Chir- 
urgie und ihre Behandlung mittels Sero- und Vaccino- 
therapie. (Beitr. z. klin. Chirurgie. Bd. 89. 1914. S. 382.) 

Elinisches. Langer (Charlottenburg). 

v. Planner, Richard, Zur Vaccinebehandlung akuter Go¬ 
norrhoe n. (Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 1081 u. 1121.) 

Verf. fafit seine bei der Behandlung von 16 Patienten mit intra- 
glutaalen Gonargininjektionen gesammelten Erfahrungen folgender- 
maBen zusammen: 

1. Bei Behandlung der akuten Gonorrhoe kommen lediglich die 
Methoden in Betracht, welche gegen die Ursache des Leidens an- 
k&mpfen. Zu diesen zahlt die antiseptische Lokaltherapie und die 
Behandlung mit der Gonokokkenvaccine. 

2. Die antiseptische Lokaltherapie ist unbedingt an erste Stelle 
zu setzen, und nur wo dieser ktiologischen Behandlung kein end- 
gultiger Erfolg beschieden ist, weil dieselbe die Krankheitserreger 
nicht zu erreichen imstande ist, tritt als erg&nzende Behandlung die 
gleichfalls atiologische Behandlung mit Gonokokken vaccine hinzu, 
welche aber stets mit der antiseptischen Lokaltherapie zu kombi- 
nieren ist. Fur den Praktiker wurde sich hieraus ergeben, jede 
Behandlung frischer akuter Gonorrhoe mit der Lokalbehandlaug zu 
beginnen, deu Erfolg dieser Behandlung durch Gonokokkenunter- 
suchungen zu kontrollieren und die Behandlung durch etwa 6 Wochen 
fortzusetzen. Wenn sich nunmehr ergibt, daft die Sekretion und die 
Gonokokken zeitweilig verschwinden, um nach kurzer Zeit wieder 
aufzutauchen, soli die Lokaltherapie mit der Vaccinetherapie kombi- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Gonorrhoe. 


509 


niert werden. Diese soil nicht mit kleinen Dosen, sondern gleich mit 
mittleren Dosen begonnen and sodann nach Bedarf mit den starken 
Dosen fortgesetzt werden, weil eventnell erst dnrch diese eine heilende 
Herdreaktion erzengt wird. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Luithlen, Friedrich, Zur Kenntnis der Wirkung der Vac¬ 
cine. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 253.) 

Subkutane Injektionen yon normalem Pferdeserum bewirkten bei 
gonorrhoischen Epididymitiden eine wesentliche Herabsetznng der 
entziindlicben Vorgfinge, der Ezsudation nnd Transsudation, und ein 
Nachlassen der Sehmerzen. Bei dieser Behandlung blieb jedoch eine 
Infiltration im Nebenhoden zurtick. Injektionen von Milch, die be- 
kanntlich Fieber erzeugen, bewirkten zumeist nur eine vorfiber- 
gehende Besserung der eiitziindlichen Vorgfinge an der Epididymis. 
Diese Ergebnisse beweisen, dafi sowohl artfremdes Ei weifi wie fieber- 
erzeugende Mittel auf spezifische Prozesse einwirken kfinnen. Auf 
Grund dieser Versuchsergebnisse und der klinischen Beobachtungen 
bei Anwendung der Gonokokkenvaccine nimmt Verf. an, dafi diese 
drei Komponenten in der Wirknng aufweist: 1. als artfremdes Ei- 
weifi. 2. als die Efirpertemperatur erhohendes Mittel und 3. als 
spezifische, aus Gonokokken bestehende Substanz. Es ist mfiglich, 
dafi anch bei den anderen Vaccinen ahnliche Oder dieselben Ver- 
hkltnisse obwalten. Gildemeister (Posen). 

Mfiller, Rudolf und Weifi, Artur, Fieberbehandlung gonor- 
rhoischer Eomplikationen. (Ebenda. S. 249.) 

Die Verff. konnten den Nachweis ffihren, dafi durch die Injektion 
unspezifischer, fiebererzeugender Eiweifikfirper (Alttuberkulin, Milch, 
Natrium nucleinicum) ein therapeutischer Erfolg bei gonorrhoischen 
Eomplikationen zu erzielen war. Gildemeister (Posen). 

Engwer, Uber die Behandlung der kindlichen Gonorrhoe 
mittels der Fiebertherapie (Weifi). (Munch, med. Wochen¬ 
schr. 1916. S. 1582.) 

Bei einem 3jfihrigen M&dchen mit Gonorrhoe wurde durch ein 
halbstundiges Bad von 42—44° sofortige vfillige Heilung erzielt. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Mfiller, Rudolf, Uber ein neues Anwendungsgebiet und 
das therapeutisch wirksame Prinzip parenteraler 
Proteinkbrperzufnhr. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 841.) 
Verf. berichtete kiirzlich in dieser Zeitschrift in Gemeinsehaft 
mit Weifi fiber therapeutische Erfolge bei Behandlung akuter go- 
norrhoischer Eomplikationen durch parenterale Zufuhr verschiedener 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



510 


Gonorrhoe. 


unspezifischer Proteine. Er sah nan weiterhin, daB auch andere 
entzflndliche Prozesse, wie Bubonen, Phimosen, durch fusiforme Ba- 
zillen hervorgerufene Anginen, Herpes zoster, verscbiedene lokale 
pyogene Prozesse gflnstig beeinfluBt warden. Zar Yerwendang kamea 
Milchinjektionen, die zun&chst eine Zunabme der Dimensionen des 
Entzfindungsherdes zar Folge haben. Diese Zunahme wird bedingt 
darcb eine nach der Proteininjektion entstehende vermehrte Hyper- 
ftmie and Transsadation, die als Haaptarsache der unspeziflschen wie 
speziflschen Proteintherapie anzasehen sind. Vert ist geneigt, die am 
Orte der Entz&ndang nach der speziflschen wie unspeziflschen Protein¬ 
injektion eintretende Hype ramie and Transsudation als eine anaphylaxie- 
ahnliche Erscbeinnng anfzufassen. Gildemeister (Posen). 

Possek, Znr Abortivbebandlnng der Ophthalmoblennor- 
rhoe. (Wien. klin. Wochenschr. 1917. S. 77.) 

Vert macht gegenflber der Mitteilnng Mailers, daB ihm die 
Heilnng von Ophthalmoblennorrhoe durch intraglut&ale Einspritznng 
yon 10 ccm Milch gelnngen sei, darauf aufmerksam, daB die Heilnng 
dieser Erankheit durch parenterale Einverleibnng homologer and 
heterogener Vaccine (Autovaccine aus abgetOteten Gonokokken Oder 
sensibilisierten lebenden Gonokokken, Injektion karbolisierter hetero¬ 
gener Typhus- and Colibakterien) schon l&ngere Zeit von v. Szily 
and Sternberg bekannt gegeben and auch von ihm bei 25 Fallen 
als wirksam befnnden sei. Hetsch (Berlin). 

v. Szily, Panl and Sternberg, Al&dar, Abortive Bakterio- 
therapie akuter Ophthalmoblennorrhoen. (Munch, med. 
Wochenschr. 1917. S. 131.) 

Sehr gate Heilerfolge bei Einspritznng von frischer Typhus- 
vaccine. Die Wirkung bernht auf einer aknten toxischen Beaktion. 
Ortliche Behandlnng ist nicht notwendig. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Weifl, Arthur, Uber intravendse Yaccinebehandlnng go- 
norrhoischer Eomplikationen. (Wien. klin. Wochenschr. 
1916. S. 619.) 

Die Vaccinationstherapie, insbesondere das intravenSse Verfahren, 
bedentet einen groBen Fortschritt in der Behandlnng der Gonorrhoe 
nnd deren Eomplikationen. Nach Ansicht des Verf. sind die viel- 
fachen Warnungen vor der Gefahrlichkeit der intravenOsen Dar- 
reichnng gegenflber dem intramuskularen Verfahren nnberechtigt. 
Wenn auch der eine Oder der andere therapentische MiBerfolg zn 
verzeichnen ist, so erfihrt doch die Heildaner der Eomplikationen 
bei dem intravenOsen Verfahren in den meisten Fallen eine wesent- 


Digitized b 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Gonorrhoe. 


611 


liche Abkfirzung, wobei auch entsprechend den von Brandwetner 
and Hoch gemachten experimentellen Erfahrnngen eine gunstige 
Beeinflussung des nrethralen Prozesses oft nnverkeunbar zntage tritt. 

Gildemeister (Posen). 

Luithlen, Friedrich, Uber Yaccinetherapie der gonorrho- 
ischen Komplikationen. (Arch. f. Derm. n. Syphilis. Bd. 123. 
1916. S. 533.) 

Die klinischen Beobachtongen des Verf. bei Anwendung von 
Arthigon ergaben ffir die Vaccinetherapie der gonorrhoiscben Kompli¬ 
kationen, dad die vSllige Wiederherstellung gonorrhoisch erkrankter 
Organe nnr durch Vaccine, and zwar nur bei fruhzeitiger Anwendang 
zu erreicben ist Daneben mad die einfache entzundnngswidrige, 
lokale Behandlang des erkrankten Organs natiirlicb sorgf&ltig durch- 
geffihrt werden. Die mit der spezifischen Therapie verbundenen 
Oefahren lassen sich durch vorsichtige Verabreichnng anf ein Mindest- 
mad beschranken. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Cruvellhier, Lonls, Traitement de la blenorragie par la 
m£thode des virus vaccins sensibilises. (C. r. Acad, des 
Sciences. Vol. 158. 1914. p. 1284.) 

Verf. stellt das sensibilisierte Gonokokkenvaccin durch 24 stfin- 
diges Digerieren lebender Gonokokken mit Seram einer Ziege, die 
aaf intravenfisem Wege gegen Gonokokken immanisiert ist, im Eis- 
schrank dar. 

Es werden 2—3 mal wochentlich subkutane Injektionen von etwa ' 
5 Milliarden Keimen gegeben. Meist tritt nar eine leichte Lokal- 
reaktion, selten vorubergehende Temperatursteigerung ein. 

Bei Orchitis, Arthritis, Salpingitis, Cystitis, Prostatitis sind die 
Erfolge sehr gnnstig. Bei akuter Gonorrhoe tritt eine Mildernng der 
entzundlichen Erscheinungen ein, doch ist eine Abkfirzung des Verlanfs 
nur bei einem Teil der F&lle erkennbar. Giinstig scheint die Einfuhrung 
mit dem Gonokokkenserum getrankter Bongies, also eine Art Sensi- 
bilisieruiig in vivo, zu wirken. Bei chronischer Urethritisist auch dieses 
Verfahren ohne erkennbare Wirkung. Kurt Meyer (Berlin). 

Donnar, S., Die Vaccinebehandlung der gonorrhoischen 
Arthritis. (Therapie d. Gegen wart. Jg. 57. 1916. S. 334.) 

Verf. beschreibt 10 Falle, bei denen er das Gonargin, intra- 
masknl&r injiziert, angewendet hat, ohne eine schadliche Wirkung 
Oder eine Bel&stigung der Patienten beobachtet zu haben. Es wirkt 
bei Arthritis gonorrhoica schmerzlindernd and es kann deshalb friih- 
zeitig mit der Bewegung des befallenen Gelenkes begonnen and eine 
Versteifung verhindert werden. Das Gonargin verdient bei jeder 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



512 Gonorrhoe. 

Arthritis gonorrhoica frfihzeitig angewendet zu werden. Das Gonargin 
kommt in gebrauchsfShiger Verdunnung in zugeschmolzenen Ampullen 
zn 1 ccm in den Handel. Die Packnng A enthS.lt je 2 Ampnllen zu 
5—50 Millionen Eeimen, Packnng B zwei solche mit 50—1000 Mil- 
lionen Eeimen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Gotze, Zur Bewertnng der Gonargintlierapie nnd -dia- 
gnostik. (Munch, med. Wochenschr. 1917. S. 162.) 

Gonargin ist eine Gonokokkenvaccine, die bei der Behandlnng 
von Hodenentziindung, Blasenkatarrh und Gelenkerkranknng wesent- 
liche Dienste zu leisten vermag. Fttr den Nachweis der noch be- 
stehenden Gonorrhoe hat das Mittel keine grofie Bedentung. In 
manchen Fsllen werden durch die Gonarginbehandlung die Gono- 
kokken wieder hervorgelockt. W. H. Hoffm ann (Wilhelmshaven). 

Reenstierna, J., Elinische Versuche mit einem Antigono- 
kokkenserum. (Arch. f. Derm. u. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 774.) 

Yerf. hat mit einem polyvalenten Antigonokokkenserum, das er 
durch Vorbehandlung yon Ziegen gewonnen hatte, im ganzen 120 Falle 
mit gonorrhoischen Eomplikatiouen behandelt. Zusammenfassend lSfit 
sich fiber die Wirkungsweise des Serums sagen, daB die Aussichten 
auf Heilung urn so grfiBer sind, je mehr der Erankheitsproz^B den 
Charakter einer geschlossenen Gonorrhoe zeigt. In den meisten 
FSllen, wo Schmerzen usw. vorhanden waren, konnte oft schon nach 
wenigen Stunden eine deutliche Besserung bzw. Verschwinden der- 
selben festgestellt werden. Nur wenige Falle blieben vom Serum 
vfillig unbeeinfluBt. Bei der sog. „offenen“ Gonorrhoe lieB sich eine 
Verminderung der Gonokokkenzahl nicht mit Sicherheit feststellen. 
Gegen neue Eomplikationen, die wShrend der Serumbehandlung auf- 
traten, gewShrte das Serum keinen Schutz. Als Nebenwirkungen 
der Serumbehandlung wurden beobachtet Empfindlichkeit an der 
Injektionsstelle der GlutSalmuskulatur, besonders nach der ersten 
Injektion eine schnell vorttbergehende Temperatursteigerung von '/« 
bis 2°, gelegentlich auch Rfitung des Gesichtes, Trockenheit des 
Rachens, Schfittelfrost usw. und schlieBlich als wichtigste Erscheinung 
in einer betrSchtlichen Zahl yon Fsllen die Serumkrankheit, die nach 
7—12 Tagen anftrat. Die HSufigkeit der Serumkrankheit dfirfte 
sich aber durch die Herstellung eines hoherwertigen Serums, welches 
die Anwendung kleinerer Injektionsmengen gestattet, wesentlich ver- 
ringern lassen. Zur Vermeidung der Anaphylaxie wfirde es sich 
auch empfehlen, das Serum verschiedener Tierarten zu benutzen. 
Moglicherweise lassen sich die Erfolge durch Eombination der aktiven 
und passiven Immunisierung weiter vervollkommnen. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 


Digitized b" 


Google 


_ Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Gonorrhoe. 


513 


Oelze, Uber die physikalisch-chemischen Grundlagen 
der Therapie der Gonorrhoe. I. Die Wirkung kolloi- 
der Metalle auf Gonokokkenkolturen. (Zeitschr. f. experim. 
Pathol, u. Therapie. Bd. 18. 1916. 8. 309.) 

Die systematische Prfifung ergibt keine einheitlichen Gesichts- 
punkte. Es iibertreffen bisweilen die elektrolytisch hergestellten 
Kolloide an Wirkung die Suspensionskolloide mit Schutzkolloid; es 
zeigen ferner gleiche Metalle mit vei schiedenen Schutzkolloiden ver- 
schiedene Wirkungen. Der kolloide Zastand an sich ist nicht von 
grunds&tzlicher Bedeutung fur die Wirksamkeit; die Wirkung mufi 
vielmehr in einer chemischen Bindung liegen, der kolloide Zustand 
hat nur Bedeutung fiir den Transport. Nur eine kleine Zahl kolloider 
Metalle hat gonokokkentfitende Wirkung; die Kenntnis ihrer Beein- 
flussung durch Schutzkolloide, die sich im einzelnen aus den mit- 
geteilten Versuchen ergibt, gibt den Weg zur Gewinnung therapeutisch 
geeigneter Praparate. Langer (Charlottenburg). 

Roller, H., Die Silberiontophorese in der Therapie der 
Gonorrhoe. (Mfinch. med. Wochenschr. 1917. 8.44.) 

Es wird fiber zufriedenstellende Yersuche der Behandlung der 
Gonorrhoe mit Silberionen berichtet. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Dufaux, L., Das neue Injektionsmittel zur Gonorrhoe* 
behandlung Choleval in fester, haltbarer (Pulver- 
und Tabletten-) Form. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 1196.) 

Verf. stellte Versuche fiber die bakterizide Wirkung des Cholevals 
an im Vergleich zu anderen Silbermitteln und konnte feststellen, daft 
von demselben Staphylokokken und Gonokokken weitaus am raschesten 
abgetotet wurden. Auch Gonokokkeneiter wird dank der cytolytischen 
Wirkung des Cholevals rasch abgetotet. Schmitz (Halle a. S.). 

Baer, Th., Uber Yersuche mit dem neuen Antigonorrhoi- 
kum „Choleval“. (Mttnch. med. Wochenschr. 1916. 8.954.) 

Sehr gfinstige Erfahrungen mit Choleval. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Frieboes, W., Erfahrungen bei Cholevalbehandlung der 
mfinnlichen und weiblichen Gonorrhoe. (Ebenda. 8.785.) 

Die Cholevalbehandlung bew&hrte sich besonders bei der Behandlung 
des Trippers bei der Frau. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Meyer, Fritz M., Die Behandlung der m&nnlichen Gonor¬ 
rhoe mit Choleval. (Med. Klinik. 1917. 8.72.) 

Krete AM. Bef. Bd. 66 . No. 21/22. 38 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



514 


Syphilis. 


Die Erfolge waren gut. Das Mittel ist den bisherigen Silber- 
mitteln nicht iiberlegen, ist aber doch als neues gonokokkentdtendes 
Mittel willkommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Knznitzby, E., Uber die Behandlnng der Frauengonorrhoe 
mit Protargolsalbe. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1613.) 

Mit der Salbenbehandlung wurde ein befriedigender Erfolg er- 
zielt. Die Gonokokken verschwinden oft innerhalb der ersten 2—4 
Wochen, und es gelingt, die Eranken zu heilen, d. h. dauernd gono- 
kokkenfrei zu machen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Cohn, Paul, Gibt es eine Disposition zur Lues? (Derm. 
Zentralbl. Bd. 18. 1915. S. 19.) 

Ein hydropischer Zustand der Haut soli die Infektion erleichtern. 

Hannes (Hamburg). 

Finger, E., Betrachtungen uber Entstehung und Verlauf 
der syphilitischen Exantheme. (Wien. klin. Wochenschr. 
1916. S. 773.) 

Von klinischem Interesse. Gildemeister (Posen). 

Almkvist, Johan, Beobachtungen Uber die Ursachen der 
verschiedenen Lokalisation der syphilitischen Ex¬ 
antheme. (Arch. f. Derm. u. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 207.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Holterdorf, A., Herzsyphilis mit Adams-Stokesschem 
Symptomenkomplex, ausgezeichnet durch Tausende 
von epileptiformen Anf&llen. (Munch, med. Wochenschr. 
1916. S. 1651.) 

Mitteilung eines Falles. Es handelte sich um eine Gummabildung 
im HerzmuskeL W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen). 

Lichtenstein, Ladisians, Beitrag zur Frage der Reinfektion 
bei Lues. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1208.) 

Ein Soldat infiziert sich und yor Beginn der antiluetischen Kur 
in Unkenntnis seiner Erkrankung seine eigene Frau mit Lues. Kurz 
darauf erkrankt auch das 2—3 Monate alte Kind an Sekund&rlues, 
hbchstwahrscheinlich infolge Infektion durch die Mutter. Nach 7 mo- 
natiger absoluter sexueller Abstiuenz nach Hause kommend, verkehrt 
der Mann mit seiner Frau, ohne yon der mittlerweile aufgetretenen 
luetischen Erkrankung der Frau und des Kindes, die infolgedessen 
auch keinerlei Behandlnng unterzogen worden waren, Kenntnis zu 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


515 


haben. Nach ungefahr 6 Wochen erkrankt er, dnrch seine eigene 
Frau retroinfiziert, an einem typischen Primaraffekt. 

Gildemeister (Posen). 

HDller, Rudolf, Reinfektionen nnd Residualsklerosen. 
Ein Beitrag zur Frage der Heilbarkeit luetischer 
Infektionen dnrch Salvarsan. (Arch, £ Derm. u. Syphilis. 
Bd. 123. 1916. S. 593.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Boas, Zwei Falle yon Rezidiven von Syphilis 2 l / 4 nnd 
3 Jahre nach dem Versnche einer abortiven Enr bei 
Indnrationen mit negativer Wassermannscher Re* 
aktion. (Derm. Wochenschr. Bd. 63. 1916. S. 867.) 

Verf. beschreibt 2 Falle, bei denen anscheinend die Abortivkur 
gelungen war (Wassermann war danernd negativ), wo es doch 
nach 2—3 Jahren zn einem Rezidiv kam. Das Exanthem war ein 
typisches Rezidivexanthem. Schmitz (Halle a. S.). 

Frfihwald, Richard, Ober Reinfektion nach Salvarsan- 
Quecksilberbehandlung. (Arch. f.Derm. u. Syphilis. Bd. 123. 
1916. S. 318.) 

Mitteilnng von 3 Fallen. Die Beobachtung zeigt, dafi die ver- 
abreichte Menge von Salvarsan nnd Quecksilber, sowie die Beein- 
flnssnng der Wasserm an nschen Reaktion keine absolnt sicheren 
Indikatoren for die Mdglichkeit einer Abortivknr sind. Vielleicht 
kommt dem Zeitpnnkt, an dem die Therapie einsetzt, eine entschei* 
dende Bedentnng zn. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Herz, Max, Uber Lues und Aorta. (Wien. klin. Wochenschr. 
1916. S. 292.) 

Von klinischem Interesse. Gildemeister (Posen). 

Olgaard, A., Syphilitische Herzkrankheiten und Wasser- 
mann-Reaktion. (Zeitschr. £ klin. Med. Bd. 82. 1916. S. 375.) 
Bericht fiber 18 Falle, von denen 10 eine negative Wasser- 
m ann-Reaktion hatten, wfihrend bei 8 Fallen dnrch eine Vermeh- 
rung des angewandten Sernms auf 0,4 nnd 0,8 ccm eine positive 
Reaktion erzielt werden konnte. Hannes (Hamburg). 

Larkin, John H. and Levy, J. J., A pathological study of 
syphilitic aortitis and its serology. (Journ. of experim. 
Med. Vol. 23. 1916. p. 25.) 

33* 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



516 


Syphilis. 


Die syphilitische Aortitis ist ein entznndlicher Prozefi, dessen 
frhhestes und konstantestes Merkmal eine perivaskul&re Rundzellen- 
iDfiltration in der Adventitia ist Das typiscke Bild wird oft dnrch 
eine dazukommende diffuse Atherosklerose verwischt. In frahen 
Fallen sind nnr die histologischen Veranderungen nachweisbar. 

Eine reine Aorteninsnffizienz ist, abgesehen von der dnrch in- 
fektiose Endokarditis hervorgerufenen, stets luetisch. 

flerzhypertrophie ist keine Komplikation der lnetischen Aortitis. 
Wenn vorhanden, ist sie gewSbnlich mit Nephritis vergesellschaftet. 

Der Nachweis der Spirochaeta pallida gelingt, wenn iiberhaupt, 
nnr sehr selten. 

Positive Wassermannsche Reaktion bei Patienten, die vor 
15 Jahren oder linger inflziert sind, deutet in 80 - 90 Proz. der F&lle 
auf luetische Veranderungen der Aorta. 60 Proz. dieser Faile sterben 
an ihrer Aortitis. Bei 94 Proz. der an Aortitis Leidenden fallt die 
Wassermannsche Reaktion positiv aus. Kurt Meyer (Berlin). 

Wilmans, Lungentuberkulose oder Lungensyphilis? 

(Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1481.) 

Eine Anzahl von Fallen von Lungensyphilis gehen unter dem 
Bilde der Lungentuberkulose einher. Es ist einleuchtend, wie wichtig 
es ist, solche Faile ursachlich genau aufzuklaren. Einige Beispiele 
werden mitgeteilt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Beck, Oscar, Erbsyphilis und akustischer Ohrapparat. 

(Med. Klinik. 1916. S. 305.) 

Beschreibung der Ohrerkrankungen auf Grundlage der angebore- 
nen Syphilis. Die erbsyphilitischen Erkrankungen des Mittelohres 
bieten keine Zuge, die far diese Krankheit besonders eigentumlich 
wiren. Im Gegensatz dazu sind die erbsyphilitischen Erkrankungen 
des inneren Ohres in ihrer Eigenart ganz scharf umschrieben. Schon 
Hntchinson fand 15 Proz. Taubheit bei Kindern mit angeborener 
Syphilis. Nicht selten treten die Ohrkrankheiten allein anf, wahrend 
die gleichfalls schon von Hutchinson beschriebenen Augen- und 
Zahnkrankheiten fehlen. Jede friih einsetzende Erkrankung des 
Schneckenapparates ist von vornherein auf Erbsyphilis verdachtig. 
Der Beweis wird erleichtert durch die Wassermannsche Unter- 
suchung. Die pathologisch-anatomischen Untersnchungen auf diesem 
Gebiete sind noch nicht abgeschlossen. Durch eine Behandlung ist 
der Krankheitsverlauf im allgemeinen nicht zu beeinflnssen, wenn 
auch vorubergehende Besserungen mSglich sind. Dieses scheint da- 
fur zu sprechen, dafi die Erbsyphilis des Ohres keine Spiroch&ten- 
krankheit ist, sondern eine metaluetische Erkrankung. Dennoch 
sollte in keinem Faile eine grUndliche Quecksilberbehandlung unter- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


517 


lassen werden; iiber die Salvarsanbehandlung sind die Erfahrungen 
noch nicht abgeschlossen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Heine, L., Uber Lues nnd Tabes vom ophthalmologischen 
Standpunkt. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1717.) 
Zusammenstellung der wichtigsten Augenerscheinungen bei Hirn- 
syphilis nnd Tabes, ihrer Haufigkeit and ihrer Bedeatang far den 
Nachweis der Krankheit. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Stiimpke, Gustav, Uber orthotische Albuminnrie nnd ihre 
Beziehungen zur Syphilis. (Med. Klinik. 1917. S. 38.) 

Die orthotische Albnminnrie kann nicht als eine far Syphilis 
besonders eigenturaliche Erscheinnng angesehen werden. Wie bei 
anderen chronischen Infektionen kann sie auch bei Syphilis vor- 
kommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Clark, Herbert C. and Gates, I. N., Treponema pallidum 
found at autopsy, in the bloodstream and elsewhere, 
in a case of congenital syphilis. (Proc. of the Canal Zone 
med. Ass. Vol. 7. 1916. p. 34.) 

Es handelte sich nm ein 2 Monate altes Kind mit angeborener 
Syphilis. Es fanden sich Spiroch&ten in Enochenmark, Milz, Lymph* 
driisen nnd in grbflerer Menge im peripheren Bint. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Noguchi, Hideyo, Certain alterations in biological pro¬ 
perties of spirochaetes through artificial cultivation. 
(Ann. de l’lnst. Pasteur. Vol. 30. 1916. p. 1.) 

Verschiedene seit langer Zeit in kfinstlichen Kulturen fort- 
gezttchtete Spirochfttenarten haben zum Teil ihre biologischen Eigen- 
schaften ver&ndert. So haben Treponema pallidum and pertenae 
ihre Tierpathogenitat verloren, Tr. microdentium die F&higkeit, iiblen 
Geruch zu erzeugen, Tr. mucosum das SchleirabildungsvermSgen ein- 
gebiifit. Kurt Meyer (Berlin). 

Levaditi, C. et Marie, A., Le tr6pon6me de la paralysie 
gSnerale. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 1695.) 

Ein durch Verimpfung des Blutes eines Paralytikers auf Kanin- 
chen isolierter Stamm der Spirochaete pallida zeigte wesentliche 
Unterschiede gegeniiber einem von einem Fall prim&rer Lues her- 
ruhrenden Stamm. 

Die Inkubationsdauer der Infektion beim Eaninchen war eine 
sehr lange, es traten keine tiefgehende Ulzerationen, sondern nor 
oberflachliche schuppende, von einer Inflltrationszone umgebene Ero- 


Digitized b 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



518 


Syphilis. 


sionen anf. Histologisch erwiesen sicb diese als Verdi ckung der 
Haut and Infiltration der Papillen nnd oberflachlichsten Derma- 
schicliten mit Mononnkle&ren and Plasmazellen. Endarteritische 
Veranderungen waren kaam vorhanden, dagegen die perivaskul&ren 
sehr ansgesprochen. Auffallend war die besondere Affinit&t des Virus 
zu den Epitbelien. Die Spirochaten lagen in grofier Menge zwiscben 
den Epithelzellen and schienen sogar in deren Inneres einzudringen. 
Die Verfinderungen heilten sehr langsam ab. 

Im Gegensatz zu dem Stamm yon primfirer Lues war der Para* 
lysestamm weder fur niedere Alien noch fur Schimpansen pathogen. 

Uberstehen der Infektion mit dem einen Stamm hinterliefi beim 
Eanincben Immunit&t nur gegen diesen, nicht aber gegen den anderen. 

Es besteht demnach ein deutlicher Unterschied zwischen dem 
Paralysevirus einerseits and dem Haut- and Schleimhautvirus anderer- 
seits. Verff. betrachten das Paralysevirus als besondere, neurotrope 
Varietat der Spirochaete pallida. Kurt Meyer (Berlin). 

Wile, Udo J., Experimental syphilis in the rabbit pro¬ 
duced by the brain substance of the living paretic. 
(Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 199.) 

Verf. gewann von 6 Paralytikern durch Hirnpunktion Hirn- 
substanz aus dem Stirnhirn. In 5 von den 6 Proben waren Spiro- 
chfiten im Dunkelfeld nachweisbar. Das gesamte Material wurde 
anf die Hoden eines Kaninchens verimpft. Schon nacb 2 Wochen 
wurden kleine Knoten ftihlbar. Nacb 4 Wochen warden aus den 
Knoten durch Punktion lebende Spirochaten gewonnen. Sie liefien 
sich auf frische Kaninchen iibertragen und gingen auch in Kul- 
turen an. 

Die Spirochaten erschienen etwas kiirzer und dicker als die 
gewohnlichen Pallidae, ahnlich den von Nichols bei Paralyse be- 
schriebenen. Auch durch die kurze Inkubationszeit unterschieden sie 
sich von den gewohnlichen Pallidae. Vielleicht handelt es sich um 
einen besonderen neurotropen Typus. Kurt Meyer (Berlin). 

Buschke, A., Uber den Verlauf der auf den Menschen 
Qbertragenen Tiersyphilis. (Arch. f. Derm. u. Syphilis. 
Bd. 123. 1916. S. 278.) 

Mitteilung eines Falles von Ubertragung experimenteller Ka- 
ninchensyphilis auf den Menschen infolge eines Unfalles beim Arbeiten 
mit syphilitiscben Kaninchen (s. Deutsche med. Wochenschr. 1913. 
No. 37). Es entwickelte sich ein ausgedehntes Exanthem, das nach 
7 Monaten papulos auch unter nervosen Erscheinungen rezidivierte; 
noch nach 1 1 I 2 Jahren entwickelten sich Plaques auf der Unterflfiche 
der Zunge. Die Wassermannsche Reaktion war anfangs stark 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


519 


positiv, wurde sp&ter darch Quecksilberbehandlung negativ. Die 
Beobachtung lehrt, dafi das vom Menschen auf das Kaninchen ttber- 
tragene sypbiiitiscbe Virus trotz mehrfacher Kaninchenpassagen einen 
boben Grad von Virulenz behalten kann, und daB die vom Kaninchen 
auf den Menschen riickiibertragene Syphilis nicht abgeschw&cht zn 
sein brancht. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Marinesco, G. et Minea, J., Infectiosit6 dn liquide c6phalo- 
rachidien dans la paralysie g6nerale juv6nile. (C. r. 
Acad, des Sciences. Vol. 159. 1914. p. 287.) 

Verff. erzengten beim Kaninchen durch Verimpfung der Spinal- 
flussigkeit eines Falles von Paralyse eines 23jhhrigen eine Hoden- 
syphilis. Kurt Meyer (Berlin). 

Zinsser, Hans and Hopkins, J. G., Studies on Treponema 
pallidum and syphilis. 1L Spirochaeticidal antibodies 
against Treponema pallidnm. (Jonrn. of experim. Med. 
Vol. 24. 1916. p. 323.) 

Das Sernm mit Kultnren von Treponema pallidnm immnnisierter 
Kaninchen nnd Schafe totet Kulturspirochaten in vitro ab. Eine 
geringe spiroch&tozide Wirknng besitzt bereits normales Kaninchen- 
und Schafsernm. 

Die spiroch&tozide Wirknng sowohl des Normal- wie des Immun- 
sernms wird durch Erhitzen auf 56° aufgehoben. Durch Zusatz 
geringer, an sich unwirksamer Mengen frischen Normalserums der 
gleichen Art wird sie wiederhergestellt. Die spiroch&toziden Anti- 
korper haben also denselben Ban wie die bakteriziden Antikorper 
der antibakteriellen Sera. Kurt Meyer (Berlin). 

Zinsser, Hans, Hopkins, J. G. and McBurney, Malcolm, Studies 
on Treponema pallidnm and syphilis. III. The indi¬ 
vidual flnctnations in virnlence and comparative 
virulence of Treponema pallidum strains passed 
through rabbits. (Ibid. p. 329.) 

Bei der Fortziichtung mehrerer Spiroch&tenstamme durch zahl- 
reiche Kaninchenpassagen — es wurde nur intratestikular geimpft — 
ergab sich keine gesetzm&fiige Zunahme Oder Abnahme der Virulenz 
weder bezuglich der Zahl der positiven Imp fun gen, noch beziiglich 
der Inkubationszeit. 

Stamme verschiedener Herkunft, von Condylomen, Schankern, 
mucosen Plaques und progressiver Paralyse zeigten keine deutlichen 
Unterschiede der Virulenz. Auch morphologische Unterschiede zwischen 
den einzelnen St&mmen waren nicht erkennbar. 

Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



520 


Syphilis. 


Diesel ben, IV. The difference in behavior in immune 
serum between cultivated non-virulent Treponema 
pallidum and virulent treponemata from lesions. (Ibid, 
p. 341.) 

Ein durch Immunisierung mit Kulturspiroch&ten gewonnenes 
Kaninchenserum, das diese noch in einer Verdfinnung 1:2000 ag- 
glutinierte, beeinflufite virulente, direkt aus gelatinosen Hodenver- 
ftnderungen des Eaninchens ausgewaschene Spirochftten nicht. Auch 
nach Behandlung mit Salzsaure nachPorges warden die virulenten 
Spirochftten durch das Serum nicht agglutiniert. 

Auch die bakterizide Wirkung, die das Serum auf Kulturspiro- 
chftten ausubte, zeigte es gegeniiber den Organspirochftten nicht. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Dieselben, V. Further studies on the relation of culture 
Pallida to virulent Pallida and on reinfection pheno¬ 
mena. (Ibid. p. 561.) 

Kaninchensera, die durch Immunisierung mit einem Laboratoriums- 
stamm der Spirochaeta pallida gewonnen waren, agglutinierten nicht 
nur den homologen sondern auch andere Laboratoriumsstftmme der 
Pallida, ferner, zum Teil allerdings etwas schwftcher, auch andere 
Spirochfttenarten, wie Sp. calligyrum, refringens und microdentium, 
ein Beweis filr die nahe Verwandtschaft dieser Arten. 

Durch Sera sypbilitischer Kaninchen warden Kulturspiroch&ten 
nicht nennenswert stftrker agglutiniert als durch Sera normaler Sera. 
Sie warden ferner nicht agglutiniert durch Sera von Kaninchen, die 
mit virulenten, unmittelbar aus Krankheitsprodukten stammenden 
Spirochftten vorbehandelt waren. 

Sera von Syphilitikern, besonders solchen aus dem terti&ren 
Stadium, agglutinieren Kulturspiroch&ten etwas stftrker als Sera 
normaler Individuen. Da aber bei anderen Erkrankungen fthnliche 
Agglutinationswerte ebenfalls beobachtet werden, kommt der Reaktion 
ein diagnostischer Wert nicht zu. 

Immunisierung mit Kulturspiroch&ten scheint Kaninchen weder 
lokal noch allgemein Schutz gegen eine Infektion mit virulenten 
Spirochftten zu verleihen. Dagegen scheint nach Ausheilung eines 
syphilitischen Herdes, z. B. in einem Hoden, eine lokale Immunitftt 
zuruckzubleiben. Die Syphilisimmunitftt des Kaninchens durfte eine 
rein zellulftre, nicht durch Antikorper vermittelte sein. HOchstens kftme 
lokale AntikOrperbildung in Frage. lnwieweit diese Resultate auf den 
Menschen zu tibertragen sind, bleibt dahingestellt. Sie wiirden vielleicht 
die scheinbare Hautimmunitat in der Sekundftrperiode und das spfttere 
Befallen werden einzelner Organe bei gleichzeitiger Resistenz gegen 
eine ftufiere Reinfektion erklftren kdnnen. Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


521 


Levin, Ernst, Zum Nachweis der Spirochaete pallida nach 
der Fontanaschen Versilberungsmethode. (Munch, med. 
Wochenschr. 1916. S. 953.) 

Der Nachweis ist einfach und leicht. Auffallend h&ufig findet 
man bei diesem Verfahren die Spiroch&ten in lauggestrecktem Zu- 
stande, ohne Windungen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Kolmer, John A., Broad well jr., Stuart and Matsanami, Toitsu, 
Agglntination of Treponema pallidum in human sy¬ 
philis. (Journ. of experim. Med. Vol. 24. 1916. p.333.) 

Verff. stellten Agglutinationsversuche mit lebenden, 4 Wochen 
alten Eier-Ascitesbouillonkulturen eines Stammes von Treponema 
pallidum an. Die VersuchsrOhrchen kamen auf 2 Stunden in den 
Brutschrank und dann iiber Nacht in den Eisschrank. 

Normales Menschenserum agglutinierte in einer Verdfinnung 1:5 
Oder dariiber niemals, bei 1:2 in 50 Proz. Ebenso verhielt sich 
Serum nicht syphilitischer Kranker. 

Bei primarer Lues wurden Spuren spezifischer Agglutination 
beobachtet. 1m Sekund&rstadium faud sich eine Agglutination bei 
einer Verdunnung 1:5 Oder dariiber in 58 Proz. der Sera. Ein hbherer 
Titer als 1:20 wurde nicht beobachtet. Bei tertiarer und latenter 
Lues, meist Infektionen des Zen train erven systems, gaben 84 Proz. 
der Sera eine spezifische Agglutination, zum Teil noch in einer Ver¬ 
dunnung 1:80. 

Ein Zusammenhang zwischen Agglutination und Wassermann- 
scher Reaktion war nicht vorhanden. Die Wassermannsche Re- 
aktion war, besonders in den friiheren Stadien, bedeutend haufiger 
positiv. In einigen Fallen flel bei negativer Wassermannscher 
Reaktion die Agglutination positiv aus. 

Die einzelnen Stamme der Spirochaete pallida differieren wahr- 
scheinlich in ihrer Agglutinierbarkeit. Mit fruher benutzten Stammen 
wurde niemals Agglutination bei einer Verdilnnung 1:20 Oder mehr 
beobachtet. Auch sind virulente Spirochaten aus menschlichen Er- 
krankungsherden schwer agglutinabel. 

Wenn auch noch weitere Untersuchungen iiber den praktischen 
Wert der Agglutination erforderlich sind, so durfte doch eine positive 
Agglutination eines geeigneten Stammes bei einer Verdunnung 1:5 
Oder mehr, besonders bei Spatfailen von diagnostischem Wert sein. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Plnkns, Felix, Liquorveranderungen bei Syphilis. (Med. 
Klinik. 1916. S. 905.) 

Kurze Ubersichtsdarstellung. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized fr 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



522 Syphilis. 

Rost, Liquoruntersuchungen bei Syphilis. (Derm.Zeitschr. 
1916. S. 147.) 

Sorgfaltige Druckbeobachtung bei alien Lnmbalpnnktionen ist 
unerlaBlicb. Sie schiitzt vor zn starker lebensgef&hrlicher Druck- 
verminderung. — Druckerhohung ist in manchen Fallen mit zweifel- 
haftem Befund diagnostisch verwertbar. — Im ersten Jahre post 
infectionem werden Liquorverandernngen relativ selten beobachtet; 
haufiger in spfiteren Jahren, wobei die nnbehandelten F&lle er- 
heblich starker beteiligt sind. Liquorverandernngen schwerster Art 
konnen vorhanden sein ohne klinische Symptome und bei negativer 
Wassermann-Reaktion im Blute. Die wiederholte Liquorunter- 
suchung gestattet in gewissem Umfange Eontrolle der Wirksamkeit 
der Behandlung. Diagnostisch nnd prognostisch verwertbar ist die 
Liqnoruntersuchung nur bei alter Lnes und nach Anwendnng eines 
gewissen Behandlungsmafies. Langer (Charlottenbnrg). 

Babes, Anrel A., Snr la dissociation albnmino-cytolo- 
giqne du liqnide c6pbalo-rachidien dans d’autres 
maladies que la syphilis. (C.r.Soc.deBiol.T.77.1914.p.447.) 
Bloch nnd Vernes haben angegeben, daB die Lumbalfliissig- 
keit von Syphilitikern einen vermehrten EiweiBgebalt ohne Ver- 
mehrnng der Lenkocyten bei negativem Wassermann anfweist, 
und daB dieses Zeichen diagnostisch fur Syphilis verwendbar ist. 
Verf. weist nach, daB auch bei anderen Krankheiten, die mit Syphilis 
nichts zn tun haben, dieselbe Erscheinung beobachtet werden kann. 

Gildemeister (Posen). 

Lee, Roger J. and Hinton, W. A., A critical study of Lange’s 
colloidal gold reaction in cerebrospinal fluid. (Amer. 
Jonrn. of the med. Sciences. Vol. 148. 1914. p. 83.) 

Die fiir Syphilis typische Goldreaktion der Spinalflfissigkeit findet 
sich bei fast alien Fallen von Lues des Zentralnervensystems, jeden- 
falls haufiger als die Wassermannsche Reaktion in Blut nnd 
Spinalfliissigkeit und als Globulin- und Zellvermehrnng in der Spinal- 
fliissigkeit. Meist sind sie aber wenigstens mit einer dieser Reaktio- 
nen vergesellschaftet. 

Nachteile der Reaktion sind, daB Beimengung von Bint einen 
positiven Ausfall vortauschen kann und daB Verunreinigungen mit 
Eiweifispuren sorgfaltig vermieden werden mussen. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Oetiker, Ernst, Erfahrungen mit der Langeschen Goldsol- 
reaktion mit Liquor cerebrospinalis. (Zeitschr. f. klin. 
Med. Bd. 82. 1916. S. 235.) 


___ 


Digitized by- Go gle 


UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


623 


Die Reaktion beruht auf der Feststellung Langes, daB mit 
0,4proz. Kochsalzlosung in verschiedenem Grade verdfinnte syphi- 
litische Liqnoren eine GoldsollOsung mehr Oder weniger stark aus- 
zuflocken vermogen. Bei der Nachprufung zuerst Schwierigkeiten in 
der Herstellnng einer guten kolloidalen Goldlosung, die durch eine 
Modifikation des Eikeschen Verfahrens behoben warden. 

Bei 23 normalen Liqnoren 2 dial stark positive, 18 mat schwache 
Reaktion, bei 12 Liqnoren von syphilitischen and metasyphilitischen 
Affektionen des Zentralnervensystems, progressive Paralyse, Tabes 
dorsalis, Myelitis luetica, lOmal stark positive Reaktion, bei 5 Fallen 
von eiteriger and tuberkulfiser Hirnhautentziindung in alien Fallen 
positive Reaktion, jedoch mit qnantitativen Unterschieden gegenuber 
den syphilitischen und metasyphilitischen Erkrankungen des Zentral¬ 
nervensystems, bei 13 anderen Affektionen des Zentralnervensystems 
6mal positive Reaktion. Der Umstand, daB die normalen Liquoren 
nur in den seltensten Fallen die Goldlosung ganzlich unverandert 
lassen, mahnt zur Vorsicht in der Bewertung der Reaktion. 

Hannes (Hamburg). 

Halle, Walter and Pribram, Ernst, Ausfiihrung der Komple- 
mentbindungsreaktion (Wassermannschen Reaktion) im 
hohlen Objekttr&ger. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1012.) 

Die Vorteile der Methode, deren Einzelheiten im Original genan 
beschrieben sind, bestehen insbesondere in einem sehr geringen Ver- 
branch an alien Reagentien, vornehmlich an Meerschweincheu serum. 

Gildemeister (Posen). 

Kaup, J. und Kretschmer, J., Kritik der Methodik der 
Wassermannschen Reaktion nnd neue Vorschlage fiir 
die quantitative Messung der Eomplementbindung. 
(Munch, med. Wochenschr. 1917. S. 158.) 

Das vorgeschlagene Verfahren ist vor allem bestrebt, so wenig 
wie moglich Komplement fur den Versuch zu verwenden. Die er- 
forderliche Menge wird jedesmal im Vorversuch durch Auswertung 
festgestellt. Durch Herabsetzung der Komplementmenge gelingt es 
oft, den bei dem gewbhnlichen Wassermannschen Verfahren nega- 
tiven Ansfall noch in einen positiven nmzuwandeln. Wenn man 
andererseits Extrakte mit starker Eigenhemmung und Komplement- 
sera mit niederem Titer verwendet, so kann auch bei dem gewohn- 
lichen Wassermannschen Verfahren mitunter ein positiver Befund 
vorgetauscht werden. Es wird des weiteren auch noch ttber Ver- 
snche mit abgestnftem Serum und mit abgestuften Antigenmengen 
berichtet. Das ganze Verfahren wird noch in einem eigenen Buch aus- 
fiihrlich verdffentlicht werden. W. H. H o f f m a n n (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



524 


Syphilis. 


Doctor, Karl, Zur Frage der Komplementgewinnung. 
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 742.) 

Verf. entnimmt dem Meerschweinchen wiederholt kleine Blut- 
mengen ans dem Ohr und rednziert bei der Wassermannschen 
Reaktion das Gesamtvolumeu der einzelnen Rohrchen auf 1,5 ccm. 

Gildemeister (Posen). 

Reinhardt, Ad. and Oeller, Hans, Hamsterkomplement an 
Stelle von Meerschweinchenkompi ement bei der 
Wassermannschen Lnesreaktion. (Munch, med. Wochen¬ 
schr. 1916. 8.1399.) 

Das Hamsterkomplement wird als geeigneter Ersatz fur Meer- 
8chweinchenkomplement fiir die Wassermannsche Reaktion emp- 
fohlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Kafka, V. und Haas, E., Cfber die Veranderung der hamo- 
lytischen Komponenten, besonders des Komplements 
im Blutserum der Syphilitiker. (Med. Klinik. 1916. S. 1312.) 

Die Verfinderung des Komplementgehaltes im Blute von Syphili- 
tikern spielt cine bedeutende Rolle. Doch konnte die Annahme, daft 
nach 24stiindigem Aufenthalt im Eisschrank die Haifte der Wasser- 
m a n n - positiven Sera Komplementschwund aufweist, nicht bestatigt 
werden. Die Frage der Komplementverarmung bedarf noch weiterer 
Kiarung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Jaiser, A., Studien iiber Organextrakte. (Zeitschr.f.Immuni- 
tatsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 568.) 

Wasserige Aufschwemmungen normaler menschlicher und tieri- 
scher Organe sind zur Anstellung der Wassermannschen Reaktion 
auch in feiuster Suspension unbrauchbar. 

Unbrauchbare wasserige Normalorganextrakte sowie wasserige 
Luesleberextrakte, die unspezifische Hemmungserscheinungen zeigen, 
lassen sich dadurch in branchbare alkoholische Extrakte uberfuhren, 
daB sie im Vakuum bis zur Sirupkonsistenz eingeengt und dann mit 
Alkohol extrahiert werden. 

Bei der Bewertung eines Extrakts ist nicht nur die Bestimmung 
des Titerwertes, d. h. der geringsten noch wirksamen Extraktmenge 
wichtig, sondern auch die Feststellung des Seusibilitatswertes, d. h. 
der geringsten Menge luetischen Serums, die mit dem Extrakt noch 
vdllige Komplementbindung gibt. 

Bei Luesleberextrakten iiberwiegt stets der Sensibilitats-, bei 
Normalorganextrakten der Titerwert. Die Luesleberextrakte sind 
daher den Normalextrakten uberlegen und insbesondere fQr die quan¬ 
titative Auswertung von Seren unersetzlich. 


Difitized-by 


Original from 

UNIVERSITYOF MINNESOTA 



Syphilis. 


525 


Azetonextrakte zeigen nnspezifische Hemmungserscheinungen. Sie 
lassen sich ebenfalls in branchbare alkoholische Extrakte fiberfuhren. 

Von den einzelnen Organen liefern die Nieren besonders wirk- 
same Extrakte von grofier Gleichm&Bigkeit, anch wenn sie patho- 
logisch vei&ndert sind. 

Mit Alkohol extrahierte Organe geben an Ather noch wirksame 
Snbstanzen ab. 

Cholesterinzusatz 1:10000 bewirkt keine, solcher 1:100 eine 
deutliche Steigerung des Titerwertes von Normalextrakten; der Sensi- 
bilitatswert wird dagegen nicht beeinfluBt. 

Glyzerinextrakte nach GoB sind weniger wirksam als w&sserige 
oder alkoholische Lnesleberextrakte. 

Sensibilisierung des Blutes mit der einfach hamolytischen Dosis 
ergibt bei Normalextrakten gute, bei cholesterinisierten Extrakten 
branchbare, bei Lnesleberextrakten nnbranchbare Resoltate. 

Knrt Meyer (Berlin). 

Hopkins, J. G. and Zimmermann, J. B., Cholesterin antigens 
in the Wassermann reaction and the quantitative 
testing of syphilitic sera. (Americ. Jonrn. of the med. 
Sciences. VoL 148. 1914. p. 390.) 

Bei vergleichenden Versuchen mit den azetonunloslichen Lipoiden 
aus Rinderherz und mit 0,4 Proz. Cholesterin enthaltendem alkoho- 
lischen Meerschweinchenherzextrakt als Antigen bei der Was ser¬ 
in an nschen Reaktion erhielten Verff. mit dem zweiten Antigen be- 
deutend mehr positive Resultate als mit dem ersten, besonders bei 
latenter nnd terti&rer Lues. Andererseits erhielten sie damit auch 
positive Reaktionen bei Fallen, wo keine Anhaltspunkte fttr Syphilis 
vorlagen. 

Trotzdem empfehlen sie die Anwendung des Cholesterinantigens 
zur Kontrolle der Behandlung und zur noch sichereren Ausschliefiung 
von Syphilis, z. B. bei der Untersuchung von Ammen und der Blut- 
spender bei Transfusionen. 

Fur die quantitative Auswertung der Wassermannschen Re¬ 
aktion ist die Abstufung der Serummengen der der Extraktdosen 
vorzuziehen, da bei dem ersten Verfahren quantitative Unterschiede 
scharfer herauskommen. Kurt Meyer (Berlin). 

Kolmer, John A. and Schamberg, Jay F., The clinical inter¬ 
pretation of the Wassermann reaction with special 
reference to cholesterinized antigens. (Americ. Journ. 
of the med. Sciences. Vol. 149. 1915. p. 365.) 

Alkoholische Herzextrakte mit 0,4 Proz. Cholesterinzusatz sind 
empfindlicher als Lnesleberextrakte und Extrakte der azetonunlbs- 


Digitized fr 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



526 


Syphilis. 


lichen Lipoide. Menschenherzextrakte sind empfehlenswerter als 
Kinder- nnd Meerschweinchenherzextrakte, da diese dazn neigen, 
antikomplement&r zu werden. Trotz ibrer Haltbarkeit ist haufigere 
Anstitrierung ratsam. 

Bei Verwendnng der Cholesterinextrakte empflehlt es sich, nicht 
mit den einfachen Ambozeptor- nnd Komplementeinheiten zn arbeiten, 
sondern mit l 1 /,—2 Dosen. 

Von 200 Seren, die mit irgendeinem Extrakt reagierten, gaben 
41 nur mit dem Cholesterinextrakt Komplementbindung. Von diesen 
waren 20 sicher, 14 sehr wahrscheinlich luetisch. Bei den bbrigen 7 
waren keine klinischen Oder anamnestischen Anhaltspankte far Lues 
vorhanden, doch war auf hereditare Lues nicht geachtet worden. 
Meist war die Keaktion bei diesen Fallen nnr schwach positiv. 
Solche schwach positiven Reaktionen sind nur bei Vorliegen einer 
Luesanamnese zu berUcksichtigen. Die Behandlung soli solange fort- 
gesetzt werden, bis auch die Reaktion mit dem Cholesterinextrakt 
negativ wird. Bleibt sie negativ, so ist dies der sicherste Anhalts- 
punkt fur die Ausheilung der Lues. Kurt Meyer (Berlin). 

Dymling, Otto, 1st die Ambozeptorquantit&t bei der 
v. Wassermannschen Reaktion gleichgfiltig? (Zeitschr. 
f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 25. 1916. S. 194.) 

Vermehrung der Ambozeptormenge beschleunigt bei kleinen und 
mittleren Komplementmengen die Hamolyse und macht eine geringere 
Menge Komplement zur Hamolyse erforderlich. Die Verstarkung der 
Hamolyse tritt nicht nur im zeitlichen Ablauf, sondern auch im end- 
g&ltigen Resultat hervor. 

Bei den unvollstandigen Hemmnngen der Wassermannschen 
Reaktion, bei denen das Komplement zn einem grofien Teile gebunden 
nnd nur ein kleiner Teil fur die Hamolyse verfGgbar ist, wirken 
die Multipla der Ambozeptoreinheit in entsprechender Weise, d. h. 
sie konnen die Hemmung zum Verschwinden bringen, was von prak- 
tischer Bedentung fQr die Beurteilung der Reaktion ist. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Sellards, Andrew Watson and Minot, George Richards, The ant¬ 
agonistic action of negative sera upon the Wasser- 
mann reaction. (Journ. ofmed. Research. Vol. 34. 1916. p. 131.) 

Sera mit negativer Wassermannscher Reaktion schw&chen 
die Hemmungsf&higkeit syphilitischer Sera in der grofien Mehrzahl 
der Faile ab. Allerdings ist diese Wirkung meist nur mafiig stark, 
so dafi 0,1 ccm Serum auch bei Verwendung der minimalen gerade 
noch vSUige Hemmung bewirkenden Menge luetischen Serums nur 
ausnahmsweise vdllige Hamolyse hervorrufen. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


527 


Von dem Gehalt der Sera an normalen Hammelblutambozeptoren 
ist diese Wirkung nicht abh&ngig, denn sie geht diesem nicht pa¬ 
rallel, und andererseits bringt zehnfache Sensibilisierung des Hammel- 
bluts eine positive Reaktion nicht znm Umschlagen. 

Wahrscheinlich kommt die Wassermannsche Reaktion durch 
eine Verschiebung des normalen Gleichgewicbts zwiscben hemmenden 
nnd ihnen antagonistischen Faktoren im Seram zustande. Es scheint, 
daB bei negativ nach Wassermann reagierenden luetischen Seren 
die antagonistischen Faktoren nicht in der Menge vorhanden sind 
wie bei nichtluetischen. VVenigstens wurde bei mehreren solchen 
Seren die oben erwahnte Wirkung nicht beobachtet. Vielleicht ist 
dieses Verhalten diagnostisch verwertbar. 

Es ist moglicb, daB auch bei spezifischen Komplementbindungs- 
prozessen die antagonistischen Faktoren, die mit den bei der Wasser- 
mannschen Reaktion in Betracht kommenden nicht identisch zu sein 
brauchten, gelegentlich eine positive Reaktion verdecken. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Hesse, Max, Uber die Bedentnng der Eigenhemmnng. 

(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 605.) 

Ansgehend von der Annahme, daB die Eigenhemmnng, das ist 
die Fahigkeit der menschlichen Sera, in der Wassermannschen 
Reaktion allein, ohne Hilfe des Extrakts, Komplement zu binden, 
keine Zufallserscheinung, sondern vielmehr eine regelm&Bige Eigen- 
schaft sei, nnd zwar der positiv reagierenden Sera, nnd dafi man nor 
nicht imstande sei, mit der Wassermannschen Methode diese 
Eigenhemmung aufzudecken, war Verf. bemhht, eine Methode aus- 
findig zn machen, nm ohne anderes Hilfsmittel die Wirknng des 
menschlichen Serums anf das Meerschweinchenkomplement nachzn- 
weisen. Es gelang ihm dies in der Weise, daB er die Menge des 
menschlichen Serums steigerte, Komplement und h&molytisches Serum 
dagegen in der eben noch wirksamen Dosis verwendete und schliefl- 
lich die Blutaufschwemmuug dunner wkhlte. Es wnrde also bei 
dieser Versuchsanordnuug der Extrakt vollst&ndig ausgeschaltet. In 
den meisten Fallen, welche eine positive Wassermannsche Reak¬ 
tion zeigten, wurde anch mit der Methode des Verf. Hemmung nach- 
gewieseu. Stdrend wirkte in einer Anzahl von F&llen das Vor- 
handensein von Normalh&molysinen, nnd da es Verf. bisher nicht 
gelungen ist, die Wirkung der Normalh&molysine auszuschalten, so 
ist seine Methode vorderhand fdr die Praxis noch nicht verwertbar. 

Gildemeister (Posen). 

Hftller, Rudolf, Uber die Bedentnng der Eigenhemmnng. 

(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1239.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



528 


Syphilis. 


Stellangnahme des Verf. zu der unter dem gleichen Titel von 
Hesse in No. 20 dieser Zeitschrift erfolgten Mitteilung. 

Gildemeister (Posen). 

Hubschmann, P., Das Verhalten der „aktiven“ Sera bei 
der Wasserinannschen Reaktion nnd die antikomple- 
mentare Wirkung alter „aktiver“ Sera. (Zeitschr. f. Im- 
munitatsforsch. Orig. Bd. 26. 1917. S. 33.) 

„Aktive“ menschliche Sera erlangen, steril aufbewahrt, in 4—5 
Wochen die Fahigkeit, in geringen Mengen ein 0,1 ccm Meer- 
schweinchenkomplement enthaltendes hamolytisches System voll- 
kommen unwirksam zu niachen. Es bandelt sich nicht um Komple- 
mentoidverstopfung, sondern um eine direkt das Meerschweinchen- 
komplement treffende Wirkung; die kompletierende Kraft desselben 
geht vollkommen verloren, w&hrend die mit Ambozeptor beladenen 
Blutkorperchen des Systems der Einwirkung neuen Komplements 
zuganglicb bleiben. 

Durcb nachtragliche ErwErmung auf 56° wird den Seris die 
bemmende Wirkung wieder geraubt, und sie verhalten sicb dann 
wie sofort inaktivierte. 

Fur die Ausfuhrung der Wassermannschen Reaktion hat die 
Erscheinung nur insofern Bedeutung, als sie eventuell zur ErklErung 
des stErkeren positiven Ausfalls bei Verwendung aktiver Sera bei- 
tragen kann. Kurt Meyer (Berlin). 

Blumenthal und Tsakalotis, Zur quantitativen Bestimmung 
der Syphilisstoffe. (Derm. Zeitschr. 1916. Heft 12.) 

Die vergleichende Untersuchung der Auswertung der Wasser- 
m a n n - Reaktion durch Abstufen der Antigenmengen einerseits und 
der Serummengen andererseits ergibt im ganzen eine befriedigende 
Ubereinstimmung; es dttrfte immerhin die Abstufung der Serum¬ 
mengen vorzuziehen sein, da hierbei feinere Ausschlage erhalten 
werden. Die praktische Bedeutung der quantitativen Methode darf 
nicht uberschatzt werden; sie soil in erster Linie zur Ausschaltung 
von „positiven Zufallsreaktionen" dienen. Langer (Charlottenburg). 

Lyon, B. B. Tincent and Elman, John, A centrifuge method 
to provide a uniform standard for Wassermann 
readings. (Americ. Journ. of med. Sciences. Vol. 148.1914. p. 885.) 

Zur quantitativen Auswertung der Wassermannschen Reaktion 
wird am SchluB des Versuchs die Flhssigkeit in graduierten Kapillar- 
rfthren zentrifugiert und die Hdhe des ungeldsten BlutkQrperchen- 
sediments gemessen. Die Komplementmenge wird so bemessen, dafl 
auch bei den negativ reagierenden Seren eine geringe Blutmenge 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 529 

ungelost bleibt, die mit dem Sediment der positiyen Sera verglicben 
wird. Kurt Meyer (Berlin). 

Misch, Walter, tJber die Giftigkeit des Blutserums von 
Lnetikern fiir anaphylaktisierte Meerschweinchen. 
(Zeitschr. f. ImmunitStsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 380.) 
Syphilitisches Menschenserum ist fur mit Menschenserum sensi- 
bilisierte Meerschweinchen giftiger als nichtsyphilitisches Serum. 
Fiir unvoibehandelte Meerschweinchen besteht keine erhfihte Giftig- 
keit syphilitischen Serums. Es ist daher anzunehmen, daB die ver- 
mehrte Toxizitat des luetischen Serums im Anaphylaxieversuch auf 
einem vermehrten Gehalt an EiweiBsubstanzen, insbesondere Globu- 
linen beruht, wie sie auch bei der Klausnerschen Reaktion zum 
Ausdruck kommt. Kurt Meyer (Berlin). 

Heller, Kritisches zur modernen Sypbilislehre. (Berl. klin. 
Wochenschr. 1916. S. 978.) 

Verf. legt dar, daB die mit demselben Serum in verschiedenen 
Instituten ausgefuhrten Reaktionen durchaus verschieden ausfalleu 
kfinnen, selbst wenn an der Einwandfreiheit der Untersucher gar 
nicht gezweifelt werden kann. Er liefl 87 Sera in zwei Instituten 
gleichzeitig untersuchen und fand: 

1. Falle mit gleichem Resultat in beiden Instituten 36, 

2. Falle mit Unterschied in der Beurteilung, z. B. schwach po- 
sitiv und negativ 5, 

3. Falle mit Unterschied der ReaktionsgrfiBe 30, 

4. Falle, bei denen die Resultate direkt entgegengesetzt waren 16. 
Weiter befaBte er sich mit der Untersuchung von Spirochaten 

bei alien Affektionen an den Genitalien. Er kommt hier zu dem 
SchluB, daB die Diagnose der Genitalgeschwfire eine rein bakterio- 
logische ist, dafi die Untersuchung auf Spirochaten groBe Wichtigkeit 
besitzt. 

SchlieBlich berichtet er fiber einen Fall, bei dem seiner Ansicht 
nach eine paterne Ubertragung der Syphilis nachgewiesen ist. Die 
Mutter war vorher und nachber grfindlich auch mit Wassermann, 
der stets negativ war, untersucht. Die Lues des Vaters war frisch 
und machte wenig Erscheinungen. Das Kind kurz nach der Infektion 
des Vaters konzipiert, zeigte deutliche Anzeichen von Lues, die bereits 
intrauterin entstanden sein muBten. Schmitz (Halle a. S.). 

Freudenberg, Nochmals eine Mahnung zur Vorsicht bei 
der diagnostischen Verwertung der Wassermannschen 
Reaktion. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 1154.) 

Verf. fibergab in 144 Fallen das Serum von Kranken an zwei 

Eiate Abt. Ref. Bd. 66. No. 21/22. 31 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



630 


Syphilis. 


bis vier verschiedene Untersncher gleichzeitig. Obwobl dieselben 
vertrauenswfirdige Personen gewesen sind, konnten aufierordentliche 
Divergenzen bei der Beurteilung festgestellt werden. 

Bei 4 Fallen warde dasselbe Bint gleichzeitig yier Unter- 
suchern ubergeben, Erfolg 3mal Divergenz der erhaltenen Angaben. 
In 44 F&llen drei Untersuchern, Ergebnis 26mal Divergenz. In 
96 Fallen zwei Untersuchern, Ergebnis 17mal Divergenz. 

Schmitz (Halle a. S.). 

Saalfeld, Zur Ausfiihrung der Wassermann-Reaktion in 
der Praxis. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 1351.) 

Um die Differenzen in den Resultaten verschiedener Untersncher 
der gleichen Blutprobe, die immer wieder beobachtet werden, m6g- 
lichst auszuschalten, wird eine staatliche Kontrolle der erforderlichen 
Beagentien gewfinscht Langer (Charlottenburg). 

Schmidt, tfber die Bedeutung der Wassermannschen Be- 
aktion im allgemeinen und im besonderen fftr die 
Behandlung des syphilitischen Soldaten. (Berl. klin. 
Wochenschr. 1916. S. 589.) 

Verf. glaubt, daB der positive Wassermann durch vom KOrper 
produzierte Antitoxine bedingt sei. Daraus folgert er, daB ein be- 
stehenbleibender positiver Wassermann nichi anzeige, daB die 
Lues nicht geheilt sei, sondern er glaubt, dafi er so lange positiv 
bleibe, wie die Antitoxinbildung dauernd besteht. Andererseits 
glaubt er auch nicht, daB ein negativer Wassermann gleich- 
hedeutend mit Heilung sei. Schmitz (Halle a. 8.). 

