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Full text of "Centralblatt Für Bakteriologie, Parasitenkunde Und Infektionskrankheiten. 2. Abt. Band 34.1912"

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THE UNIVERSITY 
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CENTRALBLATT 

fur 

Bakteriologie, Parasitenkunde und 
Infektionskrankheiten 


Zweite Abteilung. 34. Band 


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CENTRALBLATT 

fflr 

Bakteriologie, Parasitenkunde 
und Infektionskrankheiten 

Zweite Abteilung: 

Allgemeine, landwirtschaftllch - technologiscfae Bakteriologie, 

GSrungsphgsiologie, 

Pflanzenpathologie und Pfianzensdiutz 

In Verbindung mit 

Prof. Dr. Adametz in Wien, Oeh. Reg.-Rat Prof. Dr. J. Behrens, Direktor 
der biologischen Anstalt zu Dahlem-Berlin, Prof. Dr. M. W. Beijerinck in 
Delft, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Delbruck in Berlin, Prof. Dr. Lindau in 
Berlin, Prof. Dr. Lindner in Berlin, Prof. Dr. Muller-Thurgau in Wadens- 
weil, Prof. Dr. M. C. Potter, Durham College of Science, New-Castle- 
upon-Tyne, Prof.Dr.Samuel C. Prescott in Boston, Dr. Erwin F. Smith 
in Washington, D. C., U. S. A., Prof. Dr. Stutzer in Konigsberg i. Pr., 
Prof.vanLaerinGand, Prof. Dr.C.Wehmerin Hannover,Prof. Dr.Weig- 
mann in Kiel und Prof. Dr. Winogradsky in Petersburg 

herausgegeben von 

Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Oscar Uhlworm 

in Berlin 

34. Band 

Mit 8 Tafeln und 48 Figuren im Texte 



Jena 

Verlag von Gustav Fischer 

1912 

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COLLEGE OF AGRICULTURE 
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Centralllatt for Bakt etc. D. Alt. Bd. 34. No. 1|3. 

Ausgegeben am 20. April 1912. 


Nachdruck verboten. 

Beitr&ge zur Kenntnis der 

SproBpilze ohne Sporenbildung, welche in Brauereibetrieben 
und in deren Umgebung vorkommen. 

[Mitteilungen der Wissenschaftlichen Station fur Brauerei in Miinchen.] 

V. Mitteilung. 1 ) 

Nach Untersuchungen von J. Scheckenbach. 

Von H. Will. 

Durch J. D a c h s 2 ) war ein Teil der von mir selbst hauptsachlich in 
morphologischer Hinsicht beschriebenen 15 SproBpilze ohne Sporenbildung 3 ), 
deren Mehrzahl ich zu den Torulaceen stelle, in chemisch-physiologischer 
Hinsicht untersucht worden. 

Bis zum endgultigen AbschluB der vorliegenden Untersuchungen sind 
jene SproBpilze vorlaufig nur mit Nummern bezeichnet, welche sich, wie 
schon friiher angegeben, auf die Nummern in der Sammlung von Torula¬ 
ceen des physiologischen Laboratoriums der Station beziehen. 

Samtliche bis jetzt von mir beschriebenen Torulaceen ordne ich in 
zwei Untergruppen ein, von welchen die erste die Arten No. 3 + 4, 5, 6, 7, 
8, 11 und 17, die zweite die Arten No. 1, 2, 9, 10, 15 und 16 umfaBt. Die 
von mir beschriebene SproBpilzart No. 12 gehort, so weit sich bis jetzt iiber- 
sehen laBt, nicht zu den Torulaceen. Sie steht z. Z. isoliert da. Ihre chemisch- 
physiologische Untersuchung bleibt vorbehalten. 

J. D a c h s hat nur die Nummern 3 + 4,5, 6,11 und 17 der ersten Unter- 
gruppe bearbeitet. Daher habe ich Herrn J. Scheckenbach veranlaBt 
den Rest der der ersten Untergruppe und die samtlichen der zweiten ange- 
horigen Arten in chemisch-physiologischer Hinsicht zu studieren. 

Die Richtpunkte fiir die Untersuchungen waren im allgemeinen die glei- 
chen, welche fiir die Arbeit von J. Dachs aufgestellt worden waren. Es 
sollten hierdurch Vergleiche und damit die Gewinnung diagnostischer Merk- 
male ermoglicht werden. 

Die Fragestellung bei alien Untersuchungen und dementsprechend die 
Reihenfolge der Versuche war folgende. 

*) Vgl. Zeitschr. f. d. ges. Brauwesen. Bd. 26. 1903. p. 265; Centralbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 10. 1903. p. 689; Bd. 17. 1906. p. 1 u. 3;. Bd. 21. 1908. p. 386. Die 
hier mitgeteilten Hauptergebnisse der Untersuchungen, welche im physiologischen 
Laboratorium der Wissenschaftl. Station durchgefiihrt wurden, sind von J. Schecken¬ 
bach in erweiterter Form unter dem Titel: Beitrage zur Kenntnis der Torulaceen in 
chemisch-physiologischer Beziehung als Dissertation an der Kgl. Universitat Erlangen 
eingereicht worden. 

2 ) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 21. 1908. p. 386. 


3 ) Ebenda. Bd. 17. 1906. p. 3. 


Zweite Abt. Bd. S4. 

1 

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2 


H. Will, 


I. 

Verhalten gegen verschledene Zuckerarten. 

Gepriilte Zucker: Dextrose, Lavulose, Galaktose, Saccharose, Maltose, 
Milchzucker, Raffinose und Arabinose. 

1. Priifung nach der Kleingarmethode von P. Lindner. 

2. Garversuche in groBerem MaBstab mit neutralera Hefenwasser -f- 
6 Proz. Zucker. 

a) Alkoholbestimmung, b) Saurebestimmung, c) bei ausbleibender Ga- 
rung Bestimmung der Restzucker zum Beweis der Assimilation. 

II. 

Verhalten gegen Xthylalkohol. 

Nahrlosungen: Hefenwasser, Peptonlosung und Reinhefenbier. 

a) Entwicklungshemmung durch Athylalkohol, Feststellung der Grenz- 
werte; b) Assimilation des Athylalkohols, c) Saurebildung aus dem Athyl- 
alkohol. 

III. 

Verhalten gegen organische Sauren. 

Geprufte S&uren: Ameisensaure, Essigs&ure, MHchs&ure, Bernsteinsaure, 
ApfelsSure, Weinsaure und Zitronens&ure. 

Nahrlosung: Peptonlosung. 

a) Entwicklungshemmung, Feststellung der Grenzwerte; b) Assimi- 
lierung. 

IV. 

Wachstnmsfahigkeit anf moglichst stickstotlreiem Nahrboden. 

Nahrboden: Zucker-Mineralsalzlosung mit und ohne Pepton und aus 
diesem hergestelltes Nahragar. 

V. 

Enzymwirkungen. 

VI. 

Bildung und Zerstorung von Farbstoffen. 

EinfluB von Licht und Dunkelheit auf die Entstehung der F&rbungen, 

Nahrboden: Wurzegelatine, Hefewassergelatine, Peptonlosunggelatine, 
Saccharose-Pepton-Agar, Saccharose-Pepton-Losung und Saccharose-Hefen- 
wasser. 

Als Aussaatmaterial dienten teils Strichkulturen auf 10-proz. gehopfter, 
schrSg erstarrter Wurzegelatine, teils in gehopfter Bierwurze gewachsene 
Kulturen. MaBgcbend fur die Aussaat war der physiologische Zustand der 
Zellen und nicht das Alter der Kulturen. 

Als Nahrfllissigkeit wurde verwendet: 

1. Gehopfte Bierwiirze von 11,5° B. 

2. Hefenwasser nach der Vorschrift von Will 1 ). 

3. Hefenwasser mit den entsprechenden Zusatzen an Zucker, Alkohol oder Saure. 

4. Peptonlosung von folgender Zusammensetzung: 


J ) Will, H., Anleitung zur biologischen Untersuchung und Begutachtung usw. 
Miinchen (R. Oldenbourg). 1909. p. 445. 


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Beitrage zur Eenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


3 


0,5 g CaHPO* 1 

4,55 g KHoPC^ l auf 1 1 Wasser. 

2,1 g MgS0 4 I 

20,0 g Pepton Witte " 

5. Dieselbe Peptonlosung mit den entsprechenden Zusatzen an Zucker, Alkohol 
und Saure. 

6. Fliissiger Nahrboden ohne Stickstoff: 

0,5 g KR,P0 4 \ 

0,2 g MgS0 4 > auf 100 g Wasser. 

2,0 g Saccharose | 

7. Fliissiger Nahrboden wie bei 6, mit Zusatz von 2 g Pepton Witte zu 100 ccm. 
Ala feste Nahrboden wurden verwendet: 

1. Wiirzegelatine. 

2. Hefenzucker wasser-Gelatine. 

3. Peptonzuckerlosung-Gelatine. 

4. Saccharose-Agar. 

5. Saccharose-Pepton-Agar. 


I 

Verhalten gegen verschiedene Zackerarten. 

Gepriift wurden folgende Zucker: Dextrose, L&vulose, Galaktose, Sac¬ 
charose, Maltose und Milchzucker sowohl in groBerem MaBstab als auch 
nach der Kleingarmethode, Raffinose und Arabinose nur nach der Klein- 
garmethode. 

Die Ergebnisse der Kleingarmethode stimmten mit den von mir 1 ) fiir 
die betreffenden Zuckerarten gefundenen vollkommen ttberein. Die auBer- 
dem noch in den Yersuch einbezogenen Zucker Baffinose und Arabinose 
wurden von alien acht Osganismen vergoren und zwar mit verschiedener 
Energie. 

Um moglichst gleichmaBige Bedingungen zu schaffen, wurde bei der 
Kleingarmethode in der Weise verfahren, daB eine Hefezuckerwasserlosung, 
die 6 Proz. des zu priifenden Zuckers enthielt, hergestellt, auf einzelne 
Freudenreich - Kolbchen gleichmaBig verteilt und zweimal je 15 Mi- 
nuten mit einem Zwischenraum von 3 Tagen im Dampftopf sterilisiert 
wurde. Die Farbe der Zuckerlosungen veranderte sich dabei nur sehr wenig. 
Nachdem die Kolbchen mit den Vcrsuchsorganismen geimpft worden waren, 
wurden diese gut verteilt. Mit der Mischung fiillte man dann mittels einer 
aterilen Pipette die Grube des hohlgeschliffenen ObjekttrSgers. Diese Ab- 
anderung der Arbeitsweise bedingt groBe GleichmaBigkeit der Praparate 
und schafft auBerdem dieselben quantitativen Verhaltnisse, wie sie bei den 
Versuchen in groBem MaBstab eingehalten wurden. 

Die Kulturen wurden 4 Tage im Thermostaten bei 25° C gehalten und 
taglich auch mikroskopisch kontrolliert. 

In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der wiederholten Versuche 
zusammengestellt. Das Alter des Impfmateriales war verschieden, in keinem 
Fail jedoch hoher als 10 Tage. 

Die Versuchsanordnung bei den in groBerem MaBstab und bei langerer 
Dauer angestellten Versuchen war folgende: Neutrales (Phenolphthaleln 
als Indikator) Hefenwasser mit einem Zusatz von 6 Proz. der zu priifenden 
Zuckerart wurde in Mengen von je 100 ccm in Erlenmeyer - Kolben 
von 300 ccm Fassungsvermogen abgefiillt und am ersten und dritten Tage 


*) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1907. p. 613. 

1 * 


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4 


H. Will, 


je 15 Minuten im Dampftopf sterilisiert; dann blieb es 14 Tage zur Beob- 
achtung stehen. 


£ 

Dex¬ 

trose 

Lavu- 

lose 

Galak- 

tose 

Saccha¬ 

rose 

Maltose 

Milch¬ 

zucker 

Raffi- 

nose 

Arabi- 

nose 

7 







+ 1 

+ 1 

8 

— 

— 

— 

— 

_ 

_ 

+ 1 

+ 1 

i 

+ 1 

+* 

+ 2 

+ 1 

— 

— 

+ 1 

+ 2 

9 

+ 2 

+ 1 

+* 

+ 1 

+ 4 

— 

+ 2 

+* 

10 

+* 

+ 1 

+ 3 

+ 1 

— 

— 

+ 1 

+ 2 

2 

+ 1 

+ 1 

+ 2 

+ 3 

+ 2 

— 

+ 2 

+ s 

15 

+ 4 

+ 4 

— 

— 

— 

— 

+ 2 


16 

+ 1 

+ 1 

+ s 

+ 1 

+ 2 

— 

+ 2 

+ 3 


In der Tabelle bedeutet: + = Vergarung, — = keine Vergarung; der Exponent 
an dem Zeichen + bedeutet: 1 = starke Garung, nach 24 Stunden die ganze Vertiefung 
des hohlgeschliffenen Objekttragers von einer Gasbla.se erfiillt. 2 = maBige Garung, 
desgleichen die Vertiefung des Objekttragers etwa nur zur Hiilfte von einer Gasblase 
erfiillt. 8 = geringe Garung, in der Fliissigkeit in der Vertiefung des Objekttragers 
nach 24 Stunden sehr kleine Gasblasen. 4 = sehr geringe Garung, nach langstens 4 Tagcn 
Gasblasen in der Fliissigkeit. 


Die Zucker waren rein. Das verwendete Hefenwasser reduzierte weder 
fur sich noch nach dem Invertieren mit Salzsaure F e h 1 i n g sche Losung. 

Jeder Kolben erhielt je zwei Platinosen des Impfmateriales. Die Kul- 
turen blieben 10 Wochen bei einer durchschnittlichen Temperatur von 
25° C im Laboratorium stehen. 

BezUglich der Einzelheiten der Wachstumserscheinungen in den Kul- 
turen, welche tabellarisch zusammengestellt sind, sei auf die Dissertation 
von J. Scheckenbach verwiesen. 

Das Wachstum der Organismen war, abgesehen von Torula No. 8, welche 
sich in alien Zuckerarten gut vermehrt, am iippigsten bei Gegenwart von 
Dextrose, minimal bei Gegenwart von Milchzucker, in den anderen Zucker- 
losungen annahernd gleichmaBig gut. Die auCeren Wachstumserscheinungen 
boten im allgemeinen das gleiche Bild, welches ich friiher beschrieben habe. 
Eine interessante, bisher uberhaupt noch nicht beobachtete Erscheinung 
zeigte sich bei Torula No. 9. Am Boden des GefaBes mit Milchzucker-Hefen- 
wasser waren wahrend der 10-wochentlichen Beobachtungszeit mehrere 
„Riesenkolonien“ von 3—4 cm Durchmesser mit ganz ahnlichen auBeren 
Erscheinungsformen, wie auf festen Nahrboden entstanden. Ein Unter- 
schied machte sich nur in der groBeren Lockerheit des Aufbaues geltend; 
infolgedessen war auch die Oberflachenzeichnung nicht so scharf ausge- 
pragt. Auf diese Beobachtung beabsichtige ich bei anderer Gelegenheit 
zurtickzukommen. 

P. Lindner und K. S a i t o 1 ) beschreiben im Anschlusse an die 
Garversuche, welche Lindner 2 ) mit den Sammlungsbestanden des In- 
stituts fur Garungsgewerbe in Berlin ausgefiihrt hat, Assimilationsversuche 
mit den gleichen Organismen. Dabei sollte festgestellt werden, ob die ver- 
schiedenen Zucker uberhaupt assimiliert werden oder nicht. Sie kommen 
zu dem SchluB, daB die Torula- und roten Hefen sich den Kahmhefen an- 
schlieBen. „Die Kahmhefen sind die am wenigsten wahlerischen Hefen, 

x ) Wochenschr. f. Brauer. Bd. 27. 1910. p.509. 

2 ) Ebenda. Bd. 17. 1900. p. 713. 


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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


5 


sie sind fast omnivor gegentiber den angewandten Zuckerarten, selbst Dex¬ 
trin und Laktose machen sie sich nutzbar. Gleichwohl finden sich Abstu- 
fungen in der FreBgier, einzelne sind sogar bescheiden, dem Dextrin gegen- 
iiber sind die Torula- und roten Hefen etwas zuriickhaltender.“ 

Unsere mit typischen Torula-Arten durchgefuhrten quantitativen Unter- 
suchungen scheinen den von den genannten Autoren aufgestellten Satz, 
wenigstens hinsichtlich jener Arten, zu bestatigen. 

Zur quantitativen Bestimmung des gebildeten Alkohols wurde folgendes 
Verfahren eingeschlagen: 

Der Inhalt eines jeden Kulturkolbens wurde nach der Neutralisation 
zur Deckung des durch Verdunstung erlittenen Verlustes mit destilliertem 
Wasser auf 100 ccm aufgefiillt und dann von jenem eine Menge von 50 ccm 
abdestilliert. Im wasserigen Destillat wurde der Alkohol mittels des Z e i B - 
schen Eintauchrefraktometers bestimmt. Den Prozentgehalt (g Alkohol in 
100 ccm) ergaben die Wagner schen Tabellen 1 ). 

Um jeden Substanzverlust zu vermeiden, wurde davon Abstand ge- 
nommen, den Kolbeninhalt in einen Destillierkolben zu spiilen. Der Kultur- 
kolben diente gleich als Destillierkolben. 

Die in der folgenden Tabelle eingesetzten Zahlen (Proz. Alkohol) sind 
Mittelwerte aus mindestens 2 Bestimmungen. 


o 

Dextrose 

Lavulose 

Galaktose 

Saccharose 

Maltose 

Milchzucker 

t 

0,25 

0,23 

0,14 

0,95 

0,12 

0,16 

8 

0,03 

0,07 

0,85 

0,04 

0,39 

0,07 

1 

1,58 

1,66 

0,73 

1,46 

0,77 

0,27 

9 

0,94 

1,65 

0,35 

2,19 

0,28 

0,22 

10 

0,16 

0,53 

0,15 

1,68 

0,49 

0,21 

2 

2,28 

2,13 

1,10 

2,00 

0,67 

0,28 

15 

0,04 

0,02 

0,18 

0,25 

0,18 

0,20 

16 

0,25 

0,23 

0,13 

0,67 

0,41 

0,26 


Alle wasserigen Destillate zeigten neutrale Reaktion. Die Gegenwart 
von Alkohol wurde auBerdem durch die Jodoformreaktion nachgewiesen; 
sie fiel in einigen Fallen auBerst schwach aus. Deshalb wurde das erste De¬ 
stillat einer erneuten fraktionierten Destination unterworfen. Die ersten 
10 ccm des Destillates dienten einer wiederholten Jodoformreaktion. In 
alien Fallen trat ein deutlicher gelblicher Niederschlag auf. Das mikrosko- 
pische Bild (gelbe hexagonale Tafelchen) bewies neben dem charakteristischen 
Geruch die bei der Reaktion eingetretene Bildung von Jodoform. 

Samtliche acht Organismen hatten also die verwendeten acht Zucker¬ 
arten vergoren, wenn auch die gebildete Alkoholmenge im allgemeinen sehr 
gering war. Sie genugte jedoch vollstandig, um sie refraktometrisch und 
durch die Jodoformreaktion nachweisen zu konnen. 

Sehr auffallig ist die Verschiedenheit zwischen den Ergebnissen der 
Kleingarmethode und den Versuchen im groBen, besonders bei den zur ersten 
Gruppe der Torulaceen gehorenden Arten No. 7 und 8; bei diesen Organis¬ 
men ist eben das Garvermogen so schwach, daB es durch die Kleingar¬ 
methode wahrend der kurzen Versuchsdauer nicht mehr nachweisbar ist. 

*) Wagner, Bernhard, t)ber quantitative Bestimmungen wasseriger 
Losungen mit dem ZeiB schen Eintauchrefraktometer. [Dissert.] Jena. 1903. 


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H. Will, 


Das Gleiche gilt fur die der zweiten Gruppe angehorenden Arten No. 1, 
10 und 15 hinsichtlich der Maltose und des Milchzuckers, fiir No. 2, 9 und 16 
hinsichtlich des Milchzuckers allein. Auffallig ist ferner, daB, obwohl sich 
bei No. 15 in den Versuchen mit Dextrose und Lavulose schon durch die 
Kleingarmethode eine, wenn auch sehr geringe Vergarung nachweisen lieB, 
trotzdem die erhaltenen Alkoholmengen bedeutend geringer sind, als bei 
den Versuchen mit Galaktose, Saccharose, Maltose und Milchzucker, bei 
welchen alkoholische Garung erst bei den Versuchen im groBen nachzu- 
weisen war. 

Die Hauptursache dieser Verschiedenheit der Ergebnisse ist in der 
Verschiedenheit der Versuchsbedingungen zu suchen, wobei die Assiinilierung 
des gebildeten Alkohols in Betracht gezogen werden muB. 

Vergleicht man die gefundenen Alkoholwerte zuerst unter sich, so sicht 
man, daB No. 2 gegeniiber den derselben Gruppe angehorenden Arten No. 1, 
9, 10, 15 und 16 relativ groBe Mengen von Alkohol unter denselben Ver¬ 
suchsbedingungen zu bilden vermag. 

Vergleicht man die Werte der Tabelle mit den von D a c h s fiir die 
von ihm untersuchten Arten der ersten Gruppe festgestellten, so ergibt sich 
folgendes: 

Die der ersten Gruppe angehorenden Arten No. 7 und 8 sind die schwach- 
sten Alkoholbildner ihrer Gruppe, die iiberhaupt, mit Ausnahme der Arten 
No. 5 und 17 beziiglich der Alkoholbildung gegen die zweite Gruppe zu- 
riicksteht. 

Das Verhalten der Torulaceen gegen die Zucker- 
arten gibt ein sehr wertvolles Unterscheidungs- 
merkmal gegen iiber den anderen bis her genauer 
untersuchten Gruppen der SproBpilze ohne Sporen- 
bildung und fiir die Unterscheidung der beidcn bis 
jetzt aufgestellten Gruppen der Torulaceen selbst ab. 

Die urspriinglich neutrale Nahrlosung reagierte am SehluB des Ver- 
suches sauer, es war also auBer der bei der alkoholischen Garung auftretenden 
Kohlensaure noch andere Saure als Umsetzungsprodukt entstanden. 

Fiir die Torulaceen der ersten Untergruppe ist schon von D a c h s 
die Bildung von Saure bei analogen Versuchen nachgewiesen worden. 

Die zur Saurebestimmung benutzten Versuchskolben wurden nach 
2i/ 2 Monaten auf 100 ccm aufgefiillt. Die Titration geschah in 10 ccm mit 
^ Natronlauge und Phenolphthalein als Indikator. Die Zahlen (zur Neu- 
tralisierung verbrauchte ccm ^ Natronlauge) der folgenden Tabelle sind 
Mittelwerte aus mindestens zwei Bestimmungen. 


:§ 

Dextrose 

Lavulose 

Galaktose 

Saccharose 

Maltose 

Milchzucker 

7 

3,0 

4,4 

4,2 

4,25 

2,27 

1,97 

8 

4,7 

2,2 

1*7 

5,55 

4,7 

2,43 

1 

2,7 

3,3 

4,05 

7,0 

2,52 

1,69 

9 

8,95 

6,9 

10,25 

6,25 

3,75 

1,43 

10 

3,4 

4,0 

2,70 

4,75 

2,6 

1,36 

2 

3,6 

4.9 

1,73 

4,05 

3,7 

1,47 

15 

2,5 

4,45 

3,0 

6,35 

4.1 

4,30 

16 

3,6 

5,06 

3,35 

6,8 

3,95 

1,55 


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Beitrage zur Kenntnis der SproBpiize ohne Sporenbildung, etc. 


7 


Ein SchluB aus diesen Zahlen auf die absolute Menge der gebildeten 
Saure ist nicht zulassig, da, wie aus spater mitgeteilten Versuchen ersicht- 
lich, die gleichen Organismen Saurebildner und -verzehrer sind. Saurebil- 
dung und -verzehrung erfolgen aber auch in verschieden schnellem Tempo 
und laufen nebeneinander her. 

Ein Vergleieh mit den von D a c h s ermittelten Saurewerten fiir die 
von ihm untersuchten Arten der ersten Gruppe zeigt,-dafi die ebenfalls zu 
dieser Gruppe gehorenden Arten No. 7 und 8 unter denselben Bedingungen 
starkere Saurebildner als die ubrigen Arten sind. 

Die der zweiten Gruppe angehorenden Arten sind unter denselben Ver- 
suchsbedingungen starkere Saurebildner als die von D a c h s untersuchten 
Arten der ersten Gruppe. 

Also auch in Beziehung auf die Saurebildung 
ergeben sich brauchbare U n t e r s c h e i d u n g s m e r k - 
male. 

II. 

Verhalten gegen Xthylalkohol. 

Folgende Nahrfliissigkeiten wurden angewendet: 1. Hefenwasser, 2. Pep- 
tonlosung, 3. Reinhefebier mit einem Extraktgehalt von 5,25 Proz. und 
3,78 VoL-Proz. Alkohol. Sie wurden hauptsachlich deshalb gewahlt, weil 
Vergleichswerte gegeniiber den von Dacha untersuchten T o r u 1 a - 
Arten der ersten Gruppe gewonnen werden sollten. 

Das Reinhefebier wurde einem Reinzuchtapparat entnommen. Es blieb, 
da es nicht ganz klar war, vor dem Versuch in einem 51-Pasteur - Kolben 
drei Wochen zur Beobachtung seiner Reinheit stehen; w&hrend dieser Zeit 
hatte sich die im Bier enthaltene Hefe fast vollstandig am Boden abgesetzt. 

Das klare Bier wurde in Mengen von je 10 ccm in sterile Freuden- 
r e i c h - Kolbchen von 20 ccm Fassungsvermogen abgefiillt und erhielt 
spater die entsprechenden Zusatze an Alkohol, wobei der urspriingliche 
Alkoholgehalt des Bieres beriicksichtigt wurde. 

Das neutrale Hefenwasser und die Peptonlosung wurden ebenfalls in 
Mengen von je 10 ccm in Freudenreich - Kolbchen pipettiert und 
dann am ersten und 13. Tag je 15 Minuten im Dampftopf sterilisiert. Sie 
erhielten ebenfalls spater die entsprechenden Zusatze an Alkohol. 

Die Arten No. 7 und 8 blieben bei den Versuchen mit Reinhefebier 
unberiicksichtigt, da ich schon friiher festgestellt hatte, daB sie sich in Rein¬ 
hefebier nicht vermehren. 

1. Grenzwerte fiir die Entwicklungshcmmung durch 

Athylalkohol. 

Die Kulturen blieben 4 Wochen im Thermostaten bei 20° C zur Beob¬ 
achtung stehen. 

Beziiglich der auBeren Wachstumserscheinungen sei auch hier wilder 
auf die Dissertation von J. Scheckenbach hingewiesen. 

Eine schon von Will und D a c h s bei ihren Untersuchungen Uber 
die Torula-Arten der ersten Gruppe beobachtete Erscheinung trat auch bei 
den vorliegenden Versuchen auf. 

Das Wachstum der Organismen in den Kulturen ohne Alkoholzusatz 
ist anfangs im allgemeinen besser, als in den mit Alkohol versetzten; spater 
andert sich das Verhaltnis zugunsten der mit Alkohol in verschiedenen 


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H. Will, 


Mengen versetzten Kulturen. Der Alkohol hemmt anfangs die Entwicklung, 
wird aber spater von den Organismen assimiliert 1 ). 

tlber den Alkoholverbrauch der Organismen wahrend der Entwicklung 
gibt ein spater beschriebener Versuch AufschluB. 

Die folgende Tabelle gibt an, bei welchen Alkoholmengen (VoL-Proz.) 
auBerlich eine Entwicklung durch Zunahme des Bodensatzes, Hautbildung 
usw. nicht mehr sichtbar ist (Entwicklungshemmung). Es kann dabei an¬ 
fangs noch eine sehr geringe Vermehrung der Zellen stattfinden, die Orga¬ 
nismen gehen aber dann in einen Erstarrungs- oder Ruhezustand liber; es 
werden Dauerzellen gebildet. Die Mehrzahl der Zellen bleibt lebendig. 


Nummer 

7 

! 

8 

1 

i 

9 

i 

10 

2 

15 

16 

Hefenwasser. 

7 

7 

9 

9 

8 

8 

17 

9 

Peptonlosung. 

7 

7 

9 

9 

8 

8 

17 

9 

Reinhefebier. 

— 

— 

13 

13 

12 

11 

19 

10 


Die Werte fiir die Entwicklungshemmung bei Verwendung von Hefen- 
wasser und Peptonlosung stimmen vollstandig iiberein; beim Reinhefebier 
liegen sie viel hoher als bei jenen. Die gleiche 5eobachtung hat D a c h s 
an den von ihm untersuchten Torula-Arten der ersten Gruppe gemacht. 

Die zur ersten Gruppe gehorenden Arten No. 7 und 8 zeigen zwar von 
den vorliegenden Organismen die geringste Widerstandsfahigkeit gegen Al¬ 
kohol, innerhalb ihrer Gruppe jedoch sind sie, wie ein Vergleich mit der 
D a c h s schen Tabelle zeigt, die am wenigsten gegen Alkohol empfindlichen 
Arten. 

Beim Vergleich der Arten der zweiten Gruppe untereinander fallt die 
starke Widerstandsfahigkeit von No. 15 auf. Der Wert fiir die Entwick¬ 
lungshemmung ist hier teilweise doppelt so hoch, wie bei den anderen Arten 
derselben Gruppe. Jene Eigenschaft fallt, wie in einem spateren Versuch 
gezeigt wird, mit der Fahigkeit zusammen, in derselben Zeit grbBere Mengen 
von Athylalkohol zu assimilieren, als die iibrigen Vertreter derselben Gruppe. 

Diejenigen Mengen von Alkohol, iiberhaupt aller Zusatze zu den Nahr- 
losungen, durch welche nicht nur Hemmung einer ausgiebigen Entwick¬ 
lung eintritt, sondern Abtotung der Organismen erfolgt, sind durch aufier- 
liche Beobachtung der Kulturen nicht zu erkennen. Auch in diesem Falle 
kann anfangs noch eine sehr geringe Vermehrung, die aber vielfach ab- 
norme Zellformen hervorbringt, erfolgen, die Zellen sterben jedoch bald ab. 
Um auch diejenigen Werte, bei welchen alle Zellen wahrend der Versuchs- 
dauer von 28 Tagen durch den zugesetzten Athylalkohol abgetotet worden 
waren, festzustellen, goB man den groBten Teil der Nahrlosung aus den 
Kulturkolbchen, an welchen eine Vermehrung auBerlich nicht sichtbar war, 
vorsichtig aus und ersetzte sie durch sterile Bierwiirze. 

Die folgende Tabelle gibt diejenigen Werte an (Vol.-Proz. Alkohol), 
durch welche alle Zellen innerhalb der Versuchsdauer abgetotet worden 
waren. 


*) Vgl. hierzu: Leberle, H., Beitriige zur Kenntnis der Gattung Myco- 
derma. [Dissert.] Miinchen 1909. p. 62 und Kurventafel 6; auBerdein Will, H., 
und Leberle, H., Beitriige zur Kenntnis der Gattung Mycoderma (Centralbl. 
f. Bakt. Abt. II. Bd. 28. p. 22.). 


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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


9 


Xummer 

_ L 7 J 

8 

Ll_' 

! Q 

t 9 

10 

2 

15 

1 16 

Hefenwasser. 

. . ; 9 

9 

11 

10 

11 

u 

21 

12 

Peptonlosung .... 

. . j 9 

9 

11 

10 

i ii 

n 

21 

12 


Der Versuch rait Reinhefebier wurde nicht weiter beriicksichtigt. 

Auch bei den vorliegenden Versuchen traten im Reinhefebier die von 
mir sehon friiher beobachteten Formver&nderungen der Kulturhefenzellen 
in die Erscheinung. 1 ) Sie hatten in alien Kulturen Sprodverbande langge- 
streckter, wurstformiger Zellen gebildet, auch konnte in vielen Kulturen 
die Gegenwart von Dauerzellen festgestellt werden. Die Erscheinung trat 
bei den verschiedenen T o r u 1 a - Arten in verschiedenem Grade auf; im 
vorliegenden Falle war sie in den Kulturen mit T o r u 1 a No. 15 am stark- 
sten ausgepragt, wahrend sie bei den friiheren Untersuchungen am meisten 
in Kulturen mit der Art No. 12 auffiel. 

Bei den beiden Nahrlosungen sind die zur volligen Abtotung innerhalb 
der Versuchsdauer notigen Alkoholprozente dieselben. 

T o r u 1 a No. 8 hatte in den Hefenwasserkulturen mit einem Alkohol- 
gehalt von 1—3 Proz. zahlreiche Riesenzellen gebildet, in Peptonlosung 
konnten solche dagegen nicht beobachtet werden. 

Die Reaktion des Hefenwassers und der Peptonlosung war bei Be- 
endigung des Versuches teils neutral, teils schwach sauer; das Reinhefebier 
zeigte durchwegs neutrale Reaktion. 

Die Verm ehrung der Organismen war am besten im Hefenwasser, weniger 
gut in Peptonlosung und relativ am schw&chsten im Reinhefebier. Dies 
ist deswegen sehr auffallig, weil der Wert fur die auderlich erkennbare Ent- 
wicklungshemmung beziiglich Alkohol bei Hefenwasser und Peptonlosung 
gleich hoch, bei Reinhefebier dagegen viel hoher befunden wurde. Jene 
Tatsache deckt sich mit den von Will und D a c h s gemachten Beob- 
achtungen bei Versuchen ahnlicher Art mit den Torulaformen der ersten 
Untergruppe. Sie steht jedenfalls mit dem Nahrwert der einzelnen Nahr- 
boden in Zusammenhang. 

2. Alkoholverzehrung wahrend der Entwicklung und 
Saurebildung in den Kulturen. 

Da aus der ersten Versuchsreihe der Schlud zu ziehen war, dad der 
Alkohol in verschiedenem Grade auf die Entwicklung von Einflud ist, sollte 
durch einen zweiten Versuch ein Bild davon gewonnen werden, in welchem 
Made der Athylalkohol bei der Ernahrung und Verm ehrung der Organismen 
verwertet wird. Gleichzeitig sollte festgestellt werden, ob mit der Assimi- 
lierung des Alkohols Saurebildung parallel geht. 

Die Anordnung des Versuches war folgende: Pasteur kolben wurden 
mit je 95 ccm Hefenwasser beschickt, das nach dem Sterilisieren einen Zusatz 
von je 5 ccm absoluten Alkohols erhielt. Dann bekam jeder Kolben einen 
Zusatz von drei Tropfen des Impfmateriales; dieses war in Wiirze herange- 
zogen. Verwendet wurden Haut und Bodensatz der Kulturen, nachdem 
die Wiirze moglichst vollstandig abgegossen und der verbleibende Rest 
gut gemischt war. Der Zusatz von 5 Volumproz. Alkohol wurde deshalb 
gewahlt, weil er sich im allgemeinen als optimal fiir das Wachstum der 
Torulaformen erwiesen hatte. 

') IIL Mittlg. Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 143. 


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10 


H. Will, 


Der Alkohol-'und Sauregehalt wurde periodisch bestimmt; zu jeder 
Bestimmung wurden zwei Pasteur kolben benutzt. Dementsprechend 
war fiir jeden Organismus eine groBere Anzahl von Kulturen hergestellt 
worden. 

Zur Bestimmung des Alkoholgehaltes wurde der Inhalt eines Pasteur- 
Kolbens in einen 300 ccm Erlenmeyerkolben gegossen, mit je 30 ccm 
destilliertcn Wassers quantitativ naehgespiilt und dann neutralisiert. Hier- 
auf wurden je 50 ccm abdestilliert und der Alkoholgehalt des Destillates 
mittels des ZeiBschen Eintauchrefraktometcrs bestimmt. 

Zur Bestimmung des Sauregehaltes wurden je 10 ccm der filtrierten 
Kulturfliissigkeit mit ^ Natronlauge und Phenolphthaleln als Indikator 
titriert. 

Um zu erfahren, welche Alkoholmengen wahrend der Versuchsdauer 
durch Verdunstung sich der Einwirkung der Organismen entzogen hatten, 
waren 10 Pasteur - Kolben mit urspriinglich 4,84 Gew.-Proz. Alkohol, 
jedoch ungeimpft, stehen geblieben. Nach 6 Monaten war der Alkoholgehalt 
im Durchschnitt auf 4,55 zuriickgegangen. Der Verlust durch Verdunstung 
betrug also 0,29 Gew.-Proz., Da sich auBerdem ergab, daB der Verdun- 
stungsverlust bei alien Pasteur - Kolben nahezu der gleiche war, so 
wurde jenem nicht weiter Rechnung getragen. Es handelte sich ja bei dem 
Versuch nur um die Gewinnung von Vergleichswerten. 

Die gefundenen Werte fiir Alkohol und Saure sind in den beiden fol- 
genden Tabellen zusammengefaBt, von welchen die erste die relative Ab- 
nahme des Alkohols in Gewichtsprozenten, die zweite die Zunahme der 
Aziditat in ccm der verbrauchten ^ Natronlauge zur Darstellung bringt. 


Nummer 
der Torula 

7 

8 

1 

9 

10 

2 

15 

16 

O Tage. 

4,84 

4,84 

4,84 

4,84 

4,84 

4,84 

4,84 

4,84 

3 .. 

4,68 

4,67 

4,60 

4,50 

4,58 

4,50 

4,60 

4,63 

6. 

4,63 

4,58 

4,45 

4,40 

4,46 

4,47 

4,57 

4,62 

9 „ . 

4,59 

4,50 

4,20 

4,35 

4,26 

4,45 

4,55 

4,60 

12 „ . 

4,56 

4,45 

4,10 

4,26 

4,15 

4,40 

4,53 

4,59 

15. 

4,55 

4,39 

4,05 

4,21 

4,11 

4,38 

4,50 

4,56 

20 .. 

4,53 

4,32 

4,00 

4,19 

4,10 

4,34 

4,27 

4,29 

25 „ . 

4,50 

4,29 

3,92 

4,15 

4,09 

4,31 

3,90 

3,92 

30. 

4,46 

4,24 

3,90 

4,11 

4,08 

4,22 

3,63 

3,64 

40. 

4,46 

4,24 

3,85 

3,90 

4,06 

4,02 

3,41 

3,42 

50. 

4,45 

4,23 

3,80 

3,60 

4,00 

3,65 

3,20 

3,01 

60 .. 

4,45 

4,22 

3,76 

3,25 

3,91 

3,31 

2,76 

2,74 

80 „ . 

4,44 

4,21 

3,68 

3,04 

3,80 

3,04 

2,64 

2,58 

no „ . 

4,43 

4,20 

3,62 

2,73 

3,62 

2,55 

2,32 

2,37 

150 „ . 

4,43 

4,19 

3,57 

2,60 

3,32 

2,38 

2,00 

2,19 

190. 

4,42 

4,18 

3,50 

2,40 

3,10 

2,19 

1,80 

2,00 


Das Wachstum der Organismen war im allgemeinen normal und bei 
alien mit der gleichen Art geimpften Kolben gleich stark, soweit sich dies 
nach den auBeren Erscheinungen an den Kulturen feststellen laBt. Beziig- 
lich der Einzelheiten sei auch hier wieder auf die Dissertation von Schecken- 
b a c h hingewiesen. 

Bei T o r u 1 a No. 7 und 8, im besonderen aber bei T o r u 1 a No. 7, 
die sich, wie aus alien bisher vorliegenden Beobachtungen hervorgeht, nicht 
stark vermehren, trat nach etwa 45 Tagen eine Entwicklungshemmung 


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Beitrage zur Kenntnis der Sproflpilze ohne Sporenbildung, etc. 


11 



ein; diese machte sich neben der auBeren Erscheinung auch deutlich da- 
durch geltend, daB von dem genannten Zeitpunkt ab die Fahigkeit, Alkohol 
zu assimilieren und Saure zu bilden, aufhorte. Nach 6 Monaten waren in den 
Kulturen der beiden Organismen alle Zellen tot, wie durch einen Kontroll- 
versuch bewiesen wurde. 

Von dem ursprunglich vorhandenen Alkohol waren innerhalb 6 Mo¬ 
naten verbraucht worden (%) von 


Nummer 

7 

8 1 

1 

10 

9 

2 

16 

15 


8,67 

13,63 

27,69 

36,09 

60,41 

64,76 

58,07 

62,81 


Die am besten sich vermehrenden Organismen hatten auch den meisten 
Alkohol assimiliert. Die gefundenen Werte fur die entstandene Saure sind 
ann&hernd proportional den Werten fur die Alkoholverzehrung. Dagegen 
konnte eine einfache Beziehung zwischen dem Zeitpunkt nachweisbarer 
Saurebildung und Intensitat der Alkoholverzehrung bezw. Saurebildung 
nicht festgestellt werden. 

Der Vergleich der fiir die Alkoholverzehrung und Saurebildung ge- 
wonnenen Zahlen mit den Wachstumserscheinungen fiihrt zu dem SchluB, 
daB zwischen jenen Zahlen und der Entwicklung einer Oberflachenvege- 
tation eine Beziehung derart besteht, daB, je rascher Hautinselchen ent- 
stehen, je schneller sich diese zusammenschlieBen und eine starke Haut 
entwickeln, desto mehr Alkohol assimiliert und dementsprechend auch mehr 
Saure gebildet wird. T o r u 1 a No. 15 mit sehr starker, etwa 5 mm dicker 
Haut nach Verlauf von 90 Tagen, Uberhaupt mit sehr starker Oberflachen- 
vegetation, zeigt die relativ starkste Alkoholabnahme, gleichzeitig aber auch 
die hochsten Saurezahlen. 

Von diesem Gesichtspunkt aus bietet es nichts Auffalliges, wenn bei 
T o r u 1 a No. 10, bei welcher sich die Oberflachenvegetation sehr lang- 
sam und sehr spat entwickelt, der Alkoholverbrauch ein relativ geringer ist, 
und nachweisbare Saurebildung erst spat (gegen den 50. Tag) einsetzt, dann 
aber ziemlich rasch denselben Grad wie bei Torula No. 1, bei welcher die 
nachweisbare Saurebildung schon am 15. Tage einsetzte, erreichte. 


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12 


H. Will, 


Die untersuchten T o r u 1 a formen sind schwachere Alkoholverzehrer 
und schwachere Saurebildner, wie die von L e b e r 1 e 1 ) untersuchten Myko- 
dermaforraen, sie sind ferner starkere Alkoholverzehrer als die von Geiger 2 ) 
untersuchten Pseudomonilia -Arten. 

Analoge Versuche mit den der ersten Gruppe der Torulaceen ange- 
horenden Arten sind von D a c h s beschrieben worden. Er hatte, entsprechend 
der geringen Widerstandsfahigkeit der von ihm untersuchten T o r u 1 a - 
Arten gegen Alkohol, dem Hefenwasser nur 2,56 Gew.-Proz. Alkohol zu- 
gesetzt. Die Dauer der Versuche betrug 2 Monate. 

Vergleicht man das MaB des Alkoholverbrauches durch die vorlie- 
genden Organismen mit den Angaben der D a c h s schen Tabelle, so er- 
gibt sich folgendes: 

Die zur ersten Gruppe gehorenden Arten No. 7 und 8, die nach 2 Mo- 
naten 0,39 bezw. 0,62 Gewichts-Proz. Alkohol verzehrt haben, bleiben da- 
mit innerhalb der von D a c h s ermittelten Werte fur die von ihm unter¬ 
suchten Arten der ersten Gruppe, No. 11 allein zeigt einen hoheren Wert, 
welcher denjenigen der zweiten Gruppe nahesteht. Die Arten der zweiten 
Gruppe sind starkere Alkoholverzehrer als diejenigen der ersten Gruppe. 

Zum Vergleich sei eine Tabelle eingefiigt, in welcher die nach 2 Monaten 
bestimmten Werte nebeneinander gestellt worden sind. 


I. Gruppe. 


Nummer der T o r u 1 a 

3 

4 

5 

6 

11 

17 

7 

8 

Abnahme in Gew.-% nach 

2 Monaten. 

0,65 

! 

0,58 | 0,79 

0,37 

1,27 

0,69 

0,39 

0,62 


II. Gruppe. 


Nummer 
der T o r u 1 a 

1 

9 

10 

i 

2 

15 

16 

Abnahme in Gew.-% 
nach 2 Monaten . 

! 1,08 

1,59 

0,98 

1,53 

2,08 

2,10 


Bei dieser Zusammenstellung ist der Wert fur die Verdunstung in Ab- 
zug gebracht, welcher bei den D a c h s schen Versuchen infolge Verwen- 
dung von Erlenmeyer - Kolben bedeutend war (1,14 Gew.-Proz. Ab- 
nahme innerhalb 2 Monaten), wahrend diese Verluste bei den vorliegenden 
Versuchen durch Verwendung von P a s t e u r - Kolben nahezu ganz ver- 
mieden wurden. 

Also auch beziiglich der Verzehrung von Athyl- 
alkohol ergeben sich deutliche und wertvolle An- 
haltspunkte fur die Unterscheidung der Arten. 

III. 

Verhalten gegen organische Saurcn. 

Die Versuche hatten den Zweck, festzustellen, welche von den ver- 
wendeten Sauren die vorliegenden Torula-Arten zu assimilieren vermogen 
und welche Sauremengen entwicklungshemmend bezw. abtotend wirken. 

») A. a. 0. 

*) Geiger, A., Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung. 
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 27. 1910. p. 97.) 


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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze obne Sporenbildung, etc. 


13 


Friiher habe ich festgestellt 1 ), daB die Aciditat von BierwUrze wahrend 
der Entwicklung von Torula No. 1, 5, 7, 9, 10 und 16 eine Zunahme 
und wahrend der Entwicklung von Torula No. 2, 3 + 4, 8,11,15 und 17 eine 
Abnahme erfahrt. Eine regelmaBige Beziehung der raschen Hautbildung 
der Organismen auf der Wiirzeoberflache zur Abnahme der Aciditat hat 
sich nicht ergeben. 

Sehr wahrscheinlich gehen Sauremehrung und Saureverzehrung neben- 
einander her und die jeweils in den Kulturen festgestellten Sauremengen 
sind nur die Resultante aus beiden Prozessen. 

Die Untersuchung erstreckte sich auf folgende sieben Sauren: Ameisen- 
saure, Essigsaure, Milchsaure, Bernsteinsaure, Apfelsaure, Weinsaure und 
Zitronensaure. 

Als Nahrboden wurde die Peptonlosung verwendet und zwar deshalb, 
weil sie sich als verhaltnismaBig schlechter Nahrboden erwiesen hatte und 
infolgedessen die Assimilierung der Sauren durch die Torula- Arten 
scharfer zum Ausdruck kommen muBte. 

1. Entwicklungshemmung und Abtotung durch die 
Sauren; Ermittlung des Grenzwertes. 

Die Peptonlosung wurde in Freudenreichkolbchen in Mengen 
von je 10 ccm abgefullt und nach Zusatz von 0,1, 0,2, 0,3 und 0,4 Proz. usw. 
der zu priifenden Saure sterilisiert. Sie blieb einige Zeit zur Beobachtung 
stehen. 

Durch Titration einiger Versuchskolbchen vor und nach dem Sterili- 
sieren wurde festgestellt, daB die Saurekonzentration hierbei keine Ver- 
anderung erfahren hatte. 

Jedes Kolbchen wurde mit einer Platinose der zu untersuchenden 
Torula-Art geimpft. Die Kulturen blieben drei Wochen im Thermo- 
staten bei 25° C stehen. 

In der folgenden Tabelle sind in Proz. die Sauremengen angegeben, 
bei welchen unter den gegebenen Verhaltnissen noch eine Entwicklung der 
Organismen stattfand. 


Nummer 

7 

8 

1 

9 

10 

2 

15 

16 

Araeisensaure. 

1.3 

1,3 

1,7 

1,6 

1,6 

1,6 

1,9 

1,6 

Essigsaure. 

0,5 

0,5 

0,6 

0.5 

0,5 

0,5 

0,6 

0,5 

Milchsaure. 

1,4 

1,4 

2,8 

2,6 

2,6 

2,6 | 

2,9 

2,7 

Bernsteinsaure. i 

2,0 

2,0 



a e s a i 

11 i g t 



Apfelsaure. 

1,9 

1,9 

4,8 

| 4,5 

4,5 

4,5 

5,4 

I 5,0 

Weinsaure. 

0,8 

0.8 

1,5 

1.4 

1.4 

1,4 

2,2 

1.5 

Zitronensaure. 

2,0 

2,2 

4,2 

1 4,0 

4,0 

4,0 

5,1 

4,3 


Die Tabelle zeigt, daB die Werte fUr die beiden der ersten Gruppe an- 
gehorigen Torula-Arten No. 7 und 8 sich innerhalb der von D a c h s fur 
die ebenfalls der ersten Gruppe angehorigen Arten No. 3 + 4, 5, 6,11 und 17 
gefundenen Zahlen bewegen. Zum Vergleich sei die D a c h s sche Tabelle 
wiedergegeben. 

*) I. Mittlg. Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 26. 1903. p. 265; Centralbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 10. 1903. p. 694; III. Mittlg. Ebenda. Bd. 17. 1906. p. 699. 


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14 


H. Will, 


Nummer 

3 

4 

5 

6 

11 

17 

Essigsaure. 

0,45 

0,45 

0,50 

0,50 

0,50 

0,50 

Milchsaure. 

1,4 

1,4 

2,8 

1,2 

1,4 

1,4 

Bernsteinsaure . . . 

1,9 

1,9 

gesattigt 

2,3 

2,3 

2,3 

Apfelsaure. 

1,9 

1,8 

15,0 

2,2 

2,2 

2.2 

Weinsaure. 

0,7 

0,7 

4,5 

0,8 

0,8 

o,8 

Zitronensaure .... 

1,9 

1,8 

9,0 

2,1 

2,0 

2,0 


Bei der ersten Gruppe ist T o r u 1 a No. 5, welche das starkste Gar- 
vermogen von der ganzen Gruppe besitzt, gegenttber den verwendeten or- 
ganischen Sauren am widerstandsfahigsten, nicht dagegen gegeniiber Alkohol, 
obwohl die Grenzwerte mit zu den hoheren gehoren. 

Fiir die zur zweiten Gruppe der Torulaceen gehorenden Arten No. 1, 
9,10, 2, 15 und 16 ergibt sich folgendes: Ftir die Arten No. 9, 10 und 2 sind 
die Werte fiir die betreffenden Sauren die gleichen, bei T o r u 1 a No. 1 
und 16 sind sie in den meisten Fallen etwas hoher als diese, bei Torula No. 15 
sind sie fiir alle Sauren und zwar zum groBten Teil bedeutend hoher als die- 
jenigen fiir die iibrigen Arten derselben Gruppe. Torula No. 15 ist also so- 
wohl gegen Sauren, als auch gegen Alkohol, wie gezeigt, sehr widerstands- 

fahig. 

Die Grenzwerte fiir die Entwicklungshemmung sind fiir die zweite 
Gruppe durchschnittlich hoher als fiir die erste, bei welcher nur No. 5 ahn- 
lich wie Torula No. 15 der zweiten Gruppe eine Ausnahme macht. 

Die Grenzwerte fiir die Entwicklungshemmung 
durch die gepriiften Sauren geben also gute Unter- 
scheidungsmerkmaleab. 

Ordnet man die Sauren ansteigend nach den Grenzzahlen, so ergibt sich fiir 
die der ersten Gruppe der Torulaceen angehorenden Arten No. 7 und 8 folgende 
Reihe: Essigsaure, Weinsaure, Ameisensaure, Milchsaure, Apfelsaure, Zi- 
tronensaure und Bernsteinsaure. Die Reihcnfolge ist also im wesentlichen 
die gleiche, wie fiir die von D a c h s untersuchten Arten der ersten Gruppe. 
Fiir die der zweiten Gruppe angehorenden Arten ist die Reihenfolge dieselbe, 
wie fiir die der ersten Gruppe, nur steht hier die Zitronensaure vor der Apfel¬ 
saure; eine Ausnahme macht Torula No. 15. Hier steht die Ameisen¬ 
saure vor der Weinsaure; im iibrigen stimmt die Reihenfolge mit derjenigen 
der zweiten Gruppe iiberein. 

Fiir Bernsteinsaure konnte der Grenzwert nicht genauer festgestellt 
werden, da alle Organismen der zweiten Gruppe auch in der gesattigten 
Losung der Saure (5—6 Proz. nach B e i 1 s t e i n) noch sehr gut wuchsen. 

Der Versuch wurde mit Mengen von je 100 ccm der Nahrlosung und 
solchen Sauremengen, welche nahe den Grenzwerten lagen, wiederholt, wo- 
bei anstatt der Freudenreich- Kolbchen Pasteur - Kolben ver- 
wendet wurden. Das Ergebnis war dasselbe wie bei den Versuchen mit kleinen 
Mengen der Nahrlosung. 

Ein Zusammenhang zwischen chemischer Konstitution der Saure und 
ihrer Assimilierbarkeit durch die untersuchten Torula-Arten ist nicht zu 
erkennen. 

Zur Feststellung der Saurewerte, welche unter den gegebenen Bedin- 
gungen todlich wirken, wurde wie bei der Feststellung der Alkoholwerte 


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Beitrage zur Kenntnis der SproCpilze ohne Sporenbildung, etc. 


15 


nach einmonatlicher Versuchsdauer verfahren. Das Ergebnis ist in der 
folgenden Tabelle zusammengestellt: 


Xnmmer 

i 7 

8 

1 

9 

10 

2 

15 

16 

Ameisensiiure . . . 

. . I 2,0 

2,3 

2,3 

2,1 

2,1 

2,1 

2,9 

2,1 

Essitrsaure. 

. . ! 0,65 

0.65 

0,90 

0,65 

0,65 

0,65 

1,0 

0,65 

Milchsaure. 

• . j 2,6 

2.8 

2,8 

4,0 

1 6,0 

3,4 

7,5 

4,0 

Bemsteinsiiure . . . 

• • 2,8 

2,8 

— 

— 


— 



Apfelsiiure. 

• • 2,4 

2,5 

7,5 

7,5 

6,5 

5,5 

7,5 

6,0 

Weinsiiure ..... 

• • 1,2 

1,2 

2,5 

i,4 

j 2,0 

2,2 

2,9 

2,2 

Zitronensaure. . . 

• • 1 2,4 

2,6 

6,8 

6,5 

| 6,2 

! 6,0 

6,3 

3,3 


Die Zahlen lassen fiir die der ersten Gruppe angehorenden Torula-Arten 
No. 7 und 8 innerhalb der betreffenden Saure eine einfache Beziehung zwi- 
schen den Zahlen fiir S&urehemmung und denjenigen Zahlen erkennen, bei 
welchen alle Zellen getotet werden. Bei Essigsaure, Weins&ure, Zitronen- 
saure und Bernsteinsaure sind fiir T o r u 1 a No. 7 und 8 die Werte um 
0,15 bezw. 0,4 bezw. 0,4 bezw. 0,8 Proz. der betreffenden Saure hoher. Bei 
den anderen S&uren und bei den zur zweiten Gruppe gehorenden Torula- 
Arten No. 1, 9, 2, 15 und 16 sind die Beziehungen nicht mehr so einfache. 


2. Saureverzehrung. 

Um zu ermitteln, ob und in welchem Grade die gepriiften S&uren ver- 
zehrt werden, wenn die Konzentration kleiner ist, als die entwicklungshem- 
mende, wurde folgender Versuch angestellt. 

Erlenmeyerkolben wurden mit je 200 ccm Peptonlosung, 
welche 0,5 Proz. der betreffenden Saure enthielt, gefUllt, zweimal je 15 Mi- 
nuten im Dampftopf sterilisiert und nach einer Beobachtungszeit von 14 
Tagen mit je einer Platinose der betreffenden T o r u 1 a - Art geimpft. Bei Essig¬ 
saure wurde eine geringere Konzentration gewahlt, entsprechend dem sehr 
niedrigen Wert, welcher bei dem Versuch iiber die Entwicklungshemmung 
ermittelt worden war. Vor der Impfung war die Konzentration durch Ti¬ 
tration mittels ^ Natronlauge und PhenolphtaMn als Indikator bestimmt 
worden. 

Die Wachstumserscheinungen wurden periodisch kontrolliert (vergl. 
die Dissertation von Scheckenbach). Die Dauer des Versuches betrug 
sechs Monate. 

Der Grad der Assimilation der Sauren wurde nach einem Zeitraum 
von 1 bzw. 6 Monaten durch Titration mittels ^ Natronlauge und Phenol- 
phtaleln als Indikator festgestellt. Vorher waren die Kulturen mikrosko- 
pisch auf Reinheit gepriift und der Inhalt der Kolben wieder quantitativ 
auf 200 ccm aufgefullt worden. Zur Titration wurden je 10 ccm abpipettiert. 
Die Untersuchung einiger aufgestellter Kontrollversuche zeigte, daB zwar 
Fliissigkeit in verschiedenem Grad wahrend der sechsmonatlichen Versuchs- 
dauer verdampft war, nach dem Auffiillen auf 200 ccm erwies sich aber, 
dafi sich die urspriingliche Aziditat nicht verandert hatte. 

In der folgenden Tabelle ist die Abnahme der Saure in Prozenten an- 
gegeben. 


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16 


H. Will, 


Nummer 

7 

8 

1 

9 

10 

2 | 15 ! 16 

_L_J_ 

Ameisensaure: 

Nach 1 Monat .... 
Xach 6 Monaten . . . 

6,13 9,37 

19,44 | 12,83 

7,92 ; 10,82 
63,95 | 60,94 

37,95 

28,68 

21,31 

16,18 

1 6,81 j 19,82 
20,87 86,05 

Essigsaure: 

Xach 1 Monat .... 
Xach 6 Monaten . . . 

8.01 

59,57 

9.38 

21,97 

21.87 ' 10.15 
65,72 69,92 

16.79 

13,96 

18.75 ! 40.92 
14,84 43,94 

43.36 

82,22 

Milchsaure: 

Xach 1 Monat . . . . j 18,28 
Xach 6 Monaten ... 32,91 

0,25 | 7,56 
20,78 j 35,82 

10,14 

52,62 

14,79 

44,31 

43,88 

84,12 

41,81 

51,62 

27,51 

77,88 

Bernsteinsaure: 

Xach 1 Monat .... 
Xach 6 Monaten . . . 

1,57 

26,39 

2,29 

45,31 

14,77 

87,52 

11,76 

90,02 

1 16,61 
87,92 

31,06 

90,15 

19.23 14,44 

80.24 j 87,72 

Apfelsaure: 

Xach 1 Monat .... 
Xach 6 Monaten . . . 

8,53 

39,78 

4,04 I 15,95 
47,10 | 86,81 

6,63 ! 23,78 
91,61 ; 89,17 

32,47 

91,39 

12,42 ! 9,53 
69,89 ! 92,23 

Weinsaure: 

Xach 1 Monat .... 
Nach 6 Monaten . . . 

9.37 

26,11 

19,26 

53,91 

13,54 

36,13 

21,61 

36,65 

26,11 

43,75 

28,06 

50,39 

17,64 

46,61 

41,42 

51,75 

Zitronensaure: 

Xach 1 Monat .... 
Xach 6 Monaten . . . 

2,19 

40,35 

13,43 

46,21 

36,50 

73,14 

23,93 

77,12 

39,85 

87,36 

24,86 I 18,82 
45,94 1 47,73 

6,91 
85, 1 0 


Aus der Tabelle geht, wenn zunachst die Ergebnisse nach einem Monat 
ins Auge gefaBt werden, folgendes hervor. Samtliche angewandten S&uren 
werden von den vorliegenden Organismen assimiliert und zwar durchschnitt- 
lich ziemlich energisch, die geringsten Mengen assimilierte, ausgenommen 
Milchsaure und Apfelsaure, Torula Nr. 7. Die der ersten Gruppe ange- 
horenden Torula- Arten Nr. 7 und 8 haben ira allgemeinen weniger Saure 
als die der zweiten Gruppe assimiliert. 

