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UNIVERSITY OF MINNESOTA
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Centralblatt
fur Bakteriologie, Parasitenkunde
und Infektionskrankheiten
Erste Abteilung
Medizinisch-hygienische Bakteriologie
und tierische Parasitenkunde
Referate
66. Band
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Centralblatt
fur
Bakteriologie, Parasitenkunde
und Infektionskrankheiten
In Verbindung mit
Prof. Dr. R. Abel
Oeh. Obermed.-Rat, Jena
Prof. Dr. M. Braun
Oeh. Reg.-Rat, Konigsberg
Prof. Dr. R. Pfeiffer
Oeh. Med.-Rat, Breslau
Dr. E. Gildemeisler
Posen
herausgegeben von
Prof. Dr. O. Uhlworm und
Geh. Reg.-Rat in Berlin
Dr. A. Weber
Geb. Reg.-Ral in Berlin
Erste Abteilung
Medizinisch-hygienische Bakteriologie
und tierische Parasitenkunde
Referate. Band 66
Mit 6 Abbildungen
Jena
Verlag von Gustav Fischer
1916
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A lie Rechte vorbehalten.
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CentralMatt lor Bakterlologle etc. L Alt. Referate.
-- Bd. 66. No. 1/2. ■■
Ausgegcben am 13. April 1917.
Typhus, Paratyphus, Coli, Ruhr.
43aehtgens, Walter, Typhus abdominal!s. (Lubarsch-Ostertags
Ergebn. d. allgem. Pathol. Bd. 18. 1915. Abt. 1.)
Die vorliegende monographische Darstellung berilcksichtigt die
Literatur der Jahre 1908—13. Nicht weniger als 839 Nummern
z&hlt das Literaturverzeichnis auf. Ihr Inhalt ist in ausgezeichneter
Weise in dem Referat verarbeitet.
Nacheinander werden die morphologischen, kulturellen und bio-
logischen Eigenschaften des Typhnsbazillns, die spezifische Diagnostik,
die Epidemiologie nnd BekSmpfung des Typhus, endlich die Immuni-
sierung und spezifische Therapie abgehandelt. Gerade eine zusammen-
fassende Darstellung wie die vorliegende zeigt, wie viele wichtige
und iDteressante Einzelheiten die Forschung der letzten Jahre auf
diesem Gebiete zutage gefSrdert hat. Eurt Meyer (Berlin).
fiechzeh, Ergebnisse der bisherigen Kriegserfahrungen
auf dem Gebiete der inneren Medizin: Typhus abdo¬
minal is. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 66.)
Sammelreferat r Langer (Charlottenburg).
Kleifiel, Rudolf, Uber Typhus im Felde. (Der Militfirarzt.
1916. S. 185.)
Mitteilung fiber den Verlauf und die Behandlung des Abdominal-
typhus, vorwiegend von klinischem Interesse. Die Gruber-Widal-
sche Reaktion hat zwar infolge der allgemein durcbgeffihrten Typhus-
schutzimpfung an Bedeutung verloren, wird aber im Verein mit den
anderen Typhussymptomen immer noch ein entscheidend wichtiges
Unterstfitzungsmittel ffir die Diagnose bleiben. Die Schutzimpfung
hat sich gl&nzend bewfihrt, indem sie nicht nur die Infektion zum
Teil zu verhindern, sondern auch die Schwere des Erankheitsver-
laufes zu mildern vermocht hat. Die Vaccinetherapie liefi zwar in
einem sehr schwer verlaufenden Falle einen Erfolg zweifellos er-
kennen, war im fibrigen aber den fiblichen Behandlungsmethoden
nicht in auffallender Weise fiberlegen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Erate Abt. Ref. Bd. «6. Ho. 1/2.
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Typhus.
Menzer, Uber die Kriegsseuchen and die Bedeatang der
Kontaktinfektion. (BerL klin. Wochenschr. 1915. S. 1226,1256,.
1279, 1302.)
In einer Reihe yon Artikeln stellt Verf. die Erfahrnngen and
Beobachtangen zusammen, die er im Lanfe des Erieges bei den ver-
schiedensten Infektionskrankheiten machte.
Bei der Ruhr kam es sehr haafig vor, dafi die bakteriologische
Untersuchung negatiy aasfiel, trotzdem es sich oft am recht schwere
Krankheitsfalle handelte. Bei sehr yielen dieser Falle konnte ana-
mnestisch nichts festgestellt werden, was anf eine Infektion deutete.
Bei fast alien dagegen waren grofie Strapazen in N&sse and K<e
bei ungenugender Ernihrung voraufgegangen. Ofters warde bei
solchen Krankheitsf&llen eine hinzakommende Angina beobachtet,
an ter gleichzeitiger Besserang des Allgemeinbefindens; aach rhea-
matische GelenkafFektionen kamen oft binza. Sehr haafig zeigten sich
in den Stuhlen solcher Kranken viel Strepto- and Diplokokken. Verf.
erwagt aach die Moglichkeit, ob nicht anter dem Einflafi der Stra¬
pazen die gewbhnlichen Darmbewohner, z. B. Coli, pathogen werden.
kbnnten.
Bei Typhas abdom. gelang der Bazillennachweis fast regel-
mfiBig aus dem Blute, vorausgesetzt, dafi grbfiere Mengen (10—20 ccm)
dazu benatzt warden.
Sehr h&afig warde eine Mischinfektion mit Diphtheriebazillen
beobachtet, bei 99 Kranken in Lille 35mal. Aach im Genesangs-
heim in Spaa fanden sich haafig Diphtheriebazillen bei den Typhas-
rekonvaleszenten. Verf. glaabt nicht, dafi diese Beobachtangen auf
Zufall beruhen. Aach bei der Typhasinfektion scheinen die er-
schopfenden Strapazen mit ein atiologisches Moment za bedeaten.
Sehr viele Falle waren nicht auf Kontaktinfektion verdachtig. Auch
hier wirft Verf. die Frage auf, ob nicht in dem geschadigten Orga-
nismas eine Umwandlung der bei Schlachttieren, in Wasser usw.
hfinfig gefundenen Bakterien der Paratyphasgrappe oder Alkaligenes
za Typhusbakterien erfolgen konne.
Uber den Wert der Schatzimpfang kaan Verf. keine zahlen-
mftfiigen Angaben machen. Die Vaccinationsbehandlang der Typhas-
kranken ist im spateren Stadium unbedenklich, im Anfangsstadium
jedoch nur mit grdfiter Vorsicht auszufuhren. Verf. gibt im Anfang
des Typhas 0,05 bis hochstens 0,1 Impfstoff mehrmals in Abst&nden
von 3—4 Tagen. Bei alteren Fallen bis 0,3 ccm.
Bei Flecktyphus erw&hnt Verf. vor allem die erheblichen
Schwierigkeiten der Diagnose.
Bei der Cholera halt Verf. haaptsachlich das Wasser fur den
Ubertrager der Vibrionen. Aach hier zeigte sich wieder deutlich
der Einflafi yon erschopfenden Strapazen. Einmal konnten in der-
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Typhua.
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Gallenblase eines Yerstorbenen reichlich Choleravibrionen in Rein-
knltur nachgewiesen werden.
Zusammenfassend bemerkt Yerf., dafi die Eriegsseuchen nicht
allein dnrch die Annabme von Kontaktinfektionen dieser Bazillen-
tr&ger erklart werden kdnnen. Yerf. betont die Schadigungen der
Eonstitution durch die Eriegsstrapazen. Schmitz (Halle a. S.).
Grafil, Znr TyphusbekSimpfung anf dem Lande. (Zeitschr.
f. Med.-Beamte. 1916. S. 1.)
Verf. ist znr Oberzeugung gekommen, dafi die Doppelstellnng der
Hausfrau als Pflegerin nnd Edchin znr Zeit der Einschleppang eines
Typhnskeims in der Familie wesentlich Einflufi hat, nnd weist anf
die Bedentnng der Reinlichkeit der Hande (besonders Waschen nach
jeder Defakation, Benntznng von Elosettpapier) bin.
Wolf (Witzenhansen).
Schfitz, Jahresbericht 1914/15 des Untersnchnngsamts fflr
ansteckende Erankheiten im Regiernngsbezirk Eo-
nigsberg. (Hyg. Rundschau. Bd. 26. 1915. S. 637.)
Bei den Typhnsnntersnchnngen zeigte es sich, dafi Sera mit
positiver Typhnsagglntination anfierordentlich h&nfig Rnhrbakterien
bis znr Serumverdiinnung 1:80 nnd dariiber hinans mitagglntinierten.
Diese Tatsache dttrfte mit der grofien Yerbreitnng der Rnhrbakterien
zu jener Zeit in Znsammenhang stehen, die zn einer Einwanderung
von Dysenteriekeimen in den durch die Typhusinfektion geschwfichten
Darm nnd znr Bildnng von AntikSrpern fuhrte. Als besondere Be-
fnnde verdienen erw&hnt zn werden der zweimalige Nachweis von
Typhnsbazillen im Lnmbalpnnktat, in einem Plenrapunktat nnd einem
Spntnm. Paratyphusbazillen wnrden 6mal in Plenrapunktat, je lmal
in einem Perikardialexsndat, Eiter nnd einem Schinkenstiick ge-
fnnden. W. Gaehtgens (Hamburg).
Fefg, S., Ein Fall von Eombination eines Bauchtyphus
mit Fleckfieber. (Med. Elinik. 1916. 8.564.)
Enrzer Erankheitsbericht.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Willets, David G., Widal reactions among healthy adult
Filipinos. (Philippine Journ. of Science. B. Trop. Med. Vol. 9.
1915. p. 253.)
Hanfig land sich positiver Widal bei scheinbar gesnnden Lenten,
n&mlich bei 5 Proz. der Untersnchten. Das ist ein Zeichen fur die
grofie H&ufigkeit des Typhus anf den Philippinen, denn es handelte
sich offenbar nm Menschen, die einen leichten Typhus tiberstanden
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Typhus.
hatten. Von Schntzgeimpften batten 84 Proz. zwei Wochen nach
der Impfnng einen positiven Widal.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Chang Chia-pin, Uber das agglntinatorische Verhalten
der Sera von gesunden (bzw. nicht an Typbns oder
Paratyphns leidenden) Chinesen gegenfiber Typhus-
nnd Paratypbnsbazillen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77.
1916. S. 435.)
Die bei der weifien Basse als normal ermittelten Agglutinations-
werte gegenuber Typbns- nnd Paratypbnsbazillen haben auch f&r
die AngehSrigen der gelben Basse, speziell f&r Cbinesen, G<igkeit.
Gildemeister (Posen).
Mitchell, 0. W. H., Vitability of bacillus typhosus in ice
cream. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1795.)
Der Typhnsbazillus h< sich in Speiseeis, wie dnrch Versnche
festgestellt wurde, 12—39 Tage lang am Leben. Das Eis ist also
zur Weiterverbreitung von Typhusbazillen sehr geeignet. Bei der
Herstellung nnd dem Vertriebe von Speiseeis mufi daher grSBte
Sanberkeit gefordert werden. Es darf nnr pastenrisierte Milch zur
Verwendnng gelangen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lowe, Don B., Typhoid fever resulting from infection of
an unpasteurized milk supply. (Ibid. p. 1797.)
Bericht fiber 5 Ffille von Typhus, bei denen die Ansteckung auf
den Genufi von nicht pasteurisierter Milch zurfickgeffihrt werden
konnte. In diesem Falle kam die Vernnreinigung der Milch dadnrch
znstande, dafi ein selbst kranker Bahnangestellter wfihrend der Ver-
frachtung der Milch aus der Molkerei in die Stadt im Zuge sich aus
den Eannen mit einem kleinen Schopfgef&B Milch ffir seine typhus-
kranke Frau entnehmen konnte. Die Ansteckungen waren zu ver-
meiden gewesen, wenn die Milch vor der Verteilnng in die Stadt
pa8teurisiert worden ware. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Smith, F. C., Milk-borne typhoid fever. Beport of an
outbreak at Gallup. (Public Health Beports. Vol. 31. 1916.
p. 59.)
In einer kleinen Stadt in Neu Mexico kamen im Herbst 1915
ungef&hr 80 Typhusffille zur Beobachtung, die darauf zurfickzuffihren
waren, dafi in der Hauptmolkerei der Brunnen infolge einer Uber-
schwemmnng mit Abw&ssern verunreinigt war. Von dem Augenblick
der Feststellung ab wurde die Milch nur noch pasteurisiert abgegeben.
Die Bevfilkerung wurde belehrt, Desinfektion der Ausscheidungen
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Typhus. 5
angeordnet nnd uberhanpt die allgemeinen Gesundheitsverh<nisse
nnter Aufsicht genommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Steinebach, Praktische Typhusbek&mpfung and epide-
miologische Beobachtungen gelegentlich einer d5rf-
lichen Typhnsepidemie. (Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1916.
S. 185.)
1. Eine Typhnsepidemie mittleren Umfanges wird durch rein
hygienische Mafinahmen — namlich schlennige Isoliernng der Kran-
ken and Krankheitsverdkchtigen — in karzer Zeit vollig zum Still-
stand gebracht.
2. Die Seache erweist sich trotz einiger Ans&tze za explosions-
artiger Verbreitnng als ausschliefiliche Kontaktepidemie.
3. Als Infektionsqnelle wird eine Bazillentr&gerin festgestellt.
Wolf (Witzenhansen).
t. Hovell, Hermann, Dber eine nene Grnppe typhus&hn-
licher, farbstoffbildender Bakterien. (C. f. Bakt. Abt. I.
Orig. Bd. 77. 1916. S. 449.)
Bei der Untersnchung von Stuhl- and Urinplatten (Endoagar)
traf Verf. wiederholt Mikroorganismen, welche viele knltnrelle Merk-
male mit dem Typhnsbazillns gemeinsam haben, sich von ihm aber
dnrch das Wacbstnm anf Gelatine nnd die Bildnng eines gelben
Farbstoffes, sowie Alkalibildnng in der Lackmnsmolke, nach anfang-
licher Sauerung unterscheiden. In letzterer Beziehung zeigen sie
ein Shnliches Yerhalten wie der Paratyphus-B-Bazillus. Verf. fand
diese Bazillen nnter 13 Fallen 6mal im Stnbl and 7mal im Urin,
and zwar 2mal bei Rnhrkranken, je lmal bei Typhns- nnd Para-
typbnskranken, 3mal bei Typhnsbazillentragern nnd 5mal bei ge-
snnden Personen in der Umgebung Typhuskranker. Eine pathogene
Bedentnng oder eine direkte Beziehung znm Typhnsbazillns kommt
diesen Bakterien nicht zn. Gildemeister (Posen).
Kohlisch, Uber die Beziehnngen zwischen Typhus, Para-
typhns, Ruhr, fieberhaften nnd fieberlosen Katarrhen.
(Berl. klin. Wochenschr. 1916. 8. 358.)
Verf. ist der Meinung, dad sowohl die spezifiscben Erreger des
Typhns wie der Rnhr im Korper selbst sich dnrch Verkndernngen
der vorhandenen Colibazillen bilden konnten. Znr Stiitznng dieser
Annahme verwertet er eine Menge Beobachtungen, die er im west-
lichen Okknpationsgebiete als Hygieniker gemacht hat. Daneben
gibt er zn, dafi dies nicht die einzige Entstehungsweise genannter
Krankheiten zn sein braucht, sondern dafi sich anch anf der gewbhn-
lichen Weise dnrch Eontakt die Krankheiten weiter verbreiten kSnnten.
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Typhus.
Zur weiteren Stiitzung seiner Ansichten nnternahm er ver-
schiedene auf die Verwandlung der Coli-, Typhus- and Rnhrbazilien
hinzielende Versuche.
Es gelang ihm dahei, erstens durch Abimpfung von Colistammen
die Schleimringe sowie auch yon solchen, die weinblattformige Kolo-
nien bildeten, Formen zn zflchten, die nnbegrenzt in Bouillon un-
beweglich blieben.
Weiter wurde ein fraktioniert sterilisierter menschlicher Ruhr-
stnhl mit einem Scbleimring bildenden Coli bes&t. Ans dieser Kultur
konnte nach einiger Zeit ein Paratyphus B herausgezuchtet werden.
Nach mebreren Wochen ein unbeweglicber Alkalibildner.
Bei Ziichtung von Typbnsbazillen im Darmschleim von einer
Kuh konnte nach einiger Zeit Paratyphus B herausgezttchtet werden.
Eine Reihe weiterer Versuche blieb ergebnislos.
Bei Ziichtung von Coli in Kuhdung wnrde es aus einem S&ure-
bildner zu Alkalibildner auf Drigalski-Platte.
In demselben Medium ver&nderte sich Coli und Flexner nach
einiger Zeit in Alkaligenes, wobei Flexner beweglich wurde.
Dieses Experiment erkl&rt Verf. selbst als nicht ganz zuverlassig.
Auch durch Anlegung von Mischkulturen, z. B. Coli und Typhus,
liefien sich Veranderungen der Bakterien hervorrufen.
Bei alien diesen Versuchen ist kein genaues Protokoll mitgeteilt.
Insbesondere fehlt auch die Angabe, ob darauf Gewicht gelegt wurde,
mit „reinen Linien" zu arbeiten.
SchlieBlich wird versucht, die Meinung des Ineinandermutierens
der verschiedenen Darmbakterien aus epidemiologischen Gesichts-
punkten zu stiitzen. Schmitz (Halle a. S.).
Baerthlein, Karl, Beitrag zur Frage der Paragglutination.
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1915. S. 272.)
Unter einem Transport frisch eingelieferter typhus- und ruhr-
verseuchter russischer Kriegsgefangener wurden bei 6 ansteckungs-
verd&chtigen Lenten, die frflher bereits an Durchfall gelitten batten,
auf den Drigalski-Conradi-Platten zarte, blauwachsende Kolo-
nien festgestellt, die in der Probeagglutination (Verdunnung 1:100)
sowohl von Paratyphus-B- wie von Flexner-Ruhr-Immunserum
prompt beeinflufit und bei der weiteren Austitrierung vom Para¬
typhus-B-Serum (Titer 10000) meist bei Serum verdilnnung 1:3000
und vom Flexner-Ruhrserum (Titer 10000) noch bei Serumver-
dunnung 1:5000 deutlich agglutiniert wurden.
Morphologisch und kulturell entsprechen diese Kulturen in ihrem
Verhalten durchaus Paratyphus-B-Bazillen. Ferner fiel die mit den
einzelnen Patientenseris und dem zugehorigen Stamm ausgef&hrte
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Typhus.
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'Widalsche Reaktion bis auf eine Ausnahme positiv aus, so dafi bei
den 6 erwahnten Kriegsgefangenen anscheinend eine Paratyphus-
infektion vorlag.
Die znr Kontrolle mit den gleichen Menschenseris nnd einem
-echten Paratyphus-B-Stamm ausgefQhrte Widalsche Reaktion ergab
jedoch wider Erwarten ein vollkommen negatives Resnltat; die mit
einem Flexner-Ruhr-Stamm vorgenommene Widalsche Probe
lieferte dagegen bei s&mtlichen Seris mit einer Ausnahme eine posi¬
tive Reaktion, die bezuglich ihrer Starke die gleichen Abstufungen
wie beim Widal mit jenen Paratyphus-B-ahnlichen Kulturen
^eigte.
Dieser Ausfall der Widal schen Proben spricht einerseits gegen
Paratyphnserkranknngen bei den Kriegsgefangenen and somit auch
gegen die Identitat jener isolierten 6 Stamme mit echten Paratyphus-B-
Bazillen, andererseits aber fur iiberstandene Ruhrinfektionen. Diese
Auffassung wurde dadnrch bestatigt, dafi es bei der 6. Stuhlunter-
suchung in einem Falle gelang, einwandfreie Flexner-Rnhr-Bazillen
nachznweisen.
Die Agglutination der Paratyphus-B-abnlichen Stamme durch
Flexner-Ruhr-Immunsernm ist als Paragglutination zu deuten and
analog dazu der positiv verlaufene Widal dieser Kulturen mit dem
eugehorigen Menschenserum nicht als echter spezifischer Widal,
sondern als Par a wi dal zu betrachten, der zustandekommt einer¬
seits durch die Paragglntinabilit&t der Paratyphus-B-ahnlichen Stamme
fur das Flexner-Ruhrserum, andererseits dnrch die im Blute der
Kriegsgefangenen bei der Ruhrinfektion mehr Oder minder reichlich
gebildeten, gegen Flexner-Ruhr gerichteten Antikorper.
Die 6 Paratyphus-B-ahnlichen Stamme erwiesen sich im Laufe
der weiteren Beobachtung als blauwachsende Mutationsformen („Mutter-
kolonien“) von Bact coli mutabile-Kulturen.
Die relativ hohe Agglutination dieser Stamme durch Paratyphus-B-
Immunserum ist nicht als Paragglutination, sondern als Verwandt-
schafts- Oder Grappenreaktion aufzufassen. Denn die auf dem
Lackmus-Laktoseagar blauwachsenden Hutationsstamme der Bact
•coli mutabile-Kulturen stehen morphologisch und kulturell den echten
Paratyphus-B-Bazillen sehr nahe. Die rotwachsenden Mutations-
stamme, die sich erst nach mehrtagigem Stehen der Nahrbfiden zu-
nachst als kleine weifilichblaue KnSpfe Oder Sekundarkolonien auf
den blanwachsenden Mutationskolonien entwickeln und dann bei der
Fortzuchtung auf den neueu Nahrbdden rote, dem Bact. coli voll¬
kommen ahuliche Kolonien bilden, weichen kulturell von den echten
Paratyphus-B-Bazillen ganz betrachtlich ab; sie warden daher auch
vom Paratyphus-B-Immunserum serologisch wesentlich geringer be-
«influfit. Gildemeister (Posen).
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Typhus.
Kretz, B., Uber Pathogenese des Abdominaltyphas. Viru-
lenzerhaltang der Kaltur von Typhusbazillen. Uber
Befande an Typhusleichen nach der Typhusschutz>
impfung. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 364.)
Yerf. konnte in einigen Fallen bereits gegen Ende der Inkubation
Typhusbazillen im Blute nachweisen. Dieser Befnnd der frfihen,
schweren Blatinvasion durfte als ein ganz typischer anzusehen sein.
Eine seit 11 Jahren im Laboratorium fortgeziichtete Kaltur be-
wirkte eine Laboratoriumsinfektion, die zwar mit Genesung endete,
aber keinen besonders leichten Yerlaaf nahm.
Nach den Obdaktionserfahrangen in einem Kriegsspital zeigen
die Befunde von an Typhus Verstorbenen, verglichen mit denen an
Typhusfallen vor der Einfuhrung der Typhusschutzimpfung, ein deut-
liches Verschieben des Krankheitsstadiums, in dem der Tod erfolgte,
gegen das Ende der Krankheit zu. Gildemeister (Posen).
Jacob, L., Das klinische Bild des Typhus im ersten und
zweiten Kriegsjahre. 1st ein EinfluB der Typhus¬
schutzimpfung erkennbar? (Miinch. med. Wochenschr. 1916..
S. 613.)
Unter ganz gleichen kuBeren Bedingungen warden im ersten
Kriegsjahr 100 und im zweiten Jahr 200 Fklle beobachtet. Bei den
ersteren ban del te es sich urn iiberwiegend schwere Fklle; die Fklle
waren nicht geimpft. Die letzteren dagegen, die die regelrechte
Schatzimpfung erhalten hatten, verliefen alle auffallend milde. Es
war uberhaupt meist schwer, die Fklle als Typhus za erkennen. Bei
einer Anzahl der Fklle gelang der Nachweis der Typhusbazillen im
Blute, die aber meist sehr spkrlich sind. Die Stuhluntersuchungen
haben keinen groflen Wert. Die Gruber-Widalsche Reaktion
behklt bei einer Reihe von Kranken ihren Wert; namentlich dann,
wenn die Impfung mehrere Monate zuruckliegt, und die Reaktion
von negativen oder schwach positiven zu hoheren Werten ansteigt
Die Feststellung der Leukopenie durch Leukocytenzkhlung ist auch
bei Geimpften ein gates Hilfsmittel fur den Typhusnachweis. Der
leichtere Verlauf der Typhusfklle der letzten Zeit ist zweifellos auf
die Wirkung der Schatzimpfung zuriickzufiihren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fraenkel, Eugen, Uber Roseola typhosa und paratyphosa.
(M&nch. med. Wochenschr. 1916. S. 325.)
Eingehende Beschreibung des feineren Banes der Typhusroseola
in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen. Durch Anreicherungs-
verfahren lassen sich die Bazillenherde in der Haut leicht sichtbar
machen. Es ist mdglich, dafi im Laufe der Entwicklung die Bazilleu
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Typhus.
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in die Lymphspalten des Papillarkorpers eingeschwemmt werden
and mit dem Alterwerden der Roseolen in die Papillarspitzen und
schliefilich bis in die Oberhaut gelangen, so dafi es nicht aus-
geschlossen ist, dafi sie von bier aus lebensfahig in die Aufienwelt
gelangen nnd mOglicherweise zur Ansteckungsquelle werden konnen.
Eine Roseola von einem ecbten Paratyphnsfall im strengen Sinne
des Wortes, die untersucht werden konnte, ergab ganz ahnliche Ver-
hfiltnisse wie beim Typhus. Auch die Roseola paratyphosa ist als
eine bakterielle Metastase in den Lymphgefafien der Haut zu be-
trachten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Cernik, Leo Frank, Toxisches Exanthem im Verlaufe eines
Typhus abdominalis. (Med. Elinik. 1916. S. 537.)
Bei einem Typhusfall trat beim Fieberabfall ein grofifleckiger
Ausschlag auf. Die Entstehung wird durch Metastasierung der
Typhusbazillen aus dem infizierten Bauchlymphapparat in die Haut-
lymphgefafie und reaktive Entziindung von seiten der benachbarten
Hautkapillaren erklfirt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Biedel, Chirurgisches liber Typhus; schwierigere Ffille.
(Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. u. Chir. Bd. 28. 1915. S. 749.)
Bericht fiber 40 Falle von Typhuskomplikationen, die vom Yerf.
beobachtet und operativ behandelt worden sind.
2 Falle von Perforation in die freie Bauchhohle und 4 Ffille,
wo die Perforation in Adhasionen hinein geschah oder am Rectum
entstand, sind gestorben, desgleichen ein Fall von Peritonitis per
diapedesin. Typhlitis typhosa wurde lmal sicher, 2mal nicht ganz
sicher festgestellt, diese 3 Eranken geheilt. Ein Fall von Perfora-
tionen im kleinen Becken mit Erfiffnung von Rectum und Harnrfihre
nach dem Damm hin blieb schliefilich ungeheilt aus der Behandlung
fort. 2 Falle von Cholecystitis in einer steinhaltigen Gallenblase
sind nicht mit voller Sicherheit als durch Typhus erzeugt erwiesen
worden. Ein Fall von tfidlich endigender Peritonitis hatte zwar
Typhusbazillen in der Gallenblase, aber nicht im Bauchfelleiter. Sehr
interessant ist ein Fall von Exstirpation eines thrombosierten Stuckes
der Vena saphena mit Typhusbazillen im Thrombus und Ausgang in
Heilung. 2 Falle von Bauchdeckenabszefi, ein Glutfialabszefi, eine
Nierenvereiterung. Recht interessant ist auch ein bereits frfiher von
Wette beschriebener Fall von Vereiterung eines Dermoids des
Rfickenwirbelkanals durch Typhus mit Ausgang in Heilung nach der
Operation. 23 Eranke wurden wegen typhoser Enochenherde operiert,
llmal waren die Rippenknorpel, 6mal die Tibia, 2mal das Femur,
:2mal das Becken, je lmal Sternum und Radius erkrankt; 3 dieser
Eranken waren 20—24 Jahre, alle anderen nftehr als 25 Jahre alt;
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Typhus.
bis auf einen Fall yon Beckenknocheneiterung, der schliefilich starb,.
sind diese Falle geheilt worden.
2 Falle von Gelenkerkrankung nach Typhus gingen nacb Inzision
(Huftgelenk) nnd Resektion (Kniegelenk) in Heilong ans; in 2 ahn-
lichen Fallen bildete sieh Arthritis deformans ans.
W. y. Brnnn (Rostock).
Fnhnnann, Nicht erkannte Dunndarmperforation nach
Typhus ambnlatorins. (Med. Klinik. 1916. S. 419.)
Es werden 4 Falle mitgeteilt. Unter dem Einflufi der Typhus-
schutzimpfung kommen jetzt haufiger milde verlaufende Typlius-
erkrankungen yor, die sich erst mit dem Darchbrnch eines Typhns-
geschwures nnter schwersten Erankheitserscheinangen plOtzlich
bemerkbar machen. Namemlioh bei Kriegsteilnehmern mufi man also
bei solchen plotzlichen Erscheinungen, die nach Appendicitis Oder
Peritonitis aussehen, auch an Typhus denken. Bei solchen Fallen
soli man womSglich noch yor der Operation einen Widal machen..
W. fl. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Mann, ft., Cholecystitis im Verlanfe des Typhus. (Wien.,
med. Wochenschr. 1916. 8. 334.)
Zwei Falle yon akuter Cholecystitis, die anf eine bestehende
Typhusinfektion zuriickgefiihrt werden muflten.
■ W. Gaehtgens (Hamburg).
Lyon, Ernst, Wirbelerkrankungen in der Typhusrekon-
yaleszenz. (Med. Klinik. 1915. S. 1399.)
Jeder Typhuskranke hat yom Beginn der Erkrankung bis in
die Genesung hinein zahlreiche Krankheitsherde im Knochenmark.
Namentlich das Mark der Wirbel wird yon den Typhnsbazillen be-
yorzugt. In den Herden fehlt fast stets jede Eiterbildung, da der
Typhusbazillus kein Eitererreger ist. Meist verlaufen diese Knochen-
erkranknngen leicht; nur selten treten sie selbst in die Erscheinung.
Hauptzeichen sind dann meist der Schmerz, Schwellung der Weich-
teile, Fieber; diese Erscheinungen gehen meist bald zuriick. Ein-
wirkungen auf das Riickenmark kommen sehr selten zur Beobachtung.,
Solche Knochenerkrankungen kbnnen mitunter erst sehr lange nach
dem Uberstehen des Typhus anfireten. Eine Anzahl Falle dieser
Art werden im einzelnen mitgeteilt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Coronini, Carmen, Uber drei Falle yon Perichondritis
costalis typhosa. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.646.)
Die Perichondritis des Rippenknorpels trat in jedem der 3 Falle
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Typhus.
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in einer anderen Krankheitsphase auf. Als Ausgangspunkt des Pro-
zesses durfte das Enochenmark anzusehen sein.
Gildemeister (Posen).
TJmeeh, G., Ein Fall von Meningitis typhosa. (Med. Elinik.
1916. 8. 334.)
Es handelt sich nm ein dreijahriges Eind. Aufnahme mit den
Zeichen der Basilarmeningitis. Da die Matter gleichzeitig an Typhus
krank lag, wnrde mit dem Blute des Eindes ein Widal gemacht, der
stark positiv ansfiel. Die Lumbalfliissigkeit war stark eiterhaltig
nnd enthielt reichlicb Typhusbazillen in Reinzucht. Der Fall ver-
lief todlich. An der Leiche fand sich eine ausgedehnte eitrige Hirn-
bantentzundnng der gesamten Hirnoberflache, hervorgerufen dnrch
Typhusbazillen. DaS der Typhusbazillus als Eitererreger wirken
kann, ist noch nicht lange bekannt. Auch Faile von eitriger Menin¬
gitis, hervorgerufen durch Typhusbazillen, sind bisher nur selten
mitgeteilt worden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Gruber, Georg B., Uber die durch Infektion mit Bakterien
der Typhusgruppe in der Leber bedingten knotchen-
fSrmigen Nekroseherde (sog. „miliaren Lymphome“).
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 301.)
Die beim Paratyphus der Tiere nnd beim Typhus des Menschen
in der Leber gefundenen sog. „Pseudotuberkel“ entstehen nicht in-
folge Druckatrophie Oder Ern&hrungsst8rung des Parenchyms nach
Embolie von Milzendothelien in die Pfortaderkapillaren. Wahrschein-
lich sind diese miliaren Leberherdchen durch uns nicht n&her be-
kannte nnd bisher nicht dargestellte Toxine bedingt, die durch die
Bakterieninfektion zur Entstehung und Wirkung kommen. Tier-
experimente mit Paratyphusinfektion sprechen dafur, dafi die Gewebs-
alteration der Leber in einer schweren, bis zur Nekrose gebenden
Schadigung der Leberzellen besteht, wkhrend gleichzeitig, vielleicht
auch bei weniger brutaler Infektion schon vor der sichtbaren Par-
enchymschadigung eine reaktive Wucherung der Gefafiendothelien in
der Leber einsetzt. Diese Wucherung an Stelle der miliaren Nekrose-
herdchen kann zu einem Bilde fuhren, das „miliaren Lymphomen"
ahnlich ist. Gildemeister (Posen).
Eggehrecht, Mundtyphusbazillentrager. (Munch.med.Wochen-
schr. 1916. S. 401.)
Bei Typhus sind katarrhalische Erscheinungen der oberen Luft-
wege auch in der Genesungszeit noch recht haufig. Unter 200 solcher
Faile, die untersucht warden, konnten Typhusbazillen von der Rachen-
schleimhaut 9mal geziichtet werden, und zwar handelte es sich um
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12
Typhus.
Menschen, bei denen Bazillen im Eot nicht mehr vorhauden waren.
Ffir Paratyphusbazillen gilt das gleicbe. Auch durch Untersuchungen
in einer Irrenanstalt konnte das haufige Vorkommen von Typhus-
bazillen in der Mundhbhle von Genesenen nachgewiesen warden. In
einer solchen Anstalt, in der Typbns seit langem endemisch ist,
wnrden nnter 174 nntersncbten Insassen 4,2 Proz. Bazillentr&ger fest-
gestellt. Hiermit ist ein wicbtiger Umstand far die Verbreitungs-
mSglichkeit des Typhas gegeben, dem mehr Beachtang geschenkt
werden mftfite, als das bisher der Fall ist.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Karell, Walther nnd Lucksch, Franz, Die Befreiung der Ba-
zillenansscheider von ihrem Ubel durch Behandlnng
mit homologem Impfstoffe. (Wien. klin. Wochenschr. 1916.
S. 186.)
Die Verff. berichten, dafi es ihnen bei 35 von 42 hartn&ckigen
Ruhr- bzw. Typhnsbazillendaneransscheidern gelungen ist, darch
Behandlnng mit homologem Impfstoff die Bazillen ans dem Stnhle
zum Verschwinden zn bringen. Anscheinend bat es sich in der
Mehrzahl der Ffille am Ruhrbazillentrager gehandelt; genanere An-
gaben uber die Zahl der Typhas- nnd die Zahl der Ruhrbazillentrager
w&ren erwiinscht gewesen, iusbesondere bei den Fallen, bei denen
ein Erfolg nicht zn erzielen war. Gildemeister (Posen).
Kuhn, Ph., Die Behandlung von Typhusbazillentr&gern
mit Tierkohle. (Arb. a. d. Kais. Gesundheitsamte. Bd. 50.1916.
S. 337.)
Die mitgeteilten Untersuchungen zeigen, dafi weder die Behand¬
lung mit Kohle nnd Jodtinktnr, noch die mit Eohle nnd Thymol bei
Typhusbazillentragem erfolgreich ist. Bei Versnchen mit Eohle-
therapie wurde festgestellt, dafi die Tierkohle die Bakterien ans
Aufschwemmungen niederreifit, aber nicht abtStet. Der Eohlesatz
enthklt dann die Eeime, die in der hberstehenden Flussigkeit fehlen.
Es ist infolgedessen nicht anznnehmen, dafi die Eohle die Typhns-
keime im Darme vermindert nnd die Wirkung des Jods Oder des
Thymols in entscheidender Weise nnterstutzt. Die angeblich eklatanten
Erfolge vonEalberlah nnd von G6ronne nnd Lentz mussen da-
durch erklfirt werden, dafi diese Autoren keine Dauerausscheider,
sondern Spatausscheider zu ihren Versnchen benutzten, die auch ohne
die Behandlung bazillenfrei geworden wSren. Hetsch (Berlin).
Hufhagel, Typhusbazillentragerbehandlung durch Er-
regung „ultravioletter Fluoreszenz" am Orte der
Tozinbildnng. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8.225.)
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Typhus.
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Theoretische Uberlegungen ohne experimen telle Grundlage Oder
praktische Versuche. Langer (Charlottenburg).
Wagner, Gerhard, Zur Verhutnng yon Laboratoriums-
infektionen. (Med. Klinik. 1916. 8.333.)
Beschreibung verschiedener Einzelheiten in Vorrichtungen nnd
Handgriffen, dnrch welche die Ansteckangen beim Arbeiten mit
lebenden Krankheitserregern, wie Typhus- nnd Cholerabazillen, ein-
geschr&nkt werden kbnnen. Namentlich mit dem Pipettieren sind
yerschiedene Gefahren verbunden, die vermeidbar sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Paneth, L., Zur Yerhiitung von Laboratoriumsinfektionen.
(Med. Klinik. 1915. 8.1398.)
Die Laboratoriumsinfektionen mit Typhusbazillen kommen zum
grofien Teil durcb Arbeiten mit der Saugpipette zustande. Alle auf
diesem Wege erworbenen Erkrankungen sind zu vermeiden, wenn
man sich gewohnt, mit dem Gummiballon zu pipettieren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kindborg, E., Verbesserter S&urefuchsinagar zur Typhus-
und Ruhrdiagnose. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916.
8. 442.)
Verf. hat den von A. Kindborg und ihm fur die Typhus- und
Ruhrdiagnose angegebenen S&urefuchsinagar verbessert, seine Her-
stellung erfolgt jetzt in folgender Weise: Man halt sich eine Stamm-
ISsung des Saurefuchsins (S&urefuchsin S der Firma J. D. Riedel-
Berlin) und eine Malachitgriinlosung 1:10 000, hergestellt aus einer
Grundlbsung von 0,1:100 (das Malachitgriin wurde von der Pharma-
zeutischen Handelsgesellschaft Stettin bezogen) vorr&tig. Dann gibt
man zu 1 1 lackmusneutralen Agars, den man durch Absetzenlassen
etwas gekl&rt hat, 50 ccm der roten und 10 ccm der grunen Flussig-
keit, auBerdem 14 g in etwa 40 ccm Wasser gelosteu Milchzuckers
und sterilisiert vor dem PlattengieBen ’/a Stunde im Dampftopf. Der
N&hrboden ist gegen Licht unempfindlich und eignet sich fur die
Typhus- und Ruhrdiagnose in gleicher Weise. Die Kolonien der
gesuchten Keime erscheinen hell mit ebensolcbem Entfkrbungshof
Ihre Auffindung ist also von Beleuchtung nnd Farbenunterscheidungs-
vertnogen unabhangig. Besonders stark nnd scbnell entfarbt Para-
typhus. Cholera wachst ebenfalls entfUrbend, jedoch nicht elektiv.
Zn ihrer Auffindung kann der SSurefuchsinagar nur nach vorauf-
gegangener Peptonanreicherung empfohlen werden. Die EntfUrbungs-
reaktion tritt beim verbesserten Silurefuchsinagar schon nach etwa
12 Stunden ein. Sie nimmt dann von Stunde zu Stunde zu. Es
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Typhus.
besteht also kein BedenkeD, Platten, die man nicht sofort unter-
suchen kann, aufzuheben, yielmehr ist dies hochstens ein Vorteil.
Gildemeister (Posen).
Gath, F., Selenn&hrbdden fur die elektive Ztichtung von
Typhusbazillen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77. 1916. S. 487.)
Verf. hat die Beobachtung von Haendel nnd Teodorascu
bestatigen kOnnen, daB die meisten Colist arame durch selenigsaure
Salze in ihrem Wachstam in lioherem Grade beeintrachtigt werden
als Typhusbazillen. Zu seinen Versuchen verwendete er Natrium
selenosum purissinum von E. Merck in Darmstadt. Mit diesem Pr&-
parat hergestellte Nahrboden, Selenagar und Selenbouillon, lieferten
im Vergleich mit Endo- and Malachitgriinagar recht beachtenswerte
Resnltate, die zu weiteren Versuchen in dieser Kichtung auffordern.
Gildemeister (Posen).
Schflrmann, Zur Beschleunigung und Vereinfachung der
Typhusbazillenziichtung aus dem Blute. (Deutsche med.
Wochenschr. 1916. S. 158.)
Wahrend bei dem von KBnigsfeld (Munch, med. Wochenschr.
1915. N. 4) angegebenen Verfahren nur kleine Mengen Blut ver-
arbeitet werden, zieht Verf. die Benutzung groBerer Blutmengen vor.
Die dazu erforderliche Venenpunktion gewahrleistet eher eine sterile
Blutentnahme als die Entnahme aus dem Ohriappchen. Das Blut
wird in der ublichen Weise mit Galle gemischt und von der Mischung
soviel in besonders weite Schragagarrbhrchen cm Weite) ein-
gefiillt, daB die Fliissigkeit einige Zentimeter hoch neben dem Agar
steht. In mehrstundigem Abstand wird die Oberflache des Nahr-
bodens durch Neigen des Rohrchens beimpft, bis Wachstum bemerk-
bar ist. Die Identifizierung erfolgt durch die Agglutinationsprobe.
Gelegentlich wurde nach dem Vorgang von Kbnigsfeld zur gleich-
zeitigen Differenzierung die Ziichtung direkt auf Spezialnahrbdden
vorgenommen; das Wachstum auf den SpezialnShrbOden ist aber
haufig merklich verzogert.
Es wurden im ganzen 100 Falle nntersucht. Gefunden warden
34mal Typhus-, 2mal Paratyphus-B-, lmal Colibazillen, 15mal Sta-
phylokokken und 4mal Verunreinigungen. Die Feststellung des
Typhusbazillus gelang
20mal innerhalb von 16—24 Stunden
11 » » n 24—32 „
2 „ „ „ 32—40 „
1 n n n 40—48 „
Unter den 100 Fallen, die nntersucht wurden, erwiesen sich
schliefilich 42 als Typhus und 2 als Paratyphus, so daB also das ab-
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TyphuB.
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gekurzte Galleverfahren in 82 Proz. der F&lle zu positivem Ergebnis
fnhrte. Langer (Charlottenburg).
Lohner, L., Uber die Eoenigsfeldschen Galleschr&gagar-
rdhrchen zur Typhusbazillenziichtung. (Munch, med.
Wochenschr. 1916. S. 589.)
Das Zuchtungs verfahren, das im wesentlichen darin besteht, daft
SchrfigagarrShrchen von Endo und Drigalskischen Nahrboden
in it Galle ubergossen znr Z&chtung von Typhusbazillen aus dem
Blute benutzt werden, hat sich gut bewahrt. Mit dem Verfahren
wird Agar gespart und im allgemeinen kommt man schneller znm
-Ziel als mit den aiteren Verfahren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hahn, Philalethes and Heck, Heinrich, Adsorptionsverfahren
zum Nachweis von Typhusbazillen. (Med. Klinik. 1916.
S. 162.)
Durch Benutzung der Adsorptionskraft yon Kohle Oder Bolus
alba auf Typhusbazillen wurde der Nachweis der Typhusbazillen in
Stuhl und Urin wesentlich erleichtert und verbessert. Stuhlfiltrate
and Urine werden mit Kohle oder Bolus alba versetzt. Nach 10 Mi-
nuten langem Absetzen wird der Bodensatz aufgenommen und auf
Endo- und Malachitgriinplatten ausgestrichen. Bei einer Reihe yon
Untersuchungen steigerte das Bolusverfahren die Zalil der geziichteten
Typhusst&mme um die Halfie der mit den gewShnlichen Verfahren
gewonnenen. Mit den Bolusplatten sind bereits in mehreren Fallen
Typhusbazillen zum Vorschein gebracht, in denen zahlreiche andere
Untersuchungen kein Ergebnis hatten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sobel, Leo Lacins, Praktische Nkhrboden zur Diagnose
von Cholera, Typhus und Dysenterie. (Deutsche med.
Wochenschr. 1915. S. 1572.)
Vert verwendet zur Herstellung von Nfthragar anstatt von
Fleischwasser Bier, das durch Kochen von Alkohol befreit und auf
das Doppelte mit Wasser verdfinnt wird. Verf. empfiehlt einen
Kongorot- und Lackmusbieragar, der 3 Proz. Agar, Vs Proz. Milch-
zucker und zur Farbung Kongorot oder Lackmus enthait. Typhus,
Dysenterie und Coli sollen auf diesen Nahrboden charakteristisches
Wachstum zeigen. Kurt Meyer (Berlin).
Sobel, Lacing Leo, Korobinierter Differentialnahrboden
ffir Typhus, Paratyphus A und B. (Miinch. med. Wochen¬
schr. 1917. 8. 210.)
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Typhus.
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Der Nahrboden enth< ein Gemisch yon Tranbenzacker und
Lackmasmolke. Eine Ubersichtstafel ist beigefiigt. Der Nahrboden
ist billig und einfach. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pulay, Erwin, Diagnostische Hautreaktion bei Typhus-
rekonvaleszenten, Typhuskranken and Schutzge-
impften mit „Typhin“ nach Gay und Force. (Wien. klin.
Wochenschr. 1915. S. 1189.)
Nach dem Vorgange von Gay und Force stellte Verf. mit
einem nach Analogie des Tuberkulins aus 48stundigen Typhus-
bouillonkultaren hergestellton „Typhin“ Kutanreaktionen bei Normalen,
Typhuskranken, -rekonvaleszenten und -schutzgeimpften an.
W&hrend bei Normalen die anfanglich auftretende Reaktion nach
48Stunden verschwunden ist, bleibt bei Typhuskranken und-rekonvales¬
zenten der Reaktionshof drei Tage lang unverindert und ist auch am
vierten Tage noch erkennbar. Ebenso, wenn auch schwacher, verhalt sich
die Reaktion bei Schutzgeimpften. Personen, die friiher einen Typhus
gehabt haben, scheinen starker zu reagieren als gegen Typhus Geimpt'te.
Die Typhinreaktion durfte ein geeignetes Hilfsmittel zur Er-
kenuung des Immunzustandes von Schutzgeimpften sein, vielleicht
auch zur Diagnose eines abgelaufenen Typhus. Ob sie auch fur die
Fruhdiagnose des Typhus verwertbar ist, miissen weitere Erfahrungen
lehren. In einem Falle war sie friiher positiv als die Widalsche
Reaktion. Kurt Meyer (Berlin).
Kilgore, Eugene S., The typhoidin quotient. Quantitative
studies of the cutaneous test of typhoid immunity.
(Arch, of internal Med. Vol. 17. 1916. p. 25 )
Unter Typhoidinquotient versteht Verf. das Verhaitnis des Um-
fangs der durch Typhoidin hervorgerufenen Kutanreaktion zu dem
einer Kontrollreaktion, die mit einem in analoger Weise aus un-
beimpfter Bouillon hergestellten Praparat erzeugt ist. Seine Be-
stimraung unterliegt im Einzelfalle erheblichen Fehlerquellen. Fur
groBere Versuchsreihen laBt sich aber ein Durchschnittswert auf-
stellen, der als Anzeichen einer bestehenden Typhusimmunitat an-
gesehen werden kann. Er liegt bei 1,5. Werte zwischen 1,4 und
1,5 sind weder im einen noch im anderen Sinne verwertbar. Niedri-
gere Werte sprechen gegen Immunitat.
Ahnliche Quotienten lassen sich fiir Tuberkulin- und andere
Kutanreaktionen aufstellen. Kurt Meyer (Berlin).
Halbey, Kurt, Die Bedeutung der WeiBschen Urochro-
mogenprobe und ihr Wert besonders fiir die Typhus-
diagnose. (Med. Klinik. 1915. S. 833.)
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Typhus.
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Das Vorhandensein des Urochromogen im Harn ist ein ziemlich
sicheres Fruhzeichen des Unterleibstyphus, das in zweifelhaften
Fallen schon yor der bakteriologischen Untersnchnng fflr den Nach-
weis der Erankbeit berangezogen werden mail. Mit Vorsicht ist
der Ausfall far Typhus nnr dann zu benutzen, wenn eine septische
Erkrankung nicht ausgeschlossen werden kann. Die Ausfiihrang der
Untersnchnng ist einfach and leicht. Sie besteht darin, dafi man
den verdunnten Urin mit 3 Tropfen einer lprom. Kaliumpermanga-
natlosung versetzt. Urochromogen erkennt man an der deutlichen
Znnahme der Gelbfarbung der Flnssigkeit. Die Starke der Gelb-
fkrbnng steht im Verhaitnisse zu dem Ansfalle der Diazoreaktion.
Bei sehr dunklem Urine muB man zunachst dnrch Ammoninmsulfat
Anssalznng des Urins vornebmen, znr Entfernnng des stdrenden
Bilirnbingebaltes. Es werden eine Reihe yon Fallen mitgeteilt, an
denen das Verfahren gepriift wurde. AuBer bei Typhus wurde eine
positive Reaktion gefanden bei Fallen von Sepsis, Masern, Scharlach,
Erysipel und Malaria. Bei alien beobachteten Fallen von Typhus
war die Reaktion stets vorbanden, und zwar nicht nur zu Beginn
der Erkrankung, sondern auch auf der Hohe des Fiebers; sie ver-
schwand aber, wenn das Fieber abfiel und der Allgemeinznstand
sich besserte. Die Untersuchung ist besonders dann von Wert, wenn
die bakteriologische Prufung aus irgendeinem auBeren Grunde nicht
stattfinden kann, beispielsweise auf Schiffen fern von der Heimat,
in den Tropen, im Felde. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Muhlens, Zur Typbusdiagnose im Felde. (Med. Klinik. 1915.
8. 891.)
Bei Lenten, die kurzlich gegen Typhus geimpft sind, ist die WeiB-
sche Urochromogenprobe des Urins nicht mit Sicherheit fur den
Nachweis von Typhus zu verwenden, da auch ohne Vorliegen einer
Typhuserkrankung bei ihnen hautig die starkere Gelbfarbung des
Urins eintritt, die sonst mit groBer Wahrscheinlichkeit fur beginnenden
Typhus spricht. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pick, Earl, Uber den Nachweis, das Yorkommen und die
klinische Wertung von Urobilinogen und Diazo im
Harne Typhuskranker. (Med. Klinik. 1915. S. 1292.)
Die Typhusinfektion an sich ist nicht von Urobilinogenbildung
hegleitet. Gebt ein Typhus mit Durchfailen einher, so fehlt in der
Regel die Aldehydreaktion im flam. Bei Verstopfung dagegen ist
meist starke Aldehydreaktion vorbanden. Bei gleicbzeitiger Tuber-
kulose und Typhus kommt Urobilinogen und Diazo nebeneinander im
Harn vor. Ist Septikamie mit dem Typhus verbunden, so trite Uro¬
bilinogen im Harne auf. Urobilinogen im Harne eines Typhuskranken
Rnte Abt. Bef. Bd. 66. So. 1/2. 2
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Typhus.
ist als ein ungiinstiges Zeichen anzusehen. Urobilinogen and Diazo
sind beim Typhus selten l&ngere Zeit nebeneinander vorhandeiu
Wenn beide gleichzeitig vorhanden sind, mufi man an die MSglichkeit
einer Mischinfektion denken. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hildebrandt, Wilhelm, Die Urobilinurie bei Typhus abdo-
minalis und ihre klinische Bedeutung. (Munch, med^
Wochenschr. 1916. S. 665.)
Der einzelne Urobilinbefund im Harn hat keine so wichtige
Bedeutung wie die Urobilinkurye. Bei manchen Krankheiten zeigt
diese einen ganz eigentumlichen Verlauf. Die Urobilinurie ist eine
sehr haulige Begleiterscheinung der typhosen Erkrankung und er-
reicht ihren hbchsten Grad im allgemeinen znr Zeit der Entfieberung
Oder sogar nach derselben. Der Beginn der starkeren Urobilinurie
f&llt zaweilen zeitlich und wohl auch urs&chlich zusammen mit der
Aussaat der Boseolen. Im ganzen ist das Verhalten nicht so gleich-
artig wie bei Scharlach und Pneumonie. Die Urobilinurie hat bei
bestehender Hepatitis ihren Grand darin, dafl die erkrankten Leber-
zellen unfahig sind, das mit dem Pfortaderblut ihnen zugefuhrte
Urobilin an sich zu reiBen und an die Gallenwege wieder abzugeben.
Auch beim Typhus ist die Urobilinurie auf Rechnung einer solchen
Hepatitis zu setzen. Die Starke der Urobilinurie entspricht in der
Regel der Schwere des Krankheitsbildes; wahrscheinlich h&ngt der
Anstieg des Urobilingehaltes zusammen mit der Uberschwemmung
der Leber mit Typhasbazillen. Haufig reicht die Urobilinurie weit
in die Genesung hinein. An Wert fur den Nachweis des Typhus
kann sich die Urobilinurie mit der Diazoreaktion durchaus messen.
Dauerndes Fortbestehen der Urobilinurie muB den Verdacht auf eine
fortschreitende Lebererkrankung wecken. Nach MSglichkeit soil das
Ende der Urobilinurie im Bette abgewartet werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Tsurumi, Versuche zur praktischen Verwendung der
Ambozeptorablenkung. (Berl.klin. Wochenschr. 1915. S. 1142.)
Verf. bemuhte sich, eine neue Methode zur genauen Differenzierung
verwandter Bakterienarten, z. B. der verschiedenen Bakterien der
Typhusgruppe auszuarbeiten, und benutzte dazu die Beobachtungea
von Wassermann und Brack, daB die Komplementbindung nicht
nur mit korpuskularen Yollbakterien, sondern auch mit Bakterien*
extrakt gelingt.
Die Extrakte aus den Typhuskulturen warden in folgender
Weise hergestellt: Aufschwemmung mit */, proz. karbolisierter
physiologischer Kochsalzlbsung, 24 Stunden schiitteln und dann ab-
zentrifugieren.
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Typhus.
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Zu einer Mischung des Typhusextraktes und Typhasserum werden
Typhusbazillenaufschwemmungen' bzw. Paratyphus A- Oder B-Auf-
schwemmungen zugesetzt, sod an n nach lstiindiger Bindnng abzentri-
fugiert. Es zeigte sich, dafi, wenn es sich um einen za dein Serum
zugehbrigen Stamm handelte, dann nach dem Zenti ifugieren eine
Kompiementbindung nicht mebr mSglich war. Die Typhusbazillen
batten also aus dem Typhusextrakte — Serumgemisch — die Ambo-
zeptoren des Typhusserums absorbiert. Anders fiel jedoch der Ver-
snch ans, wenn in dem genannten Beispiele keine Typhusbazillen,
sondern z. B. Paratyphusbakterien zugesetzt wurden. Dann trat
auch nach dem Zentrifugieren komplette H&molysenhemmutg ein.
Die mit dieser Methodik ausgefiiht ten Versuche ergaben eine
so weitgehende Spezifizitat, dafi in jedem Falle fUr die untersuchten
St&mme yon Paratyphus A und B eine Unterscheidung moglich war.
Verf. glaubt, dafi die Methode besonders fur gewisse St&mme der
Dysenteriegruppe und auch fur das Gebiet der Kokken nsw. mit
Vorteil zu velwenden sei. Schmitz (Halle a. 8.).
Hamilton, C. D., The effect of typhoid vaccination on the
Widal reaction. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65.1916.
p. 1873.)
Der positive Ausfall der Widalschen Reaktion ist bei Lenten,
die eine Typhusschutzimpfung empfangen haben, ohne Wert for den
Nachweis von Typhus. Wird in einem solchen Falle durch dauernd
hohes Fieber der Verdacht auf Typhus begrhndet, so ist der Nach¬
weis der Krankheit nur durch die Ztichtung der Bazillen aus dem
Blnte and durch genaue Leukocytenz&hl ungen zu erbringen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Selffert, G., Die Mitagglntination der G&rtner-Bazillen,
ein Hilfsmittel zur Typhusdiagnose. (Miinch. med.
Wochenschr. 1915. S. 1753.)
Durch die Typhusschutzimpfung hat die Gruber-Widalsche
Probe fur den Nachweis einer Typhuserkrankung ihre Bedeutung fast
ganz verloren. Es zeigte sich aber, dafi die Mitagglntination von
G&rtner-Bazillen als ein sehr zuverl&ssiges Zeichen einer Typhus¬
erkrankung angesehen werden kann, da sie fast bei der H&lfte der
Typhuskranken aufiritt, w&hrend sie bei Lenten, die nur die Typhus¬
schutzimpfung empfangen haben, regelm&fiig vermifit wird, und auch
bei Lenten, die friiher Typhus durcbgemacht haben, nur sehr selten
beobachtet wird. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fleckseder, Rudolf, Ausschwemmung von Typhusaggluti-
ninen durch Fieber verschiedener Herkunft. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 637.)
2 *
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Typhus.
Durch verschiedene Infektionen, z. 6. mit Streptokokken, Influenza-
bazillen, StSbchen der Dysenteric- and Typhnsgrappe, Tuberkelbazillen,
Plasmodien and Spirocbftten, kann die dnrch Qberstandenen Typhus
Oder Typhusschutzimpfnng erworbene Fahigkeit, Typhusagglutinine
ans Bint abzngeben, machtig gesteigert werden. Die Steigerung ist
nor eine vortibergehende. Auch dnrch Injektion pyrogener Stoffe wie
Deuteroalbumose and Nakleins&ure lied sich eine Erhdhung des Typhus-
agglatinationstiters erzielen. Gildemeister (Posen).
Saxl, Paul, Uber die Einwirkung pyrogener Snbstanzen
anf das Fieber, besonders bei Typhus abdominalis.
(Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 115.)
Zur Untersuchung der Frage, wie die artefizielle Hyperthennie
im allgemeinen anf die Fieberkurve einwirkt, wandte Verf. als zur
Injektion geeignetstes fiebererregendes Mittel sterilisierte Miich an,
die in Mengen yon 5 ccm morgens in den Biceps injiziert wnrde.
Die Einwirkung der Milcheinspritznngen verlauft in zwei Etappen.
Die erste ist die Fiebersteigerung, die meist 36—48 Stunden anhalt;
die zweite ist die Fiebersenknng, die nur in einem Teile der Falle
und dann immer 36—48 Stnnden nach der Injektion auftritt. Von
12 in dieser Weise behandelten Typhusf&llen zeigte sich bei 6 eine
dauernde Entfieberung, bei den ubrigen 6 (davon 1 gestorben) ein
deutliches Absinken, dem jedoch in gleicher Weise bei alien Re-
injektionen ein Fieberanstieg folgte. W. Gaehtgens (Hamburg).
Simonds, J. P., The effect of bacterial metabolism on the
antigenic properties and serologic reactions of bac¬
teria. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 17. 1915. p. 600.)
Die Gegenwart von verg&rungsf&higem Zucker in Kulturen des
Bacillns typhosus beeinflufit nicht nur seinen Stoffwechsel, sondem
kann erhebliche Ver&nderungen in dem serologischen Verhalten des
Bazillus verursachen und selbst die Wirksamkeit seines Endotoxins
beeinflussen. Moglicherweise wirkt dieser Umstand mit bei den
gunstigen Ergebnissen, die mit der kalorienreichen, kraftigen Er-
nahrung bei Typhuskranken erzielt wurden, denn bei dieser Ern&hrung
werden wahrscheinlich groBere Mengen von Eohlehydraten in der
Leber und den Geweben abgelagert. Es ist mbglich, daB die Gegen¬
wart dieser Stoffe die Typhusbazillen empfanglicher macht gegen die
Wirkung der im Blute vorhandenen Lysine und Immunstoffe und
gleichzeitig die Wirkung des Endotoxins herabsetzt. Es ware
wiinschenswert, daB bei solchen Kranken regelm&fiig fortlaufende
Untersuchungen auf den Gehalt des Blntes an Typhusbazillen an-
gestellt wurden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Typhus.
21
©ay, Frederick P. and Claypole, Edith J., Specific hyper¬
leukocytosis. Studies in typhoid immunization. IV.
(Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 662.)
Bei typhusimmunisierten Kaninchen hat intravendse Injektion
yon Typhusbazillen eine Steigerung der Leukocytenzahl auf das
Vierfache der Norm znr Folge. Das Maximum wird nach etwa
28 Stunden erreicht, doch tritt schon nach 8—10 Stunden eine erste
Anstiegszacke ein, der eine vorubergehende Abnahme folgt.
Bei unvorbehandelten Tieren ist die Leukocytose kaum halb so
stark, und die Kurve verlauft gleichmadig.
Die Leukocytose ist spezifisch. Injektion von Staphylokokken
wirkt bei den typhusimmunisierten Tieren nicht anders als bei
normalen.
Mit BlutkOrperchen vorbehandelte Tiere reagieren auf Injektion
des homologen Antigens mit der gleichen Leukocytose.
Offenbar beladen sich die Bakterien und Blutkorperchen im
immunen Tier mit Tropinen und locken dadurch die Leukocyten an.
Denn es gelingt beim normalen Tier mit sensibilisierten Bakterien
und Blutkorperchen eine ganz gleiche Hyperleukocytose hervorzurufen.
Kurt Meyer (Berlin).
©ay, Frederick P. and Claypole, Edith J., An experimental
study of methods of prophylactic immunisation
against typhoid fever. Studies in typhoid immuni¬
sation. V. (Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 671.)
Darch intravenose Injektion yon Blutagarkulturen eines be-
stimmten Typhusstammes gelang es Verff., Kaninchen mit groder
Sicherheit zu Typhusbazillentragern zu machen. Damit war die
MOglichkeit gegeben, die Wirksamkeit der verschiedenen fur den
Menschen empfohlenen Immunisierungsmethoden beim Versuchstier
zu priifen.
Zun&chst wurde festgestellt, dad abgetotete, mit Alkohol gef&llte
und getrocknete Bazillen in sensibilisiertem Zustand besser wirken
als unsensibilisierte, sodann dad die von der toxisch wirkenden Auf-
schwemmungsfliissigkeit getrennten Bazillenleiber das immunisierende
Prinzip fast vollig enthalten und sogar bessere Schutzwirkung aus-
iiben als die ursprungliche Aufschwemmung und selbst als sensibili-
sierte lebende Bazillen.
Beim Menschen rufen die sensibilisierten Bazillenleiber fast gar
keine Reaktion hervor, besonders wenn sie in drei Dosen in zwei-
tagigen ZwischenrSumen gegeben werden, wobei die Immunisierung
noch wesentlich verkurzt wird. Die jedesmalige Dosis betr>
760 Millionen Keime = 8 /«2 mg Trockensubstanz. Der Agglutinations-
wert des Serums gibt keinen Anhaltspunkt fur den Grad der Im-
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Typhus.
munitat. Viel wertvoller sind die Ergebnisse der Kutanreaktion mit
Typhoidin. Nach Versuchen am Kaninchen ist ein positiver A usfall
der Reaktion als Ansdrnck der Immanit&t anzusehen. Die Reaktion
beruht auf der Reaktion zwischen Antigen nnd Antikdrper, wie sich
darans ergibt, dafi sensibilisierte Bazillen im Gegensatz zn an*
bebandelten auch beim normalen Menschen eine Hautreaktion her*
vorrufen. Kurt Meyer (Berlin).
Gay, Frederick P. and Chickering, Henry T., Treatment of
typhoid fever by intravenous injections of polyvalent
sensitized typhoid vaccine sediment. Studies in
typhoid immunization. VL (Arch, of internal Med. Vol. 17.
1916. p. 303.)
Verff. behandelten 53 Typhusfaile mit der nach der Methode
von Gay und Cl ay pole hergestellten sensibilisierten polyvalenten
Typhusvaccine. Es warden Vso—'/« mg Trockensubstanz = 150—300
Millionen Bakterien in travends injiziert.
Die Injektion rief Schiittelfrost, Temperaturanstieg, dann Tem-
peraturabfall, Leukopenie, Hyperleukocytose hervor.
66 Proz. der F&lle warden gunstig beeinfluBt, 41 Proz. von ihnen
abortiv geheilt, d. h. die Temperatur fiel kritisch ab und in wenigen
Tagen trat dauernde Fieberfreiheit ein.
Die Gesamtmortalitat betrug 9 Proz. Dabei ist zu beriicksichtigen,
dafi ein Teil der Fklle unter ungiinstigen aufleren Bedingungen stand.
In 9 Proz. der Fklle trat ein Rezidiv ein.
Im allgemeinen warden die leichteren Falle, solche ohne Bazillen
im Blute und mit reichlicher Agglutininbildung, gunstiger beeinfluBt
als schwere. In mehreren Fallen hatte die Vaccineinjektion ein
Verschwinden der Bazillen aus dem Blute und ein Ansteigen des
Agglutinationstiters zur Folge. Einige sabkutane Injektionen nach
der intravendsen schienen im Sinne einer VerhtLtung von Rezidiven
zu wirken.
In einigen Fallen mit niedrigem Agglutinationstiter wurde die
Vaccinebehandlung mit intravendsen Seruminjektionen, anscheinend
mit Erfolg, kombiniert. Kurt Meyer (Berlin).
Nichols, Henry J., Observations on antityphoid vaccina¬
tion. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1915. p. 780.)
Sensibilisierte lebende Typhusbazillen riefen Kaninchen direkt
in die Gallenblase injiziert eine Cholecystitis hervor. Bei Abwesen-
heit von Komplement sind sie also durchaus iufektids, so dafi Be-
denken gegen ihre Anwendung bestehen.
Weder mit lebenden noch abgetdteten Typhusbazillen lassen sich
Meerschweinchen gegen eine direkte Infektion der Gallenblase
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Typhus.
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sch&tzen. Die Infektion der Gallenblase ist demnach zur Priifung
auf Immunitat ungeeignet.
Der fur die Schutzimpfung im amerikaniscben Heer verwendete
Typhusstamm ist relativ wenig virulent, aber in abgetStetem Zu-
stande ebenso toxisch wie virulente Stamme. Die Toxizitat der
abgetoteten Bazillen erreicht ihr Maximum nach etwa 3 Mouateu,
wahrscheinlich infolge allmahlichen Freiwerdens der Endotoxine.
Durch Trikresol abgetotete Bazillen wirken toxischer als durch Hitze
-abgetbtete. Verf. ist der Ansicht, daB die immunisierende Wirkung
in erster Linie von der Toxizitat des Stammes abhangig ist.
Im Gegensatz zu Gay glaubt Verf. nicht, daB die Typhoidin-
Hautreaktion ein Zeichen der Immunitat ist. Er stiitzt sich dabei
■auf die Beobachtung, daB von lndividuen, die fruher einen Typbus
durcbgemacht batten, 25 Proz. negativ reagierten, wahrend docb nach
Cbeistehen eines Typbus in 90 Proz. eine Immunitat anzunehmen ist,
und daB von den innerhalb der letzten 4 Jahre Vaccinierten iiber
ein Drittel eine negative flautreaktion zeigte, wahrend nach den
klinischen Erfahrungen die Schutzwirkung eine bedeutend aus-
gedehntere ist. Vor allem reagierten die Typhusrekonvaleszenten auf
ein Paratyphoidin A fast ebenso gut wie auf das Typhoidin, obwohl
•doch Uberstehen eines Typhus keine Immunitat gegen Paratyphus A
hinteriaBt. Kurt Meyer (Berlin).
Nichols, Henry J., Experimental observations on the pa¬
thogenesis of gall-bladder infections in typhoid,
cholera and dysentery. (Journ. of experim. Med. Vol. 24.
1916. p. 497.)
Nach Versuchen mit Unterbindung des Ductus cysticus und
Anlegung einer Choledochusfistel ist es sehr wahrscheinlich, daB die
Infektion der Gallenblase von der Leber aus mit dem Gallenstrom
and nicht von den Blutgef&Ben der Gallenblasenwand aus erfolgt.
Die Menge der in der Galle erscheinenden Bazillen und die Zahl
der Gallenblaseninfektionen ist von der Menge der intravenbs in-
jizierten Bakterien abh&ngig. Ferner ist die Bazillenausscheidung
und die Zahl der Infektionen groBer nach Injektion der Bazillen in
cine Mesenterialvene als nach Einspritzung in die Ohrveue und
ebenso bei immunisierten Tieren grofler als bei nicht vorbehandelten.
Nach dem Auftreten der Bazillen in der Galle ist ihr ferneres
Schicksal abhangig von den antiseptischen Eigenschafien der Galle.
Diese sind im Gegensatz zur Menschen- und Kindergalle bei der
Kaninchen- und Meerschweinchengalle ziemlich erheblich. flaupt-
s&chlich sind sie durch deren grOBere Alkaleszenz bedingt. Dem-
gemafi lassen sich anscheinend Kaninchen durch eine vorausgehende
intravenose Injektion von Natriumbikarbonat in gewissem Grade
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Typhus.
gegen eine Gallenblaseninfektion schiitzen. Yielleicht wire eine
Alkalitherapie auch beim Menschen zur Verhutung yon Gallenblasen-
infektionen and zur Heilung von Bazillentragern zn versuchen.
Kurt Meyer (Berlin).
Boll, Carroll G., The influence of typhoid bacilli on the
antibodies of normal and immune rabbits. (Journ. of
experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 419.)
Injektion von abgetoteten Typhusbazillen bei typhusimmuni-
sierten Kaninchen hat keine Abnahme der Agglutinine, Prazipitine,
Opsonine, komplementbindenden und bakteriziden Antikorper zur
Folge, gleichgiiltig ob die Injektionen subkutan, intraperitoneal Oder
intravenos gegeben wurden. Selbst akut todlich wirkende Bakterien-
mengen sind ohne Einflufi.
Bei normalen Kaninchen bewirkt intravenose Injektion von
Typhusbazillen sogar eine in 1—3 Stunden erfolgende Zunahme der
normalen Antikorper. Da eine Neubildung von Antikbrpern in so
kurzer Zeit nicht anzunehmen ist, so handelt es sich wohl um Uber-
tritt praformiert in den Organen enthaltener Antikorper ins Blut.
Vielleicht ist die unmittelbare gunstige Wirkung therapeutischer
Vaccineinjektionen beim Typhus in ahnlicher Weise zu erklaren.
Fdr das Vorkommen einer negativen Phase im Sinne Wrights
liefern die Versuche jedenfalls keine Anhaltspunkte.
Kurt Meyer (Berlin).
Emmerich und Wagner, Gerhard, Typhusschutzimpfung und
-infektion im Tierversuch. (Med. Klinik. 1916. S. 74.)
Eine Anzahl von Kaninchen, die eine Typhusschutzimpfung er-
halten hatten, wurden doch zu Dauerausscheidern von Typhusbazillen,
wenn sie mit solchen in die Gallenblase geimpft wurden. Es machte
auch keinen wesentlichen Unterschied aus, ob man polyvalente Oder
monovalente Impfstoffe benutzte. Durch die Typhusschutzimpfung
wird allein kein vollst&ndiger und anhaltender Schutz erreicht. Beim
Kaninchen verlauft die Krankheit nicht akut, sondern es entwickelt
sich eine chronische Cholecystitis, ahnlich wie bei menschlichen
Bazillentragern. Wie bei diesen werden Herde in den inneren
Organen, wie Lunge, Leber, Milz, Nieren, gefunden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Grobl, Mathilde und Hever, Karl, Uber die ImmunkSrper-
bildung bei Impfungen mit verschiedenen Typhus-
impfstoffen. (Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 1382.)
Verff. spritzten je 10 Personen mit durch Karbolsaure abgetSteten
und mit nach Besredka sensibilisierten Typhusbazillen. Ein Unter-
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Typhus.
25-.
schied bezuglich des bakteriziden and des Agglutinationstiters war
bei beiden Groppen, abgesehen yon individuellen Schwankongen nicht
nachweisbar. Dagegen gab das Seram der mit Besredkaschem
Impfstoff Gespritzten hSufiger Komplementbindung mit Typhusbazillen
als die Sera der anderen Gruppe.
Es erscheint daher nicht gleichgiiltig, welchen Impfstoff man zu
Immnnisierangszwecken anwendet. Da es aber einstweilen nicht
feststeht, welcher Immunkorper fiir die Immunitat der wichtigste ist,.
so schlagen Yerff. yor, die Schutzimpfung mit einem Gemisch ver-
schiedener Impfstoffe vorzanehmen. Kurt Meyer (Berlin).
y. Liebermann, L. and Ac61, D., Uber antigene Wirkung^
sensibilisierter and nicht sensibilisierter Blut-
zellen and Typhusbakterien. (Deutsche med. Wochenschr-
1915. 8. 965.)
Zur Typhusbehandlung wird vielfach sensibilisierte Vaccine ver-
wandt. Theoretisch ist der Zweck der Sensibilisierung nicht klar.
Yerff. priiften daher in Kaninchenversuchen, inwieweit die Sensibili¬
sierung die Antikorperbildung beeinflufit. Sie arbeiteten mit Lamm-
blutkorperchen and Typhusbazillen.
Es ergab sich, daB in der F&higkeit, Agglutinine, cytolytische
and bakterizide Antikorper zu bilden, zwischen sensibilisierten and
ansensibilisierten Blatkorperchen resp. Bazillen ein Unterschied nicht
bestand. Die Menge der Antikorper im Blatserum war in beiden
Fallen praktisch die gleiche.
Es dfirfte daher auch in der therapeutischen Wirksamkeit von
Vaccinen, die aus sensibilisierten, and solchen, die aus nicht sensi¬
bilisierten Bakterien hergestellt sind, kein wesentlicher Unterschied
bestehen, wenn man iiberhaupt die Menge der Antikorper als Mat
der immunisatorischen Oder therapeutischen Wirksamkeit gelten laBt
Kurt Meyer (Berlin).
Feiler, Malwin, Untersuchungen an experimentell serum-
fest gemachten Typhusbazillen. (Zeitschr. 1 Immunitats-
forsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 411.)
Darch Ziichtang in aktivem normalem Kaninchenserum erwerben
Typhusbazillen in wenigen Passagen eine Festigkeit gegen die
bakterizide Serumwirkung yon aktivem normalem Kaninchen-, Meer-
schweinchen- and Menschenserum. Die Festigkeit ist also nicht
spezifisch. Auch gegen Typhusrekonvaleszentenserum and reakti-
yiertes Kaninchenimmunserum sind sie fest
Die Festigkeit geht durch eine Agarpassage fast vdllig verloren.
In Boaillonpassagen halt sie sich etwas linger. Sie entsteht nor
bei Zuchtung in aktivem Serum.
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Typhus.
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Die Immunisierang mit dem festen Stamm liefert Sera, die im
bakteriziden Plattenversuch gegen den Ansgangsstamm stark, gegen
den homologen festen Stamm gar nicht wirksam sind.
Die im aktiven and inaktiven Seram geziichteten Stamme unter-
scheiden sich morphologisch von Bakterien aus Agar- and Bouillon-
kaltaren durcb ihre plampere Gestalt, zeigen untereinander aber
keine Unterschiede. Die morphologische Verknderung hat also mit
der Serumfestigkeit nichts zu tun.
Der im inaktiven Immunserum gezuchtete Stamm wachst viele
sernmfreie Bouillonpassagen bindurch als Bodensatz, ohne Trubung
der Bouillon. Sonst verhalten sich die Serumst&mme kulturell wie
der Ansgangsstamm.
Eine Steigerung der Virnlenz des serumfesten Stammes gegen-
iiber dem Ansgangsstamm ist nicbt nachweisbar.
Die in inaktivem Seram gezuchteten St&rome werden schwer
agglatinabel. Dagegen hindert Anwesenheit des Komplements, die
far die Entstehung der Bakterizidiefestigkeit Bedingung ist, die
Ansbildnng der Inagglatinabilitat. Der Mechanismus der Entstebnng
der Bakterizidiefestigkeit ist also verschieden von dem der Inaggluti-
nabilitat.
Obgleich der serumfeste Stamm im Plattenversuch vollig gegen
die Serumwirkung geschutzt ist, lafit sich doch im Tierversuch ein
immunisatorischer Schntz gegen ihn darch Immunisierang mit dem
Ansgangsstamm erreichen. Umgekehrt schutzt im Tierversuch Im-
munisierung mit dem serumfesten Stamm ebensogat gegen eine In-
fektion mit dem Ansgangsstamm wie eine Immunisierang mit diesem
selbst. Der immunisatorische Schutz des Tieres gegen den serum¬
festen Stamm kann daher nicht direkt mit der bakteriziden Serum¬
wirkung erklart werden. Kurt Meyer (Berlin).
Gabbat, A. L., Sensitized versus non-sensitized typhoid
bacteria in the prophylaxis and treatment of typhoid
fever. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1916. p. 489.)
Wenn man ein Gemisch von Typhusbazillen mit den zugehbrigen
Antikorpern dem Menschen in die Blutbahn einspritzt, so kann die
Zerstorung der Bazillen durch die AntikSrperwirkung unter Ver-
mittlung des Komplementes des Blutes viel schneller vor sich gehen,
als wenn man die abgetdteten Typhusbazillen allein einspritzt and
dem Kbrper die Bildung der Antikorper erst uberiafit. Die Be-
handlung des Typhus mit einem solchen Gemische ist also zweck-
maBiger als die Behandlung mit einem nur aus abgetbteten Bazillen
hergestelltem ImpfstofiFe. Auch bei Anwendung grofier Mengen wurde
durch die Behandlung niemals eine Sch&digung des Allgemeiuzustandes
gesehen, sondern es wurde immer ein milder Krankheitsverlauf er-
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Typhus.
27
zielt. Da durch die Behandlung keine Bindung der Toxine mfiglich
ist, sondern vielmehr die kr&fiige Bildung der Antitoxine angestrebt
"wird, ist es wesentlich, mit der Behandlung so friih wie moglich za
beginnen, wenn die Widerstandsf&higkeit des Kdrpers nocb mdglichst
^rofi ist. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
-Johan, B., Typhusvaccine mit milderer Reaktion. (Deut¬
sche med. Wochenschr. 1915. S. 1365.)
Verf. wendet sich gegen die Behauptnng Fenyvessys, dafi
-der von Verf. empfohlene TyphusimpfstofF keine immunisierenden
Eigenschaften besitze. DaB die abzentrifugierten Bazillenleiber im-
munisierend wirken, ergibt sicb aus der Wirksamkeit des Bes-
redkaschen Impfstoffes. Die Kaninchenversuche von Pfeiffer
tind Bess an sind nicht ohne weiteres auf den Menschen ubertrag-
bar. Aus niedrigen Agglutinin- Oder Bakteriolysinwerten im Serum
kann nicht auf einen geringen Immunit&tsgrad geschlossen werden.
DaB eine immunisierende Wirkung der Impfung ohne Reaktion nicht
«rreichbar sei, ist unbewiesen. Kurt Meyer (Berlin).
Gaehtgens, TV. und Becker, E., Beitr&ge zur Schutzimpfung
gegen Typhus und Cholera. (Beitr. z. Klinik d. Infektions-
krankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 4. 1916. S. 207.)
Nach den bei einer groBen Anzahl von Vaccinationen gesammelten
Erfahrungen der Verflf. stellt die Schutzimpfung mit vorsichtig bei
-53° C abgetoteten Typhusbakterien einen in der Regel harmlosen
Eingriff dar. Starkere Reaktionen werden nur ausnahmsweise be-
obachtet, z. B. bei tuberkuldsen Erkrankungen Oder gelegentlich auch,
aber nicht immer bei Personen, die friiher einen Abdominaltyphus
durchgemacht haben. Agglutinine und bakterizide Antikorper werden
nahezu regelmaBig und ausgiebig erzeugt, ihre Bildung unterliegt
aber im einzelnen groBen Schwankungen. Die H6he der durch-
schnittlich erreichten Agglutinationswerte beeintr&chtigt die dia-
gnostische Bedeutung der Gruber-Widalschen Reaktion in hohem
MaBe. Die Intensit&t der klinischen Erscheinungen und der Gehalt
des Serums an Antikorpern weisen zwar gelegentlich einen gewissen
Parallelism us auf, dieser Zusammenhang kann aber nicht als Regel
bezeichnet werden.
Auch die Schutzimpfung mit abgetoteten Choleravibrionen stellt
einen durchaus ungefahrlichen, nur selten von Reizerscheinungen
gefolgten Eingriff dar. Bakterizide Antikdrper werden reichlich
produziert, Agglutinine hingegen scheinbar weniger regelmaBig und
ausgesprochen als bei der Typhusschutzimpfung. Die Typhusanti-
kdrper, welche sich im AnschluB an die Typhusimpfung gebildet
haben, werden durch eine nachfolgende Choleravaccination nicht
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28 Typhus.
wesentlich beeinflufit. Der Grad der klinischen Reaktion und die
Antikorperbildung sind sowobl bei der Typhus- als auch bei der
Choleraschutzimpfung vornehmlich abhhngig von der Individualitat
der vaccinierten Personen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Fejes, L., Die praktische Bedeutung der Typhus- uni
Choleraschutzimpfung. (Deutsche med. Wochenschr. 1916.
S. 412.)
Unter dem EinfluB der Schutzimpfung hat die Zahl der Erkran-
kungen bedeutend abgenommen, das klinische Bild des Typhus abdo-
minalis sich gemiidert und die Krankheitsdauer verkurzt. Die einzigen-
Symptome bleiben Roseolen und MilzschwelluDg. TyphOse Darm-
prozeBse schwererer Art werden uberhaupt nicht mehr beobachtet. Die
Wirkung der Choleraschutzimpfung kommt im klinischen Bilde weit
weniger zum Ausdruck. Der DarmcholeraprozeB wird nicht beein-
flufit, der Nutzen der Schutzimpfung kommt nur bei der Funktion
des Neryensystems zur Geltung.
Der Typhus abdominalis fuhrt als spezifische Erkrankung des
Lymphgewebes die Bakterien in die Blutbahn, wo sie sich nicht
vermehren, sondern zugrunde gehen. Die dadurch freiwerdenden
Endotoxine verursachen die klinischen Allgemeinerscheinungen. Bei
der Erkrankung eines Schutzgeimpften ist die Bakterizidie des Blutes
erhbht, sie f&hrt zu schnellerer Keimvernichtung und durch Zu-
strdmen zu den entziindeten Lymphelementen der Bauchhohle zu
einer Vernichtung der Keime in ihren Nestern. Daher ist der Ba-
zillennachweis im Blut beim Schutzgeimpften nur in groBeren Blut-
meogen moglich (5 ccm Blut in 100 ccm Galle).
Choleravibrionen gelangen nicht ins Blut. Es kommt also nur
derjenige Teil des im Serum vorhandenen Schutzstoffes mit dem
"Virus in Beruhrung, der in der Darmwand vorhanden ist. Die Ober-
fliche der Beruhrung ist also viel geringer als beim Typhus. Giinstig
beeinflufit wird durch die Schutzimpfung die Fernwirkung der Cholera-
endotoxine.
Der Unterschied in der Schutzdauer, die bei Typhus auf 7 Mo-
nate, bei Cholera nur auf 3 Monate zu bewerten ist, wird sich aus
den gleichen Griinden herleiten. Langer (Charlottenburg).
Honl, I., Schutzimpfungen gegen Kriegsinfektions-
krankheiten. (Casopis Ceskych lekaruv. Vol. 54. 1915. p. 585.)
Alles, was vom theoretischen und praktischen Sfandpunkt uber
die Frage zu wissen ist, wird besprochen. Schone Statistiken, ein-
gehende wissenschaftliche Eritik. Jar. Stuchlik (Zurich).
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Typhus.
29
Sonl, I., Uber prophylaktische Impfung. (Lekafsk6 Rozhledy.
Abt. f. 1mm. Vol. 21. 1915. p. 618.)
Auseinandersetzung der theoretischen Grundlagen der Impfung,
Ratschlfige zur praktischen Ausfibung und einige Nachweise der
gunstigen Wirkung der Impfung gegen Typhus, Paratyphus, Cholera,
Pest usw. Jar. Stuchlik (Zurich).
Vomela, 8., Uber prophylaktische Impfung gegen Typhus
und asiatische Cholera. (LijeCniCki Vijesnik. Yol. 36. 1914.
p. 571.)
Eine Ubersichtsarbeit, die die Historie der Impfung gegen beide
Krankheiten schildert nnd die biologische Grundlage der Wirkung
•erSrtert. Statistische Zusammenstellung der Resultate der in ver-
schiedenen Kriegen ausgeffihrten Impfungen. Indikation und Kontra-
indikation der Impfung. Jar. Stuchlik (Zurich).
Tomela, S., Schutzimpfung gegen Abdominaltyphus.
(L6karske Rozhledy. Vol 21. 1915. p. 625.)
Ein Ubersichtsartikel, der die Historie, theoretische Grundlage
und statistische Zusammenstellung praktischer Erfolge mit verschie-
denen Vaccinearten behandelt. Jar. Stuchlik (Zilrich).
Sawyer, Wilbur A., The efficiency of various antityphoid
vaccines. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1418.)
Auch durch die Erfahrungen in Kalifornien warden die guten
Erfahrungen mit der Typhusschutzimpfung bestfitigt. Es bestand
kein wesentlicher Unterschied zwischen den verschiedenen zur An-
wendung gelangten Impfstoffen. Die Begleiterscheinungen nach der
Impfung waren nicht von Belang. Durch ausgebreitete Verwendung
-der Schutzimpfung unter der BevSlkerung kann man mit Sicherheit
-eine Einschrfinkung der Typhusansteckungen erwarten.
W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Roak, Fritz, Uber Typhusimmunit&t und Typhusimpfung.
(Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 82. 1916. S. 132.)
Ausfiihrlicher klinischer Bericht fiber 15 Ffille, in denen ein
Zusammenhang zwischen Typhusschutzimpfung und bald danach auf-
tretenden Krankheitserscheinungen angenommen wird; 7 F&lle, bei
denen nach der 1. bzw. 2. Oder 3. Schutzimpfung eine starke Reaktion
im Sinne eines abgekfirzten Typhus erfolgte, ein Fall einer starken
Impfreaktion bei einem nach Erkrankung zum Bazilleutrfiger ge-
wordenen und 7 Falle von 1. bzw. 2. Impfung im Stadium der
Inkubation; bei den letzten Fallen kein ernster Verlauf, eher eine
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Typhus.
gunstige Beeinflussung der Erkrankung; Zusammenhang mit der
Frage der Antigenbehandlung des Typhus. Hannes (Hamburg).
Koch, R., Pathologische Reaktionen bei Typhusgeimpften.
(Med. Klinik. 1916. S. 360.)
Bei Leuten mit Organneurosen kOnnen durch die Typhusschutz-
impfung gelegentlich Uberempfindlichkeitserscheinungen ausgelSst
werden. Bei der Impfung solcher Leute ist Vorsicht geboten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
K&mmerer, Hugo nnd Woltering, Wilhelm, Typhusschutz-
impfung nnd Milzschwellung. (Mianch. med. Wochenschr.
1916. S. 57.)
Nach der Typhusschutzimpfung, namentlich nach der wieder-
bolten, tritt in vielen Fallen eine VergrQBerung der Milz auf. Ea
bandelt sich dabei nm deutlich nachweisbare Schwellungen mittleren
Grades. Es wurden Untersnchungen daruber angestellt, mit welcber
Haufigkeit diese Erscheinung auftritt, nnd bei sehr sorgfaltiger Pru-
fnng ergab sich, daB bei 6 Proz. der Geimpften eine solche Ver-
groBerung mit aller Sicberheit festgestellt werden kann. Diese Ver-
grdflerungen bestehen bei mehrmals Geimpften teilweise nocb
8 Wochen nach der Impfung. In der Zeit bis mindestens 10 Wochen
nach der Typhusschutzimpfung ist also das Zeichen der Milzschwellung
nur mit grbBter Vorsicht fur den Nachweis einer Typhuserkrankung
zu verwerten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Bndde, Max, Ein Fall von Herpes zoster im Gebiete dea
Plexus cervicalis nach Typhnsschntzimpfung. (Munch,
med. Wochenschr. 1916. S. 103.)
Die Erkrankung betraf das Gebiet der 4. oberen Cervikalnerven
nnd trat 3 Tage nach einer Typhusschutzimpfung in der rechten
Unterschlusselbeingrube ein. Verlauf gutartig.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Frieboes, W., Cber eigenartige, meist skarlatiniforme
Spatexantheme nach Typhus- und Choleraimpfung.
(Mtinch. med. Wochenschr. 1916. S. 228.)
Es wurde in nicht geringer Zahl bei Leuten, die gegen Typhua
und Cholera geimpft waren, das Auftreten eines Ausschlages beob-
achtet, der namentlich bei kiinstlicher Beleuchtung grofie Ahnlichkeit
mit dem Scharlachausschlag hatte, wenn er sich auch bei grbBerer
Erfahrung yon diesem unterscheiden liefl. Abschuppung fehlte. Hei-
lung in 5—10 Tagen. Die Impfung lag in den meisten Fallen
3—4 Wochen zuruck. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
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Typhus.
31
Lfidke, Hermann, Die spezifische Behandlnng des Abdo-
minaltyphus. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. n. z. Im-
munitatsforsch. Bd. 4. 1916. S. 237.)
Zusammenfassung der Ergebnisse der spezifischen Therapie beim
Typhus abdominalis. W. Gaehtgens (Hamburg).
Lftders, Charles W., Theory and effect of vaccine therapy
in typhoid fever with report of cases. (Proc. of the Pathol.
Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 33.)
Verf. bespricht nach einer kurzen geschichtlichen Wiirdigung
von Wright, Pfeiffer und Kolle in der Frage der Typhus-
immunisierung die Theorien von Wright, Russel, Semple u. a.,
ferner die Wirksamkeit der Vaccinetherapie (Verminderung der Sterb-
lichkeitsquote und der Zahl der Rezidive, Behandlung der Bazillen-
trager), die Dosierung und die Methoden der Schutzimpfung (1. ab-
getbtete, einfache Oder polyvalente, vorr&tige oder autogene Vaccine,
2. sensibilisierte, 3. Endotoxine enthaltende Filtrate) auf Grund einer
grofien Zahl von 1901 bis 1913 gesammelter Falle und kommt zu
folgenden Schlussen: Die bei Typhuserkrankungen beobachtete aufier-
ordentliche Zunahme von AntikOrpern rechtfertigt die Vaccine-
behandlung. Abgesehen von au&ergewohnlich hoher Dosierung spielt
die negative Phase bei Typhus keine Rolle. Die Toxinverhaltnisse
bei den Kranken erfahren durch die Typhusimpfung keine Steige-
rung. Das sorgfaltig ausgef&hrte Verfahren ist gefahrlos und er-
leichtert das Studium der Schutzstoffe im Blute. Die Verwendung
von autogener Vaccine ist die einfachste und wissenschaftlichsto
Form der Vaccination. Durch die Vaccinetherapie werden die Zahl
der Todesfalle, die Rezidive und die Komplikationen vermindert; sie
besitzt ferner eine gewisse Bedeutung f&r die Behandlnng der Typhus-
bazillentriger. Baerthlein (Wurzburg).
Csernel, Eugen und M&rton, Adolf, Die Behandlung des
Typhus abdominalis mit nicht sensibilisierter Vaccine.
(Wien. klin. Wochenschr. 1915. S. 733.)
Verff. injizierten von ihrer Vaccine, die pro ccm 15 Millionen
durch Karbolzusatz abgetdtete Keime enthielt, 1—1,4 cm intravenbs.
Sie fassen ihre Erfahrnngen dahin znsammen, dafi die Vaccine die
Dauer des Fiebers herabsetzt, indem sie entweder kritischen Tempe-
raturabfall herbeifuhrt oder in die Continna Starke Oscillationen bringt,
und die Intensit&t der Erankheit vermindert.
Als Kontraindikationen der Vaccinebehandlung fuhren sie an:
schwere Darmkompiikationen (Perforation, Blutung, Cholecystitis),
irregolare Herzt&tigkeit und ataxodynamischer Verlanf.
Kurt Meyer (Berlin).
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32 Typhus.
S6gi, Eugen, Uber die Behandlung des Abdomin<yphus
mit nicht sensibilisierter Vaccine. (Wien. med. Wochen-
schr. 1915. S. 1038.)
Verf. hat 25 Falle von Abdominaltyphus mit intravenOsen Ein-
spritzungen yon nicht sensibilisierter Vaccine behandelt. In sehr
vorgerfickten Fallen ist die Wirkung der Vaccinetherapie zweifelhaft,
in den Anfangsstadien der Erankheit erfolgt sie dagegen so prompt,
daB ihre ansgedehnteste Anwendung direkt geboten erscheint.
W. Gaehtgens (Hamburg).
v. Wiesner, Richard, Anatomische und bakteriologische
Bemerkungen zur Vaccinetherapie des Abdominal-
typhus. (Wien. med. Wochenschr. 1915. 8.1805.)
Verf. berichtet fiber das Ergebnis der Obduktion von 26 Typhus-
ffillen, von denen 13 ohne spezifische Behandlung gestorben waren,
wfihrend die fibrigen 13 mit Typhnsvaccin nach Vincent Oder mit
polyvalentem Vaccin und dem Groerschen Typhin behandelt worden
waren. Von den letzteren scheiden 3 aus, da 2 als Paratyphus-B-
Infektionen und 1 als Streptokokkenempyem erkannt wurden. Unter
den fibrigen 10 war die Todesursache zurfickzuffihren zweimal auf
Bronchopneumonie, einmal auf hfimorrhagische Pneumonie, dreimal
auf Herzmuskelentartung, zweimal auf Typhuspyamie, einmal auf
profuse Darmblutung und einmal auf eine subakute parenchymatose
Nephritis. Bemerkenswert war die Hfiufigkeit eitriger Prozesse (6
von 10 Fallen), die auf eine Mobilisierung der Typhusbazillen in
ihren Depots direkt Oder indirekt durch die starke Reaktion des
Organismus infolge der Vaccination hinzuweisen scheint. Die kultu-
rellen Untersuchungen ergaben, dafl eine Befreiung des Gesamt-
organismus von den Typhusbazillen durch die Vaccination nicht
bewirkt wird. Andererseits kann der Vaccinetherapie vom anatomi-
schen Standpunkte aus eine kurative Wirkung nicht abgesprochen
werden, da Krankheitsdauer und anatomischer Darmbefund nicht
immer fibereinstimmen. Vielmehr scheint teils der Ausscheidungs-
prozeB wesentlich rascher zu verlaufen, teils der Darmprozefi durch
die Vaccination kupiert zu werden, indem Nekrose und Geschwfirs-
bildung hintangehalten werden. In einzelnen Fallen schliefilich
wiesen die Darmveranderungen auf ein Rezidiv hin, wobei trotz des
Rfickfalles ein durch die Vaccination gfinstig beeinfluflter Verlauf
^des anatomischen Prozesses zu erkennen war.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Neustadtl, Robert, Ein Beitrag zur Vaccinetherapie des
Bauchtyphus. (Wien. med. Wochenschr. 1915. S. 1812.)
Verf. hat eine grfiBere Anzahl von Typhuskranken mit Vincent-
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Typhus.
3a
schem Typhusvaccin (100—300 Millionen Keime pro dosi) intravenbs
behandelt. Als unmittelbare Folge der intravenosen Injektion trat
ausnahmslos nach vorausgegangenem Schuttelfrost und begleitender
Temperaturerhohung kritischer Temperaturabfall ein unter SchweiBen,
Tachykardie, zuweilen Kollapserscheinungen und Epistaxis. flatte
die Rekonvaleszenz begonnen, so blieb die Temperatur in der Folge
normal, in den anderen Fallen dagegen stieg sie nach 24—27 stiindi-
gem Intervall erneut an. Ein Drittel der Patienten klagte unmittel-
bar nach dem Temperaturabfall in charakteristischer Weise uber
kontinuierliche Halsschmerzen; nur in einem Falle aber waren die
Beschwerden auf eine makroskopisch-anatomische Veranderung zu
beziehen. Eine zweite Gruppe bilden die nach der intravenosen
Injektion beobachteten cerebralen und besonders meningealen Reiz-
symptome (Amentia, Erbrechen, Singultus, Somnolenz, Nackensteifig-
keit, Kernigsches Symptom u. a), die dem Krankheitsbilde unter
Umstanden eine weitgehende Ahnlichkeit mit der epidemischen Ge-
nickstarre verleihen kOnnen. Yielleicht lieBen sich diese unan-
genehmen Erscheinungen, die nur nach groBeren intravenos verab-
reichten Dosen aufzutreten scheinen, durch die Kombination von
geringeren intravenosen mit grQBeren gleichzeitig subkutan injizierten
Dosen vermeiden. W. Gaehtgens (Hamburg).
Fellner, Bruno, Beitrag zur Therapie des Typhus ab-
dominalis. (Med. Klinik. 1915. S. 1074.)
Verf. behandelte parallel 80 Typhusfalle mit subkutanen In-
jektionen von Besredkascher Vaccine und 160 Falle ohne solche.
Ein EinfluB auf die Mortalitat war nicht festzustellen. Dennoch
war in 60 Proz. der Falle ein Erfolg der Vaccinetherapie unverkenn-
bar. Er zeigte sich in einer Abkiirzung des Krankheitsverlaufes,
ferner in dem selteneren Auftreten von Komplikationen und von Rezi-
diven. Bei einer Reihe von gespritzten Fallen waren die Gewichts-
verluste wesentlich geringer. Die durch die abgekiirzte Krankheit
weniger erschopften Patienten bedurften einer viel kiirzeren Rekon-
valeszens.
In 20 Proz. der Falle war der Erfolg weniger ausgesprochen,
aber doch erkennbar.
Die Reaktionen waren auffallend gering. Kollaps, wie bei
intravenosen Injektionen, wurde niemals beobachtet. Auch sonst
war eine schadigende Wirkung der Vaccinebehandlung niemals zu
konstatieren. Kurt Meyer (Berlin).
v. Reufi, A., Uber die Vaccinebehandlung des Typhus.
(Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 1695.)
Verf. hat 29 Typhuskranke mit Besredkascher Vaccine (0,5
Krste Abt. Bef. Bd. 66. No. 1/2. 3
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34
Typhus.
bis 1 ccm intravenos) and drei Falle mit dem Vincentschen Impf-
stoffe (1 ccm subkutan) behandelt. Letztere verliefen alle drei guastig,
wahrend von den mit Besredka-Vaccin behandelten Fallen 3 =
ca. 10 Proz. letal endeten. Nach der intravendsen Injektion setzt alsbald
nnter Temperatnranstieg ein heftiger Scbiittelfrost ein, der ’/*—*/«
Stnnden andanert. Meist halt dashohe Fieber 8—12 Stnnden an and
fallt dann entweder mehr Oder weniger kritisch Oder binnen einiger
Tage lytisch ab. Es kann aber anch fiberhaupt keine vollstandige
Entfiebernng eintreten Oder die Injektion ganz ohne Einflufi auf den
Fieberverlauf bleiben. Trotzdem sich Verf. weiterer Schliisse anf Grand
seines beschr&nkten Materiales entbS.lt, glanbt er doch, die Vaccine-
therapie f&r die Behandlang schwerer Typhusfalle empfehlen zn
konnen. W. Gaehtgens (Hamburg).
v. Decastello, A., Weitere Beitrkge zur Vaccinetherapie
des Abdominaltyphus. (Wien.med.Wochenschr. 1915.S. 1913.)
Nach den Erfahrungen des Verf. last sich mit alien Vaccinen,
sowohl mit den verschiedenen Arten des Typhusimpfstoffes als anch
mit den Heterovaccinen, dasselbe erreichen. Vermutlich wirken sie
alle nnr als nicbtspezifische Reize einer immunisierenden Funktion
des Organismus, die allerdings je nach Beschaffenheit and Bereitang
verschiedene Intensitat besitzen. In erster Linie wird es darauf
ankommen, fiir jedes Praparat jene Dosiernng za bestimmen, die das
Optimum der Wirkung auf die Krankheit ohne Nebenschadigung des
Organismns gewahrleistet Die subkutane Einfuhrung scheint nach
den nenesten Erfahrungen am gunstigsten zu wirken, was fiir die
Anwendung des Verfahrens in der Allgemeinpraxis von groBer Be-
deutang ware. Statt der bisher iiblichen hohen Anfangsdosen
(250—500 Millioneu Keime) empfiehlt Verf. zur Vermeidung schad-
licher Nebenwirkungen die wiederholte Injektion kleiner Dosen
(30—100 Millionen Keime). Die Impfung ist zu wiederholen, sobald
die reaktive Temperatursenkung wieder in Fieber iiber 38° iibergeht.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Holler, Gottfried, Zur Vaccinetherapie des Typhus abdo-
minalis. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 81. 1916. S. 462.)
Bericht auf Grand von gegen 100 Fallen, von denen 30 genau
beschrieben werden. In der Mehrzahl der Fklle Anwendung des
Vincentschen Impfstoffes, durch Ather abgetdtete Bazillen ver-
schiedener Stamme in Kochsalzlosang aufgeschwemmt; in wenigen
Fallen Anwendung des Besredkaschen Mittels, durch Verweilen
in Typhusimmunserum von Pferden abgeschwachte lebende Typhus-
bazillen. Subkutane und intravenfise Einverleibung, Beginn mit
100 Millionen Keimen, bei MiBerfolg der intravendsen Behandlung
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Typhus.
35
Combination mit der subkutanen; Kontraindikation gegen intravenose
Behandlnng Blutungen aus Lnnge nnd Darm. In den moisten Fallen
20—45 Minnten nach der intravenosen Injektion rascher Teroperatur-
-anstieg mit Schiittelfrost bis zu einer Stnnde andanernd. Auf eine
unmittelbar im Anschlufi an die Injektion anfiretende geringgradige
polynukleare Leukocytose folgt nach wenigen Minuten eine Leuko-
penie mit absoluter oder relativer Lymphocytose, die nach 6—7 Stun¬
den dem gewdhnlichen Blnibilde bei Typhus, polynuklearer Leuko-
cytose mit Lymphopenie Platz macht. Bei der snbkntanen Einver-
leibnng weniger ausgepragte Erseheinungen. Bei Erfolg der Be-
handlung meist lytischer, selten kritischer Abfall der Temperatur
nnd normale Rekonvaleszenz. In einem Falle 1 J / 2 Stunden nach der
intraven6.<en Injektion Tod infolge aknter flerzschwache. Keine
zahlenmafiigen Angaben iiber die geheilten Falle, Warnnng vor
kritikloser Anwendung der Methode. Hannes (Hamburg).
-Jobling, James, W. and Petersen, William, Bacteriotherapy
in typhoid fever. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65.
1915. p. 515.)
Die Vaccinationsbehandlnng des Typhus leidet znrzeit noch unter
<ler erheblichen Giftigkeit der benntzten Impfstoffe. Eine Verbesserung
der Vaccinationsbehandlung ist denkbar, wenn es gelingt, die Leibes-
bestandieile der Bakterien zu spalten und die besonders giftigen
Teile aus dem Impfstoffe auszuscbalten. Wir wissen schon jetzt,
dafi als besonders giftig die Protoalbumosen anzusehen sind, wahrend
die seknndaren Proteosen so gut wie ungiftig sind. Heilversuche mit
Impfstoffen, die sich auf diese Erfabrungen stutzen, sind aussichts-
voll verlaufen und werden fortgesetzt. Es scheint, dafi nichtspezifische
Fermente bei dem Erfolge von grofier Bedeutung sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
McWilliams, Helen, Treatment of typhoid fever with ty¬
phoid vaccine administered intravenously. (Med. Re¬
cord. Vol. 88. 1915. Oct. 16.)
Bei mehr als der flaifte von 550 mit Vaccine behandelten Typhus-
fallen wurde die Krankheit um eine bis mehrere Fieberwochen ab-
gekurzt. Es wird zugegeben, dafi unzweifelhaft einige vorgekommene
Todesfaile direkt diesen intravenbsen Vaccineinjektionen zugeschrieben
werden miissen, indessen werden solche Zufaile in der Zukunft ver-
mieden werden konnen, wenn die Eontraindikationen und die Do-
sierung besser studiert sein werden. Bisher werden 100—250 Millio-
nen als geeignete Dosis angesehen, alle Vaccinepraparate leisten
ungefahr gleich viel. Nach der Injektion beobachtet man eine rasch
eintretende Leukopenie, die nach einigen Stunden einer hocbgradigen
3*
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Typhus.
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Leukocytosis Platz macht, die hauptsachlich durch starke Vermehrung-
der Polynuklekren zustande kommt. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Fleckseder, Rudolf, tiber die Wirkung der Vaccinebehand-
lung des Typus abdominalis. (Wien.klin. Wochenschr. 1916.
S. 641.)
Verf. hat 43 Typhuserkrankungen mit Besredkaschem Impf-
stoff und 20 Ffille mit ImpfstofF nach Vincent behandelt. Er glaubt,
auf Grand seiner Beobachtungen nicht eindringlicb genug vor der
gegenwartig nocb herrschenden Uberschatzung der Methode warnen
zu mfissen. Die Besred ka-Vaccine scheidet ais unzuverlassig aus
der Verwendung aus. Mit dem Vincentschen ImpfstofF gelang es
zwar, in 63 Proz. der F&lle das Fieber abzuschneiden. Man kann
also den Krankheitsverlauf abkurzen und dadurch moglicherweise
kommende Gefahren yerhiiten. Verf. hat aber kein einziges Mai den
Eindrnck gewonnen, dafi man Falle mit schweren toxischen Erschei-
nungen durch die Impfbehandlung retten konne. Dagegen hat er
mancherlei Schaden und 3 Todesfalle infolge der intravenosen Vacci¬
nation beobachtet. Diese Schadigungen sind mit einiger Wahrschein-
lichkeit nur dann zu vermeiden, wenn man sich kleiner Vincent-
Dosen (20—50 Millionen Keime) bedient; dieselben versprechen, zu
einem intravenosen Eochsalzeinlauf zugesetzt, in einer Reihe von
Fallen Erfolg. Mengen von 100 Millionen Eeimen zeitigen auch in
dieser Verdunnung bereits die Gefahr des todlichen Kollapses. Kommt
man daher mit den genannten Gaben nicht zum Ziele, so ist der
Fall als refraktar zu betrachten und von weiterer Steigerung der
Dosis abzusehen. Gildemeister (Posen).
Zupnik, Leo, v. Muller, A. und Leiner, Karl, Erfahrungen
fiber Praxis und Theorie der Vaccinetherapie. Be-
handlung des Typhus abdominalis mit Mfiusetyphns.
(Wien. klin. Wochenscbr. 1916. S. 64.)
Das Ergebnis ihrer Versuche fassen die Verff. folgendermafien
zusammen:
1. Bei der intravendsen Therapie des Typhus abdominalis ist bei
Verwendung der ImpfstofFe Vincent, Besredka usw. die maximale
Dosis pro injectione mit ca. 150 Millionen Keimen festzusetzen.
2. Bei schweren Typhuskranken ist die maximale Dosis nicht
anzuwenden. Der Injektion therapeutischer Dosen ist eine Tastdosis
vorzusetzen. Als solche ist die minimal wirksame anzusehen. Diese
letztere betrigt nach den Erfahrungen der Verff. bei den gebrauch-
lichen Typhusbazillenpraparaten und Impfstoffen ca. 10 Millioneu
Keime. Beim Mausetyphusbazillus betragt die minimal wirksame
Dosis ca. 4 Millionen Keime. Ist die Tastdosis von schwereren
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Typhus.
37
Herzerscheinungen oder ansgesprochenen Delirien gefolgt, dann ist
-die Vaccinetherapie kontraindiziert.
Weder die Vorbereitung der therapeutischen Vaccinedosis durch
vorangeschickte kleinste Mengen, nach deren Combination mit Koffein
oder Antipyretizis — auch in intravenfiser Applikation — ist ge-
eignet, die Reaktionserscheinungen zn mildern oder zn beseitigen.
Intravenos injizierte Antipyretika haben auf die Temperaturhfihe des
Typhuskranken eine auffallend geringe Wirknng.
3. Stfirmische, kritische Eotfieberung ist zn meiden. Das Ratio-
nellste besteht in wiederholten Injektionen einer Dosis refracta, die
das Fieber langsam bzw. stufenweise bricbt. Als solche ist bei
Typhusbazillenpraparaten der ersten Grnppe die Menge von 25 bis
maximal 100 Millionen Eeimen nnd beim MSusetyphusbazillus die
Menge von 8 bis maximal 20 Millionen Eeimen anznsehen.
4. An Stelle von Typhusbazillenpraparaten kann mit Vorteil
Mausetyphusvaccine verwendet werden, welche weniger giftig ist.
Auch bei dieser ist die Dosis zn individualisieren.
5. Der noch lfickenhafte Stand nnserer diesbezhglichen Eenntnisse
ia6t es als ratsam erscheinen, derzeit die Vaccine therapeutisch auf
die Privatpraxis nicht auszudehnen, sondern ausschlieSlich auf gut
eingerichtete interne Anstalten zu beschranken.
6. Bei Untersuchungen fiber die Reaktion der Fieberkranken auf
den Vaccinereiz hat sich das Fieber der Malaria und der Febris
recurrens als besonders resistent, hart erwiesen. Die Temperatur der
Typhuskranken ist je nach Schwere und Stadium des Falles ver-
schieden schwer beeinfluSbar.
7. Unmittelbar nach einem kritischen Fieberanfall scheint der
debererregende Reiz zu versagen. Dies ist bei Malaria und Re-
kurrens noch am nfichsten Tage nachweisbar, nicht aber bei Typhus
-abdominalis.
8. Selbst bei den Krankheiten mit „hartem“ Fieber ist nach der
Entfieberung die Empfindlichkeit gegen Fieberreize nach wenigen
Tagen wieder quantitativ hergestellt. Die dauernde Entfieberung
von Typhuskranken kann also nicht auf einer L&hmung des Warme-
zentrums beruhen.
9. Der Erfolg der Vaccinetherapie beruht auf einer gfinstigen
Beeinflussung des gesamten Krankheitsprozesses, deren Mechanismus
noch nicht aufgeklart ist. Ffir eine Heilung durch Auftreten von
epezifischen Immunkfirpern sind keine Anhaltspunkte gegeben.
Gildemeister (Posen).
Weichardt, Wolfgang, Uber die unspezifische Therapie
von Infektionskrankheiten. (Mttnch. med. Wochenschr. 1916.
S. 1525.)
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Typhus. — Paratyphus.
Durch vorsichtige Aufspaltung von EiweiB kann man Stoife her-
stellen, die bei Tieren, in groBerer Menge eingespritzt, Temperatur-
sturz, Atemverlangsamung nnd Sopor herbeiffihren. In geringeren
Mengen eingespritzt erzengen diese Stoffe sehr bald eine hochgradige
Steigernng der Leistungsffibigkeit. Diese Erscheinung wird mit
Protoplasmaaktivierung bezeicbnet. Vielleicht kann diese Erscheinung-
znr Erklarnng daffir berangezogen werden, dafl man neuei dings bei
Typhusbehandlung nicht nnr von Typhusimpfstoff gute Heilerfolge
gesehen hat, sondern ancb ebenso von Coliimpfstoff nnd anderen
Stoffen, wie Histamin nnd Deuteroalbnmose.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mayer, Karl, Zur Vaccinetherapie des Typhus abdomi-
nalis bei den prophylaktisch Geimpften. (Med. Klinik.
1916. S. 13.)
Es wird fiber 16 Typhusffille berichtet, die 1—4 Monate vor der
Erkrankung die Schutzimpfung empfangen batten. Zur Behandlnng
dieser Kranken wurde Bujwidsche Typhusvaccine unter die Haut
gespritzt, gewdhnlich 3—5 Einspritzungen. Bei alien diesen Fallen
wurde das Fieber auf 2—3 Wochen beschrfinkt, wfihrend fihnliche
Ffille unter gleichen Bedingnngen, aber ohne Vaccinebehandlung,
durchschnittlich 3—5 Wochen fieberten. Erst aus groBeren Beob-
achtungsreihen wird man ein endgiiltiges Urteil gewiunen kOnnen,
wie viele von den gfinstigen Wirkungen den einzelnen in Betracht
kommenden Umstanden, der Schutzimpfung und der Vaccinebehand-
lung, anzurechnen sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Neustadtl, Robert und Marcovici, Eugen, Uber Behandlung
des Typhus abdominalis mit „Typhin“. (Munch. me<L
Wochenschr. 1916. S. 381.)
Typhine sind die aus Typhusbazillen gewonnenen loslichen eiweiB-
artigen Stoffe. Die Yerwendung des Typhins hat vor der Vaccine¬
behandlung den Yorzug, daB die wirksamen Stoife genau in Milli-
grammen abgewogen werden kfinnen. Der Behandlung muB eine
zweitagige Vorbereitung des Herzens mit Digitalis voransgehen. Von
21 Fallen wurden 11 sehr erfolgreich behandelt. Die Behandlung
zeigte sich anderen Yaccinebehandlungsverfahren des Typhus fiber-
legen; sie ist zu empfehlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Christer-Nillson, A., Beitrag zur Kenntnis von der Para-
typhus-B-Infektion. (Nordisk med. Ark. 1914/15.)
Verf. beschreibt ausffihrlich eine 20 Personen umfassende Para-
typhus-B-Infektion. Wahrscheinlich lag eine Milchepidemie vor.
Kurt Boas (Berlin).
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Paratyphus.
30
Mayerhofer, Ernst, Ein Fall von Paratyphus B im 8&ug-
lingsalter. (Med. Klinik. 1915. S. 1398.)
Der Fall betraf ein 5 Monate altes Kind. Die Erankheit wnrde
w&hrend des Lebens erkannt. Sie verlief unter den Erscheinnngen
einer schweren Magendarmerkrankung, mit anfanglich blntig-eitrigen
Stuhlen. Unter vollkommener ErschOpfung und Abzehrung fuhrte
das Leiden in einem Monate znm Tode. Milzschwellang fehlte. Im
unteren Darm, namentlicb im Dickdarm, bestand Schwellung der
Schleimhaut nnd der Follikel. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Steger, Paratyphnserkrankungen beim Menschen nach
dem Genufi von Fleisch einer notgeschlachteten Kuh.
(Mtinch. tierarztl. Wochenschr. Jg. 66. 1915. S. 297.)
Nach dem GenuB des Fleisches einer Kuh, die wegen ernes
Darmkatarrhs notgeschlachtet wnrde, bei der Fleischbescban aber
abgesehen von Entziindungserscheinungen am Darm keine Ver&nde-
rnngen gezeigt hatte, erkrankten 25 Personen an Paratyphns. Im
Blnte und Stuhle der Patienten sowie nachtr&glich im Fleisch der
Kuh wurden Paratyphusbazillen nachgewiesen. Kallert (Berlin).
v. Korczynski, L. B., Paratyphose Erkrankungen. (Med.
Klinik. 1916. S. 38.)
Durch das Eindringen der Paratyphusbazillen in den KSrper
kann eine Reihe verschiedener Krankheitsbilder zustandekommen.
Fiir typhus&hnlicbe Erkrankungen wire vielleicht die Bezeichnung
Paratyphus abdominalis zu empfehlen. Die Bazillen konnen fast in
jedem Organ FuB fassen und Krankheitsersch ein ungen auslSsen; be-
vorzugter Sitz fur die Ansiedelung sind aber die Yerdauungswege.
Meist gelangen die Bazillen mit Fleischspeisen in den Korper.
Zweifellos gibt es eine Anzahl von Magen- und Darmkatarrhen, die
durch diese Bazillen hervorgerufen sind, ohne daB meist im einzelnen
Fall die Bazillen nachgewiesen werden; wenn man sein Augenmerk
darauf richtet, zeigt sich, daB diese Falle nicht so selten sind. Die
rasche Vermehrung der Keime bewirkt es, daB die ersten Krankheits-
erscheinungen sehr bald nach der Aufnahme erfolgen kOnnen. Die
Beteilignng des Darmes selbst ist oft nicht sehr stark. Am 3.—5.
Tage tritt fast regelmaBig eine Milzschwellung ein. Die Dauer der
Krankheit betragt durchschnittlich etwa 20 Tage. Die anatomischen
Veranderungen am Darme sind nicht immer vollkommen denen des
Typhus entsprechend; Beteilignng der Lymphfollikel und Geschwurs-
bildung fehlen haufig. Eine and ere Form der paratyphhsen Erkran-
kung ist die Gastroenteritis, der ebenfalls ein ziemlich eindeutiges
Krankheitsbild zukommt. Auch diese Erkrankung geht in der Regel
mit Fieber einher, das aber gewohnlich nach 8—14 Tagen voruber
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40
Paratyphas.
ist; durch Ruckfalle kann sicb die Erankbeit ziemlich in die L&nge
ziehen. Wenn auch die meisten F&Ue nicht allzu schwer verlaufen,
kdnnen docb einzelne sogar einen todlichen Ausgang nehmen and
dabei Erscheinangen zeigen, wie sie der asiatiscben Cholera eigen
sind. 1m Darme kommen in seltenen Fallen bei besonders giftigen
Erregern Verknderungen vor, die denen der Ruhr khnlich sind. Zar
Verhutung der Erankheit ist die Hauptsache eine strenge, sach-
knndige Uberwachung der Lebensmittel. In einer ganzen Anzahl
yon Fallen kommen anch Blasen- and Nierenbeckenentzandangen
durch Paratyphasbazillen zastande. Wahrscheinlich dringen die Er-
reger hierbei in den meisten Fallen dnrch die HarnrShre yon aoden
her ein. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Honl, I., Pneumoparatyphus. (L6kafsk6 Rozhledy. Abt. f. Imm.
Vol. 22. 1915. p. 100.)
Unter seinen Fallen von Paratyphas beobachtete Verf. auch
-einen, der choleraahnlich verlief (Choleraform des Paratyphns B) mit
vorwiegender Lokalisation im Dickdarm (Coloparatyphas B). Ferner
hatte Verf. Faile seziert, die klinisch wie Pneumonien verliefen; es
'warden Veranderungen in denLungen konstatiert, im Intestinum sichere
Bakteriaemie paratyphi B. Experimeniell lassen sich per vias pal-
monales durch Applikation lebender Eultaren Pneumonien mit Bak-
teriamie hervorrufen. Mit toten Eulturen hat man den Effekt
nicht erzielen kdnnen. Fiir diese Form der Erkrankang fdhrt Verf.
•den Namen Pneumoparatyphus (oder pektorale Form des Paratyphas)
ein. Ob man bei solchen Formen eine andere Infektiousart (durch
Inhalation) annehmen soli, mu£ vorlaufig unentscbieden bleiben. —
Die Eultivierung ist aaf speziellen Boden nach Uhlenhuth and
Schottmiiller notwendig. Jar. Stnchlik (Zttrich).
Bernstein, Harry B. and Fish, E. 8., Food poisoning by the
bacillus paratyphosus B. (Journ. of the Americ. med. Ass.
Vol. 66. 1916. p. 167.)
Bericht fiber eine Fleischvergiftungsepidemie, hervorgerufen durch
Bacillus paratyphosus B. 60 Eraukheits- and 4 Todesfalle. Die An-
steckungsquelle war eine Fruchtpastete, die aus einer Wirtschaft
gekaaft war. Es wird auf die Gefahr hingewiesen, die damit ver-
bunden ist, wenn Bazillentrager bei der Herstellang von Nahrungs-
mitteln besch&ftigt sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Klinger, Paratyphus-A-Erkrankungen im Felde. (Miinch.
med. Wochenschr. 1915. 8.1769.)
Es warden im Laafe des letzten Winters and Fruhjahrs 48 Falle
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Paratyphus.
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der sonst nicht sehr haufigen Erkrankungen durch Paratyphus-A-
Bazillen beobachtet. Die Erreger warden aas dem Blute gezfichtet.
Die beobachteten Falle gehdrten ganz verschiedenen Truppenteilen
an. Eine bestimmte Ansteckungsquelle wurde nicht ermittelt. Der
Verlauf zeigte keine wesentliche Abweichung yom Typhus. Die Er¬
krankungen waren meist mittelschwer; nur zwei Falle verliefen tod-
lich. Die Verfinderungen an der Leiche entsprachen denen beiro
Typhus. 24mal wurden die Bazillen im Stuhl, 5mal im Urin ge-
funden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schmitz, A. und Kirschner, Leopold, Beitrage zur Klinik und
Bakteriologie des Paratyphus-A-Bazillus. (Ebenda.
1916. S. 5.)
Es wird fiber eine Anzahl von Fallen von Erkrankung durch
Paratyphus-A-Bazillen berichtet. Es handelte sich um Soldaten, die
ihre Krankheit in Rufiland vermeintlich durch Trinken von Flufi-
wasser erworben hatten. Im Gegensatz zu den haufigen Gruppen-
reaktionen bei Paratyphus-B-Bazillen wurde bei den Paratyphus-A-
Stammen niemals eine Mitagglutination von Typhus-, Paratyphus-B-
oder Gartner-Bazillen beobachtet. Das Serum der Kranken ag-
glutinierte stets in Verdfinnungen bis zu 1:40000. Das Krankheits-
bild war ganz verschieden schwer, entsprach aber im ganzen dem
des Typhus; jedoch bestanden bedeutend starkere Fieberremissionen.
Die Diazoprobe war niemals ausgesprochen positiv; die Urochromogen-
reaktion nach WeiB dagegen stets positiv. Auch die weiBen Blut-
kfirperchen zeigten ahnliches Verhalten wie beim Typhus. Bei der
Haufigkeit der Falle ist anzunehmen, dafi ein sicherer Krankbeits-
herd in Wolhynien vorhanden ist. Vielleicht ware ffir die Truppen
in dieser Gegend eine Schutzimpfung gegen Paratyphus A zu emp-
fehlen. Die Typhusimpfung gibt keinen Schutz gegen diese Er¬
krankung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lehmann, E., Paratyphus A im Felde. (Ebenda. S. 97.)
Wahrend frfiher Paratyphus A in Deutschland sehr selten war
und mehr in aufierdeutschen Lfindem vorkam, namentlich in den
tropischen und subtropischen Landern, ist die Krankheit seit diesem
Kriege durch die farbigen Soldaten unserer Feinde vielfach auf den
Kriegsschauplatz verschleppt und dadurch auch in Deutschland
haufiger in kleinen Herden zur Beobachtung gekommen. Es ist da-
nach geboten, auf diese Krankheit besonders das Augenmerk zu
richten, damit sie nicht ffir stfindig bei uns eingeschleppt wird. In
Ceylon, Japan, Indien werden schon lange polyvalente Impfungen
gegen Typhus, Paratyphus A und B ausgefuhrt, weil dort alle drei
Krankheiten mit annfihernd der gleichen Haufigkeit auftreten. Aus
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Paratyphus.
dem Stuhle lassen sich Paratyphus-A-Bazillen oft nur schwer and
mitunter gar nicht ziichten; aus dem Blate dagegea gelang die
Ziichtung fast immer. Paratyphus A ist kein Nahrungsmittelver-
gifter. Die Paratyphus-A-Bazillen werden vielmehr, khnlich wie beim
Typhus, hauptsachlich yon Mensch zu Mensch, besonders auch durch
Bazillentrager verbreitet. Das Verhalten ist also durchaus verschieden
yon dem der Paratyphus-B-Bazillen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Klose, Ein Beitrag zum Auftreten des Paratyphus A im
Felde. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 511.)
Bei der Haufigkeit des Vorkommens yon Paratyphusfallen im
Felde wird empfohlen, fiir die Zukunft auch eine allgemeine Schutz-
impfung gegen Paratyphus A und B mittels eines polyvalenten Impf-
stoffes vorzunehmen. Bei einer Untersuchungsstelle wurden inner-
halb von 7 Monaten 52 Paratyphus-A-F&lle beobachtet.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lehmann, E., Miiulen und Schricker, Uber einen Fall epide-
mischen Auftretens des Paratyphus A. (Zeitschr. f. klin.
Med. Bd. 82. 1916. S. 110.)
Die Epidemie wurde beobachtet bei dem Ersatz-Bataillon Inf.-
Regt. 127, das in dem frUheren Kloster Wiblingen bei Ulm unter-
gebracht war. Die Gesamtzahl der Erkrankungen betrug 27 Falle.
Bei 7 Fallen, die samtlich klinisch krank waren, gelang der Nach-
Weis der Bazillen im Blate, bei 5 klinisch Kranken und 2 Gesunden
im Stuhle, bei einem klinisch Kranken im Urin. Kein Todesfall. Die
Einschleppung erfolgte durch einen friiheren Fremdenlegion&r, der
als chronischer Trager festgestellt wurde, die Ubertragung geschah
durch Kontakt auf dem Abort und vom Zimmer des Tragers aus.
Nach der Feststellung und Absonderung des Tragers keine neuen
Erkrankungen.
Die isolierten Stamme weisen keinerlei Besonderheiten auf. Ge-
ringe Mitagglutination im Typhus- und Paratyphus-B-Serum. Bei
3 klinisch Kranken wurde aus dem Stuhle ein Stamm geziichtet, der
von einem Paratyphus-A-Serum hoch agglutiniert wurde, sich aber
bei der chemischen Priifung als Coli erwies; Paragglutination ?
Hannes (Hamburg).
Loewenthal, F., Zur Kenntnis des Paratyphus A. (Med.
Klinik. 1916. S. 533.)
Es wird ein Paratyphus-A-Fall genau beschrieben, bei dem eine
einwandfreie Abgrenzung vom Typhus nach den Krankheitserschei-
nungen nicht mSglich war, so dad die Entscheidung nur durch die
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Coli.
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bakteriologische Untersuchung erbracht werden konnte. Die Bazillen
waren in diesem Falle nur im Blnte nachweisbar.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Ickert, Franz, Uber eine Fleischvergiftungsepidemie
durch Bazillen der G&rtner-Gruppe (Rattenschad-
linge). (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1915. S. 142.)
Verf. berichtet fiber eine Massenerkrankung, die knrz nach dem
Mittagessen nnter den Mannschaften der Besatznng eines Ortes auf-
trat. lm ganzen erkrankten 20 Mann unter den Erscheinnngen einer
toxischen Gastritis nnd Gastroenteritis. In dem Stuhl und Urin
einiger der Erkrankten sowie im Blnte eines Mannes konnten
Partner-Bazillen nachgewiesen werden. Die Untersuchung des
Mittagessens ergab, dafi das Fleisch mit G S, r t n e r - Bazillen infiziert
war. Verf. nimmt an, dafi die Infektion des Fleisches innerhalb der
Kfiche durch Ratten erfolgt war. Das betreffende Gebfiude, in dem
die Kfiche lag, war mit Ratten verseucht; bei einer dort aufgefun-
denen toten Ratte gelang der Nacbweis yon Gartner-Bazillen.
Gildemeister (Posen).
•Klelne, F., Yersuche zur Vertilgung yon Zieselmansen
mittels Ratin. (C. t Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1915. S. 165.)
Die bakterielle Zieselmausbekfimpfung bietet in der Praxis keine
Aussicbt auf Erfolg. Die Bek&mpfung der ebenso geffthrlichen wie
schadlichen Nager wird daher auch fernerhin in der Beschickung der
bebauten Rohren mit Schwefelwasserstofif zu bestehen baben.
Gildemeister (Posen).
Wollin, Hans, Uber das Wachstum yon Colibakterien auf
Lackmusmannitagar. (C. f. Bakt. Abt I. Orig. Bd. 77. 1915.
S. 284.)
Das Sauerungsvermogen der Colibazillen in bezug auf Mannit
ist ein fluktuierendes, individuelles, das den einzelnen Keimen leicht
verloren geht, aber auch leicht wiedergewonnen wird.
Gildemeister (Posen).
Windrath, F., Durch Bacterium coli verseuchte Trink-
wasserbrunnen als Ursache von Bronchopneumonien.
(Med. Klinik. 1916. S. 95.)
In einer Ortschaft erkrankten in 14 Tagen 8 Einwohner nach
voraufgegangenen Darmstorungen an akuter Bronchopneumonie. Im
Auswurf wurde ebenso wie im Trinkwasser massenbaft Bacterium
coli nachgewiesen, welches im Tierversuch eine hohe Pathogenitftt
zeigte, die durch Uberimpfang auf Jaucheagar noch wesentlich ge-
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44
Ruhr.
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steigert werden konnte. Das unreine Trinkwasser entstammte-
schlecht angelegten Brunnen, die nicht geniigend gegen benachbarte
Diingerstatten und Aborte abgedichtet waren. Mit Schliefiung der
Brunnen hdrten die Erkrankungen auf. Es ist anzunebmen, dafi die
virnlenten Colibazillen aus dem Darme in die Lnngen auf dem Blut-
und Lymphwege yerschleppt sind. Es ist aber nicht anzunehmen,
dafi die Colibazillen hier die alleinigen Erreger der Lungenentz&ndung
waren, sondern sie ubten ihre Wirknng wolil im Gemisch mit
Fr&nkelschen Fnenmokokken aus.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sonne, Carl, Beobachtnngen uber Elinik und Epidemio-
logie der giftarmen Dysenteriebazilleninfektion in
D&nemark. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 81. 1916. S. 73.)
Vom April 1911 bis April 1913 warden bei 1515 Stuhlunter-
suchungen in 69 Fallen giftarme Dysenteriebazillen nachgewiesen,
und zwar bei 26 Erwachsenen und bei 43 Kindern. Die Mortalit&t
betrug 6 Proz., neben 3 Darmgesunden wurden leichte, mittelscbwere
und schwere Falle beobachtet. Blutbeimengungen im Stuble fanden
sich bei Kindern in ungefUhr 75 Proz., bei Erwachsenen in ungef&hr
90 Proz. der FSlle; in 3 ausfuhrlich mitgeteilten Fallen verlief die
Dysenterieinfektion unter dem Bild einer cbronischen Colitis.
Bei 15 Fallen konnte ein Zusammenhang nachgewiesen werden,
jedoch immer nur zwischen 2—3 Fallen. Bei 2 Fallen bestand der
Verdacht einer Trinkwasserinfektion, der aber durch die bakterio-
logische Untersuchung nicht bestatigt werden konnte. Fur die Weiter-
verbreitung am geeignetsten sind die schwer zu diagnostizierenden
chronischen Falle. Hannes (Hamburg).
Chowaniec, Wanda, Ein interessanter Fall yon Dick- und
Dfinndarmdysenterie. (Wien. klin. Wochenschr. 1916.S.583.)
Es handelt sich um einen tddlich verlaufenen Fall yon Shiga-
Kr use-Ruhr, bei dem die Sektion das Vorhandensein von typischen
Geschwiiren aufier im Dickdarm auch im Ileum bis zur Hdhe von
94 cm ergab. Die ubrigen Partien des lleums und Jejunums zeigten
gerotete und geschwollene Schleimhaut, die mit kleieformigen, schwer
abwischbaren Beiagen bedeckt war. Gildemeister (Posen).
Seligmann, E. und Cofimann, L., Zur Bakteriologie der Ruhr
im Kriege. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1768.)
Bei zahlreichen Ruhruntersuchungen stiefi die bakteriologische
Erforschung der Krankheit immer wieder auf unerwartete Schwierig-
keiten. Auch wenn die Krankheitszeichen der Ruhr unzweifelhaft
vorhanden waren, gelang der Nachweis der Ruhrerreger in sehr
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Bohr.
46
vielen Fallen nicht. Es wurde dah'er versncht, durch die Serum-
reaktion die Erankbeit mit Sicherheit festzustellen, da fur die Be-
k&mpfnng nnd Behandlung dies von gr8Bter Wichtigkeit ist. Aber
•auch hier zeigte sich Unsicherheit, so daft man annehmen muB, daB
die Agglutination nnr bei der Kruse-Ruhr als spezifisch bewertet
werden darf, nicht aber bei der Y-Flexner-Ruhr. Bei den letz-
teren Fallen ist die Agglntination also fur den Nachweis der Krank-
heit nicht zu verwenden. Bei Kruse-Ruhr ist die Agglutination
beweisend; sie tritt aber erst ziemlich spat auf, gewdhnlich erst in
der dritten Woche der Krankheit, oft erheblich spater.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Seligmann, E., Znr Bakteriologie der Ruhr im Kriege.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. 8. 68.)
Die Wahrscheinlichkeit, aus dem Stnhl von Rnhrkranken die
Erreger zu ziichten, ist am grofiten in der ersten Krankheitswoche,
namlich 70 Proz. in der zweiten Woche gelingt der Nachweis noch
in 58 Proz., in der dritten Woche nnr noch bei 18 Proz. Nach Ablauf
der dritten Woche wurden Ruhrerreger durch Zuchtung nur noch
sehr selten nachgewiesen. Samtliche Beobachtnngen beziehen sich
auf Kruse-Ruhr. An der Leiche wnrden Ruhrbazillen, auBer den
hanfigen Befunden im Dickdarm, nur einmal im Dbnndarm nnd zwei-
mal im Magen nachgewiesen. Im Herzblute konnten Ruhrerreger
niemals nachgewiesen werden. W. ILHoffmann (Wilhelmshaven).
Seligmann, E., Zur Bakteriologie der Ruhr im Kriege.
(C. £ Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 79. 1917. S. 71.)
Ver£ fand auf der H6he der Krankheit fast ausschlieBlich
typische Ruhrbazillen, erst gegen Ende zu abweichende Formen, die
von den bekannten Typen mehr Oder minder abweichen, unter sich
aber Verwandtschaftsreaktionen zeigen. Unter letzteren befinden
sich Coli-ahnliche Gasbildner, inagglutinable Stamme ohne antigene
Eigenschaften, schwer agglutinable mit spezifischen Sonderantigenen
und schwer agglutinable mit normalen antigenen Eigenschaften. Ver£
sieht in dieser Reihe eine Art Entwicklungsweg und glaubt, dafi die
typischen infektiosen Stamme aus den atypischen zu Beginn der
Epidemie entstehen. Rhein (Posen).
Marek, Y., Dysenteria bacillaris. (L6kafsk6 Rozhledy. Yol. 21.
1916. p. 600.)
Eine Ubersichtsstudie; sie behandelt Diagnose, Differential-
diagnose, Atiologie, Therapie und Prophylaxe der genannten Krank¬
heit. Jar. Stuchlik (Zurich).
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46 Rohr.
Wollin, Hans, Uber die Brauchbarkeit des normalen
Drigalski-Conradi-Agar ffir die Dysenteriediagnose.
(C. f. Bakt Abt. L Orig. Bd. 77. 1915. S. 283.)
Nach den Grfahrnngen des Verf. ist der normale, fur die Typhus-
diagnose angegebene Drigalski-Conradi-Agar znr Ermittlung
des Kruse -Shiga- Rabrbazillns besser geeignet, als der ohne
Kristallviolett hergestellte, besonders da die gleichzeitige Unter-
snchnng anf Typhusbakterien dadnrch gefordert wird.
Gildemeister (Posen).
Hever, Karl nnd Lncksch, Franz, Uber Ruhrschutzimpfung.
IL (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 95.)
In derselben Zeitschrift (1915. No. 42.) berichteten die Verff. uber
die praktischen Erfahrungen, die sie bei einer kleinen Epidemie mit
der Rnhrschntzimpfung gemacht hatten. Sie haben weiterhin das
Yerhalten der Antikbrper vor nnd nach einer Bnhrimpfnng bei ge-
snnden Lenten gepruft nnd berichten nnnmehr liber das Ergebnis
dieser Untersnchnngen. Samtliche Lente waren 2 x / s Monate vor der
Bnhrimpfnng gegen Typhns geimpft worden nnd wiesen im Blut-
serum anch gegen Dysenteriebazillen SchntzkSrper anf, nnd zwar
haupts&chlich gegen die des Flexner-Typns. Dnrch die Ruhr-
impfung erfnhren die bereits vorhandenen AntikCrper — Agglutinins
nnd Bakteriolysine — nnr in einigen Fallen eine mfifiige Steigerung.
Die Verff. rechnen mit der Moglichkeit, dad die Typhusschntz-
impfnng vielleicht auch einen Schntz gegen die den Typhusbazillea
nahestehenden Rnhrbazillen verleiht. Gildemeister (Posen).
Lowy, Otto, Dysenterieschutzimpfnng. (Ebenda. S. 617.)
Im serotherapeutischen Institnt in Wien werden jetzt folgende,
der aktiven Immnnisierung dienende Ruhrimpfstoffe hergestellt:
No. I: Schwach saner reagierende Aufschwemmung von sensi-
bilisierten Dysenterie- Kruse-Shiga -Bazillen mit Kochsalz, 50proz.
nnd absolutem Alkohol gewaschen, fiber Schwefelsanre getrocknet.
1 ccm des Impfstoffs enthfilt 0,06 mg des Trockenpulvers.
No. II: Atoxische Stamme Flexner, Strong, Y, je 15 Millio-
nen Keime in 1 ccm.
No. Ill: Ein Gemisch von I und II in schwach sanrer Anf-
schwemmnng.
Nach den experimentellen Untersnchnngen des Verf. verursachen
sanre Anfschwemmnngen von Kruse-Shiga-Bazillen bedeutend
geringere Lokalerscheinungen als nentrale Oder alkalische. Impf-
stoff HI, der beim Menschen bereits mit Erfolg angewendet worden.
ist, bewirkt gleichfalls nnr geringe Impfreaktionen.
Gildemeister (Posen).
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Original frum
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Verschiedene Darmerkrankungen.
4T
Bujwid, Odo, Beitr&ge zur Ruhrbehandlung. I. Uber Dys-
enterieserum und dessen Anwendung zu prophylak-
tischen und therapeu tischen Zwecken. (Med. Klinik.
1915. S. 1027.)
Das Ruhrserum des Krakaaer serotherapeutischen Institute wird
durch intravenSse Immunisierung von Pferden mit mehreren lebenden
Shiga-Kruse- und Flexner- sowie einigen abweichenden Ruhr-
stfimmen gewonnen. Die Wirkung des Serums war sowohl in thera-
peutischer wie in prophylaktischer Beziehung gunstig. Verf. kommt
zu dem Ergebnis, daB die Wirkungskraft des Dysenterieserums der
des Diphtherieserums nicht nachsteht, wenn es im ersten Stadium,
der Erkrankung in Mengen von 30—50 ccm angewendet wird.
Kurt Meyer (Berlin).
Strasburger, J., Akute Darmerkrankungen im Felde und
ihre Bebandlung, insbesondere mit Suprarenin. (Med.
Klinik. 1915. 8.1147.)
Es wurde eine Reihe von Durchfailen verschiedenster Entstehung
im Felde beobacbtet. Als Ursache kamen in Betracht, Verdauungs-
storungen, Typhus, Grippe, Ruhr, Brechdurchfall und andere fieber-
hafte Erkrankungen. In vielen Fallen wurde von innerlicher Be-
handlung mit Suprarenin gute Wirkung gesehen, namentlich wenn
die Stiihle Blut und Schleim enthielten. Das Mittel wirkte in diesea
Fallen entziindungswidrig und hemmte die - Schleimabsonderung..
Anlafi zu Versuchen mit der Suprareninbehandlung war dadurch ge-
geben, daB die Wirkung des Mittels ahnlich der von Uzara ist, daa
bei Ruhr haufig so gute Dienste leistet, namlich eine anregende
Wirkung auf den sympathischen Hemmungsmechanismus des Darmes.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Loewenthal, F., Klinische Erfahrungen fiber ein neues
Darmadstringens „Etelen“. (Mttnch. med. Wochenschr. 1915.
S. 1748.)
Etelen ist eine dem Tannigen nahe verwandte Verbindung der
Gallussaure. Es hat aber gegenfiber dem Tannigen den Vorzug der
Tropenfestigkeit und der schnelleren Wirkung. Es wurde bei zahl-
reichen Kranken mit Durchfailen, grofienteils Fallen von Bazillen-
ruhr, Typhus und Paratyphus, zur Anwendung gebracht. Die Erfolge
waren durchaus befriedigend. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Klemperer, G. und Dfinner, L., Uber Colitis suppurativa
und Dlcus chronicum recti. (Therapie d. Gegenw. Jg. 66.
1915. 8. 401 u. 456.)
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48
Verochiedene Darmerkrankimgen.
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An der Hand eines ausgewahlten Krankenmaterials wird die
Symptomatology and Ther&pie der chronischen, entzUndlichen Pro-
zesse des Dickdarms, die za eitrigen and blatigen Stuhlen f&hren,
besprochen. Es wird besonders daraaf hingewiesen, dafi die Colitis
sapparativa von den Eolonaffektionen (gonorrhoischen, tuberkuldsen,
karzinomatosen usw.) za trennen ist, aufierdem wird das Symptomen-
bild des Ulcas chronicum recti schkrfer umschrieben. Nach drei-
monatiger erfolgloser medikamentfiser Behandlang empfehlen die Verff.
den chirargischen Eingriff, dessen schliefilicher Erfolg nicht mit
Sicherheit voraasgesagt werden kann. Beim Ulcas chronicam recti
scbeint die innere Therapie erfolglos, ob die Anlegang eines Anas
praeternaturalis Besserung bewirkt, konnte aus Mangel an geeignetem
Material nicht festgestellt werden.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
y. Wiesner, Richard R., Uber Kokkenenteritis. (Wien. klin.
Wochenschr. 1915. S. 1278.)
Bei der Untersuchung ron Typhus- and Sahrstahlen warden
sehr haafig in grofier Zahl Kolonien eines Streptokokkas gefanden,
der sich als identisch mit dem Enterokokkas and dem Streptococcus
lacticas erwies.
Unter 650 Stuhluntersuchungen warde er 72mal in Beinkultor,
191 mal in reichlichen, 71mal in mittleren, 63mal in sp&rlichen
Mengen nachgewiesen. Unter 55 Stiihlen darmgesunder Personen
war er nar 5 mal in reichlicher, 7 mal in spkrlicber Menge nachweis-
bar. Er spielt also beim gesunden Erwachsenen — im Gegensatz
zum milchern&hrten Kinde — nar eine ganz antergeordnete Rolle.
Auch bei Milcbdikt findet eine wesentlicbe Zanabme nicht statt
In groflen Mengen war er fur weifie Mause sowohl bei intra-
peritonealer Injektion,wie bei Verfiitterung pathogen. Eine Steige-
rung der Virulenz durch fortgesetzte Passagen liefi sich nicht er-
zielen. Auch darch Chloroform abgetOtete Kulturen riefen tbdliche
Diarrhoen hervor.
Verf. ist der Ansicht, daB der Streptococcus lacticas die Ursache
mancher katarrhalischer Darmprozesse ist, die entweder selbst&ndig
Oder mit auderen spezifischen Darmprozessen kombiniert auftreten,
indem es unter bestimmten Bedingungen za einer enormen Vermehrang
der saprophytiscb im Darm lebenden Kokken and zar Giftprodaktion
kommt.' Kart Meyer (Berlin).
'(5-y,)
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CentralMatt IBr Bakterlologle etc. I. AM. Referate.
===== Bd. 66. No. 3/4. =====
Auagegeben am 15. Mai 1917.
Imm unitfitsforschun g.
t. GroSr, Franz and Kassowitz, Earl, Uber Infektion and
Immunit&t beim Neageborenen. (Ergebn. d. inn. Med. a.
Kinderheilk. Bd. 13. 1914. S. 349.)
Die Arbeit gliedert sich folgendermafien: germinate Infektion,
intrauterine Infektion mit den Unterabschnitten hamatogen-plazentare
and amniogene Ubertragung, Infektionen j^ahrend der Geburt and
Infektionen der ersten Lebenstage; der Teil fiber die Immunitat zer-
ffillt in die Abschnitte: hereditfire und germinale Ubertragung, pla-
zentare Ubertragung, trophogene Ubertragung der Immunitat and
dem Schluflabschnitt fiber die allergische Individualist der Neu-
geborenen. 32 Seiten Literatur.
Die germinale Infektion ist ffir Tuberkulose experimental! and
klinisch erwiesen, dfirfte jedoch seiten vorkommen; bei der Syphilis
spielte die Annahme der germinalen paternen Ubertragung frfiher
eine sehr grofle Rolle, sichere experimentelle und pathologisch-ana-
tomische Beweise sind aber noch nicht erbracht; gewisse sicber be-
obachtete klinische Erfahrungen wie die Tatsache, dah bei Gesund-
heit der Mutter die Behandlung des kranken Mannes Oder eine neue
Heirat mit einem gesunden Manne zu gesunden Kindern ffihrt, die
Ausnahmen von dem Collesschen Gesetz, das Vorkommen von Lues-
fibertragung in die dritte Generation sprechen ffir ein gelegentliches
Vorkommen dieser Infektionsart Die frfiher fur den Beweis einer
germinalen Ubertragung angefuWte Tatsache der Symptomenfreiheit
eines grofien Teiles der Mfitter von kongenital-syphilitischen Eindern
ist namentlich durch die Wassermann-Beaktion dahin aufgeklfirt
worden, daft es sich bei diesen Mfittern urn latente Lues haudelt.
Die Verhaltnisse bei der Lepra sind denen der Syphilis fihnlich.
Eine bei weitem wichtigere Rolle ffir das Zustandekommen an-
geborener Infektionen spielt die intrauterine Ubertragung von der
kranken Mutter auf das Kind. Die hamatogen-plazentare Ubertra¬
gung hat zur Voraussetzung die Durchl&ssigkeit der plazentaren
Scheidewand ffir Bakterien Oder Toxine; diese Durchlassigkeit besteht
auch bei unverletzter Plazenta. MaBgebende Faktoren ffir den Uber-
gang in das kindliche Bint sind die Menge und Virulenz der Bak¬
terien und die Dauer ihrer Einwirkung. Sicher ist der plazentare
Ubergang bei Milzbrandbazillen, Typhusbazillen, Staphylokokken,
Erste Abt. Refer. Bd. 66. No. 8/4. 4
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Immnnitatsforschimg.
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Streptokokken, Pneumokokken, unter den Tiersenchen beim Rausch-
brand, Rotz, bei der Htthnercholera, der Kaninchenseptikamie, dem
Schweinerotlauf und dem malignen Odem, unsicher bei der Influenza
und Cholera; Malariaparasiten und Trypanosomen durchwandern nicht
die Plazenta, bei der Variola, den Masern und bei Scharlach ist es
fraglich. Tuberkulose wird plazentar im Tierversuch und beim
Menschen nur in Fallen schwerster, vorgeschrittener, vor allem mi-
liarer Tuberkulose der Mutter iibertragen. Ahnlich liegen die Ver-
h<nisse bei der Lepra. Dafl der Ubergang der Syphilis auf den
Ffitus durch die Plazenta die haufigste Ubertragungsform dieser
Krankheit darsteUt, ist jetzt auf Grand der pathologiscli-anatomischen
und bakteriologischen Untersuchungen erwiesen. Die Infektion kann
zu jedem Zeitpunkt des intrauterinen Lebens erfolgen. Der Uber-
gang von Diphtherietoxin ist fur das Meerschweinchen erwiesen. Die
Frage der Infektion der Frucht durch das Fruchtwasser bei unver-
letzten Eihauten ist noch nicht entschieden; die Mfiglichkeit des
Vorkommens besteht.
Die haupts&chlichsten Momente fur eine Infektion wahrend der
Geburt sind vorzeitiger Blasensprung, ungiinstige Lage, Keimgehalt
des Fruchtwassers, Geburtskanals und Genitalsekrets der Mutter,
physiologische und geburtshilfliche Traumen. Die wichtigsten Ein-
gangspforten fiir die Infektion sind Atmungsorgane, Magen-Darm-
kanal und Augenbindehaut (Gonorrhoe).
Die Bedingungen fur das Zustandekommen von Infektionen in
den ersten Lebenstagen gleichen denen beim Erwachsenen mit Aus-
nahme der durch die Nabelwunde gegebenen Infektion mit Tetanus-
bazillen, Staphylokokken, Streptokokken. Haut und Schleimhaute
von grfiflerer Zartheit als beim Erwachsenen.
Eine paterne Ubertragung der Immunit&t, die friiher fitters be-
hauptet wurde, ist nicht mehr zu halten. Dagegen kann die Mfig-
lichkeit einer hereditfiren Beeinflussung im Sinne einer Steigerung
oder Verminderung der Resistenz nicht yon der Hand gewiesen
werden.
Auch bei der Immunit&t spielt die plazentare Ubertragung die
Hauptrolle, die amniogene ist noch wenig erforscht. Im Tierversuch
nachgewiesen ist der Ubergang yon Immunkfirpern der verschiedensten
Art, wie Antitoxine, komplementbindende Substanzen, Agglutinine,
Prazipitine, Opsonine, Lysine, anaphylaktische Reaktionskfirper. Die
Immunit&t der jungen Tiere hat immer einen deutlich passiven
Charakter, manchmal findet sich beim Jungenserum ein hfiherer Titer
als beim Muttertierserum.
Beim Menschen findet sicher ein Ubergang der Agglutinine gegen
Typhusbazillen und Tuberkelbazillen statt, ein pbysiologischer Uber¬
gang von Antikfirpern gegen die akuten Exantheme, gegen die der
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Immnnit&tsforschang.
51
Neugeborene eine weitgehende Unempfanglichkeit aufweist, ist an-
zauehmen. Da nach den Untersachnngen von Neifier nnd seiner
Schule eine echte Immnnitat gegen Lnes fiberhaupt nicht anznnehmen
ist, so ist das alte Profetasche Gesetz nicht mehr aufrecht zn er-
halten. Znr trophogenen Ubertragung, d. h. durch die Milch der
Mutter, ist zu sagen, dafi Antikfirper aller Art von der immnnen
Matter in die Milch ubergehen, dafi aber eine Kl&rnng der Frage,
inwieweit eine Resorption nnd Assimilation dieser Efirper ohne einen
Verlust ihrer Eigenschaften stattfindet, zurzeit noch nicht mfiglich
ist Gewisse qualitative Unterschiede in bezug auf Hfimolysine nnd
Bakteriolysine bei Mutter nnd Kind lassen sich durch die Annahme
einer antochthonen Entstehung von Antikorpern im kindlichen Or-
ganismns nnd einer Immnnitat infolge Rezeptorenmangels erklfiren;
beweisende Versuche liegen jedoch noch nicht vor.
Hannes (Hamburg).
Ferry, N. S., Infection and immunity — a review. (Coll,
pap. from the Research Labor. Parke, Davis & Co., Detroit, Mich.
Yol. 3. 1915. p. 71.)
Verf, gibt einen kurzen Uberblick fiber die Gebiete der Infektion
und Immnnitat und behandelt dabei im einzelnen die Bedingungen
ffir eine Infektion, die verschiedenen Arten von Infektion, die Art
nnd Weise der bakteriellen Einwirkung, die natfirlichen Abwehr-
mafiregeln (aufiere nnd innere) des Efirpers gegen das Eindringen
der Mikroorganismen, ferner die verschiedenen Theorien der Immnni¬
tat, die verschiedenen Arten von Immnnitat (natfirliche, vererbte nnd
erworbene), die besonderen Kennzeichen der Immnnitat (Agglutinine,
Prfizipitine, Cytolysine, Opsonine), Anaphylaxie nnd Serumkrankheit
und znm Schlufi die Beziehung biologischer Prodnkte (Immunsera,
verschiedener Vaccinearten z. B. Pockenimpfstoff, Tuberkulin, bak-
terielle Vaccine) znr Immnnitat, speziell die Art der von ihnen aus-
gelosten Immnnitat. Baerthlein (Wfirzbnrg).
Lampfi, A. E. nnd Lamp6, L. A., Uber Peptone in ihrer Ver-
wendung als Antigen. (Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. 119.
1916. S. 103.)
Verff. prfiften zunfichst an einer Reihe von Peptonarten, ob sich
in gewfihnlichen Seren Antikfirper daffir befanden. Sie konnten fest-
stellen, dafi in normalen Menschenseren keine Antikorper nachzu-
weisen sind. In Seren von Kranken aber und in Kaninchenseren
fan den sie znweilen Antikfirper.
Es konnte weiter gezeigt werden, dafi sich, wenn anch ziemlich
schwierig wegen der Giftigkeit der Praparate, die Kaninchen gegen
die verschiedensten Peptonarten immnnisieren liefien. Die erhaltenen
4 *
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52
Immtmitatsforschung.
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Seren wirkten streng spezifisch, nur mit dem zur Immunisierung
benutzten Pepton ablenkend. Die Untersuchungsmethode war das
gewdhnliche Schema der Eomplementablenkung nach Bordet and
Gengou.
Anch wenn EiweittstUckchen anter die Haat gebracht and hier
parenteral verdant warden, lietten sich im Seram der Tiere Anti-
kdrper fiir Peptone nachweisen. Anch diese Antikdrper waren spe-
zifisch nur fur das Pepton des Organs, das unter die Haat gebracht
worden war.
Die Versuche warden ausgefUhrt mit Augenlinsen-, Gehirn-,
Plazenta-, SchilddrUsen-, Thymus-, Lungen-, Seiden- und Gliadin-
pepton. Schmitz (Halle a. 8.).
Partega, Antonio, Gli anticorpi negli umori oculari di
animali normali ed immunizati e di cadaveri umani.
Spezia 1914.
Verf. berichtet nach einer Zusammenstellung der Literatur fiber
den AntikdrperUbergang aus dem Blute in die Augenflussigkeiten
fiber eigene Versuche in dieser Eichtung, die die vorliegenden An-
gaben im wesentlichen best&tigen.
Mit Ausnahme der Prazipitine gehen bei kUnstlich immnnisierten
Tieren alle Antikdrper in das Eammerwasser und den Glaskbrper
Uber. Ihre Menge schwankt in weiten Grenzen. W&hrend bei Milz-
brandbakteriolysinen der Titer des Eammerwassers ein Drittel des
Serumtiters betrug, war das VerhUltnis bei Cholerabakteriolysinen
wie 1:200000. Ferner bestehen in bezug auf dieselben Antikdrper
von Tier zu Tier individuelle Unterschiede und bei demselben Tiere
verhalten sich die einzelnen Antikdrper verschieden. Die Antikdrper-
menge in Eammerwasser und Glaskdrperflussigkeit ist bald gleich,
bald verschieden. Nach Paracentese der Hornhaut nimmt der Anti-
kdrpergehalt des Eammerwassers in kurzer Zeit zu, und zwar bis
zum 50 fachen des urspriinglichen Titers. Eine geringere Zunahme
zeigt der Antikdrpergehalt in der Glaskdrperflussigkeit. Wieder-
holung der Paracentese hat im allgemeinen keine weitere Steigerung
der Antikdrpermenge zur Folge.
Eauterisation der Eornea and, in geringerem Matte, subkonjunkti-
vale Injektion 5proz. Eochsalzldsung bewirken ebenfalls eine Zu¬
nahme des Antikdrpergehalts, die in schwUcherem Grade auch im
nicht gereizten Auge eintritt.
Die Pr&zipitine gehen auch nach Paracentese und Reizung des
Auges nur in ganz geringer Menge ins Eammerwasser Uber.
Die Augenflussigkeiten normaler Tiere enthalten keine Anti-
toxine, Pr&zipitine, Bakteriolysine und komplementbindenden Anti¬
kdrper; nur Agglutinine sind in geringer Menge nachweisbar.
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ImmunitSteforschung.
53
In den Augenflussigkeiten von menschlichen Typhus- und Tuber-
kuloseleichen sind Antikorper nicht nachweisbar.
Kurt Meyer (Berlin).
Busk, G. Y., Studies on the locus of antibody formation.
II. The effect of benzol intoxication and consequent
leucopenia on the formation of artificial hemolysins
and precipitins. (Univ. of California Public, in Pathol. Vol. 2.
1914. p. 139.)
Bei benzolvergifteten Kaninchen mit Leukopenie war die Anti-
kdrperbildung gegen HammelblutkSrperchen und Pferdeserum gegen-
uber den Kontrolltieren deutlich herabgesetzt. Da Benzol haupts&chlich
das Knochenmark und die lymphatischen Organe schadigt, so spricht dies
fur die Anschauung, dafl diese Gewebe bei der H&molysin- und Pr&zipitin-
bildung in erster Linie beteiligt sind. Kurt Meyer (Berlin).
Simonds, J. P. and Jones, H. M., The influence of exposure
to X-rays upon the formation of antibodies. (Journ. of
med. Research. Vol. 33. 1915. p. 183.)
Urn AufschluB iiber die Rolle der blutbildenden Organe bei der
Antikbrperbildung zu gewinnen, wnrden Kaninchen 3 Wochen lang
t&glich 10—15 Minuten Rontgenstrahlen ausgesetzt, dann intraperi-
toneal mit abgetbteten Typhusbazillen gespritzt und die Kurve der
verschiedenen AntikSrper fortlaufend verfolgt.
Die Agglutininbildung war deutlich herabgesetzt. Die Bakterio-
lysinbestimmung stiefi auf Schwierigkeiten. Nennenswerte Unter-
schiede gegenliber den Kontrolltieren schienen nicht yorhanden zu
sein. Die Opsonine und komplementbindenden AntikOrper wurden in
gleicher Weise wie bei den Kontrolltieren gebildet.
Dieselben, The effect of injections of benzol upon the
production of antibodies. (Ibid. p. 197.)
Kaninchen erhielten wiederholt subkutane Injektionen von 1 g
Benzol in Olivenbl pro kg Korpergewicht, um den Einflufi auf die
Antikdrperbildung nach Injektion von HundeblutkOrperchen und
Typhusbazillen zu studieren.
Das Blutbild wurde bei den einzelnen Tieren sehr ungleichm&fiig
beeinflufit. Auch bezuglich der Toleranz bestanden erhebliche indi-
yiduelle Unterschiede. Die AntikSrperbildung war im Vergleich zu
den Kontrolltieren deutlich herabgesetzt, am starksten bei den H&mo¬
lysin en, am wenigsten bei den Opsoninen. Kurt Meyer (Berlin).
Lohner, Leopold, fiber kunstliche Futterung und Verdau-
ungsversuche mit Blutegeln. (Biol. Centralbl. Bd. 35. 1915.
8. 385.)
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54
Immunitatsforschung.
Unter Beobachtung einer in der Arbeit naher geschilderten
Methodik gelang die kiinstliche Fiitterung von Eieferegeln (Hirndo
medicinalis L.) nnschwer. Anf diese Weise wurde neben Bint die
Verfutterung von Seren, physiologischer Kochsalzldsung, verschiedenen
Snspensionen nnd Zusatzen zn Kochsalzldsung, Wasser, Znckerlfisung
von weniger als 5 Proz., Milch usw. durchgefuhrt nnd die Aufnahme
dieser Snbstanzen erreicht. Die Nahrung erf&hrt im Egeldarme eine
Wasserverarmnng nnd wird eingedickt. Dieser ProzeB verlauft nach
Anfnahme von Seram bedeatend schneller als nach der von Bint,
nach der Verfutterung von Kochsalzldsung wieder am vieles rascher
als nach der von Seram. Mit Seram eingebrachte Immunkdrper (Pr&zi-
pitine) erfahren im Egeldarme keine rasche Zerstorung. So konnte mit
Antipferdekaninchenimmunserum, das sich dnrch 14 Tage im Darmtrakte
befand, die Pr&zipitinreaktion anstandslos angestellt werden. Bei ent-
sprechendem Vorgehen kann diese Reaktion auch im Darminnern des
lebenden Tieres znstande kommen. Gildemeister (Posen).
Arkin, Aaron, The influence of an oxidizing substance
(Sodium jodoxybenzoate) on immune reactions. (Joura.
of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 349.)
Verf. hat friiher gezeigt, dafi Natriumjodoxybenzoat in vitro
stark bakterizid wirkt and in kleineren Mengen die Phagocytose
steigert. Er fand jetzt, dafi wenn es Kaninchen in Mengen von
0,05 g 1 Stunde nach einer Injektion von Rinderblutkdrperchen Oder
Typhusbazillen intravenos injiziert wird, es die H&molysin- resp.
Agglutininbildung auf das Vierfache steigert.
Es ist hieraus auf enge Beziehungen zwischen Antikorperbildung
und Oxydationsprozessen zu schlieBen. Wahrscheinlich werden die
Oxydationsprozesse durch die Substanz katalytisch gesteigert, da die
in ihr selbst enthaltenen Sauerstoffmengen zu gering sind, urn eine
Wirkung auszuiiben.
Bei tuberkuldsen Meerschweinchen und Kaninchen setzt eine intra-
peritoneale resp. intravenose Injektion von Jodoxybenzoat die Reaktion
auf eine unmittelbar vorher gegebene intrakutane Tuberkulinreaktion
stark herab. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um eine Oxydation
der bei der Tuberkulininjektion wirksamen Stofife, entweder des Tuber-
kulins selbst Oder aus ihm entstandener toxischer Reaktionsprodukte.
In vitro wird die Giftigkeit des Tuberkulins fur tuberkulose
Tiere durch Natriumjodoxybenzoat merklich herabgesetzt.
Kurt Meyer (Berlin).
Rous, Peyton and Turner, J. R., The preservation of living
red blood cells in vitro. I. Methods of preservation.
(Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 219.)
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Immnnit&teforochung.
55
Die Erythrocyten werden beim Waschen in der Zentrifnge mehr
«der weniger geschadigt. Die Sch&digung zeigt sich nicht immer
sogleich, sondern baufig erst in einer nach mehreren Tagen ein-
setzenden H&molyse. Die Empfindiichkeit gegen mechanische Schft-
digung ist bei den einzelnen Blutarten nnd bei den einzelnen Indi-
vidnen verschieden grofi. Sie ist unabhftngig von der Empfindiich¬
keit gegen hypotonische Losnngen. Sie ist am grOBten bei Hunde-
blutkorperchen, ziemlich grofi auch bei Schaf- nnd Kaninchenblut*
kdrperchen and am geringsten bei Menschen blutkOrperchen.
Die mechanische Schadigung wird wesentlich yerringert durch
Znsatz geringer Mengen (Vs Proz.) Gelatine zur Waschflttssigkeit.
Die Haltbarkeit hiermit gewaschenen Blutes ist wesentlich verlfingert.
Plasma hat ebenso wie Gelatine deutlich schiitzende Wirknng.
Konservierend wirkt die Gelatine nicht. Die BlutkOrperchen
halten sich nicht 1 anger, wenn die Aufbewahrnngsfliissigkeit Gelatine
onth< als ohne diese. Lockesche LOsung wirkt stark schhdigend
■auf BlutkOrperchen, wenn auch wohl etwas weniger als Bingersche
and Kochsalzlosung. Znsatz von Kolloiden wie Gelatine, Dextrin n. a.
ist wirkungslos. Dagegen wirken Znckerarten, besonders Dextrose
and Saccharose konservierend. Mit gelatinehaltiger Lockescher
Flussigkeit gewaschene Hammelblntkorperchen halten sich in einem
Gemisch von Lockescher nnd isotonischer ZuckerlOsung zwei Monate
unver&ndert. Sie lassen sich leicht anfschwemmen, nehmen Sauer-
«toff anf nnd geben ihn ab nnd verhalten sich bei der Wasser-
mannschen Reaktion wie frische Blntkorperchen.
Menschenblutkorperchen halten sich am besten in Lockescher
Flussigkeit mit 4,9 Proz. Rohrzncker, Kaninchenblutkorperchen in
Lockescher Flussigkeit mit 3 Proz. Traubenzucker oder 6 Proz.
Rohrzucker. Hundeblutkorperchen sind am schwierigsten zu kon-
aervieren. In Lockescher Flussigkeit, die 1,6—2,7 Proz. Rohrzucker
and 2 Proz. Gelatine enthfilt, halten sie sich immerhin 5—12 Tage,
vorausgesetzt, dafi sie grundlich mit gelatinehaltiger Lockescher
Flfissigkeit ausgewaschen sind, da Reste von Plasma ungiinstig wirken.
Fur Leukocyten stellen die beschriebenen Lbsungen kein gfinstiges
Medium dar. Sie bewahren ihr PhagocytierungsvermSgen besser in
Zitratplasma. Sehr gut halten sich die Erythrocyten in Zitratplasma,
■das mit Zucker versetzt ist. Ein Uberschufi von Zitrat ist zu vermeiden.
In einem Gemisch von 3 Teilen Blut, 2 Teilen isotonischer (3,3 Proz.) Zi-
tratldsung und 5 Teilen isotonischer (5,4 Proz.) Dextroselosung halten sich
Menschenblutkorperchen ungef&hr 4 Wochen. Kurt Meyer (Berlin).
Bous, Peyton and Turner, J. R., The preservation of living
red blood cells in vitro. 1L The transfusion of kept
cell8. (Journ. of experim. Med. Yol. 23. 1916. p.239.)
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Immani t&tsforschun g.
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Um die Funktionst&chtigkeit der nach den Methoden der Verff.
konservierten Blutkorperchen zn prttfen, warden Transfusionsversuche
an Kaninchen angestellt. Es wurde ibnen eine grofle Menge Bint
entzogen and dnrch eine entsprechende Menge in Locke scher Fliissig-
keit konservierter BlutkSrperchen ersetzt.
Die Tiere zeigten keinerlei Storung; BlutkdrperchenzahL H&mo-
globingehalt and Prozentsatz retikalierter Blutkdrperchen blieben
unverandert. Die konservierten Blutkdrperchen zeigten sich bis zu
14 Tagen fnnktionstnchtig. Linger aufbewahrte, anscheinend noch
vbllig intakte Blutkorperchen warden dagegen bald ans der Blut-
bahn aasgeschieden, was sich in einer fortschreitenden Anamie der
Tiere ohne sonstige StOrungen zn erkennen gab.
Es liegt nahe, die Nntzanwendnng dieser Feststellungen anch
beim Menscben za machen. Kurt Meyer (Berlin).
Ottenberg, R. and Thalhimer, W., Studies in experimental
transfusion. (Joarn. of med. Research. Vol. 33. 1915. p. 213.)
Isoagglutinine kommen im Serum der Katze gelegentlich vor,
aber nur in geringer and schwankender Menge. Sie bilden keine
bestimmten Gruppen.
Isohamolysine linden sich nar ganz ausnahmsweise. Nach wieder-
holten Transfnsionen treten sie ziemlich haufig aaf. Sie wirken
dann nicht nar aaf das Bint des Spenders, sondern aach aaf das
Blat maacher anderer Katzen. Hier scheinen also bestimmte bio-
logische Gruppiernngen vorzukommen.
Bei Tieren, die nar Isoagglutinine im Serum fuhrten, hatte intra-
venose Injektion agglntinablen Blntes keine merkbaren Folgen. Da¬
gegen trat bei Tieren mit Isohamolysinen im Seram nach Blutinjektion
H&moglobinurie und Ikterus auf. Das Blutbild zeigte Phagocytose
roter Blutkorperchen und reaktive Leukocytose. Aafierdem entwickelte
sich eine deutliche Anamie. Die Aafldsang des fremden Blntes
fuhrte also anscheinend zar Bildnng toxischer Substanzen, die aach
das Blat des Empfangers schadigten.
Als weiteres Symptom wurde Glykosurie beobachtet. Diese
wurde wahrscheinlich dnrch Antik5rper gegen Serumbestandteile
hervorgerufen. Kart Meyer (Berlin).
Krnmbhaar, Edward B., Mnsser, John H. and Pearce, Richard M.,
Regeneration of the blood of splenectomized dogs
after the administration of hemolytic agents. (Proc.
of the Pathol. Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 57.)
. Bei Handen mit entfernter Milz ist die dnrch hamolytische Gifte
(hamolytisches Immnnseram and hlsaures Natrium) und dnrch Blntung
erzeugte Anamie von schwererem Grade und bleibt langer bestehen
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Immamt&tsfonchung.
57
als bei normalen Tieren, ebenso vollzieht sicb anch die Bluternenerung
weniger rasch. Bei den der Milz beraubten Hnnden ist besonders
nach Verwendnng eines hamolytischen Serums die Leukocytose starker
ausgepragt als bei normalen Hnnden. Hnnde mit entfernter Milz
zeigen meist iibereinstimmend eine gesteigerte Widerstandsfahigkeit
der roten Blutk&rperchen gegen bypotonische Kochsalzldsungen, nach
Anwendnng hamolytischer Gifte, speziell eines hamolytischen Serums
verschwindet diese erhOhte Widerstandskraft nnd die geschwachte
Besistenz bleibt lange Zeit bestehen. Die gleiche Veranderung tritt
anch bei normalen Hnnden ein, jedoch kehrt der urspriingliche Grad
der Widerstandsfahigkeit bei den letzteren viel rascher wieder zu-
r&ck als bei den der Milz beraubten Tieren.
Baerthlein (W&rzburg).
Becka, J., Die makroskopische Tropfenagglntination.
(Casopis Cesk^ch lekafuv. 1915. p. 1217.)
Bei Cholera lafit sich die Agglutination namentlich unter An¬
wendnng hochwertiger Seren bei gewohnlicher Temperatur unter
dem Mikroskop auf dem Deckgiaschen beobachten. Bei anderen
Mikroorganismen geht es nicht, da die Agglutination langsamer vor
sich geht, Verl schiagt dafiir folgendes Verfahren vor: Feuchte
Hammer, die aus einer Petri-Schale hergestellt wird und auf
37—45® erwarmt wird. Die Tropfen werden, damit sie nicht zer-
fliefien, von VaselinhOfen umschlossen. In den Tropfen kann man
mit blofiem Auge die Agglutination beobachten.
Jar. Stuchlik (Zflrich).
Gieszczykiewicz, M., Beitrage zur Kenntnis der Saure-
agglutination. (Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24.
1916. S. 482.)
Das Agglutinationsoptimum far Typhusbazillen liegt meist bei
[H.] = 0,7 • 10~ 4 .
Colistamme warden zu etwa ein Drittel saureagglutinabel ge-
funden, und zwar lag das Optimum entweder bei [H.] = 1,4—2,8-10“ 4
oder bei 1,1—4,4-10 -8 . Aus Harn isolierte Colistamme scheinen
haufiger agglutiniert zu werden als andere.
Kapselbazillen yerhalten sich wie der Serumagglutination, so
auch der Saureagglutination gegenuber resistent. Nach dem B e h a m -
schen Verfahren kapsellos gewordene Bazillen, die durch Seram
agglutiniert werden, sind durch Saure nicht ausflockbar.
Die Anagrobier sind durch Saure leicht agglutinierbar. Das
Optimum betragt flir malignes Odem, Eauschbrand, Botulinus 2,8*10~ 4 ,
flir Tetanusbazillen 0,7 • 10 -4 , far den Bacillus butyricus 1,1 • 10 -3 . Der
Nekrosebazillus wird durch Saure nicht ausgeflockt.
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Immtmit&tsforBchang.
Die Abtotung der Bakterien durch S&uren geht der Ausflockung-
nicht parallel.
Zasatz von Normalserum in grofierer Eonzentration (1: MXty
wirkt hemmend auf die Sanreansflocknng. Zasatz von Iromunserum.
in derselben Eonzentration ergibt eine starke Agglutination mit Ver-
schiebung des Optimums in der Richtung der kleineren Wasserstoff-
ionenkonzentration. Bei steigender Yerdiinnnng beider Sera nimmt
die Erscheinung an Deutlichkeit ab. Eurt Meyer (Berlin).
Lange, Carl, Die Bedeutnng der Salze fur die spezifische
Agglutination. (Ebenda. S. 587.)
Ausgehend von der Beobachtung, dafi Paratyphns-B-Bazillen in
Eochsalzlosung haufig Spontanagglntination zeigen, w&hrend in salz-
freier Oder verdiinnter Sodalosung dieses Phftnomen ansbleibt, nnter-
suchte Verf. das Verh<nis der Salze zur spezifischen Agglutination.
Er kommt zu dem Ergebnis, dad mehrere Agglutinine anzunebmen
sind, bei deren Wirkung die Salze in verschiedener Weise eine Rolle
spielen.
Ein Teil der Agglutinine, die der Englobulinfraktion des Serums
angehdren, ist in destilliertem Wasser unlfislich. Fur sie spielt das
Salz nur die Rolle, das Eiweifi in Losung zu halten.
Ein anderer Teil des Agglutinins ist auch in salzfreier Losung
wirksam. Die Wirkung tritt allerdings erst in hoheren Serum-
konzentrationen ein. Dafi hierbei nicht etwa geringe Salzreste be-
teiligt sind, schliefit Verf. daraus, dafi die Ultrafiltrate solcher Eon-
zentrationen, die die gesamte Salzmenge noch enthalten mussen, den
Eintritt der Agglutination durch schwache Sernmkonzentrationen
nicht hervorrufen.
Dieser zweite Agglutininanteil kommt nur in hochwertigen Seren,.
manchmal auch solchen von Typhuskranken, aber nicht konstant und
stets nur in geringer Menge vor. Er gehbrt der Albuminfraktion
des Serums an.
Fiir den die Hauptmasse ausmachenden Rest der Agglutinine
scheint das Salz hauptsachlich die Rolle zu spielen, dafi die sensi-
bilisierten Bakterien gegeniiber Neutralsalzen leichter ausflockbar
werden. Von einem Eintreten des Salzes in die Verbindung von
Agglutinin und agglutinabler Substanz nach bestimmten Proportionen,
wie Jo os sie annahm, kann keine Rede sein.
Dafi die Bindnng des Agglutinins an die agglutinable Substanz
in salzfreier Losung eintritt, ist — abgesehen von der zweiten Agglu-
tininfraktion — nicht zutreffend. Die anscheinend eintretende Sensi-
bilisierung der Bakterien und der Agglntininverlust der Fliissigkeit
wird dadurch vorget&uscht, dafi im salzfreien Medium ein Teil der
Agglutinine ausfallt und zusammen mit den Bakterien abzentrifugiert
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ImmunitStsforschnng.
59
wird. Das Phinomen ist nicht spezifisch and kann demzufolge auch
mit heterologen Bakterien hervorgernfen warden.
Kart Meyer (Berlin).
Leschly, W., Versache tiber Komplement. I. Komplement
undAmbozeptor. (Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24.
1916. S. 499.)
Bei Verwendung frischer Hammelblutkorperchen and frischen
Meerschweinchenserums sind Komplementtiter und -wirkang von der
verwendeten Ambozeptormenge und amgekehrt Ambozeptortiter und
-wirkang von der Komplementmenge wenig abhangig.
Bei Verwendung schwachwertiger Seren kOnnen groBere Ambo-
zeptormengen (mehr als 20 Einheiten) hemmend auf die Hamolyse
wirken. Bei hocbwertigen Seren ist dies nicht der Fall.
Bei Aufbewahrnng, and zwar schneller in 5 proz. Aufschwemmung
als in Breiform, nimmt die Besistenz der Blutkorperchen ab. Es
zeigt sich dies zaerst in einer Steigerang des Ambozeptortiters,
weiterhin darin, daB die Komplementwirkung von der Ambozeptor¬
menge abhangig wird. Ob die Blutkdrperchen ein Oder mehrere Male
gewaschen werden, ob sie aas defibriniertem oder Zitrat- Oder Oxalat-
blnt gewonnen sind, ist anf die fiesistenz ohne EinflaB.
Die Wirkang aafbewahrten Komplements ist ebenfalls von der
Ambozeptormenge in weit hoherem Mafie abhangig als die frischen
Komplements. Weder bezuglich des Komplements noch des Ambo-
zeptors sind nennenswerte individuelle Verschiedenheiten in dem von
Scheller angegebenen Sinne nachweisbar. Dagegen bestehen Unter-
scbiede in der Schnelligkeit, mit der die Ambozeptoren gebunden
werden and hamolysieren.
Bei Verwendung von Rinderblutkorperchen ergeben sich die n&m-
lichen Verhaltnisse, nur zeigen frische Blutkorperchen bisweilen ver-
minderte Resistenz. Anch bei Verwendung von Schweineblut bewirkt
Vermehrung der Ambozeptormenge keine Verminderung der fur Total-
h&molyse erforderlichen Komplementmenge.
Die Komplementwirkung, nach dem Endergebnis gemessen, ist
im Widerspruch zu den Angaben Schellers im wesentlichen von
der absoluten Menge, nicht von der Konzentration abhangig. Da¬
gegen ist die Konzentration von EinfluB auf die Geschwindigkeit der
H&molyse, so daB zur Erzielung gleicher Geschwindigkeit der Ver-
dunnung proportionate Komplementmengen erforderlich sind.
Im Gegensatz zu den Angaben Schellers vermogen bestimmte
Komplementmengen eine nur wenig groBere Blutmenge als diejenige,
fur die der Titer bestimmt ist, komplett zu losen. Von steigenden
Blutmengen I8st eine bestimmte Komplementmenge meist absolut
grSfiere, relativ aber kleinere Mengen. Kurt Meyer (Berlin).
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00 Immmut&teforachung.
Schlemmer, Untersuchungen fiber den Mechanismas der
Ambozeptor- nnd Komplementwirkung. (Arb. a. d. Kais.
Gesundheitsamte. Bd. 50. 1916. S. 341.)
Das bakteriolytische Komplement wirkt wie das h&molytische
nicht nach seinen absoluten Mengen, sondern annahernd nach dem
Grade seiner Verdfinnnng. Zwischen der Antigenmenge nnd der zur
Lfisung notwendigen Eomplementmenge bestehen im bakteriziden
Plattenversuch gewisse quantitative Beziehungen, die aber nor bei
grfifieren Antigenmengen deutlich in die Erscheinung treten. Zwischen
der Ambozeptormenge nnd der Antigenmenge treten dagegen im
bakteriziden Yersnch sehr enge AbhSLngigkeitsverh<nisse zutage,
die im grofien ganzen, wenn anch nicht vollkommen genau, dem
Gesetz der Multiple folgen. Im bakteriziden Plattenversuch wirkt
der Ambozeptor nicht nach seiner absolnten Menge, sondern an-
n&hernd nach dem Grade seiner Verdfinnung. Dieser Unterschied
im Verhalten des bakteriolytischen nnd des h&molytischen Ambo-
zeptors, der im wesentlichen nach seiner absolnten Menge wirkt, ist
bedingt einerseits dnrch die Vermehrung der Bakterien wahrend des
Versnches, andererseits dnrch die geringere Bindnngsgeschwindigkeit
der Ambozeptoren im grfifieren Flfissigkeitsvolnmen. Anch bei der
Komplementwirkung spielt die Bindnngsgeschwindigkeit eine Rolle
in Yerbindnng mit der die Hamolyse bzw. Bakteriolyse begleitenden
komplementbindenden Nebenreaktion.
Die Ehrlicbsche Anffassnng einer chemischen Bin dung des
Komplements an den Ambozeptor bei den Immunit&tsreaktionen be-
stebt zn Recht. Die scheinbare Abweichnng im Yerhalten des Kom¬
plements von den Gesetzen der chemischen Bindung kommt dadnrch
zustande, dafi bei den lytischen Immunitatsreaktionen gleichzeitig
nnd nacheinander mehrere Komplement veibrauchende Prozesse sich
abspielen, die sich gegenseitig storen. Hetsch (Berlin).
Hirschfelder, J. 0., Complement fixation in diagnosis
with bacterial extracts prepared with digestive
ferments. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 2073.)
Bericht fiber Bakterienextrakte, die mittels Yerdannngsfermenten
hergestellt sind und als Antigen benntzt wnrden. Es wurden Aus-
zfige aus den verschiedensten Bakterien, anch aus Spirochaete pal¬
lida hergestellt, nnd Versuche zum Krankheitsnachweis ausgeffihrt.
Die Erfolge bei Tnberknlose, Streptokokkenkrankheiten nnd Typhus,
die znfriedenstellend waren, werden mitgeteilt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sormani, B. P., Eine nene Erklftrung des Neifier- nnd
Wechsbergschen Phfinomens vermittels des „Phano-
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Imttranitfttsforachung.
61
mens der spezifischen SprOdigkeit". (Zeitschr. f. Im-
munit&tsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 336.)
Das Neifler-Wechsbergsche Phanomen, das Aasbleiben der
Sentmwirknng bei Serum uberschufi, lafit sich aucb bei der Hfimolyse
nachweisen. Entgegen der Ansicht der Entdecker spielen aber die
Ambozeptoren hierbei keine Rolle, da verschiedene Seren von gleichem
Ambozeptorgehalt das Phanomen in ungleichem Grade zeigen and da
das Phanomen schwficher ausfailt, wenn das Komplement zu dem
BlutkSrperchen-Serumgemisch bald als wenn es nach lfingerer Zeit
zngesetzt wird.
Es ergab sich dann aber, dad die hamolytischen Sera das Pha¬
nomen in nm so starkerem Made zeigen, je starker sie prazipitierend
anf das Hamoglobin wirken. Die Blntkbrperchen erfahren nnter der
Einwirknng der Immnnsera, and zwar parallel deren prazipitierender
Wirkung eine eigentiimliche Veranderung, die Verf. als „spezifische
Spr5digkeit“ bezeichnet nnd die einerseits in einer erhOhten Empfind-
lichkeit gegen mechanische Schadigung, andererseits in einer ge-
steigerten Resistenz gegen die Komplementwirknng znm Ansdrnck
kommt Znr Erzielung dieser Wirkung ist meist eine erheblich
grddere Sernmmenge erforderlich als znr Hamolyse ansreicht, doch
kann sie sich bei aiteren Seren und solchen yon niedrigem Titer
stOrend bemerkbar machen. Jedenfalls empfiehlt es sich, bei Kom-
plementbindungsversnchen mit Seren zu arbeiten, die nur schwach
prazipitierend wirken, besonders wenn man stark sensibilisierte Blut-
kfirperchen verwendet, wie bei der yom Verf. angegebenen Methodik
der Wassermannschen Reaktion. Kurt Meyer (Berlin).
Kolmer, John A. and Casselman, Arthur J., Natural hemo¬
lysins in human serum. (Journ. of infect. Diseases. VoL 16.
1916. p. 441.)
Bei der Verwendung von Hammelblutkorperchen bei Komplement-
bindungsreaktionen macht sich der schwankende Gehalt des mensch-
lichen Serums an Hammelbluthamolysinen als Fehlerquelle geltend.
Verff. untersuchten daher, ob das menschliche Serum in gleicher Haufig-
keit and Menge auch Normalhftmolysine fiir andere Blutarten enthfilt.
Bei der Prufung yon fiber 100 Seren ergab sich, daB nur noch
Hundeblut yon einem erheblichen Prozentsatz der Sera gelfist wurde.
Binder- und Ziegenblnthamolysine warden bei bedeatend weniger
Seren und in geringerer Menge gefunden. Schweine-, Ratten-,
Hfihner-, Pferde-, Kaninchen- nnd Meerschweinchenhamolysine kamen
in abnehmender Haufigkeit, im ganzen nor bei wenigen Prozent der
Sera und stets nur in geringer Menge vor. Diese Blutarten sind
also beim Arbeiten mit menschlichen Seren dem Hammelblnt vorzu-
ziehen. Kurt Meyer (Berlin).
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62
Immtwit&tsforachang.
Lucciarini, Tullio, L’azione dei sieri emolitici sulla fibra
miocardica. (Ann. dell’Istit. Maragl. Vol. 8. 1915. p. 44.)
Verf. untersuchte bei Meerschweinchen die Wirkung hamolyti-
scher Kanincheosera auf den Herzmuskel. Die Tiere erhielten in
Dosen von 1—3 ccm im ganzen 12 ccm Serum subkutan, intraperi-
toneal Oder intrakardial. Sie reagierten auf die Injektionen mit
leichter Temperatursteigerung. Nach etwa 15 Tagen starben sie
pldtzlicb.
Bei der makroskopischen Untersuchung erschien der Herzmuskel
schlaff, von dunkelgelber Farbung. Mikroskopisch ergaben sich de¬
generative Verknderungen im Sinne einer Homogenisierung der
Muskelfasern. Vert glaubt, daB seine Versucbsergebnisse das Ver-
standnis fur die Myokardveranderungen bei menschlichen Ankmien
erfiffnen. Kurt Meyer (Berlin).
Galli-Valerio, B., Prkzipitine und Trichotoxine fQr Albu-
mine und Flimmerepithel von Anodonta anatina L.
(Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1915. S. 311.)
Durch Immunisierung eines Kanincbens mit der Kdrpersubstanz
von Anodonta anatina lieB sich ein Serum gewinnen, daB mit Extrakten
aus dieser Muschel, sowie in schwacherem Grade auch mit Extrakten
aus Limnaea stagnalis Prazipitation gab.
Aufierdem brachte das frische Serum die Flimmerbewegung des
Flimmerepithels der Anodonta in knrzer Zeit zum Stillstand. Diese
Wirkung verlor es bei der Aufbewahrung bei 0—1° innerhalb 2 Tagen.
Durch frisches, an sich unwirksames Meerschweinchenserum lieB es
sich reaktivieren. Kurt Meyer (Berlin).
Vollhardt, W., 1st die Unterscheidung miitterlichen und
f5talen Blutes nach neueren Methoden mSglich, und
kann sie auch praktisch, besonders fur die gericht-
liche Medizin, zur Anwendung kommen? (Zentralbl. f.
Gynakol. 1914. S. 720.)
Vert untersuchte nach zwei Methoden: nach der biochemischen
Methode von Neumann und Homann und der Abderhalden-
schen Schwangerschaftsreaktion nach der Bovinschen Modifikation.
Die erste Methode, die sich auf die in der Schwangerschaft erheb-
lich gesteigerte, bei Neugeborenen aber sehr geringe Lipoidamie
stfitzt, ergab bei den mit fliissigem miitterlichen und Nabelschnur-
blut angestellten Versuchen eine Bestatigung der Resultate von
Neumann und Homann; besonders die Proben mit Wasser Oder
8Buren gaben bis etwa zum 30. Tag deutlich differenzierte Beaktionen.
Bei 500 Versuchen, die mit an Leinwandstucken angetrockneten
retroplazentarem und Nabelschnurblut vorgenommen wurden, versagte
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Immunitfitsforschung.
63
die Reaktion mit Platinchlorid, bei Wasser- Oder S&urezusatz trat
fast konstant bei Extrakten mit miitterlichem Blut eine verschieden
starke Trubung auf, die bei kindlichem Blut eutweder vollkommen
fehlt Oder nur in Spuren erscheint. Dieser Reaktionsunterscbied ist
bei alien Froben bis etwa zum 20. Tage deutlicb, bei den meisten
noch l&nger, bei zweien wurden noch am 170. und 190. Tage deutlich
differenzierte Reaktionen erzielt. Der negative Ausfall der Probe
oder die nur ganz schwach opalisierende, eben wahrnehmbare Ver-
finderung des Alkoholextraktes besagt forensisch mit grofier Sicher-
heit, daB es sich urn kindliches Blut bandelt. Die Abderhalden-
sche Reaktion ergibt weder mit Slteren, nicht sterilen und hamo-
lytischen Seren, noch mit Extrakten aus Blutflecken, auch nach der
Bovinschen Modifikation sichere Resultate, ist in dieser Hinsicht
forensisch vorlaufig noch unbrauchbar. Pry 11 (Charlottenburg).
Lee, Roger J. and Robertson, Oswald H., The effect of anti¬
platelet serum on blood platelets and the experimen¬
tal production of Purpura haemorrhagica. (Journ. of
med. Research. Yol. 33. 1916. p. 323.)
Durch Immunisierung von Kaninchen mit Blutplattchen vom
Meerschweinchen laBt sich ein Serum gewinnen, das Meerschweinchen-
blutplattchen agglutiniert und auflost. Die Wirkung ist von der
Anwesenheit von Komplement abhangig. Sie ist artspezifisch. Meer¬
schweinchen injiziert rief das Serum das typische Bild der mensch-
lichen Purpura haemorrhagica hervor: zahlreiche profuse Blutungen,
langes Nachbluten, Verminderung der Blutplattchen, normale Gerin-
nungszeit bei fehlender Retraktion des Blutkuchens. Die Erschei-
nungen waren besonders sturmisch nach intraperitonealer und intra-
kardialer Injektion. Die letale Dosis des Serums betrug bei jener
1 ccm, bei dieser 0,5 ccm fur Meerschweinchen von 300—400 g Gewicht.
Eine lokale Wirkung auf das Mesenterium iibte das Serum nicht
aus. Das Serum der vergifteten Meerschweinchen selbst zeigte keine
Wirkung auf Blutplattchen in vivo oder in vitro.
Kurt Meyer (Berlin).
Freund, Hugo A. and Rexford, Walton K., Serologic exami¬
nation in a case of polycythemia. (Arch, of internal Med.
Vol. 17. 1916. p. 415.)
In einem Falle von Polycythamie erwies sich der Komplement-
gehalt des Serums als normal. Das auf 50 Proz. erhitzte Serum wirkte
nicht starker antikomplement&r als normales. Die Blutkdrperchen
zeigten normale Resistenz sowohl gegenuber hamolytischem Ambo-
zeptor wie gegenuber hypotonischer Salzlosung.
Kurt Meyer (Berlin).
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64
Immunit&tsforschnng.
Versell, Arnold, Uber das serologiscbe Verhalten von Milcb
und MilcheiweiBkSrpern in frischem and gekochtem
Znstande. (Zeitscbr.f.Immunitatsforsch.Orig.Bd.24.1915.S.267.)
Verf. stellte Antisera gegen Euh-, Ziegen- und Frauenmilch,
Kuh-, Ziegen- und Frauenmolke, Kuh-, Ziegen- und Frauenkasein,
gekocbte Euh- und Frauenmilch, Binder-, Ziegen- und Menscben-
serum her und prbfte sie auf Komplementbindung mit dera homologen
und den anderen Antigenen. £s ergab sich dabei folgendes:
Frauenmilcbsera reagieren auch mit Euhmilch und in geringem
Grade mit Ziegenmilch, ebenso Euhmilch-Antisera mit Frauenmilch.
In ahnlicher Weise reagieren Euhkasein-Antisera und Euhkoktolakto-
sera auch mit Frauenkasein resp. gekochter Frauenmilch. Dagegen
tritt weder zwischen Menschenserum-Antiserum und Rinder- Oder
Ziegenserum, noch zwischen Rinderserum-Antiserum und Menschen-
serum eine Reaktion auf. Wie die Serum-Antisera verhalten sich
auch die Molkenantisera.
Mit Molke und Easein gewonnene Antisera reagieren mit Voll-
milch starker als mit dem zur Immunisierung verwendeten Bestand-
teil der Milch. In geringem Grade reagieren sie auch mit dem
Serum der betreffenden Tierart, w&hrend Easeinantisera und Eokto-
laktosera dies nicht tun. Diese Sonderstellung des Easeins ist viel-
leicht durch die bei seiner Darstellung notigen Eingriffe bedingt.
Eoktolaktosera erweisen sich als viel weniger wirksam als die mit
frischer Milch erhaltenen Antisera. Ebenso reagieren gekochte Milch
und die gekochten Milchbestandteile mit alien Antiseren, auch den
Eoktolaktoseren, weniger stark als die ungekochten Antigene. Immer-
hin trat gekochtes Easein noch mit zahlreichen Antisera in deutliche
Reaktion, gekochte Molke dagegen niemals. Eoktolaktoserum reagiert
starker mit Easein als mit Molke, wahrend Milchantiserum mit Molke
starkere Reaktion zeigt als mit Easein. Gekochte Milch tritt mit
Easeinantiserum in Reaktion, nicht aber mit Molkenantiserum. Auch
hierin zeigt sich also eine gewisse Ubereinstimmung zwischen den
Reaktionen der gekochten Milch und des Easeins.
Von den einzelnen Milchbestandteilen zeigt die Molke ahnliche
spezifische Eigenschaften wie das Blutserum, wahrend das Easein
nicht in gleichem Grade artspezifisch ist. Man kann daher von einer,
wenn auch wenig ausgesprochenen, Spezifizitat der Milch im Sinne
der Organspezifizitat der Linse sprechen, die hauptsachlich auf den
Easeingehalt zurttckzufiihren ist.
Das Reaktionsvermdgen der Milch wie des Easeins nimmt um
so mehr ab, je langer und je holier sie erhitzt werden. Es empfiehlt
sich daher an Stelle des Ausdrucks „Eoktostabilitat“ der zutreffendere
der relativen Thermoresistenz des Milch- und Easeinantigens.
Eurt Meyer (Berlin).
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Immunitateforschuug.
65
Smyth, Henry Field, The reactions between bacteria and
animal tissues nnder conditions of artificial culti¬
vation. H. Bactericidal action in tissue cultures.
(Journ. of experim. Med. Yol. 23. 1916. p. 265.)
Hiihnerplasma iibt auf verschiedene Bakterienarten mehr Oder
weniger starke bakterizide Wirkung aus, sehr stark z. B. auf Diph-
therie-, weniger auf Typhus- und Dysenterie-, fast gar nicht auf
Colibazillen. Durch Verdttnnung mit Ringer scher LSsung wird die
bakterizide Wirkung bedeutend herabgesetzt. Ebenso wird durch
Anwesenheil wachsender Gewebe, z. B. Milzgewebe, die bakterizide
Wirkung abgeschw&cht. Andererseits wirken auch die Gewebszellen
selbst bakterizid, jedoch nur bei unmittelbarem Kontakt, so dafi sich
um die Gewebssthcke herum eine bakterienfreie Zone findet.
Derselbe, The reactions between bacteria and animal
tissues under conditions of artificial cultivation.
III. The action of bacterial vaccines on tissue cul¬
tures in vitro. (Ibid. p. 275.)
Anwesenheit abgetoteter Bakterien begunstigt das Wachstum
won Gewebskulturen. Im allgemeinen brauchen die Bakterien nur
auf 60° erhitzt zu sein. Nur Staphylokokken wirken unter diesen Be-
dingungen wachstumshemmend. Erst wenn sie auf 100° erhitzt sind,
begflnstigen sie das Wachstum.
Derselbe, The reactions between bacteria and animal
tissues under conditions of artificial cultivation.
IV. The cultivation of tubercle bacilli with animal
tissues in vitro. (Ibid. p. 283.)
In Plasmakulturen mit Oder ohne Gewebsstuckchen bilden Tu-
berkelbazillen charakteristische Streptothrix-ahnliche Kolonien von
lose verschlungenen Fadenbiindeln.
In Milzkulturen werden isolierte Bazillen phagocytiert und ihre
Vermehrung verhindert. Um Bazillenhaufen sammeln sich zun&chst
als Lymphocyten imponierende Rundzellen, spater polygonale Paren-
chymzellen mit einem oder mehreren Kernen an. Sie phagocytieren
die Bazillen und verschmelzen dann zu typischen Riesenzellen.
Die Bazillen werden entweder von den Zellen verdant Oder ver-
mehren sich in ihnen und bringen sie zum Absterben.
Kurt Meyer (Berlin).
Lohner, Leopold, Uber Normalleukotoxine und ihre Be-
ziehungen zur Phagocytose und Blutverwandtschaft.
(Arch. f. d. ges. Physiol. Bd. 162. 1915. S. 129.)
Das Ergebnis seiner Untersuchungen fafit Yerf. folgendermafien
zusammen:
Erste AM. Refer. Bd. 6fi. No. 8/4. 5
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66
Immnnit&tsforachnng.
Heterologe, unverdfinnte Sera (Kaninchen, Meerschweinchen, Hand,.
Schwein, Ziege, Schaf, Hind, Mensch) beeinflussen die Kohlenphago-
cytose von Pferdeleukocyten im Sinne einer Herabsetzung des Phago-
cytenprozentes.
Hitzeinaktivierung der Sera (V> Stunde bei 55,5° C) vermindert
die Phagocytoseherabsetzung betrachtlich, hebt sie aber nicht auf.
Die Phagocytoseherabsetzang in aktiven Fremdseren ist in erster
Linie auf den Gehalt der Sera an Normalleukotoxinen zurQckzufuhren.
Die Bestimmnng der Kohlenphagocytoseherabsetznng stelit ein aus-
gezeichnetes Mittel zu deren Nachweis dar and liefert Hinweise auf
eine Toxineinwirkung, wo die bisher angewandten Methoden (Berflck-
sichtigang der Leakolyse, des Bewegungs- und des Ffirbungsver-
mbgens der Leakocyten), zam Teil wenigstens, negative Ergebnisse
zutage forderten.
Die Normalleukotoxine sind komplexe, thermolabile Seram bestand-
teile (G o r d m a n). Gewisse Beobachtungen scheinen dafiir zu sprechen,.
dafi aber aacb in inaktivierten Seren speziflsche, leukotoxische KOrper,
also thermostabile Sabstanzen, spurenweise vorkommen. In der Haupt-
sache ist die Phagocytoseherabsetzang in inaktivierten artfremden
Seren dagegen eine Folge von Verschiedenheiten in der grOberen
chemischen Konstitution, besonders wohl von Abweichungen im Ca-
nnd OH-Ionengehalte. Auf die gleiche Ursache muB die Herab¬
setzung in den wenigen aktiven Fremdseren, die spezifischer Leuko-
toxine zu entbehren scheinen, zuruckgefuhrt werden.
Die Normalleukotoxine der verschiedenen Serumarten (SSugery
sind ihrer Wirkung nach, ermittelt durch den Grad der Phagocytose¬
herabsetzung, untereinander verschieden. Aber auch die Toxintiter
der Seren verschiedener Individuen einer und derselbeu Art zeigen,
h&ufig sehr betr&chtliche Schwankungen. Die individuellen Titer-
differenzen sind in manchen Fallen grbBer als die Artdiflerenzen.
Die Aufstellung einer Artenreihe fur die Starke der Leukotoxin-
wirkung auf Pferdeleukocyten kann wegen der vorkommenden indi¬
viduellen Titer differenzen nicht gegeben werden. Diese Aufgabe
wfirde, wenn iiberhaupt durchfiihrbar, ein unvergleichlich grSBeres
Versuchsmaterial erfordern.
Das vorliegende Material erlaubt aber jedenfalls schon den einen
Schlufi zu ziehen, dafi ein vollstandiger Parallelismus zwischen der
Leukotoxinwirkung und der Blutsverwandtschaft nicht besteht, den
Parallelismus dahin verstanden, daB die Toxin wirkung sich um so
starker bemerkbar macht, je ferner sich die Arten stehen, bzw. dafi
sie unter nahe verwandten fehlt.
Das Ausbleiben eines cytotoxischen Effektes darf nicht immer
als ein Beweis fiir eine bestehende nahe Blutsverwandtschaft aus-
gelegt werden, und ebenso ist das Zustandekommen einer Cytotoxin-
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Immunit&tsforschung. 07
wirknng nicht immer ein Belag fur einen betrachtlichen Verwandt-
schaftsabstand.
Tatsacben wie theoretische Uberlegungen fiihren zu der Folge-
rung, dad die Heranziehung jener biologischen Methoden, die auf die
Feststellung des Auftretens Oder Fehlens einer normalcytotoxischen
Wirknng (H&molyse, Hamagglutination, H&mopsonierung nnd Leuko-
toxin wirknng bei Transfnsions- und in vitro-Versuchen) hinanslanfen,
far die Beurteilung des Verwandtschaftsproblems verfehlt ist.
Gildemeister (Posen).
Hamburger, H. J., Znr Biologie der Pbagocyten. Die Be-
dentnng von Sauerstoff fur die Phagocytose. (Internat.
Zeitschr. £, physik.-chem. Biol. Bd. 2. 1915. S. 227.)
Durch halb- bis einstiindigen Anfenthalt in KochsalzlOsung, die
dnrcb Dnrcbleiten von Stickstoff oder Wasserstoff sauerstofffrei ge-
macht ist, wird das phagocytare Vermogen von Lenkocyten bedentend
gesteigert. Langere Einwirknng (4—5 Stnnden) der sanerstofffreien
LOsung setzt dagegen die Phagocytose herab.
Diese Ergebnisse ermOglichen eine nngezwnngene Erklarnng der
fraher vom Verf. beobachteten Beschleunigung der Phagocytose durch
Chloroform und andere lipoidlosliche Substanzen.
Bekanntlich verlieren die Zellen in der Chloroformnarkose das
YermSgen, den Sauerstoff zn verwerten. Ganz geringe Chloroform-
mengen werden eine unvollkommene Sauerstoffblockierung zur Folge
haben. Sie werden also die Phagocyten in den gleichen Znstand
versetzen, den sie bei kurzdauerndem Anfenthalt in sauerstofffreier
LOsung erfahren, also in einen Zustand gesteigerter Erregbarkeit.
Kurt Meyer (Berlin).
Hamburger, H. J., Uber den Einflnfi von Spnren Cyan-
kalinm anf die Phagocytose. (Ebenda. S. 245.)
Die Feststellung, dafi Sauerstoffentziehung die Phagocytose
steigert, liefl es erwunscht erscheinen, zu prufen, ob anch Cyan-
kalium, das die Sauerstoffanfnahme durch die Zellen hemmt, in ge-
ringen Mengen phagocytosefordernd wirkt.
In der Tat lieB sich eine deutliche Steigerung der Phagocytose
durch Spnren Cyankalinm nachweisen. GrOBere Mengen wirkten
hemmend oder lahmend anf die Phagocytose.
Die Phagocyten verhalten sich dem Cyankalinm gegeniiber also
ganz &hnlich wie das Atemzentrum. Kurt Meyer (Berlin).
Hamburger, H. J., Phagocyten nnd Atemzentrum. Erkl&-
rnng des Exzitationsstadinms bei der Narkose.
(Ebenda. S. 249.)
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Immunit&tsforschang.
Das Verhalten der Phagocyten gegeniiber Sauerstoffentziehung
and gegeniiber Cyankalinm entspricht ganz dem des Atemzentrnms.
Die zweckm&Bige Eigenschaft des Atemzentrnms, „nach dem Bediirfnis“
zu arbeiten, ist also nicht, wie man bisher glaubte, fur die Nerven-
zellen spezifisch, sondern kommt auch anderen Zellarten zu.
Auch gegeniiber Kohlens&ure verhalten sich die Phagocyten wie
das Atemzentrum. Durch sehr geringe Mengen Kohlensaure wird
die Phagocytose gesteigert, durch groBere gelilhmt.
Die gesteigerte Erregbarkeit des Atemzentrnms im Beginne der
Chloroformnarkose entspricht der Steigerung der Phagocytose durch
geringe Mengen Chloroform. Es liegt nahe, das Exzitationsstadinm
der Chloroformnarkose anf eine analoge Steigerung der Erregbarkeit
der hOheren Nervenzentren zurftckzufuhren. KurtMeyer (Berlin).
Hamburger, H. J., Zur Biologie der Phagocyten. Der Ein-
fluB von Wasserstoffsuperoxy d anf die Phagocytose.
(Internat Zeitschr. f. physikal.-chem. Biol. Bd. 2. 1915. 8. 255.)
Im Gegensatze zu Sauerstoffgas befSrdert Wasserstoffsuperoxyd
die Phagocytose erheblich. Die Wirkung besteht nicht nur, wie bei
Kalksalzen nnd lipoidloslichen Stoffen, in einer Beschleunigung der
Phagocytose, sondern auch in einer absoluten Vermehrung der auf-
genommenen Partikel.
Der fbrdernde EinfluB des Wasserstoffsuperoxyds ist nicht re-
versibel. Man muB sich daher vorstellen, daB es eine chemische
Wirkung, vielleicht eine Oxydation hervorruft. Allerdings befSrdern
Kaliumchlorat nnd Ferricyankalium, die ebenfalls oxydierend wirken,
die Phagocytose nicht. Kurt Meyer (Berlin).
Pfenninger, W M Uber den EinfluB von Salzldsungen auf
das phagocyt&re VermBgen der Leukocyten. (Berl. tier-
Srztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 241.)
VorUuflge Mitteilung uber den EinfluB anorganischer Anionen
und Kationen sowie organischer Ionen auf das phagocyt&re Ver-
m5gen der Leukocyten in vitro und in vivo. Die Versuche haben
ergeben, daB s&mtliche untersuchten Ionen — Ba, Sr regelm&fiig,
K und S0 4 gelegentlich ausgenommen — die Phagocytose begiinstigen
in vitro sowohl als in vivo. Bezuglich der Versuchsergebnisse im
einzelnen muB auf das Original verwiesen werden.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Archibald, B. A. and Moore, Gertrude, A preliminary report
on the production, action and therapeutic effects of
leukocytic extracts. (Arch, of internal Med. Vol. 14. 1914.
p. 126.)
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Immiuut&tsforschong.
69
Leakocytenextrakte lassen sich in beliebiger Menge aus steril
in Natrinmzitratlosung anfgefangenem Tierblnt herstellen, indem
dieses znr Auflosung der Leukocyten mit 1 Proz. Essigs&ure versetzt
nnd dann zentrifngiert wird. Das Leukocytensediment wird ge-
waschen and mit der vierfachen Menge destillierten Wassers
zunachst eine Stnnde bei 58° nnd dann bis znr volligen Auflosung
bei 37° gebalten. Snbkntane Injektionen der Extrakte rufen starke
Lenkocytose hervor. Sie iiben eine sehr gimstige Wirkung bei
aknten menschlichen und tierischen Infektionen aus. Da ibre direkte
bakterizide Wirknng nur gering ist, so wirken sie im Organismus
wahrscbeinlich indirekt dnrch Anregnng der Phagocytose.
Kurt Meyer (Berlin).
Winkler, K., Verdauungsversuche an Katalaseldsnngen
mit proteolytischen and peptolytiscben Fermenten-
(Fermentforscbung. Jg. 1. 1915. S. 105.)
Die Verdaunngsversache an Katalaseldsnngen, die von den ver-
schiedensten Tiergruppen stammten, warden mit verschiedenen Tryp-
sinpraparaten, dem Magensaft des Krebses and den Dann- nnd Leber-
extrakten verschiedener wirbelloser Tiere ausgefuhrt Die Versuchs-
anordnnng usw. ist im Original ausfiihrlicb angegeben. Nacb den
Versuchen des Verf. scheint in der Katalase eine chemische Substanz
vorzuliegen, die zwar eiweifiartiger Natur ist, da sie dem Abbaa
darcb Proteasen unterliegt, nicht aber znr Gruppe der EiweiBkorper
gerechnet werden kann, die lediglich yon Trypsin angegriffen werden.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Waentig, P. and Gierisch, W., Uber die chemiscbe Natur
der Katalase. (Fermentforscbung. Jg. 1. 1915. S. 165.)
Auf Grund der eingehenden Untersucbungen kommen die Verff. zu
folgendem Ergebnis: Die Katalase ist ein im Vergleich zu seiner Wirk-
samkeit in anfierordentlicb geringer Menge (ca. 0,3 Proz.) in der
Leber vorhandener, in Wasser lOslicher, koagulierbarer EiweiB-
kfirper, der darch MineraMuren, besonders dnrch Salpetersfture,
in der K<e, aber nicht dnrch Essigskure gefdllt wird. Der Hitze-
koagulation geht eine Inaktiyierang yoraus, das Koagnlum zeigt
mucinartige Beschaffenheit. Die F&llangen darch Alkohol nnd Am-
monsalfat, far welche die Grenzkonzentrationen yon den beigemengten
Yeranreinignngen abh&ngig sind, sind aktive reversible Gele, die nur
langsam denatnrieren. Fallungsmittel sind ferner die sog. Alkaloid-
reagentien and Bromwasser in essigsanrer LSsung. Die bekannten
EiweiBfarbreaktionen sind samtlich positiv. Die Binretprobe wird
mit blanyioletter Farbe erhalten. Der Stickstoffgehalt der Trocken-
snbstanz der Extrakte steigt mit wachsendem Reinheitsgrad auf
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70
Immmut&tsforachniig.
mindestens 14 Proz., doch ist es fraglich, ob der Eorper vollkommen
rein yorliegt. Der EiweiBkdrper enth< vielleicht eine Zuckerart,
die die Molichsche Probe gibt, aber nach der Hydrolyse nicht mit
Fehlingscher Losung reagiert. Der Gehalt an Mineralstoffen kann
aufierordentlich verringert werden, ohne dad die Aktivitat der Eata-
lase darunter leidet, doch hinterbleibt stets ein Rest von Eisen
nnd Phosphorsaure, der bei der Dialyse nicht verschwindet und
bei der Absorption mit der aktiven Snbstanz anfgenommen wird.
Bei beiden Bestandteilen, besonders beim Eisen, ist es fraglich, ob
es sich um integrierende Bestandteile der Eatalase handelt. Purin-
basen, die in der Hydrolysenfliissigkeit der Trockenrhckstande on-
reiner Extrakte sich nachweisen lassen, verschwinden vSllig in den
reineren. Die Eatalase ist also ein Nnkleoproteid.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Jobling, James W., Petersen, William and Eggstein, A. A., The
serum ferments and antiferments during pneumonia.
Studies on ferment action XXIV. (Journ. of experim. Med.
VoL 22. 1915. p. 568.)
Dieselben, Serum changes following kaolin injections.
Studies on ferment action XXV. (Ibid. p. 590.)
XXIV. Der Antitrypsintiter des Serums steigt wahrend der Pneu¬
monia standig an, beginnt aber mit Einsetzen der Erisis abznsinken.
Gleichzeitig tritt eine Protease im Serum auf. Es sind damit
gunstige Bedingungen fur die Autolyse des pneumonischen Exsudats
gegeben. Nach Ansicht der Verff. ist ein groBer Teil der toxischen
Erscheinungen bei der pneumonischen Infektion durch Resorption
intermedi&rer Abbauprodukte aus dem Exsudat bedingt. Mit Ein¬
setzen der verst&rkten Autolyse werden diese weiter zu ungiftigen
Produkten aufgespalten. Zum Ausdruck kommt dies in einer Ab-
nahme des inkoagulablen Stickstoffs und der Proteasen im Serum.
XXV. Durch intravenose Injektion von 0,5 g Eaolin werden bei
Hunden anaphylaxie&hnliche Erscheinungen hervorgerufen. Nach der
Injektion sinkt nach vorubergehender Steigerung der Antitrypsintiter
ab. Gleichzeitig tritt eine Protease im Serum auf, die Menge des
nichtkoagulablen Stickstoffs nimmt zu.
Verff. nehmen an, daB durch das Eaolin Antitrypsin adsorbiert
wird, daB sich dadurch das Gleichgewicht zwischen Serumprotease
und Antiferment verschiebt, und daB damit die Bedingungen fur eine
Proteolyse der SerumeiweiBkorper mit Auftreten giftiger Spalt-
produkte gegeben ist. Eurt Meyer (Berlin).
Jobling, James W., Petersen, William and Eggstein, A. A., The
effect of protein sp.lit products on the serum ferments
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Immunity tsforschung.
71
and antiferment Studies on ferment action. XXVI.
(Jonrn. of experim. Med. Yol. 22. 1915. p. 597.)
Beim Hunde rufen intravenSs injizierte primare Proteosen auBer
ihrer toxischen Wirkung in der Regel folgende Serumveranderungen
hervor: zunachst Yermehrnng, dann Abnabme des Antiferments, Zu-
oahme der Serumprotease und der Serumlipase, Abnahme der Pro¬
teosen and des Aminostickstoffs.
Sekundare Proteosen bewirken weniger deutliche Veranderungen
des Antifermenttiters, deutliche Vermehrung der Serumprotease, Ver-
mehrung der Serumproteosen, geringe Veranderungen der Serumlipase
und primare Abnahme des Aminostickstoffs.
Ein aus Hundemuskel hergestelltes Pepton rief ahnliche Ver¬
anderungen im Antifermenttiter heryor wie die primaren Proteosen, <
ferner deutliche Vermehrung der Serumprotease, eine geringe Zu-
nahme der Serumlipase, primare Abnahme mit folgender Zunahme
der Proteosen, Zunahme des Aminostickstoffs. Ganz geringe Pepton-
mengen bewirkten eine Abnahme des Antifermenttiters und gleich-
zeitig eine primare Verminderung der Serumprotease.
Das Peptonpraparat war in Mengen von 0,5 g in den Magen
uder das Rectum eingebracht ungiftig, wahrend es bei direkter In-
jektion in den Dunndarm in 5—10 Minuten den Tod unter dem Bilde
eines schweren Shocks herbeifuhrte. Kurt Meyer (Berlin).
Jobling, James W., Petersen, William and Eggstein, A. A., The
effect of killed bacteria on the serum ferments and
antiferment. Studies on ferment action. XXVII. (Joum.
of experim. Med. VoL 22. 1915. p. 603.)
IntravenSse Injektion abgetSteter Bakterien hat beim Hunde das
Auftreten einer nicht spezifischen Protease und Lipase im Serum zur
Folge. Temperatur und Leukocytenkurve zeigen keine Beziehungen
zu diesen Fermentveranderungen. Das Serumantitrypsin ist nach
der Injektion gewohnlich vermehrt.
Die Schnelligkeit und Ausdehnung der Reaktion ist abhangig
von der Toxizitat der Bakterien und ihrer Resistenz gegenuber der
Proteolyse. Von den untersuchten Bakterienarten rief der Typhus-
bazillus die starksten, der Tuberkelbazillus die geringsten Ferment-
veranderungen hervor.
Da natives EiweiB im Gegensatz zu seinen Spaltprodukten solche
Veranderungen nicht hervorruft, so kann die toxische Wirkung der
Bakterien ebenfalls nur durch Spaltprodukte bedingt sein, sei es, daB
diese unter der Einwirkung der Serumprotease entstehen, sei es, daB
sie praformiert in den Bakterien enthalten sind und bei der Bak-
teriolyse in Freiheit gesetzt werden. Da der leicht proteolysierbare
Heubazillus weit weniger toxisch wirkt. als der viel resistentere
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72
Immanit&tgforBchang.
Typhusbazillus, so ist die Giftbildung durch Proteolyse sehr unwahr-
scheinlich. Wahrscheinlich werden also pr&formierte toxische Spalt-
produkte bei der Bakteriolyse, der einfachen AuflSsung der Bakterien,.
frei. Die Serum protease wirkt wahrscheinlich sogar entgiftend, in-
dem sie die toxischen Spaltprodukte zu den atoxischen Aminos&uren
abbaut. Kurt Meyer (Berlin).
Jobling, James W. and Petersen, William F., Zur biologischen
Bedeutung der unges&ttigten Fettsauren. I. Mit-
teilung. (Zeitschr. f. Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 24.1915. S. 292.)
Verff. stellen die Ergebnisse ihrer im Journ. of experim. Med.
erschienenen Arbeiten in folgenden S&tzen zusammen.
Beseitigung des Antiferments des Serums verleiht diesem eine
groBere Giftigkeit sowohl fur normale wie fur sensibilisierte Meer-
schweinchen. Experimentelle ErhOhung des Antifermenttiters steigert
die Widerstandsfahigkeit sensibilisierter Tiere gegen Reinjektion des-
Antigens.
Die Antifermente der Bakterien bestehen aus ihren ungesattigten
Lipoiden. Die Resistenz intakter Bakterien gegeniiber der Trypsin-
verdauung beruht wahrscheinlich auf einer Lipoidumhullung.
Durch mikrochemische Analyse ist w&hrend der Bakteriolyse
keine Zunahme des nichtkoagulablen Stickstoffs, also keine Proteolyse
nachweisbar.
Komplement und Serumprotease sind nicht identisch, da bei
Chloroformextraktion des Serums jenes zerstort, diese erst wirksam
wird.
Im Meerschweinchen- und Kaninchenserum ist Protease stets
nachweisbar. Sie ist in schwach saurer und alkalischer Losung
wirksam. Bei 56° wird sie stark geschadigt, bei 70° vollkommen
vernichtet. Von ungesattigten Seifen wird sie gehemmt Sie ist
nicht spezifisch. Im Hundeserum ist sie nur bisweilen vorhanden.
Durch Injektionen artfremden EiweiBes wird sie in unspezifischer
Weise vermehrt. Im normalen Menschensernm lafit sie sich nicht
nachweisen.
Die Abderhaldensche Reaktion beruht auf einer Adsorption
des Antiferments durch das Substrat. Die dabei frei werdende
Protease verdaut nicht das spezifische Gewebe, sondern die Serum-
eiweifikbrper. Das Komplement ist an der Reaktion nicht beteiligt,
da diese auch mit inaktiviertem Serum eintritt.
Bei Jodkaliumtherapie sinkt der antitryptische Titer. Dadurch
erlangen die proteolytischen Fermente des KSrpers groBere AktivitSt.
Vielleicht beruht hierauf die therapeutische Jodwirkung.
Kurt Meyer (Berlin).
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□ riairal fro m
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Immunity tsforschung.
73
Jobling, James W., Petersen, William F. and Eggstein, A. A.,
Studien iiber Sernmfermente and -antifermente. (Zeit-
schr. f. Immunit&tsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 459.)
Verff. berichten fiber eine Reihe von Untersuchnngen, die das
Verhalten der Sernmfermente und -antifermente unter verschiedenen
Bedingnngen betreffen.
Der Proteasegehalt wurde festgestellt durch kolorimetrische Be-
stimmnng (nach Folin) der Vermehrung an inkoagulablem Stickstoff,
die in dem zwecks Ausschaltung des Antitrypsins mit Chloroform
geschuttelten Serum eintrat. Die Lipase wurde an der Spaltung von
Athylbutyrat gemessen.
Bei der Trypsinvergiftung tritt eine Vermehrung von Protease
und Lipase ein. Wahrscheinlich handelt es sich urn mobilisierte
Zellfermente. Die beobachtete Antifermentabnahme kann als Ab-
sfittigung durch die Protease gedeutet werden, beruht aber wahr-
scheinlicher auf Dispersitatsverfinderungen der ungesfittigten Lipoide.
Beim akuten anaphylaktischen Anfall des Hundes werden als
erste Erscheinungen Protease- und Lipasevermehrung, Antiferment-
und Albumosenverminderung und Zunahme des nichtkoagulablen
Stickstoffs und der Aminosfturen beobachtet. Die Proteasevermehrung
mOchten Verff. nicht mit Pfeiffer auf das Absterben von Zellen
mit Freiwerden intrazellulfirer Fermente beziehen, sondern halten es
fir moglich, dafi die Fermentmobilisation erst ihrerseits eine Intoxi-
kation zur Folgd hat.
EiweiBspaltprodukte erhohen bei intravenoser Injektion den
Antifermenttiter, bewirken meist auch Proteasevermehrung, beein-
flussen die Lipase aber wenig.
Die Kaolinvergiftung beruht wahrscheinlich auf Adsorption des
Antiferments, wodurch es zur Spaltung von SerumeiweiB kommt, wie
aus der starken Vermehrung der Albumosen zu schlieflen ist.
Injektion arteigenen Serums bewirkt Antifermentvermehrung und
geringe Verminderung der Protease.
Bakterien rufen bei intravenfiser Injektion starke Vermehrung
der Protease und Lipase hervor. Die Giftigkeit der Bazillen ist
wohl nicht durch die erst bei der Proteolyse entstehenden, sondern
durch praformierte giftige Spaltprodukte, die bei der Auflosung frei
werden, bedingt.
Die Verfinderungen bei experimenteller Pankreatitis entsprechen
mehr denen nach Vergiftung durch EiweiBspaltprodukte als bei
Trypsinvergiftung.
Nach Thyreo-Parathyreoidektomie tritt Vermehrung des Anti¬
ferments, des Reststickstoffs, der Albumosen und Protease schon am
Tage der Operation auf, wfihrend Lipase- und Aminosaurengehalt
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74 Immnnit&teforschttng.
unverkndert bleiben, doch sind diese Veranderungen nicht ganz
konstant.
Bei der menschlichen Pneumonie wird zuerst eine Vermehrung
des Reststickstoffs beobachtet. Weiterhin nehmen Protease und Anti-
ferment zu. Mit der Entfieberung setzen Verminderung des Anti¬
ferments, Vermehrung der Protease und Lipase und Abnahme des
Reststickstoffs und der Albumosen ein. Wahrscheinlich werden die
Intoxikationserscheinungen nicbt allein durch die aus den Pneumo-
kokken stammenden Toxine, sondern auch durch Spaltprodukte des
Exsudats hervorgerufen, so dad eine therapeutische Beeinflussung
nicht nur den Pneumokokken Rechnung zu tragen hat, sondern anch
das Gleichgewicht zwischen Ferment und Antiferment so umstimmen
muB, daB der autolytische Abbau soweit beschleunigt wird, daS nur
noch atoxische Spaltprodukte resorbiert werden.
Kurt Meyer (Berlin).
Ross, Ellison L. and Singer, H. Douglas, A point to be con¬
sidered in the use of the Abderhalden reaction. (Arch,
of internal Med. Vol. 14. 1914. p. 552.)
H&ufig geben vollig blutfrei gewaschene Organe noch eine posi¬
tive Abderhaldensche Reaktion mit Normalserum. Durch fort-
gesetztes Waschen lafit sich ein Stadium erreichen, bei dem ein Ab¬
bau mit Normalserum ausbleibt. Die Organe sind erst dann als
brauchbar anzusehen, wenn sie mit mehreren Normalseren keine
Abbaureaktion mehr geben.
Die Substanz, die von Normalserum abgebaut wird, lafit sich aus
dem Waschwasser durch Alkohol ausfftllen. Kurt Meyer (Berlin).
Seiffert, G., Trockenorgane fur die Abderhaldensche
Reaktion. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 456.)
Es ist moglich, die fur die Abderhaldensche Reaktion auf
Abwehrfermente notwendigen Organe zu trocknen und sie steril und
unverandert aufzubewahren. Dadurch wird die Ausfuhrung der
Reaktion sehr erleichtert. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kafka, V., Uber das Schicksal des Komplements w&h-
rend des Ablaufes des Dialysierversuches nach Ab¬
derhalden. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 825.)
Das Komplement wird im Ablauf des Dialysierverfahrens schwer
geschadigt. Dem Komplement ist daher bei dem Zustandekommen
der Abderhaldenschen Reaktion eine funktionelle Rolle nicht zu-
zusprechen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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ImmunitStsforschang.
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Abderhalden, E., Studien fiber dasVerhalten verschiedener
Blutsera gegentiber verschiedenen Organsubstraten.
(Fermentforsch. Bd. 1. 1916. S. 351.)
Allgemeine Besprechung des Forschungsgebietes der Abwehr-
fermente, ihrer vermutlichen Herkunft, Wirkung des Nachweises, der
Methodik, der Fehlerquellen, der Spezifizitfit and Hinweis auf die
noch zu leistende Arbeit auf diesem Gebiete, die Lficken usw. and
Mitteilung yon etwa 250 noch nicht veroffentlichten Fallen, die mit
Hilfe der Abderhaldenschen Beaktion untersncht worden sind.
Verf. halt eine erfolgreiche Bearbeitnng des ganzen Forschungs-
gebietes nur ffir moglich, wenn Mittel vorhanden sind, die auf breiter
Grundlage mit einem Stab yon speziell ansgebildeten Mitarbeitem
jedes einzelne Problem von Grand aus zu erforschen erlauben. Es
gehoren pathologisch-anatomisch grundlich geschulte Hilfskrafte and
solche, die die ganzen Untersuchungsmethoden grfindlich beherrschen,
dazn, am ein befriedigendes Resaltat zu erzielen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
van Slyke, D. D., Vi nograd -Villchur, H. and Losee, J. R., The
Abderhalden reaction. (Jonm. of biol. Chem. Vol. 23. 1915.
p. 377.)
Der Zweck der Untersuchnng war, eine Methode zu finden, die
quantitativ, genugend einfach, genau and frei von subjektivem Ein-
fluB and spezifisch fur proteolytische Fermente war. Die Versuche
warden darch Vergleichang von norinalem Serum vom Mann mit
dem von schwangeren and nichtschwaDgeren Franen mit der Dia-
lysiermethode angestellt.
Die einfache and quantitative Methode besteht in der Messung
des Aminostickstoffs der bei der Einwirkung von Seram and Substrat
bei der Abderhalden-Reaktion sich bildenden Aminoverbindungen.
Die Mischung wird nach der Bebrfitnng mit kolloidalem Eisen-
hydroxyd von Eiweifi befreit, das Filtrat eingedampft and die Menge
des Aminostickstoffs mit dem Mikrostickstoffbestimmangsapparat er-
mittelt. Als Kontrollen warden normale nichtpathologische Sera ver-
wendet, aufierdem warden einige Bestimmungen mit pneumonischen
Seren angestellt. Bei einigen Versuchen wurde an 8telle des Plazenta-
gewebes karzinomatfises (Gebarmutter-) Gewebe als Substrat ver-
wendet.
Praktisch zeigt jedes Seram, ob es von einem schwangeren oder
nichtschwangeren Individuum stammt, Eiweifizersetzung, wenn es mit
nach Abderhalden hergestelltem Plazentagewebe zusammengebracht
wird. Die bei dem angewandten Verfahren gewonnenen, den Grad
der Proteolyse zam Ausdruck bringenden Zahlen halten sich inner-
halb derselben Grenzen, einerlei, ob das Serum von schwangeren oder
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Immanit&tsforschajig.
nichtschwangeren Individnen stammte. Das Verfahren ist daher nicht
zur Erkennung der Schwangerschaft brauchbar.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Grnfi, J., Uber die Abderhaldensche Reaktion. (Casopis
fiesk^ch 16kafuv. Vol. 54. 1915. p. 85.)
Die Resultate der Dialysiermethode waren sehr giinstig. Die
Seren der SchwaDgeren reagierten immer positiv, ausgenommen einen
Fall; bei den eklamptischen Frauen zeigte sich in den Ergebnissen
keine Differenz. Auch w&hrend des Wochenbettes in den ersten
8 Tagen war die Reaktion positiv; desgleichen die Reaktion bei drei
Frauen mit Abortus. Die Tumoren des Uterus (5 Earzinome) und
der Adnexe reagierten negativ; dagegen zeigte sich positive Re¬
aktion in einigen Fallen verschiedener Erkrankungen, bei welchen
die Schwangerschaft vollkommen ausgeschlossen war. — Die kutane
Reaktion der Schwangerschaft, die Verf. auch angestellt hat, zeigt
noch keine einheitliche Resultate, so daB sich Verf. fiber ihren Wert
nicht aufiern kann. Jar. Stuchlik (Zurich).
Ross, Ellison L. and Singer, H. Douglas, Observations on the
use of the Abderhalden reaction with normal and
pathological human serums. (Arch, of internal Med. Vol. 15.
1915. p. 724.)
Verff. haben frfiher gezeigt, daB normales Katzen- und Hunde-
serum die verschiedensten Organe abbaut, dafi diese Wirkung aber
gegenuber Organen, die wiederholt mit leicht angesauertem Wasser
ausgekocht sind, ausbleibt.
Sie machten jetzt die gleiche Beobachtung an Normalmenschen-
seren bezttglich des Abbaues von Hoden- und Gehirnsubstanz. Diese
Organe wurden nach Auskochen mit angesauertem Wasser auch von
Serum Dementia-praecox-Kranker nicht mehr abgebaut. Dagegen
wurde Gehirn, das von Normalserum nicht mehr abgebaut wurde,
von Paralytikerserum noch angegriffen. Bei fortgesetztem Kochen
verlor es aber auch diese Eigenschaft. Der Unterschied im Abbau-
vermogen von normalem und Paralytikerserum dfirfte mehr quanti-
tativer als qualitativer Natur sein. Kurt Meyer (Berlin).
Tfima, J. V., Uber den MedikamenteneinfluB auf die
Abderhaldensche Reaktion. (CasopisCesk^chlekafuv.Vol.54.
1915. p. 86.)
Die Versuche des Verf. haben ergeben, daB das Verabreichen
von Jodkali in groBeren Dosen und das Einspritzen des Fibrolysins
eine nicht spezifische Reaktion geben. Das Verabreichen der Salizyl-
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Imrounit&tsforschnng.
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praparate bat aaf den Ansgang der Abderhaldenschen Reaktion
keinen EinfluB. Jar. Stuchlik (Zurich).
Plant, F., Uber den Mechanismus der Abbauvorg&nge
bei dem Abderhaldenschen Dialysierverfahren. (Zeit-
schr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 861.)
Es kann als erwiesen angesehen werden, daB eine Reihe nicht
abbaufahiger Suspensionskolloide das aktive Serum zu Abbauvor-
gangen im Sinne der Abderhaldenschen Reaktion anregen. Verf.
suchte daher zu erforschen, ob sich Analogien zwischen anorganischen
Substanzen und Organstuckchen hinsichtlich ihrer Einwirkung auf
sie umgebende eiweiBhaltige Flussigkeiten auffinden lassen.
Er stellte fest, daB die beim Dialysierverfahren zur Verwendung
kommenden Organstuckchen unspezifische Hamolyse bewirken, daB
diese Wirkung durch Digestion mit Serum und durch wiederholte
Digestion mit Blut aufgehoben wird. Sie verhalten sich also in
gleicher Weise wie anorganische Suspensionskolloide, z. B. Kaolin,
und es liegt nahe anzunehmen, daB sie auch beim Abderhalden¬
schen Versuch in analoger Weise wirken wie jene, d. h. den Abbau
der SerumeiweiBkorper anregen Oder verstarken.
Bemerkenswert ist, daB frisches Aufkochen der Organstucke
ihre hamolytische Wirkung aufhebt, doch kehrt diese bei weiterer
Aufbewahrung wieder. Setzt man hamolytische und Abbau anregende
Wirkung in Parallele, so wird verstandlich, daB frisches Auskochen
der OrganstUcke die Spezifizit&t der Abderhaldenschen Reaktion
erhdht, indem dadurch unspezifische Abbauvorg&nge zuruckgedrangt
werden. Mit den Erfahrungen bei der Abderhaldenschen Reaktion
steht auch im Einklang, daB bluthaltige Organe st&rker h&molytisch
wirken, als moglichst vom Blut befreite, also wahrscheinlich auch
die unspezifischen Abbauvorgange in st&rkerem MaBe begunstigen.
Kurt Meyer (Berlin).
Baumann, Die Erfahrungen mit der Abderhaldenschen
Schwangerschaftsdiagnostik im Frauenspital Basel.
(Monatsschr. f. Geburtsh. u. Gyn&kol. Bd. 42. 1915. S. 199.)
Verf. untersuchte eine groBe Reihe Schwangerer und Nicht-
schwangerer mittels der Abderhaldenschen Methods. Bei den
Nichtschwangeren kam kein einziges Mai positive Reaktion vor; die
Fehlresultate bei Schwangeren veranschlagt Verf. auf hUchstens
l 1 /*—2 Proz. Bei Einbeziehung aller Aborte und Tubarmolen
3—4 Proz.
Verf. hatte sowohl mit der selbst hergestellten Plazenta wie mit
dem „PlazentaeiweiB siccum H6chst“ gute Resultate. Die Versuche
mit „ halt barer feuchter Plazenta H6chst“ ergaben zu 40 Proz. MiB-
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78 Immumt&teforschimg.
erfolge. Das „gef£rbte Plazentasubstrat" lieferte stets negative
Resnltate. Schmitz (Halle a. S.).
Evald, 6 ., Erfahrungen mit dem Abderhaldenschen Dia-
lysierverfahren und uber seine Verwendbarkeit am
Erankenbett (Fermentforsch. Bd. 1. 1916. S. 315.)
Die vorliegenden Versuche sind in Gemeinschaft mit Fraktikern
angestellt, nm ein Urteil iiber die praktische Verwertbarkeit des
Dialysierverfahrens am Erankenbett zn gewinnen. Verf. bespricht
zunachst die Methodik (Organprfifung, Einheitlichkeit z. B. des Ear-
zinomsubstrates, das kein unverandertes Drfisengewebe mehr ent-
halten darf). Es werden F&lle von Graviditaten, fraglichen Tumor-
diagnosen, psychiatrische Diagnosen mitgeteilt, die zeigen, daB in
differentialdiagnostisch fraglichen F&llen die Abderhaldensche
Reaktion die Entscheidung bringen konnte, mafigebend fttr die ein-
znschlagende Therapie war Oder doch wenigstens for den Arzt
groflen prognostischen Wert besaB. Ferner Hinweis auf Fehlerquellen
beziigl. fur die Reaktion unbrauchbares hamolytisches Serum. Un-
sicherheit der Diagnose bei verschiedenen Arten von Earzinomen
nnd Sarkomen usw. Verf. kommt auf Grund der besprochenen F&lle
zu dem SchluB, dafi der Abderhaldenschen Reaktion eine dia-
gnostische Bedeutung am Erankenbette zukommt.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Thar, Heinrich und Kotschneff, Nina, Weitere BeitrSLge zur
Eenntnis der Abderhaldenschen Reaktion. (Biochem.
Zeitschr. Bd. 69. 1915. S. 389.)
Verff. haben frfiher durch Aminostickstoffbestimmungen im Dia-
lysate gezeigt, daB normales Serum im Gegensatz zu Gravidenserum
PlazentaeiweiB nicht abbaut.
Sie fanden jetzt, daB Gravidenserum auch Lungen- und Earzinom-
gewebe, wenn auch schw&cher alsPlazenta, abbaut, und daBandererseits
PlazentaeiweiB auch vom Nephritikerserum abgebaut wird. Ferner
fanden sie Abbau von GehirneiweiB durch Paralytikerserum, aber
nicht durch Serum funktionell Geisteskranker, und Abbau von Ear-
zinomeiweiB durch Serum Karzinomatoser.
Plazentarsaft bant Plazenta- und Lungeneiweifi ab, dagegen
nicht EarzinomeiweiB. Wahrscheinlich werden wahrend 'der Gravi-
ditat aus den in die mutterliche Blutbahn gelangten Plazentazellen
Fermente frei, die den Abbau von Plazenta- nnd LuDgeneiweiB be-
wirken. Es wiirde sich also nicht urn Abwehrfermente im Sinne
Abderhaldens handeln, die vom mutterlichen Organismus als
Reaktion auf die eingedrungenen Plazentazellen gebildet werden.
Eurt Meyer (Berlin).
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Immnnit&teforschnng.
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Tan Waasbergen, Zur Abderhaldenschen Fermentreaktion
bei Nichtschwangeren. (Monatsschr. f. Gebnrtsh. u. Gynfikol.
Bd. 42. 1915. S. 280.)
Verf. untersuchte das Seram von insgesamt 69 Patientinnen, die
bestimmt nicht schwanger waren, mit der Abderhaldenschen
Beaktion. Er konnte die Beobachtnng machen, daB, wenn die Tem-
peratnr wfihrend der Digerierzeit auf 38,5° erhoht wurde, dann alle
8era bis anf 7 positive Beaktion gaben.
Ferner konnte er feststellen, daB in der prfimenstraellen Periode
die Beaktion starker wird nnd nach der Menstruation wieder ab>
nimmt. Schmitz (Halle a. 8.).
Lindstedt, Folke, Untersuchungen fiber die Spezifizitat
der Graviditfitsreaktion mit Hilfe des Abderhalden¬
schen Dialysierverfahrens und einer Modifikation
dieser Methode. (Zeitschr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24.
1916. S. 540.)
Anch sorgfaitigesBefolgen der Abderhaldenschen Vorschriften
fiber die Prfifnng der Hfilsen bei der Dialysiermethode garantiert
nicht gegen so grofle UngleichmfiBigkeiten im Darchlassungsvermdgen
der Hfilsen, dafi hierdurch oft wesentliche Fehler bei der Beurteilung
der Beaktionen entstehen.
Mit der Abderhaldenschen Methode lfifit sich proteolytisches
Ferment gegen Plazenta bei Schwangeren ofter nnd in grfifieren
Mengen nachweisen als bei Nichtschwangeren.
Dnrch Anwendung eines modifizierten Verfahrens, dessen Prinzip
im wesentlichen darin bestand, daB das Seram in sterilen Glfisern
anf die Plazenta einwirkte, hinterher abpipettiert nnd dann nur eine
Stnnde der Dialyse in Kollodiumhfilsen fiberlassen wnrde, liefi sich
proteolytisches Vermogen gegen Plazenta in alien Seren, auch solchen
Nichtschwangerer nachweisen. Kurt Meyer (Berlin).
Wecke, E. B., Die frfihzeitige Feststellung der Trfichtig-
keit bei Kfihen nnd Stuten mittels des Dialysierver¬
fahrens nnd Verwendung der Ninhydrinreaktion nnd
der Mikrostickstoffbestimmung im Dialysat. (Ferment-
forsch. Bd. 1. 1916. S. 379.)
Knrze Mitteilnng einer als Inauguraldissertation nnd als Flug-
schrift der dentschen Gesellschaft fur Zfichtungsknnde erscheinenden
Arbeit. Die Ergebnisse bei der Anwendung des Dialysierverfahrens
werden mitgeteilt. Der Abban von Plazenta wurde dnrch Anstellung
der Ninhydrinreaktion nnd Ausffihrung der Mikrostickstoffbestimmung
im Dialysat verfolgt. Das Dialysierverfahren ermoglicht mit sehr
groBer Sicherheit eine Feststellung der Trfichtigkeit bei Kfihen, be-
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Imnranit&tsforschiuig.
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sonders in ihren frtihen Stadien, wo die sonst fiblichen Methoden
versagen. Es sichert ferner die Diagnose des Frischmilchendseins
bis 3 Wochen nach dem Kalben. Hierffir existierte bisher ilberhaupt
noch kein Hilfsmittel. Die Mikrostickstoffbestimmung ist anch bei
Efihen eine ansgezeichnete Ergfinznng der Ninbydrinreaktion. Sie
liefert gleichsinnige Ergebnisse nnd ist daber eine vorztigliche Eon-
trolle. Auch bei Staten lafit sich das Verfahren mit gntem Erfolg
anwenden. Auf die Gerinnong des Blates mufl besondere Sorgfalt
gelegt werden, damit Gewebsfliissigkeit, die Zelltrummer and Zell-
fermente mit sich fiihrt, dem Blate nicht beigemischt wird.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Parhon, C.-J and Parhon, M., Untersochungen fiber die
Abderhaldensche Reaktion bei der Parkinsonscben
Erankheit. (Fermentforschung. Bd. 1. 1916. S. 311.)
Bei der genannten Erankheit bat das Dialysierverfahren mit
der Schilddrfise and Beischilddriise, sowie der Hypophysis positive
Resaltate gegeben, mit der Nebenniere seltener, mit den Geschlechts-
drtisen fast immer negative. Aaf Grand dieser Befande fassen die Verff.
die Pathogenese der Paralysis agitans als eine Veranderung gewisser
endokriner Drfisen (Bei- and Schilddrfise und Hypophysis) auf, die
eine Veranderung gewisser Gegenden des Zentralnervensystems zur
Folge haben and diese wieder die charakteristischen moskulfiren
Verfinderungen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Adachi, Beitrfige zur Schwangerschaftsdiagnose mittels
des Antitrypsin verfahrens. (Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gyna-
kol. Bd. 76. 1915. 8. 516.)
Verf. prfifte am Material der Charit6frauenklinik die Serum-
diagnose der Graviditat nach der Rosenthalschen Methode an
Seris von Nichtschwangeren, Retroplazentarblut normal Geb&render,
Nabelsclmurblut Neugeborener, klinisch ganz fraglicher and ganz
bestimmter Schwangerschaften, Eklamptischen, bei verschiedenen
geburtshilflichen and gynfikologischen Anomalien and Wdchnerinnen,
fand bei 30 klinisch sicheren Schwangerschaften 29 positive Ausfalle
der erhfihten antitryptischen Wirkung des Serums (97 Proz.), ffir die
Frfihdiagnose der Graviditat in der deutlichen Steigerung des anti¬
tryptischen Titers schon in den ersten Monaten eine neae Stfitze;
wegen der leichten Ausffihrbarkeit erscheint Verf. die Rosenthal-
sche Methode empfehlenswert; ffir sich allein ist sie indes kein zu-
verlassiges Diagnostikum. Pry 11 (Charlottenbarg).
Chotzen, Uber die diagnostische Bedeutung des anti¬
tryptischen Titers des Blatserams. (Ebenda. S. 859.)
Go i igle
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Immunity tsforschung.
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Mit der Fuld-Groflschen Methode wurden 134 F&lle unter-
sucht (Gravidit&t erste Haifte bzw. fragliche Graviditat, zweite Halfte,
Puerperium, Karzinom, yerschiedena Sera). Die Ergebnisse werden
unter Mitteilung der Besultate der Abderhaldenschen Beaktion
in 5 TabeUen angegeben. Das Fehlen einer Steigernng des anti-
tryptischen Titers des Blntserums sowohl bei Fallen von fraglicher
Graviditat als von Karzinomverdacht ist fur die Diagnose im nega-
tiven Sinne zu verwerten. Eine positive Antitrypsinreaktion ist mit
Yorsicht in Yerbindung mit anderen Symptomen und vor allem anch
mit der Abderhaldenschen Beaktion zur Sicherung der Diagnose
heranzuziehen. Pry 11 (Charlottenburg).
Lohmeyer, Georg, Uber das Yerhalten der proteolytischen
Fermente der Lenkocyten bei Graviditat, puerpera-
len Erkrankungen und Tumoren der weiblichen Ge-
schlechtsorgane. (Zeitschr. f. Geburtsh. u. Gynakol. Bd. 76.
1915. S. 528.)
Yerf. untersuchte nach einem von ihm angegebenen, in der Arbeit
mitgeteilten Verfahren; die Ergebnisse waren:
1. die Graviditat fuhrt stets, und zwar von Anfang an zu einer
ausgesprochenen Erhohung des proteolytischen Leukocytenfermentes.
2. Wabrend der Geburt und in den ersten 2 Wochen des Puer-
periums bleibt die verstarkte Wirkung des Leukocytenfermentes
besteben.
3. Bei Puerperalfieber und iiberhaupt bei Fieber ist die proteo-
lytische Kraft des Leukocytenfermentes wahrend der Fieberperiode
erhSht.
Auch bei Karzinom, Tuberkulose, Esthiom6ne, bei genitalen Er¬
krankungen entziindlicher Art, wie Gonorrhoe, Adnextumor, Pelveo-
peritonitis, Abszefi, entfaltet das proteolytische Ferment der Leuko-
cyten eine erhShte verdauende Kraft auf der Serumplatte, niclit
aber bei Myom, wenn es nicht verjaucht ist.
Pry 11 (Charlottenburg).
Rominger, Erich, Bhachitis und innere Sekretion. (Zeitschr.
f. Kinderheilk. Bd. 11. 1914. S. 387.)
Dntersuchung der Seren von 41 Kindem und 6 Erwachsenen,
darunter 28 Bbachitiker und 19 sicher rhachitisfreie Individuen, mit
Hilfe des Abderhaldenschen Yerfahrens auf Abbau von Thymus,
Thyreoidea, Hoden und Ovarium; die Organe stammten vom Menschen
und von Hund, Kaninchen und Stier. Ausfiihrliche Beschreibung der
Technik. Weder bei den rhachitisfreien noch bei den rhachitis-
kranken Untersucbten konnte irgendeine GesetzmaBigkeit im Abban
4er gepruften Organe gefunden werden. Hannes (Hamburg).
Rrst« Aht. Ref. Bd. 66. Xo. S/4. 6
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Immnnit&tsforschaDg.
t. Hippel, E., Untersuchungen zar Pathologic der Thymus-
druse mit Hilfe der Abderhaldenschen Methodik. (Fer-
mentforschung. Bd. 1. 1916. S. 233.)
Verf. behandelt hier ophthalmologische Fragestellungen nicht,
sondern hebt nur Punkte hervor, die geeignet sind, die klinische
Bedeutung der Methode und die Frage der Spezifizitat der Abwehr-
fermente zu beleuchten. Die Schwierigkeiten der Abderhalden¬
schen Dialysiermethode bei Verwendung von Thymusdrusen (mensch-
lichen und tierischen) werden eingehend besprochen, auf ver-
offentlichte Widerspriiche usw. wird hingewiesen. Verf. selbst hat nur
mit Thymus Unsicherheiten erlebt, niemals mit anderen Organen;
diese bedurfen noch der Klarung. Verf ist von dem klinischen Wert
der Methode voll uberzeugt. Durch einige Beispiele wird die Art
der Untersuchung veranschaulicht, in einer tabellarischen Darstellung
werden die Beziehungen des serologischen Ergebnisses zu dem kli¬
nischen Befund dargelegt. Wegen der Einzelheiten mufi auf das
Original verwiesen werden. Fur den Verf bleibt die Hauptsache,
dafi durch die Anwendung des Abderhaldenschen Dialysierver-
fahrens in gewissen Gruppen von Augenerkrankungen (Glaukom,
Sehnervenerkrankung, verschiedene Augenerkrankungen, Katarakta
senilis) ein hierbei bisher vbllig unbekannter krankhafter Allgemein-
befund erst entdeckt und in einer geradezu erstaunlichen Haufigkeit
festgestellt wurde, und dafi ferner in diesen Gruppen von F&llen
eine uberraschende Ubereinstimmung des serologischen und klinischen
Befundes nachgewiesen werden konnte. — Die positive Thymus-
reaktion f&llt in einem sehr erbeblichen Teil der F&lle zusammen
mit dem sog. Status thymicus bzw. thymico-lymphaticus.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Solowjew, Th., Zur Frage der Beziehungen der Abder¬
haldenschen Reaktion zur Sekretion des Ovariums.
(Zentralbl. f. Gynakol. 1914. S. 622.)
Es stellte sich heraus, dafi von 10 m&nnlichen Seren kein einziges
das Eiweifi einer koagulierten Plazenta gespalten hat, wahrend die
Sera einiger sicher nicht schwangeren, geschlechtsreifen Frauen das
Eiweifi der Plazenta spalteten. Diese Beobachtung legt die Ver-
mutung nahe von einer Einwirkung der Eierstockssubstanz auf die
fermentative Fahigkeit des weibliclien Serums; das Eiweifi derselben
Plazenta wurde von dem Serum von zwei noch nicht menstruierenden
Madchen von 13 und 16 Jahren nicht gespalten.
Pry 11 (Charlottenburg).
Bassani, E., Untersuchungen mittels der optischen Me¬
thode zum Studium des Auftretens von Abwehrfer-
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Immunitytsforschang.
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menten nach erfolgter parenteraler Zufuhr von ans
Nierengewebe bereitetem Pepton. (Fermentforschung.
Bd. 1. 1916. S. 131.)
Verf. hat auf Yeranlassnng von Abderhalden Vorstudien zum
Verhalten des Blutserums bei verschiedenen Formen der Nephritis
bzw. Nephropathien gegenfiber Nierengewebe und ans solchem ge-
wonnenen Pepton angestellt, wie sich Seram von nicht mit Nieren-
pepton vorbehandelten Tieren und solchen, denen es unter die Hant
gespritzt worden war, gegenuber aus sorgfaltig entbluteter Niere
gewonnenem Pepton verhalt. Serum von normalen Tieren baute
Nierenpepton nicht ab. Serum von mit Nierenpeptonlosung vor¬
behandelten Tieren spaltete Nierenpepton. Auch das Serum von
Tieren, denen ein Stuck Niere subkutan implantiert wurde, zeigte
das gleiche Verhalten. Versuche an Menschen, die an Nephropathien
litten, wurden auch ausgeffihrt, mit dem Urteil dariiber halt
Verf. noch zurfick. Sie scheinen nicht ohne Wirkung zu sein. An-
hangsweise berichtet Ver£ noch fiber durch einstfindiges Erhitzen
auf 58° vollstandig inaktiviertes, bestimmte Abwehrfermente ent-
haltendes Serum. Dieses reagierte nicht.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Abderhalden, E., Die Verwendung der Gewichtszu- und
-abnahmen automatisch registrierenden Wage zu
Studien fiber Fermentwirkungen, bei denen Gewichts-
verfinderungen durch Aufnahme Oder Abgabe von
Gasen eintreten. (Fermentforschung. Bd. 1. 1916. S. 155.)
Derselbe, 2. Mitteilung. Versuche fiber das Verhalten
von Hefe gegenfiber verschiedenen Zuckerarten in
verschiedener Konzentration und Beeinflussung der
Gfirung durch Zusatz von Aminosauren. (Ebenda. S.227.)
I. Beschreibung einer solchen sehr komplizierten und empfindlichen
Wage mit Abbildungen. Versuchsresultate sind noch nicht angegeben.
II. Die in der Arbeit veroffentlichten Versuche an Bierhefe sollen
zeigen, wie wertvoll die Gewichtszu- und -abnahmen automatisch
registrierenden Wagen fur die Fermentforschung sind.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kabanow, B. Th., Untersuchungen fiber das Vorkommen
von Abwehrfermenten unter verschiedenen Be-
dingungen. Der Nachweis ihrer Wirkung mittels der
Mikrokjeldalmethode. (Fermentforschung. Bd. 1.1916.S.206.)
Mit Hilfe der von Abderhalden und Fodor angegebenen
Mikrokjeldalmethode zur Feststellung der Wirkung von Abbaufer-
menten hat der Verf. drei Gruppen von Untersuchungen durchgeffihrt:
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Immojut&tafonchung.
1. wurde das Serum von graviden and nichtgraviden Kaninchen
gegenflber Plazenta and meistens noch einem anderen Organe unter-
sucht. Die Ergebnisse stimmten mit den von der Dialysiermethode
erbrachten fiberein, and zwar zeigte sicb, dad das Dialysat des Serums
gravider Kaninchen and Plazenta immer einen hoheren Stickstoffgehalt
anfwies als das Serum allein; 2. wurde das Serum normaler Kaninchen
geprfift und das Serum derselben Tiere nach erfolgter Injektion yon
Xierengewebsemulsion oder Nierenpepton. Nach 72 Stunden waren
zum ersten Male auf Nierengewebe eingestellte Abwehrfermente nach-
weisbar; 3. wurden Differentialdiagnosen zwischen Schwangerschaft
und Erkrankungen des Urogenitalapparates beim Menschen ausgeffihrt.
Die Ergebnisse deckten sich stets mit der zurzeit der Untersuchung
unbekannten klinischen Diagnose. Die zahlenmadigen Ergebnisse
sind in Tabellen dem Original beigegeben.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Falls, Frederick Howard, The ferment activity of the blood
serum in infectious diseases. (Journ. of infect. Diseases.
Vol. 16. 1915. p. 466.)
Bei Infektionskrankheiten wie Pneumonie, Typhus, Malaria, ferner
bei Tabes und Paralyse zeigt das Serum in gleicher Weise gesteigertes
AbbauvermOgen fur Plazenta wie bei Graviden. Es handelt sich um
eine Vermehrung unspezifischer proteolytischer Fermente, wie sie auch
mit anderen Methoden nachweisbar ist.
Als Quelle der Fermente spielen die Leukocyten wahrscheinlich
keine Rolle; denn bei Zustanden mit niedriger Leukocytenzahl (Ma¬
laria, Gravidit&t, Typhus) kann das Abbauvermogen erhSht, bei sol-
chen mit Hyperleukocytose (Meningitis, vorkritisches Stadium der
Pneumonie) normal sein.