Mailer, Uber die Bedeutung der Wassermannschen Re- 
aktion im allgemeinen und im besonderen f&r die 
Behandlung der syphilitischen Soldaten. (Ebenda. 
S. 1006.) 

Schmidt, Erwiderung auf die vorstehenden Bemerkungen. 
(Ebenda. S. 1008.) 

Einwendungen gegen die AusfUhrungen von Schmidt fiber das 
gleiche Thema S. 689. Schmitz (Halle a. S.). 

Craig, Charles F., The results and interpretation of the 
Wassermann test (Americ. Journ. of the med. Sciences. Vol. 149. 
1916. p. 41.) 

Verf. befolgt im wesentlichen die Originalmethodik. Er arbeitet 
mit alkoholischem Luesleber- und cliolesterinisiertem Meerschweinchen- 
herzextrakt, die sich beide als ziemlich gleich wirksam erwiesen. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


531 


Von 2643 Nichtlaetikern gaben 11 eine positive Reaktion. In 
4 Fallen liandelte es sich nno Malaria, 3 waren TnberkulSse, yon 
denen aber bei 2 nachtrftglich noch eine lnetische Infektion fest- 
gestellt wnrde, in 1 Fall war die Diagnose unsicher, 3mal lag Pity* 
riasis rosea vor, doch war hier die Reaktion nnr schwach positiv. 
Die Zahlen sprechen fQr einen hoben Grad von Spezifizitat. 

Unter 4658 Lnesfailen war die Reaktion 4018mal positiv, nnd 
zwar bei primarer Lues in 89,5 Proz., bei seknndarer in 96,1 Proz., 
bei tertiarer in 87,4 Proz, bei latenter in 67,3 Proz., bei kongenitaler 
in 82,2 Proz., bei Parasyphilis in 68,1 Proz. 

Die Starke der Reaktion schwankte h&ufig von Tag zn Tag. 
Reichlicher Alkoholgenufl brackte vielfach eine positive Reaktion 
znm Verschwinden. Dnrch Bakterienentwicklnng wnrde in anfanglich 
negativ reagierenden Seren haufig eine positive Reaktion hervor* 
gernfen. 

Wertvoll ist die Wassermannsche Reaktion als Kontrolle der 
Behandlnng, wichtig die provozierte Reaktion nach Salvarsanein- 
spritznng. Diagnostisch sicher verwertbar sind nnr Reaktionen mit 
vOlliger Hemmung der H&molyse. Bei vorbandener Luesanamnese 
sind anch schwachere Reaktionen zn berficksicbtigen. Eine einmalige 
negative Reaktion ist nicht beweisend. Stets sollten in solchen Fallen 
die provokatorische Salvarsaninjektion, die Untersuchung der Spinal- 
fl&ssigkeit nnd die Lnetinreaktion vorgenomraen werden. 

Kurt Meyer (Berlin). 


Beron, Beitrag znr Frage der diagnostischen Bedentnng 
der positiven Wassermannschen Reaktion. (Derm. 
Wochenschr. Bd. 63. 1916. S. 891.) 

Von 4000 Reaktionen betrafen 726 nichtlnetische Personen. 

Bei den sicber Inetischen waren im Primarstadium 75 Proz. 
positiv, im Seknndarstadinm 96 Proz., im Tertiarstadinm 80 Proz., 
bei Lues latens 53 Proz., bei Paralysis 61 Proz., bei Tabes 62 Proz. 

Unter den 726 Nichtlnetischen waren 190 Ulcus molle* Oder 
Gonorrhoefaile, samtlich negativ. Von den aknten Infektionskrank- 
heiten waren alle Wassermann-negativ. Von 74 Scharlachf&llen 
jedoch waren 3 positiv. 2 von diesen waren anfierdem auf Lnes 
verdachtig. Ferner wnrde noch bei Psoriasis vulgaris einmal positive 
Reaktion gefanden und bei einem Fall von Tuberkulose, bei denen 
friiher Syphilis gefunden war. Bei einem Erysipelasfalle, der positiv 
reagierte, stellte sich sp&ter das Vorhandensein von Lues heraus. 
Unklar blieben nnr 2 F&lle, ein Lupus erythematodes nnd ein Lupus 
vulgaris, die beide unter spezifischer Kur Besserung ihrer Beschwerden 
zeigten. Schmitz (Halle a. S.). 

84* 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



532 


Syphilis. 


Bruhns, fiber unbewuBte Sp&tsyphilis nebst Mitteilun- 
gen fiber Ausfall der Wassermannschen Eeaktion an 
1800 angeblich nicht mit Syphilis infizierten Men- 
schen. (BerL klin. Wochenschr. 1916. S. 833.) 

Verf. untersuchte 1234 Manner nnd 566 Frauen, bei denen die 
Anaranese in bezug auf Syphilis negativ war, mittels der Wasser¬ 
mannschen Reaktion. Bei den Mfinnern handelte es sich zum 
grfiBten Teil um Soldaten and Landsturmleute. Positive Wasser- 
mannsche Reaktionen warden erst dann angenommen, wenn sie 
zweimal deutlich positiv waren. Faile von Lupus erythematodes, 
Toberkulide usw., die auch positiven Wassermann zeigen konnen, 
befanden sich nicht darunter. Von den Mannern zeigten 18 = 
1,6 Proz. positive Reaktion. Die geringste Zahl zeigten dabei die 
16- bis 20jahrigen. Zwischen 20 und 30 Jahren waren es 1,9 Proz., 
fiber 30 Jahren 4,0 Proz. 

Die Gesamtzahl von 1,5 ist ziemlich gering zu nennen, jedoch 
weist Verf. darauf hin, daB eben durch die Wassermannsche 
Reaktion nicht alle Faile zu erfassen sind, da es bekanntlich Syphilis 
ohne positive Reaktion geben kann. Unter 566 Frauen zeigten 6,5 
= 11,5 Proz. positive Reaktion. Von diesen waren jedoch 26 Pro- 
stituierte. Nach Abzug dieser wfiren es also noch 7,2 Proz.; werden 
auch noch diejenigen abgezogen, die an anderen Geschlechtskrank- 
heiten litten und deshalb mftglicherweise der heimlichen Prostitution 
verdachtig sind, so bleiben 132 Frauen fibrig, von denen 2 = 1,5 Proz. 
positive Wassermannsche Reaktion hatten. Das ist dieselbe Zahl 
wie bei den Mannern. 

Verf. schlieflt, daB eine so geringe Ausbeute von ungefahr 1 Proz. 
bei Leuten, die keine Symptome gemerkt hatten, eine Durchunter- 
suchung samtlicher Feldzugsteilnehmer nach dem Kriege nicht recht- 
fertigen wfirde. Schmitz (Halle a. S.). 

Miiller, Rndolf, Einige Grundsfitze bei der Bewertung der 
Wassermannschen Reaktion in Fragen der Luesdia- 
gnose und -therapie. (Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 1075.) 

Manche Sera zeigen Verfinderungen ihres Kolloidalzustandes, die 
zu einer positiven Wassermann-Reaktion ffihren, trotzdem Lues 
nicht vorliegt. Bei genauer Prfifung lassen sich jedoch meist Diffe- 
renzen gegenfiber den entsprechenden Zustandsfinderungen luetischer 
Sera nachweisen, wodurch die scheinbar positiven Reaktionen als 
Pseudoreaktionen zu erkennen sind. Die Differenzierungsmfiglichkeit 
beruht auf der Anvvendung zweier Antigene (alkoholischer Herz- 
extrakt), eines kouzentrierteren (C) und eines nach bestimmten em- 
pirisch gefundenen Gesetzen stfirker verdfinnten (N), welch letzteres 
mit Luesserum eine stfirkere Reaktion als „C“ ergibt. Nichtluetische 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


533 


Erkraakungen Oder Zustands&nderungen mit kompletter oder in- 
kompletter Wasserm an n-Reaktion weisen nicht das gleiche Opti¬ 
mum der Reaktionsfaliigkeit auf wie Luesserum, vielmehr zeigt das 
Serum in solchen Fallen meist einen deutlich schwacheren Ausfall 
mit dem „N“-Extrakt als mit dem „C“-Extrakt. Manche Falle von 
Syphilis kdnnen trotz florider Erscheinnngen negativ reagieren; diese 
Falle kommen aber nicht wahllos vor, sondern sind an bestimmte 
Gesetze gebunden. Sklerosen reagieren kaum je vor der 6. Woche 
positiv, oft erst in der 7.—8. Negative Reaktionen fin den sich ferner 
im Sekundarstadium, und zwar in der allerersten Zeit der Proruption, 
bei isolierten Exanthemen, bei exsudativen Exanthemen von maligne- 
rem Typus und bei Rezidiven. Bei tertiarer Lues fehlt die Wasser- 
m a n n - Reaktion oft bei Tabes und latenter Lues, sehr selten da- 
gegen bei Paralyse und bei luetischen Gefafierkrankungen. Die posi¬ 
tive Wassermann-Reaktion ist an die Anwesenheit von Spiro- 
chaten geknnpft. Ob sie auch eine pathogene Aktivitat der Spiro- 
chaten anzeigt, ist vorlaufig unbewiesen. Die therapeutischen Be- 
strebungen mfissen, abgesehen von der Bekampfung bestehender 
Krankheitserscheinungen, dahin zielen, die Wassermann-Reaktion 
negativ zu machen, da eine positive Reaktion die Anwesenheit von 
Spirochaten beweist W. Gaehtgens (Hamburg). 

Zadek, J., Klinische Bewertung und Bedeutung der Dia- 
gnostik der Syphilis und syphilitischer Krankheiten 
mittels Prazipitation. (Ergebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk. 
Bd. 14. 1915. S. 462.) 

Vergleichende Untersuchungen mit der Wassermann -Reaktion 
und der Herman-Perutzschen Ausflockungsmethode bei 660 Fallen 
von luetischer und 501 Fallen von nichtluetischer Erkrankung. Neu 
ist die Kontrolle mit einer Cholesterinverdunnung 1:19 und 1:29. 
Mit der Wassermann-Reaktion bei den luetischen Erkrankungen 
51,2 Proz. positive Resultate, mit der Herman-Perutzschen Re¬ 
aktion 72,7 Proz. positive Resultate; bei den nichtluetischen Erkran¬ 
kungen mit der Wassermann-Reaktion 5,6 Proz. positive, mit der 
Herman - Peru t z schen Reaktion 11,0 Proz. positive Resultate. 
Ausfiihrliche Beschreibung der Technik. Hannes (Hamburg). 

Hecht, H., Die Wassermannsche Reaktion beim Prim&r- 
affekt der Syphilis. (Derm. Wochenschr. Bd. 62. 1916. S. 145.) 

Verf. stellt sich der Ansicht Ben digs entgegen, dafi die 
Wa8Sermann-Reaktion keinen diagnostischen Wert habe. Gegen 
sein Material wendet er ein, dafi es hauptsachlich aus Beobachtungen 
an Prostituierten besteht und sich bei diesen der Zeitpunkt der 
Infektion nie genau bestimmen l&fit. Schmitz (Halle a. S.). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



534 


Syphilis. 


Toepelmann, Beitrag zur Bewertung der Wassermann- 
Keaktion. (Derm. Wochenschr. Bd. 62. 1916. S. 313.) 

Verf. wendet sich in vorliegender Arbeit gegen die Ausfiihrungen 
Ben digs iiber den diagnostischen Wert der Wassermannschen 
Beaktion. Besonders konnte sie niemals eine spontane Umkehrung 
des Sernmbefundes fitiden, wie sie Ben dig beschrieb. Verf. benntzt 
znr Anstellnng der Reaktion mehr Kontrollen wie sonst iiblich sind, 
und zwar 1. ein stark positives Seram von einer unbehandelten Lues, 
2. ein sicher positives von einer behandelten Lues, 3. ein schwach 
positives, aber sicher luetisclies, 4. ein Oder mebr negative Sera. 
Nach Ausfall der Ablenkungen werden dann die Untersuchungs- 
befunde gewurdigt. Schmitz (Halle a. S.). 

Sonntag, Zur Frage der Spezifizit&t der Wassermann¬ 
schen Reaktion: Tumor- und Narkosesera. (Deutschemed. 
Wochenschr. 1916. 8.1577.) 

Niemals wurde bei Tumorsera (125 Fftlle) eine unspezifische 
Reaktion gefunden, auch nicht bei vorgeschrittenen Fallen mit bereits 
bestehender Dyskrasie. Langer (Charlottenburg). 

Sonntag, Zur Frage der Spezifizitat der Wassermann¬ 
schen Reaktion. II. Teil: Narkosesera. (Ebeuda. S. 1599.) 

Die Untersuchung von 100 Narkosesera ergab keine unspezi¬ 
fische Reaktion. Eomplementbestimmungen an narkoti'ierten Menschen 
und Tieren liefien keine nennenswerte Veranderung des Komplement- 
gehalts feststellen. Erforderlich erscheint bei der Untersuchung von 
Narkosesera allerdings eine durchaus exakte Methodik, die eine 
quantitative Eiustelluug der Reaktionskbrper zur Voraussetzung hat. 

Langer (Charlottenburg). 

Snow, Corydon 6. and Cooper, Alexander T., The Wassermann 
reaction in its relation to tuberculosis. (Americ. Journ. 
of the med. Sciences. Vol. 152. 1916. p. 185.) 

Yon 290 Seren von Tuberkuldsen gaben mit alkoholischem Meer- 
schweiuchen- und Menschenherzextrakt ohne Cholesterinzusatz nur 
2 eine vollkommene, 4 eine unvollkommene Wassermannsche Re¬ 
aktion, ohne dafi irgendwelche Anzeichen von Lues vorhanden waren. 
Dagegen gaben mit den gleichen Extrakten, die mit 0,4 Proz. Chol- 
esterin versetzt waren, weitere 64 eine mehr oder weniger voll- 
st&ndige positive Wassermannsche Reaktion. Es ist hiernach vor 
dem Gebrauch cholesterinisiertei Extrakte bei Tuberkulose zu warnen, 
wahrend bei Verwendung gewohnlicher Extrakte die Reaktion die 
gleiche Zuverlassigkeit besitzt wie bei Nichttuberkuldsen. 

Kurt Meyer (Berlin). 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


535 


Klansner, Uber unspezifische Komplem en t bi n du n gs- 
reaktion. 1. Bei Tnberkuliden. 2. Nach Gehirntranmen. 
(Derm. Wochenschr. Bd. 62. 1916. S. 169.) 

Verf. faiid bei einer ganzen Reihe von Tnberkuliden positiven 
Wassermann, mid zwar bis zur kompletten Hemmung der Hamo- 
lyse. Eine Ubersicht der uutersuchten Falle ergibt folgende Tabelle: 



Zabl 

der Falle 


Ansfall der 


Diagnose 

Wassermannschen Reaktion 



— 

+ 

++ 1 

1 +++ 

Lupus erythemat. discoid. 

mm 

10 


i i 


Erythema indur. Bazin 


7 

2 

i 

1 

Papnlonekrutisches Tuberkulid 


2 


2 

1 

Lichen 8'*ropbulo8or. 

9 ' :KI : 

2 

1 



Boeckscbes Sarkoid 

■B 


1 



Snmma 

30 

21 

4 

3 

2 


Weiter kann er von positivem Wassermann nach Gehirn- 
traumen berichten. Der erste Fall betraf eine Commotio cerebri, 
das Serum zeigte komplette Hemmung. 3 Wochen nach Genesung 
wnrde Wassermann-Reaktion negative 

Beim 2. Falle handelte es sich um einen faustgrofien Gehirn- 
abszeB (Autopsde), bei dem die Wassermannsche Reaktion stark 
positiv ausfiel. Schmitz (Halle a. S.). 

Jakobovics, B61a, Der Einflnfi des Scharlachs auf die 
Wassermannsche Reaktion. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 79. 
1914. S. 215.) 

Untersuchung von 178 Seren, die von 55 Patienten stammten; 
darchschnittlich 3 Untersuchungen jedes Kranken vom Anftreten des 
Exanthems bis znm AufhOren der Abschnppnng, also etwa 6 Wochen. 
Alkoholextrakt ans syphilitischer Fdtalleber, im ubrigen die hbliche 
Tech n ik. 

In 37 Fallen, die von 18 Patienten stammten, positiver Ansfall, 
bei 16 Patienten wnrde die Reaktion erst nach Abklingen der aknten 
Symptome, 20.—23. Tag der Erkrankung, positiv. Das Verschwinden 
der Positivitat wurde in 16 Fallen innerhalb des 35. und 48. Krank- 
heitstages beobachtet; die positive Reaktion fand sich haufiger bei 
schweren Fallen als bei leichten. Die diagnostische Bedentnng der 
Wassermannschen Reaktion bei Syphilis ist dnrch diese Fest- 
stellnngen nicht beeinfluBt. Hannes (Hamburg). 

Perntz, Die Bedentnng serodiagnostischer Unter- 
snchnngen fur die Prognose der abortiv behandelten 
Syphilis. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.1619.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 





536 


Syphilis. 


Die Prazipitationsreaktion der Syphilis nach Porges-Herman- 
Perutz ist im Primarstadium der Lues viel h&afiger positiv als die 
Wassermannsche Reaktion. Die negative Wassermannsche 
Reaktion allein lafit nicht den Scblufl zu, daft die Syphilis noch nicht 
generalisiert sei. Die negative Wassermannsche Reaktion allein 
vor Beginn der Knr lfiflt noch nicht mit Sicherheit annehmen, dafi 
eine Abortivbehandlung von Erfolg begleitet sein kdniite. Die gun- 
stigsten Bedingungen far eine erfolgreiche Abortivkur Bind bei nega- 
tiver Wassermannscher Reaktion and bei negativer Ausflockungs- 
reaktion gegeben. Hetsch (Berlin). 

Brack, Carl, Eine sero-chemische Reaktion bei Syphilis. 
(Miinch. med. Wochenschr. 1917. S. 26.) 

Das Verfahren beraht darauf, da6 bei einer gewissen Verdfinnung 
sich das gesamte S&nrealbuminat des normalen Serums in Wasser 
16st, w&hrend bei derselben Verdfinnung noch ein Teil des Saure- 
albuminates des Laesserums ungelost bleibt Die Handhabung des 
Verfahrens wird beschrieben. Das Verfahren bedarf noch genauer 
Prttfang, ehe es sich fiir die Allgemeinheit eignet. Es wird fiber 
Vergleichsuntersuchnngen mit dem Wassermannschen Verfahren 
berichtet. Es ist mfiglich, dafi der darch Sal petersaarefttl lung nach- 
gewiesene, im Uberschnfi vorhandene Korper auch derjenige ist, der 
nach Bindung mit Organeztrakt die Komplementbindang bedingt. 
Der Vorteil des Verfahrens, wenn es sich bewfihrt, liegt darin, dafi 
es mit Hilfe einfachster, stets gleichmafliger chemischer Mittel in 
kurzer Zeit zu einwandfreien Ergebnissen ffihrt, also besonders ffir 
grofie Massenuntersuchungen, wie sie vielleicht nach dem Kriege 
notwendig werden, eine grofie Bedeutnng erlangen kann. Vielleicht 
ergeben sich auch ffir andere Krankheiten noch Untersuchungsver- 
fahren auf der gleichen Grundlage. Wenu die Reaktion auch ffir 
Syphilis wohl nicht spezifisch ist, so ist sie doch eigentfimlich genag, 
dafi sie sich ffir den Nachweis der Erankheit eignen wird. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Schmitz, Hermann, Uber die Brucksche serochemische 
Reaktion bei Syphilis. (Mfinch.med.Wochenschr. 1917.S.211.) 

Bei Nachprfifung wurde die nfitige Zuveilfissigkeit vermifit. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Kkmmerer, H., Bemerkungen fiber das Wesen der Bruck- 
schen serochemischen Syphilisreaktion. (Ebenda.S.268.) 

Bei Nachuntersuchungen konnte die spezifische Bedeutnng ffir 
Syphilis nicht best&tigt werden. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 537 

Welchbrodt, R., Zur serochemischen Reaktion bei Syphilis 
nach Bruck. (Ebenda. S. 269.) 

Vergleichsun tersuchungen mit der Wassermannsehen Reaktion 
zeigten, dafi die Reaktion in keiuer Weise speziflsch for Syphilis ist. 
Sie deckt sich in vielen Fallen nur mit der Elaufinerschen Re¬ 
aktion in ihren Ausfailen. Es ist aber nicht nnmbglich, dafi die 
Branchbarkeit des Verfabrens sich noch verbessern lafit. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Halbey, Die Torday-Wienersche Reaktion (Gold-Cyan- 
Aldehyd-Essigsaure-Reaktion) nnd ihre Bedentnng 
ffir die Diagnose der Syphilis. (Med. Klinik. 1917. S. 128.) 
Das Verfahren beruht daranf, dafi alle Blntsera dnrch Zusatz 
von einem Gold-Cyan-Aldehydgemisch Niederschlage bilden, die sich 
bei Zngabe von Essigs&ure wieder klaren, wenn es sich nm syphi- 
litische Sera handelt. Nachprufungen haben ergeben, dafi in 80 Proz. 
der Faile eine Ubereinstimmung mit der Wassermannschen Reak¬ 
tion erzielt wnrde. Bei der Einfachheit des Verfabrens sind daher 
weitere Versnche erwiinscht, nm zu ermitteln, inwieweit dieseUnter- 
snchung als Ersatz fdr das Wassermannsche Verfahren in Frage 
kommen kann. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Sonntag, Erich, Uber die Branchbarkeit der v. Dungern- 
schen vereinfachten Methode der Wassermannschen 
Reaktion fur die Syphilisdiagnostik. (Med. Elinik. 1916. 
S. 1365.) 

Eingehende vergleichende Nachprfifung des v. Dungernschen 
vereinfachten Verfahrens der Wassermann - Untersuchung. Das 
Verfahren ist ffir die allgemeine Anwendong nicht zn empfehlen. Es 
ist zwar einfacher, aber weniger leistungsfahig; es versagt hanfig 
bei sicherer Syphilis nnd gibt h&ufiger einen fraglichen AusfalL Das 
Verfahren ist hbchstens neben der echten Wassermannschen 
Untersnchung fur bestimmte Zwecke zn verwenden. Besonders soil 
sich der Arzt nicht zu der Ansicht verleiten lassen, dafi er mit 
diesem Verfahren die Untersnchnng dnrch einen erfahrenen Fachmann 
hberflhssig machen kOnnte. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Pfeiler,W., Ergebnisse der Untersnchnng von 100 mittels 
der E.-H.-Reaktion znm Zwecke der Feststellung 
syphilitischer Infektionen geprttfter Sernmproben. 
(C. f. Bakt. Orig. Abt. L Bd. 79. 1917. S. 62.) 

Verf. teilt die Ergebnisse mit, die er mit seiner schon fr&her 
(Mfinch. med. Wochenschr. 1915. S. 393) von ihm zur Lnesdiagnose 
empfohlenen E.-H.-Reaktion erhalten hat. Bei der K-H.-Reaktion 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



538 


Syphilis. 


(Eomplementablenkung -j- Hemagglutination) warden dnrch Verwen- 
dung von Meerschweinchenblut gleichzeitig das Hemagglutinin and 
das Hemolysin als Indikatoren bei der Komplementablenkungsreaktion 
benntzt. Das hemolytische System besteht somit aus Pferdekomple- 
ment, inaktiviertem Rinderserum nnd Meerschweinchenblutkorperchen. 
Das Eomplement wird bei dem Verfahren austitriert, was Vert f&r 
einen grofien Vorzug gegenuber der Wassermann-Reaktion an- 
sieht, bei der nicht mit der kleinsten Eomplementmenge gearbeitet 
werden kann. Unter 100 Feilen war die E.-H.-Reaktion 14mal 
positiv bei negativem Wassermann; die klinische Diagnose lautete 
dabei auf Lues. In 35 Feilen wnrde nacb beiden Methoden positiver 
Ausfall erhalten. Rhein (Posen). 

Sormani, Die I’-V-Bestimmung. (Derm.Wochenschr. Bd.62.1916. 

S. 385, 418 u. 448.) 

In vorliegendem Artikel gibt Verf. eine genaue Darstellnng der 
von ihm ausgearbeiteten Methode der Anstellnng der Wasser- 
mannschen Reaktion. Das von ihm angestrebte Ziel ist aus der 
Wassermannschen Reaktion, die, wie sie heute gefibt ist, keine 
qnantitativ exakte Methode darstellt, eine Reaktion zu machen, die 
mit den gegebenen Substanzen in der Hand eines jeden Untersuchers 
vollkommen die gleichen Ergebnisse geben soli. 

Nach Verf. besteht der Hanptfehler der Wassermannschen 
Reaktion in der falschen Anstellnng des Vorversuches. Es wird dort 
mit einer mehr als nQtig grofien Menge Eomplement der Ambozeptor 
austitriert. Nach seiner Meinung ist es notwendig, dafi umgekehrt 
das wichtige bei der Reaktion die genaue Feststellung der Eomple¬ 
mentmenge ist, und dafi andererseits gerade der Ambozeptor im tiber- 
mafi vorhanden sein mufi. Denn der Indikator (HammelblutkQrper- 
chen) mufi maximalempfindlich sein, dann allein besteht Gewifiheit, 
dafi die geringste Spur iibrigbleibenden Eomplements zur L8sung 
Anlafi geben wird. Er sensibilisiert daher die BlutkCrperchen mit 
8—12 Ambozeptoreinheiten und titriert dann das vorliegende Eom¬ 
plement mit und ohne Extraktzusatz aus. Es findet sich dann ge- 
wohnlicb, dafi in den Rohrchen, die Extraktzusatz haben, mehr Eom¬ 
plement benCtigt wird. Diese so bestimmte Eomplementmenge wird 
nun fur den Hauptversuch benntzt. 

Im Hauptversuch werden nun fallende Mengen von Extrakt mit 
dem Patientensernm und dem Eomplement zusammengebracht, und 
zwar werden 5 Rohrchen angesetzt. Im ersten RQhrchen findet sich 
diejenige Menge des Extraktes, die mit sicheren Luetikerseren als 
optimal erkannt worden war. In den darauf folgenden 4 RQhrchen 
wird jedesmal ein Fiinftel dieses Quantums weniger gebracht. Jedes 
RQhrchen besitzt jetzt einen Wert von 0,2, d. h. wenn alle RQhrchen 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


589 


also auch die mit der schwkchsten Extraktverdunnung, eine positive 
Reaktion aafweisen, so wird die Reaktion mit dem Bruch 10 / l0 = 1 
bezeichnet. Waren aber z. B. nur die beiden ersteu positiv, dann 
erh&lt die Reaktion die Ziffer 0,4. War alleiu das erste Rdhrchen 
positiv, 0,2 usw. 1st das letztgehemmte Rdhrchen nicht ganz kom- 
plett gehemmt, so wird interpoliert and steht dann eine ungerade 
Zabl hinter dem Eomma. Selbstverstfindlich wird auch eine Serum- 
kontrolle angesetzt. 

Als besonderen Yorteil der Reaktionen bezeicbuet Verf. nocb, 
dad die Einwirkungen der iu den Patientenseren oft feststellbaren 
normalen Hamolysine fortffillt, da ja durch die maximale Sensibili- 
sierung der BlatkOrpercben kein weiterer Einflufi moglich ist. Auf 
die Frage, ob nicht dnrch die grofie Aviditat dieser maximal sensi- 
bilisierten Blutkorperchen schon gebnndenes Komplement losgerissen 
werden kdnnte, gibt Verf. die Ant wort, dafi die Praxis gezeigt babe, 
dafi so etwas nicht stattfinde. Er fand nfimlich bei Parallelanstellung 
der Wassermannschen Reaktion, dafi dieselbe am 25 Proz. hinter 
der .T-Z-Bestimmung zur&ck blieb. Die samtlichen in Frage kom- 
menden Faile waren aber durch Anamnese und manifeste Symptome 
als Syphilisfaile festgestellt. 

Auch eine Eigenhemmung kann man umgehen, indem einfach 
austitriert wird, wieviel Komplement durch die Eigenhemmung un- 
schadlich gemacht wird, und dieses hinzufiigt. 

Fur die Reaktion mufi das Serum frisch sein. Als Extrakte 
eignen sich am besten alkoholische von Lueslebern. Als Ambozeptor 
mufi ein mbglichst hochwertiger genommen werden. 

Mit dieser Bestimmung des Luesindex ging nun Verf. an die 
planmfifiige Untersuchung sowohl einzelner Faile, als ganzer Krank- 
heitsgruppen, und er konnte da feststellen, dafi in besonders kompli- 
zierten Fallen die Hohe des Index fast genau mit der Grfifie der 
Krankheitserscheinungen Ubereinstimmt und mit diesen der thera- 
peutischen Beeinflussung unterliegt. Ganz besonders wichtig fur die 
Auffassnng der para- und metasyphilitischen Erkrankungen sind 
jedoch seine Feststellungen fiber die Hdhe des Index im Serum und 
im Liquor bei Dementia paralytica, Taboparalyse und Tabes. In der 
angegebenen Reihenfolge ffillt nfimlich die H&he des Index und sie 
ist im Liquor stfindig hfiher als im Serum. Uberhaupt positive Re¬ 
aktionen wurden hier bei 94,4 Proz. festgestellt. Die tibrigen luetischen 
Erkrankungen des Zentralnervensystems verhalten sich verschieden. 
Ein Vergleich mit der Reaktion von Nonne-Apelt und mit der 
Untersuchung auf Pleocytose zeigt, dafi, wenn 2-1 im Liquor positiv 
ausffillt, auch diese beiden Untersuchungen immer positiv sind und 
umgekehrt. Das gesetzmfifiige in den oben gegebenen Zahlen des 
Index ffir Paralyse und Tabes ffihrt Verf. auf die Menge der er- 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



540 


Syphilis. 


griffenen Gehirnsubstanz zurnck, desgleichen die Unterschiede in der 
Hdhe des Index bei den verschiedenen Formen der Lnes cerebri. 

Schmitz (Halle a. S.). 

Hanes, Frederic H., The lnetin reaction in the diagnosis 
of tertiary and latent syphilis. (Americ. Jonrn. of the 
med. Sciences. Vol. 150. 1915. p. 704.) 

Die Lnetinreaktion ist absolut spezifisch. Bei anderer als ter- 
ti&rer Form fallt sie verh&ltnism&Big selten positiv ans, so daB hier 
ihre diagnostische Bedeutung gering ist. Dagegen ist sie bei ter- 
tiarer and latenter Syphilis empfindlicher als die Wassermannsche 
Reaktion. Bei visceraler, besonders cardio-vascuiarer Lnes fallt sie 
fast regelm&Blg positiv ans. Kurt Meyer (Berlin). 

Tillaret, Hanrice et Pierret, Robert, Valeur comparative des 
reactions de Wassermann, de Noguchi et de Landau 
dans le diagnostic de la syphilis. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 
1914. p. 409.) 

Die vergleichenden Untersuchungen der Verff. baben ergeben, 
dafi die Noguchische Lnetinreaktion nicht die Hoffnungen zu recht- 
fertigen scheint, die man anf sie gesetzt hatte. Die Land an sche 
Reaktion ist zwar nicht so empfindlich wie die Wassermannsche 
Reaktion, sie verdient aber Beachtung wegen der Einfachheit ihrer 
Ausfuhrung. Gildemeister (Posen). 

Narbel, P., Essais sur la reaction d’Aoki. Lausanne 1917. 

Yerf. hat die schnelle Methode von Aoki zum Vergleich mit 
der klassischen Wassermann*Reaktion bei vielen Syphilitikern 
probiert. Die Resultate waren sehr ahnlich, und die Methode von 
Aoki ist sehr zu empfehlen. B. Galli-Valerio (Lausanne). 

Miehaelis, L., Uber die Bedentung der Wassermannschen 
Reaktion far die Therapie. (Therapie d. Gegenwart Jg. 57. 
1916. S. 241.) 

Yerf. behandelt die Frage, welchen EinfluB die Wassermann¬ 
sche Reaktion auf das therapeutische Handel n haben soil. Er faBt 
seine Ausfuhrungen dahin zusammen: Eine positive Wassermann¬ 
sche Reaktion, die als einwandfrei positiv festgestellt ist, ist gleich- 
zusetzen jedem beliebigen manifesten Symptom der Syphilis und gibt 
daher die Indikation fUr die spezifische Behandlung, wenn diese nicht 
aus besonderen Grtinden unterbleiben muB Oder ganz aussichtslos 
erscheint, wie bei ganz sicherer, nicht mit Hirnlues verwechselbarer 
Paralyse. Eine negative Wassermannsche Reaktion hat dagegen 
einen viel geringeren EinfluB auf das therapeutische Handeln, da 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


541 


syphilitische Erscheinungen ohne sichere Was serin annsche Re- 
aktion bestehen kfinnen. Verf. schr&nkt seine Ansicht fiber die posi¬ 
tive Wassermannsche Reaktion noch ein, indem er sie wohl als 
eine Indikation zur spezifischen Behandlnng verwendet wissen will, 
aber nicht als eine absolute Indikation. Bei Tabes and Paralyse 
8cheint dem Verf. der EinfluB der Wassermannschen Reaktion 
anf die Behandlnng nicht grofi zu sein. 

Wedemann (Berlin-Lichterfelde). 

Brnhns, C., Die Heranziehnng der Wassermannschen 
Reaktion, Spinalpnnktion and Eatanreaktion ffir 
die Behandlnng der Sp&tsyphilis. (Med. Elinik. 1916. 
8.281.) 

Die Entanprobe ist im wesentlichen nnr zn verwenden, am eine 
Entscheidung za bringen, ob eine unklare Erscheinnng sicher Oder 
wahrscheinlich als Syphilis anzusehen ist Oder nicht Sie eignet 
sich aber nicht, am bei sonst fehlenden Erscheinangen einen Anhalt 
zn geben, ob eine weitere Behandlnng notwendig ist Oder nicht. 
Hierffir stehen uns die Wassermannsche Probe and die Unter- 
sachang der Spinalflassigkeit zur Verffigang. Wenn der Wasser- 
mann negativ ist, aber irgendwelche verdfichtigen Erscheinangen 
an Haat, Enochen Oder inneren Teilen vorhanden sind, dann kann 
die Entanprobe mit Nutzen herangezogen werden. 1st bei fehlenden 
Erscheinungen ein positiver Blutbefund vorhanden, so ist jedenfalls 
eine Behandlnng anznraten. Gelegentlich kommen Falle vor, bei 
denen es nicht mfiglich ist die Reaktion danernd negativ zn machen. 
Wenn in solchen Fallen die Spinalfifissigkeit frei gefnnden wird, 
kann man von einer weiteren Behandlnng absehen, muB aber die 
Eranken nnter Beobacbtung halten. Der negative Wassermann 
bei Spatsyphilis hat erst dann einige Beweiskraft wenn er dnrch 
lange Zeit hindurch bei regelmafiig wiederholten Untersuchungen 
dauernd angetroffen ist. Selbst nach 3—4jfthrigem negativen Aus- 
fall ist er mitnnter plfitzlich wieder positiv geworden; ebenso wie 
auch nach jahrzehntelangem Freisein von Erankheitserscheinnngen 
pldtzlich wieder Zeicheu von Syphilis anftreten kfinnen, wenn ab- 
gekapselte Spirochfitenherde anf irgendeine Weise wieder aufgerfihrt 
werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Brnhns, C., Zu den Problemen der Syphilistherapie. (Arch. 
t Derm. n. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 251.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Ballin and Engwer, L&Bt sich die Lnesbehandlnng der 
Eriegsteilnehmer den therapentischen Prinzipien 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



542 Syphilis. 

des Friedens n&her bringen? (Munch. med. Wochenschr. 
1917. 8. 58.) 

Durch Fach&rzte liefie sich auch nahe der Kampfstellung in 
yielen Fallen eine ausreichende Bekandlang der Syphilis erzielen. 
Oft kann jetzt mit Rucksicht auf die Forderungen des Krieges sonst 
eine Behandlung nicht immer so darchgefiihrt werden, wie das an 
sich far den Kranken wiinschenswert erscheinen miiflte. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Fabry, Behandlnng der lnetischen fibrosen Sklerosen 
mit Acid, carbolicnm liqnefactnm nebst histologischen 
Bemerknngen fiber Restsklerosen and syphilitische 
PrimSraffekte. (Munch, med. Wochenschr. 1917. 8.487.) 

In dem dichten Narbengewebe der syphilitischen Sklerosen kOnnen 
leicht Herde zariickbleiben, die zu einem RQckfall des Leidens An- 
lafi geben, da dieses derbe Gewebe einen unuberwindlichen Schutz- 
wall gegen die Wirkang der Salvarsan- and Quecksilberbehandlang 
abgibt. Ftir die Erweichnng dieses Gewebes leistet die Behandlnng 
mit Karbolsaoreatznng gate Dienste. Es gelang fast ausnahmslos 
in diesen syphilitischen Verhartungen aufier den Spiroch&ten auch 
die Endarteritis syphilitica histologisch nachznweisen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Schacherl, Max, Zur Indikation and Technik der endo- 
lumbalen Neosalvarsantherapie. (Wien. med. Wochenschr. 
1916. 8.1407.) 

Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Stern, Carl, Die Technik der Neosalvarsanbehandlnng. 
(Zeitschr. f. ftrztl. Forth. 1916. 8. 273.) 

Aasfdhrliche and klare Darstellang mit Abbildangen. 

W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). 

Naegell, 0., Die moderne Salvarsan-Syphilistherapie der 
Autoren. (Therap. Monatsh. 1916. 8.361, 409 u. 465.) 
Zasammenfassende Darstellang der Verabreichangsweise des 
Salvarsans, seiner Dosiernog, der Kombination mit anderen Mitteln, 
der Behandlung von Schwangeren, Eindern and syphilitischen Affek- 
tionen des Zentralnervensystems auf Grand der seit dem Jahre 1913 
verdffentlichten Arbeiten. W. Gaehtgens (Hamburg). 

Neumayer, Victor L. and Neumayer, Marianne, Drei Jahre amt- 
licher Syphilistilgung mit Salvarsan. (Arch. f. Derm. u. 
Syphilis. Bd. 121. 1916. S. 820.) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Syphilis. 


543 


Sehr ausfiihrliche statistische Angaben fiber den Umfang und 
die Erfolge der in Bosnien durcbgeffihrten Syphilisbek&mpfung. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

t. ZeiBl, H., Die Behandlnng der Syphilis mit Salvarsan. 
Wie sollen wir die BevOlkerung des Hinterlandes 
nach FriedensschluB gegen die venerischen Frank- 
heiten schtttzen? (Wien. med. Wochenschr. 1916. 8.785.) 

Enrze Ausffihrungen fiber die Behandlnng syphilitischer Erkran- 
knngen mit Salvarsan. Zum Schntz der BevOlkerung des Hinter¬ 
landes vor der Anstecknng durch heimkehrende venerisch erkrankte 
Erieger nach FriedensschluB empfiehlt Verf. die genane Untersnchnng 
(Wassermann-Reaktion, Reinknltnr des HarnrOhrensekretes) nnd 
Uberwachung der Zurfickkehrenden. Von Wichtigkeit ist ferner die 
mfiglichst frubzeitige Behandlnng von Gonorrhoe- nnd Syphiliskranken, 
wie auch der infiziert geborenen Einder. Wfinschenswert wSre die 
gesetzliche Anzeigepflicht der venerischen Erkrankungen nnd die 
Zwangsbehandlnng der Erkrankten. SchlieBlich darf anch die Auf- 
klftrung der gesamten BevOlkernng nicht vernachl&ssigt werden. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Enge, Die Salvarsanbehandlung der progressiven Para¬ 
lyse. (Therap. Monatsh. Jg. 30. 1916. S. 265.) 

Uberblick fiber die Arbeiten der Jahre 1910—1914. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Naegeli, Oskar, Die endolumbale Salvarsantherapie bei 
syphilitischen Erkranknngen des Zentralnerven- 
systems. (Therap. Monatsh. Jg. 29. 1915. S. 645.) 

Znsammenfassende Darstellung der Frage. 

W. Gaehtgens (Hamburg). 

Jexter, Richard and Cummer, Clyde L M The intraspinal 
treatment of syphilis of the central nervous system 
according to the method of Swift and Ellis. (Arch, of 
internal Med. Vol 17. 1916. p. 84.) 

Verff. behandelten 9 Falle von Tabes und cerebrospinaler Lues 
und 1 Fall von Paralyse mit wiederholten intraspinalen Injektionen 
salvarsanisierten Serums nach der Methode von Ellis und Swift. 
Nebenerscheinungen wurden nicht beobachtet. In 6 Fallen war die 
Wirkung ausgezeichnet, die Patienten wnrden vfillig arbeitsfabig. 
Es scheinen besonders F&lle von cerebrospinaler Lues und Frfihfalle 
von Tabes gfinstig beeinflnBt zu werden. Eurt Meyer (Berlin). 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



544 


Syphilis. 


Swift, Homer F., A study of serum salvarsanized in vitro. 

(Journ. of ezperim. Med. Vol. 24. 1916. p. 373.) 

Zum Studium der Veranderungen, die salvarsanhaltiges Serum 
beim Erw&rmen erfahrt, prufte Verf. seine abtOtende Wirkung in 
vitro auf Spirocbaeta duttoni. 

Die spirochatozide Wirkung des Serums wurde bestimmt durch 
Feststellung der kleinsten Serummenge, die die Infektiosit&t der 
Spirochaten fur M&use innerhalb einer Stunde bei 37° aufhob. 

Halbstiindiges Erhitzen des salvarsanhaltigen Menschenserums 
steigerte die spirochatozide Wirkung aufs Vier- bis Achtfache. Wah- 
rend das Serum von Blut mit Salvarsan gespritzter Patienten beim 
Erhitzen starker spirillozid wird, sofern es uber Nacbt auf dem Blut- 
kucben gestanden hat, als wenn es sogleich nacb der Gerinnung von 
diesem Blutkuchen getrennt wird, ist bei Serum von Blut, das in vitro 
mit Salvarsan versetzt wurde, ein solcher Unterschied nicht Oder sogar 
in entgegengesetztem Sinn vorbanden. Das Salvarsan scheint also im 
kreisenden Blute Veranderungen zu erfahren, die in vitro ausbleiben. 

Die spirochatozide Wirkung des Serums ist groBer, wenn das 
Salvarsan direkt ihm zugesetzt wird, als wenn es zum Blut, aus 
dem das Serum gewonnen wird, zugefiigt wird. 

Die Erhbhung der Wirksamkeit salvarsanhaltigen Serums beim 
Erhitzen beruht, wie Versuche mit jeder Komponente fur sich er- 
geben, einerseits und in erster Linie auf einer Zerstdrung hemmender 
Substanzen im Serum, andererseits auf einer Wirksamkeitssteigerung 
des Salvarsans. Erhitzen jeder der Komponenten fur sich mit nacb* 
herigem Vermischen ist wirksamer als Erhitzen des Gemisches. 

Die Wirksamkeitssteigerung beim Erhitzen tritt sowohl beim 
Salvarsan wie beim Neosalvarsan ein. 

Die wirksamste Kombination wird erhalten, wenn das Salvarsan 
zu Serum mit Salvarsan gespritzter Patienten gesetzt wird. Fttr die 
Praxis der intraspinalen Salvarsanbehandlung diirfte sich die Ter* 
wendung eines solchen Gemisches am meisten empfehlen. 

Kurt Meyer (Berlin). 

Biach, Moriz, Die Tuberkulinbehandlung der Frhhlues. 

Vorlaufige Mitteilung. (Wien.kliu.Wochenschr. 1915.S. 1345.) 

Verf kombinierte die Salvarsan- und Quecksilberbehandlung 
von Frhhf&llen von Lues mit Tuberkulininjektionen. Die Erfolge 
waren sehr gftnstig. Die Riickbildung der Prozesse erfolgte schneller 
als bei alleiniger Salvarsan- Oder Quecksilberbehandlung. 

Kurt Meyer (Berlin). 


(M) 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



CentraMatt fDr Bakteriologieete. L Alt. Referate. 

■ Bd. 66. Mo. 23/26. - - 

Ausgegcben am 7. Mai 1918. 

Inhaltsverzeichnis. 


I. Verzeichnis der in Band 66 enthaltenen Arbeiten. 


Abderhalden, E., Die Verwendung der 
Gewichtszu- und-abnahmenautomatisch 
registrierenden Wage zu Studien fiber 
Fermentwirkungen, hei denen Gewichta- 
ver&nderungen durch Aafnahme oder 
Abgabe von Gasen eintreten. 83 
—, 2. Mitteilung. Versuche fiber das Ver- 
haiten von Hefe gegenttber verschie- 
denen Zuckerarten in verschiedener 
Konzentration and Beeinflussung der 
Garung durch Zusatz von Aminos&uren. 

83 

—. Die theoretischen Grundlagen der 
Verwendung speziflsch eingestellter 
Fermente als thecapeutische Mafi- 
nahme. 84 

Abderhalden, G., Studien iiber das Ver- 
halten verschiedener Blutsera gegen- 
iiber verschiedenen Organsubstraten. 76 
Abel, Gutachten betr. Beseitigung der 
in der Stadt anfallenden Gerbereiab- 
wfisser. 98 

Acdl, D. s. v* Liebermann, L 
Adachi, Beitrfige zur Schwangerschafts- 
diagnose mittels des Antitrypsinver- 
fahrens. 80 

Adler, A., Drei Falle von Optochin- 
amaurose. 2% 

Alber, Karl, Zur Behandlung der Diph- 
therie mittels intravenflser Seruminjek- 
tion. 150 

Albert, Josd, The treatment of infantile 
beriberi with the extract of tiqui-tiqui. 

Albrecht, Ueber die Behandlung des 
Gasbrandes. 286 

Alessandrini, Giulio e Scala, Alberto, 
Coutributo nuovo alia etiologia e pato- 
genesi della pellagra. 241 

Alexander, Hanns, Friihdiagnose der 
Lungentuberkulose. 206 

Almkvist, Johan, Beobachtungen iiber 
die Ursachen der verschiedenen LokaH- 
satdon der syphilitischen Exan theme. 514 
Almoslino, Otto, Die Cholera asiatica in 
Halicz. 321 

Alomar, J. s. Turrd, R, 

Erste Abt Kef. Bd. 6(J. 


Amoss, Harold L. s. Jacobs, Walter A* 
Anderson, John F., Standards for milk. 
Their necessity to the welfare of the 
dairy industry. 134 

— and Leake, James P., A method of 
producing tetanus toxin. 119 

Archibald^ R. A. and Moore, Gertrude, 
A preliminary report on the production, 
action and therapeutic effects of leuko¬ 
cytic extracts. 68 

Arkin, Aaron, The influence of an oxy- 
dizing substance (Sodium jodoxyben- 
zoate) on immune reactions. 54 

Arneth, Beobachtungen bei kruppdser 
Pneumonie im Felae; Influenzapneu- 
monien. 290 

Ascher. L s. ttehler, H. 

Aschofr, Zur Frage der Aetiologie und 
Prophylaxe der GasSdeme. 276 

Ascoli, A., Deutung und Reichweite der 
Immunitdt beim seuchenhaften Abortus 
der Ktihe. 131 

Ashburn, Percy M., Guthrie. Marshall 
C. and Connor, Michael E., Plague, 
cholera and typhus-synopsis of methods 
to prevent introduction and to control 
after introduction. 321 

Ashcroft, L. S., Recherches sur la scldro- 
toxine (extraits de scl&rostomes de 
cheval). 442 

Ashford, Bailey K., Studies in moniliasis 
of the digestive tract in Porto Rico. 387 
Aub, Joseph C. s. Karsner, Howard T. 
Auer, John, Anaphylactic alterations of 
the heart. 91 

Augstein, C., Die spezifische Chemo- 
therapie des Ulcus serpens der Horn- 
haut. 295 

Austrian, Charles R. and Bloomfield, 
Arthur Z., Observations on the tv- 
phoidin reaction. 464 

Avery, 0. T. s. Hocher, A. R. 

Ayer, W. D. s. Mitchell, 0. W. H. 
Ayers, S. Henry^Bowen, John T. and 
Johnson jr., w. T., Cooling hot- 
bottled pasteurized milk by forced air. 

424 
35 


No. 23/26. 


Digitized by Got gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



546 


Register. 


Digitized by 


Axenow, J., 1335 Scharlachf&lle, die mit 
dem Moserschen Seram behandelt war¬ 
den. 161 


Babes, Aurel A., La teneor en chlosnres 
da liquide cephalo-rachidien et des 
transsadats. 247 

—Sar la dissociation albumino-cytolo- 

f ique da liqaide cephalo-rachidien dans 
’aatres maladies qne la syphilis. 522 
Babesch, V., Untersuchangen liber die 
Pneamonien. 289 

—, V ariolaartige Eraptionen bei Rotz 
and falschem Rotz. 102 

Bach, Fritz, Bericht fiber die Ergebnisse 
der Untersnchungsstelle ftir ansteckende 
Krankheiten am Hygienischen Institat 
der Universit&t Bonn im Berichtsiahre 
April 1915 bis Marz 1916. 485 

Bach, W., Die Sterilisation des Wassers 
darch d&s Chlorgasverfahren. 415 
Backer, Max, Die Sonnen-Freiluftbehand- 
lung der Knochen-, Gelenk- sowie 
Weichteiltuberkalosen. 217 

Bacmeister, Die Erfol/je der kombinierten 
Quarzlicht-Rontgentiefen-Therapie bei 
der menschlichen Longentnberknlose. 

217 


Bacmeister s. Ktipferle. 

Baer, Th., Ueber Versuche mit dem nenen 
Antigonorrhoiknm „Choleval u . 513 
Baerthlein, K«, Der Vondransche HeiB- 
luftapparat and seine Wirkangsweise 
gegenilber L&asen, Nissen and bakteri- 
ellen Keimen. 407 

Baerthlein, Karl, Beitrag znr Frage 
der Paragglatination. 6 

—, Ueber prim&re diphtherische Lnngen- 
erkranknngen. 146 

Baetz, Walter G., A number of sur¬ 
prises for the diagnostician as revealed 
by the pathologist. 355 

B&umler, Ch., Zur Diagnose der Weil- 
schen Krankheit. 352 

Baginsky, Adolf, Beitrag znr Kenntnis 
der Ruhr im kindlichen Alter (unter 
besonderer Berlicksichtigang wahrend 
der Kriegszeit beobachteter Kranken- 
fklle). 493 

Bahnmiiller, B61a, Erfahrangen fiber 
Rotz and seine Tilgung im Felde. 105 
Bahrenburg, L. P. H., Malarial fever. 
Recent appearance at Galveston. Tex. 

360 


Ball, Oskar, Choleragift and antitoxische 
Zellwirkungen. 323 

—, Ver&nderangen von Bakterien im 
TierkSrper. XII. Abschw&chungsver- 
suche am Milzbrandbazillns bei 42°. 99 
Ballln and Engwer, L&flt sich die Lues- 
behandlong der Kriegsteilmehmer den 
therapeutischen Prinzipien des Friedens 
naher bringen? 541 


BarabAs, Z. s. Rein, A. 
v. BarabAs, ZoltAn, Ein mit Meningitis 
meningococcica komplizierter, geheilter 
Fall von Scharlach. 161 

BarabAs, ZoltAn s. Bardachzy, Franz. 
Barbara, B. s. Kraus, Rudolf. 
Bardachzy, Franz and Barabas, Zoltan, 
Auffallend hdufiges Yorkommen von 
Eingeweidewiirmera bei Kriegsteilneh- 
mern. 437 

Barlodean, A. G., Sterilisieren, Reinigen 
and Verbessern der Medizinal- and La- 
boratoriumsgiaser. 427 

Barrenscheen, Hermann K., Znr Vac- 
cinebehandlong des Typhus abdomi- 
nalis. 467 

Barthel, Chr. and Stenstrdm, 0., Die 
Einwirkang der Daaerpastenrisierang 
aaf die Tuberkelbazillen in der Milch. 

422 

Baruch, Lipmann, Untersuchangen fiber 
die Lange einiger Bakterienarten mit 
Berilcksichtigang der KoUektivmafl- 
lehre. 261 

BaJB, Robert, Neue Vorrichtungen zur 
feldm&fligen Desinfektion. 408 

Bassani, E., Untersuchangen mittels der 
optischen Methode zam Stadium des 
Aaftretens von Abwehrfermeaten nach 
erfolgter parenteraler Zofuhr von aus 
Nierengewebe bereitetem Pepton. 83 
Bauer, Erwin, Weitere Untersnchongen 
liber die Histologie des Flecktyphos. 

334 

Bauer, H., Farbstoffe und biologische 
Forschung. 259 

Baumann, Die Erfahrangen mit der 
Abderhaldenschen Schwangerschafts- 
diagnostik im Frauenspital Basel 77 
Beck, Karl, Zar Behandlang des Ery- 
sipels. 301 

Beck, Oscar, Erbsyphilis and akastischer 
Ohrapparat. 516 

Be&ka, J., Die makroskopische Tropfen- 
agglutination. 57 

Becker, E. s. Gaethgens, Walter. 
BAguet, M., Denxieme campagne contre 
les sauterelles (Stauronotos maroccanos 
Thun.) en AlgArie, au moyen da „Cocco- 
bacillas acriaioram* D’HArelle. 392 
BAguet, M. s. Sergent, Edm. 

Behrens, Matthiesen^ Peets and Dahl* 
grfin, Viehverlnste in den Niederungen 
der Leine and Aller dnrch Stiche der 
Kriebelmttcke, Simaliam reptans L. 130 
Bel, George S. s. Wade, H. Windsor. 
BelAk, Alexander, Ueber die Arbeits- 
weise eines bakteriologischen Feld- 
laboratoriams bei der Seuchenbek&mp- 
fang. 328 

Bender, Ueber die Degenerationsformen 
der Gonokokken. 503 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


547 


Berdnik off, Biochemische and biologische 
Charakteristik der Streptokokkengruppe 
and der Vaccinetherapie. 299 

Beretv&s, L., Das rasche milit&rarztliche 
Verfahren gegentiber einer beginnenden 
Epidemie im Felde. 329 

Berg, F., Beitrag zar Behandlang der 
Diphtherie. 150 

Berger s. Rdmer. 

Bergman, A. M., Ansteckende Hornhaut- 
entzttndung, Keratitis infectiosa, beim 
Renntier. 136 

Bergman, Arvld M., Ueber Krankheits- 
f&Ue nnter den Behen anf Bfirringe 
nebst einer Uebersicht der Krankheiten 
der Rehe. 442 

and Waxberg, H., Ueber Piroplasmose 
bei Rindern in Scbweden. 376 

Bernstein, Harry B. and Fish, E. 8., 
Food poisoning by the bacillus para- 
typhosus B. 40 

Beron, Beitrag zur Frage der diagno- 
stischen Bedeutong der positiven Was- 
sermannschen Reaktion. 531 

Berthelot, Albert, Recherches sor le 
Proteus vulgaris. 396 

Bertrand, Gabriel, L’argent peut-il, & 
une concentration couvenable, exciter 
la croissance de Y Aspergillus Niger. 394 
Be Besche, Arent, Simultaneous infec¬ 
tion in a child with tubercle bacilli of 
the human and of the bovine type. 190 
Bessan, Ueber Typhusimmunisierung. — 
Kritik der neueren Immunisierungs- 
methoden. 465 

Bessan, G., Die Tuberkulintiberempfind- 
lichkeit and die dnrch Tuberkulindar- 
reichung zu erzielende Tuberkulin- 
unempfindlichkeit. 205 

—, Ueber die Hervorrufung der lokalen 
Tuberkulinempfindlichkeit 206 

Bessan, G., Schwenke, J. und Prings- 
heim, J., Ueber die Masemantiana- 
phylaxie. 166 

t. Besskd. J. s. v. Szily, P. 

Bethe, Albrecht, Zur Diagnose der 
Gasphlegmone. 284 

Bettencourt, A., Nogueira, J. V. P., 
Martins, M. A. R., Borges, J. et 
Ferreira. Agueda, La pneumo-entente 
du pore (nogcholera). Confirmation de 
^existence du virus filtrable comme 
cause de la maladie en Portugal. 138 
Black, Moriz, Die Tuberkulinbehandlung 
derFrfihlues. Vorl&ufigeMitteilung. 544 


Bieling, Zur Verbreitungsweise und bak- 
teriologischen Diagnostik des Para- 
typhus A-Bazillus. 483 

Bleilng, R. s. Conradi, H. 

Bier, August, Die Gasphlegmone im 
wesentlichen eine Muskelerkrankung. 

276 


Biermann, Fritz, Beobachtungen und 
Erfahrungen im Pferdelazarett der 6. 
und 2. Kavalleriedivision. 107 

Billon-Daguerre, Sur un mode de souti- 
rage des liquides en lames minces, dans 
le cas de sterilisation par les rayons 
ultraviolets. 418 

Bingold, Die verschiedenen Formen der 
Gasbazilleninfektion. 279 

Bittorf, A., Ueber eine eigenartige Form 
phlegmontiser Halsentztindung. 300 
—, Zur Kenntnis der Meningokokken- 
sepsis. 170 

Bittorf, A. s. Kusnitzky, E. 

Blanc, Georges s. Chatton, Edouard. 
Blafiberg, Maximilian, Beitrag zur epi- 
demischen Gelbsucht. 443 

Bloomfield, Arthur Z. s. Austrian, 
Charles B. 

Blumenthal und Tsakalotis. Zur quanti- 
tativen Bestimmung der Syphilisstoffe. 

528 

Boas, Zwei Ffille von Rezidiven von 
Syphilis 2V 4 und 3 Jahre nach dem 
Versuche einer abortiven Kur bei In- 
durationen mit negativer Wassermann- 
scher Reaktion. 515 

Bochalli, Was leistet die subkutane Alt- 
tuberkulinprobe zur Erkennung der 
aktiven Lungentuberkulose bei Er- 
wachsenen? 207 

Bode ? P., Zur Frage der familiaren Dis¬ 
position bei der Scharlachnephritis. 160 
Bftszftrm&iyi, Ludwig, Kurze Betrach- 
tungen fiber die Sommercholera and 
Choleraschutzimpfung. Die Cholera im 
Bereiche des Korps Hofmann. 322 
Bfittcher, Ein Apparat zur Blutentnahme 
und Gewinnung sonstiger Punktate 
zweeks bakteriologischer und serologi- 
scher Untersuchungen. 399 

BSttlcher, Eduard. Jahresbericht fiber 
die Tfitigkeit des Groflh. Untersnchungs- 
amtes ffir Infektionskrankheiten zu 
Gieflen im Jahre 1915. 449 

Boflnger, Bericht fiber eine Cholera- 
epidemie in C. und ihre Bek&mpfung. 321 
—, Aetiologische, klinische und mikro- 
skopische Beobachtungen bei einer 
Fleckfieberepidemie. 338 

Bogdan, Aladar, Eine bisher unbekannte 
Infektionskrankheit bei Verwundeten. 

275 

r. Bokay, Johann, Ueber die Heilungs- 
mCglichkeit der Meningitis tuberculosa. 

193 

Bokorny, Thy Eiweifibildung aus ver¬ 
schiedenen Kohlenstoffquellen. 268 
Bolafflo, Anaphylaxieversuche in Be- 
ziehung zur Schwangerschaft. 95 
Bongert, J., Die Bedeutung der Mallein- 
augenprobe als diagnostisches Hilfs- 
35* 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



548 


Register. 


mittel bei der Bek&mpfung der Rotz- 
krankheit. 109 

Borchardt; Der Gehalt an agglutinieren- 
den, pr&zipitierenden und komplement- 
ablenkenden Substanzen im Humor 
aqnaeus und Humor vitreus sowie an- 
derer Kdrperfliissigkeiten rotzkranker 
Pferde. 112 

Borchgrevink. Johann, Beschleunigt 
die Serumbenandlung die Abstoflung 
des Diphtheriebelages? 150 

Borger, W. A., Vacdnatie tegen typhus 
abdominalis. 467 

Borges, J. s. Bettencourt. A. 
Borntraeger, Zum Kampi gegen die 
Geschlechtskrankheiten. 501 

Bors, Ein geheilter Fail bdsartigster 
schwarzer Blattern. 227 

Brachmann, Sterile, ges&ttigte, w&sserige 
Kampferltisung bei der Behandiung der 
Lungenentzttndung. 126 

Br&uler, K., Saprol als Kr&tzemittel. 446 
Braenning, H., Das st&dtische Tuber- 
kulosekrankenhaus. 180 

Brandenburg, Kurt, Die Krankheit der 
maisessenden VOlker, die Pellagra, eine 
Lichtkrankheit. 240 

Braun, Umschau fiber Desinfektion. 401 
Branne, Ueber Typhus und Typhus- 
bazillentr&ger. 452 

Breul, Carl, Jahresbericht fiber die 
T&tigkeit des Groflh. Badischen Unter- 
suchungsamtes ftir ansteckende Krank- 
heiten der Universit&t zu Freiburg i. Br. 
vom 1. Januar bis 31. Dezember 1915. 

254 

Broad well jr.. Stuart s. Kolmer, John A. 
Brockmann. H., Zwei Ffilie von Pseudo¬ 
meningitis bei tuberkuldsen Kindern. 193 
Brdsamlen, Otto, Ueber die Bedeutung 
der eosinophilen Leukocyten bei der 
Durchfilhrung einer Tuberkulinkur. 204 
Bronfenbrenner, L., Kahn, Morris H«, 
Bookman, J. and Kahn, Max, Further 
studies of biological methods for the 
diagnosis of tuberculosis. 208 

Brack, Carl, Eine sero-chemische Re- 
aktion bei Syphilis. 536 

Brhnaner, Stefan Robert, Ueber All- 
gemeininfektionen mit Dysenterie- 
bazillen. 495 

Brdning, Hermann, Der akute Gelenk- 
rheumatismus und seine Komplikationen 
im Kindesalter. 311 

BiUnn, Zur Auffassung und Therapie 
des Typhus abdominalis. 450 

Brag, S. L., Pigment und andere Ein- 
schliisse in Dysenterieamoben. 379 
Brahns, Ueber unbewuCte Spatsyphilis 
nebst Mitteilungen fiber Ausfall der 
Wassermannschen Reaktion an 1800 
angeblich nicht mit Syphilis infizierten 
Menschen. 532 


Brnhns, Die Heranziehung der Wasser¬ 
mannschen Reaktion, Spinalpunktion 
und Kutanreaktion ftir die Behandiung 
der Spatsyphilis. 641 

—, Zu den Problemen der Syphilis- 
therapie. 541 

'Brunner, I. und Jaknbowskl, Cz*, 
Ueber die Behandiung des Skleroms der 
oberen Luftwege mittels der Auto¬ 
vaccine. 309 

Bucnra, Constantin J., Zur Diagnose 
der Gonorrhoe beim Weibe. 502 

Buday, K., Endemisch auftretende Leber- 
abszesse bei Verwundeten. verursacht 
durch einen anaeroben Bazillus. 275 
Budde, Max, Ein Fall von Herpes zoster 
im Gebiete des Plexus cervicalis nach 
Typhusschutzimpfung. 30 

B&rger, B. s. Weldert, R. 

Bflrgers, J. s. Selter, Hugo. 

Bnjwid, Odo, Beitrage zur Ruhrbehand- 
lung. I. Ueber Dysenterieserum und 
dessen Anwendung zu prophylaktischen 
und therapeutischen Zwecken. 47 
—, Differenzierung von Bakterienkulturen 
mit HgO*. 261 

Bnll, Carroll 6., Immunity factors in 
pneumococcus infection in the dog. 291 
—, The influence of typhoid bacilli on 
the antibodies of normal and immune 
rabbits. 24 

— and Pritchett, Ida W., The agglu- 
tinability of blood and agar strains of 
typhoid bacilli. 463 

Bull, Caroll 6. s. Jacobs, Walter A* 
Bunting, C. H. s. Yates, J. L. 
Burchard, A*, Gasabszefl, Gasphlegmone 
und Gasgangran im Rontgenbild. 284 
Burckharut, Jean Louis und Oppi- 
kofer, Ernst, Untersuchungen fiber 
den Perezschen Oz&naerreger. 307 
Burgess, Alexander M«, The urochro- 
mogen reaction as an aid to prognosis 
in pulmonary tuberculosis and non- 
tuberculous disease. 206 

Burri, R., Ueber die Beeinflussung des 
Aufrahmungsvermtigens durch eine vor- 
ausgegangene Erwfirmung der Milch. 

135 

Buschke, A., Ueber den Verlauf der auf den 
Menschen ttbertragenen Tiersyphilis. 518 
Busson und Lowenstein, Experimentelle 
Studien fiber Immunisierung mit Diph- 
therietoxin-Antitoxingemischen. 151 
Busson, B. und Gyorgy. P., Ueber an¬ 
aerobe Wundinfektion durch Gasbrand- 
bazillen. 280 

Cahn, Ueber die Folgen geringffigiger 
Infekte von Ruhr und Typhus und 
fiber Ruhrnachkrankheiten. 4% 

de la Camp, Beobachtungen fiber Tuber- 
kulose und Krieg. 182 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


549 


Cantacuzene, J., Culture d’un micro¬ 
organism e iso!6 de l’organisme des 
scarlatineux. 161 

—, Sur un microorganisme observe dans 
la scarlatine. 161 

Casselman, Arthur J. s. Kolmer, John A. 
Cavara, Y., Ueber die spezifische Optochin- 
therapie der Pneumokokkeninfektionen 
der Hornhaut. 295 

Cecikas, J., Yerlauf der Amfibendysenterie 
in Griechenland. 378 

Ceelen, W., Ueber die mikroskopische 
Pathologie des Fleckfiebers. 334 

—, Zur Kenntnis der Oesophagusdiph- 
therie. 147 

Cemach, A. J«, Die Behandlung der 
Otitis media tuberculosa mit Tuberkulo- 
mucin. 210 

Cernik, Leo Frank. Toxisches Exanthem 
im Verlaufe eines Typhus abdominalis. 9 
Chang Chia-pin, Ueber das agglutina- 
torische Vernal ten der Sera von gesun- 
den (bzw. nicht an Typhus oder Para- 
typhus leidenden) Chinesen gegenilber 
Typhus- und ParatyphusbaziUen. 4 
Chatton, Edouard et Blanc. Georges, 
Existence de corps leishmaniformes dans 
les h£matoblastes d’un Gecko barba- 
resque, Tarentola mauritanica L. Gauth. 