Bei den vorliegenden acht Arten ist die Assimilationsfahigkeit teils 
schwacher, teils starker als bei den von D a c h s untersuchten Torula- 
Arten der ersten Gruppe. 

Die durchgreifenden Untersehiede, die sich bisher zwischen den Arten 
der ersten und zweiten Gruppe ergeben haben, bestehen also hinsichtlich 
der Saureverzehrung nicht. 

Die Verschiedenheit der Assimilation ist jedenfalls zunachst durch 
eine Art-Eigentiimlichkeit bedingt, dann aber auch durch die Schnelligkeit, 
mit welcher sich die verschiedenen Organismen vermchren. Die geringe 
Menge Milchsaure, welche von Torula Nr. 8 innerhalb eines Monates 
assimiliert wurde, ist nach den vorliegenden Beobachtungen zweifellos mit 
auf die langsame Vermehrung zuriickzufiihrcn, zum Teil mogen allerdings 
auch Zufalligkeiten mitgewirkt haben. 

Ordnet man die Sauren nach dem Grad ihrer Assimilierung wahrend 
eines Monates in absteigender Reihe, so ergibt sich fiir jede Art eine andere 
Reihenfolge. 

Torula 7. Milchsaure wird am besten, weniger gut YVein-, Apfel-, Essig-, 
Ameisen-, Zitronen- und am geringsten Bernsteinsaure assimiliert. 

Torula 1. Zitronen-. Essig-, Apfel-, Bernstein-, Wein-, Ameisen-, Milchsaure. 

Torula 8. Wein-, Zitronen-, Essig-, Ameisen-, Apfel-, Bernstein-, Milchsaure. 


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Beitrage zur Kenntuis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


17 


Torula. 9. Zitronen-, Wein-, Bernstein-, Ameisen-, Essig-, Milch- und Apfel- 

saure. 

Torula 10. Ameisen-, Zitronen-, Wein-, Apfel-, Essig-, Bernstein-, Milch- 

saure. 

Torula 2. Milch-, Apfel-, Bernstein-, Wein-, Zitronen-, Ameisen-, Essigsiiure. 

Torula 15. Milch-, Essig-, Bernstein-, Zitronen-, Wein-, Apfel-, Ameisen- 
saure. 

Torula 16. Essig-, Wein-, Milch-, Ameisen-, Bernstein-, Apfel- und Zitronen- 

M'ItfBi 

Da es von Interesse erschien, den Grad der Saureabnahme der Kulturen 
auch noch in einem spateren Stadium festzustellen, blieb ein Teil von jenen 
weitere 5 Monate unter denselben Bedingungen wie fruher stehen. Bei der 
Titration zeigt sich: 

1. DaB die Reihenfolge der Sauren bei den einzelnen Arten eine andere 
geworden war. 

2. DaB in einigen Fallen die Saure nicht nur nicht abgenommen, son- 
dern sogar zugenommen hatte. Zur Erklarung dieser Erscheinung kommt 
auBer Zufalligkeiten, die dadurch gegeben waren, daB zur Titration nicht 
i miner die gleichen Kulturen verwendet wurden und Verschiedenheiten 
in der Entwicklung der einzelnen Kulturen vorhanden gewesen sein konnen 
(vergl. hierzu die Tabellen in der Dissertation von Scheckenbach liber 
die Beobachtungen der Wachstumserscheinungen an den Kulturen, aus 
welchen hervorgeht, daB die Entwicklungen von Parallelkulturen verschieden 
sein kann) auch noch die verschiedene Entwicklungsfahigkeit der Arten an 
sich und ihre etwaige Beeinflussung durch die Saure-Assimilation in Betracht. 
Die Entwicklung ist bei der einen Art sehr rasch, die groBte Menge der Saure 
wird in den ersten Wochen verzehrt, spater tritt Stillstand ein. Bei anderen 
Arten ist die Entwicklung anfangs sehr langsam (Nr. 7 und 8), die Assimi- 
lierung erfolgt langsam und stetig. Ferner ist zu beriicksichtigen, daB die 
untersuchten T o r u 1 a-Arten nicht nur Saureverzehrer, sondern auch Saure- 
mehrer sind. 

Das Auftreten von Farbstoffen in den Saurekulturen wird im Zu- 
sammenhang mit einer zu diesem Zweck besonders angestellten Versuchs- 
reihe erortert werden. 

Bemerkenswert ist noch, daB die Einwirkung der Organismen im Gegen- 
satz zu einem Teil der von D a c h s untersuchten Arten der ersten Gruppe, 
welche einander naher stehen, als die Arten Nr. 7 und 8, wahrend der Ver- 
suchsdauer nicht soweit ging, daB die Gesamtmenge der Saure verzehrt wurde 
und die Nahrfliissigkeit alkalisch reagierte. Damit ist wieder ein 
fur die Unter scheidung der Arten bzw. Gruppen 
beachtenswerter Richtpunkt gegeben. 

IV. 

Wachstumsfahigkeit auf moglichst stickstoffreiem Nahrboden. 

Z i k e s 1 ) teilte im Jahre 1909 die interessante Beobachtung mit, daB 
eine T o r u 1 a-Art, welche er von Lorbeerbl&ttern isolierte, die Fahigkeit 
besitzt, den Luftstickstoff in betrachtlicher Weise zu binden. Es handelt 
sich offenbar um eine der ersten Gruppe der Torulaceen angehtirende Art, 
welche er als Torula Wiesneri bezeichnete. 

*) Zikes, H., t)ber eine den Luftstickstoff assimilierende Hefe: Torula 
Wiesneri. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissenseh. in Wien. Math.-natunv. Kl. 
1909. Abt. I. Bd. 118. Sonder-Abdr.) 

Zwelte Abt. Bd. 31. 

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O 


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18 


H. Will, 


P. Lindner 1 ) sprach sich auf der Oktobertagung der V. L. B. 1910 
nach seinen bei Assimilationsversuchen gemachten Beobachtungen dahin 
aus, dafi Blastoderma salmonicolor Fischer und Brebeck, 
eine eigenartige, den SproBpilzen in mancher Hinsicht nahestehende 
Pilzform, die sich auBerdem durch die Erzeugung eines roten Farb- 
stoffes auszeichnet, wahrscheinlich ebenfalls freien Stickstoff assimiliert. 
Damit wurde also der Kreis der Stickstoffsammler erweitert werden. Viel- 
leicht ist die Eigenschaft, freien Stickstoff zu binden, bei den SproBpilzen, 
Uberhaupt bei den niederen Pilzen, weiter verbreitet. Die Versuche mit luft- 
liebenden Hefen, Mycoderma und anderen SproBpilzen, welche Zikes 
kurz mitteilt, lassen darauf ebenso schlieBen, wie die Mitteilungen von Char¬ 
les B. Lipma n, 2 ) welche uns erst nach AbschluB der vorliegenden Unter- 
suchungen bekannt wurden. Dieser Forscher hat die Fahigkeit, den atmo- 
spharischen Stickstoff zu binden, bei 18 verschiedenen Organismen, bei 
Saccharomyceten (Sacch. cerevisiae, ellipsoideus usw.), bei 
dem sog. Sacch. apiculatus, bei Mycoderma vini, bei ver¬ 
schiedenen anderen SproBpilzen ohne Sporenbildung sowie bei 3 Schimmel- 
pilzen (Penicillium glaucum, Aspergillus niger und 
Botrytis cincera) festgestellt, die Organismen zeigten jedoch grofie 
individuelle Unterschiede. Die hochste Stickstoffaufnahme (2,94 mg auf 
1 g Mannose) wurde bei einer Torula in einer Losung von Mannose in de- 
stilliertem Wasser gefunden. 

Infolge der Beobachtungen von Z i k e s sollten auch mit den vorliegenden 
Organismen einige Versuche in jener Richtung angestellt werden und zwar 
zunachst in der Weise, daB gepruft wurde, ob sie fahig sind, sich auf moglichst 
stickstoffreien festen Nahrboden und in stickstoffreien Nahrlosungen zu 
vermehren. 

Ein AusschluB der in der Luft vorhandenen Stickstoffverbindungen war, 
da es sich nur um orientierende Versuche handelte, und bei der groBen An- 
zahl von Kulturen zunachst ausgeschlossen. 

Verwendet wurden folgende Nahrboden: 

I a. Flussiger Nahrboden ohne Stickstoffzusatz: 0.5 g KH a P0 4 , 0.2 g 
MgS0 4 , 2.0 g Saccharose, 1000 g destilliertes Wasser. 

Ib. Fester Nahrboden ohne Stickstoffzusatz: je 100 ccm der Nahr- 
losung I a erhielten einen Zusatz von 2 g Agar. 

Zur Kontrolle der auBeren Wachstumserscheinungen auf den stick¬ 
stoffreien Nahrboden wurden gleichzeitig Kulturen auf Nahrboden mit 
Stickstoffzusatz angelegt. 

IIa. Flussiger Nahrboden mit Stickstoffzusatz: wie la mit Zusatz 
von 2 Proz. Pepton Witte. 

II b. Fester Nahrboden m i t Stickstoffzusatz: wie I b mit Zusatz 
von 2 Proz. Pepton Witte. 

Das Agar war durch eine wiederholte ausgiebige Behandlung mit Wasser 
ausgewaschen worden. Hierdurch war jedoch nur ein Teil der im Agar ent- 
haltenen stickstoffhaltigen Substanzen entfernt worden. Der in 20 ccm 
des Saccharose-Agar enthaltene Stickstoff betrug 5.664 mg (Mittelwert aus 
zwei Bestimmungen nach der Methode von K j e 1 d a h 1). 

Die Nahrlosungen bzw. festen Nahrboden wurden in Mengen von je 

*) Lindner, P., Ubersicht fiber die bisher mit Hefen gewonnenen Resultate 
bei Gar- und Assimilationsversuchen. (Jahrbuch der V. L. B. 13. 1910. p. 534.) 

2 ) Journ. of Biol. Chem. 10. 1910. p. 169. 


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Beitrage zur Kenntnia der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


19 


10 ccm bzw. 20 ccm in Freudenreich bzw. Erlenmey er- Kolb- 
chen abgefiillt, am ersten und dritten Tag je 15 Minuten sterilisiert und 
dann einige Zeit beobachtet. 

Von dem auf Wtirze-Gelatine herangewachsenen Impfmaterial wurde 
je eine Platinose in 20 ccm der Nahrlosung I a gut verteilt; die Freuden¬ 
reich - Kolbchen erhielten von dieser Mischung je 3 Tropfen. 

In den Erlenmeye r-Kolbchen wurden in der iiblichen Weise Riesen- 
kolonien angelegt. 

Torula Nr. 17 und 11 wurden in den Versuch mit einbezogen, um auch 
noch von dem Wachstum einiger anderer Organismen der ersten Gruppe 
auf stickstoffreiem Nahrboden ein Bild zu bekommen. 

Die Kulturen erhielten ihren Platz im direkten Licht auf einem Schrank 
des Laboratoriums bei einer durchschnittlichen Temperatur von 20° C. 

Der Versuch dauerte 4 Monate. Beobachtungen iiber die auberen Wachs- 
tumserscheinungen in den Kulturen wurden nach 45 Tagen und nach 4 Mo- 
naten gemacht. Scheckenbach hat die nach 45 Tagen an den Kul¬ 
turen mit Nahrlosung I a gemachten Beobachtungen, die sich auch auf das 
mikroskopische Bild erstreckten, in seiner Dissertation ausfuhrlich mitge- 
teilt und sei auf diese verwiesen. 

Das Wachstum in Nahrlosung II a, also mit Stickstoffzusatz, war gut. 
Die aufteren Erscheinungen stimmten im allgemeinen mit denjenigen in 
Saccharose-Hefenwasser bei der Versuchsreihe iiber das Verhalten der Torula- 
Arten gegen verschiedene Zuckerarten iiberein. 

Wenn auch die Vermehrung in der stickstoffreien Nahrlosung I a hinter 
derjenigen in der stickstoffhaltigen II a zuriickblieb, so war sie doch ziemlich 
lebhaft, aber nach den Arten verschieden. 

Im einzelnen seien die an den Kulturen mit Nahrlosung I a nach 45 
Tagen beobachteten Wachstumserscheinungen kurz beschrieben. 

Torula 7. Schwache, matte Haut; Bodensatz weiB, gleichmaBig den Boden 
bedeckend, feinmehlig. 

Torula 8. Schwache Haut, wie ein Schleier, der sich et wa 5 mm vom Fliissig- 
keitsrand an der GefaBwand hinaufzieht. Fliissigkeit klar, Absatz weiB, gleichmaBig. 

Torula 11. Schwache Haut, schleierartig. Fliissigkeit klar, Absatz maBig, 
weiB, gleichmaBig, auf der Oberflache sammetartig. 

Torula 17. Keine Haut, kein Ring oder Rand. Absatz rein weiB, maBig, 
gleichmaBig, Oberflache sammetartig. 

Torula 1. Fast geschlossene Haut, beginnende Randbildung; Absatz maBig, 
nicht gleichmaBig, es sind vielmehr einzelne geschlossene groBere Kolonien eingestreut. 
Oberflache des Absatzes locker. 

Torula 9. Keine Haut, kein Ring und Rand; Absatz weiB, voluminos, sehr 
locker, flaumig. 

Torula 10. Keine Haut, keine Ring- oder Randbildung; Absatz maBig, weiB, 
gleichmaBig. 

Torula 2. Geschlossene Haut, die Wandung des Kolbchens mit kleinen Kolo¬ 
nien bedeckt; Absatz wie bei Torula 9. 

Torula 15. Schwache Haut, schleierartig, beginnende Haut- und Randbildung; 
geringer, weiBer, feinmehliger Absatz; Fliissigkeit klar. 

Torula 16. Wie Torula 9. 

Farbstoffbildung wurde im Gegensatz zu den mit 2 Proz. Pepton versetzten Kul¬ 
turen nicht beobachtet. 

Die Wachstumserscheinungen an den Riesenkolonien waren im allge¬ 
meinen in alien Fallen die gleichen und meist ohne irgendwelchen besonderen Charakter. 
Immerhin mogen die nach Verlauf von 4 Monaten auf Nahrboden lb u. lib (Saccharose- 
Agar und Saccharose-Pepton-Agar) beobachteten, kurz beschrieben werden, da durch den 
Vergleich am ehesten eine Vorstellung von dem Umfang der Vermehrung auf den ver- 
schiedenen Nahrboden gewonnen wird. (Vergl. hierzu die Beobachtungen und Tafeln 
von H. Will, Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 435.) 

2 * 


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20 


H. Will, 


Torula 7. Ib. Durchmesser 20—25 mm. Belag charakterlos, milchweiB, 
1—2 mm hoch. Rand regelmaBig. 

IIb. Durchmesser 20—25 mm. Belag kreisrund, etwa 4 mm dick, deutlich radial 
gestreift. Der schleimige Rand verlauft teilweise regelmaBig, teilweise mit schwacher 
Buchtung. Die Farbung der einen Kolonie etwa wie Milchkaffee, bei der anderen hell 
kaffeebraun. Substrat kaffeebraun. 

Torula 8. Ib. Durchmesser 10—20 mm. Radiale Streifung der Randpartie 
sehr scharf ausgepragt, stromartige Partien sehr deutlich ausgebildet. Farbung elfen- 
beinartig. 

lib. Durchmesser 30 mm. Belag und Substrat tief dunkelbraun, fast schwarz. 
Belag bis zu 2 mm hoch, mit fast glatter Randlinie. Da und dort einzelne Sektoren star* 
ker entwickelt, radial gestreift, da und dort gerunzelt. 

Torula 11. Ib. Durchmesser 10 mm. Belag flach. Zentrale Partien matt, 
auf der Oberflache glatt mit einzelnen warzenformigen Erhebungen. (Vergl. Fig. 9 
Tafel I a. a. O.). Die Randzone sehr ungleichmaBig entwickelt, stromartig ausgebildet 
mit radialer Streifung. Farbe milchweiB. 

lib. Durchmesser 50 mm. Kolonien fast iiber die ganze Oberflache des Substrates 
ausgebreitet. Belag relativ dick, 1 mm. Oberflache in ganz ahnlicher Weise wie bei 
Torula 17 von feinsten Faltungen bedeckt. Farbe der Oberflache matt schmutzig-braun. 
Rand teilweise stark ausgebuchtet. 

Torula 17. Ib. Durchmesser 10—20 mm. Belag flach. Randzone emailleartig 
glanzend, mit deutlich radialer Streifung. Randlinie teilweise tief gebuchtet. 

lib. Durchmesser 40 mm. Belag flach mit im allgemeinen radial, im iibrigen aber 
unregelmaBig verlaufenden, ganz schwachen Faltungen. Randlinie tief gebuchtet. Farbe 
schmutzig gelbbraun. 

Torula 1. Ib. Durchmesser 12 mm ohne die Anhange, mit den Anhangen 
etwa 16 mm. Belag flach, weiB, Randpartie emailleartig glanzend. Randlinie verlauft 
unregelmaBig, Randpartie radial gestreift. t)ber den Rand des Oberflachenbelages inner- 
halb des Substrates fein verzweigte Auswiichse hinausgew r achsen. 

lib. Durchmesser 27 mm. Belag flach gewolbt, zeigt sehr viel Ubereinstimmung 
mit Fig. 18 Tafel II der Abhandlung von Will. Einzelne etwas starker entwickelte 
Sektoren, zentrale Partie schwach gefaltet. Oberflache der Randpartie radial gestreift 
mit blasenformigen Erhebungen an einzelnen Stellen. Randlinie stellenweise tiefer ge¬ 
buchtet. Eine auBere, nur 1—1,5 mm breite Randzone hebt sich infolge ganz flachen 
Verlaufes deutlich ab. An einzelnen Stellen des Randes innerhalb des Substrates fein 
verzweigte, biischelformige Auslaufer. 

Torula 9. Ib. Durchmesser der Kolonie auf der Oberflache des Substrates 
ca. 6 mm, innerhalb des Substrates ca. 20 mm. Oberflache des gelben bis glasig-schleimig- 
glanzenden Oberflachenbelages mit flachen, breiteren Erhebungen bedeckt. Die Ko¬ 
lonien sind mit ungleichmaBigen, zarten reichlich verzweigten Biischeln tief im Substrat 
ausgebreitet. 

lib. Durchmesser 20 mm. Kolonie flach, hellbraunlich gefarbt, in weiten Abstiin- 
den radial gestreift, an einzelnen Stellen w r arzenformige Erhebungen, Oberflache im iib- 
rigen glatt und trocken glanzend oder mit „Kratern“ bedeckt. Eine flache Randzone 
von 2—3 mm Breite hebt sich scharf ab. Randlinie an den meisten Stellen tiefer gebuchtet 
oder infolge von Auswiichsen vollig unbestimmt. liber dem Rand des Oberflachen¬ 
belages innerhalb des Substrates biischelformige, zarte Auswiichse. Farbe des Substrates 
tief lederbraun. 

Torula 10. Ib. Nachst Torula 15 Entwicklung am schwachsten. Durch¬ 
messer 6 —10 mm. Belag milchig-weiB, schwach emailleartig glanzend. Umrandung 
unregelmaBig infolge in das Substrat hineingewachsener Biischel von Zellen. Teilweise 
auch einzelne Sektoren starker entwickelt. 

lib. Durchmesser ca. 27 mm. Oberfliichenbelag flach, scharf begrenzt. Auf 
dem zentralen Teil sternformig gelagerte Partien von dunklerer, hellbraunlicher Fiir- 
bung starker hervortretend. Die iibrigen Partien des flachen Oberflachenbelages in 
weiten Abstanden radial gestreift. Randlinie ungleichmaBig und tiefer gebuchtet, kon- 
zentrische Streifung noch deutlich sichtbar. 

Torula 2. Ib. Durchmesser des Oberflachenbelages ca. 8—10 mm, der ganzen 
Kolonie mit den Auswiichsen ca. 25—26 mm. Die Kolonien haben groBtenteils inner- 
halb des Substrates deutlich radial austrebreitete, fein verzw'eigte Zellbiischel entwickelt. 
Oberflache der zentralen Partie mit flachen Erhebungen bedeckt. Farbe milchweiB, 
emailleartig glanzend. 

lib. Durchmesser 30 mm. Kolonien flach ausgebreitet. Einzelne Sektoren etwas 
starker entwickelt; iiber die ganze Oberflache hin ausgebreitet meist radial ausstrah- 


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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


21 


lende, grobe Faltungen. An der Randpartie deutlich radiale Streifungen. Randlinie 
sehr unregelmaBig und teilweise nicht scharf abgegrenzt, da fein verzweigte Biischel 
von Zellen iiber sie in das Substrat hinauswachsen. Randlinie teilweise tiefer gebuchtet. 
Farbe hell sehmutzig-braun. 

Torula 15. Ib. Durchmesser 6—7 mm. Belag schwach gewellt, glasig-milchig. 
Randlinie unregelmaBig. 

lib. Durchmesser ca. 25 mm. Belag stark in die Hohe gewachsen, auf der Ober- 
flacbe mit stark ausgepragter Krauselung. Randpartie stromartig ausgebildet. Im 
wesent lichen stimmt das Aussehen der Kolonien mit Abbildung 24 auf Tafel III iiberein. 
Kolonien am Rand sehr gleichmaBig in das Substrat hineingewachsen; auch die in das 
Substrat hineingewachsenen Teile scharf begrenzt. 

Torula 16. Ib. Durchmesser des Oberflachenbelages etwa 5. der ganzen Kolo- 
nie etwa 20 mm. Hauptentwicklung der Kolonie erfolgt innerhalb des Substrates. Rand- 
zone gelappt. Die im Substrat wachsenden Partien der Kolonie erscheinen wolkig; Ver- 
zweigung und biischelformige Anordnung nicht erkennbar. Farbe milchig-glasig. 

II b. Durchmesser des Oberflachenbelages etwa 20, der ganzen Kolonie innerhalb 
der Gelatine 30—35 mm. Randzone gelappt und allmahlich in das Substrat iibergehend. 
Oberflahce rauh, teilweise mit zahlreichen „Krateroffnungen“. Farbe hell-gelblich- 
braun. 

Auf die anatomische Seite der Erscheinungen an den Riesenkolonien 
soil nicht n&her eingegangen werden, doch sei das Hineinwachsen der Kolo¬ 
nien in das Substrat in Form von groBen zarten BUscheln besonders hervor- 
gehoben. 

Das Wachstum der Riesenkolonien auf den Nahrboden ohne Stickstoff- 
zusatz war also verschieden, zum Teil jedoch noch recht bedeutend. Es sei 
in dieser Hinsicht auf T o r u 1 a Nr. 7 und 8, besonders aber auf Nr. 16 hin- 
gewiesen, deren Riesenkolonien auch noch am meisten das Geprage der auf 
normalen Nahrboden gewachsenen trug. 

Der Versuch auf festen Nahrboden laBt also ebenso wie derjenige in Nahr- 
fliissigkeit den SchluB zu, daB unter den untersuchten Torula-Arten sich 
einige befinden, denen in ausgesprochener Weise die Fahigkeit der Assimila¬ 
tion von Stickstoff aus der Luft zukommt. Zu beriicksichtigen ware aller- 
dings auch noch, daB bei starkem Wachstum der Kolonien die gleiche zur 
Verfiigung stehende Stickstoffmenge sich auf eine groBere Anzahl von Zellen 
verteilt. Dagegen spricht, abgesehen davon, daB eine Stickstoffzunahme 
in den Kulturen zweifellos nachgewiesen werden konnte, das mikroskopische 
Bild der Kulturen in der Nahrlosung I a. Es war im allgemeinen, wenn sich 
auch da und dort ein weniger freudiges Wachstum zu erkennen gab, durch- 
aus normal, wie sich aus dem Vergleich mit den friiheren Feststellungen 
iiber die spezielle Morphologie ergibt. 1 ) Zwar bestand in den Kulturen all- 
gemein ein gewisser Hungerzustand; dieser brauchte aber nicht von vorne- 
herein auf die Zusammensetzung der Nahrlosung, insbesondere auf Stickstoff- 
mangel zuruckgcfuhrt zu werden. Das Alter der Kulturen trug sicherlich 
mit zu jenem Zustand bei. Die Anzahl der toten Zellen bewegte sich in den 
meisten Kulturen durchaus in den gewohnlichen Grenzen, was sicher nicht 
der Fall gewesen ware, wenn den neu entstandenen Generationen nur eine 
beschrankte Stickstoffmenge in der Nahrlosung und in der Einsaat zur Ver- 
fiigung gestanden hatte. 

Obwohl wir uns von vorneherein dariiber klar waren, daB die in kleinerem 
MaBstab durchgefUhrten Versuche, welche nur zu einer allgemeinen Orien- 
tierung dienen sollten, zu quantitativen chemischen Untersuchungen iiber 
die Stickstoffbindung nur bedingt geeignet waren, so haben wir doch, ins- 

*) Vergl. H. Will, III. Mitteilg. (Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 17. 1906. 

p. 81.) 


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H. Will, 


besondere in Hinsicht auf die von Z i k e s durchgefiihrten Studien versucht, 
soweit als moglich in jene Einsicht zu erhalten. Da Nahrlosung I a absolut 
stickstoffrei war, und der Nahrboden I b nur sehr geringe Mengen Stickstoff, 
n&mlich 5.664 mg im Kolbchen, enthielt, war anzunehmen, daB die unter- 
suchten Torula-Arten zur Deckung ihres bei der Vermehrung notigen Stick- 
stoffbedarfes den in der Luft dargebotenen Stickstoff herangezogen 
batten. 

Zur Bestimmung des gefundenen Stickstoffs bedienten wir uns der 
Methode von K j e 1 d a h 1, welche vor der Methode von Dumas dann 
den Vorzug verdient, wenn es sich um die Bestimmung des Gesamtstick- 
stoffs der Nahrlosung handelt. AuBerdem bestand ja die gestellte Aufgabe 
lediglich darin, festzustellen, ob uberhaupt wahrend der Versuchsdauer 
eine Stickstoffzunahme stattgefunden hatte. Fiir diesen Zweck ist die Me¬ 
thode von K j e 1 d a h 1 geniigend genau. 

Der Anwendung der D u m as schen Methode stand auch noch der Urn- 
stand entgegen, daB sich die erzeugten Zellenmassen nicht quantitativ fil- 
trieren lassen und infolgedessen auch die Fehler bei den nur in kleinem MaB- 
stab durchgefiihrten Versuchen ganz bedeutend gesteigert worden waren. 

Zur Bestimmung der Stickstoffzunahme wurde in folgender Weise ver- 
fahren. Der Inhalt der Freudenreich - bzw. Erlenmeyer-Kolb¬ 
chen wurde quantitativ in Zersetzungskolbchen gcspult. Hierauf wurden 
20 ccm konzentrierte Schwefelsaure und ein Tropfen Quecksilber als Kata- 
lysator zugesetzt. Zur Vermeidung des Schaumens wurde ein Stuckchen 
Paraffin zugegeben und dann so lange aufgeschlossen, bis die Fliissigkeit 
farblos war. 

Nach dem volligen Erkalten des Zersetzungskolbchens wurde mit Wasser 
verdiinnt und 100 ccm einer starken Natronlauge (ein Teil geschmolzenes 
NaOH auf 100 Teile Wasser), die mit Natriumsulfid versetzt war, sowie ein 
Stiickchen Zink zugegeben. Das freigewordene Ammoniak wurde in die Vor- 
lage, welche eine abgemessene Menge einer “ 0 Schwefelsaure enthielt, iiber- 
destilliert. Nach der Destination wurde das Einlaufrohr fiuBerlich und inner- 
lich gut mit destilliertem Wasser abgcspult und die Gesamtflussigkeit mit 
^ Natronlauge unter Verwendung von Lakmuslosung als Indikator zuriick- 
titriert. 

Da die Kulturkolbchen abgemessen gleiche Mengen der Nahrlosung 
enthielten, so entsprachen bei der Nahrlosung la die verbrauchten Mengen 
der Saure direkt der von den Organismen aufgenommenen Stickstoffmenge. 
Bei dem Nahragar lb muBte noch der urspriingliche Gehalt an Stickstoff 
beriicksichtigt werden. 

Die assimilierten Stickstoffmengen schwankten zwischen 6,832 und 
10,248 mg Stickstoff in Nahrlosung la und zwischen 1,168 und 4,584 mg 
Stickstoff in dem Nahragar lb, ist also in der Fliissigkeit groBer als in dem 
festen Substrat. 

Aus den Versuchen geht folgendes hervor: 

1. Samtliche untersuchten Torulaformen, so- 
wohl die Arten 7, 8, 11 und 17 der ersten Gruppe als 
auch die Arten 1, 2, 9,10,15 und 16 der zweiten Gruppe, 
haben die Fahigkeit, sich in und auf stickstoff- 
freien oder nahezu s t i c k s t o f f r e i e n Nahrboden zu 
vermehren, jedoch ist die Vermehrung, wie zu er- 


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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


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warten, weniger lebhait, wie auf s t i c k s t o f f h a 1 - 
tigen Nahrboden. 

2. SSmtliche untersuchtenTorula-Arten besitzen 
demnach die Fahigkeit, den in der Luft enthaltenen 
Stickstoff zu assimilieren. 

Es bleibt vorbehalten, Versuche in groBerem MaBstab durchzufiihren, 
bei welchen alle VorsichtsmaBregeln, im besonderen die Entfernung der 
Stickstoffverbindungen aus der zu den Kulturen zutretenden Luft beachtet 
werden sollten. Erst dann wird sich auch ein Vergleich mit den Unter- 
suchungen von Z i k e s ziehen und mit Sicherheit sich entscheiden lassen, 
ob der elementare Stickstoff gebunden wird. Ebenso kann erst durch Ver¬ 
suche in groBerem MaBstab festgestellt werden, ob die Unterschiede in der 
Fahigkeit, den Luftstickstoff zu binden, zwischen den einzelnen Arten groB 
genug sind, um daraus ein Merkmal zur Unterscheidung der Arten ableiten 
zu konnen. 

V. 

Enzymwirkungen. 

Da alle vorliegenden Torula-Arten Monosaccharide in Alkohol und 
Kohlensaure zerlegen, so miissen sie ein Enzymsystem (Zymase) enthalten, 
welches alkoholische Garung verursacht. 

Alle untersuchten T o r u 1 a - Arten besitzen eine Enzymwirkung, 
durch welche Disaccharide in Monosaccharide zerlegt werden. Diese fallen 
der alkoholischen Garung anheim. Da Saccharose von alien Arten vergoren 
wurde, ist auf die Gegenwart von Invertin zu schlieBen. 

Die Gegenwart von Maltase oder Glukase und Laktase in unseren 
T o r u 1 a - Arten kann durch die Vergarung von Maltose und Milchzucker 
als bewiesen gelten. 

Da nach den Ergebnissen der Kleing&rmethode auch Raffinose von 
alien acht vorliegenden T o r u 1 a - Arten vergoren wurde, ist anzunehmen, 
dafi sie ein Enzym bilden, welches das Trisaccharid spaltet. 

Die Gegenwart von proteolytischen Enzymen beweist die Verflussigung 
von 10-proz. Wiirzegelatine durch die 13 beschriebenen T o r u 1 a - Arten 1 ). 

Die Gegenwart eines Wasserstoffsuperoxyd zersetzenden Enzyms wurde 
schon von Henneberg 2 ) in Hefen, von Dachs in den von ihm unter¬ 
suchten T o r u 1 a - Arten der ersten Gruppe bewiesen. Infolgedessen wurden 
auch die vorliegenden Arten in dieser Hinsicht gepriift. 

Eine Versuchsreihe wurde mit 70 Tage altem Material, das in Wiirze 
herangewachsen war und auf dem Hohepunkt der Entwicklung stand, in 
folgender Weise durchgefiihrt: 

In Erlenmeyer - Kolbchen wurden je 2 ccm von den durch Auf- 
schlemmen in Wasser von der Nahrlosung befreiten Zellenmassen gegeben 
und zu diesen je 2 ccm einer 0,2-proz. Wasserstoffsuperoxydlosung zugesetzt. 
Zur Kontrolle dienten Kolbchen, in welchen vor Zusatz des Wasserstoffsuper- 
oxydes die Zellen einerseits durch Kochen, andererseits durch Zusatz von 
25 ccm Schwefelsaure (1 : 3) abgetotet worden waren. Samtliche Kolben 
waren zum Schutz gegen Staub bedeckt. 

Bei Torula No. 7 und 8 trat nach etwa 20 Sekunden, bei Torula 
No. 1, 9, 10, 2, 15 und 16 sofort nach dem Zusatz der Wasserstoffsuper- 

*) III. Mitteilung. (A. a. O. p. 704.) 

*) Henneberg, W., Studien liber das Verhalten einiger Kulturheferassen 
bei verschiedenen Temperaturen. (Zeitschr. f. Spiritus-Ind. Bd. 27. 1904. p. 90.) 


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H. VVi 11, 


oxydlosung lebhafte Sauerstoffentwicklung auf; bei den Kontrollversuchen 
war eine solche auBerlich nicht sichtbar. 

Zur Bestimmung des nach 14-stiindiger Versuchsdauer unzersetzt ge- 
bliebenen Wasserstoffsuperoxydes wurde durch Auflosung von 3,2 g Kalium- 
permanganat in 1 1 Wasser eine annahernd ^ Kaliumpermanganatlosung 
hergestellt und die Zahl der ccm der ^ Kaliumpermanganatlosung ermittelt, 
welche zur Zersetzung von 2 ccm der verwendeten Wasserstoffsuperoxyd- 
losung notwendig war. 2 ccm dieser Losung entsprachen 18,5 ccm ^ Kalium¬ 
permanganatlosung. Vor der Titration erhielt jedes Kblbchen einen Zusatz 
von 25 ccm Schwefelsaure (1 : 3), wodurch das Wasserstoffsuperoxyd zer- 
setzende Enzym unwirksam gemacht werden sollte und die Flussigkeit die 
zur Titration notwendige saure Reaktion erhielt. 

In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse des Versuches zusammen- 
gestellt: 


Nummer 

7 

8 

1 

9 

j io 

2 

15 

16 

Kontrollkolbchen mit 25 ccin 

h 2 so 4 . 

16,6 

16,2 

16.7 

i 

16,7 

16.3 

16,8 

16,0 

16,2 

Kontrollkolbchen gekocht . 

16,8 

16,1 

16,7 

16,9 

16,5 

16,9 

16,3 

16,1 

Versuch mit lebenden Zellen 

0,25 

0,20 

0,20 

0,25 

0,25 

0,25 

0,25 

0,25 


Der Versuch wurde mit 14 Tage alten, gleichfalls in Wiirze heran- 
gewachsenen Zellenmassen wiederholt, wobei sich ann&hernd dieselben 
Werte ergaben. 

Eine zweite Versuchsreihe wurde mit Zellmassen, welche durch Glas- 
pulver zerrieben worden waren, durchgefuhrt und ebenso mit einem wasse- 
rigen Auszug aus jenen. Dabei zeigte sich, daB bei der zerriebenen teigigen 
Masse die Reaktion viel schwacher war. Im filtrierten wasserigen Auszug 
lieBen sich aufsteigende Sauerstoffblaschen iiberhaupt nicht mit Sicherheit 
erkennen. Daraus geht hervor, daB die unzerriebenen Zellen viel starkere 
katalytische Wirkung besitzen, als die zerriebenen; dies hat auch D a c h s 
fur die von ihm untersuchten T o r u 1 a - Arten festgestellt. Von einer 
vergleichenden Bestimmung des zersetzten Wasserstoffsuperoxydes wurde 
unter diesen Umstanden abgesehen. 

Aus der Tabelle ist ersichtlich, daB zwar auch in den Kontrollkolbchen 
die fur 2 ccm Wasserstoffsuperoxydlosung notwendige Menge von “ 0 Kalium¬ 
permanganatlosung zur Titration nicht mehr ganz verbraucht wurde, daB 
aber gleichwohl der Unterschied zwischen dem Versuch mit lebenden Zellen 
und den Kontrollversuchen so bedeutend ist, daB die Wirkung einer Kata- 
lase angenoramen werden darf. Ein Unterschied zwischen den von D a c h s 
untersuchten Arten der ersten Gruppe und den vorliegenden Arten ergab 
sich durch die Versuche nicht, vielmehr zersetzen die Arten der ersten und 
zweiten Gruppe Wasserstoffsuperoxyd gleichmaBig lebhaft. 

Ein neuer aussichtsvoller Weg zum Nachweis von Enzymwirkungen 
schien durch die von J. G r ii B in einer Reihe von Publikationen allmah- 
lich entwickelte Chromogrammethode, welche sich auf der Ka- 
pillaranalyse aufbaut, geboten. 

Der hauptsachlichste Vorteil der Chromogrammethode liegt G r ii B 1 ) 
Ber. deutsch. Bot. Ges. Bd. 26a. 1908. p. 193. 


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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


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zufolge darin, daB man in den frisch separierten Saften die einzelnen En¬ 
zyme in ihren Wirkungen nebeneinander erkennen und vergleichen kann. 
Sie beruht darauf, daB durch gleichzeitige Kapillaritats- und Diffusions- 
wirkung eine Trennung der einzelnen Korper aus einem Saftgemisch vor 
sich geht. . 

Bei den Untersuchungen von G r ii B handelt es sich wesentlich um den 
Nachweis von Oxydasen (Oxydase und Peroxydase), jedoch sollen sich durch 
seine Methode alle enzymatischen Wirkungen zur Darstellung bringen 
lassen. 

Der von G r li B eingeschlagene Weg erschien um so aussichtsvoller, 
als nach seinen beschriebenen Versuchen selbst sehr geringe Mengen der 
Enzyme durch die Chromogrammethode nachgewiesen werden konnen. 

Die Versuchsobjekte von GriiB waren hauptsachlich Kartoffeln, je¬ 
doch hat er die Chromogrammethode auch schon zum Nachweis von En- 
zymen in Hefen benutzt. Allerdings soli hier nach seinen Angaben der Nach¬ 
weis von Oxydase nicht moglich sein. Die Untersuchungen an Hefe haben 
auBerdem gezeigt, daB die Reaktionen durchaus nicht so glatt verlaufen, 
und daB sie infolge Gegenwart anderer Enzyme Storungen und Modifika- 
tionen erleiden. So gibt G r ii B an, daB die Hefenzellen kurz nach der Gar- 
tatigkeit mit einem Reduktionskorper dermaBen angefiillt sind, daB ihre 
oxydasische Wirkung einem Reagens gegeniiber verhindert wird. 

G r ii B hat neben der Guajaklosung, welche er in die mikroskopische 
Untersuchung einfiihrte, zwei neue Reagentien auf Oxydasen in die Capillar- 
analyse eingefuhrt, namlich die Chlorverbindung des Tetramethylparaphenyl- 
endiamins 1 ) (Aminoviolett 2 ) oder Tetralosung) und das Paraphenylendiamin 
(Ursol D) als Spezialreagens auf Peroxydase. 

Der Nachweis von Enzymen wird nach der Angabe von G r ii B 3 ) in 
folgender Weise ausgefiihrt. Schwedisches Filtrierpapier (Munktellpapier) 
wird in Messingreifen von 20 cm Durchmesser eingespannt, wie das Draht- 
netz bei einem Sieb. Auf das aufgespannte Papier bringt man zunachst 
einen Wasserring, d. h. man feuchtet eine ringformige Zone gleichmaBig 
an (durch Aufdriicken von angefeuchtetem, um eine Glasrohre gelegtem 
Filtrierpapier 1 ). In der Mitte des Wasserringes wird die zu kapillarisierende, 
zerriebene Masse aufgetragen. Damit kein vorzeitiges Eintrocknen statt- 
findet, muB die Kapillarisation im gesattigten Raume vor sich gehen, der 
auch mit Wasserstoff anzufiillen ist, um die oxydierenden Enzyme auBer 
Funktion zu setzen. Nachdem die Kapillarattraktionszone die gewiinschte 
Ausdehnung erreicht hat und ihre Grenze markiert wurde, laBt man das 
Papier im Wasserstoffstrom trocknen. Alsdann zerschneidet man das Ka- 
pillarisationsfeld in Sektoren, die man auf Filtrierpapier bringt, welches man 
mit den verschiedenen Reagenslosungen getrankt hat. Nach der Einwir- 
kung fiigt man die Sektoren zu dem Chromogramm wieder zusammen, auf 
welchem dann verschiedene Zonen wieder sichtbar geworden sind. 

Auf diese Angaben, welche sich in den Publikationen von G r ii B in¬ 
mitten seiner Versuchsbeschreibungen zerstreut finden, stiitzten wir unsere 
eigenen Versuche. Leider ist eine in Aussicht gestellte systematische Zusammen- 
fassung bisher nicht erschienen, welche in klarer und genauer Weise den 

*) VVochenschr. f. Brauer. Bd. 18. 1901. p. 310. 

2 ) Ber. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 26a. 1908. p. 625. Anmerk. 

3 ) Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. Bd. 17. 1907. p. 196. 

4 ) Ber. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 26a. 1908. p. 191. 


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26 


H. Will, 


einzuschlagenden Weg vorschreibt, nach welchem in systematischer Weise 
etwa nach Art eines Analysenganges der Nachweis von Enzymen mittels 
der Kapillarisationsmethode geliefert werden kann und auf die Schwierig- 
keiten, welche der Deutung entgegentreten, aufmerksam machen wiirde. 
In den bisherigen Publikationen wird eine systeraatische Zusammenfassung 
der Kapillaranalyse vermifit. 

Der Zweck unserer Versuche war der, zu priifen, ob bei Anwendung des 
von G r ii fi angegebenen Verfahrens an den vorliegenden T o r u 1 a - Ar- 
ten iiberhaupt Reaktionen aultreten und welcher Art jene sind. Auf Streit- 
fragen, wie sie von G r ii fi angeregt worden sind, sollte nicht eingegangen 
werden. 

Mit RUcksicht auf die Angaben von G r ii fi hinsichtlich der Beziehungen 
zwischen dem physiologischen Zustande der Zellen und den Enzymwirkungen 
kamen Kulturen verschiedenen Alters zur Verwendung. 

Bevor wir an die Kapillarisation zerriebener Zellen gingen, stellten wir 
auch Versuche mit unzerriebenen Zellen an analog denjenigen von G r ii fi 
mit ober- und untergariger Bierhefe. 

Da es uns in keiner der Versuchsreihen mittels der Chromogrammethode 
gelang bei den vorliegenden acht T o r u 1 a - Arten von verschiedenem Alter 
und mit Reagentien verschiedener Konzentration oxydasische oder peroxy- 
dasische Enzyme nachzuweisen, so soli auch auf die Einzelheiten der Versuche, 
die im Original ausfiihrlich mitgeteilt sind, an dieser Stelle nicht eingegangen 
werden. 

Worauf unsere negativen Ergebnisse zuriickzufiihren sind, vermogen 
wir vorlaufig nicht zu sagen. Wenn wir auch kein abschliefiendes Urteil abzu- 
geben vermogen, so steht doch nach dem Eindruck, welchen wir wahrend 
der Versuchsanstellung gewannen, so viel fiir uns fest, dafi die Kapillarisa¬ 
tionsmethode zum Nachweis von Enzymen an sich wenigstens fiir Hefe und an- 
dere Sprofipilze erst noch einer griindlichen systematischen Durcharbeitung 
bedarf, um sich Vertrauen zu erwerben und das Verfahren des Nachweises 
durch Reindarstellung (durch Fallung u. dergl.) als iiberfliissig erscheinen 
zu lassen. Die Aufgabe zu Ibsen, wiirde uns von dem zun&chst gesteckten 
Ziel, diagnostische Merkmale fiir unsere Torula-Arten zu gewinnen, zu weit 
abgefiihrt haben. Wir hoffen weitere Versuche mit der Chromogrammethode, 
welche moglicherweise unsere negativen Ergebnisse aufklaren, noch durch- 
fiihren zu konnen. 

G r ii fi 1 ) hat versucht, noch auf anderem Weg, als durch die Kapillar¬ 
analyse Peroxydase nachzuweisen. Ob dabei tatsachlich die Wirkung einer 
Peroxydase in Frage kommt, wie G r ii fi meint, soil hier nicht erbrtert, 
werden. Er gab Hefe in einen Zylinder, der mit einer Losung des oxydierten, 
also violett gefarbten Tctramethylparaphenylendiaminchlorids gefUllt war. 
Uber der Hefcnschicht bildete sich bald eine Entfarbungszone aus, welche 
langsam nach oben vorriickte. Hier findet nach der Anschauung von G r U fi 
durch die Peroxydase eine Reduktion statt. Nimmt man die entfarbte Fliissig- 
keitsschicht mittels einer Pipette heraus und setzt sie der Luft aus, so farbt 
sie sich durch Oxydation wieder violett. 

Wir haben durch mehrere Versuche diese Erscheinung bestatigt ge- 
funden. 


>) Her. deutseh. Hot. CJes. Hd. 21. 1903. p. 356. 


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Beitrage zur Kenntnia der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


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31 Hahn 1 ) hatte friiher mit HefepreBsaft und Dauerhefe ahnliche 
Versuche unter Verwendung von Methylenblau angestellt. 

Unsere acht T o r u 1 a - Arten zeigten bei der Versuchsanstellung nach 
G r ii B die gleiehen, wie von diesem bei Hefe beobachfeten Erscheinungen. 

Die Versuchsanstellung war folgende. Kleine Mengen von unzerriebe- 
nen Zellenmassen wurden in Reagensglaser gegeben und mit einer sehr ver- 
diinnten, an der Lult oxydierten „Tetralosung“ iiberschichtet. Die Rea¬ 
gensglaser wurden moglichst vollstandig mit der Fliissigkeit gefiillt und dann 
mittels ernes Korkes verschlossen. Bald bildete sich iiber den am Boden 
liegenden Zellmassen eine langsam nach oben vorriickende Entfarbungs- 
zone. Je nach dem physiologischen Zustand der Zelle und der angewendeten 
Menge war die Reaktionsgeschwindigkeit verschieden Nach 1—20 Stunden 
hatte sich die ganze Fliissigkeit entfarbt. Offnete man nun die Reagensglaser, 
so wurde die Fliissigkeit durch den Luftsauerstoff wieder oxydiert: es entstand 
eine violette Zone, die langsam nach unten vorriickte, bis fast die ganze 
Fliissigkeitssaule wieder oxydiert war. Wurden hierauf die Reagensglaser 
wieder verschlossen, so fand von unten her wiederholt Entfarbung statt 
u. s. f. 

Die Versuche wurden mit zerriebenen Zellenmassen mit dem gleiehen 
Erfolg wiederholt. 

Schon friiher habe ich samtliche von mir studierte T o r u 1 a - Arten auf ihr 
Vermogen, Schwefelwasserstoff 2 ) zu bilden, gepruft. Der Nachweis geschah 
derart, daB Streifen von Filtrierpapier, welche mit einer Losung von essig- 
saurem Blei getrankt waren, in ein kurzes Reagensglas eingefiihrt und dieses 
iiber die Miindung des doppelt gebogenen Rohres eines Pasteur -Kolbens 
gestulpt wurde. Bei Verwendung einer WUrze von 12—14° Balling als Nahr- 
losung war in keinem Falle Schwefelwasserstoffentwicklung zu beobachten. 
Nach Zusatz von pulverisiertem Schwefel zur Wiirze trat sie jedoch bei der 
Mehrzahl der Arten auf. Alle, mit Ausnahme von Nr. 8 schwarzten das vor- 
gelegte Bleipapier, wenn sie in einer mineralischen Nahrlosung, welche jedoch 
keine Sulfate enthielt, nach Zusatz von 0,3 g pulverisiertem Schwefel zu 
100 ccm Fliissigkeit geziichtet wurden. 

G r ii B hat zum Nachweis von Hydrogenase, welche bei Gegenwart 
von Schwefel Hydrosulfit bildet, auch die Kapillarisationsmethode benutzt. 
Er verfuhr dabei in der Weise, daB er nach Herstellung des Kapillarisations- 
feldes dieses mit Schwefelblumen bestaubte und es dann mit Bleizucker- 
papier, das auf einer Glasplatte haftete, in 1 mm Entfernung zum Auffangen 
des Schwefelwasserstoffs bedeckte 3 ). 

In Anlehnung an diese Versuchsanordnung wurden auch die vorliegen- 
den acht T o r u 1 a - Arten gepriift. Das Kapillarisationsfeld wurde auf 
Scheiben schwedischen Filtrierpapiers von 10 cm Durchmesser hervorgeru- 
fen, welche sich in Petri schalen befanden. 

Um das Austrocknen des Papiers zu verhindern, wurde an einer Stelle 
des Filtrierpapierrandes eine kleine Menge angefeuchteter steriler Watte 
gelegt und dann die Schale mit einem gut schlieBenden Glasdeckel ge- 
schlossen.. 

! ) Hahn, M., Zur Kenntnis der reduzierenden Eigenschaften der Hefe. Die 
Zvmasegarung von Buchner und Hahn. Miinchen (R. Oldenbourg). 1903. 
p.~ 341. 

*) III. Mitteilung. (Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 707. Zeitschr. 
ges. Brauwes. Bd. 29. 1906. p. 73.) 

*) Ber. deutsch. Bot. Ges. Bd. 26a. 1908. p. 195. 


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28 


H. Will, 


In einer ersten Versuchsreihe war das KapiUarisationsfeld mit zerriebenen 
Zellenmassen hergestellt worden, die verwendeten T o r u 1 a - Arten waren ver- 
schieden alt und in der gleichen Weise wie bei den friiheren Versuchen vor- 
bereitet worden. Der Versuch wurde 21 Tage beobachtet. In keinem Fall 
zeigte das Bleipapier eine irgendwie erkennbare Schwefelwasserstoffreaktion. 

In einer zweiten Versuchsreihe, welche im iibrigen in der gleichen Weise 
durchgefiihrt wurde, kamen nicht zerriebene Zellenmassen und zwar in groBerer 
Menge zur Verwendung, die auf die angefeuchtete Filtrierpapierscheibe in 
diinner gleichmaBiger Schicht aufgetragen wurden. Jene entstammten Kul- 
turen verschiedenen Alters, die in gehopftcr Wiirze herangewachsen waren. 
Alle Torula-Arten, ausgenommen Nr. 8., bewirkten unter dicsen Versuchs- 
bedingungen teilweise innerhalb sehr kurzer Zeit (6—8 Stunden) eine deut- 
liche, tiber die ganze Flache des Bleipapieres ausgedehnte Schwarzfarbung. 

Eine zufriedenstellende Erkl&rung dieses Unterschiedes in den bei den 
Versuchsreihen ist schwer zu geben. Moglicherweise ist sie darin zu suchen, 
dab die bei der Kapillarisationsmethode angewendete Zellenmenge zu gering 
war. Dem steht aber entgegen, daB nach den Versuchen von G r ii B selbst 
sehr geringe Mengen der Enzyme eine Reaktion hervorzurufen vermogen. 

VI. 

Bildnng and Zerstorang von Farbstoffen. 

Die Eigenschaft, Farbstoffe zu bilden, ist ein sehr charakteristisches 
und infolgedessen ftir die Unterscheidung der Arten brauchbares Merk- 
mal. 

Schon friiher 1 ) konnte ich bei einigen Torula- Arten Entfarbung, 
aber auch Zufarbung verschiedener Nahrlosungen feststellen. 

Beobachtungen iiber die Entfarbung von Bierwtirze durch die vorlie- 
genden Torula- Arten brachte schon die I. Mitteilung 2 ). tiber das Auf- 
treten verschiedener Farbstoffe bei jenen wurde in der III. 3 ) und IV. 4 ) Mit¬ 
teilung berichtet. 

Im folgenden sind die Beobachtungen iiber Farbstoffbildung und Farb- 
stoffzerstorung an den Kulturen unserer hier vorliegenden Versuchsreihen 
zusammengestellt. 

A. Versuche iiber das Verhalten gegeniiber ver¬ 
schiedenen Zuckerarten. 

Alter der Kulturen 10 Wochen. 

Torula 7, 9, 2, 15. Weder Farbstoffbildung nocli Farbstoffzerstorung. 

Torula 8. In Dextrose-Hefenwasser Absatz gelb gefiirbt. Nahrfliissigkeit 
schwach entfiirbt. In Galaktosehefenwasser Absatze hellgelb gefiirbt. Saccharosehefen- 
wasser bei AbschluB des Versuches zitronengelb, Maltosehefenwasser orangegelb gefarbt. 

Torula 1. Lavulose- und Maltoseliefenwasser schwach gelb, Galaktosehefen¬ 
wasser zitronengelb gefiirbt. 

B. Versuche iiber das Verhalten gegen Athylalkohol. 

Alter der Kulturen 4 Wochen. 

Torula 7. Hefenwasser oline und mit Zusatz von 1 und 2 Proz. Alkohol stark 

J ) Will, H., Welche Faktoren haben auf die Farbe des Bieres in den verschie¬ 
denen Stadien der Fabrikation EinfluB. (Zeitschr. ges. Brauwes. Bd. 23. 1900. p. 748 ) 

2 ) ^Zeitschr. ges. Brauwes. Bd. 2(5. 1903. p. 265; dieses t'entralbl. Bd. 10. 1903. 
p. 689. 

3 ) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 3. 

4 ) Ebenda. Bd. 21. 1908. p. 4(51. 


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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


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entfarbt. Peptonlosung allein nicht, mit 2, 3 und 6 Proz. Alkohol stark, mit 4 Proz. 
Alkohol schwach entfarbt. 

Torula 8. Hefenwasser ohne und mit Zusatz von 1—4 Proz. Alkohol dunkel- 
gelb, Rand im oberen Teil braunlich gefarbt. Peptonlosung allein nicht, mit 1 und 2 
Proz. Alkohol dunkelgelb gefarbt. 

Torula 1. Hefenwasser ohne und mit Zusatz von 1—4 Proz. Alkohol schwach 
entfarbt, Peptonlosung mit und ohne Alkoholzusatz nicht verandert. 

Torula 9. Hefenwasser unverandert. Peptonlosung ohne und mit Zusatz 
von 1—3 Proz. Alkohol schwach entfarbt. 

Torula 10. Hefenwasser nicht, Peptonlosung schwach entfarbt. 

Torula 2. Hefenwasser und Peptonlosung nicht verandert. 

Torula 15. Hefenwasser und Peptonlosung nicht verandert, Peptonlosung 
mit 1—10 Proz. Alkohol je nach der Entwicklung schwach bis stark entfarbt. 

Torula 16. Hefenwasser und Peptonlosung ohne Alkohol nicht, mit Alkohol 
schwach entfarbt. 

In den alkoholhaltigen (4,84 Gew.-Prdz.) Hefenwasserkulturen, die zur 
Feststellung der Alkoholverzehrung angelegt wurden, zeigte sich nach 109 
Tagen folgendes Bild: Die Absatze von Torula 7 waren zitronengelb, 
die von den iibrigen Arten lederbraun gefarbt; der Band war bei Torula 
9 und 15 gelb, die Fliissigkeit bei Torula 8 dunkler, bei den iibrigen 
Arten heller als in den Kontrollkulturen gefarbt. 

Bei der Farbung des Randes ist zu beriicksichtigen, daB, soweit zu iiber- 
sehen, fast regelmaBig in sehr alten Kulturen, auch in solchen von Saccharo- 
myceten, an jenem eine Gelbfarbung erscheint. Diese hangt sehr wahrschein- 
hch mit dem Auftreten von Fettropfen in den hungernden und zerfallenden 
Hefenzellen zusammen. Sie tritt um so deutlicher hervor, je trockener der 
Rand ist. Die an dem Rand auftretende Farbung, welche eine Alters- 
erscheinung ist, mu6 jedenfalls von der an den Zellen junger Kulturen und 
hauptsachlich von der in der Nahrlosung auftretenden unterschieden werden. 

C. Versuche tiber das Verhalten gegen organische 

Sauren. 

Alter der Kulturen 180 Tage. 

Torula 7. Peptonlosung und Weinsaurezusatz schwach orange gefarbt. 

Torula 8. Peptonlosung ohne Saurezusatz und mit Zitronensaure tief kaffee- 
braungefarbt; Farbentiefe nach Brand 1 ) 16. Die Farbentiefe der urspriinglichen 
Peptonlosung betrug 2,8. Rand und Absatze kaffeebraun. In den Kulturen mit Bern- 
steinsaurezusatz Nahrlosung braun (Farbentiefe 14) gefarbt, ebenso der Rand, Absatz 
etwas heller. Nahrlosung, Rand und Absatze in den Kulturen mit Apfelsaurezusatz 
tief dunkelbraun (Farbentiefe 17). In den Kulturen mit Weinsaurezusatz Hautinseln, 
Ring und Rand braun, Fliissigkeit orange. 

Torula 1. In Peptonlosung mit und ohne Saurezusatz keine Farbstoffbildung. 

Torula 9. Peptonlosung allein nicht verandert, mit Zusatz von Ameisensaure 
schwach dunkler gefarbt; in den Kulturen mit Milchsaure und Essigsaure Haut, Rand und 
Absatz gelb, die Nahrfliissigkeit dunkler gefarbt. (Farbentiefe 3,6.) 

Torula 10. Peptonlosung mit Zusatz von Zitronensaure gelb gefarbt, ebenso 
die Haut und der Absatz. Peptonlosung allein und mit Zusatz der iibrigen Sauren nicht 
verandert. 

Torula 2. Peptonlosung allein und mit Zusatz der meisten Sauren nicht ver¬ 
andert, in den Kulturen mit Milchsaure und Bernsteinsaure der Rand, die Haut und der 
Absatz gelb gefarbt. 

Torula 15. Keine Farbung. 

Torula 16. Peptonlosung allein wenig entfarbt; Nahrlosung der Kulturen 
mit Ameisensaure und Apfelsaure schwach orange gefarbt. In den Kulturen mit Milch¬ 
saure die Haut, der Rand und der Absatz gelb, die Nahrlosung dunkler gefarbt (Farben¬ 
tiefe 3,8). In den Kulturen mit Bernsteinsaure die Haut und der Absatz gelb, die Nahr- 
losung dunkle r gefarbt (Farbentiefe 3,6). 

l ) Brand, J., Zur Kolorimetrie der Wiirzen und Biere. (Zeitschr. ges. Brauwes. 
22. 1899. p. 251.) 


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H. Will, 


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D. Versuche tiber das Wachstum auf moglichst stick- 
stofffreiem N&hrboden. 

Alter der Kulturen 4 Monate. 

Auf nahezu stickstoffreiem Saccharose-Agar sowie in der absolut stick- 
stoffreiem Nahrlosung la von der friiher angegebenen Zusammensetzung 
trat entsprechend der relativ schwachen Entwicklung keinerlei Farbstoff- 
bildung auf. 

In den Vergleichskulturen mit Saccharose-Pepton-Losung entwickelten 
sich dagegendie T o r u 1 a - Arten naturgem&B viel kraftiger und infolgedessen 
war Farbstoffbildung sowohl an den Kulturen selbst als auch an dem Nahr- 
substrat haufig zu beobachten. 

Farbstoffbildung in Saccharose-Pepton-Ldsung. 

Torula 7, 11 und 17. Nahrlosung stark entfarbt, die urspriinglich malagawein- 
rote Farbung in zitronengelbe iibergegangen. 

Torula 8. Nahrlosung stark dunkler, fast schwarz gefarbt (Farbentiefe 15), 
Band im oberen Teil braunschwarz, Absatz schokoladebraun. 