Die Steigerung des Abbauvermogens fallt zusammen mit einer
Vermehrung des Antitrypsins im Serum. Diese tritt wahrscheinlich
ein als Reaktion auf die Vermehrung der tryptischen Serumfermente,
die ihrerseits wohl als Abwehrvorgang gegeniiber dem Eindringen
von fremdem Eiweifi in die Blutbahn aufzufassen ist.
Kurt Meyer (Berlin).
Abderhalden, E., Die theoretischen Grundlagen der Ver-
wendung spezifisch eingestellter Fermente als thera-
peutische MaBnahme. (Fermentforschung. Bd. 1. 1916. S. 99.)
Verf. tibertr> seine bekannte Theorie fiber die Abwehrfermente
des Organismus auf durch das Vorhandensein von Karzinom- bezfig-
lich Sarkomzellen erzeugte Fermente. An tumortragenden Ratten,
denen das Serum von Tumorgewebe parenteral zugeffihrt worden war,
gelingt es, Tumoren zum Verschwinden zu bringen. Diese Beob-
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Immunity tsforachung.
85
acbtung veranlafite Verf., weitere Versuche in dieser Richtung an-
zustellen. Es warden Tiere mit verschiedenartigem Tumormaterial
bebandelt, dessen Struktur yorher mikroskopiscb genau festgestellt
wurde. So warden Zylinderkrebstiere, Typas Maromakarzinorn,
Spindelzellensarkomtiere new. erzengt. Die Sera dieser Tiere warden
zar Behandlang des Patienten verwendet; handelte es sich z. B. am
den Tr&ger eines grofizelligen Sarkoms, so wnrde das Serum ver¬
wendet, das das gleiche Tumorgewebe abznbauen vermag. Die Fest-
stellnng der Art des Tumors beim Patienten geschieht in der Weise,
dafi das Seram des Patienten mit verschiedenen Tumorarten zu-
sammengebracht wird. Verschiedene inoperable Falle sind auf diese
Weise schon mit einigem Erfolg bebandelt worden, der sicb in der
nach erfcdgter Einspritznng beobachteten Bessernng des subjektiven
Befindens aufierte. Bestehendes Erbrechen horte auf, der Appetit
kehrte wieder usw. Verf. ist geneigt, diese Erscheinung auf die
Beseitigung blutfremder Stoffe durcb fermentativen Abbau zurfick-
zufuhren.
Es sind aufierdem Yersucbe im Oange, aucb die Tberapie der
Infektionskrankbeiten, mancber 8torun gen der Organe mit sog. innerer
8ekretion auf analoge Weise ausznbauen.
Eine Eombination einer Chemotherapie mit der Serumferment-
tberapie soil versucht werden. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
de Crinis, M., Das Symptom des Leberabbaues als Teil-
erscheinung des melancbolischen Symptomenkom¬
plexe s. (Fermentforsch. Bd. 1. 1916. S. 335.)
Nachdem von Binswanger u. a. ein Zusammenhang zwischen
Leber und Melancbolie durch das Dialysierverfahren nach Abder-
halden festgestellt worden war, untersuchte der Verf. 58 Falle von
melancholischen Symptomenkomplexen, Angstpsychosen nach Wer¬
nicke und verschiedene andere Symptomenkomplexe bei verschie¬
denen Gehirnerkrankungen mit Hilfe der von Pregl vereinfachten
und modifizierten Metbode von Abderhalden unter Berucksichti-
gung verschiedener Gesichtspunkte. Verf. kommt auf Grand seiner
im Original ausfiihrlich besprochenen Untersuchungen zu dem Er-
gebnis: Das Symptom des Leberabbaues ist eine standige Erscheinung
beim melancholischen Symptomenkomplex. Das Symptom des Leber¬
abbaues tritt auch bei Mischformen des melancholischen mit anderen
Symptomenkomplexen auf und verschwindet bzw. tritt auf beim
Wechsel des melancholischen mit einem anderen Symptomenkomplexe
Oder im gegenteiligen Falle, ohne dafi es gelungen ware, klinisch
ein eindeutiges zeitliches Nacheinander nachzuweisen. Auch besteht
noch keine Elarheit hinsichtlich des Verhaltens bei frusten Formen
des melancholischen Symptomenkomplexes. Bei den anderen vom
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Immunity tsforsehang.
Verf. untersuchten rein entwickelten psychopathologischen Symptomen-
komplexen kommt Leberabbau nicht vor. Hinsichtlich der Abhangig-
keitsbeziehungen zwischen Leberabbau nnd melancholischem Sym-
ptomenkomplex sagt Verf.: Das Erkenntnisziel der Abgrenzong des-
selben von den einfachen depressiven Zust&nden (z. B. Nenrasthenie
nsw.) ist noch nicht erreicht; es ist erwiesen, daB die melancbolischen
Symptomenkomplexe unabhangig von der Krankheit, bei welcher sie
vorkommen, mit Leberabbau vergesellschaftet sind. Auftreten oder
Verschwinden des melancholischen Symptomenkomplexes geht mit
Auftreten oder Verschwinden des Leberabbaues einher. Es ist noch
nicht gelungen, einen Beweis daffir zu erbringen, ob das Schwanken
in der Intensitat der Grundkrankheit einen wesentlichen EinfluB auf
den Leberabbau hat.
Die naheren stoffwechselbiologischen Zusammenhange zwischen
der Fennentation und den klinisch-psychologischen Erscheinungs-
reihen sind nach wie vor ungeklart. Immerhin muB aus den bisher
erkannten Gesetzm&Bigkeiten und in Berucksichtigung der James-
Langeschen Theorie der SchluB nahegelegt erscheinen, daB es die
gestdrten Stoffwechselbedingungen sind, von denen der pathologische
Vorgang abh&ngig wird. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
P&nek, K., Nachweis der proteolytischen Fermente im
Blute der Versuchstiere, denen inaktivierte Mi-
krobenkulturen eingespritzt waren. (Casopis ceskych
lekaruv. Vol. 54. 1915. p. 86.)
In seinen Versuchen, deren Eeihe noch nicht abgeschlossen ist,
weist Verf. nach, daB im Blute der Versuchstiere mindestens Gruppen
von spezifischen proteolytischen Fermenten sich nachweisen lassen.
Aber die Besultate des Verf. sind nicht so eindeutig wie die von
Gala, so daB Verf. so weitgehende Schlusse vorlaufig noch nicht
ziehen kann. Jar. Stuchlik (Zurich).
Jacoby, Martin, Zur Kenntnis der Fermentimmunitat.
(Biochem. Zeitschr. Bd. 74. 1916. S. 97.)
Falk hatte gefunden, daB bei Eaninchen, die l&ngere Zeit mit
Soja-Urease vorbehandelt waren, injizierte Urease bedeutend schneller
aus dem Blute verschwand als bei normalen Tieren.
Die Priifung, ob dieser Erscheinung das Auftreten eines Anti¬
ferments zugrunde liege, begegnete der Schwierigkeit, daB das Serum
an sich die Wirksamkeit der Soja-Urease verstarkt, eine Auxowirkung
ausiibt.
Verf. schlug den Weg ein, daB er das Serum auf Urease, die
an Fibrinflocken adsorbiert war, einwirken lieB, nach einiger Zeit
das Serum durch Auswaschen entfernte und nun die Fermentwirkung
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Immunit&teforechung.
87
der Flocken untersuchte. Es ergab sich, daB schon normales Seram bis-
weilen eine Hemmungswirkung auf die Urease ansiibt, daB aber bei dem
vorbehandelten Tiere keine Steigerang dieser Wirkang aachweisbar ist.
Das Verscbwinden der Urease aas dem Blatseram ist also nicht durch das
Aaftreten eines Aatiferments zu erklaren. Kart Meyer (Berlin).
Jacoby, Martin, Uber Harnstoffspaltang dnrch Bakterien.
(Biochem. Zeitschr. Bd. 74. 1916. S. 109.)
Verf. arbeitete mit dem B. tnmefaciens von U. Friedemann.
Der Bazillas zersetzt Harnstoif enter Ammoniakbildang. In klteren
Kaltaren nimmt die Wirksamkeit ab. Die Harnstoffzersetzong er-
reicht schon nach etwa 3 Tagen ihr Ende.
Antisept ischen Mitteln gegenaber ist die bakterielle Harnstoff¬
spaltang sehr empfindlich. Tolaol and noch mehr Senfol heben sie
fast vSllig aaf. Anch Flnornatrinm lafit in desinfizierenden Konzen-
trationen die Spaltang kanm zastande kommen. Aacb Versnche mit
Azeton- and Alkoholf&llung ergaben, daB die Spaltang von der
Lebenst&tigkeit der Bakterien abhangt. Die Isoliernng der Urease,
deren Anwesenheit in den Bakterien damit keineswegs aasgeschlossen
ist, ist somit noch nicht gelungen.
Verschiedene Knollchenbakterien vermochten Harnstoff nicht zu
spalten. Kurt Meyer (Berlin).
Jacoby, Martin, Uber die Einwirkung von Seram aaf die
bakterielle Harnstoffspaltang and uber das Problem
der Virulenzsteigerung der Bakterien im Tierkdrper.
(Biochem. Zeitschr. Bd. 74. 1916. S. 116.)
Verf. nntersnchte, ob die bakterielle Harnstoffspaltung ebenso
wie die Wirkung der Soja-Urease durch Serum gesteigert wird. Es
ist dies in der Tat der Fall. Im Gegensatze zar Soja-Urease ubt
aber Glykokoll keine Auxowirkung, sondern eine Hemmung aas.
Die Wirksamkeit des Serums wird durch Erhitzen auf 70® nicht
zerstort, vielmehr erhoht. Bei der Dialyse nimmt sie ab, wird aber
nicht g&nzlich aufgehoben. Es ist also anzanehmen, daB im Seram
sowohl dialysable wie nicht-dialysable Auxokorper vorhanden sind.
Bei der Extraktion mit Alkohol bleibt die Auxowirkung zum grdBten
Teil im Riickstand erhalten. Das Extrakt ist nur wenig wirksam.
Die Feststellang dieser neuen Fahigkeit des Serums, bakterielle
Spaltungeu zu verstarken, erscheint von Bedeutung fur das Ver-
standnis der Virulenzsteigerung von Bakterien bei der Passage durch
den Tierkorper. Kurt Meyer (Berlin).
Uhlmann, Fr., Serologische Befunde bei Granaterschtit-
terang. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 669.)
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Immanit&tsforschang.
Bei Granaterschiitterung lassen sich im Blate verschiedene
organspezifische Fermente nachweisen, and zwar handelt es sich stets
nm die gleichen Organe. Ausnahmslos sind Nebennieren abbauende
Fermente und in vielen Fallen solche far ftuckenmark, Hypophyse und
Halsganglien nachznweisen. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fleisher, M. S. and Loeb, L., On tissue fibro-lysins. (Journ.
of biol. Chem. Vol. 21. 1915. p. 477.)
Bestimmte Organsysteme, besonders das Genital-, Urin- und
Nervensystem, enthalten Fibrolysine. 30 Minuten lange Einwirkung
einer Temperatur von 56° macht sie unwirksam. Verschiedene Tier-
arten zeigen Unterschiede in der fibrinolytischen Kraft ihrer Organe.
Es bestehen groBe Verschiedenheiten in der Lbslichkeit verschiedener
Blutarten. Die Leber bebt die Wirkung der Fibrolysine auf. Die
in verschiedenen Organen gefundenen Substanzen, die die Koagulation
verhindern, sind vielleicht identisch mit den Fibrolysinen. Die Fibro¬
lysine haben eine betrachtliche biologische Bedeutung bei der Ver-
hinderung von Wachstumsprozessen, sie wirken den Gewebekoagu-
linen, die Wachstumsprozesse fbrdern, entgegen. Die Fibrolysine
scheinen mit den autolysierenden Fermenten nicht identisch zu sein.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kraus, Rudolf und Barbara, B., Uber die Adsorption bak-
terieller Toxine durch Tierkohle in vitro und im
Organismus. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.524.)
Verff. suchten nach einer Methode, die die Adsorptionskraft der
Tierkohle fiir bakterielle Toxine in vitro demonstriert. Sie fanden,
dafi Hamotoxine wie das Toxin des Vibrio Nasik durch Tierkohle
ebenso neutralisiert werden wie von einem Antitoxin. Der Versuch
laBt sich quantitativ gestalten und diirfte zur Wertbestimmung der
, Tierkohle geeignet sein.
Das adsorbierte H&motoxin wird bei 37° an Kochsalzlosung nicht
wieder abgegeben.
Auch die Heilwirkung der Tierkohle lieB sich experimentell
nachweisen. Durch innerliche Darreichung von Tierkohle warden
Kaninchen, die intravenos Dysenterietoxin, das sonst typische Ver-
anderungen in der Cbcumschleimhaut hervorruft, injiziert erhalten
hatten, geheilt. Daraus wiirde hervorgehen, dafi die Tierkohle nicht
nur das Gift im Darminnern, sondern vielleicht auch in der patho-
logisch veranderten Darmschleimhaut unschadlich zu machen vermag.
Kurt Meyer (Berlin).
Vintilesco, J., Uber Toxine des verschimmelten Brotes.
(Buletinul de Chimie. Jg. 17. 1916. p. 119.)
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Immunitatsforschung.
89
Ausziige aus verschimmeltem Brot ergaben giftige, nicht kri-
stallisierende, den Ftomainen vergleichbare Snbstanzen, sie zeigten
paralysierende und krampferregende Eigenschaften nnd das chemische
Verhalten der Alkaloide nnd Leichenptomaine. An3 gnt erhaltenem Brot
liefien sich diese an Ptomaine erinnernden Prodnkte ebenfalls isolieren,
sie waren aber nngiftig. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kossel, H., 25 Jahre antitoxischer Serumtherapie. (Deut¬
sche med. Wochenschr. 1915. S. 1445.)
Historischer Uberblick. Kurt Meyer (Berlin).
Sivoro, Luigi, Immunsieri ed immunity passiva. (Ann.
dell’Istit. Maragl. Vol. 8. 1915. p. 1.)
Die in der ublichen Weise gewonnenen Immunsera enthalten
mehr Oder weniger grofie Mengen von Antigenresten, je nach dem
Zeitraum, der zwischen letzter Antigeninjektion und Blutentnahme
verstrichen ist. Sie wirken daher nicht nur passiv, sondern daneben
auch aktiv immunisierend.
Notwendig ist es, das Serum nach der Gewinnung zu inaktivieren,
da sonst unter Mitwirkung des Komplements sowohl die Antigen-
reste wie die AntikSrper eine Abnahme erfahren.
Bei sehr schweren Infektionen, bei denen das Reaktionsvermflgen
des Organ ismus erloschen ist, wird es sich empfehlen, Sera anzu-
wenden, die kein Antigen enthalten. Solche Sera lassen sich durch
Immunisierung per os gewinnen. Kurt Meyer (Berlin).
Iskowitz, Henry, Immunization with autogenous proteins
in bronchial asthma. (New York med. Journ. Vol. 102.1915. p.950.)
Asthma bronchiale entsteht infolge von Sensibilisierung gegen
Proteine. Die meisten Asthmatiker leiden an einer chronischen
Rhinitis, Ethmoiditis Oder anderen Sinusaffektion. Der hier produ-
zierte Schleim rinnt bei liegender Stellung durch die Rima glottidis
in die Trachea und Bronchien, wo er von der Schleimhaut resorbiert
wird; die Folge ist Sensibilisation gegen Proteine und die Asthma-
anf&lle sind nichts anderes als anaphylaktische Shocks. Auch gegen
die Proteine in der Nahrung sind die Asthmatiker sensibilisiert; des-
halb ist es notwendig, denselben Fleisch, Eier, Milch und alle Milch-
produkte zu verbieten. Verf. stellte aus dem Bronchialsekret Asthma-
kranker autogene Seren dar, die er zu subkutanen Injektionen ver-
wendete. Funf Krankengeschichten mit augeblich sehr guten Be-
handlungserfolgen werden publiziert. P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Schmidt, £., Uber Proteinkbrpertherapie und ttber par-
enterale Zufuhr von Milch. (Med. Klinik. 1916. S. 171.)
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Immunitatsforechuug.
Darch parenterale Zufuhr yon Milch l&fit sich kunstlich Fieber
erzeugen. Die H5he des erzeugten Fiebers ist abhangig yon der
jeweilig bestehenden Erankheit. Bei gewissen Bluterkrankungen,
wie pernizioser An&mie und Leukamie, ist die Wirkung am starksten;
bei Karzinom bleibt sie fast ganz ans. Die Anwendung yon Milch
fur Behandlungszwecke kommt fur solche Falle in Betracht, bei denen
uberhaupt eine Proteinkorperbehandlung angezeigt ist, also H&mo-
philie, An&mie, progressive Paralyse, Neubildungen, chronische Ar¬
thritis, Infektionskrankheiten. Nach den bisherigen Erfahrungen
bew&hrte sich die Behandlung besonders bei inneren Blutungen als
Blut8tillungsmittel. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Syring, Vaccineurin und Trigerainusneuralgie. (Deutsche
med. Wochenschr. 1915. S. 1398.)
In einem sehr schweren Falle von Trigeminusneuralgie sah Vert
keine Erfolge von Injektionen von Vaccineurin, einer Misclmng verschie-
dener Bakterienautolysate. Im Gegenteil traten nach den Injektionen
heftige Schmerzen im Trigeminus auf. Kurt Meyer (Berlin).
Klein, tiber die Dosierung der Schutzimpfstoffe. (Berl.
klin. Wochenschr. 1916. S. 395.)
Zur genauen Dosierung der Schutzimpfstoffe verwendet Verf.
folgendes Verfahren:
Die Bakterienaufschwemmung wird zun&chst im Schiittelapparat
kraftig geschuttelt. Sodann werden 2 x / 2 ccm der Aufschwemmung
mit 2 ccm einer doppelt filtrierten Anilinwasserlosung von Methyl-
violett (Dahlia) gef&rbt und mit V 2 ccm geschmolzener Nahrgelatine
gemischt Sodann wird mit einer bekannten Platinose auf ein rundes
Deckglaschen ein Trdpfchen moglichst gleichmfifiig ausgestrichen.
Anfertigung von zwei solchen Praparaten, Zahlung der Bakterien
in 100 Gesichtsfeldern, Bestimmung der Durchschnittszahl. Die Keim-
zahl in 1 ccm der Aufschwemmung wird gefunden durch Multi-
R 2 2000
plizierung der Durchschnittszahl mit y 2 X , wobei R der Radius
des Deckglllschens, r = Radius des Gesichtsfeldes und K die Kapazi-
t&t der PlatinSse bedeutet
Verf. hat eine Reihe Vergleichsuntersuchungen zwischen seiner,
der Transparenzmethode sowie der Wrightschen Methode mit Coli-
und Staphylokokken-Impfstoff ausgefiihrt
Es zeigte sich dabei, dafl bei verschiedenen Zahlungen desselben
Impfstoffes die Methode des Verf. bei weitem die am besten uberein-
stimmenden Resultate ergab. Die Abweichungen bei zwei Zahlungen
desselben Impfstoffes blieben stets unter 1 Proz. der Durchschnitts¬
zahl. Schmitz (Halle a. S.).
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lmmnnitfttsfonchnng.
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Auer, Johu, Anaphylactic alterations of the heart. (Proc.
of the PathoL Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 34.)
Die Serumanaphylaxie bei Meerschweinchen, Kaninchen and
Handen vermag mehr Oder weniger ausgepragte Ver&nderungen im
Herzschlag herbeizufuhren. Diese Veranderungen lassen sich darch
den Elektrokardiographen gut darstellen. Sie treten sowohl bei in-
taktem wie dnrchschnittenem Vagus auf, sind daher anscheinend
peripheren Ursprungs und unabhangig yom Zentralnervensystem.
Diese Auffassung wird durch grobe anatomische Veranderungen beim
Kaninchenherzen bestatigt. Diese Herzreaktion ist offenbar primarer
Natur, wenigstens beim Kaninchen und Hand und nicht die Folge
der Blutdrucksenkung, wie aus Kontrollversuchen mit Ather oder
einfachem Pferdeserum hervorgelit. Andererseits kann auch nicht
das Sinken des Blutdruckes auf die Herzlasion (beim Hund) zurtick-
gefuhrt werden. Diese Versuchsergebnisse durften eine gewisse
Bedeutung besitzen fur die Untersuchung fiber das Vorkommen von
kryptogenetischen, funktionellen Storungen beim Menschenherz.
Baerthlein (Wurzburg).
Longcope, W. T., The effect of repeated injections of
foreign protein on the heart muscle. (Arch, of internal
Med. Vol. 15. 1915. p. 1079.)
Bei sensibilisierten Kaninchen rufen wiederholte Injektionen des
Antigens ausgedehnte herdfbrmige Zelldegenerationen sowohl im Herz-
muskel wie in Nieren und Leber hervor. Im Herzmuskel sind die
Herde anfangs durch kleinzellige Infiltration charakterisiert. Sp&ter
kommt es zu Narbenbildung, so dafi sich bisweilen das Bild einer
interstitiellen Myokarditis entwickelt.
Gelegentlich werden ahnliche Veranderungen auch bei Kaninchen
beobachtet, die nur eine einzige Eiweifiinjektion erhalten haben.
Hieraus ist aber nicht ohne weiteres zu schliefien, dafi das artfremde
EiweiB primar toxisch wirkt. Vielleicht handelt es sich um einen
analogen ProzeB wie bei der menschlichen Serumkrankheit, die sich
auch nach einer nur einmaligen Seruminjektion entwickelt, aber doch
anaphylaktischer Natur ist.
Die oben beschriebenen Herzveranderungen unterscheiden sich
von den durch Adrenalin- oder Streptokokkeninjektionen erzeugten
durchaus. Kurt Meyer (Berlin).
Longcope, Warfield T., The relationship of chronic protein
intoxication in animals to anaphylaxis. (Journ. of ex-
perim. Med. Vol. 22. 1915. p. 793.)
Einmalige subkutane Injektion artfremder Eiweifikorper wie
Pferdeserum und Eiereiweifi ruft beim Kaninchen keine unmittel-
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Immunitatsforschung.
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baren Vergiftungserscheinungen hervor, ffihrt aber zu herdformigen
Degenerationsprozessen mit kleinzelliger Infiltration in Nieren, Leber
und flerz. Diese Veranderungen treten etwa zehn bis zwanzig Tage
nach der Injektion auf, d. h. zu einer Zeit, wo die Antik5rperbildnng
beginnt. Man kann sie zu den Erscheinungen der 8erumkrankheit
beim Menschen in Analogic setzen. Wiederholte Injektionen rufen
die gleicben Verhnderungen, nur in starkerem Grade, hervor.
Kurt Meyer (Berlin).
Karsner, Howard T. and Aub, Joseph C., An investigation
of the origin of immune serum necrosis of the liver.
(Proc. of the Pathol. Soc. of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 36.)
Es wird liber Untersuchungen berichtet, die sich mit der M8g-
lichkeit einer Erzeugung von Lebernekrose ohne vorangehende hyaline
Thrombose der Leberkapillaren beschftftigten. Verff. ubergossen
Katzenlebern mit verschiedenen Immunserumlosungen und bewahrteu
sie dann bei 0° C und bei 37° C auf. Bei den innerhalb verschiedener
Zeitabschnitte geprttften Leberstucken erwies sich eine Aufbewahrung
bei 37° C uber 6 Stunden hinaus als unmoglich, weil sich in den
Katzenlebern ein mit dem von Wolbach und Saiki beschriebenen
in morphologischer Beziehung identischer Bazillus vorfindet. Die
Yersuche ergaben ferner, dafi die Ubergiefiung mit Immunserum an
und fur sich nicht ausreicht, um unter den erwahnten Bedingungen
eine Lebernekrose zu erzeugen. Die Nekrose wird nicht durch eine
vollstfindige Zerstorung der Zirkulation herbeigefiihrt, sondern scheint
von einer hyalinen Thrombosierung abhangig zu sein. Denn eine
experimen telle Embolie vermag keine Nekrose zu erzeugen, die man
mit der vergleichen konnte, wie sie nach der durch Immunserum-
einspritzung hervorgerufenen hyalinen Thrombosierung auftritt. Die
hyalinen Thromben sind imstaude, in begrenzten Abschnitten ein
konzentriertes Cytolysin zu erzeugen. Daraus ergibt sich nach An-
sicht der Autoren der Schlufi, dafi eine Lebernekrose nach Immun-
serumeinspritzung zum Teil durch die hyaline Thrombosierung be-
dingt wird und wahrscheinlich in geringerem Grade durch ein Cyto-
toxin, das aus den Zellen des Thrombus frei wird und auf die Leber-
zellen einwirkt. Baerthlein (Wurzburg).
Jaff6, E. Hermann und Pribram, Ernst, Pathologisch-ana-
tomische und histologische Untersuchungen bei ana-
phylaktischenHunden. (Virchows Arch. Bd. 220.1915. S. 213.)
Bei der Obduktion anaphylaktisch verendeter Hunde ist die
Hyper&mie aller Abdominalorgane besonders auffallig. Zellulftre
Verfinderungen in der Leber und Niere sind konstant. Der Grad
dieser Alterationen hkngt von der Zeit ab, die der Hund nach der
Gck igle
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Immunitatsforachung.
93
Reinjektion des Antigens gelebt hat. Die Hyperamie des Darmes
ist im Duodenum nnd Jejunum am st&rksten ausgepragt, w&hrend sie
im Magen nur gering nnd im Dickdarm mit Ansnahme des Mast-
darmes nicht zu finden ist. Blntnngen im Dunndarm sind selten,
hauflger finden sie sich in der Leber. Anch die Lungen zeigen
konstant eine starke Hyperamie, die Kapillaren in den Alveolar-
septen springen halbkngelig in das Alveolarlumen vor nnd sind prall
gefullt. Daneben finden sich oft ausgedehnte Blutnngen ins Lungen-
gewebe. Die pathologischen Veranderungen beim anaphylaktischen
Hnnde zeigen eine gewisse Ahnlichkeit mit denen, die man bei ge-
wissen Blutgiften, z. B. nach der Vergiftnng mit Rizin, findet.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Hirschfeld, L. nnd Klinger, R., Uber das Anftreten der Ge-
rinnnngsreaktion im anaphylaktischen Shock nnd
bei der Anaphylaxievergiftung. (Zeitschr. f. Immunitfits-
forsch. Orig. Bd. 24. 1915. S. 235.)
Im Blnte aktiy Oder passiv sensibilisierter Tiere (Kaninchen,
Meerschweinchen, Hund) tritt schon nach wenigen Minnten eine Ver-
anderung in dem Sinne ein, dafl das Serum eine positive Gerinnungs-
reaktion gibt, d. h. die Cytozymwirknng von Lipoidemnlsionen nnd
in geringerem Grade anch von Blutplattchenextrakten aufhebt. Die
gleiche Veranderung tritt anch nach Anaphylatoxininjektion bei
Meerschweinchen ein. Diese Zustandsanderung des Sernms wurde
bisher beim Menschen nur bei Lues angetroffen nnd fiel dann meist
mit einer positiven Wassermann-Reaktion znsammen. - Die Ana-
phylaxiesera zeigten dagegen niemals eine echte Wassermannsche
Reaktion, sondern nnr eine vermehrte Eigenhemmnng. Andererseits
verhielten sich eigenhemmende Menschensera bei der Gerinnnngs-
reaktion wie Luessera, nnd da anch Klinik nnd Anamnese bei ihnen
hftufig fur Lues sprachen, so dfirfte die vermehrte Eigenhemmnng
mit grofler Wahrscheinlichkeit anf eine fihnliche Veranderung des
Blutes zu beziehen sei wie die positive Gerinnnngs- nnd Wasser¬
mannsche Reaktion.
Verff. haben friiher die Anschauung entwickelt, dafi die Gerin-
nnngsreaktion dnrch bestimmte Beziehnngen zwischen Sernm nnd
Lipoidextrakt, die zu einer Fallung nnd zum Verlust der Gerinnungs-
aktivit&t des Lipoids fiihren, znstandekommt. Die neu entstandenen
Komplexe konnen in gewissen Fallen komplementbindend wirken und
somit eine positive Wassermannsche Reaktion geben, die aber
nur einen sekundaren Vorgang darstellt.
Trotz des Fehlens der Wassermannschen Reaktion im ana¬
phylaktischen Anfall kann die hier beobachtete Gerinnungsreaktion
mit der bei Lnes identisch sein. Sicher ist jedenfalls, dafi die Ge-
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94
Immunit&teforschong.
rinnungsreaktion eine ahnliche Reaktionsf&higkeit des Shockserums
gegeniiber Lipoiden anzeigt, wie sie das laetische Serum besitzt.
Ob in beiden Fallen der gleiche Mechanismus zugrnnde liegt, ist
nicht zu entscheiden, solange die Beziehungen zwischen Serum und
Lipoid nur im Endergebnis, der Zerstorung des Cytozyms, zum Aus-
druck kommen. Es lafit sich daher auch noch nicht beurteilen, ob
etwa die Reaktion bei Lues auf einen Zustand chronischer Ana-
phylaxie zuriickzufuhren ist.
Bei der Herabsetzung der Gerinnnngsiahigkeit des Blutes im
anaphylaktischen Anfall diirfte die cytozymzerstbrende Wirknng des
Serums keine wesentliche Rolle spielen, da sie sich meist nur gegen
Lipoidemulsionen geltend macht, nicht aber gegeniiber dem bei der
Blntgerinnung anscheinend hauptsachlich beteiligten wasserloslichen
Cytozym. Auflerdem fallen positive Gerinnungsreaktion und Unge-
rinnbarkeit zeitlich nicht immer zusammen.
Beim Hunde diirfte die Herabsetzung der Blutgerinnbarkeit auf
dem Auftreten eines Antithrombins, also einer gegen das bereits
gebildete Thrombin, nicht nur gegen das Cytozym gerichteten Substanz
beruhen. Fur Meerschweinchen und Kaninchen liegen Untersuchungen
mit beweisender Methodik noch nicht vor.
Da bei passiv sensibilisierten Tieren die Gerinnungsreaktion
ahnlich wie der Shock nur eintritt, wenn eine gewisse Zeit zwischen
Antiserum- und Antigeninjektion verflossen ist, so kann sie nicht
durch die direkte Einwirkung des Antigens auf den Antikbrper be-
dingt sein, sondern es miissen bestimmte Organe bei ihrem Zustande-
kommen eine Rolle spielen. Vielleicht konnen Versuche an Tieren
mit Eckscher Fistel, bei denen der anaphylaktische Anfall aus-
bleibt, hieriiber Aufschlufi geben.
Von Bedeutung ist die Tatsache, daB bei der Anaphylatoxin-
vergiftung dieselbe Gerinnungsreaktion auftritt wie im anaphylak¬
tischen Anfall, w&hrend das Anaphylatoxin als solches nicht cytozym-
zerstOrend, sondern -verstarkend wirkt. Es spricht dies gegen die
Annahme Friedbergers, daB das Anaphylatoxin dieselben giftigen
Spaltprodukte enthalt wie das Shockserum.
Der Zusammenhang der Anaphylatoxinwirkung mit der Ana-
phylaxie lieBe sich so denken, daB dem anaphylaktischen Stadium
ein anaphylatoxisches vorangeht, das aber wegen der Geschwindig-
keit, mit der es in sein Gegenteil umschlagt, sich dem Nachweis
entzieht.
Ob die Gerinnungsreaktion ein charakteristischeres Symptom der
Anaphylaxie darstellt als z. B. die Lungenblahung und Blutdruck-
senkung, l&Bt sich noch nicht entscheiden. Vielleicht fuhren auch
andere Eingriffe zu denselben Zustandsanderungen des Blutes. Hier-
fur spricht, daB beim Hunde Peptoninjektion eine ahnliche Reaktion
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Immunit&teforschang.
95
auslfist. Vielleicht wirken alle diese Reize zunfichst aaf gewisse
Organe, z. B. die Leber, dorch die dann sekunddr die Erscheinungen
des Shocks aasgeldst werden. Kurt Meyer (Berlin).
Bolafllo, Anaphylaxieversuche in Beziehung zur
Schwangerschaft. (Zeitschr. f. Geburtsh. n. Gynfikol. Bd. 76.
1915. S. 498.)
Verf. kommt zu den SchluBfolgerungen:
1. Trfichtige Kaninchen sind weder gegen arteigene fotale Organ-
noch gegen arteigene Plazentarextrakte noch gegen arteigenes fotales
Seram iiberempfindlich.
2. Es gelingt in keiner Weise, Meerschweinchen darch Vor-
behandlang mit arteigenen fStalen Organen, Plazenta nnd fotalem
Serum iiberempfindlich zu machen.
8. Die Feststellung von dem Blute des Erwachsenen fremdem
Eiweifi im Blutserum des menschlichen F8tus gelingt durch die
Methode der Anaphylaxie nicht.
4. Das nach Vorbehandlung mit mtttterlichem und fotalem Blut-
serum zur Reinjektion verwendete Fruchtwasser 15st in beiden Fallen
eine gleich starke Reaktion aus; es bleibt also der Anaphylaxie-
versuch zur Ermittlung der Herkunft des Fruchtwassers ohne Erfolg.
Pry 11 (Charlottenburg).
Schera, Kurt, 1st die Gebfirparese ein anaphylaktischer
Vorgang? (BerL tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 361.)
Der von yerschiedenen Forschern gefiufierten Ansicht, dafi die
Gebfirparese, die bekanntlich durch Luftinjektionen in das Enter
heilbar ist, ein anaphylaktischer Vorgang sei, halt Verf. das Ergebnis
eigener Versuche entgegen, in denen es nicht mdglich war, typisch
anaphylaktische Kaninchen durch Einblasen yon Luft in die Bauch-
h5hle zu heilen. Kallert (Berlin).
Sehern, Kurt, Die Sera sensibilisierter und antianaphy-
laktischer Tiere in der serologischen Untersuchung.
(Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 261.)
Verf. macht kurz Mitteilung fiber eine Reihe yon Versuchen, die
zum Ziel hatten, das Anwendungsgebiet der Anaphylaxie fur prak-
tische Zwecke, besonders ffir die der Seuchenbekfimpfung, zu er-
weitern. Bezfiglich der Einzelheiten s. das Original.
Kallert (Berlin).
Sewall, Henry and Powell, Cuthbert, Studies on the relations
of the hypersusceptibility and insusceptibility in¬
duced in guinea-pigs by the instillation of horse
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96 Imiuunitiitsforachuug.
serum into the nose. (Arch, of internal Med. Vol. 16. 1915.
p. 605.)
Werden Meerschweinchen 1—5mal in Abstanden von 1 bis 24
Tagen einige Tropfen Pferdeserum in die Nase eingetraufelt, so fiber-
lebt etwa die Haifte der Tiere eine 16 Tage nach der letzten In¬
stillation vorgenommene Reinjektion von Pferdeserum, haufig ohne
Symptome zu zeigen. Oft wird auch eine 24 Tage sp&ter erfolgende
zweite Reinjektion vertragen. Eine Ursache, warum im einen Falle
Uberempfindlichkeit, im anderen ein refraktarer Zustand eintritt.
liefi sich nicht feststellen.
Entgegen der gewohnlichen Erfahrung fanden Verff. bei zwei
Gruppen refraktarer Tiere, daB eine grofie intravenbse Injektion nach
101 und 80 Tagen besser vertragen wurde als nach 36 und 28 Tagen.
Wurde das Serum immuner Tiere normalen Meerschweinchen
intraperitoneal injiziert, so reagierten diese auf intravenose Injektion
von 0,25 ccm Pferdeserum gewohnlich nur sehr leicht. Zwei Tiere,
die 0,5 ccm Serum erhalten hatten, zeigten eine st&rkere Reaktion
als die mit 4 oder 5 ccm vorbehandelten. Andererseits vertragen
sie eine zweite Reinjektion nach 17 Tagen, der die anderen Tiere
erlagen.
Die Jungen durch nasale Instillation sensibilisierter Muttertiere
waren weniger empfindlich als die subkutan vorbehandelter Tiere.
Kurt Meyer (Berlin).
v. Szily, A., Uber die Wirkung aufs Auge und iiber die
Natur des aus Prodigiosusbazillen hergestellten
„Bakterienanaphylatoxins“ nebst Yersuchen iiber
die nach Einverleibung von Bakterien im Kaninchen-
blute zirkulierenden „Entziindungsstoffe“. (Klin. Mo-
natsbl. t Augenheilk. B<L 55. 1915. S. 235.)
Durch die Versuche von Dold und Rados ist die entziindungs-
erregende Wirkung des Anaphylatoxins aufs Auge nicht bewiesen.
Die Autoren haben nicht beriicksichtigt, daB sich die entzftndungserre-
genden Stoffe aus Prodigiosusbazillen nicht nur durch komplement-
haltiges, sondern ebenso gut auch durch inaktives Serum, in gerin-
gerem MaBe auch durch Kochsalzlosung extrahieren lassen. Zudem
sind sie im Gegensatz zum Anaphylatoxin thermostabil. Auch bei
den nach Einverleibung von grSBeren Quantitaten abgetSteter Pro¬
digiosusbazillen im Blute von Kaninchen kreisenden Giftstoffe durfte
es sich urn extrahierte Bakteriengifte handeln.
Kurt Meyer (Berlin).
(«^-)
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CentralMatt liir Bakterlologle etc. L All Referate.
■ Bd. 66. No. 5/6. --
Ausgcgebcn am 19. Juni 1917.
Zoonosen und Tierkrankheiten.
▼. Czyhlarz, Ernst, Beitrag znr Lehre yon der Milzbrand-
meningitis. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 768.)
Verf. berichtet uber einen bakteriologisch festgestellten Fall yon
Milzbrandmeningitis nnd Milzbrandencephalitis, der nnter Zurfick-
lassung einer halbseitigen Lahmung ansgeheilt ist. Letztere ist in-
folge einer intracerebralen Blntnng entstanden.
Gildemeister (Posen).
Hchfirmann, Ein Fall yon Meningitis, herbeigefiihrt
dnrch einen milzbrand&hnlichen Bazillns. (Zeitschr. f.
Med.-Beamte. 1916. S. 385.)
Ans dem Lnmbalpunktat eines nnter den Erscheinungen yon
Meningitis erkrankten Eindes sowie ans den Spielsachen dieses
Eindes (eine mit Fell uberzogene Euh und die Schweife zweier
Pferde wurden nntersncht) wurden Bazillen gezuchtet, die dem Milz-
brand aufierordentlich nahestehen nnd fur weiBe Manse, aber nicht
fdr Meerschweinchen virulent sind. Wolf (Witzenhausen).
Rohland, Milzbrand nnd Abwasserfrage. (Deutsche tierarztl.
Wochenschr. Jg. 23. 1915. 8. 376.)
Um der Gefahr der Verschleppnng von Milzbrandkeimen dnrch
4ie Abwasser von Lederfabriken, in denen gelegentlich milzbrand-
sporenhaltige Haute znr Yerarbeitnng gelangen, vorznbengen, emp-
flehlt sich die Behandlnng der Haute mit Chlorkalkldsung. Bei einem
Gehalt der Desinfektionsflussigkeit von 0,5 g Chlor anf den Liter
muBte die Einwirknng 24 Stnnden, bei Verwendung von 1 proz. Chlor-
kalklosung nnr wenige Minuten danern. Anfierdem ware eine Ela-
mng nnd Beinignng der Abwasser nach dem „Eolloidton-Beinigungs-
verfahreu" des Verf. von Nutzen. Eallert (Berlin).
Bobland, Abwasser nnd Milzbrand. (Halbmonatsschr. f. soz.
Hyg. u. prakt. Med. 1916. S. 16.)
Anch die Abwasser der Lederfabriken kSnnen vollstandig, auch
wenn sie Milzbrandbazillen nnd Sporen enthalten, gekiart nnd ge-
reinigt werden. Wolf (Witzenhausen).
State Abt. Ref. Bd. 66 . No. 5/6. 7
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98
Milzbrand.
Abel, Gatachten betr. Beseitigung der in der Stadt N.
anfallenden Gerbereiabwfisser. (Zentralbl. f. Gewerbehyg.
1916. S. 1.)
1. Das geplante Verfahren der Behandlnng des Gerbereiabwassers
von N. darch intermittierende Bodenfiltration mit nachfolgender seit-
licher Filtration im natfirlichen Boden ist nach dem hentigen Stande
yon Wissenschaft nnd Praxis als durchaus zweckentsprechende nnd
nach Lage der Dinge beste Lfisung anzusehen, nm eine Weiterver-
breitnng yon Milzbrandkeimen zu verhfiten. — Statt der inter-
mittierenden Bodenfiltration Bieselung vorznnehmen, mufi widerraten
werden, weil die Rieselnng keine Zuriickhaltang der Milzbrandkeime
im Boden sichert, tenrer wird nnd bei dem Charakter des Abwassers
auch die sonst vorhandenen Vorteile der Rieselnng (landwirtschaft*
liche Ausnutzbarkeit des Bodens) nicht oder nnr in sehr beschrank-
tem Mafie liefert. — Rieselnng mit nachfolgender Keimfiltration im
natiirlichen Boden hat ebenfalls den Nachteil der hbheren Kosten
nnd der mangelhaften landwirtscbaftlichen Ausnntzbarkeit gegen
sicb, ohne irgendwelche Vorteile zn bieten.
2. Der Ausfuhrang des Projektes hat eine genane Untersuchnng
des Bodens auf seine filtrierenden Eigenschaften voranszngehen. Das
Verhaitnis zwischen zn reinigender Abwassermenge nnd filtrierender
Bodenflache soli mindestens zunachst nicht fiber 100 cbm Abwasser
taglich zu 1 ha Land hinansgehen. Fttr die Beseitignng der Sperr-
stoffe nnd des Schlammes usw. mttssen besondere Mafinahmen ge-
troffen werden. Die Leistung der Anlagen ist dauernd unter sach-
verstandiger Beratnng zn fiberwachen. Wolf (Witzenhansen).
Rambonsek, Die Gewerbehygiene im Jahre 1914. (Zeitschr.
f. dffentL Gesundheitspfl. 1915. S. 186.)
Verf. bespricht die in 1914 erschienenen Abhandlnngen fiber
Milzbrand im Gewerbe und seine Verhfitung. Wolf (Witzenhansen).
Scbfitz nnd Pfeiler, Weitere Untersnchnngen fiber den
Nachweis des Milzbrandes mittels der Prfizipita-
tionsmethode. (Arch. f. wissenschaftl. n. prakt.Tierheilk. Bd.41.
1915. 8. 286.)
In ihrem an den Herrn Landwirtschafisminister erstatteten Be-
richt vom 20. August 1914 kommen Verff. anf Grand eines umfang-
reichen Untersnchungsmaterials, fiber welches die beigeffigten Tabellen
nahere Angaben enthalten, zn fulgenden Feststellungen:
1. Die endgfiltige Entscheidnng, ob Milzbrand im gegebenen
Falle vorliegt oder nicht, ist von dem Ergebnis der Prazipitin-
reaktion abhfingig zn machen.
2. Die Prazipitationsmetbode ist ffir die Erkennnng des Milz-
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Milzbrand.
99
brandes bei Rindern and Pferden die zuveriassigste Methode. Wenn
neben ihr das mikroskopische Verfabren, das, wie es den Anschein
hat, an Sicherheit den Kultur- and Mauseimpfungsversuch iibertrifft,
angewandt wird, so dnrften beide Metboden for die Feststellnng des
Milzbrandes bei diesen Tiergattnngen als ansreichend anznsehen sein.
3. Fiir den Nachweis des Milzbrandes beim Schaf liegen die
VerhSJtnisse ebenso.
4. Was die Feststellnng des Milzbrandes beim Schwein anlangt,
so mnfi die Pr&zipitationsmethode nnter alien Umstanden als er-
ganzende Methode zn den bisherigen binzngenommen werden, d. h.
die Feststellnng des Milzbrandes beim Schwein bat mit alien mag-
lichen nns znr Verfiigung stehenden Mitteln zn erfolgen. Dabei ist
besonders zn beacbten, dafi in Fallen, wo anf Grnnd der bakterio-
logischen Untersnchnngsmethoden Milzbrand nicht festznstellen ist,
aber ein Mitreagieren der Milz Oder eines anderen Organes eintritt,
die. stattgehabte Milzbrandinfektion als yorliegend angesehen werden
mnfi. Kallert (Berlin).
Pfeller, W. nnd Scheyer, G., Ein Beitrag znr Bewertung
der Methoden fiir die bakteriologische nnd sero-
logische Milzbranddiagnose mit besonderer Beriick-
sichtigung des mikroskopischen Nachweises. (Berl.
tierarztl. Wocbenschr. Jg. 32. 1916. S. 25.)
Vom 1. April 1912 bis 31. Marz 1914 ist bei 315 Einsendungen
Milzbrand festgestellt worden. In den meisten Fallen wnrden Pra-
zipitation, mikroskopischer Nachweis, Enltnr nnd Tierimpfnng neben-
einander ansgefnhrt, letztere jedoch nnr, wenn die beiden ersten ein
ubereinstimmendes Ergebnis nach der negativen Oder positiven Seite
bin nicht ergeben hatten. Aus den der Arbeit beigefugten Tabellen
geht heryor, dafi die Prazipitation in 93 Proz., der mikroskopische
Nachweis in 80 Proz., die Knltnr in 55 Proz. nnd die Tierimpfnng in
14 Proz. aller Faile — sie stammten von Rind, Pferd, Schaf nnd
Schwein — ein positives Resultat geliefert hat. Bei aller Bedentung,
die der serologischen Untersnchnng fur die Diagnose des Milzbrandes
znkoinmt, sollte nach Ansicht der Verff. der Nntzen der bakterio-
logischen Nachweismethoden, speziell des Ausstrichpraparates, nicht
nnterschatzt werden, znmal wenn diese Untersnchnng mit dem ftir
die Erkennnng der Milzbrandbazillen bzw. Milzbrandbazillenschatten
so hervorragend sich eignenden Giemsa-Farbstoff ansgefiihrt wird.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Bail, Oskar, Verandernngen von Bakterien im Tierkbrper.
XII. Abschwachungsversuche am Milzbrandbazillus
bei 42°. (G f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 330.)
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Milzbrand.
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Fr&here Versuche des Verf. batten ergeben, daB das Verfahren
der kurzdauernden Erhitzung fur die Gewinnung abgeschw&cbter
Milzbrandrassen kein ergiebiges ist. Yerf. hat nnn den gleichen
Stamm dem klassischen A bschwachungs verfahren dnrch Ziicbtnng
nahe der Hfichsttemperatur ansgesetzt A ns den Yersucbsergebnissen
sei folgendes bervorgehoben: Es zeigte sich, daB der abschw&chende
EinflnB der Zfichtung bei fiber 42° in Serumznchten gar nicht, in
Bouillonkulturen schon nach wenigen Tagen hervortritt. Die sich
im Yerlnste des Kapselbildungsvermfigens auBernde Abschwachung
bei 42° tritt wohl in nicht fiberimpften Bouillonkulturen sebr rasch
ein, bleibt aber in genau gleichbehandelten Sernmknltnren, wobei die
Art des Serums gleichgfiltig ist, entweder fiberhaupt aus Oder erfolgt
doch viel sp&ter. Weitere Versuchsergebnisse sind geeignet, die bis-
herige und bisher aucb gut begrfindete Auffassung zu erschfittern,
daB Yollausbildung des kapseltragenden tierischen Zustandes des
Milzbrandbazillus mit seiner vollen Infektiositat gleicbbedeutend sei.
Richtig ist nur, daB eine septikSmische Durchwucherung des Tier-
kdrpers bisher nur unter Ausbildung dieses Zustandes beobachtet
werden konnte, aber die bloBe Fahigkeit, im Tiere Eapseln zn bilden,
bedeutet noch nicht die vollkommene Wehrlosigkeit des Tieres gegen
den Bazillus. Die Ausbildung des tierischen, kapselhaltigen Zu¬
standes ist somit nicht die unmittelbare Ursache, wohl aber eine
anscheinend unerlfifiliclie Begleiterscbeinung der vollen Infektiositat.
Auf Grund der von ihm beobachteten, in der vorliegenden Arbeit
nfiher beschriebenen Ab&nderungen einer Bazilleneigenschaft des
Milzbrandbazillus, die durch alle Stufen hindurch erfolgen, wirft
Verf. die berechtigte Frage auf, ob die anscheinend plfitzlich als
Mutationen anftretenden Ver&nderungen von Bakterieneigenschaften
in Wirklichkeit so sprnnghaft erfolgen, Oder nicht vielmehr das End-
ergebnis eines durch viele Stufen hindurch erfolgenden Abbaues sind.
Das wfirde denn seiner Ansicht nach auch die hohe vollkommene
Erblichkeit derartiger Veranderungen erklfiren.
Gildemeister (Posen).
Eichhorn, A. (und Kelser, A. R.), Versuche fiber Impfung
gegen Milzbrand. (U. S. Depart, of Agricult. Bur. of anim. Indust.
Bull. 340. Washington. 1915 und Chem. Zentralbl. Bd. 1.1916. S. 518.)
Die Pasteursche Vaccine ist haufig von geringer Haltbarkeit,
erfordert zwei Behandlungen zur Erzeugung der Immunitfit und ver-
ursacht nicht unbedeutende Tierverluste. Ihre Wirksamkeitsbestim-
mung ist nicht genan ausftthrbar, und schlieBlich kann sie bei Herden,
in denen die Krankheit bereits aufgetreten ist, zu ihrer Verbreitung
durch Schwachung der Widerstandsfahigkeit der geimpften Tiere
beitragen. Sporenvaccinen, die neuerdings mit Erfolg verwendet
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Milzbrand.
101
werden, haben zum Teil auch die Nachteile der vorgenannten Vac-
cinen. Die Versuche der Yerff. befassen sich mit dem Sobernheim-
sehen Yerfabren, Behandlnng mit einem Seram, das yon gegen Milz¬
brand immanen Tieren stammt, die mit steigenden Dosen virulenter
Kultaren bebandelt sind. Es wurde eine zweckmaBige Erzeugung
solcben Serums and seine Verwendung ftir sich als aach im Verein
mit Sporenyaccine versucht. Als geeignete Tiere erwiesen sicb Schaf
und Pferd. Die Impfang mit den Kultaren erfolgt besser subkatan
als intravenos. Zur Bestimmung der Wirksamkeit ist das Verfabren
von Ascoli dem von Sobernheim vorzuziehen. Das von Pferden
gewonnene Serum soli in Mengen von 10 ccm grofie Tiere gegen die
Infektion schutzen. Die Behandlnng mit Seram allein ist angezeigt,
wenn die Infektion bereits in einer Herde aufgetreten ist, wenigstens
bei den Tieren, die erhbhte Temperatur aufweisen, sonst empflehlt
sicb kombinierte Schutzimpfung. Die Sporenvaccine ist der Pasteur-
schen aach dann vorzuziehen, wenn damit allein immunisiert werden
soil, da sie haltbarer und in ihrer Wirksamkeit besser bestimmbar
ist. Das Serum besitzt aach groBen Heilwert, je nach der Schwere
der Erkrankung sind hierfur 30—100 ccm zu verwenden und ist die
Behandlnng nbtigenfalls zu wiederholen. Da die Behandlnng mit
Serum allein nur passive Immunit&t verleiht, wird fiir eine sichere
Vorbeugung eine kombinierte Nachbehandlung 3—5 Wochen nach
jener empfohlen. Eine erhebliche Vereinfachung des Verfahrens wird
von der Gewinnung konzentrierten Serums and trockener Sporen-
vaccine erhofft. Versuche hieruber sind noch im Gange.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Stedefeder, Uber Anthrakopepsie. — Ein Beitrag zur
Frage der Wirkung des Milzbrandbazillus. (Berl. tier-
irztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 49.)
Das Ausbleiben der Blutgerinnang im Tierkorper und die Hamo-
pepsie der Milzbrandbazillen auf der Blutagarplatte, die besondere
eigenartige Zersetzung der EiweiBkOrper, kenntlich an der Koch-
probe und verbnnden mit einem spezifischen Geruch, das urplbtzliche
Auftreten der Krankheitserscheinnngen sowie die ubermaBig schnelle
und starke G&rung der Magen- and Darmteile scheinen Verf. auf
das Yorhandensein eines Milzbrandfermentes hinzudeuten, dessen
Wirkung eine Verdauung, „Pepsie“, darstellt. Er mOchte annehmen,
daB dasselbe vomehmlich im Tierkbrper outer der Ein wirkung des
Blntserums zustandekommt. Auf seine Wirkung — Anthrakopepsie —
durfte wohl auch das schnelle Zugrundegehen dec Milzbrandbazillen,
vielleicht unterstutzt durch die beim Milzbrand erbBhte Temperatur
im toten wie auch im lebenden Tierkorper, zurhckzufiihren sein.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
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Rotz.
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Kostrzewski, J., Ein akuter Mallensfall beim Menschen
mit positiver Blutkultur. (C. £ Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77.
1916. 8. 418.)
In einem Falle von Rotz beim Menschen gelang es, aus dem
Blnte bei zweimaliger Untersnchnng Rotzbazillen in Reinkultur zn
ziichten, w&hreud die zn gleicher Zeit ausgeffthrte Untersnchnng des
Eiters ein negatives Ergebnis hatte. Der Nachweis der Bazillen im
Blnte gelang zn einer Zeit, als die allgemeine Infektion des Orga-
nismus mit Rotzbazillen dnrch multiples Anftreten von Enoten nnd
Papeln deutlich ausgepragt war. In dem bei der Sektion entnom-
menen Eiter liefien sich sowohl knltnrell wie dnrch den Tierversuch
Rotzbazillen nachweisen. Gildemeister (Posen).
Babesch, Y., Variolaartige Ernptionen bei Rotz und
falschem Rotz. (Biol. Ges. Bnkarest. Sitz. v. 8. Juli 1915.)
Verf. beschreibt einen Fall, welcher auffallende Aehnlichkeit mit
Variola darbot, bei der Nekropsie sich aber als dnrch Rotzbazillen
hervorgernfen heransstellte. Der Inhalt der blattern&hnlichen Pnsteln,
der Lungen- und Mnskelabszesse enthielt typische Rotzbazillen, so wie
anch leukocytare, fur die betreffende Krankheit charakteristische
Ver&nderungen. Anch das Unterhantzellgewebe, namentlich in der
Umgebnng der Haarfollikel, enthielt zerkl&ftete Lenkocyten and
fibrinose Massen. Auf dem Nasenseptum befand sich eine eiternde
Pustel.
In einem anderen Falle war das klinische Bild der tddlich ver-
lanfenden Krankheit ein hhnliches, doch fand Verf. keinen Rotz-
bazUlus, sondern einen anderen, den er anch beim Pferde gefunden
nnd als falschen Rotz beschrieben hat. Aussehen der Bakterien,
Knltnren und sonstige Merkmale sind von denjenigen des wahren
Malleus verschieden. E. Toff (Braila).
Hener, Ein Fall von chronischem Rotz beim Menschen.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 811.)
Kasnistischer Beitrag. Langer (Charlottenburg).
Schiitz, W., Uber den Rotz der Pferde. (Arch. f. wiss. u. prakt.
Tierheilk. Bd. 42. 1916.)
In seiner Festrede iiber den Rotz der Pferde schilderte Verf.
die Entstehnng des rotzigen Lokalaffektes, die folgende Erkran-
knng der Lymphknoten nnd die weitere Ansbreitnng des Rotzes im
TierkSrper. Ans der inhaltsreichen, uberans klaren Darstellnng
sei folgendes wiedergegeben. Der wichtigste Lokalaffekt ist der
Rotzknoten. In ihm sind die Prodnkte von proliferativen nnd
exsudativen Vorg&ngen nachznweisen. Bei geringer Menge und
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Rotz.
103
schwacher Virulenz der Rotzbazillen fiberwiegt die Wuchernng, bei
^roBer Menge und starker Virulenz tritt die Exsadation in den
Vordergrund. Der zentrale Teil der RotzknStchen geht bald zu-
grnnde. Liegen die erweichten RotzknStchen an einer Oberfl&che
(z. B. an der Nasenschleimhaut), so folgt die Dlzeration. Das „speckig
infiltrierte" Rotzgeschwur reinigt sich nach und nach: es entsteht
ein oberflfichliches flaches Geschwur yon linsenformiger Gestalt, das
Lentikul&rgeschwfir. Die Lentikulfirgeschwure entwickeln sich weiter
zu groBeren SekundSrgeschwfiren. Je langer die Geschwttre be-
stehen, am so weiter und tiefer greifen sie; kein Gewebe wird dabei
verschont. Das gereinigte rotzige Geschwur kann dnrch Vernarbung
definitiv heilen. Die Rotzkrankheit verbreitet sich von Ort zn Ort
nach dem allgemeinen Gesetz der Metastase. Deshalb sind Lymph-
knoten nnd Lange fast regelm&Big erkrankt. Die rotzigen Bnbonen
-sind stets irritativer Natur. Man kann 3 Stadien unterscheiden: ein
oinfach irritatives (hyper&misches), ein markiges and ein fibroses.
Reine rotzige Hyperplasien der Lymphknoten sind indessen selten;
viel h&nfiger tritt in ihnen die knotige Form der Rotzkrankheit auf.
In den Lnngen rotzkranker Fferde findet man nicht selten zahlreiche,
oft herd- Oder nestweise gelagerte, kleine rundliche Eorper von mi-
liarer Form and GrSfie: RotzknStchen. Die Diagnose ist am sicher-
sten, wenn um das graue Oder grauweifie, trfibe, stecknadelkopfgroBe
Zentrum ein roter Saum liegt. Das Zentram der RotzknStchen geht
bald zugrunde, es verdichtet sich and gewinnt einen trockenen,
festen Charakter. Infolge Wachernng von Bindegewebe entsteht eine
dnrchscheinende, hellgrane, weichere Eapsel, die das weifilichgelbe
Oder grangelbe Zentram amschliefit Eine Ablagerung von Ealk-
salzen in das Zentrum hat Verf. noch nicht beobachtet. Es gibt
•aber anch einfach irritative Lnngenaffektionen rotzigen Ursprnngs,
die ganz nach Art einer Lnngenentzundang verlanfen and in akate
nnd chronische Formen anterschieden werden kSnnen. Die akute
Form der rotzigen, einfach irritativen Lungenerkrankung ist die
rotzige zellige Oder zellig-fibrinSse Lnngenentzfindang. Sie beginnt
mit Hyperamie and Exsadation einer eiweiBreichen Flfissigkeit. Der
SerSsen Exsadation folgt die Hepatisation. Nach der Hepatisation
tritt aber keine Resolution, wie bei gewShnlicher Lnngenentzandang,
sondern Schmelzang ein, die der eiterigen fihnlich ist. Seltener ist
eine zasammenhangende Mortiflkation der hepatisierten Teile. Durch
den Zerfall entstehen HShlen, die bei der Schmelzang mit einer
eiterartigen Flfissigkeit nnd bei der Mortiflkation mit zusammen-
hfingenden Stficken angefullt sind. Niemals entsteht aber bei der
Schmelzang des hepatisierten Lnngengewebes Efise. Als chronische
Form der rotzigen einfach-irritativen Lnngenerkrankung sind gewisse
fibrose Pnenmonien anzasehen. Die hepatisierten Teile zerfallen nicht,
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104
Rotz.
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sondern in den bindegewebigen Bestandteilen derselben entstehen
Wucherungen, die zu fibrSsen Nenbildnngen nnd Indurationen ftihren.
Besonders wies Verf. noch auf die fiir die Diagnose der Rotzkrank-
heit am Kadaver wichtige kryptogenetische Infektion hin, die nach
seinen Beobachtungen wahrscheinlich dnrch die Wande des an Lymph-
apparaten sehr reicben Nasenrachenraums erfolgen kann.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Frohner, E., Der Rotz als Hauptmangel. (Monatsb. f. prakt.
Tierheilk. Bd. 27. 1916. S. 234.)
Im ersten Teile seiner Ausfiihrungen gibt Verf. wichtige Anhalts-
pnnkte fiir die Altersbestimmung des Rotzes. Die in der KaiserL
Verordnung vom 27. Marz 1899 far den Rotz als Hauptmangel fest-
gesetzte Gewahrfrist betragt 14 Tage. Fur den chronischen Rotz
mag diese Frist vielfach stimmen, fur den akuten Rotz trifft sie
jedoch nicht zn. Nach zahlreichen Impfversuchen betragt das In-
kubationsstadium des Rotzes 3—5, im Minimum sogar nur 2 Tage.
Die Krankheitsdauer des offensichtlich gewordenen akuten Rotzes
betragt im Durchschnitt 8 Tage, mitunter aber auch nur 3 Tage
(RotzseptikSmie). Die Rotzknotchen der Nasenschleimhaut und
anderer Schleimhaute konnen sich schon in einigen Tagen ent-
wickeln. Ebenso schnell kann die Entwicklung der Rotzknoten in
und unter der Haut vor sich gehen. In den Lungen entstehen
frische, griefikorngrofie Rotzknotchen mit grauem Zentrum und rotem
Hof gleichfalls schon in 2—4 Tagen. Die Rotzgeschwiire der Nasen¬
schleimhaut usw. sowie die Geschwiire der Haut kdnnen sich aua
den Rotzknotchen schon im Verlaufe eines Tages, ja selbst schon
nach wenigen Stunden entwickeln. Die Altersbestimmung der Rotz¬
knotchen und Rotzgeschwure ist daher im allgemeinen so ziemlich
die gleiche (3—4 Tage). Narben auf der Nasenschleimhaut usw.
sowie auf der Haut findet man nur beim alten, chronischen Rotz;
sie beweisen ein Mindestalter yon mehreren Wochen. Narben mit
starker schwieliger Verdickung, knotiger, sehniger Konsistenz und
erheblicher Deformation der Nasenscheidewand beweisen ein Mindest¬
alter von einigen Monaten. Weiche Drusensch well ungen findet man
im allgemeinen haufiger bei frischem Rotz, sie kommen aber auch
mitunter beim chronischen Rotz yor. Sehnigderbe, knorpelharte, mit
dem Kiefer verwachsene, rotzige Drusenschwellungen sind ein sicherer-
Beweis fur sehr alten, chronischen Rotz (Monate). Mit der sebnig-
derben Konsistenz alter Rotzdriisen ist die markigderbe Konsistenz
des relativ frischen, nur 4—5 Tage alten Driisenrotzes nicht zu ver-
wechseln. Chronische Rotzphlegmonen der Beine und des Kopfes r
die unter dem Bilde der Elephantiasis yerlaufen, sind immer Monate
alt. Der Nasenausflufi ist fur die Altersbestimmung des Rotzes yon
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Rota.
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untergeordneter Bedeutung. Ein Rotzkatarrh kann sicb sehr schnell
entwickeln. SerOs-schleimiger NasenausfluB kann beim Rotz als erstes
Erankheitssymptom schon nach 2—3 Tagen, eiteriger NasenansfluB
nach 3—5 Tagen eintreten. — Der zweite Teil der Ausffihrangen
des Verf. beschfiftigt sicb mit der forensischen Diagnose des Haupt-
mangels Rotz; in ihm wird insbesondere die kliniscbe Differential-
diagnose des Nasen- nnd Hautrotzes erortert.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Kranich, Die Erkennung gesnnder subkntan malleini-
sierter Pferde bei der Blntnntersnchung. (Zeitschr. f.
Veterinfirk. Jg. 27. 1915. S. 353.)
Auf Grand eigener Erfabrangen and Versncbe gibt Verf. an,
dafi sicb fttr die Erkennung gesnnder, subkntan malleinisierter Pferde
keine allgemeingflltigen Leitsatze anfstellen lassen, dafi die Ent-
scheidung jedoch dnrch Beachtnng folgender Punkte erleichtert wird :
1. Feststellnng der Herknnft des Tieres; 2. auffallende Abnabme
der Werte bei wiederholten Blntnntersnchnngen; 3. wiederholter
negativer Ausfall der Angenprobe. Eallert (Berlin).
Schroeder, Blntuntersuchnng znr Rotzermittlung. (Osterr.
Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. S. 315.)
Enthait nicbts Nenes. Eallert (Berlin).
Schmidt, J., Der negative Ausfall der Rotz-Blutunter-
snchnng and seine Bewertnng. (Deutsche tierarztl. Wochen¬
schr. Jg. 24. 1916. S. 135.)
Verf. ffihrt eine Reihe von allgemein gebaltenen Beispielen an,
die dartnn sollen, dafi die serologischen Untersnchnngsmetboden bis
jetzt noch nicht ausreichen, nm eine sichere Diagnose „frei von Rotz“
zu stellen. Die klinische Untersuchung dfirfe daher keineswegs ver-
nacbiassigt werden. Fur zweifelhafte Falle sei auch die Mallein-
probe zu empfeblen. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Bahnmfiller, Bdla, Erfahrungen fiber Rotz und seine Til-
gun g im Felde. (Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915.
8.387.)
Aus den mitgeteilten personlichen Beobachtungen des Verf. ist
folgendes hervorzuheben: Bei Anstellung der Malleinangenprobe
warden oft neben stark positiver Reaktion seitens der Augenbinde-
haut bedeutende Temperatursteigerungen (von 40° und darfiber) fest-
gestellt, eine Erscheinung, die im Sommer viel ausgeprfigter hervor-
trat als im Winter. Ferner zeigten wiederholt Pferde, die vor der
Jialleinisierang keine verdachtigen Symptome aufwiesen, aber im
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106
Botz.
Verdacbte der Ansteckung standen, gelegentlich der Benrteilong der
Probe deatliche Erscheinungen der Rotzkrankheit in Gestalt von
Schwellnng der Kehlgangsdriisen oder aknten Rotzaffektionen der
Hant. Es batte also den Anscbein, als ob enter der Einwirknng
des Malleins ein pldtzliches Aufflammen der latent vorhandenen
Erankheit stattflndet. In mehreren Fallen gaben rotzkranke Pferde,
die stark berabgekommen oder ermfidet waren, nicht so dentliche
Reaktionen wie gutgenahrte nnd ausgeruhte Pferde.
Bei Ausbrnch des Erieges wurde bereits in den ersten Tagen
der Rotz in die seuchenfreien Pferdebest&nde des Heeres dnrch Zivil-
pferde eingeschleppt. Eine Malleinisiernng der zn iibernebmenden
Zivilpferde ware deshalb notwendig nnd n&tzlich gewesen. Zur Ver-
breitnng der Senche innerbalb der einzelnen Abteilnngen trng in
erster Linie das Tran ken ans gemeinsamen Eimern oder Trdgen nnd
das Benntzen gemeinsamer Weiden im Sommer bei. Die Ubertragung-
von Abteilnng zn Abteilnng wurde aufterdem dnrch das Einstellen
in verseuchte Stallnngen nnd den Wechsel der Pferde von einer
Abteilnng zur anderen gefdrdert. Den genannten Verbreitungs-
mOglichkeiten kann dnrch entsprechende Mafiregeln entgegengewirkt
werden, z. B. dnrch Benutznng eines TiAnkeimers fttr jedes Pferde-
paar, dnrch Nebeneinanderstellen immer der gleichen Pferde, dnrch
Isolierung kranker nnd verdachtiger Pferde oder Abteilnngen anf
der Weide, dnrch wiederholte Malleinisiernng nenangekanfter oder
erbeuteter, Pferde nsw. Eallert (Berlin).
Miefiner, H., Znr Rotzbekampfung im Felde. (Deutsche tier-
arztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 261.)
Die far die Rotzbekampfung im Felde wichtigsten Gesichts-
pnnkte, insbesondere die MOglichkeit einer wirksamen Immunisierung
gegen die Rotzkrankheit nnd die hierauf sich beziehenden Versuche
werden knrz erdrtert. Verf. ist der Ansicht, daft man vorianfig von
der bisher gebbten nnd erprobten Rotzbekampfung nnter methodischer
Anwendnng der Eonjnnktivalprobe nnd der Blutuntersnchnngs-
methoden nicht abgehen soil. Die Zahl der rotzkranken Pferde set
keineswegs so groft, wie sie nach manchen Publikationen erscheint.
Er hege daher die feste Uberzeugnng, daft man bei planmaftigem
Yorgehen nnd sinngemafier Benrteiluug der biologischen Reaktionen in
knrzer Zeit die Rotzkrankheit meistern werde. Eallert (Berlin).
Pfeiler, W., Bemerkungen zn dem Anfsatz von Professor
Dr. H. Miefiner: „Zur Rotzbekampfung im Felde" in.
No. 31 des lanfenden Jahrgangs dieser Zeitschrift.
(Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 330.)
Ansfhhrliche Erwiderung anf die Ansfhhmngen Miefiners fiber
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Rotz.
107
die Rotzbekampfang im Felde, insbesondere auf die Bedenken, die
Miefiner gegen die aktive Immunisierung, wie sie Yerf. vorschiagt,
geltend gemacht hat. Kallert (Berlin).
Biermann, Fritz, Beobachtangen and Erfahrnngen im
Pferdelazarett der 6. nnd 2. Eavalleriedivision. (Zeit-
schr. f. Veterin&rk. Jg. 28. 1916. S. 156.)
Ans den Mitteilnngen des Verf. ist folgendes hervorzaheben: Bei
der Feststellong des Rotzes leistete neben der Komplementablenkungs-
methode die Malleinaugenprobe, ausgefuhrt mit fliissigem Mallein,
ausgezeichnete Dienste, w&hrend die mit Trockenmallein nach Foth
erzielten Resnltate sehr unzuverlassig and widersprechend waren. —
In der Raudebehandlung warden die besten Erfahrungen mit „Zoan“
nach St ranch gemacht, das sich ans Spiritus, Teer, Seife and ge-
lostem Schwefel zasammensetzt and mit Fischtran, Leinol Oder Vaselin
vermengt eingerieben wird. — Gegen die Brastsenche erwies sich
Neosalvarsan als souverknes Heilmittel. Kallert (Berlin).
Christian!, fiber praktische Erfahrungen bei der Rotz-
diagnose im Bereiche des immobilen Gardekorps.
(Zeitschr. f. Veter in irk. Jg. 27. 1915. S. 363.)
Yon 51 Rotzfailen warden nar 7 durch die klinische, dagegen
43 durch die serologische Untersuchung ermittelt, 2 F&lle warden
zafkllig bei der Zerlegang gestorbener Pferde gefanden. Das Zahlen-
verhaitnis zwischen innerem (verborgenem) and aufierem (offenbarem)
Rotz war 40:10. Die Blutuntersuchang hat sich als ein feines and
verh<nism&fiig sicheres Reagens zur Ermittlung des verborgenen
Rotzes bewkhrt. Als weniger zuverlassiges Mittel zeigte sich die
Angenprobe, denn sie war in den 51 Fallen 27mal positiv, 2mal
zweifelhaft and 22mal negatiy. Kallert (Berlin).
Christian!, Weitere Erfahrungen mit der Malleinaugen¬
probe and den Blatantersachangsmethoden bei der
Rotzbekampfang. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 28. 1916. S. 47.)
Die Malleinangenprobe kann sich beziiglich der diagnostischen
Sicherheit nicht mit der Blatantersuchang messen, denn jeder be-
ginnende, klinisch noch nicht erkennbare Fall yon Rotlaafseuche
reagiert bei der Angenprobe positiv, ebenso 70—80 Proz. aller Faile
yon Druse and LangenentzUndung. Yon 24 bei der Zerlegang als
rotzkrank befandenen Pferden hatten auf die Angenprobe 11 positiv,
12 negatiy, 1 zweifelhaft reagiert. Kallert (Berlin).
Sehnltze, Ergebnisse der Malleinaugenprobe and der
Blatantersachangsmethoden im 3. and 4. Quartal 1915
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108
Rotz.
im Bereiche des stellvertretenden Ge neralkomman-
dos XXI. Armeekorps. (Ebenda. S. 106.)
In 7854 Fallen waren beide Proben ubereinstimmend negativ.
In 62 Fallen war die Malleinangenprobe zweifelhaft, die Blutunter-
suchung negativ. Die betreffenden Pferde erwiesen sich spaterhin
als rotzfrei. In 6 Fallen waren Malleinangenprobe and Blutunter-
snchnng ubereinstimmend positiv, die Zerlegung ergab Rotz. In
2 Fallen versagte die Angenprobe (mit Malleinnm siccnm Foth aus-
gefiihrt), wahrend dnrcb die Blntantersnchung and die Zerlegung
Rotz festgestellt wurde. In 5 Fallen war die Augenprobe zweifel¬
haft, die Blutprobe zunachst ebenso, bei mehrmaliger AusfQhrung
aber negativ. In 20 Fallen deckte sich das Ergebnis der Blut-
untersuchung, welches zuerst „verdachtig“ war, nach wiederholter
Untersuchung mit dem negativen Ergebnis der Augenprobe. In
4 Fallen war die Augenprobe positiv, die Blutprobe „verdachtig“,
mehrmalige Wiederholungen beider Proben ergaben ein negatives
Resultat. In 6 Fallen endlich war die Blutuntersuchung negativ,
die Augenprobe positiv, wiederholte Vornahme beider Proben negativ.
Eallert (Berlin).
Schnfirer, Josef, Die Malleinangenprobe beim Rotz. (Mo-
natsh. f. prakt. Tierheilk. Bd. 26. 1914. S. 97.)
Tiber die Erfahrungen mit der Malleinangenprobe macht Verf.
folgende Mitteilungen: Von 93325 Augenproben in Osterreich, aus-
gefiihrt in den Jahren 1910—1913, haben 341 rotzige Pferde in
88,8 Proz. positiv, in 7,6 Proz. zweifelhaft und in 3,5 Proz. negativ
reagiert Von 75879 gesunden Pferden zeigten 99,6 Proz. eine ne¬
gative und 0,34 Proz. eine positive Reaktion. Die Fehlresultate bei
den rotzigen Pferden (3,5 Proz.) beruhten zum Teil darauf, daft die
Pferde nur einmal gepriift warden oder wenige Tage vor dem Tode,
zum Teil wahrscheinlich auf Beurteilungsfehlern und Irrtumern in
der Sektionsdiagnose. Zur raschen Aufkiarung zweifelbafter Falle
ist voriaufig noch von Fall zu Fall eine serologische Reaktion (Ag¬
glutination oder Xomplementbindung) heranzuziehen. Die Augen¬
probe stdrt die Agglutinationsprobe nicht. Wenn auch die sero¬
logische Reaktion zu keiner raschen Entscheidung fuhrt, so empfiehlt
sich die Ausfiihrung der klassischen Subkutanreaktion mit einem
ausgewerteten Mallein. Bei dieser Probe haben von 46 rotzkranken
Pferden alle ein positives, von 464 gesunden 95,04 Proz. ein nega¬
tives Resultat ergeben.
Die Fehlresultate der Malleinangenprobe und der Subkutah-
reaktion bei den gesunden Pferden sind zum groBten Teil auf eine
Malleiniiberempfindlichkeit infolge einer uberstandenen Rotzinfektion
zu beziehen. Derartige Tiere konnen durch Berhcksichtigung der
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Rotz.
109
Korpertemperatur vor nnd einige Tage nach der Impfung richtig
eingesch&tzt werden. Es ist unberechtigt, Pferde, welche nar bei
der Malleinprobe Oder nur bei der Agglutination positiv reagiert
haben, sonst aber keine klinischen Stbrungen, namentlich keine
Dnrchschnittstemperatnr iiber 38° C bei langer fortgesetzten Mes-
snngen aufweisen, zn toten. Solche Pferde sind mit allergrOBter
Wahrscheinlichkeit nicht infektios. Kallert (Berlin).
Mlefiner, H., Die Konjunktivalprobe zur Diagnose der
Rotzkrankheit. (Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1916.
S. 213.)
In seinem hauptsachlich fur den praktischen Tierarzt bestimmten
Artikel bespricht Verf. die Theorie der Wirkung der Konjunktival-
probe nnd deren Ausfdhrung, die Benrteilung der Reaktion, die Tern-
peraturmessungen, die Fehlresnltate nnd die Anwendnng der Re¬
aktion. Znm Schlufl wird eine knrze Anweisnng znr Ausfuhrang der
Konjunktivalprobe gegeben. Kallert (Berlin).
Marek, J., Feststellnng der Rotzkrankheit mit den bio-
logischen Proben, insbesondere mit der Mallein-
Bindehantprobe. (Ebenda. Jg. 24. 1916. 8.1.)
Die biologischen Reaktionen ermdglichen znrzeit die Feststellnng
von 92—100 Proz. der mit Rotz infizierten Tiere. Trotzdem bedurfen
sie noch einer weiteren Erforschung nnd Vervollkommnung sowobl
in wissenschaftlicher wie in praktischer Hinsicht. Als nnter alien
Umstanden zuverlassig kann keine der biologischen Reaktionen gel-
ten: ansnahmsweise kann jede einmal bei rotzfreien Tieren positiv
nnd andererseits bei rotzkranken Tieren negativ ausfallen. Ihre
kombinierte Anwendnng erscheint daher flir alle Falle geboten. Da-
neben ist eine voransgehende oder gleichzeitige systematische kli-
nische Untersnchung der in Frage kommenden Tiere unerl&filich.
Verf. bespricht im einzelnen die Benrteilnng der mit den biologischen
Untersnchnngsmethoden gewonnenen Ergebnisse bei rotzverd&chtigen
nnd rotzansteckungsverdachtigen Tieren nnd erSrtert dann besonders
eingehend die Ausfuhrung nnd Benrteilnng der Bindehantprobe. Am
Schlufi seiner Abhandlnng gibt er ein Schema, nach dem znrzeit in
Ungam anf Grand der Ergebnisse der Bindehantprobe nnd der Bint-
proben die Benrteilung bei rotzverd&chtigen nnd rotzansteckungs-
verdachtigen Tieren erfolgt. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Bongert, J., Die Bedentnng der Malleinangenprobe als
diagnostisches Hilfsmittel bei der Bekdmpfung der
Rotzkrankheit. (Monatsh. f. prakt. Tierheilk. Bd. 27. 1916.
S. 177.)
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110
Botz.
Die Malleinaugenprobe ist ein zuverlassiges, der Blatprobe dia-
gnostisch gleichwertiges, dabei aber yiel einfacheres and leichter za
beurteilendes Rotzdiagnostikum, das ffir Massenuntersachungen be-
sonders geeignet ist. Ffir die praktiscbe Rotzermittlang and Rotz-
tilgang ist die kombinierte Anwendnng der Aagenprobe and der sero-
logischen Blntnntersnchnng empfehlenswert. Eine dementsprechende
Anderung der Seachenvorschrift liegt im Interesse der praktischen
Seachentilgang and des NationalvermSgens. Um bei akat auf-
tretender Rotzkrankheit die weitere Ubertragang in einem ver-
senchten Bestande za yerhindern, ist die seachenpolizeilicbe Vor-
schrift, dafi die weitere Blntantersnchang 14 Tage nach dem letzten
Rotzfall stattzalinden babe, dahin abzuandern, dafi die Anwendnng
der Malleinaugenprobe eingescboben wird, derart, dafi die Blutunter-
snchang mit letzterer alle 8 Tage alterniert. Bei der ersten bio*
logiscben Untersnchang eines versenchten Pferdebestandes sind Blat-
untersnchnng and Aagenprobe gleichzeitig aaszafQhren. Da beim
Vorliegen yon frischem Rotz (Hantrotz!) das Ergebnis der Mallein-
angenprobe sowohl wie das der Blatantersacbnng ein negatiyes sein
kann, ist daran festzahalten, dafi die sorgsame klinische Untersnchang
darch die spezifiscben diagnostiscben Methoden keineswegs gegen-
standslos geworden ist. Ohne sachkundige tierarztliche Untersuchang
and Uberwachang ist eine wirksame Rotzbek&mpfang nicht mbglich.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Troester, C., Uber die Herstellung von flfissigem Mallein.
nebst einigen Bemerkangen fiber die Aagenprobe.
(Zeitschr. f. Veterinfirk. Jg. 28. 1916. 8. 33.)
Die Herstellnng des flfissigen Malleins gescbieht folgendermafien:
In flachen Kolben von 10 Liter Fassungsvermfigen werden 7 Liter
Bouillon mit 4,5 Proz. Glyzerinzasatz geftillt, in welche die Rotz-
bazillen aasgesfit werden. Um ein gutes Oberflfichenwachstum za
erzielen, erfolgt die Anssaat in der Weise, dafi kleine Schwimmer ans
Glas mit Ealtarmasse bestrichen and auf die Bouillon gebracbt
werden. Nach 2 bis 3 Wochen werden die Ealtaren auf ihre Rein-
heit geprfift, darch Erhitzen bis zam Siedepankt abgetStet and im
Wasser- Oder Dampfbad anf etwa Vio des ursprfinglichen Volamens
eingedickt. Zam Eindicken hat sich ein nach Angabe des Verf. von
Lautenschl&ger gebanter Apparat bewahrt, der kurz beschrieben
wird. Die eingedampfte Masse lafit man schliefilich absetzen, worauf
zentrifugiert wird.
Bezfiglich des diagnostischen Wertes der Augenprobe ist Verf.
za der Ansicht gekommen, dafi diese gegenwfirtig ffir die Massen-
antersachung wenig Wert besitzt. Andererseits vermag dieselbe in
der Hand erfahrener Beobachter Aasgezeichnetes za leisten and ist
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Rotz.
Ill
fiir die Blutnntersuchungsstellen besonders znr Beurteilnng zweifel-
hafter F&lle von grofiem Wert. Gegenfiber der von Miefiner ge-
Sufierten Ansicht (in „Kriegstierseuchen nnd ihre Bek&mpfung"), dafi
die zahlreichen, bei der Verwendung flflssigen Malleins erhaltenen
positiven Reaktionen auf den Gehalt an schleimhautreizenden Eon*
serviernngsmitteln zuruckzufuhren seien, welche die Tiere znm
Schenern der Angen veranlassen, weist Verf. darauf bin, dafi die
reizende Wirkung des Glyzerins im Mallein nur ganz knrz wahrt,
w&hrend die spezifische Reaktion erst nach Stnnden einsetzt, and
dafi ein Schenern der Angen ausgeschlossen sei, da die Pferde znr
Ausfuhrung der Angenprobe selbstverst&ndlich hochznbinden seien.
Kallert (Berlin).
Foth, H., Cber das Trockenmallein (Malleinnm siccum
Foth) nnd die Angenprobe. (Ebenda. S. 97.)
Verf. gibt eine Schildernng der von ihm ansgearbeiteten Methode
der Herstellnng von Trockenmallein. Als besondere Vorziige des
Trockenpr¶tes gegeniiber dem flnssigen Mallein hebt Verf. her-
vor, dafi dasselbe frei von fremden Stoffen ist, die an sich die Schleim-
bant des Anges reizen kdnnen, dafi es auf lange Zeit in seiner
Wirknng unver&nderlich sei nnd dafi es eine bequeme Verpack- nnd
Transportierbarkeit besitze. Kallert (Berlin).
Pfeiler, W., Mitteilnngen iiber die Serodiagnose der
Rotzkrankheit. (Berl tier&rztl. Wochenschr. Jg.32.1916. 8.169.)
In der vorliegenden 4. Mitteilnng empfiehlt Verf. znr Unter-
scheidung scheinbar speziflscher von nichtspezifischen Ablenknngen
das zn nntersnchende Serum gleicbzeitig mit einem ausgewerteten
Extrakt ans einer anderen Bakterienart zn priifen. Fiir die Extrakt-
bereitnng sollen nach Mdglichkeit solche Bakterien benntzt werden,
die Krankheiten bei Pferden nicht zu erzeugen vermogen.
Zeller (Berlin-Lichterfel de).
Schmidt, J., Beitrbge znr Diagnostik des Rotzes. (Berl.
tier&rztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 181.)
Der Malleinaugenprobe kommt schon mit Rhcksicht anf ihre
verhaltnism&fiig leichte Anwendungsweise eine nicht zn nnter-
sch&tzende Bedentung zn. Das MalL liquid, zieht Verf. dem Mall,
sicc. vor, da letzteres sich nicht immer gut 15se. Die Beobachtnng
des Ansfalls der Angenprobe sollte nicht sp&ter als 5 Stnnden nach
der Instillation beginnen and von da ab nach Mdglichkeit alle
Stnnden vorgenommen werden. Bereits 8 Stnnden nach der Instil*
lation kann reichliches typisches Angensekret vorhanden sein.
Anf das Verhalten der Temperatnr bei der Angenprobe legt Verf.
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112
Bote.
iin Gegensatz zu Schnurer keinen Wert. Die B1 utuntersuchungett
verdienen ihr jetziges groBes Ansehen mit vollstem Recht Fallen
sie positiv aus, so ist das Yorliegen yon Rotz mit Sicherheit anzu-
nehmen, anch wenn bei der Sektion rotzige Verknderungen nicht
gefunden werden. Da, wenn anch selten, Faile vorkommen, in denen
die kombinierte Blutnntersuchung zn einem negativen Ergebnis fQhrt,
obwohl das betreffende Pferd mit Rotz behaftet ist, sind for die
Rotztilgung nnr periodische Untersuchungen von wirklichem Wert.
Die klinischen Untersuchungen auf das Vorhandensein von Rotz
durfen keinesfalls vernachlkssigt werden. Bei latentem Rotz kdnnen
mitunter plotzlich auftretende Gelenkschwellungen, die eventuell
ihren Sitz unvermutet wechseln, und fieberhafte Temperaturen wahrend
der Stallruhe einen gewissen Anhalt zur AuBerung eines Yerdachtes
geben. In Zweifelsfailen lafit sich nur durch gewissenhafte Bewertnng
aller drei Methoden (Malleinaugenprobe, Blutnntersuchung und klinische
Untersuchung) Klarheit schaffen. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
8chreiber, 0. und Stickdorn, W., Prufung und Auswertung
des Mallei ns. (BerL tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 563.)
Nach ergebnislosen Versuchen, verschiedene Malleinsorten an
gesunden Oder kunstlich mit Rotz infizierten Meerschweinchen und
Katzen auszuwerten, warden Auswertungsversuche mit Hilfe der
Komplementbindungsmethode angestellt, indem hierbei das Mallein
an Stelle des Rotzbazillenextraktes verwendet wurde. Es zeigte
sich, daB dieses Yerfahren einen wertvollen und gleichmafiigen MaB-
stab zur Feststellung der in einem Praparat enthaltenen Antigen-
mengen abzugeben vermag. Kallert (Berlin).
Borchardt, Der Gehalt an agglutinierenden, prazipi-
tierenden und komplementablenkenden Substanzen
im Humor aquaeus und Humor vitreus sowie anderer
Korperfliissigkeiten rotzkranker Pferde. (Arch. f.
wissenschaftl. u. prakt. Tierheilk. Bd. 41. 1916. S. 373.)
Die Untersuchungen ergaben, dad ein Ansteigen der Agglutinine,
Prazipitine und der komplementablenkenden Substanzen in sehr
starkem MaBe in der Synovia und den im Herzbeutel, im freien
Raum der Bauchhohle und zwischen den beiden Brustfellskcken sich
vorfindenden serSsen Flussigkeiten stattflndet. Dagegen enthalten
die beiden Augenfliissigkeiten keine Agglutinine und Prazipitine und
nur geringe Mengen komplementablenkender Substanzen.
Kallert (Berlin).
Marxer, A., Die aktive lmmunisierung gegen Malleus.
(Arch. f. wissenschaftl. u. prakt Tierheilk. Bd. 41. 1915. S. 272.)
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Rotz.
113
Levy, Blumenthal and Verf. stellten einen wirksamen,
Earase genannten Impfstoff gegen Rotz in der Weise her, daft sie
Rotzbazillen in lOproz. HarnstofflBsung dnrch Schutteln bei 37° ab-
toteten und das dnrch Eindampfen gewonnene Bazillen- Oder Extrakt-
pulver znr Impfnng benntzten. Nachdem eine Reihe von Laborato?
rinmsversnchen an Meerschweinchen, Eatzen nnd Pferden gunstige
Resnltate gezeitigt hatte, wnrde auf einem rnssischen Gate, auf dem
hanfig Rotzerkrankungen vorkamen, von Prof. Dedinlin die Schutz-
impfnng mit Farase an einem grofien Pferdematerial praktisch aus-
gef&hrt.
Uber das Endergebnis dieses Versnches sagt Verf. unter anderem
folgendes: 1 Jahr nnd 4 Monate nach der Schutzimpfnng war noch
keines der behandelten Pferde an Rotz erkrankt, obwohl w&hrend
dieser Zeit 14 an Rotz nenerkrankte Pferde anf dem Gate getbtet
warden, mit denen die mit Farase geimpften Pferde in Beruhrnng
waren. Aufierdem wnrde bei einem Teil dieser Pferde eine Mallein-
injektion vorgenommen, die keinerlei Reaktion hervorrief. Vier Jahre
sind jetzt (1914) seit der Impfnng mit Farase verflossen nnd noch
ist kein einziges von den geimpften Pferden, deren Zahl 1000 nber-
steigt, an Rotz erkrankt, obwohl nach Mitteilnng Prof. Dedinlins
nnter den anderen Pferden des Gates j&hrlich ofters RotzfSlle vor¬
kamen.
Anf Grand des Versnches ist Verf. der Ansicht, daB dem Rotz-
immunisierungsverfahren nachLevy,Blumenthal nnd Vert zweifel-
los ein groBer praktischer Wert znznsprechen ist, nnd daB dieses
jetzt iiberall Anwendnng finden sollte, wo die Gefahr einer Ein-
schleppnng von Malleus besteht. Eallert (Berlin).
Miefiner, H. nnd Lange, W., Die Salvarsanbehandlung rotzi-
ger bzw. rotzverd&chtiger Pferde nnd ihr EinfluB anf
die Antikorper des Blntes. (Deutsche tier&rztl. Wochenschr.
Jg. 24. 1916. S. 127.)
Versnche an 8 anf Grand des Ergebnisses der Blntuntersuchung
als rotzverd&chtig ermittelten Pferden, die nicht mit akntem Rotz
•behaftet waren nnd knBerlich Ver&nderungen der Rotzkrankheit nicht
erkennen lieBen, haben gezeigt, daB es nicht gelingt, rotzige Pferde
mit Salvarsan oder Neosalvarsan zn heilen. Die Konjunktivalprobe
wnrde dnrch die Behandlung rotziger und rotzfreier Pferde mit Arsen-
-praparaten nicht beeinflnBt. Die Agglntinationswerte des Blntes der
behandelten Pferde sind vor und nach der Injektion von Salvarsan
bzw. Neosalvarsan bis anf belanglose Schwankungen nnver&ndert
.geblieben. Bezuglich der dnrch die Eomplementbindungs- nnd Eon-
glntinationsmethode nachznweisenden komplementbindenden Anti-
Jkorper wnrde eine vornbergehende Abnahme bei der Mehrzahl der
Krste Abt. Ref. Bd. 66 . No. 5/6. 8
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Rotz. — Tollwut. — Maul- and Klauenseuehe.
behandelten rotzigen Pferde beobachtet. Bei 2 nichtrotzigen, aber
positiv reagierenden Pferden sanken die komplementbindenden Anti-
kdrper dauernd bis znr Norm. 1m Hinblick anf die Arsenbehandlnng-
bei der Brustseuche, die in der Armee zurzeit in grofiem Urn fang 1
angewandt wird, kommt den Untersncbnngsergebnissen der Yerff.
eine besondere praktische Bedentnng zo.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Marks, Rhinitis follicularis et crupposa contagiosa bei
16 Pferden der Ersatz-Eskadron Ulanen-Regiments
N r. 16. (Zeitschr. 1 Veterinark. Jg. 27. 1915. S. 326.)
Mitteilung uber eine eigenartige ansteckende Erkranknng der
Nasenschleimhant, die in ihren Erscheinnngen eine gewisse Ahnlich-
keit mit Nasenrotz aofwies. Eallert (Berlin).
Rottschalk, Epidemisch anfgetretene Geschwiirsprozesse
nichtrotziger Natnr in der Nasenscheidewand nnter
den Pferden des Beskidenkorps. (Zeitschr. f. Veterinark.
Jg. 28. 1916. S. 1.)
Bei einer Anzahl von Pferden des Beskidenkorps warden ge-
schwiirige Prozesse anf der Nasenscheidewand festgestellt, die zu-
n&chst Veranlassong znr Yerwechslung mit der Rotzkrankheit gaben,
znmal im Korps diese Erankheit herrschte. Auffallend war es aller-
dings, daft bei keinem dieser Pferde Schwellnng der Eehlgangslymph>
knoten and verstSxkter NasenausflaB aaftraten. Auch das Allgemein-
befinden war nicht gestSrt. Als Ursache der Erkranknng, derea
Gutartigkeit bald erkannt worde, wurde der kalkhaltige Beskiden-
staub angenommen. Eallert (Berlin).
Hetsch, Uber Tollwut. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8. 809.)
Zasammenfassende Darstellung. Langer (Charlottenburg).
RudoYsky, J., Uber Maul* and Elaaenseache. (Osterr.
Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. S. 244, 251 a. 259.)
Epidemiologische Mitteilangen aber das Auftreten der Maul-
und Elaaenseache in Osterreich. Eallert (Berlin).
Kallert, E., Untersuchangen aber Maal- and Elaaen¬
seache. — IY. Mitteilung. Die bei Maul- and Elaaen¬
seache im Pansen des Rindes aaftretenden Verande-
rnngen. (Arb. a. d. Eais. Gesundheitsamte. Bd. 60. 1915. 8.159.)
Aos den mitgeteilten Untersachangsbefanden geht hervor, daft
die bei Maal- and Elaaenseache im Pansen des Rindes vorkommenden
Ver&nder ang en typische Blasen, Aphthen, darstellen, die sich makro-
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Haul- and Klaaenseache.
115
skopisch und mikroskopisch von den an anderen Korperstellen auf-
tretenden Aphthen dnrch einige Besonderheiten, insbesondere dnrch
einen Biutergufi in die Aphthe nnd friihzeitigen Verlnst der Epithel-
decke unterscheiden. Hetsch (Berlin).
Nevermann, L., Manl- and Klaaenseache. (Arch. f. wiss. a.
prakt. Tierheilk. Bd. 41. 1915. S. 177.)
In seinen Ausfuhrangen, die zam Referat fur den 10. inter-
nationalen KongreB in London 1914 bestimmt gewesen waren, be-
spricht Verf. die far die Bek&mpfang der Maul- and Klaaenseache
wichtigen MaBnahmen, die er in folgende 3 Gruppen einteilt: 1. T5-
tung verseuchter Best&nde, 2. SperrmaBregeln und 3. Impfung. Der
Besprechnng sind hauptsachlich die in PrenBen-Dentschland ge-
machten Erfahrungen zngrande gelegt.
Von besonderem Interesse ist die ausffihrliche Mitteilung fiber
yier in der Praxis durchgefuhrte Versuche, die AofschloB iiber die
Wirksamkeit des Loefflerschen Schutzserums nnter verschiedenen
Bedingungen geben sollten. Die Ergebnisse dieser Versuche waren
knrz folgende: In der ersten Versuchsreihe zeigte das Seram zweifel-
los eine gewisse Schutzwirkung, die jedoch fast nur bei Verwendung
von groBen Dosen (100—200 ccm) deutlich bervortrat. Die kleinen
Serammengen haben den Aosbrach der Sencbe in einer Reihe von
Fallen nicht verhindern konnen, selbst dann nicht, wenn so kleine
Mengen Ansteckungsstoff, wie sie dnrch Zwischentrager ubertragen
zu werden pflegen, Anlafi zum Ausbruch gaben. Im zweiten Versuch,
der der Ermittlung der Heilwirkung des Serums gait, konnte durch
Anwendung des Serams die bdsartige Form der Maal- and Klaaen¬
seache auch bei bereits erkrankten Rindern in eine gatartige urn-
gewandelt werden. Im dritten Versuche zeigte es sich, daB es dnrch
Anwendung groBer Seramdosen moglich ist, Tiere in brauchbarer
Weise zu schutzen. Die vierte Versuchsreihe endlich ergab, daB die
Schatzimpfang mit groBen Seramdosen ein auch veterinarpolizeilich
sehr branchbares Bekampfungsmittel der Maal- and Klaaenseache
darstellt, das anter Dmstanden eine wesentliche Erleichterang der
Sperrmafinahmen gestattet.
Die praktischen Folgerangen aus den Aasf&hrangen des Verf.
linden in folgender Resolation ihren Ausdrack:
1. Die Tdtang verseuchter Viehbestande hat sich als ein ge-
eignetes Bekampfungsmittel nnter gewissen Voraussetzungen bewahrt.
2. Strenge Sperrmafinahmen, wie sie in den preofiischen Vor-
schriften vorliegen, vermfigen die Seache in der Regel auf ihren
Herd zu beschrhnken. Zu ihrer erfolgreichen Durchfuhrnng ist aus-
reichendes tierarztliches and polizeiliches Personal unbedingt er-
forderlich.
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Maul- und Klauenseuche. — Schweinerotlauf.
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3. Die Impfang mit Schutzserum ist ein brauchbares Hilfsmittel
im Kampfe gegen die Maul- and Elauenseuche. Weitere Forschnngen
aaf diesem Gebiete sind dringend whnschenswert.
4. Mit milden MaBnahmen ist gegen die Maul- and Elaaenseache
kein Erfolg zu erzielen. Kallert (Berlin).
Matthiesen and Gl&sser, Yersuche zur Bek&mpfang der
Maul- and Klaaenseache mit „Rindol“. (BerL tier&rztl.
Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 109.)
Verff. haben im Auftrag des Prenfi. Landwirtschaftsministeriams
das Praparat „Rindol“ yon Siegmand Meyer in Hannover auf seinen
Wert als Heilmittel gegen die Maul- und Elaaenseache sowie darauf-
hin gepruft, ob es imstande sei, in einem von der Seache betroffenen
Rindviehbestande bei klinisch noch gesnnden Tieren den Ansbruch
der Seuche zu verhindern. Bei dieser Prfifung hat sich eine Heil-
wirkung des „Rindol“ nicht nachweisen lassen; auch hat seine An-
wendung bei klinisch noch gesunden Euhen den Ansbrnch der Seache
nicht verhindert. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Matthiesen und Glhsser, Yersuche zur Bekampfung der
Maul- and Elauenseache mit dem Impfstoff von Dr.
Erafft-Munchen. (Ebenda. Jg. 31. 1915. S. 593.)
Die beiden Versuchskuhe sind trotz der Yorbehandlang mit dem
Erafftschen Impfstoff 6 bzw. 8 Tage nach ihrer Uberfiihrung in
einen verseuchten Stall an der Maal- and Elaaenseache erkrankt,
die den gewohnlichen Verlauf nahm and za ihrer Abheilung mehr
als 2 Wochen benfitigte. Eine vorbeugende Wirkung gegen die Maul-
und Elaaenseache kann nach dem Ergebnis dieses Yersuchs dem
Erafftschen Impfstoff nicht zaerkannt werden.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Ebinger, E., Ein Beitrag zur Infektion mit Schweine-
rotlaufkulturen beim Menschen. (Schweizer Arch. f. Tier-
heilk. Bd. 58. 1916. S. 126.)
Bei der Rotlaufimpfung von 8chweinen zog sich Verf. am Finger
eine Rotlaufinfektion zu, die eine erysipelatose Schwellung ver-
ursachte, im iibrigen aber gutartig verlief. Eallert (Berlin).
Pfeiler, W. and Roepke, E., Uber das Auftreten von Rot-
lauf- bzw. Murisepticus-Bazillen in zur Feststellung
der Rotlaufkrankheit eingesandten Schweineorganen,
sowie bei gesunden Schlachtschweinen. Zugleich ein
weiterer Beitrag zar Prazipitinogendiagnose des
Rotlaufs. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77. 1916. S. 469.)
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Rotlauf. — Tetanus.
117
: Die Prazipitationsmethode ist far die praktische Diagnose des
Rotlaufs nnbranchbar, weil in einer grofien Anzahl von Fallen die
Heaktion positiv ausfallt, wenn Rotlanfbazillen weder mikroskopisch,
noch dnrch den Tierversuch nachznweisen sind. Andererseits bleibt
die Heaktion oft aus, wenn anf Grand mikroskopischer Oder kultu-
reller Untersuchung bzw. durch den Tierversnch die Diagnose Rot-
lanf gesichert erscheint.
Bemerkenswert ist der mehrfache Befnnd von Rotlanfbazillen in
Nieren von gesnnden Schlachttieren. Mnrisepticns-Bazillen flnden
sich so got wie regelm&Big in Faulnisgemischen von Organen, sie
warden aber auch in Nieren von gesnnden Schlachttieren nach-
gewiesen. Anf Murisepticus-Bazillen wirkt Rotlaufsernm pr&zipi-
tierend. Gildemeister (Posen).
Raebiger, H., Zn dem Beitrage znr Prhzipi tinogendia-
gnose des Rotlanfs von W. Pfeiler and E. Roepke. (C.t.
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 196.)
Richtigstellnng. Gildemeister (Posen).
Gerwiener, Fritz, Uber chronischen Tetanns. (Munch, med.
Wochenschr. 1916. S. 1257.)
Es handelt sich urn einen Fall, bei dem lebens- and entwicklungs-
fahige Tetannsbazillen in den Korper eingeheilt waren and erst nach
Monaten zn einem typischen Wiederansbrnch des Tetanus Veran-
lassnng gaben. Dnrch Entfernnng des Granatsplitters, in dessen
Umgebung die Bazillen ihren Sitz gehabt hatten, kam der Fall znr
Heilnng. Durch das fruher gegebene Tetanusheilserum waren die
Bazillen nicht vernichtet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Gates, N., Report of a case of tetanns neonatorum. (Proc.
of the Canal Zone med. Ass. Yol. 6. 1915. p. 7.)
Beim Tetanns der Nengeborenen kommt die Anstecknng dnrch
den Nabelstnmpf znstande. Die Erscheinnngen treten innerhalb
5—12 Tagen nach der Gebnrt anf. Das Krankheitsbild wird dnrch
Kr&mpfe beherrscht. Der Tod erfolgt dnrch Ersticknng oder dnrch
Erschdpfnng. Die Heilnngsanssichten sind sehr nngiinstig. Die Be-
handlnng besteht auBer Yerschorfen des Nabels mit dem Gluheisen
in frhhzeitiger Yerabreichnng von Antitoxin. AnBerdem leisten
Chloralhydrat and Brom gate Dienste. Bericht iiber einen'gilnstig
verlanfenen Fall. Es wird darauf hingewiesen, dafi der Tetanns der
Nengeborenen eine besonders in den Tropen h&ufig vorkommende
Krankheit ist; ihm sind 80 Proz. aller dort vorkommenden Tetanus-
ftlle anznrechnen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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118
Tetanus.
Walcher, A., Ruptur der Trachea bei Tetanus. (Miinch. med.
Wochenschr. 1916. 8. 697.)
Dnrch den Rill in der Lnftrfihre kam es zn starkem Haut-
emphysem am Halse. Infolge der Atembeschwerden wurde eine
Tracheotomie notwendig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Dreyfus, Georg L., Die Behandlung des Tetanus. Berlin
(Jul. Springer). Pr. geh. 1 M.
Das 60 Seiten starke Bfichlein fafit fur die Eriegszeit, dnrch die
ja leider eine starke Hfiufung der Tetannsfaile eingetreten ist, das
Wissenswerte fftr den Praktiker zusammen.
Nach kurzer Darstellung der gegenwfirtigen Eenntnisse fiber das
Wesen der Tetannsinfektion bespricht der Verf. zunfichst die lokale,
dann die allgemeine Therapie. An die erste Stelle setzt er eine
gewaltige Uberschwemmung des EOrpers mit Antitoxin, nnd zwar auf
alien znr Verffigung stehenden Wegen, intravenfis, intralumbal, endo¬
neural nnd lokal an der Infektionsstelle. So bekommt der Eranke
taglich 300 —600 A.E. Anf diese Weise konnten von 30 Tetanns-
kranken 22 geheilt werden.
Znm Schlnfi bespricht er die symptomatischen Mittel nnd gibt
auch da manchen praktischen Wink. Schmitz (Halle a. S.).
Menzer, Znr Tetannsfrage. (Deutsche med. Wochenschr. 1916.
S. 218.)
Die Bereitung des Tetanotoxins dnrch langfristige Bebrfitung
von Bonillonknltnren bringt es mit sich, dafi die znr lmmunisierung
verwendeten Filtrate neben dem abgesonderten Bakteriengifte gelfiste
Bakteriensubstanz enthalten.
Es mfissen daher bei der Immnnisiernng neben dem Antitoxin
anch Bakteriolysine gebildet werden. Bei der therapentischen An-
wendnng konnen diese aber znr Anflfisnng etwa vorhandener Tetanus-
bazillen nnd damit znr Belastnng mit frei werdenden Endotoxinen
ffihren.
Bei schweren mischinflzierten Tetanuserkrankungen ffihren Eiter-
nnd Sepsiserreger allgemeine Blntinfektion herbei, die ihren Ausdrnck
anch in Lnngenkomplikationen findet.
Ob anch eine Generalisiernng der Tetannsbazilleninfektionen ein-
treten kann, lftfit sich noch nicht entscheiden, ist aber nicht nnwahr-
scheinlich. Das h&ufig beobachtete Ansteigen der Temperaturknrve
zn einefr Zeit, wo sich der primare Sitz der Infektion, d. h. die Wunde,
bereits gereinigt hat, l&Bt sich vielleicht daffir verwerten.
Bei ansgebrochenem Tetanus ist die Antitoxinanwendung nntz-
los, bisweilen ffthrt sie sogar zn Yerschlimmernng; die Erklfirnng
kann in der bakteriolytischen Wirkung des Tetannssernms gesncht
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Tetanus.
119
werden. Die spezifische Tlierapie 1st demnach wertlos; demgegen-
fiber fuhrt eine AUgemeinbehandlung mit warmen B&dern, wenn auch
nicht zur Heilung, so doch wenigstens zu einer Verlangsamong und
Erleichterung des Erankheitsverlaufs. Langer (Charlottenburg).
Anderson, John F. and Leake, James P., A method of pro¬
ducing tetanus toxin. (Joum. of med. Research. Vol. 83.1915.
p. 239.)
Verff. gewinnen das Tetanustoxin in aeroben Traubenzucker-
bouillonkulturen. Das aerobe Wacbstum wird dadurch ermSglicht,
dab die Tetanusst&mme allm&hlich an das Wachstum in hoher
Traubenzuckerbouillonschicht gewbhnt werden und dab far die Toxin-
produktion eine genau gegen Pbenolphthalein neutralisierte, ganz
frisch hergestellte und in Erlenmeyer-Literkolben zu 1000 ccm ab-
gefiillte, 1 Proz. Traubenzucker enthaltende Fleiscbbouillon verwandt
wird. Gutes Wachstum erfolgt schon in 16 Stunden, doch werden die
Eolben 15 Tage bei 37° gehalten. Dann wird nach Prufung auf Reinheit
die Bouillon durch Berkefeld-Kerzen filtriert. Die Toxinausbeute ist
ebensogut wie bei anaerober Zuchtung. Sie kann in den einzelnen
Eolben sehr verschieden groB sein. Eurt Meyer (Berlin).
Taber, Loren B., Individual and group variation in
guinea-pigs in the american method of testing tetanus
antitoxin. (Journ. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 410.)
Die individuelle Empfindlichkeit von Meerschweinchen gleichen
Gewichts gegenuber Tetanustoxin schwankt ziemlich stark. Die
Reaktion auf eine mehrfach tSdliche Dosis ist zeitlich gleichmaBiger
als die auf eine einzige Toxineinheit. Eurt Meyer (Berlin).
v. Eisler, Michael, Uber Immunisierung mit durch Form-
aldehyd verandertem Tetanustoxin. (Wien. klin. Wochen-
schr. 1915. S. 1223.)
Im Anschlufi an frtihere Versuche von Loewenstein und Verf.
wurde die praktische Brauchbarkeit durch Formaldehyd entgifteten
Tetanustoxins far Immunisierungszwecke geprflft.
Bei Zusatz von 1,5 Prom. Formaldehyd erfolgt die Entgiftung
bei Bruttemperatur in etwa 4 Wochen. Wesentlich schneller tritt
sie bei hOheren Temperaturen ein.
Bei Meerschweinchen riefen erst Mengen von 1 ccm des ent-
gifteten Toxins sichere Antitoxinbildung hervor. Immunisierung mit
5 ccm lieferte noch bessere Resultate.
Beim Menschen hatten Injektionen von 10 ccm keine sichere
AntikSrperbildung zur Folge, was angesichts der beim Meerschwein¬
chen erforderlichen Dosen nicht ttberraschen kann.
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120
Tetanus.
Sehr gate Resultate warden bei Pferden mit wiederholten In-
jektionen von 150—300 ccm des Impfstoffes erzielt. Sowohl bei
darchg&ngiger Behandlang mit ihm allein wie bei Kombination mit
nachfolgenden Toxininjektionen warden hochwertige Sera erzielt
Der Vorteil des Formol-Toxins liegt darin, dad die Bereitang der
zar Erzielang einer Grundimmunitat yerwendeten Toxin-Antitoxin-
gemische fortfUllt and weniger grofie Vorsicht im Verlaafe der Im-
manisierang erforderlich ist. Kurt Meyer (Berlin).
Lowenstein, E., Beitrag zar Frage der aktiven Schutz*
impfang beim Meerschweinchen mittels angiftigen
Tetanastoxins. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 514.)
Es gelingt nicht nur durch Licht, sondem auch auf cheraischem
Wege durch Einwirkang von Schwefelkohlenstoff bei 37°, das Tetanus-
toxin in sein Toxoid, d. h. in seine ungiftige, jedoch noch immuni-
sierend wirkende Form bberzafahren. Diese Ergebnisse regen dazn
an, der Frage einer aktiven Schutzimpfung gegen Tetanus n&her-
zatreten. Gildemeister (Posen).
Gottlieb, B. and Freund, H., Experimentelle Studien zar Seram-
therapie des Tetanus. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 741.)
In umfangreichen Versachsreihen warde ermittelt, dad jeglicher
Anhalt dafur fehlt, dad das Toxin, das einmal in die Nervenzellen
aufgenommen ist, durch Antitoxin noch losgerissen Oder entgiftet
werden kann. Alle Heilerfolge erklfiren sich dadurch, dad die
Neutralisierung des Giftes in den Lymphwegen der zufQhrenden
Nerven and in den Lymphr&umen des Ruckenmarkes noch vor dem
Eindringen in die Zellen erfolgt. Dadurch erklart sich die zeitliche
Begrenzung der Wirksamkeit auch sehr groder Serumgaben. Die
Seramwirkung ist niemals eine echte Heilwirkung, sondern immer
nur eine Schutzwirkung. Eine solche ist zunachst durch in tr a venOse
Seruminjektion zu erreichen; wenn das Gift schon in den Lymph-
raumen der Nerven anfgestiegen ist, durch intraneurale and subdurale
Einspritzung. In den Versuchen versagte bei intravenSser Injektion
die Heilwirkung schon nach 6 Stunden. Die intraneurale Zufuhrung
war bis zu 25—30 Stunden wirksam, aber schon nach 20 Stunden
in ihren Erfolgen unsicher. Die subdurale Einspritzung rettete die
Tiere mit Sicherheit bis zu 25 Stunden und war oft auch nach
30 Stunden noch wirksam. Fur die Behandlang des Tetanus beim
Menschen hatte einer ersten Injektion zur Neutralisierung des noch
nicht ins Nervensystem gelangten Giftes mdglichst bald die intra-
lumbale Serumbehandlung nachzufolgen, die am langsten die Moglich-
keit bietet, das Gift auch noch in den Lymphraumen des Riicken-
markes unschadlich zu machen. Beim Menschen ist es mOglich, die
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Tetanus.
121
intralumbale Seruminjektion alle 24 Standen zu wiederholen. Yon
weiteren intravenosen Einspritzungen nach der ersten ist jedoch
nach den Tierversuchen ein Nutzen nicht mehr zn erwarten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lowenstein, E., Uber Tetanus-Schutzimpfung. (Wien. klin.
Wochenschr. 1916. S. 615.)
Verf. fordert, dafi jeder Verletzte zweimal mit Tetannssernm
gespritzt wird, nnd zwar am dritten nnd achten Tage nach der Ver-
letzung. Die Injektion soli nicht anf den Hilfsplatzen, sondern in
den Sanit&tsanstalten erfolgen. Gildemeister (Posen).
Doyen, Traitement dn t6tanos par les injections intra-
rachidiennes de s6rum antit6tanique k hante dose,
suivies de renversement du tronc en position de
d6clivit6 bnlbaire. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 504.)
Sobald die Diagnose gesichert ist, erhalt der Kranke im Anschlufi
an eine Lnmbalpnnktion 60 ccm Tetanussernm injiziert nnd wird
alsdann fOr die Daner yon 10 Stunden mit dem Kopf tief und mit
dem Becken hoch gelagert. Die Lagerung bezweckt eine moglichst
vollstandige Diffusion des Serums in den Spalten der Arachnoiden.
Falls erforderlich, werden Injektion und Lagerung wiederholt. Der
Wundbebandlung ist w&hrend dieser Zeit grofite Anfmerksamkeit
zn widmen. Yerf. gibt an, dafi bei dieser Art der Behandlung 80 Proz.
Heilungen erzielt wurden, w&hrend vorher die Mortalit&t 80 Proz.
betrng. Gildemeister (Posen).
Ldger, L., Injections hypodermiques d’oxygfene dans le
traitement du tGtanos. (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 3.)
Verf. berichtet uber 3 F&Ue von schwerem Tetanus, bei denen
subkutane Sauerstoffinjektionen guten Erfolg hatten; alle 3 F&Ue
kamen zur Genesung. Die Injektionen erfolgten einmal Oder mehr-
fach nnd hatten stets bald erkennbare Besserung des Allgemein-
befindens zur Folge. Gildemeister (Posen).
W^grzynowski, Lestaw, Zur Tetanusbehandlung mit Ma¬
gnesium sulfuricum. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 454.)
Verf. erzielte bei 7 Tetanusf&llen giinstige Erfolge mit der
Magnesiumsulfatbehandlung. In 5 F&llen wurde das Magnesiumsulfat
snbkutan verabfolgt, und zwar in Gaben bis dreimal 10 ccm einer
50proz. Magnesiumsulfatlosung wahrend 10—12 Tagen. In 2 F&llen
warden intravenose Injektionen verwendet, die Magnesiumsulfatlosung
war in diesen F&llen 20 proz. Yon den 7 mit Magnesiumsulfat be-
handelten Eranken starb nur einer. Gildemeister (Posen).
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122
Krankheiten der Pferde.
Neven, Uber Behandlung des Starrkrampfes mit Magne¬
sium glycerinophosphoricum. (Zeitschr.£Veterinark.Jg.28.
1916. S. 165.)
Nach Ansicht des Vert, der 3 F&lle von Tetanus beim Pferde
mit Magnesium glycerinophosphoricum behandelt hat, ist dieses Pra-
parat kein geeignetes Mittel zur Heilung des Starrkrampfes.
Kallert (Berlin).
Sittig, Ein Fall von Tetanus anscheinend erfolgreich
mit Magnesium glycerinophosphoricum behandelt.
(Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 27. 1915. S. 368.)
Ein Fall von Tetanus, der ohne Erfolg durch zwei Einspritzungen
von Tetanusantitoxin behandelt worden war, zeigte nach zweimaliger
intramuskuiarer Injektion von je 50 ccm einer 25proz. Lbsung von
Magnesium glycerinophosphoricum schnelle Besserung und Heilung.
Kallert (Berlin).
Sehommer, Die Bekampfung der Brustseuche im Felde
mit Neosalvarsan. (Miinch. tierarztl. Wochenschr. Jg. 66.1915.
S. 257.)
Mit Hilfe des Neosalvarsans gelang es Verf., auch im Felde
gunstige Heilerfolge zu erzielen, so dafi sich die Anwendung dieses
Mittels auch unter schwierigen Umstanden empfiehlt.
Kallert (Berlin).
Speiser, P., Zur Salvarsantherapie der Brustseuche.
(Munch, tierarztl. Wochenschr. Jg. 67. 1916. S. 357.)
Die Salvarsantherapie hat sich bei einem schweren und lang-
wierigen Brustseuchegang gut bewahrt; sie reduzierte den fr&her
ublichen Verlustprozentsatz auf den 10. Teil und kurzte sowohl die
Krankheits- wie die Rekouvaleszenzdauer erheblich ab. Die Ent-
fieberung nach der 8alvarsaninfusion trat durchschnittlich am 2.-3.
Tage ein. Strenge Absonderung der mit Salvarsan behandelten Tiere
ist uneriafilich, auch nach eingetretener Entfieberung. Die Brust¬
seuche der Saugfohlen wurde durch Neosalvarsan nicht beeinfluBt.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Lutje, Erfahrungen iiber die Neosalvarsanbehandlung
im Felde. (Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg.23. 1915. S.387.)
Salvarsan und Neosalvarsan haben sich nach den Erfahrungen
des Vert auch unter den im Felde herrschenden ungfinstigen Ver-
haitnissen als vorzUgliche spezifische Heilmittel gegen die Brustseuche
erwiesen. Die Technik und Wirkung der Neosalvarsaninj ektion wer-
den kurz geschildert. Kallert (Berlin).
D i gitiz e a b
Google
__ QrigmaJJmm
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Krankheiten der Pferde.
123
Snstmann, Vorlaufiger Bericht fiber die Erfalirungen
hinsichtlich des Arsanils r Aabing“. (Munch. tierarztl.
Wochenschr. Jg. 66. 1915. S. 317.)
Bei der Behandlung von Brust- und Rotlaufseuche zeigte das
Arsanil gute Wirknng. Ungiinstig war dabei das Auftreten yon
Abszessen im Bereiche der Injektionsstelle. Bei der Hnndestanpe
blieb das Arsanil wirknngslos. Eallert (Berlin).
Schmutterer, Yersuche mit Arsanil r Aubing“ bei Brust-
seuche. (Munch, tierarztl. Wochenschr. jg. 66. 1915. S. 490.)
Mit intravenosen Gaben von Arsanil „Aubing“ wnrden vier an
Brnstsenche erkrankte Pferde behandelt. Zwei davon zeigten inner-
halb 24 Stnnden Fieberabfall und danernde Besserung, bei den beiden
anderen war der Erfolg nur ein vorfibergehender. Kallert (Berlin).
Kuntschik, Fritz, Verwendung von Arsenpraparaten.
(Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. S. 211.)
In einem durch Darmkrupp nnd Sehnenentzfindung komplizierten
Falle von Brnstsenche hatte die Yerabreichung von Arsinosolvin
Ben gen gnte Wirknng. Kallert (Berlin).
Schroeder, Yersuche mit Arsalyt bei brnstseuchekranken
Pferden. (Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40. 1915. S. 219.)
IntravenSse Injektionen von Arsalyt wurden bei 35 brustseuche-
kranken Pferden im Anfangsstadium und bei fortgeschrittener Pneumo-
plenresie mit stets gleichem und gntem Erfolge angewendet.
Kallert (Berlin).
v. Szily, P. und v. Bessko, J., Bakteriotherapie der Pferde-
brustsenche. — Zweite Mitteilung. (Berl.tierfirztl.Wochen-
schr. Jg. 32. 1916. S. 157.)
Verff. geben 12 weitere Falle von Pferdebrnstseuche bekannt,
die mit Typhus- und Choleravaccin intravenos behandelt wurden.
Den einzelnen Krankengeschichten sind Fieberkurven beigegeben.
Bei 7 Pferden mit nnkomplizierter Brnstsenche trat Besserung und
Heilnng ein; bei den iibrigen 5 mit Pleuritiden, sekundfiren Drusen-
eiterungen usw. komplizierten F&llen, die letal endeten, glauben die
Verff. ihrer Behandlung eine Tendenz zur Entfleberung nnd thera-
pentischen Beeinflussnng der vorhandenen pathologischen Prozesse
zuschreiben zu durfen. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Speiser, P., Uber die Anwendung der Bierhefe nnd ande-
res bei der Drnsetherapie. (Munch, tierarztl. Wochenschr.
Jg. 66. 1915. S. 237.)
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124
Krankheiten der Pferde.
Die Heilversuche mit Bierhefe, die an einera Material von 60 Ver-
suchs- and 50 Kontrollpferden ausgefuhrt warden, ergaben die g&nz-
liche Wertlosigkeit der Hefetherapie bei Druse. Infnsionen von ver-
dunnter JodlSsung in die Nase, wie sie vonBlendinger empfohlen
worden waren, erwiesen sich als gef&hrlich and nnwirksam. Die
Droselymphe von Dr. Schreiber kann als Heilmittel kaam in Be-
tracht kommen, dagegen verdienen Josorptoleinreibungen and interne
Alkoholbehandlang weitere Prlifang. Kallert (Berlin).
Pittler, Fohlenlahme. (Zeitschr.f.Veterinark. Jg.27.1915.S.235.)
In den Pferdelazaretten von Lodz and Kutno forderte die Fohlen¬
lahme zahlreiche Opfer. Das zur Bek&mpfang der Krankheit yon
den H5chster Farbwerken and dem Seraminstitat in Landsberg a. W.
bezogene spezifische Antistreptokokkenserum war sowohl bei pro-
phylaktischer Anwendnng als anch bei Heilimpfungen yon zweifel-
hafter Wirkung. Kallert (Berlin).
Forssell, 6 ., Behandlung der Fohlenlahme mit Seram
vom Blate der Mutter. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 32.
•1916. S. 133.)
Ausgehend yon der Voraassetzung, dafi die Infektion aos einer
Endometritis der State entspringt, schlagt Verf. vor, die kranken
Fohlen mit Seram yom Blate der Matterstate za behandeln. Das
Seram wird den Fohlen subkatan Oder intravenos gegeben in Mengen
von 200—300 ccm (eventuell wiederholt). Die Serumeinspritzung
mufi sofort nach Anftreten der ersten Krankheitserscheinnngen aus¬
gefahrt werden; sie kann gegebenenfalls auch prophylaktisch sogleich
nach der Geburt des Fohlens stattfinden.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Zeh, 0., Zum infektidsen Abortus der Staten. (Berl. tier¬
arztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 185.)
Es gelang, aus den abortierten Fohlen verschiedener Best&nde
Paratyphusbazillen zu ziichten. Kallert (Berlin).
Good, Edwin S. and Smith, Wallace Y., The maintenance of
virulence of Bacillus abortivus equinns. (Joum. of med.
Research. Vol. 33. 1916. p. 493.)
Eine Mischbouillonkultar verschiedener VI 2 —4 Jahre im Labo-
ratorium fortgeziichteter Stamme des B. abortivus eqainos riel' in
einer Menge von 1 ccm einer trachtigen State intravenos injiziert
Abort hervor, obwohl gleichzeitig 200 ccm eines stark bakteriolytisch
wirksamen Immunserums subkatan injiziert warden.
Intravendse Injektion von 0,1 ccm totete Kaninchen in 2—4 Tagen.
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_Origiral from
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Krankheiten der Pferde.
125
Subkutane iDjektion von 1 ccm bewirkte bei traclitigen Meerschwein-
chen Abort. Kurt Meyer (Berlin).
Ekvall, R., Die perniziose Anamie beim Pferde. (Svensk.
vet. Tidskr. 1915. p. 97.)
Diese Seuche greift jedes Alter, dock selten Saugfullen an. Dem
Verlauf nach unterscheidet man die aknten, subakuten nnd die chro-
nischen Fftlle. Die aknten Falle fuhren in einigen Tagen bis ein
paar Wochen zum Tode. Hierbei wird immer Fieber von 40° Oder
mehr beobachtet. In den subakuten Oder chronischen Fallen dauert
die Krankheit Monate bis Jahre; in diesen Fallen ist das Fieber
niedriger und«intermittent ohne bestimmte Intervalle. In der Regel
sterben die Tiere, nur ausnahmsweise kam es zur Genesung. Aufier
Fieber werden starker Blutmangel, Oligocytamie, Schwache, Odeme
nnd Abmagerung beobachtet. Der Appetit ist dauernd gut. Die
Krankheit ist auf gesunde Pferde mit Blut iibertragbar, auch wenn
das Blut Berkefeld-Filter passiert hat. (Versuche wurden in der
Vet.*bakt Anstalt in Stockholm ausgefdhrt.) Wahrscheinlich wird
die Ansteckung durch blutsaugende Insekten bewirkt, besonders
werden die hier gewohnlichen Simuliaarten verdachtigt. Die Gastro-
philusfliege kommt im Norrland nicht vor und kann also fur die
Ubertragung der Krankheit keine Bedeutung haben. Bei der Sektion
werden Odeme beobachtet, das Knochenmark im Femur bildet eine
rote und lose Masse. Die Leber ist bald angeschwollen und heller
als gewohnlich. bald nicht sichtbar verandert. Eine Behandlung ist
ohne Resultat. Neosalvarsan, Atozyl und andere Praparate sind ohne
Erfolg versucht worden. Das beste ist eine kraftige Futterung und
vollstandige Ruhe. Der Verf. ist der Ansicht, dafi die pernizibse
Anamie Schwedens wahrscheinlich mit der in Japan beobachteten
Krankheit identisch ist. Die franzbsische, deutsche und ungarische
Form wird dagegen als eine Stallseuche und nicht, wie die schwedische
Krankheit, als eine Weideseuche beschrieben. Wall (Stockholm).
Wyfimann,E., Zur perniziosen Anamie der Pferde. (Schweiz.
Arch. f. Tierheilk. Bd. 57. 1915. S. 427.)
Verf. berichtet uber 44 Falle dieser Krankheit. Er macht An-
gaben uber Vorkommen, Symptome, Diagnose, pathologische Anatomie
und Prognose des Leidens. Besonders eingehend beschaftigt sich Verf.
mit der Behandlung der pernizibsen Anamie, wobei er uber gQnstige
Heilresultate durch Atozyl berichtet. Kallert (Berlin).
MieBner und Evers, Ansteckender pustulbser Hautaus-
schlag der Geschlechtsteile. (Deutsche tierftrztl. Wochen-
schr. Jg. 23. 1915. S. 367.)
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126
Krankheiten der Pferde.
Beschreibung eines bei 2 Hengsten and 10 Staten beobacbteten
Aasschlages an den Geschlechtsteilen, der dnrch den Geschlechtsakt
ubertragen wurde. Kallert (Berlin).
Dornis, Beobachtnngen fiber die epidemische Neben-
hodenentzfindung bei franzfisischen Hengsten. (Zeit-
schr. f. Veterinfirk. Jg. 27. 1915. S. 193.)
Kasuistischer Beitrag. Im Eiter aus dem Abszefi des Neben-
hodens fanden sicb gramnegative feine Stabchen. Kallert (Berlin).
Brachmann, Sterile, gesfittigte, wasserige Kampfer-
losung bei der Behandlnng der Lungenentzfindang.
(Zeitsehr. f. Veterinfirk. Jg. 27. 1915. S. 109.)
Ein an Langenentzfindang erkranktes Pferd erhielt am zweiten
Krankheitstage 200 g steriler, gesfittigter, wasseriger Kampferlosung,
die von Merck in den Handel gebracbt wird, intravenos infundiert,
worauf die Krankheit einen schnellen and gunstigen Verlaaf nahm.
Kallert (Berlin).
Frohner, Vier mit Landsberger Serum nach Jensen ge-
heilte Falle von Petechialfieber beim Pferde. (BerL
tierfirztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 277.)
Verf. hat bereits frfiher fiber 17 Falle von Petechialfieber be-
richtet, die er erfolgreich mit danischem polyvalentem Serum nach
Prof. Dr. Jensen behandelt hatte. In neaerer Zeit bringt das bak-
teriologische and Seruminstitat von Dr. Schreiber in Landsberg
a. W. ein nach genauer Vorschrift von Jensen in Kopenhagen and
unter Verwendung der von ihm fiberlassenen Bakterienstamme her-
gestelltes polyvalentes Petechialfieberserum in den Handel, das Yerf.
bisher in 4 Fallen anznwenden Gelegenheit hatte. In diesen 4 Fallen
hat sich das Landsberger Petechialfieberserum dem dfinischen Seram
vollkommen gleichwertig gezeigt: alle 4 mit Landsberger Serum be-
handelten Pferde — 3 von ihnen waren schwer krank — warden
geheilt. Berechnet man die Dnrchschnittsmenge des ffir ein Pferd
im ganzen verbrauchten Landsberger Serums auf Vs V so betragen
die Kosten der Serumbehandlung pro Tier durchschnittlich 40 Mark.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Jost and Kohlisch, Bakteriologische Versuche fiber das
Sommerstreifenekzem am Kopfe der Pferde. (Zeitsehr.
f. Veterinfirk. Jg. 27. 1915. S. 366.)
Aus Ekzemmaterial wurde ein ziemlich plampes grampositives
Stabchen in Reinkultur auf Agar and Bouillon gezfichtet. Darch
Verimpfang der Kaltar wurde beim Kaninchen ein ekzemat$ser Schorf
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Ge gle
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Krankheiten der Binder.
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am Ohr erzeugt, aus dem wieder das genannte Stabchen isoliert
warden konnte. Kallert (Berlin).
Richter, Josef, Die wissenschaftlichen Grnndlagen der
simultanen Impfmethode gegen den Rauschbrand der
Hinder. (Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 41. 1916. S. 3.)
Es werden zun&chst diejenigen Urast&nde besprochen, welcbe die
oft betr&chtliche Differenz der Ergebnisse der Ranschbrandschutz-
impfnngen beznglicb der Impfverluste nnd des erzielten Impfschutzes
bedingen. Als solche UmstSnde kommen weniger Verscbiedenheiten
in der Zusammensetzung nnd Virnlenz der einzelnen Impfstoffe, als
yielmehr individuelle Unterschiede im Verhalten der Impflinge dem
Impfstoff gegeniiber in Frage. Znr Ausgleichung dieser individuellen
Unterschiede hat man sich mit Vorteil der gleichzeitigen Einver-
leibnng von Immnnsernm, also der Simnltanimpfnng, bedient. Urn
aber zn vermeiden, daB die Entwicklnng der Immunitat dnrch die
sofortige Einwirknng des Immnnsemms auf das gleichzeitig einver-
leibte Rauschbrandmaterial beeintrachtigt wird, hat sich nach Verf.
als sehr vorteilhaft eine Pause zwischen beiden Impfungen erwiesen.
Es ist danach die Impfnng mit Knlturmaterial erst 6—8 Stunden
nach der Einspritzung des Serums vorzunehmen. Kallert (Berlin).
Foth, H., Ein neuer Rauschbrandimpfstoff (Emphysar-
colum siccum Foth). (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916.
S. 121.)
Das Emphysarcolum siccum ist ein leicht gelblichweiBes Pulver,
das aus wasserlbslichem Eiweifi, aus toten Rauschbrandbazillen,
lebenden Rauschbrandsporen und Stoffwechselprodukten der Rausch¬
brandbazillen besteht. , Es wird aus hochvirulenten, gut versporenden
Rauscbbrandkulturen in 2 Typen, der sehr kraftigen Type A, einer
abgeschwfichten sporenreichen, und der schw&cheren Type F, einer
nicht abgeschw&chten, fast sporenfreien, tats&chlich jedoch nur sehr
sporenarmen Form gewonnen. Die Pulver werden an Meerschwein-
chen ausgewertet. Type A soli in einigen Milligramm, Type F in
einigen Zentigramm Meerschweinchen zu 250—300 g sicher tbten, und
die Virnlenz soil proportional den Gewichtsmengen des Impfstoffes
steigen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, mit der Lbsung der
sporenreichen Type A Seiden- Oder besser BaumwollfadenbQndel zu
impr&gnieren und diese zur Schweifimpfung nach Art der Thomas-
schen Impfnng zu benutzen. Diese Schweifimpfung wird im Interesse
schnelleren Auftretens kraftiger Impfwirkung zweckm&fiig verbunden
mit einer gleichzeitigen subkutanen Impfnng mit Type F. Die Impf¬
stoffe sind im vorigen Jahre far die Impfungen in der Praxis mit
ministerieller Zustimmung herausgegeben worden. Sie kommen beide
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Krankheiten der Binder.
zusammen verpackt for kombinierte Impfung in den HandeL Der
Preis ist vorlaufig anf 75 Pfennige fur die Dosis (Fadenbfindel nnd
Type F zusammen) festgesetzt. Irapfstoffe, die alter als 3 Monate
sind, sollen nicht mehr yerwandt werden.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Knuth, P. nnd Yolkmann, 0., Untersnchungen fiber die
Lymphocytomatose des Rindes (Lymphosarkomatosis
Enndrat, Leukosarkomatosis Sternberg). (Zeitschr. f.
Infektionskrankh. d. Hanst. Bd. 17. 1916. S. 393.)
In einigen Kreisen der Provinz OstpreuBen soli in den letzten
Jahren eine als „Leuk&mie“ bezeichnete, teils aknt, teils chronisch
verlanfende Erankheit der Binder haufiger yorgekommen sein. Ennth
wurde daher yom preuBischen Landwirtschaftsministerinm beanftragt,
eine moglichst nmfassende Bearbeitnng der Lenkfimie des Rindes
yorznnehmen; insbesondere sollten fiber das Wesen, den Verlanf nnd
die Ansteckungsffihigkeit dieser Erankheit, sowie darfiber, ob die in
OstprenBen als Lenkamie bezeichnete Erankheit einheitlicher Natnr
sei, Untersnchungen angestellt werden. Infolge des Eriegsansbrnchs
im August 1914 muBte die Arbeit der Verff. vorzeitig abgeschlossen
werden. Trotzdem sind bereits eine Reihe wichtiger Ergebnisse zu-
tage gefordert worden.
Die Lymphocytomatose des Rindes scheint eine selbstandige Er-
krankung zu sein, die sich sowohl von den echten Geschwfilsten
(Sarkom) als anch von den Lymphadenosen (lymphatische Lenkamie)
nnd Myelosen (lienale nnd myelogene Lenkamie) unterscheidet. Offen-
bar steht sie den Geschwfilsten naher als den Lymphadenosen nnd
Myelosen. Sie verlauft meistens chronisch. Bezfiglich des Blntbildes
zeigt die Lymphocytomatose eine gewisse Ahnlichkeit mit der Lymph-
adenose des Menschen, wfihrend sie sich von der Myelose des Men-
schen dnrch das fast vollige Fehlen von Myelocyten nnd fihnlichen
Vorstufen im peripheren Blute unterscheidet Mit der Lymphosarko¬
matosis Enndrat hat die Lymphocytomatose die tumorartigen, lokal
wnchernden Hyperplasien des lymphatischen Apparates gemeinsam;
jedoch fehlt bei ersterer die starke Vermehrung der Lymphocyten,
die fur letztere charakteristisch ist. Am meisten ahnelt die Lympho¬
cytomatose der Lenkosarkomatose des Menschen, Sternberg. Cha¬
rakteristisch fur die Lymphocytomatose des Rindes scheinen ver-
schieden groBe lymphocytomatfise Hyperplasien vieler Lymphknoten
des Efirpers, lymphocytomatose Infiltrationen des Herzmuskels, der
Lunge, der Nieren nnd der Schleimhant des Magens nnd Darms zn
sein. Dagegen scheinen im Gegensatz zur Lymphadenose nnd Myelose
Leber, Milz nnd Enochenmark nicht zn erkranken. Dnrch umfang-
reiche Lymphocytome in der Orbita wird nicht selten der Bulbus
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Krankheiten der Hinder.
129
hervorgedr&ngt. Durch Druck von Lymphocytomen aaf N erven kann
es zn L&hmungen kommen. Bei der Lymphocytomatose des Rindes
ist die Gesamtzahl der farblosen BlutkSrperchen vermehrt. Das
Blntbild ist ein einfbrmiges. Am meisten fallt die stark vermehrte
Zahl von groBen jugendlichen Lymphocyten anf, wfthrend die der
kleinen Lymphocyten vermindert ist and die basopbilen Lenkocyten
ganz fehlen. Die in den Lymphknoten nachgewiesenen „ gel ben
Herde“ sind wahrscheinlich mit der Lymphocytomatose in einen nr*
s&chlichen Znsammenhang zn bringen. Bakterien, Protozoen usw., die
als Erreger der Lymphocytomatose gelten kOnnten, sind nirgends
gefnnden worden. Auf Jungrinder and kleine Versuchstiere l&Bt
sich die Lymphocytomatose des Rindes nicht iibertragen. Aus den
Feststellungen der Verff. geht hervor, daB in OstprenBen allem An-
schein nach verschiedene Krankheitszustande nnter dem Sammel-
namen „Leukamie“ znsammengefafit worden sind, die nur in klini-
scher Beziehnng Shnliche Erscheinnngen aufweisen, ihrer Natur nach
aber wahrscheinlich verschieden sind, so die Lymphocytomatose, die
Lymphosarkomatose (Kandrat), vielleicht die Lenkosarkomatose
(Sternberg), die Lymphadenose (lymphatische Leukamie), die Mye-
lose (lienale and myelogene Leak&mie) and endlich vielleicht ver¬
schiedene Infektionskrankheiten unbekannter Art Sicher scheint zu
sein, daB die Lymphocytomatose nicht zu den leicht fibertragbaren
Krankheiten zn rechnen ist. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Schmitt, Zur Wild- and Rinderseache. (Berl. tier&rztl.
Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 279.)
Beschreibang einer Krankheit, die im Kreise Cleve j&hrlich nnter
den Rindern eine Anzahl von Opfern fordert and deren Erscheinungen
sich im wesentlichen mit denen der Wild- and Rinderseache decken.
Kallert (Berlin).
Knuth, P., Ein Fall von Hantbluten beim Rinde. (Berl.
tier&rztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. S. 217.)
Aaf der Haut einer ana der Provinz Brandenburg stammenden weillroten Stall-
knh waren besonders an den Ohren, in der Widerriatgegend, am Enter nnd am
After zahlreiche linaen- bis ftlnfpfennigsttickgrofie, teils einzeln liegende, teils kon-
fluierende rnnde bis peitechenatrichfSrmige, aenkrecht verlanfende, schwarzrote Stellen
zn erkennen, an denen die Haare durch eingetrocknetea Bint verklebt waren. An
einigen Stellen aickerte anch noch Bint ana der Hant herror. Kleine punktformige
Blntnngen waren weiterbin in die Sklera sowie in die Nasen- nnd Scheidenschleim-
hant erfolgt. Sonatdge Krankheitserscheinungen konnten an der Knh nicht fest-
geatellt werden. Der mikroakopische Blntbefnnd ergab aehr viele polychromatophil
gef&rbte nnd viele basophil gekSmte Erythrocyten aowie viele Poikilocyten. AnCer-
dem lag Anisocytose vor. In einigen Normocyten befanden sich ein, aeltener zwei
rotviolett bis rotachwarz gefhrbte KSrnchen von verachiedener GrCfie. Die eoaino-
philen Lenkocyten waren fast vollat&ndig ana dem Blnte verachwnnden, die baso-
Brate Abt. Ref. Bd. 6C. No. 5/6. 9
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130
Krankheiten der Kinder.
philen in normaler Zahl vorhanden. Mikrofilarien oder Protozoen irgendwelcher Art
wnrden nicht gefunden. Blutiibertragnngsversuche auf Laboratoriumstiere fiihrten
za keinen weiteren Ergebnissen. Die Kuh, bei der das Hantbluten eines Tages
bemerkt worden sei, ohne daB dazn anscheinend eine besondere Veranlassnng vor-
gelegen habe, soil sp&ter wieder ganz gesandet sein.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Matthiesen, Peets und Dahlgrfin, Viehverluste in den Niede-
rungen der Leine nnd Aller durch Stiche der Kriebel-
mttcke Simulium reptans L. (BerL tier&rztl. Wochenschr.
Jg. 31. 1915. S. 421.)
Es werden eingehende Beobachtungen fiber die Entwicklnng nnd
das Auftreten der Kriebelmiicke im Leine- und Allergebiet sowie
fiber die Viehverluste, welche sie verursacht, mitgeteilt
Kallert (Berlin).
Behrens, Matthiesen, Peets und Dahlgrttn, Viehverluste in
den Niederungen der Leine und Aller durch Stiche
der Kriebelmiicke, Simulium reptans L. (Ebenda. S.544.)
Aus den von den Verff. gemachten Beobachtungen ergibt sich,
dafi 1. Viehverluste durch Stiche der Kriebelmficke auch im Kreise
Gottingen vorkommen; 2. die Kriebelmfickenbrut auch oberhalb der
Stadt Hannover im Leineflufi massenhaft vorhanden ist; 3. die
Kriebelmfickenbrut nicht nur im trfiben Wasser groflerer Flfisse,
wie z. B. der Leine und Aller, sondern auch in dem kleinen klaren
Harstebach reichlich angetroffen wurde; 4. die Kriebelmfickenplage
im Leinegebiet des Kreises Neustadt a. Rbg. nicht wohl in der Ver-
unreinigung des Leinewassers durch F&kalien der Stadt Hannover
begrfindet sein kann. Kallert (Berlin).
Junack, M., Ein neuer Infektionsweg ffir Kalberkrank-
heiten. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 25. 1915. S. 241.)
Verf. weist darauf hin, dafi der Urachus patens bei Kalbern als
Infektionspforte in Betracht kommen kann. Durch den Urachus
patens kfinnen bei Kalbern verhaltnismafiig schwere Urachus- (Harn-
blasen-) und selbst Niereninfektionen (Coli, Kokken) und im Anschlufi
daran Allgemeinerkrankungen entstehen. Poppe (Berlin).
Stedefeder, Uber Kalberruhr. (Berl.tierfirztl.Wochenschr. Jg.31.
1915. S. 265.)
Das Wesen der Kalberruhr, die von 8 verschiedenen Erregern
hervorgerufen werden kann und doch stets das gleiche klinische
Bild zeigt, besteht nach Verf. nicht lediglich in einem infektifisen
Darmkatarrh, sondern zur Hauptsache in einem durch fibermfifiige
Blutabgabe erzeugten anfimischen Zustand. Der Organismus reagiert
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Krankheiten der Kinder.
131
n&mlich auf die bakteriellen Darmreize in den ersten 3 Tagen so
heftig durch Abgabe von Blut (meist Leukocyten) an den Darm, daft
infolge des Blntmangels im Gehirn ein ohnm&chtiger Znstand sicb
bemerkbar macht, der bei nnrichtiger Behandlnng meist znm Tode
fnhrt. Demgem&fi wendet Verf. seit Jahren bei Kalberruhr reine
Anfimiebehandlnng (Yerabreichnng yon physiologischer Kochsalzlosung)
an nnd hat damit gate Erfolge erzielt. Kallert (Berlin).
L. P., Zur Behandlnng des infektidsen Scheidenkatarrhs
mit Antikolpitin. (Osterr. Wochenschr. f. Tierheilk. Jg. 40.
1915. S. 299 u. 307.)
Es wird ttber gate B[eilerfolge mit dem genannten Mittel be-
richtet. Kallert (Berlin).
Hoffmann, J. A., Schnelle and grundliche Heilang des
infektiSsen Scheidenkatarrhs mit Bissnlin. (Berl. tier-
firztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 425.)
In einem grofien nnd yielen kleinen Rindviehbest&nden wnrde
dnrch die Anwendnng yon Bissnlin rasche und dauernde Heilang
des ansteckenden Scheidenkatarrhs erzielt. Kallert (Berlin).
Lfitje, Dnrch Fliegen nnd ihre Larven verursachte Er-
kranknngen. (Deutsche tierarztl.Wochenschr.Jg.23.1915.S.395.)
Anl&filich der im Sommer 1915 anf dem westlichen Kriegsschau-
platze herrschenden Fliegenplage wnrde nnter anderem eine geh&nft
auftretende Scheidenerkrankung bei Kuhen, die dnrch Fliegenmaden
hervorgerufen wnrde, beobachtet. Kallert (Berlin).
Ascoli, A., Deutnng und Reichweite der Immunitat beim
senchenhaften Abortus der Kiihe. (Zeitschr. f. Infektions-
krankh. d. Hanst. Bd. 17. 1915. S. 156.)
Immnnisiernng mit abgetoteten Abortnsbazillen yermag bei Meer-
schweinchen keine ResistenzerhShnng hervorzurufen, welche die Unter-
drftcknng des Angehens einer folgenden Infektion mit lebenden
Bakterien zur Folge hatte. Bei Ratten findet die von Zwick und
Zeller, sowie von Holth nachgewiesene spezifische Wirknng der
Immnnisiernng ihren Ansdmck einzig nnd allein in dem Uberleben
der geimpften Tiere, sie hat aber bei der Ratte ebensowenig wie
beim Meerschweinchen eine rasche Zerst5rnng der Abortnsbazillen
im Organismns zur Folge. Anch die Befnnde von Reisinger, dafi
bei K&hen die Bangschen Bazillen in der Plazenta noch uppig
wnchern, wenn nach der Schutzimpfang normale Geburten einsetzen,
scheinen dafur zn sprechen, daft bei dieser Tierart eine etwaige
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132
Krankbeiten der Hinder.
Immunitat gegen das Symptom „Verkalben“ nicht mit der Zerstorung
der Abortusbazillen gleichen Schritt zu halten braucht.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Thomsen, A., Untersuchangen fiber die Diagnose des in¬
fektiosen Abortus beim Rinde. (Berl. tierarztl. Wochenschr.
Jg. 32. 1916. S. 193.)
Zur Entscheidung der Frage, welches der gebrauchlichen dia-
gnostischen Hilfsmittel als das zuverlfissigste zu betrachten sei bei
der Diagnose des infektiosen Abortus beim Rinde, hat Verf. die
makroskopische und mikroskopische Untersuchung der Nachgeburt,
die Blutuntersuchung des verdftchtigen Tieres (Agglutination und
Komplementablenkung), die Hoithsche Reaktion und die Kaninchen-
impfung an 54 Fallen von infektiosem und 33 Fallen von nicht-
infektiosem Abortus vergleichend gepruft. Bei der Holthschen
Reaktion wird aus abgeschabtem Material von veranderten Frucht-
kuchen oder aus Exsudat ein Antigen gewonnen und in den Kom-
plementablenkungsversuch eingestellt, bei der Kaninchenimpfung
wird dieses Antigen Kaninchen intravenfis eingespritzt zum Zwecke
der Erzeugung von Abortusantistoffen im Tierkorper. Den positiven
Ausfall der Kaninchenimpfung sieht Verf. in jedem Fall als sicheren,
auch forensisch verwertbaren Beweis fur das Vorhandensein von in-
fektiosem Abortus an, selbst dann, wenn die Blutuntersuchung ein
negatives Resultat ergeben hat. Bei negativem Ergebnis der Ka¬
ninchenimpfung ist es fiuBerst unwahrscheinlich, dafi infektioser
Abortus vorliegt; in Zweifelsfallen wird das Resultat der Blutunter¬
suchung zur Entscheidung mit heranzuziehen sein. Eine etwas
weniger sichere, keineswegs aber zu verwerfende diagnostische Me-
thode sieht Verf. in der Holthschen Reaktion und in der Mikro-
skopie (Farbung mit Methylenblau und nach Gram): fallen beide
positiv aus, so handelt es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um
infektiosen Abortus. Die Blutuntersuchung allein gibt keine durch-
aus zuverlassigen Resultate; in noch hoherem Grade gilt dies von
der mikroskopischen und makroskopischen Untersuchung der Nach-
geburt. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Cooledge, L. H., Die Agglutination, ein Mittel, die Gegen-
wart von Bac. abortus in Milch zu erkennen. (Journ. of
Agric. Res. 5. 1916. p. 871 nach Chem. Zentralbl. 1916. I. S. 950.)
Der Nachweis von Bac. abortus in Milch ist sehr langwierig.
Von der Uberlegung ausgehend, dab das Vorkommen von Abortus-
bazillen in der Milch eine Eutererkrankung hervorruft und deshalb
Antikorper vorhanden sein mfifiten, hat der Verf. fur die Unter-
suchungen die Agglutination- und Komplementbindung herangezogen.
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Krankheiten der Binder.
133
Die Ergebnisse der beiden Proben waren gleich. Als Antigen wurde
eine 48 Stnnden alte Schragagarkultur yon Abortusbazillen, die in
physiologischer Kochsalzlosung mit Phenolzusatz abgeschwemmt war,
dnrcb ein gewohnliches Filter filtriert und mittels des Nephelometers
von McFarland anf gleichbleibende Trfibung eingesteUt war, be-
nntzt. Je 4 ccm dieser Bakterienanfschwemmung warden mit 0,1,
0,05, 0,025 and 0,005 ccm der zu prfifenden Milch versetzt, ent-
sprechend Yerdfinnungen von etwa 1:50 bis 1:1000. Bei geringeren
Verdfinnungen wurde mittels Lab gewonnenes Milchsernm verwendet,
da sonst infolge der durch den Zusatz von Milch erfolgten Trfibung
die Erkennnng des Eintretens der Reaktion gestdrt werden wurde.
Zur Gewinnung der Yersuchsmilch wurden je 35 ccm einer 48proz.
Fleischbrfihekultur von Bac. abortus in die einzelnen Viertel des
Eaters einer Kuh nach dem Ausmelken eingeffihrt. Es zeigte sicli,
dafl dadurch Agglutinine in der Milch gebildet wurden. In jedem
Falle, in dem in Milch durch Yerimpfung auf Meerschweinchen Bac.
abortus nachgewiesen werden konnte, wurden auch die entsprechenden
Agglutinine gefunden, aber es konnte nicht in jedem Falle, in dem
Agglutinine erkannt worden waren, Bac. abortus nachgewiesen werden.
Die Agglutination ist wertvoll bei der Untersuchung einer groBen
Zahl von Milchproben auf Gegenwart von Abortusbazillen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Evans, A. Bacillus abortus in market-milk. (Journ. of
the Washington Acad, of Sciences. Vol. 5. 1915. p. 122.)
Yerf. gelang es, in zahlreichen Proben von Marktmilch
Abortusbazillen nachzuweisen, indem sie die Milch in Milchzucker-
agar einimpfte, dem bei etwa 50° C lOproz. steriles Blutserum zu-
gesetzt worden war. In Glyzerinbouillon wuchsen die Abortus¬
bazillen als kleine kompakte, spharische Kokken von 0,5 n Dicke
und 5 n LSnge an den Wandungen des GefUBes. Sie bilden reichlich
8aure, die das Wachstum in Milch nicht hindert; in abgerahmter
Milch blieb das Wachstum aus. Kohlehydrate werden aufier Glyzerin
nicht angegriffen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Ehrensberger, Yergleichende Untersuchungen fiber den
Wert neuerer Mastitisdiagnosen ffir die Milchkon-
trolle. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 25. 1915. S. 229.)
Yon den biologischen Methoden sind die Formalinmethylenblau-
reduktase- und die Methylenblaureduktaseprobe zur Erkennung der
Beimischung von Mastitissekret praktisch nicht geeignet. Die Kata-
laseprobe liefert bei frischen Einzelmilchen gute Resultate. Jedoch
ist sie, ffir sich allein verwendet, nicht einwandfrei, da bei physio-
logischen Verfinderungen der Milch sowohl als auch bei vorfiber-
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134
Milch.
gehenden Euterreizungen und Allgemeinerkrankungen der Ktthe mit
dem vermehrten Zellgehalte anch eine Erhohung des Katalase-
gelialtes der Milch eintritt. Zur Untersuchung der Marktmilch auf
Beimengung von Mastitissekret ist die Katalaseprobe wegen des
stdrenden Anftretens von Bakterienkatalasen allein nicht verwend-
bar, vielmehr nnr in Verbindung mit der Methylenblaureduktase-
probe branchbar. Doch liefert sie anch da nicht immer verwertbare
Resultate. Die Schernsche Labhemmprobe kommt for die prak-
tische Mastitisdiagnose in der Milchkontrolle nicht in Frage, am so
weniger, als die verh<nism&fiige Empfindlichkeit und die Kompli-
ziertheit der Methode in keinem Verhftltnis zu ihrer Exaktheit
stehen. Es sind der Labhemmprobe die einfacheren nnd schnelleren
Methoden: die mikroskopische Prhfnng des Trommsdorff-Boden-
satzes und bei frischen Milchen noch die Katalaseprobe wegen ihrer
grofieren Zuverlassigkeit vorznziehen. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Grimmer, Bemerkungen zn der Arbeit von Franz Zari-
bnicky: „Uber den Einflufi von Krankheiten der Rin-
der auf die Milch", Arch. f. wiss. u. prakt. Tierheilk.,
Jg. 40. S. 355. (Milchw. Zentralbl. Jg. 44. 1915. S. 321.)
Kritische Besprechnng der Arbeit Zaribnickys. Die Analysen
Zaribnickys sind nicht verwertbar, da sie unrich tig sind.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Rievel, Bittere Milch durch Bacillus subtilis. (Zeitschr.
f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 25. 1915. S. 161.)
Als Ursache eines Milchfehlers, der sich durch bitteren Geschmack
der Milch kundgab, wurde der Bac. subtilis ermittelt. Da diese
Geschmacksveranderung der frisch ermolkenen Milch nicht anhaftete,
miissen die Heubazillen nachtraglich in die in Flaschen abgefullte
Milch gelangt sein. Griindliche Sterilisierung der Milchflaschen be-
seitigte das Ubel. Poppe (Berlin).
Anderson, John F., Standards for milk. Their necessity
to the welfare of the dairy industry. (Public Health
Reports. Yol. 31. 1916. p. 2.)
Es scheint durcbaus zweckmafiig, wie bei anderen Waren so
auch bei der Milch verschiedene Abstufungen in der Giite und Wert-
bemessung zu machen. Als bester Mafistab muB die Keimzahl gelten.
Es wird empfohlen, danach drei Stufen zu unterscheiden, die dem
KAnfer kenntlich zu machen sind. Eine solche Eiuteilung der Milch
gibt den Molkereien und Milchhhndlern einen Ansporn, m&glichst
gate Ware zu liefern. Rohe Milch darf iiberhaupt nur zum Verkauf
kommen, wenn sie der Keimzahl nach von der ersten Giite ist.
W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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— - Origifril from-
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Milch.
135
Burri, B., tiber die Beeinflussung des Aufrahmungs-
yermbgens durch eine vorausgegangene Erwarmung
der Milch. (Schweiz. Milch-Ztg. 1915. S. 42 u. Milchw. Zentralbl.
Jg. 45. 1916. S. 33.)
Der Hinweis auf diese Arbeit ist hier berechtigt, da die mit-
geteilten Versuche sich auf bisher wenig beobachtete Eigentiimlich-
keiten der Milch beziehen, deren weitere Verfolgung sowohl aus
theoretischen als auch aus praktischen Griinden angebracht erscheint
und besonders auch f&r die Pasteurisierung der Milch Beriicksichti-
guug flnden mufi. Die Erkenntnis, dafi schon eine halbstiindige Er-
warmnng der Milch auf 55° und wahrscheinlich noch niedrigere
Temperaturen Ver&nderungen bedingt, die nachher mit Leichtigkeit
festzustellen sind, ist einerseits geeiguet, beziiglich der Anwendung
von Erhitzungsverfahren irgendwelcher Art, sei es fur hygienische
Oder fhr technische Zwecke doppelte Vorsicht walten zu lassen.
Andererseits gibt die hohe Empfindlichkeit gewisser Milchbestand-
teile gegen W&rmeeinfliisse das Mittel in die Hand, die Verftnde-
rungen, die durch irgendein W&rmeverfahren hervorgerufen sind, zu
erkennen und zu bewerten. Besonders spielt fur die Pasteurisierungs-
frage die „kritische“ Temperatur der Aufrahmung der Milch eine
hervorragende Rolle. Die Milch zeigt namlich das eigentumliche
Yerhalten, bei einhalbstUndigem Erhitzen auf 55° beschleunigt auf-
zurahmen, diese Aufrahmung erf&hrt mit steigender Temperatur eine
weitere Beschleunigung und erreicht ein Maximum bei 61°. Von da
nimmt sie wieder ab und schl> zwischen 63 und 64° in eine Ver-
zdgerung urn; bei 65° und unter Einhaltung der genannten Erw&r-
mungsdauer ist die VerzSgerung der Aufrahmung gegenhber Roh-
milch schon eine auffallende zu nennen. Yerf. glaubt mit der
gewonnenen neuen Einsicht in absehbarer Zeit die Frage pr&zise be-
antworten zu kSnnen: „We1ches ist die richtigste Pasteurisiertempe-
ratur ?“ Jedenfalls ist die Aufrahmungsprobe das feinste Reagens
auf in der Milch durch Warme bewirkte Ver&nderungen und im
Yerein mit der bakteriologischen Untersuchung wird sie bei der
Pr&fung und Beurteilung yon Pasteurisierungsanlagen die wertvollsten
Dienste leisten. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Pritzker, J., Uber hygienische Milch. (Schweiz.ApotL-Ztg. Jg.53.
1915. S. 583, 593, 609,624 nach Chem. Zentralbl. Bd. 1.1916. S. 224.)
Eingehende Betrachtungen tiber den Wert der Milch als Nah-
rungsmittel, die Zusammensetzung der Milch, die Verunreinigungen
derselben mit Bakterien, die Gefahren, die der Genufi verseuchter
Milch mit sich bringt und die Bekampfung dieser Gefahren durch
Sterilisieren und Gewinnung hygienisch einwandfreier roher Milch.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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136
Milch. — Fleisch.
Hoyberg, H. M., Zum Ursachverhaltnis der Milchkatalase.
(Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 26. 1915. 8. 70.)
Das katalysierende Yermdgen des Serums und der Milch ist
durch die Eiweifistoffe, wahrscheinlich das Albumin, bedingt. Serum
uud Milch kdnnen ohne Yorhandensein von Bakterien, Zellen und
Fibrin katalysierend sein. Bei Seren, deren Katalasevermfigen an-
f&nglich genau dasselbe war, nahm das katalysierende Yermdgen
innerhalb desselben Zeitraumes in verschiedenem Grade ab. Das
katalysierende Vermbgen des Serums und der Milch wird durch
zehnstfindiges Stehenlassen bei + 15° C nicht geschw&cht. Bei meh-
reren Versuchen wurde das katalysierende Yermdgen sogar etwas
gesteigert. Erw&rmung bis auf 45° C steigert in vielen Fallen das
katalysierende Vermdgen. Eine Temperatur fiber 68° C veraichtet
die Katalase vollstftndig. Auch sehr groBe Beaktionsschwankungen
haben keinen EinfluB auf das katalysierende Yermdgen der Milch.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Xiiller, M., Die Analyse des Septikfimiebegriffes mit be-
sonderer Berficksichtigung der fleischhygienischen
Septikfimiediagnose. (Mfinch. tierfirztl. Wochenschr. Jg. 66.
1915. S. 357, 377 u. 397.)
Vert gibt eine ausffihrliche Erlfiuterung des Septikamiebegriffes
besonders mit Rficksicht auf seine Anwendung in der Fleischhygiene
und daran anschlieBend eine Definition der Begriffe Sapr&mie und
Bakteri&mie, wie er sie yerstanden und angewendet wissen will.
Kallert (Berlin).
Filenski, Zur Frage der Yerpackung der behufs Vor-
nahme der bakteriologischen Fleischbeschau zur
Yersendung kommenden Fleischproben. (Arb. a. d.Kais.
Gesundheitsamt. Bd. 50. 1915. S. 133.)
Nach den vom Verf. angestellten vergleichenden Untersuchungen
ist es am zweckm&Bigsten, die zur bakteriologischen Untersuchung
benotigten Fleischproben in Kleie yerpackt zu versenden. Wenn es
sich urn groBere Untersuchungsproben handelt, ist das Einschlagen
der Stficke in mit Brennspiritus leicht getrankte Tficher empfehlens-
wert. Die Verwendung von Essig, Sublimatlbsung, Pickelflfissigkeit,
Borax sowie Chlorkalk ist trotz den mit einzelnen von dieseu Mitteln
erzielten guten Resultaten ffir die Praxis nicht anzuraten.
fletsch (Berlin).
Bergman, A. M., Ansteckende Hornhautentzfindung, Ke¬
ratitis infectiosa, beim Renntier. (Deutsche tierarztl.
Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 194.)
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Krankheiten der Renntiere.
137
1m Herbst 1909 and im Frfihjahr and Herbst 1910 wnrde anter
den Renntieren in den Eirchspielen Sorsele and Arjeplaog des Vaster-
bottens Lehn (Lappmark) eine Aagenkrankheit beobachtet, die klinisch
and pathologisch-anatomisch vollstandig fibereinstimmt mit der beim
Rinde vorkommenden ansteckenden Horn bant entzfindnng. Die Er-
scheinnngen seitens der Konjonktiva treten beim Renntier weniger
hervor. Der pathologische Prozed geht regelmadig im Zentrnm der
Kornea vor sich mit Bildang eines Infiltrates sowie mit Entstehung
von Epitheldefekten und Gewebseinschmelzung, wobei ein Abszed
Oder ein Geschwiir (ohne Neigung zum Fortsckreiten) entsteht und
Perforation eintreten kann. Die Aafnahme des Ansteckungsstoffes
erfolgt hanptskchlich durch direkte Beruhrung mit kranken Tieren;
Kalber, die sich beim Sangen stets zu mehreren am eine Renntier-
kah za versammeln pflegen, infizieren sich gegenseitig bei dieser
Gelegenheit. Wahrend im Herbst 1909 nur Kalber von der Krank-
heit ergriffen warden, sind im Frfihjahr 1910 auch filtere Renntiere
erkrankt. Die Anzahl der erkrankten Tiere war in den verschiedenen
Herden verschieden. So waren z. B. im Jahre 1909 in einer Herde
etwa 90 Proz. der Kalber ergriffen, davon 20 Proz. auf beiden Augen.
Diese letzteren and 10 Proz. der nor auf einem Auge erkrankten
Tiere verendeten infolge von Hunger and Ungliicksfalien; 60 Proz.
genasen. Durch Einreiben des Sekretes von kranken Renntieren in
die Hornhant and den Konjunktivalsack beim Schafe, Kalbe und
Kaninchen die Krankheit auf diese Tiere zu fibertragen, ist nicht
gelungen. Bei Renntieren konnte ein entsprechender Versuch nicht
ansgefiihrt werden. In den frischen Fallen, die histologisch unter-
sucht warden, konnten in der Nahe eines Epitheldefektes Oder Ge-
schwurs Zellinfiltration im Hornhautparenchym sowie sparliche Haufen
von grampositiven Kokken nachgewiesen werden. Die Sekretaus-
striche enthielten hanptsachlich grampositive Kokken, die nicht selten
in Leakocyten eingeschlossen lagen. Die Kokken lieden sich unschwer
rein ziichten; sie gehdrten zur Gruppe des Micrococcus candicans.
Die reingezfichteten Bakterienstamme warden an Meerschweinchen
and weiden Mausen intraperitoneal gepriift: keiner erwies sich patho¬
gen. Bei Einspritzung in die Hornhant and in den Glaskfirper von
Kaninchen zeigten die isolierten Candicans-Stamme (mit Ansnahme
von einem) samtlich pyogene Eigenschaften. Dad die genannten
Kokken eine wichtige Rolle bei der Ejatstehung der ansteckenden
Hornhaatentziindangen des Renntiers spielen, ist nicht unwahrschein-
lich. Ob sie auch als primare Ursache der Krankheit anzusehen sind,
lied sich bisher noch nicht entscheiden, da Impfversuche an Renn¬
tieren nicht vorgenommen werden konnten. Die zeitig vorgenommene
Behandlang der kranken Tiere mit Solut. Hydrarg. oxycyanat 1:1000
hat sich bewahrt. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
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138
Krankheiteii der Schweine.
Joest, E., Bemerkungen zur Sckweinepestfrage. 11. Uber
den „Ferkeltyphus". (Zeitschr. f. Infektionskrankh. u. Hyg.
d. Haust. Bd. 16. 1914/15. S. 470.)
Verf. vertritt gegenfiber den Ausffihrungen von StandfuB fiber
den gleichen Gegenstand (dieselbe Zeitschr. Bd. 16. S. 459) den 8tand-
pnnkt, daB sich der Ferkeltyphus weder fitiologisch noch pathologisch-
anatomisch so scharf von der Schweinepest nnterscheide, daB er als
selbst&ndige Krankheit zn betrachten sei. Kallert (Berlin).
Pfeiler, W., Schutz- nod Heilimpfungsversnche bei
Schweinepest nnd Ferkeltyphus mit dem Impfstoff
des Dr. Doyen in Paris. (Mitt.d. Vereinig. deutscherSchweine-
zfichter. Jg. 22. 1915. S. 2.)
Verf. hat im Auftrage des preuB. Landwirtschaftsministeriums
die Schutzwirkung des Doyenschen Impfstoffes im Laboratoriums-
versuch und bei kranken Tieren in der Praxis geprfift. Die Ergeb-
nisse der Laboratoriumsversuche berechtigen in Ubereinstimmung
mit den in der Praxis gemachten Beobachtungen zn der SchluB-
folgerung, daB der Impfstoff eine Heilwirkung bei an Schweinepest
and Ferkeltyphus erkrankten Tieren nicht auszuttben vermag.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Bettencourt, A., Nogueira, J. T. P., Martius, M. A. R., Borges, J.
et Ferreira, Agueda, La pneumo-enterite du pore (hog-
cholera). Confirmation de l’existence du virus fil-
trable comme cause de la maladie en Portugal. (Arquiv.
do Inst. bact. Camara Pestana. T. 4. 1915. p. 183.)
Auch die in Portugal vorkommende Schweinepest wird durch
ein flltrierbares Virus verursacht. Als Begleitbakterium wurde der
Bac. suipestifer gefunden. Gildemeister (Posen).
Eberson, Frederick, A bacteriologic study of secondary
invaders in hog-cholera. (Journ. of infect. Diseases. VoL 17.
1915. p. 331.)
In Lungen und Milz von schweinepestkranken Schweinen wurden
Bazillen der Paratyphus B-Gruppe gefunden. Die Bakterien scheinen
keine Beziehung zu den gefundenen krankhaften Verfinderungen zn
haben, sondern nachtraglich eingewandert zu sein. Welche Bedeutung
ihnen zukommt, ist noch nicht klar.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Eberson, Frederick, Separation of the antibody fractions
in hog-cholera serum. (Ibid, p.338.)
Das Schweinepestserum lafit sich durch Ammoniumsulfat spalten
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Krankheiten der Schweine and Sch&fe.
139
in einen aktiv schiitzenden Globnlinanteil und in einen an der Schutz-
wirkung nicht heteiligten Albnminanteil. Der Globnlinanteil betragt
etwa 20 Proz., der Albnminanteil etwa 80 Proz. Es mnfi also m5g-
lich sein, das Scbntzsernm noch erheblicb einznengen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Haslam, Thos. P., Hagan, A. E. and Christian, B. Y., The va¬
cuum method of drawing antihog-cholera sernm.
(Journ. of infect. Diseases. VoL 16. 1915. p. 487.)
Um zwecks Seromgewinnung groflere Mengen Blntes von gegen
Hogcholera immnnisierten Schweinen zu gewinnen, flihren Verff. den
sorgfSltig desinfizierten Schwanz, nachdem die Spitze reseziert ist,
in ein Rohr bis zur Schwanzwnrzel ein. Das Rohr schlieBt hier
dicht ab und ragt mit seinem anderen Ende in das AuffangegefaB
hinein. Durch ein seitliches Ansatzstflck wird es mit einer Luft-
pnmpe evakuiert. was ein reichliches Stromen des Blntes znr Folge hat.
Kurt Meyer (Berlin).
Fairise, Ch., Pnenmatose intestinale chez le pore. (C. r.
Soc. de Biol T. 77. 1914. p. 471.)
Bei mehreren, im Schlachthof zn Toulon geschlachteten Schweinen
fanden sich an verschiedenen Stellen der Bauchfallserosa des Darmes
eigenartige, lufthaltige Blasen. Verf. nimmt an. dafi es sich um
Lymphspalten handelt, die durch Gasbildung erweitert worden sind.
Die Gasbildung diirfte hdchstwahrscheinlich durch aus dem Darra
ausgewanderte, gasbildende Bakterien hervorgerufen sein. Bakterio-
logische Untersuchungen warden im vorliegenden Falle nicht an-
gestellt. Gesundheitsstdrungen scheinen derartige Vorgange bei den
Tieren nicht zu verursachen. Gildemeister (Posen).
Boos, J., Zwei Falle von Anaphylaxie beim Schwein.
(Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 31. 1915. S. 613.)
Bei 2 Schweinen wurden nach Wiederimpfung mit Rotlaufserum
schwere anaphylaktische Erscheinungen beobachtet.
Kallert (Berlin).
Jensen, C. 0., Die Atiologie der Bradsot. (Zeitschr. f. In-
fektionskrankh. u. Hyg. d. Haust. Bd. 17. 1915. S. 1 u. Maanedsskr.
t Dyrl. Bd. 28. 1916. S. 33.) /
Verf. teilt 10 neuerdings von ihm untersuchte Falle von Bradsot
mit, in denen alien die fiir diese Krankheit charakteristischen Ver-
inderungen des Labmagens vorlagen, welche in einer hamorrhagischen
Infiltration und Nekrose der Mucosa und einem Entzundungsddem in
der Submucosa bestanden. In alien Fallen liefien sich auch die
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140
Krankheiten der Schafe. — Verschiedenes.
Bradsotbazillen in Reinkultur in dem krankhaft veranderten Teil
der Mncosa nnd der odematSsen Snbmncosa nachweisen, an letzterer
Stelle in enormen Mengen. Auf Grand seiner Untersachungen halt
Verf., besonders gegenhber der von Miefiner sowie Titze and
Weichel gehufierten Ansicht, dafi die Atiologie der Bradsot noch
nicht gekiart sei, daran fest, dafi Bradsot eine primare, durch den
Bradsotbazilias hervorgerafene Infektionskrankheit darstelle.
Kallert (Berlin).
Raebiger, H., Spiegl, A. und Schern, K., Ein weiterer Bei-
trag zur Kenntnis der Schafsenche Septicaemia pluri-
formis ovium und ihre Bekampfung durch die Serum-
impfung. (Deutsche tierarztl. Wochenschr. Jg. 23. 1915. S. 406.)
Von 3230 geimpften Schafen sind nach der Impfung im ganzen
122 eingegangen. Das sind ungefahr 3,7 Proz. Die Mortalitatszahl
vor der Impfung betrhgt 9 Proz., so dafi also mindestens 5,3 Proz.
der Tiere durch die Impfung erhalten blieben. Aufierdem wurde die
Seuche durch die Impfung auf ihren Herd beschrankt, wahrend sie
nach den friiheren Erfahrungen der Verff. ohne diese Mafiregel oft un-
geheure Opfer fordert. Uber die Resultate und die Technik der Impfung
werden nahere Angaben gemacht, aufierdem wird ein langer beobach-
teter Krankheitsfall eingehend geschildert. Kallert (Berlin).
Sustmann, Kaninchenseptikamie. (Miinch. tierarztl. Wochen¬
schr. Jg. 66. 1915. S. 41.)
Es werden die wirtschaftliche Bedeutung, die Atiologie, das
Krankheitsbild und die Behandlung der Kaninchenseptikamie kurz
besprochen. Kallert (Berlin).
Hofer, G., Uber die Wirkung einiger Anilinfarbstoffe
(Malachitgrun und Kristallviolett) auf experimentell
erzeugte Septikamie bei Tieren. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d.
Med. u. Chir. Bd. 28. 1915. S. 892.)
Nach verschiedenen ergebnislosen Versuchen, mit Kokken, Kapsel- _
bakterien Oder Bakterien der Typhus-Coligruppe Septikamie bei
Meerschweinchen zu erzeugen von gewisser Konstanz der Wirkung,
gelang dies dem Verf. dann mit Kulturen von Meerschweinchen-
septikamie.
Vier Versuchsreihen hatten das Ergebnis, dafi Malachitgrun und
Kristallviolett wie im Reagenzglase und in Kulturversuchen so auch
im Organismus des Versuchstieres eine hemmende Wirkung auf den
Verlauf experimentell erzeugter Septikamie ausuben. Wahrscheinlich
beruht diese Wirkung auf direkter Ein wirkung dieser Farbstoffe auf
die Bakterien. W. v. Brunn (Rostock).
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Verschiedenes.
141
Merino, L., Experimentelle Beitrige zur Buchweizen-
erkrankung (Fagopyrismus) der Tiere. (Arch. f. Anat.
u. Physiol. 191B. 8.161.)
Fiitterang mit grunem Oder blUhendem Bachweizen und Ein-
wirkang des Sonnenlichtes sind zur Entstehung des Fagopyrismus
der Tiere unbedingt notwendig. Fagopyrum esculentum, F. griseum
und F. tartaricum, mit denen Verf. experimentierte, riefen die gleichen
krankhaften Erscheinungen bei den Versuchstieren hervor. Durch
Filtration der Lichtstrahlen (Rot- und Blaufilter) war es moglich, die
weiflen Hautpartien der Versuchstiere vor den Erscheinungen des
Fagopyrismus zu schutzen. Das elektrische Bogenlicht und die
Rontgenstrahlen, die in den verabfolgten Dosen auf der menschlichen
Hant Veran derun gen hervorzurufen imstande sind, konnten an den
mit Buchweizen geffltterten Tieren keine Erscheinungen des Fago¬
pyrismus auslosen. Ein mit einer Quarzlampe bestrahltes weiflrotes
Meerschweinchen wies vorttbergehend leichte Krankheitserscheinungen
auf. Wahrend bei wenig intensivem Sonnenschein sich in 2—3 Wochen
nur Hautver&nderungen an den weiflen Abzeichen bemerkbar machen,
ldst mehrere Tage anhaltender nnunterbrochener Sonnenschein bei
weiflen und weiflgescheckten Versuchstieren todliche Vergiftungs-
erscheinnngen aus, die denjenigen einer akuten Intoxikation gleichen.
Meerschweinchen, deren weifle Haare mit einer lOproz. Silbernitrat-
nnd Pyrogallollosung kunstlich dunkel gefarbt wurden, erkrankten
weder an den Erscheinungen einer aknten Intoxikation, noch zeigten
sie Hautveranderungen. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Schmeifier, Harry C., Spontaneous and experimental leu¬
kemia of the fowl. (Journ. of experim. Med. Vol. 22. 1915.
p. 820.)
Verf. beobachtete einen Fall von Leuk&mie bei einem Huhne.
Das Verhaitnis der weiflen zu den roten Blutk5rperchen betrug 1:1,3.
Besonders stark vermehrt waren die groflen mononnklearen Zellen,
die vielfach Mitosen zeigten. Anch echte Myelocyten waren vor-
handen. Die Erythrocytenzahl war vermindert. Zahlreiche Erythro-
cyten waren pathologisch verkndert.
Viele Organe enthielten diffuse Oder umschriebene Infiltrate von
Myeloidzellen. Leber, Milz und Nieren waren stark vergrdflert.
Die Leukamie liefl sich durch Injektion von Organbrei auf andere
Huhner ubertragen, bisher bis zur funften Generation. Bei 22 von
lO&geimpften Tieren entwickelte sich das gleiche Bild der Erkrankung
wie bei dem spontan erkrankten Hnhn. Kurt Meyer (Berlin).
Smith, Theobald, Further investigations into the etio¬
logy of the protozoan disease of turkeys known as
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142
Verschiedeaes.
blackhead, entero-hepatitis, typhlitis, etc. (Jonrn. of
med. Research. VoL 33. 1915. p.243.)
Blackhead ist eine infektiose, meist schnell tddlich verlaufende
Erkrankang der Truthiihner, die fast ansschliefilich Cdcom and Leber
betrifft. Die Coeca sind mit einer lederartigen, gelblichen Masse
erfullt, das Epithel ist mehr Oder weniger zerstort, die Wand des
Cocums verdickt. In der Leber linden sich zahlreiche nekrotische
Herde.
In dem pathologisch ver&nderten Gewebe liegen in grofier Meoge
amobenartige Parasiten, deren systematische Stellung noch nicht zu
bestimmen ist. In ihrem Innern sieht man bisweilen kleine ring-
formige Gebilde, die vielleicht agametische Vermehrnngsstadien dar-
stellen. In isoliertem Znstande zeigen die Parasiten schwache am5-
boide Beweglichkeit.
Die Parasiten liegen anfierhalb der Zellen, in den Bindegewebs-
ziigen. Es sind also keine Zellparasiten. Hanfig findet man sie in
Phagocyten, dnrch die sie wahrscheinlich vom C6cnm in die Leber
verschleppt werden. Die Zahl der Parasiten ist anfierordentlich grofi.
Jedenfalls vermehren sie sich innerhalb der Gewebe. Ihre schadi-
gende Wirknng ist anscheinend in erster Linie eine mechanische.
Ubertragungsversnche fiihrten zn keinem eindentigen Resnltat
Wegen der weiten Verbreitnng der Erkrankang sind einwandfreie
Ergebnisse schwer zu erhalten. Die Versuche m&ssen an kfinstlich
ausgebruteten Tieren angestellt werden. Eine Ubertragung der Er-
kranknng dnrch die Eier findet anscheinend nicht statt.
Kart Meyer (Berlin).
Plehn, M., Eine Hantkrankheit des Karpfens. (Allgem.
Fischerei-Ztg. Jg. 40. 1915. S. 179.)
Wahrend einiger Wochen starben im Friihjahre zahlreiche
Karpfen einer Winternng ab. Bei den erkrankten Fischen trat zu-
erst an einer Oder an einigen Stellen des Korpers ein dunkler Fleck
anf, der sich mehr and mehr aasbreitete, bis etwa zor GroBe eines
5-Markstiicks. Zuweilen verschwand die Verfarbnng allmahlich
wieder, oft aber entstand in ihrer Mitte ein kleines Loch; dasselbe
pflegte nicht tief zu gehen, meist nor bis znr Unterhaut, die dann
in grbfierem Bezirk als kreideweifie, glanzende Schicht zntage lag.
Der weifie Fleck erschien umgeben von einer tief dunklen, allmahlich
sich yerlaafenden Zone. Nicht ganz selten warde aber aach die
Unterhant ergriffen; sie ldste sich dann in kleinen oder grfifieren
Fetzen teilweise ab and flottierte im Wasser. Drang der Krankheits-
prozefi noch tiefer, bis hinein in die Musknlator, so pflegte die dankle
Farbe der Umgebnng abznblassen and es entstand ein wenig typisches
Geschwfir mit aasgewaschenem Grande. Die Krankheit fahrt h&ufig
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Verschiedeiies.
143
zum Tode, der langsam eintritt, nachdem der Fisch mager and matt
geworden ist. Anscheinend genesen die Patienten aber anch nicht
selten wieder. Die Atiologie der Krankheit ist noch nicht geklirt.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Schlegel, M., Mitteilungen aus dem tierhygienischen
Institut der Uniyersitat Freiburg i. Br. im Jahre 1914.
(Zeitschr. f. Infektionskrankh. d. Haust. Bd. 17. 1915. S. 192, 246
u. 272.)
I. Die Mitteilungen des Yerf. enthalten eine Fiille interessanten Materials. Yon
den nfther beschriebenen Krankheitsfalien sollen im folgenden die bemerkenswertesten
knrz erwabnt werden. — Milzbrand bei Schweinen wnrde 6mal festgestellt: 4mal
lokaler Milzbrand nnd 2 mal generalisierte Milzbrandseptikamie. In 6 anderen Fallen
von abgeheiltem Schweinemilzbrand liefien sich mikroskopisch lediglich am Rande
der Nekrosen vereinzelt leere Anthraxbazillenkapseln nachweisen; der bakteriologische
Milzbrandnachweis gelang nicht. — 22 eingesandte Kadaver von jilngeren Schweinen
wiesen Schweinepest, nnd zwar fast stets die akute Form derselben anf. Bei
2 Senchenansbriichen wnrde nnter den trachtigen Schweinen im Anschlnfl an die
Schweinepest Verwerfen der Fdten beobachtet. — In nekrotischen Lnngenherden
mehrerer an Brnstsenche verendeter Pferde wnrden neben Bac. pyogenes nnd
Bact. Coli vorwiegend Diplococcns pneumoniae eqni nnd die bipolar gefarbte Pa-
stenrella eqnina Ligni&res nachgewiesen. — Bei einer 4jahrigen infolge starker
Abmagernng nnd Futterversagens notgeschlachteten Knh wnrde die spezifische
infektidse chronische Darmentzilndung festgestellt (der erste Fall im
Groflherzogtum Baden!). In Darmabstrichen fanden sich massenhaft sanrefeste Para-
tnberknlosebazillen. — Aktinomykose beim Rinde wnrde 2mal generalisiert,
lmal als linksseitige ansgebreitete Aktinomykose des Kopfes nnd lmal als primare
Leber aktinomykose ermittelt — Generalisierte Septikamie bzw. Pyamie ist bei
8 Rindern, 1 Schafe, 1 Schweine nnd 1 Fasane festgestellt worden. — Von einer
groCen Sendnng Trnthennen wnrden 20 verendete Tiere seziert nnd mit Verande-
mngen der aknten nnd chronischen Diphtherie behaftet gefunden. Neben den
bekannten Yeranderungen der Htihnerdiphtherie boten die Truthtihner fast konstant
wickenkorn- bis linsengrofle brdckelige Nekrosen nnd Erweichnng der Mucosa des
Drtlsenmagens nnd des Randes der Kntiknla des Mnskelmagens ghrtelfOrmig an der
tJbergangsstelle beider Magen: Yeranderungen, die bei der chronischen Form der
Diphtherie in mehreren Fallen an dieser Stelle als einzige vorkamen. Der Verlauf
der Senche war bdsartig; Mortalitat 100 Proz. — Fischsterben infolge Sapro-
legnia kamen 2 mal znr Beobachtnng. — Endlich werden noch verechiedene wichtige
Fnnde tierischer Parasiten (Mieschersche Schlanche, Finnen, Echinokokken)
beim Schweine nnd Rinde mitgeteilt.
II. Yon bemerkenswerten Tnberknlosefailen, die Yerf. beschreibt, seien er-
wahnt: 6 Falle von Larynxtnberknlose beim Rinde; 2 Faile von plazentarer Tuber-
kulose (in 1 Falle mit ffltaler Tnberknlose kombiniert), 1 Fall von primarer Uterus-
tuberkulose nnd 1 Fall von ansgebreiteter Tuberculosis vaginae, samtlich vom Rinde;
1 Fall von primarer Tnberknlose beider NasenhShlen nnd 2 Falle von rechtsseitiger
Tnberknlose der Stirn-Hinterhanptsbeine nnd -htihlen vom Rinde; 1 Fall von Tuber¬
culosis linguae et Tub. tonsillaris bei einer Knh; je 1 Fall von primarer Lungen-
tuberkulose beim Schafe nnd bei der Ziege; ein apfelgroCes gestieltes tuberknldses
Fibrom derNiere beim Schweine; eine fanst- bzw. kopfgrofie tnberknlose Nenbildnng
beider Samenblasen bei einem Znchtfarren; endlich 1 Fall von hochgradiger primarer
Entertnberknlose bei einer Knh.
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Verschiedenes.
III. Von gutartigen Nenbildnngen beschreibt Verf.: Kegelkugelgrofie mul¬
tiple Myxome im Bi&ttermagen beim Binde; ein mannskopfgroBes Chondrom im
Schweife einer Kuh; ein diffuses, am Labmagen, Duodenum und Ductus choledochus
lokalisiertes Leiomyom bei einer Kuh; multiple linsen- bis haselnuffgrofie Adenome
im Pankreas einer alten Kuh; je einen Fall von Neurofibromyxomatosis und Neuro-
fibrosarkomatosis bei der Kuh. Von btisartigen Nenbildnngen werden auf-
gefiihrt: ein Fall von kongenitaler Lymphosarkomatose mit Metastasen in den Lun-
gen beim Kalbe; ein Fall von generalisierter Bundzellensarkomatose beim Hunde;
ein Sarcoma gigantocellulare in der Harnblase eines Ochsens; ein kopfgrolles Osteo-
sarkom bei einer Kuh; ein kopfgroffes Myosarkom im Schlunde einer Kuh nebst
Metastasen in den Bronchialdrffsen; ein Adenocarcinoma cholangiosum in der Leber
einer Kuh; ein primftres Adenokarzinom der linken Niere bei einem Pferde nebst
zahlreichen Metastasen in anderen Organen; ein prim&res Adenokarzinom einer Niere
beim Binde nebst metastatischen Tumoren in einer Nebenniere, Leber und Herz;
ein 4,9 kg schweres Adenokarzinom der rechten Nebenniere mit Metastasen in den
regionkren Lymphknoten beim Binde; ein kopfgrofles Adenokarzinom einer Neben¬
niere nebst Metastasen in den Lungen bei einer Kuh; ein faustgrofies prim&res
Adenocarcinoma mammae mit massenhaften Metastasen in Milz, Leber, Lungen und
Endokard bei einem alten Zwergpinscher; ein Cystocarcinoma papilliferum mammae
bei einer Katze; ein Papilloma carcinomatodes am Fuffgelenk und an der Zehe bei
einem Kiebitz. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Schadenersatzpflicht der Seruminstitute. Eine Reichs-
gerichtsentscheidung vom 17. Mai 1915.
Das Seruminstitut S. in L. hatte dem Rittergutsbesitzer v. K.
einen Schutzimpfstoff gegen Druse der Pferde geliefert, der aus
Drusestreptokokken hergestellt war und dem als Antiseptikum Di-
aphtherin zur Yerhutung des Auftretens von Bakterien beigemengt
war. Mit dieser Druselymphe wurden 30 Fohlen prophylaktisch ge-
impft. Darauf erkrankten alle geimpften Fohlen. Zunachst traten
„Pusteln“ auf der Haut, sp&ter suppentellergrofie Abszesse unter der
Haut auf. Trotz Spaltung der Abszesse verendeten 20 Fohlen. Die
bakteriologische Untersuchung der Lymphereste in den FJaschen
ergab das Vorhandensein des Bacillus pyocyaneus. Der Ritterguts¬
besitzer v. K. klagte hierauf beim Landgericht zu Landsberg a. W.
gegen das Seruminstitut auf Schadensersatz (15000 Mark) mit der
Begrundung, dafi eine Fahrl&ssigkeit bei der Herstellung der Druse¬
lymphe vorgelegen (Verunreinigung mit Bac. pyocyaneus) und dafi
ein unmittelbarer oder mittelbarer ursachlicher Zusammenhang
zwischen der Sch&dlichkeit der Lymphe und der Erkrankung der
Fohlen bestanden habe. Das beklagte Seruminstitut wurde vom
Reichsgericht als letzter Instanz zum vollen Schadeusersatz verurteilt.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
( 0 , 0 .)
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Centralblatt nr Bakteriologleetc. L AM. Referate.
- Bd. 66. No. 7. ..
Ausgegeben am 17. Juli 1917 .
Diphtherie, Scharlach, Masern, Keuchhusten, Genickstarre.
Seiche,F., Die Hamburger Diphtherieepidemie 1909—1914
(Epidemiologisches und Klinisches). (Zeitschr. f. klin.
Med. Bd. 81. 1915. S. 199.)
In den angegebenen Jahren betrng die Zahl der Erkrankungen
an Diphtherie im Stadtgebiet Hamburg 21998, die der Todesfaile
2344 = 10,7 Proz. Die Erkrankungs- bzw. Sterblichkeitsziffern ver-
teilen sich auf die verschiedenen Lebensalter folgendermaBen: bis
zum 1. Jahre 1,8 Proz. bzw. 44,4 Proz., 1.—5. Jahre 26,7 Proz. bzw.
16,8 Proz., 5.—15. Jahre 46,2 Proz. bzw. 8,8 Proz., 15.—30. Jahre
19,1 Proz. bzw. 3 Proz., iiber 30. Jahre 6,2 Proz. bzw. 4,9 Proz.; es
linden sich also ungef&hr */, der Erkrankungen vor dem 15. Lebens-
jalire. Die Zahl der Erkrankungen fur das mfinnliche Geschlecht
betr> 45,6 Proz., fur das weibliche Geschlecht 54,4 Proz. Die Ver-
teilung auf die verschiedenen Jahreszeiten ergibt im 1. Vierteljahr
23,3 Proz., im 2. Vierteljahr 22,2 Proz., im 3. Vierteljahr 23,3 Proz.,
im 4. Vierteljahr 31,2 Proz. In den wohlhabendsten Stadtteilen ist
die Zahl der Erkrankungen, in den Srmsten Stadtteilen die Zahl der
Todesfaile berechnet auf 1000 Lebende am hSchsten.
Das bearbeitete Krankenhausmaterial erstreckt sich auf 7314
Falle mit 886 = 12,1 Proz. Todesfailen. Aus der Ftille der rein
klinischen Beobachtungen sei hier nur hervorgehoben, dafi bei 94
Fallen von Herpes in 26 Fallen = 27,65 Proz. Diphtheriebazillen in
den Bl&schen nachgewiesen warden — das Eindringen erfolgte wahr-
scheinlich aus dem im Gesicht verriebenen Sekret der Nase und des
Mundes — und daB unter 242 Fallen von bakteriologischen vitalen
Blutnntersuchungen 9 Falle positiv waren, 3mal Diphtheriebazillen,
lmal zusammen mit Streptokokken und 6mal Streptokokken Oder
Staphylokokken.
Mit Serum wurden 6250 Falle behandelt, die Sterblichkeit war
um so h5her an je weiter vorgeschrittenen Krankheitstagen die
Serumbehandlung eingeleitet wurde, Serumexantheme wurden bei
426 Fallen = 6,8 Proz. beobachtet.
In den zum Vergleich herangezogenen Jahren 1890—1894, also
vor der Entdeckung des Heilserums, betrug die Mortalitat far Kinder
bis zum 15. Jahre 43,1 Proz., fUr 1909—1913 15,7 Proz., die ent-
sprechenden Zahlen far die Erwachsenen jenseits des 15. Jahres sind
Unto Abt. Ref. Bd. 66. No. 7. 10
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146
Diphtheric.
4,3 Proz. bzw. 3,8 Proz. Verf erklart sich jedoch trotz seines ge-
waltigen Materials far nicht imstande, einen rein statistischen Beweis
fur Oder gegen den Wert der Serumbehandlung der Diphtheric ffihren
zu kfinnen. Hannes (Hamburg).
Ochsenins, Kurt, Uber Nasendiphtherie. (Mfinch.med. Wochen-
schr. 1916. 8.1460.)
W&hrend 9 Monaten wurden 32 Falle von Nasendiphtherie be-
obachtet. Die Erankheit kommt zwar am h&ufigsten im Sauglings-
alter vor, aber nicht ausschliefilich. Ein besonders wichtiges Zeichen
der Krankheit sind leichte Blutungen aus der Nasenschleimhaut.
Unter dem Einflufi der Serumbehandlung war der Verlauf immer
giinstig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Baerthlein, Karl, UTber primare diphtherische Lungen-
erkrankungen. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 949.)
Es werden 3 Falle der seltenen Erkrankung mitgeteilt, darunter
2 Falle von chronischer diphtherischer Bronchitis, die manche Ahn-
lichkeit mit Tuberkulose hatten, und 1 Fall von diphtherischer Pneu¬
monic. Diese Falle sind durch die Tr5pfchenverstaubung des diph-
theriebazillenhaltigen Auswurfes fur ihre Umgebung hochst gefalirlich.
Die Erreger besafien nur sehr geringe Virulenz, und die Falle ver-
liefen daher auffallig giinstig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Siebert, W., Zur Frage der Entstehung diphtherischer
Zirkulationsstfirungen. (Ergebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk.
Bd. 13. 1914. S. 213.)
Kritische Ubersicht fiber den Stand der Frage, 115 Arbeiten
benntzt
Es mfissen zwei Arten der Kreislaufstorungen unterschieden
werden, die auf der H8he der Erkrankung, meist in der 1. Woche r
einsetzende und diejenige in der Bekonvaleszenz (2. bis 6. Woche).
Da an sfimtlichen Organen, die auch physiologischerweise der Regu-
lierung des Blutdruckes vorstehen, sowohl im Tierversuch als auch
am Sektionsmaterial von an der Erkrankung gestorbenen Menschen
mehr oder weniger stark anatomische Veranderungen nachgewiesen
sind, kommen alle diese Organe ffir die Entstehung der Kreislauf-
stfirung in Betracht. Alle Wirkungen sind als reine Toxinwirkungen
aufzufassen, die gelegentlich beobachtete Endokarditis ist durch eine
sekundfire Infektion, meist durch Streptokokken bedingt.
Am Zirkulationssystem finden sich parenchymatfise und inter-
stitielle Veranderungen des Herzmuskels und Veranderungen endarterii-
tischer Art an den Gefafien. Eine rein funktionelle Schadigung des
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Diphtheric.
147
nervdsen flerzapparates ist f&r Falle ohne jeglichen anatomischen
Befand nicht von der Hand zn weisen. Degenera tionsveranderungen
am N. vagus, dem Yasomotorenzentrum in der Medulla oblongata
nnd dem Reizleitungssystem des Herzens sind beschrieben. Durch
Arbeiten der letzten Jahre sind besonders die Yeranderungen an
den Nebennieren, haupts&chlicb die chromaffinen Markzellen betreffend,
in den Yordergrnnd gestellt worden; eine wichtige Bestatigung dieser
Befnnde gibt die Wirknng der Adrenalinbehandlung in den ersten
Tagen der Erkrankung. Den Toxinwirkungen am Herzen nnd an
den Nebennieren kommt der Hauptanteil am Eintritt der Kreislauf-
stOrnngen zn. Hannes (Hamburg).
Ceelen, W., Znr Kenntnis der dsophagusdipbtherie. (Zeit-
schr. f. klin. Med. Bd. 80. 1914. S. 481.)
Klinische nnd pathologisch-anatomische Bescbreibnng. Die ver-
haitnismafiige Seltenheit dieser Lokalisation wird anf den feblenden
Luftgehalt im Osophagus zurbckgefubrt. Hannes (Hamburg).
Reiche, F., Eine durch Diphtheriebazillen und Strepto-
kokken bedingte Meningitis. (Mbncb. med. Wochenschr.
1916. 8.562.)
Eine eitrige, anf Diphtheriebazillen zurtickgeftthrte Meningitis
war bisher noch nicht mitgeteilt. Es wird ein Fall beschrieben, bei
dem L&fflersche St&bchen und Streptokokken in dem eigenartig
beschaffenen Eiter einer Hirnhautentzundung festgestellt wurden.
Eine Bachendiphtherie war der Erkrankung voransgegangen. Allem
Anschein nach waren die Erreger anf dem Blutwege an die Hirn-
hante verschleppt. In 33 Diphtherief&llen, bei denen die Rhcken-
marksflassigkeit anf Diphtheriebazillen untersucht wurde, konnten
solche niemals nachgewiesen werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Beiche, F., Meningitis bei Diphtherie. (Zeitschr. f. Kinder-
heilk. Bd. 11. 1914. S. 452.)
Erankengeschichten von 8 unter ungefahr 8000 Diphtherien be-
obachteten Komplikationen von Meningitis mit Diphtherie; bei
2 Fallen handelte es sich um durch den Diploeoccus intracellularis
hervorgerufene epidemische Genickstarrefaile, bei je einem war die
Hirnhautentzundung durch hamolysierende Streptokokken, Staphylo-
kokken, Pneumokokken nnd Colibazillen verursacht und bei 2 Fallen
von Meningitis serosa blieb die Lumbalflussigkeit steril.
Hannes (Hamburg).
10 *
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148
Diphtherie.
Wnlfflns, G., Ein Beitrag zur Frage der lokalen Eosino-
philie bei diphtherischer Myokarditis. (FranktZeitschr.
f. Pathol. Bd. 16. 1914. S. 58.)
Unter 41 untersuchten Fallen von diphtherischer Myokarditis
bei 22 Fallen mehr Oder weniger starke Anhaufung yon eosinophilen
Zellen im Myokard; bei 9 Fallen nicht diphtherischer Myokarditis
konnten diese Anhanfnngen nicht gefnnden werden. Auftreten nicht
yor dem 7. Erankheitstage, keine Beziehnngen zu den parenchyma-
tOsen Veranderungen; Anhaufung meist nm die Gefafle herum am
reichlichsten. H a n n e s (Hamburg).
Wollenberg, Diphtherieverbreitung dnrch das Eriegs-
geld. (Der prakt. Desinfektor. 1916. S. 49.)
Es besteht kein Grund fhr die Annahme, dad bei der jetzigen
Diphtherieepidemie nene Infektionsquellen, wie z. B. das Papiergeld,
in besonderem Umfange beteiligt sind. Jedoch ist die MSglichkeit,
dad hier and da anch dnrch das Papiergeld eine Verbreitung der
Eraukheit erfolgt, ohne weiteres zuzugeben. Wolf (Witzenhausen).
Erase, W., Die Verbreitung and Bekampfung der Diph¬
therie. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1253.)
Die Diphtherie zeigt seit 1895 eine standige Abnahme; auch die
Sterblichkeit ist stetig znruckgegangen. Das ist die Wirkung der
Sernmbehandlung und der Schutzimpfung, die auf jede Weise ge-
fSrdert werden sollten. Besondere Beachtung verdient auch Beh¬
rings neues Verfahren, dnrch Einspritzung eines Gemisches yon
Toxin und Antitoxin eine dauerhafte Schutzimpfung zu erzielen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
P5tter, A., Die Diphtheriebekampfungsmadregeln in
Leipzig. (M&nch. med. Wochenschr. 1916. S. 1419.)
Meldepflicht bei Diphtherieerkrankungen. Belehrung der An-
gehdrigen und der Hausbewohner dnrch Merkblatter. Benachrichti-
gnng der Schule. Ausschlufi der Eranken und ihrer Geschwister
yom Schulbesuche bis sie frei yon Diphtheriebazillen sind. Mit-
wirknng der Tageszeitungen dnrch Aufkiarung. Mitwirkung der
Arzte. Frilhzeitige Anwendung des Heilserums. Schutzimpfungen,
namentlich in kinderreichen Familien. Von den Desinfektionen sieht
man keinen allzu grofien Nutzen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lembke, Beitrag zur Bekampfung der Diphtheritis.
(Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1916. S. 313.)
Ver£ beschreibt seine Erfahrungen betr. systematisch durch-
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Diphtherie.
149
gefabrte Untersuchung von genesenen diphtheriekranken Kindern in
Duisburg und flamborn und halt es fiir unbedingt notwendig, auch
die Umgebnng yon Diphtheritiskranken zn durchsuchen, die Bazillen-
trager vom Schulbesnch fernznhalten and mit Anweisangen za ver¬
se hen, damit sie moglichst bald aufhbren Bazillentrager zn sein. Die
Dnrchsnchnng der Umgebung der Diphtheritiskranken ist praktisch
dnrchffihrbar; ebenso wird auch die SchulausschlieBung der Bazillen¬
trager nicht auf Schwierigkeiten stoflen, da auch diese Gruppe der
Bazillentrager bald aufhbrt, Bazillentrager zu sein, zumal wenn
Mundspulungen und Rachenspulungen vorgenommen werden, wie wir
es in den beiden Kreisen in jedem Falle angeraten haben.
Wolf (Witzenhausen).
Fahr, Th., Beitrage zur Diphtheriefrage. (Virchows Arch.
Bd. 221. 1916. S. 38.)
Von 144 vom Verf. sezierten Diphtherietodesfailen waren einer
prophylaktisch, 4 am ersten und 24 am zweiten Krankheitstage mit
Heilserum behandelt worden. Bei etwa 20 Proz. dieser Todesfaile
war also das Serum in den ersten 48 Stunden verabfolgt worden und
hatte trotz dieser friihen Einverleibung den letalen Ausgang nicht
verhindern kQnnen. Dieses gelegentliche Versagen der Antitoxin-
therapie erkiart Verf. durch die Annahme, daB das Diphtheriegift
nicht in jedem Einzelfalle dasselbe ist, wahrend das Serum stets
dasselbe bleibt nnd darum nicht genau auf das im Korper gebildete
Gift abgestimmt werden kann. Auf derartige Unterschiede weisen
die anatomischen Veranderungen hin, die bei der reinen, unkompli*
zierten Diphtherie an verschiedenen Organen beobachtet werden
konnten und die nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ver-
schieden waren. W. Gaehtgens (Hamburg).
Waetzold, Zur Serumbehandlung der Diphtherie. (Die
Therapie der Gegenwart Jg. 56. 1915. S. 426.)
Zusammenfassende Ubersicht.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Relche, F., Bemerkungen zur Serumtherapie der Diph¬
therie. (Med. Klinik. 1916. S. 179.)
In Hamburg herrscht seit 1909 eine schwere Diphtherieepidemie,
die eine zunehmende Gefahrlichkeit der Erkrankungen erkennen lafit.
Auch die Sterblichkeit hat gegen frfiher wieder zugenommen. Im
Erankenhause Eppendorf wnrde in den Jahren 1890—1894 nnter
461 Erwachsenen eine Sterblichkeit von 4,3 Proz., und 1909—1913
nnter 2218 Erwachsenen eine Sterblichkeit von 3,8 Proz. festgestellt.
Der Unterschied ist also so auffallend gering, daB daraus eine dent-
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160
Diphtheria.
liche Wirksamkeit der Antitoxinbehandlung nicht abgelesen warden
kann. Das letzte Wort fiber diese Behandlung ist noch nicht ge-
sprochen. Es bedarf noch jahrzehntelanger Beobachtnng.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Berg, F., Beitrag zur Behandlung der Diphtherie. (Med.
Klinik. 1916. S. 309.)
Eine schwere Diphtherieepidemie gibt AnlaB zn folgenden Aus-
ffihrnngen. Da fiir die Bindong zwischen einer Toxinmenge nnd
einer gleich grofien Antitoxinmenge 24 Stnnden erforderlich sind, so
mnB ein moglichst langer Aufenthalt des Antitoxins im Blute an-
gestrebt werden. Das kann man erreichen, wenn man einmal mehrere
Einspritznngen in die Blntbahn in Abst&nden von 8 Stnnden macht
nnd anfierdem noch Einspritznngen in die Mnskeln vornimmt. Jeder
Diphtherieverd&chtige erhalt solche Einspritznngen, anch ohne dafi
das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchnng abgewartet wird.
In leichteren Fallen werden 3000 Immunitatseinheiten, in schweren
toxischen Fallen bis zn 10000 nnd mehr Einheiten gegeben. Gleich-
zeitig wird zweckmaBigerweise ein Herzmittel verabreicht, da die
Herzschwfiche bei Diphtherie besonders geffihrlich ist. Anch die
Srtliche Anwendnng des Sernms dnrch Inhalation ist dnrch seine
bakterizide Wirknng von gntem EinflnB; durch die schnelle AbtOtnng
der Keime wird dabei gleichzeitig anch die Anstecknngsgefahr herab-
gesetzt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Alber, Karl, Znr Behandlung der Diphtherie mittels
intravenfiser Seruminjektion. (Jahrb.f.Kinderheilk.Bd.80.
1914. S. 312.)
43 Falle kombiniert intravenSs nnd intramuskniar behandelt;
weitgehende Schlusse sind aus diesem kleinen Material nicht mit
Sicherheit zn ziehen, doch glanbt Yerf. an eine raschere nnd zuver*
lassigere Heilwirknng als bei der rein intramuskulfiren Behandlung.
Hannes (Hamburg).
Knospel, L., Ein Beitrag znr Sernmtherapie der Diph¬
therie. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 81. 1914. S. 210.)
Bericht fiber 443 in den Jahren 1904—1913 behandelte Falle
mit 66 Todesf&llen = 15 Proz. Nichts Neues. Hannes (Hamburg).
Borchgrevink, Johann, Beschlennigt die Sernmbehandlnng
die AbstoBnng des Diphtheriebelages? (Beitr. z. Klinik
d. Infektionskraukh. u. z. Immunit&tsforsch. Bd. 4. 1916. S. 385.)
Im Gegensatz zn Meinshausen-Hamburg (dieselbe Zeitschr.
1914), der keinen EinflnB der Sernmbehandlnng anf die AbstoBnng
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Diphtherie.
161
4er Diphtheriemembranen hatte feststellen konnen, beobachtete der
Verf., dafi die mit Seram behandelten F&lle ihren Belag betr&chtlich
fr&her abstofien als die obne Seram behandelten. Am grdfiten war
•der Unterschied bei Eindern and bei mittelschweren Fallen, bei
denen die mit Seram Behandelten 5 Tage friiher den Belag abge-
stofien hatten. Hervorzuheben ist, dafi die von dem Verf. ange-
wandten Serammengen zum Teil betrachtlich grofier waren als die
von anderen Antoren benatzten (1000—20000 I.E.). Der g&nstige
Einflufi der Seramtherapie findet auch in dem starken Absinken der
Mortalitatsziffer ihren Ausdruck. Wahrend fur die Jahre 1885—1894
die darchschnittliche Sterblichkeit 24,9 Proz. betrug, war sie fQr die
Seramperiode 1895—1900 bis auf 8,9 Proz. gesunken; fttr die Jahre
1912 and 1913 war die Mortalit&t 4,36 Proz. bzw. 3,28 Proz.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Kleinschmidt, H., Diphtherielahmung und Diphtherie-
antitoxin. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 81. 1914. S. 277.)
Bei 25 Fallen ohne and bei 25 Fallen mit nachfolgenden Lah-
mungen Antitoxinnachweis mit Hilfe der intrakatanen Toxininjektion
nach Schick; samtliche Faile waren mit Heilsernm bebandelt, die
Priifang erfolgte innerhalb des 10.—54. Tages nach der Seramein-
spritzang.
Es fand sich kein Unterschied in dem Verhalten des Antitoxins
bei Diphtheriekranken mit Oder ohne Lahmung; die Lahmung kann
anftreten and zum Tode fuhren trotz des Vorhandenseins von Anti¬
toxin and die Lahmung kann heilen trotz Fehlens von Antitoxin.
Hannes (Hamburg).
Bu88on and Lowenstein, Experimentelle Stadien fiber Im-
manisiernng mit Diphtherietoxin-Antitoxingemischen.
(Zeitschr. f. experim. Pathol, u. Therapie. Bd. 17. 1915. S. 281.)
Beim Meerschweinchen erhait man die besten Immnnisierangs-
resultate mit glatt- Oder nur wenig uberneutralisierten Toxin-Anti-
toxingemischen. In Gemischen, die 50 Tage im Eisschrank gelagert
haben, scheinen Umlagerungen einzutreten, denn bei ihnen sind auch
zweifach iiberneutralisierte Mischungen voll wirksam. Die Immanitat
ist bis zu einem gewissen Grade direkt proportional der Menge des
einverleibten Gemisches. Daher erzielt man hohere Werte mit grofien
Mengen einer neatralen Oder schwach Uberneatralisierten Mischung
als mit kleinen Mengen einer nnternentralisierten Mischnng. — Re-
injektionen sind beim Meerschweinchen erfolglos. — Meerschweinchen,
die mit normalem Pferdeseram sensibilisiert waren, verhalten sich
nicht anders als normale Tiere, sie gewinnen also nicht etwa die
F&higkeit, in hSherem Mafie das Pferdeseram in den Gemischen ab-
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152
Diphtheric.
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zasp<en. Ebensowenig ist die Empfindlichkeit bei tuberkulosen
Tieren geandert. — Kaninchen bilden viel schlechter Antitoxin. Nnr
glattnentralisierte Gemische verleihen ihnen Immunit&t.
Es gelingt nicht, dnrch Ultrafiltration dnrch Kollodiumfilter
mechanisch Toxin and Antitoxin za trennen.
Dnrch 20stiindige BerQhrung der Gemische mit zerriebenen
Organen von Meerschweinchen and Kaninchen scheint bei Leber nnd
Milz eine geringe Adsorption von Diphtherietoxin erreicht za werden;
die so behandelten Organe haben einen gewissen Immunisationswert.
Langer (Charlottenbarg).
Park, William H. and Zingher, Abraham, Active immuni¬
zation with diphtheria toxin-antitoxin and with
toxin-antitoxin combined with diphtheria bacilli.
(Jonrn. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 2216.)
Menschen mit negativer Schickscher Reaktion sind wahrschein-
lich zeitlebens immnn and sie brauchen auch bei Ansteckangsgefahr
keine Schatzimpfung. Menschen mit positiver Reaktion dagegen
mttssen bei Ansteckangsgefahr mit Diphtheric eine Schutzimpfung
mit Antitoxin erhalten, and wenn lingerer Schatz gewfinscht wird,
aafierdem aach noch mit einem Toxin- Antitoxingemisch. Als all-
gemeine Schatzimpfung far Schalen and grdfiere Gemeinschaften wird
ein Toxin-Antitoxingemisch empfohlen mit Zasatz von abgetSteten
Diphtheriebazillen. Der Erfolg der Schutzimpfung ist dnrch die
Schicksche Probe festzustellen. Die Schutzwirkung kann schon
innerhalb von 4 Wochen nachweisbar sein; es gibt aber auch F&lle,
in denen die Schntzwirkong erst 4 Monate bis 2 Jahre nach der
Einspritzung eintritt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bohmer, P., Uber die aktive Immnnisierung von Siug-
lingen gegen Diphtheric nach v. Behring. (Jahrb. f.
Kinderheilk. Bd. 84. 1916. S. 173.)
Versuche mit dem von v. Behring auf dem KongreB far innere
Medizin 1913 angegebenen Gemisch TA = Mischnng von Toxin and
Antitoxin in verschiedenem Mengenverh<nis; die Wirkang beruht
daraaf, dafi die Bindung Toxinantitoxin reversibel ist and das Toxin
im Kflrper wahrscheinlich abgespalten wird and auf diese Weise
seine antikdrperbildende Fahigkeit entfalten kann. Beginn mit intra-
kutaner Injektion von 0,1 ccm einer starken Verdunnung, „proba-
torische Dosis", dann steigende Konzentration in 2 tagigen Zwischen-
r&nmen bis eine Reaktion 2. Grades, ROtung bzw. Infiltration mit
einem Durchmesser, der grdfier als 2 cm ist, erfolgt. Dies ist die
„8ensibilisierende M Injektion, der man nach etwa 14 Tagen die gleiche
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Diphtheric.
153
Dosis als „antitoxinproduzierende“ folgen laBt. Antitoxingehalts-
bestimnmngen im Blute vor und nach der Behandlung.
Unter 18 gesanden Kindern bis za 4 V, Monaten nor 4mal
schwache Antitoxinbildung, unter 28 gesunden Kindern im Alter von
4'/« Monaten bis zu 2'/, Jahren bei 22 *= 78,6 Proz. deutliche Ver-
mehrung des Antitoxingehaltes. Man wird also zweckmafiig mit der
Schutzimpfung im allgemeinen erst im 5. Lebensmonat beginnen. Als
„probatorische“ Dosis geniigt bei Kindern bis zum 18. Lebensmonate
TA YI
die Dosis —g— 0,1 ccm, als „sensibilisierende“ Dosis zur Erreichung
einer Reaktion 2. Grades die Menge 0,1 ccm TA VL
Bazil lentr&gertum der Kinder Oder ein bereits bestehender Anti*
toxingebalt des Blntes bedingt keine Anderung der zu benutzenden
Dosen. Es bestebt kein ersichtlicher Zusammenhang zwischen Bazillen-
trSgertum und Antitoxingehalt des Blutes. Konstitutionsanomalien
brauchen bei der Dosierung nicht berucksichtigt zu werden. Bei
atrophischer Haut empfiehlt es sicb, statt der intrakutanen die sub-
kutane Applikation/tnzuwenden. Hannes (Hamburg).
Zondek, H., Die Wifkung des Serums mit Diphtherie*
toxin vorbehandelter Kanincben auf den Blutdruck
normaler. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 81. 1915. S. 156.)
Das Serum von Kanincben, die mit Diphtherietoxin akut ver-
giftet worden sind, setzt bei intravenoser Ubertragung auf gesunde
Kaninchen den Blutdruck derselben akut berunter, und zwar bewirkt
Serum eines Tieres, das 6 Stunden unter der Einwirkung des Toxins
sicb befand, in der Menge von J /i—1 ccm eine Blutdrucksenkung
von 12—16 cm Wasser, Serum mit 10 Stunden Toxinwirkung in der
Menge von */*—2 ccm eine Senkung von 33—62 cm Wasser und
solcbes mit 20 Stunden Toxinwirkung eine Senkung von 19—52 cm
Wasser. Die blutdruckberabsetzende Wirkung ist also nacb 10 Stun¬
den am hochsten; nacb dieser Zeit macbt sicb wahrscheinlicb bereits
der blutdrucksteigernde EinfluB der Toxinnephritis geltend.
Hannes (Hamburg).
Reifl, A. und Barab&s, Z., Uber die Fermente, die die Ei-
weiBe des Dipbtherieserums spalten. (Jahrb. f. Kinder-
heilk. Bd. 81. 1914. 8. 334.)
Nachweis von Abbau von Diphtheriebeilserum durcb mensch-
liches Serum von Fallen, die eine therapeutische Serumeinspritzung
erhalten batten; 1,5 ccm menscbliches Serum, 0,5 ccm Heilserum, im
bbrigen die flblicbe Tecbnik des Dialysierverfahrens. Zeitraum
zwischen Serumipjektion und Untersuchung auf Abbau 8 U Stunde
bis 310 Tage. Unter 25 untersuchten Fallen bei 20 positives Re*
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Diphtheric.
sultat, die 5 negativen Fftlle betrafen solche, bei denen ein lingerer
Zeitraum zwischen Injektion and Untersuchnng sich fand.
Hannes (Hamburg).
Hassol, L. et Grysez, V., Antig6nes et anticorps commons
de la diphtdrie et de la tuberculose. (C. r. Soc. de Biol.
T. 77. 1914. p. 428.)
Die Untersuchungen der Verff. ergeben, dafi Diphtherieheilsernm
von Pferden ebenso wie Serum von Diphtheriekranken Komplement-
bindnng in Gegenwart von Tnberkelbazillen Oder Paratuberkelbazillen
gibt, nnd dafi nmgekehrt Sera, die Tuberkuloseantikfirper enthalten,
mit Diphtheriebazillen Eomplement binden. Verff. beabsichtigen,
diese Tatsacbe zur Feststellung von Diphtheriekeimtrftgern auszu-
nntzen. Gildemeister (Posen).
Danger, Ein sparsamer Blutserumn&hrboden ffir die
Diphtheriediagnose. (Deutsche med. Wocbenschr. 1916. S.515.)
Urn das Blutsernm weitgehend ansnutzen zu kdnnen, werden die
Petri-Schalen zun&chst mit Wasseragar (2 Proz. mit J /t Proz. NaCl,
ohne weitere Zusitze) ansgegossen; es genttgt dann zur Erzielung
einwandfreier Platten auf den erstarrten Agar etwa 5 ccm LSffler-
Serum (d. h. den dritten Teil der sonst erforderlichen Menge) aufzngiefien
und zum Erstarren zu bringen. Die so bereiteten Blutserumplatten
haben neben dem Vorteil der Sparsamkeit auch den einer erheblich
grofieren Festigkeit und Elastizitat. Ihr kultureller Wert ist dem
der Loffler-Platten wenigstens gleicb, eher fiberlegen.
Langer (Charlottenburg).
Van Biemsdyk, M., Biologisch-epidemiologische Gedan-
ken fiber die Frage der Diphtherie- und Pseudodiph-
theriebazillen mit besonderer Berficksichtigung des
Bacillus Hofmanni. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh.
Bd. 82. 1916. S. 29.)
Aus den eingehenden Darlegungen der Vert geht hervor, dafi
die „dualistische“ Anschauung in der Frage der Diphtherie- und
Pseudodiphtheriebazillen die richtige ist, dafi der Bac. diphtheriae
und Bac. Hofmanni nicht nur aus rein bakteriologisch-serologischen
Grfinden, sondern auch aus biologisch-epidemiologischen Grfinden als
zwei verschiedene Bazillenarten betrachtet werden mfissen, dafi Bac.
diphtheriae ein echter Parasit, der Bac. Hofmanni dagegen ein echter
harmloser Sapropbyt ist.
Die bakteriologische Untersuchnng des Diphtherierekonvaleszenten
ist in jeder Beziehung eine viel schwierigere als die des Diphtherie¬
kranken und ist nur in den Handen von sehr Gefibten zuverlfissig.
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Diphtheric.
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Die bakteriologische Diagnostik erbffnet zar erfolgreichen Diph-
theriebek&mpfnng den einzig sicheren Weg; der B&kteriologe hat es
znm grofien Teil in der Hand, die Weiterverbreitung der gef&hr-
lichen Einderkrankheit zn verhiiten nnd andererseits die nnnbtige
Isoliernng von Personen, die keinerlei epidemiologische Qefahr bieten,
anszuschliefien. Es ist darnm nnbedingt notwendig, die bakterio¬
logische Untersnchnng yon Diphtherierekonvaleszenten nnd Gesunden
mit grdfiter Sorgfalt vorzunehmen nnd den Bac. diphtherias sicher
▼om Bac. Hofinanni zn trennen. Schill (Dresden).
Langer, H., Die Agglutination der Diphtheriebazillen.
(C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. 8.117.)
Bei Verwendnng monovalenter Immnnsera lassen sich 2 Grnppen
yon Diphtheriebazillen nnterscbeiden, yon denen die eine sich als
agglntinabel erweist, w&hrend die andere yQllig inagglntinabel ist.
Beide Grnppen sind nach der ttblichen Identiflzierung als typische
Diphtheriebazillen zn bezeichnen. In der Hegel erscheint die in-
agglu tin able Grnppe der Form nach langer, sie triibt die Bouillon
diffus, w&hrend die agglntinablen Bazillen in Bouillon kfirniges Wachs-
tnm bzw. Oberflachenwachstnm zeigen. Nach den bisherigen Beob-
achtnngen scheint die lange, inagglntinable Form yorzngsweise bei
leichten Erankheitsbildern bzw. bei Bazillentr&gern gefnnden zn
werden.
Es l&Bt sich zeigen, dafl beide Grnppen yon Diphtheriebazillen
gleichen Antigencharakter (Erzengnng gleichwertiger Immnnsera)
nnd gleichartigen Hezeptorenapparat (Abs&ttigungsversuche) besitzen.
Damit ist die Identitat innerhalb der ganzen Grnppe sichergestellt
nnd eine scharfe Abgrenznng gegenfiber den Psendodiphtheriebazillen
ermOglichk
Es ergibt sich fur eine Definition des Diphtheriebazillenbegriffes
folgende Umschreibung: Als Diphtheriebazillen sind solche zn be¬
zeichnen, die im mikroskopischen Pr¶t V-, T- und Palisadenform
darbieten, sich bei der Entf&rbnngsmethode nach Verf. entfarben nnd
spezifische Immunagglutinine zu binden vermogen; diese Bakterien
zeigen in der Hegel nach der NeiBerschen Methode eine f&rberische
Differenzierung von PolkSrpern, die Neignng zu anaerobem Wachs-
tnm, Meerschweinchenvirnlenz nnd eine Yerandernng des Thiel-
schen N&hrbodens im Sinne einer Hfitnng nnd Triibnng.
Gildemeister (Posen).
Klinger, B. nnd Schoch, E n Znr Frage der Umwandlungs-
f&higkeit der Diphtheriebazillen. (C. f. Bakt. Abt. L
Orig. Bd. 78. 1916. S. 292.)
Die YerfiL haben Untersnchungen in der Hichtnng angestellt,
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Dipbtherie.
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ob Umwandlungen echter Diphtheriebazillen in Dipbtheroide, wie sie
bereits durch knltnrelle Weiterzflchtung nnd durch Tierpassagen ge-
lungen sind, anch im Menschen vorkommen. Sie haben za diesem
Zweck bei einzelnen Personen nnd in Diphtheriefamilien fortlaufende
Virulenzprfifungen der yon Bazillentr&gern isolierten St&mme vor-
genommen. Die Untersnchnngen fflhrten zn der Feststellung, daft
bei Bazillentragern Verandernngen in der Virnlenz der zu verechie-
denen Zeiten isolierten Diphtheriebazillen vorkommen. Sie sprechen
bis zn einem gewissen Grade dafdr, dafi virnlente Bazillen im Lanfe
ihres Aufenthaltes anf den menschlichen Schleimhfluten ihr Toxin-
bildungsvermogen einbfifien nnd anch in ihren anderen Merkmalen
sich nmwandeln konnen. Sie bilden eine Erg&nzung der yon anderen
Antoren dnrch Tierpassagen Oder durch knltnrelle Weiterzflchtung
erhaltenen Befunde und beweisen, dad die typischen Diphtherie¬
bazillen nnter gewissen Umst&nden mehr Oder weniger weitgehend
ihre charakteristischen Eigenschaften verlieren nnd in Diphtheroide
flbergehen konnen. Gildemeister (Posen).
Schmitz, K. E. F., Die Verwandlungsf&higkeit der Bak-
terien. Experimentelles nnd Kritisches mit beson-
derer Berflcksichtignng der Diphtheriebazillen-
gruppe. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 369.)
Verf. fafit das Ergebnis seiner umfangreichen und wichtigen
Untersnchnngen folgendermafien znsammen:
Es gelingt durch die Einspritzung in Meerschweinchen, reine
Linien von Diphtheriebazillen aller ihrer typischen Eigenschaften zn
berauben.
Dieser Abbau umfaflt alle Individuen nnd geht nach nnd nach
vor sich, nicht sprungweise.
AuBer dem Endgliede, der Verflnderung in alien 6 Pnnkten,
werden alle Uberg&nge nnd Zwischenstufen gefnnden.
Die Verflndernngen sind zum Teil reversibel, zum Teil irrever-
sibel, alle sind sie retrogressiv nnd Genovariationen zn benennen.
Der bisher fur Verandernngen bei Bakterien vielfach gebranchte
Name Mutation ist irrefiihrend nnd daher zn verwerfen; echte Mn-
tationen sind bisher bei Bakterien noch nie beobachtet worden.
Gildemeister (Posen).
Landau, Uber diplitherieahnliche St&bchen in der nor-
malen Mnndhohle und ihre Beziehnngen zur Lepto-
thrix. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 717.)
Verf. konnte in normalen Zahnbelagen Bakterien linden, die mit
echten Diphtheriebazillen in Form, Grflfie, Lagerung nnd Polkflrnchen-
fflrbnng flbereinstimmten. Daneben fanden sich aber anch immer
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Diphtheric.
157
Stabchen, die grdfier als Diphtherie waren, die nor ein Korn besafien
and die l&ngere FMen bilden.
Verf. versachte mit Erfolg diese Stabchen zn ztichten. Dieselben
wachsen anf LOffler-Serum schlecbt, jedoch sebr diphtherie&bnlich.
Auf Drigalski- and Endoagar wachsen sie rot und sind nicht
tierpathogen. In nentraler Bouillon bilden sie keine S&ure, sie
wachsen nicht ana^rob. Nach der Ansicht des Verf. sind die Ffiden
and die Bazillenformen zam Formenkreis desselben Organismas ge-
hOrig. Es handelt sich wohl um eine Leptothrix.
Schmitz (Halle a. S.).
Langer und Krilger, Die Gramfestigkeit der Diphtherie-
bazillen and der Pseadodiphtheriebazillen als dif-
ferentialdiagnostisches Merkmal. (Deutsche med. Wochen-
schr. 1916. S. 722.)
Dnrch 10 Minaten lange Alkoholeinwirkung lassen sich Diph-
theriebazillen ansnahmslos gramnegativ darstellen, w&hrend
Pseadodiphtheriebazillen der Entfarbung einen auflerordentlich grofien
Widerstand (bis zn 2 Stunden) leisten. Die systematische Ptufnng
an Reinkulturen ergibt die Zuyerlassigkeit der Methode. Sie ist
eine wertvolle Erganzung der NeiBer-Farbung, da sie yom Wacbs-
tnmsalter unabhangig ist. Folgende Farbzeiten werden empfohlen:
Anilinwasser-Gentianaviolett 2 Minuten; Lugolsche LOsung 6 Min.;
absoluter Alkohol 15 Minuten; yerdiinntes Fuchsin 1 Sekunde.
Langer (Charlottenburg).
Stabr, Hermann, Znr Gramfarbnng des Lbfflerschen
Diphtheriebazillus. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1041.)
Der LSfflersche Diphtheriebazillus lafit sich zwar nach dem
Gramschen Verfahren darstellen, halt aber die Farbung nicht lange
fest and wird bei kraftiger Entfarbung, gewohnlich mit Alkohol
absolntns, gramnegativ. Bei langerer Entfarbung flndet man dabei
Formen, bei denen Teile des Stabchens entfarbt sind, wahrend andere
noch schwarzblau erscheinen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Fox, Herbert, Studies in diphtheroids. L The nature and
clinical importance of pseudodiphtheria bacilli.
(Journ. of med. Research. Vol. 32. 1915. p. 309.)
Derselbe, Studies in diphtheroids. IL Source of pseudo¬
diphtheria forms in the body. Experiments on
mutation. (Ibid. p. 325.)
I. Sichere Beweise dafiir, dafi die Pseadodiphtheriebazillen aus
Diphtheriebazillen hervorgehen, gibt es bisher nicht Sie flnden sich
bei yielerlei Infektionen, doch ist ihre atiologische Bedeutung sehr
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158
Diphtherie.
zweifelhaft. Um ihnen eine solche zazuschreiben, ware der Anti-
kSrpernachweis in den betreffenden Fallen notwendig. Dieser Forde-
rung ist fast niemals Genfige getan. Abgesehen yon drei Fallen yon
Angina hat Vert sie bei 20 yerschiedenartigen Krankheitsprozessen
gezhchtet. Nnr bei einer dnnklen Infektion, wahrscheinlich Endo-
karditis, gaben die ans dem Bint geziichteten Bazillen mit dem Seram
alle Immnnitatsreaktionen. Die atiologische Bedentnng yon Diph-
theroiden bei der Hodgkinschen Erankheit ist ebenfalls noch nicht
sicher.
£L Vert snchte echte Diphtheriebazillen experimentell in Pseudo-
dipbtheriebazillen uberzufuhren. Als Eriterinm der gelnngenen Um-
wandlnng warden gefordert: Verlust der Virnlenz fOr Meerschweinchen,
Anftreten yon Rohrznckerspaltnng and konstante Verandernng der
Morphologie. Die Bazillen warden darch mehrere Generationen dem
Sonnenlicht, normalem Menschen- oder Hundeserum, Handeimmunsernm,
Natriamlicht, Leakocyten- oder Lymphdrusengewebe ausgesetzt Zwar
warden bisweilen Verminderung der Virnlenz and morphologische Yer-
knderangen beobachtet, doch gewannen die Bazillen niemals die Fllhig-
keit, Rohrzucker zu spalten. Kurt Meyer (Berlin).
Fox, Herbert, Studies in diphtheroids. III. Bacteria iso¬
lated from enlarged glands, especially in Hodgkins
disease. (Arch, of intern. Med. Vol. 10. 1915. p. 465.)
Auf Grand der Untersuchung yon 13 eigenen und einiger von
anderen Autoren beobachteten Fallen von Hodgkinscher Erankheit
kommt Verf. zu dem Ergebnis, daft in der Mehrzahl der Falle aus
den erkrankten Drusen diphtheroide Bazillen geziichtet werden
kbnnen, die aber untereinander keine Ubereinstimmung zeigen, und
dafi es gelingt, in gleicher Weise Diphtheroide auch bei chronischer
Arthritis, Karzinom und anderen Erkrankungen aus den Drfisen
zu ziichten. Die Beziehungen der Diphtheroide zur Hodgkin schen
Erankheit bedttrfen also noch weiterer Untersuchung.
Muchsche Granula warden in Schnitten von lymphogranuloma-
tOsen Drusen nicht gefunden. Kurt Meyer (Berlin).
Lesehke, Erich, t)ber die lokale Behandlnng der Diph-
therie mit Tribrom-Betanaphthol (Providoform).
(Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1381.)
Unter den Halogennaphtholen gibt es eine Reihe von KSrpern,
deren Desinfektionskraft gegenfiber bestimmten Keimen ungleich hdher
ist, als gegenuber anderen. Man bezeichnet diese Erscheinung als
halbspezifische Desinfektion. Das Tribrom-Beta-Naphthol (Provido¬
form) wirkt entwicklungshemmend auf Diphtheriebazillen in einer Ver-
dilnnung von 1:400000, gegenliber Streptokokken bei 1:60 000, gegen
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Diphtherie.
169
OolibaziUen bei 1:300 and bei Taberkelbazillen gar nicht. Es war
daher naheliegend, dieses Mittel far die Ortliche Behandlang der
Diphtherie za benatzen. Am besten eignet sich eine 5proz. alko-
holische Tinktur in wfisseriger Emulsion, die in feiner Verstaubnng
eingeatmet wird. Anch Gnrgelnngen sind niitzlich. Man kann anch
die Mandeln mit der Tinktnr bepinseln. Die Bel age stofien sich
scbnell ab. Dnrch diese Behandlang ist es anch raOglicb, die Diph-
theriebazillentrfiger rascher bazillenfrei zu machen. Die Srtliche Be-
bandlnng ist natfirlich nicbt bernfen, die Serumbehandlnng za ersetzen,
sondern soli nar dazn beitragen, den Krankheitsyerlauf kfirzer and
leichter za machen and die Ansteckungsgefahr za yermindern.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mfihsam, Hans, Beitrag znr Behandlang der Diphtherie-
bazillentrager. (Med. Klinik. 1916. S. 823.)
Eine Beihe yon Diphtheriebazillentrfigern wurde dnrch Zahn-
behandlnng and Instandsetzung des Gebisses yon ihren Diphtherie-
bazillen befreit. Diese Bebandlung fuhrt meist allein znm Ziel. In
einzelnen Fallen ist die Beseitignng yon zerklfifteten Mandeln Oder
Behandlang der Nasennebenhfihlen notwendig. Der bakteriologische
Nachweis der Diphtheriebazillen in den schadhaften Zahnen ist noch
nicht gelnngen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Schaeffer, Versuche fiber Abtfitung yon Diphtheriebazil-
len dnrch Optochin and Eacapin. (Berl. klin. Wochenschr.
1916. S. 1041.)
Es warden Versuche angestellt fiber die wachstumshemmende
and abtotende Wirknng der Morgenrothschen Chininderiyate auf
die Diphtheriebazillen.
Hemmend wirkte Optochin noch bei einer Verdfinnung 1:10000
bis 1:20000, wfihrend Karbolsfiure das gleiche erst in einer Ver¬
dfinnung 1:1000 and Chinin bei 1:4000 leistete. Noch besser wirkte
das Eucnpin. Dasselbe wirkte bisweilen in einer Verdfinnnng
1:100000, immer bei 1:50000. Abtotung trat ein dnrch Optochin
bei 1:400 bis 1:800, Eucnpin bei 1:2000 bei einem Stamm bei
1:8000. Schmitz (Halle a. S.).
Greeff, Beitrag znr Epidemiologie des Scharlachs.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 914.)
Eine firtlich beschrfinkte Scharlachepidemie gab Gelegenheit, die
Wirksamkeit der Isoliernng auf die Ausbreitnng der Erkranknng za
yerfolgen. Vor der Isoliernng blieben yon 203 Familienmitgliedern
70, d. h. 34,6 Proz. yon der Krankheit trotz Infektionsmoglichkeit
yerschont, nach durchgeffihrter Isoliernng yon 172 89 Kinder, d. h.
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160
Scharlach.
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51,7 Proz. In einem Falle konnte die Inknbation genau ermittelt
werden, sie betrug 19 Stnnden. Langer (Charlottenburg).
Mathies, Alfred, Gibt es ffir Scharlach and seine Kompli¬
kationen eine famili&re Disposition? nnd andere
Scharlachfragen. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 78. 1913. Erg.-
Heft. S. 116.)
Klinisch-statistische Arbeit; ber&cksichtigt sind 519 Einzelfaile
bei 215 Familien. Eine famili&re Disposition fiir eine Erkrankung
an Scharlach besteht nicht, ebenso bedingt die Zngehdrigkeit zu
einer Familie nicht einen gleichen Yerlanf des Scharlach. Bei den
Komplikationen l&Bt sich bei denjenigen, die anf einer Seknnd&r-
infektion mit Streptokokken bernhen, wie die Lymphadenitis nnd die
Otitis media keine famili&re Disposition nachweisen; es besteht aber
eine solche bei denjenigen Komplikationen, die wie die Gelenk-
affektionen, das Fieber ohne Befnnd, die Herzaffektionen nnd die
Nierenentziindnng dnrch die Toxine des prim&ren Scharlacberregers
hervorgerufen werden. Die gleiche Disposition ist fiir die Scharlach-
rezidive anznnehmen. Hannes (Hamburg).
Bode, P., Znr Frage der famili&ren Disposition bei der
Scharlachnephritis. (Jahrb.f.Kinderheilk. Bd.79.1913.S.438.)
Anf Grand eines Materiales von 3500 Scharlachf&llen mit 300
Familien zu 830 Gliedem, bei denen Nephritis bestand, kommt Ver£
zu der Folgerung, dafi es Familien gibt, in denen die Scharlach¬
nephritis geh&uft vorkommt; die Ursache ist noch nicht aufgeklSrt,
am wahrscheinlichsten ist die Annahme einer familiaren Disposition.
Hannes (Hamburg).
Zappert, Julius, Uber wiederholte Scharlacherkrankun-
gen nnd Erythema scarlatiniforme desquamativum
recidivans. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 795.)
Wiederholte Scharlacherkrankungen kommen vor. Das Erythema
scarlatiniforme wird h&ufig bei Kindern beobachtet, die friiher Schar¬
lach Gberstanden haben. Es scheint somit das Uberstehen des Schar-
lachs fur das Auftreten des Erythema scarlatiniforme zn pradispo-
nieren. Yerf. neigt zu der Annahme, dafi dnrch den Scharlach eine
Dberempfindlichkeit, „Sensibilisiernng“, erzeugt wurde, welche auf
eine geringe Neuinfektion (aber nicht mit Scharlachvirns) zn starker
Hautreaktion, Schwellnng, R6tnng und folgender Schnppung fuhrt.
Man hfitte es alsdann nicht mit einem wirklichen Scharlachrezidiv,
sondern nnr mit einem verst&rkt anftretenden Rezidiv eines unscbein-
baren Symptomenkomplexes des Scharlachs, n&mlich der Hanterkran-
knng, zn tun. Gildemeister (Posen).
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Scharlach.
161
t. Barabfis, Zolt&n, Ein mit Meningitis meningococcica
komplizierter, geheilter Fall von Scharlach. (Jahrb. £
Einderheilk. Bd. 79. 1913. S. 66.)
Beginn der Meningitis am 20. Erankheitstage des Scharlachs.
Angeblich der erste verflffentlichte Fall dieser Komplikation.
Hannes (Hamburg).
Wagner, Gerhard, Zur Eenntnis der Spirochaete scarla-
tinae Doehle. (Mtinch. med. Wochenschr. 1916. S. 999.)
Yereinzelte Beobachtung eines kleinen spirochatenahnlichen Ge-
bildes innerhalb eines weiflen BlutkSrperchens bei einem Fall von
Scharlach. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Wagner, Gerhard, Die Untersnchung von Blntausstrichen
Scharlachverdachtiger nach Doehle in Unter-
snchung8amtern. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1042.)
Die Doehleschen Einschlusse in den weiBen Blutkorperchen
sind fur den Scharlachnachweis durch die Untersuchungsamter in-
sofern von Wert, als man annahernd sicher sagen kann: ohne Ein¬
schlusse kein Scharlach. Je hoher die Zahl der Einschlusse ist, nm
so grOBer ist die Wahrscheinlichkeit, dafl es sich um Scharlach
handelt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Cantacuzbne, J., Sur un microorganisme observe dans la
sc aria tine. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p.449.)
Beschreibung eines polymorphen, sehr kleinen Mikroorganismus,
den Verf. standig auf der Zunge von Scharlachkranken, aber auch
in den intestinalen Driisen, in Organen und in bei Scharlachkranken
haufig zu beobachtenden kleinen Hautbiaschen fand; hier ist er
meist in Beinkultur anzutreffen. Eine atiologische Bedeutung will
Yerf. diesem Mikroorganismus nicht ohne weiteres beimessen.
Gildemeister (Posen).
Cantacnzbne, J., Culture d’un micro-organisme isol6 de
l’organisme des scarlatineux. (Ibid. p. 452.)
Verf. ist die Kultur des von ihm bei Scharlachkranken beob-
achteten und in dieser Zeitschrift beschriebenen polymorphen Mikro¬
organismus gelungen. Er gedeiht am besten auf Agar, dem Serum
oder Blut zugesetzt ist. Auch in der Eultur bewahrt der Mikro¬
organismus seine polymorphe Gestalt. Gildemeister (Posen).
Axenow, J., 1335 Scharlachfaile, die mit dem Moserschen
Serum behandelt wurden. (Jahrb. f. Einderheilk. Bd. 81.
1914. S. 132.)
Erste Alt Refer. Bd. 66. No. 7. 11
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Scharl&ch.
In dem st&dtischen Kinderspital zu St. Petersburg warden in
den Jabren 1905—1913 21079 Kinder mit Scbarlach anfgenommen
nnd unter ibnen 1335 = 6,3 Proz. mit dem Moserschen Seram
bebandelt. Das Seram wurde in dem bakteriologischen Institnt der
Universitat Moskan nnd dem Institnt far Experimentalmedizin in
St. Petersburg nacb den Vorschriften Mosers hergestellt, monovalentes
Pferdeseram. Einmalige subkntane Anwendnng von 50 bis 250 ccm.
364 = 27,3 Proz. Todesf&lle. Bei moglichst frfiher Anwendnng,
3. Krankbeitstag, einer Dosis von mindestens 150 ccm die besten
Einwirkungen anf Temperaturabfall, Allgemeinbefinden nnd Aus-
schlag; unsicherer EinfluB anf die Abschnppung and die Kompli-
kationen. Sehr ungiinstige Resultate, 62,5 Proz. Sterblichkeit, bei
Kindern nnter einem Jahre; Seram einzelner Tiere erwies sich
manchmal bei alien damit behandelten Fallen als nnwirksam.
Hannes (Hamborg).
Reifi, Emil und Hertz, Johanna, Weitere Beitrage znr
Sernmbehandlung des Scharlachs. (Miinch. med. Wochen-
schr. 1915. S. 1177.)
Verff. haben im letzten Jahre 33 weitere Falle von Scharlach
mit Seram behandelt. Fast aasnahmslos handelte es sich nm akut
toxische Falle, bei denen erfahrnngsgemafi die Prognose als schlecht
Oder zweifelhaft zu bezeicbnen war.
Die Infusion erfolgte 5 mal am ersten, 6 mal am zweiten, 12 mal
am dritten, 6 mal am vierten, 5 mal am funften, 2 mal am sechsten
and je lmal am nennten Krankbeitstag. Im allgemeinen warden
50—100 ccm intravenos gegeben.
Nnr mit Rekonvaleszentenserum warden 27 Falle behandelt.
3 Falle starben, davon 2 nicht am Scharlacb, der dritte in aller-
schwerstem Zustande eingelieferte 6 Stunden nach der Injektion.
Sonst warden die schon fruher beschriebenen, unmittelbaren
giinstigen Wirkungen auf Temperatur nnd Allgemeinbefinden beob-
achtet. Bei den 4 mit Normalseram oder einer Mischung von Normal-
nnd Rekonvaleszentenserum behandelten Fallen wurde zwar ebenfalls
ein sehr gunstiger EinfluB festgestellt, doch trat er nicht so prompt
ein und war nicht so vollstandig wie beim reinen Rekonvaleszenten-
serum. Anch in 2 Fallen, die mit 50 ccm Moser-Serum behandelt
warden, warde eine sehr giinstige Wirkung beobachtet.
Kurt Meyer (Berlin).
Olaser, F., Die Behandlung des Scharlachs mit Rekon¬
valeszentenserum. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 83. 1916. S. 41.)
43 Falle mit Serum behandelt, 15 intramuskular, 50—90 ccm,
und 28 Falle intravenos, 10—100 ccm. Die Einspritzung erfolgte
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Scharlach.
163
innerhalb der 3 ersten Krankheitstage, das Serum stammte von
Rekon valeszenten zwischen dem 20. und 30. Krankheitstage; Uteres
Serum als 3 Monate wurde nicht benutzt. Bei der intramuskul&ren
Behandlung 1 Todesfall, bei der intravenSsen 4 Todesf&lle, alle in
die Gruppe der Scarlatina gravissima gehOrig. Bei der intramusku-
lftren Behandlung in 6 F&llen = 40 Proz. kritischer Temperatur-
abfall nach der Injektion, bei der intravenOsen Behandlung in
24 Fallen = 85 Proz. Keine Beeinflussung des Exanthems und der
Komplikationen, die auch bei Fallen mit kritischem Temperaturabfall
auftraten. Als Nebenerscheinungen bei den intravenbsen Fallen in
25 Proz. SchiittelfrOste und Verschlechterung der Herztatigkeit.
Hannes (Hamburg).
Behder, Uber die Behandlung des Scharlachs mit Re-
konvaleszenten- und Normalmenschenserum. (Deutsches
Arch. f. klin. Med. Bd. 120. 1916. S. 237.)
Bei 89 Scharlachfailen wandte Verf. 44mal die Injektion yon
Rekonvaleszentenserum und 13mal Injektion yon Normalserum an.
Seine Erfolge waren wie folgt durchaus gunstig.
Der typische Ablauf nach der Injektion von Rekonvaleszenten-
serum war, dad innerhalb 10 Minuten bis 4 Stunden unter Schiittel-
frost, Entfieberung und Schwinden der bedrohlichen Erscheinungen
statthatte. Zur gleichen Zeit nahmen die Doehleschen Einschlusse
in den Leukocyten ab.
Diese giinstige Einwirkung fand sich auch bei Fallen yon
Scarlatina gravissima, bei denen nach Ansicht des Vert direkt
lebensrettender Einflnd festzustellen war. Es gelang ihm sehr haufig,
die Scharlachfalle direkt zu kupieren, jedoch ist zur griindlichen
Wirkung notwendig, dad die Injektion des Serums in den ersten
Krankheitstagen erfolgt.
Die Menge des verwandten Serums belief sich im Durchschnitt
auf 70—100 ccm. Am beaten und raschesten wirkt es bei intra-
venOser Zufuhr.
Scharlachkomplikationen wie Abszesse, Otitis media usw. werden
yon der Injektion nicht beeinfludt
Auch bei der Injektion von Normalmenschenserum trat gunstiger
Erfolg zutage, jedoch nicht in dem Made, wie bei dem Rekon-
valeszentenserum. Es wurde hier Serum von Personen benutzt, bei
denen bestimmt angenommen werden konnte, dad sie nie Scharlach
gehabt hatten. Schmitz (Halle a. S.).
Zingher, Abraham, The use of convalescent and normal
blood in the treatment of scarlet fever. (Journ. of the
Americ. med. Ass. Yol. 65. 1915. p. 875.)
n*
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Scharlach. — Maseru.
Einer kleinen Anzahl yon schweren ScharlachfEllen wurde frisches,
mit Natriamcitrat versetztes Bint yon Genesenden Oder yon Gesnnden
mehrmals in Abstfinden yon einigen Tagen in die Mnskeln ein-
gespritzt. Die Erfolge waren gat. Die meisten Kranken genasen,
obgleich die schwersten Ffille ansgesucht waren. Das Verfahren
wird zu weiteren Nachprfifnngen empfohlen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kiefer, Gay L. and Ferry, N. S., Some experiences with
bacterial yaccines in scarlatina. (Coll. pap. from the
Research Labor. Parke, Davis & Co., Detroit, Mich. Vol. 3. 1915.
p. 125.)
Bericht fiber Versuche mit bakterieller Vaccine bei einer grfifieren
Anzahl von Scharlachfallen. Es warden 3 Arten von Impfstoff ver-
wendet: eine Vaccine von Streptokokken, die ans dem Nasenraehen-
raam von sicheren Scharlachkranken isoliert worden waren, ferner
eine Vaccine von Mikrokokkos „S“, einer von den Verff. nnter den-
selben Verhaltnissen gewonnenen and zaerst beschriebenen Kokken-
art, and endlich eine ans mehreren Stammen beider Kokkenarten
zusammengesetzte Vaccine. Der Vergleich mit zahlreicben unbe-
handelten Kontrollf&llen von Scharlach ergab bei Verwendnng der
beiden, Streptokokken entbaltenden Vaccinearten wesentliche Vor-
teile gegenfiber der fiblicben exspektativen Behandlnng, wahrend bei
Benutznng des Impfstoffes von Mikrokokkns „S“ kein Unterschied
festgestellt wnrde. Der gttnstige Einflafi der streptokokkenhaltigen
Vaccine bei Scharlach erklfirt sich nach Ansicht der Verff. dadarch,
dafi, unabbfingig von der primaren Ursache der Erkrankung, Strepto¬
kokken hfinfig Komplikationen, Nachkrankheiten and angfinstigen
Ausgang bei Scharlach herbeiffihren. Bei der auBerdem noch prophy-
laktisch durchgefuhrten Impfang mit Mikrokokkns „S“ an Pflege-
personal haben die Verff. angeblich gfinstige Ergebnisse erzielt
Baerthlein (Wurzburg).
Lossen, Kart, Jodnatrium als Prophylaktikum bei Schar-
1 ach. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1031.)
Bei einer Scharlachepidemie erwies sich Jodnatrium bei einer
Anzahl von kranken Soldaten and jangen Schwestern als zuverlftssiges
Schutzmittel gegen Ansteckung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Winter, M., Masern an 16- bzw. 18tagigen Sauglingen.
(Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 81. 1914. S. 465.)
Da die Inkubation 13—16 Tage betragt, muB es sich in beiden
Fallen am extraaterine Infektionen handeln. Die beiden Faile
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Maseru.
165
sprechen gegen die in der Literatar verbreitete Aaffassung von einer
hohen relativen Immunit&t der S&uglinge gegen Masern.
Hannes (Hamburg).
Gray, Harold Farnsworth, The transmission and admini¬
strative control of measles. (Journ of infect. Diseases.
Yol. 17. 1915. p. 559.)
Bericht fiber eine Masernepidemie von 254 Fallen. Die Inku-
bation betrug 7—14, durchschnittlich 11 Tage. Von den ersten Er-
scheinungen bis zum Ausbruch des Ansschlages vergingen 1—7,
durchschnittlich 3 Tage. Von der Ansteckung bis zum Auftreten
des Ansschlages vergingen 11—19, durchschnittlich 13,5 Tage. Die
Ffille verliefen leicht; kein Fall starb. Die Ansteckungsfahigkeit
beginnt 5 Tage vor dem Auftreten des Ansschlages. Wenn der Aus-
schlag hervorkommt, scheint die Ansteckungsfahigkeit am grfiflten
zu sein. Sie dauert nicht lfinger als 6—7 Tage nach dem Ver-
schwinden des Ausschlages. Ffir die Bek&mpfung ist es vor allem
wichtig, die Falle rechtzeitig zu erkennen, um sie melden und ab-
sondern zu konnen. Dazu mfissen Eltern und Lehrer belehrt werden,
um die ersten Zeichen erkennen zu kfinnen. Die Kranken mfissen
bis zum 5. Tage nach dem Verschwinden des Ausschlages abgesondert
bleiben. Kinder, die mit ihnen in Berfihrung waren, brauchen erst
7 Tage nachher abgesondert zu werden, und zwar ffir die Dauer von
10 Tagen unter sorgffiltiger Beobachtung. Desinfektion nach Masern
ist nutzlos und unnfitig. Ubertragung der Masern durch Dritte Oder
durch Gebrauchsgegenstfinde ist aufierordentlich selten, wenn sie
fiberhaupt vorkommt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pfaundler, M., Schulorganisatorischer Vorschlag zur
Minderung der Kindersterblichkeit an akuten In-
fektionskrankheiten. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916.
S. 1145.)
Bei Masern und Keuchhusten nimmt die Sterblichkeit mit zu-
nehmendem Alter betrfichtlich ab. Wenn man die Ansteckung bis
ins schulpflichtige Alter verschieben konnte, wfirde die Sterblichkeit
um 50 Proz. vermindert werden. Das bedeutet ffir Mfinchen eine
Ersparnis von 730 Menschenleben im Jahre. Kleine Kinder werden
hauptsfichlich durch Geschwister angesteckt, die die Krankheit aus
der Schule mitbringen. Man sollte solche Kinder, die noch jungere
Geschwister zu Hause haben, in besouderen Klassen zusammenfassen
und unter ihnen mit der Durchffihrung der Schutzmafinahmen gegen
Krankheitsverbreitung besonders strenge vorgehen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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166
Maseru. — Erythema infectioiom.
Hermann, Charles, Immunization against measles. (Med.
Record. 1915. No. 18.)
Das Masemvirus ist schon 24 Stunden, bevor das Ezanthem anf
der Hant erscheint, im Nasenschleim enthalten. Verf. immnnisierte
40 nnter 5 Monate alte Kinder dadurcb, dafi er ihnen etwas Nasen¬
schleim yon einem im Qbrigen gesnnden Masernkind anf die Nasen-
schleimhaut brachte. Die Mehrzahl der Kinder zeigte keine Reaktion,
15 hatten leichte Temperaturerhohung nnd einzelne einige rote Flecken
anf der Hant. Mehrere der Kinder warden nach 21—23 Monaten
reinoknliert nnd zeigten keine Reaktion nnd einige, die mit Masern-
kindern in Beriihrnng kamen, blieben von der Krankheit verschont.
P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Bessan, G., Schwenke, J. nnd Pringsheim, J., tiber die Masern-
antianaphylaxie. (Jabrb. f. Kinderheilk. Bd. 81. 1914. 8.293.)
Bei einem Kind, welches wegen einer Pnenmonie 10 ccm Pnenmo-
kokkensernm subkutan erbalten hatte, wurde die yorher positive
intrakntane Reaktion mit Pnenmokokkensernm negatiy, als das Kind
am 11. Tage der Pnenmonie die Masem bekam; die Reaktion blieb
7 Tage negativ. Diese Erscheinnng entspricht der fiir Tuberknlin
bei Masem gefnndenen Absenknng der Empfindlichkeit.