370 

Chesney, Alan M., The latent period in 
the growth of bacteria. 395 

Chevrotier, Jean s. Lumi&re, Auguste. 
Chlckering, Henry T. s. Gay, Frede¬ 
rick P. * 

Cholzoff, Die gonorrhoischen Erkran- 
kungen in der Chirurgie und ihre Be¬ 
handlung mittels Sero- und Vaccino- 
therapie. 508 

Chotzen, Ueber die diagnostische Be- 
deutung des antitryptischen Titers des 
Blutsarums. 80 

Chowamec. Wanda. Ein interessanter 
Fall von Dick- und Dfinndarmdysenterie. 

44 


Christer-Nillson, A., Beitrag zur Kennt¬ 
nis von der Paratyphus-B-Infektion. 38 
Christian, R. Y. s. Haslam, Thos. P. 
Christian i, Ueber praktische Erfahrungen 
bei der Rotzdiagnose im Bereiche des 
immobilen Gardekorps. 107 

—, Wei ter e Erfahrungen mit der Mallein- 
angenprobe und den Blutuntersuchungs- 
methoden bei der Rotzbekftmpfung. 107 
Christiansen, M., Labmagenstrongyliosis 
beim Rinde. 442 

Ciuca, M. s. Henry, A. 

Clark, H. C«, A brief analysis of thirty- 
seven fatal cases in which pellagra 
has been pointed out alone or in as¬ 
sociation with other diseases. 240 
Clark, Herbert C. and Gates, I. If., 
Treponema pallidum found at autopsy, 


in the bloodstream and elsewhere, in 
a case of congenital syphilis: 517 

Clark, M«, The final hydrogen ion con¬ 
centrations of cultures of bac. coli. 490 
Claypole, Edith J. s. Gay, Frederick P. 
Coglie vina, B«, Intralumbale Disparagen- 
injektionen. 176 

Cohn, Paul, Gibt es eine Disposition zur 
Lues? 514 

Cohen, Martin s. Noguchi, Hideyo. 
Cohendy, Michel etWollmann, Eugene, 
Experiences sur la vie sans microbes. 
Elevage aseptique de cobayes. 400 
Colin, H., Sterilisation de Fean par Facide 
carbonique sous pression. 418 

Collischonn, Eine krfiftig wirkende Hals- 
pastille. 305 

Collmann, Die Fdrbemethoden nach 
Much und Ziehl zum Nachweis von 
Tuberkelbazillen im Gewebe. (Ver- 

f leichende Untersuchungen mit beson- 
erer Berttcksichtigung ihres Wertes 
fiir die Dermatologie.) 198 

Condelli, 8., Ueber organische Anti- 
septika, die durch Mikroorganismen an- 
gegriffen werden. I. Mitteilung. 430 
Connor, Michael E. s. Ashburn, Percy M. 
Conradi, H. und Bieling, R., Zur Aetio- 
logie und Pathogenese des Gasbrands. 
II. Mitteilung. 279 

Cooledge, L. H., Die Agglutination, ein 
Mittel, die Gegenwart von Bac. abortus 
in Milch zu erkennen. 132 

Cooper, Alexander T. s. Snow, Cory- 
don G, 

Coronini, Carmen, Ueber drei Fftlle von 
Perichondritis costalis typhosa. 10 
Coihnann, L. s. Seligmann, E. 
Coulter, J. 8., A study of the patho¬ 
logy of the gall bladder and biliary 
passages in cholera. 323 

Cr&mer, Ueber die Behandlung der Pneu¬ 
monia crouposa mit Optochm. 293 
Craig, Charles F., The results and inter¬ 
pretation of the Wassermann test. 530 
Creighton, H. J. M. s. Harris, D. F. 
de Crinis, M., Das Symptom des Leber- 
abbaues als Teilerscheinung des melan- 
cholischen Symptomenkomplexes. 85 
Cronquist, Johan, Beobachtungen fiber 
den Ablauf der v. Pirquetschen Reaktion 
bei Kindern. 207 

Cruveilhier, Louis, Traitement de la 
blenorragie par la m6thode des virus- 
vaccins sensibilisSs. 511 

Csernel, Eugen, Aedologische Unter¬ 
suchungen fiber Fleckfieber. 339 

—, Furka, Alexander, Gerldczv, Sig¬ 
mund und Kaiser, Karl, Ueber die 
Vaccinetherapie der Variola. 230 
— und M&rton, Adolf, Die Behandlung 
des Typhus abdominalis mit nicht sen- 
sibilisierter Vaccine. 31 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



550 


Register. 


Culpepper, W. L. s. Mitchell, 0. W. H. 
Cummer, Clyde L. s. Jexter, Bichard. 
Czech, A., Gfitzl, A., Laub, M. and 
Neumann, J., Arbeiten aus der I. Tu- 
berkuloseffirsorgestelle der Gremial- 
krankenkasse der Wiener Kaufmann- 
schaft 180 

t. Czyhlarz, Ernst, Beitrag znr Lehre 
von der Milzbrandmeningitis. 97 


Dahlgriln s. Behrens. 

Dahlgrfin s. Matthiesen. 

Damask, Manfred, Znr Therapie des 
Gelenkrheumatismus (Elektrargol, Sal- 
varsan, Tnberkulin). 811 

Damask and Schweinburg, Beschleu- 
nigter Nachweis der Tnberkulose im 
Tierversuch durch Milzimpfnng. 201 
Danysz, J., Essais de chimiothGrapie 
dans la fifcvre paratypho’ide exp6rimen- 
tale. 478 

Dargallo, R., Aplicacion clinica de la 
morfologia del bacilo de Koch en los 
espntos. 197 

Darling, Samuel T., A note on typhus 
fever. 329 

—, Anatomical distribution of strongy- 
loides stercoralis. 441 

—. The endotrypanum of Hoffmann’s 
sloth. 368 

—, The pathological affinities of beriberi 
and scurvy. 390 

Das osterreichische Sanit&tswesen. 178 


Davis, 'Lewis s. Houghton, E. M. 
Davis, Lewis s. King, Walter E. 
v. Decastello, A., Weitere Beitrfige zur 
Vaccinetherapie des Abdominaltyphus. 

34 

Demidow, A. P. s. Yakimow, W. L. 
Dengler, August s. Sfipfle, Karl. 
Denney, Oswald. The treatment of the 
retrogressive skin lesions of leprosy 
with basic fuchsin. 289 

Dethloff, Elise, Vergleichende Tuber- 
kulinuntersuchungen an Kindern aus 
tuberkulosen und nicht tuberkulosen 
Familien. 184 

Detre, Erwiderung auf vorstehende Ein- 
wendungen. 382 

Detweiler. H. K. s. Oille, John A. 
Dick, 6. R. s. Dick, George F. 

Dick, George F. and Dick, G. R., The 
bacteriology of the urine in nonsuppu¬ 
rative nephritis. 313 

Die Formaldehyddesinfektion. 408 


Die neue Desinfektionsanstalt der Stadt 
Neukttlln. 402 

Dieterlen, Ueber eine im Jahre 1914 in 
der Sfidsee beobachtete Beriberiepi- 
demie. 388 

Dietl, Karl, Zur Frage „Krieg und 
Tuberkulose". 182 


Diettrich, P., Die direkte Farbung von 
Par&ffinschmtten. 399 

Dietz, Planmfiflige Bekfimpfung der Tu¬ 
berkulose in einer stark verseuchten 
Landgemeinde. 181 

Docher, A. R. and Avery, 0. T., Anti- 
blastic immunity. 290 

Doctor, Karl, Nachweis von Typhus- 
baziUen aus dem Ham. 463 

—, Zur Frage der Komplementgewin- 
nung. 525 

Dold, Vier weitere Ffille von natfirlich 
erworbener bazillarer Dysenterie beim 
Hunde, nebst Beobachtungen liber Ba- 
zillentrfigertum. 496 

Dold, Hermann, Ueber die Aetiologie 
der Spru. ^5 

Donnar, S., Die Vaccinebehandlung der 
gonorrhoischen Arthritis. 511 

Dorendorf und Kolle, Klinische und 
bakteriologische Beobachtungen fiber 
Ruhr w&hrend des Sommerfeldzuges 
einer Armee in Galizien und Russisch- 
Polen. 494 

Dornis, Beobachtungen fiber die epide- 
mische Nebenhodenentzfindung bei fran- 
zdsischen Hengsten. 126 

Dostal, Hermann, Die Glykosidformen 
des Tuberkelbazillus. 197 

Doyen, Traitement du t^tanos par les 
injections intrarachidiennes de sdmm 
antitetanique a haute dose r suivies de 
renversement du tronc en position de 
ddclivite bulbaire. 121 

*— et Yamanouchi, La flore bacterienne 
des plaies de guerre. 274 

Dreyfus, Georg L., Die Behandlung des 
Tetanus. 118 

Diinner, Neuere Arbeiten fiber Typhus. 

449 

—, Die Spezifizitiit der Ruhr und ruhr- 
artiger Erkrankungen. 492 

Dfinner, L. s. Klemperer, G. * 
Dufaux, L., Das neue Injektionsmittel 
zur Gonorrhoebehandlung Choleval in 
fester, haltbarer (Pulver- und Tabletten-) 
Form. 513 

Duraud, P. s. Rochaix, A. 

Dymling, Otto, 1st die Ambozeptor- 
quantitat bei der v. Wassermannschen 
Reaktion gleichgtiltig ? 526 

Dyroff s. v. Zumbusch. 

Eberson, Frederick, A bacteriologic 
study of secondary invaders in hog- 
cholera. 138 

—, Separation of the antibody fractions 
in hog-cholera serum. 138 

Ebinger, E., Ein Beitrag zur Infektion 
mit Schweinerotlaufkulturen beim Men- 
schen. 116 

Eckert, Eugen, Die Entlausung der 
Korpstruppen. 349 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


551 


Edenhuizen, Helene, Ueber zwei Ffille 
yon mykotischem Aneurysm a der Aorta 
mit Perforation in den Oesophagus. 299 
Eggebrecht, Mundtyphusbazillentr&ger. 

Eggstein, A. A. s. Jobling, James W. 
Ehrensberger. Vergleichende Unter- 
suchungen doer den Wert neuerer Ma- 
stitisdiagnosen fttr die Milchkontrolle. 

133 

Ehrlich, P., Bericht iiber die Tatigkeit 
des Ktfniglichen Instituts fttr experi- 
mentelle Therapie in Frankfurt a. M. 
im Rechnungsjahr 1914. 264 

Eichhorn. A. (und Kelser, A. R.). Ver- 
suche ttber Impfung gegen Milzbrand. 

100 

Elman, John s. Lyon B. B. Vincent. 
Eisenberg, Philipp, Ueber spezifische 
Desinfektion. 430 

v. Eisler, Michael, Ueber Immunisierung 
rait durch Formaldehyd ver&ndertem 
Tetanustoxin. 119 

Ekyall, R., Die pernizibse Anamie beim 
Pferde. 125 

Ely, Leonard W., Lymphoid marrow 
and tuberculosis. An experimental 
study. 201 

Emmerich und Wagner, Gerhard, Ty- 
phusschutzimpfong und -infektion im 
Tierversuch. 24 

Emmerich, E. und Wagner, Gerhard, 
Experimentelle Beitr&ge zur Kenntnis 
der Typhusinfektion und -immunit&t. 

460 

Enderle, Walter, Ein Beitrag zur Kennt¬ 
nis des latenten Erysipels. 300 

Endres s. Riemer. 

Enge, Die Salvarsanbehandlung der pro- 
gressiven Paralyse. 543 

Engel, C. S., Das Blutbild im allgemeinen 
und speziell bei Infektionskrankheiten. 

245 

Engelsmann, R., Die Schutzimpfung bei 
der Pest. 321 

Engwer. Ueber akute urethritische Pro- 
zesse Dakterieller. nicht-gonorrhoischer 
Natur nach abgelaufenem Tripper oder 
bei chronischer Gonorrhoe und den 
Streptobacillus urethrae Pfeiffer in &tio- 
logischer Beziehung zu ihnen. 501 
—, Ueber die Behandlung der kiudlichen 
Gonorrhoe mittels der Fiebertherapie 
(Weifl). 509 

Engwer s. Ballin. 

Erdheim, J. und ^chopper, K. J., Para- 
typhus A. 478 

Erkes s. Keppler. 

Euler, Hans und Hammarsten, Harald, 
Zur Kenntnis der G&rungsaktiv atoren. 

394 

Erans, A. C., Bacillus abortus in market- 
milk. 133 


Eyers s. Miefiner, H. 

Ewald, G., Erfahrungen mit dem Abder- 
haldenschen Dialysierverfahren und 
iiber seine Ver wen dbarkeit am Kranken- 
bett. 78 

Fabry, Behandlung der luetischen fibrttsen 
Sklerosen mit Acid, carbolicum lique- 
factum nebst histologischen Bemerkun- 
gen iiber Restsklerosen und syphilitische 
Primftraffekte. 542 

Fahr, Th., Beitr&ge zur Diphtheriefrage. 

149 

Fairi8e, Ch., Pneumatose intestinale chez 
le pore. 139 

Falconer, E. H. s. Rhea, Lawrence J. 
Falls, Frederick Howard, The ferment 
activity of the blood serum in infectious 
diseases. 84 

Feig, S., Ein Fall von Kombination eines 
Bauchtyphus mit Fleckfieber. 3 

Feller, Malwin, Untersuchungen an ex- 
perimentell serumfest gemachten Ty- 
phusbazillen. 25 

Foies, L., Die praktische Bedeutung der 
Typhus- und Choleraschutzimpfung. 28 
Feles, Ludwig. Ueber Typhus- und 
RuhrmischinfeKtion. 451 

Felix, A. s. Weil, E. 

Felix, Artur, Die Serodiagnostik des 
Fleckfiebers. 339 

Fellmer s Schhrmann, W. 

Fellner, Bruno, Beitrag zur Therapie 
des Typhus abdominalis. 33 

Ferreira, Agueda s. Bettencourt, A. 
Ferry, N. S., Infection and immunity 
— a review. 51 

Ferry, N. S. s. Kiefer, Guy L. 
Filenski, Zur Frage der Verpackung 
der behufs Vornahme der bakteriologl- 
schen Fleischbeschau zur Versendung 
kommenden Fleischproben. 136 

Finger, E., Die Yerbreitung der Ge- 
schlechtskrankheiten durch den Krieg 
und deren Bekampfung. 497 

—, Die Bedeutung, Verbreitung und Be- 
kftmpfung der Geschlechtskrankheiten. 

497 

—, Geschlechts- und Hautkrankheiten im 
feriege. 497 

—, Die Bekdmpfung der Geschlechtskrank¬ 
heiten im Hinterlande. 497 

—, Betrachtungen iiber Entstehung und 
Yerlauf der syphilitischen JSxantheme. 

514 

Fischel, Karl, Die Tuberkulosebek&mp- 
fung in Oesterreich nach dem Kriege. 

178 

Fischer, Blutbild und Darmparasiten bei 
Chinesen in Schonghai. 437 

—, Ueber Wesen und Wert der Immuni- 
tfttstherapie bei Gonorrhoe. 507 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Digitized by 


552 Register. 

Fischer, Heinrich, Beitrag zur Bakterio- 
logie der Meningitis cerebrospinalis epi- 
demica (Mischinfektion). 174 


Fischer, W.. Ueber das Shanghaier-Heu- 
asthma“, aen sog. „privat-cough . 357 
^ischl, Friedrich, Ueber einen Fall yon 
Cysticercus cellulosae der Haut. 439 
Fish. E. S. s. Bernstein, Harry B. 
Fieckseder, Rudolf, Ausschwemmung 
von Typhusagglutininen durch Fieber 
verschiedener Herkunft. 19 

— Ueber die Wirkung der Vaccine- 
behandlung des Typhus abdominalis. 36 

Fleisher, M. S. and Loeb, L., On tissue 
fibrolysins. 88 

Fiusser, Emil, Die Ruhr der Kinder in 
Russisch-Polen. 493 

—, Znr Behandlung der Skabies. 446 
Foley, H. s. Sergent, Edm. 

Ford, A. L. s. Merrill, J. H. 

Forgeot, P., Contribution a l’etude du 
gonocoque. 504 

Forssell, G., Behandlung der Fohlen- 
lahme mit Serum vom Blute der Mutter. 

124 

Foth, H., Ueber das Trockenmallein (Mal- 
leinum siccum Foth) und die Augen- 
probe. Ill 

—, Em neuer Rauschbrandimpfstoff (Em- 
physarcolum siccum Foth). 127 

— und Schubert, B., Untersuchungen 

tlber den Wert der rohen Schwefelsaure 
fur die Unschadlichmachung von 
Seuchenabwfissern. 420 

Fox, Herbert, Studies in diphtheroids. 
I. The nature and clinical importance 
of pseudodiphtheria bacilli. 157 

—, Studies in diphtheroids. II. Source of 
pseudodiphtheria forms in the body. 
Experiments on mutation. 157 

—, Studies in diphtheroids. III. Bacteria 
isolated from enlarged glands, especially 
in Hodgkins disease. 158 

Fraenkel, Albert, Ueber Lungentuber- 
kulose vom unlitiir&rztlicheii Stand- 
punkte aus. 182 

Frftnkel, Ernst. Frankenthal, Ludwig 
und Koenigsreld, Harry, Zur Aetio- 
logie, Pathogenese und Prophylaxe des 
Gasodems. 278 

Fraenkel, Engen, Kritisches iiber Gas- 
gangran. 277 

—, Ueber Roseola typhosa und para- 
typhosa. 8 

Francis, Edward, Embalming. A satis¬ 
factory method of performing. 428 
Frank, A., Die amyloide Degeneration 
als der Ausdruck einer prim&ren oder 
sekundaren Infektion mit Kapselbazillen 
(Gruppe Friedldnder). 297 

Frank, F. s. Marckwald, 6. 

Frank, R., Die Desinfektion der Haut 
mit Sterolin bzw. Jod-Sterolin. 426 


Frankenthal, Ludwig s. Fr&nkel, Ernst. 
Frans, Zum Wesen und zur Behandlung 
der Gasphlegmone. 284 

Franz, Theodor und Euhner, Max, 
Ueber die Impfung von Schwangeren, 
Wochnerinnen und Neugeborenen. 231 
Franzen, H., Beitrdge zur Biochemie der 
Mikroorganismen. X. Mitteilung. Ueber 
die Bildung undVergarung von Ameisen- 
s&ure durch Bacterium coli comm, von 
H. Frantzen und H. Kallenberg. 394 
Frei, Walter und Krupski, Anton, 
Ueber die Wirkung von Giftkombina- 
tionen auf Bakterien. 428 

Freudenberg, Nochmals eine Mahnung 
zur Vorsicht bei der diagnostischen 
Verwertung der Wassermannschen Re- 
aktion. 529 

Freund, Ernst. Ueber den Verlauf des 
Bauchtyphus Dei Schutzgeimpften. 468 
Freund, H., Beitrage zur Kenntnis der 
Kyrine. 249 

Freund, H. s. Gottlieb, R. 

Freund, Hermann, Tuberkulose und 
Fortpflanzung. 185 

Freund, Hugo A. and Rexford, Walton 
K., Serologic examinations in a case of 
polycythemia. 63 

FHeboes, W., Erfahrungen bei Choleval- 
behandlung der m&nnlichen und weib- 
lichen Gonorrhoe. 513 

—, Ueber eigenartige, meist skarlatini- 
forme SpStexantheme nach Typhus- 
und Choleraimpfung. 30 

Friedberg, Echte Blattern und Vari- 
zellen. 233 

Friedberger, E., Fftrbung mikroskopi- 
scher Prftparate mit Farbstiften. 898 
Friedemann, Ueber Behandlungen der 
Meningitis epidemica mit intr&lumbalen 
Optochininjektionen. 176 

— und Steinbock, Zur Aetiologie der 
Ruhr. 494 

Friedl&nder, Walter, Therapeutische 
Erfahrungen bei parenteraler Injektion 
von ProteinkOrpern und ihren Spalt- 
produkten in der Augenheilkunde. 318 
Frieling s. Krumbein. 

Fritsch, W., Zur Entseuchung der Eisen- 
bahnpersonenwagen. 405 

Frdhner, E., Der Rotz als Hauptmangel. 

104 

—, Vier mit Landsberger Serum nach 
Jensen geheilte Fdlle von Petechial- 
iieber beim Pferde. 126 

Fromme und Hancken, Beurteilung von 
Umgebungsuntersuchungen und Me- 
ningokokkentragern bei Bek&mpfung 
der ubertragbaren Genickstarre. 172 
Frtthwald, Richard, Ueber Reinfektion 
nach Salvarsan-Quecksilberbehandlung. 

515 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


553 


Fuchs, Adalbert. Ueber einen neuen 
bakteriologischen Befund in einem 
Hornhantinfiitrat. 817 

Fuchs, H., Hantallergie bei Gonorrhoe. 
Versuche mit Neifierscher Gonokokken- 
bouillon. 506 

Filrst, Th., Die Eomplementbindung zur 
Diagnose nnd Differentialdiagnose bei 
Typhus. 473 

Fuhrmann, Nicht erkannte Dfinhdarm- 
perforatiou nach Typhus ambulatorius. 

10 

Fnrka, Alexander s. Csernel, Eugen. 

Gabbatj A. L., Sensitized versus non- 
sensitized typhoid bacteria in the pro¬ 
phylaxis and treatment of typhoid fever. 

26 

Gaehtgeng; W., Beitrag zur Frage der 
Differenzierung von choleradhnlichen 
nnd Choleravibrionen. 326 

—, Ueber die Verwendung von Eartoffel- 
wasser zur Herstellung fester Bakterien- 
nahrboden. 260 

Gaektgcng. Walter, Typhus abdomina- 
nalis. 1 

— und Becker, E., Beitr&ge zur Schutz- 
impfung gegen Typhus und Cholera. 27 

Galambos, A., Die Behandlung von Ty¬ 
phus abdominalis, Paratyphus A und B 
mit der Besredkaschen Vaccine. 474 
—, Ueber die Behandlung des Typhus 
abdominalis, Paratyphus A und B mit 
intravendaen Injektionen von Deutero- 
albumose, Heterovaccine fColi-, Gono- 
kokken- und Staphylokokkenvaccine) 
nnd physiologischen Kochsalzldsungen. 

476 

Galeotti, Gino, Sull 7 azione dei raggi 
ultravioletti sui bacteri. 419 ' 

Galli- Valerio, B., ParasitologischeUnter- 
snchungen nnd Beitr&ge zur parasito- 
logischen Technik. 400 

—, Priizipitine ' und Trichotoxine ftir 
Albumine und Flimmerepithel von 
Anodonta anatina L. 62 

' Gang, Lokale Allergie der Haut in der 
Umgebung der lmpfpockenpustel, nach- 
gewiesen bei infektidsen Allgemein- 
erkrankungen mit Hautver&nderungen. 

229 

Gates, 1. N. s. Clark, Herbert C. 
Gates, N., Report of a case of tetanus 
neonatorum. 117 

Gay, Frederick P. and Chickering, 
Henry T., Treatment of typhoid fever 
by intravenons injections of polyvalent 
sensitized typhoid vaccine sediment. 
Studies in typhoid immunization. VI. 

22 

— and Claypole, Edith J., Specific hy- 

perleukocitosis. Studies in typhoid im¬ 
munization. IV. 21 


Gay, Frederick P. and Claypole, Edith 
J., An experimental study of methods 
of prophylactic immunization against 
typhoid fever. Studies in typhoid im¬ 
munization. V. 21 

Gegenbauer, V. und Reichel, H., Zur 
Desinfektion milzbrandiger Felle und 
Haute. 421 

Geillnger, H., Notiz zur Frage der Ver- 
wendbarkeit des Pferdefleischagars ftir 
die Bakteriendiagnostik. 260 

Gelhaar, Florus, Vergleichende Unter- 
suclmngen fiber den Wert der Kongo- 
rotn&hrboden von Liebermann, Ac61 
und Schmitz ffir die Zfichtung von 
Typhusbakterien aus Stuhl und Urin. 

461 

Gelinsky, Ernst, Erysipelheilung durch 
Jodtinkturanstrich. 301 

Gemflnd. Wilh., Ueber die Selbstreini- 
gung aes Wassers durch Protozoen mit 
besonderer Berticksichtigung des bio- 
logischen El&rprozesses. 411 

Gerhardt, DieBedeutung der Perkussion 
und Auskultation ffir die Diagnose der 
Lungenspitzentuberkulose. 221 

Gerhartz, Heinrich, Behandlung der 
Lungentuberkulose mit intensivem rot- 
reichem Licht. 217 

Gerloczy, Sigmund s. Csernel, Eugen. 
Gerwiener, Fritz, Ueber chronischen 
Tetanus. 117 

Ghon, A., Ueber Infektionen mit an- 
a&roben Mikroorganismeu im Erie^e. 


— und Roman, B., Bericht fiber die 
T&tigkeit der offentlichen bakterio- 
logisch-diagnostischen Untersuchungs- 
stelle am Pathologisch-anatomischen 
Institute der k. k. Deutschen Universi- 
tat in Prag im ersten Eriegsjahre. 255 

— und Roman, R., Zu den Infektionen 

mit fusiformen Bakterien. 305 

— nnd Roman, B., Znr pathologischen 
Anatomie der Eindertuberkulose. 193 

Gierisch. W. s. Waentig, P. 
Gieszczykiewicz, H., Beitrage zurEennt- 
nis der Saureagglutination. 57 

Gieszczykiewicz, Marian, Ueber Coli- 
Mit- und Paragglutination. 488 

Gilbert, W., Ueber Angenerkrankungen 
bei Typhus und Paratyphus 458 
Gildemeister, E«, Ueber Variabilit&ts- 
erscheinnngen des Typhusbazillus, die 
bereits bei seiner Isoliernng aus dem 
infizierten Organismus auftreten. 460 
—, Ueber Dauerausscheider von Para¬ 
typhus B-Bazillen. 484 

Gimpel, M. s. Stassano, H. 

Gins. H. A., Beobachtnngen an Pocken- 
ffillen in Polen. 225 

—. Ein Beitrag znr Beurteilung der Dauer 
des Pockenimpfschutzes. 232 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



564 


Register. 


(tins, II. A., Erfahrungen mit der experi¬ 
ment ellenPockendiagnosenach Paul. 235 
—, Ueber experimentelle Vaccine und 
Vaccineimmunitat. 227 

— und Weber, R., Ueber den Nachweis 

des in die Blutbahn eingespritzten 
Vaccine virus in inneren Organen bei 
Kanincheu. 228 

Glaser s. Matthiesen. 

Glage, Aus der Gerichtspraxis bei Fleisch- 
vergiftangen. 485 

Glaser, F., Die Behandluug des Schar- 
lachs mit Rekouvaleszentenserum. 162 
Gltick, Epithelzelle und Gonokokkus. 503 
Glfiek, A., Die Schnellbehandlung der 
Kriitze. 446 

Gocht, Hfindewaschen(Handedesinfektion) 
ohne Seife. 425 

Goebel, Beitr^ge zur Frage der soge- 
nannten Weflschen Krankheit (an- 
steckende (Srelbsucht). 350 

Gfttze, Zur Bewertnng der Gonargin- 
therapie und -diagnostik. 512 

Gbtzl, A. s. Czech, A. 

Goldberger, Joseph, Waring, C. H. 
and Willets, David G., The prevention 
of pellagra. A test of diet among in¬ 
stitutional inmates. 241 

— and Wheeler, G. A., Experimental 

pellagra in the human subject brought 
about by a restricted diet. 241 

Golliner, Soor der Vulva. 397 

Gonzalez, Eudoro s. Itnrbe, Juan, 
v. Gonzenbach, W. und Uemnra, H., 
Beitrag zur Gerinnung von Plasma 
durch Wirkung des Staphylococcus pyo¬ 
genes aureus. 298 

Good, Edwin S. and Smith, Wallace 
V., The maintenance of virulence of 
Bacillus abortivus equinus. 124 

Goodman, Edward H. and Rodman, 
J. Stewart, Specimens from a case of 
staphylococcus pyogenes aureus septico¬ 
pyemia. Death from erosion, by drai¬ 
nage tube, of the internal mammary 
artery following pericardiotomy for 
purulent pericarditis. 298 

Gorgas, W. C., Tropical sanitation in 
its relation to general sanitation. 358 
Goris, A., Preparation da catgut. 427 
Gottlieb, R. und Frennd, H., Experi¬ 
mentelle Studien zur Serumtherapie des 
Tetanus. 120 

Gr&ff, Siegfried, Gelatineeinbettung fiir 
Gefrierschnitte. 258 

Graham, Dnncan s. Oille, John A. 
Grafil, Eine umschriebene Typhusepi- 
demie infolge Milchinfektion und Kon- 
taktansteckung. 452 

—, Zur Typhusbekampfung auf dem 
Lande. 3 

Grawert, Kriebelmticken. 447 


Gray, Harold Farnsworth, The trans¬ 
mission and administrative control of 
measles. 165 

Greeff, Beitrag zur Epidemiologie des 
Scharlachs. 159 

Gregersen, J. P., Untersuchungen iiber 
die antiseptische Wirkung des Magen- 
saftes 435 

Grimmer, Bemerkungen zu der Arbeit 
von Franz Zaribnicky: „Ueber denEin- 
fiufl von Kraukheiten der Rinder auf die 
MiJch a , Arch. f. wissenschaftl. n. prak- 
tische Tierheilknnde. Bd. 40. S. 355 

134 

Grobl, Mathilde und Hever, Karl, Ueber 
die Immunkorperbildnng bei Impf ungen 
mit verschiedenen Typhusimpfstoffen. 

24 

v. Groer, Franz und Kassowitz, Karl, 
Ueber Infektion und Immunitftt beim 
Neugeborenen. 49 

Gruber, G. B., Ueber Herzmuskelent- 
zilndong bei der Meningokokkenmenin- 
gitis. 171 

Gruber, Georg B., Ueber die durch In¬ 
fektion mit Bakterien der Typhus- 
gruppe in der Leber bedingten knejt- 
chenformigen Nekroseherde (sog. n mi- 
liaren Lymphome“). 11 

Grtinwald, L., Beobachtungen von Ohren- 
erkranknngen bei Fleckiieberkranken. 

333 

Grusendorf, Th., Zur Behandluug der 
dysenterischen Leberabszesse. 382 
Grub, J., Ueber die Abderhaldenscbe 
Reaktion. 76 

Grysez, V. s. Massol, L. 

Gttnther, C., Jahresbericht der Kbnig- 
lichen Landesanstalt fiir Wasserhygiene 
iiber das Rechnungsjahr 1918. 254 

—, Jahresbericht der Koniglichen Landes¬ 
anstalt fiir Wasserhygiene iiber das 
Rechnungsjahr 1914. 254 

Giinzler, H. s. Kiister, E. 

Gnndrnm, Ein Blutegel im Racheu. 445 
Gnndrnm, F. S., Ueber Ansteckungen 
beim Rasieren. §19 

Gnth, F., SelennShrboden fur die elektive 
Zuchtung von Typhusbazillen. 14 
Guthrie, Marshall C., Quarantine mea¬ 
sures to prevent introduction of plague. 

321 

Gothrie, Marshall C. s. Ashburn, Percy 
M. 

Gntstcin, M., Zur Behandluug der 
Lungentuberkulose mit ultraviolettem 
Lichte. 217 

Gwyn ? Norman B., The pathological 
findings in pneumonia in cases auto- 
psied at the Philadelphia hospital du¬ 
ring 1912 and 1913. 288 

Gyfirgy, P. s. Busson, B. 


Digitized by 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


000 


Haas, E. s. Kafka, V. 

Haas, Georg, Ein verst&ndlicher Ver- 
sager der Frtihmedikation des Optochins 
bei kruppflser Pneumonie. 294 

Haas, W., Ueber den Nachweis yon 
Tuberk* lbazillen im stromenden Blnte 
bei ehirurgischen Tuberkulosen. 203 
Habetin, Paul, Komplementbindung bei 
Variola. 236 

Hagan, A. E. s. Haslam, Thos. P. 
Hahn, H./Klocman, J. and Moro, E., 
Experi men telle Untersuchungen zur 
endogenen Infektion des Diinndarms. 487 
Halberkann, J., Chemiscbe and physi- 
kalische Methoden zur Bek&mpfnng der 
Kleiderl&use. Ein Beitrag znr Be- 
urteilung ihrer Wirksamkeit, 347 
Halbey, Die Torday-Wienersche Reaktion 
(Gold-Cyan-Aldehyd- Essigskure - Reak¬ 
tion) und ihre Bedeutung fttr die Dia¬ 
gnose der Syphilis. 537 

Halbey, Kurt, Die Bedeutung der Weifl- 
schen Uroehromogenprobe und ihr Wert 
besonders fiir die Typhnsdiagnose. 16 
Hall, Ivan €., Testicular infusion agar. 
A sterilizable culture medium ^or the 
gonococcus. 602 

Halle, Walter und Pribram, Ernst, 
Ausfuhrung der Komplementbindungs- 
reaktion (Wassermannschen Reaktion) 
im hoblen Objekttrager. 523 

— und Pribram, Ernst, Mikrobakterio- 
logische Differentialdiagnose im hohlen 
Objekttrager. 269 

Hallenberger, Beitrag zur Pathologie 
und pathologischen Anatomie in Ka- 
merun. 354 

—, Die Pramboesia tropica in Kamerun. 
Ausftthrungen iiber die Eistopatbologie 
der geschwtirigen frambosischen Sp&t- 
formen und der Rhinopharyngitis mu¬ 
tilans und deren Abgreuzung gegen 
tertifire Syphilis. 372 

—, Einige Bemerkungen zu der Arbeit 
Dr. Kerstens „ Ueber Ulcus tropicum 
in Dfcutscb-Neugninea“. 383 

—. Ein Verfahren zum Nachweis sp&r- 
licher Malariaparasiten. 361 

Hamburger, H. J., Pbagocyten und 
Atemzentrum. Erkldmng des Excila- 
tionsstadiums bei der Narkose. 67 
—, Ueber den Einflufi von Spnren Cyan- 
kalium anf die Pbagocytose. 67 

—, Zur Biologie der Phagocyten. Die 
Bedeutung von Sauerstoff fiir die Pha- 
gocytose. 67 

—, Znr Biologie der Phagocyten. Der 
Einflufl von Wasserstoffsnperoxyd anf 
die Phagocytose. 68 

Hamburger, K., Beitrag zur Unter- 
scheidung von Typhus- und Fleekfieber- 
roseolen. 465 


Hamdi, 11., Ueber die Ergebnisse der 
Immunisierungsversuche gegen Typhus 
exanthem aticns. 341 

Hamilton, C. D., The effect of typhoid 
vaccination on the Widal reaction. 19 
Hamilton, H. C. and Ohno, Tatsuzo, The 
bacteriological standardization of disin¬ 
fectants. Some farther suggestions. 436 
Hanunarsten, Harald s. Euler, Hans. 
Hammer, F., Bekampfnng der Ge- 
schlechtskrankheiten. 499 

Hammerschinidt, J., Ein Fall von Lam- 
bliainfektion des Darmes. 382 

—, Ueber die Differentialdiagnose zwi- 
schen Variola nnd ihr fthn lichen BJSs- 
chenerkranknngen mittels des Korneal- 
versuchs. 236 

Hancken s. Fromme. 

Hancken, Wilhelm, Znr Baktehologie 
der Meningokokken. 173 

Hanes, Frederic M., The luetin reaction 
in the diagnosis of tertiary and latent 
syphilis. 540 

Harde, Edna Steinhardt, Method© pour 
obtenir nn virus vaccinal pnrifi6 de 
micro-organismes contaminants. 230 
Harris, D. F. and Creighton, H. J. M«, 
Studies on the reductase of liver and 
kidney. The influence of heat, light 
and radium radiations on the activity 
of reductase. 248 

Harris, William H. and Lanford, John 
A., The agglutination reaction with 
sera derived from human cases of 
leprosy and from the experimental 
animal upon various members of the 
acid-fast group. 239 

Hart, C., Geheimrat J. Orth9 Vortrag 
„Zur Frage nach den Beziehungen des 
Alkoholismus zur Tnberknlose M , zweite 
Mitteilung, in der Sitznng der Kgl. 
PreuC. Akademie der Wissenschaften 
vom 6. Januar 1916. 187 

Hartmann, Max und Schilling, Claus, 
Die pathogeneu Protozoen and die 
(larch sie vernrsachten Krankheiten, 
zugleich eine EinfUhrung in die all- 
gemeine Protozoenknnde. 353 

Harzer, A. und Lange, K., Beitrag znr 
Differentialdiagnose von Meningo¬ 
kokken. 175 

Hase, Zur Naturgeschichte der Kleider- 
laus. 343 

—, Experimentelle Untersuchungen zur 
Frage der L&usebek&mpfung. 344 
Hase, Albrecht, Beobachtungen und 
Untersuchungen fiber die Verlansung 
der Fronttruppen. 342 

—, Vergleichende Beobachtungen an den 
Eiem und Larven des Menschenflohes 
(Pulex irritans L.), der Kleiderlaus 
(Pediculus corporis de Geer) and der 
Bettwanze (Cimex lectnlarins L.). 447 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



556 


Hester. 


Haslam, Thos. P., Hagan, A. E. and 
Christian, K. V., The vacuum method 
of drawing antihog-cholera serum. 139 
Haslnnd, Poul, H&matogenes tubercu¬ 
loses Exanthem und dessen Abhangig- 
keit von elektrischen Bogenlichtb&dern. 

219 

Hatcher, A. R. and Lemmon, W. 6., 

Vaccine treatment of Hodgkin's disease. 

223 

Hanger, Zur Aetiologie des Fleckfiebers. 

335 

Hansmann, W. und Landsteiner, K., 
Ueber das Vorkommen h&morrhagischer 
Nephritis bei Infektion mit Paratyphus- 
bazillen A und B. 477 

Hecht, Hugo, Die Bek&mpfung der Ge- 
schlechtskrankheiten bei der Abriistung. 

499 

—, Die Wassermannsche Eeaktion beim 
Prim&raffekt der Syphilis. 533 

—, Gonorrhoisches Exanthem verschiede- 
ner Gestalt und Tendovaginitis bei 
einem Fall. 501 

—, Zur Bek&mpfung der Geschlechts- 
krankheiten. 500 

Heck. Heinrich s. Kuhn, Ph. 

Heibel, Aug., Trypanblau bei Behand- 
lung der Rinderpiroplasmose. 375 
Heidelberger, Michael s. Jacobs, Wal¬ 
ter A. 

Heidcnhain ? L., Finger* und Handin- 
fektion bei Aerzten. 302 

Heidler, Hans H., Gef&fischufi und Gas- 
brand. 284 

Heine* L., Ueber Lues und Tabes vom 
ophthalmologischen Standpunkt. 517 
Heise, R., Ueber die Einwirkung von 
Ozon auf Mikroorganismen und kiinst- 
Uche N&hrsubstrate als Beitrag zur 
Kenntnis der Ozonwirkung in Fleisch- 
kfihlhallen. 424 

Heising, Joseph, Nohrings „B 4 M , einneues 
Heilmittel gegen Tnberkulose? 216 
Hektoen, L* and Rappaport, B«, The 
use of kaolin to remove bacteria from 
the throat and nose. 306 

Held, Dirk, Versuche und Gedanken fiber 
die konservierende Wirkung der Benzoe- 
s&ure. 434 

Heller, Kritisches zur modernen Syphilis- 
lehre. 529 

Henkel, Die amts&rztliche Bek&mpfung 
iibertragbarer Krankheiten 244 

Henry, A* et Ciuca, H*, Nouvelles re- 
cherches expdrimentales sur la c6nurose 
du lapin. 440 

Henschen, Folke und Reenstierna, 
John, Zur Pathogenese der sogenannten 
Weilschen Krankheit: Ein Fall von 
Proteusinfektion beim S&ugling. 352 
Hermann, Charles, Immunization against 
measles. 166 


Herrnheiser, Gustav, Ueber bamorrha- 
gische Diathese beim Typhus abdomi- 
nalis und Paratyphus B. 457 

v. Herrcnschwaud, Fritz, Zwei F&lle 
von subretinalem Cysticercus. 440 
Hertcr, Zur Behandlung der Lungen- 
tuberkulose mit kiinstUchem Pneumo¬ 
thorax 219 

Hertz, Johanna s. Reifi, Emil* 
Herxheimer, Ein Beitrag zur Darstellung 
der pathogenen Hautpilze. / 319 

—, Kurzer Beitrag zur Pathologie der 
Weilschen Krankheit. 862 

—. Ueber die Gruber-Widalsche Eeaktion 
nei typhus schutzgeimpften Gesunden 
und Typhuskranken. 471 

Herz, Max, Ueber Lues und Aorta. 515 
Hess, Alfred F., Infantile scurvy. 389 
Hesse, Ein behelfsm&Biger flammenloser 
versendbarer Brutschrank fiir den Feld- 
gebrauch. 258 

Hesse, Erich s. L&wen, A. 

Hesse, Max, Ueber die Bedeutung der 
Eigenhemmung. 527 

Hesse, Robert, Ueber die Behandlung in- 
fektidser Augenleiden mit Blutkohle. 318 
Hetsch, Ueber Tollwut. 114 

Heuer, Ein Fall von chronischem Eotz 
beim Menschen. 102 

Hever, Karl s. Grobl, Mathilde. 

Hever, Karl und Lucksch, Franz. 

Ueber Euhrschutzimpfung. II. 4u 
Hermann, Bruno, Die Bek&mpfung der • 
Kleiderl&use. 346 

Heyrovsky, Frtlhdiagnose des Gasbran- 
des. 284 

Hildebrandt, Wilhelm, Die Urobilinurie 
bei Typhus abdominalis und ihre kli- 
nische Bedeutung. 18 

Himmelreich, Ein Fall von H&moglobin- 
urie bei wahrscheinlicher Pyocyaneus- 
sepsis. 302 

Hinman. Frank, Urinary antisepsis. A 
clinical and bacteriologic study. 312 
Hinton, W. A* s. Lee, Roger J. 

Hintze, Zur Theorie des Schwarzwasser- 
fiebers. 360 

v. Hippel, E., Untersuchungen zur Pa- 
thologie der Thymusdrilse mit Hilfe 
der Abderhaldenschen Methodik. 82 
Hirsch, Max, Zur Entstehung und Ver- 
htttung von Lungenabszessen und 
-empyemen nach Luugenschtissen. 274 
Hirscnfeld, L. und Klinger, R., Expert- 
mentelle u ntersuchungen fiber den Kropf. 

249 

— und Klinger, R., Ueber das Auftreten 
der Gerinnungsreaktion im anaphylak- 
tischen Shock und bei der Anaphyla- 
toxinvergiftung. 93 

Hirschfelder, J. O., Complement fixation 
in diagnosis with bacterial extracts 
prepared with digestive ferments. 60 


Digitized by 


Go i pgle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


557 


v. Hovell, Hermann, Ueber eine neue 
Grnppe typhueahnlicher, farbstoffbilden- 
der Bakterien. 5 

Hdyberg, H. M., Zum Ursachverh&ltnis 
der Milchkatalase. 136 

Hofer, G., Ueber die Wirkung einiger 
Anilinfarbstoffe (Malachitgriia and Kri- 
stallviolett) auf experimentell erzengte 
Septikamie bei Tieren. 140 

Hofer, Gustav and Kofler, Karl, Ueber 
Behandlungserfolg and Daaerbeilang 
der genainen Ozfina dnrch Vaccination. 

309 

Hoffmann, Erythema infectiosnm (Grofi- 
fiecken oder Ringelrdteln). 167 

Hoffmann, Erich, Lymphogranulomatose 
(HodgkinscheKrankheit) mit pemphigus- 
art i gem Ex- und Enanthem neben granu- 
lomatosen jlaatknoten. 222 

Hoffmann, J. A., Schnelle and grfind- 
liche Heilung des infektiosen Scheiden- 
katarrhs mit Bissulin. 131 

Holler, Gottfried, Zur Vaccinetherapie 
des Typhus abdominalis. 34 

Holmes, William H., Remarks on B. 

Welchii in the stools of pellagrins. 242 
Holterdorf, A., Herzsyphilis mit Adams- 
Stokesschem Symptomenkomplex, aus- 
gezeichnet dnrch Tausende von epi- 
leptiformen Anfallen. 514 

Honl, 1., Schutzitfipf ungen gegen Kriegs- 
infektionskrankheiten, 28 

—, Ueber prophylaktische Impfung. 29 
—, Pneumoparatyphns 40 

Hopkins, J. G. and Zimmermann, J. B., 
Cholesterin antigens in the Wasser- 
mann reaction and the quantitative 
testing of syphilitic sera. 525 

Hopkins, J. G. s. Zinsser, Hans. 
Hoppe-Seyler, G., Zur Kenntnis der 
indigobildenden Substanzen im Urin. 
2. Ueber die Zersetzung der Indoxyl- 
schwefelsfiure im Urin dnrch Bakterien 
und die Entstehung der sog. Indigurie. 

247 

Houghton, E. M. and Davis ? Lewis, 
A study of the germicidal action of the 
ultraviolet rays. 418 

Howe, Alexander €., Relation of nasal 
symptoms to endamebic infections of 
nose and mouth. 304 

Howell, Katharine, Complement fixation 
in acute rhinitis. 306 

Hrjrntschak, Th., Ein Fall von Menin¬ 
gitis cerebrospinalis siderans. 171 
Hflbschmann, P., Das Verhalten der 
„aktiven u Sera bei der Wasserm&nn- 
schen Reaktion und die antikomplemen- 
tftre Wirkung alter „aktiver“ Sera. 628 
le Hilr. P. s. Mauriae, Pierre. 

Huet, G. J., Ueber den Weg der In- 
fektiou bei der Pyelocystitis der Sfiug- 
linge. 487 


Hufnagel, Typhusbazillentragerbehand- 
lung dnrch Erregnng „ultravioletter 
Fluoreszens“ am Orte der Toxinbildung. 

12 

Huntemfiller, Seuchen und Seuchen- 
bekampfung in Jerusalem. 357 

Hope, A.-K., Jahresbericht fiber die 
Tfttigkeit des Grofih. Badischen Unter- 
suchungsamts ffir ansteckende Krank- 
heiten der Universitat Freiburg i. Br. 
vom 1. Januar bis 31. Dezember 1914. 

252 

Hutyra, F. und Marek, J., Die orien- 
talische Rinderpest. 391 

Iekert, Ueber die Bakterien im Schwimm- 
badwasser. 265 

Iekert, Franz, Die Beziehungen des 
Icterus epidemicus zum Icterus catar- 
rhalis und zur Weilschen Krankheit. 351 
—, Ueber eine Fleischvergiftungsepidemie 
dnrch Bazillen der Gartner - Grnppe 
(Rattenschfidlinge). 43 

Iskowitz, Henry, Immunization with 
autogenous proteins in bronchial asthma. 

89 

Iturbe, Juan and Gonzalez, Eudoro, 
A new trypanosoma of the Vampirops 
lineatus. 368 

Jacob, L., Das klinische Bild des Typhus 
im ersten und zweiten Kriegsjahr. 1st 
ein Einflufi der Typhusschutzimpfung 
erkennbar? 5 

Jacobitz, E., Die Desinfektion von Eisen- 
bahnwagen mit dem Schneidtechen 
Formalin-Dampf-Apparat. 404 

Jacobs, Walter A., The bactericidal 
properties of the quaternary salts of 
hexamethylentetramin. I. The problem 
of the chemotherapy of experimental 
bacterial infections. 297 

—, Heldelberger, Michael and Amoss, 
Harold L., The bactericidal properties 
of the quaternary salts of hexamethylen- 
tetramine. II. The relation between 
constitution and bactericidal action in 
the substituted benzylhexamethylen- 
tetraminium salts. 268 

—, Heldelberger, Michael and Bull, 
Carroll G., The bactericidal properties 
of the quaternary salts obtained from 
halogenoacetyl compounds. 268 

Jacoby. Martin, Ueber die Einwirkung 
von Serum auf die bakterielle Ham- 
stoffspaltung und fiber das Problem 
der Virulenzsteigerung der Bakterien 
im Tierkfirper. 87 

—, Ueber Harnstoffspaltung durch Bak¬ 
terien. 87 

—, Zur Kenntnis der Fermentimmunit&t. 86 
Jaffd, R. Hermann und Pribram, Ernst, 
Pathologisch - anatomische und histo- 


Digitized b} 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



558 


Register. 


logische Untersuchungen bei anaphy- 
laktischen Hunden. 92 

Jaffd, Rudolf, Pathologisch-anatomische 
Veranderungen nach Iujektion einzelner 
Bestaudteile des Tuberkelbazillus. 202 
Jaiser, A., Studien liber Organextrakte. 524 
—. Ueber die Verwendung von Stickstoff 
zur Anaerobenzlichtung and liber die 
Aufbewahrnng von Anaerobenkulturen. 

261 

Jakfbowski, Cz. s. Brunner, L 
Jakobovlcs. B61a, Der Einflnli des Schar- 
lachs auf aie Wassermannsche Reaktion. 

535 

Jakobsthal, Eine Anregnng zur An- 
stellung von Kutisreaktionen bei Fleck- 
fieber. 340 

Javelly, E., Les corps bactSro’ides de la 
blatte (Periplaneta orientaiis) n’ont pas 
encore 6te cultiv£s. 264 

Jensen, C. 0., Die Aetiologie der Bradsot. 

139 

Jexter, Richard and Cummer. Clyde L., 
The intraspinal treatment of syphilis 
of the central nervous system according 
do the method of Swift and Ellis. 543 
Jilek, Georg s. Mayerhofer, Ernst. 
Joachimoglu, Georg, Vergleichende Un¬ 
tersuchungen liber die Wirkungen des 
d-, 1- nnd i-Kampfers. 433 

Jobling, James W. and Petersen, Wil¬ 
liam, Bacteriotherapy in typhoid fever. 

35 

— und Petersen, William F., Zur bio- 
logischen Bedeutung der unges&ttigten 
Fettsauren. I. Mitteilung. 72 

Jobling, James W«, Petersen, William 
and Eggstein, A. A., The serum fer¬ 
ments and antiferments during pneu¬ 
monia. Studies on ferment action. 

XXIV. 70 
—, 8erum changes following kaolin in¬ 
jections. Studies on ferment action. 

XXV. 70 
—, The effect of protein split products 

on the serum ferments and autiferment. 
Studies on ferment action. XXVI. 70 
—, The effect of killed bacteria on the 
serum ferments and antiferment. Stu¬ 
dies on ferment action. XXVII. 71 
—, Studien liber Serumfermente und -anti- 
fermente. 73 

Joest, E., Bemerkungen zur Schweine- 
pestfrage. II. Ueber den „Ferkel- 
typhus". 138 

Jdtten, K. W.. Selbstbereitung von ein- 
wandfreiem Trinkwasser im Felde. 414 
Johan, B m Typhus vaccine mit milderer 
Reaktion. 27 

John, M., Ueber die Bedeutung der Ton- 
sillen fttr Gesundheit und Webrf&hig- 
keit. 252 


Johnson jr., W. T. s. Ayers, S. Henry, 
Bowen, John T. 

Johnston, John A., A contribution to 
the bacteriology of leprosy. 238 

—, Leprosy. 238 

Jones, H. M. s. Simonds, J. P. 

Jost und Kohlisch, Bakteriologische Ver- 
suche liber das Sommerstreifenekzem 
am Kopfe der Pferde. 126 

Jost, M. s. Kuhn, Ph. 

Jfirgens, Ueber chronische Ruhr. 492 
- —, Ueber den heutigen Stand der Fleck- 
fieberforschung. 334 

Junack, M., Ein neuer Infektionsweg 
fttr Kalberkrankheiten. 130 

Justi, K., Amobenruhr und Amdben- 
abszefi der Leber mit Durchbruch in 
die Lunge. 378 

Kabanow. B. Th., Untersuchungen iiber 
das Vorkommen von Abwehrfermenten 
unter verschiedenen Bedingungen. Der 
Nachweis ihrer Wirkung mitt-els der 
Mikrokjeldahlmethode. 83 

K&mmerer, H., Bemerkungen iiber das 
Wesen der Bruckschen sero-chemischen 
Syphilisreaktion. 536 

K&mmercr, Hugo und Woltering, Wil¬ 
helm, Typhusschntzimpfung und Milz- 
schwellung. 30 

Kafka, V., Ueber das Schicksal des Kom- 
plements wahrend des Ablaufes des Dia- 
lysierversuches nach Abderhalden. 74 
— nnd Haas, E., Ueber die Veranderung 
der h&molytischen Komponenten, be- 
sonders des Komplementes im Blutserum 
der Syphilitiker. 624 

Kahn, Max s. Bronfenbrenner, L. 
Kahn, Morris H. s. Bronfenbrenner, L. 
Kaiser, Karl s. Csernel, Eugen. 
Kaliebe, Hans, Klinische Beob&chtungen 
iiber Paratyphns A-Erkrankungen. 483 
Kalle s. Welz. 

Kallert, E«, Untersuchungen iiber Maul- 
und Klauenseuche. IV. Mitteilung. Die 
bei Maul- und Klauenseuche im Pansen 
des Rindes auftretenden Verftnderungen. 

114 

Kanngiefier, Friedrich, Die Seuche des 
Thukydides (Typhus exauthematicus). 

329 

Karell, Walther und Lucksch, Franz, 
Die Befreiung der Bazillenausscheider 
von ihrem Uebel durch Behandlung mit 
homologem Impf.stoffe. 12 

Karsner, Howard T. and Aub, Joseph 
C., An investigation of the origin of 
immune serum necrosis of the liver. 92 
Kassowitx, Karl s. t. Groer, Franz. 
Kathe s. Zinbcr. 

Kanfttiauii-Wolf, Marie. Zur Fcage der 

Uebertragbarkeit der Dermatitis ex¬ 
foliativa neonatorum. 319 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


559 


Kaup, J., Erfahrungen und Untersachun- 
gen fiber den Wert und die Wirkungs- 
dauer der Typhusschutzimpfung. 466 
—, Weitere Erfahrungen und Studien 
fiber den Wert und die Wirkungsdauer 
der Choleraschutzimpfung. 329 

— und Kretschmer. J., Kritik der Me- 
thodik der Wassermannselien Reaktion 
und neue Vorschliige fur die quantita¬ 
tive Messung der Komplementbindung. 

523 

Keilty, Robert A., A final report on 
the cultivation of the tubercle bacillus 
from the sputum by the method of 
Petroff. 199 

Kelser, A. R. s. Eichhorn, A. 

Keppler und Erkos, Ueber den Wert 
der Tuberkulinherdreaktion fur die 
Diagnose unklarer Huftgelenkserkran- 
kungen. 207 

Kersten, H. E., Ueber Ulcus tropicnm 
in Deutsch-Neuguinea. 383 

Kelllcr, Rattenbekarapfung an der Front 
• wahrend des Stellungskrieges. 321 
Kiefer, Guy L. and Ferry, JPi. S., Some 
experiences with bacterial vaccines in 
scarlatina.- 164 

Kilgore, Eugene S., The typhoidin quo¬ 
tient. Quantitative studies of the cuta¬ 
neous test of typhoid immunity. 16 
Kindborg. E., VerbesserterSaurefuchsin- 
agar zur Typhus- und Ruhrdiagnose. 13 
Kindler, Beitrag zum Auftreten der 
Pocken. 226 

King, >V. Y., Experiments on the deve¬ 
lopment of malaria parasites in three 
american species of anopheles. 362 
King, Walter E» and Davis, Lewis, 
Potassium tellurite as an indicator of 
microbial life. 263 

Kxrchner, Martin, Die Anfgaben der 
Tuberkulosebekampfung w&hrend des 
Krieges. 177 

Kirschner, Leopold s. Schmitz, A. 
Kirstein, Fritz, Leitfoden ffir Desinfek- 
toren in Frnge und Antwort. 401 
—, Ueber die Desinfektion phthisischen 
Auswurfs mittels der Phenolderivate 
Phobrol, Grotan und Sagrotan, ins- 
besondere bei gleichzeitiger Anwendung 
von Antiformin. 410 

Kister, Jahresbericht der hygienisch- 
bakteriologischen Abteilung des Hygie- 
nischeu Instituts in Hamburg ffir das 
Jahr 1915. 327 

Kifikalt, Karl, Untersuchungeu fiber 
Konstitution und Krankheitsdisposition. 
4. Die Kurve der Giftdisposition. 246 
Kitt, Th., Neue und alte Erfahrungen 
fiber die Kropfkrankheit. 251 

Klansner, Ueber unspezifiscbe Komple- 
mentbinduugsreaktion. 1. Bei Tnber- 
knliden. 2. Nach Gehirutraumen. 535 


Klein, Ueber die Dosierang der Schnrz- 
impfstoffe. 90 

Kleine, F., Vereuehe zur Vertilgnng von 
ZieselmauBen mittels Batin. 43 

Kleinschuiidt, H., Diphtherielfihmung 
und Diphtherieantitoxin. 16i 

KleifieK Rudolf, Ueber Typhus im Felde. 

1 

Klemperer, G. und Dunner, L., Ueber 
Colitis suppurativa und Ulcus chroui- 
cum recti. 47 

Klinger, P&ratyphiis-A-Erkrankungpn im 
Felde. 40 

Klinger, it. s. Hirschfeld, L. 

Klinger, R. and Schoch, E., Zur Frage 
Umwandlungsfahigkeit der Diphtherie- 
bazillen. 155 

Klocman, J. s. Hahn, H. 

Klose, Ein Beitrag zum Auftreten des 
Paratyphus A im Felde. 42 

Klose, E., Ueber die Verwendung von 
Mischtnoerkulin zur kutanen Tuber- 
kulinprobe. 208 

Klose, F., Bakteriologische und sero- 
logiscbe Untersuchungen mit dem FrSn- 
kelschen Gasbrandbazillus. 281 

—, Ueber Toxin- und Antitoxinversuche 
mit dem Frankelschen GasbrandbaziUus. 

285 

Klotz, Karl L. und Klotz, Rudolf, 
Ueber Abortivbehandlnng der Pneu- 
monie. 297 

Knack, A. V., Zur Diagnose des Rekur- 
renstfdems. Bemerkungen zur Arbeit 
vonWeltmann: Beitrag zur Klinik der 
sog. Oedemkrankheit 372 

Knack, V,, Bemerkung zu der Arbeit 
von Dr. M. Lnft: „Ueber eine Rfickfall- 
fieber-Epidemie. 371 

KnSspel, L., Ein Beitrag zur Serum- 
tberapie der Diphtherie. 150 

Knnth, P., Ein Fall von Hautbluten 
beim Rinde. 129 

— und Yolkmann, 0., Untersuchungen 
fiber die Lymphocytomatose des Rindes 
(Lymphosarkomatosis Knndrat, Leuko- 
sarkomatosis Sternberg'. 128 

Kober, George M., Tuberculosis. With 
special reference to its epidemiology, 
tran8missibility and prevention. 185 
Koch. Georg, Ueber den verschieden- 
artigen Verlauf des Fleckfiebers. 333 
Koch, Herbert, Die Tnberkuloae des 
Singling salters. 192 

—, Initialtieber bei Tuberkulose. 196 
—, Die Tuberkulinbebandlnng im Kindee- 
alter. 209 

Koch, Joseph, Zur Epidemiologie und 
Bek&mpfung der Ruhrerkrankungen im 
Felde. 491 

Koch, R., Pathologische Re&ktionen bei 
Typhusgeimpften. 30 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Digitized by 


Register. 


560 

Koch, Wilhelm, Ein Fall von Staphylo- 
kokkensep9is in it eigenarfcigen Haut- 
verknderangen („Blutblasen u >, Leuko- 
penie und lymphocvtttrem Blutbilde. 

298 

Kbhllsch, Die Gefahr des Wohnungs- 
staubes fiir die Entstehang von In- 
halationstnberkulose. 188 

—, Gelbwachsende, den Bazillen der 
Typhus - Paratyphns - Gruppe fthnliche 
Bakterien. 478 

—, Ueber die Bedeutung der Milch fiir 
die Verbreitung der Tuberkulose. 191 
—, Ueber die Beziehungen zwischen Ty¬ 
phus, Paratyphus, Ruhr, fleberhaften 
nnd fieberlosen Katarrhen. 5 

K&hllsch s. Jost. 

Koelsch, Ueber die Lungenerkraukungen 
der Steinhauer. 188 

Koenigsfeld, Harry s. Fr&nkel, Ernst. 
Kdnigstein, Einige Erfahrungen ttber 
yenerische Erkrankungen. 500 

Kofler. K&rl a. Hofer, Gustav. 
Kolischer, F. J. s. Reitler, R. 

Kolle s. Dorendorf. 

Roller, H., Die Silberiontophorese in der 
Therapie der Gonorrhoe. 518 

Kolmer. John A., Broadwelljr., Stuart 
and Matsnnauu, Toitso, Agglutination 
of Treponema pallidum in human sy¬ 
philis. 521 

— and Casselman, Arthur J., Natural 

hemolysins in human serum. 61 

— and Schamberg, Jay F., The clinical 

interpretation of the Wassermann re¬ 
action with special reference to cbol- 
esterinized antigens. 525 

Kolmer, W. und Wagner, R. J., Ueber 
eine im Magenfundus des Hundes vor- 
kommende saprophytische Spirochftte. 

264 

Koning, C. J. und Movij, W. C«, Die 
Untersuchung auf Streptokokken in 
der Milch. 301 

y. Korczynski, L. R«, Bazillttre Ruhr 
und akuter hamorrhagischer Dickdarm- 
katarrh. 492 

—, Paratyphdse Erkrankungen. 39 
Kornmann, Franz, Ueber einen Befund 
yon Ervthrocyten nnd Erythrocyten- 
zylindem (leichte Hamaturie) im Ham 
bei Keuchhusten vor Ausbruch des 
gpasmodischen Stadiums. 167 

Ko&elkin, P. M. s. Yakimow, W. L. 
Kossel, H., 25 Jahre antitoxischer Seram- 
therapie. 89 

Kossowicz, Alexander und Nassau. 
Robert, JBeitrkge zur Bakteriologie und 
Technologie der Fleischkonservenfabri- 
kation. 1. Mitt. 424 

Kostrzewski, J., Ein akuter MaJleusfall 
beim Menschen mit positiver Blut- 
kultur. 102 


Kotschneff, Nina s. Thar, Heinrich. 
Kowitz, H. L«, Ueber bakterielle Er¬ 
krankungen der Harnorgane im S&ug- 
lingsalter (sog. Pyelocystitis). 312 
Kraemer, C., 1st die Allergie oder die 
Anergie der Tuberkultfsen das Ntttz- 
lichere fiir den Kriegsdienst? 183 
Kranich, Die Erkennung gesunder snb- 
kutan malleinisierter Pferde bei der 
Blutuntersuchung. 105 

Krans, Eine neue Behandlungsmethode 
des Keuchhustens. 169 

—, Ueber eine neue Behandlungsmethode 
des Keuchhustens. II. Mitteilung. 170 
—, Ueber die Feststellung der Dengue 
in Argentinien. 384 

Kraus, Rudolf und Barbard, B., Ueber 
die Adsorption bakterieller Toxine durch 
Tierkohle in vitro und im Organismus. 

88 

Krause. Paul, Beitr&ge zur Pathologie 
und Therapie der Typhusbazillentrkger. 
I. Zur Pathologie der Typhusbazillen- 
trttger. 454 

—, Beitrage zur Pathologie und Therapie 
der TyphusbaziUentrftger. II. Allge- 
meine Gesichtspunkte fiir die thera- 
eutische Beeinflussung der Typhns- 
azillentrftger auf Grand pathologischer 
Anschauungen und praktischer Erfah¬ 
rungen. 455 

—, Vorkommen von Balantidium coli und 
Trichomonas intestinalis bei einem 
Darmkranken mit cholera&hnlichen Er- 
scheinungen. 382 

KranB, K. B. s. Lewis, P. A. 
Kretschmer, J. s. Kaup, J. 

Kretz, R., Ueber Pathogenese des Abdo¬ 
minal typhus. Yiruienzerhaltung der 
Kultur von Typhusbazillen. Ueber Be- 
funde an Typhusleichen nach der Ty- 
phusschutzimpfung. 8 

Kristjanson, H. T. s. Yates, J. L. 
Kronbergcr, Zur Bewertung der intra- 
kutanen Tuberkulinreaktion. 209 
Krdger, Hartmanns „Uniformal u -Desin- 
fektor. 403 

Krilger, H., Der neue Universaldesin- 
fektor ohne Vakuum. 402 

Krtiger s. Langer. 