Farbstoffbildung der Riesenko1onien auf Saccha- 

rose-Pepton-Agar. 

Torula 7. Kolonien und Substrat hell kaffeebraun. 

Torula 8. Kolonien und Substrat dunkelbraun, fast schwarz. 

Torula 11. Kolonien matt schmutzig-braun. 

Torula 17. Kolonien matt schmutzig-gelbbraun. 

Torula 1. Kolonien elfenbeinfarben. 

Torula 9. Kolonien hellbraunlich, Substrat tief lederbraun. 

Torula 10. Kolonien hellbraunlich. 

Torula 2. Kolonien hell schmutzig-braun. 

Torula 15. Kolonien hellbraun. 

Torula 16. Kolonien hell gelb-braun. 

D a c h s hat bei den von ihm untersuchten Torula- Arten der ersten 
Gruppe festgestellt, daB das Licht hemmend auf die Farbstoffbildung ein- 
wirkt. Deshalb sollten die in den friiheren Versuchsreihen nebenbei gemach- 
ten Beobachtungen nach der Richtung hin erweitert werden, daB durch eine 
systematisch durchgefiihrten Versuch die Einwirkung und die Entziehung 
des Lichtes auf die Farbstoffbildung studiert wurde. 

Die in fliissigen wie auch auf festen Nahrboden angelegten Kulturen 
erhielten ihren Platz teils in der Nahe eines nach NO gelegenen Fensters, 
teils in einem Schrank, in welchem Lichtzutritt vollig ausgeschlossen, war; 
im ubrigen befanden sich die Kulturen unter moglichst gleichmaBigen Be- 
dingungen. Der Versuch wurde nach 6 Monaten abgebrochen. 

Zur Verwendung kamen folgende Nahrflussigkeiten, bezw. feste Nahr¬ 
boden. 

l a. Peptonlosung mit 6 Proz. Saccharose. 

l b. Peptonlosung wie Ia mit Zusatz von 10 Proz. Gelatine. 

Ila. Hefenwasser mit 6 Proz. Saccharose. 

lib. Hefenwassergelatine mit 6 Proz. Saccharose und 10 Proz. Gelatine. 

III. Wurzegelatine (10 Proz.). 

Fur die Riesenkolonien wurden 100 ccm Erlenmeyer - Kolben, fur 
die Fliissigkeitskulturen 200 ccm Pasteur - Kolben verwendet. 

Die Beobachtungen iiber Farbstoffbildung in der Peptonzuckerlosung 
und im Hefenzuckerwasser sind in der folgenden Tabelle zusammen- 
gefaBt. 


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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 31 


I. Im Dunkeln: 


No. 

Peptonzuckerlosung 

Hefenzuckerwasser 

7 

Absatz hell lederbraun 

Absatz hell lederbraun 
Flussigkeit zitronengelb 

8 

Absatz hell lederbraun 
Flussigkeit dunkler gefarbt 

Absatz lederbraun 

Flussigkeit malagaweinrot 

1 

Rand zitronengelb mit rotbraunen 
Punk ten 

Absatz braungelb 

9 

Absatz hell gelbbraun 

Rand ziegelrot 

Absatz gelbbraun 

Rand ziegelrot 

10 

Absatz rosabraun 

Rand zitronengelb 

Absatz rosabraun 

Rand zitronengelb 

2 

Flussigkeit orangegelb 

Rand gelblich weifl 

Flussigkeit orangegelb 

Rand schwach gelb 

15 

Absatz rotlich braun 

Flussigkeit hell gelbbraun 

16 

Rand schwach ziegelrot 

Rand schwach ziegelrot 
starker wie in Peptonzuckerlosung 


II. I m Lie h t: 


No. 

Peptonzuckerlosung 

Hefenzuckerwasser 

7 

Flussigkeit hellgelb 

Absatz hell lederbraun 

Flussigkeit hellgelb 

Absatz hell lederbraun 

8 

Flussigkeit gelb 

Absatz lederbraun 

Flussigkeit gelb 

Absatz lederbraun 

Rand mit gelben Punkten 

1 

Rand deutlich zitronengelb mit braunen 
Punkten 

Absatz hell lederbraun 

Flussigkeit gelb 

Absatz lederbraun 

Rand zitronengelb 

9 

I Absatz lederbraunrot 

j Rand rosarot 1 

Absatz schwach ziegelrot 

Rand rosarot 

10, 

j Fliissigkeit zitronengelb 

Flussigkeit zitronengelb 

Absatz chamois 

Rand zitronengelb 

2 

| Flussigkeit orangegelb 

Flussigkeit hellgelb 

Rand schwach zitronengelb 

15 

Flussigkeit orangegelb 

— 

16 j 

Rand schwach rosarot 

Rand schwach rosarot 


Die Vermehrung in Peptonzuckerlosung war bei alien Organismen re- 
lativ gut, jedoch schw&cher wie in Hefenzuckerwasser. 

Die Farbungen erschienen zwar durchwegs deutlich, aber niemals be- 
sonders stark; etwas starker waren sie, entsprechend dem besseren Wachs- 
tnm, in Hefenzuckerwasser. 

Die Farben an sich zeigten im allgemeinen in beiden Nahrlosungen 


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32 


H. Will, 


keine Verschiedenheit, nur hinsichtlich der Nuance bestanden geringe Unter- 
schiede. 

Die von den Organismen erzeugten Farbungen waren bei T o r u 1 a 
7 und 8 der ersten Gruppe gelb in der Nahrlosung, braun-gelb bis leder- 
braun imAbsatz. Bemerkenswert ist, daft T o r u 1 a 8 welche auf Pepton-Saccha- 
rose-Agar und in der saurehaltigen Peptonlosung sehr starke Farbstoffbil- 
dung (dunkelbraun bis schwarz) zeigte, in Peptonzuckerlosung und Hefen- 
zuckerwasser trotz der langeren Versuchsdauer keine kraftigeren Farben- 
tone hervorbrachte, als die anderen Organismen. In der zweiten Gruppe 
sind die Arten 9 und 16 durch die rosa bis ziegeliote Farbung des Randes 
ausgezeichnet. 

Die Riesenkolonien auf Peptonzuckerlosunggelatine, Hefenzuckerwasser- 
gelatine und Wurzegelatine hatten mit Ausnahme von T o r u 1 a 8 keinen 
Farbstoff, weder im Dunkeln noch im Lichte gebildet. T o r u 1 a 8 hatte 
im Dunkeln auf Peptonzuckerlosunggelatine eine rotbraune bis lederbraune 
Farbung angenommen, auf Hefenzuckerwassergelatine zeigten sich auBerdem 
noch schwarzbraune Flecken von etwa 6 mm Durchmesser. 

Im Gegensatz zu den von Dachs untersuchten Arten der ersten 
Gruppe traten bei den vorliegenden Organismen weder ein griiner Farbstoff 
noch Fluoreszenzerscheinungen auf. 

Die schon von Dachs festgestellte ungiinstige Beeinflussung der 
Farbstoffbildung durch das Licht fand sich bei unseren Versuchen bestatigt. 
Eine vollstandige Unterdriickung der Farbstoffbildung fand zwar, wie bei 
den T o r u 1 a - Arten der ersten Gruppe auch bei denjenigen der zweiten 
Gruppe nicht statt, jedoch waren die Farben bei den im Dunkeln gewachsenen 
Kulturen kraftiger, als bei den im Licht gewachsenen. 

Gegeniiber den von Geiger beschriebenen Pseudomonilia- 
Arten, die nur in sehr geringem MaBe Farbstoffe hervorbringen und den 
von L e b e r 1 e beschriebenen Mycoderma-Formen sind die T o r u 1 a - Arten 
der ersten und zweiten Gruppe durch die Fahigkeit relativ starker Farb¬ 
stoffbildung ausgezeichnet. 

Die durch die vorliegenden Organismen veranlaBten Entfarbungen sind 
nur gering. 

Fur die Entstehung der Farbstoffe scheint nach den vorliegenden Be- 
obachtungen an den untersuchten T o r u 1 a - Arten neben anderem die 
Gegenwart bestimmter Stickstoffquellen eine unerlaBliche Bedingung zu sein. 
Wenigstens waren Farbungen nur an den Kulturen in Nahrboden mit Stick- 
stoffzusatz beobachtet worden, wahrend sie an stickstoffreien nicht auf- 
traten. 

Znsammenfassung der hauptsachlichsten Untersuchungsergebnisse. 

1. Bei Garversuchen in groBerem MaBstabe und 
von langerer Dauer vergoren alle 8 Torula-Arten 
die verwendeten Zucker: Dextrose, Lavulose, Ga- 
laktose, Saccharose,Maltose undMilchzucker, wenn 
auch die gebildeteAlkoholmenge in einzelnenFallen 
nur sehr gering war; immerhin konnte Alkohol mit 
Sicherheit nachgewiesen werden. Bei Anwendung 
der K1 e i n g a r m e t h o d e wurde im Einklang mit mei- 
nen fruheren Versuchsergebnissen Milchzucker von 
alien Organismen nicht in Alkohol und Kohlensaure 


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Beitrage zur Kenntnis der SproQpilze ohne Sporenbildung, etc. 


33 


gespalten, Dextrose, Lavulose, Galaktose, Saccha¬ 
rose und Maltose dagegen nur von Torula 7 und 8 
nicht vergoren, w&hrend Raffinose und Arabinose 
schon bei der K1 e i n g a r m e t h o d e teilweise starke 
Vergarung zeigten. 

2. Bei der alkoholischen Gftrung werden von 
alien Arten aufier der Kohlensaure noch andere 
Sauren in verschiedener Menge erzeugt. 

3. Bestimmte Mengen von Alkohol hemmen die 
Entwicklung. Die Grenzwerte fur die Entwicklungs- 
hemmung stiramen bei Verwendung von Hefenwasser 
und Peptonlosung als Nahrlosung vollstandig ii b e r - 
ein, bei Reinhefebier liegen sie viel hoher. 

Die Grenzwerte fur die E n t w i ck 1 u n g s h e m m u n g 
sind bei den Arten der ersten Gruppe im allgemei- 
nen niedriger, als bei denjenigen der zweitenGruppe 
Die Arten 7 und 8 sind innerhalb ihrer Gruppe (I.) 
am wenigsten gegen Alkohol empfindlich. Die Art 
15 der II. Gruppe ist gegen Alkohol sehr wieder- 
standsfahig. 

Die Grenzwerte fur die Abtotung durch Alkohol 
stimmen wieder bei Hefenwasser und Peptonlosung 
vollstandig iiberein. Sie liegen teilweise wesent- 
lich hoher als die Grenzwerte fiir die Entwicklungs- 
h e m m u n g. 

4. Die Torulaceen sind nicht nur Alkoholbil- 
dend, sondern gleichzeitig auch A1 k o h o 1 v e r z e h - 
rer. Die Arten der zweiten Gruppe assimilieren 
mehr Alkohol als diejenigen der ersten. 

Parallel der A1 k o h o 1 v e r z e h r u n g geht Saurebil- 
dung einher. Die gefundenen Werte fiir die Saure- 
bildung sind den Werten fiir die Alkoholverzehrung 
annahernd proportional. Die Alkoholabnahme und 
die Saurebildung steht mit der E n t w i c k 1 u n g e i n e r 
Oberflachenvegetation in Zusammenhang. 

5. Die Grenzwerte fiir die Entwicklungshemmung 
durch organische Sauren (Ameisensaure, Essigsaure 
Milchsaure, Bernsteinsaure, Apfelsaure, Weinsaure 
undZitronensaure) sind fiir die zweiteGruppe durch- 
schnittlich hoher als diejenigen fiir die ersteGruppe 
bei welcher nur Torula 5 ahnlich wie 15. der zweiten 
Gruppe eine Ausnahme macht. 

Ordnet man die Sauren ansteigend nach den 
Grenzzahlen, so ergibt sich fiir die der erstenGruppe 
der Torulaceen angehorenden Arten 7 und 8 fol- 
gende Reihe: Essigsaure, Weinsaure, Ameisensaure, 
Milchsaure, Apfelsaure, Zitronensaure und Bern¬ 
steinsaure, die Reihenfolge ist also im wesent- 
lichen die gleiche, wie fiir die von Dachs unter- 
suchten Arten der ersten Gruppe. Fiir die der zwei¬ 
ten Gruppe der Torulaceen angehorenden Arten 

Zwelto Abt. Bd. 34. 3 


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34 H. W i 11, Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 


ist die Reihenfolge dieselbe wie fur die der ersten 
Gruppe, nur steht hier die Zitronen- vor der A p f e 1 - 
s a u r e. Eine Ausnahme macht Torula 15; hier steht 
die Ameisensaure vor der Weinsaure, im tibrigen 
stimmt die Reihenfolge mit derjenigen der zweiten 
Gruppe uberein. 

Die Arten der zweiten Gruppe entwickeln sich 
in der gesattigten Losung der B e r n s t e i n s a u r e noch 
s e h r gut. 

6. Die untersuehten Torula-Arten sind nicht 
nur S a u r e b i 1 d n e r, sondern auch S a u r e v e r z e h r e r; 
die Assimilierung ist verschieden, d u r c h s c h n i 11 - 
lich ziemlich energise h. Die der ersten Gruppe 
angehorenden Arten 7 und 8 verzehrten im allge- 
meinen weniger Saure als die der zweiten Gruppe. 

7. Samtliche untersuehten Torula-Arten, s o - 
wohl die Arten 7, 8, 17 und 11 der ersten Gruppe, 
als auch die Arten 1, 9, 10, 2, 15 und 16 der zweiten 
Gruppe vermehrten sich in und auf nahezu stick- 
stoffreien N&hrboden; die Vermehrung ist jedoch 
weniger lebhaft als auf s t i c k s t o f f h a 11 i g e n Nahr- 
b 6 d e n. 

Samtliche untersuehten Torula-Arten besitzen 
also die Fahigkeit, den in der Luft enthaltenen 
Stickstoff zu assimilieren. 

8. Die Gegenwart von Maltase oder Glukase 
und Laktase in den vorliegenden Torula-Arten kann 
als bewiesen gelten. Hydrogenose ist in alien Arten, 
mit Ausnahme von Torula 8, vorhanden. Die Ver- 
fliissigung von Gelatine beweist die Gegenwart 
proteolytischer Enzyme. 

Es gelang nicht, mittels der Chromogramme- 
thode nach GriiB oxydasisch oder peroxydasisch 
wirkende Enzyme nachzuweisen. Dagegen weist 
die Entfarbung der oxydierten T e t r a m e t h y 1 p a r a- 
phenylendiaminchlorhydratliisung auf die Gegen¬ 
wart von Peroxydase (nach G r ii B) hin. 

9. Gegeniiber den von Geiger beschriebenen Pseu¬ 
do m o n i 1 i a - A r t e n und den von Leberle beschrie¬ 
benen M y c o d e r m a-F o r m e n sind die Torula-Arten 
der ersten und zweiten Gruppe durch die Fahig¬ 
keit relativ starker Farbstoffbi 1 dung ausgezeich- 
net. Meist treten gelbe bis gelbgriine und orange- 
gelbe, zuweilen auch lederbraune bis dunkelbraune 
Farbstoffe auf. Manche Arten entfarben die Nahr- 
losung mehr oder minder, andere farben sie dunk- 
1 e r. 

Die Gegenwart bestimmter Stickstoffquellen in 
der Nahrlosung scheint in einzelnen Fallen fur 
die Farbstoffbildung unerlaBlich zu sein. 

10. Das Licht wirkt hemmend auf die Bildung 


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Constantino Gorini, Die f rischen, gelagerten und getrookneten etc. 35 


der Farbstoffe ein oder unterdriickt diese voll- 
s t a n d i g. 

11. Aus alien Untersuchungen haben sich wert- 
volle Richtpunkte fur die U n t e r s c h e i d u n g der To- 
rulaceen von anderen Gruppen von SproBpilzen 
ohne Sporenbildung, sowie fur die Unterscheidung 
der beiden Untergruppen der Torulaceen ergeben. 
Xur hinsichtlich der Saureverzehrung bestehen 
die dur chgr eif enden Unt er schie de, welche sich im 
iibrigen zwischen den Arten der ersten und zweiten 
Gruppe ergaben, nicht. 

Mit den vorliegenden Untersuchungen beabsichtige ich, das seit einer 
Reihe von Jahren durchgefiihrte systematische Studium typischer Torn- 
la- Arten, welches den Zweck verfolgte, unterscheidende Merkmale fiir die 
einzelnen Arten und fur die ganze Gruppe der Torulaceen zu gewinnen, vor- 
laufig zum AbschluB zu bringen. Im Laufe unserer Studien hat sich aller- 
dings gezeigt, daB es sehr wohl moglich sein wird, insbesondere in chemisch- 
physiologischer Hinsicht bei einzelnen der untersuchten Arten die unterschei- 
denden Merkmale zu vermehren und damit jene noch scharfer von den iibri- 
gen Arten zu trennen. In dieser Richtung wiirden, wie schon F. Ehr¬ 
lich 1 ) andeutet, voraussichtlich Untersuchungen iiber charakteristische 
EiweiBstoffwechselprodukte der einzelnen Arten ein geeignetes Material 
bieten. Wollten wir jedoch diesen Pfaden folgen, so wiirden wir uns zu sehr 
im Detail verloren haben. 

In einer SchluBmitteilung beabsichtige ich, die aus den vorliegenden 
Untersuchungen fiir die einzelnen Arten gewonnenen Merkmale kurz zusammen 
zufassen, jenen an Stelle der bisher geftihrten Nummern Namen zu geben 
und sie systematisch zu ordnen. 

Miinchen, Februar 1912. 


Nachdruck verbot&n. 

Die frischen, gelagerten und getrookneten Eiibenschnitzel in 
Beziehung zur Mi&oflora und gesundheitlichen Beschaffenheit 

der Milch. 2 ) 

Von Prof. Dr. Costantino Gorini, 

Direktor des bakteriologischen Laboratoriums der kgl. landwirtschaftlichen Hochschule 

zu Mailand. 

Auf Grund der Studien, die ich seit mehreren Jahren iiber die konser- 
vierten Futtermittel fiir die verdiente „Istituzione Agraria“ von Dr. An¬ 
drea Ponti“, welche mit der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Mai¬ 
land verbunden ist, vorgenommen habe 3 ), biete ich hier eine Zusammen- 

*) Ehrlich, F., fiber die Bedeutung des Eiweiflstoffwechsels fiir die Lebens- 
vorgange in der Pflanzenwelt. (Samml. chem. u. chemisch-techn. Vortr. herausgeg. 
von W. Herz. Stuttgart [F. Enke] 1911.) 

2 ) Diese Arbeit wurde dem R. Istituto Lombardo di Sc. & Lett, 
vorgelegt (s. Rendic. 1911. p. 1004). 

*) Siehe Annuario dell’ Istituzione Agraria Ponti, Bd. 5 , 6, 7 , 
8 und 9, Annali rurali Milano (Tipografia Agraria) 1904—1909. 

3 * 


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36 


Costantino Gorini, 


fassung der Untersuchungen, die sich auf den EinfluB der Rtibenschnitzel 
auf die Mikroflora und die gesundheitliche Beschaffenheit der Milch be- 
ziehen. 

Diese Schnitzel, welche sich als ein Riickstand bei der Zuckerfabrika- 
tion ergeben, erlangen eine immer groBere Verbreitung bei der Ernahrung 
des Milchviehs als Ersatz fiir Griinfutter. Da die Arbeit der Zuckerfabriken 
im Sommer vor sich geht, in welcher Jahreszeit eine Fiille von Griinfutter 
vorhanden ist, so werden die Schnitzel, anstatt im frischen Zustand verfUttert 
zu werden, in Bassins oder Silos bis zum Winter aufbewahrt, in welcher Jah¬ 
reszeit sie statt Griinfutter dargereicht werden. 

Gegen die Verwendung von Riibenschnitzeln an das Milchvieh sind ver- 
schiedenerlei Einwendungen erhoben worden, die sich teils auf die okono- 
mische Verwertung, teils auf die Kasebereitung, teils auf die hygienischen 
Verh&ltnisse beziehen. Indem ich mich hier auf die Einwendungen der letzt- 
genannten Art beschranke, will ich hier hervorheben, daB man unter an 
derem bemerkt hat, wie die Milch von Kiihen, die mit Riibenschnitzeln er- 
nahrt worden sind, eine ungewohnlich groBe, und zwar nachteilige Garfahig- 
keit besitzt, durch welche die Verdauungsfunktionen. besonders der Saug- 
linge Schaden erfahren. Als ich solche Milch bakteriologisch untersuchte, 
nahm ich wirklich wahr, daB dieselbe unendlich reich an gasbildenden Kei- 
men ist, die besonders zur Gruppe der Buttersaurebaktcrien gehoren. Woher 
stammt nun diese eigenartige, garungserzeugende Mikroflora? 

Dieselbe Frage habe ich schon vor einigen Jahren hinsichtlich der in- 
silierten Griinfuttermittel zu erwagen gehabt, welche ebenfalls eine zu gas- 
reichen Garungen sehr geneigte Milch ergeben (siehe die oben erwahnten 
Annuari P o n t i). Ich habe damals auf die Frage in der Weise geantwor- 
tet, daB ich folgende zwei Tatsachen nachwies: 

1. Die Mikroflora der insilierten Futtermittel ist mit gasbildenden 
Mikroben behaftet, so daB diese in den Mischkulturen in Milch leicht die 
entgegenwirkenden Keime iiberwaltigen. 

2. Die erwahnten gasbildenden Mikroben vermogen, durch den Ver- 
dauungskanal durchzugehen und vielleicht auch sich in demselben zu ver- 
mehren, so daB sie in solcher Menge in die Faces iibergehen, daB sie die Ent- 
wicklung der entgegenwirkenden Keime in den Mischkulturen mit Leichtig- 
keit lahmen. 

Aus der ersten Tatsache ergibt sich als Folge, daB, wenn feste oder fliis- 
sige (saftformige) Teilchen von insilierten Futtermitteln in die Milch gelangen, 
diese notwendigerweise durch die nachteilige Mikroflora verunreinigt wird. 
An Obertragungsmitteln einer solchen Verunreinigung fehlt es nicht. 
Die Obertragung findet statt durch die Luft der Stalle, die Hande der Melker, 
die Behalter und Gerate, mit denen die Milch in Beriihrung kommt, da die- 
selben mit festen oder fliissigen Teilen der Ensilage beschmutzt sein konnen. 
Aber dies reicht nicht hin, um in alien Fallen die unwillkommene Garfahig- 
keit der Milch zu erklaren. 

Nun habe ich tatsachlich festgestellt, daB die besagte Garfahigkeit sich 
auch dort vorfindet, wo alle VorsichtsmaBregeln getroffen sind, um die direkte 
Verunreinigung der Milch durch die insilierten Futtermittel zu verhindern. 

Die Erklarung solcher Falle bietet ein anderer Weg der Verunreinigung, 
namlich der, auf welchen bei der zwciten oben angegebenen Tatsache aufmerk- 
sam geinacht worden ist. Es ist der Weg durch die Faces, welcher sich weit 
schwieriger absperren laBt, und zwar auch in den Stallen, in denen die An- 


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Die frischen, gelagerten und getrockneten Ruben schnitzel etc. 


37 


forderungen der Hygiene am genauesten beachtet werden. Es ist in der Tat 
nicht zu bestreiten, daB eine Milch, mag sie auch noch so rein und von allem 
anderen Schmutz frei sein, immer noch Teilchen von dem Faces der KUhe 
enthalt, wofern sie nicht besonders aseptischen Behandlungsweisen (einem 
amikroben Filtrieren, einem sorgfaltigen mechanischen Melken 
usw.) unterworfen worden ist, die jedoch noch nicht in allgemeinen Gebrauch 
gekommen sind. 

Daher habe ich auf Grund der beiden oben angegebenen Tatsachen 
die Frage dahin beantworten konnen, daB die nachteilige eigenartige Mikro- 
flora der Milch, die bei der Futterung mit insilierten Futtermitteln gewonnen 
wird, von diesen Futtermitteln selbst beruhrt, sei es auf den direkten Wegen, 
sei es auf dem indirekten Wege der Entleerungen. 

Ermutigt durch diese Untersuchungen, die sich auf die Ensilagen von 
Futtermitteln beziehen, habe ich ahnliche Nachforschungen nach der Mikro- 
flora der Riibenschnitzel und nach dem Ubergang dieser Mikroflora in die 
Faces der Kiihe gestellt und bin zu ahnlichen Resultaten gelangt, woriiber 
ich im Band IX der „Annuari dell’ Istituzione Agraria P o n t i“ berichtet 
habe. 

Ich kam so zu dem Ergebnis, daB die nachteilige Garfahigkeit der Milch, 
die nach der Futterung mit Rubenschnitzeln gewonnen wird, damit in Be- 
ziehung steht, daB die spezifische Mikroflora der Schnitzel selbst auf direk- 
tem oder indirektem Wege in die Milch dringt. Und da diese Flora sowohl 
durch die Entwicklung von reizerregenden Gasen als auch durch die Erzeugung 
von Faulnisprozessen der Verdauungstatigkeit schadlich werden kann, so 
ergibt sich die Notwendigkeit, die Riibenschnitzel von der Futterung der- 
jenigen Milchkiihe auszuschlieBen, deren Milch zum direkten Verbrauch als 
menschliches Nahrungsmittel und besonders zur Verwendung bei Sauglingen 
und Kranken bestimmt ist. 

Ich will nebenbei bemerken, daB diese Vorkehrungen hygienischer Art 
auch der KSsebereitung zugute kommen, denn es ist eine nicht zu bestreitende 
Tatsache, daB die Darreichung von Rubenschnitzeln an die Milchkiihe eine 
Ursache von Storungen bei der Herstellung der Molkereiprodukte, besonders 
aber der Ease, bildet. 

Im Verlauf meiner Studien war mir efn Zweifel daruber aufgestiegen, 
ob diese Verurteilung der Riibenschnitzel nicht auch die frischen Schnitzel, 
das heiBt, die soeben hergestellten, noch nicht in Silos aufbewahrten Schnitzel 
treffen miiBte. Ich habe mich daher zu naherer Untersuchung eigens in die 
verschiedenen Zuckerfabriken begeben 1 ) und habe dort unter aseptischen 
Vorkehrungen Schnitzel, wie sie unmittelbar aus den Diffusatoren kamen, 
aufgenommen; ich habe sie an demselben Tage einer bakteriologischen Un¬ 
tersuchung unterworfen und habe festgestellt, daB sie einen maBigen Mi- 
krobengehalt aufweisen, der vorwiegend aus gasbildenden Buttersaurebak- 
terien besteht. Es handelt sich sicherlich um eine weniger iippige und we- 
niger zu fiirchtende Mikroflora als bei den gelagerten Schnitzeln, in welcher 
zu den Buttersaurebakterien, die in groBerer Menge vorhanden sind, sich auch 
zahlreiche faulniserregende Mikroben gesellen; dennoch ist sie noch nicht 

*) Ich fiihle mich gedrungen, den geehrten Direktionen der „Unione Zuccheri“ 
und der „Zuccherifici“ zu Parma, Piacenza und Montepulciano fiir die freundliche 
Aufnahme und die wertvollen Mitteilungen, die diesel ben mir haben zu teil werden 
lassen, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. 


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Costantino Gorini, 


so beschaffen, dab sie die in hygienischer Hinsicht bestehenden Bedenken 
aulhebt. 

Ich habe auberdem den Quellen nachgeforscht, dnrch welche die Schnitzel 
mikrobischen Verunreinigungen ausgesetzt werden, und habe unter den an- 
deren auf das Wasser hingewiesen, welches dazu dient, die Schnitzel selbst 
aus den Diffusatoren zu verdrangen, wobei ich schlieblich anempfahl, zu dem 
Zweck ein moglichst reines Wasser anzuwenden. 

Indem ich fernerhin den verhaltnismabig geringen Mikrobengehalt der 
frischen Schnitzel in Betracht zog, habe ich vorgeschlagen und es selbst ver- 
sucht, diese Schnitzel mit Reinkulturen von Milchsaurebakterien zu behan- 
deln, damit diese den Buttersaurebakterien entgegenwirken. Hierdurch sollte 
das Auftreten der Garung in den Schnitzeln, die in den Silos aufbewahrt sind, 
in eine Richtung gelenkt werden, die weder der Hygiene noch der Herstellung 
der Molkereiprodukte Nachteil bringt. 

Leider haben diese Mabnahmen, welche wir eine „rationelle Lagerung“ 
der Riibenschnitzel nennen konnen, doch nicht zu einem befriedigenden 
Erfolg gefiihrt. 

Ich behalte mir aber vor, liber alle diese Studien und Versuche, liber 
die ich schon in friiheren Schriften gehandelt habe, eingehend in dem nach- 
sten „Annuari P o n t i“ zu sprechen. 

Ich gehe nun zu einem Thema liber, welches eine Behandlungsweise 
der Riibenschnitzel betrifft, die in der neuesten Zeit aufgekommen ist. 

Um die mannigfachen Mibstande bei der Aufbewahrung der Schnitzel 
zu beseitigen, hat man neuerdings unternommen, sie einem Austrocknungs- 
prozeb zu unterwerfen. In Anbetracht der hohen Temperatur, bis zu der 
man die Schnitzel erwarmen mub, um sie zu trocknen, hat man als wahrschein- 
lich angenommen, dab sie dabei zugleich sterilisiert werden, und in der Tat 
werden die getrockneten Schnitzel als sterilisierte in den Handel gebracht 
und als solche auch von den Autoren angesehen. Deshalb glaubten die Land- 
wirte, welche schlechte Erfahrungen mit den frischen oder den gelagerten 
Schnitzeln gemacht hatten, sich vertrauensvoll an die trockenen Schnitzel 
halten zu konnen. Aber nur zu sehr wurden sie in ihren Erwartungen ge- 
t&uscht. 

Ich habe mich mehr als einmal davon uberzeugen konnen, dab auch 
bei dem Gebrauch der trockenen, sogenannten sterUisierten Schnitzel sich 
die Nachteile der anormalen G&rfahigkeit der Milch kund gaben, zu grobem 
Schaden der Kasereiprodukte. 

Angesichts solcher Enttauschungen wurde der eine oder andere, indem 
er von der Voraussetzung ausging, dab die erwahnten Schnitzel wirklich 
sterilisiert seien, dazu veranlabt, ohne weiteres die Behauptung aufzustellen, 
dab der schadliche Einflub der Schnitzel auf die Milch nicht so sehr mikro- 
bieller, als vielmehr chemischer Art sei, in dem Sinne, dab sie eine Veranderung 
(die jedoch unbestimmt gelassen ist) in der eigcnartigen Zusammensetzung 
des Milchplasmas zustande bringt. 

Obschon ich einer solchen Meinung ganz frei von Vorurteilen gegeniiber- 
stehe, scheint es mir doch notwendig, vor allem zu untersuchen, ob in den 
trockenen Schnitzeln wirklich die aerogenen und faulniserregenden Keime 
vernichtet werden, die die nachteilige Flora derselben ausmachen. Hierzu 
licb ich mich durch zwei Beweggriinde bestimmcn, erstens, durch den Um- 
stand, dab meines Wissens noch niemand sich grundliche Miihe gegeben hatte. 


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Die frischen, gelagertea and getrockneten Rubenschnitzel etc. 


39 


diese bakteriologische Kontrolle anzustellen, zweitens, durch den Umstand, 
daB viele der ungiinstigen Keime der Schnitzel, wie sich bei meinen Unter- 
suchungen ergeben hatte, Sporen enthielten, die sich gegen hohe Tempera- 
turen sehr widerstandsfahig zeigten. 

Ich habe mir daher Proben von getrockneten Schnitzeln verschafft, 
die in verschiedenen Fabriken und nach verschiedenen Prozessen hergestellt 
waren. Ich habe diese Proben einer mikrobiologischen Analyse unterworfen, 
und festgestellt, daB keine derselben steril war; alle erwiesen sich stets als 
in reichlichem MaBe durch spezifische Keime verunreinigt, die eine betr&cht- 
liche gasbildende und faulniserregende Tatigkeit auszuiiben vermochten. 
Zuzugeben ist allerdings, daB die mikrobielle Durchsetzung der trockenen 
Schnitzel weit geringer ist, als diejenige der gelagerte Schnitzel; dagegen 
finden sich die gasbildenden und faulniserregenden Keime in den gelagerten 
Schnitzeln im Kampfe ums Dasein mit anderen Keimen, zu welchen auch die 
giinstigen Milchsaurebakterien zu zahlen sind, wahrend in den getrockneten 
Schnitzeln dieser nutzbringende Kampf um die Vorherrschaft sehr geschw&cht 
stattfindet. Dies ist wahrscheinlich deshalb der Fall, weil die Austrocknungs- 
prozesse so wirksam sind, daB sie wenigstens zum Teil die entgegenwirkenden 
Mikroben (Milchsaurebakterien) tbten, aber nicht so wirksam sind, daB sie 
die Sporen der nachteiligsten Bakterien vernichten. 

So konnen wir also, auch ohne zu einem hypothetischen chemischen Ein- 
fluB der Rubenschnitzel au! die Milch unsere Zuflucht zu nehmen, die anor- 
male Garfahigkeit der Milch begriinden, die mit der Verwendung der 
Rubenschnitzel, mogen diese auch getrocknet sein, verbunden ist. Die Aus- 
trocknungsprozesse der Schnitzel sind also nicht gleichzeitig Prozesse einer 
Sterilisierung derselben, wie man bisher irrtiimlich angenommen hat; des¬ 
halb ist gerade fur die nachteilige Mikroflora der Schnitzel die Moglichkeit 
vorhanden, auf dem oben bezeichneten Wege in die Milch zu gelangen. 

Zusammenfassung. 

Die Rubenschnitzel, welche einen Riickstand 
bei der Zuckerf abrikati on bilden und bei der Er- 
nahrung des Rindviehs eine weitgehende Verwen¬ 
dung finden, enthalten eine reiche Mikroflora, die 
hauptsach1ich aus gaserzeugenden und faulniser¬ 
regenden Keimen zusammengesetzt ist. 

Diese Mikroflora geht durch die Verdauungswege 
der Milchkiihe durch und findet sich reichlich in 
den Faces derselben wieder. 

Unter den gegenw&rtigenVerh&ltnissen des prak- 
tischen Melkens ist es fast unmoglich, zu verhin- 
dern, daB die erw&hnte Flora in die Milch gelangt, 
sei es auf dem direkten Wege der V e r u n r e i n i g u n g 
durch das Futter, sei es auf dem indirekten Wege 
der f&calen Verunreinigung. 

So erklart es sich, daB die Milch von Kiihen, die 
mit den erw&hnten Schnitzeln ernahrt worden sind, 
nachteilig wirkt, sei es durch ihre molkereiwirt- 
schaftliche Verarbeitung (indem sie anormale G a - 
rungen der Ease usw. verursacht), sei es durch ihre 
Verwendung als Nahrungsmittel, indem sie schwere 


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40 


E. M o 1 z, 


gastro-intestinale Storungen (Diarrhoe usw.) b e - 
sonders bei Eranken und S&uglingen hervorrufen. 

Um diese Miflst&nde zu beseitigen, geniigt es 
nicht, w i e man gehofft hatte, frische oder gelagerte 
Rii b e n s c h n i t z e 1 durch getrocknete Schnitzel zu er- 
setzen, denn alien Voraussetzungen entgegen wird 
ihre a u B e r s t nachteilige Mikroflora nicht durch 
die Austrocknungsprozesse , die heute im Gebrauch 
sind, vernichtet. 

Bis man daher nicht einen Prozefi einer ratio- 
nellen Lagerung oder*einer wirklichen Sterilisie- 
rung der R u b e n s c h n i t z e 1 zur Anwendung gebracht 
hat, ist es ratsam, diese in jeder Form (aIs frische, 
gelagerte oder getrockneteSchnitzel) von der Ftttte- 
rung der Milchkiihe auszuschlieBen, besonders wenn 
die Milch fiir Sauglinge und Kranke bestimmt ist, 
in Anbetracht der, praktisch genommen, unver- 
meidbaren mikrobiellen Verunreinigung der Milch. 


Nachdruck verboten. 

Bemerkungen zur Arbeit Max Munks: 
Bedingungen der Hexenringbildung bei Schimmelpilzeu. 

Von Dr. E. Molz in Halle a. S. 

In der Einleitung zur obigen Arbeit (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 32. 
1912. Nr. 13/19. p. 353) sagt Max Munk: 

„Auch Molz sieht die Wirkung des Lichtes auf die Ringbildung fiir 
eine direkte an, doch hebt er deutlich hervor, dab das Licht wohl nicht der 
einzige Faktor ist, welcher Hexenringbildung herbeifUhrt. Als einen zweiten 
Faktor fiihrt er die Temperatur an. Das Pilzmycel sinkt bei hoher Temperatur 
in die flussig gewordene Gelatine hinein, kann also keine Friichte bilden. 
Nimmt die Temperatur ab, so erstarrt die Gelatine wieder, das Mycel wachst 
deshalb auch wieder an der Oberflache und produziert Konidien. Auf diese 
Weise stellt sich Molz das abwechselnde Entstehen von Mycelringen und 
Fruchtringen auf Gelatinekulturen vor.“ 

Diese Ausfuhrungen Max Munks bedeuten eine durchaus unrichtige 
Auslegung meiner Angaben und sei deshalb die zitierte Stelle der ange- 
zogenen Arbeit 1 ), in der zuerst der Nachweis erbracht wurde, daft die 
Fruchtringbildung bei Pilzen durch den Wechsel zwischen Tag und Nacht 
hervorgerufen wird, hier wiedergegeben: 

„Manchmal treten aber auch in der Dunkelheit bei Plattenkulturen hier 
und da einige Ringe auf, die namentlich bei durchfallendem Lichte wahr- 
nehmbar sind. Dieselben verdanken ihre Entstehung verschiedenen Ur- 
sachen. Zumeist stellen sie eine wellenartige Aufbauchung des Thalloms dar, 

*) Molz, E., t)ber die Bedingungen der Entstehung der durch Sclerotinia 
fructigena erzeugten Schwarzfiiule der Apfel. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 
1907. p. 183 ff.) Die auf die Ringbildung der Pilzc beziiglichen Mitteilungen Hutchin¬ 
son s (ebenda. 1907. p. 327) sind erst nach der vorgenannten Arbeit im Druck er- 
schienen. 


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Bemerkungen zur Arbeit Max Munks: Bedingungen der Hexenriagbildung etc. 41 


die entsteht infolge der verschiedenen Spannungswiderst&nde eines unter 
wechselnder Temperatur gewachsenen Mycelbelages, oder aber die Gelatine 
erhalt bei etwas hoherer Temperatur eine fliissige Beschaffenheit, infolge 
welcher die Mycelenden einsinken und dann bei wieder sinkender Temperatur 
und der dadurch bewirkten groBeren Festigkeit des Substrates ein ringformiges 
Einsenkungsfeld des Thalloms bilden.“ 

Diese Mitteilungen entsprechen nun keineswegs der M u n k schen Inter¬ 
pretation, denn die zitierte Stelle ist, soweit sie von M u n k herangezogen 
wird, nicht etwa als eine hypothetische Erklarung fiir die Wirkung der Tem¬ 
peratur bei der Hexenringbildung aufzufassen, sondern berichtet einfach 
iiber eine beobachtete Tatsache. Nirgends ist darin ubrigens etwas von einem 
„abwechselnden Entstehen von Mycelringen und Fruchtringen“ die Rede, 
von der uns Max Munk berichtet. 

Die in obigem Zitat angefiihrte Ursache der Entstehung mancher Hexen¬ 
ringbildung durch verschiedene Spannungswiderstande deckt sich ungefahr 
mit der spater von Stevens und Hall (Bot. Gazette 1909) ausge- 
sprochenen Ansicht, daB die Hexenringbildung bedingt sei durch abwechselnde 
Zonen von sehr dichtem und weniger dichtem Mycel. 

Im iibrigen ist in meiner Arbeit nachgewiesen, daB Warme (28—33° C) 
die Sporenbildung bei Sclerotinia fructigena begiinstigt, wahrend 
niedere Temperatur diese hemmt oder gar aufhebt und damit unter normalen 
Verhaltnissen auch die Hexenringbildung. Auch darin bietet uns Munk 
nichts neues, wenn auch gem anerkannt wird, daB seine Forschungen unsere 
Erkenntnis iiber das Wesen dieser Erscheinungen vertiefen. 

Doch hatte Munk in seiner Arbeit die Prioritat der Meinungen etwas 
mehr wahren konnen. So fiihrt er z. B. an (1. c. p. 361), daB die fliissige 
Beschaffenheit des Agars hemmend auf die Ringbildung einwirke. Und 
weiter unten heiBt es: „Hochst wahrscheinlich ist in ihm (namlich in dem 
nicht fliissigen Agar 1 ) auch die Diffusionsgeschwindigkeit eine viel 
geringere, was auf die Ringbildung noch begiinstigend einwirken mag.“ 
Es wird sonach die allzu starke Diffusionsgeschwindigkeit in fliissigen Nahr- 
medien fiir deren hemmende Wirkung auf die Fruchtringbildung mit verant- 
wortlich gemacht. Auch dieser Gedanke ist bereits friiher ausgesprochen. 
In meiner oben zitierten Arbeit (1. c. p. 185) findet sich folgende Stelle: 

„Bringt man in die Mitte einer mit Apfelsaft etwa 3 mm hoch ange- 
fiillten Petri schale ein Sttickchen porosen, vorher steril gemachten Holzes 
und impft hierauf sowohl die Fliissigkeit, wie das von ihr durchtrankte Holz 
mit Sclerotinia - Sporen, so wird spater das Mycel auf dem Holz 
fruktifizieren, in der unter gleichen Bedingungen stehenden Fliissigkeit aber 
mehr oder weniger steril bleiben. Nur am Rande der Schale kriecht das Mycel 
empor und hier auf der festen Unterlage fruktifiziert es auch. 

Ich neige zur Ansicht, daB der Pilz durch Einwirkung irgendwelcher 
Art das ihm zu Gebote stehende Substrat so chemisch verandert, daB Stoffe 
entstehen, deren Einwirkung auf den Pilz die Fruchtbildung ausloscn. Bei 
fliissigem Substrat verhindert aber die standig stattfindende Diffusion der 
Fliissigkeitsteilchen untereinander die Ansammlung solcher Stoffe und dar 
mit die Fruchtbildung." 

In der gleichen Arbeit wurde bereits darauf hingewiesen (p. 182), daB 
saure Nahrboden der Sporenentwicklung von Sclerotinia fructi- 

*) Der Verfasser. 


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Karl F. Kellermann, 


g e n a weniger gunstig zu sein scheinen als neutrale, ferner wird auf den Ein- 
fluB aufmerksam gemacht, den das Nahrmedium auf die Sporenbildung bei 
Dunkelkulturen hat. Es heiBt dort (p. 184): „Auch Kulturen ini Dunkel- 
kasten in Petri schalen zeigen hie und da torulierte Pilzraschen mit regel- 
maBiger Sporenabschniirung. Aus der letzteren Beobachtung ergibt sich der 
zwingende SchluB, daB sich die Sporenbildung nicht in enger Abhangigkeit 
von dem LichteinfluB befindet. Diese Folgerung erhalt aber eine weitere 
Stiitze noch dadurch, daB man durch gewisse Abanderungen des Nahrmediums 
die Wirkung der Dunkelheit auf die Ausbildung der Fruktifikationsorgane 
noch mehr schwachen kann. So entwickelten Kulturen auf neutralem Sub- 
strat auch im Dunkeln besonders bei hoherer Temperatur auf der ganzen 
Flache, vorwiegend aber im zentralen Teil, Fruchtpolsterchen mit regel- 
maBiger Konidienbildung. Kulturen mit neutralem Substrat am Fenster 
fruktifizierten auf der ganzen Flache mit nur schwacher Andeutung von 
Ringen. Besonders schone Fruktifikationspolsterchen, aber ohne Ring- 
bildung, erhielt ich im Dunkeln, wenn ich Plattenkulturen auf neutralem 
Substrat bei erhohter Temperatur (ca. 30° C) ziichtete.“ 

Die Fragen nach dem chemischen EinfluB des Substrates und der 
Temperatur auf die Konidien- bzw. Ringbildung, denen M u n k mit einigem 
Erfolg beztiglich der Aufhellung ihrer kausalen Beziehungen nachgegangen 
ist, sind also bereits in meiner Arbeit angeschnitten und teilweise experimentell 
bearbeitet worden. Dariiber geht M u n k jedoch mit Stillschweigen hinweg. 

Es liegt mir durchaus fern, den, wenn auch nicht in alien Fallen ein- 
deutig beweiskraftigen Versuchsergebnissen Max Munks Abtrag tun zu 
wollen. Doch wer wissenschaftlichen Boden bearbeitet, der beachte Vor- 
frucht und Grenzsteine. 


Uachdruck verboten. 

The Present Status of Soil Inoculation. 

By Karl F. Kellerman, Washington, D. C. 

With 2 plates. 

The general interest in the possibility of the use of pure cultures of the 
symbiotic nodule-forming and nitrogen-fixing bacteria for the inoculation of 
leguminous crops began in the United States with the experimental work 
carried on in 1897 by Prof. J. F. D u g g a r, of Alabama. Although, generally 
speaking, these experiments were unsatisfactory, they gave some promise 
of the success of pure-culture inoculation provided adequate methods could 
be developed for growing and distributing cultures of the proper bacteria. 

Four years later an investigation of this problem was inaugurated by 
Mr. W. T. S w i n g 1 e , of the United States Department of Agriculture, 
and soon afterwards turned over to Dr. George T. Moore. It is to 
this Department work of which I have had charge since 1905 that I shall 
chiefly refer in discussing the present status of soil inoculation for it fairly 
represents, I believe, the development of this work in this country. 

With the development of synthetic media for growing the nodule or¬ 
ganism it seemed that the bacteria could be kept in good condition for almost 
indefinite lengths of time, and that this had therefore solved the difficulties 
which had interfered with the general success of cultures prepared by Nob be 
and H i 11 n e r in Germany. A few cultures, forwarded to cooperators in 


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The Present Status of Soil Inoculation. 


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1903, were used with very good results, and in 1904 a general distribution 
of cultures for various legumes was undertaken. During the course of the 
next two years investigators at several of the State experiment stations 
began working with these cultures, generally with slight success. This has 
tended to create a prejudice against the pure-culture method of inoculation 
which is unfortunate and I believe scarcely warranted. 

Experimental work at this early stage was undertaken without a proper 
conception of the limitations attending the successful use of pure cultures. 
Many of the early experiments failed because the seed, though inoculated 
and dried under careful supervision, was stored at some central point until 
it could be shipped to the planter. Other experiments were probably lost 
through improper preparation of the seedbed or from the use of legumes 
which were unsuited to the soil or locality. In order to obtain success from 
the pure-culture method of inoculation we have found that the seed-bed 
must be prepared with care, the soil must be adapted to the growth of the legu¬ 
minous crop in question, and, as in the case of alfalfa growing on many lands 
of the eastern United States, the soil must be brought into proper condition 
by more or less heavy applications of lime. The old trouble of deterioration 
of cultures in transit has been overcome by the use of the liquid cultures 
which the Department of Agriculture has been sending out for the past six 
years, though after the bottles are opened the cultures must be handled care¬ 
fully. The seed should be inoculated with a minimum quantity of culture 
solution and should be planted as soon as it is dry enough to handle. 

Enthusiasts on the subject of pure-culture inoculation insist that with these 
precautions pure-culture inoculation is at least as certain as the use of soil from 
fields where similar leguminous crops have been grown for extended periods. 
Where the soil is well adapted to a leguminous crop I believe this point may 
be a valid one; in soils not well adapted to a leguminous crop, however, there 
seems to be no doubt that soil from old fields gives much better promise 
of successful inoculation. It must be remembered, however, that the question 
of inoculation is not the only one for a farmer to consider. It has been urged 
that the danger of introducing troublesome weeds and serious plant diseases 
by shipping soil from infested regions is a sufficient reason to deprecate a 
general advocacy of soil inoculation. Most agronomists have felt that it is 
comparatively easy to avoid the weed-infested regions in collecting soil for 
shipment, and have considered the dissemination of plant diseases as a hypo¬ 
thetical objection and one that need not be taken seriously. The recent 
discovery of the crown-gall organism which develops not only upon the 
roots of orchard trees but also upon sugar-beets, salsify, tomatoes, and many 
other plants, and whose tubercles, found on many oftheLeguminosae, 
bear a dangerous resemblance to the desirable nitrogen nodules, offers a con¬ 
crete example of a plant disease which can be distributed by shipments of 
soil, and which undoubtedly has been widely disseminated in this manner 
during recent years. 

The present status of pure-culture inoculation can therefore be stated 
only in a somewhat negative manner, and may be briefly described as follows: 
The method of pure-culture inoculation is less certain than inoculation by 
the transfer of soil from old well-inoculated fields. It has, however, the ad¬ 
vantages of cheapness, greater ease of transportation and application, as well 
as the important advantage of absence of the danger of introducing weeds 
or plant diseases. 1 believe the time has now come to urge more experimental 


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44 


Karl F. Kellerman, 


work on the part of investigators throughout the country. With greater know¬ 
ledge of local conditions and methods of handling different crops it should 
be possible for these investigators to determine accurately for that region 
the limitations of the successful use of pure cultures. 

In the general distribution which we have carried on it has been im¬ 
possible to follow the details of the experimental work. With a carefully 
worked out system of report collecting, however, we have been able to get 
a general idea of the results secured by the farmers using our cultures. It 
is rather remarkable in reading these reports to note what a large number 
have totally lost the crop from drought, floods, or insect pests; in numerous 
other cases the fields upon which the experiment was conducted were natu 
rally inoculated and no marked difference was observed in the number of 
nodules on the roots or in the general appearance of the inoculated and un¬ 
inoculated crop. These reports we class as doubtful. It is also our custom 
at present to list as doubtful all experiments where entire fields are success¬ 
fully inoculated and no uninoculated seed is planted as a check on the efficacy 
of the culture. These data for the past seven years give the following results: 
Average percentage of success, 76; average percentage of failure, 24. If 
the doubtful reports are included with the failures our percentage of success 
is reduced to 38. I believe neither method of computation accurately repre¬ 
sents the value of these cultures to the farmer. 

Naturally the prime essential in distributing pure cultures for inoculating 
legumes is to distribute the proper organism. In 1907 Prof. G i n o d e’ R o s s i 1 ) 
published a description of what purported to be the causal organism of nodule 
formation upon the Leguminosae, and stated that previous investi¬ 
gators had been experimenting with organisms which had no direct connec¬ 
tion with nodule formation or nitrogen fixation. After some delay I secured 
cultures from Prof, d e’ R o s s i’s laboratory, but these cultures on being 
opened in Washington were all found to be dead. I immediately asked for 
additional cultures but as yet have not received them. A careful examination 
of the organism present in d e’ Ro s s i’s dead cultures showed that they were 
apparently identical in measurements and staining reactions to our own cultures 
of the legume organism. 

In addition, however, we have been able to secure inoculations of legu¬ 
minous plants when grown under absolutely sterile conditions with no organism 
present except the one introduced for the purpose of producing nodules upon 
the roots. Fig. 1 shows the nodules produced upon the roots of lima bean 
in an experiment running twenty days. The seeds were carefully and thorough¬ 
ly sterilized and the plants were grown in flask in an agar medium. At the 
end of the experiment isolations were made both from the agar medium and 
from the nodules upon the roots, and only the typical organism identical with 
the culture introduced was recovered. I believe, therefore, we have con¬ 
formed to the three rules of Koch regarding the specific nature of the organism 
causing these nitrogen-fixing nodules. That we have the proper legume 
organism would seem also to be sufficiently proven by the many thousand 
successful inoculations which have been secured in various regions of the 
United States through the use of our cultures. 

I have carefully avoided using the designation Pseudomonas 
radicicola in referring to the nodule-forming organism of the Legu- 

') tlber die Mikroorganismen, welche die Wurzelknollchen der Leguminosen erzeu- 
gen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 18. 1907. p. 289—314, 481—489). 


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The Present Status of Soil Inoculation. 


45 


minosae. In a recent publication 1 ) Dr. Erwin F. Smith in revie¬ 
wing the synonymy of Pseudomonas radicicola decides that 
the organism which Frank 2 ) in 1879 described as Schinzia 1 e g u - 
minosarum was in reality the nodule-forming organism and therefore 
designates this organism Bacterium leguminosarum, although 
suggesting, in accord with H i 11 n e r’s idea, that the nodule organism of 
Pisum, Vicia, Lathyrus, etc., forms one species and that of 
Lupinus, Ornithopus, and Glycine hispida forms a second 
species. 

During the past year, Mr. L. T. L e o n a r d, of my laboratory, has 
succeeded in securing abundant inoculation upon soy beans and lupin as well 
as upon alfalfa from a culture originally isolated from alfalfa and kept on 
artificial media in our laboratory since 1906. Obviously, therefore, the no¬ 
dule-forming organism of all of the Leguminosae should be considered a single 
species. 

It should be remembered that according to Dr. S m i t h’s method of 
classification the genus Bacterium is synonymous with the genus Pseu¬ 
domonas of Migula’s system of classification. In carefully reviewing 
this literature I find that Michel W o r o n i n e*) in 1866 and 1867 des¬ 
cribed the vibrio-like bodies in the Leguminosae, and also described 
as a separate organism what he took to be a filamentous fungus, and described 
as Schinzia alni, occurring in the nodules found upon the roots of 
alder. 

Comparing the descriptions published by Woronine and Frank, 
and especially when comparing the plates drawn by the two investigators, 
it is obvious they were working with strikingly similar and presumably with 
identical organisms; and it is probable, as Dr. Smith has pointed out in 
the case of Frank’s investigations, that both investigators were dealing 
with the zooglea strands of the nodule-forming bacteria. From my own 
investigations I am convinced that the nodule-forming bacteria of the alder 
are specifically identical with the nodule-forming organism of the Legu¬ 
minosae. If, therefore, we are to give any special credence to the inve¬ 
stigations carried on by Frank and Woronine, it is necessary to 
discard the name leguminosarum and retain the name alni as a 
specific designation for this species. There is ground, however, for reasonable 
doubt whether these two investigators were in fact working with the nitrogen¬ 
fixing, nodule-forming organism, and this early work should consequently be 
disregarded and the designation radicicola, applied to this organism by 
Beijerinck in 1888, should be retained as being the first name which 
is unquestionably applied to this species of nitrogen-fixing, nodule-forming 
bacteria. In regard to the proper genus, Beijerinck classed this organism as 
a bacillus though his description is of an organism bearing a single polar 
flagellum. This description on the part of Beijerinck has generally been 

*) Bacteria in Relation to Plant Diseases, Vol. 2. p. 97—146, Carnegie Instit. of 
Washington. 1911. 

*) F r a n k , B., tJber die Parasiten in den Wurzelanschwellungen der Papilio- 
naceen. (Botan. Zeitg. Jg. 37. 1879. p. 378—387.) 

# ) t)ber die bei der Schwarzerle (Alnus glutinosa) und der gewohnlichen 
Garten-Lupine (Lupinus mutabilis) auftretenden Wurzelanschwellungen. 
(Mem. de l’Acad. Imp. d. Sci. de St.-Peters bourg. Ser. 7. T. 10. 1866. p. 1—13.) 

Observations sur certaines excroissances que presentent les racines de Taune et 
du lupin des jardins. (Ann. d. Sci. Nat. Botan. Ser. 5. T. 7. 1867. p. 73—86.) 


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46 


Karl F. Kellerman, 


accepted, and it is probably due to B e i j e r i n c k’s statement that Harri¬ 
son and Barlow 1 ) thought they had demonstrated a polar flagellum 
by their so-called negative or slime method of staining. I have recently 
succeeded in developing a fairly satisfactory method 2 ) for staining the flagella 
of this organism. As is shown in Figs. 2, 3, and 4, the flagella upon the best 
specimens are fairly numerous and peritrichous. The proper designation 
of this organism is therefore Bacillus radicicola, as it was ori¬ 
ginally named although wrongly described by B e i j e r i n c k. 

(Paper read before Society of American Bacteriologists, December 27, 
1911, Washington, D. C.) 


Bibliography of American studies. 

Foreign investigations relating to the nodule-forming bacteria have been review¬ 
ed by Atkinso n 3 ), de’ Rossi 4 ), S m i t h 5 ), and Voorhees and L i p- 
m'a n 6 ). 

Alway, F. J., The importance of the inoculation of alfalfa an Nebraska upland soils. 
(23rd Ann. Kept. Nebraska Agr. Exp. Sta. [for 1909] 1910. p. 3—20.) [Advises use 
of soil for inoculating alfalfa.] 

—, and Pinckney, R. M., The nitrogen content of inoculated and uninoculated alfalfa 
plants. (23rd Ann. Kept. Nebraska Agr. Exp. Sta. [for 1909] 1910. p. 33—34.) [Re¬ 
ports higher nitrogen content of inoculated alfalfa plants.] 

Atkinson, Geo. F., Contribution to the biology of the organism causing leguminous tuber¬ 
cles. (Bot. Gaz. Vol. 18. 1893. p. 156—166, 226—237, 257—266.) [Reviews litera¬ 
ture. Isolates and describes nodule-forming organism; produces successful inocula¬ 
tions from the use of pure cultures. Designates the organism Phytomyxa.] 
Atwater, W. O., and Woods, C. D., The acquisition of atmospheric nitrogen by plants. 
(2nd Ann. Rept. Storrs [Connecticut] Agr. Exp. Sta. for 1889. 1890. p. 11—51.) [Cer¬ 
tain leguminous plants reported to acquire large quantities of nitrogen from the air, 
and this acquisition of nitrogen due to the presence of nodules on the roots. In most 
experiments soil was naturally inoculated.] 

—, —, The acquisition of atmospheric nitrogen by plants. (3rd Ann. Rept. Storrs 

*) The Nodule Organism of the Leguminosae. Its Isolation, Cultivation, Identi- 
fikation and Commercial Application. (Trans. Royal Soc. Canada. Ser. 2. Vol. 12. Sec. 
4. 1906—1907. p. 157—237.) 

*) The surface growth from an agar culture grown 24 hours at 28° C should be gently 
agitated with sterile distilled water; killed in 8 to 10 per cent formalin, mixed with se¬ 
veral volumes of distilled water and centrifuged for 20 minutes at 3,000 revolutions 
per minute. Decant the supernatant liquid, thus removing most of the bacterial slime 
as well as the formalin solution. Add a few drops of distilled water to the sediment of 
dead bacteria and agitate very gently until the water shows a faint clouding. Spread 
this suspension upon thoroughly cleaned slides or cover slips and allow to dry. Fix with 
gentle heat, mordant for 10 minutes at 80° C with a solution composed of 25 c. c. of 20 
per cent tannic acid and 10 c. c. of 2 per cent potassium alum. For some species of bac¬ 
teria it is advisable to expose the preparation 1—2 minutes to a solution containing 1 
per cent osmic acid and 1 per cent potassium alum before applying the mordant. Rinse 
off the mordant in slowly flowing water and stain with magenta red. Heat the stain 
until a metallic sheen covers the surface of the liquid; rinse carefully, dry, and mount 
in balsam. 

The essential points of this method are the sudden killing of a suspension or 
liquid culture with strong formalin, and rinsing the dead bacteria through a quantity 
of water by means of the centrifuge. 

*) A t k i n s o n , Geo. F., Contribution to the biology of the organism causing 
leguminous tubercles. (Bot. Gaz. Vol. 18. 1893. p. 156—166, 226—237, 257—266.) 

4 ) de’Rossi, Gino, t)ber die Mikroorganismen welche die Wurzclknollchen 
der Leguminosen erzeugen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 18. 1907. p. 289—314, 
481—489.) 