Versuche, w&hrend der Masem eine Herabsetzung der Pepton-
empfindlichkeit im Intrakntanyersnch festzustellen, ergaben keine
einheitlichen Resnltate, Versuche mit in yitro hergestellten Anaphyla-
toxinen (aus EiweiB, Pepton, Pepton und Agar, Stftrke) und /J-Imido-
azolylathylaminchlorhydrat verliefen negatiy. Aus der Tatsache, dafi
Toxin- nnd Endotoxinreaktionen dnrch die Masem nicht beeinflufit
werden, wird gefolgert, dafi der bei Masern festgestellte Unempfind-
lichkeitsznstand als Griftantianaphylaxie anfznfassen ist.
Hannes (Hamburg).
Tobler, L., Erythema infectiosnm. (Ergebn. d. inn. Med. u.
Kinderheilk. Bd. 14. 1914. S. 70.)
Der Arbeit liegen Beobachtnngen w&hrend der im Winter 1913/14
in Breslau herrschenden Epidemie zngrunde. Ausfnhrliche Beschrei-
bnng der Symptomatologie, des Exanthems, der Komplikationen nnd
Nachkrankheiten nnd Eingehen anf die Differentialdiagnose gegen-
iiber den anderen aknten infektidsen Exanthemen. Die Erkrankung
bevorzngt in ansgesprochener Weise das Kindesalter nnd bier wieder
das 4.-6. Lebensjahr, doch warden auch 3 F&lle bei Erwachsenen beob-
achtet. tiber die Daner der Inkubation nnd der Erkrankung uberhanpt
wechselnde Angaben, 7—17 bzw. 3—20 Tage. Ausnahmslos milder
Verlanf. Die Krankheit ist als selbst&ndige Form in die Grnppe der
aknten infektidsen Exantheme einzureihen. Hannes (Hamburg).
—CngitTzed by Got 'gle
■ Origtrianrc-m
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Erythema infectiosnm. — Keuchhusten.
167
Hofflnann, Erythema infectiosnm (GroUflecken Oder
RingelrSteln). (Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8.777.)
Erythema infectiosnm ist eine exanthematische Infektionskrank-
heit des Eindesalters, die meist ohne wesentliche Temperatursteige-
rung nnd Eomplikationen in wenigen Tagen verl&uft. Die Infektio-
sitftt ist gering, eine Isoliernng daher flberflussig. FQr die Differential-
diagnose kommen Scharlacb, Maseru, RSteln, toxische Erytheme nnd
Dermatosen, wie Erythema mnltiforme nnd Urticaria in Betracht.
Langer (Charlottenbnrg).
Eornmann, Franz, Uber einen Befnnd yon Erythrocyten
nnd Erythrocytenzylindern (leichte Hamaturie) im
flam bei Eenchhnsten vor Ausbrnch des spasmodi-
schen Stadiums. (Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1423.)
Bei einigen Fallen yon Eenchhnsten, die als solche sp&ter ancb
dnrch den Nachweis der Bordet-Gengouschen gramnegativen
Bazillen sicher festgestellt wurden, konnte man schon einige Tage
vor Eintritt der ersten Krampfhustenanf&lle — die Eranken warden
ans anderen Grunden genau beobachtet — Blut im Urin nachweisen.
Wahrscheinlich sind diese flarnbefunde das Zeichen des ersten Zer-
falles der Bordetschen Bazillen im Efirper. Der Bazillus bildet
selbst zwar kein Gift, dagegen ist seine Leibessnbstanz selbst sehr
giftig. In den untersnchten Urinen war der Bazillus nicht nach-
zuweisen; ebenso wurde er nm diese Zeit im Auswurf und Rachen-
schleim noch vermiBt. Bei Eeuchhustenepidemien kann dieser Urin-
befnnd ein wertvolles Hilfsmittel werden, um beginnende Eeuch-
hustenfalle rechtzeitig als solche zu erkennen, und dadurch eine
wichtige Handhabe far eine friihzeitige Vorbeugung gewonnen werden.
Der Eenchhnsten ist durchaus keine leichte nnd gleichgfiltige Erank-
heit Die Sterblichkeit wird auf 15 Proz. gesch&tzt. Die Folge-
krankheiten sind keineswegs leicht. Besonders fur das Hervortreten
und die Verschlimmerung von Bronchialdriisentuberkulose spielt er
eine wichtige Rolle, und eine als Nachkrankheit nach Eenchhnsten
auftretende Tuberkulose kann die schlimmsten Folgen haben.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Winholt, Walter, Complement-fixation in whooping cough.
(Journ. of infect. Diseases. VoL 16. 1915. p. 389.)
Das Serum von Eeuchhustenkranken gibt Eomplementbindnng
mit dem Bordet- Gengonschen Eeuchhustenbazillus, aber nicht
mit dem Influenzabazillus. Die Reaktion tritt etwa 2 Wochen nach
Beginn der Erkranknng auf nnd erreicht nach 8—10 Wochen ihren
fldhepnnkt. Noch nach 8 Monaten kann sie vorhanden sein.
Anch die Agglutination f&llt mit dem Eeuchhustenbazillns meist
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168
Keuehhnsten.
positiv aus, doch schwankt der Titer in weiten Grenzen, bis zn 1:240.
Der Influenzabazillas wird hSchstens 1:20 agglutiniert.
Die Seren gegen Keuehhnsten- and Inflaenzabazillen immuni-
sierter Kaninchen zeigten im Kompiementbindungs- und Agglutina-
tionsversuch ebenfalls strenge Spezifizitat.
Die Versnche zeigen, daB nur der Keuchhustenbazillus, nicht der
Influenzabazillas in spezifischen Beziehnngen zum Keuehhnsten steht.
Kurt Meyer (Berlin).
Povitzky, Olga R. and “Worth, Edward, Agglutination in per¬
tussis. Its characteristics and its comparative value
in clinical diagnosis, and in determination of genus
and species. (Arch, of internal Med. Vol. 17. 1916. p.279.)
Durch 10—12 intraperitoneale Injektionen lebender Bordet-
Gengouscher Bazillen lassen sich von Kaninchen hochwertige
agglutinierende Sera gewinnen. Abgetotete Bazillen riefen schw&chere
Agglutininbildung hervor.
Hochwertige Sera (1:4000 bis 1:10000) bewirkten Agglutination
in 1—l 1 /* Stunden, wahrend mit schwachen Seren die Agglutination
nur langsam, bisweilen erst iiber Nacht im Eisschrank eintrat.
Durch die Agglutination lieflen sich die Keuchhustenbazillen
von anderen hamoglobinophilen Bazillen leicht differenzieren. Diese
zeigten Verwandtschaftsreaktion nur bis zu einer Verdiinnung 1:40.
47 verschiedene KeuchhustensUmme warden gleich hoch, wenn auch
nicht immer gleich schnell agglutiniert.
Bei der Agglutination mit schwachen Seren sind Alter der
Kultur und Art des Nahrbodens von Bedeutung. Frisch isolierte
Stamme sind am besten agglutinabel auf dem Bordet-Gengou-
schen N&hrboden, altere auf Blut-Kalbfleischagar.
Fur die klinische Diagnose ist die Agglutination der Komplement-
bindungsmethode nur in der ersten Krankheitswoche gleichwertig, spkter
fallt diese hkuflger positiv aus. Sicher beweisend ist nur die Agglutination
in einer Verdiinnung von mehr als 1:100. Kurt Meyer (Berlin).
Olmsteadt, M. P. and Povitzky, 0. R., The complement-fixa¬
tion reactions of the Bordet-Gengou bacillus. (Journ.
of med. Research. Vol. 33. 1916. p. 379.)
Die Abtrennung des typischen Bordet-Gengouschen Bazillus
von atypischen und Influenzast&mmen auf Grand morphologischer und
kultureller Eigentiimlichkeiten wird durch den Komplementbindungs-
versuch bestatigt.
Mit ibm hergestellte Immunsera reagieren nor mit typischen
Stammen, wahrend andererseits manche Influenzasera auch mit Keuch-
hustenstammen Komplementbindung geben.
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Keuchhusten.
169
14 yerschiedene Pertussisstftmme reagierten bei der gewohnlichen
Versuchsanordnung identiscb and k5nnen daher praktisch als homolog
angesehen werden. Yielleicht ist durch Yerwendung h5her spezifischer
Antigene and grbfierer Hamolysin- and Komplementmengen eine
weitere Differenzierung einzelner Stamme mSglich.
Zur Erzielung hochwertiger Immnnsera sind wohl vier intra-
peritoneale Injektionen lebeuder Keuchhusten- oder Influenzakulturen
ansreichend, doch empfehlen sich neun and mehr Injektionen, da nach
der neanten Injektion die AntikOrperkurve noch weiter ansteigen
kann. Kart Meyer (Berlin).
Lnttinger, Paul, Whooping cough. (New York med. Joura. 1915.
No. 21.)
Von der Annahme ansgehend, dafi der von Bordet-Gengou
gefandeue Bazillus der Erreger des Keuchhastens sei, wurde im
Research Laboratory of the Department of Health der Stadt New York
eine Vaccine hergestellt, die in der dortigen Keuchhustenklinik
probiert wurde. Vier subkutane Injektionen sollen genugen; man
beginnt mit 250 Millionen, jede folgende Injektion doppelt so stark
wie die vorige. Zur prophylaktischen Behandlung genfigen drei Ein-
spritzungen, man beginnt hier mit 500 Millionen. Irgendeine ernstere
Reaktion wurde bei 3000 Injektionen nie beobachtet, die Gefahr der
Anaphylaxie besteht nicht. Die erreichten Resultate sind durftig.
In groBen Dosen scheint die Vaccine einen prophylaktischen Wert
zn besitzen. Therapeutisch verwendet scheinen die Krankheitsdauer
abgekQrzt und die Hustenparoxysmen gemildert worden zu sein.
35 nur mit Medikamenten behandelte Vergleichsfalle dauerten im
Mittel 40 Tage, d. h. 15 Tage langer als die mit Vaccine behandelten.
P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Kraus, Eine neue Behandlungsmethode des Keuchhastens.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 281.)
Ansgehend von der Vorstellung, daB dem Bazillus Bordet-
Gengou mfiglicherweise nur sekundkre Bedeutung zukommt, wurde
angenommen, daB der Erreger vielleicht ein filtrierbares Virus ist.
Es wurde versucht, das Sputum selbst als Mittel zur Behandlung
des Keuchhastens zu benutzen. Das Sputum vou Keuchhustenkindern
wurde steril gesammelt, mit Ather versetzt und mehrere Tage ge-
schuttelt. Nach dem Verdampfen des Athers und dem befriedigenden
Ausfall der Sterilit&tsprobe wurde das Praparat kranken Kindern
in Abst&nden von 2—3 Tagen in Mengen von 1—3 ccm injiziert.
Es zeigte sich, dafi das Mittel unsch&dlich ist, daB die Zahl und
die Dauer der Anf&lle abnimmt, das Erbrechen schwindet und der
Auswurf geringer wird. Der Bazillus Bordet-Gengou diirfte mit
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170
Keachhasten. — Genickstarre.
dieser Behandlung in keinem Zusammenhang stehen, denn es eignen
sick Sputa der sp&teren Erkrankungsperiode, in denen dieser Bazillns
nicht mehr gefonden wird. Langer (Charlottenburg).
Kraus, B., Uber eine nene Behandlnngsmethode des
Kencbhnstens. II. Mitteilung. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. 8.516.)
Das vom Yerf. angegebene Yerfabren ist bisber an 250 Kindern
teils in der Klinik, teils anch ambnlatorisch nnd in der Privatpraxis
mit gntem Erfolge angewandt worden. Benntzt wurde rneist Sputum
von 3—4 Wochen keuchbustenkranken Kindern. Es empfiehlt sich,
2 ccm des 8putums subkntan zu injizieren. Die Behandlung hat
aucb einen giinstigen EinfluB auf die infolge von Kenchhusten auf-
tretende Bronchopneumonie insofern, als die Bessernng des Keuch-
hustens aucb den Yerlauf der Pneumonic begfinstigt.
Gildemeister (Posen).
Bitter, J., fiber spezifische Keuchhnstentherapie nebst
einigen Vorbemerkungen. (Jahrb. £ Kinderheilk. Bd. 84.
1916. S. 206.)
Epidemiologische Bemerkungen zu selbst beobacbteten kleineren
Kenchhustenepidemien. Bericbt ttber ergebnislos verlaufene Versuche
einer Therapie mit Rekonvaleszentenblut und Keuchhustenauswnrf.
Serum von 3 ccm Blut wurde bei 20 Fallen einmal und bei 12 Fallen
wiederholt auf der Hohe des konvulsivischen Stadiums subkutan oder
intravenbs eingespritzt. Durch langsames Pasteurisieren keimfrei
gemachtes Sputum von Keucbhustenkranken wurde in 100 Fallen,
2 ccm Sputum, 5mal hintereinander alle 3 Tage subkutan eingespritzt.
Keine Beeinflussung des konvnlsiviscben Stadiums. Die Ergeb-
nisse stehen im Gegensatz zu denjenigen von Kraus, Deutsche med.
Wochenschr. 1916. No. 10. Hannes (Hamburg).
Yomela, S., Meningitis Weichselbaum. (L6kafsk6 Rozhledy.
Vol. 22. p. 396.)
Sehr eingehendes Sammelreferat. Jar. Stuchlxk (Zttrich).
Bittorf, A., Zur Kenntnis der Meningokokkensepsis.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 951.)
Es warden eine Anzahl von Fallen der septischen Form der
Meningokokkeninfektion beobachtet. Besonders eigentlimlich fur die
Faile ist ein septisch-embolisches Exanthem, das in seinem Aussehen
sehr verschiedenartig sein kann.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Genickstarre.
171
Pick, Histiologische and histiologisch-bakteriologische
Befunde beim petechialen Exanthem der epidemischen
Genickstarre. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 994.)
Bei zwei rapid yerlanfenen Fallen petechialer Genickstarre
konnten in den Gewebsschnitten der Hauteffloreszenzen innerhalb
prfikapillarer Arterien&stchen and sp&rlicher in den zirknmvaskulkren
Infiltraten fUrberisch Meningokokken nacbgewiesen werden. Damit
erhfilt die Anffassnng der Genickstarre als Meningokokkenbakteriamie
eine tatsachliche morphologische Grnndlage.
L a n g e r (Charlottenbnrg).
Hryntschak, Th., Ein Fall von Meningitis cerebrospinalis
siderans. (Wien. med. Wochenschr. 1915. S. 1566.)
Der beschriebene Fall zeichnete sich aus dnrch seinen foudroyanten
Verlauf (etwas iiber 24 Stunden), dnrch den Mangel jeder Fieber-
bewegung und jeder allgemeinen Infektstfirnng sowie dnrch das auf-
fallende MiBverhaitnis des Sektionsbefundes nnd der temporfiren
aufieren Erscheinungen der Erankheit. 1m Eiter der Hirn- nnd
Ruckenmarkshaute wnrde der Meningococcus intracellularis Weichsel-
banm mikroskopisch nacbgewiesen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Gruber, G. B., tiber Herzmuskelentziindnng bei der Me-
ningokokkenmeningitis. (Beitr. z. prakt. Anat. u. z. allg.
Pathol. Bd. 61. 1916. S. 236.)
Verf. nntersnchte in 14 Fallen von Meningokokkenmenipgitis
das Herz nnd fand in 8 Fallen dabei das ausgepragte Bild einer
Myokarditis, in einigen anderen Fallen nur geringere Zeichen von
Entzundnng am Auflen- Oder Innenrande des Herzmuskels. Ganz frei
war nur 1 Fall. — Die akntesten Faile zeigten nur leukocytare
Infiltrate in den Interstitien des Myokards, subakute Faile das Vor-
herrschen von lymphocytaren Elementen. — Degenerative Erschei¬
nungen waren nicht in dem Mafie nachweisbar, als der makro-
skopische Befund erwarten liefl. — Meningokokken waren nicht nach¬
weisbar, so dafi Verf. die Veranderungen auf toxische Momente
zurfickfuhrt, ahnlich wie bei den Hantexanthemen der Meningo-
kokkeninfektionen. A. Ghon (Prag).
Stephan, Richard, Uber eine unter dem Bilde des Menin-
gismus verlaufende Allgemeininfektion mit gram-
negativen Diplokokken. (Munch, med. Wochenschr. 1916.
S. 670.)
Im Sommer und Herbst 1915 wnrde eine Gruppe von Krankheits-
failen beobachtet, die im wesentlichen sich als fieberhafte Allgemein-
erkrankung darstellten mit Meningismns, ohne entzuudliche Beteili-
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172
Oenickstarre.
gang der Hirnh&nte. Alle F&lle kawen in 8—10 Tagen znr Heilung.
Haufig stellte sich am 3.—4. Krankheitstage eine hftmorrhagische
Nierenentziindung ein. In der Spinalfliissigkeit warden mit Regel-
mafiigkeit in ziemlich reichlicher Menge Diplokokken gefnnden, die
sich zfichten liefien nnd darch das Wachstum von Meningokokken
scharf nnterschieden waren. Wahrscheinlich ist das Krankheitsbild
aufznfassen als eine aknte Blutinfektion. Den Ansgangsort kann
man wohl in der Schleimhant der oberen Luftwege sehen. Far die
Behandlang bewahrte sich in alien Fallen Urotropin auf das beste.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Petrnschky, Znr Vorbeugung der epidemischen Genick¬
starre. (Munch, med. Wochenschr. 1915. 8.1306.)
F&r eine wirksame Bekampfnng der Genickstarre ist es besonders
wichtig, den Taschentuchern der Kranken seine Anfmerksamkeit zu-
zuwenden, da diese gerade hochst geiUhrlich fur die Verschleppnng
nnd Ausbreitung der Erreger sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fromme und Hancken, Beurteilung von Umgebungsunter-
suchangen and Meningokokkentragern bei Bekamp-
fung der iibertragbaren Genickstarre. (Zeitschr. f. Hyg.
u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 243.)
Die Untersuchungen der VeriF. ffihrten zu folgenden Ergebnissen:
1. In der Umgebnng Genickstarrekranker warden regelmafiig
Meningokokkentrager gefunden. Unter Lenten, die mit Kranken
nicht in Beriihrnng gekommen waren, liefien sich Kokkentrager nicht
nachweisen.
2. Unterscheidet man zwischen naherer und weiterer Um-
gebung der Kranken, so fanden sich in ersterer nnter 149 Personen
20 = 13,4 Proz., in letzterer unter 1559 Personen 84 = 5,9 Proz.
Kokkentrager. Mit der Entfernung vom Kranken nimmt die Aus-
beute an Tragern ab.
3. Die Meningokokkenverbreitung geht also vom Kranken aus.
Allgemeines Vorkommen (Ubiquitat) der Meningokokken besteht nicht.
4. Die Beobachtungen der Verff. sprechen dafur, dafi sich die
Meningokokken auch aufierhalb des menschlichen Korpers lebend er-
halten und dafi ihre Verbreitung dnrch drtliche Verhaitnisse (enges
Zusammenwohnen, Unsauberkeit) begUnstigt wird.
5. Es ist daher Entseuchung aller mit Genickstarrekranken in
BerBhrung gekommener Gegenstande und Rkume notwendig.
6. Da die Weiterverbreitnng der Erkrankung dnrch Meningo¬
kokkentrager erfolgt, so sind diese durch Umgebungsunter-
suchungen festzustellen und abznsondern.
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Genickstarre.
173
7. Die von Kranken unmittelbar verstreuten Meningokokken
scheinen virulent zn sein. Die Untersnchnng der n&heren Um-
gebnng ist dalier besonders wichtig.
8. Der Umfang der Untersnchnng der weiteren Umgebnng
richtet sich nach dem Untersuchungsergebnis der nfiheren Umgebnng
nnd nach der Verstreunngsmbglichkeit der Erreger.
9. Die Umgebungsuntersuchungen kfinnen wertvolle Hinweise
anf die Verbreitungswege der Erreger ergeben.
10. Unter 51 abgesonderten Meningokokkentragern warden bei 29
= 57 Proz. bei weiterer Untersnchnng Meningokokken nicht wieder-
gefanden. Die Absonderangszeit betrag durchschnittlich 20 Tage.
11. Die kfirzeste Beobachtungsdauer in der Kokkentr&ger-
abteilnng betrng 11, die l&ngste 150, die dnrchschnittliche 44 Tage.
12. Die Frage, nach wieviel negativen Untersuchungen Freisein
von Meningokokken zn erwarten ist, lafit sich nicht zahlenmafiig
bestimmen.
13. Unter 530 eindentigen Untersuchungen von Rachenschleim
ergaben 20 = 3,8 Proz. noch Meningokokken, obgleich 3—6 voraus-
gegangene Untersuchungen negativ ausgefallen waren. Bei 4- und
mehrmaligem negativen Ansfall fanden sich noch 11 = 2,1 Proz.
positive Proben.
14. Von der Gesamtzahl der Kokkentr&ger ans der Umgebnng
Genickstarrekranker warden nach 3maligem negativen Ergebnis
wenigstens noch ein Viertel und nach 4maligem negativen Ergebnis
noch 17 Proz. als mit Kokken behaftet festgestellt.
15. 4malige negative Untersnchnng beweist hiernach noch nicht
vdllige Meningokokkenfreihcit.
16. Die Dauer der Absonderung mufi nnter besonderen Verh<-
nissen eingeschraukt werden. Verff. halten aber wenigstens 4 malige,
in 3 tagigem Zwischenraum ansgefiihrte Untersuchung von Rachen-
abstrichen mit negativem Ergebnis fiir erforderlich, ehe Freilassung
des Kokkentr&gers gestattet werden kann. Schill (Dresden).
Hancken, Wilhelm, Zur Bakteriologie der Meningokokken.
(C. f. Bakk Abt. 1. Orig. Bd. 78. 1916. 8. 365.)
Verf. hatte Gelegenheit, sich an der Untersnchnng von etwa
2000 Rachenabstrichen auf Meningokokken zn beteiligen, nnd gibt
bier seine Erfahruugen fiber die Bakteriologie der Meningokokken
wieder. Als Ergebnis derselben ist folgendes anznsehen.
Das mikroskopische Pr¶t gibt eine wertvolle Orientierung
nnd lfifit stfirende Verunreinigungen leicht erkennen. Die gut iso-
lierte Ascitesagarkultur zeigt ein weitgehendes charakteristisches
Bild. Die Sernmkultnr lfiBt mit grofier Sicherheit die Flora ans-
scheiden, ist auch ein gutes Mittel znr Erkennnng der trocken
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174
Genickitarre.
wachsenden Arten. Die Differenzierung auf Lackmuszuckerascites-
platten sttttzt die Diagnose sebr wesentlich. Das Verhalten der
Meningokokken gegen Maltose scheint schwankend zu sein. Die
Agglutination unter Benutzung des Hdchster Serums gibt, besonders
in den Verdfinnungen iiber 1:100, einen guten Anhaltspunkt fur die
Diagnose. Unspezifische, wohl als Mitagglutination aufzufassende
Reaktionen kommen in den niederen Verdfinnungen yor. Es gibt
inagglutinable und spontanagglutinierende St&mme. Die bakterio-
logische Diagnose der Meningokokken ist also gewissermaBen eine
Diagnose par exclusionem und erfordert daber groBe Vorsicht Wir
kennen zurzeit keine absolut beweisende Eigenscbaft des Meningo-
kokkus, die zur Diagnosenstellung allein verwertbar ist.
Gildemeister (Posen).
Fischer, Heinrich, Beitrag zur Bakteriologie der Menin¬
gitis cerebrospinalis epidemica (Mischinfektion).
(Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch. Bd. 5.
1916. S. 163.)
Verf. konnte bei einem unter dem Bilde der Meningitis schwer
erkrankten Patienten, bei dem zu Beginn der Kraukheit im Nasen-
sekret Meningokokken gefunden worden waren, aus den ersten
Lumbalpunktaten und aus dem Blute der ersten 14 Krankheitstage
neben Staphylokokken einen grampositiven Diplococcus flavus iso-
lieren, der im Lumbalsediment extra- und intrazellular gelagert war.
Erst bei der vierten Lumbalpunktion, ca. 3 Wochen nach dem Krank-
heitsbeginn, wurden die typischen Weichselbaumschen Meningo¬
kokken aus der Lumbalflussigkeit neben dem gleichzeitig vorhandenen
Diplococcus flavus gezuchtet. Sie wurden dann im 5. Lumbalpunktat
yermifit, lieBen sich aber wieder im Eiter eines Kleinhirnabszesses
nachweisen neben dem genannten Diplococcus flavus. Sowohl der
Diplococcus flavus als auch in geringerem MaBe der Meningokokkus
waren durch eine Verminderung ihrer Jodfestigkeit bei der Gram-
ffirbung ausgezeichnet, die im wesentlichen von dem Alter der Kultur
abhfingig zu sein schien. Es lag nahe, in dem vorliegenden Falle
an eine Mutation der Meningokokken zu denken, woffir vor allem
die aufierordentliche morpbologiscbe Ahnlichkeit der beiden Bakterien-
typen zu sprechen schien. Gegen die Annahme einer Mutation und
fur das Vorliegen einer Mischinfektion muBten indes folgende Punkte
angeffihrt werden: 1. die dauernde Verschiedenheit der kulturellen
Eigenschaften; der Diplococcus flavus vergor Maltose, L&vulose und
Dextrose, der Meningokokkus hingegen nur Maltose und Dextrose.
2. Das Zusammenvorkommen beider Arten mit anderen wohlbekannten
Bakterien (Staphylococcus pyogenes albus), also sonstige typische
Mischinfektion. 3. Die sehr geringe Beeinflussung des Diplococcus
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Genickstarre.
175
flavus durch ein hochwertiges Meningokokkenserum (1:20—1:40).
4. Die aach von anderen Antoren beobachteten Miscbinfektionen des
Meningokokkus mit anderen Bakterien, die znm Teil eine aufier-
ordentliche Ahnlichkeit mit dem vom Verf. isolierten Diplococcus
flavus anfweisen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Sains, G., Weiterer Beitrag znr H&molysinreaktion bei
Meningitisverdacht. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1145.)
In einer friiheren Arbeit (Wien. klin. Wochenschr. 1915. No. 44)
hat Yerf. dargetan, wie wertvoll die Weil-Kafkasche Hamolysin-
reaktion fur die schnelle Diagnose der Meningitis ist. Da znr An*
stellung der Reaktion 12 ccm Lumbalflussigkeit erforderlich sind, hat
Yerf versucht, mit kleineren Mengen auszukommen, was ihm auch
gelungen ist. Das Yerfahren mit kleinen Mengen gestaltet sich
folgendermafien: In R8hrchen 1 gibt man 1 ccm des zu priifenden
Liquor und 0,1 ccm lOproz. Hammelblutaufschwemmung; in RShr-
chen 2 kommt 1 ccm physiologischer Kochsalzlosung und ebenfalls
0,1 ccm lOproz. Hammelblutaufschwemmung. Ist das Resultat nach
einer Stunde negativ, d. h. im Wasserbad bei 37—40° C keine Lflsung
in RShrchen 1 eingetreten, dann setzt man beiden Rohrchen je die
fur 1 ccm Hammelblut entfallende, zweifach 18sende Immunserum-
menge zu und beobachtet noch eine halbe Stunde bei 37—40°. Be-
dingung ist: vdllig klar zentrifugierter Liquor.
Gildemeister (Posen).
Harzer, A. und Lange, K., Beitrag zur Differentialdiagnose
von Meningokokken. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 950.)
Betrifft die Priifung einer Anzahl von Kulturen und Stammen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lewkowicz, Ksawery, Uber die Behandlung der epidemi-
schen Genickstarre mit epicerebralen und intra-
kameralen Seruminjektionen. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. S. 193 u. 229.)
Auf Grand seiner bisherigen Beobachtungen und Erfahrungen
kommt Yerf. zu folgenden SchluBfolgerungen:
Die intraspinale Serumeinspritzung ist nicht rationell und sollte
aufgegeben werden Oder hochstens in Kombination mit den epicere¬
bralen und intrakameralen Injektionen zur Anwendung gelangen. Die
leicht ausfuhrbaren intrakameralen Injektionen von groflen Serum-
mengen (40—80 ccm) auf einmal oder von t&glich zu wiederholenden
kleineren Gaben (10—20 ccm) bieten gegeniiber den intraspinalen
Injektionen bedeutende Vorteile und sollten an deren Stelle als AU-
gemeinmethode treten. Die epicerebralen Injektionen sind mit einer
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176
Qenickstarre.
gewissen Gefahr der LSLsion der Gehirnsubstanz verbunden and
konnen vorlaufig zur allgemeinen Anwendang nicht vorgeschlagen
werden. Sie kOnnen aber wenigstens in jedem schweren and ver-
nachlfissigten Falle versncht werden, in der Hoffnnng, dad es mit
ibnen am leichtesten gelingt, den spezifischen EiterungsprozeB auf-
znhalten, ihn znm Rfickgang zu bringen nnd anf diese Weise weiteren
Beschadigungen des Gehirngewebes vorzubengen.
Gildemeister (Posen).
Netter, Arnold, Gu6rison de l’iridochoroidite suppur6e
k meningocoques par les injections de s6rum anti-
m6ningococcique dans le corps vitrA (C. r. Soc. de BioL
T. 78. 1915. p. 90.)
Die eiterige Iridochorioditis ist eine Komplikation, die im Ver-
lanfe der Genickstarre durch Ansiedlung der Meningokokken im
Augeninnern entsteht. Die H&ufigkeit dieser Komplikation ist je
nach dem Charakter der Epidemie verschieden, die Prognose stets
ernst. Intralumbale Injektionen von Meningokokkenserum haben
keinen EinfluB anf den Verlauf der Augenerkranknng, dagegen er-
weisen sicb Injektionen von Heilserum in das Augeninnere in 2 Fallen
als sehr wirksam. Gildemeister (Posen).
Friedemann, Uber Behandlnngen der Meningitis epide-
mica mit intralumbalen Optochininjektionen. (Berl.
klin. Wochenschr. 1916. 8. 423.)
Verf. behandelte eine Reihe von Meningitisfallen mit intra¬
lumbalen Injektionen von 10—20 ccm einer 2 prom. LBsung von
Optocbinum hydrochloricum bis zu dreimaliger Wiederholung. Von
8 anf diese Weise bebandelten Fallen kamen alle zur Heilung. Nur
bei cinetn Falle trat nach langerer Zeit eine erneute Erkrankung
anf, die mit Exitus unbekannter Ursache endigte.
Von 16 Kontrollfilllen, die zur gleichen Zeit statt mit Optochin
mit Meningitisserum intralumbal gespritzt wurden, kamen 50 Proz.
znm Exitus. Schmitz (Halle a. S.).
Ooglievina, B., Intralumbale Di s p ar a gen in j e k t i on en.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1148.)
Disparagen ist ein kolloidales Silberpr¶t. Verf. sah gute
Erfolge nach intralumbalen Disparageninjektionen bei je einem Fall
von Meningokokken- und Streptokokkenmeningitis.
Gildemeister (Posen).
(GTc.)
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
CentralMatt (Dr Bakterlologle etc. L Alt Referate.
■ Bd. 66. No. 8/9. -
Ausgegeben am 7. August 1917.
Tnberknlose.
Kirchner, Martin, Die Anfgaben der TuberkulosebekSmp-
fung wShrend des Krieges. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 26.
1916. S. 161.)
Dank der umfassenden MaBnahmen zur BekSmpfung der Tu-
berknlose hat die Tuberknlosesterblichkeit im Deutschen Reiche vor
dem Kriege einen bedentenden Rfickgang gezeigt. WShrend in den
70er Jahren in PreuBen jahrlich weit fiber 300 von je 100000 Per-
sonen an Tnberknlose starben, betrng diese Zahl im Jahre 1913 nur
noch 137, d. h. die Sterblichkeit an Tnberknlose hat im Zeitranm
von 1876—1913 urn 55,8 Proz. abgenommen. Diese grofien Fort-
schritte lassen sich nicht nnr bei der Zivilbevfilkernng, sondern anch
im Heere feststellen. WShrend das Heer im Berichtsjahre 1873/74
dnrch Tod, InvaliditSt nnd Dienstnnbranchbarkeit infolge von Tn¬
berknlose 2,8 Prom, einbfifite, betrng dieser Yerlnst im Jahre 1909/10
nnr noch 1,2 Prom., d. h. er hatte nm 57,1 Proz. abgenommen. Die
Sterblichkeit an Tnberknlose war von 0,91 Prom, im Jahre 1873/74
anf 0,11 Prom, im Jahre 1909/10, also nm 88 Proz. gefallen. Die
Befurchtnng, dad im Kriege eine betrachtliche Vermehrung der Tn-
berknloseerkranknngen eintreten wfirde, hat sich bisher znm Glfick
nicht bewahrheitet. Zwar hatte jedes der 4 Vierteljahre von 1914
eine etwas grfiBere Tuberknlosesterblichkeit als das entsprechende
Vierteljahr des Jahres 1913, indes kann von einer stSrkeren Aus-
breitnng der Tnberknlose in Deutschland im ersten Kriegsjahre nicht
die Rede sein. Anch in der Armee hat sich die Zahl der Erkran-
knngen im Yergleich zn den letzten Friedensjahren sowohl beim
Feldheere als anch bei den Besatznngstrnppen erhfiht, aber diese
Erhohang hSlt sich in sehr m&Bigen Grenzen nnd Sufierte sich ans
leicht erklSrlichen Grfinden unmittelbar nach der Mobilmachnng am
starksten. DaB eine Ansbreitung der Tnberknlose in erheblichem
Mafle wShrend des Krieges nicht stattgefnnden hat, danken wir vor
allem der straffen Dnrchffihrnng der frfiher erprobten BekSmpfnngs-
mafinahmen. Immerhin bleibt noch viel zn tnn fibrig. AuBer der
Beschaffnng der notwendigen Geldmittel nnd der Erhdhung nnserer
Nahrnngsmittelprodnktion muB die Vermehrung der Ansknnfts- nnd
Ffirsorgestellen ffir Lnngenkranke angestrebt werden. Die Ansbildnng
von Ffirsorgerinnen in besonderen Wohlfahrtsschulen, wie eine von
Kret« Abt. Eef. Bd. 66. Mo. 8/9. 12
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Taberkulose.
der Stadt Koln schon errichtet worden ist, Beschaffung yon hellem
lnftigen Kleinwohnungen, Spielplatzen, Dachgkrten usw., FOrderung
der Gartenstadtbewegnng sowie Errichtnng und Unterhaltung voir
VolksbSdern, Seehospizen, Ferienkolonien, Walderholungsstatten und
dergleicben sind weitere Aufgaben, die von der Tuberkulosebekamp-
fang teils schon in Angriff genommen sind, teils noch gelost werden
mussen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Fischel, Karl, Die Tuberkulosebek&mpfung in Osterreick
nach dem Kriege. (Wien. med. Wochenschr. 1916. S.397 u.437.)
Angesichts der grofien Anzahl von Tuberkuloseerkrankungen, die
in Osterreich wkhrend und nach dem Kriege zu erwarten sind,
empflehlt Yerf. die rechtzeitige Bereitstellung aller fur die Bek&mp-
fung der Tuberkulose in Betracht kommenden Mittel. Insbesondere
mufite eine einheitliche Organisation geschaffen und mit den notigen
Mitteln ausgestattet werden. Ferner ware fur ein modernes Kranken-
versicherungsgesetz, far eine umfassende Wohnungsreform, fiir den,
Ausbau bzw. die Grundung von Heilstatten und Fursorgestellen fur
Kranke und Ansteckungsyerdachtige, fur eine Tuberkuloseversicherung
des Mittelstandes und yor allem far die Aufkiarung der breiten Be-
vOlkerungsschichten Sorge zu tragen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Das osterreichische Sanitatswesen. Jg. 28.1916. No. 22—26^
Tuberkuloseheft.
I. Grundsatze fur die Bekampfung der Tuberkulose^
Gutachten, beschlossen vom Obersten Sanitatsrat — Fachkomitee far
Bekampfung yon Yolkskrankheiten am 3. Juni 1916 auf Grund yon
Beferaten der O.S.R. A. Ghon, F. Hamburger und R. v. Jaksch.
II. Osterreichische Vereinigung zur Bekampfung'
der Tuberkulose. Eonstituierende Yersammiung am 22.Mai 1916.
— Yerhandlungsordnung: 1. Programmatische Erkiarungen des Mi¬
nisters des Innern. 2. Ansprache des Prksidenten A. Weichsel-
baum. 3. Mitteilungen der militararztlichen Referenten. 4. Fach-
referat des ersten Yizeprasidenten R. v. Jaksch. 5. Bildung yon
Ausschassen (Heil-, Presse-, Werbeausschufi). 6. SchluBwort
ILL Referate far die Osterreichische Vereinigung 1
zur Bekampfung der Tuberkulose.
1. Organisation der sozialen Bekampfung der Tu—
berkulose. Leitsatze fur den HeilausschuB der Osterr. Vereinigung
zur Bekampfung der Tuberkulose, „8ektion fur unheilbare Schwer-
tuberkulose und far die Organisation der gesamten Hilfsaktion" —
von J. 8orge.
2. Unterbringung von unheilbaren Schwertuber-
kulbsen. Leitsatze far den Heilausschufi der Osterr. Vereinigung
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Tuberkulose.
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zar Bekampfung der Tuberkulose, „Sektion fur unheilbare Schwer-
tuberkulbse und fur die Organisation der gesamten Hilfsaktion" —
von W. Mager.
3. Erricbtung von Heilstatten fur Lungenkranke.
Referat fur den Heilausschufi der 5sterr. Vereinigung zur Bekampfung
der Tuberkulose, „Sektion fur Lungenheilst&tten zur Aufnahme heil-
barer Ffille" — von Th. Pfeiffer.
4. Errichtung von Erholungsheimen fur Lungen-
kranke. Referat fur den Heilausschufi der Osterr. Vereinigung zur
Bekampfung der Tuberkulose, „Sektion fur Erbolungsheime fiir Lun¬
genkranke" — von W. Mager.
5. Errichtung von Fftrsorgestellen fiir Lungen¬
kranke. Referat fur den HeilausscbuQ der bsterr. Vereinigung zur
Bekampfung der Tuberkulose, „Sektion fiir Fflrsorgestellen" — von
A. B5hm.
6. Errichtung von Ftlrsorgestellen fiir Lungen¬
kranke. Referat fur den HeilausschuB der bsterr. Vereinigung zur
Bekampfung der Tuberkulose, „Sektion fur Fursorgestellen" — von
A. R. v. Eutschera.
7. Neuerungen bei Spitals- und Barackenbauten
mit besonderer Berftcksichtigung solcher fur tuber-
kulbse Eranke. Referat fur den HeilausschuB der Csterr. Ver¬
einigung zur Bekampfung der Tuberkulose — von 0. Wagner.
8. Normalplan eines Erankengebaudes fiir die Be-
handlung TuberkulOser im AnschluB an bestehende
Erankenhausanlagen. Vorschlag fhr denHeilausschuB derosterr.
Vereinigung zur Bekampfung der Tuberkulose — von H. Golde-
mund. A. Ghon (Prag).
v. Schrotter, H., Verhandlungen der IV. Tagung des Sster-
reichischen Zentralkomitees zur Bekampfung der
Tuberkulose. Wien, 23. Mai 1914. (Das Ssterr. Sanitats-
wesen. Jg. 28. 1916. Beiheft)
Teleky, L., Verhandlungen des IV. Ssterreichischen Tu-
berkulosetages. Wien, 24. Mai 1914. (Ebenda.)
Folgende Benchte warden erst&ttet:
Mayer, W., Die Unterbringung Schwertnberknltfger.
Bnrkard, 0., Die Aufgabe der Inyalidenyereicherang im Kampfe gegen die Tnber-
kulose.
Larisch, Graf, Der Stand der Tnberknlosebek&mpfnng in Osterreich.
Schmittmann, Die Unterbringnng Tnberknltaer im yorgeschrittenen Krankheita-
Btadinm.
y. Jagid, N., fiber Unterbringnng nnd Behandlnng TuberknlCser in Offentlichen
allgemeinen Krankenh&nsern.
Jerusalem, M., Die Behandlnng der chirurgischen Tnberknlose in den tiffentlichen
Ambnlatorien.
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180 Tuberkulose.
Neumann, W. y Die theoretischen Grundlagen neaerer Tuberkulinpr¶te und
Obersicht liber diese.
Lflwenstein. E., Erfahrangen mit albamosefreiem Tuberkalin.
GO til, A., Erfahrangen mit Tnberkalomucin.
Frankfurter, 0, Erfabrnngen mit Beranekschem Tuberkalin und Mischraccine.
▼. Kutschera, A.. Therapeutiscbe Tuberkulineinreibungen.
Egert, W., Uber das Kontaktph&nomen bei lokaler Tuberkulinapplikatiou.
Folgende freie Vortr&ge warden gebalten:
D e u t a c b, F.. Die Bebandlong tuberkulOser plenritischer Exsudate mit Gaseinblasung.
Frank, 0., Pneumothorax versuche an Hunden. A. GhOB (Prag).
Czech, A., Gotzl, A., Laub, H. and Neumann, J., Arbeiten aus
der I. Tuberkuloseffirsorgestelle der Gremialkran-
kenkasse der Wiener Kanfmannschaft. (VII. Heft der
Wiener Arbeiten aus dem Gebiete der sozialen Medizin von
L. Teleky. — Das osterr. Sanitatswesen. Jg. 27. 1915. Beiheft.)
1. Czech, A., Tuberkulosefttrsorge der Gremialkrankenkasse der Wiener Kauf-
mannschaft.
2. Czech, A. und GOtzl, A., Soziale Erhebungen bei tuberkultisen Handels-
angestellten.
3. Neumann, J., Die Heilst&ttenbehandlung in der Gremialkrankenkasse der
Wiener Kanfmannschaft 1911—1913.
4. GOtzl, A., Klinische Bemerkungen zur ambulatorischen Taberkalintherapie.
6. Laub, M., Grundlagen und Ergebnisse ambulatorischer Taberkalintherapie.
A. Ghon (Prag).
Record of completed cases of tuberculosis at the United
States Army General Hospital, Fort Bayard, N. Mex.
1916. (Washington. Government Printing Office 1915.)
Die Heilanstalt in Fort Bayard dient fiir die Behandlung von
tuberkuldsen Soldaten des amerikanischen Heeres. Der Platz liegt
in Neumexico 3000 Full hoch, in warmer gesunder Luft ohne grofie
Witterungsumschl&ge. Im Jahre 1914 wurden bei einer Gesamt-
heeresst&rke von 60000 Mann 731 Falle neu aufgenommen, und im
ganzen 1026 Falle behandelt. 30 von ihnen waren Offiziere. Es
kamen 66 Todesfalle vor. Geheilt wurden 5 Proz., zum Stillstand
gebracht 37 Proz., gebessert 30 Proz.; 20 Proz. blieben ungebessert
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Braeuning, H., Das stadtische Tuberkulosekrankenhaus.
(Tuberculosis. Bd. 15. 1916. S. 55.)
K Neifier hatte im Jahre 1903 (Tuberculosis. Bd. 1. No. 9 und
Bd. 2. No. 3) den Vorschlag gemacht, die Anstaltsbehandlung aller
Tuberkulosen eines Gemeinwesens zu zentralisieren. Er ging dabei
von der Erfahrung aus, dafi die fiir die Unterbringung TuberkulOser
vorhaudenen Anstalten (allgemeine Erankenhauser, Heilstatten,
Siechenhauser) nicht alien Anforderungen geniigten. Den Mangeln,
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Taberkulose.
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welche den genannten Instituten anhaften, sollte durch ein Tuber-
kulosekrankenhaus abgeholfen warden, welches die Vorteile der all-
gemeinen Krankenhiuser mit denen der Heilstfitten vereinigte. Diese
Idee NeiBers ist von der Stadt Stettin verwirklicht worden; in
der Zentralisierang der Tnberkulosebek&mpfang ging die Stadt aber
noch einen Schritt weiter, indem sie die Anstaltsbehandlung aller
Tuberkulflsen and die Fftrsorgestelle in einer Hand vereinigte and
dadnrch ein inniges Znsammenarbeiten zwischen Tuberkulosekranken-
hans and Fiirsorgestelle sicherte. Das Taberkolosekrankenhaos, dessen
bauliche Einzelheiten dem Original zn entnehmen sind, nimmt heil-
bare and nnheilbare Kranke auf. Die Kosten ffir ein Bett ein-
schliefilich Grnnderwerb and Inventar betragen bisher 7387,30 M.,
werden sich aber bei der geplanten Erweiterung der Anstalt von
164 auf 328 Betten anf etwa 5502 M. enn&fiigen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Dietz, Planm&Bige Bekfimpfung der Taberkulose in einer
stark verseuchten Landgemeinde. (Zeitschr. f. Tuberk.
Bd. 25. 1916. S. 264.)
Die in der Gemeinde Heubach organisierte Taberkalosebek&mp-
fang setzte mit MaBaahmen ein, welche besonders der Filrsorge der
Jngend dienen sollten, am ein kr&ftiges, widerstandsfahiges Geschlecht
zu erziehen. Im einzelnen wurde gesorgt fur Badeeinrichtungen, ffir
die Grfindung einer Milchkilche and eines Kindergartens mit Loft*
and Sonnenbad. Besondere Anfmerksamkeit wurde der Zahnpflege
gewidmet, ferner warden Taberkalineinreibangen nach Petruschky
aasgefiihrt, die insbesondere auf Drfisen and Aagen gfinstig zu
wirken schienen. Die Gesandheitsverh<nisse haben sich in der
Gemeinde schon wesentlich gebessert, Schulvers&umnisse haben kaum
stattgefunden and kein einziger Todesfall war za verzeichnen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Mayer, Arthur, Die Bedeutung der sozialen Fursorge bei
der Bek&mpfung der Taberkulose. (Tuberculosis. Bd. 15.
1916. S. 92.)
Karze Ausf&hrungen uber die Bedeutung der sozialen Fiirsorge
fur die Bek&mpfung der Taberknlose. W. G a e h t g e n s (Hamburg).
Schick, B., Der Kampf gegen die Tuberknlose des Kin-
desalters. (Das bsterr. Sanit&tswesen. Jg. 27. 1915. S. 1719.)
Wir massen noch viel mehr Menschen, die gesand geboren
werden, gesand za erhalten and za heilen trachten als je zuvor, da
die Gebortenzahl wahrend des Krieges sinkt and erst einige Jahre
nach dem Frieden die alte Hohe erreichen diirfte. Der S&uglings-
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Tuberkulose.
and Kinderschutz reicbt dazu nicht aus, der Kampf gegen die im
Kindesalter so weit verbreitete Tuberkulose muB ernstlich betrieben
werden. Dazu schlSgt Vert fur die Stadte vor: Ambulatorien fur
relativ gutartige Erkrankungen, verbunden mit Tuberkulintherapie,
Freiluftbehandlung in den Spitalem und Abteilungen f&r schwer-
tuberkulSse Kinder, Institution der Tuberkulose-Ffirsorgeschwester
und Kontakt mit amtlicben Unterst&tzungsstellen f&r Verbesserung
der Wohnung und Ernfihrung. Auf dem Lande hat f&r die Spit&ler
die Familienpflege einzutreten, die Freiluftliegebehandlung im Garten
Oder Hofe muB durchgefuhrt werden. A. Ghon (Prag).
de la Camp, Beobachtungen fiber Tuberkulose und Krieg.
(Med. Klinik. 1916. S. 474.)
Kriegserfahrungen fiber Lungentuberkulose. Der Krieg bietet
in ungew&hnlicher Haufigkeit die Bedingungen einer endogenen Re-
infektion. Der Krieg vermag auch den Yerlauf einer fortschreitenden
Tuberkulose zu beschleunigen. Doch kommt es nicht selten vor, daB
der Krieg im Gegenteil auch festigend wirkt. DienstfShig ist weder
der offene fieberlose, noch der fiebernde geschlossene Tuberkul&se.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Dietl, Karl, Zur Frage „Krieg und Tuberkulose". (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. 8. 915.)
Zu kurzem Referat nicht geeignet.
Gildemeister (Posen).
MeiBen, E., Krieg und Tuberkulose in Frankreich. (Zeit-
schr. f. Tuberk. Bd. 26. 191,6. 8. 81.)
Kurzer Bericht fiber eine im ^Paris Medical" erschienene Zu-
sammenstellung von Meinungs&ufierungen verschiedener franzOsischer
Autoren fiber das genannte Problem. W. Gaehtgens (Hamburg).
Fraenkel, Albert, Uber Lungentuberkulose vom militar-
arztlichen Standpunkte aus. (Mfinch. med. Wochenschr.
1916. 8.1109.)
Ffir die milit&rftrztliche Begutachtung geschlossener Tuberkulosen
ist namentlich die Anwendung des Rontgenverfahrens von Wert.
Die Sammlung aller Lungenkranken in Tuberkuloseabteilungen von
Beobachtungslazaretten bew&hrt sich. Die allseitige Einrichtung
solcher Sammelstellen ist Vorbedingung ffir die DurchfQhrung der
Vorschriften, die fiber die Lungentuberkulose erlassen sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Tuberkulose.
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Xraemer, C., 1st die Allergie oder die Anergie der Taber-
kulfisen das Ndtzlichere fur den Kriegsdienst? (Beitr.
z. Klinik d. Tuberk. Bd. 36. 1916. S. 57.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Silbergleit, Hermann, Zweck and Einrichtung von Tuber-
kalosesprechstnnden in Reservelazaretten; Erfah-
rnngen iiber Lnngentuberknlose nach Kriegsdienst.
(Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916. S. 256.)
Aus den Ausffihrungen des Vert ist zu entnehmen, dafi die Ffir-
sorge fiir Lungentuberkulfise in Deutschland so gut ausgebaut ist,
4a6 eine Weiterverbreitung der Lungentuberkulose durch den Krieg
nicht beffirchtet zu werden braucht. Uberdies ist die Zahl der
-durch den Krieg entstandenen Tuberkulosen nur gering nnd gibt in
keiner Weise zn Besorgnis Anlafi. Von Wichtigkeit ist es, etwaige
in der Ausbildungszeit manifest werdende Tuberkulosen rechtzeitig
zu entdecken. Ffir diesen Zweck empflehlt sich die Einrichtung von
Lungenkrankensprechstunden in grfifieren Garnisonen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Liebe, Eigene Truppenteile ffir Tuberkulfise und
Schwache. (Mttnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1548.)
Die besonderen Truppenteile fur Schonungsbediirftige sollen
•gewissermafien eine Gesundheitsschule darstellen, wie fiberhaupt den
Bestrebungen einer zweckm&fiigen nnd grofiziigigen arztlichen Be-
lehrung und Uberwachung des Volkes das Wort geredet wird.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Yorschriften iiber das Yerfahren bei der Behandlung
nnd Entlassung der an tuberknldsen Lungenleiden
erkrankten Heeresangehorigen einschliefilich ihrer
Uberfiihrung in die b&rgerliche Fiirsorge (V.T. B.).
(Erlafi des PreuBischen Kriegsministeriums vom 26. 6. 1916.
No. 10007/6. 16. M. A.) (Zeitschr. I Tuberk. Bd. 26. 1916. S. 200.)
Die einzelnen Bestimmungen fiber die Behandlung, Entlassung
und Dberflhrung in die bfirgerliche Fiirsorge der an tuberkulfisen
-Lungenleiden erkrankten Heeresangehfirigen mfissen im Original
nachgelesen werden. W. Gaehtgens (Hamburg).
Schlesinger, Otto, Die Yerbreitnng der Tuberkulose nach
den Ergebnissen der v. Pirquetschen Kutanreaktion.
(Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 26. 1916. 8.180.)
Nach den zahlreichen bis heute vorliegenden Erfahrnngen be-
weist der positive Ausfall der v. Pirquetschen Kutanreaktion mit
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Tuberknlose.
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Sicherbeit das Vorhandensein einer Tuberknlose. Die positive Re-
aktion zeigt im Kindesalter eine aktive Tuberknlose an, w&hrend
dies im hdheren Lebensalter nicht mehr der Fall zu sein braucht*
Aus dem negativen Ausfall der Reaktion kann man in alien Lebens-
altern fast immer auf das Fehlen einer tuberkuldsen Infektion
schlieBen. Die von zahlreicben Autoren in den verschiedensten
L&ndern mit der v. Pirquetschen Reaktion gewonnenen Resultate
zeigen, daB bei der Verbreitung der Tuberknlose der Verkehr der
Menschen untereinander von groBer, weun auch nicht ausschliefilicher
Bedeutung ist. Gegenden, die nur in geringem Verkehr mit den
tuberkulosereichen Kulturstaaten steben, weisen keine oder nur eine
geringe Ausbreitung der Krankheii auf, die urn so haufiger an-
getroffen wird, je mehr die betreffenden Orte von Ansiedlern aus
Kulturstaaten bereits aufgesucht worden sind. In verkehrsarmen
Dorfern und Kleinstkdten gewinnt die Tuberknlose nur langsam,
offenbar erst in der Schule, erhebliche Ausdehnung. In Mittelstadten
ergreift sie einen erheblichen Teil der Kinder schon vor der Schul-
zeit, in den GroBstadten sogar schon in den allerersten Lebensjahren.
Wahrend bei den erstmalig mit tuberkulosedurchseuchten Menschen
in Verkehr tretenden Volkern die Tuberknlose immer in schwerer
Form auftritt, herrscht in unseren Gegenden eine gewisse, wenn
auch unvollkommene und durch Reinfektion oft genug aufgehobene
Immunitat. Dieser allmahlich starker werdenden Immunitat ist
offenbar der Riickgang der Tuberkulosesterblichkeit zu danken, der
in den letzten Jahrzehnten in Deutschland und England beobachtet
werden konnte. W. Gaehtgens (Hamburg).
Dethloff, Elise, Vergleichende Tuberkulinuntersuchungen
an Kindern aus tuberkuldsen und nichttuberkuldsen
Familien. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916. S. 269.)
Urn die Bedeutung der tuberkuldsen H&uslichkeit fur die Kinder-
tuberkulose klarzustellen, hat Verf. 806 Kinder im Alter von 0 bis
11 Jahren mittels der v. Pirquetschen Kutanreaktion untersucht;
248 Kinder stammten aus tuberkuldsen und 658 aus nichttuberkuldsen
Familien. Von ersteren reagierten 176 = 70,66 Proz. positiv, wahrend
von letzteren nur 166 = 27,97 Proz. positiv reagierten. Es liefi sich
fbststellen, daB 60,8 Proz. von den Kindern, die eine tuberkuldse
Mutter, 76,4 Proz. von denen, die einen tuberkuldsen Vater haben,
90 Proz. von denen, wo beide Eltern tuberkulds sind, und 100 Proz.
von denen, die tuberkuldse Geschwister haben, angesteckt worden
sind. Die Gefahr, in der tuberkuldsen H&uslichkeit infiziert zu
werden, ist besonders groB f&r kleine Kinder; von 120 Kindern bis
zu 7 Jahren aus nichttuberkuldsen Hauslichkeiten reagierten nur 9
= 7,6 Proz. positiv, wahrend von 115 Kindern bis zu 7 Jahren aus
Gck igle
_ Original f[om _
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Taberkolose.
185
tuberkuldsen H&uslichkeiten 67 = 58,3 Proz. positiv reagierten. Die
Tuberkulose des Vaters scheint gef&hrlicher zu sein als die der
Matter, am gef&hrlichsten jedoch die Taberkolose der Geschwister.
Eine grofie Bedeatang kommt der Eeinlichkeit innerhalb der Hftus-
lichkeit zu, w&hrend Milch keioe wesentliche Bolle als atiologischer
Faktor in der Eiadertaberkolose za spielen scheint.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Kober, George M., Tuberculosis. With special reference
to its epidemiology, transmissibility and prevention.
(Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p. 3202.)
Die Todesf&lle an Tnberkulose in den Vereinigten Staaten im
Jahre 1913 belaufen sich auf 143000. Die Eosten, die dadurch
jfthrlich dem Volke aufgebfirdet werden, k5nnen mindestens auf eine
Milliards geschatzt werden. Immerhin ist die Sterblichkeit an Tu-
berkulose anf 100000 berechnet seit dem Jahre 1880 von 326 auf
147 herabgegangen. Die Hauptansteckungsquelle bei der Tuber-
knlose ist der kranke Mensch, gegen den sich alle VerhutungsmaB-
regeln zunachst richten mussen. Allgemeine Belehrungen schon in
der Schule, rechtzeitige Erkennung der Friiherkranknngen und ge-
snndheitsgem&Be Lebensweise sind Vorbedingungen. Es kommt hinzu
Meldepflicht far Erankheitsfalle, urn mOglichst die Anstecknngsstoffe
nnschadlich machen zu k5nnen. Bei mittellosen Eranken mufi die
Gemeinde oder der Staat die Eosten fttr eine zweckm&Bige Behand-
lung flbernehmen. In den Vereinigten Staaten sind zurzeit 550 Heil-
statten mit 35000 Betten. Die vorgeschrittenen Falle bedhrfen ganz
besonders der Aufnahme in eigene Erankenh&user; nach den oben
angefuhrten Zahlen sind 35000 Betten allein fur diese Falle er-
forderlich. Die Eosten bleiben immer noch weit hinter den grofien
wirtschaftlichen Verlusten zurhck, die jetzt getragen werden mbssen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Smith, F. C., The epidemiology of tuberculosis. (Journ. of
the Americ. med. Ass. Vol. 66. 1916. p. 77.)
Die wichtigsten Tatsachen uber die Epidemiologie der Tuber-
knlose sind kurz zusammengefafit. Die Erankheit ist eng mit der
Armut verknbpft, und eine Ausrottung ist nur denkbar, wenn Wege
gefanden werden, auf diesem Gebiete einen Ausgleich zu schaffen.
Die letzte Aufgabe fallt also nicht der arztlichen Wissenschaft zu,
sondern der Volkswirtschaft. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Freund, Hermann, Tuberknlose und Fortpflanzung. (Er-
gebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk. Bd. 14. 1915. S. 195.)
Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bedingen durch die
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Tuberkalose.
physiologischen Organverschiebungen and die Stoffwechsel verfinde-
rangen weder bei den zar Tuberkalose veranlagten, nock bei den mit
latent-inaktiver Tnberknlose bebafteten Frauen eine Sch&digung; sie
schadigen aber die an aktiver Tnberknlose Leidenden anfs ernsteste,
und zwar haupts&chlich dnrch die Lnngenkongestion nnd ihre Folgen.
Es kommt in wenigstens 20 Proz. der F&lle zn einer spontanen
Unterbrechnng der Schwangerschaft, h&ufig zn einer Infektion der
Plazenta, selten zn einer Sch&digung der Frucht Ausf&hrliche Be-
sprechnng der Therapie, konservativ Oder operatiy, nnd der Prognose.
H a n n e s (Hamburg).
Roepke, Tnberknlose nnd Schwangerschaft. (Zeitschr. f.
Med.-Beamte. 1916. S. 85.)
Wegen der Notwendigkeit der verschiedenen Behandlnng tuber-
kul&ser SchwangerschaftstUlle nnd der Schwierigkeit der Diagnose
nnd Prognose rat Verf., dafi der Gyn&kologe stets einen Tuberkulose-
facharzt binznziehen solle. Fiir die Indikationsstellnng sind aufier
dem Stadium der Schwangerschaft nnd dem Verlanf der Tuberknlose
die sozialen Verhaltnisse zwar nicht entscheidend, aber doch yon
Wichtigkeit. Wolf (Witzenhansen).
Marriage of tnbercnlons persons. A judicial decision
annulling the marriage of a person who concealed
the fact that he was suffering from tuberculosis.
(Public Health Reports. VoL 30. 1915. p. 3117.)
Der oberste Gerichtshof des Staates New York erkannte die
Verheimlichnng der Lungentuberkulose von seiten des Yerlobten als
Scheidungsgrnnd der sp&ter geschlossenen Ehe an, da die Brant fiber
den Gesundheitszustand ihres Mannes getfiuscht war.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Orth, J., Alkoholismus und Tuberknlose. (Tuberculosis.
Bd. 15. 1916. 8. 33.)
Die Ansicht, dafi der Alkoholiker Gefahr laufe tuberkulfis zu
werden, und dafi sehr viele Trinker im hfiheren Alter infolge der
Herabsetzung ihrer Widerstandsffihigkeit dnrch den Alkoholismus der
Tuberknlose anheimfallen, ist heutzutage weit verbreitet. 1m Gegen-
satz hierzu hat die Statistik des Yerf. ergeben, dafi in keiner Weise
erwiesen sei, dafi der Alkoholismus eine grofie Menge yon Mannera
der Tnberknlose in die Arme ffihre. 1m Gegenteil scheint der
Alkohol nicht nur nichts zu schaden in Beziehung auf die Schwind-
sucht, sondern vielmehr dem Alkoholiker der Tnberknlose gegenfiber
eine gewisse Widerstandsf&higkeit zu yerleihen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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Tuberfculose.
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Hart) C., Geheimrat J. Orths Vortrag „Zur Frage nach
den Beziebnngen des Alkoholismns znr Tuberknlose",
zweite Mitteilung, in der Sitznng der Kgl. Preud.
Akademie der Wissenschaften vom 6. Jannar 1916.
(Zeitschr. f. Tnberk. Bd. 25. 1916. 8.192.)
In der vorliegenden Arbeit hat Orth die Frage untersncht,
wie viele Tuberknlose sich unter den sezierten Alkoholikern nach-
weisen lassen. Er kommt za dem Ergebnis, dad die Zahl der Tuber-
kulBsen nnter den Saufern (29,5 Proz.) mit derjenigen der Gesamtheit
(30 Proz.) ubereinstimmt; ein wesentlicher Unterschied ist aber in
der 8chwere der Erkranknng zngansten der Alkoholiker feststellbar,
indem eine fortschreitende Tuberknlose sich nur bei 13,4 Proz. gegen
22 Proz. der Allgemeinheit, hingegen eine ruhende und geringf&gige
Erkranknng sich bei 16,1 Proz. gegen 8 Proz. der Allgemeinheit nach-
weisen lied. Noch gunstiger gestaltet sich das Verhfiltnis bei den
an S&uferwahnsinn Gestorbenen, indem sich nnr 23 Proz. von diesen
als mit Tuberknlose behaftet erwiesen; eine fortschreitende Tuber-
knlose war hier nnr in 7,3 Proz., eine geringfiigige nnd rnhende
tuberkulfise Veranderung in 15,6 Proz. zn linden. Die Alkoholiker
in den Alkoholgewerben sind gegenhber der Tuberknlose nicht
schlechter, sondern vielfach sogar wesentlich besser gestellt als die
Allgemeinheit. Aus diesen Feststellungen geht hervor, dad sich Be-
ziehnngen zwiscben dem Alkoholismns nnd der Tuberknlose bisher
nicht haben nachweisen lassen, dad vielmehr die Alkoholiker der
Tnberknlose gegeniiber gunstiger gestellt zu sein scheinen als die
Niichternen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Orth, J., Geschlecht und Tnberkulosesterblichkeit. (Zeit¬
schr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916. 8. 241.)
Yerf. hat bei der Priifung der Behanptnng, dad die grbdere
Sterblichkeit der M&nner an Tnberknlose dnrch den bei M&nnern
hanfigeren Alkoholismns bedingt sei, feststellen kbnnen, dad die
Ubersterblichkeit der Manner, welche friiher schon mit dem 3. Lebens-
jahrzehnt begann, in den letzten Jahren erst im 5. Jahrzehnt, also
jenseits des 40. Lebensjahres hervortritt. Die Znsammenstellnng der
Todesfalle an Tnberknlose wilhrend der Jahre 1894—1913 ergibt,
dad die Zahl der Todesfalle um 42,86 Proz. abgenommen hat; diese
Abnahme war bei den Mannern (45,14 Proz.) eine gr&dere als bei
den Frauen (40,26 Proz.). Der Umschwnng des Verhftltnisses in der
Manner- nnd Frauensterblichkeit ist zum wesentlichsten Teil bedingt
dnrch die verst&rkte Abnahme der Mftnnersterblichkeit in der Alters-
stnfe fiber 25 bis 30 Jahre. Wahrend frfther die Torn 5. Lebens-
jahre ab feststellbare Ubersterblichkeit des weiblichen Geschlechtes
bis zum 20. Lebensjahre reichte, ist dieser Wendepnnkt jetzt erst
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Tnberkuloao.
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jen86its des volleudeten 40. Lebensjahres gelegen. Nach dem 40.
Lebensjahre iibertrifft die Mannersterblichkeit an Tnberknlose die-
jenige der Frauen betr&chtlich. Die allgemeine Abnahme der Tu-
berkulosesterblicbkeit kann nicht mit einer etwaigen Abnahme des
Alkoholismus in Znsammenhang gebracht werden. Nach AusschluB
anderer Mdglichkeiten fuhrt Vert die st&rkere Abnahme bei den
M&nnern vorwiegend auf die durch die Gewerbehygiene verbesserten
Arbeitsbedingungen bei den M&nnern zurfick.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Koelsch, Uber die Lungenerkrankungen der Steinhauer.
(Zentralbl. f. Gewerbehyg. 1915. S. 273.)
Bei 3 Proz. der Untersuchten konnte zweifellos eine Tuberkulose
der Lungen nachgewiesen werden. Ein sehr wesentlicher Faktor
bei der echten Steinhauertuberkulose scheint die sog. erbliche Be-
lastung in Verbindung mit der Lebensfiihrung zu sein. — Es ist
auch an die MSglichkeit einer gleichzeitigen Oder spateren Tuber¬
kulose der Lungen zu denken. Wolf (Witzenhausen).
Mayer, Arthur, Zur Elinik und experimentellen Patho-
logie der Beziehungen zwischen Trauma und Lungen-
tuberkulose. (Zeitschr. f. experim. Pathol, u. Therapie. Bd. 17.
1915. 8. 200.)
Durch Versuche an Kaninchen 18,Bt sich zeigen, dafi der Zu-
sammenhang zwischen Trauma und Tuberkulose nicht darin
liegt, daB eine h&matogene Infektion etwa durch Eontusion des
Brustkorbs Oder durch GlottisschluB zu einer Tuberkulose an der
verletzten Stelle fuhrt, sondern darin, dafi durch das Trauma eine
Herabsetzung der Resistenz des Organismus verursacht wird.
Auch die durch Alttuberkulin geschaffene Miuderung der Giftempflnd-
lichkeit wird durch Traumen aufgehoben. Wahrscheinlich werden
besonders die Opsonine vermindert. Langer (Charlottenburg).
Kohlisch, Die Gefahr des Wohnungsstaubes fiir die Ent-
stehung von Inhalationstuberkulose. (Zeitschr. f. Hyg.
u. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 203.)
Verf. erachtet auf Grund seiner Versuche den Fufibodenstaub,
der reichlich tuberkelbazillenhaltig, fiir weniger gef&hrlich als man
bisher meinte, da bei den Inhalationsversuchen keins seiner Tiere
mit Tuberkulose infiziert wurde. Yerf. will zwar von den kleineren
Versuchstieren nicht ohne weiteres auf die gleichen Verh<nisse
beim Menschen schliefien, glaubt aber, daB erst groBere innerhalb
lftngerer Zeit in der Phthisikerwohnuug inhalierte Staubmengen ge-
legentlich Infektionen veranlassen. Die Gefahr der Ubertragung von
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Taberkulose.
189
Taberkulose durch Staub tritt hinter die durch Trfipfehen- and
Kontabtinfektion weit zurfick. Schill (Dresden).
Mollers, B., Der Typus der Tuberkelbazillen bei mensch-
licher Taberkulose. (Veroffentl. d. Robert Koch-Stiftang.
Leipzig [ThiemeJ 1916. S. 3 a. Deutsche med. Wochenschr. 1916.
S. 993.)
Verf. gibt zunfichst eine Ubersicht fiber die bis zum 1. Januar
1914 erschienene Literatur, die sich auf die Untersachungen fiber
den Typas der Tuberkelbazillen bei den yerschiedenen Fonnen der
menschlichen Taberkulose bezieht. 4 Tabellen, von denen eine vom
Verf. zusammengestellt wurde, zeigen die Hfiufigkeit der Menschen-
resp. Rindertuberkulose in den yerschiedenen Organen and in ver-
schiedenen Altern. Daran schlieBt sich die Einzelbesprechang der
yerschiedenen Tuberkuloseformen in bezug auf das Vorkommen von
Menschen- Oder Rindertuberkelbazillen. Yerf. fafit in den einzelnen
Kapiteln zuerst die Resultate der frfiheren Autoren und seine eigenen
zusammen, um daran ansehliefiend ausffihrliche Protokolle fiber seine
Untersachungen zu bringen.
1. Tuberkulose der Langen and. Bronchialdrttsen. Es warden
974 Ffille untersucht; in 967 Fallen wurden humane, in 6 Fallen
bovine und in 2 Fallen gleichzeitig humane and bovine Tuberkel-
bazillen festgestellt. Untersachungen des Verf.: 5 Ffille, in denen
nur humane Bazillen gezttchtet wurden. 2. Tuberkulose der Knochen
und Gelenke. Es wurden 163 Faile untersucht; in 159 Fallen
wurden humane, in 4 Fallen bovine Bazillen gefunden. Unter¬
sachungen des Verf.: 12 Faile, in denen nur humane Bazillen ge¬
funden wurden. 3. Generalisierte Tuberkulose, einschlieBlich der
tuberkulfisen Meningitis. Es wurden 364 Faile untersucht, darunter
58 Faile von Meningitis. In 324 Fallen wurden humane, iu 34 Fallen
bovine Bazillen, in 6 Fallen beide Typen festgestellt. Der bovine
Anteil bei 271 Kindern unter 5 Jahren betrug 10 Proz., bei 55 Kin-
dera von 5—16 Jahren 10,9 Proz., bei 34 Erwachsenen 2,9 Proz.
Untersachungen des Verf.: In 18 Fallen, unter denen sich 11 an .
Meningitis erkrankte Kinder befanden, wurden nur humane Bazillen
gezfichtet. 4. Tuberkulose der Hals- und Achseldrfisen. Es wurden
228 Faile untersucht. In 24,25 Proz. der Faile wurden bovine
Bazillen gefunden. Nicht mit eingerechnet wurden die auffallenden
Ergebnisse von Mitch el, der in 72 Fallen 65mal bovine Bazillen
herauszfichtete. Untersachungen des Verf.: in 7 Fallen wurden nur
humane Bazillen nachgewiesen. 5. Tuberkulose der Abdominalorg&ne.
Es wurden 170 Faile untersucht; in 34,29 Proz. der Ffille wurden
bovine Typen gefunden. Die Hfilfte der untersuchten Ffille betraf
Kinder unter 6 Jahren; bei ihnen wurden in 40,66 Proz. der Ffille
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Tuberkulose.
bovine Bazillen festgestellt. Bei 31 Kindern von 5—16 Jahren fanden
sich in 38,71 Proz. der Falle, bei 50 Erwachsenen fiber 16 Jahren
in 20,15 Proz. der Falle bovine Typen. Untersnchnngen des Verf.:
in 5 Fallen warden nur humane Bazillen gezfichtet. 6. Urogenital-
tuberknlose. In 39 Fallen wnrde nnr 1 mal Typus bovinus gefnnden.
Untersnchnngen des Verf.: in 7 Fallen stets hnmaner Typus. 7. Tu-
berkulose der Haut nnd Schleimhaute. a) Lupus. Es wurden 81 Falle
untersucbt In 14 Fallen wurden bovine, in 66 humane Bazillen
gefnnden; in einem Falle ans einer KSrperstelle humane, aus einer
anderen bovine Bazillen. b) Tuberculosis verrucosa cutis. Es wurden
29 Falle untersucht. In 13 Fallen wurde Typus bovinus festgestellt.
Diese 13 Falle betrafen Personen, die berufsmfiBig viel mit perl-
sfichtigen Tieren zu tun hatten. Es ist bei ihnen im AnschluB daran
nicht zur Allgemeininfektion gekommen. Untersuchungen des Verf.:
in 4 Fallen wurden 3 mal humane, 1 mal (Schiachter) bovine Bazillen
gefnnden.
Es wurden insgesamt 2048 Falle menschlicher Tuberkulose auf
den Typus der Bazillen hin untersucht. 1848 gehbrten zum Typus
humanus, 186 zum Typus bovinus; in 14 Fallen wurden beide Typen
festgestellt. Die Mehrheit des bovinen Anteils failt auf diejenigen
Formen, die als Ffttterungstuberkulose aufzufassen sind. Von den
186 Fallen mit Typus bovinus betrafen 148 Kinder unter 16 Jahren.
Bei 513 Kindern unter 5 Jahren wurden in 18,9 Proz., bei 302 Kin¬
dern zwischen 5 und 16 Jahren in 16,3 Proz., bei 1164 Erwachsenen
in 2,1 Proz. der Falle bovine Bazillen festgestellt.
Verf. tritt fur die Mafinahmen ein, welche die Beschaffung einer
einwandfreien Milch bezwecken und die Gefahr einer Ubertragung
boviner Bazillen durch die Milch perlsiichtiger Kfihe verhfiten sollen.
Rhein (Posen).
Orth, J., Die Bedeutung der Rindertuberkulose fur den
Menschen. (Die Naturwissenschaften. Jg. 4. 1916. 8.121.)
Ubersichtliche Darstellung, die sich inhaltlich mit den beiden
vom Verf. gehaltenen Vortragen fiber die Kinder- und Menschen-
tuberkulose 1912 und fiber die Bedeutung der RindertuberkelbaziUen
ffir den Menschen 1913 deckt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
De Besche, Arent, Simultaneous infection in a child with
tubercle bacilli of the human and of the bovine type.
(Journ. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 361.)
Aus einer Mesenterialdruse eines an generalisierter Tuberkulose
gestorbenen Kindes wurde ein Tnberkelbazillenstamm gezfichtet, der
sich morphologisch und kulturell wie der Typus humanus verhielt,
aber sich bei zweiKaninchen und einem Kalbe als hochpathogen erwies.
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Tuberkulose.
191
Die Annahme, dafi eine Mischkultur vorlag, bestatigte sich. Aus
■dem Ealbe wurde ein typischer boviner Stamm gezQchtet, wahrend
©8 durch Ausstriche auf Glyzerin-Kartoffelscheiben gelang, isolierte
Kolonien zu gewinnen, die sich kulturell and morphologisch wie
humane Bazillen verhielten und in der Mehrzahl fur Eaninchen nicht
pathogen waren, w&brend einzelne Kolonien beim Eaninchen schwere
Tuberkulose hervorriefen, also wohl noch immer bovine Bazillen bei-
gemischt enthielten. Kurt Meyer (Berlin).
Kohllsch, tJber die Bedeutung der Milch fttr die Ver-
breitung der Tuberkulose. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektions-
krankh. Bd. 81. 1916. S. 196.)
Die Untersuchungen des Verf. zeigen, dafi sich in der Markt-
milch zuweilen grofie Mengen Tuberkelbazillen Ad den und damit die
M5glichkeit einer Infektion durch Milch gegeben ist. In einem
Versuch wurde in alien Verdiinnungen his 1:1000 ein positives
Resultat erreicht. Nimmt man nur 1000 Tuberkelbazillen pro Kubik-
zentimeter an, so hat man in */« 1 500000 Tuberkelbazillen und
kommt damit der Dosis, welche beiReichenbach in 51maliger
Fattening Tuberkulose erzeugte, nahe. Tats&chlich aber ist mit
Yerdfinnung 1:1000 die Grenze der sicheren Infektiosit&t der Milch
noch nicht erreicht. — Verf. halt aber nach seinen Versuchen In-
fektionen nur fur Zufallstreffer. Wenn ein Kind mit t&glich l j % —11
Milch 5000—10000 Tuberkelbazillen aufnimmt, so wird diese Menge
bei fortgesetztem Rohgenufi der Milch bei gesundem Darm eine
Infektion voraussichtlich nicht bewirken. Trotzdem besteht, da der
Darm Neugeborener ffir Tuberkelbazillen durchlassiger und der
menschliche Darm uberhaupt selten frei von Epitheldefekten ist, eine
gewisse Infektionsmoglichkeit. Mit diesen Ergebnissen stimmen die
in Statistiken berechneten Zahlen intestinaler Tuberkulose — bei
Kindern und der bovinen Infektionen fiberein. Aus beiden Unter¬
suchungen darf man folgern, dafi der Milch eine wesentliche
Rolle bei Entstehung und Verbreitung der Tuberkulose nicht zu-
kommt. Eine Infektionsgefahr besteht nur, wenn das Eochen der
Sauglingsmilch unterlassen wird, was selten . ist. Der verbleibende
Rest von Gefahr durch den Typus bovinus rechtfertigt aber strenge
Beauf8ichtigung der Marktmilch. Schi 11 (Dresden).
Weigmann, H., Milchversorgung und Tuberkelbazillen.
(Molkerei-Ztg. Hildesheim. Jg. 29. 1915. S. 1093.)
Verf. fordert auf Grund eigener neuerer Arbeiten und derer von
Barthel und Stenstrom und Burri, dafi die deutsche Milchwirt-
scbaft aus eigenem Antrieb die Pasteurisierung der Marktmilch aus-
fhhren soli. Die sog. Dauerpasteurisierung (Niedrigpasteurisierung
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192
Tuberknlose.
[Weigmann], schonende Pasteurisierung [Burri]) bei 60—63° C
ist dasjenige Verfahren, das eine bygienische and zagleicb eine
tecbnische Verbesserung der Verkehrsmilch in sich schliebe. Von den
genannten Verff. ist neuerlicb dnrch grofie nnd den Verbaltnissen
der Praxis angepabte Versache mit Milch, die yon eatertaber-
kulSsen Kiihen stammte, einwandfrei nachgewiesen worden, dab eine
nar 20 Minaten daaernde Erhitzang aaf 60—63° C die
Milch von ansteckangsfahigen Taberkelbazillen be-
freit. Darch des Verf. and anderer Aatoren Versache hat sich
gezeigt, dab 63° C die obere Grenze ist ffir die Erhaltang des Markt-
wertes der Milch (Aafrahmbarkeit), fur die Vermeidang der Annahme
des leisesten Kochgeschmackes, fur die Unverandertheit der inner-
lichen chemischen Znsammensetznng and der biologischen Eigen-
schaften, kurz fur die mbglichste Erhaltang des Bohcharakters der
Milch, tiber das Verhalten der pasteurisierten Milch bei der Auf-
bewahrnng, der Haltbarkeit (d. h. die Zeitdaaer yon der Znrichtnng
zam Verkaaf bis zum Eintritt der Gerinnung bei der sog. Alkohol-
probe), bemerkt Verf.: Die Veranderung, die in (anch pasteurisierter)
Milch beim Aufbewahren vor sich geht, kann eine Gerinnung darch
Saurebildung oder auch darch Labbildung sein. Die erstere ist die
normale Erscheinung, wahrend die letztere der Beginn einer fauligen
Zersetzung sein kann. Die erstere kann bei offen pasteurisierterf
Milch (nachtragliche Infektion yon anben darch Saurebildner), die
letztere bei der Flaschenpasteurisierang (Ausschlub einer Neuinfektion)
eintreten. Die Erkiarung far diese Erscheinung liegt, wie Verf. in
einer im Drnck befindlichen Arbeit nachweist, darin, dab die in der
Milch befindlichen Milchsfiurebakterien in ihrem Mengenverhaltnis
zu den anderen Keimen wohl vermehrt, in ihrer Lebenskraft und
ihrer Lebenstatigkeit jedoch in grdfierem Mabe geschwacht werden
als die anderen Keime (labbildende Kokken and Bakterien). Dieser
unangenehmen Veranderung der pasteurisierten Milch kann man
darch nachtraglichen Zasatz geringer Mengen saurer Milch abhelfen.
Verf. fordert die Niedrigpasteurisierung aach fur die zur Fattening
bestimmte Magermilch. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Koch, Herbert, Die Tuberknlose des S&uglingsalters.
(Ergebn. d. inn. Med. a. Kinderheilk. Bd. 14. 1915. S. 99.)
Der Studie liegen 133 Faile zagrnnde, die zumeist schon yon
Ghon in seiner Arbeit fiber den primfiren Lnngenherd vom patho-
logisch-anatomischen Standpunkte aus verwertet warden. Einteilnng
der Saaglingstaberkolose nach einem Vorschlag von v. Pirquet aaf
Grand des Sitzes der Erstinfektion in eine bronchogene, plazentogene,
enterogene and dermatogene Tuberknlose. Die Haaptrolle spielt die
bronchogene Tuberknlose. Ausffihrliche klinische and pathologisch-
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Tuberkulose.
193
anatomische Schiiderung del* einzelnen Stadien (primarer Lungenherd,
Ausbreitung in der Lunge, Pleura, den Bronchial drfisen, im Ver-
dauungskanal und auf dem Blutwege). Zur Abgrenzung des Inku-
bationsstadiums dient die v. Pirquetsche Beaktion, die bei einer
Infektion in den ersten Lebenstagen in der 6.—7. Lebenswoche
positiv wird. Den anderen Infektionsarten kommt nur ein unter-
geordneter Wert bei. Hannes (Hamburg).
Ohon, A. und Boman, B., Zur pathologischen Anatomie der
Kindertuberkulose. (Jahrb. f. Einderheilk. Bd. 81.1915. S. 97.)
Yon vorwiegend pathologisch-anatomischem Interesse; prira&rer
Lungenherd, 6 ausfuhrliche Sektionsprotokolle.
Hannes (Hamburg).
Brockmann, H., Zwei F&lle von Pseudomeningitis bei
tuberkuldsen Eindern. (Ebenda. 8.433.)
In beiden Fallen klinisch meningitische Erscheinungen, beide
Falle kamen zum Exitus. In dem einen Fall fand sich ein Riesen-
tuberkel in der linken Hirnh&lfte, in dem anderen Fall miissen die
meningitischen Erscheinungen als Toxinwirkungen einer Tuberknlose
der Lungen und bronchialen und mesenterialen Driisen aufgefaflt
werden. Hannes (Hamburg).
▼. Bokay, Johann, Uber die Heilungsmoglichkeit der Me¬
ningitis tuberculosa. (Ebenda. Bd. 80. 1914. S. 133.)
Besprechung der bis jetzt veroffentlichten 27 F&lle mit positivem
Bazillenbefund in der Lumbalfiussigkeit und Mitteilung von 2 neuen
Fallen. Zur Heilung neigen diejenigen F&lle, bei denen keine Oder
nur unbedeutende Eomplikationen tuberkuloser Art anderer Organe
vorliegen. Empfehlung der systematischen Lumbalpunktion.
Hannes (Hamburg).
Ziegler, Kurt, Infektionswege experimenteller Impf-
tnberkulose, zugleich ein Beitrag zur Lehre von der
Lymphbewegung. (Med. Elinik. 1916. S. 1068.)
Tierversuche sprechen fur die lymphogene Ausbreitung der tu-
berkuldsen Erkrankungen. Man darf aber nicht eine konstante
Stromungsrichtung der Lymphe annehmen, sondern mud mit hin- und
hergehenden Strdmungen rechnen, durch welche die Keime nach alien
Bichtungen verschleppt werden khnnen. Hierdurch finden manche
klinische und anatomische Eigenthmlichkeiten eine Erkl&rung, die
bei Annahme einer h&matogenen Entstehung unverst&ndlich bleiben
Warden. Die Ergebnisse der Tierversuche konnen gewifi auch auf
4ie menschliche Pathologie iibertragen werden, in der allem Anschein
Snte Abt. Befer. Bd. 66. No. S/9. 13
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194
Tnberknloee.
nach namentlich for die chronisch granulierenden Krankheitsprozesse-
der hamatogenen Krankheitsubertragung eine fibertrieben grofie Be-
deutung einger&umt ist W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Straub, Ferd., Untersuchnngen znr Frage lymphogener
Leber- and Milzerkranknngen anf Grund experimen-
teller Impftuberknlose. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 82. 1916.
S. 336.)
In der Frage der tuberkuldsen Erkrankungen der Leber und
Milz spielte bis vor knrzer Zeit die h&matogene Entstehung die
Hauptrolle and erst durch die Untersuchnngen von Cornet und
Tendeloo wurde auch die lymphogene Entstehung bei der Tuber-
kulose parenchymatdser Organe mit in Erwagung gezogen. Die vor-
liegende, auf Anregung Ton E. Ziegler entstandene Arbeit bringt
eine Best&tigung und Erweiterung der letztgenannten Untersuchnngen.
Die Versuche warden an 14 Eaninchen und 9 Meerschweinchen
angestellt. Infektion mit Beinkulturen yon Typus humanus bzw.
bovinus und mit tuberkulSsem Eiter, Ort der Infektion in einer
Versuchsreihe vom Lymphstromgebiet der Bauchhdhle — Mesenterium,
grofies und kleines Netz, Lig. hepatoduodenale — in der anderen
Reihe Lymphgebiet des Halses zwischen Wirbels&ule und Speiserdhre.
Der Gang der Infektion wurde makroskopisch und mikroskopisch verfolgt.
Die Untersuchungen zeigen, dafi tuberkuldse Erkrankungen auf
dem Lymphwege yon der Bauchhdhle zur Brusthdhle und umgekehrt
geleitet werden kdnnen; die TendelooscheLehre, dafi die Strdmungs-
richtung des Lymphstromes in den Lymphbahnen keine konstante
sei, wird also best&tigt. Von den yorgelagerten Lymphknoten aus
kdnnen Lunge, Leber und Milz in einer dem Verlaufe der Lymph-
gef&fie in diesen Organen entsprechenden Weise erkranken. Die
region&ren Drflsen fQr die Lunge sind die Bronchialdrusen, diejenigen
f&r Leber und Milz die peripankreatischen Lymphknoten; ohne eine
yorherige Erkrankung dieser Drusen kommt es zu keiner an die
Lymphbahnen gebundenen, tuberkuldsen Erkrankung der ent¬
sprechenden Organe. Die Verbindung zwischen Bauchhbhle und
Brusthdhle bzw. zwischen den peripankreatischen und den bronchialen
Lymphdrhsen geht durch die Pfeiler des Zwerchfalles hindurch.
Ferner werden noch Verbindungen nachgewiesen zwischen den Hals-
und Bronchialdrfisen und zwischen Milz- und Leberlymphbahnen.
Hannes (Hamburg).
Lewandowsky, F., Die Tuberknlose der Haut Mit 115 zum
Teil farbigen Textabbildungen und 12 farbigen Tafeln. (Aus En-
zyklop&die der klinischen Medizin. Die Tuberkulose.) Berlin
(Julius Springer) 1916.
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Tuberkulose.
195
Das Bnch gibt in klarster, ubersichtlicher nnd erschfipfender
Darstellung ein ausgezeichnetes Gesamtbild fiber die Tuberkulose der
Haut in ihren mannigfachen Erscheinnngsformen, ffir den Hautarzt
wie ffir den wissenschaftlichen Forscher in gleicber Weise anregend
nnd belehrend. In dem allgemeinen Teil sind als Grundlage ffir die
gesamte Darstellung die Ergebnisse der bakteriologischen und der
Immunit&tsforschungen eingehend berficksichtigt. Im speziellen Teil
folgt eine grfindlicbe Darstellung der verschiedenen Formen der
Hanttnberkulose und verwandter Erankheiten, auch solcher, deren
tuberkulfise Ursache noch unsicber ist. Uberall sind neben guten
Lichtbildern der beschriebenen krankhaften Verfinderungen vortreff-
liche histologische Ubersichtsbilder beigefttgt, die ganz besonders viel
znm Verstfindnis beitragen. Der dritte Teil des Buches gilt der
Behandlung. Dem hohen wissenscbaftlichen Wert der Arbeit ent-
spricht die glfinzende Ausstattung des Werkes durcb den Verlag.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stern, Carl, Neue Ergebnisse fiber Hanttnberkulose,
Lupus und das Finklerscbe Heilverfahren. (Tubercu¬
losis. Bd. 14. 1915. S. 226.)
Aus den die Frage kritisch zusammenfassenden Ausffihrungen
ist zu entnebmen, dafi Ver£ die Versuche, eine Chemotherapie der
Hanttnberkulose zu finden, keineswegs ffir aussicbtslos halt. Nach
seinen Beobachtungen kann aber bisher keines der verschiedenen
Prfiparate, wie Salvarsan, Goldcyan oder Kupfer, als hinreichend er-
wiesenes Heilmittel bezeichnet werden.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Zak, E., Uber die Bedeutung der Naevi vasculosi des
Nackens. (Das fisterr. Sanitfitswesen. Jg. 27.1915. Beilage. S. 31.)
Auf Grund statistischer Erhebungen fand Verf, dafi die so hanfig
am Nacken vorkommenden Naevi nicht bedeutungslos sind, sondern
eine gewisse Erankheitsbereitschaft des Organismus ffir die Infektion
rait dem Tuberkelbazillus ausdrficken.
Yon 666 Menschen, die auf das gleichzeitige Yorkommen von
Naevus vasculosus am Nacken und Tuberkulose untersucht wurden,
batten 207 (= 31 Proz.) einen Naevus und 317 Tuberkulose. Yon
317 tuberkulfisen Menschen hatten 129 (= 40 Proz.) Naevi, von 292
nkhttuberkulfisen Menschen nur 47 (= 16 Proz.). Es findet sich also
der Naevus bei Tuberkulose 25mal fitter als ohne Tuberkulose. Yon
den 176 Naevustrfigern hatten demnach 129 eine nachweisbare Tu¬
berkulose (= 73 Proz.), von den 433 Menschen ohne Naevus nur 188
(= 43 Proz.).
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A. Ghon (Prag).
13 *
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196
Tuberkuiose.
Weleminsky, Friedrich, Epilepsie und Tuberkuiose. (Wieu.
klin. Wochenschr. 1916. S. 1225.)
Yerf. sah in mehreren Fallen von epileptiformen Zust&nden gute
Erfolge nach Injektionen von Tuberkulomucin; er folgert hieraus,
dafi in diesen Fallen der beobachtete Symptomenkomplex tuberkulosen
Ursprungs sei. Gildemeister (Posen).
Koch, Herbert, Initialfieber bei Tuberkuiose. (Zeitschr. f.
Kinderheilk. Bd. 13. 1916. S. 89.)
Mitteilung von 3 Fallen, in denen das Fruhstadium der Tuber¬
kuiose, d. h. die Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der
Pirquetschen Reaktion beobachtet werden konnte; es kam in alien
3 Fallen in der 7. Woche nach der Infektion zu einem Fieber vom
Typus des tuberkulosen. Hannes (Hamburg).
Schut, H., Uber das Fieber mit besonderer Berfick-
sichtigung des Fiebers der Tuberkulosen. (Beitr. z.
Klinik d. Tuberk. Bd. 35. 1915. S. 91.)
Verf. hatte in einer friiheren Arbeit (dieselbe Zeitschr. Bd. 35.
S. 75) nachweisen kOnnen, dafi durch die Injektion von Tetrahydro-
/S-Naphthylamin bei Kaninchen, Meerschweinchen und Huhnern das
Leberglykogen mobilisiert wird. Der Korper versucht einer Hyper-
glykSmie zufolge dieser Glykogenmobilisation vorzubeugen entweder
durch eine intensivere Yerbrennung (Kaninchen, Meerschweinchen)
Oder durch eine Glykosurie (Hfihner). Es fragte sich nun, ob viel-
leicht auch bei dem Infektionsfieber die Bazillen resp. die Toxine
als ein Reiz fur den Sympathikus wirken, das Leberglykogen raobili-
sieren, eine Hyperglykamie verursachen und dadurch die Temperatur
steigern konnen. Zu diesem Zwecke warden bei tuberkulOs infizierten
Meerschweinchen die Temperatur, der Blutzuckergehalt und der
Glykogenbestand der Leber sowohl in der prfifebrilen als auch in
der febrilen Periode fortlaufend untersucht. In der Tat liefi sich
feststellen, dafi die Wfirmeregulation beim Meerschweinchen schon
bald nach der Infektion mit Tuberkelbazillen gestOrt ist. Die Tiere
kOnnen eine Steigerung der Warmeabgabe weniger leicht verhindern
und erreichen nach Abkiihlung schwerer wieder ihre ursprungliche
Temperatur. Der Einflufi der Abkiihlung ist am grofiten, wenn ein
Teil des Lebergewebes von Tuberkelbazillen zerstbrt worden ist.
Gleichzeitig lfifit sich schon in der prafebrilen Periode eine wenn
auch geringe Steigerung des Durchschnittsblutzuckergehaltes und ein
Glykogenschwund aus der Leber nachweisen. Eine Tuberkulin-
injektion verursacht auch bei gesunden Meerschweinchen eine Hyper-
glykamie und einen Verlust an Leberglykogen; diese Erscheinungen
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Tuberkulose.
197
sind aber schwacher ausgepragt als bei tuberkulosen Meerschweinchen
unter den gleichen Verhaitnissen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Lewis, F. A. and Krauss, ft. B., Farther observations on
the presence of jodine in tuberculous tissues and in
the thyroid gland. (Journ. of biol. Chem. Vol. 22. 1915. p. 161.)
Mit dem von Krauss angegebenen Verfahren zur Bestimmung
von Jod in organischer Substanz warden tuberkulose Kaninchen-
hornhaut and verkaste Lymphdrusen von Meerschweinchen und Ka-
ninchen auf das Vorhandensein von Jod untersucht. In den unter-
suchten Organen wurden in ersterer nicht unerhebliche Mengen, in
letzteren nachweisbare Mengen von Jod festgestellt. Schilddrttsen
von Kaninchen erwiesen sich zuweilen als jodfrei.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Dostal, Hermann, Die Glykosidformen des Tuberkel-
bazillus. (Frankf. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 19. 1916. S. 198.)
Zuchtung der Tuberkelbazillen auf Glyzerinserumnahrboden, die
mit 5—10 Gewichtsprozent von Saponinum depuratum versetzt sind;
Wattestopfen des Kulturrohrchens mu6 mit Guttaperchapapier um-
wickelt werden, um den Gasaustausch moglichst einzuschrSnken. Die
£inwirkung dieses Nkhrbodens beruht auf der Wechselwirkung
zwischen Glykosiden und Lipoiden. Versuche mit 11 Stammen vom
Typus bovinus, 10 Stammen vom Typus humanus und 2 Stammen
vom Typus gallinaceus. Ubertragung von gewohnlichen NahrbOden
auf die Saponinbdden und Weiterimpfung auf den Saponinbdden in
Zwischenr&umen von mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten.
Makroskopische Veranderungen der Kultnren sind schon nach 2 Uber-
tragungen erkennbar; die Kultur wird starker gewulstet, feuchter
und gelber, spater wachsen, wenn man immer nur die zartesten
Rasenteile iibertragt, zarte, fast ganz farblose, durchsichtige Rasen;
die Kolonien zeigen einen gezahnten Rand, lockenartige Auslaufer
und mit znnehmendem Alter Pigmentierung. Die mikroskopischen
Veranderungen bestehen in dem Verlust der Saurebestandigkeit und
der Gramfestigkeit. Hannes (Hamburg).
Dargallo, ft., Aplicacion clinica de la morfologia del
bacilo de Koch en los esputos. (Treballs de la Societat de
biologia. Barcelona 1914. p. 54.)
Einteilung der Tuberkelbazillen nach ihrer Grofie (lange, mittel-
grofie und kurze) und der Beschaffenheit des Leibes (homogene, ge*
streifte, segmentierte, gestreift-segmentierte, gekornte und unregel-
m&fiige), Berechnung des prozentnalen Vorkommens der einzelnen
Formen. Bei stationaren Formen der klinischen Tuberkulose auch
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198
Tnberkaloae.
keine Yeranderungen in der Zusammensetzung der verschiedenen
Formen, bei chronischem Verlauf fiber wiegen die langen Formen mit
Streifnng, Segmentiernng Oder Eornelung des Leibes, bei akatem
Verlauf die kurzen, homogenen Formen. 14 Auszuge ans Kranken-
geschichten. Hannes (Hamburg).
Collmann, Die Farbemethoden nach Much und Ziehl zum
Nachweis von Tuberkelbazillen im Gewebe. (Ver-
gleichende Untersuchungen mit besonderer Ber&ck-
sichtigung ihres Wertes ffir die Dermatologie.) (Derm.
Zeitschr. Bd. 23. 1916. S. 321.)
Die Darstellung der Tuberkelbazillen im Gewebe bei Lupus und
tuberkulosen Dermatiden gelingt nach Much gelegentlich leichter
als nach Ziehl, auch die Bazillenmenge ist nach Much bisweilen
grofier. Die Uberlegenheit ist aber nicht so bedeutend, daS die
Muchsche Methode als Ersatz der Ziehl-Ffirbung empfohlen werden
kann. Denn bei sorgfaltiger Untersuchung findet man in den Fallen,
in denen nach Much Tuberkelbazillen nachgewiesen werden konnten,
diese schliefilich auch im Ziehl-Pr¶t. Andererseits konnen
namentlich bei Antiforminanwendung bei der Muchschen Farbung
eher Irrtumer unterlaufen, indem Pigmentkornchen und andere Ge-
websreste nach Much Tuberkelbazillen vortauschen, die nach Ziehl
ohne weiteres richtig beurteilt werden. Langer (Charlottenburg).
Say<j, L., Non procediment de coloracio del bacil de Eoch en
els t ei x i t s. (Treballs de la Societat de biologia. Barcelona 1914. p. 147.)
Empfehlung einer neuen Methode zur Farbung von Tuberkel¬
bazillen in Schnittpraparaten, deren Yorzug in der schonenden Behand-
lung des Gewebes besteht. Fixieren in lOproz. Formol, GrSfie der
Stucke 5—8 mm, 24 Stunden wassern in fliefiendem Wasser, Paraffin-
einbettung, Schnitte yon 5—10 fi, Farbung 15 Minuten inWeigert-
Eisenhamatoxylin, 5—8 Minuten wassern in fliefiendem Wasser, Far¬
bung 10 Minuten mit Ehrlichs Anilinfuchsin im Wasserbad bei
35°, Entfarbung mit 3proz. Salzskurealkohol bis zum Blafirosa, Nach-
fUrben mit einer yon Cajal angegebenen PikrinsaurefuchsinlSsung
(30 ccm gesattigte Pikrinsaureldsung, 20 ccm 2proz. FuchsinlOsung,
7 Tropfen lproz. Essigsaurelosung), kurzes Abspulen in Wasser,
Weiterbehandlung in der ublichen Weise. Hannes (Hamburg).
Tnrrd, B. y Alomar, J., Atenuacio del B. de Eoch en el
brou de patata d’Hollanda. (Ibid. p. 201.)
Der Tuberkelbazillus erfahrt auf dem Glyzerin-Eartoffelnahrbodeu
von Turro in der 3. bis 4. Generation einen Verlust seiner Virulenz
und der Saurefestigkeit. Hannes (Hamburg).
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Tuberkulose.
199
Keilty, Robert H., A final report on the cultivation of
the tubercle bacillus from the sputum by the method
of Petroff. (Journ. of experim. Med. VoL 24. 1916. p. 41.)
Vert berichtet fiber weitere Erfahrungen mit der direkten Zficli-
tung von Tnberkelbazillen aus dem Sputum nach dem Verfahren von
Petroff auf Gentianaviolett-Ealbfleischbouillon-Eiernllhrboden.
Von 18 Sputen, in denen mikroskopisch Tuberkelbazillen ge-
fnnden waren, gaben 12 ein positives Eulturergebnis, und zwar
4 Reinkulturen und 8 Mischkulturen. Von 7 mikroskopisch negativen
Sputen gab 1 ein positives Eulturergebnis.
In mehreren Fallen gelang die Zfichtung der Tuberkelbazillen
auch aus Rachenabstrichen.
Der Wert des Verfahrens besteht einmal in der Mdglichkeit,
<die betreffenden Tuberkelbazillenst&mme genauer untersuchen zu
kfinnen, sodann in der Erganzung der mikroskopischen Untersuchung
zu diagnostischen Zwecken. Es erfordert zwar sorgfSltiges Arbeiten,
bietet aber keine allzu grofien Schwierigkeiten.
Eurt Meyer (Berlin).
Setter, Hugo, Infektionsversuche mit kleinen Tuberkel-
bazillenmengen mit besonderer Berficksichtigung
des Inhalationsweges. (Verfiffentl. d. Robert Eoch-Stiftung.
Leipzig [ThiemeJ. Bd. 1. 1916. S. 86 u. Deutsche med. Wochenschr.
1916. 8. 593.)
Im Gegensatz zu frttheren Autoren arbeitete Verf. bei seinen
Infektionsversuchen nur mit genau gez&hlten Bakterienmengen. Die
Technik der Auszfihlung war folgende: Eine geringe Menge Rasen
von einer Reichenbach -Bouillon wurde 2 Stunden lang im Achat-
mOrser verrieben und zum Schlufl mit Eochsalzlfisung versetzt. Nach
mehrstfindigem Absitzenlassen wurde solange zentrifugiert, bis in der
Flfissigkeit nur noch wenige Bazillen schwammen. Mit Hilfe einer
Ose von 1 mg Fassnngskraft wurde von letzterer 1 Tropfen auf einer
Flftche von genau 1 qcm auf einem Objekttrfiger ausgestrichen und
gez&hlt. Die Art der Iqjektion (intravends, subkutan, intraperitoneal)
erwies sich als belanglos. Fast immer erkrankten die Inguinaldrfisen
zuerst, an welcher Stelle auch die Injektion gemacht wurde. Ein
Bazillus erzeugte eine sehr chronisch verlaufende Tuberkulose,
10 Bazillen erzeugten immer tSdliche Infektion. Zur Diagnosen-
stellung erwies sich als wichtig die Rfimersche Intrakutanreaktion
und das Wiegen der Milz. Eine Zunahme des Milzgewichtes urn
0,2 g (Milzgewicht bei Tieren von 400 g = 0,4 g, bei Tieren bis
600 g = 0,5 g) kann als sicheres Zeichen ffir tuberkulose Infektion
gelten. Alte Eulturen wirkten wie wenige Bazillen Oder noch
schwficher. Es wurde Spontanerkrankung beim Zusammensetzen von
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200
Tnberktdose.
gesnnden and kranken Meerschweinchen beobachtet, allerdings war
die Erkranknng sehr mild. Yerf. machte auch Versuche mit Inhalation
von Tuberkelbazillen beim Meerschweinchen. Die Inhaliernng and
genaae Ansrechnang der inhalierten Bazillen geschah mit Hilfe des
Reichenbach-Findelschen Inhalationstormes. Die Empfindlich-
keit der Meerschweinchen gegen diesen Ansteckungsmodus war die-
selbe wie bei Impfung von der Hant aus. Bei Inhaliernng von
2 Bazillen trat ein latentes Stadium ein. Auff&llig war, dafi bei
Inhalation von geringen Bazillenmengen die Bronchialdriisen nicht
beteiligt waren, wohl aber die Milz schwerer war. Es wird deshalb
die RSmersche Theorie angenommen, dafi die inhalierten Tuberkel¬
bazillen die Lungenschleimhaat durchdringen, ohne Veranderungen
zu hinterlassen, ins Blut gelangen and von der Milz abgefangen
werden. Yon der Milz aos erfolgt dann die Infektion der Lunge.
Auf Grand der Inhalations versuche and des Reichenbachschen
Ergebnisses, dafi bei Fiitterungstuberknlose mindestens 10 6 mal soviel
Bazillen zar Infektion notig sind, wird aach fur den Menschen die
Einatmang als die wichtigste Infektionsquelle angesehen.
Rhein (Posen).
Thimi, J. and Thnysen, A. C., Experimentelle Untersuchun-
gen zar Feststellung der Mindestzahl von Bazillen,
die beim Meerschweinchen noch Tuberkulose hervor-
rnft. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 308 a. Mitt. a. d.
Gebiete d. Lebensmitteluntersuchung u. Hyg. Bern. Bd. 7.1916. S. 1.)
Bei der Priifung der Frage fiber die Mindestzahl von Tuberkel¬
bazillen, welche bei Meerschweinchen zur Infektion fuhrt, wurde die
Impfdosis mit Hilfe des Bnrrischen Tuscheverfahrens bestimmt,
das ein absolut genaues Z&hlen der Bakterien gestattet and es ferner
raoglich macht, die unter dem Mikroskop gezfihlten Organismen zar
Impfang za verwenden.
In einer ersten Versuchsreihe batten 19 Meerschweinchen von
einer hocbgradig pathogenen Kultur Mengen erhalten, die zwischen
10 und 76 Keimen schwankten. Nur bei einem mit 71 Bazillen ge-
impften Tiere, das nach 41 Tagen unter rnhrartigen Erscheinungen
eingegangen war, konnte eine Tuberkuloseinfektion festgestellt werden.
Bei einer zweiten Versuchsreihe mit Kulturen von 3 Tuberkulose-
stammen, worunter 2 sehr pathogene, warden 22 Tiere mit Mengen,
die zwischen 99 and 343 Eeimen schwankten, geimpft. Das Resnltat
fiel negativ aus, d. h. es liefi sich aufier bei den Kontrolltieren in
keinem Falle eine Tuberkuloseerkrankang feststellen. Die beiden
einzigen, nicht ganz eindeutigen Sektionsbefande ergaben bei der
weiteren Priifung keine Anhaltspunkte fur die Annahme einer
etwaigen Tuberkuloseinfektion.
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Tuberkulose.
201
Die Untersuchungsergebnisse der Verff. stehen demnach im
Widerspruche mit der beinahe ausnahmslos vertretenen Ansicht, dafi
zur Tnberkuloseinfektion beim Meerschweinchen ein einziger Oder
einige wenige Keime genugen sollen. Dieses Divergieren der frtiheren
Ergebnisse von den Befanden der Verff. berabt nach ihrer Ansicht
daraaf, dafi die bei den alteren Untersnchnngen angewandten Ver-
fahren eine absolnt genaue Ermittlnng der Zahl von Bazillen, welche
jeweils den Versucbstieren einverleibt warden, nicht ermbglichten.
Gildemeister (Posen).
Selter, H. and Biirgers, J., Uber die Verwendbarkeit der
Kaninchen zn Arbeiten mit menschlichen Tuberkel-
bazillen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. S. 288.)
Das Ergebnis der Versuche der Verff. stimmt mit dem von
Ungermann and Lindemann Qberein and zeigt, dafi Kaninchen
nicht nor gegen subkntane Infektion, sondern auch gegen Inhalation
und intravenose Injektion menschlicher Taberkelbazillen, selbst bei
Anwendong grdfiter Dosen, fast unempfUnglich sind. Es wird zu-
gegeben, dafi man gelegentlich einen echten humanen Stamm finden
mag, der grdfiere Wirksamkeit besitzt, wie es bei den Untersachangen
Alexanders der Fall gewesen ist. Im allgemeinen kann man aber
behanpten, dafi Kaninchen zu experimentellen Arbeiten mit mensch¬
lichen Taberkelbazillen nicht zu gebrauchen sind.
Gildemeister (Posen).
Ely, Leonard W., Lymphoid marrow and tuberculosis. An
experimental study. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65.
1915. p. 1868.)
Das lymphoide Mark der Kaninchen erwies sich als gflnstiger
Entwicklungsort fiir eingespritzte bovine Taberkelbazillen; ebenso
das lymphoide Mark der Meerschweinchen als giinstige Stelle fur
das Wachstum menschlicher Taberkelbazillen. Dem entspricht es,
dafi Tuberknlose beim Menschen nur in solchen Knochen angetroffen
wird, in denen rotes Mark vorhanden ist, and dafi die Knochenmarks-
tuberkulo8e bei Kindern haufiger vorkommt, deren Knochen mehr
rotes Knochenmark enthalten, als die der Erwachsenen. Nach Re-
sektion verschwindet die Krankheit beim Erwachsenen, ebenso wie
es bekannt ist, dafi nach der Resektion das lymphoide Mark ver¬
schwindet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Damask und Schweinburg, Beschleunigter Nachweis der
Tuberknlose im Tierversuch dnrch Milzimpfung. (Zeit-
schr. L experim. Pathol, u. Therapie. Bd. 17. 1915. S. 274.)
Die Impfnng in parenchymatose Organe, in erster Linie die Milz
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202
Tuberkulose.
des Meerschweinchens, ist der kttrzeste biologische Nachweis der
Tuberkulose. Zur Impfang ist die Lap&rotomie erforderlich. Die
Menge des injizierten Materials betr> 1 / i —1 ccm. Vergleichs-
untersuchungen zeigten, dafi bei intralienaler Impfang die Tuber-
kulose im allgemeiuen fruher und ausgedehnter zur Entwicklung
kommt. Sie ist durchschnittlich nach 14 Tageu nachweisbar. Eiue
weitere AbkOrzung ist durch diaguostische Tuberkulinreaktionen
nicht zu erzielen. Langer (Cbarlotteuburg).
Jaffd, Rudolf, Patkologisch-anatomische Veranderungen
nach Injektion einzelner Bestandteile des Tuberkel-
bazillus. (Frankf. Zeitschr. £. Pathol. Bd. 17. 1915. S. 34.)
48 sttindige Extraktion der Tuberkelbazillen mit Chloroform, In¬
jektion der extrahierten Bazillen bzw. des in Olivenol gelosten
Extraktes subkutan, intraperitoneal und intravenos bei Kaninchen
und Meerschweinchen. Die Tuberkelbazillen werden durch die
Extraktion vOllig abgetotet und in ihrer pathogenen Wirkung stark
abgeschw&cht; nur bei intravendser Injektion bei einigen Tieren
Ver&nderungen, die der Tuberkulose glichen, und die wahrscheinlich
durch wenige der Extraktion entgangene Bazillen hervorgerufen
warden. Der Chloroformextrakt verursachte bei alien Injektionsarten
pathologisch-anatomische Ver&nderungen, die denen nach Injektion toter
Tuberkelbazillen sehr ahnlich sind. Hannes (Hamburg).
Moewes, C., Tuberkelbazillen im Blute. (Veroffentl. d. Robert-
Koch-Stiftung. Leipzig [Thieme]. Bd. 1. 1916. S. 138.)
Bei 34 tuberkuldsen Meerschweinchen wurden in 71 Proz. der
Falle die Anwesenheit von Tuberkelbazillen im Blute durch den
Tierversuch festgestellt. Die Technik war folgende: Es wurde 1 I 2 ccm
Blut entweder nach TOtung des Tieres aus dem Herzen Oder noch
wahrend des Lebens aus der Vena jugularis entnommen und gesunden
Tieren eingeimpft. Yon 21 Tieren, die prim Sr intraperitoneal geimpft
worden waren, wurde in 76 Proz., von 13 Tieren, die subkutan ge¬
impft waren, in 62 Proz. Bazillamie festgestellt. Die Art der In¬
jektion des zu untersuchenden Blutes, ob intraperitoneal Oder sub¬
kutan, war ebenso wie die Entnahmestelle, ob Herz- oder Venenblut,
f&r das Endresultat belanglos. Verf. konnte die schon fruher von
Marmorek gemachte Beobachtung bestatigen, dad Bluttuberkelbazillen
wenig virulent sind. Trotz ausgedehnter Organver&nderungen lebten
die mit Blut infizierten Tiere auffallend lange. Rhein (Posen).
Man, Uber den Nachweis von Tuberkelbazillen im Blute
speziell bei chirurgischer Tuberkulose. (Beitr. z. klin.
Chirurgie. Bd. 88. 1914. S. 320.)
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Geogle
Qrtgmal from
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Tuberkolose.
203
In einer grofleren Zahl chirargischer Tuberkulosef&lle lieflen
sich im Blute mikroskopisch mit dem Antiforminverfahren s&urefeste
St&bchen nachweisen. Verf. glaubt sich berechtigt, diese als Tuberkel-
bazillen auffassen zn dfirfen, wenn anch die definitive Entscheidnng
nicht erbracht seL In 7 positiven Fallen wurde der Tierversuch —
immer mit negativem Ergebnis — angesetzt.
L a n g e r (Charlottenburg).
Haas, W., Uber den Nachweis von Tuberkelbazillen im
strdmenden Blute bei chirurgischen Tuberkulosen.
(Beitr. z. klin. Chirurgie. Bd. 90. 1914. S. 78.)
Blutuntersuchungen bei 24 Patienten. Schnittersclie Technik.
In 11 Fallen warden mikroskopisch sfiurefeste Stfibchen bzw. split ter-
Ahnliche Gebilde gefnnden. Die Tierversuche, die in alien Fallen
angestellt warden, waren samtlich negativ. Es kann also kein
Fall als positiv aafgefafit werden.
Die Moglichkeit, dad Tuberkelbazillen gelegentlich durch de-
struktive Prozesse in die Blatbahn einwandem, soil nicht bestritten
werden. Eine standige Bazill&mie kann nicht anerkannt werden.
Eine diagnostische oder prognostische Bedeutung kommt den zuffilligen
positiven Befanden nicht zu. Langer (Charlottenborg).
Hollers and Oehler, Zur Frage der Mobilisierung der Tu¬
berkelbazillen durch Tuberkulin. (Deutsche med.Wochen-
schr. 1916. 8. 452 u. VeroffentL d. Robert Koch-Stiftung. Bd. 2.
1916. 8. 54.)
Zur Kiarung der Frage, ob Tuberkulineinspritzungen bei tuber-
kuldsen Menschen den Ubertritt der Bazillen in das str5mende Blut
begfinstigen kdnnen, wurde bei 22 Patienten, unter denen alle Stadien
vertreten waren, auf der Hdhe der Tuberkulinreaktion Blut ent-
nommen. Jede Blutprobe wurde an 3 Meerschweinchen verimpft
Die Tiere blieben samtlich tuberkulosefrei.
Bei 32 anderen Patienten wurde vor und nach der Injektion
Blut entnommen. 3mal warden Tuberkelbazillen vorher aufgefunden,
in diesen Fallen war der Bazillennachweis auf der Hdhe der Tuber¬
kulinreaktion negativ. 2mal wurde das umgekehrte beobachtet. Die
Annahme, dafi Tuberkulin Tuberkelbazillen mobilisiere, wird durch
diese Feststellungen nicht gestutzt. Langer (Charlottenburg).
Pans, Vom Ubergang der Tuberkelbazillen ins Blut, und
die Bedeutung der Tuberkulinreaktion bei der
Knochen- und Gelenkstuberkulose. (Zeitschr. f. Chirurgie.
Bd. 135. 1916. 8.132.)
Verf. untersuchte das Blut von Fallen von Kuochentuberkulose
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204
Tuberkulose.
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auf Tuberkelbazillen. Er schliefit sich dem Urteil vieler anderer Unter-
sucher an, daft man aus der mikroskopischen Untersuchung hinsichtlich
des Vorkommens von Tnberkelbazillen im Blute nichts folgern kann.
Von 50 Patienten mit sicher tuberkuloser Gelenkkrankbeit
warden insgesamt 144 Blntproben entnommen and mit demselben
Tierversuche angestellt 6mal fanden sich hier Tuberkelbazillen,
das sind 4,2 Proz. Ferner machte Verf. Untersuchnngen mit hamanem
and bovinem Tuberkulin bei tuberkulbsen and gesund erscheinenden
Personen. Sowohl bei der Pirquetisierung, wie bei der subkutanen
Injektion zeigte es sich, daft die Patienten in der grofien Mehrzahl
auf das humane Tuberkulin starker reagieren, als auf das bovine.
Nur in 6 Proz. aller Faile gab das bovine Tuberkulin starkere
Reaktion. Schmitz (Halle a. S.).
Brosamlen, Otto, liber die Bedeutung der eosinophilen
Leukocyten bei der DurchfUhrung einer Tuberkulin-
kur. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 558.)
Es ist nicht immer leicht zu entscheiden, ob ein Fall von
Lungenschwindsucht fur die Tuberkulinbehandlung sich eignet. So
kommt es, daft man selbst bei vorsichtigstem Vorgehen gegen able
Zufaile nicht geschQtzt ist, wenn man fiberhaupt auch den vor-
geschrittenen Fallen die Vorteile der Tuberkulinbehandlung noch
zugute komraen lassen will, bei denen man unter Umstanden noch
recht gute Erfolge damit erzielt. Es wurden Untersuchungen an¬
gestellt, ob vielleicht das Blutbild durch die Tuberkulineinspritzungen
Veranderungen erfahrt, die sich bei der Durchfuhrung der Tnber-
kulinbehandlung heranziehen lassen. Es zeigte sich, daft im Anschluft
an die Tuberkulineinspritzung eine Vermehrung der weiften Blut-
korperchen stattfindet. Dabei war ein erhebliches Ansteigen der
eosinophilen Zellen zu beobachten, und zwar noch vor dem Auftreten
der allgemeinen und brtlichen Erscheinungen. Oft ging die Er-
scheinung sehr schnell wieder vorfiber. Die Eosinophilie bleibt aus,
wenn irgendwelche Storungen im Yerzuge sind. Bei solchen Fallen
ist dann Vorsicht geboten, und man wird zweckmafiigerweise die
Tuberkulingaben verringern und die einzelnen Gaben in grSfteren
Abstanden verabreichen, vielleicht sogar ganz aussetzen. Kranke,
die von vornherein keine Vermehrung, sondern eine Verminderung
der eosinophilen Zellen zeigen, d&rfen als ungeeignet fiir die spezi-
iische Behandlung angesehen werden. Die Blutuntersuchung gibt
also eine wesentliche Untersttitzung bei der Durchfhhrung der Tu¬
berkulinbehandlung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
v. Szily, A., Uber das Verhalten der Entziindungstiter-
grenze des Alttuberkulins bei Reiziibertragungs-
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Taberkulose.
205
yersnchen mittels Krotonfils von Auge zu Auge. (Zeit-
schr. f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 387.)
Nach Zerstorung des einen Anges mittels Krotonols ist der Ent-
zfindungstiter des Alttuberkulins, gepruft nach 14 tagigem Intervall
am zweiten Auge, vollkommen unver&ndert und ebenso hoch wie
beim unvorbehandelten Kaninchen (0,1 ccm der Verdfinnung 1:750),
im Gegensatz zu den Angaben von Dold und Rados, die eine
wesentliche Erhohung (bis zu 0,1 ccm der Verdfinnung 1:1000000)
festgestellt baben wollten.
Die Annahme dieser Autoren, dad bei den von verschiedenen
Seiten beschriebenen anaphylaktischen Erscheinungen am Auge die
Speziflzitat gegenfiber der nichtspezifischen entziindlichen Sensibili-
sierung zurficktrete, ist daher unbegrfindet. Ebenso werden ihre
Folgerungen hinsichtlich der Entstehung der sympathischen Ophthalmic
hinfallig. Kurt Meyer (Berlin).
Bessau, G., Die Tuberkulinuberempfindlichkeit und die
durch Tuberkulindarreichung zu erzielende Tuber-
kulinunempfindlichkeit. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 81.1915.
8. 371 u. 482.)
Bei dem Vergleich der lokalen Serumuberempfindlichkeit mit der
lokalen Tuberkulinuberempfindlichkeit ergeben sich in der Phase der
Steigerung beider Uberempfindlichkeitsphfinomene zeitlicheUnter-
schiede — es kann bei der lokalen Tuberkuliniiberempfindlichkeit
ein Inkubationsstadium vollig vermifit werden —, quantitative
Unterschiede — langsames und allmahliches Ansteigen bei der Tu-
berkulinttberempfindlichkeit, plbtzliches und sprunghaftes bei der
Serumuberempfindlichkeit — und qualitative Unterschiede — das
Maximum der Entzilndungserscheinungen liegt bei der lokalen Tu-
berkulinreaktion stets im Zentrum, dasjenige der lokalen Serum-
reaktion gelegentlich in der Peripherie (Kranzbildung).
Bei der Serumfiberempfindlichkeit kommt es bald im weiteren
Verlauf zu einer Absenkung (Katanaphylaxie, wahrscheinlich auf
einer Ermudung der Antikorperbildung beruhend), die bei der Tuber-
kulinuberempfindlichkeit nicht eintritt. Dagegen kommt es bei der
Serumfiberempfindlichkeit nie zu den fur die Tuberkulinfiberempfind-
lichkeit charakteristischen Herdreaktionen. Die Tuberkulinfiber-
empfindlichkeit kann also nicht wie die Serumfiberempfindlichkeit
auf Antikorpern beruhen, sie ist vielmehr an das tuberkulose Gewebe
gebunden (Zellen mit spezifischen Funktionen „Tuberkulocyten“). Die
Herdreaktion entsteht durch die Reaktion zwischen Tuberkulin
und vorhandenem tuberkulfisen Gewebe, die Lokal reaktion ist der
Ausdruck der Ffihigkeit des Organismus, tuberkulfises Gewebe zu
bilden; dieses neugebildete Gewebe reagiert mit dem Tuberkulin.
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206
Tuberknloee.
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Die Allgemeinreaktion ist die Folge des bei den Herdreaktionen
in den tuberkulbsen Herden entstehenden and in den Kreislaaf ge-
langenden Oiftes. Progrediente F&Ue zeigen meist hohe Allgemein¬
reaktion bei geringer lokaler Beaktion, klinisch gesnnde bzw. aus-
geheilte Fftlle zeigen meist geringe Allgemeinreaktion bei starker
lokaler Beaktion.
Bei scbwerer Tuberknlinallgemeinreaktion und bei vorsicbtig
ansteigender Tnberknlinbehandlnng kommt es zu einer plotzlichen
bzw. allm&hlichen Absinknng der Tuberkulinnberempfindlichkeit, nach-
gewiesen mittels der Intrakntanreaktion, die als Giftantianapbylaxie
aufzufassen ist. Dieser Unempfindlichkeitszustand ist nnspezifisch,
die tfberempfindlichkeit kehrt allm&hlich wieder, erlangt aber in
langer Zeit nicht die alte H5he. Hannes (Hamburg).
Bessau, tiber die Hervorrnfnng der lokalen Tuberkulin-
empfindlichkeit. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. 8.801.)
Verf. glaubt, dafi die Tuberkulinempfindlichkeit nicht anf Anti-
korpem beruhe, sondem an das tnberknldse Gewebe gebunden seL
Die Herd- and Allgemeinreaktion sind die Folgen der Beaktion
zwischen Tnberkolin and dem vorbandenen tuberkulSsen Gewebe.
Bei dieser Beaktion entsteht ein Gift, das die Herd- and Allgemein¬
reaktion auslOst. Die Lokalreaktion ist der Ausdr&ck dafur, dafi der
Organismns die Fahigkeit besitzt, anf den Taberknlinreiz tuberkalSses
Gewebe za bilden.
Urn diese Anschaunngen, dafi nor das tuberkulose Gewebe an
der Beaktion schnld sei, zu sttitzen, versuchte Verf. tuberkulOses
Gewebe ohne Tuberkulose durch Einspritzang von vorsichtig ab-
getOteten Tnberkelbazillen zur Bildong zu bringen. Es gelang ihm
dies auch besonders bei Einspritzang der abgetdteten Tuberkel-
bazillen in das Banchfell.
Es erwies sich nun, dafi in einer Beihe von Fallen, wo es za
Granulationsgewebe gekommen war, auch die intrakntane Tuberkulin-
prbfong deatlich positiv ausfieL Die Taberkalinallgemeinempfind-
lichkeit dagegen war sehr gering.
Verf. glaubt, dafi seine Befonde vielleicht zu einer Schatzimpfang
gegen Tuberkulose fuhren kbnnten. Schmitz (Halle a. 8.).
Alexander, Hanns, Fruhdiagnose der Lungentnberkalose.
(Beitr. z. Klinik d. Taberk. Bd. 36. 1916. 8. 75.)
Kurze Darstellang der Methoden der Langendiagnostik fQr be-
ginnende Taberknloseerkranknngen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Bnrgese, Alexander M., The arochromogen reaction as an
aid to prognosis in pulmonary tuberculosis and non*
Go i igle
Original from
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Tuberkulose.
207
tuberculous disease. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 66.
1916. p. 82.)
Die Urochromogenreaktion ist ohne Bedeutung fur die Erank*
heitsvoraussage bei Diphtheric, Scharlach und Maseru. Bei vor-
geschrittener Tuberkulose ist der positive Ausfall ein Zeichen einer
schweren Erkraukung, die wahrscheinlich in einigen Monaten zum
Tode ffihren wird; der negative Ausfall dagegen besagt bei vor-
geschrittener Tuberkulose nichts. Die Probe wird so ausgefuhrt, dad
zu den mit der doppelten Menge Wasser verdunnten 5 ccm Urin
drei Tropfen Ealipermanganatlfisung 1:1000 zugesetzt werden. Der
positive Ausfall ist gekennzeichnet durch das Anftreten einer deut-
lichen und bestandigen Gelbffirbung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bochalli, Was leistet die subkutane Alttuberkulinprobe
zur Erkennung der aktiven Lungentuberkulose bei
Erwachsenen? (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 35. 1916. S. 169.)
Nach den Erfahrungen des Verf. in 55 genau beobachteten
Fallen kommt der subkutanen Alttuberkulinprobe ffir die Diagnose
der aktiven Lungentuberkulose bei Erwachsenen nur ein beschrankter
Wert zu. Nur 7mal vermochte die Reaktion durch ihren negativen
Ausfall sichere Aufkl&rung zu geben. In den anderen 48 positiven
F&llen 15ste sie nur 12mal (25 Proz.) Herdreaktionen aus, von denen
6 vorfibergehend geschadigt warden und es fiberhaupt fraglich blieb,
ob der Prozefi durch die Herdreaktion nicht erst aktiv geworden war.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Keppler und Erkes, tlber den Wert der Tnberkulinherd-
reaktion fur die Diagnose unklarer Hfiftgelenks-
erkrankungen. (Arch. f. klin. Chirurgie. Bd. 104. 1914. S. 800.)
Bei 41 Fallen von Hfiftgelenkserkrankungen war nach subkutaner
Tuberkulininjektion 15mal die Herdreaktion, d. h. die entzfindliche
Reaktion am Erankheitsherde positiv. In diesen Fallen bestatigte
der Yerlauf den tuberkul5sen Charakter der Erkrankung. Auch der
negative Ausfall scheint zuveriassig zu sein. Eine viel geringere
und nur sehr bedingt zu verwertende Bedeutung haben die Pirquet-
sche und die subkutane 8tich- und Allgemeinreaktion fur die Diagnose.
Langer (Charlottenburg).
Oonquist, Johan, Beobachtungen fiber den Ablauf der
v. Pirquetschen Reaktion bei Eindern. (Jahrb. f. Einder-
beilk. Bd. 79. 1914. S. 71.)
Bei Eindern mit exsudativer Diathese kommt es meist zur Ent-
wicklung sehr grofier Papeln. Setzt man Alttuberkulin mit Serum
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208
Tuberkulose.
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eines Kindes, welches vorher — genauere Zeitangaben fehlen —
0,2—0,5 g Alttuberkulin subkutan erhalten hat, aaf 6 Standen in
den Brutschrank bei 37° C, so erf&hrt das Alttnberkulin eine der-
artige Abschw&chung, dafi die damit angestellte Pirquetsche
Reaktion negativ ausfallen kann. Hannes (Hamburg).
K1o 86, E., Cber die Verwendung von Mischtuberknlin
znr kutanen Tuberknlinprobe. (Mtinch. med. Wochenschr.
1916. S. 933.)
Es wird empfohlen fur die Hantreaktion nach Pirquet ein
Tuberkulin zn verwenden, das gemischt ist zu gleichen Teilen ans
Alttnberkulin und Perlsnchttuberknlin, da nnr anf diese Weise
wirklich alle Faile von Tnberkulose erkannt werden konnen. Es
gibt eine Anzahl von Fallen von einwandfreier Tuberkulose* die nur
anf Perlsnchttuberknlin reagieren und bei der alleinigen Verwendung
von Alttuberkulin ganz der Feststellung durch die Tuberknlinprobe
entgehen wurden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bronfenbrenner, C., Kahn, Morris H., Rockmann, J. and Kahn,
Max, Further studies of biological methods for the
diagnosis of tuberculosis. (Arch, of internal Med. Vol. 17.
1916. p. 192.)
Verschiedene Proben des Besredkaschen Tuberkulins kdnnen
erhebliche Unterschiede in ihrer Wirksamkeit beim Komplement-
bindungsversuch zeigen. Hauptsachlich ist dies bedingt durch Unter¬
schiede im Lipoidgehalt. Es empfiehlt sich daher, die spezifischen
Eiweifistoffe durch Essigsaurefailung von den Lipoiden zu trennen.
Aber auch die gereinigten Praparate konnen noch differieren, was
wohl von der Eigentiimlichkeit der jeweils zur Herstellung benutzten
Stamme abhangig ist. Die Widerspruche in den Ergebnissen der
einzelnen Autoren finden so wohl ihre Erkiarung.
Jedenfalls gibt das Besredkasche Tuberkulin die besten Re-
sultate im Komplementbindungsversuch. Obgleich die Reaktion mit
ihm auch in manchen klinisch nicht tuberkulosen Fallen positiv aus-
fallt, scheint sie doch spezifisch zu sein. In 87 Proz. dieser Faile
fiel die Reaktion auch mit irgendeinem anderen Tuberkulin prapar at
positiv aus. Kurt Meyer (Berlin).
Selter, Hugo, Der Wert der Intrakutantuberkulinreaktion
bei Meerschweinchentuberkulose. (Veroffentl. d. Robert-
Koch-Stiftung. Leipzig [Thieme]. Bd. 1. 1916. S. 132 u. Deutsche
med. Wochenschr. 1916. S. 77.)
Die Intrakntanreaktion war bei gesunden und nicht tuberkulos
infizierten Meerschweinchen niemals positiv, Eine positive Reaktion
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Tuberkulose.
209
ist entscheidend far das Vorhandenseio einer angefangenen Tuber-
koloseinfektion, eine negative beweist aber nicht das Gegenteil. Ein
negativer Ausfall, selbst nach Verlauf von 3—5 Monaten, erlanbt
noch nicht den Schlufi, dafi das verimpfte Material keine Tuberkel-
baziUen enthalt and keine Taberknlose im Korper vorhanden ist.
Verf. halt das Verhaitnis des Gewichtes der Milz zn dem des ganzen
Tieres als das sicherste Kriterinm fur eine Tnberkulose. Bei Meer-
schweinchen, die anf dem Inhalationswege nor schwach infiziert
waren, wnrde zeitweilig eine positive, spater eine negative Reaktion
beobachtet; die Sektion ergab in diesen Fallen keinen Anhaltspunkt
far Taberkalose. Nach Ansicht des Verf. mnfi bei diesen Fallen
eine Ansheilnng stattgefanden haben. Rhein (Posen).
Kronberger, Zur Bewertung der intrakatanen Tuber-
knlinreaktion. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 753.)
8 el ter beobachtete, dafi bei infizierten Meerschweinchen die
anfanglich positive Intrakatanreaktion spater wieder negativ wird.
Er schliefit daraus anf die Moglichkeit einer spontanen Ansheilnng.
Es handelt sich hierbei aber nicht am eine an sich auch sehr nn-
wahrscheinliche spontane Heilung, sondern am eine Heilung anter
dem therapeatischen Einflafi der wiederholten Tuberkulininjektionen.
Ahnliche Effekte sind auch bei der therapeatischen Anwendang der
Pirqaetschen Reaktion beim Menschen erzielt werden.
Langer (Charlottenbarg).
Koch, Herbert, Die Taberkulinbehandlang im Kindes-
alter. (Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. 1916. S. 1.)
Bericht fiber 45 behandelte Ffille von Tuberkulose der Lnngen,
der serosen Haute, der Drflsen and Knochen and von latenter Taber¬
knlose. Zar Verwendang kam das Alttuberkulin AT und das eiweifi-
freie Tuberkulin ATF, Anfangsdosis fur AT Vio«o f ftr ATF
Vioo Enddosis 1 mg bzw. 10 mg. Aas theoretischen Erwfigangen
Anwendang einer grdfieren Flfissigkeitsmenge (20 bzw. 10 ccm), in
der die Tuberkulinmenge gegeben wird, Wechsel der Injektionsstelle,
Steigerang der Dosis in geometrischer Progression. Bei 2maliger
Injektion in der Woche, Wiederholung der Dosis bei Auftreten einer
Allgemeinreaktion wnrde die Enddosis darchschnittlich mit 18 In-
jektionen in 9 Wochen erreicht.
In 7 Fallen konnte keine Besserung erzielt werden Oder mufite
die Behandlnng wegen zu starker Reaktion abgebrochen werden, in
38 Fallen gfinstige Beeinflussung hinsichtlich des lokalen Befundes
and der aas diesem entspringenden Symptome and hinsichtlich des
Allgemeinbefindens. Von der spezifischen Behandlnng auszuschliefien
sind schwere kavernfise Prozesse beider Lnngen, Amyloidose der
Erate Abt. Bef«r. Bd. 6C. No. 8/9. 14
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210
Tnberkulose.
parenchymatosen Organe, miliare Tnberkulose und tuberkuldse Me¬
ningitis. H a n n e s (Hamburg).
Stommel, Albert, Erfahrungen mit Tuberkulin Rosenbach
bei der Behandlung der internen Tnberkulose der
Kinder. (Arch. f. Kinderheilk. Bd. 62. 1914. S.387.)
Bericht fiber 22 Falle, 18 Lungen- und Bronchialdrfisentuber-
kulosen und 4 Bauchfelltuberkulosen. Anfangsdosis 0,01, Enddosis
1,0, langsames Ansteigen der Dosen um 0,01—0,1 mit Zwischen-
rfiumen yon 2—3 Tagen. Allgemeinreaktion wurde nur selten beob-
achtet, in mehreren Fallen aber starkere Lokalreaktion.
Von den 18 Fallen der Lungen- und Bronchialdrfisentuberkulose
zeigten 6 eine deutliche, 4 eine geringgradige Besserung, 5 wurden
in keiner Weise beeiufluBt, wfihrend bei 3 Fallen eine Verschlimme-
rung eintrat.
Ein Schwinden des krankhaften Lungenbefundes wurde in einem
Falle beobachtet, eine deutliche Beeinflussung der Temperatur-
bewegung fand sich in keinem Falle, Allgemeinbefinden und Kdrper-
gewichtszunahme wurde in 14 Fallen gfinstig beeinflufit, jedoch lfiBt
sich bei diesen beiden letzten Punkten nicht sicher entscheiden in-
wieweit diese Besserung auf Kosten der Tuberkulinbehandlung oder
auf Kosten des Aufenthaltes im Krankenhause zu setzen ist.
Bei den 4 Fallen von Bauchfelltuberkulose in 3 Fallen Besserunng,
Abnahme des Bauchumfanges, Schwinden der Durchffille, Entfieberung.
Hannes (Hamburg).
Cemach, A. J., Die Behandlung der Otitis media tuber¬
culosa mit Tuberkulomucin. (Wien. klin. Wochenschr. 1916.
S. 320 u. 357.)
Die Tnberkulose des Ohres ist eine recht haufige Erkrankung.
Sie wird nicht nur als Komplikation der fortgeschrittenen Lungen-
phthise beobachtet, sondern begleitet auch beginnende Lungenspitzen-
prozesse und scheint nicht selten auch primfir aufzutreten. Die leichte
Form der Ohrtuberkulose, insbesondere die reine tuberkuldse Schleim-
hauteiterung ohne Neigung zu Gewebszerfall, kommt haufiger vor,
als angenommen wird. Zur Sicherung der Diagnose besitzen wir
ein sehr zuverlfissiges Hilfsmittel in der histologischen Untersuchung
der vorhandenen Granulationen, das nur ausnahmsweise im Stiche
lafit Demgegenfiber ist der Nachweis der Tuberkelbazillen im Eiter
yon untergeordneter Bedeutung, da er auch bei Anwendung von
Anreicherungsmethoden nur in einem Teil der sicher tuberkuldsen
Falle gelingt.
Bezfiglich der Behandlung mit Tuberkulomucin fiuBert sich Verf.
fol gen derm aBen: Die Tnberkulose des Mittelohres und des Warzen-
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Tuberkulose.
211
fortsatzes ist dorch spezifische Behandlung mit einem geeigneten
Pr¶t sicher zu beeinflussen. Das Tnberkuloroucin ist nach den
bei Behandlung der Ohrtnberknlose gemachten Erfahrungen ein Heil-
mittelvon hohem therapentischen und diagnostisch-prognostischen Wert.
Die Prognose h&ngt in erster Linie ab von der Reaktionsfahigkeit
der Kfirperzellen, die dnrch die Stichreaktion in einwandfreier Weise
angezeigt wird, dann von der Heilnngsf&higkeit des prim Sr en Lungen-
herdes und endlich von der Ausdehnnng der Gewebszerstfirungen im
Ohre selbst. Von den verschiedenen Formen der Ohrtaberknlose sind
die reinen Sckleimhauteiterungen am leichtesten zu beeinflussen, wfth-
rend die ostitischen Prozesse je nach der Ausdehnnng eine mehr oder
weniger schlechte Prognose haben. Gildemeister (Posen).
Bonier und Berger, Zur Behandlung der Tuberkulose mit
Partialantigenen nach Deycke-Much. (Deutsche med.
Wochenschr. 1916. S. 622.)
Die Partialantigenbehandlung ist eine kflnstliche aktive Im-
munisierung; sie ahmt in idealer Weise den natiirlichen Immuni-
sierungsvorgang nach. Sie wird durch Intrakutanproben geleitet und
kontrolliert. Sie eignet sich auch zu ambulanter Behandlung.
L a n g e r (Ch arlottenburg).
Simon, W. V., Zur Bewertung des Friedmannschen Tu-
berkulosevaccins. (Beitr.z.klin.Chirurgie.Bd.93.1915.S.541.i
In seiner jetzigen Gestalt ist das Mittel vfillig unbrauchbar:
es ist weder unschadlich, noch wirkt es prophylaktiscb. Zunachst
ist genaue Angabe zu verlangen fiber Art, Ursprung und Zubereitung
des Vaccins. Solange es nicht einwandfrei hergestellt ist, laflt sich
ein sicheres Urteil ttberhaupt nicht abgeben, da man nicht wissen
kann, was man fiberhaupt einspritzt und miteinspritzt. Unmittelbar
nach der Injektion werden Besserungen beobachtet, dies gibt trotz
aller schliefllichen Miflerfolge zu denken und ermuntert zu weiteren
Laboratoriumsversuchen. Die Anwendung beim Menschen ist vor-
l&ufig unyerantwortlich. Langer (Charlottenburg).
Opitz, H., Beitrag zur Wirkung des Friedmannschen
Tuberkuloseheilmittels bei Kindern. (Zeitschr.f. Kinder-
heilk. Bd. 12. 1915. S. 4.)
Bericht fiber 10 Ffille; 2 Lungentuberkulosen, je eine Pleuritis
exsudativa, Bauchfell- und Hauttuberkulose und 5 Falle von chirur-
gischen Tuberkulosen. Keine erheblichen Besserungen, eher in einigen
Fallen Verschlechterung. Die Injektionen erfolgten intramuskulfir
und intrayenOs unter genauer Befolgung der Angaben von Fried¬
mann. Hannes (Hamburg).
14*
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212
Tuberkulose.
Mfiller, Wilhelm, Eine Analyse der Immunit&t bei chirur-
gischer Tuberkulose and der EinfluB nichtspezifi-
scher physikalischer Mafinahmen anf den Immuni-
tfitszustand. (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 34. 1915. S. 111.)
Verf. bat bei chirargischen Tnberkulosef&llen die Frage unter-
sucht, fiber welchen Immnnit&tsgrad der Kfirper vor der Licht-
behandlnng verffigt and welchen er nach deren Einwirkung zeigt.
Zur Messung des Immunit&tsgrades bediente er sich der Intrakutan-
reaktion mit Tuberknlosepartialantigenen; auBerdem wnrde in einer
Anzahl von Fallen die Komplementbindang untersacht, aber nicht
regelm&Big, da sie zu wechselnde Resultate gibt. Als anf den
Verlauf der Tuberkulose gfinstig einwirkende Lichtstrahlen kamen
das Rontgen- und Quarzlicht und ganz besonders das natfirliche
Sonnenlicht in Betracht. Es liefi sich nachweisen, dafi eine Zunahme
der Immunit&tskrafte nicht nur im allgemeinen, sondern auch im
spezieUen mefibar ist, d. h. dad sich der Effekt der Lichtbehandlung
auf die Teilabwehrkr&fte des Korpers zahlenmafiig bestimmen l&Bt.
Dadurch wird eine Analyse der Immunit&t in jedem Stadium einer
tuberkulosen Erkrankung mbglich, dadurch l&Bt sich weiter ent-
scheiden, welche Heilmittel fiberhaupt einen EinfluB auf die Immu¬
nit&t haben, und welche Bestrahlung zur Verstarkung bestimmter
Teilabwehrkr&fte in Anwendung kommen muB. Aus den Versuchen,
deren Einzelheiten im Original nachzusehen sind, geht hervor, dad
bestimmte Lichtgattungen, besonders kfinstliche Hohensonne, einen
ausgezeichneten EinfluB auf die Immunkr&fte des Kdrpers bei chir-
urgischer Tuberkulose ausfiben. W. Gaehtgens (Hamburg).
Miiller, Wilhelm, Eine Analyse der Wirkung nichtspezi-
fischer Mittel bei chirurgischer Tuberkulose. (Mfinch.
med. Wochenschr. 1915. S. 1077.)
Verf. beobachtete bei chirurgisch Tuberkulosen, die mit Rdntgen-
strahlen, Quarzlampen- Oder Sonnenlicht behandelt warden, eine Zu¬
nahme der Hautempfindlichkeit gegenfiber den intrakutan einge-
spritzten Partialantigenen des Tuberkelbazillus, die mit einer Besserung
des Beflndens einherging. Er schlieBt daraus, daB die Strahlen nicht
als solche, sondern nur mittelbar wirken, indem sie die Immunit&t
verst&rken.
Er glaubt ferner, dafi die klinische Beobachtung zur Beurteilung
von Heilerfolgen nicht genfigt. Erst eine genaue ziflernm&fiige Fest-
stellung des Immunit&tszustandes mit Hilfe der Partialantikbrper
gibt Aufschlufi auch fiber den Wert nicht speziflscher Heilverfahren.
Die einzelne Heilmittelwirkung kann abgestuft Oder abgestellt werden,
je nachdem die Teilabwehrkr&fte unter ihrem EinfluB stehen bleiben,
wachsen Oder gar verschwinden. Kurt Meyer (Berlin).
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Taberkolose.
213
Naegeli, Die Anderung der serologischen Reaktion des
Blutes nach der extrapleuralen Thorakoplastik. (Beitr.
z. klin. Chirargie. Bd. 90. 1914. S. 351.)
Die im Anschlafi an die Thorakoplastik bei LuDgentuberkulose
auftretende vornbergehende Temperatnrsteigerang mit anschliefiendeni
definitivem Abfall wird aafgefaflt als vorubergehende Uberschwem-
mong des Korpers mit Toxinen. Ein experiuenteller Nachweis ist
hierfur nicht gegeben, es l&flt sicb aber zeigen, daB die Pr&zipitin-
knrve zunkchst einen wenige Tage anhaltenden Abfall zeigt, dem
mit der Bessernng des Kranken ein Anstieg folgt. Aucb flir die
Antoprfizipitinreaktion von C. Spongier, die als Ausdrnck der
Menge der im Blnte kreisenden Toxine aufgefafit werden soil, laBt
sich eine GesetzmaBigkeit anfftnden. Langer (Charlottenburg).
Selter, H., Reinfektion and Immunit&t bei Tuberkulose.
(VerSffentl. d. Robert Koch-Stiftang. Leipzig [Tkieme]. Bd. 1. 1916.
8.105 a. Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 283.)
Verf. wiederholt den Kochschen Versnch der ge&nderten Re-
aktionsweise des Meerscbweinchens bei wiederholter Infektion mit
der Anderung, daB er genau abgezahlte Bakterienmengen anwendet.
Die prim&re Infektion bewerkstelligt Verf. aufier dnrch subkutane
(100—1000 Baz.), auch noch dnrch intravendse (1000 Baz.) Injektion
and darch Inhalation (1000 Baz.). Die Ansz&hlnng geschah wie in
der vorhergehenden Arbeit. Nach 2 1 /, Monaten warden subkutan
am Bein 10* resp. 10 7 BaziUen injiziert. Genane Tierkontrollen legten
Zengnis ab von der Virnlenz der seknnd&r eingeimpften Bazillen.
Bei Meerschweinchen, die mit einer todlichen Dosis infiziert waren.
trat nach einiger Zeit eine veranderte Reaktionsfahigkeit der Hant
aof, die darin bestand, daB die unter die Hant gebrachten Tuberkel-
bazillen, je nach der Menge, iiberhaupt nicht zar Geltang kamen
Oder nach Entstehung einer Entzundung nach anden geschafft warden,
woraaf der Entziindangsprozefi ausheilte. Ein EinflaB aaf die innere
Taberkolose war in keiner Weise sichtbar. Bei schwacher prim&rer
Infektion konnte auch keine Virulenzabnahme der 2. Infektion beob-
achtet werden. Abgesehen von den Hanterscheinungen an der In-
jektionsstelle, wirkten die reinflzierenden Bazillen ebenso anf den
Organismns ein wie die prim&r infizierenden. Verf. kann nicht der
Ansicht Rbmers beitreten, nach der die in der Kindheit angesteckten
infizierten Individnen gegen spatere Ansteckang immun seien. Er
rerspricht sich mehr Erfolg f&r die LOsung des Immanitats-
problems darch Versache an Meerschweinchen, die, wie er beob-
achtete, nach Injektion geringer Dosen spontan geheilt waren.
Rhein (Posen).
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214
Tuberkulose.
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Reiche, F., Reinfektion und Immunitiit bei Tuberkulose.
(Med. Klinik. 1016. S. 1039.)
Auf Grund jahrelanger umfangreicher Beobachtungen und Nach-
forschungen an kranken Menschen wird zu der Frage Stellung ge-
nommen, ob wiederholte Reinfektionen fur das Zustandekommen der bei
Erwachsenen sicb entwickelnden Phthise in der Regel verantwortlich
zu machen sind-, Oder aber metastasierende Autoinfektionen aus alten
in der Eindbeit erworbenen tuberkulosen Herden. Wie schon nach den
Tierversuchen verschiedene Forscher dazu gefuhrt sind, der ersteren
Auffa8sung zuzuneigen, so sprechen auch diese Beobachtungen zu-
gunsten dieser Annahme. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lewandowsky, F., Tuberkuloseimmunitat und Tuberku-
lide. (Experimentelle Studien.) (Arch. f. Derm. u. Syphilis.
Bd. 123. 1916. S. 1.)
Aus den interessanten umfangreichen Untersuchungen des Verf.,
deren Einzelheiten im Original nachgelesen werden mfissen, geht
hervor, dafl die Immunit&t des tuberkulQsen Organismus gegen Re¬
infektion darauf beruht, dab zun&chst durch einen chemischen Vor-
gang, an dem offenbar die lebenden Zellen am Orte der Reinfektion
wesentlich beteiligt sind, aus den Tuberkelbazillen, sei es durch
Abbau, sei es durch andere biologische Verfinderungen, eine toxische
Substanz in Freiheit gesetzt wird. Die unter der Einwirkung dieses
Zellgiftes entstehende lokale Entzundung und Nekrose fuhren schlieb-
lich zur mechanischen Abstobung der abgestorbenen Hautzone und
damit zur Entfernung des grdbten Teiles der neu eingebrachten
Tuberkelbazillen. Wei ter findet durch einen noch unbekannten bio-
chemischen Prozeb ein langsamer Abbau und eine allm&hliche Zer-
stbrung der ubriggebliebenen Bazillen statt. Der Organismus reagiert
auf diese nnter der Einwirkung spezifischer Antikorper lSLngere Zeit
andauemde Abspaltung kleiner Giftmengen mit der Bildung tuber-
kuloiden Gewebes. Die Versuche des Verf. lassen es als sehr un-
wahrscheinlich erscheinen, dab Tuberkelbazillen ungeschkdigt in vSllig
reaktionslosem Gewebe liegen bleiben. „Die Tuberkulide werden
also durch Tuberkelbazillen verursacht, die meist auf dem Blutwege
in die Haut gelangen und dort dnrch Immunitatsvorg&nge zugrunde
gehen, wobei je nach der Intensitat und Schnelligkeit des ProzesseB
bald entzundliches nnd nekrotisches, bald tuberkuloides Gewebe ent-
steht.“ W. Gaehtgens (Hamburg).
Mebler, H. und Ascher, L., Die Chemotherapie der Tuber¬
kulose mit Enzytol (Borcholin) auf Grund der chemi¬
schen Imitation der Rbntgenstrahlen. (Beitr. z. Klinik
d. Tuberk. Bd. 33. 1915. S. 221.)
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Tuberkulose.
215
Die yon den Verff. angewandte Enzytol- (Borcholin-) Therapie
bernht nicht nnr anf der chemischen Imitation der Rontgenstrahlen,
welch letztere mit gntem Erfolge bei Drusen- nnd Enochentuber-
knlose angewandt und bei Lnngentnberknlose empfohlen werden,
sondern anch anf der Tuberkulobakteriolyse, wie sie fiir das Cholin
von Deycke and Mach nachgewiesen worden ist. Die bei der
Behandlnng yon Tuberkulosekranken erzielten Erfolge sind so viel-
yersprechend, dafi die Enzytoltherapie eine Verbesserung der Dauer-
resaltate nach Anstaltsbebandlnng zn verbtirgen scheint. Bei Pa-
tienten mit Langentaberkolose bildeten manchmal schon nach ver-
hSItnismfifiig wenigen Einspritzangen die nach Ziehl gefarbten
Tuberkelbazillen nicht mehr Stabchen-, sondern Kornerreihen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Stern, Uber die Speicherang yon Medikamenten in tu¬
be rkulSsem Gewebe. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 26. 1916. S.244.)
Nach den Ausffihrungen des Verf. schaffen die anatomischen
Veranderungen im tuberkulosen Gewebe in Verbindung mit einer
Veranderung in der Blutyerteilung, die sich anch kfinstlich herbei-
ffihren lfifit, mechanische Verh<nisse, die za einer Anreicherang des
tuberkal5sen Gewebes mit den ihm auf dem Blutwege zugefuhrten
Stoffen Anlafi geben konnen. Zur Erklarung dieser Tatsache braucht
man nicht anf den znrzeit noch wenig bewiesenen Begriff der
„Chemotherapie der Tuberkulose" zurfickzugreifen. Zumal fiir die
Enpfertherapie ist die wirkliche „Affinitat“ des Praparates zum
Tuberkelbazillus nicht erwiesen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Pohlmann, Carl, Uber Menthol-Eukalyptol-Injektionen
bei Lungentuberkulose. (Munch, med. Wochenschr. 1916.
S. 1452.)
Wegen schlechter Erfahrungen auf Grand yon Nebenwirkungen
wurde die Behandlnng aufgegeben.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Straufi, Artur, Uber die Behandlung der aufieren Tuber¬
kulose mit Lecutyl und kiinstlichem Sonnenlicht.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 449.)
Das zimtsaure Eupfer, Lecutyl genannt, hat eine durch Versuche
an Tieren und Menschen nachgewiesene spezifische Wirkung auf die
Tuberkulose, die aber nicht ausreicht, um die allgemeine Tuberkulose
zu heilen. Es wird fiber die gfinstigen Erfolge bei der Qrtlichen
Behandlung der aufieren Tuberkulose mit Lecutyl berichtet. Wo es
gelingt, mit dem Lecutyl die Herde yollkommen zu sfittigen, ist eine
ruckfallfreie firtliche Heilung mfiglich. Aber auch bei tieferen Er-
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Tuberkulose.
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krankungsformen des Lupus fuhrt diese Behandlung bei groBer Sorg-
falt oft zu Heilungen. Es werden mehrere derartige Falle mitgeteilt,
die seit Jahren in Beobachtung sind. Besouders empfehleuswert
ist die Verbindung der Strahlenbehandlung mit der allgemeinen und
drtlichen Kupferbehandlung, die mehr leistet als jedes einzelue Ver-
fahren fiir sich. Auch hierfiir werden Beispiele mit Abbildungen
gegeben. Es wird auf diese Weise nicht nur eine Heilung der
auBeren Erscheinungsformen der Tuberkulose erzielt, sondern auch
eine erfolgreiche Behandlung des tuberkuldsen Menschen. Das Kupfer
ubt offenbar einen spezifischen EinfluB auf die tuberkuldsen Prozesse
aus, der sich ganz augenfkllig auf das kranke Gewebe beschrknkt,
ganz ahnlich der Tuberkulinwirkuug. Es wird yersucht, die ver-
einte Wirkung von Kupfer und kunstlichem Sonnenlicht in einer
Steigerung der Oxydationsvorg&nge zu sehen. Auch fur die Heilung
der Lungentuberkulose kdnnte diese vereinte Wirkung vielleicht von
Bedeutung werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Straufi, Artur, Berichtigung zu dem von Herrn Prof. Stern
in No. 8/12. 1915. S. 238 erw&hnten Todesfall nach der
Injektion von Kupferldsung. (Tuberculosis. Bd. 15. 1916.
S. 63.)
Stern, Erwiderung auf vorstehende „Berichtigung“.
(Ebenda. S. 64.)
Polemisch. W. Gaehtgens (Hamburg).
Heising, Joseph, Nohrings „B 4“, ein neues Heilmittel
gegen Tuberkulose? (Beitr. z. Klinik d. Tuberk. Bd. 36. 1916.
8.91.)
Das Prinzip der Herstellung des Mittels beruht darauf, durcli
Zusatz von Salzs&ure zur Galle das B 4 freizumachen und dann durcli
Natronlauge niederzuschlagen. Von dem B 4 werden 0,3 ccm mit
der gleichen Menge J / 4 proz. steriler Natronlauge verdunnt und unter
die Bauchhaut gespritzt; fur die spkteren, alle 3 Wochen wieder-
hoiten Injektionen kamen 0,2 ccm B 4 und ebensoviel 1 l l proz. sterile
Natronlauge in Anwendung. Nach der Einverleibung treten eine
allgemeine, eine lokale Keaktion an der Einstichstelle und zuweilen
eine Herdreaktion innerhalb ca. 24 Stunden auf. Ob diese Heaktioneu
spezifisch sind, d. h. sich nur bei Tuberkuldsen einstellen, konnte
nicht gepriift werden; eine Fieberreaktion wurde nie beobachtet.
Bei der Behandlung von 24 Lungentuberkulosekranken erwies sich
das Praparat als unschadlich. Bei 6 Fallen = 25 Proz. wurden bei
der Behandlung mit B 4 so gute Besserungen erzielt. dafi die weitere
Prufung des Mittels wiinschenswert erscheint.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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Tuberknlose.
217
Backer, Max, Die Sonnen-Freiluftbehandlung der
Knochen-, Gelenk- sowie Weichteiltuberkulosen.
Stuttgart (Ferd. Enke) 1916.
Die mit zahlreichen lehrreichen Abbildungen, Tabellen and Tafeln
versehene Broschiire bringt den Abdruck eines schon im Juli 1914
auf der Stuttgarter Hygiene-Ausstellung gehaltenen Vortrags. Ob-
wohl allgemeinverstfindlich gehalten, wird ihre Lekture auch dem
Arzt Nutzen bringen, da das ganze Gebiet der Sonnen-Freiluft-
behandlung der cbirargischen Tuberknlose kurz, aber erschfipfend
dargestellt ist. Zugrunde legt Verf. hauptsachlich die von ihm selbst
in seiner Anstalt in Riezlern bei Oberstdorf gewonnenen Erfahrungen.
Mit W&rme tritt er ffir eine ausgedehnte Anwendung dieser Therapie
ein, deren Durchffihrung er auch im deutschen Mittelgebirge und
sogar im Flachlande ffir mfiglich halt. Kurt Meyer (Berlin).
Bacmeister, Die Erfolge der kombinierten Quarzlicht-
Rdntgentiefen-Therapie bei der menschlichen
Lungentuberkulose. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 99.)
Yon klinischem Interesse. Langer (Cbarlottenburg).
Mayer, Arthur, Fortschritte in der Strahlentherapie der
Lungentuberkulose. (Tuberculosis. Bd. 15. 1916. S. 107.)
Kurze Mitteilung fiber das Ergebnis der Quarzlicbtbehandlung
bei 28 Fallen von Lungentuberkulose. Abgesehen von der erheb-
lichen subjektiven Besserung, wurde durch die Strahlentherapie die
Temperatur in der Mehrzahl der Ffille gunstig beeinfluBt, das Gewicht
nahm zu, die Tuberkelbazillen schwanden aus dem Answurf, der
klinische und Rfintgenbefund wurde wesentlich gebessert. Die Wir-
kung der Quarzlampenbestrahlung besteht wahrscheinlich in einer
Entlastung der Lungen durch die starke Hyperfimisierung der Haut
verbunden mit einer Umstimmung der immunisatorischen Schutz-
krafte. W. Gaehtgens (Hamburg).
Gutstein, M., Zur Behandlung der Lungentuberkulose
mit ultraviolettem Lichte. (Beitr. z. Klinik d. Tuberk.
Bd. 35. 1916. S. 233.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Gerhartz, Heinrich, Behandlung der Lungentuberkulose
mit intensivem rotreichem Licht. (Munch, med. Wochen¬
schr. 1915. S. 1174.)
Von 16 SchwertuberkulQsen, deren Thorax mit rotreichem Bogen-
lampen- Oder Neonlampenlicht bestrahlt wurde, starben 4, die sfimt-
lich auch an Darmtuberkulose litten.
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Tuberkulose.
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In alien Fallen, auch bei den Gestorbenen, verringerte sich die
Progredienz des Lungenprozesses. In 10 Fallen gingen die rbntgeno-
logischen Erscheinungen zuriick. Eine Yergrbfierung Oder Neuent-
stehung von Kavernen warde nicht gefunden. Nennenswerte Blatnngen
traten nicht auf. Hasten und Nachtschweifle verringerten sich. Das
Gewicht hob sich. Die Rasselgerausche und die Auswarfsmenge
gingen fast ausnahmslos zuriick. Bazillenfrei wurde das Sputum
nicht. Die Temperatur sank in alien Fallen, in 6 auf normale Werte.
Aufier bei 3 Fallen flelen auch Puls- und Atemfrequenz ab. Eine
jeder sonstigen Behandlung trotzende Gelenkerkrankung bildete sich
zuriick.
Auch die Tierversuche, die an 63 Meerschweinchen angestellt
warden, sprechen fur eine objektiv giinstige Wirkung der Bestrahlung.
Yon 35 sehr leicht infizierten Tieren wiesen die Kontrolltiere die
doppelte Anzahl von Knotchen auf. Von einer Serie von 28 sehr
schwer infizierten Tieren lebten die 14 Kontrolltiere im Mittel
36 Tage, die bestrahlten 40,5 Tage. 2 bestrahlte Tiere iiberlebten
um 24 und 36 Tage das letztverendete Kontrolltier.
Kurt Meyer (Berlin).
Kilpferle und Bacmeister, Experimentelle Grundlagen fiir
die Behandlung der Lungentuberkulose mitRontgen-
strahlen. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 96.)
In einer friiheren Arbeit (Deutsche med. Wochenschr. 1913. Nr. 33)
war festgestellt wordeu, daB Rontgenstrahlen die experimentelle
Kaninchentuberkulose beeinflussen, und zwar durch Zerstorung des
tuberkulosen Proliferationsgewebes; bei der beginnenden Tuberkulose
werden die entstehenden Tuberkel alsbald fibres umgewandelt, bei
der entwickelten Tuberkulose tritt durch Neubildung von Binde-
gewebe eine scharfe Abgrenzung des tuberkulbsen Prozesses gegen
das gesunde Gewebe ein. Eine direkte Beeinfiussung der Tuberkel-
bazillen ist nicht festzustellen.
Neue Versuchsreihen geben Hinweise fur die Technik. Aus einer
ersten Serie h&matogen infizierter Kaninchen ergibt sich, daB zu
kleine Dosen mit langen Pausen erfolglos bleiben. Erst in einer
zweiten Serie gelang es, die optimalen Bedingungen zu treffen. Drei
Tiere warden 4 Wochen nach hamatogener Infektion mit Energie-
mengen von 20—30 X Oberflfichenenergie in Pausen von 3—5 Tagen
bestrahlt. Wahrend sich bei Kontrolltieren das typische Bild aus-
gebreiteter Tuberkulose entwickelte, ergab die mikroskopische Lungen-
untersuchung der bestrahlten Tiere in einem Fall das Bild der
beginnenden Heilung, in einem zweiten Fall war histologisch die
fortschreitende Heilung deutlich zu verfolgen (Verschwinden des
spezifischen Granulationsgewebes, Bildung von jungem Bindegewebe'.
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Taberknlose.
219
Ein dritter Fall zeigte das Bild der vollig ausgeheilten Taberknlose.
Eine weitere Beihe von Tieren mit hftmatogener Infektion zeigte,
dafi bei Anwendung sehr grofier Strahlenenergiemengen in knrzen
Zwischenr&nmen zwar die Entwicklnng der Tnberknlose gehemmt
wird, dad aber gleichzeitig eine direkte Schadigung des Lungen-
gewebes erfolgt, die zn folgenschweren Bronchitiden nnd Broncho*
pnenmonien fBhrt. Es wird ferner knrz mitgeteilt, daft bei der
experimentellen Inbalationstnberknlose analoge Resultate zu erzielen
sind. Vergleichsweise angestellte Versuche mit Quarzlampenbestrahlnng
nnd mit Cholinbehandlung batten kein Besultat.
Dnrch Yerimpfung des Lnngengewebes von bestrahlten Kaninchen
l&fit sich zeigen, daft die Tnberkelbazillen dnrch die ROntgenstrahlen
nicht abgetdtet werden. Langer (Charlottenbnrg).
Spitzer, Ludwig, Uber die Anwendung des Kohlenbogen-
lichtbades bei primaren nnd seknnd&ren Tuber-
knlosen der Haut nnd Schleimhaut. (Munch, med. Wochen-
schr. 1916. S. 1541.)
Das Kohlenbogenlicht bewahrte sich als ausgezeichnetes Heil-
mittel gegen die Hanttuberknlose. Ebenso wurde eine erstaunliche
Wirknng auf taberknlose GeschwUrsbildnngen der Mnndschleimhant
festgestellt. Fiir die Behandlnng sind 50—100 Lichtbader erforder-
lich. StSrungen kamen nicht znr Beobachtnng.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Haslund, Poul, Hamatogenes tuberkuloses Exanthem uud
dessen Abhangigkeit von elektrischen Bogenlicht-
b a d e r n. (Arch. f. Derm. u. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 349.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Herter, Znr Behandlnng der Lnngentnberkulose mit
kfinstlichem Pneumothorax. (Munch, med. Wochenschr.
1916. 8. 819.)
Auch in schwersten anssichtslosen Fallen einseitiger Lungen-
tuberkulose ist von dem Heilverfahren mit Anlegung eines kttnst-
lichen Pneumothorax noch ein voller Erfolg zu erwarten. Der Bericht
bezieht sich auf 104 Falle. Geheilt*warden 25, gebessert 15 Proz.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sachs, Theodore B., Artificial pneumothorax in the treat¬
ment of pulmonary tuberculosis.' Results obtained
by twenty-four American observers. (Jonrn. of the Americ.
med. Ass. YoL 65. 1915. p. 1861.)
Es wird zusammenfassend iiber die Erfahrungen berichtet, die
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220
Tuberkulose.
in Amerika mit der Behandlung der Tuberkulose dnrch Anlegung
eines kiinstlichen Pneumothorax gemacht sind. Das Verfahren wird
immer mehr in Anwendnng gezogen fir alle vorgeschrittenen Faile,
die dnrch die Heilstattenbehandlung nicht gebessert werden. In
12 Proz. der Falle warden Danerheilangen erzielt, and in 30 weiteren
wesentliche Bessemng. Der einzelne Fall verlangt viel Sorgfalt, wie
sie nur in grofien Anstalten sichergestellt werden kann.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Tomaszewski, Zdzislaw, Histologische Veranderungen der
normalen und mit Tnberkulose infizierten Lunge
nnter dem Einflufi des kunstlichen Pneumothorax.
(Beitr. z. Klinik cL Tuberk. Bd. 36. 1916. S. 1.)
Aus den Untersuchungen des Verf. geht hervor, dafl die Kom-
pression der Lunge beim Kaninchen besser als beim Hunde gelingt
und in der Regel am st&rksten am Oberlappen in Erscheinung tritt.
Unter dem Einflufi der Kompression entstehen in der gesunden Lunge
entzundliche Veranderungen. Viel ausgesprochener sind die Er-
scheinungen an der Pleura; hier treten Verdickungen auf, welche
zuerst aus Granulationsgewebe, spater aus dem in das Lungen-
parenchym streifformig hineindriogenden Bindegewebe bestehen.
Diese Veranderungen sind beim Hunde viel starker ausgepragt als
beim Kaninchen und betreffen in gleichem Mafie alle Lungenlappen
der komprimierten Seite. In der nicht komprimierten Lunge linden
sich aufier Hyperamie und vikariierendem Emphysem keine Ver¬
anderungen. Bei infizierten Kaninchen scheint der Pneumothorax
die giinstigen Bedingungen fur die Entwicklung intravends ein-
gefiihrter Tuberkelbazillen nicht zu andern. Auf den Menschen lafit
sich dieses Ergebnis nicht ohne weiteres iibertragen, da bei ihm
diese Art der Infektion nur aufierst selten vorkommen diirfte.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Kuhn, E., Mobilisation der Lungen als Grundlage der
Tuberkulosebehandlung. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916.
S. 161.)
Schlufisatze.
1. Die Mobilisationsbehanfllung in den Anfangsstadien ist auf
Grand der pathologischen Physiologie die unbedingt zu erstrebende,
aussichtsreichste Methode zur Behandlung der Lungentuberkulose.
2. Die zweckmafiigste und wirksamste Mobilisationsbehandlung
ist die Anwendnng der Saugmaske.
3. Durch die in dosierbarer Weise steigerbare Atemgymnastik
vermittels der Saugmaske ist zugleich eine Autoinokulationstherapie
der Lungentuberkulose in rationeller und dosierbarer Weise mdglich.
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Tuberkulose.
221
4. Die Sangmaskenbehandlung hat zur Beobacktung und richtigen
Dosierung starker auftretender Autoinokulationen (besonders im An-
fange) nnter Kontrolle der Temperatur zn erfolgen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Gerhardt, Die Bedeutung der Perkussion und Auskul-
tation fur die Diagnose der Lungenspitzentuber-
kulose. (Zeitschr. f. arztl. Forth. 1916. S. 392.)
Der Nachweis der Tuberkulose durch Horch- und Klopfunter-
suchnng der Spitzen ist schwierig, die Ergebnisse nicht eindeutig.
Eine gewisse Vorsicht bei der Beurteilung ist am Platze, insbesondere
eine langere Beobachtung mit anderen Hilfsmitteln wunschenswert.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Seifert,Otto, Uber Etelen. (Miinch.med.Wochenschr. 1915.S. 1750.)
Etelen hatte auBerst gunstige Wirkung auf Durckfalle ver-
schiedenster Ursache. Bei Durchfallen auf taberkulbser Grundlage
hatte es bessere Wirkung als andere Mittel, wobei yielleicht ein
antiseptischer EinfluB in Betracht zu ziehen ist, so daB auch schwere
geschwurige VerEnderungen der Besserung zugefuhrt werden konnen.
Es ist zu erwarten, daB das Mittel auch bei der Ambbenruhr gute
Dienste leisten wird und dadurch auch fur den Tropenarzt eine
besondere Bedeutung gewinnt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Neumann, Jacques, Zur Addisonschen Krankheit. (Miinch.
med. Wochenschr. 1916. S. 488.)
Ein 23jahriger Mensch kam zur Aufnahme wegen Addison-
scher Krankheit. Ein Bruder hatte seit 19 Jahren eine zunehmende
BraunfErbung der Haut gezeigt; nach dem Tode fand man eine reine
Atrophie der Nebennieren ohne Spur von Tuberkulose im ganzen
Kbrper. Ein anderer Bruder starb unter den gleichen Krankheits-
erscheinungen. Die sorgf<ig durchgeftihrten Beobachtungen des
Falles werden eingehend besprochen. Es handelt sich offenbar um
einen Fall von echter primarer Addisonscher Krankheit, im Gegen-
satz zu den sekundaren Erkrankungen, bei denen die Nebennieren
durch Tuberkulose Oder Geschwhlste zerstbrt sind. Unter allgemein
stErkender Behandlung mit Verabreichung von Nebennierentabletten
trat bisher eine Besserung ein. Ein anderer ahnlicher Fall ist
gleichzeitig in Behandlung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Prym, P., Tuberkulose und malignes Granulom der axil¬
la r e n Lymphdriisen. (Frankf. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 18. 1915.
8 . 66 .)
Unter 21 untersuchten Leichen mit Lungentuberkulose wurde
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222
Tuberkulose.
llmal sichere und 4mal wahrscheinliche Tuberkulose der Achsel-
drusen gefunden; die Iufektion der Drusen erfolgt yon der Lunge
aus durch Vermittlung von Pleuraverwachsungen. Bei dem vermut-
lichen Zusammenhang von malignem Granulom und Tuberkulose ist
die Annahme wahrscheinlich, dafi sich die in den Achseldrfisen
h&ufigen granulomatosen Ver&nderungen auf dem Boden einer latenten
Tuberkulose entwickeln. Hannes (B[amburg).
Hoffmann, Erich, Lymphogranulomatose (Hodgkinsche
Erankbeit) mit pemphigusartigem Ex- undEnanthem
neben granulomatdsen Hautknoten. (Deutsche med.
Wochenschr. 1915. S. 1117.)
In einem typischen Fall von Lymphogranulomatose wurde neben
granulomatosen Hautiniiltraten in Form schwellungsf&higer Enoten
ein pemphigusartiges Ex- und Enanthem beobachtet, dessen toxische
Natur sich durch den histologischen Befund und die Zunahme w&hrend
der durch RSntgenstrahlen bewirkten schnellen Resorption der Driisen-
tumoren wahrscheinlich machen liefi.
Unter Rdntgentiefenbestrahlung schwanden alle Drusentumoren
und die Hautinfiltrate auBerordentlich schnell, doch trat nach vier
Wochen eine neue Driisenerkrankung auf.
Zeichen f&r Tuberkulose lieBen sich bei dem Eranken nicht
nachweisen, saurefeste oder grampositive StSbchen Oder Granula
wurden nicht getunden, wohl aber groflere grampositive Eugelchen,
deren Bedeutung noch nicht klargestellt ist.
Von den geimpften Meerschweinchen zeigte eins 2 J / a Monate
nach der Impfung eine leichte Drusenschwellung. Bei der Autopsie
fanden sich einzelne, vorwiegend aus kleineren und grSBeren ein-
kernigen Zellen lymphoider Art und Plasmazellen bestehende Endtchen
in Lunge und Milz. Tuberkel sowie Tuberkelbazillen oder Granula
waren nicht nachweisbar. Eurt Meyer (Berlin).
Bhea, Lawrence J. and Falconer, G. H., A report of the
bacteriological examination of enlarged lymph nodes
removed from a patient with Hodgkins disease. (Arch,
of internal Med. Vol. 15. 1915. p. 438.)
Verff. zhchteten aus den Lymphdrusen eines Falles von
Hodgkinscher Erankbeit einen pleomorphen, Gram-positiven, un-
beweglichen, nicht sfturefesten, fakultativ anaSroben Bazillns, der dem
von Bunting nnd Yates beschriebenen entsprach. Er entwickelte
sich sehr langsam in den Enlturen und wuchs am besten auf Hydro-
celenagar und Dorsetschen Eiern&hrboden. Infektionsversnche bei
einem Rhesnsaffen verliefen bisher negativ.
Eurt Meyer (Berlin).
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Tuberkulose.
223
Levy, William Y., A case of Hodgkin’s disease in a West
Indian negro. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. Vol. 7. 1916.
p. 117.)
An der Hand eines Falles wird eine gute Cbersicht fiber die
hentige Auffassung von dem Wesen der Hodgkinschen Erankheit
gegeben, die im wesentlichen als eine chronische Infektionskrankheit
anfznfassen ist, die mit der Bildung von Granulomen einhergeht.
Im Anfban der Geschwfilste ist das eigentfimliche eine Wnchernng
des Endothels der Lymphsinus mit Riesenzellenbildung, Hyperplasie
des Stromas nnd Infiltration mit eosinophilen Zellen. Als Erreger der
Erankheit ist ein Pseudodiphtheriebazillus, das Bacterium Hodgkini
anzusehen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Yates, J. L., Bunting, C. H. and Kristjanson, H. T., The etio-
logy of splenic anemia or Banti’s disease. (Journ. of
the Americ. med. Ass. Vol. 63. 1914. p. 2225.)
In 2 Fallen von Bantischer Erankheit wurden aus der Milz
Psendodiphtheriebazillen in Reinzncht gewonnen, die allem Anschein
nach mit dem Bacillus hodgkini fibereinstimmen. Bei Hunden nnd
Kaninchen wurden durch kfinstliche Impfung die gleichen Verfinde-
rungen erzeugt, wie mit den Erregern der Hodgkinschen Erankheit.
Es ist wahrscheinlicb,. dafi Bantische Erankheit nnd Hodgkinsche
Erankheit nahe verwandt, vielleicht nur Abarten ein und derselben
Erankheit sind, bei der einmal mehr die Milz, das andere Mai mehr die
Lymphdrfisen befallen sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hatcher, A. R. and Lemmon, W. G., Vaccine treatment of
Hodgkin’s disease. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65.
1916. p. 1369.)
Ein Fall von Hodgkinscher Erankheit bei einem 63j&hrigen
Manne wurde mit einer Vaccine behandelt, die aus den Pseudo-
diphtheriebazillen hergestellt war, die mit einiger Sicherheit als die
Erreger der Erankheit angesehen werden. Die Drfisenschwellnngen
verschwanden unter dieser Behandlung, und seit mehr als einem
Jahre ist der Eranke frei von Erscheinungen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kuznitzky, E. und Blttorf, A., Boecksches Sarkoid mit Be-
teilignng innerer Organe. (Mfinch. med. Wochenschr. 1915.
S. 1349.)
Das von Boeck zuerst beschriebene multiple benigne Sarkoid,
eine in Form kleiner EnOtchen der Haut auttretende Erkrankung,
wurde bisher meist als Tuberkulose aufgefafit, obgleich der Bazillen-
nachweis niemals recht gelungen war. Es wird fiber einen Fall be-
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224
Tuberkalose.
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richtet, bei dem. ini Gegensatz zn fruheren Beobachtungen, eine
Beteiligung der inueren Organe, insbesondere chronisch entzdndiiche
Ver&nderungen der Lungen vorhanden waren. Soweit man bisher
sehen kann, handelt es sich danach bei dem Boeckscben Sarkoid
am eine neaartige Allgemeinerkrankung nicht tuberkuloser Art, die
mit Vorliebe die Hant bef&llt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Weinberger, Fritz, Boecksches Miliarlupoid und Tuber-
kulose. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 892.)
Genaae Beschreibung eines Falles, bei dem angenommen wird,
dad als Erreger ein abgeschwachter Tnberkelbazillus in Betracht
kommt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Togt, L., Prim&re Hauttuberkulose beim Rinde. (Zeitschr.
f. Fleisch- u. Milchhyg. Jg. 24. 1914. 8. 492.)
Eine 5jahrige gutgenahrte Kuh zeigte bei der Lebendunter-
suchung an der Bengeflfiche des linken Sprnnggelenks eine faust-
grofie, derbe Geschwulst, die nnmittelbar ans der kuBeren Hant
hervorgewuchert and mit einer haarlosen Decke iiberzogen war. In
der Umgebung dieser Geschwulst fanden sich noch 6 kleinere von
Erbsen- bis Haselnufigrofie von der gleichen Struktnr. Bei der Unter-
suchung nach der Schlachtung zeigten sich nar im Lungenlymph-
knoten ein paar kleine tuberkulftse Herde und ebenso im linken
Euterlymphknoten; letztere waren stecknadelkopfgroB und verk&st.
Da bei der geringen Ausdehnung der Tuberkalose im Lungenlympli-
knoten letztere Infektion kaum auf dem Wege des groBen Blutkreis-
laufes entstanden sein konnte, war mit einer galaktogenen Uber-
tragung zu rechnen, und da beim Liegen des Tieres die Zitzen der
linken Euterhalfte immer auf der Geschwulst am linken Sprung-
gelenk gelegen hatten, an einen Zusammenhang zwischen den beiden
krankhaften Prozessen zu denken. Die Geschwulst war innen ganz
mit stecknadelkopf- bis erbsengroBen, gelblichen, teils verkfisten, teils
verkalkten Herden durchsetzt. Gleichartige Herde fanden sich aufier-
dem noch im linken Kniefaltenlymphknoten. Da eine Infektion der
betreffenden Hautstelle von den Lungen* oder Euterlymphknoten her
auszuschlieBen war, weil in diesen die tuberkulbsen Herde viel jiinger
und kleiner waren, dhrfte es sich im vorliegenden Falle um eine
primare Hauttuberkulose gehandelt haben mit anschliefiender tuber-
kulOser Infektion des Enters. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
<M)
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CentralHatt fflr Bakterlologle etc. I. AM. Referate.
=—= Bd. 66. No. 10/11. .. — —
Ausgegebcn am 11. September 1917.
Pocken, Lepra, Pellagra, Verschiedenes.
Gins, H. A., Beobachtungen an Pockenf&llen in Polen.
(VerSffentl. a. d. Gebiete d. Med.-Verw. Bd. 6. 1916. 8.1.)
In Sudwest-Polen sind die Pocken endemisch nnd kdnnen zu
Einzel- Oder Gruppenerkrankungen fiber weite Gebiete jederzeit
Anlafi geben. Die Pocken in Polen werden in ihrer ungemilderten,
schweren Form beobachtet, sie befallen mit Yorliebe die Kinder.
Ffir die Versclileppung der Pocken auch fiber die Grenze hinans sind
die zahlreichen, fiber grofie Strecken von Ost nach West wandernden
Leute bedeutnngsvoll. Der Impfznstand der polnischen Landbevfilke-
rnng ist ein auBerst mangelhafter. In den St&dten ist er besser,
aber nicht ausreichend, nm Pockenausbrfiche zu verbindern. Yon
einem Pockenschutz der ganzen Bevfilkerung ist keine Bede. So lange
es nicbt gelungen sein wird, die Pocken in Polen auszurotten, besteht
dauernd die Gefabr der Einschleppung nach unseren ostlichen Pro-
yinzen. Der bisher einzig wirksame Scbutz gegen das Ubergreifen
der Pocken anf deutsches Gebiet besteht in der ungescbwfichten
Handhabnng der Bestimmungen des Reichsimpfgesetzes, das, wie fiber
40jahrige Erfahrung beweist, geeignet ist, unser Land fast pocken-
frei zu halten. Jede Abschwachung des Gesetzes muB als gef&hrlich
fur das Gesamtwohl abgelehnt werden. Gildemeister (Posen).
t. Kutschera, Die Blatternepidemie in W6rgl und Um*
gebung. (Der Amtsarzt 1915. 8.45.)
1. Die Inkubationszeit betrug in alien Fallen 14 Tage.
2. Die Impfung kann bis zum 5. Tage nach erfolgter Infektion
noch einen wirksamen EinfluB auf den Yerlauf der Blattern nehmen,
kommt aber nach dem 6. Tage in der Regel bereits zu spfit.
3. Auch diese Epidemic l&Bt klar erkennen, welche auBerordent-
liche Wirkung die Impfung auf den Yerlauf und ffir die Bek&mpfung
der Blattern ausfibt. Wolf (Witzenhausen).
Pfizer, Uber Blattern und die Blatternepidemie in Neu-
Sandec. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 506 u. 537.)
Yerf. bespricht zunachst den klinischen Yerlauf, die Therapie
und Bekfimpfung der Blattern und berichtet alsdann fiber eine Pocken-
epidemie im Bezirk und in der Stadt Neu-Sandec, die in der zweiten
Krete Abt. Eef. Bd. 6 «. Ho. 10/11. 15
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Pocken.
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H&lfte des Jahres 1915 dort einsetzte. Bis Nenjahr 1916 kamen zur
amtlichen Eenntnis 380 Erkranknngen and 87 Todesf&lle an Blattern
im Bezirke nnd 106 Erkranknngen and 48 Todesf&lle in der Stadt
Nen-Sandec. Wahrscheinlich sind zahlreiche Falle nicht znr Meldung
gekommen. Im Jannar 1916 erkrankten nock 200 Personen an
Blattern, w&hrend im Febrnar als Ergebnis der BekampfungsmaB-
nahmen (Impfzwang) bereits eine betrSchtliche Abnahme festzustellen
war. Die grOflte Mortality traf Kinder, Sauglinge, die nicht geimpft,
Erwachsene, die nicht revacciniert nnd groBtenteils mit organischen
Leiden behaftet waren. Erwhhnt sei noch, daft in 16 Pockenfailen
Neosalvarsan- nnd in 2 Fallen Snblimatinjektionen mit glinstigem
Erfolge angewendet warden. Gildemeister (Posen).
Kindler, Beitrag znm Anftreten der Pocken. (Zeitschr. f.
Med.-Beamte. 1916. S. 469.)
Verf. berichtet uber einige im Kbnigreich Sachsen erlebte Pocken-
faile, deren Infektionsqnelle anf vom mssischen Kriegsschauplatz ge-
sandte, nicht desinflzierte Wasche zurtickzuffihren ist, nnd knupft
daran folgende Betrachtungen:
1. Die Anzeigepflicht ist anch anf Varizellen mindestens wahrend
des Krieges anszndehnen.
2. Der Impfschntz ist zwar ein gnter, aber kein vollstandiger.
Es ist daher beim Anftreten von Pocken eine eingehende Anfklarung
der Bevblkerung nnd Gelegenheit znr Wiederimpfnng dringend er-
forderlich.
3. Der Wert der Abwehrmafinahmen ist anch in diesen Fallen
zntage getreten. Wolf (Witzenhansen).
Willner, Fritz, Znr Lokalisation der Variola. (Med. Klinik.
1916. S. 1050.)
Die Pocken treten nicht selten zuerst am inneren Vorhantblatt
in Erscheinung, wofhr eine Reihe von Beispielen mitgeteilt werden.
Es kann dnrch Beachtnng dieser Tatsache nnter Umstanden die friih-
zeitige Erkennnng eines Pockenfalles erleichtert werden.
W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schilling, V., Uber das Lenkocytenbild bei Variola vera.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 164.)
Beim Pockenblntbild, das im allgemeinen eine Vermehrnng der
Leukocyten erkennen lafit, handelt es sich im wesentlichen urn eine
eigenartige selbstandige GroBmononukleose mit jngendlichen Vorstnfen.
Eine Verwendbarkeit des Blutbildes znr fruhzeitigen Erkennung der
Pocken ror dem Anftreten des Ansschlages ist nicht wahrscheinlich.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Pocken.
227
Xorawetz, Gustav, Uber Purpura variolosa und ihre Be-
ziehungen zu anderen Variolaformen. (Wien. med.
Wochenschr. 1916. S. 1067.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Bors, Ein geheilter Fall b5sartigster schwarzer Blat¬
ter n. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1464.)
Verf. hat bei einer 52j&hrigen Frau, deren ESrper mit Hunderten
von schwarzen Blattern der verschiedensten GrSde bedeckt war, und
bei der nach den bisherigen therapeutischen Erfahrungen keinerlei
Heilungsaussicht bestand, durch Erdffnung aller isoliert stehenden
Pocken und Kreuz- und Querskarifikationen an den starker befallenen
ESrperstellen, durch nachfolgende Entleerung des Pustelinhaltes durch
starken Fingerdruck und Bedeckung der Wunden mit einer Earbol-
paste Heilung erzielt. Er schreibt den gftnstigen Erfolg dem Ab-
lassen der in den Pocken sonst zur Resorption gekommenen etwa
60 g Serum zu. Hetsch (Berlin).
Gins, H. A., tiber experimentelle Vaccine und Vaccine-
immunitat. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916.
S. 89.)
Auf Grand seiner Untersuchungen stellt Gins folgende SchluB-
satze auf:
1. Spontanes Auftreten von Vaccinepusteln bei Eaninchen wurde
nie beobachtet, deshalb kbnnen auch die ganz vereinzelt auftretenden
Pusteln experimentell verwertet werden.
2. Bei den mit virulentem Material auf breiter HautflSche ge-
impften Eaninchen tritt regelmadig Schwellung der Eniefaltendrhsen
und fast stets Milzschwellung auf
3. Versuche, das Vaccineviras in den fiblichen kunstlichen Nahr-
boden zur Vermehrang zu bringen, schlugen alle fehl.
4. lnfizierte Hornhaute, die nach der Harrison-Carrelschen
Methode in Plasma kultiviert wurden, konservierten das Virus fiber-
raschend gut. In dem im Plasma neugebildeten Gewebe traten Zell-
einschlfisse auf, die von VaccinekSrperchen nicht zu unterscheiden
waren.
5. Bakteriologische Untersuchungen einer erheblichen Zahl von
Glyzerinlymphen fuhrten niemals zum Nachweis pathogener Bakterien.
Die Eeimzahl geht bei der Glyzerinkonservierung so weit zuruck,
dad bei der Einderimpfung nur ganz vereinzelte Bakterien in den
Impfschnitt gelangen kdnnen.
6. Eine prinzipielle Sonderstellung der Eaninchenhornhaut be*
zuglich der Vaccineimmunitat besteht nicht. Die Hornhaut nimmt
an der allgemeinen Immunitat in abgeschwachtem Made teil, gleich-
15*
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Pocken.
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viel ob das Kaninchen durch Hautimpfung oder durch intravenSse
Injektion immunisiert ist. Starke Infektion der Hornhaat kann zur
Immunisierung des ganzen Organismas fuhren.
7. Die Immunit&t der Hornhaat nach kutaner oder intravenOser
Injektion tritt erheblich spater auf als die Hautimmunit&t.
8. Die Vaccineimmunit&t des Eaninchens ist keine rein histogene
Immunit&t im v. Prowazekschen Sinne. Als Tr&ger der Immun-
stoffe ist die Blatflhssigkeit anzasehen.
9. Die schon friiher beschriebenen antiviralenten Substanzen sind
spezifische Reaktionsprodukte auf die Vaccineinfektion. Sie treten
so regelmaBig und reichlich auf und sind nach der Infektion so lange
haltbar, dad sie als Ausdruck einer erworbenen aktiven Immunit&t
angesprochen werden mussen. Schi 11 (Dresden).
Gins, H. A. und Weber, R., Uber den Nachweis des in die
Blutbahn eingespritzten Vaccinevirus in inneren
Organen bei Kaninchen. (Ebenda. S. 143.)
Uber das yermutliche Schicksal des intraven3s injizierten Vaccine-
virus auBern sich Verff. auf Grand ihrer Versuchsergebnisse:
1. Die Tatsache, daB das Vaccinevirus aus der Blutbahn sehr
schnell verschwindet, wurde auch von den Verff. bei alien Versuchen
best&tigt.
2. Beim Calmette-Guerinschen Versuche ist Vaccinevirus in
der Haut in sehr geringer Menge und keineswegs regelmSBig nach-
zuweisen.
3. Dieses Virus verdankt sein Uberleben wahrscheinlich der Tat¬
sache, daB es unmittelbar nach der Injektion in Hautgef&fie geriet
und dadurch rascher AbtStung im Organismas entging.
4. Nach intravendser Injektion groBer Virusmengen l&fit sich
Virus in verschieden reichlicher Menge in der Milz nachweisen, wenn
die Verimpfung dieses Organs in den ersten 5 Stunden nach der
Injektion erfolgt.
5. Im Knochenmark konnte niemals Vaccinevirus nachgewiesen
werden, in der Leber einmal in geringer Menge nach Injektion von
50 ccm Vao Lymphe und einmal reichlich bei einem entmilzten Tier.
6. Milz von hautgeimpften Kaninchen enthielt Virus ein ein-
ziges Mai. Schill (Dresden).
Knhn, A., Vaccination und Pockenfestigkeit des deut-
schen Volkes. (Ergebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk. Bd. 14.
1915. S. 287.)
Die Arbeit ist von vorwiegend historischem Interesse. Eine
Pockenepidemie fttr das Heer ist in dem jetzigen Kriege nicht zu
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Pocken.
229
befQrchten, da s&mtliche Mannschaften entweder sofort bei der Ein-
berafang Oder bald oach Beginn des Feldzuges ohne Rttcksicht anf
den Zeitpnnkt der letzten Wiederimpfung der Impfang unterzogen
warden; fur die Zivilbevfllkerung liegen die Verhaitnisse insofern
etwas nngiinstiger als durcbschnittlich 15—16 Proz. der impfpflichti*
gen Erstimpflinge ans den verschiedensten Grunden, Unauffindbar-
keit, vorsatzliche Entziehung der Impfang, krztliche Befreiung, mehr-
malige erfolglose Impfang, ohne Impfschatz bleiben. Aasfdhrliche
Besprechaag der Mifierfolge bei der Erstimpfung, der verschiedenen
Arten der Irapfstoffe and deren Vorteile, der Dauer der Immunitat
and der Abhkngigkeit der Immunitat yon der Virolenz des Impf-
stoffes and von der Anzahl der gesetzten Pasteln. Verf. kommt za
dem SchluB, dafi das Reichsimpfgesetz in Verbindang mit den Militar-
impfangen and dem Beichsseachengesetz genugt, am eine wirksame
Verhiitung and Bekampfung der Pocken zu ermOglichen.
Hannes (Hamburg).
Unger, L., Die vaccinale Immunitat. (Wien. klin. Wochen-
schr. 1915. S. 829 u. 865.)
Zusammenfassang der neaeren Forschungsergebnisse iiber Vacdne-
immunitat Kart Meyer (Berlin).
Kncera, J., Der Ubergang der Immnnitat gegen Vaccine
von der Mutter auf den Embryo. (Casopis Cesk^ch lekafuv.
1915. p. 1473.)
Das Kind, das eine mit positivem Resultate geimpfte Matter
geboren hat, war von dem Verf. auf das sorgfaltigste einigemal ge-
impft, aber immer mit negativem Resultate. Verf. nimmt deshalb
an, dafi es sich da nm eine Immunitat handle, die durch Impfung
der schwangeren Mutter aaf die Frucht sich Qbertragen hatte.
Jar. Stuchlik (ZflrichX
Gang, Lokale Allergie der Haut in der Umgebung der
Impfpockenpustel, nachgewiesen bei infektiftsen
Allgemeinerkrankungen mit Hautveranderungen.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. 8. 700.)
Im AnschluB an eine Staphylokokkeninfektion des Blutes wurde
eine sekundare Parpura beobachtet, die den ganzen Korper bedeckte
and nur im Gebiete der Impfpockenpusteln fehlte; die erfolgreiche
Impfang lag 10 Tage zuriick. Die histologische Untersuchung der
freien Zone ergab ebenfalls das Fehlen jeder pathologischen Ver*
anderung. Die Impfang hat zu einer lokalen Allergie im Sinne von
v. Pirquet gefiihrt. Langer (Charlottenbnrg).
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230
Pocken.
Uarde, Edna Steinhardt, Methode pour obtenir un virus
vaccinal purifi6 de micro-organismes contaminants.
(C. r. 8oc. de BioL T. 78. 1915. p. 97.)
Mit Glyzerin und Karbolsaure versetzte Pockenlymphe wird in
Kollodiumsackchen gegen destilliertes Wasser Oder physiologiscbe
Kochsalzldsung dialysiert, Glyzerin und Karbolsaure diffundieren
durch die Membran. Alsdann werden Ausstriche auf Agar angelegt;
etwa noch vorhandene bakterielle Verunreinigungen entwickeln sich
auf der Platte innerhalb 48 Stunden. Die dazwischen ausgestrichene
Lymphe bewahrt ihre Aktivitat selbst nach 7w5chigem Aufenthalt
im Brutschrank. Bei frisch entnommener Lymphe dialysiert man
sogleich und setzt nochmals Karbolsaure mit oder ohne Glyzerin hinzu.
Alsdann bringt man die Lymphe auf Eis und dialysiert nach einiger
Zeit wiederum. Die nunmehr restierende Flussigkeit soli steril und
auch aktiv wirksam im Tierversuch sein. Gildemeister (Posen).
Csernel, Eugeu, Furka, Alexander, Gerloczy, Sigmund und Kaiser,
Karl, liber die Vaccinetherapie der Variola. (Wien.klin.
Wochenschr. 1916. S. 678.)
Kalbslymphe wird in einem Morser zermahlen, mit physiologischer
Kochsalzldsung im Verhaltnis 1:6 verdiinnt und alsdann durch Gaze
filtriert. Das Filtrat stellt eine von groberen Teilen befreite, triibe
Flussigkeit dar. Dieser wird so viel einer 6proz. Karbolsaurelosung
zugesetzt, daB dieselbe 1 Proz. Karbol enthalt. Dann kommt die
Vaccine an einen kiihlen Ort. Ergibt nunmehr die Prufung der
Vaccine Keimfreiheit, so wird sie mit Kochsalzlosung auf das Doppelte
verdflnnt Mit derartig hergestellter Vaccine wurden Heilversuche
bei Pockenkranken gemacht. Die subkutane oder iutravenose In-
jektion dieser Vaccine bereitet bei Pockenkranken keine Unannehm-
lichkeiten; nach der Vaccination zeigt sich weder eine lokale, noch
eine allgemeine Reaktion. Die Impfung verkiirzt den Ablauf der
Variola. Bei stark verfallenen Kranken, bei welchen die Vaccine-
wirkung sich nicht mehr entwickeln kann, ist die Impfung erfolglos,
ohne daB ein sch&dlicher EinfluB feststellbar ware.
Gildemeister (Posen).
Hayerhofer, Ernst, Die Vaccination mit abgeschwachter
Kuhpockenlymphe; Versuche mit der Quarzlampe.
(Zeitschr. f. Kinderheilk. Bd. 13. 1916. S. 361.)
Als Lichtquelle Quarzquecksilberlampe von 2,5 Amp., 200—240
Volt; Entfernung der zu belichtenden Lymphe von der Larope 1 m,
Lichtfilter gelbe LSsungen (Kaliumbichromat), griingelbe (Pikrinsaure
1 Proz. in Kupferazetat) und blaue (Kupfersulfat). Bei freier Be-
strahlung der Vaccine schon nach 5 Minuten eine vbllige Abtotung,
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Pocken.
231
so dafi keine Pastelbildung mehr auftritt. Durch Anwendung der
verschiedenen Lichtfilter gelingt es, eine biologisch abgeschw&chte
Vaccine herzustellen, die innerhalb gewisser Zeit haltbar ist nnd
eine modifizierte, sehr milde Enhpockenkrankheit hervorbringt, aber
einen dorchaus sicheren Impfschatz gew&hrt. Die klinischen Er-
scheinangen einer solchen, mit abgeschwfichter Lymphe ansgefuhrten
Impfnng sind verlangerte Inkubationszeit, verspfitete Bildung and
Eleinerbleiben des Impfblaschens and des Hofes; das Impffieber fehlt
oder ist gering, die region&ren Drtisen schwellen nicht stark an and
gehen rasch zurfick, die Haftang der Lymphe ist geringer als die
der nnbelichteten. Das von v. Pirquet beschriebene Virus der
Paravaccine ist dagegen sehr best&ndig gegenfiber der Belichtang.
Die Eontrollea mit unbelichteter Lymphe warden in einer Versuchs-
reihe an denselben Eindern wie die Impfungen mit der belichteten
Lymphe, in einer anderen Eeihe aus theoretischen Erwfigungen an
anderen Eindern angestellt; in beiden Versuchsreihen die gleichen
Ergebnisse.
Das Verfahren zar Abschw&chung der Lymphe ist von erheb-
licher praktischer Bedeutang far Massen- and Notimpfangen bei
kranken nnd rekonvaleszenten Eindern. Hannes (Hamburg).
Raudnitz, R. W., Zum Ssterreichischen Impfgesetz. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 746.)
Da in Osterreich demn&chst eine Verordnung zu erwarten ist,
welche den lmpfzwang einfuhrt, gibt Verf. hier alle bisher von ihm
in dieser Angelegenheit gemachten Vorschlfige zusammenfassend
wieder. Gildemeister (Posen).
Franz, Theodor and Kuhner, Max, Uber die lmpfang von
Schwangeren, Wfichnerinnen und Neageborenen. (Zeit-
schr. f. Einderheilk. Bd. 13. 1916. S. 141.)
Bericht fiber 130 Impfungen von Schwangeren, 152 von W6ch-
neiinnen and fiber 300 von Neageborenen. Die Zahl der erfolglosen
Impfungen bei Neageborenen, deren Mtttter wahrend der Schwanger-
schaft mit Erfolg geimpft warden, tibertrifift diejenige bei Neu¬
geborenen, deren Mfitter nicht oder ohne Erfolg geimpft warden, am
11,3 Proz.; es mafi daher angenommen werden, dafi in einem, wenn
auch geringem Grade, dorch vorherige lmpfang der schwangeren
Matter eine Immanit&t ffir Vaccine beim Neageborenen hervorgerafen
wil d. Ein wesentlicher Unterschied im zeitlichen Ablaaf der Lokal-
erscheinongen bei Neageborenen and filteren Erstimpflingen besteht
nicht. Eine Schadigang von Neageborenen, Schwangeren and
Wochnerinnen darch die lmpfang findet nicht statt.
Hannes (Hamburg).
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232
Pocken.
Kuhn, Alfred, Die Yaccineimmunitat unserer 12jahrigen
Wiederimpflinge. (StraBb. med. Ztg. 1915. S. 60.)
Bei 3486 Wiederimpflingen kam es in 56,60 Proz. zu einer starken
Reaktion mit Pustelbildung, in 27,51 Proz. zu einer mittleren Reaktion
mit Biaschenbildung, in 15,69 Proz. zn einer schwachen Reaktion mit
KnStchenbildung nnd nar in 0,20 Proz. zn einem negativen Ausfall
der Impfnng. Bei einer um 2—3 Tage frfiheren Nachschau wiirde
sich wahrscheinlich der Prozentsatz der Knotchenfalle noch etwas
yermindern, da am 7. Tage manches Blascben bereits vbllig ein-
getrocknet sein kann nnd dann als Knotchen erscheint. Da die
Wiederimpfungserfolge in einem direkten Abhangigkeitsverhaitnis zn
der Virulenz der Lympbe stehen, kann das Auftreten von Knfitchen,
das nacb § 17 der Anlage 4 der Ausffihrungsbestimmungen des
Reicbsimpfgesetzes schon als Erfolg angesehen wird, nnr dann als
der Ausdruck einer noch vorhandenen Immunitat angesehen werden,
wenn gute oder wenigstens geniigende Lymphe verwendet wird, d. h.
solche, welche bei Erstimpfungen 100 Proz. personliche und mindestens
95 Proz. Schnitterfolge ergibt. Der Wiederimpftermin im 12. Lebens-
jahre erscheint nach diesen Ergebnissen als zn spat angesetzt, die
Frage des zweckmafiigsten Termins l&Bt sich zurzeit noch nicht ent-
scheiden. Hannes (Hamburg).
Gins, H. A., Ein Beitrag zur Benrteilung der Dauer des
Pockenimpfschntzes. (Vierteljahrsschr. f. gerichtl. Med. u.
fiffentl. Sanitatswesen. Bd. 52. 1916. S. 275.)
Solange es keine experimentelle Methode gibt, um die Dauer
des Impfschutzes zu bestimmen, bleibt die Forschnng auf den indirekten
Weg zur Erreichung dieses Zieles angewiesen. Zwei Gesichtspunkte
— die Yaccineimmunitat, beurteilt am Wiederimpfungserfolg in ver-
schiedenen Altersklassen, und die Beteilignng des Eindesalters an
den Pockenerkrankungen und Pockentodesfailen — greift der Verf.
aus der grofien Zahl von Beurteilungsmoglichkeiten heraus, um auf
Grand eines sorgfaitig durchgearbeiteten Materials ihren Wert for
die Benrteilung der Xmpfschutzdauer zu prhfen. Bei der Unter-
suchung des ersten Punktes lieB sich feststellen, dafi die von der
Erstimpfung herriihrende Yaccineimmunitat bei ungefahr einem Drittel
der 12jahrigen Wiederimpflinge fast vfillig verschwunden ist. Durch
die Wiederimpfnng im 12. Lebensjahre wird die Yaccineimmunitat
derart erneuert und verstfirkt, daB erst im 30. Lebensjahre sich
ahnliche Verhaitnisse wie im 12. feststellen lassen. Der Impfscbutz
nimmt bis zum 30. Jahre langsam ab, dann aber wesentlich schneller,
bei Frauen anscheinend schneller als bei Mfinnern. Erwachsene liber
36 Jahren haben in nur etwa 40 Proz. eine verminderte Vaccine-
immunitat aufzuweisen, jenseits des 45. Jahres laBt sich die Immunitat
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Pocken.
233
bei 66 Proz. nicht mehr nachweisen. Bei mindestens einem Drittel
slier Erwachsenen kSnnen schliefllich deutliche Beste des Impf-
schntzes bis in das hbhere Alter binein festgestellt werden. Die
Untersuchung nber die Beteiligung des Kindesalters an Pocken-
erkrankungen nnd Todesf&llen ergaben, dafi Todesf&lle nnd schwere
Erkrankungen bei den 2mal geimpften Dentschen nnter 30 Jahren nur
sehr selten anftreten. Der Impfschntz f&ngt jenseits des 30. Lebens-
jahres an allmahlich abzunehmen, ist aber in beschranktem Mafie bis
znm 40. Lebensjabre hin sicher nachzuweisen. Demnacb mufi die
Impfnng der Erwachsenen nm das 40. Jahr als dnrchans wiinschens-
wert bezeicbnet werden, da sich anf diesem Wege hOchstwahrschein-
lich die Mehrzahl der Pockenf&lle bei ftlteren Erwachsenen vermeiden
lieBe. W. Gaehtgens (Hamburg).
▼. Pirqnet, C., Die Paravaccine. (Zeitschr.f.Kinderheilk. Bd. 13.
1916. S. 309.)
Paravaccine ist eine eigentumliche Hantinfektion, die gelegent-
licb nach Impfnng mit Euhpockenlymphe eintritt; sie ist anscheinend
identisch mit der „ Vaccine rouge“ franzbsischer Antoren. Sie ist
klinisch cbarakterisiert durch langsame Ausbildnng eines intensiv
roten, stark erhabenen Knotchens (der paravaccinalen Papille), die
in der 2. Woche nacb der Impfnng einen Dnrchmesser von 4—6 mm
erreicbt, in der 3. Woche abblaBt und spater spnrlos verschwindet.
In einem Teil der Falle kommt es znr Differenziernng der Papille
&us einer groBeren initialen Papel, Anftreten einer Area nnd Ver-
grofierung der Papille znr Zeit der Areabildnng. Die Paravaccine
kommt sowohl bei Erstgeimpften als anch bei Wiedergeimpften vor,
sie lafit sich sowohl anf denselben als anch anf einen anderen Menschen
nbertragen. Sie hinterlafit weder Immunitat noch Allergie gegen
nacbfolgende Infektion mit Vaccine, dagegen Allergie gegen weitere
paravaccinale Infektion. Sie diirfte dnrcb einen Parasiten bedingt
sein, der neben dem echten Vaccineerreger in der K&lberlymphe vor-
kommt. H a n n e s (Hamburg).
Friedberg, Echte Blattern nnd Varizellen. (Der Amtsarzt.
1916. S. 89.)
Bei der Differentialdiagnose ist zn achten anf 1. die Provenienz
des betr. Falles, 2. die Anamnese, 3. das Alter, 4. den anatomischen
Typns des Exanthema, 6. den Verlauf, 6. den Zeitpunkt nnd die
Beihenfolge des Anftretens der Effloreszenzen, 7. den EinflnB der
Impfnng nnd 8. die mikrobiologiscbe Beaktion der ecbten Blattern.
Die Gnarnerischen Korperchen treten nnr bei Variola vera
and Vaccine auf, ihre atiologische Bedeutnng ist aber noch nicbt
festgestellt. Wolf (Witzenhausen).
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234 Pocken.
Paul, Zur Variolaprobe. (Der Amtsarzt. 1916. S. 129.)
Verf. berichtet liber die nengeschaffene Variolauntersuchungs-
stelle der Wiener Staatsimpfanstalt und fiber die yon ihm angegebene
Untersnchnngsmetbode bei Variola, die sich in der sanitatspolizei-
lichen Praxis dnrchans bewfihrt hat nnd nochmals eingehend be-
schrieben wird. Wolf (Witzenhausen).
Paul, Gustav, Objektive Sicherung der Varioladiagnose
dnrch den Tierversnch. (Wien.med. Wochenschr. 1916.S.861.)
Als wirksamstes Mittel, Blatternepidemien zn verhfiten, muB in
erster Linie ein nur dnrch gesetzliche Begelung des Impfwesens er-
reicbbarer Impfschntz der Bevolkerang gelten. Nicht minder wichtig
ist jedoch die mfiglichst frfihzeitige, objektive Sicherung der Variola¬
diagnose bei den ersten Erkranknngen nnd solchen Blatternfallen,
die anf Grand des Erankheitsbildes allein nicht mit voller Bestimmt-
heit als Pocken angesprochen werden konnen. Fur diesen Zweck
eignet sich in hervorragender Weise der Kornealversuch am Eanin-
chenange, dessen Ausfuhrung sich folgendermafien gestaltet. Die
Hornhaut des kokainisierten Eaninchenauges wird mit einer Pra-
pariernadel gitterffirmig geritzt nnd dann anf die skarifizierte Flfiche
ein Trfipfchen der wfisserigen Aufschwemmung des verdftchtigen
Pnstelinhaltes getrfiufelt. Schon nach 36 Stnnden sind in variola-
positiven Fallen bei seitlicher Belenchtung nnd Lnpenbetrachtnng
anf der feucht glanzenden, vfillig reizlosen Hornhantoberflache kleine,
ganz dnrcbsichtige Erhebnngen (EnBpfchen) sichtbar, wfihrend in
negativen Fallen nichts mehr von den Lasionen des Eornealepithels
wahrznnehmen ist. Wenngleich diese Veranderungen charakteristisch
ffir Variola sind, empfiehlt es sich nicht, schon in vivo eine ab-
schlieflende Diagnose zn stellen, da gewisse entzundliche Prozesse zu
Verwechslnngen AnlaB geben kfinnen, vielmehr muB sich die histo-
logische Untersnchung anschliefien. Bevor der enukleierte Bnlbns
in Alkohol konserviert wird, muB er in eine Fixationsflttssigkeit, am
besten alkoholische Sublimatlfisnng, gebracht werden, die ganz eigen-
tumliche Veranderungen an ihm hervorrnft. Schon nach wenigen
Minuten treten die dnrch Variola verursachten Herderkranknngen
des Epithels als isoliert stehende, kreisrunde EnSpfchen Oder bei
Eonfluenz dieser Endpfchen als Bosetten Oder eierstabfbrmige Leisten
schneeweifi ziltage, wahrend die fibrige Hornhant sich langsamer
trfibt nnd mehr mattweiB bleibt. Als wesentliche Verbessernng, die
selbst feine Veranderungen der Hornhantoberflache zur W ahrnehmung
bringt, hat sich die Lnpenbetrachtnng der abgekappten, in Block-
schaichen ans schwarzem Glase gelagerten Hornhant nnter Alkohol
bei scharfer seitlicher Belenchtung mit der Nernstlampe bewahrt.
Einige Ahnlichkeit mit den Effloreszenzen der Variola inocnlata
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Pocken.
235
corneae weisen die Erhebongen aof, die man nach der Inoknlation
des Blaseninhaltes von Impetigo contagiosa auf der Eaninchenhorn-
bant erh< Sie sind indes nicht nnr weit kleiner nnd unansehn-
licher mit nnregelm&digen Defekten im Zentrum, sondern treten im
Gegensatz zn den Variolakndpfchen and Rosetten als sich recht-
winklig krenzende, kreideweide Striche („gitterfSrmiges Raster") auf-
fallend hervor. Bei der histologischen Untersachnng weisen sie alle
Merkmale einer infektidsen Bindegewebsentziindnng anf, w&hrend die
Herderkranknngen bei Variola den Charakter der reinen Epithel-
infektion ohne Mitbeteilignng des Bindegewebes zeigen. Anf Grand
zahlreicher Erfahrongen ist Verl der Ansicht, dad man in den
weitans meisten Fallen ans dem makroskopischen Befande im Sab-
limatbade allein schon die Varioladiagnose mit Sicherheit zn stellen
yermag and nor in sebr seltenen Fallen das definitive Urteil von
der histologischen Untersachnng abhfingig zn machen brancht. Die
handertfaitig geprfifte „Variolaprobe“ dtlrfe einen sicheren Platz in
der sanitatspolizeilichen Untersnchnngspraxis ffir sich beansprnchen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Gins, Erfahrungen mit der experimentellen Pocken-
diagnose nach Paul. (Deutschemed.Wochenschr. 1916.S. 1118.)
Das Verfahren von Paul beraht darauf, dad der mit Vaccine
infizierte Teil der Kaninchenhomhaat nach dem Einlegen in Snblimat-
alkohol eine schnellere Trfibung erffihrt als der noch normale Teil.
Hierzn wird das Pnstelsekret mit einer feinen Nadel anf die Homhaat
verimpft. Nach 48 Standen wird das Tier getotet nnd das Auge heraus-
genommen. Nach dem Einlegen der Hornhant in Sublimatalkohol sieht
man im Verlanf der Kratzer and zwischen ihnen bereits nach 2—5 Min.
rnnde, intensiv milchweid gefarbte Partien in der GrSde von 1 j i —2 mm
Durchmesser, die den Ansiedlangsorten des Variolavirus entsprechen.
Die Reaktion ist spezifisch; vor allem gab kein einziger sicherer
Fall von Windpocken bei Eindern einen positiven Tierversuch. Unter
den 49 Fallen von echten Pocken war der Tierversuch 37 mal positiv.
Die Versager sind zum Teil anf klinische Fehldiagnosen, zum Teil
auf Verimpfnng zu kleiner Virusmengen zuruckzufuhren. Immerhin
bleiben auch bei schweren Pockenfallen einige negative Impfresultate,
far die vielleicht antiviralente Snbstanzen im Korper der mehrfach
Geimpften verantwortlich zn machen sind. Der negative Ausfall der
Panlschen Reaktion darf daher die klinische Diagnose nicht erschut-
tern, der positive ist beweisend. Die Reaktion ist dem Nachweis der
Gnarnierischen ESrperchen fiberlegen. Langer (Charlottenburg).
Hammer8chmidt, }., Uber die Differentialdiagnose
zwischen Variola and ihr Shnlichen Blftschenerkran-
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236
Pocken. — Varizellen.
kungen mittels des Kornealversuches. (Das osterr. Sani-
tfitswesen. Jg. 28. 1916. S. 117.)
In der k. k. Impfstoffgewinnungsanstalt in Wien wurde seit 1914
Material von blatternverd&chtigen Erkranknngen zur Voraahme des
Kornealversuches nach Paul eingeschickt, im ganzen von 136 Fallen,
wovon 104 F&lle aus Wien stammten. Nur in 9 Fallen zeigte der
Kornealversuch ein unrichtiges Ergebnis, doch stammten diese Unter-
suchungen aus der ersten Zeit der Versuche.
Die Reaktion ist sicher berufen, bei der Entscheidung fiber un-
klare blatternverdachtige Krankheitsfalle eine Rolle zu spielen.
A. Ghon (Prag).
Uabetin, Paul, Komplementbindung bei Variola. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 686.)
Das Serum von Blatternkranken zeigt bei Verwendung von
Extrakten aus Blatternborken als Antigen Hemmung der Hamolyse.
Die komplementbindenden Antikorper sind im Initialstadium der
Krankheit nur in geringer Menge vorhanden und treten erst im
Verlauf der Krankheit in starkerem Malle auf. Gegen das letale
Ende der Krankheit scheint der Antikorpergehalt abznnebmen.
Auch nach Vaccination lassen sich komplementbindende Anti-
korper nachweisen, jedoch erst Wochen nach der Vaccination; es
scheint ihnen ein EinfluB auf das Zustandekommen der Revaccinations-
formen zuzukommen.
Die diagnostische Verwertung der Reaktion wird bedeutend ein-
gesehrankt einerseits durch das relativ spate Auftreten genfigender
Antikorpermengen, oft erst nach eindeutigen klinischen Symptomen,
und andererseits durch das Auftreten von Komplementbindung auch
nach Vaccination. Gildemeister (Posen).
Morawetz, Gustav, Uber nekrotisierende Hauthfimorrha-
gien bei hfimorrhagischen Varizellen. (Arch. f. Derm. u.
Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 579.)
Das Zustandekommen dieser ausfuhrlich beschriebenen, ganz
aufiergewohnlichen Varizellenkomplikation ist nach Ansicht des Verf.
vielleicht durch eine besonders erhohte Virulenz des unbekannten
Erregers mit deletarem Einflufi auf die GefUBe der Haut zu erklfiren.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Paschen, Vergleichende Untersuchungen von Varizellen,
Variola, Scharlach, Maseru und Roteln. (Deutsche med.
Wochenschr. 1917. S. 747.)
Zur Untersuchung werden Pusteln oder Exantheme tragende
Hautstficke exzidiert, fixiert, eingebettet und gefarbt Voraussetzung
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Lepra.
237
ist die Zerlegung in Serienschnitte. Den exanthematischen Erank-
heiten gemeinsam ist die Papel-Vesikelbildung. Bei Scharlach konn-
ten in der Flttssigkeit der in der mittleren Keimschicht entstehenden
Blaschen keine Elementarkttrperchen Oder andere Gebilde nach-
gewiesen werden. Eomplementablenkungsversuche mit Scharlacbblnt
nnd Pnstelantigen waren erfolglos. — Fttr Varizellen charakteristisch
nnd far die Differentialdiagnose gegen Variolois bedeutungsvoll ist
die intensive direkte Kernteilung in den Epithelien, die za Riesen-
zellbildang mit zahlreichen Kernen ftthrt. Ausstriehe von Varizellen-
blftschen zeigen stets Riesenzellen, die bei Variola selten sind. Bei
Variolaschnittpr¶ten sieht man im Protoplasma der veranderten
Basalzellen Haufchen von kleinsten, an der Grenze der Sichtbarkeit
stehenden Piinktchen. Dieser Befnnd steht in Ubereinstimmung mit
den Befanden bei Variolapnstelausstrichen, bei denen die Elemental
korperchen in groBen Massen in den erhaltenen Epithelien vorhanden
sind. Die Untersnchnng der Ausstriehe leistet fur die schnelle
nnd sichere Differentialdiagnose bei einfachster Technik mehr als
die umst&ndliche Hornbautimpfung. Langer (Charlottenbnrg).
Unna, Materialsammlnng fur eine kttnftige Bearbeitnng
der Lepra&tiologie. (Hamb. med. Uberseehefte. Jg. 1. 1916.
S. 596, 627 u. 652.)
I. Fttr die kttnftige Bearbeitung der Lepraatiologie kamen genauere
Untersuchungen ttber die Bedeutung lebloser Zwischentrftger fttr die
Ubertragung der Lepra in Betracht. Diese Versuche h&tten sich
sowohl auf Nahrungsmittel (Fische, Milch) als auch auf Wasser nnd
Erde zu erstrecken, die vielfach als ursachliches Moment fur die
Entstehung der Lepra angeschuldigt worden sind.
II. Um die Bedeutung der leblosen Zwischentrttger fttr die Lepra-
ttbertragung aufzukl&ren, wftren Untersuchungen anzustellen mit
solchen Vehikeln, die mit der Haut in innigerem und linger dauerndem
Kontakt stehen als Wasser und Erde. Als solche Zwischentrttger
kamen in Betracht vor allem die Eleidung und Betten, dann aber
auch Sttrge und die schneidenden Instrumente, wie Rasiermesser,
Messer der Chirurgen und Obduzenten.
ILL Von den lebenden Zwischentr&gern, welche fur die Ubertragung
der Lepra in Betracht kommen, konnen allein die Insekten Bedeutung
beanspruchen. Wenn man die Insektenfrage nach den drei mecha-
nmchen Grundbedingungen der Infektion: 1. Anwesenheit von Lepra*
bazillen, 2. Verunreinigung der Haut von Gesunden mit denselben
und 3. starkeres Trauma an derselben Hautgegend der Gesunden,
betrachtet, so erkennt man sofort, dati die Fliegen und der Demodex
folliculorum nicht berttcksichtigt zu werden brauchen, da sie der
Haut kein Trauma zufugen konnen. Uber die Bedeutung der blut-
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238
Lepra.
saugenden und die Oberhaut anbohrenden Insekten, wie Stechmiicken.
Stechfliegen, Wanzen, Flfihe, Kleiderl&use and Kr&tzmilben, geben
die Meinangen heate noch betr&chtlich aaseinander. Die bisher fest-
gestellten Tatsachen werden daraufhin zu prdfen sein, wie weit die
Insekten der Haut Bazillen entlocken kfinnen, ferner ob sie eine
Vernnreinigung der Hautobertiache mit Bazillen veranlassen kOnnen
and schliefilich ein wie starkes und andaaerndes Kratzen sie darch
ihre Tatigkeit verorsachen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Johnston, John A., Leprosy. (Philipp. Joum. of Science. Ser. B.
Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 365.)
Kurzer Bericht fiber Lepraerfahrangen aaf den Philippinen. Nach
den Philippinen kam die Lepra aus Japan. Die ersten Missionare
machten von den Philippinen ans grofie Anstrengungen in Japan
Boden zu gewinnen. Schliefilich erklfirte sich der Kaiser yon Japan
bereit, den kirchlichen Behorden in Manila eine Schiffsladung von
Japanern zu fiberlassen, an denen sie Bekehrungsversache machen
kfinnten. Er sandte ihnen im Jahre 1633 ein Schiif mit 150 Leprfisen.
Diese verbreiteten sich im ganzen Lande und sp&ter zahlte man
30000 Leprose auf den Inseln. Jetzt wird die Zahl der Leprfisen
auf 10000 geschfitzt. 3000 yon ihnen sind auf Culion Island unter-
gebracht.
Die Leprabazillen liegen haufig zusammen wie gebttndelte Zi-
garren. Sie sind in den Hautver&nderungen in yiel grfifierer Zahl
anzutreffen als die Tuberkelbazillen bei Hauttuberkulose. Dafi die
Leprabazillen weniger sfiurefest sind als die Tuberkelbazillen, trifft
nur fur eine Anzahl yon Fallen zu. Bei der Knotenlepra findet man
die Leprabazillen im Blute. Die unmittelbare Ubertragung der
Krankheit findet selbst bei innigem Verkehr nur selten statt. Uber
die Bedeutung yon Insekten als Krankheitsfibertrfigern liegen keine
sicheren Beobachtungen vor. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Onodi, A., Lepra der oberen Luftwege. (Arch. £. Ohren-,
Nasen- u. Kehlkopfheilk. Bd. 99. 1916. S. 28.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Johnston, John A., A contribution to the bacteriology of
leprosy. (Philipp. Journ. of Science. Ser. B. Trop. Med. Vol. 9.
1915. p. 227.)
Aus der Milz von 2 Leprfisen wurde eine nicht saurefeste Strepto-
thrix gezfichtet, die sich auf Glyzerinagar gut weiter zfichten liefi.
In gefarbten Ausstrichen aus den Kulturen sieht man langere und
kfirzere Faden mit einer Neigung zu Verzweigungen. In 3—4 Monate
alten Kulturen zerfallen die Faden zu Stabchen und Kokken. Die
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Lepra.
239
St&bchen sind zuerst nicht s&urefest, aber nach einem Jahre findet
man zahlreiche s&urefeste Bazillen nnter ihnen. Bei Meerschweinchen,
die mit den Kulturen geimpft warden, fanden sich gelegentlich ver-
d&chtige Ver&nderungen. Nach den Untersnchnngen ist es wahrschein-
lich, dafi Bacillus leprae nnr eine s&urefeste Entwicklungsstufe einer
pleomorphen 8treptothrix ist. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Harris, William H. and Lanford, John A., The agglutination
reaction with sera derived from human cases of le¬
prosy and from the experimental animal upon various
members of the acid-fast group. (Journ. of med. Research.
Yol. 34. 1916. p. 157.)
Verff. prtiften 16 Seren von Leprdsen auf ihre Agglutinations-
wirkung gegeniiber verschiedenen als Lepraerreger angesprochenen
sowie mehreren anderen s&urefesten Bakterienst&mmen. Es fandeu
sich nur geringe und ganz inkonstante Agglutinationswerte.
Auch die Sera von Kaninchen, die rait den verschiedenen Stam-
men immunisiert waren, zeigten nur schwache und unregelm&Bige
Agglutinationswerte und lieflen sich zur Differenzierung der einzelnen
St&mme nicht verwenden. Die Agglutinationsmethode diirfte daher
nicht geeignet sein, die Identit&t einer aus leprosem Material ge-
zuchteten Kultur mit dem Hansenschen Bazillus nachzuweisen.
Kurt Meyer (Berlin).
Perntz, Alfred, Die serologische Untersuchung zweier
Lepraf&lle. (Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 1098.)
Zusammenfassung.
1. Bei der serologischen Untersuchung zweier Leprafalle fiel so-
wohl die Wassermannsche Reaktion als auch die Herman-
Perutzsche Reaktion positiv aus.
2. Das Serum von Leprakranken verhalt sich gegeniiber der
Komplementbindungsreaktion sowohl als auch gegeniiber der Prazi-
pitationsreaktion genau so wie das Serum von Syphilitikern.
3. Das unspezifische Resultat beider Reaktionen l&Bt einen weiteren
SchluB auf ihre Arteinheit zxu W. Gaehtgens (Hamburg).
Denney, Oswald, The treatment of the retrogressive skin
lesions of leprosy with basic fuchsin. (Philipp. Journ. of
Science. Ser. B. Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 357.)
Basisches Fuchsin erweist sich bei leprosen Geschwiiren als ein
Mit tel, durch welches die Bazillen abgetdtet werden und durch
welches die Bildung von Narbengewebe angeregt wird. Bericht fiber
132 so behandelte Ffille. 67 warden geheilt und 46 gebessert.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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240
Lepra. — Pellagra.
Tabano, R., The treatment of leprosy with cyanocuprol.
(Journ. of experim. Med. Vol. 24. 1916. p. 207.)
Kurzer Bericht fiber 6 mit Cyanocnprol behandelte Ffille von
Lepra. Die Erfolge waren ermutigend. Weitere Versuche sind im
Gauge. Kurt Meyer (Berlin).
Raubitschek, Hugo, Pathologie, Entstehungsweise and
Ursachen der Pellagra. (Lubarsch-Ostertags Ergebn. d. allg.
Pathol. Jg. 18. 1915. 8. 662.)
Verf. behandelt, sich anf ein sehr eingehendes Quellenstudium
stfitzend, die gesamte Pathologie der Pellagra: Geschichte, Sympto¬
matology, pathologische Anatomie und Histologie, Verbreitung und
behordliche Matinahmen. Die meisten Fragen in der Pathologie
dieser interessanten Krankheit sind noch derart in Flufi, daB Verf.
es zumeist dem Leser selbst uberlaBt, sich an der Hand der vor-
gebrachten Beobachtungen und Deutungen, worunter auch viele eigene,
ein Urteil zu bilden. Rhein (Posen).
Brandenburg, Kurt, Die Krankheit der maisessenden Vol-
ker, die Pellagra, eine Lichtkrankheit. (Med. Klinik.
1916. 8. 629.)
Kurzer Uberblick fiber das Wesen der Pellagra, der sich im
wesentlichen anf die neueren Arbeiten yon Raubitscheck stfitzt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Clark, H. C., A brief analysis of thirty-seven fatal cases
in which pellagra has been pointed out alone or in
association with other diseases. (Proc. of the Canal Zone
med. Ass. Vol. 6. 1915. p. 12.)
Es werden ausfuhrlich die Leichenbefunde von 37 Fallen von
Pellagra mitgeteilt, die in Panama beobachtet warden. Diese 37 Ffille
kamen seit 5 Jahren unter 4000 anderen Leichenoffnungen vor. Das
Lebensalter der Gestorbenen lag meistens zwischen 30 und 50 Jahren.
Kinder waren nicht dabei. Das weibliche Geschlecht war stark
fiberwiegend betroffen. Es war festgestellt, daB die Verstorbenen
meist von pflanzlicher Kost und von Fischen gelebt hatten. Die
histologische und bakteriologische Untersuchung, ebenso wie die Tier-
versuche ergaben keinen Anhalt, der die Ursache der Krankheit auf-
klfiren konnte. Die Erkennung der Krankheit steht heutzutage noch
nicht auf ganz sicherer Grundlage; vielfach kommt man zur Annahme
von Pellagra, wenn alles andere ausgeschlossen ist Hfiufig ent-
wickelt sich die Pellagra im AnschluB an alte Syphilis, chronischen
Alkoholismus, Arteriosklerose und verschiedene chronische Entziin-
dungen. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Pellagra.
241
Goldberger, Joseph, Waring, C. H. and Willets, David G., The
prevention of pellagra. A test of diet among insti¬
tutional inmates. (Public Health Reports. Vol.30.1915. p.3117.)
Eingehender Bericht fiber Versuche zur Verhtttung der Pellagra
in zwei seit Jahren da von befallenen Waisenanstalten durch ge-
eignete Bekostigungsvorschriften. Die Anderung der Ern&hrung
bestand hauptsachlich in einer betrachtlichen Yermehrung von frischem
Fleisch und Hfilsenfrfichten im Gegensatz zu der vorher ttberwiegenden
Ern&hrung mit kohlehydrathaltiger Kost. Es kamen weder Ruckf&lle
der Erankheit bei den alteren Eranken, noch neue Erankheitsf&lle
seither zur Beobachtung. In der zweckm&fiigen Bekostigung allein
hat man also ein durchaus zuverlassiges Mittel, die Pellagra zu ver-
hfiten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sydenstricker, Edgar, The prevalence of pellagra. Its
possible relation to the rise in the cost of food. (Public
Health Reports. Vol. 30. 1915. p. 3132.)
Die mangelhafte und unzureichende Ernahrung, die als Ursache
der Pellagra anzusehen ist, hangt znm grofien Teil mit der Armut
der Bevfilkerung zusammen, die sie zwingt, anstatt von Fleisch und
anderem tierischen Eiweifl hauptsSchlich von kohlehydrathaltiger Eost
zu leben. Da in den letzten Jahren besonders im Sfiden der Ver-
einigten Staaten die wirtschaftliche Lage immer schlechter geworden
ist, erkl&rt das zum Teil die Zunahme der Erankheit gerade in
dieser Gegend. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Goldberger, Joseph and Wheeler, G. A., Experimental pella¬
gra in the human subject brought about by a restricted
diet. (Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p.3336.)
An 12 gesunden Gefangenen, die sich gegen StraferlaB freiwillig
zu diesem Yersuch hergaben, konnte der Beweis erbracht werden,
dafi durch einseitige Ern&hrung mit vorwiegend kohlehydrathaltiger
Eost, die ein halbes Jahr hindurch fortgesetzt wurde, bei der Halfte der
Leute die Zeichen der Pellagra auftraten, einschliefilich der eigentfim-
lichen Hantver&nderungen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Alessandrini, Giulio e Scale, Alberto, Contributo nuovo alia
etiologia e patogenesi della pellagra. Roma 1914.
Durch Yerffitterung Oder Injektion kolloidaler Eieselsaure l&fit
sich bei Meerschweinchen, Eaninchen, Hunden und Affen ein Erank-
heitsbild erzeugen, das dem der menschlichen Pellagra gleicht. Eine
ahnliche Wirkang hat Alaun. Mit dem Wasser aus Pellagragegenden
liefien sich die gleichen Ver&nderungen erzeugen. Maisnahrung ver-
scblimmerte die Erscheinungen nicht.
Brste Abt. Ref. Bd. 66 . No. 10/11. 16
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242
Pellagra.
Die Kiesels&ure wirkt nicht direkt, sondern darch Retention von
Saizen in den Geweben, die ein ubermafiiges Freiwerden von Mineral-
sauren znr Folge hat. Darch intramaskul&re Oder snbkatane In-
jektionen von Natrinmzitrat werden die Vergiftungserscheinongen
zum Verschwinden gebracht.
Dafi anch die menschliche Pellagra eine Acidose ist, ergeben die
klinischen Untersnchnngen. Ferner spricht dafur die gunstige Wir-
kong, die Injektionen von Natrinmzitrat, wenigstens bei frischen
F&llen, die noch keine irreparablen Verftndernngen davongetragen
haben, ausiiben. Enrt Meyer (Berlin).
Holmes, William H., Remarks on B. Welchii in the stools
of pellagrins. (Arch, of internal Med. Vol. 17. 1916. p.453.)
Im Stuhle von Pellagrakranken wurde der B. Welchii in grdfierer
Zahl gefunden als bei Normalen. Die Kranken hatten eine kolile-
hydratreiche vegetarische Kost mit wenig Eiweifi, besonders solchem
tierischen Ursprungs.
Verf. weist daranf hin, dafi eines der konstantesten Symptome
der Pellagra Durchfaile sind, dad der B. Welchii bei S&aglingen and
anch Erwachsenen bei kohlehydratreicher Eost schwere Diarrhoen
hervorrnft, dafi diese Darchfalle darch EiweiBdiat und Battermilch
geheilt werden and dafi diese Di&t auch bei Pellagra gunstig wirkt.
Diese Tatsachen sprechen dafiir, dafi der B. Welchii bei der Atiologie
der Pellagra eine Rolle spielt, deren Aufkl&rung noch weitere Outer-
suchangen erfordert. Eart Meyer (Berlin).
Page, B. W., Etiology of pellagra. (Med. Record. Vol. 88.1915.
p. 826.)
Verf. hat in 600 Darmentleerangen von 158 Pellagrakranken
einen Mikroorganismas gefanden, den er far den Erreger der Erank-
heit halt. Es ist ein anfierst beweglicher zellartiger Eorper, der
sich schliefilich in einen Bazillas umwandelt, welcher anfanglich sich
sehr lebhaft bewegt, spater rahig wird und eine ovale Form an-
nimmt; diese mifit 0,5—1,5 n im Darchmesser, der Bazillas hat 2—6 n
Lange und 0,5—2 .u Breite. Auf Agar wachst er als Eokkus, auf
einem speziellen Nahrboden von Fleischextrakt, Dextrose, Mais, Kar-
toflFeln, Peptone nimmt er die Form eines Bazillas an. Endsporen
linden sich in alien 2—6 Wochen alten Eultaren. Der Mikroorganis¬
mas hat eine kaum sichtbare Kapsel, die znweilen einen Halo bildet
Anilinfarben, besonders Ldfflers alkalisches Methylenblau farben
ihn schnelL Blutserum von Pellagrakranken hat auf diese Organis-
men keinen Einflufi, dagegen werden sie darch Seram aas darch
Eantharidenpflaster erzeagten Haatblasen agglatiniert.
P. Meyer (Eilchberg b. Z.).
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Verechiedenes.
243
Lorenz, W. F., Mental manifestations of pellagra. (Pnblic
Health Reports. Vol. 31. 1916. p. 221.)
Eingehende Beschreibnng der bei Pellagra vorkommenden geisti-
gen Stdrnngen an der Hand vieler Einzelbeobachtungen. Solche
Stdrnngen werden in 4—10 Proz. der FSIle angetroffen; fur die Ver-
einigten Staaten wird eine H&ufigkeit von 7,5 Proz. angenommen.
90 Proz. dieser Psycbosen sind den Intoxikationspsychosen zuzu-
rechnen. Sie haben viel Ahnlichkeit mit den akuten Alkohol-
psychosen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pransnitz, Grundziige der Hygiene. Unter Berucksichti-
gung der Gesetzgebnng des Dentschen Reiches and
Osterreichs. Zehnte erweiterte nnd vermehrte Auflage. Mit
278 Abb. Miinchen (J. F. Lehmann) 1916. Pr. geb. 13 M.
Die neue Anflage des allgemein bekannten and beliebten Baches
ist far die Leser des Centralblattes deswegen von besonderer Be*
dentong, weil gerade das Eapitel Infektionskrankheiten auf Grand
der reichen Erfahrangen, die der Vert als Oberstabsarzt wahrend
des Krieges gesammelt hat, wesentlich erg&nzt and erweitert worden
ist Der wichtigen Frage der Ubertragung von Infektionskrank¬
heiten durch Ungeziefer and der Ungeziefervertilgang ist ein be¬
sonderer Abschnitt gewidmet. Weber (Berlin).
Lentz, Die Seachenbek&mpfang in PreuBen wahrend des
Erieges and ihr Ergebnis bis Ende 1915. (VerSffentl. a.
d. Geb. d. Med.-Verw. Bd. 6. 1916. S. 68.)
Verf. gibt in der vorliegenden Arbeit eine Ubersicht iiber die
MaBnahmen, die von Beginn des Erieges an von den preuflischen
Zivilverwaltungen, insbesondere von der Medizinalabteilang des Mi-
nisteriams des Innern, getroffen warden, am eine Einschleppang and
Aasbreitang von Infektionskrankheiten in nnserem Lande zn ver-
hnten. Die beigegebenen Ubersichtstafeln zeigen, daB es dem vor-
trefflichen Zusammenarbeiten von Zivil- and MilitarbehSrden ge-
langen ist, unser Volk vor grOfieren Verlusten darch Seachen za
achatzen. Pocken, Cholera, Fleckfleber, Riickfallfieber haben, ab-
gesehen von Einzelfailen, in nnserem Lande keinen festen FuB fassen
kbnnen. Typhus and Rahr sind zwar zahlreicher aufgetreten als in
Friedenszeiten, ihr Umfang ist aber dauemd ein bescheidener ge-
blieben. Einen Anstieg haben die Erkranknngen an Diphtherie and
Scharlach erfahren; es steht jedoch za erwarten, daB es gelingen
wird, die Erkrankangsziffern herabzudriicken.
„Wir durfen", wie Verf. zum Schlufi seiner Ausfhhrangen mit
Recht hervorhebt, „mit berechtigtem Stolz aassprechen, daB der
Stand der flbertragbaren Erankheiten wahrend des Erieges bis jetzt
16 *
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244
Verschiedenes.
ein entgegen alien Befurchtungen gunstiger genannt zn werden verdient.
Wir durfen daraus den SchluB ziehen, dafi die moderne Seuchen-
bekampfnng, die wir im wesentlichen der Lebensarbeit unseres unver-
gefilichen RobertKoch verdanken, sichindurchausrichtigenBahnen
bewegte, und dafi es unsere Aufgabe bleiben mufi, im Sinne Robert
Eochs die Bekampfung der Infektionskrankbeiten fortzusetzen und
die Seuchengesetzgebung auszubauen. Gildemeister (Posen).
Lentz, Die Aufgaben der Seuchenabwehr und Seuchen¬
bekampfung nach dem Kriege. (Blatter f. Volksgesundheits-
pflege. 1916. S. 45.)
Die Erfahrung bat gelehrt, dafi die Seuchenbekampfung in durch-
aus richtigen Bahnen sich bewegt und daher verdient, nach Beendi-
gung des Krieges in gleichem Sinne fortgesetzt und den Fortschritten
der Wissenschaft entsprechend ausgebaut zu werden. Die moderne
Seuchenbekampfung setzt sich im wesentlichen aus drei Momenten
zusammen: Ermittlnng der Infektionsquelle, Isolierung des inflzierten
Individuums und Desinfektionsmafinahmen. Eine Erganznng erfahren
diese durch die Schutzimpfungen und die Verbesserung der all-
gemeinen hygienischen Verhaltnisse. Wolf (Witzenhausen).
Henkel, Die amtsarztliche Bekampfung iibertragbarer
Erankheiten. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 231, 312, 457,
528, 638, 787, 826, 898, 934, 970 u. 1002.)
Bekampfung von Genickstarre, Einderiahmung, Eindbettfieber,
Lungen- und Eehlkopftuberkulose, Typhus, Ruhr, Pocken, Fleckfleber,
Pest, Syphilis, Milzbrand, Rotz, Ungeziefer, ubertragbaren Erank¬
heiten in der Schule, sowie Anweisung f&r Polizei, Leichenschauer,
Leichenfrauen, Desinfektoren und Desinfektionsanstalten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sfipfle, Die wesentlichsten Forschungsresultate der
letzten zehn Jahre auf dem Gebiete der Bakteriologie
und Immunitat. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S.933.)
Uberblick. Langer (Charlottenburg).
Roily, Fr., Bazillentrager, ihre Entstehung und Be¬
kampfung. (Mhnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1217.)
Wenn man bei Bazillentragern die Erankheitskeime auf den
Schleimhauten entfernen will, so haben nur solche Verfahren Aus-
sicht auf Erfolg, welche die Schleimhaute in ihrer Tfttigkeit zu be-
einflnssen vermogen. Durch das Auftreten einer akuten Entz&ndung
ist den Erankheitserregern wahrscheinlich am leichtesten beizu-
kommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Verschiedenes. 245
Sobotta, Krankheitsiibertragung dnrch Fliegen. (Deutsche
Krankenpflege-Ztg. 1916. S. 138.)
Die Fliegenplage bedeutet unter Umst&nden eine recht erhebliche
Gefahr, gegen die mit alien Kraften und Mitteln in Krankenh&usern
usw. vorgegangen werden muB. Wolf (Witzenhansen).
Hiehaells, Die Yerbreitnng der ansteckenden Krank-
heiten dnrch den Handel. (D.Krankenpflege-Ztg. 1916.8.121.)
Eine Zusammenstellung der in den letzten Jahren beobachteten
bakteriellen Nahrungsmittelyergiftungen. Wolf (Witzenhansen).
Opienski, Erfahrungen anf dem Gebiete des Sanit&ts-
wesens im Flflchtlingslager. (Der Amtsarzt. 1916. S. 140.)
Notwendig ist fhr die Seuchenbekampfung im Barackenlager
1. die richtige Organisation des Anskunftsdienstes nnd strenge
Durchfuhrung der Meldepflicht; 2. geniigendes arztliches Hilfspersonal;
3. zweckentsprechende Einrichtung der Aufnahmebaracke nnd aller
Infektionsgebaude mit den dazn notwendigen Hilfsapparaten (Bade-
einrichtung, Entlansnngsanstalt, Desinfektionsapparat und geschnlte
Desinfektoren). Wolf (Witzenhansen).
Engel, G. S., Das Blutbild im allgemeinen nnd speziell
bei Infektionskrankheiten. (Zeitschr. t Srztl. Fortb. 1916.
S. 141.)
Kurze Beschreibnng der Einzelheiten des Blntbildes beim Ge-
snnden nnd der Hauptabweichungen, die bei Infektionskrankheiten
znm Nachweis der Krankheit und znr Abgrenzung gegen ahnliche
Krankheiten dienen konnen. Mit Ausnahme von Typhus, Maseru,
Tnberknlose, Gelbfieber nnd Maltalieber rufen die Infektionskrank¬
heiten meist eine starke Vermehrung der vielkernigen Zellen hervor.
Wichtig ist auch die Eosinophilie bei Wnrmkrankheiten. Als Bei-
spiele seien weiter noch genannt die Abgrenzung der durch eine
neutrophile Lenkocytose gekennzeichneten Pnenmonie vom Typhus
und Paralyphus, die mit Neutropenie einhergehen. Ebenso sind die
letzteren Krankheiten von Appendicitis und Peritonitis zu trennen,
bei denen auch eine betr&chtliche Hyperleukocytose besteht. Maseru
sind von Scharlach zu unterscheiden, indem bei letzterem meist
Lenkocytose und starke Eosinophilie vorhanden sind. Bei der eiterigen
Meningitis besteht Leukocytenvermehrung, bei der tuberkulbsen nor
eine gewisse Lymphocytose. Bei schwereren septischen Fallen, die
im allgemeinen mit hoher Lenkocytose einhergehen, ist eine Leuko-
penie als besonders ungiinstiges Zeichen anfznfassen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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246
Verschiedenes.
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Saxl, Paul, Fieberstudien. L Die morgendliche Remis¬
sion. (Wien. klin. Wochenscbr. 1916. S. 185.)
Verf. besch&ftigt sich mit der Frage, welchen biologiscben Vor-
gangen die morgendliche Remission ihre Entstehung verdankt, und
kommt zu dem Ergebnis, dad der Hanptfaktor, der die morgendliche
Remission bedingt, die ErmQdnng des warmebildenden and warme-
regulierenden Apparates des Organismns bzw. seiner Zentren sein
dfirfte. Diese Ermfidung ist eine strong periodische, stets an die
Nacht gebandene. Neben diesem unspezifischen Vorgange mad bei
Fiebernden die Bedeutang der Lebenstatigkeit der Bakterien ein-
schliedlich der Abwehrvorginge des Organismns anerkannt werden,
wobei zu berficksichtigen ist, dad die Bakterien und ihre Gifte vor
allem auch auf die Temperaturzentren wirken und ihre Anspruchs-
fahigkeit fur die physiologischen Ermfidungsreize herabsetzen Oder
steigern konnen. Gildemeister (Posen).
Kifikalt, Karl, Untersuchungen fiber Konstitution und
Krankheitsdisposition. 4. Die Kurve der Giftdispo-
sition. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1916. S. 42.)
Bei der Disposition zu Infektionskrankheiten spielen mindestens
zwei Momente eine Rolle: die Moglichkeit leichterer Vermehrung der
Bakterien im Korper und die etwa vorhandene grodere Empfindlich-
keit des Individuums gegen die gebildeten Toxine. Selbst wenn Art
und Zahl der infizierenden Bakterien bekannt sind, sind mindestens
noch zwei unbekannte vorhanden, yon denen die erste ohne Kenntnis
der zweiten nicht immer zu ermitteln ist. So gut wir fiber die ver-
schiedene Widerstandsf&higkeit einzelner Tierarten gegen verschiedene
Bakterien und Toxine unterrichtet sind, so fehlt es doch an Unter¬
suchungen, wie weit und nach welchem Gesetz Schwankungen der
Giftdisposition unter anscheinend vollig gleichen Verh<nissen vor-
kommen. — Verf. sah bei seinen Untersuchungen von der Anderung
der Giftdisposition ab, die sich in verschiedenen Jahreszeiten zeigen
soli und durch verschiedene Oder mangelhafte Ernahrung, chronische
Krankheiten usw. erzeugt werden kann und untersuchte nur, inwie-
weit die Disposition bei Tieren, die unter gleichen Yerhaltnissen
gehalten wurden und auch nach dem verschiedenen Gewichte in
Gruppen geteilt werden konnten, voneinander abweicht.
Verf. wfihlte fur seine Untersuchungen kein Bakterien gift, son-
dern das nach seiner Konstitution gut bekannte Koffein, weil so das
Studium der Ursache der verschiedenen Disposition einfach ist.
Die an Ratten ausgeftthrten Versuche ergaben: 1. Auch bei
sorgfaltiger Applikation zeigt sich, dad Ratten von gleicher Grofie
und unter gleichen Lebensbedingungen verschiedene Disposition fftr
Koffeinvergiftung haben, aber die Grenze ist sehr gering: die wfder-
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Verschiedenes.
247
standsfahigsten vertragen 22 Proz. mebr als die empfindlichsten. Die
Verteilung richtet sich nicht genau nach der Binomialkarve, sondern
es ist eine kleine Asymmetric vorhanden. 2. Alte und junge Ratten
sind empfindlicher als mittelalte; Beziehnngen zwiscben Giftwirkung
und Oberflache liefien sicb nicht feststellen. Schill (Dresden).
Perl, Heinrich, Untersnchungen fiber Konstitntion and
Krankheitsdisposition. 5. Die Messnng der musku-
ldsen Konstitntion mit dem Dynamometer. (Zeitscbr. f-
Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 1.)
Ffir die Messnng der mnskulosen Konstitntion erachtet Perl
das Dynamometer als den geeignetsten MaBstab, da sich mit diesem
Instrument scbnell arbeiten Ififit; jedoch sind die gewonnenen Zahlen
mit Kritik zu veryerten, da sie von mebreren Faktoren abhangig sind.
Die Messnng der Drnckkraft genfigt zwar allein nicht znr Be-
nrteilnng der Korperkonstitntion, wohl aber ist sie imstande, im
Verein mit anderen Methoden (Armumfang, Korperlfinge, Gewicht)
ein fibersichtliches Bild zu geben. Schill (Dresden).
Loose, Otto, Die Grundlagen der Heilnngsvorgfinge im
menschlichen Korper. Entstehnng nnd Bedentnng
der sogenannten weifien Blntzellen. Mit 46 lithographi-
schen Tafeln. Leipzig (Georg Thieme) 1916.
Verf. glaubt, dafi die Eiterkdrperchen aus den roten Blutkorper-
chen hervorgehen. Durch den Tod des Verf. sind seine Arbeiten
nnterbrochen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hanriac, Pierre et le Hfir, P., Sur les variations des hy¬
drates de carbone du sang total an conrs des infec¬
tions. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 438.)
Die Untersnchungen ergaben, daft der Gehalt des Blutes an
Kohlehydraten im Verlaufe einer Infektionskrankheit Schwanknngen
nnterworfen nnd bei den verschiedenen Infektionskrankheiten ver-
schieden ist. Gildemeister (Posen).
Babes, Anrel A., La tenenr en chlorures du liquide ce-
phalo-rachidien et des transsudats. (Ibid. p. 448.)
Der Gehalt der Lumbalflfissigkeiten und der Transsudate an
Chlorfiren ist stets grdfier als der des Blutes.
Gildemeister (Posen).
Hoppe-Seyler, G., Znr Kenntnis der indigobildenden Sub-
stanzen im Urin. 2. Uber die Zersetznng der Indoxyl-
schwefelsaure im Urin dnrch Bakterien nnd die Ent-
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248
Verschiedenes.
stehung der sog. Indigurie. (Hoppe-Seylers Zeitschr. f. phy¬
siol. Chemie. Bd. 97. 1916. S. 260.)
Der Urin eines an Cholera erkrankten Mannes enthielt reichliche
Mengen Indoxyl. Dieser indoxylhaltige Ham wird dnrch Colibazillen
in der Weise ver&ndert, daB die Indoxylschwefelsaure gespalten wird
nnd ans dem abgespaltenen Indoxyl sich Indigo Oder mehr braunliche
Farbstoffe bilden. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Harris, D. F. and Creighton, H. J. M., Studies on the reduc¬
tase of liver and kidney. The influence of heat, light
and radium radiations on the activity of reductase.
(Joum. of biol. Chem. Vol. 21. 1915. p. 303.)
Der Grad der Abschw&chung der Reduktase wachst mit der
Steigerung der Temperatur. Die Reduktase wird bei 72° vernichtet.
Licht und Radiumstrahlungen haben keinen bemerkbaren EinfluB auf
die T&tigkeit der Reduktase. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Harck, Karl, Ergebnisse der experimentellen Unter-
suchungen iiber den EinfluB des Ozons auf den tieri-
schen Organismus. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh.
Bd. 81. 1916. S. 221.)
Verf. stellte Yersuche an, um 1. den EinfluB des Ozons auf das
Saugetierblut mit normalem, sowie mit moglichst geringem H&mo-
globingehalt und 2. die Wirkungen des Ozons auf die Gewichtszu-
bzw. -abnahme der Tiere im Vergleich mit in gewbhnlicher atmo-
spharischer Luft lebenden Kontrolltieren festzustellen. — Er ver-
wendete Phenylhydrazin und zwar per os 1 mal taglich 5 ccm 1 proz.
wksseriger Losung.
Wahrend die noch im Wachstum befindlichen und in normalen
VerhSltnissen lebenden Kontrolltiere an Gewicht zunahmen, und zwar
durchschnittlich um 16 g taglich, wurde wahrend der Versuche bei
den mit Ozon behandelten Tieren nur in 50 Proz. iiberhaupt eine
Gewichtszunahme festgestellt; sie hatten eine Durchschnittszunahme
von 11,5 g. Dagegen wurde bei 50 Proz. eine Gewichtsabnahme be-
obachtet.
Aus diesen Zahlen erhellt, daB die mit Ozon behandelten Tiere
in ihrer Gesamtentwicklung geschadigt wurden, daB Ozon als giftiges
Gas auf sie einwirkte. — Wahrend der Ozonisierung fuhlen sich die
Tiere nicht wohl und bekommen starken Husten und sehr starke
Absonderung der Nasenschleimhaut. An den nach langerer Ozon-
behandlung getoteten Tieren sieht man Vergiftungsmerkmale wie bei
Brom, Chlorgas und Schwefeldioxyd. — Der pathologisch-anatomische
Lungenbefund zeigt multiple Thrombosen, Hyperamie, sehr starke
Pigmentinduration. S c h i 11 (Dresden).
Di^itrzed-by
_ Originaifrom
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Verschiedenes.
249
Freund, U., Beitrfige zur Kenntnis der Kyrine. (Pharm.
Zentralhalle. Jg. 56. 1916. S. 663.)
Die Kyrine stellen die diaminosanrereichen Kerne der Eiweifl-
spaltprodukte dar. Verf. nntersuchte die biologische Wirkung
einiger scbwefelsanrer Kyrine, die sehr best&ndige and gnt za
reinigende Produkte sind, nm zn erfahren, ob diese Verbindungen
im Verhaltnis zn ihren Ansgangsprodnkten Anderungen der Gift*
wirkungen erkennen lassen, und ob so etwaige Aufschlfisse fiber die
Znsammensetznng und Wirkungen zu erlangen seien. Das Globino-
kyrin ist wesentlich weniger giftig als das Globin, sein Ausgangs-
produkt Das Glutokyrin ist vollig ungiftig (Dosis 0,1—0,2), es ver-
hait sich wie sein Ausgangsprodukt, die Gelatine. Die Versuche
wurden an Meerschweinchen und Kanincben angestellt.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Wilbur, Bay Liman, Leukemia — an infection? (Journ. of
the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1255.)
Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, daB die leukfimischen
Erkrankungen auf Infektiou beruhen. Es sind daher zur Klarung
zahlreiche genaue bakteriologische Untersuchungen der einzelnen
Falle wfinschenswert und aussichtsreich. Erst wenn die Ffille in
dieser Weise aufgekl&rt sind, kann man hoffen, geeignete Behand-
lungsverfabren zu linden. Die Einteilung der hierher gehSrigen
Krankheitsbilder nach den Formverhaltnissen der Blutzellen ver-
spricht wenig Ffirderung der Frage.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hirschfeld, L. und Klinger, R., Ezperimentelle Unter¬
suchungen fiber den Kropf. (Arch. f. Hyg. Bd. 85. 1916.
S. 139.)
Die Versuche wurden hauptsfichlich zur Klarung der Frage an¬
gestellt, ob und inwieweit dem Wasser in der Atiologie des ende-
mischen Kropfes eine Rolle zukommt Sie ergaben folgendes:
1. In einer Kropfgegend trat Kropf bei deu Versuchsratten auch
dann auf, wenn dieselben nur destilliertes Wasser erhielten, wobei
die beobachteten Schilddrfisenvergrofierungen nicht hinter denjenigen
zuruckstanden, die bei Trfinkung mit dem ortseigenen Wasser zu-
stande kamen.
2. Aus einem kropffreien Orte zeigten sich dagegen nicht die
gering8ten Verfinderungen in GrfiBe Oder Beschalfenheit der Schild-
drfise, wenn Batten durch zwei Generationen nur Wasser aus einer
Gegend erhielten, in der alle daselbst gehaltenen Batten stark
kropfig wurden.
3. Analoge Versuche in Zfirich ergaben zuerst das gleiche nega-
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250
Verschiedenes.
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tive Resultat. Spater warden die mit Wasser ans Kropfgegenden
in Zurich getrankten Tiere dentlich positiv. Gleichzeitig zeigten
aber die Kontrollen, welche mit Zuricher, bis dahin nicht kropf-
erzeugendem Wasser getrknkt wurden, auch Kropf, so daB diese
Versuche nicht als Beweis fur eine Kolle des Wassers dienen kbunen.
4. Von besonderem Interesse sind die Resultate, welche gleich-
falls im Hygienischen Institut in Zurich bei Trankung mit diesem
Zuricher Leitungswasser erhalten wurden. Dnrch V/ 2 Jahre blieben
die hiermit getrankten Ratten negativ, so daB das auch hygienisch
einwandfreie Zuricher Wasser als nicht kropferzeugend gelten konnte.
Im Herbst 1913 wurden dagegen fast alle mit Zuricher Wasser ge¬
trankten Ratten stark kropfig. Die im folgenden Winter 1913/14
mit neuem (Hamburger) Tiermaterial ausgefuhrten Versuche ergaben
einen sehr bemerkenswerten Befund. In drei Versuchskisten wurden
ganz negative, in vier anderen Kisten dagegen deutlich, z. T. stark
strumose Schilddriisen beobachtet Die gleichzeitig und spater mit
destilliertem Wasser getrankten Tiere reagierten ziemlich gleicli-
mafiig schwach positiv.
5. Die an verschiedenen Kropforten mit gekochtem Wasser ge¬
trankten Ratten wurden nicht weniger von Kropf ergriffen als die-
jenigen, welche frisches Wasser erhielten.
Aus diesen Versuchsergebnissen folgt: Die Ursache des ende-
mischen Kropfes kann unmoglich in einem belebten Oder leblosen
Agens gesucht werden, welches ausschliefilich im Wasser der be-
treffenden Gegend vorkommt, da Kropf auch unabhangig vom Wasser
zustande kommt. Speziell kann die chemische Beschaffenheit des
Wassers, wie sie durch den geologischen Charakter des Quellgebietes
bedingt ist, an sich nicht als Grund der Kropfbildung angesehen
werden. Hieraus durfte sich die praktisch wichtige SchluBfolgerung
ergeben, daB der Hygieniker auch in Kropfgegenden fur die Wahl
einer Quelle als Trinkwasser nur solche Momente in Betracht ziehen
muB, welche die chemische und bakteriologische Reinheit des Wassers
garantieren.
Zur Priifung der Frage nach der Kontagiositat des Kropfes
wurden verschiedene „Kontaktversuche“ ausgefuhrt, die ergaben, daB
Kontakt mit Kropfratten die Entstehung von Kropf bei Ratten nicht
besclileunigt, daB Verabreichung von Darminhalt von Kropfratten
ebenfalls nicht zur Strumenbildung fiihrt, und daB kropfige Ratten
in evident kropffreier Gegend rasch ihre Driisenschwellung verlieren.
Daraus geht hervor, daB die Annabme eines im Darm sich ver-
mehrenden, kropferzeugenden Mikroorganismus, der direkt auf andere
Individuen iibertragbar ist, nur geringe Wahrscheinlichkeit besitzt.
Nach Ansicht der Verif. muB der endemische Kropf nicht not-
wendig als eine Intoxikation chemischer oder infektiSser Natur auf-
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Verschiedenes.
251
gefafit warden, wie es bisher fast ausschliedlich geschah, sondern er
konnte sebr wohl anf einer pathologischen Verfinderung des Stoff-
wechsels (hauptsachlich des Eiweiflstoffwechsels) bernhen, deren Ur-
sache nns noch nnbekannt ist. Zieht man die eigenartige Verbrei-
tnng, das klinisch so wohl nmschriebene Bild der Affektion, die
MSglichkeit der experimentellen Erzeugnng derselben im Tiere usw.
in Betracht, so ist es sehr wahrscheinlich, dad eine Ursache von
spezifiscbem Charakter zagrnude liegen diirfte. Es ware aber ancli
denkbar, dad verschiedene Ursachen zu einer pathologiscb-anatomisch
fihnlicben Keaktion der Schilddrfise ffihren, und dad die Atiologie
des endemischen Kropfes nnd der fibrigen zu ihm gezkhlten Stdrnngen
keine einheitliche ware; Oder dad gewisse, allein noch nicht kropf-
erzeugende Momenta in geeigneten Kombinationen die Krankheit
hervorrufen. Gildemeister (Posen).
Weichardt, W. und Wolff, Maximilian, Weitere Untersuchun¬
gen fiber den endemischen Kropf mit besonderer
Berficksichtigung des Vorkommens im Kfinigreicli
Bayern. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 309.)
Es war schon frfiher durch epidemiologische Feststellungen er-
mittelt, dad das Kropfvorkommen nicht an eine besondere geologische
Formation gebunden war. Aufffillig war auch in Kropfgebieten die
besondere Durchseuchung der Kinder, so dad man wohl an einen
belebten Erreger denken konnte. Es wurden vergleichende chemische
Untersuchungen an dem Wasser von Kropfgegenden und kropffreien
Orten angestellt, die ebenfalls eine weitere Stfitze fur die Annahme
ergaben, dad das Auftreten des Kropfes nicht an eine bestimmte
Bodenformation gebunden ist. W. £LHoffmann (Wilhelmshaven).
Kitt, Th., Neue und alte Erfahrungen fiber die Kropf-
krankheit. (Monatsh. £. prakt. Tierheilk. Bd. 27. 1916. S. 61.)
Sammelreferat. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Stoccada, F., Untersuchungen fiber die Synchondrosis
sphe nooccipitalis und den Ossifikationsprozed bei
Kretinismus und Athyreosis. (Beitr. z. pathol. Anat. u. z.
allgem. Pathol. Bd. 61. 1916. S. 450.)
Die Ossifikationsstfirungen bei Athyreosis, Kachexia thyreopriva,
endemischem Kretinismus und dem sog. Paltaufschen Zwergwuchs
weisen gewisse gemeinsame Merkmale auf. Die OssifikationsstSrung
des Kretinismus ist auf eine Hypothyreose zurfickzuffihren, nnd es
ist wahrscheinlich, dad auch der Paltaufsche Zwergwuchs auf einer
Hypothyreose beruhe. A. Ghon (Prag).
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252
Verachie denes.
John, M., Uber die Bedeutnng der Tonsillen fur Gesund-
heit und Wehrffihigkeit. (Miinch. med. Wochenschr. 1916.
S. 1241.)
Eingehender Hinweis auf zahlreiche Erkrankungen, die von den Man-
deln ihren Ausgang nehmen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Henzel, K. M., Bernfliche Erkrankungen in den oberen
Luftwegen der Stockdrechsler. (Das osterr. Sanitatswesen.
Jg. 27. 1915. Beilage. S. 96.)
Systematische Untersuchung der oberen Luftwege bei Arbeitern
in Stockfabriken ergaben regelmafiig bestimmte, zum Teil noch nicht
beschriebene Veranderungen, die mit ihrer Berufstatigkeit zusammen-
hangen und sich einteilen lassen in: Septumveranderungen (Atrophie,
Perforation, Deviation), Deformierung der fiuderen Nase, Veranderun¬
gen an den Nasenmuscheln, am Schleimbautepithel und im Kacben.
Sie sind auf die schadliche Wirkung des Stockdrechslerstaubes
zurfickzuffihren, die sich aus zwei Eomponenten zusammensetzt: einer
chemiscb wirkenden, bedingt durcb die aus der Beize der Natur-
holzer herriihrenden Substanzen (doppeltchromsaures Kali usw.), und
einer mecbanisch wirkenden, bedingt dnrch den staubartigen Cha-
rakter der Abfallstoffe und die reichlicben Quarzpartikelchen darin.
Im wesentlichen die gleichen, wenn auch geringgradigeren Ver¬
anderungen fand Verf. auch in den oberen Luftwegen der Backer,
was bisher noch ganz unbekannt war. Das schadliche Agens stellt
hier der chemisch sicher indifferente Mehlstaub dar (mechanische
Wirkung). A. Ghon (Prag).
Strauch, C., Zur Kenntnis der spontanen Arterienver-
anderungen beim Hunde mit besonderer Berfick-
sichtigung der Arteriosklerose. (Beitr. z. pathol. Anat.
u. z. allgem. Pathol. Bd. 61. 1916. S. 532.)
Die Veranderungen sind denen beim Menschen analog und be-
stehen hauptsachlich in Intimawucherungen mit Bindegewebsneubil-
dung und Aufsplitterung der elastischen Grenzlamellen, daneben in
degenerativen Veranderungen, vorwiegend hyaliner Entartung und
Nekrose der Intima. Ein Unterschied besteht nur darin, dad seltener
fettige Degeneration nachweisbar ist, was moglicherweise auf Unter-
schiede des Stoffwechsels bezogen werden kann. Die Erkrankung
ist eine Erscheinung des Alters. A. Ghon (Prag).
Hupe, A.-K., Jahresbericht fiber die T&tigkeit des Grodh.
Badischen Untersuchungsamts ffir ansteckende Krank-
heiten der Universit&t Freiburg l Br. vom 1. Januar
bis 31. Dezember 1914. (Hyg. Rundschau. Jg. 26. 1916. S. 381.)
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Verschiedenes.
253
Aas dem Bericht sind folgende Einzelheiten za erwahnen
Fflr die Untersuchung der direkten Ausstriche von diphtherie-
verd&chtigen Proben wurde die Ginssche Modiflkation der Neifler-
Farbung dnrch Einschalten von Lugolscher Ldsung in Anwendnng
gebracht. Da sie jedoch keine erheblichen Yorteile vor der NeiBer-
F&rbnng hatte, wurde anf die Untersnchung der direkten Ausstriche
in der Begel verzichtet.
Bei den Typhusuntersuchungen wurde die Grnber-Widalsche
fieaktion bei Schutzgeimpften qnantitativ ausgefiihrt. Folgende
Tabelle gibt die Ergebnisse der Versuche, bei 90 Yaccinierten den
Schwellenwert der Agglutination festzustellen, wieder:
Agglntinations-
Zahl
Agglntinations-
Zahl
titer
der Falle
titer
der Fftlle
0
7
1:1280
19
1:40
1
1:1600
1
1:80
3
1:2560
15
1:160
3
1:3200
2
1:320
14
1:5120
5
1:640
15
1:6400
1
1:800
3
1:10240
1
Erwahnenswert ist ferner ein Fall von Paratyphus A, der in
Mexiko an Malaria erkrankt war nnd dann eine fieberhafte Darm-
erkranknng akqniriert hatte. Ans den Faces warden Paratyphus-A-
Bakterien gezuchtet, die Grnber-Widalsche Reaktion war stark
positiv fur den eigenen Stamm.
Die Agglntinationsnntersnchnngen anf Dysenterie ergaben oft
Grnppenagglntinationen von solcher Hdhe, dafi ein eindeutiges dia-
gnostisches Urteil nicht moglich war.
Yon den sonstigen Untersnchungen ware zn erwahnen der drei-
malige Nachweis von Tetanusbazillen, zweimal in Holzsplittern, von
denen der eine ans der Wnnde eines Soldaten stammte, und einmal
in einem Pflanzenfaserstoff mit blutstillender Eigenschaft, der unter
dem Namen „Penghawer Dyambi“ in den Handel kam. Milzbrand-
bazillen warden einmal im Blnte eines Mannes gefnnden, der in
einer RoBhaarspinnerei beschaftigt war nnd sich im AnschlnB an
eine eiternde Pastel eine Phlegmone zagezogen hatte.
SchlieBlich wurde anch polyvalenter Typhusimpfstoff vom Unter-
snchnngsamt hergestellt nnd zwar anfangs in dreimal so starker
Konzentration, als es die spatere Yorschrift verlangte, nm wahrend
des Anfmarsches gegebenenfalls mit einer einzigen Impfung auszu-
kommen. Mit diesem Impfstotf warden Agglutinationswerte bis 5000
erreicht, wahrend 8 Tage nach der ersten Impfung mit gewbhnlichem
Vaccin die Agglntininbildung unbedeutend war. Da sich indes
herausstellte, daB die Zahl der starkeren Reaktionen doch erheblicher
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264
Verechiedenes.
war, als bei dem gewfihnlichen Impfstoff, and da fiberdies die drei-
malige Impfang vorgeschrieben warde, wurde der Typhusimpfstoff
sp&ter nur noch in der hente fiblichen Konzentration hergestellt.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Breul, Carl, Jahresbericbt iiber die T&tigkeit des GroBh.
Badischen Untersuchungsamtes fiir ansteckende
Krankheiten der Universitat zn Freiburg i. Br. vom
1. Januar bis 31. Dezember 1915. (Ebenda. S. 589 u. 625.)
Aus dem Berichte sind folgende Einzelbeiten zu erwfihnen: Bei
den Untersuchungen auf Diphtberiebazillen hat sicb das Ffirbever-
fahren nacb Langer (Gramfarbung mit 15 Min. langer Alkohol-
differenzierung) bisher gut bewahrt. Bei der Untersuchung von
Diphtherierekonvaleszenten empfiehlt es sicb, gleichzeitig immer
Rachen- und Nasenabstriche zu priifen, da sich bisweilen nach der
klinischen Genesung die Diphtberiebazillen noch langere Zeit in der
Nase bei negativem Rachenbefund nacbweisen lassen. Um keine
Bazillentrager aus der Behandlung zu entlassen, sind die Abstriche
noch solange zu untersuchen, bis mindestens zweimal keine Bazillen
mebr nachgewiesen werden konnen.
Unter den Typhusuntersuchungen beansprucht ein besonderes
Interesse der je einmal gelungene Nachweis von Typbusbakterien in
einem Wundsekret, in einem AbszeBeiter sowie in der Milz und den
Thromben einer Typhusleiche. Paratyphusbazillen vom Typus B
wurden in einer Wurst gefunden, ferner in einer Punktionsflfissigkeit
und schlieBlich neben Staphylokokken in einer Eiterprobe. Dysenterie-
bakterien vom Typus Flexner wurden im Darminhalt und in der
Niere einer Leiche nachgewiesen, dagegen nicht in den ttbrigen
Organen. Auch in einer Wasserprobe wurden neben Colibakterien
Flexnermikroben festgestellt. W. Gaehtgens (Hamburg).
Ehrlich, P., Bericht fiber die Tatigkeit des Kfiniglichen
Instituts ftir experimentelle Therapie in Frankfurt
a. M. im Rechnungsjahr 1914. (Veroffentl. a. d. Geb. d. Med.-
Yerw. Bd. 5. 1916. S. 663.)
Gfinther, C., Jahresbericht der Edniglichen Landes-
anstalt fttr Wasserhygiene fiber das Rechnungsjahr
1913. (Ebenda. S. 679.)
Derselbe, Jahresbericht der Koniglichen Landesanstalt
ffir Wasserhygiene fiber das Rechnungsjahr 1914.
(Ebenda. S. 697.)
Zu kurzem Referate nicht geeignet Gildemeister (Posen).
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Venchiedenea.
255
Ghon, A. und Roman, B., Bericht liber die T&tigkeit der
offentlichen bakteriologisch-diagnostischen Unter-
suchungsstelle am Pathologisch-anatomischen In¬
stitute der k. k. Deutschen Universitat in Prag im
ersten Kriegsjahre. (Das dsterr. Sanitatswesen. Jg. 28. 1916.
S. 441.)
Der Bericht umfaBt die Tfitigkeit der Untersuchungsstelle wfihrend
der Zeit yom 1. Juli 1914 bis 30. Juni 1915 und zerfailt in zwei
Teile. Der erste Teil bringt zunacbst eine Ubersicht fiber die Her-
kunft des eingelanfenen Untersuchnngsmaterials ans den politischen
BezirksbehOrden, den Militfiranstalten, dffentlicben Krankenhansern
and Privatanstalten, geordnet nach den 4 Quartalen des Berichts-
j ah res.
Die Zahl der Untersuchungen betrug 5783. Davon betrafen
3871 Stnhlproben, 258 Harnuntersuchungen, 664 Blutproben, 139 Blut-
ausstrichprfiparate, 62 Lnmbalpunktionen, 164 Exsudate yerschiedener
Herknnft, 492 Rachensekrete und 45 Sputa.
Der zweite Teil erfirtert einen Teil der Ergebnisse der Unter-
sucbnngen bei den wichtigsten Senchen in Form gesonderter Kapitel,
und zwar bei den Infektionen mit dem Micrococcus meningitidis
cerebrospinalis Weichselbaum, den Infektionen mit den Bakterien
der Dysenteriegruppe, den Infektionen mit den Bakterien ans der
Typhus-Coligruppe, den Infektionen mit dem Choleravibrio nebst
Beobachtnngen fiber cholerafihnliche Vibrionen, den Fleckfieber-
infektionen und einigen Infektionen anderer Atiologie.
A. Qhon (Prag).
Mefiner, G., Vierteljahrsbericht fiber nene Arzneimittel.
(Zeitschr. t angew. Chemie. Jg. 29. 1916. S. 257.)
Dieser und folgende Berichte sind auf Veranlassung der medi-
zinisch-pharmazeutischen Fachgrnppe des Vereins deutscher Chemiker
herausgegeben. Ffir die Anordnung der Berichte ist die Einteilung
in medizinische Grappen gewfihlt, Arzneistotfe. die sich in diesen
Gruppen nicht unterbringen lassen und fiber die bloB pharmokologische
oder toxikologische Mitteilnngen vorliegen, werden am Schlnsse jedes
Bericlites erwahnt. Der vorliegende Bericht bringt — aufier anderen
— Mittel zur Behandlung von Geschlechtskrankheiten, gegen Infek-
tionskrankheiten und Mittel znr Behandlung yon Wunden and Haat-
affektionen. Wedemann (Berlin*Lichterfelde).
Mefiner, G., Vierteljahresbericht fiber nene Arzneimittel.
Im Auftrage der Fachgruppe f. medizin.*pharm. Chemie des Ver.
deutscher Chemiker erstattet. (Zeitschr. f. angew. Chemie. Jg. 30.
1917. S. 49 u. 54.)
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256
Verschiedene*.
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Von den genannten organtherapeutischen Praparaten sind die
von Ribbert bei Earzinomen and deren Metastasen empfohlenen
Lymphdr&senextrakte erwahnenswert. Die Lymphdriisensubstanzen
sollen die Epithelzellen schadigen oder zugrunde richten. Von den
Mitteln gegen Infektionskrankheiten sind folgende angefiihrt Ein
als „B 4“ von Nbhring bezeichnetes Tuberkulosemittel, das an-
geblich aus Binder- oder Schweinegalle hergestellt wird; es soil als
wirksame Sabstanzen Eatalasen entbalten, die sabkntan znr Ver-
wendung gelangen. Von Gnezda wird ein neaes Erebsmittel, das
Arphoalin, das ein Arsenphosphoralbamin sein soli, empfohlen. Von
Bonygaes ein kolloidales Goldpraparat, die sog. Goldkollobiase, die
bei Typhus exanthemicus and recarrens gate Dienste leisten soil.
Als Mittel gegen Geschlechtskrankheiten wird das Arsenohyrgol, das
wie das Enesol ein wasserldsliches Arsen-Quecksilberpraparat ist,
bezeichnet, ein anderer Enesolersatz ist das Merarsol. Das Diarsenol,
ein in Amerika hergestelltes Salvarsanersatzpr¶t, soil ziemlich
nnangenehme Eigenschaften aufweisen. Als Mittel zur Behandlung
von Wunden and Hautkrankheiten soil der Glyzerinersatz Tegoglykol
= Athylenglykol and Mollphoras, eine hochprozentige Raffinade, die
Rohrzacker and Invertzacker in einem bestimmten Verhaltnis ent-
h<, sich bew&hrt haben.
Unter der Bezeichnang Sano kommt eine Bors&ure enthal-
tende Hypochloritlosung in den Handel, die in verstaubter Form
bei Lungentaberkulose, Bronchitiden, bei Meningokokken- und Dipli-
theriebazillentr&gern verwendet worden ist, sie kann auch zur
Desinfektion von Erankenraumen Verwendung finden. Als Tonerde-
ersatzmittel werden das Ormizet, das Alaminsalfat, Alkalisulfat and
Alamininformiat enth9.lt, and das Moronal = basisch formaldehyd-
schwefligsanres Alaminin empfohlen. Zar Behandlung von Haut-
affektionen wird das Balnacid, eine aas Bachenholzteer gewonnene,
mit Wasser mischbare, sauer reagierende, schwach aromatisch
riechende FlUssigkeit, vorgeschlagen. Als Ersatzmittel fQr Ichthyol
wird das Saurol, das ein aus Ealkschiefer gewonnenes Olprodukt
darstellt, angepriesen. Als Wand mittel wird das Jodiperol aus Jod
and Wasserstoffsuperoxyd and das Ambrin, ein wachsartiges, aus
Bernstein and Paraffin bestehend, genannt. Fur die Behandlang von
ESrperhohlen das Spaman, eine Thymolresorcinformaldehydverbindung,
und das Tampospuman, das Suprarenin, Stypticin, Ferripyrin, Chinin-
salfat and Antipyrin enthklt, empfohlen. Als Salbengrandlage dienen
das Laneps, ein Eondensationsprodukt aus hochmolekularen Eohlen-
wasserstoffen, das Lanoligen, ein Gemisch von naphthaartigen Fetten,
and das Lotional, eine pastenartige fettfreie Mischung von Zinkoyxd
and Alaminhydroxyd. Als Desinfektionsmittel werden das Phenolut,
eine etwa 40 Proz. Eresol enthaltende neutrale, mit Wasser misch-
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Verschiedenes.
257
bare, etwas schaumende Fliissigkeit als Ersatz fur Liquor cresoli
saponatus, ferner das Upsalan = Oxyquecksilber-o-chlorphenolnatrium
und das Providol = Dioxyquecksilberpbenolnatrium, die bei Gegen-
wart von Seife ihre desinfizierende Wirknng nicht einbiiBen sollen,
genannt. Das Methanin, im wesentlichen aus Trichlorathylen be-
stehend, soli sich zur Vernichtung von Lausen und ihren Nissen in
Eleidnngsstucken bewahrt baben. Zur Desinfektion der Mundhohle
kommt als Zabnpaste die Tonsalzzahnpaste, die als Salz milchsanres
Natrium enthait, in den Handel. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Nagelschmidt, F., Ein neues Glyzerinersatzmittel (Perka-
glyzerin). (Therap. d. Gegenw. Jg. 57. 1916. S. 199.)
Dieses von Neuberg angegebene Glyzerinersatzmittel, das von
der chem. Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont & Co., Winkel a. Rh., in
den Handel gebrachte, farblose dickfliissige und dunnfliissige Perka-
glyzerin und das leicht gelb gefdrbte Perglyzerin zeigen die
gleichen Eigenschaften wie das Glyzerin. Seine cheraische Zusammen-
setznng ist nicht mitgeteilt. Das Perkaglyzerin ist auf Grund
eigener Versuche bei auBerlichen Applikationen ein vollwertiger
Ersatz ffir Glyzerin. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Sommer, Darf der Kurgast beim Auftreten einer an-
steckenden Krankheit in einem Badeort seinen Miet-
vertrag sofort kundigen? (Allgem. Deutsche, Bader-Ztg.
Jg. 13. 1916. S. 238.)
Die im Titel angegebene Frage wird nach dem im Deutschen
Reiche, in Osterreich und der Schweiz geltenden Rechte besprochen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Legal liability of water company. Damages recoverable
when water supply is dangerously contaminated.
(Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p. 2613.)
Ein Richterspruch des Obersten Gerichtshofes im Staate New-
Jersey machte eine Gesellschaft, die ein stadtisches Wasserwerk
betrieb, dafur baftbar, dafi sie das Wasser an die Abnehmer in
gesundheitsgemaBem Zustande abliefert. Ein Kiager hatte Schaden-
ersatz beansprucht, weil das Wasser nachweisbar mit Abfallstoffen
vernnreinigt war, wodurch seine Kinder erkrankt waren. Es wurde
nicht fur erforderlich gehalten, dafi den Beklagten der schlechte
Zustand des Wassers bekannt war, sondern es gen>e, dafi sie sich
durch sorgfaltige Untersuchungen von diesem Zustande hatten liber*
zeugen konnen. Es kommen hier die gleichen Gesichtspunkte in
Betracht, wie bei dem Handel mit Nahrungsmitteln.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Enste Abt. Ref. Bd. 6<l. No. 10/11. 17
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258
Verschiedenes.
Griff, Siegfried, Gelatineeinbettung ftir Gefrierschnitt e.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1482.)
Das Verfahren vereinigt in sich die Einfachheit des Gefrier-
schnitts mit den Vorziigen der Einbettungsverfahren. Es ist nicht
fur alle Untersuchnngen gleich gut geeignet.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Serkowski, Apparat zum kontinnierlichen Sedimentieren
(fur sanit&re und medizinisch-bakteriologische Unter-
suchungen). (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 824.)
Beschreibung eines Filtrationsapparats zum Nachweis yon Bak-
terien, bei dem der Druck durch Zentrifugalkraft erzeugt wird. Die
Kaolinfilter in Scheibenform befinden sich in einem Zentrifugen-
gehinge besonderer Konstruktion; die flltrierte Fliissigkeit wird in
dem Zentrifugenmantel aufgefangen und von dort abgeleitet. Nach
beendeter Filtration werden die Filterscheiben ohne Ruckspulung
im ganzen in Nahrlosungen gebracht. Langer (Charlottenburg).
Hesse, Ein behelfsm&Biger flammenloser versendbarer
Brutschrank fiir den Feldgebrauch. (Ebenda. S. 979.)
Ein doppelwandiger WeiBblechtopf mit einem Blecheinsatz zur
Aufnahme von 3—4 Petri-Schalen. Der Apparat wird mit 10 1
Wasser von 50° geflillt. Nach 1 Stunde hat sich die Temperatur
im Innern auf 41° eingestellt, sie sinkt in 12 Stunden auf 32°. Bei
tiglich zweimaliger Ftillung wird also eine fiir praktische Bedfirfnisse
hinreichend gleichm&Bige Bruttemperatur gewahrleistet.
L a n g e r (Charlottenburg).
Liebreich, Eine Zahlkammer fiir cytologische und bak-
teriologische Zwecke. (Ebenda. S. 453.)
Beschreibung einer Zahlkammer, die grofi genug ist, um Leuko-
cytenzahlungen vornehmen zu lassen und gleichzeitig durch geringe
Tiefe und zweckmaBige Netzeinteilung fQr Zahlungen mit Olimmer-
sionslinsen geeignet ist. Langer (Charlottenburg).
Moskovies, Wilhelm, Eine leicht herstellbare Tropfpipette.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 920.)
An Stelle der geraden Tropfpipette verwendet Verf. winkelige
gebogene Glaskapillaren. Diese Art der Pipetten braucht mit dem
Finger nicht zugehalten zu werden, wodurch auch die MSglichkeit der
Infektion der Saugijffnung vermieden wird. Gildemeister (Posen).
Wagner, Gerhard, Eine Kolleflasche fiir doppelseitige
Benutzung (zur Ziichtung von Massenkulturen). (Munch,
med. Wochenschr. 1916. S. 311.)
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Ori jial fron\
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Verachiedenes.
259
Die Flasche ermdglicht einen erheblichen Gewinn an Zeit and
Impfstoff. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Spilka, A., Einige technische Hilfsmittel znr bakterio-
logischen Untersuchung. (Casopis Cesk^ch 16kafuv. 1915.
p. 1505.)
Verf. fixiert seine Petrischen Schalen in schiefer Lage in be-
sonders einfach konstruierten Haltern. Die schiefe Lage hat den
Vorteil, dad die Bildnng einzelner Kolonien dorch Kondenswasser
nicht gestdrt wird. Die leichte Handhabung and Platzsparsamkeit
sind weitere Vorteile der einfachen Einrichtnng.
Jar. Stnchlik (Zurich).
Halle, Walter und Pribram, Ernst, Mikrobakteriologische
Differentialdiagnose im hohlen Objekttr&ger. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 740.)
In die Hdhlong eines hohlen Objekttr&gers werden einige Tropfen
der mit einem Indikator (z. B. Lackmus, Kongorot nsw.) beschickten
N&hrlfisung (Bouillon) gebracht; mit einer Ose eine kleine Menge
des gat polarisierten sterilen Kohlehydrats in Snbstanz zugesetzt
and mit dem za prufenden Bakteriam beimpft; alsdann wird das
Deckgl&schen aufgesetzt. Unter luftdichtem VaselineabschluB wird
der Objekttrager in den Bratschrank gebracht. Nach einigen Stun-
den wachsen die Bakterien and zeigen gleichzeitig ihre fermentativen
Eigenschaften. Gildemeister (Posen).
Bauer, H., Farbstoffe und biologische Forschung. (Zeit-
schr. f. angew. Chemie. Bd. 29. 1916. S. 1.)
Bericht fiber die Arbeiten von Paul Ehrlich.
Wedemann (Berlin-Lichterfeldel
Mayer, Max, fiber die Herstellung der Loeffler-Grun-
losungen. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. S. 207.)
Die angegebene Modifikation besteht darin, daft die Haupt-
bestandteile der Grfinlfisnngen ffir sich sterilisiert and dann erst
gemischt werden; alsdann werden zu je 100 ccm Grunlosung I
0,5 ccm n/1 Natronlange and za Grfinldsang II 0,4 ccm n/1 Natron-
lange zugesetzt. Znm Schlui erfolgt der Zusatz des Malachitgrfins.
Gildemeister (Posen).
Przesmyeky, A.-M., Sur la coloration vitale da noyau. (C.
r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 63.)
Mit Neutralrot and einigen chemischen Verbindangen desselben
Farbstoffs gelang Verf. eine vitale Kernf&rbung bei Metazoen und
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Verechiedenes.
Protozoen. Der Kern kann bei dieser F&rbung seine physiologischen
Fnnktionen bewahren. Der Zellkern zeigt eine grbfiere Affinitftt
zum Neutralrot als das Zellprotoplasma. Gildemeister (Posen).
Geilinger, H., Notiz zur Frage der Verwendbarkeit des
Pferdefleischagars fur die Bakteriendiagnostik. (C.
f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 446 u. Mitteil. a. d. Gebiete
d. Lebensmitteluntersnchung n. Hyg. Bern. Bd. 7. 1916. S. 120.)
Bei manchen Bakterienarten leistet Pferdefleischagar nicht das-
selbe wie Rindfleischagar. Gildemeister (Posen).
Gaehtgens, W., Uber die Verwendung von Kartoffelwasser
znr Herstellung fester Bakterienn&hrbftden. (C.f.Bakt.
Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 45.)
500 g Kartoffeln, die sorgffiltig gewaschen und gesch< worden
sind, werden in 1 1 Wasser auf einer Porzellanreibe mBglichst nnter
Wasser fein zerrieben, 8 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen,
vom Bodensatz yorsichtig durch ein reines Tuch abgegossen, aus-
gepreflt und 1 Stunde auf 100° erhitzt; alsdann wird durch Filtrier-
papier flltriert. Das auf diese Weise. erbaltene Kartoffelwasser kann
nun entweder gleich durch Zusatz von Agar, Kochsalz und Soda zn
einem festen N&hrboden verarbeitet Oder nach einstundiger Sterili-
sierung im Autoklaven aufbewahrt werden.
Bei Verwendung yon Kartoffelwasseragar lassen sich die gleichen
Mengen von Typhusimpfstoff und bei Verwendung von alkalischem
Kartoffelwasseragar etwa die Halfte an Choleraimpfstoff gewinnen
wie von Extrakt- Oder Fleischwasseragar. Der von Kartoffelwasser¬
agar gewonnene Choleraimpfstoff — und das gleiche kann auch wohl
fur den Typhusimpfstoff gelten — eignet sich ebensogut zur Schutz-
impfung, wie ein auf Fleischwasser- Oder Fleischextrakt hergestelltes
Vaccin. Die Verwendung dieses Nahrbodens wiirde somit eine sehrerheb-
liche Verbilligung der Impfstoffe bedeuten. Gildemeister (Posen).
Kuhn, Ph. und dost, M., Erneuerungsverfahren fttr ge-
brauchte Agarnahrboden. (Munch.med.Wochenschr.1916.8.1388.)
Es wird ein Verfahren fur Grofibetriebe angegeben, um die ge-
brauchten NfthrbSden zu erneuern und beliebig oft wiederholt zu
benutzen. Da etwa 90 Proz. des Materials wiedergewonnen werden
kdnnen, ist die Verwertung der AbfAlle nicht nur wegen der Agar-
ersparnis, sondern auch wegen der Ersparnis an N&hrstoffen beach-
tenswert. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Serger, Die MSglichkeit der Wiedergewinnung bzw. des
Wiederbrauchbarmachens des fiir bakteriologische
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Verschiedeues. 261
Zwecke gebrauchten Agar-Agar. (Pbarmazeut. Zentralhalle.
Jg. 57. 1916. S. 407.)
Schon von anderer Seite war die Wiederverwendung gebrauchten
Agars angeregt worden, da der Agar als auslandisches Prodnkt
knapp zu werden anf&ngt. Verf. gibt ein Verfahren an, nach dem
es gelingt, gebrauchten Agar wieder fiir bakteriologische Zwecke zu
verwenden. Der gebrauchte verflussigte Agar wird mit 0,1 Proz. in
wenig Wasser gelfisten Sublimates versetzt, 20 Minuten flussig ge-
halten, dann werden 6—8 Proz. eines Entffirbungspulvers zugefiigt,
das aus 2 Teilen trockener Tierkohle und 1 Teil Infusorienerde
besteht Nach 10 Minuten langem Erhitzen auf dem Dampfbad
nnter Ofterem Umschiitteln wird durch einen Dampftrichter filtriert.
Das erstarrte Filtrat reibt man durch ein Sieb von 0,5 cm Maschen-
weite, ruhrt mit der zehnfachen Menge Wasser an und l&fit unter
bfterem Umschutteln 3 Stunden lang stehen. Dieses Waschen wird
dreimal wiederholt und zum Schlufl die Masse in Leinens&cke ge-
geben, die man 20 Stunden mit kaltem Wasser berieselL Das er-
haltene Prodnkt enthalt etwa 2,3 Proz. lufttrockenen Agar. Bei der
fierstellung von NfLhrbOden aus diesem gebrauchten Agar empfiehlt
es sich, immer etwas frischen Agar mit zu verwenden. Die bakterio¬
logische Priifung im Vergleich zu frischem Agar ergab keine Unter-
schiede. Die Kosten des Wiederaufarbeitens fur ein Eiio Trocken-
agar berechnet Verf. mit 4M. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Jaiser, A., Uber die Verwendung von Stickstoff zur An-
aerobenzuchtung und uber die Aufbewahrung von
Anaerobenkulturen. (C.f.Bakt.Abt.I.Orig.Bd.78.1916.S.309.)
Verf. empfiehlt zur Ztichtung von Anaeroben die Stickstoff-
atmosphare in Verbindung mit der Pyrogallolmethode. Zur Her-
richtung und Aufbewahrung der Anaerobenkulturen wird ein beson-
deres Verfahren angegeben. Einzelheiten miissen im Original ein-
gesehen werden. Gildemeister (Posen).
Bnjwid, Otto, Differenzierung von Bakterienkulturen
mit H,O s . (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S.440.)
Verschiedene Bakterien bewirken nicht in gleichem Mafie die
Zerspaltung des Wasserstoffsuperoxyds. Diese Verschiedenheit kann
nach Angabe des Verf. zur Diiferenziernng mancher Bakterienkulturen
Verwendung linden. N&heres fiber die anzuwendende Technik im
Original. Gildemeister (Posen).
Baruch, Lipmann, Untersuchungen uber die L&nge einiger
Bakterienarten mit Berficksichtigung der Kollektiv-
mafilehre. Inaug.-Dissert. Konigsberg 1916.
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Verschiedenes.
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In dem einen Teil der Arbeit ist die Lange von Bakterienarten
bestimmt, fiber die sich in den Lehrbficbern keine Angaben finden.
Ffir Diphtheriebazillen wurde gefnnden:
7 Stunden alt 1,76 ± 0,02 mit einer Strenang von 0,45
17 „ „ 2,05 ± 0,03 „ „ „ „ 0,91
7 Tage „ 2,48 ± 0,04 „ „ „ „ 0,68
14 „ „ 2,83 ± 0,05 „ „ „ 1,11
Ffir Milzbrandbazillen ans dem TierkOrper 3,12 + 0,09,
Strennng 0,96 (bei Fnchsinffirbung; bei Gramfarbung fihnliche Werte),
in Reinkultur, wenn nur die Bazillen gemessen warden, die Sporen
gebildet hatten, 1,3 + 0,01, Strennng 0,23. Durch diese Angaben
sollte nur das GroBenverh<nis der Bakterien festgelegt werden,
wie sie unter bestimmten Bedingungen im Mikroskop erscheinen.
AuBerdem sollte festgestellt werden, ob das Gesetz, daB Qu6-
telet ffir die GrSfienverteilung beim Menschen festgestellt hatte
und das ffir zahlreiche andere Organismen bestatigt ist, anch ffir
Bakterien gelte. Trotzki hat bereits frfiher den Versuch gemacht,
doch kann gegen seine Untersuchungen eingewendet werden, dafi er
Bakterien gemessen hat, die nngleich alt waren, indem lfingere oder
kfirzere Zeit seit der Teilung verflossen war. Verf. maB nur Mikro-
organismen von gleichem Alter oder mindestens gleicher Reife,
namlich Milzbrandbazillen, in denen Sporen lagen. Es ergab sich
auch hier eine der Queteletschen sehr Shnliche Kurve. Ahnliches
wurde ffir die Typhusbazillen untersucht, deren Lange in der gleichen
Kultur nach 1, 2 und 7 Tagen gemessen wurde, und zwar wurde in
letzterem Falle zwischen gut und schlecht geffirbten unterschieden.
Am lfingsten sind die zweitfigigen, dann die eint&gigen, dann die
gut gefarbten siebentfigigen, dann die schlecht geffirbten sieben-
tagigen. Ans verschiedenen Dberlegungen ergibt sich, daB die letz-
teren die GrfiBe des Typhusbazillus darstellen, die er direkt nach
der Teilung hat. Die Grundformen sind also ebenso wie beim Milz-
brandbazillus die kfirzesten Formen. — Ein anderer Mikroorganismus
zeigte auf der H8he seiner Entwicklung eine zweigipflige Kurve, im
Mikroskop dicke und dfinne Stabchen (Mutation?); wurden bei beiden
gesondert die Lfinge bestimmt, so liefi sich die zweigipflige Kurve
in zwei eingipflige zerlegen. Kifikalt (Konigsberg i. Pr.).
Zettnow, E., Breite und GeiBeln von Spirillum parvum.
(C. f. Bakt Abt I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 1.)
Die Breite von Spirillum parvum ist nicht geringer als bei sehr
vielen anderen Bakterien; sicher geringer ist die Breite der Bak¬
terien der Mfiuseseptik&mie und des Schweinerotlaufes, die 0,35—0,4 ft
im lebenden Zustande wohl nicht uberschreiten. Die GeiBeln von
Sp. parvum sind auffallend kraftig und charakteristisch; sie gleichen
Go gle
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Verschiedenes.
263
einem Stuckchen eines stark gedrehten, ziemlich dicken Fadens von
Seide. Die in Bonillonknltnren nicht selten vorkommenden GeiBeln
sind von anffallender Dicke. Gildemeister (Posen).
Raebiger, Znr Fbrderung der Meerschweinchenzncht im
Interesse der der Seuchenbek&mpfung dienenden
Institute. (Deutsche tierSrztl. Wochenschr. 1917. S. 125.)
Der grofie Bedarf an Meerschweinchen in Institnten macht es
notwendig, der Zuchtung dieser Tiere erhbhte Anfmerksamkeit zu-
zuwenden. Vert bespricht einige dabei in Betracht kommende Punkte.
Es ist nicht notwendig, den Tieren Hafer, Gerste, Kleie und Ear-
toffeln zu verf&ttern, sondern es genQgt gates Wiesenheu, im Sommer
mit Gras oder grunem Elee als Beifutter bzw. nnverdorbenen Ktichen-
abf&llen. Letztere im Winter abwechselnd mit einigen Scheiben
roher Fntterrhben. Um das Zertreten des auf den Boden geworfeneu
Fntters zu verhindem, hat Vert eine Futtervorrichtung konstruiert,
die bei Hauptner in Berlin erh<lich ist. Wagungen an Jungtieren
ergaben, daft die Meerschweinchen schon nach 5—6 Wochen das fur
wissenschaftliche Untersuchungen erforderliche Gewicht von 250 g
erreichen. Des weiteren prftfte der Vert die Angaben von L6w
und Emmerich nach, wonach sich durch Fiitterung von Chlor-
calcium (0,1 auf das Kilogramm Ebrpergewicht) eine Vermehrung
sowohl der Zahl der Wiirfe als auch der Zahl der Jungen bei
M&usen, Meerschweinchen und Eaninchen herbeiftihren lasse. Ver-
snche an einer grbBeren Anzahl von Tieren ergaben, dafi die Chlor-
calciumtiere einmal 41,63 Proz., das andere Mai 62,5 Proz. mehr
Junge zur Welt brachten wie die Kontrolltiere. Die Fortsetzung
dieser Experimente wire ein sehr dankbares Unternehmen. Das
Chlorcalcium wird am besten mit dem Trinkwasser beigebracht, fur
dessen Verabreichung vom Verf. eine selbsttitige Tranke konstruiert
wurde. Von der groBten Wichtigkeit ist die Gesunderhaltung des
Meerschweinchenzuchtmaterials, da die Tiere von den verschiedensten
infektibsen und nichtinfektibsen Krankheiten befallen werden, die
beide noch wenig erforscht sind. Mit Untersthtzung der preuBischen
Ministerien der Landwirtschaft und des Erieges sowie des Gans-
schen Instituts in Oberursel ist Verf. zurzeit in der Lage, derartige
Untersuchungen sowie solche uber die Zucht und Haltung der Tiere
in wissenschaftlicher und praktischer Hinsicht anstellen zu kbnnen.
Carl (Earlsruhe).
King, Walter E. and Davis, Lewis, Potassium tellurite as
an indicator of microbial life. (Coll. pap. from the Research
Labor. Parke, Davis & Co., Detroit, Mich. Vol. 3. 1915. p. 243.)
Annahernd alle bekannteren Mikroorganismen geben mit Ealium
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Verschiedenes.
tellurosum eine Reaktion, wobei sie charakteristiscbe, schwarze
Massen bilden. Diese Eigenschaft hangt ab von einer aktiven Um-
wandlungskraft der reagierenden Mikroorganismen and ihre Wirkungs-
weise besteht aller Wahrscheinlichkeit nach in einer Rednktion des
Tellorsalzes zu schwarzem, metallischem Tellar. Diese Tellurreaktion
lafit sich als Indikator fur mikrobiales Leben verwenden and ist im
besonderen geeignet, am Veranreinigangen darch Mikroorganismen
aafzadecken. Am zweckm&Bigsten als allgemeiner Mikrobenindikator
erscheint eine Tellursalzlosung von 1:50000. Bei dieser Eonzentration
raft sie aach im tierischen Eorper keinerlei Reizungserscheinangen
hervor, wie dies aus den Versuchen der Autoren hervorgeht.
Baerthlein (Wurzburg).
Rosenow, E. C., The newer bacteriology of various in¬
fections as determined by special methods. (Journ. of
the Americ. med. Ass. Yol. 63. 1914. p. 903.)
Es werden kurz and ubersichtlich einige neuere Verfahren be-
schrieben, mit denen es moglich war, bei verschiedenen Erankheiten
aus dem Gewebe die Erreger zu zuchten and damit das Wesen dieser
Erankheiten richtig zu erfassen. Mit den neueren Zuchtungsverfahren
war es insbesondere moglich, den Sauerstoffdruck za regeln. Diph-
therieithnliche Bakterien warden bei der Hodgkinschen Erankheit
gefunden. Bei Fallen von chronischer Arthritis warden verschiedene
Streptokokken, Mikrococcus catarrhalis, Gonokokken und andere ge-
zuchtet. Streptokokken fanden sich auch in Magengeschwttren in
der Tiefe der Gewebe. Ein anaerober grampositiver Diplokokkus
wurde in vielen Fallen beim Eropf gefunden. In Eierstockcysten
fanden sich h&ufig Streptokokken and andere Bakterien.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Javelly, E., Les corps bact^ro'ides de la blatte (Peri-
planeta orientalis) n’ont pas encore 6t6 cultiv6s. (C.
r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 413.)
Die in den Eiern und Embryonen der Schabe, Periplaneta orien¬
talis, vorkommenden bakterienahnlichen Gebilde lassen sich nach
Verf. nicht kultivieren. Diese Gebilde sind mit den von Mercier
aus Schabenembryonen gezfichteten Bazillen nicht identisch.
Gildemeister (Posen).
Kolmer, W. und Wagner, R. J., Uber eine im Magenfundus
des Hundes vorkommende saprophytische Spirochate.
(C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 383.)
Im Fandas des Magens eines Hundes, und zwar ausschliefllich
im Bereiche der Fundusdrusen, nicht aber in dem der MagengrQbchen
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Verschiedenes.
265
und der freien Oberflache der Schleimhaut, fand sich eine in reich-
iicher Menge vorhandene Spirochate, ohne dafl dabei irgendwelche
krankhafte Ver&nderungen Oder Lasionen des Darmtraktus vorlagen.
Die gefundene Spirochate nnterscheidet sich sowolil von der Sp.
pallida, wie von der von Regaud in der Magenschleimhaut von
Hnnden nnd Katzen beschriebenen Spirochate.
Gildemeister (Posen).
Iekert, Uber die Bakterien im Schwimmbadwasser. (Offentl.
Gesnndheitspflege. 1916. S. 461.)
1. Das Verschwinden der Bakterien aus dem Badewasser ist in
erster Linie den Protozoen zuzuschreiben.
2. Es besteht aber ferner eine Wechselwirknng (Antagonismus)
zwischen den Wasserbakterien (Flnoreszenzgrnppe) und den wasser-
fremden Bakterien derart, dafl letztere an ihrer Entwicklnng nnd an
ihrem Fortleben gehindert werden.
3. Infolge dieser Wechselwirknng verlieren die Bakterien ihre
Beweglichkeit, sinken dnrch die Sedimentation zu Boden. Wohl in¬
folge dieser Sedimentation halten sich die Protozoen in der Haupt-
sache in den tieferen Schichten des Schwimmbades auf.
4. Die typische Kurve der Schwimmbadbakterien ist kein selb-
st&ndiges Phanomen, sondern ist eine Teilerscheinung des Selbst-
reinigungsprozesses des vernnreinigten Wassers.
Wolf (Witzenhausen).
Schelble, H., Znr enteralen Infektion im Sauglingsalter.
(Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 79. 1915. S. 607.)
Von 20 Sanglingen eines Sanglingsheimes erkrankten an einem
Tage 16 mit Durchffillen, Appetitlosigkeit, Verschlechterung des All-
gemeinbefindens, Gewichtsstfirzen und einige mit Fieber. Bakterio-
logische Untersnchnng ergebnislos. Hannes (Hamburg).
Plehn, Marianne und Trommsdorff, Richard, Bacterium sal-
monicida und Bacterium fluorescens, zwei wohldif-
ferente Bakterienarten. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78.
1916. S. 142.)
Die von Fehlmann gemachten Angaben fiber angebliche Um-
wandlung von Bact salmonicida in Bact. fluorescens konnten von den
Verif. in eingehenden Nachprfifungen in keinem Falle bestfitigt wer¬
den. Bact. salmonicida und Bact. fluorescens sind vielmehr, was sich
unter anderem mit absoluter Sicherheit aus Agglutinationsprfifungen
mit spezifischen Immunseris ergab, zwei voneinander wohl zu diffe-
renzierende Bakterienarten. Gildemeister (Posen).
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Verechiedenes.
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Lehmann, Ernst, Bakterienmutationen. Alloponie. Klo-
nnmbildangen. (C. f. Bakt Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 289.)
An der Tatsache, dafi Bakterien unter bestimmten Bedingnngen
Eigenscbaften annehmen kdnnen, die sie vorhOr nicht besafien, nnd
dafi sie diese nenen Eigenschaften dann anch dauernd auf ihre
Nachkommen ttbertragen kdnnen, ist nicht mehr zn zweifeln. Anders
steht es mit der theoretischen Dentung dieser VorgSnge, hier gehen
die Ansichten noch weit anseinander. In der vorliegenden, uberaus
beachtenswerten Stndie nnternimmt es Verf., vom Standpnnkt der
botanischen Vererbungslehre die rechte Grundlage fiir die Anschan-
ung der „Bakterienmutationen“ konseqnent von Anfang bis znm Ende
durchzufdhren.
Verf. definiert eine „Mntation“ folgendermafien: „Eine Mutation
ist die Anderung eines Gens, wobei die Ver&nderung nicht durch
Kombination, d. h. also durch Umgruppierung Oder Aufeinander-
wirkung von verschiedenen Genen zustande komrnt." Verf. hebt selbst
hervor, dafi dnrch diese Definition der Mutationsbegriff praktisch
sehr eingeengt wird, und dafi es im Einzelfalle sehr schwer sein
wird, eine nach dieser Definition einwandfreie „Mutation“ sicher auf-
zutreiben. Verf. erbrtert weiterhin, in welchem Verh<nis die
„ Bakterienm utationen“ zn der von ihm gegebenen „Mutations“-
Definition stehen und kommt zu dem Ergebnis, dafi der Ausdruck
Mutation bei Bakterien, wie bei alien anderen Organismen, bei denen
eine Kontrolle durch Bastardierung unmoglich ist, fallen gelassen
und dnrch einen anderen Ausdruck ersetzt werden mufi, bis wir
Gene auf andere Weise als dnrch Bastardierung, dann auch bei den
Bakterien usw., heransarbeiten konnen. Verf. ist der Ansicht, dafi
fiir das, was bisher als „Bakterienmutation“ bezeichnet ist, zweck-
mfifiig der Name Elonumbildungen angewendet wird. Diese
Elonumbildungen Oder Bildnngen neuer Klonen unterscheiden sich
von den gewohnlichen Modifikationen dadnrch, dafi die neu erwor-
benen Verfin derun gen, unter abweichende bzw. normale Bedingnngen
zuriickerfolgt, nicht sofort wieder verloren gehen, sondern bestehen
bleiben. Der Name hat nach Verf. den besonderen Vorzug, dafi er
fiber das Wesen der Neubildnng wieder gar nichts aussagt, als dafi
es sich nm eine dauernde Veranderung handelt, denn ein Elon be-
steht aus der gesamten phanotypisch einheitlichen vegetativen
Deszendenz eines Individaums. Uber die genotypische Beschaffen-
heit sagt er nichts aus, was ja durchans zu vermeiden ware, da wir
fiber diese nichts wissen. Gildemeister (Posen).
Pringskein), U. nnd E. G., Die Chemotaxis von Bakterien
gegen optisch aktive Aminosfiuren. (Hoppe-Seylers Zeit-
schr. f. physiol. Chemie. Bd. 97. 1916. S. 176.)
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Verschiedenes.
267
Das chemotaktische Verhalten von Vibrio cholerae, Vibrio
Metschnikoff, eines Wasservibrio, sowie eines aus Jauche isolierten
Vibrio gegenuber den Lbsungen von d- nnd 1-Leucin, Phenylalanin
and d- and 1-Alanin in verschiedenen Konzentrationen wurde gepruft.
Die genannten Verbindnngen sind optisch aktive Substanzen. Die
Verff. interessierte die Frage, ob die taktische Anlockung durch die
sterische Lage der Atome im Molekul beeinfluBt wird Oder nicht.
Sie glauben die chemiscke lokomotoriscbe Reizbarkeit mit der der
Geschmacksnerven vergleichen zn konnen, die anf verschiedene Kom-
ponenten derselben Verbindang verschiedenartig reagieren konnen.
Zur Prufung der chemotaktischen Anlockung wurde eine Kapillare
mit der za prftfenden Lbsung gefiillt and in einen, die gat beweg-
lichen Organismen enthaltenden, anf einem Deckglascken befindlichen
Tropfeu geschoben. 1st die Sabstanz wirksam, so sammeln sich bald
zahlreiche Individuen vor der Offnung an, ein Vorgang, der sich mit
schwacher VergroBerung beobachten laBt. Bei guter Chemotaxis
dringen die Mikroorganismen in die Kapillare ein. Die auBerste
Grenze, bei der nock gerade eine schwache Anlockung erkennbar
i8t, wird als „Konzentrationsschwelle“ bezeichnet Weitere Eiuzel-
heiten sind im Original zu finden. Das Ergebnis ihrer Untersuchung
ist: Manche Aminosauren wirken stark chemotaktisch anlockend auf
Vibrionen. Die Verh<nisschwelle ist von der GrbBenordnung 100:1.
Die Konzentrationsschwelle fur das nur kunstlich herstellbare optische
lsomere ist bei den gepruften Aminosauren 100—1000 mal so hocli
als fur das in der Natur vorkommende. Diese Uberlegenheit der
naturlichen Komponente zeigt sich auch darin, daB sie noch bevor-
zugt wird gegenuber der gleichen Oder selbst betraclitlich hoheren
Konzentration ihrer optischen Isomeren. Bei der an nur einer ge-
ringen Zahl Organismen and Substanzen durchgefuhrten Unter-
suchung kann auf eine allgemeingultige Regel nicht geschlossen
werden. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Jacobs, Walter A., The bactericidal properties of the
quaternary salts of hexamethylentetramin. 1. The
problem of the chemotherapy of experimental bacte¬
rial infections. (Journ. of experira. Med. Vol. 23. 1916. p.563.)
Wenn auch die bakterizide Wirkung einer 8ubstanz in vitro
keiueswegs auf eine gleiche Wirksamkeit im Tierkorper schlieBen
laBt, so ist der Reagenzglasversuch zur Orientierung doch von groBem
Werte. Er ermbglicht die systematische Durchprttfung einer grofien
Zahl von chemischen Verbindungen bestimmter Zusammensetzung.
Man muB ausgehen von einer „bakterizidogenen “ Substanz und den
Einflufi verschiedener Substitutionsprozesse auf ihre Wirksamkeit
antersucken. Es besteht so die Aussicht, GesetzmaBigkeiten heraus-
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Verschiedenes.
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zufinden and synthetisch lioch wirksame Sabstanzen darzustellen.
Man darf annehmen, dafi diese auch im Tierversucb sich als wirk-
samer erweisen werden als die in vitro schwach wirkenden. Natfir-
lich bleibt diesem die letzte Entscheidung.
Verf. hat eine grofle Zahl von Yerbindnngen des Hexametliylen-
tetramins als bakterizidogener Substanz dargestellt, die chemisch als
quaternare Ammoniamverbindnngen aufzufassen waren.
Jacobs, Walter A., Heidelberger, Michael and Amoss, Harold L.,
The bactericidal properties of the quaternary salts
of hexamethylentetramine. II. The relation between
constitution and bactericidal action in the substituted
benzylhexamethylentetraminium salts. (Ibid. p. 569.)
Verff. untersuchten eine groBe Zahl von Verbindungen, die durch
Kuppelung verschieden substituierter Benzylhaloide mit Hexamethylen-
tetramin gebildet waren, auf ihre bakterizide Wirksamkeit zunachst
gegenttber Typhusbazillen. Es ergaben sich gewisse Gesetzmafiig-
keiten insofern, als Einffihrung von Methyl-, Chlor-, Brom-, Jod-,
Cyan- und Nitrogruppen in den Benzolkern die bakterizide Wirk-
samkeit steigerte, and zwar in der Orthostellung bedeutend mehr
als in der Parastellung.
Als besonders wirksam erwiesen sich Verbindungen, bei denen
ein Benzolkern mit zwei Hexametbylentetraminmolekfilen gekuppelt
war. Sie zeigten auch insofern eine gewisse Spezifizitat, als ihre
Wirksamkeit gegeniiber Typhusbazillen weit starker gesteigert war
als gegen Strepto-, Meningo- und Gonokokken.
Jacobs, Walter A., Heidelberger, Michael and Bull, Carroll G.,
The bactericidal properties of the quaternary salts
obtained from halogenoacetyl compounds. (Ibid. p. 577.)
In der vorliegenden Mitteilung wird berichtet fiber Versuche mit
Substanzen, bei denen das Hexamethylentetraminmolekfil durch Ver-
mittlung einer Halogenacetylgruppe an die verschiedensten primfiren
und sekundaren aliphatischen und aromatischen Amine, Alkohole und
Kohlenwasserstoffe gekuppelt war. Es fanden sich einige Verbin¬
dungen mit erheblicher bakterizider Wirkung. Diese war haufig
mehr Oder weniger spezifisch, d. h. gegenfiber einer bestimmten
Bakterienart besonders wirksam. So tfiteten einige Verbindungen
Streptokokken innerhalb 3 Stunden noch in einer Verdfinnung 1:50000
ab. In Gegenwart von EiweiB (5proz. KaseinlOsung) war die bak¬
terizide Wirkung der meisten Substanzen nicht sehr erheblich herab-
gesetzt. Kurt Meyer (Berlin).
Bokorny, Th., Eiweifibildung aus verschiedenen Kohleu-
stoffquellen. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 791.)
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Verschiedenes.
269
Ubersicht iiber die verschiedenen organischen Stoffe, aus denen
die verschiedenen Hefen ihren Kohlenstoff zur Neubildung von Zell-
sabstanz beziehen kfinnen. In Betracht kommen namentlich ver-
schiedene organiscbe S&uren, Glyzerin, S&ureamide, Pepton, Mannit, nnd
verschiedene Kohlehydrate. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Paul, Theodor, Die chemische Reaktionsgeschwindigkeit
nnd die Anfbewahrnng von Arzneimitteln in „Trocken-
ampnllen" besonders znr Verwendung im Kriege. (Miinch.
med. Wochenschr. 1916. S. 1317.)
Die Lehre yon der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit zeigt,
dafi vielfach auch in solchen F&llen eine, wenn auch sehr Iangsam fortschreitende
Eeaktion stattfindet, wo scheinbar keine Ver&nderung der Stoffe wahrnehmbar ist,
nnd sie gibt uns die Hilfsmittel an die Hand, diese Eeaktionen zn erkennen und zu
messen. Sie gew&hrt uns neue Einblicke in den Mechanismns wichtiger Vorg&nge
nnd ermttglicht es, sie in Einzelvorgfinge zn zerlegen. Von besonderer Wichtigkeit
ist das exponentielle Temperatnrgesetz der Eeaktionsgeschwindig-
keiten, welches besagt, dafi die Reaktionsgeschwindigkeit bei einer Steigerung der
Temperatnr nm je 10° nm einen bestimmten Betrag, meist nm das Doppelte bis
Dreifache des vorhergehenden Temperatarabschnittes znnimmt nnd bei einer Erniedri-
gnng der Temperatnr in entsprechender Weise abnimmt. Diese Zn- nnd Abnabme be-
zeichnet man als Temperaturkoeffizient oderTemperatnrqnotient (Q). Seine Be-
stimmang erfolgt in der Weise, dafi man die Reaktionsgeschwindigkeit (k) bei ver-
schiedenen Temperatnren (t) experimentell ermittelt nnd Q nach der Formel berechnet:
10 (log k* — log k x )
q=io- t — a —
Der Temperatnrqnotient liegt im allgemeinen zwischen 2 nnd 3, er kann sich aber
bei organisch-chemischen Reaktionen nnd namentlich bei Enzymwirknngen sowie
bei biologischen Vorgfingen anf das Siebenfache nnd noch hbher steigern.
Diese GesetzmaHigkeiten gelten ganz allgemein fiir alle Reaktionen nnd sie
spielen anch bei der Anfbewahrnng der Arzneimittel eine Rolle. Es gilt allgemein
als Regel, Chlorkalk, Wasserstoffsnperoxydldsnng, Heilsera, die L5sung yon essig-
sanrer Tonerde nsw. an einem kiihlen Orte anfznbewahren. Von diesen Stoffen
wissen wir ans Erfahrang, da Q sie sich anch in gnt verschlossenen Gefafien im
Lanfe der Zeit zersetzen, d. h. daU in ihnen danemd Reaktionen stattfinden, die
ihre Znsammensetzung yerdndern. So wandelt sich das im Chlorkalk befindliche
Calcinmhypochlorit [Ca(OCI) 2 ] in Calcinmchlorat [Ca(C10*) 2 ] und das Wasserstoff-
superoxyd [H 2 0 2 ] in Wasser nnd gasfCrmigen Sauerstoff urn. Die kolloid geldsten
basischen Alnmininmazetate des Liq. alum. acet. scheiden sich allm&hlich als festes
Salz ab. Da der Unterscbied zwischen der Temperatur des Kellers (ungef&hr +8°
bis +10°) und derjenigen der fiber der Erde gelegenen Aufbewahrungsraume im Durch-
schnitt 10° betragt, so kdnnen wir diese Arzneimittel im Keller 2—3mal linger anf-
bewahren, ehe der gleiche Zersetzungsgrad wie in den oberen Ranmen erreicht wird.
Als typisches Beispiel ffir die allmfihliche Zersetzung der in
Ampullen eingeschlossenen ArzneistofflOsnngen kann die unter Gelb-
f&rbnng vor sich gehende Zersetzung w&sseriger MorphinlOsnngen dienen. Die
wisserigen L$snngen, welche frisch hergestellt nahezu farblos sind, nehmen all-
m&hlich eine gelbliche Farbung an, die mit der Zeit immer intensiyer wird. Beim
Erhitzen geht die Zersetzung schneller vor sich, nnd es ist eine bekannte Tatsache,
dafi eine frisch hergestellte MorphinlGsung bereits nach der etwa 1 Stunde dauemden
Sterilisation im Wasserdampf yon + 100 ° eine gelbliche F&rbung zeigt, und dafi
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deren Intensitat von der Art des Glased abhdngt, aus dem das Aufbewahrungsgefatt
hergestellt ist.
Zur Aufkiarung dieser Vorg&nge wurden vom Verf. unter dankenswerter Mit-
wirbung des Herrn Oberapothekers Dr. Rapp Versuche mit 1- and 2pros, wftsserigen
Morphinhydrochloridlbsungen in Gefafien ans Quarzglas, Jenenser Ger&teglas and
gewdhnlichem Medizinalglas bei Zimmertemperatnr, +37°, + 70° and +100° an-
gestellt, die za folgenden Ergebnissen fiihrten. Da die Gelbfarbang, wenn anch in
geringem Grade, in den Gefalien ans Qnarzglas anftritt, welches yon neatralen and
saner reagierenden Fliissigkeiten weder in der Kftlte noch in der Warme merklich
angegriflfen wird, so mull es sich um eine chemische Reaktion handeln, die ohne
auBere Einwirkang — allenfalls unter Einwirkung des Luftsauerstoffes — stattfindet.
Bei Zimmertemperatnr ist die Geschwindigkeit dieser Zersetzang sehr gering. In
den Gef&Ben ans Jenenser Gerateglas erleidet sie eine geringe Beschleunignng and
in denjenigen aus gewbhnlichem Medizinglas geht die Zersetzang erheblich schneller
vor sich. Dies ist wahrscheinlich auf eine katalytische Wirkung des bei der Zer-
setzung des Glases freiwerdenden Alkalis (OH'-Ionen) zuriickzufiihren.
Die Wasserstoffionen (H’-Ionen) der Sauren and die Hydroxylionen (OH'-Ionen)
der Basen sind typische Katalysatoren, besonders fiir solche Reaktionen, die nnter
Wasseraafnahme (Hydrolyse) oder Wasserabspaltang vor sich gehen. Derartige
Vorgftnge spielen bei der Zersetzang der hier in Frage kommenden
Arzneistoffe wahrscheinlich die Hauptrolle. Aach die im destillierten
Wasser in auflerst geringen Mengen vorhandenen Veranreinigangen kbnnen auf die
chemische Reaktion der darin geltfsten Stoffe auCerordentlich stark katalytisch be-
schleunigend einwirken, wie a. a. A. Tit off bei seinen im Ostwaldschen Labo-
ratorium ausgeftihrten Untersuchungen liber die Oxydationsgcschwindigkeit des
Natriumsuliits (Na 2 S0 s ) durch Luftsauerstoff gezeigt hat. Aach kann die physi-
kalischeBeschaffenheit der Gefah wande anf dieZersetzungsgeschwindigkeit
einen erheblichen EinfluB ausuben, wie in neuester Zeit W. Diekmann gezeigt hat.
Beim Aufbewahren von w&sserigen Alkaloidsalzldsungen kommt noch eine
weitere Reaktion in Betracht: die Abscheidung der freien Base durch das
bei der Zersetzang der Glaser sich im Laufe der Zeit immer mehr
anreichernde Alkali. Dies ist in der Praxis wiederholt beobachtet worden.
So ist z. B. im Sanitfttsbericht ttber die Kaiserliche Schutztruppe in Sddwestafrika
w ah rend des Herero-Hottentottenaufstandes erwahnt, dafi Morpbineinspritzungen, die
zugeschmolzenen Ampullen entnommen waren, bei manchen psychischen Erregungs-
zustanden and bei schweren Verletzungen wenig Erfolg hatten. In Ampullen mit
MorphinhydrochloridltfsuAg, die von der Expedition nach China zuriickkamen, hatte
sich soviet freies Morphin ausgeschieden, daC die Glaswandungen ganz mit kleinen
Kristallen bedeckt waren. Diese and ahnliche Beobachtangen haben dazu gefuhrt,
dafi man bei der Auswahl der Ampullenglaser immer vorsichtiger zu Werke ging,
and dati die Glasfabriken besonders widerstandsfahige Glassorten za diesem Zwecke
herstellten. Im Laufe der Zeit warden leicht ausftihrbare Methoden angegeben, am
die Widerstandsffihigkeit der Ampullengiaser zu priifen. Bei diesen Priifangen hat
sich gezeigt, daC man wohl durch zweckmaBige Auswahl der Bestandteile des Glases
dessen Angreifbarkeit durch Wasser vermindern, aber nicht vollsthndig aufheben kann.
Es gibt eine Reihe von Alkaloiden, alkaloidahnlichen and anderen Stoffen, die
in der Medizin viel gebraucht werden, and die noch viel zersetzlicher sind als das
Morphinhydrochlorid. Dazu gehfiren a. a. die Salze von Physostigmin, Atropin,
Saprarenin (Adrenalin, Skopolamin, Homatropin, Hydrastin, organother apeutische
Praparate) usw. Sie zersetzen sich besonders beim Erw&rmen in wasseriger Ltisung
so leicht, da3 ihre Sterilisierung grolle Schwierigkeiten bereitet.
Der zur Haltbarmachung von wasserigen Arzneistofflbsungen in neaer Zeit vor-
geschlagene Zusatz von sehr geringen Mengen Salzshure vermag die Zer-
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setznng nicht zu verhindem; ja, es ist zu befttrchten, dafi die Zersetzungsvorg&nge
dadurch katalytisch beschleunigt werden, nur scheint sich diese Zersetzung ftuflerlich
weniger bemerkbar zu machen. Dies kann man z. B. bei Eisenvitriollttenngen be-
obachten, die sich bei Beruhrung mit Luft schnell f&rben nnd triiben, nach einem
geringen Znsatz von verdlinnter Schwefelsfiure aber klar bleiben, obwobl der Oxy-
dationsvorgang dnrch die Sfiure katalytisch sogar etwas beschleunigt wird. Ahnlich
wie die Salzsaure sind im allgemeinen auch andere „Schutzstoffe u wie Glyzerin,
Alkohol, Traubenzucker usw. zu beurteilen, wenn nicht im besonderen FaUe der
experimentelle Nachweis erbracht wird, dafi dnrch die Gegenwart ernes solchen
Stoffes ein bestimmter Zersetzungsvorgang verhindert wird. Das Nichteintreten einer
Verfhrbung ist an sich noch kein Beweis daftir, dafl keine Zersetzungsvorg&nge
stattfinden, da sie verschiedener Art sein ktinnen und nicht mit einer sichtbaren
Ver&nderung verbnnden zu sein brauchen. Umgekehrt aber, wenn eine Verf&rbung
eintritt, mull man auf das Yorhandensein von ZersetzungsvorgSngen schlieBen.
Es ist auch ein bedenklicbes Zeicben, wenn diese Verf&rbung bei einer hdheren
Temperatur, wie z. B. die Gelbf&rbung der mit Salzs&ure versetzten Morphinlttsungen
Fig. 2.
Fig. 1. Trockenampulle nach Th. Paul.
Vor dem Beschicken mit dem Arzneimittel.
Fig. 2. Beschickung der Trockenampulle mit dem Arzneimittel.
Das Arzneimittel wird in einer leicht fltichtigen Flttssigkeit in einem bestimmten
Verh<nis, z. B. 1 g Morphin. hydrochloric, in 50 ccm Weingeist geldst, von dieser
Lfoung eine bestimmte Menge, 0,5—1,0 ccm, in die gereinigte und trocken sterili-
sierte Trockenampulle einpipettiert, die Fliissigkeit im Wasserbad bei niedriger
Temperatur (+ 20° bis + 30®) durch Cfberleiten eines mittels Wattefilters keimfrei
gemachten Luftstromes verdunstet und die Ampulle durch Abscbmelzen verschlossen.
Fig* 3. Trockenampulle nach Th. Paul.
Nach dem Ftlllen und Abscbmelzen. Vielfach kann man sich schon durch das Aus-
sehen des Arzneimittels (Kristallbildung, Farbe) von dessen Gate tiberzeugen.
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bei -f* *20° eintritt, obwohl man beim Sterilisieren im allgemeinen nicht go hoch zu
erhitzen braucht. Wir haben keinen Qrnnd anzunehmen, daB eine Beaktion bei
einer niedrigeran Temperatur nicht stattfindet, wenn sie bei einer etwas htiheren
Temperatnr sichtbare Verdnderungen hervorbringt (Wilh. Ostwald).
Jene Nachteile lassen sich dadurch beseitigen, dafi abgemes-
sene Mengen des festen Arzneistoffes nnd des Ltisungsmittels ge-
trennt in „Trockenampullen a nnd ^Flttssigkeitsampullen" auf-
bewahrt werden, welche die Bereitnng der sterilen Ldsungen
nnmittelbar vor dem Gebranch auch im Felde, im Lazarett wie
nnter freiem Himmel, ermtfglichen. Die Form nnd Handhabnng dieser
Ampnllen ist ans den Abbildungen 1—6 nnd ihren Unterschriften ersichtlich.
Fig. 4. Fig. 6.
Fig. 4. Fliissigkeitsampulle nach Th. Paul.
Die gereinigte and trocken sterilisierte Ampalle wird in der iiblichen Weise mit
dem Lflsungsmittel (0.8—0,9 prom. Kochsalzlbsung oder destill. Wasser) beschickt,
dnrch Abschmelzen verschlossen nnd in Dampf sterilisiert.
Fig. 5. Einbringen des Inhaltes der Fliissigkeitsampulle in die
gebffnete Trockenampulle.
Fig. 6. Anfsaugen der frisch bereiteten Einspritzungsfliissigkeit
mit der Spritze.
Das Anfsaugen gelingt meist so vollstandig, daB kein Tropfen in der Ampulle
zurttckbleibt.
Die Form der Trockenampullen gestattet es, dnrch energisches Schtitteln auch
nnldsliche Stoffe in der Flttssigkeit so fein anfznschwemmen, daB sie mit der Spritze
beqnem anfgesogen nnd eingespritzt werden kflnnen. Auch kolloide Lbsnngen lassen
sich anf diese Weise herstellen.
Die in yorstehender Abhandlung beschriebenen „Trockenampnllen" nnd „Flilssig-
keitsampullen" werden in verschiedenen Grdfien von der Firma Chr. Fuchs,
Glasinstrnmentenfabrik, Milnchen, SchillerstraBe 26 in den Handel
gebracht. Autoreferat.
(M)
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Centralilatt lflr Ba&terlologle etc. I. All Beferate.
■ Bd. 66. No. 12/13. —
Ansgegeben am 2. Oktober 19IT.
Wundinfektion, Entziindung, Eiterung, Augen- and
Haatkrankheiten.
Marwedel, Georg, Einige Betrachtnngen fiber die Wund-
infektionen des jetzigen Krieges. (Mfinch. med. Wochen-
schr. 1916. S. 982.)
In den ersten Kriegsmonaten zeigen die Gesamtinfektionen einen
betrachtlichen Anstieg, wobei namentlich die sehweren Infektionen
an der Zunahme beteiligt sind. Dem entspricht eine Znnabme der
Sterblichkeit. Eine Drsache ffir die Vermehrung ist in der Besonder-
beit der Verwnndnngen im Stellnngskriege zn sehen. Es sind vor
allem Eeime ans dem Boden, die zn sehweren Infektionen ffihren.
Dagegen sind dnrch die Fortschritte der Behandlnng die durch
Staphylokokken hervorgerufenen Erkrankungen, namentlich die alte
Pyfimie, ganz zurfickgedrfingt Oder verschwnnden. Zum Beleg sind
nmfassende Zahlenznsammenstellangen aaf Grand eigener Beobach-
tnngen beigebracht. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lawen, A. nnd Hesse, Erich, Bakterienbefunde bei frischen
Eriegsschnflverletzungen und ihre klinische Be-
dentnng. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 688.)
Es warden zahlreiche Untersnchnngen ansgeffibrt fiber den
Eeimgehalt von frischen Wnnden, sowie von Geschossen, Fremd-
korpern nnd dem Inhalt von Kftrperhohlen. Nahezu alle Eriegsschufi-
verletznngen, frisch nntersncht, waren bakterienhaltig. Znm grOfiten
Teil findet man die gewohnlichen Eitererreger, die yon der EOrper-
oberflache nnd den Eleidern stammen. Daneben trifft man vielfach
auch andere Bakterien verschiedener Art, die znm Teil anch dem
Erdboden entstammen. Besonders zahlreich sind die Eitererreger
anf dem behaarten Eopf. Die in den ersten 13 Stunden aus dem
Efirper entfernten Infanteriegescbosse waren steril, wabrend an
Schrapnellkugeln nnd Granatsplittern meist Bakterien nacbzuweisen
waren. Der bei Banchscbfissen in der Banchhfihle gefnndene Blut-
ergnfi ist schon nach wenigen Stunden bakterienlialtig; wahrscheinlicb
stammen diese Bakterien ans dem Magen oder Darm. Gequetschte
Muskeln sollen im allgemeinen soweit abgetragen werden, bis man
in gesnndes blntendes Muskelgewebe kommt.
W. H. Hoffmann ^Wilhelmshaven).
Eistc Abt. Ref. Bd. 06. Ko. 12/18. 18
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Wandinfektion.
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Doyen et Yamanouchi, La flore bacterienne des plaies de
guerre. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 512.)
Von patbogenen Bakterien linden sicb in infizierten SchuBwunden
Streptokokken, Staphylokokken, Bac. perfringens und Tetanusbazillen.
Streptokokken sind fast in alien SchuBwunden anzutreffen, ibre ■Viru-
lenz ist meist gering. In offenen und buchtigen Wunden, namentlich
wenn sie Geschofiteile und Eleiderfetzen enthalten, ist der Strepto-
kokkus stets vergesellschaftet mit Staphylokokken und Bac. per¬
fringens. Wunden, die mit Staphylokokken und Streptokokken allein
infiziert sind, sind niemals fotid. Bac. perfringens wurde in alien
Fallen von Gasphlegmone nnd Gasgangran zusammen mit Strepto-
und Staphylokokken angetroffen. Bac. perfringens yerschwindet
schneller ans Wnnden als Strepto- und Staphylokokken. Es gibt
auch Wunden, in denen der Bac. perfringens als Saprophyt lebt,
ohne jedoch irgend etwas von seinen Eigenschaften verloren zu
haben. Tetanus verlftuft meist schwer bei kurzer Inkubation, milder
bei lingerer Inkubation. Allgemein kann gesagt werden, dafi die
Gefahren, die von einer infizierten Wunde ausgehen, abh&ngig sind
von der Schwere der Verwundung, d. h. von der Ausdehnung, Tiefe,
Unebenheit der Wunde und von dem Grade der Gewebszertrum-
merung. Je fruhzeitiger die Gewebsreaktion einsetzen kann und die
Phagocyten ihre Tatigkeit beginnen konnen, um so milder verlauft
die Infektion. Gildemeister (Posen).
Reinhardt, Ad., Uber Latenz von Bakterien bei Kriegs-
verwundungen. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1304.)
Reines, nicht entziindetes Narbengewebe ist keimfrei. An Fremd-
kfirperresten, AbszeBresten, abgestorbenen Gewebsteilen, in der Wand
von H&matomen finden Bakterien einen giinstigen Nahrboden und
Aufenthaltsort, wenn sie durch das nmgebende Narbengewebe gegen
die bakteriziden Einfihsse der Korperskfte geschutzt sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hirsch, Max, Zur Entstehung und Verhiitung von Lungen-
abszessen nnd -empyemen nach Lungenschussen.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1468.)
Die Nachbarschaft infizierter Wunden ist fur die Lungenschhsse
gefahrlich. Znr Verhiitung der Infektion miissen Lungenschhsse in
besonderen Raumen untergebracht werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ghon, A., Uber Infektionen mit anahroben Mikroorganis-
men im Kriege. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 477.)
Allgemeine Ubersicht. Gildemeister (Posen).
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Wnndinfektion.
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Bogdan, Aladar, Eine bisher unbekannte Infektions-
krankheit bei Verwundeten. (Med. Elinik. 1916. S. 383.)
Bei Verwundeten kamen eine Anzahl von ratselhaften Infektions-
krankheitsf&llen vor, bei denen regelmaBig Leberabszesse anftraten,
mitnnter anch anderweitige Abszefibildungen in Lunge, Milz Oder
Gelenken. Die Knochenwunden zeigten dabei keine bemerkbare Ver-
anderang, oft sogar eine fortschreitende Heilnng. In dem Eiter
wurde ein anaerobes Stabchen gefnnden, das bei Verimpfnng anf
Kaninchen wieder znr Bildnng von Leberabszessen Anlafi gab. Da
es sich offenbar nm eine Infektionskrankheit handelte, warden die
verd&chtigen Kranken abgesondert, obgleich die Ansteckangsf&higkeit
nicht groB zu sein scheint. Von 24 F&llen verliefen 16 tSdlich. Eine
Beeinlln8snng dnrcb die Behandlnng war nicht za bemerken.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Buday, K., Endemisch auftretende Leberabszesse bei
Verwundeten, verursacht durch einen anadroben Ba-
zillns. (C. t Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 77. 1916. S. 453.)
In dem Lazarett einer kleinen ungarischen Stadt warden mehrere
F&lle von h5chst eigenartigen Erkrankungen beobachtet, die in
66 Proz. der F&lle innerhalb karzer Zeit letal endeten. Es handelte
sich am Verwnndete mit eiternden Schufiverletznngen, die zun&chst
keine Zeichen einer besonderen Wandinfektion boten. PICtzlich trat
hohes Fieber anf, gleichzeitig zeigten sich Symptome einer schweren
Sepsis, and der Tod erfolgte meist 10—14 Tage nach dem initialen
Schhttelfrost. Bei der Sektion fanden sich in jedem Falle Leber¬
abszesse, zumeist in groBer Zahl, aafierdem ziemlich oft Langen-
abszesse, viel seltener Abszesse anderer Organe. In den Leber¬
abszessen, welche die best&ndigsten and prkgnantesten Ver&ndernngen
bildeten, wurde aosnahmslos and in iiberaas groBer Zahl ein sehr
kleiner Bazillus gefnnden, der nach Gram nicht f&rbbar war and
sich aach sonst nur schwer farben lieB, sehr oft nur an seinen beiden
Enden. Ein ebenso bestandiger Befund war, daB in den Leber¬
abszessen wie in den Lnngenabszessen pyogene Kokken fehlten. In
4 F&llen konnte der genannte Bazillus gezttchtet werden, and zwar
3mal onmittelbar aas dem Eiter des Leberabszesses and lmal nach
Ubertragnng anf Kaninchen. Der gezuchtete Bazillus hat keine
Eigenbewegnng, bildet keine Sporen, w&chst nur streng anadrob bei
K5rpertemperatur and nor in Gegenwart von tierischem Eiweifi; in
traubenzuckerhaltigem Blntagar wird nur sehr wenig Gas gebildet.
Dieser Bazillus raft bei Kaninchen gleichfalls Abszesse hervor. Vert
nimmt an, dafi diese Bakterienart in den Krankenr&nmen des Spitals
vorhanden gewesen sei and seknnd&r in die ScbaByerletzangen hinein-
gelangt sei. Gildemeister (Posen).
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Wundinfektion.
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Sartory, A. et Lasseur, Ph., Etude d’un bacille nouveau
provenant d’un pus de blessure par obus. (C. r. Soc. de
Biol. T. 78. 1916. p. 68.)
In einem nach Granatverletzung entstandenen Empyem der
Pleurahbhle wurde aufier gelben Staphylokokken eine aerob wachsende
Stabchenart nachgewiesen, die n&her bescbrieben und von den Verff.
als eine neue Art von Eitererreger angesehen wird. Bei Meer-
schweinchen und Eaninchen verursachte der Bazillus nach subkutaner
Injektion putride Abszesse. Gildemeister (Posen).
Bier, August, Die Gasphlegmone im wesentlichen eine
Muskelerkrankung. (Med. Elinik. 1916. 8.355.)
Die Gasphlegmone ist fast stets eine Muskelerkrankung, und
zwar eine faulige G&rung des Muskels, hervorgerufen durch den
Fraenkelschen Bazillus, der in Reinkultur im Muskel anzutreffen
ist. Aus der fauligen Garung des Muskels stammt das Gas, das sich
in die Muskelzwischenr&ume hineinschieben kann, whhrend die Erank-
heit selbst in der Mnskelsnbstanz fortschreitet. Der Muskel selbst
ist schwer erkrankt und zeigt alle Verhnderungen von der einfachen
blafiroten Verfarbung bis zum vollst&ndigen fauligen Zerfall des
Muskels in Brei. Die Schaumorgane entstehen erst nach dem Tode;
man vermifit sie, wenn man die Leichen der Verstorbenen sofort
nach dem Tode erbffnet. Die Bdsartigkeit der Erkrankung soli nicht
Qberschfttzt werden; viele F811e heilen ohne jeden Eingriff.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Payr, E., Uber Gasphlegmone. (Med. Elinik. 1916. S.442.)
Der Aufsatz wendet sich gegeti die Auffassuog Biers, dafi die
Gasphlegmone ausschliefilich eine Muskelerkrankung sei. Tatsachlich
gibt es Gasphlegmonen, die den Muskel iiberhaupt nicht getroffen
haben. Eintreten fiir mdglichst schnelles Eingreifen mit dem Messer;
hierbei ist die Sterblichkeit w&hrend des Erieges von 50 Proz. auf
15—10 Proz. herabgegangen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Aschoff, Zur Frage der Atiologie und Prophylaxe der
GasSdeme. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 469.)
Es linden sich sowohl klinisch als auch pathologisch-anatomisch
fliefiende Ubergange zwischen Fallen, bei denen das Odem im Vorder-
grund steht, und solchen mit hervortretender Gasentwicklung. Es
wurden im ganzen 150 Faile untersucht. In bezug auf die anato-
mischen Veranderungen und den Bazillengebalt lafit sich ein drei-
faches Zonengebiet unterscheiden: das zentrale Gebiet der Infektions-
stelle mit grofieu Bazillenmengen und reichlicher Sporenbildung wird
von einer Zone des hamolytischen Oderas mit sporenlosen Bazillen
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Wundinfektion.
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umschlossen, daran schliefit sich die dritte Zone mit gelblichem Odem
ohne Bazillen; dieses reine Odem ist als vorwiegend toxisch entstanden
anzusehen. Bei frnhzeitigen Sektionen findet man Milz und Herzblnt
ebenfalls steril; es handelt sich nm eine Intoxikation nnd nicht nm
eine septische Allgemeininfektion. Die bakteriologische Analyse des Er-
regers ergab ein plnmpes bewegliches Stabchen mit Sporenbildnng
nnd Geifieln, das am n&chsten dem Ghon-Sachsschen Odembazillns
▼erwandt ist. Dnrch Immnnisierung eines Pferdes nnd eines Rindes
wurde ein Schatzsernm gewonnen, das sich bei Infektionsversnchen an
Meerschweinchen wirksam erwies. Langer (Charlottenburg).
Fraenkel, Eugen, Kritisches uber Gasgangran. (Munch, med.
Wochenschr. 1916. 8. 476.)
Es wird zusammenhangend zu den wkhrend des Krieges ge-
machten zahlreichen Beobachtnngen uber den Erreger der Gas¬
gangran Stellnng genommen. Namentlich wird daranf hingewiesen,
dafi yon vielen Seiten bereits der Fraenkelsche Gasbazillus ge-
zhchtet werden konnte, nnd dafi die Erfahrnngen im Felde dafur
sprechen, dafi dieser Bazillus eine grofie Rolle spielt und haupt-
sSchlich fur die Entstehung des Gasbrandes in Betracht kommt. Die
yon Conradi undBieling beschriebenen Erkrankungen, die dnrch
einen rauschbrandahnlichen Bazillus erzeugt sind, kbnnen nicht als
Gasbrand aufgefafit werden, sondern sind eine andere Krankheit nnd
mttssen als menschlicher Rauschbrand bezeichnet werden. Die Schutz-
nnd Heilbehandlung des durch den Fraenkelschen Bazillus erzeugten
Gasbrandes mit Rauschbrandserum kann yon yomherein nur wenig Aus-
sichten auf Erfolg bieten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
v. Wassermann, A., Experimentell-therapeutische Studien
ans der Gruppe der Gasbranderreger. (Med. Klinik. 1916.
S. 437.)
Zum Verstandnis des menschlichen Gasbrandes wurden eine
Reihe yon Versuchen mit Rauschbrandbazillen am Meerschweinchen
ausgefuhrt. Durch geeignete Versuchsanordnung ist es moglich, die
Sporen nnd die Odemflhssigkeit getrennt zur Wirknng zn bringen,
nnd dabei zeigt sich, dafi yon diesen beiden keins fur sich allein die
Krankheit heryormfen kann. Nur wenn beide Bestandteile zusammen
gegeben werden, entwickelt sich der Rauschbrand beim Versuchstier.
Urn den Bazillen die Erzeugung der Krankheit zn ermdglichen, sind
die in der Odemfl&ssigkeit yorhandenen fermentativen Stoffe un-
bedingt erforderlich; sie werden in der primaren Wunde dnrch die
fanlige Zersetznng des dnrch die Verletznng abgestorbenen Gewebes
seitens der saprophytischen Gasbranderreger gebildet. Der anfangs
ortliche Prozefi wird dadnrch znm Fortschreiten anf gesnndes Gewebe
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Wundinfektion.
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bef&higt, dafi die Gewebsflussigkeit in das gesnnde Gewebe eindringt
and es sch&digt. Es handelt sich also hierbei am richtige Aggressine,
am Stoffe, die von den Gasbrandherden vorgesandt werden miissen,
am weitere Gewebsteile angriffsfahig za machen. Die Gasbrand-
erreger kdnnen als ecbte F&ulniserreger nar in toten Gewebsstoffen
leben. Darch adsorbierende Kohle and ahnliche Stoffe ist es mdglich,
die BrandflQssigkeit in vorziiglicher Weise za adsorbieren and da-
durch das Fortschreiten der Erankheit anfzahalten; insbesondere
bew&hrt sich Carbovent far diesen Zweck. Es handelt sich bei den
Gasbrandinfektionen am eine Grappe yon Krankheiten, bei denen
der Adsorptionstherapie, obwohl auch die Herstellang eines Anti-
aggressins nicht schwer ware, ein klassisches Feld der Bet&tigung
gegeben ist. Fiir alle Behandlung mufi der Grandgedanke der sein,
die Brandfl&ssigkeit, welche die Gefahr f&r das Fortschreiten des
Gasbrandes in sich tragt, moglichst vollkommen yon der Ber&hrung
mit frischem Gewebe abzuhalten. Das ist yiel wichtiger als die
Mafinahmen, die sich gegen den lebenden Erreger selbst richten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fr&nkel, Ernst, Frankenthal, Ludwig and Koenigsfeld, Harry,
Zur Atiologie, Pathogenese and Prophylaxe des Gas-
odems. (Med. Elinik. 1916. S. 689.)
Bei einer grofien Beobachtungsreihe ergab sich, dafi es sich bei
den znm Teil als malignes Odem, znm Teil als Gasphlegmone anf-
tretenden Erkrankungen doch am eine arsfichlich and dem Wesen
nach einheitliche Erkrankungsform handelt. Die Erkranknng tritt
meist bei stark zerfetzten Wan den auf and an Bert sich darch Odem
and Gasbildang im snbkatanen Gewebe und in der Maskulatnr mit
Zerfall des Mnskels. Die Ursache der Erkrankung ist ein aos dem
Erdboden in die Wunde gelangendes anaerobes Bakterinm, das wohl
der Grappe der Butters&arebakterien angehfirt and das genan be-
schrieben ist. Wahrend des Lebens linden sich die Bazillen in der
Wande and den amgebenden Maskeln. Der Tod wird darch die
Giftwirkang der Bakterien verursacht. Ins Blut gelangen die Bak-
terien erst nach dem Tode. Darch aktiye Immunisierang warde
beim Pferde ein Seram gewonnen, welches im Tierrersuch Schutz-
wirkung gegen die Infektion mit Gas&dembazillen ansubte. Es ist
za hoffen, dafi es gelingen wird, ein Schatzsernm herzastellen, das
fiir die Schntzimpfang im grofien bei Yerwandungen im Heere sich
eignet. Es sind Versache im Gange, ein Pferd gleichzeitig gegen
Tetanns and Gasphlegmone za immanisieren, so dafi es yielleicht
mdglich sein wird, Verwandete darch eine einzige Einspritzang
gleichzeitig gegen Tetanas and Gasphlegmone za schiitzen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Wundinfektion.
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Conradi, H. und Bieling, R., Zar Atiologie und Pathogenese
des Gasbrandes. IL Mitteilung. (Munch, med. Wochenschr.
1916. S 1023.)
Es wird weiter fiber die Eigenscbaften des Bacillus sarcempbyse-
matodes hominis berichtet, der bisher in 90 Ffillen als Erreger des
Gasbrandes nachgewiesen ist. Binder und Kfilber zeigten sich ffir
kfinstliche Infektion nur wenig empffinglich, wohl aber liefi sich eine
Emptanglichkeit der jungen Scbweine nachweisen. Am meisten ge-
eignet ffir manche Tierversuche sind Meerschweinchen und Kaninchen.
Man muB unterscheiden zwischen der toxischen Wirknng der Erreger
und einer reinen Infektion. Durch Erhdhung der Kochsalzkonzen-
tration des Blutes lfifit sich im Tierversuch die nachfolgende akute
Gasbrandvergiftung yerhfiten. Durch Kochsalzlosung lfifit sich ins-
besondere die Fermenttfitigkeit des Gasbrandbazillus im Muskel
Ifihmen. Es wfire denkbar, dafi im Beginn der Erkrankung durch
ortliche Anwendung von Kochsalz das Fortschreiten der Gasbrand-
erkrankung sich yerhfiten lfifit, und auch im yorgeschrittenen Stadium
durch Kochsalzeinspritzung in die Blutbahn vielleicht der Vergiftung
entgegengewirkt werden kann. Schliefilich wird eine Darstellung
des Verfahrens gegeben, das sich ffir den bakteriologischen Nachweis
des Gasbrandes bewfihrt hat. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Bingold, Die yerschiedenen Formen der Gasbazillen-
infektion. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. n. z. Immuni-
tfitsforsch. Bd. 4. 1916. S. 283.)
Yerf. teilt die yerschiedenen Formen der Gasbazilleninfektion
folgendermafien ein:
1. Lokale Infektion: a) Gasgangrfin (Gasphlegmone). b) Infektion
der offenen Wundhfihle durch Gasbazillen.
2. Allgemeine Infektion: a) Thrombophlebitische Form der Gas-
bazillensepsis. b) Lymphangitische Form derselben.
Unter diesen Formen, ffir die Beispiele mit ausffihrlichen klini-
schen Angaben angeftthrt werden, schien yon der allgemeinen In¬
fektion die lymphangitische Form im Frieden die hfiufigere zu sein,
wfihrend im Felde dem Yerf. die thrombophlebitische Form ofter
begegnet ist. Die gesamten Beobachtungen ffihren Yerf. zu dem
Schlufi, dafi der Gasbazillus dnrch Kleiderfetzen, Holzsplitter und
Schmutzstfickchen meist mit anderen Bakterien zusammen in die
Wunde hineingebracht wird. Jede Wunde mufi als infiziert betrachtet
und dementsprechend behandelt werden, urn eine schwerere Infektion
durch den Gasbazillus zu verhindern. Die gfinstigen Wachstums-
bedingungen, die der Gasbazillus im Unterhautzellgewebe findet,
ffihren zum Auftreten der auffallendsten Erscheinungen, nfimlich zu
polsterartigen Schwell ungen der Haut und zu Knistergeffihl, das bei
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Wnndmfektion.
leisem Betasten an Lnftemphysem erinnert. Eiter oder Abler Geruch r
die bei der reinen Gasbazilleninfektion niemals vorkommen, denten
auf die T&tigkeit anderer Infektionserreger hin, wobei gewisse An-
baltspnnkte auf die Art des Erregers aufmerksam machen kdnnen.
Der Staphylokokkus, Streptococcus haemolyticus und Streptococcus
viridans yerursachen keine Putreszenz. FStider Geruch wird durch
Coli-Bakterien und durch den anaeroben Streptococcus putridus her-
yorgerufen. Besonders die Komplikation mit dem letzteren, fur den
als Anaerobier vielleicbt Shnliche Wachstumsmdglichkeiten wie fur
den Gasbazillus in Frage kommen, mud als verh&ngnisvoll gel ten r
wahrend der mildere Verlauf der Mischinfektion mit Aerobiern wohl
auf die Selbstreinigung der Wunde dadurch zuriickzufukren ist, dad
die Sekretion auch aus den tiefsten Buchten angeregt wird. Der
Ubertritt von Gasbazillen ins Blut hat nicht die Entstehung von Gas
im Blut zur Folge, sondern bedingt eine Schadigung des Blutes
durch Verinderung des Blutfarbstoffes. Der Einbruch der Erreger
in breitere Lymphbahnen ffthrt zu einem foudroyanten Krankheits-
verlauf, wie er bei der lymphangitischen Form der Gasbazillensepsis
in die Erscheinung tritt. W. Gaehtgens (Hamburg).
Bnsson, B. und Gyorgy, P., fiber anaerobe Wundinfektion
durch Gasbrandbazillen. (Wien. klin. Wochenschr. 1916.
S. 737 u. 937.)
Gasbrand oder Odeme treten vorwiegend dann auf, wenn es sich
um Yerwundungen handelt, die weitgehende Zertriimmerungen und
Zerreifiungen der Weichteile und der Knochen mit ausgedehnten
Quetschungen, mit Taschenbildungen in diesen selbst zur Folge
haben. Nach den Erfahrungen der Verff. ist die Art des Bodens von
EinfluB auf die Haufigkeit des Gasbrandes. Ein weiteres Moment
f&r die Entstehung des Gasbrandes ist in dem stetig wiederkehrenden
Befunde von Begleitbakterien zu suchen, die an sich schon entzfind-
liche und phlegmonbse Ver&nderungen der Wunden und des Gewebes
hervorzurufen vermbgen. Weder die Atiologie des malignen Odems
noch auch jene des Gasbrandes ist eine einheitliche; es besitzen
vielmehr verschiedene Anaerobier unter bestimmten Verh<nissen
die Ffthigkeit, die eine oder die andere der beiden Erkrankungen
hervorzurufen.
Uber das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchungeu der
Verff. ist folgendes zu sagen. Nicht nur bei typischem Gasbrand
des Menschen, sondern auch in einzelnen Fallen von klinischem
malignen Odem fanden sie als fast stkndigen Befund einen und
denselben Bazillus vor. Dieser Bazillus bildet kurze, plumpe Stab-
chen mit abgerundeten Ecken, zumeist zu zweien gelagert. Daneben
linden sich als fibergange l&ngere, schlanke Formen, Wetzstein- und
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Wundinfektion.
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Zitronen- Oder Eeulen- nnd Eiformen; es bestebt somit ein grofier
Polymorphismus, wie er der Gruppe der Buttersfiurebazillen eigen ist.
Beweglichkeit lafit sich am frischen Material nnd an jnngen Kulturen
nnter geeigneten Bedingnngen fast immer feststellen. Eapseln sind
niemals nachznweisen. Sporen werden fast immer gefanden, and
zwar sind sie zumeist endstandig, seltener mittelstfindig gelagert.
Die Bazillen sind mit Anilinfarben farbbar nnd werden anch nach
Gram ihrer Mehrzahl nach positiy gef&rbt. Ihr Wachstum ist ein
strong anaerobes and selbst aaf giinstigen Nahrboden dfirftiges. In
den gewdbnlichen Znckernahrboden tritt immer meistens stfirmische
Vergarong aaf, in Traabenzuckerbonillon entstebt Triibung and
Bodensatz and dentlicher Geracb nach Buttersaure. Milch wird meist
schon in 24 Stnnden zum Gerinnen gebracht, zeigt deatliche Gas-
bildnng and gibt Biuretreaktionen. Traubenzucker-Nentralagar wird
entfarbt and zeigt grfinliche Fluoreszenz neben Vergarung. Schwefel-
wasserstoff wird in den meisten eiweifihaltigen Nahrbbden gebildet.
Seram wird darch Gasbildang gesprengt nnd verflassigt. Gelatine
wird stets, in vielen Fallen aber sebr langsam verflfissigt. Die
Enltoren in Agar, insbesondere aber in der Gelatine, erscheinen als
weifiliche, fleckige Gebilde, bei welchen in einer dnnkleren Eernzone
dentlich ein gefranster Band nnterschieden werden kann. Die Viru-
lenz ist eine sebr labile. Die Pathogenitat lafit sich am besten am
Meerschweinchen feststellen, doch nnterliegen anch Eaninchen and
Maase der sabkatanen Infektion. Das im Tierversnche reproduzierte
Erankheitsbild entspricbt nicbt immer jenem der menschlichen Er*
kranknng. Yerff. sind der Ansicht, dafi ihr Bazillns am nachsten
dem Ghon-Sachsschen Bazillns bzw. den yon Conradi-Bieling
nnd Aschoff beschriebenen Bazillen steht, und zwar als nachste
Verwandte des Rauschbrandbazillus.
Orientierende Immunisierungsversuche haben gezeigt, dafi die
Herstellung von Heilseren moglich ist. Anch in dem Seram dreier
gasbrandkranker Menschen waren Antikorper darch den Tierversach
nachweisbar. Studien fiber die Wirknng prophylaktischer Vaccine-
behandlong bei Yei'sachstieren sind von den Yerff. eingeleitet worden.
Gildemeister (Posen).
Klose, F., Bakteriologische and serologische Unter-
sachangen mit dem Frfinkelschen Gasbrandbazillas.
(Zeitschr. f. Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 197.)
Ans Material von 125 Fallen klinisch als sichere Gasphlegmone
bezeichneter Erkrankungen hat Yerf. 39mal den Frankelschen
Gasbrandbazillas za isolieren vermocht. In 35 Fallen hat er von
Lebenden entnommenes Wundmaterial, in 3 Fallen bei Sektionen
gewonnenes Leichenwnndmaterial and in 1 Fall bei der Sektion ge-
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Wundinfektion.
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wonnenes Herzblat zur Ziichtung benatzt. In 39 Fallen gliickte die
Isolierung des Frankelschen Bazillns, and zwar fand ihn Verf.
20mal mit anderen, nicht naher bestimmten Bakterien, in 2 Fallen
mit Tetanusbazillen, in 17 Fallen nur mit aeroben Kokkenarten
(Staphylo- und Streptokokken) yergesellschaftet. Zur Eeimtrennung
bewahrte sich die yon Frankel and Hi bier empfohlene sofortige
Yerimpfang des Untersuchungsmaterials auf Tiere. Aus der Peri-
tonealfl&ssigkeit der yerendeten Meerscbweinchen liefien sich fast
stets in korzer Zeit Reinkulturen gewinnen. Daneben warden yom
Untersuchungsmaterial Oberflachenausstriche auf NShragar angelegt
und direkt in frisch anfgekochten, 100° messenden lproz. Trauben-
zuckeragar geimpft, wodurch entwicklangshemmende Schadigang der
aeroben Begleitbakterien erreicbt wurde. Die Identifizierung des
Frankelschen Bazillns wurde dadurch sehr erleichtert, dafi ihm
allein unter den in Betracht kommenden Bakterien jede Bewegungs-
fahigkeit abgeht. Alle Stamme bildeten in 1 proz. Traubenzuckeragar
reichlich Gas mit Wachstumsbeginn 1 cm unterhalb der Oberflache
and schwarzten den yon Hi bier angegebenen Hirnbreinahrboden
nicht. Im hangenden Tropfen zeigten sie vollkommen unbewegliche,
zu zweit parallel oder hintereinander gelagerte, plumpe, grampositive
Stabchen, von einer meist deutlichen Kapsel umgeben. Zur Durch-
fiihrung seiner Versache. welche das Ziel hatten, ein von dem
Frankelschen Gasbrandbazillus gebildetes spezifisches Toxin nach-
zaweisen and aktive sowie passive Immunitat bei Tieren gegen eine
Infektion mit ihm zu erreichen, wahlte Verf. einen Stamm „Prym“.
Die Versuche hatten folgendes Ergebnis:
1. Der Frankelsche Gasbrandbazillus bildet ein Toxin, dessen
Nachweis im Blutserum von an Gasphlegmone erkrankten Verwun-
deten, in der Exsadatfliissigkeit infizierter Meerschweinchen und
in Traubenzuckerbouillonkultaren des Bazillns gelungen ist, und
dessen Resorption als Hauptursache des Todes der Versuchstiere und
der Menschen angesprochen wird.
2. Das Toxin ist ziemlich thermostabil, es wird durch Einleiten
von 0 und Zugabe von 0,5 proz. Karbol nicht wesentlich geschadigt.
Audi Sonnenlicht beeintrachtigt seine Wirksamkeit nach einigen
Stunden nicht merklich.
3. Durch subkutane Einverleibung des Toxins konnten die fur
Gasphlegmone charakteristischen anatomischen Gewebsveranderungen,
durch intraperitoneale ein schweres, unter den Anzeichen der Dyspnoe
stehendes Allgemeinkrankheitsbild, eventuell der Tod der Versuchs¬
tiere erzeugt werden.
4. Durch entsprechende Vorbehandlnng von Kaninchen, Eseln
und Pferden gelang es, ein Immunserum zu gewinnen, das bei pro-
phylaktischer und therapeutischer Verabreichung eine wesentliche
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Wundinfektion.
283
Erkranknng der Versnchstiere trotz der Infektion mit der dreifach
tSdlichen Dosis 24 stnndiger Hirnbreiknltnr abwendete, bzw. bestehende
Krankheitserscheinnngen zur Ruckbildang brachte.
5. Da das Immnnsernm gegentiber einer spezifischen Intoxikation
einen Immnnisiernngs- and Heilwert aufwies, and da es gelaag,
Toxin and Antitoxin dem Gesetz der Mnltipla entsprechend abza-
s&ttigen, so wird dasselbe als ein antitoxisches angesprochen.
Gnnstige Resnltate warden in prophylaktischer wie therapen-
tischer Beziehnng aach mit einem yon einem Esel gewonnenen anti-
bakteriellen Seram erzielt Innerhalb 8 Monaten erhielt dieses Tier
in steigenden Dosen 348 ccm 24 stand. I proz. Tranbenznckerbonillon-
kaltar „Prym“ sabkatan. Anf die Einspritzang reagierte der Esel
stets mit lokaler Erkranknng (Odem mit Knistern and Temperatnr-
ateigerung). Das 10 Tage nach der letzten Einspritzang entnommene
Seram schntzte prophylaktisch 2 Stnnden vor der nachfolgenden In¬
fektion mit 0,5 ccm 24 stand. Hirnbreiknltnr sabkatan in Dosis Ton
0,5 ccm Meerschweinchen yor dem Tod, therapeatisch 2 Stnnden nach
der Infektion mit 0,5 ccm 24stfind. Hirnbreiknltnr sabkatan and, in
die Infektionsstelle gespritzt, in Dosis yon 1 ccm. Eine Mischnng
von 0,5 ccm 24stiind. Hirnbreiknltnr mit 0,5 ccm Seram, nach */*•
stnndigem Verweilen im Bratschrank bei 37° Meerschweinchen sab¬
katan injiziert, fiihrte zn keiner erheblichen Erkranknng des Tieres.
Die Kontrolltiere starben innerhalb 24 Stnnden. Sc hill (Dresden).
Sehrt, E., Der Gasbrand. (Med. Elinik. 1916. S. 1056.)
Eingehende zasammenfassende Ubersicht nenerer Arbeiten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Rausch, liber Gasphlegmone. (Beitr. z. klin. Chirnrgie. Bd. 97.
1915. 8. 7.)
Klinisches Material. Langer (Charlottenbnrg).
Rupp, K., Uber einen Fall yon Gasgangr&n mit Meta-
stasenbildung. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 919.)
Bei einem Soldaten entwickelte sich nach einer Minenyerletznng
schon am n&chsten Tage eine schwere Allgemeininfektion mit Gas-
bildnern. 9 Tage spater entwickelte sich entfernt yon der Verletznng
eine Eiternng, aas der die gleichen Erreger gezfichtet werden konnten.
Einige Tage spater trat eine gleiche Eiternng in der Lange anf.
Der Fall kam zar Heilnng, vielleicht infolge taglicher Anwendang
▼on Collargoleinspritznngen. Nach den bisherigen Erfahrnngen gehflrt
Metastasenbildang bei Gasbrand za den grfifiten Seltenheiten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven).
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Wundinfektion.
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Heidler, Hans H., Gef&BschuB und Gasbrand. (Wien. klin.
Wochenschr. 1916. S. 254.)
Von klinischem Interesse. Gildemeister (Posen).
Heyrovsky, Fruhdiagnose des Gasbrandes. (Wien. med.
Wochenschr. 1916. S. 829.)
Die Fruhdiagnose bleibt die Grundbedingung der erfolgreichen
Behandlung des Gasbrandes. Von der Annahme ausgehend, dafi das
Vorkommen grampositiver Bazillen vom Typus des Fraenkelschen
Mikroorganismus im Sekret relativ frischer Wunden fur die Frnh-
diagnose der Gasbrandinfektion zu verwerten sei, hat Verf. die
Sekrete aller in Betracht kommenden Wunden gleich nach der Ein-
lieferung der Verwundeten nach Gram gef&rbt und mikroskopisch
nntersucht Aus diesen systematischen Untersuchungen ging hervor r
dafi die Gasbranderreger im Sekret relativ frischer Wunden viel
fruher mikroskopisch nachweisbar sind, als die Bbrigen pathogenen
Bakterien. W&hrend die Verwundeten mit negativem Befund aus-
nahmslos verschont blieben, erkrankten die Individuen mit positivem
Befund fast immer an Gasbrand. Nach diesen Feststellungen scheint
dem mikroskopischen Nachweis dicker grampositiver Stabchen im
Sekret relativ frischer Wunden eine grofie Bedeutung fur die Fruh¬
diagnose der Gasbrandinfektionen zuzukommen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Bethe, Albrecht, Zur Diagnose der Gasphlegmone. (Munch,
med. Wochenschr. 1916. S. 841.)
Zum Nachweis der Gasphlegmone laBt sich die Verauderung
des spezifischen Gewichtes des befallenen Gewebes, namentlich der
Muskeln, benutzen. Schwimmen die Stiicke schon in einer 6proz.
Kochsalzldsung oben, so ist der Fall auf Gasphlegmone verdachtig.
Sicher ist dies, wenn die Muskelstttcke auch auf 4proz. LOsung
schwimmen. Bei ganz hochgradigem Gasgehalt schwimmen die
Muskelstiicke auch auf gewShnlichem Wasser.
W. TL Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bnrchard, A., GasabszeB, Gasphlegmone und Gasgangr&n
im R5ntgenbild. (Med. Klinik. 1916. S. 744.)
Im Rontgenbild kann man deutlich drei Formen der Gasinfektion
unterscheiden: GasabszeB, Gasphlegmone und Gasgangran.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Franz, ZumWesen und zur Behandlung der Gasphlegmone.
(Med. Klinik. 1916. S. 1023.)
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Wundinfektion.
285
Eine wirksame Vorbeugang des Gasbrandes wird erst mdglich
sein, wenn man ein wirksames Seram gefandea bat.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Klose, F., tiber Toxin- and Antitoxinversuche mit dem
Fraenkelschen Gasbrandbazillns. (Mttnch. med. Wochen-
schr. 1916. S. 728.)
Es gelang, ein Toxin des Fraenkelschen Gasbrandbazillus
darznstellen, das als Hauptnrsache des t&dlichen Ansganges bei Gas-
branderkrankungen anzusehen ist. Es wnrde damit bei Pferden ein
antitoxisches Immnnsernm gewonnen, mit dem darch Schatz- and
Heilbehandlang die Tiere vor der Erkrankang and dem Tode bewahrt
werden konnten. Ahnlich wie beim Tetannsantitoxin scheint der
Haaptwert des Mittels in der Verwendang za Schutzimpfangen ge-
legen za sein. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Albrecht, Uber die Behandlnng des Gasbrandes. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 940.)
Haupts&chlich von klinischem Interesse. Anssichtsreich erscheint
Verf. die Serotherapie des Gasbrandes. Gildemeister (Posen).
Spiro, K., Die Wirkung von Wasserstoffsuperoxyd and
von Zacker auf die AnaSrobier. (Mfinch. med. Wochenschr.
1915. 8.497.)
Bei der Behandlnng der Gasphlegmone hat sich die lokale An-
wendung von Wasserstoffsuperoxyd sehr bewahrt. Verf. stellte daher
Untersnchnngen Uber die Wirknngsweise des Wasserstoffsuperoxyds auf
andere Bakterien an.
Der aus dem Wasserstoffsuperoxyd abgespaltene Sauerstoff dUrfte
die Anaerobier kanm beeinflnssen, da deren Empfindlichkeit gegen-
uber Sauerstoff nicht erwiesen ist. Zudem ist bei der Berieselung
der Wunden mit H a O a die Einwirkang des Sauerstoffs nur ganz vor-
ttbergehend. Die oxydierende Wirkung des H„O s spielt deswegen
keine grofie Rolle, weil die Katalase der Gewebe das H,O s schnell
zersetzt und auBerdem nach Versuchen des Verf. der Oxydation an
sich entgegenwirkt. Zudem ist die Desinfektionswirkung des H a O,
an sich nicht sehr groB, zumal bei der neutralen Beaktion, wie sie
in den Geweben herrscht.
Die Wirkung des HgO, ist vielmehr als physikalische anzusehen.
Durch die bei der Sauerstoffabspaltung eintretende Schaumbildung
werden die Bakterien aus der Tiefe der Wunde an die Oberflftche
gerissen, wo ihre Abtotnng, sei es auf natUrlichem Wege, z. B. durch
den Sauerstoff der Luft, sei es auf therapeutischem Wege, er-
leichtert wird.
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Wundinfektion.
Das Bestreuen der Wunden mit Zucker, das sich ebenfalls be-
wahrt bat, dfirfte seine Bedeutung darin haben, dafi die Faulnis-
prozesse zngnnsten der Kohlehydratzersetzung zurfickgedr&ngt warden
und dadorch die Entstehnng giftiger Prodnkte eingeschrankt wir<L
Kurt Meyer (Berlin).
Rfibsamen, W., Zur Prophylaxe and Therapie der Gas-
phlegmone. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1468.)
Dnrch griindliche sofortige Keinignng aller verdachtigen Wunden
ist es mfiglich, dem Anftreten von Gasphlegmonen erfolgreich ent-
gegenzntreten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Steinhardt Harde, Edna, Commnnication pr61iminaire sur
la gangrene gazeuse. (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 18.)
Verf. sah guten Erfolg in 2 schweren Fallen von Gasbrand nach
innerlicher Verabreichung von Natriumnitrat (10 g in 200 g Aqu.
dest. gelost nnd innerhalb 24 Stunden loffelweise verabfolgt) and
nach SuBerer Behandlnng der Wande mit 0,5—lproz. Natriuronitrat-
lOsnng. Das Natriamnitrat soil die Gasproduktion des Bac. perfringens
einschranken. Gildemeister (Posen).
Sehrt, E., Die Bedeutung der Dauerstauung fur die
Prophylaxe und Therapie des Gasbrandes. (Med. Klinik.
1916. S. 745.)
In der Dauerstauung hat man ein zuveriassiges Mittel, den Gas-
brand zu verhfiten. Fiiihzeitige Anwendung ist erforderlich.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaveu).
Rosenberger, B. €. and Scanlon, N., The bacillus aerogenes
capsulatus in various organs. (Proc. of the Pathol. Soc. of
Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 43.)
Bei Untersuchungen fiber das Vorkommen von Bac. aerogenes
capsulatus im Kfirper warden von 32 frisch aus den Leichen ent-
nommenen Lebern, Nieren und Milzen Ausstriche angelegt und nach
Gram gef&rbt; sftmtliche Ausstriche enthielten jener Bazillenart
Shnliche Mikroorganismen. Ferner warden Organteile in Leitungs-
wasser gewaschen, hernach mit sterilem destillierten Wasser, fiber
der Bunsenflamme abgesengt und 24 Stunden lang bebrfitet. Es
bildete sich reichlich Gas in 36 Lebern, 13 Milzen und 3 Nieren.
Die Bazillen fanden sich in samtlichen aus diesen Organen an-
gefertigten Ausstrichpraparaten, und zwar meistenteils in Reinkultnr.
Es entwickelte sich eine groBe Menge von Gas in anaeroben Knl-
turen von 37 Lebern, 18 Milzen und 14 Nieren, dagegen fiberhaupt
kein Gas in 11 Lebern, 2 Milzen nnd 3 Nieren. In alien Organen
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Wundinfektion. — Pneumokokken.
287
warden meist in Reinkultur die Bazillen nachgewiesen. Die Leichen
zeigten bei der Sektion niemals Gasbildnng.
Baerthlein (Wurzburg).
Marbais, 8., Disparition des spores du bacille d’Achalme
des f^ces des singes immunises specifiquement. (C. r.
Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 50.)
Der Achalmesche Bazillus ist nach Ansicht des Verf. identisch
mit dem Bac. perfringens, dem Erreger der Gasgangran. Die In-
jektion einer iippig gewachsenen Reinkultur des Bac. perfringens
ruft beim Affen weder Gan gran noch einen Gasabszefi hervor. Die
Anschwellung an der Injektionsstelle verschwindet, ohne irgendwelche
Spuren zu hinterlassen. Die Injektion von 100 Millionen lebenden
Bazillen auf 1 kg K5rpergewicht des Affen verursacht eine Reizung
des Darmes, die sich in Schwellnng der Analschleimhaut und blutig-
scbleimigen Durchf&llen auflert. Snbkutane Injektionen des Bac. per¬
fringens bewirken bei Affen Immunit&t; die Sporen des Bazillus
yerschwinden aus den Faces der Tiere. Die Lebensf&higkeit des
Bac. perfringens in pbysiologischer KochsalzlBsung ist unter aeroben
Bedingungen sehr begrenzt, so dafi eine Sterilisation der far Impf-
zwecke erforderlichen Bazillenemulsion nicbt notwendig ist.
Gildemeister (Posen).
Marbais, 8 ., Disparition des spores du bacille d’Achalme
des f6ces des homines immunises specifiquement. —
Sur l’6tiologie de la colite chronique. (Ibid. p. 66.)
Injektionen grofier Mengen des Bac. perfringens, der aus Stuhl
isoliert war, warden vom Menschen gut vertragen. Der zuvor im
Stuhl nachweisbar gewesene Bac. perfringens schwand nach den
Injektionen aus demselben. Die chronische Colitis, bei der sich der
Bac. perfringens stets flndet, wird durch diesen Bazillus allein nicht
hervorgerufen. Gildemeister (Posen).
Lnetsclier, John A., A bacteriological and clinical study
of the nontuberculous infections of the respiratory
tract with special reference to sputum cultures as a
means of diagnosis. (Arch, of internal Med. Vol. 16. 1915.
p. 657.)
Bei geeigneter Gewinnung des Sputams — Aufsaugen in sterilen
Schalen — und baldiger Verarbeitung nach wiederholtem Waschen
auf Blutagarplatten gelingt es in 95 Proz. akuter nichttuberkulOser
Erkrankungen des Respirationstraktes Reinkulturen zu gewinnen.
Der Pneumokokkus findet sich bei 62,4 Proz., der Influenza-
bazillus bei 28,5 Proz. aller nichttuberkulOser Infektionen unterhalb
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Pnenmokokken.
des Larynx. Erreger von Larynxinfektionen sind sie in 75 Proz,
von Infektionen der Nase, des Rachens and der Nebenhfthlen in
31,3 Proz.
Der Streptokokkus ist entgegen der herrschenden Meinnng nur
selten der Erreger von Lungeninfektionen und findet sich gew&hnlich
nnr bei Komplikationen, wie Lungenabszefi, Bronchiektasen, Karzinom
nsw. Dagegen spielt er die Hanptrolle bei Infektionen des Eopfes,
besonders der Tonsillen.
Der Staphylococcus aureus fand sich niemals als Erreger aknter
Infektionen der Lungen Oder des Larynx und nnr einmal bei akntem
Schnnpfen und akuter Sinusitis.
Der Micrococcus catarrhalis fand sich in Reinkultur bei 3 von
37 Fftllen akuter Rhinitis, bei & von 38 Fallen akuter Laryngitis
und bei je 1 Fall von akuter Bronchitis und primarer Broncho-
pneumonie.
Coli- und Typhu8bazillen rufen auBerst selten akute Infektionen
der Lunge hervor. Der Typhusbazillus kann Abszesse nach Infarkten
hervorrufen.
Die Infektionen des Respirationstraktus stellen eine Einheit dar.
Dieselben Erreger, die die Infektionen der Bronchien und der Lungen
hervorrufen, verarsachen auch die Infektionen der Nase, der Neben¬
hdhlen und des Kehlkopfs.
Die atiologische Diagnose ist Vorbedingnng einer rationellen
Prophylaxe nnd spezifischen Therapie der Infektionen des Respirations-
traktns. Sie ermdglicht eine Fr&hdiagnose und gibt prognostische
Anhaltspunkte. Kurt Meyer (Berlin).
Gwyn, Norman B., The pathological findings in pneumo¬
nia in cases autopsied at the Philadelphia hospital
during 1912 and 1913. (Proc. of the Pathol. Soc. of Philadelphia.
Vol. 16. 1914. p. 67.)
Unter den wahrend der Jahre 1912 und 1913 zur Sektion ge-
kommenen Fallen werden einige Lungenerkrankungen, darunter ein
ausgedehnter eiteriger Lungeninfarkt, abgekapselte Empyeme nebst
begleitender Pneumonie, fibrinose lobfire Lungenentzundung, berichtet,
bei denen als Ursache eine Streptokokkeninfektion vorlag. Verf. be-
tont, dafi ein friihzeitiges Yerschwinden der Pnenmokokken aus den
verfinderten Geweben und Exsudaten eine sehr regelmafiige Er-
scheinung ist, und dafi die Streptokokken in jedem Falle eine Se-
kundarinfektion darstellen. Trotzdem gibt es aber, wie die mit-
geteilten Falle zeigen, typische fibrinose, lobare Pneumonien, die
durch Streptokokken Oder Bacillus Friedlaender und andere Organis-
men herbeigefiihrt werden. Baerthlein (Wurzburg).
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Pneumokokken.
289
Babesch, V., Untersuchungen fiber die Pneumonien. (Ru¬
in fin ische Akademie. Sitz. v. 28. Mai 1915.)
Nicht alle Pneumonien bernben auf der Einwirknng des Fraen-
kelschen Pnenmokokkns, denn viele Fftlle werden dnrch andere
Bakterien Oder dnrch bakterielle Assoziation hervorgerufen. Vert
hat in Yerbindung mit Stoicescn gezeigt, dafi eine wichtige
Pnenmoniegrnppe in Verbindnng mit septisch infizierten Wunden
steht, die aufier den gewfihnlichen Wundmikroben auch Pneumo-
feokken enthalten. TyphQse Pneumonien enthalten oft, anfier dem
Eberthschen noch den Fraenkelschen Diplokokkus; anch Lungen-
entzfindnngen, die im Verlaufe von Tuberkulose, Rotz, Masern und
Influenza anftreten, zeigen eine Assoziation mit Pneumokokken.
Man kann im allgemeinen sagen, dafi etwa bei 20 Proz. der
Pneumonieffille die Infektion keine reine ist, sondern daB Verbin-
dnngen verschiedener Bakterien- und Streptokokkenarten mit dem
Pneumokokkus stattgefunden haben. In seltenen Fallen findet man
aber gar keine Mikroben.
Entgegen den Behauptungen yon Besser kann als feststehend
angenommen werden, daB in den normalen Lungenalyeolen keine
pathogenen Eeime vorhanden sind, ja man kann diese im groBen
und ganzen als steril betrachten, was auf die Schmalheit und den
langen, gewundenen Yerlauf der kleinen Bronchien zuruckzuffihren
ist Auch das Flimmerepithel der Luftwege spielt diesbezfiglich eine
gewisse Rolle, obwohl dasselbe im allgemeinen das Eindringen der
Erankheitserreger in die tieferen Luftwege nicht hindern kann.
Den Entstehungsmodns der Pneumonien erklfirt Yerf. dadurcb,
dafi infolge eines Reizes Oder pathogenen Eeimes eine Hyperfimie
der tieferen Luftwege zustandekommt, welche yon einer perivasku-
Ifiren Transsudation oder Exsudation serfiser Flfissigkeit gefolgt ist.
Letztere bildet einen ausgezeichneten Nfihrboden fur Pneumokokken,
die sich aufierordentlich rasch vermehren und toxische Substanzen
abscheiden. Ferner dringen dieselben in die Lymphbahnen ein und
gelangen yon hier in den allgemeinen Kreislauf. Das Odem des
Lungengewebes ist also die Ursache und nicht die Folge der Pneumo-
kokkenentwicklung. E. Toff (Braila).
Mathers, George, The etiology of the current epidemic
of respiratory infections in Chicago. (Journ. of the
Americ. med. Ass. YoL 66. 1916. p. 30.)
In Chicago herrschte Anfang 1916 eine Epidemie yon Erkran-
kungen der oberen Luftwege. Der Erreger konnte noch nicht ge-
funden werden. B. influenzae und Micrococcus catarrhalis wurden
in keinem Falle festgestellt In einer Anzahl yon Fallen wurde
Srsto Abt. Ref. Bd. OC. No. 12/13. 19
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290
Pneumokokken.
ein hamolytischer Streptokokkus gezfichtet. Weitere Forschungea
sind uotwendig and eingeleitet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Arneth, Beobachtungen bei kruppfiser Pnenmonie im
Felde; Influenzapneamonien. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 82.
1916.8.27.)
Ausffihrlicher kliniscber Bericht fiber 40 Ffille, d&ranter 24 mehr-
lappige and 13 gekreazte Pneamonien; 4 Todesfalle. Unter 28 unter-
suchten Fallen 16mal = 58 Proz. Inflaenzabazillen im Answorf
knlturell nachgewiesen. Hannes (Hamburg).
Weil, Bichard, Note on a skin reaction in pneumonia,
(Journ. of experim. Med. Yol. 23. 1916. p. 11.)
Verf. stellte bei Pneumonikern mit Pneumokokkenautolysat die
Intrakutanreaktion an. Vor Eintritt der Krise fiel die Reaktion
niemals positiv aus, nachher in den moisten, aber nicht in alien
Fallen. Die Reaktionsffihigkeit entwickelte sich bald schon 24 Stunden
nach der Erise, bald erst 2—3 Wochen danach. Eine diagnostische
Bedeutung kommt der Reaktion nicht zu. Kart Meyer (Berlin).
Weil, Richard and Torrey, John C., Immunological studies
in pneumonia. (Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 1.)
Verff. untersuchten das Serum von Pneumonikern auf anaphy-
laktische Antikorper in der Weise, daB sie 4 ccm Meerschweinchen
subkutan injizierten und nach 2—6 Tagen den isolierten Uterus in
der Daleschen Yersuchsanordnung auf Uberempfindlichkeit gegen-
fiber einem Pneumokokkenautolysat prfiften.
Unter 20 Fallen sicherer Pneumokokkeninfektion gelang 18mal
der Nachweis anapbylaktischer Antikorper. Mit Ausnahme yon
2 Fallen waren die Antikorper nur bis zur Krisis nachweisbar.
Die abweichenden Ergebnisse Seligmanns sind wohl auf die
rerschiedene Yersuchsanordnung zurfickzufuhren.
Kurt Meyer (Berlin).
Docher, A. B. and Ayery, 0. T., Antiblastic immunity. (Journ.
of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 61.)
Pneumokokkenimmunserum fibt auf Pneumokokken eine wachs-
tumshemmende Wirkung aus, die allerdings nur einige Stunden an-
dauert, und zwar nicht nur Serum des gleichen, sondern auch in
geringerem Grade solches eines heterologen Typos. Eine Vortfiuschung
des Resoltats durch Agglutination, die eine tatsachlich vorhandene
Vermehrung im Plattenyerfahren nicht zum Ausdruck kommen lassen
wfirde, ist auszuschlieBen, da das heterologe Serum nicht aggluti-
nierend wirkt und trotzdem die Vermehrung hemmt.
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Pneumokokken.
291
Von der Vermntung ansgehend, dafi durch das Serum der Er-
n&hrung dienende fermentative Prozesse der Kokken gehemmt warden,
prfkften Verff. die Einwirknng des Serums auf die Eiweifispaltung,
gemessen nach der Aminos&urebestimmungsmethode von VanSlyke,
und auf die Kohlehydrat-, insbesondere die Inulinzersetzung, gemessen
an der gebildeten S&uremenge.
Es ergab sich eine starke Hemmung beider Wirkungen durch
das homologe und in geringerem Grade auch durch das beterologe
Immunsernm. Das Seram fibt also -eine antienzymotische Wirkung
ans, und Verff. glauben, die Wacbstnmshemmung auf diese zurfick-
fubreu zu durfen. Sie bezeichnen den Zustand als antiblastiscbe
Immunitat.
Das Serum von Pneumonikern im Rekonvaleszentenstadium zeigte
in mehreren Fallen die gleiche antienzymotische Wirkung.
Kurt Meyer (Berlin).
Bull, Carroll G., Immunity factors in pneumococcus in*
fection in the dog. (Joum. of experim. Med. VoJ. 24.1916. p. 7.)
Werden flunden virulente Pneumokokkenbouillonkulturen (1—4 ccm
pro Kilogramm KOrpergewicbt) intravends injiziert, so verschwinden
die Kokken in ganz kurzer Zeit bis auf wenige Exemplars aus dem
Blute. Nach etwa 6 Stun den beginnt ibre Zabl wieder anzusteigen
und erreicht nach etwa 96 Stunden ein Maximum, um dann wieder,
lytisch Oder kritiscb, abzusinken, gleicbgiiltig ob Erbolung Oder der
Tod eintritt Der Tod erfolgt an einer Meningitis, die sich in der
Mebrzahl der Falle, auch bei den in Heilong ausgehenden, entwickelt.
Das anfkngliche Verschwinden der Pneumokokken aus dem Blute
ist, wie Vert fruher nacbgewiesen, durch Agglutination und An-
h&ufnng der Kokkenhaufen in den Organen bedingL
Allm&hlich entstehen Kokkengenerationen, die gegen die Anti*
kbrperwirkung resistenter sind und daber wieder ins Blut ubertreten
konnen. Denn die im Beginn und auf der H5he der Septik&mie
gezuchteten Pneumokokken zeigen sich in vitro der Agglutinin- und
Opsoninwirknng normalen Serums gegenuber als resistent.
Weiterhin setzt die Immunkbrperbildung von seiten des Organis-
mus ein, wie sich durch Untersuchnng des Serums zeigen 18,Bt. Dieser
erliegen die Pneumokokken, so dafi sie znm zweiten Male aus der
Blutbahn verschwinden. Kurt Meyer (Berlin).
Stryher,LauraM., Variations in the pneumococcus induced
by growth in immune serum. (Ibid. p. 49.)
Pneumokokken, die mehrere Passagen hindurch in immunserum-
haltiger Bouillon fortgeziichtet waren, zeigten verminderte Agglutinier-
barkeit durch Serum des homologen Typus, warden aber nunmehr
19 *
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292
Pnenmokokken.
darch Immunseram eines anderen Typus sowie durch Normalserum
agglutiniert.
Ganz analog war ihr Verhalten im Phagocytoseversuch. Sie
warden schwftcher durch homologes, dagegen stark auch durch
heterologes Immunserum und normales Serum opsonisiert.
Ihre Virnlenz war stark herabgesetzt, ihr Kapselbildungsyer-
mSgen yerschwunden. Bei Kaninchen riefen sie schwache Agglutinin-
bildung hervor. Die Agglutinine wirkten nur auf die in Immun-
serumbouillon, nicht auf in Normalserumbouillon gewachsene Pneumo-
kokken.
Bei Behandlung des Immunserums mit den Immunserumpneumo-
ko kk en wurden nur die Agglutinine fUr diese, nicht fiir unbehandelte
Pnenmokokken absorbiert.
Die behandelten Kokken behielten bei der Weiterzfichtung in
gewohnlicher Bouillon durch 60—70 Passagen ihre Eigenschaften;
diese konnten also nicht durch anhaftende Serumreste bedingt sein.
Bei der Tierpassage dagegen gewannen sie ihr normales Verhalten
sehr bald wieder. Kurt Meyer (Berlin).
Stein, Erna, Chemotherapeutische Studien tiber den Ein-
fluB des Kampfers auf die experimentelle Pneumo-
kokkeninfektion. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd.82. 1916. 8. 249.)
Chemotherapeutische Mauseversuche mit Kampfer und Atbyl-
hydrokuprein; zur Infektion wurden 11 yerschiedene hochvirulente
Stamme benutzt Die Kampferempfindlichkeit der Pnenmokokken ist
keine konstante Eigenschaft, sondern kommt nur yereinzelten Stammen
zu. Je nach dem Verhalten der Pneumokokken gegeniiber dem
Kampfer im Tierkbrper kann man kampferfeste, kampferhalbfeste und
kampferempfindliche Pnenmokokkenstftmme unterscheiden. Kampfer*
halbfeste Stamme sind solche, die in verschiedenen Passagen dem
Kampfer gegeniiber ein schwankendes Verhalten zeigen; der gleiche
Stamm verh< sich in einer Passage gegen Kampfer vdllig refraktar,
wahrend er in einer anderen Passage doch bei einzelneu M&usen
unter Kampferbehandlung abgetStet wird. Neben spontan kampfer-
festen Stammen gibt es anch Stamme, die yon yornherein kampfer-
empfindlich sind, aber durch eine unzweckmkfiige Kampferbehandlung,
in Hinsicht auf die Zeit der Behandlung yor der Infektion und auf
die angewandte Dosis, die Kampferfestigkeit erwerben. Diese rasch,
schon nach 3 Passagen, einsetzende Kampferfestigkeit ursprunglich
empfindlicher Stamme legt die Vorstellung nahe, dafi die im Tier-
yersuch beobachtete sog. spontane Kampferfestigkeit zahlreicher
Pneumokokkenstamme mSglicherweise eine erworbene Kampferfestig¬
keit darstellt, indem die Pneumokokken im Menschen selbst unter
dem EinfluS der aus irgendwelchen therapeutischen Erwagungen
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Pneumokokken.
293
stattfindenden Kampferbehan dlung kampferfest warden. Die Kampfer-
festigkeit, spontan Oder erworbeD, ist spezifisch, denn sowohl Athyl-
hydroknprein als auch Pneumokokkensernm ist den kampferfesten
St&mmen gegenfiber wirkungsvoll.
Ans den Kombinationsversuchen mit Kampfer nnd Athylhydro-
knprein ergibt sich, dad das Resnltat der Prophylaxe der experiment
tellen Pnenmokokkeninfektion nicht verbessert, nnter Umstanden sogar
die gunstige Wirknng des Athylhydrokupreins herabgesetzt wird.
Ablehnung des Kampfers als chemotberapentiscbes Mittel in der
Behandlnng der menschlichen Pneumonie nnd Warnnng vor seiner
Verwendung als Herzmittel bei gleichzeitiger Anwendung des Athyl-
hydrokupreins. Hannes (Hamburg).
Manila, Optochin bei Pnenmonie. (Berl. klin. Wochenschr.
1916. 8.58.)
Verf. behandelte 12 Falle mit Optochin (basicnm nnd kydrochlor.).
10 Patienten warden geheilt, 2 starben. 5 Falle waren nach dem
8. Tage eingeliefert, die hbrigen vorher. Die znm Exitus gekommenen
waren beide am 4. Tage eingeliefert. Die niedrigste Gesamtdosis,
die zur Heilung notig war, betrng 1,0 g, die hochste 15,75 g.
Schmitz (Halle a. S.).
Zweig, Walter, Uber die Optochintherapie bei Pnenmonie.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 319.)
Die Optochinbehandlnng der Pnenmonie bewirkte keine Ver-
andemng der Mortal it fit. Die Entfieberung trat nnter Optochin-
behandlnng entschieden frfther anf als bei der bisher ublichen
Therapie. Auffallend war die ganz aufierordentliche Enphorie der
Eranken. In einem Falle trat bei einem sonst gesnnden Manne im
Anschlnfi an eine Darreicbnng yon 0,5 g Optochin eine totale Am-
blyopie anf, die nach 33 Tagen wesentlich gebessert war, aber noch
immer eine schwere Schfidigung des Sehvermdgens bedentete.
Gildemeister (Posen).
Cramer, Uber die Behandlung der Pneumonia crouposa
mit Optochin. (Mhnch. med. Wochenschr. 1916. S. 853.)
Das Optochin hat den Pneumokokken gegenfiber hervorragende
bakterizide Wirknng. Die Pneumokokken gehen ohne Phagocyten-
beteilignng nnter Anftreten yon Degenerationsformen zngrnnde. Die
Sterblichkeit der Pnenmonie wird durch die Optochinbehandlnng
herabgesetzt, nnter sehr gfinstigen Verbfiltnissen anf 0 Proz. Das
wichtigste ist die mfiglichst frfihzeitige Anwendung. Am besten gibt
man 6mal tfiglich 0,25 g in Abst&nden yon 4 Stun den. Unterstfitzend
wirkt Milchdifit. Im ganzen sollen nicht mehr als 4—5 g gegeben
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294
Pneumokokken.
werden. Bei solchen Gabon sind Stdrungen nicht zu befurchten oder
doch sicher zn vermeiden. Es ist zu empfehlen, jede Pneumonie sofort am
ersten Tage mit Optochin zu behandeln, selbst wenn die Erankheit
noch nicht ganz sicher feststeht. Besonders im Felde ist das Optochin
▼on grdfitem Werte. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Rosenow, G., Die Optochintherapie der Pneumonie. (Beitr.
z. Elinik d. Infektionskrankh. u. z. Immunitfitsforsch. Bd. 4. 1916.
S. 405.)
Zusammenfassung der experimentellen und klinischen Arbeiten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Wolff, G. und Lehmann, W., Uber Pneumokokkenmeningitis
und ihre Behandlnng mit Optochin. (Jahrb. t Einderheilk.
Bd. 80. 1915. S. 188.)
2 F&lle, von denen der eine mit Pneumokokkenserum intralumbal
und Optochin per os, im ganzen 4,50 g, behandelt, zum Exitus kam,
w&hrend der andere Fall, Serum intralumbal mit Optochin, 1,12 sub-
kutan, 0,06 intralumbal, 0,07 intraventrikul&r, geheilt wurde.
Hannes (Hamburg).
Haas, Georg, Ein verstandlicher Versager der Frfih-
medikation des Optochins bei kruppdser Pneumonie.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 746.)
Bei einem Fall von echter fibrinoser Pneumonie versagte die
Optochinbehandlung. Es wurde mit der Spritze etwas Lungensaft
entnommen und bakteriologisch untersncht. Es ergab sich, dafi es
sich urn eine dnrch den Streptococcus mucosus erzeugte Lungen-
entzfindung handelte. Eigentiimlich war der schleimig-klebrige Inhalt
der Alveolen und ein eigenartig klebrig-schleimiger Belag auf der
Oberfl&che der Lungen. Auf den Streptococcus mucosus scheint das
Optochin, wie sich aus diesem Fall ergibt, keine Wirkung zn haben.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Morgenroth und Tugendreich, Die Desinfektionswirkung
yon Chinaalkaloiden auf Streptokokken. (Berl. klin.
Wochenschr. 1916. S. 794.)
Verff. stellten planmafiige Untersuchnngen an fiber die Wirkung
der verschiedenen Chinaalkaloide auf Streptokokken. Es wurden
geprfift Ghinin, Athylhydrokuprein (Optochin), Isoamylhydrokuprein
(Eucupin), Heptylbydrokuprein, Isoctylhydrokuprein, Decylhydro-
kuprein und Dodecylhydrokuprein.
Diese Verbindungen unterscheiden sich von dem Optochin durch
die grfifiere Anzahl yon Eohlenstoffatomen. Hire Wirkung auf die
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Pneumokokken.
295
Pneumokokken ist derart, dafi, wie bekannt, beim Optochin das
Optimum liegt. Anders yerhalten sich jedoch die Streptokokken.
Optochin vermag Streptokokken in eiweifihaltiger Ldsnng nor noch
in einer YerdQnnnng 1:8000 abzntOten, das Isoctylhydroknprein da-
gegen noch bei einer YerdQnnnng 1:80000. Im Tierversuch sind
die PrSparate noch nicht dnrchnntersncht. Schmitz (Halle a. S.).
Cavara, Y., Uber die spezifische Optochintherapie der
Pneumokokkeninfektionen der Hornhant (Klin.Monatsbl.
f. Augenheilk. Bd. 54. 1915. S. 601.)
Das Optochin zeigt im Beagenzglas eine ansgesprochen elektive
bakterizide Wirknng gegenQber dem Pneumokokkus, die der Wirknng
Anderer in der Ophthalmologie benutzter Antiseptika uberlegen ist.
Die anderen als Ursache des Ulcus serpens in Betracht kommenden
Bakterien werden viel weniger beeinfluflt, am meisten noch der Diplo-
bazillus Morax-Axenfeld, weniger Staphylo- and Streptokokken,
B. Friedlfinder und coli, gar nicht B. pyocyanens.
Dementsprechend hemmt Optochin das Wachstnm von Pneumo-
kokken noch in einer YerdQnnnng 1:500000, w&hrend die entwick-
lungshemmendeKonzentration gegenQber Diplobazillen 1:10 000, gegen¬
Qber Staphylo- nnd Streptokokken 1:5000, gegen B. Friedlfinder
1:1000, gegen B. coli 1:800 ist nnd B. pyocyanens selbst noch bei
1 Proz. Optochingehalt w&chst
1 proz. LQsungen werden anch bei wiederholten Instillationen von
-Cornea nnd Conjunctiva gut vertragen. Sie rufen vorubergehende
Anasthesie der Cornea hervor, wirken bei wiederholter Eintrfiufelnng
leicht mydriatisch nnd erhdhen den intraokulfiren Druck nicht. Anf
■den Heilungsvorgang experimentell erzengter Hornhautwunden wirken
sie nicht stbrend, sondern eher begQnstigend ein.
Das Optochin stellt ein spezifisches Heilmittel fur das Pnenmo-
kokkenulcus der Hornhant dar. Bei oberfl&chlichen Ulcera fuhrt
■es sicher nnd oft Qberraschend schnell Heilnng herbei. Tiefe In-
filtrationen heilen langsamer. Ein Fortschreiten des Prozesses an
der Oberflfiche findet niemals, dagegen in 6—8 Proz. der Faile ein
Fortschreiten nach der Tiefe statt. Kurt Meyer (Berlin).
Augstein, C., Die spezifische Chemotherapie des Ulcus
serpens der Hornhant (MQnch.med.Wochenschr. 1916.S.530.)
Das Ulcus serpens der Hornhant wird in der grofien Mehrzahl
der Faile durch zwei spezifische Erreger erzengt, entweder dnrch
Diplobazillen Oder dnrch Pneumokokken. In jedem Faile ist m5g-
lichst schnell eine bakteriologische Entscheidnng anznstreben, da die
Behandlung in jedem Faile eine verschiedene ist. Gegen das dnrch
die Mo rax- A xenfeldschen Diplobazillen erzeugte Geschwfir hat
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296
Pneomokokken.
die Behandlung mit Zincum sulfuricum spezifischen Einflud, wahrend
gegeniiber den haufigeren Pneumokokkengeschwiiren das Optochin
speziflsch wirkt. Jedes Ange, das rechtzeitig der geeigneten Behand-
lung nnterworfen wird, kann jetzt gerettet werden; Erblindungen
dnrch Ulcus serpens durfen nicht mebr yorkommen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stengele, Udo, Uber die Anwendung von Optochin bei
verschiedenen auderen Augenerkrankungen. (Klim
Monatsbl. f. Augenheilk. Bd. 54. 1915. S. 446.)
Die prompte Wirkung 1 proz. Lbsungen von Optochin. hydrochlor
auf Ulcus serpens berechtigt ohne weiteres zu seiner Anwendung in
jedem Falle. Besonders wertvoll ist es fur solche Falle von Horn-
hautgeschwuren, bei denen gleichzeitig eine Erkrankung des Tranen-
sackes vorliegt. Eintraufelung einer 1 proz. Optochinlosung in den
Konjunktivalsack, kombiniert mit Durchspritzung der Tranenwege r
vereinfacht die Behandlung wesentlich.
Ausgezeichnet wirkt das Optochin bei manchen Formen von
Lichtscheu. Seine anasthesierende Wirkung spielt hierbei wolil keine
BoUe, da Kokain wirkungslos ist.
Eintraufelung 5 proz. Lbsungen ohne vorausgehende Kokain-
applikation wird daher unangenehm empfunden, dagegen werden
1 proz. Lbsungen ohne Kokain vertragen. Die Wirksamkeit von
Optochinlbsungen nimmt mit der Zeit ab. Kurt Meyer (Berlin).
Schreiber, L., Uber Sehstbrungen unter dem Bilde der
Optikusatrophie und Hemeralopie nach innerlichem
Optochingebrauch. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 595.)
Genaue augenarztliche Beschreibung von 3 Fallen. Schon nach
verhaitnismafiig geringen Gaben von Optochin kbnnen gelegentlich
schwere dauernde Schadigungen des Auges entstehen. Schon bei
geringsten Klagen uber Sehstbrungen ist daher das Optochin aus-
zusetzen und auf die Anwendung dauernd zu verzichten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Adler, A., Drei Falle von Optochinamaurose. (Therap.
Monatsh. 1916. S. 420.)
Die in 3 Fallen beobachteten schweren Sehstbrungen nach inner¬
lichem Optochingebrauch beweisen, dad bei der Yerabreichung von
salzsaurem Optochin die aufierste Vorsicht geboten ist, dad auch die
geringsten Dosen unter Umstanden schwere Schadigungen nicht aus-
schlieden und die von verschiedenen Seiten empfohlene Menge von
0,25 g als Einzeldosis zu hoch sein mud.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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Pneumokokken. — Puenmobazillen.
297
Klotz, Karl L. und Klotz, Rudolf, Uber Abortivbehandlung
derPneamonie. (Milnch. med. Wochenschr. 1916. S. 866.)
Es gelang in 3 Fallen eine lobkre Pnenmonie dnrch rektale
Collargolbehandlung zu knpieren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Roehaix, A. et Durand, P., Action des toxines dn pneumo-
bacille de Friedl&nder snr le ponmon, par piqure
directe, chez le lapin. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 420.)
Dieselben, Action des toxines dn pneumobacille de Fried-
lander sur le ponmon, par inoculation intratracheale,
chez le lapin. (Ibid. p. 423.)
Impfb man Toxine (Endo- nndExotoxine) desFriedianderschen
Pnenmobazillns direkt in die Lunge von Kaninchen, so entstehen
mit ziemlicher Regelmafligkeit die gleichen charakteristischen Ver-
anderungen: Verdicknng der Alveolarwande, intensive Vasodilatation
mit Blntanstritten, Anftreten sparlicher Polynuklearer in den Alveo-
len und zahlreicher sehr voluminfiser Mononuklekrer, die wahrschein-
lich von den desquamierten Endothelwanden stammen, geringe Mengen
oder gar kein Fibrin. Das Endotoxin, das am wirksamsten ist, kann
die Veranderungen bis zur Nekrose steigern.
Die intratracheale, dnrch Stich erfolgende Impfung fdhrt im all-
gemeinen zu ahnlichen Veranderungen. Jedoch ist die Beteiligung
der Bronchialschleimhaut eine intensivere und die Ausbreitnng der
Veranderungen mehr eine pneumonische. Gildemeister (Posen).
Frank, A., Die amyloide Degeneration als der Ausdruck
einer primaren oder sekundaren Infektion mit Kapsel-
bazillen (Gruppe Friediander). (Munch, med. Wochenschr.
1916. 8.452.)
Die amyloide Entartung der Organe ist seit langem mit den
chronischen Eiterungen in Zusammenhang gebracht; 75 Proz. aller
Faile werden allein in Verbindung mit der Lungentuberkulose an-
getroffen. Die Erforschung des Wesens der Amyloidentartung ist
aber dnrch Tierversuche noch keineswegs gekiart. Es wurden des-
halb Versuche angestellt, ob etwa ein bestimmter Bazillus yerant-
wortlich zu machen sel Es wurde aus yerschiedenen Fallen ein
solcher Bazillus gefunden, der der Gruppe der Kapselbazillen an-
gehbrt, also dem Friedianderschen Pnenmobazillns nahesteht.
Dieser Bazillus liefi sich in mehreren Fallen aus Eiterungen yon
Menschen mit Amyloidentartung zuchten. Wenn man ihn auf weifie
Manse yerimpft, so erzeugt er bei diesen regelmafiig Amyloident¬
artung der Milz, Leber und Nieren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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298
SUphylokokken.
▼. Gonzenbach, W. and Uemura, H., Beitrag znr Gerinnung
von Plasma dureh Wirkung des Staphylococcus pyo¬
genes a are as. (C. f. Bakt Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. S. 97.)
Staphylococcus pyogenes anrens vermag lprom. Oxalatplasma
yon Eaninchen, Hammel, Ziege and Mensch zar Gerinnung za bringen.
Nach l&ngerem Digerieren werden die Gerinnsel spontan wieder auf-
gelOst Diese gerinnende and wieder aafl5sende Eigenschaft ist nicht
an den lebenden Kokkenleib gebanden; aach darch Hitze abgetOtete
Eultnren sind, wenn aach in yermindertem Made, wirksam. Steige-
rung der Abtotungstemperatur yermindert die Gerinnungsaktirit&t
in zanehmendem Grade bis zu deren yfilliger Anfhebang darch Er-
w&rmang aaf 90° w&hrend l 1 /* Standen. Von den gepruften Warm-
blliterplasmen ist das Eaninchenplasma am leichtesten koagalabeL
Die yergleichende Untersuchung yon 5 St&mmen yon Staph,
pyog. anrens yerschiedener Herknnft, in lebendem und darch Hitze
abgetdtetem Znstande, auf ihr Verhalten gegenuber Oxalatplasma
yon Eaninchen ergab qualitativ gleiches Verhalten mit quantitativen
Schwankungen in der Wirknng der einzelnen St&mme: stets trat
Gerinnnng ein, gefolgt yon Wiederverflussigung des Gerinnsels, in
rascherer Folge beim Versuch mit lebenden, zeitlich verzbgert beim
Versach mit abgetdteten Eokken. Gildemeister (Posen).
Koch, Wilhelm, Ein Fall yon Staphylokokkensepsis mit
eigenartigen Hautver&nderungen (,.Blutblasen“),
Leukopenie and lymphocytarem Blutbilde. (Med.Elinik.
1916. S. 514.)
Es handelt sich am einen 41jahrigen Mann, bei dem zaerst an
Typhas gedacht war. Darch GeschwUre aaf der Rachenschleimhaat
and eigentiimliche Blutblasen aaf der Haat lenkte sich der Verdacht
auf eine Sepsis; diese Annahme warde darch die Blatantersachang
bestatigt Die Zahl der weifien Blatkdrperchen betrug nor 3000;
es fehlten vollstandig die neatrophilen und eosinophilen Leakocyten
in dem Blatbild. Es ist anzanehmen, dad es sich urn eine schwere
Schkdigung des Enochenmarkes handelte, auf deren Grandlage sich
ein akater septischer Zastand mit Staphylokokkenbefund im Blute
herausbildete. Diese Vermntnng warde aach darch die histologische
Untersuchung des Enochenmarkes best&tigt. Der Fall yerlief, wie
za erwarten war, tddlich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Goodman, Edward H. and Rodman, J. Stewart, Specimens from
a case of staphylococcus pyogenes aureus septico¬
pyemia. Death from erosion, by drainage tabe, of
the internal mammary artery following pericardio-
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St&phylokokken. — Streptokokken. 299
tomy for purulent pericarditis. (Proc. of the PathoL Soc.
of Philadelphia. Vol. 16. 1914. p. 77.)
Fall yon tOdlich verlanfener 8taphylokokkensepsis mit verschie-
denen metastatischen Abszessen und septischer Lnngen-, Brustfell-
nnd Herzbeutelentz&ndung. Baerthlein (W&rzburg).
Schlagenhaufer, Friedr., Uber eigen tumliche Staphylo-
mykosen der Nieren and des pararenalen Binde-
gewebes. (Frankf. Zeitschr. f. Pathol. Bd. 19. 1916. 8.139.)
Beschreibung von 5 Fallen, denen gemeinsam eine intensive
Gelbfarbung des Granulationsgewebes and des Abszefieiters ist, be-
dingt dnrch massenhaftes Vorkommen von doppeltbrechenden Sub-
stanzen (Cholestearinester); dnrch die auffallende Gelbf&rbung Ver-
dacht auf Aktinomykose. In alien Fallen war Staphylococcus aureas
der Erreger. Hannes (Hamburg).
Edenhuizen, Helene, Uber zwei Faile von mykotischem
Aneurysma der Aorta mit Perforation in den Oso-
phagus. (Frankf. Zeitschr. f. PathoL Bd. 17. 1916. S. 150.)
In dem einen Faile handelt es sich um eine Staphylokokken-
metastase auf dem Blutwege von einem Panaritium ausgehend, in
dem anderen Faile um einen chronischen tuberkulbsen Prozefi, der
von aufien auf die Aorta ubergriff. Hannes (Hamburg).
Rosenow, Edward Elective localisation of strepto¬
cocci. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1687.)
Durch zahlreiche Tierversuche wurde der Nachweis erbracht,
dafi die Streptokokken, die aus bestimmten Krankheitsherden des
Menschen gez&chtet sind, wieder in bevorzugtem Mafie beim Tiere
eine Erkrankung des entsprechenden Teiles verursachen. Das wird
in einer grofien Zusammenstellung sehr ubersichtlich gezeigt fur
Appendicitis, Magengeschwur, Cholecystitis, rheumatische Erkran-
kungen, Endocarditis, Mumps und andere Krankheiten. Den ver-
schiedenen Streptokokkenst&mmen kommt danach die Eigenschaft
zn, die verschiedenen Gewebe in verschiedenem Mafie zu befallen.
Menschen, die in den Mandeln Oder fihnlichen Stellen Streptokokken
in grofieren Mengen beberbergen, bieten somit eine grofie Gefahr
fur sich und ihre Umgebung, indem sich Streptokokken der ver-
schiedensten Art darunter befinden und besonders gute Entwicklungs-
bedingungen finden konnen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Berdnikoff, Biochemische und biologische Charakteristik
der Streptokokkengruppe und der Vaccinetherapie.
(Beitr. z. klin. Chirurgie. Bd. 89. 1914. S. 362.)
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300
Streptokokken.
Fur die monoaxillaren Kokken ist eine morphologische, bio-
chemische and biologische Variabilitat charakteristisch. Es l&fit sich
in vitro die Parasitat, nicht aber die Pathogenitat bestimmen.
Die Mdglichkeit der Autoinfektion, besonders von seiten der
Schleimhaute, mufi anerkannt werden.
Der tierische Organismns reagiert anf die Infektion durck Er-
hohung des bakteriotropen Druckes; daher ist fiir die Gradbestimmang
der Immunitat die Bestimmnng des Opsoninindex, der Lenkocvtose
nnd der Komplementtitration von groBter Bedeutnng.
Die Behandlang mit aktiver Immunisierung hat zwar keinen
unmittelbar deutlichen klinischen Effekt. Die Vergleichung der
Endresaltate mit Nichtvaecinierten ergibt aber eine Herabsetznng
im Prozentsatz der Mortalitat und eine Erhohung im Prozentsatz
der vollig Genesenden. Langer (Charlottenburg).
Oille, John A., Graham, Duncan and Detweiler, H. K., Strepto¬
coccus bacteriemia in endocarditis. (Journ. of the Americ.
med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1159.)
In den meisten Fallen von frischer Endokarditis lassen sich in
der Blutbahn Streptokokken nachweisen. Die Endokarditis ist
namentlich bei Eindern sehr haufig die Folge von Mandelentziindang.
Oft macht das Krankheitsbild nnr den Eindruck der Nenrasthenie.
Das Auftreten solcher Erkranknngen bei verschiedenen Mitgliedern
einer Familie ist nicht seiten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bittorf, A., Uber eine eigenartige Form phlegmonoser
Halsentzhndung. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1535.)
Es wird ttber gehSuft auftretende Falle einer eigenartigen
phlegmondsen Halsentziindung berichtet, bei denen wiederholt Strepto¬
kokken als mutmaBliche Krankheitserreger gefunden warden. Die
Falle verliefen zum Teil tddlich. An der Leiche fand sich eine
phlegmonose Eiterung am Kehlkopfeingang, die teilweise langs der
Luftrbhre bis zum Mediastinum vorgedrungen war.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Enderle, Walter, Ein Beitrag zur Kenntnis des latenten
Erysipels. (Med. Elinik. 1916. S. 363.)
Beschreibung eines Falles, bei dem ein Erysipel am 12. Erank-
heitstage zum Ausbruch kam. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Szfosy, Engen, Die Therapie des Erysipels mit Jod,
Guajakol und Glyzerin. (Wien. med. Wochenschr. 1916.
S. 168.)
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Streptokokken. 301
VerfL hat bei der Behandlang yon ErysipeJaskranken mit einern
lOproz. Jod-Guajakol-Gly zerin-Praparat gate Erfolge erzielt.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Gelinsky, Ernst, Erysipelheilung durch Jodtinktur-
anstrich. (Mflnch. med. Wochenschr. 1916. S. 882.)
Der Anstrich mit lOproz. Jodtinktur ist ein sicheres Heilmittel
des Erysipels. Der nnter der Epithellage befindliche Krankheits-
prozefl wird ohne Schftdigung des lebenden Gewebes durch den An¬
strich vollkommen vernichtet W. H. H o f f m a n n (Wilhelmshaven).
Beck, Karl, Zur Behandlang des Erysipels. (Ebenda. S. 892.)
Bestrahlung mit der Quarzlampe ergab aufierordentlich gate
Erfolge. W. EL Hoffmann (Wilhelmshaven).
Koning, C. J. and Movij, W. C., Die Untersachung auf
Streptokokken in der Milch. (Pharm. Weekblad. 1916. S.53.)
Anf Grand reicher Erfahrnngen genugt der Nachweis von Strepto¬
kokken im gef&rbten Milchsediment nicht, auch nicht unter Zuhilfe-
nahme des von Koning empfohlenen Katalaseverfahrens. Erst die
klinische Untersachung gibt den Ausschlag.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
v. Wiesner, Bichard, Zur Pathologie der Kokkenenteritis
(Streptococcus lacticus). (Frankf. Zeitschr. I Pathol. Bd. 19.
1916. S. 238.)
Es handelt sich am Darmkatarrhe, die durch den gewdhnlich nicht
pathogenen Streptococcus lacticus hervorgerufen werden; vorwiegend
von pathologisch-anatomischem Interesse. Hannes (Hamburg).
Beitler, B. und Kolischer, F. J., Zur Kenntnis kryptogamer
Fieberzustande. Ein klinischer und ein mikrosko-
pischer Beitrag. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 452.)
Bei mikroskopischer Untersuchung von Ham und Faces von
zahlreichen Kranken, die alle unter den gleichen Erscheinungen er-
krankt waren (Fieber von inversem Typus, Leberschwellung, per-
kutorischer MilzvergrSfierung, Druckempfindlichkeit der Nieren- und
Lebergegend und des Epigastriums, Lasion der Hektalschleimhaut
und zeitweiligen DarmstOrnngen), fanden sich regelmafiig Zellformen,
die in den Ausscheidnngen anderer Fieberkranker niemals gesehen
warden. Dieselben Bind von den sonst im normalen Oder patho-
logischen Ham und Stuhl vorkommenden Zellen und Mikroorganismen
durchaus verschieden und werden von den Verff. als kdrperfremde
Zellgebilde bezeichnet. Gildemeister (Posen).
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302
Entzttndung and Kite rung.
Heidenhain, L., Finger- nnd Handinfektion bei Arzten.
(Munch, med. Wochenschr. 1915. S. 1483.)
Dringende Warnnng an die Arzte, bei kleinen Handverletzungen,
die bei Eingriffen an eitrigen Geweben entstanden sind, nnd bei denen
die MOglichkeit der Eiterinfektion besteht, flir 1—2 Tage den Arm
unter feuchten Verbanden anf die Wnnde rohig zu stellen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Ldblowitz, J., Behandlnng eitriger nnd jauchender
Wunden mit schwachen Silbernitratl&snngen. (Med.
Klinik. 1915. 8.1268.)
Schwache Silbernitratldsung (1:500 bis 1:1000) wirkt anf eitrige
nnd janchende Wnnden sicher keimtotend. Sie regt anfierdem die
Uberhantnng an nnd nimmt den Gernch; dabei ist sie vollst&ndig
nngiftig, nicht schmerzhaft, sehr billig, in der Anwendnng eiufach.
Diese Behandlnng ist daher far eitrige nnd janchende Wnnden all-
gemein zn empfehlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Solieri, S., Die gesteigerte Widerstandsfahigkeit des
Peritonenms gegen Infektion bei der Behandlung der
akuten Appendizitis. (Mitt. a. d. Grenzgeb. d. Med. n. Chir-
nrgie. Bd. 27. 1914. S. 807.)
Es wird gezeigt, daft dnrch die intraperitoneale Injektion einer Anf-
schwemmnng abgetOteter Coli-Bazillen (die lebend 6 todlichen Dosen
entspricht) bei Kaninchen eine immunisierende Wirknng anf die Serosa
ansgehbt wird, die starker ist als die der in gleicher Weise injizierten
Nukleins&ure, nnd die sich darin auflert, dad die nachtragliche intra¬
peritoneale Infektion mit Bact. coli in bis zn 19fachen todlichen
Dosen ertragen wird.
Das Blntsernm der mit Bact. coli vorbehandelten Tiere zeigt ein
starkeres bakterizides Verhalten nnd grOfiereu Agglntiningehalt als
bei der Vorbehandlnng mit Nukleinsanre.
Ans der Feststellung, daB das Blntsernm von 8 Patienten, die
im Anschlufi an Appendizitis an einer Coliperitonitis erkrankten,
Bact. coli zwischen 1:30 nnd 1:50 agglntiniert, schlieBt Verf., daB
es anch hier zur Bildung von Immnnstoffen gekommen ist. Er be-
furwortet daher bei Operationen den primaren Banchwandverschlnfi
anch trotz peritonitischer Erscheinungen, im Yertranen anf die dnrch
den Reiz des Coli-Toxins erhOhte Widerstandsfahigkeit der Serosa.
Langer (Charlottenbnrg).
Himmelreich, Ein Fall von H&moglobinnrie bei wahr-
scheinlicher Pyocyaneussepsis. (Med.Klinik. 1916. S.955.)
Der Fall verlief nnter dem Bilde eines Typhns. Die wieder-
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Entzttadung and Eiterung.
303
bolten Fande yon Pyocyaneus im Stahl and die wahrend der Krank-
heit erworbene Agglutination des Blutes gegenfiber Pyocyaneus-
bazillen legten es nahe, die Erkranknng als Pyocyaneussepsis an-
zusprechen. Wie die Erkranknng zustande gekommen war, konnte
nicht ermittelt werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lindberg, Gnstaf, Beitrag znr Kenntnis des Bacillus sub-
tilis als Krankheitserreger beim Menscben. (C. f.Bakt.
Abt I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 302.)
Im Anschlufi an eine bei der Geburt entstandene Subdural-
blutung trat bei einem 6 Wochen alten Singling eine eiterige Me¬
ningitis auf, die innerhalb 2 Wochen den Tod herbeifuhrte. Aus
dem bei der Hirnpunktion und bei der operatiyen ErOffnung des
Eiterherdes gewonnenen Exsudat, sowie auch aus dem 2 Stunden
nach dem Tode durch Pnnktion erhaltenen Herzblute wurde ein
typischer B. subtilis isoliert. Gildemeister (Posen).
Welz und Kalle, Tetragenussepsis nach Typhus abdomi-
nalis. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 250.)
In drei Fallen wurde in der Rekonyaleszenz yom Typhus ein
Ubergang von Tetragenuskokken in das Blut unter anfallsweise auf-
tretendem Fieber beobachtet. Der klinische Yerlauf war durchaus
gutartig. Als charakteristisch kann eine eigenartige Bronzef&rbnng
umschriebener Haut- und Schleirahautpartien aufgefafit werden. Die
ldentitat der gezuchteten Mikroorganismen wurde morphologisch und
kulturell erbracht. Das Ergebnis der Tierversuche war sch wank end,
aitere Mause sind gegen die Infektion widerstandsfahiger als junge.
Durch langere Dberimpfang nimmt die Yiralenz ab.
Langer (Charlottenburg).
Sartory, A. et Lasseur, Ph., Etude d’une nouvelle levure
pathog^ne (Saccharomyces Lemounieri, n. sp.). (C. r.
Soc. de Biol. T. 78. 1916. p. 48.)
In dem blutig-eiterigen Auswurf eines an Bronchitis leidenden
Mannes wurde eine Hefenart nachgewiesen, die naher beschrieben
wird. Ihre runden Formen erinnern an den Cryptococcus Gilchristi,
yon dem sie aber vollig zu unterscheiden ist auf Gruud ihrer bota-
nischen und biologischen Eigenschaften. Gildemeister (Posen).
Rumpel, Th., Uber epidemisches Auftreten von eiteriger
Stomatitis. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 781.)
In zwei Kriegsgefangenenlagern warden eigentumliche Krank-
heitserscbeinungen bei einer grofien Anzahl yon Gefangenen beob¬
achtet. Es bestand znnachst ein sebr schweres Krankheitsbild mit
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304
Entziindung and Eiterung.
schweren Entzundungserscheinungen des Zahnfleisches. Der Verlauf
aber gestaltete sich immer auffallend giinstig. Es fanden sich zwar
in alien Fallen, oft sebr reichlich, die von Plant und Vincent
beschriebenen Spirochaten and fusiformen Bazillen. Dennoch schien
es nicht, als ob diese die eigentlichen Erreger der Erankheit waren.
Sie bildeten vielmehr wahrscheinlich nur einen Nebenbefand. Auch
der Verdacht auf eine Ubertragung yon Maul- and Elauenseache auf
den Menschen wurde durch die Untersuchangen nicht bestatigt.
Schliefilich wiesen die meisten Umstande darauf hin, daB es sich nm
eine Vergiftang durch irgendeine mit der Nahrang aafgenommene
Schadlichkeit handelte. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Markoff, Wl. N., Putride, durch einen bisher unbekannten
Anaerobier, Bacillus anaerobius haemolysans, ver-
ursachte Mundinfektion. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77.
1916. S. 421.)
Bei einer Frau stellte sich nach Extraktion von 6 Pramolaren
eine putride Infektion ein. In dem putrid zersetzten Gewebe fand
Verf. grampositive, streng anaerobe Stabchen, die er als die Erreger
der Infektion ansieht. Die Stabchen zeigten Gas- und Sporenbildung
in alteren Gelatine- und Agarkulturen und bildeten im Tierkorper
keine Eetteu. Fur Eaninchen, Meerschweinchen und Manse waren
sie pathogen. Gildemeister (Posen).
Ruoff, John F., Pyorrhea alveolaris. Preliminary report
on treatment with ipecac and emetin hydrochloride.
(Public Health Reports. Vol. 31. 1916. p. 108.)
Von 190 Fallen von Alveolarpyorrhoe wurde 187 mal Endamoeba
buccalis im Eiter gefnnden. Durch Emetin konnten in vielen Fallen
die Amoben getOtet werden. Dennoch verschwanden sie niemals fur
dauernd, und diese Behandlung allein reicht zurfleilung der Erank¬
heit nicht aus, wenn auch Besserungen mSglich sind. Es sind weitere
Untersuchangen notwendig, urn festzustellen, inwieweit sich die
Emetinbehandlung zur Unterstutzung anderer MaBnabmen heran-
ziehen lafit. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Howe, Alexander C., Relation of nasal symptoms to end-
amebic infections of nose and mouth. (Med.Record.VoL88.
1915. 9. Oktober.)
Bei einer Reihe von Individuen, die an haufig sich wieder-
holenden AnfUllen von abortiver Coryza litten, hat Verf. immer eine
ausgedehnte Pyorrhoea alveolaris gefnnden. In den Eitersacken an
den Zahnwurzeln und in der Nase lieBen sich Endamdben als Erreger
nachweisen. Auch bei NebenhShlenei ter ungen, die trotz chirurgischer
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Entzttndnng and Eiterang.
305
Eingriffe nicht heilen wollen, sind ebenfalls Endamdben die Ursache.
Zahnarztliche Chirurgie and mehrwSchige Behandlung mit snbkntanen
Emetininjektionen geben ausgezeichnete Resnltate.
P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Mftller, Der klinische Nacbweis der okkulten Herdquelle
bei Infektionskrankheiten dnrch Tonsillenmassage.
(Med. Klinik. 1916. S. 616.)
Es ist bekannt, dafl versteckte Eiterherde in den Mandeln die
Ursache fttr manche septische Erkranknngen sind. Um im einzelnen
Falle solche kleine Eiterherde nachznweisen, wird empfohlen, die
Mandeln mit dem Finger 5 Minnten lang kraftig zu massieren nnd
daranf in den n&chsten Tagen genan den Verlanf zn verfolgen. Treten
Fieber Oder andere Erscheinungen anf, so ist damit der Nachweis
erbracht, dad gef&hrliche fierde in den Mandeln yorhanden sind, nnd
die Mandeln mftssen dann grhndlich entfernt werden. Anf diese
Weise konnen die verschiedensten Erkranknngen verhindert werden,
die solchen verborgenen Eiterherden ihre Entstehung verdanken.
W. H. Hoffmann (Wilhelmsharen).
Ghon, A. nnd Roman, B., Zn den Infektionen mit fusi-
formen Bakterien. (Med. Klinik. 1916. S. 177.)
Die fusiformen Bazillen kommen auBer bei der Vincentschen
Angina gar nicht selten bei anderen gangranosen Erkranknngen yor,
hanfig gemischt mit yerschiedenen anderen Bakterien. Da die fasi-
formen Bakterien Anaerobier sind and besondere Anspruche an den
Nahrboden stellen, sind nnsere Kenntnisse noch luckenhaft. Es kann
als sicher gelten, dafi es sich nicht nm eine einzige Art handelt,
sondern daB mehrere verschiedene, wenn auch verwandte Arten nnter
dem Namen der fasiformen Bazillen zusammengefafit werden. So ist
eine Art naher beschrieben, bei der es sich am ein grampositives
Bakterinm handelt. Es werden 2 nene F&lle berichtet, in denen
diese fnsiformen Bakterien in Reinkultur nachgewiesen warden. In
bei den F&llen war die Infektion vom Darm ausgegangen and hatte
znr Bildnng yon zahlreichen Eiterherden in der Leber gefuhrt. Die
Bakterien hatten meist Fadenfonn. Die Zuchtnng gelang in sernm-
haltigen NShrbOden bei strengem Luftabschlufi. Die Bakterien
warden in diesen F&llen mit Sicherheit als die Erreger der Eiterang
angesehen. Die Erkranknngen waren dnrch schleppenden Verlanf
ansgezeichnet. Die beiden F&lle werden eingehend beschrieben.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Collischonn, Eine kr&ftig wirkende Halspastille. (Med.
Klinik. 1915. S. 839.)
Cm* Abt. Ref. Bd. 6«. So. 12/13. 20
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306
Entzilndung and Eitemng.
Es warden Pastillen hergesteUt, die als wesentlichen Bestandteil
atherische Ole enthalten. denen eine starke keimtOtende Kraft inne-
wohnt, namlich Thymol, Menthol and Eakalyptusdl. Die Pastillen
unterstutzen die Behandlang bei ansteckenden Halserkrankungen,
wie Mandelentzundungen and Diphtherie.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hektoen, L. and Bappaport, B., The use of kaolin to remove
bacteria from the throat and nose. (Jonm. of the Americ.
med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 1985.)
Kaolin Oder Bolus alba wird als trockenes Pulver 6—7mal am
Tage eingeblasen. Das Pulver wird heruntergeschluckt. Dadurch
werden sehr schnell alle Bakterien, Diphtheriebazillen, Streptokokken
entfernt, indem sie gewissermafien lebendig begraben werden. Das
Verfahren ist gleich wertvoll fur Bazillentr&ger wie bei frischen
Entzundungen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Tunnicliff, Bnth, Further observations on the bacterio-
logy of rhinitis with special reference to an anaerobic
organism (Bacillus rhinitis). (Journ. of infect. Diseases.
Vol. 16. 1915. p. 493.)
Verf. untersucbte weiteres Material auf das Vorkommen des von
ihr fruher beschriebenen B. rhinitis. In normalem Nasensekret fand
er sich in 5 von 63 Ausstrichen, bei akutem Schnupfen mit schlei-
migem Sekret in 49 von 50 Fallen, bei zwei Drittel davon als ein-
ziger Mikroorganismus, unter 18 Fallen von chronischem Schnupfen
mit nicht eitrigem Sekret 17 mal. Bei Schnupfen mit eitrigem Sekret,
ferner bei Scharlach und Diphtherie wurde er nicht gefunden.
Mit dem B. fusiformis war er im Nasensekret nur sehr selten,
im Bachensekret haufiger vergesellschaftet. Trotz einer gewissen
Ahnlichkeit liefi es sich von ihm morphologisch leicht unterscheiden.
Ebenso gelang die serologische Differenzierung. Das Serum mit dem
Bazillus immunisierter Personen zeigte erhOhten opsonischen Index
und Komplementbindung nur mit Stammen des B. rhinitis, nicht mit
fusiformen Bazillen. Andererseits reagierte das Serum eines Patienten
mit Angina Vincenti nur mit fusiformen, nicht mit Rhinitisbazillen.
Die Zfichtung gelang unter anaeroben Bedingungen auf Ziegenblut-
agar und in Ascitesbonillon in 17 von 21 Fallen von akutem Schnupfen,
darunter 9 mal in Reinkultur. Bei 5 chronischen Fallen gelang die
Heinzhchtung regelmaBig. Kurt Meyer (Berlin).
Howell, Katharine, Complement fixation in acute rhinitis.
(Journ. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 451.)
Das Serum an akutem Schnupfen leidender, sowie mit dem
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Oziina.
307
Tunnicliffschen Bacillus rhinitis vaccinierter Personen gibt mit
diesem Bazillus Komplementbindung. Die Reaktion erreicht einige
Tage nacb Beginn der Erkrankung ihren Hfihepunkt and bleibt nur
kurze Zeit bestehen.
Die Sera normaler und an anderen Krankheiten leidender Personen
geben mit dem B. rhinitis die Reaktion nicht. Andererseits reagiert
das Sernm Schnnpfenkranker nur gelegentlich mit Pneumo-, Staphylo-,
Streptokokken, fnsiformen, Influenza- nnd Pseudodiphtheriebazillen,
also Bakterien, die haufig bei Schnnpfen im Nasensekret vorkommen.
Die Ergebnisse sprechen daffir, dafl der Bacillus rhinitis in
speziflschen Beziehungen zum akuten Schnnpfen steht.
Kurt Meyer (Berlin).
Burckhardt, Jean Louis und Oppikofer, Ernst, Untersuchungen
fiber den Perezschen Ozfinaerreger. (Arch. f. Laryngol.
u. Rhinol. Bd. 30. 1916. S. 15.)
Verff. fassen die Ergebnisse ihrer experimentellen Untersuchungen
folgendermaflen zusammen:
1. Der „Coccobacillus foetidus ozaenae“ yon Perez ist ein dem
Abel-Lfiwenbergschen Ozanabakterium fiufierst nahe verwandtes
Stfibchen.
2. Die beiden uns zur Verffigung stehenden Stfimme rufen im
Kaninchenexperiment bei genfigender Dosis septische Erscheinungen,
daneben speziell Reizung der Darmschleimhaut und in letzter Linie
der NUsen-Trachealschleimhaut, hervor. Eine chronische Rhinitis
oder Atrophie konnte (bei mehr oder weniger starken Tieren) nicht
erzeugt werden.
3. Verschiedene andere ffir Kaninchen pathogene Bakterien be-
wirkten aufler Sepsis eine mindestens ebenso starke akute Rhinitis.
4. Diese Resultate stehen im Gegensatze zu denjenigen von
Perez, Hofer und anderen. Auch die ftbrigen Beweise dieser
Autoren ffir die Infektiosit&t der Oz&na und ffir die spezifische Rolle
des Perezschen St&bchens scheinen uns nicht genfigend fundiert.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Neufeld, Ludwig, Studien fiber Ozfina und fiber die Aus-
scheidung von Organismen durch die Nasenschleim-
haut. (Arch. f. Laryngol. u. Rhinol. Bd. 30. 1916. S. 252.)
Die von Perez und Hofer gemachten Beobachtungen decken
sich nicht in allem mit meinen Befunden. Besonders bedfirfen die
beim Kaninchen von Perez und Hofer beobachteten Atrophien der
vorderen Muschel noch eines genauen, speziell histologischen Stadiums,
bevor man an den Vergleich mit der Menschenoz&na herantreten
/ kann. Die Nasenschleimhaut besitzt auch ffir andere Bakterien die
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308
Ozttna.
Ausscheidungsfahigkeit bei septischen Erkrankungen. Bakterien, aus
dem Blote in die Nase gelangt, konnen daselbst langere Zeit per-
sistieren.
Der Coccobacillns foetidns vernrsacht nicht in jedem Medium
Fotor, im Nasenschleim der Eaninchen ist er geruchlos.
Die Ahnlichkeit des OzanafStors mit zersetztem Leim spricht
ohne weiteres dafdr, dafi der Chemismus der anliegenden Knochen
gestort ist. Die Anwesenheit chemisch-aktiver Bakterien in der
Nasenhbhle bei dieser Erkrankung macht es wahrscheinlich, dafi
zwischen diesen and dem gestorten Stoffwechsel des Enochengewebes
Beziehangen besteben.
„Mit Sicherheit ist der Coccobazillus Perez’ als der Verursacher
des Fbtors bei Ozana anzusehen.“ W. Gaehtgens (Hamburg).
Salomonsen, Knud, Uber Ozana, mit besonderer Beruck-
sichtigung des Coccobacillns foetidns ozaenae Perez.
(Arch. I Laryngol. n. Rhinol. Bd. 30. 1916. S. 266.)
Verf. hat eine Reihe von kulturellen und tierexperimentellen
Untersnchnngen zur Losnng der Frage, ob der Bacillns foetidns
ozaenae Perez eine atiologische Bedentnng fftr die Ozana babe,
ausgefuhrt. Bei 23 Ozanapatienten warden mittels der Platten-
knltnren im Ozanasekret die verschiedenartigsten St&bchen- and
Eokkenarten ermittelt, nnter denen die Eapselbazillen (16mal) and
Staphylokokken (20mal) hinsicbtlich der Hkufigkeit ihres Vorkommens
die erste Stelle einnahmen. Dagegen gelang es in keinem Falle,
weder in den Plattenanssaaten yon „Anschlemmungen“, noch in den
Anssaaten von „Eulturen“, d. h. 24 Stnnden bei 37° bebruteten
„Anscblemmungen“, Eolonien von Perezschen Coccobazillen nach-
zuweisen. Von 21 Eaninchen, die mit 24 Stnnden alten stinkenden
Bouillonknltnren von Nasensekret, bzw. einmal mit angeschlemmtem
Sekret, intraven&s geimpft worden waren, blieben 7 von der Injektion
unbeeinfluBt. Von nasalen Symptomen traten unter den nbrigen
Tieren bei 4 pnrnlente Rhinitis, bei 1 stark vermehrte Nasensekretion
nnd bei 5 schwach vermehrte Nasensekretion auf. Nicht ein einziges
Mai gelang es, in der Nasenschleimhant der infizierten Eaninchen
eine Coccobazillenform nachzuweisen, die sich morphologisch, knltnrell
und serologisch mit den Perez-floferschen Stammen identifizieren
lieB; nnr in 4 Fallen warden Eokkenbazillen gefnnden, die zwar
mikroskopisch den Perez-BaziUen khnelten, sich aber serologisch
bzw. knltnrell von ihnen differenzieren lieBen. Diese Befnnde im
Yerein mit den klinischen nnd den pathologisch-anatomischen Resnl-
taten der Impfungsversuche sprachen entschieden gegen die atio-
logische Bedentnng des Perez-Bazillus far die Ozana.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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_ Original frorn
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Oziina. — Sklerom. — Heuiieber. — Mumps.
309
Hofer, Gustav and Kofler, Earl, tiber Behandlangserfolg
and Daaerheilang der genainen Oztina dnrcb Vacci¬
nation. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.1161.)
Verff. berichten dber 51 Oztinaftille, die sie ausschliefilich mit
einer ans dem Perezschen Kokkobazillus hergestellten Vaccine be-
handelt haben. Die Erfolge sind aufierordentlich ermutigend. Nor
18 Proz. der Falle verhielten sich refraktftr, bei den iibrigen Fallen
war durchgangig ein Verschwinden des F6tors zn konstatieren, in
einer erheblicben Zahl von Fallen trat vollige Heilnng ein. Es
empfiehlt sich, znr Vaccination lediglich frische, nicht tiber 3 Monate
alte und entsprechend anfbewahrte Vaccine zn verwenden; ftir die
Wirkung der Vaccine ist ferner von Bedeutnng, dafi zn ihrer Her-
stellnng frisch geztichtete, virnlente Stamme benutzt werden.
Gildemeister (Posen).
Brnnner, I. nnd Jakubowski, Cz., tiber die Behandlnng des
Skleroms der oberen Lnftwege mittels der Anto-
vaccine. (Arch. f. Laryngol. n. Rhinol. Bd. 29. 1915. 8. 282.)
Die spezifische Behandlnng des Skleroms erzielt dort gnte Er¬
folge, wo der KrankheitsprozeB nicht zn sehr veraltet ist. Die
Vaccine stellten sich die Verff. durch einsttindige Erhitznng einer in
physiologischer Kochsalzltisung anfgeschwemmten Sklerombazillen-
knltnr anf 60° C her. Die Injektionen wurden snbkutan taglich Oder
alle 2—3 Tage, je nach dem Grade der Reaktion, ausgeftihrt. Starkere
Reaktionen nach der Impfnng warden nar ansnahmsweise beobachtet.
Unter dem EinflaB der Immnnisiernng schwanden Oder verkleinerten
sich jnnge Wuchernngen, wahrend die regressiven, narbigen Ver-
anderungen nnbeeinflufit blieben. W. Gaehtgens (Hamburg).
Oppenheimer, Seymour and Gottlieb, Hark J., The active im¬
munization of hay fever. (New York med. Journ. 1915.)
11 Falle wurden mit Injektionen von Pollenextrakt behandelt,
nnd zwar 6 prophylaktisch vor dem Einsetzen des Heuflebers nnd 5
erst wahrend desselben. 2 Falle blieben nnbeeinflnfit, 8 warden
gebessert, nnd ein prophylaktisch behandelter Fall blieb in der Folge
ganzlich verschont. Ob das erreichte Resnltat ein bleibendes ist,
ist fraglich. Die Behandlung beginnt am besten etwa 10 Wochen
vor der Heufieberzeit, wochentlich eine Injektion. Es ist wichtig,
herauszufinden, anf welche Grasart der Patient reagiert, damit der
richtige Pollenextrakt therapeutisch verwendet wird.
P. Meyer (Kilchberg b. Z.).
Wollstein, Martha, An experimental study of parotitis
(Mnmps). (Jonrn. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 353.)
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Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
310
Gelenkrheumatismns.
Werden Katzen Berkefeld-Filtrate von Speichel mumps-
kranker Kinder in die Parotis Oder den Hoden injiziert, so entwickelt
sich ein Krankheitszustand, der in manchen Punkten dem mensch-
lichen Mumps abnelt
Die Temperatur beginnt nach 24 Stunden zu steigen und er-
reicht in 7—14 Tagen ein Maximum von 1—2,5° fiber normal
Am zweiten Tage nach der Injektion beginnt die Zahl derPoly-
nuklearen zuzunehmen; sie sinkt nach einigen Tagen wieder ab, um
einer ausgesprochenen Lympbocytose Platz zu machen.
Die geimpften Drfisen beginnen am 5.—9. Tage anzuschwellen
und schmerzhaft zu werden. Die Schwellung bleibt verschieden lange
Zeit bestehen. Die Parotisveranderungen sind weniger konstant und
ausgeprSgt als die der Testes, die 8—12 Tage bestehen zu bleiben
pflegen.
Temperaturanstieg und Leukocytose gehen den Drfisenschwel-
lungen voraus, doch erreichen alle Veranderungen ihr Maximum
gleichzeitig. Der normale Zustand stellt sich in 4 Wochen Oder
weniger wieder her.
Injektion von Filtraten normalen Speichels ruft nur einen ge-
ringen Temperaturanstieg von ganz kurzer Dauer hervor. Leuko¬
cytose sowie Schwellung und Scbmerzhaftigkeit der Drfisen fehlen.
Die histologischen Veranderungen in der Parotis bestehen haupt-
sachlich in Odem des interlobularen Bindegewebes mit Bundzellen-
infiltration. In lange bestehenden Fallen kann Dilatation der Sekret-
wege eintreten. Im Hoden fiudet sich konstant eine Degeneration
der Epithelien mit Stoning der Spermatogenese, ein Zustand, den
Verf. als „Spermatorrhexis“ bezeichnet, auflerdem hfiufig zellige In¬
filtration zwischen den Tubuli und Schwellung oder auch Vermehrung
der interstitiellen Zellen.
Die Krankheitserscheinungen lassen sich durch Verimpfung von
Parotis- und Testismaterial von Katze zu Katze weiter fibertragen
und nehmen dabei an Intensitat zu.
Verimpfung von Extrakten normaler Drfisen ruft nur geringe
Temperatursteigerung und vorfibergehende Leukocytose, niemals
Schwellung der Organe oder Lymphocytose hervor.
Das Serum von Katzen, die eine Infektion fiberstanden haben,
hebt, mit infektiosen Organen digeriert, deren Infektiositat auf.
Normales Serum hat diese Wirkung nicht.
Tiere, die eine Infektion fiberstanden haben, scheinen sich nicht
zum zweiten Male infizieren zu lassen. Kurt Meyer (Berlin).
Weifi, J., Uber die urs&chlichen Beziehungen des Rheu-
matismus zum Berufe der Erkrankten. (Das fisterr. Sa-
nitatswesen. Jg. 27. 1915. Beilage. S. 200.)
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Gelenkrhenmatismus.
311
Fflr den akuten Rheumatismus rangieren die einzelnen Gewerbe
in folgender Reihenfolge: Tischler, Schuhmacher, Buchdrncker,
Schlosser, Kleidermacber, Backer, Drechsler, Mechaniker, Zimmer-
lente, Gdrtler, Buchbinder, Einspanner; fur den chronischen Rheu¬
matism ns: Tischler, Buchdrncker, Schuhmacher, Backer, Kleider-
macher, Schlosser, Drechsler, Einspanner, Mechaniker, Buchbinder,
Zimmerleute, Gurtler. A. Ghon (Prag).
Brhning, Hermann, Der aknte Gelenkrhenmatismus nnd
seine Eomplikationen im Eindesalter. (Zeitschr. f. arztl.
Forth. 1916. S. 386.)
Der Gelenkrhenmatismus ist eine aknte Infektionskrankheit, die
so zustande kommt, dafi verschiedene auf der Schleimhaut des Nasen-
rachenraums befindliche Bakterien infolge irgendwelcher Umstimmung
des Organismns eine Virulenzsteigernng erfahren, in die Blntbahn
eindringen Oder mit ihren Toxinen den Ebrper uberschwemmen. Der
kindliche Gelenkrheumatismus hat verschiedene Besonderheiten.
Namentlich hervorzuheben sind seine engen Beziehungen zu Herz-
stbrungen, zur Chorea und zu gewissen Hautaffektionen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Damask, Manfred, Znr Therapie des Gelenkrheumatismus
(Elektrargol, Salvarsan, Tuberkulin). (Wien. med.
Wochenschr. 1916. S. 895.)
Yon klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Schiff, A., tfber chronische Wirbelskulenversteifung,
die Haufigkeit ihrer Friihstadien und deren klinische
Symptome. (Das Ssterr. Sanitats wesen. Jg. 27.1915. Beilage. S. 1.)
Yon den beobachteten 5 Fallen arthrogener Form der Bech-
terewschen Erkrankung (Spondylarthritis) waren alle anf dem
Boden vorausgegangener schwerer Erkrankung entstanden: ein Fall
nach schwerer Lues, die anderen 4 nach schwerem, mehrmals rezi-
diviertem Gelenksrheumatismus als Teilerscheinung einer allgemeinen
Polyarthritis ankylopoetica.
Im Gegensatze dazu handelte es sich in 5 anderen Fallen, die
zn den Gruppen der syndesmogenen Ankylosen und der Spondylitis
deformans gehorten, urn vorher vollstandig gesunde Individuen
(Manner), und die Erkrankung hatte sich schleichend entwickelt,
ohne jede vorangegangene rheumatische oder sonstige schwere Er¬
krankung. Fiir diese Faile, insonderheit der deformierenden Form
der Wirbelsaulenversteifung sind nach Yerf. zweifellos gehaufte, sich
immer wiederholende traumatische Insulte, die an sich nicht schwer
zu sein brauchen, neben dem Alter, vielleicht auch dem Alkoholismus
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312
Bakterielle Erkrankungen der Harnorgane.
das wichtigste Etiologische Moment. Gerade die Hftnflgkeit der Er-
kranknng bei aiteren schwer arbeitenden mSnnlichen Individnen,
zxxsammen mit der yorwiegenden Lokalisation der Erkrankang anf
das Lnmbalsegment, das bei schwerer KSrperarbeit am meisten in
Ansprncb genommen wird, spricht dafQr. Danach wire die Spondylitis
deformans, znm mindesten ihre nmschriebene lnmbale Form, als Ab-
nntznngskrankheit der Wirbels&nle anfznfassen. A. Ghon (Prag).
Kowitz, H. L. f Uber bakterielle Erkranknngen der Harn-
organe im Sanglingsalter (sog. Pyelocystitis). (Jahrb.
f. Kinderheilk. Bd. 82. 1916. S. 309.)
Bericht Qber 40 F&lle, Kinder bis zu 2 Jahren, 17 Knaben,
23 M&dchen. Im Urin warden die Erreger 37 mal in Reinknltnr and
3mal in Mischkaltar nachgewiesen; unter den Eeinkalturen 24 mal
B. coli, 10 mal B. paracoli, 3 mal Stapbylokokken, die Mischinfektionen
waren B. coli mit einem nicht genaner beschriebenen Saprophyten,
mit Staphylokokken and mit Streptokokken. Im Blate w&hrend des
Lebens in je einem Fall B. coli and Staphylokokken, im Herzblat
V* Stande nach dem Tode in 2 Fallen B. coli.
Aas klinischen — Beziehangen za Ernahrungsstbrungen, fast
gleichm&fiige Beteiligang beider Geschlechter, Blatbild — and patho-
logisch-anatomischen Grunden, nberwiegendes Befallensein der Nieren
gegendber den ansfuhrenden Harnmengen, wird eine absteigende
Infektion vom Blate aas angenommen. Hannes (Hamborg).
Norgaard, A., Uber eine quantitative Methode znr Be-
stimmnng von Eiter im Urin pyelitiskranker Kinder
mittels Wasserstoffsuperoxyd. (Zeitschr. f. Kinderheilk.
Bd. 13. 1916. S. 244.)
Die Methode beraht auf der Fahigkeit der in den Lenkocyten
enthaltenen Katalase, Wasserstoffsuperoxyd unter Sauerstoffabspaltnng
za zerlegen; die entwickelte Gasmenge ist proportional der Anzahl
der Eiterzellen. Bakterien, rote BlutkSrperchen and Epithelzellen
geben die gleiche Reaktion. Beschreibung eines kleinen Apparates
mit Angabe der Berechnung. Hannes (Hamburg).
Hinman, Frank, Urinary antisepsis. A clinical and bac-
teriologic study. (Journ. of the Americ. med. Ass. Yol. 65.
1915. p. 1769.)
Eine von den Harnwegen ausgehende Infektion der Nieren fdhrt
gar nicht selten znm t&llichen Ausgang. Es besteht ein grofies
Beddrfnis nach einem geeigneten Verfahren, urn den Urin von
Krankheitserregern za befreien, and zwar kommen dabei im wesent-
lichen in Betracht Bacillus coli communis, Staphylokokken, Strepto-
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Bakterielle Erkrankungen der Harnorgane.
313
kokken, Proteus vulgaris und der Tuberkelbazillus. Es ist wichtig,
jedesmal festzustellen, welcbe von dieseu Erregern beteiligt sind.
Mit iufierlich augewandten Desinfektionsmitteln sind vollbefriedigende
Erfolge, die grofie Wirksamkeit gegen den Erreger mit Unschadlich-
keit gegen die Gewebe verbinden, noch nicht erzielt. Man hat des-
halb auch Versuche mit innerlichen Desinfektionsmitteln gemacht.
Hexamethylenamin ist sehr wirksam, aber in seiner Anwendung be-
schrankt. Verschiedene Farbstoffe, wie Methylenblau und ahnliche,
haben vielleicht eine Zukunft fur die Behandlung dieser Zustande.
Farbstoffe der Rosanilingruppe scheinen sich fur die Behandlung von
Coliinfektionen sehr zu eignen. Trypanrot und verwandte Farbstoffe
scheinen f&r die Behandlung der tuberkulosen Erkrankungen Erfolge
zu versprechen. Methylenblau ist besonders wirksam bei Staphylo-
kokkenerkrankungen; doch gewOhnen sich die Kokken nach einiger
Zeit an den Farbstoff, und man braucht dann einen Ersatz dafftr.
Der Wert von anderen innerlichen Desinfektionsmitteln, wie Salol,
Santel&l, Salizyl, Bor- und Benzoesaure, ist sehr beschrankt
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
McDonald, E., Quinin solution for bladder irrigation.
(Journ. of the Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 505.)
Chininum bisulfuricum wild zu BlasenspiiluDgen bei Blasen-
katarrh empfohlen, da ihm eine sehr kraftige antiseptische Wirkung
zukommt, die halb so stark ist wie die von Karbols&ure. In Ver-
dunnung von 1:2000 wird es gut vertragen und macht keine Reiz-
erscheinungen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Dick, George F. and Dick, G. R., The bacteriology of the
urine in nonsuppurative nephritis. (Journ. of the Americ.
med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 6.)
Bei Nephritis wurden regelmafiig verschiedene Bakterien im
Urin gefunden. Man muB also mit der Mdglichkeit rechnen, dafl sie
die Erreger der Krankheit sind. Es ist auch gelungen, mit den aus
jenen Urinen gezuchteten Bazillen kiinstlich bei Versuchstieren eine
Nierenentzundung zu erzeugen. Daneben besteht die MSglichkeit,
dafi es auch Nierenentzundungen gibt, die uicht durch die Bakterien
selbst erzeugt werdeu, sondern durch losliche Toxine. Die bakterio-
logische Untersuchung des Urins ist daher in jedem Falle von
Nephritis angezeigt, denn mit dem Nachweis der Bazillen kann man
auch an geeignete Behandlungsverfahren denken. Es ist bekannt,
daB man mit Hexamethylenamin den Urin von Typhuskranken von
Bazillen frei machen kann. In geeigneten Fallen kommt auch die
Behandlung mit Vaccinen, die aus den Bazillen hergestellt sind, in
Frage. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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314
Paerperalinf ektionen.
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Sippel, Albert, Die Vermeidung der geburtshilflichen
Infektion. (Zeitschr. 1 SLrztL Fortb. 1916. 8.189.)
Auf breitester Grandlage unter eingehender Wurdigung der
bakteriologischen Tatsachen wird die Ursache der gebartsbilflichen
Inf ektionen besprochen. Die Verhtttung mufi sich zunfichst zur Auf-
gabe machen, Erankheitserreger fernznbalten, die yon aufien an den
E5rper der Gebarenden herangebracht werden kdnnen. Daranf
grfindet sich die wichtige Fordernng, dafi der Arzt, der gezwnngen
ist, jeden Erankbeitsznstand zn behandeln, die Geburtsbilfe nor aus-
iibt nach Desinfektion der H&nde nnd unter dem Schntz ansgekocbter,
keimfreier Gnmmihandschnhe. Schwieriger noch gestaltet sich der
Schntz gegen diejenigen krankheitserregenden Bakterien, die an dem
EOrper der Gebarenden selbst haften. Wenn auch die beim Geburts-
beginn in der Scbeide befindlichen Bakterien nnter normalen Ver-
h<nissen unschadlich sind, so ist es schon anders bei denjenigen,
die wahrend der Geburt von der Yulya her hereingelangen. Bald
nach Beginn der Geburt hort der Schntz der Scheidenabsonderung
auf, nnd es treten Verhaitnisse ein, die der Energie und Virolenz-
steigerung fbrderlich sind. Deshalb mufl man verhiiten, dafi nach
Geburtsbeginn noch Oberflachenkeime in die Scheide gelangen. Am
schwierigsten aber sind die Verhaitnisse, wenn die EOrperoberflache der
Gebarenden oder die Scheide Oder der Geburtsverlauf Abweichungen
von dem Normalen zeigen. Alsdann ist der Schutz gegen geburtshilf-
liche Infektionen wesentlich erschwert, und es sind planmafiig anti-
septische Mafiregeln zu treffeu und sachgemafi durchzufuhren; diese sind
im einzelnen besprochen. Einen vollstandigen Schutz gegen geburts-
hilfliche Infektionen gibt es nicht; auch wenn jede Erkiarung dafur
fehlt, kommen tOdlich verlaufende Erkrankungen vor. Durch die Be-
achtung der angefiihrten Tatsachen lassen sich aber zahlreiche Er¬
krankungen sicher verhiiten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pruska, B., Streptothrix in weiblichen Genitalien wah-
rend der Geburt und im Wochenbett. (Casopis cesk^ch
16karnv. Yol. 54. 1915. p. 68.)
Streptothrix wurde im ganzen in 20 Fallen gefunden. Sub partu
4mal in der Eihohle, 12mal in der Vagina. In den Vaginallochien
6mal. Streptothrix kann die Ursache des Fiebers sein. Im Material
des Yerf. war sie in 12 fiebernden Fallen nachweisbar: 7mal sub
partu, lOmal in puerperio. Welchen Anteil sie an dem Fieber hatte,
kann man nicht feststellen. Ursachliche Beziehungen bestehen wohl
dort, wo man sie in der Eultur rein nachweisen kann. Aber in
2 Fallen von Reinkultur trat kein Fieber auf, was wohl — wenn
man sich an analoge Erfahrungen mit anderen Mikroben erinnert
— nicht wundern wird. Jar. Stuchlik (Zurich).
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Puerperalinfektionen. — Augenkraakheiten.
315
Schweitzer, Uber die Berechtigung der Milchsfiurespu-
lungen in der Schwangerschaft. (Zentralbl. f. Gyn&kol.
1914. S. 334.)
Polemik gegen Traugotts EinwSnde gegen die vonZweifel-
Schweitzer empfohlenen Milchs&urespfilungen. Pry 11 (Berlin).
Lindemann, Beitrage znr Technik and Bewertung der
Anaerobenzuchtung. (Monatsschr. f. Gebnrtsh. n. Gyn&kol.
Bd. 43. 1916. S. 18.)
Bei Abortus febrilis konnte Verf. in 72 Proz. Bakteri&mie fest-
stellen, bei leichten Fiebersteigerungen im Wochenbett in 50 Proz.
Die hauptsachlichsten Erreger waren Aerobier; die Anaerobier
beteiligten sich beim Abortus febrilis zu 20 Proz., bei den Wochen-
bettfiebern zu 8,7 Proz. Yon Anaerobiem fand Verf. den Strepto¬
coccus putridus, anaerobe Staphylokokken und den Bac. agrogenes
capsulatus. Schmitz (Halle a. S.).
Liesegang, R., Uber die puerperale Osteomalacie. (Centralbl.
f. Gyn&kol. 1915. S. 241.)
Verf. neigt der S&uretheorie der Osteomalacie zu, halt die gegen
diese Theorie erhobenen Einw&nde ffir zuriickgewiesen und nimmt
an, dafi der Ealkabbau bei der puerperalen Osteomalacie ein wesent-
licber Faktor sei neben den von Hasselbach und Gammelhoft
angegebenen fur die Neutralitatsregelung w&hrend der Schwanger-
schaftsacidose. Pry 11 (Berlin).
Novak und Porges, Uber die puerperale Osteomalacie.
(Centralbl. f. Gyn&kol. 1915. S. 393.)
Verff. teilen ihre fr&heren Arbeiten mit und stellen fest, dail sie
l 1 /* Jahre vorher schon die von Liesegang (s. vorstehendes Re-
ferat) erdrterte Frage durch experimentelle Argumente einer Losung
nahergebracht haben. Pry 11 (Berlin).
Vomela, S., Conjunctivitis trachomatosa. (L6karske Rozhledy.
Vol. 22. p. 477.)
Geschichtlicher Uberblick fiber die Verbreitung derselben in
Kriegszeiten. Jar. Stuchlik (Zfirich).
Stiel, Andr., Zur Behandlung der Kfirnerkrankheit mit
Jodoform. (Therap. Monatsh. Jg. 30. 1916. S. 289.)
Verf. hat bei der Behandlung der Kfirnerkrankheit (Trachom),
als deren Erreger er Blastomyceten ansieht, mit gutem Erfolge Jodo¬
form in Pulver- oder Salbenform angewandt.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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316
Augenkrankheiten.
Stargardt, K., Z ur Technik der Untersuchung auf Epi-
theleinschliisse der Bindehaut (Prowazeksche KOrper)*
(Zeitschr. f. Augenheilk. Bd. 33. 1915. S. 295.)
Die widersprechenden Angaben fiber das Vorkommeo der Pro-
wazekschen EinschluBkorperchen bei anderen Erkrankungen als
Trachom sind sicher zum Teil auf fehlerbafte PrSLparate zuriick-
zufiihren. Vert empfiehlt zur Erzielung einwandfreier Praparate
folgende Technik:
1. Abputzen der Objekttrager in 90—96proz. Alkohol und Ab-
brennen in der Flamme f&r einige Sekunden.
2. Auftraufeln eines etwa 3 mm grofien Tropfens Kochsalzlosung.
3. Entnahme des Materials mit dem Kuhntschen Schaber.
4. Abschiitteln der Zellen im Tropfen.
5. Ansbreiten des Tropfens mit dem Schaber auf dem Objekt-
tr&ger.
6. Trocknen an der Luft.
7. Fixieren in Methylalkohol 15—20 Minuten.
8. F&rben 20 Minuten in frischer Giemsa-Losung (1 Tropfen
auf 1 ccm Wasser).
9. Abspulen unter scharfem Wasserstrahl.
10. Trocknen an der Luft. Kurt Meyer (Berlin).
Noguchi, Hideyo and Cohen, Martin, Bacteriological and
clinical studies of an epidemic of Koch-Weeks
bacillus conjunctivitis associated with cell inclusion
conjunctivitis. (Journ. of experim. Med. Vol. 12. 1915. p. 304.)
Die EinschluflkOrperchenkonjunktivitis und die durch Koch-
Weekssche Bazillen hervorgerufene Konjunktivitis sind zwei durch
das klinische Bild deutlich voneinander unterschiedene Erkrankungen,
die auch zusammen vorkommen konnen, wie Verff. gelegentlich einer
Epidemie beobacbteten. Nicht klinisch zu unterscheiden ist die K o c h -
Weekssche Konjunktivitis von der Pneumokokkenkoujunktivitis.
Im Gegensatz zu der EinschluBkonj unktivitis ist die Koch-
Weeks sche nicht auf Affen ubertragbar. Hieraus folgt, daB die
Einschlusse nicht als degenerierte Koch-Weekssche Bazillen zu
denken sind, wie Williams angenommen hatte.
Injektion einer Kultur von Koch-Weeksschen Bazillen in den
Kaninchenhoden ruft eine akute Entzundung hervor. Die in den
Herden enthaltenen Bazillenhaufen zeigen eine gewisse Ahnlichkeit
mit EinschluBkdrperchen, sind aber grfiBer als die Elementarkorperchen
und kleiner und weniger intensiv gefarbt als die Initialkorperchen.
Material von EinschluBkonjunktivitis ruft im Kaninchenhoden keine
Ver&nderungen, insbesondere kein Auftreten von EinschluBkorperchen
hervor. Kurt Meyer (Berlin).
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Augenkrankheiten.
317
Fuchs, Adalbert, Uber einen neuen bakteriologischen
Befund in einem Hornhautinfiltrat. (Arch. f. Angenheilk.
Bd. 78. 1915. S. 139.)
Ans einem traumatisch entstandenen, torpide verlaufenden Horn*
haatinflltrat worde in Reinkultur ein sporenbildender, dem Henbazillns
in seinem kultnrellen Verhalten Shnlicher, aber gramnegativer Bazillus
gezuchtet, f&r den Verf. den Namen B. foeni vorschl>. Er erzengte
bei Kaninchen, in den Glaskfirper injiziert, eine schwere EntzQndung
der Uvea, die besonders die vorderen Teile, Iris und CiliarkSrper
betraf. Kurt Meyer (Berlin).
Zade, M., Uber bakterielle intrakorneale Impfungen.
(Arch. f. Ophthalmol. Bd. 90. 1915. S. 266.)
Znr Hornhantimpfnng eignet sich die intrakorneale Injektion am
besten wegen der MOglichkeit einer gleichmadigen Dosiernng and
deshalb konstanter Resnltate.
Das interstitielle Hornhautgewebe ist in hohem Grade schntzlos
gegenttber lnfektionserregern, aber doch nicht so sehr wie der GlaskSrper.
Infolge ihrer relativen Schutzlosigkeit lassen sich an der Horn-
haut pathologische Erscheinnngen mit Bakterien hervorrnfen, mit
denen es sonst an anderen Organen nicht gelingt.
Die intrakorneale Impfung am Kaninchen kann differential-
diagnostisch wertvoll sein far Unterscheidang von Diphtheriebazillen
and diphtheroiden Bazillen, da es gelang, mit „avirulenten“ Diphtherie¬
bazillen an der Hornhant krankhafte Erscheinnngen hervorzurofen.
Bei immanisierten Kaninchen tritt nach intrakornealer Diphtherie-
bazillenimpfnng Starke Phagocytose ein, die beim nichtgeschutzten
Tier ansbleibt. InflaenzabaziUen lassen sich znm Anwachsen in der
Hornhant bringen. Meningo* und Gonokokken wirken in der Hora-
bant zwar gewebssch&digend, vermehren sich aber nicht.
Kurt Meyer (Berlin).
Schieck, F., Ist die sympathische Ophthalmie eine ana-
phylaktische Entzfindung? (Zeitschr.f. Angenheilk. Bd.34.
1915. S. 245.)
Die sichere Schntzwirknng, die die Enukleation des verletzten
Auges gegen eine sympathische Erkranknng des anderen austtbt, ist
mit der Theorie der anaphylaktischen Entstehnng der sympathischen
Ophthalmie nicht vereinbar. Die Sensibilisiemng, die beim Trauma
des Auges durch Resorption von Uveapigment zustande kommen soli,
mflfite trotz der Enukleation lange Zeit bestehen bleiben und jeder-
zeit bei einer leichten Sch&digung des zweiten Auges zu einer ana-
phylaktischen Entzundung fuhren kbnnen, was mit der Erfahrung in
Widerspruch steht. Kurt Meyer (Berlin).
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318
Angenkrankheiten.
Rohmer, Andre, Recherche de la specificity de l’auto-
serum dans quelques affections ocnlaires, par la me¬
thods de deviation du complement. (C. r. Soc. de Biol.
T. 77. 1914. p. 469.)
In 2 Fallen von Hornhautgeschwur and in 1 Falle von Hom-
hautverletzung gelang es, im Serum der Kranken Antik&rper nach-
zuweisen, die mit den in den Hornhantprozessen nachgewiesenen
Bakterien (Bac. liquefaciens Petit, Bac. mesentericus, Diplobazillns
Morax-Axenfeld) Eomplement binden. Die beiden Falle von
Hornhautgeschwur warden durch Autoserotherapie ghnstig beeinfiufit
Gildemeister (Posen).
Hesse, Robert, Uber die Behandlung infektidser Augen-
leiden mit Blutkohle. (Munch, med. Wochenschr. 1916.8.707.)
Die buherigen Yersuche, die starke Adsorptionskraft der Tier-
kohle zur Behandlung von infektidsen Augenerkrankungen zu ver-
wenden, ermntigen zur Fortsetzung. Bei Blennorrhoe, Ulcus serpens,
Conjunctivitis membranacea und anderen Erkrankungen warden
gfinstige Erfolge erzielt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lindner, S., Zur Frage der Verhfttung postoperativer
Infektionen. (Arch, t Ophthalmol. Bd. 88. 1914. S. 415.)
Die Elschnig-Ullrichsche Methode der Untersuchung des
Konjunktivalsacks auf Strepto-Pneumokokken ist nicht empfindlich
genug, urn alle Streptokokkentrager nachzuweisen. H&ufig wird ein
nach 24 Stunden negativer Befund spater noch positiv. Es mfissen
also in einem noch erheblich hoheren Prozentsatz von Bindeh&uten,
als bisher angenommen, Streptokokken vorhanden sein. Ihre Nicht-
nachweisbarkeit deutet auf eine geringere Zahl von Eeimen hin.
Bei kulturell nachweisbaren Streptokokkentragern ist vielleicht die
Infektionsgefahr eine etwas grofiere (1 Proz.) als bei Patienten, bei
denen Streptokokken uberhaupt nicht Oder infolge von Behandlung
kulturell nicht mehr nachweisbar sind.
Gegenuber dem von mancher Seite erhobenen Postulat, man musse
auch klinisch reine Falle vor der Operation bakteriologisch untersuchen,
halt Yerf. es noch far sehr fraglich, ob die durch Yorbehandlung von
Streptokokkentragern mit klinisch reiner Bindehaut erzeugte Eon-
junk tivitis nicht die durch Herabdrackung der Eeimzahl verminderte
Infektionsgefahr wieder steigert. Eurt Meyer (Berlin).
Friediander, Walter, Therapeutische Erfahrungen bei par-
enteraler Injektion von Proteink6rpern und ihren
Spaltprodukten in der Augenheilkunde. (Wien. klin.
Wochenschr. 1916. S. 1329.)
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Angen- mid Hantkrankheiten.
319
Verf. hat in 42 Fallen von akuten Entznndungen der Bindehant,
die mit fondroyanten Erscheinnngen einhergingen, gate Erfolge nrit
Milchinjektionen erzielt, daneben fand lokale Behandlung statt. In
der Regel genfigte eine intramuskniare Injektion von 10 ccm Milch,
die im Bedarfsfalle nach 48 stttndigem Intervall wiederholt wurde,
aber nur, wenn die Temperatnr wieder znr Norm znriickgekehrt war.
Gildemeister (Posen).
Milller, L. und Thanner, C., Heilnng der Iritis and anderer
Angenerkranknngen durch parenteral e EiweiB-
injektionen. (Med. Klinik. 1916. S. 1120.)
Nach Art der parenteralen Eiweiflzufuhr bei Infektionskrank-
heiten warden bei verschiedenen Angenkrankheiten Einspritznngen
mit Milch gemacht. Eine Reihe gflnstig beeinflufite Falle werden
mitgeteilt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Oppenheim, Die bernflichen Hautkrankheiten. (Das osterr.
Sanitatswesen. 1915. Beilage. S. 141.)
Verf. bespricht n. a. auch die bernflichen Infektionskrankheiten
der Haut (Syphilis, Tuberkulose, Variola, Milzbrand, Rotz, Maul- und
Klauenseuche, Trichophytien, Skabies, AktinomykoBe usw.).
Wolf (Witzenhausen).
Herxheimer, Ein Beitrag zur Darstellung der pathogenen
Hautpilze. (Derm. Zeitschr. Bd. 22. 1915. S. 633.)
Eine metacbromatische Farbungsmethode, bei der die Pilze blau
and das Gewebe rot erscheinen, ist folgende:
5—10 Min. konzentrierte Giemsa-Losung; Abspiilen mit Aq.
dest., Entfarben 5—10—15 Min. mit 1 / i proz. TanninlOsung, 5—10
Min. Wassern in Aq. dest. Trocknen und Einlegen in Kaaadabalsam.
L a n g e r (Charlottenburg).
Gundrum, F. S., Uber Ansteckungen beim Rasieren. (Li-
jeCnifiki Vijesnik. Vol. 37. 1915. p. 75.)
Bakteriologie, Diagnostik, Symptomatologie and Therapie der-
jenigen bakteriellen (resp. durch Organismen bedingten) Krankheiten
der Haut, die beim Rasieren and bei ahnlichen Manipulationen leicht
nbertragbar sind. Besondere Beracksichtigung der Kriegsverhaitnisse.
Jar. Stuchlik (ZQrich).
Kauftnann-Wolf, Marie, Zur Frage der Cbertragbarkeit
der Dermatitis exfoliativa neonatorum. (Jahrb.f.Kinder-
heilk. Bd. 82. 1916. S. 303.)
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320
Haatkrankheiten.
Bei der Matter eines an Dermatitis exfoliativa leidenden Kindes
kam es nach einer Inkubation von 10 Tagen auf der rechten Brust
zu einer das Allgemeinbefinden wenig beeiutr&chtigenden Erkranknng
derselben Art. Ans dem Eiter Staphylokokken and Streptokokken
gezuchtet, Blut steril. Das Kind starb am 9. Lebenstage.
Hannes (Hamburg;.
Rosenow, Edward C., The etiology and experimental pro¬
duction of erythema nodosum. (Journ. of infect. Diseases.
Vol. 16. 1915. p. 367.)
Bei 8 Fallen von Erythema nodosum wurde aus den unter alien
aseptischen Kautelen exzidierten Knoten regelmfifiig ein grampositiver,
polymorpher, haufig Ketten bildender, unbeweglicher, nicht sporen-
bildender, diphtherieahnlicher Bazillus geziichtet, der auf Trauben-
zuckeragar kleine, runde, auf Blutagar graue Oder gelbliche, nicht
h&molysierende Kolonien bildete.
Bei Meerschweinchen, Kaninchen und Hunden rief er, bald nach
der Isolierung, nicht nur bei subkutaner, sondern auch bei intra-
vendser Injektion vorwiegend Hautverfinderungen hervor, bestehend
in subkutanen Hamorrhagien, die bisweilen von Infiltration und
Odem begleitet waren. Die regionaren Lymphdriisen waren ver-
grdfiert und hyperfimisch. Kurt Meyer (Berlin).
v. Zeifil, Zur Atiologie von Herpes zoster, Purpura
rheumatica, Skorbut, Morbus maculosus Werlhofii.
(Der Amtsarzt. 1916. 8.138.)
Yerf. stellt die Hypothese auf, dafi Zoster, da er ein Individuum
nur einmal befallt und immer zu bestimmten Zeiten, Mitte September
bis Mitte November oder Mitte Marz bis Ende Mai auftritt, eine
Infektion oder, besser gesagt, Intoxikation ist. Man kann annehmen,
dafi im Herbst und Friihling bestimmte Stoffe produziert werden, die,
wenn sie in den Kdrper gelangen, Zoster oder Hautblutungen ver-
anlassen. Wolf (Witzenhausen).
Willock, J. Scott, Autoserum therapy in the treatment
of psoriasis and other skin diseases. (Journ. of the
Americ. med. Ass. Vol. 65. 1915. p. 14.)
Bei 10 sorgffiltig beobachteten Fallen von Psoriasis wurde kein
Erfolg von der Eigenserumbehandlung gesehen. Auch bei anderen
Hautkrankheiten wird der Wert der Behandlung nicht sehr hoch
eingeschatzt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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CentralMatt fOr Baktertologle etc. I. AM. Beferate.
-■ - Bd. 66. No. 14. -
Ausgegeben am 9. November 1917.
Pest, Cholera, Fleckfleber, Weilsehe Krankheit
Engelsmann, B., Die Schutzimpfung bei der Pest. (Viertel-
jahrechr. £ gerichtL Med. u. 5ff. Sanitatswesen. Bd. 52. 1916. S. 98
u. 244.)
Sammelreferat mit sebr ausffihrlichen Literaturangaben fiber die
Schutzimpfung bei der Pest W. Gaehtgens (Hamburg).
Ash born, Percy M., Guthrie, Marshall C. and Connor, Michael E.,
Plague, cholera and typhus-synopsis of methods to
prevent introduction and to control after intro¬
duction. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. Vol. 7. 1916. p. 141.)
Sebr fibersichtliche Zusammenstellung der Bekfimpfungsmafiregeln
bei den genannten Krankheiten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Guthrie, Marshall C., Quarantine measures to prevent in¬
troduction of plague. (Ibid. p. 147.)
Hafen&rztliche Mafinahmen zur Verbfitung der Pesteinschleppung
kurz und fibersichtlich zusammengestellt
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kefiler, Rattenbekfimpfung an der Front w&hrend des
Stellungskrieges. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1470.)
Als das beste Mittel zur Rattenvertilgung sind Fallen anzusehen.
Verschiedene Behelfsfallen werden beschrieben.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Boflnger, Bericht fiber eine Choleraepidemie in C. und
ihre Bek&mpfung. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1689.)
Beschreibung der Mafinahmen, durch die es gelang, die Ver-
breitung zu verhindern. Anzeigepflicht, Einffihrung von Latrinen
bei jedem Hause. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Almoslino, Otto, Die Cholera asiatica in Halicz. (Der Mili-
tfirarzt. 1916. S. 444.)
Die Choleraepidemie in Halicz ging wie die meisten Epidemien
von einer „zentralen Infektionsquelle" aus; im weiteren Verlaufe
Snte Abt. Refer. Bd. w. No. 14. 21
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Cholera.
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schlossen sich Kontaktinfektionen an. Nach Ansicht des Verf. nimmt
aber die Eontaktinfektion eine weit untergeordnetere Stellung ein,.
als allgemein angenommen wird. Von 231 ins Spital aufgenommenen
Kranken waren 166 Zivilpersonen und nnr 65 Soldaten, von welch,
letzteren 29 iiberdies nicht in Halicz erkrankt waren. Diese relativ
geringe Zahl von Erkrankungen beim Milit&r muB offenbar anf die
damals schon allgemein dnrchgefdhrte Schutzimpfung zuruckgefiihrt
werden. Hingegen liefi sich ein EinfluB der Impfnng anf die Mor¬
talitat nicht feststellen, indem von den Zivilpersonen 75 = 45 Proz.
und von den Soldaten 48 = 73 Proz. der Erankheit erlagen. Be-
merkenswert waren 4 Mischinfektionen von Abdominaltyphus -f-
Cbolera und ein Fall von Pneumonie + Cholera.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Boszormtayi, Ludwig, Eurze Betrachtungen fiber die
Sommercholera und Cholerascbutzimpfung. Die Cho¬
lera im Bereiche des Eorps Hofmann. (Der Milit&rarzt.
1916. S. 391.)
Bei der Bek&mpfung der Cholera hat sich die Schutzimpfung als
wertvolles Hilfsmittel bewhhrt, wenngleich sie keine absolute Sicher-
heit gegen die Erkrankung zu bieten vermag. Die relative Immuni-
tat ist scheinbar in den ersten 7 Wochen grofier als nach dieser
Zeit. Die Zahl der Erkrankungen bei den geimpften Militarpersonen
war bedeutend geringer als bei der nicbtgeimpften Zivilbevolkerung.
Die Mortalitat hingegen betrug beim Militar 47,9 Proz. (65 Todes-
falle von 136 Erkrankungen) und bei der nichtgeimpfien Zivilbevol¬
kerung 55,7 Proz. (401 Todesfaile von 720 Erkrankungen), so daB-
von einem Einflufi der Schutzimpfung auf die Mortalitat nicht ge-
sprochen werden kann. In den meisten Fallen vernrsachte die
Schutzimpfung gar keine Erscheinungen, auBerst selten traten einige
diarrhoische Stuhle Oder geringfQgige Muskelspannung auf. Schwere
Eomplikationen oder direkte Erkrankungen wurden im AnschluB an
die Impfung nicht beobachtet. W. Gaehtgens (Hamburg).
Schemen8ky,Die Cholera und ihre Beh&ndlungserfolge
im Feldlazarett. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1336.)
Bericht fiber Erankheitsbeobachtungen in Galizien und Eussischr
Polen. Im Felde spielen die Eontaktinfektionen eine grofie Bolle,
wabrend das Wasser nur selten als Ansteckungsquelle in Fetracht
kommt Filr die Behandlung ist namentlich Sorge ffir eine gleich-
maflige Warme wichtig. Eochsalzinfusionen leisteten gute Dienste.
Die Sterblichkeit betrug unter gunstigen Bedingungen 30 Proz., zu.
schlechten Zeiten bis 45 Proz. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven). ,
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Cholera.
32S
Stoerk, 0., Uber Cholera. (Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allgem.
: Pathol. Bd. 62. 1916. S. 121.)
Eine Studie, vorwiegend pathologisch-anatomischen and histo-
logischen Inhalts, an einer grofien Zahl yon Cholerafallen ans der
flerbstepidemie 1914.
Als bemerkenswert werden angefflhrt: anffallender Reichtnm an
Mitosen in der Basalschichte des Stimmbandepithels, Zenkersche
Degeneration am Stimmbandmnskel, reichliche Epithelproduktion im
Zottenanteil des Darms mit zahlreichen Epithelmitosen, Schleimhaut-
blntnngen besonders im Dhnndarm nnd oft in Verbindnng mit dem
lymph atischen Apparate.
Als hanfigste Komplikation fand sich Pneumonie, als zufailige
Eombination nicht selten Dysenterie nnd Typhns.
Bakteriologische Untersuchungen anf Cholera warden in der
Zeit yon Mitte Angnst bis Dezember 1914 im ganzen 1500 gemacht
(8tnhluntersuchungen), die sich anf 765 Kranke oder Krankheitsver-
d&chtige bezogen.
Bei einer nicht geringen Zahl yon Personen mit Cholerayibrionen
im Stnhl, die wegen anderweitiger Erkrankang znr Anfnahme kamen,
war nachtr&glich festzustellen, dafi sie einige Tage vor dem Spitals-
eintritt dnrch knrze Zeit (1—2 Tage) einen diarrhoischen Zustand
mit Oder ohne Erbrechen dnrchgemacht hatten. A. Ghon (Prag).
Coulter, J. S., A stndy of the pathology of the gall bladder
and biliary passages in cholera. (Philipp. Jonrn. of Science.
Ser. B. Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 385.)
Gallenblase nnd Gallenwege sind bei Choleraerkranknngen nicht
selten beteiligt. Es wird uber Beobachtnngen bei der Cholera-
epidemic in Manila 1913—14 berichtet. Bei 305 Fallen, die znr
Leichenoffnung kamen, wnrden 13mal entznndliche Erscheinungen
an der Gallenblase festgestellt, also bei 4 Proz. Zweimal konnten
choleraahnliche Vibrionen dnrch Farbnng nachgewiesen werden, die
ihren Sitz in der Mucosa nnd Snbmncosa hatten. Nach den histo-
logischen Untersuchungen sind die Entz&ndungserscheinungen nicht
sehr schwer, sondern entsprechen einer katarrhalischen Entzhndnng.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Bail, Oskar, Choleragift nnd antitoxische Zellwirkungen.
(Zeitschr. £ Immnnitatsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 248.)
Die intraperitoneale Einspritznng yon Meerschweinchenleuko-
cyten yerleiht normalen Meerschweinchen einen sehr bedentenden
Schntz gegen die Vergiftnng dnrch Vibrionen nnd Vibrionenextrakte.
In yitro wirken die Leukocyten ebenfalls entgiftend anf die
Vibrionenextrakte, wobei sie eine Znsammenballnng erfahren. Die
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Cholera.
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Wirknng der Lenkocyten ist in der Hauptsacbe an das Leben der
Zelle gebunden. 8ie wird bedentend abgeschw&cht beim AbtOten
der Zellen, besonders dnrch Erhitzen.
Ob sicb Zcllauszuge mit antitoxischen Wirknngen aus den Leuko-
cyten darstellen lassen, konnte nicht mit Sicherbeit entscbieden werden.
Die entgiftende Wirknng der Lenkocyten gehorcht bis zu einem
gewissen Grade dem Gesetz der Multipla.
Die Versnchsergebnisse erkl&ren die Tatsache, dafl eine mit
Zellvermehrnng einbergebende Entzfindung der Bauchhdhle nicbt nor
gegen eine Cholerainfektion, sondern anch gegen eine Choleraver-
giftung Schntz gewkhrt.
Unter Verwertnng dieser Feststellungen gelang es iiberraschend
leicht, bei den Tieren eine aktive Immnnit&t gegen das Choleragift
zn erzeugen. Nach vorsichtig wiederholten Simultaninjektionen von
Gift nnd Lenkocyten vertragen die Tiere die 20facb tOdliche Gift-
dosis. Ihr Seram machte nocb in Mengen yon 0,1 ccm die 2fach
tOdliche Dosis unschadlich nnd geborchte dabei dem Gesetz der
Mnltipla. Allerdings gingen die Tiere vielfach nach 6—7 Tagen
marastisch zngrnnde. Anch die Heilwirkung des Serums war eine
beschr&nkte.
Bei Kaninchen gelang eine aktive Immnnisiernng bisber nicbt.
Kurt Meyer (Berlin).
Jjange, Carl, Ein nener N&hrboden fur die Choleradia-
gnose. (Zeitscbr. t Hyg. n. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. 8.138.)
Verf. gibt einen Nahrboden fttr die Choleradiagnose an, der
folgende Zusammensetzung bat: 6 Teile stark alkalischer Agar
(40 ccm lOproz. Soda anf 1000 lackmnsnentralen Agar) werden heifi
mit 1 Teil dproz. Reisst&rkekleisters (mit kocbendem Wasser ver-
kleistert nnd dann antoklaviert) vermischt nnd grofie Drigalski-
Schalen damit gegossen. Von jedem Stnhl werden 2—3 Schalen
geimpft. Anf denselben machen sich Choleravibrionen nach 14—20
Stnnden dnrch einen deutlichen Hof and sehr charakteristisches
Wachstum bemerkbar. Die qnantitativen Ergebnisse gegenfiber
DiendonnO-Agar sind schwer vergleichbar; es gelang dem Verf.
nicht jedecmal, die besten Bedingungen far Diendonn6- Agar zn
erzielen; StSrkeagar ist ansgezeichnet dnrch ftppigeres Wachstum
der Kolonien, infolgedessen schnellere Erzielnng einer Heinknltur
gelingt, ferner dnrch erheblich bessere Agglutination der daranf
gewachsenen Kolonien. Ganz besonders empfiehlt Verf. seinen St&rke-
agar an Stelle des gewOhnlichen stark alkaliscben zur Knltur nach
Anreicberung des Materials in Peptonwasser. — Der St&rkeagar
kann, fertig gemischt, zn Trockenagar verarbeitet werden, mit dem
sich gleich gUnstige Hesnltate erzielen lassen. Schill (Dresden).
Origi J_frcm
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Cholera.
325
Gaehtgens, W., Beitrag zur Frage der Differenzierung
von choleraahnlichen and Choleravibrionen. (C. t
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 197.)
Die Lackmnsmolke eignet sich nicht far die kulturelle Differen-
zierang von choleraahnlichen nnd Choleravibrionen, dagegen ermdg-
licht sie ohne weiteres die Trennung der Choleravibrionen von Alcali-
genes-St&mmen, die morphologisch den Eindrnck von Vibrionen
machen (Baerthlein).
Choleravibrionen bewirken anf Mannit-, Tranbenzucker-, Malz-
zncker-, Rohrzucker- und L&vuloseagar zunachst eine starke Saure-
bildnng, die, von seltenen Ansnahmen abgesehen, anf Mannitagar
nach 6—7 Tagen, anf Tranben-, Malz- und Rohrzuckeragar entweder
gar nicht oder erst nach 10—14 Tagen in die alkalische Reaktion
nmznschlagen pflegt; das Verhalten anf L&vuloseagar ist ahnlich
dem anf den 4 zoletzt genannten ZuckernahrbOden, lafit sich aber
nicht so konstant beobachten.
F&r den Zeitpnnkt und die Haufigkeit eines etwaigen Wieder-
eintretens der alkalischen Reaktion scheint das Alter der Kultur
von mafigebendem EinfluB zn sein.
Bei choleraahnlichen Vibrionen tritt an die Stelle der anfang-
lichen Saurebildung anf alien 5 Zuckern8.hrbSden in der Regel schon
nach 3—7 Tagen die alkalische Reaktion. Dieses Verhalten ist bei
frisch isolierten choleraahnlichen Vibrionen als Regel zn bezeichnen,
w&hrend bei aiteren, haufig ubergeimpften Kultnren sich gelegentlich
ein atypisches Wachstum beobachten lafit
Bei der Untersuchung einer frisch isolierten choleraverdachtigen
Vibrionenknltnr anf den genannten ZuckernahrbOden wfirde demnach
eine dauernd sanre Reaktion bzw. ein spater Umschlag nach dem
10. Tage flir Cholera sprechen, wahrend ein Wiedereintreten der
alkalischen Reaktion schon nach 3—7 Tagen auf einen choleraahn¬
lichen Vibrio schliefien lassen wiirde.
Die Zhchtung anf verschiedenen Zuckernahrboden kame nicht
als Ersatz der ixblichen Untersnchnngsmethoden, sondern nnr als
Erganzungsverfahren flir die Bestimmung verdachtiger Vibrionen in
Frage.
Anf Arabinose-, Dnlcit-, Raffinose- nnd Rhamnoseagar rnfen
choleraahnliche und Choleravibrionen keine Sanerung hervor.
Eine Klassifizierung der choleraahnlichen Vibrionen mittels der
Agglutinationsprobe im Anschlnfi an ihr Verhalten anf den ver¬
schiedenen Zuckernahrboden hat sich nicht als dnrchfuhrbar erwiesen.
Gildemeister (Posen).
Mondschein, M., Allgemeine Beobachtnngen nnd stati-
stische Daten der bakteriologischen Stnhl- nnd
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326
Cholera.
Urinbefunde nach Cholera, Ruhr, Typhus. (Wien. med.
Wochenschr. 1916. S. 661.)
Verf. hat in der Rekonvaleszentenabteilung nach Cholera, Ruhr
und Typhus des Militarkommandos Lemberg 852 Rekonvaleszenten
beobachtet, von denen 577 Typhus, 245 Ruhr und 30 Cholera fiber-
standen hatten. 1m ganzen warden 3711 Proben bakteriologisch
untersucht, und zwar 2853 Stuhlproben mit negativem und 225 Stnhl-
proben mit positivem Resultat, 614 UriDproben mit negativem und
19 Urinproben mit positivem Ergebnis. Bazillentrager wurden unter
den Cholerarekonvaleszenten nicht gefunden, unter den Typhus-
rekonvaleszenten 124, davon 18 Urinbazillentr&ger, und unter den
Ruhrrekonvaleszenten 61. Die Dauer der Bazillenausscheidung, von
Beginn der Erkrankung an gerechnet, liefi sich leider nicht immer
genau bestimmen und schwankte in den ubrigen Fallen, von denen
zuveriassige Angaben gemacht wurden, zwischen '/» und 12 Monaten.
Bei vielen Typhus- und Ruhrrekonvaleszenten hSrte die Ausscheidung
der Krankheitserreger sofort nach dem Erloschen der Krankheit
dauernd auf. Die Ausscheidung bei den Bazillentragern erfolgte oft
schubweise, so dafi oft auf negative Ergebnisse wieder positive
folgten; es wurde sich deshalb empfehlen, einen Bazillentrager erst
nach viermaliger negativer Untersuchung fftr bazillenfrei zu erkiaren.
Von einer Behandlung der Dauerausscheider wurde abgesehen, nach-
dem anfangliche Versuche mit Abfuhrmitteln bzw. Urotropin bei
positivem Urin sich als wirkungslos erwiesen hatten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Bel&k, Alexander, Uber die Arbeitsweise eines bakterio-
logischen Feldlaboratoriums bei der Seuchenbekamp-
fung. (Der Militararzt. 1916. 8.373.)
Das Vorgehen des Feldlaboratoriums bei der Cholerabekampfung
gliedert sich in drei Aufgaben: 1. die Stuhlentnahme, 2. die bakterio-
logische Untersuchung und 3. die hygienischen Anordnungen. Bei
Massenuntersuchungen erfolgte die Stuhlentnahme anfangs nach dem
Vorgange von P. Th. Muller (Miinch. med. Wochenschr. 1915. Nr. 48)
in der Weise, dafi mehrere Stuhlproben (hbehstens 5) gemischt und
zusammen verarbeitet wurden. Neuerdings ist an Stelle dieses Ver-
fahrens die sog. „Torpedomethode“ von Reich el getreten, die darin
besteht, dafi ein 25—30 cm langes, am Ende abgeschmolzenes, in
Papier sterilisiertes Glasrohr bis zu einem Drittel in das Rectum
hineingeschoben und dann in Peptonwasser abgespiilt wird. Nach
der Benutzung werden die Rohren desinfiziert, ausgekocht und weiter
verwendet. Die Vorteile dieser durchaus zuverlassigen Methode
beruhen darauf, dafi die Stuhlentnahme immer moglich ist, rascher
vor sich geht, und dafi Verwechslungen ausgeschlossen sind. Die
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Cholera.
327
BefSrderung wichtiger Proben erfolgte, am eine Abkiihlung za ver-
hindera, in gewfihnlichen Thermosflaschen. Ffir die bakteriologische
Untersuchang ist die 2-3malige Benutzung des gebrauchten Dieu-
4onn6-Agars nach grfindlicher Sterilisierung im Notfalle mfiglich
and za empfehlen. Die hygieniscbe Leistang des Laboratoriams
beschr&nkt sicb nicht aaf die Diagnosestellang, sondera erstreckt
sich aaf Gatachten fiber Aafstellang von Seuchenspit&lern, Nach-
forschung fiber die Gesnndheitsyerhfiltnisse in Dorfern and die Her-
kanft des Infektionsstoffes, aaf Desinfektionen usw.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Sister, Jahresbericht der hygienisch-bakteriologischen
Abteilang des Hygienischen Institats in Hamburg
ffir das Jahr 1916. (Hyg. Rundsch. 1916. 8.197.)
Aas dem Bericht sind die Ergebnisse folgender nicht verfiffent-
lichter Untersuchungen za erwahnen: Bei der Untersacbang yon
eholerayerdfichtigem Material wurde yom Verf. zeitweise die Pilon-
sche Modifikation des Dieudonnfs-Agars verwendet, die sich bei
richtiger Herstellung gat bewfihrte and den Vorzng der schnelleren
Gebraachsfertigkeit hat. Yor allem hat sich der Endo- Agar als
ein auch ffir Cholerayibrionen ganz vorzfiglicher Nahrboden erwiesen,
aaf dem sich die Cholerakolonien darch ihre charakteristische rote
Farbe leicht erkennen and auch yon fihnlichen roten Eolonien bei
schwacher Vergrofierung leicht nnterscheiden lassen. Auch orientie-
rende Nachprfifangen mit dem yon Aronson modifizierten Endo-
Nahrboden ergaben ein befriedigendes Resultat.
Die in jedem Sommer im Elbwasser bei Hamburg regelmafiig
nachweisbaren cholera&hnlichen Vibrionen warden stets auch im
Bohwasser des Hamburger Zentralfilterwerks aufgefunden, dagegen
aiemals im filtrierten Reinwasser mit Aasnahme eines einmaligen,
yielleicht aaf einen Fehler zarfickzafiihrenden Befandes. Diese
Untersuchung bildet neben der regelmafiigen Untersuchang aaf Keim-
zahl and Colibakterien eine gate Kontrolle far die Leistang der
lang8amen Sand filtration.
Bei den Rnbrantersachungen warden 141 mal Rnhrbakterien ge-
funden, die sich als Shiga-Kruse-, Y- Oder Flexner-Bakterien
identifizieren liefien. Von 26 genaner nntersuchten Y-Stfimmen
agglatinierten 6 hfiher mit FI ex ner-Serum als mit Erase- oder
Y-Serum, 2 am starksten mit Erase-Seram. Aafierdem warden
28 ruhrahnliche Starame isoliert, die aaf ZackernfihrbSden sich wie
Erase-Bakterien verhielten, aber yon keinem Ruhrserom aggla-
tiniert warden. Yerf. empfiehlt in Ubereinstimmung mit anderen
Autoren, sich in der Praxis aaf die Trennang yon echten Shiga-
Ernse-Bakterien and Paradysenteriebakterien za beschr&nken.
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328
Cholera.
Im Zusammenhange mit Untersuehungen auf Influenzabakterien
warden yon Gaehtgens ans dem Sputum von Fleckfieberkranken
grampositive, sebr kleine Doppelstabchen gezfichtet, die den von
Petrnschky beschriebenen Mikroorganismen durcbaus ahneln. Ein
Anbaltspunkt fiir die atiologische Bedeutung dieser Bakterien konnte
durch die Agglutinationspriifung gegen verschiedene Erankensera
nicbt gewonnen werden, da die Stabcben auch in KochsalzlSsung
Haufchen bildeten. Tierversuche wurden nicht ausgefuhrt.
Bei der bakteriologischen Untersuchung von Nabrungsmitteln
wurden zweimal Gartner -Bakterien nachgewiesen, und zwar einmal
in rohem Hackfleisch und im zweiten Falle in einer aus demselben
Geschafte stammenden rohen Rindfleischprobe. Gleichzeitig wurden
Gartner-Bakterien im Stuhl einer zur betreffenden Schlftchterei
gehorenden Person gefunden.
Von 32 gepruften Lfiusebekampfungsmitteln erwies sicb das
Lausofan als recht braucbbar. W. Gaehtgens (Hamburg).
Rappaport, 0., Uber die Bekampfung der Cholera. (Der
Militkrarzt. 1916. S. 341.)
Die Aufgabe, die nach Vertreibung der Russen aus Ostgalizien
unter der Zivilbev61kerung bereits herrschende Choleraepidemie zu
bekampfen und ihr Dbergreifen auf die Truppe zu verhindern, wurde
gelOst durch die energisch vorgenommene Sanierung der Ortschaften
und durch strenge, kontinuierliche arztliche Uberwachung der Zivil-
bevolkerung und Uberfahrung einer jeden choleraverd&chtigen und
cholerakranken Person sowie s&mtlicher mit derselben in Kontakt
gewesenen Individuen in besondere Choleraspitaler. Die Cholera¬
kranken und Bazillentrager wurden nach dreimaliger negativer Stuhl-
untersuchung entlassen, die Eontumazierten und zur Beobachtung
im Spital Befindlichen nach zweimaliger negativer Untersuchung.
Die bakteriologischen Untersuehungen, denen jeder Magen-Darm-
kranke und alle irgendwie Verdfichtigen mit peinlichster Rigorositat
unterzogen werden miissen, sind in Zeitabst&nden von 5 Tagen zu
wiederholen. Sowohl die Ansteckungsmbglichkeit als auch die Mor-
talitat ist bei geimpften Personen geringer als bei den Nicht-
geimpften. Die Zahl der heobachteten Bazillentrager unter der
nichtgeimpften Zivilbevolkerung war auffallend grofi im Vergleich
zu deijenigen unter den geimpften Soldaten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Northoff, K., Choleraspitaler unmittelbar hinter der
Front. (Der Militararzt. 1916. S. 385.)
Die Gehofte fur die Spitalsanlage wurden so ausgesucht, daft
3 hintereinander liegende Hdfe zur Hauptahteilung der 1. Yerdach-
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Cholera. — Fleckfieber.
329
tigen, 2. Kranken and 3. Rekonvaleszenten vereinigt and nebenan
«in oder inehrere Gehofte unter Zunahme eines grofien freien Platzes
als zweite Hanptabteilnng zar QuaraniSnestation ausgebaut warden.
Die energische Darchfiibrang der bekannten Schutzmafinahmen er-
mfiglichte es, die Cbolerageiahr in 6 bzw. 8 Wochen in der Front
and anmittelbar binter ibr aach anter den Zivilpersonen auszurotten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Beretrfis, L., Das rascbe milit&rSrztliche Verfahren
gegeniiber einer beginnenden Epidemie im Felde.
(Der Milit&rarzt. 1916. S. 377.)
Knrze Scbilderung der bei Aaftreten eines Cholera- oder Fleck-
fleberfalles notwendigen MaBnahmen: Aufstellung and Aasstattang
eines Epidemiespitales in einer moglichst isoliert stehenden H&user-
grappe, Darcbsachang des Ortes nach Kranken, Untersuchang der
Trinkwasserverhliltnisse, Regelang der Verpflegung a. a. '
W. Gaehtgens (Hamburg).
Kaup, J., Weitere Erfahrungen and Stadien fiber den
Wert and die Wirkungsdauer der Choleraschutz-
impfang. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1093.)
Nach der Choleraschutzimpfung tritt selir rasch ein hoher Grad
▼on Immanit&t ein, die aach bei groBer Verseuchungsgefahr einen
zuverlassigen Scbatz gibt. Die Daaer der Schatzwirkung ist aber
nor 3—4 Monate. Es werden daher bei gefahrdeten Truppen die
Impfangen schon nach 3 Monaten wiederholt; es geniigt dafiir eine
einmalige Impfnng mit 2 ccm Impfstoff. Durch die Erfahrungen wird
die Annahme bestfitigt, daB die Cholrraschatzimpfang die Anstecknngs-
mfiglichkeit dadnrch herabsetzt, daB sie die bakteriziden Krfifte des
Blates erhfiht Durch die Schatzimpfangen wurde das fistei reichische
Heer vor stfirkeren Choleraansbreitungrn bewalirt; zarzeit ist es
fiberall ganz cholerafrei. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Sanngiefier, Friedrich, Die Senche des Thukydides (Typhus
exanthematicas). (Zeitschr. f. Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 82.
1916. 8.184.)
Verf. gibt eine Ubersetzang der anschaalichen Schilderung yon
Thakidides des durch den Typhas exanthematicas hervorgeiufenen
Seuchenelends. Er bringt als Kommentar einen kurzen Uberblick
fiber den heatigen Stand unserer Kenntnis der Senche, ihrer Er-
kennung and Behandlung. Schi 11 (Dresden).
Darling, Samuel T., A note on typhas fever. (Proc. of the
Caual Zone med. Ass. Vol. 7. 1916. p. 152.)
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B30
Fleckfieber.
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In Panama kommen gelegentlich einige nnklare TodesfUlle znr
Beobachtung, die wahrscheinlich als Flecktyphus gedeutet werden
mUssen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Levy, Fritz, Uber Fleckfieber. (Beitr. z. Klinik d. Infektioni-
krankb. a. z. Immunitatsforsch. Bd. 4. 1916. S. 347.)
Verf. schildert in der vorliegenden Arbeit seine bei der Be-
handlung yon zahlreichen Fleckfieberkranken gesammelten Beobach-
tnngen Uber die Ubertragung, das Erankheitsbild, die Therapie,.
Eomplikationen nnd Nachkrankheiten, Diagnose nnd Prognose des
Fleckfiebers. Nach seinen Erfahrungen wird das Fleckfieber nnr
durch Ungeziefer Ubertragen nnd ist demnach die rttcksichtslos durch-
gefiihrte Entlausnng nnd Reinigung der Patienten sowie der Fleck-
fieberleichen als der wirksamste Schntz ffir die Arzte nnd das Pflege-
personal zu betrachten. Die Reinigung der Kranken erfolgte in der
Weise, daft nach sorgfaltiger Entfernung aller Haare nnd daran an-
schliefiend einem warmen Bade der Kdrper, nnd zwar vor allem die
starker behaarten Stellen, mit Sabadillessig eingerieben wnrde. Anch
grane Salbe ist gut zn verwenden, erfordert aber wegen der Gefahr
einer Quecksilberstomatitis bei haufigerem Gebranch eine peinliche
Mnndpflege. Andere Mittel gaben weniger sichere Erfolge. Das
Reinigungsbad und die Einreibnng wurden alle 2 Tage wiederbolt.
Das Pflegepersonal trug Mantel aus Leinen, die Arzte Mantel teils
aus weiflem Leinen, teils aus Billrothbattist. Das Umwickeln der
Handgelenke mit Binden dfirfte wenig Wert haben, hingegen hat
sich das Tragen von hohen Stiefeln als zweckmafiig bewahrt.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Mnnk, Fritz, Elinische Stndien beim Fleckfieber. (Zeitscluv
f. klin. Med. Bd. 82. 1916. S. 415.)
Aus der umfangreichen, vorwiegend klinisch orientierten Arbeit
sei bier nur kurz das epidemiologisch und bakteriologisch Inter-
essante wiedergegeben.
Die in Bre.'t-Litowsk beobachtete Epidemic umfaflte gegen 200
sichere Falle mit einer Sterblichkeit von 9 Proz. nnd danerte rund
l 1 /* Monate; Ansgangspunkt die Ortskrankenstube der Zitadelle, in
der die Eranken aus 3 Eriegsgefangenenlagern behandelt wurden,
keine Ansbreitung uber das Bereich der Lager hinans infolge der
sofortigen Absonderung der Eranken nnd Verdachtigen nnd der
intensiven Entlausung. Die zum persbnlichen Schutz angegebenen
SchutzanzUge haben sich nicht bewahrt; Umstandlichkeit beim An-
ziehen, dnrch die aufien haftende Lause leicht auf die Eleider Oder
Haare Ubertragen werden kdunen, lastige Erhitznng beim Arbeiten,
schlechtes Erkennen der Lause auf den schwarzen Oder grauen An-
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Fleekfieber.
331
zflgen. Die Versnche fiber Komplementbindnng mit alkoholischem
Syphilisextrakt, wfisserigem and alkoholischem Fleckfieberextrakt
and alkoholischem Extrakt aas den Organen mit Fleckfieberblnt
infizierter Meerschweinchen als Antigen ergaben in der Mehrzahl
glatt negative Resaltate. Die Tierversache mit intraperitonealer
and intrakardialer Injektion von Bint bei Meerschweinchen blieben
gleichfalls ergebnislos. Im Blnte der Kranken, in der Lnmbal-
flfissigkeit and im Milzsaft konnten finBerst feine, lfinglich ovale,
bipolare Korperchen vom Anssehen eines Diplobazillns nachgewiesen
werden, deren Bedeatnng noch nicht geklfirt erscheint.
Hannes (Hambarg).
Hollow, W. and Popoff, M., Beitrag znr Klinik and Therapie
des Flecktyphas. (Hamb. med.Uberseehefte. Jg. 1.1916. S.609.)
Gelegentlich der grofien Fleckfieberepidemie in Balgarien im
Frfihjahr 1915 hatten die Verff. Gelegenheit, an einer Reihe von
Fallen genaae Untersnchnngen in klinischer, therapentischer and
bakteriologischer Hinsicht darchznfnbren. Die Patienten erkrankten
alle plStzlich mit Schfittelfrost, Eopfschmerzen and allgemeiner Ab-
geschlagenheit. Schon am zweiten Tage waren die Aagen gerfitet
— ein ffir die Frfihdiagnose wichtiges Symptom —, am dritten,
spfitestens vierten Erkranknngstage erschien das Exanthem. Die
Flecke gruppierten sich za nnregelmaBig verteilten Grnppen, sie
erschienen in einemZuge and nicht schubweise wie beim Abdominal-
typhas. Za dieser Zeit bestand ziemlich starker Hasten mit geringem
schleimigen Answurf, dem in 2 Fallen Bint in Form von Flecken
and Streifen beigemengt war. Der weitere Verlanf gestaltete sich
ohne besondere Abweichangen von der Norm; die Temperatnr fiel
meist lytisch ab. In einem znr Sektion gelangten Falle warden
anfier einer akaten Milzschwellnng, einer parenchymatosen Degene¬
ration des Herzens, der Leber and Nieren keinerlei Schleimhantver-
andernngen im Verdannngstraktns gefnnden. Magen and Darm waren
mit Bint geffillt, die Lymphfollikel nicht vergrfifiert, die znffihrenden
Geffifie makroskopisch nnverfindert.
Bei der Behandlnng dieser Ffille wnrde die Wirksamkeit der
Vaccinetherapie mit sensibilisierten Typhnsbakterien derart geprfift,
dafi 7 Ffille ohne, die fibrigen 7 hingegen mit sabkntanen Injektionen
von Besredkascher Typhnsvaccine an 4 anfeinanderfolgenden Tagen
behandelt warden. Der Einflufi der Vaccinationstherapie aaf den Frank-
heitsverlanf war anverkennbar. Wahrend bei den 7 nicht vaccinierten
Fallen in einem Falle der kfirzeste Fieberverlanf von 12 Tagen be-
obachtet warde, fiel die Temperatnr bei den vaccinierten lmal am 11.,
5mal am 13. and lmal am 16. Krankheitstage ab. AaBerdem wnrde
das Allgemeinbefinden in anffallend gfinstiger Weise beeinflnfit
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Fleckfieber.
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Die bakteriologische Untersuchung der F&lle erstreckte sich
nach der von Plotz,01itzky and Baehr (Jonrn. of infect Diseases.
VoL 17. 1915. p. 1) angegebenen Richtung. Unter 9 typischen Fleck-
fieberfallen liefien sich 5mal nach dem von Plotz angegebenen
anaeroben Zuchtnngsverfabren w&hrend der Fieberperiode die Plotz*
schen Mikroorganismen aus dem Blnte isolieren. Die kleinen, gram*
positiven Bakterien warden ansnahmslos von dem Seram von Fleck-
fieberrekonvaleszenten agglatiniert, nnd zwar teilweise recht hoch
(1:800), w&hrend sie vom Seram gesander Menschen Oder aDderer
Kranker nicht beeinflnfit warden. Weiter liefi sich feststellen, dafi
die Agglatinine im Laafe der Krankheit im EOrper allmahlich ge-
bildet werden and streng spezifisch aaf die Plotz schen Bazillen
einwirken. Nor in 2 Fallen hatte die AgglatinationsprQfnng ebenso
wie die Blatkaltar ein negatives Ergebnis. Indes handelte es sich
beide Male nm einen Typhus bzw. eine typhnsahnliche Erkrankang,
wie sich darch die ZQchtang von Typhus- bzw. typhusahnlichen
Bakterien ans den Faces nachweisen liefi. Diese Beobachtungen
bestatigen demnach die Befunde von Plotz, 01 it sky and Baehr,
nach denen ein atiologischer Zasammenhang zwischen den anaSroben
Bakterien nnd den Fleckfiebererkrankangen anzanehmen ist
W. Oaehtgens (Hamburg).
Wolff, Brnno, Elinische and pathologisch-anatomische
Beobachtungen beim Fleckfieber. (Beitr. z. Elinik d.
lnfektionskrankh. u. z. Immnnitatsforsch. Bd. 6. 1916. S. 1.)