Krnmbein und Frieling, Zur Weilschen 
Krankheit. 351 

Krumbhaar,Edward B., Musser, John 
H. and Pearce, Richard M., Regene¬ 
ration of the blood of splenectomized 
dogs after the administration of hemo¬ 
lytic agents. 56 

Krupski, A., Vergleichende Versuche ttber 
die Wirknng einiger gebr&uchlicher 
Desinfektionsmittel. 435 

Krupski, Anton s. Frei, Walter. 
Kruse, W., Die Verbreitung nnd Be- 
kttmpfung der Diphtherie. 148 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


561 


Kacera, J., Der Uebergang der Immu- 
nitat gegen Vaccine von der Mutter 
anf den Embryo. 229 

Kflbitz, H. ? Ein Fall von Pferdepiro- 
plasmofte in Bulgarien. 375 

Kfihl, H., Pastenrisiemng der Milch. 422 
Kiilz, L., Kriegsmalaria. 359 < 

Kfipferle und Bacmeister, Experiment 
telle Grand) agen ftir die Behandlnng 
der Lungentuberkulose mit Rflntgen- 
strahlen. 218 

Kfister, E* nnd Gtinzler, H., Beitrage 
zur Handedesinfektion. 425 

— and Giinzler, H., Zar Behandlnng 
von Typhasbazillenausscheidern. 456 

Kahn, A., Vaccination and Pockenfestig- 
keit des deutschen Volkes. 228 

—Die Vaccineimmanitftt anserer 12- 
j&hrigen Wiederimpflinge. 282 

Kahn, E., Mobilisation der Langen als 
Grnndlage der Tuberkolosebehandlung. 

220 

Kuhn. Pb., Die Bedeutung der Par- 
agglutination fiir die Diagnose des 
Typhus und der Rohr. 463 

—, Die Behandlung von Typhusbazillen- 
tr&gern mit Tierkohle. 12 

—, Weitere Mitteilung fiber den Nach- 
weis von Typhus, Ruhr und Cholera 
durch das Bolusverfahren. 463 

— and Heck, Heinrich, Adsorptionsver- 

fahren zum Nachweis von Typhus- 
baziUen. 15 

— and Jost, M., Erneuerangsverfahren 
fftr gebrauchte Agarnabrbdden. 260 

Kuhner, Max s. Franz, Theodor. 
Kuntscbik, Fritz, Verwendnng von 
Arsenprkparaten. 123 

Kutna, Samuel, Zur Taktik der Seuchen- 
bek&mpfung. 401 

—, Einwandfrei desinfizierbare Trag- 
bahren and Feldbetten. 427 

Katsche Fr., Prttfung des Vondran- 
schen Entseuchangsapparates. 406 
—, Prttfung des n Kremulsion R M genann- 
ten Desinfektionsmittels. 433 

v. Kntschera, Die Blatternepidemie in 
WCrgl and Umgebung. 225 

v. Kntschera, Hans, Zur Technik der* 
Schutzimpfung gegen Typhus und Cho¬ 
lera im Felde. 473 

Knznitzky, E., Ueber die Behandlung der 
Frauengonorrhoe mit Protargolsalbe. 514 

— nnd Bittorf, A., Boecksches Sarkoid 
mit Beteiligung innerer Organe. 223 

Kyrle, J. nnd Morawetz, G,, Ueber 
nngewflhnliche. bishernichtbeschriebene 
Bautverftndermigen bei einem Falle von 
Fleckfieber; zugleich ein Beitrag zur 
Klinik und Histologie des Fleckfieber- 
exanthems iiberhaupt. 333 

Erste Abt. Ref. Bd. Gti. No. 


Labor, Marcello, Das Leukocyteubild 
des Skorbuts und der Tibialgie (v. Schrdt- 
ter), nebst Bern erkungen iiber dieses 
Leiden. 390 

—, Eine Beobachtung iiber das BlutbUd 
des Skorbuts. 890 

Lack man n, Theodor und Wiese, Otto, 
Ueber Optochin bei Malaria tertians. 

362 

L&wen, A. und Hesse, Erich, Bakterien- 
befnnde bei frischen Kriegsschufiver- 
letenngen und ihre klinische Bedeutung. 

273 

Lampe, A. E. und Lamp6, L. A., Ueber 
Peptone in ihrer Verwendnng als 
Antigen. 51 

Landau, Ueber diphtherie&hnliche St&b- 
chen m der normalen Mundhtfhle nnd 
ihre Beziehungen zur Leptothrix. 156 
Landsteiner, K. s. Hausmann, W. f 
Lanford, John A. s. Harris, William H. 
Lange, Carl, Die Bedeutung der Salze 
ftir die spezifische Agglutination. 58 
—, Ein neuer Nahrboden ftir die Cholera- 
diagnose. 324 

Lange, Heinrich, Die Desinfektion mit 
trockener Heiillnft. 406 

Lange, K. s. Harzer, A. 

Lange, W. s. Miefiner, H. 

Langer, Ein sparsamer Blutserumnahr- 
boden ftir die Diphtheriediagnose. 154 
— and Krilger, Die Gramfestigkeit der 
Diphtheriebazillen and der Pseado- 
diphtheriebazillen als differentialdi&gno- 
stisches Merkmal. 157 

Langer, H., Die Agglutination der Diph- 
theriebaziilen. 155 

Langer. Hans, Beitr&ge zar W&sser- 
desinfektion mittels Chlorkalk. 414 
Larlsch, Die Bek&mpfung der Gastrus- 
larve. 448 

Larkin, John H. and Levy, J. J., A 
pathological study of syphilitic aortitis 
and its serology. 515 

Laserstein, Biochemische Gewebsreaktio- 
nen mit Triketohydrindenhydrat 397 
Lasseur, Pb. s. Sartory, A. 

Laub, M. s. Czech, A. 

Laveran, A., L’agent da debab d’Algkrie 
est le Trypanosoma soqdanense (La¬ 
veran). 367 

—, Les leishmanioses chez les anim&ox. 

369 

—, Nonveaux falls tend ants k ddmontrer 
qne le kala-azar mkditerranken doit 
dtre idea tide an kala-azar indien. 370 
Lawson, Mary R., Distortion of the 
malarial parasite. An interpretation of 
„Plasmodium tenue w (Stephens). 361 
Leake. James P. s. Anderson, John F. 
Lee, Roger J. and Hinton, W. A., A 
critical study of Lange’s colloidal gold 
reaction in cerebrospinal fluid. 522 
23/26. 36 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



562 


Register. 


Lee, Roger JU and Robertson, Oswald 

H. , The effect of antiplatelet serum on 
blood platelets and the experimental 
production of Purpura haemorrhagica. 

68 

Legal liability of water company. Da¬ 
mages recoverable when water supply 
is dangerously contaminated. 257 
L^ger, L., Injections hypodermiques 
d’oxygene dans le traitement du t6- 
tanos. 121 

Lehmann, E., Paratyphus A im Felde. 41 
—. Zur Biologie von Paratyphus A. 481 
—y Zur Kenntnis des Paratyphus A. 

I. Geographische Verbreitung und Epi- 
demiologie des Paratyphus A. 482 

Lehman Ernst, Bakterienmutationen. 

Allopome, Klonumbildungen. 266 

Lehmunn, G., Miiiileii und Schrieker, 
Ueber eineri Fall epidemischen Auf- 
tretens des Paratyphus A. 42 

Lehmann, W. s. Wolff, G. 

Leiner, Carl. Ueber posttyphose Lokali- 
sationen und ihre spezifische Behand- 
lung. 474 

Leiner, Karl s. Zupuik, Leo. 

Lembke, Beitrag zur Bekiimpfung der 
Diphtheritis. 148 

Lemnon, W. G. s. Hatcher, A. R. 
Lentz, Die Aufgabeu der Seuchenabwehr 
und Seuchenbekiimpfung nach dem 
Kriege. 244 

—, Die Seuchenbekampfung in PreuCen 
wahrend des Krieges und ihr Ergebnis 
bis Ende 1915. 243 

Leon, N.. Bothriocephalus taenioides. 440 
Leschke, Erich, Ueber die lokale Be- 
handlurg der Diphtheric mit Tribrom- 
Betanaphthol (Providoform). 158 

Leschly, W., Versuche ilber Komplement. 

I. Komplement und Ambozeptor. 59 
Levaditi, C. et Marie, A., Le tr6po- 
nfeme de la paralyse generate. 517 
Levin, Ernst, Zum Nachweis der Spiro- 
chaete pallida nach der Fontanaschen 
Versilberungsmethode. 521 

Levy, Fritz, Ueber Fleckfieber. 330 
Levy, J. J. 6. Larkin, John H. 

Levy, William V., A case of Hodgkin’s 
disease in a West Indian negro. 223 
Lewandowsky, F., Die Tuberkulose der 
Haut. 194 

—, Tuberkuloseimmunit&t und Tuber- 
kulide. (Experimentelle Studien.) 214 
Lewis, P. A. and Krauss, R. B., Further 
observations on the presence of jodine 
in tuberculous tissues and in the thy¬ 
roid gland. 197 

Lewkowicz, Ksawery, Ueber die Be- 
handlung der epidemischen Genfckstarre 
mit epicerebralen und intrakameralen 
Sernminjektioneu. 175 


Lichtenstein* Ladislans, Beitrag zur 
Frage der Reinfektion bei Lues. 514 
Lichtenstein, Stef., Neue Ergebnisse 
der Typhusforschung. 449 

Liebe, Eigene Truppenteile fiir Tuber- 
kulose und Schwache. 188 

v. Liebermann, L. und Ac61, D., Ueber 
antigene Wirkung sensibilisierter und 
nicht sensibilisierter Blutzellen und 
Typhusbakterien. 25 

Liebreich, Eine Zablkammer fiir zyto- 
logische und bakteriologische Zwecke. 

258 

Liesegaug, R., Ueber die puerperale 
Osteomalacie. 815 

Lindbcrg, Gustaf, Beitrag zur Kenntnis 
des Bacillus subtilis als Krankheits- 
erreger beim Menschen. 303 

Lindemann, Beitrilge zur Technik und 
Bewertung der Anaerobenziichtung. 315 
v. Linden* Die bisherigen Ergebnisse 
der Kupferbehandlung bei Nematoden- 
erkrankungen mit besonderer Bertick- 
sichtigung der experimentelien Trichi- 
nose. 445 


Lindenaii, Gastruslarven in der Schleim- 
haut der Rachenhfihle der Pferde. 448 
Lindner, K., Zur Frage der Verhutung 
postoperativer Infektionen. 318 

Lindstedt, Folke, Untersuchuugen fiber 
die Spezifizitiit der Graviditiitsreaktion 
mit Hilfe des Abderhaldenschen Dia- 
lysierverfahrens und einer Modifikation 
dieser Methode. 79 

Lipp, Hans* Zur Technik der Blutuuter- 
suchung bei Malaria. 361 

Lipschiitz, B.. Ueber die r hamorrhagische 
Hautreaktion“ bei Fleckfieber. 340 
Loeb, L. s. Fletsher, M. S. 

Lobiowitz, J., Behandlung eiteriger und 
iauchender Wunden mit schwachen 
Silbemitratlosungen. 302 

Lohner* L., Ueber die Koenigsfeldschen 
Galleschragagarrohrchen znr Typhus- 
bazillenzuchtung. 15 

Lfthner, Leopold, Ueber kiinstliche Fat¬ 
tening und Verdauungsversuche mit 
Blutegeln. 53 

—, Ueber Normalleukotoxine und ihre 
Beziehuugen zur Phagocytose und Blut- 
verwandtschaft. 65 

Loele, W., Pathologie des Paratyphus. 

476 


Lowenstein s. Busson. 

LQwensteln. E., Beitrag zur Frage der 
aktiven Schutzimpfung beim Meer- 
schweinchen mittels ungiftigen Tetanus- 


toxins. 120 

—. Ueber Tetanus Schutzimpfung. 121 
Loewenthal, F., Zur Kenntnis des Para- 
typbus A. 42 

—. Klinische Erfahniitgen liber eiu neues 
Parmad^tringens r Etelen“. 47 


Digitized fr 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


563 


Lowy, Otto, Dysenterteschutzimpfung. 

46 

Lowy, Robert, Zur Diagnostik des Ab¬ 
dominal typhus bei Geimpften. 472 
Lohmeyer, Georg, Ueber das Verhalten 
der proteolytischen Fermente der Leuko- 
cyten bei Grayiditat. puerperalen Er- 
krankungen und Tumoren der weib- 
lichen Geschlechtsorgane. 81 

Longcopc, W. T., The effect of repeated 
injections of foreign protein on the heart 
muscle. 91 

—. The relationship of chronic protein 
intoxication in animals to anaphylaxis. 

91 

Loose, Otto, Die Grundlagen der Hei- 
lnngsvorgange im menschlichen Korper. 
Entstehung und Bedeutung der sog. 
weillen Blutzellen. 247 

Lorenz. W. F., Mental manifestations 
of pellagra. 248 

Losce, J. R. s. van Slyke, I). D. 
Lessen. Kurt. .Todnatrium als Propby- 
laktikum bei Scharlacb. 164 

Lowe, Don B., Typhoid fever resulting 
from infection of an unpasteurized milk 
supply. 4 

L. P., Zur Bekandlnug des infektidsen 
Scheidenkatarrhs mit Antikolpitin. 131 
Lucci&rini, Tullio, L'azione dei sieri 
emolitici sulla libra miocardica 62 
Lucksch, Franz s. Never, Karl. 
Lucksch, Franz s. Karell, Walther. 
Lllders. Charles W., Theory and effect 
of vaccine therapy in typhoid fever 
with report of cases. 31 

Lildke, Hermann, Die spezifische Be- 
handlung des Abdominaltyphus. 31 
Liitjc, Erfahrnngen tiber die Neosalvar- 
sanbehandiung im Felde. 122 

—. Durch Fliegen und ihre Larven ver- 
ursachte Erkrankungen. 181 

Luetscher, John A., A bacteriological 
and clinical study of the nontubercuious 
infections of the respiratory tract with 
special reference to sputum cultures as 
a means of diagnosis. 287 

Luithlen, Friedrich, Zur Kenntnis der 
Wirkung der Vaccine. 509 

—, Ueber Vaccinetherapie der gonor- 
rhoischen Komplikationen. 511 

Lumi&re, Auguste et Chevrotier, Jean, 
8ur la vitality des cultures de gono- 
coques. 504 

— et Chevrotier, Jean, Sur la resistance 
du gonocoque aux basses temperatures. 

505 

— et Chevrotier, Jean, Quelques consi¬ 

derations non veil es a propos des cul¬ 
tures de gonocoqnes. 505 

Lnttinger, Paul. Whooping congh. 169 
Lux, F m Ein nenes F&rbegestell fiir 
bakteriologische Praparate. 399 


Lyon, B. B. Vincent and Eiman, John, 
A centrifuge methojl to provide a uni¬ 
form standard for Wassermann readings. 

528 

Lyon, Ernst, Wirbelerkrankungen in 
der Typhu&rekonvaleszenz. 10 

Lyons, Randolph, Mode of action and 
use of emetin in entamebiasis. 380 

Maulen s. Lehmann, G. 
Magnus-Alsleben, E., Erfahrungen fiber 
den Typhus im Feldlazarett. 451 
M&nliu, Optochin bei Pneumonic. 293 
Mann, A. G. s. Williams, A. W. 

Mann, G., Cholecystitis im Verlanfe des 
Typhus. 10 

Marbais, S., Disparition des spores du 
bacille d’Achalme des feces des homines 
immunises specifiquement. — Sur l’etio- 
logie de la colite chronique. • 287 
—, Disparition des spores du bacille 
d ? Achalme des feces des singes immu¬ 
nises specifiquement. 287 

Marchand, F., Zur Kenntnis der Darm- 
veranderungen beim Abdominaltyphus. 

458 

Marck, Karl, Ergebnisse der experi- 
mentellen Untersuchungen fiber den 
Einflufi des Ozons anf den tierischen 
Organismns. 248 

Marckwald, G. und Frank, F., Ueber 
Sterilin (Gummiersatz). 426 

Marco vici, Eugen s. Nenstadtl, Robert. 
Marek, J., Feststellung der Rotzkr&nk- 
heit mit den biologischen Probeii, ins- 
besondere mit der Malleinbindehaut- 
probe. 109 

Marek, J. s. Hutyra, F. 

Marek, Richard, Ueber den diagnosti- 
schen Wert der modifizierten Urochro- 
mogenprobe Weifi bei Typhus abdomi- 
nalis. 465 

Marek, Richard s. Svestka, Vlad. 
Marek, V., Dysenteria bacillaris. 45 
Marie, A. s. Levaditi, C. 

Marinesco, G. et Minea, J., Infectiosite 
du liquide cephalo-raehidien dans la 
paralysie g6nerale juvenile. 519 

Mark, J. Gottlieb s. Oppenheimer, Sey¬ 
mour. 

Markoff, Wladlmir N., Die Pferdepiro- 
plasmose. 374 

—, Experimentelle Stndien fiber das 
Wesen der Paraggiutination. I. Mit- 
teilung. 489 

— f Piroplasmose und andere blntpara- 
sitfire Krankheiten der Haustiere am 
Balkan. 373 

Markoff, Wl. N., Putride, durch einen 
bisher unbekannten Anakrobier, Bacillus 
anaerobius haemolysans, verursachte 
Mnndinfektion. 304 

36 * 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



564 


Register. 


Digitized by 


Marks, Rhinitis follicularis et cropposa 
contagiosa bei 16 Pferden der Ersatz- 
Eskadron Ulanen-Regiments Nr. 16. 114 
Marntorek, Alexander, Experimen teller 
Typhus. 458 

Marriage of tuberculous persons. A judi¬ 
cial decision annulling the marriage of 
a person who concealed the fact that 
he was suffering from tuberculosis. 186 
Martins, M. A. K. s. Bettencourt, A. 
Mkrton. Adolf s. Csernel, Engen. 
Marweael, Georg, Einige Betrachtungen 
fiber die Wundinfektionen des jetzigen 
Krieges. 273 

Marxer, A*, Die aktive Immunisierung 
gegen Malleus. 112 

Massini, R., Ueber Gonokokkensepsis. 501 
Massol, L. et Grysez, V., Antig&nes et 
anticorps communs de la diphterie et 
de la tuberculose. 154 

Mathers, George, The etiology of the 
current epidemic of respiratory in¬ 
fections in Chicago. 289 

Mathies, Alfred, Gibt es fur Scharlach 
und seine Komplikationen eine famili- 
kre Disposition? und andere Scharlach- 
fragen. 160 

Matko, J. s. Zweig, Walter. 
Matsunami, Toitsu s. Kolmer, John A. 
Matthiesen s. Behrens. 

Matthiesen und Gl&sser, Versuche zur 
Bekampfung der Maul- und Klauen- 
seuche mit dem Impfstoff yon Dr. Krafft- 
Mfinchen. 116 

— und Glftsaer, Versuche zur Bekamp¬ 
fung der Maul- und Klauenseuche mit 
„Rindol“. 116 

— 2 Peets und Dahlgrtin, Viehverluste 
in den Niederungen der Leine und 
Aller durch Stiche der Kriebelmiicke 
Simulium reptans L. 130 

Man, Ueber den Nachweis yon Tuberkel- 
bazillen im Blute speziell bei chirurgi- 
scher Tuberkulose. SK)2 

Maurlac, Pierre et le Hfir, P., Sur les 
variations des hydrates de carbone du 
sang total au cours des infections. 247 
Mayer, Arthur, Die Bedeutung der so- 
oalen Fursorge bei der Bekampfung 
der Tuberkulose. 181 

—, Zur Klinik und experimentellen Pa- 
thologie der Beziehungen zwischen 
Trauma und Lungentuberkulose. 188 
—, Fortschritte in der Strahlentherapie 
der Lungentuberkulose. 217 

Mayer, Karl, Zur Vaccinetherapie des 
Typhus abdominalis bei den prophy- 
laktisch Geimpften. 38 

Mayer, M., Klinische Beobachtungen aus 
der Krankenabteilung des Institute ftLr 
Schiffs- und Tropenkrankheiten. 364 
Mayer, Max, Ueber die Herstellung der 
Loeffler-Grttnldsungen. 259 


Mayer, P., Ueber Beizen und Beizen- 
farbstoffe. 398 

Mayerhofer, Ernst, Die Vaccination mit 
abgeschwachter Kuhpockenlymphe; Ver¬ 
suche mit der Quarzlampe. 230 

—, Ein Fall yon Paratyphus B im Saug- 
lingsalter. 39 

— und Jilek, Georg, Zur Klinik und 
Diagnose des Paratyphus A im Felde. 

483 

Me Burney, Malcolm s. Zinsser, Hans. 
Me Donald, E., Quinin solution for bladder 
irrigation. 313 

McWilliams, Helen, Treatment of ty¬ 
phoid fever with typhoid vaccine ad¬ 
ministered intravenously. 35 

Meer, Alexander, Die Malaria in Ost- 
preuCen. 359 

Mehler, H. nnd Ascher L«, Die Chemo- 
therapie der Tuberkulose mit Enzytol 
(Borcholin) auf Grund der chemischen 
Imitation der Rdntgenstrahlen. 214 
Melfien, E., Krieg and Tuberkulose in 
Frankreich. 182 

Menzel, K. M., Berufliche Erkrankungen 
in den oberen Lnftwegen der Stock- 
drechsler. 252 

Menzer, Ueber die Kriegsseucheu und 
die Bedeutung der Kontaktinfektion. 2 
—, Znr Tetanusfrage. 118 

Merian, L«, Experimentelle Beitr&ge zur 
Buchweizenerkraukung (Fagopynsmus) 
der Tiere. 141 

Merrill, J. H. and Ford, A. L., Life 
history and habits of two new nema¬ 
todes parasitic on insects. 443 

Mertz, Ueber Vaccinetherapie des Typhus 
abdominalis, insbesondere von Fomet- 
schem Impfstoff nnd 14 damit behan- 
delte Fftlle nsw. 468 

Messerschmidt, Th., Das Desinfekfcions- 
vermCgen der Metalle nnd seine Ur- 
sachen mit besonderer Beriicksichtigung 
der Wirknng des Kupfera 431 

Mefiner, G., Vierteljahresbericht fiber 
neue Arzneimittel. Im Auftrage der 
Fachgruppe f. medizin.-pharm. Chemie 
des Ver. dentscher Chemiker erstattet. 

255 

—, Vierteljahrsbericht fiber nene Arznei- 
mitteL 255 

Meyer, Fritz M., Die Behandlang der 
mfinnlichen Gonorrhoe mit Choleval. 513 
Mlchaeli8, Die Verbreitung der anstecken- 
den K rankheiten durch den Handel. 

245 

Michaeli8, L., Ueber die Bedeutung der 
Wassermannschen Reaktion fur die 
Therapie. 540 

Miefiner, Zahlreiche Todesfalle beim Rind 
in der Leineniederung, veranl&fit durch 
Simulium reptans. 447 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


565 


Miefiner, H., Zar Rotzbokampfuug im 
Felde. 106 

■—, Die Konjunktivalprobe zur Diagnose 
der Rotzkrankheit. 109 

— und Evers, Ansteckender pustuldser 
Hautausschlag der Geschlechtsteile. 125 

— und Lange, W.« Die Salvarsanbehand- 

lnng rotziger dzw. rotzverdfichtiger 
Pferde und ihr EinfluC auf die Anti- 
kdrper des Blutes. 113 

Mlloslavich, Eduard, Ueber Typhus- 
schutzimprang. 468 

Minea, J. s. Marinesco, 0. 

Minot, George Richards s. Sellards, 
Andrew Watson, 

Misch, Walter, Ueber die Giftigkeit des 
Blutserums von Luetikern fiir anaphy- 
laktisierte Meerschweinchen. 629 
Mitchell, 0. W. H., Vitability of bacillus 
typhosus in ice cream. 4 

—, Cnlpepper, W. L. and Ayer, W. D., 
Endameba buccalis in the mouths of 
institutional children. 380 

Mitzmain, M, Bruin, Anopheles puncti- 
pennis £ay. Its relation to the trans¬ 
mission of malaria. — Report of ex¬ 
perimental data relative to subtertian 
malarial fevers. 363 

Millers und Oehler, Zur Frage der 
Mobilisierung der Tuberkelbazillen durch 
Tuberkulin. 203 

Millers, B., Der Typus der Tuberkel¬ 
bazillen bei menschlicher Tuberkulose. 

189 

Moewes, C«, Tuberkelbazillen im Blute. 

# 202 

Mollow, W. und Popoff, M., Beitrag 
zur Klinik und Therapie des Fleck- 
typhus. 331 

Mondschein, M«, Allgemeine Beobach- 
tungen und statistische Daten der bak- 
teriologischen Stnhl- und Urinbefunde 
nach Cholera, Ruhr, Typhus. 326 
Moore, Gertrude s. Archibald, R. A. 
Morawetz, G. s. Kyrle, J* 

Morawetz, Gustav, Ueber Purpura va¬ 
riolosa und ihre Beziehungen zu anderen 
Variolaformen. 227 

—, Ueber nekrotisierende Hauthftmorrha- 
gien bei hamorrhagischenVarizellen. 236 
Morgenroth und Tugendreich, Die 
Desinfektionswirkung von Chinaalka- 
loiden auf Streptokokken. 294 

Morlot et Zuber, Ndosalvarsan et Filaria 
loa. 440 

Moro, E. s. Hahn, H. 

Moskovids, Wilhelm, Eine leicht her- 
stellbare Tropfpipette. 258 

Movlj, W. C. s. Honing, C. J. 
Mihlens, Zur Typhusdiagnose im Felde. 

Mflhsam, Hans, Beitrag zur Behandlunj? 
der Diphtheriebazillentr&ger. 159 


Miller, Der klinisclie Nachweis der ok- 
kulten Herdquelle bei Infektionskrank- 
heiten durch Tonsillenmassage. 305 
—, Ueber die Bedeutuug der Wassermann- 
schen Reaktion im allgemeinen und 
im besonderen fiir die Behandlung der 
sypkilitischen Soldaten. 530 

v. Miller, A. s. Zupnik, Leo. 

Mfiller, J. und Pick, R., Experimentelle 
Untersuchungen liber Typhusbaziilen 
und Kleiderl&use. 459 

Miiller, L. R., Ueber den Icterus in- 
fectiosus. 351 

Miiller, L. und Thanner, C., Heilung 
der Iritis nnd anderer Augenerkran- 
kungen durch parenterale Eiweii- 
injektionen. 319 

Miller, M., Die Analyse des Septik&mie- 
begriffes mit besonderer Beriicksichti- 
guugderfieischhygienischenSeptik&mie- 
diagnose. 136 

Miller, Paul Th., Ueber bakteriologische 
Massenuutersuchuugen. 462 

Miller, Rudolf, Ueber ein neues An- 
wendungsgebiet und das therapeutisch 
wirksame Prinzip parenteraler Protein- 
kirperzufukr. 509 

—, Reinfektionen und Residualsklerosen. 
Ein Beitrag zar Frage der Heilb&rkeit 
lueti9cher Jnfektionen durch Salvarsan. 

515 

—, Ueber die Bedeutuug der Eigenhem- 
mung. 527 

—, Einige Grundsatze bei der Bewertung 
der Was>ermannschen Reaktion in Fra- 
gen der Luesdiagnose nnd -therapie. 532 
— und Weifi, Artur, Fieberbehandlung 
gonorrhoischer Komplikationen. 509 
Miller, Wilhelm, Eine Analyse der 
Immunitat bei chirurgischer Tuber¬ 
kulose und der Einfiufl nichtspezifischer 
physikaliscber Mafinahmen auf den 
Immunitfitszustaud. 212 

—, Eine Analyse der Wirkung niebt- 
spezifiseber Mittel bei chirurgischer 
Tuberkulose. 212 

Munk, Fritz, Klinische Studien beim 
Fleckfieber. 330 

—, Ueber die Wirkung und Auwenduug 
des Nucleo-Hexyl bei Fleckfieber. 342 
Musser, John H. s. Rrumbhaar, Edward 

B * i 

Naegeli, Die Aenderuug der serologischen 
Reaktion des Blutes nach der extra- 
pleuralen Thorakoplastik. 213 

Naegeli, 0., Die moderne Salvarsan- 
Syphifistherapie der Antoren. 542 
—. Die endolumbale Salvarsantherapie 
bei syphilitischen Erkrankungen des 
Zentralnervensy stems. 543 

Nagelsehmidt, F. Ein neues Glyzerin- 
ersatzmittel (Perkaglyzerin). 257 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



566 


.Register. 


Digitized by 


Narbel, P., Es^ais >ur la reaction d’Aoki. 

540 

Nassau,Roberts. Kossowiez, Alexander. 
Neifier, Zur Gonokokkendiagnostik durch 
Kutireaktion. 506 

Netter, Arnold, Guerison de Firidocho- 
roidite suppuree a meniugocoques par 
les injections de serum antimeningo- 
coccique dans ie corps vitre. 176 

Neufeld, Ludwig, Studien fiber Ozana 
nnd iiber die Ausscheidnng von Orga- 
nismen durch die Nasenschleimhaut. 5)7 
Neumann, J. s. Czech, A. 

Neumann, Jacques, Zur Addisonschen 
Krankheit. 221 

Nenmaycr, Marianne s. Neumayer, 
Victor L. 

Neumayer, Victor L. und Neumayer, 
Marianne, Drei Jahre amtlicher 8y- 
philistilgung mit Salvarsan. 542 

Neustadtl, Robert, Ein Beitrag zur 
Vaceinetherapie des Bauchtyphns. 32 

— und Mareovici, Eugen, Ueber Be- 

handlung des Typhus abdominalis mit 
„Typhin u . 38 

Neven, Ueber Behandlung des Starr- 
krampfes mit Magnesium glycerino- 
phosphoricum. 122 

Nevermann, L., Maul- und Klauenseuche. 

115 

Nichols^ Henry J.. Observations on anti¬ 
typhoid vaccination. 22 

—, Experimental observations on the 
pathogenesis of gall-bladder infections 
in typhoid, cholera and dysentery. 23 
Nicolas, 1st die Hygiene in den Kur- 
orten auch auf Schutzmaflregeln gegen 
sexuelle Infektion auszudehnen ? 500 

Noak, Fritz, Ueber Typhusimmunitht 
und Typhusimpfung. 29 

Noller, Beitrag zur Flecktyphustiber- 
tragung durch Liiuse. 342 

—. l)ie Uebertragung des Trypanosoma 
theileri Laveran 1902. Vorl&ufige Mit- 
teilung. 367 

Noguchi, Hideyo, Certain alterations in 
biological properties of spirochaetes 
through artificial cultivation. 517 

— and Cohen, Martin, Bacteriological 

and clinical studies of an epidemic of 
Koch-Weeks bacillus conjunctivitis 
associated with cell inclusion conjuncti¬ 
vitis. 316 

Nogneira, J. V. P. s. Bettencourt, A. 
Korgaard, A., Ueber eine quantitative 
Methode zur Bestimmung von Eiter im 
Urin pyeliti>kranker Kinder mittels 
Wasserstoffsuperoxyd. 312 

Northoff, K., Choleraspit&ler numittelbar 
hinter der Front. 328 

Novak und Porges. Ueber die puerperale 
Osteomalacie. 315 


Gck igle 


Ochsenius Kurt, Ueber Naseudipbtherie. 

146 

Oebler s. Mollers. 

Oeller, Hans s. Reinhardt, Ad. 

Oelze, Ueber die physikalisch-chemischen 
Grundlagen der Therapie der Gonorrhoe. 
1. Die Wirkung kolloider Metalle auf 
Gonokokkenkulturen. 513 

Oesterlin, Ernst, Erkrankungen an Para- 
typhus A in Galizien. 482 

Oetiker, Ernst, Erfahrungen mit der 
Langescben Goldsolrenktion mit Liquor 
cerebrospinal is. 522 

Ohm, R.. Eine neue fabrbare, der Vor- 
schrift fur Militarfahrzeuge entspre- 
chende Bade- und Desinfektionseinrich- 
tung fiir den Feldgebrauch. 408 

Ohno, Tatsuzo s. Hamilton, H. C. 
Oig&ard, A., Syphilitische Herzkrank- 
heiten und Wassermann-Reaktion. 515 
Oille, John A., Graham, Duncan and 
Detweiler, H. K., Streptococcus bac- 
teriemia in endocarditis. 300 

Olmsteadt, M. P. aud Povitzky, 0. R., 
The complement-fixation reactions of 
the Bordet-Gengou bacillus. 168 

r.01shaiisen,Th., DieLebreu desKrieges 
ffir die Bekfimpfung der Geschlechts- 
krankheiten. 500 

Onodi, A., Lepra der oberen Luftwege. 

238 

Opienski ? Erfahrungen auf dem Gebiete 
des Samthtswesens im Fliichtlingslager. 

246 

Opitz, H., Beitrag zur Wirkung des 
Friedmann8chen Tuberkuloseheilmitteis 
bei Kindern. - 211 

Oppenheim, Die beruflicheu Hautkrank- 
heiten. 319 

Oppenheim, Moritz, Zur Statistik der 
Geschlechtskrankheiten im Kriege und 
im Frieden. 498 

Oppenheimer, Seymour and Mark, J. 
Gottlieb, The active immunization of 
hay fever. 309 

Oppikofer, Ernst s. Burckhardt, Jean 

liOiiis. 

Orth, J., Alkoholismus uud Tuberkulose. 

186 

—. Geschlecht und Tnberkulosesterblich- 
keit 187 

—, Die Bedeutung der Rindertuberkulose 
fiir den Menschen. 190 

Ottenberg, R. and Thalhimer, W., 
Studies in experimental transfusion. 56 
Otto, R., Ueber den augenblicklichen 
Stand der mikrobiologischen Fleck fieber- 
diagnose. 335 

Ouvillier, M«, Utilite du zinc pour la 
croissance de 1’Aspergillus niger (Ste- 
rigmatocystis nigra V. TghA cultive 
en milieux profonds. 394 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


567 


Page, B. 1H., Etiology of pellagra. 242 
Palmer, George T., A new sampling 
apparatus for the determination of aerial 
dust. 400 

P&nek, K., Em Beweis der proteolyti- 
schen Fermente im Blute der Versuebs- 
tiere, denen inaktivieito Mikroben- 
kulturen eingespritzt waren. 86 

Paneth, L., Zur Verhiitung von Labo- 
ratoriumsinfektionen. 18 

Papers read at a meeting of the patho¬ 
logical society at the zoological garden. 

488 

Parhon, C.-J. und Parboil, M.. Unter- 
auchongen fiber die Abderhaldenache 
Beaktion bei der Parkinsonachen Krauk- 
heit. 80 

Parhon, 31. s. Parhon, C.-J. 

Park, William H. and Zingher, Abra¬ 
ham, Active immunization with diph¬ 
theria toxin-antitoxin and with toxin- 
antitoxin combined with diphtheria 
bacilli. 152 

Partega, Antonio, Gli anticorpi negli 
umori oculari di animali normali ed 
immunizati e di cadaveri umani. 52 
Pascheu, Vergleichende Untersuchungen 
von Varizellen, Variola, Scharlach, Ma- 
sern und Bbteln. 236 

Patzschke. Walter, Ueber die Wider- 
stamlsfahigkeit von Bakterien gegen- 
iiber hohen Temperaturen und das 
Lobecksche Biorisierverfahren. 422 
Panl, Gustav, Objektive Sicherung der 
Varioladiagnose durch den Tierversnch. 

234 

—, Zur Variolaprobe. 234 

Paul, Theodor, Die chemische Beaktions- 
geschwindigkeit und die Aufbewahrung 
von Arzneimitteln in ^Trockenampullen" 
besonders zur Verwendong im Kriege. 

269 

Panlian, Deinettre Em., Origine ana- 
phylactique des troubles nerveux pro- 
duits par les vers intestinaux. 437 
Paulieek, Emanuel. Zur Klinik, Pro- 
phylaxe und Therapie des Typhus im 
Felde. 450 

Pans^ Vom Uebergang der Tuberkel- 
bazillen ins Biut und die Bedeutung 
derTuberknlinreaktion bei derKnochen- 
und Gelenktuberkulose. 203 

Payr, E., Ueber Gasphlegmone. 276 
Pearce, Richard M. s. Kmmhhaar, 
Edward B. 

Peets s. Behrens. 

Peels s. Matthiesen. 

Perl, Heinrich, Untersuchungen iiber 
Konstitution und Krankheitsdisposition. 
5. Die Messung der muskultfsen Kon- 
stitution init dem Dynamometer. 247 
Peris, W., Hant- und Geschlechtskrank- 
heiten im Kriege. 498 


Perutz, Die Bedeutung serodiagnostischer 
Untersuchungen fiir die Prognose der 
abortiv behandelten Syphilis. 535 
Perutz, Alfred, Die serologische Unter- 
suchung zweier Leprafiille. 239 

Petersen, William s. Jobling, James F. 
Petersen, William s. Jobling, James W. 
Petersen, William F. s. Jobling, James 
IV. 

Petruschky, Znr Vorbeugung der epi- 
demischeu Genickstarre. 172, 

Pfau, Paul, Kurzer Bericht iiber die 
unmittelbare Wirkung der Typhus- 
schntzimpfung. 469 

Pfaundler, M., Schulorganisatorischer 
Vorschlag zur Minderung der Kinder- 
sterblichkeit an aknten Infektions- 
krankheiten. 165 

Pfeiler s. Sehiitz, W. 

Pfeiler, W., Bemerkungeu zu dem Auf- 
satz von Prof. Dr. H. Mieiiner: „Zur 
Botzbekampfnng im Felde M in Nr. 31 
des laufenden Jahrgangs dieser Zeit- 
schrift. 106 

—, Ergebnisse der Untersuchung von 100 
mittels der K.H.-Reuktion znm Zwecke 
der Feststellung syphilitiscber Infek- 
tioiien geprufter Serum proben. 537 
—, Mitteilungen iiber die Serodiagnose 
der Botzkrankheit. Ill 

—, Sehutz- und Heilimpfungsversuche 
bei Schweinepest nnd Ferkeltyphus mit 
dem Impfstoffe des Dr. Doven in Paris. 

138 

— und Roepke, E., Ueber das Auftreten 
von Botlant- bzw Murisepticus-Bazillen 
in zur Feststellung der Rotlaufkrank- 
heit eingesandten Schweineorganen, so- 
wie bei gesunden Schlachtschweinen. 
Zogleich ein weiterer Beitrag zur Pr&- 
zipitinogendiagnose des Rotlaufs. 116 

— und Roepke, E., Ueber durch Ver- 

impfung des Bacillus cyprinicida Plehn 
ausgeloste Spontaninfektionen mit Bak¬ 
terien aus der Typhus-Coli-Gruppe bei 
weillen Mausen. 486 

— nnd Scheyer, G., Ein Beitrag zur 

Bewertung der Methoden fttr die bak- 
teriologische und serologische Milz- 
branddiagnose mit besonderer Berfick- 
sichtigung des mikroskopischen Nach- 
weises. 99 

Pfenninger, W., Ueber den Einfiufl von 
Salzlosungen auf das phagocytSre Ver- 
mdgen der Leukocyten. 68 

Pichler, Karl. Die Bedeutungslosigkeit 
des Brauerecnen Radiergnmmizeichens. 

340 

Pick, Histiologische und histiologisch- 
bakteriologische Befunde beim petechia- 
len Exanthem der epidemischen Genick¬ 
starre. 171 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



568 


Register. 


Pick, Ernst P. und Wasicky, R., Ueber 
die Wirkung des Papaverius und Eme- 
tins auf Protozoen. 881 

Pick, Karl, Ueber den Nachweis, das 
Vorkominen und die klinische Wertung 
von Urobilinogen und Diazo im Harne 
Typhuskranker. 17 

Pick, U. s. Muller, J. 

Pick, Walter, Ueber Simulation von 
Geschlechtskrankheiten. 498 

Plerret, Robert s. Villarct, Maurice. 
Pilzer, Ueber Bl&ttem und die Blattem- 
epidemie in Neu-Sandec. 225 

Pink us, Bek&mpfung der Geschlechts- 
krankheiten. 499 

—, Liquorveranderungen bei Syphilis. 521 
v. Pirquot, C., Die Paravaccine. 288 
Pittler, Fohlenlahme. 124 

v. Planner, Richard, Zur Vaccine- 
behandlung akliter Gonorrhoen. 508 
Platau, Lilli, Untersuchungen Uber die 
trypanozide Substanz des menschlichen 
SerumB beiGesunden und Leberkranken. 

365 

Plant, F., Ueber den Mechanismus der 
Abbauvorg&nge bei dem Abderhalden- 
schen Dialysierverfahren. 77 

Plehn, M«, Eine Hautkrankheit des 
Earpfens. 142 

Plehn, Marianne und Trommsdorff. 
Richard, Bacterium salmonicida una 
Bacterium fluorescens, zwei wohidiffe- 
rente Bakterienarten. 265 

Pdhlmann, Carl, Ueber Menthol-Euka- 
lyptol-Injektionen bei Lungentuber- 
kulose. 215 

Pbtter, A., Die Diphtheriebekftmpfungs- 
maCregeln in Leipzig. 148 

Poliak, Felix, Ueber einen Typhusfall 
mit ausschliefilicher Paratyphus B- 
Agglutination. 464 

Ponomarer. A. s. Schmidt, P. J. 
Popoff, Ueoer den Bacillus typhi exan- 
thematici Plotz. 335 

—, Zur Aetiologie des Fleckdebers. (2. Mit- 
teilung.) 336 

Popoff, M. s. Mollow, W. 

Porges s. Novak. 

Possek, Zur Abortivbehandlung der Oph- 
thalmoblennorrhoe. 510 

Povitzky, 0. R. s. Olmsteadt, M. P. 
Povltzky, Olga R. and Worth, Edward, 
Agglutination in pertussis. Its cha¬ 
racteristics and its comparative value 
in clinical diagnosis, and in determi¬ 
nation of genus and species. 168 
Powell, Cuthbert s. Sewall, Henry. 
Pransnitz, Grnndziige der Hygiene. 
Unter Berticksichtigung der Gesetz- 
gebuug des Dentschen Reiches und 
Oesterreichs. 243 

PHbram, Ernst s. Halle, Walter. 
Pribram, Ernst s. Jaffd, R. Hermann. 


Pringsheim, H. und E. G«, Die Chemo- 
taxis von Bakterien gegen optisch aktive 
Aminos&uren. 266 

Pringsheim, J. s. Bessau, G. 
Pritchett, Ida W. s. Bull, Carroll 6. 
Pritzker, J., Ueber hvgienische Milch. 

135 

Prussian, DieUebertragungderRekurrens 
durch Lause. 371 

Pruska, B., Streptotbrix in weiblichen 
Genital ien wfthrend der Geburt und im 
Wochenbett. 314 

Prym, P., Tuberkulose und malignes 
Granulom der axillaren Lymphdrilsen. 

221 

Przesmycky, A.-M., Sur la coloration 
vitale du noyau. 259 

Pnlay, Erwin, Diagnostische Hautreak- 
tion bei Typhusrekonvaleszenten, Ty- 
phuskranken uud Schutzgeimpften mit 
„Typhin u nach Gay nnd Force. 16 


Rabinowitsch, Lydia, Zur Frage der 
Sputumdesinfektion. 411 

Raebiger, Zur FOrdernng der Meer- 
schweinchenzucht im Interesse der 
der Seuchenbek&mpfung dienenden In¬ 
stitute. 263 

Raebiger, H«, Zu dem Beitrage zur Pr&- 
zipitinogendiagnose des Rotlaufs von 
W. Pfeiler und E. Roepke. 117 

—, Spiegl, A. und Scheru, K., Ein 
weiterer Beitrag zur Kenntuis der Schaf- 
senche Septicaemia pluriformis ovium 
und ihre Bek&mpfung durch die Serum- 


impfung. 140 

Rabn, Otto, Statistische Studien ilber 
die System© der Bakterien. 392 

Rambonsek, Die Gewerbehygiene im 
Jahre 1914. 98 

Rappaport, B. s. Hektoen, L. 
Rappaport, 0., Ueber die Bekampfung 
der Cholera. 328 


Raubitschek, Hugo, Pathologie, Ent- 
stehnngsweise and Ursachen der Pella¬ 
gra. 240 

Rauch, Rud., Der Grubendesinfektor. 408 
Randnitz, R. W., Zum Osterreichischen 
Impfgesetz. 281 

Rausch, Ueber Gasphlegmone. 283 
Reckzeh, Ergebnisse der bisherigen 
Kriegserfahrungen auf dem Gebiete der 
inneren Medizin. Typhus abdominalis. 1 
Record of completed cases of tuberculosis 
at the United States Army General 
Hospital, Fort Bayard. N. Mex. 1915. 

180 

Reenstierna ? J., Klinische Yersuche mit 
einem Antigonokokkenserum. 512 
Reenstierna, John s. Henschen, Folke. 
Rehdcr, Ueber die Bebandlnng des Schar- 
lachs mit Rekonvaleszenten--und Nor- 
malmen8chenserum. 163 


Digitized b' 


Google 


_ Original f rom _ . 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



-Register. 


569 


Reiche, F.. Die Hamburger Diphtherie- 
epidemie i909—1914 (Epidemiologisches 
and Klinisches). 145 

—, Eine durch Diphtheriebazillen and 
Streptokokken bedingte Meningitis. 147 
—, Meningitis bei Diphtherie. 147 

—, Bemerkangen zur Semmtherapie der 
Diphtherie. 149 

—, Keinfektion und Immunitat bei Tuber- 
knJose. 214 

Reichel, H. s. Gegenbaner, V. 
Reichmann, Ueber die cytologischen Ver- 
ftndernngen des Elates bei Typhus- 
geimpften, nebst einigen Bemerkangen 
zar Typhusimpfkrankheit. 470 

Reinhard, P., Rontgenbefnnde bei kli- 
nischer and experimenteller Ambben- 
rahr. 378 

—, Die radiologische Untersachung tro- 
pischer Lebererkrankangen. 379 

—, Rontgenbefnnde bei beriberiartigen 
Erkrankungen. 389 

Reinhardt, Ad*, Ueber Latenz von Bak- 
terien bei Kriegsverwundungen. 274 
— and Oeller. Hans, Hamsterkomple- 
ment an Stelle von Meerschweinchen- 
komplement bei der Wassermannschen 
Laesreaktion. 524 

Reifi, A. and Barab&s, Z., Ueber die 
Fermente, die die Eiweifie des Diph- 
theriesenuns s pal ten. 153 

Reid, Emil and Herts, Johanna, Wei- 
tere Beitrage zar Serambehandlang des 
Seharlachs. 132 

Reisz, Alexius, Beobachtnngen iiber 
Kriegstyphos. 451 

Reitler, R. und Koliseher, F. J., Zar 
Kenntnis kryptogener Fieberznstdnde. 
Ein klinischer and ein mikroskopischer 
Beitrag. 301 

v. Reuh, A., Ueber die Vaccinebehand- 
lang des Typhus. 33 

Rexford, Walton K, s. Freund, Hugo A. 
Rhea, Lawrence J* and Falconer, E. H., 
A report of the bacteriological exami¬ 
nation of eularged lymph nodes removed 
from a patient with Hodgkins disease. 

222 

Rhein, M*, Ein einfaches Verfahren zum 
sterilen Trocknen von Agarplatten. 399 
Richter, Vermeidbare Typhusfalle. 453 
Richter, Josef, Die wissenschaftlichen 
Grnndlagen der simultanen Impfmethode 
gegen den Rauschbrand der Kinder. 127 
Riebold, Georg, Ueber die Gruber-Widal- 
sche Reaktion bei Typhasgeimpften and 
ihren diagnostischen Wert 471 

Riedel, Chirurgisches iiber Typhus; 

schwierigere F&lle. 9 

Riegel, W., Einiges iiber Ruhr und vor- 
laufige Mitteilung eines einfachen Yer- 
fahrens zar Schnellf&rbnng von Rahr- 
amtiben zu diagnostischen Zwecken. 379 


Rieiner and Endres, Ueber neaere che- 
mischeSterilisationsverfahren fiirTrink- 
wasser. 413 

Tan Riemsdyk, M., Biologisch-epidemio- 
logische Gedanken iiber die Frage der 
Diphtherie- und Pseudodiphtheriebazil- 
* len mit besonderer Beriicksichtigong 
des Bacillas Hofmanni. 154 

Rievel, Bittere Milch durch Bacillas sab- 
tdlis. 134 

Ritter, J., Ueber spezifische Keachhusten- 
therapie nebst einigen Vorbemerkongen. 

170 

Ritz, Hans, Ueber Rezidive bei experi¬ 
menteller Trypanosomiasis. 364 

Robertson, Oswald H. s. Lee, Roger J. 
Robinson, George H«, An epidemic si¬ 
mulating typhoid cansed by a Para- 
gaertner organism. 486 

da Rocha-Llma, Zar Aetiologie des 
Fleckfiebers. 336 

—, Untersuchangen iiber Fleckfieber. 337 
Rochaix,.A* et Durand. P„ Action des 
toxines da pneamobacille de Friedlander 
sur le ponmon, par piqure directe, chez 
le lapin. 297 

—, Action des toxines du pneumobacille 
de Friedl&nder sur le poumon, par in¬ 
oculation intratrachbale, chez le lapin. 

297 

Rockman, J. s. Bronfenbrenner, L. 
Rodman, J* Stewart s. Goodman, 
Edward H. 

Rdmer and Berger, Zar Behandlang 
der Tuberkalose mit Partialantigenen 
nach Deycke-Much. 211 

Roepke, Tuberkulose und Schwanger- 
schaft. 186 

Roepke, E. s. Pfeiler, W. 

Rbsfer, Karl, Die Autoserambehandlung 
der akuten Infektionskrankheiten. 
I. Teil. 475 

Rbfile, Zur Jenaer Typhusepidemie. 452 
Rohland, Abwasser and Milzbrand. 97 
—, Milzbrand and Abwdsserfrage. 97 
Rohland, P*, Die Klarung, Reinigung 
and Desinfektion der stfidtischen and 
Fabrikabw&sser. 420 

, Talk als Entlausungspulver. 349 
Rohmer, Andr6, Recherche de la spbci- 
ficitA de V autoserum dans qnelques 
affections oculaires, par la methode de 
deviation du complement. 318 

Rohmer, P., Ueber die aktive Immuni- 
sierung you Sauglingen gegen Diph¬ 
therie nach v. Behring. 152 

Rohonyi, H., Untersuchangen iiber das 
Wesen der therapentischen Typhus- 
vaccinwirkung. 474 

Roily, Fr*, Bazillentrdger, ihre Ent- 
stehung and Bek&mpfnng. 244 

Roman, fi* s. Ghon, A. 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



570 


Register. 


Romanovitck^ M. et SI ft Tine, Etude 
sur Involution du Dictycaulus filaria 
(Strongylus filaria) et l’infestation des 
moutons. 441 

Rominger, Erich, Rhachitis und innere 
Sekretion. 81 

Roos, J., Zwei Falle von Anaphylaxie 
beim Schweine. 139 

Rosenberg, C. s. Williams, A. W. 
Rosenberger, R. C. and Scanlon, N., 
The bacillus aerogenes capsulatus in 
various organs. 286 

Rosenow, E, C., The newer bacteriology 
of various infections as determined by 
special methods. 264 

Rosenow, Edward C., Elective locali¬ 
sation of streptococci. 299 

—, The etiology and experimental pro¬ 
duction of erythema nodosum. 320 
Rosenow, 6., Die Optochintherapie der 
Pneumonie. 294 

Ross, Ellison L. and Singer, H. Dou¬ 
glas, A point to be considered in the 
use of the Abderhalden reaction. 74 
—, Observations on the use of the Ab¬ 
derhalden reaction with normal and 
pathological human serums. 76 

Rost, Liquoruntersuchungen bei Syphilis. 

522 

Rottschalk, Epidemisch aufgetretene 
Geschwfirsprozesse nichtrotziger Natur 
in der Nasenscheidewand unter den 
Pferden des Beskidenkorps. 114 

Ronband, E., Les muscides a larves 
piqueuses et suceuses de sang. 447 
Rons, Peyton and Turner, J. IL. The 
preservation of living red blooa cells 
in vitro. I. Methods of preservation. 54 
—, The preservation of living red blood 
cells in vitro. II. The transfusion of 


kept cells. 55 

Rndovsky, J., Ueber Maul- und Klauen- 
seuche. 114 

Rfibsamen, W., Zur Prophylaxe und 
Therapie der Gasphle^mone. 286 
Rnge s. Zueker 

Rumpel, Th., Ueber epidemisches Auf- 
treten von eiteriger Stomatitis. 303 


Ruoff, John F., Pyorrhea alveolaris. 
Preliminary report on treatment with 
ipecac and emetin hydrochloride. 304 
Rupp, K,, Ueber einen Fall von Gas- 
gangrfin mit Metastasenbildung. 283 
Rusk; G. Y., Studies on the locus of 
antibody formation. II. The effect of 
benzol intoxication and consequent 
leucopenia on the formation of artificial 
hemolysins and precipitins. 53 

Saad. Lamec, Gesundheitsverhaltnisse 
und Zusammenstellung der Todesf&lle 
in Jafa (Palastina) in den Jahren 1907 
bis 1911 einschliefilich. 358 


Saalfeld. Zur Ausftihrung der Wasser- 
mann-Keaktion in der Praxis. 530 
Sachs, Theodore B., Artificial pneumo¬ 
thorax in the treatment of pulmonary 
tuberculosis. Results obtained by 
twenty-four American observers. 219 
Sachse, Margaret e, Untersuchungen 
fiber die Bedeutung des Coli-Nachweises 
im Wasser und der Eijkmanschen Me- 
thode. 489 

S&gi, Eugen, Ueber die Behandlung des 
Abdominaltyphus mit nicht sensibili- 
sierter Vaccine. 32 

Salomonsen, Knud, Ueber Oz&na, mit 
besonderer Berficksichtigung des Cocco- 
bacillus foetidus ozaenae Perez. 308 
Salus, 6., Blutkohle als Entkeimungs- 
mittel ffir kleine Trinkwassermengen, 
nebst Versuchen zur bakteriologiscnen 
Wasseruntersuchung. 413 

—, Weiterer Beitrag zur Hfimolysin- 
reaktion bei Meningitisverdacht. 175 
Sangiorgi. Giuseppe, Ueber einen Be- 
fund in aer Warze (Verruca Porro). 377 
Sartory, A. et Lasseur, Ph., Etude 
d f un bacille nouveau provenant d’un 
pus de blessure par obus. 276 

—, Etude d’une nouvelle levure patho- 
gfcne (Saccharomyces Lemounieri. n. sp.). 

303 

— et Lasseur, Ph,, Le citrat de sonde 
et Tagglutination du bacille typhique. 

464 

Savelier, F. s. Schmidt, P. J, 

Sawyer, Wilbur A., The efficiency of 
various antityphoid vaccines. 29 
Saxl, Paul, Fieberstudien. I. Die mor- 
gendliche Remission. 246 

—, Ueber die Behandlung von Typhus 
mit Milchiniektionen. 476 

—, Ueber die Einwirkung pyrogener Sub- 
stanzen auf das Fieber, besondere bei 
Typhus abdominalis. 20 

Sayd, L., Nou procediment de Colorado 
del badl de Koch en els teixits. 198 
Scala, Alberto s. Alessandrinl, Giullo. 
Scanlon, N. s. Rosenberger, EL C. 
Schacherl, Max, Zur Indication und 
Technik der endolumbalen Neosalvarsan- 
therapie. 542 

Schadenersatzpflicht der Seruminstitute. 

144 

Schaeffer, Versuche fiber Abttitung von 
Diphtheriebazillen durch Optochin und 
Eucupiu. 159 

Schallert, R. s. Trembur, F. 
Schamberg, Jay F. s. Koimer, John A. 
Schelble, H., Zur enteralen Infektion 
im Sfiuglingsalter. 265 

Schellhase, Voiifiufige Mitteilung fiber 
das Vorkommen von Trematodenlarven 
im Weis von Deutsch-Ostafrika. 439 


Digitized b' 


< Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


571 


Schemensky, W., Die Cholera und ihre Schmitt, Zur Wild- and Rinderseache. 
‘ Behandlangserfolge im Feldlazarett. 322 129 

Schemensky, Werner, Die Lumbal- Schmitz, A. and Kirschner, Leopold, 
punktion bei der Behandlang des Typhus Beitrfige zur Klinik and Bakteriologie 

abdominalis. 476 des Paratyphns-A-Bazillns. 41 

Schern, K. s. Raebiger, H. Schmitz, Hermann, Ueber die Brucksche 

Schern, Kurt, Die Sera sensibilisierter sero-chemische Reaktion bei Syphilis. 536 
and antianaphylaktischer Tiere in der Schmitz, K. E. F., Die Verwandlungs- 
serologischen Untersuchung. 95 fahigkeit der Bakterien. Experimen- 

—, 1st die Geb&rparese ein anaphylak- telles und Kritisches mit besonderer 

tischer Vorgang? 95 BerUcksichtigung der DiphtheriebazU- 

Scheyer, G. s. Pfeilcr, W. lengruppe. 156 

Schick, B,, Der Kampf gegen die To- Schmutterer, Versuche mit Arsanil 
berknlose des Kindesalters. 181 „Aubing tt bei Brustseuche. 123 

Schieck, F., 1st die sympathische Oph- Schnabel, Alfred, Die Komplement- 
thalmie eine anaphylaktische Entzfin ablenkungsreaktion bei gegen Typhus 
dang? 317 Geimpften. 473 

Schiff, A., Ueber chronische Wirbel- Schneidt, W., Ein Desinfektionsapparat 
saalenversteifong, die Haufigkeit ihrer ffir den Eisenbahnbetrieb, insbesondere 

Friihstadien and deren klimsche Sym- fttr Desinfektion and Entlaasang yon 

ptome. 311 Lazarettzfigen. 403 

Schilling, Claus s. Hartmann, Max. Sehniirer, Josef, Die Malleinaagenprobe 
Schilling, Y., Ueber das Leokocytenbild beim Rotz. 108 

bei Variola vera. 226 Schoch, E. s. Klinger, R. 

—■, Znr Biologie der Kleiderlaus. Ueber- Schochos, ?i. J. 8. Yakimow, W. L. 

tragung aof dem Luftwege. 344 Schockor, N. F. s. Yakimoff, W. L. 

Schlagenhaufer, Friedr., Ueber eigen- Schoeller, Walter s. Schrauth, Walter, 

tttmliche Staphylomykosen der Nieren Schfimmer, Die Bekfimpfung der Brust- 

and des pararenalen Bindegewebes. 299 seuche im Felde mit Neo-Salvarsan. 122 
Schlasberg, Ueber intravendse Arthigon- Scholz, Posttyphdse Erkrankongen des 
injektionen za diagnostischem Zweck. Bewegungsapparates der Knochen, der 

506 Knochenhaut, der Mnskeln und Sehnen. 
Schlegel, M., Mitteilungen aus dem tier- 458 

hygienischen Institut der Universitat Schopper, K. J. s. Erdheim, J. 
Freiburg i. Br. im Jahre 1914. 143 Schott, Eduard, Zur Klinik der Weil- 

Schlemmer, Unterauchongen fiber den schen Krankheit. 849 

Mechanismus der Ambozeptor- and Schottelius, Max, Chlor-m-Kresole (Sa- 

Komplementwirkung. 60 grotan) and Sputumdesinfektion. 408 

Schlesinger, Otto, Die Verbreitang der —, Chlor-m-Kresole (Sagrotan) and 8pu- 

Taberkalose nach den Ergebnissen der tamdesinfektion. II. 409 

v. Pirqaetschen Katanreaktion. 183 Schrauth, Walter and Schoeller, Wal- 

Schmeisser, Harry C., Spontaneous and ter, Ueber die Desinfektionskraft kom- 

experimental leukemia of the fowl. 141 plexer organischer Qaecksilberverbin- 

Schmidt, Erwiderang aaf die vorstehen- dangen. III. Mitteilang: Merkarierte 

den Bemerkangen. 530 Phenole. 432 

—, Ueber die Bedeutang der Wasser- Schreiber, L«, Ueber Sehstdrongen anter 
mannschen Reaktion im allgemeinen dem Bilde der Optikusatrophie and 

and im besonderen ftir die Behandlang Hemeralopie nach innerlichem Optochin- 

der syphilitischen Soldaten. 580 gebrauch. 296 

Schmidt, F. , Kr&tzebehandlung im Schreiber, 0. und Stickdorn, W., Prtt- 

Kriege. 446 fang and Auswertong des Madleins. 112 

Schmidt, J., Der negative Ausfall der Schricker s. Lehmann, G. 
Rotz-Blatantersuchung and seine Be- Schroeder, Blatantersachang zur Rotz- 
wertung. 105 ermittlang. 106 

—, Beitrage zur Diagnostik des Rotzes. Ill —, Versuche mit Arsalyt bei brostseache- 

Schmidt, P. J., Ponomarer, A. et Sa- kranken Pferden. 123 

veUer, F., Sur la biologie de la trichine. Schrotter, H., Verhandlangen der 

442 IV. Tagung des dsterreich. Zentral- 
Schmidt,R«, Ueber Proteinkdrpertherapie komitees zur Bekampfung der Tuber- 

nnd fiber parenterale Zafohr von Milch. kalose. Wien, 23. Mai 1914. 179 

89 Schubert, B. s. Foth, H. 

Schmincke, Die Behandlang der Krfitze Schfirmann. Die Thermoprazipitinreak- 
durch das Schwefelbad. 446 tion als Diagnostikum bei Gonorrhoe r 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Digitized by 


507 

Schumann. Ein Fall von Meningitis, 
herbeigeftthrt durch einen milzbrand- 
ahnlichen Bazillns. 97 

—. Znr Beschleunigung und Verein- 
fachung der Typhus bazillenzucbtnng 
ans dem Blute. 14 

Schfirmann, W. nnd Fellmer, Ein Bei- 
trag znr Kenntnis der Aphthae tropicae 
(Sprew, Sprue). 384 

Sch&tz, Die Ansbildung der Desinfektoren 
in PreuCen. 401 

—. Jahresbericht 1914/15 des Unter- 
suchungsamts filr ansteckende Krank- 
heiten im Begiernngsbezirk Konigs- 
berg. 3 

Schiltz,W., Ueber den Rotz der Pferde. 102 

— und Pfeiler, Weitere Untersuchungen 
iiber den Nacliweis des Milzbrandes 
mittels der Prazipitationsmethode. 98 

Schuttze, Ergebnisse der Malleinaugen- 
probe nnd der Blutuntersnchungsmetho- 
den im 3. nnd 4. Qnartal 1915 im Be- 
reich des stellvertretenden General- 
kommandos XXL Armeekorps. 107 
Schumacher, J., , (Jeber den EinfluB 
reduzierender Sabstanzen auf den Sauer- 
stoffgehalt der Gonokokken. 504 

Schut, H., Ueber das Fieber mit beson- 
derer Beriicksichtignng des Fiebers der 
TuberkulSsen. 196 

Schwarz, L., Ueber die Typhusschutz- 
impfung der Kaiserlichen Schutztruppe 
fur Deutsch-Siidwestafrika. 467 

Schweinburg s. Damask. 

Schweitzer, Ueber die Berechtignng der 
Milchsaurespttlungen in der Schwanger- 
schaft. 315 

Schwenke, J. s. Bessau, G. 

Schwer, Zur Frage der Behandlung der 
Typhusbazillentr&ger. 453 

Sehrt. E«, Der Gasbrand. 283 

—, Die Bedeutung der Dauerstauung 
fiir die Prophylaxe nnd Therapie des 
Gasbrandes. 286 

Seifert, Otto, Ueber Etelen. 221 

Seiffert, G., Dampfdesinfektion groJBer 
R&ume, 407 

—, Die Diagnose pathogener Bakterien 
mit der Mikromethode. 399 

—, Die Mitagglntination der Gkrtner- 
Bazillen, ein Hilfsmittel zur Typhus- 
diagnose. 19 

—Trockenorgane fiir die Abderhaldensche 
Beaktion. 74 

Seitz, Zur LSusevertilgungsfrage. 349 
Seligmann, E., Znr Bakteriologie der 
Ruhr im Kriege. 45 

—, Zur Bakteriologie der Ruhr im Kriege. 