5 ) S ra i t h , Erwin F., Bacteria in relation to plant diseases. (Vol. 2. p. 97 
bis 146. Carnegie Institution of Washington. 1911.) 

6 ) V o o r h e e s , Edward B., and Lipman, Jacob G., A review 
of investigations in soil bacteriology. (U. S. Dept. Agric. Ofs. Exp. Sta. Bui. 194. 1907.) 


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The Present Status of Soil Inoculation. 


47 


[Connecticut] Agr. Exp. Sta. for 1890. 1891. p. 12—14.) [Reports inconclusive ex¬ 
periments on inoculation of plants by use of infusions of inoculated soil.] 

—, —, The acquisition of atmospheric nitrogen by plants. (Amer. Chem. Journ. Vol. 
12. 1890. p. 526—545. Vol. 13. 1891. p. 42—63.) [Reports that leguminous plants 
fix large quantities of atmospheric nitrogen if nodules develop freely upon their roots. ] 
Billings, Geo. A., Report of the Dairy Husbandman. (26th Ann. Rept. New Jersey State 
Agr. Exp. Sta. and 18th Ann. Rept. New Jersey Agr. Col. Exp. Sta. for year ending 
Oct. 31, 1905. 1906. p. 357—358.) [Reports experiments with the use of soil for ino¬ 
culation. ] 

Brooks, Wm. P., and Thomson, H. M., Nitragin, A germ fertilizer. (11th Ann. Rept. 
Hatch Exp. Sta. Massachusetts Agr. Col. for 1898. 1899. p. 63—65.) [Reports ex¬ 
periments with Nitragin, generally with poor results. Suggests use of old soil for ino¬ 
culation. ] 

Bnrtis, F. C., and Moorhoase, L. A., Alfalfa. (Oklahoma Agr. Exp. Sta. Bui. 71. 1906.) 

[Advises use of soil for inoculating alfalfa.] 

Bntx, George C., A test of commercial cultures for legumes. (Ann. Rept. Pennsylvania 
State Col. for 1905—1906. Part 2. 1906. p. 193—204.) [Reports results with cultures 
dried on cotton for distribution; inoculation of several species of legumes failed.] 
Chester, Frederick D., The effect of dessication on root tubercle bacteria. (Delaware 
Agr. Exp. Sta. Bui. 78. 1907.) [Shows that Pseudomonas radicicola has 
little power to withstand drying on cotton or on glass.] 

Clark, Lawrence T., Suggestions concerning legume inoculation. (Michigan Agr. Exp. 

Sta. Bui. 96. 1898.) [Describes methods of preparing cultures for inoculation.] 
Dnggar, J. F. t Experiments with crimson clover and hairy vetch. (Alabama Agr. Exp. 

Sta. Bui. 96. 1898.) [Reports experiments with Nitragin; erratic results obtained.] 
—, Winter pasturage, hay and fertility afforded by hairy vetch. (Alabama Agr. Exp. 
Sta. Bui. 105. 1899.) [Discusses cultivation of hairy vetch. Reports successful ino¬ 
culation by distributing soil from old fields of English pea and wild vetch. Discusses 
failure of inoculation by use of Nitragin.] 

Evans, M. W., Field pea production in Washington. (Washington Agr. Exp. Sta. Bui. 
99. 1911.) [Fields in Washington usually naturally inoculated. Aplication of either 
soil or pure cultures advised.] 

Ferguson, Meade, Soil inoculation with artificial cultures. (Virginia Agr. Exp. Sta. Bui. 
159. 1906.) [Describes nodule-forming organism. Reports results of field experiments 
with pure cultures, showing high percentage of success.] 

F^ed, E. B., Results obtained from inoculating soy beans with artificial cultures. (Ann. 
Rept. Virginia Agr. Exp. Sta. for 1908. p. 1909. 130—131.) [Reports successful ino¬ 
culation with pure cultures.] 

Fred, E. B., Assimilation of nitrogen by different strains of Bacillus radicicola 
in the absence of the host plant. (Ann. Rept. Virginia Agr. Exp. Sta. for 1908. 1909. 
p. 132—133.) [Reports fixation of nitrogen by cultures of Bacillus radici¬ 
cola.] 

Gage, George Edward, Biological and chemical studies on nitroso bacteria. (Centralbl. 
f. Bakt. Abt. II. Bd. 27. 1910. p. 7—48.) [Reports isolation of nodule-forming bac¬ 
teria from soil.] 

Galloway, B. T., Tests of commercial cultures of nitrogen-fixing bacteria. (U. S. Dept. 
Agr. Ofs. of Sec. Circ. 16. 1906.) [Shows great variation in condition of commercial 
cultures examined at this time. ] 

Garman, H., Observations and experiments on clover, alfalfa, and soy beans. (Kentucky 
Agr. Exp. Sta. Bui. 125. 1905.) [Reports soil naturally inoculated for clover, alfalfa, 
and soy beans, though occasionally pure-culture inoculation is of some benefit.] 
Goefimann, Charles A., Experiments with ”Nitragin,“ a germ fertilizer for the cultivation 
of clover and clover-like plants; leguminous crops. (9th Ann. Rept. Hatch Exp. Sta. 
Massachusetts Agr. Col. for 1896. 1897. p. 177—182.) [Reports results of experiments 
with Nitragin; complete failure.] 

Harding, H. A., and Prucha, M. J., The quality of commercial cultures for legumes. (New 
York [Geneva] Agr. Exp. Sta. Bui. 270. 1905.) [Reports careful examination of com¬ 
mercial cultures of nodule-forming bacteria dried upon cotton for distribution, finding 
most such cultures worthless.] 

Harding, £L A., and Wilson, J. K., Inoculation as a factor in growing alfalfa. (New York 
[Geneva] Agr. Exp. Sta. Bui. 300. 1908.) [Advises use of soil from old fields for ino¬ 
culation. ] 

—. —, Inoculation and lime as factors in growing alfalfa. (New York [Geneva] Agr. 


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48 


KarlF. Kellerman, 


Exp. Sta. Bui. 313. 1909.) [Soil inoculation advised in connection with application 

of lime for successful alfalfa growing.] 

Hartwell, B. L., and Pember, F. R., The gain in nitrogen during a five-year pot experiment 
with different legumes. (Paper read at 22nd Ann. Meet., Soc. for Promotion Agr. 
Sci., Columbus, Ohio, Nov. 14, 1911.) [Reports gain in nitrogen from several species 
of legumes, well inoculated, grown under carefully controlled conditions in five-year 
pot experiments.] 

Hopkins, Cyril George, Alfalfa on Illinois soil. (Illinois Agr. Exp. Sta. Bui. 76. 1902.) 
[Discusses value and cultivation of alfalfa crops. Advises use of soil from old fields 
for inoculation.] 

—, Nitrogen bacteria and legumes (with special reference to red clover, cowpeas, soy 
beans, alfalfa and sweet clover, on Illinois soils.) (Illinois Agr. Exp. Sta. Bui. 94. 1904.) 
[Describes nitrifying bacteria. Reports that soil from fields ofMelilotus alba 
can be used for inoculating alfalfa fields.] 

Kellerman, Karl F., Pure cultures for legume inoculation. (Science, N. S. Vol. 28. 1908. 
p. 50—51). [Discusses report of North Carolina Agr. Exp. Sta. for 1906—1907, by 
F. L. Stevens and J. C. Temple, giving reasons for their poor results.] 

—, Flagella staining of Pseudomonas radicicola (B.) Moore. (Abs. in Science 
N. S. Vol. 31. 1910. p. 554.) [Criticises so-called negative or slime method of demon¬ 
strating flagella. Describes artifacts which are identical with so-called flagella.] 

—, Methods of legume inoculation. (U. S. Dept. Agr. Bur. Plant Ind. Cir. 63. 1910.) 
[Brief outline of method of inoculating by means of old soil and by means of pure 
cultures. ] 

—, Nitrogen-gathering plants. (U. S. Dept. Agr. Yearbook for 1910. 1911. p. 213—218.) 
[Discusses nodule type upon legumes'and non-legumes. Suggests that the causal organism 
for the root nodules of all species of plants so far recorded is a single species. ] 

—, The relation of crown-gall to legume inoculation. (U. S. Dept. Agr. Bur. Plant Ind. 
Cir. 76. 1911.) [Reports occurrence of crown-gall upon alfalfa in several localities, 
and suggests danger in shipping soil for inoculating alfalfa. Describes presumptive 
tests for crown-gall bacteria.] 

Kellerman, Karl F., and Beckwith, T. D., Effect of drying upon legume bacteria. (Sci¬ 
ence. N. S. Vol. 23. 1906. p. 471—472.) [Shows necessity for rapid drying and pro¬ 
tection from moist atmosphere when preserving vitality of cultures.] 

—, —, Die Bakterien der Wurzelknotchen der Leguminosen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 16. 1906. p. 540.) [Describes cultural characteristics of strain isolated from 
roots of various plants.] 

Kellerman, Karl F., and Fawoett, Edna H., Movements of certain bacteria in soils. (Sci¬ 
ence. N. S. Vol. 25. 1907. p. 806.) [Shows rate of movement of the nodule organism 
and certain soil organism in moist soil.] 

—, and Robinson, T. R., inoculation of legumes. (U. S. Dept. Agr. Farmers Bui. 240. 

1905.) [Popular account of improved methods for inoculating leguminous crops.] 
—, —, Conditions affecting legume inoculation. (U. S. Dept. Agr. Bur. Plant Ind. 
Bui. 100. Part 8. 1906.) [Shows importance of aeration, and correlation between 
successful inoculation and favorable soil conditions.] 

—, —, Progress in legume inoculation. (U. S. Dept. Agr. Farmers Bui. 315. 1908.) 
[Popular discussion of pure-culture inoculation. Advocates the use of pure cultures 
for inoculation. Gives reports of results of inoculation with pure cultures.] 

—, —, Lime and legume inoculation. (Science. N. S. Vol. 32. 1910. p. 159—160.) 
[Shows difference in effect of calcium carbonate and magnesium carbonate upon 
successful inoculation of alfalfa. ] 

—, —, Legume inoculation and the litmus reaction of soils. (U. S. Dept. Agr. Bur. Plant 
Ind. Cir. 71. 1910.) [Shows close correlation between litmus reaction and inoculation 
of alfalfa fields; other legumes less sensitive.] 

King, W. E., The relation of bacteria to alfalfa. (Kansas Agr. Exp. Sta. Bu,. 155. 1908. 

p. 274—283.) [Advises pure-culture inoculation.] 

Lane, Clarence B., An experiment with inoculating soy beans. (20th Ann. Rept. New 
Jersey State Agr. Exp. Sta. and 12th Ann. Rept. New Jersey Agr. Col. Sta. for year 
ending Oct. 31. 1900. 1899. p. 199—201.) [Reports successful inoculation of cowpeas 
and soy beans by distribution of soil from old fields.] 

Lewis, L. L., and Nicholson, J, F., Soil inoculation. Tubercle-forming bacteria of legumes. 
(Oklahoma Agr. Exp. Sta. Bui. 68. 1905.) [Describes Pseudomonas and gives 
figures on nitrogen fixation in pure culture. Advises pure-culture inoculation. Tabu¬ 
lates States showing natural inoculation of common leguminous crops.] 


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The Present Status of Soil Inoculation. 


49 


Miller, H. K., Velvet bean. (Florida Agr. Exp. Sta. Bui. 60. 1902.) [Reports gain in crop 
of oats following inoculated velvet beans over gain in crop of oats following uninocu¬ 
lated velvet beans.] 

Moore, George T., Bacteria and the nitrogen problem. (U. S, Dept. Agr. Yearbook for 
1902. 1903. p. 333—342.) [General discussion of the relation of the fixation of ni¬ 
trogen by legumes to the problem of nitrogen supply.] 

—, Soil inoculation for legumes; with reports upon successful use of artificial cultures 
by practical farmers. (U. S. Dept. Agr. Bur. Plant Ind. Bui. 71. 1905.) [General 
history of inoculation of legumes. Report of isolation and distribution of pure cul¬ 
tures of Bacillus radicicola, here designated Pseudomonas radici- 
cola, with reports of the successful use of these cultures. ] 

—, and Robinson, T. R., Beneficial bacteria for leguminous crops. (U. S. Dept. Agr. 
Farmers’ BuL 214. 1905.) [Popular account of the use of pure cultures for inoculat¬ 
ing legumes.] 

Munson, W. M., The acquisition of atmospheric nitrogen. (13th Ann. Rept. Maine Agr 
Exp. Sta. for 1897. 1898. p. 114—140.) [Reports experiments with Nitragin; fair 
success in inoculating soy beans; failure in inoculating garden peas.] 

—, The acquisition of atmospheric nitrogen. Soil inoculation. (14th Ann. Rept. Maine 
Agr. Exp. Sta. for 1898. 1899. p. 208—212.) [Reports experiments with Nitragin; 
erratic results obtained.] 

Hash, C. W., Alfalfa in Maryland. (Maryland Agr. Exp. Sta. Bui. 118. 1907.) [Discusses 
alfalfa growing and advises use of old soil for inoculation. ] 

Otis,D. H., Root tubercles and their production by inoculation. (The Industrialist. Vol. 24. 
1898. p. 363—379.) [Reports successful inoculation of soy beans by means of soil 
from old fields. Describes the form and development of nodules.] 

—, Soil inoculation for soy beans. (Kansas Agr. Exp. Sta. Bui. 96. 1900.) [Shows suc¬ 
cessful inoculation of soy beans. Tab ulates States showing natural inoculation of soy 
beans. ] 

Peirce, George James, The root-tubercles of bur clover (Medicago denticulate 
Willd.) and of some other leguminous plants. (Proc. California Acad. Sci. Ser. 3. 
Vol. 2. 1902. p. 295—328.) [Describes infection of roots through the root hairs, giv¬ 
ing rise to endogenous development of nodules from the same layer which forms lat¬ 
eral roots. Considers the relation of the bacteria to the host plant as true parasitism. ] 
Penny, Charles L., The growth of crimson clover (Trifolium in car na turn.) 
(Delaware Agr. Sta. Bui. 67. 1905.) [Reports gain in nitrogen from crops of crimson 
clover. ] 

Prucha, M. J. f and Harding, H. A., Quality of commercial cultures in 1906. (New York 
[Geneva] Agr. Exp. Sta. Bui. 282. 1906.) [Tests of cultures dried upon cotton show 
them to have little or no practical value.] 

Robinson, T. R., The fertilizing value of hairy vetch for Connecticut tobacco fields. (U. 
S. Dept. Agr. Bur. Plant Ind. Cir. 15. 1908.) [Shows great value of hairy vetch in 
tobacco growing.] 

—, Seed sterilization and its effect upon seed inoculation. (U. S. Dept. Agr. Bur. Plant 
Ind.Cir.67. 1910.) [Reports methods of seed sterilization for laboratory investigations.] 
Russell, H. L., and Moore, R. A., Inoculation experiments with alfalfa and soy beans. 
(22nd Ann. Rept. Wisconsin Agr. Exp. Sta. for year ending June 30. 1905. p. 242—261.) 
[Reports inoculation of alfalfa from use of soil from fields ofMelilotus alba.] 
8ackett, Walter G., The association of Pseudomonas radicicola with Bacillus ramosus. 
(8th Rept. Michigan Acad. Sci. 1906. p. 147—150.) [Bacillus ramosus is 
reported to destroy Pseudomonas radicicola in sugar nutrient medium.] 
Sayer, W. 8., Inoculation with nodule-forming bacteria. (Michigan Agr. Exp. Sta. Cir. 

5. 1909.) [Advises use of pure cultures for inoculating leguminous crops.] 
8chneider, A., A new factor in economic agriculture. (Illinois Agr. Exp. Sta. Bui. 29. 
1893. p. 301—319.) [Describes nodule organism as R hizobium legumino- 
s a r u m; designates varieties asRhizobium curvum and Rhizobium 
m u t a b i 1 e ; considers Rhizobium mutabile most important. Reports 
Rhizobium Frankii, var. majus, as capable of growing to a certain 
extent in root cells ofZea Mays but not in A v e n a sativa. ] 

Shamel, A. D., A new valuable cover-crop for tobacco fields. (Connecticut Agr. Exp. 
Sta. Bui. 149. 1905.) [Describes value of Russian vetch. Advices inoculation by 
means of pure cultures.] 

Sheldon, John L., Tubercles on legumes with and without cultures. (West Virginia Agr. 
Exp. Sta. Bui. 105. 1906.) [Advises against inoculation wdth pure cultures. Most 
regions of West Virginia naturally inoculated.] 

Zweftte Abt. Bd. 34. 4 


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50 


Emil Teisler, 


Smith, C. D., and Robinson, F. W., Observations on the influence of nodules on the roots 
upon the composition of soy beans and cowpeas. (Michigan State Agr. Col. Exp. Sta. 
Bui. 224. 1905.) [Reports decided increase in percentage of nitrogen of inoculated 
soy beans and cowpeas.] 

Starnes, Hngh N., Some field notes on soil inoculation. (Georgia Agr. Exp. Sta. Bui. 71. 

1905. ) [Most regions of Georgia naturally inoculated; use of cultures therefore not 
advised. Suggests general cross-inoculation from different species of legumes.] 

Stevens, F. L., and Temple, J. C. t The efficiency of pure culture inoculation for legumes. 
(13th Ann. Kept. North Carolina Agr. Exp. Sta. for year ending June 30. 1907. 1908. 
p. 48—57.) [In sterilized soil the authors secured slight inoculation by the use of 
pure cultures. Many pure cultures were found to be dead or in very poor condition. 
Reports pure culture inoculation as uncertain and unreliable.] 

Stone, J. L., Alfalfa in New York. (New York [Cornell] Agr. Exp. Sta. Bui. 221. 1904.) 

[Advocates the use of either cultures or old soil for inoculating alfalfa.] 

—, Gilmore, John W., and Fraser, Samuel, Alfalfa, A report of progress, also an out¬ 
line of cooperative demonstrations for 1906. (New York [Cornell] Agr. Exp. Sta. BuL 
237. 1906.) [Discusses alfalfa growing. Concludes that cultures dried on cotton are 
unreliable. Reports that inoculation by use of soil from old fields uniformly serults 
in successful inoculation.] 

Voorhees, Edward B., and Lipman, Jacob G„ A review of investigations in soil bacteriol¬ 
ogy. (U. S. Dept. Agr. Ofs. Exp. Sta. Bui. 194. 1907.) [Reviews investigations in soil 
bacteriology. ] 

Woods, A. F., Inoculation of soil with nitrogen-fixing bacteria. (U. S. Dept. Agr. Bur. 
Plant Ind. Bui. 72. Part IV. 1905.) [A discussion of the possibilities of inoculation 
by means of pure cultures.] 

—, The present status of the nitrogen problem. (U. S. Dept. Agr. Yearbook for 1906. 

1907. p. 125—136.) [Discusses nitrogen fixation. Advocates pure-culture inoculation. ] 
Woods, Chas. D., Alfalfa. (Maine Agr. Exp. Sta. Bui. 1906. p. 127—128.) [Alfalfa nat¬ 
urally inoculated when grown in Maine.] 

—, and Bartlett, J. M., Field experiments in 1905. (Maine Agr. Exp. Sta. Bui. 126. 

1906. p. 41.) [Considers the method of the preparation and shipment of pure cul¬ 
tures as unsatisfactory at this time; therefore, advocates inoculation by the use of 
soil from old fields.] 

Williams, C. G., Alfalfa culture. (Ohio Agr. Exp. Sta. Cir. 91. 1909.) [Advices inocula¬ 
ting with soil from old alfalfa fields or from soil where Melilotus alba has been 
grown. ] 

—, and Kyle, C. H., Alfalfa in Ohio. (Ohio Agr. Exp. Sta. Bui. 181. 1907.) [Prefers 
inoculation with old soil the inoculation with pure cultures.] 


Tafelerklirung. 


Tafel I. 

Fig. 1. Roots of lima bean grown in synthetic agar, inoculated with Bacillus 
r a d i c i c o 1 a. X—4. 


Tafel II. 

Fig. 2. Bacillus radicicola isolated from nodules of garden pea. X—1500. 
Fig. 3. Bacillus radicicola isolated from nodules of lima bean. X—1000. 
Fig. 4. Bacillus radicicola isolated from nodules of alfalfa. X—1000. 


Nachdruek virboien. 

Azotogen, Nitragin oder Naturimpferde? 

Von Dr. Emil Teisler, Dohna. 

Die in Band 29 d. Zeitschr. von Dr. von Feilitzen veroffent- 
lichten Impfversuche an verschiedenen Leguminosen auf neukultiviertem 
Hochmoorboden haben in Band 30 eine „Kritik“ durch Dr. Alfred Kuhn 
erfahren, die sich von der angeblich erstrebten „moglichsten Objektivitat“ 
ebensoweit wie von den Tatsachen entfemt. DaB dabei die friiheren M iB - 
erfolge von Feilitzens bei wiederholter Priifung des Nitragin auf 
Moorboden nahezu mit Stillschweigen iibergangen und dadurch die neuen. 


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Azotogen, Nitragin oder Naturimpferde? 


51 


entsehieden wertvoUen Untersuchungen in ein falsches Licht geriickt werden, 
daB die letzteren endlich eine von wissenschaftlichen Gesichtspunkten aus 
voilig unzutreffende Erklarung und Beleuchtung erfahren, darauf naher 
einzugehen, liegt fur uns kein AnlaB vor. Von Feilitzen wird wohl 
selbst die Kuhn schen Einwendungen einer Richtigstellung und den „hef- 
tigen Streit, in welchen die im Laboratorium geziichteten Reinkulturen mit 
den im Moor vorhandenen Knollchenbakterien zu geraten“ pflegen, einer 
Wurdigung unterziehen, obgleich diese Theorie K ii h n s wohl kaum zu 
einem Streit der Meinungen AnlaB zu geben geeignet ist. 

Jedenfalls aber darf die Tatsache keine Abschwaehung erfahren, daB 
die im Handel befindlichen Impfstoffe Nitragin 
und Azotogen, bei den Feilitzschen Versuchen unter 
gleichen Umstanden n e b e n e i n a n d e r gepriift, recht 
unterschiedliche Resultate ergeben haben. In tlber- 
einstimmung hiermit stehen die Berichte von Dr. Simon: „Bei jenen Ver¬ 
suchen, bei welchen noch andere Impfstoffe zum Vergleich herangezogen 
wurden, erwies sich das Azotogen den Impfstoffen Nitragin und Nitrobak- 
terine als weit uberlegen 1 ' 1 ), und an anderer SteUe „die sowohl bei den ei- 
genen Feld versuchen, als bei denen der praktischen Landwirte erzielten Re¬ 
sultate zeigten ohne jeden Zweifel, daB auch im letzten Versuchsjahre der 
Azotogen-Impfstoff von keinem anderen an Wirksamkeit iibertroffen, meist 
auch nicht annahernd erreicht wurde"*). Auf die genaueren Angaben dieser 
Berichte kann hier nicht naher eingegangen werden, es seien nur folgende 
Verhaltniszahlen zweier Serradellaversuche wiedergegeben: 


V e r s u c h s a n s t e 11 e r ungeimpft 

1909 = Kirchner- Birkenhain = 100 

1910 = Landw. Schule, MeiBen = 100 


Nitragin Azotogen 
f 1 ii s s i g Erdkultur 
104 170 

140 280 


Verfasser hat den von der Landwirtschaftlichen Schule in MeiBen aus- 
gefuhrten Feldversuch mit Serradella-Einsaat in Winterroggen auf schwerem 
Boden gesehen; in geradezu drastischer Weise hoben sich die Nitragin-Teil- 
stiicke von der dazwischenliegenden, uppigen Azotogen-Parzelle ab, sie 
waren den ungeimpften Pflanzen kaum merklich uberlegen. Derartige v e r - 
gleichende Priifungen konnen aber allein, wie Dr. Simon in der 
Deutschen Landwirtschaftl. Presse 3 ) ausfuhrt, ein zutreffendes Urteil iiber 
die Gute und den praktischen Wert eines Impfpraparates ermoglichen. 

Wenn Dr. Kuhn den Wert der von Feilitzschen Versuche herab- 
setzen mochte durch den Hinweis, daB Nitragin als flussige Kultur, Azotogen 
aber als Erdkultur benutzt worden sei, so ist dies unberechtigt, denn beide 
Praparate fanden Anwendung in der Form, in welcher sie im Handel abge- 
geben wurden und durch denselben bezogen waren. Die bei diesen und an¬ 
deren Versuchen erzielten unterschiedlichen Resultate widerlegen aber wohl 
am besten die von Dr. K ii h n anderen Orts aufgestellte Behauptung, es 
handele sich bei Abgabe des Azotogen um eine Nachahmung des Nitragin, 
eine Behauptung, die angesichts der tatsachlichen Verhaltnisse und der Si-- 
m o n schen Mitteilungen 4 ) mit aller Scharfe zuriickgewiesen werden muB. 


*) Sachs. Landw. Zeitschr. 1911. No. 16. 

2 ) Sachs. Landw. Zeitschr. 1912. No. 2. 

*) 1911. No. 22. p. 257. 

4 ) a. a. O. In diesen werden auch ohne Hinweis auf Patentwiinsche oder sonstige 
Reservate die Hauptgesichtapunkte mitgeteilt, welche fur die Herstellung der Azotogen- 
Impfstoffe mafigebend sind. 

4* 


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52 


Emil Teisler, 


Was ist denn eigentlich Nitragin? Eine Bezeichnung fur Reinkulturen 
von Knollchenbakterien der Leguminosen, wie sie darzusteflen Beijerinck 
gelehrt hat. Es wurde im Jahre 1896 naturgemaB auch nicht dieser Impf- 
stoff patentiert, sondern das Verfahre n 1 ), den fur die Leguminosen- 
kultur bestimmten Feldboden mit jenen Kulturen zu impfen. Das von den 
Hochster Farbwerken hergestellte Nitragin hat sich bekanntlich wenig be- 
wahrt, seine Abgabe wurde bald wieder eingestellt. Nach Aufgabe des Pa- 
tentes 2 ) ist das Verfahren dann Gemeingut geworden, 
und an seiner Verbesserung sowie an der Vervoll- 
kommnung des Impfstoffes haben zahlreiche For- 
scher des In- und Auslandes mit mehr oder minder 
groBem Erfolg mitgewirkt. Hierdurch hat sich dann mit der 
Zeit die Bezeichnung Nitragin direkt auf Impfstoff und Impfverfahren iiber- 
tragen, so daB heute irrtumlicherweise vielfach j e d e r Impfstoff schlechthin 
als „ Nitragin" und das Verfahren, mit Bakterien zu impfen, als mit „Ni- 
tragin impfen" bezeichnet wird. So ist denn auch dem Azotogen vielfach 
der Namen „Neues Nitragin" beigelegt worden. Angesichts dieser Tatsachen 
ist es schwer verstandlich, daB der Namenschutz Nitragin wieder erneuert 
werden konnte. Es ist dadurch eine folgenschwere Verwirrung in die prak- 
tischen Kreise getragen worden, zumal ja schon zwischen den beiden 
Nitragin-Sorten, gelatinise Kulturen von Dr. H i 11 n e r und flussige 
Kulturen von Dr. K ii h n , recht weitgehende Unterschiede grade in ihrem 
praktischen Wert bestehen 3 ). Eine wirksame und sichere Unterscheidung 
der verschiedenen Impfstoffe des Handels ist aber naturgemaB im Hinblick 
auf den Gebrauchswert derselben dringend notwendig. 

Die Kuhn sche „Definition des Begriffes Nitragin" beschrankt sich 
auf eine Mitteilung der 3 verschiedenen Formen, unter denen der genannte 
Impfstoff jetzt in den Handel kommt. Diese kurze Mitteilung enthalt jedoch 
einige Ungenauigkeiten, welche der Richtigstellung bediirfen. Die alteste 
Form der Knollchenbakterien-Reinkulturen auf festen gelatinosen Nahr- 
boden ruhrt, wie schon gesagt, von Beijerinck her, der durch seine epoche- 
machende Arbeit iiber die Bakterien der Papilionazeen-Knollchen 4 ) im Ver- 
ein mit H e 11 r i e g e 1 s klassischen Untersuchungen iiber die Stickstoff- 

*) Wie die Erteilung mancher Patent© im praktischen Interesse zu beurteilen ist, 
zeigen die ernsten und mahnenden Wort© von Hofrat Prof. Immendorff, Jena: 
„Das Deutsche Patentamt zeigt hin und wieder die Neigung, Dinge zu patentieren, die 
nicht patentiert werden sollten. Es erteilt einzelne Patente, die nicht geeignet sind, 
der Landwirtschaft zu niitzen, sondern erheblichen Schaden zu bringen. Zuerst zeigte 
sich, soweit mir bekannt ist, diese Erscheinung beim Kalkstickstoff, indem der Cyanid- 
Gesellschaft in Berlin nicht nur das Verfahren der Herstellung (dessen Patentierung 
selbstverstandlich durchaus gerechtfertigt ist) sondern auch die Anwendung des Kalk¬ 
stickstoff s als Dungemittel patentiert wurde. Etwas Ahnliches haben wir neuerdings 
mit der Patentierung des Demtschinskysche nVerfahrens erleben miissen. Es 
ergibt sich jedenfalls aus diesen Erfahrungen die zwingende Notwendigkeit, fiir die groBen 
landwirtschaftlichen Vereine und Gesellschaften, bei der Ankiindigung von Patenten 
zu priifen, ob der Landwirtschaft nicht aus der Patenterteilung grolier Schaden erwachsen 
kann, damit zur rechten Zeit energischer Einspruch dagegen erhoben wird.“ 

2 ) Dr. K ii h n spricht auch von einem den Hochster Farbwerken im Jahre 1906 
erteilten Patent. Von diesem ist uns ebensowenig bekannt, wie von einem angeblich 
das Nitragin betreffenden amerikanischen Patent (s. Prospekte der Firma K ii h n aus 
den Jahren 1908 und 1909; in den neuen Prospekten fehlt der Hinweis). Die amerikanische 
Patentschrift No. 570913 besitzt den Titel „Lift Or Hoist For Warenhouses“ und be- 
zieht sich auf die Konstruktion eines Aufzuges. 

3 ) Sachs. Landw. Zeitschr. 1912. No. 2. 

4 ) Botan. Zeitung. 1888. 


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Azotogen, Nitragin oder Naturimpferde ? 


53 


nahrung der Gramineen und Leguminosen 1 ) die Grundlagen geschaffen hat fur 
das von Nobbe und H i 11 n e r in dielandwirtschaftlxche Praxis eingefiihrte 
Verfahren der Impfung mit Reinkulturen an Stelle der schon seit Jahrhun- 
derten geubten Erdimpfmethode. Die wertvollen Arbeiten der Tharandter 
Vereuchsstation, Nobbes und seiner Mitarbeiter, sind bekannt, und bisher 
kniipfte sich das Verfahren der Leguminosenimpfung mit Reinkulturen an 
den Namen Nobbes und seines s. Zt. 1. botanischen Assistenten Dr. Hilt- 
n e r, welch’ letzterer bekanntlich durch spatere Arbeiten sich um die Ein- 
fuhrung und den Ausbau des Verfahrens die groBten Verdienste erworben 
hat. Ganz neu und bisher in der wissenschaftlichen Literatur noch nicht 
hervorgetreten ist aber die Behauptung Kuhns, daB Dr. H i 11 n e r 
a 11 e i n als „der eigentliche Vater des Gedankens der Impfung mit Rein¬ 
kulturen von Knollchenbakterien anzusehen ist“. 2 ) Es ware doch dringend 
erwiinscht, daB durch Stellungnahme von autoritativer Seite aus, einer Trii- 
bung des geschichtlichen Bildes vorgebeugt wiirde! Gradezu einer Irrefuh- 
rung kommt aber die Behauptung K tt h n s gleich, daB nachst der Agri- 
kulturbotanischen Anstalt in Miinchen die Agrikulturwerke in Wesseling- 
Koln die alleinigen Hersteller von Reinkulturen der Knollchenbakterien 
auf festen Agar- oder Gelatinenahrboden seien. Derartige Kulturen kann 
jeder herstellen, auch das Azotogen wird auf Wunsch in dieser Form geliefert, 
und die Kgl. Sachs. Pflanzenphysiologische Versuchsstation hat seit vielen 
Jahren Impfkulturen in gelatinoser Form hergestellt und abgegeben. 

Die Kuhn schen Mitteilungen betreffend die Lieferung des Azotogen 
mussen dahingehend erganzt werden, daB Erdkulturen von der Azotogen- 
Firma bereits von Anfang an und nicht erst von Anfang Mai 1910 ab in den 
Handel gebracht wurden; nur auf ausdriickliches Verlangen oder dort, wo 
es sich um Gewinnung vergleichenden Materials handelte, erfolgte die Ab- 
gabe von Gelatine- bzw. Agar-Kulturen, diese ebenso wie die Erdkulturen 
zu dem Einheitspreise von 1,— M pro % Hektar. Das Nitragin der Firma 
K ii h n wurde hingegen unseres Wissens in alien Annoncen und Prospekten 
nur als fliissige Kultur zum Preise von 2,— M bzw. 4,— M angeboten und 
auch fast ausschlieBlich in dieser Form abgegeben. In neuerer Zeit kam 
dann noch eine ebenfalls fliissige „Exportqualitat“ fur 3,— M bzw. 6,— M 
pro Vi Hektar dazu. Erst das Erscheinen des Azotogen veranlaBte die Firma 
Kuhn zu ihrer, wohl sattsam bekannt gewordenen Reklame, deren Beur- 
teilung und Wtirdigung ich mir versagen will. 8 ) In Annoncen wurde bekannt 
gegeben, daB das Nitragin auch auf Wunsch „in fester unvollkommener 

1 ) Beilageh. zu d. Zeitschr. d. Ver. f. d. Rlibenzucker-Ind. 1888. Novemb. 

*) Die von Dr. K ii h n an anderer Stelle aufgestellten Behauptungen, daB es erst 
„Prof. Dr. Hiltner gelungen sei, Kndllchenrein kulturen zu ziichten 44 , daB dieser „zuerst 
mit kiinstlich geziichteten Bakterienkulturen Versuche angestellt babe 44 u. a. m. bedarf 
wohl kaum der Kritik! 

3 ) t)ber die Mittel, mit welchen eine „Firma geschaftsmaBig vorgehen muB, will 
sie prosperieren“, sind wir anderer Ansicht als Dr. K ii h n , Die Met bode des Pra- 
mierens giinstiger Impfresultate, gegen die sich Dr. von Feilitzen mit scharfen 
Worten wendete, ist iibrigens nicht neu, sie wurde bereits von der amerikanischen Nitro- 
culture-Company bei der marktschreierischen Anpreisung des im iibrigen nach den 
Untersuchungen von Simon, Remy, Schneidewindu. a. noch vollig wert- 
losen Impfstoffes Nitroculture angewendet. Da erscheinen die Worte von Geheimrat 
Drude sehr zutreffend, der sagt: „Die freie wissenschafthche Versuchstatigkeit hort 
leider da auf, wo der Handel um Gelderwerb mit alien seinen haBlichen Zugaben oft 
genug nahe an Entstellung der in sorgsamer Arbeit gewonnenen Versuchsresultate streift, 
mindestens dieselben da, wo sie ihm unbequem sind, einseitig und tendenzios zu ent- 
stellen sucht.“ 


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54 


Emil Teisler, 


Form zu 0,75 M“ sowie „auf Wunsch wie friiher in garantiert gleicher Gute 
wie die Dresdner Kulturen in Rohrchen zu 0,75 M pro % Hektar“ zu beziehen 
sei. Im iibrigen aber blieb der alte Preis bestehen, auch nachdem die An- 
preisungen zu der Bemerkung ubergegangen waren,“ billigster Preis pro 
Morgen 0,75 M u und „ein Morgen Diingung mit Nitragin kostet durchschnitt- 
lich 1,— usw. DaB diese ganzen Auslassungen sich direkt gegen das 

Azotogen richteten, unterliegt wohl keinem Zweifel. Aber selbst wenn das 
letztere sich nicht durch hohere Wirksamkeit bei den vergleichenden Ver- 
suchen ausgezeichnet hatte, wiirde sein Erscheinen schon eine wertvolle 
Wirkung dahingehend ausgeiibt haben, daB das „Diinge mit Luft“ Ver- 
fahren eine wesentlich billigere KulturmaBnahme geworden ist. Eine Neben- 
einanderstellung der Preise verschiedener Impfpraparate diirfte gewifi von 
Interesse sein. Der Preis des Impfstoffes fur 1 Hektar betrug (Anfang 1910): 


Azotogen fest, fiir Sachsen . . . 

„ „ auBerhalb Sachsen 

Nitrobacterine fest. 

Nitragin fliissig, im Inland . . . 

„ „ in Kolonien . . . . 

Farmogerm fliissig . 

Nitroculture fest. 


kleine Samen 

fiir groOe Samen 

3,00 .It 

3,00 Ji 

4,00 „ 

4,00 „ 

5,60 „ 

5,60 „ 

7,50 „ 

15,00 „ 

11,00 „ 

22,00 „ 

21,25 „ 

21,25 „ 

40,00 „ 

40,00 „ 


In neuester Zeit erfolgt die Nitragin-Abgabe, je nach Form zum Preise 
(pro ha) von 3,— M, 4,— M , 7,50 M und 11,— Ji, bzw. 15,— M und 22,— M 
fiir grofle Samen; Preis und Form der Abgabe des Azotogen ist unverandert 
gebheben. 

Den fliissigen Nitragin-Kulturen aber wurde im wohltuenden Gegen- 
satz zu dem Azotogen eine ganze Reihe von angeblichen Vorziigen nach- 
geruhmt, auf daB sich der Landwirt mit Abscheu von der „unvollkommenen u 
Form des letzteren abwenden und der fliissigen Form der Vorzug geben 
mochte. Auch heute wird diese noch als „beste und langjahrig bewahrte 
Art der Nitragin-Abgabe“ bezeichnet. 1 ) Dabei gibt aber Hiltner, von 
dem doch Dr. Kiihn „alle Rechte das Nitragin betreffend erworben“ hat, 
selbst, bzw. die seiner Leitung unterstellte Agrikulturbot. Anstalt in Miinchen 
noch bis zur Stunde fiir die bayrischen Landwirte das Nitragin nur in jener 
„unvollkommenen“ Form, d. h. als gelatinose Kultur ab I!! Geradezu humo- 
ristisch mutet es aber an, wenn man weiB, daB die ganze Reklame von Dr. 
Kuhn inkl. aller Zeugnisse usw. seinerzeit ausschlieBlich auf den von Hilt- 
n e r mit eben dieser „unvollkommenen“ alten Form des Impfstoffes erzielten 
Resultaten basierte, und daB fiir eben diese Resultate auch Dr. Hiltner 
jenes Diplom der Ausstellung in St. Louis verliehen worden ist, das jetzt 
Dr. K ii h n als Reklamemittel fiir das fliissige Nitragin dienen muB. Die 
Form des letzteren ist im iibrigen nicht einmal neu, 2 ) sondern wird von ame- 
rikanischen Stationen bereits seit iiber 10 Jahren hergestellt und an die Land¬ 
wirte abgegeben, obgleich dort auch heute noch „Praxis und Wissenschaft 
ihr skeptisch gegeniiberstehen 11 . 

Die von Feilitzen schenVersuchesuchtDr. K ii h n weiter durch den 
Hinweis zu diskreditieren, daB es langst bekannt gewesen sei, „daB auf den 
Hochmooren Jonkopings die Reinkulturen der Impferde gegeniiber ent- 

J ) Beziiglich der Reinheit des K ii h n schen Impfstoffes 8. Lohnis u. Su- 
Kucki, t)ber Nitragin und Azotogen. (d. Zeitschr. Bd. 30. p. 644.) 

2 ) Genaue Angaben betreffend Herstellung der fliissigen Kulturen veroffentlich- 
ten Harrison u. Barlow in dies. Zeitschr. Bd. 19. 1907. p. 436.) 


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Azotogen, Nitragin oder Naturimpferde? 


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sehieden im Nachteile sind“. Das Nitragin K ii h n stellt aber „absichtlich 
keine Reinkultur" 1 ) dar, auch ist es schlechterdings nicht einzusehen, wes- 
halb Dr. Kuhn nicht den angeblich „schon lange gehegten Gedanken, 
Knollchenbakterien in Erde abzugeben“, in die Tat umsetzte, 2 ) zumal ihm 
ja die „nahen Beziehungen der Knollchenbakterien zum Humus schon lange 
bekannt waren“ — oder aber — von weiteren nutzlosen Versuchen in Jon- 
koping Abstand nahm. 

Jenem Gedanken hat die Firma Kuhn nun im vorigen Jahre Ausdruck 
gegeben, indem sie ein Jahr nach der Herausgabe der Azotogen-Erdkulturen 
ihre Nitragin-Erde in den Handel brachte. Derselben wurde dort, wo sie 
mit dem Azotogen gemeinsam zu nennen war 3 ), die Bemerkung beigeffigt 
,,sie entbehrt noch umfangreicher praktischer Erfahrungen", kurz darauf 
wurde dieselbe aber als „einfachste und praktischste Art der Nitragin-Ab- 
gabe, fur Aufbewahrung und langeren Transport geeignet, fur gewisse Boden 
sehr zu empfehlen“ bezeichnet. 4 ) Dieses Vorgehen hat wohl ebenfalls all- 
gemein die gerechte Wfirdigung erfahren. Immerhin ist wohl kaum zu billigen, 
daB das „Prosperieren einer Firma" Veranlassung dazu ist, ein noch unge- 
niigend geprfiftes und bezfiglich seines praktischen Wertes doch immerhin 
zweifelhaftes Praparat den Landwirten zu empfehlen. Im tibrigen stellt die 
Nitragin-Erde ganz etwas anderes dar, als die Azotogen-Erdkulturen, sie 
folgt den letzteren nur in der auBeren Form. Die Nitraginerde stellt „eine in 
Erde aufgesogene Reinkultur von Knollchenbakterien" dar; uns vorgelegene 
Dosen, der Azotogen-Packung tauschend ahnlich, enthielten einen ziemlich 
dfinnflfissigen Erdbrei, welcher eine mannigfache Mikroflora beherbergte 
und bei vergleichender Priifung im Vegetationsversuch nur geringen Impf- 
erfolg bewirkte. Bei dem Azotogen ist aber der springende Punkt die K u 1 - 
t u r auf Erde: die auf gelatinosen Nahrboden isoherten und reingeztich- 
teten Knollchenbakterien werden zur Fortkultur und Vermeh- 
r u n g auf gut durchlfifteten, voluminosen, nach besonderen Grundsatzen 
ausgesuchten und frisch hergestellten feuchten Erdmischungen 
k u 11 i v i e r t. 

Die Kiihn schen Ausfiihrungen liber den Wert des Humus entbehren 
jedenfalls nicht der Originalitat. Bredemann bespricht dieselben im 
Botan. Zentralbl. 5 ) wie folgt: „Ftir die haufig beobachtete bessere Wirkung 
der Erdkulturen gegenfiber den fltissigen oder Agar-Kulturen bringt Verf. 
eine — wie es Ref. scheint — stark gewundene Erklarung: Bei Benutzung 
der Erdkulturen zum Impfen komme gentigend viel angepaBter Humus in 
den Boden (auf % ha zirka 20 gr. Impferde 1! Ref.), um den Bakterien gleich 
von Anfang an einen hinreichenden Schutz zu gewahren, wahrend bei Ver- 
wendung von flfissigen oder Agar-Kulturen die Entwickelung und Tatigkeit 
der Bakterien erst nachdem sich genugend Humus im Boden gebildet habe, 
vollauf eintreten konne". Die K fi h n schen Auslassungen werden aber 
doch nicht die Tatsache aus der Welt schaffen, daB Simon die Bedeutung 

l ) S. Prospekte der Firms Kuhn. Beziiglich des flussigen Nitragin's. L 6 li n i s 
n. Sozucki a. a. O., beziigl. der gelatinosen Form s. Simon a. a. O. 

*) DaB Dr. K ii h n lediglich die Befiirchtung, „dafi dadurch ein Kriterium fiir die 
Echtheit verloren ginge“, abgehalten habe, erscheint unverstandlich, da in den flussigen 
Nitragin-Kulturen dies Kriterium in noch viel geringerem MaBe gegeben ist, als in den 
festen Erdkulturen. 

a ) Mitt. d. D. Landw. Gesellsch. 1911. St. 15. 

4 ) Prospekte der Firma K ii h n. 

*) Bd. 117. 1911. p. 554. 


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56 


Karl F. Kelletman, 


des Humus im Boden fur die Wirkung der KnoUchenbakterien erkannt und 
darauf hingewiesen und dieses wichtige Moment dann auf Grand jahrelanger 
Untersuchungen (seit 1900) in seinem Impfstoff Azotogen angewendet hat. 
Es zeigt ubrigens von einem voUigen Mibverstehen der Simon schen Mit- 
teilungen, wenn K ii h n sagt „trotz seines Resultates gibt Dr. Simon 
seine Kulturen neuerdings nicht etwa in Watte, sondern nur noch in Erde 
ab“. Dieser Bemerkung vorangeht die Mitteilung, dab Dr. Kuhn sich 
bereits vor 6 Jahren mit Studien fiber die Humusfrage beschaftigt und die 
Abgabe von KnoUchenbakterien in Erde schon langst ins Auge gefabt hat. 
Der Zusammenhang, in welchen diese MitteUungen gebracht werden, scheint 
(mit einer gewissen Absichtlichkeit?) auch auf einen Zusammenhang der 
angeffihrten Tatsachen hinweisen zu soUen, was aber mit aller Scharfe als 
vollig aus der Luft gegriffen zurfickgewiesen werden mub. Auch der Be¬ 
merkung K ti h n s gegenfiber, dab „Reinkulturen von KnoUchenbakterien 
und sogenannte Erdkulturen unter normalen Verhaltnissen gleich gtinstig 
wirken“, mfissen die Simon schen Untersuchungen Geltung behalten, 
nach denen die Erdkulturen sich durch gesteigerte Wirksamkeit auszeichnen. 
Dab im Obrigen die feste Form der Azotogen-Impfstoffe auch von anderer 
Seite als ein Fortschritt begrfibt wurde, zeigen die Auberungen von L o h n i s, 
Fischer u. a. sowie von praktischer Seite. 

Es sei jedoch auf das Mab, in welchem sich die deutschen Impfstoffe 
Nitragin-HUtner, Nitragin-Kfihn, und Azotogen-Simon praktisch bewahrt 
haben, hier nicht naher eingegangen, vielmehr auf die einschlagige Literatur 
verwiesen. Gerade diesen praktischen Wert der geprfiften Impfstoffe ffir die 
Moorkultur zuerproben, war aber der Zweck der von Feilitzenschen 
Untersuchungen, und die Kritik Kuhns an der MitteUung derselben mubte, 
wenigstens soweit das Azotogen in Betracht kam, eine RichtigsteUung er- 
fahren. 


Nachdruek verboten . 

The Permeability of Collodion Tubes. 

By Karl F. KeUerman, 

Bureau of Plant Industry, Washington, D. C. 

With 3 Figs. i. Text. 

In biological as weU as in biochemical investigations collodion dialyzing 
membranes are frequently employed in the form of tubes or sacs. The 
usual technique of their manufacture is briefly as follows: 

Into a test tube of the desired size a collodion solution is poured. The 
test tube is inclined and turned so that its sides are coated. It is then in¬ 
verted and the superfluous collodion is poured off. The test tube is now held 
mouth down, usually supported by a coarse screen, and the collodion film 
is allowed to dry. It is then filled with water and the collodion tube or sac 
soon becomes loosened from the sides of the test tube and may be withdrawn 
slowly and carefully. 

Unfortunately, very little attention has been given to my suggestions 
in the original description of this method, that the sacs should be dried for pe¬ 
riods of from five minutes to one hour, and that the short period of drying 
makes a collodion membrane with power to dialyze rapidly;the longer period 


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Kellevmnn , Soil Inoculation. Taf. I. 


Centralhlatt fur Bakterioloqie Abt. II. Bd. .14. 



V f erlag von Gustav Fiselier in Jena. 


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The Permeability of Collodion Tubes. 


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makes a tough* tube but one which dialyzes much more slowly. Most investi¬ 
gators apparently assume either that the length of drying has little if any effect * 
upon this essential quality of the membrane, or even that long drying is 
necessary to produce a membrane which dialyzes easily. To demonstrate 
the accuracy of the statement that the permeability of the collodion mem¬ 
brane, or the rate at which dialysis takes place through the collodion mem¬ 
brane, is decreased as the period of drying is lengthened two types of experi¬ 
ments were undertaken. 

1. Tests were made of the rate of dialysis of tubes of similar size and 
made from the same solution of collodion, but dried different lengths of time. 
The following tabulation gives the average of ten experiments with each 
grade of tube, each tube in the series being charged originally with 20 cubic- 
centimeters of a normal solution of hydrochloric acid, colored with methyl 
orange, and completely immersed in running tap water: 


Table 1. Time required to dialyze to neutrality 20 c. c. of N/l hydrochloric acid. 


Period of drying collodion 
tube 

Seconds 

30—60 

Min. 

5 

Min. 

30 

Min. 

60 

Hrs. 

4 

Hrs. 

48 

Time required to dialyze 
to neutrality 

Hrs. 

16 

Hrs. 

36 

Hrs. 

120 

Hrs. 

240 

Hrs. 

340 

Not reached after 
30 days 


2. Tests were made of the resistance to an electric current offered by 
the collodion membranes when dried different lengths of time. For this 
experiment two electrodes were mounted so that one-half inch of each ter¬ 
minal was immersed in a jar of tap water, and further, so that these terminals 
were held rigidly three inches apart. The resistance offered to the passage 
of an electric current was measured by a Wheatstone bridge. Collodion tubes 
were now prepared as in experiment 1, and one after another was partially 
filled with the tap water and slipped over one of the immersed electrodes 
so that the level of the water in the collodion tube was the same as that in 
the jar. The resistance offered to the passage of the electric current was 
again measured. The difference in the resistance when the water alone is 
tested and when one electrode is surrounded by the collodion sac is the mea¬ 
sure of the resistance offered by that area of the collodion membrane sub¬ 
merged in the water. Obviously, the measure of the dialyzing power of a 
tube varies inversely as its electrical resistance. The following tabulation 
shows the results of this experiment: 

Table 2. 


The electrical resistance of collodion tubes when dried different lengths of times. 


Period of drying collo- 

Seconds 

Minutes 

Minutes 

Hours 

dion tubes 

30—60 

6 

60 

I 48 

Resistance of tubes 

Ohms 

80—100 

i 

Ohms 

340—390 

Ohms 

2110—2655 

Ohms 

200 000 + 


Contrary to the usual belief that the most satisfactory solution of collo¬ 
dion is prepared by adding 10 grams of gun cotton (nitro-cellulose) to a mix¬ 
ture of 50 cubic centimeters of absolute alcohol and 50 cubic centimeters 
of sulphuric ether, I find it easier to prepare transparent and serviceable 
sacs by using 100 cubic centimeters of absolute alcohol in making the solu¬ 
tion. With this mixture the collodion film inside the test tube does not dry 


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58 


Karl F. Kellerman, 


"\ 


so rapidly, and accordingly does not so rapidly lose its permeability. For 
preparing collodion tubes of moderate transparency and of great rapidity 
of dialysis I employ a collodion solution prepared by dissolving 10 grams 
of gun cotton in a mixture of 150 cubic centimeters of glacial acetic acid 
and 50 cubic centimeters of absolute alcohol. I allow the test tube in 
which I make the sac to drain about thirty seconds after the sides are 
coated, then gently flow in water, twirling the tube in an almost horizontal 
position; in a few minutes carefully slide out the sac, and wash in warm 
running water for at least two hours to remove the acid retained in the 
membrane. These tubes, of course, are not as strong as parchment tubes. 

When a rigid tube is desired, such a 
tube as is required for embedding pure 
cultures in mud or in flowing streams, 
I pour this acid solution of collodion 
into a filter paper cartridge such as is 
used in the S o x h 1 e t apparatus, twirl 
the cartridge to coat its sides, drain 
the superfluous collodion, and flow in 
water to coagulate the collodion mem¬ 
brane as if making a sac in a test tube. 
The collodion membrane is now firmly 
supported by the filter paper cartridge 
and the cartridge, with its semi-perme¬ 
able lining, is fastened to the base of 
the tube of proper size as it if were 
a pure collodion sac. 

The results obtained with the more 
or less thoroughly dried collodion sacs 
in experiments requiring intraperito- 
neal insertions indicate that for such 
purposes a collodion membrane of 
slight permeability is satisfactory. For 
most purposes, however, and especially 
in the study of the antagonism of diffe¬ 
rent species of bacteria, or of the 
Fig. 1. Collodion sac containing beef broth diffusible products of growth of a 
attached to glass tube and mounted in single species, the use of easily per- 
bottle containing nutrient beef gelatine. meabletubes j believe to be neC e S sary. 

The following experiments illustrate the differences recorded when working 
with tubes of the two types. 

Several tubes of different permeability were prepared and mounted as 
in Fig. 1, beef broth being put into the collodion tube sac, and beef gelatine 
into the bottle and surrounding the sac. These were sterilized, the gelatine 
was allowed to harden, and the beef broth in the sac inoculated with either 
Bacillus subtilis or Bacillus pyocyaneus, and grown 
at 16° C. After 48 hours there was marked liquefaction of the gelatine sur¬ 
rounding the collodion sacs, which had a resistance of about 15 ohms, and 
liquefaction was very marked after three days, as shown in Fig. 2. With 
collodion sacs giving a resistance of about 750 ohms the gelatine remained 
firm at the end of ten days, as shown in Fig. 3. 

I have never used collodion tubes for periods longer than 30 days. If 



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The Permeability of Collodion Tubes. 


59 


properly made all types will retain their bacterial integrity for this length 
of time. 



Kg. 2. Type of liquefaction caused by three days’ growth of Bacillus subtilis 
and B. pyocyaneus within easily permeable collodion Bacs. In all experiments 

the gelatine remained sterile. 



Fig. 3. Absence liquefaction after ten days’ growth of Bacillus and B. pyocy¬ 
aneus within slightly permeable collodion sacs. 

Summary. 

1. Depending upon the technique of manufac¬ 
ture it is possible to make collodion tubes or sacs 
either slightly permeable or very easily perme¬ 
able to solutions of electrolytes. 

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60 


Karl F. Kellerman, The Permeability of Collodion Tubes! 


2. Gun cotton dissolved in acetic acid, with the 
additions of a small quantity of a 1 c o h'o 1, is the best 
solution of collodion for making easily permeable 
collodion sacs. These sacs are rather fragile. 

3. Measuring the electrical resistance of a collo¬ 
dion membrane is a convenient and rapid method 
for determining its permeability. 

4. The gelatine-dissolving enzymes of Bacillus 
subtilis and Bacillus pyocyaneus diffuse slightly, 
if at all, through collodion membranes of high elec¬ 
trical resistance; they diffuse readily through collo¬ 
dion membranes of low electrical resistance. 

Bibliography. 

Metschnikoff, Roux and Salimbani, Toxine et antitoxine cholerique. (Ann. de lTnst. 
Past. T. 10. 1896. p. 257—282. 

Hocard et Roux, Le microbe de la p^ripneumonie. (Ann. de lTnst. Past. T. 1898. p. 
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Novy, F. 0., Laboratory Work in Bacteriology. Collodion Sacs. 2d Ed. 1899. p. 496—501. 
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Carnot, P. and Fournier, L., Recherches sur le Pneumococque et ses toxines. (Arch, 
de M6d. Exp^r. May, 1900.) 

Me Crae, J., Notes upon the agglutinations obtained by intraperitoneal insertion of 
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Frost, W. D., Collodion Sacs. (Papers a. Reports of the Amer. Public Health Assoc. 
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(Joum. Infect. Dis. Vol. 6. 1909. p. 369—382.) 

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Kongresse, Versa mmlungen etc. 


61 


Originalberichte Uber Kongresse, Versammlungen etc. 

Meeting ot the Society of American Bacteriologists. 

Washington 27—29. December 1911. 

Edson, H. A. and Carpenter, C. W., The Green Fluorescent Bac¬ 
teria of Maple Sap. 

Green fluorescent bacteria are the most important agents in the de¬ 
terioration of maple sap. These microorganisms feed upon the traces of 
protein present in the sap but have little if any action upon the sugar. The 
sap becomes cloudy with more or less green color and produces an inferior 
quality of syrup and sugar. 

Forty-two strains of this group of bacteria which were isolated from 
maple sap, together with five cultures of known species from Krai and one 
from Novy, were studied. The latter were: B. fluorescens albus, 
B. fluorescens liquefaciens, B. fluorescens longus, 
B. fluorescens mesentericus, B. fluorescens tenuis 
and B. fluorescens putidis. The chief differences observed in 
the entire series of cultures were in respect to the following characters: nit¬ 
rate reduction; growth on synthetic media; gelatin liquefaction, and casein 
digestion in milk; hydrogen sulphide production; temperature relations. 

Thirty-three strains of the fluorescent sap bacteria agree closely with 
B. fluorescens liquefaciens; two strains resemble B. fluo¬ 
rescens mesentericus and seven strains are similar to B. flu¬ 
orescens tenuis. 

Trax, E. C., Bacterial Variation due to Acidity and 
Flow in the Youghiogheny River a t M c K e e s p o r t, 
Pennsylvania. 

The germicidal action of drainage from coal mines, containing as it 
does free sulphuric acid and iron in solution, is indicated by its composi¬ 
tion. 

Experiments made by the Department of Health of Pennsylvania lead 
to the conclusion that „Mine water will prevent the growth of typhoid bacilli 
after the lapse of one hour, and will markedly limit the growth of colon bacilli 
so that they die off progressively and cannot be cultivated after 24 hours. 44 

The acidity of the water in the Youghiogheny river is caused by the 
acid mine drainage, an immense quantity of which is discharged into the 
river and its tributaries. The reaction of the water at McKeesport ranges 
from 20 parts per million alkaline during high stage of water to 39 parts 
acid at low stage, and the bacterial life of the stream is directly affected 
thereby. 

The monthly averages of bacteria per cubic centimeter, acidity and 
height of river, are given below for the year 1910: 


Month 1910 

Ave. Acidity 

No. Bacteria per cc. 

Stage of river 


(a) 

(b) 

(c) 

Jan. 

11 

31,000 

5,3 

Feb. 

37 

20,000 

3,4 

Mar. 

36 

21,000 

3,1 

April 

52 

12,000 

1,8 

May 

23 

2,000 

1,6 

June 

6 

6,500 

3,3 

July 

65 

205 

0,7 

Aug. 

182 

9 

0,1 


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62 


Koiigresse, Versammlungen etc. 


Month 1910 

Ave. Acidity 

No. Bacteria per cc. 

Stage of river 


(a) 

(b) 

(c) 

Sept. 

113 

97 

0,2 

Oct. 

240 

240 

0,1 

Nov. 

176 

160 

0,1 

Dec. 

29 

2,400 

2,0 


(a) Acidity to methylorange in parta per million. 

(b) 48 hrs. incubation at 20° C. 

(c) Gauge height in feet at West Newton. 

It can be stated in a general way that the bacterial numbers vary with 
the gauge height of the river and inversely as the acidity. The acidity of the 
water is controlled by the conditions of rainfall, run off, and flow in as much 
as these are the factors which affect the dilution of the mine drainage. Allow¬ 
ing for the natural fluctuation of bacterial life in a flowing stream, the pre¬ 
sence of the mine water is responsible for a considerable reduction at all 
times except during floods, when the water is alkaline, while during high 
acidity the effect approaches sterilization. 

Irwin, Ralph E., Water Sterilization by Emergency Chlo¬ 
rinated Lime Treatment Plants. 