Vert gibt eine aasfuhrliche Schilderang seiner bei der Danziger
Fleckfieberepidemie des Fruhjahres 1915 gesammelten klinischen and
pathologisch-anatomischen Beobachtungen, deren Einzelheiten im
Original nachgelesen werden mftssen. Der Verlaaf der Danziger
Epidemie spricht dafar, dafi die Mdglichkeit einer Infektion darch
die Laft oder einer Trbpfcheninfektion darch hastende Kranke sowie
die Mdglichkeit einer Ansteckang darch Hautabschuppangen zwar
nicht vdilig von der Hand za weisen ist, die Gefahr einer solchen
Infektion aber jedenfalls nnr gering ist. Im allgemeinen ist ein
engerer Eontakt als der darch die Laft notwendig, am die Erank*
heit za ubertragen, ein Eontakt, der vielmehr von Mensch za Mensch
darch die L&ase hergestellt wird. Alle Bek&mpfangsmafiuahmen
baben sich demnach in erster Linie aaf die Vernichtung der Laase
za richten. Vor allem ist es notwendig, die Eranken und Re-
konvaleszenten immer wieder anfs neae durchzasehen, am die nene
Dberschwemmung einer Erankenbaracke mit Uugeziefer von einer
einzelnen Person ans zu verhfiten. Dafi in dieser Weise eine wirk-
same Bekampfuug der Senche mdglich ist, wird dnich den Verlaaf
der Epidemie bewiesen. W. Oaehtgens (Hambarg).
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Fleckfieber.
33 a
Koch, Georg, Uber den verschiedenartigen Verlauf deg
Fleckfiebers. (Hamb. med. Uberseehefte. Jg. 1. 1916. S. 633.)
Knrze Mitteilung der Krankengeschichten von 14 Fleckfieber-
fallen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Soncek, Alfred, Yom Fleckfieber. (Wien. med. Wochenschr.
1916. 8. 695.)
Yon kliniscbem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Zemann, W., Komplikationen und Erkrankungen im Be-
reiche der oberen Luftwege und des Ohres bei Fleck¬
fieber. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1014.)
Nach den Beobachtungen des Verf. werden die oberen Luftwege
und das Ohr durch das Fleckfieber in hervorragendem Mafie in Mit-
leidenschaft gezogen. Besonders haufig kommt es zu Komplikationen
von seiten der NebenhOhlen der Nase. Bei bestehenden krankhaften
VerSnderungen der Nase und des Nasen-Rachenraums wird regel-
mifiig das Mittelohr in Mitleidenschaft gezogen; zumeist entwickeln
sich Tnben- und Mittelohrkatarrhe, nur in etwa einem Drittel der
Fftlle eiterige perforative Mittelohrentziindungen, welch letztere einen
gutartigen Charakter haben. Schadigungen des inneren Ohres als
Folgezust&nde des Fleckfiebers konnten bei den untersuchten Fallen
nicht festgestellt werden. Gildemeister (Posen).
Grftnwald, L., Beobachtungen von Ohrenerkrankungen
bei Fleckfieberkranken. (Zeitschr. f. Ohrenheilk. Bd. 74.
1916. S. 83.)
Aus den Beobachtungen des Verf., denen vorwiegend ein klini-
sches Interesse zukommt, geht hervor, dafi die Beteiligung des Ohres
an der Fleckfiebererkrankung sich vorwiegend auf die nervOsen
Elemente erstreckt, ohne dafi jedoch das Mittelohr verschont bliebe.
An letzterem und im Mundrachen konnten fur das Fleckfieber cha-
rakteristische Enanthemformen beobachtet werden.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Hyrle, J. und Morawetz, G., Uber ungewOhnliche, bisher
nicht beschriebene Hautver&nderungen bei einem
Falle von Fleckfieber; zugleich ein Beitrag zur
Klinik und Histologie des Fleckfieberexanthems
fiberhaupt. (Arch. f. Dermatol, u. Syphilis. Bd. 123. 1916. 8.145.)
Das Fleckfieberexanthem tritt als rein makuloses in Erscheinung,
nach l&ngerem Bestande aber konnen, entgegen der bisher allgemein
herrschenden Anschauung, einzelne Oder mehrere Roseolen papulose
Formen annehmen, die grofie Persistenz zeigen und an der Kuppe
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334
Fleckfieber.
nekrotisieren. Das konnten die Verff. an einer Fleckfieberkranken
beobachten. Znr Zeit, wo sich das Exanthem an verschiedenen
Stellen bereits zurfickzubilden begann, wandelten sich einzelne Bo-
seolen in papulSse Effloreszenzen nm, die schliefilich an der Ober-
flfiche nekrotisierten und nach lingerer Zeit mit Pigmentierung nnd
Narbenbildnng ausheilten. Die zuerst von E. Fraenkel fest-
gestellten histologischen Veranderungen der Fleckfieberroseola sind
zweifellos spezifischer Natnr, vor allem sind die GefaBwandnekrosen
sowie die Infiltrate mit ihren eigenartigen Zellelementen durchaus
als pathognomonisch anznsehen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Ceelen, W., Uber die mikroskopische Pathologic des
Fleckfiebers. (Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 82. 1916. S. 505.)
Die von E. Fraenkel in der Haut entdeckten Gefifiverinde-
rnngen — Intimaschadigung mit Thrombenbildnng und entzfindlich-
h&morrhagischen Vorgangen — finden sich anch in anderen Organen
and besonders im Gehirn, wo sie eine Beihe klinischer Erscheinungen
zn erklaren vermogen. Hannes (Hamburg).
Baaer, Erwin, Weitere Untersuchungen fiber die Histo-
logie des Flecktyphus. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916.
S. 1243.)
In mehreren kleineren Arterien wurde Endarteriitis obliterans
festgestellt, die vielleicht den Ausgang der desquamativen Endarteriitis
bildet, wie sie bisher schon beim Flecktyphus beschrieben wurde.
Der Flecktyphus ist eine Systemerkrankung der kleineren Arterien.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
J fir gens, Uber den heutigen Stand der Fleckfieber-
forschung. (Zeitschr. f. arztL Forth. 1916. S. 501.)
Kurzer, klarer Uberblick, besonders fiber die Epidemiologie.
Uber den Erreger weifi man noch nichts Sicheres. Die von Bocha-
Lima in der Laus gefundenen kleinen Gebilde sind nach den Ver-
suchsergebnissen sehr wahrscheinlich als Erreger anznsehen, wfihrend
die Befunde der Amerikaner der beweiskrfiftigen Stfitzen entbehren.
Alle Tatsachen weisen darauf hin, dafi die Laus sich nur am kranken
Menschen infiziert. Daher die sicheren Erfolge der Bekampfungs-
mafiregeln. Lfiuse eines in der Inkubationszeit stehenden Menschen
sind noch ungeffihrlich; ebenso scheinen auch im Blute der Bekon-
valeszenten keine fibertragbaren Erreger mehr vorhanden zu sein.
Man kann vermuten, dafi die Fleckfiebererreger nicht einfach von
Mensch zu Mensch durch die Laus fibertragen werden, sondern in
der Laus eine Entwicklung durchmachen. Jede Neuerkrankung lfifit
sich auf lebende L&use eines Kranken zurfickfuhren; als der gewohn-
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Pleckfieber.
335
liche Weg der Ubertragung bat der Stich der Laos zu gel ten. Eine
naturliche Immunit&t gegen Fleckfieber gibt es nicht; doch wird
dorch das ftberstehen der Krankheit ein hoher Grad' von Immunit&t
orworben. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Otto, R., Uber den angenblicklichen Stand der mikro-
biologischen Fleckfieberdiagnose. (Med. Klinik. 1916.
S. 1143.)
Obwohl der Erreger des Fleckfiebers noch nicht ganz sicher be-
kannt ist, haben wir verschiedene Verfahren der Mikrobiologie, dnrch
welche der Nachweis der Krankheit sicherznstellen ist. Namentlich
ist das der Nachweis der von Rocha-Lima beschriebenen Erreger
in den Epithelzellen des Liusedarmes, von denen hier eine genane
Beschreibung nnd verschiedene Abbildnngen gegeben sind. Weiter
ist es die spezifische Agglutination des Sernms der Kranken mit den
von Weil nnd Felix gefnndenen Keimen, die sich gut bew&hrthat.
Anch die Blutuntersnchung wird mit Nutzen herangezogen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven).
Hanser, Zur Atiologie des Fleckfiebers. (Deutsche med.
Wochenscbr. 1916. S. 1264.)
Es wird kurz mitgeteilt, dafi bei der Untersuchnng von Schnitt-
material in Zellherden, die als fur Fleckfieber spezifisch angesehen
werden durfen, intrazellul&r gelagerte Bakterien beobachtet wurden,
die mit den von TSpfer und 8chiifiler gefnndenen uberein-
zustimmen scheinen. Langer (Charlottenburg).
Popoff, Uber den Bacillus typhi exanthematici Plotz.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 471.)
Bei der Blutuntersnchung von 11 Fleckfieberkranken wurden
7mal die von Plotz beschriebenen Bazillen aufgefunden. Diese
Bazillen zeigen eine hobe Agglutinabilit&t mit exanthematischem
Serum, w&hrend sie von Normalserum nicht beeinflufit wurden. Die
Agglutinationsf&higkeit der einzelnen Stamme schwankt; daher ist
die Benutzung polyvalenter Aufschwemmungen empfehlenswert.
Es lfifit sich zeigen, dafi die Agglutininbildung im Patienten-
serum erst nach der Krisis auftritt; sie ist in alien Fallen vor-
handen und hat daher diagnostischen Wert. Die spezifischen Ag-
glutinine sind thermostabil. Auch bei Vaccinierung mit abgetdteten
Plotzschen Bazillen kommt es zu Agglutininbildung. Der von
Plotz isolierte Bazillus genugt alien Anforderungen der Spezifizitat,
om als Erreger des Fleckfiebers betrachtet zu werden.
Langer (Charlottenburg).
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336
Fleckfieber.
Popoff, Method!, Zur Atiologie des Fleckfiebers. (2. Mit-
teilung.) (Wien. med. Wochenschr. 1916. 8.1571.)
In Fortfuhrung fruherer Untersuchungen (s. vorstehendes Re-
ferat), welche den atiologischen Znsammenbang zwischen den Plotz-
scben Bazillen nnd der Fleckfiebererkranknng erwiesen hatten,
konnte Verf. feststellen, dafi die Plotzschen Bazillen nicht nnr
von Fleckfieberrekonvaleszentenserum, sondern anch yon dem
Seram an Typhus abdominalis erkrankter Personen got agglntiniert
werden. Umgekehrt agglntinieren die Sera Fleckfiebergenesender
vielfach anch die Typhnsbazillen. Hingegen beeinflussen die Sera
von andersartigen Erkrankungsfallen die Plotzschen Bazillen nicht.
Diese auffallende Reaktion weist nach Ansicht des Verf. daranf hin,
dafi die Plotzschen Bazillen zu den Bakterien der Coligrnppe zn
z&hlen sind nndspeziell mit den Eberthschen Stabchen eine n&here
Verwandtschaft aufweisen mussen. Die Kultur der Plotzschen
anaSroben Bazillen gelingt anch ohne Schwierigkeit anf aerobem
Wege. Dabei behalten sie nicht nnr ihre morphologischen Eigen-
schaften nnd die Wachstumseigentiimlichkeiten der anaeroben Stamme,
sondern anch ihre biologischen Eigenschaften bleiben nnver&ndert.
Die Annahme der biologischen Zugehfirigkeit der anaerob nnd aerob
wachsenden Plotzschen Bazillen zn den Bakterien der Coligrnppe
erh< eine weitere Stfltze durch den Umstand, dafi die Plotzschen
Mikroorganismen anch Eigenbewegnng zeigen. Die holotrich ange-
legten Geifieln, 5—6 an Zahl, sind, wenn anch nicht ohne Schwierig-
keiten, firberisch darstellbar. Die vom Verf. anf Grand der Agglnti-
nationsreaktion angenommene biologische Verwandtschaft zwischen
Fleckfieber nnd Typhuserregern wurde imstande sein, die oft sehr
weitgehende klinische Ahnlichkeit des Typhus exanthematicns nnd
des Typhns abdominalis sowie die gnnstige Beeinflnssnng des Fleck¬
fiebers dnrch Behandlnng mit Besredkascher Typhnsvaccine, wie
sie von Mollow beobachtet werden konnte, zn erklaren.
W. Gaehtgens (Hamburg).
da Rocha-Lima, Zur Atiologie des Fleckfiebers. (Berk klin.
Wochenschr. 1916. S. 567.)
Verf. verfiffentlicht weitere Beobachtnngen des von ihm im
Verein mit Prowazek entdeckten Erregers des Fleckfiebers. Anf
Grand seiner neneren Untersuchungen erkl&rt er nunmehr die An¬
nahme for gestutzt, dafi dieser Parasit, den er zu Ehren Ricketts
und Prowazeks Rickettsia Prowazekii nennt, wirklich der
Erreger des Fleckfiebers ist Er konnte beobachten, dafi sich der
Parasit nie in gesunden L&usen fand. Wurden gesunde Lause an
Fleckfieberkranke angesetzt, so entwickelte sich regelmafiig der
fragliche Organismus in den Magen- nnd Darmzellen. Liefi man die
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Fleckfieber. 337
Lftnse an gesunden Menschen sangen, so war nichts dergleichen zn
finden.
In seiner Qestalt gleicht der Parasit einem Bakterinm. Seine
schwierige Farbbarkeit, die Unzfichtbarkeit nnd die chlamydozoen-
fihnliche Anhanfnng in scbarf abgegrenzten Teilen des Protoplasmas
der befallenen Zellen erinnert mehr an Strongyloplasmen bzw.
Ghlamydozoen.
Das einzige charakteristische Merkmal der Rickettsia ist ihr
Vermfigen, in die Zellen des Magen-Darmkanals der Lans einzn-
dringen nnd dort sich lebbaft zn vermehren.
Die Rickettsia Prowazekii ist etwas kleiner als die kleinsten
Bakterien nnd. nimmt bei G i e m s a - Ffirbung einen roten, chromatin-
rot sehr ahnlichen Farbton an. Die Gestalt ist kurz elliptisch oliven-
ffirmig. Sie sind oft paarweise aneinander gelagert. Abnorm knrze
and lange Individnen warden aach beobachtet. Als Art der Ver-
mehrnng konnte bisher nur einfache Zweiteilung angesehen werden.
In den natiirlich wie in den experimentell infizierten Lfiusen sind
sie immer in nngehenren Mengen vorhanden and deshalb leicht zn
erkennen. Die Ansstricbpraparate bieten das Aossehen yon Ans-
strichen von Bakterienreinkulturen.
Im Blute von Kranken konnte Verf. nur in Leakocyten Gebilde
finden, die in Gestalt, Grfifie nnd Farbe mit der Rickettsia uberein-
stimmen. Verf. glaabt, dafi dies die Prowazekschen Korper sind.
Die Versuche fiber die Entwicklung des Erregers in der Laos
zeigten, dafi die Temperatur, bei welcher die Lfiuse gehalten werden,
von grfifiter Bedeatung ist. Verf. glaabt, dafi dies ein Grand ist,
dafi die Kopflause bei der Fleckfieberfibertragang nicht dieselbe
Rolle besitzen, wie die Kleiderlause. Die Minimaltemperatar zar
Entwicklung der Rickettsia ist 32°.
Die Versuche fiber Vererbung der lnfektionen fielen positiv aos.
Larven aus den am 6. Tage nach der mfitterlichen Infektion ab-
gelegten Eiern erwiesen sich als infiziert. Schmitz (Halle a. S.).
da Bocha-Lima, H., Untersuchnngen fiber Fleckfieber.
(Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1381.)
Die sehr wahrscheinlich als Erreger des Fleckfiebers anznsehen-
den Mikroorganismen, Rickettsia Prowazeki, dringen in die Epithel-
zellen des Verdaanngstraktns der Lans ein nnd erzeugen dnrch ihre
Vermehrung an den Zellen eigentfimliche Ver&nderungen. Die Viralenz
der Korperchen, fiber deren Zagehfirigkeit sich noch nichts sicheres
sagen laflt, wird durch Einspritzung an Meerschweinchen geprnft,
die sich ffir die Versache sehr gnt eignen. Die Rickettsia hat oft
das Anssehen eines bipolar gef&rbten Bazillus, durchweg aber Hantel-
und Bisknitform. Diese Korperchen finden sich bei den Fleckfieber-
Knte Abt. Ref. Bd. 66. No. 14. 22
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338
Fleckfieber.
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laasen in angeheaeren Men gen. Die Rickettsia ist bisher nicht
zuchtbar. Mit dem Plotzschen Bazillus hat sie nichts zn ton. Die
Vererbung der Fleckfieberinfektion bei Laasen ist selten. Es gelang
niemals, Laase an Fleckfieberrekonvaleszenten zn infizieren. Gesnnde
Virustrager scbeint es beim FJeckfieber nicht za geben. Schon
wahrend der Entfieberang werden die Laase beim Saugen in der
Regel nicht mehr infiziert. Vom 4. Krankheitstage ab erzengt das
Fleckfieberblnt die Rickettsiainfektion der Laos. Schon am 4. Tage
nach dem erstmaligen Sangen an Kranken ist das Virus and die
Rickettsia in der Laos darch Tierversuch wie mikroskopiscb nach-
znweisen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Boflnger, Atiologische, klinische and mikroskopisehe
Beobachtangen bei einer Fleckfieberepidemie. (C. f.
Bakt. Abt. L Orig. Bd. 78. 1916. S. 72.)
Verf. berichtet fiber eine kleine Fleckfieberepidemie, die er nach
▼erschiedenen Richtangen grfindlich studiert hat. Dafi das Fleck-
fieber aasschliefilich darch Ungeziefer fibertragen wird, erscheint ihm
sicber; fraglich ist nar noch, ob aafier Kleiderl&asen aach andere
Ungezieferarten in Frage kommen. Verf. hat sich eingehend mit
der Frage nach dem Erreger des Fleckfiebers beschaftigt. Er fand
in den roten Blutkorperchen von Fleckfieberkranken birnenfbrmige,
bald grdfiere, bald kleinere Einschlasse, die, wie Verf. selbst hervor-
hebt, grofie Ahnlichkeit mit Malariaringen besitzen. Der Nachweis
dieser Gebilde, die fibrigens nor sehr sparlich yorhanden waren,
gelang vom 5.-6. Krankheitstage an. Bemerkenswert ist, dafi die
Gebilde aach in den Leakocyten sich nachweisen liefien. Verf. halt
es nicht fur aasgeschlossen, dafi die yon ihm im Blute von Fleck¬
fieberkranken gefundenen Einschlasse in den roten and in den weifien
Blutkorperchen Parasiten sind and in fitiologischem Zasammenhange
mit der Erkrankung stehen. Gildemeister (Posen).
Stempell, Uber Leakocyteneinschlusse bei Fleckfieber.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 509.)
Zar Aasschaltang der kfinstlichen Tinktion warden die Objekte
mit dem Kohlerschen Apparat bei ultraviolettem Licht mikro-
photographiert. Die Schwierigkeiten and die Kosten der Methode
sind grofi, dafar wird die Aaflbsangsfahigkeit des Mikroskops urn
das Doppelte gesteigert. Mit dieser Methode gelang es in einem
Teil von Fleckfieberleukocyten Einschlasse za beobachten, deren
Parasitennatur nicht za bestreiten ist. Einzelheiten massen in dem
Original nachgesehen werden, dem Abbildangen von Mikrophoto-
grammen beigegeben sind. Langer (Charlottenbarg).
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Fleekfieber. 339
Felix, Artur, Die Serodiagnostik des Fleckfiebers. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 873.)
In derselben Zeitschrift (1916. No. 2) beschrieben Weil and
Verf. eine spezifische Agglatinationsreaktion, die Sera von Fleck-
fieberkranken mit dem protens&hnlichen Mikroorganisnms geben, den
sie im Herbst 1915 ans dem Harn von Fleckfieberkranken gezttchtet
batten. Seitdem warden diese beiden St&mme an verscbiedenen
Stellen mit Erfolg zor Diagnose des Fleckfiebers angewendet. Verf.
bat nnn mit einem nenen Stamm der gleicben Art weitere Versache
angestellt, wobei sich dieser Stamm als ganz besonders geeignet far
den vorliegenden Zweck erwies. Die nach Verf. streng spezifische
Agglatinationsreaktion mit dem Stamm x 19 tritt bei Krankenseren
frfiber and in hoheren Verdfinnungen auf als mit dem bisher an-
gewendeten Stamm x 3 . Die Diagnosenstellnng wird dadurch in
75 Proz. der Falle bis znm 4. Krankheitstage, in 25 Proz. der Ffille
bis znm 6. Oder 7. Krankheitstage ermoglicht.
Gildemeister (Posen).
Csernel, Engen, Atiologische Untersuchnngen fiber Fleck-
fieber. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1097.)
In 6 Fallen von Fleekfieber zfichtete Verf. aus dem dnrch Venen-
punktion gewonnenen Blnte einen morphologisch variablen Bazillos,
der n&her beschrieben wird. Auf Grand von Anaphylaxie-, Aggluti¬
nations-, Komplementbindangs- and Tierversachen halt Verf. diesen
Bazillos ffir den Erreger des Fleckfiebers. Die anaphylaktische Probe
am Meerschweinchen (Vorbehandeln mit dem fraglichen Bazillos and
Nachspritzen mit Krankenblut) soli znm Diagnostizieren zweifelhafter
Ffille sehr geeignet sein. Znr Isoliernng des Bazillos ans Sekreten
wird Endo-Agar empfohlen, da er auf diesem Nfihrboden in roten
Kolonien wachst. Gildemeister (Posen).
Steiner and Yitecek, Zar Frage der klinischen and sero-
logischen Diagnose des Fleckfiebers. (Arch. f. klin. Med.
Bd. 120. 1916. S. 360.)
Es gelang bei Fleckfieberkranken die Zfichtang eines Bakterinms
aus dem Urin, das nur von Fleckfiebersernm, nicht aber von Seren
anderer Kranken oder Gesnnden agglntiniert wnrde. Die Befnnde
der Verff. decken sich mit denen von Weil nnd Felix; sie glaaben,
in dem Bakteriam den Erreger des Fleckfiebers sehen zu dfirfen.
Schmitz (Halle a. S.).
Simecek, Josef, Wert der kfinstlichen Blntstannng als
diagnostisches Hilfsmittel bei Fleekfieber. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 1236.)
22 *
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340
Fleckiieber.
Durch die knnstliche Blutstauung kann man bei septischen Fallen
von cerebrospinaler Meningitis mit zahlreichem Exanthem ein Hhn-
liches Ph&nomen hervorrufen wie bei Fleckfieber. Die kiinstliche
Stauung verliert also in diesen bSufig scbwer voneinander za anter-
scbeidenden Fallen vollst&ndig ihren Wertals differentialdiagnostische#
Hilfsmittel. Bei Fleckfieber ist das Ph&nomen auch in der Re-
konvaleszens positiv. Gildemeister (Posen).
Lipschlitz, B., Uber die „h&morrhagische Hautreaktion*
bei Fleckfieber. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 817.)
Die Haut Fleckfieberkranker reagiert innerhalb der ersten Krank-
heitswoche anf mechanische Traumen (Skarifikationen) in charakte-
ristiscber Weise; es entsteht eine mehr oderweniger ausgesprochene
hamorrhagische Zone rings Oder langs des strichformig gesetzten
Traumas. Diese Hantveranderung bezeicbnet Verf. als „hamorrhagische
Reaktion", das Auftreten der Hautreaktion hat seine Ursache in der
besonderen Schadigung und Brfichigkeit der kleinen Hautgef&Be bei
Fleckfieber. Dazu kommt hbchstwahrscheinlich ein herabgesetztes
Blutgerinnungsvermogen der Fleckfieberkranken.
Gildemeister (Posen).
Pichler, Earl, Die Bedentungslosigkeit des Brauerschen
Radiergummizeichens. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S.862.)
Dem Radiergummiphanomen kommt nach den Erfahrungen des
Verf. keine diagnostische Bedentnng fftr eine uberstandene Fleckfieber-
erkranknng zu. Gildemeister (Posen).
Jakobsthal, Eine Anregung znr Anstellung von Kntis-
reaktionen bei Fleckfieber. (Deutsche med. Wochenschr.
1916. S. 1093.)
Das bisher nicht geziichtete Fleckfiebervirus findet sich in grofien
Mengen im Darm und in Darmepithelien der Laus. Orientierende
Versuche lassen es als mdglich erscheinen, Extrakte aus Fleckfieber-
lausen als Antigen zu Komplementbindungsversuchen zu benutzen.
Es wird angeregt, mit Lauseeztrakten diagnostische Intrakutan-
reaktionen bei Fleckfieberkranken zu versuchen. Aus dem Aasfall
solcher Versuche warden sich auch Anhaltspunkte ffir die Bewertung
der verschiedenen als Erreger angesprochenen Bakterien ergeben.
Durch Eontrollversuche wird festznstellen sein, ob Lauseextrakte bei
Gesunden Reizerscheinungen machen, und ob bei stark verlausten
Menschen etwa sich eine Immunitatsreaktion gegen das Lfiuseeiweifi
ausbildet. Langer (Charlottenburg).
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Fleckfieber.
341
Weil, E. and Felix, A., Uber die Beziehungen der Gruber-
Widalschen Reaktion zum Fleckfieber. (Wien. klin.
Wochenschr. 1916. S. 974.)
Die Gruber-Widalsche Reaktion erf&hrt bei gegen Typhus
Geimpften in etwa 53 Proz. im Verlaufe des Fleckfiebers eine oft
erhebliche Zunahme des Titers oder sie tritt in etwa 33 Proz. wieder
auf, wenn die Impfung schon so lange zuruckliegt, dafi die Reaktion
zur Zeit der Erkrankung bereits verschwunden ist Die Steigerung
des Titers der Gruber-Widalschen Reaktion bei Geimpften erfolgt
nicht nur beim Fleckfieber, sondern auch bei anderen Erkrankungen
und stellt demnach keine dem Fleckfieber allein zukommende Eigen-
tfimlichkeit dar.
Bei nicht geimpften Personen in Ostgalizien fanden die Yerff. in
18 Proz. eine positive Gruber-Widalsche Reaktion, in der iiber-
wiegenden Mehrzahl der F&lle blieb sie dagegen andauernd negativ.
Die Starke Darchseuchang der ostgalizischen BevOlkerung macht
diesen Befand ohne weiteres erkl&rlich.
Wenn auch der diagnostische Wert der Gruber-Widalschen
Reaktion gegenw&rtig auf dem Kriegsschauplatze eine erhebliche
Einbufie erlitten hat, so kann doch mit Sicherheit behauptet werden,
dafi in theoretischer Beziehung die Spezifizit&t dieser Reaktion und
im Zusammenhang damit die Spezifizit&t der Immanreaktion fiber-
haupt keine Stdrung erfahren hat. Gildemeister (Posen).
Hamdi, H., Uber die Ergebnisse der Immunisierungs-
versuche gegen Typhus exanthematicus. (Zeitschr. f.
Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 234.)
Durch Versuche si elite Verf. folgendes fest:
1. 1—2malige Injektion von Typhusblut vom floriden Exanthem-
stadium und die 1 malige Injektion von Rekonvaleszentenblut gibt
' keine absolute Immunit&t, bewirkt jedoch einen gutartigen Yerlauf
bei sp&terer Ansteckung.
2. Die 3 malige Injektion von Typhusblut vom floriden Exanthem,
sowie die 3- Oder nur 2 malige Injektion von Rekonvaleszentenblut
gibt absolute Immunit&t.
3. Die Inkubatiunsperiode des Typhus betr> 5—23 Tage.
4. Die subkutane Injektion von Typhusblut vom floriden Ex¬
anthem, defibriniert, aber nicht inaktiviert, ergibt 56 Proz. Erkran-
knngen und 28 Proz. Todestalle.
5. Die Inaktivierungszeit des Typhusblutes betrflgt bei 60—62“
Temperatur 30 Minuten, bei Kalte je nach dem Grade derselben
24—42 Stunden.
6. Das zum Impfen entnommene Blot mufi bis zum Erkalten,
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Fleckfieber.
und wenn man die Inaktivierung durch W&rme vornimmt, wiederum
bis zam Erkalten geschfittelt werden.
7. Vor dem Gebrauch muB das Impfblnt grfindlich durch-
geschfittelt werden.
8. Der Impfstoff ist noch 12 Tage nach der Darstellnng wirksam.
9. Bei der Inaktiviernng des Blutes ist stets auf grfindliche
Entfernnng der am Flaschenhals haftenden Blutpartikel zu achten.
10. Die Anwendnng des Rinderpestsernms gegen Typhus ex-
anthematicns bedarf noch weiterer Versuche. Schill (Dresden).
Hunk, Fritz, Uber die Wirknng nnd Anwendnng des
Nucleo-Hexyl bei Fleckfieber. (Munch, med. Wochenschr.
1916. 8. 1239.)
Nucleo-Hexyl, eine Verbindung der Nukleinsaure mit Hexa-
methylentetramin, hat keine spezifische Wirkung auf die Erreger des
Flecktyphus. Es hat aber durch Beeinfiussung der allgemeinen Ab-^
wehrvorgfinge des Korpers einen giinstigen Einflufi namentlich bei
schwer verlaufenden Fallen von Fleckfieber, aber auch bei anderen
Infektionskrankheiten, wenn die Schutzkrafte des Korpers offen-
sichtlich unzureichend sind. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Noller, Beitrag zur Flecktyphusubertragung durch
L a u s e. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 778.)
Ver£ versuchte, die Fleckfieberstudien dadurch zu erleichtern,
dafi er erstens nach Lausen suchte, in denen sich die Rickettsia
entwickeln kann, und die unschwer das Meerschweinchen stechen.
Zweitens, indem er nach einer Tierart suchte, an der die mensch*
liche Kleiderlaus, der naturliche Ubertrfiger der Rickettsia, ohne
Schaden Blut entnehmen kann.
In erster Beziehung versuchte Verf. die Schweinelaus, jedoch
konnte sich bei ihr eine Entwicklung der Rickettsia nicht nach-
weisen lassen. Zweitens konnte Verf. feststellen, dafi Kleider-
lfiuse mit Schweineblut sehr gut gefiittert werden kbnnen. Man
l&fit die Lfiuse auf dem Ohr von Ferkeln, das durch Waschungen
mit warmem Wasser zuerst etwas erw&rmt wird, stechen.
Verf. konnte nachweisen, dafi die Aufnahme von Schweineblut
die Entwicklung der Rickettsia nicht st5rt Schmitz (Halle a. S.).
Ease, Albrecht, Beobachtungen und Untersuchungen fiber
die Verlausung der Fronttruppen. (Deutsche milit&rarztL
Zeitschr. 1916. 8.291.)
Die Verbreitung der Lfiuse bei den einzelnen Truppenteilen ist
sehr verschieden. Die Grfinde ffir die Verschiedenheit liegen wesent-
lich in Fehlern bei der Entlausung und fehlerhafter Bedienung der
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L&asebek&mpfang.
343
Entlansungsanstalten. Im Winter nimmt die L&useplage zu; durch-
schnittlich warden im Winter 34, im Sommer 8—12 Proz. Verlauste
gefunden. Die higher fiblichen Entlansangsverfabren mittels Hitze
genhgen fttr den Stellangskampf, am Truppen lausefrei za bekommen,
namentlich bei Wiederholung der Entlausung nach 10—14 Tagen;
eine vollstandige restlose Vernichtung aller L&nse ist nicbt za er-
reichen. Die chemischen Mittel sind kostspielig und in ibrer Wir-
kang nicbt so znverl&ssig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hase, Znr Natnrgeschichte der Eleiderlans. (Dermatol.
Wochenschr. Bd. 62. 1916. S. 267.)
Verf. hat die ganze Biologie der Eleiderlans einer genanen Be-
arbeitung unterzogen. Insbesondere interessierten ihn die Fragen, die
heate bei der Fleckfieberbekampfang praktisches Interesse besitzen.
Er fand, dafi die Entwicklungsdaner der Eier sehr verschieden
ist. Bei 37° dauert dieselbe 5—6 Tage, bei 26—30° 8—10 Tage.
Unter 10° findet keine Entwicklung mehr statt. Nach dem Aus-
kriechen macht das Tier bis zur Geschlecbtsreife einige Hautungen
durch. Bereits etwa eine halbe Stunde nach dem Aaskriechen be-
ginnen die Larven Blot za saagen.
Die Bewegangen der L&nse sind vorzugsweise Eletterubungen.
Ihre Gescbwindigkeit ist ziemlich groB, hangt ebenfalls von der
Temperatar ab und betr> bei etwa 30° 20 cm and mehr in der
Minute. Eine besondere Eigentiimlichkeit ist, daB bei der florizontal-
wandernng Hindernisse nicht umgangen werden, sondern die L&use
versuchen mit groBer Ausdaaer senkrecht in die H6he za kriechen.
Wenn daher eine Laas aaf dem Boden krieeht and trifft anf den
FaB eines Menschen, so l&ufc sie am FaBe empor und dann ist der
Befall des Menschen erfolgt. Durch losen Sand und Erdschichten
bis za 30 cm Dicke konnten sich die L&use darcharbeiten. Anch
wenn der Sand naB and rerbacken war, so gingen darunter die
L&nse nicht gleich zngrande. Verf. hat Exemplare 4 Tage lang
unter diesen ungflnstigen Bedingnngen am Leben behalten.
Gegen physikalische Einwirknng ist die Widerstandsfahigkeit
der L&ase and ibrer Nissen sehr bedeatend. Anch verhalten sich
Lause and Nissen nicht gleich. Sie halten Kalte bis zn —10° aus.
Es warden Nissen 28 Standen nnter Wasser gehalten, and doch ent-
wickelten sie sich za vollig normalen Larven. Audi nnter Knochendl
hielten sich einige Nissen 22 Standen, L&ase nnter demselben
6 Standen. In 6 proz. Formol starben die LSase erst nach 8 Standen.
Fhr Nissen genhgte noch nicht 24stBndige Einwirknng. Ahnlich ist
es mit Seifenbriihe, Sablimat nsw. Am beaten erwies sich die Eresol-
seifenl5snng. Anch Hanger warde von den Lkasen gat ertragen.
Das Verhalten der L&ose zom Licht ist wechselnd. Vollgesogene
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L&asebek&mpfnng.
Tiere meiden es, ausgehungerte Lause sachen das Licht. Der Lause-
stich ist nicht imraer za spiiren. Es h&ngt dies von der Empfind-
liclikeit der Personen und der gestochenen Korpergegend ab. Verf.
nnterscheidet vier Arten von Personen: 1. Solche, die nberhanpt nicht
befallen werden; 2. solche, die von vornherein befallen werden und
noch nach Monaten stichempfindlich bleiben; 3. stichempfindliche
Personen, die spater den Lausestich nicht mehr spiiren; 4. solche,
die zwar befallen werden, aber von vornherein stichunempfmdlieh sind.
Da sich bei starken Verlausnngen die Laus in alle mbglichen
KOrpergegenden verstecken kann, so glaubt Verf., da8 grofiere Menschen-
mengen nicht mit einem Male absolut sicher za entlausen sind.
Von chemischen Mitteln znr Bekampfung erapfiehlt er nur graue
Salbe nnd Kresol. Ein sicheres Prophylaktikum ist bisher noch nicht
bekannt.
Verf. halt es fur wahrscheinlich, daS zwischen Kopf- und Kleider-
laus Bastardierungen vorkommen. Die Unterscheidung der Eier
beider Arten ist ungehener schwierig. Schmitz (Halle a. S.).
Schilling, V., Znr Biologie der Kleiderlaus. Ubertragung
auf dem Luftwege. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1176.)
Es wurde beobachtet, dafi Lause in nicht geringer Zahl von
verlausten Lenten dnrch den Wind und Lnftzng auf grSfiere Strecken
verschleppt werden konnen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sikora, H., Bemerkungen zu der Arbeit von Prof. KiB-
kalt: Zur mikroskopischen Anatomie von „Ped. vesti-
mentorum" in Bd. 77. Heft 4 dieser Zeitschrift. (C. f.
Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 159.)
Der von Kifikalt als Speicheldruse bezeichnete, dnnkle, lang-
gestreckte Zellwnlst im Kopfe der Laus gehbrt dem Fettkbrper an.
Die Magenscheibe Oder Leber liegt nicht im Thorax, sondern im
Abdomen an der Ventralseite des Magens. Gildemeister (Posen).
Hase, Albrecht, Experimentelle Untersuchungen zur
Frage der Lausebekampfung. (Zeitschr. f. flyg. u. Infek-
tionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 319.)
Der erste Teil der Arbeit des Verf. beschaftigt sich mit der
Wirksamkeit von 1. Kresolseifenlbsung, 2. Karbolsaure par. liquefact.,
3. Kresolnatronlfisung, 4. Schmierseife, 5. Sublimat, 6. Holzessig,
7. Formalin, 8. Wasser. Die zweckentsprechend verdunnten Stamm-
ldsnngen lieB Verf. 10, 20, 40 und 60 Minuten und 2, 4, 8, 18 und
24 Stunden einwirken.
3* und 5proz. Kresolseifenlbsnng totet Lause und Nissen in
1 Stunde sicher ab. 1 proz. Losung erzielt erst in 4 Stunden sicheren
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L&osebekampfung. 345
Erfo]g nnd empfiehlt sich ffir Leibwfische. 1 / a — l / 10 proz. Lbsungen
sind praktisch wertlos.
Anch 3- nnd 5 proz. Karbolsaure ist innerhalb praktisch zu-
lfissiger Zeit wirksam. 1 proz. bedarf der doppelten Zeit (4 Stunden),
nm Erfolg zn erzielen. Schwachere Lbsungen kommen f&r die Praxis
nicht in Frage.
Kresolseifenlosung ist wirksamer als Kresolnatronlosung.
Schmierseifenlbsungen kommen (anch heiB bis 60°) als L&use-
nnd Lfiuseeier-Vernichtungsmittel far die Praxis nicht in Frage, da
erst nach 24 Stunden bei sehr hoher Konzentration (100 g Seife auf
1 1 Wasser) sichere Erfolge zu erzielen sind. Von Behandlung der
Fufibbden verlauster Baracken mit Seifenbrtihe ist nnr geringer Erfolg
zn erwarten. Dagegen ist Schmierseife in Bade- nnd Entlausungsanstal-
ten als mechanisches Entfernnngsmittel fur Lfiuse empfeblenswert.
Gegen Sublimatlbsungen sind Lause sehr unempfindlich, Nissen
dagegen verhfiltnismfiflig hoch empfiodlich. Die Ursache dieser hohen
Empfindlichkeit konnte bis jetzt nicht ermittelt werden. Fur die
Praxis empfiehlt Verf. Behandlung der mit Eiern behafteten Kbrper-
haare mit Sublimatlbsung 1:1000, wenn aus irgendeinem Grande
„graue Salbe" yermieden werden muB.
Gegen Holzessig sind Nissen nnd Lause ungefahr gleich empfind¬
lich: binnen 4 Stunden werden beide sicher abgetotet. An Stelle
von Sabadillaessigersatz empfiehlt Verf. den billigeren Holzessig.
Selbst in 5 proz. Lbsung ist Formalin sowohl gegen L&use als
anch gegen Nissen gknzlich unwirksam innerhalb einer praktisch
branchbaren Zeit. Da Nissen selbst nach 24stundiger Einwirkung
nicht zugrnnde geben, so diirfte eine Zimmer-(Baracken-)Desinfektion
mit Formalin fur Liiusevernichtung nur geringen Wert besitzen.
Weder Lause noch Nissen gehen zugrunde, wenn sie 24 Stunden
nnter Wasser bleiben. Selbst nach 30stftndigem Verweilen nnter
Wasser gaben Nissen noch norm ale Larven.
Im 2. Teil seiner Arbeit berichtet Verf. fiber Versuche zur Ver-
nichtung von Lfiusen nnd Nissen mit Hilfe eines Vakunmapparats:
1. Versuche fiber Einwirkung von vermindertem Luftdruck ohne
Erhohung der Temperatur: selbst 30stfindiges Verweilen von Nissen
nnd 26stfindiges von Lfiusen im luftverdfinnten Raum genfigte nicht,
beide sicher abzutoten.
2. Versuche fiber die Einwirkung von vermindertem Luftdruck
mit Erhbhung der Temperatur: es gelang nicht, den Lfiusen und
ihren Eiern durch Erwfimung und Verminderung des Luftdrucks so
schnell und so viel Feuchtigkeit zu entziehen, daB sie innerhalb
praktisch nutzbarer Zeit eintrockneten.
3. Versuche fiber Einwirkung verminderten Luftdrucks ohne
Erhbhung der Temperatur bei gleichzeitiger Einwirkung von For-
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Lftosebek&mpfaiig.
malind&mpfen: Lfiuse starben erst nach mindestens 3stfindiger Ein¬
wirkung, Nissen waren nach 4 Stnnden noch voll lebensffihig.
4. Versuche fiber Einwirkung verminderten Lnftdrncks mit Er-
hohung der Temperatnr bei gleichzeitiger Einwirkung yon Formalin-
dfimpfen: Nissen gehen erst zugruude nach Verweilen wfihrend
40 Minuten bei 50—55° Oder 60 Minuten bei 55—60° in Formalin-
d&mpfen; die Methode ist praktisch unbrauchbar.
S chi 11 (Dresden).
Heym&nn, Bruno, Die Bekfimpfung der Eleiderlause. (Zeit-
schr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1916. S. 299.)
Yerf. stellte fest, dafi fur die Bekampfang der Eleiderlause die
aus der bakteriologischen Desinfektionstechnik bewahrten Verfahren
nicht als wirksam angesehen werden dfirfen; z. B. versagt Form¬
al dehyd den Insekten gegenfiber fast ganz. Verf. stellte besondere
Beobachtungen fiber Verfahren znr Bekampfang der Kleiderlaas an.
Nach Schilderung geeigneter technischer Vorrichtungen fur Fang, Auf-
bewahrung, Zucht und Beobachtung der Lfiuse und ihrer Eier bringt
Yerf. einige Angaben fiber morphologische and biologische Eigentttm-
lichkeiten der Eleiderlause. Yon den 3 beim Menschen vorkommenden
Lfiusen stehen die Eopf- und Eleiderlaus als eng verwandte Arten
der Gattung Pediculus der zur Gattung Phthirius gehorigen Filzlaus
gegenfiber und sind von ihr durch erheblichere Grofie, schlankeren
Bau, halsartige Absetzung des Eopfes vom Thorax, schfirfere Ab-
grenzung der Thorakal- und Abdominalsegmente u. a. m. zu unter-
scheiden. Eine Trennung der Eleider- und Eopflaus ist auf Grund
anatomischer und biologischer Unterschiede sicher anzunehmen. Unter
normalen Verhaltnissen beschrankt sich die Eopflaus auf die be-
haarten Teile des Eopfes und Nackens, die Eleiderlaus auf die dem
Efirper anliegenden Eleider, doch kommt bei starker Yerlausung
auch Uberwanderung und Eiablage der Eopf- und Eleiderlause auf
Achsel-, Scham-, Anal- und Genitalhaare vor, ja Eleiderlause kdunen
sich auf alien Teilen der Eleidung auch an Pelz, Leder, Metall und
Papier aufhalten und Eier absetzen.
Verf. stellt den Grundsatz auf, dafi AbtotuD gsversuche stets mit
reichlichem Material anzustellen sind, und berichtet dann fiber Ent-
wicklung und Art der Nahrungsaufnahme, Hungerzustand, Erkennnng
des eingetretenen Todes der Lause und ihrer Eier sowie fiber die
Vernichtung durch Hitze und chemische Mittel.
Auf Grand der von ihm und anderen Autoren gemachten Er-
fahrungen gibt Yerf. zum Schlufi seiner Arbeit eine „Zasammen-
stellung einiger Verfahren zur Vertilgung von Eleiderlausen", die
vom Eaiserlichen Gesundheitsamt bearbeitet wurde.
Unter den Verfahren zur Entlausung von Wasche, Eleidern,
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L&agebekfimpfung.
347
Uniformen, Bettea usw. komraen in Betracht: 1. Aushnngern: in dicht-
schliefiender Eiste 3 Wochen lang bei Zimmertemperatnr; 2. Hitze:
kochendes Wasser, strSmender Wasserdampf, trockene Hitze bis 90®,
Bflgeln; 3. gasfbrmige Desinfektionsmittel: schweflige Saure, Schwefel-
koblenstoff, Benzin; 4. flQssige Desinfektionsmittel: Eresolseifenlosung,
Sublimatessig, womit die Stoffe befenchtet werden.
Yon den Verfahren zur Beseitigung und Fernhaltung der Eleider-
lause vom Menschen sind hervorzuheben: 1. mechanische Reinigung:
grQndliches Baden and Abbraasen an ter Yerwendang von Sohmier-
seife, danach frische Bekleidnng; 2. chemische Mittel: Sabadillessig-,
Petroleum-, Perubalsam- oder Eukalyptol-Eopfwaschangen and -Ver-
b&nde, Einreiben yon EampferOl oder grauer Salbe in Nacken-,
Zwischenscbalterblatt- and Ereuzbeingegend: 3. darch Tragen seidener
Hemden and glatter Bekleidungsstoffe.
Vernichtang der Lanse in bewohnten Raumen, Unterstanden usw.
kann geschehen darch Entwicklang schwefliger Saure mit nach-
folgender Ealkmilchbepinselnng der Wande and Bebandlang des Fafi-
bodens mit Terpentinbl, Eampferspiritas, Seifenkresollosung, Ver-
stkaben yon 5proz. wasseriger Earbollosung.
Verf. m5chte noch zu Versnchen mit Blaasanrer&ncherangen an-
regen, deren Technik er als nicht scbwierig darstellt.
S chi 11 (Dresden).
Halberkann, J., Chemische and physikalische Methoden
zur Bekampfnng der Eleiderl&ase. Ein Beitrag zur
Bearteilnng ihrer Wirksamkeit. (Arch. f. Schiffs- u.
Tropenhyg. Bd. 20. 1916. Beih. 2. 8. 5.)
Die vorliegende Arbeit bringt sehr ausftthrliche Angaben uber
die Biologie der Eleiderlaus, uber die Untersnchungsmethodik sowie
uber die chemischen and physikalischen Methoden zu ihrer Be-
k&mpfang. Die Zilhlebigkeit der Lkase and Nissen ist vielfach sehr
grofi, nur gegen hOhere Temperaturen sind sie empflndlich; eine
Hitze von 46® tatet sie in einer Stunde. Die Entwicklang des Eies
yollzieht sich je nach der Ablagestelle and der Aafientemperatar in
verschiedenen Zeiten. Wird daaernd eine Temperatur von 30—35°
eingehalten, so kommen mit voller Sicherheit unbeschadigte Nissen
zur Entwicklang. Das Aushnngern der Nissen ist oft sehr lang-
wierig and fahrt nicht immer mit genugender Sicherheit zam Ziel.
Darch diinne warme SodalSsnng werden die Nissen im Verein mit
Reibnng vollstandig vernichtet. Warme, selbst 50° heifie Seifen-
ldsnngen der ublichen Starke uben hingegen eine nnr unsicher ab-
tdtende Wirkung auf die Nissen aas. Gegenuber dampf- and gas*
fSrmigen Giften zeigen die Nissen eine grSflere Widerstandskraft als
Lanse, wahrend nmgekehrt phenolhaltige Flflssigkeiten die Lanse
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L&usebekampfnng.
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sp&ter abtoten als die Nissen. For Massenentlausungen kommen nor
in Frage Schwefelkohlenstoff, schweflige S&ure, Wasserdampf nnd
trockene Hitze. Die Brennbarkeit nnd Explosibilitat des Schwefel-
kohlenstoffes nnd die sch&dliche Einwirknng der schwefligen Saure
anf Wolle lassen diese beiden Mittel for die Veraichtung der Kleider-
lause aber weniger geeignet erscheinen. Der am meisten verwandte
Wasserdampf schadigt znmal bei h&nfiger Wiederholnng des Ver-
fabrens mehr' oder weniger Faser nnd Form. Das sicherste nnd
einwandfreieste Mittel ist die trockene Hitze, wenn eine Uberhitzung
ausgeschlossen wird; fur die Praxis wurde eine Erhitznng anf 60—70®
vollig ausreichen. Die Phenol- nnd Kresolather sind fur die Be-
k&mpfung der L&use nnd ihrer Brnt in grdtJerem Mafistabe nickt
branch bar. Fur die Entlansnng einzelner Kleidungsstucke kann
ebenfaUs die trockene Hitze in verschiedener Form mit gutem Erfolg
benntzt werden. Aufierdem sind zahllose chemische Substanzen far
die Vernichtang der L&use empfohlen worden. Alle diese Mittel
wirken nach ihrer Verdampfnng dnrch die Dampfe, die in genugender
Konzentration die Lans erreichen miissen. Die bei der Verdampfnng
entstehenden Geruche bilden zwar einen gewissen Mafistab fur die
Verdampfung, haben aber mit der Wirknng des Mittels nichts zu
tun. Die Wirknng durfte vielmehr infolge des Zutrittes der D&mpfe
dnrch die Tracheen zum Protoplasma znstande kommen. Als wirk-
samste Mittel haben sich bei zahlreichen Versuchen verschiedene
Lausofanpraparate, Kresolpuder and besonders p-Dichlorbenzol er-
wiesen. In der Nachhaltigkeit der Wirknng sind aber die Lausofan¬
praparate den beiden letzteren Pr¶ten unterlegen, andererseits
haftet dem Kresolpuder der besondere Ubelstand an, dafi der Benntzer
nicht benrteilen kann, ob der Puder noch wirksam ist, weil der Kresol-
gernch dnrch den Znsatz yon fitherischem 01 verdeckt wird. Als
branchbarstes Mittel ist demnach das p-Dichlorbenzol anzusprechen,
dem uberdies der Vorteil grofier Billigkeit zukommt. Zu berflck-
sichtigen ist aber immer, dafi alle znr Bekampfung der KleiderlSuse
am K5rper empfohlenen Mittel immer nnr einen dem Bewegungs-
kriege nnd dem Schtitzengraben vorbehaltenen Notbehelf darstellen.
Schliefilich zeigten Versuche mit phenolartigen Substanzen in LSsung,
dafi sowohl Kresolseife als auch ein von der Firma Schfllke & Mayr-
Hambnrg hergestelltes Ersatzpraparat A bei einer Einwirkungszeit
▼on 45 Minuten and mehr Lause abzntdten vermogen. Auch 3proz.
Karbolwasser totet nach 45—90 Minuten alle Lanse nnd ihre Brnt
mit Sicherheit ab. Ein geringer Znsatz von Soda (etwa 2 1 /* Proz.1,
der die Giftwirknng des Phenols nicht beeinflnfit, ist dabei als zweck-
mifiig zu empfehlen, weil hierdurch die Benetznngsschnelligkeit
durchschwitzter, fettiger Kleider betrachtlich gefordert wird.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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L&iuebek&mpfang. — Weilsche Krankheit. 349
Seitz, Zur Lkusevertilgungsfrage. (Munch, med. Wochenschr.
1916. S. 1538.)
Mit verschiedenen Lausevertilgungsmitteln warden Versuche an
L&usen gemacht. Viele entsprechen nicht den Anforderungen. In
manchen Fallen werden die scheinbar abgetOteten L&use nach einiger
Zeit wieder lebendig. Besonders empfehlenswert zeigte sich die
KresolseifenlSsung, in 5proz. LSsnng als Spray Oder Abwaschmittel.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Eckert, Eugen, Die Entlansnng der Korpstruppen. (Der
Militararzt. 1916. 8. 370.)
Das von dem Verf. angegebene Entlausnngsverfahren beruht auf
der Verbrennnng eines Gemisches von Schwefelkohlenstoff (1 kg),
Schwefel (250 g) und Paprika (150 g). Von diesem Gemenge, das
6—7 Stunden lang nach der Mischung stehen mufl, werden 150 ccm
pro 1 cbm Raum verbrannt. Bei der Verbrennung entsteht nicht
nnr eine sehr hohe Temperatnr (109° C), sondern auch ein ganz be-
trichtlicher Gasdruck im Innern des Ranmes. Nach zweistnndiger
Einwirkung werden Lftuse und Nissen mit Sicherheit vernichtet;
auch pathogene Bakterien gehen ausnahmslos zugrunde. Das Ver-
fahren eignet sich vornehmlich fdr Massenentlausungen, ist einfach,
nicht teurer als andere Methoden und kann auch zur Desodorisiernng
von Spitalsr&umen nnd zur Abwehr der Fliegen in Anwendung ge-
bracht werden; die Verbrennungsr&ckstknde lassen sich mit Vorteil
zur Desodorisierung von Aborten, Latrinen usw. verwenden.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Bohland, P., Talk als Entlausungspulver. (Pharm. Zentral-
halle. Bd. 67. 1916. 8.147.)
Verf. empfiehlt den Talk wegen seiner F&higkeit, menschliche
und tierische Haut, Leder usw. geschmeidig zu machen und Ole
(Fenckelol) zu adsorbieren, als Entlausungspulver.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Schott, Eduard, Zur Elinik der Weilschen Erankheit.
(M&nch. med. Wochenschr. 1916. 8. 1509.)
An der Hand zahlreicher selbst beobachteter F&lle wird das
Erankheitsbild der Weilschen Erankheit eingehend beschrieben, das
trotz seiner geschlossenen Eigentfimlichkeit im grofien doch im ein-
zelnen manche Abweichungen zeigen kann. Die Sterblichkeit betrug
18 Proz. Die Erankheit setzt gewdhnlich mit hohem Fieber ein, das
nach einiger Zeit abfallt, oft aber spkter noch wieder ansteigt, so
daft in den meisten Fallen eine wellenfSrmige Fieberkurve zustande
kommt. Muskelschmerzen sind sehr h&ufig. Ikterus war in alien
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Weilsche Krankheit
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Fallen vorhanden. Oft bestehen noch verschiedene andere Erscbei-
nnngen von seiten der Haut. In der Mehrzahl der Faile besteht
eine Erkrankung des Magendarmkanales. Stets findet man Druck-
empfindlicbkeit der Leber, die sehr oft vergrdflert ist. In der Haifte
der Faile ist eine Milzschwellung nachweisbar. Die Nieren sind in
drei Viertel alter Faile erkrankt. Bei hoherem Fieber besteht oft
Benommenheit. Der Tod tritt meist nnter den Erscbeinungen der
Uramie ein. Das Krankbeitsbild bei Meerschweinchen entspricht
vollstandig dem, wie es beim Menscben geseben wird.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Trembnr, F. nnd Schallert, R., Znr Klinik der Weilschen
Krankheit. (Med. Klinik. 1916. S. 414.)
Bericht fiber 12 Faile von Weilscher Krankheit, welche die
Grundlage far die neasten Arbeiten uber den Erreger dieser Krank*
heit abgegeben haben. Diese Arbeit geht ausschliefilich auf die
Krankheitserscbeinnngen ein. Die Krankheit knndigt sich dnrch
pldtzlich auftretende Vorboten an. Gelbsncht ist keineswegs immer
vorhanden. Unter den ersten Erscheinungen sind ganz eigentumlich
die starken Gliederschmerzen, namentlich in den Waden. Die Fieber-
kurve l&Bt in alien Fallen einen Oder zwei Ruckffille erkennen. In
alien Fallen waren die Atmnngswerkzenge beteiligt. Die Leber war
in 10 Fallen ffihlbar vergrdfiert, auf Druck schmerzhaft Durcbfaile
zn Beginn der Erkrankung wareu hanfig. Bei dem einzigen Fall,
der tddlich verlief, fanden sich zahlreiche hamorrhagische Erosionen
im ganzen Dickdarm. Die Milz war in der Haifte der Faile fuhlbar
vergrdfiert Stdrungen der Kreislaufsorgane waren in alien Fallen
vorhanden. In alien Fallen bestanden Nierenreizungen. Die weifien
Blutkdrperchen zeigten Vermehrung auf 9—19 000 im cmm. Versnche
einer spezifischen Behandlung, etwa Arsen, warden nicht anter-
nommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Goebel, Beitrage znr Frage der sogenannten Weilschen
Krankheit (ansteckende Gelbsucht). (Med. Klinik. 1916.
a 38L)
Zwei Diener, die bei den Arbeiten nnd Tierversnchen fiber
Weilsche Krankheit beschfiftigt waren, erkrankten nacheinander
an dieser Krankheit Die Krankheitserscheinnngen sind nicht immer
so ansgesprochen, dafi die Krankheit ohne weiteres als solcbe zn er*
kennen ist In solchen zweifelhaften Fallen wird mit bestem Nutzen
der Tierversuch am Meerschweinchen herangezogen. Es ist der Nach-
weis erbracht, dafi die Krankheit vom Meerschweinchen anf den
Menschen fibertragbar ist Das Bint der an W eilscher Krankheit
erkrankten Menschen, anch wenn keine Gelbsncht vorhanden ist, auf
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Weilsche Kronkheit.
351
Meerschweinchen verimpft, erzeugt bei diesen Gelbsucht mit Spiro
cbatenbefund in der Leber. Bei den beschriebenen Fallen kann die
Ansteckung darch kleine Hautverletznngen Oder anch dnrch die nn-
verletzte Hant Oder Schleimhaut hindarch zastande gekommen sein.
Anch eine Obertragnng dnrch Insekten oder eine Anstecknng dnrch
den Mnnd mufl nach den bisherigen Erfahrnngen als mdglich er-
scheinen. Bei den Arbeiten mit den spirochatenhaltigen Stoffen 1st
grOfite Vorsicht geboten, fihnlich wie bei den Arbeiten mit Rekurrens-
spiroch&ten. W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven).
Hmmbein und Friellng, Zur Weilschen Krankheit. (Deutsche
med. Wochenschr. 1916. 8. 564.)
Hnnde konnen nnter dem Bilde des Icterus infectiosns erkranken
nnd die Krankheit auf den Menschen hbertragen. Die Inkubations-
zeit der menschlichen Erkranknng scheint lang zn sein.
Langer (Charlottenbnrg).
Miller, L. R., Uber den Icterus infectiosns. (Dentsche med.
Wochenschr. 1916. S. 505.)
Klinische Betrachtnngen. Es ist anzunehmen, dafi verschiedene
Infektionserreger das Krankheitsbild auslOsen kdnnen.
Langer (Charlottenbnrg).
Ickert, Franz, Die Beziehungen des Icterus epidemicns
znm Icterus catarrhalis nnd zur Weilschen Krank¬
heit. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. u. z. Immunitatsforsch.
Bd. 5. 1916. S. 175.)
Verf. hatte Gelegenheit, von Ende Februar 1916 bis Mai 1916
eine Anzahl Gelbsuchtsfaile zn beobachten, die zn ca. 90 Proz. die-
selbe Trnppengattnng betrafen. Es waren ausschlieBlich Lente, die
im Freien Dienst taten an Orten, welche in den feuchten T&lern
eines Stromes nnd seiner Nebenfiiisse gelegen sind. Obwohl jeder
Fall zun&chst als Icterus catarrhalis imponierte, sprachen das Hervor-
treten der Allgemeinsymptome, der Leberschwellung nnd der Ne¬
phritis sowie das Zurucktreten des initialen Magen- nnd Darm-
katarrhes dafQr, daB die Gesamtbeit der Falle als AUgemeinerkrankung
Oder Allgemeininfektion anfzufassen ware. Mit dem sogenannten
Icterus epidemicns nnd mit der Weilschen Krankheit (Icterus in¬
fectiosns) batten die Falle gemeinsam die Neigung zn Temperatnr-
8teigerungen, welche in Perioden von ca. 6 Tagen oder einem Viel-
fachen davon anftreten kdnnen, sowie eine Inkubationszeit von
6 Tagen oder einem Vielfachen davon. Wahrend der Erreger der
Weilschen Krankheit bekannt ist, liefi sich die Atiologie des Icterus
epidemicns dnrch Tierversnche nicht feststellen. Es gelang aber,
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Weilsche Krankheit.
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darch intraperitoneale Injektion von Bint frisch erkrankter Personen
bei Meerschweinchen 6 tageweise anftretende Gewichtsverluste aus-
zuldsen. Wahrscbeinlich werden beide Krankheiten durch einen
Zwischenwirt, vielleicht durch ein Insekt, fiber tragen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Herxheimer, Eurzer Beitrag znr Pathologie der Weil-
schen Erankheit (BerL klin. Wochenschr. 1916. 8.494.)
Verf. konnte einen Fall von Weilscher Erankheit obdnzieren,
bei dera der Nachweis der von Uhlenhuth und Fromme, Htt-
bener, Reiter beschriebenen Spirochite gnt gelang. Sie fand sich
in wenigen Exemplaren in Leberzellen, weit b&ufiger dagegen in der
Niere, wo sie im Bereich der gewundenen Harnkan&lchen manchmal
zn mehreren in einem Gesichtsfelde lag.
Die bisher veroffentlichten Befunde, dafi die Spiroch&ten anfier
in der Leber anch in der Niere, den Muskeln, den Nebennieren ge-
funden wnrden, sprechen nach Ansicht des Vert daffir, dafi die
W eilsche Erankheit nicht etwa eine primare Erkranknng der Leber,
sondern eine Allgemeininfektion darstellt Schmitz (Halle a. 8.).
Henschen, Folke nnd Beenstierna, John, Znr Pathogenese
der sogenannten Weilschen Erankheit: Ein Fall von
Protensinfektion beim Singling. (Zeitschr. f. Einderheilk.
Bd. 14. 1916. S. 185.)
2 Monate altes Eind, l 1 /* Monate nach der Gebnrt Gelbfirbung. Die
Sektion ergab anfier einer Plenropnenmonie nnd beiderseitiger eiteriger
liitielohrentzundang eine aknte Nierenentzundnng mit Anhinfnng
gramnegativer, plumper Stibchen in den Rindenabschnitten nnd
reaktive Lenkocytenansammlnng; es gelang, den Mikroorganismus
aus Venenblnt nnd ans der Leber zn znchten nnd als Proteus
flaoresceus zn identifizieren. Die Anschaunng der Verff. fiber die
Bedeutnng dieses Befundes ffir die Atiologie der Weilschen Erank¬
heit ist durch die Arbeiten von Uhlenhuth nnd Fromme,
Hfibener nnd Reiter fiberholt. Hannes (Hamburg).
BSnmler, Ch., Znr Diagnose der Weilschen Erankheit.
<Mfinch, med. Wochenschr. 1916. S. 1477.)
Eingehender Erankheitsbericht eines frfiher beobachteten Falles.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
(H)
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CentralMatt (Dr Bakterlologle etc. I. Hit Referate.
—■ Bd. 66. No. 15/16. =
Ausgegeben am 4. Dezember 1917.
Tropenkrankheiten. — Verschiedenes.
Hartmann, Max und Schilling, Clans, Die pathogenen Proto¬
zoan nnd die dnrch sie verursachten Krankheiten,
zogleich eine Einfiihrung in die allgemeine Proto-
zoenkunde. Mit 337 Textabbi Id ungen. Berlin (J alias Springer)
1917. 462 S. Pr. br. 22 M., geb. 24 M.
Das dem Andenken an nnsere nnvergefilichen grofien Zoologen
Scliaadinn and v. Prowazek gewidmete Bach ergfinzt eine —
namentlich yon yielen Medizinern empfundene — Liicke zwischen
den grofien Handbiichern fQr Spezialisten und den kleinen prakiischen
Batgebern der Untersuchungsmethoden. Den Hauptteil dieses „Lehr-
bnches ffir Mediziner and Zoologen" bilden die speziellen Kapitel
fiber die pathogenen Protozoen und die dnrch sie veranlafiten Krank¬
heiten, deren meiste von Schilling geschrieben sind. Sie entbalten
die Kenntnisse und Erfahrangen eines bekannten Tropenarztes, wie
sie in den Kursen im Institat ^Robert Koch" und in Vorlesungen
an der Berliner Universit&t vorgetragen werden. Insbesondere die
durch Trypanosomen, Piroplasmen, Leislimanien, Malariaparasiten und
Spiroch&ten bei Menschen nnd Tieren hervorgerufenen Krankheiten
sowie die Morphologic ihrer Erreger sind eingehend besprochen und
durch zahlreiche gute, zura Teil geffirbte Textbilder erlautert. Die
Spiroch&ten, darunter die Abteilangen Spirosomen (Sp. recurrentis,
dattoni, carteri, novyi, berberum) und Treponemen (Tr. pallidum,
pertenue, balanitidis, refringens, schaudinni, dentium u. a.) werden
von den Verff. zu den tierischen Einzelligen gerechnet. Dagegen
balten sie die Zugehfirigkeit der Chlamydozoen (Variola-, Trachom-
erreger u. a.) zu den Protozoen far unwahrscheinlich, und dement-
sprechend sind diese Krankheiten nicht aufgenommen. — Die Morpho¬
logic und die durch EntamOben, Darmflagellaten, pathogene Myxo-
sporidien, Microsporidien, Haplosporidien, Sarcosporidien, Coccidien
und pathogene Infusorien (Ciliaten) bei Menscben und Tieren hervor-
gerufenen Krankheitserscheinungen sind von Hartmann beschrieben.
Auch diese Kapitel sind ebenso wie die — dem Zweck des Buches
entsprechend — ziemlich kurz gefafiten Hartmannschen Abhand-
lungen fiber allgemeine Morphologic and Physiologic der Protozoen,
systematische Ubersicht und aligemeiue Untersuchungsmethoden durch
zahlreiche schOne, von Frau Hartmann mustergfiltig gezeichnete
grate AM. Ref. Bd. M. No. 15/16. 28
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TropepkrmnkheiteiL
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nod gnt reprodnzierte Textbilder erliutert — Ein kleines Eapite?
fiber Beziehangen zwischen Parasit nnd Wirtsorganismus iat noch
too Schilling geschrieben.
Anf Einzelheiten kann bier nicht eingegangen werden.
Das vorliegende Lehrbnch verhftlt sich za dem grofien Prowazek-
schen Handbach der Protozoen etwa wie das bekannte Bach yon
Kolle-Hetsch znm Kolle-Wassermann nnd kann alien an-
gehenden Zoologen nnd den sich far Protozoen interessierenden Me-
dizinern, die sich kein grofies Protozoenwerk anschaffen wollen, emp-
fohlen werden. Mu hie ns (Bnlgarien).
Hallenberger, Beitrag znr Pathologic nnd pathologischen
Anatomie in Eamernn. (Arch. f. Schiffs- a. Tropenhyg. Bd. 20.
1916. S. 373.)
Mitteilnng fiber einige seltenere Krankheitsformen, die in Eamernn
znr Beobachtnng gelangten. Unter den Eingeborenen wnrde fifter
eine ansteckende kruppose Langenentzfindnng festgestellt. die sich
in Ubereinstimmung mit Lob 1 ein dnrch die mehrfach gelungene
Zfichtnng von Staphylococcus albus in Reinknltnr ans dem Kranken-
bint so wie aus dem Herzblut nnd Langensaft ganz frischer Leichen
als Staphylokokkeninfektion nachweisen liefi. Anfier dieser Si aphylo-
kokkenpneumonie wurde noch eine weitere ansteckende Form der
Pnenmonie beobachtet. die dnrch einen sehr stfirmischen Verlanf nnd
dnrch ansgesprochenen Ikterns charakterisiert war. Als Erreger
dieser infektiosen Pnenmonie mnfite ein h&molytischer Streptococcus
longns angesprochen werden, der ebenfalls in Reinknltur ans Kranken-
bint sowie aus dem Herzblnt nnd Langensaft yon Leichen isoliert
werden konnte. Wfihrend die Staphylokokkenpneumonieleichen h&nfig
neben dem fiblichen Lungenbefuud eine eiterige Meningitis aufwiesen,
war die Lunge bei den Streptokokkenpnenmonieleichen gewohnlich
im Zostande der beginnenden roten Hepatisation, die Milz zeigte
ansgesprochen septischen Charakter nnd das Blut war wasserig.
Als Lungenspirochatosen bezeiclmet der Verf. 2 Falle. die klinisch
das Bild der Lnngentuberkulose darboten. In dem Sputum warden
Tuberkelbazillen niemals gefunden, bingegen liefien sich recht zabl-
reiche Spirochaten vom Typus der Spiiochaete schandinni y. Pro-
wazek nachweisen. Ein strikter Beweis, dad diese Spirochaten als
die Krankheitserreger anzusprecben waren, konnte allerdings nicht
gefuhrt werden; indes lieB die prompte Heilung beider Falle nach
der Infusion von Salvarsan den atiologischen Zusammenhang zwischen
Spirochaten nnd Lungenerkrankung als mbglich erscheinen.
Die Beobachtung von 3 Paratyphus-B F&llen, deren Diagnose
dnrch Zuchtung der Paratyphus-B-Bakterien gestellt wnrde, spricht
far das Yorkommen dieser Erkrankung in Eamernn.
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Tropenkrankheiten.
365
Die Leprauntersuchungen des Verf. ffihrten zn dem Ergebnis,
dafi es eine von Plehn behauptete Pseudolepra in Eamerun nicht
gibt Vielmehr handelt es sich bei den als Pseudolepra bezeichneten
Ffillen um echte Lepra, wie sich durch den Nacbweis der Lepra-
bazillen mittels der Antiforminmethode einwandfrei nacbweisen liefi.
Sowohl die leprOsen Hautflecken wie auch andere im Anfangsstadium
befindlicbe Formen der Hautlepra wurden durch die subkutane Ein-
Terleibung yon Atozyl (0,02—0,06) gfinstig beeinflufit.
Zweimal wnrde eine unter dem Namen Gundu in den Tropen
bekannte eigenartige Erkrankung der Nasenfortsfitze des Oberkiefers
beobacbtet, die Verf. als eine Periostitis ossificans framboesica auf-
fafit. Nach Anwendung von 8alvarsan verschwanden die angeblich
sehr heftigen Schmerzen nnd kam der Prozefi znm Stillstand, w&hrend
die knochenbarte Schwellung zu beiden Seiten der Nase trotz wieder-
holter Salvarsanzufuhr auch nach 4 Monaten nicht zurfickgegangen war.
Auch die durch Abschuppung der Epidermis uud Haarausfall ge-
kennzeichnete Hautkrankheit Mai de Pinto wnrde in Eamerun fest-
gestellt; der mikroskopische Nachweis von Aspergillusfaden aus Haut-
schfippchen gelang obne weiteres.
Den fibrigen Beobacbtungen des Verf. fiber Leuk&mie, amyloide
Degeneration der Leber nnd Milz, Gallensteine, Elefantiasis, sowie
gntartige nnd bfisartige Geschwulste kommt mehr ein pathoiogisch-
anatomisches Interesse zn. W. Gaehtgens (Hamburg).
Baetz, Walter G., A number of surprises for the diagno¬
stician as revealed by the pathologist (Proc. of the
Canal Zone med. Ass. VoL 7. 1916. p. 126.)
Lehrreiche Beobachtungen aus dem Gebiete der Tropenkrank-
heiten, die durch die Leichenfiffnung aufgeklart wurden. Besonders
erwfibnenswert sind vielleicht einige Ffille von Leberabszefi. Es
wird darauf hingewiesen, dafi gerade diese Erankheit sich oft der
richtigen Deutung entzieht nnd dann nicht seiten einen sonst wohl
zu vermeidenden verhfingnisvollen Verlauf nimmt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Strong, Richard P. and Tyzzer, ErnestE., Pathology of Oroya
fever. (Journ. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 965.)
Bisher lagen nur vereinzelte und unvollkommene Nachrichten
fiber die Leichenbefunde bei Oroyafieber vor. Im allgemeinen schienen
die nachweisbaren Verfinderungen im Verhfiltnis zn der schweren
Erkrankung nur gering zu sein und im wesentlichen auf die schwere
Blutarmut zurfickffihrbar; daneben kannte man eine betrfichtliche
Schwellung aller Lymphdrfisen, die namentlich am Hals, in der
Achselhdhle nnd den Leistenbeugen leicht nachzuweisen ist Die
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Tropenkrankheiten.
eigenen Untersuchungen ergaben eine groBe Haufigkeit der Milz-
infarkte und im fibrigen ebenfalls vorwiegend alle die Zeicben, die>
man bei der schweren Blutarmut zu finden erwartet. Die feinere
Untersuchung ergab ausgesprochene Veranderungen an Leber, Milz,
Enochenmark und Lymphdrfisen. In der Leber besteben Nekrosen,
die offenbar durch die Giftwirkung des Erregers verursacht sind.
Die Milz zeigt zahlreiche Infarkte, wahrscbeiulich anch entstanden
dnrch Thrombose der Venen infolge der Einwirknng eines Toxins
anf die Eudothelien. Anch in der Milz sind kleine Nekroseherde
anzutreffen. Im Enochenmark sieht man ausgesprochene Phagocytose-
vorgfinge. In den Lymphdriisen findet man Entartungsvorgfinge an
den Endothelien, und offeubar hat in diesen Zellen eine Vermehrung
der Erreger statt, die in Form kleiner rnnder Eornehen in ihnen
nachweisbar sind. Am Dickdarm bestehen Geschwiirsbildungen. Aus
den erwfihnten kleinen Efiruchen entwickeln sich allmahlich kleine
Stabchen, die an einem Ende ein kleines Chromatinkornchen haben.
Dnrch Zerfall der Endothelzellen werden sie frei. Die ganze Ent-
wicklnng zeigt Ahnlichkeit mit der des Gonderschen Lympho-
hfimatocytozoon parvum (frfiher Theileria genannt). Der Erreger des
Oroyafiebers, Bartonella bacilliformis, gehbrt wabrscheinlich auch zn
den Protozoen und ist den eben genannten nabe verwandt. Die Unter-
suchungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Die geschwollenen Endo¬
thelien mit den darin enthaltenen Erregern konnten anch in anderen
Geweben nachgewiesen werden und lassen sich fur den Nachweis der
Erankheit verwenden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Strong, Richard P., Tyzzer, E. E. and Sellards, A. W., Oroya
fever. (Journ. of the Americ. med. Ass. 1915. p. 807.)
Diese zweite Mitteilung iiber den Gegenstand berichtet ttber
Yerbreitung. jahreszeitliches Vorkommen und Erankheitserscheinungen
des Oroyafiebers Oder der Carrionschen Erankheit. Die Unter-
suchungen warden in Lima and in verschiedenen Bergsthdten im
Innern von Peru gemacht. Die Eenntnisse fiber die Verbreitnng der
Erankheit sind noch sehr mangelhaft. Sie kommt vor in den engen
Tfilern am Westabhang der peruvianischen Anden in Hfihen von
2600—8000 FuB. Hier sind auch Malaria und Verruga peruviana
gewfihuliche Erankheiten. Es ist mdglich, dafi die Erankheit, dereu
Erreger noch nicht genan bekannt ist, auch in anderen tropischen
Gegenden vorkommt. Die Erankheit tritt namentlich in der Zeit von
Januar bis April auf, besonders gegen Ende der feuchten heifien Zeit,
kommt aber auch zu anderen Zeiten des Jahres vor. Ffir die Erankheit
eigentfimlich ist ein unregelm&fiig verlaufendes Fieber und eine
schwere Anamie, die oft in weuigen Wochen zum Tode ffihrt Die
Erankheit ist bisher hfiufig mit Verruga pernviana zusammengeworfen;
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Tropenkrankheiten.
357
sie hat aber mit dieser Krankheit ebenso wie mit Malaria nichts zu
tail. Aach Verwechslungen mit Paratyphaa sind nicht selten. Die
Inkubation betrSgt etwa 20 Tage. Die Krankheit setzt ein mit
8tGrnngen des AUgemeinbeflndens and Abgeschlagenheit Dana tritt
Fieber aaf, das nar selten bis 40 Grad steigt. Gleichzeitig tritt
eine schwere BlntverEnderang ein. Die roten BlntkSrperchen be-
tragen mitunter weniger als 1000000 im Knbikzentimeter. Die Blut-
kOrperchen sind schwer verandert Die weifien Blatkorperchen sind
gewGhnlich aaf 20000 vermehrt. In den roten BlatkGrperchen flndet
sich in verschieden groBer HEufigkeit der matmaBliche Erreger der
Krankheit, die Bartonella bazilliformis. Haut and SchleimhEate
werden wachsbleich. An dem Herzen treten Ger&asche aaf. Es stellt
sich Odem an den Beinen ein, and mitanter tritt EiweiB im Urin
aaf. Ein Ansschlag aaf der Haat ist nicht vorhanden. Unter all-
gemeiner SchwEche tritt in vielen Fallen der Tod ein. Die Sterb-
lichkeit ist anf 30—70—98 Proz. geschatzt. Die Milz ist hEafig
vergroBert. Die Leber ist gewdhnlich geschwollen. Die Lymph-
drfisen sind fast immer mehr Oder weniger vergrSBert. Bei Fallen,
die znr Genesung kommen, setzt die Besserang 25—30 Tage nach
Beginn der Krankheit ein. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fischer, W., Uber das Shanghaier „Heuasthma“, den sog.
„privat-cough“. (Deutsches Arch. f. klin. Med. Bd. 118. 1915.
8. 267.)
Alljahrlich tritt in Shanghai von Mitte Mai bis Ende Juni unter
den EnropEern eine Krankheit aaf, die bisher wenig beachtet, von
dem Vert mit dem Namen „Heuasthma“ belegt wird.
Die hervorstechendsten Symptome der Krankheit sind znerst ein
eigentflmlicher Tinten- Oder Blatgeschmack, sodann quaiende, nEcht-
4iche Hnstenanfaile mit schwerer exspiratorischer Dyspnoe. Sobald
die Anfaile anftreten, entsteht aach Aaswarf, der manchmal zah,
mancbmal mehr wEsserig ist, mit kleinen opaken gelblichgraaen
FJGckchen. Die Daaer der Krankheit ist 3—4 Wochen, selten mehr.
In dem Sputum sowie in dem Blat der Patienten finden sich
onverhEltnismEBig viele eosinophile Leukocyten.
Die Atiologie der Krankheit ist noch nicht aufgeklErt. Bisher
nahm man an, daB dieselbe dnrch den Pollenstaub einer Ligasterart
hervorgerafen werde, doch sprechen einige Grflnde dagegen. DaB
aber eine Ehnliche Ursache wie bei dem europEischen Heufieber vor-
liegen maB, ist sehr wahrscheinlich. Schmitz (Halle a. S.).
Hvntemfiller, Seuchen and SeachenbekEmpfang in Jeru¬
salem. (Zeitschr. f. Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 81.1916. S. 310.)
Das Krankheitsbild von Jerusalem and ganz PalEstina wird ron
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Tropenkrankheiten.
der Malaria beherrscht. Die schon von Mfihlens beobacbtete Ab-
nahme der Tropikaform in den Wintennonaten im Verh<nis zn den
Tertiana- und Quartanaf&llen bestatigt Vert Moskiten fanden sieh
im Winter nur sp&rlich in den Hausern; Ende MSLrz lockte sie der
Schirokko aus ihren Schlnpfwinkeln: den Zisternen, welcbe das winter-
Jiche Regenwasser ansammeln, weil Brunnen nnd genfigende Wasser-
yersorgungsanlagen fehlen. Die Zisternenfiffnungen warden mit
Sicken bzw. Moskitogaze verschlossen nnd in Gartenzisternen Pe¬
troleum gegossen.
Nach der Malaria ist das Trachom die yerbreitetste Erankbeit
Die bei uns einbeimiscben Seuchen, wie Typhus, Ruhr, Genick-
starre, Tollwut usw. kommen auch in Pal&stina yor.
Daneben aber finden sich noch eine ganze Reihe yon Erank-
beiten, die bei uns nnbekannt sind und deren Atiologie wir zum
Teil nocb nicbt kennen. Schi 11 (Dresden).
-Saad, Lamec, Gesundhei tsrerli&l tnisse und Zusammen-
stellung der Todesf&lle in Jafa (Palastina) in den
Jahren 1907—1911 einschliefilich. (Med. Elinik. 1916.8.1089.)
Wertyolle Mitteilungen fiber die Gesundheitsyerbfiltnisse in Pa-
iastina. Sehr hanfig sind Malaria, Dengue, Inflaenza, Blennorrhoe,
Milz- und Leberkrankheiten, Leberabszesse. Hiufig sind Diphtheric,
Maseru, Scharlach, Pocken, Typhus, Rfickfallfieber, Cholera nostras,
Ruhr, Geschlechtskrankheiten. Selten sind Genickstarre, Fleckfieber,
Eiterfieber, Erysipel, Tetanus, Lupus, Lepra, Rotz, Milzbrand, Cholera.
Pest kommt nicht yor. Samtliche Schmarotzer sind yertreten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Tortlsch-van Vloten, H., Land und Volk des Innern der
Eantonproyinz in hygienischer Beziehung. (Arch. f.
SchiflFs- u. Tropenhyg. Bd. 19. 1915. S. 641.)
Unter der Bevdlkerung des Innern der Eantonproyinz, deren
Herkunft, Charakter und Bildung, Nahrung, Efirperpflege und Elei-
dung, Wohnungen, Landbau und Volkswirtschaft, soziale Sitten und
Unsitten kurz beschrieben werden, herrschen endemisch Pocken,
Beulenpest, Lepra, Tuberkulose, Ruhr, Tetanus, Beriberi, Dengue,
Malaria (namentlich Tertiana benigna), Masern, Scharlach, Lues,
Gonorrhoe, Eeuchhusten, Trachom und Elefantiasis. Epidemisch
treten auf Diphtherie, Cholera, Typhus, Sprue und Eala-Azar.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Gorgas, W. C., Tropical sanitation in its relation to
i general sanitation. (Journ. of the Americ. med. Ass. Vol.65.
. 1915. 8. 2207.)
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Malaria.
369
Kurzer geschichtlicher Ruckblick fiber die groBen Fortschritte
•der Erankheitsbekfimpfung in den Tropen in den letzten beiden Jahr-
zebnten, haaptsachlich anf Grand eigener Erfahrnngen in Cuba and
Panama. Es wird daran erinnert, daB selbst in Spanien zn Aufang
deg vorigen Jabrhnnderts in manchen Jahren noch 50—60000 Men-
schen an Gelbfieber starben; daB kriegeriscbe Unternehmungen in
den Tropen far unmdglich galten, weil erfahrangsgem&B fast die ge-
-samte Streitkraft in knrzer Zeit den Tropenkrankheiten erlag. Dnrcb
die grnndlegenden Forschnngen in Havana wnrde die Ubertragnng
des Gelbfiebers dnrch die Stegomyiaweibchen ermittelt, and damit
die Bek&mpfang der Erankheit ermoglicbt. Ahnlich liegt es bei der
Malaria. Die gnten Erfolge, die am Pauamakanal mit der Darch-
fiihrung der gesundheitlichen Mafinahmen erzielt warden, finden, wie
man hier ans bernfenem Munde bfirt, ihre Erklfirnng znm wesent-
lichen Teile aber anch darin, daB den Arbeitern daneben sehr gate
Ldhne gezahlt warden, die es ihnen erleichterten, ibr Leben alien
gesandheitlichen Forderangen entsprechend einznrichten. Diese Fest-
stellung verdient ganz besondere Beachtnng. Fur die Zakunft muB
eine weitscbauende, zielbewafite Erankheitsbek&mpfung auch die Be-
strebnngen fur aaskdmmliche Arbeitslobne unter ibre Hauptarbeits-
ziele mit anfnebmen. Auskommliche Arbeitsldhne sind die selbst-
verstfindliche Voraussetznng and Grundbedingang far eine zweck-
m&fiige Gesandheitspflege anter den Massen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kfilz, Kriegsmalaria. (Munch, med. Wochenschr. 1917. S. 127.)
Ratsclilfige znr Behaudlung und Verhutung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Xeer, Alexander, Die Malaria in Ostprenfien. Inang.-Diss.
Ednigsberg 1916.
Verf. gibt zaerst einen karzen Uberblick fiber das, was fiber die
Malaria in Deutschland and den angrenzenden Teilen RaBlands, ins-
besondere in Riga, in der letzten Zeit bekannt geworden ist Hieranf
stellt er die Angaben zosammen, die im „Gesandheitswesen des
preafiischen Staates", von seiten des Militars und von ostpreafiiscben
Aatoren verfiffentlicht warden. Um den gegenwfirtigen Stand zu
•ermitteln, wnrde eine Umfrage an alle Ereis&rzte and zahlreiche
altere praktische Arzte der Provinz gerichtet. Es ergab sich, daB
<lie Erankheit bis 1880 in Ednigsberg and in der Provinz recht ver-
breitet war, von da aber sehr stark abgenommen hat, so daB nor
nehr vereinzelte F&Ue vorkommen. Dabei ist Anopheles offenbar
.Mnfig. Weiter werden Vermntangen fiber die Ursache des Rttck-
. gauges der Erankheit angestellt. Gegen eine Yerbreitung dnrch
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360
Malaria.
zurhckkehrende Soldaten warden bereits zu Anfang 1916 alle m8g-
lichen Mafinabmen getroffen, insbesondere exakte Diagnosestellung^
und grttndliche Bebandlung. Kifikalt (Kflnigsberg).
Bahrenbnrg, L. P. H., Malarial fever. Recent appearance
at Galveston, Tex. (Public Health Reports. Vol. 30.1916. p. 3657.)
Galveston Island war frflher frei von Malaria nnd von Anopheles.
Dnrch einen grofien Sturm am 16. August 1915 wurde eine Anzahl
Anophelesmiicken von dem benacbbarten Festland von Texas herQber-
geweht, nnd seit jener Zeit sind eine Reihe schwerer Malariaerkran-
knngen vorgekommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Wick, Willy, Uber Malariagefahren and ihre Verhfitung.
(M&nch. med. Wochenschr. 1916. S. 1777.)
Eurze Mitteilung uber Vorbeugnng and Nachbehandlang der
Malaria, die nicht zu frUh abgebrochen werden dQrfen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hintze, Zur Theorie des Schwarzwasserfiebers. (Deutsche
med. Wochenschr. 1916. S. 1186.)
Es lafit sich zeigen, dafi die hamolytische Kraft von Chinin-
salzen dnrch strahlende Energie erhSht wird; Sonnenlicht ist starker
wirksam als Bogenlicht. Hiernach ist m5glicherweise eine der Ur-
sachen fdr die als Schwarzwasserfieber bezeichnete Hamoglobinurie
in dem Einflufi der strahlenden Energie zn suchen, wobei das in den
roten Blntkdrperchen vorhandene Chinin and die dnrch die Malaria*
plasmodien erzeugten Abbanprodukte des Hamoglobins als sensibili-
sierende Substanzen dienen kSnnten. Langer (Charlottenburg).
Zweig, Walter and Matko, J., Das Verhalten der mononnkle-
aren Leukocyten bei der Malaria. (Wien.klin.Wochenschr.
1916. S. 1328.)
Die Verff. sahen nach Chinininjektion bei Malariakranken Zell-
teilungen der Mononuklearen im fliefienden Blute, nnd zwar 5-6-
Stunden nach der Injektion. Gildemeister (Posen).
Swellengrebel, N. H., t)ber die sogenannte „intraglobniare
Konjngation" bei den Tropikaparasiten. (Arch.f.Schiffa-
n. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 423.)
Mannaberg hatte zuerst bei Fallen von Malaria tropica in
den Erythrocyten Entwicklungsstadien des Parasiten beobachtet, die
dnrch zwei aneinandergeschmiegte Ringe charakterisiert waren. Daa
die beiden Ringe trennende Plasmaseptnm wurde oft so undeutlich,
dafi die beiden Ringe miteinander zn verschmelzen schienen, and.
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Malaria.
361
Mannaberg den Vorgang einer Kopulation gleicbsetzte. Nach der
Annahme von Craig, welcher diese Erscheinungen bestfitigen konnte,
sollte das Produkt der Konjngation einen Parasiten darstellen, der
Anfierlich grofie Ahnlichkeit mit einem jungen Gameten aufweist,
dessen Eern aber die doppelte Grofie hat. Die in der vorliegenden
Arbeit mitgeteilten Untersuchungen des Verf. fiihren zu einer anderen
Dentnng des geschilderten Befundes. Durch das Anffinden von kern-
losen, frei im Blutkdrperchen liegenden Oder noch mit der Mutter-
zelle verbundenen Bingen und durch die Vergleichnng mit den Be-
fan den an anderen Parasiten gelangte er zu der Ansicht, dafi die
sogenannte „intraglobulare Konjngation" nicht als Verschmelzung
anfznfassen sei, sondern vielmehr als Zerfall, der als Knnstprodukt
durch Zerreifiang w&hrend der Preparation entstanden ist.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Lawson, Mary R., Distortion of the malarial parasite. An
interpretation of „Plasmodinm tenue" (Stephens).
(Jonrn. of experim. Med. Vol. 24. 1916. p. 291.)
Die von Stephens als Plasmodium tenue beschriebene Form
ist kein neuer Parasit, sondern ein Deformierungsprodukt eines ge-
‘wbhnlichen Malariaparasiten.
Gegen einen neuen Parasiten spricht ihr Vorkommen bei alien
bekannten Malariainfektionen und in alien Entwicklungsstadien des
Parasiten.
Dafi es sich um Deformierungsprodukte handelt, geht daraus
hervor, dafi sie manchmal nur in einem von zwei korrespondierenden
Ausstrichen vorhanden sind, haufig nur an manchen Stellen des
Praparates sich linden und oft an den einzelnen Stellen alle in einer
Bicbtung verzogen sind.
Die Deformierung kann entweder nur den Kern Oder nur das
Cytoplasma oder beide betreffen. Die BlutkSrperchen, auf denen die
deformierten Parasiten liegen, sind gewbhnlich nicht Oder nur wenig
verzogen. Es erkl&rt sich dies durch die von Verf. immer wieder
behauptete extrazellulkre Lagerung der Parasiten.
Kurt Meyer (Berlin).
Hallenberger, Ein Verfahren zum Nachweis sp&rlicher
Malariaparasiten. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1600.)
Dnrch wiederholtes Ansschleudern des mit Natrinmcitrat ver-
setzten Blutes gelingt eine Anreicherung der parasitenhaltigen Blut-
kfirperchen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Lipp, Hans, Zur Technik der Blntnntersnchung bei Ma¬
laria. (Mfluch. med. Wochenschr. 1916. S. 1716.)
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362
Malaria.
Vorschlfige fur die Ausfilhrung der F&rbnng bei Massenunter-
suchungen. W. H. Hoffmann (Wilbelmshaven).
t. Stejskal, Karl, Uber intravenfise Ghinininjektion bei
Malaria. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1174.)
Verf. berichtet fiber gfinstige Erfolge, die er bei 50 Malaria-
fallen (Tertiana) nach intravenfisen Injektionen yon Chininnm bihydro-
chloricnm Oder bisnlfuricnm beobachtet bat; ersteres bat sich am
besten bew&hrt, letzteres vernrsacht leicht kleine Hautnekrosen.
Gildemeister (Posen).
Stein, Benno, Malariaparasiten und Neosalvarsan. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 1071.)
Tertianaparasiten werden darch das im Blute kreisende Neo¬
salvarsan in ziemlich grober Weise angegrififen. lm Gegensatz zum
Cbinin scheint das Salvarsan die Plasmodien aller Entwicklungs-
stadien zerstdren zu kfinnen. So erklfirt es sich, warum die Appli-
kation auf der Fieberhfihe die Dauer des Anfalls abzukfirzen and
sogar vfillige Heilung Oder doch l&ngere Latenz zn bringen vermag.
Aber nicht alle Parasitenexemplare fallen dem Mittel in gleicher
Weise zam Opfer; manche kfinnen durchhalten nnd nach regelm&fiig
vor sich gehender Entwicklung einen zweiten, wenn auch unvoll-
kommenen Anfall veranlassen, der oft, aber keineswegs iramer auch
der letzte ist. Es hat den Anschein, als ob jene Exemplare, die sich
znnachst darchschlagen, durch das im Organismns einige Zeit krei¬
sende Salvarsan dann endgfiltig zerstfirt werden. Anders wohl steht
es mit den Spatrezidiven, die erst einige Wochen nach der Injektion
des Salvarsans kommen; hier sind wahrscheinlich solcbe Generationen
im Spiele, die sich in inneren Organen verborgen hielten.
Gildemeister (Posen).
Lackmann, Theodor und Wiese, Otto, Uber Optochin bei
Malaria tertiana. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. 8. 1463.)
Die Optochinbebandlung bewahrte sich bei Malaria. Es wurden
tfiglich 5mal 0,2 g gegeben, 7 Tage lang. Keine Nebenwirkungen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
King, W. V., Experiments on the development of malaria
parasites in three american species of anopheles.
(Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 703.)
Verl liefi Exemplare von Anopheles punctipennis, A. quadric
maculatus nnd A. crucians an Malariakranken saugen nnd unter-
snchte sie darauf, ob sich die Parasiten in ihnen entwickelten.
Yon 7 A. pnnctipennis, die mit Tertianablnt geffittert waren.
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Malaria. 303
zeigten 6 (85 Proz.) Entwicklongsformen des exogenen Zykius, von
20 mit Perniciosablut geffitterten 4 (20 Proz.).
Bei A. qaadrimaculatus kam der Tertianaparasit unter 12mal
8mal (66 Proz.) zor Entwicklung, der Perniciosaparasit 3mal unter
ldmal (15 Proz.).
A. crucians wurde nur mit Tertianablut gefuttert. Entwicklungs-
formen warden bei 9 unter 12 (75 Proz.) geffitterten Mficken gefunden.
AUe drei Anopheles-Arten kommen also als Malariafibertr&ger
in Betracht. Fur den Tertianaparasiten scheinen A. punctipennis
nnd qaadrimaculatus gleich empfanglich zu sein, w&hrend beim Per-
niciosaparasiten A. crucians die grfiBte, A. qaadrimaculatus die ge-
ringste Empfanglichkeit zeigte. Kurt Meyer (Berlin).
Mitzmain, M. Bruin, Anopheles punctipennis Say. Its re¬
lation to the transmission of malaria. — Report of
experimental data relative to subtertian malarial
fevers. (Public Health Reports. Vol. 31. 1916. p. 301.)
Anopheles punctipennis Say ist in den Vereinigten Staaten weit
verbreitet. Es warden Versuche angestellt, urn zu ermitteln, ob diese
Mficken an der Ubertragung der Malaria beteiligt sind. Bei mehr
als 200 Mficken, die man an Malariakranken saugen lie6, war keine
Infektion der Tiere festzustellen, und es gelang nicht mit ihnen, die
Krankheit auf Gesunde zu fibertragen. Bei Vergleichsversuchen mit
Anopheles quadrimaculatus warden 14 Proz. und mit Anopheles cru¬
cians 33 Proz. Dbertragungen erzielt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Werner, H., Beobachtungen fiber Anophelenvorkommen
in der Nahe menschlicher Ffikalien. (Arch. f. Schiffs- u.
Tropenbyg. Bd. 20. 1916. S. 444.)
Nach den Beobachtungen des Verf. im Jahre 1916 zeigten die
Anophelen in den Sumpfgebieten WeiBruBlands besonders im Frfih-
jahr im auffalligen Gegensatz zu den vie! zahlreicheren Culexmficken
eine ausgesprochene Vorliebe ffir Latrinen. Licht und Windverhfilt-
nisse scheinen hierbei keine Rolle zu spielen, vielmehr scheint ledig-
lich der Geruch menschlicher Fakalien eine besondere Anziehungskraft
auf die Anophelen auszufiben. Aus dem Gesagten ergeben sich ohne
weiteres besondere Schutzmafinahmen durch mfickensichere Eindeckung
bzw. Ausspritzen der Latrinen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Zollenkopf, Eine neue, dem Wecbselfieber ahnliche Er-
krankung. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. p. 1034.)
Es bandelt sich um ein Fieber, das fihnlich wie bei Malaria
unter Schfittelfrost auftritt und meist schnell verschwindet, um
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364
Trypanosomiasen.
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nach einigen Tagen wieder aufzatreten. Die fieberfreien Inter-
yalle liegen noch nicht fest. In den roten Blutkfirperchen findet man
im Fieberanfall bei May-Grfin wald-Ffirbung feine biane Pfinkt-
chen nnd St&bchen, meist 8—12 in einem Blntkdrperchen. N&heres
ist noch nicht ermittelt. Langer (Charlottenbnrg).
Sergent, Edna, et B6guet, M., De l’immunite dans le paln-
disme des oiseaux. -Les pigeons gu6ris de l’infection
k Haemoprotens colnmbae ne sont pas immunisds
contre elle. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 21.)
2 Tanben, die im Jahre 1906 experimentell mit Haemoprotens
colnmbae infiziert worden waren, beherbergten die Parasiten bis 1910
in ihrem Blute. 3 Jahre spater, nachdem in der Zwischenzeit Para¬
siten im Blnte niemals nachweisbar gewesen waren, warden die
beiden Tanben erneut mit Erfolg mit H. colnmbae infiziert. Die
Tanben waren also nicht immun geworden. Gildemeister (Posen).
Mayer, M., Klinische Beobachtnngen aus der Kranken-
abteilnng des Instituts fur Schiffs- und Tropen-
krankheiten. (Arch. f. Schiffs- n. Tropenkrankh. Bd. 20. 1916.
S. 471.)
Verf. berichtet fiber einen Fall von Trypanosomiasis mit arsen-
festem Stamm, behandelt nnd klinisch geheilt mit Tartarus stibiatns,
nnd fiber eine frische Trypanosomeninfektion, die durch Abortiv-
behandlnng mit Atoxyl zur Heilung gebracht wurde.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Bitz, Hans, Uber Rezidive bei experimenteller Trypano¬
somiasis. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. 8. 397.)
Verf. hatte in frfiheren Untersuchungen fiber Rezidive bei ex¬
perimenteller Trypanosomiasis (Deutsche med.Wochenschr. 1914. Nr. 27)
eine praktisch als nnbegrenzt zu bezeichnende Variationsffihigkeit
der Trypanosomen feststellen kfinnen, die sich in dem Anftreten einer
sehr grofien Zahl immnnisatorisch verschiedener Stain me ftufierte.
Andererseits wurde das Vorkommen von sog. Mischstfimmen nach-
gewiesen, d. h. solchen Stfimmen, die sich aus mehreren immunisato-
risch verschiedenen Individuen zusammensetzten. Zur Vervollstfindi-
gung dieser Ergebnisse hat Verf. weitere Versuche an Kaninchen
ansgeffihrt, bei denen die Infektion mit Tiypanosoma brucei durch
einen auBerordentlich chronischen Verlanf charakterisiert ist Durch
gegenseitige Auswertung der taglich abgeimpften nnd in M&use-
passagen getrennt gebaltenen Stamme nach der von Ehrlich ans-
gearbeiteten Methode liefi sich feststellen, dafi nach der Krise im
Bestande des Kaninchenblutes an Trypanosomen jeden Tag Ver-
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Trypanosomiasen.
365
andernngen vor sich gehen, die teils auf das Auftreten nener Formen,
teils aof das Verscbwinden bereits aufgetretener Individnen znrfick-
zuffihren sind. Alle Stfimme haben mit dem zurlnfektion benutzten
Ausgangsstamm keinerlei immunisatorische Beziehung, sie sind also
yerschieden and tatsachlich als Rezidivparasiten anzusehen. Die
Trypanosomenerkrankungen mfissen demnach als typisch rezidivierende
Erkranknngen aufgefaBt werden, indem sich das kliniscb scheinbar
einheitlicbe Rezidiv aus einer nniibersehbaren Anzahl von Teilrezi-
diven zusammensetzt, wobei die erwEhnten MiscbstEmme eine aus-
scblaggebende Rolle spielen. Der Mechanismns der Rezidivbildnng
wird durch die yon Ehrlich nachgewiesene groBe Variability der
Parasiten beherrscht, wodnrch letztere befahigt werden, sich der
Wirknng der AntikSrper durch Bildung nener Rassen zu entziehen.
Verlauf und Daner der Erkranknng werden vornehmlich bestimmt
durch die Zahl der Variationsmdglichkeiten, die bei einzelnen Er-
krankungen (Rekurrens) beschrEnkt, bei anderen, besonders bei den
Trypanosomenerkrankungen unerschbpflich sind. Im ersten Falle
kommt es bei normaler Antikorperbildung durch ErschSpfung der
Variationsmdglichkeiten zur Heilung, im zweiten Falle tritt iufolge
der ErechOpfung der antikdrperbildenden Krafte des Organismus der
Tod ein. W. Gaehtgens (Hamburg).
Platan, Lilli, Untersuchungen fiber die trypanozide Sub-
stanz des menschlichen Serums bei Gesunden nnd
Leberkranken. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 81.
1916. 8.401.)
Die eingehenden Untersuchungen der Verf. fiber die trypanozide
Substanz des menschlichen Serums yon Gesunden und Leberkranken
ffihrten zu folgendem Ergebnis:
1. Der Gehalt des menschlichen Serums an trypanoziden Sub-
stanzen unterliegt auch beim anscheinend Gesnnden nicht unbetr&cht-
lichen Schwankungen.
2. Beim Heilungsprozefi der experimentellen Trypanosomen-
infektion durch menschliches Serum sind spezifische trypanozide
ImmunkOrper beteiligt Bei der Beurteilung des trypanoziden Titers
des menschlichen Serums ist die Interferenz dieser KSrper wesentlich
in Betracht zu ziehen.
3. Bei zirkumskripten Leberaffektionen ist der trypanozide Gehalt
des menschlichen Serums nicht yerringert.
4. Bei schwer ikterischen Individnen sind die trypanoziden Sub-
stanzen des menschlichen Sernms hochgradig yerringert, h&ufig sogar
yfillig verschwunden.
5. Der Znsatz yon Gallenmengen zu wirksamem menschlichen
Serum im Reagenzglase bringt momentan die trypanozide Sernm-
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366
Trjpanoaomiaaen.
snbstanz zum Verschwinden. An diesem Prozefi sind die Tanrocholate
nicht beteiligt.
6. Bei diffusen Leberprozessen, die ohne Ikterus einhergehen,
sind die trypanoziden Substanzen im Seram nnr dann terringert,
wenn die Krankheit sicb ihrem Ende nahert.
7. Das momentane Verschwinden der trypanoziden Snbstanz ans
dem Seram bei Gallenzasatz and das Fehlen der trypanoziden 8toffe
im chol&mischen Seram ist mit Riicksicht darauf, dafi die trypanozide
Snbstanz einen pbysiologischen KSrper des menschlichen Serums dar-
stellt, fttr das VerstSndnis der cholfimischen Intoxikation von Be-
deatang. Schill (Dresden).
Teichmann, Ernst, Mischinfektionsversache mit Trypano¬
some n. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916.
S. 511.)
Verf. beschaftigte sich mit der Frage, ob bei Mischinfektionen
mit gleich viralenten Naganastammen eine Entmischnng stattfindet,
wie sie R. Oehler bewirkt hatte, indem er Zweige eines Nagana-
stammes gegen Salvarsan, bzw. gegen Tartarus stibiatus festmachte,
w&hrend ein dritter Zweig unbehandelt and dementsprechend arznei-
empfindlich blieb. Bei Mischnng je eines arzneifesten mit dem arznei-
empfindlichen Zweige, Uberimpfong anf Mause and Weiterzfichtung
in diesen Tieren ergab sich im Laafe der Passagen eine Entmischang
der Trypanosomen, and zwar stets so, dafi die arzneifeste Komponente
der Mischinfektion allmahlich verschwand.
Die vom Verf. nnternommenen Versache ergaben folgendes:
1. Bei Mischinfektionen mit zwei gleich yiralenten akaten Nagana¬
stammen entmischen sich im Laafe weniger Passagen darch Manse
die beiden Eomponenten.
2. Die Entmischang kann darch Unterdrackang der einen oder
der anderen Komponente erfolgen.
3. Empfindlichkeitsnnterschiede der Eomponenten gegen Arsazetin
iiben anf die Richtnng, in der die Entmischang vor sich geht, keinen
bestimmenden Einflnfi.
4. Die Entwicklnng zweier gleich yirulenter akater Nagana-
st&mme wird anch dann nicht hintangehalten, wenn das Herzblat
der mischinfizierten Manse znr Dberimpfung verwendet wird.
5. Bei Mischinfektionen mit bei Maasen chronischen Krankheits-
verlauf erzeugenden Trypanosomenstammen (Trypanosoma bracei and
Trypanosoma congolense) tritt infolge der dabei stattfindenden Re-
missionen eine Entmischang der Eomponenten nicht ein.
6. Aasnahmsweise kann eine Entmischang stattfinden, wenn die
eine der beiden Eomponenten bei der Uberimpfang zwar weiter fiber-
tragen wird, aber nicht angeht. Schill (Dresden).
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Tryputosoiniasen.
367
foreran, A., L’agent da debab d’Alg6rie est le Trypano¬
soma soudanense (Laveran). (C.r. Acad.desSciences. Vol. 158.
1914. p. 93.)
Nachdem Vert frfiher festgestellt hatte, dafi zwei Rinder, die
«ine Infektion mit dem Erreger des Debab, einer Erkrankung der
algerischen Dromedare, iiberstanden hatten, sich gegenfiber einer
Infektion mit Trypanosoma soudanense refrakt&r rerhielten, wies er
Jetzt nach, dafi eine Ziege, die ron einer Infektion mit Tr. soudanense
geheilt war, auch gegen fiber dem Erreger des Debab immun war.
Die Identitat beider Virusarten ist damit endgfiltig bewiesen.
Kurt Meyer (Berlin).
Holler, Die Ubertragung des Trypanosoma theileri
Laveran 1902. Vorlfiufige Mitteilung. (Berl. tier&rztl.
Wochenschr. 1916. 8.457.)
Es wurde von verschiedenen Forschern, z. B. von Knuth und
Rauchbaar, vermutet, dafi der in der Uberschrift bezeichnete harm-
lose, nnter den Hausrindern weit verbreitete Blutparasit mit den
Flagellaten im Zusammenhange steht, die bei einigen Bremsenarten
in der Wand des Enddarmes sich vorfinden. Derartige Flagellaten-
wirte sind die Bremsenarten: Tabanus, Pangonia und Hfimatopoda.
Als Versuchsobjekte dienten dem Verf. 15 im Grunewald ge-
fangene Bremsen mit drei Augenbinden, die von Grfinberg als
Tabanus glaucopis Meigen bestimmt warden. Es ist dasselbe
Insekt, in dem Leger seine „Chrithidia sabulata" fand. Bei der
Sektion der Bremsen fand sich hinter der Einmundung der Mal-
pighischen Gefafie im Dunndarm ein dichtes Flagellatenpolster, die
von L6ger beschriebene Art. Gestalt gerstenkornartig mit dem
Blepharoplasten am Hinterende. Von hier aus zieht eine zarte,
schwer farbbare Geifiel zu der angehefteten Vorderspitze. Diese
Formen betrachtete der Vert als die sog. kleinen (metazyklischen)
Trypanosomen des Tryp. theileri.
Die Herstellung von Kulturen der Flagellaten gelang auf fol-
gende Weise: Waschen eines 1 mm langen Stuckes des Enddarmes
in Bouillon, Verbringen desselben auf einen sterilen Objekttrfiger,
Zerpressen des Darmstfickchens mit einem sterilen Deckglas, Zusatz
von etwas N&hrbouillon mit der Spritze und Absaugen der flagellaten-
haltigen Flfissigkeit, Beschicken des Kondenswassers von Dextrose-
ziegeublutagarrohrchen mit je 5 Tropfen der Aufschwemmung, des-
gleichen von 4 ZiegenblntbouillonrOhrcben. In 4 von den RShrchen
beider Nahrbodenarten entstanden nach einer Woche reichbewachsene
Kulturen der wohlbekannten Kulturflagellaten der Rindertrypano-
aomas. Diese Formen konnten vom 3. Tage ab festgestellt werden.
Vom 7. Tage ab gelangen Subkulturen.
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368
Tryp&nosomiasen.
Yerf. berichtet weiterhin uber ein Verfahren, die Trypanosome®
von der h&ufig anftretenden Bakterienverunreinigung zu trennen.
Bakterienrasen, die Flagellatenrosetten enthalten, werden auf einen
sterilen Objekttr&ger heraasgefischt. Wegen der ihnen eigentfim-
lichen Klebrigkeit haften die Bosetten am Glase nach 5—10 Minnten
fest Der Objekttrager wird sodann mit steriler Bouillon abgespfilt,
worauf man die Bosetten mit einer Platinose Oder Eekordspritzen-
kanfile abschabt, in etwas Bouillon verteilt nnd in Blutagarrohrche®
einsat Das Kondenswasser wird alsdann auf frische Pferdeblutagar-
platten ansgestrichen, auf denen nach 6—7 Tagen die Trypanosomen-
kolonien tautrfipfchenartig zwischen den viel grfifieren Bakterien-
kolonien zutage treten. Der Nahrboden darf jedoch hfichstens 1 Proz..
Agar enthalten.
Yerf. glanbt ans seinen Yersnchen schliefien zu dfirfen, dafi auch
die Flagellaten in anderen Bremsenarten als Entwicklnngsformen
des Bindertrypanosomas zu betrachten sind. Ferner ist durch den
Zfichtungsversuch festgestellt, dafi das Bindertrypanosoma nicht rein
mechanisch durch Tabanus glaucopis Meig. fibertragen wird, sondern
dafi es in der Bremse eine Entwicklung durchmacht, bei der es
zur Bildung von cysten&lmlichen Buheformen kommt.
Carl (Karlsruhe).
Teichmann, Glossinen und Trypanosomen. (Deutsche med..
Wochenschr. 1916. S. 1437.)
Antrittsvorle8ung. L a n g e r (Charlottenburg).
Iturbe, Juan and Gonzalez, Eudoro, A new trypanosoma of
the Yampirops lineatus. Caracas, Yenezuela, 1916.
Kurze Beschreibung eines neuen Trypanosoma, das in Yenezuela
im Blute einer Fledermaus gefunden ist. Die Yermehrung geht in
den Lungen vor sich, ahnlich wie das von Chagas fur Trypanosoma,
cruzi beschrieben. Als Bezeichnung wird Trypanosoma lineatum vor-
geschlagen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Darling, Samuel T., The endotrypanum of Hoffmann’s
sloth. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. Yol. 7. 1916. p. 80.)
Das Endotrypanum schaudinni des Faultieres ist ein Beispiel
eines H&moflagellaten vom Crithidiatypus, der in die roten Blut-
kfirperchen eines Saugetieres eindringt. Auf Grund einer in Panama
gemachten Beobachtung wird fiber den Schmarotzer und seinen Ent-
wicklungskreis eingehend berichtet Die Untersuchungen sind jedoch
noch zu keinem Abschlufi gebracht
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Leishmaniosen.
369
Yakimoff, W. L. et Schockov, N. F., Leishmaniose cutan6e
(bouton d’Orient), au Turkestan russe. (C. r. Soc. de Biol.
T. 78. 1915. p. 107.)
Nach dem Bericbte der Verff. ist die durcb Leishmania tropica
Terursachte Orientbeule in Russisch - Turkestan recht hfiufig. Es
warden zwei verschiedene Formen, grofie und kleine, der Parasiten
beobachtet. Verimpfung auf weifie Mause ergab positive Ergebnisse.
Tberapeutisch erwies sich Methylenblau als wirksam.
Gildemeister (Posen).
Laveran, A., Les leishmanioses chez les animaux. (Ann.de
l’lnst Pasteur. Vol. 28. 1914. p. 823 u. 885; Yol. 29.1916. p. 1 u. 71.)
Die natiirliche Leishmaniose des Hundes, die in alien Gegenden,
wo das Mittelmeer-Kala-Azar endemisch ist, vorkommt, zeigt bezfig-
licb der Symptome, der Entwickluug und der pathologischen Anatomie
die grfifite Ahnlichkeit mit der kiinstlich durch Verimpfung der
Leishmania infantum hervorgerufenen Leishmaniose.
Wenn diese Tatsache auch mit Wahrscheinlichkeit fur die Iden¬
tity beider lnfektionen spricht, so bestehen doch noch einzelne
dunkle Punkte, so dafi die Haufigkeit der Hunde- und Kinder-Leish-
maniose nicht parallel geheu und dafi in Indien die Hundeerkrankung
nicht vorkommt, wobei allerdings zu bertieksichtigen ist, dafi das
indische Kala-Azar sich .schwieriger auf den Hund iibertragen l&fit
als das Mittelmeer-Kala-Azar. Wahrscheinlich werden diese Punkte
sich aufklfiren, wenn fiber die Verbreitungsweise der Leishmanien
mehr bekannt ist
Die experimentelle Infektion des Hundes, der Makaken und der
weifien Mans gelingt sowohl mit Leishmania donovani wie mit L.
infantum. Ffir die Trennung beider Arten kann man sich also nicht
mehr darauf berufen, dafi die ffir die eine Art empfanglichen Tiere
sich gegenfiber der andei'en refraktfir verhalten. Allerdings ist der
Hund weniger empf&nglich fur das indische als ffir das Mittelmeer-
Kala-Azar und beim Affen lassen sich mit L. donovani der Orient-
benle ahnliche Hantverfinderungen hervorrufen, was mit L. infantum
bisher nicht gel un gen ist
Ein gegen Mittelmeer-Kala-Azar immun gewordener Affe liefi
sich auch mit Virus des indischen Kala-Azar nicht mehr infizieren.
Diese Beobachtung liefert ein wichtiges Beweisstfick ffir die Identity
beider Erkrankungen, steht aber bisher noch allein.
In der Literatur sind einige Fille von natfirlicher Hautleishma-
niose des Hundes beschrieben, die anscheinend auf L. tropica zurfick-
zuffihren sind. Ob die amerikanische Leishmanie eine besondere Art
darstellt Oder nur eine Variet&t der L. tropica ist, bleibt noch fest-
zustellen.
Erste Abt. Ref. Bd. gi;. No. 15/16. 24
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370
Leishmanioseii.
Die L. tropica, die auf den Hand, den Affen, die weifie Maas
and einige andere kleine Nager Qbertragbar ist, raft bei diesen
Tieren lokalisierte Verfinderungen hervor, die beim Hand and Affen
die grdfite Ahnlichkeit mit der Orientbeule des Menschen haben. Bei
der Mans werden dnrch intravenose oder intraperitoneale Injektion
nicht selten Allgemeininfektionen ohne Lokalerscheinongen hervor-
gernfen, die mit den darch L. infantum Oder donovani erzeugten
identisch sind. Da andererseits bei Affen in einigen Fallen darcb
das Viras des indischen Kala-Azar der Orientbeale ahnliche lokale
Affektionen hervorgerufen warden, so darf man die Frage aufwerfen,
ob die L. tropica nicht nur eine Varietat der L. donovani Oder L. in¬
fantum ist, die sich an abweichende Lebens- and Ubertragungsbedin-
gungen angepaBt hat. Darch Versache fiber wechselseitige Immanitfit
wird sich diese Frage klfiren lassen.
Auch darch weiteres Stadium der Parasiten der Eidechsen sowie
der Flagellaten and anderen Parasiten blatsangender Insekten wird
die noch so dankle Frage der Atiologie der Leishmaniosen ihrer
LSsung nfiher gebracht werden. Kurt Meyer (Berlin).
Chatton, Edouard et Blanc, Georges, Existence de corps
leishmaniformes dans les h6matoblastes d’un Gecko
barbaresque, Tarentola mauritanica L. Gauth. (C. r.
Sue. de Biol. T. 77. 1914. p. 430.)
In den roten Blutkflrperchen einer Geckotidenart, Tarentola mauri-
tanica, fan den sich zahlreiche leishmaniaahnliche Gebilde; auBerdem
waren im Blate Hfimogregarinen and vereinzelte Trypanosomen, Tr.
platydactyli, nachweisbar. Gildemeister (Posen).
Laveran, A., Nouveanx faits tendants A demontrer qae
le kala-azar m6diterraneen doit etre identify an
kala-azar indien. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914.
p. 1060.)
Macacusaffen lieBen sich mit dem Virus des Mittelmeer-Kala-Azar
in 66,66 Proz., mit dem des indischen Kala-Azar in 75 Proz. infizieren.
Bei Hunden waren die entsprechenden Zahlen 84,84 and 70 Proz.
Bei Mausen kam es nach intraperitonealer Infektion mit Mittelmeer-
virns in 21 von 26 Fallen zar Allgemeininfektion, bei Infektion mit
indischem Virus in 3 von 7 Fallen.
Alle Tierarten sind also far beide Vira empfanglich, die Affen
anecheinend etwas inehr fur das indische, Manse and Hande ffir das
Mittelmeerviras. Die Identitfit beider Virusarten ist damit aber noch
nicht bewiesen.
Den Beweis lieferte erst der folgende Versuch. Ein Affe, der
eine Infektion mit dem Mittelmeerviras fiberstanden hatte and sich
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_ Origijial fram
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SpirochStosen.
371
gegen eine none Infektion mit diesem refrakt&r verhielt, erwies sich
auch als immun gegen eine Infektion mit indischem Virus, der ein
Kontrolltier in zwei Monaten erlag. Euxt Meyer (Berlin).
Knack, V., Bemerkung zu der Arbeit von Dr. M. Luft:
„t)ber eine Ruckfallfieber-Epidemie" inBd.77. Heft 5/6
dieser Zeitschrift. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916.
8.168.)
Die yon Luft beschriebenen Degenerationsstadien der RBckfall-
fieberspironemen sind schon von mehreren anderen Seiten als auch
im normalen Blut vorhandene, eigentumliche Gebilde erkannt worden,
fiber deren Entstehung und Art die Diskussion noch nicht geschlossen
ist, von denen aber feststeht, daB sie nichts mit patbogenen Mikro-
organismen zu tun haben. Gildemeister (Posen).
Priissian, Die Ubertragung der Rekurrens durch L&use.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1683.)
Einzelne L&use genugen in der Regel nicht zur Ubertragung
des Ruckfallfiebers, sondern es ist eine vollige Verlausung notwendig,
da die Ubertragung nicht durch den Stich, sondern durch Zer-
quetschen und Verreiben des spiroch&tenhaltigen Zwischentr&gers in
die Haut zustandekommt. Wenn die mit der Pflege von Kranken
betrauten Leute auf ihren Kdrper halten, ist die Ubertragungsgefahr
fftr sie nicht sehr grofi. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Sergent, Edm. et Foley, H., De la p6riode de latence du
spirille chez le pou infects de fi6vre r6currente. (C. r.
Acad, des Sciences. Vol. 159. 1914. p. 119.)
Eurze Zeit, nachdem L&use das spirillenhaltige Blut Rekurrens-
kranker aufgenommen haben, yerschwinden die Spirillen aus ihrem
Organismus, urn erst nach 8 Tagen wieder aufzutreten. Trotzdem
sind die Lause in dem spirillenfreien Stadium bei intraperitonealer
Injektion fur Affen infektids. Das Virus des Riickfallflebers kann
also, abgesehen yon der Spirillenform, noch eine andere sehr kleine,
ebenfalls virulente Form annehmen, und zwar sowohl im fieberfreien
8tadium beim Menschen, wie nach der Blutaufnahme bei der Laus.
Die Entwicklung dieser Form dauert in beiden Fallen 8 Tage. Das
Vorhandensein eines Entwicklungszyklus spricht zugunsten der Pro-
tozoennatnr der Rekurrensspirillen. Eurt Meyer (Berlin).
Sergent, Edm. et Foley, H., Des p6riodes de latence du
spirille chez le malade atteint de fi6yre rdcurrente.
(C. r. Acad, des Sciences. Vol. 168. 1914. p. 1926.)
Verff. prhften das Blut yon Rekurrenskranken im anfallsfreien
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372
Spirochltosen.
Zwischenstadium auf seine InfektiositSt dnrch Verimpfung anf Affen
tinier gleichzeitiger mikroskopischer Untersachnng aaf Spirillen.
Obwohl niemals Spirillen gefanden warden, erwies sich das Bint
stets als infektios. Die Inknbationsdaner war nm so kfirzer, ans
einem je spkteren Stadium des fieberfreien Intervalls das Blut
stammte. Das Virus muB also auch zwischen den AnfSUen im Blute
kreisen, and zwar offenbar in einer sehr kleinen, mikroskopisch nicht
erkennbaren Form. Kurt Meyer (Berlin).
Weltmann, Oskar, Beitrag znr Klinik der sogenannteu
Odemkrankheiten. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 877.)
Die Arbeit ist hauptsachlich von klinischem Interesse. Bezfiglich
der Atiologie der bei Gefangenen beobachteten Odemkrankheit ist
Verf. der Ans-icht, dad mit Wabrscheinlicbkeit eine infektiose Noxe
angenommen werden miisse, von der allerdings nicht mit Sicherheit
behanptet werden kann, dad sie mit der Rekurrensspirillose in einem
innigen Konnex steht. Gildemeister (Posen).
Knack, A. V., Znr Diagnose des Rekurrensfidems. Be-
merkungen znr Arbeit von Weltmann: Beitrag znr
Klinik der sogenannten Odemkrankheit. (Wien. klin.
Wochenschr. 1916. S. 1015.)
Weltmann hat erneut auf die Bedeutung des europ&ischen
Rfickfallfiebers als mogliche Ursache der sog. Odemkrankheit hin-
gewiesen. Verf. ist der gleichen Anschauung; erfordert, dad iiberall
da, wo Odemkrankheiten „aus nnbekannter Ursache" auftreten, neben
anderem stets eingehend auf Riickfallfieber untersucht wird und so
eventuelle, durch Riickfallfieber bedingte Odemzust&nde ausgeschlossen
werden. Zu diesem Zwecke ist es seiner Ansicht nach notwendig,
auder dem Blute des Kranken, dessen Untersuchung nur wkhrend
des Fieberanfalls Erfolg verspricht, auch die KleiderlSuse der Er-
krankten im QuetschprSparat auf Spirillen zu untersuchen und die
serologische Untersuchung des Blutserums des Kranken (Agglome-
rationsreaktion und Komplementbindungsreaktion) auszufuhren. (Die
L&useuntersuchung durfte jedoch nicht ausfiihrbar sein, da Kleider¬
lSuse heute bei Gefangenen, die einige Zeit in einem Lager sich
befinden, nicht mehr zu linden sind. Ref.) Gildemeister (Posen).
Hallenberger, Die Framboesia tropica in Kamerun. Aus-
ffihrungen fiber die Histopathologic der geschwfirigen
frambfisischen SpStformen und der Rhinopharyngitis
mutilans und deren Abgrenzung gegen tertiare Sy¬
philis. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenbyg. Bd. 20. 1916. Beiheft 3.)
Aus den Ausffihrungen des Verfi, welchen vorwiegend ein kli-
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□ rigiral fucm
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Piroplasmosen.
373
nisches und pathologiseh-anatomisches Interesse zukommt, geht her-
▼or, dafi das Vorhandensein bzw. das Fehlen der klassischen syphili*
tischen Gef&Bveranderungen sowohl beim syphilitischen Eondylom
and frambbsischen Papillom als auch bei den Sp&tformen der Syphilis-
Pram bOsiegroppe die ziemlich sichere Entscheidung zulftfit, welche
der beiden Krankheiten vorliegt. Die Rhinopharyngitis mutilans ist
auf Grand des positiven Ausfalls der Wassermannschen Reaktion
and des histopathologischen Befnndes in die Syphilis-Frambosiegmppe
einznreihen; da sie jedoch die klassischen syphilitischen GefaBver-
andernngen vermissen laBt, muB sie als eine Spatform der Frambbsie
aufgefafit werden. W. Gaehtgens (Hamburg).
Markoff, Wladimir N., Piroplasmose and andere blutpara-
sit&re Erankheiten der Hanstiere am Balkan. (Arch,
f. Schiffs- a. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 313.)
Von den blatparasit&ren Erankheiten der Haastiere beanspracht
die Pferdepiroplasmose eine besondere Beachtnng gerade wahrend
des Erieges, weil die kranken Tiere bei anscheinend leichter Form
von Piroplasmose bei jeder Anstrengung ernste Eomplikationen auf-
weisen. Die Pferdepiroplasmose kommt in Europa nicht nur in Italien
and in S3d- and Zentralruflland vor, sondern anch noch auf der
Balkanhalbinsel and ferner wahrscheinlich an den Ufern des Schwarzen
Meeres der in Europa und Asien gelegenen Lander. Als nnmittelbar
experimentell nachgewiesene TrSger der Seuche sind bis hente zwei
Zecken bekannt; anf der Balkanhalbinsel kommt nach den Erfah-
rnngen des Verf. nor der anch in SiidruBland festgestellte Derma-
centor reticnlatns in Betracht. Als Erreger der Erankheit hat Vert
den bekannten Blntparasiten vom Typus „Piroplasma bigeminum“
nachweisen konnen. Das Vorkommen freier Parasiten im Blute liefi
sich verhaitnismafiig oft beobachten. Die Mehrzahl der Parasiten
hatte ein birnfbrmiges bzw. kegelfbrmiges Anssehen, wobei sie bald
an der Spitze, bald an den breiten Enden verwachsen waren. Das
pnrpnrrote Chromatin bei F&rbung der Blntansstriche mitGiemsa-
LOsnng and Methylenblauborax (nach Man son) war nach Form,
GrSBe, Menge and Anordnnng sehr verschiedenartig. Nnr im Blnte
von 2 Pferden warden piroplasmakhnliche Gebilde gefunden, die kein
Chromatin aufwiesen, frei im Blntplasma zerstrent lagen and ver-
h<nismfifiig grfiBer als die echten Piroplasmoseparasiten waren, so
dafi es nnentschieden bleiben muBte, ob diese Formen als echte
Piroplasraoseerreger anfznfassen waren. Die Erankheit, deren kli-
nische Erscheinnngen im einzelnen geschildert werden, beginnt nach
einer 6—7tfigigen Inknbation mit Temperatnrerh&hnng and Form-
verandernng der Blatelemente, daaert 7 Tage bis zn 3 Wochen and
hat einen g&nstigen Verlanf. Die pathologisch-anatomischen Yer-
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874
Firoplasmosen.
anderungen der eingegangenen Tiere bestehen in allgemeiner An&mie
begleitet von Ikterus, w&sseriger, schwer gerinnbarer Beschaffenheit
des Blutes, verschieden stark ausgepr>en entz&ndlichen Ver&nde-
rungen der Brust- nnd Bauchorgane, sowie schweren Ver&nderungen
der Erythrocyten. Von prophylaktischen MaBnahmen kommen in
Betracht Anderung der Weide Oder Unterbringnng der Tiere im
Stall, Schutz vor Zecken nnd Vernichtnng der Zecken.
Die Rinderpiroplasmose tritt in alien Teilen Bulgariens auf nnd
wird nicht nnr von Ixodes ricinns ttbertragen, sondern anch dnrch
andere noch nicht bekannte Zeckenarten. Als Krankheitserreger
konnten zwei Typen von Blntparasiten beobachtet werden; die eine
Art war mit groBter Wahrscheinlichkeit als Babesia bovis anzu-
sprechen, wahrend sich die andere ihrer GrOfle nach mehr dem Typos
Babesia bigeminnm zn nahern schien. Auch die Schafpiroplasmose
kommt uberall auf der Balkanhalbinsel vor nnd verursacht der Schaf-
zucht sehr grofien Schaden.
Die Besch&lseuche ist dank der energischen Mafiregeln der Re-
giernng in Bulgarien fast vollig ansgerottet nnd tritt nur sporadisch
an der rum&nischen Grenze auf. Verf. hatte Gelegenheit, 8 kranke
Pferde genauer zu beobachten. Trypanosomen wurden im Blute nie-
mals angetroffen, ebenso blieben Impfungen von Kaninchen, Meer-
schweinchen, Mausen und Hunden mit defibriniertem Blot bei ver-
schiedener Applikationsart ohne Erfolg. Hingegen gelang es, bei der
mikroskopischen Untersuchung von Urethral- nnd Vaginalsekret zwei-
mal einzelne Trypanosomen nachzuweisen; auch in dem mikro¬
skopischen Praparat einer Quaddel wurde einmal ein Trypanosoma
gefunden. Die serologischen Methoden, von denen die Prazipitation
and die subkutane Injektion abgetoteter Trypanosomen in Anwendong
kamen, erwiesen sich nicht als zuverlassig.
SchlieBlich hat Verf. noch die auf dem ganzen Balkan verbreitete
Huhnerspirochatose, die durch die Zecke Argas persicus iibertragen
wird, beobachten kOnnen. Mit einem Immunserum, welches durch
die BehandluDg ewes Esels mit spirochatenhaltigem Blute gewonnei
worden war, liefien sich infizierte Hiihner am Leben erhalten. Hin¬
gegen trat bei anderen Tieren keine Besserung ein, so daB der Verf.
die heilende Wirkung des Serums zum Teil dem EinfluB des normalea
heterologen Serums zuzuschreiben geneigt ist.
W. Gaehtgens (Hamburg).
HarkofF, Die Pferdepiroplasmose. (Berl. tierarztl.Wochenschr.
1916. S. 689.)
Die Krankheit wurde vom Verf. zum ersten Male im Jahre 1912/18
in der Tiirkei, Mazedonien, Griechenland und Bulgarien festgestellt
und wird neuerdings in der bulgarischen Armee beobachtet Verf.
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Piroplasmosen.
375
uimmt an, daB die von Bilitzer nnd Marczynowsky in Sfid-
ruflland als Ubertrilger der Piroplasmose nacbgewiesene Zecke (Der-
matocentor reticulatus) auch anf dem Balkan diese Rolle spielt.
Verf. beobacbtete in Blntaasstrichen vom 5. Tage ab nach der
Infektion durch die Zecke „einfach-paarige Formen, Typns bigeminns,
birn- bzw. kugelformige Parasiten; ferner hatten diese ein elliptisches,
ring* nnd spindelartiges Ausseben". Die Parasiten entbalten in
ihrem Innern purpurrotes Chromatin in verschiedener Form und An-
ordnnng.
Anftreten des Leidens meist im Frfthjahr bei Weidepferden. Er¬
scheinungen : Fieber, GelbfSrbung der sichtbaren Schleimhaute, H&mo-
globinnrie, in schweren Fallen Petechien auf den Scbleimbaaten nnd
Odeme in der Sabkutis. Sterblichkeit 5—12 Proz.
Antopsie: Allgemeine Anamie mit Ikterns. Bint wasserig, schwer
gerinnbar. Leber vergroBert und gelblich verfkrbt Milz geschwollen,
schwarzrot, Pnlpa erweicht, Lnngen mit den Erscheinungen der Ent-
zfindung. Im Blntausstrich Geldrollenbildung, Erythrocyten mit Kern,
Poikylocytose.
Verf. zitiert zum Schlusse die Immunisierungsversuche von Bi¬
litzer, wonach Bint von mit Trypanblau bis zum Temperaturabfall
bebandelten Pferden in Mengen von 0,25—1,0 ccm injiziert Immunitat
hervorruft Carl (Karlsruhe).
Kttbitz, H., Ein Fall von Pferdepiroplasmose in Bui-
garien. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 336.)
Kurzer Bericht uber die klinischen Erscheinungen und den
-Sektionsbefund bei einem an Piroplasmose verendeten Pferde, in
dessen Blut und Milz von Mfihlens massenhaft typische Piroplasmen
festgestellt werden konnten. W. Gaehtgens (Hamburg).
Heibel, Aug., Trypanblau bei Behandlung der Rinder-
piroplasmose. (Svensk. vet. Tidskr. 1915. S. 1.)
Verf. hat Trypanblau bei der Behandlung der Rinderpiroplasmose
in 30 Fallen angewandt. 2 der bebandelten Tiere starben, die ubrigen
genasen. In der Regel verschwand die H&moglobinurie und sank die
Temperatur 1—2 Tage nach der Injektion. Das Mittel wurde intra-
ven6s in einer Dosis von 1,5 g, gelbst in 160 g gekochtem Wasser,
gegeben. AuBerdem erhielten die Tiere 15 1 Magermilch pro Tag
und bei Herzsclrwache Kaifee und Alkohol 2—3mal tiglich.
Wall (Stockholm).
Wanselin, T., Etwas fiber die Piroplasmose bei Rindern
und deren Behandlung, besonders mit Trypanblau.
(Svensk. vet. Tidskr. 1915. 8.5.)
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376
Piroplasmosen. — Bocky Mountain spotted fever.
Verf. hat Trypanblau bei der Behandlang der Rinderpiroplasmose
in 32 Fallen verwendet. 4, d. h. 12,2 Proz. der behandelten Tiere,
starben und 28 genasen. Gleichzeitig warden 14 Faile mit Chinin
nnd ArseniklBsung, in groflen Mengen Milch eingegeben, behandelt.
Von diesen Tieren starben 6, d. h. 42,86 Proz., die Bbrigen 8 genasen.
Trypanblau ist, in lproz. wasseriger Losung in Dosen von 100 bis
150 ccm intravenBs Oder meistens snbkntan eingespritzt, verwendet
worden. Injektionsabszesse sind nicht vorgekommen. Die Tiere ge-
nasen schnell 1—2 Tage nach der Injektion. Wall (Stockholm).
Bergman, Arvid M. and Waxberg, H., Uber Piroplasmose bei
Rindern in Schweden. (Skand. vet. Tidskr. 1915. p. 23.)
Die Krankheit wird von Babesia bovis verursacht und der
Schmarotzer von der Zecke Ixodes ricinus ubertragen. Die Krank¬
heit ist eine typische Weidekrankheit, nnd die gefahrlichen Weiden
sind durch ihren Reich turn an GebBschen, wo die Zecken sich auf-
halten, gekennzeichnet. Dnrch Ansbanen der Gebusche wird die
Gefahrlichkeit der Weiden vermindert. Als Behandlang wird intra-
venose Injektion von 1—1,5 g Trypanblau, in 100—150 ccm ge-
kochtem Wasser gelBst, empfohlen. Anf diese Weise sind 55 Tiere
behandelt worden, von welchen 8, d. h. 14 Proz. starben, wahrend die
ubrigen genasen. 4 dieser Falle mit todlichem Ansgang sind doch
dentlich zn spat behandelt worden. Wall (Stockholm).
Waxberg, H., Noch 107 mit Trypanblau behandelte Falle
von Rinderpiroplasmose. (Skand. vet. Tidskr. 1916. p. 85.)
Verf. teilt mit, dad von 107 mit Trypanblau behandelten Fallen
von Rinderpiroplasmose 13 Tiere gestorben nnd die Bbrigen genesen
sind. (Die Behandlang kam doch in 6 Fallen von den 13 dentlich zn
spat) Verf. empfiehlt deshalb diese Behandlang. Wall (Stockholm).
Wolbach, S. B., The etiology of Rocky Mountain spotted
fever. Occurrence of the parasite in the tick. (Second
preliminary report.) (Journ. of med. Research. Vol. 35. 1916.
p. 147.)
Verf. fand in Zecken (Dermacentor andersoni), die an mit Rocky
Mountain-Fleckfieber infizierten Meerschweinchen gefBttert waren, die
gleichen Parasiten, die er fruher in den Organen infizierter Meer¬
schweinchen nnd Affen beobachtet hatte.
Am zahlreicbsten fanden sie sich in der qnergestreiften Musku-
latnr and in den Malpighischen Organen, aber auch in den Ganglien,
den Hauptnervenstammen, den SpeicheldrBsen und anderen Organen
waren sie h&nfig in grofier Menge vorhanden. Die Organe der Zecke
zeigten dabei keinerlei zellul&re Reaktion.
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Verruga.
377
Morphologisch lieBen sich zwei Haupttypen unterscheiden, ein
lanceol£rer, diplokokkenartiger Organismus und eine vie! kl ein ere,
ademlich schlanke, st&bchenartige Form. Jener farbte sich mit
Giemsa fast dnrchweg purpurrot und wies nur an den Enden eine
schinale hellblaue Zone auf, wahrend die Siabchenform sich blan
Oder blau-purpurn farbte nnd zwei Oder mehr Grannla enthielt.
AuBer diesen beiden Typen fand sich noch ein dritter, wahrscheinlich
znr Stabchenform gehorig, in Gestalt einer eben sichtbaren ovalen
kokkenartigen Form, die sich mit Giemsa blan farbte. Sie fanden
sich auBerordentlich zahlreich in Ausstrichpraparaten, wahrend sie
in Schnitten optisch nicht auflosbare Hanfen bildeten.
Uber die Natnr dieses Organismus lieBen sich sichere AufschlUsse
nicht gewinnen. Die Anordnnng zn Paaren oder in Ketten scheint
f&r Qnerteilung wie bei Bakterien zn sprechen. Im Blnte infizierter
Tiere findet sich nur die lanceolare Form, so daB man annehmen
darf, daB sie ein resistenteres Stadium darstellt Im Dnnkelfeld
zeigt der Organismus keine Beweglichkeit. Nach Gram farbt er
sich nicht. Kurt Meyer (Berlin).
Sangiorgi, Giuseppe, Uber einen Befund in der Warze (Ver¬
ruca Porro). (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 76. 1915. S. 257.)
In den in Schandinnscher Losung fixierten nnd nach Mann
gef&rbten Warzenqnerschnitten hat Vert das Vorhandensein mit Eosin
gut f&rbbarer Korperchen festgestellt, die sich hauptsachlich in den
Zellen der Oberhaatkornchenschicht vorfinden nnd anch noch in den
Zellen der obersten Lagen der Stachelschicht wahrnehmbar sind-
Vert fafit die Korperchen als Erzeugnisse der von dem fiir Verruca
Porro spezifischen Virus getroffenen Zellen anf (analog der Ansicht
von v. Prowazek nnd von Lipschiitz bezhglich der Zelleinschlfisse
bei Molluscum contagiosum). Gildemeister (Posen).
Strong, Bichard P. and Tyzzer, Ernest E., Experiments re¬
lating to the virus of verrnga peruviana. (Jonrn.ofthe
Americ. med. Ass. 1915. p. 1124.)
Es gelang, die Verrnga pernviana anf Affen zn iibertragen und
bei ihnen anf der Haut der Impfstelle ganz ahnliche Verandernngen
wie beim Menschen zn erzengen, jedoch keinen allgemeinen Ans-
schlag. Die Krankheitserscheinnngen bei den Tieren waren nicht
sehr ausgesprochen, nnd kein Tier starb. Nach einigen Wochen
heilen die Hanterscheinungen ab. Kaninchen sind wenig empfang-
lich. Die Impfungen bei Affen gehen auch nicht immer an; die
Ubertragungsfahigkeit scheint anch an einen ganz bestimmten Zeit-
abschnitt wfthrend des Krankheitsverlaufes gebunden zu sein. Wenn
die Ubertragung anf Affen einmal gelnngen ist, IftBt sich meist die
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378
Amobenerkrankungen.
Krankheit von Tier zn Tier weiter impfen. Es wurde auch ver-
sucht, das Virus der Krankheit zn zfichten, doch warden keine
nennenswerten Ergebnisse erzielt. Wahrscheinlich handelt es sich
am ein filtrierbares Viras. Das Viras scheint gewisse Ahnlichkeiten
mit dem Pockenvirns za haben. Tiere, die einmal mit dem Virus
erfolgreich geimpft waren, sind gegen weitere Impfangen un-
empfinglich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Cecikas, J., Verlauf der Ambbendysenterie in Griechen-
land. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1009.)
Nach den Erfahrangen des Verf. hat die Ambbendysenterie in
Griechenland den Charakter einer exotischen Krankheit Sie tritt
in der heifien Jahreszeit and an Orten auf, wo von zagereisten Ruhr-
kranken Oder Ambbentragern das Krankheitsvirns abgegeben wird.
Die Rahrambbe scheint in Griechenland in vermindertem Mafie viru-
lent and wanderangslastig za sein; die einheimischen Leberabszesse
sind hbchst selten. Diese Unterschiede der Krankheit von ihrem
Verhalten in den Heimatl&ndern der Amobendysenterie sind nach
Ansicht des Verf, dem Klima, zum Teil den besseren Lebensbedin-
gnngen znzaschreiben. Gildemeister (Posen).
Justi, K., Ambbenruhr und AmbbennbszeB der Leber mit
Dnrchbruch in die Lunge. (Arch. f. SchifFs- n. Tropenhyg.
Bd. 20. 1916. S. 268.)
Aasfiihrliche Mitteilang fiber den Sektionsbefand eines Falles
von Amobenrohr and AmbbenabszeB der Leber mit Dnrchbruch in
■die Lange. Die histologische Untersachang der paraffineingebetteteu
Praparate des Dickdarmes ergab, abgesehen von zahlreichen ana-
tomisch-pathologischen Verandernngen, schon bei schwacher Ver-
grbBerung die Anwesenheit zahlreicher Ambben, die vereinzelt and
in lockeren Grnppen angeordnet in der aafgelockerten Sabmakosa
bis an die Oberflache der Maskalatur, teilweise in erweitertea Venen
and Kapillaren sich fanden. Ihr Protoplasma war hfinfig vakuol&r,
der Kern pyknotisch, in einzelnen Praparaten war der Durchtritt
der Ambben darch die Gefafiwand wahrznnehmen. Ambben fandea
sich auch in der Wand des Leberabszesses teils frei im lockeren
Anteil des Gewebes, seltener innerhalb von Kapillaren.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Reinhard, P., Rontgenbefunde bei klinischer and experi-
menteller Ambbenruhr. (Arch. f.SchifFs- a.Tropenhyg.Bd.20.
1916. S. 245.)
Verf, der erstmalig die Erforschung der Ambbenruhr auf rontgeno-
logischem Wege in AngrifF genommen hat, ffihrte seine Untersuchmn-
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AmSbenerkranknngen.
379
gen teils an Rubrkranken, teils an kfinstlich infizierten jungen Eatzen
ans. Als Eontrastmittel diente aasschliefilich Bariumsnlfat, das ent-
weder als Einlaaf Oder als Gfinthersche Bariamsulfatsappe zar
Verwendang gelangte. Bei der Eatze erfolgte die Verabreicbang des
Eontrastmittels teils per Elysma, teils per os als Sondenffitterang,
nachdem in letzterem Falle die Tiere yorher etwa 4 Stunden ge-
bangert batten. Als h&afigste and konstanteste Zeichen yon Am5-
biasis an den Darmlappen liefien sich Insaffizienz and Stenose der
Valyala baahini nachweisen, ferner Anomalien der Gerlachschen
Elappe, die die Sichtbarkeit des Wormfortsatzes bedingen. Yon den
Form- and Lageanomalien des amfibenkranken Dickdarmes, die einen
gewissen Wert fdr die Diagnose beansprachen dttrfen, liefien sich
eine gewisse koniscbe Verjungung des Cdcums, ferner zaweilen eine
gewisse Yerengerang im Yerlaafe der Deszendenz and einmal anch
eine Fayrsche Stenose feststellen. Schliefilich warden aach you
seiten des Darminhaltes Symptome mannigfacher Art beobachtet, wie
der Ffillangsdefekt an geschwurig veranderten Stellen, die abnorme
Strakturierang yon Wandbel&gen bald nach der Fiillang and scbliefi-
lich Rfickstande, die l&ngere Zeit nacb Einverleibung des Eontrast¬
mittels sichtbar warden. Die erw&hnten Symptome liefien sich so-
wohl am rubrkranken Menschen als aacb an inflzierten Eatzen fest¬
stellen, soweit nicht die Yerschiedenheit der anatomischen Yerh<nisse
fflr das Yersagen der Tieryersache verantwortlicb zu macben war.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Reinbard, P., Die radiologiscbe Untersuchung tropischer
Lebererkrankangen. (Ebenda. S.455.)
Yon klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Brng, S. L., Pigment and andere Einschlflsse in Dys-
enterieam&ben. (Arch. £ Schiffs-a.Tropenbyg.Bd.20.1916.S.433.)
In Schnitten ans der Wand eines Leberabszesses liefien sich
zahlreiche pigmentierte AmSben nachweisen. Meist war das Pigment
in annahernd runden Haufchen vorhanden, die jedoch nicht in deut-
lich sichtbaren Vakuolen lagen. Nach Ausschlufi anderer Moglich-
keiten nimmt der Yerf. an, dafi das AmSbenpigment walirscheinlich
ans Erythrocyten stamme and auf dem Umweg Erythrocyten—Malaria-
plasmodien—(Leukocyten Oder sonstige Phagocyten?)—Leberzellen in
die Amdben gelangt sei. Ferner liefien sich in derselben Leber
zahlreiche AmSben nachweisen, welche einen Oder mehrere Lympho-
•cytenkerne enthielten. W. Gaehtgens (Hamburg).
Biegel, W., Einiges fiber Ruhr and yorl&ufige Mitteilang
eines einfachen Yerfahrens zur Schnellf&rbung yon
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380
AurfbenerkranktingeD.
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Ruhrambben zu diagnostischen Zwecken. (Munch, med.
Wochenschr. 1916. 8.1492.)
Es wird ein Farbeverfahren angegeben, durch welches das Auf-
suchen von Ruhrambben im Stuhl erleichtert werden soil, indem die
Ambben nnd Amobencysten durch die Farbung hervorgehoben werden.
Zur Farbung wird ein Chloroformauszug aus einer wasserigen Borax-
methylenblaulosung benutzt. Die Amoben, sowobl Kriechformen wie
Cysten, nehmen eine diffuse, lebhaft rotviolette Farbe an. Merk-
wfirdig ist eine starke Nachfarbung, die nach 15 Minuten auftritt
und in den nachsten Stunden noch zunimmt. Die Farbung hat den
Vorzug, daB die Amoben dabei stark ins Auge springen, namentlich
beim Gebrauch von elektrischem Gluhlicht.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Williams, A. W., v. Sholly, A. I., Rosenberg, C. and Mann, A. 6.,
Significance and prevention of amebic infections in
the mouths of children. (Journ. of the Americ. med. Ass.
Yol. 65. 1915. p. 2070.)
Am&ben werden nicht regelmafiig im Munde angetroffen; am
haufigsten bei entzundlichen Erscheinungen am Zahnfleisch. Unter
sorgf<iger Mundpflege werden sie zum Verschwinden gehracht;
man findet sie dann noch bei 10 Proz. der Untersuchten. Durch
Emetin laBt sich die Entwicklung der Ambben aufhalten. Die Unter-
suchungen sollen fortgesetzt werden, um einen Anhalt zu gewinnen,
welche Bedeutung den Amoben als Krankheitserregern der Mund-
hohle zukommt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mitchell, 0. W. H., Culpepper, W. L. and Ayer, W. 1)., End-
ameba buccalis in the mouths of institutional chil¬
dren. (Journ. of med. Research. Vol. 35. 1916. p. 51.)
Verff. untersuchten das Zahnfleisch von 500 Kindern eines Waisen-
hauses mittels Ausstrichpraparats auf Ambben. In 218 Fallen war
der Befund positiv. Je schlechter der Zustand des Zahnfleisches
war, um so h&ufiger waren Ambben nachweisbar, doch fanden sie
sich auch bei ganz normalen Verhaltnissen. Dieser Umstand sowie
die Tatsache, daB sie sich oberfl&chlich in grbBerer Zahl fanden als
in den tieferen, den Zahnhals umgebenden Teilen, laBt die Patho-
genitat der Endamoeba buccalis sehr zweifelhaft erschienen.
Kurt Meyer (Berlin).
Lyons, Randolph, Mode of action and use of emetin in
entamebiasis. (Americ. Journ. of the med. Sciences. Yol. 150.
1915. p. 97.)
Subkntan Oder per os gegebenes Emetin wirkt nnr nach Re-
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Amftbenerkrankungen.
381 .
sorption in die Blutbahn, and zwar nnr auf die in den Geweben
liegenden, nicht auf die frei im Darm lebenden Amoben. Dies geht
daraus bervor, dafi die erbitzten Faces nach Emetineinnahme Amoben
in vitro nicht abtdten and dafi gegenfiber Entamoeba coli, die nnr
frei im Darm lebt, Emetin wirkangslos ist.
Rezidive werden darch encystierte Amoben, die vom Emetia
nicht abgetotet werden and unter geeigneten Bedingangen in vege¬
tative Formen fibergehen, hervorgerafen. Beim Amoben tragerzustand
handelt es sich wahrscheinlich nnr urn frei im Darmlumen lebende
Am&ben, gegen deren Eindringen die Darm wand anf irgendeine Weise
geschntzt ist
Das Emetin wird am besten subkntan in wiederholten kleinen
Dosen (*/, Gran) gegeben. In schweren Fallen ist intravenbse In-
jektion angezeigt.
Die orale nnd rektale Anwendang des Emetins ist wegen seiner
Reizwirkang auf den Darm nicht ratsam. Hier wird besser Ipeca¬
cuanha gegeben.
Bei den gewohnlichen Fallen von Ambbendysenterie genugeu
1 Gran oder weniger tSglich. Die Dauer der Behandlang betragt
ein bis zwei Wochen. Zn intensive oder za lange danernde Behand¬
lang kann den Darm reizen. Zur Verhutung von Rezidiven ist in
jedem Falle, auch wenn Cysten nicht gefnnden werden, eine inter-
mittierende Behandlang notwendig.
Bei Pyorrhoea alveolaris, bei der im Zahnfleisch die Amoeba
buccalis gefnnden wird, hat sich die Emetinbehandlang ebenfalls
bewahrt. Dagegen ist ihre hamostyptische Wirkung sehr zweifelhaft.
Kurt Meyer (Berlin).
Pick, Ernst P. and Wasicky, R., Uber die Wirkung des
Papaverins and Emetins anf Protozoen. (Wien. klin.
Wochenschr. 1915. 8.690.)
Mit Rucksicht auf die pharmakologisch identische Wirkung des
Emetins and Papaverins untersnchten Verff., ob dem Papaverin die
gleiche protozoenschadigende Wirkang, wie sie f&r das Emetin be-
kannt ist, zokommt. Sie stellten ihre Versuche an Paramaecinm
caudatam, Golpidinm colpoda, Trypanosoma Brncei nnd einer S&B-
wasserambbe an.
Es ergab sich, dafi wie dem Emetin auch dem Papaverin eine
intensive Gift wirkung zukam. Nnr anf Paramaecinm wirkte Emetin
starker als Papaverin, wahrend in den anderen Fallen das Papaverin
das Emetin an Wirksamkeit tibertraf Durchaas analog verhielt
sich anch Narkotin, das wie Emetin nnd Papaverin ebenfalls ein
Isochinolinderivat ist, wahrend Morphin, ein Phenantrenderivat, die
Protozoen anbeeinflnfit liefi.
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Andere Darmerkranknngen.
Die Ergebnisse sind auch von praktischem Interesse, da die
Behandlnng der Amhbendysenterie und vielleich anch anderer Proto-
zoenerkrankongen (Balantidiosis) mit Papaverin gewisse Yorteiie
gegeniiber der Emetintherapie hatte. Emetin scbfidigt, abgeseben
von seiner brechenerregenden Wirknng, relativ stark Herz und
GefaBe und ist gegenwfirtig, da es aus einer iiberseeischen Droge
gewonnen wird, schwer zugfinglich and sehr tener. Die Anwendnngr
des Papaverins bei Amfibendysenterie ist daher eines Yersnches wert.
Kurt Meyer (Berlin).
Grusendorf, Th., Zur Behandlnng der dysenterischen
Leberabszesse. (Mttnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1503.)
Wfihrend einer 12jfihrigen Tatigkeit in Jerusalem warden
21 Faile von AmfibenabszeB der Leber operiert. Am besten be-
wahrte sich die einfache Entleerung mit der Dauerkanule in Yerbin-
dung mit Emetininjektionen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Krause, Paul, Yorkommen von Balantidium coli und
Trichomonas intestinalis bei einem Darmkranken
mit cholera&hnlichen Erscheinungen. (M&nch. med.
Wochenschr. 1916. 8.1058.)
Beschreibung eines Falles von Balantidienruhr mit kurzem Uberblick
fiber dieses Krankheitsbild. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hammerschmidt, J., Ein Fall von Lambliainfektion des
Darmes. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. No. 46.)
Yerf. halt die bei einer ruhrartigen Darmerkrankung mit Lamblien-
befund von Detre angegebenen Einzelheiten fiber die in den Para-
siten gefundenen Vakuolen fur Kerne und den von Detre als Kern
angesprochenen, jedenfalls Chromatin enthaltenden Korper in der
hinteren Partie des Tieres nicht fur einen Kern. Die beschriebenen
halbmondformigen Korper in den Cysten konnte er in seinen Lamblien-
prfiparaten nicht feststellen. Die Giemsa-Farbung lasse an Trocken-
prfiparaten bei Farbnngen von Darminhalt keine sicheren Schlfisse
fiber Chromatinbestandteile zu, vielmehr sei hierfur nach exakter
feuchter Fixierung die Eisenhamatoxylinfarbung zuverlassiger.
Detre, Erwiderung auf vorstehende Einwendungen.
(Ebenda.)
Yerf. kann sich der Anschaunng von Hammerschmidt nicht
anschlieBen und begrfindet seinen Standpunkt. Die Giemsa-Ffir-
bung ist deswegen branchbar, weil die Sicheln in den Prfiparaten
gat rotgeffirbt erschienen und weil sich durch dieses Yerfahren im
Darminbalte von Stechfliegen bekanntlich prachtige Trypanosomen-
bilder darstellen lassen. Hetsch (Berlin).
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Ulcus tropicum. 38$
Kersten, H. E., Uber Ulcus tropicum in Deutsch-Neu¬
guinea. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 274.)
Nach den Beobachtungen des Verf. scheinen das Ulcus tropicum
in Afrika und in Deutsch-Neuguinea verschiedenartige Affektionen
zu 6ein. Ersteres wird von Salvarsan gfinstig beeinflufit, wShrend
letzteres auf dieses Mittel nicht reagiert. Das afrikanische Ulkus
scheint nach den bisherigen Literaturangaben eine fuso-spirillare
Symbiose zu sein, w&hrend der Erreger des in Deutsch-Neuguinea
auftretenden Ulkus bisher noch nicht bekannt ist. Ob eine vom
Verf. in Ausstrichpraparaten gefundene Diplokokkenart eine atio-
logiscbe Bedeutung beanspruchen kann, konnte bisher nicht einwand-
frei entschieden werden. Fur die Heftigkeit des Auftretens scheinen
in Deutsch-Neuguinea die Bodenverbaltnisse mit den darin ent-
haltenen Krankheitserregern von Bedeutung zu sein. Therapeutisch
hat sich der Perubalsam gut bewahrt. W. Gaehtgens (Hamburg).
Hallenberger, Einige Bemerkungen zu der Arbeit Dr.Kerstens
„Ober Ulcus tropicum in Deutsch-Neuguinea" (Arch.
I Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 439.)
Kersten war in der vorstehend referierten Arbeit wegen Ver-
sagens der Neosalvarsantherapie zu dem Schlusse gekommen, daB das
Ulcus tropicum in Afrika und Deutsch-Neuguinea als verschieden¬
artige Affektionen mit verschiedener Atiologie anzusprechen seien,
obwohl sich in alien seinen Fallen ebenso wie beim afrikanischen
Ulcus tropicum Spirochaten vom Typus der Spirochaeta schaudinni
und fusiforme Bazillen batten nachweisen lassen. Im Gegensatz zu
dieser Auffassung halt es der Verf. fur unwahrscheinlich, daB die
Spirochaten und fusiformen Bazillen beim Ulcus tropicum der Sud-
see nur als harmlose Schmarotzer auf dem brandigen Geschwurs-
grund angetroffen werden sollten. Vielmehr ist er der Ansicht, daB
den von Kersten als Erreger angesprochenen Diplokokken eine
solche Rolle zukame. Der Beweis fur die Richtigkeit seiner Be-
hauptung k5nnte leicht erbracht werden, und zwar einmal durch die
Heranziehung der Wassermannschen Reaktion, ferner durch
Levaditi-Schnittpraparate, wodurch sich ohne weiteres feststellen
liefie, ob die Spirochaten und fusiformen Bazillen sich nur in den
nekrotischen Teilen des Geschwiirsgrundes oder auch in dem noch
lebenden Gewebe aufhielten. Weitere Beobachtungen tiber die
Lagerung der Spirochaten und fusiformen Bazillen im Gewebe bei
dem afrikanischen Ulcus tropicum fiihrten ihn im Gegensatze zu
Keysselitz und Mayer (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 13)
zu dem Ergebnis, daB die Bazillen zunkchst den Spirochaten im Ge¬
webe vorausmarschieren und den Boden far das Zerstorungswerk der
Spirochaten, welche die eigentlichen Gewebszerstorer zu sein scheinen,
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384
Granuloma venereum. — Dengue.
yorbereiten. Das massenhafte Vorkommen der fusiformen Bazillen
in der Pseudomembran des Geschwiirsgrundes und -randes lafit weiter
vermuten, dad die Bazillen das Zerstbrungswerk durch Einschmelzung
des Gewebes vollenden. Diese Lagerung der Krankheitserreger and
ihr regelmafliges Vorkommen beim afrikanischen Ulcus tropicum, der
positive Ausfall der Wassermannscheu Reaktion sowie die yor-
ziiglichen Erfolge der Salvarsanbehandlung lassen die Erregernatnr
beider Mikroorganismenarten als unzweifelhaft erscbeinen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
de Souza Araujo, H. C., Estudo clinico do granuloma ve-
nereo; casos observados no Brazil, Uruguay e Argen¬
tina. Rio de Janeiro (Typ. do Jornal do Commercio) 1915.
Es handelt sich urn eine Dissertation, die aus dem bekannten
Institute Oswaldo Cruz staramt. Die Arbeit bringt auf Grand zahl-
reicher eigener Beobachtungen eine gute Darstellung des Erankheits-
bildes des yenerischen Granuloms. Der Nachweis stiitzt sich auf den
Nachweis der Erreger, des Calymmabacterium granulomatis, eines
Eapselbakteriums. Durch Einspritzungen yon Tartarus stibiatus und
durch Rbntgenbehandlung kann man die Erankheit jetzt sicher heilen.
Die einzelnen Falle sind eingehend beschrieben und durch zahlreiche
Abbildungen erlautert. Ein erschdpfendes Verzeichnis der bisher
vorliegenden Arbeiten ist beigefiigt
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Eraus, Uber die Feststellung der Dengue in Argentinien.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 1314.)
Im Februar 1916 wurde in Teilen yon Argentinien eine Epidemie
beobachtet, die fast die ganze Bevblkerung ergriffen hatte. Der
klinische Verlauf zeigte die typischen Erscheinungen der Dengue.
Das Blut der untersuchten Falle aus den verschiedenen Erank-
heitsperioden enthielt weder kultivierbare noch mikroskopisch nach-
weisbare Organismen. In vielen Fallen wurde Leukopenic beobachtet.
Anamnestische Erhebungen sprechen dafiir, dad die Erankheit nicht
durch Eontakt ubertragen wird. Ubertrager diirften vielmehr Culex
fatigans und Stegomyia fasciata sein, deren Brutstatten in jedem
Haus der yon der Epidemie befallenen Gegend gefunden warden.
Langer (Charlottenbnrg).
Schurmann, W. and Fellmer, Ein Beitrag zur Eenntnis der
Aphthae tropicae (Sprew, Sprue). (Zeitschr. t Hyg. u.
Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 432.)
Der yon den Verff. untersuchte sprueverdachtige Stahl stammte
yon einer Dame, die aus einer Spruegegend im Osten nach Deutsch-
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Spru.
386
land zurilckgekehrt war. Er hatte hellbraunes Aussehen and re-
agierte saner. Gas- and Schaumbildung fehlten. Die klinische Unter-
snchang sprach fur Sprue. Aus dem Stuhl angefertigte Gram pra par
rate zeigten reichliche grampositive St&bchen von eigenartiger leicht
gebogener Form, kolbenartigen Anschwellnngen oder zuweilen Hantel-
form. Zuchtnng anf Agar- nnd SerumnShrbodeu gelang nicht, anch
nicht anaerob. Wnrde aber eine mit dem Eot in Kochsalzlbsung
hergestellte Anfschwemmnng im Wasserbad 30 Min. bei 56° C ge-
halten, so wncherten auf damit beimpften Platten viele eigenartige
Kolonien, neben einzelnen Eokken- nnd Colikolonien, von leicht ge-
kr&mmten Sthbcben mit Keulen- nnd Hantelformen nnd Verzweigungen.
Auf Sernmplatten wncherten gelbliche Kolonien von trockenem, brOck-
ligem Aussehen, welche sich mit der Ose auf den Nihrboden hin-
und herschieben lieflen; Rand gezackt, Mitte erhaben. Die Serum-
knltur lafit sich nicht gleichm&Big anfschwemmen, sondern bleibt
brOckelig. Auf Agar nnd Glyzerinagar gntes Wachstum, keines anf
sanern N&hrboden, Endo- nnd Driga 1 ski-Nahrbbden. Bouillon
bleibt klar; nach kurzer Zeit Hautchenbildung wie beim Diphtherie-
bazillns. Lackmnsmolke nnd Milch bleiben unver&ndert, Gasentwick-
lnng fehlt. Es werden weder hamolytische noch peptisch wirkende
Stoffe noch Toxine gebildet. Die Kultnrmasse knistert beim Ab-
brennen der Ose, wie bei Diphtherie- nnd Tuberkelbazillen. Der
Bazillns ist nnbeweglich, leicht, aber nicht gleichm&fiig farbbar, nicht
sAurefest, ohne Sporenbildung; er wird dnrch Kochen in 1 Min., in
30proz. Alkohol nach 5 Min., 60proz. nach 1 Min., 90proz. nach
5 Min., durch 5proz. Karbollosung in 1 Min., lproz. Sublimatlosnng
in 2 Min. nnd 3proz. Wasserstoffsuperoxydlosung in 1 Min. abgetdtet
Verff. kommen zu dem Ergebnis, dafl der von ihnen bei Sprne
gefnndene Bazillns, von dem sie dahingestellt sein lassen, ob er
wirklich der Erreger der Krankheit ist, kulturell zwischen dem
Diphtherie- nnd Xerosebazillus steht.
Die Versnche mit Agglutination, aktiver nnd passiver Anapby-
laxie nnd Komplementbindnng weisen auf eine besonders nahe Ver-
wandtschait mit dem Xerosebazillus hin.
Es gelingt mit diesem Bazillns Anaphylatoxin in vitro zu bilden.
Prazipitine lassen sich in den Kultnriiltraten nnd in dem dnrch
Immunisierung mit dem gefnndenen Erreger gewonnenen Immun-
serum nicht nachweisen.
Anch die Thermoprazipitation mit Organextrakten blieb ohne
Ergebnis. Schill (Dresden).
Dold, Hermann, Uber die Atiologie der Spru. (Arch.f.Schiffs-
u. Tropenhyg. Bd. 21. 1917. S. 1.)
Die Spru, anch „tropische Aphthen" nnd „Psilosis linguae" ge-
Bnte AM. Bef. Bd. so. No. 15/16. 25
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Spru.
nannt, ist eine chronische, anscheinend ganz fieberlos verlaufende
Krankheit, die schleichend mit unbestimmten and wechselnden Ver-
dauungsstorungeu beginnt. In den Vordergrand des Krankheitsbildes
treten allm&hlich diarrhoische Entleernngen, die sich in voll ent-
wickelten Fallen als voluminSse, schwach gelblicb bis grauweifi ge-
i&rbte, von zahlreichen Gasblasen dnrchsetzte Stuhle yon saurer
Reaktion darstellen. Friiher oder sp&ter treten anf der Schleimbant
der Mundhohle and besonders aaf der Zange hochst schmerzhafte
Erosionen anf, die sich nicht selten zu Geschwuren weiter entwickeln.
Vorttbergehende Besserungen nnd Heilungen werden in den leichteren
Fallen oft beobachtet, wahrend die schwereren Faile unter fort-
*chreitender Abmagemng nnd Anamie schliefilich zngrnnde geben.
Die Atiologie der Krankheit kann bisber noch nicht als gekl&rt
gelten. Das von verschiedenen Seiten beobachtete Uberwiegen von
grampositiven Keimen in den Sprustuhlen konnte Verf. zwar an einem
-groBen Untersuchungsmaterial bestatigen; eine pathognomonische
Bedentnng kommt diesem Befunde.aber nicht zu. Die von Justi,
Ben eke und Ungermann bescliriebenen grampositiven diphthe-
roiden Bakterien, die nicht aus alien Stahlproben isoliert werden
konnten, erwiesen sich als chemisch ziemlich inaktiv nnd lieBep
weder biologisch noch serologisch noch tierexperimentell Beziehnngen
zur Sprnkrankheit erkennen. Hingegen konnte Verf. in Uberein-
stimmnng mit gleichartigen Beobachtungen von Le Dantec nach-
weisen, daB in spruartigen nnd sprnverdachtigen, den Charakter von
sanren Garangskatarrhen tragenden Stiihlen regelmafiig nnd in groBer
Menge Blastomyceten bzw. eine Oidiumart enthalten waren. Wahrend
-aus normalen Stuhlen die Blastomyceten nnr in 7,5 Proz. und ans
•diarrhoischen, nicht sprnartigen Stuhlen in 16 Proz. herausgezuchtet
werden konnten, fanden sie sich in spruartigen und spruverdachtigen
Proben in 92,1 Proz. Aus 34 vollentwickelten typischen Sprustuhlen
wnrde 30mal = 88,2 Proz. der Falle eine Oidiumart teils allein, teils
in Gesellschaft von Blastomyceten isoliert. Diese Oidiumart besitzt
■eine gewaltige chemische Leistungsfahigkeit, wachst aerob und an-
nerob, am besten auf sauren kohlehydrathaltigen Nahrboden und zer-
legt Zucker in wenigen Stunden unter starker Saure- nnd Gasbildung.
Affen nnd Hunde erkranken nach Verfutterung dieser Keime inner-
halb von 3—7 Tagen mit entfarbten, diarrhoischen, voluminosen, zum
Teil mit Gasblasen durchsetzten Stiihlen, aus denen sich die Keime
olme Miihe wieder heransziichten lassen. Am raschesten nnd starksten
reagieren Mause. Schon nach 24—48 Stunden treten hellgelbe, volu-
minose, weiche Stuhle auf nnd schliefilich gehen die Tiere unter. fort-
dauernden Diarrhoen innerhalb 8—18 Tagen zugrunde. Der Darm-
traktns dieser Tiere, besonders der Magen nnd Diinndarm, zeigt
meteoristische Anftreibnng nnd entziindliche Reaktion; auch in der
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Spin.
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Milz and Leber findet sich die Oidiamart. Die oben erwfihnten
Blastomycetenstfimme sind in qualitativer Beziehung dieser Oidiam¬
art fihnlich, qaantitativ aber stehen sie binter ihr zarfick, indem die
Oidiamart sich als chemisch viel aktiver erwies nnd demgem9.fi die
darch sie verursachten pathologischen Erscheinnngen viel stftrker
waren. Die genannten Blastomyceten and besonders die Oidiamart,
deren genane Klassifikation noch erfolgen mufi, sind mit grbfiter
Wahrscheinlichkeit als die (Jrsache jener pathologischen Verfinde-
rungen, welche far den Sprastnhl charakteristisch sind, zn betrachten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Ashford, Bailey K., Studies in moniliasis of the digestive
tract in Porto Rico. (Americ. Joarn. of the med. Sciences.
VoL 150. 1915. p. 680.)
Sprae ist eine Erkrankang mit typischem Symptomenbild. Die
Hauptsymptome sind Stomatitis, ftbermafiige DarmgSrang, Durchffille
und Leberverkleinerung. Sie neigt za Spontanheilung nnd wird
darch Kohlehydratentziehang schnell geheilt '
Sie kommt nach den Erfahrangen des Vert aaf Porto Rico be¬
sonders in Stfidten vor, wo Brot in grofier Menge genossen wird, da-
gegen nor selten auf dem Lande. H9ufig ist sie in bestimmten
Familien endemisch. Personen aus nordlichen Lfindern scheinen eine
Rassendisposition za besitzen.
Vert fand konstant bei Spraekranken im Zungenabstrich and
in den Faces eine bisher unbekannte Mon ilia. Aach in atypischen
Fallen warde sie hfiufig gefanden, dagegen bei Gesanden oder nicht
Darmkranken nur in 3 Proz.
Alle Faile von typischer Sprue gaben positive Komplement-
bindang mit der Monilia, wahrend Nicht-Spruekranke stets negativ
reagierten.
Der neae Mikroorganismus ist eine typische Monilia, die sich
dnrch Seitensprossen und Endkonidien von Mycelien Oder darch
Sprossang von Hefenformen vermehrt. Ascosporen kommen nicht vor,
dagegen haafig, besonders in aiteren Kulturen, chlamydosporenahnliche
Efirper. Sie ist rand, 2—7 n grofi, zeigt scharfe Eonturen and ent-
hait einen relativ grofien lichtbrechenden Korper and eine viel grofiere
Vakaole. Die Mycelbildang ist reichlich, die Faden werden bis fiber
1000 /u lang.
Die Farbang gelingt am besten mit Giemsa-LSsung, im Gewebe
nach Gram, Weigert Oder mit Bo dins Viktoriablau-Methode.
Zor Zfichtang eignet sich am besten 4proz. Saboaraadscher
Glakoseagar mit einer Aciditat von 2. Das Verhalten auf den
verschiedenen Nahrboden wird eingehend beschrieben.
Bei kleinen Versuchstieren raft Injektion der Ealtaren eine
25*
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Spni. — Beriberi.
mykotische Septikamie hervor. Verfiitterung gibt unsichere Resultate.
Bei einem Affen rief Verfattening Abmagerung nnd Diarrboe hervoc.
In den Faces wurde die verfutterte Monilia gefnnden.
Kurt Meyer (Berlin).
Wood, Edward 8., The occurrence of sprue in the United
States. (Ibid. p. 692.)
Tropische Sprue kommt in den Sudstaaten der Union vor und
wird hier haufig mit Pellagra verwechselt Sie ist eine einheitliche
Erkranknng mit bestimmtem Symptomenbild, deren Diagnose keine
Schwierigkeiten macht.
Die Frage, ob der charakteristische Spruestnhl von einer Erkran-
kung des Pankreas abh&ngig ist, verdient eingehende Untersuchung.
Das einzige sichere Mittel zur Unterscheidung von Pellagra und
Sprue bietet die Untersnchung des Stahls. Fettstuhle mit grofiem
Fett- und StickstoffVerlust sind charakteristisch fur Sprue, wahrend
bei Pellagra trotz der Durchfalle Fett- und Stickstoffresorption
normal sind>
Sprue kann bei alien Darmkrankheiten als Komplikation vor-
kommen. Die Diagnose auf Pellagra sollte daher beim Fehlen von
Hautver&nderungen nnr gestellt werden, wenn fruhere Anfalle nach-
gewiesen sind. Kurt Meyer (Berlin).
Dieterlen, Uber eine im Jahre 1914 in der Shdsee beob-
achtete Beriberiepidemie. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg.
Bd. 20. 1916. S. 306.)
Verf. hatte Gelegenheit, auf Neu-Mecklenburg im Bismarck-
archipel eine Beriberiepidemie von 78 Fallen zu beobachten. Als
atiologisches Moment lied sich nur der Genud von poliertem Bruch-
reis und sp&terhin die durch die Durre und den Krieg hervorgerufene
Einftrmigkeit der Nahrung feststellen. Vielleicht mag auch ein Teil
der Erkrankten, namlich der an Reis wenig gewohnte Volksstamm
der St Mathiasinsulaner, mehr als andere Arbeiter zu der Krankheit
disponiert gewesen sein. Klinisch wurde am hauiigsten die para-
lytisch-atrophische Form der Beriberi festgestellt. Von der rein
kardialen Form kamen 4 F&lle zur Beobachtung, die samtlich tddlich
verliefen, von der kardial-hydropischen Form wurden & Personen be¬
fallen und schliedlich fand sich in mehreren Fallen die gemischte
Form vor, bei der die Lahmungserscheinungen das Hauptsymptom
waren, daneben aber eine Herzinsuffizienz mit mehr oder minder
starken Odemen vorhanden war. Die Therapie bestand in der reich-
lichen Verordnnng von Milch, Kakao, Zwieback, Fischen, Fruchten usw.
Die vollstandige Anderung der Kost hatte das ErlSschen der Epidemie
schon nach wenigen Monaten zur Folge. W. Gaehtgens (Hamburg).
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Beriberi. — Skorbut.
389
Seinhard, Paul, Rfintgenbefnnde bei beriberiartigen Er-
kranknngen. (Arch. f. Schiffs- u. Tropenhyg. Bd. 20. 19L6. 8.1.)
Die vorwiegend klinisches Interesse beansprochenden rfintgeno-
logischen Untersuchungen fiber die Herzverfinderungen bei beriberi-
artigen Erkrankungen ergaben als wesentliches die primare Dilatation
dee Gef&Bscbattens, besonders im palmonalen Anteile, wohl infolge
erhfihter Widerstande im kleinen Kreislauf. Damit verbnnden ist
eine Dilatation der rechtsseitigen Herzabschnitte mit entsprechender
Verinderung des Qnotienten r - im Orthodiagramm. Endlicb tritt
bei ausgesprochener Insuffizienz der Gef&fie des grofien Ereislanfes
resp. der linksseitigen Herzabschnitte eine sekundHre Verbreiterung
des linken Ventrikelbogens nnd Hydroperikard auf.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Albert, Jos6, The treatment of infantile beriberi with
the extract of tiqui-tiqui. (Philipp. Jonrn. of Science. Ser.B.
Trop. Med. Vol. 10. 1915. p. 81.)
Die kindliche Beriberi ist die Ursache, dafi die Sterblichkeit bei
Brnstkindern auf den Philippinen grdfier ist als bei kfinstlich ge-
nahrten Kindern. 38 Proz. der Kinder nnter einem Jahre erliegen
der Krankheit. Man dachte daran, dafi es sich nm eine Vergiftnng
dnrch Beriberimilch handeln konne. Rettung ist moglich, wenn die
Ern&hrnng dnrch die Matter anterbrochen wird. Ein anderes Mitt el
ist das, der Mutter einen Zusatz von Reiskleie zur Nahrnng zn
geben (Tiqoi-Tiqui), um dadurch die mfitterliche Beriberi zn heilen.
Das scheitert daran, dafi das Tiqni-Tiqni ungern genommen wird.
Dagegen wird hier fiber aasgezeichnete Erfahrangen berichtet, wenn
man das Extrakt ans Tiqui-Tiqui den Sfiuglingen als Znsatz zn der
Ernahrnng dnrch die Mmtermilch verabreicht. Offenbar spricht
diese Beobachtung daffir, dafi Beriberi nicht anf einer Giftwirknng
bernhen kann, da die Kinder gesnnd werden, trotzdem sie die Matter-
milch weiter nehmen. Es kann vielmehr als sicher gelten, dafi ihnen
mit dem Tiqui-Tiqui-Extrakt lebenswichtige Stoflfe zngefuhrt werden,
die sonst in ihrer Nahrnng ganz fehlen wfirden, weil sie in der Milch
der beriberikranken Matter nicht vorhanden sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hess, Alfred F., Infantile scnrvy. (Jonrn. of the Americ. med.
Ass. Vol. 65. 1915. p. 1003.)
Bei dem kindlichen Skorbnt, der Barlowschen Krankheit,
hat man bisher hanptsachlich die Knochenver&ndernngen berfick-
sichtigt. TatsSchlich ist aber anfierdem anch eine Vergrfifiernng des
rechten Herzens ein fast regelmafiiger Befnnd, nnd ebenso triflft man
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390 Beriberi. — Skorbut.
sebr gewfihnlich Odeme an. Wahrscbeinlich sind anch die Nerven
beteiligt. Wie man scbon fruher wufite, dafi Ern&hrungsfehler ffir
die Krankbeit eine urs&chliche Bedentung haben, so triit dnrcb die
hier kervorgehobenen Krankheitszeichen immer dentlicber eine un-
zweifelhafte Yerwandtschaft der Krankbeit mit der Beriberi zutage,
bei der ja ganz fihnliche Krankheitszeichen im Vordergrnnd stehen.
Tats&chlich stellte sich herans, dafi dnrch Verabreichnng von Weizen-
kleie als Zusatz znr N ah rung eine wesentliche Bessernng der Krank-
heit erzielt werden kann, so dafi ancb dnrch die Erfolge dieser
Behandlnng eine weitere Stfitze fur Beziehnngen zwischen Beriberi
nnd Barlowscher Krankbeit gegeben ist.
W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven).
Darling, Samnel T., The pathological affinities of beri¬
beri and scurvy. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. Yol. 7.
1916. p. 88.)
Auf Grund einiger in Siidafrika gemachten Leichenoffnungen von
Skorbutffillen konnte eine anff&llige Ahnlichkeit der Leichenver&nde-
rungen mit denen bei Beriberi festgestellt werden, namentlich in
Gestalt der Yergrofierung und Erweiterung des rechten Herzens. Es
wird auch in eingehender Weise eine Ubersicht fiber die Ver&nde-
rungen bei anderen verwandten Krankheiten gegeben. Neben jenen
erwahnten Herzerkrankungen spielt meist eine Entartung des Nervus
vagus eine Rolle. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Labor, Marcello, Eine Beobachtung fiber das Blutbild des
Skorbuts. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.912.)
Kurzer Bericht fiber Blutuntersuchung bei einer Anzabl von
Skorbutkranken. Alle Kranken boten das Bild einer relativen Lympho-
cytose dar mit Yerminderung der Zahl der polymorphkernigen, neutro-
philen Leukocyten. In einem gewissen Krankheitsstadium scheint
es zu einer ausgesprocbenen Hypereosinophilie zu kommen.
Gildemeister (Posen).
Labor, Marcello, Das Leukocytenbild des Skorbuts und
der Tibialgie (v. Schrfitter), nebst Bemerkungen fiber
dieses Leiden. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.1069.)
Der Skorbut zeigt eine konstante Veranderung des Leukocyten-
bildes im Sinne einer relativen Lymphocytose. W&hrend der Hekon-
valeszenz tritt des fifteren vorubergehend eine Eosinopbilie auf. Das
Leukocyten verh&1 tnis ist ffir den Skorbut ein spezifisches nnd dia-
gnostisch verwertbares Symptom.
Die Tibialgie ist wahrscbeinlich die Folge eines Nahrschadens,
moglicherweise eine Avitaminose. Sie ist durch ein Blutbild cha-
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Skorbnt. — Rinderpest.
391
rakterisiert, in welchem Lymphocytose und Eosinophilie zn beob-
achten Bind. Die Leukocytenbestimmnng ist ein sicheres, unentbehr-
licbes diagnostisches Hilfsmittel bei der Feststellnng der Tibialgie.
Das von v. Schrotter als Tibialgie bezeichnete Leiden komrat
nor im Felde zur Beobachtung nnd besteht in Schmerzbaftigkeit des-
ganzen Scbienbeines. Die Elopfempfindlichkeit dieses Enochens ist
so grofi, daft das Gesicht der Eranken sich manchmal krampfhaft
verzieht. Gilderaeister (Posen).
Zloeisti, Theodor, Uber Skorbnt. (Med. Klinik. 1916. S. 659.)
Anf Grand yon gehfinft anftretenden Fallen in tiirkischen Feld*
lazaretten wird das Erankheitsbild beschrieben, das nicht in alien
Fallen ganz gleichm&flig ist. Einzelne Erankheitserscheinungen
konnen mehr oder weniger stark hervortreten. Das gilt yon den
Mnndersclieinnngen, den Hautblutnngen, wie yon yielen anderen
weniger haufigen Zeichen. Ob die Ursache in belebten Erregern
Oder in einer Ernahrungsstdrung zn sehen ist, bleibt noch unent-
schieden. Tatsache ist aber, da6 dnrch geeignete Era ah rang sehr
bald das Erankheitsbild iiberraschend geandert wird. Merkwiirdig
sind anch die Wechselbeziehnngen des Skorbnts zn yielen anderen
Erankbeiten, wie Typhus, Flecktyphns, Ruckfallfieber, Pnenmonien
nnd anderen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Hntyra, F. und Marek, J., Die orientalische Rinderpest.
60 S. mit 22 farbigen Abb. anf 15 Taf. n. 5 Textfig. Jena (Gnstav
Fischer) 1916. Pr. brosch. 8 M.
Die kriegerischen Verwicklungen der letzten Jahre haben die
groBe Gefahr einer Einschleppung der Rinderpest nach Mittel- und
Westeuropa in bedrohliche Nahe geriickt. Nach dem zweiten Balkan-
kriege ira Herbste 1913 ist die Seuche in den neuerworbenen Ge-
bieten und in den an das Schwarze Meer grenzenden Beziiken
Bnlgariens anfgetreten. Der gegenwartige Weltkrieg hat die Ein-
schleppungsgefahr noch wesentlich vergroBert. Ist es doch bekannt,.
daB RuBland znr Ernahrung seines Heeres anch aus Ostasien lebende
Binder herangezogen und damit die Rinderpest mbglicherweise in
europaische Gebiete eingeschleppt hat, von denen aus die Moglichkeit
des weiteren Vordringens der Seuche in westlicher Richtung gegeben
ware. Nun gibt es bei uns zurzeit nur sehr wenige Tieiarzte, welche
die Rinderpest aus persOnlicher Erfahrang kennen; die meisten sind
im Verdachtsfalle gezwungen, den Mangel an unmittelbarer Beob¬
achtung dnrch das Stadium einschlagiger Beschreibungen zu ersetzen.
Den Verff. gebllhrt das groBe Verdienst, den Tierarzten mit der vor-
liegenden BroschQre ein ausgezeichnetes Hilfsmittel an die Hand
gegeben zu haben, das ihnen die verantwortungsvolle Aufgabe einer
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Verechiedenes.
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richtigen Diagoosestellang im gegebenen Falle erbeblich erleichtem
wird. Die Ausffihrungen fiber die Rinderpest in ihrem bekannten
Handbnch der speziellen Pathologie und Therapie baben die Verff.
in der nenen Broschlire unter Verwertung ihrer eigenen nengewon-
nenen Erfahrungen mehrfach erg&nzt, abgeandert nnd besonders im
differentialdiagnostiscben Teile bedeutend erweitert. Der Hauptwert
des Werkes liegt mit in der groBen Zahl vollendeter farbiger Ab-
bildungen sowie in der anbangsweisen Beigabe von 14 Krankheits-
geschichten nnd Zerlegnngsbefunden, die Verff. in Bulgarien zn er-
beben Gelegenheit hatten. Die Broschfire wird allenthalben, ins-
besondere nnter den Tier&rzten in den ostlichen and sfidfistlichen
Gebieten, die dankbarste Anfnahme flnden, die sie ancb in vollstem
Mafie verdient. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
B^gnet, M., Deuxifeme campagne contre les sauterelles
(Stauronotus maroccanus Than.) en Alg6rie, aa moyen
da „Coccobacillus acridioram“ D’H6relle. (Ann.del’Insk
Pasteur. Vol. 29. 1915. p. 520.)
Durch wiederholte Passagen gelang es, die Virnlenz des Cocco-
bacillus acridiorum fiir die Henschrecke Stauronotus maroccanus so-
weit zu steigern, daB er bei Injektion in die Leibeshohle innerhalb
3 Stnnden tfidlich wirkte. Die Virulenzsteigerang gelang aber nur
an natfirlich ausgekrochenen Heuschreckenlarven, nicht an kfiustlich
yorzeitig ausgebriiteten. Die Virulenz hielt sich wabrend der ganzen
Dauer der Versnche auf gleicher Hohe.
Durch Verstaubung von Boaillonkultaren innerhalb eines Heu-
scbreckenscbwarms wurde eine sich allm&hlich ausbreitende Epizootie
erzeugt, die zur Vernichtung eines groBen Teils der Tiere fdhrte.
Die Heuschrecken buBten zunachst an Beweglichkeit ein and warden
dadarch eine leichte Beate ihrer natfirlichen Feinde unter den V6geln
nnd Sangetieren and selbst der Ameisen. Nach dem Tode trockneten
die Korper schnell ein, warden von V6geln und anderen Heuschrecken
gefressen und vom Winde fortgefuhrt. Die Erkrankang warde haapt-
sfichlich durch die den Bazillas in groBen Mengen enthaltenden
flQssigen Entleerungen, die an den Grksern haften blieben, verbreitek
Wenn auch nicht alle Individuen der Epizootie erliegen, so ge-
langt doch ein groBer Teil nicht zur Eiablage, und es besteht daher
die Aussicht, durch eine mehrere Jahre fortgesetzte Wiederholung
des Verfahrens, der Heuschreckenplage Herr zu werden, falls nicht
etwa eine erbliche Immunit&t gegen den Bazillas eintritt
Kurt Meyer (Berlin).
Bahn, Otto, Statistische Studien fiber die Systeme der
Bakterien. (0. f. Bakt Abk II. Bd. 46. 1916. 8. 4.)
Gck igle
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Verachiedenes.
39 $
■ Eine kritische Besprechung der von Migula nnd von Leh¬
mann-Neumann anfgestellten Bakteriensysteme, die zu folgenden
8chlu6betrachtnngen des Verf. ffihrt:
Es gibt nnter den Eigenschaften der Bakterien solche, die zur
Gattungs- nnd Artbestimmnng wesentlich sind, nnd solche, die keinen
diagnostischen Wert haben. Der diagnostische Wert einer Eigen-
scbaft h&ngt nicht ab von ihrer Bedeutung fur die Existenz der Art;
er kann nicht vorausgesagt, sondern nor ansprobiert werden. Die
form der Bakterien, eine nach menschlichem Ermessen recht nn-
wichtige Eigenscbaft, ist fur die Einteilnng von grofitem Wert. Da-
gegen ist die Begeifielung, obschon fur die Bakterien von Bedentnng,
fflr die Einteilnng wenig vorteilhaft gewesen. Mit den pbysiologiscben
Eigenschaften ist es SLhnlich. Die reine Milchsanreg&rung beschrankt
sich wohl ausschliefilich anf die Streptokokken nnd die Grnppe der
langen Milchsaurebakterien. Die Essigg&rung wird nnr durch eine
scharf begrenzte Grnppe vernrsacht, die Satire-Gasbildung ist anf
einige nahe verwandte Grnppen beschrankt, die BnttersknregArnng ist
nnr bei einer Grnppe zn finden. Andere Gftrnngen sind dagegen nicht
typisch. Harnstoff wird von Mikrokokken und Sarcinen, von Sporen-
stabchen nnd sporenlosen Arten vergoren. Die Fettzersetznng ist an
keine Grnppe gebnnden. Die Bildnng von Schwefelwasserstoff nncTIndol
sind nicht als Gattnngs- oder Grnppenmerkmal zn gebrancben.
Ganz allgemein darf man wohl sagen, dad nach dem hentigen
Stande der Kenntnisse die Garung der Eohlehydrate nns sch&rfer
eharakterisierte Grnppen gibt als die Zersetznng der EiweidkOrper.
Es ist mdglich, dad bei der Bestimmnng alter Eiweifispaltnngs-
prodnkte anch natiirliche Grnppen sich flnden lassen, doch ist die
Dnrchfiihrnng zur Bestimmung von Bakterienarten eine vollkommene
Dnmoglichkeit. Die Zersetznng der Eohlehydrate ist freilich anch schon
recht vollstandig ansgenntzt (mit Ansnahme der St&rkezersetznng, die
noch wertvolle Fingerzeige geben kdnnte), nnd es besteht wenig Hoff-
nnng, die noch nicht grnppierten Arten der Gattnngen Micrococcus
nnd Bacterium L. et N. anf dieser Grnndlage weiter einznteilen.
Einige sebr anff&llige Bakterieneigenschaften versagen bei der
Einteilnng ziemlich vollstandig, n&mlich das Lenchten, die Farbstoff-
bildnng nnd die Pathogenese. Die Bedentnngslosigkeit der ersten
beiden Eigenschaften ist bereits erdrtert. Die Unwichtigkeit der
Pathogenese znr Grnppenbestimmnng erhellt schon darans, da6 in
jeder Bakteriengattnng mehrere pathogene Arten vorkommen. Wir
kOnnen anch nnmbglich alle Erankbeitserregnng als eine nnd dieselbe
Eigenscbaft anffassen. Pathogenese gehort mit Farbstoffbildnng nnd
Harnstoffgarnng zu den „zufailigen u Bakterieneigenschaften, die mit
den allgemeinen Verwandtschaftsbeziehnngen nichts zn tnn haben.
Gildemeister (Posen).
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394
Verecliiedenes.
Franzen, H., Beitrftge zur Biochemie der Mikroorganis-
men. X. Mitteilung. Uber die Bildung and Verg&rang
von Ameisens&are darch Bacterium coli comm, von
H. Frantzen und H. Kahlenberg. (Hoppe-Seylers Zeitschr.
f. physiol. Chemie. Bd. 97. 1916. S. 314.)
Colist&mme verschiedener Herkunft, Alters and Art bilden anter
den gleichen Versachsbedingangen innerhalb des ersten Tages kr&ftig
Ameisens&are, dann tritt allm&hlich Verg&rung ein. Genaa Qberein-
stimmende Werte warden nicht erhalten. Die verscbiedenen Ooli-
st&mme haben nach ihrer Herkunft eine verschiedene pbysiologische
Wirksamkeit Bac. typhi, unter gleichen Bedingangen untersacht,
griff Ameisens&are nar spnrenweise an. Die Versnche warden in
kiinstlichen Nahrlfisangen anter Zasatz von ameisensaarem Natron
angestellt In Bouillon tritt bei Coli comm, sofort Verg&rang ein,
die Unterschiede zwischen den verschiedenen Colist&mmen sind viel
grOder als in kQnstlicher NahrlSsnng. Im Gegensatz zu Bact. coli
bildet Bac. typhi innerhalb des ersten Tages Ameisens&are, sp&ter setzt
dann kr&ftige Verg&rang ein. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Bertrand, Gabriel, L’argent peut-il, a une concentration
convenable, exciter la croissance de l’Aspergillus
niger. (C. r. Acad, des Sciences. VoL 158. 1914. p. 1213.)
Die wachstumsbegunstigende Wirkung kleiner Mengen bestimmter
Elemente, wie Eisen, Mangan, Bor and Zink gegenaber Aspergillus
niger ist von manchen Autoren als Reizwirkang gedeatet worden,
wie sie toxischen Substanzen ganz allgemein in geringen, nicht mehr
sch&digend wirkenden Mengen zukommt.
Verf. zeigt demgegeu fiber, dad Silber, dessen wachstamshemraende
Wirkung bis za einer Verdun nung von 1 Gramm-Molekal aaf 1 Million
Liter reicht, bei weiterer Verdun nung keine entwicklangsbegiinsti-
gende Wirkang besitzt Man mad hiernach annehmen, dad Mangan
and andere Elemente eine spezifische pbysiologische Reizwirkang
ausuben. Kart Meyer (Berlin).
Gavillier, M., Utility da zinc pour la croissance de l’Asper-
gillus niger (Sterigmatocystis nigra V. Tgh.) cultive
en milieux profonds. (Ibid. p. 1216.)
Die begiinstigende Wirkang, die kleine Mengen Zink aaf das
Wachstum von Aspergillus niger ausuben, ist nicht nor in Kaltaren
mit groder relativer Oberfl&che, sondern auch, entgegen den Angaben
▼on Lepierre, in Kaltaren mit hoher Fl&ssigkeitsschicht nach-
weisbar. Kart Meyer (Berlin).
Ealer, Hans und Hammarsten, Harald, Zur Kenntnis der
G&rangsaktivatoren. (Biochem. Zeitschr. Bd. 76.1916. 8. 314.)
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Venchiedenes.
395
Alkali- and Ammoniamsalze organischer S&uren, besonders solche
der Ameisens&nrereihe and der Oxys&uren erhdhen scbon in kleinen
Mengen die G&rungsgeschwindigkeit der Hefe am 50—100 Proz.
Eine Einwirkang anf die Gftrangsenzyme diirfte dabei ansznschlieBen
sein, da der katalytische Effekt bei Trockenhefe sehr viel schw&cher
ausl&llt Manches deutet daranf hiu, dab eine Verftnderung der
Oberfl&chenschicbt eine Rolle spielt. Die von Harden nnd Yonng
geinberte Vermntnng, dafi es sich nm eine Begfinstigung des Hefe-
wachstums bandelt, konnten Verffi. dnrcb direkte Wfigung der ge-
■bildeten Hefemenge ansschliefien.
Die Wirknng der Phosphate anf die G&rungsgeschwindigkeit der
Hefe, die im allgemeinen in raaflig sanrer Lfisnng eine beschlennigende,
in neutraler and alkalischer Losung eine hemmende ist, gebt mit der
Wirknng anf das Hefewachstum ebenfalls nicht parallel.
Knrt Meyer (Berlin).
fhesney, Alan M., The latent period in the growth of bac¬
teria. (Journ. of experim. Med. VoL24. 1916. p.387.)
Bei der Beimpfnng frischer NahrbOden mit Bakterien tritt in
der Regel zun&chst keine Vermehrung, sondern haufig zun&chst sogar
eine Vermindernng der einges&ten Keirae ein. Eine n&here Unter-
anchnng ergibt jedoch — Vert arbeitete mit Pnenmokokken, Coli-,
Fluoreszenz- nnd Prodigiosnsbazillen —, dab dieses Latenzstadinm
der Vermehrung nnr dann vorhanden ist, wenn znr Anssaat aitere
Enltnren benntzt werden. Wird dagegen von Kulturen Qberimpft,
die sich anf der Hflhe der Wacbstnmsenergie befinden, so yermehren
sich auch die anf den neuen N&hrboden iibertragenen Bakterien mit
der gleichen Intensit&t wie in der Ansgangsknltnr. Das abweichende
Verbal ten der Bakterien aus Elteren Knltnren deutet anf eine Sch&di-
gung hin, die sie in den alternden Knltnren erfahren.
Weitere Versuche zeigten, dab die nach Zentrifngieren von
Pnenmokokkenbonillonkultnren, die sich anf der Hdhe der Vermehrung
befanden, in der Fliissigkeit nbrig gebliebenen Kokken sich sofort
wieder mit der bisherigen Energie weiter vermehrten. Bei gleichen
Versnchen mit blteren Knltnren setzte aber zunSchst eine lUngere
Latenzperiode ein. In dieser Periode starb ein grober Teil der
Kokken ab, and zwar folgte das Absterben der Formel einer mono-
moleknlaren Reaktion, wie sie fur die AbtStung yon Bakterien dnrch
Gifte charakteristisch ist
Die allm&hlich wieder einsetzende Vermehrung 19bt vermuten,
dab die die anfangliche AbtOtung bewirkenden tozischen Snbstanzen
bei langerer Bebriitnng wieder zerstdrt worden. In der Tat zeigten
Kokken, die in Zentrifngate 4 Tage alter Knltnren einges&t warden,
sogleieh lebhafte Vermehrung. Der direkte Nachweis der toxischen
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396
Venchiedenes.
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Substanzen liefi sich dadarch ffihren, daft Filtrate 24sttindiger Kul¬
turen entwicklungshemmend wirkten and daft Kokken, die aas iebbaft
wachsenden Kulturen stammten, nach Digestion mit Kultnrflltraten
bei Eisschranktemperatnr anf nenen Nahrboden fibertragen ein deut-
licbes Latenz>tadium zeigten.
Die Latenzperiode der Vermehrnng ist also der Ansdrnck einer
Schadigung, die die Bakterien in ihrer frfiheren Umgebung erfahren
baben. Fiir Zwecke, bei denen es sich nm Arbeiten mit mfiglichst
intakten Bakterien handelt, z. B. fiir Desinfektionsversuche, ist eB
daber notwendig, stets jnnge Kulturen zn verwenden. Anch fBr die
Erhaltung von Knltnren empfieblt es sich, sie nur knrz zn bebrfiten
nnd dann im Eisschrank anfznbewahren. Enrt Meyer (Berlin).
Berthelot, Albert, Recherches snr le Protens vulgaris.
(Ann. de l’lnst Pasteur. Vol. 28. 1914. p. 839 u. 913.)
61 Proteusst&mme verschiedener Herkunft erwiesen sich aus-
nahmslos als gramnegativ.
Alle bildeten ans Glnkose, Galaktose nnd Saccharose Sfiure, wobei
zn beachten ist, dafi wegen der gleichzeitigen starken Ammoniak-
bildnng die S&urebildnng bisweilen erst nach 10 Tagen nachweisbar
wnrde. Laktose nnd Mannit warden nicht angegriffen. Das Ver-
halten gegenfiber Lavulose nnd Maltose war inkonstant
Phenol bildete keiner der 61 St&mme. Die Prfifung auf Indol-
bildnng, die mittels Ausschfittelung der Knltnren mit Ather nnd ■
Vereetzen des abpipettierten Athers mit p-Dimethylamidobenz-
aldehyd nnd Salzsfinre erfolgte, gab je nach dem Nabrboden wechselnde
Resnltate. In 24stnndigen Peptonwasserknltnren batten von den
61 Stammen 24 Indol gebildet, 37 nicht, aber 7 von diesen Indol*
essigs&nre. Anf einem freies Tryptophan nnd Gelatine enthaltenden
Nfibrboden hatten nach 4 Tagen 24 Indol, alle fibrigen Indolessig*
8fiure gebildet Dieses Verbal ten war aber nicht konstant Bei der
nach einiger Zeit wiederholten Prfifung bildeten einige der frfiheren
Indolbildner nur Indolessigsaure nnd nmgekehrt.
Bei einem Stamme, der ans dem Stuhl eines S&nglings mit akutem
Brechdnrchfall gezfichtet war, wnrde genan die Virnlenz nnd Patho*
genitat ffir Meerschweinchen nnd Kaninchen geprfift. Meerschweinchen
lieften sich anf snbkntanem, Kaninchen anf intravenfisem Wege gegen
diesen Stamm immunisieren. Knrt Meyer (Berlin).
Wade, H. Windsor and Bel, George A critical conside¬
ration of systemic blastomycosis. With notes on
certain special features and report of five cases.
(Arch, of internal Med. Vol. 18. 1916. p. 103.)
Wihrend Blastomykose der Hant ziemlich hftnfig vorkommt, ist
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Verechiedenes.
397
die Zahl der in der Literatnr mitgeteilten Falle von allgemeiner
Blastomykose sehr sp&rlich, einmal wohl, weil eine Generalisierung
der Infektion selten eintritt, sodann, weil die Falle selten diagnosti-
ziert and h&nfig far Taberkalose gehalten werden. Verff. stellen
42 Falle aus der amerikanischen Literatnr zusammen, die meist ans
der Gegend too Chicago stammen and teilen & neue Falle mit, die
sie selbst innerhalb eines Jahres im Hospital von New Orleans be-
obachtet haben.
Anch bei klinisch abnlich verlanfenden Formen werden ver-
schiedene Blastomycetenformen gefunden, deren Charakterisierung aber
wegen der grofien Variabilitat auf Schwierigkeiten stbfit. Zwei Hanpt-
typen lassen sich aufstellen. Der erste ist eine typische Hefe. Er
bildet weder im Organismns noch in der Ealtur ein My cel. In
Amerika scheint er nur ansnahmsweise vorznkommen. Bei der groBen
Mehrzahl der amerikaniscben Falle fand sich der zweite Typns, Zymo-
nema von de Beurmann und Gongerot, der sich im Gewebe nnr
dnrch Sprossnng, in der Eultar aber anch dnrch Mycelbildung vermehrt
Nicht selten linden sich anch in tief liegenden Herden Misch-
infektionen mit Bakterien, besonders solchen der Pseudodiphtherie-
grnppe, aber anch Strepto- and Staphylokokken.
Die allgemeine Blastomykose stellt in der Eegel eine snbaknte
Oder chronische Infektion dar, die meist in den Lnngen beginnt und
fr&her Oder spater zu mehr Oder weniger weit verbreiteten subkutanen
Abszessen ffihrt, die hanfig auf die Enochen iibergreifen. Weiterhin
werden anch die meisten anderen Organe befallen. Der Ubergang
der Hautblastomykose in allgemeine Blastomykose ist selten. Haufig
wird die Erkranknng zunkchst fur Taberkalose gehalten.
Die Erkranknng betrifft hauptsachlich Individuen nnter ungiinsti-
gen Existenzbedingungen, besonders solcher in feuchten Wohnungen.
Die Zahl der Mikroorganismen in den erkrankten Geweben ist
sehr wechselnd. Sie liegen teils in Riesenzellen, teils frei zwischen
den Gewebszellen.
fleilnng scheint sehr selten einzntreten. Jodkali in grofien Dosen
ist zn versuchen. Lokalisieite chirurgische Affektionen siud chirnr-
gisch anzngehen. Vielleicht sind mit Vaccinetherapie bessere Resnl-
tate zn erzielen. Eurt Meyer (Berlin).
Golliner, Soor der Vnlya. (Deutsche med. Wochenschr. 1916.
8.1650.)
Easni8tisch. Langer (Charlottenburg).
Laseratein, Biochemische Gewebsreaktionen mit Triketo-
bydrindenhydrat. (Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie usw. Bd.32.
1916. S. 288.)
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398
VerHchiedenea.
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Falls sich die Annahme des Verf., dafi die beim Kochen tod
Gewebsstficken mit Ninhydrin anftretende Blanfftrbung dnrch die
Anwesenheit von Aminen bedingt ist, best&tigt nnd nicht auf An-
hfiufungen von Peptonen Oder Albnmosen znrQckznffihren ist, so wfirde
man einen Einblick in die chemischen Vorgfinge pathologischer Ei-
weifiverfinderungen, z. B. bei Eklampsie, Karzinom usw. gewinnen
kfinnen. Verf. kocht die Gewebsstficken in etwa 0,2proz. wfisseriger
Niuhydrinldsung. Nach dem Kochen stellt sich plfitzlich starke Blan¬
farbung ein, die so geffirbten Stuckchen werden mittels des Gefrier-
verfahrens geschnitten nnd in Glyzerin mikroskopisch nntersucht.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Simons, H., Histologische and chemische Untersuchungen
fiber Chromoform (Methylformindichromat) als Fixa-
tionsmitteL (Ebenda. 8.379.)
Ans der Mitteilung ist von Interesse, dafi das Chromoform, ebenso
wie die anderen brauchbaren Fixationsmittel verwendet werden kann,
vor dem Orthschen Gemisch bat es den Vorzng der nnbegrenzten
Haltbarkeit und den Vorzng vdlliger Gernchlosigkeit. Verf. hat das
Chromoform mit gntem Erfolg bei der Ffirbnng der verschiedensten
Karzinome, von Tnberkelbazille'h nnd Diphtheriebazillen verwendet.
Die Technik des Verfahrens ist im Original ansffihrlich beschrieben.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Frledberger,E., Ffirbnng mikroskopischer Prfiparate mit
Farbstiften. (Mfinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1675.)
Die verschiedenen Farbstoffe fur mikroskopische Zwecke sind
in Stiftform gebracht und erlanben so bei schwierigen finfieren Ver-
hfiltnissen ein fiberans einfaches Arbeiten. Die Stifte eignen sich
besonders fur die Verwendung im Felde und auf Reisen, namentlich
in den Tropen. W. H. Hoffmann (Wilhelroshaven). .
Mayer, P., Uber Beizen und Beizenfarbstoffe. (Zeitschr. f.
wiss. Mikroskopie usw. Bd. 32. 1916. S. 249.)
Verf. wendet sich gegen verschiedene in der mikroskopischen
Ffirbetechnik falschlich gebrauchte Ausdrucke, die er ansffihrlich
begrfindet, z. B. ffir Beize ist zu verwenden der Ausdrnck: Zusatz,
Verbindnng, Bindemittel Oder Kolligator, ffir Beizen: Vorbehandeln;
ffir Lack: Verbindnng Oder Salz. Beizenfarbstoffe existieren fur den
Histologen nicht; denn dieser braucht zum Farben entweder diese
allein Oder in chemischer Verbindnng mit anderen Stoffen. In diesem
Falle aber sind sie zn neuen Kfirpern mit neuen Eigenschaften ge*
worden, was gerade dnrch die gewfihnliche Bezeichnung nicht zum
Ausdrnck kommt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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Venehiedenes. 399
Diettrich, P., Die direkte F&rbnng von Paraffinscbnitten.
(Zeitschr. f. wiss. Mikroskopie usw. 6d. 32. 1916. S. 266.)
Die Mdglichkeit der direkten Farbung von noch parafflnhaltigen
Schnitten besteht in der Verwendong von spiritudsen Lfisnngen. Es
wird dadnrch eine wesentliche Verkiirznng der Farbetecbnik erreicht.
In der Mitteilung werden die Methodik nnd eine Anzahl der nach den
Angaben des Verf. gefarbten Praparate ansfuhrlich geschildert nnd
noch weitere Abkiirznngen des sonst so zeitraubenden F&rbens von
in Paraffin eingebetteten Schnitten angegeben.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Lux, F., Ein nenes Ffirbegestell ffir bakteriologische
Praparate. (Zeitschr.£.wiss.Mikroskopiensw.Bd.32.1916.S.401.)
Das im Original abgebildete nnd beschriebene Gestell ermfiglicht'
mit Hilfe einer einfachen Vorrichtung ein getrenntes Auffangen alko-
holischer Oder wasseriger Spfilflfissigkeit. Veif. hat dnrch Verwendnng
des beschriebenen F&rbegestells erreicht, dafi die monatliche Alkohol-
■enbeschaffung nm fiber ein Viertel herabgegangen ist, was bei den
hentigen Preisen eine j&hrliche Ersparnis von rund 1800 M. bedentet.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Rhein, M., Ein einfaches Verfahren znm sterilen Trocknen
vonAgarplatten. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78.1916. S. 657.)
Man ffillt soviel Petri- resp. Drigalski-Schalen, als die Zahl
der zn trocknenden Agarplatten betrfigt, mit frisch gescbmolzenem,
grannliertem Chlorcalcinm. Will man eine Agarplatte trocknen, so
deckt man die Chlorcalcinmschalen anf, stellt die Unterschalen mit
der zn trocknenden Agarschicht, den Schalengrnnd nach oben ge-
kehrt, anf die Chlorcalcinmschale, derart, dafi beide Unterschalen
znsammen einen geschlossenen Raum bilden (Abb.). Je nach der
Frwche des Chlorcaicinms ist die Trocknung nach 10—15 Minnten
beendet. Das sehr billige Chlorcalcinm kann nach Ofterer Yerwen-
dnng wieder regeneriert werden. Rhein (Posen).
Bottcher, Ein Apparat znr Blntentnahme nnd Gewinnnng
sonstiger Pnnktate zwecks bakteriologischer nnd
serologischer Untersnchnngen. (Mfinch. med. Wochenschr;
1917. S. 68.)
In den Auffangeglaschen sind seitliche Einbnchtnngen, die deu
Blntknchen beim Abgiefien des Sernms zurttckhalten sollen.
W. BL Hoffmann (Wilhelmshaven).
Seiffert, G., Die Diagnose pathogener Bakterien mit der
Mikromethode. (Mfinch. med. Wochenschr. 1917. S. 94.)
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400
Verschiedenes.
Das Verfahren strebt Ersparnis von N&hrb&den an. Es werdeh
nor einzelne Tropfen jedes N&brbodens gebraucht. Die Untersuchungen
lassen sich damit einwandfrei durclifuhren.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Palmer, George T., A new sampling apparatus for the
determination of aerial dust. (Americ. Journ. of Public
Health. Vol. 6. 1916. No. 1.)
Der ganze Apparat ist in einem Handkoffer untergebracht Er
verarbeitet die n5tige Luftmenge in 30 Minuten. Die Luft wird
durch Wasser geleitet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Galli-Valerio, B., Parasitologische Untersnchungen und
Beitrage zur parasitologischen Technik. (C. f. Baku
Orig. Abt. I. Bd. 79. 1916. S. 41.)
Verf. bespricht folgende Gegenst&nde: Geographische Verbreitung.
einiger Parasiten, Hefepilze im Darme von Insekten, Irrtuoier der.
Aktinomykosediagnose, Tuberkulose bei Grus japanensis, Rattentuber-
kulose, Mycobacterium smegmatis des Meerschweinchens, Unter¬
snchungen an Eiern von Dibotriocephalus latus, eine Finne in der
Leber von Mus silvaticus, Psoroptesr&ude bei Kaninchen, Biologie
von Trombidium holosericeum, die Larven von Hypoderma bovis als
Verbreiter von Bakterien, Biologie der Muscidae, Widerstand einiger
Arthropoden dem. Fasten gegenuber, Farbung und Konservierung dea
M. meniugitidis f&r Demonstrationszwecke, Fdrbung von Cercaiien,
Tischchen fur raikroskopisches Arbeiten auf dem Lande (Abb.).
Rhein (Posen).
Cohendy, Michel and Wollmann, Engfene, Experiences sur la
vie sans microbes. Elevage aseptique de cobayes.
(C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 1283.)
Es gelang Verff., vier Meerschweinchen, die durch Kaiserschnitt
steril dem Muttertier entnommen waren, unter aseptischen Bedin-
gungen aufzuziehen und 16, 18, 21 und 29 Tage steril zu halten.
Die Tiere entwickelten sich normal. Die Stickstoff- und Zellulose-
bestimmung im Eot ergab keine Abweichung von den Kontrolltieren.
Auch die S&ugetiere bedQrfen also zu ilirer Entwicklung und zur
Ausnutzung der Nahrung nicht der Mitwirkung von Bakterien.
Kurt Meyer (Berlin).
(G^.)
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CentralWatt (Dr Bakterlologle ate. I. AM. Referate.
■■ Bd. 66. No. 17/18. -
Autgegcben am 15. Januar 1918.
Desinfektion. — Tierische Parasiten.
Kirstein, Fritz, Leitfaden ffir Desinfektoren in Frage
nnd Antwort. 8. wesentlich erweiterte u. verm. Aufl. Berlin
(J. Springer) 1916.
Der Krieg hat uns den Kampf gegen zwei Infektionskrankheiten,
Fleckfieber nnd R&ckfallfieber, aufgezwnngen, die beide durch L&use
fibertragen werden nnd die im Frieden bei uns so gut wie keine
Rolle spielten. Dadurch sind auch dem Desinfektor neue Aufgaben
zugefallen. Verf. erdrtert in einem besonderen Abschnitt die Ver-
nichtnng des Ungeziefers in Anlehnung an die 1915 vom Kais. Ge-
sundheitsamte herausgegebene Zusammenstellung von Verfahren. Beim
Unterricht der Desinfektoren diirfte eingehend zu berucksichtigen sein,
inwieweit die vorgeschlagenen Bekampfungsmethoden aus HuBeren
Grttnden noch anwendbar sind Oder nicht. Die Anwendung der
trockenen Hitze ist in der Praxis nicht so einfach, wie es nach der Dar-
stellung des Verf. zun&chst scheinen mochte. Anch in der vorliegenden
Neuauflage wird das Bhchlein ein vortrefflicher nnd unentbehrlicher
Ratgeber fur Desinfektoren sein. Gildemeister (Posen).
SchDtz, Die Ausbildung der Desinfektoren in PreuBen.
(Deutsche Vierteljahrsschr. f. bffentl. Gesundheitspfl. 1915. S. 361.)
Der Riickblick fiber die VerhSltnisse zeigt, daB gegenfiber frfi-
heren Zeiten sehr viel erreicht ist. Die Desinfektorenausbildung und
Weiterbildung ist auf dem richtigen Wege. Wolf (Witzenhausen).
Wolf, Die Desinfektorenschulen iu Deutschland in 1913.
{Der prakt. Desinfektor. 1916. 8. 4.)
Statistische Zusammenstellung. Wolf (Witzenhausen).
Braun, Umschau fiber Desinfektion. (Bl&tt. f. Volksgesund-
heitspfl. 1916. S. 26.)
Allgemeine Gesichtspunkte. Wolf (Witzenhausen).
Kutna, Samuel, Zur Taktik der Seuchenbekfimpfung. (Wien,
med. Wochenschr. 1917. S. 340.)
Kurze Ausfuhrungen fiber Isolierung und Desinfektion.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Erste Abt. B«f. Bd. 66. 5®* 17/18.
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402
Desinfektion.
Die neue Desinfektionsanstalt der Stadt Neukfllln.
(Gesandheit. 1916. S. 7.)
Die Anstalt besitzt vier grofie Desinfektionsapparate von der
Apparatebauanstalt A.-G. Weimar and Rud. Hartmann, Berlin. Einer
der letzteren ist fiir Vakuum-Formalin-Desinfektion (40—60°) ein-
gerichtet. Schilderung der tibrigen Einrichtung der Anstalt.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Krflger, H., Der neue Uniyersaldesinfektor ohne Vakuum.
(Gesundheitsingenieur. Jg. 39. 1916. S. 225 u. 297.)
Der nach den Angaben von 0. Mayer konstruierte Desinfektions-
apparat ist der Hartmannsche Universal-Formalin-Desinfektor. Die
fiufiere Form nnd die Einrichtung ahnelt den anderen entsprechenden
Apparaten. Neu ist, daB bei dem in diesem Apparat angewendeten
Yerfahren die zu desinfizierenden Gegenst&nde vor der eigentlichen
Desinfektion vorgetrocknet werden, wodnrch deren Aufnahmef&higkeit
bzw. Sattigung mit heiBer bakterientStender Flussigkeit bedeutend
gesteigert wird. Dabei iibt die zeitweilige konstante Erw&rmung
der Gegenstande mit Hilfe eines Wassermantels anf 60—70° einer-
seits und der im Dampf enthaltene Formaldehyd eine derartige
schkdigende Wirkung anf die in den zn desinfizierenden Gegenst&nden
enthaltenen Mikroorganismen ans, daB diese vernichtet werden. Der
neue Apparat hat vor den anderen Apparaten den Vorzng der Billig-
keit, er ist etwa 40 Proz. billiger, er ist einfacher, braucht keine
Yakunmpnmpe, ist sparsamer an Formalin, da er nicht mit strdmen-
dem Dampf arbeitet, es wird nnr soviel Formalin verdampft, als fiir
eine Desinfektion ndtig ist, eine Uberwachung ist nicht erforderlich,
nachdem der Apparat beschickt und angeheizt ist, reguliert er sich
automatisch. Vor W&rmeverlust ist der Apparat dnrch einen Isolier-
mantel geschiitzL Das in dem Apparat gehandhabte Verfahren ist,
ebenso wie das Vakunm-Dampf-Desinfektionsverfahren, dazu bestimmt,
die Desinfektion empfindlicher Gegenstfinde, wie Leder nnd Pelz,
dnrch Wasserdampf und Formaldehyd bei einer weit nnterhalb des
Siedepnnktes des Wassers liegenden Temperatur zn erreichen. W&h-
rend bei den Vakuumapparaten durch Verminderang des Luftdruckes
der Siedepnnkt einer w&sserigen Formaldehydlosung von bestimmtem
Gehalt erniedrigt und wkhrend des EinstrQmens der dabei ent-
stehenden Dampfe dnrch fortgesetztes Anspnmpen der Desinfektions*
kammer Druck und Temperatur anf der gewiinschten H8he erhaltea
werden, wird bei dem von 0. Mayer konstruierten Apparat bei un-
vermindertem Luftdruck gearbeitet nnd der den Formaldehyd ent-
haltende Wasserdampf von ca. 100° in die mit Luft gefullte Kammer
eingeleitet. Er vermischt sich in der Kammer mit der Lnft und
erw&rmt, indem er sich selbst abkuhlt, bei fortgesetztem Znstromen
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Desinfektion.
403
allm&hlich die Eammer mit ihrem Inhalt. Dnrch richtige Bemessung
der yerdampften Menge im Verhaitnis znr GrOBe der Eammer und
dnrch richtige, antomatisch bewerkstelligte Regelnng der Heiznng
des Wassermantels wird dafiir gesorgt, dad die bestimmte Temperatnr
erreicht, aber auch nicht liberschritten wird. Der nene Apparat ist
also gmnds&tzlich yon den Vakunmapparaten yerschieden. Nach Ver-
snchen von v. Gruber und 0. Mayer steht der Apparat in des-
infektorischer Wirkung den besten gebr&ucblichen Vakunmapparaten
nicht nach. Die Eosten der Charge einer Desinfektion einer
Vakuumdesinfektionsanlage mit Riickgewinnung des Formalins sind
25 Proz., bei den neneren Vakummdesinfektionsapparaten, in denen
anf Rttckgewinnung des Formalins verzichtet wird und das Formalin
nach Rnbner in das Dampfznleitnngsrohr des Vaknnmapparates
eingelassen wird, ca. 75 Proz. hOher. Das Gewicht des Apparates
ist bedentend leichter als das der anderen, so dad er im Felde iiberall
yerwendet werden kann. Die Heeresverwaltnng hat auch schon ver-
schiedene Apparate beschafft. Der nach den Angaben von 0. Mayer
gebante Apparat ermSglicht eine einfache und billige Desinfektion
yon leicht empfindlichen Gegenstftnden, die nnr einer Temperatur nnter
100° C ausgesetzt werden durfen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Kriiger, Hartmanns „Uniformol“-Desinfektor. (Der prakt.
Desinfektor. 1916. S. 97.)
Beschreibnng des Apparates, der ermdglicht, ohne Anwendnng des
verminderten Luftdruckes bei Temperatnren yon 60° C leicht empflnd-
liche Gegenst&nde mit derselben Sicherheit und Schonung zn ent-
keimen, wie es bisher in Vakunmapparaten mit strdmenden Formalin-
wasserdftmpfen der Fall war. Wolf (Witzenhausen).
Schneidt, W., Ein Desinfektionsapparat fttr den Eisen-
bahnbetrieb, insbesondere fur Desinfektion und Ent-
lansnng von Lazarettzttgen. (Hyg. Rundschau. Jg. 26.1916.
S. 309.)
Verf. hat einen Desinfektionsapparat f&r den Eisenbahnbetrieb
usw. bauen lassen, der rasche und sichere Desinfektion bzw. Ent-
lausung gewkhrleisten soil Der Apparat, dessen geuauere Beschrei-
bung im Original nacbgelesen werden muB, besteht aus einem zylin-
drischen Eessel aus Eisenblech von 4 mm Starke, der durch einen
Deckel mittels Gummidichtung und Befestigungsschrauben vollkommen
gas- und wasserdicht versclilossen werden kann. In den Eessel ist
ein aus Eupfer getriebener Behaiter von 2 Liter Fassungsraum ein-
gebaut; dieser Behaiter dient zur Aufnahme von Formalin bzw.
Ammoniak. Durch eine Schraube wird eine bestimmte Menge For¬
malin in den Behaiter gebracht. Nachdem es verdampft und die
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404
Desinfektion.
gew&nschte Temperatur im Desinfektionsraum erreicht ist, wird nach
mindestens einer Stunde Pause Ammoniak in a / 8 der verbranchten
Formalinmenge zwecks dampfffirmiger Neutralisation in den Beh<er
gegossen. Die Znleitnng des Dampfes, der durch seine Temperatnr
das Formalin zam Yerdampfen bringt nnd mit ihm vermischt in den
Desinfektionsraum stromt, erfolgt yom Heizkesselwagen bzw. der
Lokomotive ans durch einen starken, anf 10 Atmosph&ren gepriiften
Gnmmischlauch. Der beschriebene Desinfektionsapparat ermSglicht,
wie durch zahlreiche Kontrollversuche mit Lausen, Stubenfliegen nnd
sporenbildenden Bakterien festgestellt werden konnte, eine einwand-
freie Entkeimnng nnd Entlansnng durch Erzielnng einer Hitzewirkung
in alien Teilen des Desinfektionsranmes von 60—65° C nnd dariiber,
durch gleichzeitige Formalinverdampfung in engster Vermischung,
durch intensive Bewegnng der fenchten Heifiluft im Desinfektions-
ranme durch An- und Zuriickprallen des Dampfes an den Wan den
sowie durch intensive Ammoniakverdampfung nnd dadurch bedingte
gate und rasche Neutralisation. Eine Sch&digung des Desinfektions-
gutes findet nicht statt. Die Eosten dieser Desinfektionsart sind
gering, sie diirften pro Erankenwagen kaum 1,50 M. uberschreiten.
Die Bedienung des Apparates ist einfach, die Schnelligkeit der Des¬
infektion ein weiterer Vorzug; im Notfalle kann ein Zug mit 20 Wagen
in 24 Stunden desinfiziert sein. Ebenso wie die Wagen von Lazarett-
zhgen nnd sonstige Eisenbahnwagen kSnnen anch Yerbandstationen,
Wasserrftume usw. auf BahnhSfen sowie beliebige andere Raumlich-
keiten entkeimt werden, sofern der Anschlufi an einen Dampfspender
mOglich ist. W. Gaehtgens (Hamburg).
Jacobitz, E., Die Desinfektion von Eisenbahnwagen mit
dem Schneidtschen Formalindampfapparat. (Hyg. Rund¬
schau. 1917. 8.109.)
Um eine ausreichende, handliche und mdglichst schnelle Des¬
infektion von Eisenbahnwagen durchfiihren zu konnen, hat Schneidt
(Hyg. Rundschau. 1916. S. 315) einen Formalindampfapparat kon-
struiert, bei dem die Verflhchtigung des Formalins durch Wasser-
dampf mit Druck von wenigen Atmosph&ren erfolgt und unter Ent-
wicklung von feuchter Warme in dem zu desinfizierenden Raume bis
70® C und dariiber vor sich geht. Der Apparat, fur dessen Ver-
wendung das Vorhandensein einer festen Oder beweglichen Dampf-
quelle Yorbedingung ist, eignet sich nach den Untersuchungen des
Yerf. besonders fur die Desinfektion von Eisenbahnwagen, Giiter-
und Personenwagen. Yor anderen gleichartigen Formalin-Desinfektions-
apparaten hat er einmal den Yorzug, daft er jederzeit auBerhalb des
zu desinfizierenden Raumes im Freien aufgestellt und ohne Storungen
in Betrieb genommen werden kann. Ferner beansprncht die Des-
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Deainfektion.
405
infektion eine ganz erheblich kfirzere Zeit als bei den Apparaten
anderer Systeme, ohne daB eine ErhOhung der Formalin menge er-
forderlich ist. Die ffir 1 cbm Raum yorgescbriebene Formalinmenge
betr> 18 ccm. Der Apparat selbst wird eine halbe bis 1 Stunde
gebraucht, wfihrend die nacbherige Einwirkung des Formalindampf-
gemisches 2 Stunden dauert. SchlieBlich ermOglicht der Schneidt-
sche Desinfektionsapparat nicht nur die sichere Vernichtung yon
oberflfichlichen and in geringer Tiefe befindlichen pathogenen Eeimen,
sondern es l&Bt sich mit ihm anch eine erfolgreiche Tiefenwirkung er-
zielen. DievegetativenBakterienformen werden in der Tiefe bei Verwen-
dnng yon 30 ccm Formalin anf 1 cbm Raum in 24 Stunden, bei 50 ccm
Formalin auf 1 cbm Raum schon in 6 Stunden abgetotet. In der Tiefe
befindliche Bakteriensporen werden durch 60 ccm Formalin auf 1 cbm
Raum nach 24 Stunden vernichtet W. Gaebtgens (Hamburg).
Fritsch, W., Zur Entseuchung der Eisenbahnpersonen-
wagen. (Osterr.-ungar. Eisenbabnblatt. 16. Sept. 1915, nacb Ge-
sundheitsingenieur. Jg. 39. 1916. S. 11.)
Yerf. berichtet fiber Desinfektionsverfahren, die der an einer
Blatterninfektion als Opfer seines Berufes verstorbene Prof. Ham*
merl in Yorscblag gebracbt hat. Die Innenrfiume kOnnen, auch
wenn es nicht gelingt, Tfiren und Fenster luftdicht abzuschliefien,
durch Formol, das durch Ealk, Wasser und Schwefelsaure zur Ver-
dampfung gebracht wird, desinfiziert werden. Cholera- und Diphtherie-
keime werden so abgetotet. Auch zur Entseuchung der Wasche usw.
der Erankenzuge kann dieses Yerfahren in Anwendung kommen. Bei
jedem Erankenzng ist die Mitnahme eines solchen fur Desinfektions-
zwecke hergerichteten Wagens empfehlenswert Die Hundeabteile
lieBen sich leicht zu Desinfektionsr&umen ausbauen und kfinnen dann
auch als Trockenraume fur gewaschene Wfische dienen. Ffir die
Entseuchung ganzer Eisenbahnwagen ist dieses Yerfahren unzu-
reichend, weil auch das WagenfiuBere desinfiziert werden muB und
weil auch Ungeziefer mit Brut, das den Formoldfimpfen widersteht,
zu yernichten ist und schlieBlich die Formolbebandlong bei der Des-
infektion ganzer Personenwagen nicht durchffihrbar ist. Die Des-
infektion ganzer Personenwagen kann man dadurch erreichen, daB
man die Wagen in yollkommen luftdicht abschlieBbare Eammem
bringt und sie einer Erhitzung yon 110—120° aussetzt. Die heiBe
Luft kann teils durch die Dampfheizung der Wagen, teils durch
eingebaute Yerstfirkungsschlangen und Rippenheizkbrper erzeugt
werden. L&use warden nach den Yersuchen Hammerls bei An¬
wendung eines Dampfdruckes yon 6 Atmosph&ren bei einer in
2^ Stunden erzielten Temperatur yon 71° und einstfindiger Einwirkung
abgetotet. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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406
Deoinfektion.
Lange, Heinrich, Die Desinfektion mit trockener Heifi-
luft. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. S. 327.)
Die Versuche des Verf. liber die Desinfektion mit trockener Heifi-
lnft fdhrten zu folgenden Ergebnissen:
1. Ruhende trockene Heifilnft von 110° tbtet bei einer Ein-
wirkungsdauer von 1 Stunde alle in der Desinfektionspraxis in Be-
tracht kommenden Krankheitskeime ab. Znr AbtStung von Staphylo-
kokken sind 2 Stunden erforderlich, znr AbtOtung von Milzbrand-
sporen die gleiche Zeit bei 120°. Eine Steigerung der Temperatnr
tiber 110° behnfs Abk&rzung der Abtbtungszeit ist wegen der Gefahr
der Sch&digung der Objekte praktisch ansgeschlossen.
2. Bewegte trockene Heifilnft f&hrt bei freiliegenden Bakterien
keine Abkttrzung der Abtbtungsdauer herbei.
3. Ruhende HeiBluft erhitzt die Objekte erheblich langsamer als
Dampf von gleicher Temperatur, grobporige Objekte etwas schneller
als feinporige.
4. Bewegte Heifilnft von 1,3—1,8 m pro Sekunde verkfirzt die
Eiudringungszeit nnr bei grobporigen Objekten. Kommt dies aus-
nahmsweise anch bei feinporigen Objekten znr Beobachtnng, so liegt
stets der Verdacht vor, dafi die Beschlennignng dnrch grobere G&nge
bedingt ist. Solche gelegentliche Ergebnisse sind noch kein Beweis
fhr die Uberlegenheit der bewegten HeiBluft iiber die ruhende.
6. Kleiderstoffe werden in trockener HeiBluft sehr langsam dnrch-
hitzt. Luftbewegung bat bei ihnen keinen beschleunigenden Einflufi.
6. In ruhender Heifilnft betrSgt die Eindringungszeit an leicht
zug&nglichen Bekleidungsstucken und Ausrustungsgegenstanden
hOchstens */ 4 , in Stiefeln 2 1 /, Stunden. Als gesamte Betriebsdauer
sind daher in praxi 4 Stunden anzusetzen.
7. Bewegte HeiBluft bietet f&r die Erhitzung schwer zugang-
licher Stellen keine grQBere Sicherheit als ruhende; ihre Eindringungs¬
zeit mufi daher ebenso lang wie bei letzterer angesetzt werden. Fnr
alle nicht dampfempfindlichen Objekte ist an der Desinfektion mit
strbmendem Wasserdampf unbedingt festzuhalten.
8. Der Vondran-Apparat beansprucht, selbst bei g&nstigster
Beschickuug zur vollen Sicherheit seiner Wirkung dieselbe Ein¬
dringungszeit wie die Apparate mit ruhender HeiBluft und bietet
kaum nennenswerte Vorteile. Diesen stehen die hohen Anschaffnngs-
kosten und seine ausschliefiliche Terwendbarkeit zur Entlansung
gegenuber. Znr Massenentlausung stellen geeignet gebaute und mit
Zirkulatoren ausgestattete HeiBluftkammern ein ungleich billigeres
und einfacheres Verfahren dar. 8chill (Dresden).
Kntscher, Fr., Prnfung des Yondranschen Entseuchungs-
apparates. v Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 337.)
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Deainfektion.
407
Die PrQfung des Entseuchungsapparates, dessen Wirkung auf
«tr6mender, trockener, heifler Luft beruht, ergab keine ausreichende
-abtStende Eraft gegenuber Erankheitserregera verschiedener Art,
insbesondere Typhus und Ruhrerregern.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Baerthlein, K., Der Vondransche Heifiluftapparat und
seine Wirkungsweise gegenuber Lftusen, Nissen und
bakteriellen Eeimen. (C. £, Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916.
S. 527.)
Das wirksame Frinzip des Apparates ist heifie Druckluft, die
mit Hilfe einer Geblasemaschine durchgetrieben wird. Die an Haken
aufgeh&ngten Eleider fallen sich sehr schnell mit der heifien Luft,
430 dafi rasche Tiefenwirkung eintritt. Messungen mit Klingelthermo-
metern und mit thermoelektrischen Pyrometern zeigten schnelle
Temperatursteigernng innerhalb der Eleider an. Die Lnfttemperatnr
innerhalb des Apparates konnte jederzeit an einem hinter dicken
-Glasscheiben befindlichen Schauthermometer abgelesen werden. Der
Apparat mud 2 Stnnden vor Beginn der Beschickung angebeizt
werden. Als beste Einwirkungszeiten ergaben sich bei 80°: 15 Mi-
nuten Vorwfirmezeit und 30 Minuten Desinfektionszeit, bei 85°: 15 Mi-
nuten Vorw&rmezeit und 25 Minuten Desinfektionszeit. Nach diesen
.Zeiten waren s&mtliche Lause und Nissen anch innerhalb der Eleider
regelm&fiig abgetdtet. Schadigungen der Eleider konnten anch nach
langerer Einwirkungsdauer nicht beobachtet werden. Pelzmantel,
Stiefel, Schirmmiitzen, Pelzmiitzen, Ledergdrtel, Pliischstoffe, die
1—1 Stunden lang HeiBlnft yon 85—90° ausgesetzt warden, zeigten
keine Ver&nderangen. W&hrend samtliche untersnchten Insekten
{Fliegen, Miicken, Wanzen, Flohe, Motten, Li,use, Nissen) sich gegen
heifie Luft als sehr wenig widerstandsfkhig zeigten, wurden Staphylo-
kokken und Typhnsbazillen bei 2stiindiger Ein wirkung von 100°
heifier Luft nicht abget5tet. Die Arbeit enth< zahlreiche Abbil-
dungen. Rhein (Posen).
Seiffert, G., Dampfdesinfektion grofier R&ume. (Arch. f.
Hyg. Bd. 85. 1915. 8. 41.)
Verf. prufte die Frage, ob es mflglich ist, heifien Dampf in ge-
nhgender Menge in Baracken einznleiten, hierdurch eine ausreichende
Temperatnr l&ngere Zeit zn erhalten und auf diese Weise Erankheits-
keime abzutbten. Die Versuche wurden in einem Gefangenenlager
angestellt, und zwar in einer Baracke mit etwas liber 1000 cbm
Rauminhalt. Die Versnche ergaben folgendes: Eine Einleitung von
gespanntem Lokomobilendampf in Baracken kann diese gleichm&fiig
■auf eine Temperatnr yon durchschnittlich 60° erwSrmen, falls die
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408
Desinfektion.
Einleitung in BodenhShe erfolgt. Lanse, Nissen und weniger wider-
standsf&hige Mikroorganismen wie Typhus, Cholera, Paratyphus, Ruhr
werden bei genugend langer Einwirkung (mindestens 4 Stunden) ab-
getStet Resistente Bakterienarten und Sporen kSnnen nicht ver-
nichtet werden. Fiir praktische Zwecke dfirfte nach Ansicht des-
Yerf. im allgemeinen diese beschrankte Desinfektion grofier Raumo
als ausreichend angesehen werden. Gildemeister (Posen).
Die Formaldehyddesinfektion. (Der prakt. Desinfektor. 1917^
S. 13.)
Die empfehlenswerte8ten Formal debydmethoden sind die Ver-
sprayung Oder Verdampfnng flussiger Formaldehydlfisuugen durch
Apparate. Von alien Apparaten sind die nachFliigge und Lingner
die wirksamsten und verbreitetsten.
Nach Beendigung der Formaldehyddesinfektion ist die Einleitung
von Ammoniakdfimpfen mittels eines Ammoniakyergasers in das des-
infizierte Zimmer zu empfehlen. Wolf (Witzenhausen).
BaB, Robert, Neue Yorrichtungen zur feldmSBigen Des¬
infektion. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 991.)
Beschreibnng einer feldmaBigen Schwefelgrube nnd einer feld-
mSBigen Heifiluftgrube fiir Desinfektionszwecke.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Rauch, Rud., Der Grubendesinfektor. (Wien. klin. Wochen¬
schr. 1916. 8. 537.)
Verf. legte zwei Gruben im Erdreich an; in der einen der beideu
Gruben wurde eiu fiber einer Heizung angebrachter, gedeckter Wasser-
kessel aufgestellt, von dem mittels Rohrleitung der Dampf in die
andere, mit Stroh gut abgedichtete Grube geleitet wirdL Die Anlage
ist einfach und zweckm&Big. Yerlauste Kleidungsstucke wurden sicher
entlaust Gildemeister (Posen).
Ohm, R., Eine neue fahrbare, der Yorschrift ffir Milit&r-
fahrzeuge entsprechende Bade* und Desinfektions-
einrichtnng ffir den Feldgebrauch. (Mfinch. med. Wochen¬
schr. 1917. S. 37.)
Beschreibnng und Abbildung der Einrichtung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sehottelius, Max, Chlor-m-Kresole (Sagrotan) und Sputum-
desinfektion. (Zeitschr. f. Tuberk. Bd. 25. 1916. S. 321.)
Ffir die Sputumdesinfektion kommen von alien Desinfektions-
mitteln nnr die Eresolseifenlfisungen in Frage, weil sie allein im-
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Desinfektion.
409
atande sind, das Sputum zu durchdringen, in eine gleichm&Bige
Flttssigkeit aufzuldsen nnd die Tnberkelbazillen zu vernichten. Der
allgemeinen Anwendung der Kresolseifenpr¶te flir die Sputum-
desinfektion bat bisber der f&r die meisten Menschen und besonders
fur empfindliche Kranke hbchst unangenehme Eresolgeruch bindernd
im Wege gestanden. Deshalb stellt die Eiufiibrung der Chlor-m-
Kresole in die Desiufektiousprazis einen wesentlichen Fortschritt
<lar. da es geluugen ist, durcb Verbiudung der Meta-Kresole mit
Ohlor fast geruchlose Kresolseifenlosungen herzustelien. Besonders
wertvolle Pr¶te werden gewonnen, wenn man Chlonylenol in
-Salzen ldst und mit einer Losung der komplexen Alkaliverbindungen
▼on Chlorkresol versetzt. Die Wirksamkeit eines derartigen Prft-
parates, des von der Firma Schiilke & Mayr in den Handel ge-
torachten „Sagrotan“, bat Verf. einer genaueren Untersuchung unter-
zogen, indem er stark tuberkelbazillenhaltiges Sputum sowie die
w&sserige Aufscbwemmung einer Reinkultur von humanen bzw. bo-
vinen Tnberkelbazillen mit 4proz. SagrotanlSsung zu gleichen Teilen
mischte und nach Verlauf von 2 Stunden je 1 ccm auf Meerschweinchen
und Eaninchen verimpfte. Nach Verlauf von 4 Wochen zeigten die
mit dem desinfizierten Material behandelten Tiere keine tuberkulftsen
Ver&nderungen, wkhrend sich bei 3 Kontrolltieren charakteristisch
tuber kuldse Herde feststellen liefien. Da in des weitere Versuche
zeigten, da£ eine 2 proz. SagrotanlOsung Tnberkelbazillen nicbt immer
mit Sicherheit zu vernichten imstande ist, empfiehlt Verf., flir die
Desinfektion von tuberkuldsem Sputum 5 proz. Sagrotanldsungen in
Anwendung zu bringen und diese mindestens 8—10 Stunden lang
•einwirken zu lassen. Das Sagrotan ist ein Prftparat von hdcbster
keimtotender Wirkung, groBer Ungiftigkeit ftir die Korperzellen und
physikaliscben Eigenschaften, die seine praktiscbe Anwendung nament-
lich f&r die Sputumdesinfektion empfehlen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
•Sehottellus, Max, Chlor-m-Kresole (Sagrotan) und Sputum¬
desinfektion. IL (Zeitschr. t Tuberk. Bd. 26. 1916. S. 401.)
Nach den Untersuchungen des Verf. eignet sich das Sagrotan
T&r die Sputumdesinfektion besser als das dreimal so teure PhobroL
Urn in Wirkung zu treten, ist die grundliche mechanische Mischung
'des Sputums mit dem Desinfiziens notwendig. Die bakterientdtende
Wirkung tritt ujn so schneller ein, je grundlicher Auswurf und
Desinfiziens miteinander gemischt werden. Eine 10 proz. Sagrotan-
ldsung vermag, zu gleichen Teilen mit dem Auswurf gemischt,
Tnberkelbazillen nach 24 Stunden abzutdten. Gegen die von Kir-
atein (vgl. folgendes Referat) erhobenen Bedenken gegen die Be-
nutzung des Sagrotans ist einzuwenden, dafi Kir stein beim Ver-
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410
Desinfektion.
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gleich des Sagrotans mit dem Phobrol den verschiedenen Kresol-
gehalt beider Pr¶te nicht berficksichtigt hat. AuBerdem hat
er nicht das von dem Verf. empfohlene Verfahren der Aufnahme
des Spntnms in Sammelgef&Ben angewendet. Diese Methode besteht
dariD, daB der Auswnrf in Speigl&ser entleert wird, die znr
H&lfte mit lOproz. Sagrotanlosung gefullt sind and morgens and
abends in ein SammelgefaB entleert werden. Das Spatnm ist aaf
diese Weise fur die ersten 12 Stunden in einer stark wirkenden
Desinfektionsldsung gebunden and bleibt im SammelgefaB noch wochen-
lang der Desinfektion ausgesetzt. Durch das Aaswerfen in das Spei-
glas, die weitere Handhabung desselben and das Ausschntten in das
SammelgefaB erfolgt eine hinreichende Yermengang des Spatams mit
dem Desinflziens and eine sichere Abtdtung der Taberkelbazillen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Kirstein, Fritz, Uber die Desinfektion phthisischen Aus-
wurfs mittels der Phenolderivate Phobrol, Grotan
and Sagrotan, insbesondere bei gleichzeitiger An-
wendung von Antiformin. (VerOffentl. a. d. Gebiete d. Med.-
Verw. Bd. 5. 1916. S. 515.)
Za den Versuchen warde das Phobrol der Firma Hoffmann-
La Roche in Grenzach (Baden), das Grotan and das Sagrotan der
Firma Schulke and Mayr in Hamburg herangezogen. Der wirksame
Bestandteil des Phobrols ist das Chlor-m-Kresol. Das Grotan stellt
eine kompleze Chlorkresol-Alkaliverbindung dar, wllhrend das Sagrotan
ein molekulares Gemisch aus Chlorzylenol and dem Grotan ist.
Es warden verschieden groBe Phobrol- and Grotanmengen in
40proz. Antiforminldsung gelost and die Mischnngen za gleichen
Teilen aaf Spatam ohne Umiiihren einwirken gelassen. Dabei stellte
sich heraus, daB 3—8proz. Phobrolldsungen and 5—lOproz. Grotan-
ldsungen, mit 40proz. Antiforminldsung hergestellt, selbst nach 12-
stiindiger Einwirkungszeit tuberkulOses Spatnm nicht za desinfizieren
yermdgen. Yon einer Kombinatipn yon Sagrotan mit Antiformin
warde nach einigen, die Unwirksamkeit der Mischnngen ergebenden
Vorversuchen als zwecklos abgesehen. Der Yerlauf dieser Kombi-
nationsversache fiihrte also za einem negativen Ergebnis.
Als Grand dafur ist die Feststellang anzasehen, daB die Phenole
and ihre Derivate, soweit sie Saurecharakter besitzen, mit dem
Antiformin anter Erwarmang in Reaktion traten, wobei einerseits
die Desinfektionskraft der Phenole and andererseits die Ldsangs-
f&higkeit des Antiformins beeintrkchtigt, eventuell sogar anfgehoben
werden.
Die Yersuche mit Grotan-, Sagrotan- und Phobrolldsnngen ohne
Zasatz yon Antiformin hatten folgendes Ergebnis:
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Desiufektion.
411
1. 2proz., nur mit Hilfe warmen Wassers herstellbare Grotan-
lOsungen vermSgen nach 12stiindiger Einwirkungsdauer phthisischen
Auswurf nicht zu desinfizieren;
2. 5—lOproz. SagrotanlSsungen erweisen sich nach 12stiindiger
Einwirknngszeit ohne jegliche desinfizierende Wirkung anf tuber-
kulOses Sputum. Beide Pr¶te sind daher fur die Praxis der
Sputumdesinfektion als ungeeignet zu bezeicbnen.
Dagegen vermOgen 5proz. PhobrollSsungen nach 12 stiindiger
Einwirknngszeit tuberkulOses Sputum unter den in der Praxis vor-
liegenden Bedingungen sicher zu sterilisieren. Vielfach reichen dazu
schon 3proz. PhobrollSsuugen aus. Dabei zeicbnet sich das Phobrol
im Gegensatz zu den seither bekannten Kresolpr¶ten nocb durch
seine fast vSllige Geruchslosigkeit und seine sehr geringe Giftigkeit
vorteilhaft aus und ist daher fiir die Praxis sehr geeignet. Sein
einziger Nachteil ist sein hoher Preis.
Weiterhin werden Weisungen fiber die Anwendung des Phobrols
in der Praxis der Sputumdesinfektion gegeben.
Gildemeister (Posen).
Rabinowitsch, Lydia, Zur Frage der Sputumdesinfektion.
(Zeitschr. f. Tuberkulose. Bd. 26. 1916. S. 349.)
Gutachten, dessen Einzelheiten im Original nachzulesen sind.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Gemfind, Wilh., tJber die Selbstreinigung des Wassers
durch Protozoen mit besonderer Berucksichtigung
des biologischen Elarprozesses. (Hyg. Rundschau. 1916.
S. 489 u. 521.)
Die bakteriziden F&higkeiten des Wassers sind nicht an das
Wasser selbst gekn&pft, sondern beruhen auf seinem mehr Oder weniger
hohen Gehalt an Protozoen. Die Fredtatigkeit der Protozoen richtet
sich vornehmlich gegen die wasserfremden Bakterien, w&hrend die
wassereigenen Bakterien durch fortgesetzt starke Vermehrung ihrer
Vernichtung durch die Protozoen entgegenwirken. Das Bacterium
coli wird in ebenso hohem Made wie die Typhusbazillen durch die
Protozoen angegriffen, es gehSrt also auch zu den wasserfremden
Eeimen. Daraus folgt, dad die bakterizide Tatigkeit der Protozoen
gegenuber wasserfremden Mikroorganismen keineswegs ausreicht, urn
unter nathrlichen Verh<nissen gelegentliche, auch linger dauernde
Infektionen der Gewasser zu verhiiten, weil gerade der Colibazillus
in stirker verunreinigten Gewissern fast immer nachweisbar ist und
erst nach und nach bei zunehmendem Prozed der Selbstreinigung
und entsprechendem Reinheitsgrad der Gewisser wieder verschwindet.
Erheblich gunstiger als in den natiirlichen Gew&ssem liegen die
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412
Desinfektion.
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Verh<nisse der Einwirkung der Protozoen auf pathogene Keime bei
der biologischen Abwasserreinigung. Wie sich in der Aachener
Versuchsklaranlage nacbweisen liefi, kommen n&mlich sehr zablreiche
Protozoen der yerscbiedensten Arten in den einzelnen Abschnitten
der Kl&ranlage vor, und zwar sowohl schon in dem Abwasser des
zuleitenden Kanales, in den die Rechen iiberziehenden filzigen Massen,
in dem Schlamm der Sandf&nge and in der Schwimmdecke des Fanl-
raumes, als anch besonders in den schleimig-klebrigen Massen, welche
•die Brocken der Tropfkdrper umhfillen. Die Vorgknge im KiarkSrper
legen die Vermntung nahe, dafi kanm ein Krankheitskeim lebend die
Kl&rk5rper verlassen wird. W. Gaehtgens (Hamburg).
Spitta, Prfifung tragbarer Wasserfilter auf Keimdichtig-
keit. Das Milit&rmodell 1914 und das Reise- und
Armeefilter A.F. I der Berkefeld-Filter-Gesellschaft.
(Arb. a. <L Eais. Gesundheitsamte. Bd. 50. 1915. S. 263.)
In tTbereinstimmung mit den Erfahrungen der meisten fruberen
Untersucber wurde festgestellt, dafi das Berkefeld -Militarfilter
Modell 1914 eine gewisse Zeit hindurch Keime yon der Gr6fie der
Prodigiosusbakterien, selbst wenn sie in sehr grofier Anzabl im Roh-
wasser vorhanden sind, sicher zuriickhalten kann. Die Bakterien-
dichtigkeit hielt urn so langer an je gleichm&fiiger das Filter be-
ansprucht wurde. Bei ruckweisem Saugen traten bald grdfiere Mengen
yon Keimen hindurch. Das Filter diirfte demgemafi nicht durch un-
mittelbares Ansaugen mit dem Munde benutzt werden, sonderu ent-
weder als einfaches Tropffilter oder als kontinuierlich wirkendes
Saugfilter mit angesetztem Gummischlauch. In letzterem Falle ent-
spricht die Ergiebigkeit etwa derjenigen, die man erhalt, wenn man
mit der Wasserstrahllnftpumpe bei einem negativen Druck von 6—7 cm
Quecksilber saugen lafit.
Ob die schliefilich im Filtrat auftretenden Keime „durch-
gewachsene" oder „durchgespiilte“ sind, ist unentschieden. Da das
Bact. prodigiosum sich im Wasser nicht vermehrt hat, ist das letztere
wahrscheinlicher.
Das Berkefeld-Reise- und Armeefilter A.F.I liefi bei Inbetrieb-
setzung sofort Keime durchtreten, allerdings in sp&rlicher Zahl (we-
niger als 1 Keim im Knbikzentimeter Filtrat). Ob diese Durch-
lassigkeit fur Bakterien nur eine Eigenschaft der einzelnen zum
Yersuch benutzten Filterkerze gewesen ist oder alien zu diesem
Modell gehdrenden Kerzen anhaftet, bleibt offen. Bei der grofien
Ergiebigkeit dieses Filtertyps wird man aber wohl immer bei ihm
mit einer gewissen Durchl&ssigkeit fur Bakterien rechnen mussen.
Beim Vergleich der Wirkung der Berkefeld-Filter mit einem
im Handel befindlichen „Taschenfilter“ trat ihre vorzfigliche Leistungs-
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Desmfektion.
413
f&higkeit zutage. Trotzdem wird man yom streng hygienischen Stand-
punkte aus anch das Ber kef eld-Filter nnr als einen Notbehelf
ansehen kOnnen, das nicht in Wettbewerb zn treten yermag mit den
Verfahren, bei denen dem Wasser dorch Erhitzen sicher alle Infek-
tionserreger entzogen werden. Hetsch (Berlin).
Sains, G., Blutkohle als Entkeimnngsmittel ft!r kleine
Trinkwassermengen, nebst Versnchen zur bakterio-
logischen Wasseruntersncbnng. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. S. 846.)
Kleine Trinkwasserportionen ktinnen mittels Wiechowskischer
Blutkohle rasch nnd vollst&ndig keimfrei gemacht werden. Anf kol-
loidreicbe Flussigkeiten wie Milch nnd Blutsernm ist das Entkeimungs-
yerfahren nicht anwendbar. Fur die bakteriologische Wasserunter-
suchnng kann Anreicherung der Colibakterien, um andere, besonders
Typhnsbakterien leichter nachweisbar zn machen, durch Bolus-
adsorption erzielt werden. Gildemeister (Posen).
Biemer nnd Endres, tJber nenere chemische Sterilisations-
verfahren fur Trinkwasser. (Munch, med. Wochenschr. 1916.
S. 212.)
Das Trubsbachsche Verfahren mit Kalinmpermanganat nnd
Natriumsulfit zeigt mangelhafte Wirknng anf Krankheitserreger, nnd
ist anch wegen der Unbest&ndigkeit des Natriumsulfits fur die Ver-
wendnng im Felde nicht geeignet. Die Katacidtabletten entsprechen
in keiner Weise den Anfordemngen, die an ein solches Mittel gestellt
werden miissen. Das Desazon tStet schnell nnd sicher die Krank¬
heitserreger in nicht allznsehr verschmutztem Wasser ab, macht
keine nachteilige Ver&ndernng des Wassers in Znsammensetznng nnd
Geschmack nnd kann fur die Verwendnng empfohlen werden. Das
Mittel besteht im wesentlichen aus Chlorkalk nnd einem Entchlorungs-
mittel, das eine feste Verbindnng von Wasserstoffsuperoxyd mit
Karbamid ist. Der Preis stellt sich fur einen Liter Wasser anf
10—15 Pf., also ziemlich hoch. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Serger, Chemische Wasserreinignngsmethoden fur den
Gebranch im Felde nnd ihre Prttfung. (Zeitschr. f. Hyg.
n. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. 8. 379.)
Verf. prflfte das Desazon (Chlorkalk) der Farbenfabriken vorm.
Fr. Bayer, Elberfeld, die Bromsalzs&ure nach Riegels Patent der
Gesellschaft fur Sterilisation (Berlin) nnd Kalinmpermanganat anf
ihre Verwendbarkeit zur Wassersterilisation im Felde.
Bei stark verschmutzten W&ssern bewShrte sich allein das
Desazonverfahren zur sicheren Entkeimnng. Riegels Methode ar-
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414
Desinfektion.
beitete schon bei weniger yerschmatztem Wasser nicht mehr zuver-
l&ssig und die Ealiumpermanganatmethode zeigte sicb als g&nzlich
unzureichend. Sc hill (Dresden).