45 

— und CoBmann, L., Zur Bakteriologie 

der Ruhr im Kriege. 44 


Sellards, A. W. s. Strong, Bichard P. 
Sellards, Andrew Watson and Minot, 
George Richards, The antagonistic 
action of negative sera upon the Was- 
sermann reaction. 526 

Setter, H., Die Erreger des Paratyphus 
nnd der Fleischvergiftungen und ihre 
Beziehungen zur Hogcholeragruppe. 485 
Setter, Hugo, Infektionsversuche mit 
kleinen TuberkelbaziUenmengen mit 
besonderer Beiucksichtigung des In- 
halationsweges. 199 

—, Der Wert der Intrakutan-Tuberkulin- 
reaktion bei Meerschweinchentuber- 
kulose. 206 

—. Reinfektion und Immunitat bei Tuber- 
feulose. 213 

— und Bilrgers, J., Ueber die Verwend- 
barkeit der Kaninchen zu Arbeiten mit 
menschlichen Tuberkelbazillen. 201 

Sergent, Edm. et Beguet, M., De l’im- 
munitS dans le paludisme des oiseaux. 
Les pigeons gu£ris de Finfection a 
Haemoproteus columbae ne sont pas 
immunises contre elte. 364 

— et Foley, H., De la periode de latence 

du spirille chez le pou infecte de ftevre 
rScurrente. 371 

— et Foley, H., Des pSriodes de latence 

dn spirille chez le malade atteint de 
fi^vre recurrente. 371 

Serger, Chemische WasserreinigungS- 
methoden filr den Gebrauch im Feme 
und ihre Priifnng. 413 

—, Die Moglichkeit der Wiedergewinnung 
bzw. des Wiederbrauchbamachens des 
fiir bakteriologischeZwecke gebrauchten 
Agar-Agar. 260 

Serkowski, Apparat zum kontinuier- 
lichen Sedimentieren (fttr sanitare und 
medizinisch - bakteriologische Unter¬ 
suchungen). 258 

Seurat, L.-G«, Snr une filaire p6ritoneale 
du macrosc61ide. 441 

—, Snr un nouveau gonglyonfcma, para¬ 
site de la gerbille. 443 

—, Sur la morphologie de l’Acuaria lati- 
ceps (Rud.). 443 

—, Sur deux physalopteres tetrahyste- 
ricns des reptiles. ' 443 

—, Snr un nouvel Ophiostomum parasite 
du Gundi. 443 

—, Sur rexistence, en Algerie, du Derma- 
toxys veligera (Rud.) et sur les affinity 
du genre Dermatoxys. 444 

—, Sur deux nouveaux parasites du renard 
d’Algerie. 444 

—, Sur deux nouveaux spiroptfcres des 
carnivores. 444 

—, Sur deux Tropidocerca des Ardeidae. 444 
—, Sur les rictulaires des carnivores du 
Nord-Africain et les affinity du genre 
Rictularia. 444 


572 Register, 

insbesondere bei chronischer Gonorrhoe. 


Go i igle 


_OrigirtBl fro-m 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


573 


Senrat, L.-G., Sur le cucullian de la 
Clemmyde lepreuse et leg affinites da 
genre Cucullanus. 445 

—, Sar le8 premiers stades Svolutifs des 
spiropt&res. 445 

Sewall, Henry and Powell, Cuthbert, 
Studies in the relations of the hyper- 
susceptibility and insusceptibility in¬ 
duced in guinea-pigs by the instillation 
of horse serum into the nose. 95 
Seyfarth, Carly, Tropische and subtro- 
pische Sttfiwasserblutegel als Parasiten 
im Menschen. 446 

t« Sholly, A. I, s. WHliams, A. W. 
Sick, K., Ueber Verfinderungen am 
Magendarmkanal im Gefolge von Typhus 
und Ruhr. 458 

Siebert, W., Zur Frage der Entstehung 
diphtherischer Zirkulationsstdrungen. 

146 

Sikora, H, Bemerkungen zu der Arbeit 
yon Prof.Kiflkalt: -Zurmikroskopischen 
Anatomie von Ped. vestimentorum“ in 
Bd. 77. Heft 4 dieser Zeitschrift. 344 
Silbergleit, Hermann, Zweck und Ein- 
richtung von Tuberkulosesprechstunden 
in Reservelazaretten; Erfahrungen tiber 
Lungentuberkulose nach Kriegsdienst. 

183 

Sime6ek, Josef, Wert der kiinstlichen 
Blutstauung als diagnostisches Hilfs- 
mittel bei Fleckfieber. 339 

Simon, W. Y., Zur Bewertung des Fried- 
mannschen Tuberkulosevaccins. 211 
Simonds, J. P., The effect of bacterial 
metabolism on the antigenic properties 
and serologic reactions of bacteria. 20 
— and Jones, H, M., The influence of 
exposure to X-rays upon the formation 
of antibodies. 53 

—, The effect of injections of benzol 
upon the production of antibodies. 53 
Simons, H., Histologische und chemische 
Untersuchungen fiber Chromoform (Me- 
thylformindichromat) als Fixations- 
mittel. 398 

Singer, Gustav, Die klinische Bedeutung 
der Roseola typhosa. 464 

Singer, H. Douglas s. Boss, Ellison L. 
Sippel, Albert, Die Vermeidung der 
geburtshilflichen Infektion. 314 

Sittig, Ein Fall von Tetanus anscheinend 
erfolgreich mit Magnesium glycerino- 
phosphoricum behandelt. 122 

Sivoro, Luigi, Immunsieri ed immunita 
passiva. 89 

Slavine, A. s. Romanovitch, M* 
van Slyke, D. D., Yinograd-Yillchur, 
M. and Losee, J. B., The Abderhal- 
den reaction. 75 

Smith, F. C., Milk-borne typhoid fever. 
Report of an outbreak at Gallup. 4 


Smith, F. C., The epidemiology of tu¬ 
berculosis. 185 

Smith, Theobald, Further inyestigations 
into the etiology of the protozoan 
disease of turkeys known as blackhead, 
entero-hepatitis, typhlitis, etc. 141 
Smith, Wallace Y. s. Good, Ewin S. 
Smolian, K«, EinBeitrag zur Bek&mpfung 
der Daktylogyruskrankheit der Karpfen. 

439 

Smyth, Henry Field, The reactions 
between bacteria and animal tissues 
under conditions of artificial cultivation. 
II. Bactericidal action in tissue cultu¬ 
res. 65 

—, III. The action of bacterial vaccines 
on tissue cultures in vitro. 65 

—, The reactions between bacteria and 
animal tissues under conditions of arti¬ 
ficial cultivation. IV. The cultivation 
of tubercle bacilli with animal tissues 
in vitro. 65 

Snow, Corydon G. and Cooper, Alex¬ 
ander T., The Was8ermann reaction 
in its relation to tuberculosis. 534 
Sobel^ Lucius Leo, Kombinierter Diffe- 
rentialnfihrboden fiir Typhus, Para- 
typhus A und B. 15 

—, Praktische Nfihrboden zur Diagnose 
von Cholera, Typhus und Dysentene. 15 
Sobotta, Krankheitstibertragung durch 
Fliegen. 245 

Solieri, 8 ., Die gesteigerte Widerstands- 
f&higkeit des Peritoneums gegen In¬ 
fektion bei der Behandlung der akuten 
Appendicitis. 302 

Solowjew, Th., Zur Frage der Beziehun- 
gen der Abderhaldenschen Reaktion zur 
Sekretion des Ovariums. 82 

Sommer, Darf der Kurgast beim Auf- 
treten einer ansteckenden Krankheit in 
einem Badeort seinen Mietvertrag sofort 
kttndigen ? 257 

Sonne, Carl, Beobachtungen fiber Klinik 
und Epidemiologie der giftarmen Dys- 
enteriebazilleninfektion in Dfinemark. 

44 

Sonntag, Zur Frage der Spezifizit&t der 
Wassermannschen Reaktion: Tumor 
und Narkosesera. 534 

—, Zur Frage der Spezifizitfit der Wasser¬ 
mannschen Reaktion. II. Toil: Narkose¬ 
sera. 534 

—, Ueber die Brauchbarkeit der v. Dun- 
gernschen vereinfachten Methode der 
Wassermannschen Reaktion fttr die 
Syphilisdiagnostik. 587 

Sormani, Die -T-Z-Bestimmung. 538 
Sormaui, B. P., Eine neue Erklfirung 
des Neifier- und Wechsbergschen Pha- 
nomens vermittels des „Phanomens der 
spezifischen 8prfidigkeit u . 60 

Soucek, Alfred, Vom Fleckfieber. 333 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



574 


Register. 


Digitized by 


de Sousa Araujo, H. C., Estudo clinico 
do granuloma venereo; casos observados 
no Brazil, Uruguay e Argentina. 384 
Speiser, P., Zur Salvarsantherapie der 
Brustseuche. 122 

—, Ueber die Anwendung der Bierhefe 
und anderes bei der Drusetherapie. 

123 

Spiegl, A. s. Raebiger, H. 

Spilka, A., Einige technische Hilfsmittel 
zur bakteriologischen Untersuchung. 259 
Spiro, K., Die Wirkung von Wasserstoff- 
superoxyd und von Zucker auf die 
Anaerobier. 285 

Spitta, Prttfung tragbarer Wasserfilter 
auf Keimdichtigkeit. Das Militarmodell 
1914 und das Reise- und Armeefilter 
A.F. I der Berkefeld-Filter-Gesellschaft. 

412 


Spitzer, Ludwig, Ueber die Anwendung 
des Kohlenbogenlichtbades bei prim&ren 
und seknnd&ren Tuberkulosen der Haut 
und Schleimhant. 219 

Stahr, Hermann, Zur Gramf&rbung des 
Lfifflerschen Diphtheriebazillus. 157 
Stargardt, K., Zur Technik der Unter¬ 
suchung auf Epitheleinschlfisse der 
Bindehaut (Prowazeksche Edrper). 316 
v* Stark, W., Zur Elinik der Bazillen- 
ruhr. 492 

Stassano, H. et Gimpel, M., Du pouvoir 
bactericide considerable du biiodure de 
mercure. 433 

Stedefeder, Ueber Anthrakopepsie. — 
Ein Beitrag zur Frage der Wirkung 
des Milzbrandbazillus. 101 

—, Ueber Kfilberruhr. 130 

Stager, Paratyphus-Erkrankungen beim 
Menschen nach dem Genufl von Fleisch 
einer notgeschlachteten Euh. 39 
Stein, Benno, Malariaparasiten und Neo- 
salvarsan. 362 

—, Ueber Gastroenteritis paratyphosa. 477 
Stein, Erna, Chemotherapeotische Stu- 
dien fiber den Einflufl des Kampfers 
auf die experimentelle Pneumokokken- 
infektion. 292 

Steinbock s. Friedemann* 

Steinebach, Praktische Typhusbekkmp- 
fung und epidemiologische Beobachtun- 
gen gelegentlich einer dflrflichen Ty- 
phusepidemie. 5 

Steiner und Vitecek, Zur Frage der 
klinischen und serologischen Diagnose 
des Fleckfiebers. 339 

Steinhardt Harde, Edna, Communica¬ 
tion preiimin&ire sur la gangrene ga- 
zeuse. 286 

v« Stejskal. Karl, Ueber intravendse 
Chinininjektion bei Malaria. 362 

Stempell, Ueber Leukocyteneinschlflsse 
bei Fleckfieber. 338 


Stengele, Udo. Ueber die Anwendung 
von Optochin oei verschiedenen ftuberen 
Augenerkrankungen. 296 

Stanstrom, 0. s. Barthel, Chr. 
Stephan, Richard, Ueber eine unter dem 
Bilde des Meningismus verlaufende All- 
gemeininfektion mit gramnegativen 
Diplokokken. 171 


Stern, Erwiderung auf vorstehende „Be- 
richtigung“. 216 

Stern, Carl, Die Technik der Neosal- 
varsanbehandlung. 542 

—, NeueErgebnisse fiber Hauttuberkulose, 
Lupus und das Finklersche Heilver- 
fahren. 195 

—, Ueber die Speicherung von Medika- 
menten in tuberkuldsem Gewebe. 215 


Stern, Wilhelm, Studien zur Differen- 
zierung der Bakterien der Coli-Typhus- 
Gruppe mitt els gef&rbter, fltissigerNS.hr- 
btiden. Beitr&ge zur Biologie der 
Bakteriengruppe Paratyphus B-Enteri- 
tidis. 462 

Sternberg, Aladar s. v. Szily, Paul* 
Sternberg, Carl, Zur Bakteriologie und 
Aetiologie der Ruhr. 495 

Stevenson, Albert F., An efficient liquid 
desinfectant. A formula by which one 
can be readily prepared. 433 

Stickdorn, W s. Schreiber, 0. 

Stiel, Andr., Zur Behandlung der Kdmer- 
krankheit mit Jodoform. 315 

Stoccada, F«, Untersuchungen fiber die 
Synchondrosis sphencoccipitalis und den 
Ossifikationsprozefl bei Eretinismus und 
Athyreosis. 251 

Stoerk, 0., Ueber Cholera. 323 

Stoerk, Oskar, Ueber einen Fall kom- 
binierter enteraler Infektion. 458 
Stommel, Albert, Erfahrungen mit Tu- 
berkulin Rosenbach bei der Behandlung 
der intemen Tuberkulose der Kinder. 

210 

Strasbnrger, J., Akute Darmerkran- 
kungen im Felde und ihre Behandlung, 
insbesondere mit Suprarenin. 47 

Straub, Ferd., Untersuchungen zur 
Frage lymphogener Leber- und Milz- 
erkrankungen auf Grand experimen- 
teller Impftuberkulose. 194 

Strauch, C., Zur Kenntnis der spontanen 
Arterienveranderungen beim Hunde mit 
besonderer Berucksichtigung der Arte- 
riosklerose. 252 

Straufl, Artur, Berichtigung zu dem 
von Herrn Prof. Stern in No. 8/12,1915, 
S. 238 erw&hnten Todesfall nach der 
Injektion von Eupferlosung. 216 
Straub, Arthur, Ueber die Behandlung 
der fiufleren Tuberkulose mit Lecutyl 
und ktinstlichem Sonnenlicht. 215 
Strbbel, Ueber H&ndedesinfektion. 425 


<5le 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


575 


Stroh, Jahresergebiiis an Fnnden von 
Ascaris megalocephala nnd von Gastro- 
philuslarven bei der Pferdefleischbeschau 
in Augsburg. 438 

Strong, Richard P. and Tyzzer, Ernest 
E., Pathology of Oroya fever. 366 
—, Tyzzer, E. E. and Sellards, A. W., 
Oroya fever. 366 

— and Tyzzer. Ernest E., Experiments 

relating to the virus of verruga peru¬ 
viana. 377 

Stryher, Laura M., Variations in the 
pneumococcus induced by growth in 
immune serum. 291 

Stiimpke, Gustav, Beobachtungen ttber 
Rektalgonorrhoe bei Kindern. 601 
—. Ueber orthotische Albuminurie und 
ihre Beziehungen zur Syphilis. 617 
Siipfle, Die wesentlichsten Forschungs- 
resultate der letzten zehn Jahre auf 
dem Gebiete der Bakteriologie und 
Immunit&t. 244 

Sttpfle, Karl, Grotan als Desinfektions- 
mittel. 433 

— und Dengler, August, Die Bedeu- 
tung optimaler Nahrbttden bei der Prti- 
fung von Desinfektionsverfahren. 436 

Sulzer, Andor. Die hftmatologische und 
serologische Diagnose des Typhus abdo- 
minalis bei Schutzgeimpften. 470 
Sustmann, Vorldufiger Bericht liber die 
Erfahrungen hinsichtlich des Arsanils 
a Aubing“. 123 

—, Kaninchenseptik&mie. 140 

§vestka, Vlad., Beitrag zur Epidemio- 
logie der Paratyphus A-Infektion. 482 

— und Marek, Richard, Neue Bakterio- 

therapie des Typhus abdominalis durch 
„Typhin M . 476 

Swellengrebel, N. H., Ueber die sog. 
„intraglobul&re Konjugation* bei den 
Tropikaparasiten. 360 

Swift, Ilomer F«, A study of serum 
salvarsanized in vitro. 644 

Sydenstricker, Edgar. The prevalence 
of pellagra. Its possible relation to the 
rise in the cost of food. 241 

Syring, Vaccineurin und Trigeminus- 
neuralgie. 90 

Szdesy, Eugen, Die Therapie des Ery- 
sipels mid Jod, Guaiakol und Glyzerin. 

300 

Ssent-Gyftrgyi, Albert, Apyrexie bei 
Typhus abdominalis. 462 

v. Szlly, A., Ueber das Verhalten der 
Entztindungstitergrenze des Ahtuber- 
kulins bei ReizUbertragun gsversuchen 
mittels Krbtondls von Auge zu Auge. 

204 

—, Ueber die Wirkung aufs Auge und 
liber die Natur des aus Prodigiosus- 
bazillen hergestellten „Bakterienana- 


phylatoxins u nebst Versuchen liber die 
nach Einverleibung von Bakterien im 
Kaninchenblute zirkulierenden „Ent- 
zttndungsstoffe tf . 96 

v. Szily, P. und v. Besskd, J., Bak- 
teriotherapie der Pferdebrustseuche. 
Zweite Mitteilung. 123 

v. Szily^ Paul und Sternberg, Aladar, 
Abortive Bakteriotherapie akuter Oph- 
thalmoblennorrhoen. 510 

Taber, Loren B., Individual and group 
variation in guinea-pigs in the amen- 
can method of testing tetanus anti¬ 
toxin. 119 

Takano, R«, The treatment of leprosy 
with cyanocuprol. 240 

Teichmann, Ernst, Mischinfektionsver- 
suche mit Trypanosomen. 366 

—, Glossinen und Trypanosomen. 368 
Teleky, L., Verhandlungen des IV. tisterr. 
Tuberkulosetages. Wien, 24. Mai 1914. 

179 

Thalhimer. W. s. Ottenberg, R. 
Thanner, 0. s. Milller, L. 

Thar, Heinrich und Kotschneff, Nina, 
Weitere Beitrfige zur Kenntnis der 
AbderhaldenBchen Reaktion. 78 

Thaysen, A. C. s. Thoni, J. 

Thbni, J. und Thaysen, A. C., Experi- 
mentelle Untersuchungen zur Fest- 
stellung der Mindestzahl von Bazillen, 
die beim Meerschweinchen noch Tuber- 
kulose hervorruft. 200 

Thomas, Stanley Judson, The practical 
use of copper sulphate in swimming 
pools. 420 

Thompson, William R., Sur un diptdre 
parasite de la larve d’on myc6tophilide. 

448 

Thomsen, A., Untersuchungen ftber die 
Diagnose des infektidsen Abortus beim 
Rinde. 132 

Tobler, L., Erythema infectiosum. 166 
Toepelmann, Beitrag zur Bewertung der 
Wassermann-Reaktion. 634 

Tomaszewski, Zdzislaw, Histologische 
Ver&n derange n der normalen und mit 
Tuberkulo8e iniizierten Lunge unter 
dem Einflnh des kdnstlichen Pneumo¬ 
thorax. 220 

v. Torday, A., Zur Vaccinetherapie des 
Banchtyphus. 473 

Torrey, John C. s. Weil, Richard. 
Trembur, P. und Schallert, R., Zur 
Klinik der Weilschen Krankheit 360 
Troester, C., Ueber die Herstellung von 
dhssigem Mallein, nebst einigen Be- 
merkungen fiber die Augenprobe. 110 
Trommsdorff, Richard s. Piehn, Ma¬ 
rianne. 

Tsakolotis s. Blumenthal. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



576 


Register. 


Tachirch, Typhus und Typhusschutz- 
impfungen bei Schwangeren und W6ch* 
nerinnen. 469 

Tsnrumi, Versuche zur praktischen Ver- 
wendung der Ambozeptorablenkung. 18 
Tugendreich s. Morgenroth. 

Turn a, J. V., Ueber den Medikamenten- 
einflufi auf die Abderhaldensche Re- 
aktion. 76 

Tunnicliff, Roth, Further observations 
on the bacteriology of rhinitis with 
special reference to an anaerobic orga¬ 
nism (Bacillus rhinitis). 306 

Turner, J. B. s. Rous, Peyton. 

Turrd, R. und Alomar, J., Atenuacid 
del B. de Koch en el brou de patata 
d’Hollanda. 198 

Tyzzer, Ernest E. s. Strong, Richard P. 

Uemura, H. s. v. Gonzenbach, W. 
Uhlmann, Fr.. Serologische Befunde bei 
Granaterschutterung. 87 

Umech, G., Ein Fall von Meningitis ty- 
phosa. 11 

Unger, L., Die vacdnale Immunit&t. 229 
Unna, MaterialsammlungfdreinektlnfUge 
Bearbeitung der Leprafttiologie. 237 

Tedder, Edward B., Starch agar, a 
useful culture medium. 602 

Yeiel, E., Zur Wertung der Schutz- 
impfung gegen Typhus abdominalis. 468 
Yennerholm, J., Ein Fall von Filaria 
papillosa im Auge ernes Pferdes. 441 
Yerefi, Franz, Beitr&ge zu den Gefahren 
der Vaccinetherapie des Typhus. 469 
Yersell, Arnold, Ueber das serologische 
Verhaiten von Milch und Milchefweifl- 
kdrpern in frischem und gekochtem 
Zustande. 64 

Verzdr und Weszeczky, Zur Stuhlunter- 
suchung auf Typhus- und Cholera- 
bazillen. 462 

—, Ueber Bazillentr&ger bei Flexner- 
Dysenterie. 495 

Yillaret, Maurice et Pierret, Robert, 
Valeur comparative des reactions de 
Wassermann, de Noguchi et de Landau 
dans le diagnostic de la syphilis. 540 
Yinograd-Yilichur, M. s. van Slyke, 
D. D. 

Yintilesco, J., Ueber Toxine des ver- 
schimmelten Brotes 88 

Yitecek s. Steiner. 

Yogt, L., Prim&re Hauttuberkulose beim 
Rinde. 224 

Yolkmann, 0. s. Inuth, P. 

Yollhardt, YY., 1st die Unterscheidnng 
mutterlichen und f5talen Blutes nach 
neueren Methoden mtfglich, und kann 
sie auch praktisch, besonders ftir die 
gerichtiiche Medizin zur Anwendung 
kommen? 62 


Yomela, S., Conjunctivitis trachomatosa. 

315 

—, Meningitis Weichselbaura. 170 

—, Schutzimpfung gegen Abdominal- 
typhus. 29 

—, ueber prophylaktische lmpfung gegen 
Typhus und asiatische Cholera. 29 
de Yoogt, J. G«, Untersuchungen fiber 
die bakterizide Wirkung der ultra- 
violetten Strahlen. 419 

Vorschriften ilber das Verfahren bei der 
Behandlung und Entlassung der an 
tuberkuKisen Lungenleiden erkrankten 
Heeresangehorigen einschliefilich ihrer 
Ueberftihrung in die burgerliche Fttr- 
sorge (V. T. §.). (Erlafl des Preufiischen 
Kriegsministeriums vom 26. 6. 1916. 
No. 10007 5 16. M. A.) 188 

Yortiscb-van Yloten, H., Land und 
Yolk des Inneren der Kantonprovinz in 
hygieni3cher Beziehung. 358 

Yan Waasbergen, Zur Abderhaldenschen 
Fermentreaktion bei Nichtschwangeren. 

79 

YYade, H. Windsor and Bel, George S., 
A critical consideration of systemic 
blastomycosis. With notes on certain 
special features and report of five cases. 

396 

Waentig, P. und Gierisch, W., Ueber 
die chemische Natur der Ratalase. 69 
Waetzold, Zur Serumbehandlung der 
Diphtherie. 149 

Wagner. Gerhard, Die Untersuchung 
von Blutausstrichen Scharlachverdach- 
tiger nach DChle in Untersuchungs- 
Smtern. 161 

—, Eine Kolleflasche fiir doppelseitige 
Benutzung (zur Zfichtung von Massen- 
kulturen). 258 

—, Vergleichende experimentelle Unter¬ 
suchungen fiber Typhuskeimtrfiger. 459 
—, Zur Kenntuis der Spirochaete sc&rla- 
tinae Doehle. 161 

— t Zur Verhfitung von Laboratoriums- 
mfektionen. 13 

Wagner, Gerhard s. Emmerich. 
Wagner, Gerhard s. Emmerich, E. 
Wagner, R. J. s. Kolmer, W. 
Walcher, A., Ruptur der Trachea bei 
Tetanus. 118 

Walko, Karl, Ueber den Wert der Typhus- 
schutzimpfung. 467 

Wanselin, T., Etwas fiber die Piroplas- 
mose bei Rindern und deren Behandlung, 
besonders mit Trypanblau. 375 

Warden, Carl C., Studies on the gono¬ 
coccus. m. 603 

Waring, C. H. a. Qoldberger, Joseph. 
Wftsicky, B. s. Pick, Ernst P. 
r. Wasielewski, Ueber H&ndereinignng 
im Felde. 426 


Digitized b', 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


577 


t. Wassermann, A., Experimentell-the- 
rapeutische Stadien aas der Grappe der 
Gasbranderreger. 277 

Waxberg, H., Noch 107 mit Trypanblau 
behandelte Ffille Ton Rinderpiroplas- 
mose. 376 

Waxberg. U. s. Bergman, Arrid M. 
Weber, R. s. Gins, H. A. 

Wecke, £• R., Die frtthzeitige Fest- 
stellung der Trfichtigkeit bei KUhen 
nnd Staten mittels des Dialysierver- 
fahrens und Verwenduug der Nin- 
hydrinreaktion und der Mikrostickstoff- 
bestimmung im Dialysat. 79 

Wegrxynowski, Lestaw, Zur Tetanus- 
behandlnng mit Magnesium sulfuricum. 

121 

Wehmer, C 1 ., Versucbe fiber die hemmende 
Wirkung von Giften auf Mikroorganis- 
men. Wirkung von Chlorphenolqueck- 
silber, Sublimat, Antinonnin, Mycantin 
nnd Formaldehyd auf Holzpilze, Asper¬ 
gillus niger und Bakterien. 430 

Weichardt, W. und Wolff, Maximilian, 
Weitere Untersuchungen liber den 
endemischen Kropf mit besonderer Be- 
rdcksichtigung des Vorkommeus im 
Kdnigreicb Bayern. 251 

Weichardt, Wolfgang, Ueber die un- 
spezifische Therapie von Infektions- 
krankheiten. 37 

Weichbrodt, R., Zur serochemischen 
Reaktion bei Syphilis nach Brack. 537 
Weiginann, H., Milchversorgung und 
Tuberkelbazillen. 191 

Weil, E. und Felix, A., Ueber die Be- 
ziehungen der Gruber-Widalschen Re¬ 
aktion zum Flecktieber. 341 

Weil, Richard, Note on a skin reaction 
in pneumonia. 290 

— and Torrey, John C., Immunological 
studies in pneumonia. 290 

Weinberger, Fritz, Boecksches Miliar- 
lupoid und Tuberkulose. 224 

Weifi, Arthur, Ueber intravenose Vac- 
cinebehandlung gonorrboiscber Kompli- 
kationen. 510 

Well), Arthur s. Miller, Rudolf. 
Weifi, J., Ueber die urs&cblichen Be- 
ziehungen des Rheumatismus zum Be- 
rufe der Erkraukten. 310 

Weldert, R.und Birger, B., Beitrdgezur 
Anwendung des Chlors bei der Des- 
infektion von Wasser und Abwasser. 416 
Weleminsky, Friedrich, Epilepsie und 
Tuberkulose. 196 

Weltmann, Oskar, Beitrag zur Klinik 
der sog. Oedemkrankheiten. 372 

Welz und Kalle^ Tetragenussepsis nach 
Typhus abdominalis. 303 

Werner, H., Beobachtungen Uber Ano- 
phelenvorkommen in der Nfthe mensch- 
licher Fkkalien. 363 

Erote Abt. Ref. Bd. 66. 


Weszeczka s. Yerzar 
Wheeler, G. A. s. Goldberger, Joseph. 
Wick, Willy, Ueber Malariagefahren und 
ihre Verhtttung. 360 

Wiese, Otto s. Lackmann, Theodor, 
v. Wiesner, Richard, Anatomische und 
bakteriologische Bemerknngen zur Vae- 
cinetherapie des Abdominaltyphus. 32 
—, Ueber Kokkenenteritis. 48 

—, Zur Pathologie der Kokkenenteritis 
(Streptococcus lacticus). 301 

Wilbur, Ray Liman, Leukemia — an 
infection ? 249 

Wile, Udo J., Experimental syphilis in 
the rabbit produced by the brain sub¬ 
stance of the living paretic. 518 
Willets, David G., Widal reactions 

among healthy adult Filipinos. 3 

Willets, David G. s. Goldberger,Joseph. 
Williams, A. W., v. Sholly. A. I., 
Rosenberg, C. and Mann, A. G., Signi¬ 
ficance and prevention of amebic in¬ 
fections in the mouths of children. 380 

Willner, Fritz, Zur Lokalisation der 

Variola. 226 

Willock, J. Scott, Autoserum therapy 
in the treatment of psoriasis and other 
skin diseases. 320 

Wilmans, Lungentuberkulose oder Lun- 
gensyphilis? 516 

v. Wilucki, Paratyphus abdominalis B 
geheilt durch Bolus alba. 486 

Wlnckel, Ch. W. F«, Een typhus* epi¬ 
demic, uitgaande van een bacillen- 
drager. 452 

Windrath, F., Durch Bacterium coli 
verseuchte Trinkwasserbrannen als Ur- 
saehe von Bronchopneumonien. 48 
Winholt, Walter, Complement-fixation 
in whooping cough. 167 

Winkler, K., Verdauungsversuche an 
KatalaselOsungen mit proteolytischen 
und peptolytischen Fermenten. 69 
Winogradow, W. W. s. Yakimow, W. L. 
Winter. M«. Masern an 16- bzw. 18t&gi- 
gen S&uglingen. 164 

Wolbach, S. B., The etiology of Rocky 
Mountain spotted fever. Occurrence of 
the parasite in the tick. (Second pre¬ 
liminary report.) 376 

W olf, DieDesinfektorenschulen inDeutsch- 
land in 1913. 401 

Wolff, Bruno, Klinische und pathologisch- 
anatomische Beobachtungen beim Fleck- 
fieber. 332 

Wolff, G. und Lehmann, W., Ueber 
Pneumokokkenmeningitis und ihre Be- 
handlung mit Optochin. 294 

Wolff, Maximilian s. Weichardt, W. 
Wollenberg, Diphtherieverbreitung durch 
das Kriegsgeld. 148 

37 


No. 23/26. 


Digitized by Got gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



578 


Register. 


Digitized by 


Wollin, Hans, Ueber das Wachstum ton 
Coli-Bakterien auf Lackmusmannitagar. 

43 

—, Ueber die Brauchbarkeit des normalen 
Drigalski-Conradi-Agar fiir die Dys- 
enteriediagnose. 46 

Wollmann, Eugfene s. Cohendy, Michel. 
Wollstein, Martha, An experimental 
study of parotitis (Mumps). 309 

Woltering, Wilhelm s. K&mmerer, 
Hngo. 

Wood, Edward J«, The occurrence of 
sprue in the United States. 388 

Worth, Edward s. Povitzky, Olga B. 
Wulfflus, 0., Ein Beitrag zur Frage der 
lokalen Eosinophilie bei diphtherischer 
Myokarditis. 148 

Wyfimann. E., Zur pernizifisen An&mie 
der Pferae. 125 

Yakimow, W. L., Schochos, N. J., 
Koselkin.P.M., Winogradow, W. W. 
und Demidow. A. P«, Die Mikrofila- 
riose der Pferae im Turkestangebiete. 

441 

— et Schockov, N. F., Leishmauiose 
cutan6e (bouton d’Orient). au Turkestan 
russe. 369 

Yamanouchi s. Doyen. 

Yates, J. L» Banting, C. H. and Krist- 
janson, u. T., The etiology of splenic 
anemia or Banti’s disease. 228 


Zade, M., Ueber bakterielle intrakorneale 
Impfuugen. 317 

Zadek, J., Klinische Bewertung und 
Bedeutung der Diagnostik der Syphilis 
und syphflitischer Krankheiten mittels 
Pr&zipitation. 533 

Zak, E., Ueber die Bedeutung der Naevi 
vasculosi des Nackens. 195 

Zamkow, L., Ueber die Verwendung yon 
Chlorgas zur Sterilisation von Wasser 
und Abwasser. 415 

Zappert, Julius, Ueber wiederholte Schar- 
lacherkrankungen und Erythema scar- 
latiniforme desquamativnm recidivans. 

160 

Zeh, 0«, Zum infektiOsen Abortus der 
Stuten. 124 

y. Zeifil, Zur Aetiologie von Herpes 
zoster. Purpura rheumatica, Skorbut, 
Morbus maculosus Werlhofii. 320 
y. Zeifil, Mr, Die Behandlung der Sy¬ 
philis mit Salvarsan. Wie sollen wir 
die Bevftlkerung des Hinterlandes nach 
Friedensschlufi gegen die venerischen 
Krankheiten schtitzen ? 543 


Zemann, W., Komplikationen und Er- 
krankungen im Bereiche der oberen 
Luftwege und des Ohres bei Fleck- 
fieber. 333 

Zettnow, E., Breite und Geifieln von 
Spirillum parvum. 262 

Ziegler, Kurt, Infektionswege experi- 
menteller Impftnberkulose, sugleieh ein 
Beitrag zur Lehre von der Lymph- 
bewegung. 198 

Zimmermann, J. B. s. Hopkins, J. 0. 
Zingher, Abraham, The use of con¬ 
valescent and normal blood in the 
treatment of scarlet fever. 163 

Zingher, Abraham s. Park, William H. 
Zinsser, Hans and Hopkins, J. 6.. 
Studies on Treponema pallidum and 
syphilis. II. Spirochaeticidal antibodies 
against Treponema pallidum. 519 
—, Hopkins, J. 6. and Me Burney, 
Malcolm, Studies on Treponema pal¬ 
lidum and syphilis. III. The individual 
fluctuations in virulence and compara¬ 
tive virulence of Treponema pallidum 
strains passed through rabbits. 519 
—, IV. The difference in behavior in im¬ 
mune serum between cultivated non- 
virulent Treponema pallidum and viru¬ 
lent treponemata from lesions. 520 
—, V. Further studies on the relation of 
culture pallida to virulent pallida and on 
reinfection phenomena. 520 

Zlnfier und Kathe, Der abortive Typhus 
der Schutzgeimpften und seine Dia¬ 
gnose. 475 

Zlocisti, Theodor, Ueber Skorbut. 391 
Zollenkopf, line neue, dem Wechsel- 
fieber fihnlicbe Erkrankung. 363 

Zondek, H., Die Wirkung des Serums 
mit Diphtherietoxin vorbehandelter Ka- 
ninchen auf den Blutdruck normaler. 

153 


Zuber s. Morlot. 

Zucker und Buge, Zur Technik der 
Diazo- und Urochromogenreaktion. 462 
v. Zumbusch und Dyroff, Bek&mpfung 
der Geschlechtskranikheiten. 499 


Zupnik, Leo, v. Mtiller, A. und Leiner. 
Karl, Erfahrungen fiber Praxis und 
Theorie der Vaccinetherapie. Behand¬ 
lung des Typhus abdominalis mit Mduse- 
typhus. 36 

Zweig, Walter, Ueber die Optochin- 
therapie bei Pneumonie. 293 

— und Matko, J., Das Verhalten der 
mononuklefiren Leukocyten bei der 
Malaria. 360 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


579 


II. Sachverzeichnis. 


Abderhaldens Dialysierverfahren s. Dia- Affen, Leishmania-Infektion. 869, 370 
lysierverfahren Abderhaldens, Abwehr- —, Milben in der Lange. 488 

fermente a. a. Seram diagnose. —, Verruga peuwiana-tJbertragung. 377 

— optische Methode. 82 Afrika, Paratyphus. 482 

Abort, fieberhafter, Bakteri&mie bei dem- Agar-NfthrbOden, Emeuerung. 260, 261 

selben. 315 —, Pferdefleisch- zur Bakteriendiagnose. 

—, —, Bakterien, anaerobe bei demselb. 260 

315 — Platten, Trocknen, steriles derselb. 

—, infektitiser, der Pferde, Bac. para- mit Chlorcalcium. 399 

typhi bei demselb. 124 —, S&urefuchsin- nor Typhus- u. Ruhr- 

— der Meerschweinchen durch Bac. abor- diagnose, Herstellung. 13 

tious equinns yerurs. 124 —, Selen- zur Bac. typhi-Kultur. 14 

— der Pferde durch Bac. abortiyus equi- Agglutination s. a. Agglutinins, Par- 

nus yerurs 124 agglutination. 

—, seuchenhafter, der Binder, Diagnose. — des Bac. abortus zum Nachweis in der 

132 Milch. 132 

—, —,-, Immunitfit. 131-Bordet-Gengou. 167, 168 

Abszefl, Amtiben-, der Leber, Behandiung.-coli. 488, 489 

382-diphtheriae. 155 

—, Leber-, in Pal&stina. 368 -dysenteriae. 3, 253, 494, 495. 

—, —, in den Tropen. 355 496 

—, —, bei Verwundeten. 276 -leprae. 239 

— bei Typhus abdominalis. 9-paratyphi 4, 6, 40, 42. 477, 

Abw&sser, Desinfektion mit Ohlorgas. 478, 483 

415—418-bei Chinesen. 4 

—, —, Kl&rung u. Reinigung. 415—418,-typhi. 4, 41, 42, 253, 463, 464 

420 -auf Blutagar. 463 

—, Gerberei-, Behandiung. 97, 98 -bei Chinesen. 4 

—, Kolloidton-Reinigungsyerfahren. 97-durch Natriumcitrat 464 

— und Milzbrand. 97, 98 -exanthematici Plotz. 335,336 

—, Seuchen-, Desinfektion mit Schwefel- — der Blutpl&ttchen. 63 

s&ure. 420 -Gdrtner-Bazillen zur Typhusdia- 

Abwehrfermente s. a. Dialysieryerfahren gnose. 19 

Abderhaldens. — des Keuchhustenbacillus. 167, 168 

—, Herkunft, Wesen, Methodik usw.-Meningococcus. 174 

74—86 -Micrococcus gonococcus. 604 

— nach parenteraler Zufuhr yon Pepton — bei Paratyphus. 478 

aus Nierengewebe. 82 — der Pneumokokken. 291 

— u. Therapie. 84 — zur Ruhrdiagnose. 44, 45 

—, Vorkommen u. Wirkung. Nachweis —, Sdure- der Bakterien. 67 

mittels der Mikrokjeldahnetnode. 83 —, Salze, Bedeutung fttr dieselb. 58 

Acantocheilonema weissi bei Elephantulus — der Spirochaete pallida. 520, 521 

deserti. 441 —- — — — u. Komplementbindung 

Acuaria laticeps bei Vbgeln, Beschrei- Wassermann. 521 

bung. 443 —, Tropfen-, makroskopische. 57 

Addisonsche Krankheit. 221 — des Vibrio cholerae. 57 

Adsorptions - Verfahren zum Typhus- Agglutinine s. a. Agglutination. 

bazillen-Nachweis. 15 — in den Augenflttssigkeiten. 52 

Aethylhydrokuprein s. a. Optochin. —, Bildung bei Choleraimpfung. 27 

—, Wirkung auf Pneumokokken. 292 —,-Typhusimpfung. 27 

37* 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



580 


Register. 


- n*i -i 


i m_ . ■ 


471, 472 

— Bildung, Wirknng von Natrium jod- 

oxjbeuzoat. 54 

— u. Salze, Verhalten. 58 

—, Typhus-, Ausschweminung durch 

Fieber. 19 

—, Wirkung von Typhusbazillen - Injek- 
tion. 24 

Aktinomykose, Diagnose-Irrttimer. 400 

— der Kinder. 148 

Alarm, Pellagra-&hnliche Erscheinungen 

durch dasselbe. 241 

Albuminurie, orthotische bei Syphilis. 617 
Aldehyd-Reaktion im Ham bei Typhus 
abdom. 17 

Alkohol gegen Druse. 124 

— zur H&ndedesinfektion. 425, 426 

Alkoholismus und Tuberkulose. 186, 187 
Allergie, Haut- bei Gonorrhoe. 505 
—, lokale der Haut bei Pockenimpfung. 

229 

Allodapa numidica bei Fhchsen. 444 
Alloponie. 266 

Aluminhydroxyd, Salbengrundlage. 266 
AJuminiumsulfat-Osmosil zur Wassersteri- 
lisierung. 414 

Alveolarpyorrhoe, Behandlung mit Emetin. 

804 

— u. Coryza, Beziehungen. 804 

—, Entamoeba buccalis bei derselb 304 
Ambozeptor-Ablenkung zur Bakterien- 

Differenzierung. 18 

— u. Komplement. 59, 60 

— Menge bei der Kompiementbindung 

Wassennann, Bedeutung. 526. 52 < 

— Wirkung, Mechanismus. 60 

Ambrin gegen Wunden. 256 

Ameisensaure-Verg&rung durch Bact. coli 

commun. 394 

—, Wirkung von Bac. typhi. 394 

p-Aminophenol, Wirkung auf Gonokokker 

504 

Aminos&uren, optisch aktive, Chemotaxis 
von Bakterien gegen dieselb. 266 
Amflben s. a. Entamoeba. 

-Infektion bei Typhus abdominalis. 

458 

— im Munde. 380 

— Ruhr 8. Amdbenruhr. 

—, Ruhr- F&rbung. 379 

—, —, Pigment n. andere Einschliisse. 

379 

—, Wirkung von Emetin. 380, 881 

Amtibenruhr, Behandlung mit Emetin. 

381, 382 

—,-Etelen. 221 

—,-Papaverin. 382 

— in Griechenland, Verlauf. 378 

—, Leberabszeb, Behandlung. 382 

— mit LeberabszeU u. Durchbruch in die 

Lunge. 378 

—, Rflntgenbefunde. 378 


Amyloidentartung der Organe u. Lungen 
tuberkulose. 297 

An&mie, pemiziose der Pferde, Aetiologie, 
Verlauf usw. 125 

Anaphylatoxin des Bac. prodigiosus, Wir¬ 
kung auf das Auge. 96 

Anaphylaxie s. Ueberemptindlichkeit. 
Aneurysma, mykotisches der Aorta. 299 
Angina u. Ruhr. 2 

— Vincenti durch Bac. fusiformis. 306 
Anilinfarbstoffe, Wirkung bei Septik&mie, 

experimenteller. 140 

Anionen, Wirkung auf die Phagozytose. 

68 

Anodonta anatina, Prftzipitine u. Tricho- 
toxine. 62 

Anopheles,Malaria-Parasiten-Entwicklung 
in denselb. 862, 363 

— in Ostpreutien. 359 

— punctipennis, Malaria -Uebertragung. 

362, 363 

—, Vorkommen in Latrinen. 368 

Anstalt, Landes- fttr Wasserhygiene. 

Jahresbericht 1913 u. 14. 254 

Anthrakopepsie. 101 

Antianaphylaxie bei Masera. 166 

Antifermente der Bakterien, Chemie. 72 

— und Fermente des Serums, Unter- 

suchungen. 70—74 

Antiformin zur Desinfektion des Auswurfs. 
Antigen bei Diphtherie u. Tuberkulose, 
Beziehungen. 154 

—, Partial- zur Tuberkulosebehandlung. 

211 

—, Wirkung auf den Herzmuskel. 91 
Antikdrper, anaphylaktische im Serum bei 
Pneumonie. 290 

— Bac. typhi - Gemisch zur Typhus- 

behandlung. 26 

— Bildung bei Benzolvergiftung. 53 

-Choleraimpfung. 27 

-Pneumokokken-Infektion. 291 

-RCntgenbestrahlung. 53 

-Typhusimpfung. 26, 27, 31 

-, Wirkung von Natrium jodoxy- 

benzoat. 54 

— im Biutegeldarm, Verhalten derselb. 

54 

— gegen die Cystenflftssigkeit von Taenia 

serialis. 440 

— bei Diphtherie u. Tuberkulose, Be¬ 
ziehungen. 154 

— im Glasktfrper. 52 

— fttr Peptone. 51 

—, spiroch&tozide bei Syphilis. 519 
—, Uebergang in die Augenftilssigkeiten. 

52 

—,-Muttermilch. 51 

—, Wirkung auf Bac. typhi. 26 

—, — von Typhusbazillen-Injektion. 24 
Antikolpitin gegen Scheidenkatarrh der 
Rinder. 131 


Digitized b 


Google 


JDrigiircal from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


581 


Antinonnin, Wirkang auf Mikroorganig- 
men. 480 

Antiseptics, organische, Wirkung von 
Mikroorganismen. 480 

Antistreptokokkenserum gegen Fohlen- 
lfthme. 124 

Antitoxin-Gehalt der Augenfltissigkeiten. 

52 

Antitrypsin-Verfahren zur Schwanger- 
schaftsdiagnose. 80 81 

Aokische Reaktdon bei Syphilis. 540 
Aorta, Aneurysma mykotisches. 299 
—, Syphilis. 515, 516 

Aphthae tropicae s. Sprue. 

Apparat zur Blutentnahme. 899 

—, Desinfektions- s. Desinfektionsapparat. 

— zum Eiternachweis im Ham. 812 

— ftkr Ltiftgasebesrimmung. 400 

— zur Punktatgewinnung. 399 

— zum Sedimentderen, kontinuierlichem. 

258 

Appendicitis, Bluthild. 245 

—. Widerstandsf&higkeit des BauchfeUs 
gegen Infektion. 302 

Apyrexie hei Typhus abdominalis. 452 
Argas persicus, Huhnerspirochdtose-Ueber- 
tragung durch denselb. 374 

Argentinien. Denguefieber, Aetiologie, 
Uebertragung usw. §84 

Armee s. Heer, Krieg. 

Arphoalin gegen Krebs. 256 

Arsalyt gegen Brustseuche. 123 

Arsanil gegen Bmstseuche u. Rotlauf. 

123 

Arsen gegen Piroplasmose 376 

Arsenohyrgol gegen Syphilis. 256 

Arsinosolvin gegen Brustseuche. 123 
Arterien-Veranderungen, spontane beim 
Hunde. 252 

Arteriosklerose der Hunde. 252 

Arthigon gegen Gonorrhoe-Komplikatio- 
nen. 511 

— Iniektion zur Gonorrhoe - Diagnose. 

506, 507 

Arthritis 8. a. Rheumatismus. 

— chronica, Bakterienbefunde bei derselb. 

264 

— deformans nach Typhus abdominalis. 

10 

— gonorrhoica, Behandlung mit Gonar- 

gin. 511 

—. —, Vaccination. 507 

— der Kinder. Aetiologie. 311 

Arthropoden, Wirkung des Hungeras. 400 
Arzneimitte), Aufbewahrung in Trocken- 

ampuilen. 269 

—, neue, Vierteljahresbericht. 255—257 
—, Reaktionsgeschwindigkeit, chemische. 

269 

Arznei-Speicherung im tuberkulbsen Ge- 
webe. 215 

Arzneistofflbsungen, Zersetzung in Am- 
pollen. 269 


Arzt, Finger- u. Handeinfektion, Behand¬ 
lung. 302 

Aseans bei Gelbsucht, epidemischer. 443 
— megalocephala bei Prerden. 438 
Asien, Paratyphus. 482 

Aspergillus niger, Wirkung yon Eisen, 
Mangan, Silber, Bor, Zink. 394 

-,-Giften. 430 

Asthma bronchiale, Entstehnng u. Serum- 
behandlung. 89 

—, Heu- in Shangai. 357 

Atemzentrum u. rhagozyten. 67 

Athyreosis, Ossitik ationsstorun gen. 251 

Atoxyl gegen An&mie, perniziose der 
Pferde. 125 

-Trypanosomiasis. 364 

Auge s. a. Hornhaut, Konjunktivitis, 
Ophthalmie usw. 

—. Antikdrpertibergaug in die Fliissig- 
keiten desselb. 52 

—, Bindehaut, Epitheleinschliisse, Unter- 
suchuugstechnik. 316 

—, Cysticercus. 440 

—, Erk rank ungen, aukere, Behandlung 
mit Optochin. 295. 296 

—, —, Behandlung mit parenteralen 
Milchinjektionen. 318, 319 

— bei Typhus u. Paratyphus. 458 
Erscheinungen bei Syphilis u. Tabes. 

517 

Filaria papillosa beim Pferde. 441 
Gonorrhoe, Behandlung mit Milch- 
injektionen. 510 

—,-Typhus-Vaccine. 510 

—, Vaccination. 610 

Infektion, Behandlung mit Blutkohle. 

318 

—, postoperative, Prophylaxe. 318 
Iridochorioditds, eitrige bei Meningitis 
cerebrospinalis epidemica. 176 

—, Konjunctivitis trachomatosa im Kriege. 

315 

—. Ophthalmie, sympath., anaphylakt. 

Erscheinnng? 317 

—, Wirkung des Bac. prodigiosus-Ana- 
phylatoxins. 96 

—, Wirkung von Optochin. 298, 295, 296 
Auswurf, Bact. coli in demselb. 43 
—, Bac. tuberculosis, Kultnr aus demselb. 

199 

—, — typbi in demselb. 3, 449 

—, Desinfektion. 408--411 

—, — mit Antiformin. 410 

—, — mit Chlor-m-Kresol. 408—411 

—, — mit Grotan. 410 

—, — mit Phobrol. 410 

—, Hefe, neue in demselb. 308 

—, Keuchhusten- zur Behandlung desselb. 

169, 170 

—, Spirochdten in demselb. 354 

„B 4“ gegen Tuberkulose. 216, 256 

Bacillus b. a. Bacterium. 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 




582 


Register. 


Bac. abortious equinus, Aborterreger bei 
Meerschweinchen. 124, 125 

-, — beim Pferde. 124 

— abortus in der Milch, Nachweis durch 

Agglutination. 132 

-, Nachweis durch Komple- 

mentbindung. 132 

-, Nachweis durch Kultur. 

133 

— Achalme u. Bac. perfringens, ldentit&t. 

287 

— aerogenes capsulatus bei Abort und 

Puerperal fieber. 315 

-, Vorkommen in den Organen. 

286 

— anaerobins haemolysans, Stomatitis- 

erreger. 304 

— anthracis s. a. Milzbrand. 

-, Abschw&chungsversuche. 99, 100 

-im Blut. 253 

-, H&mopepsie. 101 

-, Kapselbildung u. Infektiosit&t 100 

-, —, Wirkung der Hitze. 100 

-, Wirkung im Tierkdrper. 101 

— Bordet-Gengou, Agglutination. 167,168 

— botulinus, S&ureagglutination. 57 

— butyricus, S&ureagglutination. 57 

— coli 8. a. Bacterium coli. 

-, Agglutination. 488, 489 

-» —, S&ure-. 57 

-im Blut. 312 

-, Differenzierung. 488, 489 

-, — mittels gefarbter, flhssiger 

N&hrboden. 462 

-, Ddnndarm-Infektionen durch den- 

selben. 487 

-, Eigenschaften. 488, 489 

-im Ham. 312 

-, Kultureigenschaften. 6 

-Kulturen, elektrometrische Be- 

stimmung der End - Wasseretoff ionen- 
konsentration. 490 

-in den Lungen. 288 

-, Meningitis durch denselb. 147 

-in der Milch, Wirkung der Biori- 

sation. 423 

-, Paragglutination. 488, 489 

-, Pathogenitftt bei Ruhr. 2 

-, Pyelocystitis der Sftuglinge durch 

denselb. 487 

-u. Ruhr, Beziehungen. 5 

-u. Typhus abdominalis, Beziehun¬ 
gen. 5 

-, Umwandlung. 6 

-Vaccine gegen Typhus u. Para- 

typhus. 38, 476, 480 

-, Wachstum a of Lack m usman nit- 

agar. 48 

-im W'asser, Eijkmansche Methode. 

489 

-, Wirkung von Hiihnerplasma. 65 

-, Wirkung von Kohlensdure. 418 

-, Wirkung von Rosanilin. 313 


Bac. coli, Wirkung von Strahlen, ultra¬ 
violet ten. 419 

— cypiinicida- lnfektion der Mftuse, 

Spontaninfektion mit Typhus-Coli-Bak- 
terien bei derselb. 486 

— diphtheriae s. a. Diphtherie. 

-, Agglutination. 156 

-, Antigencharakter. 155 

-u. Bac. Hofmanni, Differenzienmg 

-, u. Bac. pseudo-diphtheriae, Diffe- 

rentialdiagnose. 154, 157, 158 

-im Blut. 145 

-, Differenzierung. 155 

-, F&rbung mit Chromoform. 398 

-, Gramfestigkeit. 157 

-in Herpesblasen. 145 

-im Lumbalpunkt&t. 147 

-, Meningitis-Erreger. 147 

-, Mutation. 155, 156 

-bei Typhus abdominalis. 2 

-, Umwandlung in Diphtheroide. 155, 

156 

-, Wirkung von Eucupin. 159 

-, Wirkung von Htihner-Plasma. 65 

-, Wirkung von Kohlens&ure. 418 

-. Wirkung von Optochin. 159 

-, Wirkung von Providoform. 158 

— dysenteriae 8. a. Ruhr. 

-, Agglutination. 3, 44, 45, 253, 394 

—396 

-, Anreicherung mittels Bolus alba. 

468 

-im Blut. 495, 496 

-im Darm. 45 

-, Eigenschaften, kulturelle. 6, 495 

-in Faeces, Nachweis. 492, 494, 496 

-in Faeces u. Ham nach Ruhr. 325 

-im Ham. 495 

-lnfektion, giftarme, Klinik a. 

Epidemiologie. 44 

-, Kultur aus Faeces. 45 

-in der Niere. 264 

-, Paragglutination. 463 

-, Umwandlung. 6 

-, Variability. 461 

-im Wasser. 254 

-, Wirkung von Hiihnerplasma. 65 

— enteritidis-&hnlicher Basiling, Gastro- 

enteritiserreger. 486 

-G&rtner, Differentialdiagnose. 462 

-G&rtner, Fleischvergiftung durch 

denselb. 43 

-, Mitagglutination zur Typhus- 

diagnose. 19 

— foeni im Homhautinfiltrat. 317 

— fusiformis, Infektionen durch denselb. 

305 

-, Kultur. 305 

— Hofmanni s. a. Bac. pseudodiphtheriae. 

-u. Bac. diphtheriae, Differenzie¬ 
rung. 154 

— influenzae s. a. Influenza. 


f 


1 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 





Register. 


583 


Bac. influenzae bei Infektionen der Luft- 
wege. 287, 289 

-bei Pneumonie. 290 

— leprae s. a. Lepra. 

-, Agglutination. 239 

— — im Bint. 238 

-in der Hant. 288 

-, Saurefestigkeit. 288 

-, Wirkung von Fuchs in. 239 

— liqoefaciens Petit, Komplementbindong. 

318 

— mesentericus, Komp 

— murisepticus, Vorkommen. 

— oedematis, maligni, S&ureagglutina- 

tion. 67 

— paracoli im Harn. 312 

— paratyphi 8. a. Paratyphus. 

-A, Diagnose. 478—484 

-bei Abort, infektibsem der Pferde. 

124 


-ahnliche Bakterien, gelbwachsende 


im Blut. 478 

-» Agglutination. 4, 6, 41, 42, 477, 

478, 483 

-. Agglutination bei Chinesen. 4 

-Agglutination bei Typhus abdo- 

minalis. 464 

-B, Ausscheidung aus einer Fistel. 

484 

-B in Faeces. 484, 486 

— — B in der Mila. 485 

-B, Mischformen. 484 

-B in Wurst. 486 

-, Biologie. 477, 478 

-im Blut. 41, 42, 477, 478, 481 

-, Cystitis durch denselb. 40 

— —, Differentialdiagnose. 462 

-, Differenzierung durch Ambozeptor- 

ablenkung. 18 

-im Eiter. 3, 264 

-in Faeces. 41, 42, 253, 479—481 

-, Fleischvergiftung durch denselb. 40 

-in der OaQe. 477 

-, Gasbildung. 483 

-im Harn. 41, 42, 477, 479-481 

-, Kultur. 479 

-, Mutation. 477 

-, Nephritis durch denselb. 40 

-in den Nieren. 477 

-im Perikardialexsudat. 3 

-im Pleurapunktat 3 

-in Punktionsflttssigkeit. 264 

— — im Schinken. 3 

-bei Schweinepest. 138 

— —, Variabilit&t 461 

-, Wirkung yon Kalk, kakodyl- 

saurem. 478 

-, Wirkung auf Milch. 481 

-, Wirkung yon Phosphaten. 478 

-. Wirkung auf Xylose. 488, 484 

-in Worst. 264 


— perfringens u. Bac. Achalme, Identitat. 

287 


Bac. perfringens bei Gasphlegmone. 274 

-, Pathogenit&t 287 

-in SchuUwunden. 274 

— pestis s. a. Pest. 

-, Wirkung von Strahlen, ultravio- 

letten. 419 

— pneumoniae s. a. Pneumococcus, Pneu- 
mokokken. 

-Toxin, Wirkung in der Lunge. 297 

— prodigiosus- Anaphylatoxin, Wirkung 

auf das Auge. 96 

— pseudodiphtheriae s. a. Bac. Hofmanni. 
-u. Bac. diphtherias, Differential- 

diagnose. 164, 157, 158 

-, Eigenschaften. 157 

-, Gramfestigkeit. 167 

-u. Hodgkm’sche Krankheit. 157, 

168 


— pyocyaneus - Sepsis, Hftmoglobinurie 

bei derselb. 302 

-, Wirkung von Kohlens&ure. 418 

— Rauschbrana, S&ureagglutination. 57 

— rhinitis, serologische Differenzierung. 

306, 307 

-, Kultur. 306 

-im Nasensekret. 306 

— Rotlauf in den Nieren. 117 

— sarcemphysematosus s. a. Gasphleg- 


mone. 

-bei Gasbrand. 279 

— subtilis im Blut. 303 

-, Meningitiserreger. 303 

-, Milch, bittere durch denselb. 134 

-, Wirkung von Kohlensliure. 418 

— tetani s. a. Tetanus. 

-, S&ureagglutination. 57 

-in SchuCwunden. 274 

— tuberculosis s. a. Tuberkulose. 

-, abgeschwachter, Wirkung. 202 

-Bestandteile, patholog. - anatom. 

Ver&nderungen durch dieselb 202 

-im Blut bei Knochentuberkulose. 


-im Blut, Nachweis bei chirurg. 

Tuberkulose. 202, 2u3 

-im Blut, Virulenz. 202 

-, F&rbemethoden zum Nachweis im 

Gewebe. 198 

-, F&rbung mit Chromoform. 398 

-, F&rbung in Schnittpr&paraten. 198 

-in Gewebskulturen, Verhalten des- 

selben. 65 

-, Glykosidformen. 197 

-, Infektionsversuche mit kleinen 

Bazillenmengen. 199, 200 

-, Kaninchen - Verwendbarkeit fttr 

dieselb. 201 

-im Knochenmark, Entwicklung. 201 

-, Kultur auf Glyzerin-Kartoffeln&hr- 

bbden. 198 

-, Kultur aus Rachenabstrichen. 199 

-, Kultur auf mit Saponium depot. 

versetzten Glyzerinserumn&hrbbden. 197 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



584 


Register. 


Digitized by 


B&c. tuberculosis, Kultur aus Sputum. 199 

-in der Milch, Menge derselb. 191 

-in der Milch, Wirkung der Dauer- 

pastenrisiernng. 422, 423 

-, Mindestzahl zur Infektion. 200 

-, Mobilisierung durch Tuberkulin. 

203 

-, Morph ologie. 197 

-, Typus bei menschlicher Tuber- 

kulose. 189 

-, Wirkung von Sagrotan. 409—411 

Bacillus typhi 8. a. Typhus abdominaiis. 

-im Abszefieiter. 264 

-fihnliche Bakterien, gelbwachsende 

im Blut. 478 

-, Agglutination. 4, 41, 42, 57, 253. 

463, 464 

-, Agglutination bei Chinesen. 4 

-, Agglutination mit Natrinmcitrat. 

464 

-, Agglutination, S&ure-. 67 

-, Anreicherung mittels Bolus alba. 

463 

-Antiktfrper - Gemisch zur Typhus- 

behandlung. 26 

-im Auswurf. 3, 449 

-, Biologie. 1 

-im Blut. 2, 8 

-auf Blutagar, Agglutination. 463 

-in der Cerebrospinalfltissigkeit. 11 

-coli - Infektion der Mfiuse bei Cy- 

prinicid a-Infektion. 486 

-, Differenzierung durch Ambozeptor- 

absorption. 18 

-, Differenzierung mittels gef&rbter, 

flttssiger N&hrbtfden. 462 

-, Eigenschaften, kultureUe. 6 

-im Eis, Lebensdauer. 4 

-in den Faeces. 454, 456 

-in Faeces u. Earn nach Typhus. 

326 

-in den Faeces, Nachweis. 462 

-in Faeces, Nachweis durch Adsorp- 

tionsverfahren. 15 

-in der Gallenblase. 9, 460 

-im Ham. 464—466 

-, Nachweis. 463 

-, Nachweis durch Adsorptions- 

verfahren. 15 

-Injektion, Wirkung auf Antiktirper. 

24 

-, Wirkung auf die Leukozyten- 

zahl. 21 

-und Kleiderl&use, experimentelle 

Untersuchungen. 459 

-, Kultur. 1 

-, Kultur aus Blut. 14, 16 

— —, Kultur auf Chinablaun&hrboden. 

461 

-, Kultur auf Galleschr&gagarrfihr- 

chen. 15 

— —, Kultur auf Kongorotn&hrbdden, 

Wert, 461 


Bac. typhi. Kultur auf S&urefuchsinagar. 

13 

-, Kultur auf Selennfthrbdden. 14 

-Kultur, Virulenzdaner. 8 

-in der Leber. 460 

-im Lumbalpunktat. 3 

-in den Lungen. 288, 460 

-in der Milz. 254. 460 

-, Morphologie. 1 

-in der Mundhtihle. 12 

-, Mutation. 477 

-in den Nieren. 460 

-, Paragglutination. 463 

-im Pleurapunktat 3 

-in der Rachenschleimhaut. 11 

-in der Roseola, diagnost. Bedeu- 

tung. 464, 466 

-, Serumfestigkeit, experimentelle. 26 

-Stoffwechsel, Wirkung von Zucker. 

20 

-in Thromben. 9, 254 

-, Umwandlung. 6 

-, Variabilit&t, Bedeutung fttr die 

Diagnose. 460 

-, Wirkung auf Ameisensfture. 394 

-, Wirkung der Antikftrper auf den- 

selb. 26 

-, Wirkung von Hexamethylentetra- 

min. 268 

-, Wirkung von Htihnerplasma. 66 

-, Wirkung von Kohlens&ure. 418 

-, Wirkung von Protozoan. 411 

-, Wirkung von Zucker in seinen 

Kulturen. 20 

-im Wundsekret. 254 

-exanthematici Plotz, Agglutination. 

336, 336 

—- Welchii bei Pellagra. 242 

Bacterium coli s. a. Bac. coli. 

Bact. coli im Auswurf. 43 

-, Bronchopneumonie durch dasselb. 

43 

-im Wasser. 43 

-, Wirkung von Protozoen. 411 

-common., Ameisensfturevergftrung. 

-commune, Wirkung von Ozon. 424 

-mutabile, Mutation. 7 

Bacterium fluorescens u. Bact. salmoni- 
cida, Differenzierung. 266 

— salmonicida u. Bact. lluorescens, Diffe- 
renzierung. 266 

Badeeinrichtung, fahrbare fttr den Krieg. 

408 

Badeorte, Geschlechtskrankheiten, Be- 
k&mpfung. 600 

—. Mietsvertragkffndigung bei Infektions- 
krankheiten. 267 

Bakteriaemie bei Abort. 315 

—, Definition. 136 

Bakterien, abgetdtete, Wirkung auf Ge- 
webskulturen. 65 

—, —, Wirkung auf Serum. 71 


4* 


I 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


585 


Bakterien-khnliche Gebilde in Eiem n. 
Embryonen von Periplaneta orientalis. 

264 

—, Agglutination, Sfiure-. 57 

—. anaerobe bei Abort, fieberhaftem. 315 
—. —, Aufbewahrung von Kultnren. 261 
, —, Kultur mit Stickstoff. 261 

—. —, Wirkung von Wasserstoffsuper- 
oxyd. 285 

—. —, Wirkung von Zucker. 285 

—, — bei Wocnenbettfieber. 315 

— - Anaphylatoxin, Wirkung auf das Auge. 

96 

— - Antifermente, Chemie. 72 

—. Artenbestimmung. 393 

— bei Arthritis chronica. 264 

— im Blut. 8 

Chemotaxis gegen optisch aktive 
Aminos&uren. 266 

— der Coli-Typhus-Gruppe, Differenzie- 

rung mitteis gef&rbter, fliissiger Nfthr 
b&den. 462 

—■, Diagnose mitteis Pferdefleischagar. 260 
—. Differenzienmg durch Ambozeptorab- 
sorption. 18 

—, Differenzienmg durch Wasserstoff- 
superoxyd. 261 

diphtherie-fthnliche in der MundhOhle. 

156 

— in Eierstockcysten. 264 

—, Eigenschaften. 392 

—, Entziindungsstoffe im Blut nach Ein- 

verleibung derselb. 96 

— bei Erythema nodosum. 320 

—, farbstoffbildende. 478 

—. Filtrierapparat zum Nachweis derselb. 

258 

— Flora des Darmes. 48 

— * - in SchuBwunden. 274 

— freies Leben von Meerschweinchen. 400 

— bei Gasphlegmone. 276—285 

— im Harn. 312 

-, Bek&mpfung. 312, 313 

-bei Nephritis. 313 

—, Harnstoffspaltung. 87 

— bei Hodgkins Krankheit. 222 

— Infektionen, experimentelle, Chemo- 

therapie. 267 

— bei Infektionen der Luftwege, nicbt- 

tuberkuldsen. 287—289 

—, Klonumbildungen. 266 

— in KriegsschuBverletzungen. 273—276 

— Kultur, Latenzstadium der Vermeh- 

rung. 395 

—, LSnge der Arten. 261 

—. Messung der GrCfle. 261, 262 

— in der Milch, Wirkung der Biorisation. 