When emergencies call for the immediate sterilization of a public do¬ 
mestic water supply, temporary treatment apparatus may be constructed 
by using barrels to mix and feed chlorinated lime into the suction main, 
suction well or point where the water passes and thorough mixing is insured. 

The solution may be mixed and settled in one barrel and fed from ano¬ 
ther via regulating valves. With this crude device water from large and small 
streams, wells and springs have been disinfected and communities protect¬ 
ed from water borne disease. 

Two examples are given showing the bacteriological results obtained 
by treating similar spring waters that were infected and had caused epidem¬ 
ics of a water borne disease. 

The first spring furnished 1 to 1.5 million gallons daily and was under 
municipal control where political protection was given inefficient employees. 
During a period of 115 days, bacteriological determinations were made show¬ 
ing the total number of bacteria and B. c o 1 i present in 85 samples of 
untreated water from the spring, 70 samples of treated water as it left the 
pump and 75 samples from taps about the city. On 8 days samples were 
obtained showing B. c o 1 i in such large numbers that it was evident little 
if any lime was being added. The results as a whole show, however, that 
the prescribed 6 to 8 pounds of high grade chlorinated lime per million gallons 
was sufficient to sterilize the water if added as directed. 

The second spring furnished 3 to 3.5 million gallons daily and was under 
strict corporate control with employees, obeying orders. During a period 
of 103 days bacteriological determinations were made showing the total 
number of bacteria and B. c o 1 i present in 36 samples of untreated water 
from the spring and 36 samples of treated water from taps on the pump 
or distributing system. The treated water showed excellent reductions in 
total counts in every instance, and B. c o 1 i was absent throughout the 
period of treatment. 

With a crude device such as described, in the hands of efficient workmen 
during emergencies, creditable results may be obtained and valuable pro¬ 
tection given. 


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Kongrease, Versammlungen etc. 


63 


Conn, H. J., The Distribution of Bacteria in Certain 
New York Soils. 

Extensive work for two years with a certain clay loam at Ithaca has 
resulted in the isolation and study of about five hundred cultures. These 
cultures have been classified into thirty-four types, which are essentially 
species. Grouping these types into six easily distinguished classes, their 
relative frequency can be thus stated: 

5—10% Spore-producing, rapid liquefiers, large rods. (e. g., B. subtilis and B. 
mycoides.) 

5—10% Non-spore-producing, rapid liquefiers; small rods with polar flagella, 
(e. g., Ps. fluorescens). 

40—70% Non-spore-producing, slow liquefiers; short rods, immotile (except one 
with polar flagella); growing very poorly in ordinary laboratory media. 

Ca. 10% Non-spore-producing, non-liquefiers; short rods, immotile or with polar 
flagella. 

Trace. Micrococci, like the last group physiologically. 

15—45% Actinomycete8. 

Of these six groups all are strict aerobes except a few in group 1; almost 
without exception none produce gas from sugars; while acid production, 
although common, is always very weak. 

Each group comprises about seven or eight types, except the last two 
in which there are but one or two types. 

Thi3 year forty more cultures have been isolated from four other soils 
elsewhere in the State. Two were clays, one a silt, and the other a sand. 
With few exceptions these cultures seem to be the same kinds as those previ¬ 
ously studied, although the relative frequency of the types is different. This 
suggests that there is a characteristic bacterial flora of soil. Accordingly, 
an intelligent comparison of soils demands the development of a technique 
to determine the relative abundance of the various lands of organisms. 

Kelierman, Karl F. and McBeth, J. G., Soil Organisms which 
Destroy Cellulose. 

Our knowledge of cellulose destruction in soils is inadequate. 0 m e - 
1 i a n s k y’s conclusions that cellulose is destroyed only under anaerobic 
conditions and gives rise either to hydrogen or methane are erroneous. 

Two species of cellulose-destroying and five species of contaminating 
bacteria were isolated from 0 m e 1 i a n s k y’s hydrogen culture, and one 
cellulose-destroying and two contaminating forms from his methane cul¬ 
ture; none of the three species showed any resemblance to 0 m e 1 i a n s k y’s 
hydrogen or methane ferments. In addition to the species isolated from 
0 m e 1 i a n s k y’s cultures eleven other species have been isolated from 
various other sources, one of which belongs to the thermophile group. 

Contrary to 0 m e 1 i a n s k y’s observation that cellulose-destroying 
bacteria do not grow upon solid media, most of the species isolated were 
found to grow readily upon such media as beef agar, gelatin, starch, potato, 
and dextrose. Some of them have the power to liquefy gelatin. Although 
several of these organisms were isolated under anaerobic conditions, they 
grow equally well or better in the presence of air, which shows that the de¬ 
struction of cellulose by bacteria is an aerobic rather than an anaerobic process. 

It is usually supposed that filamentous fungi are of little importance in 
agricultural soils; these investigations show them to be at least as important 
as bacteria in destroying cellulose. About seventy-five species of molds have 
been isolated representing a large number of genera; species of Peni- 


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64 Kongresse, Versammlungen etc. 

cillium, Aspergillus und Fusarium are perhaps most nu¬ 
merous. 

In the destruction of pure cellulose either by bacteria or molds in syn¬ 
thetic media the associative action of organisms which presumably have no 
cellulose-dissolving enzymes frequently stimulates the growth of the cellulose 
organism and increases its destructive power. 

Stevens, F. L., Nitrates in Soils. 

Nearly all text-books assert that nitrates are the chief source of nitrogen 
supply for green plants. Recent experiments throw doubt on this assertion. 
Attention was called to the need of tests bacterially and chemically controlled, 
conducted under natural conditions, to determine what forms of nitrogen are 
most readily available to the leading crop plants. Nitrification and denitri¬ 
fication were discussed. In particular question was raised as to the influence 
of organic matter mixed with nitrates in fertilizers (a common practice) upon 
loss by denitrification. Stress was laid upon the need of conducting tests 
in soils, not in solutions. 

Temple, J. C., Why do Some Soils NitrifyOrganicNitrog- 
enous Substances and the Ammonium Salts of 
Organic Acids Faster than They Do Ammonium Sul¬ 
phate or Ammonium Chloride? 

Of 26 Georgia soils tested for nitrification, 24 were found to nitrify tankage 
more readily than ammonium sulphate; in some cases the amount of nitrate 
recovered from tankage was ten times that recovered when ammonium 
sulphate was the source of nitrogen. Tankage, cotton-seed meal, cow pea 
vines, gelatin, peptone, asparagin, urea, ammonium citrate, ammonium 
oxalate, ammonium tartrate, ammonium bicarbonate, and ammonium hy 
drate were nitrified faster than ammonium sulphate or chloride. This con¬ 
dition was not due to the nature of the nitrifying organism in the soil, as the 
same thing held true when the nitrifying organisms were supplied as pure 
cultures, obtained from a number of sources. When calcium carbonate was 
added to the soil, ammonium sulphate was nitrified as well as any of the 
other substances. 

The explanation offered for this condition was that these soils (all of 
the Cecil group) were acid, and that the soil organisms decomposed the sub¬ 
stances of organic origin in a way that more ammonia than acid was produced, 
thus correcting the acidity and bringing about a condition favorable for the 
growth of the nitrifying organisms. When ammonium sulphate or ammonium 
chloride was added to the soil there was no chance for a similar decomposition 
and the soils remained acid. 

Sackett, Walter G. 1 ), BacteriologicalStudiesoftheFixation 
of Nitrogen in Certain Colorado Soils. 

The power to fix atmospheric nitrogen is a property common to many 
cultivated Colorado soils. 

This power is not confined to the fixation of nitrogen in solutions, but 
is manifested in soils as well. 

’’The rate of fixation of nitrogen obtained is sufficient to account for the 


') S. a die demnachst in dieser Zeitschr. erscheinende Orig. Arbeit. 


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Kongresse, Versammlungen etc. 


65 


nitrates found in the soil provided that it is nitrified. The rate of nitrification 
obtained is sufficient to account for the formation of the nitrates found in 
most cases, if not all of them.“ 

The nitrates formed are sufficient to destroy all vegetation, in one case 
amounting to 172 tons per acre in the surface five inches. 

The nitrogen-fixing power is not confined to any geographical locality 
or class of sods, however, the adobe shale soils, both in a raw state and when 
newly cultivated, possess little, if any, nitrogen-fixing power. 

Excessive nitrates either destroy or greatly attenuate the nitrogen-fixing 
flora of a soil. 

A limited amount of soil nitrate does not seriously affect the nitrogen¬ 
fixing power of a soil. 

Azotobacter chroococcum appears to be the dominant 
nitrogen-fixing organism in the soils studied. 

The dark brown color of the nitre soils is due, in a large part, to the 
pigment produced by Azotobacter chroococcum. 

Given a source of energy, the nitrate is the limiting factor in the pro¬ 
duction of the brown color. 

In the presence of nitrates, Azotobacter chroococcum 
develops a chocolate brown to black pigment; nitrites, in certain amounts, 
produce similar results but to a less degree; nitrogen as NH 4 C1, (NH 4 ) s S0 4 , 
asparagin, and peptone has no effect upon this function. 

The highly colored extracts obtained from certain nitre soils suggests 
that the pigment of Azotobacter chroococcum may be soluble 
in the alkaline soil waters. 

Excessive soil moisture, by interfering with the growth of Azoto¬ 
bacter chroococcum, prevents the formation of the brown color 
on the soil, and makes the fixation of atmospheric nitrogen impossible. 

Excessive irrigation, too diligent cultivation, and the alkaline reaction 
of our soils appear to favor unduly the growth of Azotobacter. 

This paper is published in full as Bulletin 179 of the Colorado Experiment 
Station, Fort Collins, Colorado. 

Stewart, Robert, and Greaves, J. E., 1 ) The Movement of Nitric 
Nitrogen in Soil. 

In the work which has been conducted for eight years at the Utah Experi¬ 
ment Station upon the influence of irrigation water upon the production and 
movement of nitric nitrogen in the soil, there has been observed a variation 
in the nitric nitrogen content of the soil and the concentration of the soil 
solution with the water applied, the crop grown, and with the season. 

The soil upon which these investigations have been conducted is ideally 
adapted both chemically and bacteriologically to support a rapid bacterial 
action, yet the amount of nitric nitrogen present to a depth of ten feet does 
not exceed three hundred pounds per acre. 

Deposits of nitrates do occur in the country rock in widely distributed 
areas in Western America. 

The careful analytical work reported by Dr. Headden on the Com¬ 
position of Colorado soils indicates a close relationship between the nitric 
nitrogen and chlorine content of these soils, indicating clearly a common 
origin of these two elements. 

*) S. a. die demnachst in dieser Zeitschr. erseheinende Orig.-Arb. 

Zweite Abt. Bd. 34. 


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60 Kongresse, Versammlungen etc. 

Kellerman, Karl F. 1 ), The Present Status of Soil Inocu¬ 
lation. 

The method of pure-culture inoculation is less certain than the use of 
soil from old well-inoculated fields, but has, however, the advantage of 
cheapness and greater ease of transportation and application, as well as the 
important advantage of the absence of introducing weeds and plant diseases. 
The crown-gall disease of fruit trees is the most conspicuous example of 
disease which may be disseminated by soil transfer. 

Reports received from farmers who have conducted inoculation tests 
with cultures distributed by the Department of Agriculture during the past 
seven years give an average of 76 per cent success and 24 per cent failure, 
if only those reports are considered that make possible some determination 
regarding the action of cultures. If previously inoculated fields, crop failures, 
and such other doubtful cases are included with the failures our percentage 
of success for this same period is reduced to 38. 

The organism producing nitrogen-fixing nodules on the roots of legumes 
has been isolated and cultivated since 1903; di’Rossi’s contention 
that the proper organism had not been isolated prior to his work in 1907 
appears without foundation. 

By a new technique it has been possible to stain the flagella of this 
organism. Instead of bearing a single polar flagellum it is supplied with 
several peritrichic flagella. The proper designation of this organism, therefore, 
is Bacillus radicicola. 

Prucha, M. J., The Persistence and Vitality of Bacteria 
on Alfalfa Seed. 

The seeds of the common farm crops such as wheat, corn, peas, alfalfa, 
etc., are extremely difficult to sterilize without killing the seed. It has also 
been shown that the bacteria of disease are carried on beans and corn. It is 
important to know to what extent bacteria may persist on the seed. 

The following results were obtained from a quantitative and qualitative 
study of alfalfa seeds. 

Nineteen samples, grown and collected in 1909, from 11 different States, 
have been studied for two years. 

On fresh seed the germ content varied from 16,000 to 12 per seed. With 
age the germ content decreases. A typical sample which when fresh had 
7780 per seed, when 2 years old gave 340 bacteria per seed. 

Simultaneous platings were made from the 19 samples and represen¬ 
tatives of each apparent group were determined according to the Society Card. 

Of the 84 diiferent group numbers determined, 35 were Bacillus, 21 Bac¬ 
terium, 19 Pseudomonas, 1 Streptococcus and 8 Yeast. About y 3 of these 
forms were widely distributed and many of them very persistent on the seeds. 
Of the 84 groups, 68 were chromogenic, yellow being much the more common. 
The samples from semi-arid regions gave especially brilliant colors. But 8 
of the 84 groups were spore formers and the spore formers represent only 
about one fifth of tne forms present at the end of two years. 

The reduction in numbers of bacteria, with age, is due to a decrease 
within each group, gradually the less numerous groups disappear. At the 
end of two years tne most widely-distributed and most numerous group 
is Bact. 211.3332533.— a non-spore former. 

l ) S. a. die demnachst in dieser Zeitschr. erscheinende Orig.-Arbeit. 


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Kongresse, Versammlungen etc. 


67 


This work will appear as a bulletin of the N. Y. Agr. Exp. Station, 
Geneva, N. Y. 

Duggar,B.M.,andPrucha,M.J., The Behavior of Pseudomonas 
radicicola in the Soil. 

This paper is in the form of a preliminary report on (1) the effects of 
conditions, especially drying, on the vitality of the germ, and (2) the multi¬ 
plication of the germ in soil under the influence of various factors. The 
results indicate that there are certain undetermined factors which seem to 
affect vitality after drying, yet it seems certain that after the rapid or sudden 
drying-out of soil cultures there remains a considerable number of living 
organisms, the existence of which may be determined either by the direct 
plate method, indirect plating (after inoculation into bouillon), or host inocu¬ 
lation. When soil cultures are directly and rapidly dried out the number 
of organisms found by the plate method may be no more than about one- 
twentieth of these present when the drying process is less complete, the 
number remaining alive is much greater, and the life of the germ extends 
over a considerable period of time. 

Cultures of this germ in sterile soil (clay loam) after five days gave about 
160,000,000 organisms per gram, which is considerably more than the number 
found per cc. in a control bouillon culture. In certain experiments, sterile 
and unsterile soils were mixed in various proportions, and the mixed material 
thoroughly inoculated and compared with the check in sterile soil. The ad¬ 
dition of the unsterile soil inhibits multiplication of the legume germ as the 
amount of unsterile soil is increased. 

Ayers, S. Henry, Casein Media Adapted to Milk Analysis. 

Casein Agar. 

Preparation of one liter. 

Casein solution. Agar solution, 

300 cc. distilled water. 600 cc. distilled water. 

10 gms. casein (Eimer and Amend c. p. casein prepared 10 gins, legar. 

according to Hammarsten). 

7 cc. normal sodium hydroxide. 

After dissolving casein make up to 
600 cubic centimeters. 

To 300 cc. water (distilled) add 

10 gms. casein (Eimer and Amende, p. casein prepared according to Hammarsten) 
and 7 cc. normal sodium hydroxide. 

Dissolve casein by heating to boiling. It is desirable to let this solution 
stand for several hours to get a perfect solution. This is not necessary, 
however. Make up volume to 500 cc. and bring the reaction of the solution 
to between +0,1 and +0,2 Fuller’s scale. Do not allow this solution to 
become alkaline to phenolphthalein or over — 0,2. If the casein is weighed 
accurately and the normal solution accurate the reaction will be about + 0,2. 

The agar solution is prepared by dissolving 10 gms. agar in 500 cc. of 
water. Both casein and agar solution should be filtered then mixed. Tube 
and sterilize in autoclave under pressure for 20 minutes; then cool the tubes 
quickly in cold water or ice water. The final reaction of the medium will be 
about + 0,1 Fuller’s scale. If the medium is alkaline, the bacterial growth 
will be restricted. If the medium is more than + 0,1 some of the casein may 
be precipitated during sterilization. The casein agar should be clear and 
almost colorless when poured in a Petri dish. Sometimes the casein will be 

6 * 


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68 


Kongresse, Versammlungen etc. 


slightly precipitated during sterilization on the cooling but it is of no conse¬ 
quence since on pouring into plates the precipitate on account of its finely 
divided condition becomes invisible. 

The study of the bacterial growth on casein agar and infusion agar shows 
the following points: 

1. The 24 hours count at 37° on casein agar was almost always lower 
than on infusion agar when raw milk is being examined. When pasteurized 
milk is examined the casein plates showed a higher count in 37 per cent of the 
samples. 

2. After 6 days incubation at 30° C, out of 50 samples of raw milk 
plated, 44 per cent of the samples showed higher counts on casein agar. 
With 50 samples of pasteurized milk, 78 per cent of the samples showed a 
higher count on casein agar. 

3. From a study of the bacteria from about 50 samples of both raw 
and pasteurized milk it seems that acid-forming bacteria do not develop 
quite as well on casein agar. It does, however, favor the growth of the alkali 
formers, the peptonizers and inert bacteria. 

4. The number of peptonizing bacteria in a sample of milk may be deter¬ 
mined directly from a casein agar plate. After counting the plate it should 
be flowed with N/10 lactic acid, this causes the precipitation of the casein 
giving a white opaque plate except where the casein has been dissolved about 
a colony of peptonizing bacteria. There is then left a clear zone around the 
colonies of peptonizing bacteria which enables one to determine their numbers 
in the sample of milk under examination. It has been found from a study 
of a large number of samples that this method of determination is accurate. 

Sugars may be added to the casein agar or the casein solution may be 
used as a liquid medium without agar. It is believed that these media using 
casein will be of considerable value in bacteriological milk analysis. 

Clark, W r m. Mansfield, The Analysis of the Gases Produced 
by One Hundred Cultures of Bacteria. 

The purpose of these analyses was to furnish data for the identification 
of gas-producing bacteria isolated from dairy products. 

The bacteria were grown in a special form of culture bulb, evacuated 
with a mercury pump after inoculation, sealed up and incubated seven days 
at 30° C. The culture medium was a bouillon containing 1 per cent dextrose. 
Exactly 5 cc. of this was used in each bulb. 

The collection of the gas was made with an Ant.ropoff’ mercury 
pump and the analyses were made with special burettes and H e m p e l 
pipettes adapted for accurate analyses of small volumes. 

The majority of the cultures analyzed gave a ratio of C0 2 : H 2 similar to 
that of B. c o 1 i communis. Certain other distinct ratios were found. 
These depend in large measure upon the volume of C0 2 , the hydrogen tending 
to remain constant. Certain other relation ships are suggested tentatively 
pending further investigation. 

Rogers, L. A., and Davis, B. J., A Study of Gas-forming Bac¬ 
teria in Milk. 

Cultures of gas-forming organisms have been isolated from milk and 
other dairy products obtained in various parts of the country. These have 
been studied with special reference to the relation between certain physiological 


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Kongresse, Versammlungen etc. 


69 


reactions, as the fermentation of carbohydrates, and the amount of gas and 
ratio of H 2 to C0 2 . Plotted on the frequency basis the H 2 : C0 2 ratio has given 
four more or less distinct nodes, one at the ratio 1:1.1, one at 1:1.8, one 
at 1:2.2, and one at 1: 2.7. 

Arranged in a similar way, the amount of gas produced under given 
conditions shows nodes at 4 cc., between 7 and 8 cc. and 17 cc. 

Proper classification of the cultures shows a close correlation between 
the Rj: C0 2 ratio and the amount of gas. 

The gas ratio is further correlated in some cases with the fermentation 
of certain carbohydrates. 

The group giving a ratio of 1:1.6 to 1: 2.0 show a distinctly greater 
ability to ferment saccharose, raffinose and starch than the group giving 
the ratio 1:1.1. It is probable that these tentative groups are somewhat 
heterogeneous and that further refinement by the use of new test substances 
will bring out sharper distinctions. 

Hastings, E. 6.. and Evans, Alice C., The Bacteriology of Ched¬ 
dar Cheese. 

Will appear soon in bulletin form jointly from the Dairy Division, Bureau 
of Animal Industry, U. S. Dept, of Agriculture and the Wisconsin Experiment 
Station. (Secretary.) 

Brown, Charles W., Some Actions of Microorganisms upon 
the Constituents of Butter. 

For this work one lot of cream, divided into two parts — one part 
pasteurized at 160° to 170° F, the other not pasteurized — was churned and 
the butter placed in storage at — 3° F to + 3° F. Of the 88 different species 
of microorganisms, not including molds or the higher bacteria, isolated from 
this butter 57 are bacteria (cocci, bacilli or spirilla) and 31 are yeasts. It 
was noticed: 

1. That 24 of the bacteria and 15 of the yeasts will grow on 12 per cent 
salt at 20° C. 4 of these bacteria and 6 of these yeasts grow well on 12 per cent 
salt at 6° C. 

2. That the ratio of the number of species of liquefying bacteria to the 
number of non-liquefying bacteria isolated from ordinary agar is the same 
as the liquefying to the non-liquefying isolated from 12 per cent salt agar. 

3. That 12 per cent of salt has a much more inhibitive action upon 
the species of liquefying yeasts than it does upon the non-liquefying. 

4. That the lactose in both the pasteurized and unpasteurized butter 
decreased from 0.315 per cent and 0.325 per cent to 0.285 per cent to 0.290 
per cent respectively in 428 days. 

5. That 50 per cent of the decrease in lactose took place within the 
first 10 days. 

6. That when the butter was taken from storage at the end of 428 days 
and placed at room temperature, very little further decomposition of lactose 
occurred. 

7. That the soluble nitrogen recorded in percentage of the total nitrogen 
in the butter increased in 428 days from 6.25 per cent and 7.69 per cent to 
6.29 per cent and 7.84 per cent for the pasteurized and unpasteurized respec¬ 
tively. 


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70 


Kongrease, Veraammlungen etc. 


8. That the acidity of the pasteurized butter remained constant while 
that of the unpasteurized increased from 25.5° to 33.9° (Fuller’s scale). 

9. That when the growth upon synthetic agar was compared with the 
growth upon the same agar to which 1 per cent butter fat — freed from 
impurities by melting and decanting — was added, 9 species of the bacteria 
showed a more luxuriant growth in the presence of fat, 11 were inhibited 
and 37 were indifferent; while 20 of the yeasts grew more luxuriant, 5 were 
inhibited and 6 indifferent. 

Kinyoun, J. J.. and Deiter, L. V.. A Bacteriological Study of 
the Milk Supply of Washington D. C. 

A series of bacteriological examinations of the milk supply of Washington 
D. C. were continued over a period of 14 months beginning in September 1910 
and ending on November 1, 1911. The object of these examinations was 
to ascertain as near as was possible the actual conditions of the milk supply 
during this period so as to be able to formulate some means of its improvement. 

Samples of milk were examined in accordance with the rules and methods 
prescribed by the Laboratory Section of the American Public Health Asso¬ 
ciation and in addition thereto special methods were employed for the detection 
of the colon group. 

The results of this study were that the milk supply of Washington was 
on the whole very unsatisfactory and was capable of a great improvement. 

Nearly all the raw milk arriving in the city by rail had a very high bac¬ 
terial content, the average for all samples for the 14 months was 9,300,000 
and in no instance was it below 1,000,000. 

55 per cent the samples contained both colon and streptococci. The close 
parallel between these two groups are looked upon by the writers as a sure 
indication of dirty collection and imperfect handling. 

The examinations of the ’’pasteurized 11 milk as it is purveyed is far from 
satisfactory. This condition was due in a great measure in the imperfect 
way in which the process was applied; or in the attempts of the dealer to 
pasteurize an old or a dirty milk in order to sell it. 

It has been clearly demonstrated by this study that a great amount 
of the milk as supplied is collected under unfavorable conditions, and is imper¬ 
fectly or carelessly handled. 

Harding, H. A., The Bacteriological Improvement of a 
Milk Supply by Other than Laboratory Means. 

Bacterial studies have shown that the essentials for the production of 
cleaner milk are: 

1. The utensils and the cow and her surroundings during the milking 
process must be as clean as possible. 

2. The milk must be cooled as promptly and as thoroly as possible. 
The problem of the bacteriologists becomes: How to induce the production 
of milk in accord with these essentials. 

Attempts at securing this by establishing maximum permissible germ 
contents are undesirable because: 

1. We lack data for establishing the point at which germ content begins 
to menace the public health; 

2. We lack technique for determining the germ content of milk with 
an accuracy demanded by such legal enactment; 


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Kongreese, Vereammlungen etc. 


71 


3. Such enactment has slight educational value because it can not be 
readily translated by dairymen into terms of their dairy practices. 

The bacteriologists must translate the results of their studies into terms 
of dairy practices, and this translation may well take the form of a score 
card. If the valuation in this score card is correct the resulting score is an 
accurate measure of the relative desirability of the dairy product. 

Such a mathematical expression is valuable because it facilitates buying 
and selling milk on the basis of quality. 

In Geneva, N. Y., where the Cornell score card was taken voluntarily 
by the milkmen as a basis of payment according to quality: 

”Poor“ milk, originally one third of the total supply, decreased sharply 
and disappeared after three years. 

’’Medium 11 milk, originally about two thirds of the supply, decreased 
sharply and disappeared after three years. 

”Good“ milk, originally only five per cent of the supply, quickly dis¬ 
placed the two lower grades. 

’’Excellent 1 * milk, previously unknown, was twelve per cent of the supply 
after three years. 

The details of this work are given in N. Y. Agr. Exp. Sta. Bui. 337. 

This complete transformation of a municipal milk supply was accom¬ 
plished at a cost to the city of $ 500 per year. 

The dairymen are desirous of furnishing the highest grade of milk for 
which they can get a price proportionate to the quality. The first necessity 
is a definition of the desired quality in terms which the dairymen can clearly 
understand. The dairy score card is the most promising attempt in this 
direction. The second necessity is the establishing of definite market grades 
of quality in milk, so that the consumer can purchase intelligently and create 
a commercial demand for a better article. The action of the New York Health 
Department in this direction is commendable. 

Any permanent improvement in a municipal milk supply must rest 
upon conditions which make it more profitable to furnish a cleaner milk 
than to furnish a dirtier one. 

Ruehle, G. L.. The Principle of Vacuum Cleaning as Ap¬ 
plied to Dairy Cows. 

The Object: A comparison of the results obtained by a vacuum cleaner 
and by hand cleaning of cows. The points considered were (1) the effect 
on the germ content of the milk. (2) the time consumed. 

The Method: Two cows were cleaned each night by each method. The 
groups were alternated on succeeding nights. Observations were made on 
22 nights. 

Effect on Germ Content. 

Germ content per cc. from machine and hand cleaned cows. 


1 

Cow No. 1 

Cow No. 2 

Cow No. 3 

Cow No. 4 


Hand 

Machine 

Hand 

Machine 

Hand 

Machine 

1 _ 

1 Hand 

Machine 

No. samples 

10 

12 

10 

12 

ii 

a 

11 

11 

Totals 

20765 

26459 

1479 

1624 

2541 

16309 

3305 

8297 

Averages 

2077 

2205 

148 

35 

231 

1483 

300 

754 


The general average for hand cleaning was 669 per cc. 
99 9 » 99 99 machine 99 f9 1145 99 99 


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72 


Kongresse, Versa min] ungen etc. 


Owing to the small number of cows per day, measurements of the time 
required by each method was not satisfactory. However it was plain that 
the vacuum cleaning consumed more time than hand cleaning. 

As vacuum cleaning of cows took more time and gave poorer results, 
it does not commend itself to dairy practice. 

Results will appear in a Bulletin of the N. Y. Agr. Exp. Station. 


Levy, Ernest C., Suggestion of a New Method of Stating 
Composite Results of Bacterial Milk Counts. 

Statement of the ’’average bacterial count 44 of milk samples in any 
city is of comparatively little value on account of the influence of a few 
samples, or even a single sample, of very high bacterial content. 

The most approved method of statement of results has therefore been 
to give the number of samples, and the percentage of samples, falling in each 
of certain more or less arbitrary groups or classes, in the following manner: 


CLASS A. 

No. of 

Per cent of 


Samples 

All Samples 

Under 10,000 

25 

16,7 

10,001 to 50,000 

73 

48,6 

50,001 to 100,000 

37 

24,7 

100,001 to 250,000 

9 

6,0 

250,001 to 500,000 

3 

2.0 

over 500,001 

3 

2,0 

Total 

150 

100,0 


This method, while of more real value than a mere statement of average 
count, is too cumbersome. In order to get around these difficulties, a new 
method of statement — the ’’bacterial index 44 — is suggested. To each of 
the groups above shown a rating value is given, as follows: 

CLASS B. Suggested Rating 

Figure for Raw 
Milk 


Under 10,000 100 

10,001 to 60,000 90 

60,001 to 100,000 75 

100,001 to 250,000 50 

250,001 to 499,000 20 

Over 500,000 0 


If we apply this method to the hypothetical 150 samples given under A, 
we get the following: 


CLASS C. 

Rating 

No. of samples 

Product 


Figure 

in each Class 

+ 

Under 10,000 

100 

25 

2,500 

10,001 to 50,000 

90 

73 

6,570 

50,001 to 100,000 

75 

37 

2,775 

100,001 to 250,000 

50 

9 

450 

250,001 to 499,000 

20 

3 

60 

Over 500,00 

0 

3 

0 



Totals 150 

12,355 


“Bacterial index” 

82,4 

The bacterial index thus arrived at takes into account the number of 


samples falling in each class, but at the same time enables us to state our 
results in a single figure, and this figure is not unduly influenced by exceptional 
samples. The method itself is believed to be of real value, but the rating 
figures given are only suggestive and, if the method is adopted for general 


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Kongreese, Versammlungen etc. 


73 


use, proper rating figures should be agreed upon after careful consideration 
by some competent body of bacteriologists. 

In applying the method of statement to samples of pasteurized milk, 
a different set of rating figures should be used. We know less about this than 
about raw milk, but the following ratings are given as illustrative: 


CLASS D. 


Under 100 
101 to 500 
501 to 1,000 
1,001 to 5,000 
5,001 to 9,900 
Over 10,000 


Suggested Rating 
Figure for Pas¬ 
teurized Milk 
100 
90 
75 
50 
20 
0 


An additional advantage of using the bacterial index in stating results 
for pasteurized milk samples is that we get around the danger of having 
misleading comparisons made between the bacterial counts of raw and 
pasteurized milk. Instead of this, with proper rating figures for each kind 
of milk, we can compare any group of raw samples with ideal raw mil k and 
any group of pasteurized samples with ideal pasteurized milk. 


Stokes, William Royal, and Hachtel, Frank W., The Control of 
Pasteurized Milk by Physical and Bacterial Stan¬ 
dards. 

The article after emphasizing the importance of the control of the pasteuri¬ 
zation of milk and of milk after it has been pasteurized described the bacterial 
reduction obtained through the pasteurization of milk by means of the so- 
called ”slow“ and ’’rapid 11 methods. It then mentioned the physical and 
bacteriological standards for the control of pasteurization which were esta¬ 
blished by Koehler and T o n n e y of Chicago. The minimum temperature 
requirements for the continuous or rapid type of pasteurization are 160° F 
(71° C) for one minute, and for the slow or ’’holding 41 method 140° F (60° C) 
for twenty minutes. These requirements have been adopted since the tubercle 
bacillus is destroyed under such conditions, and this is considered as a sani¬ 
tary index of efficient pasteurization. At the bacteriological standard they 
require that there should be a reduction of 99 per cent of the bacteria after 
pasteurization as compared to the raw milk, but this is not strictly applied 
if the bacteria are less than 100,000 per cc. Koehler and T o n n e y 
have also shown the percentage of reduction during the various stages of 
pasteurization by the rapid method varying between 150° F and 164° F, 
and by the slow method varying between 143° F and 150° F. The bacterial 
count even in the bottled milk at the end of both processes showed a bacterial 
reduction of about 99.5 per cent, with the exception of the bottled milk in 
the rapid method which only showed a reduction of 98.75 per cent. 

This article, then citing the work of the authors, shows an average 
reduction by pasteurization in Baltimore of 99.4 per cent by the rapid method 
and 99.1 per cent by the slow method. There were fewer counts made of the 
rapid method (96) than by the slow method (146), and the counts of the 
raw milk by the rapid method were much higher. 

The writers have also studied the percentage of cases in which the colon 
bacillus was present before and after pasteurization in 1 cc. or in 1/10 cc., 
and their results were as follows: 


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74 


Kongresse, Versammlungen etc. 


Showing percentage of cases in which colon bacilli were present before and after 

pasteurization. 


Rapid Method 

Slow Method 

Number of 
Examina¬ 
tions 

Colon Bacillus 
Present Before 
Pasteurization j 
in 0,001 cc. 

Colon Bacillus 
Present After 
Pasteurization 
in 1 cc. 

Number 
of Ex¬ 
amina¬ 
tions 

Colon Bacillus 
Present Before 
Pasteurization 
in 0,001 cc. 

Colon Bacillus 
Present After 
Pasteurization 
in 1 cc. 

96 ! 

45 | 46,8% 

| 48 | 50,0% 

146 

86 | 58,9% 

87 | 59,5% 

Number of 
Examina¬ 
tions 

Colon Bacillus 
Present Before 
Pasteurization 
in 0,001 cc. 

Colon Bacillus 
Present After 
Pasteurization 
in 0,1 cc. 

Number 
of Ex¬ 
amina¬ 
tions 

Colon Bacillus 
Present Before 
Pasteurization 
in 0,001 cc. 

Colon Bacillus 
Present After 
Pasteurization 
in 1 cc. 

33 

22 66,6% 

7 21,2% 

93 

68 73,1% 

42 | 45,1% 


The article then considers the recontamination of pasteurized milk, 
showing by the work of Koehler and T o n n e y that while the average 
count from a large number of freshly pasteurized milks was only 125,000, 
yet the average count from pasteurized milk one day old was 602,000 bac¬ 
teria per cc. Some of this milk showed counts varying between 1,000,000 
and 4,800,000 per cc. These authors think that this recontamination can 
best be obviated by a strict enforcement of a maximum standard for the 
temperature of milk of 50° C. 

The conclusions are that the physical and bacterial standards of 
Koehler and T o n n e y are reasonable, and that the question of an 
additional safeguard establishing a maximum amount in which colon bacilli 
can be present in pasteurized milk is still open for debate. 

Schorer, Edwin Henry, Recent Developments in Pasteuri¬ 
zation of Milk for a General Market. 

Pasteurization is employed legitimately to destroy pathogenic organisms 
of diseases transmitted through milk and to preserve milk so it may be trans¬ 
ported when properly refrigerated to localities where fresh milk is not ob¬ 
tainable. The process is used fraudulently to give low bacterial count to 
dirty milk, a redemption process, and to make milk keep in a manner similar 
to that of carefully obtained milk. In any event the process depends on 
heating milk to a temperature for a sufficient period of time to destroy the 
offending microorganisms. For fraudulent purposes it is only essential that 
a large percentage of bacteria be destroyed while if milk is to be rendered 
free from possibility of causing infection, it is imperative that all pathogenic 
organisms be killed. 

The entire process is based on scientific investigation but unfortunately 
the results obtained in the laboratory are not obtained in the pasteurization 
of milk for the market. Pasteurization of market milk must either be done 
in the bulk before bottling and capping or else in sealed bottles. Bulk 
pasteurization does not prevent reinfection and pasteurization in the bottle 
is expensive and time consuming. 

While the primary object of the pasteurization of milk should be to 
destroy pathogenic bacteria, determination of the accomplishment of this 
object is a relatively difficult and slow process. For this reason the reduction 
in numbers of bacteria in milk is taken as evidence of efficiency of pasteuri¬ 
zation. It is generally claimed that pasteurization kills the lactic acid organisms 


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Kongresse, Versammlungen etc. 


76 


and leaves the spores of peptonizing and putrefying bacteria. In the United 
States, however, pasteurized market milk coagulates sooner than does certified 
milk and peptonization occurs more frequently in the best grades of raw milk 
than in pasteurized market milk. 

It cannot be hoped that pasteurized dirty milk can be made as good as 
pasteurized clean milk nor can a uniform product be expected as the result 
of pasteurization of market milk. While the higher grades of raw milk quite 
consistently have a low bacterial count, still they show a marked variation 
in flora. This same variation is observed in pasteurized market milk. 

The technique in the laboratory does not prevail in the dairy and while 
pasteurization in sealed bottles can be made to represent laboratory methods, 
pressure for time may lead to over- or underheating and shortening of the 
length of time of pasteurization. While heating to 140° F for twenty minutes 
is sufficient in the laboratory to destroy pathogenic organisms, commercial 
conditions and mechanical devices are such that pasteurization should be 
carried on at a higher temperature and for a longer period of time. 

The most efficient method of pasteurization is that under official super¬ 
vision, controlling the quality of the milk pasteurized, pasteurization in the 
sealed bottle at 145° F for thirty minutes, allowing at least thirty minutes 
to heat the milk to the pasteurizing temperature, and labeling such milk 
properly. This will insure sufficient temperature to destroy pathogenic 
bacteria, will inactivate the ferments but little, leave.a good cream line and 
give a preferred milk. 

Rettger, Leo F.. A Panum Incubator with Important 
Modifications. 

In the construction of an incubator designed to meet the general needs 
of a bacteriological laboratory, the Panum model as described in K1 o c k e r’s 
’’Fermentation Organisms' 1 was chosen. The construction work was entrusted 
to a skilled coppersmith in New Haven. Copper was used throughout, except 
in the hinges of the doors which are of brass, and the outer wall of the incu¬ 
bator, which was made of one-inch wood. Three inches of felt were packed 
between the outer and inner walls. Instead of being provided with four large 
outer doors which are fastened by hinges on the floor of the incubator, the 
incubator has eight doors, two for each main, square, compartment. The 
doors are in pairs, they swing on hinges and close in such a way that one 
door fits closely against the other. The doors are about three inches thick, 
and at the same time light in weight, as the space within the two walls is filled 
with air. Each of the eight compartments, excluding the refrigerator, is 
further provided with a glass door which is easily removed. A gas safety 
lamp is the source of heat for the blood temperature end of the incubator. 
The compartment which is heated directly by the flame is surrounded com¬ 
pletely with water. The water jacket is connected with a small water container 
which is made of copper. As the gas pressure is fairly uniform, this arrangement 
has given entire satisfaction. A Reichert thermo-regulator is installed. 

When the refrigerator end is kept well supplied with ice, the incubator is 
remarkably efficient. The temperature in the different compartments is practi¬ 
cally constant. This has been demonstrated particularly in a long series of 
experiments in which frequent and painstaking determinations were made. 

All abstracts have been supplied by authors unless otherwise stated. 

Charles E. Marshall (East Lansing, Mich.). 


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76 


Bakteriologische and g&rungspbysiologisohe Institute etc. 


Originalreferate aus bakteriologischen und gSrungsphysiologi- 
schen etc. Institute^ Laboratorien etc. 

Aus der staatlichen landwirtschaftlichen Versuchsstation in Sofia (Bulgarien). 

tJber eine unbekannte Brotg&rung. 

Von Ch. J. Kiiliimoff. 

Es ist wohl bekannt, daB die Brotgarung ein biochemischer ProzeB ist 
und daB bei den chemischen Veranderungen der mehligen Materialien die 
niedrigsten Mikroorganismen (Pilze und Bakterien) eine sehr wichtige Rolle 
spielen. 

Bis jetzt sind folgende Brotgarungen untersucht worden: Mehlteig- 
garung, Sauerteiggarung und Hefenteiggarung. liber diese Garungen ist 
eine Reihe von chemischen und mykologischen Untersuchungen veroffent- 
licht. Es gibt in der Literatur gar keine Andeutung iiber eine spezielle Brot¬ 
garung, welche in Bulgarien und der Tiirkei sehr verbreitet ist, und bei der 
das sogenannte Kicher-Brot (nahuten Chleb, Simit, Gewrek) gewonnen wird. 

Das Kicher-Brot wird auf folgende Weise zubereitet: ca. 20 g Richer 
(Cicer arietinum) werden in einem Porzellanmorser grob zerkleinert, 
in einen Topf gebracht, mit y 2 g Kochsalz gemischt und das Ganze wird mit 
% 1 kochendem Wasser iibergossen. Man umwickelt den Topf mit einem 
wollenen Tuch und la§t ihn so bei einer Temperatur von 35—40° stehen. 
Nach 12—15 Stunden beginnt die Garung, die Fliissigkeit wird stark schau- 
mig und dabei tritt Gasentwicklung ein. Man dekantiert nachher die Fliissig- 
keit, gibt etwas Weizenmehl dazu und knetet es zum Teig. Der so erhaltene 
Teig fiihrt den Namen „Kwassez“. Letzterer wird anstatt Sauerteig oder 
Hefe zur Kicherbrotbereitung verwendet. 

Das Kicher-Brot wird aus feinstem Weizenmehl bereitet, schmeckt an- 
genehm und hat ein feines Obstaroma. 

Die garende Fliissigkeit hat eine gelbliche Farbe, sauren Geruch und 
farbt blaues Lakmuspapier rot. Sie zeigt 0,14 Proz. Sauregehalt (Milchsaure); 
nach 24 Stunden bereits 0,16 Proz., nach 80 Stunden 0,2 Proz. Mittels Jodo- 
formreaktion konnte man das Vorhandensein von Athylalkohol nachweisen. 
Das bei dieser Garung entwickelte, farblose Gas, erwies sich als ein Gemisch 
von Wasserstoff und Kohlendioxyd ( 6 / 7 Wasserstoff und x / 7 Kohlendioxyd 
in Volumina). Methan konnte nicht nachgewiesen werden. 

Bei der mikroskopischen Untersuchung der garenden Fliissigkeit konnte 
man an beiden Enden abgerundete Stabchen beobachten. Fast stets waren 
sie zu zweien verbunden und mit hellen Polkijrnchen versehen. Die Stab¬ 
chen waren 3,5—4,5 n lang und 1—1,3 p. breit. Sie farbten sich sehr leicht 
mit Fuchsin und Methylenblau. 

Die Bakterien wurden auf folgcnden Nahrboden geziichtet: F1 e i s c h - 
Agar-Platte. Zwei Tage nach der Impfung erscheinen bei einer Tem¬ 
peratur von 21—22° C glanzende, kartoffelfarbige Flecken, die zuerst rund 
und nach einiger Zeit spitzenartig waren. Die Kulturen, welche bei 40° C 
geziichtet wurden, hatten baumartige Verzweigungen. Nach 5 Tagen ent- 
wickelten sich zylindrische Sporen. Im Agar-Stich entwickelten sich die 
Bakterien radial und senkrecht zu dem Stichkanal. 

In beiden Fallen beobachtet man unter dem Mikroskop Stabchen, welche 
identisch mit denen aus der Kicherfliissigkeit sind. 

Fleisch-Gelatine. Die Bakterien entwickeln sich fast gar nicht. 


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. Beschadigungen und Krankheiten der Kulturgewachse. 


77 


Nur in seltenen Fallen konnte man runde Flecken entdecken, die Gelatine 
verfliissigte sich dabei sehr stark. 

Kartoffeln. Die Kolonien bildeten glanzende Tropfchen, welche 
nach 8—10 Tagen ganz trocken und spitzenartig waren. Die Kartoffeln 
selbst farbten sich hie und da violett. 

Bouillon. Die Bakterien entwickeln sich nach 2 Tagen in Form 
eines Hautchens, welches auf der Oberflache schwamm. Unter dem Mikro- 
skop konnte man groBere Stabchen als die normalen beobachten: Lange 
5—6 [j., Breite 1—3 p. 

In einigen Glaschen bildete sich eine feste Haut, die schwer zu zerreiBen 
war. Diese Haut war ein Gewebe aus langen Faden, zwischen denen hie und 
da auch 0,5—0,7 p breite Stabchen zu finden waren. 

Milch. 2 Tage nach der Impfung, bei einer Temperatur von 20—22° 
C gerinnt die sterile Milch kaseartig, spater bildeten sich gasformige Blaschen. 

Aus den vorbeschriebenen Beobachtungen sieht man, daB man bei die- 
ser Garung (Kicher-Garung) eine Brot-Art mit eigenartigem Obstaroma be- 
kommt und daB der Erreger der Garung ein Bacillus ist, dessen Sporen auf 
dem Kichersamen leben. 

Aus den Eigenschaften dieses Bacillus, aus der Garung, die er verursacht 
und aus dem Boden, wo seine Sporen leben, ersieht man, daB es sich hier 
um eine neue Art Bacillus der C o 1 i - Gruppe handelt. 

Da das Richer-Brot in Mazedonien sehr verbreitet ist, und da der Richer 
selbst in Mazedonien wachst, so wiirde es vielleicht statthaft sein, diesen 
Bacillus als Bacillus macedonicus zu bezeichnen. 


Referate. 

Grosser, W., Beschadigungen und Krankheiten der Kul¬ 
turgewachse Schlesiens im Jahre 1908. (88. Jahresber 

d. schles. Gesellsch. f. vaterland. Kultur. 1910. Bd. 1. Abt. II. Zoolog.- 
bot. Sekt. 1911. p. 14—18.) 

a) G e t r e i d e. Infolge langeren Stehens unter Eiswasser traten 
FuBkrankheiten spater auf. Roggen litt bis 30 Proz., Gerste bis 50 Proz., 
Weizen bis 20 Proz. Von der Vorfrucht war die Hohe des Schadens abhangig, 
da er bedeutender nach Ruben und Leguminosen war. Erisyphe g r a - 
minis war im Juli auf Weizen bis in die Ahren hinauf entwickelt. Staub 
und Steinbrand traten seltener als im Vorjahr auf. Unter den Rostarten 
litt der Roggen durch Puccinia graminis sehr stark. Streifen- 
krankheit (Helminthosporium gramineum) war wieder auf 
Gerste sehr verbreitet (Ausfalle aber nur bis 5 Proz.). H. A v e n a e scha- 
digte j ungen Hafer sehr stark. Insekten: Fritfliege auf spatcm Hafer, Hessen- 
fliege auf Roggen, ebenda und auch auf Weizen war C e p h u s (Halm- 
wespe) sehr haufig. C h 1 o r o p s (Halmfliege) an Weizen und Gerste nicht 
selten Anthomyia coarctata biirgert sich mehr ein, bevorzugt 
wird der Weizen (Ausfall bis 60 Proz.); Contarinia tritici ninunt 
an Ausdehnung auch zu. BlasenfuB an Hafer sehr haufig, besonders am 
Strubehafer (Ausfall bis 90 Proz.). Taubbliitigkeit am Hafer ohne nach- 
weisbare Beschadigungen durch den BlasenfuB haufig. Zwergzikade am Ha¬ 
fer haufig. Tharsonemus spirifex am Hafer, Heterodera 
S c h a c h t i i ebenda und an Weizen, Raupen der Queckeneule H a d e n a 
polyodon an Weizen und Roggen, Larven der Haltica vittula 
und T i p u 1 a - Larven an Roggen traten sporadisch auf. 


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78 


Entwicklungshemmung und Veraichtung der Bakterien etc. 


b) R ii b e n: Die Blattfleckenkrankheit, die Rhizoctonia - FSule, 
Bakteriose und Herzfaule selten, dafiir aber massenhaft oft die Larven des 
schwarzen Aaskafers und Aphis papaveris. 

c) Kartoffeln: Nur die Schwarzbeinigkeit, eine Fusarium- 
Stengelfaule und Phytophthora traten starker auf. 

d) Hiilsenfrlichte, Wiesen- und Futterpflanzen: 
Lupinenfliege auf Lupinen haufig. Die Fleckenkrankheit (Colletotri- 
chum lagenarium) an Busch- und Wachsbohnen haufiger. A p i o n 
s e n i c u 1 u m und virens oft gemeinsam auftretende Schadlinge. 
Kleekrebs haufig. 

e) Handels-, Ol- und Gemiisepflanzen: Athalia spi¬ 
na r u m (Riibenblattwespe) u. zw. die Larven setzen sehr stark dem Raps, 
Senf, Meerrettig, Wrucken zu. Kohlhernie und anderseits die Kohlfliege 
(Anthomyia radicum) war h&ufig; Psila rosae setzte der 
Mohre arg zu. Gurkenkrankheiten waren haufig(Welke, Bacillus phy- 
tophthorus, Pilzbefall von Sporidesmium mucosum var. 
p 1 u r i s e p t a t u m, Phyllosticta c u c u r b i t a c e ar u m, S i - 
phonophora ulraariae). Auf Tomaten oft Phytophthora. 

f) Obstgeholze, Weinstock: Fusicladium und Mo¬ 
nilia besonders oft auf Apfeln. Exoascus deformans haufig 
auf Pfirsich. Sphaerotheca viel haufiger auf der Stachelbeere als 
auf der Johannisbeere. Im Griinberger Weinrevier spritzt man leider immer 
noch nicht gegen die Peronospora; Gloeosporium ampelo- 
p h a g u m und Pseudopeziza tracheiphila tritt immer 
starker auf. Die Larven von Lyda nemoralis (Steinobstblattwespe) 
schadigt immer mehr im Kreise Griinberg die Pflaumen- und Kirschbaume. 

g) Forstgeholze: AuBer im- Westen der Provinz trat auch in 
Oberschlesien die Nonne auf. Oidium quercinum wurde das erste 
Mai in Menge beobachtet. 

h) Zierpflanzen: Phragmidium subcorticum und 

die Zikade Typhlocyba rosae waren haufig. Pteris cretica 
wurde in einem Warmhause stark von Aphelenchus (Nematode) 
uberfallen. An Magnolienkeimpflanzen wurde Pestalozzia H a r - 
t i g i i bemerkt. Matouschek (Wien). 

Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc. 

Stormer, K., Richtlinien zur natiirlichen BekSmpfung 
von Blattkrankheiten. (Sitzungsber. u. Abhandl. der „Flora“, 
kgl. sachs. Gesellsch. f. Bot. u. Gartenbau. N. F. 15. Jg. 1911. p. 65—76). 

An trefflichen Beispielen (die Birnschildlaus Diaspis fallax, 
rheinisches Kirschbaumsterben usw.) kommt Verf. zu dem Resultate, daB 
die Wirkung eines kiinstlichen Bekampfungsmittels und iibrigens auch jedes 
anderen Gegenmittels nicht iiberall dieselbe ist, sondern ganz wesentlich 
von den ortlichen Verhaltnissen (Bodeneinfliissen, Zustand der Pflanzen) 
abhangt. Dies bcwcist Verf. an den gewohnlichen Weinstockskrankheiten 
(Oidium, Peronospora, Heu- und Sauerwurm). Wie kompli- 
ziert die Verhaltnisse bei Erkrankungen von Pflanzen liegen, zeigt er an dem 
Wurzelbrand der Ruben. Man versuchte sich der drei Pilze, die als Ursache 
dieser Krankheit gelten, zu erwehren, namlich der Phoma betae, des 
Pythium Debaryanum, des Aphanomyces laevis. An 
den Lieferungsvertragen mit ungarischen Abnehmem (1 Pilzkeimling aus 


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Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc. 


79 


100 Knaueln entstanden, daher nicht lieferbar) zeigen sich so recht die Aus- 
wiichse der Parasitentheorie. Exakte Versuche des Verf.s zeigen dafolgendes: 

1. Die Beizung des Saatgutes kann unter Umstanden von giinstigem 
Einflusse sein, aber nur in einera an sich gesunden (nicht Wurzelbrand-) 
Boden. An eine Bekampfung des Wurzelbrandes durch eine einlache Samen- 
beize ist in zu Wurzelbrand neigenden Boden nicht zu denken. 

2. Leider ist eine voriibergehende oder eine dauernde Sterilisation des 
Ackerbodens im Felde undenkbar; daher kann man eine Bekampfung des 
Wurzelbrandes nur dann erfolgreich durchfiihren, wenn man diejenigen 
Ursachen beseitigt, die vom Boden ausgehend, die jungen Pflanzen fiir den 
Befall durch Pilze geeignet macht. Solche krankheitsverursachende Einflusse 
des Bodens sind nach Verf. oft in Nahrstoffmangel zu suchen. Kalk und Kali 
wirkte da dem Auftreten der Krankheit kraftig entgegen. Doch nicht nur 
der genannte Mangel an Nahrstoffen, sondem auch ein anderes Mai Wasser- 
mangel oder -UberschuB, die Anhaufung von schadlichen Salzen, alkalischen 
oder sauren Verbindungen im Boden, schlechte Bodendurchliiftung usw. 
konnen dieselben Wirkungen hervorbringen. Solche schadliche Bodenein- 
fliisse miissen entfernt werden, auch wenn sie, wie so oft, erst unter dem Ein¬ 
flusse langjahriger Kultur entstanden sind. Exakt bewiesen ist letzteres 
nicht, wohl ist aber einzusehen, daB die jetzt ausgetibte Schadlingsbekampfung 
mit Giften aussichtslos ist (auch fiir den Weinstock). 

3. An dem „rheinischen Kirschbaumsterben“ weist Verf. (mit Muller- 
D i e m i t z) iiberzeugend nach, daft nicht der Pilz Valsa leucostoma 
und Verwandte die Ursache des Absterbens der Obstbaume iiberhaupt sind, 
sondem daB die Ursache in den Erkrankungen des Wurzelsystems zu suchen 
ist, hervorgebracht durch die Zustande des betreffenden Baumes infolge seiner 
Witterungseinfliisse sowie durch die Zustande des betreffenden Baumes in¬ 
folge seiner Sortenzugehorigkeit, der Abstammung, seine Unterlage u. a. 
Das Studium der Standortseinfliisse auf die Obstbaume und ihre Sorten 
wird noch weiter ausgebaut werden miissen, desgleichen die rechtzeitige An- 
wendung von Stallmist und Kali, um der Krankheit vorzubeugen. Ein ge- 
sunder Obstbau ist nur dann zu erreichen, wenn diese Umstande vollauf 
gewiirdigt werden. Da niitzte die allgemein durchgefiihrte direkte Parasiten- 
bekampfung mit kiinstlichen Mitteln nur wenig oder nichts. 

Matouschek (Wien). 

Druckfehlerberichtignng. 

In meiner Mitteilung „Uber Bodenprotozoen“, p. 314—320, Bd. 33, 
No. 11/14 dieses Centralblattes, sind einige Druckfehler stehen geblieben: 

Auf p. 314, Zeile 17 von unten lies: Arbeit zu machen. 


11 

„ 315, 


17 


11 

11 

guttula. 

11 

„ 315, 


16 


11 

11 

ampullacea. 

11 

„ 316, 


2 


oben 

11 

Schew., 

1 1 

„ 316, 

>1 

3 


11 

11 

Euplotes. 

11 

» 316, 


13 

>* 

11 

11 

ampullacea. 
t'l yij. 

11 

„ 319, 


16 

>> 

11 

11 

9) 

„ 319, 


22 


unten 

11 

Hydrobios und Athrobios. 


„ 319, 

>> 

21 

11 

11 

11 

und zwar vom Hypogeobios 
(vjioyeiog). 

n 

» 320, 


14 

11 

Dr. 

oben 

Max 

„ und an d e s s e n. 

Wolff (Bromberg-Schrottersdorf). 


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80 


Inhalt. 


InhalL 


Original-Abhandlungen. 

Gorini, Costantino, Die frischen, gelagerten 
und getrockneten Riibenschnitzel in Be- 
ziehung zur Mikroflora und gesundheit- 
lichen Beschaffenheit der Milch, p. 35. 

Kellerman, Karl, F., The Present Status of 
Soil Inoculation, p. 42. 

—, The Permeability of Collodion Tubes, 
p. 56. 

Moll, E., Bemerkungen zur Arbeit Max 
Munks: Bedingungen der Hexenring- 
bildung bei Schimmelpilzen, p. 40. 

Teisler, Emil, Azotogen, Nitragin oder 
Naturimpferde? p. 80. 

Will, H., Beitrage zur Kenntnis der SproB- 
pilze ohne Sporenbildung, welche in 
Brauereibetrieben und in deren Um- 
gebung vorkommen, p. 1. 

Originalberichte iiber Kongresse, Ver- 
sammlungen etc. 

Ayers, S. Henry, Casein Media Adapted 
to Milk Analysis, p. 67. 

Brown, Charles W., Some Actions of Mi¬ 
croorganisms upon the Constituents of 
Butter, p. 69. 

Clark, Wm. Mansfield, The Analysis of 
the Gases Produced by One Hundred 
Cultures of Bacteria, p. 68. 

Conn, H. J., The Distribution of Bacteria 
in Certain New York Soils, p. 63. 

Duggar, B. M., and Prncha, M. J., The 
Behavior of Pseudomonas radicicola in 
the Soil, p. 67. 

Edson, H. A. and Carpenter, C. W., The 

Green Fluorescent Bacteria of Maple 
Sap, p. 61. 

Harding, H. A., The Bacteriological Im¬ 
provement of a Milk Supply by Other 
than Laboratory Means, p. 70. 

Hastings, E. G., and Evans, Alice C., The 
Bacteriology of Cheddar Cheese, p. 69. 

Irwin, Ralph E., Water Sterilization by 
Emergency Chlorinated Lime Treatment 
Plants, p. 62. 

Kellerman, Karl F., The Present Status 
of Soil Inoculation, p. 66. 

— and McBeth, }. 0 ., Soil Organisms 
which Destroy Cellulose, p. 63. 

Kinyoun, J. J., and Deiter, L. V., A Bac¬ 
teriological Study of the Milk Supply 
of Washington D. C., p. 70. 


Levy, Ernest C., Suggestion of a New Me¬ 
thod of Stating Composite Results of 
Bacterial Milk Counts, p. 72. 

Prucha, M. J,, The Persistence and Vita¬ 
lity of Bacteria on Alfalfa Seed, p. 66. 

Rettger, Leo F., A Panum Incubator with 
Important Modifications, p. 75. 

Rogers, L. A., and Davis, B. J„ A Study 
of Gas-forming Bacteria in Milk, p. 68. 

Ruehle, G. L., The Principle of Vacuum 
Cleaning as Applied to Dairy Cows, p.71. 

Sackett, Walter, G., Bacteriological Studies 
of the Fixation of Nitrogen in Certain 
Colorado Soils, p. 64. 

Schorer, Edwin Henry, Recent Develop¬ 
ments in Pasteurization of Milk for a 
General Market, p. 74. 

Stevens, F. L., Nitrates in Soils, p. 64. 

Stewart, Robert, and Greaves, J. E., The 
Movement of Nitric Nitrogen in Soil, 
p. 65. 

Stokes, William Royal, and Hachtel, Frank 

W., The Control of Pasteurized Milk 
by Physical and Bacterial Standards, 
p. 73. 

Temple, J. €., Why do Some Soils Nitrify 
Organic Nitrogenous Substances and 
the Ammonium Salts of Organic Acids 
Faster than They Do Ammonium Sul¬ 
phate or Ammonium Chloride? p. 64. 

Trax, E. C., Bacterial Variation due to 
Acidity and Flow in the Youghioghenv 
River at McKeesport, Pennsylvania, 

p. 61. 

Referate ans bakteriologischen and 
garnngsphysiologischen etc Instituten, 
Laboratorien etc. 

Aus der staatlichen landwirtschaftlichen 
Versuchsstation in Sofia (Bulgarien). 

Kuliimoff, Ch. I., Ober eine unbekannte 
Brotgarung. p. 76. 