Jotten, K. W., Selbstbereitnng von einwandfreiem Trink-
wasser im Felde. (Zeitschr. f. Hyg. n. Infektionskrankh. Bd. 81.
1916. S. 208.)
Auf Grand seiner Versnche gibfc Vert f&r die Herstellung keim-
freien Trinkwassers folgende Anweisung: 1 Liter des zu sterili-
sierenden Wassers ist mit einem Gemisch von 300 mg Osmosil nnd
200 mg Alnminiurnsnlfat zu versetzen, ordentlich umzur&hren, nach
1—l 1 /, Minuten durch den Multonfaltenfilter zu filtrieren und dem
Filtrat 50 mg Chlorkalk-Wesenberg zuzusetzen. Nach abermaligem
tftchtigen Umruhren wird nach Ablauf von 2 Minuten das Chlor
durch Zusatz von 110 mg Natriumsulfit neutralisiert. Als Eorrigens
wird dann entweder 0,6 g Acid. citr. -f- 10 g Zucker Oder 0,5 g Acid,
citr. + 10 g Elaeosacch. Citri zugesetzt. Bei Zusatz des letzteren
Eorrigens entsteht eine homogene Trubung.
Bei stark kothaltigen und getriibten Wassern ist es empfehlens-
wert, die doppelte Osmosil- und Aluminiumsulfatmenge zuzusetzen,
weil dadurch ein st&rkerer Niederschlag hervorgerufen wird.
Verf. setzt dann auseinander, wie er sich die Ausstattung des
Soldaten mit einer Filtervorrichtung denkt. Die Chemikalien sollen
abgewogen in Pulver- Oder Tablettenform von jedem Soldaten mit-
gef&hrt werden. Schi 11 (Dresden).
Danger, Hans, Beitr&ge zur Wasserdesinfektion mittels
Chlorkalk. (Ebenda. S. 296.)
Die Desinfektionsversuche warden vom Vert zum Teil mit Wasser-
keimen angestellt, teils mit Reinkulturen von Bakterienarten (Bact.
coli und Staphylococcus aureus), von denen eine unterschiedliche
Besistenz erwartet wurde. Als Chlorkalk wurde das von den Farb-
werken vormals Fr. Bayer in Leverkusen hergestellte Calciumhypo-
chlorit verwendet, das einen Gehalt von etwa 70 Proz. Chlor besitzt
und sich in Wasser sehr gleichmafiig verteilt; es warden stetsfrisch
hergestellte, durch Papier filtrierte LSsungen benutzt, deren Chlor-
gehalt jedesmal quantitativ bestimmt wurde. Die Eonzentration wurde
so gewahlt, dail 1 ccm L5sung 1 mg wirksamen Chlors entsprach.
Die Versuche ergaben folgendes: Die Desinfektionswirkung
des Chlorkalks hfingt ab von der Eonzentration des verfugbaren
Chlors; sie h&ngt nicht ab von der Dauer der Einwirkung des
freien Chlors, d. h. die Veriangerung der zeitlichen Einwirkung be-
deutet keine Herabsetzung der erforderlichen Grenzkonzentration.
Der Reaktionsprozefi zwischen Chlorkalk und Bakterien verlauft f&r
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Desinfektion.
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alle Bakterienarten scbneU. Dieser Reaktionsprozefi wird nicht als
Oxydation (Antonowski), sondern als Chlorresorption aufgefafit.
Unabhftngig hiervon ist die Abtdtungsdauer nnr von der
Resistenz der Bakterien gegenttber der darch das Cblor gesetzten
Sch&digung abh&ngig. Damit wird die Desinfektionswirkung des
Chlorkalks auch unabhftngig von dem Zeitpunkt der Neutralisation.
Diese kann bereits kurze Zeit nacb der Chlorierung erfolgen, die
Abtbtung der Bakterien, aucb wenn sie Zeit erfordert, wird dadurch
nicht in Frage gestellt.
In Gegenwart von organiscber Substanz wird die wirksame
Chlorkonzentration herabgesetzt. Die Feststellung ihrer Starke lftfit
sicb aber nicht durch eine chemische Betrachtungsweise (Glaser)
iibersehen; sie bleibt dem bakteriologischen Experiment vorbehalten.
Die Ausnutzung des Chlorkalks fiir die Desinfektionswirkung
wird gesteigert durch fraktionierten Zusatz. Hierbei wird an
Stelle der Wirkung der Eonzentration die Wirkung einer dyna-
mischen Eumulation gesetzt. Schill (Dresden).
Zamkow, L., tiber die Verwendung von Chlorgas zur Ste¬
rilisation von Wasser und Abwasser. (Zeitschr. f. angew.
Chemie. Jg. 29. 1916. S. 178.)
Besprechung des in Amerika zuerst im Groflbetrieb verwendeten
Yerfahrens und der einschl&gigen Literatur. Das Verfahren besitzt
vor dem Chlorkalkverfahren groBe Yorteile, da eine genaue Dosierung
des Chlorgases, das aus Stahl flaschen in komprimiertem Zustand zur
Verwendung gelangt, ermfiglicht wird. Fur die Trinkwassersterili-
sation wird durch Yorversuche die erforderliche Gasmenge bestimmt,
diese in dem sog. Absorptionsturm — einem mit Koks gefdllten
GefftB, in dem Wasser herabrieselt — gelfist und von da aus dem zu
sterilisierenden Wasser in Sammelbecken Oder direkt der Haupt-
wasserleitnng zugefuhrt Die Anlage- und Betriebskosten sind
gering. Ein Wasser, das 230 Eeime pro Eubikzentimeter enthielt,
brauchte zur Sterilisierung (98 Proz.) etwa 0,2 mg pro Liter. Eine
Geschmacksbeeinflussung konnte im Gegensatz zur Chlorkalkbehand-
lung nie beobachtet werden. Ffir die Abwasserbehandlung eignet
sich das Chlorgasverfahren ebenfalls. Yersuche werden in Deutsch¬
land seit etwa l 1 /* Jahren mit gutem Erfolge unternommen. Ein
Abwasser mit einem Permanganatverbrauch von 200 mg pro Liter
konnte schon nach Zugabe von 12 g Chlor pro Eubikmeter als
sterilisiert gelten. Die Apparatur wird im Original beschrieben und
abgebildet. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Bach, W., Die Sterilisation des Wassers durch das Chlor¬
gasverfahren. (Journ. f. Gasbeleuchtung. 1916. S. 118.)
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Desinfektion.
Die Verwendnng des Chlorgases an Stelle des Chlorkalkes wirct
der yerschiedenen Vorzfige des ersteren wegen empfohlen. Je nacb
der Beschaffenheit des Wassers konnen mit 0,6—2 kg ilfissigen Chlors
8000 cbm Wasser sterilisiert werden. Die Keimzahl des Wassers-
kann je nach der Zasatzmenge am 95—100 Proz. herabgesetzt werden.
Colibakterien, Cholera-, Typhus- oder Bnhrkeime sind im Rein wasser
nicht mehr nachznweisen. Das Chlorgas soli dem Wasser keinen
Geschmack erteilen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Weldert, R. nnd Bttrger, B., Beitrfige znr Anwendnng de&
Chlors bei der Desinfektion von Wasser and Abwasser.
(Hyg. Rundschau. 1917. S. 1, 33 u. 69.)
Die in der Praxis weit verbreitete Verwendnng des Chlors ffir
die Reinignng von Wasser erfolgt derart, dafi das Chlor entweder
als Chlorkalk zur Anwendnng kommt oder als anf elektrolytischenv
Wege hergestelltes Natriumhypochlorit oder als elementares Chlor in-
gasformigem Zustande. Bei der znletzt genannten Art der Chlor-
desinfektion werden die Nachteile vermieden, welche der Gebranch
des Chlorkalkes mit sich bringt, da das Natrinmhypochlorit an Ort
nnd Stelle aus dem leicht anfzubewahrenden nnd in jeder Eonzen-
tration lfislichen Natrinmchlorid hergestellt wird. Einen von der
Firma Arthur Stahl in Aue (Sachsen) far diesen Zweck hergestelltea
Apparat, einen sog. „Elektrolyser“, dessen Beschreibung im Original
nachgelesen werden mud, haben die Verf. anf seine Leistungsf&hig-
keit geprfift sowie anf die desodorisierende nnd keimtotende Wirkung-
der in dem Elektrolyser hergestellten Hypochloritlauge.
Die Versnche zur Feststellung der Leistungsfabigkeit des Elektro-
lysers mit Indnstriesalz ergaben, dafi der geprfifte Apparat seine
garantierte Leistnng yon 3 g bleichenden Chlors pro Liter Lange
nicht unwesentlich fiberschritt, indem bei einem Stromverbrauch yon
0,56 Kilowattstnnden bereits 3,5 g bleichenden Chlors im Liter Lauge>
erhalten warden, was einer Mehrleistnng yon etwa 25 Proz. ent-
spricht. Weitere Versnche ergaben, dafi die wirtschaftlich gfinstigste
Ausnutzung des geprUften Elektrolysers in dem Danerbetriebe nur
bei genauer Beobachtung der Betriebsyorschriften moglich ist. Schliefi-
lich zeigte sich, dafi die Verwendnng yon Chloridldsungen, wie sie
in der Natur yorhanden sind (Solen, Meerwasser), oder von Chloride
enthaltenden Ablangen (Endlaugen der Ealiwerke) zur Herstellnng
yon Hypochloritlaugen wirtschaftlich denkbar ist, sofern die Eonzen-
tration an Chloriden fiber 11 g im Liter liegt und Calciumchlorid
nicht oder doch nur in geringer Menge yorhanden ist.
Die Prfifung der desodorisierenden Wirkung der gewonnenen
Hypochloritlauge ergab, dafi bei rein nnd vorwiegend hfinslichem
Abwasser eine Desodorisation (verbunden mit Aufhellung des Ab-
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Desinfektion.
417
wassers) sich erreichen 18.fit. Bei Ammoniakfabrikabwasser liefi sich
rzwar eine Geruchs&nderung feststellen, wahrend die Farbe des Ab-
wassers nicht weiter ge&ndert wurde; das Abwasser des Eeinigers
•einer Braunkohlengasanlage blieb dagegen vfillig unbeeinflufit.
Bei der Priifung der keimtfitenden Wirkung der Hypochloritlauge
mnfite der Umstand besonders berficksichtigt werden, dafi die bisher
in der Praxis nnd in Laboratoriumsversuchen gewonnenen Erfahrungen
fiber die Verwendbarkeit von Chlor znr Desinfektion von Wasser nnd
Abwasser keine Ubereinstimmung gezeigt baben. Wahrend die in
der Praxis gemachten Erfahrungen als sehr gfinstig zn bezeichnen
sind, erwies sich in den Laboratorinmsversnchen die Wirksamkeit
des Chlors als nicht unwesentlich geringer. Nach Ansicht der Verff.
ist dieser Gegensatz vielleicht durch Fehler der Versuchsanordnnng
zn erkl&ren. Bei der Chlornng von Wasser mufi jede einzelne im
Wasser enthaltene Bakterienzelle innerhalb der Versuchszeit mit
-einer zn ihrer Abtdtnng ausreichenden Menge nascierenden Sauer-
stoffes direkt zusammenstofien. Ferner mufi bei der Chlordesinfektion
von Wasser nnd Abwasser das Chlorbindungsvermfigen derselben
berficksichtigt werden. Die zngesetzte Menge des Chlortr&gers mufi
•durch ausgiebiges Schtttteln so intensiv mit dem zu desinfizierenden
Wasser gemischt werden, dafi seine Teilchen tiberallhin und moglichst
gleichmafiig verteilt werden. Schliefilich ist fur die Yermeidung einer
Rfickinfektion nach erfolgter Abtdtnng der Keime besondere Sorge
‘.zu tragen. Unter Berficksichtigung dieser Gesichtspunkte haben die
Yerff. ein Yersuchsverfahren ausgearbeitet, dessen Einzelheiten dem
-Original zu entnehmen sind. Die Untersuchungen wurden an je
100 ccm Wasser unter Verwendung von 5 typischen Colistammen als
Testbakterien ausgeffihrt. Es zeigte sich, dafi bei einer Menge von
-300 000— 600000 Colikeimen in je 1 ccm Desinfektionsmischung bei
destilliertem Wasser 0,25 Teile wirksames Chlor auf 1 Million Teile
Wasser genfigten, urn alle Colibakterien binnen einer Stunde mit
Bicherheit abzutfiten. Bei Yerwendung von Leitungswasser war ein
Teil wirksames Chlor auf 1 Million Teile Wasser notig, urn dasselbe
Ergebnis zu erzielen. Ffir die Abwasserdesinfektion war urn so
weniger Chlor erforderlich, je weiter die Reinigung des Abwassers
^etrieben war. Bei einer Verwendung von 10—30 Teilen wirksamen
•Chlors auf 1 Million Teile Abwasser war je nach dem Grade der
vorausgegangenen Reinignngsbehandlung nach einer Stunde eine weit-
4jehende bzw. vollige Abtfitung der Colikeime erreicht.
Die Hypochloritlaugen, ffir deren Anwendung in der Praxis die
Yerff. Yorschl&ge machen, haben vor dem Chlorkalk den Yorzug, dafi
aie vfillig klare, leicht dosierbare Losungen sind. Ferner geben sie
weder zu Schlammablagerungen noch zu Trfibungen Anlafi und be-
wirken auch nicht eine ErhOhung der H&rte des Wassers. Diese
ante Abt. Sef. Bd. 66 . No. 17/18. 27
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Desinfektion.
Vorzttge kommen nur beim Gebrauch im grofien, also im praktischent
Betriebe zur Gel tang. W. Gaehtgens (Hamburg).
Colin, H., Sterilisation de 1’eau par l’acide carbonique
sons pression. (C. r. Acad, des Sciences. Yol. 141. 1916. p. 662.)
Typliusbazillen werden dnrch Kohlens&nre bei einem Drnck yon
16 kg in 8—20 Stunden, bei 20 kg in 3—9 Stunden, bei 26 kg i»
3—6 Stunden abgetCtet.
B. coli bleibt bei einem Drnck von 26 kg mindestens 6 Tage
am Leben.
B. cbolerae wird bei 10 Atmospharen Drnck in weniger ale
10 Stunden abgetStet.
B. pyocyaneus wnrde bei 18 kg Drnck in 24 Stunden stark ge-
schadigt, in 48 Stunden abgetotet.
B. diphtheriae wnrde bei 10, 16, 20 Atmospharen in 24, 9, 3-
Stunden, bei 25 kg Drnck fast augenblicklich abgetotet.
Spornlierender B. snbtilis blieb bei 25 kg Druck mindestens
4 Tage am Leben. Kurt Meyer (Berlin).
Houghton, E. M. and Dayis, Lewis, A study of the germicidal
action of the ultrayiolet rays. (Coll. pap. from the Research
Labor. Parke, Davis & Co., Detroit, Mich. Vol. 3. 1915. p. 27.)
Die mittels der Cooper-Hewittschen Quecksilberbogenlampe
erzeugten ultravioletten Strahlen besitzen eine starke bakterizide
Wirkung. Gewisse Bakterienarten, sporenbildende Organismen mit
inbegriffen, in wasseriger Anfschwemmung, werden abgetotet, wenn
sie jenen Strahlen ansgesetzt werden. Immerhin findet bei den
Schimmelpilzen nur eine teilweise Yernichtung dnrch das ultra violette
Licht statt. Die Wirkung scheint auf einem photomechanischen
Yorgang zn bemhen nnd wird aller Wahrscheinlichkeit nach dnrch
eine Absorption von ultravioletten Strahlen seitens des Bakterien-
protoplasmas erzielt. Wasser, Weine, viele anorganischen nnd eine
Anzahl organischer Snbstanzen in wasseriger Anfschwemmung kOnnen
dnrch ultraviolettes Licht sterilisiert werden. Bakterielle Vaccine
erfordert eine langerdauernde Einwirkung. Proteine nnd andere
Kfirper von hohem molekularen Gewicht behindern die Wirkung der
Strahlen. Trubungen organischer Oder anorganischer Natnr haben
einen ahnlichen EinfluB. Farbe, innerhalb gewisser Grenzen, scheint
bedeutungslos zn sein. Baerthlein (Wurzburg).
Billon-Daguerre, Snr nn mode de sontirage des liqnides
en lames minces dans le cas de sterilisation par les
rayons ultraviolets. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 161. 1915.
p. 18.)
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Deainfektion.
419
Mittels der n&her beschriebenen Anordnung, bei der das Wasser
dnrch ein diinnes, den Strahlen zweier Qaarzlampen ansgesetztes
Qnarzrohr gesangt wurde, wurde kfinstlich mit pathogenen Bakterien
verschiedener Art yernnreinigtes Seinewasser bei einer Durchstrb-
mnngsgeschwindigkeit yon 100001 perStnnde vollst&ndig von patho¬
genen Keimen befreit. Der Elektrizitatsverbrauch der Lampen be-
trug nnr 4 Ampere und 85 Volt. Kurt Meyer (Berlin).
de Yoogt, J. G., Untersnchnngen fiber die bakterizide
Wirkung der nltravioletten Strahlen. (Zeitschr. f. Hyg.
u. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 63.)
Aus den Untersuchangen von Henry and Cernovodeanu
geht hervor, dafi die desinfizierende Wirknng der nltravioletten
Strahlen einer direkten Einwirkung der Lichtstrahlen anf den Bak-
terienkOrper, aber nicht einer chemischen Veranderung des Wassers
zngeschrieben werden muB. Dagegen ist Charitschkoff der An¬
si cht, daft irgendeine chemische Anderung des Wassers zufolge der
Lichtwirknng anftritt, sowie dafi H,0, gebildet wird, wodurch sich die
bakterientStende Wirknng erkiare. Die Untersnchnngen des Verf. fiihren
zn dem Schlufl, dad die keimtdtende Wirknng anf direkter Einwirknng
des nltravioletten Lichts, nicht aber anf einem dnrch Yermittlnng
des Wassers gebildeten Zwischenstoff beruht Schill (Dresdep).
Galeotti, Gino, Snll’ azione dei raggi nltravioletti sui
bacteri. (Ann. de l’lnst. Pastenr. Yol. 30. 1916. p. 49.)
W&hrend in Eochsalzlosung snspendierte Choleravibrionen dnrch
die Strahlen einer 20 cm entfernten Qnarzlampe (75 Yolt Spannnng)
in 1 Minute abgetQtet wurden, waren in Blntserum 30 Minuten, in
Bouillon und Urin 2, in Milch 2 7, Stnnden hierzn erforderlich. Ffkr
Pestbazillen waren die entsprechenden Zeiten 6—10 und 15 Minuten,
27, und 3 Stnnden.
An Colibazillen, die in Wasser in 7s—1 Minute abgetOtet wurden,
wurde die Schntzwirknng verschiedener Stoffe geprfift W&hrend
Natriumurat, St&rkekleister und Rohrzucker die AbtStungszeit nnr
nnwesentlich, Glykokoll anf weniger als 5 Minuten erhbhte, trat in
Peptonl&snng Abtotung erst nach mehr als 15, in Eiweidspaltpro-
dnkten nach fiber 35, in Easeinlbsnng nach liber 45 Minuten ein.
Die Hemmungswirkung ist also, wie die geringe Wirksamkeit des
St&rkekleisters zeigt, nicht durch die kolloiden Eigenschaften der
betreffenden Stoffe bedingt, sondern eine Eigentumlichkeit der Eiweifi-
kSrper und ihrer Abbauprodukte.
Yon den photodynamisch wirksamen Stoffen erhiihen Flnorescin
und Eosin die bakterizide Wirkung der nltravioletten Strahlen,
w&hrend Chlorophyll diese Eigenschaft nicht zeigt
27*
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Desinfektion.
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Lange vor dem Absterben nnd dem AnfbOren der Beweglichkeit
yerlieren die Bakterien ihr VermehrungsvermSgen. Der Zeitunter-
schied betrfigt dnrchschnittlich das Zwolffache. Vielleicht lassen sich
solche lebenden Keime, die ihre Vermehrungsfahigkeit eingeb&fit
haben, als Vaccine yerwenden. Knrt Meyer (Berlin).
Thomas, Stanley Jndson, The practical use of copper sul¬
phate in swimming pools. (Journ. of the Americ. med. Ass.
Vol. 66. 1916. p. 1104.)
Znr Desinfektion des Wassers in SchwimmbSdern wird Kupfer-
sulfat empfohlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Foth, H. nnd Schubert, B., Untersuchnngen fiber den Wert
der rohen 8ch wefelsfiure f&r die Unschadlichmachung
yon Seuchenabwfissern. (Deutsche tierarztL Wochenschr.
Jg. 23. 1916. 8. 287.)
Durch eine Reihe yon Versuchen wurde festgestellt, dafi Ab-
wfisser, die Milzbrand- und Rauschbranddauerformen in grofier Menge
und gutausgebildeter Form enthalten, durcb Vermischung mit roher
Schwefelsaure im Verhaltnis yon 3'/a—4:1000 sicher unschfidlich
gemacht werden, wenn sie in diesem Mischungsverhaltnis 20 Stunden
stehen bleiben. In den Versuchen wurden aber die Milzbrand- und
Rauschbrandsporen nach Ablauf der Einwirknngsdauer der SSLure
durch mehrfaches Waschen mit reinem Wasser von der anhaftenden
8fiure befreit. Da dies unter natfirlichen Verhaltnissen nicht ge-
schieht, so ist nach Ansicht der Verff. eine Mischung der Seuchen-
abw&sser mit roher Schwefelsaure im Verhaltnis 3:1000 ausreichend,
um innerhalb 24 Stunden die genannten widerstandsfahigen Krank-
heitserreger abzutdten. Kallert (Berlin).
Bohland, P., Die Kiarung, Reinigung und Desinfektion
der stadtischen und Fabrikabwasser. (Zeitschr. f. Hyg.
u. Infektionskrankh. Bd. 80. 1916. S. 350.)
Emscher- und Kremerbrunnen reicben zur Kiarung der
stadtischen A bwasser nicht aus, da nur die grdberen Bestandteile
sedimentiert, die feineren und kolloid gelds ten aber in den Vorfluter
geleitet werden und dort Seuchen verbreiten helfen kdnnen. Auch
durch das zur Nachkiarung und Reinigung angewendete biologische
Verfahren werden pathogene Bakterien nicht vernichtet. — Besondere
Aufmerksamkeit verdienen Flusse, in denen nur mechaniseh durch
Emscher- Oder Kremerbrunnen geklarte Oder ungereinigte land-
wirtschaftliche Abwasser mit organischen Fabrikwassern zusammen-
treffen. Im Vorfluter findet hier eine lebhafte Vermehrung der Bak¬
terien, auch pathogener, statt.
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Desinfektion.
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Auch Verwendung geeigneten Materials fiir Eanalisatio-
nen ist, wie Verf. darlegt, yon grofier Wichtigkeit.
Die Abw&sser von Fabriken kdnnen senchenyerbreitende Bak-
terien enthalten, z. B. die yon Lederfabriken, welche Eipse (aus-
l&ndische, meist ostindische Felle) verarbeiten. Die Bazillen und
Sporen konnen in den Eipsen dnrch Verweilen in Desinfektions-
fliissigkeit, welche im Liter 0,5 g Chlor enth<, Oder in 0,2proz.
Chlorkalklbsung, 24 Stnnden lang, vernichtet werden.
Milzbrandversenchung kann auch eintreten bei VerfQtterung yon
ausl&ndischem, nicht sterilisiertem Enochenmehl Oder seiner Verwen-
dnng als Dungemittel; hierbei kdnnen Milzbrandsporen in den Vor-
flnter gelangen. Schill (Dresden).
Gegenbauer, V. und Reichel, H., Zur Desinfektion milzbran-
diger Felle und Haute. (Zeitschr. f. dffentl. GesundheitspfL
1916. Heft 1 u. 2.)
Die Arbeit will den gegenw&rtigen Stand der Frage festlegen
und zugleich die fur die Praxis wichtigen Angaben iiber das bisher
allein als wirksam und unsch&dlich erwiesene Salzs&ure-Eochsalz-
oder „Pickel“-Verfahren kurz zusammenfassen. Eine kritische Er-
orterung der in neuerer Zeit vorgeschlagenen Verfahren — die alteren
Vorschlage sind allerseits als abgetan anerkannt — zeigt zunkchst,
dafi das yon Seymour Jones yorgeschlagene Sublimat-Ameisen-
saure-Verfahren keiner ernst zu nehmenden Prufung standgehalten
hat. Durch Beibringung neuer Versuchsdaten Gegenbauers er-
hellt ferner, dafi auch bei Erhdhung der Sublimatkonzentration inner-
halb des praktisch in Frage kommenden Ausmafies keine Desinfektions-
wirkung des Verfahrens zu erwarten ist. Es werden sodann die fiir das
Pickel-Verfahren von den Verff. selbst beigebrachten beweisenden
Untersuchungen und deren Nachpriifungen dargelegt. Die Ergebnisse
der letzteren, insbesondere auch der wertvollsten Nachprufung durch
Hailer m&ssen demnach als voile Best&tigung der Wirksamkeit des
Verfahrens betrachtet werden. Selbst die von Hailer gemachten
geringen Einschr&nkungen werden durch die hier angebrachte Eor-
rektur seiner Berechnungsweise hinfallig. Es wird nach allem Sufierst
unwahrscheinlich, dafi etwaige sp&tere Nachpriifungen, fiir die kein
Bediirfnis mehr vorliegt, zu anderen Ergebnissen fiihren kbnnten.
Das von Hailer neuerdings yorgeschlagene Lauge-Eochsalz-Verfahren
erscheint derzeit in bakteriologischer und chemischer Beziehung nicht
ansreichend, in technischer Hinsicht tiberhaupt nicht gepriift und
bietet jedenfalls wenig Aussicht auf allgemeine Anwendbarkeit Am
Schlusse der Arbeit wird fiir das Pickel-Verfahren eine pr&zise
Durchfiihrangsvorschrift mit gemeinverst&ndlichen Erl&uterungen und
der erforderlichen Tabelle gegeben. Autoreferat.
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Desinfektion.
Kfihl, H., Pastenrisiernng der Milch. (Pharm. Zentralhalle.
Jg. 56. 1916. S. 595.)
Besprechnng der Arbeiten von Weigmann, Wolff, Lobeck
uad Klunker fiber das Degermator- and Biorisatorverfahren znr
Entkeimnng der Milch. Die Verfahren beruhen aaf einer mfiglichst
niedrigen and karzen Erhitzang der Milch in feinyerteiltem Zastand,
die eine AbtOtang etwa vorhandener vegetativer pathogener Keime
(aacb Taberkelbazillen) and mfiglichste Erhaltang des Rohcharakters
der Milch bezwecken. Die genannten Yerf. haben aaf Grand ihrer
Untersnchnngen gate Ergebnisse mit den beiden Yerfahren erzielt.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Barthel, Chr. and Stenstrom, 0., Die Einwirkang der Daaer-
pastearisierang aaf die Taberkelbazillen in der
Milch. (Molkerei-Ztg. Hildesheim. Jg. 29. 1915. S. 983.)
Die Versache sind anter praktischen Bedingnngen aasgeffihrt,
and zwar mit aaf normale Weise infizierter Milch (von entertnber-
kulfisen Efihen) and mit den gewfihnlichen, in den praktischen Be-
trieben vorhandenen Apparaten in einer Stockholmer Milchzentrale.
Der Apparat znr Danerpastenrisiernng fafit 700 1 Milch, hat die Form
eines liegenden, halben Zylinders aas verzinntem Knpfer mit doppelten
W&nden. Die Umrtthrang der Milch geschieht mit Hilfe eines Ifings
der ganzen Wanne gehenden, pendelartig beweglichen Rfthrers. Milch
von zwei entertnberknlfisen Kfihen wnrde im Yerhfiltnis 1:100 mit nor-
maler Milch nach vorhergegangener Erwfirmnng aaf die gewfinschte
Temperatnr in einem gewfihnlichen Pastearisierangsapparat in der
obengenannten Wanne aaf verschieden hohe Temperatnr and ver-
schieden lange Zeit erhitzt and dann zentrifugierte Proben (Rahm-
bodensatzgemenge) aaf je 3 Meerschweinchen intramnsknlar verimpft.
Die Ergebnisse stimmen mit denen von Th. Smith bei Labora-
torinmsversnchen gefandenen fiberein. Die Danerpastenrisiernng,
Erhitzang anter stetiger Umrtthrang aaf 60—64° wfihrend 20—30
Minnten, genfigt, am jede Gefahr der Obertragnng der Tnberknlose
darch die Milch anszaschlieBen. Daza kommt, daB die Daner¬
pastenrisiernng finBerst wenig Oder, praktisch genommen, gar nicht
aaf Milch einwirkt in physikalischer, chemischer oder physiologischer
Beziehnng, so daB sie normal saaert. Diesbezfigliche Yersache sind
von den Verff. ebenfalls aasgeffihrt worden. Die Verff. sind der
Ansicht, daB alle zam direkten GennB bestimmte Milch, die nicht
garantiert tnberkelbazillenfrei ist, einer Danerpastenrisiernng oder
einer anderen damit vergleichbaren schonenden Pastearisiernng za
anterziehen ist Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Patzschke, Walter, fiber die Widerstandsf&higkeit von
Bakterien gegentiber hohen Temperataren and das
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DesinfektioiL 423
Lobecksche Biorisierverfahren. (Zeitschr. f. Hyg. n. In-
fektionskrankh. B<L 81. 1916. S. 226.)
In dem Lobeckschen Biorisator werden die Erfahrungen von
Heryng, dafi bei einer Zerstflubung der Milch bei 75° mehrere
Sekunden lang die meisten pathogenen Keime abgetdtet werden, die
Fermente aber nicht verloren gehen, verwertet. Das yom Verf. be-
nutzte Modell besteht ans 2 Zylindern; der Ranm zwischen dem
DoppelzyUnder dient znr Erhitznng des inneren Eessels. In diesem
erfolgt dnrch eine Dfise, welche in 1 Sekunde 2,08 ccm, in 6 Sekunden
12,48, in 1 Stunde 7588 ccm lieferte, die Zerst&nbung der Flttssig-
keit, welche ans einem 10 Liter-Eessel mit 3 Atmospharen Kohlen-
s&uredruck in die Diise gedrQckt wird. Die Fliissigkeit wird nach Ver-
iassen des inneren Eessels dnrch Mantelkiihlnng anf 15—20° abgekflhlt.
Vert konnte die bisher am Biorisator gemachten Versnche mit
Milch bestatigen. Die Haltbarkeit biorisierter Milch ist erhQht, ihr
Geschmack fast unver&ndert; die Fermente leiden nicht.
In der bei 75° biorisierten Milch bleibt eine hitzebestftndige
Abart der Milchstreptokokken = Streptococcus lacticus thermophilus,
die in jeder Milch yorhanden zn sein scheint, neben Heubazillen-
sporen erhalten.
Die biorisierte Milch beh< ihre gute Beschaffenheit nnr bei,
wenn sie bei niedriger Oder mittlerer Temperatnr anfgehoben wird,
aber nnr begrenzte Zeit, nach deren Ablanf sie dnrch Entwicklnng
der Henbazillen einen kratzigen, bitteren Geschmack annimmt Die
Haltbarkeit kann verl&ngert und der Geschmack verbessert werden
mittels Anreichernng mit hitzebestandigen Streptokokken dnrch
4—6sthndige Anfstellnng der biorisierten Milch bei 44°.
Dnrch die Biorisation warden anch grofie Mengen Colibazillen
in der Milch vfillig abgetfltet. Da diese widerstandsfahiger sind, als
fast alle Erankheitserreger, die in der Milch vorkommen, so ist das
gleiche anch yon letzteren zn erwarten.
Wasserbadyersnche zeigten, dafi die AbtOtnng der Bakterien
dnrch Biorisation ybllig dnrch die Hitzewirknng erkl&rt wird. Sie
zeigten, dafi simtliche geprflften Erankheitserreger einschliefilich
Tnberkelbazillen und Colibazillen bei 76° spatestens in 5 Se-
knnden abgestorben waren. Dagegen benOtigte Streptococcus lacticus
thermophilns bei 75* 3 Minnten. Erhitznng anf 85® w&hrend 10 Se-
knnden ubersteht er; es ist ihm dnrch Biorisation nicht beizukommen.
Von den hbrigen geprflften Bakterien zeigte sich am widerstands-
fflhigsten der Staphylococcus aureus, am wenigsten der Cholera*
bazillns. — Die Stufenleiter der Widerstandsf&higkeit ist folgende:
Streptococcus lacticus thermophilus, Tnberkelbazillen, Staphylokokken,
Colibazillen, Agrogenes, Streptococcus lacticus, Pseudodysenterie,
Typhus, Pneumokokken, Diphtherie, Cholera. Schi 11 (Dresden).
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424
Dennfektion.
Ayers, S. Henry, Bowen, John T. and Johnson jr., W. T., Coo¬
ling hot-bottled pasteurized milk by forced air. (U. 8-
Depart, of Agricnlt. Bur. of anim. Indnst. Ball. 420. 1916.)
Nach dem Pastenrisieren der Milch ist eine Abkiihlung anf
niedrige Temperatnr erforderlich, nm die sonst bald einsetzende
Bakterienvermehrung zu verhindern. Die Abktihlnng braucht aber
nicht in Eiswasser vorgenommen zn warden, sondern es geniigt eine
langsamere Abkfihluug, wie sie dnrch einen von oben eindringenden
kalten Luftstrom von etwa 4° bewerkstelligt wird. Unter solchen
Bedingungen kfihlen sich anf 64° erhitzte Literflaschen in etwa.
3 Stunden anf 10° ab. Hierbei nimmt die Bakterienzahl nicht starker
zn als in rasch gekiihlter Milch, es scheint sogar das Gegenteil der
Fall zn sein. Erst wenn die Abkiihlnngszeit mehr als 6 Stunden.
betragt, tritt eine Vermehrung der Bakterien ein.
Die Aufrahmfahfgkeit der Milch und ihr Gernch leiden bei der
langsamen Abkuhlung nicht. Kurt Meyer (Berlin).
Kossowicz, Alexander und Nassau, Robert, Beitr&ge zur Bak-
teriologie und Technologie der Fleischkonserven-
fabrikation. 1. Mitt. (Wien, tier&rztl. Monatsschr. Jg. 3. 1916-
S. 81.)
Verff. geben eine allgemeine Beschreibung der verschiedenen
Verfahren znr Herstellung nnd Aufbewahrung der Fleischkonserven-
Bei eigenen Versuchen fiber den Kochverlust beim Appertschen
Verfahren ergab sich, dafi fettes Rindfleisch einen wesentlich ge-
ringeren Kochverlust erleidet als mageres Rindfleisch. 72 Fleisch-
konserven, die 4 Wochen alt waren nnd keine Bombage anfwiesen,
erwiesen sich als keimfrei. In bombierten Bfichsen wurden entweder
B. putrificus Oder Proteus vulgaris, zumeist in Reinkultur, nach-
gewiesen. Eine dnrchwegs einwandfreie Sterilisation der Fleisch-
konserven wurde dnrch eine 8terilisationstemperatur von 120° nnd
eine Sterilisationsdaner von 60 Minuten erzielt. Rhein (Posen).
Heise, R., Uber die Einwirknng von Ozon anf Mikro-
organismen nnd kfinstliche Nfihrsubstrate als Bei-
' trag zur Kenntnis der Ozonwirkung in Fleischkfihl-
halien. (Arb. aus d. KaiserL Gesundheitsamte. Bd. 60. 1916..
S. 204.)
Zu den mitgeteilten Untersuchnngen fiber die Einwirknng von
Ozon auf Back coli commune diente ozonisierte atmospharische Lnft,
die teils so, wie sie dem Ozonisiernngsapparat entstrfimte, teils dnrch
Natriumkarbonatlfisung von den Ozydationsprodukten des Stickstoffa
befreit, verwendet wurde. Es wurde mit hoher Konzentration dea
Ozons nnd knrzer Einwirkungszeit gearbeitek Als Nfihrboden diente
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Desiofektion.
425
Fleischwasserpeptongelatine. Die Untersnchangen ffihrten za folgen-
den Ergebnissen:
Die bakterizide Kraft des ungereinigten and gereinigten Ozons
trat nur dann in Erscbeinang, wenn es aaf einzeln an der Ober-
flache des Nahrbodens liegende Keime einwirken konnte, d. b. wenn
die Ozonisierang bald nacb der Beimpfang erfolgte. Warde die
Entwicklang der Keime dnrch niedrige Temperatnr verhindert, so
wirkte auch eine erst nach mebreren Tagen ausgefUhrte Ozonisierang
noch ebenso stark bakterizid, als wenn die Behandlang karze Zeit
nach der Impfang erfolgte.
Wenn sich die Keime za Kolonien entwickelt hatten, war
nnter sonst gleichen Yersucbsbedingungen keine praktisch bemerkens-
werte Wirkung des Ozons vorhanden. Wiederholte Ozonisierang
ftnderte hieran nichts; jedoch zeigten die Kolonien morphologische
Verschiedenheiten, je nachdem ungereinigtes Oder gereinigtes Ozon
eingewirkt hatte.
Warden Keime yon Bact. coli aaf Nahrgelatine gebracht, die
yor der Impfang an der Oberfl&che ozonisiert war, so machte sich
eine Hemmnng des Wachstums bemerkbar, die bei Yerwendung von
nngereinigtem Ozon starker war, als bei gereinigtem. Welche Be-
standteile des Nahrbodens durch das Ozon in einer f&r das Bakterien-
wachstnm nachteiligen Weise verandert werden, and welche Rolle
die Stickstoffoxydationsprodukte dabei spielen, steht noch nicht fest
Die Ergebnisse dieser Laboratoriumsversuche stehen mit den
bei der Ozonisierang in Fleischkiihlhallen gemachten Erfahrungen
nicht in Widerspruch. Hetsch (Berlin).
Strobel, tfber H&ndedesinfektion. (Mflnch. med. Wochenschr.
1916. S. 445.)
Empfehlang von Chirosoter, das namentlich in dringenden Fallen
im Felde dem Arzte ein unmittelbares Eingreifen ohne jede Des-
infektion erlaubt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Gocht, Handewaschen (Handedesinfektion) ohne Seife.
(Deatsche med. Wochenschr. 1916. S. 1262.)
10 Minnten lange mechanische Reinignng der Hande mit Gips-
polver, aaf die eine 3 Minaten lange Alkoholwaschnng folgt, geniigt
vbllig als Yorbereitang za aseptischen Operationen.
Langer (Charlottenburg).
Kiister, E. and Giinzler, H., Beitrage znr Handedesinfektion.
(Hyg. Rundschau. 1916. 8. 729.)
Verff. haben Versuche znr chemischen Vernichtnng der Hand-
keime angestellt and im besonderen ThymollOsangen, Yernisan (Niefien,
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426
Desipfektion.
K5ln) und Chlorphenolquecksilber (Farbenfabriken yon Friedr. Bayer
& Co. in Leverkusen) einer Prufung unterzogen. Das Thymol ent-
faltete besonders in Gallenldsung eine Starke H&ndedesinfektions-
wirkung, von einer Empfehlnng der Tbymolgalle mufite aber Abstand
genommen werden, da die technischen Schwierigkeiten znr Herstellung
einer bandlichen, f&r die Praxis brancbbaren Anfmachnng noch nicht
gelbst sind. Ein sebr gilnstiges Ergebnis hatten die Versuche mit
Yernisan, einer Oligen, dnnkelbraunen, ans Jod, Kampfer und Phenol
hergestellten Flussigkeit. Yor anderen Desinfektionsmethoden bietet
die Vernisandesinfektion der Hande den Vorteil, dafi sie kein Wasser
erfordert, dafi ferner der Yernisanverbranch zn einer Handedesinfektion
sehr gering ist (2—3 ccm), und dafi schliefilich weder eine kosmetische
Schadigung noch eine Giftwirkung beobachtet werden konnte. Auch
mit l,5proz. o-Chlorphenolquecksilberbolus wnrde eine sebr gate H&nde-
desinfektionswirkung erzielt. W. Gaehtgens (Hamburg).
v. Wasielewski, Uber HSndereinigung im Felde. (Munch,
med. Wochenschr. 1916. S. 1212.)
Es wird empfohlen, znr Seuchenverhiitung im Felde bei den Ab-
tritten und an anderen Stellen Spritzflaschen aufzustellen, ans denen
nach Bedarf kleine Mengen von 80proz. Brennspiritus znr Hftnde-
reinigung entnommen werden kSnnen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Frank, R., Die Desinfektion der Hant mit Sterolin bzw.
Jod-Sterolin. (Zentralbl. f. Chir. Bd.41. 1914. S. 1249.)
Die Hautdesinfektion mit Sterolin (Balsam. Pemvian. 4,0 g, Olei
ricini, Terebinth, venet. aa 2,0 g, Glyzerin. 1,0 g, Spiritus vini 100,0 g)
bezweckt eine fixierende Reinigung, indem die Oberflkchenkeime mit
den bindenden Substanzen des Mittels umhiillt nnd weggefegt, die
tiefer gelegenen Eeime an Ort nnd Stelle fixiert werden. Es er-
iibrigt sich die langwierige Seifen-Burstenwaschung.
Langer (Charlottenbnrg).
Karckwald, G. und Frank, F., Uber Sterilin (Gnmmiersatz).
(Chem.-Ztg. Jg. 39. 1916. S. 927.)
Das Sterilin ist eine helle, mafiig getrubte L5snng von Zellnlose*
ester mit weich machenden organischen Stoffen, die beim Ausgiefien
schnell zu einer mafiig elastischen Masse erstarrt. Es kann unter
Umstanden als Eantschnkersatz Yerwendung finden. Es lassen sich
dam it Schntzschichten in verschiedener Starke nnmittelbar auf der
Hand, wie auch auf Stoffen aller Art erzeugen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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Deainfektion.
427
Goris, A., Preparation du catgut. (Ann. de l’lnst. Pasteur.
VoL 30. 1916. p. 6.)
W&hrend die Sterilisiernng yon yornherein nnter aseptischen
Eantelen hergestellten Eatguts verh<nism&flig leicht gelingt, ist
dies bei kunstlich mit sporenbildenden Bazillen wie B. mesentericns
inflziertem Eatgnt nicht mit absolnter Sicherheit mfiglich obne wesent-
liche Beeintr&chtigung der sonstigen Eigenschaften, d. h. weder durch
Einwirknng yon Jod Oder Htheriscben Olen, noch durch fraktionierte
Erhitzung anf 60° in 90proz. Alkohol, noch durch Erhitzen nnter
Druck in wasserfreien Flhssigkeiten oder deren Dampfen.
Es ist daher notwendig, das Fabrikationsyerfahren so zu ge-
stalten, dafi yon yornherein jede Verunreinigung yon au£en yermieden
wird. Verf. schl> das folgende Vorgehen vor:
Die D&rme werden unmittelbar nach der Schlachtung in Eis zur
Fabrik gebracht, urn Selbstverdauung durch Trypsin sowie Sporen-
bildung der Darmbakterien zu verhiiten. Nach Entfernung der
Schleimhaut kommen sie fur 48 Stunden in 50 proz. Wasserstoffsuper-
oxydl5sung, wo sie vollkommen steril werden. Die Weiterverarbeitung
zu Faden geschieht in einer vollkommen getrennten Werkstatt. Die
Sterilisierung wird entweder durch Behandlung mit Jod oder Euka-
lyptol erzielt, wonach Uberf&hrung in die Aufbewahrungsflussigkeit
(75 Proz. Alkohol oder Azeton -f- 5 Proz. Glyzerin) erfolgt oder durch
fraktionierte Sterilisierung in der Aufbewahrungsflussigkeit selbst
(90 Proz. Alkohol + 10 Proz. Glyzerin und eventuell 10 Proz. Euka-
lyptol). Eurt Meyer (Berlin).
Kutna, Samuel, Einwandfrei desinfizierbare Tragbahren
und Feldbetten. (Der Militftrarzt 1916. S. 81.)
Um bei der Desinfektion von Tragbahren und Feldbetten die
mSglichste Sicherheit der Desinfektionswirkung mit der tunlichsten
Schonung der Gegenstftnde zu verbindeu, hat Verf. die Tragbahren
und Betten nur aus 2 stofflich verschiedenen Teilen gebaut. Die
Desinfektion erfolgt in zwei Phasen und besteht einerseits in der
Sterilisierung der Liegefl&che aus Segeltuch mit den dazugehbrigen
Gurten im strbmenden Dampf von mehr als 100° C im Dampfdes-
infektor, andererseits im TrtLnken des Gestelles (Holz oder Eisen)
mit starker LysollSsung u. dgl. in eigenen, hierzu konstruierten
Trbgen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Barlodeau, A. G., Sterilisieren, Reinigen und Verbessern
der Medizinal- und Laboratoriumsglaser. (Pharm. Zen-
tralhalle: Jg. 56. 1915. S. 632.)
Betreffs des Sterilisierens und Reinigens der Medizinalflaschen
usw. kommt der Verf. auf Grand seiner Versuche zu dem Ergebnis,
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428
Desinfektion.
dafi durch 16 Minuten lange Behandlung mit Dampf dasselbe erreicht
wird, wie durch umstandliches und kostspieliges Entkeimen im Auto-
klaven und Dampftopf. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Francis, Edward, Embalming. A satisfactory method of
performing. (Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p.2223.)
Es tritt nicht selten an den Arzt die Aufgabe heran, eine Leiche
einzubalsamieren. Aufgabe des Verfahrens ist es, alle Teile so
zu erhalten, wie sie sind, so dafi die Leiche etwa von den Tropen
in die Heimat befftrdert werden kann, andererseits auch alle vor-
handenen Krankheitserreger sicher abzutOten. Es werden fur diesen
Zweck Einspritzungen von 13proz. Formaldehydlosung, der 5Proz.
Borax zugesetzt sind, empfohlen. Die Flussigkeit ist in beide Ober-
schenkel, Oberarm und Halsschlagadern einzuspritzen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Frei, Walter und Erupski, Anton, tiber die Wirkung von
Oiftkombinationen auf Bakterien. (Internat. Zeitschr. f.
physikal.-chem. Biol. Bd. 2. 1915. S. 118.)
In der vorliegenden Arbeit ist der Versuch gemacht, bereits
vorhandene und eigene Ergebnisse Uber Eombination von Giften,
insbesondere von Bakteriengiften in ein System zu bringen und unter
einheitlichen Gesichtspunkten znsammenzufassen und zu erkl&ren.
Dabei haben sich verschiedene Ausblicke fur Theorie und Praxis
des Znsammenwirkens von Giften ergeben.
Die Lage ist folgende: In einem w&sserigen Medium linden sich
einerseits lebendige Zellen, deren Kolloidzustand maflgebend ist.
Andererseits sind in dem Medium, molekular Oder kolloid gelbst,
mindestens zwei Stoffe, die ftir die Zelle mehr Oder wenig giftig sind.
Das Endresnltat, die Zellschadigung, h&ngt ab von den Eigenschaften
dieser Substanzen sowohl als von denen des Mediums und der Zellen.
Insofern die Gifte sich selbst gegenseitig Oder das Medium beein-
flussen Oder durch das Medium verandert werden und insofern die
Empfindlichkeit der Zellen gegenuber dem einen Stoffe durch den
anderen modifiziert wird, insofern wird der Grad und die Geschwindig-
keit der Zellsch&digung bzw. AbtStung sich andern.
Die Gifte kdnnen einander chemisch oder physikalisch beein-
flussen. Sie kdnnen femer auch das Verhalten des Ldsungsmittels
im Sinne von L5slichkeitserh5hung oder Lbslichkeitsherabsetznng
oder von Anderungen der Oberflachenspannung nach der Viskositftt
verandern.
Die Reaktion der Zellen gegeniiber zwei Giften ist nicht einfach
ein Nebeneinanderlaufen der Reaktionen gegen die beiden Einzel-
substanzen. Die Gesamtwirkung bei der Eombination von zwei
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Desinfektion.
429
Giften kann gleich oder grbfier oder kleiner sein als die Somme der
Einzelwirkongen.
Andererseits gibt es Stoffe, die allgemein nicht als Gifte auf-
gefafit werden, die aber trotzdem die Wirkung eioes Giftes zu ver-
st&rken imstande sind. Diese Stoffe kbnnten als indirekte Gifte be-
zeichnet werden. Yerf. erklart diese Sensibilisiernng dorch eine
Permeabilisierung der Membran.
Auch der umgekebrte Fall ist denkbar, dafi namlich ein Stoff
die Permeabilit&t der Membran for ein Gift herabsetzt nnd so eine
Schntzwirknng austibt. Stoffe mit desinfektionshemmenden Eigen-
schaften sind Glyzerin nnd Atbylalkohol. Doch durfte deren Wirkung
eher anf einer Erhbhung der Lbslichkeit des Giftes im Medium und
der dadnrcb bedingten Yerscbiebnng des Verteilungskoeffizienten als
anf einer Impermeabilisiernng der Zellmembran beruhen.
Die Wirknngen eines Giftes anf das andere, auf das Medium
nnd anf die B&kterien brauchen sich nicht immer alle im Sinne einer
Begunstigung der Zelltbtung geltend zn machen. Theoretisch be-
stehen folgende Mdglichkeiten:
1. Gift A drangt die Dissoziation des Elektrolytengiftes B zu-
riick: Hemmung der Desinfektion.
2. Gift A f&llt das kolloide Gift B ans: Hemmnng der Des¬
infektion.
3. Gift A erhbht die Lbslichkeit des Giftes B im Medium:
Hemmnng der Desinfektion.
4. Gift A vermindert die Lbslichkeit des Giftes B im Medium:
Begunstigung der Desinfektion.
5. Gift A erhbht die Viskosit&t des Mediums und hemmt so die
Diffusion des Giftes B: Hemmung der Desinfektion.
6. Gift A sensibilisiert die Bakterien fur das Gift B: Begunsti¬
gung der Giftwirkung.
7. Ein Ion des Elektrolytgiftes A verfestigt die Zellmembran:
Hemmung der Giftwirkung.
Auflerdem sind Eombinationen dieser Mbglichkeiten denkbar,
z. B.: ein Ion des Elektrolytgiftes A verfestigt die Zellmembran und
hemmt so die Giftwirkung, w&hrend beide lonen von A die Wasser-
Ibslichkeit des Giftes B Herabsetzen und so die Giftwirkung begunstigen.
Oder die lonen eines Elektrolyten A erhbhen die Viskosit&t des
Mediums nnd hemmen so die Desinfektion durch Diffusionshemmung
des Giftes B, w&hrend sie andererseits durch Herabsetzung der Lbs-
lichkeit von B im Medium begiinstigend wirken.
Es kbnnen also Hemmungs- und Fbrderungsprozesse im System
nebeneinander vorkommen nnd je nach der Grbfle derselben ist das
nach aufien sich darbietende Ergebnis Beschlennigung oder Verlang-
samnng der Zelltbtung. Kurt Meyer (Berlin).
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430
Derinfektion.
Wehmer, C., Versuche fiber die hemmende Wirkung von
Giften auf Mikroorganismen. Wirkung von Chlor-
phenolquecksilber, Sublimat, Antinonnin, Mycantin
und Formaldehyd anf Holzpilze, Aspergillus niger
und Bakterien. (Chemiker-Ztg. Jg. 40. 1916. S. 89 u. 106.)
Die Versuche des Verf. sollten die Hemmungswerte der genannten
Gifte auf obige Mikroorganismen feststellen. Es ergab sich, daft die
Hemmungszahl (Zahl der Milligramme des Giftes, die genfigen, die
Entwicklung einer bestimmten Menge Mikroorganismen zu verhindem)
keine konstante GroBe ist; sie wechselt mit den Umst&nden. Die
Yersuche besch&ftigen sich zumeist mit nicht pathogenen Keimen,
doch dfirfte die Methodik von Interesse sein. Bakterien (und Hefen)
warden von Quecksilberverbindungen am krfiftigsten beeinflufit.
F&ulnisbakterien warden durch kleinste Mengen von Quecksilber-
salzen, nicht aber von Yielfachen an Nitroverbindungen gehemmt.
Formaldehyd steht dem Quecksilber n&her. Zum Ausdruck der Wir¬
kung der einzelnen Praparate vergleicht der Verf. die Samme der
Hemmungszahlen und stellt danach die Reihenfolge: Chlorphenol-
quecksilber, Sublimat, Antinonnin, Mycantin auf.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Gondelli, S., Uber organische Antiseptika, die durch
Mikroorganismen angegriffen werden. I. Mitteilung.
(Boll. Chim. Farm. Vol. 64. 1915. p. 353.)
Auf Grund eigener Yersuche und reichhaltiger Literaturangaben
wird gezeigt, daB verschiedene Mikroorganismen (z. B. Penicillium
glaucum, Bac. cholerae gallinarum, Aspergillus niger) organische
Antiseptika, wie Milchs&ure, Weinsaure, Mandels&ure, Benzoesaure,
Phenylessigsaure, Phenylglykokoll und Amygdalin, als Nahrstoff ver-
werten und so deren antiseptische Kraft ausschalten kfinnen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Eisenberg, Philipp, Uber spezifische Desinfektion. (Der
Militararzt. 1916. S. 677.)
Das Bakterienprotoplasma ist auf einen spezifischen, ihm adaquaten
Quellungszustand eingestellt. Jede Abweichung davon nach der Seite
der Quel lung oder Entquellung (Ffillung), also jede Dispersitfits-
finderung kann zu einer Storung der Lebensfunktion, bzw. zum Ab-
sterben der Bakterienzelle fuhren. Es wirken demnach Salze um so
tozischer, je st&rker quellend oder je starker fallend sie die Bakterien
zu beeinflussen vermfigen. Grampositive Bakterien sind gegenfiber
f&llenden Agentien empfindlicher, gramnegative dagegen gegenfiber
quelleuden. AuBer dieser allgemeioen Grarospezifizitat der Desinfektion
lfiBt sich noch eine Gruppenspezifizitfit (fibereinstimmende Empf&ng-
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Desinfektion.
431
lichkeit zwischen Typhus und Colibakterien u. a.) nachweisen, sowie
eine Artspezifizit&t, wie sie z. B. in der Quecksilberfestigkeit des
Pyocyaneus, Fluoreszens, Prodigiosus, Paratyphus B u. a. zum Aus-
druck kommt. Die Gramspezifizitftt der Desinfektionsvorgange beruht
yielieicht auf dem verschiedenen Lipoidgehalt beider Bakterien-
gruppen; die lipoidreicheren grampositiven Bakterien werden durch
ihren Lipoidgehalt gegen Quellung besser geschutzt als die lipoid*
Srmeren gramnegativen. Jedes Desinfektionsmittel muB an den ReprS,-
sentanten der praktisch bedeutsamen Hanptgrnppen gepruft nnd auf
diese Weise charakterisiert werden. W. Gaehtgens (Hamburg).
Xesserschmidt, Th., Das DesinfektionsvermOgen der Me-
talle nnd seine Ursachen mit besonderer Berttck-
sichtignng der Wirkung des Kupfers. (Zeitschr. f. Hyg.
n. Infektionskrankh. Bd. 82.1916. 8. 289 u. Med. Klinik. 1916. S. 444.)
Die Untersuchungen des Verf. wnrden angeregt durch eine Be-
obachtung von Uhlenhuth, dafi auf infizierten Bakterienn&hrbOden
nm das franz&sische Infanterie-EupfergeschoB in einer Breite yon
0,5 cm Bakterienwachstum nicht stattfand. Die Untersuchungen des
Verf fuhrten zu folgendem Ergebnis:
1. Das franzdsische KupfergeschoB wirkt ebenso wie Gebrauchs-
gegenstftnde aus Kupfer und sonstiges technisches Kupfer in Nfihr-
bOden auf alle Bakterien unter geeigneten Versuchsbedingungen
keimtbtend.
2. Die in Wasser unl5slichen reinen Kupferoxyde haben qualitatiy
nnd quantitativ dieselbe Wirkung wie das Metall.
3. Die keimtOtende Wirkung wird verursacht durch verschiedene
Kupferverbindungen, die sich iiber das basische Kupferkarbonat in
den Nahrbbden bilden. Es entstehen aus diesen anfangs Kuprover-
bindungen, die durch Aufnahme von Sauerstoff in Kuprisalze fiber-
gehen. Als keimtdtend wird ein Kupfersalz, das im N&hrboden ohne
Bakterienwirkong entsteht, und zwar mit Wahrscheinlichkeit das
Kupferlaktat angesprochen; eine Kupferpeptonverbindung hatte keine
desinfizierenden Eigenschaften.
4. Hyphomyceten wurden durch Kupferverbindungen in Nahr-
bOden am Wachstum nicht behindert.
5. Die Keimarmut der kupferhaltigen Munzen und Gebrauchs-
gegenst&nde beruht auf Losung des Kupfers zu Salzen. Das Anion
dieser Yerbindungen stammt aus dem SchweiB; in der Hauptsache
durften es Reste der Fettsauren, besonders der Butters&ure sein.
6. Metallisches Kupfer als solches und ebenso alle nichtgelbsten
Metalle desinfizieren nicht, wenn Lbsungsmittel fehlen.
7. Die chemisch reinen Metalle Kupfer und Silber sind wesentlich
weniger wirksam in N&hrbbden als die nicht reinen technischen Metalle.
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432
Desinfektion.
8. In N9.hrb5den bilden stark desinflzierende Salze: Knpfer,
Antimon, Arsen, Zink, Magnesium nnd Blei; weniger wirksam siud:
Silber, Kadmium, Wismut, Mangan nnd Nickel; unwirksam sind:
Gold, Qaecksilber, Aluminium, Zinn, Eisen, Palladium und Platin.
Diese Angaben beziehen sich auf chemisch reine Metalle.
Die Verhutung des Keimwachstums durch Metalle in N&hrboden
und an Gebrauchsgegenst&hden beruht auf ihrer Lbslichkeit zu des-
infizierenden Metallsalzen. 8 chill (Dresden).
Schranth, Walter und Schoeller, Walter, Uber die Desinfek-
tionskraft komplexer organischer Quecksilberver-
bindungen. III. Mitteilung: Merkurierte Phenole.
(Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 82. 1916. 8. 279.)
In ihrer friiheren Arbeit uber die Desinfektionskraft komplexer
organischer Quecksilberverbindungen zeigten die Verff., dafi entgegen
der Ansicht von Kr6nig und Paul die Alkalisalze der aromatischen
Quecksilberkarbonsauren vielfach aufierordentlich hohe und unter-
einander stark differenzierte Desinfektionswerte aufweisen, und dafi
bestimmte Individuen dieser Klasse selbst dem Sublimat an Wirkung
erheblich Qberlegen sind. Der Unterschied in der Desinfektionskraft
der einzelnen PrSLparate beruht einerseits in der verschiedenen
Affinitat, mit der die einzelnen Reste an der zweiten, nicht organisch
besetzten Valenz des Hg haften, andererseits auf dem Einflufi der
Nebengruppierung im organischen Eern. Die Verfif. versprachen sich
von dem Ersatz der stark saneren Earboxylgrnppe durch die un-
gleich schwacher sauere Phenolgruppe eine ErhOhung der Wirksam-
keit und fanden ihre Vermutung bestatigt
Die Versuche der Verfif. zeigen, dafi Oxyquecksilber-o-chlorphenol-
natrium und Dioxyquecksilberphenolnatrium den geprfiften Bak-
terien gegenuber eine Wirksamkeit besitzen, die sie unter den
bisher bekannten Desinfektionsmitteln mit an erster Stelle erscheinen
lassen. Die Prhparate haben, wie die Alkalisalze der aromatischen
Oxyquecksilberkarbons&uren und -phenole Gberhaupt dadurch erhohte
praktische Bedeutung, dafi sie im Gegensatz zu alien bisher bekannten
chemischen Substanzen eine Abschwftchung ihrer Desinfektionskraft
auch bei Gegenwart von Seife nicht erfahren und in Seifen, die vor-
wiegend aus den Alkalisalzen gesattigter Fettsauren bestehen, dauernd
unzersetzt haltbar sind. Die unter Zusatz der genannten Quecksilber¬
verbindungen hergestellten Desinfektionsseifen, die auch von der Haut
ohne jede Atz- Oder Reizwirkung vertragen werden, sind besonders
geeignet sowohl zur Reinigung und Desinfektion der Haut vor Ope-
rationen, gynakologischen Untersuchungen und zur Desinfektion krzt-
licher Instrumente als auch bei parasit&ren und bakteriellen Haut-
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Desinfekticra.
433
nnd Haarkrankheiten. Die von Verff. eingef&hrten Pr¶te Afridol-
und Providolseifen haben sich bestens bew&hrt. Schill (Dresden).
Stassano, H. et Gimpel, M., Du ponyoir bactericide con¬
siderable dn biiodnre de mercnre. (C. r. Acad, desSciences.
Vol. 158. 1914. p. 1716.)
Die bakterizide Wirkung des Qneeksilberbijodids sowohl gegen-
flber vegetativen Formen (Staphylokokken, Coli, Pyocyaneus), wie
gegeniiber Sporenbildnern (Putrificus, Subtilis) ist wesentlich starker
als die des Quecksilberbenzoats, -cyanids nnd -bichlorids. Sie flber-
trifft die des Snblimats nm etwa das Zehnfache.
Kurt Meyer (Berlin).
Stlpfle, Karl, Grotan als Desinfektionsmittel. (Munch, med.
Wochenschr. 1917. 8. 35.)
Mitteilnngen fiber Versuche. Grotan ist Chlorkresol. Es hat den
Yorzng, dad es ohne Seife hergestellt werden kann. Es eignet sich
fflr die Verwendung in Hebammenkasten. 0,4 proz. Grotanlosungen
kbnnen uberall fhr Desinfektionszwecke an Stelle einer 2 proz. Lysol-
ldsung benutzt werden. Die Losung ist fur Handereinigung and im
Seuchendienst vorzttglich geeignet. Es ist aber notwendig, immer
indglichst frische Ldsungen zu benutzen, da die Desinfektionskraft
bald abnimmt. Mittels der 1 g-Tablette kann man jederzeit frische
Lbsungen leicht herstellen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Kutscher, Fr., Prttfung des „Kremnlsion R“ genannten
Desinfektionsmittels. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S.554.)
Kremulsion ist ein emulgierendes Teerblprkparat. Ein Yergleich
yon Kremulsion mit Kresolseife zeigt, dad lproz. Kremulsionlbsung
einer 2,5 proz. Kresolseife gleichkommt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Stevenson, Albert F., An efficient liquid desinfectank
A formula by which one can be readily prepared.
(Public Health Reports. Vol. 30. 1915. p. 3004.)
Als ein billiges und wirksames Desinfektionsmittel fttr Grod-
desinfektion wird ein Gemisch yon Kienbl, Harz und Natronlauge
empfohlen. Die Herstellung wird beschrieben.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Joachimoglu, Georg, Yergleichende Untersuchungen fiber
die Wirkungen des d*. 1- und i-Kampfers. (Arch. I ex-
perim. Pathol, u. Pharmakol. Bd. 80. 1917. S. 282.)
Nach den Untersuchungen des Verf., die mit dem Bacterium coli
Bnte Abt. Ref. Bd. 66 . No. 17/18. 28
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434
Desinfektion.
und dem Vibrio Metscbnikoff als Testbakterien ausgeffihrt warden,
ist die antiseptische Wirkung des d-, 1- and i-Kampfers gering. Ein
qaantitativer Unterscbied zwischen den 3 Isomeren liefi sich nicht
feststellen. Colibakterien warden selbst in den st&rksten Konzen-
trationen, die man in w&sserigen Lfisungen anwenden kann (1:1000),
nicht yollstSndig gehemmt bzw. abgetOtet; der Vibrio Metschnikoff
hingegen wurde darch die Verdfinnung 1:1000—1:1500 vollkommen
in der Entwicklang gehemmt W. Gaehtgens (Hambarg).
Held, Dirk, Versache und Gedanken fiber die konser-
vierende Wirkung der Benzoes&ure. (Arch. f. Hyg. Bd. 84.
1915. S. 289.)
Der zur Hemmung des Wachstams benOtigte Gehalt an Benzoe¬
s&ure war fdr alle vom Verf. untersuchten Bazillenst&mme (Bac.
mesent., Bac. mycoid., Bac. subtilis, Bazillen aus Boden, Hen and
Eartoffeln) der gleiche. Es machte keinen Unterschied, ob man
frisch gezfichtete Oder lange im Laboratoriam kaltiyierte St&mme
verwandte.
Bazillen and Sporen werden immer bei den gleichen Konzen-
trationen der Benzoes&ure in der Entwicklang gehemmt. Es besteht
also keine besondere Empfindlichkeit der Sporen gegenfiber den
Bazillen gegen Benzoes&ure, and es geht nicht an, etwa darch Zasatz
sehr kleiner Benzoes&uremengen za Konserven die Keimang der
Sporen in spezifischer Weise verhindern za wollen. Diese staaende
Dosis betr> ffir den fiblichen strong nentralisierten Fleischextrakt-
peptonagar 3 Prom.
Nur ein kleiner Teil dieser Benzoes&ure fibt die desinfizierende
Wirkung aus, der grofite Teil wird durch die Eiweifisubstanzen der
N&hrb5den, die leicht S&ure festlegen, za unwirksamen Stoffen ge-
bunden. Dieser grofle Teil (etwa 4 /&) der Benzoes&uremenge l&fit
sich daram ganz glatt teilweise Oder ganz darch die gleiche Menge
anderer Sauren, die selbst nicht speziiisch desinfizierend wirksam za
sein braacben, aber starker sind als Benzoes&ure, z. B. Weins&are
Oder Schwefels&ure, ersetzen. Mit steigendem Weins&are- Oder
Schwefelgehalt nimmt daher die Menge der notwendigen Benzoe¬
s&ure stark ab.
Benzoes&ure eignet sich schlecht zur Konservierang yon eiweifi-
haltigen, neutral reagierenden Substanzen; sie eignet sich dagegen
ausgezeichnet zur Konservierang von eiweifiarmen, saner reagierenden
Sabstanzen.
Benzoes&ure dankt ihre desinfizierende Kraft ihrer LipoidlOslich-
keit; sie wirkt desinfizierend als ungespaltenes Molekfil.
Benzoes&are verringert die Toxinbildung von Bac. botulinus; je
mehr Benzoes&are sich im N&hrboden befindet, desto weniger Gift
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Desinfektion.
435
wird gebildet. Dafi eine Benzoesfinrekonzentration existiert, bei
welcher die Toxin bildung vollkommen anfhdrt, die Bazillen sich aber
noch yermehren, ist mOglich, doch wird sie jedenfalls so dicht bei
der Benzoes&urekonzentration liegen, bei welcher das Bazillenwachs-
turn gehemmt ist, dafi es praktisch ganz obne Bedeutung ist.
St&rkekleister and Appretarmasse lassen sich mit 2 Prom. Benzoe-
s&ure, Zitronensaft mit 1 Prom. Benzoes&ure lange Zeit konservieren.
Gildemeister (Posen).
Gregersen, J. P., Untersnchnngen fiber die antiseptische
Wirknng des Magensaftes. (C. f. Bakt. Abt. L Orig. Bd. 77.
1916. S. 353.)
Die bakterizide Wirknng des Magensaftes wird ganz nnd gar
vom Vorhandensein der Salzs&nre bedingt. Wenn die Acidit&t des
Mageninhalts eine solche ist, dafi sie anf Eongopapier nicht saner
reagiert, kann eine desinfizierende Wirknng nicht nachgewiesen
werden. Mageninhalt, der anf Kongo saner reagiert, jedoch keine
freie Salzs&nre enth< (d. h. der anf Gfinzbnrgs Reagens nicht
saner reagiert), hat nnr eine sehr geringe desinfizierende Eraft.
Wenn freie Salzs&ure vorhanden ist, wirkt der Mageninhalt stark
desinfizierend, nnd die desinfizierende Eraft ist beinahe einfach pro¬
portional denjenigen S&nrezahlen, welche die Menge der freien Salz¬
s&nre angeben. Der Mageninhalt nach Ewalds Probefrfihstfick
wirkt 3—4mal so stark desinfizierend wie eine w&sserige Salzs&nre-
idsnng yon einer Eonzentration, die dem Gehalte des Mageninhaltes
an freier Salzs&nre entspricht. Dieses rfihrt yon Stoffen her, die im
w&sserigen Extrakt des Zwiebacks gefnnden werden. Von den mit
dem Magensaft sezernierten Stoffen ist die Salzs&nre die einzige,
welche ffir die desinfizierende Fahigkeit yon Bedeutnng ist, w&hrend
die Anwesenheit yon Pepsin bedentnngslos ist.
Gildemeister (Posen).
Xrnpski, A., Vergleichende Versnche fiber die Wirknng
einiger gebr&nchlicher Desinfektionsmittel. (Schweizer
Arch. f. Tierheilk. Bd. 57. 1915. S. 615.)
Um ein richtiges Bild yon der bakteriziden Eraft eines Des-
infektionsmittels zn gewinnen, ist es notwendig, dessen Wirknng mit
der eines anderen bekannten Mittels zn yergleichen. Dabei sind
nach Verf. folgende Fordernngen zn erffillen:
1. Die VergleichslOsungen mfissen in gleicher Eonzentration an-
gewandt werden.
2. Die als Testobjekte dienenden Bakterien mfissen eine gleiche
Widerstandsf&higkeit besitzen, also yon der gleichen Enltnr her-
stammen.
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Desinfektion.
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3. Die Eeimzahl und die Zug&nglichkeit der Bakterien for das
Desinfektionsmittel mod die gleiche sein.
4. Endlich sind die Bedingongen der vergleichenden Versoche
absolut identisch zo w&hlen mit Bezug aof Temperatur and audere
Umstande, d. h. sie sind bei gleicher Temperatur, im gl^ichen Raume
and gleichzeitig miteinander durchzufiihren.
Nach diesen Prinzipien hat Verf. eine grode Beihe von Des-
infektionsmitteln verglichen, die Resoltate werden im einzelnen, anch
in Form anschaolicher Tabellen und Eurven, mitgeteilt. Nach dieser
Methode erwiesen sich besonders die Eresol-Seifenpr¶te als zum
Teil ganz vorzugliche and ftaderst wirksame Desinfizientien.
Eallert (Berlin).
Hamilton, H. C. and Ohno, Tatsnzo, The bacteriological
standardization of disinfectants. Some further sug¬
gestions. (Coll. pap. from the Research Labor. Parke, Davis &
Co., Detroit, Mich. Vol. 3. 1915. p. 163.)
Verff. bringen Vorschl&ge fiir eine einheitliche Auswertung von
Desinfektionsmitteln durch Bakterien. Es sollen folgende Punkte
beriicksichtigt werden: Art der Mikroorganismen bei der Priifang,
Zuchtungsmethode, Eulturmediam, Herstellung der LSsungen bei den
Desinfektionsmitteln, Art der Platindsen zum Anlegen von Subkul-
turen, Prufungstemperatur des Desinfektionsmittels, Form der Test-
kulturrbhrchen (Subkulturen), Berfihrungszeit zwischen Mikroorganis¬
men und Desinfektionsmittel und schliedlich die Festsetzung der
Desinfektionskraft bei dem untersuchten Mittel auf Grand eines Ver-
gleiches mit der keimtdtenden Wirkung des Phenols.
Baerthlein (Wurzburg).
Sdpfle, Karl und Dengler, August, Die Bedeutung optimaler
N&hrbbden bei der Prfifung von Desinfektionsver-
fahren. (Arch, t flyg. Bd. 85. 1916. S. 189.)
Die Verff. stellten systematische Untersuchungen dariiber an, ob
die gewbhnlich benutzten N&hrboden zum Auskeimen der einer Des-
infektionswirkung unterzogenen Mikroorganismen geeignet sind oder
etwa den Tod von Bakterien nur vort&uschen, und ob es gunstigere
N&hrmedien gibt, welche eine scharfere Erfassung der Lebensfkhig-
keit der Bakterien ermdglichen.
Die in ihrer EignuDg zur Nachkultur von den Verff. geprfiften
N&hrmedien warden so hergestellt, dafi zun&chst als gleichartiges
Ausgangsmaterial eine grofiere Menge „konzentrierten Fleischwassers*
durch Verarbeiten von Fleisch einheitlicher Herkunft (1 kg Fleisch
und 11 Wasser) bereitet wurde. Durch Verdfinnen des fur sich steri-
lisiert aufbewahrten „konzentrierten Fleischwassers" zu gleichen
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Tieriache Parasiten.
437
Teilen mit Wasser und dnrch Versetzen mit 1 Proz. Pepton, 0,5 Proz.
Kochsalz sowie Alkalisierung mit Natronlauge bis zur bleibenden,
eben wahrnehmbaren Rosaf&rbung einer Probe bei Phenolphthalein-
zusatz wurde die „gew5hnliche Bouillon" gewonnen. Ein Teil der
gewdhnlichen Bouillon diente in den Versuchen als Vergleichsn&hr'
boden; ein anderer Teil wurde versetzt in steigenden Men gen von
verschiedenen Znckerarten, Glyzerin, Pepton, Nutrose, Serum in den
verschiedensten Eombinationen.
Es zeigte sich nun, dafi der optimale N&hrboden ffir Stapbylo-
kokken 3 proz. Traubenzuckerbonillon ist. Wie erheblicb widerstands-
f&hig sich die Staphylokokken bei Anwendung dieses Nahrbodens
erweisen, geht daraus hervor, dafi dieselben Staphylokokken in 1 proz.
Phenollosung nach Vl % Stunden bei Nachkultur in gewShnlicher
Bouillon abgetotet erscheinen, in Wirklichkeit aber nach 2'/ s Stunden
noch lebten, wie die Oberimpfungin 3 proz. Traubenzuckerbonillon lehrte.
Zur Nachkultur von Milzbrandsporen eignet sich am besten
3 proz. Traubenzuckerbonillon mit einem Zusatz yon 5 Proz. sterilen
Pferde- Oder Rinderserums. W&hrend nach den geltenden Anschauungen
Milzbrandsporen durch strbmenden Wasserdampf nach 4—6, sp&testens
nach 12 Minuten abgetfttet werden, ergaben die Versuche der Verff.
bei Verwendung des angegebenen optimalen N&hrbodens eine Dampf-
resistenz bis zu 25 und 30 Minuten. Gildemeister (Posen).
Bardachzy, Franz und Barabas, Zoltan, Auffallend haufiges
Yorkommen yon Eingeweidewtlrmern bei Kriegsteil-
nehmern. (Munch, med. Wochenschr. 1917. S. 670.)
Die Wftrmer warden bei 60—60 Proz. der Untersuchten fest-
gestellt. Ratschlage fur Nachweis, Behandlung und Verhiitung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fischer, Blutbild und Darmparasiten bei Chinesen in
Schanghai. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 850.)
Das Blutbild der Chinesen weist an eosinophilen Zellen durch-
schnittlich einen Gehalt von 6,75 Proz. auf. Infektion mit Wurmern
ruft in der Regel eine erhbhte Eosinophilie hervor; diese kann aber
auch fehlen, wie andererseits bei Nichtinfizierten gelegentlich ge-
steigerter Eosinophilengehalt gefunden wird. Lymphocyten und grofle
Mononukleare weisen bei Wurminfektion keine Anderung der relativen
Menge auf. Darmprotozoen beeinflussen das Blutbild uberhaupt nicht.
Langer (Charlottenburg).
Paulian, Demettre Em., Origine anaphylactique des troubles
nerveux produits par les vers intestinaux. (C. r. Soc.
de Biol T. 78. 1915. p. 73.)
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Tierische Paraaiten.
Injektion von Extrakten, die aas Plathelmintben und Nemathel-
minthen hergestellt warden, vernrsachtea bei Versnchstieren nervOse
StSrungen, insbesondere Kr&mpfe, ferner ausgesprochene Eosinophilie.
Bei den getbteten Tieren warden leicbte Nekrosen and Hyper&mie
an den Eingeweiden festgestellt. Verf. ist der Ansicht, dafi die bei
Menscben, die Parasitentr&ger sind, beobachteten nervosen Storungen,
Haaterscheinungen (Urticaria), Eosinophilie nsw. als Uberempfindlich-
keitserscheinungen aufzufassen sind, die darch das Wnrmtoxin aus-
gelbst werden. Gildemeister (Posen).
Papers read at a meeting of the pathological society
at the zoological garden, Philadelphia. (Joarn. of comp.
Pathol, and Therap. 1916.)
Im zoologischen Garten in Philadelphia sind seit 12 Jahren die
krankhaften Ver&nderungen bei den verschiedenen Tieren sorgfaltig
untersacht and gesammelt worden. Die in dem Heft zasammen-
getragenen Mitteilangen sind zam Teil rein pathologisch-anatomischen
Inhalts. An dieser Stelle verdienen Erwahnung die Mitteilangen
uber eine Epidemie, die anter den Papageien aasbrach, und die
darch einen Wurm, Spiroptera incerta, erzeugt war, der im Vor-
magen der Tiere schmarotzt; ferner iiber das Vorkommen von Cocci-
dium bigeminum bei Fiichsen, iiber das Vorkommen von Uncinarien,
Hakenwhrmern, bei niederen Tieren aller Art, and endlich iiber das
Vorkommen einer Milbe in der Lange eines Affen. Die Schrift zeigt,
wieviel Stoff hier fBr den Srztlichen Beobachter zur nutzbriDgenden
Bearbeitang gegeben ist W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stroh, Jahresergebnis an Funden von Ascaris megalo-
cephala and von Gastrophilaslarven bei der Pferde-
fleischbeschau in Augsburg. (Miinch. tier&rztl. Wochenschr.
Jg. 67. 1916. S. 337.)
Vom 1. M&rz 1915 bis 29. Febraar 1916 sind im Angsburger
Schlachthof 437 Pferde geschlachtet worden. Sie stammten meist
aas dem Stadtbezirk Augsburg and dessen Umgebang. Von diesen
Pferden warden 116 = 26,5 Proz. mit Ascaris megalocephala behaftet
gefunden. Darunter befanden sich Invasionen mit wenigen Exem-
plaren (1—9 Stack): 74, Funde in mittlerer Zahl (10—29 Stack): 24,
solche mit zahlreichen Exemplaren (30 Stack and daruber): 18.
240—377 Askariden sind bei 4 Pferden gefunden worden. Die Ver-
teilung der Fande aaf die einzelnen Monate des Jahres war eine
ann&hernd gleichm&fiige. Jugendliche Askariden wurden in alien
Monaten ermittelt; die Spulwurminvasion darfte demnach ohne Unter-
brechung das ganze Jahr hindurch erfolgen. — Unter den 437 oben-
genannten Pferden waren 142 = 32,5 Proz. mit Gastrophilaslarven
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Plsthelminthen.
439
behaftet, und zwar beherbergten 78 Pferde die Larven in geringer
Zahl (1—9 Exemplare), 43 in mittlerer Zahi (10—29 Exemplare) nnd
21 Pferde in groder Zahl (30 nnd mehr Exemplare). 115—392 Exem¬
plare Bind bei 3 Pferden gefnnden worden. Die weitaus fiberwiegende
Zabl der ermittelten Larven war dem Gastrophilus equi znzurechnen.
Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Schellha8e, Vorlaufige Mitteilung fiber das Yorkommen
von Trematodenlarven im Weis von Deutsch-Ost-
afrika. (Berl. tierfirztl. Wochenschr. 1917. 8.69.)
Der in fast alien Flfissen Deutsch-Ostafrikas vorkommende Weis
bildet ein wichtiges Nahrnngsmittel ffir die Eingeborenen. Der Fisch
beherbergt nach den Beobachtnngen des Yerf. zablreiche Parasiten,
von denen 2 Arten festgestellt warden. Am Banchfell haftende
bohnenformige Cysten entbielten einen bretzelartig znsammengerollten
Wnrmembryonen. In der Musknlatur des Fisches finden sicb oft zn
Hnnderten */*—1 */« mm im Durchmesser haltende, reinweide kngelige
Gebilde, die im Innern birnffirmige Nematodenlarven beherbergen.
An letzteren 1st eine Mnndfiffnung, die Anlage des Mnndsangnapfes,
Schlnnd nnd ein blind endigender doppelter Darm sowie ein Bancb-
sangnapf nacbweisbar.
Der Wirt des zu den bescbriebenen Larven gehfirenden Nema-
toden ist znrzeit nicht bekannt. Yerf. spricbt die Yermutnng aus,
dad die Eingeborenen als Wirte in Betracht kommen. Ffitterungs-
versnche sollen darfiber nnd fiber die Art der Parasiten Elarheit
bringen. Carl (Karlsrnhe).
Smolian, E., Ein Beitrag znr Bekfimpfnng der Daktylo-
gyrnskrankbeit der Karpfen. (Allg. Fischerei-Ztg. Jg. 40.
1915. S. 133.)
Verf. empfiehlt 2 prom. Bftder von Wasserstoffsuperoxyd zn 15 Mi-
nnten Daner. Eine kfinstliche Dnrchlfiftung des Bades ist unnotig,
da das Bad selbst genttgend Sauers toff entwickelt. Nur mud das
Bad nach einigen Tagen wiederholt werden, nm ancb die ans den
Eiern schlfipfende jnnge Brut des Parasiten zn tdten. Die Eier
selbst sind gegen alle Bfider resistent. Da der Daktylogyrus auder-
halb seines Wirtes nicht leben kann, soli der Teicb 2—3 Tage un-
besetzt bleiben, ehe der nnnmehr desinfizierte Besatz wieder ein-
gesetzt wird. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Fischl, Friedrich, ftber einen Fall von Cysticercns cellu-
losae der Hant. (Med. Klinik. 1916. S. 1233.)
Bei einem.38j&hrigen Landmanne aus Galizien saden nnter der
fiant gegen 300 bis kirschgrode Blasen von Cysticercns cellulosae,
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440
Plathelminthen. — Nem&toden.
die im Laufe dee letzten Jahres aufgetreten waren. Bei dem
schlechten Zustand des Mannes wnrde yon Eingriffen abgesehen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
y. Herrenschwand, Fritz, Zwei Faile yon snbretinalem
Cystizerkus. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.1332.)
Beobachtnngen an 2 Soldaten; der Cystizerkus konnte in beiden
F&llen ohne Schaden fur das Auge operativ entfernt werden.
Gildemeister (Posen).
Henry, A. et Ciuca, M., Nouvelles recherches expdrimen-
tales sur la cdnurose du lapin. (Ann. de l’lnst. Pasteur.
Yol. 30. 1916. p. 163.)
Bei experimenteller Infektion des Kaninchens mit Eiern der
Taenia serialis siedeln sich die Finnen nicht nur in der Kdrper-
muskulatur, sondern auch im Herzmuskel an. Schon im Beginn ihrer
Entwicklung sezernieren die Parasiten ein Toxin, das die nmgebenden
Gewebe nekrotisiert. Wenn die jungen Larven zugrunde gehen, so
werden sie vollstandig resorbiert und durch Narbengewebe ersetzt.
Bisweilen beobachtet man Femwirkungen der Gifte, bestehend
in einem allgemeinen Odem des subkutanen und subser6sen Binde-
gewebes.
Die Antikdrper gegen die Cystenflttssigkeit (komplementbindende
und anaphylaktische Antikdrper sowie Prazipitine) treten meist
19—25 Tage nach der Infektion auf. Ausnahmsweise sind sie aber
schon friiher (am 9. Tage) nachweisbar. Bisweilen findet sich ein
antikorperreiches Serum bei Tieren, die keine Parasiten beherbergen;
es handelt sich urn geheilte Faile. Bei sehr schwerer Infektion
kdnnen die Antikorper fehlen. In diesen Fallen ist das Serum fur
Meerschweinchen stark toxisch. Eurt Meyer (Berlin).
Leon, M., Bothriocephalus taenioides. (C. f. Bakt Abt L
Orig. Bd. 78. 1916. S. 503.)
Beschreibung eines Bothriocephalus taenioides mit Abbildungen.
Bhein (Posen).
tforlot et Znber, Ndosalvarsan et Filaria loa. (C. r. Soc. de
Biol. T. 77. 1914. p. 475.)
Bei einem Manne, der langere Zeit im Kongogebiet sich auf-
gehalten hatte, mit Filarien infiziert und in seinem Gesamtzustande
stark heruntergekommen war, bewirkte mehrere Neosalvarsaninjektion
eine erhebliche Besserung des Allgemeinbefindens und anscheinend
ein Yerschwinden der Filarien. Gildemeister (Posen).
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Nematoden.
441
ItUmoir, W. L., Schochos, N. L., Koselkin, P. M., Winogradow,
W. W. nnd Demldow, A. P., Die Mikrofilariose der Pferde
im Tarkestangebiete. (Zeitschr. f. Infektionskrankb. a. Hyg.
d. Haust. Bd. 16. 1915. S. 276.)
Mitteilnngen fiber das Auftreten der Mikrofilariose der Pferde
im Tarkestangebiete, fiber die klinischen Erscheinungen dieser Krank-
heit, die dabei zu beobachtenden Verfinderungen des Blutes and das
Aasseben der Parasiten. Die Frage, ob das Leben der Pferdemikro-
filarie einen periodischen Verlauf nimmt, wird verneint. Ein Ver-
snch, die Krankheit auf Esel and Schafe zu fibertragen, mifilang.
Die Anwendang von Salvarsan hatte keinen Erfolg.
Eallert (Berlin).
Yennerholm, J., Ein Fall von Filaria papillosa im Auge
eines Pferdes. (Svensk. vet. Tidskr. 1915. p. 391.)
Die Konjnnktiva war hyperfimisch and die Kornea getrfibt. Dnrch
die Kornea konnte man doch die lebhaft schlfingelnden Bewegungen
eines weifiglfinzenden Rundwnrms sehen. Der Warm warde nach
Einschnitt bei dem Hornhautfalz extrahiert. Der Warm war faden-
fein and etwa 6 cm lang. Genesnng. Wall (Stockholm).
Bomanovitch, M. et Slavine, A., £tude snr revolution du
Dictycaulns filaria (Strongylus filaria) et l’infestation
des moutons. (C. r. 8oc. de BioL T. 77. 1914. p.444.)
Kurze Beschreibung des Entwicklangszyklns von Strongylas
filaria and karzer Bericht fiber gelangene experimentelle Infektion
von L&mmern mit Embryonen dieses Parasiten.
Gildemeister (Posen).
Seurat, L.-G., Snr one filaire p6riton6ale dn macrosc61ide.
(C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1916. p. 524.)
Beschreibung einer in der Bauchhfihle von Elephantulns deserti
Thomas (Nordafrika) gefandenen Filarie, die wahrscheinlich die er-
wachsene Form der von Weifi im Blnte derselben Tierart gefandenen
Microfilaria matrnatae ist. Vert nennt den Parasiten, da eine sichere
Identifikation nicht mdglich war, Acantocheilonema weissi.
Gildemeister (Posen).
Darling, Samuel T., Anatomical distribution of strongy-
loides stercoralis. (Proc. of the Canal Zone med. Ass. VoL 7.
1916. p. 104.)
Die Eingeweidewfirmer bevorzngen meist eine bestimmte Stelle
des Darmes. Strongyloides stercoralis findet sich nur im oberen Teil
des Dftnndarmes. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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442
Nematoden.
Christiansen, M., Labmagenstrongyliosis beim Rinde.
(Maanedsskr. f. Dyrl. Bd. 28. 1916. p. 147.)
. Verf. beschreibt eine als Weidekrankheit auftretende Strongylns-
gastritis bei etwa 1 Jabr alten Ealbern. Fast alle Ealber erkrankten
und zeigten Schwiche, Dnrchfall, der 4—10 Tage dauerte, and Ab-
magerang. Yiele Ealber starben sehr abgemagert. Bei der Sektion
beobachtete man OligSLmie, Odeme in der Schleimhant und Subserosa
des Labmagens; in der Schleimhant fand man zahlreiche 5—20 mm
lange, feme, weifle Rundwiirmer einer einzigen Art, Strongylns
ostertagL In vie]en Fallen wurde auflerdem bei denselben Tieren
eine durch Strongylns micrnrus verursachte vermindse Fnenmonie
beobachtet. Wall (Stockholm).
Bergman, Arrid M., Uber Erankheitsf&lle nnter den Rehen
anf BOrringe nebst einer Ubersicht der Erankheiten
der Re he. (Skand. yet. Tidskr. 1915. p. 99.)
Verf. beschreibt 4 Faile von Pneumonie bei Rehen, die durch
Strongylns micrnrus vemrsacht waren. Wall (Stockholm).
Schmidt, P. J., Ponomarer, A. et Savelier, F., Snr la biologic
de la trichine. (C. r. Soc. de Biol. Vol. 78. 1915. p. 306.)
Bei 0° wird die Vitalitat encystierter Trichinen innerhalb 11 Tagen
nicht beeinfluBt. —6° werden ebenfalls vertragen, bedingen aber
eine geringe Verzbgerung der Riickkehr znm Leben. —9° wirken
bisweilen, —15—16° stets tfidlich.
In Hundemagensaft kriechen encystierte Trichinen schon nach
10 Minuten aus, wahrend sie in EochsalzlSsnng, 1 proz. Salzsanre nnd
0,5proz. Sodaldsung encystiert bleiben.
Eultnrversuche ausgekrochener Trichinen in vitro gelangen nicht.
In mit Magensaft und Trypsin verdautem EiereiweiB Oder Fleisch
sowie in Fleischsaft blieben sie nie lknger als 48 Stnnden am Leben.
Eine Entwicklung trat nicht ein. Enrt Meyer (Berlin).
Ashcroft, L. S., Recherches snr la scl6rotoxine (extraits
de scl6rostomes de cheval). (C. r. Soc. de BioL T. 77. 1914.
p. 442.)
Extrakt von Pferdesklerostomen 15st in vitro fast alle Blntarten.
IntravenOse Injektion des Extraktes bewirkt bei Eaninchen eine Yer-
zOgernng der Blutgerinnung. In geniigender Dosis wirkt der Extrakt
bei Meerschweinchen todlich, anch hier zeigt das Bint verzOgerte
Gerinnnng. Mit Extrakt vorbehandelte Meerschweinchen werden
sowohl bei Reinjektion von Extrakt wie von Pferdeserum anaphy-
laktisch. Letztere Feststellnng beweist, dafl die Sklerostomen sich
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Nematoden.
443
nicht nor von den roten Blutkflrperchen, sondem auch von dem Seram
des Pferdes n&hren. Gildemeister (Posen).
Blftfiberg, Maximilian, Beitrag zur epidemischen Gelb-
sucht. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 949.)
Yerf. beobachtete geh&nftes Auftreten von Gelbsueht bei Soldaten,
die aus derselben Gegend des Sstlichen Eriegsschanplatzes stammten.
Bei 8 von 14 Erkrankten fand erAskarideneier im Stuhl. Verf.
hat den Verdacht, dafi die Askariden als atiologischer Faktor der
epidemischen Gelbsueht in Frage kommen. Gildemeister (Posen).
Seurat, L.-G., Sur un nouveau gonglyonfeme, parasite de
la gerbille. (C. r. Soc. de BioL T. 77. 1916. p. 521.)
Beschreibung eines zur Familie der Spirmidae gehOrenden Nema-
toden, den Yerf. im Magen eines in Algier h&ufigen kleinen Nage-
tieres antraf und den er Gonglyonema breviopiculum nennt.
Gildemeister (Posen).
Senrat, L.*G., Sur la morphologic de l’Acuaria laticeps
(Bud.). (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 41.)
Beschreibung einer Nematode, Acuaria laticeps Rud., die im Oso-
phagus einer Eule und eines Sperbers gefunden wurde.
Gildemeister (Posen).
Senrat, L.>G., Sur deux physalopt6res t6trahyst6ricus
des reptiles. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1914. p. 433.)
Beschrieben werden 2 Nematoden, Pbysaloptera abbreviata Rud.
und Ph. paradoxa Linstov, die sich als fertige Individuen und als
Larven im Osophagus und Magen verschiedener Reptilien linden.
Gildemeister (Posen).
Merrill, J. H. and Ford, A. L., Life history and habits of
two new nematodes parasitic on insects. (Journ. of Agri¬
cult. Research. Vol. 6. 1916. p. 117.)
Eingehende Beschreibung von zwei Nematoden, Diplogaster labiata
nnd D. aerivora, die in Saperda tridentata und Leucotermes lucifugus
schmarotzen. Die Schmarotzer fiihren in vielen Fallen den Tod ihrer
Wirtstiere herbei. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Senrat, G.-L., Sur un nouvel Ophiostomum parasite du
Gundi. (C. r. Soc. de Biol. Vol. 78. 1915. p. 20.)
Beschreibung einer neuen Ophiostomumart aus dem Darme des
Gundi (Ctenodactylus gundi), die dem 0. mucronatum der Fleder-
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444
Nematoden.
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m&use sehr hhnlich ist nnd sich yon dieser nnr durch etwas grOfiere-
Gestalt, weiter rhckw&rts gelegene Vulva nnd GrdBe der Eier unter-
scheidet.
Derselbe, Sur l’existence, en Alg6rie, dn Dermatoxys
veligera (Rud.) et snr les affinit6s du genre Derma¬
toxys. (Ibid. p. 75.)
Die Oxyurenart Dermatoxys veligera kommt nicht nnr im Cocum
von Lepns brasiliensis, sondern anch in dem des algeriscben L. ka-
bylicus vor. Die Gattnng Dermatoxys stebt der Oxyuris spinicauda,
dem Zentraltypus der Oxyurenfamilie, nahe.
Derselbe, Sur deux nonveanx parasites dn renard d’Al-
g 6 r i e. (Ibid. p. 122.)
Verf. fand in einem Pylorustumor eines algeriscben Fuchses ein
Weibchen der von ibm schon fruher beobachteten Nematodenart
Spirocerca subaequalis (Molin), ferner im COcnm zweier Fiichse in
grofier Zahl einen nenen Nematoden, Allodapa numidica, nahe ver-
wandt mit Heterakis crassospicnlnm (Sonsino), den er ebenfalls znm
Genus Allodapa rechnet.
Derselbe, Snr denx nonveanx spiropt&res des carnivores.
(Ibid. p. 157.)
Beschreibnng zweier nener Nematoden: 1. Habronema grimaldiae
aus Magen nnd Osophagns des algeriscben Fuchses. 2. Habronema
nonveli ans Magen nnd Darm von Genetta afra.
Derselbe, Snr denx Tropidocerca des Ardeidae. (Ibid,
p. 279.)
Genane Beschreibnng des Nematoden Tropidocerca gynaecophila
(Molin) sowie einer nenen Art, Tr. spiralis, ans dem Magen von
Bubulcus lucidus, die Tr. inermis (Linstow) sehr SLhnlich, sich von
dieser dnrch die Grofle, besonders des M&nnchens, nnd die Kiirze des
mnsknl&ren Osophagns an sich nnd im Verh<nis znm glandul&ren
Osophagns unterscheidet
Derselbe, Snr les rictnlaires des carnivores dn Nord-
Africain et les affinit6s dn genre Rictularia. (Ibid,
p. 318.)
Verf. gibt eine genane Beschreibnng von Rictularia affinis, die
er im Dhnndarm des Schakals nnd des afrikanischen Fuchses fand,
sowie von Rictularia macdonaldi ans dem Darm von Genetta afra,
ferner einer nenen Art, R. proni ans dem Dhnndarm von Herpestea
ichneumon, die R. macdonaldi nnd plagiostoma am n&chsten steht.
W&hrend die meisten Antoren die Gattnng Rictularia zn den
Strongyliden, neben die Sklerostomen nnd Ankylostomen stellen, nimmt
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Nematoden. — Eimdineen. 445
Verf. eine Verwandtschaft mit den Acuardiiaen, speziell den Phy-
salopteren an.
Derselbe, Snr le cncullian de la Clemmyde leprense et
les affinit6s da genre Cncallanas. (Ibid, p.428.)
Genaue Beschreibnng der Nematodenart Cncnllanns microcephalns,
die im Duodenum von Clemmydis leprosa, und zwar stets nur in
geringer Zahl vorkommt. Sie weist grofie Ahnlichkeit mit den an-
deren Cucullanusarten der Emyden auf, besonders mit C. dumerilii
und viviparus.
Die Cucullanusarten gehOren offenbar zu den Heterakiden, speziell
den Acheilostomen und sind, wie die Struktur des Ovijektors zeigt,
sehr primitive Heterakiden.
Derselbe, Sur les premiers stades Svolutifs des spiro-
p 16 r e s. (Ibid. p. 561.)
Nachdem Verf. friiher die Entwicklungsstadien von Spirocerca
anguinolenta, Physocephalus sexalatus und Spirura gastrophila zur
Eeit ihres tibergangs vom Zwischenwirt in den definitiven Wirt
beschrieben, gibt er jetzt eine Beschreibnng der fruben Entwicklungs-
stadien, wie sie sich in der LeibeshShle des Zwischenwirts, des Mist-
kafers Ateuches sacer, abspielen. Eurt Meyer (Berlin).
v.Linden, Die bisherigen Ergebnisse der Eupferbehand*
lung bei Nematodenerkrankungen mit besonderer
Berficksichtigung der experimentellen Trichinose.
(YerSffentl. a. d. Geb. d. Med.-Verw. Bd. 6. 1917. 8.469.)
Die bei Mensch und Tier parasitisch lebenden Nematoden-
embryonen sind kupferaffin und kupferempflndlich. Wenn man tri-
chindses Fleisch 24 Stunden in eine stark verdilnnte Eupfersalzldsung
eder in eine Emulsion von Eupferlezitbin setzt, so baben die im
Innern liegenden Trichinen ihre Lebensf&higkeit verloren. Per os
eingefuhrte EupferprSparate verhindern bei Tieren, aucb wenn sie
einige Tage nach der Infektion angewandt werden, den Ausbruch
einer schweren Trichinose. Eine Eupfervorbehandlung scheint die
EmpfSnglichkeit der Versuchstiere gegen Trichineninfektion wesent-
lich herabzusetzen. Praktische Erfolge erzielten Landwirte, die zur
Verbutung von Strongylusinfektionen die Weidetiere prophylaktisch
mit Eupfer fiitterten. Therapeutisch war Eupfer (30—40 mg pro die
per os) bei Oxyurisinfektion des Menschen wirksam. Rhein (Posen).
Gundrum, Ein Blutegel im Rachen. (Med. Elinik. 1917. S. 215.)
Ein Blutegel, der beim Trinken aus einer Qaelle aufgenommen
war, safi 14 Tage lang im Rachen und veranlafite Blutungen und
verschiedene Beschwerden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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446
Hirudineen. — Arthropoden.
Seyfarth, Carly, Tropische nnd subtropische ShBwasser-
blutegel als Parasiten im Menschen. (C. £ Bakt. Abt. L
Orig. Bd. 79. 1917. S. 89.)
Beschreibung von 5 auf dem Balkan beobachteten Fallen, in
denen der Pferdeblntegel, Limnatis nilotica, im Schlnnd Oder Eehlkopf
der Patienten getroffen wnrde. Die Blutegel warden beim Trinken
anfgenommen nnd setzten sich meist im Eehlkopf fest, wo sie mit
Hilfe des Eehlkopfspiegels als dnnkle Massen gesehen werden konnten.
Die Entfernnng geschah dnrch Zangen, in einem Falle war Laryngo-
fissnr nOtig. Rhein (Posen).
GlBck, A., Die Schnellbehandlung der Er&tze. (Wien, klin,
Wochenscbr. 1916. S. 823.)
Nach halbsthndiger Einreibnng mit griiner Seife kommt der
Eranke fur eine halbe Stunde in ein warmes Schwefelvollbad, wird
gut abgetrocknet nnd sorgf<ig mit einer 20proz. Schwefellanolin-
yaseline eingerieben. Die Salbe verbleibt am KSrper 24 Stunden nnd soli
im Bade entfernt werden. Die Behandlang geht in besonders zu diesem
Zwecke eingerichteten Baderaumen vor sich. Leibw&sche, Eleider nnd
wombglich anch die mitgebrachte Bettwasche werden whhrend der
Vornahme der Behandlung desinfiziert. Gildemeister (Posen).
Flusser, Emil, Znr Behandlung der Skabies. (Munch, med.
Wochenschr. 1916. S. 1539.)
Empfehlung von Earbolineum-Seifenwasser. 60 g Seife werden
in 1 1 Wasser aufgelflst. In dieser Lbsung 50 g Earbolineum ver-
rilbrt. 3 Tage hintereinander morgens nnd abends einreiben. Das
Verfahren ist sehr billig. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
BrBuler, K., Saprol als ErEtzemittel. (Ebenda. S. 1683.)
5—6 Einreibnngen mit unverdiinntem Saprol fdhrten znr Heilnng.
Bei vielfacher Anwendung keine Nebenwirkungen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schmidt, F., ErStzebehandlung im Eriege. (Therapie d.
Gegenwart. Jg. 57. 1916. S. 279.)
Verf. empfiehlt das Ristin von Bayer & Co. als Antiskabiosnm,
weil es billiger durch seine schnelle Wirkung und angenehmer wegen
der Sauberkeit der Ear ist. Znr Behandlung der Ekzeme verwendet
er Lenigailolzinkpaste. Er hat in 40 Fallen sehr gate Wirkung er-
zielt. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Schmincke, Die Behandlung der Erhtze dnrch das
Schwefelbad. (Miinch. med. Wochenschr. 1917. 8.299.)
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Aithropoden.
447
Die Schwefelb&der erwiesen sich als besonders wirksam gegen
die Krfttze. Das Verfahren ist einfach and billig. Es wird auf den
Eopf ein Liter Calciamsulfatlflsung verbraucht.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Hase, Albrecht, Vergleichende Beobacbtangen an den
Eiern and Larven des Menscbenflobes (Palex irri-
tans L.), der Eleiderlaas (Pedicalas corporis de Geer)
and der Bettwanze (Cimex lectnlarins L.). (Natarw.
Wochenschr. 1916. S. 649.)
Vergleichende Beschreibang der Eier and Larven von Laas,
Floh and Wanze aaf Grand nener eigener Beobacbtangen and mit
Beiffigang von zahlreichen neaen and sehr eindracksvollen Zeich-
nnngen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ronband, E., Les mascides & larves piqueases et saceases
de sang. (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 92.)
Verf. beschreibt einige stechende and blatsangende Fliegenlarven.
Die Larve von Anchmeromyia lnteola Febr. sticht den Menschen, die
Larve der Chaeromyia Wtthlm&use and Warzenschweine and die
Larve von Phormia sordida jange VSgel. Gildemeister (Posen).
Grawert, Eriebelmttcken. (BerL tier&rztl. Wochenschr. 1916.
S. 377.)
Enrze Notiz fiber das Vorkommen des Insekts im nordwestlichen
Teile der Nenmark. Die Rinder (zasammen 28) verendeten teils an
Erstickang, meist aber an Herzl&hmang. Carl (Earlsrnhe).
Miefiner, Zahlreiche Todesfftlle beim Rind in der Leine-
niederang, veranlafit darch Simaliam reptans. (Dent-
sche tier&rztl. Wochenschr. 1916. S. 183.)
Das Insekt trat 1916 am 22. April in angehearen Schw&rmen
aaf. Rinder, die nicht sofort in den Stall gebracht werden konnten,
verendeten in der Mehrzahl meist innerbalb 12 Standen, manchmal
aber anch erst nach 2—3 Tagen. Elinisch sind teigige Anschwel-
langen der Haat and Unterhant am Banche, Eater, Hodensack and
am Halse sowie flohstichartige Flecke an diesen Efirperteilen nach-
weisbar. Puls schwach, schnell. Todesarsache: Herzschw&che. Ant-
opsie: Unterhaatzellgewebe mit klarer Fltissigkeit darchtr&nkt. Unter
dem Endokard zahlreiche Blatangen. Es warden diesmal aach Pferde
befallen. Doch beschr&nkten sich bei diesen Tieren die Ver&nde-
rangen aaf lokale Anschwellnngen im Bauche. Nnr im Neast&dter
Eieise kamen aach Todesfalle anter Pferden vor.
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Arthropoden.
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Wie im Jahre 1914 konnte Verf. die Simulium-Puppen am Leine-
ufer in angehenrer Zahl an Str&nchern, Grasern usw. ermitteln. Die
Bestimmnng nahm Dr. Grunberg (Berlin) Tor. Die beigegebene
vorzugliche Tafel bringt Abbildnngen der Larve, der Pappe, des
Insekts and der mit Pappen besetzten Pflanzenteile.
Die Arbeit enthUlt noch weitere genane Einzelheiten uber das
Auftreten der Mficke.
Bek&mpfung. Bei langsam zanehmender W&rme im Fr lib jahre
werden zuerst nnr kleinere Schwarme frei and die fruhzeitig hinaas-
getriebenen Binder werden darch vereinzelte Stiche gegen st&rkere
Invasionen immanisiert. 1916 trat plQtzlich warmes Wetter ein,
daher die yielen Todesfalle. Die Bekampfang mud daher aaf die
Witterungsverhaltnisse Riicksicht nehmen. In gefahrlicher Zeit soli
nor nachts geweidet werden. Auflerdem empfiehlt sicb ein Versach
mit einer Haateinreibang, bestehend aas Holzteer, Spiritas and
LeinSL Carl (Karlsrahe).
Thompson, William R., Sar an dipt&re parasite de la larve
d’un mycdtophilide. (C. r. Soc. de Biol. T. 78. 1915. p. 87.)
In den Laryen yon Pilzmticken vom Genas Sciara warden Laryen
einer Diptere — wahrscheinlich einer Tachinaart — schmarotzend
angetroffen. Gildemeister (Posen).
Lindenan, Gastruslarven in der Schleimhant der Bachen-
hbhle der Pferde. (Zeitschr. f. Veterinark. Jg. 28.1916. S. 107.)
Kasaistischer Beitrag. Eallert (Berlin).
Larisch, Die Bekampfang der Gastraslarye. (Ebenda.
S. 292.)
In dem Pferdebestande einer im Osten stehenden Division traten
darch massenhaftes Vorkommen von Gastrnslarven erhebliche Ver-
laste ein. Durch die Verabreichang von Schwefelkohlenstoffpillen
konnte die Krankheit mit Erfolg behandelt werden. Neben dieser
Behandlung ist die Verhinderung des Eindringens der Eier and
kleinen Larven in den Pferdekdrper von Bedentung. Dies lafit sich
durch sorgfaitiges Patzen der zar Eiablage mit Vorliebe benntzten
K5rper8tellen, also Kopf, Hals, Mahne and Vorderfufie der Pferde,
in der Zeit vom Jani bis Anfang Oktober erreichen.
Eallert (Berlin).
(G_C.)
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CentralMatt fflr Bakteriologle etc. I. AIL Referate.
======= Bd. 66. No. 19/20. —=—
Ausgegeben am 6. Februar 1918 .
Typhus, Paratyphus, Coll, Ruhr.
D&nner, Neuere Arbeiten fiber Typhus. (Die Therapie d.
Gegenwart. Jg. 56. 1915. S. 218.)
Zasammenfassende Besprechung einiger neuerer Arbeiten, die
sich mit der Diagnostik und Therapie des Typhus beschfiftigen.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Lichtenstein, Stef., Neue Ergeb,nisse der Typhusforschung.
(Med. Elinik. 1916. 8. 648.)
Zusammenfassender Bericht, der besonders die Ergebnisse der
Vaccinebehandlung sowie den frfihzeitigen Nachweis der Erankheit
bei Schutzgeimpften berficksichtigt
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Botticher, Eduard, Jahresbericht fiber die Tatigkeit des
Grofih. Untersuchungsamtes fur Infektionskrank-
heiten zu Gieflen im Jahre 1915. (Hyg. Rundschau. Jg. 26.
1916. S. 345.)
Aus dem Berichte, welcher eine starke Zunahme der Tatigkeit
des Gieflener Untersuchungsamtes im Eriegsjahre 1915 erkennen
lafit, sind foigende Einzelheiten zu entnehmen:
Bei den Typhus- und Paratyphusuntersuchungen wurde sowohl
der Drigalski- als auch der Endo-Agar gleichzeitig in Anwen-
dung gebracht, da nach den Erfahrungen des Verf. ersterer sich bei
der Untersnchung von Material, welches viele typhusfihnliche Eeime
aufweist, besser bewahrt, wahrend der Endo-Agar dem Wachstum
der Typhusbazillen, besonders in aiteren Eotproben, im allgemeinen
gfinstigere Bedingungen sichert. Auflerdem wurde bei jeder Unter-
suchung eine Malachitgrfinagarplatte angesetzt, deren Wert besonders
bei Paratyphusfailen deutlich zutage trat. Von besonderen Befunden
verdient der dreimal gelungene Nachweis von Typhuskeimen im
Sputum Erwahnung, wodurch die Atiologie der vorliegenden Pneu-
monien aufgeklart werden konnte.
Recht haufig waren auch die positiven Ergebnisse bei Para¬
typhusuntersuchungen. U. a. konnte in einer Epileptikeranstalt, in
der eine Anzahl von Personen unter Typhusverdacht erkrankt war,
eine Paratyphus B-Endemie festgestellt werden. In einem anderen
Brste Abt Ref. Bd. 66. No. 10/20. 29
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450
Typhus.
Falle konnte die Ursache einer Erkrankung, die darch das Auftretett
yon mnltiplen Abszessen cbarakterisiert war, durch den Nachweis-
von Paratyphus B-Bakterien im Eiter gekl&rt werden. Von 249 Pro-
ben, bei denen von vornherein der Verdacht einer Paratyphus B~
Infektion vorlag, konnten 35 Proz. anf bakteriologischem Wege be-
statigt werden, wahrend bei 96 nnter Paratyphus A-Verdacht ein-
gesandten Proben in 48 Proz. die Diagnose bakteriologisch gesichert
werden konnte. Letztere Falle betrafen vornehmlich Kriegsgefangene-
nnd kamen teils einzeln, teils, wie in dem Eriegsgefangenenlager zu
G., als Paratyphus A-Endemie znr Beobachtung. Der Verdacht, daft-
die Ubertragung in diesem Falle vermutlich anf einen Paratyphus A-
Trager zuriickzuf&hren ware, wnrde durch die Ermittlung einea
Marokkaners als Paratyphus A-Bazillentrager bestatigt.
Bei den Rnhruntersuchnngen leistete der Endo-Agar vorziig-
liche Dienste. In 7 Fallen handelte es sich um eine Infektion mit
Rnhrbakterien vom Typns Shiga-Kruse, in 2 Fallen um Flexner-
und in 5 Fallen urn Y-Infektionen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Brtlnn, Znr Anffassnng nnd Therapie des Typhus abdo-
minalis. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 621.)
Verf. gibt eine neue Theorie der Entstehung der Typhuserkran-
knng. Er glaubt, daft der Typhus weniger eine Infektion des Blutes,
sondern hauptsachlich eine Erkrankung des Lymphsystems darstellG
Es ist bemerkenswert, daft die weiften Blutzellen gegeniiber dem
Typhusbazillns so absolut wehrlos sind. Dazn kommt, daft in den
Lymphkapillaren nnd Lymphgefaften und auch in den Lymphknoten
fast gar kein Blntplasma vorhanden ist, das nach Gruber, Futaki
und Wright znr Phagocytose unumganglich nbtig ist. Die Schad-
lichkeit des Typhusbazillus fur die weiften Blutzellen zeigt auch die
Leukopenie. Verf. glaubt daher, daft die Vermehrung des Typhus¬
bazillus hauptsachlich in den Lymphwegen vor sich geht. Im Blut-
kreislauf findet seiner Ansicht nach keine Vermehrung statt. Erst
nach dem 6. Tage, wenn die vermehrten Schutzstoffe auftreten, kann
der Korper gegen die Bazillen aggressiv vorgehen.
Aus der Vorliebe des Bazillus fur die Lymphapparate erkl&rt
sich der Verf. die Lokalisationen der Typhuserkrankung, besonders
auch in den Peyerschen Platten. Ganz besonders macht er darauf
autinerksam, daft der Teil des Darmes hauptsachlich von der Infektion
befallen wird, der am schlechtesten mit Blut versorgt wird (Ileum).
Fiir eine wirksame Bekampfung der Typhusinfektion schiagt der
Verf. Injektionen von Collargol vor. Schmitz (Halle a. S.).
Paulicek, Emanuel, Zur Klinik, Prophylaxe und Therapie
des Typhus im Felde. (Der Militararzt. 1916. S. 320.)
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Typhus.
451
Uber den Einflufi der Typhusschutzimpfang aaf die Morbidit&t,
den Krankheitsverlauf nnd die Mortalitat ist ein abschlieflendes
Urteil noch nicbt mbglich. Die Einverleibnng des Impfstoffes batte
znweilen eine nicht nnerheblicbe Reaktion seitens des Organismns
znr Folge. In 3 Fallen entwickelte sich in nnmittelbarem AnschluB
an die Schutzimpfung ein schwerer Abdominaltyphns, dessen Ent-
stebung nach Ansicht des Yerf. dadnrch zn erkl&ren ist, daB diese
yermntlich nnr der InfektionsmBglichkeit ansgesetzt gewesenen Lente
dnrch die Impfnng geradezn far die Erkranknng erst empfanglich
gemacht warden. Die intravenbse Behandlnng von Typhnskranken
mit Vincentscher Vaccine erwies sich zwar als sehr wirkungs-
volles Mittel, sofern sie in den ersten 2 Krankheitswochen aus-
gefQhrt wnrde, erforderte aber allergrbfite Vorsicbt, da sie mitunter
von schweren, sogar tddlichen Blatnngen gefolgt war.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Reisz, Alexias, Beobachtungen fiber Kriegstyphns. (Der
Militararzt. 1916. S. 397.)
Der Kriegstyphus weicht in seinen klinischen Erscheinungen von
dem normalen Verlauf der Krankheit in vieler Hinsicht ab, die
Komplikationen fiuBern sich anders als in Friedenszeiten and die
diagnostischen Laboratoriumsverfahren versagen oft. Die Gruber-
Widalsche Reaktion hat viel von ihrem Wert verloren, da sie von
der Schatzimpfung betrfichtlich beeinfluBt worden ist, die ZQchtung
der Typhasbakterien ans dem Blat, Stahl oder Ham gelingt nur in
Ausnahmeffillen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Magnns-Alsleben, E., Erfahrangen uber den Typhus im
Feldlazarett. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1017.)
Eine Reihe verschiedener Erankheitsbilder erweisen sich im
Felde bei bakteriologischer Untersuchung als Typhaserkrankangen,
an die man daher immer denken muB. Die als Kriegstyphus be-
zeichneten Falle verlaufen sehr hkufig auffallend leicht und gfinstig.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fejes, Ludwig, Uber Typhus- und Ruhrmischinfektion.
(Med. Klinik. 1916. S. 974.)
Miscbinfektionen mit Typhus und Ruhr sind w&hrend des Krieges
unter bestimmten Umstanden gar nicht selten beobachtet. Einige
solche Falle werden mitgeteilt Die leichteren Falle sind diejenigen,
bei denen zu einer Bazillenruhr eine Typhuserkrankung hinzukommt.
Diese Falle sind h&ufig g&nstig verlaufen. Dagegen gehen die Falle
immer tfidlich aus, wenn sich umgekehrt zu einem bestehenden Typhus
eine Ruhrerkrankung hinzugesellt. Bei der hochgradigen Ersch&pfung
29*
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462
Typhus.
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durch den Kriegstypbus ist der Kfirper scheinbar fftr die Ruhrgifte
besonders emptUnglicb. Das ganze Krankheitsbild verl&uft n&mlich
nach Art einer Vergiftung. Da es sich meist um Flexner-Stfimme
bandelte, ist daran zu denken, dafi vielleicht anch diesen St&mmen
unter besonderen Umstanden in dem typbnskranken Kdrper eine
Oiftbildnng znkommen mag, wie das bisher schon von den Kruse-
Stftmmen bekannt war. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Szent-Gyorgyi, Albert, Apyrexie bei Typhns abdominalis.
(Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1275.)
Beschreibung eines Falles von Typhns, bei dem trotz voll-
kommener Entfiebernng Typhnsbazillen aus dem Blnte gezfichtet
werden konnten. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bofile, Znr Jenaer Typbnsepidemie. (Ebenda. S. 1321.)
Ende 1915 trat in Jena explosionsartig eine Typhnsepidemie anf,
scheinbar von dem Trinkwasser der Wasserleitung ausgehend. Es
erkrankten von 45000 Einwohnern 537 an Typhus. Davon starben
60. Es wird fiber das Ergebnis von etwa 50 LeichenOffnnngen be-
richtet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Grafil, Eine umschriebene Typhnsepidemie infolge Milch-
infektion and Kontaktanstecknng. (Zeitschr. f. Med.-
Beamte. 1916. S. 413.)
Das Auftreten samtlicher Primarinfektionen wies anf eine Milch-
handlnng bin, deren Besitzerin Bazillentr&gerin war.
Wolf (Witzenhansen).
Winckel, Ch. W. F., Een typhus-epidemie, uitgaande van
een bacillendrager. (Geneesk.Tijdschr.v.NederL-Indie.Vol.54.
1914. p. 38.)
In einem kleinen Hotel auf Java kamen 17 Typhnsf&Ue vor,
welche zuruckzufuhren waren auf den Verwalter; dieser hatte vor
14 Monaten einen Typhus ambnlatorius mit Otitis media iiberstanden,
und war zum Dauerausscheider von sehr virulenten Typhnsbazillen
geworden. Autoreferat.
Branne, Uber Typhus und Typhusbazillentr&ger. (Zeitschr.
f. &rztl. Forth. 1916. S. 447.)
Gesthtzt auf die umfangreichen Erfahrungen in der grofien west-
prenBischen Irrenanstalt Conradstein, in der im Jahre 1911—12 allein
fiber 200 Erkrankungen an Typhus festgestellt wurden, und in der
bei genaner Durchsuchung um diese Zeit 56 BazillentrSger ermittelt
wurden, wird f&r Irrenanstalten als unbedingt notwendig verlangt,
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Typhus.
453
dafi von alien nen eintretenden Eranken nnd Pflegern Kot, Urin nnd
Racheuabstriche anf Typhnsbazillen nntersncht nnd eine Blutunter-
suchung nach Widal ausgeffihrt wird. Es ist weiter notwendig,
allj&hrlich regelm&Big 1—2mal samtliche Insassen der Anstalten anf
bisher nnerkannte Bazillentrager dnrcbsnchen zn lassen. Nach den
in der Anstalt gemachten Ermittlnngen ist anzunehmen, daB in der
Provinz WestpreuBen etwa 200000 Menscben vorbanden sind, die
Typbus iiberstanden baben, so dad man daraus also schlieBen kann,
daB in der Provinz etwa 6000 Typhusbazillentr&ger vorhanden sind.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Richter, Vermeidbare Typhnsfalle. (Zeitschr. f. Med.-Beamte.
1916. 8. 349.)
Da der Eampf gegen die Wirksamkeit der Typhusbazillentr&ger
sich bei der jetzigen Lage der Gesetzgebung nur in den ersten An-
f&ngen befindet, muB er anf eine feste gesetzlicbe Grnndlage gestellt
werden; als solche empfiehlt der Verf. mebrere MaBnahmen.
Wolf (Witzenhausen).
Schwer, Znr Frage der Behandlnng der Typhusbazillen¬
tr&ger. (Yeroflfentl. a. d. Gebiete d. Med.-Verw. Bd. 6. 1916. S. 31.)
Die Ergebnisse seiner Versuche faBt Verf. folgendermaBen zu-
sammen:
Die aktive Immnnisiernng der Typhusbazillentr&ger durcb Vac¬
cination mit dem eigenen Stamm hat keinen EinfluB anf die Bazillen-
ansscheidnng; diesel be wird dadurch nicht beseitigt.
Die Autovaccination vermag aber bei geniigender Dauer, wie der
intraperitoneale Tierversuch am Meerschweinchen ergibt, die viru-
lenten Eeime der TyphnsbazillentrSger in avirnlente Bazillen umzu-
wandeln, welche diesen Znstand im allgemeinen lange Zeit, bis fiber
1 Jahr hinaus, beibebalten.
Anf Grund der Tierversnche ist es als sehr wahrscheinlich an-
znseben, daB die dnrch die Vaccination der Trager a virulent ge-
wordenen Bazillen nicht bloB fur das Versuchstier, sondern auch fur
den Menschen unsch&dlicb, also nicht mehr infektiOs sind.
Aus diesem Grnnde ist zn fordern, daB die Typhusbazillentr&ger,
solange uns ein Mittel fehlt, sie von ihren Eeimen sicher zu befreien,
zu vaccinieren sind, und zwar, bis weitere Erfahrungen vorliegen,
mit ihrem eigenen Stamm. Die Vaccination ist solange durchzuffihren,
bis die Bazillen avirulent geworden sind. Sollte sich die Virulenz
spater wieder einstellen, woruber man sich durch den Tierversuch
von Zeit zu Zeit orientieren mnB, so ist die Vaccination bis znm
Verschwinden der Virulenz zu wiederholen. Auch diejenigen Bazillen-
tr&ger sind zn immnnisieren, deren Eeime von flause aus avirulent sind.
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454
Typhus.
Das Verfahren der Vaccination l&Bt erhoffen, dafi die von den
geimpften Typhnstr&gern ausgeschiedenen Bazillen ihre infebtiQsen
Eigenschaften verlieren.
Ein Ansban der bisherigen Versuche ist hauptsachlich nach
folgenden Bichtungen bin angezeigt: Prftfung der Wirkung einer
polyvalenten Vaccine znr Vereinfachnng des Verfahrens, Tierimpfungen
mit Mischungen von vor nnd von nach der Vaccination isolierten
S tarn men, Untersuchung der BauchhShlenfliissigkeit bald nnd in den
ersten Tagen nach der Impfung mit dem Gemisch nnd mit nach der
Impfnng isolierten Bazillen allein, Feststellung des Sektionsbefandes
der nach gentigend langer Wartezeit getbteten, bis dahin gesnnd
gebliebenen Versnchstiere, Vaccinationsversuche an Typhusbazillen-
trfigern mit lebenden avirnlenten, nach einer Vaccination isolierten
St&mmen. Gildemeister (Posen).
Krause, Paul, Beitr&ge znr Pathologie und Therapie der
Typhusbazillentrager. I. Znr Pathologie der Typhus-
bazillentr&ger. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. n. z.
Immnnit&tsforsch. Bd. 5. 1916. S. 75.)
Nach den bakteriologischen nnd klinischen Beobachtnngen, die
Verf. im Kaiserl. Milit&rgenesungsheim Spa zu sammeln Gelegenheit
hatte, lassen sich folgende Arten der Typhnswirte (Fornet) unter-
scheiden: 1. Stuhlausscheider (78 Proz.), 2. Urinausscheider (59 Proz.)
und 3. solche Typhnswirte, welche in Stuhl und Urin entweder
gleichzeitig oder intermittierend Typhusbazillen ansscheiden (37 Proz.).
Unter den Stuhlansscheidern befanden sich einmal chronische Daner-
ausscheider im engeren Sinne (chronische Typhnswirte) nnd ferner
temporare Typhnswirte, welche die Keime nnr intermittierend aus-
schieden. Fur die Pathogenese der Bazillenansscheidnng im Stnhl
kommen vor alien Dingen Verftnderungen der Gallenblase in Betracht.
Bei fast einem Dutzend KeimtrSgern wurde typische Cholelithiasis
festgestellt, direkte KolikanfiLlle wnrden dreimal beobachtet. Sehr
viel hftnfiger sind die mit leichten VergroBerungen nnd Druck-
empfindlichkeit in der Gallenblasengegend einhergehenden Faile, die
ihrem anatomischen Prozefi nach als chronische Cholecystitis aufzu-
fassen sind. Zn den Seltenheiten hingegen gehoren Lebererkrankungen.
Als weitere Wucherungsst&tte der Bazillen kommen Darmerkrankungen
in Betracht, nnd zwar vornehmlich chronische Typhusgeschwfire im
Cocum und dem unteren Teil des llenm sowie ferner eine chro¬
nische, nach dem Typhus sich entwickelnde Appendicitis. Vom prak-
tischen Standpunkte ans sind Patienten mit Appendicitiserscheinnngen,
die erst Monate nach dem aknten Stadium anftreten, als chronische
Typhuskranke anzusehen; solche F&lle sind prinzipiell einer Operation
zn nnterziehen, weil sie dnrch die Operation nicht blofl von ihrem
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Typhus.
465
erkrankten Appendix, sondern anch mit grdfiter Wahrscheinlichkeit
von ihren Typhnsbazillen befreit werden konnen. Als weitere In-
fektionsqnelle kftme ffir die Stuhlausscheider anch die aliment&re
Form dnrch Einnahme infizierter Nahrungsmittel in Betracht. Hin-
gegen lie Ben sich bei zahlreichen Untersnchnngen weder in erkrankten
.Zahnen and im Zahnfleisch noch im Mundspeichel Typhusbakterien
nachweisen.
Bei den Urinansscheidern kommen als Qnellen der Bazillenver-
mehrung in Betracht in seltenen Fallen eine Cystitis typhosa and
die Nephritis posttyphosa, am hhnfigsten hingegcn eine Erkranknng
des Nierenbeckens, die auBerordentlich langsam and symptomenarm
verlauft.
Die Ausscheidung von Typhnsbazillen dnrch Sekrete (Eiterungen
aus Abszessen usw.) spielt praktisch eine sehr geringe Rolle. Die-
jenigen Typhuswirte, welche uberhaupt keinen klinischen Befund
darbieten, bilden nach den Erfahrnngen des Verf. die Minderheit.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Krause, Paul, Beitrage znr Pathologie und Therapie der
Typhusbazillentrftger. II. Allgemeine Gesichtspnnkte
fhr die therapeutische Beeinflnssung der Typhus-
bazillentrSger anf Grand pathologischer Anschau-
ungen and praktischer Erfahrungen. (Ebenda. S. 81.)
Anf Grand der im vorigen Referat gemachten Erfahrungen uber
die Pathologie der Typhusbazillentr&ger stellt Verf. folgende all¬
gemeine Gesichtspunkte fur die Behandlung anf:
1. Die allgemeine Behandlung ist von grdBter Wichtigkeit, ins-
hesondere ist Erkrankungen des Darmes, der Leber, der Gallenblase
und des Harnapparates grofite Beachtnng zu schenken. Wenn Sym-
ptome for eine organische Erkranknng vorhanden sind, sollte die
Zahl der bakteriolo'gischen Kontrolluntersuchnngen von Stuhl und
Urin nicht nnter 10 betragen, da wiederholt nach 3—lOmaligem
negativen Ergebnis ein erneutes Wiederauftreten der Typhnsbazillen
beobachtet werden konnte.
2. Liegt bei den Stuhlausscheidern eine Erkranknng der Gallen¬
blase vor, so mufi die Gallenproduktion moglichst angeregt werden,
um eine Stauung in der Gallenblase zn verhindern. Das beste Cho-
lagogon ist eine reichliche Mahlzeit, vor allem wird man deshalb bei
•den Typhuswirten der Di&t reichlich Fett beigeben miissen. Dnrch
^iese Uberernahrung, welche dnrch kbrperliche Bewegnng genUgend
verarbeitet wurde, gelang es ungefahr ein Drittel der Bazillenans-
scheider ohne sonstige chemische Mittel zn heilen. Die Anwendnng
anderweitiger Mafinahmen ist erst am Platze, wenn es nach einem
Zeitraum von 4 Wochen noch nicht gelungen ist, die Bazillenaus-
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Typhus.
scheidang mittels der Uberernahrung zu beseitigen. Hierffir kommen
alle Mitt el in Betracht, welche die Gallensekretion anzuregen ver-
mfigen; besonders gnt bewahrt hat sich das kfinstliche Earlsbader
Salz wegen seiner konstanten Zusammensetzung. Eine Desinfektion
der Galle kann dnrch verschiedene Mittel, wie Amylalkohol, Athyl-
alkobol, Methylenblau, Menthol, Hexametbylentetramin nnd andere
angestrebt werden. Bei geschwfirigen Prozessen des Darmes ist eine
Schonnngsdiat am Platze, bei einer snbaknten oder chronischen Chole¬
lithiasis die bekannten MaBnahmen; bei chronischer Appendicitis ist
die moglichst fruhzeitige Operation entschieden anznraten.
3. Fttr die Behandlnng der Urinausscheider sind alle als Harn-
desinflzientien empfohlenen Mittel zu versuchen, und zwar vornehm-
lich das Hexametbylentetramin nnd seine Ersatzpraparate, ferner
Methylenblau, Folia uvae ursi usw. In geeigneten Fallen kann beim
Versagen dieser Mittel die lokale Behandlnng durch Ausspfilungen
herangezogen werden.
4. Die Wirkung von sog. inneren Desinfizientien (Salvarsan r
Collargol, Jod) erscheint hochst problematisch.
5. Auch die Anwendung von sog. Darmdesinfizientien (Ealomel
u. a.) ist wenig Erfolg versprechend.
6. Fur die Anwendung der spezifischen Therapie mit Vaccinen
oder Sera fehlen zurzeit die theoretischen Grundlagen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Kiister, E. und Gfinzler, H., Zur Behandlnng von Typhus-
bazillenausscheidern. (Zeitschr. f. Hyg. u.Infektionskrankh.
Bd. 81. 1916. S. 447.)
Die Arbeit zerf&Ut in 2 Teile; im ersten wird fiber die bisher
bekanntgewordenen Versuche zur Heilung von Typhusbazillenaus-
scheidein berichtet; im zweiten fiber eigene therapeutische Ver¬
suche im Festungslazarett XIV in K5ln. Wiedergegeben sind die
Versuche durch bakteriologisch serologische Behandlnng, durch chir-
urgische und mechanische Behandlnng sowie durch Medikamente
einen Erfolg zu erzielen. Von letzteren wurden versucht: Magnesium-
sulfat, Ealomel, Earlsbader Salz, Natrium bicarbonicum, Extrakt.
phytoiaccae, Fortoin und OL Ricini, Chloroform, Methylenblau, einige
Efirper aus der Triphenylmethan- und Fluoreszeinreihe, formaldehyde
haltige Medikamente, Fiebermittel, Gallenpr¶te, Jod, Kampfer,
Phenole, Qaecksilber-, Silber- und Kupferpraparate, Salizylsfiure,
Gonosan und arsenige S&ure.
Von den in das Festungslazarett XIV EOln verlegten 539 Typhus-
rekonvaleszenten wurden als Bazillenausscheider 236 medikament&s
behandelt, davon mit unmittelbarem Erfolg 35, mit spfiter ein-
setzendem Erfolg 22 und ohne Erfolg 179. Von den 236 Typhus-
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Typhus.
457
fcazillenausscheidern warden behandelt mit Autovaccine intramusku-
lar 14, da von ohne Erfolg 13; Borovertin 16, o. E. 15; Kalomel 9,
n. E. 3; Kollargol intravends 3, o. E. 3; Kollargol innerlich 2, o. E. 1;
elektrische Lichtbader 2, o. E. 2; Fob uvae ursi 2, o. E. 1; Gallen-
desinfiziens 7, o. E. 3; Helantol 20, o. E. 12; Earlsbader Ear 5,
«. E. 4; Eefir 2, o. E. 2; Eohle in Wasser 2, o. E. 2; Eohle in Wasser
mit Jodtinktnr 9, o. E. 7; Laktobazilline 3, o. E. 1; Mallebrein 2,
o. E. 2; Metbylenblau 18, o. E. 16; Milchs&ure 9, o. E. 8; Natr.
salicyl. 2, o. E. 1; N&hrhefe 3, o. E. 3; Neu-Urotropin 2, o. E. 1;
Phtalotropin 3, o. E. 2; Saliformin 1, o. E. 1; saurer Milch 9, o. E. 8;
Thybon 17, o. E. 10; Thymoform 25, o. E. 17; Thymophen 13, o. E. 10;
Thymol 4, o. E. 2; Urotropin 25, o. E. 22; Vernisan 4, o. E. 4;
Yoghnrttabletten 2, o. E. 2 nnd Zyman 1, o. E. 1.
Verff. schlieBen ans diesen Ergebnissen, daB eine medizinische
Beeinflussung der Bazillentrager nicht hoffnungslos sei, nnd dafi die
Anfangsstadien des Bazillentrager turns einer medikamentdsen Behan d-
lnng zugefuhrt werden sollen. Der richtige Weg zur Forderung der
pharmakologischen Seite der Bazillenbehandlnng sei Vorprfifung der
Medikamente an Gallenfistelhunden; dann k&men Versnche an Ea-
ninchen und zuletzt an Menschen in Betracht. 8chill (Dresden).
Herrnheiser, Gustav, Uber hkmorrhagische Diathese beim
Typhus abdominalis und Paratyphus B. (Wien. klin.
Wochenschr. 1916. S. 1163.)
Verf. sah bei einem Material von 1486 Typhen in der Zeit vom
August bis November 1915 im ganzen in 15 Fallen eine hamor-
rhagische Diathese. Er ist der Ansicht, daB die bei diesen Fallen
beobachteten Blntungen in eine Parallele mit den Blutungen zu
stellen sind, die bei anderen infektidsen, namentlich septischen
Erankheiten bekannt sind. Auch der Typhusbazillus ist infolge
seiner Eigenschaft, in den Lymphwegen und im Blute zu kreisen
und toxische Oder metastatische pathologische Veranderungen in den
verschiedensten Organen hervorzurufen, in die Gruppe der Sepsis
erregenden Bakterien zu rechnen. Die klinische Beobachtung, das
durchweg schwere Erankheitsbild rechtfertigen die Annahme, dafi es
sich in den Fallen des Verf. um sehr schwere Infektionen durch
besonders virulente Bazillen gehandelt hat. Verf. nimmt aufierdem
fiir die Neigung zu Blutungen noch eine besondere pathologische
Veranlagung, Disposition, Idiosynkrasie der Erkrankten an, Ver-
haltnisse, wie sie bei der Erkiarung der durchaus nicht konstanten
Hamorrhagien bei den Streptokokkenseptikamien u. a. ihr Analogon
linden. Die gleichen Folgerungen gelten auch fur die Falle von hatnor-
rhagischer Diathese bei Paratyphus B, bei dem er untei 64 Fallen
7 derartige Erkrankungen beobachtete. Gildemeister (Posen).
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Typhns.
Marchand, F., Zur Kenntnis der Darmver&nderungen beir»
Abdominaltyphus. (Med. Klinik. 1916. 8.488.)
Kurze Beschreibung der typhbsen Darmver&nderungen mit be-
sonderer Beriicksichtigung der eigentiimlichen fibrinbsen Pseudo-
membranen, die von dem eigentlicben Typhusschorf unterschieden
werden miissen. Wodnrch die Bildnng der Pseudomembranen in
einzelnen Fallen veranlafit wird, w&hrend sie in anderen fehlt, ist
schwer zn entscheiden; vielleicht sind bestimmte Mikroorganismen
dafur verantwortlich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stoerk, Oskar, Uber einen Fall kombinierter enteraler
Infektion. (Virchows Arch. Bd. 222. 1916. S. 34.)
Ausfuhrliche Mitteilung des Sektionsbefundes nnd der histo-
logischen Untersnchnngsergebnisse eines znr Obduktion gelangten
Typhusfalles, der dnrch die Einwandernng von Ambben in die Dick-
darmwand im Bereiche eines Typhusgeschwfires ansgezeicbnet war^
W. Gaehtgens (Hamburg).
Sick, K., Uber Ver&nderungen am Magendarmkanal im
Gefolge von Typhus und Ruhr. (Miinch. med. Wochenschr..
1916. 8.1205.)
Es wird besonders auf Verminderung des Tonus der Darm-
muskulatur hingewiesen, welche zu einer trommelfSrmigen Auftrei-
bung des Unterleibes fuhrt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Gilbert, W., Uber Augenerkrankungen bei Typhus und
Paratyphus. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 806.)
Es werden besonders zwei FSUe von metastatischer Erkrankung
des Uvealtrakts genau beschrieben.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Scholz, PosttyphSse Erkrankungen des Bewegungs-
apparates der Knochen, der Knochenhaut, der Mus-
keln und Sehnen. (Beitr. z. Klinik d. Infektionskrankh. u. z.
Immunitatsforsch. Bd. 4. 1916. S. 319.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Marmorek, Alexander, Experimenteller Typhus. (Wien.klin.
Wochenschr. 1916. 8.349.)
Verf. infizierte Meerschweinchen von der Gallenblase aus. Nach
einer nur 15—36 Stunden wahrenden Inkubation stieg die Tempe-
ratur an und kam anf 39°, 39,5°, oft 40° und sogar dariiber hinaus-
Sie verblieb meist auf dieser Hohe zwischen 39 und 40° als Kontinua.
Endete die experimentelle Erkrankung mit dem Tode, so hielt das
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Typhus.
459
Fieber dan era d bis znm Ende in dieser Hfihe an. Uberlebte das
Tier die Krankheit, so fiel das Fieber meist staffelffirmig allmfihlich
znr Norm ab. Verf. gibt an, dafi es ihm mSglich war, die Krankheit
abznstnfen je nach der GrOBe der Impfdosis nnd der Virulenz des
Stammes.
Bei der Sektion solcber Tiere, bei denen die Krankheit tfidlich
endete, findet man die Gallenblase meist prall mit viel klarer
zitronengelber Galle gefttllt. Die Diinndarmschlingen, ganz besonders
Jejunum nnd Ilenm sind stark gerfitet nnd injiziert. Die Payer-
schen Plaques sind bis znr Grfifle einer halben Erbse und darfiber
geschwellt. Geschwiirige Veranderungen sind aber an denselben
nicht zu beobachten. Die Mesenterialdriisen sind graurOtlich geffirbt,
bedentend geschwollen; sie erreichen oft das Zehnfache der normalen
GrBBe. Die Milz ist meist nur m&fiig vergrOBert
Starb das Tier an den Folgen der Infektion, was nach 3—12
Tagen geschah, so waren in alien Organen Bazillen nachzuweisen.
War die Krankheit nicht schwer, so yerschwanden die Bazillen nach
dem Temperaturabfall aus den Organen allmahlich in einer ziemlich
regelm&Bigen Beihenfolge. Nach 10—12 Tagen waren sie nicht mehr
im Herzblut, in der Milz, Niere nnd Nebenniere zn linden. Ein bis
zwei Tage spfiter yerschwanden sie ans der Harnblase, ans dem
Magen nnd der Leber zwischen dem 15. nnd 18. Tage. Ans der
Gallenblase nnd den Darmpartien yerschwanden die Bazillen nicht
yor dem 33. Tage, manchmal hielten sie sich bis znm 37.
Es gelang Verf., Meerschweinchen auch vom Magen nnd Duo¬
denum ans zn infizieren. Die Erkranknngen waren in diesen Fallen
jedoch leichter nnd kiirzer als bei der Gallenblaseneinspritznng.
Gildemeister (Posen).
MUler, J. und Pick, R., Experimentelle Untersnchnngen
fiber Typhusbazillen nnd Kleiderlftuse. (Ebenda. S.411.)
Ans dem Darminhalt von Kleiderlfiusen, die an mit Typhus¬
bazillen parenteral infizierten Meerschweinchen gesogen hatten, konnten
wieder Typhusbazillen gezfichtet werden, und zwar sowohl von
lebenden als auch von bereits abgestorbenen Lausen. Letztere er-
wiesen sich noch 1—3 Tage nach dem Tode als infektifis. In einigen
Fallen warden auch aus den Faces der zu diesen Versuchen ver-
wendeten Kleiderlfiuse Typhusbazillen gezfichtet, womit bewiesen ist,
daB auch Typhusbazillen den Darmkanal der Kleiderlaus ohne EinbuBe
ihrer Lebensl&higkeit passieren kfinnen. Gildemeister (Posen).
Wagner, Gerhard, Vergleichende experimentelle Unter¬
snchnngen fiber Typhuskeimtr&ger. (Med. Klinik. 1916.
8. 879.)
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Typhus.
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Zahlreiche Tierversuche am Eaninchen ergaben weitgebende
Obereinstimmung bei menschlichen and tieriscben Typhuskeimtragern.
Bei einer grofieren Zahl von Tieren gelang es, die in die Gallen-
blase eingespritzten Typhuskeime dort zum Haften zn bringen. Die
Tiere scheiden bei gnter Gesnndbeit danernd grofle Mengen von
Typhuskeimen aus. In der Gallenblase kommt es dnrcb die Gegen-
wart der Typbnsbazillen zn chronischen Entzfindungszustanden mit
Neignng znr Biidang von Gallensteinen. Anfier in der Gallenblase
linden sicb die Typhusbazillen bei den Tieren auch in Leber, Lnngen,
Milz nnd Nieren. W. H. Hoffmann (Wilhelmsbaven).
Emmerich, E. nnd Wagner, Gerhard, Experimentelle Bei-
trfige znr Eenntnis der Typhnsinfektion nnd -immu¬
nity t. (Zeitschr. f. Immunitfitsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. 8. 557.)
Eaninchen zeigen nacb voransgegangener Immnnisierung keinen
Schntz gegen eine Infektion der Gallenblase mit Typbnsbazillen. Sie
werden wie normale Tiere zn Daneransscheidern. Die Art des verwen-
deten Impfstoffes, ob mono- Oder polyvalent, spielt dabei keine Rolle.
Immnnisierte und nachher infizierte Tiere zeigen ebenso wie nnr
infizierte Tiere im Verlauf ihrer Bazillentragerschaft eine betr&cht-
liche Abnahme ihres Agglntinintiters. Es erinnert dies an das Ver-
balten bei menschlichen Bazillentragern. Ein dem Typhns abdominalis
des Menscben fihnliches Erankheitsbild lafit sich durch Gallenblasen-
impfnng beim Eaninchen nicht erzeugen. Enrt Meyer (Berlin).
Gildemeister, E., Uber Variabilitfitserscheinungen des
Typbnsbazillns, die bereits bei seiner Isoliernng aus
dem infizierten Organismns anftreten. (C.f.Bakt. Abt.I.
Orig. Bd. 78. 1916. S. 209.)
Die Untersuchungen des Verf. haben ergeben, dafi der Typhus-
bazillns bereits bei seiner Isolierung aus dem infizierten Organismns
in einer nicht anerheblichen Zabl von Fallen von der Norm ab-
weichende Eolonien bildet. Das Verhalten des Typhnsbazillns stebt
demnach in Obereinstimmung mit den von Baerthlein nnd voro
Verf. bei Choleravibrionen, Ruhr- und Paratyphns B-Bazillen ge-
machten Beobachtungen, worans zwanglos zu folgern ist, dafi auch
bei anderen Bakterienarten ein Shnliches Verhalten zu erwarten steht.
Ffir die Praxis ergibt sich hieraus die Notwendigkeit, bei Unter-
suchung von Ausstrichplatten nicht ausschliefilich nacli typischen
Eolonien zn fahnden, sondern stets an die Mbglichkeit des Vor-
kommens von atypischen Eolonien zu denken. Wenn auch die Be-
deutung der letzteren ffir die bakteriologische Diagnostik keineswegs
fiberschfitzt werden soil, so erscheint es doch erwunscht, dafi der
Untersucher mit diesen Erscbeinungen vertraut ist.
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Typhus.
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In theoretischer Beziehung scheint die Tatsache von Wichtigkeit
zu sein, daB die bei Isolierang ans dem inflzierten Organismus bei
Choleravibrionen, Typhus-, Paratyphus B- und Ruhrbazillen beobach-
teten, von der Norm abweichenden Kolonietypen zum groBen Teile
Formen gleichen, bzw. zum mindesten nahestehen, wie sie in Aus-
strichen aus alten Kulturen der genannten Bakterienarten angetroffen
worden sind. Diese Feststellung ist nach Ansicht des Verf. eine
weitere Stutze fur die von Bail vertretene Anschauung, daB die bei
einer Bakterienart auftretenden atypischen Kolonien lediglich Ent-
faltungen der in der Natur der betreffenden Art begrttndeten Ver-
anderlichkeitsbreite sind. Gildemeister (Posen).
ft
Gelhaar, Floras, Vergleichende Untersuchungen ttber den
Wert der KongorotnahrbSden von Liebermann, Ac61
und Schmitz fiir die Ziichtung von Typhusbakterien
aus Stuhl und Urin. (Ebenda. S.312.)
Der Farbkontrast zwischen Saure-, Nichts&ure- und Alkalibildnern
ist auf den KongorotnahrbSden keineswegs sch&rfer, eher weniger
scharf, als auf den Chinablaunahrbdden. Will man Kongorotna.hr-
bSden gebrauchen, so empfiehlt es sicb, das Kongorot in der von
Liebermann und Acel ursprunglich vorgeschriebenen Menge von
0,3 g auf 100 ccm zuzusetzen. Der Zusatz von nur 0,16 g Kongorot
nach dem Vorschlage von Schmitz gibt entschieden eine zu schwache
Farbenreaktion. Dagegen ist es zur Vermeidung unnCtiger Verdun-
nung des Agars anzuraten, sich der von Schmitz angegebenen
Modifikation, den Farbstoff in Substanz zuzusetzen, zu bedienen. Das
von Schmitz erw&hnte schwarze Ausfallen des Kongorots konnte
bei Verwendung des Originalverfahrens nicht beobachtet werden.
Der Koffeinzusatz von 0,6 Proz. nach Schmitz hat sich nicht als
zweckm&Big erwiesen, da durch ihn nicht nur Coli-, sondern auch
Typhusbazillen im Wachstum gehemmt wurden. Der von Schmitz
angegebene Blutbruhe-Serum-Kongorotagar (ohne Koffein) leistet nichts
Besseres als der Original-Kongorotn&hrboden von Liebermann und
Ac61. Beide NS.hrboden werden in ihrer Leistungsfahigkeit bezug-
lich der Isolierung von Typhusbakterien aus Stuhl und Urin uber-
troflfen durch die Chinablaun&hrboden von Bitter. Der unter Ver¬
wendung von Blutkuchenbrfthe mit 0,3 Proz. Fleischextrakt her-
gestellte Chinablau- und Chinablau-Malachitgrunagar leistet min-
destens dasselbe wie die alten ChinablaunahrbOden, ist aber wegen
der Billigkeit der Herstellung, besonders in gegenwSxtiger Zeit, vor-
zuziehen.
Die Seitzsche Molke mit Chinablau als Indikator leistet zur
Unterscheidung der Angehorigen der Typhus-Coli-Gruppe Vorzflg-
liches. Gildemeister (Posen).
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Typhus.
Stern, Wilhelm, Stndien zur Differenzierung der Bak-
terien der Coli-Typhus-Gruppe mittels gefarbter,
flttssiger Nahrbfiden. BeitrSge zur Biologie der Bak-
teriengruppe Paratyphus B-Enteritidis. (Ebenda.8.481.)
An Stelle der bis jetzt in den flussigen DifferentialnahrbSden
verwendeten tenren Lackmuslbsung schl> Verf. als Indikator for
die bei der Kohlehydratzersetzung entstehenden Sauren die fuchsin-
schwefelige Saure vor. Der chemische Prozefi, welcher der F&rbung
dieses Beagens enter Einwirkung yon Sauren und Hitze zugrunde
liegt, wird durch das Wiedererscheinen des chinoiden Bindungstypus
erklart. Infolge der leichten Oxydierbarkeit der Sulfitkomponente
durch den Sauerstoff der Left lassen sich diese Nahrboden allerdings
nur kurze Zeit aufbewahren. Verf. hat die „Fuchsinbouillon“ mit
verschiedenen Zuckern und Zuckeralkoholen versetzt und ihre S&ure-
spaltuog unter Anwendung dieses neuen Indikators studiert Die
Angaben Bielings betreffs fehlender Spaltungsfahigkeit des Bac.
paratyph. A gegeniiber Xylose warden bestatigt. AuBerdem bewahrten
sich Maltose-, Arabinose- und Xylose-Fuchsinbouillon als gute Diffe-
rentialmittel der Typhusgruppe. Bei Parallelversuchen mit Lackmus-
bouillon, Nutroseldsung und Lackmusmolke zeigte sich enges Zusammen-
gehen mit einer Ausnahme. Bac. paratyph. B und Bac. Gartner
rOteten intensiv die Glyzerin-Fuchsinbouillon, wahrend Lackmus- und
Nutroseldsung nur sehr geringe Saurebildung bei Einwirkung dieser
Bazillen auf Glyzerin anzeigten. Mit Hilfe eines Aldehydreagens,
salzsaurer Losung yon fuchsinschwefeliger Saure, konnte nachgewiesen
werden, dafl bei der Glyzerinvergarung durch Bac. paratyph. B und
Bac. Gartner ein Aldehyd entsteht. Verf. empfiehlt dieses Verhalten
zur Diagnose des Bac. paratyph. B und des Bac. Gartner.
Rhein (Posen).
Verz6r und Weszeczky, Zur Stuhluntersuchung auf Typhus-
und Cholerabazillen. (Deutschemed.Wochenschr. 1916.S.476.)
Vergleichende Untersuchungen, aus denen sich ergibt, dafi der
Nachweis der Typhusbazillen im Stuhl eher gelingt, wenn der zu
untersucheude Stuhl vor der Verimpfung in Kochsalzldsung auf-
geschwemmt wird.
Bei der Choleradiagnose mussen immer auch jene Peptonwasser
auf Agar uberimpft werden, in denen im hangenden Tropfen keine
Vibrionen zu finden sind, wie dies die Originalvorschriften verlangen.
Es werden sonst 10 Proz. der positiven Falle ubersehen.
Langer (Charlottenburg).
Miller, Paul Th., Uber bakteriologische Massenunter-
suchungen. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 765.)
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Typhus.
463
Da sich die Gruppenuntersuchungen bei Choleraverdacht vor-
zdglich bew&hrt haben, warden anch fur die Bazillen der Typhns-
Paratyphus-Dysenterie-Gruppe Versuche nach dieser Richtung ge-
macht. Am zweckm&fiigsten zeigte sich dabei, Grappen za fiinf za
bilden. Das Verfahren gibt ein gates Hilfsmittel, am bei Massen-
nntersuchungen, die Bazillentr&ger anch mit beschrankten Kr&ften
heraaszufinden. W. JEl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Doctor, Karl, Nachweis von Typhasbazillen aus dem
Ham. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1045.)
Verf. setzt dem za antersuchenden Urin agglatinierendes Typhus-
seram zu, zentrifagiert and streicht das Sediment auf Drigalski-
oder Endo-Agar aus. Er glaubt, daB dieses Verfahren besonders
geeignet sei zur Feststellung von Urin-Bazillenausscheidern.
Gildemeister (Posen).
Kahn, Ph., Weitere Mitteilung iiber den Nachweis von
Typhus, Ruhr and Cholera darch das Bolusverfahren.
(Med. Klinik. 1916. S. 941.)
Bolas alba hat sich in weiteren Versuchen als cin brauchbares
Mittel zur Anreicherung von Typhus-, Ruhr- and Choleraerregern
beim Nachweis aas Stahl and Urin bewahrt. Die Gesamtzahl aller
orfolgreichen Untersuchungen wurde bei Typhus am 20 Proz. gesteigert.
Die Anzahl der erfolgreichen Untersuchungen auf Ruhr wurde fast
auf das Doppelte gesteigert. Das Verfahren ist einfach und der
Nachweis der Erreger wird erheblich beschleunigt. Anch Cholera-
vibrionen werden sehr stark adsorbiert, so daB das Verfahren anch
beim Choleranachweis besonders gate Dienste leisten wird.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Ball, Carroll G. and Pritchett, Ida W., The agglutinability
of blood and agar strains of typhoid bacilli. (Journ. of
experim. Med. Vol. 24. 1916. p. 35.)
Verff. konnten die Angabe von Gay und Cl ay pole, daB Typhus-
bazillen beim Wachstum auf Blutagar inagglutinabel werden, bei der
Nachprhfung an 57 Stammen trotz Fortzuchtung bis zu 25 Passagen
nicht bestatigen. Hurt Meyer (Berlin).
Kahn, Ph., Die Bedeutung der Paragglutination fiir die
Diagnose des Typhus und der Ruhr. (Med. Klinik. 1916.
S. 791.)
Bei Stuhluntersuchungen auf Typhus und Ruhr, namentlich bei
Fahndung auf Bazillentr&ger, mufi man auf der Hut sein, daB man
nicht durch paragglutinierende StSmme irregefiihrt wird, das heifit
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464
Typhus.
durch Colibazillen Oder selbst Kokken, welche dnrch Typhus oder
Ruhrimmunserum hoch agglutiniert werden kdnnen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Poliak, Felix, Uber einen Typhusfall mit ausschliefilicher
Paratyphus B-Agglutination. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. 8.1204.)
Verf. berichtet liber einen Fall, in dem es sich um eine klinisch
und patbologisch typhusartige Erkrankung handelte, als deren Er-
reger die serologische Prufung Paratyphus B-Baziilen hatte vermuten
lassen, w&hrend die bakteriologische Untersuchung Typhusbazillen
ergab. Gildemeister (Posen).
Sartory, A. et Lasseur, Ph., Le citrat de soude et l’agglu-
tination du bacille typhique. (C. r. Soc. de Biol. T. 78.
1916. p. 36.)
Natriumcitrat allein besitzt keine agglutinierende Wirkuug auf
Typhusbazillen. Zu Normalserum hinzugesetzt, hat es gleichfalls
keine agglutinierende Wirknng. Dagegen wird der Agglutinations-
titer eines nur schwach agglutinierenden Serums durch Zasatz von
Natriumcitrat erhdht. Gildemeister (Posen).
Austrian, Charles R. and Bloomfield, Arthur L., Observations
on the typhoidin reaction. (Arch, of internal Med. Vol. 17.
1916. p. 663.)
Verff. stellten bei 66 Personen mit einem genau nach den An*
gaben von Gay und Force hergestellten „Typhoidin“ die Intra-
kutanreaktion an. Im Gegensatz zu den Angaben jener Autoren
war ein Unterschied zwischen Individuen, die friiher einen Typhus
durchgemacht hatten oder einer Typhusschutzimpfung unterzogen waren,
und an deren Personen nicht festzustellen. Kurt Meyer (Berlin).
Singer, Gustav, Die klinische Bedeutung der Roseola
typhosa. (Milnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1255.)
Durch den Krieg haben die wichtigsten Hilfsmittel zum bakterio-
logischen Nachweis des Typhus sehr an Wert verloren, da sie infolge
der Schutzimpfang meist versagen. Es ist deshalb von Wichtigkeit,
darauf hinzuweisen, dafl in den Typhusroseolen die Bazillen mit
ziemlicher Sicherheit fr&hzeitig histologisch und bakteriologisch nach-
gewiesen werden kdnnen. Bei der nicht unbetr&chtlichen Beteiligung
der Haut an der Typhuserkrankung sollte man auch die Mdglichkeit
einer Obertragung der Krankheit von der Haut aus mehr in Er-
w&gung ziehen, als das bisher iiblich ist.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Typhus.
465
Hamburger, R., Beitrag zur Unterscheidung von Typhus-
nnd Fleckfieberroseolen. (Ebenda. S. 952.)
Ffir die Deatung von verd&chtigen Eoseolen ist das sicherste
und einfachste Hilfsmittel der Nachweis von Typhusbazillen auf
bakteriologischem Wege. Am besten ist die Anreicherung des
Eoseolagewebes nnd Saftes im GallerShrchen. Der Nachweis von
Typhusbazillen gelingt fast in alien Typhusfallen. Fleckfieberverdacht
kann so in manchen Fallen schnell beseitigt werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Zucker und Huge, Zur Technik der Diazo- nnd Urochro-
mogenreaktion. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 918.)
Anleitung zu moglichst sparsamer Ausfuhrung der beiden Be-
aktionen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Marek, Richard, Uber den diagnostischen Wert der modi-
fizierten Urochromogenprobe Weifl bei Typhus abdo¬
minal is. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 883.)
In Fallen von Typhus und Paratyphus liefert die von Svestka
modifizierte Urochromogenprobe nach Wei6 positive Eesultate auch
dann, wenn andere diagnostische Untersuchungsmethoden, was beson-
ders jetzt bei frisch Geimpften h&ufig vorzukommen pflegt, versagen.
Ihr negativer Ausfall spricht mit groBter Wahrscheinlichkeit gegen
Typhus und Paratyphus. Bei Eezidiwerdacht ist die modifizierte
Urochromogenprobe oft das einzige Mittel, welches die Diagnose
ermbglicht. Vielleicht IfiBt sich die modifizierte Urochromogenprobe
verwerten als differential- diagnostisches Mittel zwischen Typhus,
Pneumonie und Meningitis cerebrospinalis epidemica.
Gildemeister (Posen).
Bessau, Uber Typhusimmunisierung. — Kritik der neue-
ren Immunisierungsmethoden. (Deutsche med.Wochenschr.
1916. S. 499.)
Die erste Vorbedingung fdr experimen telle Untersuchungen ist
ein brauchbares MaB fur die erhaltene Immunitfit. Ein der
menschlichen Immunit&t analoger Vorgang ist im Tierversuch nicht
festzustellen, da die Mbglichkeit der experimentellen Typhuserzeugung
bei kleinen Versuchstieren fehlt. An desseu Stelle kann nur der
Pfeiffersche Versuch treten, der in exakt quantitativer Weise die
gesamte antiinfektiose Kraft des Serums im Tierversuch (Meer-
schweinchen) zu messen erlaubt. Die Methode ist der des bakteri-
ziden Eeagenzglasversuchs iiberlegen.
Die eigentliche Grundlage der Typhusimmunitkt ist die d&uernde
spezifische Umstimmung des bfimatopoetischen Systems. Eine weiter-
Erste Abt. Ref. Bd. 06 . No. 19/20. 80
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466
Typhus.
gehende Gewebsimmunitat ist nicht bewiesen. Die lokale Entzfiu-
dnngsreaktion der Haut, die Gay and Altstaedt als Ausdruck
der Gewebsumstiramung nehmen wollen, ist, wie Yersache an Kindern
ergeben haben, bei Geimpften nicht starker als bei Nicbtgeimpften,.
es lafit sich sogar eher eine gewisse Abschwachnng der Intrakutan-
reaktion feststellen. Die Widalsche Eeaktion ist keinesfalls ein
Mafi ftir die Typhusimmunitfit.
Zur Vergleichnng der Wirksamkeit verschieden-
artiger Impfstoffe ist es notwendig, die kleinste immnni-
sierende Dosis zu bestimmen, da zwischen Antigenmenge nnd
immnnisatorischem Erfolg keine Proportionalitat besteht. Die Me-
thodik der kleinsten iramunisierendeu Dosis macht es wahrscheinlich,
dafi bei der Typhnsbazillenleibessnbstanz toxisches und immuni-
sierendes Prinzip identisch sind; damit ware der Versnch einer
Trennung im Sinne der Bezeognng giftarmer Impfstoffe zwecklos.
Die Giftigkeitsbestimmung der Impfstoffe liefie sich an
Meerschweinchenreihen dnrchffihren nnd Resnltate in „Gifteinheiten“
gewinnen. Besprechung der neneren Impfstoffe von For net, Johan,
Besredka. Es ergibt sich, dafi alle Versuche die Giftigkeit der
Impfstoffe herabznsetzen, gleichzeitig zu einer Schwachung der im-
munisierenden Wirkung ftihren. — Besprechung der verschiedenen
Abtotungsverfahren, der Simultanimpfung. — Die Yaccinetherapie des
Typhus kann wegen der auffallenden Uberlegenheit der intravenfisen
Behandlung, der Schnelligkeit, mit der der Erfolg eintritt, nicht als
Hervorrnfung spezitischer Im muni tats vorgange aufgefafit werden. Es
handelt sich vielmehr urn eine Resistenzsteigerung dnrch nn-
spezifische Faktoren. Langer (Charlottenburg).
Kaup, J., Erfahrungen und Untersuchungen fiber den
Wert und die Wirkungsdauer der Typhusschutz-
impfung. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1301.)
Die Arbeit bringt eine eingehende Zusammenstellung fiber die
im osterreichisch-ungarischen Heere wahrend des Krieges gemachten
Erfahrnngen. Ubereinstimmend gehen die Ansichten dahin, dafi durch
die Schutzimpfung ein erheblicher Rfickgang der Haniigkeit und der
Schwere der Typbuserkrankungen erzielt werden kann; jedoch stehen
die Erfolge der Typhussclintzimpfung hinter denen der Cholera-
schutzimpfung zurfick. Besonders die Zahl der Todesffille nimmt
nnter dem Einflufl der Schutzimpfung wesentlich ab; die Sterblich-
keit geht von 15—20 auf 5—6, ja auf 2—3 Proz. zurfick. Die Dauer
der Schutzwirkung kann im Mittel auf etwa 7 Monate angenommen
werden; nnter besonderen Anstrengungen und Entbehrnngen wird
die Schutzdauer abgekfirzt. Bei den Truppen wird daher nach
7 Monaten die Schutzimpfung wiederholt. Auch durch die serologi-
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Typhus.
467
schen Untersucbungen warden diese Erfabrungen bestatigt. Nacb
7—8 Monaten sind die bakteriolytiscben Stoffe, die banpts&chlich ffir
die Scbntzwirknng in Betracht kommen, aus dem Blute verschwnnden.
Eine eigentliche Gewebsimmunitat tritt nicbt ein. Infolge der zweck-
m&fiigen Verhfitungsmafiregeln sind die Erkranknngszablen an Typhns
nicht wesentlich hober als in Friedenszeiten. Die Schntzimpfnng ist
f&r die Bek&mpfang des Kriegstyphns von bohem Wert.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Walko, Karl, Dber den Wert der Typhnsschntzimpfung.
(Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1461.)
Eine wichtige Folge der Schntzimpfnng ist der gunstige Einflufi
anf die Verlanfsart der Erkrankung, insbesondere aber auf die
Sterblicbkeit. Wenn die Schntzimpfnng wahrend der Inkubations-
zeit des Typhus ausgeubt wird, so bescblennigt das den Ansbrnch
der Erkrankung sebr, die viel rascher and heftiger einsetzt, deren
Verlanfsart aber nicht in schadlicbem Sinne, sondern in gfinstiger
Weise beeinflufit wird. Es ist empfehlenswert, die Schntzimpfnng
zu einer Zeit vorznnehmen, wenn die Mdglichkeit der Bnhe and Er-
holnng gegeben ist. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schwarz, L., tTber die Typhnsschutzimpfnng der Kaiser-
lichen Schutztruppe ftkr Dentsch-Sudwestafrika.
(Miinch. med. Wochenschr. 1916. 8. 726.)
Die Erfahrnngen mit der Typhnsschutzimpfung waren giinstig.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Borger, W. A., Vaccinatie tegen typhus abdominalis.
(Geneesk. Tijdschr. v. NederL-Indie. Vol. 54. 1914. p. 163.)
Das im Institut Pasteur zu Batavia angefertigte Antityphus-
vaccin (nach Kolle) wnrde wegen einer Typhusendemie in der
medizinischen Schnle bei alien Lehrlingen mit bestem Erfolge an-
gewandt; nach der Durcbimpfnng horte die Epidemie mit einem Male
anf. Bei 27 friiheren Malariakranken wnrde nach der dreimaligen
Impfnng kein Malariarezidiv beobaclitet. Winckel (Amsterdam). •
Barrenscheen, Hermann K., Znr Vaccinebehandlung des
Typhus abdominalis. (Therap. Monatsh. 1916. S. 375.)
Verf. hat 207 Typhuskranke mit Vaccine von Besredka und
Vincent behandelt. Dnrch die Behandlnng wurden im ganzen
117 Falle = 56,52 Proz. geheilt und 11 = 5,31 Proz. ungnnstig
beeinflufit; 63 = 30,44 Proz. blieben unbeeinflufit und 16 = 7,73 Proz.
starben, wahrend die Hortalit&t der nichtspezifisch behandelten Falle
bis zu 16 Proz. betrug. Ein Todesfall (= 0,48 Proz.) erfolgte im
30 *
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468
Typhus.
unmittelbaren AnschluB an die Impfung, indem knrze Zeit nach der
intravenSsen Injektion akut eine Peritonitis anftrat Am wirksamsten
erwies sich die intravendse Einverleibnng von Besredkascher
Typhusvaccine, wahrend die snbkntane Behandlnng mit demselben
Impfstoff weniger gut wirkte. Die ungiinstigsten Erfabrungen warden
mit der Vincentschen Vaccine gemacht nnd gaben znm Verzicht
auf diese Methode Veranlassung. W. Gaehtgens (Hamburg).
Veiel, E., Znr Wertung der Schutzimpfung gegen Typhus
abdominalis. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 618.)
Gegeniiberstellung der Beobachtungen im Winter 1914 nnd im
Winter 1915. Im ersten Winter war bei 60 meist ungeimpften
Typhnskranken eine Sterblichkeit von 24 Proz.; die FSUe verliefen
alle schwer. Im zweiten Winter kamen 28 Typhusf&lle bei mehr-
fach Geimpften znr Beobachtung. Alle verliefen leicht; keiner starb.
Die mehrfach wiederholte Impfung scheint von ausschlaggebendem
Einflufi zu sein. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Miloslavich, Eduard, Uber Typhusschutzimpfnng. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 392.)
Die vom Verf. bei schutzgeimpften Personen beobachteten Typhus-
erkrankungen hatten einen sehr milden Verlauf. Die Schutzkraft
nach einmaliger Impfung schwindet noch vor Ablauf eines halben
Jahres. Gildemeister (Posen).
Freund, Ernst, Uber den Verlauf des Bauchtyphus bei
Schutzgeimpften. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1232.)
Die Zahl der Todesfalle war bei den Geimpften geringer als
bei den Nichtgeimpften; bei den Geimpften bestand eine groBere
Neigung zu remittierendem bzw. intermittierendem Verlauf. Die
Zahl der leichten Erkrankungen bei den Geimpften ist eine grOfiere.
Es scheint, daB das Fieber von den Geimpften leichter vertragen
wird. Anch dfirfte nnter gleichen Verhfiltnissen die absolute Zahl
der Erkrankungen abgenommen haben. Die Daner der Erkrankung
war bei den Geimpften nicht kurzer als bei den Ungeimpften, anch
war ein Unterschied im Auftreten von Komplikationen nnd Rezidiven
nicht dentlich festzustellen. Es wird hervorgehoben, daB der Cha-
rakter der Typhusepidemie seit Anfang 1915 iiberhaupt ein leichter
geworden ist, und daB Todesfalle, schwerster Verlauf, Komplikationen
and Rezidive anch bei Schutzgeimpften vorkommen.
Gildemeister (Posen).
Hertz, Uber Vaccinetherapie des Typhus abdominalis,
insbesondere von Fornetschem Impfstoff nnd 14 da-
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Typhus.
469
mit behandelte Ffille nsw. (Zeitschr. f. experim. Pathol, a.
Therapie. Bd. 17. 1916. S. 224.)
3 Falle verliefen nach der therapeutischen Impfang abortiv. In
den ttbrigen Fallen keine deutliche Wirkung, nnr subjektive Besse-
rnngen des Allgemeinbefindens. Die Lokalreaktion des Impfstoffes
ist gering. Langer (Charlottenborg).
Tschirch, Typhus nnd Typhnsschutzimpfnngen bei
Schwangeren und WSchnerinnen. (Arch.f.Gynfikol.Bd. 106.
1916. S. 492.)
Gelegentlich der Typhnsepidemie in Jena 1915 konnte Verf.
einige Beobachtnngen fiber Typhus und Typhusschutzimpfung bei
Schwangeren machen.
Im ganzen war die Erkrankungszahl von schwangeren Frauen
sehr gering. Es warden nnr 3 Falle beobachtet, obwohl doch die
Epidemie einen erheblichen Urafang hatte, und dadurch, dafi sie dnrch
die Wasserleitung hervorgerufen war, allgemeiue Erkrankungunfig-
lichkeit vorlag. Es konnte festgestellt werden, dafi ein plazentarer
Ubergang yon Agglutininen von der Matter anf das Kind ohne
Infektion des letzteren mOglich ist
Weiterhin hatte Vert reichlich Gelegenheit, die Wirkung der
Typhusschntzimpfangen auf Schwangere and Wochnerinnen za beob-
achten. Alle vertragen die Impfang obne besondere Schfidigung; es
ist infolgedessen ein Bestehen der Schwangerschaft selbst bei vor-
gerfickter Zeit keine Gegenindikation ffir die Impfang.
Zweimal konnte festgestellt werden unter 86 Fallen, dafi auch
das kindliche Bint einen positiven Widal zeigte. Das eine Mai war
der Titer der gleiche wie bei der Matter, 1:500, beim zweiten Falle
war der Titer des Kindes 1:100, obwohl die Matter negativ reagierte.
Es konnte festgestellt werden, dafi die Reaktion mit den zu der
Impfang benatzten Typhasstammen grOfier war, als mit dem ge-
wOhnlichen Stationsstamm.
Die Agglatinine verschwanden jedoch ziemlich rasch aus dem
Seram der Kinder. Schmitz (Halle a. 8.).
Pfau, Paul, Knrzer Bericht fiber die nnmittelbare Wir-
kung der Typhusimpfang. (Wien. klin. Wochenschr. 1916.
S. 1076.)
Bei 2,4 Proz. der Geimpften traten schwerere Krankheitserschei-
nnngen anf, die aber in spfitestens 48 Standen schwanden.
Gildemeister (Posen).
Verefi, Franz, Beitrfige zn den Gefahren der Vaccine-
therapie des Typhus. (Der Militararzt. 1916. S. 388.)
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470
Typhus.
TSdlicher Ausgang von zwei Typhuserkrankungen 28 bzw. 37
Stunden nach der intravenosen Injektion von Vincent scher Typhus-
vaccine. W. Gaehtgens (Hamburg).
Sulzer, Andor, Die h&matologische und serologische Dia¬
gnose des Typhus abdominalis bei Schutzgeimpften.
(Der Milit&rarzt. 1916. 8. 368.)
Nach den Erfabrungen des Verf. sind aucb heute noch die quali-
tativen und quantitativen Verhaitnisse der weiBen Blutzellen fur die
Typhusdiagnose von groBem Wert, nur muB mit einzelnen durch die
Schutzimpfung verursachten Abweichungen gerechnet werden. Die
Leukopenie war im Anfangsstadium der Krankheit stets vorhanden
mit Ausnahme eines Falles, der innerhalb der ersten 8 auf die
Impfung folgenden Tage erkrankte. * Seltener lieB sich die Aneosino-
philie feststellen, offenbar weil das Wiederauftreten der normalen
Verhaitnisse erst 2 Monate nach der Impfung zu erwarten ist. Aucb
die Gruber-Widalsche Reaktion hat ihre diagnostische Bedeutung
nicbt eingebuBt, wenn man nach dem Vorgange von Marcovici
(Deutsche med. Wochenschr. 1915. Nr. 38) die Agglutinationsf&higkeit
des Serums am Tage der Aufnahme und nach 10—14 Tageu wieder
prfift; aus der eventuellen Titerdifferenz der beiden Resultate lassen
sich diagnostisch durcbaus zuveriassige Schlusse ziehen. Wahrend
das Serum der Erkrankten immer einen sehr hohen Agglntinations-
titer aufweist, agglutiniert das Serum eines geimpften, aber nicht
typhuskranken Individuums im allgemeinen nur in 100—200 facher
Verdiinnung. W. Gaehtgens (Hamburg).
Reichmann, Uber die cytologischen Veranderungen des
Blutes bei Typhusgeimpften, nebst einigen Bemer-
kungen zur Typhusimpfkrankheit (Mfinch. med. Wochen¬
schr. 1916. S. 704.)
Da durch den Abdominaltyphus so ganz eigentiimlicbe Ver¬
anderungen an den Zellverhaltnissen des Blutes hervorgerufen werden,
war es notwendig, zu ermitteln, ob auch durch die Typhusschutz-
impfung ahnliche Veranderungen erzeugt werden. Es zeigte sich
dabei, daB im allgemeinen auf jede Injektion eine Steigerung der
Leukocyten eintritt, der bald eine Verminderung folgt; umgekehrt
verhalten sich die Lymphocyten. Die Kurven verhalten sich ahnlich
denen des Typhus; sie unterscheiden sich voneinander nur quantitativ,
sind aber grundsatzlich gleich. Schon 4 Wochen nach der Impfung
sind die Veranderungen meist verscbwunden. Die Leukopenie behait
auch bei Typhusgeimpften ihren alten Wert, wenn seit der letzten
Impfung ein Zeitraum von 2 Monaten verstrichen ist. Bei der
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Typhus.
471
Typhusimpfkrankheit treten dieselben Blutveranderungen auf, wie
beim Typhus. W. fl. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Herxheimer, Uber die Gruber-Widalsche Reaktion bei
typhusschutzgeimpften Gesunden nnd Typhnskranken.
(Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 961.)
An einem groBen Material bei Uber 1500 Proben unternahm es Verf,
die vielfaltigen, in diesem Kriege bereits gesammelten Erfahrungen Uber
die Agglutininbildung nach der Typhusschutzimpfung nachzuprUfen.
Er konnte feststellen, daB die Wirkung der Impfnng von man-
cherlei auBeren Faktoren abhangig ist, daB fur die Feststellung der
Agglutinationshohe nicht nur der Impfstoff, sondern auch der zur
Agglutination nachher benutzte Typhusstamm und schlieBlich auch
die Reagierfahigkeit des Patienten von groBer Bedeutung ist.
Die Agglutination ist bei weitem bei der Mehrzahl der Geimpften
nachzuweisen. Infolgedessen ist der Widal bei den Typhusimmuni-
sierten, falls sie an Typhus erkranken sollten, entwertet. Verf. konnte
noch feststellen, daB die Agglutinine besonders schnell bei Personen
auftraten, die starke klinische Reaktionserscheinungen hatten. In
der Regel erfolgt die Bildung innerhalb acht Tagen nach den Imp-
fungen. Die hochste TiterhUhe erreichen sie in der Zeit zwischen
14 Tagen und 2 Monaten.
Eine Schwellenwertsbestimmung, d. h. aus der Agglutinations-
liOhe bestimmen wollen, ob die Agglutination nur auf die lmpfung
oder auf einen beginnenden Typhus zurUckzufuhren ist, versagte
vSllig. Dagegen zeigte es sich, daB ein plStzliches starkes Steigen
der Titerhohe diagnostisch im Sinne des Typhus verwertbar ist.
H&ufig ist auch bei Schutzgeimpften im Anfang einer Typhusinfektion
die Agglutination vermindert
SchlieBlich konnte noch festgestellt werden, daB im Blute von
Schutzgeimpften die Typhusbazillen seltener als bei gewdhnlichen
Personen nachzuweisen sind, jedenfalls weil die Schutzimpfung eine
l&nger anhaltende Bakteriamie verhindert. Schmitz (Halle a. S.).
Riebold, Georg, Uber die Gruber-Widalsche Reaktion bei
Typhusgeimpften und ihren diagnostischen Wert.
(MUnch. med. Wochenschr. 1916. S. 620.)
Vorausgesetzt, daB eine Schutzimpfung wenigstens 2—3 Monate
zurUckliegt, kann ein Ansteigen des Agglutinationstiters bei einer
verdachtigen Erkrankung fur Annahme eines Typhus verwertet
werden. Eine nur einmalige Feststellung eines noch so hohen
Agglutinationstiters hat aber erst dann Beweiskraft fUr Typhus,
wenn die Schutzimpfung wenigstens 10 Monate zurtickliegt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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472
Typhus.
ZinBer und Kathe, Der abortive Typhus der Schutz-
geimpften und seine Diagnose. (Med. Elinik. 1916. 8.583.)
Der Widal ist im allgemeinen bei typhusverdftchtigen Schutz-
geimpften zum Nachweis von Typhus nicht zu verwenden. Die Dia¬
gnose wird aber gesichert, wenn die mehrmalige Wiederholung der
Probe einen Anstieg der Agglutininmenge im Blute erkennen laBt..
Es sind also etwa 6—8 Tage erforderlich, um ein klares Bild zu
bekommen. Zweifelhafte und negative Befunde sind aber nicht zu
verwenden.- Die Fruhdiagnose durch den Bazillennachweis hat bei
Schutzgeimpften einen wesentlich geringeren Wert als unter den
fruheren Bedingungen. Besonders gering ist dieser Wert bei den
zu ergreifenden Schutzmaflregeln. Fur die rechtzeitige Erkennung-
des Typhus ausschlaggebend sind gewisse Krankheitszeichen, in erster
Reihe eine fiihlbare Milzschwellung. Alle anderen Erscheinungen
konnen bei Schutzgeimpften sehr gering sein. Gerade das leichte
Auftreten der Erkrankungen begunstigt ihre Weiterverbreitung.
Gegenfiber diesen leichten Fallen mftssen dieselben SchutzmaBregeln
ergriffen werden, wie bei den schwersten Erkrankungen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
L5wy, Robert, Znr Diagnostik des Abdominaltyphus bei
Geimpften. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.979.)
Der Abdominaltyphus ist bei den Truppen in sehr vielen Fallen
seit der zweiten Halfte des Kriegsjahres 1915 6in Typhus levis ge-
worden, seine Mortalitat ist sehr gering (3—4 Proz.), wahrscheinlich
infolge der wiederholten Schutzimpfang.
Die Gruber-Widalsche Reaktion kann allerdings unter ge-
wissen Einschrankungen auch bei Geimpften als diagnostischer Behelf
verwertet werden. Yon Wert ist aber nur der Nachweis der an-
steigenden Agglutinationstiterkurve. Unmittelbar nach der Impfung
ist auch das Ansteigen der Gruber-Widalschen Reaktion nicht
beweisend, und auch noch in der 3. und 4. Woche muB sie wegen
der leichten BeeinfluBbarkeit durch biologische Vorgange mit Vor-
sicht bewertet werden. Yon besonderer diagnostischer Bedeutung
fur eine typhose Erkrankung ist das meist steile und hohe Ansteigen
der Agglutinationskurve, wenn der Erkrankungstag innerhalb der
ersten drei Monate nach der letzten Impfung fallt.
Nach Injektion von Besredka-Vaccine (subkutan oder intra-
venos) steigt nach vorttbergehender Senkung die Agglutinationskurve
sehr hoch an. Es zeigt dieses Yerhalten der Eurve, daB die genannte
Vaccine durch Reiz auf die Antikorper produzierenden Systeme wirkt.
Es gibt anscheinend infolge der Schutzimpfang nicht selten
typhbse Erkrankungen, bei denen sowohl die bakteriologische als
auch die serologische Untersuchung versagt, wo nach Ansicht des
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Typhus. 473
Verf. der Abdominaltyphus nur eine lokale Darmerkrankung dar-
stellt. Gildemeister (Posen).
Filrst, Th., Die Komplementbindung zur Diagnose and
Differentialdiagnose bei Typhus. (Munch, med. Wochen-
schr. 1916. S. 1274.)
Bei der geringen Bedeutung, die dera einmaligen Ausfall der
Widalschen Reaktion bei Schutzgeimpften fur den Nachweis des
Typhus zukommt, ist der Ausfall der Komplementbindungf mit Nutzen
heranzuziehen. Das Serum yon Typhuskranken gibt regelm&Big
Komplementbindung, nicht aber das von Schutzgeimpften. Das Serum
von Flecktyphuskranken zeigt negativen Ausfall. Als Antigen eignet
sich am besten ein wasseriger Extrakt aus Typhusbazillen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schnabel, Alfred, Die Komplementablenkungsreaktion bei
gegen Typhus Geimpften. (Wien.klin.Wochenschr. 1916.S.981.)
Die Komplementbindungsreaktion verlftuft in den ersten Monaten
nach der Impfung gegen Typhus bei mindestens der Hklfte der Ge¬
impften positiv und wird erst nach 4—5 Monaten negativ. Es ist
nicht auszuschlieBen, daft manche Sera auch noch spater positiv
reagieren. In diagnostischer Hinsicht ist die positive Reaktion nur
bei Nichtgeimpften oder bei mehr als 4 Monaten Geimpften zu ver-
werten. Gildemeister (Posen).
v. Kutschera, Hans, Zur Technik der Scliutzimpfung gegen
Typhus und Cholera im Felde. (Munch, med. Wochenschr.
1916. S. 917.)
Bei den Schutzimpfungen ist besonders darauf hinzuwirken, dad
sie unter alien Umstanden peinlich sauber ausgefhhrt werden, und
daB die Reaktionen nicht so stark sind, daB dadurch die Schlag-
fertigkeit der Truppe leidet. Dazu kbnnen unter Umst&nden kleinere
Mengen lmpfstoff in grbfierer Haufigkeit gegeben werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
v. Torday, A., Zur Vaccinetherapie des Bauchtyphus.
(Med. Klinik. 1916. S. 590.)
Bei derVaccinebehandlung des Typhus wurden befriedigendeErfolge
erzielt, wenn die Wirkung auch nicht in alien Fallen eintrat. Die Be-
handlung eignet sich besonders fur Krankenhauser, wo dieKranken st&n-
dig unter Arztlicher Aufsicht sind. Die Impfung muB nicht ausschliefilich
im Beginn der Erkrankung vorgenommen werden; sie kann auch spater
geschehen. Die Einspritzung unter die Haut ist der Einspritzung in
die Blutbahn vorzuziehen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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474
Typhus.
Galambos, A., Die Behandlnng von Typhus abdominalis
Paratyphus A nnd B mit der Besredkaschen Vaccine
(Zeitschr. f. klin. Med. Bd. 83. 1916. 8.127.)
Behandlnng von 200 Fallen, mit Ausnahme von 4 Fallen s&mt-
lich schntzgeimpft, snbkntan behandelt 52, intravenfis 148 Falle. Bei
•der subkutanen Behandlnng Beginn mit 0,5—1,0 ccm, Wiederholung
innerhalb 2—8 Tagen, Gesamtdosis 7—10 ccm, prompte Wirkang,
d. h. Abfall nnd Normalbleiben der Temperatnr innerhalb von 3 Tagen
bei 15 Fallen = 30 Proz., ausgesprochene Wirknng mit lytischer
Entfiebernng bei 15 Fallen = 30 Proz., mfifiige Oder keine Wirknng
in 22 Fallen = 40 Proz., als Nebenwirknng sclimerzhafte Infiltrate.
Bei der intravenosen Behandlnng Beginn mit 0,25—0,5 ccm, Wieder¬
holung meist mit 1 ccm, 2—5mal, kritische Genesung bei 52 Fallen
■= 35 Proz., prompte Wirknng bei 24 Fallen = 16 Proz., ausge¬
sprochene Wirknng bei 29 Fallen = 20 Proz., mafiige Oder keine
Wirknng bei 43 Fallen = 29 Proz., Va—1 Stunde Schttttelfrost bei
alien Fallen. Bei der subkutanen Behandlung 8 Todesfaile = 15 Proz.,
bei der intravenosen 13 Todesfaile = 9 Proz. Die intravenose Be¬
handlnng ist kontraindiziert bei Blutungen, Perforationsperitonitis
-Oder anderen schweren Komplikationen. Die Infektionen mit Para¬
typhus A nnd B verliefen nnter dem Bilde des Typhus abdominalis,
die Einwirkung der Behandlung war etwas weniger gtinstig als beim
Typhus. H a n n e s (Hamburg).
Leiner, Carl, Uber posttyphdse Lokalisationen nnd ihre
spezifische Behandlung. (Med. Klinik. 1916. S. 794.)
Bei einer Anzahl von ortlichen Eiterungen, die sich an Typhus
anschlossen, wurde eine Vaccinebehandlung versucht. Nur bei einer
Spondylitis wurde ortliche nnd allgemeine Besserung beobachtet, die
tzar Heilung fiihrte. Im fibrigen gelang es nicht, die Keime znm
Verschwinden zu bringen Oder die eiterige Einschmelzung aufzuhalten.
Wahrscheinlich war die Behandlung immer zu spat eingeleitet.
Weitere Versnche mit moglichst frfihzeitiger Behandlnng sind wfin-
schenswert. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kohonyi, H., Untersnchungen fiber das Wesen der thera-
peutischen Typhusvaccinwirkung. (Zeitschr. f. klin. Med.
Bd. 83. 1916. S. 60.)
In 30 Fallen quantitative Bestimmung der Agglutinine, Bakterio-
lysine, Opsonine nnd Auszahlung des Blutbildes vor und nach der
Impfung. Vaccine nach Schikava, Besredka und Kayser-
■Csernel, keine andere Behandlung. Nach der Injektion in alien
Fallen Schttttelfrost mit folgender Temperatursteigerung, in 14 Fallen
gunstige Beeinflussung der Temperatnr und des Allgemeinbefindens.
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Typhus.
475
Zunahme der weiBen Blutkdrperchen nnd der eosinophilen Zellen —
bei 2 Fallen, die einen ungunstigen Ausgang nahmen, Verminderung —,
der Gehalt der Agglutinine, Bakteriolysine, Opsonine und die Bak-
teriamie warden nicht beeinfluBt. Die therapeutische Wirkung be-
rnht auf einer Anregung des Organismns zur schnelleren Prodoktion
von Antikorpern. Hannes (Hamburg).
Srestka, Tlad. und Marek, Richard, Neue Bakteriotherapie
des Typhus abdominalis durch „Typhin“. (Wien. klin.
Wochenschr. 1916. S. 381 u. 419.)
Das Typhin ist ein Typhusbazillenproteid, ein Eiweifistoff, wel-
cher von v. Gr6er mittels einer chemischen Originalmethode direkt
ans Typlmsbazillenkorpern in der Weise hergestellt wird, dafi der
EiweiBstoff extrahiert, entsprechend chemisch behandelt nnd dann in
eine kolloidale Losung ubergefuhrt wird, so daG 1 ccm der L5sung
2 mg der wirksamen EiweiBsubstanz enthait.
Die Anwendung des Typhins kann intraveniis, intramuskniar
Oder kombiniert — intramuskuiar und intravenos — erfolgen. Bei
der intravenosen Methode, die v. Groer selbst als eine gefahrliche
bezeichnet, werden 1 ccm der Losung injiziert. Diese Methode
wandten die Verff. nur ausnahmsweise an. Bei der intramusknlaren
Methode werden 4 ccm der Ldsung eingespritzt und bei der kombi-
nierten 1 ccm intramuskuiar und 0,5—1 ccm intraveniis.
Auf Grand der in 60 Fallen gemachten Erfahrungen empfehlen
die Verff. die Typhintherapie. Direkte, durch Typhin verursachte
Schhdigungen haben sie trotz genauer Beobachtungen nicht feststellen
kSnnen. Die eingespritzte Typhinmenge ist genau dosierbar. Die
therapeutischen Resultate sind um so besser, je fruher die Typhin¬
therapie eingeleitet wird; die Typhintherapie darf aber injederZeit
der Erkrankung eingeleitet werden. Die baldigste Entfieberung,
sofortiges Verschwinden der Benommenheit, des Kopfscbmerzes, sub-
jektives Wohlbefinden und objektive Besserung des Gesamtzustandes
sind die Hauptvorteile. Bei Organismen, bei welchen eine Reaktions-
fhhigkeit nicht mehr besteht, besonders bei ausgesprochener Herz-
schwSche und Kachexie ist die Typhintherapie nicht anzuwenden.
Die angegebene Dosierung und die wiederholten Injektionen sind
ungefahrlich. Der Herzzustand, wie bei Abdominaltyphus uberhaupt,
aber hier besonders, ist zu beriicksichtigen, und den Eranken sind
Herztonika zu verabfolgen. Gildemeister (Posen).
Rosier, Karl, Die Autoserumbehandlung der akuten In-
fektionskrankheiten. I. Teil. (Med. Elinik. 1916. 8.944.)
Es wird versucht, die gtinstige Wirkung der Autoserumbehand¬
lung bei Typhus zu erklfiren. Es wird angenommen, dafi die Ein-
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476
Typhus. — Paratyphus.
spritzung des eigenen Fieberserums vor allem die starkere Anregung
der Bildung eines pyrolytischen Korpers ira Blute bewirkt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Gal am bos, Arnold, Uber die Behandlnng des Typhus ab-
dominalis, Paratyphus A und B mit intravenosen
lujektionen von Deuteroalbumose, Heterovaccine
(Coli-, Gonokokken- und Staphylokokkenvaccine) und
physiologischen Kochsalzlosungen. (Wien. klin. Wochen-
schr. 1916. S. 1041.)
lujektionen mit Deuteroalbumose wirkten fast ebenso giinstig
wie Injektionen mit Besredkascher sensibilisierter Typhusvaccine;
nur waren die Reaktionen nach ersteren weniger stflrmisch als nach
letzteren. Mit andersartigen Vaccinen warden gleichfalls giinstige
Ergebnisse erzielt. Im allgemeinen war die Wirkung von Coli-
vaccinen bedeutend besser als die von Gonokokken- und Staphylo-
kokkenvaccine. Die Resultate mit Kochsalzinjektionen (100 ccm
intravenSs) waren zwar zufriedenstellend, blieben aber hinter den mit
den vorgenannten Verfahren erzielten Erfolgen zuriick.
Gildemeister (Posen).
Saxl, Paul, Uber die Behandlung von Typhus mit Milch-
injektionen. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1043.)
Milchinjektionen rnfen bei Typhuskranken eine vorubergehende,
bis 48 Stunden dauernde Steigerung der Temperatnr hervor. Die
dann folgende Senknng fuhrt in etwa der Halfte der Falle zu einer
mehr oder minder rasch auftretenden Entfiebernng und damit zu
einem ganz leichten und h&ufig sehr raschen Verlanf der Erkranknng.
Verf. hat bisher 30 Falle mit Milchinjektionen behandelt. Kompli-
kationen werden weniger beeinflnfit. Als einzige Kontraindikation
gegen die Vornahme der Milchinjektion bezeichnet Vert starke Herz-
schwache. Gildemeister (Posen).
Schemensky, Werner, Die Lumbalpnnktion bei der Behand¬
lnng des Typhus abdominalis. (Munch, med. Wochenschr.
1916, S. 691.)
Das Ablassen der Spinalflussigkeit hat bei Typhus sehr hanfig
einen gfinstigen Einflufi auf die Kopfschmerzen und die Benommen-
heit. Das Verfahren wurde in zahlreichen Fallen angewandt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Loele, W M Pathologie des Paratyphus. (Lnbarsch-Ostertags
Ergebn. d. allgem. Pathol. Jg. 18. I. Abt. 1915. S. 546.)
Durch den Umstand, dafi Paratyphusbazillen nicht nur beim
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Paratyphus.
477
Menschen wie die Typhusbazillen, sondern auch bei gesunden and
kranken Tieren nachgewiesen worden sind, ist die Pathologie des
Paratyphus sehr verwickelt und schwer darstellbar geworden. Verf.
ist es trotzdem gelungen, diese Aufgabe dorch ubersiohtliche An-
ordnung and klare Zusammenfassung der groBen Anzahl einschlfigiger
Arbeiten, vorztiglich zu losen. Nacb knrzer geschichtlicher Einleitung
bringt Verf. eine geradezu mustergultige Besprechung der gesamten
Biologie des Paratyphnsbazillas nnd seines Vorkommens in Mensch
und Tier. Daran schlieBt sich eine tabellenmaBige Znsammenstellung
der hauptsachlichsten anatomischen Verfinderungen und eine kritische
Ubersicht fiber die bis jetzt von seiten der Hygieniker gemachten
Vorschlage zur Vorbeugung der Paratypbusinfektion. Das SchluB-
kapitel widmet Verf. den bei Typhus- und Paratyphusbazillen fest-
gestellten Mutationserscheinungen. Die Arbeit des Vert darf wohl
als unentbehrlich ffir jeden auf dem Gebiete des Paratyphus arbei-
tenden Forscher bezeichnet werden. Rhein (Posen).
Stein, Benno, Uber Gastroenteritis paratyphosa. (Wien,
klin. Wochenschr. 1916. S. 648.)
Darstellung der Symptomatologie der paratyphbsen Gastroenteritis
(ausschlieBlich der typhosen Form des Paratyphus abdominalis), die
sich, von leichteren Fallen abgesehen, in drei Formen reprasentiert:
als Magendarmkatarrb, als schwere toxische Erkrankung und als
Cholera nostras. Die fast absolut letale toxische Erkrankung aufiert
sich klinisch als scharf umschriebenes Krankheitsbild, dem anatomisch
ein enormes Odem und Hyperamie der Magendarmschleimhaut mit
Schwellung des lymphatischen Darmapparates zugrunde liegt. In
vielen dieser Ffille besteht Status thymicolymphaticus nebst Hypo-
plasie der Gefafie und der Nebennieren. Auch die leichteren Formen
dfirften mit fihnlichen anatomischen Verfinderungen einhergehen.
Gildemeister (Posen).
Uausmann, W. und Landsteiner, K., Uber das Vorkommen
hamorrhagischer Nephritis bei Infektion mit Para¬
typhusbazillen A und B. (Wien. med. Wochenschr. 1916.
S. 1247.)
Kurze Beschreibung von 2 Fallen von hamorrhagischer Nephritis.
Bei dem einen zur Obduktion gelangten Falle wurden in der Galle
und den Nieren Paratyphusbakterien vom Typus B in Reinkultur
nachgewiesen. Bei dem anderen Patienten wurden aus dem Blute
und dem flarn Paratyphusbakterien vom Typus A isoliert; das Serum
des Kranken agglutinierte nur Paratyphus A-Bakterien.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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478 Paratyphas.
Danysz, J., Essais de chimioth6rapie dans la fi^vre para-
typho'ide exp6rimentale. (C. r. Soc. de Biol. T. 77. 1916.
p. 569.)
Wei Be Miluse, welche die empfindlichsten Versuclistiere fur eine
Paratyphusinfektion darstellen, zeigen eine erhebliche Resistenz gegen
eine lnfektion mit diesen Bazillen vom Maule oder vom Darmtraktus
aus, die durch Yerabfolgung von Phosphaten oder von kakodylsaurem
Kalk vermelirt wird. Diese Prfiparate, die im Reagenzglase das
Wachstum von Paratyphusbazillen begfinstigen, scheinen dadurch zu
wirken, daB sie die Abwehrkrafte des Organismus, insbesondere die
Phagocytose anregen. Gildemeister (Posen).
Kohlisch, Gelbwachsende, den Bazillen der Typhus-
Paratyphus-Gruppe fihnliche Bakterien. (C. f. Bakt
Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 136.)
Im Blute eines Kranken, der an einem 2. Rezidiv nach einer
typhusverdfichtigen Erkrankung litt, fand Yerf. 3 Stamme, die gelben
Farbstoff bildeten, von denen einer durch das Krankenserum hoch
agglutiniert wurde, die ferner in Lackmusmolke Paratyphus B-Reaktion
gaben, jedoch in Traubenzuckerbouillon kein Gas bildeten und sich
gegen Mannit schwankend verhielten. Die Stamme warden durch
Paratyphus B-Serum ziemlich hoch agglutiniert. Aus Erde und Dung
konnte Verf. ahnliche Bazillen zfichten. Gildemeister (Posen).
Erdheim, J. und Schopper, K. J., Paratyphus A. (Virchows
Arch. Bd. 222. 1916. S. 87.)
Das gehaufte Auftreten von Paratyphus A-Infektionen im Juli
1915 gab den Verff. Gelegenheit, diese Krankheit sowohl in kliuischer
als auch in epidemiologischer und bakteriologischer Hinsicht aus-
fuhrlich zu untersuchen. Sie geben in der vorliegenden Abhandlung
eine sehr eingehende Beschreibung ihrer Beobachtungen fiber 86 Para¬
typhus A-Falle wieder. Im ersten Teile werden 53 Ffille besprochen,
bei denen es gelang, Paratyphus A-Bakterien im Blute nachzuweisen.
Ffir das Zustandekommen der lnfektion war einmal ein verseuchtes
Brunnenwasser verantwortlich zu machen, auBerdem dfirfte aber auch
der Kontaktinfektion eine groBe Rolle ffir die Weiterverbreitung der
Seuche zugefallen sein. Die isolierten Stfirame verhielten sich nicht
nur morphologisch und kulturell, sondern auch biologisch genau wie
ein Kontrollstamm. Abweichungen von diesem Verhalten, die fiber-
dies nicht erheblicher Art waren, wurden nur ausnahmsweise beob-
achtet; indes beginnen sich solche Ffille in der letzten Zeit zu
mehren. Nur sehr selten wurden Stfimrae gefunden, die bei der bio-
logischen Prufung durch die Agglutinationsreaktion eine nicht un-
erhebliche Abweichung vom gewohnlichen Verhalten aufwiesen, und
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Paratyphus.
479*
gerade diese Stamme waren offenbar befahigt, ein besonders scliweres-
Krankheitsbild za erzeugen. Yon 70 aas dem Blat geziichteten
Paratyphus A-Kulturen — darnnter 17, die nicht mehr in die Kasuistik
der vorliegenden Mitteilang anfgenommen werden konnten — warden
61 bis zur Titergrenze des Paratyphus A-Serums komplett aggluti-
niert, 16 Stamme bis zur Haifte des Titers und nur bei 3 Stammen
ging die Haufchenbildung komplett bis zu einem Sechstel des Titers-
Die giinstigste Zeit fiir den Bakteriennachweis im Blute war die
erste Krankheitswoche, in der zweiten Woche war die Aussicht auf
ein positives Ergebnis schon viel geringer und in der dritten bis
vierten Woche minimal. Naeh den Stadien des Fieberverlaufes ist
der Fieberanstieg die weitaus giinstigste Zeit, wahrend auf dem
Hfihestadium und im Fieberabfall die Zuchtung der Krankheitserreger
aus dem Blute nicht mehr so regel madig gelingt und mit dem letzten
Tage der Rekonvaleszenz jede MSglichkeit des Nachweises schwindet.
Die Stuhluntersuchungen bei den Fallen dieser Gruppe ermSglichten
23mal den Nachweis von Paratyphus A-Bakterien in den Faces. Die
Mdglichkeit eines positiven Befundes im Stuhl verhalt sich gerade
entgegengesetzt wie bei der Untersuchung des Blutes; sie ist fur
letztere um so eher vorhandeD, je fruher die Untersuchung vor-
genommen werden kann, fur den Stuhl hingegen urn so grofier, je
spater man untersucht, und zwar am allergrodten nach Ablauf dee
Fiebers in der Rekonvaleszenz. In 4 Fallen wurden neben den
Paratyphus A-Bakterien noch andersartige pathogene Mikroorganismen
gefunden, and zwar 2mal Paratyplmsbakterien vom Typus B und je
lmal Typhusbazillen und B. dysenteriae Kruse. Im Ham konnten
die Paratyphus A-Bakterien niemals nachgewiesen werden. Das Ag-
glutinationsvermogen des Krankenserums fiir Paratyphus A-Bakterien
war immer mehr oder weniger ausgesprochen; der Titer pflegte bei
den mit Colivaccin behandelten Patienten etwas holier zu sein als
bei den gar nicht und etwas niedriger als bei den mit Paratyphus A-
Autovaccin behandelten Fallen. Die Mitagglutination von Typhus¬
bazillen fand sich fast immer sehr ausgesprochen und nahm zu, wenn
der Titer auch fiir Paratyphus A-Bakterien anstieg. Die Paratyphus A-
Erkrankung ist aber auch imstande, den Agglutinationstiter gegen-
iiber Paratyphusbakterien vom Typus B zu steigern, doch nie in sehr
hohem Made. Eine sehr Starke Agglutination von Paratyphus B-
Bakterien spricht fur eine Kombination mit uberstandenem Para¬
typhus B. Der bei einem Paratyphus A erlangte Mitagglutinations-
titer fiir Paratyphusbakterien vom Typus B wird etwas l&nger fest-
gehalten als der gegen die Paratyphus A-Bakterien. Die mit Coli¬
vaccin behandelten Falle lasseu teilweise eine Mitagglutination des
Colistammes erkennen. Die spezifische Therapie mit atherisiertem
Paratyphus A - Autovaccin, welches in 1 ccm 200 Millionen Keime
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480
Paratyphus.
enthielt und in Einzeldosen von 1—4 ccm meist dreimal injiziert
wurde, konnte bei 29 Patienten nnd aufierdem bei 3 Fallen in Kom-
bination mit Colivaccin in Anwendung gebracht werden. Ferner
warden 11 Fklle ausschlieBlich mit Colivaccin behandelt, ein Fall
mit Autoserum, ein Fall, der im Harn Typhusbazillen ausschied, mit
Paratyphus A- und Typhusvaccin, wahrend 10 Falle keiner spezi-
fischen Therapie zugefiihrt warden. Der EinfluB der Vaccinetherapie,
nnd zwar sowohl mit Paratyphus- als auch mit Colivaccin, war ein
gunstiger zn nennen und auBerte sich vor allem in einem Terapera-
turabfall, welcher einer anfanglichen Steigerung des Fiebers folgte.
Zwischen den verschiedenen Vaccinearten war ein wesentlicher Unter-
schied nicht erkennbar.
In dem zweiten Teil werden 54 Falle besprochen, in denen die
Paratyphus A-Bakterien nicht im Blute, sondern nur im Stuhl allein
(seltener im Harn) nachgewiesen werden konnten. Zu dieser Gruppe
gehoren 33 Darmkranke, bei denen sich die Paratyphus A-Bazillen
allein im Stuhl Oder Harn fanden, ferner 6 Paratyphus A-Bazillen-
trager, 8 Falle, die mit Paratyphus B kombiniert waren, 5 Falle, die
mit Typhus, und 2, die mit Dysenterie kombiniert waren. Hinsicht-
lich der zeitlichen Verteilung ahneln die Stuhlfalle den Blutfallen,
indem die Hochstzahl der Erkrankungen im August und September
zu verzeichnen war. Von den 8 mit Paratyphus B kombinierten
Fallen enthielten 3 Paratyphus B-Bakterien im Blute in Reinkultur,
waren also offenbar als frische Paratyphus B-F&lle anzusehen, wahrend
sich die Paratyphus A-Bakterien einmal im Ham und 2 mal im Stuhl
fanden. In den 5 ubrigen Fallen warden beide Bakterienarten neben-
einander im Stuhl nachgewiesen; in einem Falle davon lieB das
Vorhandensein eines akuten Brechdurchfalls auf eine Paratyphus B-
Infektion schlieBen, wahrend bei den ubrigen Kranken die Frage,
«b eine Mischinfektion vorlag, unentschieden blieb. Unter den
6 Paratyphus A-Bazillentragem fanden sich 2, die gleichzeitig Para-
typhusbakterien vom Typus A und B ausschieden. Die 5 mit Typhus
kombinierten Falle sind offenbar als rezente Typhen aufzufassen, da
sie alle Typhusbakterien im Blute beherbergten; auch hier muBte
es unentschieden bleiben, ob der Befund von Paratyphus A-Bakterien
im Stuhl als Zeichen eiuer Mischinfektion Oder von Bazillentrager-
tum aufzufassen war. Von den 2 mit Dysenterie kombinierten Fallen
war der eine dem klinischen Bilde nach als Ruhr aufzufassen, wah¬
rend sich bei dem anderen im Stuhl einmal Dysenteriebakterien vom
Typus Y und 2 Wochen spater Paratyphus A-Bakterien fast in Rein¬
kultur nachweisen lieBen. Im Ham warden die Paratyphus A-Bak-
terien 5 mal gefunden, und zwar bei 3 Paratyphus A-Kranken, bei
-einem Paratyphus A-Bazillen trager und bei einem Paratyphus B-
Kranken; keiner von diesen Fallen hatte Paratyphus A-Bazillen im
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Paratyphus.
481
Stahl. Die atis dem Harn and Stahl gewonnenen Paratypbas A-
St&mme wiesen im Gegensatz za den Blatkaltarea die grhBten Ver-
schiedenheitea aaf. Zum Teil glichen sie diesen in jeder Hinsicht,
zum Teil wichen sie aber so bedeatend aach in biologischer flinsicht
von diesen ab, dafi sie als atypische Stamme bezeichnet werden
maBten; schlieBlich gab es aach Oberg&nge in verschiedenen Stnfen
zwischen den typischen and atypischen Knltaren. Ebenso zeigten
aach 3 ia der AaBenwelt isolierte Stamme ein so abweichendes Ver-
halten, daB sie nicht als typische Paratyphns A-Bakterien angesehen
werden konnten; 2 ans Wasser gez&chtete Knltaren erwiesen sich
darch das Fehlen der Agglutination als atypiscb. wahrend ein aus
Milch gez&chteter Stamm die Milch stark sauerte and zur Gerinnang
brachte. Die spezifische Therapie warde bei 37 Fallen durchgefiihrt,
und zwar zam Teil mit verschiedenen Vaccinarten (Paratyphus A-,
Typhus-, Besredka- and Colivaccin), zum Teil mit Autoserum. Die
Wirkung der Yaccinetherapie auBerte sich in der oben bereits be-
schriebenen Weise, wahrend der EinfluB der Seramtherapie weniger
regelmafiig festzastellen war. W. Gaehtgens (Hamburg).
Lehmann, E., Zar Biologie von Paratyphus A. (Zeitschr. f.
Hyg. a. Infektionskrankh. Bd. 81. 1916. S. 275.)
Verf. hatte in Wiblingen bei Ulm Gelegenheit, die erste Para A-
Epidemie in Europa za beobachten. Sie umfaflte 27 Erkrankungen.
Der Erreger konnte nicht in alien Fallen gefunden werden, jedoch
7mal im Blate and einige Male im Stnhl and Urin. Ein Teil der
Erkrankungen begann anter dem Bilde von Bronchitis oder Influenza
and warde erst nachtraglich aus der Fieberkurve und dem gleichzeiti-
gen Erkranken von Zimmergenossen mit bakteriologisch festgestelltem
Paratyphus erkannt. Die Diagnose Para A war darch den Aggluti-
nationstiter 1:5000 (bei Priifung der gezachteten Bakterien mit Para A-
Serum ans dem Reichsgesundheitsamt) and die einwandfreien biolo-
gischen Proben sichergestellt Die Faile verliefen fast durchweg
mittelschwer bis sehr leicht. Todesfalle kamen nicht vor, Darm-
blutungen in 2 Fallen. Der Darm erscheint im Vergleich zum Typhas
wenig in Mitleidenschaft gezogen. — Yerf. hat im Zusammenhang
mit der Epidemie einen daaernden Bazillentrager festgestellt. Er
war stets gesnnd, hat aber zweifellos die Krankheit nach Wiblingen
verschleppt und darch Kontaktinfektion Qbertragen; es war ein
Kriegsfreiwilliger, der 1906—1911 in der Fremdenlegion gedient
hatte. Unter den frauzosischen Besatzungstruppen Nordafrikas aber
warde der Para A relativ hkafig festgestellt. — Aach Para B ist
im Siiden nicht nar relativ, sondern aach im Verh<nis zam Typhas
hkoflger als bei uns; gegeniiber Para A aber ist das h&ufigere Vor-
kommen in den gem&fiigten Zonen von Bedentnng.
Erate Abt. Refer. Bd. 60. >'«. l^O. 31
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482
Paratyphus.
Verf. stellt dann Betrachtungen an, anf welche Ursachen die
Unterschiede in der geographischen Verbreitnng der AngehOrigen der
Typhus-Coli-Gruppe zur&ckzufiihren sind.
Zum Schlnfi betont Verf. nochmals, daB Paratyphus A streng von
Paratyphus B sowie der Salmonellagrnppe abzntrennen nnd vor allem
von den Nahrungsmittelvergiftern schlechthin zu scheiden ist. Para A
ist ein Typus fur sich, wie Typhus, Para B und Coli.
Schill (Dresden).
Lehmann, Ernst, Zur Kenntnis des Paratyphus A. L Geo¬
graph ische Verbreitnng und Epidemiologie des
Paratyphus A. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 49.)
Paratyphus A ist fast uberall dort in den Tropen und Subtropen
Asiens und Afrikas relativ h&ufig Oder iiberhaupt gefunden worden,
wo eingehende bakteriologische Untersuchungen angestellt wurden
(Vorderindien, Hollandisch-Indien, Japan, Nordafrika). An all diesen
Stellen ist das Verbaltnis von Paratyphus A zu den iibrigen typhoiden
Erkrankungen derartig, daB Paratyphus A eine ganz erhebliche Rolle
spielt. Im Gegensatz zu reichlicher Verbreitung in den warmen
Landern tritt Paratyphus A in den gem&Bigten Zonen durchaus an
Haufigkeit zuriick. Infolge des Krieges hat jedoch Paratyphus A
fur Europa an Bedeutung gewonnen.
Ein durchgemachter Typhus Oder Paratyphus B schiitzt nicht
gegen Paratyphus A und umgekehrt. Ebenso hilft Typhus- Oder
Paratyphus B-Impfung nicht das mindeste gegen Paratyphus A. In
epidemiologischer Beziehung ist scharf zwischeu Paratyphus A und
Paratyphus B zu scheiden. Die Prognose wird durch die rechte
Diagnose ganz erheblich beeinfluBt.
Der Erreger des Paratyphus A ist ein vom B. typhosus ebenso
grunds&tzlich verschiedener Bazillus wie vom B. paratyphosus B.
Verf. fordert deshalb die Eiufuhrung eigener Artnamen fur die Er¬
reger von Paratyphus A und B. Gildemeister (Posen).
Svestka, Vlad., Beitrag zur Epidemiologie der Para¬
typhus A-Infektion. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 480.)
Verf. beobachtete 13 Falle von Paratyphus A-Erkrankungen, die
untereinander in keinem Zusammenliange standen. Die Widalsche
Reaktion war bei diesen Kranken mit Paratyphus A-Bazillen negativ
oder sehr niedrig positiv. Genaue Angaben iiber Zeit und Zahl der
Untersuchungen fehlen. Gildemeister (Posen).
Oesterlin, Ernst, Erkrankungen an Paratyphus A in 6a-
lizien. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 256.)
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Paratyphus.
483
Verf. berichtet fiber 13 Paratyphus A-Erkrankungen. In 3 Fallen
bestand eine Mischinfektion mit Typhus- bzw. Paratyphus B-Bazillen.
Gildemeister (Posen).
Kaliebe, Hans, Elinische Beobachtungen uber Para¬
typhus A-Erkrankungen im Felde. (Munch. med.Wochen-
schr. 1916. S. 1202.)
Es handelt sich urn 53 Falle, die ausnahmslos dnrch Bazillen-
befnnd. meist im Blot, zum Teil im Stuhl und Urin, nachgewiesen
sind. Die Krankheitserscheinungen entsprachen im ganzen dem Typhus.
Das Krankheitsbild war im allgemeinen aber nicht so schwer, wie
es oft beim Typhus der Fall ist. Nur bei sehr langer Dauer kamen
die Kranken mehr herunter. Die Diazoprobe im Harn war nur in
41 Proz. positiv. Der Fieberverlauf ist meist etwas anders als beim
Typhus. Der sichere Nachweis der Krankheit ist nur durch den
Bazillennachweis moglich. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mayerhofer, Ernst und Jilek, Georg, Zur Elinik und Diagnose
des Paratyphus A im Felde. (Med. Elinik. 1916. S. 1077.)
Die Arbeit bringt namentlich die genauen Berichte fiber den
Erankheitsverlauf bei einer Anzahl von Paratyphus A-Ffillen. Bei
vielen Fallen zeigte sich, dafi auch der Paratyphus A nicht immer
nur einem mittelschweren Typhusfall ahnlich ist, sondern daB auch
sehr schwere Ffille mit Riickfallen vorkommen, bei denen die Vor-
hersage durchans nicht immer als gfinstig bezeichnet werden kann.
Die Erankheitszeichen allein genfigen durchaus nicht far den sicberen
Nachweis der Erankheit. Dieser geschieht am besten durch den
Nachweis der Bazillen aus dem Blute wahrend des Roseolaexanthems,
Oder auch aus dem Stuhl Oder Urin.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Bieling, Zur Verbreitungsweise und bakteriologischen
Diagnostik des Paratyphus A-Bazillus. (Deutsche med.
Wochenschr. 1916. S. 531.)
Die sicherste Identifizierungsmethode der Paratyphus A-Bazillen
bleibt die makroskopische Agglutination. Die Mitagglutination bei
Verwendung heterologer Immunsera ist am starksten bei Typhus-
serum (100 Proz. der Stamme bei 1:100, 64 Proz. bei 1:200, 12 Proz.
bei 1:400), am schwachsten bei Enteritidisserum. Geprfift warden
50 Stfimme. Prfift man vergleichend die Vergfirung verschiedener
Eohlehydrate, so findet man im allgemeinen ein dem Paratyphus B
analoges Verhalten; nur sind Gasbildung, S&uerung und Reduktion
in der Regel geringer (besonders bei Galaktose). Nur Xylose wird
vom Paratyphus A im Gegensatz zu Typhus und Paratyphus B nicht
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Paratyphns.
angegriffen. Dem entspricht anch die Zuckerzerlegung unter Aldehyd-
bildung. Xylose-Endoagar ISLBt Paratyphns A and die Rahrerreger
blau wachsen, wahrend Paratyphns B und Typhns rote Eolonien
bilden. Anf Galaktose-Endo wachst nur Paratyphns A blau. —
Galaktose-Milch gerinnt bei Beimpfnng mit Typhus oder Paratyphns B
in 18—24 Stunden, Paratyphns A laflt diese Milch unverandert.
L a n g e r (Charlottenburg).
Gildemeister, E., Uber Daneransscheider von Paratyphns B-
Bazillen. (C. £. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 129.)
Vert berichtet iiber 2 Daneransscheider von Paratyphns B-
Bazillen, von denen der eine dnrch die Art der Ausscheidung, der
andere dnrch die Besonderheiten der ansgeschiedenen Bazillen von
Interesse ist.
In dem einen Falle handelt es sich urn das sicherlich sehr seltene
Vorkommnis, daB ein jahrelanger (11 Jahre) Daneransscheider von
Paratyphns B-Bazillen diese nicht mit dem Stuhl oder Urin, wie es
sonst stattznfinden pflegt, sondern aus einer nach Ostitis paratyphosa
entstandenen Fistel entleert.
In dem 2. Falle handelte es sich am einen Dauerausscheider,
der seit 16 Monaten Paratyphns B-Bazillen mit dem Darminhalt in
sehr groBen Mengen und znletzt mit groBer RegelmaBigkeit ans-
schied. Die ansgeschiedenen Bazillen zeigten mannigfache Varia-
bilitatserscheinnngen. Es entwickelten sich auf den Ansstrichplatten
auBer normal anssehenden Eolonien noch 3 andersartige
Eolonietypen: 1. Mischformen (Eolonien, die sich ans 2 durchaus
verschiedenartigen Bestandteilen znsammensetzen. Der eine Bestand-
teil entspricht der Bakterienmasse von Normalkolonien, wahrend der
andere von einer zart und flach wachsenden Bakterienmasse, die
dnrch einen metallischen Glanz ansgezeichnet ist, gebildet wird);
2. trilbe Formen (etwas groBer als Normalkolonien, von geringer
Durchsichtigkeit, mit leicht unregelmaBigem Rande nnd mit geriffelter
Oberfl&che); 3. Q-Formen (sie entsprechen der von v. Lingels-
heim f&r diesen Eolonietyp gegebenen Beschreibung).
Die Normalkolonien zeigten bei der Weiterzuchtnng insofern ein
eigenartiges Verhalten, als sich auBer dem abgeimpften Eolonietyp
stets Mischformen entwickelten; umgekehrt lieferten Abimpfungen
von Mischformen anfier diesen stets Normalkolonien. Die 4 ver-
schiedenen Eoloniearten warden wahrend der Daner der Beobachtnng
fast in jedem Stnhlansstrich nebeneinander angetroflfen. Die Agglatina-
bilitat der einzelnen Eolonietypen war groBen Schwanknngen unter-
worfen; zwischen regelrecht agglntinablen nnd inagglntinablen Stam-
men fanden sich alle mdglichen Obergange. Die Q-Formen aggluti-
nierten oft spontan. Gildemeister (Posen).
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Paratyphus.
485
Belter, H., Die Erreger des Paratyphus und der Fleisch-
vergiftungen und ihre Beziehungen zur Hogcholera-
gruppe. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektiouskrankh. Bd. 81. 1916.
8. 887.)
Die Untersuchungen des Verf. ffihrten zu dem Resultat, dafi die
Erreger der Tierkrankheiten (Schweinepest, Kalberruhr, M&usetyphus,
Psittakosis) mit den Paratyphusbakterien des Menscben im allgemeinen
nicht ideutisch sind und sich von ihnen durch Agglutination mit
hochwertigen monovalenten Seren trennen lassen. Die letzteren zer-
fallen, auch wenn man yon dem Bac. paratyphosus A (strafiburgensis)
und dem Bac. enteritidis absieht, in mindestens zwei selbsthndige
Gruppen, von denen die eine durch den Bac. hamburgensis, die andere
durch den Bac. breslaviensis (H. Trautmann) vertreten wird. Dem-
entsprechend kann man, wenigstens far die Mehrzahl der Faile, an-
nehmen, dafi sie nicht vom kranken Tier auf den Menschen uber-
tragen werden, sondern vom Menschen stammen und entweder un-
mittelbar oder mittelbar, durch Fleisch, das mit ihm verunreinigt ist,
auf den Menschen zuriickgelangen. Schill (Dresden).
Bach, Fritz, Bericht fiber die Ergebnisse der Unter-
suchungsstelle ffir ansteckende Krankheiten am
Hygienischen Institut der Universit&t Bonn im Be-
richtsjahr April 1915 bis MSrz 1916. (Hyg. Rundschau.
Jg. 26. 1916. S. 453.)
Aus dem Bericht w&re hervorzuheben der Nachweis von Para¬
typhusbakterien vom Typus B in einer Bratwurst sowie in der Milz
und dem Darminhalt eines nach dem Genufi dieser Wurst unter den
Erscheinungen einer Fieischvergiftung gestorbenen 5jahrigen Kindes.
Die Eltern dieses Kindes und zwei Geschwister waren ebenfalls unter
Ubelkeit, Erbrechen und Durchfall erkrankt, wahrend die Grofieltern,
welche die Wurst griindlich gekocht hatten, gesund geblieben waren.
Aufier dieser Familie sind Erkrankungen bei anderen Personen nicht
beobachtet worden. Nach Ausschlufi anderer Moglichkeiten war mit
grofier Wahrscheinlichkeit anzunebmen, dafi das zum Einfttllen des
Wurstbreies benutzte Darmmaterial, und zwar nur ein einzelner
Darm, Paratyphusbakterien enthalten batte, von dem aus sich die
Bakterien ins Innere der Wurst verbreitet hatten.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Glage, Aus der Gerichtsprazis bei Fleischvergiftungen.
(BerL tierarztl. Wochenschr. Jg. 32. 1916. 8. 517.)
Verf. hat eine Fieischvergiftung vom M&rz 1913, bei der 390
Personen erkrankten und 2 starben, nach der gerichtlichen Seite hin
in vorbildlich klarer Weise analysiert und dabei eine Fiille wichtiger
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486
Paratyphna.
Gesicbtspunkte and Rechtsfragen besprochen, die den Tierarzt als
Sachverstandigen in Fleischvergiftungsfragen anfs engste berfthren.
Die besprochene Fleischvergiftung kann zugleich als Mosterbeispiel
dafiir dienen, wie wenig berechtigt es ist, Erkranknngen des Menschen
sofort mit einer vorliegenden Notschlachtnng in Znsammenhang zu
bringen, obne vorher alle InfektionsmOglichkeiten des Fleisches mit
Paratyphusbazillen griindlichst gepruft zn baben.
Zeller (Berlin-Lichterfel de).
t. Wilncki, Paratyphus abdominalis B geheilt durch
Bolus alba. (Arcb. f. Schiffs- n. Tropenhyg. Bd. 20. 1916. S. 265.)
Verf. hat einen Fall von Paratyphus abdominalis B mit hohen
Dosen von Bolus alba behandelt. Der Kranke erhielt 3 mat taglich
100 g in je 300 ccm Milch 5 Tage lang, nachdem eine Probegabe
von 50 g Bolus bewiesen hatte, dad keinerlei Beschwerden durch
das Mittel entstanden. Die gunstige Wirkung der Bolus auderte
sicb sehr bald sowohl subjektiv wie objektiv. Der Eranke fuhlte
sich von Tag zu Tag wohler, die Temperatur fiel kritisch ab, der
Puls verhielt sich entsprechend, die Durchfalle h6rten sofort auf.
Wabrend die F&cesuntersuchung und die Gruber-Widalsche Re-
aktion vor der Kur positiv fQr Paratyphus B gewesen waren, war
letztere nach beendeter Eur scbon in der Verdunnung 1:200 fraglich
geworden und erwies sich der Stuhl bei dreimaliger Eontrolle als
frei von den Erankheitserregern. W. Gaehtgens (Hamburg).
Robinson, George H., An epidemic simulating typhoid
caused by a Paragaertner organism. (Journ. of infect.
Diseases. Vol. 16. 1915. p. 448.)
Yon einer Gesellschaft, die auf einer Dampferfahrt verunreinigtes
Wasser getrunken hatte, erkrankten mehrere Hundert Personen unter
teils typhusahnlichen, teils rnehr gastroenteritiscben Erscbeinungen.
Typhus- und Paratyphusbazillen wurden nicht geziichtet. Die Agglu¬
tination ffir Typhus und Paratyphus B war nur vereinzelt positiv.
Dagegen wurde aus 10 von 19 Stuhlproben ein Bazillus ge¬
ziichtet, der sich kulturell wie B. enteritidis verhielt, aber Lackmus-
milch nicht blaute und Dulcit nicht vergor. Von den Patientenseren
wurde er nur in einem Falle in einer Verdunnung 1:60 agglutiniert.
Das Fehlen der Agglutination erklart Verf damit, dad der Bazillus
auch beim Eaninchen nur schwacbe Agglutininbildung hervorrief.
Verf. glaubt, ihn als Erreger der Epidemie anseben zu durfen.
Eurt Meyer (Berlin).
Pfeiler, W. und Roepke, E., tTber durch Verimpfung des
Bacillus cyprinicida Plehn ansgelOste Spontaninfek-
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Typhus. — Coli.
487
tionen mit Bakterien aus der Typhus-Coli-Gruppe
bei weiflen Man sen. (Berl. tierarztl. Wochenschr. Jg. 32.1916.
S. 493.)
Die Cyprinicida-Infektion bei weifien M&usen scheint in gleichem
Sinne zu wirken wie die Verabfolgnng von rohem, gekochtem, ge-
r&nchertem oder gepOkeltem Fleisch, indem die Versuchstiere infolge
der Schwftchnng ihres Organismus der Infektion mit in ihrem KSrper
vorhandenen Bakterien aus der Coli-Typhus-Grnppe erliegen. Im
Gegensatz zn anderen Antoren konnten die Verff. aus ihren Versuchs-
m&nsen keine reinen Paratyphns B-Bazillen, sondern in der Mehrzahl
der Falle mehr dem Gartner-Suipestifer Typus nahestehende Mikro-
organismen isolieren. Ein Toxin, das die Aggressivitat der im M&use-
korper von vornherein vorhandenen Bakterien aus der Coli-Typhus-
Grnppe hatte anslosen konnen, liefi sich in den Cyprinicida-Kulturen
der Verff. nicht nachweisen. Anch nach der Verimpfung von Fisch-
nnd Fleischmehl bzw. Gerstenschrot, von fanlen oder frischen Organeu
der verschiedensten Tiere, frischem menschlichem Pleuraexsudat nsw.
sind bei einem grofien Prozentsatz von Mausen Bakterien ans der
Coli-Typhus-Gruppe isoliert worden. Zeller (Berlin-Lichterfelde).
Huet, G. J., Uber den Weg der Infektion bei der Pyelo-
cystitis der Sauglinge. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 82. 1915.
S. 466.)
Bericht ttber 5 innerhalb von 6 Wochen beobachteten Falle von
Pyelocystitis, die durch B. coli hervorgerufen waren und durch eine
Schwester ubertragen warden. Aus klinischen Grunden nimmt der
Verf. eine absteigende Infektion vom Blute aus an.
Hannes (Hamburg).
Hahn, H., Klocmau, J. und Horo, E., Experimentelle Unter-
suchungen zur endogenen Infektion des Diinndarms.
(Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 84. 1916. S. 10.)
Die Versuche warden an jungen Meerschweinchen, Kaninchen
und Hunden angestellt, deren Diinndarm unter normalen Verhaitnissen
keimfrei ist. Die Fragestellung war, ob MaBnahmen lokaler Art,
Verfutterung reichlicher Mengen niederer Fettsauren (Buttersaure,
Essigsaure), Einnahme von Abfuhrmitteln (Podophyllin, Magnesium-
snlfat), groBe Zuckermengen (Rohr-Milchzucker, Malzsuppenextrakt)
und solche allgemeiner Art, hohe AuBentemperaturen imstande sind,
eine endogene Infektion des DUnndarms zu begiinstigen.
Die geringsten Wirkungen warden durch die Fettsauren, die
starksten, Durchfalle, anatomische Veranderungen im Sinne einer
Entzundung der Darmwand und reichliches Bakterienwachstum durch
hohe AuBentemperatur in Verbindung mit reichlichen Zuckergaben
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488
Coll
«rzielt. In der Hauptsache handelte es sich bei den positiven Be-
fnnden um ein Aufsteigen der B. coli ans tieferen Darmabschnitten.
Hannes (Hamburg).
Gieszczykiewicz, Marian, Uber Coli-Mit- und Paraggluti-
nation. (C. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 78. 1916. S. 104.)
Gelegentlich der Untersuchung von ruhrverdachtigen Stuhlen
fand Verf. haufig Colibakterien, die mit Ruhrsernm stark reagierten.
In einigen Fallen warden aus demselben Stuhl neben agglutinierenden
Oolistammen aach echte Rnhrbazillen herausgeziichtet In 5 Fallen
warden ans typhusverdachtigen Stlihlen anf Ruhrserum reagierende
Oolistamme isoliert, and zwar in einem Falle bei gleichzeitigem posi-
tivem Befunde von Typhasbazillen. Verf. hat das serologische Ver-
halten der auf Ruhrserum reagierenden Colistamme eingehend ge-
priift; seine Versuche fiihrten ihn zu folgenden Ergebnissen und
SchluBfolgerungen:
Die von ihm gepriiften 28 Colistamme, von 23 Kranken stammend,
teilt Verf. nach ihrem Verhalten in 4 Gruppen ein. Zar Gruppe I
geh5rt nur ein Stamm. Er hat einen vollstandig identischen Rezep-
torenapparat mit einer Gruppe der Y-Ruhrbazillen, er unterscheidet
sich von diesen nur durch seine fermentativen Eigenschaften, welche
seine Zugehtirigkeit zur Coligruppe bestimmen. Ohne Anwendung
der Zuckernahrboden und nur bei Heranziehung der serodiagnostischen
Untersuchungsmethoden iniiBte er unbedingt als B. dysenteriae, und
.zwar der Gruppe Y, anerkannt werden. Seine Agglutinierbarkeit
ist bestandig; sie erfuhr im Laufe eines Jahres keine Veranderung.
Die Identitat dieses Stammes mit einem in der Literatur bekannten
■Coli-Flexner ware nur schwer zu bestimmen.
Die II. Gruppe umfaBt 7 Stamme. Sie agglutinieren stark mit
Flexner-Pferdeseris, aber auch deutlich mit Kaninchenseris. Die
Ahnlichkeit der Rezeptorenapparate geht nicht so weit, wie bei dem
Stamm der I. Gruppe, ist aber doch bedeutend. Der Titer dieser
Stamme mit Ruhrseris nimmt im Laufe der Zeit nur unbedeutend
ab. Analoge Stamme wurden von Kuhn, Gildemeister und
Woithe und von Rimpau gezuchtet.
Zur III. Gruppe zahll Verf. 13 Stamme. Sie reagieren nur mit
Pferdeseris; vou Kaninchenseris werden sie gar nicht beeinfluBt. Ihr
Agglutinationstiter ist nicht sonderlich hoch; er nimmt mit der Zeit
erheblich ab, ohne jedoch ganz zu schwinden. Zu dieser Gruppe
gehort nach Ansicht des Verf. wohl die Mehrzahl der in der Literatur
bekannten Coli-Flexner und Coli-Typhusstamme.
Die IV. Gruppe besteht aus 2 Stammen; ihre Beziehungen zur
Flexner-Y-Gruppe sind schwach. Sie agglutinieren dagegen stark
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Coli. 489
mit Typhusserum. Diese Eigenschaft verschwindet aber ziemlicb
schnell und im Laufe der Zeit fast ganzlich.
Inwieweit die beobachteten Erscheintmgen auf Mit- und inwie-
fern sie aaf Paragglatination beruhen, l&Bt sicb nach Ansicht de&
Verf. in manchen Fallen nnr schwer entscbeiden. Die Agglutination
der Stain me der Grnppe IV sieht Verf. als Paragglatination an, die
Agglutination der Mehrzabl der III. und teilweise der II. Gruppe ala
Mitagglutination. Zu welcher Art die Agglutination des Stammes
der Gruppe I gerechnet werden soli, vermag Verf nicht zu ent-
scheiden; das gleiche gilt filr einige Stamme der Gruppe II.
Was nun die Deutung des Ph&nomens der Mit-, bzw. Paraggluti-
nation anbelangt, so mud die Frage nocb unentschieden bleiben.
Gegen die Hypotbese von Paltauf, dad die paragglutinierenden
Stamme im Darm lbsliche Substanzen der Ruhrbazillen absorbieren r
wodurch eine voriibergehende Agglutinabilitkt fiir Flexner-Agglutinin
und auch eine st&rkere agglntinogene Wirkung auf Flexner-Bazillen
zustande kommt, wurde vor allem der Umstand sprechen, dad sehr
viele Coli-Flexner-Stamme ohne Begleitnng von Ruhrbazillen vor-
kommen. Die Frage konnte gelbst werden, wenn es gelingen wtlrde,
auf experimentellem Wege solche Stfimme zu erzeugen Oder mindestens-
ihren Titer bedeutend zu verandern. Gildemeister (Posen).
Markoff, Wladimir N., Experimentelle Studien uber daa
Wesen der Paragglutination. I. Mitteilung. (C.fBakt,
Abt L Orig. Bd. 78. 1916. S. 372.)
Bact. ooli, im Tierkbrper einer Typhus- oder Flexner-Infektion
ausgesetzt, andert seine artcharakteristische antigene Natur nicht.
Die ISslichen Stoffwechselprodukte der Typhus- und Flexner-Bazillen
werden im Tierkbrper von Bact. coli nicht absorbiert. Daher nimmt
auch im Tierkorper ausgesetztes Bact. coli den Charakter einer
Typhus- oder Fiexner-Kultur nicht an, weshalb auch die artfremden
Typhus- oder Flexner-Immunsera von Colikulturen nicht agglutiniert
■werden. Gildemeister (Posen).
Sachse, Margarete, Untersuchungen uber die Bedeutung^
des Coli-Nachweises im Wasser und der Eijkman-
schen Methode. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskrankh. Bd. 81.
1916. S. 16.)
Die Versuche der Verf. f&hrten zu folgenden Feststellungen:
1. Aus dem Ergebnis der chemischen Reaktion des Wassers lafit
sich auf den Ausfall der Eijkmanschen Probe kein Schlufi ziehen.
2. Die Eijkmansche Reaktion ist bei den einzelnen Wassern
nicht konstant, sondern wechselt in kurzer Zeit.
3. Auch andere Bakterien der Coligruppe konnen bei 46° einen
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Coli.
positiven Eijkman hervorrufen; da aber diese Bakterieu zu der-
selben Gruppe wie der Colibazillus gehSren, ist dieses far die Be-
urteilung des Wertes der Eijkmanschen Metbode ohne Belang.
4. Keimz&hlung and Eijkmansche Probe ergeben nicht immer
das gleiche Ergebnis.
5. Mittels des Anreicherungsverfabrens durch das Berkefeld-
Filter ist in zahlreichen Fallen nocb ein positives Resnltat bei Wasser-
proben, die bei einfachem Eijkman negativ ausfielen, za erzielen.
6. Die Gasbildang bleibt in einzelnen Fallen aas, wo mit dem
Kaltarverfahren noch Colibazillen gefunden werden. Ob sie die
Fahigkeit Gas zu bilden, durch die Bruttemperatar von 46° verloren
haben Oder ob es sicb urn atypische Colist&mme handelt, ist schwer
zu entscheiden.
7. Bact. coli kann sicb in Wassern ziemlich lange halten; urn
so langer, je mehr das Wasscr vor Licht geschutzt ist. Wenn auch
Ubiquitat nicht vorhanden ist, so kann man doch damit recbnen,
dad der Colibazillus in dem Wasser, in das er gelangte, aucb zu
finden ist.
8. Zur Feststellung, ob eine Verunreinigung eines Wassers in
Betracht kommt, darf auf die Lokalinspektion nicht verzichtet werden.
Die Eijkmansche Methode selbst arbeitet in zahlreichen Fallen
zuverl&ssig. S chi 11 (Dresden).
Clark, M., The final hydrogen ion concentrations of cul¬
tures of bac. coli. (Journ. of biol. Chem. VoL 21. 1915. p. 87.)
Die End-Wasserstoffionenkonzentration, die durch die Verg&rung
von Dextrose and Laktose von mehreren Colistammen in verschie-
denen Medien erreicht wird, wurde elektrometrisch bestimmt. Die
in einera gegebenen Medium erhaltenen Werte zeigten bemerkens-
werte Ubereinstimmung. Unterschiede warden bei demselben Orga-
nismus in verschiedenartigen Medien beobachtet. Diese Verschieden-
heiten scheinen im allgemeinen folgendermaBen sich zu verhalten:
je grSBer die Pufferwirkung des Mediums, um so niedriger die er-
reichte WasserstofiFionenkonzentration. Bei langer dauernder Garung
scheinen sich andere toxisclie Korper anzuhaufen und ihre eigene,
verhaitnismafiig geringe Wirkung zur Geltuug zu bringen. Die bei
den Versuchen gefundenen Werte der End-Wasserstoffionenkonzen-
trationen weichen so wenig voneinander ab, dafi in Ubereinstimmung
mit Mich a el is und Mar cor a die End-Wasserstoffionenkonzentra-
tion als eine pbysiologische Konstante des Bac. coli angesehen werden
kann. Die WasserstofFionenkonzentration kann nach Ansicht des
Verf. mit Bilfe der elektrometrischen Bestimmung genauer festgestellt
werden als auf titrimetrischem Wege.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
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Ruhr.
491
Koch, Joseph, Zur Epidemiologic und Bekampfung der
Ruhrerkrankungen im Felde. (Deutsche med. Wochenschr.
1916. 8.183.)
Bei der Ausbreitung der Ruhrerkrankungen spielt die zeitliche
und ftrtliche Disposition eine erhebliche Rolle. Erfahrungen in Sud-
polen lebrten das fast gesetzmaflige zeitliche Anftreten der Rnhr
als Heeresseuche in den Monaten August, September, Oktober mit
dem Hohepunkt in der Mitte des September. Die Srtliche Be-
grenzung zeigt sich darin, dad die Ausbreitung vorwiegend das
platte Land nnd die kleinen Ansiedelnngen betrifft, wahrend die
grdBeren Stadte vor epidemischer Ausbreitung verschont blieben.
Die Hanptinfektionsqnelle bildet der ruhrkr&nke Mensch. Das
schnelle seuchenhafte Umsichgreifen bernht nicht anf Kontaktinfek-
tionen, vielmehr anf der Verschmutzung des Bodens in Ortschaften
und Gehoften mit menscblichen Dejekten. Diese Verschmutzung ist
in den mit Truppen belegten Gegenden Polens eine ganz ungeheure.
Sie bedroht nicht nur den Boden, sondern auch das Wasser, zumal
wenn die Brunnen sich in tiefer gelegenen Stellen der Gehdfte be-
finden. Ein weiterer Faktor fur die Weiterverbreitung der Seuche
ist mit der Verschleppung der Ruhrkeime durch die in den heiBen
Monaten des Jahres massenhaft vorhandenen Fliegen gegeben.
Unter diesen Umst&nden fuhrt die ortliche Disposition dazu, dafi
der groBte Teil der Mannschaften in verseuchtera Gebiet Ruhr-
bazillen aufnimmt; hiervon stellt die Zahl der wirklich Erkrankten
nur einen Bruchteil dar. Die Zahl der gesunden Bazillentrager ist
bei Ruhr auffallend hoch. Die Voraussetzung fur die Erkrankung
ist in einer personlichen Disposition zu suchen, die mit dem
Vorhandensein von zunachst unspezifischen Katarrhen des Magen-
Darmtraktus gegeben ist (infolge unregelmafiiger Ernahrung).
Die Bekampfung hat sich vor allem auf die Vernichtung der
infektiosen Faces zu richten. Stehen hierzu einwandfreie Latrinen
nicht zur Verfiigung, so ist zu fordern, daB jeder Mann sofort nach
der Defakation seine Exkremente vergrabt Damit wurde auch die
Fliegenplage wesentlich eingeschrankt. In Hinsicht auf die persBn-
liche Disposition ist die gewisseuhafte Uberwachung der Ernahrung
und des Trinkwassers notwendig. Hat die Ruhr einmal in einer
Truppe Eingang gefunden, so kann die Bekampfung nicht in der
Aussonderung aller Bazillentrager bestehen, weil dadurch eine zu
grofie EinbuBe der Gefechtskraft der Truppe eintreten wurde. Eine
prinzipielle bakteriologische Untersuchung ist daher entbehrlich, zu¬
mal sie verhaitnismafiig haufig negativ ausfallt. Man wird sich
darauf beschranken mussen, nach Ausscheidung der Schwerkranken
auf Grund der klinischen Diagnose eine gewisse Trennung der
Gesunden und Leichtkranken hinsichtlich der Quartiere und Er-
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Bohr.
n&hrung anznstreben. — Aus den Darlegtingen fiber die firtliche
Disposition folgt, daB eine Verlegung der Truppen ans verseuchten
Qnartieren in nene erfolgen kann, ohne daB damit eine Verschleppnng
der Seuche geffirchtet werden muB. Langer (Charlottenbarg).
D tinner, L., Die SpezifizitSt der Ruhr nnd rahrartiger
Erkranknngen. (Therapie d. Gegenw. Jg.57. 1916. S.299.)
Ans klinischen nnd anatomischen Betrachtnngen tritt der Verf.
daffir ein, daB das Bild der Rnhr dnrch die yerschiedensten Ursachen
hervorgerufen werden kann. Zngleich betont er aber mit aller Ent-
schiedenbeit anf Grand der serologischen Untersnchnngen, daB in der
weitans fiberwiegenden Zahl der Falle von Eriegscolitis die Erank-
heit dnrch die bekannten Dysenteriebazillen erzengt wird. Dieser
Tatsache muB nnbedingt fttr epidemiologische nnd anch therapentische
Erw&gungen Rechnnng getragen werden.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
▼. Korczynski, L. R., Bazill&re Rnhr nnd aknter h&mor-
rhagischer Dickdarmkatarrh. (Med. Elinik. 1916. S. 775.)
Anf umfangreiche Erfahrungen gestfitzter vorwiegend klinischer
Bericht fiber eine Reihe von Ruhrf&llen nnd hamorrhagischen Dick-
darmkatarrhen. AnBer anf Rnhrerreger waren die Erkranknngen
znm Teil anch anf Mischinfektionen znrfickznffihren. Die Serum-
behandlnng mit grofien Gaben wird besonders gerfihmt. Ffir die
Seuchenbek&mpfnng ist es ratsam, auch einfache Dickdarmkatarrhe,
bei denen bestimmte Erreger bakteriologisch nicht nachzuweisen sind,
doch als echte Ruhrffille zn behandeln.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Jiirgens, Uber chronische Rnhr. (Med. Elinik. 1916. S. 1331.)
Vorwiegend klinische Betrachtnngen, die davon ausgehen, daB
die Rnhr ein klinischer Begriff ist.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
v. Stark, W., Znr Elinik der Bazillenrnhr. (Mfinch. med.
Wochenschr. 1916. S. 1733.)
Anf Grand zahlreicher eigener Beobachtnngen werden die Erank-
heitserscheinungen bei Flexner-Ruhr besprochen. Der bakterio-
logische Nachweis der Ruhr ist schwierig, weil ein Anreicherangs-
verfabren fehlt nnd die Rnhrbazillen aufierhalb des Edrpers rasch
absterben. Wenn die Erankheitserscheinnngen abgelanfen sind, genfigt
wohl meist eine einmalige Stuhluntersnchnng, nm die Heiinng fest-
znstellen, da die Rnhrbazillen im gebnndenen Stnhl leichter nach¬
zuweisen sind, als in den blntigen Schleimflocken bei firischen Er-
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Rohr.
493
krankungen. Von der Behan dlung mit Rnhrsemm wurde oft ein
guter Erfolg gesehen, doch war es dabei nicht yon wesentlicher
Bedentnng, welche Art von Seram zur Aawendang kam. Auch mit
dem Erase-Seram warde bei Flexner-Fallen Wirkung erzielt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Baginsky, Adolf, Beitrag zur Eenntnis der Rahr im kind-
lichen Alter (unter besonderer Beriicksichtigung
wahrend der Eriegszeit beobachteter Erankenf&lle).
(Med. Klinik. 1916. S. 1197.)
In den letzten 2 Jahren sind in Berlin bei Eindern eine Anzahl
von Erkrankungen beobachtet, bei denen Ruhrbazillen nachgewiesen
warden, and zwar sowohl Y- und Flexner- als auch echte Eruse-
Bazillen. Einzelne Falle verliefen tbdlich. Erankheitsbild and
Leichenver&nderangen werden genaa beschrieben. Insbesondere wird
daraaf hingewiesen, dafi auch bei einwandfrei feststehendem Erank¬
heitsbild der bakteriologische Nachweis nicht immer gelingt. Butter-
milchnahrnng leistete bei der Behandlang gate Dienste.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Flusser, Emil, Die Rahr der Einder in Russisch-Polen.
(Med. Elinik. 1916. S. 336.)
Die Rahr bevorzugt dort, wo sie za Haase ist, das Eindesalter.
In Polen gilt die Rahr als eine Erankheit, die jedes Eind durch-
machen mnfi. Dafi nach dem Uberstehen der Erankheit eine Im-
manitat eintritt, ist dem Volke bekannt; ebenso scheint der Volks-
glaube richtig za sein, dafi die Erankheit im Eindesalter leichter
verl&uft, als bei Erwachsenen. Die Zeit der blatigen Stflhle geht
bei Eindern schnell voriiber. Bei Eindern gehen der Erankheit
h&ufig eigentiimliche VorlSufer voraus. Die eigentliche Erankheit
aufiert sich in Erbrechen, Fieber, Eolikschmerzen, Durchfallen, zahl-
reichen blatigen Stahlen. Diese Erankheitserscheinangen gehen bei
Eindern meist in 5—7 Tagen voriiber. Die Schmerzen sind bei den
Eindern betr&cbtlich. Nach Ablanf der eigentlichen Erankheits¬
erscheinangen folgt bei Eindern als Aasdrnck der darch die Rahr
verursachten Sch&digung des ganzen Yerdauungskanals eine erheb-
liche Ernahrungsstorang, mit alien Eigentiimlichkeiten einer all-
gemeinen Magen-Darmerkrankung. Bei der Behandlang ist die Haapt-
sache die Ern&hrang. Far die ganz kleinen Einder kommt hanpt-
sachlich Mattermilch in Frage, solange das mSglich ist. Sp&ter kann
man auch Euhmilch geben. Opium kann oft nicht entbehrt werden.
Es wird noch auf die grofien Schwierigkeiten der &rztlichen Beob-
achtungen in Polen hingewiesen. Der Bevblkerung feblt jedes Vet-
st&ndnis; von einer bffentlichen Gesandheitspflege ist keine Spar
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Bohr.
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vorhanden. In dem ganzen Abschnitt des Berichterstatters gab es
nicht ein einziges Hans, das aach nnr die allereinfachste Abort-
anlage gehabt hatte. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Friedemann und Steinbock, ZurAtiologie der Ruhr. (Deutsche
med. Wochenschr. 1916. S. 215.)
Der Nachweis von Rnhrbazillen in den Faces gelingt verhaltnis-
mafiig selten. In 335 verdachtigen Fallen konnte nur 29mal ein
positiver Bazillenbefnnd erboben werden. Die Erkiarnng liegt in
der Empfindlichkeit der Rnhrbazillen. Sie konnten daher auch in
5 Leichen von sicher Rnhrkranken nicht mehr anfgefnnden werden.
Um so mehr Beachtnng fur die Diagnose verdienen die serologischen
Reaktionen. Die spezifische Agglutination der Rnhrbazillen
fiufiert sich als grobe Verklumpung. Eine feinkornige Agglutination,
wie sie etwa Typhnsbazillen zeigen, darf nicht als spezifisch an-
gesehen werden. Unter dieser Voranssetzung fiudet man bei nicht
Rnhrkranken niemals Agglutination von Shiga-Bazillen, gelegent-
lich aber Agglutination der atoxischen Flexner- nnd Y-Bazillen
bei einer Serumverdiinnung von 1:40. Fur diese Stamme ist also
eine Agglutination unter 1:100 nicht als spezifisch anzusehen.
44 Faile von klinischer Ruhr zeigten spezifische Agglutination
gegenfiber Shiga-Kruse-Bazillen. Die Mitagglutination der atoxi¬
schen Stamme ist bisweilen sehr erheblich. Nur 2mal wurde
Y-Agglutination ohne Shiga-Agglutination beobachtet. Demnach
liefi sich durch die serologische Methode in 81,8 Proz. der klinischen
Ruhrfalle die Diagnose auf Bazillenruhr stellen, und zwar in 77,3 Proz.
auf Shi ga-K ruse-Dysenteric. Die bakteriologische Diagnose ge-
lang nur in 5 Fallen. Die an der Ostfront beobachteten Ruhrfalle
kfinnen daher grofiteuteils als Shiga-Kruse-Dysenterien aufgefafit
werden. Langer (Charlottenburg).
Dorendorf und Kolle, Klinische und bakteriologische Be-
obachtungen fiber Ruhr wfihrend des Sommerfeld-
zuges einer Armee in Galizien und Russisch-Polen.
(Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 561.)
Wahrend nach der klinischen Erscheinung die galizische Ruhr
eine typische infektiose Erkrankung war, wurden bakteriologisch
weder in Dejekten noch im Dickdarmschleim obduzierter Leichen die
als Ruhrerreger beschriebenen Bazillen gefunden. Es konnte auch
nicht ein anderes Bakterium als konstanter Befund erhoben werden,
die Bakterienflora war sehr verschiedenartig.
Die atiologische Bedeutung der atoxischen Spielarten des Ruhr-
bazillus bedarf erneuter Prfifung; es ware denkbar, daft sie nur
saprophytische Bedeutung besitzen und auf der durch den noch un-
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Ruhr.
495
bekannten Rnhrerreger gesch&digten Dickdarmschleimbaut gfinstige
Vermehrungsbedingungen fiaden. L anger (Cbarlottenborg).
Brfinauer, Stefan Robert, fiber Allgemeininfektionen mit
Dysenteriebazillen. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 128.)
Verf. berichtet fiber 4 Falle yon Ruhr, bei denen der Nachweis
von Ruhrbazillen (Y- nnd Flexner-Ruhr) im Urin, und fiber einen
Fall, bei dem der Nachweis von Ruhrbazillen (Y-Ruhr) im Blute
gelang. Er folgert aus diesen Beobachtungen, dafl Allgemeininfek¬
tionen mit Rnhrerreger offer vorzukommen scheinen, als bisher an-
genommen wurde. Gildemeister (Posen).
Sternberg, Carl, Zur Bakteriologie und Atiologie der
Rnhr. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1257.)
Verf. erortert zunfichst die Schwierigkeiten des bakteriologischen
Nachweises der Ruhrbazillen. Er mifit der Feststellung der kultu-
rellen Eigenschaften entscheidende Bedeutung fur die Diagnose der
Ruhrbazillen bei; die Agglutination ist nur im Verein mit der Fest¬
stellung der kulturellen Eigenschaften verwertbar. Ffir den Ausfall
der Untersuchung sind Technik und Erfahrung des betreffenden
Bakteriologen von groBer Bedeutung. Aber anch unter den gfin-
stigsten Bedingungen bleibt die Ausbeute an positiven Befunden bei
Ruhr hfiufig gering. Die Ursache hierffir liegt nach Ansicht des
Verf. in der nns zurzeit zur Verffigung stehenden Methodik der
Untersuchung und in der Art des Materials. Es kommen aber aucb
zweifelsohne nicht infektiose Enteritiden vor, die wenigstens in den
ersten Stadien der JKrankheit von leichteren Ruhrfallen nicht zn
unterscheiden sind. Erstere bezeichnet Verf. als symptomatische
Ruhr, die durch Ruhrbazillen bedingte Erkrankung als essentielle
Ruhr. Alle diese Ffille mfissen isoliert werden. Im weiteren Ver-
laufe der Erkrankung mufi aber aus schwerwiegenden militfirischen
Grfinden eine Trennung zwischen symptomatischer und essentieller
Ruhr angestrebt werden. Hier die richtige Entscheidung zu treffen,
ist, wie Verf. sehr rich tig hervorhebt, bei dem gegenwfirtigen Stande
der Klinik und Bakteriologie der Ruhr eine der schwierigsten und
verantwortungsvollsten Aufgaben der Arzte. Gildemeister (Posen).
Verzar, Fritz und Weszeczky, Oscar, fiber Bazillentrager bei
Flexner-Dysenterie. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 291.)
Bei 400 Nachuntersuchungen nach Ruhr fanden sich 13 Proz.
Bazillentrager, die Flexner-Bazillen mindestens einmal nach voll-
kommener Entfieberung ausschieden. In 2 Ffillen konnte nachgewiesen
werden, daB solche Bazillentrager als Quelle ffir Weiterverbreitung
def Krankheit gedient hatten. Der Ausfall der Untersuchung bei
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496
Bohr.
diesen Fallen ist sehr unregelmfifiig, so daB bei der erfahrungsgemaB
grofien Haufigkeit der Bazillentrager bei Ruhr mindestens eine drei-
malige Untersnchung gefordert werden muB, ehe ein Fall als unver-
-dachtig bezeichnet werden kann. Die Ausscheidnng der Bazillen
kann sich auf viele Monate erstrecken.