422, 423 

Mutation. 5-7, 155, 156, 266, 477 
—. Nahrungsmittel-Vergiftungen durch 
dieselb. 245 

—. pathogene, Diagnose mitteis der Mi- 
kromethode. 399 


Bakterien, Quecksilberfestigkeit. 431 
—, Saureagglutination. 57 

— bei Schweinepest. 138 

— im Schwimmbadwasser. 265 

— Systeme, statistische Studien. 392 

—, Tellur-Reaktion. 268 

—, typhusahnliche, farbstoffbildende. 5 
—, Variabilitat. 460 

—, Yerbreitung durch Larven von Hypo- 

derma bovis. 400 

—, yirulenzsteigerung im Tierkdrper. 87 

— im Wasser, Nachweis durch/ Bolus- 

adsorption. 413 

—, Wasser-, Wirkung von Protozoen. 411 
—, Wirkung von Benzoesaure. 434 
—. Wirkung von Penzylhaloideu mit 
Hexamethylentetramin. 268 

—, Wirkung von Bolus alba. 306 

—, Wirkung von Desazon. 413 

—, Wirkung von Desinfektionsmitteln. 

435, 436 

—, Wirkung von Eucupin. 169 

—, Wirkung von Gift-Kombinationen. 428 
—, Wirkung von Giften. 428—430 
—. Wirkung von Hexamethylentetramin. 

267, 268 

—. Wirkung von Hexamethylentetramin- 
Verbindnngen. 268 

—, Wirkung von Hitze. 422, 423 

—, Wirkung von Hfthner-Plasma. 65 
—. Wirkung auf Indoxylschwefels&ure im 
Harn. 247 

—, Wirkung von d-, 1- u. i-Kampfer. 433 

—, Wirkung von Kaolin. 306 

—. Wirkung von Kohlens&ure. 418 

—, Wirkung von Kupfer. 431 

—, Wirkung von Magensaft. 435 

—, Wirkung von Metallen. 431, 432 

—, Wirkung von Optochin. 169 

—, Wirkung von Ozon. 424 

—, Wirkung von Phenolen, merkurierten. 

432 

—, Wirkung von Quecksilberbijodid. 433 
—, Wirkung von Strahlen, ultravioletten. 

418, 419 

—, Wirkung von Tribrom-Betanaphthol 
(Providoform). 158, 169 

Bakteriologie, JDiagnoseverfahren, neuere. 

264 

—, Forschungsergebnisse, neuere. 244 
—, Hilfsmittel, teqhnische. 259 

Bakteriolysin in den Augenfltissigkeiten. 

52 

Balantidiosis, Behandlung mit Papaverin. 

382 

Balantidium coli-Ruhr, Krankheitsbild. 382 
Balkan, Krankkeiten, blutparasit&re der 
Haustiere. 373 

—, Piroplasmose der Haustiere. 373—375 
Balnacid gegen Hautkrankheiten. 256 
Bantische Krankheit, Aetiologie usw. 223 
Barlowsche Krankheit s. Skorbut der 
Kinder. 


Digitized 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



586 


Register. 


Bartonella b&dlliformis, Erreger des 
Oroyafiebers. 366 

Bauchfell, Widerstandsfkhigkeit gegen 
Infektion bei Appendizitis. 302 

Bayern, Kropf. 251 

Bazillentrager, Behandlung mit Bolus 
alba. 306 

—, Behandlung mit Kaolin. 306 

— nach Cholera asiatica. 325 

— bei Diphtherie. 148, 149 

—, Diphtherie-, Behandlung. 159 

—, Entstehung n. Bekftmpfung. 244 

— bei Paratyphus B. 484 

—, Paratyphus-, Massenunterenchung. 462^ 

— nach Ruhr. 325 

—, Ruhr-, Behandlung mit homologem 

Impfstoff. 12 

—, —, Massenuntersuchung. 462, 463 
—, —, Verbreitung dnrch dieselb. 495 
—, Typhus-. 325 

—, —, Behandlung derselb. 453—457 
—, —, Behandlung durch Erregung 
nltravioletter Fluoreszenz. 12 

—, —, Behandlung mit homologem Impf¬ 
stoff. 12 

—, —, Behandlung mit Tierkohle. 12 
—, —, Massenuntersuchung. 462, 463 
—, —Pathologie u. Therapie derselb. 

453-457 

—, —, Untersnchungen, experimentelle. 

459, 460 

—, —Verbreitung. 5, 12, 452, 453 

Beize u. Beizenfarbstoffe. 398 

Benzoes&ure, Wirkung, konservierende. 

434 

Benzol-Vergiftung, Antikdrperbildung bei 
derselb. 53 

-, Blutbild bei derselb. 53 

Benzylbaloide mit Hexamethylentetramin, 
Wirkung anf Bakterien. 268 

Beriberi, Aetiologie u. Behandlung. 388, 

389 

—. Behandlung mit Tiqui-Tiqni-Extrakt. 

389 

— Epidemie anf Neu-Mecklenburg. 388 

— in Kanton. 368 

— der Kinder, Behandlung mit Reiskleie. 

389 

—, Krankheitsbild. 388, 389 

— anf den Philippines 889 

—, Rflntgenbefunde. 389 

— n. Skorbut der Kinder, Beziehungen. 

389, 390 

Berkefeld-Milit&rfilter. 412 

Beraf n. Rheumatismns, Beziehungen. 310 
Besch&lseuche der Pferde in Bnlgarien. 

374 

-, Trypanosomen im Bint. 374 

-, Uebertragnngsyersnche. 374 

Bierhefe gegen Druse. 124 

Bierwdrzen znr Knltur der Gonokokken. 

505 


Bierwiirzennahrbdden, Gonokokken, Le- 
bensf&higkeit anf denselb. 504 

Bindehaut, Epitheleinschlftsse, Unter- 
snchnngstechnik. 316 

Biorisier-Verfahren bei Milch. 422, 423 
Bissulin gegen Scheidenkatarrh der Binder. 

131 

Blackhead-Erkrankung der Truthfthner. 

141 

Blastomykose, allgemeine, Behandlung. 

397 

—, —, Be8chreibnng. 396, 397 

Blattern s. Pocken. 

Blennorrhoe, Behandlung mit Blutkohle. 

318 

— in Pal&stina. 358 

Blut, Apparat zur Entnahme desselb. 399 
—, Bac. coli in demselb. 312 

—, Bac. diphtheriae in demselb. 145 
—, Bac. dysenteriae in demselb. 496, 496 
—, Bac. leprae in demselb. 238 

—, Bac. paratyphi in demselb. 41, 42, 477, 

478, 481 

—, Bac. subtilis in demselb. 303 

—, Bac. tuberculosis in demselb. 202 
—, Bac. tuberculosis in demselb. bei 
Knochentuberkulose. 208 

—,Bac. tuberculosis, Nachweis bei chirurg. 

Tuberkulose. 202, 203 

—, Bac. typhi in demselb. 2, 8 

—, Bac. typhi-Kultur aus demselb. 14,15 
—, Chloriirgehalt. 247 

—, Entztinaungsstoffe in demselb. nach 
Bakterien-Einverleibung. 96 

— Erneuerung nach Milzentfernung bei 
durch hamolyt. Gifte erzeugter An&mie. 

66 

—, Fermente in demselb. bei Granat- 
erschiitterung. 87 

—, Fermente, proteolytische in demselb. 

nach Mikrobeniniektion. 86 

—, Gerinnungsreaktion im anaphylak- 
trnchen Shock. 93 

— im Ham bei Keuchhusten. 167 

—, Kohlehydratgehalt bei Infektions- 

krankheiten. 247 

—, Konservierungsmethoden. 54—56 
—, Meningokokken in demselb. 174 
—, miitterliches und fdtales, Unterschei- 
dung. 62 

—, Rotzbazillen in demselb. beim Men- 
schen. 102 

—, Scharlach-, zur Scharlachbehandlung. 

163 

—, serologische Reaktion nach Thorako- 
plastik bei Lungentuberkulose. 213 
—, Spirochaete pcdlida in demselb. 517 
—, Streptokokken in demselb. bei Endo- 
karditis. 300 

—, Transfusion. 55, 56 

—, Wirkung von Ozon. 248 

—, Wirkung von Pferdesklerostomen- 
Extrakt. 442 


Digitized fr. 


Google 


__ _Original from _ 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


587 


Blutbild bei Benzolvergiftung. 53 

— u. Darmparasiten bei Chinesen. 437 

— bei Gesunden. 245 

— bei Infektionskrankheiten. 245 

— bei Pocken. 226 

— bei Skorbut 390, 391 

— bei Staphylokokkensepsis. 298 

— bei TibiaJgie. 390 

—, Wirkung yon Tnberknlin. 204 

Blutdruck, Wirkung yon diphtherietoxin- 

giftigem Serum. 153 

Blutegel, Fattening, ktinstliche u. Ver- 
dauungsversuche. 53 

— im Rachen, Symptoipe. 445 

—, SiiBwasser-, als Parasiten beim Men- 

schen. 445, 446 

Blutgerinnung bei Milzbrand. 101 

Blutkdrperchen, rote, Konservierungs- 
methoden. 54—56 

—. —, spezifische Sprtidigkeit. 61 

—, —, Transfusion. 55, 66 

—, —, Wirkung yon Immunserum. 61 
Blntkoble s. a. Tierkohle. 

— zur Desinfektion yon Trinkwasser. 413 

Blutplattchen, Agglutination. 68 

—, Immunisierung mit denselb. 68 
Blntserumplatten zur Diphtheriediagnose. 

Bintstauung zur Diagnose bei Fleckfieber. 

Wert. 839 

Blutyerwandtscbaft und Normalleuko- 
toxftie, Beziehungen. 65 

Blutzuckergehalt der Leber bei Tuber- 
kniose. 196 

Boecksches Miliarlupoid u. Tuberkulose. 

224 

— Sarkoid, Befunde bei demselb. 223 
Bolus-Adsorption zur bakteriolog. Wasser- 

untersuchung. 413 

Bolus alba zur Bakterien-Entfernung. 306 

-zur Choleradiagnose. 463 

— — gegen Paratyphus B. 486 

-zur Ruhrdiagnose. 463 

-zur Typhusdiagnose. 15, 463 

Bonn, Hygienisches ln9titut, Jahresbericht 

1915/16. 485 

Bor, Wirkung auf Aspergillus niger. 394 
Borcholin zur Tuberkulosebehandlung. 214 
Bothriocephaius taenioides, Beschreinung. 

440 

Bradsot, Aetiologie. 139 

Brenzkatechin, Wirkung auf Gonokokken. 

504 

Bronchial-Asthma, Entstehung n. Serum- 
behandlung. 89 

Bronchitis, Behandlung mit Sano. 256 
—, diphtberi8che. 146 

Bronchopneumonie dnrch Bact coli. 43 
Brot, yerschimmeltes, Toxine in demselb. 

88 

Brucksche serochemische Reaktdon bei 
Syphilis. 586, 537 

Bmstseuche, Bakterienbefunde. 143 


Brustsenche, Bakteriotherapie. 128 

—, Behandlung mit Arsalyt 123 

—, Behandlung mit Arsanil. 123 

—, Behandlung mit Arsinosolvin. 123 
Behandlung mit Neosalvarsan. 107,122 
—, Behandlung mit Salvarsan. 122 
—, Vaccination. 123 

Brutschrank, flammenloser, fttr den Feld- 
gebrauch. 258 

Buchweizenerkrankung, Experimentelles. 

x 141 

Bulgarien, Beschalseuche der Pferde. 374 
—, Piroplasmose der Pferde. 374, 375 
—, Piroplasmose der Binder. 374 

Calymmabakterium, Erreger des Granu¬ 
loma yenereum. 384 

Carrion8che Kraukheit s. Oroyafieber. 
Cercarien, F&rbung. 400 

Cerebrospinalflus8igkeit, Bac. diphtherias 
in derselb. 147 

—, Bac. typhi in derselb. 11 

—, Chlornrgehalt. 247 

—, Diplokokken in derselb. bei Menin- 
gismus. 171 

—, Goldsolreaktion bei Syphilis. 522, 523 
—, Meningokokken in derselb. 174 
—, Verftnderungen bei Syphilis. 521—523 
Chemotaxis yon Bakterien gegen optisch 
aktive Aminoskuren. 266 

Chemotherapie yon Bakterieninfektioneii, 
experimentellen. 267 

— des Paratyphus, experimentellen. 478 

— der Tuberkulose. 214, 215 

Chinaalkaloide, Wirkung auf Strepto- 

kokken. 294 

Chinablaun&hrbtiden fttr Kultur des Bac. 

typhi. 461 

Chinesen, Agglutination des Bac. para¬ 
typhi. 4 

—, Agglutination des Bac. typhi. 4 
—, Blutbild und Darmparasiten. 437 
Chinin gegen Malaria, intrayendse In- 
jektion. 362 

— gegen Piroplasmose. 376 

• Chininum bisulfuricnm zur Desinfektion 

der Harnblase. 318 

Chirosoter zur H&nde-Desinfektion. 425 
Chlorcalcinm zum Trocknen, sterilen, der 
Agarplatten. 399 

Chlorgas zur Desinfektion von Wasser 
u. Abwkssern. 415—418 

Chlorkalk zur Desinfektion yon Milz- 
brandhftuten. 97 

— zur Wassersterilisierung. 413—418 

Chlorkresol zur Desinfektion. 433 

Chlor-m-Kresole zur Desinfektion des 

Auswurfs. 408—411 

Chloroform, Wirkung auf die Phagozytose. 

68 

Chlorphenolquecksilber zur H&nde-Des- 
infektion. 426 

—, Wirkung auf Mikroorganismen. 430 


Digitized b} 


Go^'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



588 


Register. 


Chloriire in der Lumbalfliissigkeit u. in 
den Transsndaten. 247 

Cholera asiatica s. a. Vibrio cholerae. 

-, Aetiologie. 2 

-. Bek&mpfung. 243, 321. 328, 329 

-, Bek&mpfong durch Feldlaborato- 

riom. 326 

-, Bazillentrager. 326 

— —. Diagnose, bakteriologische. 15, 324 

—328, 462, 463 

-, Diagnose mittels neoen Nakr- 

bodens. 324 

-, Difierentialdiagnose. 325 

-, Exanthem (Sp&t) nach Schutz- 

impfung. 30 

-in Halicz. 321 

-. Ham- u. Stohlbefonde, bakteriol., 

nach dereelb. 326 

-. Histologie o. patholog. Anatomic. 

323 

-, Indoxyl im Harn. 247 

-in Kan ton. 358 

-, Kontaktinfektion. 322 

-. Laboratoriominfektion, Verhtttung. 

13 

— —. Lazarette dicht an der Front. 328 

-, Mortalit&t. 322 

-, N&hrbdden zur Diagnose. 16 

— — bei Neugeborenen. 50 

-in Pal&stina. 368 

-, S&urefuchsinagar zur Diagnose, 

Herstelinng. 13 

-, Schutzimpfung 322, 323 

— —, Schutzimpfung im Felde, Technik. 

473 

-. Schutzimpfung, Wert u. Dauer. 329 

-, Vaccination. 27—29 

-. Vaccination, prakt. Bedeutung. 28, 

29 

— Gift u. antitoxische Zellwirknngen. 323 
—, Htihner- s. Hiihnercholera. 

— nostras in Pal&stina. 358 

—Vaccin gegen Brostseuche. 123 

Cholesterin u. Komplementbindung Was- 

sermann. 526, 526 

Choleval gegen Gonorrhoe. 513 

—, Wirkong auf Staphylokokken. 513 
Chorea u. Rheumatismus der Kinder. 311 
Chromoform, histolog. n. chemische Unter- 
suchungen. 398 

Goccidiom bigeminum bei Fttchsen. 438 
Coccobacillns acridiorum zur Heuschrecken- 
vernichtung. 392 

— foetidus ozaenae, Pathogenit&t. 307, 

308 

Coli-Impfstoff zur Behandlung des Typhus 
abdominalis. 38 

Colitis suppurativa, Symptome u. Behand¬ 
lung. 47 

Coryza u. Alveolarpyorrhoe, Beziehungen. 

304 

Ctenodactylus gundi, neue Ophiostomum- 
art im Darm. 443 


Cuba, Krankheitsbek&mpfung. 358, 359 
Cucullanus microcephalus, Beschreibung. 

445 

Cyankalium, Wirkung auf die Phago- 
zytose. 67, 68 

Cyanocuproi gegen Lepra. 240 

Cysticercus cellulosae der Haut. 439 
—, subretinaier. 440 

Cystitis durch Bac. paratyphi venire. 40 

Daktylogyruskrankheit der Karpfen, Be¬ 
k&mpfung. 439 

Dampfdesinfektion. 402 —406, 407, 408 
Darm, Colitis suppurativa, Symptome u. 

Behandlung. 47 

—, Dick-, Gonorrhoe bei Kindern. 501 
, Diinn-, endogene Infektion, experi¬ 
ment. Untersuchungen. 487 

—. Enteritis durch Streptococcus lacticus. 

301 

— Erkrankungen, Behandlung mitEtelen. 

47 

-durch Enterokokkus. 48 

-im Felde, Behandlung. 47 

-durch Streptococcus lacticus. 48 

— von Insekten, Hefepilze in demselb. 400 

— Katarrh. akuter, h&morrhagischer xl 

Ruhr. 492 

—. Kokkenenteritis. 48 

—, Lamblia-Infektion. 382 

—-Parasiten u. Blutbild bei Chinesen. 

437 

-bei Kriegsteilnehmern. 437 

— -Perforation bei Tvphus abdominalis. 

9, 10 

—. Strongyloides stercoralis in demselb. 

441 

—, Ulcus chron. recti, Symptome u. Be¬ 
handlung. 47 

— Ver&nderungen bei Ruhr. 458 

-beim Typhus abdominalis. 458 

Debab-Erkrankung, Immunit&t gegen die- 

selbe. 367 

— u. Trypanosoma soudanense, Identitat. 

367 

Decylhydrokuprein, Wirkung auf Strepto- 
kokken. 294 

Dementia praecox u. Dialysierverfahien 
Abderhaldens. 76 

Denguefieber in Argentinien, Aetiologie, 
Uebertragung usw. 384 

— in Kanton. 358 

— in Palastina. 358 

Dermacentor andersoui, Uebertragung von 

Rocky Mountain spotted fever. 376 
Dermatitis exfoliativa neonatorum, Ueber- 
tragbarkeit. 319 

— tuberculosa, Bac. tuberculosis, F&rbung. 

198 

Dermatocentor reticulatus, Piroplasmose- 
Uebertragung. 375 

Dermatoxys religera bei Lepus kabylicus. 

444 


Digitized b' 


Google 


__ O riginal f rom 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


589 


Desazon znr Wassersterilisiernng. 413 
Desinfektion 8 . a. Sterilisiernng. 


—. 244, 246, 401—436 

— von Abw&ssern. 416—418, 420 

—, Allgemeines. 401 

— des Auswurfs. 408—411 

-mit Antiformin. 410 

-mit Chlor-m-Kresol. 408—411 

— -mit Grotan. 410 

-mit Phobrol. 410 

— - mit Benzoes&nre. 434 

— mit Chlorkresol. 433 

mit Dampf. 402—406, 407, 408 

— von Eisenbahnwagen. 403—405 

— von Feldbetten. 427 

— im Felde. 408 

- mit Formaldehyd. 408 

— mit Formalin. 402—406 

— mit Formol. 405 

— in der Gebnrtshilfe. 314 

— mit Grotan. 433 

— in Groben. 408 

— der H&nde mit Alkohol. 425, 426 

-- m it Chirosoter. 426 

-mit Chlorphenolqnecksilber. 426 

-i m peide. 426 

— — — mit Gips-Alkohol. 426 

-mit Sterilin. 426 

- --mit Sterolin. 426 

— -mit Thymol.* 425 

— -mit Vernisan. 426 

— der Harnblase. 312, 313 

— mit Heifiluft, trockener. 406—408 

— mit Kampfer. 438 

— mit Kien6l-Harz-Natronlauge-Gemisch. 

433 

— der Kleider. 407 

— mit Kremul8ion R. 433 

— dnreh Knpfer. 481 

—, Leitfaden. 401 

— von Medizinal- n. Laboratorinmsgl&sern. 

427 

— dnreh Metalle. 481, 432 

— von Milzbrandfellen. 421 

-mit Chlorkalk. 97 

-- der Mnndhbhle mit Tonsalzpaste. 267 

— mit Phenolen, merknrierten. 432 

— mit Phenolnt. 266 

— mit Providol. 257 

— mit Qnecksilberbijodid. 433 

—, Raam-, mit Dampf. 407 

—, —, mit Sano. 266 

—, spezifische. 480 

— von Tragbahren. 427 

— mit Upsalan. 267 

— von W&sche. 405 

— von Wasser mit Blntkohle. 413 

— -mit Chlorgas. 416—418 

-mit Chlorkalk. 413—418 

— - mit Desazon. 413 

— dnreh Filter. 412 

— -mit Kalinmpermanganat. 413 

-mit Katncidtabletten. 413 


Desinfektion von Wasser mit Kohlens&nre. 

‘ 418 

— -mit Knpfersnlfat. 420 

-- mit Natrinmsnlfit. 413 

-— mit Osmosil - AlnmininmBnlfat 

414 

-— mit Schwefelsdure. 420 

— -mit ultravioletten Strahlen. 418, 

419 

Desinfektionsanstalt in Nenkfilln, Be- 
schreibnng. 402 

Desinfektionsapparat ftir Eisenbahnwagen. 

403—405 

—, fahrbarer, ftir den Krieg. 408 

— ftir Lazarettziige. 403—405 

—, Universal-, ohne Vaknnm, Beschrei- 

bnng. 402, 403 

—, Vondranseher. 406, 407 

Desinfektoren, Ausbildnng in Prenfien. 

401 

— Schnlen in Dentschland. 401 

Desinfizientien, organische, Wirknng von 

Mikroorganismen. 430 

—, Wertbestimmnng dnreh Bakterien. 436 
—, Wirknng, vergl. Versnche. 436 
Denteroalbnmose gegen Paratyphns. 476 

— gegen Typhns abdominalis. 88, 476 

Dentschland, Desinfektoren-Schnlen. 401 
—, Malaria. 359 

Dentsch-Ostafrika, Trematodenlarven im 

Weis. 439 

Dialysierverfahren Abderhaldens a. a. Ab- 
wehrfermente. 

-. 74-86 

— —, Abbanmechanismus. 77 

-bei Dementia praecox n. Paralyse. 

76 

—, Einflnil von Arzneien. 76 

— — u. Gehirnabban. 76 

— — znr Geschwnlstdiagnose. 76, 78 

— n. Hodenabban. 76, 81 

— — bei Infektionskrankheiten. 84 
-, Komplement, Schieksal desselb. 74 

— — bei Krankheiten. 76, 78, 80—82 

— — u. Mikrokjeldalmethode. 83 

— — bei Nephritis. 82 

— -- n. Organabbau. 76—82 

— -- n. Ovarium. 82 

— — bei Parkinsonscher Krankheit. 80 

— - bei Psychosen. 86 

-bei Rhachitis. 81 

— . bei Schwangerschaft. 76—81 

— —, Spezifizitat n. Methodik. 79 

-n. Thymnsdriise. 88 

-, Trockenorgane fhr dasselbe. 74 

Diarsenol gegen Syphilis. 266 

Diathese, exsndative, n. Tnberknlinreak- 

tion, kntane. 207 

—, h&morrhagische, bei Paratyphns. 457 
—, —, bei Typhns abdominalis. 457 
Diazoreaktion bei Paratyphns. 41, 483 

— bei Typhns abdom. 17 

— bei Typhns abdominalis, Technik. 566 


Digitized by boogie 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



590 


Register. 


Dibotriocephalus latus. Eieruntersuchun- 
gen. 400 

Dickdarm-Erkrankungen. 44, 47, 48 
DictycauluB filaria, Entwicklung. 441 
Diphtherie s. a. Bac. diphtheriae. 

— fthnliche Bakterien bei Hodgkinscher 

Krankheit. 284 

-in der Mundhdhle. 166 

—, Bazillentr&ger. 148, 149 

— Bazillentr&ger, Behandlnng. 159 

-, Behandmng mit Sano. 256 

-, Wirkung der Zahnbehandlnng. 169 

—. Behandlnng mit Seram. 145, 146, 

148—161 

—, Behandlnng mit Seram, Wirkung auf 
den Belag. 149 

—. Behandlnng mit Tribrom-Betanaphtol 
(Providoform). 158 

—, Bek&mpfung. # 148, 149, 154, 165, 243 
—. Diagnose, bakteriolog. 154, 166, 253, 

254 

—, Diagnose mittels Blntseramplatten. 


154 

—, Endokarditis. 146 

— Epidemie Hamburg 1909—1914. 145, 

149 

—, Immunisierang. 148, 151, 152 

—, Immunisierang von S&nglingen. 152 

— in Kanton. 358 

—. Kreislaufstfjrnngen. 146 

— L&hmung n. Diphtherie-Antitoxin. 151 

Lnngenerkranknngen. 146 

—, Medulla oblongata-Degeneration. 147 
—, Meningitis. 147 

— Myokarditis, Eosinophilie. 148 

— der Nase. 146 

—. Nebennieren-Ver&nderan^en. 147 
—, Nervus Vagus-Degeneration. 147 

— bei Neugeborenen. 50 

— des Oesophagus. 147 

— in Pal&stina. 358 

—, Schntzimpfung. 148, 151, 162 

— Seram, Abbau durch menschiichee 

Seram. 153 

—. Seram, toxinvergiftetes, Wirkung auf 
den Blutdrack. 153 

—, Seramwirkung auf den Belag. 149 
—, Statistisches. 145, 149 

—, Tod trotz Serambehandlung. 149 

— der Trathtthner. 143 

— u. Tuberkulose, AntikOrper, Beziehun- 

gen. 154 

—, Verbreitung durch Papiergeld. 148 
Diplobacillns Morax-Axenfeld, Komple- 
mentbindnng. 318 

Diplococcus s. a. Diplokokken. 

— flavus bei Meningitis cerebrospinalis 

epidemics. 174 

— intracellnlaris, Meningitis-Erreger. 147 
Diplogaster aerivora, Beschreibung. 443 

— labiata, Beschreibung. 443 

Diplokokken s. a. Diplococcus. 

— in Faeces bei Ruhr. 2 


Diplokokken bei Kropf. 264 

— in der Spinalfliissigkeit bei Meningis- 
mus. 171 

Dipteren in den Larven von Pilzmhcken. 

448 

Disparagen znr Behandlnng von Menin¬ 
gitis. 176 

Dodecylhydrokuprein, Wirkung anf 
8treptokokken. 294 

Doehlesche Einschliisse bei Scharlach, 
Bedentung. 161 

Donrine s. Besch&lseuche. 

Drechsler, Stock-, Berafskrankheiten. 252 
Drnckkraft u. Kbrperkonstitution. 247 
Druse, Behandlnng mit Alkohol. 124 
—, Behandlnng mit Bierhefe. 124 

—, Behandlnng mit Jod. 124 

—. Behandlnng mit Josorptol. 124 

—. Behandlnng mit Lymphe. 124 

—, Schutzimpfetoff, Tod der Pferde durch 
denselb. 144 

Dncreysche Bazillen bei Ulcus molle, 
Nachweis. 500 

v. Dungernsche Modifikation der Komple- 
mentbindnng Wassermann znr Syphilis- 
diagnose. 537 

Dynamometer, Messnng der muskuldsen 
Konstitntion. 247 

Dysenterie s. Ruhr. 


Ehe, Lungentnberknlose, Scheidungs- 
grund. 186 

Eierstockcysten, Bakterien in denselb. 264 
Eiikmansche Methode. 489 

Eikonogen, Wirkung anf Gonokokken. 504 
Einbalsamiernng von Leichen. 428 
Eingeweidewarmer bei Soldaten im Kriege. 

437 

Eis, Bac. typhi, Lebensdaner in demselb. 4 
Eisen, Wirkung auf Aspergillus niger. 

Eisenbahnwagen, Desinfektionsapparat. 

403—405 

Eiter, Bac. paratyphi in demselb. 3 
—-Fieber in Palftstina. 358 


— im Ham, Nachweis mittels Wasser- 

stoffsuperoxyd. 312 

— KCrperchen, Entstehung n. Bedentung 


—, Rotzbazillen in demselb. 102 

Eiterang durch Bac. fusiformis. 305 
Eiweifi, artfremdes, Wirkung anf Hen. 
Leber, Nieren. 91, 92 

— Bildnng ans Kohlenstoffquellen. 268 

— des Diphtherie-Serams, Abbau durch 

menBchliches Seram. 153 

— Injektion Wirkung anf das Hen, 

Leber n. Nieren. 91, 92 

— K6rper der .Milch, serologisches Yer- 

halten. 64 

—Stoffe, Protoplasmaaktivierung 38 
—Verttnderangen, pathologische, Chemie. 

397, 398 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


591 


Elefantiasis in Kanton. 368 

Elektrargol gegen Rheumatism us. 311 
Elephantnlas deserti, Filarie bei demselb, 
Beschreibnng. 

Emetin gegen Alveolarpyorrhoe. 304 

— gegen Ambbenrnhr 381, 382 

—, Wirkung anf Ambben. 380, 381 

—, Wirkung auf Protozoen, verschiedene. 

381 

Emphysarcolum gegen Ranschbrand der 
Binder. * 127 

Encephalitis, Milzbrand-. 97 

Endokarditis bei Diphtherie. 146 

—. Streptokokken im Blut. 300 

Endotrypannm schandinni beim Faultier, 
Biologie. 368 

Entamoeba s. a. Amdben. 

— buccalis bei AlveolaiT>yorrhoe. 304 

-im Monde yon Kindern. 880 

Enteritis durch Kokken verurs. 48 

— durch Streptococcus lacticus. 301 
Enterococcus in Faeces, Pathogenitftt. 48 
Entzhndungsstoffe im Bint nach Bakte 

rien-Einverleibung. 96 

Enzyme s. a. Fermente. 

—, Milzbrand-, Wirkung derselb. 101 
—, Spaltnng der Eiweifie des Diphtherie- 
serums. 163 

Enzytol zur Tuberkulosebehandlung. 214 
Eosinophilie bei Chinesen mit Darmpara- 
siten. 437 

— bei Myokarditi8 diphtherica. 148 

— bei Skorbut. 390 

— bei Tibialgie. 390 

— bei Tuberkulininjektionen. 204 

— durch Wurm-Extrakte. 437, 438 

— bei Wurmkrankheiten. 246 

Epididymitis, epidemische der Pferde. 126 

— gonorrhoica. ^ 601 

-. Behandlung mit Milchinjektionen. 

509 

-, Behandlung mit Serum. 509 

-, Vaccination. 607 

Epilepsie, Behandlung mit Tuberkulo- 
mucin. 196 

— und Tuberkulose. 196 

Epitheleinschlilsse der Bindehaut, Unter 

suchung8technik. 316 

Erysipel, Behandlung mit Jodtinktur. 301 
—, Behandlung mit Jod-Guajakol-Glyzerin. 

300 

—, Behandlung mit Quarzlicht. 301 
—, latentes. 300 

— in Pal&stina. 368 

—, Urochromogen im Harn. 17 

Erythema infectiosum, Beschreibnng. 166, 

167 

—• nodosum, Bakteriologie u. Infektion, 
experimentelle. 320 

— scarlatiniforme desquamativum reci- 

divaus. 160 

Etelen gegen Amdbenruhr. 221 

— gegen Darmerkrankungen. 47 


Etelen gegen Tuberkulose. 221 

Eucupin, Wirkung auf Bac. diphtheriae. 

159 

—, Wirkung auf Streptokokken. 294 

Eukalyptol-Menthol gegen Lungentuber- 
kulose. 215 

Exanthem bei Gonorrhoe. 601 

— bei Paratyphus. 8 

—, Spftt- nach Choleraimpfung. 30 

—, Spftt- nach Typhusimpfung. 30 

— bei Syphilis, Entstehung, Verlauf usw. 

614 

— bei Typhus abdom. 8, 9 

Extrakt, Pferdesklerostomen-, Wirkung. 

442 

Extrakte, Wiirmer-, Wirkung bei Injek- 
tion. 437, 438 

Faeces, Anopheles bei denselb. 363 
—, Bac. dygenteriae-Kultur. 46 

—,-, Nachweis. 492, 494, 496 

—.-in denselb. nach Ruhr. 325 

-- paratyphi in denselb. 41, 42, 253 
479-481, 486 
—? — typhi in denselb. 454, 456 

—,-in denselb. nach Typhus. 326 

—,-, Nachweis. 462 

—,-, Nachweis durch Adsorptions- 

verfahren. 15 

—, — Welchii in denselb. bei Pellagra. 

242 

—, Diplokokken in denselb. bei Ruhr. 2 
—, Enterococcus, Pathogenitftt. 48 

— , Ruhramtiben in denselb., Fftrbung. 380 
—. Streptococcus lacticus, Pathogenitftt. 

48 

—. Streptokokken in denselb. bei Ruhr. 2 
—, typhusfthnliche, farbstoffbildende Bak 
terien in denselb. 5 

— Vibrio cholerae in denselb. nach Cho¬ 
lera. 325 

—,-, Nachweis. 462 

Fftrbegestell fttr bakteriolog. Prftparate. 

399 

Fftrbung des Bac. tuberculosis zum Nach¬ 
weis im Gewebe. 198 

-in Schnittprftparaten. 198 

—. Beizen u. Beizenfarbstoffe. 398 

— von Cercarien. 400 

— mit Chromoform. 398 

— der Haut-Pilze, pathogenen. 319 

—, Kern-, vitale bei Meta- u. Protozoen. 

269 

— der Malaria-Parasiten bei Massenunter- 

s u chung. 361 

— des Micrococcus gonococcus. 603 

— von Parafdnschnitten, direkte. 899 

— von Prftparaten, mikroskopischen mit 

Farbstiften. 898 

— der Ruhramdben. 879 

Fagopyrismus der Tiere, Experimentelles. 

141 

Farase-Impfstoff gegen Rotz. 112 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



592 


Register. 


Farbstifte zur Farbung mikroskop. Pra- 
parate. 398 

Farbstoff-Bildung durch Babterien. 478 
Farbstoffe u. biologische Forschong. 259 
Feldbetten, desinfizierbare. 427 

Felle, Milzbrand-, Desinfekfcion. 421 
—, —, Desinfektion rait Chlorkalk. 97 
Ferkeltyphus, Schutzimpfung. 138 

Fermente s. a. Enzyme. 

— and Antifermente des Serums, Unter- 

suchungen. 70—74 

— im Blit bei Granaterschlitterung. 87 
Ferment-Forschung, automatische Wage 

fftr dieselb. 83 

— Immunitat. 86 

Fermente, proteolytische im Binte nach 

Mikrobeninjektion. 86 

Fetts&uren, uugesattigte, biologische Be- 
deutung. 72 

Fibrolysin, Wirkung auf Dialysierverfah- 
ren Abderhaldens. 76 

Fibrolysine in den Organen. 88 

Fieber-Behandlung der Gonorrhoe - Kom- 
plikationen. 509 

—, Initial- bei Tuberkulose. 196 

—, Kryptogames. 301 

— durch Milch, parenteral zugefdhrte. 89 

— bei Tuberkulose. 196 

— bei Typhus abdom., Wirkung pyro- 
gener Substanzen auf dasselb. 20 

—, Untersuchungen. 246 

—, Wirkung auf Typhus-Agglutinine. 19 
Filaria papiSosa im Auge des Pferdes. 441 
Filariasis, Behandlung mit Salvarsan. 440, 

441 

— der Pferde in Turkestan. 441 

—, Uebertragungsversuche. 441 

Filarien bei Elephantulus deserti, Be- 

schreibung. 441 

Filter, Wasser-, Prtifung auf Keimdichtig- 
keit. 412 

Filtrierapparat znm Bakteriennachweis. 

258 

Finger-Infektion der Aerzte, Behandlung. 

302 

Finnen in der Leber yon Mus silvaticus. 

400 

Fische, Nematodenlarven bei denselb. 439 
Fischsterben infolge Saprolegnia. 143 
Flaschen, Sterilisierung. 427 

Flecklieber s. a. L&use. 

—, Aetiologie. 330, 332, 335—339 

—, Bac. typhi exanthematici Plotz. 335, 

336 

—, Bakteriologie. 328, 331, 332, 334—339 
—, Behandlung mit Goldkollobiase. 256 
, Behandlung mit Nucleo-Hexyl. 342 
—, Bekfimpfung. 243, 244, 329 

—, Blutstauung zur Diagnose, Wert. 339 
Diagnose. 2 

—, Diagnose mittels Agglutination. 339 
—, Diagnose, Klinik, Therapie, Ueber- 
tragung usw. 330 -333, 338, 342 


Flecklieber, Diagnose mittels L&useextrak- 
ten. 340 

335 
334 
Be- 
341 
bei 

340 
333 

341 


—, Diagnose, mikrobiologische. 

—’ u. ^Gruber - ^idalsche Reaktion, 
ziehungen. 

—, Hautreaktion, h&morrhagische 
demselb. 

—, Hautveranderungen bei demselb. 

—, Immunisierungsergebnisse. 

—, Komplementbindung bei demselb. 340 
—, Komplementbindung mit Syphilis- 
extrakt. 331 

—, Komplikationen u. Nachkrankheiten. 

330, 331, 333 

—, Kutanreaktionen, diagnostische mit 
Lkoseextrakten. 340 

— u. L&use. 401 

—, Leukozyteneinschliisse bei demselb. 338 

— in Pal&stina. 358 

— in Panama. 329 

—, pathol. Anatomie. 331, 332, 334 
—,' Pathologie, mikroskopische. 334 
—, Prophylaxe. 330, 332 

—, Radiergnmmizeichen, Wert. 340 
—, Rickettsia Prowazekii. 336—338, 342 
—, Seuche des Thukydides. 329 

— mit Typhus abdominalis. 3 

— u. Typhus abdominalis, Differenzierung 

der Roseola. 465 

—, Vaccination. 331 

Flecktyphus s. Flecklieber. 

Fleisch, Bac. paratyphi in demselb. 3 

— Beschau baktenolog., Verpackung der 

Fleischproben. 136 

— Hygiene, Septikamiebegriff, Analyse. 

136 

—, Konservierung, Bakteriologie u. Tech- 
nik. 424 

— Kiihlhallen, Wirkung von Ozon. 424 

—, Paratyphusverbreitung. 39, 40 

— Proben, Verpackung zur bakteriol. 

Untersuchung. 136 

— Vergiftung, Epidemic durch Gartner- 

Bazillen (Rattenschadlinge). 43 

-, gerichtsarztiiche Analyse. 485 

-u. Paratyphus, Beziehungen zur 

Hogcholeragruppe. 485 

Fliegen s. a. Mttcken. 

—, Biologie. 400 

—, Krankheitsdbertragung durch dieselb. 

245 

—, Lepraiibertragung. 237 

— Maden, Scheidenerkrankung der Kin¬ 
der durch dieselb. 131 

—, Ruhrverbreitung. 491 

—, stechende u. saugende, Larvenbe- 
schreibung. 447 

Fltthe, Eier u. Larven, Beschreibung. 447 
—, Lepraiibertragung. 237 

Fohleniahme, Behandlung mit Serum. 124 
Fontanasche Methode zum Nachweis der 
Spirochaete pallida. 521 


Digitized b" 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


593 


Formaldehyd-Borax zur Einbalsamienmg 
von Leichen. 428 

— zur Desinfektion. 408 

—, Wirknng anf Mikroorganismen. 430 
Formalin zur Desinfektion. 402—405 

— gegen Lause. 344 

Formol zur Desinfektion. 405 

— gegen Lftuse. 343 

Fortpnanzung nnd Tnberknlose. 185 
Framboesia tropica in Kamerun, Histo- 

pathologie. 372 

Frankfurt a. M., Institut f. experiment. 

Therapie, Jahresbericht 1914. 254 

Frankreich, Krieg n. Tnberknlose. 182 
Freiburg i. Br., tierhygienisches Institut, 
Mitteilungen 1914. 143 

—, Untersnchungsamt f. Infektionskrank- 
heiten, Jahresbericht 1914 u. 1915. 252 

—254 

Fnchsin gegen Lepra-Geschwhre. 239 
Fttchse, Coccidium bigeminnm bei denselb. 

438 

—, Nematoden, neue in denselb. 444 

6&rtner-Bazillen s. Bac. enteritidis Gartner. 
G&rnngs - Aktivatoren. Untersnchnngen. 

394 

Galizien, Paratyphus. 482 

Galle, Bac. paratyphi in derselb. 477 

— Schrftgagarrdhrchen zur Bac. typhi- 

Kultur. 15 

Gallenblase, Bac. typhi in derselb. 9,460 

— bei Cholera, path. Axmtomie. 323 
—, Entziindung bei Typhus. 9, 10 

— Infektion bei Typhus abdominalis. 23 

—, Vibrio cholerae in derselb. 3 

Gallenwege bei Cholera, pathol. Anatomie. 

323 

Galveston, Malaria. 360 

Gangr&n, Gas- s. Gasphlegmone. 
Gas-Abszefl s. Gasphlegmone. 

Gasbildung dnrch Bac. paratyphi. 483 
Gasbrand-Bacillus, Toxinbildung. 282,285 
GaBgranghn s. Gasphlegmone. 
Gasphlegmone s. a. Bac. sarcemphysema- 
tosns. 

—, Aetiologie, Definition, Behandiung, 
Prophylaxe usw. 276—289 

—, Bac. perfringens bei derselb. 274 
—, Bac. sarcemphysematosns bei derselb. 

279 

—, Bakteriologisches. 276—285 

—, Behandiung mittels Dauerstauung. 286 
—, Behandiung mit Kollargol. 283 
—, Behandiung mit Natriumnitrat. 286 
—, Behandiung mit Wasserstoffsuperoxyd. 

285 

—, Behandiung mit Zucker. 285 

—, Diagnose. 284 

—, Friihdiagnose. 284 

—, Immunisierung. 277. 278, 281—283, 

285 

—, Infektionsformen. 279, 284 

Krsta Abt. Ref. Bd. JlO. 


Gasphlegmone, Metastasen. 283 

— u. Oedem, malignes. 278, 280 

— u. Rauschbrand. 277 

— im Rfintgenbild. 284 

Gastroenteritis paratyphosa, Symptome. 

477 

—, typhus&hnliche, Epidemie dnrch 
Wasser. 486 

Gastrophilus-Larven bei Pferden. 438 
Gastrus-Larven, Bekampfung. 448 

-im Rachen von Pferden. 448 

Geb&rparese und Ueberempfindlichkeit. 95 
Geburt s. a. Schwangerschaft. 

—, Infektionen wahrend derselb. 49 
—, Streptothrix in den Genitalien. 314 

— u. Tnberknlose. 185 

Geburtshilfe, Infektion, .Vermeidung der¬ 
selb. 314 

Gefrierschnitte, Gelatineeinbettung. 258 
Gehirn-Abbau u. Dialysierverfahren Ab- 
derhaldens. 76 

— Syphilis, Augenerscheinungen. 517 

— Trauma, Komplementbindung Wasser- 

mann. 535 

Geisteskrankheiten s. a. Psychose. 

— bei Pellagra. 243 

Gelatine-Einbettnng ftir Gefrierschnitte. 

258 

Gelbfieber, Bekampfung. 359 

—, Blutbild. 245 

Gelbsncht, epidemische, Aetiologie. 443 , 
Gelenk-Erkranknngen bei Typhus abdo¬ 
minalis. 10 

Gelenkrhenmatismns s. a. Arthritis, Rhen- 
matismus. 

— u. Ruhr. 2 

Gelenk-Tuberkulose, Tnberkulinreaktion, 

Bedentnng derselb. 203 

Genickstarre s. Meningitis cerebrospinalis 
epidemica. 

Genitalien, Streptothrix in denselb. bei 
Geburt n. im Wochenbett. 314 

Gerberei-Abwasser, Behandiung. 97, 98 
Gescblecht n. Tnberknlose-Sterblichkeit. 

187 

Geschlechtskrankheiten. 497—544 

—, Bedentnng, Verbreitung u. Bekampf¬ 
ung. 497—o01 

—, Bekampfung. 497-501, 542-544 

— im Kriege, Verbreitung u. Bekamp¬ 
fung. . 497—501 

— in Knrorten, Bekampfung. 500 

— in Paiastina. 358 

—, Simulation. 498 

—, Statistik im Krieg u. Frieden. 498 
Geschwhlste, Diagnose mittels Dialysier¬ 
verfahren Abderhaldens. 76, 78 

—, Komplementbindung Wassermann bei 
denselb. 534, 535 

—, Leukozyten-Fermente, Verhalten der¬ 
selb. 81 

— bei Tieren. 143, 144 

Gesundheitu. Tonsillen, Beziehnngen. 252 

23/26. 38 


Digitized fr. 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



594 


Register. 


Gewebe, Bac. tuberculosis, F&rbuug in 
demselb. 198 

—. Jod in denselb. bei Tuberkulose. 197 

— -Kulturen, Verhalten des Bac. tuber¬ 
culosis in denselb. 66 

-, Wirkung von abgetbteten Bak- 

terien. 66 

—. Ninhydrin-Reaktion beim Kochen. 397, 

398 

—, tuberkuldses. Arzneispeicherung in 
demselb. 216 

Gewerbe-Hygiene im Jahre 1914. 98 

— u. Rheumatismus, Beziebungen. 310 
Gewicbt, Kdrper-, Wirkung von Ozon. 248 
Gifte-Kombinationen, Wirkung auf Bak- 

terien. 428 

—, Wirkung auf Mikroorganismen. 428 

—430 

Gips-Alkobol zur H&nde-Desinfektion. 426 
Gl&ser, Medizinal-, Sterilisierung. 427 
Globin, Gift wirkung. 249 

Globinokyrin, Giftwirkung. 249 

Glossinen u. Trypanosomen. 368 

Glutokyrin, Giftigkeit. 249 

Glykogen - Schwund in der Leber bei 
Tuberkulose. 196 

Glyzerin-Kartoffeln&hrboden, Wirkung auf 
Bac. tuberculosis. 198 

Glyzerinserumn&hrbdden, mit Saponium 
depur. versetzte, Wirkung auf Bac. 
tuberculosis. 197 

Glyzin, Wirkung auf Gonokokken. 604 
Gold-Cyan gegen Tuberkulose der Haut. 195 

-Aldehyd-Essigs&ure-Reaktion zur 

Syphilisdiagnose. 537 

Goldkollobiase gegen Fleck- u. RUckfall- 
fieber. 256 

Goldsolreaktion des Liquor cerebrospinalis 
bei Syphilis. 522, 523 

Gonargin gegen Arthritis gonorrhoica. 511 

— gegen Gonorrhoe. 608 

— zur Gonorrhoe-Diagnose. 607 

— gegen Gonorrhoe-Komplikationen. 511, 

512 

Gonglyonema breviopiculum, Beschrei- 
bung. 443 

Gonokokken s. a. Micrococcus gonococcus. 

— bei Arthritis k chronica. 264 

—. Sauerstoffgehalt, Wirkung redozieren- 

der Substanzen. 604 

— - Sepsis. 601 

— Vaccine zur Gonorrhoe-Diagnose. 506 

—607 

-gegen Typhus u. Paratyphus. 476 

—. Wirkung von Choleval. 513 

—, Wirkung von Metallen, Kolloiden. 613 
Gonorrhoe s. a. Arthrititis, Epididymitis 
gonorrhoica usw. u. Micrococcus gono¬ 
coccus. 

— des Auges. Behandlung mit Milch- 

injektionen. 510 

— des Auges, Behandlung mit Typhus- 

Vaccine. 510 


Gonorrhoe, Behandlung mit Choleval. 513 
—, Behandlung mit Gonargin. 508 
—. Behandlung mit Metallen, Kolloiden. 

513 

—. Behandlung mit Protargolsalbe bei 
Frauen. 514 

—, Behandlung mit Silberionen. 513 
—. Bek&mpfung. 501, 543 

—, chirurgische, Behandlung mit Serum. 

508 

—. — { Vaccination. 508 

—, Diagnose mittels Arthigoninjektion. 

506, 507 

—. Diagnose, bakteriologische. 502 
—. Diagnose mittels Gonargin. 507 
—, Diagnose mittels Gonokokken vaccine. 

505—607 

—, Diagnose mittels Kutanreaktion. 606 
—, Diagnose mittels Thermopr&zipitin- 


reaktion. 507 

—, Exanthem. 501 

—, Hautallergie bei derselb. 505 

— in Kanton. 358 

—, Komplikationen. 501 

—, —, Behandlung mit Arthigon. 511 

—. —, Behandlung mit Gonargin. 511, 

512 

—, —, Behandlung mit Milch, Tuberkulin 
u. Natrium nucleinicum. 509 

—, —, Behandlung durch parenterale Zu- 
fuhr von Proteinen. 509 

—. —, Behandlung mit Serum. 512 

—, —, Fieberbehandlung. 509 

—. —, Vaccination, intravendse. 510 

—. Rektal- bei Kindem. 501 

—, Methritis, nichtgonorrhoische nach 
derselb. 501 

—, Vaccination. 501, 606—512 

—. —, intravendse, Wert. 507 

—, —, subkutane. 511 

—. Vulvovaginitis bei Kindern. 501 

— beim Weibe, Diagnose. 502 

Granaterschtltterung, serologische Befunde. 

87 

Granulom, malignes der axillaren Lymph* 
driisen u. Tuberkulose. 221 

—, venerisches. Aetiologie, Klinik, Be¬ 
handlung. 384 

Griechenland, Amdbenruhr, Verlauf. 378 
—, Piroplasmose der Pferde. 374 

Grotan zur Desinfektion. 433 

— zur Desinfektion des Auswurfs. 410 

Grubendesinfektor. 406 

Gruber-WidalscheReaktion u. Fleckfieber, 

Beziehungen. 341 

-bei Typhus abdom. 1, 3 

Grus japanensis, Tuberkulose. 400 

Guajakol gegen Erysipel. 300 

Gundu in jKamerun. 355 

Habronema grimaldiae bei Fiichsen. 444 

— nouveli bei Fttchsen. 444 

H&maturie bei Keuchhusten. 167 


Digitized 


^ Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


595 


H&moglobinurie bei Pyocyaneussepsis. 

302 

H&mogregarinen im Blute einer Gecko- 
tidenart. 370 

H&molysine-Bildung, Wirknng von Na- 
triumjodoxybenzoat. 64 

—, Normal- im menschlichen Serum. 61 
Hftmolysin- R eaktion znr Diagnose der 
Meningitis cerebrospinalis epidemica. 

175 

H&mopepsie des Bac. anthracis. 101 
Haemoprotens columbae, Immunit&t gegen 
denselb. 364 

H&nde, Desinfektion mit Alkohol. 425,426 
—. — mit Chirosoter. 425 

—. — mit Chlorphenolqnecksilber. 426 

— t — im Felde. 426 

—. — mit Gips-AlkohoL 426 

—. - mit Sterilin. 426 

—. — mit Sterolin. 426 

—. — mit Thymol. 425 

—, — mit Vernisan. 425 

— Infektion der Aerate, Behandlung. 302 
H&ute s. Felle. 

Halsentziindung, phlegmonose durch 
Streptokokken. 300 

Hals-Pastillen, stark wirkende. 305 
Hamburg, Diphtherie-Epidemie 1909-1914. 

—- 3 Hygienisches Institnt, Jahresbericht 
1915. 327 

Harn, Aldehydreaktion bei Typhns abdom. 

17 

Bac. dysenteriae in demselb. 495 

— — in demselb. nach Ruhr. 325 

— paratyphi in demselb. 41, 42, 477, 

479—481 

— fcyphi in demselb. 454—456 

-- —, Nachweis. 463 

,-, Nachweis durch Adsorptions- 

verfahren. 15 

-in demselb. nach Typhus. 325 

Bakterien in demselb. 312 

Bakterien in demselb., Bek&mpfung. 

312, 313 

Bakterien in demselb. bei Nephritis. 

313 

Bakterien, typhus&hnliche, farbstoff- 
bildende in demselb. 5 

Blut in demselb. bei Keuchhusten. 167 
Desinfektion. 312, 313 

Eiternachweis durch WasserstofFsuper- 
oxyd. 312 

indigobildende Substanzen in demselb. 

247 

Indoxylschwefels&ure,Zersetzung durch 
Bakterien. 247 

Urobilin bei Typhus abdom. 18 
Urobilinogen bei Typhus abdom. 17 
Urochromogen in demselb. bei Erysi- 
peL Malaria u. Masem. 17 

—, Urochromogen in demselb. bei Schar- 
laeh n. Sepsis. 17 


Harn,Urochromogen-NachweiszurTyphus- 
diagnose. 16, 17 

—, Urochromogenreaktion bei Tuberkulose, 
Bedeutung. 206 

—, Vibrio cholerae in demselb. nach 
Cholera. 325 

Hamblase, Desinfektion mit Chininum bi- 
sulfuricnm. 313 

—, Entztindung s. Cystitis. 

Harn-Organe der S&uglinge, bakterielle 
Erkrankuugen. 312 

Harnstoff-Spaltung durch Bakterien. 87 

-, bakterielle, Wirknng von Serum. 

87 

Haustiere s. a. Tiere. 

—, Erankheiten, blutparasit&re am Balkan. 

373 

—, Piroplasmose am Balkan. 373—376 
Haut s. a. Dermatitis. 

— s. a. Felle. 

— Allergie bei Gonorrhoe. 505 

-, lokale bei Pockenimpfung. 229 

—, Bac. leprae in derselb. 238 

—, Blastomykose. 396 

—Bluten der Hinder. 129 

—. Cysticercus cellulosae. 439 

— Erkrankungen bei Staphylokokken- 

sepsis. 298 

— Erankheit bei Earpfen. 142 

— Erankheiten, Behandlung mit Balna- 

cid. 256 

-. Behandlung mit Serum. 320 

-. Behandlung mit Tegoglykol. 256 

-, berufliche. 819 

-im Eriege. 497, 498 

-durch Rasieren. 319 

— Pilze, pathogene, F&rbung. 319 

— Reaktion, diagnostische bei Typhus 

abdom. mit Typhin. 16 

-, h&morrhagische bei Fleckfieber. 

340 

— Tuberkulose. 194, 195 

-, Behandlung mit Licht. 219 

-, Chemotherapie. 195 

-, prim&re beim Rinde. 224 

—, Verknderungen bei Fleckfieber. 333 
Heer, nordamerikanisches, Tuberkulose- 

behandlung. 180 

— u. Tuberkulose, Lungen-. 182, 183 

Hefe im Darm von Insekten. 400 

— gegen Druse. 124 

—, G&rungsgeschwindigkeit, Wirknng 

von Alkali- u. Ammoniumsalzen. 394 
—, —, Wirknng von Phosphaten. 394 
—, neue im Auswurf. 303 

— u. Zuckerarten, Verhalten gegenhber 

denselb. 83 

Heilstfttten, Tuberkulose- in Nordamerika. 

185 

Heilungsvorgttnge im menschlichen Etirper. 

247 

Heifiluft, trockne zur Desinfektion. 406 

—408 

38^ 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 




596 


Register. 


Heptylhydrokuprein, Wirkung auf Strepto- 
kokken. 294 

Herpes-Blasen, Bac. diphtheriae in den- 
selb. 145 

— zoster, Aetiologie. 320 

-nach Typhusschutzirapfung. 30 

Herz, Syphilis, Symptome usw. 614. 615 
Herzmuskel, Wirkung von Antigen. 91 
—, Wirkung von hSmolyt. Serum. 62 
Herzmuskelentziindung bei Meningitis 

cerebrospinalis epidemica. 171 

Herz-VerSnderungen durch Serumanaphy- 
laxie. 91 

Heterovaccine gegen Typhus u. Para- 
typhus. 476 

Hen-Asthma in Shangai. 357 

— Bazillen in der Milch, Wirkung der 

Biorisation. 423 

Heufieber, Immunisierung. 809 

Henschrecken, Bekampfnng. 392 

— Epizootie dnrch Coccobacillus acridio- 

rum. 392 

Hexamethylenamin zur Desinfektion der 
Harnblase. 313 

Hexamethylentetranin, Wirkung auf Bak- 

terien. 267, 268 

— Yerbindungen, Wirkung auf Bak- 

terien. 268 

Hirnhautentztindung s. Meningitis. 
Histamin zur Typhusbehandluug. 38 
Hitze s. a. Temperatur. 

—, Wirkung auf Bakterien. 422, 423 

—, Wirkung auf Bednktase. 248 

Hoden-Abbau u. Dialysierverfahren Ab- 
derhaldens. 76, 81 

Hodgkins Krankheit u. Bac. pseudodiph- 
rheriae. 157, 168 

-, Bakteriologisches. 222 

-. Behandlung mit Rflntgenstrahlen. 

222 

-, diphtherieahnliche Bakterien bei 

derselb. 264 

-mit Exanthem u. Hautknoten. 222 

-, Vaccination. 223 

-, Wesen derselb. 223 

Holthsche Reaktion bei Abort, seuchen- 
haftem der Binder. 132 

Holzessig gegen L&use. 344 

Hornhaut-Entztindung, ansteckende beim 
Renntier. 136 

—Erkrankung, Komplementbindung bei 
derselb. 318 

— Impfung, bakterielle. 317 

— Infiltrat. neuer Bazillus in demselb. 

317 

—, Jodgehalt bei Tuberkulose. 197 
—, Pneumokokken-lnfektion, Behandlung 
mit Optochin. 296 

—, Ulcus serpens, Aetiologie u. Behand¬ 
lung. 295, 296 

—, Vaccine-lmmunitat. 227 

Htlftgelenkserkrankungen, unklare, Wert 
der Tuberkulinreaktion. 207 


Hiihner-Oholera bei Neugeborenen. 50 
—, Leuk&mie. 141 

— Plasma, Wirkung auf Bakterien. 65 

— Spirochatose, Immunisierung. 374 
—, Trut- s. Truthiihner. 

Hunde, Arterienveranderungen, spontane. 

252 

—, Geschwtllste. 144 

—, Ikterus infectiosus. 351 

—, Kala- Azar- Uebertragung. 369 

—, Leishmaniose. 369 

—, Ruhr. 496 

—, Spirochaete, saprophytische im Magen- 
fundus. 264 

Hydrochinon, Wirkung auf Gonokokken. 

504 

Hygiene, Gewerbe- im Jahre 1914. 98 

—, Grundzftge derselb. 243 

—, Wasser-, Landesanstalt, Jahresbricht 
1913 u. 14. 254 

Hygienisches Institut Bonn, Jahresbericht 
1915/16. 485 

-Hamburg, Jahresbericht 1915. 327 

Hypoderma bovis-Larven, Bakterien-Ver- 
breitung durch dieselb. 400 

Ikterus epidemicus, Aetiologie. 443 

-, Ikterus catarrhalis u. Weilsche 

Krankheit, Beziehungen. 351 

— infectiosus s. a. Weilsche Krankheit. 

-der Hunde. 351 

Immunisierung s. a. Schutzimpfung, Vac¬ 
cination. 

— gegen Abort, seuchenhaften, der Bin¬ 
der. 131 

— gegen Cholera asiatica. 27—29,322,323 

— gegen Cholera asiatica, Wert u. Dauer. 

829 

— gegen Diphtherie. 148, 161, 152 

— gegen Fleckfieber, Ergebnisse. 341 

— gegen Ferkeltyphus. 138 

— gegen Gasphlegmone. 277, 278, 281 

—288, 285 

— gegen Heufieber. 309 

— gegen Keuchhusten. 168, 169 

— gegen Kriegsseuchen. 28 

— gegen Maseru. 166 

— gegen Maul- und Klanenseuche. 115, 

116 

— gegen Milzbrand. 100, 101 

— gegen Peptone. 51 

— gegen Piroplasmose. 375 

— gegen Rotz der Pferde. 106, 112 

— gegen Ruhr. 46, 47 

— gegen Schweinepest. 138 

— gegen Sklerom d. ober. Luftwege. 309 

— gegen Streptokokken. 299, 300 

— gegen Syphilis. 519 

— gegen Tetanus. 118—120 

— gegen Tuberkulose mit Partialanti- 

genen. 211 

— gegen Typhus abdominalis. 1, 21—38, 

y 451. 453 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


597 


Immunisierang gegen Typhus abdomina- 
lis 7 Experimentelles. 21, 22 

--, Gefahren derselb. 469, 470 

- 1 Kritik der Methoden. 465 

— -—, Leukozytose. 21 

~- ; Wert u. Dauer. 466, 467 

Immunit&t. antiblastische. 290 

— gegen Debab-Erkrankung. 867 

—, Forschungsergebnisse, neuere. 244 

— gegen Haemoprotens columbae. 864 

— and Infektion. 51 

— und Infektion beim Neugeborenen. 49 

— gegen Ruhr. 493 

—, Theorie n. Kennzeichen. 51 

— bei Tuberkulose, chirurgischer, Ana¬ 
lyse. 212 

— bei Tuberkulose und Reinfektion. 213, 

214 

- bei Tuberkulose und Tuberkulide. 214 

— gegen Typhus abdominalis. 465 

—. Vaccine-. 227, 229 

—’ —, erbliche. 229 

—. — der Wiederimpflinge. 232 

Immunkbrper 8. a. Antikbrper. 
Immunkdrperbildung bei Typhusschutz- 

impfung. 24 

Immunseram, Antigengehalt. 89 

—, Wirkung auf Blutkdrperchen. 61 
—, Wirkung auf die Leber. 92 

—, Wirkung auf Spirochaete pallida. 519, 

520 

Impfgesetz, dsterreichisches. 231 

Impfschutz gegen Pocken, Dauer. 232 
Impfstoffe, Dosierung. 90 

Indigurie, Entstehung. 247 

Indoxyl im Ham bei Cholera. 247 

Indoxylschwefelsaure im Ham, Zersetzung 
durch Bakterien. 247 

Infektion s. a. Infektionskrankheiten. 

— durch Bac. fusiformis. 305 

—. enterale, im S&uglingsalter. 265 
—. Finger- u. H&nde-, der Aerate, Be- 

handlung. 302 

— in der Geburtshilfe, Prophylaxe. 314 

— und Immunit&t. 51 

— und Immunitiit beim Neugeborenen. 49 

—. Kontakt-, bei Kriegsseuchen. 2 

—. Laboratoriums-, Verhtttung. 13 

—. Misch-, mit Trypanosomen. 366 
—. nichttnberkuldse, der Luftwege, Bak- 

teriologie. 287—289 

—, Wund-, im Kriege. 273—284 

Infektionskrankheiten, Abbauvermtigen 
des Serums bei denselb. 84 

— in Badeorten, Mietvertragskttndifping. 

—. Behandlung, unspezifische. 37 

—, Bek&mpfung. 165 

—. Bek&mpfung, amts&rztliche. 244 
—, Bek&mpfung in PreuCen w&hrend des 
Krieges. 243 

—. Bek&mpfung iu der Schule. 244 
Blutbild. 245 


Infektionskrankheiten u. Dialysierverfah- 
ren Abderhaldens. 84 

—, Diagnoseyerfahren, neuere. 264 

—, Disposition. 246 

—, experimentelle, Chemotherapie. 267 

— der Haut, berufliche. 319 

— der Haut infolge Rasierens. 319 

—, Herdquelle in den Tonsillen, Nachweis 

durch Massage. 305 

—. Jahresbericht 1915/16 Hyg. Institut 
Bonn. 485 

— in der Kantonprovinz. 358 

—. Kohlehydratgehalt des Blutes. 247 

—, Kontaktinfektion. 2 

—, Kriegs-, Sehutzimpfung. 28 

— beim Neugeborenen. 49 

— in Palastina. 357, 358. 

—. Untersuchungsamt Freiburg i. Br., 

Jahresbericht 1914 u. 1915. 252—254 

—, Untersuchungsamt GieBen, Jahres¬ 
bericht 1915. 449 

—, Untersuchungsamt Kdnigsberg. Jahres¬ 
bericht 1914/15. 3 

—, Verbreitung durch den Handel. 245 

— bei Verwundeten. 275 

Influenza s. a. Bac. influenzae. 

— bei Neugeborenen. 50 

— in Palastina. 358 

Insekten, Hefepilze im Darm. 400 

—, Leprattbertragung. 237, 238 

Institut f. experiment. Therapie, Frank¬ 
furt a. M., Jahresbericht 1914. 254 

—, hygienisches, Bonn, Jahresbericht 
1915/1916. 485 

—, hygienisches, Hamburg, Jahresbericht 
1915. 327 

—, Seram-, Schadenersatzpflicht. 144 
—, tierhygienisches, Freiburg i Br., Mit- 
teilungen 1914. 143 

Ionen, Wirkung auf die Phagozytose. 68 
Iridochorioditis, eiterige, bei Meningitis 
cerebrospinalis epidemics. 176 

Iritis, Behandlung mit parenteralen Milch- 
in jektionen. 319 

Irrenanstalten, Typhus abdominalis. 452 
Isoagglutinine im Serum. 56 

l8oamylhydrokuprein, Wirkung auf 
Streptokokken. 294 

Isoctylhydrokuprein, Wirkung auf Strepto¬ 
kokken. 294 

Isoh&molysine im Serum. 56 

Ixodes ricinus, Piroplasmose-Uebertra- 
gung. 374, 376 

Jahresbericht 1914/15 d. bakteriolog.-dia- 
gnost. Untersuchnngsstelle Prag. 255 
—1915/16 Hygienisches Institut Bonn. 485 

— 1915 Hygienisches Institut Hamburg. 