Referate. 

Grosser, W., Beschadigungen und Krank- 
heiten der Kulturgewachse Schlesiens im 
Jahre 1908, p. 77. 

Entwicklungshemmung und Vernichtung 
der Bakterien. 

Stdrmer, K^ Richtlinien zur natiirhchcn 
Bekiimpfung von Blattkrankheiten, p.78. 


Abgoschlossen am 10. April 1912. 


ilofbuohdiTLokerei RudoUudt. 


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Centralblatt fir Bakt. etc. R Alt Bd. 34. No. 4|7. 

Ausgegeben am 15. Mai 1912. 


Nachdruck verboten. 

Bakteriologische Untersuchungen liber die StickstofFbmdung 
in gewissen Bodenarten von Colorado. 

Von Walter G. Sackett, 

Bakteriolog an der landwirtschaftlichen Versuchsstation von Colorado, Fort Collins, 

Colorado, U. S. A. 

Mit 5 Textfiguren. 

Vor etwas uber einem Jahre lenkte Dr. H e a d d e n meine Aufmerk- 
samkeit auf die auBerordentlich groBen Mengen von Nitraten, die in gewissen 
Bodenarten in Colorado enthalten sind, indem er gleichzeitig erwahnte, 
daB diese Nitrate oft mit einer braunen Verfarbung des Bodens verbunden 
seien, daB diese Farbe oft beschrankt sei auf genau begrenzte Flachen in 
einer GroBe von drei FuB im Halbmesser an bis zu einem Acker und noch 
mehr; auBerdem, daB diese sogenannten „braunen Flecke“ nicht feste, tr&ge 
Mengen waren, die zu einer. anerkannten geographischen Formation ge- 
hbrten, sondern daB sie tatig und in dem GestaltungsprozeB ebenso nach- 
gewiesen waren, nicht allein durch das rapide Wachstum, mit dem die damals 
existierenden Flecke sich ausbreiteten, sondern auch durch das fast unauf- 
horliche Auftreten neuer Flecke, sowohl in den bisherigen als auch in neuen 
Gegenden. 

Dr. H e a d d e n hat in den letzten sechzehn Jahren unsere Alkali- 
Erdarten und Drain age wasser erforscht, und er berichtet, daB Klagen uber 
„braune Flecke, auf denen nichts wachsen will", allgemein gewesen sind, 
daB sie sich aber wahrend der letzten fiinf Jahre vermehrt haben. Man 
hat Berichte von den Melonenziichtern erhalten dariiber, daB ihre Melonen 
sich ohne irgendwelche nachweisbare Ursache in der Qualitat verschlechterten; 
in Gemusegarten, auf Luzerne-, Hafer-, Gerste- und Zuckerriibenfeldern, 
auf denen in friiheren Jahren stets ein gleichmaBiger Stand erzielt worden 
war, haben sich unfruchtbare Stellen entwickelt. In manchen Gegenden 
des Staates sind der Zuckergehalt der Zuckerriiben sowohl, als auch die 
Reinheit und der Tonnengehalt so weit zuriickgegangen, daB es bei den 
Farmem und Ziickerfaktoreien eine wichtige Frage ist, ob der Anbau von 
Zuckerriiben in jenen Gegenden noch langer ein nutzbringender Erwerbs- 
zweig ist. Aber im namlichen Grade wichtig, wenn nicht noch mehr als in 
den bisher erwkhnten Anpflanzungen, ist die Zerstbrung, welche in einigen 
Apfelplantagen von Colorado angerichtet worden ist. Frisch gepflanzte 
Baume, Baume, die eben anfingen, ertragsfahig zu w T erden, und fiinfzehn 
bis fiinfundzwanzig Jahre alte Baume, Baume jeden Alters schienen gleicher- 
weise zu leiden. Nicht ein vereinzelter Baum hier und da ist eingegangen, 
sondern tausende, welche viele Acker von Obstgarten in weit voneinander 
getrennten Distrikten darstellen, sind wahrend der letzten beiden Jahre 
umgekommen. 

Wohl niemand, der Tatsachen von solch ungeheurer okonomischer 
Wichtigkeit wrie diesen gegeniibergestellt wird, kann sich dem tiefen Ein- 

Zweito Abt Bd. 34. 6 


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82 


Walter G. S a c k e 11, 


druck von deni beklagenswerten Stand der Geschafte entziehen und wohl 
jeder gelangt auf den Standpunkt, daB irgend etwas AuBerordentliches statt- 
findet und daB dies nicht ohne Grund geschieht. 

In bezug auf das Vorkommen und die Verbreitung der Salpeter-Gebiete 
teilt Dr. He ad den folgendes im Bulletin 155 dieser Station mit: 

„Dieses Ubel war nicht auf irgendeinen Teil beschrankt, sondern war 
in niehreren Teilen des Staates allgemein. Wahrend es aller Wahrscheinlich- 
keit nach von den Bodenbedingungen abhangt, sind diese Bedingungen an 
so vielen Stellen anzutreffen, daB es notwcndig erscheint, viel mehr die Be¬ 
dingungen als den Boden selbst zu betrachten. Es fand sicli manchmal in 
leichtem und sandigem Lehmboden und manchmal in tonigen Erdarten. 



Fig. 1. Salpeterflache in einem Obstgarten. welche die charakteristischen dunklen 
Flecke aufweist. Muster Xr. 30. 


Es tritt manchmal in relativ tief liegenden Landereien, ferner in den tief 
liegenden Teilen hoherer Landereien, und wiedcrum an den Hugelabhangen 
auf. Die LandstraBe, die Grabenboschung und die angebauten Felder ver- 
treten die Reihenfolge der Stellen, an welehen diese Sadie entdeckt werden 
kann. Etwas Gemeinsames weist sie auf, wo sie auch vorkommen mag, 
namlich eine braune Farbe an der Bodenoberflache. Diese Farbe ist in 
sandigen Bodenarten weniger markiert als in den sogenannten adoben 
Bodenarten. Dies ist vielleicht der Anwesenheit von an der Luft zerschmel- 
zenden Salzen an der Oberflache von adoben Bodenarten zuzuschreiben 
oder wahrscheinlicher noch der Farbe der Azotobacter - Hautchen.“ 
„Wir finden die Nitrate in solchen Bodenarten, welche einen groBen 
Teil Feuchtigkeit aufweisen, aber an Stellen, an denen sich zuviel Wasser 


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Bakteriologische Unterauchungen iiber die Stickstoffbindung etc. 


83 


befindet, treten sie nicht auf. In kleinen Talern und schiisselformigen De- 
pressionen, in denen die tieferen Teile zu naB sind, ist kein Alkali sichtbar, 
dann folgt eine Zone, wo weiBes Alkali im Uberflusse vorhanden ist, und iiber 
diesem bildet sich der Salpeter. Ich will damit nicht sagen, daB der Salpeter 
nicht mit dem weiBen Alkali vermischt sein kann, sondern daB er in sol- 
chen Fallen in hoherer Lage auftritt als die ist, wo das weiBe Alkali gewohn- 
lich erscheint. Uberdies ist nicht beabsichtigt, daB irgendjemand den SchluB 
ziehen soli, der Salpeter kame nur in Talern und Depressionen vor.“ 

Auf der Fahrt durch die Distrikte, die unter diesem tlbel zu leiden 
haben, ist der auffallendste Zug fur jemand, der mit den Symptomen nicht 
vertraut ist, die braunliche, schwarze und stets nasse Beschaffenheit des 
Bodens. Man kann diese beiden Seiten der StraBe entlang beobachten, und 
oft dehnt sie sich auf den Bewasserungsgraben oder auf die Mauer an beiden 
Seiten und auf die angrenzenden Felder aus. Ich besinne mich auf nichts, 
was die Farbe besser beschreibt, als das Aussehen eines Bodens, auf den 
rohes 01 verschiittet worden ist, wie dies ja haufig in Obstgarten geschieht, 
wo Oltopfe zum Heizen verwendet worden sind, oder wo man die Wege mit 
01 gesprengt hat. Ein typischer Fall dieser Art ist in Fig. 1 abgebildet. Eine 
erhebliche Enttauschung erfahrt man indessen, wenn diese geschwarzte 
Bodenoberflache gepriift wird; denn sie wird oft als eine trockene Kruste 
befunden, mehr als eine nasse, y 4 bis y 2 Zoll dick, unter ihr liegt eine 1 oder 
2 Zoll dicke Masse von sehr mehligem Charakter, worunter der Boden aus- 
sieht, wie jeder andere Boden. Manchmal ist die Oberflache so feucht, daB 
sie schliipfrig ist, was wahrscheinlich von der Anwesenheit an der Luft zer 
schmelzender Salze herriihrt. Wenn man Uber ein Feld von dieser Boden 
beschaffenheit geht und durch die harte Kruste bricht, hat die Erfahrung 
gelehrt, daB die Empfindung gleich der ist, als wenn man auf Roggenmeh 
oder Asche ginge. 

Was die Beschaffenheit des Bodens anbetrifft, auf den man unter der 
mehligen Schicht stoBt, so will ich nicht auf Details eingehen, weil Dr 
Headden in seinen Veroffentlichungen diese Phase der Frage ausfiihr 
lich und vollstandig behandelt hat; es geniige daher, zu sagen, daB unge 
bundenes Wasser seiten der Oberflache naher als fiinf FuB gefunden wird, 
und in den meisten Fallen ist der Boden von einer bedenklich feuchten 
Beschaffenheit; im schwereren Boden hingegen konnen wir sie erwarten 
und finden sie beinahe klebrig nahe der Oberflache und von einem Ansehen 
wie dicke Suppe, sobald der Wasserspiegel naher riickt. 

Die braune Farbe erscheint oft an den Ufern der Bew r asserungsgraben, 
8 bis 10 Zoll iiber der Wasserflache und entlang dem oberen Rande der 
Bewasserungsfurchen. Indem sie sich an diesen der Lange nach ausdehnt, 
kommt sie einige Tage nach der Bewasserung zutage in Gestalt von breiten 
Pigmentstreifen, die man irrtiimlicherweise leicht fiir Dungflecken ansehen 
kann, was die Farbe betrifft, besonders wenn das Feld oder der Obstgarten 
erst kiirzlich gediingt worden ist. Nicht seiten findet man groBe Landstriche, 
wo die Nitrate in so reichem MaBe aufgetreten sind, daB sie verderblich 
auf die Emte eingewirkt haben, obgleich keine Verfarbung des Bodens an 
der Oberflache sichtbar geworden war. Es ist schwierig, bei solchen Bei- 
spielen zu sagen, ob uberhaupt keine Farbe hervorgebracht w r urde, oder 
ob sie sich so allmahlich und gleichmaBig entwickelt hat, daB sie nicht leicht 
entdeckt werden kann. 

Die okonomische Bedeutung dieser Frage ist in der Tat eine sehr groBe. 

6 * 


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84 


Walter G. Sackett, 


Weizen ist scheffelweise auf stark salpeterhaltigem Boden ausgesat worden, 
und wenn er iiberhaupt keimte, so gelangte stets nur ein sehr geringer Pro- 
zentsatz durch das Erdreich hindurch. Hafer und Gerste haben das gleiche 
Schicksal erlitten. Roggen ist auf einigen Feldern zum Keimen gelangt, 
hat ein krankliches, blasses Wachstum von 6 Zoll bis zu einem FuB erreicht 
und ging dann ein. Zuckerriiben, wenn sie iiberhaupt wachsen, sind ins 
Kraut geschossen, wahrend die Wurzeln alle Arten abnormer, unregelmaBiger 
Formen, typischer „Tubus-Riiben“ angenommen haben, ohne daB hierbei 
schon von der geringen Qualitat der Riiben in bezug auf ihren Zuckergehalt 
gesprochen werden soil. Dr. H e a d d e n hat eine groBe Menge Daten 
iiber diesen Punkt gesammelt, die von ihm zu geeigneter Zeit veroffent- 
licht werden sollen. Das durch die Aussaat den Farmern allein verloren ge- 
gangene Geld belauft sich auf tausende von Dollars. Aber der Obstziichter 
ist ohne Frage von noch schwereren Verlusten betroffen worden; denn er 
ist nicht nur der Ernte der laufenden Saison beraubt worden, sondern er 
hat auch die Baume eingebiiBt, von denen seine weiteren Ernten abhangig 
waren, wir haben wenigstens nur ganz vereinzelt einen Baum gesehen, der 
irgendein Merkmal seiner Genesung aufwies. Dazu kommt, was vielleicht 
noch schlimmer als alles andere ist, die ganzlich wertlose und hoffnungs- 
lose Beschaffenheit seines Bodens fiir landwirtschaftliche Zwecke. Apfel, 
Kirsche, Aprikose und Pflaume, alle scheinen fast gleichmaBig zu leiden, 
wkhrend Birne und Pfirsiche bisher bemerkenswerte Widerstandsfahigkeit 
aufgewiesen haben; die Pfirsiche ist als diejenige Frucht beobachtet worden, 
die am wenigsten gelitten hat. 

Die Symptome eines iibermaBigen Salpetergehaltes im Boden, wie sie 
an Apfelbaumen zutage treten, sind so charakteristisch, daB es wohl ange- 
zeigt erscheint, sie kurz zu beschreiben. Das erste Anzeichen ist der Brand 
auf den Blattern am Rande entlang, was an der Spitze beginnt, sich schnell 
entlang dem Rande nach innen auf die Mittelrippe zu und abwarts nach 
dem Blattgrunde zu ausbreitet, bis das ganze Blatt braun geworden ist. 
Fiir denjenigen, welcher mit dem Gelbwerden des Laubes aus Mangel an 
natiirlicher Bewasserung vertraut ist, bietet sich kein AnlaB, dies mit dem 
Salpeterbrand zu verwechseln; denn das Aussehen der Blatter in den beiden 
Fallen ist durchaus verschieden. Ganze Baume sind bekannt geworden, 
welche diese Umwandlung in weniger als drei Wochen durchgemacht haben. 
In der Tat erzahlt Dr. H e a d d e n, daB ein vier Jahre alter Baum in 
einem Versuchs-Obstgarten dadurch vernichtet worden ist, daB man zwanzig 
Pfund Soda-Nitrat rings um die Wurzeln verteilt und dies dann auf ein- 
mal bewassert hat, um den Salpeter aufzulosen. In bezug auf das Verhalten 
dieses Baumes sagt er: „Die W T irkungen waren in jeder Hinsieht denjenigen 
gleich, die in anderen Obstgarten hervorgebracht worden sind“, unter den 
natiirlichen Bedingungen. "Wenn der Brand an den Blattern friihzeitig in 
der Saison auftritt, wird der Baum oft eine schwache Anstrengung machen, 
neues Laub hervorzubringen. Dies sind gewohnlich kleine, weiBliche, sehr 
weichhaarige Blatter. Solche Baume, die mit Apfeln beladen sind, die erst 
ein Drittel Oder halb ausgewachsen sind, bringen selten die Frucht zur 
Reife und werden aller Wahrscheinlichkeit nach im Friihjahr tot sein. Wenn 
die Attache erst spat im August oder September erfolgt, so ist Aussicht 
vorhanden, daB die Frucht reif wird, aber sie wird unter der gewohnlichen 
GroBe und von geringer Qualitat sein; neue Blatter sind dann nicht zu er- 
warten, und die alten werden den Zweigen bis spat in den Herbst hinein 


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Bakteriologische Untersuohungen iiber die Stickstoffbindung etc. 


85 


anhaften. Es ist sehr wahrscheinlich, daB im folgenden Fruhling ein Ver- 
such unternommen wird, neue Blatter hervorzubringen, aber, wie vor- 
stehend bereits festgestellt, die Blatter werden klein, weiBlich und von ge- 
ringer Anzahl sein, und gegen die Mitte der Saison wird das Absterben des 
Baumes erfolgt sein. 

Ehe ich weiter fortfahre, wiinsche ich vollkommen klarzulegen, dafi 
meine Ausfiihrungen nicht auf unser gesamtes Ackerland oder auf mehr 
als einen sehr kleinen Prozentsatz davon angewendet werden sollen. Ob- 
gleich die Sache auBerordentlich wichtig ist, ist doch keineswegs die An- 
sicht gerechtfertigt, daB unsere agrikulturellen Interessen im ganzen sich 
in Gefahr befinden. Wir sind noch nicht geniigend vorgeschritten, um 
jetzt sagen zu konnen, auf welche Weise wir diesen Schwierigkeiten entgegen- 
treten und das tlbel bessern werden, aber wir hegen die besten Hoffnungen. 
Da unsere Kenntnis des Gegenstandes im Wachsen begriffen ist, sind wir 
uberzeugt, daB heilende MaBregeln in der allernachsten Zukunft in Er- 
scheinung treten werden. In diesem Zusammenhang darf ich sagen, daB 
ich die Absicht habe, in der kommenden Saison verschiedene ausl&ndische 
Graser anzupflanzen, die als starke Salpetervertilger bekannt sind, und 
zwar auf hochgradig salpeterhaltigem Boden, in der Erwartung, manche 
Ernte zu schiitzen und den Stickstoff nutzbar machen zu konnen. 

Damit der Leser einen genaueren Begriff von der Menge der Nitrate, 
die in einigen dieser einstmadigen Ackerboden gefunden worden sind, sich 
machen kann, gebe ich nachstehend einige Zahlen iiber diesen Punkt, mit 
denen mich Dr. H e a d d e n versorgt hat, dem ich sehr verbunden bin 
fur die Bodenanalysen und fur viele der Angaben iiber die Bodenarten, die 
in diesem Bulletin enthalten sind. 

Nach Vergleichungen bin ich imstande, zu sagen, daB der Durchschnitts- 
gehalt unserer bebauten Felder an Nitraten von 0,000626 bis zu 0,002005 
Proz. betragt. 

Tabelle 1. 


Nitrate in gewissen salpeterhaltigen Bodenarten. 


Ursprung 

Gepruftes Material 

Prozentsatz 

des 

loslichen 

Wassera 

Prozentsatz 

der 

im Wasser 
loslichen 
Nitrate 

Prozentsatz 
der Nitrate 
in luft- 
trocknem 
Boden 

Schwarzer Fleck im 
Geretenfeld • . . . 

Bodenoberflache 

2 Zoll 

13,4 

41,859 

5,628 

Junger Obetgarten . 
Junger Obetgarten . 

Bodenoberflache 

Bodenoberflache 

22,466 

29,114 

6,54 

Lazemefeld . . . . 

2 Zoll 

oberater Boden 

8,23 

8,173 

0,673 

Haferfeld. 

5 Zoll 

Bodenoberflache 

7,78 

33,06 

i 

2,571 

Obetgarten .... 

2 Zoll 

oberater Boden 

5,42 

50,221 

2,722 

Roggen und Rispen- 

12 Zoll 

6,51 

43,57 

2,837 

gras. 

Bodenoberflache 

4,67 

7,352 

0.342 

Alter Obstgarten . . 

Bodenoberflache 

6,65 

5,746 

0,382 


Diese Zahlen diirften noch an Bedeutung gewinnen, wenn ich sage, 
daB eine der oben angefiihrten Proben, die 2,873 Proz. Nitrate per FuB an 


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Walter G. Sackett, 


der Oberflache enthielt, Nitrate umfafite, die 113 480 Pfund oder 56,74 
Tonnen per FuB Acker entsprachen; in einer anderen Probe, einer Tiefe 
von fiinf Zoll entnommen (Grundflache iiber acht Acker groB), wurden so 
viel Soda-Nitrate in den fiinf Zoll Oberflache gefunden, daB sie 344 000 Pfund 
oder 172 Tonnen entsprachen; in den vier Zoll des obersten Bodens einer 
anderen acht Acker groBen Fl&che wurden 189 971 Pfund oder 95 Tonnen 
gefunden. 

Bei derartigen Quantitaten von Salpeter im Erdboden, wie sie diese 
Zahlen aufweisen, erscheint es kaum notig, anderswohin nach einer Er- 
klarung fiir den Tod unserer Baume und fur das Verderben der Ernten zu 
blicken. 

Anderer Forschungen wegen, die noch im Fortgang begriffen waren, 
war ich nicht in der Lage, diese sehr interessante Angelegenheit friiher als 
jetzt aufzunehmen, mit Ausnahme von gelegentlichen eiligen Abstechern 
auf die Felder der befallenen Distrikte. Hier erblickte ich alles, was mir ge- 
schildert worden war, und zwar, muB ich gestehen, in hohem Grade und 
bedeutender, als ich es mir vorgestellt hatte. 

Eine sehr natiirliche Erklarung fiir die Akkumulation dieser Nitrate 
und eine, welche sich dem Leser von selbst aufgedr&ngt haben mag, wiirde 
die Konzentration der Salze durch die Bewasserung und die Grundwasser 
in die Oberflachenschichten des Bodens sein. Dies setzt natiirlicherweise 
die Existenz einer Nitrate enthaltenden Schicht voraus, aus der dieses Salz 
abgeleitet wiirde. Erstens aber ist nicht bekannt, daB innerhalb des Staates 
oder der benachbarten Staaten eine derartige Schicht oder ein solches Lager 
existiert, und zweitens enthalten unsere tiefen Quellwasser, Grundwasser 
und Oberflachenwasser eine unbedeutende und zu geringe Quantitat von 
Nitraten. 

DaB diese Flecke die Uberreste von groBen Herden ausgestorbener 
Tiere seien, die aus irgendeiner unbekannten Ursache zugrunde gegangen 
sind, ist im hochsten Grade unwahrscheinlich, erstens, weil die davon be¬ 
fallenen Flachen zu ausgedehnt sind, zweitens, wie vorhin erw&hnt, nehmen 
die bis jetzt vorhandenen Flecke an Ausdehnung zu, und drittens erscheinen 
Flecke heutigentags an Stellen, woher das t)bel friiher noch nie gemeldet 
worden ist. 

Aus denselben Griinden liegt keine Ursache vor, zu glauben, daB diese 
Flachen Salpeterlager sind, die zu irgendeiner bestehenden geologischen 
Lagerung gehoren. 

Da wir nicht imstande waren, in einer der vorerwahnten Weisen dieses 
Phanomen befriedigend zu erklaren, sind wir zu der einzig verbleibenden 
Moglichkeit gezwungen gewesen, namlich zur Bildung der Nitrate in situ. 

Erst als nach einem griindlichen Studium aller anderen moglichen Ur- 
sachen dieses Resultat erreicht worden war, legte Dr. H e a d d e n mir 
die Sache vor, da sie als ein rein bakteriologisches Problem der bakterio- 
logischen Untersuchung untersteht. 

Unter gewohnlichen Umstanden wiirde ich die Ammoniak und die Sal¬ 
peter bildende Flora unserer Bodenarten als die verantwortlichen wirkenden 
Krafte angesehen haben, aber die Summe der organischen Materie in un- 
seren Bodenarten, sowohl in den kultivierten, als auch in den jungfraulichen, 
ist viel zu gering, als daB sie den organischen Stickstoff liefern konnte, der 
fiir die Bildung solcher Mengen von Nitraten erforderlich ist. Diesen un- 
geheuer vielen Nitraten einerseits und dem Mangel an Stickstoff anderer- 


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Bakteriologische Unterauchungen iiber die Stickstoffbindung etc. 


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seits gegeniibergestellt, muB ich gestehen, daB die Sache au! mich etwas 
beunruhigend wirkte. Indessen schien es mir, daB die logische Methode 
des Verfahrens war, anderswohin zu blicken nach einem Ursprung des 
Stickstoffs als auf den Erdboden. Ganz natiirlicherweise wandte sich meine 
Aufmerksamkeit der Atmosphare zu. Wenn nachgewiesen werden konnte, 
daB unsere Bodenarten die Macht hatten, durch Vermittlung von Azoto- 
b a c t e r atmospharischen Stickstoff zu bilden und zu binden, hielt ich 
es vernunftgemaB fur gewiB, daB es nur eine Frage der Zeit war, bis wir nach- 
weisen konnten, daB die Ammoniak und die Salpeter bildenden Organis- 
men diesen neuen Beitrag von Stickstoff nutzbar machten, urn Nitrate 
aufzubauen. 

Dies als den springenden Punkt betrachtend, habe ich meine Forschungen 
iiber die Fixation von Stickstoff durch Azotobacter in gewissen 
Bodenarten von Colorado begonnen. 

Zweck der gegenwartigen Arbeit. 

Unsere Forschungen iiber die Fixierung des atmospharischen Stick¬ 
stoffs, die wir hiermit vorlegen, haben sich nicht allein auf die Fixierung 
in Losungen beschrankt, sondern sind dahin ausgedehnt worden, die Fixie¬ 
rung im Boden selbst mit zu umfassen. tlber zwei solcher Bodenexperimente 
soli hier berichtet werden, aber der groBere Teil dieser Daten ist fiir eine 
andere Zeitschrift reserviert worden. 

Ausgedehnte Forschungen iiber die Ammoniak- und die Salpeter bil¬ 
denden Kr&fte derselben Bodenarten sind jetzt im Gange; deren Resultate 
warden den Inhalt einer kiinftigen Veroffentlichung bilden. 

Allgemeine Methoden. 

Um die Stickstoff fixierende Kraft der verschiedenen Bodenarten in 
Losungen zu bestimmen, haben wir die durch L i p ra a n 1 ) empfohlene 
Mannitlosung angewandt, doch haben wir dreibasische Kalium-Phosphate 
(K 3 HP0 4 ) an Stelle der zweibasischen (K 2 HP0 4 ) gesetzt. 

Mannitlosung zur Nitrogen-Fixierung. 

Oberwasser. 1000,000 ccra 

Marinit .. 15,00 Gramm 

K3P0 4 . 0,5 

Mg S0 4 . 0,2 

CaCl 2 . 0,02 

10 Proz. Losung Fe Cl 3 . . 1 Tropfen 

Dies wurde neutralisiert mit Phenolphthalein mit Normal NaOH. 100 ccm 
dieser Losung, enthaltend 1,5 g Mannit, wurden fiir jeden gepriiften Boden 
angewendet. Sie wurde in 500 ccm Erlenmeyer-Flaschen gebracht 
und im Autoklaven wahrend fiinf Minuten bei 120° C sterilisiert. Diese 
Losungen wurden mit 20 ccm der gegebenen Bodeninfusion, entsprechend 
10 g des Bodens, geimpft. Diese Infusion wurde hergestellt, indem man 
150 g des Bodens mit 300 ccm steriler physiologischer Salzlosung (0,75 Proz. 
NaCl) mischte, die Mischung fiinf Minuten durcheinander schiittelte und 
dann 30 Minuten stehen lieB, damit die groberen Partikeln sich zu Boden 
setzen konnten, worauf die Inokulations-Suspension mit einer sterilen Pi¬ 
pette abgezogen wurde. Vier Flaschen mit Kulturen wurden fUr jede Boden- 

*) Rep. of Chemist, a. Bacteriol. New Jersey Experiment.-Stat. 1908. p. 137. 


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Walter G. S a c k e 11, 


art prapariert; zwei wurden sofort auf den totalen Stickstoffgehalt ana- 
lysiert, die iibrigen beiden nach 30tagiger Inkubation bei 28° C. 

Zum Zwecke der Isolierung und des Wachstums unserer Stammkul- 
turen haben wir einen Mannit-Agar von gleicher Zusammensetzung wie 
die Mannitlosung unter Hinzufugung von 15 g Agar auf 1000 ccm der Losung 
angewendet. 

Um Reinkulturen zu erhalten, waren wir bei der Isolierung des Azoto- 
b a c t e r von den rohen Bodenkulturen nur davon abhangig, die Her* 
stellung von Platten zu wiederholen. Wir wurden dabei sehr (lurch einen 
kleinen Bacillus gestort, der fast bestSndig mit den Azotobacter- 
Kolonien in den Originalplatten vergesellschaftet war, aber dadurch, dad 
wir aufs neue mit drei Losungen, manchmal drei verschiedene Male, Platten 
herstellten, waren wir in der Lage, Reinkulturen zu erlangen. Die durch 
L i p m a n empfohlene Zwischen-Glycerinlosung hat sich in unseren Handen 
nicht als ausreichend erwiesen. 

Unsere Stammkulturen von Azotobacter wurden im Marz 1910 
isoliert und sind seit diesem Zeitpunkte alle vierzehn Tage auf Mannit-Agar 
ubertragen worden. 

Um den totalen Stickstoffgehalt in den Kulturen und in den Boden- 
arten zu bestimmen, haben wir die modifizierte Gunning sche Methode 
angewendet, um Nitrate zu bestimmen, wie sie in den offiziellen Methoden 
der Analyse 1 ) p. 8 beschrieben ist. 

Stickstoff fixierende Kraft in Losungen. 

Damit der Leser eine richtigere Sch&tzung und eine klarere Vorstel- 
lung von den gegenwartig in den Bodenarten existierenden Verhaltnissen, 
die geschildert werden sollen, hat, erscheint es mir wiinschenswert, bei jeder 
eine kurze Beschreibung des Feldes oder des Obstgartens zu geben, von 
denen die Probe stammt. In mehreren Fallen scheint die Quantitat der ge- 
fundenen Nitrate alles zu iiberschreiten, aber wenn man sie nach dem der 
Vegetation zugefiigten Schaden miBt, geht sie leicht in die Schranken der 
Moglichkeit zuriick. Das Gegenteil dieser Behauptung ist ebenfalls richtig. 
Wenn wir fur die in einer Saison erfolgte Zerstorung eines vierzig Acker 
groBen Obstgartens eine Erklarung ablegen sollen, sind wir gezwungen, 
nach einem solch machtig wirkenden Mittel zu blicken wie dem in Zehner- 
tonnen in einem Full Landes vorkommenden Salpeter. 

Probe No. 1, 2, 3, 4. 

Es ist unnotig, zu sagen, daft wir beim Beginn unserer Arbeit unvorher- 
gesehenen Schwierigkeiten begegneten. Wir bearbeiteten Bodenarten, die 
anderen Bodenarten entschicden unahnlich waren und die vorlaufig un- 
bekannte Eigenschaften aufwiesen. Natiirlich wurden unsere ersten Proben 
von jenen Stellen genommen, in denen das tlbel unverkennbar vorhanden 
war, und niemand sagte uns, wie sehr Nitrate sich konzentrieren konnen 
und trotzdem das Wachstum der Bodenflora gestatten. Die mit diesen 
ersten Proben erzielten Resultate wirkten insofern beinahe entt&uschend, 
als sie keine Stickstoff fixierende Wirkung zu besitzen schienen, wenn sie 
in Mannitlosung gepriift wurden. Weitere Untersuchung indessen bewies, 
daB die Stickstoff fixierenden Bakterien, ebenso gut wie die hOheren Pflanzen- 
formen, durch die Nitrate zerstort worden waren. 


*) Bull. No. 107. (Revid.) Bur. of Chem. U. S. Dept. Agr. 1908. 


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Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc. 


89 


Nach einem kleinen Versuche waren wir in der Lage, im allgemeinen 
eine Verbindung zwischen dem Erscheinen der Nitrate in einer Bodenart 
und deren Nitratgehalt einerseits und dem wahrscheinlichen Vorkommen 
von Azotobacter andererseits zu bestatigen. Dies ermoglichte es, 
die Proben mit groBerer Erfahrung zu entnehmen und die auBergewohn- 
lich hochgradig salpeterhaltigen Flachen zu vermeiden. Die Proben 1, 2, 
3 und 4 sind sehr gut brauchbar, um die Verbindung von Nitrat-Accumu¬ 
lation mit der Anwesenheit von Stickstoff fixierenden Bakterien zu be- 
leuchten. Sie wurden am 21. September 1909 gesammelt. 

Diese vier wurden samtlich von einer 40 Acker groBen Flache genom- 
men, wovon 20 Acker Obstgarten waren und der Rest mit Luzerne be- 
standen war. Im Jahre 1907 begannen unfruchtbare Stellen sich in der 
Luzerne zu zeigen; braune Flecke wurden hier und da bald in dem Obst¬ 
garten sichtbar, und die B&ume fingen an, einzugehen. Gegen das Jahr 
1909 hin waren 50 Proz. des Obstgartens der Lange nach mit 20 Ackern 
Luzerne eingegangen, und im Jahre 1910 machten etwa sechs Reihen am 
Rande und einige Baume in einem entfernten Winkel ihre letzte Anstren- 
gung. Die ganze Mitte war eine unfruchtbare Wiiste, in der nicht einmal 
ein Unkraut zu sehen war. Der groBere Teil war an der Oberflache braun- 
schwarz, kristalliseh schimmernd und allem Anscheine nach nafi, aber in 
der Tat mit einer harten, trockenen Kruste von 3 bis 16 Zoll Dicke be- 
deckt. Die darunter befindlichen iy 2 bis 3 Zoll waren von mehligem Cha- 
rakter, eine Mischung von Boden und Kristallen. Darunter wurde der Boden 
sehr rapid naB, und in einer Tiefe von 16 Zoll war er wirklich schlammig. 
Drei FuB tief gab es kein ungebundenes Wasser, und in einer nahebei ge- 
legenen Ausgrabung, die fiir eine Kelleranlage gemacht worden war, war 
— iiber drei FuB tief — kein Wasser, aber der Boden, der von einem san- 
digen Lehm bis zu einem kalkhaltigen Ton variierte, war ausgesprochen 
naB und zkhe in einer Tiefe von 16 Zoll unter der Oberflache. Es war notig, 
bis zu einer Tiefe von sechs FuB zu graben, um Grundwasser zu erreichen. 

Probe No. 1. stammte von der Oberflachenkruste von der 12.523 Proz. im Wasser 
loslich waren. 19.822 Proz. da von oder 1.482 Proz. des luftgetrockneten Bodens bes tan- 
den aus Nitraten. In Flaschenkultur entwickelte sich nicht eine typisch braune Azo¬ 
tobacter- Membran, sondem ein weiBlich-gelber Schaum. Dieser war in der Haupt- 
sache aus stabchenformigen Organismen mit vereinzelten Azotobacter gleichen 
Formen, die mit dem Alter verschwanden, zusammengesetzt. Eine bemerkenswerte 
gasbildende Garung der Kulturlosung fand statt, die von Entwicklung von Essigsaure 
begleitet war. In 30 Tagen fixierte diese Bodenart 1.05075 mg Stickstoff. 

Probe No. 2 kam von dem mehligen Lager unter der Kruste; 8.44 Proz. davon 
waren wasserldslich, 15.421 Proz. oder 1.301 Proz. des luftgetrockneten Bodens waren 
Nitrate. Ein sehr empfindlicher, weiBer Schaum mit fast keinem Wachstum in der 
Flussigkeitsmasse war alles, was in der Kultur erreicht wurde. Etwas Garung und geringe 
Saureproduktion mit Geruch von buttersaurem Ather war zu beobachten. In dreiBig 
Tagen war die Stickstoffzunahme so gering, daB sie praktisch auBer acht gelassen werden 
konnte, da sie nur 0,5604 mg betrug. 

Probe No. 3. bestand aus dem 12—14 Zoll tiefen nassen Grunde. Ungliicklicher- 
weise habe ich die Analyse dieses Teils des Bodens nicht mehr, aber in einem nahe gele- 
genen Obstgarten enthielt die Erde aus einer Tiefe von 4—15 Zoll 0.676 Proz. Nitrate. 
Aller Wahrscheinlichkeit nach enthielt meine Probe weniger als dies, weil sie einen geringe- 
ren Teil des reichen Oberflachenmaterials enthielt. Damit versorgte ich die Azoto¬ 
bacter- Formen in einer begrenzten Anzahl, vergleichsweise gesprochen, weiter mit 
den gewohnlichen Stabchen, die das fleckige Hautchen und das flockige Wachstum 
der Kultur ausmachten. Etwas Garung und eine leichte Saureproduktion mit einem ka- 
sigen Geruch wurden beobachtet. Eine Zunahme von 3.43245 mg an Stickstoff wurde 
nach 30 Tagen erreicht. 

Probe No.4 kam von der Nahe eines Baumes vom Rande der von dem tlbel ergriffe- 


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Walter G. Sackett, 


nen Flache. Der Boden erschien normal, und die wenigen in der Nahe stehenden Baume 
schienen gesund zu sein. Die Oberflache in zwei Zoll Dicke wurde entfernt und die zweite 
Schicht bis einschlieBlich sechs Zoll gesammelt. Eine typisch schokoladenbraune, runzlige 
Azotobacter - Mem bran wurde mit diesem Material in fiinf Tagen erzielt. Die- 
se Form war sehr reichlich vorhanden und dominierte in der Kultur, die leicht sauer war 
und einen erdigen Geruch besaB. Nach dreiBig Tagen zeigte die Stickstoffbestimmung 
eine Zunahme von 12.4039 mg. 

Eine Vergleichung der mit dieson 4 Proben erzielten Resultate ergibt, daB die Nitrate 
in den ersten beiden so reichlich vorhanden waren, daB Azotobacter ent- 
weder zerstort oder in seiner Virulenz so geschwacht worden war, daB nur eine geringe 
oder gar keine Fixierung erzielt werden konnte, daB ferner die aus 14 Zoll Tiefe stam- 
mende Probe, obgleich an Nitraten reich, deren nicht ausreichend besaB, um das Wachs- 
tum der den Stickstoff fixierenden Bakterien ganzlich zu inhibieren, und daB in No. 4 
die Bedingungen fur diese Organismen sehr gunstig waren. 

Probe No. 5. 

Diese Probe wurde am 21. September 1909 aus einem Obstgarten zwischen den 
Bewasserungsrinnen gewonnen. Der braune Oberflachenboden, ein leichter, toniger 
Lehm, wurde weggeraumt und eine Sektion aus zwei bis sechs Zoll Tiefe wurde genommen. 
Im Jahre 1908 waren einige der Baume abgestorben und der Eigen tinner, der glaubte, 
daB moglicherweise dies durch Mangel an Diingung verursacht worden sei, hatte dem 
Obstgarten eine freigebige Diingung mit Stalldiinger zugute kommen lassen. Im fol- 
genden Friihling wurde der Boden, aus dem die abgestorbenen Baume entfernt worden 
waren, ein bis zwei Acker vielleicht, mit sieben oder acht Ackem Lange an demObstgarten 
hin, mit Weizen bestellt, abcr zum Schrecken aller Interessenten wuchs auch dieser nicht, 
nur ein sehr geringer Prozentsatz ging iiberhaupt auf. Wahrend des Sommers 1909 star- 
ben 15- bis 20-jahrige Baume aus demselben Grunde, zeitig in der Saison beginnend 
und spat im Herbst endigend. In diesem Jahre betrug der Verlust 300 tragfahige Apfel- 
baume. 

Das Jahr 1910 zeigte eine fortgesetzte Ausbreitung des Brandes, der sich 1911 
noch vermehrte. 

In der Kulturlosung wuchs ein dunkler, fast ununterbrochener Schaum, der hier 
und da weiBe, gelatineartige Flecken zeigte. Es entstand eine leichte Saureproduktion, 
zeitweilig mit dem Geruch von buttersaurem Ather. Die mikrobische Flora bestand 
in der Hauptsache aus breiten Stabchen, Mycelfaden und zahlreichen Clostridium - 
formen. 3.0822 mg Stickstoff warden in dreiBig Tagen gebildet. 

Probe No. 6. 

Das Material fiir diese Probe war von dem Rande einer braunen Bewasserungs- 
rinne in einem Zuckerrubenfelde entnommen. Die Oberflachenkruste wurde weggeraumt 
und die nachsten vier Zoll wurden benutzt. Der Boden war ein sandiger Ton, und das 
Feld war im Jahre 1906 mit Luzerne bestanden. Zu dieser Zeit wurde liber das Auf- 
treten unfrucht barer Stellen geklagt, auf denen die Luzerne abstarb. Die groBte da von 
war hufcisenformig und hatte eine Ausdehnung von iiber einem halljen Acker. Das Haupt- 
iibel in diesem Falle war die ungeniigende Entwasserung, aber im Jahre 1908 wurde das 
Feld mit Hater bestellt, und bald darauf entstand eine Anzahl brauner Flecke von meh- 
ligem Charakter an den holier gelegenen Stellen. Als das Land im Jahre 1909 fiir den 
Anbau von Zuckerriiben vorbereitet wurde, war nichts Ungewohnliches zu bemerken, 
was irgendwie Argwohn erwecken konnte, ausgenommen die mangelhafte Entwiisserung. 
Ich besuchte das Feld im September, und damals waren groBe unfruchtbare Stellen vor- 
handen, die von Zuckerriiben mit ungeheuer groBen Blattern umgeben waren (Fig. 2, 
p. 91). Der Stand ist augenscheinlich ein sehr armlicher gewesen, da einige der unfrucht- 
baren Stellen durchschnittlich einen halben Acker Flache bedeckten. Der Boden war 
mehlig und enthielt in hohern Grade Salpetersaure. In jenem Herbst war das Land mit 
Winterweizen bestellt, als ich es im darauffolgenden Sommer sah, zeigten die gesamten 
25 Acker eine vollstandige Mi Bern te. 

Meine Probe war im September 1909 entnommen w-orden und ergab in 30 Tagen 
eine Fixierung von 3.57265 mg Stickstoff. In der Kultiir bildete sich eine zitronengelbe 
Membran an der Oberfliiche mit einem iihnlichen Wachstum am Boden der Flasche. 
Es fand eine geringe Saureproduktion statt, die von einem buttersiiureartigen, kiisigen 
Geruch beg 1 citet war. 

Proben No. 7 und 8. 

Diese Proben waren von einem wiisten Felde genommen, wo die braunen Fliichen 
sehr zahlreich und ausgedehnt waren. Die Russischen Disteln, die die letzten Bewohner 


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Bakteriologische Untersuchungen liber die Stickstoffbindung etc. 


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dieser Flecke gewesen waren, waren eingegangen und batten sie kahl gelassen. Die an- 
grenzenden Obstgarten lit ten unter dem Nitrat brand. Das t)bel war hier zuerst im Jalire 
1908 bemerkt worden, und ich entnahm meine beiden Proben im September 1909. No. 6 
entstammte einem braunen Fleck von fiinf FuG im Halbmesser, und No. 7 war in einer 
Entfermmg von drei FuG auGerhalb dieser befallenen Flache entnommen. In beiden 
Fallen waren zwei Zoll der Oberflache boseitigt und die nachsten vier Zoll entnommen 
worden. Der Boden war ein roter, gipshaltiger Ton, und Wasser war nirgendwo nahe der 
Oberflache zu finden. In der Kultur glichen die beiden einander sehr genau. Sie pro- 
duzierten eine gelbe Mem bran mit etwas Gas, geringer Saure und kasigem Geruch. No. 7 
entwickelte eine typischere Azotobacter - Membran als No. 8. Diese war in rei- 
chem MaGe aus den charakteristischen Azotobacter und zahlreichen andern, 
kleinen Stabchen und Klostridien zusammengesetzt, besaG aber keine braune Farbe. 
Die von No. 8 entwickelten Membranen waren nicht so triibe wie bei No. 7, bestanden 
aber aus denselben Formen. In dreiGig Tagen fixierte Boden No. 7 3.01215 mg und No. 8 
2.87205 mg Stickstoff. 



Fig. 2. Salpeterfleek in einem Zuckerriibenfeld. Probe No. 6. 


Probe No. 9. 

Alle Proben, die bisher entnommen worden waren, stammten entweder von hoch- 
gradig salpeterhaltigen Flecken oder von unmittelbar daranstoGenden Flachen, und 
es schien mir daher hochst wiinschenswert zu sein, eine Bodenprobe von einer Stelle zu 
baben, wo von diesem Nitrat-Dbel noch nichts gehort worden war Es erschien nur ver- 
nunftgemaG, daG die Nitrate, da sie Apfelbaume toteten, walirscheinlich auch die mi- 
krobische Bodenflora zerstorten, und ich wiinschte, ein Muster einer Bodenart zu haben, 
die als normal betrachtet werden konnte. Zu diesem Zweck erhielten wir Material von 
einem Luzernefeld, von dem irgendein tlbel noch nicht bekannt war. Der Grund war leicht, 
gut bewassert und, nach der GroGe der Pflanzen zu schlieGen, war er mit Luzerne seit 
einer Anzahl von Jahren bestanden gewesen. Zwei Zoll Oberflache wurden beseitigt, 
und die nachsten vier Zoll wurden als Probe entnommen. 

Innerhalb zehn Tagen bildete sich in der Kulturflasche eine triibe, gallertartige, 
weiGe Azotobacter - Membran. Azotobacter war liber haupt vorherrscliend, 
aber andere kleine Stabchen zeigten sich auch. Etwas Garung war vorhanden, und es 
entwickelte sich ein Geruch von verfaultem Kohl. Nach dreiGig Tagen hatte die Mem¬ 
bran eine braune Farbe und das physikalische Aussehen von kaltem Fett angenommen, 
das liber einer Rindfleischbriihe erhartet ist und spater zerstort und zerbrochen worden 
ist. Diese Bodenart ergab in dreiGig Tagen eine sich bis auf 10.15925 mg belaufende 
Zunahme an Stickstoff. Nachdem ich dieses I^esultat und ein gleiches mit No. 4 erzielt 
hatte, fuhlte ich mich sehr befriedigt, daG die Stickstoff fixierende Kraft des Bodens 
nicht nach einem Muster beurteilt werden kann, das entweder von der dunklen Kruste 


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Walter G. Sackett, 


eines Salpeterflecks oder von einer Flache stammt, wo jede Vegetation seit einiger Zeit 
erstorben war und bei der eine chemische Analyse die auBergewohnliche Hohe der Ni¬ 
trate zeigte. Ich setzte groBes Vertrauen in unsere Arbeit insoweit, als wenigstens einige 
unserer Bodenarten im t)berflusse mit Azotobacter chroococcum ver- 
sorgt waren, aber es war sehr augenscheinlich, daB diese Art entweder zerstort oder 
in hohem MaBe vermindert worden war, wo die Nitrate iibermaBig reichlich auftraten. 
Ich bin geneigt, die friihere Ansicht als eine Erklarung anzunehmen, seit ich zu wieder- 
holten Malen rohe Kulturen gezogen habe, die von sehr schlechtem Boden gewonnen 
waren, uhd es mir miBlungen war, irgend etwas zu erhalten, was dem Azotobacter 
glich. Wiederum habe ich im ganzen keine Schwierigkeiten gehabt bei der Isolierung 
reiner Azotobacter - Kulturen von rohen Kulturen, die aus Bodenarten bereitet 
waren, die Nitrate in hohem Grade enthielten, jedoch nicht iiber die MaBen, und die 
einen Monat spater gefahrliche Quantitaten entwickelten. 

Nach meiner an den beiden Proben gewonnenen Erfahrung entschloB ich mich, 
fur zukiinftige Arbeiten den Boden von Flachen zu nehmen, wo Salpetenvirkung sich 
in der Vegetation zu zeigen beginnt. Ich freue mich, sagen zu konnen, daB mich die Wahl 
dieses neuen Weges, wie die folgenden Experimente bezeugen werden, nicht enttauscht 
hat. 

Probe No. 10. 

Im April 1910 lenkte Dr. H e a d d e n meine Aufmerksamkeit auf die unver- 
kennbar braunen Flecke an den Bewasserungsfurchen eines jungen Obstgartens, der 
zu der Versuchsstation gehorte. Dies war das erste Anzeichen des t)bels, das wir in un¬ 
serer unmittelbaren Nachbarschaft beobachteten. Die Farbe war auf die Furchen be- 
schrankt; mehlige Beschaffenheit des Bodens war nicht vorhanden, und die Baume 
befanden sich in vollkommen gutem Gesundheitszustande. Der Boden war ein kalkiger 
Lehm, gut bewassert, mit Kies und Grundwasser in einer Tiefe von 18 bis 20 FuB. Bis 
heutigentags ist keine Schiidigung in dem Obstgarten beobachtet warden. Die gleiche 
braune Farbe war sehr ausgesprochen entlang der Wegseite, wo das Bewasserungswasser 
vorlaufig drei Tage gelaufen ist. Mit dem aus der Furche genommenen Boden wurde 
eine gelblich-braune Membran, die zum groBen Teile aus Azotobacter bestand, 
erlangt, und l>ei der Analyse zeigte die Kultur eine Zunahme von 7.7055 mg Stickstoff 
in dreiBig Tagen. 

Probe No. 11. 

Probe No. 11 wurde von einem Luzemefeld genommen, das auf dem flachen Ufer 
eines Flusses gelegen war, wo das Wasser der Oberflache sehr nahe war. 6—10 Acker 
Luzerne waren eingegangen, und die unfruchtbaren Stellen waren an der Oberflache 
braun bis schwarz. Der Boden war eine leichte Alluvialformation und wunderbar fiir 
Ackerbau geeignet. 4 Zoll des obereten Bodens wurde im Juni 1910 zum Zwecke der 
Priifung entnommen. In der Kultur entwickelte er nach 48 Stunden eine schwere, stroh- 
gelbe, lederartige Membran, die aus Azotobacter mit vielen groflen und kleinen 
Stabchen zusammengesetzt war. Nach 30 Tagen wurde eine Zunahme von 5.11365 mg 
Stickstoff erlangt. 

Probe No. 12. 

Im Juli 1910 liefen Klagen von einem Gemiisegartner ein, daB in seinem Garten Stellen 
waren, auf denen es seit mehreren Jahren ihm unmoglich gewesen ware, einen befriedigen* 
den Stand zu erzielen. Zu jener Zeit fiihrte er hauptsachlich Klagen iiber Mohren und 
Pastinake. Drei bis fiinf Acker waren in dieser Saison befallen worden, und infolge dee 
braunen Aussehens der Oberflache und des mehligen Charakters der W r ege sah der Boden 
sehr verdachtig aus. Es war schoner, sandhaltiger Lehm, und mit Ausnahme der-anfrucht- 
baren Flecke hatte man hinsichtlich der Emte nie schlechte Wahmehmungen gemacht. 
Wenn die Pflanzen einmal aufgegangen waren, wuchsen sie selbst auf diesen unfrucht¬ 
baren Flecken sehr iippig. Wir verschafften uns eine Probe des drei Zoll tiefen obersten 
Bodens, der iiber 10 FuB von einer der unfruchtbaren Stellen entfemt war. Diese bil- 
dete eine dicke, runzlige, blaBgelbe Membran, die mit dem Alter braun wurde. Azoto¬ 
bacter war darin im UberfluB vorhanden und nach 30 Tagen zeigte unsere Analyse 
eine Zunahme von 8.61615 mg Stickstoff in der Kultur. 

Probe No. 13. 

Wir kommen nun zu einem 01>stgarten, wo der Brand im Jahre 1909 zuerat an den 
Apfelbaumen auftrat. In diesem Falle war der Wideretand besondere interessant, den 
ein Viereck von Bimbaumen gegen den Salpeter bewiesen hat. Ober drei Acker dieser 
Baume war volltragend, und, obgleich in der N^hbarechaft eines fiinf Acker groBen 


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Bakteriologische Unterauchungen iiber die Stickstoffbindung etc. 


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Apfelgartens, der stark ergriffen ist, und in direkter Linie eines Salpeterstreifens, soli 
der erste beschadigte Birnbaum erst noch entdeckt werden. In der Tat ist diese Immuni- 
tat des Birnbaumes eine Erscheinung, die sehr oft beobachtet werden kann. Der Apfel- 
garten war iiber sieben Acker groB, und alle Baume waren zwischen 20 und 25 Jahren 
alt. Sie waren in ausgezeichnetem Zustande und von iiberreicher Ertragsfahigkeit ge- 
wesen bis zum Sommer 1909, als der Blatterbrand auftrat. Ein im Zentrum des Obst- 
gartens gelegener, iiber einen halben Acker groBer Teil unterlag in jener Saison, und vor 
dem .Juli 1910, als ich mir eine Probe nahm, waren drei Acker mehr verdorben und aus- 
gerottet worden, und man hatte den Boden mit Roggen bestellt, dessen Stand aber 
sehr armlich war. Viel davon ging im Boden kurz nach der Keimung ein, wahrend ei- 
niges. das wuchs, eine Hohe von acht bis zehn Zoll mit kranklichen, gelben Blattern er- 
reichte und endlich abstarb. Gegen Ende des Herbstes 1910 waren annahemd 300 Baume 
herausgenommen und zu Reisig und Holzpfahlen bestimmt worden. Ich habe kiirzlich 
erfahren, daB die verbleibenden ein und einhalb Acker in diesem Friihjahr (1911) so rapid 
zu verderben begannen, daB sie ebenfalls ausgerottet wurden. So wurde der vollstan- 
dige Ruin der sieben Acker in weniger als zwei Jahren bewerkstelligt. Der Boden ist 
ein sandiger Lehm mit fiinf bis acht FuB tiefer Kiesunterlage. Nahe der Oberflache 
ist kein Wasser vorhanden. Die charakteristische braune Farbe war an den oberen Ran- 
dern und an den Seiten der Bewasserungsgraben deutlieh sichtbar, und von einem der- 
selben entnahm ich drei Zoll tief oberen Boden zur Priifung. Azotobacter ent- 
wickelte sich mit der charakteristischen Membran schnell in der Kultur, und nach 30 
Tagen wurde eine Zunahme von 4.13295 mg Sticks toff festgestellt. 

Probe No. 14. 

Die naehste Probe stammte aus einem Obstgarten, wo im zeitigen Sommer 1910 
nur einige Baume Krankheitserscheinungen aufwiesen. Ich besuchte diesen Ort im Juli 
1910, und es bedurfte vieler fleiBiger Nachforschungen, um die wenigen zerstreut stehen- 
den leidenden Baume aufzufinden. Es waren im ganzen vielleicht zwanzig. Heute sind 
seehs Acker dieses Obstgartens infolge des Sal peters tot. Bis 5 1 / 2 FuB Tiefe war kein Wasser 
vorhanden, und der Boden ein guter, toniger Lehm. Die zum Zwecke der Fixierung 
gepriifte Probe war zwischen zwei Baumreihen herausgenommen, wo der Boden so schlimm 
wie nur irgendeiner ergriffen zu sein schien, und umfaBte drei Zoll Oberflache. Die Erde 
zwischen den Baumen war erst kiirzlich bepflanzt worden, so daB jeder braune Fleck, 
der in den Bewasserungsgraben sichtbar gewesen ware, zerstort worden ware. Rein- 
kulturen von Azotobacter warden aus diesem Boden schnell isoliert, die nach 
30 Tagen eine Zunahme von 6.65475 mg Stickstoff ergaben. 

Probe No. 15. 

Wahrend ich den vorstehend beschriebenen Obstgarten einer Besichtigung unter- 
zog, wurde ich ersucht, meine Ansicht iiber einige Aprikosenbaume in einem benach- 
barten Obstgarten zu auBem. Es waren groBe Baume, sieben an der Zahl, und in einer 
hochst eigentiimlichen Weise angegriffen. Das Laub des ganzen Baumes war verwelkt, 
als ob die Wasserzufuhr abgeschnitten ware; die Blatter hatten eine schone griine Farbe, 
und es war ein reicher Ansatz von Friichten vorhanden, die gerade zu reifen begonnen 
hatten. In geringer Entfernung von den Baumen entdeckte ich die braune Farbe auf 
dem Boden, die wir als ein wichtiges Symptom der Salpeter-Krankheit zu betrachten 
gelemt hatten. Ich ging daran, gleichzeitig nach denselben Anzeichen an den Blattern 
der nahestehenden Apfelbaume zu blicken, und ehe ich noch weit gegangen war, wurde 
mein Suchen belohnt. Die Zahl der ergriffenen Baume war auf etwa ein Dutzend beschrankt 
und diese waren nicht emstlich verbrannt. Indessen waren alle diese gegen das Ende 
der Saison abgestorben und entfernt, so daB mehr als ein viertel Acker leer war. Es wa¬ 
ren einige Anzeichen von zu viel Wasser in diesem Obstgarten, und es ist sehr moglich, 
daB die Frage der schlechten Entwasserung hier ebenso ernstlich in Betracht gezogen 
werden muB, als die in hohem Grade vorhandenen Nitrate. 

Eine aus der Nahe eines Apfelbaumes entnommene Probe zeigte, daB der Boden 
ziemlich schwerer, toniger Lehm war. In der Kultur entwickelte er eine charakteristisch 
weiBe, gallertartige Azotobacter - Membrane, und in 30 Tagen ergab sicli eine 
Zunahme an Stickstoff von 10.15725 mg. 

Probe No. 16. 

Es war nun die Frage, ob die so weit verbreiteten Azotobacter in alien 
unserer Bodenarten im rohen Zustande ebensogut wie im bearbeiteten Zustande hei- 
misch seien. Um diesen Punkt festzusetzen, verschaffte ich mir meine naehste Probe 


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Walter G. Sackett, 


am 13. Juli 1910 von einem adoben Huge], der liber alien Graben sich befand und dem- 
zufolge nur durch den knappen Regen bewassert wurde. Pflanzenwuchs hatte sich dort 
nicht entwickelt und wegen seiner Lage und seiner Unzuganglichkeit hegte ich Zweifel, 
ob jemals ein Mensch diesen seltsamen Boden vor mir betreten hatte. Es war im wahren 
Sinne des Wortes rohes Land. Der darunterliegende Schieferton, woraus die diinne Boden- 
oberfliiche entstanden war, kam an zahlreichen Stellen zum Vorschein. Die Kulturlo- 
sung, die mit einer Infusion dieses Materials geimpft wurde, wies nur ein sehr geringes 
Wachstum auf, sichtbar als leichte Triibung und diinner Schaum. Dies mag in der Tat 
von der infizierenden Substanz selbst hergeriihrt haben. Mikroskopische Untersuchungen 
der Losung wurden in haufigen Zwischenraumen unternommen, aber nichts war je heraus- 
zufinden, was Azotobacter irgendwie gleich war. Nach 30 Tagen stellte sich 
eine leichte, anscheinende Zunahme des Stickstoffgehalts der Kultur heraus, aber diese 
war sehr gering — sie betrug nur .2302 mg . Durch das hier gewonnene Resultat wurde 
bewiesen, daB dieser jungfrauliche Boden wenigstens weder Stickstoff fixierende Kraft, 
noch eine Stickstoff fixierende Flora besaB. 

Proben No. 17 mid 18. 

Nachdem Probe No. 16 gepriift und dabei gefunden worden war, daB sie praktisch 
untatig war, insoweit die Stickstoff fixierende Kraft in Betracht kam, interessierte es 
uns, zu erfahren, w’elche Wirkung die Anpflanzung auf einen solchen Boden ausiiben 
wiirde, da viele der Obstgarten, die von 15 bis zu 20 Jahren bebaut worden waren, auf 
einem Boden angelegt waren. der diesem adoben Schieferton glich. * Mehr noch, wir fin- 
den in jenen alteren Obstgarten, die langere Zeit bewassert und nachdriicklicher kul- 
tiviert worden sind, daB das Sal peter libel den rapidesten Fortschritt macht. Wenn mog- 
lich wiinschten wir, eine Bodenprobe aus einem jungen Obstgarten zu haben, der erst 
kiirzlich in rohem adoben Schieferton angelegt war, wo die Kultivierung erst in begrenztem 
MaBe stattgefunden hatte. Wir waren in der gliicklichen Lage, uns einen solchen Fall 
zu sichern. Etwa eine Meile von dem adoben Hiigel entfernt, von dem Prol>e No. 16 
genommen worden war, fanden wir ein Stuck robes Land, das zum ersten Mai im Herbst 
1909 umgebrochen und mit jungen Apfelbaumen im Friihjahr 1910 bepflanzt worden 
w r ar. Dieses wuirde durch einen hoch ummauerten Graben bewassert, worin das Wasser 
noch nicht im tlberfluB vorhanden war, und demzufolge hatte es noch wenig Bewasserung 
erhalten, und diese nur wahrend einer Saison. Ungefahr der einzige Unterschied zwi- 
schen diesem Land und dem adoben Hiigel war der hinsic-htlich der phvsikalischen Be- 
schaffenheit, die durch die Kultivierung bewerkstelligt worden war, um die Feuchtig- 
keit zu erhalten. Zwei Proben wurden am 26. Oktol>er 1910 aus diesem Obstgarten cnt- 
nommen, die eine (No. 17) aus der Strecke zwischen den Baumreihen stammend und die 
andere (No. 18) von einem Grabenufer, wo die Feuchtigkeitsbedingungen vorteilhafter 
fiir die Zunahme der Bodenbakterien sein sollten. In der Kultur braehte keine dieser 
Bodenarten irgendwelche Olierflachenhaut hervor; sie ergaben nur eine diinne, weiBe 
Membran am Grunde der Flasche. Die Stickstoff-Bestimmungen, die nach 30 Tagen 
erfolgten, ergaben, daB der Boden von dem Grabenufer gegenwartig an Stickstoff ein- 
gebiiBt hatte, wiihrend die Zunahme bei dem andern so unbedeutend war, daB sie auBer 
Acht gelassen werden konnte (.35025 mg). Wenn irgend ein SchluB aus der Priifung 
der Proben No. 16, 17, 18 gezogen werden kann, so wiirde er zu beweisen scheinen, daB 
unsere adoben Bodenarten sowohl im rohen Zustande als auch wiihrend der kurz zuvor 
begonnenen Kultur Mangel an Stickstoff fixierender Kraft aufw eisen. 