W. fl. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Hold, Vier weitere Falle von naturlich erworbener ba-
ziliarer Dysenteric beim Hunde, nebst Beobachtun-
gen fiber Bazillentragertum. (Deutsche med. Wochenschr.
1916. S. 811.)
Unter 7 an Diarrhoen leidenden Jagdhnnden konnte 4mal eine
Infektion mit Dysenteriebazillen nachgewiesen werden. Zweimal
handelte es sich um Flexner-Typus, einmal nm Y und einmal nm
Shiga-Kruse. Im letzten Falle gelang der Nachweis derErreger
~auch im Blnte. In alien Fallen bot das Eigensernm der Hnnde
Zeichen einer immnnisatorischen Reaktion (Agglutination zwischen
1:100 nnd 1:800). Es kann geschlossen werden, daB wenigstens in
Schanghai naturlich erworbene Dysenterie bei Hnnden keine Selten-
heit ist. Die epidemiologische Bedentnng dieser Tatsache erscheint
noch grofler, da sich zeigen lieB, daB ein gesunder Hand durch Ver-
ffitterang von Dysenteriebazillen znm Bazillentrager werden kann;
die Bazillen lieBen sich 13 Tage nach der Anfnahme noch im Mnnde
and auf der Zunge und 3 Monate lang (Dauer der Beobachtnng)
im Stahl nachweisen. L anger (Charlottenburg).
•Calm, Uber die Folgen geringffigiger Infekte von Ruhr
und Typhus und fiber Rnhrnachkrankheiten. (Berl.
klin. Wochenschr. 1916. S. 642.)
Verf, beobachtete bei Kriegsteilnehmem eine Reihe von Sym-
ptomen, die hauptsachlich in rheumatoiden Schmerzen und Ermfi-
dungserscheinungen bestanden. Da sich bei denselben in der Mehr-
zahl der Falle hohe Agglutinationen, besonders von Ruhrbazillen bei
der Widal-Reaktion beobachten lieBen, so schlieBt er, daB es sich
bei diesen Erscheinungen um Nachkrankheiten nach geringffigigen
Infekten mit Ruhrbazillen usw. handelt. Es war bemerkenswert, daB
sich diese ErschOpfungserscheinungen hauptsachlich bei Leuten mit
hoher Ruhragglutination fanden, wahrend die Falle, die reine Typhus-
agglutination hatten, frei von solchen Symptomen waren.
Schmitz (Halle a. S.).
<y,c-)
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Centralblatt fflr Bakteriologle etc. I. AM. Referate.
——— Bd. 66. No. 21/22. =
Ausgegeben am 28. Februar 1918.
Geschlechtskrankheiten.
Finger, E., Die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten
darch den Erieg and deren Bek&mpfang. (Das 5sterr.
Sanitfitswesen. Jg. 27. 1915. 8.1447.)
Erwiesen erscheint die Zanahme der Geschlechtskrankheiten,
namentlich bei den Mannschaften aas der landlichen BevSlkerung,
die Zanahme der Einschleppang der Geschlechtskrankheiten in die
Ehe und Zanahme der Geschlechtskrankheiten bei Ehemannern.
Zur Steuerang der daraas erwachsenden Gefahren ffihrt Vert
an: Aafklkrang der Mannschaften fiber den Ernst and die Bedeatang
der Geschlechtskrankheiten, Untersuchung der Offiziere und Mann*
schaften vor einer Benrlaubang in das Hinterland, persfinliche Pro*
phylaze, Einschrfinkung zur Gelegenheit der Infektion, Verpflichtung
zur Anzeige des infizierenden Weibes, Abschnb der geschlechts-
kranken Weiber ins Hinterland and Errichtang yon Unterkfintten
ffir geschlechtskranke Prostituierte and Vorkehrangen ffir die De-
mobilisierung. A. Ghon (Prag).
Finger, E., Die Bedeatang, Verbreitang and Bek&mpfang
der Geschlechtskrankheiten. (Wien. med. Wochenschr.
1916. S. 977.)
Referat, erstattet bei der Tagang der deatsch-Osterreichischen
Beratangsstelle ffir Volkswohlfahrt am 13. Marz 1916.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Finger, E., Geschlechts* and Haatkrankheiten im Eriege.
(Med. Elinik. 1916. S. 605.)
Uberblick fiber die gemachten Erfahrungen, vorzfiglich aaf dem
Gebiete der Behandlang. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Finger, Die Bek&mpfang der Geschlechtskrankheiten
im Hinterlande. (Wien. klin. Wochenschr. 1917. 8.362.)
Nach den Aasffihrnngen des Verf. ist die Registrierang and
sanit&tspolizeiliche Uberwachung der gewerbsm&fiigen Prostitution,
wenn sie auch nicht aufgegeben werden soil, als einzige Mafiregel
zar Bek&mpfung der Geschlechtskrankheiten ongenfigend. Von den
geheimen Prostituierten bedfirfen insbesondere die gesandheitlich
Brtte Abt. B«f. Bd. 68. S*. 21/22. 32
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Gesehl ech tskrankheiten.
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gefahrlichsten Jugendlichen einer genanen Uberwachung. Die ge¬
sehl ech tskrank Befundenen sind unter Verhaitnisse zu bringen, unter
denen eine entsprechend lange AbschlieBung sowohl den Aufgaben
energischer Behandlung als der Fiirsorge entspricht Die Bekampfung
der Geschlechtskrankheiten ist in der Weise dnrchzufiihren, daB
Mittel, die sich bei der Bekampfung anderer ansteckender Erank-
heiten erfolgreich erwiesen, der besonderen Eigenart der Geschlechts¬
krankheiten angepaBt, znr Anwendnng kommen. Dahin gehdren:
Belehrung der Gesunden (Flugschriften, Vortrkge, Merkbiatter), Be-
lehrung der Eranken (Merkbiatter), gesetzliche Bestimmangen nach
Art des danischen Gesetzes vom 30. Marz 1916, die enthalten: Be-
handlungsverpflichtung aller noch ansteckenden Geschlechtskranken,
Verbot der Behandlung Geschlechtskranker durch Kurpfuscher, Ver-
bot der brieflichen Behandlung und der Anpreisung yon Heilmitteln
zur Selbstbehandlung, Zwangsuntersuchung aller einer Geschlechts-
krankheit begriindet Yerdachtigen auf Grand gerichtlichen Aus-
spruches, arztliches Anzeigerecht, beschrankt auf jene Faile, in denen
der Eranke trotz arztlicher Abmahnung darauf beharrt, etwas zu
unternehmen Oder zu unterlassen, wodurch er die Gesundheit seiner
Mitmenschen gefahrdet, Bestrafung der Gefahrdung durch eine Ge-
schlechtskrankheit. H e t s c h (Berlin).
Oppenheim, Moritz, Zur Statistik der Geschlechtskrank¬
heiten im Eriege und im Frieden. (Wien. med. Wochenschr.
1916. 8.1004.)
Nach den im Ambulatorium gemachten Beobachtungen des Vert
ergibt sich aus dem Vergleich des Friedensjahres 1908 mit dem
Eriegsjahre 1915 eine absolute Zunahme der Geschlechtskrankheiten.
Zugenommen hat die Zahl der Erkrankungen unter den jugendlichen
Arbeitern und in den iiber 30 Jahren liegenden Altersklassen sowie
die Zahl der weichen 8chankererkrankungen. Hingegen liefi sich
eine Abnahme der Geschlechtskrankheiten zwischen 20 und 30 Jahren
feststellen. W. Gaehtgens (Hamburg).
Perl8,W., Haut- und Geschlechtskrankheiten im Eriege.
(Arch, t Derm. u. Syphilis. Ret Bd. 122. 1916. 8. 577.)
Ausfuhrliches Sammelreferat iiber die wahrend des Erieges er-
schienenen Arbeiten. W. Gaehtgens (Hamburg).
Pick, Walter, Uber Simulation von Geschlechtskrank¬
heiten. (Med. Elinik. 1917. S. 148.)
Sehr lehrreiche Abhandlung mit Abbildungen iiber khnstlich
erzeugte Erankheitserscheinungen, die die gewOhnlichen Erschei-
nungen der Geschlechtskrankheiten nachahmen, meist hervorgerufen
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Geschlechtskrankheiten.
499
durch Itzende Reizmittel. Soweit es sich am Soldaten handelt, wird
rascbe Riicksendang solcher Falle zur Trappe dringend angeraten.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Hecht, Znr Bek&mpfnng der Geschlechtskrankheiten.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1622.)
Verf. empfiehlt, die bisher im osterreichisch-ungarischen Heere
znr Bek&mpfnng der Geschlecbtskrankheiten getroffenen Mafinahmen
dahin zn erg&nzen, dad 1. den Syphilitikem im sekuud&ren Stadium
keinesfalls ein Heimatsnrlanb erieilt wird, 2. die Syphilitiker mdg-
lichst rasch an die Front abgescboben werden and 3. kein Sold at
obne Vorlage eines Gesundheitszeugnisses beiraten durfe. Die Bei-
bringnng eines Gesundheitszeugnisses yor Eingehen der Ehe ware
darch ein Notgesetz auch ffir die iibrige BevSlkerung obligatorisch
zn machen. Hetsch (Berlin).
Hecht, Hngo, Die Bek&mpfnng der Geschlechtskrank-
heiten bei der Abrhstung. (Ebenda. S. 441.)
Verf. weist anf die anfierordentlichen Gefahren bin, die der
Heimatsbev51kernng bei der Demobilisierung darch Rfickkehr der
zahlreichen Geschlechtskranken droben. Er fordert vor der Ent-
la8snng von Mannschaften and Offizieren eine genane Untersnchnng
anf das Vorhandensein yon Geschlechtskrankheiten. Jeder geschlechts-
krank Befnndene ist sogleich in einem Milit&rlazarett in Behandlnng
zn nehmen and nicht eber zn entlassen, als bis er geheilt ist. F&r
die Syphiliskranken werden besondere Mafinabmen yorgescblagen.
Gildemeister (Posen).
Pinkos, Bek&mpfnng der Geschlechtskrankheiten. (Med.
Klinik. 1917. S. 56.)
„Wnnschzettel“ yon A. Neifier. Grofizflgiger Plan der Ans-
rottnng der Geschlechtskrankheiten darch VerhfUang and darch Be*
handlang. W. H. Hoffmann iWilhelmshayen).
y. Znmbnsch and Dyroff, Bek&mpfnng der Geschlechts¬
krankheiten. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. 8.1692.)
Znsammen8tellnng yon Leits&tzen and Entwhrfe einer Polizei-
verordnung. Meldezwang. Behandlnngszwang.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Hammer, F., Bek&mpfnng der Geschlechtskrankheiten.
(Miinch. med. Wochenschr. 1917. 8. 80.)
Es wird besonders anf die Wichtigkeit hingewiesen, in jedem
32*
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
500
Geschlechtskrankheiten.
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einzelnen Falle der Anstecknngsquelle nachzaforschen, am sie an-
sch&dlich za machen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
▼. Olshansen, Th., Die Lehren des Erieges ffir die Be-
k&mpfnng der Geschlechtskrankheiten. (Med. Elinik.
1916. 8. 737.)
Zusammenfassende Ubersicht fiber nenere Verordnnngen and
Gesetze8bestimmangen. W. EL Hoffmann (Wilhelmshaven).
Nicolas, 1st die Hygiene in den Enrorten auch auf Schntz-
maflregeln gegen sexnelle Infektion anszndehnen?
(Zeitschr. f. Balneol. 1916. S. 76.)
Eine MSglichkeit der gesetzlichen Regelung ware vielleicht die,
dafi die Polizei erm&chtigt wird, Absondernngsmafiregeln bei den-
jenigen Personen zn treffen, denen die tfbertragung ihrer Erankheit
auf andere Personen nachgewiesen werden kann, gleichgfiltig ob sie
Gewerbsnnzncht treiben oder nicht Wolf (Witzenhansen).
Konigstein, Einige Erfahrnngen fiber venerische Erkran-
knngen. (Wien. klin. Wochenschr. 1917. S. 72.)
Mitteilnng einiger praktischer Erfahrnngen ans dem 1800 Betten
nmfassenden and mit alien modernen Erankennnterknnfts- and -be-
handlungseinrichtungen versehenen militfirischen Speziallazarett ffir
Geschlechtskranke in Pozsony. Neben den meist klinischen, besonders
die Abgrenznng des Ulcns molle vom syphilitischen Geschwfir, dann
aber anch die selteneren tnberknlfisen Infektionen der Genitalschleim-
hant betreffenden Mitteilnngen verdienen hier die Beobachtnngen
fiber eine Ulcns molle-Epidemie Beachtnng, die in der zweiten H&lfte
des Jahres 1915 im Bereiche des betreffenden Militarkommandos
herrschte and mehrere Monate daaerte. Wfihrend nach einer Za-
sammenstellnng von Marie hdchstens 25 Proz. venerisch Infizierte
an Ulcns molle leiden, stieg die Zahl der Zng&nge hier bis zn
90 Proz. an, nm nach dem Abklingen der Epidemic auf dnrch-
schnittlich 13 Proz. herabznsinken. Die anch sonst beim Ulcns molle
h&atigen Aatoinokalationen warden darch die im Eriege haufige
Pediknlosis, dnrch Krfitze and oberflfichliche Eiterangsprozesse, die
yon Jackgefdhl and infolgedessen von Eratzeffekten begleitet sind,
sehr erleichtert. Bei einem mit Skabies infizierten Eranken warden
38 weiche Geschwfire gefanden, die znr Hfilfte am Genitale and in
dessen nfichster Umgebnng and im fibrigen an anderen Pradilektions-
stellen lokalisiert waren. Der Nachweis der Dncreyschen Bazillen
gelang fiberall nnschwer. Die Epidemic zeichnete sich dnrch eine
besonders geringe Zahl yon Bubonen ans, obwohl die Eranken l&ngere
Zeit nach Anftreten der Geschwfire noch schwere kfirperliche Arbeit
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Gonorrhoe.
501
verrichteten. Sonst pflegt man dnrchschnittlich anf 100 Ulcus molle-
Fftlle 33 Bnbonen zu rechnen. W&hrend sonst erfahrungsgemfifi die
meisten Bnbonen in der dritten Erankheitswoche anftreten, warden
bier in je 1 Fall noch 4 and 6 Monate nach der Entlassnng ans dem
Erankenhause einseitige Bnbonen festgestellt, die schwer anf eine
nene Infektion zuruckgef&hrt werden konnten. Hetsch (Berlin).
Borntraeger, Znm Eampf gegen die Geschlechtskrank-
heiten. (Zeitschr. f. Med.-Beamte. 1916. 8.737.)
Da der cbronische Tripper genan dieselbe Rolle wie der Bazillen-
trfiger spielt, so ist ein energischer Kampf gegen den Ubergang des
akuten Trippers in den chroniscben Zustand notwendig, mithin eine
Darchfdhrnng vollstandiger Heilnng des frischen Trippers, die wohl
zn erreichen ist. Wolf (Witzenbansen).
Kassini, R., Uber Gonokokkensepsis. (Zeitscbr. f. klin. Med.
Bd. 83. 1916. S. 1.)
Leichte Epididymitis nnd Sperm atocystitis, kein AnsflnB ans der
Harnrbhre, im Bint 3mal Gonokokken; eine ans dem gezfichteten
Stamm bergestellte Vaccine erwies sich bei einem anderen an gonor-
rboischer Epididymitis leidenden Patienten als wirksam. In Schfiben
anftretendes makulfises, papnlOses, pnstnlOses, h&morrhagisches Ex¬
anthem. Exitns; die Sektion ergab einen erweichten Thrombus der
rechten Schenkelvene, ausgehend yon einer Phlebitis des Plexus
prostaticns. Hannes (Hamburg).
Hecht, Hugo, Gonorrhoisches Exanthem yerschiedener
Gestalt and Tendoyaginitis bei einem Fall. (Arch. £
Derm. u. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 393.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
8tftmpke, Gnstar, Beobachtungen fiber Rektalgonorrhoe
bei Eindern. (Mftnch. med. Wochenschr. 1916. S. 1720.)
Die Rektalgonorrhoe ist bei kleinen Eindern mit gonorrhoischer
Vulvovaginitis h&ufiger, als oft angenommen wird. Bei 59 tripper-
kranken Eindern, die in den letzten beiden Jahren beobachtet waren,
warden 33mal Gonokokken im Rectum nachgewiesen, also bei 54 Proz.
Andere Beobachter fanden sie sogar bei 73 Proz. Der Erankheits-
verlauf ist sehr langwierig. Geschwfirige Veranderungen sind sehr
selten. Verengerungen als Folge der Erfcrankung warden nicht be¬
obachtet. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Engwer, Uber akute nrethritische Prozesse bakterieller
nicht-gonorrhoischer Natur nach abgelaufenem Trip-
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
502
Gonorrhoe.
per Oder bei chronischer Gonorrhoe und den Strepto-
bacillns urethrae Pfeiffer in fitiologischer Beziehung
zn ihnen. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1496.)
Es ist mSglich, eine akute bakterielle nicht-gonorrhoische Ure¬
thritis abzugrenzen, die in manchen Fallen darch den Pfeiffer-
schen Streptobazill us hervorgerufen wird, der sonst als Saprophyt in
der Harnrbhre vorkommt, aber nach Uberstehen einer Gonorrhoe auf
der HarnrShrenschleimhaut als eigener Erankheitserreger Fufi fassen
kann. Die Erreger treten in Beinkultur in der Absonderung auf
und sind zuchtbar. W. H. Hoffmann (Wiihelmshayen).
Bncnra, Constantin J., Zur Diagnose der Gonorrhoe beim
Wei be. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 317.)
VerfL empfiehlt, in subakuten und chronischen Ffillen von weib-
licher Gonorrhoe das f&r die hakteriologische Untersuchung erforder-
liche Sekret in folgender Weise zu entnehmen: Einstellung der Portio
im Spekulnm, Desinfektion des kufieren Muttermundes und des unteren
Teiles der Cervix mit Alkohol oder Jodtinktur, Auswischen des ganzen
Cervikalkanals mit steriler Watte, Einfuhren mittels Pinzette des
der Rekordspritze aufgesetzten Ureterenkatheters in das Uterus-
kavum bis hinauf zu den Tubenecken, langsames Aspirieren einiger
Tropfen Sekrets. Dieses aus der Uterask5rperh5hle entnommene
Sekretmaterial soli nach den Angaben des Verfl sehr h&ufig den
Gonokokkus in Reinkultnr enthalten, anch in solchen Fallen, in denen
in den ubrigen Genitalabschnitten die Erankheitserreger nicht nach-
weisbar waren. Gildemeister (Posen).
Tedder) Edward B., Starch agar, a useful culture medium.
(Journ. of infect. Diseases. Vol. 16. 1915. p. 385.)
Verf. empfiehlt einen St&rkeagar von folgender Zusammensetzung.
Rindfleischwasser ohne Pepton- und Eochsalzzusatz wird mit 1,5 bis
1,75 Proz. Agar versetzt, gekocht und filtriert. Dann werden auf
1 1 Agar 10 g Roggenstarke, die mit etwas Agar im Mbrser fein
verrieben sind, zugesetzt. Nach kurzem Eochen wird der Agar
sterilisiert und ist gebrauchsfertig. Andere St&rkearten sind weniger
gunstig.
Auf dem N&hrboden wachsen Gonokokken uppig und bleiben
lange am Leben. Auch alle anderen Bakterien wachsen auf dem
St&rkeagar uppiger als auf gewfihnlichem Agar, besonders auch
Tuberkelbazillen. Eurt Meyer (Berlin).
Hall, Ivan C., Testicular infusion agar. A sterilizable
culture medium for the gonococcus. (Journ. of BacterioL
Vol. 1. 1916. p. 343.)
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Gonorrhoe.
503
Ver£ hat den zuerst von Hirschfelder zur Gonokokkenzhch-
tnng empfohlenen Stierhodenn&hrboden in folgender Weise modifiziert:
500 g nach Entfemang der Tunica vaginalis zerkleinerter Stier-
hoden wird mit 11 Wasser fiber Nacht bei Zimmertemperatur stehen
gelassen, auf 60° erw&rmt, 1 Stunde bei 37° gebalten, dann auf-
gekocht, filtriert nnd anf 11 wieder aufgefiillt. Dann werden 2 Proz.
Pepton (Witte Oder Difco), 3 Proz. fein zerschnittener Agar, 0,5
Proz. Traubenzucker nnd 0,3 Proz. NaH,P0 4 hinzngeffkgt nnd im
Autoklav nnter Drnck der Agar geldst. Dann wird soviel Normal-
natronlauge zngesetzt, dafl 5 ccra 1—2 ccm n / 9 0 -Natronlauge bis znr
Rotf&rbung von Pbenolpbtbalein in der Warme erfordern. Der N&hr*
boden wird in R5hren abgefullt und im Antoklaven sterilisiert. Un-
nOtiges Erhitzen ist zn vermeiden. Filtration znr Entfernung der
Trubnngen scheint unvorteilhaft zn wirken.
Der Yorteil des Nahrbodens liegt in seiner Sterilisierbarkeit.
Gonokokken wachsen sehr gut anf ihm. Schragagarrbhrchen mbssen
vor Gebranch im Brntschrank 2—3 Tage getrocknet werden.
Znr sicheren Erhaltnng der Kulturen ist tagliche Uberimpfung
notwendig. Kurt Meyer (Berlin).
Warden, Carl C., Studies on the gonococcns. III. (Jonrn. of
infect. Diseases. Yol. 16. 1916. p. 426.)
Der Gonokokkus nnterliegt in Wasser nnd wksserigen Salz-
Idsnngen, anch schon anf fencbten festen Nahrbdden einer mehr Oder
weniger weitgehenden Lyse. Diese bernht wahrscheinlich nicht auf
der Wirksamkeit von Fermenten, sondern anf anderen Ursachen,
nnter denen die Permeabilitkt fur Wasser nnd die AuflSsung von
Fettsnbstanzen eine wichtige Rolle spielen.
Auf mehr Oder minder wasserfreien Substanzen, wie Glyzerin,
Lanolin, Yaselin nnd Coldcream bewahrt der Gonokokkns lange Zeit
seine Lebensffthigkeit. Knrt Meyer (Berlin).
Bender, tfber die Degenerationsformen der Gonokokken.
(Derm. Zeitschr. 1916. S. 11.)
Die von Asch nnd Adler beschriebenen Degenerationsformen
der Gonokokken sind Einlagernngen im gonorrboiscben Eiter, die
sich als ans den Leukocyten ansgescbiedenes Glykogen nnd dessen
Vorstufen Oder als Amyloid nnd dessen Vorstufen erweisen.
Langer (Charlottenbnrg).
GlAck, Epithelzelle und Gonokokkns. (Wien. klin. Wocben-
schr. 1917. S. 71.)
Yerf. halt die mit Hilfe bestimmter Farbemethoden im Plasma
der Plattenepithelien gonorrhoischer Sekrete konstant nachweisbaren
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
604
Gonorrhoe.
kleinsten, wohlcharakterisierten, kokkenartigen Oebilde far intraepithe-
liale Initialforaen des Gonokokkus NeiBer, dagegen die auch mit den
fiblichen Ffirbemethoden leicht darstellbaren nod ebenfalls konstant
nachweisbaren grfiBeren Epithelzelleneinlagerangen ffir intraepitheliale
Degenerationsformen des Gonorrhoeerregers. Hetsch (Berlin).
Forgeot, P., Contribution k l’6tude dn gonocoque. (Ann.
de l’inst. Pasteur. VoL 28. 1914. p. 879)
Verf. zfichtete aus einem Fall von blennorrhagischer Konjunkti-
vitis bei einem Einde einen Gonokokkenstamm, der auf Lingels-
heim-N&brbfiden nicht nur Dextrose, sondern wie der Meningo-
kokkus auch Maltose und auBerdem Galaktose und Dulcit zersetzte.
Von Meningokokkenserum wurde er nicht agglutiniert. Gegen uber
Meerschweinchen zeigte er die gleiche Giftigkeit wie ein typischer
Gonokokkenstamm.
Die Beobachtung lehrt, dafi man sich fur die Differentialdiagnose
zwischen Meningo- und Gonokokken auf das Verhalten gegenfiber
den Zuckerarten nicht allein verlassen kann, sondern stets auch die
Agglutination mitheranziehen muB. Kurt Meyer (Berlin).
Schumacher, J., Uber den Einflufi reduzierender Sub-
stanzen auf den Sauerstoffgehalt der Gonokokken.
(Derm. Wochenschr. Bd. 61. 1916. 8.1036.)
Verf. untersuchte mittels des Unnaschen R.-W.-Verfahrens die
verschiedensten reduzierenden Substanzen in ihrer Wirkung auf die
Gonokokken, ausgehend von dem Gedanken, dafi es gelingen mttBte,
durch soicbe Mittel die sehr sauerstoffbedfirftigen Gonokokken ge-
wissermaBen zu „ersticken“.
Angewandt warden: Resorzin, Hydrochinon, Brenzkatechin, Pyro-
gallol, Pyrogallolkarbonsfiure, p-Aminopbenol, Salvarsan, kolloidaler
Schwefel, schwefelige Sfiure, Natriumbisulfit, Eikonogen, Glyzin, Oxal-
sfiure, Rongalit, Phenylhydrazin und Metallsalze.
Die verwendeten Stoffe waren in ihrer Einwirkung durchaus
nicht gleich, besonders stark beeinflufiten in absteigendem Grade:
8alvarsan, Pyrogallolkarbonsfiure und Pyrogallol. Verf. glaubt, dafi
diese drei ihren grfifieren Einflufi einer spezifischen Affinit&t zu den
Gonokokken verdanken. Schmitz (Halle a. S.).
Lnmlhre, Auguste et Chevrotier, Jean, Sur la vitality des
cultures de gonocoques. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 164.
1914. p. 1820.)
Auf dem von Verff. beschriebenen Bierwfirzenfihrboden bleiben
Gonokokken bei 37° etwa 4 Wochen fibertragungsf&hig. Durch h&ufl-
gere tfberimpfung lassen sie sich lfinger am Leben erhalten. Bei
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Gonorrhoe.
505
AbschlaB von Saaerstoff, sei es durch Uberschichten der Kultnren
mit Vaselindl, sei es durch Zuchtang im Vakaam bleiben die Kul-
taren, obgleich das Wachstum ein langsameres ist, mindestens 4 Monate
am Leben. Da reiner Saaerstoff nicht schadigend auf die Kultnren wirkt
and da andererseits Zusatz von Ektotoxin aus flltrierten alten Kulturen
zum Nahrboden die Entwicklang hemmt, so ist anzanehmen, dafi die
sch&dliche Substanz, die das Absterben der Knltaren herbeifuhrt, ein
Oxydationsprodukt der Ektotoxine des Gonokokkus ist.
Um Gonokokkenstamme lange am Leben za erhalten, empfiehlt
es sich demnach, sie unter LuftabschluB, also entweder im Vakaam
oder anter einer Schicht von Vaselindl za ziichten.
Kurt Meyer (Berlin).
Lnmifere, Auguste et Chevrotier, Jean, Sur la resistance da
gonocoqae aax basses temperatures. (C. r. Acad, des
Sciences. Vol. 158. 1914. p. 139.)
Im Gegensatz za den meisten anderen Bakterienarten soil der
Gonokokkus eine groBe Empflndlichkeit gegen niedrige Temperaturen
besitzen. Von der Vermutung ausgehend, daB diese Angabe aaf
Anwendang anzareichender Zachtangsmetboden zartickzufiihren sei,
stellten Verff. neae Versache anter Benatzang des frfiher von ibnen
bescbriebenen Bierwiirzenabrbodens an.
Die mit mehreren, verscbieden alten St&mmen ausgefuhrten Ver¬
sache ergaben, dafi die Gonokokken selbst bei zehntftgigem Aufent-
balt bei — 20° ihre voile Lebensf&higkeit bebielten. Selbst 24stilndige
Einwirknng der Temperatar fliissigen Stickstoffs (—195°) wirkte
nicht schadigend. Kart Meyer (Berlin).
Lumifere, Auguste et Chevrotier, Jean, Qaelqaes considera¬
tions nouvelles & propos des caltares de gonocoqaes.
(C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 1287.)
Za der von ihnen beschriebenen ZQchtung der Gonokokken aaf
Bierwurze empfehlen Verff, diese wegen ihres hohen Zuckergehaltes
aufs 2—4fache za verdiinnen and alkalische Reaktion herzustellen.
Es ist nnr Wurze za verwenden, die aafier Malz keine Kohlehydrate
enthalt. Durch Zasatz von V des Volumens Eselserum wird der
N&hrboden bedeutend verbessert.
Entgegen den vorliegenden Angaben gelang es Verff, die Gono¬
kokken aaf ihrem N&hrboden aach anter anaeroben Verh<nissen
zur Entwicklang za bringen. Kart Meyer (Berlin).
Fuchs, H., Haatallergie bei Gonorrhoe. Versuche mit
NeiBerscher Gonokokkenboaillon. (Arch. f. Derm. a. Sy¬
philis. Bd. 123. 1916. S. 331.)
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506
Gonorrhoe.
Verf. fafit die Ergebnisse seiner an 208 Gonorrhoikern und 81
KontrollfAUen durchgefuhrten Untersuchungen folgendermafien zu-
sammen:
1. Mit der N e i fi e r schen Gonokokken vaccine (Gonokokkenbouillon)
lABt sich dnrch die Intradermoreaktion bei der tiberwiegenden Mehr-
zahl gonorrhoisch Erkrankter eine Hautallergie feststellen, bei ge-
sunden Individuen ist die Reaktion nur in vereinzelten Fallen positive
2. Diese Hautallergie uberdauert den KrankheitsprozeB einige
Zeit, erlischt aber meistens nach einigen Monaten.
8. Das Zustandekommen der Allergie ist nicht an eine besondere
klinische Form der Gonorrhoe gebunden, sondern von dieser unab-
hAngig.
4. Znr Ausbildung der Umstimmnng brancht es in der Regel
mindestens 6 Tage. Vorher sind positive Reaktionen nnr hfichst
selten zu erhalten. Ist die Allergie einmal eiugetreten, so flbt die
Krankheitsdauer keinen EiufluB mehr auf diese aus.
5. Eine Wiederholnng der Erkrankung scheint das Auftreten der
Allergie nicht zu begunstigen.
6. Durc.b Arthigonbebandlang (snbkatan and intravenOs) gelang
es nicht. eine VerAnderung der Intradermoreaktion in bezug auf
HAufigkeit and Intenshat za erzeagen.
7. Einige Zeit nach der Heilang kann die Reaktion schwAcher
werden Oder ganz verschwinden. nicht aber wAhreod der Kraukheits*
dauer selbst Es ist daher mftglich, dnrch den Nachweis einer Ver-
Anderang der Reaktion im Sinne des Negativwerdens Nachkrank-
heiten der Gonorrhoe von echten gonorrhoischen Prozessen zn nnter-
scheiden. W. Gaehtgens (Hamburg).
Schlasberg, Uber intravenbse Arthigoninjektionen zn
diagnostischem Zweck. (Derm. Zeitschr. 1916. S. 111.)
Die intravenSse Arthigoninjektion gibt keine unbedingt zuver-
lAssige Reaktion anf das Vorhandensein einer Gonorrhoe. Wohl
spricht eine Fiebersteigernng von 1,5* und darfiber fur Gonorrhoe.
Sie ist also ein vorziigliches Mittel, nm zn entscheiden. ob bei
einer Gonorrhoe noch Gonokokken vorhanden sind (provokatorische
Ipjektion). Langer (Charlottenburg).
JieiBer, Znr Gonokokkendiagnostik dnrch Kutireaktion.
(Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 765)
Vert gibt ein neaes Verfahren an. eine Reinkultnr. deren Gono-
kokkennatur fraglich ist. als solche zn ideutifizieren Er beobaehtete,
dafi echte Gonokokken. wenn sie nach Art der Kutireaktion an
Gonorrhoekranke appliziert werden. dort eine Reaktion hervorrufen.
Wenn die im betreffenden Falle fraglichen Diplokokken bei Gonor-
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Gonorrhoe.
507
rhoikern dieselbe Reaktion hervorrufen, so durfte es sich in gleicher
Weise um Gonokokken handeln. Schmitz (Halle a. S.).
Schttrmann, Die Thermopr&zipitinreaktion als Diagno-
stikum bei Gonorrhoe, insbesondere bei chronischer
Gonorrhoe. (Dentsche med. Wochenschr. 1916. S. 1094.)
Die Untersnchnngen warden vorwiegend an Vaginalsekreten an-
gestellt. Das Sekret wird in 2 ccm Kochsalzlosung anfgeschwemmt,
2 Minnten in kochendem Wasser gehalten and nach dem Erkalten
bis zn vollkommener Wasserklarheit filtriert. Diese Extrakte warden
mit hochwertigem, gat prazipitierendem Gonokokkenserum uber-
schichtet (Serum des Schweizer Serum* und Impfinstituts in Bern).
Die Reakiion gilt als positiv, wenn in 15 Minnten an der Berhhrangs-
stelle ein weiBer Ring erscheint.
Bei chronischer Gonorrhoe ergab die Thermoprazipitinreaktion
in 84,2 Proz. der Fftlle ein positives Resultat, wfthrend der Gono-
kokkennachweis versagte. Die Reaktion schwindet nnter der Be-
handlung, am sich anter Umstanden nach dem Aussetzen der thera-
peatischen MaBnahmen wieder einzastellen.
Es ist za erwarten, daB die Reaktion fur forensische Zwecke
(sie geliugt auch mit angeirockneten Sekreten) Bedentung gewinnen
wird. Langer (Cbarlottenburg).
Fischer, Dber Wesen und Wert der Immunit&tstherapie
bei Gonorrhoe. (Derm. Wochenschr. Bd. 63. 1916. S. 819.)
An einer groBen Reihe von Fallen prfifte Verf. die Fragen nach,
ob der intravendsen Behandlung mit Gonokokkenimpfstoffen eine
grdfiere Heilkraft znkommt, als der intramuskularen Oder subkutanen,
ferner, ob die Vaccineinjektion als diagnostisches Hilfsmittel bei
Urogenitalerkrankungen angewandt werden kann.
Eine giinstige Beeinflussung durch die therapeutische Anwendang
ergab sich nnr bei gonorrhoischen Komplikationen, hanptsachlich bei
Epididymitis and Arthritis gonorrhoica. Die Schleimhaaterkranknng
wurde nicht beeinfluBt. Bei der intravendsen lnjektion kam es zu
ziemlichen Stdrungen des Allgemeinbefindens.
Der diagnostische Wert der Injektionen wurde an 40 Personen
geprfit't. Es warde daza das Arthigon, die Reitersche Vaccine and
das Gonargin verwandt. Es wurden je 0,1 dieser Pr¶te ein-
gespritzt and am Tage der lnjektion 4mal, am folgenden Tage 2mal
die Temperatnren des Patienten gemessen. Es warden geprflft:
1. vollstdodig Gesande, 2. Gonorrhoeverd&chtige, sicher gonorrhoisch,
Eranke teils mit, teils ohne Komplikationen.
Die gesunden Patienten reagierten gewdhnlich gar nicht bei
intravendser lnjektion Oder mit Temperatursteigerang von hdchstens
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608
Gonorrhoe.
einem halben Grad. Mancbmal kam es zu Eopfschmerzen und leich-
tem Unbehagen.
Von den 8 Gonorrhoeverdachtigen reagierten 6 mit Schiittel-
frdsten und Temperaturerhohung von 1—1,5°. Es handelte sich hier
wohl am Gonorrhoe, bei der nar der Gonokokkennachweis fehlte.
Von den sicber Erkrankten interessieren zunachst diejenigen,
die keine Komplikation hatten. Von 12 F&llen reagierten nnr 2 obne
Temperatursteigerung und subjektive Elagen. Die Obrigen zeigteu
Temperaturerhohung bis 1,3°, Schiittelfroste usw. Bei den kompli-
zierten Fallen zeigten die chronischen entweder gar keine Oder
bochst geringe Allgemeinreaktion. Bei frischen Eomplikationen war
die Allgemeinreaktion deutlich und zeigte sicb meist auch noch eine
Herdreaktion. Bei intramusknlarer Injektion wurde trotz boher
Dosen (50—100 Mill.) immer nur schw&chere Reaktion, dagegen sehr
oft Herdreaktion beobachtet. Die Einspritznngen nnter die Haut
ergaben kein positives Resultat. Schmitz (Halle a. S.).
Cholzoff, Die gonorrhoischen Erkrankungen in der Chir-
urgie und ihre Behandlung mittels Sero- und Vaccino-
therapie. (Beitr. z. klin. Chirurgie. Bd. 89. 1914. S. 382.)
Elinisches. Langer (Charlottenburg).
v. Planner, Richard, Zur Vaccinebehandlung akuter Go¬
norrhoe n. (Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 1081 u. 1121.)
Verf. fafit seine bei der Behandlung von 16 Patienten mit intra-
glutaalen Gonargininjektionen gesammelten Erfahrungen folgender-
maBen zusammen:
1. Bei Behandlung der akuten Gonorrhoe kommen lediglich die
Methoden in Betracht, welche gegen die Ursache des Leidens an-
k&mpfen. Zu diesen zahlt die antiseptische Lokaltherapie und die
Behandlung mit der Gonokokkenvaccine.
2. Die antiseptische Lokaltherapie ist unbedingt an erste Stelle
zu setzen, und nur wo dieser ktiologischen Behandlung kein end-
gultiger Erfolg beschieden ist, weil dieselbe die Krankheitserreger
nicht zu erreichen imstande ist, tritt als erg&nzende Behandlung die
gleichfalls atiologische Behandlung mit Gonokokken vaccine hinzu,
welche aber stets mit der antiseptischen Lokaltherapie zu kombi-
nieren ist. Fur den Praktiker wurde sich hieraus ergeben, jede
Behandlung frischer akuter Gonorrhoe mit der Lokalbehandlaug zu
beginnen, deu Erfolg dieser Behandlung durch Gonokokkenunter-
suchungen zu kontrollieren und die Behandlung durch etwa 6 Wochen
fortzusetzen. Wenn sich nunmehr ergibt, daft die Sekretion und die
Gonokokken zeitweilig verschwinden, um nach kurzer Zeit wieder
aufzutauchen, soli die Lokaltherapie mit der Vaccinetherapie kombi-
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Gonorrhoe.
509
niert werden. Diese soil nicht mit kleinen Dosen, sondern gleich mit
mittleren Dosen begonnen and sodann nach Bedarf mit den starken
Dosen fortgesetzt werden, weil eventnell erst dnrch diese eine heilende
Herdreaktion erzengt wird. W. Gaehtgens (Hamburg).
Luithlen, Friedrich, Zur Kenntnis der Wirkung der Vac¬
cine. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 253.)
Subkutane Injektionen yon normalem Pferdeserum bewirkten bei
gonorrhoischen Epididymitiden eine wesentliche Herabsetznng der
entziindlicben Vorgfinge, der Ezsudation nnd Transsudation, und ein
Nachlassen der Sehmerzen. Bei dieser Behandlung blieb jedoch eine
Infiltration im Nebenhoden zurtick. Injektionen von Milch, die be-
kanntlich Fieber erzeugen, bewirkten zumeist nur eine vorfiber-
gehende Besserung der eiitziindlichen Vorgfinge an der Epididymis.
Diese Ergebnisse beweisen, dafi sowohl artfremdes Ei weifi wie fieber-
erzeugende Mittel auf spezifische Prozesse einwirken kfinnen. Auf
Grund dieser Versuchsergebnisse und der klinischen Beobachtungen
bei Anwendung der Gonokokkenvaccine nimmt Verf. an, dafi diese
drei Komponenten in der Wirknng aufweist: 1. als artfremdes Ei-
weifi. 2. als die Efirpertemperatur erhohendes Mittel und 3. als
spezifische, aus Gonokokken bestehende Substanz. Es ist mfiglich,
dafi anch bei den anderen Vaccinen ahnliche Oder dieselben Ver-
hkltnisse obwalten. Gildemeister (Posen).
Mfiller, Rudolf und Weifi, Artur, Fieberbehandlung gonor-
rhoischer Eomplikationen. (Ebenda. S. 249.)
Die Verff. konnten den Nachweis ffihren, dafi durch die Injektion
unspezifischer, fiebererzeugender Eiweifikfirper (Alttuberkulin, Milch,
Natrium nucleinicum) ein therapeutischer Erfolg bei gonorrhoischen
Eomplikationen zu erzielen war. Gildemeister (Posen).
Engwer, Uber die Behandlung der kindlichen Gonorrhoe
mittels der Fiebertherapie (Weifi). (Munch, med. Wochen¬
schr. 1916. S. 1582.)
Bei einem 3jfihrigen M&dchen mit Gonorrhoe wurde durch ein
halbstundiges Bad von 42—44° sofortige vfillige Heilung erzielt.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Mfiller, Rudolf, Uber ein neues Anwendungsgebiet und
das therapeutisch wirksame Prinzip parenteraler
Proteinkbrperzufnhr. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 841.)
Verf. berichtete kiirzlich in dieser Zeitschrift in Gemeinsehaft
mit Weifi fiber therapeutische Erfolge bei Behandlung akuter go-
norrhoischer Eomplikationen durch parenterale Zufuhr verschiedener
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510
Gonorrhoe.
unspezifischer Proteine. Er sah nan weiterhin, daB auch andere
entzflndliche Prozesse, wie Bubonen, Phimosen, durch fusiforme Ba-
zillen hervorgerufene Anginen, Herpes zoster, verscbiedene lokale
pyogene Prozesse gflnstig beeinfluBt warden. Zar Yerwendang kamea
Milchinjektionen, die zun&chst eine Zunabme der Dimensionen des
Entzfindungsherdes zar Folge haben. Diese Zunahme wird bedingt
darcb eine nach der Proteininjektion entstehende vermehrte Hyper-
ftmie and Transsadation, die als Haaptarsache der unspeziflschen wie
speziflschen Proteintherapie anzasehen sind. Vert ist geneigt, die am
Orte der Entz&ndang nach der speziflschen wie unspeziflschen Protein¬
injektion eintretende Hype ramie and Transsudation als eine anaphylaxie-
ahnliche Erscbeinnng anfzufassen. Gildemeister (Posen).
Possek, Znr Abortivbebandlnng der Ophthalmoblennor-
rhoe. (Wien. klin. Wochenschr. 1917. S. 77.)
Vert macht gegenflber der Mitteilnng Mailers, daB ihm die
Heilnng von Ophthalmoblennorrhoe durch intraglut&ale Einspritznng
yon 10 ccm Milch gelnngen sei, darauf aufmerksam, daB die Heilnng
dieser Erankheit durch parenterale Einverleibnng homologer and
heterogener Vaccine (Autovaccine aus abgetOteten Gonokokken Oder
sensibilisierten lebenden Gonokokken, Injektion karbolisierter hetero¬
gener Typhus- and Colibakterien) schon l&ngere Zeit von v. Szily
and Sternberg bekannt gegeben and auch von ihm bei 25 Fallen
als wirksam befnnden sei. Hetsch (Berlin).
v. Szily, Panl and Sternberg, Al&dar, Abortive Bakterio-
therapie akuter Ophthalmoblennorrhoen. (Munch, med.
Wochenschr. 1917. S. 131.)
Sehr gate Heilerfolge bei Einspritznng von frischer Typhus-
vaccine. Die Wirkung bernht auf einer aknten toxischen Beaktion.
Ortliche Behandlnng ist nicht notwendig.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Weifl, Arthur, Uber intravendse Yaccinebehandlnng go-
norrhoischer Eomplikationen. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. S. 619.)
Die Vaccinationstherapie, insbesondere das intravenSse Verfahren,
bedentet einen groBen Fortschritt in der Behandlnng der Gonorrhoe
nnd deren Eomplikationen. Nach Ansicht des Verf. sind die viel-
fachen Warnungen vor der Gefahrlichkeit der intravenOsen Dar-
reichnng gegenflber dem intramuskularen Verfahren nnberechtigt.
Wenn auch der eine Oder der andere therapentische MiBerfolg zn
verzeichnen ist, so erfihrt doch die Heildaner der Eomplikationen
bei dem intravenOsen Verfahren in den meisten Fallen eine wesent-
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Gonorrhoe.
611
liche Abkfirzung, wobei auch entsprechend den von Brandwetner
and Hoch gemachten experimentellen Erfahrnngen eine gunstige
Beeinflussung des nrethralen Prozesses oft nnverkeunbar zntage tritt.
Gildemeister (Posen).
Luithlen, Friedrich, Uber Yaccinetherapie der gonorrho-
ischen Komplikationen. (Arch. f. Derm. n. Syphilis. Bd. 123.
1916. S. 533.)
Die klinischen Beobachtongen des Verf. bei Anwendung von
Arthigon ergaben ffir die Vaccinetherapie der gonorrhoiscben Kompli¬
kationen, dad die vSllige Wiederherstellung gonorrhoisch erkrankter
Organe nnr durch Vaccine, and zwar nur bei fruhzeitiger Anwendang
zu erreicben ist Daneben mad die einfache entzundnngswidrige,
lokale Behandlang des erkrankten Organs natiirlicb sorgf<ig durch-
geffihrt werden. Die mit der spezifischen Therapie verbundenen
Oefahren lassen sich durch vorsichtige Verabreichnng anf ein Mindest-
mad beschranken. W. Gaehtgens (Hamburg).
Cruvellhier, Lonls, Traitement de la blenorragie par la
m£thode des virus vaccins sensibilises. (C. r. Acad, des
Sciences. Vol. 158. 1914. p. 1284.)
Verf. stellt das sensibilisierte Gonokokkenvaccin durch 24 stfin-
diges Digerieren lebender Gonokokken mit Seram einer Ziege, die
aaf intravenfisem Wege gegen Gonokokken immanisiert ist, im Eis-
schrank dar.
Es werden 2—3 mal wochentlich subkutane Injektionen von etwa '
5 Milliarden Keimen gegeben. Meist tritt nar eine leichte Lokal-
reaktion, selten vorubergehende Temperatursteigerung ein.
Bei Orchitis, Arthritis, Salpingitis, Cystitis, Prostatitis sind die
Erfolge sehr gnnstig. Bei akuter Gonorrhoe tritt eine Mildernng der
entzundlichen Erscheinungen ein, doch ist eine Abkfirzung des Verlanfs
nur bei einem Teil der F&lle erkennbar. Giinstig scheint die Einfuhrung
mit dem Gonokokkenserum getrankter Bongies, also eine Art Sensi-
bilisieruiig in vivo, zu wirken. Bei chronischer Urethritisist auch dieses
Verfahren ohne erkennbare Wirkung. Kurt Meyer (Berlin).
Donnar, S., Die Vaccinebehandlung der gonorrhoischen
Arthritis. (Therapie d. Gegen wart. Jg. 57. 1916. S. 334.)
Verf. beschreibt 10 Falle, bei denen er das Gonargin, intra-
masknl&r injiziert, angewendet hat, ohne eine schadliche Wirkung
Oder eine Bel&stigung der Patienten beobachtet zu haben. Es wirkt
bei Arthritis gonorrhoica schmerzlindernd and es kann deshalb friih-
zeitig mit der Bewegung des befallenen Gelenkes begonnen and eine
Versteifung verhindert werden. Das Gonargin verdient bei jeder
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512 Gonorrhoe.
Arthritis gonorrhoica frfihzeitig angewendet zu werden. Das Gonargin
kommt in gebrauchsfShiger Verdunnung in zugeschmolzenen Ampullen
zn 1 ccm in den Handel. Die Packnng A enthS.lt je 2 Ampnllen zu
5—50 Millionen Eeimen, Packnng B zwei solche mit 50—1000 Mil-
lionen Eeimen. Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Gotze, Zur Bewertnng der Gonargintlierapie nnd -dia-
gnostik. (Munch, med. Wochenschr. 1917. S. 162.)
Gonargin ist eine Gonokokkenvaccine, die bei der Behandlnng
von Hodenentziindung, Blasenkatarrh und Gelenkerkranknng wesent-
liche Dienste zu leisten vermag. Fttr den Nachweis der noch be-
stehenden Gonorrhoe hat das Mittel keine grofie Bedentung. In
manchen Fsllen werden durch die Gonarginbehandlung die Gono-
kokken wieder hervorgelockt. W. H. Hoffm ann (Wilhelmshaven).
Reenstierna, J., Elinische Versuche mit einem Antigono-
kokkenserum. (Arch. f. Derm. u. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 774.)
Yerf. hat mit einem polyvalenten Antigonokokkenserum, das er
durch Vorbehandlung yon Ziegen gewonnen hatte, im ganzen 120 Falle
mit gonorrhoischen Eomplikatiouen behandelt. Zusammenfassend lSfit
sich fiber die Wirkungsweise des Serums sagen, daB die Aussichten
auf Heilung urn so grfiBer sind, je mehr der Erankheitsproz^B den
Charakter einer geschlossenen Gonorrhoe zeigt. In den meisten
FSllen, wo Schmerzen usw. vorhanden waren, konnte oft schon nach
wenigen Stunden eine deutliche Besserung bzw. Verschwinden der-
selben festgestellt werden. Nur wenige Falle blieben vom Serum
vfillig unbeeinfluBt. Bei der sog. „offenen“ Gonorrhoe lieB sich eine
Verminderung der Gonokokkenzahl nicht mit Sicherheit feststellen.
Gegen neue Eomplikationen, die wShrend der Serumbehandlung auf-
traten, gewShrte das Serum keinen Schutz. Als Nebenwirkungen
der Serumbehandlung wurden beobachtet Empfindlichkeit an der
Injektionsstelle der GlutSalmuskulatur, besonders nach der ersten
Injektion eine schnell vorttbergehende Temperatursteigerung von '/«
bis 2°, gelegentlich auch Rfitung des Gesichtes, Trockenheit des
Rachens, Schfittelfrost usw. und schlieBlich als wichtigste Erscheinung
in einer betrSchtlichen Zahl yon Fsllen die Serumkrankheit, die nach
7—12 Tagen anftrat. Die HSufigkeit der Serumkrankheit dfirfte
sich aber durch die Herstellung eines hoherwertigen Serums, welches
die Anwendung kleinerer Injektionsmengen gestattet, wesentlich ver-
ringern lassen. Zur Vermeidung der Anaphylaxie wfirde es sich
auch empfehlen, das Serum verschiedener Tierarten zu benutzen.
Moglicherweise lassen sich die Erfolge durch Eombination der aktiven
und passiven Immunisierung weiter vervollkommnen.
W. Gaehtgens (Hamburg).
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Gonorrhoe.
513
Oelze, Uber die physikalisch-chemischen Grundlagen
der Therapie der Gonorrhoe. I. Die Wirkung kolloi-
der Metalle auf Gonokokkenkolturen. (Zeitschr. f. experim.
Pathol, u. Therapie. Bd. 18. 1916. 8. 309.)
Die systematische Prfifung ergibt keine einheitlichen Gesichts-
punkte. Es iibertreffen bisweilen die elektrolytisch hergestellten
Kolloide an Wirkung die Suspensionskolloide mit Schutzkolloid; es
zeigen ferner gleiche Metalle mit vei schiedenen Schutzkolloiden ver-
schiedene Wirkungen. Der kolloide Zastand an sich ist nicht von
grunds&tzlicher Bedeutung fur die Wirksamkeit; die Wirkung mufi
vielmehr in einer chemischen Bindung liegen, der kolloide Zustand
hat nur Bedeutung fiir den Transport. Nur eine kleine Zahl kolloider
Metalle hat gonokokkentfitende Wirkung; die Kenntnis ihrer Beein-
flussung durch Schutzkolloide, die sich im einzelnen aus den mit-
geteilten Versuchen ergibt, gibt den Weg zur Gewinnung therapeutisch
geeigneter Praparate. Langer (Charlottenburg).
Roller, H., Die Silberiontophorese in der Therapie der
Gonorrhoe. (Mfinch. med. Wochenschr. 1917. 8.44.)
Es wird fiber zufriedenstellende Yersuche der Behandlung der
Gonorrhoe mit Silberionen berichtet.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Dufaux, L., Das neue Injektionsmittel zur Gonorrhoe*
behandlung Choleval in fester, haltbarer (Pulver-
und Tabletten-) Form. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 1196.)
Verf. stellte Versuche fiber die bakterizide Wirkung des Cholevals
an im Vergleich zu anderen Silbermitteln und konnte feststellen, daft
von demselben Staphylokokken und Gonokokken weitaus am raschesten
abgetotet wurden. Auch Gonokokkeneiter wird dank der cytolytischen
Wirkung des Cholevals rasch abgetotet. Schmitz (Halle a. S.).
Baer, Th., Uber Yersuche mit dem neuen Antigonorrhoi-
kum „Choleval“. (Mttnch. med. Wochenschr. 1916. 8.954.)
Sehr gfinstige Erfahrungen mit Choleval.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Frieboes, W., Erfahrungen bei Cholevalbehandlung der
mfinnlichen und weiblichen Gonorrhoe. (Ebenda. 8.785.)
Die Cholevalbehandlung bew&hrte sich besonders bei der Behandlung
des Trippers bei der Frau. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Meyer, Fritz M., Die Behandlung der m&nnlichen Gonor¬
rhoe mit Choleval. (Med. Klinik. 1917. 8.72.)
Krete AM. Bef. Bd. 66 . No. 21/22. 38
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514
Syphilis.
Die Erfolge waren gut. Das Mittel ist den bisherigen Silber-
mitteln nicht iiberlegen, ist aber doch als neues gonokokkentdtendes
Mittel willkommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Knznitzby, E., Uber die Behandlnng der Frauengonorrhoe
mit Protargolsalbe. (Munch, med. Wochenschr. 1916. S. 1613.)
Mit der Salbenbehandlung wurde ein befriedigender Erfolg er-
zielt. Die Gonokokken verschwinden oft innerhalb der ersten 2—4
Wochen, und es gelingt, die Eranken zu heilen, d. h. dauernd gono-
kokkenfrei zu machen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Cohn, Paul, Gibt es eine Disposition zur Lues? (Derm.
Zentralbl. Bd. 18. 1915. S. 19.)
Ein hydropischer Zustand der Haut soli die Infektion erleichtern.
Hannes (Hamburg).
Finger, E., Betrachtungen uber Entstehung und Verlauf
der syphilitischen Exantheme. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. S. 773.)
Von klinischem Interesse. Gildemeister (Posen).
Almkvist, Johan, Beobachtungen Uber die Ursachen der
verschiedenen Lokalisation der syphilitischen Ex¬
antheme. (Arch. f. Derm. u. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 207.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Holterdorf, A., Herzsyphilis mit Adams-Stokesschem
Symptomenkomplex, ausgezeichnet durch Tausende
von epileptiformen Anf&llen. (Munch, med. Wochenschr.
1916. S. 1651.)
Mitteilung eines Falles. Es handelte sich um eine Gummabildung
im HerzmuskeL W. H. Hoffmann (Wilhelmshayen).
Lichtenstein, Ladisians, Beitrag zur Frage der Reinfektion
bei Lues. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1208.)
Ein Soldat infiziert sich und yor Beginn der antiluetischen Kur
in Unkenntnis seiner Erkrankung seine eigene Frau mit Lues. Kurz
darauf erkrankt auch das 2—3 Monate alte Kind an Sekund&rlues,
hbchstwahrscheinlich infolge Infektion durch die Mutter. Nach 7 mo-
natiger absoluter sexueller Abstiuenz nach Hause kommend, verkehrt
der Mann mit seiner Frau, ohne yon der mittlerweile aufgetretenen
luetischen Erkrankung der Frau und des Kindes, die infolgedessen
auch keinerlei Behandlnng unterzogen worden waren, Kenntnis zu
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Syphilis.
515
haben. Nach ungefahr 6 Wochen erkrankt er, dnrch seine eigene
Frau retroinfiziert, an einem typischen Primaraffekt.
Gildemeister (Posen).
HDller, Rudolf, Reinfektionen nnd Residualsklerosen.
Ein Beitrag zur Frage der Heilbarkeit luetischer
Infektionen dnrch Salvarsan. (Arch, £ Derm. u. Syphilis.
Bd. 123. 1916. S. 593.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Boas, Zwei Falle yon Rezidiven von Syphilis 2 l / 4 nnd
3 Jahre nach dem Versnche einer abortiven Enr bei
Indnrationen mit negativer Wassermannscher Re*
aktion. (Derm. Wochenschr. Bd. 63. 1916. S. 867.)
Verf. beschreibt 2 Falle, bei denen anscheinend die Abortivkur
gelungen war (Wassermann war danernd negativ), wo es doch
nach 2—3 Jahren zn einem Rezidiv kam. Das Exanthem war ein
typisches Rezidivexanthem. Schmitz (Halle a. S.).
Frfihwald, Richard, Ober Reinfektion nach Salvarsan-
Quecksilberbehandlung. (Arch. f.Derm. u. Syphilis. Bd. 123.
1916. S. 318.)
Mitteilnng von 3 Fallen. Die Beobachtung zeigt, dafi die ver-
abreichte Menge von Salvarsan nnd Quecksilber, sowie die Beein-
flnssnng der Wasserm an nschen Reaktion keine absolnt sicheren
Indikatoren for die Mdglichkeit einer Abortivknr sind. Vielleicht
kommt dem Zeitpnnkt, an dem die Therapie einsetzt, eine entschei*
dende Bedentnng zn. W. Gaehtgens (Hamburg).
Herz, Max, Uber Lues und Aorta. (Wien. klin. Wochenschr.
1916. S. 292.)
Von klinischem Interesse. Gildemeister (Posen).
Olgaard, A., Syphilitische Herzkrankheiten und Wasser-
mann-Reaktion. (Zeitschr. £ klin. Med. Bd. 82. 1916. S. 375.)
Bericht fiber 18 Falle, von denen 10 eine negative Wasser-
m ann-Reaktion hatten, wfihrend bei 8 Fallen dnrch eine Vermeh-
rung des angewandten Sernms auf 0,4 nnd 0,8 ccm eine positive
Reaktion erzielt werden konnte. Hannes (Hamburg).
Larkin, John H. and Levy, J. J., A pathological study of
syphilitic aortitis and its serology. (Journ. of experim.
Med. Vol. 23. 1916. p. 25.)
33*
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516
Syphilis.
Die syphilitische Aortitis ist ein entznndlicher Prozefi, dessen
frhhestes und konstantestes Merkmal eine perivaskul&re Rundzellen-
iDfiltration in der Adventitia ist Das typiscke Bild wird oft dnrch
eine dazukommende diffuse Atherosklerose verwischt. In frahen
Fallen sind nnr die histologischen Veranderungen nachweisbar.
Eine reine Aorteninsnffizienz ist, abgesehen von der dnrch in-
fektiose Endokarditis hervorgerufenen, stets luetisch.
flerzhypertrophie ist keine Komplikation der lnetischen Aortitis.
Wenn vorhanden, ist sie gewSbnlich mit Nephritis vergesellschaftet.
Der Nachweis der Spirochaeta pallida gelingt, wenn iiberhaupt,
nnr sehr selten.
Positive Wassermannsche Reaktion bei Patienten, die vor
15 Jahren oder linger inflziert sind, deutet in 80 - 90 Proz. der F&lle
auf luetische Veranderungen der Aorta. 60 Proz. dieser Faile sterben
an ihrer Aortitis. Bei 94 Proz. der an Aortitis Leidenden fallt die
Wassermannsche Reaktion positiv aus. Kurt Meyer (Berlin).
Wilmans, Lungentuberkulose oder Lungensyphilis?
(Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1481.)
Eine Anzahl von Fallen von Lungensyphilis gehen unter dem
Bilde der Lungentuberkulose einher. Es ist einleuchtend, wie wichtig
es ist, solche Faile ursachlich genau aufzuklaren. Einige Beispiele
werden mitgeteilt. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Beck, Oscar, Erbsyphilis und akustischer Ohrapparat.
(Med. Klinik. 1916. S. 305.)
Beschreibung der Ohrerkrankungen auf Grundlage der angebore-
nen Syphilis. Die erbsyphilitischen Erkrankungen des Mittelohres
bieten keine Zuge, die far diese Krankheit besonders eigentumlich
wiren. Im Gegensatz dazu sind die erbsyphilitischen Erkrankungen
des inneren Ohres in ihrer Eigenart ganz scharf umschrieben. Schon
Hntchinson fand 15 Proz. Taubheit bei Kindern mit angeborener
Syphilis. Nicht selten treten die Ohrkrankheiten allein anf, wahrend
die gleichfalls schon von Hutchinson beschriebenen Augen- und
Zahnkrankheiten fehlen. Jede friih einsetzende Erkrankung des
Schneckenapparates ist von vornherein auf Erbsyphilis verdachtig.
Der Beweis wird erleichtert durch die Wassermannsche Unter-
suchung. Die pathologisch-anatomischen Untersnchungen auf diesem
Gebiete sind noch nicht abgeschlossen. Durch eine Behandlung ist
der Krankheitsverlauf im allgemeinen nicht zu beeinflnssen, wenn
auch vorubergehende Besserungen mSglich sind. Dieses scheint da-
fur zu sprechen, dafi die Erbsyphilis des Ohres keine Spiroch&ten-
krankheit ist, sondern eine metaluetische Erkrankung. Dennoch
sollte in keinem Faile eine grUndliche Quecksilberbehandlung unter-
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Syphilis.
517
lassen werden; iiber die Salvarsanbehandlung sind die Erfahrungen
noch nicht abgeschlossen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Heine, L., Uber Lues nnd Tabes vom ophthalmologischen
Standpunkt. (Miinch. med. Wochenschr. 1916. S. 1717.)
Zusammenstellung der wichtigsten Augenerscheinungen bei Hirn-
syphilis nnd Tabes, ihrer Haufigkeit and ihrer Bedeatang far den
Nachweis der Krankheit. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Stiimpke, Gustav, Uber orthotische Albuminnrie nnd ihre
Beziehungen zur Syphilis. (Med. Klinik. 1917. S. 38.)
Die orthotische Albnminnrie kann nicht als eine far Syphilis
besonders eigenturaliche Erscheinnng angesehen werden. Wie bei
anderen chronischen Infektionen kann sie auch bei Syphilis vor-
kommen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Clark, Herbert C. and Gates, I. N., Treponema pallidum
found at autopsy, in the bloodstream and elsewhere,
in a case of congenital syphilis. (Proc. of the Canal Zone
med. Ass. Vol. 7. 1916. p. 34.)
Es handelte sich nm ein 2 Monate altes Kind mit angeborener
Syphilis. Es fanden sich Spiroch&ten in Enochenmark, Milz, Lymph*
driisen nnd in grbflerer Menge im peripheren Bint.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Noguchi, Hideyo, Certain alterations in biological pro¬
perties of spirochaetes through artificial cultivation.
(Ann. de l’lnst. Pasteur. Vol. 30. 1916. p. 1.)
Verschiedene seit langer Zeit in kfinstlichen Kulturen fort-
gezttchtete Spirochfttenarten haben zum Teil ihre biologischen Eigen-
schaften ver&ndert. So haben Treponema pallidum and pertenae
ihre Tierpathogenitat verloren, Tr. microdentium die F&higkeit, iiblen
Geruch zu erzeugen, Tr. mucosum das SchleirabildungsvermSgen ein-
gebiifit. Kurt Meyer (Berlin).
Levaditi, C. et Marie, A., Le tr6pon6me de la paralysie
gSnerale. (C. r. Acad, des Sciences. Vol. 158. 1914. p. 1695.)
Ein durch Verimpfung des Blutes eines Paralytikers auf Kanin-
chen isolierter Stamm der Spirochaete pallida zeigte wesentliche
Unterschiede gegeniiber einem von einem Fall prim&rer Lues her-
ruhrenden Stamm.
Die Inkubationsdauer der Infektion beim Eaninchen war eine
sehr lange, es traten keine tiefgehende Ulzerationen, sondern nor
oberflachliche schuppende, von einer Inflltrationszone umgebene Ero-
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518
Syphilis.
sionen anf. Histologisch erwiesen sicb diese als Verdi ckung der
Haut and Infiltration der Papillen nnd oberflachlichsten Derma-
schicliten mit Mononnkle&ren and Plasmazellen. Endarteritische
Veranderungen waren kaam vorhanden, dagegen die perivaskul&ren
sehr ansgesprochen. Auffallend war die besondere Affinit&t des Virus
zu den Epitbelien. Die Spirochaten lagen in grofier Menge zwiscben
den Epithelzellen and schienen sogar in deren Inneres einzudringen.
Die Verfinderungen heilten sehr langsam ab.
Im Gegensatz zu dem Stamm yon primfirer Lues war der Para*
lysestamm weder fur niedere Alien noch fur Schimpansen pathogen.
Uberstehen der Infektion mit dem einen Stamm hinterliefi beim
Eanincben Immunit&t nur gegen diesen, nicht aber gegen den anderen.
Es besteht demnach ein deutlicher Unterschied zwischen dem
Paralysevirus einerseits and dem Haut- and Schleimhautvirus anderer-
seits. Verff. betrachten das Paralysevirus als besondere, neurotrope
Varietat der Spirochaete pallida. Kurt Meyer (Berlin).
Wile, Udo J., Experimental syphilis in the rabbit pro¬
duced by the brain substance of the living paretic.
(Journ. of experim. Med. Vol. 23. 1916. p. 199.)
Verf. gewann von 6 Paralytikern durch Hirnpunktion Hirn-
substanz aus dem Stirnhirn. In 5 von den 6 Proben waren Spiro-
chfiten im Dunkelfeld nachweisbar. Das gesamte Material wurde
anf die Hoden eines Kaninchens verimpft. Schon nacb 2 Wochen
wurden kleine Knoten ftihlbar. Nacb 4 Wochen warden aus den
Knoten durch Punktion lebende Spirochaten gewonnen. Sie liefien
sich auf frische Kaninchen iibertragen und gingen auch in Kul-
turen an.
Die Spirochaten erschienen etwas kiirzer und dicker als die
gewohnlichen Pallidae, ahnlich den von Nichols bei Paralyse be-
schriebenen. Auch durch die kurze Inkubationszeit unterschieden sie
sich von den gewohnlichen Pallidae. Vielleicht handelt es sich um
einen besonderen neurotropen Typus. Kurt Meyer (Berlin).
Buschke, A., Uber den Verlauf der auf den Menschen
Qbertragenen Tiersyphilis. (Arch. f. Derm. u. Syphilis.
Bd. 123. 1916. S. 278.)
Mitteilung eines Falles von Ubertragung experimenteller Ka-
ninchensyphilis auf den Menschen infolge eines Unfalles beim Arbeiten
mit syphilitiscben Kaninchen (s. Deutsche med. Wochenschr. 1913.
No. 37). Es entwickelte sich ein ausgedehntes Exanthem, das nach
7 Monaten papulos auch unter nervosen Erscheinungen rezidivierte;
noch nach 1 1 I 2 Jahren entwickelten sich Plaques auf der Unterflfiche
der Zunge. Die Wassermannsche Reaktion war anfangs stark
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Syphilis.
519
positiv, wurde sp&ter darch Quecksilberbehandlung negativ. Die
Beobachtung lehrt, dafi das vom Menschen auf das Kaninchen ttber-
tragene sypbiiitiscbe Virus trotz mehrfacher Kaninchenpassagen einen
boben Grad von Virulenz behalten kann, und daB die vom Kaninchen
auf den Menschen riickiibertragene Syphilis nicht abgeschw&cht zn
sein brancht. W. Gaehtgens (Hamburg).
Marinesco, G. et Minea, J., Infectiosit6 dn liquide c6phalo-
rachidien dans la paralysie g6nerale juv6nile. (C. r.
Acad, des Sciences. Vol. 159. 1914. p. 287.)
Verff. erzengten beim Kaninchen durch Verimpfung der Spinal-
flussigkeit eines Falles von Paralyse eines 23jhhrigen eine Hoden-
syphilis. Kurt Meyer (Berlin).
Zinsser, Hans and Hopkins, J. G., Studies on Treponema
pallidum and syphilis. 1L Spirochaeticidal antibodies
against Treponema pallidnm. (Jonrn. of experim. Med.
Vol. 24. 1916. p. 323.)
Das Sernm mit Kultnren von Treponema pallidnm immnnisierter
Kaninchen nnd Schafe totet Kulturspirochaten in vitro ab. Eine
geringe spiroch&tozide Wirknng besitzt bereits normales Kaninchen-
und Schafsernm.
Die spiroch&tozide Wirknng sowohl des Normal- wie des Immun-
sernms wird durch Erhitzen auf 56° aufgehoben. Durch Zusatz
geringer, an sich unwirksamer Mengen frischen Normalserums der
gleichen Art wird sie wiederhergestellt. Die spiroch&toziden Anti-
korper haben also denselben Ban wie die bakteriziden Antikorper
der antibakteriellen Sera. Kurt Meyer (Berlin).
Zinsser, Hans, Hopkins, J. G. and McBurney, Malcolm, Studies
on Treponema pallidnm and syphilis. III. The indi¬
vidual flnctnations in virnlence and comparative
virulence of Treponema pallidum strains passed
through rabbits. (Ibid. p. 329.)
Bei der Fortziichtung mehrerer Spiroch&tenstamme durch zahl-
reiche Kaninchenpassagen — es wurde nur intratestikular geimpft —
ergab sich keine gesetzm&fiige Zunahme Oder Abnahme der Virulenz
weder bezuglich der Zahl der positiven Imp fun gen, noch beziiglich
der Inkubationszeit.
Stamme verschiedener Herkunft, von Condylomen, Schankern,
mucosen Plaques und progressiver Paralyse zeigten keine deutlichen
Unterschiede der Virulenz. Auch morphologische Unterschiede zwischen
den einzelnen St&mmen waren nicht erkennbar.
Kurt Meyer (Berlin).
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520
Syphilis.
Diesel ben, IV. The difference in behavior in immune
serum between cultivated non-virulent Treponema
pallidum and virulent treponemata from lesions. (Ibid,
p. 341.)
Ein durch Immunisierung mit Kulturspiroch&ten gewonnenes
Kaninchenserum, das diese noch in einer Verdfinnung 1:2000 ag-
glutinierte, beeinflufite virulente, direkt aus gelatinosen Hodenver-
ftnderungen des Eaninchens ausgewaschene Spirochftten nicht. Auch
nach Behandlung mit Salzsaure nachPorges warden die virulenten
Spirochftten durch das Serum nicht agglutiniert.
Auch die bakterizide Wirkung, die das Serum auf Kulturspiro-
chftten ausubte, zeigte es gegeniiber den Organspirochftten nicht.
Kurt Meyer (Berlin).
Dieselben, V. Further studies on the relation of culture
Pallida to virulent Pallida and on reinfection pheno¬
mena. (Ibid. p. 561.)
Kaninchensera, die durch Immunisierung mit einem Laboratoriums-
stamm der Spirochaeta pallida gewonnen waren, agglutinierten nicht
nur den homologen sondern auch andere Laboratoriumsstftmme der
Pallida, ferner, zum Teil allerdings etwas schwftcher, auch andere
Spirochfttenarten, wie Sp. calligyrum, refringens und microdentium,
ein Beweis filr die nahe Verwandtschaft dieser Arten.
Durch Sera sypbilitischer Kaninchen warden Kulturspiroch&ten
nicht nennenswert stftrker agglutiniert als durch Sera normaler Sera.
Sie warden ferner nicht agglutiniert durch Sera von Kaninchen, die
mit virulenten, unmittelbar aus Krankheitsprodukten stammenden
Spirochftten vorbehandelt waren.
Sera von Syphilitikern, besonders solchen aus dem terti&ren
Stadium, agglutinieren Kulturspiroch&ten etwas stftrker als Sera
normaler Individuen. Da aber bei anderen Erkrankungen fthnliche
Agglutinationswerte ebenfalls beobachtet werden, kommt der Reaktion
ein diagnostischer Wert nicht zu.
Immunisierung mit Kulturspiroch&ten scheint Kaninchen weder
lokal noch allgemein Schutz gegen eine Infektion mit virulenten
Spirochftten zu verleihen. Dagegen scheint nach Ausheilung eines
syphilitischen Herdes, z. B. in einem Hoden, eine lokale Immunitftt
zuruckzubleiben. Die Syphilisimmunitftt des Kaninchens durfte eine
rein zellulftre, nicht durch Antikorper vermittelte sein. HOchstens kftme
lokale AntikOrperbildung in Frage. lnwieweit diese Resultate auf den
Menschen zu tibertragen sind, bleibt dahingestellt. Sie wiirden vielleicht
die scheinbare Hautimmunitat in der Sekundftrperiode und das spfttere
Befallen werden einzelner Organe bei gleichzeitiger Resistenz gegen
eine ftufiere Reinfektion erklftren kdnnen. Kurt Meyer (Berlin).
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Syphilis.
521
Levin, Ernst, Zum Nachweis der Spirochaete pallida nach
der Fontanaschen Versilberungsmethode. (Munch, med.
Wochenschr. 1916. S. 953.)
Der Nachweis ist einfach und leicht. Auffallend h&ufig findet
man bei diesem Verfahren die Spiroch&ten in lauggestrecktem Zu-
stande, ohne Windungen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kolmer, John A., Broad well jr., Stuart and Matsanami, Toitsu,
Agglntination of Treponema pallidum in human sy¬
philis. (Journ. of experim. Med. Vol. 24. 1916. p.333.)
Verff. stellten Agglutinationsversuche mit lebenden, 4 Wochen
alten Eier-Ascitesbouillonkulturen eines Stammes von Treponema
pallidum an. Die VersuchsrOhrchen kamen auf 2 Stunden in den
Brutschrank und dann iiber Nacht in den Eisschrank.
Normales Menschenserum agglutinierte in einer Verdfinnung 1:5
Oder dariiber niemals, bei 1:2 in 50 Proz. Ebenso verhielt sich
Serum nicht syphilitischer Kranker.
Bei primarer Lues wurden Spuren spezifischer Agglutination
beobachtet. 1m Sekund&rstadium faud sich eine Agglutination bei
einer Verdunnung 1:5 Oder dariiber in 58 Proz. der Sera. Ein hbherer
Titer als 1:20 wurde nicht beobachtet. Bei tertiarer und latenter
Lues, meist Infektionen des Zen train erven systems, gaben 84 Proz.
der Sera eine spezifische Agglutination, zum Teil noch in einer Ver¬
dunnung 1:80.
Ein Zusammenhang zwischen Agglutination und Wassermann-
scher Reaktion war nicht vorhanden. Die Wassermannsche Re-
aktion war, besonders in den friiheren Stadien, bedeutend haufiger
positiv. In einigen Fallen flel bei negativer Wassermannscher
Reaktion die Agglutination positiv aus.
Die einzelnen Stamme der Spirochaete pallida differieren wahr-
scheinlich in ihrer Agglutinierbarkeit. Mit fruher benutzten Stammen
wurde niemals Agglutination bei einer Verdilnnung 1:20 Oder mehr
beobachtet. Auch sind virulente Spirochaten aus menschlichen Er-
krankungsherden schwer agglutinabel.
Wenn auch noch weitere Untersuchungen iiber den praktischen
Wert der Agglutination erforderlich sind, so durfte doch eine positive
Agglutination eines geeigneten Stammes bei einer Verdunnung 1:5
Oder mehr, besonders bei Spatfailen von diagnostischem Wert sein.
Kurt Meyer (Berlin).
Plnkns, Felix, Liquorveranderungen bei Syphilis. (Med.
Klinik. 1916. S. 905.)
Kurze Ubersichtsdarstellung.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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522 Syphilis.
Rost, Liquoruntersuchungen bei Syphilis. (Derm.Zeitschr.
1916. S. 147.)
Sorgfaltige Druckbeobachtung bei alien Lnmbalpnnktionen ist
unerlaBlicb. Sie schiitzt vor zn starker lebensgef&hrlicher Druck-
verminderung. — Druckerhohung ist in manchen Fallen mit zweifel-
haftem Befund diagnostisch verwertbar. — Im ersten Jahre post
infectionem werden Liquorverandernngen relativ selten beobachtet;
haufiger in spfiteren Jahren, wobei die nnbehandelten F&lle er-
heblich starker beteiligt sind. Liquorverandernngen schwerster Art
konnen vorhanden sein ohne klinische Symptome und bei negativer
Wassermann-Reaktion im Blute. Die wiederholte Liquorunter-
suchung gestattet in gewissem Umfange Eontrolle der Wirksamkeit
der Behandlung. Diagnostisch nnd prognostisch verwertbar ist die
Liqnoruntersuchung nur bei alter Lnes und nach Anwendnng eines
gewissen Behandlungsmafies. Langer (Charlottenbnrg).
Babes, Anrel A., Snr la dissociation albnmino-cytolo-
giqne du liqnide c6pbalo-rachidien dans d’autres
maladies que la syphilis. (C.r.Soc.deBiol.T.77.1914.p.447.)
Bloch nnd Vernes haben angegeben, daB die Lumbalfliissig-
keit von Syphilitikern einen vermehrten EiweiBgebalt ohne Ver-
mehrnng der Lenkocyten bei negativem Wassermann anfweist,
und daB dieses Zeichen diagnostisch fur Syphilis verwendbar ist.
Verf. weist nach, daB auch bei anderen Krankheiten, die mit Syphilis
nichts zn tun haben, dieselbe Erscheinung beobachtet werden kann.
Gildemeister (Posen).
Lee, Roger J. and Hinton, W. A., A critical study of Lange’s
colloidal gold reaction in cerebrospinal fluid. (Amer.
Jonrn. of the med. Sciences. Vol. 148. 1914. p. 83.)
Die fiir Syphilis typische Goldreaktion der Spinalflfissigkeit findet
sich bei fast alien Fallen von Lues des Zentralnervensystems, jeden-
falls haufiger als die Wassermannsche Reaktion in Blut nnd
Spinalfliissigkeit und als Globulin- und Zellvermehrnng in der Spinal-
fliissigkeit. Meist sind sie aber wenigstens mit einer dieser Reaktio-
nen vergesellschaftet.
Nachteile der Reaktion sind, daB Beimengung von Bint einen
positiven Ausfall vortauschen kann und daB Verunreinigungen mit
Eiweifispuren sorgfaltig vermieden werden mussen.
Kurt Meyer (Berlin).
Oetiker, Ernst, Erfahrungen mit der Langeschen Goldsol-
reaktion mit Liquor cerebrospinalis. (Zeitschr. f. klin.
Med. Bd. 82. 1916. S. 235.)
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Syphilis.
623
Die Reaktion beruht auf der Feststellung Langes, daB mit
0,4proz. Kochsalzlosung in verschiedenem Grade verdfinnte syphi-
litische Liqnoren eine GoldsollOsung mehr Oder weniger stark aus-
zuflocken vermogen. Bei der Nachprufung zuerst Schwierigkeiten in
der Herstellnng einer guten kolloidalen Goldlosung, die durch eine
Modifikation des Eikeschen Verfahrens behoben warden.
Bei 23 normalen Liqnoren 2 dial stark positive, 18 mat schwache
Reaktion, bei 12 Liqnoren von syphilitischen and metasyphilitischen
Affektionen des Zentralnervensystems, progressive Paralyse, Tabes
dorsalis, Myelitis luetica, lOmal stark positive Reaktion, bei 5 Fallen
von eiteriger and tuberkulfiser Hirnhautentziindung in alien Fallen
positive Reaktion, jedoch mit qnantitativen Unterschieden gegenuber
den syphilitischen und metasyphilitischen Erkrankungen des Zentral¬
nervensystems, bei 13 anderen Affektionen des Zentralnervensystems
6mal positive Reaktion. Der Umstand, daB die normalen Liquoren
nur in den seltensten Fallen die Goldlosung ganzlich unverandert
lassen, mahnt zur Vorsicht in der Bewertung der Reaktion.
Hannes (Hamburg).
Halle, Walter and Pribram, Ernst, Ausfiihrung der Komple-
mentbindungsreaktion (Wassermannschen Reaktion) im
hohlen Objekttr&ger. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1012.)
Die Vorteile der Methode, deren Einzelheiten im Original genan
beschrieben sind, bestehen insbesondere in einem sehr geringen Ver-
branch an alien Reagentien, vornehmlich an Meerschweincheu serum.
Gildemeister (Posen).
Kaup, J. und Kretschmer, J., Kritik der Methodik der
Wassermannschen Reaktion nnd neue Vorschlage fiir
die quantitative Messung der Eomplementbindung.
(Munch, med. Wochenschr. 1917. S. 158.)
Das vorgeschlagene Verfahren ist vor allem bestrebt, so wenig
wie moglich Komplement fur den Versuch zu verwenden. Die er-
forderliche Menge wird jedesmal im Vorversuch durch Auswertung
festgestellt. Durch Herabsetzung der Komplementmenge gelingt es
oft, den bei dem gewbhnlichen Wassermannschen Verfahren nega-
tiven Ansfall noch in einen positiven nmzuwandeln. Wenn man
andererseits Extrakte mit starker Eigenhemmung und Komplement-
sera mit niederem Titer verwendet, so kann auch bei dem gewohn-
lichen Wassermannschen Verfahren mitunter ein positiver Befund
vorgetauscht werden. Es wird des weiteren auch noch ttber Ver-
snche mit abgestnftem Serum und mit abgestuften Antigenmengen
berichtet. Das ganze Verfahren wird noch in einem eigenen Buch aus-
fiihrlich verdffentlicht werden. W. H. H o f f m a n n (Wilhelmshaven).
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524
Syphilis.
Doctor, Karl, Zur Frage der Komplementgewinnung.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 742.)
Verf. entnimmt dem Meerschweinchen wiederholt kleine Blut-
mengen ans dem Ohr und rednziert bei der Wassermannschen
Reaktion das Gesamtvolumeu der einzelnen Rohrchen auf 1,5 ccm.
Gildemeister (Posen).
Reinhardt, Ad. and Oeller, Hans, Hamsterkomplement an
Stelle von Meerschweinchenkompi ement bei der
Wassermannschen Lnesreaktion. (Munch, med. Wochen¬
schr. 1916. 8.1399.)
Das Hamsterkomplement wird als geeigneter Ersatz fur Meer-
8chweinchenkomplement fiir die Wassermannsche Reaktion emp-
fohlen. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kafka, V. und Haas, E., Cfber die Veranderung der hamo-
lytischen Komponenten, besonders des Komplements
im Blutserum der Syphilitiker. (Med. Klinik. 1916. S. 1312.)
Die Verfinderung des Komplementgehaltes im Blute von Syphili-
tikern spielt cine bedeutende Rolle. Doch konnte die Annahme, daft
nach 24stiindigem Aufenthalt im Eisschrank die Haifte der Wasser-
m a n n - positiven Sera Komplementschwund aufweist, nicht bestatigt
werden. Die Frage der Komplementverarmung bedarf noch weiterer
Kiarung. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Jaiser, A., Studien iiber Organextrakte. (Zeitschr.f.Immuni-
tatsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 568.)
Wasserige Aufschwemmungen normaler menschlicher und tieri-
scher Organe sind zur Anstellung der Wassermannschen Reaktion
auch in feiuster Suspension unbrauchbar.
Unbrauchbare wasserige Normalorganextrakte sowie wasserige
Luesleberextrakte, die unspezifische Hemmungserscheinungen zeigen,
lassen sich dadurch in branchbare alkoholische Extrakte uberfuhren,
daB sie im Vakuum bis zur Sirupkonsistenz eingeengt und dann mit
Alkohol extrahiert werden.
Bei der Bewertung eines Extrakts ist nicht nur die Bestimmung
des Titerwertes, d. h. der geringsten noch wirksamen Extraktmenge
wichtig, sondern auch die Feststellung des Seusibilitatswertes, d. h.
der geringsten Menge luetischen Serums, die mit dem Extrakt noch
vdllige Komplementbindung gibt.
Bei Luesleberextrakten iiberwiegt stets der Sensibilitats-, bei
Normalorganextrakten der Titerwert. Die Luesleberextrakte sind
daher den Normalextrakten uberlegen und insbesondere fQr die quan¬
titative Auswertung von Seren unersetzlich.
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Syphilis.
525
Azetonextrakte zeigen nnspezifische Hemmungserscheinungen. Sie
lassen sich ebenfalls in branchbare alkoholische Extrakte fiberfuhren.
Von den einzelnen Organen liefern die Nieren besonders wirk-
same Extrakte von grofier Gleichm&Bigkeit, anch wenn sie patho-
logisch vei&ndert sind.
Mit Alkohol extrahierte Organe geben an Ather noch wirksame
Snbstanzen ab.
Cholesterinzusatz 1:10000 bewirkt keine, solcher 1:100 eine
deutliche Steigerung des Titerwertes von Normalextrakten; der Sensi-
bilitatswert wird dagegen nicht beeinfluBt.
Glyzerinextrakte nach GoB sind weniger wirksam als w&sserige
oder alkoholische Lnesleberextrakte.
Sensibilisierung des Blutes mit der einfach hamolytischen Dosis
ergibt bei Normalextrakten gute, bei cholesterinisierten Extrakten
branchbare, bei Lnesleberextrakten nnbranchbare Resoltate.
Knrt Meyer (Berlin).
Hopkins, J. G. and Zimmermann, J. B., Cholesterin antigens
in the Wassermann reaction and the quantitative
testing of syphilitic sera. (Americ. Jonrn. of the med.
Sciences. VoL 148. 1914. p. 390.)
Bei vergleichenden Versuchen mit den azetonunloslichen Lipoiden
aus Rinderherz und mit 0,4 Proz. Cholesterin enthaltendem alkoho-
lischen Meerschweinchenherzextrakt als Antigen bei der Was ser¬
in an nschen Reaktion erhielten Verff. mit dem zweiten Antigen be-
deutend mehr positive Resultate als mit dem ersten, besonders bei
latenter nnd terti&rer Lues. Andererseits erhielten sie damit auch
positive Reaktionen bei Fallen, wo keine Anhaltspunkte fttr Syphilis
vorlagen.
Trotzdem empfehlen sie die Anwendung des Cholesterinantigens
zur Kontrolle der Behandlung und zur noch sichereren Ausschliefiung
von Syphilis, z. B. bei der Untersuchung von Ammen und der Blut-
spender bei Transfusionen.
Fur die quantitative Auswertung der Wassermannschen Re¬
aktion ist die Abstufung der Serummengen der der Extraktdosen
vorzuziehen, da bei dem ersten Verfahren quantitative Unterschiede
scharfer herauskommen. Kurt Meyer (Berlin).
Kolmer, John A. and Schamberg, Jay F., The clinical inter¬
pretation of the Wassermann reaction with special
reference to cholesterinized antigens. (Americ. Journ.
of the med. Sciences. Vol. 149. 1915. p. 365.)
Alkoholische Herzextrakte mit 0,4 Proz. Cholesterinzusatz sind
empfindlicher als Lnesleberextrakte und Extrakte der azetonunlbs-
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526
Syphilis.
lichen Lipoide. Menschenherzextrakte sind empfehlenswerter als
Kinder- nnd Meerschweinchenherzextrakte, da diese dazn neigen,
antikomplement&r zu werden. Trotz ibrer Haltbarkeit ist haufigere
Anstitrierung ratsam.
Bei Verwendnng der Cholesterinextrakte empflehlt es sich, nicht
mit den einfachen Ambozeptor- nnd Komplementeinheiten zn arbeiten,
sondern mit l 1 /,—2 Dosen.
Von 200 Seren, die mit irgendeinem Extrakt reagierten, gaben
41 nur mit dem Cholesterinextrakt Komplementbindung. Von diesen
waren 20 sicher, 14 sehr wahrscheinlich luetisch. Bei den bbrigen 7
waren keine klinischen Oder anamnestischen Anhaltspankte far Lues
vorhanden, doch war auf hereditare Lues nicht geachtet worden.
Meist war die Keaktion bei diesen Fallen nnr schwach positiv.
Solche schwach positiven Reaktionen sind nur bei Vorliegen einer
Luesanamnese zu berUcksichtigen. Die Behandlung soli solange fort-
gesetzt werden, bis auch die Reaktion mit dem Cholesterinextrakt
negativ wird. Bleibt sie negativ, so ist dies der sicherste Anhalts-
punkt fur die Ausheilung der Lues. Kurt Meyer (Berlin).
Dymling, Otto, 1st die Ambozeptorquantit&t bei der
v. Wassermannschen Reaktion gleichgfiltig? (Zeitschr.
f. Immunitatsforsch. Orig. Bd. 25. 1916. S. 194.)
Vermehrung der Ambozeptormenge beschleunigt bei kleinen und
mittleren Komplementmengen die Hamolyse und macht eine geringere
Menge Komplement zur Hamolyse erforderlich. Die Verstarkung der
Hamolyse tritt nicht nur im zeitlichen Ablauf, sondern auch im end-
g<igen Resultat hervor.
Bei den unvollstandigen Hemmnngen der Wassermannschen
Reaktion, bei denen das Komplement zn einem grofien Teile gebunden
nnd nur ein kleiner Teil fur die Hamolyse verfGgbar ist, wirken
die Multipla der Ambozeptoreinheit in entsprechender Weise, d. h.
sie konnen die Hemmung zum Verschwinden bringen, was von prak-
tischer Bedentung fQr die Beurteilung der Reaktion ist.
Kurt Meyer (Berlin).
Sellards, Andrew Watson and Minot, George Richards, The ant¬
agonistic action of negative sera upon the Wasser-
mann reaction. (Journ. ofmed. Research. Vol. 34. 1916. p. 131.)
Sera mit negativer Wassermannscher Reaktion schw&chen
die Hemmungsf&higkeit syphilitischer Sera in der grofien Mehrzahl
der Faile ab. Allerdings ist diese Wirkung meist nur mafiig stark,
so dafi 0,1 ccm Serum auch bei Verwendung der minimalen gerade
noch vSUige Hemmung bewirkenden Menge luetischen Serums nur
ausnahmsweise vdllige Hamolyse hervorrufen.
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Syphilis.
527
Von dem Gehalt der Sera an normalen Hammelblutambozeptoren
ist diese Wirkung nicht abh&ngig, denn sie geht diesem nicht pa¬
rallel, und andererseits bringt zehnfache Sensibilisierung des Hammel-
bluts eine positive Reaktion nicht znm Umschlagen.
Wahrscheinlich kommt die Wassermannsche Reaktion durch
eine Verschiebung des normalen Gleichgewicbts zwiscben hemmenden
nnd ihnen antagonistischen Faktoren im Seram zustande. Es scheint,
daB bei negativ nach Wassermann reagierenden luetischen Seren
die antagonistischen Faktoren nicht in der Menge vorhanden sind
wie bei nichtluetischen. VVenigstens wurde bei mehreren solchen
Seren die oben erwahnte Wirkung nicht beobachtet. Vielleicht ist
dieses Verhalten diagnostisch verwertbar.
Es ist moglicb, daB auch bei spezifischen Komplementbindungs-
prozessen die antagonistischen Faktoren, die mit den bei der Wasser-
mannschen Reaktion in Betracht kommenden nicht identisch zu sein
brauchten, gelegentlich eine positive Reaktion verdecken.
Kurt Meyer (Berlin).
Hesse, Max, Uber die Bedentnng der Eigenhemmnng.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 605.)
Ansgehend von der Annahme, daB die Eigenhemmnng, das ist
die Fahigkeit der menschlichen Sera, in der Wassermannschen
Reaktion allein, ohne Hilfe des Extrakts, Komplement zu binden,
keine Zufallserscheinung, sondern vielmehr eine regelm&Bige Eigen-
schaft sei, nnd zwar der positiv reagierenden Sera, nnd dafi man nor
nicht imstande sei, mit der Wassermannschen Methode diese
Eigenhemmung aufzudecken, war Verf. bemhht, eine Methode aus-
findig zn machen, nm ohne anderes Hilfsmittel die Wirknng des
menschlichen Serums anf das Meerschweinchenkomplement nachzn-
weisen. Es gelang ihm dies in der Weise, daB er die Menge des
menschlichen Serums steigerte, Komplement und h&molytisches Serum
dagegen in der eben noch wirksamen Dosis verwendete und schliefl-
lich die Blutaufschwemmuug dunner wkhlte. Es wnrde also bei
dieser Versuchsanordnuug der Extrakt vollst&ndig ausgeschaltet. In
den meisten Fallen, welche eine positive Wassermannsche Reak¬
tion zeigten, wurde anch mit der Methode des Verf. Hemmung nach-
gewieseu. Stdrend wirkte in einer Anzahl von F&llen das Vor-
handensein von Normalh&molysinen, nnd da es Verf. bisher nicht
gelungen ist, die Wirkung der Normalh&molysine auszuschalten, so
ist seine Methode vorderhand fdr die Praxis noch nicht verwertbar.
Gildemeister (Posen).
Hftller, Rudolf, Uber die Bedentnng der Eigenhemmnng.
(Wien. klin. Wochenschr. 1916. S. 1239.)
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528
Syphilis.
Stellangnahme des Verf. zu der unter dem gleichen Titel von
Hesse in No. 20 dieser Zeitschrift erfolgten Mitteilung.
Gildemeister (Posen).
Hubschmann, P., Das Verhalten der „aktiven“ Sera bei
der Wasserinannschen Reaktion nnd die antikomple-
mentare Wirkung alter „aktiver“ Sera. (Zeitschr. f. Im-
munitatsforsch. Orig. Bd. 26. 1917. S. 33.)
„Aktive“ menschliche Sera erlangen, steril aufbewahrt, in 4—5
Wochen die Fahigkeit, in geringen Mengen ein 0,1 ccm Meer-
schweinchenkomplement enthaltendes hamolytisches System voll-
kommen unwirksam zu niachen. Es bandelt sich nicht um Komple-
mentoidverstopfung, sondern um eine direkt das Meerschweinchen-
komplement treffende Wirkung; die kompletierende Kraft desselben
geht vollkommen verloren, w&hrend die mit Ambozeptor beladenen
Blutkorperchen des Systems der Einwirkung neuen Komplements
zuganglicb bleiben.
Durcb nachtragliche ErwErmung auf 56° wird den Seris die
bemmende Wirkung wieder geraubt, und sie verhalten sicb dann
wie sofort inaktivierte.
Fur die Ausfuhrung der Wassermannschen Reaktion hat die
Erscheinung nur insofern Bedeutung, als sie eventuell zur ErklErung
des stErkeren positiven Ausfalls bei Verwendung aktiver Sera bei-
tragen kann. Kurt Meyer (Berlin).
Blumenthal und Tsakalotis, Zur quantitativen Bestimmung
der Syphilisstoffe. (Derm. Zeitschr. 1916. Heft 12.)
Die vergleichende Untersuchung der Auswertung der Wasser-
m a n n - Reaktion durch Abstufen der Antigenmengen einerseits und
der Serummengen andererseits ergibt im ganzen eine befriedigende
Ubereinstimmung; es dttrfte immerhin die Abstufung der Serum¬
mengen vorzuziehen sein, da hierbei feinere Ausschlage erhalten
werden. Die praktische Bedeutung der quantitativen Methode darf
nicht uberschatzt werden; sie soil in erster Linie zur Ausschaltung
von „positiven Zufallsreaktionen" dienen. Langer (Charlottenburg).
Lyon, B. B. Tincent and Elman, John, A centrifuge method
to provide a uniform standard for Wassermann
readings. (Americ. Journ. of med. Sciences. Vol. 148.1914. p. 885.)
Zur quantitativen Auswertung der Wassermannschen Reaktion
wird am SchluB des Versuchs die Flhssigkeit in graduierten Kapillar-
rfthren zentrifugiert und die Hdhe des ungeldsten BlutkQrperchen-
sediments gemessen. Die Komplementmenge wird so bemessen, dafl
auch bei den negativ reagierenden Seren eine geringe Blutmenge
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Syphilis. 529
ungelost bleibt, die mit dem Sediment der positiyen Sera verglicben
wird. Kurt Meyer (Berlin).
Misch, Walter, tJber die Giftigkeit des Blutserums von
Lnetikern fiir anaphylaktisierte Meerschweinchen.
(Zeitschr. f. ImmunitStsforsch. Orig. Bd. 24. 1916. S. 380.)
Syphilitisches Menschenserum ist fur mit Menschenserum sensi-
bilisierte Meerschweinchen giftiger als nichtsyphilitisches Serum.
Fiir unvoibehandelte Meerschweinchen besteht keine erhfihte Giftig-
keit syphilitischen Serums. Es ist daher anzunehmen, daB die ver-
mehrte Toxizitat des luetischen Serums im Anaphylaxieversuch auf
einem vermehrten Gehalt an EiweiBsubstanzen, insbesondere Globu-
linen beruht, wie sie auch bei der Klausnerschen Reaktion zum
Ausdruck kommt. Kurt Meyer (Berlin).
Heller, Kritisches zur modernen Sypbilislehre. (Berl. klin.
Wochenschr. 1916. S. 978.)
Verf. legt dar, daB die mit demselben Serum in verschiedenen
Instituten ausgefuhrten Reaktionen durchaus verschieden ausfalleu
kfinnen, selbst wenn an der Einwandfreiheit der Untersucher gar
nicht gezweifelt werden kann. Er liefl 87 Sera in zwei Instituten
gleichzeitig untersuchen und fand:
1. Falle mit gleichem Resultat in beiden Instituten 36,
2. Falle mit Unterschied in der Beurteilung, z. B. schwach po-
sitiv und negativ 5,
3. Falle mit Unterschied der ReaktionsgrfiBe 30,
4. Falle, bei denen die Resultate direkt entgegengesetzt waren 16.
Weiter befaBte er sich mit der Untersuchung von Spirochaten
bei alien Affektionen an den Genitalien. Er kommt hier zu dem
SchluB, daB die Diagnose der Genitalgeschwfire eine rein bakterio-
logische ist, dafi die Untersuchung auf Spirochaten groBe Wichtigkeit
besitzt.
SchlieBlich berichtet er fiber einen Fall, bei dem seiner Ansicht
nach eine paterne Ubertragung der Syphilis nachgewiesen ist. Die
Mutter war vorher und nachber grfindlich auch mit Wassermann,
der stets negativ war, untersucht. Die Lues des Vaters war frisch
und machte wenig Erscheinungen. Das Kind kurz nach der Infektion
des Vaters konzipiert, zeigte deutliche Anzeichen von Lues, die bereits
intrauterin entstanden sein muBten. Schmitz (Halle a. S.).
Freudenberg, Nochmals eine Mahnung zur Vorsicht bei
der diagnostischen Verwertung der Wassermannschen
Reaktion. (Berl. klin. Wochenschr. 1916. S. 1154.)
Verf. fibergab in 144 Fallen das Serum von Kranken an zwei
Eiate Abt. Ref. Bd. 66. No. 21/22. 31
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630
Syphilis.
bis vier verschiedene Untersncher gleichzeitig. Obwobl dieselben
vertrauenswfirdige Personen gewesen sind, konnten aufierordentliche
Divergenzen bei der Beurteilung festgestellt werden.
Bei 4 Fallen warde dasselbe Bint gleichzeitig yier Unter-
suchern ubergeben, Erfolg 3mal Divergenz der erhaltenen Angaben.
In 44 F&llen drei Untersuchern, Ergebnis 26mal Divergenz. In
96 Fallen zwei Untersuchern, Ergebnis 17mal Divergenz.
Schmitz (Halle a. S.).
Saalfeld, Zur Ausfiihrung der Wassermann-Reaktion in
der Praxis. (Deutsche med. Wochenschr. 1916. S. 1351.)
Um die Differenzen in den Resultaten verschiedener Untersncher
der gleichen Blutprobe, die immer wieder beobachtet werden, m6g-
lichst auszuschalten, wird eine staatliche Kontrolle der erforderlichen
Beagentien gewfinscht Langer (Charlottenburg).
Schmidt, tfber die Bedeutung der Wassermannschen Be-
aktion im allgemeinen und im besonderen fftr die
Behandlung des syphilitischen Soldaten. (Berl. klin.
Wochenschr. 1916. S. 589.)
Verf. glaubt, daB der positive Wassermann durch vom KOrper
produzierte Antitoxine bedingt sei. Daraus folgert er, daB ein be-
stehenbleibender positiver Wassermann nichi anzeige, daB die
Lues nicht geheilt sei, sondern er glaubt, dafi er so lange positiv
bleibe, wie die Antitoxinbildung dauernd besteht. Andererseits
glaubt er auch nicht, daB ein negativer Wassermann gleich-
hedeutend mit Heilung sei. Schmitz (Halle a. 8.).
Mailer, Uber die Bedeutung der Wassermannschen Re-
aktion im allgemeinen und im besonderen f&r die
Behandlung der syphilitischen Soldaten. (Ebenda.
S. 1006.)
Schmidt, Erwiderung auf die vorstehenden Bemerkungen.
(Ebenda. S. 1008.)
Einwendungen gegen die AusfUhrungen von Schmidt fiber das
gleiche Thema S. 689. Schmitz (Halle a. S.).
Craig, Charles F., The results and interpretation of the
Wassermann test (Americ. Journ. of the med. Sciences. Vol. 149.
1916. p. 41.)
Verf. befolgt im wesentlichen die Originalmethodik. Er arbeitet
mit alkoholischem Luesleber- und cliolesterinisiertem Meerschweinchen-
herzextrakt, die sich beide als ziemlich gleich wirksam erwiesen.
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Syphilis.
531
Von 2643 Nichtlaetikern gaben 11 eine positive Reaktion. In
4 Fallen liandelte es sich nno Malaria, 3 waren TnberkulSse, yon
denen aber bei 2 nachtrftglich noch eine lnetische Infektion fest-
gestellt wnrde, in 1 Fall war die Diagnose unsicher, 3mal lag Pity*
riasis rosea vor, doch war hier die Reaktion nnr schwach positiv.
Die Zahlen sprechen fQr einen hoben Grad von Spezifizitat.
Unter 4658 Lnesfailen war die Reaktion 4018mal positiv, nnd
zwar bei primarer Lues in 89,5 Proz., bei seknndarer in 96,1 Proz.,
bei tertiarer in 87,4 Proz, bei latenter in 67,3 Proz., bei kongenitaler
in 82,2 Proz., bei Parasyphilis in 68,1 Proz.
Die Starke der Reaktion schwankte h&ufig von Tag zn Tag.
Reichlicher Alkoholgenufl brackte vielfach eine positive Reaktion
znm Verschwinden. Dnrch Bakterienentwicklnng wnrde in anfanglich
negativ reagierenden Seren haufig eine positive Reaktion hervor*
gernfen.
Wertvoll ist die Wassermannsche Reaktion als Kontrolle der
Behandlnng, wichtig die provozierte Reaktion nach Salvarsanein-
spritznng. Diagnostisch sicher verwertbar sind nnr Reaktionen mit
vOlliger Hemmung der H&molyse. Bei vorbandener Luesanamnese
sind anch schwachere Reaktionen zn berficksicbtigen. Eine einmalige
negative Reaktion ist nicht beweisend. Stets sollten in solchen Fallen
die provokatorische Salvarsaninjektion, die Untersuchung der Spinal-
fl&ssigkeit nnd die Lnetinreaktion vorgenomraen werden.
Kurt Meyer (Berlin).
Beron, Beitrag znr Frage der diagnostischen Bedentnng
der positiven Wassermannschen Reaktion. (Derm.
Wochenschr. Bd. 63. 1916. S. 891.)
Von 4000 Reaktionen betrafen 726 nichtlnetische Personen.
Bei den sicber Inetischen waren im Primarstadium 75 Proz.
positiv, im Seknndarstadinm 96 Proz., im Tertiarstadinm 80 Proz.,
bei Lues latens 53 Proz., bei Paralysis 61 Proz., bei Tabes 62 Proz.
Unter den 726 Nichtlnetischen waren 190 Ulcus molle* Oder
Gonorrhoefaile, samtlich negativ. Von den aknten Infektionskrank-
heiten waren alle Wassermann-negativ. Von 74 Scharlachf&llen
jedoch waren 3 positiv. 2 von diesen waren anfierdem auf Lnes
verdachtig. Ferner wnrde noch bei Psoriasis vulgaris einmal positive
Reaktion gefanden und bei einem Fall von Tuberkulose, bei denen
friiher Syphilis gefunden war. Bei einem Erysipelasfalle, der positiv
reagierte, stellte sich sp&ter das Vorhandensein von Lues heraus.
Unklar blieben nnr 2 F&lle, ein Lupus erythematodes nnd ein Lupus
vulgaris, die beide unter spezifischer Kur Besserung ihrer Beschwerden
zeigten. Schmitz (Halle a. S.).
84*
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532
Syphilis.
Bruhns, fiber unbewuBte Sp&tsyphilis nebst Mitteilun-
gen fiber Ausfall der Wassermannschen Eeaktion an
1800 angeblich nicht mit Syphilis infizierten Men-
schen. (BerL klin. Wochenschr. 1916. S. 833.)
Verf. untersuchte 1234 Manner nnd 566 Frauen, bei denen die
Anaranese in bezug auf Syphilis negativ war, mittels der Wasser¬
mannschen Reaktion. Bei den Mfinnern handelte es sich zum
grfiBten Teil um Soldaten and Landsturmleute. Positive Wasser-
mannsche Reaktionen warden erst dann angenommen, wenn sie
zweimal deutlich positiv waren. Faile von Lupus erythematodes,
Toberkulide usw., die auch positiven Wassermann zeigen konnen,
befanden sich nicht darunter. Von den Mannern zeigten 18 =
1,6 Proz. positive Reaktion. Die geringste Zahl zeigten dabei die
16- bis 20jahrigen. Zwischen 20 und 30 Jahren waren es 1,9 Proz.,
fiber 30 Jahren 4,0 Proz.
Die Gesamtzahl von 1,5 ist ziemlich gering zu nennen, jedoch
weist Verf. darauf hin, daB eben durch die Wassermannsche
Reaktion nicht alle Faile zu erfassen sind, da es bekanntlich Syphilis
ohne positive Reaktion geben kann. Unter 566 Frauen zeigten 6,5
= 11,5 Proz. positive Reaktion. Von diesen waren jedoch 26 Pro-
stituierte. Nach Abzug dieser wfiren es also noch 7,2 Proz.; werden
auch noch diejenigen abgezogen, die an anderen Geschlechtskrank-
heiten litten und deshalb mftglicherweise der heimlichen Prostitution
verdachtig sind, so bleiben 132 Frauen fibrig, von denen 2 = 1,5 Proz.
positive Wassermannsche Reaktion hatten. Das ist dieselbe Zahl
wie bei den Mannern.
Verf. schlieflt, daB eine so geringe Ausbeute von ungefahr 1 Proz.
bei Leuten, die keine Symptome gemerkt hatten, eine Durchunter-
suchung samtlicher Feldzugsteilnehmer nach dem Kriege nicht recht-
fertigen wfirde. Schmitz (Halle a. S.).
Miiller, Rndolf, Einige Grundsfitze bei der Bewertung der
Wassermannschen Reaktion in Fragen der Luesdia-
gnose und -therapie. (Wien. med. Wochenschr. 1916. S. 1075.)
Manche Sera zeigen Verfinderungen ihres Kolloidalzustandes, die
zu einer positiven Wassermann-Reaktion ffihren, trotzdem Lues
nicht vorliegt. Bei genauer Prfifung lassen sich jedoch meist Diffe-
renzen gegenfiber den entsprechenden Zustandsfinderungen luetischer
Sera nachweisen, wodurch die scheinbar positiven Reaktionen als
Pseudoreaktionen zu erkennen sind. Die Differenzierungsmfiglichkeit
beruht auf der Anvvendung zweier Antigene (alkoholischer Herz-
extrakt), eines kouzentrierteren (C) und eines nach bestimmten em-
pirisch gefundenen Gesetzen stfirker verdfinnten (N), welch letzteres
mit Luesserum eine stfirkere Reaktion als „C“ ergibt. Nichtluetische
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Syphilis.
533
Erkraakungen Oder Zustands&nderungen mit kompletter oder in-
kompletter Wasserm an n-Reaktion weisen nicht das gleiche Opti¬
mum der Reaktionsfaliigkeit auf wie Luesserum, vielmehr zeigt das
Serum in solchen Fallen meist einen deutlich schwacheren Ausfall
mit dem „N“-Extrakt als mit dem „C“-Extrakt. Manche Falle von
Syphilis kdnnen trotz florider Erscheinnngen negativ reagieren; diese
Falle kommen aber nicht wahllos vor, sondern sind an bestimmte
Gesetze gebunden. Sklerosen reagieren kaum je vor der 6. Woche
positiv, oft erst in der 7.—8. Negative Reaktionen fin den sich ferner
im Sekundarstadium, und zwar in der allerersten Zeit der Proruption,
bei isolierten Exanthemen, bei exsudativen Exanthemen von maligne-
rem Typus und bei Rezidiven. Bei tertiarer Lues fehlt die Wasser-
m a n n - Reaktion oft bei Tabes und latenter Lues, sehr selten da-
gegen bei Paralyse und bei luetischen Gefafierkrankungen. Die posi¬
tive Wassermann-Reaktion ist an die Anwesenheit von Spiro-
chaten geknnpft. Ob sie auch eine pathogene Aktivitat der Spiro-
chaten anzeigt, ist vorlaufig unbewiesen. Die therapeutischen Be-
strebungen mfissen, abgesehen von der Bekampfung bestehender
Krankheitserscheinungen, dahin zielen, die Wassermann-Reaktion
negativ zu machen, da eine positive Reaktion die Anwesenheit von
Spirochaten beweist W. Gaehtgens (Hamburg).
Zadek, J., Klinische Bewertung und Bedeutung der Dia-
gnostik der Syphilis und syphilitischer Krankheiten
mittels Prazipitation. (Ergebn. d. inn. Med. u. Kinderheilk.
Bd. 14. 1915. S. 462.)
Vergleichende Untersuchungen mit der Wassermann -Reaktion
und der Herman-Perutzschen Ausflockungsmethode bei 660 Fallen
von luetischer und 501 Fallen von nichtluetischer Erkrankung. Neu
ist die Kontrolle mit einer Cholesterinverdunnung 1:19 und 1:29.
Mit der Wassermann-Reaktion bei den luetischen Erkrankungen
51,2 Proz. positive Resultate, mit der Herman-Perutzschen Re¬
aktion 72,7 Proz. positive Resultate; bei den nichtluetischen Erkran¬
kungen mit der Wassermann-Reaktion 5,6 Proz. positive, mit der
Herman - Peru t z schen Reaktion 11,0 Proz. positive Resultate.
Ausfiihrliche Beschreibung der Technik. Hannes (Hamburg).
Hecht, H., Die Wassermannsche Reaktion beim Prim&r-
affekt der Syphilis. (Derm. Wochenschr. Bd. 62. 1916. S. 145.)
Verf. stellt sich der Ansicht Ben digs entgegen, dafi die
Wa8Sermann-Reaktion keinen diagnostischen Wert habe. Gegen
sein Material wendet er ein, dafi es hauptsachlich aus Beobachtungen
an Prostituierten besteht und sich bei diesen der Zeitpunkt der
Infektion nie genau bestimmen l&fit. Schmitz (Halle a. S.).
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534
Syphilis.
Toepelmann, Beitrag zur Bewertung der Wassermann-
Keaktion. (Derm. Wochenschr. Bd. 62. 1916. S. 313.)
Verf. wendet sich in vorliegender Arbeit gegen die Ausfiihrungen
Ben digs iiber den diagnostischen Wert der Wassermannschen
Beaktion. Besonders konnte sie niemals eine spontane Umkehrung
des Sernmbefundes fitiden, wie sie Ben dig beschrieb. Verf. benntzt
znr Anstellnng der Reaktion mehr Kontrollen wie sonst iiblich sind,
und zwar 1. ein stark positives Seram von einer unbehandelten Lues,
2. ein sicher positives von einer behandelten Lues, 3. ein schwach
positives, aber sicher luetisclies, 4. ein Oder mebr negative Sera.
Nach Ausfall der Ablenkungen werden dann die Untersuchungs-
befunde gewurdigt. Schmitz (Halle a. S.).
Sonntag, Zur Frage der Spezifizit&t der Wassermann¬
schen Reaktion: Tumor- und Narkosesera. (Deutschemed.
Wochenschr. 1916. 8.1577.)
Niemals wurde bei Tumorsera (125 Fftlle) eine unspezifische
Reaktion gefunden, auch nicht bei vorgeschrittenen Fallen mit bereits
bestehender Dyskrasie. Langer (Charlottenburg).
Sonntag, Zur Frage der Spezifizitat der Wassermann¬
schen Reaktion. II. Teil: Narkosesera. (Ebeuda. S. 1599.)
Die Untersuchung von 100 Narkosesera ergab keine unspezi¬
fische Reaktion. Eomplementbestimmungen an narkoti'ierten Menschen
und Tieren liefien keine nennenswerte Veranderung des Komplement-
gehalts feststellen. Erforderlich erscheint bei der Untersuchung von
Narkosesera allerdings eine durchaus exakte Methodik, die eine
quantitative Eiustelluug der Reaktionskbrper zur Voraussetzung hat.
Langer (Charlottenburg).
Snow, Corydon 6. and Cooper, Alexander T., The Wassermann
reaction in its relation to tuberculosis. (Americ. Journ.
of the med. Sciences. Vol. 152. 1916. p. 185.)
Yon 290 Seren von Tuberkuldsen gaben mit alkoholischem Meer-
schweiuchen- und Menschenherzextrakt ohne Cholesterinzusatz nur
2 eine vollkommene, 4 eine unvollkommene Wassermannsche Re¬
aktion, ohne dafi irgendwelche Anzeichen von Lues vorhanden waren.
Dagegen gaben mit den gleichen Extrakten, die mit 0,4 Proz. Chol-
esterin versetzt waren, weitere 64 eine mehr oder weniger voll-
st&ndige positive Wassermannsche Reaktion. Es ist hiernach vor
dem Gebrauch cholesterinisiertei Extrakte bei Tuberkulose zu warnen,
wahrend bei Verwendung gewohnlicher Extrakte die Reaktion die
gleiche Zuverlassigkeit besitzt wie bei Nichttuberkuldsen.
Kurt Meyer (Berlin).
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Syphilis.
535
Klansner, Uber unspezifische Komplem en t bi n du n gs-
reaktion. 1. Bei Tnberkuliden. 2. Nach Gehirntranmen.
(Derm. Wochenschr. Bd. 62. 1916. S. 169.)
Verf. faiid bei einer ganzen Reihe von Tnberkuliden positiven
Wassermann, mid zwar bis zur kompletten Hemmung der Hamo-
lyse. Eine Ubersicht der uutersuchten Falle ergibt folgende Tabelle:
Zabl
der Falle
Ansfall der
Diagnose
Wassermannschen Reaktion
—
+
++ 1
1 +++
Lupus erythemat. discoid.
mm
10
i i
Erythema indur. Bazin
7
2
i
1
Papnlonekrutisches Tuberkulid
2
2
1
Lichen 8'*ropbulo8or.
9 ' :KI :
2
1
Boeckscbes Sarkoid
■B
1
Snmma
30
21
4
3
2
Weiter kann er von positivem Wassermann nach Gehirn-
traumen berichten. Der erste Fall betraf eine Commotio cerebri,
das Serum zeigte komplette Hemmung. 3 Wochen nach Genesung
wnrde Wassermann-Reaktion negative
Beim 2. Falle handelte es sich um einen faustgrofien Gehirn-
abszeB (Autopsde), bei dem die Wassermannsche Reaktion stark
positiv ausfiel. Schmitz (Halle a. S.).
Jakobovics, B61a, Der Einflnfi des Scharlachs auf die
Wassermannsche Reaktion. (Jahrb. f. Kinderheilk. Bd. 79.
1914. S. 215.)
Untersuchung von 178 Seren, die von 55 Patienten stammten;
darchschnittlich 3 Untersuchungen jedes Kranken vom Anftreten des
Exanthems bis znm AufhOren der Abschnppnng, also etwa 6 Wochen.
Alkoholextrakt ans syphilitischer Fdtalleber, im ubrigen die hbliche
Tech n ik.
In 37 Fallen, die von 18 Patienten stammten, positiver Ansfall,
bei 16 Patienten wnrde die Reaktion erst nach Abklingen der aknten
Symptome, 20.—23. Tag der Erkrankung, positiv. Das Verschwinden
der Positivitat wurde in 16 Fallen innerhalb des 35. und 48. Krank-
heitstages beobachtet; die positive Reaktion fand sich haufiger bei
schweren Fallen als bei leichten. Die diagnostische Bedentnng der
Wassermannschen Reaktion bei Syphilis ist dnrch diese Fest-
stellnngen nicht beeinfluBt. Hannes (Hamburg).
Perntz, Die Bedentnng serodiagnostischer Unter-
snchnngen fur die Prognose der abortiv behandelten
Syphilis. (Wien. klin. Wochenschr. 1916. 8.1619.)
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536
Syphilis.
Die Prazipitationsreaktion der Syphilis nach Porges-Herman-
Perutz ist im Primarstadium der Lues viel h&afiger positiv als die
Wassermannsche Reaktion. Die negative Wassermannsche
Reaktion allein lafit nicht den Scblufl zu, daft die Syphilis noch nicht
generalisiert sei. Die negative Wassermannsche Reaktion allein
vor Beginn der Knr lfiflt noch nicht mit Sicherheit annehmen, dafi
eine Abortivbehandlung von Erfolg begleitet sein kdniite. Die gun-
stigsten Bedingungen far eine erfolgreiche Abortivkur Bind bei nega-
tiver Wassermannscher Reaktion and bei negativer Ausflockungs-
reaktion gegeben. Hetsch (Berlin).
Brack, Carl, Eine sero-chemische Reaktion bei Syphilis.
(Miinch. med. Wochenschr. 1917. S. 26.)
Das Verfahren beraht darauf, da6 bei einer gewissen Verdfinnung
sich das gesamte S&nrealbuminat des normalen Serums in Wasser
16st, w&hrend bei derselben Verdfinnung noch ein Teil des Saure-
albuminates des Laesserums ungelost bleibt Die Handhabung des
Verfahrens wird beschrieben. Das Verfahren bedarf noch genauer
Prttfang, ehe es sich fiir die Allgemeinheit eignet. Es wird fiber
Vergleichsuntersuchnngen mit dem Wassermannschen Verfahren
berichtet. Es ist mfiglich, dafi der darch Sal petersaarefttl lung nach-
gewiesene, im Uberschnfi vorhandene Korper auch derjenige ist, der
nach Bindung mit Organeztrakt die Komplementbindang bedingt.
Der Vorteil des Verfahrens, wenn es sich bewfihrt, liegt darin, dafi
es mit Hilfe einfachster, stets gleichmafliger chemischer Mittel in
kurzer Zeit zu einwandfreien Ergebnissen ffihrt, also besonders ffir
grofie Massenuntersuchungen, wie sie vielleicht nach dem Kriege
notwendig werden, eine grofie Bedeutnng erlangen kann. Vielleicht
ergeben sich auch ffir andere Krankheiten noch Untersuchungsver-
fahren auf der gleichen Grundlage. Wenu die Reaktion auch ffir
Syphilis wohl nicht spezifisch ist, so ist sie doch eigentfimlich genag,
dafi sie sich ffir den Nachweis der Erankheit eignen wird.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schmitz, Hermann, Uber die Brucksche serochemische
Reaktion bei Syphilis. (Mfinch.med.Wochenschr. 1917.S.211.)
Bei Nachprfifung wurde die nfitige Zuveilfissigkeit vermifit.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Kkmmerer, H., Bemerkungen fiber das Wesen der Bruck-
schen serochemischen Syphilisreaktion. (Ebenda.S.268.)
Bei Nachuntersuchungen konnte die spezifische Bedeutnng ffir
Syphilis nicht best&tigt werden.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
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Syphilis. 537
Welchbrodt, R., Zur serochemischen Reaktion bei Syphilis
nach Bruck. (Ebenda. S. 269.)
Vergleichsun tersuchungen mit der Wassermannsehen Reaktion
zeigten, dafi die Reaktion in keiuer Weise speziflsch for Syphilis ist.
Sie deckt sich in vielen Fallen nur mit der Elaufinerschen Re¬
aktion in ihren Ausfailen. Es ist aber nicht nnmbglich, dafi die
Branchbarkeit des Verfabrens sich noch verbessern lafit.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Halbey, Die Torday-Wienersche Reaktion (Gold-Cyan-
Aldehyd-Essigsaure-Reaktion) nnd ihre Bedentnng
ffir die Diagnose der Syphilis. (Med. Klinik. 1917. S. 128.)
Das Verfahren beruht daranf, dafi alle Blntsera dnrch Zusatz
von einem Gold-Cyan-Aldehydgemisch Niederschlage bilden, die sich
bei Zngabe von Essigs&ure wieder klaren, wenn es sich nm syphi-
litische Sera handelt. Nachprufungen haben ergeben, dafi in 80 Proz.
der Faile eine Ubereinstimmung mit der Wassermannschen Reak¬
tion erzielt wnrde. Bei der Einfachheit des Verfabrens sind daher
weitere Versnche erwiinscht, nm zu ermitteln, inwieweit dieseUnter-
snchung als Ersatz fdr das Wassermannsche Verfahren in Frage
kommen kann. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Sonntag, Erich, Uber die Branchbarkeit der v. Dungern-
schen vereinfachten Methode der Wassermannschen
Reaktion fur die Syphilisdiagnostik. (Med. Elinik. 1916.
S. 1365.)
Eingehende vergleichende Nachprfifung des v. Dungernschen
vereinfachten Verfahrens der Wassermann - Untersuchung. Das
Verfahren ist ffir die allgemeine Anwendong nicht zn empfehlen. Es
ist zwar einfacher, aber weniger leistungsfahig; es versagt hanfig
bei sicherer Syphilis nnd gibt h&ufiger einen fraglichen AusfalL Das
Verfahren ist hbchstens neben der echten Wassermannschen
Untersnchung fur bestimmte Zwecke zn verwenden. Besonders soil
sich der Arzt nicht zu der Ansicht verleiten lassen, dafi er mit
diesem Verfahren die Untersnchnng dnrch einen erfahrenen Fachmann
hberflhssig machen kOnnte. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Pfeiler,W., Ergebnisse der Untersnchnng von 100 mittels
der E.-H.-Reaktion znm Zwecke der Feststellung
syphilitischer Infektionen geprttfter Sernmproben.
(C. f. Bakt. Orig. Abt. L Bd. 79. 1917. S. 62.)
Verf. teilt die Ergebnisse mit, die er mit seiner schon fr&her
(Mfinch. med. Wochenschr. 1915. S. 393) von ihm zur Lnesdiagnose
empfohlenen E.-H.-Reaktion erhalten hat. Bei der K-H.-Reaktion
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538
Syphilis.
(Eomplementablenkung -j- Hemagglutination) warden dnrch Verwen-
dung von Meerschweinchenblut gleichzeitig das Hemagglutinin and
das Hemolysin als Indikatoren bei der Komplementablenkungsreaktion
benntzt. Das hemolytische System besteht somit aus Pferdekomple-
ment, inaktiviertem Rinderserum nnd Meerschweinchenblutkorperchen.
Das Eomplement wird bei dem Verfahren austitriert, was Vert f&r
einen grofien Vorzug gegenuber der Wassermann-Reaktion an-
sieht, bei der nicht mit der kleinsten Eomplementmenge gearbeitet
werden kann. Unter 100 Feilen war die E.-H.-Reaktion 14mal
positiv bei negativem Wassermann; die klinische Diagnose lautete
dabei auf Lues. In 35 Feilen wnrde nacb beiden Methoden positiver
Ausfall erhalten. Rhein (Posen).
Sormani, Die I’-V-Bestimmung. (Derm.Wochenschr. Bd.62.1916.
S. 385, 418 u. 448.)
In vorliegendem Artikel gibt Verf. eine genaue Darstellnng der
von ihm ausgearbeiteten Methode der Anstellnng der Wasser-
mannschen Reaktion. Das von ihm angestrebte Ziel ist aus der
Wassermannschen Reaktion, die, wie sie heute gefibt ist, keine
qnantitativ exakte Methode darstellt, eine Reaktion zu machen, die
mit den gegebenen Substanzen in der Hand eines jeden Untersuchers
vollkommen die gleichen Ergebnisse geben soli.
Nach Verf. besteht der Hanptfehler der Wassermannschen
Reaktion in der falschen Anstellnng des Vorversuches. Es wird dort
mit einer mehr als nQtig grofien Menge Eomplement der Ambozeptor
austitriert. Nach seiner Meinung ist es notwendig, dafi umgekehrt
das wichtige bei der Reaktion die genaue Feststellung der Eomple¬
mentmenge ist, und dafi andererseits gerade der Ambozeptor im tiber-
mafi vorhanden sein mufi. Denn der Indikator (HammelblutkQrper-
chen) mufi maximalempfindlich sein, dann allein besteht Gewifiheit,
dafi die geringste Spur iibrigbleibenden Eomplements zur L8sung
Anlafi geben wird. Er sensibilisiert daher die BlutkCrperchen mit
8—12 Ambozeptoreinheiten und titriert dann das vorliegende Eom¬
plement mit und ohne Extraktzusatz aus. Es findet sich dann ge-
wohnlicb, dafi in den Rohrchen, die Extraktzusatz haben, mehr Eom¬
plement benCtigt wird. Diese so bestimmte Eomplementmenge wird
nun fur den Hauptversuch benntzt.
Im Hauptversuch werden nun fallende Mengen von Extrakt mit
dem Patientensernm und dem Eomplement zusammengebracht, und
zwar werden 5 Rohrchen angesetzt. Im ersten RQhrchen findet sich
diejenige Menge des Extraktes, die mit sicheren Luetikerseren als
optimal erkannt worden war. In den darauf folgenden 4 RQhrchen
wird jedesmal ein Fiinftel dieses Quantums weniger gebracht. Jedes
RQhrchen besitzt jetzt einen Wert von 0,2, d. h. wenn alle RQhrchen
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Syphilis.
589
also auch die mit der schwkchsten Extraktverdunnung, eine positive
Reaktion aafweisen, so wird die Reaktion mit dem Bruch 10 / l0 = 1
bezeichnet. Waren aber z. B. nur die beiden ersteu positiv, dann
erh< die Reaktion die Ziffer 0,4. War alleiu das erste Rdhrchen
positiv, 0,2 usw. 1st das letztgehemmte Rdhrchen nicht ganz kom-
plett gehemmt, so wird interpoliert and steht dann eine ungerade
Zabl hinter dem Eomma. Selbstverstfindlich wird auch eine Serum-
kontrolle angesetzt.
Als besonderen Yorteil der Reaktionen bezeicbuet Verf. nocb,
dad die Einwirkungen der iu den Patientenseren oft feststellbaren
normalen Hamolysine fortffillt, da ja durch die maximale Sensibili-
sierung der BlatkOrpercben kein weiterer Einflufi moglich ist. Auf
die Frage, ob nicht dnrch die grofie Aviditat dieser maximal sensi-
bilisierten Blutkorperchen schon gebnndenes Komplement losgerissen
werden kdnnte, gibt Verf. die Ant wort, dafi die Praxis gezeigt babe,
dafi so etwas nicht stattfinde. Er fand nfimlich bei Parallelanstellung
der Wassermannschen Reaktion, dafi dieselbe am 25 Proz. hinter
der .T-Z-Bestimmung zur&ck blieb. Die samtlichen in Frage kom-
menden Faile waren aber durch Anamnese und manifeste Symptome
als Syphilisfaile festgestellt.
Auch eine Eigenhemmung kann man umgehen, indem einfach
austitriert wird, wieviel Komplement durch die Eigenhemmung un-
schadlich gemacht wird, und dieses hinzufiigt.
Fur die Reaktion mufi das Serum frisch sein. Als Extrakte
eignen sich am besten alkoholische von Lueslebern. Als Ambozeptor
mufi ein mbglichst hochwertiger genommen werden.
Mit dieser Bestimmung des Luesindex ging nun Verf. an die
planmfifiige Untersuchung sowohl einzelner Faile, als ganzer Krank-
heitsgruppen, und er konnte da feststellen, dafi in besonders kompli-
zierten Fallen die Hohe des Index fast genau mit der Grfifie der
Krankheitserscheinungen Ubereinstimmt und mit diesen der thera-
peutischen Beeinflussung unterliegt. Ganz besonders wichtig fur die
Auffassnng der para- und metasyphilitischen Erkrankungen sind
jedoch seine Feststellungen fiber die Hdhe des Index im Serum und
im Liquor bei Dementia paralytica, Taboparalyse und Tabes. In der
angegebenen Reihenfolge ffillt nfimlich die H&he des Index und sie
ist im Liquor stfindig hfiher als im Serum. Uberhaupt positive Re¬
aktionen wurden hier bei 94,4 Proz. festgestellt. Die tibrigen luetischen
Erkrankungen des Zentralnervensystems verhalten sich verschieden.
Ein Vergleich mit der Reaktion von Nonne-Apelt und mit der
Untersuchung auf Pleocytose zeigt, dafi, wenn 2-1 im Liquor positiv
ausffillt, auch diese beiden Untersuchungen immer positiv sind und
umgekehrt. Das gesetzmfifiige in den oben gegebenen Zahlen des
Index ffir Paralyse und Tabes ffihrt Verf. auf die Menge der er-
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540
Syphilis.
griffenen Gehirnsubstanz zurnck, desgleichen die Unterschiede in der
Hdhe des Index bei den verschiedenen Formen der Lnes cerebri.
Schmitz (Halle a. S.).
Hanes, Frederic H., The lnetin reaction in the diagnosis
of tertiary and latent syphilis. (Americ. Jonrn. of the
med. Sciences. Vol. 150. 1915. p. 704.)
Die Lnetinreaktion ist absolut spezifisch. Bei anderer als ter-
ti&rer Form fallt sie verh<nism&Big selten positiv ans, so daB hier
ihre diagnostische Bedeutung gering ist. Dagegen ist sie bei ter-
tiarer and latenter Syphilis empfindlicher als die Wassermannsche
Reaktion. Bei visceraler, besonders cardio-vascuiarer Lnes fallt sie
fast regelm&Blg positiv ans. Kurt Meyer (Berlin).
Tillaret, Hanrice et Pierret, Robert, Valeur comparative des
reactions de Wassermann, de Noguchi et de Landau
dans le diagnostic de la syphilis. (C. r. Soc. de Biol. T. 77.
1914. p. 409.)
Die vergleichenden Untersuchungen der Verff. baben ergeben,
dafi die Noguchische Lnetinreaktion nicht die Hoffnungen zu recht-
fertigen scheint, die man anf sie gesetzt hatte. Die Land an sche
Reaktion ist zwar nicht so empfindlich wie die Wassermannsche
Reaktion, sie verdient aber Beachtung wegen der Einfachheit ihrer
Ausfuhrung. Gildemeister (Posen).
Narbel, P., Essais sur la reaction d’Aoki. Lausanne 1917.
Yerf. hat die schnelle Methode von Aoki zum Vergleich mit
der klassischen Wassermann*Reaktion bei vielen Syphilitikern
probiert. Die Resultate waren sehr ahnlich, und die Methode von
Aoki ist sehr zu empfehlen. B. Galli-Valerio (Lausanne).
Miehaelis, L., Uber die Bedentung der Wassermannschen
Reaktion far die Therapie. (Therapie d. Gegenwart Jg. 57.
1916. S. 241.)
Yerf. behandelt die Frage, welchen EinfluB die Wassermann¬
sche Reaktion auf das therapeutische Handel n haben soil. Er faBt
seine Ausfuhrungen dahin zusammen: Eine positive Wassermann¬
sche Reaktion, die als einwandfrei positiv festgestellt ist, ist gleich-
zusetzen jedem beliebigen manifesten Symptom der Syphilis und gibt
daher die Indikation fUr die spezifische Behandlung, wenn diese nicht
aus besonderen Grtinden unterbleiben muB Oder ganz aussichtslos
erscheint, wie bei ganz sicherer, nicht mit Hirnlues verwechselbarer
Paralyse. Eine negative Wassermannsche Reaktion hat dagegen
einen viel geringeren EinfluB auf das therapeutische Handeln, da
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Syphilis.
541
syphilitische Erscheinungen ohne sichere Was serin annsche Re-
aktion bestehen kfinnen. Verf. schr&nkt seine Ansicht fiber die posi¬
tive Wassermannsche Reaktion noch ein, indem er sie wohl als
eine Indikation zur spezifischen Behandlnng verwendet wissen will,
aber nicht als eine absolute Indikation. Bei Tabes and Paralyse
8cheint dem Verf. der EinfluB der Wassermannschen Reaktion
anf die Behandlnng nicht grofi zu sein.
Wedemann (Berlin-Lichterfelde).
Brnhns, C., Die Heranziehnng der Wassermannschen
Reaktion, Spinalpnnktion and Eatanreaktion ffir
die Behandlnng der Sp&tsyphilis. (Med. Elinik. 1916.
8.281.)
Die Entanprobe ist im wesentlichen nnr zn verwenden, am eine
Entscheidung za bringen, ob eine unklare Erscheinnng sicher Oder
wahrscheinlich als Syphilis anzusehen ist Oder nicht Sie eignet
sich aber nicht, am bei sonst fehlenden Erscheinangen einen Anhalt
zn geben, ob eine weitere Behandlnng notwendig ist Oder nicht.
Hierffir stehen uns die Wassermannsche Probe and die Unter-
sachang der Spinalflassigkeit zur Verffigang. Wenn der Wasser-
mann negativ ist, aber irgendwelche verdfichtigen Erscheinangen
an Haat, Enochen Oder inneren Teilen vorhanden sind, dann kann
die Entanprobe mit Nutzen herangezogen werden. 1st bei fehlenden
Erscheinungen ein positiver Blutbefund vorhanden, so ist jedenfalls
eine Behandlnng anznraten. Gelegentlich kommen Falle vor, bei
denen es nicht mfiglich ist die Reaktion danernd negativ zn machen.
Wenn in solchen Fallen die Spinalfifissigkeit frei gefnnden wird,
kann man von einer weiteren Behandlnng absehen, muB aber die
Eranken nnter Beobacbtung halten. Der negative Wassermann
bei Spatsyphilis hat erst dann einige Beweiskraft wenn er dnrch
lange Zeit hindurch bei regelmafiig wiederholten Untersuchungen
dauernd angetroffen ist. Selbst nach 3—4jfthrigem negativen Aus-
fall ist er mitnnter plfitzlich wieder positiv geworden; ebenso wie
auch nach jahrzehntelangem Freisein von Erankheitserscheinnngen
pldtzlich wieder Zeicheu von Syphilis anftreten kfinnen, wenn ab-
gekapselte Spirochfitenherde anf irgendeine Weise wieder aufgerfihrt
werden. W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Brnhns, C., Zu den Problemen der Syphilistherapie. (Arch.
t Derm. n. Syphilis. Bd. 123. 1916. S. 251.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Ballin and Engwer, L&Bt sich die Lnesbehandlnng der
Eriegsteilnehmer den therapentischen Prinzipien
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542 Syphilis.
des Friedens n&her bringen? (Munch. med. Wochenschr.
1917. 8. 58.)
Durch Fach&rzte liefie sich auch nahe der Kampfstellung in
yielen Fallen eine ausreichende Bekandlang der Syphilis erzielen.
Oft kann jetzt mit Rucksicht auf die Forderungen des Krieges sonst
eine Behandlung nicht immer so darchgefiihrt werden, wie das an
sich far den Kranken wiinschenswert erscheinen miiflte.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Fabry, Behandlnng der lnetischen fibrosen Sklerosen
mit Acid, carbolicnm liqnefactnm nebst histologischen
Bemerknngen fiber Restsklerosen and syphilitische
PrimSraffekte. (Munch, med. Wochenschr. 1917. 8.487.)
In dem dichten Narbengewebe der syphilitischen Sklerosen kOnnen
leicht Herde zariickbleiben, die zu einem RQckfall des Leidens An-
lafi geben, da dieses derbe Gewebe einen unuberwindlichen Schutz-
wall gegen die Wirkang der Salvarsan- and Quecksilberbehandlang
abgibt. Ftir die Erweichnng dieses Gewebes leistet die Behandlnng
mit Karbolsaoreatznng gate Dienste. Es gelang fast ausnahmslos
in diesen syphilitischen Verhartungen aufier den Spiroch&ten auch
die Endarteritis syphilitica histologisch nachznweisen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Schacherl, Max, Zur Indikation and Technik der endo-
lumbalen Neosalvarsantherapie. (Wien. med. Wochenschr.
1916. 8.1407.)
Von klinischem Interesse. W. Gaehtgens (Hamburg).
Stern, Carl, Die Technik der Neosalvarsanbehandlnng.
(Zeitschr. f. ftrztl. Forth. 1916. 8. 273.)
Aasfdhrliche and klare Darstellang mit Abbildangen.
W. H. Hoffmann (Wilhelmshaven).
Naegell, 0., Die moderne Salvarsan-Syphilistherapie der
Autoren. (Therap. Monatsh. 1916. 8.361, 409 u. 465.)
Zasammenfassende Darstellang der Verabreichangsweise des
Salvarsans, seiner Dosiernog, der Kombination mit anderen Mitteln,
der Behandlung von Schwangeren, Eindern and syphilitischen Affek-
tionen des Zentralnervensystems auf Grand der seit dem Jahre 1913
verdffentlichten Arbeiten. W. Gaehtgens (Hamburg).
Neumayer, Victor L. and Neumayer, Marianne, Drei Jahre amt-
licher Syphilistilgung mit Salvarsan. (Arch. f. Derm. u.
Syphilis. Bd. 121. 1916. S. 820.)
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Syphilis.
543
Sehr ausfiihrliche statistische Angaben fiber den Umfang und
die Erfolge der in Bosnien durcbgeffihrten Syphilisbek&mpfung.
W. Gaehtgens (Hamburg).
t. ZeiBl, H., Die Behandlnng der Syphilis mit Salvarsan.
Wie sollen wir die BevOlkerung des Hinterlandes
nach FriedensschluB gegen die venerischen Frank-
heiten schtttzen? (Wien. med. Wochenschr. 1916. 8.785.)
Enrze Ausffihrungen fiber die Behandlnng syphilitischer Erkran-
knngen mit Salvarsan. Zum Schntz der BevOlkerung des Hinter¬
landes vor der Anstecknng durch heimkehrende venerisch erkrankte
Erieger nach FriedensschluB empfiehlt Verf. die genane Untersnchnng
(Wassermann-Reaktion, Reinknltnr des HarnrOhrensekretes) nnd
Uberwachung der Zurfickkehrenden. Von Wichtigkeit ist ferner die
mfiglichst frubzeitige Behandlnng von Gonorrhoe- nnd Syphiliskranken,
wie auch der infiziert geborenen Einder. Wfinschenswert wSre die
gesetzliche Anzeigepflicht der venerischen Erkrankungen nnd die
Zwangsbehandlnng der Erkrankten. SchlieBlich darf anch die Auf-
klftrung der gesamten BevOlkernng nicht vernachl&ssigt werden.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Enge, Die Salvarsanbehandlung der progressiven Para¬
lyse. (Therap. Monatsh. Jg. 30. 1916. S. 265.)
Uberblick fiber die Arbeiten der Jahre 1910—1914.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Naegeli, Oskar, Die endolumbale Salvarsantherapie bei
syphilitischen Erkranknngen des Zentralnerven-
systems. (Therap. Monatsh. Jg. 29. 1915. S. 645.)
Znsammenfassende Darstellung der Frage.
W. Gaehtgens (Hamburg).
Jexter, Richard and Cummer, Clyde L M The intraspinal
treatment of syphilis of the central nervous system
according to the method of Swift and Ellis. (Arch, of
internal Med. Vol 17. 1916. p. 84.)
Verff. behandelten 9 Falle von Tabes und cerebrospinaler Lues
und 1 Fall von Paralyse mit wiederholten intraspinalen Injektionen
salvarsanisierten Serums nach der Methode von Ellis und Swift.
Nebenerscheinungen wurden nicht beobachtet. In 6 Fallen war die
Wirkung ausgezeichnet, die Patienten wnrden vfillig arbeitsfabig.
Es scheinen besonders F&lle von cerebrospinaler Lues und Frfihfalle
von Tabes gfinstig beeinflnBt zu werden. Eurt Meyer (Berlin).
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544
Syphilis.
Swift, Homer F., A study of serum salvarsanized in vitro.
(Journ. of ezperim. Med. Vol. 24. 1916. p. 373.)
Zum Studium der Veranderungen, die salvarsanhaltiges Serum
beim Erw&rmen erfahrt, prufte Verf. seine abtOtende Wirkung in
vitro auf Spirocbaeta duttoni.
Die spirochatozide Wirkung des Serums wurde bestimmt durch
Feststellung der kleinsten Serummenge, die die Infektiosit&t der
Spirochaten fur M&use innerhalb einer Stunde bei 37° aufhob.
Halbstiindiges Erhitzen des salvarsanhaltigen Menschenserums
steigerte die spirochatozide Wirkung aufs Vier- bis Achtfache. Wah-
rend das Serum von Blut mit Salvarsan gespritzter Patienten beim
Erhitzen starker spirillozid wird, sofern es uber Nacbt auf dem Blut-
kucben gestanden hat, als wenn es sogleich nacb der Gerinnung von
diesem Blutkuchen getrennt wird, ist bei Serum von Blut, das in vitro
mit Salvarsan versetzt wurde, ein solcher Unterschied nicht Oder sogar
in entgegengesetztem Sinn vorbanden. Das Salvarsan scheint also im
kreisenden Blute Veranderungen zu erfahren, die in vitro ausbleiben.
Die spirochatozide Wirkung des Serums ist groBer, wenn das
Salvarsan direkt ihm zugesetzt wird, als wenn es zum Blut, aus
dem das Serum gewonnen wird, zugefiigt wird.
Die Erhbhung der Wirksamkeit salvarsanhaltigen Serums beim
Erhitzen beruht, wie Versuche mit jeder Komponente fur sich er-
geben, einerseits und in erster Linie auf einer Zerstdrung hemmender
Substanzen im Serum, andererseits auf einer Wirksamkeitssteigerung
des Salvarsans. Erhitzen jeder der Komponenten fur sich mit nacb*
herigem Vermischen ist wirksamer als Erhitzen des Gemisches.
Die Wirksamkeitssteigerung beim Erhitzen tritt sowohl beim
Salvarsan wie beim Neosalvarsan ein.
Die wirksamste Kombination wird erhalten, wenn das Salvarsan
zu Serum mit Salvarsan gespritzter Patienten gesetzt wird. Fttr die
Praxis der intraspinalen Salvarsanbehandlung diirfte sich die Ter*
wendung eines solchen Gemisches am meisten empfehlen.
Kurt Meyer (Berlin).
Biach, Moriz, Die Tuberkulinbehandlung der Frhhlues.
Vorlaufige Mitteilung. (Wien.kliu.Wochenschr. 1915.S. 1345.)
Verf kombinierte die Salvarsan- und Quecksilberbehandlung
von Frhhf&llen von Lues mit Tuberkulininjektionen. Die Erfolge
waren sehr gftnstig. Die Riickbildung der Prozesse erfolgte schneller
als bei alleiniger Salvarsan- Oder Quecksilberbehandlung.
Kurt Meyer (Berlin).
(M)
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CentraMatt fDr Bakteriologieete. L Alt. Referate.
■ Bd. 66. Mo. 23/26. - -
Ausgegcben am 7. Mai 1918.
Inhaltsverzeichnis.
I. Verzeichnis der in Band 66 enthaltenen Arbeiten.
Abderhalden, E., Die Verwendung der
Gewichtszu- und-abnahmenautomatisch
registrierenden Wage zu Studien fiber
Fermentwirkungen, hei denen Gewichta-
ver&nderungen durch Aafnahme oder
Abgabe von Gasen eintreten. 83
—, 2. Mitteilung. Versuche fiber das Ver-
haiten von Hefe gegenttber verschie-
denen Zuckerarten in verschiedener
Konzentration and Beeinflussung der
Garung durch Zusatz von Aminos&uren.
83
—. Die theoretischen Grundlagen der
Verwendung speziflsch eingestellter
Fermente als thecapeutische Mafi-
nahme. 84
Abderhalden, G., Studien iiber das Ver-
halten verschiedener Blutsera gegen-
iiber verschiedenen Organsubstraten. 76
Abel, Gutachten betr. Beseitigung der
in der Stadt anfallenden Gerbereiab-
wfisser. 98
Acdl, D. s. v* Liebermann, L
Adachi, Beitrfige zur Schwangerschafts-
diagnose mittels des Antitrypsinver-
fahrens. 80
Adler, A., Drei Falle von Optochin-
amaurose. 2%
Alber, Karl, Zur Behandlung der Diph-
therie mittels intravenflser Seruminjek-
tion. 150
Albert, Josd, The treatment of infantile
beriberi with the extract of tiqui-tiqui.
Albrecht, Ueber die Behandlung des
Gasbrandes. 286
Alessandrini, Giulio e Scala, Alberto,
Coutributo nuovo alia etiologia e pato-
genesi della pellagra. 241
Alexander, Hanns, Friihdiagnose der
Lungentuberkulose. 206
Almkvist, Johan, Beobachtungen iiber
die Ursachen der verschiedenen LokaH-
satdon der syphilitischen Exan theme. 514
Almoslino, Otto, Die Cholera asiatica in
Halicz. 321
Alomar, J. s. Turrd, R,
Erste Abt Kef. Bd. 6(J.
Amoss, Harold L. s. Jacobs, Walter A*
Anderson, John F., Standards for milk.
Their necessity to the welfare of the
dairy industry. 134
— and Leake, James P., A method of
producing tetanus toxin. 119
Archibald^ R. A. and Moore, Gertrude,
A preliminary report on the production,
action and therapeutic effects of leuko¬
cytic extracts. 68
Arkin, Aaron, The influence of an oxy-
dizing substance (Sodium jodoxyben-
zoate) on immune reactions. 54
Arneth, Beobachtungen bei kruppdser
Pneumonie im Felae; Influenzapneu-
monien. 290
Ascher. L s. ttehler, H.
Aschofr, Zur Frage der Aetiologie und
Prophylaxe der GasSdeme. 276
Ascoli, A., Deutung und Reichweite der
Immunitdt beim seuchenhaften Abortus
der Ktihe. 131
Ashburn, Percy M., Guthrie. Marshall
C. and Connor, Michael E., Plague,
cholera and typhus-synopsis of methods
to prevent introduction and to control
after introduction. 321
Ashcroft, L. S., Recherches sur la scldro-
toxine (extraits de scl&rostomes de
cheval). 442
Ashford, Bailey K., Studies in moniliasis
of the digestive tract in Porto Rico. 387
Aub, Joseph C. s. Karsner, Howard T.
Auer, John, Anaphylactic alterations of
the heart. 91
Augstein, C., Die spezifische Chemo-
therapie des Ulcus serpens der Horn-
haut. 295
Austrian, Charles R. and Bloomfield,
Arthur Z., Observations on the tv-
phoidin reaction. 464
Avery, 0. T. s. Hocher, A. R.
Ayer, W. D. s. Mitchell, 0. W. H.
Ayers, S. Henry^Bowen, John T. and
Johnson jr., w. T., Cooling hot-
bottled pasteurized milk by forced air.
424
35
No. 23/26.
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546
Register.
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Axenow, J., 1335 Scharlachf&lle, die mit
dem Moserschen Seram behandelt war¬
den. 161
Babes, Aurel A., La teneor en chlosnres
da liquide cephalo-rachidien et des
transsadats. 247
—Sar la dissociation albumino-cytolo-
f ique da liqaide cephalo-rachidien dans
’aatres maladies qne la syphilis. 522
Babesch, V., Untersuchangen liber die
Pneamonien. 289
—, V ariolaartige Eraptionen bei Rotz
and falschem Rotz. 102
Bach, Fritz, Bericht fiber die Ergebnisse
der Untersnchungsstelle ftir ansteckende
Krankheiten am Hygienischen Institat
der Universit&t Bonn im Berichtsiahre
April 1915 bis Marz 1916. 485
Bach, W., Die Sterilisation des Wassers
darch d&s Chlorgasverfahren. 415
Backer, Max, Die Sonnen-Freiluftbehand-
lung der Knochen-, Gelenk- sowie
Weichteiltuberkalosen. 217
Bacmeister, Die Erfol/je der kombinierten
Quarzlicht-Rontgentiefen-Therapie bei
der menschlichen Longentnberknlose.
217
Bacmeister s. Ktipferle.
Baer, Th., Ueber Versuche mit dem nenen
Antigonorrhoiknm „Choleval u . 513
Baerthlein, K«, Der Vondransche HeiB-
luftapparat and seine Wirkangsweise
gegenilber L&asen, Nissen and bakteri-
ellen Keimen. 407
Baerthlein, Karl, Beitrag znr Frage
der Paragglatination. 6
—, Ueber prim&re diphtherische Lnngen-
erkranknngen. 146
Baetz, Walter G., A number of sur¬
prises for the diagnostician as revealed
by the pathologist. 355
B¨er, Ch., Zur Diagnose der Weil-
schen Krankheit. 352
Baginsky, Adolf, Beitrag znr Kenntnis
der Ruhr im kindlichen Alter (unter
besonderer Berlicksichtigang wahrend
der Kriegszeit beobachteter Kranken-
fklle). 493
Bahnmiiller, B61a, Erfahrangen fiber
Rotz and seine Tilgung im Felde. 105
Bahrenburg, L. P. H., Malarial fever.
Recent appearance at Galveston. Tex.
360
Ball, Oskar, Choleragift and antitoxische
Zellwirkungen. 323
—, Ver&nderangen von Bakterien im
TierkSrper. XII. Abschw&chungsver-
suche am Milzbrandbazillns bei 42°. 99
Ballln and Engwer, L&flt sich die Lues-
behandlong der Kriegsteilmehmer den
therapeutischen Prinzipien des Friedens
naher bringen? 541
BarabAs, Z. s. Rein, A.
v. BarabAs, ZoltAn, Ein mit Meningitis
meningococcica komplizierter, geheilter
Fall von Scharlach. 161
BarabAs, ZoltAn s. Bardachzy, Franz.
Barbara, B. s. Kraus, Rudolf.
Bardachzy, Franz and Barabas, Zoltan,
Auffallend hdufiges Yorkommen von
Eingeweidewiirmera bei Kriegsteilneh-
mern. 437
Barlodean, A. G., Sterilisieren, Reinigen
and Verbessern der Medizinal- and La-
boratoriumsgiaser. 427
Barrenscheen, Hermann K., Znr Vac-
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nalis. 467
Barthel, Chr. and Stenstrdm, 0., Die
Einwirkang der Daaerpastenrisierang
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422
Baruch, Lipmann, Untersuchangen fiber
die Lange einiger Bakterienarten mit
Berilcksichtigang der KoUektivmafl-
lehre. 261
BaJB, Robert, Neue Vorrichtungen zur
feldm&fligen Desinfektion. 408
Bassani, E., Untersuchangen mittels der
optischen Methode zam Stadium des
Aaftretens von Abwehrfermeaten nach
erfolgter parenteraler Zofuhr von aus
Nierengewebe bereitetem Pepton. 83
Bauer, Erwin, Weitere Untersnchongen
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334
Bauer, H., Farbstoffe und biologische
Forschung. 259
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der Gonokokken. 503
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Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
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Charakteristik der Streptokokkengruppe
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entzttndung, Keratitis infectiosa, beim
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Bergman, Arvld M., Ueber Krankheits-
f&Ue nnter den Behen anf Bfirringe
nebst einer Uebersicht der Krankheiten
der Rehe. 442
and Waxberg, H., Ueber Piroplasmose
bei Rindern in Scbweden. 376
Bernstein, Harry B. and Fish, E. 8.,
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typhosus B. 40
Beron, Beitrag zur Frage der diagno-
stischen Bedeutong der positiven Was-
sermannschen Reaktion. 531
Berthelot, Albert, Recherches sor le
Proteus vulgaris. 396
Bertrand, Gabriel, L’argent peut-il, &
une concentration couvenable, exciter
la croissance de Y Aspergillus Niger. 394
Be Besche, Arent, Simultaneous infec¬
tion in a child with tubercle bacilli of
the human and of the bovine type. 190
Bessan, Ueber Typhusimmunisierung. —
Kritik der neueren Immunisierungs-
methoden. 465
Bessan, G., Die Tuberkulintiberempfind-
lichkeit and die dnrch Tuberkulindar-
reichung zu erzielende Tuberkulin-
unempfindlichkeit. 205
—, Ueber die Hervorrufung der lokalen
Tuberkulinempfindlichkeit 206
Bessan, G., Schwenke, J. und Prings-
heim, J., Ueber die Masemantiana-
phylaxie. 166
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Bethe, Albrecht, Zur Diagnose der
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Bettencourt, A., Nogueira, J. V. P.,
Martins, M. A. R., Borges, J. et
Ferreira. Agueda, La pneumo-entente
du pore (nogcholera). Confirmation de
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cause de la maladie en Portugal. 138
Black, Moriz, Die Tuberkulinbehandlung
derFrfihlues. Vorl&ufigeMitteilung. 544
Bieling, Zur Verbreitungsweise und bak-
teriologischen Diagnostik des Para-
typhus A-Bazillus. 483
Bleilng, R. s. Conradi, H.
Bier, August, Die Gasphlegmone im
wesentlichen eine Muskelerkrankung.
276
Biermann, Fritz, Beobachtungen und
Erfahrungen im Pferdelazarett der 6.
und 2. Kavalleriedivision. 107
Billon-Daguerre, Sur un mode de souti-
rage des liquides en lames minces, dans
le cas de sterilisation par les rayons
ultraviolets. 418
Bingold, Die verschiedenen Formen der
Gasbazilleninfektion. 279
Bittorf, A., Ueber eine eigenartige Form
phlegmontiser Halsentztindung. 300
—, Zur Kenntnis der Meningokokken-
sepsis. 170
Bittorf, A. s. Kusnitzky, E.
Blanc, Georges s. Chatton, Edouard.
Blafiberg, Maximilian, Beitrag zur epi-
demischen Gelbsucht. 443
Bloomfield, Arthur Z. s. Austrian,
Charles B.
Blumenthal und Tsakalotis. Zur quanti-
tativen Bestimmung der Syphilisstoffe.
528
Boas, Zwei Ffille von Rezidiven von
Syphilis 2V 4 und 3 Jahre nach dem
Versuche einer abortiven Kur bei In-
durationen mit negativer Wassermann-
scher Reaktion. 515
Bochalli, Was leistet die subkutane Alt-
tuberkulinprobe zur Erkennung der
aktiven Lungentuberkulose bei Er-
wachsenen? 207
Bode ? P., Zur Frage der familiaren Dis¬
position bei der Scharlachnephritis. 160
Bftszftrm&iyi, Ludwig, Kurze Betrach-
tungen fiber die Sommercholera and
Choleraschutzimpfung. Die Cholera im
Bereiche des Korps Hofmann. 322
Bfittcher, Ein Apparat zur Blutentnahme
und Gewinnung sonstiger Punktate
zweeks bakteriologischer und serologi-
scher Untersuchungen. 399
BSttlcher, Eduard. Jahresbericht fiber
die Tfitigkeit des Groflh. Untersnchungs-
amtes ffir Infektionskrankheiten zu
Gieflen im Jahre 1915. 449
Boflnger, Bericht fiber eine Cholera-
epidemie in C. und ihre Bek&mpfung. 321
—, Aetiologische, klinische und mikro-
skopische Beobachtungen bei einer
Fleckfieberepidemie. 338
Bogdan, Aladar, Eine bisher unbekannte
Infektionskrankheit bei Verwundeten.
275
r. Bokay, Johann, Ueber die Heilungs-
mCglichkeit der Meningitis tuberculosa.
193
Bokorny, Thy Eiweifibildung aus ver¬
schiedenen Kohlenstoffquellen. 268
Bolafflo, Anaphylaxieversuche in Be-
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Bongert, J., Die Bedeutung der Mallein-
augenprobe als diagnostisches Hilfs-
35*
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548
Register.
mittel bei der Bek&mpfung der Rotz-
krankheit. 109
Borchardt; Der Gehalt an agglutinieren-
den, pr&zipitierenden und komplement-
ablenkenden Substanzen im Humor
aqnaeus und Humor vitreus sowie an-
derer Kdrperfliissigkeiten rotzkranker
Pferde. 112
Borchgrevink. Johann, Beschleunigt
die Serumbenandlung die Abstoflung
des Diphtheriebelages? 150
Borger, W. A., Vacdnatie tegen typhus
abdominalis. 467
Borges, J. s. Bettencourt. A.
Borntraeger, Zum Kampi gegen die
Geschlechtskrankheiten. 501
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Brachmann, Sterile, ges&ttigte, w&sserige
Kampferltisung bei der Behandiung der
Lungenentzttndung. 126
Br&uler, K., Saprol als Kr&tzemittel. 446
Braenning, H., Das st&dtische Tuber-
kulosekrankenhaus. 180
Brandenburg, Kurt, Die Krankheit der
maisessenden VOlker, die Pellagra, eine
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Braun, Umschau fiber Desinfektion. 401
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Breul, Carl, Jahresbericht fiber die
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vom 1. Januar bis 31. Dezember 1915.
254
Broad well jr.. Stuart s. Kolmer, John A.
Brockmann. H., Zwei Ffilie von Pseudo¬
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Brdsamlen, Otto, Ueber die Bedeutung
der eosinophilen Leukocyten bei der
Durchfilhrung einer Tuberkulinkur. 204
Bronfenbrenner, L., Kahn, Morris H«,
Bookman, J. and Kahn, Max, Further
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diagnosis of tuberculosis. 208
Brack, Carl, Eine sero-chemische Re-
aktion bei Syphilis. 536
Brhnaner, Stefan Robert, Ueber All-
gemeininfektionen mit Dysenterie-
bazillen. 495
Brdning, Hermann, Der akute Gelenk-
rheumatismus und seine Komplikationen
im Kindesalter. 311
BiUnn, Zur Auffassung und Therapie
des Typhus abdominalis. 450
Brag, S. L., Pigment und andere Ein-
schliisse in Dysenterieamoben. 379
Brahns, Ueber unbewuCte Spatsyphilis
nebst Mitteilungen fiber Ausfall der
Wassermannschen Reaktion an 1800
angeblich nicht mit Syphilis infizierten
Menschen. 532
Brnhns, Die Heranziehung der Wasser¬
mannschen Reaktion, Spinalpunktion
und Kutanreaktion ftir die Behandiung
der Spatsyphilis. 641
—, Zu den Problemen der Syphilis-
therapie. 541
'Brunner, I. und Jaknbowskl, Cz*,
Ueber die Behandiung des Skleroms der
oberen Luftwege mittels der Auto¬
vaccine. 309
Bucnra, Constantin J., Zur Diagnose
der Gonorrhoe beim Weibe. 502
Buday, K., Endemisch auftretende Leber-
abszesse bei Verwundeten. verursacht
durch einen anaeroben Bazillus. 275
Budde, Max, Ein Fall von Herpes zoster
im Gebiete des Plexus cervicalis nach
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B&rger, B. s. Weldert, R.
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Bnjwid, Odo, Beitrage zur Ruhrbehand-
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und therapeutischen Zwecken. 47
—, Differenzierung von Bakterienkulturen
mit HgO*. 261
Bnll, Carroll 6., Immunity factors in
pneumococcus infection in the dog. 291
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the antibodies of normal and immune
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Bunting, C. H. s. Yates, J. L.
Burchard, A*, Gasabszefl, Gasphlegmone
und Gasgangran im Rontgenbild. 284
Burckharut, Jean Louis und Oppi-
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den Perezschen Oz&naerreger. 307
Burgess, Alexander M«, The urochro-
mogen reaction as an aid to prognosis
in pulmonary tuberculosis and non-
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Burri, R., Ueber die Beeinflussung des
Aufrahmungsvermtigens durch eine vor-
ausgegangene Erwfirmung der Milch.
135
Buschke, A., Ueber den Verlauf der auf den
Menschen ttbertragenen Tiersyphilis. 518
Busson und Lowenstein, Experimentelle
Studien fiber Immunisierung mit Diph-
therietoxin-Antitoxingemischen. 151
Busson, B. und Gyorgy. P., Ueber an¬
aerobe Wundinfektion durch Gasbrand-
bazillen. 280
Cahn, Ueber die Folgen geringffigiger
Infekte von Ruhr und Typhus und
fiber Ruhrnachkrankheiten. 4%
de la Camp, Beobachtungen fiber Tuber-
kulose und Krieg. 182
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Register.
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therie. 147
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Otitis media tuberculosa mit Tuberkulo-
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Cernik, Leo Frank. Toxisches Exanthem
im Verlaufe eines Typhus abdominalis. 9
Chang Chia-pin, Ueber das agglutina-
torische Vernal ten der Sera von gesun-
den (bzw. nicht an Typhus oder Para-
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Typhus- und ParatyphusbaziUen. 4
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Existence de corps leishmaniformes dans
les h£matoblastes d’un Gecko barba-
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370
Chesney, Alan M., The latent period in
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44
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Christian, R. Y. s. Haslam, Thos. P.
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bei der Rotzdiagnose im Bereiche des
immobilen Gardekorps. 107
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Christiansen, M., Labmagenstrongyliosis
beim Rinde. 442
Ciuca, M. s. Henry, A.
Clark, H. C«, A brief analysis of thirty-
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has been pointed out alone or in as¬
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a case of congenital syphilis: 517
Clark, M«, The final hydrogen ion con¬
centrations of cultures of bac. coli. 490
Claypole, Edith J. s. Gay, Frederick P.
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Cohen, Martin s. Noguchi, Hideyo.
Cohendy, Michel etWollmann, Eugene,
Experiences sur la vie sans microbes.
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Colin, H., Sterilisation de Fean par Facide
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Collischonn, Eine krfiftig wirkende Hals-
pastille. 305
Collmann, Die Fdrbemethoden nach
Much und Ziehl zum Nachweis von
Tuberkelbazillen im Gewebe. (Ver-
f leichende Untersuchungen mit beson-
erer Berttcksichtigung ihres Wertes
fiir die Dermatologie.) 198
Condelli, 8., Ueber organische Anti-
septika, die durch Mikroorganismen an-
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Mittel, die Gegenwart von Bac. abortus
in Milch zu erkennen. 132
Cooper, Alexander T. s. Snow, Cory-
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Coihnann, L. s. Seligmann, E.
Coulter, J. 8., A study of the patho¬
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Craig, Charles F., The results and inter¬
pretation of the Wassermann test. 530
Creighton, H. J. M. s. Harris, D. F.
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Cruveilhier, Louis, Traitement de la
blenorragie par la m6thode des virus-
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suchungen fiber Fleckfieber. 339
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Vaccinetherapie der Variola. 230
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des Typhus abdominalis mit nicht sen-
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550
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des Tuberkelbazillus. 197
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
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bei chronischer Gonorrhoe und den
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Erkes s. Keppler.
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Fabry, Behandlung der luetischen fibrttsen
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factum nebst histologischen Bemerkun-
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Primftraffekte. 542
Fahr, Th., Beitr&ge zur Diphtheriefrage.
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—, Geschlechts- und Hautkrankheiten im
feriege. 497
—, Die Bekdmpfung der Geschlechtskrank¬
heiten im Hinterlande. 497
—, Betrachtungen iiber Entstehung und
Yerlauf der syphilitischen JSxantheme.
514
Fischel, Karl, Die Tuberkulosebek&mp-
fung in Oesterreich nach dem Kriege.
178
Fischer, Blutbild und Darmparasiten bei
Chinesen in Schonghai. 437
—, Ueber Wesen und Wert der Immuni-
tfttstherapie bei Gonorrhoe. 507
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
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552 Register.
Fischer, Heinrich, Beitrag zur Bakterio-
logie der Meningitis cerebrospinalis epi-
demica (Mischinfektion). 174
Fischer, W.. Ueber das Shanghaier-Heu-
asthma“, aen sog. „privat-cough . 357
^ischl, Friedrich, Ueber einen Fall yon
Cysticercus cellulosae der Haut. 439
Fish. E. S. s. Bernstein, Harry B.
Fieckseder, Rudolf, Ausschwemmung
von Typhusagglutininen durch Fieber
verschiedener Herkunft. 19
— Ueber die Wirkung der Vaccine-
behandlung des Typhus abdominalis. 36
Fleisher, M. S. and Loeb, L., On tissue
fibrolysins. 88
Fiusser, Emil, Die Ruhr der Kinder in
Russisch-Polen. 493
—, Znr Behandlung der Skabies. 446
Foley, H. s. Sergent, Edm.
Ford, A. L. s. Merrill, J. H.
Forgeot, P., Contribution a l’etude du
gonocoque. 504
Forssell, G., Behandlung der Fohlen-
lahme mit Serum vom Blute der Mutter.
124
Foth, H., Ueber das Trockenmallein (Mal-
leinum siccum Foth) und die Augen-
probe. Ill
—, Em neuer Rauschbrandimpfstoff (Em-
physarcolum siccum Foth). 127
— und Schubert, B., Untersuchungen
tlber den Wert der rohen Schwefelsaure
fur die Unschadlichmachung von
Seuchenabwfissern. 420
Fox, Herbert, Studies in diphtheroids.
I. The nature and clinical importance
of pseudodiphtheria bacilli. 157
—, Studies in diphtheroids. II. Source of
pseudodiphtheria forms in the body.
Experiments on mutation. 157
—, Studies in diphtheroids. III. Bacteria
isolated from enlarged glands, especially
in Hodgkins disease. 158
Fraenkel, Albert, Ueber Lungentuber-
kulose vom unlitiir&rztlicheii Stand-
punkte aus. 182
Frftnkel, Ernst. Frankenthal, Ludwig
und Koenigsreld, Harry, Zur Aetio-
logie, Pathogenese und Prophylaxe des
Gasodems. 278
Fraenkel, Engen, Kritisches iiber Gas-
gangran. 277
—, Ueber Roseola typhosa und para-
typhosa. 8
Francis, Edward, Embalming. A satis¬
factory method of performing. 428
Frank, A., Die amyloide Degeneration
als der Ausdruck einer prim&ren oder
sekundaren Infektion mit Kapselbazillen
(Gruppe Friedldnder). 297
Frank, F. s. Marckwald, 6.
Frank, R., Die Desinfektion der Haut
mit Sterolin bzw. Jod-Sterolin. 426
Frankenthal, Ludwig s. Fr&nkel, Ernst.
Frans, Zum Wesen und zur Behandlung
der Gasphlegmone. 284
Franz, Theodor und Euhner, Max,
Ueber die Impfung von Schwangeren,
Wochnerinnen und Neugeborenen. 231
Franzen, H., Beitrdge zur Biochemie der
Mikroorganismen. X. Mitteilung. Ueber
die Bildung undVergarung von Ameisen-
s&ure durch Bacterium coli comm, von
H. Frantzen und H. Kallenberg. 394
Frei, Walter und Krupski, Anton,
Ueber die Wirkung von Giftkombina-
tionen auf Bakterien. 428
Freudenberg, Nochmals eine Mahnung
zur Vorsicht bei der diagnostischen
Verwertung der Wassermannschen Re-
aktion. 529
Freund, Ernst. Ueber den Verlauf des
Bauchtyphus Dei Schutzgeimpften. 468
Freund, H., Beitrage zur Kenntnis der
Kyrine. 249
Freund, H. s. Gottlieb, R.
Freund, Hermann, Tuberkulose und
Fortpflanzung. 185
Freund, Hugo A. and Rexford, Walton
K., Serologic examinations in a case of
polycythemia. 63
FHeboes, W., Erfahrungen bei Choleval-
behandlung der m&nnlichen und weib-
lichen Gonorrhoe. 513
—, Ueber eigenartige, meist skarlatini-
forme SpStexantheme nach Typhus-
und Choleraimpfung. 30
Friedberg, Echte Blattern und Vari-
zellen. 233
Friedberger, E., Fftrbung mikroskopi-
scher Prftparate mit Farbstiften. 898
Friedemann, Ueber Behandlungen der
Meningitis epidemica mit intr&lumbalen
Optochininjektionen. 176
— und Steinbock, Zur Aetiologie der
Ruhr. 494
Friedl&nder, Walter, Therapeutische
Erfahrungen bei parenteraler Injektion
von ProteinkOrpern und ihren Spalt-
produkten in der Augenheilkunde. 318
Frieling s. Krumbein.
Fritsch, W., Zur Entseuchung der Eisen-
bahnpersonenwagen. 405
Frdhner, E., Der Rotz als Hauptmangel.
104
—, Vier mit Landsberger Serum nach
Jensen geheilte Fdlle von Petechial-
iieber beim Pferde. 126
Fromme und Hancken, Beurteilung von
Umgebungsuntersuchungen und Me-
ningokokkentragern bei Bek&mpfung
der ubertragbaren Genickstarre. 172
Frtthwald, Richard, Ueber Reinfektion
nach Salvarsan-Quecksilberbehandlung.
515
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
553
Fuchs, Adalbert. Ueber einen neuen
bakteriologischen Befund in einem
Hornhantinfiitrat. 817
Fuchs, H., Hantallergie bei Gonorrhoe.
Versuche mit Neifierscher Gonokokken-
bouillon. 506
Filrst, Th., Die Eomplementbindung zur
Diagnose nnd Differentialdiagnose bei
Typhus. 473
Fuhrmann, Nicht erkannte Dfinhdarm-
perforatiou nach Typhus ambulatorius.
10
Fnrka, Alexander s. Csernel, Eugen.
Gabbatj A. L., Sensitized versus non-
sensitized typhoid bacteria in the pro¬
phylaxis and treatment of typhoid fever.
26
Gaehtgeng; W., Beitrag zur Frage der
Differenzierung von choleradhnlichen
nnd Choleravibrionen. 326
—, Ueber die Verwendung von Eartoffel-
wasser zur Herstellung fester Bakterien-
nahrboden. 260
Gaektgcng. Walter, Typhus abdomina-
nalis. 1
— und Becker, E., Beitr&ge zur Schutz-
impfung gegen Typhus und Cholera. 27
Galambos, A., Die Behandlung von Ty¬
phus abdominalis, Paratyphus A und B
mit der Besredkaschen Vaccine. 474
—, Ueber die Behandlung des Typhus
abdominalis, Paratyphus A und B mit
intravendaen Injektionen von Deutero-
albumose, Heterovaccine fColi-, Gono-
kokken- und Staphylokokkenvaccine)
nnd physiologischen Kochsalzldsungen.
476
Galeotti, Gino, Sull 7 azione dei raggi
ultravioletti sui bacteri. 419 '
Galli- Valerio, B., ParasitologischeUnter-
snchungen nnd Beitr&ge zur parasito-
logischen Technik. 400
—, Priizipitine ' und Trichotoxine ftir
Albumine und Flimmerepithel von
Anodonta anatina L. 62
' Gang, Lokale Allergie der Haut in der
Umgebung der lmpfpockenpustel, nach-
gewiesen bei infektidsen Allgemein-
erkrankungen mit Hautver&nderungen.
229
Gates, 1. N. s. Clark, Herbert C.
Gates, N., Report of a case of tetanus
neonatorum. 117
Gay, Frederick P. and Chickering,
Henry T., Treatment of typhoid fever
by intravenons injections of polyvalent
sensitized typhoid vaccine sediment.
Studies in typhoid immunization. VI.
22
— and Claypole, Edith J., Specific hy-
perleukocitosis. Studies in typhoid im¬
munization. IV. 21
Gay, Frederick P. and Claypole, Edith
J., An experimental study of methods
of prophylactic immunization against
typhoid fever. Studies in typhoid im¬
munization. V. 21
Gegenbauer, V. und Reichel, H., Zur
Desinfektion milzbrandiger Felle und
Haute. 421
Geillnger, H., Notiz zur Frage der Ver-
wendbarkeit des Pferdefleischagars ftir
die Bakteriendiagnostik. 260
Gelhaar, Florus, Vergleichende Unter-
suclmngen fiber den Wert der Kongo-
rotn&hrboden von Liebermann, Ac61
und Schmitz ffir die Zfichtung von
Typhusbakterien aus Stuhl und Urin.
461
Gelinsky, Ernst, Erysipelheilung durch
Jodtinkturanstrich. 301
Gemflnd. Wilh., Ueber die Selbstreini-
gung aes Wassers durch Protozoen mit
besonderer Berticksichtigung des bio-
logischen El&rprozesses. 411
Gerhardt, DieBedeutung der Perkussion
und Auskultation ffir die Diagnose der
Lungenspitzentuberkulose. 221
Gerhartz, Heinrich, Behandlung der
Lungentuberkulose mit intensivem rot-
reichem Licht. 217
Gerloczy, Sigmund s. Csernel, Eugen.
Gerwiener, Fritz, Ueber chronischen
Tetanus. 117
Ghon, A., Ueber Infektionen mit an-
a&roben Mikroorganismeu im Erie^e.
— und Roman, B., Bericht fiber die
T&tigkeit der offentlichen bakterio-
logisch-diagnostischen Untersuchungs-
stelle am Pathologisch-anatomischen
Institute der k. k. Deutschen Universi-
tat in Prag im ersten Eriegsjahre. 255
— und Roman, R., Zu den Infektionen
mit fusiformen Bakterien. 305
— nnd Roman, B., Znr pathologischen
Anatomie der Eindertuberkulose. 193
Gierisch. W. s. Waentig, P.
Gieszczykiewicz, H., Beitrage zurEennt-
nis der Saureagglutination. 57
Gieszczykiewicz, Marian, Ueber Coli-
Mit- und Paragglutination. 488
Gilbert, W., Ueber Angenerkrankungen
bei Typhus und Paratyphus 458
Gildemeister, E«, Ueber Variabilit&ts-
erscheinnngen des Typhusbazillus, die
bereits bei seiner Isoliernng aus dem
infizierten Organismus auftreten. 460
—, Ueber Dauerausscheider von Para¬
typhus B-Bazillen. 484
Gimpel, M. s. Stassano, H.
Gins. H. A., Beobachtnngen an Pocken-
ffillen in Polen. 225
—. Ein Beitrag znr Beurteilung der Dauer
des Pockenimpfschutzes. 232
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564
Register.
(tins, II. A., Erfahrungen mit der experi¬
ment ellenPockendiagnosenach Paul. 235
—, Ueber experimentelle Vaccine und
Vaccineimmunitat. 227
— und Weber, R., Ueber den Nachweis
des in die Blutbahn eingespritzten
Vaccine virus in inneren Organen bei
Kanincheu. 228
Glaser s. Matthiesen.
Glage, Aus der Gerichtspraxis bei Fleisch-
vergiftangen. 485
Glaser, F., Die Behandluug des Schar-
lachs mit Rekouvaleszentenserum. 162
Gltick, Epithelzelle und Gonokokkus. 503
Glfiek, A., Die Schnellbehandlung der
Kriitze. 446
Gocht, Hfindewaschen(Handedesinfektion)
ohne Seife. 425
Goebel, Beitr^ge zur Frage der soge-
nannten Weflschen Krankheit (an-
steckende (Srelbsucht). 350
Gfttze, Zur Bewertnng der Gonargin-
therapie und -diagnostik. 512
Gbtzl, A. s. Czech, A.
Goldberger, Joseph, Waring, C. H.
and Willets, David G., The prevention
of pellagra. A test of diet among in¬
stitutional inmates. 241
— and Wheeler, G. A., Experimental
pellagra in the human subject brought
about by a restricted diet. 241
Golliner, Soor der Vulva. 397
Gonzalez, Eudoro s. Itnrbe, Juan,
v. Gonzenbach, W. und Uemnra, H.,
Beitrag zur Gerinnung von Plasma
durch Wirkung des Staphylococcus pyo¬
genes aureus. 298
Good, Edwin S. and Smith, Wallace
V., The maintenance of virulence of
Bacillus abortivus equinus. 124
Goodman, Edward H. and Rodman,
J. Stewart, Specimens from a case of
staphylococcus pyogenes aureus septico¬
pyemia. Death from erosion, by drai¬
nage tube, of the internal mammary
artery following pericardiotomy for
purulent pericarditis. 298
Gorgas, W. C., Tropical sanitation in
its relation to general sanitation. 358
Goris, A., Preparation da catgut. 427
Gottlieb, R. und Frennd, H., Experi¬
mentelle Studien zur Serumtherapie des
Tetanus. 120
Gr&ff, Siegfried, Gelatineeinbettung fiir
Gefrierschnitte. 258
Graham, Dnncan s. Oille, John A.
Grafil, Eine umschriebene Typhusepi-
demie infolge Milchinfektion und Kon-
taktansteckung. 452
—, Zur Typhusbekampfung auf dem
Lande. 3
Grawert, Kriebelmticken. 447
Gray, Harold Farnsworth, The trans¬
mission and administrative control of
measles. 165
Greeff, Beitrag zur Epidemiologie des
Scharlachs. 159
Gregersen, J. P., Untersuchungen iiber
die antiseptische Wirkung des Magen-
saftes 435
Grimmer, Bemerkungen zu der Arbeit
von Franz Zaribnicky: „Ueber denEin-
fiufl von Kraukheiten der Rinder auf die
MiJch a , Arch. f. wissenschaftl. n. prak-
tische Tierheilknnde. Bd. 40. S. 355
134
Grobl, Mathilde und Hever, Karl, Ueber
die Immunkorperbildnng bei Impf ungen
mit verschiedenen Typhusimpfstoffen.
24
v. Groer, Franz und Kassowitz, Karl,
Ueber Infektion und Immunitftt beim
Neugeborenen. 49
Gruber, G. B., Ueber Herzmuskelent-
zilndong bei der Meningokokkenmenin-
gitis. 171
Gruber, Georg B., Ueber die durch In¬
fektion mit Bakterien der Typhus-
gruppe in der Leber bedingten knejt-
chenformigen Nekroseherde (sog. n mi-
liaren Lymphome“). 11
Grtinwald, L., Beobachtungen von Ohren-
erkranknngen bei Fleckiieberkranken.
333
Grusendorf, Th., Zur Behandluug der
dysenterischen Leberabszesse. 382
Grub, J., Ueber die Abderhaldenscbe
Reaktion. 76
Grysez, V. s. Massol, L.
Gttnther, C., Jahresbericht der Kbnig-
lichen Landesanstalt fiir Wasserhygiene
iiber das Rechnungsjahr 1918. 254
—, Jahresbericht der Koniglichen Landes¬
anstalt fiir Wasserhygiene iiber das
Rechnungsjahr 1914. 254
Giinzler, H. s. Kiister, E.
Gnndrnm, Ein Blutegel im Racheu. 445
Gnndrnm, F. S., Ueber Ansteckungen
beim Rasieren. §19
Gnth, F., SelennShrboden fur die elektive
Zuchtung von Typhusbazillen. 14
Guthrie, Marshall C., Quarantine mea¬
sures to prevent introduction of plague.
321
Gothrie, Marshall C. s. Ashburn, Percy
M.
Gntstcin, M., Zur Behandluug der
Lungentuberkulose mit ultraviolettem
Lichte. 217
Gwyn ? Norman B., The pathological
findings in pneumonia in cases auto-
psied at the Philadelphia hospital du¬
ring 1912 and 1913. 288
Gyfirgy, P. s. Busson, B.
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Register.
000
Haas, E. s. Kafka, V.
Haas, Georg, Ein verst&ndlicher Ver-
sager der Frtihmedikation des Optochins
bei kruppflser Pneumonie. 294
Haas, W., Ueber den Nachweis yon
Tuberk* lbazillen im stromenden Blnte
bei ehirurgischen Tuberkulosen. 203
Habetin, Paul, Komplementbindung bei
Variola. 236
Hagan, A. E. s. Haslam, Thos. P.
Hahn, H./Klocman, J. and Moro, E.,
Experi men telle Untersuchungen zur
endogenen Infektion des Diinndarms. 487
Halberkann, J., Chemiscbe and physi-
kalische Methoden zur Bek&mpfnng der
Kleiderl&use. Ein Beitrag znr Be-
urteilung ihrer Wirksamkeit, 347
Halbey, Die Torday-Wienersche Reaktion
(Gold-Cyan-Aldehyd- Essigskure - Reak¬
tion) und ihre Bedeutung fttr die Dia¬
gnose der Syphilis. 537
Halbey, Kurt, Die Bedeutung der Weifl-
schen Uroehromogenprobe und ihr Wert
besonders fiir die Typhnsdiagnose. 16
Hall, Ivan €., Testicular infusion agar.
A sterilizable culture medium ^or the
gonococcus. 602
Halle, Walter und Pribram, Ernst,
Ausfuhrung der Komplementbindungs-
reaktion (Wassermannschen Reaktion)
im hoblen Objekttrager. 523
— und Pribram, Ernst, Mikrobakterio-
logische Differentialdiagnose im hohlen
Objekttrager. 269
Hallenberger, Beitrag zur Pathologie
und pathologischen Anatomie in Ka-
merun. 354
—, Die Pramboesia tropica in Kamerun.
Ausftthrungen iiber die Eistopatbologie
der geschwtirigen frambosischen Sp&t-
formen und der Rhinopharyngitis mu¬
tilans und deren Abgreuzung gegen
tertifire Syphilis. 372
—, Einige Bemerkungen zu der Arbeit
Dr. Kerstens „ Ueber Ulcus tropicum
in Dfcutscb-Neugninea“. 383
—. Ein Verfahren zum Nachweis sp&r-
licher Malariaparasiten. 361
Hamburger, H. J., Pbagocyten und
Atemzentrum. Erkldmng des Excila-
tionsstadiums bei der Narkose. 67
—, Ueber den Einflufi von Spnren Cyan-
kalium anf die Pbagocytose. 67
—, Zur Biologie der Phagocyten. Die
Bedeutung von Sauerstoff fiir die Pha-
gocytose. 67
—, Znr Biologie der Phagocyten. Der
Einflufl von Wasserstoffsnperoxyd anf
die Phagocytose. 68
Hamburger, K., Beitrag zur Unter-
scheidung von Typhus- und Fleekfieber-
roseolen. 465
Hamdi, 11., Ueber die Ergebnisse der
Immunisierungsversuche gegen Typhus
exanthem aticns. 341
Hamilton, C. D., The effect of typhoid
vaccination on the Widal reaction. 19
Hamilton, H. C. and Ohno, Tatsuzo, The
bacteriological standardization of disin¬
fectants. Some farther suggestions. 436
Hanunarsten, Harald s. Euler, Hans.
Hammer, F., Bekampfnng der Ge-
schlechtskrankheiten. 499
Hammerschinidt, J., Ein Fall von Lam-
bliainfektion des Darmes. 382
—, Ueber die Differentialdiagnose zwi-
schen Variola nnd ihr fthn lichen BJSs-
chenerkranknngen mittels des Korneal-
versuchs. 236
Hancken s. Fromme.
Hancken, Wilhelm, Znr Baktehologie
der Meningokokken. 173
Hanes, Frederic M., The luetin reaction
in the diagnosis of tertiary and latent
syphilis. 540
Harde, Edna Steinhardt, Method© pour
obtenir nn virus vaccinal pnrifi6 de
micro-organismes contaminants. 230
Harris, D. F. and Creighton, H. J. M«,
Studies on the reductase of liver and
kidney. The influence of heat, light
and radium radiations on the activity
of reductase. 248
Harris, William H. and Lanford, John
A., The agglutination reaction with
sera derived from human cases of
leprosy and from the experimental
animal upon various members of the
acid-fast group. 239
Hart, C., Geheimrat J. Orth9 Vortrag
„Zur Frage nach den Beziehungen des
Alkoholismus zur Tnberknlose M , zweite
Mitteilung, in der Sitznng der Kgl.
PreuC. Akademie der Wissenschaften
vom 6. Januar 1916. 187
Hartmann, Max und Schilling, Claus,
Die pathogeneu Protozoen and die
(larch sie vernrsachten Krankheiten,
zugleich eine EinfUhrung in die all-
gemeine Protozoenknnde. 353
Harzer, A. und Lange, K., Beitrag znr
Differentialdiagnose von Meningo¬
kokken. 175
Hase, Zur Naturgeschichte der Kleider-
laus. 343
—, Experimentelle Untersuchungen zur
Frage der L&usebek&mpfung. 344
Hase, Albrecht, Beobachtungen und
Untersuchungen fiber die Verlansung
der Fronttruppen. 342
—, Vergleichende Beobachtungen an den
Eiem und Larven des Menschenflohes
(Pulex irritans L.), der Kleiderlaus
(Pediculus corporis de Geer) and der
Bettwanze (Cimex lectnlarins L.). 447
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
556
Hester.
Haslam, Thos. P., Hagan, A. E. and
Christian, K. V., The vacuum method
of drawing antihog-cholera serum. 139
Haslnnd, Poul, H&matogenes tubercu¬
loses Exanthem und dessen Abhangig-
keit von elektrischen Bogenlichtb&dern.
219
Hatcher, A. R. and Lemmon, W. 6.,
Vaccine treatment of Hodgkin's disease.
223
Hanger, Zur Aetiologie des Fleckfiebers.
335
Hansmann, W. und Landsteiner, K.,
Ueber das Vorkommen h&morrhagischer
Nephritis bei Infektion mit Paratyphus-
bazillen A und B. 477
Hecht, Hugo, Die Bek&mpfung der Ge-
schlechtskrankheiten bei der Abriistung.
499
—, Die Wassermannsche Eeaktion beim
Prim&raffekt der Syphilis. 533
—, Gonorrhoisches Exanthem verschiede-
ner Gestalt und Tendovaginitis bei
einem Fall. 501
—, Zur Bek&mpfung der Geschlechts-
krankheiten. 500
Heck. Heinrich s. Kuhn, Ph.
Heibel, Aug., Trypanblau bei Behand-
lung der Rinderpiroplasmose. 375
Heidelberger, Michael s. Jacobs, Wal¬
ter A.
Heidcnhain ? L., Finger* und Handin-
fektion bei Aerzten. 302
Heidler, Hans H., Gef&fischufi und Gas-
brand. 284
Heine* L., Ueber Lues und Tabes vom
ophthalmologischen Standpunkt. 517
Heise, R., Ueber die Einwirkung von
Ozon auf Mikroorganismen und kiinst-
Uche N&hrsubstrate als Beitrag zur
Kenntnis der Ozonwirkung in Fleisch-
kfihlhallen. 424
Heising, Joseph, Nohrings „B 4 M , einneues
Heilmittel gegen Tnberkulose? 216
Hektoen, L* and Rappaport, B«, The
use of kaolin to remove bacteria from
the throat and nose. 306
Held, Dirk, Versuche und Gedanken fiber
die konservierende Wirkung der Benzoe-
s&ure. 434
Heller, Kritisches zur modernen Syphilis-
lehre. 529
Henkel, Die amts&rztliche Bek&mpfung
iibertragbarer Krankheiten 244
Henry, A* et Ciuca, H*, Nouvelles re-
cherches expdrimentales sur la c6nurose
du lapin. 440
Henschen, Folke und Reenstierna,
John, Zur Pathogenese der sogenannten
Weilschen Krankheit: Ein Fall von
Proteusinfektion beim S&ugling. 352
Hermann, Charles, Immunization against
measles. 166
Herrnheiser, Gustav, Ueber bamorrha-
gische Diathese beim Typhus abdomi-
nalis und Paratyphus B. 457
v. Herrcnschwaud, Fritz, Zwei F&lle
von subretinalem Cysticercus. 440
Hertcr, Zur Behandlung der Lungen-
tuberkulose mit kiinstUchem Pneumo¬
thorax 219
Hertz, Johanna s. Reifi, Emil*
Herxheimer, Ein Beitrag zur Darstellung
der pathogenen Hautpilze. / 319
—, Kurzer Beitrag zur Pathologie der
Weilschen Krankheit. 862
—. Ueber die Gruber-Widalsche Eeaktion
nei typhus schutzgeimpften Gesunden
und Typhuskranken. 471
Herz, Max, Ueber Lues und Aorta. 515
Hess, Alfred F., Infantile scurvy. 389
Hesse, Ein behelfsm&Biger flammenloser
versendbarer Brutschrank fiir den Feld-
gebrauch. 258
Hesse, Erich s. L&wen, A.
Hesse, Max, Ueber die Bedeutung der
Eigenhemmung. 527
Hesse, Robert, Ueber die Behandlung in-
fektidser Augenleiden mit Blutkohle. 318
Hetsch, Ueber Tollwut. 114
Heuer, Ein Fall von chronischem Eotz
beim Menschen. 102
Hever, Karl s. Grobl, Mathilde.
Hever, Karl und Lucksch, Franz.
Ueber Euhrschutzimpfung. II. 4u
Hermann, Bruno, Die Bek&mpfung der •
Kleiderl&use. 346
Heyrovsky, Frtlhdiagnose des Gasbran-
des. 284
Hildebrandt, Wilhelm, Die Urobilinurie
bei Typhus abdominalis und ihre kli-
nische Bedeutung. 18
Himmelreich, Ein Fall von H&moglobin-
urie bei wahrscheinlicher Pyocyaneus-
sepsis. 302
Hinman. Frank, Urinary antisepsis. A
clinical and bacteriologic study. 312
Hinton, W. A* s. Lee, Roger J.
Hintze, Zur Theorie des Schwarzwasser-
fiebers. 360
v. Hippel, E., Untersuchungen zur Pa-
thologie der Thymusdrilse mit Hilfe
der Abderhaldenschen Methodik. 82
Hirsch, Max, Zur Entstehung und Ver-
htttung von Lungenabszessen und
-empyemen nach Luugenschtissen. 274
Hirscnfeld, L. und Klinger, R., Expert-
mentelle u ntersuchungen fiber den Kropf.
249
— und Klinger, R., Ueber das Auftreten
der Gerinnungsreaktion im anaphylak-
tischen Shock und bei der Anaphyla-
toxinvergiftung. 93
Hirschfelder, J. O., Complement fixation
in diagnosis with bacterial extracts
prepared with digestive ferments. 60
Digitized by
Go i pgle
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
557
v. Hovell, Hermann, Ueber eine neue
Grnppe typhueahnlicher, farbstoffbilden-
der Bakterien. 5
Hdyberg, H. M., Zum Ursachverh<nis
der Milchkatalase. 136
Hofer, G., Ueber die Wirkung einiger
Anilinfarbstoffe (Malachitgriia and Kri-
stallviolett) auf experimentell erzengte
Septikamie bei Tieren. 140
Hofer, Gustav and Kofler, Karl, Ueber
Behandlungserfolg and Daaerbeilang
der genainen Ozfina dnrch Vaccination.
309
Hoffmann, Erythema infectiosnm (Grofi-
fiecken oder Ringelrdteln). 167
Hoffmann, Erich, Lymphogranulomatose
(HodgkinscheKrankheit) mit pemphigus-
art i gem Ex- und Enanthem neben granu-
lomatosen jlaatknoten. 222
Hoffmann, J. A., Schnelle and grfind-
liche Heilung des infektiosen Scheiden-
katarrhs mit Bissulin. 131
Holler, Gottfried, Zur Vaccinetherapie
des Typhus abdominalis. 34
Holmes, William H., Remarks on B.
Welchii in the stools of pellagrins. 242
Holterdorf, A., Herzsyphilis mit Adams-
Stokesschem Symptomenkomplex, aus-
gezeichnet dnrch Tausende von epi-
leptiformen Anfallen. 514
Honl, 1., Schutzitfipf ungen gegen Kriegs-
infektionskrankheiten, 28
—, Ueber prophylaktische Impfung. 29
—, Pneumoparatyphns 40
Hopkins, J. G. and Zimmermann, J. B.,
Cholesterin antigens in the Wasser-
mann reaction and the quantitative
testing of syphilitic sera. 525
Hopkins, J. G. s. Zinsser, Hans.
Hoppe-Seyler, G., Zur Kenntnis der
indigobildenden Substanzen im Urin.
2. Ueber die Zersetzung der Indoxyl-
schwefelsfiure im Urin dnrch Bakterien
und die Entstehung der sog. Indigurie.
247
Houghton, E. M. and Davis ? Lewis,
A study of the germicidal action of the
ultraviolet rays. 418
Howe, Alexander €., Relation of nasal
symptoms to endamebic infections of
nose and mouth. 304
Howell, Katharine, Complement fixation
in acute rhinitis. 306
Hrjrntschak, Th., Ein Fall von Menin¬
gitis cerebrospinalis siderans. 171
Hflbschmann, P., Das Verhalten der
„aktiven u Sera bei der Wasserm&nn-
schen Reaktion und die antikomplemen-
tftre Wirkung alter „aktiver“ Sera. 628
le Hilr. P. s. Mauriae, Pierre.
Huet, G. J., Ueber den Weg der In-
fektiou bei der Pyelocystitis der Sfiug-
linge. 487
Hufnagel, Typhusbazillentragerbehand-
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Fluoreszens“ am Orte der Toxinbildung.
12
Huntemfiller, Seuchen und Seuchen-
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Tfttigkeit des Grofih. Badischen Unter-
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vom 1. Januar bis 31. Dezember 1914.
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Iekert, Ueber die Bakterien im Schwimm-
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Iekert, Franz, Die Beziehungen des
Icterus epidemicus zum Icterus catar-
rhalis und zur Weilschen Krankheit. 351
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dnrch Bazillen der Gartner - Grnppe
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Iskowitz, Henry, Immunization with
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89
Iturbe, Juan and Gonzalez, Eudoro,
A new trypanosoma of the Vampirops
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Jacob, L., Das klinische Bild des Typhus
im ersten und zweiten Kriegsjahr. 1st
ein Einflufi der Typhusschutzimpfung
erkennbar? 5
Jacobitz, E., Die Desinfektion von Eisen-
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Jacobs, Walter A., The bactericidal
properties of the quaternary salts of
hexamethylentetramin. I. The problem
of the chemotherapy of experimental
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—, Heldelberger, Michael and Amoss,
Harold L., The bactericidal properties
of the quaternary salts of hexamethylen-
tetramine. II. The relation between
constitution and bactericidal action in
the substituted benzylhexamethylen-
tetraminium salts. 268
—, Heldelberger, Michael and Bull,
Carroll G., The bactericidal properties
of the quaternary salts obtained from
halogenoacetyl compounds. 268
Jacoby. Martin, Ueber die Einwirkung
von Serum auf die bakterielle Ham-
stoffspaltung und fiber das Problem
der Virulenzsteigerung der Bakterien
im Tierkfirper. 87
—, Ueber Harnstoffspaltung durch Bak¬
terien. 87
—, Zur Kenntnis der Fermentimmunit&t. 86
Jaffd, R. Hermann und Pribram, Ernst,
Pathologisch - anatomische und histo-
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
558
Register.
logische Untersuchungen bei anaphy-
laktischen Hunden. 92
Jaffd, Rudolf, Pathologisch-anatomische
Veranderungen nach Iujektion einzelner
Bestaudteile des Tuberkelbazillus. 202
Jaiser, A., Studien liber Organextrakte. 524
—. Ueber die Verwendung von Stickstoff
zur Anaerobenzlichtung and liber die
Aufbewahrnng von Anaerobenkulturen.
261
Jakfbowski, Cz. s. Brunner, L
Jakobovlcs. B61a, Der Einflnli des Schar-
lachs auf aie Wassermannsche Reaktion.
535
Jakobsthal, Eine Anregnng zur An-
stellung von Kutisreaktionen bei Fleck-
fieber. 340
Javelly, E., Les corps bactSro’ides de la
blatte (Periplaneta orientaiis) n’ont pas
encore 6te cultiv£s. 264
Jensen, C. 0., Die Aetiologie der Bradsot.
139
Jexter, Richard and Cummer. Clyde L.,
The intraspinal treatment of syphilis
of the central nervous system according
do the method of Swift and Ellis. 543
Jilek, Georg s. Mayerhofer, Ernst.
Joachimoglu, Georg, Vergleichende Un¬
tersuchungen liber die Wirkungen des
d-, 1- nnd i-Kampfers. 433
Jobling, James W. and Petersen, Wil¬
liam, Bacteriotherapy in typhoid fever.
35
— und Petersen, William F., Zur bio-
logischen Bedeutung der unges&ttigten
Fettsauren. I. Mitteilung. 72
Jobling, James W«, Petersen, William
and Eggstein, A. A., The serum fer¬
ments and antiferments during pneu¬
monia. Studies on ferment action.
XXIV. 70
—, 8erum changes following kaolin in¬
jections. Studies on ferment action.
XXV. 70
—, The effect of protein split products
on the serum ferments and autiferment.
Studies on ferment action. XXVI. 70
—, The effect of killed bacteria on the
serum ferments and antiferment. Stu¬
dies on ferment action. XXVII. 71
—, Studien liber Serumfermente und -anti-
fermente. 73
Joest, E., Bemerkungen zur Schweine-
pestfrage. II. Ueber den „Ferkel-
typhus". 138
Jdtten, K. W.. Selbstbereitung von ein-
wandfreiem Trinkwasser im Felde. 414
Johan, B m Typhus vaccine mit milderer
Reaktion. 27
John, M., Ueber die Bedeutung der Ton-
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keit. 252
Johnson jr., W. T. s. Ayers, S. Henry,
Bowen, John T.
Johnston, John A., A contribution to
the bacteriology of leprosy. 238
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Jones, H. M. s. Simonds, J. P.
Jost und Kohlisch, Bakteriologische Ver-
suche liber das Sommerstreifenekzem
am Kopfe der Pferde. 126
Jost, M. s. Kuhn, Ph.
Jfirgens, Ueber chronische Ruhr. 492
- —, Ueber den heutigen Stand der Fleck-
fieberforschung. 334
Junack, M., Ein neuer Infektionsweg
fttr Kalberkrankheiten. 130
Justi, K., Amobenruhr und Amdben-
abszefi der Leber mit Durchbruch in
die Lunge. 378
Kabanow. B. Th., Untersuchungen iiber
das Vorkommen von Abwehrfermenten
unter verschiedenen Bedingungen. Der
Nachweis ihrer Wirkung mitt-els der
Mikrokjeldahlmethode. 83
K&mmerer, H., Bemerkungen iiber das
Wesen der Bruckschen sero-chemischen
Syphilisreaktion. 536
K&mmercr, Hugo und Woltering, Wil¬
helm, Typhusschntzimpfung und Milz-
schwellung. 30
Kafka, V., Ueber das Schicksal des Kom-
plements wahrend des Ablaufes des Dia-
lysierversuches nach Abderhalden. 74
— nnd Haas, E., Ueber die Veranderung
der h&molytischen Komponenten, be-
sonders des Komplementes im Blutserum
der Syphilitiker. 624
Kahn, Max s. Bronfenbrenner, L.
Kahn, Morris H. s. Bronfenbrenner, L.
Kaiser, Karl s. Csernel, Eugen.
Kaliebe, Hans, Klinische Beob&chtungen
iiber Paratyphns A-Erkrankungen. 483
Kalle s. Welz.
Kallert, E«, Untersuchungen iiber Maul-
und Klauenseuche. IV. Mitteilung. Die
bei Maul- und Klauenseuche im Pansen
des Rindes auftretenden Verftnderungen.
114
Kanngiefier, Friedrich, Die Seuche des
Thukydides (Typhus exauthematicus).
329
Karell, Walther und Lucksch, Franz,
Die Befreiung der Bazillenausscheider
von ihrem Uebel durch Behandlung mit
homologem Impf.stoffe. 12
Karsner, Howard T. and Aub, Joseph
C., An investigation of the origin of
immune serum necrosis of the liver. 92
Kassowitx, Karl s. t. Groer, Franz.
Kathe s. Zinbcr.
Kanfttiauii-Wolf, Marie. Zur Fcage der
Uebertragbarkeit der Dermatitis ex¬
foliativa neonatorum. 319
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Register.
559
Kaup, J., Erfahrungen und Untersachun-
gen fiber den Wert und die Wirkungs-
dauer der Typhusschutzimpfung. 466
—, Weitere Erfahrungen und Studien
fiber den Wert und die Wirkungsdauer
der Choleraschutzimpfung. 329
— und Kretschmer. J., Kritik der Me-
thodik der Wassermannselien Reaktion
und neue Vorschliige fur die quantita¬
tive Messung der Komplementbindung.
523
Keilty, Robert A., A final report on
the cultivation of the tubercle bacillus
from the sputum by the method of
Petroff. 199
Kelser, A. R. s. Eichhorn, A.
Keppler und Erkos, Ueber den Wert
der Tuberkulinherdreaktion fur die
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kungen. 207
Kersten, H. E., Ueber Ulcus tropicnm
in Deutsch-Neuguinea. 383
Kelllcr, Rattenbekarapfung an der Front
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Kiefer, Guy L. and Ferry, JPi. S., Some
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Kilgore, Eugene S., The typhoidin quo¬
tient. Quantitative studies of the cuta¬
neous test of typhoid immunity. 16
Kindborg. E., VerbesserterSaurefuchsin-
agar zur Typhus- und Ruhrdiagnose. 13
Kindler, Beitrag zum Auftreten der
Pocken. 226
King, >V. Y., Experiments on the deve¬
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american species of anopheles. 362
King, Walter E» and Davis, Lewis,
Potassium tellurite as an indicator of
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Kxrchner, Martin, Die Anfgaben der
Tuberkulosebekampfung w&hrend des
Krieges. 177
Kirschner, Leopold s. Schmitz, A.
Kirstein, Fritz, Leitfoden ffir Desinfek-
toren in Frnge und Antwort. 401
—, Ueber die Desinfektion phthisischen
Auswurfs mittels der Phenolderivate
Phobrol, Grotan und Sagrotan, ins-
besondere bei gleichzeitiger Anwendung
von Antiformin. 410
Kister, Jahresbericht der hygienisch-
bakteriologischen Abteilung des Hygie-
nischeu Instituts in Hamburg ffir das
Jahr 1915. 327
Kifikalt, Karl, Untersuchungeu fiber
Konstitution und Krankheitsdisposition.
4. Die Kurve der Giftdisposition. 246
Kitt, Th., Neue und alte Erfahrungen
fiber die Kropfkrankheit. 251
Klansner, Ueber unspezifiscbe Komple-
mentbinduugsreaktion. 1. Bei Tnber-
knliden. 2. Nach Gehirutraumen. 535
Klein, Ueber die Dosierang der Schnrz-
impfstoffe. 90
Kleine, F., Vereuehe zur Vertilgnng von
ZieselmauBen mittels Batin. 43
Kleinschuiidt, H., Diphtherielfihmung
und Diphtherieantitoxin. 16i
KleifieK Rudolf, Ueber Typhus im Felde.
1
Klemperer, G. und Dunner, L., Ueber
Colitis suppurativa und Ulcus chroui-
cum recti. 47
Klinger, P&ratyphiis-A-Erkrankungpn im
Felde. 40
Klinger, it. s. Hirschfeld, L.
Klinger, R. and Schoch, E., Zur Frage
Umwandlungsfahigkeit der Diphtherie-
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Klocman, J. s. Hahn, H.
Klose, Ein Beitrag zum Auftreten des
Paratyphus A im Felde. 42
Klose, E., Ueber die Verwendung von
Mischtnoerkulin zur kutanen Tuber-
kulinprobe. 208
Klose, F., Bakteriologische und sero-
logiscbe Untersuchungen mit dem FrSn-
kelschen Gasbrandbazillus. 281
—, Ueber Toxin- und Antitoxinversuche
mit dem Frankelschen GasbrandbaziUus.
285
Klotz, Karl L. und Klotz, Rudolf,
Ueber Abortivbehandlnng der Pneu-
monie. 297
Knack, A. V., Zur Diagnose des Rekur-
renstfdems. Bemerkungen zur Arbeit
vonWeltmann: Beitrag zur Klinik der
sog. Oedemkrankheit 372
Knack, V,, Bemerkung zu der Arbeit
von Dr. M. Lnft: „Ueber eine Rfickfall-
fieber-Epidemie. 371
KnSspel, L., Ein Beitrag zur Serum-
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Knnth, P., Ein Fall von Hautbluten
beim Rinde. 129
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Koch. Georg, Ueber den verschieden-
artigen Verlauf des Fleckfiebers. 333
Koch, Herbert, Die Tnberkuloae des
Singling salters. 192
—, Initialtieber bei Tuberkulose. 196
—, Die Tuberkulinbebandlnng im Kindee-
alter. 209
Koch, Joseph, Zur Epidemiologie und
Bek&mpfung der Ruhrerkrankungen im
Felde. 491
Koch, R., Pathologische Re&ktionen bei
Typhusgeimpften. 30
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560
Koch, Wilhelm, Ein Fall von Staphylo-
kokkensep9is in it eigenarfcigen Haut-
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penie und lymphocvtttrem Blutbilde.
298
Kbhllsch, Die Gefahr des Wohnungs-
staubes fiir die Entstehang von In-
halationstnberkulose. 188
—, Gelbwachsende, den Bazillen der
Typhus - Paratyphns - Gruppe fthnliche
Bakterien. 478
—, Ueber die Bedeutung der Milch fiir
die Verbreitung der Tuberkulose. 191
—, Ueber die Beziehungen zwischen Ty¬
phus, Paratyphus, Ruhr, fleberhaften
nnd fieberlosen Katarrhen. 5
K&hllsch s. Jost.
Koelsch, Ueber die Lungenerkraukungen
der Steinhauer. 188
Koenigsfeld, Harry s. Fr&nkel, Ernst.
Kdnigstein, Einige Erfahrungen ttber
yenerische Erkrankungen. 500
Kofler. K&rl a. Hofer, Gustav.
Kolischer, F. J. s. Reitler, R.
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Therapie der Gonorrhoe. 518
Kolmer. John A., Broadwelljr., Stuart
and Matsnnauu, Toitso, Agglutination
of Treponema pallidum in human sy¬
philis. 521
— and Casselman, Arthur J., Natural
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— and Schamberg, Jay F., The clinical
interpretation of the Wassermann re¬
action with special reference to cbol-
esterinized antigens. 525
Kolmer, W. und Wagner, R. J., Ueber
eine im Magenfundus des Hundes vor-
kommende saprophytische Spirochftte.
264
Koning, C. J. und Movij, W. C«, Die
Untersuchung auf Streptokokken in
der Milch. 301
y. Korczynski, L. R«, Bazillttre Ruhr
und akuter hamorrhagischer Dickdarm-
katarrh. 492
—, Paratyphdse Erkrankungen. 39
Kornmann, Franz, Ueber einen Befund
yon Ervthrocyten nnd Erythrocyten-
zylindem (leichte Hamaturie) im Ham
bei Keuchhusten vor Ausbruch des
gpasmodischen Stadiums. 167
Ko&elkin, P. M. s. Yakimow, W. L.
Kossel, H., 25 Jahre antitoxischer Seram-
therapie. 89
Kossowicz, Alexander und Nassau.
Robert, JBeitrkge zur Bakteriologie und
Technologie der Fleischkonservenfabri-
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Kostrzewski, J., Ein akuter MaJleusfall
beim Menschen mit positiver Blut-
kultur. 102
Kotschneff, Nina s. Thar, Heinrich.
Kowitz, H. L«, Ueber bakterielle Er¬
krankungen der Harnorgane im S&ug-
lingsalter (sog. Pyelocystitis). 312
Kraemer, C., 1st die Allergie oder die
Anergie der Tuberkultfsen das Ntttz-
lichere fiir den Kriegsdienst? 183
Kranich, Die Erkennung gesunder snb-
kutan malleinisierter Pferde bei der
Blutuntersuchung. 105
Krans, Eine neue Behandlungsmethode
des Keuchhustens. 169
—, Ueber eine neue Behandlungsmethode
des Keuchhustens. II. Mitteilung. 170
—, Ueber die Feststellung der Dengue
in Argentinien. 384
Kraus, Rudolf und Barbard, B., Ueber
die Adsorption bakterieller Toxine durch
Tierkohle in vitro und im Organismus.
88
Krause. Paul, Beitr&ge zur Pathologie
und Therapie der Typhusbazillentrkger.
I. Zur Pathologie der Typhusbazillen-
trttger. 454
—, Beitrage zur Pathologie und Therapie
der TyphusbaziUentrftger. II. Allge-
meine Gesichtspunkte fiir die thera-
eutische Beeinflussung der Typhns-
azillentrftger auf Grand pathologischer
Anschauungen und praktischer Erfah¬
rungen. 455
—, Vorkommen von Balantidium coli und
Trichomonas intestinalis bei einem
Darmkranken mit cholera&hnlichen Er-
scheinungen. 382
KranB, K. B. s. Lewis, P. A.
Kretschmer, J. s. Kaup, J.
Kretz, R., Ueber Pathogenese des Abdo¬
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funde an Typhusleichen nach der Ty-
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Kristjanson, H. T. s. Yates, J. L.
Kronbergcr, Zur Bewertung der intra-
kutanen Tuberkulinreaktion. 209
Krdger, Hartmanns „Uniformal u -Desin-
fektor. 403
Krilger, H., Der neue Universaldesin-
fektor ohne Vakuum. 402
Krtiger s. Langer.
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Krupski, Anton s. Frei, Walter.
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Kfihl, H., Pastenrisiemng der Milch. 422
Kiilz, L., Kriegsmalaria. 359 <
Kfipferle und Bacmeister, Experiment
telle Grand) agen ftir die Behandlnng
der Lungentuberkulose mit Rflntgen-
strahlen. 218
Kfister, E* nnd Gtinzler, H., Beitrage
zur Handedesinfektion. 425
— and Giinzler, H., Zar Behandlnng
von Typhasbazillenausscheidern. 456
Kahn, A., Vaccination and Pockenfestig-
keit des deutschen Volkes. 228
—Die Vaccineimmanitftt anserer 12-
j&hrigen Wiederimpflinge. 282
Kahn, E., Mobilisation der Langen als
Grnndlage der Tuberkolosebehandlung.
220
Kuhn. Pb., Die Bedeutung der Par-
agglutination fiir die Diagnose des
Typhus und der Rohr. 463
—, Die Behandlung von Typhusbazillen-
tr&gern mit Tierkohle. 12
—, Weitere Mitteilung fiber den Nach-
weis von Typhus, Ruhr und Cholera
durch das Bolusverfahren. 463
— and Heck, Heinrich, Adsorptionsver-
fahren zum Nachweis von Typhus-
baziUen. 15
— and Jost, M., Erneuerangsverfahren
fftr gebrauchte Agarnabrbdden. 260
Kuhner, Max s. Franz, Theodor.
Kuntscbik, Fritz, Verwendnng von
Arsenprkparaten. 123
Kutna, Samuel, Zur Taktik der Seuchen-
bek&mpfung. 401
—, Einwandfrei desinfizierbare Trag-
bahren and Feldbetten. 427
Katsche Fr., Prttfung des Vondran-
schen Entseuchangsapparates. 406
—, Prttfung des n Kremulsion R M genann-
ten Desinfektionsmittels. 433
v. Kntschera, Die Blatternepidemie in
WCrgl and Umgebung. 225
v. Kntschera, Hans, Zur Technik der*
Schutzimpfung gegen Typhus und Cho¬
lera im Felde. 473
Knznitzky, E., Ueber die Behandlung der
Frauengonorrhoe mit Protargolsalbe. 514
— nnd Bittorf, A., Boecksches Sarkoid
mit Beteiligung innerer Organe. 223
Kyrle, J. nnd Morawetz, G,, Ueber
nngewflhnliche. bishernichtbeschriebene
Bautverftndermigen bei einem Falle von
Fleckfieber; zugleich ein Beitrag zur
Klinik und Histologie des Fleckfieber-
exanthems iiberhaupt. 333
Erste Abt. Ref. Bd. Gti. No.
Labor, Marcello, Das Leukocyteubild
des Skorbuts und der Tibialgie (v. Schrdt-
ter), nebst Bern erkungen iiber dieses
Leiden. 390
—, Eine Beobachtung iiber das BlutbUd
des Skorbuts. 890
Lack man n, Theodor und Wiese, Otto,
Ueber Optochin bei Malaria tertians.
362
L&wen, A. und Hesse, Erich, Bakterien-
befnnde bei frischen Kriegsschufiver-
letenngen und ihre klinische Bedeutung.
273
Lampe, A. E. und Lamp6, L. A., Ueber
Peptone in ihrer Verwendnng als
Antigen. 51
Landau, Ueber diphtherie&hnliche St&b-
chen m der normalen Mundhtfhle nnd
ihre Beziehungen zur Leptothrix. 156
Landsteiner, K. s. Hausmann, W. f
Lanford, John A. s. Harris, William H.
Lange, Carl, Die Bedeutung der Salze
ftir die spezifische Agglutination. 58
—, Ein neuer Nahrboden ftir die Cholera-
diagnose. 324
Lange, Heinrich, Die Desinfektion mit
trockener Heiillnft. 406
Lange, K. s. Harzer, A.
Lange, W. s. Miefiner, H.
Langer, Ein sparsamer Blutserumnahr-
boden ftir die Diphtheriediagnose. 154
— and Krilger, Die Gramfestigkeit der
Diphtheriebazillen and der Pseado-
diphtheriebazillen als differentialdi&gno-
stisches Merkmal. 157
Langer, H., Die Agglutination der Diph-
theriebaziilen. 155
Langer. Hans, Beitr&ge zar W&sser-
desinfektion mittels Chlorkalk. 414
Larlsch, Die Bek&mpfung der Gastrus-
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Larkin, John H. and Levy, J. J., A
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est le Trypanosoma soqdanense (La¬
veran). 367
—, Les leishmanioses chez les anim&ox.
369
—, Nonveaux falls tend ants k ddmontrer
qne le kala-azar mkditerranken doit
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23/26. 36
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Levy, Fritz, Ueber Fleckfieber. 330
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antigene Wirkung sensibilisierter und
nicht sensibilisierter Blutzellen und
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logische und bakteriologische Zwecke.
258
Liesegaug, R., Ueber die puerperale
Osteomalacie. 815
Lindbcrg, Gustaf, Beitrag zur Kenntnis
des Bacillus subtilis als Krankheits-
erreger beim Menschen. 303
Lindemann, Beitrilge zur Technik und
Bewertung der Anaerobenziichtung. 315
v. Linden* Die bisherigen Ergebnisse
der Kupferbehandlung bei Nematoden-
erkrankungen mit besonderer Bertick-
sichtigung der experimentelien Trichi-
nose. 445
Lindenaii, Gastruslarven in der Schleim-
haut der Rachenhfihle der Pferde. 448
Lindner, K., Zur Frage der Verhutung
postoperativer Infektionen. 318
Lindstedt, Folke, Untersuchuugen fiber
die Spezifizitiit der Graviditiitsreaktion
mit Hilfe des Abderhaldenschen Dia-
lysierverfahrens und einer Modifikation
dieser Methode. 79
Lipp, Hans* Zur Technik der Blutuuter-
suchung bei Malaria. 361
Lipschiitz, B.. Ueber die r hamorrhagische
Hautreaktion“ bei Fleckfieber. 340
Loeb, L. s. Fletsher, M. S.
Lobiowitz, J., Behandlung eiteriger und
iauchender Wunden mit schwachen
Silbemitratlosungen. 302
Lohner* L., Ueber die Koenigsfeldschen
Galleschragagarrohrchen znr Typhus-
bazillenzuchtung. 15
Lfthner, Leopold, Ueber kiinstliche Fat¬
tening und Verdauungsversuche mit
Blutegeln. 53
—, Ueber Normalleukotoxine und ihre
Beziehuugen zur Phagocytose und Blut-
verwandtschaft. 65
Loele, W., Pathologie des Paratyphus.
476
Lowenstein s. Busson.
LQwensteln. E., Beitrag zur Frage der
aktiven Schutzimpfung beim Meer-
schweinchen mittels ungiftigen Tetanus-
toxins. 120
—. Ueber Tetanus Schutzimpfung. 121
Loewenthal, F., Zur Kenntnis des Para-
typbus A. 42
—. Klinische Erfahniitgen liber eiu neues
Parmad^tringens r Etelen“. 47
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
563
Lowy, Otto, Dysenterteschutzimpfung.
46
Lowy, Robert, Zur Diagnostik des Ab¬
dominal typhus bei Geimpften. 472
Lohmeyer, Georg, Ueber das Verhalten
der proteolytischen Fermente der Leuko-
cyten bei Grayiditat. puerperalen Er-
krankungen und Tumoren der weib-
lichen Geschlechtsorgane. 81
Longcopc, W. T., The effect of repeated
injections of foreign protein on the heart
muscle. 91
—. The relationship of chronic protein
intoxication in animals to anaphylaxis.
91
Loose, Otto, Die Grundlagen der Hei-
lnngsvorgange im menschlichen Korper.
Entstehung und Bedeutung der sog.
weillen Blutzellen. 247
Lorenz. W. F., Mental manifestations
of pellagra. 248
Losce, J. R. s. van Slyke, I). D.
Lessen. Kurt. .Todnatrium als Propby-
laktikum bei Scharlacb. 164
Lowe, Don B., Typhoid fever resulting
from infection of an unpasteurized milk
supply. 4
L. P., Zur Bekandlnug des infektidsen
Scheidenkatarrhs mit Antikolpitin. 131
Lucci&rini, Tullio, L'azione dei sieri
emolitici sulla libra miocardica 62
Lucksch, Franz s. Never, Karl.
Lucksch, Franz s. Karell, Walther.
Lllders. Charles W., Theory and effect
of vaccine therapy in typhoid fever
with report of cases. 31
Lildke, Hermann, Die spezifische Be-
handlung des Abdominaltyphus. 31
Liitjc, Erfahrnngen tiber die Neosalvar-
sanbehandiung im Felde. 122
—. Durch Fliegen und ihre Larven ver-
ursachte Erkrankungen. 181
Luetscher, John A., A bacteriological
and clinical study of the nontubercuious
infections of the respiratory tract with
special reference to sputum cultures as
a means of diagnosis. 287
Luithlen, Friedrich, Zur Kenntnis der
Wirkung der Vaccine. 509
—, Ueber Vaccinetherapie der gonor-
rhoischen Komplikationen. 511
Lumi&re, Auguste et Chevrotier, Jean,
8ur la vitality des cultures de gono-
coques. 504
— et Chevrotier, Jean, Sur la resistance
du gonocoque aux basses temperatures.
505
— et Chevrotier, Jean, Quelques consi¬
derations non veil es a propos des cul¬
tures de gonocoqnes. 505
Lnttinger, Paul. Whooping congh. 169
Lux, F m Ein nenes F&rbegestell fiir
bakteriologische Praparate. 399
Lyon, B. B. Vincent and Eiman, John,
A centrifuge methojl to provide a uni¬
form standard for Wassermann readings.
528
Lyon, Ernst, Wirbelerkrankungen in
der Typhu&rekonvaleszenz. 10
Lyons, Randolph, Mode of action and
use of emetin in entamebiasis. 380
Maulen s. Lehmann, G.
Magnus-Alsleben, E., Erfahrungen fiber
den Typhus im Feldlazarett. 451
M&nliu, Optochin bei Pneumonic. 293
Mann, A. G. s. Williams, A. W.
Mann, G., Cholecystitis im Verlanfe des
Typhus. 10
Marbais, S., Disparition des spores du
bacille d’Achalme des feces des homines
immunises specifiquement. — Sur l’etio-
logie de la colite chronique. • 287
—, Disparition des spores du bacille
d ? Achalme des feces des singes immu¬
nises specifiquement. 287
Marchand, F., Zur Kenntnis der Darm-
veranderungen beim Abdominaltyphus.
458
Marck, Karl, Ergebnisse der experi-
mentellen Untersuchungen fiber den
Einflufi des Ozons anf den tierischen
Organismns. 248
Marckwald, G. und Frank, F., Ueber
Sterilin (Gummiersatz). 426
Marco vici, Eugen s. Nenstadtl, Robert.
Marek, J., Feststellung der Rotzkr&nk-
heit mit den biologischen Probeii, ins-
besondere mit der Malleinbindehaut-
probe. 109
Marek, J. s. Hutyra, F.
Marek, Richard, Ueber den diagnosti-
schen Wert der modifizierten Urochro-
mogenprobe Weifi bei Typhus abdomi-
nalis. 465
Marek, Richard s. Svestka, Vlad.
Marek, V., Dysenteria bacillaris. 45
Marie, A. s. Levaditi, C.
Marinesco, G. et Minea, J., Infectiosite
du liquide cephalo-raehidien dans la
paralysie g6nerale juvenile. 519
Mark, J. Gottlieb s. Oppenheimer, Sey¬
mour.
Markoff, Wladlmir N., Die Pferdepiro-
plasmose. 374
—, Experimentelle Stndien fiber das
Wesen der Paraggiutination. I. Mit-
teilung. 489
— f Piroplasmose und andere blntpara-
sitfire Krankheiten der Haustiere am
Balkan. 373
Markoff, Wl. N., Putride, durch einen
bisher unbekannten Anakrobier, Bacillus
anaerobius haemolysans, verursachte
Mnndinfektion. 304
36 *
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
564
Register.
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Marks, Rhinitis follicularis et cropposa
contagiosa bei 16 Pferden der Ersatz-
Eskadron Ulanen-Regiments Nr. 16. 114
Marntorek, Alexander, Experimen teller
Typhus. 458
Marriage of tuberculous persons. A judi¬
cial decision annulling the marriage of
a person who concealed the fact that
he was suffering from tuberculosis. 186
Martins, M. A. K. s. Bettencourt, A.
Mkrton. Adolf s. Csernel, Engen.
Marweael, Georg, Einige Betrachtungen
fiber die Wundinfektionen des jetzigen
Krieges. 273
Marxer, A*, Die aktive Immunisierung
gegen Malleus. 112
Massini, R., Ueber Gonokokkensepsis. 501
Massol, L. et Grysez, V., Antig&nes et
anticorps communs de la diphterie et
de la tuberculose. 154
Mathers, George, The etiology of the
current epidemic of respiratory in¬
fections in Chicago. 289
Mathies, Alfred, Gibt es fur Scharlach
und seine Komplikationen eine famili-
kre Disposition? und andere Scharlach-
fragen. 160
Matko, J. s. Zweig, Walter.
Matsunami, Toitsu s. Kolmer, John A.
Matthiesen s. Behrens.
Matthiesen und Gl&sser, Versuche zur
Bekampfung der Maul- und Klauen-
seuche mit dem Impfstoff yon Dr. Krafft-
Mfinchen. 116
— und Glftsaer, Versuche zur Bekamp¬
fung der Maul- und Klauenseuche mit
„Rindol“. 116
— 2 Peets und Dahlgrtin, Viehverluste
in den Niederungen der Leine und
Aller durch Stiche der Kriebelmiicke
Simulium reptans L. 130
Man, Ueber den Nachweis yon Tuberkel-
bazillen im Blute speziell bei chirurgi-
scher Tuberkulose. SK)2
Maurlac, Pierre et le Hfir, P., Sur les
variations des hydrates de carbone du
sang total au cours des infections. 247
Mayer, Arthur, Die Bedeutung der so-
oalen Fursorge bei der Bekampfung
der Tuberkulose. 181
—, Zur Klinik und experimentellen Pa-
thologie der Beziehungen zwischen
Trauma und Lungentuberkulose. 188
—, Fortschritte in der Strahlentherapie
der Lungentuberkulose. 217
Mayer, Karl, Zur Vaccinetherapie des
Typhus abdominalis bei den prophy-
laktisch Geimpften. 38
Mayer, M., Klinische Beobachtungen aus
der Krankenabteilung des Institute ftLr
Schiffs- und Tropenkrankheiten. 364
Mayer, Max, Ueber die Herstellung der
Loeffler-Grttnldsungen. 259
Mayer, P., Ueber Beizen und Beizen-
farbstoffe. 398
Mayerhofer, Ernst, Die Vaccination mit
abgeschwachter Kuhpockenlymphe; Ver¬
suche mit der Quarzlampe. 230
—, Ein Fall yon Paratyphus B im Saug-
lingsalter. 39
— und Jilek, Georg, Zur Klinik und
Diagnose des Paratyphus A im Felde.
483
Me Burney, Malcolm s. Zinsser, Hans.
Me Donald, E., Quinin solution for bladder
irrigation. 313
McWilliams, Helen, Treatment of ty¬
phoid fever with typhoid vaccine ad¬
ministered intravenously. 35
Meer, Alexander, Die Malaria in Ost-
preuCen. 359
Mehler, H. nnd Ascher L«, Die Chemo-
therapie der Tuberkulose mit Enzytol
(Borcholin) auf Grund der chemischen
Imitation der Rdntgenstrahlen. 214
Melfien, E., Krieg and Tuberkulose in
Frankreich. 182
Menzel, K. M., Berufliche Erkrankungen
in den oberen Lnftwegen der Stock-
drechsler. 252
Menzer, Ueber die Kriegsseucheu und
die Bedeutung der Kontaktinfektion. 2
—, Znr Tetanusfrage. 118
Merian, L«, Experimentelle Beitr&ge zur
Buchweizenerkraukung (Fagopynsmus)
der Tiere. 141
Merrill, J. H. and Ford, A. L., Life
history and habits of two new nema¬
todes parasitic on insects. 443
Mertz, Ueber Vaccinetherapie des Typhus
abdominalis, insbesondere von Fomet-
schem Impfstoff nnd 14 damit behan-
delte Fftlle nsw. 468
Messerschmidt, Th., Das Desinfekfcions-
vermCgen der Metalle nnd seine Ur-
sachen mit besonderer Beriicksichtigung
der Wirknng des Kupfera 431
Mefiner, G., Vierteljahresbericht fiber
neue Arzneimittel. Im Auftrage der
Fachgruppe f. medizin.-pharm. Chemie
des Ver. dentscher Chemiker erstattet.
255
—, Vierteljahrsbericht fiber nene Arznei-
mitteL 255
Meyer, Fritz M., Die Behandlang der
mfinnlichen Gonorrhoe mit Choleval. 513
Mlchaeli8, Die Verbreitung der anstecken-
den K rankheiten durch den Handel.
245
Michaeli8, L., Ueber die Bedeutung der
Wassermannschen Reaktion fur die
Therapie. 540
Miefiner, Zahlreiche Todesfalle beim Rind
in der Leineniederung, veranl&fit durch
Simulium reptans. 447
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
565
Miefiner, H., Zar Rotzbokampfuug im
Felde. 106
■—, Die Konjunktivalprobe zur Diagnose
der Rotzkrankheit. 109
— und Evers, Ansteckender pustuldser
Hautausschlag der Geschlechtsteile. 125
— und Lange, W.« Die Salvarsanbehand-
lnng rotziger dzw. rotzverdfichtiger
Pferde und ihr EinfluC auf die Anti-
kdrper des Blutes. 113
Mlloslavich, Eduard, Ueber Typhus-
schutzimprang. 468
Minea, J. s. Marinesco, 0.
Minot, George Richards s. Sellards,
Andrew Watson,
Misch, Walter, Ueber die Giftigkeit des
Blutserums von Luetikern fiir anaphy-
laktisierte Meerschweinchen. 629
Mitchell, 0. W. H., Vitability of bacillus
typhosus in ice cream. 4
—, Cnlpepper, W. L. and Ayer, W. D.,
Endameba buccalis in the mouths of
institutional children. 380
Mitzmain, M, Bruin, Anopheles puncti-
pennis £ay. Its relation to the trans¬
mission of malaria. — Report of ex¬
perimental data relative to subtertian
malarial fevers. 363
Millers und Oehler, Zur Frage der
Mobilisierung der Tuberkelbazillen durch
Tuberkulin. 203
Millers, B., Der Typus der Tuberkel¬
bazillen bei menschlicher Tuberkulose.
189
Moewes, C«, Tuberkelbazillen im Blute.
# 202
Mollow, W. und Popoff, M., Beitrag
zur Klinik und Therapie des Fleck-
typhus. 331
Mondschein, M«, Allgemeine Beobach-
tungen und statistische Daten der bak-
teriologischen Stnhl- und Urinbefunde
nach Cholera, Ruhr, Typhus. 326
Moore, Gertrude s. Archibald, R. A.
Morawetz, G. s. Kyrle, J*
Morawetz, Gustav, Ueber Purpura va¬
riolosa und ihre Beziehungen zu anderen
Variolaformen. 227
—, Ueber nekrotisierende Hauthftmorrha-
gien bei hamorrhagischenVarizellen. 236
Morgenroth und Tugendreich, Die
Desinfektionswirkung von Chinaalka-
loiden auf Streptokokken. 294
Morlot et Zuber, Ndosalvarsan et Filaria
loa. 440
Moro, E. s. Hahn, H.
Moskovids, Wilhelm, Eine leicht her-
stellbare Tropfpipette. 258
Movlj, W. C. s. Honing, C. J.
Mihlens, Zur Typhusdiagnose im Felde.
Mflhsam, Hans, Beitrag zur Behandlunj?
der Diphtheriebazillentr&ger. 159
Miller, Der klinisclie Nachweis der ok-
kulten Herdquelle bei Infektionskrank-
heiten durch Tonsillenmassage. 305
—, Ueber die Bedeutuug der Wassermann-
schen Reaktion im allgemeinen und
im besonderen fiir die Behandlung der
sypkilitischen Soldaten. 530
v. Miller, A. s. Zupnik, Leo.
Mfiller, J. und Pick, R., Experimentelle
Untersuchungen liber Typhusbaziilen
und Kleiderl&use. 459
Miiller, L. R., Ueber den Icterus in-
fectiosus. 351
Miiller, L. und Thanner, C., Heilung
der Iritis nnd anderer Augenerkran-
kungen durch parenterale Eiweii-
injektionen. 319
Miller, M., Die Analyse des Septik&mie-
begriffes mit besonderer Beriicksichti-
guugderfieischhygienischenSeptik&mie-
diagnose. 136
Miller, Paul Th., Ueber bakteriologische
Massenuutersuchuugen. 462
Miller, Rudolf, Ueber ein neues An-
wendungsgebiet und das therapeutisch
wirksame Prinzip parenteraler Protein-
kirperzufukr. 509
—, Reinfektionen und Residualsklerosen.
Ein Beitrag zar Frage der Heilb&rkeit
lueti9cher Jnfektionen durch Salvarsan.
515
—, Ueber die Bedeutuug der Eigenhem-
mung. 527
—, Einige Grundsatze bei der Bewertung
der Was>ermannschen Reaktion in Fra-
gen der Luesdiagnose nnd -therapie. 532
— und Weifi, Artur, Fieberbehandlung
gonorrhoischer Komplikationen. 509
Miller, Wilhelm, Eine Analyse der
Immunitat bei chirurgischer Tuber¬
kulose und der Einfiufl nichtspezifischer
physikaliscber Mafinahmen auf den
Immunitfitszustaud. 212
—, Eine Analyse der Wirkung niebt-
spezifiseber Mittel bei chirurgischer
Tuberkulose. 212
Munk, Fritz, Klinische Studien beim
Fleckfieber. 330
—, Ueber die Wirkung und Auwenduug
des Nucleo-Hexyl bei Fleckfieber. 342
Musser, John H. s. Rrumbhaar, Edward
B * i
Naegeli, Die Aenderuug der serologischen
Reaktion des Blutes nach der extra-
pleuralen Thorakoplastik. 213
Naegeli, 0., Die moderne Salvarsan-
Syphifistherapie der Antoren. 542
—. Die endolumbale Salvarsantherapie
bei syphilitischen Erkrankungen des
Zentralnervensy stems. 543
Nagelsehmidt, F. Ein neues Glyzerin-
ersatzmittel (Perkaglyzerin). 257
Digitized
^ Google
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
566
.Register.
Digitized by
Narbel, P., Es^ais >ur la reaction d’Aoki.
540
Nassau,Roberts. Kossowiez, Alexander.
Neifier, Zur Gonokokkendiagnostik durch
Kutireaktion. 506
Netter, Arnold, Guerison de Firidocho-
roidite suppuree a meniugocoques par
les injections de serum antimeningo-
coccique dans ie corps vitre. 176
Neufeld, Ludwig, Studien fiber Ozana
nnd iiber die Ausscheidnng von Orga-
nismen durch die Nasenschleimhaut. 5)7
Neumann, J. s. Czech, A.
Neumann, Jacques, Zur Addisonschen
Krankheit. 221
Nenmaycr, Marianne s. Neumayer,
Victor L.
Neumayer, Victor L. und Neumayer,
Marianne, Drei Jahre amtlicher 8y-
philistilgung mit Salvarsan. 542
Neustadtl, Robert, Ein Beitrag zur
Vaceinetherapie des Bauchtyphns. 32
— und Mareovici, Eugen, Ueber Be-
handlung des Typhus abdominalis mit
„Typhin u . 38
Neven, Ueber Behandlung des Starr-
krampfes mit Magnesium glycerino-
phosphoricum. 122
Nevermann, L., Maul- und Klauenseuche.
115
Nichols^ Henry J.. Observations on anti¬
typhoid vaccination. 22
—, Experimental observations on the
pathogenesis of gall-bladder infections
in typhoid, cholera and dysentery. 23
Nicolas, 1st die Hygiene in den Kur-
orten auch auf Schutzmaflregeln gegen
sexuelle Infektion auszudehnen ? 500
Noak, Fritz, Ueber Typhusimmunitht
und Typhusimpfung. 29
Noller, Beitrag zur Flecktyphustiber-
tragung durch Liiuse. 342
—. l)ie Uebertragung des Trypanosoma
theileri Laveran 1902. Vorl&ufige Mit-
teilung. 367
Noguchi, Hideyo, Certain alterations in
biological properties of spirochaetes
through artificial cultivation. 517
— and Cohen, Martin, Bacteriological
and clinical studies of an epidemic of
Koch-Weeks bacillus conjunctivitis
associated with cell inclusion conjuncti¬
vitis. 316
Nogneira, J. V. P. s. Bettencourt, A.
Korgaard, A., Ueber eine quantitative
Methode zur Bestimmung von Eiter im
Urin pyeliti>kranker Kinder mittels
Wasserstoffsuperoxyd. 312
Northoff, K., Choleraspit&ler numittelbar
hinter der Front. 328
Novak und Porges. Ueber die puerperale
Osteomalacie. 315
Gck igle
Ochsenius Kurt, Ueber Naseudipbtherie.
146
Oebler s. Mollers.
Oeller, Hans s. Reinhardt, Ad.
Oelze, Ueber die physikalisch-chemischen
Grundlagen der Therapie der Gonorrhoe.
1. Die Wirkung kolloider Metalle auf
Gonokokkenkulturen. 513
Oesterlin, Ernst, Erkrankungen an Para-
typhus A in Galizien. 482
Oetiker, Ernst, Erfahrungen mit der
Langescben Goldsolrenktion mit Liquor
cerebrospinal is. 522
Ohm, R.. Eine neue fabrbare, der Vor-
schrift fur Militarfahrzeuge entspre-
chende Bade- und Desinfektionseinrich-
tung fiir den Feldgebrauch. 408
Ohno, Tatsuzo s. Hamilton, H. C.
Oig&ard, A., Syphilitische Herzkrank-
heiten und Wassermann-Reaktion. 515
Oille, John A., Graham, Duncan and
Detweiler, H. K., Streptococcus bac-
teriemia in endocarditis. 300
Olmsteadt, M. P. aud Povitzky, 0. R.,
The complement-fixation reactions of
the Bordet-Gengou bacillus. 168
r.01shaiisen,Th., DieLebreu desKrieges
ffir die Bekfimpfung der Geschlechts-
krankheiten. 500
Onodi, A., Lepra der oberen Luftwege.
238
Opienski ? Erfahrungen auf dem Gebiete
des Samthtswesens im Fliichtlingslager.
246
Opitz, H., Beitrag zur Wirkung des
Friedmann8chen Tuberkuloseheilmitteis
bei Kindern. - 211
Oppenheim, Die beruflicheu Hautkrank-
heiten. 319
Oppenheim, Moritz, Zur Statistik der
Geschlechtskrankheiten im Kriege und
im Frieden. 498
Oppenheimer, Seymour and Mark, J.
Gottlieb, The active immunization of
hay fever. 309
Oppikofer, Ernst s. Burckhardt, Jean
liOiiis.
Orth, J., Alkoholismus uud Tuberkulose.
186
—. Geschlecht und Tnberkulosesterblich-
keit 187
—, Die Bedeutung der Rindertuberkulose
fiir den Menschen. 190
Ottenberg, R. and Thalhimer, W.,
Studies in experimental transfusion. 56
Otto, R., Ueber den augenblicklichen
Stand der mikrobiologischen Fleck fieber-
diagnose. 335
Ouvillier, M«, Utilite du zinc pour la
croissance de 1’Aspergillus niger (Ste-
rigmatocystis nigra V. TghA cultive
en milieux profonds. 394
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
567
Page, B. 1H., Etiology of pellagra. 242
Palmer, George T., A new sampling
apparatus for the determination of aerial
dust. 400
P&nek, K., Em Beweis der proteolyti-
schen Fermente im Blute der Versuebs-
tiere, denen inaktivieito Mikroben-
kulturen eingespritzt waren. 86
Paneth, L., Zur Verhiitung von Labo-
ratoriumsinfektionen. 18
Papers read at a meeting of the patho¬
logical society at the zoological garden.
488
Parhon, C.-J. und Parboil, M.. Unter-
auchongen fiber die Abderhaldenache
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heit. 80
Parhon, 31. s. Parhon, C.-J.
Park, William H. and Zingher, Abra¬
ham, Active immunization with diph¬
theria toxin-antitoxin and with toxin-
antitoxin combined with diphtheria
bacilli. 152
Partega, Antonio, Gli anticorpi negli
umori oculari di animali normali ed
immunizati e di cadaveri umani. 52
Pascheu, Vergleichende Untersuchungen
von Varizellen, Variola, Scharlach, Ma-
sern und Bbteln. 236
Patzschke. Walter, Ueber die Wider-
stamlsfahigkeit von Bakterien gegen-
iiber hohen Temperaturen und das
Lobecksche Biorisierverfahren. 422
Panl, Gustav, Objektive Sicherung der
Varioladiagnose durch den Tierversnch.
234
—, Zur Variolaprobe. 234
Paul, Theodor, Die chemische Beaktions-
geschwindigkeit und die Aufbewahrung
von Arzneimitteln in ^Trockenampullen"
besonders zur Verwendong im Kriege.
269
Panlian, Deinettre Em., Origine ana-
phylactique des troubles nerveux pro-
duits par les vers intestinaux. 437
Paulieek, Emanuel. Zur Klinik, Pro-
phylaxe und Therapie des Typhus im
Felde. 450
Pans^ Vom Uebergang der Tuberkel-
bazillen ins Biut und die Bedeutung
derTuberknlinreaktion bei derKnochen-
und Gelenktuberkulose. 203
Payr, E., Ueber Gasphlegmone. 276
Pearce, Richard M. s. Kmmhhaar,
Edward B.
Peets s. Behrens.
Peels s. Matthiesen.
Perl, Heinrich, Untersuchungen iiber
Konstitution und Krankheitsdisposition.
5. Die Messung der muskultfsen Kon-
stitution init dem Dynamometer. 247
Peris, W., Hant- und Geschlechtskrank-
heiten im Kriege. 498
Perutz, Die Bedeutung serodiagnostischer
Untersuchungen fiir die Prognose der
abortiv behandelten Syphilis. 535
Perutz, Alfred, Die serologische Unter-
suchung zweier Leprafiille. 239
Petersen, William s. Jobling, James F.
Petersen, William s. Jobling, James W.
Petersen, William F. s. Jobling, James
IV.
Petruschky, Znr Vorbeugung der epi-
demischeu Genickstarre. 172,
Pfau, Paul, Kurzer Bericht iiber die
unmittelbare Wirkung der Typhus-
schntzimpfung. 469
Pfaundler, M., Schulorganisatorischer
Vorschlag zur Minderung der Kinder-
sterblichkeit an aknten Infektions-
krankheiten. 165
Pfeiler s. Sehiitz, W.
Pfeiler, W., Bemerkungeu zu dem Auf-
satz von Prof. Dr. H. Mieiiner: „Zur
Botzbekampfnng im Felde M in Nr. 31
des laufenden Jahrgangs dieser Zeit-
schrift. 106
—, Ergebnisse der Untersuchung von 100
mittels der K.H.-Reuktion znm Zwecke
der Feststellung syphilitiscber Infek-
tioiien geprufter Serum proben. 537
—, Mitteilungen iiber die Serodiagnose
der Botzkrankheit. Ill
—, Sehutz- und Heilimpfungsversuche
bei Schweinepest nnd Ferkeltyphus mit
dem Impfstoffe des Dr. Doven in Paris.
138
— und Roepke, E., Ueber das Auftreten
von Botlant- bzw Murisepticus-Bazillen
in zur Feststellung der Rotlaufkrank-
heit eingesandten Schweineorganen, so-
wie bei gesunden Schlachtschweinen.
Zogleich ein weiterer Beitrag zur Pr&-
zipitinogendiagnose des Rotlaufs. 116
— und Roepke, E., Ueber durch Ver-
impfung des Bacillus cyprinicida Plehn
ausgeloste Spontaninfektionen mit Bak¬
terien aus der Typhus-Coli-Gruppe bei
weillen Mausen. 486
— nnd Scheyer, G., Ein Beitrag zur
Bewertung der Methoden fttr die bak-
teriologische und serologische Milz-
branddiagnose mit besonderer Berfick-
sichtigung des mikroskopischen Nach-
weises. 99
Pfenninger, W., Ueber den Einfiufl von
Salzlosungen auf das phagocytSre Ver-
mdgen der Leukocyten. 68
Pichler, Karl. Die Bedeutungslosigkeit
des Brauerecnen Radiergnmmizeichens.
340
Pick, Histiologische und histiologisch-
bakteriologische Befunde beim petechia-
len Exanthem der epidemischen Genick¬
starre. 171
Digitized b'
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Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
568
Register.
Pick, Ernst P. und Wasicky, R., Ueber
die Wirkung des Papaverius und Eme-
tins auf Protozoen. 881
Pick, Karl, Ueber den Nachweis, das
Vorkominen und die klinische Wertung
von Urobilinogen und Diazo im Harne
Typhuskranker. 17
Pick, U. s. Muller, J.
Pick, Walter, Ueber Simulation von
Geschlechtskrankheiten. 498
Plerret, Robert s. Villarct, Maurice.
Pilzer, Ueber Bl&ttem und die Blattem-
epidemie in Neu-Sandec. 225
Pink us, Bek&mpfung der Geschlechts-
krankheiten. 499
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v. Pirquot, C., Die Paravaccine. 288
Pittler, Fohlenlahme. 124
v. Planner, Richard, Zur Vaccine-
behandlung akliter Gonorrhoen. 508
Platau, Lilli, Untersuchungen Uber die
trypanozide Substanz des menschlichen
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365
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Abbauvorg&nge bei dem Abderhalden-
schen Dialysierverfahren. 77
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Earpfens. 142
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rente Bakterienarten. 265
Pdhlmann, Carl, Ueber Menthol-Euka-
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kulose. 215
Pbtter, A., Die Diphtheriebekftmpfungs-
maCregeln in Leipzig. 148
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mit ausschliefilicher Paratyphus B-
Agglutination. 464
Ponomarer. A. s. Schmidt, P. J.
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teilung.) 336
Popoff, M. s. Mollow, W.
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Povitzky, 0. R. s. Olmsteadt, M. P.
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Unter Berticksichtigung der Gesetz-
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durch Lause. 371
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Wochenbett. 314
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vitale du noyau. 259
Pnlay, Erwin, Diagnostische Hautreak-
tion bei Typhusrekonvaleszenten, Ty-
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„Typhin u nach Gay nnd Force. 16
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Sputumdesinfektion. 411
Raebiger, Zur FOrdernng der Meer-
schweinchenzucht im Interesse der
der Seuchenbek&mpfung dienenden In¬
stitute. 263
Raebiger, H«, Zu dem Beitrage zur Pr&-
zipitinogendiagnose des Rotlaufs von
W. Pfeiler und E. Roepke. 117
—, Spiegl, A. und Scheru, K., Ein
weiterer Beitrag zur Kenntuis der Schaf-
senche Septicaemia pluriformis ovium
und ihre Bek&mpfung durch die Serum-
impfung. 140
Rabn, Otto, Statistische Studien ilber
die System© der Bakterien. 392
Rambonsek, Die Gewerbehygiene im
Jahre 1914. 98
Rappaport, B. s. Hektoen, L.
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Raubitschek, Hugo, Pathologie, Ent-
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Rauch, Rud., Der Grubendesinfektor. 408
Randnitz, R. W., Zum Osterreichischen
Impfgesetz. 281
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inneren Medizin. Typhus abdominalis. 1
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Hospital, Fort Bayard. N. Mex. 1915.
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
-Register.
569
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epidemie i909—1914 (Epidemiologisches
and Klinisches). 145
—, Eine durch Diphtheriebazillen and
Streptokokken bedingte Meningitis. 147
—, Meningitis bei Diphtherie. 147
—, Bemerkangen zur Semmtherapie der
Diphtherie. 149
—, Keinfektion und Immunitat bei Tuber-
knJose. 214
Reichel, H. s. Gegenbaner, V.
Reichmann, Ueber die cytologischen Ver-
ftndernngen des Elates bei Typhus-
geimpften, nebst einigen Bemerkangen
zar Typhusimpfkrankheit. 470
Reinhard, P., Rontgenbefnnde bei kli-
nischer and experimenteller Ambben-
rahr. 378
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pischer Lebererkrankangen. 379
—, Rontgenbefnnde bei beriberiartigen
Erkrankungen. 389
Reinhardt, Ad*, Ueber Latenz von Bak-
terien bei Kriegsverwundungen. 274
— and Oeller. Hans, Hamsterkomple-
ment an Stelle von Meerschweinchen-
komplement bei der Wassermannschen
Laesreaktion. 524
Reifi, A. and Barab&s, Z., Ueber die
Fermente, die die Eiweifie des Diph-
theriesenuns s pal ten. 153
Reid, Emil and Herts, Johanna, Wei-
tere Beitrage zar Serambehandlang des
Seharlachs. 132
Reisz, Alexius, Beobachtnngen iiber
Kriegstyphos. 451
Reitler, R. und Koliseher, F. J., Zar
Kenntnis kryptogener Fieberznstdnde.
Ein klinischer and ein mikroskopischer
Beitrag. 301
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Rexford, Walton K, s. Freund, Hugo A.
Rhea, Lawrence J* and Falconer, E. H.,
A report of the bacteriological exami¬
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from a patient with Hodgkins disease.
222
Rhein, M*, Ein einfaches Verfahren zum
sterilen Trocknen von Agarplatten. 399
Richter, Vermeidbare Typhusfalle. 453
Richter, Josef, Die wissenschaftlichen
Grnndlagen der simultanen Impfmethode
gegen den Rauschbrand der Kinder. 127
Riebold, Georg, Ueber die Gruber-Widal-
sche Reaktion bei Typhasgeimpften and
ihren diagnostischen Wert 471
Riedel, Chirurgisches iiber Typhus;
schwierigere F&lle. 9
Riegel, W., Einiges iiber Ruhr und vor-
laufige Mitteilung eines einfachen Yer-
fahrens zar Schnellf&rbnng von Rahr-
amtiben zu diagnostischen Zwecken. 379
Rieiner and Endres, Ueber neaere che-
mischeSterilisationsverfahren fiirTrink-
wasser. 413
Tan Riemsdyk, M., Biologisch-epidemio-
logische Gedanken iiber die Frage der
Diphtherie- und Pseudodiphtheriebazil-
* len mit besonderer Beriicksichtigong
des Bacillas Hofmanni. 154
Rievel, Bittere Milch durch Bacillas sab-
tdlis. 134
Ritter, J., Ueber spezifische Keachhusten-
therapie nebst einigen Vorbemerkongen.
170
Ritz, Hans, Ueber Rezidive bei experi¬
menteller Trypanosomiasis. 364
Robertson, Oswald H. s. Lee, Roger J.
Robinson, George H«, An epidemic si¬
mulating typhoid cansed by a Para-
gaertner organism. 486
da Rocha-Llma, Zar Aetiologie des
Fleckfiebers. 336
—, Untersuchangen iiber Fleckfieber. 337
Rochaix,.A* et Durand. P„ Action des
toxines da pneamobacille de Friedlander
sur le ponmon, par piqure directe, chez
le lapin. 297
—, Action des toxines du pneumobacille
de Friedl&nder sur le poumon, par in¬
oculation intratrachbale, chez le lapin.
297
Rockman, J. s. Bronfenbrenner, L.
Rodman, J* Stewart s. Goodman,
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Rdmer and Berger, Zar Behandlang
der Tuberkalose mit Partialantigenen
nach Deycke-Much. 211
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Roepke, E. s. Pfeiler, W.
Rbsfer, Karl, Die Autoserambehandlung
der akuten Infektionskrankheiten.
I. Teil. 475
Rbfile, Zur Jenaer Typhusepidemie. 452
Rohland, Abwasser and Milzbrand. 97
—, Milzbrand and Abwdsserfrage. 97
Rohland, P*, Die Klarung, Reinigung
and Desinfektion der stfidtischen and
Fabrikabw&sser. 420
, Talk als Entlausungspulver. 349
Rohmer, Andr6, Recherche de la spbci-
ficitA de V autoserum dans qnelques
affections oculaires, par la methode de
deviation du complement. 318
Rohmer, P., Ueber die aktive Immuni-
sierung you Sauglingen gegen Diph¬
therie nach v. Behring. 152
Rohonyi, H., Untersuchangen iiber das
Wesen der therapentischen Typhus-
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Roily, Fr*, Bazillentrdger, ihre Ent-
stehung and Bek&mpfnng. 244
Roman, fi* s. Ghon, A.
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
570
Register.
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sur Involution du Dictycaulus filaria
(Strongylus filaria) et l’infestation des
moutons. 441
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Sekretion. 81
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beim Schweine. 139
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Rosenberger, R. C. and Scanlon, N.,
The bacillus aerogenes capsulatus in
various organs. 286
Rosenow, E, C., The newer bacteriology
of various infections as determined by
special methods. 264
Rosenow, Edward C., Elective locali¬
sation of streptococci. 299
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duction of erythema nodosum. 320
Rosenow, 6., Die Optochintherapie der
Pneumonie. 294
Ross, Ellison L. and Singer, H. Dou¬
glas, A point to be considered in the
use of the Abderhalden reaction. 74
—, Observations on the use of the Ab¬
derhalden reaction with normal and
pathological human serums. 76
Rost, Liquoruntersuchungen bei Syphilis.