327 

— 1914 Institut f. experiment. Therapie 

Frankfurt a. M. 254 

— 1913 u. 1914 der Landesanstalt fttr 

Wasserhygiene. 1 254 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



598 


Register. 


Jahresbericht 1914/15 d. Untersuchungs- 
amts t ansteckende Krankheiten Ktinigs- 
berg. 3 

— 1914 u. 1915 d. Untersuchungsamts f. 
Infektionskrankbeiten Freiburg i. Br. 

252-254 

— 1915 d. Untersuchungsamts f. Infek- 
tionskrankbeiten zu Gieflen. 449 

Jena, Typhus-Epidemie. 452 

Jerusalem, Seuchenbekftmpfung. 357 
Jod gegen Druse. 124 

— Guaj akol- Glycerin gegen Erysipel. 300 

— in der Hombant bei Tuberkulose. 197 

— in den Lympbdriisen bei Tuberknlose. 

197 

Jodiperol gegen Wnnden. 256 

Jodkalinm gegen Blastomykose. 397 
—, Wirkung anf Dialysieryerfahren Ab- 
derhaldens. 76 

Jodnatrium gegen Scbarlach. 164 

Jodoform gegen Trachom. 315 

Jodoxybenzoat, Wirkung anf die Tuber- 
kulinreaktion. 54 

Jodtinktur gegen Erysipel. 301 

Josorptol gegen Druse. 124 


Kachexia thyreopriya, Ossifikationsstbrun- 
gen. 251 

Kfiber s. a. Binder. 

— Erkrankungen, Infektionsweg durcb 

den Uracbus patens. 130 

K&lberruhr- u. Paratyphuserreger, Nicht- 
identit&t. 485 

—, Pathologie u. Bebandlung. 130 
Eklte s. a. Temperatur. 

—, Wirkung auf Gonokokken. 505 
Kala-Azar s. a. Leishmaniose. 

-Infektion bei Affen. 369, 370 

-in Kanton. 358 

-Mittelmeer- u. indiscbes, Identit&t. 

369, 370 

-, Uebertragung auf Hunde. 369 

Kalin mpermanganat zur Wassersterili- 
sierung. 413 

Kalium tellurosum, Beaktion mit Mikro- 
• organismen. 263 

Kalk, Chlor- s. Cblorkalk. 

—, kakodylsaurer, Wirkung auf Bac. para¬ 
typhi. 478 

Kamerun, Framboesia tropica, Histopatho¬ 
logic. 372 

—, Gundu. 355 

—, Krankheiten, seltenere. 354, 355 
—, Lepra. 355 

—, Mai de Pinto. 355 

—, Paratyphus. 354 

—, Periostitis ossificans framboesiaca. 355 
—, Pseudolepra. 355 

Kampfer, d-, 1- und i-, Wirkung auf Bak- 
tenen. 433 

— gegen Pneumonie der Pferde. 126 
—, Wirkung auf Pneuinokokken. 292 


Kaninchen, Infektion, experiment, mit 
Taenia serialis. 440 

—, Infektion mit Paralyse-Spiroch&ten. 

517, 519 

—, Psoroptesr&ude. 400 

— Septik&mie, Aetiologie. Bebandlung 

usw. 140 

-bei Neugeborenen. 50 

—, Syphilis, eiperimentelle. 517, 518 
—, —, Immuniaierung mit Kulturspiro- 
chftten. 520 

-, Uebertragung auf den Menschen, 

Verlauf. 518 

—, Verruga peruyiana-Uebertragung. 377 
—, Verwendbarkeit zu Tuberkulosearbei- 
ten. 201 

Kanton, Infektionskrankheiten. 358 
—, Land u. Volk in hygien. Beziebung. 

358 

Kaolin zur Bakterien-Entfernung. 306 
Karbolineum-Seifenwasser gegen Kr&tze. 

446 

Karbolsaure gegen L^use. 344 

— gegen Sypbilis-Sklerosen. 542 

Karpfen, Dakty logyruskrankbeit, Bek&mp- 

fung. 439 

—, Hautkrankheit bei denselb. 142 
Kartofielwasser fttr Bakterienn&hrbdden. 

260 

Karzinom s. a. Krebs. 

—, F&rbung mit Chromoform. 398 

—, Wirkung yon Lymphdriisenextrakten. 

256 

Kasein, serologiscbes Verhalten. 64 
Katacidtabletten zur Wassersterilisierung. 

413 

Katalase, Chemie. 69 

—Ldsungen, Verdauungsversuche. 69 
Katarrh u. Typhus, Beziehungen. 5 
Katgut, Heretellung u. Sterilisierung. 427 
ELationen, Wirkung auf die Phagozytose. 

68 

Katzen, GescbwtUste. 144 

Keblkopf-Tuberkulose, Bekkmpfung. 244 
Keratitis infectiosa beim Benntier. 136 
Kernfarbung, yitale, bei Meta- u. Proto- 
zoen. 259 

Keucbbusten, Agglutination des Keuch- 
hustenbazillus 167, 168 

—, Bebandlung mit Keucbbusten-Sputum. 

169, 170 

—, Bebandlung mit Serum. 170 

—, Bek&mpfung. 165 

—, Hftmaturie bei demselb. 167 

—, Immunisierung. 168, 169 

— in Kanton. 358 

—, Komplementbindung des Serums mit 

dem Keuchhustenbazillus. 167, 168 
—, Komplikationen m Sterblichkeit. 167 
—, Vaccination. 168, 169 

K.-H -Beaktion zur Sypbilisdiagnose. 537 
Kiendl - Harz - Natronlauge - Gtemisch zur 
Desinfektion. 433 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


599 


Kiesels&ure, Pellagra-fthnliche Erschei- 
nungen durch dieselbe. 241 

Kindbettfieber s. Puerperalfieber. 

Kinder s. a. Sauglinge. 

Beriberi. Behandltmg mit Reiskleie. 

389 

Entamoeba bnccalis anf dem Zahn- 
fleisch derselb. 380 

Gonorrhoe, Rektal-. 501 

| Harnorgane, bakterielle Erkrankungen. 

312 

Infektion, enter&le. 265 

-L&hmung, Bekfimpfung. 244 

Meningitis tuberculosa. 193 

Pocken. 225, 226 

Pseudomeningitis. 193 

l Rheumatisms, akuter, Komplikationen. 

311 

Ruhr. 493 

Tuberkulinreaktion, kutane, bei ex- 
sudativer Diathese. 207 

Tuberkulose. 192, 193 

—, Behandlung mit Tuberkulin. 209. 

210 

— Bek&mpfung. 181 

— der Knochen. 201 

—, vergl. Tuberkulinuntersuchungen. 

184 

—, Vulvovaginitis gonorrhoica. 501 
Kleider, Desinfektion. 407 

Klonumbildungen bei Bakterien. 266 
Enochen-Erkrankungen bei Typhus abdo- 
minalis. 9, 10, 458 

—, Tuberkulose. 201 

-, Bac. tuberculosis iin Blut. 203 

-, Tuberkulinreakdon, Bedeutung 

derselb. 203 

Knochenmark, Bac. tuberculosis, Ent- 
wicklung in demselb. 201 

—, Spirochaete pallida in demselb. 517 
Knorpel, Perichondritis typhosa. 10 
Kochsalzlfisungen, physiolog., gegen Para- 
typhus. 476 

—, —, gegen Typhus abdominalis. 476 
Koch-Weekssche Konjunktivitis, Bakte 
riologie u. Klinik. 316 

Kflnigsberg, Untersuchungsamt ftir Infek- 
tionskrankheiten, Jahresbericht 1914/15. 

3 

Kflrper-Gewicht, Wirkung von Ozon. 248 
K6rperchen,Prowazeksche,Untersuchungs- 
technik. 316 

Koffein-Vergiftung, Untersuchungen. 246 
Kohle zum Typhusbazillen-Nachweis. 15 
Kohlehydrate im Blut bei Infektions- 
krankheiten. 247 

Kohlensaure zur WaBsersterilisierung. 418 
—, Wirknng auf die Phagozytose. 68 
Kohlenstoffquellen, EiweiCbildung aus 
denselb. 268 

Kollargol gegen Gasphlegmone. 283 

— gegen rneumonie. 297 

— gegen Typhus abdominalis. 450 


Kolle-Flasche ftir Massenkulturen. 258 
Kolloidton-Reinigang von Abwdssern. 97 
Komplement u. Ambozeptor. 59, 60 
—, bakteriolytisches, Wirkung. 60 

— Bindung s. Komplementbindung. 

— u. Serumprotease, Nichtidentitat. 72 

— Ver&nderungen im Blut bei Syphilis. 

524 

— Wirkung, Mechanisms. 60 

Komplementbindung zum Bac. abortus- 

Nachweis in der Milch. 132 

— mit Bac. liquefaciens Pedt. 318 

— mit Bac. mesenteries. 318 

— mit Bac. rhinitis. 306, 807 

— mit Bakterienextrakten zur Krank- 

heitsdiagnose. 60 

— zur Diagnose des Typhus abdominalis. 

473 

— mit Diplobacillus Morax-Axenfeld. 318 

— bei Fleckfieber. 331, 840 

— bei Hornhaut-Erkrankungen. 318 

— bei Keuchhusten. 167, 168 

— bei Lepra. 239 

— bei Pocken. 236 

— bei Streptokokken-Injektionen. 60 

— bei Tuberkulose. 208 

— zur Tuberkulose-Diagnose. 60 

— zur Typhus abdominalis-Diagnose. 60 

— bei Typhus abdominalis nach Schutz- 

impfung. 473 

— Wassermann bei Gehirntranma. 535 

— — bei Geschwtilsten. 534, 535 

-bei Krankheiten, verschiedenen. 531, 

532 

-mit Narkoseserum. 534 

-bei Rhinopharyngitis mutilans. 373 

— zur Rotzdiagnose. 105—112 

— Wassermann bei Scharlach. 535 

-Spezifizit&t. 534, 535 

-bei Syphilis. 516, 516, 518, 521— 

535 

-bei Syphilis u. Agglutination der 

Spirochaete pallida. 521 

-, Amhozeptormenge, Bedeu¬ 
tung. 526, 527 

-, antagonistische Faktoren. 

526, 527 

-Auswertung, quantitative. 

528 

-—, Bedeutung ftir die Behand¬ 
lung. 540, 541 

-Bedeutung, diagnostische. 

530—533, 534 

-, Bedeutung, prognost., bei 

abortiv behandelter Syphilis. 535 

-mit Cholesterin u. Herz- 

extrakt. 525, 526 

-, Dungernsche Modifikation 

-, Eigenhemmung. 527, 628 

-- —, Hamsterkomplement 524 

-- —, Messung, quantitative. 523 

- f M.ethodik. 623, 524 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 




600 


Register. 


Digitized by 


Komplementbindung Wassermann bei Sy¬ 
philis im Objekttr&ger. 523 

-- Organextrakte. 524—526 

- 1 Primfiraffekt. 533 

- ? Technik. 538, 530 

-, Verhalten u. Wirkung ak- 

tiver Sera. 528 

-, Verschiedenheit der Dia¬ 
gnoses 529, 530 

-bei Tuberkulose. 534, 535 

-bei Ulcus tropicum. 383 

Kongorotnfihrbbden zur Kultur des Bac. 

typhi, Wert. 461 

Konjunktivitis, Behandlung mit Milch- 
in jektionen, parenteralen. 318, 319 
—. Koch-Weekssche, Bakteriologie u. 
Klinik. 316 

— membranaica, Behandlung mit Tier- 

kohle. 318 

— trachomatosa im Kriege. 315 

Konstitution u. Krankheitsdisposition. 246, 

247 

Kontaktinfektion bei Kriegsseuchen. 2 
Kr&tze, Behandlung. 446 

Krankenhaus, Tuberkulose-, in Stettin. 180 
Krankheit, Addisonsche s. Addisonsche 
Krankheit. 

—, Bantische s. Bantische Krankheit. 

—, Hodgkinsche 8. Hodgkins Krankheit. 
—, Konstitution u. Disposition. 246, 247 
Krankheiten, ansteckende s. Infektions- 
krankheiten. 

— durch Protozoen, pathogene. 353 
—, Tropen- s. Tropenkrankheiten. 

Krebs s. a. Karzinom. 

—, Behandlung mit Aqihoalin. 256 
Kremulsion R zur Desinfektion. 433 
Kresol gegen Lanse. 344, 346, 349 
Kresolseifenldsung zur Desinfektion des 
Auswurfs. 408—411 

Kretinismus, endemischer, Ossifikations- 
storungen. 251 

KriebelmUcke s. a. Simulium reptans. 
Kriebelmucken in der Neumark. 447 
Krieg, Badeeinrichtung, fahrbare. 408 
—, Choleraspitfiler dicht an der Front. 

328 

—, Darmerkrankungen, Behandlung. 47 
—, Desinfektion im Felde. 408 

—, Desinfektionsapparat. fahrbarer. 408 
—. Desinfektionsapparat fiir Lazarettziige. 

403—405 

—, Eingeweidewtirmer bei Soldaten. 437 
—. Gasphlegmone. 276—289 

—. Geschlecbtskrankheiten, Statistik. 498 
—, Geschlechtskrankheiten, Verbreitung 
u. Bekampfung. 497 

—, Hautkrankheiten. 497, 498 

—, Infektionskrankheiten bei Verwun- 
deten. 275 

—, Konjunktivitis trachomatosa, Verbrei¬ 
tung. 315 

—, Krfitzebehandlung. 446 


Krieg, Lfiuse*Bekampfung. 330, 343—349 
—. Lfiuse bei den Fronttruppen. 342 
—. Leber-Abszesse bei Verwundeten. 275 

— und Lungen-Tuberkulose. 182, 188 

—, Malaria, Behandlung u. Verhiltung. 359 
—, Paratyphus. 40—42, 482. 483 

—. Rattenbekampfung an der Front. 321 
—, Ruhr, Bakteriolo^e. 44, 45 

—. Ruhr, Epidemiologic u. Bek&mpfung. 

—. Schufiverletzungen, Bakterinbefunde. 

273—276 

—, Schutzimpfung gegen Typhus u. Cho¬ 
lera, Technik. 473 

—, Seuchen, Bedeutung der Kontakt¬ 
infektion. 2 

—, Seuchenbek&mpfung nach demselb. 244 
—. Seuckenbekftmpfung in PreuCen w&h- 
rend desselb. 243 

— Seuchen, Schutzimpfung. 28 

—. Syphilisbehandlung. 541 

—. Tragbahren u. Feldbetten, desinfizier- 

bare. 427 

—. Trinkwasser-Bereitung. 414 

— und Tuberkulose. 182, 183 

—. Tuberkulose-Bekkmpfung. 177, 178 

— u. Tuberkulose in PYankreich. 182 

—. Typhus abdominalis. 1, 450, 451 
—, Wundinfektionen. 273—284 

Kristallviolett, Wirkung auf Septik&mie, 


249- 


experimentelle. 

Kropf, Aetiologie. 

— in Bayern. 

—, Diplokokken bei demselb. 

— und Wasser. 

Kupfer, Desinfektionswirkung. 

— gegen Nematoden-Erkrankungen 

— gegen Trichinose. 

— gegen Tuberkulose. 

— gegen Tuberkulose der Haut. 195 
Kupfer8ulfat zur Wassersterilisierung in 

Schwimmbadern. 420 

Kurorte s. Badeorte. 

Kutanreaktion zur Gonorrhoe-Diagnose. 

506 

— bei Syphilis, Bedeutung ftir die Be¬ 
handlung. 541 

Kyrine, Wirkung, biologische. 249 


140 
261 
251 
264 
249 
431 
445 
445 
215, 216 


Laboratorium, Gl&ser-Sterilisierung. 427 

— Infektionen, Verhiltung. 13 

Lackmusmannitagar, Bac. coli, Wachs- 

tum. 48 

Lfiuse u. Bac. typhi, experimenteile Unter- 
suchungen. 459 

—, Bekampfung. 380, 343—349, 401 
—, Bekfimpfung mit Methanin. 257 
—, Eier u. Larven, Beschreibung. 447 

— Extrakte zur Flet-Meberdiagnose. 340 

— u. Fleckfieber. 330, 332, 334, 336— 

338, 340, 342, 343, 401 
—, Kleider-, Biologie. 343—349 

—, Lepratlbertragung. 237 


Go i igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


601 


L&nse, Riickfallfieber-Uebertragung. 371, 

401 

Lamblia-Infektion des Darmes. 882 
Landausche Reaktiou bei Syphilis. 540 
Landesanstalt fiir Wasserhvgiene, Jahres- 
bericht 1913 u. 14. ‘ 254 

Laneps, Salbengrandlage. 256 

Lanloligen, Salbengrandlage. 256 

Latrinen, Anopheles in denselb. 363 
Lazarettztige, Desinfektionsapparat. 403, 

404 

Leber* Abban o. melancholischer Sym- 
ptomenkomplex. 85 

Leber-Abszefi in Palkstina. 358 

-in den Tropeu. 355 

-bei Verwnndeten. 275 

—, AmdbenabszeB, Behandlnng. 382 
—, Bac. typhi in derselb. 460 

—, Blntznckergehalt bei Tnberknlose. 196 
—Erkrankungen in d. Tropen, radiolog. 

Untersnchnngen. 379 

— Finnen bei Mns silyiaticns. 400 
—, Glykogenbestand bei Tnberknlose. 

196 


— Nekrose dnrch Immnnsernm. 92 

—, Nekroseherde bei Paratyphns. 11 
—, Nekroseherde bei Typhus abdom. 11 
—, Wirknng von Immnnsernm. 92 
Lecutyl gegen Tnberknlose. 215, 216 

Leichen, Embalsamieren n. Sterilisieren. 

428 

Leishmania-khnliche Gebilde im Blnte 
einer Geckotidenart 370 

— donovani, Affen-Infektion. 369 

— tropica in Turkestan, Erreger der 

Orientbeule. 369 

-, Uebertragnng auf Tiere. 369, 370 

Leishmaniose 8. a. Kala-Azar. 

— 363 

— der Hnnde. 369 

Leishmaniosis, Uebertragungsversuche. 

369, 370 

Leitfaden fttr Desinfektoren. 401 

Lenigallolzinkpaste gegen Krfttze. 446 
Lepra s. a. Bac. leprae. 

—, Aetiologie. 237 

—, Bakteriologie. 238 

—, Behandlnng mit Cyanocnprol. 240 

— Geschwttre, Behandlnng mit Fnchsin. 

239 

—, Insekten als Zwischentrftger. 237, 238 

— in Kamernn. 355 

— in Kanton. 358 

—, Komplementbindnng. 239 

— der Luftwege, oberen. 238 

— der Nengeborenen. 49 

— in Pal&stina. 358 

— auf den Philippinen. 238 

—, Pseudo- in Kamernn. 355 

— Serum, Agglutmationswirkung. 239 

—, Streptothm in der Milz. 238 

—, Uebertragnngsweise. 237, 238 

Leptothrix in der Mnndhohle. 157 


Lepns kabylicus, Dermatoxys veligara 
bei demselb. 444 

Leukftmie, Aetiologie. 249 

— der Htihner. 141 

Lenkopenie bei Staphylokokkensepsis. 298 

— bei Typhus, diagn. Wert 8 

Lenkosarkomatosis s. Lymphosarkoma- 

tosis. 

Lenkotoxine, Normal* u. Blutverwandt- 
schaft, Beziehnngen. 65 

—, Normal- u. Phagozytose, Beziehnngen. 

65 

Lenkozyten-Bild bei Pocken. 226 

-bei Skorbnt. 390, 391 

-bei Tibialgie. 390 

— Einschltlsse bei Fleckfieber. 338 

—, Entstehnng n. Bedeutung. 247 

—, eosinophile bei Tnberknlinknr, Be- 

dentung derselb. 204 

— Extrakte, Wirknng. 68, 69 

— Ferment, Verhalten bei Geschwlllsten. 

81 


-, Verhalten bei Schwangerschaft n. 

Pnerperalfieber. 81 

—, Konservierangsmethoden. 55 

— bei Malaria, Verhalten dereelb. 360 

— bei Paratyphns, Verhalten derselb. 41 

— Zahl, Wirknng von Bac. typhi-Injek- 

tion. 21 

Lenkozytose dnrch Lenkozyten-Extrakte. 

69 

— nach Milz-Entfernung. 56 

— bei Pneumonic. 245 

— bei Typhus-lmmunisierung. 21 

Licht znr Behandlnng der Tnberknlose, 

chirnrgischen. 212, 215, 217 

-, Hant*. 219 

-, Lnngen*. 217 

—, Wirknng auf Reauktase. 248 

Lilnnatis nflotica beim Menschen. 446 
Lianor cerebrospinalis s. Cerebrospinal- 
flhssigkeit. 

Loeffler-Grtinlosung, Modifikation. 259 
LotionaL Salbengrandlage. 256 

Lnetin-Reaktion bei Syphilis. 540 

Luftgase-Bestimmung, Apparat zn der¬ 
selb. 400 

Luftwege, obere, Erkrankungen bei Stock- 
drechslern. 252 

—, Infektionen, Bakterienbefnnd. 287— 

289 


Lumbalpunktat, Bac. typhi in demselb. 3 

—, Milzbrand-fthnlicher Bacillus in dem¬ 
selb. 97 

Lnmbalpunktion bei Behandlnng der 
Sp&tsyphilis. 641 

— znr Behandlnng deB Typhus abdomi- 

nalis. 476 

Lnngen, Bac. typhi in denselb. 460 

—, Biphtherie. 146 

— Erkrankungen der Steinhauer. 188 

— Krankheiten, nichttnberknUise, Bak¬ 
teriologie. 287 —289 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 





602 


Register. 


Lungen, Milben in denselb. bei Affen. 488 

— Schttsse, Lungen-Abszesse u. Empyem. 

274 

— Spirochdtose. 354 

—, Syphilis oder Taberknlose ? 516 

— Tuberkulose s. Tuberkulose, Lon gen-. 
—. Wirknng von Pneumobacillus-Toxin. 

297 

Lupus, Bac. tuberculosis, F&rbung bei 
demselb. 198 

—, Behandlung mit Lecutyl. 215, 216 

— in Paldstina. 358 

Lymphdrttsen, axillare, Tuberkulose u. 

malignes Granulom. 221 

— Extrakte gegen Karzinom. 256 

—, Jodgehalt bei Tuberkulose. 197 
—, Spirochaete pallida in denselb. 517 
Lymphe zur Drusebehandlung. 124 
—, Pocken-, abgeschw&chte. 230 

—. —, bakterienfreie, Herstellung. 230 
Lymphocytomatose s. Lymphosarkoma- 

tosis. 

Lymphogranulomatose mit Exanthem u. 

Hautknoten. 222 

Lymphome, miliare der Leber bei Para- 
typhus. 11 

—, miliare der Leber bei Typhus abdom. 

11 

Lymphosarkomatosis der Binder. 128,129 

M&use, Cyprinicida-Infektion, Spontan- 
infektion mit Typhus-Coli-Bakterien 
bei derselb. 486 

—, Firmen in der Leber. 400 

M&use typhus- u. Paratyphuserreger, Nicht- 
identit&t. 485 

Mftuse-Typhusvaccine zur Behandlung des 
Typhus abdominalis. 37 

—, Ziesel-, Bek&mpfung mit Ratin. 43 
Magen-Geschwiire, Streptokokken in den¬ 
selb. 264 

— Saft, Wirkung, bakterizide. 436 

— Strongyliosis beim Rmde. 442 

Magnesium glycerino-phosphoricum gegen 

Tetanus. 122 

— sulfuricum gegen Tetanus. 121 

Mais u. Pellagra, Beziehungen. 241 
Mai de Pinto in Kamerun. 355 

Malachitgrtin, Wirkung auf Septik&mie, 

experimentelle. 140 

Malaria s. a. Anopheles u. Schwarzwasser- 
fieber. 

—. 353 

— dhnliche Erkrankung, Symptome. 363 
—. Behandlung mit Antityphusvaccin. 467 
—, Behandlung mit Chimninjektion, in- 

traventfser. 362 

—, Behandlung mit Optochin. 362 

— in Galveston. 360 

— in Kanton. 358 

— im Kriege, Behandlung u. Verhiltung. 

359 

—, Leukozyten. Verhalten derselb. 360 


Malaria bei Neugeborenen. 50 

— in Ostpreufien. 359 

— in Pal&stina. 357, 368 

— in Panama, Bek&mpfung. 359 

— Parasiten, Deformierungsprodukte. 361 
-, Entwicklung in Anopheles. 362^ 

-, F&rbung bei Massenuntersuchunp 

-, Wirkung von Neosalvarsan. 362 

-, nitraglobul&re Eonjugation. 360 

-, sp&rliche, Nachweis. 361 

—, Plasmodium tenue. 361 

—, Uebertragung durch Anopheles. 


363 

17 

110 


—, Urochromogen im H&rn. 

Mallein, flilssigcr, Herstellung. 

— B^aktion bei Rotz. 106—112 

—, trockenes, Herstellung. Ill 

Maltatieber, BlutbUd. 245 

Mangan, Wirkung auf Aspergillus niger. 

394 

Masern, Ansteckung, Inkubation u. Be- 
k&mpfung. 165 

—, Antianaphylaxie. 166 

—, Blutbild. 245 

—, Immunisierung. 166 

— in Kanton. 358 

— bei Neugeborenen. 50 

— in Palftstina. 358 

—, Peptonempfindlichkeit bei denselb. 166 

— bei Sftuglingen. 164 

—, Untersuchungen, vergl. 236 

—, Urochromogen im Harn. 17 

Mastitis-Diagnose, Wert fUr die Milch- 

kontrolle. 133 

Maul- u. Klauenseuche, Behandlung mit 
Rindol. 116 

-, Behandlung mit Serum. 116 

-, Bek&mpfung. 115, 116 

-in Oesterreich. 114 

-, Pansen-Ver&nderungen. 114 

-, Schutzimpfung. 115, 116 

Mazedonien, Piroplasmose der Pferde. 374 
Medulla oblongata-Begeneration bei Diph- 
therie. 147 

Meerschweinchen, Abort durch Bac. 

abortious equinus venire. 124 

—, Leben ohne Bakterien. 400 

—, Mycobacterium smegmatis. 400 

— Tuberkulose, intrakutane Tuberkulin- 

reaktion, Wert. 208, 209 

—. Typhus, experimenteller. Pathologie 
nsw. 458, 459 

—, Verwendbarkeit zu Tuberkulosearbei- 
ten. 201 

—, Wirkung von Tetanus-Toxin. 119 
—, Zuchtfdrderung fdr Institute. 263 
Meningismus. Diplokokken in der Spinal- 
flUssigkeit. 171 

Meningitis s. a. Meningococcus 

— durch Bac. diphtheriae. 147 

— durch Bac. subtilis. 303 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


603 


Meningitis, Blutbild. 245 

— cerebrospinalis epidemics, B&kterio- 

logie. 172—174 

-, Behandlnng mit Disparagen. 

176 

-, Behandlnug mit Optochininjek- 

tionen. 176 

-, Behandlnng mit Serum. 175, 

176 

-, Bek&mpfung. 172, 173. 244 

-, Diagnose. 173* 174 

-, Diagnose mittels H&raolysin- 

reaktion. 175 

-, Diplococeus ftavus im Bint n. 

Lumbalpnnktat 174 

-, eitrige Iridochorioditis bei der- 

selb. 176 

-, Herzmuskelentzilndung bei der- 

selb. 171 

-, Meningokokken im Exanthem. 

171 

-in Pal&stinA. 358 

-, Umgebungsuntersuchungen. 172 

-, Urochromogenreaktion, diagnost. 

Wert. 466 

-, Verbreitung dnrch Meningo- 

kokkentr&ger. 172, 173 

-siderans. 171 

— bei Diphtherie. 147 

—. Erreger derselb. 147 

— meningococdca bei Scharlach. 161 

—. Milzbr&nd-. 97 

—, Pneumokokken-, Behandlnng mit Op- 

tochin. 294 

— dnrch Streptokokken. 147 

—, Streptokokken-, Behandlnng mit Dis¬ 
paragen. 176 

— tuberculosa bei Kindern. 193 

— typhosa. 11 

— Weicbselbaum, Sammelreferat. 170 

Meningococcus s. a. Meningitis. 

—, Agglutination. 174 

— . Differenzierung. 174, 175 

— im Lumbalpunktat. 174 

— im Nasenschleim u. Blut. 174 

— im Rachenschleim. 173 

— Trftger. Meningitisverbreitung. 172, 

173 

—, Verhalten gegen Maltose. 174 

Meningokokken-Sepsis. 170 

Meningokokkentr&ger, Bebandlung mit 
Sano. 256 

Menscb, Rindertuberkulose, Bedentung flir 
denselb. 190 

—, Rotz, chroniscber. 102 

—, —, Diagnose dnrch Blntkultur. 102 
—, Tuberkulose, Typus der Bazillen. 189 
Menthol-Eukalyptol gegen Lungentuber- 
kulose. 215 

Merarsol gegen Syphilis. 256 

Metalle, Desinfektionswirkung. 431, 432 
—, Kolloide gegen Gonorrhoe. 518 
Metallsalze, Wirkung auf Gonokokken. 504 


Metazoen, Neutralrot zur vitalen Kern- 
f&rbung. 259 

Methanin gegen Lftuse. 257 

Methylenblau zur Desinfektion der Harn- 
blase. 313 

Methylformindichromat s. Chromoform. 
Micrococcus aureus in den Luftwegen. 

287, 289 

— catarrhalis bei Arthritis chronica. 264 

— gonococcus s. a. Gonorrhoe u. Gono¬ 
kokken. 

-, Agglutination. 504 

-, Biologie. 502—505 

-, Degenerationsformen. 503, 604 

-, Differenzierung. 604 

-, Eigenschaften, kul tore lie. 504 

-, F&rbnng. 503 

-, Initialformen. 503 

-, Kultur. 502, 603 

-, Kultur auf Bierwtlrze. 505 

-, Lebensf&higkeit auf Bierwtirzen- 

n&hrbdden. 504 

-, Lebensfahigkeit in versch. Medien. 

503 

-, Sauerstoffgehalt, Wirkung redu- 

zierender Substanzen. 504 

-, Wirkung der K&lte. 505 

-, Wirkung yon Salz u. Wasser. 603 

-, Wirkung von Stickstoff, flttssigem. 

605 

Mikrokjeldalmethode znm Nachweis der 
Wirkung von Abwehrfermenten. 83 
Mikromethode zur Diagnose pathogener 
Bakterien. 399 

Mikroorganismen, Tellurreaktion. 263 
—, Wirkung auf Antiseptica, organische. 

430 

—, Wirkung von Giften. 428—430 
Mikroskopie, Beizen u. Beizenfarbstoffe. 

898 

—, F&rbegestell ftir bakteriol. Pr&parate 
• 399 

—, F&rbung, direkte v on Paraffinschnitten. 

399 

—, F&rbung mit Farbstiften. .398 

—, Technik. 400 

—, Tisch zum Arbeiten auf dem Lande. 

400 

Milben, Lepraiibertragang. 237 

— in der Lunge von Affen. 438 

Milch, Aufrahmungsvermdgen, Wirkung 

der W&rme auf dasselb. 136 

—, Bac. abortus, Nachweis dnrch Agglu¬ 
tination. 132 

—.-, Nachweis dnrch Komplement- 

bindung. 132 

—,-, Nachweis durch Kultur. 133 

—, — tuberculosis, Menge in derselb. 191 
—, Bakterien, Wirkung der Biorisation. 

422, 423 

—, biorisierte, Haltbarkeit. 423 

—, bittere durch Bac. subtilis. 134 
—, Gttte u. Wertbemessung. 134, 136 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Digitized by 


604 


Register. 


Milch, hygienische. 135 

— Iniektion gegen Epididymitis go- 

norrhoica. 609 

-, parenterale gegen Iritis. 319 

-, parenterale gegen Konjunktivitis. 

318 

-gegen Prozesse, entzdndliche. 509, 

510 

-gegen Typhus abdominalis. 476 

-, Wirkung anf d. Fieber bei Typhus 

abdom. 20 

—Katalase, Ursachverhftltnis. 136 

— Kontrolle, Wert der Mastitis-Diagnose 

fiir dieselb. 133 

—, parenterale Zufuhr u. Fieber. 8Q 
—, Pasteurisierung. 191, 192, 422—424 

— u. Rinderkrankheiten. 134 

—, serologisches Verhalten. 64 

—, Streptokokken-Nachweis. 301 

—, Tuberknlose-Verbreitung durch die¬ 
selb. 191, 192 

—, Typhusverbreitung durch dieselb. 4, 

452 

—, Untersuchungsmethoden. 132—136 
—, Wirkung von Bac. paratyphi. 481 
Milcheiweififeflrper, serologisches Verhal¬ 
ten. 64 

Milchs&ure-Sptilungen in der Schwanger- 
schaft. 315 

Miliarlupoid Boecksches u. Tuberkulose. 

224 

Mila, Bac. paratyphi B in derselb. 485 
—, Bac. typhi in derselb. 460 

— Entfernung, Bluterneuerung nach der¬ 
selb. 56 

— Krankheiten in Pal&stina. 358 

— Kulturen, Verhalten des Bac. tuber¬ 
culosis in denselb. 65 

— Schwellung nach Typhusimpfung. 30 
—, Spirochaete pallida in derselb. 517 
Milzbrand s. a. Bac. anthracis. 

—■ u. Abwasser. 97, 98 

— fthnlicher Bacillus, Virulenz. 97 

—, Anthrakopepsie. 101 

—, Behandlang mit Serum. 101 

—, Bek&mpfung. 244 

—, Blutgerinnung. 101 

—, Diagnose, bakteriologische. 99 

—, Diagnose mittels Pr&zipitation. 98, 99 
—, Diagnose mittels Serums. 99 

— Encephalitis. 97 

— Felle, Desinfektion. 421 

— Fermente, Wirkung derselb. 101 

— Haute, Desinfektion mit Chlorkalk. 97 

— Meningitis. 97 

— der Neugeborenen. 49 

— in Palfistina. 358 

— der Schweine. 143 

—, Vaccination. 100 

Mobilisations-Behandlung der Lungen- 

tuberkulose. 220 

Molke, serologisches Verhalten. 64 

MoniUa bei Sprue. 387 


Morbus maculosus Werlhoiii, Aetiologie 


Moronal, Tonerdeersatzmittel. 256 

Morphin, Wirkung auf Protozoen. 381 
Mflcken s. a. Anopheles, Fliegen usw. 

—, Bekftmpfung. 448 

—, Kriebel- in der Neumark. 447 

—, Leprattbertragung. 237 

—, Pilz-, Dipteren in den Larven derselb. 

448 

—, Tod von Pferden u. Rindern durch 
dieselb. 447 

Mumps, Anatomie, patholog. 310 

—, Infektion, ezperimentelle. 309 

MundhOhle, AmSben in derselb. 380 
—, Bac. typhi in derselb. 12 

—, Desinfektion mit Tonsalzpaste. 257 
—, diphtheriefthnliche Bakterien in der¬ 
selb. 156 

Mundinfektion, eitrige, epidemische. 303 
—, putride durch Bac. ana£robins haemo- 
lysans. 304 

Mus 8. a. Mftuse. 

— silvaticus, Finnen in der Leber. 400 
Musca s. Fliegen. 

Muscidae, Biologie. 400 

Muskel-Erkrankungen nach Typhus. 458 
Mutation des Bac. diphtheriae. 155, 156 

— des Bac. paratyphi. 477 

— des Bac. typhi. 477 

— der Bakterien. 5—7, 156, 266 

Mycantin, Wirkung auf Mikroorganismen. 

430 

Mycobacterium smegmatis bei Meer- 
schweinchen. 400 

Myokarditis diphtherica, Eosinophilie. 148 

Nkhrbdden, Agar-, Erneuerung. 260, 261 
—, Bedeutung bei Prttfung von Des- 
infektionsverfahren. 436 

—, Bierwiirzen-, Gonokokken, Lebens- 
fkhi^keit auf denselb. 504 

—, Chmablau- zur Kultur des Bac. typhi. 

461 

— zur Choleradiagnose. 15 

-, neue. 324 

—, Erspamis mittels der Mikromethode. 399 
—, gefftrbte, fltissige zur Differenzierung 

von Coli-TyphusDakterien. 462 

— fiir Gonokokken. 505 

—, Glyzerin-Kartoffel-, Wirkung auf Bac. 

tuberculosis. 198 

—, Glyzerinserum- mit Saponium depur. 
versetzte, Wirkung auf Bac. tubercu¬ 
losis. 197 

— aus Kartoffelwasser. 260 

—, Kongorot- zur Kultur des Bac. typhi, 

Wert 461 

— fiir Micrococcus gonococcus. 502, 508 

— zur Paratyphusdiagnose. 14, 16 

—, Selen- zur Bac. typhi-Kultur. 14 

— zur Typhus- u. Ruhrdiagnose, Her- 

stellnng. 18—15 



Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


605 


Naevus vasculosus des Nackens u. Tuber- 
kulose. 196 

Nagftua, Migchinfektionsversuche. 366 

Nahrangsmittci Vergiftungen, bakterielle. 

245 

Narkose, Exzitationsstadium, Erklfirung. 

67 

Narkotin, Wirknng auf Protozoen. 381 
Nase, Bac. rhinitis bei Schnupfen in der- 


selb. 306 

—, Diphtherie. 146 

—, Erkranknngen bei Eleckfieber. 333 

Nasenschleim, Meningokokken in dem- 

selb. 174 


Natrinrabisulfit, Wirknng auf Gonokokken. 

504 


Natriumcitrat, Wirknng, agglntinierende 
anf Bac. typhi. 464 

—, Wirknng bei Pellagra. 241. 242 
Natriumjodoxybenzoat, Wirknng anf Anti- 
kOrperbi Idung. 54 

—, Wirknng auf Tuberknlin. 54 

Natriumnitrat gegen Gasphlegmone. 286 
Natrium nucleinicum gegen Gonorrhoe- 
Komplikationen. 509 

Natriumanlfit znr Wassersterilisierung. 

413 

Nebenhodenentztindung s. Epididymitis. 
Nebennieren bei Diphtherie. 147 

Neger, Krankheiten. 354 

Neifler-Wechsbergersches Ph&nomen. 60 
Nekrosebacillus, Sanreagglutination. 57 
Nekroseherde in der Leber bei Typhus n. 

Paratyphus. 11 

Nemathelminthen-Extrakte, Wirknng bei 
Injektion. 437. 438 

Nematoden - Erkranknngen, Behanalung 
mit Knpfer. 445 

— der Familie Spirmidae, Beschreibnng. 

443 


— bei Leucotermes lncifngns, Beschrei¬ 
bnng. 443 

—, nene, Beschreibnng. 444, 446 

—. nene bei FUchsen. 444 

— bei Reptilien, Beschreibnng. 443 

— bei Saperda tridentata, Beschreibnng. 

443 

— bei Yogeln, Beschreibnng. 443 

Neosalvarsan gegen Brustsenche. 107,122 

— gegen Pocken. 226 

— gegen Rotz. 113 

— gegen Syphilis, endolumbal, Technik 

n. Indikataon. 542 

—, Wirknng anf Malaria-Parasiten. 362 
Nephritis dnrch Bac. paratyphi verars. 40 
—, Bakterien im Ham. 313 

— n. Dialysierverfahren Abderhaldens. 82 
—, h&morrhagische bei Paratyphusinfek- 

tion. 477 

—, Scharlach-, familiare Disposition. 160 
Nervus vagus - Degeneration bei Diph¬ 
therie. 147 

Nengeborene s. a. Sauglinge. 


Nengeborene, Infektion n. Immnnit&t. 49 
—, Tetanus. 117 

Neuguinea, Deutsch-, Ulcns tropicnm. 383 
Neukolln, Desinfektionsanstalt, Beschrei- 
bnng. 402 

Neutrairot znr vitalen Kernfarbung bei 
Meta- n. Protozoen. 259 

Nieren, Bac. paratyphi in denselb. 477 
— x Bac. typhi in denselb. 460 

— Infektion dnrch Bac. paratyphi. 40 

— der Sauglinge, bakterielle Erkranknn¬ 
gen. 312 

—, Staphylomykose. 299 

— Vereiterong bei Typhus abdominalis. 9 
Ninhydrin-Reaktion der Gewebe beim 

Kocken. 397, 398 

Nognchische Reaktion bei Syphilis. 540 
Nucleo-Hexyl gegen Flecklieber. 342 


Obiekttr&ger, hohle fttr mikrobakteriolog. 

Differentialdiagnose. 259 

Oedem-Krankheiten, Aetiologie u. Klinik. 

372 


—, malignes n. Gasphlegmone. 278, 280 
—, — bei Nengeborenen. 50 

—, Rttckfallfieber-, Diagnose. 372 

Oesophagus, Diphtherie. 147 

Oesterreich, Impfgesetz. 231 

—, Sanitatswesen. * 178—180 

—, Tuberkulose-Bekampfung. 178—180 
Ohr-Erkranknn^en bei Flecklieber. 333 
-bei Syphilis, erblicher. 516 

— Tnberknlose, Behandlung mit Tnber- 

knlomucin. 210 

Oidium bei Sprue. 386 

Ophiostomum-Art, nene im Darin des 
Gnndi, Beschreibnng. 443 

Ophthalmie, sympathische, Erscheinung, 
anaphylaktische ? 317 

Opsonine, Wirknng von Typhusbazillen- 
Injektion. 24 

Optochin s. a. Aethylhydrokuprein. 

— gegen Angen-Erkrankwi^en, knflere. 

296, 296 

— gegen Malaria. 362 

— gegen Meningitis cerebrospinalis epi¬ 
demics. 176 

— gegen Pneumokokkeninfektion der 

Hornkaut. 295 

— gegen Pnenmokokkenmeningitis. 294 

— gegen Pnenmonie. 293—295 

—, Wirkung auf das Ange. 293, 295, 296 
—, Wirknng anf Bac. diphtheriae. 159 
—, Wirkung anf Pneumokokken. 293—295 
—, Wirkung anf Streptokokken. 294 
Organe, Abban n. Dialysierverfahren Ab¬ 
derhaldens. 76—82 

—, Extrakte znr Komplementbindung 
Wassermann bei Syphilis. 524—526 
—, Fibrolysine in denselb. 88 

—, Jod in denselb. bei Tnberknlose. 197 
Orientbenle dnrch Leishmania tropica in 
Turkestan. 369 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



606 


Register. 


Ormizet, Tonerdeersatcmittel. 266 

Oroyafieber, Pathologie, Verbreitong usw. 

355-367 

Osmosil - Aluminiumsulfat zur Wasser- 
sterilisierung. 414 

Osteomalacie, puerperale. 315 

Ostpreuflen, Malaria. 359 

Otitis tuberculosa, Behandlung mit Tuber- 
kulomucin. 210 

Ovarium u. Dialysierverfahren Abder- 
haldens. 82 

Oxalatplasma, Wirkung von Staphylo¬ 
coccus pyogenes aureus. 298 

Oxals&ure, Wirkung auf Gonokokken. 504 
Oxyuris-Infektion, Behan dlung mit Kupfer. 

445 

Ozaena, Aetiologie. 307, 308 

—, Coccobacillus foetidus. 307, 308 

—, Vaccination. 309 

Ozon, Wirkung auf Bakterien. 424 
—, Wirkung in Fleischktthlhallen. 424 
—, Wirkung auf den tierischen Organis¬ 
ms. 248 

Pal&stina, Gesundheitsverh&ltnisse u. In- 
fektionskrankheiten. 357, 358 

—, Senchenbek&mpfung, 357 

Paltaufscher Zwergwuchs, Entstehung. 

251 

Panama, Fleckfieber. 329 

—, Krankheitsbek&mpfung. 358, 359 

Papageien, Epidemie durch Spiroptera 
incerta. 438 

Papaverin, Wirkung auf Protozoen. 381 
Papiergeld u. Diphtheric-Verbreitung. 148 
Paraffinschnitte, F&rbung, direkte. 399 
Paragglntination des Bac. coli. 488, 489 
—, Bedeutung fttr die Ruhrdiagnose. 463 
—, Bedeutung fttr die Typhusdiagnose. 

463 

— von Paratyphus-B-khnlichen St&mmen. 

6, 7 

—, Untersuchungen, experimentelle, fiber 
dieselb. 6, 488, 489 

Paralyse, Behandlung mit Salvarsan. 543 

— u. Dialysierverfahren Abderhaldens. 76 

— Spiroch&ten, Kaninchen-Infektion. 517, 

519 

—Virus, Tierpathogenit&t. 517—519 
Parasiten, Verbreitung, geographische. 400 
Parasitologie, Untersuchungen u. Technik. 

400 

Paratyphus s. a. Bac. paratyphi. 

—, Aetiologie u. Pathologie. 39 

Paratyphus A u. B, Differenzierung. 478 

—484 

—-, Augenerkrankungen bei demselb. 458 

— B - tthnliche St&mme, Paragglutination. 

7 

-, Behandlung mit Bolus alba. 486 

-, Dauerausscheider. 484 

-Infektion. 38 

-beim Sfingling. 39 



Paratgjihus, Bakteriologie, 

—, Bazillentr&ger, 

—, Behandlung mit Colivaccin. 480 
—, Behandlung mit Deuteroalbumose. 476 
—, Behandlung mit Etelen. 47 

—, Behandlung mit Heterovaccine. 476 
—, Behandlung mit Kochsalzltoungen, 
physiolog. 476 

—, Behandlung mit Serum. 480 

—, Behandlung mit Typhusvaccin. 480 
-, Blutbild. 245 

—, cholera&hnlicher. 40 

—, Diagnose, bakteriolog. 14, 15, 449, 
450, 479-481, 483 
—, Diathese, h&morrhagische, bei dem¬ 
selb. 457 

—, Diazoreaktion. 41, 483 

—, Epidemie. 42 

—, Exanthem. 8 

—, experimenteller, Chemotherapie. 478 

— im Felde. 483 

— u. Fleischvergiftungen, Bezieh ungen 

zur Hogcholeragruppe. 485 

— in Galizien. 482 

—, Gastroenteritis, Symptoms. 477 

— u. K&lberruhrerreger, Nichtidentit&t. 

485 

— in Kamerun. 354 

—, Komplikationen. 40 

—, Kontaktinfektion. 478 

— im Kriege. 40—42 

—, Leukozyten-Verhalten bei demselb. 41 
—, miliare Lymphome der Leber. 11 

— u. M&usetyphuserreger, Nichtidentitttt. 

485 

—, Mundbazillentr&ger. 11 

—, N&hrbtiden zur Diagnose. 14, 15 

—, Nekroseherde in der Leber. 11 

—, Nephritis, h&morrhagische. 477 

—, Pathologie. 476, 477 

—, Pneumo-. 40 

—, Prophylaxe. 40 

— u. Psittakosiserreger, Nichtidentit&t. 

485 

—, Roseola. 8 

— u. Ruhr, Beziehungen. 5 

— u. Ruhr, Mischinfektion. 480 

—, Schutzimpfung. 41, 42 

— u. Schweinepest-Erreger, Nichtidenti- 

tftt. 485 

— in den Tropen. 482 

— u. Typhus abdominalis, Mischinfektion. 

480 

—, typhus&hnliche, farbstoffbildende Bak¬ 
terien bei demselb. 5 

— u. Typhus, Beziehungen. 5 

—, Typhusimpfung gegen denselb. 41 
—, Urochromogenreaktion bei demselb. 41 
—, Urochromogenreaktion, diagnost. Wert. 

465 

—, Vaccination. 479, 480 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


607 


Paratyphus, Verbreitung (lurch Bazillen- 
trftger. 481 

—, Verbreitnng durch Fleisch. 89, 40 
—, Verbreitung, geographische. 482 

—, Verbreitung durch Wasser. 478 

—, Widalsche Reaktion. 6, 7, 482 

Paravaccine. 231, 238 

Paravidalsche Reaktion. 7 

Parkinsonsche Krankheit u. Dialysierver- 
fahren Abderhaldens. 80 

Parotitis s. Mumps. 

Pasteurisierung der Milch. 422—424 
Pastillen, Hals-, stark wirkende. 306 

PeUagra-ahnliche Erscheinungen durch 
Alaun. 241 

-durch Kiesels&ure. 241 

—, Aetiologie, Pathologie, Verbreitung 
usw. 240—242 

—, Bac. Welchii im Stnhl. 242 

— n. Ern&hrung. 242 

—, Ern&hrungstherapie. 241 

—, experimentelle. 241 

—, Geistesstflrungen bei derselb. 243 

—, Leichenbefunde. 240 

—, Lichtkrankheit. 240 

— u. Mais, Beziehnngen. 241 

—, Prophylaxe. 241 

—, Wa9ser, Rolle desselb. 241 

—, Wirkung von Xatriumzitrat. 241, 242 
Pepton-Arten, Antikdrper fttr dieselb. 51 

-, Jmmunisierung gegen dieselb. 61 

Perichondritis costalis typhosa. 10 

Perikardialexsudat, Bac. paratyphi in 

demselb. 3 

Periostitis ossificans framboesiaca in Ka- 
merun. 366 

Periplaneta orientalis, bakterien&hnliche 
Kflrper in Eiern u. Embryonen. 264 
Peritoneum s. Bauchfell. 

Peritonitis, Blutbild. 245 

Perkaglyzerin, Glyzerinersatz. 257 

Pertussis s. Keuchhusten. 

Pest s. a. Bac. pestis. 

—, Bek&mpfung. 244, 321 

— in Kanton. 368 

— in Palftstina. 368 

—, Quarantine. 321 

—, Binder- s. Rinderpest. 

—, Schutzimpfung. 321 

Petechialfieber der Pferde, Behandlung 
mit Serum. 126 

Petri-Schalen, Halter fiir schiefe Lage. 

Pferde s. a. Fohlen. 

—, Abort durch Bac. abortivus equinus 
verursacht. 124 

—, Abort, infektiflser, Bac. paratyphi bei 
demselb. 124 

—. An&mie, perniziose, Aetiologie, Ver- 
lauf usw. 126 

—, Ascaris megalocephala bei denselb. 438 
—, Besch&lseuche s. Besch&lseuche der 
Pferde. 


Pferde, Brustseuche s. Brustseuche. 

—, Druse s. Druse. 

—, Filaria papilloea im Auge. 441 

—, Filariasis in Turkestan. 441 

—, Gastrophiluslarven bei denselb. 438 
—, Gastrnslarven im Rachen. 448 

—, Geschwlilste. 144 

—, Geschwiirsproxesse der Nasenscheide- 
.wand. 114 

—, Hautausschlag, pustultaer u. an- 
steckender, der Geschlechtsteile. 125 
—, Milzbrand, Pr&zipitation. 98, 99 
—, Nebenhodenentzundung, epidemische. 

126 

—, Petechialfieber, Behandlung mit Serum. 

126 

—, Piroplasmose am Balkan. 373—376 
—, Piroplasmose, Immunisierung. 375 
—, Pneumonia, Behandlung mit Kampfer. 

126 

—, R&ude, Behandlung mit Zoan. 107 
—, Rhinitis follicularis et crupposa con¬ 
tagiosa. 114 

—, Rotz s. Rotz d. Pferde. 

— Sklerostomen-Extrakt, Wirkung. 442 
—, Sommerstreifenekzem, Baktenologie. 

126 

—, Tod durch Mttcken. 447 

Pferdefleisch-Agar zur Bakteriendiagnose. 

260 

Phinomen der spezifischen Sprddigkeit. 

60 

Phagozyten u. Atemzentrum. 67 

—, Biologie. 67, 68 

Phagozytose, Bedeutung des Sauerstoffs 
fiir dieselb. 67, 68 

— u. Nornialleukotoxine, Beziehnngen. 66 

—, Wirkung von Chloroform. 68 

—, Wirkung von Cyankalium. 67, 68 

—, Wirkung von Kohlenskure. 68 

—, Wirkung von Salzldsungen. 68 
—, Wirkung von Wasserstofisuperoxyd. 

68 

Phenolderivate zur Desinfektion des Aus- 
wurfs. 410 

Phenole, merkurierte, Desinfektionskraft 

432 

Phenolut zur Desinfektion. 256 

Phenylhydrazin, Wirkung auf Gono- 
kokken. 504 

—, Wirkung auf den tierischen Organis- 
mus. 248 

Philadelphia, Tiererkrankungen im zoolog. 

Garten. 438 

Philippines Beriberi. 389 

—, Lepra. 288 

—, Typhus abdominalis. 3 

Phlegmone, Gas- s. Gasphlegmone. 

—, Hals-, durch Streptokokken. 300 
Phobrol zur Desinfektion de9 Auswurfs. 

410 

Phosphate, Wirkung auf Bac. paratyphi. 

478 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



608 


Register. 


Phosphate. Wirkung anf die G&rungs- 
geschwindigkeit der Hefe. 394 

Physaloptera abbreviata bei Reptilien. 
Beschreibung. 443 

— paradoxa bei Reptilien, Beschreibung. 

443 

— sexalatus, Entwicklung. 445 

Pigment in Ruhramtiben. 379 

Pilze, Haut-, Fftrbung. 319 

—, Holz-, Wirkung von Giften. 430 
Pilzmiicken-Larven, Dipterenlarven in 

denselb. 448 

Pipette, Tropf-, winkelige. 258 

Piroplasma bigeminum, Morphologie. 373 
Piroplasmose. 353 

—, Behandlung mit Arsen. 376 

—, Behandlung mit Chinin. 376 

—, Behandlung mit Trypanbiau. 375, 376 

— der Haastiere am Balkan. 373—375 

— der Pferde. 378—375 

— der Pferde, Immunisierung. 375 

— der Binder. 374—376 

— der Schafe am Balkan. 374 

—, Uebertragung durch Zecken. 373—376 
Plasma-Gerinnung durch Staphylococcus 

pyogenes aureus. 298 

Htthner-, Wirkung auf Bakterien. 65 

— Kulturen, Verhalten d. Bac. tuber¬ 
culosis in denselb. 65 

Plathelminthen-Extrakte, Wirkung bei 
Injektion. 437, 438 

Pleurapunktat, Bac. paratyphi in dem- 
selb. 8 

—, Bac. typhi in demselb. 3 

PneumobacUlus-Toxin, Wirkung in der 
Lunge. 297 

Pneumococcus bei Infektionen der Luft- 
wege. 287—289 

Pneumokokken s. a. Pneumonie. 

—, Agglutination. 291 

—, Eigenschaften. 291, 292 

— Infektion, Chemotherapie. 292 

-, ImmunkOrperbildung. 291 

-der Hornhaut, Behandlung mit 

Optochin. 295 

— Meningitis, Behandlung mit Optochin. 

294 

—, Meningitis-Erreger. 147 

—, Wirkung von Aethylhydrokuprein. 292 
—, Wirkung von Kampfer. 292 

—, Wirkung von Optochin. 293—295 
—, Wirkung von Pneumokokkenimmun- 
serum. 290 

Pneumonie s. a. Bac. pneumoniae, Pneumo- 

1r a If 1? ah 

—, Aetiologie. 288—290 

—. Antikttrper, anaphylaktische, im Serum. 

290 

—, Behandlung mit Kollargol. 297 
—, Behandlung mit Optochin. 293—295 
—, diphtherische. 146 

—, Leukozytose. 245 

— der Pferde, Behandlung mit Kampfer. 126 


Pneumonie, Reaktiou mit Pneumokokken- 
autolysat. 290 

— der Rehe durch Strongylus micrurus. 442 
—, Serumfermente uud Antifermente. 70 

— durch Staphylococcus alb us bei Negern. 

354 

— durch Streptococcus h&molyticus bei 

Negern. 354 

— bei Typhus, Aetiologie. 449 

—, Urochromogenreaktion, diagnost. Wert. 

465 

Pneumothorax zur Behandlung d. Lungen- 
tuberkulose. 219, 220 

Pneumoparatyphus. 40 

Pocken, Behandlung, chirurgische. 227 
—, Behandlung mit Neosalvarsan. 226 

—, Behandlung mit Sublimat. 226 

—, Bek&mpfung. 225, 226, 243, 244 

—, Blutbild. 226 

—, Diagnose mittels Komplementbindung. 


—, Diagnose durch Tierversuch. 234,235 
—, Experimentelles. 227 

— Festigkeit in Deutschland. 228 

—, Haut-Allergie, lokale. 229 

—, Impfschutz, Dauer. 232 

— in Kanton. 358 

—, Komplementbindung. 236 

—, Lokali8ation. 226 

— Lymphe, abgeschwftchte. 230 

-, bakterienfreie, Herstellung. 230 

-, Bakteriologisches. 227 

— bei Neugeborenen. 60 

— in Palastina. 358 

— in Polen. 225 

—, Purpura variolosa. 227 

—, Untersuchungen, vergl. 236 

—, Untersuchungsmethoae. 234 

—, Vaccination. 225—233 

—, Vaccination der Neugeborenen. 231 
—, Vaccination der Schwangeren. 231 
—, Vaccination, Versuche mit der Quarz- 

lampe. 230 

—, Vaccination der Wbchnerinnen. 231 
—, Vaccine-Immunitat. 227—229^ 232 
—, Vaccine-Immunitat der Wiedenmpf- 
linge. 232 

— u. Varizellen, Differentialdiagnose. 233 

—, Verbreitung. 225, 226 

Polen, Pocken. 225 

—, Ruhr der Kinder. 493 

Polycyth&mie, Komplementgehalt des Se¬ 
rums. 63 

Pr&parate, bakteriolog., F&rbegestell, 
neues. 399 

—, mikroskopische, F&rbung mit Farb- 
stiften. 398 

Pr&zipitation s. a. Prfczipitine. 

— bei Lepra. 239 

— zur Milzbranddiagnose. 98, 99 

— zur Rotlaufdiagnose. 116, 117 

— zur Syphilisdiagnose, Wert u. Bedeu- 

tung. 533, 535 


Digitized fr. 


Google 


L 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


609 


Prazipitine s. a. Prftzipitation. 

— von Anodonta anatina. 62 

— in den Augenfltlssigkeiten. 52 

—, Wirkung von Typhusbazillen-Injek- 

tion. 24 

Pr&zipitinreaktion, Thermo- zurGonorrhoe- 
diagnose. 507 

Prag, bakteriolog.-diagnost. Untersuch- 
ungsstelle, Bericht 1914/15. 255 

PreuSen, Desinfektoren, Ausbildung. 401 
—, Seuchenbek&mpfung im Kriege. 248 
Protargolsalbe gegen Gonorrhoe d. Frauen. 

514 

Proteinkflrper-Therapie. 89 

Proteosen, Wirkung auf Serum-Fermente. 

70, 71 

Proteus vulgaris, Eigenscbaften.. 396 

Protoplasma-Aktivierung durch Eiweifl- 
stone. 38 

Protozoen, Kernffcrbung, vitale mit Neu- 
tralrot. 259 

—, pathogene, Krankheiten durch dieselb. 

353 

—, Wasserreinigung durch dieselb. 411 
—, Wirkung auf Bakterien. 411 

—, Wirkung von Emetin. 381 

—, Wirkung von Morphin. 381 

— T Wirkung von Narkotin. 381 

— , Wirkung von Papaverin. 381 

Providoform zur Bebandlung der Diph- 

therie. 158 


tberie. 158 

—, Wirkung auf Bakterien. 158, 159 

Providol zur Desinfektion. 257 

Prowazekscbe Kdrperchen s. Ktfrperchen, 
Prowazeksche. 

Psittakosis- u. Paratyphuserreger, Nicht- 
identitdt. 485 

Psoriasis. Bebandlung mit Serum. 320 
Psilosis linguae 8. Sprue. 

Psoroptesraude bei Kaninchen. 400 
Psychosen u. Leber-Abbau. 85 

— bei Pellagra. 243 

Puerperalfieber, Bakterien, anaerobe bei 

demselb. 315 

—, Bekampfung. 244 

—, Leukozyten-Fermente, Yerhalten der- 
selb. 81 

Punktat-Gewinnung, Apparat zu derselb. 

399 

Purpura haemorrhagica, experimentelle. 63 

— rheumatica, Aetiologie. 320 

— variolosa. 227 

Puten s. Truthiihner. 

Pyamie bei Tieren. 143 

Pyelitis, Eiternachweis im Earn durch 
WasserBtoffsuperoxyd. 312 

Pyelocystitis der Sauglinge, Aetiologie u. 

Infektionsweg. 312, 487 

Pyrogallol, Wirkung auf Gonokokken. 504 
Pyrogallolkarbonsaure, Wirkung auf Gono¬ 
kokken. 504 

Quarant&ne bei Pest. , 321 

Erate Abt. Ref. Bd. G6. ^0* 


Quarzlampe u. Vaccination gegen Pocken. 

230 

Quarzlicbt zur Bebandlung der Tuber- 
kulose, chirurgischen. 212, 217 

— zur Bebandlung der Tuberkulose, 

Lungen-. 217 

— gegen Erysipel. 301 

Quecksilber-Festigkeit von Bakterien. 431 

— gegen Syphilis. 515, 519, 544 

Quecksilberbijodid, Wirkung auf Bakterien. 

433 

Quecksilber - V erbindungen, organische, 
Desinfektionskraft. 432 

Rachenscbleim, Meningokokken in dem¬ 
selb. 173 

Radiergnmmizeichen nach Fleckfieber, 
Wert 340 

Radium, Wirkung auf Reduktase. 248 
Raude der Pferde, Bebandlung mit Zoan. 

107 

—, Psoroptes- bei Kaninchen. 400 

Ratin gegen Zieselmause. 43 

Ratten, Bekampfung im Stellungskrieg. 

321 

—, Tuberkulose. 400 

Raum, Desinfektion mit Dampf. 407 
Rauschbrand u. Gasphlegmone. 277 

— bei Neugeborenen. 50 

— der Rinaer, Bebandlung mit Emphy- 

sarcolum. 127 

— der Binder, Scbutzimpfung. 127 

—, Saureagglutination. 57 

Reduktase, wirkung von Warme, Licbt 

u. Radium. 248 

Rebe, Strongylus-Pneumonie. 442 

Renntier, Keratitis infectiosa. 136 

Reptilien, Nematoden bei denselb., Be- 
scbreibung. 443 

Resorzin, Wirkung auf Gonokokken. 604 
Rhachitis u. Dituysierverfahren Abder- 
baldens. 81 

— u. innere Sekretion. 81 

Rbeumatismus s. a. Arthritis u. Gelenk- 

rbeumatismu8. 

—, akuter der Kinder, Komplikationen. 

311 

—, Behandlung. 311 

— u. Beruf, Beziehungen. 310 

Rhinitis durch Goccobacillus foetidus 

ozaenae. 307, 308 

— folliculari8 et crupposa contagiosa bei 

Pferden. 114 

Rhinopharyngitis mutilans, Histopatbo- 
logie. 372 

-, Komplementbindung Wassermann. 

373 

Rickettsia Prowazekii, Fleckfiebererreger. 

336—338, 342 
Rictularia-Arten, Beschreibung. 444 
Binder s. a. K&lber. 

—, Abort, seucbenhafter, Diagnose. 132 
—, —, —, Immunitftt. 131 

23/26. 39 


Digitized 


Go^'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



610 


Register. 


Hinder, Aktinomykose. 143 

— Erkrankungen, Einflufi auf die Milch. 

134 

-durch Simnlium reptans. 130 

—, Geschwiilste. 144 

—, Hautbluten. 129 

—, Lymphosarkomatosis. 128 

—, Mastitis-Diagnose, Wert fiir die Milch- 
kontrolle. 133 

—, Maul- u. Klauenseuche s. Maul- u. 
Klauenseuche. 

—, Milzbrand, Prftzipitation. 98, 99 

— Pest, orientalische. 361 

—, Piroplasmose. 374—376 

—, R&uschbrand, Behandlung mit Emphy- 

sarcolum. 127 

—, —, Schutzimpfung. 127 

—, Seheidenerkrankung durch Fliegen- 
maden. 131 

—, Scheidenkatarrh, Behandlung mit 
Antikolpitin. 131 

—, —, Behandlung mit Bissulin. 131 

— Seuche. 129 

—, Strongylusgastritis. 442 

—, Tod durch Milcken. 447 

—, Tuberkulose. 143 

—, Tuberkulose der Haut, primare. 224 

Rindol gegen Maul- u. Klauenseuche. 116 
Rippenknorpel, Perichondritis typhosa. 10 
Ristin gegen Krfttze. 446 

Rocky Mountain spotted fever, Aetiologie. 

376 

ROntgenstrahlen zur Behandlung von 
Hodgkins Krankheit. 222 

— zur Behandlung der Tuberkulose, chi- 

rurgischen. 212, 215, 217. 

— zur Behandlung der Tuberkulose. 

Lungen-. 217, 218 

— gegen Granuloma venereum. 384 
—, Wirkung auf die Antiktirperbildunj?. 

o3 

Rftteln, Untersuchungen, vergl. 236 
Rongalit, Wirkung auf Gonokokken. 504 
Rosanilin zur Desmfektion der Harnblase. 

313 

Roseola bei Paratyphus. 8 

— bei Typhus abdominalis. 8, 9 

— typhosa, diagnost. Bedeutung. 464, 465 
Rotlauf s. a. Schweinerotlauf. 

—, Behandlung mit Arsanil. 123 

—, Diagnose mittels Prftzipitation. 116, 

117 

— beim Menschen. 116 

— Serum, Ueberempfindlichkeit beim 

Schwein. 139 

Rotz, Bekampfung. 244 

—, Diagnose, forensische. . 105 

—, Diagnose mittels Komplementbindung. 