Probe No. 19. 

Die niichste Probe war im Juli 1910 aus einem Garten mit tragenden Obstbaumen 
entnommen, wo der Brand zum ersten Male im vorhergehenden Jahre aufgetreten war. 
Scharf umgrenzte Fliichen, von denen man sagen konnte, daB das Pbel am schlimmsten 
war, gab es hier nicht, sondern es war uberall zerstreut. Jm Ganzen waren iil>er 2 l 2 
Acker zerstort worden, als ich die Anpflanzung besuchte. Der Boden ist sandiger Lehm, 
der gut treibt. Er hat eine Unterschicht Kies von 5 1 4 FuB, worin zeitweilig wenig Wasser 
ist. Ein sechs FuB tiefes Loch wurde in diesen Obstgarten gegral>en und durtte auf ein 
Jahr offengelassen werden. damit man sehen konnte, ob ein PbermaB von Wasser in die¬ 
sem Boden war, das durch tiiehtige Drainage entfernt werden konnte. Am Ende der 
festgesetzten Zeit war das Loch ebenso trocken, wie an dem Tage. als es angelegt worden 
war. Die braune Farbe war an den Seiten und den obereti Riindern der Bewiisserungs- 
furehon deutlieh sichtbar, und die Biiume starlsui in der fiir Sal|>etor s^zifischen Weise. 
Die Prol>e aus diesem Obstgarten wurde zwischen den Bewasserungsfurchen nahe einem 
Baume entnommen, an dem der Brand gerade begann. In der Kultur entwdckelte sich 


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eine trube, gallertartige, weiBe, runzlige Membran mit verstreuten braunen Flecken. 
Azotobacter war iiberreichlich vorhanden. Nach 30 Tagen zeigte sich eine Zu- 
nahme von 9.807 mg Stickstoff. 


Probe No. 20. 

Obgleich ich mir gleich von Anfang an ziemlich klar war, daB wir nur eine geringe, 
wenn iiberhaupt irgendeine Fixierung bei diesem Boden erzielen wiirden, war ich 
doch interessiert, zu erfahren, ob, wenn ein Obstgarten in einer auffallend kurzen Zeit 
vernichtet wurde. wie es hier wirklich war, die Azotobacter ebenfalls getotet 
wurden. Der Obstgarten umfaBte insgesamt 30 Acker, von denen zwischen Juni 1909 
und Juli 1910 15 abstarben. 

Probe No. 20 war von jenem Teile entnommen, der im Jahre 1909 vernichtet wor- 
den war und der 1910 kein Wasser erhalten hatte, so daB gegen den Juli die Oberflache 
sehr hart und trocken war. Der Boden variierte zwischen einem sandigen Lehm und einem 
tonigen Lehm ohne Wasser bis zu sechs FuB. In der Kultur entwickelte sich an der Ober¬ 
flache eine zarte weiBe Haut mit etw r as flockigem Wuchs in der Fliissigkeit. Ein saurer, 
erdiger Geruch wurde dadurch hervorgerufen. Die Zunahme an Stickstoff belief sich 
auf nur 2.5218 mg in 30 Tagen, was wiederum bewies, daB die Konzentration der Nitrate, 
die sich den Baumen als verderblich erwiesen hatte, auch ihre nachteilige Wirkung auf 
die Nitrogen fixirende Flora gehabt hatte. 

Probe No. 21. 

Diese Probe, ein roter, sandiger Lehm, war im Juli 1910 aus einem Obstgarten 
entnommen, wo die Bedingungen die gleichen waren, wie die bei No. 20 beschriebenen. 
Der Obstgarten umschloB mehr als zwei Acker; entlang einer Seite floB ein 20 FuB tiefer 
FluB, so daB jede Chance fiir gute Drainage gewahrt war. Das Sterben der Baume hatte 
im Jahre 1910 begonnen, und alle waren bis zum vorigen Sommer eingegangen. Der 
Boden war entlang der Grabenufer und der Bewasserungsfurchen braun. In der Kultur 
bildete sich an der Oberflache des Mediums eine miiBig getriibte, weiBe Haut, die Azo¬ 
tobacter enthielt; es fand etwas buttersaure Garung statt. Die Zunahme an Stick¬ 
stoff belief sich nach 30 Tagen auf 2.8014 mg. 

Probe No. 22. 

In dieser Probe haben wir einen der ernstesten Falle der Zerstorung durch Nitrate 
vor uns, den wir je verzeichnet haben. Hier handelt es sich um einen 90 Acker groBen 
Obstgarten, der die ersten Svmptome im Jahre 1908 aufwies, und heute sind w'enigstens 
45 Acker vollstandig tot oder werden es gegen den Herbst hin sein. Der Boden variiert 
zwischen einem roten Ton und einem sandigen Lehm, und bis zu 5 FuB Tiefe ist kein 
Wasser vorhanden. Als die Probe spat im Juli 1910 entnommen wurde, waren einige 
verstreut stehende Baume arg ergriffen, aber viele wiesen nur an den Wassersprossen 
einige verbrannte Blatter auf. Die Bewasserungsfurchen zeigten einen hellbraunen Fleck, 
mehr insbesondere an den oberen Randern, als entlang der Seiten, seit der Obstgarten 
kurzlich bewiissert worden war, und es war ziemlich schwierig, die braune Farbe bei 
der feuchten Beschaffenheit der Furchen zu unterscheiden. Zu dieser Zeit herrschte 
nur geringer Zweifel dariiber, daB die Baume sich in groBer Gefahr befanden, aber es 
wTirde kaum erwartet, daB in weniger als einem Jahre die Halfte der Flache mit ihren 
15 Jahre alten Apfelbaumen wiistes Land sein wurde. Dieser Boden ergab eine triibe, 
weiBe, gallertartige Membran, die hauptsachlich aus Azotobacter bestand, und nach 
30 Tagen hatte der Stickstoff der Kultur um 8,89635 mg zugenommen. 

Probe No. 23. 

Wir kommen zunachst zu einem Obstgarten, wo der Boden aus rotem, tonigen 
Lehm besteht. Es ist einer der Obstgarten, in denen erst sehr kiirzlich der Brand sich 
gezeigt hatte, und hier war nichts Ungewohnliches bis zum Juli 1910 zu beobachten. 
Zu dieser Zeit waren sehr wenige Baume unmittelbar getotet, aber viele waren im ersten 
Stadium, und einige befanden sich in einem sehr kritischen Zustande. Die Flache des 
Obstgartens war iiber 40 Acker groB, und iiber die Halfte der Baume ist heute tot. Der 
Boden zeigte fast keine braune Farbe, als ich meine Probe entnahm, was moglicherweise 
der eigentiimlichen roten Farbe der Erde zuzuschreiben war. Ich bin zu glauben geneigt, 
daB zu dieser Zeit die Nitrate noch nicht auBerordentlich hochgradig vorhanden waren, 
sonst waren mehr Baume getotet w r orden, und wir w iirden zweifelsohne mehr von den 
braunen Flecken gesehen haben. Die Kultur dieser Probe zeigte fast kein Oberllachen- 
wachstum, aber eine weiBe Membran am Boden und an den Seiten der Flasche. In Ver- 


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bindung damit entwickelte sich ein ausgesprochen fakalischer Geruch. Azotobacter 
war in Menge anwesend. Die Zunahme an Stickstoff belief sich in den zur Fixierung 
be8timmten 30 Tagen auf 7,1451 mg. 

Probe No. 24. 

Ein Gerstenfeld auf der oberen Flache eines Tafellandes war die nachste fiir unsere 
Arbeit gewahlte Ortlichkeit. Diese eigentumliche Flache war verschiedener Griinde wegen 
ausersehen worden. Erstens hatten sich die Nitrate hier seit dem Jahre 1907 angehauft 
und waren bis zu dieser Zeit, Juli 1910, konzentriert worden, so daB die einzige Stelle, 
wo etwas gedeihen konnte, sich gerade entlang der Bewasserungsfurchen erstreckte und 
selbst dort das Getreide sehr kurz und diinn stand. Anscheinend hatte das durch diese 
rinnende Wasser etwas von den Nitraten von Zeit zu Zeit ausgewaschen und demzufolge 
die Salze bis zu einem Grade partieller Toleranz reduziert. Der Boden auf der oberen 
Flache dieses Tafellandes ist immer naB, und jemand, der nicht mit der Topographic 
des Landes vertraut ist, wiirde sehr geneigt sein, zu vermuten, daB der Boden infolge 
holier gelegener Bewasserungsanlagen nicht gut bewassert worden ist. Tatsachlich ist 
dieses Tafelland wenigstens 200 FuB holier als das es umgebende Land, und es ist nicht 
die Moglichkeit einer Chance fiir Bewasserung in dem Sinne vorhanden, in dem der Aus- 
druck gewohnlich gebraucht wird. Diese eigentumliche Beschaffenheit scheint das 
Resultat einer iibertriebenen Bewasserung und eines Mangels geeigneter Entwasserung 
zu sein. Um einen volkstiimlichen Ausdruck zu gebrauchen, ,,hat der Boden Wasser 
durch ein Leek bekommen“. Der zu groBe Feuchtigkeitsgehalt hat sicherlich im hochsten 
Grade die Produktion der Nitrate begiinstigt, ebenso der den Farbstoff bildenden Agentien; 
denn der Boden war an der Oberflache schwarz wie robes Ol und darunter so melilig 
wie Holzasche. Bevor ich eine Probe entnahm, wmrde die Kruste an der Oberflache 
und die nachsten zwei Zoll beseitigt, und ein Teil aus 4—6 Zoll Tiefe wurde entnommen, 
und zwar entlang einer Bewasserungsrinne, wo die Gerste noch schwach wmchs. In der 
Kultur war fast kein Oberflachenwachstum und nur ein geringer weiBer Bodensatz am 
Grunde und an den Seiten der Flasclie. Ein buttersaureartiger Geruch war bemerkbar. 
Ich war ziemlich erstaunt, zu finden, daB nach 30 Tagen eine Zunahme von 1,68121 mg 
Stickstoff in der Kultur vorhanden war. 

Probe No. 25. 

Fiir die folgende Probe wahlte ich einen Gemiisegarten in der Vorstadt einer Berg- 
stadt. Dieser war 36 Meilen von dem zunachst gelegenen Terrain entfernt, wo das Sal- 
peteriibel auftrat und von dem ich Kenntnis hatte, und, soviel ich erfahren konnte, 
war nichts derartiges hier je beobachtet worden, weder in dem Boden noch in der Vege¬ 
tation. Der gewahlte Boden war ein sehr leicliter, tiefer, sandiger Lelim, den ich, infolge 
seiner Nachbarschaft mit dem Flusse, als alluviale Formation ansah. Alle Gemusesorten, 
zusammen mit Erdbeeren, waren hier sehr erfolgreich geziichtet worden. Die mit diesem 
Boden erzielte Kultur bildete eine triibe, gallertartige Membran von hellbrauner Farl>e 
und bestand fast vollstiindig aus Azotobacter. Die Zunahme an Stickstoff belief 
sich in 40 Tagen auf 6,8842 mg. 


Probe No. 26. 

Probe Nr. 26 stammt aus dem Boden eines jungen Obstgartens, worin einige kleine 
Baume auf dem schweren Boden im Jahre 1910 abgestorben waren und andere sehr 
verdachtig aussahen. Der Boden war zum ersten Male im Herbste 1908 umgebrochen 
und mit Apfelbaumen im Friihjahr 1909 besetzt worden. Er wmrde griindlich bewassert 
und kultiviert wahrend einer Saison und ist zum dritten Male im Jahre 1910 bewassert 
worden, als ich am 25. Oktober meine Prolie entnahm. Der Boden ist ein toniger Lehm 
von betrachtlicher Schwere, von guter Beschaffenheit und, soweit ich beobachten konnte, 
war dort keine braune Farbe sichtbar, obgleich diese friiber beobachtet worden war. 
Das Land war giinstig schriig gelegen, so daB ausreichende Gelegenheit zur Drainage 
vorhanden sein rnuBte. Nach Einfiihrung in die Mannitlbsung produzierte eine Infusion 
dieses Bodens eine triibe, runzlige Oberflachenmembran, mit zerstreuten, braunen Flecken 
Azotobacter war fast ausschlieBlich. Die Zunahme an Stickstoff in dieser Kultur 
betrug in 30 Tagen 14,7105 mg. 


Probe No. 27. 

Das Material fiir die folgende Untersuchung wurde aus einem Obstgarten erlangt, 
wo das Auftreten von Salpeter im Sommer 1910 zum ersten Male beobachtet wurde. 
Es war dies ein alter Obstgarten, in dem eine Anzalil der groBten Biiume sehr schwer 


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Bakteriologische Unterauchungen liber die Stickstoffbindung etc. 


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beschadigt, aber noch nicht tot war. Kein anderes Anzeichen des tJbels war vorhanden 
als die Erkrankung der griinen Blatter. Ein angrenzender Obstgarten war im vorher- 
gehenden Jahre von schweren Verlusten betroffen w r orden, und alle Anzeichen lieBen 
fur das Jahr 1910 auf eine Wiederholung des Ungliicks schlieBen. Der Boden war schwerer 
Ton, und meine Probe bestand aus 2 Zoll der Oberflache, die zwischen 2 der befallenen 
Baume entnommen war. Die von der Bodeninfusion dieses Bode ns erhaltene Kultur 
ergab eine triibe, runzlige Oberflachenmembran mit vereinzelten, braunen Flecken. 
Die Zunahme an Stickstoff belief sich in der Kultur in 30 Tagen auf 11,3481 mg. 

Probe No. 28. 

Die folgende Probe war einem Boden entnommen, der 3 Jahre zuvor als junger 
Obstgarten benutzt worden war. Man hatte ihm die beste Pflege angedeihen lassen, 
was das Auftreten der zerstorenden Krafte beschleunigt haben mag. Die Flache um- 
schloB annahernd 20 Acker, die sanft nach Siiden und Westen geneigt waren. Wahrend 
er als Obstgarten benutzt wurde, war ein Reservoir an der Nordostecke, dem hochsten 
Punkte der Flache, erbaut worden. Dies war nicht von Erfolg, da in dem tieferen um- 
gebenden Lande eine schlechte Bewasserung hervorgebracht wurde, so daB der Obst¬ 
garten aufgegeben werden muBte. Der Boden ist ein toniger Lehm, zum groBten Teile 
auf einer Schieferton-Unterlage. Im Jahre 1908 wurde die mehlige Beschaffenheit der 
Oberflache zuerst beobachtet. Zu dieser Zeit entnahm Dr. H e a dd e n eine Probe und 
konstatierte, daB die Bodenbeschaffenheit ihm keine Gelegenheit gewahrte, die Farbe 
zu erklaren. Zwei verschiedene Male habe ich seit jener Zeit den Obstgarten besucht, 
und es traf sich jedesmal so, wenn ich dort w r ar, daB entweder der Boden so auBergewohn- 
lich trocken war, daB keine Farbe sichtbar war, oder daB er andererseits gerade bearbeitet 
worden war und alle Spuren der Bewasserungsrinnen verwischt worden w'aren. 4 Acker 
des jungen Obstgartens starben im Friihjahr 1909 ab und gegen den Herbst hin hatte 
sich die verseuclite Flache annahernd verdoppelt. Im Oktober 1910 waren kaum 3 Acker 
der ursprlinglichen 20 in gutem Zustande. Die lebenden Baume wmrden alle in den 5 oder 
6 Reihen entlang der hochsten Seite der Flache gefunden. Als der erste Schaden im 
Jahre 1909 in Erscheinung trat, erfuhren wir, daB dieselben 4 Acker bereits in frliheren 
Jahren Beunruhigung erregt hatten, als der Boden mit Luzerne bestanden w r ar, also war 
zu erwarten, daB dieser Teil des jungen Obstgartens zuerst eingehen wiirde. So bald die 
Baume abstarben, wurden sie herausgenommen, und im Jahre 1910 wurden zum min- 
desten 12 Acker mit Roggen bestellt. Nur ein geringer Prozentsatz hiervon erreichte 
iiberhaupt die Hohe von 18 Zoll, und viel davon kam niemals durch den Boden. tlber 
den ganzen ergriffenen Boden sind groBe, unfruchtbare Stellen verbreitet, einige davon 
einen halben Acker in der Ausdehnung, wo nicht einmal eine Russische Distel wachsen 
will. Eine 2 Zoll-Oberflachen-Probe wurde einem dieser Flecke am 29. Oktober 1910 
entnommen, und entgegen meiner Envartung, entwickelte meine Kultur eine gelbliche 
Oberflachenmembran mit braunen Flecken. Azotobacter w r ar im OberfluB vor¬ 
handen. Xach 30 Tagen zeigte die Kultur eine Zunahme von 8,6862 mg Stickstoff. Da 
an der Stelle gamichts gew'achsen war, w r oher ich die Probe entnommen hatte, hatte 
ich fast angenommen, daB auch die Azotobacter getotet w r orden seien, und sah 
daher keine so aktive Fixierung voraus, wie sie vor sich ging. 

Proben No. 29, 30 und 31. 

Der folgende Obstgarten w r eist von alien das ernsthafteste Auftreten von Salpeter 
auf, das uns bekannt geworden ist; ernsthaft nicht nur hinsichtlich der Zerstorung, sondern 
el>ensogut auch der Schnelligkeit der Ausbreitung wegen. Wir haben Obstgarten gesehen, 
wo die isolierten Baume und Teile der Reihen fiber eine weite Flache verstreut waren, 
aber nirgendw'O haben wir eine dichte Reihe nach der andern in der ganzen Lange des 
Obstgartens in so rapider Aufeinanderfolge so vollkommen wie vor einem Waldbrande 
eingehen sehen. Der urspriingliche Obstgarten bedeckte eine Flache von iiber 15 Acker, 
sanft nach Siiden zu geneigt, und w'ar hinsichtlich seiner Produktionsfahigkeit bis zu dem 
Winter 1909/1910 von ausgezeichneter Beschaffenheit. Zu dieser Zeit erschien ein iiber 
12 FuB im Halbmesser messender Fleck an dem niedriger gelegenen Rande der Flache, 
der, wrie der Verw r alter aussagte, stets ein nasses und schwarzgefarbtes Aussehen hatte. 
Es wurde ihm jedoch nur geringe Aufmerksamkeit bis zum Friihjahr 1910 zugewendet, 
als die in seiner Nachbarschaft stehenden Baume in derselben Weise, wie das durch 
Salpeter verursacht wird, zu sterben begannen. Das t)bel verbreitete sich rapid den 
Hiigel hinauf und in den Obstgarten hinein, so daB gegen das Ende des Sommers 1910 
2 1 / 2 Acker getotet und annahernd 2 Acker von dem t)bel ergriffen worden waren. 

Ich besuchte die Anpflanzung am 29. Oktober und fand die unfruchtbare Flache 

Zwrtta Abt. Bd. 34. 7 

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Walter G. Sackett, 


stellenweise sehr naB und sumpfig. Der Schlamm war auBergewohnlich zahe und an 
manchen Stellen so weich, daB man bis zum Knochel einsinken wiirde, wenn man liber 
ihn wegginge. Solche Flecke waren gewohnlich dunkelbrann oder schwarz und ein wenig 
hoher als der angrenzende Boden, auf dem sich wie leichter Schnee ein Xiederschlag 
von weiBem Alkali gebildet hatte. Es wurde mir erzahlt, daB es das erstemal war, daB 
das weiBe Alkali zutage getreten war. Der groBere Teil der unfruchtbaren Flache war 
weiB gefarbt, ausgenommen vereinzelte hochgelegene Flecke und einen 12—15 FuB 
breiten Streifen entlang der oberen Seite, der schwarz war. Alle Anzeichen schienen sich 
auf die Tatsache zuzuspitzen, daB der von den weiBen Salzen in Besitz genommene Teil 
fiir die Entwicklung der schwarzen Farbe zu naB war. Damit der Leser einen Begriff 
von der Heftigkeit der Attacke sich zu machen vermag, kann ich sagen, daB mir Pflaumen- 
baume gezeigt wurden, die 3 Wochen friiher in ausgezeichnetem Zustande und jetzt 
absolut tot waren. Um 4 Reihen zuriick vom Rande der unfruchtbaren Flache waren die 
Baume entweder tot oder im Star ben (siehe Fig. 3, p. 98), und jenseit dieser scliien der 



Fig. 3. Teil eines Obstgartens, der durch Sal peter vernichtet ist. Photographiert am 

29. Oktober 1910. 

Brand haltzumachen. Indessen entdeckte ich 12 Reihen weiter zuriick auf dem holier 
gelegenen Boden einen einzelnen Baum, der Anzeichen des Braudes aufwies. Xahebei 
war ein wenig weifies Alkali, aber kein Zeichen von irgendwelcher schwarzen oder braunen 
Farbe. Die Probe Xo. 29 entnahm ich der Oberfla^he des Bodens aus der Xahe dieses 
Baumes. Soweit ich zu sehen vermochte, war dies der einzige Baum in jenem Teile des 
Obstgartens, der damals leidend war. Ich besuchte diesel be Stelle am 31. Januar 1911, 
und der Anblick, der sich mir hot, war — milde ausgedriickt — furchtbar. Wo 3 Monate 
friiher nur ein einzelner von dem Obel ergriffener Baum war, waren jetzt 6—8 Acker 
ergriffen. Der Boden war braun und sehr mehlig. Der Verwalter des Obstgartens erklarte 
mir, daB diese Veriinderung zum groBten Teile nach der letzten Bewiisserung des Obst¬ 
gartens, die am 1. December 1910 vorgenommen worden war, erfolgt ware. Er erzahlte, 
daB er 3 oder 4 Tage, nachdem er die Bewiisserung beendet hatte, einen dunkelbraunen, 
oligen Fleck von 10 Zoll im Halbmesser in der Xahe des Baumes bemerkte, woher Probe 
Xo. 29 entnommen war, und daB dieser sich nach 24 Stunden auf 24 FuB im Halbmesser 
nach jiersonlich vorgenommener Messung vergroBert hatte. Trotz aller Anstrengungen, 


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Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc. 


99 


dieses Zeugnis durch Kreuzfragen und konservative Suggestion zu entkraften, hielt mein 
Benachrichtiger an seiner urspriinglichen Aussage test, indem er erklarte, daB dies absolut 
keine Ubertreibung sei. Dieses eigentiimliche Beispiel schlagt auf das Bestimmteste 
alle vorangegangenen Aufzeichnungen hinsichtlich des rapiden Fortschrittes. Dieser 
Fleck war sozusagen der Brennpunkt, von dem aus die Krankheit sich so verbreitet hatte, 
daB 8 Acker in einem ganzlich neuen Teile des Obstgartens mit ergriffen wurden. Am 
18. April 1911 las ich diese Bebauptung nochmals durch. Da war nicht der Schatten 
eines Zweifels in meiner Seele, sondern die t)berzeugung, daB die gesamten 15 Acker 
bestimmt waren, friiker oder spa ter einzugehen. 13 Acker waren bereits verloren und 
der Rest war im Sterben. Das Besitztum war seit meiner ersten Bekanntschaft mit ilim 
dreimal in andere Hande iibergegangen, und der gegenwartige Eigentiimer gab in dem 
Glauben, daB Drainage dem t)bel abhelfen wiirde, iiber 4000 Schilling aus, die er fiir etwa 
15 000 FuB Drainagerohren anlegte. Ein wenig Wasser entflieBt diesen Entwasserungs- 
rohren, aber doch scheint eine Besserung des Obstgartens nicht einzutreten. 



Fig. 4. Durch Salpeter getoteter Apfelbaum. Photographiert am 29. Oktober 1910. 

Probe Nr. 30 wurde einem der erwahnten schwarzen, nassen Flecke entnommen. 
Da diese erst sehr vor kurzem aufgetreten waren, interessierte es mich, zu erfahren, ob 
diese intensive schwarze Farbe notwendigerweise ein Anzeichen der Konzentration der 
Nitrate war. Einerseits muBte ich, wenn dies richtig war, erwarten, nur eine sehr leichte 
Fixierung von Stickstoff in der Kultur zu erhalten; waren anderseits keine auBergewohn- 
lichen Quantitaten des Salzes gebunden, dann wollte ich weitere Umschau halten. 

Probe No. 31 war von Dr. H e a d d e n am 5. Januar 1911 von dem 8 Acker groBen 
Stuck Land genommen, wo sich seit dem Dezember 1909 die Nitrate sehr rapid ent- 
wickelt hatten. Als er mir das Material iibergab, bemerkte er, daB er ganz und gar nicht 
iiberrascht sein wiirde, wenn ich keine Resultate mit diesem Boden erzielen wiirde, denn 
er war so braun und mehlig, wie er nur sein konnte. In der Kulturlosung ergaben diese 
drei Pro ben alle tvpische, braune, runzlige Oberflachenmembranen, die sich reich an 
Azotobacter zeigten. Bei No. 29, entnommen der Nahe des einzelnen angegriffenen 
Baumes, belief sich die Zunahme an Stickstoff in 30 Tagen auf 10,2273 mg; bei No. 30. 
von dem schwarzen Fleck, auf 10,15725 mg; und bei No. 31 auf 7,9857 mg. Das Resultat 

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100 


Walter G. Sackett, 


bei No. 30 scheint anzudeuten, daB die schwarze Farbe nicht notwendigerweise auf auBer- 
ordentlich konzentrierte Nitrate schlieBen laBt (Fig. 1, 4 und 5). 

Probe No. 32. 

Die folgende Probe war am 29. Oktober 1910 langs der LandstraBe nahe der Grenze 
entnommen, wo der Boden mehlig aussah, aber wo keine Verfarbung vorhanden war, 
die bei der trockenen Beschaffenheit des Bodens als wahrscheinlich angenommen werden 
konnte. Dieser Fleck wurde gewahlt, weil die erwahnte StraBe sich entlang eines jungen 
Obstgartens hinzog, wo die Baume aus irgendeiner unbekannten Ursache abgestorben 
waren. Es war eine solche Kombination von Faktoren in dem Obstgarten, namlich Ver- 
nachlassigung, Diirre und moglicherweise Sal peter, daB es kaum ohne Gefahr war, ein 
Gutachten iiber die Ursache des Baumsterl)ens zu wagen. Ein an diese Flache stoBendes 
Luzernefeld zeigte viele unfruchtbare Flecke. In der Kultur entwickelte dieser Boden 
eine triibe, zahe, braunliche Membran, die reich an Azotobacter war und nach 
30 Tagen eine Zunahme von 15,411 mg Stickstoff ergab. 



Fig. 5. Gesunder Apfelbaum, 100 FuB von dem in Fig. 4 gezeigten Baum entfernt, und 

am gleichen Tage photographiert. 

Tabelle 2. 

Wahrend cs verfriiht scin mag, irgendwelche, solbst vcrsuchsweise ge- 
haltcne Schliisse zu ziehen, rogcn die vorhergohenden Untersuchungen doch 
zu folgendem an: 

1. AuBergewohnlich hohe Nitrate im Boden werden die Azoto¬ 
bacter flora toten. 

2. Eine beschrankte Sunime von Bodennitraten sehwacht nicht die 
Stickstoff fixierende Kraft eines Bodens in ernstlicher Weise. 

3. Unsere adoben Schieferton-Boden besitzen sowohl im rohen, als auch 
im friseh kultivierten Zustande eine geringe, wenn iiberhaupt irgendwelche 
Stickstoff fixierende Kraft. 


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Tabelle 2. 

Uberblick fiber die Stick,stoff fixierende Kraft der Bodenarten, Nummer 1—32, in MannitloHung. 


Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc. 101 



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102 


Walter G. Sackett 


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Tabelle 2 (Fortsetzung). 

tlberblick liber die Stickstoff fixierende Kraft der Bodenarten, Nummer 1—32, in Mannitldsung. 





Bakteriologische Unterauchungen fiber die Stickstoffbindung etc. 


103 


4. Die Stiekstoff bindende Kraft unserer Bodenarten ist nicht auf 
ir^endwelche geographische Lage oder auf irgendwelche Bodenklassen be- 
schrankt, indessen kann der Grad der Wirksamkeit variieren. 

5. Die Kraft, atmospharischen Stiekstoff zu fixieren, ist eine Eigen- 
tiimlichkeit, die vielen kultivierten Bodenarten in Colorado gemeinschaft- 
lic-h ist. 

6. Azotobacter ehroococcum scheint das vorherrschende 
Stiekstoff fixierende Agens zu sein. 

Die Stiekstoff fixierende Kraft von Bodenarten 

in situ. 

Da wir festgestellt hatten, daB gewisse Bodenarten von Colorado die 
Kraft, atmospharischen Stiekstoff in Losungen zu fixieren, war der nachste 
Punkt, liber den wir uns zu informieren wiinschten, woher dieselben Boden¬ 
arten die Kraft hatten, Stiekstoff in situ zu binden. Wenn dies nach- 
gewiesen werden konnte, wiirde es eine relativ einfache Sache sein, die hohen 
Nitrate zu erklaren; denn, wenn der prote'ische Stiekstoff, von welchem 
die Nitrate zu bilden waren, gegeben war, hielten wir es verniinftigerweise 
fiir sicher, daB die Ammoniak und Salpeter bildende Flora sieh vor der Ura- 
wandlung hiiten wiirde. 

Fiir diesen Teil der Forschung wurden auf gut Gliick zwei Proben des 
Bodens gewahlt, eine von dem inneren Teil des Besitztums und die andere 
von dem nordliehen. Beide waren von Stellen, wo w r eder das Salpeteriibel, 
noeh die braunen Flecken beobaehtet worden waren. Die Stiekstoff fixierende 
Kraft dieser Bodenarten wurde unabhangig von zwei unabhangig voneinander 
arbeitenden Forschern bestimmt, die aus Nord-Colorado stammende Probe 
von Dr. Headden, die aus Zentral-Colorado durch Verf. Die Boden¬ 
arten wurden von uns nicht in gleieher Weise behandelt, darum wird es an- 
gebraeht sein, unsere respektiven Manipulationen zu erortern. Auch andere 
Bodenarten sind untersucht worden, aber diese beiden sind von beson- 
derem Interesse, da die Resultatc unabhangig voneinander in verschiedenen 
Laboratorien erzielt wurden. 

Probe aus dem Norden. 

Diese Probe wurde am 12. Dezember 1910 durch Dr. Headden aus dem unter 
Xr. 10 der vorstehenden Serien bezeichneten jungen Obstgarten entnommen. Sie wurde 
in feuchtem Zustande durch ein 25-maschiges Sandsieb aus Draht durchgesiebt und 
1200 g des feuchten Bodens wurden ohne weitere Behandlung auf eine tiefe Kulturbasis 
gebracht (10 Zoll X 2 Zoll) und fest zusammengedriickt. Die Bodenfeuchtigkeit wurde 
bestimmt und geniigend abgekochtes destilliertes Wasser hinzugefiigt, um 18—20 Proz. 
Feuchtigkeit zu haben. Dies wurde ganz durch das Experiment erzielt. Der Boden 
wmrde wahrend 27 Tagen im Dunkeln bei 28—30° C inkubiert, nach Ablauf dieser Zeit 
wurden die Proben zum Zweck der Analyse abgehoben und der totale Stickstoffgehalt 

festgestellt. Dieser ergab einen Gewinn von 10,54 mg Stiekstoff auf 100 g des Bodens 

in den 27 Tagen. 

Ieh verdanke Herm Dr. Headden die folgenden Resultate: 

Totaler Stiekstoff nach Verlauf von 27 Tagen .... 117,79 mg per 100 g Boden, 

Totaler Stiekstoff beim Beginn. 107,25 mg „ 100 g „ , 

Zuwachs an totalem Stiekstoff durch Fixierung in 

27 Tagen. 10,54 mg „ 100 g „ . 

Angenommen, daB die Fixierung unter Feldbedingungen im namlichen Verhaltnis 
gleichmaBig wahrend 6 Monaten fortschreitet, wiirde dies fiir jeden FuB Acker eine Zu- 
nahme von 475,26 Pfund Stiekstoff oder 2970,14 Pfund Protein per Monat bedeuten, 
und dies wiirde in 6 Monaten auf 2851,60 Pfund Stiekstoff oder 17 822,50 Pfund Protein 


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104 


Walter G. Sackett, 


steigen, wahrend wir in einem Jahre 5703,20 Pfund Stickstoff oder 36 645,00 Pfund 
Protein pro FuB Acker haben wiirden. 

Bei dieser Zunahme von 2,85 Tonnen Stickstoff oder 17,82 Tonnen Protein per 
FuB Acker in einem Jahre brauchte wirklich keine Ursache zu Besorgnis wegen einer 
Quelle von Stickstoff fur hochgradige Nitratbildung vorhanden zu sein. 

Probe aus dem Zentrum. 

Dieser Boden wurde durch den Verf. am 30. Dezember 1910 gesammelt und ent- 
stammte derselben Quelle, wie die unter Xr. 29 in den vorstehenden Serien bezeichnete 
Probe. Der Boden wurde erst an der Luft getrocknet und dann durch ein 40-maschiges 
Sandsieb getrieben. Die Feuchtigkeit betrug 2,1 Proz. Geniigend steriles destilliertes 
Wasser wurde zunachst auf eine tiefe Kulturbasis (100 mm X 30 mm) gebracht, um 
100 g des luftgetrockneten Bodens einen Wassergehalt von 10 Proz. zu geben. 100 g Boden 
wurden zunachst dem Wasser in der Kulturbasis hinzugefiigt, und das Gewicht des 
Ganzen wurde festgestellt. Dieses Gewicht wurde bestandig durch tagliche Hinzufiigung 
von 8terilem destillierten Wasser wahrend der ganzen Zeit des Versuches erhalten. Der 
Boden wurde wahrend 30 Tagen im Dunkeln bei 28—30° C im Brutapparat gehalten„ 
nach Ablauf dieser Zeit wurden die Proben abgehoben und der Gesamt-Stickstoff fest¬ 
gestellt. Auf je 100 g Boden ergab sich eine Zunahme von 8,22 mg Stickstoff in 30 Tagen. 

Gesamt-Stickstoff nach Verlauf von 30 Tagen.82,11 mg per 100 g Boden, 

Gesamt-Stickstoff beim Beginn. 72,89 mg „ 100 g „ , 

Zuwachs an Gesamt-Stickstoff durch Fixierung in 30 Tagen 8,22 mg „ 100 g „ . 

W 7 enn man erwagt, daB die Fixierung, unter Feldbedingungen, im namlichen Ver- 
haltnis gleichmaBig wahrend 6 Monaten fortschreitet, wiirde dies fiir jeden FuB Acker 
eine Zunahme von 333,60 Pfund Stickstoff oder 2085,00 Pfund Protein per Monat be- 
deuten, oder in 6 Monaten wurden es 2001,60 Pfund Stickstoff oder 12 510,00 Pfund 
Protein sein, wahrend wir in einem Jahre 4003,2 Pfund Stickstoff oder 25 020,00 Pfund 
Protein haben wurden. Wenn dies in Tonnen auf den FuB Acker per Jahr ausgedriickt 
wird, erhalten wir eine Zunahme von 2001 Tonnen Stickstoff oder 12,5 Tonnen Protein. 

Tabelle 3. 


Zusammenfassung der Fixierung von Stickstoff in Bodenarten in Situ. 


Unsprung der Probe 

Dauer des 
Experiments 

mg Stickstoff 
per 100 g 
Boden beim 
Beginn 

mg Stickstoff 
per 10 g 
Boden beim 
Ende 

mg Stickstoff 
fixiert per 100 g 
Boden 

. -i 

Xordcolorado .... 
Zentralcolorado . . . 

27 Tage 

30 „ 

107,25 

73,89 

117,79 

82,11 

10,54 

8,22 


Tabelle 4. 

Zunahme an Stickstoff per 100 g Boden. 


Zunahme an Stickstoff per 100 g Boden als 


Ursprung 
der Probe 

mg Stickstoff 

mg Protein 

mg Xa X0 3 

! 

1 Monat 

i 

1 Jahr 

j 1 Monat 

j 1 Jahr 

1 Monat 

1 Jahr 

Xordcolorado . | 

11,88 

142,58 

74,26 

891,12 ! 

72,08 

865,14 

Zentralcolorado j 

8,34 

100,08 

52,12 

625,50 ' 

50,60 

607,26 


Tabelle 5. 

Zunahme an Stickstoff per FuB Acker-Boden. 


Ursprung 
der Probe 

Zunahme a 

Pfund Stickstoff 

1 Monat | 1 Jahr 

n Stickstoff 

Pfund : 

1 Monat 

per FuB E 

Protein 

1 Jahr 

kxlen als 

Pfund 

1 Monat 

Na NO, 

1 Jahr 

Xordcolorado . ' 475,26 
Zentralcolorado j 333,60 

I 5,703,20 

I 4,003,2 

2,970,41 

2,085,00 

35,645,00 

25,020,00 

2,883,82 

2,024,21 

34,605,87 

24,290,61 


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Bakteriologische Untereuchungen uber die Stickstoffbindung etc. 105 

Verh&ltnis der Bodenfeuchtigkeit zur Fixierung 
von Stickstoff im Boden. 

Es ist h&ufig beobachtet worden, dab sowohl dort, wo Wasser im tJber- 
mab vorhanden ist, als auch in einem unzweifelhaft schlecht entwasserten 
Boden oder dort, wo ein reichlicher Dberzug des Bodens von weibem Alkali 
an der Oberflache vorhanden ist, also eine Bedingung geringer Drainage, 
weder die braune Farbe noch die hohen Nitrate gefunden werden. Indessen 
gelang es uns, entlang des Randes solcher Flachen auf hoherem Boden, wo 
reiehliche Feuchtigkeit des Bodens, aber nicht in zu hohem Grade, vorhanden 
ist, sowohl die hohen Nitrate, als auch die braune Farbe zu finden. Wir 
sind dazu gelangt, diese beiden Eigenschaften mit der Anwesenheit von 
Stickstoff fixierenden Organismen im Boden zu verkniipfen und mit der 
sich hierdurch ergebenden Stickstoff fixierenden Kraft jenes Bodens. Sie 
sind unserer Ansicht nach keine notwendige Begleiterscheinung, aber sie 
werden sehr oft zusammen gefunden, und durch gewisse Experimente, die 
wir untemommen haben, und die speziell auf dieses Problem gerichtet 
waren, sind wir dazu gelangt, zu glauben, dab diese drei Faktoren in einem 
Abhangigkeitsverhaltnis zueinander stehen. 

Betrachten wir zunSchst das Verhaltnis des Bodenfeuchtigkeitsgehaltes 
zur Fixierung von Stickstoff. Zu diesem Zwecke wurden sechs tiefe Kultur- 
schalen mit verschieden groben Mengen sterilen, destillierten Wassers prS- 
pariert, von denen jede geniigend enthielt, um 100 g luftgetrockneten Bodens 
mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 2,1 Proz. die folgenden Feuchtigkeits- 
grade: 2,1,10, 20, 25, 30 und 48 Proz. resp. zu geben. 100 g luftgetrockneter 
Boden, von dem man wubte, dab er Stickstoff fixierende Krafte in situ 
enthielt, wurden jeder Schale zugefiigt. Es ist zu bemerken, dab die erste 
Schale nur luftgetrockneten Boden enthielt, w&hrend die letzte mit 48 Proz. 
Wasser gesattigt war. Das Gewicht jeder Schale und ihr Inhalt war fest- 
gestellt, und jeden Tag wurde der durch Verdunstung hervorgerufene Ver- 
lust an Wasser durch steriles, destilliertes Wasser wieder ausgeglichen. Im 
Brutapparat wurden samtliche Bodenarten auf einer Temperatur von 28° C 
bis 30° C wahrend 30 Tagen erhalten, nach deren Ablauf der totale Stickstoff- 
gehalt in jeder festgestellt wurde. 

Die Resultate des Experimentes sind in Tabelle No. 6 vermerkt: 


Tabelle 6. 

Beziehung der Bodenfeuchtigkeit zur Stickstofffixierung im Boden. 


Prozent 

Feuchtigkeit 

Milligramm Sti 
Gramir 

im Anfang 

ickstoff per 100 
i Boden 

nach 30 Tagen 

Milligramm Stickstoff 
fixiert per 100 Gramm 
Boden in 30 Tag^n 

2,1 

73,89 

78,84 

4,95 

10,0 

73,89 

82,11 

8.22 

20,0 

73,89 

80,90 

7,01 

26,0 

73,89 

79,13 

5,24 

30,0 

73,89 

78,49 

4,60 

48,0 

73,89 

73,85 

— 


Das Experiment zeigt, dab der grobte Feuchtigkeitsgehalt fiir die 
Maximalfixierung zwischen 10 Proz. und 20 Proz. liegt; dab der Betrag 
der Fixierung allmahlich abnimmt, wie er sich dem Sattigungspunkt des 
Bodens nahert, bei welchem er Null ist. Diese Resultate sind in vollkom- 


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106 


Walter G. Sackett, 


mener Harmonie mit unseren Feldbeobachtungen, die ohne Ruckhalt auf 
die nachteilige Wirkung UbermaBiger Feuchtigkeit sowohl fiir die Produ- 
zierung der braunen Farbe als auch auf die Bildung hoher Nitrate hinge- 
wiesen haben. 

Die Beziehungen von Nitraten und Azotobacter 
chroococcum zur braunen Farbe. 

Das bestandige Vorkommen der braunen Farbe auf hoch-nitrathaltigen 
Boden, von denen gezeigt worden ist, daB sie Stickstoff fixierende Kraft 
besitzen, ist eine zu bestandige Assoziation, als daB es fiir einen bloBen Zu- 
fall oder ein bloBes Zusammentreffen gehalten werden kann. Diese Bezie- 
hung bedarf keiner weiteren Erklarung, da auf den vorhergehenden Seiten 
wiederholt darauf verwiesen worden ist, aber bevor in irgendwelche Dis- 
kussion iiber den Gegenstand eingegangen wird, sollte klar und deutlich 
begriffen werden, daB wir nicht die Absicht haben, uns auf die Nitrate oder 
die Stickstoff fixierende Bodenflora zu berufen, uni j e d e n braunen Fleck 
oder j e d e ahnliche Verf&rbung, die gefunden werden mogen, zu erklaren. 
Es gibt zum wenigsten zwei andere anerkannte Agentien, die fiir eine ahn¬ 
liche Beschaffenheit verantwortlich gemacht werden mogen. Ich erwahne 
das wohlbekannte schwarze Alkali aus dem Siidwesten, in dem kohlen- 
saures Natrium das aktive Element ist, das den Humusboden in Losung bringt, 
welche Losung, hochgradig gefarbt, der Oberflache ein dunkles Aussehen 
geben mag. Weiter sind es einige Bodenarten, die geniigende Quantitaten 
von Calcium-Chlorid enthalten, die genug Feuchtigkeit absorbieren, um dem 
Boden eine dunkle Farbe zu verleihen. Ich habe Dr. Headdens Be- 
hauptung, daB keine der Bodenarten, um die es sich in vorstehendem Auf- 
satz handelt, weder geniigend kohlensaures Natrium noch Calcium-Chlorid 
enthalten, daB sie fiir diese merkwiirdige Erscheinung in Betracht kommen 
konnten. Unser Problem ist handgreiflich verschieden von jedem dieser 
anderen. 

In unseren Reinkulturversuchen mit der Azotobacter flora dieser 
Bodenarten haben wir etwa 6 oder 7 Varietaten von Azotobacter 
chroococcum isoliert. Drei davon haben zu einer oder zur anderen 
Zeit die charakteristische braune Farbe auf Mannitagar hervorgebracht. 
Eine davon, No. 3, hat diesen Charakter, seit sie zuerst isoliert wurde, un- 
vermindert beibehalten; die zweite, No. 93, zeigte die braune Farbe 3 Wochen 
nach der Isolierung, behielt sie fiir 6 Wochen und verlor sie dann; die dritte, 
No. 1, hat zeitweise seit ihrer Isolierung eine kleine Menge hellbraunes Pig¬ 
ment hervorgebracht, ist aber in dieser Hinsicht nicht bestandig gcwesen, 
bis auf die letzten 6 Wochen, wo sie eine triibe dunk el braune Farbe hervor- 
zubringen begann. Drei der iibrigbleibenden vier Kulturen, No. 4, 8 und 10, 
haben sich unterschieden durch ihre Art, sich auszubreiten und durch ihr 
reichliches, feuchtes, erhohtes, gallertartiges, starkeahnliches, weiBes bis 
gelbes Wachstum auf Mannitagar. In morphologischer und kultureller 
Hinsicht scheinen diese drei derartige Unterschiede zu besitzen, daB sie 
sich, wie es scheint, gut voneinander unterscheiden; die vierte, No. 13, 
untersehied sich von dem ganzen Rest durch die Produzierung eines zarten, 
cremefarbigen Pigmentes; sie wuchs flach, nicht gallertartig und nur maBig 
gut auf Mannitagar. Unglucklioherweise ging diese Kultur bald wahrend 
unserer Arbeit verloren, und ist ihr folglich in dieser Abhandlung auBer 
bloBer Erwahnung keine Betrachtung geschenkt worden. 


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Bakteriologische Untersuchungen uber die Stickstoffbindung etc. 


107 


Die braune Farbe der Kulturen 1, 3 und 93 sprach fiir ihre Identitat 
mit Azotobacter chroococcum. Die anderen vier Kulturen 
muBten vorlaufig unklassifiziert bleiben, doch gehoren sie in die Gattung 
Azotobacter, da sie in Reinkultur Stickstoff fixierende Krafte be- 
sitzen. 

Die nahe Verwandtschaft zwischen dem braunen Pigment, das sich 
bei einigen unserer Kulturen bildete, und der auf bestimmten Bodenarten 
sich findenden braunen Farbe gab Veranlassung, nachzudenken. Es er- 
schien mir klar, daB etwas Eigentiimliches in unseren Bodenarten vorhanden 
sein miiBte, das die Pigment produzierende Kraft des Azotobacter 
chroococcum zu stimulieren und identifizieren vermochte. 

Um dies festzustellen, wurde eine Anzahl synthetischer Agar prapar 
riert, deren Zusammensetzung auf den in einem bestimmten Salpeterboden 
anwesenden wasserloslichen Salzen basiert war. Der Kohlenstoff war in 
Gestalt von Mannit vertreten. Jeder Agar unterschied sich von jedem an¬ 
deren durch die Weglassung eines Bestandteiles, da unser gegenwSrtiges 
Ziel war, wenn mogUch, durch Elimination zu bestimmen, ob irgendein 
Bestandteil fiir die braune Farbe verantwortlich war. Die Analyse der in 
dem Boden wasserloslichen Salze wurde als Basis zum Prftparieren der ver- 
schiedenen Agar benutzt. 

Die Zusammensetzung der verschiedenen Losungen, woraus die Agar 
gemacht wurden, ist nachstehend gegeben. Das solide Medium wurde pr&- 
pariert, indem man 15 g Agar auf je 1000 ccm der Losung hinzufUgte. 


Im Boden w a s s e r 1 5 s 1 i c h e Salze, benutzt als Basis fiir syn- 

theti8chen Agar 1 ). 


CaS0 4 . 

15,962 Proz. 

MgS0 4 . 

2,942 


igso, . 

3,387 


Na»S0 4 . 

15,264 

» 

Na,CO,. 

4,813 

>» 

NaCl. 

34,145 

>> 

NaNO,. 

22,781 

99 

Silicium Acid . 

,252 

99 

Verlust (Wasser, organische Stoffe usw.) 

,471 

99 


Das losliche Wasser belief sich auf 2,97 Proz. des luftgetrockneten Materials. 
Losung, die Calcium-Sulphate (CaS0 4 ) feh 1 en. 


Destilliertes Wasser 
Na^SO,. 

K°*.::::: 

NaCO,. 

KjS0 4 . 

MgS0 4 . 

Mannit. 


1000,00 ccm 
9,0668 g 
2,8589 g 

20,2621 g 

15,5319 g 

2,0118 g 

1,7475 g 
15,0000 g 


Losung, das kohlensaure Natrium (Na^CO,) f e h 11. 


Destilliertes Wasser 
CaS0 4 . 

::::: 

NaNO,. 

KjS0 4 . 

MgS0 4 . 

Mannit. 


1000,00 ccm 
9,4457 g 
9,0668 g 

20,2621 g 

13,5319 g 

2,0118 g 

1,7475 g 

15.0000 g 


*) bergestellt von Dr. H e a d d e n , Bui. Color. Exp. Stat. 155, Analysis XV, p. 17. 


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108 


Walter G. Saokett, 


Losung, das Natrium-Chlorid (NaCl) fehlt. 


Destilliertes Wasser 

Ca£0 4 . 

Na„S0 4 . 

Na.CO,. 

NaNO,. 

IGSO,. 

M^S0 4 . 

Mannit. 


1000,00 ccm 
9,4467 g 
9,0668 g 
2,8589 g 
13,6319 g 

2,0118 g 

1,7476 g 
15,0000 g 


Losung, die Natrium-Nitrate (NaNO,) fehlen. 


Destilliertes Wasser 

CaS0 4 . 

Na,S0 4 . 

Na-COj. 

NaCl. 

KjiSO,. 

M|S0 4 . 

Mannit. 


1000,00 ccm 
9,4457 g 
9,0668 g 
2,8589 g 

20,2621 g 
2,0118 g 

1,7475 g 
15,0000 g 


Losung, die Natrium-Sulphate (Na 2 S0 4 ) fehlen. 


Destilliertes Wasser 

CaS0 4 . 

Na,CO,. 

NaCl. 

NaN0 3 . 

K,S0 4 . 

MgS0 4 . 

Manrnt. 


1000,00 ccm 
9,4457 g 
2,8589 g 

20,2621 g 

13,5319 g 

2,0118 g 

1,7475 g 
15,0000 g 


Losung, die Magnesium-Sulphate (MgS0 4 ) fehlen. 


Destilliertes Wasser 

CaS0 4 . 

Na 2 S0 4 . 

Na^O,. 

NaCl. 

NaNO,. 

K,S0 4 . 

Mannit. 


1000,00 ccm 
9,4457 g 
9,0668 g 
2,8589 g 

20,2621 g 

13,5319 g 

2.0118 g 

15,0000 g 


Losung, die Kali-Sulphate (KjSO,) fehlen. 


Destilliertes Wasser 

CaS0 4 . 

Na,S0 4 . 

Na»CO.. 

Nah. 

NaNO,. 

MgS0 4 . 

Mannit. 


1000,00 ccm 
9,4457 g 
9,0668 g 
2,8589 g 

20,2621 g 

13,5319 g 
1,7475 g 
15,0000 g 


Losung, das Mannit (C e H 14 0,) fehlt. 


Destilliertes Wasser 

CaS0 4 . 

Na,S0 4 . 

N&,COj. 

NaCl. 

NaNO,. 

K,S0 4 . 

MgS0 4 . 


1000,00 ccm 
9,4457 g 

9,0668 g 

2,8589 g 

20,2621 g 

13,5319 g 

2,0118 g 

1,7475 g. 


Die chemische Reaktion dieser Losungen war unver&ndert geblieben. 
Agar von vier versehiedenen Festigkeitsgraden wurden von jeder Losung 


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Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc. 


109 


pr&pariert, indem man die Losung einmal, zweimal und dreimal mit einem 
gleichen Volumen destillierten Wassers verdiinnte. Die hierdurch sich er- 
gebenden Agar enthielten dann die oben genannten Losungen in folgenden 
Starken, in denen S die Originalfestigkeitsgrade darstellt: S, S : 2, S : 4, 
S : 8. 

Der Agar wurde in Reagensgl&ser gebracht (per Glas brauchte man 
liber 7 ccm) und wahrend fiinf Minuten in dem Autoklaven bei 120° C ste- 
rilisiert. 

Strichkulturen wurden zun&chst auf jedem Agar von jeder Festigkeit 
gemacht, indem man die Kulturen No. 3, 8, 93 und eine Stammkultur von 
Azotobacter chroococcum benutzte. Man wird sich erinnern, 
daB No. 3 seine Pigment produzierende Kraft seit der Isolierung beibe- 
halten hatte, No. 93 hatte sie verloren, und No. 8 hatte wenig, wenn iiber- 
haupt irgendwelche Farbe, aufier einem schmutzigen WeiB. Die Resultate 
dieser Inokulationen, wie sie nach 15 Tagen beobachtet wurden, sind in 
Tabelle No. 7 angegeben. 

Sowohl das beste Wachstum als auch das beste Pigment wurde auf 
jenen Agar erzielt, die durch die Formeln S : 4 und S : 8 dargestellt sind. 

Ein Blick auf die Tabelle No. 7 zeigt sehr klax, daB die zwei bestim- 
menden Faktoren bei der Pigmentproduktion Natrium-Nitrate und Mannit 
sind. Die Zunahme, die man auf dem Agar erhielt, dem Mannit fehlte, war 
so sehr gering, daB es in der Tat schwierig war, zu sagen, ob irgendwelches 
wirkliches Wachstum vorhanden war, oder ob es noch gerade der UmriB 
der Originalimpfung war. Dies war nicht der Fall bei dem Agar, dem Na¬ 
trium-Nitrate fehlten. Die Inoculationslinie war bei alien sehr genau be- 
grenzt, und bei zweien war ein gemaBigt langsames Wachstum vorhanden. 
Hier war absolut keine braune Farbe, sondern nur eine schmutzige, weiBe 
bei Kultur No. 3 und der Stammkultur von Azotobacter chroo¬ 
coccum. Bei Kultur No. 8 war eine kleine Menge braunen Pigments am 
Grunde des Strichs, und das Kondenswasser war schmutzig weiB; Kultur 
No. 93 enthielt in dem Kondenswasser einige braunliche Punkte, die unter 
gewijhnlichen Umstanden iibersehen worden waren; der Strich selbst war 
von schmutzig weiBer Farbe. Ohne Ausnahme produzierten die gesamten 
Kulturen reichlich schokoladenbraunes bis schwarzes Pigment auf all den 
verschiedenen Agar, ausgenommen diejenigen, denen Mannit und Natrium- 
Nitrate fehlten. Der Grund, weshalb wir bei Abwesenheit von Mannit kein 
Pigment erhielten, war der, daB wir kein Wachstum hatten. Fur mich war 
es durch die Resultate dieser Serien vollkommen klar, daB, wenn eine Energie- 
quelle gegeben war, das Nitrat der limitierende Faktor bei der Bildung der 
dunkelbraunen Farbe war. Ich kann jetzt noch nicht angeben, ob das Nitrat 
als reines und einfaches Reizmittel auf das Wachstum einwirkt, oder ob es 
eine oxvdierende Wirkung auf gewisse bakteriologische Produkte ausiibt. 

Vorstehend haben wir gezeigt, daB bei Abwesenheit von Nitraten keine 
Pigmentbildung vorhanden ist. Es interessierte mich nun, zu wissen, wie 
notig die anderen Salze fiir die Produktion der braunen Farbe sind, und 
ob die Nitrate allein nicht die gewiinschten Resultate geben. Um diesen 
letzten Punkt klarzustellen, wurde ein Block Glucose-Agar, wie folgt, pr&- 
pariert: 

Rohrenwasser. 1000 ccm 

Glucose. 20 g 

Agar-Agar. 20 g. 


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110 


Walter G. Sackett 



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Tabelle 7. Wachstum und Pigment-Produktion auf synthetisehen Bodon-Agara. 





Bakteriologische Untersuchungen uber die Stickstoffbindung etc. 


Ill 


Glucose wurde an Stelle des Mannits verwendet, da zwei meiner Kul- 
turen auf dem Original-Mannitagar Pigment produzierten, und es wurde 
erfahrungsgemaB festgestellt, daB, wenn die Substitution in dem Block- 
Agar gemacht wurde, keine Farbstoffbildung bei einer der Kulturen erzielt 
wurde. Dabei wurden alle braunes Pigment produzierenden Faktoren eli- 
miniert, und ich hatte ein Medium, welches das Wachstum unterstiitzen 
wiirde und dem die limitierenden Stoffe hinzugefiigt werden konnten. 

Eine 10-proz. Losung von NaN0 3 wurde in destilliertem Wasser pra- 
pariert und ausreichende Quantit&ten davon wurden verschiedenen Mengen 
des Block-Glucose-Agar beigefiigt, um ihnen einen NaN0 3 -Gehalt von 0,0, 
0,1, 0,03, 0,05, 0,08, 0,1, 0,3 und 0,5 Proz. zu geben. In einer 10-proz.0 
NaN0 3 -Losung enthalt 0,1 ccm 0,01 g NaN0 3 . Um die obenerwahnten Pro- 
zente zu erhalten, wurden die folgenden Betrage dieser 10-proz. Losung 
hinzugefiigt zu respektiven 50 ccm Mengen fliissig gemachten Block-Glu- 
kose-Agar: 0,0, 0,05 ccm, 0,15 ccm, 0,25 ccm, 0,4 ccm, 0,5 ccm, 1,5 ccm 
und 2,5 ccm. Der Agar wurde in Reagensglaser gebracht, wahrend fiinf 
Minuten bei 120° C im Autoklaven sterilisiert und umgewendet. Agar-Strich- 
Inoculationen wurden auf diesen mit den Kulturen No. 1, 3, 4, 8, 10, 93 
und dem Stamm Azotobacter chroococcum gemacht. 

Unsere Resultate mit den Serien wurden uber Erwartung hinaus belohnt. 
Am Schlusse von 14 Tagen hatten wir entweder ein intensiv schokoladen- 
braunes oder ein schwarzes Pigment mit jeder unserer Kulturen auf diesen 
Agar erhalten, die das NaN0 3 , aber absolut keins bei der Kontrolle ent- 
hielten. Das Pigment variierte an Intensitat mit der Menge des anwesenden 
NaN0 3 , die hbchste Quantitat fur das dunkelste Pigment war zwischen 
0,05 und 0,08 Proz. In dem ersten Wachstum der Kulturen konnte eine 
sehr schone Steigerung in der Intensitat der Farben beobachtet werden, 
zunachst mit 0 beginnend, hellbraun bei 0,01 Proz., und ein Schatten dunkler 
in jedem Glas, sowie die Menge NaN0 3 zunahm, bis dunkelschokoladen- 
braun oder schwarz erreicht war bei 0,05 und 0,08 Proz., worauf der Schatten 
des Brauns etwas heller wurde und fast bestandig blieb. Mit dem Alter 
ging diese Farbensteigerung verloren, indem alle Glaser, mit Ausnahme 
von 0,01 und 0,03 Proz., ein fast gleichmafiig dunkelschokoladenbraunes 
oder schwarzes Pigment aufwiesen. Es kann daher niclit bestritten werden, 
daB ein Zusatz von Kohlenstoff, NaN0 3 , den Azotobacter chroo¬ 
coccum veranlassen kann, ein schokoladenbraunes bis schwarzes Pig¬ 
ment zu produzieren. 