522
Rottschalk, Epidemisch aufgetretene
Geschwfirsprozesse nichtrotziger Natur
in der Nasenscheidewand unter den
Pferden des Beskidenkorps. 114
Ronband, E., Les muscides a larves
piqueuses et suceuses de sang. 447
Rons, Peyton and Turner, J. IL. The
preservation of living red blooa cells
in vitro. I. Methods of preservation. 54
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kept cells. 55
Rndovsky, J., Ueber Maul- und Klauen-
seuche. 114
Rfibsamen, W., Zur Prophylaxe und
Therapie der Gasphle^mone. 286
Rnge s. Zueker
Rumpel, Th., Ueber epidemisches Auf-
treten von eiteriger Stomatitis. 303
Ruoff, John F., Pyorrhea alveolaris.
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ipecac and emetin hydrochloride. 304
Rupp, K,, Ueber einen Fall von Gas-
gangrfin mit Metastasenbildung. 283
Rusk; G. Y., Studies on the locus of
antibody formation. II. The effect of
benzol intoxication and consequent
leucopenia on the formation of artificial
hemolysins and precipitins. 53
Saad. Lamec, Gesundheitsverhaltnisse
und Zusammenstellung der Todesf&lle
in Jafa (Palastina) in den Jahren 1907
bis 1911 einschliefilich. 358
Saalfeld. Zur Ausftihrung der Wasser-
mann-Keaktion in der Praxis. 530
Sachs, Theodore B., Artificial pneumo¬
thorax in the treatment of pulmonary
tuberculosis. Results obtained by
twenty-four American observers. 219
Sachse, Margaret e, Untersuchungen
fiber die Bedeutung des Coli-Nachweises
im Wasser und der Eijkmanschen Me-
thode. 489
S&gi, Eugen, Ueber die Behandlung des
Abdominaltyphus mit nicht sensibili-
sierter Vaccine. 32
Salomonsen, Knud, Ueber Oz&na, mit
besonderer Berficksichtigung des Cocco-
bacillus foetidus ozaenae Perez. 308
Salus, 6., Blutkohle als Entkeimungs-
mittel ffir kleine Trinkwassermengen,
nebst Versuchen zur bakteriologiscnen
Wasseruntersuchung. 413
—, Weiterer Beitrag zur Hfimolysin-
reaktion bei Meningitisverdacht. 175
Sangiorgi. Giuseppe, Ueber einen Be-
fund in aer Warze (Verruca Porro). 377
Sartory, A. et Lasseur, Ph., Etude
d f un bacille nouveau provenant d’un
pus de blessure par obus. 276
—, Etude d’une nouvelle levure patho-
gfcne (Saccharomyces Lemounieri. n. sp.).
303
— et Lasseur, Ph,, Le citrat de sonde
et Tagglutination du bacille typhique.
464
Savelier, F. s. Schmidt, P. J,
Sawyer, Wilbur A., The efficiency of
various antityphoid vaccines. 29
Saxl, Paul, Fieberstudien. I. Die mor-
gendliche Remission. 246
—, Ueber die Behandlung von Typhus
mit Milchiniektionen. 476
—, Ueber die Einwirkung pyrogener Sub-
stanzen auf das Fieber, besondere bei
Typhus abdominalis. 20
Sayd, L., Nou procediment de Colorado
del badl de Koch en els teixits. 198
Scala, Alberto s. Alessandrinl, Giullo.
Scanlon, N. s. Rosenberger, EL C.
Schacherl, Max, Zur Indication und
Technik der endolumbalen Neosalvarsan-
therapie. 542
Schadenersatzpflicht der Seruminstitute.
144
Schaeffer, Versuche fiber Abttitung von
Diphtheriebazillen durch Optochin und
Eucupiu. 159
Schallert, R. s. Trembur, F.
Schamberg, Jay F. s. Koimer, John A.
Schelble, H., Zur enteralen Infektion
im Sfiuglingsalter. 265
Schellhase, Voiifiufige Mitteilung fiber
das Vorkommen von Trematodenlarven
im Weis von Deutsch-Ostafrika. 439
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
571
Schemensky, W., Die Cholera und ihre Schmitt, Zur Wild- and Rinderseache.
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Schemensky, Werner, Die Lumbal- Schmitz, A. and Kirschner, Leopold,
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Schern, K. s. Raebiger, H. Schmitz, Hermann, Ueber die Brucksche
Schern, Kurt, Die Sera sensibilisierter sero-chemische Reaktion bei Syphilis. 536
and antianaphylaktischer Tiere in der Schmitz, K. E. F., Die Verwandlungs-
serologischen Untersuchung. 95 fahigkeit der Bakterien. Experimen-
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tischer Vorgang? 95 BerUcksichtigung der DiphtheriebazU-
Scheyer, G. s. Pfeilcr, W. lengruppe. 156
Schick, B,, Der Kampf gegen die To- Schmutterer, Versuche mit Arsanil
berknlose des Kindesalters. 181 „Aubing tt bei Brustseuche. 123
Schieck, F., 1st die sympathische Oph- Schnabel, Alfred, Die Komplement-
thalmie eine anaphylaktische Entzfin ablenkungsreaktion bei gegen Typhus
dang? 317 Geimpften. 473
Schiff, A., Ueber chronische Wirbel- Schneidt, W., Ein Desinfektionsapparat
saalenversteifong, die Haufigkeit ihrer ffir den Eisenbahnbetrieb, insbesondere
Friihstadien and deren klimsche Sym- fttr Desinfektion and Entlaasang yon
ptome. 311 Lazarettzfigen. 403
Schilling, Claus s. Hartmann, Max. Sehniirer, Josef, Die Malleinaagenprobe
Schilling, Y., Ueber das Leokocytenbild beim Rotz. 108
bei Variola vera. 226 Schoch, E. s. Klinger, R.
—■, Znr Biologie der Kleiderlaus. Ueber- Schochos, ?i. J. 8. Yakimow, W. L.
tragung aof dem Luftwege. 344 Schockor, N. F. s. Yakimoff, W. L.
Schlagenhaufer, Friedr., Ueber eigen- Schoeller, Walter s. Schrauth, Walter,
tttmliche Staphylomykosen der Nieren Schfimmer, Die Bekfimpfung der Brust-
and des pararenalen Bindegewebes. 299 seuche im Felde mit Neo-Salvarsan. 122
Schlasberg, Ueber intravendse Arthigon- Scholz, Posttyphdse Erkrankongen des
injektionen za diagnostischem Zweck. Bewegungsapparates der Knochen, der
506 Knochenhaut, der Mnskeln und Sehnen.
Schlegel, M., Mitteilungen aus dem tier- 458
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Freiburg i. Br. im Jahre 1914. 143 Schott, Eduard, Zur Klinik der Weil-
Schlemmer, Unterauchongen fiber den schen Krankheit. 849
Mechanismus der Ambozeptor- and Schottelius, Max, Chlor-m-Kresole (Sa-
Komplementwirkung. 60 grotan) and Sputumdesinfektion. 408
Schlesinger, Otto, Die Verbreitang der —, Chlor-m-Kresole (Sagrotan) and 8pu-
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v. Pirqaetschen Katanreaktion. 183 Schrauth, Walter and Schoeller, Wal-
Schmeisser, Harry C., Spontaneous and ter, Ueber die Desinfektionskraft kom-
experimental leukemia of the fowl. 141 plexer organischer Qaecksilberverbin-
Schmidt, Erwiderang aaf die vorstehen- dangen. III. Mitteilang: Merkarierte
den Bemerkangen. 530 Phenole. 432
—, Ueber die Bedeutang der Wasser- Schreiber, L«, Ueber Sehstdrongen anter
mannschen Reaktion im allgemeinen dem Bilde der Optikusatrophie and
and im besonderen ftir die Behandlang Hemeralopie nach innerlichem Optochin-
der syphilitischen Soldaten. 580 gebrauch. 296
Schmidt, F. , Kr&tzebehandlung im Schreiber, 0. und Stickdorn, W., Prtt-
Kriege. 446 fang and Auswertong des Madleins. 112
Schmidt, J., Der negative Ausfall der Schricker s. Lehmann, G.
Rotz-Blatantersuchung and seine Be- Schroeder, Blatantersachang zur Rotz-
wertung. 105 ermittlang. 106
—, Beitrage zur Diagnostik des Rotzes. Ill —, Versuche mit Arsalyt bei brostseache-
Schmidt, P. J., Ponomarer, A. et Sa- kranken Pferden. 123
veUer, F., Sur la biologie de la trichine. Schrotter, H., Verhandlangen der
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nnd fiber parenterale Zafohr von Milch. kalose. Wien, 23. Mai 1914. 179
89 Schubert, B. s. Foth, H.
Schmincke, Die Behandlang der Krfitze Schfirmann. Die Thermoprazipitinreak-
durch das Schwefelbad. 446 tion als Diagnostikum bei Gonorrhoe r
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507
Schumann. Ein Fall von Meningitis,
herbeigeftthrt durch einen milzbrand-
ahnlichen Bazillns. 97
—. Znr Beschleunigung und Verein-
fachung der Typhus bazillenzucbtnng
ans dem Blute. 14
Schfirmann, W. nnd Fellmer, Ein Bei-
trag znr Kenntnis der Aphthae tropicae
(Sprew, Sprue). 384
Sch&tz, Die Ansbildung der Desinfektoren
in PreuCen. 401
—. Jahresbericht 1914/15 des Unter-
suchungsamts filr ansteckende Krank-
heiten im Begiernngsbezirk Konigs-
berg. 3
Schiltz,W., Ueber den Rotz der Pferde. 102
— und Pfeiler, Weitere Untersuchungen
iiber den Nacliweis des Milzbrandes
mittels der Prazipitationsmethode. 98
Schuttze, Ergebnisse der Malleinaugen-
probe nnd der Blutuntersnchungsmetho-
den im 3. nnd 4. Qnartal 1915 im Be-
reich des stellvertretenden General-
kommandos XXL Armeekorps. 107
Schumacher, J., , (Jeber den EinfluB
reduzierender Sabstanzen auf den Sauer-
stoffgehalt der Gonokokken. 504
Schut, H., Ueber das Fieber mit beson-
derer Beriicksichtignng des Fiebers der
TuberkulSsen. 196
Schwarz, L., Ueber die Typhusschutz-
impfung der Kaiserlichen Schutztruppe
fur Deutsch-Siidwestafrika. 467
Schweinburg s. Damask.
Schweitzer, Ueber die Berechtignng der
Milchsaurespttlungen in der Schwanger-
schaft. 315
Schwenke, J. s. Bessau, G.
Schwer, Zur Frage der Behandlung der
Typhusbazillentr&ger. 453
Sehrt. E«, Der Gasbrand. 283
—, Die Bedeutung der Dauerstauung
fiir die Prophylaxe nnd Therapie des
Gasbrandes. 286
Seifert, Otto, Ueber Etelen. 221
Seiffert, G., Dampfdesinfektion groJBer
R&ume, 407
—, Die Diagnose pathogener Bakterien
mit der Mikromethode. 399
—, Die Mitagglntination der Gkrtner-
Bazillen, ein Hilfsmittel zur Typhus-
diagnose. 19
—Trockenorgane fiir die Abderhaldensche
Beaktion. 74
Seitz, Zur LSusevertilgungsfrage. 349
Seligmann, E., Znr Bakteriologie der
Ruhr im Kriege. 45
—, Zur Bakteriologie der Ruhr im Kriege.
45
— und CoBmann, L., Zur Bakteriologie
der Ruhr im Kriege. 44
Sellards, A. W. s. Strong, Bichard P.
Sellards, Andrew Watson and Minot,
George Richards, The antagonistic
action of negative sera upon the Was-
sermann reaction. 526
Setter, H., Die Erreger des Paratyphus
nnd der Fleischvergiftungen und ihre
Beziehungen zur Hogcholeragruppe. 485
Setter, Hugo, Infektionsversuche mit
kleinen TuberkelbaziUenmengen mit
besonderer Beiucksichtigung des In-
halationsweges. 199
—, Der Wert der Intrakutan-Tuberkulin-
reaktion bei Meerschweinchentuber-
kulose. 206
—. Reinfektion und Immunitat bei Tuber-
feulose. 213
— und Bilrgers, J., Ueber die Verwend-
barkeit der Kaninchen zu Arbeiten mit
menschlichen Tuberkelbazillen. 201
Sergent, Edm. et Beguet, M., De l’im-
munitS dans le paludisme des oiseaux.
Les pigeons gu£ris de Finfection a
Haemoproteus columbae ne sont pas
immunises contre elte. 364
— et Foley, H., De la periode de latence
du spirille chez le pou infecte de ftevre
rScurrente. 371
— et Foley, H., Des pSriodes de latence
dn spirille chez le malade atteint de
fi^vre recurrente. 371
Serger, Chemische WasserreinigungS-
methoden filr den Gebrauch im Feme
und ihre Priifnng. 413
—, Die Moglichkeit der Wiedergewinnung
bzw. des Wiederbrauchbamachens des
fiir bakteriologischeZwecke gebrauchten
Agar-Agar. 260
Serkowski, Apparat zum kontinuier-
lichen Sedimentieren (fttr sanitare und
medizinisch - bakteriologische Unter¬
suchungen). 258
Seurat, L.-G«, Snr une filaire p6ritoneale
du macrosc61ide. 441
—, Snr un nouveau gonglyonfcma, para¬
site de la gerbille. 443
—, Sur la morphologie de l’Acuaria lati-
ceps (Rud.). 443
—, Sur deux physalopteres tetrahyste-
ricns des reptiles. ' 443
—, Snr un nouvel Ophiostomum parasite
du Gundi. 443
—, Sur rexistence, en Algerie, du Derma-
toxys veligera (Rud.) et sur les affinity
du genre Dermatoxys. 444
—, Sur deux nouveaux parasites du renard
d’Algerie. 444
—, Sur deux nouveaux spiroptfcres des
carnivores. 444
—, Sur deux Tropidocerca des Ardeidae. 444
—, Sur les rictulaires des carnivores du
Nord-Africain et les affinity du genre
Rictularia. 444
572 Register,
insbesondere bei chronischer Gonorrhoe.
Go i igle
_OrigirtBl fro-m
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
573
Senrat, L.-G., Sur le cucullian de la
Clemmyde lepreuse et leg affinites da
genre Cucullanus. 445
—, Sar le8 premiers stades Svolutifs des
spiropt&res. 445
Sewall, Henry and Powell, Cuthbert,
Studies in the relations of the hyper-
susceptibility and insusceptibility in¬
duced in guinea-pigs by the instillation
of horse serum into the nose. 95
Seyfarth, Carly, Tropische and subtro-
pische Sttfiwasserblutegel als Parasiten
im Menschen. 446
t« Sholly, A. I, s. WHliams, A. W.
Sick, K., Ueber Verfinderungen am
Magendarmkanal im Gefolge von Typhus
und Ruhr. 458
Siebert, W., Zur Frage der Entstehung
diphtherischer Zirkulationsstdrungen.
146
Sikora, H, Bemerkungen zu der Arbeit
yon Prof.Kiflkalt: -Zurmikroskopischen
Anatomie von Ped. vestimentorum“ in
Bd. 77. Heft 4 dieser Zeitschrift. 344
Silbergleit, Hermann, Zweck und Ein-
richtung von Tuberkulosesprechstunden
in Reservelazaretten; Erfahrungen tiber
Lungentuberkulose nach Kriegsdienst.
183
Sime6ek, Josef, Wert der kiinstlichen
Blutstauung als diagnostisches Hilfs-
mittel bei Fleckfieber. 339
Simon, W. Y., Zur Bewertung des Fried-
mannschen Tuberkulosevaccins. 211
Simonds, J. P., The effect of bacterial
metabolism on the antigenic properties
and serologic reactions of bacteria. 20
— and Jones, H, M., The influence of
exposure to X-rays upon the formation
of antibodies. 53
—, The effect of injections of benzol
upon the production of antibodies. 53
Simons, H., Histologische und chemische
Untersuchungen fiber Chromoform (Me-
thylformindichromat) als Fixations-
mittel. 398
Singer, Gustav, Die klinische Bedeutung
der Roseola typhosa. 464
Singer, H. Douglas s. Boss, Ellison L.
Sippel, Albert, Die Vermeidung der
geburtshilflichen Infektion. 314
Sittig, Ein Fall von Tetanus anscheinend
erfolgreich mit Magnesium glycerino-
phosphoricum behandelt. 122
Sivoro, Luigi, Immunsieri ed immunita
passiva. 89
Slavine, A. s. Romanovitch, M*
van Slyke, D. D., Yinograd-Yillchur,
M. and Losee, J. B., The Abderhal-
den reaction. 75
Smith, F. C., Milk-borne typhoid fever.
Report of an outbreak at Gallup. 4
Smith, F. C., The epidemiology of tu¬
berculosis. 185
Smith, Theobald, Further inyestigations
into the etiology of the protozoan
disease of turkeys known as blackhead,
entero-hepatitis, typhlitis, etc. 141
Smith, Wallace Y. s. Good, Ewin S.
Smolian, K«, EinBeitrag zur Bek&mpfung
der Daktylogyruskrankheit der Karpfen.
439
Smyth, Henry Field, The reactions
between bacteria and animal tissues
under conditions of artificial cultivation.
II. Bactericidal action in tissue cultu¬
res. 65
—, III. The action of bacterial vaccines
on tissue cultures in vitro. 65
—, The reactions between bacteria and
animal tissues under conditions of arti¬
ficial cultivation. IV. The cultivation
of tubercle bacilli with animal tissues
in vitro. 65
Snow, Corydon G. and Cooper, Alex¬
ander T., The Was8ermann reaction
in its relation to tuberculosis. 534
Sobel^ Lucius Leo, Kombinierter Diffe-
rentialnfihrboden fiir Typhus, Para-
typhus A und B. 15
—, Praktische Nfihrboden zur Diagnose
von Cholera, Typhus und Dysentene. 15
Sobotta, Krankheitstibertragung durch
Fliegen. 245
Solieri, 8 ., Die gesteigerte Widerstands-
f&higkeit des Peritoneums gegen In¬
fektion bei der Behandlung der akuten
Appendicitis. 302
Solowjew, Th., Zur Frage der Beziehun-
gen der Abderhaldenschen Reaktion zur
Sekretion des Ovariums. 82
Sommer, Darf der Kurgast beim Auf-
treten einer ansteckenden Krankheit in
einem Badeort seinen Mietvertrag sofort
kttndigen ? 257
Sonne, Carl, Beobachtungen fiber Klinik
und Epidemiologie der giftarmen Dys-
enteriebazilleninfektion in Dfinemark.
44
Sonntag, Zur Frage der Spezifizit&t der
Wassermannschen Reaktion: Tumor
und Narkosesera. 534
—, Zur Frage der Spezifizitfit der Wasser¬
mannschen Reaktion. II. Toil: Narkose¬
sera. 534
—, Ueber die Brauchbarkeit der v. Dun-
gernschen vereinfachten Methode der
Wassermannschen Reaktion fttr die
Syphilisdiagnostik. 587
Sormani, Die -T-Z-Bestimmung. 538
Sormaui, B. P., Eine neue Erklfirung
des Neifier- und Wechsbergschen Pha-
nomens vermittels des „Phanomens der
spezifischen 8prfidigkeit u . 60
Soucek, Alfred, Vom Fleckfieber. 333
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
574
Register.
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de Sousa Araujo, H. C., Estudo clinico
do granuloma venereo; casos observados
no Brazil, Uruguay e Argentina. 384
Speiser, P., Zur Salvarsantherapie der
Brustseuche. 122
—, Ueber die Anwendung der Bierhefe
und anderes bei der Drusetherapie.
123
Spiegl, A. s. Raebiger, H.
Spilka, A., Einige technische Hilfsmittel
zur bakteriologischen Untersuchung. 259
Spiro, K., Die Wirkung von Wasserstoff-
superoxyd und von Zucker auf die
Anaerobier. 285
Spitta, Prttfung tragbarer Wasserfilter
auf Keimdichtigkeit. Das Militarmodell
1914 und das Reise- und Armeefilter
A.F. I der Berkefeld-Filter-Gesellschaft.
412
Spitzer, Ludwig, Ueber die Anwendung
des Kohlenbogenlichtbades bei prim&ren
und seknnd&ren Tuberkulosen der Haut
und Schleimhant. 219
Stahr, Hermann, Zur Gramf&rbung des
Lfifflerschen Diphtheriebazillus. 157
Stargardt, K., Zur Technik der Unter¬
suchung auf Epitheleinschlfisse der
Bindehaut (Prowazeksche Edrper). 316
v* Stark, W., Zur Elinik der Bazillen-
ruhr. 492
Stassano, H. et Gimpel, M., Du pouvoir
bactericide considerable du biiodure de
mercure. 433
Stedefeder, Ueber Anthrakopepsie. —
Ein Beitrag zur Frage der Wirkung
des Milzbrandbazillus. 101
—, Ueber Kfilberruhr. 130
Stager, Paratyphus-Erkrankungen beim
Menschen nach dem Genufl von Fleisch
einer notgeschlachteten Euh. 39
Stein, Benno, Malariaparasiten und Neo-
salvarsan. 362
—, Ueber Gastroenteritis paratyphosa. 477
Stein, Erna, Chemotherapeotische Stu-
dien fiber den Einflufl des Kampfers
auf die experimentelle Pneumokokken-
infektion. 292
Steinbock s. Friedemann*
Steinebach, Praktische Typhusbekkmp-
fung und epidemiologische Beobachtun-
gen gelegentlich einer dflrflichen Ty-
phusepidemie. 5
Steiner und Vitecek, Zur Frage der
klinischen und serologischen Diagnose
des Fleckfiebers. 339
Steinhardt Harde, Edna, Communica¬
tion preiimin&ire sur la gangrene ga-
zeuse. 286
v« Stejskal. Karl, Ueber intravendse
Chinininjektion bei Malaria. 362
Stempell, Ueber Leukocyteneinschlflsse
bei Fleckfieber. 338
Stengele, Udo. Ueber die Anwendung
von Optochin oei verschiedenen ftuberen
Augenerkrankungen. 296
Stanstrom, 0. s. Barthel, Chr.
Stephan, Richard, Ueber eine unter dem
Bilde des Meningismus verlaufende All-
gemeininfektion mit gramnegativen
Diplokokken. 171
Stern, Erwiderung auf vorstehende „Be-
richtigung“. 216
Stern, Carl, Die Technik der Neosal-
varsanbehandlung. 542
—, NeueErgebnisse fiber Hauttuberkulose,
Lupus und das Finklersche Heilver-
fahren. 195
—, Ueber die Speicherung von Medika-
menten in tuberkuldsem Gewebe. 215
Stern, Wilhelm, Studien zur Differen-
zierung der Bakterien der Coli-Typhus-
Gruppe mitt els gef&rbter, fltissigerNS.hr-
btiden. Beitr&ge zur Biologie der
Bakteriengruppe Paratyphus B-Enteri-
tidis. 462
Sternberg, Aladar s. v. Szily, Paul*
Sternberg, Carl, Zur Bakteriologie und
Aetiologie der Ruhr. 495
Stevenson, Albert F., An efficient liquid
desinfectant. A formula by which one
can be readily prepared. 433
Stickdorn, W s. Schreiber, 0.
Stiel, Andr., Zur Behandlung der Kdmer-
krankheit mit Jodoform. 315
Stoccada, F«, Untersuchungen fiber die
Synchondrosis sphencoccipitalis und den
Ossifikationsprozefl bei Eretinismus und
Athyreosis. 251
Stoerk, 0., Ueber Cholera. 323
Stoerk, Oskar, Ueber einen Fall kom-
binierter enteraler Infektion. 458
Stommel, Albert, Erfahrungen mit Tu-
berkulin Rosenbach bei der Behandlung
der intemen Tuberkulose der Kinder.
210
Strasbnrger, J., Akute Darmerkran-
kungen im Felde und ihre Behandlung,
insbesondere mit Suprarenin. 47
Straub, Ferd., Untersuchungen zur
Frage lymphogener Leber- und Milz-
erkrankungen auf Grand experimen-
teller Impftuberkulose. 194
Strauch, C., Zur Kenntnis der spontanen
Arterienveranderungen beim Hunde mit
besonderer Berucksichtigung der Arte-
riosklerose. 252
Straufl, Artur, Berichtigung zu dem
von Herrn Prof. Stern in No. 8/12,1915,
S. 238 erw&hnten Todesfall nach der
Injektion von Eupferlosung. 216
Straub, Arthur, Ueber die Behandlung
der fiufleren Tuberkulose mit Lecutyl
und ktinstlichem Sonnenlicht. 215
Strbbel, Ueber H&ndedesinfektion. 425
<5le
Original from
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Register.
575
Stroh, Jahresergebiiis an Fnnden von
Ascaris megalocephala nnd von Gastro-
philuslarven bei der Pferdefleischbeschau
in Augsburg. 438
Strong, Richard P. and Tyzzer, Ernest
E., Pathology of Oroya fever. 366
—, Tyzzer, E. E. and Sellards, A. W.,
Oroya fever. 366
— and Tyzzer. Ernest E., Experiments
relating to the virus of verruga peru¬
viana. 377
Stryher, Laura M., Variations in the
pneumococcus induced by growth in
immune serum. 291
Stiimpke, Gustav, Beobachtungen ttber
Rektalgonorrhoe bei Kindern. 601
—. Ueber orthotische Albuminurie und
ihre Beziehungen zur Syphilis. 617
Siipfle, Die wesentlichsten Forschungs-
resultate der letzten zehn Jahre auf
dem Gebiete der Bakteriologie und
Immunit&t. 244
Sttpfle, Karl, Grotan als Desinfektions-
mittel. 433
— und Dengler, August, Die Bedeu-
tung optimaler Nahrbttden bei der Prti-
fung von Desinfektionsverfahren. 436
Sulzer, Andor. Die hftmatologische und
serologische Diagnose des Typhus abdo-
minalis bei Schutzgeimpften. 470
Sustmann, Vorldufiger Bericht liber die
Erfahrungen hinsichtlich des Arsanils
a Aubing“. 123
—, Kaninchenseptik&mie. 140
§vestka, Vlad., Beitrag zur Epidemio-
logie der Paratyphus A-Infektion. 482
— und Marek, Richard, Neue Bakterio-
therapie des Typhus abdominalis durch
„Typhin M . 476
Swellengrebel, N. H., Ueber die sog.
„intraglobul&re Konjugation* bei den
Tropikaparasiten. 360
Swift, Ilomer F«, A study of serum
salvarsanized in vitro. 644
Sydenstricker, Edgar. The prevalence
of pellagra. Its possible relation to the
rise in the cost of food. 241
Syring, Vaccineurin und Trigeminus-
neuralgie. 90
Szdesy, Eugen, Die Therapie des Ery-
sipels mid Jod, Guaiakol und Glyzerin.
300
Ssent-Gyftrgyi, Albert, Apyrexie bei
Typhus abdominalis. 462
v. Szlly, A., Ueber das Verhalten der
Entztindungstitergrenze des Ahtuber-
kulins bei ReizUbertragun gsversuchen
mittels Krbtondls von Auge zu Auge.
204
—, Ueber die Wirkung aufs Auge und
liber die Natur des aus Prodigiosus-
bazillen hergestellten „Bakterienana-
phylatoxins u nebst Versuchen liber die
nach Einverleibung von Bakterien im
Kaninchenblute zirkulierenden „Ent-
zttndungsstoffe tf . 96
v. Szily, P. und v. Besskd, J., Bak-
teriotherapie der Pferdebrustseuche.
Zweite Mitteilung. 123
v. Szily^ Paul und Sternberg, Aladar,
Abortive Bakteriotherapie akuter Oph-
thalmoblennorrhoen. 510
Taber, Loren B., Individual and group
variation in guinea-pigs in the amen-
can method of testing tetanus anti¬
toxin. 119
Takano, R«, The treatment of leprosy
with cyanocuprol. 240
Teichmann, Ernst, Mischinfektionsver-
suche mit Trypanosomen. 366
—, Glossinen und Trypanosomen. 368
Teleky, L., Verhandlungen des IV. tisterr.
Tuberkulosetages. Wien, 24. Mai 1914.
179
Thalhimer. W. s. Ottenberg, R.
Thanner, 0. s. Milller, L.
Thar, Heinrich und Kotschneff, Nina,
Weitere Beitrfige zur Kenntnis der
AbderhaldenBchen Reaktion. 78
Thaysen, A. C. s. Thoni, J.
Thbni, J. und Thaysen, A. C., Experi-
mentelle Untersuchungen zur Fest-
stellung der Mindestzahl von Bazillen,
die beim Meerschweinchen noch Tuber-
kulose hervorruft. 200
Thomas, Stanley Judson, The practical
use of copper sulphate in swimming
pools. 420
Thompson, William R., Sur un diptdre
parasite de la larve d’on myc6tophilide.
448
Thomsen, A., Untersuchungen ftber die
Diagnose des infektidsen Abortus beim
Rinde. 132
Tobler, L., Erythema infectiosum. 166
Toepelmann, Beitrag zur Bewertung der
Wassermann-Reaktion. 634
Tomaszewski, Zdzislaw, Histologische
Ver&n derange n der normalen und mit
Tuberkulo8e iniizierten Lunge unter
dem Einflnh des kdnstlichen Pneumo¬
thorax. 220
v. Torday, A., Zur Vaccinetherapie des
Banchtyphus. 473
Torrey, John C. s. Weil, Richard.
Trembur, P. und Schallert, R., Zur
Klinik der Weilschen Krankheit 360
Troester, C., Ueber die Herstellung von
dhssigem Mallein, nebst einigen Be-
merkungen fiber die Augenprobe. 110
Trommsdorff, Richard s. Piehn, Ma¬
rianne.
Tsakolotis s. Blumenthal.
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576
Register.
Tachirch, Typhus und Typhusschutz-
impfungen bei Schwangeren und W6ch*
nerinnen. 469
Tsnrumi, Versuche zur praktischen Ver-
wendung der Ambozeptorablenkung. 18
Tugendreich s. Morgenroth.
Turn a, J. V., Ueber den Medikamenten-
einflufi auf die Abderhaldensche Re-
aktion. 76
Tunnicliff, Roth, Further observations
on the bacteriology of rhinitis with
special reference to an anaerobic orga¬
nism (Bacillus rhinitis). 306
Turner, J. B. s. Rous, Peyton.
Turrd, R. und Alomar, J., Atenuacid
del B. de Koch en el brou de patata
d’Hollanda. 198
Tyzzer, Ernest E. s. Strong, Richard P.
Uemura, H. s. v. Gonzenbach, W.
Uhlmann, Fr.. Serologische Befunde bei
Granaterschutterung. 87
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phosa. 11
Unger, L., Die vacdnale Immunit&t. 229
Unna, MaterialsammlungfdreinektlnfUge
Bearbeitung der Leprafttiologie. 237
Tedder, Edward B., Starch agar, a
useful culture medium. 602
Yeiel, E., Zur Wertung der Schutz-
impfung gegen Typhus abdominalis. 468
Yennerholm, J., Ein Fall von Filaria
papillosa im Auge ernes Pferdes. 441
Yerefi, Franz, Beitr&ge zu den Gefahren
der Vaccinetherapie des Typhus. 469
Yersell, Arnold, Ueber das serologische
Verhaiten von Milch und Milchefweifl-
kdrpern in frischem und gekochtem
Zustande. 64
Verzdr und Weszeczky, Zur Stuhlunter-
suchung auf Typhus- und Cholera-
bazillen. 462
—, Ueber Bazillentr&ger bei Flexner-
Dysenterie. 495
Yillaret, Maurice et Pierret, Robert,
Valeur comparative des reactions de
Wassermann, de Noguchi et de Landau
dans le diagnostic de la syphilis. 540
Yinograd-Yilichur, M. s. van Slyke,
D. D.
Yintilesco, J., Ueber Toxine des ver-
schimmelten Brotes 88
Yitecek s. Steiner.
Yogt, L., Prim&re Hauttuberkulose beim
Rinde. 224
Yolkmann, 0. s. Inuth, P.
Yollhardt, YY., 1st die Unterscheidnng
mutterlichen und f5talen Blutes nach
neueren Methoden mtfglich, und kann
sie auch praktisch, besonders ftir die
gerichtiiche Medizin zur Anwendung
kommen? 62
Yomela, S., Conjunctivitis trachomatosa.
315
—, Meningitis Weichselbaura. 170
—, Schutzimpfung gegen Abdominal-
typhus. 29
—, ueber prophylaktische lmpfung gegen
Typhus und asiatische Cholera. 29
de Yoogt, J. G«, Untersuchungen fiber
die bakterizide Wirkung der ultra-
violetten Strahlen. 419
Vorschriften ilber das Verfahren bei der
Behandlung und Entlassung der an
tuberkuKisen Lungenleiden erkrankten
Heeresangehorigen einschliefilich ihrer
Ueberftihrung in die burgerliche Fttr-
sorge (V. T. §.). (Erlafl des Preufiischen
Kriegsministeriums vom 26. 6. 1916.
No. 10007 5 16. M. A.) 188
Yortiscb-van Yloten, H., Land und
Yolk des Inneren der Kantonprovinz in
hygieni3cher Beziehung. 358
Yan Waasbergen, Zur Abderhaldenschen
Fermentreaktion bei Nichtschwangeren.
79
YYade, H. Windsor and Bel, George S.,
A critical consideration of systemic
blastomycosis. With notes on certain
special features and report of five cases.
396
Waentig, P. und Gierisch, W., Ueber
die chemische Natur der Ratalase. 69
Waetzold, Zur Serumbehandlung der
Diphtherie. 149
Wagner. Gerhard, Die Untersuchung
von Blutausstrichen Scharlachverdach-
tiger nach DChle in Untersuchungs-
Smtern. 161
—, Eine Kolleflasche fiir doppelseitige
Benutzung (zur Zfichtung von Massen-
kulturen). 258
—, Vergleichende experimentelle Unter¬
suchungen fiber Typhuskeimtrfiger. 459
—, Zur Kenntuis der Spirochaete sc&rla-
tinae Doehle. 161
— t Zur Verhfitung von Laboratoriums-
mfektionen. 13
Wagner, Gerhard s. Emmerich.
Wagner, Gerhard s. Emmerich, E.
Wagner, R. J. s. Kolmer, W.
Walcher, A., Ruptur der Trachea bei
Tetanus. 118
Walko, Karl, Ueber den Wert der Typhus-
schutzimpfung. 467
Wanselin, T., Etwas fiber die Piroplas-
mose bei Rindern und deren Behandlung,
besonders mit Trypanblau. 375
Warden, Carl C., Studies on the gono¬
coccus. m. 603
Waring, C. H. a. Qoldberger, Joseph.
Wftsicky, B. s. Pick, Ernst P.
r. Wasielewski, Ueber H&ndereinignng
im Felde. 426
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Register.
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rapeutische Stadien aas der Grappe der
Gasbranderreger. 277
Waxberg, H., Noch 107 mit Trypanblau
behandelte Ffille Ton Rinderpiroplas-
mose. 376
Waxberg. U. s. Bergman, Arrid M.
Weber, R. s. Gins, H. A.
Wecke, £• R., Die frtthzeitige Fest-
stellung der Trfichtigkeit bei KUhen
nnd Staten mittels des Dialysierver-
fahrens und Verwenduug der Nin-
hydrinreaktion und der Mikrostickstoff-
bestimmung im Dialysat. 79
Wegrxynowski, Lestaw, Zur Tetanus-
behandlnng mit Magnesium sulfuricum.
121
Wehmer, C 1 ., Versucbe fiber die hemmende
Wirkung von Giften auf Mikroorganis-
men. Wirkung von Chlorphenolqueck-
silber, Sublimat, Antinonnin, Mycantin
nnd Formaldehyd auf Holzpilze, Asper¬
gillus niger und Bakterien. 430
Weichardt, W. und Wolff, Maximilian,
Weitere Untersuchungen liber den
endemischen Kropf mit besonderer Be-
rdcksichtigung des Vorkommeus im
Kdnigreicb Bayern. 251
Weichardt, Wolfgang, Ueber die un-
spezifische Therapie von Infektions-
krankheiten. 37
Weichbrodt, R., Zur serochemischen
Reaktion bei Syphilis nach Brack. 537
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cinebehandlung gonorrboiscber Kompli-
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Weifi, J., Ueber die urs&cblichen Be-
ziehungen des Rheumatismus zum Be-
rufe der Erkraukten. 310
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infektion von Wasser und Abwasser. 416
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Tuberkulose. 196
Weltmann, Oskar, Beitrag zur Klinik
der sog. Oedemkrankheiten. 372
Welz und Kalle^ Tetragenussepsis nach
Typhus abdominalis. 303
Werner, H., Beobachtungen Uber Ano-
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Erote Abt. Ref. Bd. 66.
Weszeczka s. Yerzar
Wheeler, G. A. s. Goldberger, Joseph.
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37
No. 23/26.
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
578
Register.
Digitized by
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mune serum between cultivated non-
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lent treponemata from lesions. 520
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Theorie der Vaccinetherapie. Behand¬
lung des Typhus abdominalis mit Mduse-
typhus. 36
Zweig, Walter, Ueber die Optochin-
therapie bei Pneumonie. 293
— und Matko, J., Das Verhalten der
mononuklefiren Leukocyten bei der
Malaria. 360
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579
II. Sachverzeichnis.
Abderhaldens Dialysierverfahren s. Dia- Affen, Leishmania-Infektion. 869, 370
lysierverfahren Abderhaldens, Abwehr- —, Milben in der Lange. 488
fermente a. a. Seram diagnose. —, Verruga peuwiana-tJbertragung. 377
— optische Methode. 82 Afrika, Paratyphus. 482
Abort, fieberhafter, Bakteri&mie bei dem- Agar-NfthrbOden, Emeuerung. 260, 261
selben. 315 —, Pferdefleisch- zur Bakteriendiagnose.
—, —, Bakterien, anaerobe bei demselb. 260
315 — Platten, Trocknen, steriles derselb.
—, infektitiser, der Pferde, Bac. para- mit Chlorcalcium. 399
typhi bei demselb. 124 —, S&urefuchsin- nor Typhus- u. Ruhr-
— der Meerschweinchen durch Bac. abor- diagnose, Herstellung. 13
tious equinns yerurs. 124 —, Selen- zur Bac. typhi-Kultur. 14
— der Pferde durch Bac. abortiyus equi- Agglutination s. a. Agglutinins, Par-
nus yerurs 124 agglutination.
—, seuchenhafter, der Binder, Diagnose. — des Bac. abortus zum Nachweis in der
132 Milch. 132
—, —,-, Immunitfit. 131-Bordet-Gengou. 167, 168
Abszefl, Amtiben-, der Leber, Behandiung.-coli. 488, 489
382-diphtheriae. 155
—, Leber-, in Pal&stina. 368 -dysenteriae. 3, 253, 494, 495.
—, —, in den Tropen. 355 496
—, —, bei Verwundeten. 276 -leprae. 239
— bei Typhus abdominalis. 9-paratyphi 4, 6, 40, 42. 477,
Abw&sser, Desinfektion mit Ohlorgas. 478, 483
415—418-bei Chinesen. 4
—, —, Kl&rung u. Reinigung. 415—418,-typhi. 4, 41, 42, 253, 463, 464
420 -auf Blutagar. 463
—, Gerberei-, Behandiung. 97, 98 -bei Chinesen. 4
—, Kolloidton-Reinigungsyerfahren. 97-durch Natriumcitrat 464
— und Milzbrand. 97, 98 -exanthematici Plotz. 335,336
—, Seuchen-, Desinfektion mit Schwefel- — der Blutpl&ttchen. 63
s&ure. 420 -Gdrtner-Bazillen zur Typhusdia-
Abwehrfermente s. a. Dialysieryerfahren gnose. 19
Abderhaldens. — des Keuchhustenbacillus. 167, 168
—, Herkunft, Wesen, Methodik usw.-Meningococcus. 174
74—86 -Micrococcus gonococcus. 604
— nach parenteraler Zufuhr yon Pepton — bei Paratyphus. 478
aus Nierengewebe. 82 — der Pneumokokken. 291
— u. Therapie. 84 — zur Ruhrdiagnose. 44, 45
—, Vorkommen u. Wirkung. Nachweis —, Sdure- der Bakterien. 67
mittels der Mikrokjeldahnetnode. 83 —, Salze, Bedeutung fttr dieselb. 58
Acantocheilonema weissi bei Elephantulus — der Spirochaete pallida. 520, 521
deserti. 441 —- — — — u. Komplementbindung
Acuaria laticeps bei Vbgeln, Beschrei- Wassermann. 521
bung. 443 —, Tropfen-, makroskopische. 57
Addisonsche Krankheit. 221 — des Vibrio cholerae. 57
Adsorptions - Verfahren zum Typhus- Agglutinine s. a. Agglutination.
bazillen-Nachweis. 15 — in den Augenflttssigkeiten. 52
Aethylhydrokuprein s. a. Optochin. —, Bildung bei Choleraimpfung. 27
—, Wirkung auf Pneumokokken. 292 —,-Typhusimpfung. 27
37*
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580
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- n*i -i
i m_ . ■
471, 472
— Bildung, Wirknng von Natrium jod-
oxjbeuzoat. 54
— u. Salze, Verhalten. 58
—, Typhus-, Ausschweminung durch
Fieber. 19
—, Wirkung von Typhusbazillen - Injek-
tion. 24
Aktinomykose, Diagnose-Irrttimer. 400
— der Kinder. 148
Alarm, Pellagra-&hnliche Erscheinungen
durch dasselbe. 241
Albuminurie, orthotische bei Syphilis. 617
Aldehyd-Reaktion im Ham bei Typhus
abdom. 17
Alkohol gegen Druse. 124
— zur H&ndedesinfektion. 425, 426
Alkoholismus und Tuberkulose. 186, 187
Allergie, Haut- bei Gonorrhoe. 505
—, lokale der Haut bei Pockenimpfung.
229
Allodapa numidica bei Fhchsen. 444
Alloponie. 266
Aluminhydroxyd, Salbengrundlage. 266
AJuminiumsulfat-Osmosil zur Wassersteri-
lisierung. 414
Alveolarpyorrhoe, Behandlung mit Emetin.
804
— u. Coryza, Beziehungen. 804
—, Entamoeba buccalis bei derselb 304
Ambozeptor-Ablenkung zur Bakterien-
Differenzierung. 18
— u. Komplement. 59, 60
— Menge bei der Kompiementbindung
Wassennann, Bedeutung. 526. 52 <
— Wirkung, Mechanismus. 60
Ambrin gegen Wunden. 256
Ameisensaure-Verg&rung durch Bact. coli
commun. 394
—, Wirkung von Bac. typhi. 394
p-Aminophenol, Wirkung auf Gonokokker
504
Aminos&uren, optisch aktive, Chemotaxis
von Bakterien gegen dieselb. 266
Amflben s. a. Entamoeba.
-Infektion bei Typhus abdominalis.
458
— im Munde. 380
— Ruhr 8. Amdbenruhr.
—, Ruhr- F&rbung. 379
—, —, Pigment n. andere Einschliisse.
379
—, Wirkung von Emetin. 380, 881
Amtibenruhr, Behandlung mit Emetin.
381, 382
—,-Etelen. 221
—,-Papaverin. 382
— in Griechenland, Verlauf. 378
—, Leberabszeb, Behandlung. 382
— mit LeberabszeU u. Durchbruch in die
Lunge. 378
—, Rflntgenbefunde. 378
Amyloidentartung der Organe u. Lungen
tuberkulose. 297
An&mie, pemiziose der Pferde, Aetiologie,
Verlauf usw. 125
Anaphylatoxin des Bac. prodigiosus, Wir¬
kung auf das Auge. 96
Anaphylaxie s. Ueberemptindlichkeit.
Aneurysma, mykotisches der Aorta. 299
Angina u. Ruhr. 2
— Vincenti durch Bac. fusiformis. 306
Anilinfarbstoffe, Wirkung bei Septik&mie,
experimenteller. 140
Anionen, Wirkung auf die Phagozytose.
68
Anodonta anatina, Prftzipitine u. Tricho-
toxine. 62
Anopheles,Malaria-Parasiten-Entwicklung
in denselb. 862, 363
— in Ostpreutien. 359
— punctipennis, Malaria -Uebertragung.
362, 363
—, Vorkommen in Latrinen. 368
Anstalt, Landes- fttr Wasserhygiene.
Jahresbericht 1913 u. 14. 254
Anthrakopepsie. 101
Antianaphylaxie bei Masera. 166
Antifermente der Bakterien, Chemie. 72
— und Fermente des Serums, Unter-
suchungen. 70—74
Antiformin zur Desinfektion des Auswurfs.
Antigen bei Diphtherie u. Tuberkulose,
Beziehungen. 154
—, Partial- zur Tuberkulosebehandlung.
211
—, Wirkung auf den Herzmuskel. 91
Antikdrper, anaphylaktische im Serum bei
Pneumonie. 290
— Bac. typhi - Gemisch zur Typhus-
behandlung. 26
— Bildung bei Benzolvergiftung. 53
-Choleraimpfung. 27
-Pneumokokken-Infektion. 291
-RCntgenbestrahlung. 53
-Typhusimpfung. 26, 27, 31
-, Wirkung von Natrium jodoxy-
benzoat. 54
— im Biutegeldarm, Verhalten derselb.
54
— gegen die Cystenflftssigkeit von Taenia
serialis. 440
— bei Diphtherie u. Tuberkulose, Be¬
ziehungen. 154
— im Glasktfrper. 52
— fttr Peptone. 51
—, spiroch&tozide bei Syphilis. 519
—, Uebergang in die Augenftilssigkeiten.
52
—,-Muttermilch. 51
—, Wirkung auf Bac. typhi. 26
—, — von Typhusbazillen-Injektion. 24
Antikolpitin gegen Scheidenkatarrh der
Rinder. 131
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581
Antinonnin, Wirkang auf Mikroorganig-
men. 480
Antiseptics, organische, Wirkung von
Mikroorganismen. 480
Antistreptokokkenserum gegen Fohlen-
lfthme. 124
Antitoxin-Gehalt der Augenfltissigkeiten.
52
Antitrypsin-Verfahren zur Schwanger-
schaftsdiagnose. 80 81
Aokische Reaktdon bei Syphilis. 540
Aorta, Aneurysma mykotisches. 299
—, Syphilis. 515, 516
Aphthae tropicae s. Sprue.
Apparat zur Blutentnahme. 899
—, Desinfektions- s. Desinfektionsapparat.
— zum Eiternachweis im Ham. 812
— ftkr Ltiftgasebesrimmung. 400
— zur Punktatgewinnung. 399
— zum Sedimentderen, kontinuierlichem.
258
Appendicitis, Bluthild. 245
—. Widerstandsf&higkeit des BauchfeUs
gegen Infektion. 302
Apyrexie hei Typhus abdominalis. 452
Argas persicus, Huhnerspirochdtose-Ueber-
tragung durch denselb. 374
Argentinien. Denguefieber, Aetiologie,
Uebertragung usw. §84
Armee s. Heer, Krieg.
Arphoalin gegen Krebs. 256
Arsalyt gegen Brustseuche. 123
Arsanil gegen Bmstseuche u. Rotlauf.
123
Arsen gegen Piroplasmose 376
Arsenohyrgol gegen Syphilis. 256
Arsinosolvin gegen Brustseuche. 123
Arterien-Veranderungen, spontane beim
Hunde. 252
Arteriosklerose der Hunde. 252
Arthigon gegen Gonorrhoe-Komplikatio-
nen. 511
— Iniektion zur Gonorrhoe - Diagnose.
506, 507
Arthritis 8. a. Rheumatismus.
— chronica, Bakterienbefunde bei derselb.
264
— deformans nach Typhus abdominalis.
10
— gonorrhoica, Behandlung mit Gonar-
gin. 511
—. —, Vaccination. 507
— der Kinder. Aetiologie. 311
Arthropoden, Wirkung des Hungeras. 400
Arzneimitte), Aufbewahrung in Trocken-
ampuilen. 269
—, neue, Vierteljahresbericht. 255—257
—, Reaktionsgeschwindigkeit, chemische.
269
Arznei-Speicherung im tuberkulbsen Ge-
webe. 215
Arzneistofflbsungen, Zersetzung in Am-
pollen. 269
Arzt, Finger- u. Handeinfektion, Behand¬
lung. 302
Aseans bei Gelbsucht, epidemischer. 443
— megalocephala bei Prerden. 438
Asien, Paratyphus. 482
Aspergillus niger, Wirkung yon Eisen,
Mangan, Silber, Bor, Zink. 394
-,-Giften. 430
Asthma bronchiale, Entstehnng u. Serum-
behandlung. 89
—, Heu- in Shangai. 357
Atemzentrum u. rhagozyten. 67
Athyreosis, Ossitik ationsstorun gen. 251
Atoxyl gegen An&mie, perniziose der
Pferde. 125
-Trypanosomiasis. 364
Auge s. a. Hornhaut, Konjunktivitis,
Ophthalmie usw.
—. Antikdrpertibergaug in die Fliissig-
keiten desselb. 52
—, Bindehaut, Epitheleinschliisse, Unter-
suchuugstechnik. 316
—, Cysticercus. 440
—, Erk rank ungen, aukere, Behandlung
mit Optochin. 295. 296
—, —, Behandlung mit parenteralen
Milchinjektionen. 318, 319
— bei Typhus u. Paratyphus. 458
Erscheinungen bei Syphilis u. Tabes.
517
Filaria papillosa beim Pferde. 441
Gonorrhoe, Behandlung mit Milch-
injektionen. 510
—,-Typhus-Vaccine. 510
—, Vaccination. 610
Infektion, Behandlung mit Blutkohle.
318
—, postoperative, Prophylaxe. 318
Iridochorioditds, eitrige bei Meningitis
cerebrospinalis epidemica. 176
—, Konjunctivitis trachomatosa im Kriege.
315
—. Ophthalmie, sympath., anaphylakt.
Erscheinnng? 317
—, Wirkung des Bac. prodigiosus-Ana-
phylatoxins. 96
—, Wirkung von Optochin. 298, 295, 296
Auswurf, Bact. coli in demselb. 43
—, Bac. tuberculosis, Kultnr aus demselb.
199
—, — typbi in demselb. 3, 449
—, Desinfektion. 408--411
—, — mit Antiformin. 410
—, — mit Chlor-m-Kresol. 408—411
—, — mit Grotan. 410
—, — mit Phobrol. 410
—, Hefe, neue in demselb. 308
—, Keuchhusten- zur Behandlung desselb.
169, 170
—, Spirochdten in demselb. 354
„B 4“ gegen Tuberkulose. 216, 256
Bacillus b. a. Bacterium.
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Bac. abortious equinus, Aborterreger bei
Meerschweinchen. 124, 125
-, — beim Pferde. 124
— abortus in der Milch, Nachweis durch
Agglutination. 132
-, Nachweis durch Komple-
mentbindung. 132
-, Nachweis durch Kultur.
133
— Achalme u. Bac. perfringens, ldentit&t.
287
— aerogenes capsulatus bei Abort und
Puerperal fieber. 315
-, Vorkommen in den Organen.
286
— anaerobins haemolysans, Stomatitis-
erreger. 304
— anthracis s. a. Milzbrand.
-, Abschw&chungsversuche. 99, 100
-im Blut. 253
-, H&mopepsie. 101
-, Kapselbildung u. Infektiosit&t 100
-, —, Wirkung der Hitze. 100
-, Wirkung im Tierkdrper. 101
— Bordet-Gengou, Agglutination. 167,168
— botulinus, S&ureagglutination. 57
— butyricus, S&ureagglutination. 57
— coli 8. a. Bacterium coli.
-, Agglutination. 488, 489
-» —, S&ure-. 57
-im Blut. 312
-, Differenzierung. 488, 489
-, — mittels gefarbter, flhssiger
N&hrboden. 462
-, Ddnndarm-Infektionen durch den-
selben. 487
-, Eigenschaften. 488, 489
-im Ham. 312
-, Kultureigenschaften. 6
-Kulturen, elektrometrische Be-
stimmung der End - Wasseretoff ionen-
konsentration. 490
-in den Lungen. 288
-, Meningitis durch denselb. 147
-in der Milch, Wirkung der Biori-
sation. 423
-, Paragglutination. 488, 489
-, Pathogenitftt bei Ruhr. 2
-, Pyelocystitis der Sftuglinge durch
denselb. 487
-u. Ruhr, Beziehungen. 5
-u. Typhus abdominalis, Beziehun¬
gen. 5
-, Umwandlung. 6
-Vaccine gegen Typhus u. Para-
typhus. 38, 476, 480
-, Wachstum a of Lack m usman nit-
agar. 48
-im W'asser, Eijkmansche Methode.
489
-, Wirkung von Hiihnerplasma. 65
-, Wirkung von Kohlensdure. 418
-, Wirkung von Rosanilin. 313
Bac. coli, Wirkung von Strahlen, ultra¬
violet ten. 419
— cypiinicida- lnfektion der Mftuse,
Spontaninfektion mit Typhus-Coli-Bak-
terien bei derselb. 486
— diphtheriae s. a. Diphtherie.
-, Agglutination. 156
-, Antigencharakter. 155
-u. Bac. Hofmanni, Differenzienmg
-, u. Bac. pseudo-diphtheriae, Diffe-
rentialdiagnose. 154, 157, 158
-im Blut. 145
-, Differenzierung. 155
-, F&rbung mit Chromoform. 398
-, Gramfestigkeit. 157
-in Herpesblasen. 145
-im Lumbalpunkt&t. 147
-, Meningitis-Erreger. 147
-, Mutation. 155, 156
-bei Typhus abdominalis. 2
-, Umwandlung in Diphtheroide. 155,
156
-, Wirkung von Eucupin. 159
-, Wirkung von Htihner-Plasma. 65
-, Wirkung von Kohlens&ure. 418
-. Wirkung von Optochin. 159
-, Wirkung von Providoform. 158
— dysenteriae 8. a. Ruhr.
-, Agglutination. 3, 44, 45, 253, 394
—396
-, Anreicherung mittels Bolus alba.
468
-im Blut. 495, 496
-im Darm. 45
-, Eigenschaften, kulturelle. 6, 495
-in Faeces, Nachweis. 492, 494, 496
-in Faeces u. Ham nach Ruhr. 325
-im Ham. 495
-lnfektion, giftarme, Klinik a.
Epidemiologie. 44
-, Kultur aus Faeces. 45
-in der Niere. 264
-, Paragglutination. 463
-, Umwandlung. 6
-, Variability. 461
-im Wasser. 254
-, Wirkung von Hiihnerplasma. 65
— enteritidis-&hnlicher Basiling, Gastro-
enteritiserreger. 486
-G&rtner, Differentialdiagnose. 462
-G&rtner, Fleischvergiftung durch
denselb. 43
-, Mitagglutination zur Typhus-
diagnose. 19
— foeni im Homhautinfiltrat. 317
— fusiformis, Infektionen durch denselb.
305
-, Kultur. 305
— Hofmanni s. a. Bac. pseudodiphtheriae.
-u. Bac. diphtheriae, Differenzie¬
rung. 154
— influenzae s. a. Influenza.
f
1
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583
Bac. influenzae bei Infektionen der Luft-
wege. 287, 289
-bei Pneumonie. 290
— leprae s. a. Lepra.
-, Agglutination. 239
— — im Bint. 238
-in der Hant. 288
-, Saurefestigkeit. 288
-, Wirkung von Fuchs in. 239
— liqoefaciens Petit, Komplementbindong.
318
— mesentericus, Komp
— murisepticus, Vorkommen.
— oedematis, maligni, S&ureagglutina-
tion. 67
— paracoli im Harn. 312
— paratyphi 8. a. Paratyphus.
-A, Diagnose. 478—484
-bei Abort, infektibsem der Pferde.
124
-ahnliche Bakterien, gelbwachsende
im Blut. 478
-» Agglutination. 4, 6, 41, 42, 477,
478, 483
-. Agglutination bei Chinesen. 4
-Agglutination bei Typhus abdo-
minalis. 464
-B, Ausscheidung aus einer Fistel.
484
-B in Faeces. 484, 486
— — B in der Mila. 485
-B, Mischformen. 484
-B in Wurst. 486
-, Biologie. 477, 478
-im Blut. 41, 42, 477, 478, 481
-, Cystitis durch denselb. 40
— —, Differentialdiagnose. 462
-, Differenzierung durch Ambozeptor-
ablenkung. 18
-im Eiter. 3, 264
-in Faeces. 41, 42, 253, 479—481
-, Fleischvergiftung durch denselb. 40
-in der OaQe. 477
-, Gasbildung. 483
-im Harn. 41, 42, 477, 479-481
-, Kultur. 479
-, Mutation. 477
-, Nephritis durch denselb. 40
-in den Nieren. 477
-im Perikardialexsudat. 3
-im Pleurapunktat 3
-in Punktionsflttssigkeit. 264
— — im Schinken. 3
-bei Schweinepest. 138
— —, Variabilit&t 461
-, Wirkung yon Kalk, kakodyl-
saurem. 478
-, Wirkung auf Milch. 481
-, Wirkung yon Phosphaten. 478
-. Wirkung auf Xylose. 488, 484
-in Worst. 264
— perfringens u. Bac. Achalme, Identitat.
287
Bac. perfringens bei Gasphlegmone. 274
-, Pathogenit&t 287
-in SchuUwunden. 274
— pestis s. a. Pest.
-, Wirkung von Strahlen, ultravio-
letten. 419
— pneumoniae s. a. Pneumococcus, Pneu-
mokokken.
-Toxin, Wirkung in der Lunge. 297
— prodigiosus- Anaphylatoxin, Wirkung
auf das Auge. 96
— pseudodiphtheriae s. a. Bac. Hofmanni.
-u. Bac. diphtherias, Differential-
diagnose. 164, 157, 158
-, Eigenschaften. 157
-, Gramfestigkeit. 167
-u. Hodgkm’sche Krankheit. 157,
168
— pyocyaneus - Sepsis, Hftmoglobinurie
bei derselb. 302
-, Wirkung von Kohlens&ure. 418
— Rauschbrana, S&ureagglutination. 57
— rhinitis, serologische Differenzierung.
306, 307
-, Kultur. 306
-im Nasensekret. 306
— Rotlauf in den Nieren. 117
— sarcemphysematosus s. a. Gasphleg-
mone.
-bei Gasbrand. 279
— subtilis im Blut. 303
-, Meningitiserreger. 303
-, Milch, bittere durch denselb. 134
-, Wirkung von Kohlensliure. 418
— tetani s. a. Tetanus.
-, S&ureagglutination. 57
-in SchuCwunden. 274
— tuberculosis s. a. Tuberkulose.
-, abgeschwachter, Wirkung. 202
-Bestandteile, patholog. - anatom.
Ver&nderungen durch dieselb 202
-im Blut bei Knochentuberkulose.
-im Blut, Nachweis bei chirurg.
Tuberkulose. 202, 2u3
-im Blut, Virulenz. 202
-, F&rbemethoden zum Nachweis im
Gewebe. 198
-, F&rbung mit Chromoform. 398
-, F&rbung in Schnittpr¶ten. 198
-in Gewebskulturen, Verhalten des-
selben. 65
-, Glykosidformen. 197
-, Infektionsversuche mit kleinen
Bazillenmengen. 199, 200
-, Kaninchen - Verwendbarkeit fttr
dieselb. 201
-im Knochenmark, Entwicklung. 201
-, Kultur auf Glyzerin-Kartoffeln&hr-
bbden. 198
-, Kultur aus Rachenabstrichen. 199
-, Kultur auf mit Saponium depot.
versetzten Glyzerinserumn&hrbbden. 197
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B&c. tuberculosis, Kultur aus Sputum. 199
-in der Milch, Menge derselb. 191
-in der Milch, Wirkung der Dauer-
pastenrisiernng. 422, 423
-, Mindestzahl zur Infektion. 200
-, Mobilisierung durch Tuberkulin.
203
-, Morph ologie. 197
-, Typus bei menschlicher Tuber-
kulose. 189
-, Wirkung von Sagrotan. 409—411
Bacillus typhi 8. a. Typhus abdominaiis.
-im Abszefieiter. 264
-fihnliche Bakterien, gelbwachsende
im Blut. 478
-, Agglutination. 4, 41, 42, 57, 253.
463, 464
-, Agglutination bei Chinesen. 4
-, Agglutination mit Natrinmcitrat.
464
-, Agglutination, S&ure-. 67
-, Anreicherung mittels Bolus alba.
463
-Antiktfrper - Gemisch zur Typhus-
behandlung. 26
-im Auswurf. 3, 449
-, Biologie. 1
-im Blut. 2, 8
-auf Blutagar, Agglutination. 463
-in der Cerebrospinalfltissigkeit. 11
-coli - Infektion der Mfiuse bei Cy-
prinicid a-Infektion. 486
-, Differenzierung durch Ambozeptor-
absorption. 18
-, Differenzierung mittels gef&rbter,
flttssiger N&hrbtfden. 462
-, Eigenschaften, kultureUe. 6
-im Eis, Lebensdauer. 4
-in den Faeces. 454, 456
-in Faeces u. Earn nach Typhus.
326
-in den Faeces, Nachweis. 462
-in Faeces, Nachweis durch Adsorp-
tionsverfahren. 15
-in der Gallenblase. 9, 460
-im Ham. 464—466
-, Nachweis. 463
-, Nachweis durch Adsorptions-
verfahren. 15
-Injektion, Wirkung auf Antiktirper.
24
-, Wirkung auf die Leukozyten-
zahl. 21
-und Kleiderl&use, experimentelle
Untersuchungen. 459
-, Kultur. 1
-, Kultur aus Blut. 14, 16
— —, Kultur auf Chinablaun&hrboden.
461
-, Kultur auf Galleschr&gagarrfihr-
chen. 15
— —, Kultur auf Kongorotn&hrbdden,
Wert, 461
Bac. typhi. Kultur auf S&urefuchsinagar.
13
-, Kultur auf Selennfthrbdden. 14
-Kultur, Virulenzdaner. 8
-in der Leber. 460
-im Lumbalpunktat. 3
-in den Lungen. 288, 460
-in der Milz. 254. 460
-, Morphologie. 1
-in der Mundhtihle. 12
-, Mutation. 477
-in den Nieren. 460
-, Paragglutination. 463
-im Pleurapunktat 3
-in der Rachenschleimhaut. 11
-in der Roseola, diagnost. Bedeu-
tung. 464, 466
-, Serumfestigkeit, experimentelle. 26
-Stoffwechsel, Wirkung von Zucker.
20
-in Thromben. 9, 254
-, Umwandlung. 6
-, Variabilit&t, Bedeutung fttr die
Diagnose. 460
-, Wirkung auf Ameisensfture. 394
-, Wirkung der Antikftrper auf den-
selb. 26
-, Wirkung von Hexamethylentetra-
min. 268
-, Wirkung von Htihnerplasma. 66
-, Wirkung von Kohlens&ure. 418
-, Wirkung von Protozoan. 411
-, Wirkung von Zucker in seinen
Kulturen. 20
-im Wundsekret. 254
-exanthematici Plotz, Agglutination.
336, 336
—- Welchii bei Pellagra. 242
Bacterium coli s. a. Bac. coli.
Bact. coli im Auswurf. 43
-, Bronchopneumonie durch dasselb.
43
-im Wasser. 43
-, Wirkung von Protozoen. 411
-common., Ameisensfturevergftrung.
-commune, Wirkung von Ozon. 424
-mutabile, Mutation. 7
Bacterium fluorescens u. Bact. salmoni-
cida, Differenzierung. 266
— salmonicida u. Bact. lluorescens, Diffe-
renzierung. 266
Badeeinrichtung, fahrbare fttr den Krieg.
408
Badeorte, Geschlechtskrankheiten, Be-
k&mpfung. 600
—. Mietsvertragkffndigung bei Infektions-
krankheiten. 267
Bakteriaemie bei Abort. 315
—, Definition. 136
Bakterien, abgetdtete, Wirkung auf Ge-
webskulturen. 65
—, —, Wirkung auf Serum. 71
4*
I
Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
585
Bakterien-khnliche Gebilde in Eiem n.
Embryonen von Periplaneta orientalis.
264
—, Agglutination, Sfiure-. 57
—. anaerobe bei Abort, fieberhaftem. 315
—. —, Aufbewahrung von Kultnren. 261
, —, Kultur mit Stickstoff. 261
—. —, Wirkung von Wasserstoffsuper-
oxyd. 285
—. —, Wirkung von Zucker. 285
—, — bei Wocnenbettfieber. 315
— - Anaphylatoxin, Wirkung auf das Auge.
96
— - Antifermente, Chemie. 72
—. Artenbestimmung. 393
— bei Arthritis chronica. 264
— im Blut. 8
Chemotaxis gegen optisch aktive
Aminos&uren. 266
— der Coli-Typhus-Gruppe, Differenzie-
rung mitteis gef&rbter, fliissiger Nfthr
b&den. 462
—■, Diagnose mitteis Pferdefleischagar. 260
—. Differenzienmg durch Ambozeptorab-
sorption. 18
—, Differenzienmg durch Wasserstoff-
superoxyd. 261
diphtherie-fthnliche in der MundhOhle.
156
— in Eierstockcysten. 264
—, Eigenschaften. 392
—, Entziindungsstoffe im Blut nach Ein-
verleibung derselb. 96
— bei Erythema nodosum. 320
—, farbstoffbildende. 478
—. Filtrierapparat zum Nachweis derselb.
258
— Flora des Darmes. 48
— * - in SchuBwunden. 274
— freies Leben von Meerschweinchen. 400
— bei Gasphlegmone. 276—285
— im Harn. 312
-, Bek&mpfung. 312, 313
-bei Nephritis. 313
—, Harnstoffspaltung. 87
— bei Hodgkins Krankheit. 222
— Infektionen, experimentelle, Chemo-
therapie. 267
— bei Infektionen der Luftwege, nicbt-
tuberkuldsen. 287—289
—, Klonumbildungen. 266
— in KriegsschuBverletzungen. 273—276
— Kultur, Latenzstadium der Vermeh-
rung. 395
—, LSnge der Arten. 261
—. Messung der GrCfle. 261, 262
— in der Milch, Wirkung der Biorisation.
422, 423
Mutation. 5-7, 155, 156, 266, 477
—. Nahrungsmittel-Vergiftungen durch
dieselb. 245
—. pathogene, Diagnose mitteis der Mi-
kromethode. 399
Bakterien, Quecksilberfestigkeit. 431
—, Saureagglutination. 57
— bei Schweinepest. 138
— im Schwimmbadwasser. 265
— Systeme, statistische Studien. 392
—, Tellur-Reaktion. 268
—, typhusahnliche, farbstoffbildende. 5
—, Variabilitat. 460
—, Yerbreitung durch Larven von Hypo-
derma bovis. 400
—, yirulenzsteigerung im Tierkdrper. 87
— im Wasser, Nachweis durch/ Bolus-
adsorption. 413
—, Wasser-, Wirkung von Protozoen. 411
—, Wirkung von Benzoesaure. 434
—. Wirkung von Penzylhaloideu mit
Hexamethylentetramin. 268
—, Wirkung von Bolus alba. 306
—, Wirkung von Desazon. 413
—, Wirkung von Desinfektionsmitteln.
435, 436
—, Wirkung von Eucupin. 169
—, Wirkung von Gift-Kombinationen. 428
—, Wirkung von Giften. 428—430
—. Wirkung von Hexamethylentetramin.
267, 268
—. Wirkung von Hexamethylentetramin-
Verbindnngen. 268
—, Wirkung von Hitze. 422, 423
—, Wirkung von Hfthner-Plasma. 65
—. Wirkung auf Indoxylschwefels&ure im
Harn. 247
—, Wirkung von d-, 1- u. i-Kampfer. 433
—, Wirkung von Kaolin. 306
—. Wirkung von Kohlens&ure. 418
—, Wirkung von Kupfer. 431
—, Wirkung von Magensaft. 435
—, Wirkung von Metallen. 431, 432
—, Wirkung von Optochin. 169
—, Wirkung von Ozon. 424
—, Wirkung von Phenolen, merkurierten.
432
—, Wirkung von Quecksilberbijodid. 433
—, Wirkung von Strahlen, ultravioletten.
418, 419
—, Wirkung von Tribrom-Betanaphthol
(Providoform). 158, 169
Bakteriologie, JDiagnoseverfahren, neuere.
264
—, Forschungsergebnisse, neuere. 244
—, Hilfsmittel, teqhnische. 259
Bakteriolysin in den Augenfltissigkeiten.
52
Balantidiosis, Behandlung mit Papaverin.
382
Balantidium coli-Ruhr, Krankheitsbild. 382
Balkan, Krankkeiten, blutparasit&re der
Haustiere. 373
—, Piroplasmose der Haustiere. 373—375
Balnacid gegen Hautkrankheiten. 256
Bantische Krankheit, Aetiologie usw. 223
Barlowsche Krankheit s. Skorbut der
Kinder.
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586
Register.
Bartonella b&dlliformis, Erreger des
Oroyafiebers. 366
Bauchfell, Widerstandsfkhigkeit gegen
Infektion bei Appendizitis. 302
Bayern, Kropf. 251
Bazillentrager, Behandlung mit Bolus
alba. 306
—, Behandlung mit Kaolin. 306
— nach Cholera asiatica. 325
— bei Diphtherie. 148, 149
—, Diphtherie-, Behandlung. 159
—, Entstehung n. Bekftmpfung. 244
— bei Paratyphus B. 484
—, Paratyphus-, Massenunterenchung. 462^
— nach Ruhr. 325
—, Ruhr-, Behandlung mit homologem
Impfstoff. 12
—, —, Massenuntersuchung. 462, 463
—, —, Verbreitung dnrch dieselb. 495
—, Typhus-. 325
—, —, Behandlung derselb. 453—457
—, —, Behandlung durch Erregung
nltravioletter Fluoreszenz. 12
—, —, Behandlung mit homologem Impf¬
stoff. 12
—, —, Behandlung mit Tierkohle. 12
—, —, Massenuntersuchung. 462, 463
—, —Pathologie u. Therapie derselb.
453-457
—, —, Untersnchungen, experimentelle.
459, 460
—, —Verbreitung. 5, 12, 452, 453
Beize u. Beizenfarbstoffe. 398
Benzoes&ure, Wirkung, konservierende.
434
Benzol-Vergiftung, Antikdrperbildung bei
derselb. 53
-, Blutbild bei derselb. 53
Benzylbaloide mit Hexamethylentetramin,
Wirkung anf Bakterien. 268
Beriberi, Aetiologie u. Behandlung. 388,
389
—. Behandlung mit Tiqui-Tiqni-Extrakt.
389
— Epidemie anf Neu-Mecklenburg. 388
— in Kanton. 368
— der Kinder, Behandlung mit Reiskleie.
389
—, Krankheitsbild. 388, 389
— anf den Philippines 889
—, Rflntgenbefunde. 389
— n. Skorbut der Kinder, Beziehungen.
389, 390
Berkefeld-Milit&rfilter. 412
Beraf n. Rheumatismns, Beziehungen. 310
Besch&lseuche der Pferde in Bnlgarien.
374
-, Trypanosomen im Bint. 374
-, Uebertragnngsyersnche. 374
Bierhefe gegen Druse. 124
Bierwdrzen znr Knltur der Gonokokken.
505
Bierwiirzennahrbdden, Gonokokken, Le-
bensf&higkeit anf denselb. 504
Bindehaut, Epitheleinschlftsse, Unter-
snchnngstechnik. 316
Biorisier-Verfahren bei Milch. 422, 423
Bissulin gegen Scheidenkatarrh der Binder.
131
Blackhead-Erkrankung der Truthfthner.
141
Blastomykose, allgemeine, Behandlung.
397
—, —, Be8chreibnng. 396, 397
Blattern s. Pocken.
Blennorrhoe, Behandlung mit Blutkohle.
318
— in Pal&stina. 358
Blut, Apparat zur Entnahme desselb. 399
—, Bac. coli in demselb. 312
—, Bac. diphtheriae in demselb. 145
—, Bac. dysenteriae in demselb. 496, 496
—, Bac. leprae in demselb. 238
—, Bac. paratyphi in demselb. 41, 42, 477,
478, 481
—, Bac. subtilis in demselb. 303
—, Bac. tuberculosis in demselb. 202
—, Bac. tuberculosis in demselb. bei
Knochentuberkulose. 208
—,Bac. tuberculosis, Nachweis bei chirurg.
Tuberkulose. 202, 203
—, Bac. typhi in demselb. 2, 8
—, Bac. typhi-Kultur aus demselb. 14,15
—, Chloriirgehalt. 247
—, Entztinaungsstoffe in demselb. nach
Bakterien-Einverleibung. 96
— Erneuerung nach Milzentfernung bei
durch hamolyt. Gifte erzeugter An&mie.
66
—, Fermente in demselb. bei Granat-
erschiitterung. 87
—, Fermente, proteolytische in demselb.
nach Mikrobeniniektion. 86
—, Gerinnungsreaktion im anaphylak-
trnchen Shock. 93
— im Ham bei Keuchhusten. 167
—, Kohlehydratgehalt bei Infektions-
krankheiten. 247
—, Konservierungsmethoden. 54—56
—, Meningokokken in demselb. 174
—, miitterliches und fdtales, Unterschei-
dung. 62
—, Rotzbazillen in demselb. beim Men-
schen. 102
—, Scharlach-, zur Scharlachbehandlung.
163
—, serologische Reaktion nach Thorako-
plastik bei Lungentuberkulose. 213
—, Spirochaete pcdlida in demselb. 517
—, Streptokokken in demselb. bei Endo-
karditis. 300
—, Transfusion. 55, 56
—, Wirkung von Ozon. 248
—, Wirkung von Pferdesklerostomen-
Extrakt. 442
Digitized fr.
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Register.
587
Blutbild bei Benzolvergiftung. 53
— u. Darmparasiten bei Chinesen. 437
— bei Gesunden. 245
— bei Infektionskrankheiten. 245
— bei Pocken. 226
— bei Skorbut 390, 391
— bei Staphylokokkensepsis. 298
— bei TibiaJgie. 390
—, Wirkung yon Tnberknlin. 204
Blutdruck, Wirkung yon diphtherietoxin-
giftigem Serum. 153
Blutegel, Fattening, ktinstliche u. Ver-
dauungsversuche. 53
— im Rachen, Symptoipe. 445
—, SiiBwasser-, als Parasiten beim Men-
schen. 445, 446
Blutgerinnung bei Milzbrand. 101
Blutkdrperchen, rote, Konservierungs-
methoden. 54—56
—. —, spezifische Sprtidigkeit. 61
—, —, Transfusion. 55, 66
—, —, Wirkung yon Immunserum. 61
Blntkoble s. a. Tierkohle.
— zur Desinfektion yon Trinkwasser. 413
Blutplattchen, Agglutination. 68
—, Immunisierung mit denselb. 68
Blntserumplatten zur Diphtheriediagnose.
Bintstauung zur Diagnose bei Fleckfieber.
Wert. 839
Blutyerwandtscbaft und Normalleuko-
toxftie, Beziehungen. 65
Blutzuckergehalt der Leber bei Tuber-
kniose. 196
Boecksches Miliarlupoid u. Tuberkulose.
224
— Sarkoid, Befunde bei demselb. 223
Bolus-Adsorption zur bakteriolog. Wasser-
untersuchung. 413
Bolus alba zur Bakterien-Entfernung. 306
-zur Choleradiagnose. 463
— — gegen Paratyphus B. 486
-zur Ruhrdiagnose. 463
-zur Typhusdiagnose. 15, 463
Bonn, Hygienisches ln9titut, Jahresbericht
1915/16. 485
Bor, Wirkung auf Aspergillus niger. 394
Borcholin zur Tuberkulosebehandlung. 214
Bothriocephaius taenioides, Beschreinung.
440
Bradsot, Aetiologie. 139
Brenzkatechin, Wirkung auf Gonokokken.
504
Bronchial-Asthma, Entstehung n. Serum-
behandlung. 89
Bronchitis, Behandlung mit Sano. 256
—, diphtberi8che. 146
Bronchopneumonie dnrch Bact coli. 43
Brot, yerschimmeltes, Toxine in demselb.
88
Brucksche serochemische Reaktdon bei
Syphilis. 586, 537
Bmstseuche, Bakterienbefunde. 143
Brustsenche, Bakteriotherapie. 128
—, Behandlung mit Arsalyt 123
—, Behandlung mit Arsanil. 123
—, Behandlung mit Arsinosolvin. 123
Behandlung mit Neosalvarsan. 107,122
—, Behandlung mit Salvarsan. 122
—, Vaccination. 123
Brutschrank, flammenloser, fttr den Feld-
gebrauch. 258
Buchweizenerkrankung, Experimentelles.
x 141
Bulgarien, Beschalseuche der Pferde. 374
—, Piroplasmose der Pferde. 374, 375
—, Piroplasmose der Binder. 374
Calymmabakterium, Erreger des Granu¬
loma yenereum. 384
Carrion8che Kraukheit s. Oroyafieber.
Cercarien, F&rbung. 400
Cerebrospinalflus8igkeit, Bac. diphtherias
in derselb. 147
—, Bac. typhi in derselb. 11
—, Chlornrgehalt. 247
—, Diplokokken in derselb. bei Menin-
gismus. 171
—, Goldsolreaktion bei Syphilis. 522, 523
—, Meningokokken in derselb. 174
—, Verftnderungen bei Syphilis. 521—523
Chemotaxis yon Bakterien gegen optisch
aktive Aminoskuren. 266
Chemotherapie yon Bakterieninfektioneii,
experimentellen. 267
— des Paratyphus, experimentellen. 478
— der Tuberkulose. 214, 215
Chinaalkaloide, Wirkung auf Strepto-
kokken. 294
Chinablaun&hrbtiden fttr Kultur des Bac.
typhi. 461
Chinesen, Agglutination des Bac. para¬
typhi. 4
—, Agglutination des Bac. typhi. 4
—, Blutbild und Darmparasiten. 437
Chinin gegen Malaria, intrayendse In-
jektion. 362
— gegen Piroplasmose. 376
• Chininum bisulfuricnm zur Desinfektion
der Harnblase. 318
Chirosoter zur H&nde-Desinfektion. 425
Chlorcalcinm zum Trocknen, sterilen, der
Agarplatten. 399
Chlorgas zur Desinfektion von Wasser
u. Abwkssern. 415—418
Chlorkalk zur Desinfektion yon Milz-
brandhftuten. 97
— zur Wassersterilisierung. 413—418
Chlorkresol zur Desinfektion. 433
Chlor-m-Kresole zur Desinfektion des
Auswurfs. 408—411
Chloroform, Wirkung auf die Phagozytose.
68
Chlorphenolquecksilber zur H&nde-Des-
infektion. 426
—, Wirkung auf Mikroorganismen. 430
Digitized b}
Go^'gle
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
588
Register.
Chloriire in der Lumbalfliissigkeit u. in
den Transsndaten. 247
Cholera asiatica s. a. Vibrio cholerae.
-, Aetiologie. 2
-. Bek&mpfung. 243, 321. 328, 329
-, Bek&mpfong durch Feldlaborato-
riom. 326
-, Bazillentrager. 326
— —. Diagnose, bakteriologische. 15, 324
—328, 462, 463
-, Diagnose mittels neoen Nakr-
bodens. 324
-, Difierentialdiagnose. 325
-, Exanthem (Sp&t) nach Schutz-
impfung. 30
-in Halicz. 321
-. Ham- u. Stohlbefonde, bakteriol.,
nach dereelb. 326
-. Histologie o. patholog. Anatomic.
323
-, Indoxyl im Harn. 247
-in Kan ton. 358
-, Kontaktinfektion. 322
-. Laboratoriominfektion, Verhtttung.
13
— —. Lazarette dicht an der Front. 328
-, Mortalit&t. 322
-, N&hrbdden zur Diagnose. 16
— — bei Neugeborenen. 50
-in Pal&stina. 368
-, S&urefuchsinagar zur Diagnose,
Herstelinng. 13
-, Schutzimpfung 322, 323
— —, Schutzimpfung im Felde, Technik.
473
-. Schutzimpfung, Wert u. Dauer. 329
-, Vaccination. 27—29
-. Vaccination, prakt. Bedeutung. 28,
29
— Gift u. antitoxische Zellwirknngen. 323
—, Htihner- s. Hiihnercholera.
— nostras in Pal&stina. 358
—Vaccin gegen Brostseuche. 123
Cholesterin u. Komplementbindung Was-
sermann. 526, 526
Choleval gegen Gonorrhoe. 513
—, Wirkong auf Staphylokokken. 513
Chorea u. Rheumatismus der Kinder. 311
Chromoform, histolog. n. chemische Unter-
suchungen. 398
Goccidiom bigeminum bei Fttchsen. 438
Coccobacillns acridiorum zur Heuschrecken-
vernichtung. 392
— foetidus ozaenae, Pathogenit&t. 307,
308
Coli-Impfstoff zur Behandlung des Typhus
abdominalis. 38
Colitis suppurativa, Symptome u. Behand¬
lung. 47
Coryza u. Alveolarpyorrhoe, Beziehungen.
304
Ctenodactylus gundi, neue Ophiostomum-
art im Darm. 443
Cuba, Krankheitsbek&mpfung. 358, 359
Cucullanus microcephalus, Beschreibung.
445
Cyankalium, Wirkung auf die Phago-
zytose. 67, 68
Cyanocuproi gegen Lepra. 240
Cysticercus cellulosae der Haut. 439
—, subretinaier. 440
Cystitis durch Bac. paratyphi venire. 40
Daktylogyruskrankheit der Karpfen, Be¬
k&mpfung. 439
Dampfdesinfektion. 402 —406, 407, 408
Darm, Colitis suppurativa, Symptome u.
Behandlung. 47
—, Dick-, Gonorrhoe bei Kindern. 501
, Diinn-, endogene Infektion, experi¬
ment. Untersuchungen. 487
—. Enteritis durch Streptococcus lacticus.
301
— Erkrankungen, Behandlung mitEtelen.
47
-durch Enterokokkus. 48
-im Felde, Behandlung. 47
-durch Streptococcus lacticus. 48
— von Insekten, Hefepilze in demselb. 400
— Katarrh. akuter, h&morrhagischer xl
Ruhr. 492
—. Kokkenenteritis. 48
—, Lamblia-Infektion. 382
—-Parasiten u. Blutbild bei Chinesen.
437
-bei Kriegsteilnehmern. 437
— -Perforation bei Tvphus abdominalis.
9, 10
—. Strongyloides stercoralis in demselb.
441
—, Ulcus chron. recti, Symptome u. Be¬
handlung. 47
— Ver&nderungen bei Ruhr. 458
-beim Typhus abdominalis. 458
Debab-Erkrankung, Immunit&t gegen die-
selbe. 367
— u. Trypanosoma soudanense, Identitat.
367
Decylhydrokuprein, Wirkung auf Strepto-
kokken. 294
Dementia praecox u. Dialysierverfahien
Abderhaldens. 76
Denguefieber in Argentinien, Aetiologie,
Uebertragung usw. 384
— in Kanton. 358
— in Palastina. 358
Dermacentor andersoui, Uebertragung von
Rocky Mountain spotted fever. 376
Dermatitis exfoliativa neonatorum, Ueber-
tragbarkeit. 319
— tuberculosa, Bac. tuberculosis, F&rbung.
198
Dermatocentor reticulatus, Piroplasmose-
Uebertragung. 375
Dermatoxys religera bei Lepus kabylicus.
444
Digitized b'
Google
__ O riginal f rom
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Register.
589
Desazon znr Wassersterilisiernng. 413
Desinfektion 8 . a. Sterilisiernng.
—. 244, 246, 401—436
— von Abw&ssern. 416—418, 420
—, Allgemeines. 401
— des Auswurfs. 408—411
-mit Antiformin. 410
-mit Chlor-m-Kresol. 408—411
— -mit Grotan. 410
-mit Phobrol. 410
— - mit Benzoes&nre. 434
— mit Chlorkresol. 433
mit Dampf. 402—406, 407, 408
— von Eisenbahnwagen. 403—405
— von Feldbetten. 427
— im Felde. 408
- mit Formaldehyd. 408
— mit Formalin. 402—406
— mit Formol. 405
— in der Gebnrtshilfe. 314
— mit Grotan. 433
— in Groben. 408
— der H&nde mit Alkohol. 425, 426
-- m it Chirosoter. 426
-mit Chlorphenolqnecksilber. 426
-i m peide. 426
— — — mit Gips-Alkohol. 426
-mit Sterilin. 426
- --mit Sterolin. 426
— -mit Thymol.* 425
— -mit Vernisan. 426
— der Harnblase. 312, 313
— mit Heifiluft, trockener. 406—408
— mit Kampfer. 438
— mit Kien6l-Harz-Natronlauge-Gemisch.
433
— der Kleider. 407
— mit Kremul8ion R. 433
— dnreh Knpfer. 481
—, Leitfaden. 401
— von Medizinal- n. Laboratorinmsgl&sern.
427
— dnreh Metalle. 481, 432
— von Milzbrandfellen. 421
-mit Chlorkalk. 97
-- der Mnndhbhle mit Tonsalzpaste. 267
— mit Phenolen, merknrierten. 432
— mit Phenolnt. 266
— mit Providol. 257
— mit Qnecksilberbijodid. 433
—, Raam-, mit Dampf. 407
—, —, mit Sano. 266
—, spezifische. 480
— von Tragbahren. 427
— mit Upsalan. 267
— von W&sche. 405
— von Wasser mit Blntkohle. 413
— -mit Chlorgas. 416—418
-mit Chlorkalk. 413—418
— - mit Desazon. 413
— dnreh Filter. 412
— -mit Kalinmpermanganat. 413
-mit Katncidtabletten. 413
Desinfektion von Wasser mit Kohlens&nre.
‘ 418
— -mit Knpfersnlfat. 420
-- mit Natrinmsnlfit. 413
-— mit Osmosil - AlnmininmBnlfat
414
-— mit Schwefelsdure. 420
— -mit ultravioletten Strahlen. 418,
419
Desinfektionsanstalt in Nenkfilln, Be-
schreibnng. 402
Desinfektionsapparat ftir Eisenbahnwagen.
403—405
—, fahrbarer, ftir den Krieg. 408
— ftir Lazarettziige. 403—405
—, Universal-, ohne Vaknnm, Beschrei-
bnng. 402, 403
—, Vondranseher. 406, 407
Desinfektoren, Ausbildnng in Prenfien.
401
— Schnlen in Dentschland. 401
Desinfizientien, organische, Wirknng von
Mikroorganismen. 430
—, Wertbestimmnng dnreh Bakterien. 436
—, Wirknng, vergl. Versnche. 436
Denteroalbnmose gegen Paratyphns. 476
— gegen Typhns abdominalis. 88, 476
Dentschland, Desinfektoren-Schnlen. 401
—, Malaria. 359
Dentsch-Ostafrika, Trematodenlarven im
Weis. 439
Dialysierverfahren Abderhaldens a. a. Ab-
wehrfermente.
-. 74-86
— —, Abbanmechanismus. 77
-bei Dementia praecox n. Paralyse.
76
—, Einflnil von Arzneien. 76
— — u. Gehirnabban. 76
— — znr Geschwnlstdiagnose. 76, 78
— n. Hodenabban. 76, 81
— — bei Infektionskrankheiten. 84
-, Komplement, Schieksal desselb. 74
— — bei Krankheiten. 76, 78, 80—82
— — u. Mikrokjeldalmethode. 83
— — bei Nephritis. 82
— -- n. Organabbau. 76—82
— -- n. Ovarium. 82
— — bei Parkinsonscher Krankheit. 80
— - bei Psychosen. 86
-bei Rhachitis. 81
— . bei Schwangerschaft. 76—81
— —, Spezifizitat n. Methodik. 79
-n. Thymnsdriise. 88
-, Trockenorgane fhr dasselbe. 74
Diarsenol gegen Syphilis. 266
Diathese, exsndative, n. Tnberknlinreak-
tion, kntane. 207
—, h&morrhagische, bei Paratyphns. 457
—, —, bei Typhns abdominalis. 457
Diazoreaktion bei Paratyphns. 41, 483
— bei Typhns abdom. 17
— bei Typhns abdominalis, Technik. 566
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590
Register.
Dibotriocephalus latus. Eieruntersuchun-
gen. 400
Dickdarm-Erkrankungen. 44, 47, 48
DictycauluB filaria, Entwicklung. 441
Diphtherie s. a. Bac. diphtheriae.
— fthnliche Bakterien bei Hodgkinscher
Krankheit. 284
-in der Mundhdhle. 166
—, Bazillentr&ger. 148, 149
— Bazillentr&ger, Behandlnng. 159
-, Behandmng mit Sano. 256
-, Wirkung der Zahnbehandlnng. 169
—. Behandlnng mit Seram. 145, 146,
148—161
—, Behandlnng mit Seram, Wirkung auf
den Belag. 149
—. Behandlnng mit Tribrom-Betanaphtol
(Providoform). 158
—, Bek&mpfung. # 148, 149, 154, 165, 243
—. Diagnose, bakteriolog. 154, 166, 253,
254
—, Diagnose mittels Blntseramplatten.
154
—, Endokarditis. 146
— Epidemie Hamburg 1909—1914. 145,
149
—, Immunisierang. 148, 151, 152
—, Immunisierang von S&nglingen. 152
— in Kanton. 358
—. Kreislaufstfjrnngen. 146
— L&hmung n. Diphtherie-Antitoxin. 151
Lnngenerkranknngen. 146
—, Medulla oblongata-Degeneration. 147
—, Meningitis. 147
— Myokarditis, Eosinophilie. 148
— der Nase. 146
—. Nebennieren-Ver&nderan^en. 147
—, Nervus Vagus-Degeneration. 147
— bei Neugeborenen. 50
— des Oesophagus. 147
— in Pal&stina. 358
—, Schntzimpfung. 148, 151, 162
— Seram, Abbau durch menschiichee
Seram. 153
—. Seram, toxinvergiftetes, Wirkung auf
den Blutdrack. 153
—, Seramwirkung auf den Belag. 149
—, Statistisches. 145, 149
—, Tod trotz Serambehandlung. 149
— der Trathtthner. 143
— u. Tuberkulose, AntikOrper, Beziehun-
gen. 154
—, Verbreitung durch Papiergeld. 148
Diplobacillns Morax-Axenfeld, Komple-
mentbindnng. 318
Diplococcus s. a. Diplokokken.
— flavus bei Meningitis cerebrospinalis
epidemics. 174
— intracellnlaris, Meningitis-Erreger. 147
Diplogaster aerivora, Beschreibung. 443
— labiata, Beschreibung. 443
Diplokokken s. a. Diplococcus.
— in Faeces bei Ruhr. 2
Diplokokken bei Kropf. 264
— in der Spinalfliissigkeit bei Meningis-
mus. 171
Dipteren in den Larven von Pilzmhcken.
448
Disparagen znr Behandlnng von Menin¬
gitis. 176
Dodecylhydrokuprein, Wirkung anf
8treptokokken. 294
Doehlesche Einschliisse bei Scharlach,
Bedentung. 161
Donrine s. Besch&lseuche.
Drechsler, Stock-, Berafskrankheiten. 252
Drnckkraft u. Kbrperkonstitution. 247
Druse, Behandlnng mit Alkohol. 124
—, Behandlnng mit Bierhefe. 124
—, Behandlnng mit Jod. 124
—. Behandlnng mit Josorptol. 124
—. Behandlnng mit Lymphe. 124
—, Schutzimpfetoff, Tod der Pferde durch
denselb. 144
Dncreysche Bazillen bei Ulcus molle,
Nachweis. 500
v. Dungernsche Modifikation der Komple-
mentbindnng Wassermann znr Syphilis-
diagnose. 537
Dynamometer, Messnng der muskuldsen
Konstitntion. 247
Dysenterie s. Ruhr.
Ehe, Lungentnberknlose, Scheidungs-
grund. 186
Eierstockcysten, Bakterien in denselb. 264
Eiikmansche Methode. 489
Eikonogen, Wirkung anf Gonokokken. 504
Einbalsamiernng von Leichen. 428
Eingeweidewarmer bei Soldaten im Kriege.
437
Eis, Bac. typhi, Lebensdaner in demselb. 4
Eisen, Wirkung auf Aspergillus niger.
Eisenbahnwagen, Desinfektionsapparat.
403—405
Eiter, Bac. paratyphi in demselb. 3
—-Fieber in Palftstina. 358
— im Ham, Nachweis mittels Wasser-
stoffsuperoxyd. 312
— KCrperchen, Entstehung n. Bedentung
—, Rotzbazillen in demselb. 102
Eiterang durch Bac. fusiformis. 305
Eiweifi, artfremdes, Wirkung anf Hen.
Leber, Nieren. 91, 92
— Bildnng ans Kohlenstoffquellen. 268
— des Diphtherie-Serams, Abbau durch
menBchliches Seram. 153
— Injektion Wirkung anf das Hen,
Leber n. Nieren. 91, 92
— K6rper der .Milch, serologisches Yer-
halten. 64
—Stoffe, Protoplasmaaktivierung 38
—Verttnderangen, pathologische, Chemie.
397, 398
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Register.
591
Elefantiasis in Kanton. 368
Elektrargol gegen Rheumatism us. 311
Elephantnlas deserti, Filarie bei demselb,
Beschreibnng.
Emetin gegen Alveolarpyorrhoe. 304
— gegen Ambbenrnhr 381, 382
—, Wirkung anf Ambben. 380, 381
—, Wirkung auf Protozoen, verschiedene.
381
Emphysarcolum gegen Ranschbrand der
Binder. * 127
Encephalitis, Milzbrand-. 97
Endokarditis bei Diphtherie. 146
—. Streptokokken im Blut. 300
Endotrypannm schandinni beim Faultier,
Biologie. 368
Entamoeba s. a. Amdben.
— buccalis bei AlveolaiT>yorrhoe. 304
-im Monde yon Kindern. 880
Enteritis durch Kokken verurs. 48
— durch Streptococcus lacticus. 301
Enterococcus in Faeces, Pathogenitftt. 48
Entzhndungsstoffe im Bint nach Bakte
rien-Einverleibung. 96
Enzyme s. a. Fermente.
—, Milzbrand-, Wirkung derselb. 101
—, Spaltnng der Eiweifie des Diphtherie-
serums. 163
Enzytol zur Tuberkulosebehandlung. 214
Eosinophilie bei Chinesen mit Darmpara-
siten. 437
— bei Myokarditi8 diphtherica. 148
— bei Skorbut. 390
— bei Tibialgie. 390
— bei Tuberkulininjektionen. 204
— durch Wurm-Extrakte. 437, 438
— bei Wurmkrankheiten. 246
Epididymitis, epidemische der Pferde. 126
— gonorrhoica. ^ 601
-. Behandlung mit Milchinjektionen.
509
-, Behandlung mit Serum. 509
-, Vaccination. 607
Epilepsie, Behandlung mit Tuberkulo-
mucin. 196
— und Tuberkulose. 196
Epitheleinschlilsse der Bindehaut, Unter
suchung8technik. 316
Erysipel, Behandlung mit Jodtinktur. 301
—, Behandlung mit Jod-Guajakol-Glyzerin.
300
—, Behandlung mit Quarzlicht. 301
—, latentes. 300
— in Pal&stina. 368
—, Urochromogen im Harn. 17
Erythema infectiosum, Beschreibnng. 166,
167
—• nodosum, Bakteriologie u. Infektion,
experimentelle. 320
— scarlatiniforme desquamativum reci-
divaus. 160
Etelen gegen Amdbenruhr. 221
— gegen Darmerkrankungen. 47
Etelen gegen Tuberkulose. 221
Eucupin, Wirkung auf Bac. diphtheriae.
159
—, Wirkung auf Streptokokken. 294
Eukalyptol-Menthol gegen Lungentuber-
kulose. 215
Exanthem bei Gonorrhoe. 601
— bei Paratyphus. 8
—, Spftt- nach Choleraimpfung. 30
—, Spftt- nach Typhusimpfung. 30
— bei Syphilis, Entstehung, Verlauf usw.
614
— bei Typhus abdom. 8, 9
Extrakt, Pferdesklerostomen-, Wirkung.
442
Extrakte, Wiirmer-, Wirkung bei Injek-
tion. 437, 438
Faeces, Anopheles bei denselb. 363
—, Bac. dygenteriae-Kultur. 46
—,-, Nachweis. 492, 494, 496
—.-in denselb. nach Ruhr. 325
-- paratyphi in denselb. 41, 42, 253
479-481, 486
—? — typhi in denselb. 454, 456
—,-in denselb. nach Typhus. 326
—,-, Nachweis. 462
—,-, Nachweis durch Adsorptions-
verfahren. 15
—, — Welchii in denselb. bei Pellagra.
242
—, Diplokokken in denselb. bei Ruhr. 2
—, Enterococcus, Pathogenitftt. 48
— , Ruhramtiben in denselb., Fftrbung. 380
—. Streptococcus lacticus, Pathogenitftt.
48
—. Streptokokken in denselb. bei Ruhr. 2
—, typhusfthnliche, farbstoffbildende Bak
terien in denselb. 5
— Vibrio cholerae in denselb. nach Cho¬
lera. 325
—,-, Nachweis. 462
Fftrbegestell fttr bakteriolog. Prftparate.
399
Fftrbung des Bac. tuberculosis zum Nach¬
weis im Gewebe. 198
-in Schnittprftparaten. 198
—. Beizen u. Beizenfarbstoffe. 398
— von Cercarien. 400
— mit Chromoform. 398
— der Haut-Pilze, pathogenen. 319
—, Kern-, vitale bei Meta- u. Protozoen.
269
— der Malaria-Parasiten bei Massenunter-
s u chung. 361
— des Micrococcus gonococcus. 603
— von Parafdnschnitten, direkte. 899
— von Prftparaten, mikroskopischen mit
Farbstiften. 898
— der Ruhramdben. 879
Fagopyrismus der Tiere, Experimentelles.
141
Farase-Impfstoff gegen Rotz. 112
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592
Register.
Farbstifte zur Farbung mikroskop. Pra-
parate. 398
Farbstoff-Bildung durch Babterien. 478
Farbstoffe u. biologische Forschong. 259
Feldbetten, desinfizierbare. 427
Felle, Milzbrand-, Desinfekfcion. 421
—, —, Desinfektion rait Chlorkalk. 97
Ferkeltyphus, Schutzimpfung. 138
Fermente s. a. Enzyme.
— and Antifermente des Serums, Unter-
suchungen. 70—74
— im Blit bei Granaterschlitterung. 87
Ferment-Forschung, automatische Wage
fftr dieselb. 83
— Immunitat. 86
Fermente, proteolytische im Binte nach
Mikrobeninjektion. 86
Fetts&uren, uugesattigte, biologische Be-
deutung. 72
Fibrolysin, Wirkung auf Dialysierverfah-
ren Abderhaldens. 76
Fibrolysine in den Organen. 88
Fieber-Behandlung der Gonorrhoe - Kom-
plikationen. 509
—, Initial- bei Tuberkulose. 196
—, Kryptogames. 301
— durch Milch, parenteral zugefdhrte. 89
— bei Tuberkulose. 196
— bei Typhus abdom., Wirkung pyro-
gener Substanzen auf dasselb. 20
—, Untersuchungen. 246
—, Wirkung auf Typhus-Agglutinine. 19
Filaria papiSosa im Auge des Pferdes. 441
Filariasis, Behandlung mit Salvarsan. 440,
441
— der Pferde in Turkestan. 441
—, Uebertragungsversuche. 441
Filarien bei Elephantulus deserti, Be-
schreibung. 441
Filter, Wasser-, Prtifung auf Keimdichtig-
keit. 412
Filtrierapparat znm Bakteriennachweis.
258
Finger-Infektion der Aerzte, Behandlung.
302
Finnen in der Leber yon Mus silvaticus.
400
Fische, Nematodenlarven bei denselb. 439
Fischsterben infolge Saprolegnia. 143
Flaschen, Sterilisierung. 427
Flecklieber s. a. L&use.
—, Aetiologie. 330, 332, 335—339
—, Bac. typhi exanthematici Plotz. 335,
336
—, Bakteriologie. 328, 331, 332, 334—339
—, Behandlung mit Goldkollobiase. 256
, Behandlung mit Nucleo-Hexyl. 342
—, Bekfimpfung. 243, 244, 329
—, Blutstauung zur Diagnose, Wert. 339
Diagnose. 2
—, Diagnose mittels Agglutination. 339
—, Diagnose, Klinik, Therapie, Ueber-
tragung usw. 330 -333, 338, 342
Flecklieber, Diagnose mittels L&useextrak-
ten. 340
335
334
Be-
341
bei
340
333
341
—, Diagnose, mikrobiologische.
—’ u. ^Gruber - ^idalsche Reaktion,
ziehungen.
—, Hautreaktion, h&morrhagische
demselb.
—, Hautveranderungen bei demselb.
—, Immunisierungsergebnisse.
—, Komplementbindung bei demselb. 340
—, Komplementbindung mit Syphilis-
extrakt. 331
—, Komplikationen u. Nachkrankheiten.
330, 331, 333
—, Kutanreaktionen, diagnostische mit
Lkoseextrakten. 340
— u. L&use. 401
—, Leukozyteneinschliisse bei demselb. 338
— in Pal&stina. 358
— in Panama. 329
—, pathol. Anatomie. 331, 332, 334
—,' Pathologie, mikroskopische. 334
—, Prophylaxe. 330, 332
—, Radiergnmmizeichen, Wert. 340
—, Rickettsia Prowazekii. 336—338, 342
—, Seuche des Thukydides. 329
— mit Typhus abdominalis. 3
— u. Typhus abdominalis, Differenzierung
der Roseola. 465
—, Vaccination. 331
Flecktyphus s. Flecklieber.
Fleisch, Bac. paratyphi in demselb. 3
— Beschau baktenolog., Verpackung der
Fleischproben. 136
— Hygiene, Septikamiebegriff, Analyse.
136
—, Konservierung, Bakteriologie u. Tech-
nik. 424
— Kiihlhallen, Wirkung von Ozon. 424
—, Paratyphusverbreitung. 39, 40
— Proben, Verpackung zur bakteriol.
Untersuchung. 136
— Vergiftung, Epidemic durch Gartner-
Bazillen (Rattenschadlinge). 43
-, gerichtsarztiiche Analyse. 485
-u. Paratyphus, Beziehungen zur
Hogcholeragruppe. 485
Fliegen s. a. Mttcken.
—, Biologie. 400
—, Krankheitsdbertragung durch dieselb.
245
—, Lepraiibertragung. 237
— Maden, Scheidenerkrankung der Kin¬
der durch dieselb. 131
—, Ruhrverbreitung. 491
—, stechende u. saugende, Larvenbe-
schreibung. 447
Fltthe, Eier u. Larven, Beschreibung. 447
—, Lepraiibertragung. 237
Fohleniahme, Behandlung mit Serum. 124
Fontanasche Methode zum Nachweis der
Spirochaete pallida. 521
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Register.
593
Formaldehyd-Borax zur Einbalsamienmg
von Leichen. 428
— zur Desinfektion. 408
—, Wirknng anf Mikroorganismen. 430
Formalin zur Desinfektion. 402—405
— gegen Lause. 344
Formol zur Desinfektion. 405
— gegen Lftuse. 343
Fortpnanzung nnd Tnberknlose. 185
Framboesia tropica in Kamerun, Histo-
pathologie. 372
Frankfurt a. M., Institut f. experiment.
Therapie, Jahresbericht 1914. 254
Frankreich, Krieg n. Tnberknlose. 182
Freiburg i. Br., tierhygienisches Institut,
Mitteilungen 1914. 143
—, Untersnchungsamt f. Infektionskrank-
heiten, Jahresbericht 1914 u. 1915. 252
—254
Fnchsin gegen Lepra-Geschwhre. 239
Fttchse, Coccidium bigeminnm bei denselb.
438
—, Nematoden, neue in denselb. 444
6&rtner-Bazillen s. Bac. enteritidis Gartner.
G&rnngs - Aktivatoren. Untersnchnngen.
394
Galizien, Paratyphus. 482
Galle, Bac. paratyphi in derselb. 477
— Schrftgagarrdhrchen zur Bac. typhi-
Kultur. 15
Gallenblase, Bac. typhi in derselb. 9,460
— bei Cholera, path. Axmtomie. 323
—, Entziindung bei Typhus. 9, 10
— Infektion bei Typhus abdominalis. 23
—, Vibrio cholerae in derselb. 3
Gallenwege bei Cholera, pathol. Anatomie.
323
Galveston, Malaria. 360
Gangr&n, Gas- s. Gasphlegmone.
Gas-Abszefl s. Gasphlegmone.
Gasbildung dnrch Bac. paratyphi. 483
Gasbrand-Bacillus, Toxinbildung. 282,285
GaBgranghn s. Gasphlegmone.
Gasphlegmone s. a. Bac. sarcemphysema-
tosns.
—, Aetiologie, Definition, Behandiung,
Prophylaxe usw. 276—289
—, Bac. perfringens bei derselb. 274
—, Bac. sarcemphysematosns bei derselb.
279
—, Bakteriologisches. 276—285
—, Behandiung mittels Dauerstauung. 286
—, Behandiung mit Kollargol. 283
—, Behandiung mit Natriumnitrat. 286
—, Behandiung mit Wasserstoffsuperoxyd.
285
—, Behandiung mit Zucker. 285
—, Diagnose. 284
—, Friihdiagnose. 284
—, Immunisierung. 277. 278, 281—283,
285
—, Infektionsformen. 279, 284
Krsta Abt. Ref. Bd. JlO.
Gasphlegmone, Metastasen. 283
— u. Oedem, malignes. 278, 280
— u. Rauschbrand. 277
— im Rfintgenbild. 284
Gastroenteritis paratyphosa, Symptome.
477
—, typhus&hnliche, Epidemie dnrch
Wasser. 486
Gastrophilus-Larven bei Pferden. 438
Gastrus-Larven, Bekampfung. 448
-im Rachen von Pferden. 448
Geb&rparese und Ueberempfindlichkeit. 95
Geburt s. a. Schwangerschaft.
—, Infektionen wahrend derselb. 49
—, Streptothrix in den Genitalien. 314
— u. Tnberknlose. 185
Geburtshilfe, Infektion, .Vermeidung der¬
selb. 314
Gefrierschnitte, Gelatineeinbettung. 258
Gehirn-Abbau u. Dialysierverfahren Ab-
derhaldens. 76
— Syphilis, Augenerscheinungen. 517
— Trauma, Komplementbindung Wasser-
mann. 535
Geisteskrankheiten s. a. Psychose.
— bei Pellagra. 243
Gelatine-Einbettnng ftir Gefrierschnitte.
258
Gelbfieber, Bekampfung. 359
—, Blutbild. 245
Gelbsncht, epidemische, Aetiologie. 443 ,
Gelenk-Erkranknngen bei Typhus abdo¬
minalis. 10
Gelenkrhenmatismns s. a. Arthritis, Rhen-
matismus.
— u. Ruhr. 2
Gelenk-Tuberkulose, Tnberkulinreaktion,
Bedentnng derselb. 203
Genickstarre s. Meningitis cerebrospinalis
epidemica.
Genitalien, Streptothrix in denselb. bei
Geburt n. im Wochenbett. 314
Gerberei-Abwasser, Behandiung. 97, 98
Gescblecht n. Tnberknlose-Sterblichkeit.
187
Geschlechtskrankheiten. 497—544
—, Bedentnng, Verbreitung u. Bekampf¬
ung. 497—o01
—, Bekampfung. 497-501, 542-544
— im Kriege, Verbreitung u. Bekamp¬
fung. . 497—501
— in Knrorten, Bekampfung. 500
— in Paiastina. 358
—, Simulation. 498
—, Statistik im Krieg u. Frieden. 498
Geschwhlste, Diagnose mittels Dialysier¬
verfahren Abderhaldens. 76, 78
—, Komplementbindung Wassermann bei
denselb. 534, 535
—, Leukozyten-Fermente, Verhalten der¬
selb. 81
— bei Tieren. 143, 144
Gesundheitu. Tonsillen, Beziehnngen. 252
23/26. 38
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
594
Register.
Gewebe, Bac. tuberculosis, F&rbuug in
demselb. 198
—. Jod in denselb. bei Tuberkulose. 197
— -Kulturen, Verhalten des Bac. tuber¬
culosis in denselb. 66
-, Wirkung von abgetbteten Bak-
terien. 66
—. Ninhydrin-Reaktion beim Kochen. 397,
398
—, tuberkuldses. Arzneispeicherung in
demselb. 216
Gewerbe-Hygiene im Jahre 1914. 98
— u. Rheumatismus, Beziebungen. 310
Gewicbt, Kdrper-, Wirkung von Ozon. 248
Gifte-Kombinationen, Wirkung auf Bak-
terien. 428
—, Wirkung auf Mikroorganismen. 428
—430
Gips-Alkobol zur H&nde-Desinfektion. 426
Gl&ser, Medizinal-, Sterilisierung. 427
Globin, Gift wirkung. 249
Globinokyrin, Giftwirkung. 249
Glossinen u. Trypanosomen. 368
Glutokyrin, Giftigkeit. 249
Glykogen - Schwund in der Leber bei
Tuberkulose. 196
Glyzerin-Kartoffeln&hrboden, Wirkung auf
Bac. tuberculosis. 198
Glyzerinserumn&hrbdden, mit Saponium
depur. versetzte, Wirkung auf Bac.
tuberculosis. 197
Glyzin, Wirkung auf Gonokokken. 604
Gold-Cyan gegen Tuberkulose der Haut. 195
-Aldehyd-Essigs&ure-Reaktion zur
Syphilisdiagnose. 537
Goldkollobiase gegen Fleck- u. RUckfall-
fieber. 256
Goldsolreaktion des Liquor cerebrospinalis
bei Syphilis. 522, 523
Gonargin gegen Arthritis gonorrhoica. 511
— gegen Gonorrhoe. 608
— zur Gonorrhoe-Diagnose. 607
— gegen Gonorrhoe-Komplikationen. 511,
512
Gonglyonema breviopiculum, Beschrei-
bung. 443
Gonokokken s. a. Micrococcus gonococcus.
— bei Arthritis k chronica. 264
—. Sauerstoffgehalt, Wirkung redozieren-
der Substanzen. 604
— - Sepsis. 601
— Vaccine zur Gonorrhoe-Diagnose. 506
—607
-gegen Typhus u. Paratyphus. 476
—. Wirkung von Choleval. 513
—, Wirkung von Metallen, Kolloiden. 613
Gonorrhoe s. a. Arthrititis, Epididymitis
gonorrhoica usw. u. Micrococcus gono¬
coccus.
— des Auges. Behandlung mit Milch-
injektionen. 510
— des Auges, Behandlung mit Typhus-
Vaccine. 510
Gonorrhoe, Behandlung mit Choleval. 513
—, Behandlung mit Gonargin. 508
—. Behandlung mit Metallen, Kolloiden.
513
—. Behandlung mit Protargolsalbe bei
Frauen. 514
—, Behandlung mit Silberionen. 513
—. Bek&mpfung. 501, 543
—, chirurgische, Behandlung mit Serum.
508
—. — { Vaccination. 508
—, Diagnose mittels Arthigoninjektion.
506, 507
—. Diagnose, bakteriologische. 502
—. Diagnose mittels Gonargin. 507
—, Diagnose mittels Gonokokken vaccine.
505—607
—, Diagnose mittels Kutanreaktion. 606
—, Diagnose mittels Thermopr&zipitin-
reaktion. 507
—, Exanthem. 501
—, Hautallergie bei derselb. 505
— in Kanton. 358
—, Komplikationen. 501
—, —, Behandlung mit Arthigon. 511
—. —, Behandlung mit Gonargin. 511,
512
—, —, Behandlung mit Milch, Tuberkulin
u. Natrium nucleinicum. 509
—, —, Behandlung durch parenterale Zu-
fuhr von Proteinen. 509
—. —, Behandlung mit Serum. 512
—, —, Fieberbehandlung. 509
—. —, Vaccination, intravendse. 510
—. Rektal- bei Kindem. 501
—, Methritis, nichtgonorrhoische nach
derselb. 501
—, Vaccination. 501, 606—512
—. —, intravendse, Wert. 507
—, —, subkutane. 511
—. Vulvovaginitis bei Kindern. 501
— beim Weibe, Diagnose. 502
Granaterschtltterung, serologische Befunde.
87
Granulom, malignes der axillaren Lymph*
driisen u. Tuberkulose. 221
—, venerisches. Aetiologie, Klinik, Be¬
handlung. 384
Griechenland, Amdbenruhr, Verlauf. 378
—, Piroplasmose der Pferde. 374
Grotan zur Desinfektion. 433
— zur Desinfektion des Auswurfs. 410
Grubendesinfektor. 406
Gruber-WidalscheReaktion u. Fleckfieber,
Beziehungen. 341
-bei Typhus abdom. 1, 3
Grus japanensis, Tuberkulose. 400
Guajakol gegen Erysipel. 300
Gundu in jKamerun. 355
Habronema grimaldiae bei Fiichsen. 444
— nouveli bei Fttchsen. 444
H&maturie bei Keuchhusten. 167
Digitized
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Register.
595
H&moglobinurie bei Pyocyaneussepsis.
302
H&mogregarinen im Blute einer Gecko-
tidenart. 370
H&molysine-Bildung, Wirknng von Na-
triumjodoxybenzoat. 64
—, Normal- im menschlichen Serum. 61
Hftmolysin- R eaktion znr Diagnose der
Meningitis cerebrospinalis epidemica.
175
H&mopepsie des Bac. anthracis. 101
Haemoprotens columbae, Immunit&t gegen
denselb. 364
H&nde, Desinfektion mit Alkohol. 425,426
—. — mit Chirosoter. 425
—. — mit Chlorphenolqnecksilber. 426
— t — im Felde. 426
—. — mit Gips-AlkohoL 426
—. - mit Sterilin. 426
—. — mit Sterolin. 426
—. — mit Thymol. 425
—, — mit Vernisan. 425
— Infektion der Aerate, Behandlung. 302
H&ute s. Felle.
Halsentziindung, phlegmonose durch
Streptokokken. 300
Hals-Pastillen, stark wirkende. 305
Hamburg, Diphtherie-Epidemie 1909-1914.
—- 3 Hygienisches Institnt, Jahresbericht
1915. 327
Harn, Aldehydreaktion bei Typhns abdom.
17
Bac. dysenteriae in demselb. 495
— — in demselb. nach Ruhr. 325
— paratyphi in demselb. 41, 42, 477,
479—481
— fcyphi in demselb. 454—456
-- —, Nachweis. 463
,-, Nachweis durch Adsorptions-
verfahren. 15
-in demselb. nach Typhus. 325
Bakterien in demselb. 312
Bakterien in demselb., Bek&mpfung.
312, 313
Bakterien in demselb. bei Nephritis.
313
Bakterien, typhus&hnliche, farbstoff-
bildende in demselb. 5
Blut in demselb. bei Keuchhusten. 167
Desinfektion. 312, 313
Eiternachweis durch WasserstofFsuper-
oxyd. 312
indigobildende Substanzen in demselb.
247
Indoxylschwefels&ure,Zersetzung durch
Bakterien. 247
Urobilin bei Typhus abdom. 18
Urobilinogen bei Typhus abdom. 17
Urochromogen in demselb. bei Erysi-
peL Malaria u. Masem. 17
—, Urochromogen in demselb. bei Schar-
laeh n. Sepsis. 17
Harn,Urochromogen-NachweiszurTyphus-
diagnose. 16, 17
—, Urochromogenreaktion bei Tuberkulose,
Bedeutung. 206
—, Vibrio cholerae in demselb. nach
Cholera. 325
Hamblase, Desinfektion mit Chininum bi-
sulfuricnm. 313
—, Entztindung s. Cystitis.
Harn-Organe der S&uglinge, bakterielle
Erkrankuugen. 312
Harnstoff-Spaltung durch Bakterien. 87
-, bakterielle, Wirknng von Serum.
87
Haustiere s. a. Tiere.
—, Erankheiten, blutparasit&re am Balkan.
373
—, Piroplasmose am Balkan. 373—376
Haut s. a. Dermatitis.
— s. a. Felle.
— Allergie bei Gonorrhoe. 505
-, lokale bei Pockenimpfung. 229
—, Bac. leprae in derselb. 238
—, Blastomykose. 396
—Bluten der Hinder. 129
—. Cysticercus cellulosae. 439
— Erkrankungen bei Staphylokokken-
sepsis. 298
— Erankheit bei Earpfen. 142
— Erankheiten, Behandlung mit Balna-
cid. 256
-. Behandlung mit Serum. 320
-. Behandlung mit Tegoglykol. 256
-, berufliche. 819
-im Eriege. 497, 498
-durch Rasieren. 319
— Pilze, pathogene, F&rbung. 319
— Reaktion, diagnostische bei Typhus
abdom. mit Typhin. 16
-, h&morrhagische bei Fleckfieber.
340
— Tuberkulose. 194, 195
-, Behandlung mit Licht. 219
-, Chemotherapie. 195
-, prim&re beim Rinde. 224
—, Verknderungen bei Fleckfieber. 333
Heer, nordamerikanisches, Tuberkulose-
behandlung. 180
— u. Tuberkulose, Lungen-. 182, 183
Hefe im Darm von Insekten. 400
— gegen Druse. 124
—, G&rungsgeschwindigkeit, Wirknng
von Alkali- u. Ammoniumsalzen. 394
—, —, Wirknng von Phosphaten. 394
—, neue im Auswurf. 303
— u. Zuckerarten, Verhalten gegenhber
denselb. 83
Heilstfttten, Tuberkulose- in Nordamerika.
185
Heilungsvorgttnge im menschlichen Etirper.
247
Heifiluft, trockne zur Desinfektion. 406
—408
38^
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596
Register.
Heptylhydrokuprein, Wirkung auf Strepto-
kokken. 294
Herpes-Blasen, Bac. diphtheriae in den-
selb. 145
— zoster, Aetiologie. 320
-nach Typhusschutzirapfung. 30
Herz, Syphilis, Symptome usw. 614. 615
Herzmuskel, Wirkung von Antigen. 91
—, Wirkung von hSmolyt. Serum. 62
Herzmuskelentziindung bei Meningitis
cerebrospinalis epidemica. 171
Herz-VerSnderungen durch Serumanaphy-
laxie. 91
Heterovaccine gegen Typhus u. Para-
typhus. 476
Hen-Asthma in Shangai. 357
— Bazillen in der Milch, Wirkung der
Biorisation. 423
Heufieber, Immunisierung. 809
Henschrecken, Bekampfnng. 392
— Epizootie dnrch Coccobacillus acridio-
rum. 392
Hexamethylenamin zur Desinfektion der
Harnblase. 313
Hexamethylentetranin, Wirkung auf Bak-
terien. 267, 268
— Yerbindungen, Wirkung auf Bak-
terien. 268
Hirnhautentztindung s. Meningitis.
Histamin zur Typhusbehandluug. 38
Hitze s. a. Temperatur.
—, Wirkung auf Bakterien. 422, 423
—, Wirkung auf Bednktase. 248
Hoden-Abbau u. Dialysierverfahren Ab-
derhaldens. 76, 81
Hodgkins Krankheit u. Bac. pseudodiph-
rheriae. 157, 168
-, Bakteriologisches. 222
-. Behandlung mit Rflntgenstrahlen.
222
-, diphtherieahnliche Bakterien bei
derselb. 264
-mit Exanthem u. Hautknoten. 222
-, Vaccination. 223
-, Wesen derselb. 223
Holthsche Reaktion bei Abort, seuchen-
haftem der Binder. 132
Holzessig gegen L&use. 344
Hornhaut-Entztindung, ansteckende beim
Renntier. 136
—Erkrankung, Komplementbindung bei
derselb. 318
— Impfung, bakterielle. 317
— Infiltrat. neuer Bazillus in demselb.
317
—, Jodgehalt bei Tuberkulose. 197
—, Pneumokokken-lnfektion, Behandlung
mit Optochin. 296
—, Ulcus serpens, Aetiologie u. Behand¬
lung. 295, 296
—, Vaccine-lmmunitat. 227
Htlftgelenkserkrankungen, unklare, Wert
der Tuberkulinreaktion. 207
Hiihner-Oholera bei Neugeborenen. 50
—, Leuk&mie. 141
— Plasma, Wirkung auf Bakterien. 65
— Spirochatose, Immunisierung. 374
—, Trut- s. Truthiihner.
Hunde, Arterienveranderungen, spontane.
252
—, Geschwtllste. 144
—, Ikterus infectiosus. 351
—, Kala- Azar- Uebertragung. 369
—, Leishmaniose. 369
—, Ruhr. 496
—, Spirochaete, saprophytische im Magen-
fundus. 264
Hydrochinon, Wirkung auf Gonokokken.
504
Hygiene, Gewerbe- im Jahre 1914. 98
—, Grundzftge derselb. 243
—, Wasser-, Landesanstalt, Jahresbricht
1913 u. 14. 254
Hygienisches Institut Bonn, Jahresbericht
1915/16. 485
-Hamburg, Jahresbericht 1915. 327
Hypoderma bovis-Larven, Bakterien-Ver-
breitung durch dieselb. 400
Ikterus epidemicus, Aetiologie. 443
-, Ikterus catarrhalis u. Weilsche
Krankheit, Beziehungen. 351
— infectiosus s. a. Weilsche Krankheit.
-der Hunde. 351
Immunisierung s. a. Schutzimpfung, Vac¬
cination.
— gegen Abort, seuchenhaften, der Bin¬
der. 131
— gegen Cholera asiatica. 27—29,322,323
— gegen Cholera asiatica, Wert u. Dauer.
829
— gegen Diphtherie. 148, 161, 152
— gegen Fleckfieber, Ergebnisse. 341
— gegen Ferkeltyphus. 138
— gegen Gasphlegmone. 277, 278, 281
—288, 285
— gegen Heufieber. 309
— gegen Keuchhusten. 168, 169
— gegen Kriegsseuchen. 28
— gegen Maseru. 166
— gegen Maul- und Klanenseuche. 115,
116
— gegen Milzbrand. 100, 101
— gegen Peptone. 51
— gegen Piroplasmose. 375
— gegen Rotz der Pferde. 106, 112
— gegen Ruhr. 46, 47
— gegen Schweinepest. 138
— gegen Sklerom d. ober. Luftwege. 309
— gegen Streptokokken. 299, 300
— gegen Syphilis. 519
— gegen Tetanus. 118—120
— gegen Tuberkulose mit Partialanti-
genen. 211
— gegen Typhus abdominalis. 1, 21—38,
y 451. 453
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Register.
597
Immunisierang gegen Typhus abdomina-
lis 7 Experimentelles. 21, 22
--, Gefahren derselb. 469, 470
- 1 Kritik der Methoden. 465
— -—, Leukozytose. 21
~- ; Wert u. Dauer. 466, 467
Immunit&t. antiblastische. 290
— gegen Debab-Erkrankung. 867
—, Forschungsergebnisse, neuere. 244
— gegen Haemoprotens columbae. 864
— and Infektion. 51
— und Infektion beim Neugeborenen. 49
— gegen Ruhr. 493
—, Theorie n. Kennzeichen. 51
— bei Tuberkulose, chirurgischer, Ana¬
lyse. 212
— bei Tuberkulose und Reinfektion. 213,
214
- bei Tuberkulose und Tuberkulide. 214
— gegen Typhus abdominalis. 465
—. Vaccine-. 227, 229
—’ —, erbliche. 229
—. — der Wiederimpflinge. 232
Immunkbrper 8. a. Antikbrper.
Immunkdrperbildung bei Typhusschutz-
impfung. 24
Immunseram, Antigengehalt. 89
—, Wirkung auf Blutkdrperchen. 61
—, Wirkung auf die Leber. 92
—, Wirkung auf Spirochaete pallida. 519,
520
Impfgesetz, dsterreichisches. 231
Impfschutz gegen Pocken, Dauer. 232
Impfstoffe, Dosierung. 90
Indigurie, Entstehung. 247
Indoxyl im Ham bei Cholera. 247
Indoxylschwefelsaure im Ham, Zersetzung
durch Bakterien. 247
Infektion s. a. Infektionskrankheiten.
— durch Bac. fusiformis. 305
—. enterale, im S&uglingsalter. 265
—. Finger- u. H&nde-, der Aerate, Be-
handlung. 302
— in der Geburtshilfe, Prophylaxe. 314
— und Immunit&t. 51
— und Immunitiit beim Neugeborenen. 49
—. Kontakt-, bei Kriegsseuchen. 2
—. Laboratoriums-, Verhtttung. 13
—. Misch-, mit Trypanosomen. 366
—. nichttnberkuldse, der Luftwege, Bak-
teriologie. 287—289
—, Wund-, im Kriege. 273—284
Infektionskrankheiten, Abbauvermtigen
des Serums bei denselb. 84
— in Badeorten, Mietvertragskttndifping.
—. Behandlung, unspezifische. 37
—, Bek&mpfung. 165
—. Bek&mpfung, amts&rztliche. 244
—, Bek&mpfung in PreuCen w&hrend des
Krieges. 243
—. Bek&mpfung iu der Schule. 244
Blutbild. 245
Infektionskrankheiten u. Dialysierverfah-
ren Abderhaldens. 84
—, Diagnoseyerfahren, neuere. 264
—, Disposition. 246
—, experimentelle, Chemotherapie. 267
— der Haut, berufliche. 319
— der Haut infolge Rasierens. 319
—, Herdquelle in den Tonsillen, Nachweis
durch Massage. 305
—. Jahresbericht 1915/16 Hyg. Institut
Bonn. 485
— in der Kantonprovinz. 358
—. Kohlehydratgehalt des Blutes. 247
—, Kontaktinfektion. 2
—, Kriegs-, Sehutzimpfung. 28
— beim Neugeborenen. 49
— in Palastina. 357, 358.
—. Untersuchungsamt Freiburg i. Br.,
Jahresbericht 1914 u. 1915. 252—254
—, Untersuchungsamt GieBen, Jahres¬
bericht 1915. 449
—, Untersuchungsamt Kdnigsberg. Jahres¬
bericht 1914/15. 3
—, Verbreitung durch den Handel. 245
— bei Verwundeten. 275
Influenza s. a. Bac. influenzae.
— bei Neugeborenen. 50
— in Palastina. 358
Insekten, Hefepilze im Darm. 400
—, Leprattbertragung. 237, 238
Institut f. experiment. Therapie, Frank¬
furt a. M., Jahresbericht 1914. 254
—, hygienisches, Bonn, Jahresbericht
1915/1916. 485
—, hygienisches, Hamburg, Jahresbericht
1915. 327
—, Seram-, Schadenersatzpflicht. 144
—, tierhygienisches, Freiburg i Br., Mit-
teilungen 1914. 143
Ionen, Wirkung auf die Phagozytose. 68
Iridochorioditis, eiterige, bei Meningitis
cerebrospinalis epidemics. 176
Iritis, Behandlung mit parenteralen Milch-
in jektionen. 319
Irrenanstalten, Typhus abdominalis. 452
Isoagglutinine im Serum. 56
l8oamylhydrokuprein, Wirkung auf
Streptokokken. 294
Isoctylhydrokuprein, Wirkung auf Strepto¬
kokken. 294
Isoh&molysine im Serum. 56
Ixodes ricinus, Piroplasmose-Uebertra-
gung. 374, 376
Jahresbericht 1914/15 d. bakteriolog.-dia-
gnost. Untersuchnngsstelle Prag. 255
—1915/16 Hygienisches Institut Bonn. 485
— 1915 Hygienisches Institut Hamburg.
327
— 1914 Institut f. experiment. Therapie
Frankfurt a. M. 254
— 1913 u. 1914 der Landesanstalt fttr
Wasserhygiene. 1 254
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598
Register.
Jahresbericht 1914/15 d. Untersuchungs-
amts t ansteckende Krankheiten Ktinigs-
berg. 3
— 1914 u. 1915 d. Untersuchungsamts f.
Infektionskrankbeiten Freiburg i. Br.
252-254
— 1915 d. Untersuchungsamts f. Infek-
tionskrankbeiten zu Gieflen. 449
Jena, Typhus-Epidemie. 452
Jerusalem, Seuchenbekftmpfung. 357
Jod gegen Druse. 124
— Guaj akol- Glycerin gegen Erysipel. 300
— in der Hombant bei Tuberkulose. 197
— in den Lympbdriisen bei Tuberknlose.
197
Jodiperol gegen Wnnden. 256
Jodkalinm gegen Blastomykose. 397
—, Wirkung anf Dialysieryerfahren Ab-
derhaldens. 76
Jodnatrium gegen Scbarlach. 164
Jodoform gegen Trachom. 315
Jodoxybenzoat, Wirkung anf die Tuber-
kulinreaktion. 54
Jodtinktur gegen Erysipel. 301
Josorptol gegen Druse. 124
Kachexia thyreopriya, Ossifikationsstbrun-
gen. 251
Kfiber s. a. Binder.
— Erkrankungen, Infektionsweg durcb
den Uracbus patens. 130
K&lberruhr- u. Paratyphuserreger, Nicht-
identit&t. 485
—, Pathologie u. Bebandlung. 130
Eklte s. a. Temperatur.
—, Wirkung auf Gonokokken. 505
Kala-Azar s. a. Leishmaniose.
-Infektion bei Affen. 369, 370
-in Kanton. 358
-Mittelmeer- u. indiscbes, Identit&t.
369, 370
-, Uebertragung auf Hunde. 369
Kalin mpermanganat zur Wassersterili-
sierung. 413
Kalium tellurosum, Beaktion mit Mikro-
• organismen. 263
Kalk, Chlor- s. Cblorkalk.
—, kakodylsaurer, Wirkung auf Bac. para¬
typhi. 478
Kamerun, Framboesia tropica, Histopatho¬
logic. 372
—, Gundu. 355
—, Krankheiten, seltenere. 354, 355
—, Lepra. 355
—, Mai de Pinto. 355
—, Paratyphus. 354
—, Periostitis ossificans framboesiaca. 355
—, Pseudolepra. 355
Kampfer, d-, 1- und i-, Wirkung auf Bak-
tenen. 433
— gegen Pneumonie der Pferde. 126
—, Wirkung auf Pneuinokokken. 292
Kaninchen, Infektion, experiment, mit
Taenia serialis. 440
—, Infektion mit Paralyse-Spiroch&ten.
517, 519
—, Psoroptesr&ude. 400
— Septik&mie, Aetiologie. Bebandlung
usw. 140
-bei Neugeborenen. 50
—, Syphilis, eiperimentelle. 517, 518
—, —, Immuniaierung mit Kulturspiro-
chftten. 520
-, Uebertragung auf den Menschen,
Verlauf. 518
—, Verruga peruyiana-Uebertragung. 377
—, Verwendbarkeit zu Tuberkulosearbei-
ten. 201
Kanton, Infektionskrankheiten. 358
—, Land u. Volk in hygien. Beziebung.
358
Kaolin zur Bakterien-Entfernung. 306
Karbolineum-Seifenwasser gegen Kr&tze.
446
Karbolsaure gegen L^use. 344
— gegen Sypbilis-Sklerosen. 542
Karpfen, Dakty logyruskrankbeit, Bek&mp-
fung. 439
—, Hautkrankheit bei denselb. 142
Kartofielwasser fttr Bakterienn&hrbdden.
260
Karzinom s. a. Krebs.
—, F&rbung mit Chromoform. 398
—, Wirkung yon Lymphdriisenextrakten.
256
Kasein, serologiscbes Verhalten. 64
Katacidtabletten zur Wassersterilisierung.
413
Katalase, Chemie. 69
—Ldsungen, Verdauungsversuche. 69
Katarrh u. Typhus, Beziehungen. 5
Katgut, Heretellung u. Sterilisierung. 427
ELationen, Wirkung auf die Phagozytose.
68
Katzen, GescbwtUste. 144
Keblkopf-Tuberkulose, Bekkmpfung. 244
Keratitis infectiosa beim Benntier. 136
Kernfarbung, yitale, bei Meta- u. Proto-
zoen. 259
Keucbbusten, Agglutination des Keuch-
hustenbazillus 167, 168
—, Bebandlung mit Keucbbusten-Sputum.
169, 170
—, Bebandlung mit Serum. 170
—, Bek&mpfung. 165
—, Hftmaturie bei demselb. 167
—, Immunisierung. 168, 169
— in Kanton. 358
—, Komplementbindung des Serums mit
dem Keuchhustenbazillus. 167, 168
—, Komplikationen m Sterblichkeit. 167
—, Vaccination. 168, 169
K.-H -Beaktion zur Sypbilisdiagnose. 537
Kiendl - Harz - Natronlauge - Gtemisch zur
Desinfektion. 433
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Register.
599
Kiesels&ure, Pellagra-fthnliche Erschei-
nungen durch dieselbe. 241
Kindbettfieber s. Puerperalfieber.
Kinder s. a. Sauglinge.
Beriberi. Behandltmg mit Reiskleie.
389
Entamoeba bnccalis anf dem Zahn-
fleisch derselb. 380
Gonorrhoe, Rektal-. 501
| Harnorgane, bakterielle Erkrankungen.
312
Infektion, enter&le. 265
-L&hmung, Bekfimpfung. 244
Meningitis tuberculosa. 193
Pocken. 225, 226
Pseudomeningitis. 193
l Rheumatisms, akuter, Komplikationen.
311
Ruhr. 493
Tuberkulinreaktion, kutane, bei ex-
sudativer Diathese. 207
Tuberkulose. 192, 193
—, Behandlung mit Tuberkulin. 209.
210
— Bek&mpfung. 181
— der Knochen. 201
—, vergl. Tuberkulinuntersuchungen.
184
—, Vulvovaginitis gonorrhoica. 501
Kleider, Desinfektion. 407
Klonumbildungen bei Bakterien. 266
Enochen-Erkrankungen bei Typhus abdo-
minalis. 9, 10, 458
—, Tuberkulose. 201
-, Bac. tuberculosis iin Blut. 203
-, Tuberkulinreakdon, Bedeutung
derselb. 203
Knochenmark, Bac. tuberculosis, Ent-
wicklung in demselb. 201
—, Spirochaete pallida in demselb. 517
Knorpel, Perichondritis typhosa. 10
Kochsalzlfisungen, physiolog., gegen Para-
typhus. 476
—, —, gegen Typhus abdominalis. 476
Koch-Weekssche Konjunktivitis, Bakte
riologie u. Klinik. 316
Kflnigsberg, Untersuchungsamt ftir Infek-
tionskrankheiten, Jahresbericht 1914/15.
3
Kflrper-Gewicht, Wirkung von Ozon. 248
K6rperchen,Prowazeksche,Untersuchungs-
technik. 316
Koffein-Vergiftung, Untersuchungen. 246
Kohle zum Typhusbazillen-Nachweis. 15
Kohlehydrate im Blut bei Infektions-
krankheiten. 247
Kohlensaure zur WaBsersterilisierung. 418
—, Wirknng auf die Phagozytose. 68
Kohlenstoffquellen, EiweiCbildung aus
denselb. 268
Kollargol gegen Gasphlegmone. 283
— gegen rneumonie. 297
— gegen Typhus abdominalis. 450
Kolle-Flasche ftir Massenkulturen. 258
Kolloidton-Reinigang von Abwdssern. 97
Komplement u. Ambozeptor. 59, 60
—, bakteriolytisches, Wirkung. 60
— Bindung s. Komplementbindung.
— u. Serumprotease, Nichtidentitat. 72
— Ver&nderungen im Blut bei Syphilis.
524
— Wirkung, Mechanisms. 60
Komplementbindung zum Bac. abortus-
Nachweis in der Milch. 132
— mit Bac. liquefaciens Pedt. 318
— mit Bac. mesenteries. 318
— mit Bac. rhinitis. 306, 807
— mit Bakterienextrakten zur Krank-
heitsdiagnose. 60
— zur Diagnose des Typhus abdominalis.
473
— mit Diplobacillus Morax-Axenfeld. 318
— bei Fleckfieber. 331, 840
— bei Hornhaut-Erkrankungen. 318
— bei Keuchhusten. 167, 168
— bei Lepra. 239
— bei Pocken. 236
— bei Streptokokken-Injektionen. 60
— bei Tuberkulose. 208
— zur Tuberkulose-Diagnose. 60
— zur Typhus abdominalis-Diagnose. 60
— bei Typhus abdominalis nach Schutz-
impfung. 473
— Wassermann bei Gehirntranma. 535
— — bei Geschwtilsten. 534, 535
-bei Krankheiten, verschiedenen. 531,
532
-mit Narkoseserum. 534
-bei Rhinopharyngitis mutilans. 373
— zur Rotzdiagnose. 105—112
— Wassermann bei Scharlach. 535
-Spezifizit&t. 534, 535
-bei Syphilis. 516, 516, 518, 521—
535
-bei Syphilis u. Agglutination der
Spirochaete pallida. 521
-, Amhozeptormenge, Bedeu¬
tung. 526, 527
-, antagonistische Faktoren.
526, 527
-Auswertung, quantitative.
528
-—, Bedeutung ftir die Behand¬
lung. 540, 541
-Bedeutung, diagnostische.
530—533, 534
-, Bedeutung, prognost., bei
abortiv behandelter Syphilis. 535
-mit Cholesterin u. Herz-
extrakt. 525, 526
-, Dungernsche Modifikation
-, Eigenhemmung. 527, 628
-- —, Hamsterkomplement 524
-- —, Messung, quantitative. 523
- f M.ethodik. 623, 524
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600
Register.
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Komplementbindung Wassermann bei Sy¬
philis im Objekttr&ger. 523
-- Organextrakte. 524—526
- 1 Primfiraffekt. 533
- ? Technik. 538, 530
-, Verhalten u. Wirkung ak-
tiver Sera. 528
-, Verschiedenheit der Dia¬
gnoses 529, 530
-bei Tuberkulose. 534, 535
-bei Ulcus tropicum. 383
Kongorotnfihrbbden zur Kultur des Bac.
typhi, Wert. 461
Konjunktivitis, Behandlung mit Milch-
in jektionen, parenteralen. 318, 319
—. Koch-Weekssche, Bakteriologie u.
Klinik. 316
— membranaica, Behandlung mit Tier-
kohle. 318
— trachomatosa im Kriege. 315
Konstitution u. Krankheitsdisposition. 246,
247
Kontaktinfektion bei Kriegsseuchen. 2
Kr&tze, Behandlung. 446
Krankenhaus, Tuberkulose-, in Stettin. 180
Krankheit, Addisonsche s. Addisonsche
Krankheit.
—, Bantische s. Bantische Krankheit.
—, Hodgkinsche 8. Hodgkins Krankheit.
—, Konstitution u. Disposition. 246, 247
Krankheiten, ansteckende s. Infektions-
krankheiten.
— durch Protozoen, pathogene. 353
—, Tropen- s. Tropenkrankheiten.
Krebs s. a. Karzinom.
—, Behandlung mit Aqihoalin. 256
Kremulsion R zur Desinfektion. 433
Kresol gegen Lanse. 344, 346, 349
Kresolseifenldsung zur Desinfektion des
Auswurfs. 408—411
Kretinismus, endemischer, Ossifikations-
storungen. 251
KriebelmUcke s. a. Simulium reptans.
Kriebelmucken in der Neumark. 447
Krieg, Badeeinrichtung, fahrbare. 408
—, Choleraspitfiler dicht an der Front.
328
—, Darmerkrankungen, Behandlung. 47
—, Desinfektion im Felde. 408
—, Desinfektionsapparat. fahrbarer. 408
—. Desinfektionsapparat fiir Lazarettziige.
403—405
—, Eingeweidewtirmer bei Soldaten. 437
—. Gasphlegmone. 276—289
—. Geschlecbtskrankheiten, Statistik. 498
—, Geschlechtskrankheiten, Verbreitung
u. Bekampfung. 497
—, Hautkrankheiten. 497, 498
—, Infektionskrankheiten bei Verwun-
deten. 275
—, Konjunktivitis trachomatosa, Verbrei¬
tung. 315
—, Krfitzebehandlung. 446
Krieg, Lfiuse*Bekampfung. 330, 343—349
—. Lfiuse bei den Fronttruppen. 342
—. Leber-Abszesse bei Verwundeten. 275
— und Lungen-Tuberkulose. 182, 188
—, Malaria, Behandlung u. Verhiltung. 359
—, Paratyphus. 40—42, 482. 483
—. Rattenbekampfung an der Front. 321
—, Ruhr, Bakteriolo^e. 44, 45
—. Ruhr, Epidemiologic u. Bek&mpfung.
—. Schufiverletzungen, Bakterinbefunde.
273—276
—, Schutzimpfung gegen Typhus u. Cho¬
lera, Technik. 473
—, Seuchen, Bedeutung der Kontakt¬
infektion. 2
—, Seuchenbek&mpfung nach demselb. 244
—. Seuckenbekftmpfung in PreuCen w&h-
rend desselb. 243
— Seuchen, Schutzimpfung. 28
—. Syphilisbehandlung. 541
—. Tragbahren u. Feldbetten, desinfizier-
bare. 427
—. Trinkwasser-Bereitung. 414
— und Tuberkulose. 182, 183
—. Tuberkulose-Bekkmpfung. 177, 178
— u. Tuberkulose in PYankreich. 182
—. Typhus abdominalis. 1, 450, 451
—, Wundinfektionen. 273—284
Kristallviolett, Wirkung auf Septik&mie,
249-
experimentelle.
Kropf, Aetiologie.
— in Bayern.
—, Diplokokken bei demselb.
— und Wasser.
Kupfer, Desinfektionswirkung.
— gegen Nematoden-Erkrankungen
— gegen Trichinose.
— gegen Tuberkulose.
— gegen Tuberkulose der Haut. 195
Kupfer8ulfat zur Wassersterilisierung in
Schwimmbadern. 420
Kurorte s. Badeorte.
Kutanreaktion zur Gonorrhoe-Diagnose.
506
— bei Syphilis, Bedeutung ftir die Be¬
handlung. 541
Kyrine, Wirkung, biologische. 249
140
261
251
264
249
431
445
445
215, 216
Laboratorium, Gl&ser-Sterilisierung. 427
— Infektionen, Verhiltung. 13
Lackmusmannitagar, Bac. coli, Wachs-
tum. 48
Lfiuse u. Bac. typhi, experimenteile Unter-
suchungen. 459
—, Bekampfung. 380, 343—349, 401
—, Bekfimpfung mit Methanin. 257
—, Eier u. Larven, Beschreibung. 447
— Extrakte zur Flet-Meberdiagnose. 340
— u. Fleckfieber. 330, 332, 334, 336—
338, 340, 342, 343, 401
—, Kleider-, Biologie. 343—349
—, Lepratlbertragung. 237
Go i igle
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Register.
601
L&nse, Riickfallfieber-Uebertragung. 371,
401
Lamblia-Infektion des Darmes. 882
Landausche Reaktiou bei Syphilis. 540
Landesanstalt fiir Wasserhvgiene, Jahres-
bericht 1913 u. 14. ‘ 254
Laneps, Salbengrandlage. 256
Lanloligen, Salbengrandlage. 256
Latrinen, Anopheles in denselb. 363
Lazarettztige, Desinfektionsapparat. 403,
404
Leber* Abban o. melancholischer Sym-
ptomenkomplex. 85
Leber-Abszefi in Palkstina. 358
-in den Tropeu. 355
-bei Verwnndeten. 275
—, AmdbenabszeB, Behandlnng. 382
—, Bac. typhi in derselb. 460
—, Blntznckergehalt bei Tnberknlose. 196
—Erkrankungen in d. Tropen, radiolog.
Untersnchnngen. 379
— Finnen bei Mns silyiaticns. 400
—, Glykogenbestand bei Tnberknlose.
196
— Nekrose dnrch Immnnsernm. 92
—, Nekroseherde bei Paratyphns. 11
—, Nekroseherde bei Typhus abdom. 11
—, Wirknng von Immnnsernm. 92
Lecutyl gegen Tnberknlose. 215, 216
Leichen, Embalsamieren n. Sterilisieren.
428
Leishmania-khnliche Gebilde im Blnte
einer Geckotidenart 370
— donovani, Affen-Infektion. 369
— tropica in Turkestan, Erreger der
Orientbeule. 369
-, Uebertragnng auf Tiere. 369, 370
Leishmaniose 8. a. Kala-Azar.
— 363
— der Hnnde. 369
Leishmaniosis, Uebertragungsversuche.
369, 370
Leitfaden fttr Desinfektoren. 401
Lenigallolzinkpaste gegen Krfttze. 446
Lepra s. a. Bac. leprae.
—, Aetiologie. 237
—, Bakteriologie. 238
—, Behandlnng mit Cyanocnprol. 240
— Geschwttre, Behandlnng mit Fnchsin.
239
—, Insekten als Zwischentrftger. 237, 238
— in Kamernn. 355
— in Kanton. 358
—, Komplementbindnng. 239
— der Luftwege, oberen. 238
— der Nengeborenen. 49
— in Pal&stina. 358
— auf den Philippinen. 238
—, Pseudo- in Kamernn. 355
— Serum, Agglutmationswirkung. 239
—, Streptothm in der Milz. 238
—, Uebertragnngsweise. 237, 238
Leptothrix in der Mnndhohle. 157
Lepns kabylicus, Dermatoxys veligara
bei demselb. 444
Leukftmie, Aetiologie. 249
— der Htihner. 141
Lenkopenie bei Staphylokokkensepsis. 298
— bei Typhus, diagn. Wert 8
Lenkosarkomatosis s. Lymphosarkoma-
tosis.
Lenkotoxine, Normal* u. Blutverwandt-
schaft, Beziehnngen. 65
—, Normal- u. Phagozytose, Beziehnngen.
65
Lenkozyten-Bild bei Pocken. 226
-bei Skorbnt. 390, 391
-bei Tibialgie. 390
— Einschltlsse bei Fleckfieber. 338
—, Entstehnng n. Bedeutung. 247
—, eosinophile bei Tnberknlinknr, Be-
dentung derselb. 204
— Extrakte, Wirknng. 68, 69
— Ferment, Verhalten bei Geschwlllsten.
81
-, Verhalten bei Schwangerschaft n.
Pnerperalfieber. 81
—, Konservierangsmethoden. 55
— bei Malaria, Verhalten dereelb. 360
— bei Paratyphns, Verhalten derselb. 41
— Zahl, Wirknng von Bac. typhi-Injek-
tion. 21
Lenkozytose dnrch Lenkozyten-Extrakte.
69
— nach Milz-Entfernung. 56
— bei Pneumonic. 245
— bei Typhus-lmmunisierung. 21
Licht znr Behandlnng der Tnberknlose,
chirnrgischen. 212, 215, 217
-, Hant*. 219
-, Lnngen*. 217
—, Wirknng auf Reauktase. 248
Lilnnatis nflotica beim Menschen. 446
Lianor cerebrospinalis s. Cerebrospinal-
flhssigkeit.
Loeffler-Grtinlosung, Modifikation. 259
LotionaL Salbengrandlage. 256
Lnetin-Reaktion bei Syphilis. 540
Luftgase-Bestimmung, Apparat zn der¬
selb. 400
Luftwege, obere, Erkrankungen bei Stock-
drechslern. 252
—, Infektionen, Bakterienbefnnd. 287—
289
Lumbalpunktat, Bac. typhi in demselb. 3
—, Milzbrand-fthnlicher Bacillus in dem¬
selb. 97
Lnmbalpunktion bei Behandlnng der
Sp&tsyphilis. 641
— znr Behandlnng deB Typhus abdomi-
nalis. 476
Lnngen, Bac. typhi in denselb. 460
—, Biphtherie. 146
— Erkrankungen der Steinhauer. 188
— Krankheiten, nichttnberknUise, Bak¬
teriologie. 287 —289
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602
Register.
Lungen, Milben in denselb. bei Affen. 488
— Schttsse, Lungen-Abszesse u. Empyem.
274
— Spirochdtose. 354
—, Syphilis oder Taberknlose ? 516
— Tuberkulose s. Tuberkulose, Lon gen-.
—. Wirknng von Pneumobacillus-Toxin.
297
Lupus, Bac. tuberculosis, F&rbung bei
demselb. 198
—, Behandlung mit Lecutyl. 215, 216
— in Paldstina. 358
Lymphdrttsen, axillare, Tuberkulose u.
malignes Granulom. 221
— Extrakte gegen Karzinom. 256
—, Jodgehalt bei Tuberkulose. 197
—, Spirochaete pallida in denselb. 517
Lymphe zur Drusebehandlung. 124
—, Pocken-, abgeschw&chte. 230
—. —, bakterienfreie, Herstellung. 230
Lymphocytomatose s. Lymphosarkoma-
tosis.
Lymphogranulomatose mit Exanthem u.
Hautknoten. 222
Lymphome, miliare der Leber bei Para-
typhus. 11
—, miliare der Leber bei Typhus abdom.
11
Lymphosarkomatosis der Binder. 128,129
M&use, Cyprinicida-Infektion, Spontan-
infektion mit Typhus-Coli-Bakterien
bei derselb. 486
—, Firmen in der Leber. 400
M&use typhus- u. Paratyphuserreger, Nicht-
identit&t. 485
Mftuse-Typhusvaccine zur Behandlung des
Typhus abdominalis. 37
—, Ziesel-, Bek&mpfung mit Ratin. 43
Magen-Geschwiire, Streptokokken in den¬
selb. 264
— Saft, Wirkung, bakterizide. 436
— Strongyliosis beim Rmde. 442
Magnesium glycerino-phosphoricum gegen
Tetanus. 122
— sulfuricum gegen Tetanus. 121
Mais u. Pellagra, Beziehungen. 241
Mai de Pinto in Kamerun. 355
Malachitgrtin, Wirkung auf Septik&mie,
experimentelle. 140
Malaria s. a. Anopheles u. Schwarzwasser-
fieber.
—. 353
— dhnliche Erkrankung, Symptome. 363
—. Behandlung mit Antityphusvaccin. 467
—, Behandlung mit Chimninjektion, in-
traventfser. 362
—, Behandlung mit Optochin. 362
— in Galveston. 360
— in Kanton. 358
— im Kriege, Behandlung u. Verhiltung.
359
—, Leukozyten. Verhalten derselb. 360
Malaria bei Neugeborenen. 50
— in Ostpreufien. 359
— in Pal&stina. 357, 368
— in Panama, Bek&mpfung. 359
— Parasiten, Deformierungsprodukte. 361
-, Entwicklung in Anopheles. 362^
-, F&rbung bei Massenuntersuchunp
-, Wirkung von Neosalvarsan. 362
-, nitraglobul&re Eonjugation. 360
-, sp&rliche, Nachweis. 361
—, Plasmodium tenue. 361
—, Uebertragung durch Anopheles.
363
17
110
—, Urochromogen im H&rn.
Mallein, flilssigcr, Herstellung.
— B^aktion bei Rotz. 106—112
—, trockenes, Herstellung. Ill
Maltatieber, BlutbUd. 245
Mangan, Wirkung auf Aspergillus niger.
394
Masern, Ansteckung, Inkubation u. Be-
k&mpfung. 165
—, Antianaphylaxie. 166
—, Blutbild. 245
—, Immunisierung. 166
— in Kanton. 358
— bei Neugeborenen. 50
— in Palftstina. 358
—, Peptonempfindlichkeit bei denselb. 166
— bei Sftuglingen. 164
—, Untersuchungen, vergl. 236
—, Urochromogen im Harn. 17
Mastitis-Diagnose, Wert fUr die Milch-
kontrolle. 133
Maul- u. Klauenseuche, Behandlung mit
Rindol. 116
-, Behandlung mit Serum. 116
-, Bek&mpfung. 115, 116
-in Oesterreich. 114
-, Pansen-Ver&nderungen. 114
-, Schutzimpfung. 115, 116
Mazedonien, Piroplasmose der Pferde. 374
Medulla oblongata-Begeneration bei Diph-
therie. 147
Meerschweinchen, Abort durch Bac.
abortious equinus venire. 124
—, Leben ohne Bakterien. 400
—, Mycobacterium smegmatis. 400
— Tuberkulose, intrakutane Tuberkulin-
reaktion, Wert. 208, 209
—. Typhus, experimenteller. Pathologie
nsw. 458, 459
—, Verwendbarkeit zu Tuberkulosearbei-
ten. 201
—, Wirkung von Tetanus-Toxin. 119
—, Zuchtfdrderung fdr Institute. 263
Meningismus. Diplokokken in der Spinal-
flUssigkeit. 171
Meningitis s. a. Meningococcus
— durch Bac. diphtheriae. 147
— durch Bac. subtilis. 303
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Register.
603
Meningitis, Blutbild. 245
— cerebrospinalis epidemics, B&kterio-
logie. 172—174
-, Behandlnng mit Disparagen.
176
-, Behandlnug mit Optochininjek-
tionen. 176
-, Behandlnng mit Serum. 175,
176
-, Bek&mpfung. 172, 173. 244
-, Diagnose. 173* 174
-, Diagnose mittels H&raolysin-
reaktion. 175
-, Diplococeus ftavus im Bint n.
Lumbalpnnktat 174
-, eitrige Iridochorioditis bei der-
selb. 176
-, Herzmuskelentzilndung bei der-
selb. 171
-, Meningokokken im Exanthem.
171
-in Pal&stinA. 358
-, Umgebungsuntersuchungen. 172
-, Urochromogenreaktion, diagnost.
Wert. 466
-, Verbreitung dnrch Meningo-
kokkentr&ger. 172, 173
-siderans. 171
— bei Diphtherie. 147
—. Erreger derselb. 147
— meningococdca bei Scharlach. 161
—. Milzbr&nd-. 97
—, Pneumokokken-, Behandlnng mit Op-
tochin. 294
— dnrch Streptokokken. 147
—, Streptokokken-, Behandlnng mit Dis¬
paragen. 176
— tuberculosa bei Kindern. 193
— typhosa. 11
— Weicbselbaum, Sammelreferat. 170
Meningococcus s. a. Meningitis.
—, Agglutination. 174
— . Differenzierung. 174, 175
— im Lumbalpunktat. 174
— im Nasenschleim u. Blut. 174
— im Rachenschleim. 173
— Trftger. Meningitisverbreitung. 172,
173
—, Verhalten gegen Maltose. 174
Meningokokken-Sepsis. 170
Meningokokkentr&ger, Bebandlung mit
Sano. 256
Menscb, Rindertuberkulose, Bedentung flir
denselb. 190
—, Rotz, chroniscber. 102
—, —, Diagnose dnrch Blntkultur. 102
—, Tuberkulose, Typus der Bazillen. 189
Menthol-Eukalyptol gegen Lungentuber-
kulose. 215
Merarsol gegen Syphilis. 256
Metalle, Desinfektionswirkung. 431, 432
—, Kolloide gegen Gonorrhoe. 518
Metallsalze, Wirkung auf Gonokokken. 504
Metazoen, Neutralrot zur vitalen Kern-
f&rbung. 259
Methanin gegen Lftuse. 257
Methylenblau zur Desinfektion der Harn-
blase. 313
Methylformindichromat s. Chromoform.
Micrococcus aureus in den Luftwegen.
287, 289
— catarrhalis bei Arthritis chronica. 264
— gonococcus s. a. Gonorrhoe u. Gono¬
kokken.
-, Agglutination. 504
-, Biologie. 502—505
-, Degenerationsformen. 503, 604
-, Differenzierung. 604
-, Eigenschaften, kul tore lie. 504
-, F&rbnng. 503
-, Initialformen. 503
-, Kultur. 502, 603
-, Kultur auf Bierwtlrze. 505
-, Lebensf&higkeit auf Bierwtirzen-
n&hrbdden. 504
-, Lebensfahigkeit in versch. Medien.
503
-, Sauerstoffgehalt, Wirkung redu-
zierender Substanzen. 504
-, Wirkung der K<e. 505
-, Wirkung yon Salz u. Wasser. 603
-, Wirkung von Stickstoff, flttssigem.
605
Mikrokjeldalmethode znm Nachweis der
Wirkung von Abwehrfermenten. 83
Mikromethode zur Diagnose pathogener
Bakterien. 399
Mikroorganismen, Tellurreaktion. 263
—, Wirkung auf Antiseptica, organische.
430
—, Wirkung von Giften. 428—430
Mikroskopie, Beizen u. Beizenfarbstoffe.
898
—, F&rbegestell ftir bakteriol. Pr¶te
• 399
—, F&rbung, direkte v on Paraffinschnitten.
399
—, F&rbung mit Farbstiften. .398
—, Technik. 400
—, Tisch zum Arbeiten auf dem Lande.
400
Milben, Lepraiibertragang. 237
— in der Lunge von Affen. 438
Milch, Aufrahmungsvermdgen, Wirkung
der W&rme auf dasselb. 136
—, Bac. abortus, Nachweis dnrch Agglu¬
tination. 132
—.-, Nachweis dnrch Komplement-
bindung. 132
—,-, Nachweis durch Kultur. 133
—, — tuberculosis, Menge in derselb. 191
—, Bakterien, Wirkung der Biorisation.
422, 423
—, biorisierte, Haltbarkeit. 423
—, bittere durch Bac. subtilis. 134
—, Gttte u. Wertbemessung. 134, 136
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604
Register.
Milch, hygienische. 135
— Iniektion gegen Epididymitis go-
norrhoica. 609
-, parenterale gegen Iritis. 319
-, parenterale gegen Konjunktivitis.
318
-gegen Prozesse, entzdndliche. 509,
510
-gegen Typhus abdominalis. 476
-, Wirkung anf d. Fieber bei Typhus
abdom. 20
—Katalase, Ursachverhftltnis. 136
— Kontrolle, Wert der Mastitis-Diagnose
fiir dieselb. 133
—, parenterale Zufuhr u. Fieber. 8Q
—, Pasteurisierung. 191, 192, 422—424
— u. Rinderkrankheiten. 134
—, serologisches Verhalten. 64
—, Streptokokken-Nachweis. 301
—, Tuberknlose-Verbreitung durch die¬
selb. 191, 192
—, Typhusverbreitung durch dieselb. 4,
452
—, Untersuchungsmethoden. 132—136
—, Wirkung von Bac. paratyphi. 481
Milcheiweififeflrper, serologisches Verhal¬
ten. 64
Milchs&ure-Sptilungen in der Schwanger-
schaft. 315
Miliarlupoid Boecksches u. Tuberkulose.
224
Mila, Bac. paratyphi B in derselb. 485
—, Bac. typhi in derselb. 460
— Entfernung, Bluterneuerung nach der¬
selb. 56
— Krankheiten in Pal&stina. 358
— Kulturen, Verhalten des Bac. tuber¬
culosis in denselb. 65
— Schwellung nach Typhusimpfung. 30
—, Spirochaete pallida in derselb. 517
Milzbrand s. a. Bac. anthracis.
—■ u. Abwasser. 97, 98
— fthnlicher Bacillus, Virulenz. 97
—, Anthrakopepsie. 101
—, Behandlang mit Serum. 101
—, Bek&mpfung. 244
—, Blutgerinnung. 101
—, Diagnose, bakteriologische. 99
—, Diagnose mittels Pr&zipitation. 98, 99
—, Diagnose mittels Serums. 99
— Encephalitis. 97
— Felle, Desinfektion. 421
— Fermente, Wirkung derselb. 101
— Haute, Desinfektion mit Chlorkalk. 97
— Meningitis. 97
— der Neugeborenen. 49
— in Palfistina. 358
— der Schweine. 143
—, Vaccination. 100
Mobilisations-Behandlung der Lungen-
tuberkulose. 220
Molke, serologisches Verhalten. 64
MoniUa bei Sprue. 387
Morbus maculosus Werlhoiii, Aetiologie
Moronal, Tonerdeersatzmittel. 256
Morphin, Wirkung auf Protozoen. 381
Mflcken s. a. Anopheles, Fliegen usw.
—, Bekftmpfung. 448
—, Kriebel- in der Neumark. 447
—, Leprattbertragung. 237
—, Pilz-, Dipteren in den Larven derselb.
448
—, Tod von Pferden u. Rindern durch
dieselb. 447
Mumps, Anatomie, patholog. 310
—, Infektion, ezperimentelle. 309
MundhOhle, AmSben in derselb. 380
—, Bac. typhi in derselb. 12
—, Desinfektion mit Tonsalzpaste. 257
—, diphtheriefthnliche Bakterien in der¬
selb. 156
Mundinfektion, eitrige, epidemische. 303
—, putride durch Bac. ana£robins haemo-
lysans. 304
Mus 8. a. Mftuse.
— silvaticus, Finnen in der Leber. 400
Musca s. Fliegen.
Muscidae, Biologie. 400
Muskel-Erkrankungen nach Typhus. 458
Mutation des Bac. diphtheriae. 155, 156
— des Bac. paratyphi. 477
— des Bac. typhi. 477
— der Bakterien. 5—7, 156, 266
Mycantin, Wirkung auf Mikroorganismen.
430
Mycobacterium smegmatis bei Meer-
schweinchen. 400
Myokarditis diphtherica, Eosinophilie. 148
Nkhrbdden, Agar-, Erneuerung. 260, 261
—, Bedeutung bei Prttfung von Des-
infektionsverfahren. 436
—, Bierwiirzen-, Gonokokken, Lebens-
fkhi^keit auf denselb. 504
—, Chmablau- zur Kultur des Bac. typhi.
461
— zur Choleradiagnose. 15
-, neue. 324
—, Erspamis mittels der Mikromethode. 399
—, gefftrbte, fltissige zur Differenzierung
von Coli-TyphusDakterien. 462
— fiir Gonokokken. 505
—, Glyzerin-Kartoffel-, Wirkung auf Bac.
tuberculosis. 198
—, Glyzerinserum- mit Saponium depur.
versetzte, Wirkung auf Bac. tubercu¬
losis. 197
— aus Kartoffelwasser. 260
—, Kongorot- zur Kultur des Bac. typhi,
Wert 461
— fiir Micrococcus gonococcus. 502, 508
— zur Paratyphusdiagnose. 14, 16
—, Selen- zur Bac. typhi-Kultur. 14
— zur Typhus- u. Ruhrdiagnose, Her-
stellnng. 18—15
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
605
Naevus vasculosus des Nackens u. Tuber-
kulose. 196
Nagftua, Migchinfektionsversuche. 366
Nahrangsmittci Vergiftungen, bakterielle.
245
Narkose, Exzitationsstadium, Erklfirung.
67
Narkotin, Wirknng auf Protozoen. 381
Nase, Bac. rhinitis bei Schnupfen in der-
selb. 306
—, Diphtherie. 146
—, Erkranknngen bei Eleckfieber. 333
Nasenschleim, Meningokokken in dem-
selb. 174
Natrinrabisulfit, Wirknng auf Gonokokken.
504
Natriumcitrat, Wirknng, agglntinierende
anf Bac. typhi. 464
—, Wirknng bei Pellagra. 241. 242
Natriumjodoxybenzoat, Wirknng anf Anti-
kOrperbi Idung. 54
—, Wirknng auf Tuberknlin. 54
Natriumnitrat gegen Gasphlegmone. 286
Natrium nucleinicum gegen Gonorrhoe-
Komplikationen. 509
Natriumanlfit znr Wassersterilisierung.
413
Nebenhodenentztindung s. Epididymitis.
Nebennieren bei Diphtherie. 147
Neger, Krankheiten. 354
Neifler-Wechsbergersches Ph&nomen. 60
Nekrosebacillus, Sanreagglutination. 57
Nekroseherde in der Leber bei Typhus n.
Paratyphus. 11
Nemathelminthen-Extrakte, Wirknng bei
Injektion. 437. 438
Nematoden - Erkranknngen, Behanalung
mit Knpfer. 445
— der Familie Spirmidae, Beschreibnng.
443
— bei Leucotermes lncifngns, Beschrei¬
bnng. 443
—, nene, Beschreibnng. 444, 446
—. nene bei FUchsen. 444
— bei Reptilien, Beschreibnng. 443
— bei Saperda tridentata, Beschreibnng.
443
— bei Yogeln, Beschreibnng. 443
Neosalvarsan gegen Brustsenche. 107,122
— gegen Pocken. 226
— gegen Rotz. 113
— gegen Syphilis, endolumbal, Technik
n. Indikataon. 542
—, Wirknng anf Malaria-Parasiten. 362
Nephritis dnrch Bac. paratyphi verars. 40
—, Bakterien im Ham. 313
— n. Dialysierverfahren Abderhaldens. 82
—, h&morrhagische bei Paratyphusinfek-
tion. 477
—, Scharlach-, familiare Disposition. 160
Nervus vagus - Degeneration bei Diph¬
therie. 147
Nengeborene s. a. Sauglinge.
Nengeborene, Infektion n. Immnnit&t. 49
—, Tetanus. 117
Neuguinea, Deutsch-, Ulcns tropicnm. 383
Neukolln, Desinfektionsanstalt, Beschrei-
bnng. 402
Neutrairot znr vitalen Kernfarbung bei
Meta- n. Protozoen. 259
Nieren, Bac. paratyphi in denselb. 477
— x Bac. typhi in denselb. 460
— Infektion dnrch Bac. paratyphi. 40
— der Sauglinge, bakterielle Erkranknn¬
gen. 312
—, Staphylomykose. 299
— Vereiterong bei Typhus abdominalis. 9
Ninhydrin-Reaktion der Gewebe beim
Kocken. 397, 398
Nognchische Reaktion bei Syphilis. 540
Nucleo-Hexyl gegen Flecklieber. 342
Obiekttr&ger, hohle fttr mikrobakteriolog.
Differentialdiagnose. 259
Oedem-Krankheiten, Aetiologie u. Klinik.
372
—, malignes n. Gasphlegmone. 278, 280
—, — bei Nengeborenen. 50
—, Rttckfallfieber-, Diagnose. 372
Oesophagus, Diphtherie. 147
Oesterreich, Impfgesetz. 231
—, Sanitatswesen. * 178—180
—, Tuberkulose-Bekampfung. 178—180
Ohr-Erkranknn^en bei Flecklieber. 333
-bei Syphilis, erblicher. 516
— Tnberknlose, Behandlung mit Tnber-
knlomucin. 210
Oidium bei Sprue. 386
Ophiostomum-Art, nene im Darin des
Gnndi, Beschreibnng. 443
Ophthalmie, sympathische, Erscheinung,
anaphylaktische ? 317
Opsonine, Wirknng von Typhusbazillen-
Injektion. 24
Optochin s. a. Aethylhydrokuprein.
— gegen Angen-Erkrankwi^en, knflere.
296, 296
— gegen Malaria. 362
— gegen Meningitis cerebrospinalis epi¬
demics. 176
— gegen Pneumokokkeninfektion der
Hornkaut. 295
— gegen Pnenmokokkenmeningitis. 294
— gegen Pnenmonie. 293—295
—, Wirkung auf das Ange. 293, 295, 296
—, Wirknng anf Bac. diphtheriae. 159
—, Wirkung anf Pneumokokken. 293—295
—, Wirkung anf Streptokokken. 294
Organe, Abban n. Dialysierverfahren Ab¬
derhaldens. 76—82
—, Extrakte znr Komplementbindung
Wassermann bei Syphilis. 524—526
—, Fibrolysine in denselb. 88
—, Jod in denselb. bei Tnberknlose. 197
Orientbenle dnrch Leishmania tropica in
Turkestan. 369
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
606
Register.
Ormizet, Tonerdeersatcmittel. 266
Oroyafieber, Pathologie, Verbreitong usw.
355-367
Osmosil - Aluminiumsulfat zur Wasser-
sterilisierung. 414
Osteomalacie, puerperale. 315
Ostpreuflen, Malaria. 359
Otitis tuberculosa, Behandlung mit Tuber-
kulomucin. 210
Ovarium u. Dialysierverfahren Abder-
haldens. 82
Oxalatplasma, Wirkung von Staphylo¬
coccus pyogenes aureus. 298
Oxals&ure, Wirkung auf Gonokokken. 504
Oxyuris-Infektion, Behan dlung mit Kupfer.
445
Ozaena, Aetiologie. 307, 308
—, Coccobacillus foetidus. 307, 308
—, Vaccination. 309
Ozon, Wirkung auf Bakterien. 424
—, Wirkung in Fleischktthlhallen. 424
—, Wirkung auf den tierischen Organis¬
ms. 248
Pal&stina, Gesundheitsverh<nisse u. In-
fektionskrankheiten. 357, 358
—, Senchenbek&mpfung, 357
Paltaufscher Zwergwuchs, Entstehung.
251
Panama, Fleckfieber. 329
—, Krankheitsbek&mpfung. 358, 359
Papageien, Epidemie durch Spiroptera
incerta. 438
Papaverin, Wirkung auf Protozoen. 381
Papiergeld u. Diphtheric-Verbreitung. 148
Paraffinschnitte, F&rbung, direkte. 399
Paragglntination des Bac. coli. 488, 489
—, Bedeutung fttr die Ruhrdiagnose. 463
—, Bedeutung fttr die Typhusdiagnose.
463
— von Paratyphus-B-khnlichen St&mmen.
6, 7
—, Untersuchungen, experimentelle, fiber
dieselb. 6, 488, 489
Paralyse, Behandlung mit Salvarsan. 543
— u. Dialysierverfahren Abderhaldens. 76
— Spiroch&ten, Kaninchen-Infektion. 517,
519
—Virus, Tierpathogenit&t. 517—519
Parasiten, Verbreitung, geographische. 400
Parasitologie, Untersuchungen u. Technik.
400
Paratyphus s. a. Bac. paratyphi.
—, Aetiologie u. Pathologie. 39
Paratyphus A u. B, Differenzierung. 478
—484
—-, Augenerkrankungen bei demselb. 458
— B - tthnliche St&mme, Paragglutination.
7
-, Behandlung mit Bolus alba. 486
-, Dauerausscheider. 484
-Infektion. 38
-beim Sfingling. 39
Paratgjihus, Bakteriologie,
—, Bazillentr&ger,
—, Behandlung mit Colivaccin. 480
—, Behandlung mit Deuteroalbumose. 476
—, Behandlung mit Etelen. 47
—, Behandlung mit Heterovaccine. 476
—, Behandlung mit Kochsalzltoungen,
physiolog. 476
—, Behandlung mit Serum. 480
—, Behandlung mit Typhusvaccin. 480
-, Blutbild. 245
—, cholera&hnlicher. 40
—, Diagnose, bakteriolog. 14, 15, 449,
450, 479-481, 483
—, Diathese, h&morrhagische, bei dem¬
selb. 457
—, Diazoreaktion. 41, 483
—, Epidemie. 42
—, Exanthem. 8
—, experimenteller, Chemotherapie. 478
— im Felde. 483
— u. Fleischvergiftungen, Bezieh ungen
zur Hogcholeragruppe. 485
— in Galizien. 482
—, Gastroenteritis, Symptoms. 477
— u. K&lberruhrerreger, Nichtidentit&t.
485
— in Kamerun. 354
—, Komplikationen. 40
—, Kontaktinfektion. 478
— im Kriege. 40—42
—, Leukozyten-Verhalten bei demselb. 41
—, miliare Lymphome der Leber. 11
— u. M&usetyphuserreger, Nichtidentitttt.
485
—, Mundbazillentr&ger. 11
—, N&hrbtiden zur Diagnose. 14, 15
—, Nekroseherde in der Leber. 11
—, Nephritis, h&morrhagische. 477
—, Pathologie. 476, 477
—, Pneumo-. 40
—, Prophylaxe. 40
— u. Psittakosiserreger, Nichtidentit&t.
485
—, Roseola. 8
— u. Ruhr, Beziehungen. 5
— u. Ruhr, Mischinfektion. 480
—, Schutzimpfung. 41, 42
— u. Schweinepest-Erreger, Nichtidenti-
tftt. 485
— in den Tropen. 482
— u. Typhus abdominalis, Mischinfektion.
480
—, typhus&hnliche, farbstoffbildende Bak¬
terien bei demselb. 5
— u. Typhus, Beziehungen. 5
—, Typhusimpfung gegen denselb. 41
—, Urochromogenreaktion bei demselb. 41
—, Urochromogenreaktion, diagnost. Wert.
465
—, Vaccination. 479, 480
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Register.
607
Paratyphus, Verbreitung (lurch Bazillen-
trftger. 481
—, Verbreitnng durch Fleisch. 89, 40
—, Verbreitung, geographische. 482
—, Verbreitung durch Wasser. 478
—, Widalsche Reaktion. 6, 7, 482
Paravaccine. 231, 238
Paravidalsche Reaktion. 7
Parkinsonsche Krankheit u. Dialysierver-
fahren Abderhaldens. 80
Parotitis s. Mumps.
Pasteurisierung der Milch. 422—424
Pastillen, Hals-, stark wirkende. 306
PeUagra-ahnliche Erscheinungen durch
Alaun. 241
-durch Kiesels&ure. 241
—, Aetiologie, Pathologie, Verbreitung
usw. 240—242
—, Bac. Welchii im Stnhl. 242
— n. Ern&hrung. 242
—, Ern&hrungstherapie. 241
—, experimentelle. 241
—, Geistesstflrungen bei derselb. 243
—, Leichenbefunde. 240
—, Lichtkrankheit. 240
— u. Mais, Beziehnngen. 241
—, Prophylaxe. 241
—, Wa9ser, Rolle desselb. 241
—, Wirkung von Xatriumzitrat. 241, 242
Pepton-Arten, Antikdrper fttr dieselb. 51
-, Jmmunisierung gegen dieselb. 61
Perichondritis costalis typhosa. 10
Perikardialexsudat, Bac. paratyphi in
demselb. 3
Periostitis ossificans framboesiaca in Ka-
merun. 366
Periplaneta orientalis, bakterien&hnliche
Kflrper in Eiern u. Embryonen. 264
Peritoneum s. Bauchfell.
Peritonitis, Blutbild. 245
Perkaglyzerin, Glyzerinersatz. 257
Pertussis s. Keuchhusten.
Pest s. a. Bac. pestis.
—, Bek&mpfung. 244, 321
— in Kanton. 368
— in Palftstina. 368
—, Quarantine. 321
—, Binder- s. Rinderpest.
—, Schutzimpfung. 321
Petechialfieber der Pferde, Behandlung
mit Serum. 126
Petri-Schalen, Halter fiir schiefe Lage.
Pferde s. a. Fohlen.
—, Abort durch Bac. abortivus equinus
verursacht. 124
—, Abort, infektiflser, Bac. paratyphi bei
demselb. 124
—. An&mie, perniziose, Aetiologie, Ver-
lauf usw. 126
—, Ascaris megalocephala bei denselb. 438
—, Besch&lseuche s. Besch&lseuche der
Pferde.
Pferde, Brustseuche s. Brustseuche.
—, Druse s. Druse.
—, Filaria papilloea im Auge. 441
—, Filariasis in Turkestan. 441
—, Gastrophiluslarven bei denselb. 438
—, Gastrnslarven im Rachen. 448
—, Geschwlilste. 144
—, Geschwiirsproxesse der Nasenscheide-
.wand. 114
—, Hautausschlag, pustultaer u. an-
steckender, der Geschlechtsteile. 125
—, Milzbrand, Pr&zipitation. 98, 99
—, Nebenhodenentzundung, epidemische.
126
—, Petechialfieber, Behandlung mit Serum.
126
—, Piroplasmose am Balkan. 373—376
—, Piroplasmose, Immunisierung. 375
—, Pneumonia, Behandlung mit Kampfer.
126
—, R&ude, Behandlung mit Zoan. 107
—, Rhinitis follicularis et crupposa con¬
tagiosa. 114
—, Rotz s. Rotz d. Pferde.
— Sklerostomen-Extrakt, Wirkung. 442
—, Sommerstreifenekzem, Baktenologie.
126
—, Tod durch Mttcken. 447
Pferdefleisch-Agar zur Bakteriendiagnose.
260
Phinomen der spezifischen Sprddigkeit.
60
Phagozyten u. Atemzentrum. 67
—, Biologie. 67, 68
Phagozytose, Bedeutung des Sauerstoffs
fiir dieselb. 67, 68
— u. Nornialleukotoxine, Beziehnngen. 66
—, Wirkung von Chloroform. 68
—, Wirkung von Cyankalium. 67, 68
—, Wirkung von Kohlenskure. 68
—, Wirkung von Salzldsungen. 68
—, Wirkung von Wasserstofisuperoxyd.
68
Phenolderivate zur Desinfektion des Aus-
wurfs. 410
Phenole, merkurierte, Desinfektionskraft
432
Phenolut zur Desinfektion. 256
Phenylhydrazin, Wirkung auf Gono-
kokken. 504
—, Wirkung auf den tierischen Organis-
mus. 248
Philadelphia, Tiererkrankungen im zoolog.
Garten. 438
Philippines Beriberi. 389
—, Lepra. 288
—, Typhus abdominalis. 3
Phlegmone, Gas- s. Gasphlegmone.
—, Hals-, durch Streptokokken. 300
Phobrol zur Desinfektion de9 Auswurfs.
410
Phosphate, Wirkung auf Bac. paratyphi.
478
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608
Register.
Phosphate. Wirkung anf die G&rungs-
geschwindigkeit der Hefe. 394
Physaloptera abbreviata bei Reptilien.
Beschreibung. 443
— paradoxa bei Reptilien, Beschreibung.
443
— sexalatus, Entwicklung. 445
Pigment in Ruhramtiben. 379
Pilze, Haut-, Fftrbung. 319
—, Holz-, Wirkung von Giften. 430
Pilzmiicken-Larven, Dipterenlarven in
denselb. 448
Pipette, Tropf-, winkelige. 258
Piroplasma bigeminum, Morphologie. 373
Piroplasmose. 353
—, Behandlung mit Arsen. 376
—, Behandlung mit Chinin. 376
—, Behandlung mit Trypanbiau. 375, 376
— der Haastiere am Balkan. 373—375
— der Pferde. 378—375
— der Pferde, Immunisierung. 375
— der Binder. 374—376
— der Schafe am Balkan. 374
—, Uebertragung durch Zecken. 373—376
Plasma-Gerinnung durch Staphylococcus
pyogenes aureus. 298
Htthner-, Wirkung auf Bakterien. 65
— Kulturen, Verhalten d. Bac. tuber¬
culosis in denselb. 65
Plathelminthen-Extrakte, Wirkung bei
Injektion. 437, 438
Pleurapunktat, Bac. paratyphi in dem-
selb. 8
—, Bac. typhi in demselb. 3
PneumobacUlus-Toxin, Wirkung in der
Lunge. 297
Pneumococcus bei Infektionen der Luft-
wege. 287—289
Pneumokokken s. a. Pneumonie.
—, Agglutination. 291
—, Eigenschaften. 291, 292
— Infektion, Chemotherapie. 292
-, ImmunkOrperbildung. 291
-der Hornhaut, Behandlung mit
Optochin. 295
— Meningitis, Behandlung mit Optochin.
294
—, Meningitis-Erreger. 147
—, Wirkung von Aethylhydrokuprein. 292
—, Wirkung von Kampfer. 292
—, Wirkung von Optochin. 293—295
—, Wirkung von Pneumokokkenimmun-
serum. 290
Pneumonie s. a. Bac. pneumoniae, Pneumo-
1r a If 1? ah
—, Aetiologie. 288—290
—. Antikttrper, anaphylaktische, im Serum.
290
—, Behandlung mit Kollargol. 297
—, Behandlung mit Optochin. 293—295
—, diphtherische. 146
—, Leukozytose. 245
— der Pferde, Behandlung mit Kampfer. 126
Pneumonie, Reaktiou mit Pneumokokken-
autolysat. 290
— der Rehe durch Strongylus micrurus. 442
—, Serumfermente uud Antifermente. 70
— durch Staphylococcus alb us bei Negern.
354
— durch Streptococcus h&molyticus bei
Negern. 354
— bei Typhus, Aetiologie. 449
—, Urochromogenreaktion, diagnost. Wert.
465
Pneumothorax zur Behandlung d. Lungen-
tuberkulose. 219, 220
Pneumoparatyphus. 40
Pocken, Behandlung, chirurgische. 227
—, Behandlung mit Neosalvarsan. 226
—, Behandlung mit Sublimat. 226
—, Bek&mpfung. 225, 226, 243, 244
—, Blutbild. 226
—, Diagnose mittels Komplementbindung.
—, Diagnose durch Tierversuch. 234,235
—, Experimentelles. 227
— Festigkeit in Deutschland. 228
—, Haut-Allergie, lokale. 229
—, Impfschutz, Dauer. 232
— in Kanton. 358
—, Komplementbindung. 236
—, Lokali8ation. 226
— Lymphe, abgeschwftchte. 230
-, bakterienfreie, Herstellung. 230
-, Bakteriologisches. 227
— bei Neugeborenen. 60
— in Palastina. 358
— in Polen. 225
—, Purpura variolosa. 227
—, Untersuchungen, vergl. 236
—, Untersuchungsmethoae. 234
—, Vaccination. 225—233
—, Vaccination der Neugeborenen. 231
—, Vaccination der Schwangeren. 231
—, Vaccination, Versuche mit der Quarz-
lampe. 230
—, Vaccination der Wbchnerinnen. 231
—, Vaccine-Immunitat. 227—229^ 232
—, Vaccine-Immunitat der Wiedenmpf-
linge. 232
— u. Varizellen, Differentialdiagnose. 233
—, Verbreitung. 225, 226
Polen, Pocken. 225
—, Ruhr der Kinder. 493
Polycyth&mie, Komplementgehalt des Se¬
rums. 63
Pr¶te, bakteriolog., F&rbegestell,
neues. 399
—, mikroskopische, F&rbung mit Farb-
stiften. 398
Pr&zipitation s. a. Prfczipitine.
— bei Lepra. 239
— zur Milzbranddiagnose. 98, 99
— zur Rotlaufdiagnose. 116, 117
— zur Syphilisdiagnose, Wert u. Bedeu-
tung. 533, 535
Digitized fr.
Google
L
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
609
Prazipitine s. a. Prftzipitation.
— von Anodonta anatina. 62
— in den Augenfltlssigkeiten. 52
—, Wirkung von Typhusbazillen-Injek-
tion. 24
Pr&zipitinreaktion, Thermo- zurGonorrhoe-
diagnose. 507
Prag, bakteriolog.-diagnost. Untersuch-
ungsstelle, Bericht 1914/15. 255
PreuSen, Desinfektoren, Ausbildung. 401
—, Seuchenbek&mpfung im Kriege. 248
Protargolsalbe gegen Gonorrhoe d. Frauen.
514
Proteinkflrper-Therapie. 89
Proteosen, Wirkung auf Serum-Fermente.
70, 71
Proteus vulgaris, Eigenscbaften.. 396
Protoplasma-Aktivierung durch Eiweifl-
stone. 38
Protozoen, Kernffcrbung, vitale mit Neu-
tralrot. 259
—, pathogene, Krankheiten durch dieselb.
353
—, Wasserreinigung durch dieselb. 411
—, Wirkung auf Bakterien. 411
—, Wirkung von Emetin. 381
—, Wirkung von Morphin. 381
— T Wirkung von Narkotin. 381
— , Wirkung von Papaverin. 381
Providoform zur Bebandlung der Diph-
therie. 158
tberie. 158
—, Wirkung auf Bakterien. 158, 159
Providol zur Desinfektion. 257
Prowazekscbe Kdrperchen s. Ktfrperchen,
Prowazeksche.
Psittakosis- u. Paratyphuserreger, Nicht-
identitdt. 485
Psoriasis. Bebandlung mit Serum. 320
Psilosis linguae 8. Sprue.
Psoroptesraude bei Kaninchen. 400
Psychosen u. Leber-Abbau. 85
— bei Pellagra. 243
Puerperalfieber, Bakterien, anaerobe bei
demselb. 315
—, Bekampfung. 244
—, Leukozyten-Fermente, Yerhalten der-
selb. 81
Punktat-Gewinnung, Apparat zu derselb.
399
Purpura haemorrhagica, experimentelle. 63
— rheumatica, Aetiologie. 320
— variolosa. 227
Puten s. Truthiihner.
Pyamie bei Tieren. 143
Pyelitis, Eiternachweis im Earn durch
WasserBtoffsuperoxyd. 312
Pyelocystitis der Sauglinge, Aetiologie u.
Infektionsweg. 312, 487
Pyrogallol, Wirkung auf Gonokokken. 504
Pyrogallolkarbonsaure, Wirkung auf Gono¬
kokken. 504
Quarant&ne bei Pest. , 321
Erate Abt. Ref. Bd. G6. ^0*
Quarzlampe u. Vaccination gegen Pocken.
230
Quarzlicbt zur Bebandlung der Tuber-
kulose, chirurgischen. 212, 217
— zur Bebandlung der Tuberkulose,
Lungen-. 217
— gegen Erysipel. 301
Quecksilber-Festigkeit von Bakterien. 431
— gegen Syphilis. 515, 519, 544
Quecksilberbijodid, Wirkung auf Bakterien.
433
Quecksilber - V erbindungen, organische,
Desinfektionskraft. 432
Rachenscbleim, Meningokokken in dem¬
selb. 173
Radiergnmmizeichen nach Fleckfieber,
Wert 340
Radium, Wirkung auf Reduktase. 248
Raude der Pferde, Bebandlung mit Zoan.
107
—, Psoroptes- bei Kaninchen. 400
Ratin gegen Zieselmause. 43
Ratten, Bekampfung im Stellungskrieg.
321
—, Tuberkulose. 400
Raum, Desinfektion mit Dampf. 407
Rauschbrand u. Gasphlegmone. 277
— bei Neugeborenen. 50
— der Rinaer, Bebandlung mit Emphy-
sarcolum. 127
— der Binder, Scbutzimpfung. 127
—, Saureagglutination. 57
Reduktase, wirkung von Warme, Licbt
u. Radium. 248
Rebe, Strongylus-Pneumonie. 442
Renntier, Keratitis infectiosa. 136
Reptilien, Nematoden bei denselb., Be-
scbreibung. 443
Resorzin, Wirkung auf Gonokokken. 604
Rhachitis u. Dituysierverfahren Abder-
baldens. 81
— u. innere Sekretion. 81
Rbeumatismus s. a. Arthritis u. Gelenk-
rbeumatismu8.
—, akuter der Kinder, Komplikationen.
311
—, Behandlung. 311
— u. Beruf, Beziehungen. 310
Rhinitis durch Goccobacillus foetidus
ozaenae. 307, 308
— folliculari8 et crupposa contagiosa bei
Pferden. 114
Rhinopharyngitis mutilans, Histopatbo-
logie. 372
-, Komplementbindung Wassermann.
373
Rickettsia Prowazekii, Fleckfiebererreger.
336—338, 342
Rictularia-Arten, Beschreibung. 444
Binder s. a. K&lber.
—, Abort, seucbenhafter, Diagnose. 132
—, —, —, Immunitftt. 131
23/26. 39
Digitized
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Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
610
Register.
Hinder, Aktinomykose. 143
— Erkrankungen, Einflufi auf die Milch.
134
-durch Simnlium reptans. 130
—, Geschwiilste. 144
—, Hautbluten. 129
—, Lymphosarkomatosis. 128
—, Mastitis-Diagnose, Wert fiir die Milch-
kontrolle. 133
—, Maul- u. Klauenseuche s. Maul- u.
Klauenseuche.
—, Milzbrand, Prftzipitation. 98, 99
— Pest, orientalische. 361
—, Piroplasmose. 374—376
—, R&uschbrand, Behandlung mit Emphy-
sarcolum. 127
—, —, Schutzimpfung. 127
—, Seheidenerkrankung durch Fliegen-
maden. 131
—, Scheidenkatarrh, Behandlung mit
Antikolpitin. 131
—, —, Behandlung mit Bissulin. 131
— Seuche. 129
—, Strongylusgastritis. 442
—, Tod durch Milcken. 447
—, Tuberkulose. 143
—, Tuberkulose der Haut, primare. 224
Rindol gegen Maul- u. Klauenseuche. 116
Rippenknorpel, Perichondritis typhosa. 10
Ristin gegen Krfttze. 446
Rocky Mountain spotted fever, Aetiologie.
376
ROntgenstrahlen zur Behandlung von
Hodgkins Krankheit. 222
— zur Behandlung der Tuberkulose, chi-
rurgischen. 212, 215, 217.
— zur Behandlung der Tuberkulose.
Lungen-. 217, 218
— gegen Granuloma venereum. 384
—, Wirkung auf die Antiktirperbildunj?.
o3
Rftteln, Untersuchungen, vergl. 236
Rongalit, Wirkung auf Gonokokken. 504
Rosanilin zur Desmfektion der Harnblase.
313
Roseola bei Paratyphus. 8
— bei Typhus abdominalis. 8, 9
— typhosa, diagnost. Bedeutung. 464, 465
Rotlauf s. a. Schweinerotlauf.
—, Behandlung mit Arsanil. 123
—, Diagnose mittels Prftzipitation. 116,
117
— beim Menschen. 116
— Serum, Ueberempfindlichkeit beim
Schwein. 139
Rotz, Bekampfung. 244
—, Diagnose, forensische. . 105
—, Diagnose mittels Komplementbindung.
105-112
—, Inkubations- u. Krankheitsdauer. 104
— beim Menschen, chronischer. 102
-, Diagnose durch Blutkultur. 102
— bei Neugeborenen. 50
Rotz in Palftstina. 358
— der Pferde, Behandlung mit Neosal-
varsan. 113
-, Behandlung mit Salvarsan. 113
-^ Beschreibung. 102—104
-, Diagnose durch Blutunter-
suchung. 105—112
-, Diagnose durch Malleinprobe.
105-112
-, Erkennung der malleinisierten
bei Blutuntersuchung. 105
— — — im Felde, Diagnose, Bekftmp-
fung usw. 105—107
--, Immunisierung. 106, 112
-, Sehutzimpfung mit Farase. 112
—, variolaartige Eruptionen bei demselb.
102
Rhckf&llfieber, Behandlung mit Goldkollo-
biase. 256
—, Bekftmpfung. 243
— Blut, Infektiositftt desselb. 372
— Oedem, Aetiologie, Diagnose, Klinik
usw. 372
— in Palastina. 358
— Spironemen, Degenerationsformen. 371
— Uebertragung durch L&use. 371, 401
—, Virus-Formen. 371, 372
Ruhr, Amdben- s. Am5ben-Ruhr.
— 8. a. Bac. dysenteriae.
—, Aetiologie. 2, 5, 494, 495
—, —, Diagnose, Therapie usw. 44, 45
—, Allgemeininfektionen. 495
— u. Bac. coli, Beziehungen. 5
—, Bac. coli, Pathogenitftt. 2
—, Bakteriologie u. Klinik. 494, 495
—, Balantidien-, Krankheitsbild. 382
—, Bazillentr&ger. 325
—, —, Behandlung mit homologem Impf-
stoff. 12
—, —, Massenuntersuchung. 462, 463
—, Behandlung. 493
—, Behandlung mit Etelen. 47
—, Behandlung mit Serum. 492, 493
—, Bekampfung. 243, 244, 491, 492
—, chronische. 492
—, Darmverftnderungen bei derselb. 458
—, Diagnose mittels Agglutination. 44, 45
—, Diagnose, bakteriologische. 15, 44—
46, 326, 327, 450, 492-495
—, Diagnose, Bedeutung der Paraggluti-
nation. 463
— u. Dickdarmkatarrh, akuter, h&mor-
rhagischer. 492
—, Diplokokken in den Faeces. 2
—, Disposition, ortliche u. zeitliche. 491
—, Epidemiologie u. Klinik. 44
—, Harn- u. Stuhlbefunde, bakteriolog.
nach derselb. 325
— bei Hunden. 496
—, Immunisierung. 46, 47
—, Immunitftt. 493
— in Kanton. 358
der Kinder. 493
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
.Register.
Ruhr. Komplikationeu. 2
—, Krankheitsbild. 492-495
— im Kriege, Bakteriologie. 44, 45
-, Epidemiologie u. Bekampfung.
491
—, Nachkrankheiten. 496
— in Pal&stina. 858
— n. Paratyphus, Beziehungen. 5
-, Mischinfektion. 480
—, Sfcurefuchsinagar zur Diagnose, Her-
steilnng. 13
—, Schutzimpfong. 46. 47
—, Spezifizit&t. 492
—, Streptokokken in den Faeces. 2
— n. Typhus abdominalis. 3, 5
-, Mischinfektion. 451
—, typhusfihnliche, farbstoffbildende Bak-
terien bei derselb. 5
—, Typhusschutzimpfung bei derselb. 46
—, Verbreitung durch Bazillentr&ger. 495
—, Verbreitung durch Fliegen. 491
—, Verbreitung durch Wasser. 491
—, Widalsche Reaktion. 7
Saccharomyces Lemounieri n. sp. im Aus-
wurf. 303
Sftuglinge s. a. Kinder.
—, Dermatitis exfoliativa, Uebertragbar-
keit. 319
—, Hamorgane, bakterieUeErkrankungen.
312
—, Immunisierung gegen Diphtherie. 152
—, Infektion enterale 265
—, Infektion u. Immunitfit. 49
—, Masern. 164
—, Paratyphus-B bei demselb. 39
—, Pocken-Vaccination. 281
—, Pyelocystitis, Aetiologie. 312
—, —, Aetiologie u. Infektiohsweg. 487
—, Tetanus. 117
—, Tuberkulose. 192, 193
—, Weilsche Krankheit. 352
S&ure-Agglutination der Bakterien. 57
—Bildung durch Proteus vulgaris. 396
— Fuchsinagar zur Typhus- n. Ruhr-
diagnose, Herstellung. 13
—, schwefelige, Wirkung auf Gono¬
kokken. 504
Sagrotan zur Desinfektion des Auswurfs.
408-411
Salicyl-Prftparate, Wirkung auf Dialysier-
verfahren Abderbaldens. 76
Salvarsan gegen Brustseuche. 122
— gegen Filariasis. 440, 441
— gegen Paralyse. 543
— gegen Rhenmatismus. 311
— gegen Rofy 113
— Serum, erbitztes, Wirkung auf Spiro-
chfiten. 544
— - — gegen Syphilis u. Tabes. 543
— gegen Spirochfttose. 354
gegen Syphilis. 515, 517, 542—644
— gegen Tuberkulose der Haut. 195
Salvarsan gegen Ulcus tropicum. 383
—, Wirkung auf Gonokokken. 504
—, Wirkung auf Trypanosomen. 366
Salz 8. a. Kochsalz.
—, Bedeutung ftir die Agglutination. 58
— LCsungen, Wirkung auf die Phago-
zytose. 68
—, Wirkung auf Gonokokken. 503
Sanitktswesen im Flttchtlingslager. 245
—, Csterreichisches. 178—180
Sano zur Desinfektion, Raum-. 256
— gegen Infektionskrankheiten. 256
Sapraemie, Definition. 136
Saprol gegen Kr&tze. 446
Sarkoid, Boecksches, Befnnde bei demselb.
223
Sauerstoff, Bedeutung filr die Phagozy-
tose. 67, 68
— Injektion gegen Tetanus. 121
Saugmaske zur Behandlung der Lungen-
tuberkulose. 220, 221
Saurol, Ichthyolersatz. 256
Schafe, Milzbrand, Prftzipitation. 98, 99
—, Piroplasmose. 374
— Tuberkulose. 143
Scnafseuche, Behandlung mit Serum. 140
Scharlach, bakteriolog. Befunde bei dem¬
selb. 161
—, Behandlung mit Scharlachblut. 163
—, Behandlung mit Serum. 161—163
—, Behandlung mit Vaccine. 164
—, Bek&mpfung. 159, 243
—, Blutbild. 246
—, Disposition, famili&re. 160
—, Doehlesche Einschltlsse, Bedeutung. 161
—, Epidemiologic. 159
—, Erythema scarlatiniforme desquama-
tivum. 160
—, Jodnatrium als Prophylaktikum. 164
— in Kanton. 358
—, Komplementbindung Wassermann bei
demselb. 535
—, Komplikationen. 160
— mit Meningitrs meningoccica. 161
— Nephritis, Disposition, famili&re. 160
— bei Neugeborenen. 50
— in Palastina. 358
—, Spirochaete scarlatinae bei demselb.
161
—, Unter8uchungen, vergl. 236
—, Urochromogen im Harn. 17
—, Wiedererkrankungen. 160
Scheiden-Erkrankung der Rinder durch
Fliegenmaden. 131
Scheidenkatarrh der Rinder, Behandlung
mit Antikolpitin. 131
-, Behandlung mit Bissulin. 131
Schinken, Bac. paratyphi in demselb. 3
Schmierseife gegen L&use. 344
Schneidtscher Desinfektionsapparat. 403
—405
Schnupfen, Bac. rhinitis bei demselb. 206^
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612
Register.
Schule fttr Desinfektoren. 401
—, Infektionskrankheiten, Bekfimpfung
244
8chuflverletzungen and Infektionskrank-
heiten. 275
— im Kriege, Bakterienbefande. 273—276
—. Leber&bszesse bei denselb. 275
— der Lungen, Abszesse a. Empyem
274
Schutzimpfstoffe, Dosierung. 90
Schatzimpfang s. a. Immunisierong, Vac¬
cination.
— gegen Cholera, Antikflrperbildung. 27
— gegen Cholera im Felde, Technik. 473
— gegen Cholera, Wert u. Daner. 329
— gegen Diphtherie. 148, 151, 152
— gegen Druse, Tod der Pferde durch
dieselb. 144
— gegen Ferkeltyphus. 138
— gegen Kriegsinfektionskrankheiten. 28
— gegen Maul- u. Klauenseuche. 115, 116
— gegen Milzbrand. 100
— gegen Paratyphus. 41, 42, 479, 480
— gegen Pest. 321
— gegen Rauschbrand der Binder. 127
— gegen Rotz. . 112
— gegen Ruhr. 46, 47
— gegen Schweinepest 138
— gegen Typhus abdominalis. 1, 2, 21
—38, 451, 463
— gegen Typhus abdominalis, Abortio-
form, Diagnose. 472
— gegen Typhus abdominalis, Agglu-
tininbildung nach derselb. 47L 472
— gegen Typhus abdominalis im Felde,
Technik. 473
— gegen Typhus abdominalis, Gefahren
derselb. 469, 470
— gegen Typhus abdominalis, Immun-
kdrperbildung. 24
— gegen Typhus abdominalis, intraventise
u. subkutane. 473, 474
— gegen Typhus abdominalis, klinisches
Bild. 8
— gegen Typhus abdominalis, Komple-
mentbindung nach derselb. 473
— gegen Typhus abdominalis, Leichen-
befunde. ' 8
— gegen Typhus abdominalis bei Schwan-
geren u. Wdchnerinnen. 469
— gegen Typhus abdominalis u. Typhus-
inf estion. 24
— gegen Typhus abdominalis, Wert u.
Dauer. 466—468
Schwangerschaft s. a. Gfeburt.
—, Diagnose mittels Dialysierverfahren
Abderhaldens. 75—81
—. Leukozyten-Fermente, Verbalten der-
selb. 81
—, Milchs&uresptllungen in derselb. 315
—, Osteomalacie. 315
—, Pockenvaccination. 231
— u. Tuberkulose. 185, 186
Schwangerschaft, Typhus abdominalis u.
Typhusschutzimpfung. 469
— u. Ueberempfindlichkeit, Beziehungen.
95
Schwarz wasserfieber, Theorie. 360
Schweden, Piroplasmose der Binder. 376
Schwefel, kolloidaler, Wirkung auf Gono-
kokken. 504
— gegen Kr&tze. 446
Schwefelkohlenstoff gegen Gastruslarven.
448
— gegen Lftuse. 348, 349
Schwefelsaure zur Desinfektion von
Seuchen-Abw&ssern. 420
Schwefelwasserstoff gegen Zie&elm&use. 43
Schweine s. a. Ferkel.
—, Gasbildung, bakterielle im BauchfelL
139
—, Milzbrand. 143
—, —, Pr&zipitation. 98, 99
— Pest s. Schweinepest.
— Rotlauf s. Schweinerotlauf.
—, Ueberempfindlichkeit gegentiber Rot-
laufserum. 139
Schweinepest, Bakterienbefande. 138
—, Befunde. 143
— u. Ferkeltyphus. 138
— u. Paratyphuserreger, Nichtidentit&t.
485
— in Portugal, Aetiologie. 138
— Serum, Blutgewinnung zur Herstel-
lung desselb. 139
-, Chemie. 138
—, Schutzimpfung. 138
Schweinerotlauf bei Neugeborenen. 50
Sehnen-Erkranknngen nach Typhus. 458
Seife, Schmier- gegen L&use. 344
Sekretion, innere ond Rhachitis. 81
Selen-Nfihrbtfden zur Bac. typhi-Kultur. 14
Sepsis, Blutbild. 245
—, Gonokokken-. 501
—, Meningokokken-. 170
—, Pyocyaneus-, Hamoglobinurie bei
derselb. 302
— v Staphylokokken- mit Blutblasen u.
Leukopenie. 298
—, —, Pathologie. 298, 299
—, Tetragenus- nach Typhus abdomi¬
nalis. 303
—, Urochromogen im Harn. 17
Septikfimie-Begriff, Analyse. 136
—, experimentelle, Wirkung von Anilin-
farbstoffen. 140
— der Kaninchen, Aetiologie, Behand-
lung usw. 140
— pluriforme der Schafe, Behandlung mit
Serum. 140
— bei Tieren. 143
Serum, Abbau vonDiphtherieheilserum. 153
—, Abbauvermogen bei Infektionskrank¬
heiten. 84
— Anaphylaxie u. Herzver&nderungen.
91
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Go gle
_ Original from
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Begister.
613
Seram, Auto- gegen Typhus abdominalis.
475
—, Behandlung s. Serumbehaudlung.
—, Diagnose s. Serumdiagnose.
—, diphtherietoxingiftiges, Wirkung auf
Blutdruck. 153
— Fermente u. -Antifermente, Unter-
suchungen. 70—74
— Festigkeit, experimentelle von Typhus-
bazillen. 25
—, Gerinnung8reaktion bei Ueberempfind-
lichkeit. 03
— Giftigkeit, erhiihte nach Antiferinent-
beseitigung. 72
—, hamolytisches, Wirkung auf Here¬
in uskel. 62
—, Immun- s. Immunserum.
— Institute, Schadenersatzpflicht. 144
—, Komplementgehalt bei Polycythkmie.
63
—Lepra-, Agglutinations wirkung. 239
—, menschliches, Gehalt an Normalhamo-
lysinen. 61
—, Narkose-, Komplementbindung Wasser-
mann. 534
— Protease u. Komplement, Nichtidenti-
tdt. 72
—, Proteasenachweis. 72
—, Salvarsan-, erhitztes, Wirkung auf
Spirochaten. 544
—, salvarsanisiertes gegen Syphilis u.
Tabes. 543 { 544
—, syphilitisches des Menschen, Giftig¬
keit ftir anaphylaktisierte Meerschwein-
chen. 529
— Therapiej antitoxische. 89
—, trypanozide Substanz desselb., Unter-
suchungen. 365
—, Ueberempfindlichkeit. 95, 96
-u. HerzverSnderungen. 91 y
—, Wirkung von Bakterien, abgetdteten/
—, Wirkung auf Harnstoffspaltung, bak-
terielle. 87
—, Wirkung von Proteosen. 70, 71
—, Wirkung auf Urease. 86
Serumbehaudlung des Asthma bronchiole.
89
— der Diphtherie. 145, 146, 148—151
— der Diphtherie, Wirkung auf den Belag.
149
— der Epididymitis gonorrhoica. 509
— der Fohlenl&hme. 124
— der Gasphlegmone. 277, 278, 281—283,
285
— der Gonorrhoe, chirurgischen. 508
— der Gonorrhoe-Komplikationen. 512
— von Hautkrankheiten. 320
— der Hiihnerspiroch&tose. 374
— des Keuchhustens. 170
— der Maul- und Klauenseuche. 115
— der Meningitis cerebrospinalis epide-
mica. 175, 176
Serumbehaudlung des Milzbrands. 101
— des Paratyphus. 480
— des Petechialfiebers der Pferde. 126
— der Psoriasis. 320
— des Rauschbrands der Rinder. 127
— der Ruhr. 47, 492, 493
— der Schafseuche. 140
— des Scharlachs. 161—163
— der Syphilis. 543, 544
— des Tetanus. 118—121
— des Typhus abdominalis. 475
Serumdiagnose des Fleckfiebers. 339
— der Geschwiilste. 76, 78
— der Gonorrhoe. 507
— des Milzbrands. 99
— bei Rotz. 105—112
— der Schwangerschaft. 75—81
— der Syphilis. 523—541
— der Syphilis, prognost. Bedeutung bei
abortiv behandelter S. 535
Serumkrankheit. 51
Seuche des Thukydides. 329
Seuchen-Abwdsser, Desinfektion mit
Schwefelsdure. 420
—, Bekampfang in B&rackenlagern. 245
— Bekampfung in Jerusalem. 357
-nach dem Kriege. 244
-in Preufien wfthrend des Krie^e^
-, Taktik. 401
—, Kriegs-, Bedeutung der Kontakt
infektion. 2
Shanghai, Heuasthma. 357
Silber-Ionen gegen Gonorrhoe. 513
—, kolloidales, zur Behandlung von Me¬
ningitis. 176
— Nitrat gegen Wunden, eiterige u.
jauchende. 302
—, Wirkung auf Aspergillus niger. 394
Simulium reptans, Beschreibung. 447, 448
-, Tod von Pferden u. Rindern dnrch
dasselbe. 447
-, Viehverluste durch dieselb. 130
Skabies s. Krdtze.
Sklerom der ober. Luftwege. Vaccination.
309
Sklerostomen, Pferde-, Extrakt, Wirkung
Skorbut, Aetiologie. 320
—, Beziehungen zu anderen Krankheiten.
—, Blutbild. 390, 391
— der Kinder u. Beriberi, Beziehungen.
389, 390
— der Kinder, Pathologie u. Behandlung.
389, 390
—, Krankheitsbild. 391
Sonnenlicht zur Behandlung der Tuber-
kulose, chirurgischen. 212, 215, 217
Soor der Vulva. 897
Speiseeis, Bac. typhi, Lebensdauer in dem-
selb. 4
Spermatocystitis gonorrhoica. 501
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Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
614
Register.
Spirillum varum, Breite und Geifleln. 262
Spirmidae-Art, Beschreibung. 448
Spirocerca anguinolenta. Entwicklung. 445
— subaequalis bei Fiicbsen. 444
Spirocbaete s. a. Spirocb&ten.
— pallida s. a. Syphilis.
-, Agglutination. 520, 521
-, Agglutination u. Komplement-
bindung Wassermann. 521
-, AntikCrper, spirochfttozide. 519
-, biologische Veranderungen. 517,518
-im Blute. 517
-im Knochenmark. 517
-in den Lymphdrttsen. 517
-in der Milz. 517
-, Morphologie u. Virulenz bei Fort-
zlicbtung. 519
-, Nachweis nach der Fontanaschen
Methode. 521
-, Untersuchnngen, serologische. 519,
520
-, Wirkung von Immunserum. 519,
520
—, saprophytische, im Magenfundus des
Hundes. , 264
— scarlatinae bei Scharlacb. 161
Spirochaten s. a. Spirochaete.
— im Auswurf. 354
— Knltnren, biologische Ver&nderungen.
517, 518
— bei Ulcus tropicum. 383
—, Wirkung von Immunserum. 520
—, Wirkung von Salvarsan-Serum, er-
hitztem. 544
Spirochatose. 353
—, Behandlung mit Salvarsan. 354
— der Htihner, Immunisierung. 374
— der Lun^en. 354
Spiroptera mcerta, Epidemieerreger bei
Papageien. 438
Spirura gastrophila, Entwicklung. 445
Spondylarthritis, Aetiologie u. Symptome.
v 311
Spondylitis deformans, Aetiologie u. Sym¬
ptome. 311
Sprue in Kanton. 358
—, Untersuchnngen. 384—388
Spuman, Heilmittel. 256
Sputum s. Auswurf.
Staphylococcus s. a. Staphylokokken.
— albus, Pneumonieerreger bei Negem.
354
— pyogenes aureus in den Luftwegen.
288
-, Plasmagerinnung durch den-
selb. 298
Staphylokokken s. a. Staphylococcus.
— bei Abort u. Puerperalfieber. 315
— im Eiter bei Dermatitis exfoliativa
neonatorum. 320
— im Ham. 312
—, Meningitis-Erreger. 147
— in Schufiwunden. 274
Staphylokokken-Sepsis mit Blutblasen u.
Leukopenie. 298
--, Pathologie. 298, 299
— Vaccine gegen Typhus u. Paratyphus.
476
—, Wirkung von Choleval. 518
Staphylomykose der Nieren. 299
Staub, Tuberkulose-Uebertragung durch
denselb. 188
StechmUcken s. Mttcken.
Steinhauer, Lungentuberkulose. 188
Sterilin zur Hftnde-Desinfektion. 426
Sterilisierung s. a. Desinfektion.
—. der Fleischkonserven. 424
— von Katgut. 427
— von Leimen. 428
— von Medizinal- u. Laboratorinmsgl&sern.
427
— der Milch. 422—424
Sterolin zur Hande-Desinfektion. 426
Stettin, Tuberkulose-Krankenhaus. 180
Stickstoff zur Anagrobenztichtung. 261
—, fldssiger, Wirkung auf Gonokokken.
505
Stockdrechsler, Berufskrankheiten. 252
•Stomatitis durch Bac. anaerobius haemo-
lyBans. 304
— purulenta epidemica. 303
Strahlen, ultraviolette, zur Sterilisierung
von Wasser usw. 418, 419
—, —, Wirkung auf Bakterien. 418, 419
—, —, Wirkung auf Proteine. Vaccine
usw. 418
—, —, Wirkungssteigerung, bakterizide,
durch Fluorescin u. Eosrn. 419
Streptobacillus Pfeiffer, Urethritis durch
denselb. 501
Streptococcus 8. a. Streptokokken.
—. nkmolytischer, Pneumonieerreger bei
Negern. 354
— lacticus, Enteritiserreger. 301
-in Faeces, Pathogenit&t. 48
— mucosas, Pneumonieerreger. 294
— putridus bei Abort u. Puerperalfieber.
315
Streptokokken s. a. Streptococcus.
— bei Arthritis chronica. 264
— in den Augenbindehfiuten. 318
— im Blut bei Endokarditia. 300
— in Eierstockcysten. 264
—, Eigenschaften. 299, 300
— in Faeces bei Ruhr. 2
—, Halsentztindung, phlegmonbse, durch
dieselb. 300
— im Ham. 312
—, Immunisierung gegen dieselb. 299,300
— Infektion, Diagnose mittels Komple-
mentbindung. 60
— in den Luftwegen. 287, 288
— in Magengeschwiiren. 264
—, Meningitis durch dieselb. 147
— Meningitis, Behandlung mit Dispara¬
ges 176
%
r
Digitized b
t Google
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
615
Streptokokken in der Milcb. Nachweis.
301
— in der Milch, Wirknng der Biorisation.
423
— in Schufiwunden. 274
—. Variabilit&t, biochemische, biolog. u.
morpholog. 299, 300
—, Wirknng von Chinaalk&loiden. 294
—. Wirknng von Optochin 294
Streptothrix in den Genitalien w&hrend
der Geburt n. im Wochenbett. 314
— in der Milz bei Lepra. 238
Strongyloides stercoralis im Dttnndarm.
Strongylus filaria, Entwicklung. 441
— Gastritis der Binder. 442
- Infektion, Behandlung mit Knpfer. 445
— micrurns, Pnenmonie bei Rehen dnrch
denselb. 442
Sublimat gegen Lause. 344
— gegen Pocken. 226
—.Wirknng auf Mikroorganismen. 430
Siidsee, Benberi-Epidemie. 388
Suprarenin gegen Darmerkrankungen im
Felde. 47
Synchondrosis sphenooccipitalis. 251
Syphilis 9. a. Spirochaete pallida.
—. 514—544
—. abortiv behandelte, prognost. Bedeu-
tung der Serumdiagnose. 535
—. Albnminurie. orthotische, bei derselb.
517
—, Antikbrper, spiroch&tozide. 519
—, Aokische Reaktion. 540
— der Aorta. 515, 516
—, Behandlung mit Arsenohyrgol. 256
—. Behandlung mit Diarsenol. 256
—, Behandlung mit Merarsol. 256
—. Behandlung mit Neosalvarsan, endo-
lumbale, Indikation u. Technik. 542
—, Behandlung, Probleme. 541
—. Behandlung mit Quecksilber. 515, 519,
544
—. Behandlung mit Salvarsau. 515, 517,
542-544
—, Behandlung mit Salvarsan-Serum. 543,
544
—, Behandlung der Soldaten im Felde.
541
—. Behandlung mit Tuberkulin. 544
—. Bek&mpfung. 244, 542—544
—. Diagnose mittels der K.-H.-Reaktion.
537
—. Diagnose mittels Komplementbindung,
staatUche Kontrolle. 5m)
—, Diagnose mittels Komplementbindung.
Verschiedenheit der Diagnosen. 529,5m)
—. Diagnose mittels Ps&zipitation, Wert
u. Bedeutung. 533
—, Diagnose mittels Serums. 523—541
—, Diagnose mittels der Torday-Wiener-
schen Reaktion. 537
—. Disposition. 514
Syphilis, erbliche, Ohrerkrankungen bei
derselb. 516
—, Exantheme, Entstehung, Verlauf usw.
514
— des Gehirns, Augenerscheinungen. 517
— des Herzens, Symptoms usw. 514, 515
—, lmmuni8ierung. 519
—, Immunisierung mit Kulturspiroch&ten.
520
— bei Kaninchen, experimentelle. 517,518
—, Kaninchen-, Uebertragung auf den
Menschen, Verlauf. “ 518
— in Kanton. 358
—, Komplementbindung Wassermann bei
derselb. 515, 516, 518 521—535
—,-u. Agglutination der Spirochaete
pallida. 521
—,-, Ambozeptormenge, Bedeutung.
526, 527
—,-, antagonistische Faktoren. 526,
527
—,-, Auswertung, quantitative. 528
—,-, Bedeutung fttr die Behandlung.
540, 541
—,-, Bedeutung, diagnostische. 530
—533, 534
—.-, Bedeutung, prognost., bei
Abortivbehandlung. 535
—,-mit Cholesterin u. Herzextrakt.
525, 526
—,-, Dungernsche Modifikation. 537
—,-, Eigenhemmung. 527, 528
—,-, Hamsterkomplement. 524
—,-, Messung, quantitative. 523
—,-, Methodik. 523, 524
—,-im Objekttrager. 523
—,-, Organextrakte. 524—526
—,-beim Primaraffekt. 533
—,-, Technik. 538, 539
—,-, Verschiedenheit der Diagnogen.
529, 530
—,-, Wirkung u. Verhalten aktiver
Sera. 528
—, KomplementverKnderung im Blut. 524
—, Kutanreaktion, Bedeutung ftir die
Behandlung. 541
—, Landausche Reaktion. 540
—, Liquor cerebrospinalis, Goldsolreaktion.
522, 623
—,-, Verfinderungen bei derselb. 521
—523
—, Luetinreaktion. 540
—, Lumbalpunktion bei Behandlung der¬
selb. 541
— der Lungen oder Lungentuberkulose ?
516
—, Menschenaerum, Giftigkeit ftir ana-
phylaktisierte Meerschweinchen. 529
— der Neugeborenen. 49
—, Nogushische Reaktion. 540
—, Pr&zipitation, prognost. Bedeutung. 535
—, Reaktion. sero-chemische, bei derselb.
536, 537
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Google
Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
616
Register.
Syphilis. Reinfektion. 514, 515
— Sklerosen, Behandlung mit Karbol-
saure. 542
— Stoffe. Bestimmung, quantitative, dnrch
Komplementbindung Wassermann. 528
— u. Ulcus molle, Differenzierung. 500
Tabes dorsalis, Angenerscheinungen. 517
-, Behandlung mit Sal varsan* Serum.
Taenia serialis, Infektion, experiment.,
bei Kaninehen. 440
Talk gegen Lftuse. 349
Tampospuman, Heilmittel. 256
Tarentola mauritanica, Hftmogregarinen
u. Trypanosomen im Blut derselb. 370
-, leishmania - khnliche Gebilde im
Blut derselb. 370
Tartarus stibiatus gegen Granuloma vene¬
reum. 384
-gegen Trypanosomiasis. 364
-, Wirkung auf Trypanosomen. 366
Technik, parasitologische. 400
Tegoglykol gegen Hantkrankheiten u.
Wunden. 256
Tellur-Reaktion der Mikroorganismen. 263
Temperatur s. a. Hitze, KiUte.
—, Wirkung auf Gonokokken. 505
Tendovaginitis gonorrhoica. 501
Tetanus s. a. Bac. tetani.
—, Behandlung. 117, 118
—, Behandlung mit Magnesium glyzerino
phosphoricum. 122
—. Behandlung mit Magnesium sulfuri-
cum. 121
—, Behandlung mit Sauerstoffinjektionen.
121
—, Behandlung mit Serum. 118—121
—, chronischer. 117
—, Immunisierung. 118—120
— in Kanton. 358
— der Neugeborenen. 50, 117
— in Palastina. 358
—, RiC in der LuftriJhre. 118
— Toxin, dnrch Formaldehyd entgiftetes.
119
-, Heretellung. 118, 119
-, durch Schwefelkohlenstoff ent¬
giftetes. 120
-, Wirkung bei Meerschweinchen. 119
Tetragenus-SepBis nach Typhus abdomi-
nalis. 303
Thermopr&zipitinreaktion zur Diagnose
der Gonorrhoe. 507
Thorakoplastik bei Lungentuberkulose,
serologische Reaktion. 213
Thukydides, Seuche derselb. 329
Thymol zur H&ndedesinfektion. 425
Thymusdriise u. Dialysierverfahren Ab-
derhaldens. 82
Tibialgie, eine Avitaminose. 390
—, Blutbild. 390
Tiere s. a. Haustiere.
Tie re. Erkrankungen im zoolog. Garten.
438
—, Geschwiilste. 143, 144
—, Leben ohne Bakterien. 400
—, Pyamie. 143
—, Septikamie. 143
Tierhygienisches Institut, Freiburg i. Br.,
Mitteilungen 1914. 143
Tierkohle, Adsorption bakterieller Toxine
durch dieselb. 88
—- zur Behandlung der Typhus-Bazillen-
trtiger. 12
—, Heilwirkung. 88
— gegen Infektionen des Auges. 318
Tollwut s. Wut.
Tonsalzpaste zur Desinfektion der Mund-
hfihle. 257
Tonsillen, Bedeutung fiir Gesundheit u.
Wehrfkhigkeit. 252
—Massage zum Nachweis der Herd-
quelle von Infektionskrankheiten. 305
Torday-Wienersche Reaktion zur Syphilis-
diagnose. 537
Toxine, bakterielle, Adsorption durch
Tierkohle. 88
—, Bildung durch Gosbrandbacillus. 282,
285
— des Brotes, verschimmelten. 88
Trachom, Behandlung mit Jodoform. 315
—, EpitheleinschIttsBe, Untersuchungs-
techuik. 316
— in Kanton. 358
— im Kriege, Verbreitung. 315
— in Palftstina. 358
Tragbahren, desinfizierbare. 427
Trauma n. Lungentuberkulose. 188
Trematoden-Larven im Weis, ostafrikani-
schen. 439
Treponema pallidum s. Spirochaete pallida.
Tribrom-Betanaphthol zur Behandlung
der Diphtherie. 158
— —, Wirkung auf Bakterien. 158, 159
Trichinen, Biologie. 442
Trichinose, Behandlung mit Kupfer. 445
Trichotoxine von Anoaonta anatina. 62
Trigeminusneuralgie, Behandlung mit
Vaccineurin. 90
Triketohydrindenhydrat, biochem. Ge-
websreaktionen mit demselb. 397'
Tripodocerca, neue, Beschreibung. 444
Trombidium holosericeum, Biologie. 400
Tropen, Leberkrankheiten, radiolog. Un-
tereuchungen. 379
—, Paratyphus, Verbreitung in denselb. 482
Tropenkrankheiten. 353—358
—, Bekampfung in Amerika. 358, 369
Tropfen- Agglutination, makroskopische. 57
Tropfpipette, winkelig^. 258
Truthiihner, Blackhead-Erkrankung. 141
—, Diphtherie. 143
Tiypanblau gegen Piroplasmose. 376, 376
Trypanosoma s. a. Trypanosomiasis, Tryp¬
anosomen.
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—-I tTSTh
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
617
Trypanosoma, neues, bei Flederm&usen. 368
— platydactyli im Blute einer Gecko-
tidenart. 370
— sondanense u. Debab, Identit&t. 367
— theileri Laveran, Uebertragung. 367
Tryn&nosomen s. a. Trypanosomiasis.
—, Bakterienverunreinigung, Beseitigung
derselb. 368
— im Bint bei Besch&lseuche. 374
— n. Glossinen. 368
—, Variationsf&higkeit. 364
—, Wirknng von Salvarsan. 366
—, Wirknng von Tartarus stibiatns. 366
Trypanosomiasis s. a. Trypanosoma, Tryp-
anosomen.
—. 363
—, Behandlung mit Atoxyl. 364
—, Behandlung mit Tartarus stibiatns.
364
—, experimentelle, Rezidive. 364
—, Mischinfektionsversncbe. 366
— bei Neugeborenen. 60
Trypanrot znr Desinfektion der Harn-
blaae. 313
Tuberkulide n. Tuberknloseimmnnitat. 214
Tuberkulin-Empfindlichkeit, lokale. 206
—, Entztindnngstitergrenze bei Reiz-
versnchen mittels I&otoni)l von Auge
zu Auge. 206
—, Eosinophilic bei T.-Injektionen. 204
— gegen Gonorrhoe-Komplikationen. 509
—, liisch- znr kutanen Tnberknlinreak-
tion. 208
—, Mobilisierang des Bac. tuberculosis
dnrch dasselb. 203
— Reaktion 8. Tuberkulinreaktion.
— gegen Rheumatismus. 311
— gegen Syphilis. 644
— sur Tuberkulosebehandlung, Bedeu-
tung der eosinophilen Leukozyten bei
derselb. 204
— znr Tuberkulosebehandlung der Kinder.
209, 210
— znr Tuberkulosediagnose. 208—209
— Unempfindlichkeit 205, 206
—, Wirknng auf das Blutbild. 204
—, Wirknng von Natriumjodoxybenzo&t
54
Tuberkulinreaktion bei Httftgelenkser-
krankungen, Wert. 207
—, intrakutane bei Meerschweinchen-
tuberkulose, Wert. 208, 209
— bei Knochen- u. Gelenkstuberkulose,
Bedeutung. 203
—, kutane, diagn. Bedeutung. 183, 184
—, kutane bei Kindern mit exsudativer
Diathese. 207
—, kutane mit Mischtuberkulin. 208
—, subkutane, Wert bei Lungentuberku-
lose. 207
—, Wirkung von Jodoxybenzoat. 54
Tuberkulomudn gegen Epilepsie. 196
— gegen Otitis tuberculosa. 210
Tuberkulose s. a. Bac. tuberculosis u.
Lupus.
— u. Alkoholismus. 186, 187
—, Arzneispeicherung im Gewebe. 215
—, Bac. tuberculosis human, u. bovinus
bei derselb. 190
—, Bazillen - Mindestzahl znr Infektion.
200
—, Behandlung mit JB 4 U . 216, 256
—, Behandlung mit Borcholin. 214
—, Behandlung mit Enzytol. 214
—, Behandlung mit Etelen bei Durch-
f &llen. 221
—, Behandlung mit Kupfer. 215, 216
—, Behandlung mit LecutyL 215, 216
—, Behandlung mit Partialantigenen. 211
—, Behandlung mit Tuberkulin, Wirkung
auf die Leukozyten. 204
—, Behandlung mit Vaccin - Friedmann.
211
—, Bek&mpfung. 177—183, 186
—, Bek&mpfung im Kriege. 177, 178
—, Bek&mpfung in Oesterreich. 178—180
— u. Boecksches MUiarlupoid. 224
—, Blutbild. 245
—, Blutzuckergehalt der Leber. 196
—, Chemotherapie. 214, 215
—, chirurgiBche, Bac. tuberculosis, Nach-
weis im Blut. 202, 203
—, —, Behandlung mit Licht. 212, 215.
217
—, —, Immunit&tsanalyse. 212
—, Diagnose, beschleunigte durch Milz-
impfung. 201
—, Diagnose mittels Komplementbindun^.
—, Diagnose mittels Korn plementbindung
mit Bakterienextrakten. 60
—, Diagnose im Tierversuch. 201
—, Diagnose mittels Tuberkulins. 203—
209
— u. Diphtheric, Antikdrper u. Antigene.
Beziehungen. 164
—, Epidemiologie. 185
— u. Epilepsie. 196
—, Fieber-Untersuchungen. 196
— u. Fortpflanzung. 186
— in Frankreich u. Krieg. 182
— u. Ftirsorge, soziale. 181, 182
— u. Geburt. 185
— der Genitalien. 600
—, Gelenks-, Tuberkulinreaktion, Bedeu¬
tung derselb. 203
—, Glykogenbestand der Leber. 196
— u. Granulom, malignes der axillaren
Lymphdriisen. 221
— bei Gras japanensis. 400
— der Haul 194, 195
-, Behandlung mit Licht. 219
-, Chemotherapie. 196
--, prim&re beim Rinde. 224
— im Heere, nordamerikanischen, Be¬
handlung. 180
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Original from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
618
Register.
Tuberkulose des Hiiftgelenks, Wert der
Tuberkulinreaktion. 207
—, Immunisierung mit Partialantigenen.
211
— Immunitat u. Reinfektion. 213, 214
-n. Tuberkulide. 214
—, Impf-, Infektionswege. 193, 194
—, —, Leber- u. Milzerkrankungen,
lymphogene. 194
—, Infektionsversuche mit kleinen Ba-
zillenmengen. 199, 200
—, Initialfieber. 196
—, Jodgehalt der Organe. 197
—, Kanincheii-Yerwendbarkeit zu Arbeiten
mit derselb. 201
— in Kanton. 358
—, Kehlkopf-, Bekampfung. 244
— der Kinder. 192, 193
-Bekampfung. 181
-, Tuberknlinbehandlnng. 209, 210
-vergl. Tuberkulinuntersuehun-
gen. 184
— der Enoch en. 201
-, Bac. tuberculosis im Blut. 203
-, Tuberkulinreaktion, Bedeutung
derselb. 203
—, Komplementbindung Wassermann bei
derselb. 534, 535
— Krankenhaus in Stettin. 180
— u. Krieg. 182, 183
—, Lungen-, Behandlung mit „B 4 M . 216,
256
—, —, Behandlung mit Licbt. 217, 218
—, —, Behandlung mit Menthol-Euka-
lyptol. 215
—, —Behandlung mit Mobilisation der
Lungen. 220
—. —, Behandlung mit Pneumothorax.
219, 220
—, —Behandlung mitRtintgenstrahlen.
217, 218
—, —, Behandlung mit Sano. 256
Behandlung mit der Saugmaske.
220, 221
—, Bekampfung. 244
—, Diagnose, frtihe. 206
—, Diagnose durch Perkussion u.
Auskultation, Bedeutung. 221
'—, Ehescheidungsgrund. 186
— u. Krieg. 182, 183
— Oder Lungen syphilis? 516
—, milit&r&rztliche Benrteilung. 182,
188
— u. Organentartung, amyloide. 297
—, serologische Reaktion nach der
Thorakoplastik. 313
—, Staubinfektion. 188
— der Steinhauer. 188
— u. Trauma. 188
—, Tuberkulinreaktion, subkutane,
Wert. 207
—, —, Urochromogenreaktion, diagnost.
Bedeutung. 206
Tuberkulose der Meerschweinchen, intra-
kutane Tuberkulinreaktion, Wert. 208,
209
—, Meerschweinchen-Verwendbarkeit zu
Arbeiten mit derselb. 201
—, menschliche, Typus der Bazillen. 189
— u. Naevus vasculosus des Nackens.
195
— bei Neugeborenen. 49, 50
—, Otitis, Tuberkulomucinbehandlung.
210
—- der Ratten. 400
—, Reinfektion u. Immunitat. 213, 214
— der Binder. 143
—, Rinder-, Bedeutung fur den Menschen.
190
— der Schafe. 143
— der Sauglinge. 192, 193
— u. Schwangerschaft. 185, 186
—, Staubinfektion. 188
— Sterblichkeit. 177
-u. Geschlecht. 187
—, Tuberkulinreaktion s. Tuberkulin¬
reaktion.
— Vaccin Friedmann, Wert. 211
—, Verbreitung. 183
—, Verbreitung durch die Milch. 191, 192
— in den Vereinigten Staaten, Sterblich¬
keit, Heilst&tten usw. 185
— u. Zahnpflege. 181
— der Ziegen. 143
Tiirkei, Piroplasmose der Pferde. 374
Turkestan, Mikrofilariose der Pferde. 441
—, Orientbeule durch Leishmania tropica.
369
Typhin - Kutanreaktion zur Typhusdia-
gnose. " 16
— gegen Typhus abdominalis. 38, 475
Typhoidin-Hautreaktion bei Typhus ab¬
dominalis. 16, 22, 23
— Intrakutanreaktion bei Typhus abdo-
minalis. 464
Typhus abdominalis s. a. Bac. typhi.
-, Abortivform der Schutzgeimpften.
Diagnose. 472
-, Abszesse bei demselb. 9
-, Aetiologie. 2, 5
-, Agglutininbildung nach Schuts-
impfung. 471, 472
-, Aldehydreaktion im Ham. 17
-n. Amobeninfektion. 458
-, Antikorper-Bildung bei Schutz-
impfnng. 26, 27, 31
-, Apyrexie. 452
-. Augenerkrankungen bei demselb.
458
-u. Bac. coli, Beziehnngen. 5
-, Bac. diphtheriae bei demselb. 2
-, Bac. typhi im Bint. 2
-, Bazillentrager. 325
-, —, Behandlung. 453—457
-, —, Behandlung durch Erregung
ultravioletter Fluoreszenz. 12
Digitized by
Gtr gle
m- ‘ j - ' ■-—
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
619
Typhus abdominalis, Bazillentrager, Be¬
handlung mit homologem Impfstoff. 12
-, —, Behandlung mit Tierkohle. 12
-, —, experiment. Untersuchungen.
459, 460
-. —, Massenuntersuchung. 462, 463
-, —, Pathologie u. Therapie derselb.
453—457
-, Behandlung. 1
-, Behandlung mit Autoserum. 475
-, Behandlung mit Bac. typhi-Anti-
kfirper-Uemisch. 26
-, Behandlung mit Coii-Impfstoff. 38
-, Behandlung mit Collargol. 450
-, Behandlung mit Deuteroalbumose.
38, 476
-. Behandlung mit Etelen. 47
-, Behandlung mit Heterovaccine. 476
-, Behandlung mit Histamin. 38
-, Behandlung mit Kochsalzlfisungen,
physiolog. 476
— —. Behandlung mit Lumbalpunktion.
476
— —, Behandlung mit M&usetyphus-
vaccine. 37
-, Behandlung mit Milchiniektionen.
476
— —, Behandlung mit Typhin. 38, 475
-, Behandlung mit Vaccine, nicht-
sensibilisierter. 31, 32
-, Behandlung mit Vaccine, poly-
valenter. 22
-, Behandlung mit Vaccine, sensi-
bilisierter. 25
-, Bek&mpfung. 1, 5, 243, 244, 321,
453—457
-, Bek&mpfung auf dem Lande. 3
-, Blutbild. 245
-, Biutverftnderungen bei Schutzge
impften. 470
-, Chirurgisches. 9
-, Cholecystitis. 9, 10
-, Darmperforationen bei demselb. 9,
10
-. Darmveranderungen. 458
— —, Diagnose. 1
-, Diagnose mittels Adsorptionsver
fahren. 15
-, Diagnose, bakteriolog. 13—15, 449,
460-466
— —, Diagnose, Bedentnng der Par-
agglutination. 463
-, Diagnose u. Behandlung. 449
-, Diagnose h&matolog. u. serolog.
bei 8chutzgeimpften. 470
-, Diagnose mittels Komplementbin-
dung. 473
-, Diagnose mittels Koraplementbin-
dung mit Bakterienextrakten. 60
-, Diagnose durch Mitagglutination
der Gfirtner-Bazillen. 19
-, Diagnose durch Typhin-Kutan-
reaktion. 16
Typhus abdominalis, Diagnose durch Uro-
chromogen-Nachweis im Harn. 16, 17
-, Diathese, h&morrhagische bei dem¬
selb. 457
-, Diazoreaktion. 17
-, Diazoreaktion, Technik. 466
-, Entstehungstheorie, neue. 450
-, Epidemie in Jena. 452
-, Epidemie infolge Milch- u. Kon-
taktinfektion. 452
-, Epidemiologie. 1
-, Exanthem. 8, 9
-, Exanthem (Spfit-) nach Schutz-
impfung. 30
-, experimenteller bei Meerschwein-
chen, Pathologie usw. 458, 459
-im Felde, Klinik, Prophylaxe u.
Therapie. 450, 451
-Pieber, Wirkung pyrogener Sub-
stanzen auf dasselb. 20
-mit Fleckfieber. 3
-u. Fleckfieber, Differenzierung der
Roseola. 465
-, Forschungsergebnisse, neuere. 449
-, Gallenblasen-Infektion. 23
-, Gelenkerkrankungen bei demselb.
10
-, Gruber-Widalsche Reaktion. 1, 3.
253
-, Gruber-Widalsche Reaktion bei
Schutzgeimpften. 471, 472
-, Harn- u. Stuhlbefunde, bakteriolog.
nach demselb. 325
-, Herpes zoster nach Schutzimpfui^.
-, 1mm unisie rung. 1
-, Immunisierung, Experimentelles.
21, 22
--, Immunisierung, Kritikder Methoden.
> 465
-, Immunisierung, Wert u. Dauer.
466—468
-, I m muni tat. 466
-, Immunkdrperbildung bei Schutz-
impfung. 24
-, Infektion experimentelle. 459, 460
-, Infektion nach Immimisierun^.
-Infektion u. Schutzimpfung. 24
-, Intrakutanreaktion mit Typhoidin.
464
-in Irrenanstalten. 452
-in Kanton. 368
-u. Katarrhe, Beziehungen. 5
-, Knochenerkrankungen. 9,10, 458
-, Komplementbindung bei Schutz¬
geimpften. 473
-, Komplikationeu. 9
-, Komplikationeu, Vaccination. 474
-, Kontaktinfektion. 2
-im Kriege. 1
-im Kriege, Schutzimpfung u. klini-
sches Bild. 8
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
620
Register.
Digitized b
Typhus abdominalis, Laboratoriuminfek-
tion, Verhiitung. 13
-. Leicbenbefunde nach Schutz-
impfung. 8
-, Lenkopenie, diagnost. Wert. 8
-, Leukozytose bei Immunisierung. 21
-, Lymphome, miliare, der Leber. 11
-, Meningitis. 11
-, MilzschwellungnachSchutzimpfung.
30
-, Mundbazillentrager. 11
-, Muskelerkrankungen. 458
-, Nekroseherde in der Leber. 11
-in Pal&stina. 358
-mit Paratyphus-Agglutination. 464
-u. Paratyphus, Beziehungen. 5
-u. Paratyphus, Mischinfektion. 480
-, Pathogenese. 8
-, Perichondritis costalis. 10
-auf den Philippinen. 3
-, Roseola. 8, 9
-, Roseola, diagnost. Bedeutung. 464,
465
-u. Ruhr. 3
-u. Ruhr, Beziehungen. 5
-u. Ruhr, Mischinfektionen. 451
— —, Saurefuchsinagar zur Diagnose,
Herstellung. 13
— — der Schutzgeimpften, Diagnose.
471, 472
-, Schutzimpfung im Felde, Technik.
473
-, Schutzimpfung, Gefahren derselb.
469, 470
-u. Schutzimpfung bei Schwangeren
u/ Wbchnerinnen. 469
-, Schutzimpfung, Wert u. Dauer.
466—468
-, Schutzimpfung, Wirkung. 451, 453
-, Sehnenerkrankungen. 458
-, Tetragenussepsis nach demselb. 303
-, Typhoidin-Hautreaktion. 16, 22, 23
-, typhus&hnliche, farbstoffbildende
Bakterien bei demselb. 5
-, Uebertragung durch die Haut. 464
-, Urobilinogen im Harn. 17
-, Urobilinurie, Bedeutung. 18
-, Urochromogenreaktion, Technik u.
Wert. 465
-, Vaccination. 2, 21—38, 465—469
-, Vaccination, anatom, n. bakterio-
log. Befunde. 32
— -, Vaccination, Bedeutung, praktische.
28, 29, 31
— Vaccination, intravenftse u. sub-
kutane. 473, 474
-, Vaccination, Kontraindikationen. 31
-, Vaccination, Ueberempfindiichkeits-
erscheinungen. 30
-, Vaccination, Untersuchung hber
die Wirkung derselb. 474
-, Verbreitung durch Bazillentr&ger
5, 452
Typhus abdominalis, Verbreitung durch
Eis. 4
-, Verbreitung durch Milch. 4
-, Widalsche Reaktion. 3, 8, 27
-, Widalsche Reaktion, Wirkung der
Schutzimpfung. 19
-, Wirbelerkrankungen. 10
-, Wirkung der Ern&hrung. 20
Typhus-ahnliche Epidemie, Aetiologie. 486
-, farbstoffbildende Bakterien. 5
— Agglutinine, Ausschwemmung durch
Fieber. 19
— exanthematicus s. Fleckfieber.
— Impfstoff, Herstellung. 258
Typhusvaccin gegen Brustseuche. 123
— gegen Gonorrhoe des Auges. 510
Ueberempfindlichkeit. 51
— u. Geb&rparese. 95
—, Gerinnungsreaktion im Shock. 93
—, patholog.-anatom. u. histolog. Befunde.
92
— gegeniiber Pferdesklerostomen-Extrakt.
442
— gegeniiber Pneumokokkenautolysat.
290
— gegeniiber Rotlaufserum beim Schwein.
139
— u. Schwangerschaft, Beziehungen. 95
— gegeniiber Serum. 95, 96
—, Serum-, u. Herzverhnderungen. 91
— u. SeuchenbekSmpfung. 95
—, Tuberkulin-. 205, 206
— bei Typhusschutzimpfung. 30
— gegeniiber Wurm-Extrakten. 437, 438
Ulcus chronicum recti, Symptome u. Be-
handlung. 47
— molle, Autoinokulationen. 500
-, DucreyscheBazillen, Nachweis. 500
-Epidemie. 500
-Komplikationen. 500
-u. Syphilis, Differenzieruug. 500
— serpens, Behandlung mit Tierkohle. 318
-der Hornhaut, Aetiologie u. Behand¬
lung. 295, 296
— tropicum, Aetiologie. 383
-, Behandlung mit Salvarsan. 383
-in Deutsch-PJeuguinea. 383
-, Komplementbindung Wassermann.
383
Uncinarien bei Tieren. 438
Ungeziefer, Bek&mpfung. 244, 401
Unguentum cinerenm gegen L&use. 344
Unuormol-Desinfektor, Beschreibung. 403
Universal-Formalin-Desinfektor, Beschrei¬
bung. # 402, 403
Untersuchungsamt f. Infektionskrank-
heiten zu Gieffen, Jahresbericht 1915.
449
— f. Infektionskrankheiten, Kdnigsberg,
Jahresbericht 1914/15. 3
Untersuchnngsstelle, bakteriolog.-diagno-
gtische, Prag, Bericht 1914/15.
Go gle
-£u-igji-al frcrn- -
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
621
Upsalan zur Desiufektion. 267
Urachns patens, Infektionsweg bei K&l-
bern. 130
Urease, Wirkung von Serum. 86
Urethritis durch Streptobacillus Pfeiffer.
501
Urin s. Harn.
Urobilinogen im Harn bei Typhus abdom.
Urobilinurie bei Typhus abdom., Bedeu-
tung. 18
Urochromogen im Harn bei Erysipel, Ma¬
laria u. Masern. 17
-bei Scharlach u. Sepsis. 17
-zur Typhusdiagnose. 16, 17
— Reaktion bei Lungentuberkulose, dia-
gnost. Bedeutung. 206
-bei Paratyphus. 41
-bei Paratyphus, Wert, diagnost.
466
-bei Typhus abdominalis, Technik
u. Wert. 465
Vaccination s. a. Immunisierung, Schutz-
impfung.
— gegen Arthritis gonorrhoica. 607
— gegen Brustseuche. 123
— gegen Cholera asiat. 322, 323
- f Agglntininbildung. 27
-im Felde, Technik. 473
-, prakt. Bedeutung. 28, 29
-• —, Wert u. Dauer. 329
— gegen Epididymitis gonorrhoica. 607
— gegen Fleckfieber. 331
— gegen Gonorrhoe. 501. 506—512
-des Auges. 510
-, chirurgische. 508
-, intravendse, Wert. 507
-Komplikationen, intraveniise.
510
-, subkutane. 511
—, Hetero-, gegen Paratyphus. 476
—, —, gegen Typhus abdominalis. 476
— gegen Hodgkins Krankheit. 223
— gegen Keuchhusten. 168, 169
— gegen Kriegsinfektionskrankheiten. 28
— gegen Malaria mit Anti typhus vaccin
467
— gegen Maul- und Klauenseuche. 115,
116
— gegen Milzbrand. 100
— gegen Ozaena. 309
— gegen Paratyphus. 479, 480
— gegen Pest. 321
— gegen Pocken. 225 —233
-, Dauer des Impfschutzes. 232
-, Versuche mit der Quarzlampe.
— gegen Rotz. 112
— gegen Ruhr. 12
— gegen Scharlach. 164
— gegen Sklerom d. ober. Luftwege. 309
— gegen Streptokokken. 299, 300
Vaccination gegen Typhus abdominalis.
2, 12, 21—88, 451, 453, 466-469
-, anatom, u. bakteriolog. Be-
funde. 32
-. Gefahren derselb. 469, 470
-, Immunktirperbildung. 24
-, intravenflse u. subkutane.
473, 474
-Komplikationen. 474
-, Kontraindikationen. 31
-im Kriege, Schutzimpfung
u. klinisches Bild. 8
-, Leichenbefunde. 8
-mit Mdusetyphus. 37
-, prakt. Bedeutung. 28, 29, 31
-, Technik. 473
-, Untersuchung ttber die Wir-
kung derselb. 474
-, Wirkung auf Widalsche
Reaktion. 19
Vaccine, Bac. coli-, gegen Paratyphus. 480
—,-, zur Typhusbekandlung. 38
—, bakterielle, Wirkung yon ultravioletten
Strahlen. 418
—, experimentelle. 227
— Friedmann gegen Tuberkulose. 211
—, Gonokokken-, zur Gonorrhoe-Diagnose.
505-607
— Immunitat. 227, 229
-. erbliche. 229
-der Wiederimpflinge. 232
—, Mkusetyphus-, gegen Typhus abdo¬
minalis. 37
—, nichtsensibilisierte, gegen Typhus ab¬
dom. 31, 32
—, Para-. 231, 233
—, polyvalente, gegen Typhus abdom. 22
— rouge. 233
—, sensibilisierte, zur r
—, Typhus-, gegen Gonorrhoe des Au^es.
—i —» g«gen Paratyphus. 480
— Virus im Blute, Schicksal. 228
Vacdneurin gegen Trigeminusneuralgie.
90
Variola s. Pocken.
Varizellen, Hauthamorrhagien, nekroti-
sierende. 236
— und Pocken, Differentialdiagnose. 233
—, Untersuchungen, vergl. 236
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika,
Tuberkulose-Behandlung im Heere. 180
-, Tuberkulose - Sterblichkeit,
Heilstatten usw. 185
Vemisan zur H&nde-Desinfektion. 425
Verruga peruviana, Uebertragungsver-
suche. 377
— Porro, Befunde in derselb. 377
Vibrio cholerae s. a. Cholera asiatica.
-, Agglutination, Tropfen-, makro
skop. 57
-, Anreicherung mittels Bolus alba. 463
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UNIVERSITY OF MINNESOTA
622
Register.
Vibrio eholerae. chemotaktisehes Verhalten
gegen Aminosfturen. 267
- f Differentialdiagnose. 326
— — in Faeces, Nachweis. 462
-in der Gallen blase. 3
-in Harn n. Faeces nach Cholera.
326
-, Nahrboden, neuer. 324
-, Variability. 461
-, Wirknng von Kohlensanre. 418
-, Wirknng von Strahlen, ultra*
violetten. 419
Vieh-Verlnste durch Simnlium reptans.
130
Vdgel, Epidemie durch Spiroptera incerta.
438
—, Immunity gegen Haemoproteus co-
lumbae. 364
—, Nematoden, Beschreibung deraelb. 443
Vondranscher Desinfektionsapparat. 406,
407
Vulva, Soor. 397
Vulvovaginitis gonorrhoica bei Kindern.
501
W&sche, Desinfektion. 405
Wage, automatische, zur Ferment-
forschun^. 83
Wanzen, Eier u. Larven, Beschreibung. 447
—, Lepratibertraguug. 237
Wasser s. a. Abw&sser.
—, Bac. coli in demselb. 43
—,-, Eijkmansche Methode. 489
—, Desinfektion mit Blutkohle. 413
—, Desinfektion mit Chlorgas. 416—418
—, Desinfektion mit Chlorkalk. 413—418
—, Desinfektion mit Desazon. 413
—, Desinfektion durch Filter. 412
—, Desinfektion mit Kaliumpermanganat.
413
—, Desinfektion mit Katacidtabletten. 413
—, Desinfektion mit Kohlensanre. 418
—, Desinfektion mit Kupfersulfat. 420
—, Desinfektion mit Natriumsulfit. 413
—, Desinfektion mit Osmosil-Aluminium-
sulfat. 414
—, Desinfektion mit ultraviolettenStrahlen.
418, 419
— Filter, Prilfung auf Keimdichtigkeit.
412
— Hygiene, Landesanstalt, Jahresbericht
1913 u. 1914. 254
— Infektion bei Cholera asiatica. 2
—, KliirprozeJJ, biologischer. 411
— gegen Lduse. 344
—, Faratyphus-Verbreitung. 478
— u. Pellagra, Beziehungen. 241
—, Ruhr-Verbreitung. 491
—, Schwimmbad-, Bakterien in demselb.
265
—, Selbstreinigung durch Protozoen. 411
—, Seuchen-, Desinfektion mit Schwefel-
saure. 420
Wasser. Trink-, Selbstbereitung im Felde.
414
— Untersuchung, bakteriolog., durch
Bolusadsorption. 413
—, Wirknng auf Gonokokken 503
Wasserstoffsuperoxyd zur Bakteriendiffe-
renzierung. 261
— gegen Daktylogyruskrankheit der
Karpfen. 439
— zum Eiternachweis im Harn. 312
—, WirkuDg auf Bakterien, anaerobe. 285
—, Wirknng auf die Phagozytose. 68
Wasserwerk, Haftpflicht des Besitzers bei
Gesundheitsschkdigungen. 257
Wehrffthigkeit u. Tonsillen, Beziehungen.
252
Weil-Kafkasche Hamolysinreaktion zur
Diagnose der Meningitis. 175
Weilsche Krankheit s a. Ikterus infecfcio-
sus.
-, Aetiologie u. Diagnose. 350— 352
-, Ikterus catarrhalis u. Ikterus epi-
demicus, Beziehungen. 351
-, Krankheitsbild. 349—351
-, Pathologie. , 352
-, Proteus fluorescens bei derselb. 352
-, Spiroch&tenbefund. 362
-, Uebertragung. 350, 351
Weis, ostafrikanischer, Trematodenlarven
in demselb. 439
Widalsche Reaktion s. a. Parawidalsche
Reaktion.
— — u. Fleckfieber, Beziehungen. 341
-bei Paratyphus. 6. 7, 482
-bei Ruhr. 7
-bei Typhus abdominalis. 3, 8, 27
-u. bei Schutzgeimpften.
471, 472
-, Wirknng der Schutz-
impfung. 19
Wild, Strongylus-Pneumonie. 442
Wildseuche. 129
Wirbel-Erkrankungen bei Typhus abdom.
10
Wirbels&ulenvereteifung, Aetiologie u.
Symptome. 311
Wochenbett, Streptothrix in den Genitalien.
314
Wttrmer, Eingeweide*, bei Soldaten im
Kriege. 437
— Extrakte, Wirknng bei Injektion. 437,
438
— Krankheiten, Eosinophilie. 245
Wunden, Behandlung mit Ambrin. 256
—, Behandlung mit Jodiperol. 256
—, Behandlung mit Tegoglykol. 256
—, Behandlung mit Zncker. 285
—, eiterige u. jauchende, Behandlung
mit Silbernitrat. 302
—, Gasphlegmone. 276—289
—, Infektion en im Kriege. 273—284
Schufl-, Bakterienbefonde. 273—276
Wundstarrkrampf s. Tetanus.
Gct gle
-Qfiglnal from
UNIVERSITY OF MINNESOTA
Register.
623
Wurst, Bac. paratyphi B in derselb. 485
Wut, Beschreibung. 114
— in Pal&stina. 858
Xylose, Wirkung von Bac. paratyphi. 488,
484
Z&hlkammer ftkr cytolog. u. bakteriolog.
Zwecke. 258
Zahn-Behandlung der Diphtherie-Bazillen-
trager. 159
Zahimeisch, Amflben anf demselb. 380
Zahnpflege bei Tuberkulose. 181
Zecken, Piroplasmose-Uebertragung. 373
—376
Zecken, Rocky Mountain spotted fever-
Uebertragung. 376
Ziegen, Tuberkulose. 143
Zieselm&use, Bek&mpfung. 43
Zink, Wirkung auf Aspergillus ni^er.
Zirkulationsstbrungen bei Diphtberie. 146
Zoan zur Rftudebehandlung der Pferde.
107
Zucker-Arten u. Hefe, Verhalten gegen-
Uber denselb. 83
—, Wirkung auf Bac. typbi. 20
—, Wirkung auf Bakterien, anaerobe.
285
ZwergwuchB Paltauf, Entstebung. 261
f
(G.C.)
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Gck igle
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6. P&te'sohe Bttohdr. Lippert k Go. G. m. b. IL, Naombmrg a. d. S.
Gck 'gle
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