105-112 

—, Inkubations- u. Krankheitsdauer. 104 

— beim Menschen, chronischer. 102 
-, Diagnose durch Blutkultur. 102 

— bei Neugeborenen. 50 


Rotz in Palftstina. 358 

— der Pferde, Behandlung mit Neosal- 

varsan. 113 

-, Behandlung mit Salvarsan. 113 

-^ Beschreibung. 102—104 

-, Diagnose durch Blutunter- 

suchung. 105—112 

-, Diagnose durch Malleinprobe. 

105-112 

-, Erkennung der malleinisierten 

bei Blutuntersuchung. 105 

— — — im Felde, Diagnose, Bekftmp- 

fung usw. 105—107 

--, Immunisierung. 106, 112 

-, Sehutzimpfung mit Farase. 112 

—, variolaartige Eruptionen bei demselb. 

102 

Rhckf&llfieber, Behandlung mit Goldkollo- 
biase. 256 

—, Bekftmpfung. 243 

— Blut, Infektiositftt desselb. 372 

— Oedem, Aetiologie, Diagnose, Klinik 

usw. 372 

— in Palastina. 358 

— Spironemen, Degenerationsformen. 371 

— Uebertragung durch L&use. 371, 401 

—, Virus-Formen. 371, 372 

Ruhr, Amdben- s. Am5ben-Ruhr. 

— 8. a. Bac. dysenteriae. 

—, Aetiologie. 2, 5, 494, 495 

—, —, Diagnose, Therapie usw. 44, 45 
—, Allgemeininfektionen. 495 

— u. Bac. coli, Beziehungen. 5 

—, Bac. coli, Pathogenitftt. 2 

—, Bakteriologie u. Klinik. 494, 495 
—, Balantidien-, Krankheitsbild. 382 
—, Bazillentr&ger. 325 

—, —, Behandlung mit homologem Impf- 

stoff. 12 

—, —, Massenuntersuchung. 462, 463 
—, Behandlung. 493 

—, Behandlung mit Etelen. 47 

—, Behandlung mit Serum. 492, 493 
—, Bekampfung. 243, 244, 491, 492 

—, chronische. 492 

—, Darmverftnderungen bei derselb. 458 
—, Diagnose mittels Agglutination. 44, 45 
—, Diagnose, bakteriologische. 15, 44— 
46, 326, 327, 450, 492-495 
—, Diagnose, Bedeutung der Paraggluti- 
nation. 463 

— u. Dickdarmkatarrh, akuter, h&mor- 

rhagischer. 492 

—, Diplokokken in den Faeces. 2 

—, Disposition, ortliche u. zeitliche. 491 
—, Epidemiologie u. Klinik. 44 

—, Harn- u. Stuhlbefunde, bakteriolog. 
nach derselb. 325 

— bei Hunden. 496 

—, Immunisierung. 46, 47 

—, Immunitftt. 493 

— in Kanton. 358 

der Kinder. 493 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



.Register. 


Ruhr. Komplikationeu. 2 

—, Krankheitsbild. 492-495 

— im Kriege, Bakteriologie. 44, 45 

-, Epidemiologie u. Bekampfung. 

491 

—, Nachkrankheiten. 496 

— in Pal&stina. 858 

— n. Paratyphus, Beziehungen. 5 

-, Mischinfektion. 480 

—, Sfcurefuchsinagar zur Diagnose, Her- 

steilnng. 13 

—, Schutzimpfong. 46. 47 

—, Spezifizit&t. 492 

—, Streptokokken in den Faeces. 2 

— n. Typhus abdominalis. 3, 5 

-, Mischinfektion. 451 

—, typhusfihnliche, farbstoffbildende Bak- 

terien bei derselb. 5 

—, Typhusschutzimpfung bei derselb. 46 
—, Verbreitung durch Bazillentr&ger. 495 
—, Verbreitung durch Fliegen. 491 
—, Verbreitung durch Wasser. 491 
—, Widalsche Reaktion. 7 

Saccharomyces Lemounieri n. sp. im Aus- 
wurf. 303 

Sftuglinge s. a. Kinder. 

—, Dermatitis exfoliativa, Uebertragbar- 
keit. 319 

—, Hamorgane, bakterieUeErkrankungen. 

312 

—, Immunisierung gegen Diphtherie. 152 
—, Infektion enterale 265 

—, Infektion u. Immunitfit. 49 

—, Masern. 164 

—, Paratyphus-B bei demselb. 39 

—, Pocken-Vaccination. 281 

—, Pyelocystitis, Aetiologie. 312 

—, —, Aetiologie u. Infektiohsweg. 487 
—, Tetanus. 117 

—, Tuberkulose. 192, 193 

—, Weilsche Krankheit. 352 

S&ure-Agglutination der Bakterien. 57 
—Bildung durch Proteus vulgaris. 396 

— Fuchsinagar zur Typhus- n. Ruhr- 

diagnose, Herstellung. 13 

—, schwefelige, Wirkung auf Gono¬ 
kokken. 504 

Sagrotan zur Desinfektion des Auswurfs. 

408-411 

Salicyl-Prftparate, Wirkung auf Dialysier- 
verfahren Abderbaldens. 76 

Salvarsan gegen Brustseuche. 122 

— gegen Filariasis. 440, 441 

— gegen Paralyse. 543 

— gegen Rhenmatismus. 311 

— gegen Rofy 113 

— Serum, erbitztes, Wirkung auf Spiro- 

chfiten. 544 

— - — gegen Syphilis u. Tabes. 543 

— gegen Spirochfttose. 354 

gegen Syphilis. 515, 517, 542—644 

— gegen Tuberkulose der Haut. 195 


Salvarsan gegen Ulcus tropicum. 383 
—, Wirkung auf Gonokokken. 504 
—, Wirkung auf Trypanosomen. 366 
Salz 8. a. Kochsalz. 

—, Bedeutung ftir die Agglutination. 58 

— LCsungen, Wirkung auf die Phago- 

zytose. 68 

—, Wirkung auf Gonokokken. 503 
Sanitktswesen im Flttchtlingslager. 245 
—, Csterreichisches. 178—180 

Sano zur Desinfektion, Raum-. 256 

— gegen Infektionskrankheiten. 256 

Sapraemie, Definition. 136 

Saprol gegen Kr&tze. 446 

Sarkoid, Boecksches, Befnnde bei demselb. 

223 

Sauerstoff, Bedeutung filr die Phagozy- 
tose. 67, 68 

— Injektion gegen Tetanus. 121 

Saugmaske zur Behandlung der Lungen- 

tuberkulose. 220, 221 

Saurol, Ichthyolersatz. 256 

Schafe, Milzbrand, Prftzipitation. 98, 99 
—, Piroplasmose. 374 

— Tuberkulose. 143 

Scnafseuche, Behandlung mit Serum. 140 
Scharlach, bakteriolog. Befunde bei dem¬ 
selb. 161 

—, Behandlung mit Scharlachblut. 163 


—, Behandlung mit Serum. 161—163 
—, Behandlung mit Vaccine. 164 

—, Bek&mpfung. 159, 243 

—, Blutbild. 246 

—, Disposition, famili&re. 160 

—, Doehlesche Einschltlsse, Bedeutung. 161 
—, Epidemiologic. 159 

—, Erythema scarlatiniforme desquama- 
tivum. 160 

—, Jodnatrium als Prophylaktikum. 164 

— in Kanton. 358 

—, Komplementbindung Wassermann bei 

demselb. 535 

—, Komplikationen. 160 

— mit Meningitrs meningoccica. 161 

— Nephritis, Disposition, famili&re. 160 

— bei Neugeborenen. 50 

— in Palastina. 358 

—, Spirochaete scarlatinae bei demselb. 

161 

—, Unter8uchungen, vergl. 236 

—, Urochromogen im Harn. 17 

—, Wiedererkrankungen. 160 

Scheiden-Erkrankung der Rinder durch 
Fliegenmaden. 131 

Scheidenkatarrh der Rinder, Behandlung 
mit Antikolpitin. 131 

-, Behandlung mit Bissulin. 131 

Schinken, Bac. paratyphi in demselb. 3 
Schmierseife gegen L&use. 344 

Schneidtscher Desinfektionsapparat. 403 

—405 

Schnupfen, Bac. rhinitis bei demselb. 206^ 


Digitized fr. 


Go^'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



612 


Register. 


Schule fttr Desinfektoren. 401 

—, Infektionskrankheiten, Bekfimpfung 

244 

8chuflverletzungen and Infektionskrank- 
heiten. 275 

— im Kriege, Bakterienbefande. 273—276 

—. Leber&bszesse bei denselb. 275 

— der Lungen, Abszesse a. Empyem 

274 

Schutzimpfstoffe, Dosierung. 90 

Schatzimpfang s. a. Immunisierong, Vac¬ 
cination. 

— gegen Cholera, Antikflrperbildung. 27 

— gegen Cholera im Felde, Technik. 473 

— gegen Cholera, Wert u. Daner. 329 

— gegen Diphtherie. 148, 151, 152 

— gegen Druse, Tod der Pferde durch 

dieselb. 144 

— gegen Ferkeltyphus. 138 

— gegen Kriegsinfektionskrankheiten. 28 

— gegen Maul- u. Klauenseuche. 115, 116 

— gegen Milzbrand. 100 

— gegen Paratyphus. 41, 42, 479, 480 

— gegen Pest. 321 

— gegen Rauschbrand der Binder. 127 

— gegen Rotz. . 112 

— gegen Ruhr. 46, 47 

— gegen Schweinepest 138 

— gegen Typhus abdominalis. 1, 2, 21 

—38, 451, 463 

— gegen Typhus abdominalis, Abortio- 

form, Diagnose. 472 

— gegen Typhus abdominalis, Agglu- 

tininbildung nach derselb. 47L 472 

— gegen Typhus abdominalis im Felde, 

Technik. 473 

— gegen Typhus abdominalis, Gefahren 

derselb. 469, 470 

— gegen Typhus abdominalis, Immun- 

kdrperbildung. 24 

— gegen Typhus abdominalis, intraventise 

u. subkutane. 473, 474 

— gegen Typhus abdominalis, klinisches 

Bild. 8 

— gegen Typhus abdominalis, Komple- 

mentbindung nach derselb. 473 

— gegen Typhus abdominalis, Leichen- 

befunde. ' 8 

— gegen Typhus abdominalis bei Schwan- 

geren u. Wdchnerinnen. 469 

— gegen Typhus abdominalis u. Typhus- 

inf estion. 24 

— gegen Typhus abdominalis, Wert u. 

Dauer. 466—468 

Schwangerschaft s. a. Gfeburt. 

—, Diagnose mittels Dialysierverfahren 
Abderhaldens. 75—81 

—. Leukozyten-Fermente, Verbalten der- 
selb. 81 

—, Milchs&uresptllungen in derselb. 315 
—, Osteomalacie. 315 

—, Pockenvaccination. 231 

— u. Tuberkulose. 185, 186 


Schwangerschaft, Typhus abdominalis u. 
Typhusschutzimpfung. 469 

— u. Ueberempfindlichkeit, Beziehungen. 

95 

Schwarz wasserfieber, Theorie. 360 

Schweden, Piroplasmose der Binder. 376 
Schwefel, kolloidaler, Wirkung auf Gono- 
kokken. 504 

— gegen Kr&tze. 446 

Schwefelkohlenstoff gegen Gastruslarven. 

448 

— gegen Lftuse. 348, 349 

Schwefelsaure zur Desinfektion von 

Seuchen-Abw&ssern. 420 

Schwefelwasserstoff gegen Zie&elm&use. 43 
Schweine s. a. Ferkel. 

—, Gasbildung, bakterielle im BauchfelL 

139 

—, Milzbrand. 143 

—, —, Pr&zipitation. 98, 99 

— Pest s. Schweinepest. 

— Rotlauf s. Schweinerotlauf. 

—, Ueberempfindlichkeit gegentiber Rot- 
laufserum. 139 

Schweinepest, Bakterienbefande. 138 
—, Befunde. 143 

— u. Ferkeltyphus. 138 

— u. Paratyphuserreger, Nichtidentit&t. 

485 

— in Portugal, Aetiologie. 138 

— Serum, Blutgewinnung zur Herstel- 

lung desselb. 139 

-, Chemie. 138 

—, Schutzimpfung. 138 

Schweinerotlauf bei Neugeborenen. 50 
Sehnen-Erkranknngen nach Typhus. 458 
Seife, Schmier- gegen L&use. 344 

Sekretion, innere ond Rhachitis. 81 
Selen-Nfihrbtfden zur Bac. typhi-Kultur. 14 
Sepsis, Blutbild. 245 

—, Gonokokken-. 501 

—, Meningokokken-. 170 

—, Pyocyaneus-, Hamoglobinurie bei 
derselb. 302 

— v Staphylokokken- mit Blutblasen u. 

Leukopenie. 298 

—, —, Pathologie. 298, 299 

—, Tetragenus- nach Typhus abdomi¬ 
nalis. 303 

—, Urochromogen im Harn. 17 

Septikfimie-Begriff, Analyse. 136 

—, experimentelle, Wirkung von Anilin- 
farbstoffen. 140 

— der Kaninchen, Aetiologie, Behand- 

lung usw. 140 

— pluriforme der Schafe, Behandlung mit 

Serum. 140 

— bei Tieren. 143 

Serum, Abbau vonDiphtherieheilserum. 153 
—, Abbauvermogen bei Infektionskrank¬ 
heiten. 84 

— Anaphylaxie u. Herzver&nderungen. 

91 


Digitized fr. 


Go gle 


_ Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Begister. 


613 


Seram, Auto- gegen Typhus abdominalis. 

475 

—, Behandlung s. Serumbehaudlung. 

—, Diagnose s. Serumdiagnose. 

—, diphtherietoxingiftiges, Wirkung auf 
Blutdruck. 153 

— Fermente u. -Antifermente, Unter- 

suchungen. 70—74 

— Festigkeit, experimentelle von Typhus- 

bazillen. 25 

—, Gerinnung8reaktion bei Ueberempfind- 
lichkeit. 03 

— Giftigkeit, erhiihte nach Antiferinent- 

beseitigung. 72 

—, hamolytisches, Wirkung auf Here¬ 
in uskel. 62 

—, Immun- s. Immunserum. 

— Institute, Schadenersatzpflicht. 144 
—, Komplementgehalt bei Polycythkmie. 

63 

—Lepra-, Agglutinations wirkung. 239 
—, menschliches, Gehalt an Normalhamo- 
lysinen. 61 

—, Narkose-, Komplementbindung Wasser- 
mann. 534 

— Protease u. Komplement, Nichtidenti- 

tdt. 72 

—, Proteasenachweis. 72 

—, Salvarsan-, erhitztes, Wirkung auf 
Spirochaten. 544 

—, salvarsanisiertes gegen Syphilis u. 

Tabes. 543 { 544 

—, syphilitisches des Menschen, Giftig¬ 
keit ftir anaphylaktisierte Meerschwein- 
chen. 529 

— Therapiej antitoxische. 89 

—, trypanozide Substanz desselb., Unter- 

suchungen. 365 

—, Ueberempfindlichkeit. 95, 96 

-u. HerzverSnderungen. 91 y 

—, Wirkung von Bakterien, abgetdteten/ 

—, Wirkung auf Harnstoffspaltung, bak- 
terielle. 87 

—, Wirkung von Proteosen. 70, 71 

—, Wirkung auf Urease. 86 

Serumbehaudlung des Asthma bronchiole. 

89 

— der Diphtherie. 145, 146, 148—151 

— der Diphtherie, Wirkung auf den Belag. 

149 

— der Epididymitis gonorrhoica. 509 

— der Fohlenl&hme. 124 

— der Gasphlegmone. 277, 278, 281—283, 

285 

— der Gonorrhoe, chirurgischen. 508 

— der Gonorrhoe-Komplikationen. 512 

— von Hautkrankheiten. 320 

— der Hiihnerspiroch&tose. 374 

— des Keuchhustens. 170 

— der Maul- und Klauenseuche. 115 

— der Meningitis cerebrospinalis epide- 

mica. 175, 176 


Serumbehaudlung des Milzbrands. 101 

— des Paratyphus. 480 

— des Petechialfiebers der Pferde. 126 

— der Psoriasis. 320 

— des Rauschbrands der Rinder. 127 

— der Ruhr. 47, 492, 493 

— der Schafseuche. 140 

— des Scharlachs. 161—163 

— der Syphilis. 543, 544 

— des Tetanus. 118—121 

— des Typhus abdominalis. 475 

Serumdiagnose des Fleckfiebers. 339 

— der Geschwiilste. 76, 78 

— der Gonorrhoe. 507 

— des Milzbrands. 99 

— bei Rotz. 105—112 

— der Schwangerschaft. 75—81 

— der Syphilis. 523—541 

— der Syphilis, prognost. Bedeutung bei 

abortiv behandelter S. 535 

Serumkrankheit. 51 

Seuche des Thukydides. 329 

Seuchen-Abwdsser, Desinfektion mit 
Schwefelsdure. 420 

—, Bekampfang in B&rackenlagern. 245 

— Bekampfung in Jerusalem. 357 

-nach dem Kriege. 244 

-in Preufien wfthrend des Krie^e^ 

-, Taktik. 401 

—, Kriegs-, Bedeutung der Kontakt 
infektion. 2 

Shanghai, Heuasthma. 357 

Silber-Ionen gegen Gonorrhoe. 513 

—, kolloidales, zur Behandlung von Me¬ 
ningitis. 176 

— Nitrat gegen Wunden, eiterige u. 

jauchende. 302 

—, Wirkung auf Aspergillus niger. 394 
Simulium reptans, Beschreibung. 447, 448 

-, Tod von Pferden u. Rindern dnrch 

dasselbe. 447 

-, Viehverluste durch dieselb. 130 

Skabies s. Krdtze. 

Sklerom der ober. Luftwege. Vaccination. 

309 

Sklerostomen, Pferde-, Extrakt, Wirkung 

Skorbut, Aetiologie. 320 

—, Beziehungen zu anderen Krankheiten. 

—, Blutbild. 390, 391 

— der Kinder u. Beriberi, Beziehungen. 

389, 390 

— der Kinder, Pathologie u. Behandlung. 

389, 390 

—, Krankheitsbild. 391 

Sonnenlicht zur Behandlung der Tuber- 
kulose, chirurgischen. 212, 215, 217 
Soor der Vulva. 897 

Speiseeis, Bac. typhi, Lebensdauer in dem- 
selb. 4 

Spermatocystitis gonorrhoica. 501 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



614 


Register. 


Spirillum varum, Breite und Geifleln. 262 
Spirmidae-Art, Beschreibung. 448 

Spirocerca anguinolenta. Entwicklung. 445 

— subaequalis bei Fiicbsen. 444 

Spirocbaete s. a. Spirocb&ten. 

— pallida s. a. Syphilis. 

-, Agglutination. 520, 521 

-, Agglutination u. Komplement- 

bindung Wassermann. 521 

-, AntikCrper, spirochfttozide. 519 

-, biologische Veranderungen. 517,518 

-im Blute. 517 

-im Knochenmark. 517 

-in den Lymphdrttsen. 517 

-in der Milz. 517 

-, Morphologie u. Virulenz bei Fort- 

zlicbtung. 519 

-, Nachweis nach der Fontanaschen 

Methode. 521 

-, Untersuchnngen, serologische. 519, 

520 

-, Wirkung von Immunserum. 519, 

520 

—, saprophytische, im Magenfundus des 
Hundes. , 264 

— scarlatinae bei Scharlacb. 161 

Spirochaten s. a. Spirochaete. 

— im Auswurf. 354 

— Knltnren, biologische Ver&nderungen. 

517, 518 

— bei Ulcus tropicum. 383 

—, Wirkung von Immunserum. 520 
—, Wirkung von Salvarsan-Serum, er- 

hitztem. 544 

Spirochatose. 353 

—, Behandlung mit Salvarsan. 354 

— der Htihner, Immunisierung. 374 

— der Lun^en. 354 

Spiroptera mcerta, Epidemieerreger bei 

Papageien. 438 

Spirura gastrophila, Entwicklung. 445 
Spondylarthritis, Aetiologie u. Symptome. 

v 311 

Spondylitis deformans, Aetiologie u. Sym¬ 
ptome. 311 

Sprue in Kanton. 358 

—, Untersuchnngen. 384—388 

Spuman, Heilmittel. 256 

Sputum s. Auswurf. 

Staphylococcus s. a. Staphylokokken. 

— albus, Pneumonieerreger bei Negem. 

354 

— pyogenes aureus in den Luftwegen. 

288 

-, Plasmagerinnung durch den- 

selb. 298 

Staphylokokken s. a. Staphylococcus. 

— bei Abort u. Puerperalfieber. 315 

— im Eiter bei Dermatitis exfoliativa 

neonatorum. 320 

— im Ham. 312 

—, Meningitis-Erreger. 147 

— in Schufiwunden. 274 


Staphylokokken-Sepsis mit Blutblasen u. 

Leukopenie. 298 

--, Pathologie. 298, 299 

— Vaccine gegen Typhus u. Paratyphus. 

476 

—, Wirkung von Choleval. 518 

Staphylomykose der Nieren. 299 

Staub, Tuberkulose-Uebertragung durch 
denselb. 188 

StechmUcken s. Mttcken. 

Steinhauer, Lungentuberkulose. 188 
Sterilin zur Hftnde-Desinfektion. 426 
Sterilisierung s. a. Desinfektion. 

—. der Fleischkonserven. 424 

— von Katgut. 427 

— von Leimen. 428 

— von Medizinal- u. Laboratorinmsgl&sern. 

427 

— der Milch. 422—424 

Sterolin zur Hande-Desinfektion. 426 
Stettin, Tuberkulose-Krankenhaus. 180 
Stickstoff zur Anagrobenztichtung. 261 
—, fldssiger, Wirkung auf Gonokokken. 

505 

Stockdrechsler, Berufskrankheiten. 252 
•Stomatitis durch Bac. anaerobius haemo- 
lyBans. 304 

— purulenta epidemica. 303 

Strahlen, ultraviolette, zur Sterilisierung 

von Wasser usw. 418, 419 

—, —, Wirkung auf Bakterien. 418, 419 
—, —, Wirkung auf Proteine. Vaccine 
usw. 418 

—, —, Wirkungssteigerung, bakterizide, 
durch Fluorescin u. Eosrn. 419 

Streptobacillus Pfeiffer, Urethritis durch 
denselb. 501 

Streptococcus 8. a. Streptokokken. 

—. nkmolytischer, Pneumonieerreger bei 
Negern. 354 

— lacticus, Enteritiserreger. 301 

-in Faeces, Pathogenit&t. 48 

— mucosas, Pneumonieerreger. 294 

— putridus bei Abort u. Puerperalfieber. 

315 

Streptokokken s. a. Streptococcus. 

— bei Arthritis chronica. 264 

— in den Augenbindehfiuten. 318 

— im Blut bei Endokarditia. 300 

— in Eierstockcysten. 264 

—, Eigenschaften. 299, 300 

— in Faeces bei Ruhr. 2 

—, Halsentztindung, phlegmonbse, durch 

dieselb. 300 

— im Ham. 312 

—, Immunisierung gegen dieselb. 299,300 

— Infektion, Diagnose mittels Komple- 

mentbindung. 60 

— in den Luftwegen. 287, 288 

— in Magengeschwiiren. 264 

—, Meningitis durch dieselb. 147 

— Meningitis, Behandlung mit Dispara¬ 
ges 176 




% 


r 


Digitized b 


t Google 


UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


615 


Streptokokken in der Milcb. Nachweis. 

301 

— in der Milch, Wirknng der Biorisation. 

423 

— in Schufiwunden. 274 

—. Variabilit&t, biochemische, biolog. u. 

morpholog. 299, 300 

—, Wirknng von Chinaalk&loiden. 294 
—. Wirknng von Optochin 294 

Streptothrix in den Genitalien w&hrend 
der Geburt n. im Wochenbett. 314 

— in der Milz bei Lepra. 238 

Strongyloides stercoralis im Dttnndarm. 

Strongylus filaria, Entwicklung. 441 

— Gastritis der Binder. 442 

- Infektion, Behandlung mit Knpfer. 445 

— micrurns, Pnenmonie bei Rehen dnrch 

denselb. 442 

Sublimat gegen Lause. 344 

— gegen Pocken. 226 

—.Wirknng auf Mikroorganismen. 430 
Siidsee, Benberi-Epidemie. 388 

Suprarenin gegen Darmerkrankungen im 

Felde. 47 

Synchondrosis sphenooccipitalis. 251 
Syphilis 9. a. Spirochaete pallida. 

—. 514—544 

—. abortiv behandelte, prognost. Bedeu- 
tung der Serumdiagnose. 535 

—. Albnminurie. orthotische, bei derselb. 

517 

—, Antikbrper, spiroch&tozide. 519 

—, Aokische Reaktion. 540 

— der Aorta. 515, 516 

—, Behandlung mit Arsenohyrgol. 256 

—. Behandlung mit Diarsenol. 256 

—, Behandlung mit Merarsol. 256 

—. Behandlung mit Neosalvarsan, endo- 

lumbale, Indikation u. Technik. 542 
—, Behandlung, Probleme. 541 

—. Behandlung mit Quecksilber. 515, 519, 

544 

—. Behandlung mit Salvarsau. 515, 517, 

542-544 

—, Behandlung mit Salvarsan-Serum. 543, 

544 

—, Behandlung der Soldaten im Felde. 

541 

—. Behandlung mit Tuberkulin. 544 
—. Bek&mpfung. 244, 542—544 

—. Diagnose mittels der K.-H.-Reaktion. 

537 

—. Diagnose mittels Komplementbindung, 
staatUche Kontrolle. 5m) 

—, Diagnose mittels Komplementbindung. 

Verschiedenheit der Diagnosen. 529,5m) 
—. Diagnose mittels Ps&zipitation, Wert 
u. Bedeutung. 533 

—, Diagnose mittels Serums. 523—541 
—, Diagnose mittels der Torday-Wiener- 
schen Reaktion. 537 

—. Disposition. 514 


Syphilis, erbliche, Ohrerkrankungen bei 
derselb. 516 

—, Exantheme, Entstehung, Verlauf usw. 

514 

— des Gehirns, Augenerscheinungen. 517 

— des Herzens, Symptoms usw. 514, 515 

—, lmmuni8ierung. 519 

—, Immunisierung mit Kulturspiroch&ten. 

520 

— bei Kaninchen, experimentelle. 517,518 
—, Kaninchen-, Uebertragung auf den 

Menschen, Verlauf. “ 518 

— in Kanton. 358 

—, Komplementbindung Wassermann bei 

derselb. 515, 516, 518 521—535 

—,-u. Agglutination der Spirochaete 

pallida. 521 

—,-, Ambozeptormenge, Bedeutung. 

526, 527 

—,-, antagonistische Faktoren. 526, 

527 

—,-, Auswertung, quantitative. 528 

—,-, Bedeutung fttr die Behandlung. 

540, 541 

—,-, Bedeutung, diagnostische. 530 

—533, 534 

—.-, Bedeutung, prognost., bei 

Abortivbehandlung. 535 

—,-mit Cholesterin u. Herzextrakt. 

525, 526 

—,-, Dungernsche Modifikation. 537 

—,-, Eigenhemmung. 527, 528 

—,-, Hamsterkomplement. 524 

—,-, Messung, quantitative. 523 

—,-, Methodik. 523, 524 

—,-im Objekttrager. 523 

—,-, Organextrakte. 524—526 

—,-beim Primaraffekt. 533 

—,-, Technik. 538, 539 

—,-, Verschiedenheit der Diagnogen. 

529, 530 

—,-, Wirkung u. Verhalten aktiver 

Sera. 528 

—, KomplementverKnderung im Blut. 524 
—, Kutanreaktion, Bedeutung ftir die 
Behandlung. 541 

—, Landausche Reaktion. 540 

—, Liquor cerebrospinalis, Goldsolreaktion. 

522, 623 

—,-, Verfinderungen bei derselb. 521 

—523 

—, Luetinreaktion. 540 

—, Lumbalpunktion bei Behandlung der¬ 
selb. 541 

— der Lungen oder Lungentuberkulose ? 

516 

—, Menschenaerum, Giftigkeit ftir ana- 
phylaktisierte Meerschweinchen. 529 

— der Neugeborenen. 49 

—, Nogushische Reaktion. 540 

—, Pr&zipitation, prognost. Bedeutung. 535 
—, Reaktion. sero-chemische, bei derselb. 

536, 537 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 




616 


Register. 


Syphilis. Reinfektion. 514, 515 

— Sklerosen, Behandlung mit Karbol- 

saure. 542 

— Stoffe. Bestimmung, quantitative, dnrch 
Komplementbindung Wassermann. 528 

— u. Ulcus molle, Differenzierung. 500 

Tabes dorsalis, Angenerscheinungen. 517 
-, Behandlung mit Sal varsan* Serum. 

Taenia serialis, Infektion, experiment., 
bei Kaninehen. 440 

Talk gegen Lftuse. 349 

Tampospuman, Heilmittel. 256 

Tarentola mauritanica, Hftmogregarinen 
u. Trypanosomen im Blut derselb. 370 

-, leishmania - khnliche Gebilde im 

Blut derselb. 370 

Tartarus stibiatus gegen Granuloma vene¬ 
reum. 384 

-gegen Trypanosomiasis. 364 

-, Wirkung auf Trypanosomen. 366 

Technik, parasitologische. 400 

Tegoglykol gegen Hantkrankheiten u. 

Wunden. 256 

Tellur-Reaktion der Mikroorganismen. 263 
Temperatur s. a. Hitze, KiUte. 

—, Wirkung auf Gonokokken. 505 
Tendovaginitis gonorrhoica. 501 

Tetanus s. a. Bac. tetani. 

—, Behandlung. 117, 118 

—, Behandlung mit Magnesium glyzerino 
phosphoricum. 122 

—. Behandlung mit Magnesium sulfuri- 
cum. 121 

—, Behandlung mit Sauerstoffinjektionen. 

121 

—, Behandlung mit Serum. 118—121 
—, chronischer. 117 

—, Immunisierung. 118—120 

— in Kanton. 358 

— der Neugeborenen. 50, 117 

— in Palastina. 358 

—, RiC in der LuftriJhre. 118 

— Toxin, dnrch Formaldehyd entgiftetes. 

119 

-, Heretellung. 118, 119 

-, durch Schwefelkohlenstoff ent¬ 
giftetes. 120 

-, Wirkung bei Meerschweinchen. 119 

Tetragenus-SepBis nach Typhus abdomi- 
nalis. 303 

Thermopr&zipitinreaktion zur Diagnose 
der Gonorrhoe. 507 

Thorakoplastik bei Lungentuberkulose, 
serologische Reaktion. 213 

Thukydides, Seuche derselb. 329 

Thymol zur H&ndedesinfektion. 425 
Thymusdriise u. Dialysierverfahren Ab- 
derhaldens. 82 

Tibialgie, eine Avitaminose. 390 

—, Blutbild. 390 

Tiere s. a. Haustiere. 


Tie re. Erkrankungen im zoolog. Garten. 

438 

—, Geschwiilste. 143, 144 

—, Leben ohne Bakterien. 400 

—, Pyamie. 143 

—, Septikamie. 143 

Tierhygienisches Institut, Freiburg i. Br., 
Mitteilungen 1914. 143 

Tierkohle, Adsorption bakterieller Toxine 
durch dieselb. 88 

—- zur Behandlung der Typhus-Bazillen- 
trtiger. 12 

—, Heilwirkung. 88 

— gegen Infektionen des Auges. 318 

Tollwut s. Wut. 

Tonsalzpaste zur Desinfektion der Mund- 
hfihle. 257 

Tonsillen, Bedeutung fiir Gesundheit u. 

Wehrfkhigkeit. 252 

—Massage zum Nachweis der Herd- 
quelle von Infektionskrankheiten. 305 
Torday-Wienersche Reaktion zur Syphilis- 
diagnose. 537 

Toxine, bakterielle, Adsorption durch 
Tierkohle. 88 

—, Bildung durch Gosbrandbacillus. 282, 

285 

— des Brotes, verschimmelten. 88 

Trachom, Behandlung mit Jodoform. 315 
—, EpitheleinschIttsBe, Untersuchungs- 

techuik. 316 

— in Kanton. 358 

— im Kriege, Verbreitung. 315 

— in Palftstina. 358 

Tragbahren, desinfizierbare. 427 

Trauma n. Lungentuberkulose. 188 
Trematoden-Larven im Weis, ostafrikani- 

schen. 439 

Treponema pallidum s. Spirochaete pallida. 
Tribrom-Betanaphthol zur Behandlung 
der Diphtherie. 158 

— —, Wirkung auf Bakterien. 158, 159 

Trichinen, Biologie. 442 

Trichinose, Behandlung mit Kupfer. 445 
Trichotoxine von Anoaonta anatina. 62 
Trigeminusneuralgie, Behandlung mit 

Vaccineurin. 90 

Triketohydrindenhydrat, biochem. Ge- 
websreaktionen mit demselb. 397' 

Tripodocerca, neue, Beschreibung. 444 
Trombidium holosericeum, Biologie. 400 
Tropen, Leberkrankheiten, radiolog. Un- 
tereuchungen. 379 

—, Paratyphus, Verbreitung in denselb. 482 
Tropenkrankheiten. 353—358 

—, Bekampfung in Amerika. 358, 369 
Tropfen- Agglutination, makroskopische. 57 
Tropfpipette, winkelig^. 258 

Truthiihner, Blackhead-Erkrankung. 141 
—, Diphtherie. 143 

Tiypanblau gegen Piroplasmose. 376, 376 
Trypanosoma s. a. Trypanosomiasis, Tryp¬ 
anosomen. 


Digitized b' 


Google 


—-I tTSTh 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


617 


Trypanosoma, neues, bei Flederm&usen. 368 

— platydactyli im Blute einer Gecko- 

tidenart. 370 

— sondanense u. Debab, Identit&t. 367 

— theileri Laveran, Uebertragung. 367 
Tryn&nosomen s. a. Trypanosomiasis. 

—, Bakterienverunreinigung, Beseitigung 
derselb. 368 

— im Bint bei Besch&lseuche. 374 

— n. Glossinen. 368 

—, Variationsf&higkeit. 364 

—, Wirknng von Salvarsan. 366 

—, Wirknng von Tartarus stibiatns. 366 
Trypanosomiasis s. a. Trypanosoma, Tryp- 

anosomen. 

—. 363 

—, Behandlung mit Atoxyl. 364 

—, Behandlung mit Tartarus stibiatns. 

364 

—, experimentelle, Rezidive. 364 

—, Mischinfektionsversncbe. 366 

— bei Neugeborenen. 60 

Trypanrot znr Desinfektion der Harn- 

blaae. 313 

Tuberkulide n. Tuberknloseimmnnitat. 214 
Tuberkulin-Empfindlichkeit, lokale. 206 
—, Entztindnngstitergrenze bei Reiz- 
versnchen mittels I&otoni)l von Auge 
zu Auge. 206 

—, Eosinophilic bei T.-Injektionen. 204 

— gegen Gonorrhoe-Komplikationen. 509 
—, liisch- znr kutanen Tnberknlinreak- 

tion. 208 

—, Mobilisierang des Bac. tuberculosis 
dnrch dasselb. 203 

— Reaktion 8. Tuberkulinreaktion. 

— gegen Rheumatismus. 311 

— gegen Syphilis. 644 

— sur Tuberkulosebehandlung, Bedeu- 

tung der eosinophilen Leukozyten bei 
derselb. 204 

— znr Tuberkulosebehandlung der Kinder. 

209, 210 

— znr Tuberkulosediagnose. 208—209 

— Unempfindlichkeit 205, 206 

—, Wirknng auf das Blutbild. 204 
—, Wirknng von Natriumjodoxybenzo&t 

54 

Tuberkulinreaktion bei Httftgelenkser- 
krankungen, Wert. 207 

—, intrakutane bei Meerschweinchen- 
tuberkulose, Wert. 208, 209 

— bei Knochen- u. Gelenkstuberkulose, 

Bedeutung. 203 

—, kutane, diagn. Bedeutung. 183, 184 
—, kutane bei Kindern mit exsudativer 
Diathese. 207 

—, kutane mit Mischtuberkulin. 208 
—, subkutane, Wert bei Lungentuberku- 
lose. 207 

—, Wirkung von Jodoxybenzoat. 54 
Tuberkulomudn gegen Epilepsie. 196 

— gegen Otitis tuberculosa. 210 


Tuberkulose s. a. Bac. tuberculosis u. 
Lupus. 

— u. Alkoholismus. 186, 187 

—, Arzneispeicherung im Gewebe. 215 
—, Bac. tuberculosis human, u. bovinus 

bei derselb. 190 

—, Bazillen - Mindestzahl znr Infektion. 

200 

—, Behandlung mit JB 4 U . 216, 256 

—, Behandlung mit Borcholin. 214 
—, Behandlung mit Enzytol. 214 

—, Behandlung mit Etelen bei Durch- 
f &llen. 221 

—, Behandlung mit Kupfer. 215, 216 
—, Behandlung mit LecutyL 215, 216 
—, Behandlung mit Partialantigenen. 211 
—, Behandlung mit Tuberkulin, Wirkung 
auf die Leukozyten. 204 

—, Behandlung mit Vaccin - Friedmann. 

211 

—, Bek&mpfung. 177—183, 186 

—, Bek&mpfung im Kriege. 177, 178 
—, Bek&mpfung in Oesterreich. 178—180 

— u. Boecksches MUiarlupoid. 224 

—, Blutbild. 245 

—, Blutzuckergehalt der Leber. 196 
—, Chemotherapie. 214, 215 

—, chirurgiBche, Bac. tuberculosis, Nach- 

weis im Blut. 202, 203 

—, —, Behandlung mit Licht. 212, 215. 

217 

—, —, Immunit&tsanalyse. 212 

—, Diagnose, beschleunigte durch Milz- 
impfung. 201 

—, Diagnose mittels Komplementbindun^. 

—, Diagnose mittels Korn plementbindung 
mit Bakterienextrakten. 60 

—, Diagnose im Tierversuch. 201 

—, Diagnose mittels Tuberkulins. 203— 

209 

— u. Diphtheric, Antikdrper u. Antigene. 

Beziehungen. 164 

—, Epidemiologie. 185 

— u. Epilepsie. 196 

—, Fieber-Untersuchungen. 196 

— u. Fortpflanzung. 186 

— in Frankreich u. Krieg. 182 

— u. Ftirsorge, soziale. 181, 182 

— u. Geburt. 185 

— der Genitalien. 600 

—, Gelenks-, Tuberkulinreaktion, Bedeu¬ 
tung derselb. 203 

—, Glykogenbestand der Leber. 196 

— u. Granulom, malignes der axillaren 

Lymphdriisen. 221 

— bei Gras japanensis. 400 

— der Haul 194, 195 

-, Behandlung mit Licht. 219 

-, Chemotherapie. 196 

--, prim&re beim Rinde. 224 

— im Heere, nordamerikanischen, Be¬ 
handlung. 180 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



618 


Register. 


Tuberkulose des Hiiftgelenks, Wert der 
Tuberkulinreaktion. 207 

—, Immunisierung mit Partialantigenen. 

211 

— Immunitat u. Reinfektion. 213, 214 

-n. Tuberkulide. 214 

—, Impf-, Infektionswege. 193, 194 
—, —, Leber- u. Milzerkrankungen, 

lymphogene. 194 

—, Infektionsversuche mit kleinen Ba- 
zillenmengen. 199, 200 

—, Initialfieber. 196 

—, Jodgehalt der Organe. 197 

—, Kanincheii-Yerwendbarkeit zu Arbeiten 
mit derselb. 201 

— in Kanton. 358 

—, Kehlkopf-, Bekampfung. 244 

— der Kinder. 192, 193 

-Bekampfung. 181 

-, Tuberknlinbehandlnng. 209, 210 

-vergl. Tuberkulinuntersuehun- 

gen. 184 

— der Enoch en. 201 

-, Bac. tuberculosis im Blut. 203 

-, Tuberkulinreaktion, Bedeutung 

derselb. 203 

—, Komplementbindung Wassermann bei 
derselb. 534, 535 

— Krankenhaus in Stettin. 180 

— u. Krieg. 182, 183 

—, Lungen-, Behandlung mit „B 4 M . 216, 

256 

—, —, Behandlung mit Licbt. 217, 218 
—, —, Behandlung mit Menthol-Euka- 
lyptol. 215 

—, —Behandlung mit Mobilisation der 
Lungen. 220 

—. —, Behandlung mit Pneumothorax. 

219, 220 

—, —Behandlung mitRtintgenstrahlen. 

217, 218 

—, —, Behandlung mit Sano. 256 
Behandlung mit der Saugmaske. 

220, 221 

—, Bekampfung. 244 

—, Diagnose, frtihe. 206 

—, Diagnose durch Perkussion u. 
Auskultation, Bedeutung. 221 

'—, Ehescheidungsgrund. 186 

— u. Krieg. 182, 183 

— Oder Lungen syphilis? 516 

—, milit&r&rztliche Benrteilung. 182, 

188 

— u. Organentartung, amyloide. 297 
—, serologische Reaktion nach der 

Thorakoplastik. 313 

—, Staubinfektion. 188 

— der Steinhauer. 188 

— u. Trauma. 188 

—, Tuberkulinreaktion, subkutane, 

Wert. 207 

—, —, Urochromogenreaktion, diagnost. 
Bedeutung. 206 


Tuberkulose der Meerschweinchen, intra- 
kutane Tuberkulinreaktion, Wert. 208, 

209 

—, Meerschweinchen-Verwendbarkeit zu 
Arbeiten mit derselb. 201 

—, menschliche, Typus der Bazillen. 189 

— u. Naevus vasculosus des Nackens. 

195 

— bei Neugeborenen. 49, 50 

—, Otitis, Tuberkulomucinbehandlung. 

210 

—- der Ratten. 400 

—, Reinfektion u. Immunitat. 213, 214 

— der Binder. 143 

—, Rinder-, Bedeutung fur den Menschen. 

190 

— der Schafe. 143 

— der Sauglinge. 192, 193 

— u. Schwangerschaft. 185, 186 

—, Staubinfektion. 188 

— Sterblichkeit. 177 

-u. Geschlecht. 187 

—, Tuberkulinreaktion s. Tuberkulin¬ 
reaktion. 

— Vaccin Friedmann, Wert. 211 

—, Verbreitung. 183 

—, Verbreitung durch die Milch. 191, 192 

— in den Vereinigten Staaten, Sterblich¬ 
keit, Heilst&tten usw. 185 

— u. Zahnpflege. 181 

— der Ziegen. 143 

Tiirkei, Piroplasmose der Pferde. 374 
Turkestan, Mikrofilariose der Pferde. 441 
—, Orientbeule durch Leishmania tropica. 

369 

Typhin - Kutanreaktion zur Typhusdia- 
gnose. " 16 

— gegen Typhus abdominalis. 38, 475 

Typhoidin-Hautreaktion bei Typhus ab¬ 
dominalis. 16, 22, 23 

— Intrakutanreaktion bei Typhus abdo- 

minalis. 464 

Typhus abdominalis s. a. Bac. typhi. 

-, Abortivform der Schutzgeimpften. 

Diagnose. 472 

-, Abszesse bei demselb. 9 

-, Aetiologie. 2, 5 

-, Agglutininbildung nach Schuts- 

impfung. 471, 472 

-, Aldehydreaktion im Ham. 17 

-n. Amobeninfektion. 458 

-, Antikorper-Bildung bei Schutz- 

impfnng. 26, 27, 31 

-, Apyrexie. 452 

-. Augenerkrankungen bei demselb. 

458 

-u. Bac. coli, Beziehnngen. 5 

-, Bac. diphtheriae bei demselb. 2 

-, Bac. typhi im Bint. 2 

-, Bazillentrager. 325 

-, —, Behandlung. 453—457 

-, —, Behandlung durch Erregung 

ultravioletter Fluoreszenz. 12 


Digitized by 


Gtr gle 


m- ‘ j - ' ■-— 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 




Register. 


619 


Typhus abdominalis, Bazillentrager, Be¬ 
handlung mit homologem Impfstoff. 12 

-, —, Behandlung mit Tierkohle. 12 

-, —, experiment. Untersuchungen. 

459, 460 

-. —, Massenuntersuchung. 462, 463 

-, —, Pathologie u. Therapie derselb. 

453—457 

-, Behandlung. 1 

-, Behandlung mit Autoserum. 475 

-, Behandlung mit Bac. typhi-Anti- 

kfirper-Uemisch. 26 

-, Behandlung mit Coii-Impfstoff. 38 

-, Behandlung mit Collargol. 450 

-, Behandlung mit Deuteroalbumose. 

38, 476 

-. Behandlung mit Etelen. 47 

-, Behandlung mit Heterovaccine. 476 

-, Behandlung mit Histamin. 38 

-, Behandlung mit Kochsalzlfisungen, 

physiolog. 476 

— —. Behandlung mit Lumbalpunktion. 

476 

— —, Behandlung mit M&usetyphus- 

vaccine. 37 

-, Behandlung mit Milchiniektionen. 

476 

— —, Behandlung mit Typhin. 38, 475 
-, Behandlung mit Vaccine, nicht- 

sensibilisierter. 31, 32 

-, Behandlung mit Vaccine, poly- 

valenter. 22 

-, Behandlung mit Vaccine, sensi- 

bilisierter. 25 

-, Bek&mpfung. 1, 5, 243, 244, 321, 

453—457 

-, Bek&mpfung auf dem Lande. 3 

-, Blutbild. 245 

-, Biutverftnderungen bei Schutzge 

impften. 470 

-, Chirurgisches. 9 

-, Cholecystitis. 9, 10 

-, Darmperforationen bei demselb. 9, 

10 

-. Darmveranderungen. 458 

— —, Diagnose. 1 

-, Diagnose mittels Adsorptionsver 

fahren. 15 

-, Diagnose, bakteriolog. 13—15, 449, 

460-466 

— —, Diagnose, Bedentnng der Par- 

agglutination. 463 

-, Diagnose u. Behandlung. 449 

-, Diagnose h&matolog. u. serolog. 

bei 8chutzgeimpften. 470 

-, Diagnose mittels Komplementbin- 

dung. 473 

-, Diagnose mittels Koraplementbin- 

dung mit Bakterienextrakten. 60 

-, Diagnose durch Mitagglutination 

der Gfirtner-Bazillen. 19 

-, Diagnose durch Typhin-Kutan- 

reaktion. 16 


Typhus abdominalis, Diagnose durch Uro- 
chromogen-Nachweis im Harn. 16, 17 
-, Diathese, h&morrhagische bei dem¬ 
selb. 457 

-, Diazoreaktion. 17 

-, Diazoreaktion, Technik. 466 

-, Entstehungstheorie, neue. 450 

-, Epidemie in Jena. 452 

-, Epidemie infolge Milch- u. Kon- 

taktinfektion. 452 

-, Epidemiologie. 1 

-, Exanthem. 8, 9 

-, Exanthem (Spfit-) nach Schutz- 

impfung. 30 

-, experimenteller bei Meerschwein- 

chen, Pathologie usw. 458, 459 

-im Felde, Klinik, Prophylaxe u. 

Therapie. 450, 451 

-Pieber, Wirkung pyrogener Sub- 

stanzen auf dasselb. 20 

-mit Fleckfieber. 3 

-u. Fleckfieber, Differenzierung der 

Roseola. 465 

-, Forschungsergebnisse, neuere. 449 

-, Gallenblasen-Infektion. 23 

-, Gelenkerkrankungen bei demselb. 

10 

-, Gruber-Widalsche Reaktion. 1, 3. 

253 

-, Gruber-Widalsche Reaktion bei 

Schutzgeimpften. 471, 472 

-, Harn- u. Stuhlbefunde, bakteriolog. 

nach demselb. 325 

-, Herpes zoster nach Schutzimpfui^. 

-, 1mm unisie rung. 1 

-, Immunisierung, Experimentelles. 

21, 22 

--, Immunisierung, Kritikder Methoden. 

> 465 

-, Immunisierung, Wert u. Dauer. 

466—468 

-, I m muni tat. 466 

-, Immunkdrperbildung bei Schutz- 

impfung. 24 

-, Infektion experimentelle. 459, 460 

-, Infektion nach Immimisierun^. 

-Infektion u. Schutzimpfung. 24 

-, Intrakutanreaktion mit Typhoidin. 

464 

-in Irrenanstalten. 452 

-in Kanton. 368 

-u. Katarrhe, Beziehungen. 5 

-, Knochenerkrankungen. 9,10, 458 

-, Komplementbindung bei Schutz¬ 
geimpften. 473 

-, Komplikationeu. 9 

-, Komplikationeu, Vaccination. 474 

-, Kontaktinfektion. 2 

-im Kriege. 1 

-im Kriege, Schutzimpfung u. klini- 

sches Bild. 8 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



620 


Register. 


Digitized b 


Typhus abdominalis, Laboratoriuminfek- 
tion, Verhiitung. 13 

-. Leicbenbefunde nach Schutz- 

impfung. 8 

-, Lenkopenie, diagnost. Wert. 8 

-, Leukozytose bei Immunisierung. 21 

-, Lymphome, miliare, der Leber. 11 

-, Meningitis. 11 

-, MilzschwellungnachSchutzimpfung. 

30 

-, Mundbazillentrager. 11 

-, Muskelerkrankungen. 458 

-, Nekroseherde in der Leber. 11 

-in Pal&stina. 358 

-mit Paratyphus-Agglutination. 464 

-u. Paratyphus, Beziehungen. 5 

-u. Paratyphus, Mischinfektion. 480 

-, Pathogenese. 8 

-, Perichondritis costalis. 10 

-auf den Philippinen. 3 

-, Roseola. 8, 9 

-, Roseola, diagnost. Bedeutung. 464, 

465 

-u. Ruhr. 3 

-u. Ruhr, Beziehungen. 5 

-u. Ruhr, Mischinfektionen. 451 

— —, Saurefuchsinagar zur Diagnose, 

Herstellung. 13 

— — der Schutzgeimpften, Diagnose. 

471, 472 

-, Schutzimpfung im Felde, Technik. 

473 

-, Schutzimpfung, Gefahren derselb. 

469, 470 

-u. Schutzimpfung bei Schwangeren 

u/ Wbchnerinnen. 469 

-, Schutzimpfung, Wert u. Dauer. 

466—468 

-, Schutzimpfung, Wirkung. 451, 453 

-, Sehnenerkrankungen. 458 

-, Tetragenussepsis nach demselb. 303 

-, Typhoidin-Hautreaktion. 16, 22, 23 

-, typhus&hnliche, farbstoffbildende 

Bakterien bei demselb. 5 

-, Uebertragung durch die Haut. 464 

-, Urobilinogen im Harn. 17 

-, Urobilinurie, Bedeutung. 18 

-, Urochromogenreaktion, Technik u. 

Wert. 465 

-, Vaccination. 2, 21—38, 465—469 

-, Vaccination, anatom, n. bakterio- 

log. Befunde. 32 

— -, Vaccination, Bedeutung, praktische. 

28, 29, 31 

— Vaccination, intravenftse u. sub- 

kutane. 473, 474 

-, Vaccination, Kontraindikationen. 31 

-, Vaccination, Ueberempfindiichkeits- 

erscheinungen. 30 

-, Vaccination, Untersuchung hber 

die Wirkung derselb. 474 

-, Verbreitung durch Bazillentr&ger 

5, 452 


Typhus abdominalis, Verbreitung durch 
Eis. 4 

-, Verbreitung durch Milch. 4 

-, Widalsche Reaktion. 3, 8, 27 

-, Widalsche Reaktion, Wirkung der 

Schutzimpfung. 19 

-, Wirbelerkrankungen. 10 

-, Wirkung der Ern&hrung. 20 

Typhus-ahnliche Epidemie, Aetiologie. 486 
-, farbstoffbildende Bakterien. 5 

— Agglutinine, Ausschwemmung durch 

Fieber. 19 

— exanthematicus s. Fleckfieber. 

— Impfstoff, Herstellung. 258 

Typhusvaccin gegen Brustseuche. 123 

— gegen Gonorrhoe des Auges. 510 

Ueberempfindlichkeit. 51 

— u. Geb&rparese. 95 

—, Gerinnungsreaktion im Shock. 93 
—, patholog.-anatom. u. histolog. Befunde. 

92 

— gegeniiber Pferdesklerostomen-Extrakt. 

442 

— gegeniiber Pneumokokkenautolysat. 

290 

— gegeniiber Rotlaufserum beim Schwein. 

139 

— u. Schwangerschaft, Beziehungen. 95 

— gegeniiber Serum. 95, 96 

—, Serum-, u. Herzverhnderungen. 91 

— u. SeuchenbekSmpfung. 95 

—, Tuberkulin-. 205, 206 

— bei Typhusschutzimpfung. 30 

— gegeniiber Wurm-Extrakten. 437, 438 
Ulcus chronicum recti, Symptome u. Be- 

handlung. 47 

— molle, Autoinokulationen. 500 

-, DucreyscheBazillen, Nachweis. 500 

-Epidemie. 500 

-Komplikationen. 500 

-u. Syphilis, Differenzieruug. 500 

— serpens, Behandlung mit Tierkohle. 318 

-der Hornhaut, Aetiologie u. Behand¬ 
lung. 295, 296 

— tropicum, Aetiologie. 383 

-, Behandlung mit Salvarsan. 383 

-in Deutsch-PJeuguinea. 383 

-, Komplementbindung Wassermann. 

383 

Uncinarien bei Tieren. 438 

Ungeziefer, Bek&mpfung. 244, 401 

Unguentum cinerenm gegen L&use. 344 
Unuormol-Desinfektor, Beschreibung. 403 
Universal-Formalin-Desinfektor, Beschrei¬ 
bung. # 402, 403 

Untersuchungsamt f. Infektionskrank- 
heiten zu Gieffen, Jahresbericht 1915. 

449 

— f. Infektionskrankheiten, Kdnigsberg, 

Jahresbericht 1914/15. 3 

Untersuchnngsstelle, bakteriolog.-diagno- 
gtische, Prag, Bericht 1914/15. 


Go gle 


-£u-igji-al frcrn- - 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Register. 


621 


Upsalan zur Desiufektion. 267 

Urachns patens, Infektionsweg bei K&l- 
bern. 130 

Urease, Wirkung von Serum. 86 

Urethritis durch Streptobacillus Pfeiffer. 

501 

Urin s. Harn. 

Urobilinogen im Harn bei Typhus abdom. 

Urobilinurie bei Typhus abdom., Bedeu- 
tung. 18 

Urochromogen im Harn bei Erysipel, Ma¬ 
laria u. Masern. 17 

-bei Scharlach u. Sepsis. 17 

-zur Typhusdiagnose. 16, 17 

— Reaktion bei Lungentuberkulose, dia- 

gnost. Bedeutung. 206 

-bei Paratyphus. 41 

-bei Paratyphus, Wert, diagnost. 

466 

-bei Typhus abdominalis, Technik 

u. Wert. 465 

Vaccination s. a. Immunisierung, Schutz- 
impfung. 

— gegen Arthritis gonorrhoica. 607 

— gegen Brustseuche. 123 

— gegen Cholera asiat. 322, 323 

- f Agglntininbildung. 27 

-im Felde, Technik. 473 

-, prakt. Bedeutung. 28, 29 

-• —, Wert u. Dauer. 329 

— gegen Epididymitis gonorrhoica. 607 

— gegen Fleckfieber. 331 

— gegen Gonorrhoe. 501. 506—512 

-des Auges. 510 

-, chirurgische. 508 

-, intravendse, Wert. 507 

-Komplikationen, intraveniise. 

510 

-, subkutane. 511 

—, Hetero-, gegen Paratyphus. 476 
—, —, gegen Typhus abdominalis. 476 

— gegen Hodgkins Krankheit. 223 

— gegen Keuchhusten. 168, 169 

— gegen Kriegsinfektionskrankheiten. 28 

— gegen Malaria mit Anti typhus vaccin 

467 

— gegen Maul- und Klauenseuche. 115, 

116 

— gegen Milzbrand. 100 

— gegen Ozaena. 309 

— gegen Paratyphus. 479, 480 

— gegen Pest. 321 

— gegen Pocken. 225 —233 

-, Dauer des Impfschutzes. 232 

-, Versuche mit der Quarzlampe. 

— gegen Rotz. 112 

— gegen Ruhr. 12 

— gegen Scharlach. 164 

— gegen Sklerom d. ober. Luftwege. 309 

— gegen Streptokokken. 299, 300 


Vaccination gegen Typhus abdominalis. 
2, 12, 21—88, 451, 453, 466-469 

-, anatom, u. bakteriolog. Be- 

funde. 32 

-. Gefahren derselb. 469, 470 

-, Immunktirperbildung. 24 

-, intravenflse u. subkutane. 

473, 474 

-Komplikationen. 474 

-, Kontraindikationen. 31 

-im Kriege, Schutzimpfung 

u. klinisches Bild. 8 

-, Leichenbefunde. 8 

-mit Mdusetyphus. 37 

-, prakt. Bedeutung. 28, 29, 31 

-, Technik. 473 

-, Untersuchung ttber die Wir- 

kung derselb. 474 

-, Wirkung auf Widalsche 

Reaktion. 19 

Vaccine, Bac. coli-, gegen Paratyphus. 480 

—,-, zur Typhusbekandlung. 38 

—, bakterielle, Wirkung yon ultravioletten 
Strahlen. 418 

—, experimentelle. 227 

— Friedmann gegen Tuberkulose. 211 
—, Gonokokken-, zur Gonorrhoe-Diagnose. 

505-607 

— Immunitat. 227, 229 

-. erbliche. 229 

-der Wiederimpflinge. 232 

—, Mkusetyphus-, gegen Typhus abdo¬ 
minalis. 37 

—, nichtsensibilisierte, gegen Typhus ab¬ 
dom. 31, 32 

—, Para-. 231, 233 

—, polyvalente, gegen Typhus abdom. 22 

— rouge. 233 

—, sensibilisierte, zur r 


—, Typhus-, gegen Gonorrhoe des Au^es. 

—i —» g«gen Paratyphus. 480 

— Virus im Blute, Schicksal. 228 
Vacdneurin gegen Trigeminusneuralgie. 

90 

Variola s. Pocken. 

Varizellen, Hauthamorrhagien, nekroti- 
sierende. 236 

— und Pocken, Differentialdiagnose. 233 

—, Untersuchungen, vergl. 236 

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, 

Tuberkulose-Behandlung im Heere. 180 

-, Tuberkulose - Sterblichkeit, 

Heilstatten usw. 185 

Vemisan zur H&nde-Desinfektion. 425 
Verruga peruviana, Uebertragungsver- 
suche. 377 

— Porro, Befunde in derselb. 377 

Vibrio cholerae s. a. Cholera asiatica. 
-, Agglutination, Tropfen-, makro 

skop. 57 

-, Anreicherung mittels Bolus alba. 463 


Digitized b' 


Google 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



622 


Register. 


Vibrio eholerae. chemotaktisehes Verhalten 


gegen Aminosfturen. 267 

- f Differentialdiagnose. 326 

— — in Faeces, Nachweis. 462 

-in der Gallen blase. 3 

-in Harn n. Faeces nach Cholera. 

326 

-, Nahrboden, neuer. 324 

-, Variability. 461 

-, Wirknng von Kohlensanre. 418 

-, Wirknng von Strahlen, ultra* 

violetten. 419 


Vieh-Verlnste durch Simnlium reptans. 

130 

Vdgel, Epidemie durch Spiroptera incerta. 

438 

—, Immunity gegen Haemoproteus co- 
lumbae. 364 

—, Nematoden, Beschreibung deraelb. 443 
Vondranscher Desinfektionsapparat. 406, 

407 

Vulva, Soor. 397 

Vulvovaginitis gonorrhoica bei Kindern. 

501 


W&sche, Desinfektion. 405 

Wage, automatische, zur Ferment- 

forschun^. 83 

Wanzen, Eier u. Larven, Beschreibung. 447 
—, Lepratibertraguug. 237 

Wasser s. a. Abw&sser. 

—, Bac. coli in demselb. 43 

—,-, Eijkmansche Methode. 489 

—, Desinfektion mit Blutkohle. 413 
—, Desinfektion mit Chlorgas. 416—418 
—, Desinfektion mit Chlorkalk. 413—418 
—, Desinfektion mit Desazon. 413 

—, Desinfektion durch Filter. 412 

—, Desinfektion mit Kaliumpermanganat. 

413 

—, Desinfektion mit Katacidtabletten. 413 
—, Desinfektion mit Kohlensanre. 418 
—, Desinfektion mit Kupfersulfat. 420 
—, Desinfektion mit Natriumsulfit. 413 
—, Desinfektion mit Osmosil-Aluminium- 
sulfat. 414 

—, Desinfektion mit ultraviolettenStrahlen. 

418, 419 

— Filter, Prilfung auf Keimdichtigkeit. 

412 

— Hygiene, Landesanstalt, Jahresbericht 

1913 u. 1914. 254 

— Infektion bei Cholera asiatica. 2 


—, KliirprozeJJ, biologischer. 411 

— gegen Lduse. 344 

—, Faratyphus-Verbreitung. 478 

— u. Pellagra, Beziehungen. 241 

—, Ruhr-Verbreitung. 491 


—, Schwimmbad-, Bakterien in demselb. 

265 

—, Selbstreinigung durch Protozoen. 411 
—, Seuchen-, Desinfektion mit Schwefel- 
saure. 420 


Wasser. Trink-, Selbstbereitung im Felde. 

414 

— Untersuchung, bakteriolog., durch 

Bolusadsorption. 413 

—, Wirknng auf Gonokokken 503 

Wasserstoffsuperoxyd zur Bakteriendiffe- 
renzierung. 261 

— gegen Daktylogyruskrankheit der 

Karpfen. 439 

— zum Eiternachweis im Harn. 312 
—, WirkuDg auf Bakterien, anaerobe. 285 
—, Wirknng auf die Phagozytose. 68 
Wasserwerk, Haftpflicht des Besitzers bei 

Gesundheitsschkdigungen. 257 

Wehrffthigkeit u. Tonsillen, Beziehungen. 

252 


Weil-Kafkasche Hamolysinreaktion zur 
Diagnose der Meningitis. 175 

Weilsche Krankheit s a. Ikterus infecfcio- 
sus. 

-, Aetiologie u. Diagnose. 350— 352 

-, Ikterus catarrhalis u. Ikterus epi- 

demicus, Beziehungen. 351 

-, Krankheitsbild. 349—351 

-, Pathologie. , 352 

-, Proteus fluorescens bei derselb. 352 

-, Spiroch&tenbefund. 362 

-, Uebertragung. 350, 351 

Weis, ostafrikanischer, Trematodenlarven 
in demselb. 439 

Widalsche Reaktion s. a. Parawidalsche 
Reaktion. 

— — u. Fleckfieber, Beziehungen. 341 

-bei Paratyphus. 6. 7, 482 

-bei Ruhr. 7 

-bei Typhus abdominalis. 3, 8, 27 

-u. bei Schutzgeimpften. 

471, 472 


-, Wirknng der Schutz- 

impfung. 19 

Wild, Strongylus-Pneumonie. 442 

Wildseuche. 129 

Wirbel-Erkrankungen bei Typhus abdom. 

10 


Wirbels&ulenvereteifung, Aetiologie u. 

Symptome. 311 

Wochenbett, Streptothrix in den Genitalien. 

314 


Wttrmer, Eingeweide*, bei Soldaten im 
Kriege. 437 

— Extrakte, Wirknng bei Injektion. 437, 

438 

— Krankheiten, Eosinophilie. 245 

Wunden, Behandlung mit Ambrin. 256 
—, Behandlung mit Jodiperol. 256 

—, Behandlung mit Tegoglykol. 256 

—, Behandlung mit Zncker. 285 

—, eiterige u. jauchende, Behandlung 

mit Silbernitrat. 302 

—, Gasphlegmone. 276—289 

—, Infektion en im Kriege. 273—284 
Schufl-, Bakterienbefonde. 273—276 
Wundstarrkrampf s. Tetanus. 


Gct gle 


-Qfiglnal from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 





Register. 


623 


Wurst, Bac. paratyphi B in derselb. 485 
Wut, Beschreibung. 114 

— in Pal&stina. 858 


Xylose, Wirkung von Bac. paratyphi. 488, 

484 


Z&hlkammer ftkr cytolog. u. bakteriolog. 

Zwecke. 258 

Zahn-Behandlung der Diphtherie-Bazillen- 
trager. 159 

Zahimeisch, Amflben anf demselb. 380 
Zahnpflege bei Tuberkulose. 181 

Zecken, Piroplasmose-Uebertragung. 373 

—376 


Zecken, Rocky Mountain spotted fever- 
Uebertragung. 376 

Ziegen, Tuberkulose. 143 

Zieselm&use, Bek&mpfung. 43 

Zink, Wirkung auf Aspergillus ni^er. 

Zirkulationsstbrungen bei Diphtberie. 146 
Zoan zur Rftudebehandlung der Pferde. 

107 

Zucker-Arten u. Hefe, Verhalten gegen- 
Uber denselb. 83 

—, Wirkung auf Bac. typbi. 20 

—, Wirkung auf Bakterien, anaerobe. 

285 

ZwergwuchB Paltauf, Entstebung. 261 


f 


(G.C.) 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



Digitized by 


6. P&te'sohe Bttohdr. Lippert k Go. G. m. b. IL, Naombmrg a. d. S. 


Gck 'gle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 






Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF MINNESOTA 



























UNIVERSITY OF MINNESOTA