Diese Beobachtung wird bestatigt durch die Arbeit von B e i j e - 
rinck 1 ), worin er gezeigt hat, daB „Pigmentbildung auch in Reinkulturen 
beobachtet werden konnte, wenn das Mannit durch Dextrose und Nitrate 
in minimalen Quantitaten hinzugefiigt wurde“. In der Nutzanwendung 
dieser Resultate auf die Beschaffenheit der Felder haben wir eine sehr stich- 
haltige Erklarung fur die braune Farbe des Bodens. Es ist gezeigt worden, 
daB diese Bodenarten reichlich Azotobacter chroococcum ent- 
halten und bei dem Vorkommen der groBen Menge von Nitraten, die sie 
enthalten, muB die unvermeidliche Konsequenz die Produktion eines intensiv 
braunen Pigments sein, das unsere Aufmerksamkeit auf die braunen Flecke 
gelenkt hat. 

Im Jah re 1904 auBerte H e i n z e 2 ) die Ansicht, daB die dtinkle Farbe 

') Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 7. 1901. p. <561. 

2 ) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 12. p. 357; Bd. 16. 1906. p. 341. 


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112 


Walter G. Sackett, 


des Bodens moglicherweise in einem gewissen Grade von dem Pigment des 
Azotobacter chroococcum herruhre. L6hnis 1 ) war nicht 
geneigt, diese Behauptung zu akzeptieren, aber 0 m e 1 i a n s k i und 
S s e w e r o w a 2 ) sind der Meinung, dab, wahrend es ein Fehler sein wurde, 
die dunkle Farbe von Bodenarten ganz und gar dieser Ursache zuzuschreiben, 
man kein Recht hat, die Mogliehkeit seines Vorkommens zu leugnen. Sie 
haben durch Experimente gezeigt, dab ein braunes Pigment durch Azoto¬ 
bacter in einem Medium erzeugt wird, das Kalk und in Wasser geloste 
Starke, die beide als CaC0 3 in Bodenarten anwesend sind, respektive als zer- 
setztes Pflanzengewebe enth&lt. Darum schlossen sie, „Die Rolle, die Azo¬ 
tobacter bei der dunklen Farbe des Bodens spielt, darf nicht Ubersehen 
werden“. 

Das intensiv braune Pigment, welches alle unsere Kulturen in dieser 
und in den vorstehenden Serien aufgewiesen haben, l&bt sie alle als Varie- 
taten von Azotobacter chroococcum erkennen, und sie sollen 
demnach als solche angesehen werden. Die Variation, die vorstehend ver- 
zeichnet worden ist, ist in vollkommener Harmonie mit den Beobachtungen 
von 0 m e 1 i a n s k i und Ssewerow a 3 ), die sagen, dab „zwischen den 
gefarbten und den farblosen Formen Zwischenformen existieren, in denen 
die Pigmentformation mehr oder weniger beschrankt ist“. 


Die Beziehung von anderen Stickstoffverbindungen 
als Nitraten zur Produktion von braunem Pigment. 

Kann nun, wenn Nitrate selbst Pigmentproduktion auszufiihren ver- 
mogen, das Gleiche nicht ebenfalls fiir andere Formen von Stickstoff gelten? 
Um diese Frage zu beantworten, wurde eine Anzahl verschiedener Agar 
prapariert, von denen jeder eine andere Form von Stickstoff enthielt, nam- 
lich Pepton, Asparagin, chlorsaurer Ammoniak, schwefelsaurer Ammoniak 
und salpetersaures Natrium. Mit Ausnahme des Peptons wurde von jedem 
eine Losung hergestellt, die soviel Stickstoff enthielt, dab sie einer 10% 
Losung von NaN0 3 gleichkam. Dies geschah, damit die verschiedenen Agar 
hinsichtlich des Stickstoffgehaltes den Kalium-Nitrat-Serien vergleichbar 
wiirden. Der 10% Prozentsatz fiir die erwahnteu Salze, entsprechend einer 
10% Losung von NaN0 3 , ist wie folgt: 

Asparagin. 8,8231 Proz. 

XH 4 C1 . 6,2887 „ 

(XH 4 ),S0 4 . 6,5894 „ 

XaX0 2 . 8,1189 „ 


Der Proteid (Pepton-) Agar wurde hergestellt, indem man dem Glu¬ 
cose-Agar musterhafte neutrale Bouillon im folgenden Vcrhaltnis zufiigte: 
0,0, 0,1, 0,2, 0,5, 0,8, 1,0, 2,0, 3,0, 5,0, 6,0, 7,0, 8,0, 9,0 und 10,0 Prozent.. 
Die anderen Agare wurden prapariert, indem man den entsprechenden Mengen 
Glucose-Agar die vorgenannten Losungen in Mengen beifiigte, die 0,0, 0,01, 
0,03, 0,05, 0,08, 0,1, 0,3 und 0,5 Prozent von NaNO s entsprachen. Um 
die obenerwahnten Prozentsatze zu geben, wurden auf je 50 ccm des Glucose- 
Agars die nachstehenden Quantitaten dieser Losungen benotigt: 0,0 ccm, 
0,05 ccm, 0,15 ccm, 0,25 ccm, 0,4 ccm, 0,4 ccm, 1,5 ccm und 2,5 ccm.. 


1 ) L 6 h n i s , Handb. d. Landw. Bakt. p. 721. 

4 ) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 29. 1911. p. 649. 650. 
*) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 29. 1911. p. 643. 


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Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc. 


113 


Die sechs verschiedenen Agare wurden in Reagensglaser gebracht, von denen 
jedes iiber 7 ccm faBte, in dem Autoclaven wahrend fiinf Minuten bei 120 C 
sterilisiert und gewendet. Dann wurden Strichkulturen auf diese mit den 
Kuituren Nr. 3, 8, 93 und unserer Stammkultur von Azotobacterien 
chroococcum gemacht. 

Nach Verlaul von 18 Tagen war von keiner der Kuituren auf der Bouillon 
braunes Pigment erzeugt worden, obgleich uberreiches Wachstum in alien 
Glasern vorhanden war. Keine Spur von Pigment war von irgendeiner der 
Kuituren, weder auf dem Amid-Stickstoff Agar, der Asparagin enthielt, 
noch auf den Ammoniak-Stickstoff Agars, die NH 4 C1 und (NH 4 ) 2 S0 4 ent- 
hielten, gebildet worden. Das Wachstum war unbedeutend und m&Big. 
Auf dem Nitrit-Stickstoff mit den Kuituren Nr. 8 und 93 erzielten wir in den 
Glasern, die NaN0 2 , entsprechend 0,01% NaN0 3 enthielten, ein ausge- 
sprochenes Schokoladenbraun. Alle mit diesen beiden Organismen vorge- 
nommenen Impfungen wuchsen, aber ohne Farbe. Kultur Nr. 3 gablein braunes 
und schokoladenbraunes Pigment mit NaN0 2 , entsprechend 0,01 und 0,03% 
NaN0 3 . Die Stammkultur von Azotobacterien chroococcum 
wuchs auf diesem Agar wie auf den andern sehr schwach und produzierte 
kein Pigment. Kontrollkulturen auf dem Stamm-Glucose-Agar, dem kein 
Stickstoff beigefugt war, wurden gleichzeitig mit den obenerw&hnten ge¬ 
macht. Wachstum fand statt, aber irgendwelche Pigmentation zeigte sich 
nicht. 

Die Resultate dieser Arbeit beweisen, daB bei Anwesenheit von Nitraten 
Azotobacter chroococcum ein intensiv braunes bis schwarzes 
Pigment produziert; daB Nitrite in bestimmten Verhaltnissen in einem ge- 
ringeren Grade von EinfluB sind und daB Stickstoff wie NH 4 C1, (NH 4 ) 2 S0 4 , 
Asparagin und Pepton auf diese Funktion keine Wirkung hervorbringen. 

Loslichkeit des Pigments. 

Bei ihren ausgedehnten Forschungen iiber Pigmentbildung durch Azo¬ 
tobacter chroococcum haben B e i j e r i n c k 1 ), O m e 1 i a n s k i 
und Ssewerowa 2 ) gefunden, daB das Pigment in gewohnlichen Losungs- 
mitteln unloslich ist. Uber diesen Punkt sagt B e i j e r i n c k : „Unloslich 
in Wasser, Alkohol, Ather, Chloroform, disulphidem Kohlenstoff geht das 
Pigment eine Losung ein unter dem EinfluB von Alkalien, wobei es wahr- 
scheinlich eine chemische Veranderung erleidet“. O m e 1 i a n s k i und 
Ssewerowa erklaren, daB „das Pigment in den gebrauchlichen Auf- 
lbsungsmitteln unloslich ist. Nur unter der Wirkung von Alkalien geht es 
in Losung iiber, sich dabei indessen chemisch vcrandernd". 

Die Beziehung von Alkalien zu der Auflosung von Pigment, wie sie von 
diesen Forschern beschrieben wird, verleitet zu einer weiteren Erklarung 
der braunen Flecke, die wir an den Grabenufern und Bewasserungsfurchen 
finden. Kann es nicht moglich sein, daB unter dem EinfluB der Boden-Nitrate 
Azotobacter chroococcum ein intensives Pigment erzeugt, 
das durch die alkalischen Bodenwasser zur Auflosung gebraucht wird, und, 
einmal in Auflosung begriffen, die farbende Materie an die Oberflache ge¬ 
bracht wird, wo sie konzentriert wird und das charakteristische Aussehen 
erzeugt? Da wir dieser Erklarung fiir die Farbe nur wenig Beachtung geschenkt 


*) Loc. cit. 

*) Loc. cit. 

Zw*lt* AM. BA. 84. 


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8 

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114 


Walter G. Sackett, Bakteriologische Untereuchungen etc. 


haben, haben wir Griinde, zu glauben, daB mehr an dieser Hypothese ist, 
als bloBe Spekulation und mussige Einbildung. 

Zusammenfassung. 

Die Kraft, atmospharischen Stickstoff zu fi- 
xieren, ist eine E i g e n t ii m 1 i c h k e i t, die vielen kul- 
tivierten Bodenarten in Colorado gemeinsam ist, 

Diese Kraft ist nicht auf Stickstoff - Fixierung 
in Losungen begrenzt, sondern tritt ebenso gut 
in den Bodenarten zu Tage. 

„Der Betrag der Fixierung des gewonnenen Stick- 
stoffs ist ausreichend, um die gefundenen Nitrate 
in dem Boden zu berechnen, unter der Bedingung, 
dab er nitrifiziert ist. Der Betrag der erhaltenen 
Nitrifizierung ist ausreichend, um die Formation 
der gefundenen Nitrate in den meisten, wenn nicht 
in alien Fallen zu berechnen." 1 ) 

Die Stickstoff fixierende Kraft ist nicht auf 
irgendeine g e o g r a p h i s c h e Ortlichkeit oder auf 
irgendeine Bodenklasse beschrankt, indessen be- 
sitzen die adoben S c h i e f e r t o n - B o d e n a r t e n sowohl 
in rohem, als auch in erst seit kurzem kultivierten 
Zustande geringe, wenn iiberhaupt, Stickstoff fi¬ 
xierende Kraft. 

Im tJbermafi vorhandene Nitrate zerstoren ent- 
weder oder vermindern stark die Stickstoff fixie¬ 
rende Flora eines Bodens. 

Ein beschrankter Betrag von Boden - N i traten 
beeinfluBt nicht ernstlich die Stickstoff fixierende 
Kraft eines Boden s. 

Azotobacter chroococcum scheint der vorherr- 
schende, Nitrogen fixierende Organismus in den 
untersuchten Bodenarten zu sein. 

Die dunkelbraune Farbe der sa1peterha 11 i gen 
Bodenarten riihrt zu einem groBen Teile von dem 
durch Azotobacter chroococcum produzierten Pig¬ 
ment her. 

Wenn ein Ursprung von Energie gegeben wird, 
ist das Nitrat der einschrankende Faktor in der 
Produktion der braunen Farbe. 

Bei Anwesenheit von Nitraten entwickelt Azo¬ 
tobacter chroococcum ein s c h o k o 1 a d e n b r a u n e s bis 
schwarzes Pigment; Nitrite in gewissen BetrSgen 
bringen ahnliche Resultate hervor, aber in einem 
geringeren Grade: Stickstoff als N H 4 C1, (NH 4 ) 

2 S0 4 , Asparagin und Pepton iiben keinen EinfluB 
auf diese Funktion aus. 

Die hochgefarbten, von bestimmten Salpeter- 
Bodenarten erhaltenen Extrakte lassen vermuten, 


*) Bull. Colo. Exp. Station 178. 1911. p. 96. 


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Robert Stewart and J. E. Greaves, The Production and Movement etc. H5 

dafi das Pigment von Azotobacter chroococcum 
in alkalischen Bodenwassern loslich ist. 

UbermaBige Bodenfeuchtigkeit , die dem Wachs- 
tum des Azotobacter chroococcum Eintrag tut, v e r - 
hindert die Bildung der braunen Farbe auf dem 
Boden und macht die Fixierung von atmosphE- 
rischemStickstoffunmoglich. 

Ich will nicht unterlassen, zu bekennen, wie sehr ich Herm Dr. M. W. Beije- 
r i n c k in Delft, Holland, fiir die Stammkulturen von Azotobacter chroo¬ 
coccum, A. agilis und A. lactose verpflichtet bin, die er mir so freundlich 
gesandt hat. Herm Dr. H e a d d e n bin ich sowohl fur das Problem selbst, als auch 
fur viele, die Felder betreffende Notizen und chemische Daten verbunden. 


Nachdruck verbotm. 

The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 

[A Contribution from the Chemical Laboratory of the Utah Experiment 
Station. Logan, Utah, U. S. A.] 

By Robert Stewart and J. E. Greaves. 

With 1 Textfig. 

Nitrogen is the limiting element of plant food in many soils, therefore, 
it is of fundamental importance to understand the conditions under which 
this element is made available, so that systems of agricultural practice may 
be outlined to economically conserve it. In previous work which has been 
done upon this subject, such as that at the Rothamsted Station, it has been 
the function of the experiment to study the production of nitric nitrogen, 
under comparatively speaking artificial conditions, while the work of King 
at Wisconsin dealt with the production of nitric nitrogen under experimen¬ 
tal field conditions, but the application of water was left to the seasonal 
rain and no attempt was made to find its effects upon the soluble nitogern 
of the soil. 

There have been carried on at the Utah Experiment Station in the past 
very extensive studies on the water requirements of plants, and during this 
time there have been arranged excellent experimental fields and devices for 
testing the effects of irrigating water. Hence, it was the primary object 
of this investigation at its commencement to study the influence of irriga¬ 
ting water upon the development and movement of nitric nitrogen in the 
soil. But, besides giving some very definite information on this phase of 
the subject, it has also given us specific information on the effect of the crop 
upon the production of nitric nitrogen and also very interesting and instruc¬ 
tive data upon the nitric nitrogen content of the soil solution. It is, there¬ 
fore, the purpose of this article to present at some lenght the results ob¬ 
tained. 

Nature of the Experimental Field. 

The investigations were conducted on the “Greenville Farm” belonging 
to the Utah Experiment Station, which is located about two miles north 
of the College Farm. The soil of the farm is of a sedimentary nature, being 
derived from the weathering of the nearby mountain range which consists 
largely of limestone, quartzite, and dolomite. At the time of Lake Bonne¬ 
s’ 


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116 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


ville 1 ), the mountain rivers and small streams poured their waters, loaded 
with the weatherings of these rocks, in the various stages of subdivision, 
gravel sand and silt, into the still waters of the lake. When the swiftly running 
water of the stream met the quiet water of the lake, the stream began to de¬ 
posit its load. The gravel and coarser material being deposited first, gave 
rise to the well defined deltas found at the mouths of all the larger streams. 
One of the best defined deltas is that on which the old College Farm is loca¬ 
ted 2 ). The fine material, consisting mainly of fine sand, silt and clay, was 
carried out farther into the lake, where it was gradually deposited. It is of 
this sedimentary material that the “Greenville Farm” is composed. 

At the beginning of the investigation a soil survey was made of the farm 
in the following manner: samples of soil were taken in foot sections from 
each plot, the corresponding foot sections of these samples were thoroughly 
mixed and taken to the chemical laboratory where they were subjected to 
chemical and physical analyses. 

Table Nr 1 gives the chemical composition of the soil to the depth of 
8 feet. The method of analysis followed was that advocated by the Asso¬ 
ciation of Official Agricultural Chemists 3 ). 

Table 1. 


Chemical composition of the soil of the Greenville Farm. 


Depth in feet 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

Insoluble residue . . . 

41.46 

35.57 

31.65 

40.90 

28.38 

29.22 

30.57 

30.33 

Soluble silica .... 

0.62 

0.84 

0.41 

0.75 

0.34 

0.42 

0.57 

0.42 


42.08 

36.41 

32.06 

41.65 

28.72 

29.64 

31.14 

30.75 

Potash K*0. 

0.67 

0.89 

0.50 

0.82 

0.61 

0.74 

0.79 

0.75 

Soda NajO. 

0.35 

0.47 

0.47 

0.62 

0.37 

0.42 

0.45 

0.74 

Lime CaO. 

16.88 

17.80 

21.34 

15.60 

22.62 

23.15 

22.21 

21.78 

Magnesia MgO .... 

6.10 

9.46 

7.57 

7.48 

9.36 

5.89 

6.06 

5.63 

Oxide of Iron Fe^Og . 

3.03 

2.69 

3.46 

2.95 

2.17 

2.42 

2.47 

2.54 

Alumina A1 2 0 8 .... 

5.64 

4.69 

3.40 

6.09 

5.33 

8.07 

7.90 

9.03 

Phosphoric Acid P 2 0 6 

0.41 

0.29 

0.34 

0.19 

0.12 

0.06 

0.07 

0.11 

Carbon Dioxide C0 2 . 

19.83 

23.11 

26.67 

20.88 

29.31 

29.57 

28.80 

28.13 

Volatile Matter . . . 

5.60 

3.38 

3.93 

4.23 

0.91 

0.95 

— 

0.24 

Total. 

100.69 

99.29 

99.93 

100.51 

99.52 

100.91 

99.92 

99.68 

Humus. 

0.53 

1.00 

0.61 

0.47 

1.13 

0.60 

0.44 

0.57 

Nitrogen. 

0.139 

0.117 

0.080 

0.175 

0.072 

| 0.070 

0.062 

0.066 


An examination of the Table will show that we have here a soil, like 
all of our Utah soils, exceptionally rich in the essential plant foods. The po¬ 
tassium is equally as high in the eight, and intermediate feet, as in the first 
foot. The phosphoric acid is high in the first foot, but gradually decreases 
in each succeeding foot. The humus, and nitrogen, as is characteristic of 
the soils of arid America, are low. One of the most important considerations, 
however, from the view point of this investigation is the fact that the cal¬ 
cium and magnesium carbonate content of the soil is exceptionally high. 
In fact, the results indicate that 43 per cent of the surface foot of soil is cal¬ 
cium and magnesium carbonate and that the amount increases with depth 
to the fifth foot, after which the magnesium content is practically the same 

’) Monographs U. S. Geolog. Survey. Vol. 1. 

*) Ibid. p. 139. 

*) U. S. Dept, of Agr. Bur. of Chem. Bull. 46 revise, p. 71. 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


117 


as in the first foot, while the calcium carbonate also increases with depth 
to a maximum in the fifth foot and then remains practically constant. 

From the work of previous investigators on the magnesia content of soils, 
one would conclude that the soil would be sterile; but just the contrary is 
true: the soil is remarkably fertile 1 ) and produces excellent crops even wi¬ 
thout the addition of barnyard manure. With the single exception of its 
low humus content, the soil is ideally adapted both chemically and bacterio- 
logically to support rapid bacterial action. 

Table No. 2 gives the physical composition of the soil of the “Green¬ 
ville Farm”. The results show the soil to be a good loam of remarkable uni¬ 
formity throughout the eight feet. 

Table 2. 

Physical analysis of the soil of the Greenville Farm. 


Depth in feet 

i 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

Coarse sand. 

0.21 

0.17 

0.68 

1.02 

0.09 

0.34 

0.47 

0.09 

Medium sand. 

9.63 

8.29 

6.63 

9.63 

9.63 

9.48 

8.91 

■qt m 

Fine sand. 

30.04 

32.64 

29.49 

33.06 

36.92 

33.79 

35.34 

. 

Coarse silt. 

32.26 

32.81 

32.62 

28.61 

28.65 

30.49 

31.65 


Medium silt. 

12.30 

10.46 

10.89 

10.95 

10.46 

10.86 

9.92 

WEIS™ 

Kne silt. 

6.26 

481 

7.27 

6.94 

485 

6.86 

5.66 

6.84 

Clay. 

7.62 

7.12 

10.13 

7.62 

7.82 

6.78 

6.52 


Moisture. 

1.60 

1.47 

1.13 

1.49 

0.95 

1.01 

1.01 

0.84 

Soluble and lost . . . 

0.10 

2.33 

1.16 

0.83 

0.73 

1.40 

1.42 

1.99 

Specific gravity. . . . 

2.67 


2.80 

2.69 

2.76 


2.71 

2.76 

Apparent sp. gr. . . . 

1.23 

1.27 

1.30 

1.29 

1.33 

1.34 

1.39 

1.35 

Water soluble salts . . 

0.06 

0.11 

0.14 

0.16 

0.08 

0.09 

0.15 

0.09 


Results Previously Published. 

The results obtained during the first four years of this work 1903—1907, 
have been published 2 ). The conclusions are indicated in the following sum¬ 
mary: 

The nitric nitrogen tends to accumulate in the lower foot sections 
during winter and spring. 

Tlie concentration of nitric nitrogen in alfalfa land is low. 

Cultivation seems to increase the nitric nitrogen content, but the effect 
does not seem to be permanent. 

The different plants show a marked difference in their demands upon 
the nitric nitrogen of the soil. 

There is a steady decrease in the concentration of the nitric nitrogen 
content of potato and corn land from period to period, while that of the al¬ 
falfa and fallow land remains nearly constant. 

The nitric nitrogen of oat Land disappears rapidly during the last few 
weeks of the growth of the plant. 

The nature of the season evidently has a marked influence on nitrifi¬ 
cation. 

Experimental Part. 

After the publication of the first report the plan of the work was modi- 
fied and bet ter checks were introduced. The results reported below there- 

x ) Joum. Ind. and Eng. Chem. Vol. 3. 1911. p. 376. 

*) Utah Exp. Sta. Bull. 106. 


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118 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


fore were obtained from the same field but not from the same plots as those 
reported in previous work. 

Plan of Experiment. 

The experimental field was divided into 20 plots 1/26 of an acre in area. 
Each plot was leveled and banked up around edges so that the water applied 
would distribute itself equally over the entire area of the plot Leading to 
each series of plots were wooden lateral flumes so arranged that the mea¬ 
sured water could be accurately applied. The plan of the field and the distri¬ 
bution of the laterals are indicated in Figure 1. 



The field was divided into five equal sets of plots. The first set was 
left fallow; the second was planted to alfalfa; the third was planted to corn; 
the fourth was planted to potatoes and the fifth was planted to oats. One 
of these sets received a maximum one a medium one a minimum application 
of water and one set was unirrigated. The plots were sampled during the 
spring, before and after, each irrigation and in the fall; the samples were 
analyzed for nitric nitrogen and moisture. The irrigation and sampling were 
so arranged that the results from the cropped irrigated plots could be com¬ 
pared with the unirrigated plot of the same series and also with the fallow 
pits receiving a corresponding amount of irrigation water. 

The arrangement of the plots and the amount of water applied during 
the past four years are indicated below: 

1. Alfalfa. 

Plot 31G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 32G, 15 inches 
of water applied in three equal irrigations; Plot 33G, 7.5 inches of water applied in two 
equal irrigations; Plot 34G, unirrigated. 

2. Potatoes. 

Plot 35G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 36G, 15 inches 
of water applied in three equal irrigations; Plot 37G, 7.5 inches of water applied in two 
equal irrigations; Plot 38G, unirrigated. 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


119 


3. Fallow. 

Plot 39G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 40G, 15 inches 
of water applied in three equal irrigations; Plot 41G, 7.5 inches of water applied in two 
equal irrigations; Plot 42G, unirrigated. 

4. Oats. 

Plot 43G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 44G, 15 inches 
of water applied in three equal irrigations; Plot 45G, 7.5 inches of wtaer applied in two 
equal irrigations; Plot 46G, unirrigated. 

5. Corn. 

Plot 47G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 48G, 15 inches 
of water applied in three equal irrigations; Plot 49G, 7.5 inches of water applied in two 
equal irrigations; Plot 50G, unirrigated. 

Plots 31G, 35G, 39G, 43G, and 47G, were irrigated on the same days. Plots 31G, 
34G, 35G, 38G, 39G, 42G, 43G, 46G, 47G, and 50G, were sampled on the same days. 
Plots 32G, 36G, 40G, 44G, 48G, were irrigated on the same days. Plots 32G, 34G, 36G, 
38G, 40G, 42G, 44G, 46G, 48G, and 50G, were sampled on the same days. Plots 33G, 
37G, 41G, 45G, 48G, and 50G, were sampled on the same days. Plots 33G, 37G, 41G, 
45G, and 49G. were irrigated on the same days. Plots 33G, 34G, 37G, 38G, 41G, 42G, 
45G, 46G, 49G, and 50G, were sampled on the same days. All of the above plots were 
sampled, in the order named, late in the fall of each year, also as early in the spring as 
it was possible. They were sampled at the time of planting and at intervals of two weeks 
thereafter until the irrigation season commenced. They were sampled before and after 
irrigation and at intervals of two weeks after the irrigation period closed until about 
October 15th. 

Depth of plowing, time of planting, cultivation, etc., were as nearly uniform as 
possible on all plots. The alfalfa and oat plots of course were not cultivated. 


Method of Taking Soil Samples. 

Samples of soil were taken in foot sections in every case to a depth of 
10 feet, by means of a K i n g’s soil tube. Single samples were taken from 
as near the center of the plot as possible, care being taken that separate 
borings were at least three feet apart. The samples thus obtained were taken 
to the chemical laboratory where a portion of the sample was used for nitric 
nitrogen determination, while a second portion was taken for moisture deter¬ 
mination. The results reported here, therefore, are all referred to moisture- 
free basis. 

Method of Analysis. 

The method of obtaining the soil extract in the earlier work was essen¬ 
tially that used by Kin g 1 ). During the past four years the soil extract 
has been obtained by means of the Pasteur-Chamberlainfilter. 
For rapid work a series of twenty-four Ch amber lain-Pasteur filters was 
arranged together and connected to a tank of compressed air filled by means of 
an air pump run by a one-half-horse power electric motor. A weighed quan¬ 
tity of soil, 50 grams was titurated in a motar with 250 cc. of cold distilled 
water. The water contained a few drops of chloroform for the purpose of 
inhibiting bacterial action. The soil was titurated for two minutes allowed to 
stand 20minutes and then filtered through the Chamberlain-Pasteur 
filter. A clear colorless filtrate was readily obtained. This method of obtaining 
a filtrate has been carefully checked against the method previously used. 
The results obtained by the two methods checked as near as did duplicate 
determinations made by the same method; so that if the C h a m b e r 1 a i n - P a - 
steur filter has any retarding effect on the nitrates it is within experimental 

*) Wisconsin Stat. Bull. 85. p. 36; Utah Exp. Sta. Bull. 106. p. 80. 


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120 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


error. An aliquot portion, 50 cc., was measured into a 100 cc. beaker which 
was placed on an electric hot plate and evaporated during the night. By 
morning the solution was evaporated to dryness. The residue was treated 
with one cc. of phenol disulphonic acid and equally distributed over all the 
residue; then allowed to stand for ten minutes. This solution was diluted 
with water and the excess of acid neutralized with dilute ammonia. The 
color produced was compared with that produced by a standard solution 
of potassium nitrate treated in the same manner. The quantity of chlorides 
in the soil solution was not sufficient to affect the sensitiveness of the me¬ 
thod 1 ). 

The soil on which the experiments were conducted is extremely fertile 
as is shown by the fact that the soil has been cropped for forty years without 
the addition of barnyard manure or commercial fertilizers, yet, during the 
last eight years it has yielded a fair crop. This is shown in Table 3, which 
gives the average yearly yield in pounds per acre. From these yields and the 
average percentage of nitrogen in the crops under similiar irrigated conditions 2 ), 
the average amount of nitrogen removed per year has been calculated. 

Table 3. 


Yield of the various crops and nitrogen removed from the field expressed as pounds per acre. 


Plot No. 

Water 

applied 

Alft 

Hay 

tlfa 

Nitro¬ 

gen 

Plot No. 

Potatoes 

Tubers Nitro - 

| gen 

Plot No. 

Grain 

Oats 

i 

Straw 

Nitro¬ 

gen 

Plot No. 

Grain 

Corn 

Stover 

Nitro¬ 

gen 

31 

25 

6245 

150.2 

35 

10 994 

18.9 

43 

2503 

2775 

79.9 

47 

4321 

4207 

121.4 

32 

15 

6162 

146.6 

36 

9 785 

19.7 

44 

2394 

2098 

79.2 

48 

3903 

3715 

113.9 

33 

7.5 

5529 

137.7 

37 

6 496 

12.3 

45 

2028 

2207 

81.1 

49 

3706 

3557 

127.9 

34 

— 

4595 

114.8 

38 

5 438 

10.9 

46 

1761 

2233 

68.8 

50 

3063 

2959 

94.8 


In the following discussion, six phases are considered: 1. the influence 
of water; 2. the influence of the crop; 3. seasonal variation; 4. the compo¬ 
sition of the soil solution; 5. the relationship between nitrogen removed in 
the crop and the production of the nitric nitrogen; 6. the relative distribution 
of the nitric nitrogen throughout the ten feet. 

Influence of Water. 

In the study of the influence of water upon the production and the 
movement of nitric nitrogen, the results have been arranged in tabular form 
so that at a glance the unirrigated plot in the series can be compared with 
the plots receiving several applications of water. The average results for 
the four years as pounds 3 ) per acre foot are reported. The “spring period” 
extends from time of plowing in the spring to the date of the first application 
of irrigation water. The period “before irrigation” refers to just before the 
application of irrigation water, while the period “after irrigation” means 
just after (a day or so) the application of irrigation water. The “fall period” 
means from the close of the irrigation season to early winter. The number 
of samples taken in each period varies with the season and the amount of 
water applied. In the spring period the soil may have been sampled two, 
three or more times, depending on the season. In the period before irrigation, 


>) Stewart and Greaves, Journ. Amer. chem. Soc. Vol. 32, 1910. p. 756, 
*) Widtsoe Utah Exp. Sta. Bull. p. 149. 

*) One acre foot is assumed to weigh 3,600,000 pounds. 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


121 


where the plot received five applications of water, there would be five samples 
of soil taken before irrigation and five after, while, where only one application 
of irrigation water was made, there would be only one sample taken before 
and one after irrigation. 


I. On Alfalfa Land. 

There are four plots in this series: one received a maximum, one a medium, 
one a minimum application of irrigation water, and one was irrigated. The 
average results as pounds per acre are given in Table 4. 

Table 4. 

Nitric nitrogen in Alfalfa Land. 


• 

© 2 
© .2 
cfi 

o a 
6 *3 
£ s 

Period 

Water 

ap¬ 

plied 

1 

2 

i 

3 

4 

5 

6 

7 

i 

i 

8 

9 

10 

Total 

11 ! 


25" 

5.6 

7.4 

7.3 

4.3 

12.3 

2.5 

5.1 

12.9 

24.9 

5.3 

87.6 

13 1 

1 ^ 

15" 

6.0 

4.8 

5.5 

4.4 

5.6 

13.9 

6.3 

4.9 

5.5 

5.2 

62.1 

11 

Spring 

7.5" 

6.1 

6.8 

7.4 

7.3 

4.2 

2.7 

3.7 

3.7 

4.1 

4.0 

50.0 

12 


none 

9.4 

7.3 

4.9 

8.2 

3.7 

8.6 

8.6 

8.7 

11.3 

11.3 

82.0 

12 


25" 

7.9 

6.0 

1.9 

2.1 

3.4 

3.3 

1.7 

1.3 

2.9 

1.8 

32.3 

7 


15" 

13.0 

5.7 

6.0 

3.6 

2.2 

1.9 

2.1 

3.7 

6.4 

2.9 

47.5 

6 

irri¬ 

7.5" 

6.0 

5.3 

7.1 

4.1 

11.7 

2.7 

19.0 

3.9 

2.7 

4.7 

67.2 

17 

gation 

none 

3.8 

2.1 

7.4 

4.5 

3.2 

4.8 

1.6 

0.9 

2.1 

6.3 

37.2 

9 


25“ 

3.1 

3.2 

3.7 

3.2 

1.6 

1.8 

1.7 

6.8 

4.7 

4.8 

34.6 

15 

Alter 

15" 

8.1 

6.8 

6.7 

6.2 

3.1 

13.6 

2.7 

5.1 

4.1 

3.1 

50.5 

4 

irri¬ 

7.5" 

27.2 

6.4 

2.5 

2.8 

3.1 

2.7 

4.0 

6.7 

4.9 

4.7 

64.9 

13 

gation 

none 

1.9 

1.6 

1.9 

2.1 

5.5 

1.4 

1.5 

1.7 

0.9 

7.3 

25.8 

7 


25" 

2.9 

2.2 

2.0 

1.9 

1.7 

2.1 

1.8 

2.2 

0.9 

1.4 

19.1 

7 

•cv.ll 

15" 

2.0 

2.3 

1.1 

1.6 

2.9 

5.5 

1.4 

4.1 

1.3 

1.8 

24.0 

7 

ran 

7.5" 

6.8 

2.7 

3.0 

1.9 

1.6 

2.1 

2.0 

3.1 

5.4 

2.3 

30.9 

9 


none 

8.3 

2.0 

1.4 

2.8 

1.4 

1.2 

2.1 

5.2 

7.4 

5.0 

36.8 


An examination of the above Table shows that the nitric nitrogen in the 
four plots is very low and that it decreases from spring through the irrigation 
period to the fall. The application of water affects apparently only the sur¬ 
face foot in the plots receiving a maximum and medium amount of irrigation 
water. Considering all the alfalfa plots to a depth of ten feet, it may be seen 
that there is no marked difference in their nitric nitrogen content, which 
may be taken to indicate that the irrigation water has no marked influence 
on nitrification in alfalfa land or what seems to ba e more plausible explana¬ 
tion is the following. The alfalfa plant, a heavy feeder upon nitric nitrogen, 
removes the soluble nitrogen from the soil until it reaches a certain small 
amount, after which the plant feeds upon the nitrogen of the air by means 
of the symbiotic organism. 

The results reported in this Table do prove conclusively that even under 
ideal conditions, the nitric nitrogen content of alfalfa land is very low. The 
soils of these plots are abundantly provided with Ps. radicicola, 
as is shown by the presnece of numbers tubercules upon the roots of the 
plants. Futhermore, the abundance of calcium carbonate in the soil would 
make ideal conditions for symbiotic nitrogen fixation. The low humus content 
on the other hand, may be taken as a disadvantage. But the speed with 
which these organisms can fix nitrogen in quartz sand free from humus would 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 


122 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


show that is not a valid objection Therefore, it would appear that the alfalfa 
plant first draws heavily upon the soluble nitrogen of the soil until it reaches 
a very low concentration, after which it feeds indirectly upon the atmospheric 
nitrogen. This is supported by the fact that the alfalfa was planted in 1908 
and during this year the nitric nitrogen of the soil was comparatively high, 
but during the three succeeding years the nitric nitrogen removed in the crop 
is greatest from the plot receiving the maximum amount of irrigation water, 
and decreases with a decrease in the amount of water applied. The amount 
of nitric nitrogen in the soil of the plot receiving the maximum amount of 
water is greatest in the spring. It varies in the four plots of the series, de¬ 
pending upon the amount of water applied the previous year, — yet, the 
unirrigated plot has a greater amount of nitric nitrogen than of the plots 
receiving either a medium or minimum amount of water. The amount of 
nitrogen remaining in the plots in the fall is in exactly the oppo¬ 
site direction, being least in the plot receiving the greatest amount 
of water. The difference in these two amounts together with that nitrified 
during the summer gives the amount either reduced, lost below the ten feet, 
removed by the crop, or else removed by the bacterial flora of the soil. 

This is well brought out in tabular form below. The amount of nitro¬ 
gen in the soil in the fall is less than in the spring, the difference apparently 
being the reserve soil nitrogen removed by the alfalfa plant. If the amount 


Water applied 

25" 

15" 

7.5" 

None 

Nitrogen removed in crop. 

160.2 

146.6 

137.7 

114.8 

Nitrogen in soil in spring. 

87.5 

62.1 

60.0 

82.0 

Nitrogen in soil in fall. 

19.1 

24.0 

30.9 

36.8 

Original soil nitrogen removed. 

68.4 

38.1 

19.1 

45.2 

Nitrogen formed during season. 

Excess of nitrogen formed during the season 
in irrigated plots. 

81.8 

108.5 

118.6 

69.6 

12.2 

38.9 

49.0 



of original soil nitrogen removed be subtracted from the total amount 
removed in the plants, the difference is the amount of nitrogen formed 
during the season, either from the nitrogen of the soil or the atmosphere 
nitrogen. This amount is greatest in all the irrigated plots and decreases as 
the water applied increases. 

2 . Potato Land. 

The plots in this series were four in number. One received a maximum 
one a medium, one a minimum application of irrigation water and one was 
unirrigated. Each plot was ploughed to the same depth, planted on the same 
day and cultivated as nearly uniform as possible, so that the only variable 
was the amount of water applied. There were 144 determinations made 
on each foot section of soil obtained from these plots, extending over a period 
of four years, so that experimental errors have been reduced to a minimum. 
The summarized results are given in Table 5. 

The water applied to these plots is the only variable hence the 
difference in their nitric nitrogen content must be due to this factor, since 
the large number of determinations has reduced the experimental error to 
a minimum. A study of these results reveals the following facts: 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 









ofdel 


The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


123 


Table 5. 

Nitric nitrogen in Potato Land. 

Results reported as pounds per acre-foot of soil. 


No.ofdeter- 

minationB 

| Period 

[ 

i.... . 

Water 

ap¬ 

plied 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

Total 

10 


25" 

13.4 

5.8 

6.0 

4.4 

6.2 

5.9 

4.5 

5.1 

6.9 

8.4 

66.6 

11 

Spring 

15" 

11.1 

7.4 

6.6 

11.1 

11.5 

7.9 

5.5 

3.3 

2.9 

5.9 

73.2 

11 

7.5" 

11.9 

5.9 

6.9 

11.4 

13.1 

8.3 

9.9 

6.7 

4.3 

5.7 

841 

12 


none 

13.7 

7.1 

18.2 

10.2 

16.7 

20.9 

16.1 

17.7 

16.6 

14.4 

150.5 

11 


26" 

6.3 

5.8 

4.5 

6.1 

4.9 

4.3 

4.7 

11.9 

4.3 

7.1 

59.9 

8 

| r>ei ore 

16" 

17.8 

7.9 

6.5 

10.2 

6.3 

4.6 

6.5 

4.9 

8.3 

5.2 

78.1 

6 I 

irri¬ 

7.5" 

31.1 

7.4 

8.1 

6.9 

11.9 

16.5 

10.7 

8.6 

8.2 

9.1 

118.5 

15 ! 

gation 

none 

33.1 

15.3 

6.4 

12.4 

16.1 

12.9 

13.1 

30.7 

17.0 

18.7 

175.7 

8 

A f 4- AM 

25" 

10.2 

11.9 

3.9 

9.3 

6.4 

3.8 

14.6 

4.2 

4.9 

17.3 

86.5 

7 

Alter 

15" 

17.2 

11.8 

14.3 

7.1 

4.6 

4.6 

3.8 

11.2 

5.8 

7.2 

87.6 

4 

irri¬ 

7.5" 

31.3 

14.9 

11.1 

6.5 

5.1 

4.2 

2.2 

2.2 

4.2 

6.2 

87.9 

13 

gation 

none 

20.4 

5.6 

4.2 

7.4 

8.4 

7.7 

38.9 

8.8 

11.8 

13.6 

126.8 

8 i 


25“ 

7.9 

5.0 

6.6 

6.4 

6.1 

7.5 

5.6 

3.5 

4.9 

5.0 

58.5 

6 

"Poll 

15“ 

6.5 

4.0 

5.9 

6.5 

5.1 

6.4 

6.9 

3.3 

3.8 

3.7 

52.1 

7 

x 1 an 

7.5“ 

24.2 

10.7 

9.4 

7.4 

7.5 

5.8 

6.1 

3.3 

4.1 

4.4 

82.9 

7 


none 

26.8 

12.6 

22.9 

14.4 

11.6 

8.5 

13.0 

10.5 

8.7 

7.3 

136.3 


The application of irrigation water causes an increase in the nitric ni¬ 
trogen of the surface soil. In the case of the plots receiving a maximum and 
medium amount of irrigation water, this is most marked in the first and se¬ 
cond foot sections, while, where a minimum amount of water is applied the 
increase is noted in the third and fourth foot sections. When the soil is con¬ 
sidered to a depth of ten feet, in the case of the plots receiving a maximum 
and medium application of water, there is a marked increase after the applica¬ 
tion of irrigation water. This is not due to nitric ntriogen added with the water, 
for analysis of the irrigation water 1 ) showed that there would not be over 
one pound per acre applied in this manner. It may be seen further that the 
nitric nitrogen in the soil to a depth of ten feet at any time during the season 
is nearly inversely proportional te the amount of water applied. The rela¬ 
tionship between this total nitric nitrogen of the soil and the amount removed 
by the crop is brought out in tabular form below. 


Water applied 

26“ 


m 

None 

Nitrogen removed in crop. 

18.9 

19.9 

12.3 

10.3 

Nitric nitrogen in soil in spring. 

66.6 

73.2 

84.1 

160.5 

Nitric nitrogen in soil in fall. 

58.5 

52.1 

82.9 

136.3 

Original nitric nitrogen removed from soil 

8.1 

21.1 

1.2 

14.2 

Nitric nitrogen formed during season . . 
Excess of nitric nitrogen formed during 

10.8 

—1.2 

11.1 

i 

—3.9 

season in irrigated plots. 

14.7 

2.7 

15.0 



These results show that the amount of nitrogen removed in the crop de¬ 
creases with the amount of water applied. The amount of nitric nitrogen 

*) Stewart and Greaves, Utah Exper. Stat. Bull. 106. p. 82. 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 












124 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


present in the spring is greatest where the water applied is least. The amount 
of nitric nitrogen in the soil in the fall varies in exactly the same order as it 
did in the spring. When we compare the amount of nitric nitrogen in the 
soil during the spring period with that during the fall period, we find that 
there is less in the latter than in the former case. This difference probably 
represents the reserve nitrogen which is removed by the crop. It is, therefore, 
evident that the minimum amount of nitric nitrogen formed during the sea¬ 
son must be represented by the difference between this original nitric nitro¬ 
gen removed from the soil and the amount removed in crop. Since this amount 
in gated,plot, a new calculation may be made which will show approximately 
the amount of nitric nitrogen formed under the influence of the irrigation 
water. This would seem to indicate that the greatest benefit was obtained 
from the use of 25 inches of irrigation water. 

3. Oat Land. 

There were four plots in this series. One plot received a maximum, 
one a minimum, one a medium application of irrigation water, and one was 
unirrigated. They were otherwise treated in the same way. 

The summarized results of this series are given in Table 6. The investi¬ 
gation extended over a period of four years during which time there were 
176 determinations made on each foot section. 

Table 6. 


Nitric nitrogen. Oat Land. 

Results reported as pounds per acre foot of soil. 


i 00 

l| 


Water 












Period 

ap- 

1 

2 

3 

4 

6 

6 

7 

8 

9 

10 

Total 

O P 

41 


plied 












9 


25“ 

8.9 

5.0 

9.0 

4.6 

4.6 

6.4 

4.8 

3.5 

2.7 

2.9 

52.4 

10 

Spring 

15“ 

7.7 

6.9 

8.3 

6.0 

3.2 

4.2 

8.1 

11.1 

4.3 

5.5 

64.3 

10 

7.6" 

4.9 

4.9 

4.9 

5.3 

3.4 

2.1 

2.3 

2.2 

2.4 

2.3 

34.7 

11 


none 

9.6 

11.9 

9.9 

5.8 

4.2 

6.1 

3.4 

3.3 

3.9 

7.1 

64.2 

12 

Before 

25“ 

8.0 

3.2 

2.8 

3.3 

5.8 

4.0 

2.7 

3.7 

2.6 

2.1 

38.2 

8 

16" 

2.4 

1.9 

1.7 

3.4 

4.7 

4.0 

3.1 

2.5 

1.9 

1.6 

27.1 

6 

irri¬ 

gation 

7.6" 

9.6 

4.2 

2.9 

2.9 

5.3 

2.2 

1.6 

2.5 

2.5 

6.7 

39.4 

17 

none 

8.5 

3.8 

2.6 

2.1 

3.3 

3.9 

8.0 

5.2 

3.8 

4.4 

45.5 

9 

After 

25“ 

15.5 

2.2 

1.8 

1.6 

1.6 j 

2.5 

2.1 

2.1 

2.8 

3.4 

35.6 

7 

15“ 

3.5 

3.3 

2.6 

2.5 

3.6 

5.0 

10.8 

3.6 

3.0 

3.8 

41.7 

4 

irri¬ 

gation 

7.5“ 

2.6 

1.8 

1.7 

3.7 

1.9 

4.2 

2.4 

2.4 

2.0 

2.8 

25.5 

13 

none 

11.8 

3.0 

2.6 

1.8 

1.8 

6.2 

2.8 

3.8 

3.4 

4.0 

41.2 

8 


25“ 

4.2 

2.9 

2.1 

3.8 

2.7 

3.3 

5.3 

10.2 

3.2 

8.7 

46.4 

8 

Fall 

15“ 

5.3 

2.6 

2.8 

1.4 

3.4 

12.7 

7.0 

4.6 

4.4 

3.3 

47.5 

8 

7.5“ 

3.8 

3.4 

1.5 

1.5 

1.7 

1.6 

2.3 

1.6 

1.6 

1.9 

20.9 

6 

i 

none 

13.2 

4.3 

1.9 

5.1 

5.3 

2.1 

1.7 

2.1 

3.2 

5.3 

44.2 


The summarized results of the nitrogen removed in the crop, together 
with the original nitric nitrogen present in the soil and the amount formed 
during the irrigation sason are recorded in tabular form below (p. 125): 

The nitrogen removed in the crop is practically the same in all the irri¬ 
gated plots. The amount of nitric nitrogen in the soil during the spring and 
fall period is greatest in the plot receiving a medium application of water 
and is least where the minimum amount of water was applied. The amount 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 






The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


125 


Water applied 

25“ 

15" 

7.5" 

None 

Nitrogen removed in crop. 

79.4 

79.2 

81.1 

68.8 

Nitrogen in soil in spring. 

52.4 

64.3 

34.7 

64.2 

Nitrogen in soil in fall. 

46.4 

47.5 

20.9 

44.2 

Original soil nitrogen removed. 

6.0 

16.8 

13.8 

20.0 

Nitrogen formed during season. 

Excess of nitric nitrogen in irrigated plots 
formed under influence of irrigation 

73.4 

62.4 

67.3 

48.8 

water. 

24.6 

13.6 

18.5 



of original nitric nitrogen removed follows the same order. The amount 
of nitric nitrogen formed during the season decreases as the water applied 
decreases. Again, it may be noticed that the amount of nitric nitrogen for¬ 
med in the irrigated soil is greater than in the unirrigated soil. If, therefore, 
the amount of nitric nitrogen formed during the season in the unirrigated 
plot be subtracetd from that formed during the season in the irrigated plots 
the difference must represent the minimum amount of nitric nitrogen formed 
during the irrigating season, due to the influence of irrigation water. This 
amount is greatest in the plot receiving the maximum amount of irrigating 
water. So it would appear that 25 inches of water is better suited to the 
production of nitric nitrogen in oat land than any of the other amounts te¬ 
sted under these conditions. 

4. Corn Land. 

The plots in this series were four in number. One plot received a maxi¬ 
mum, one a medium, and one a minimum amount of irrigation water. One 
plot, used as a check, was unirrigated. Each plot was ploughed to the same 
depth, planted on the same day and cultivated as nearly uniform as possible, 

Table 8. 

Nitric nitrogen in Com Land. 


Results are reported as pounds per acre foot of soil. 


L x 
* C 

«.g 

a 

o a 
6 '3 
£ fl 

Period 

Water 

ap¬ 

plied 

B 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

1_ j 

9 

i 

10 

Total 

9 


25" 

17.6 

10.4 

10.9 

9.6 

3.8 

4.6 

5.6 

6.7 

8.8 

10.7 

88.3 

10 

Spring 

15" 

31.1 

9.6 

10.3 

7.6 

4.4 

3.7 

3.9 

5.6 

6.9 

6.0 

89.1 

11 

7.5" 

11.4 

8.9 

13.1 

15.6 

11.8 

11.1 

8.4 

4.4 

3.8 

2.6 

91.1 

11 


none 

26.8 

12.1 

18.2 

10.2 

9.7 

9.8 

19.3 

13.9 

22.1 

15.8 

157.9 

12 


25“ 


7.7 

6.1 

5.5 

5.0 

5.2 

3.3 

3.6 

3.3 

6.2 

64.9 

8 

-before 

15" 

13.7 

8.0 

8.9 

2.9 

4.2 

4.6 

3.0 

3.7 

5.1 

3.5 

57.6 

6 

irri¬ 

7.5" 

27.5 

12.7 

11.9 

12.2 

6.5 

8.7 

7.7 

3.7 

5.3 

10.9 

107.2 

17 

gation 

none 

20.5 

5.3 

4.3 

4.2 

7.9 

11.1 

11.2 

19.8 

24.9 

16.7 

125.9 

9 


~25" 

13.3 

17.7 

16.0 

12.3 

9.3 

7.6 

5.3 

3.3 

3.7 

5.1 

92.5 

7 

Alter 

16" 

18.4 

18.3 

9.6 

10.7 

8.7 

10.5 

6.0 

4.2 

5.4 

10.3 

102.1 

4 

irri¬ 

7.5" 

24.4 

13.6 

6.2 

8.8 

3.7 

4.4 

8.1 

1.6 

1.1 

17.7 

89.6 

13 

gation 

none 

17.4 

7.2 

4.2 

3.5 

6.1 

9.7 

16.1 

16.2 

17.8 

15.9 

111.1 

7 


26" 

3.7 

2.4 

4.2 

8.1 

6.7 

5.9 

4.0 

8.5 

2.6 

6.4 

52.5 

7 

T7* 11 

15" 

5.2 

4.3 

6.3 

7.4 

9.2 

7.1 

5.3 

3.0 

3.5 

5.9 

57.2 

7 

rail 

7.5" 

7.5 

6.7 

10.3 

8.2 

7.8 

9.1 

6.6 

1.7 

2.5 

2.2 

62.6 

8 I 


none 

18.6 

16.8 

24.9 

12.9 

8.7 

10.6 

9.2 

11.8 

10.2 

8.4 

131.1 


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126 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


so that the only variable is the water applied. The results obtained repre¬ 
sent 146 determinations on each foot section to a depth of ten feet, exten¬ 
ding over a period of four years. On account of the great number of deter¬ 
minations in each average the experimental error has been reduced to a 
minimum. 

The summarized results are recorded in Table 8. 

The amount of nitric nitrogen in the surface feet is less in the fall than 
in the spring; this is also true when the total amount of nitric nitrogen in 
the total ten feet is considered. In the spring the nitric nitrogen is concen¬ 
trated in the surface feet of soil, while in the fall the greatest concentration 
in the irrigated soil is found at a depth of four feet. With the maximum 
and medium application of water, we find an increase in nitric nitrogen after 
the application of irrigation water and this increase is greatest with the appli¬ 
cation of 15 inches of water. The rapidity with which the nitric nitrogen 
decreases after the close of the irrigation period is very marked in the case 
of the irrigated plots of this series. 

The summarized results of nitrogen removed in the crop, the nitric ni¬ 
trogen originally present in the soil, and the amount formed during the sea¬ 
son are recorded in tabular form below. 


Water applied 

25" 

16" 

7.6" 

None 

Nitrogen removed in crop. 

121.4 

113.9 

127.9 

94.8 

Nitrogen in soil in spring. 

88.3 

89.1 

91.1 

157.9 

Nitrogen in soil in fall. 

52.5 

57.2 

62.6 

131.1 

Original soil nitrogen removed. 

35.8 

31.9 

28.5 

26.8 

Nitrogen formed during season. 

Excess of nitrogen in irrigated plots formed 

85.6 

82.0 

99.4 

68.0 

under influence of irrigation water . • 

17.6 

14.0 

31.4 



The amounts of nitric nitrogen present in the fall increases as the water 
applied decreases. The amount of nitric nitrogen formed during the irri¬ 
gating season is very high, being highest in the plot receiving 7.5 inches of 
irrigation water. Again, the amount of nitric nitrogen formed during the 
season is highest in the irrigated plots. If the amount formed in the unirri¬ 
gated plot be subtracted from the amount formed during the irrigating sea¬ 
son in the irrigated plots, this difference will represent the minimum amount 
of nitric nitrogen formed under the influence of the irrigation water. 

Fallow Land. 

There were four plots in this series each receiving a different amount 
of irrigating water. With the exception of water applied, the plots were 
treated in the same way. The summarized results for these plots are given 
in Table 10. 

These results show that the plot receiving only a minimum amount of 
irrigation water and the unirrigated plot are richer in nitric nitrogen in the 
surface feet than are the plots receiving a medium and maximum amount 
of irrigation water. This is quite noticeable during the spring period and 
becomes very marked in the fall period, due no doubt to the concentration 
of nitric nitrogen by evaporation of soil moisture in a manner similiar to 
alkali accumulation of the arid west. The results also show that the appli- 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


127 


Table 10. 


Nitric nitrogen in Fallow Land. 


! 

Period 

| Water 

! 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

Total 


25" 

9.9 

10.6 

11.7 

11.3 

13.0 

14.2 

8.2 

10.6 

9.5 

9.9 

108.9 

Spring 

15" 

10.4 

6.7 

10.8 

13.9 

16.0 

12.9 

15.3 

15.0 

11.0 

9.7 

121.7 

7.5" 

13.5 

8.3 

8.9 

8.8 

19.1 

19.7 

7.7 

7.4 

7.1 

7.3 

107.8 


— 

15.5 

11.7 

11.5 

7.3 

15.7 

16.9 

15.6 

9.6 

6.1 

11.3 

121.2 

Before 

25" 

18.2 

9.7 

13.3 

9.4 

16.2 

13.3 

9.9 

7.9 

5.5 

6.5 

109.9 

15“ 

15.8 

9.5 

20.8 

18.3 

16.2 

13.8 

10.4 

9.4 

11.0 

10.8 

136.0 

irri¬ 

gation 

7.5" 

14.0 

7.9 

7.8 

8.1 

8.9 

7.3 

11.3 

8.8 

6.4 

12.0 

92.5 

— 

23.3 

6.6 

6.8 

11.8 

14.2 

19.2 

23.0 

17.0 

15.2 

17.4 

154.5 

After 

25" 

7.4 

15.3 

15.6 

23.7 

20.7 

7.4 

8.9 

10.2 

9.1 

8.4 

126.7 

15" 

11.2 

29.4 

22.5 

26.7 

22.0 

15.0 

15.2 

13.2 

7.9 

9.4 

172.5 

irri¬ 

7.5" 

21.0 

9.9 

10.7 

13.4 

13.6 

17.3 

14.8 

8.9 

6.4 

9.2 

125.2 

gation 

— 

24.5 

9.9 

9.6 

13.9 

19.7 

29.8 

22.3 

14.3 

10.0 

15.6 

169.6 

; 

25" 

21.2 

14.5 

12.3 

10.4 

12.1 

11.6 

16.2 

13.4 

9.4 

9.2 

130.3 

Fall 

15" 

19.3 

16.7 

15.1 

14.5 

21.5 

22.9 

15.2 

13.9 

12.6 

14.8 

166.5 

7.5" 

18.8 

17.2 

12.6 

8.9 

6.3 

6.6 

5.8 

12.6 

13.6 

16.8 

119.2 


— 

33.4 

18.2 

12.5 

8.3 

10.3 

12.1 

20.5 

11.9 

11.9 

12.3 

i 161.4 


cation of irrigation water, even the maximum amount, causes a decrease 
only in the surface foot of soil, due no daubt to the leaching action of the 
water, while the minimum amount causes an increase even in the surface 
foot section. When the results are considered to a depth of ten feet, we find 
a marked increase in the total nitric nitrogen of every plot after irrigation, 
an increase which is slightly greater in every case where the plots have been 
irrigated and is most marked in the one receiving a medium amount of irri¬ 
gation water. 

It is interesting to note that there is no marked decrease in the nitric 
nitrogen of these plots after the close of the irrigation period as was so stri¬ 
kingly brought out in the case of the corn land. 

We find the greatest amount of nitric nitrogen in the plot receiving a 
medium amount of irrigation water. The average gain during the summer 
for each plot is shown in tabular form below. 


Water applied 

25" 

15" 

7.5" 

None 

Spring . 

108.9 

121.7 

107.8 

121.2 

Before irrigation. 

109.9 

136.0 

92.6 

154.5 

After irrigation . 

126.7 

172.5 

125.2 

169.6 

Fall.. 

130.3 

166.5 

119.2 

151.4 

Average. 

118.9 

149.2 

109.9 

149.2 

Increase during summer. 

21.4 

44.8 

11.4 

30.2 


These results show a marked gain in the plot receiving 15 inches of water 
over the unirrigated plot. But each of the other plots show a smaller gain 
than does the unirrigated plot. 

Summary of Influence of Water. 

From the preceding results and discussion, it is seen that the application 
of irrigation water has a beneficial effect upon the production of nitric nitro- 


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128 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


gen in the soil. This beneficial effect is greatest when the minimum appli¬ 
cation of water is made. These facts are emphasized in Table 10. 

Table 10. 

The minimum amount of nitric nitrogen formed under the influence of irrigation water. 


Crop 

25" 

15" 

7.5" 

Alfalfa . . . 

12.2 

38.9 

49.0 

Potatoes . . 

14.7 

2.7 

15.0 

Oats .... 

24.6 

13.6 

18.5 

Corn .... 

17.6 

14.0 

31.4 

Average . . 

17.3 

17.3 

28.5 


These average results show that the greatest influence is obtained when 
the minimum amount of water is applied. The benefit per inch of water 
applied is also greatest in the case of the minimum water applied and is 3.8 
lbs. of nitric nitrogen per inch of water applied and with medium application 
of water it is 1.1 lbs. of nitric nitrogen per inch of water applied, while with 
the maximum this beneficial effect is 0.7 lbs. of nitric nitrogen per inch of 
irrigation water applied. 

The results obtained for nitric nitrogen in the individual foot sections 
show a fluctuation from period due to two factors: the feeding of the crop 
and the movement of the nitric nitrogen to lower depth by the irrigating water. 
The depth, however, to which the samples were taken enables us to reduce 
to a minimum the error introduced by the leaching of the surface nitric nitro¬ 
gen to a depth below the point reached by the soil tube, thus enabling us 
to follow quite clearly the movement and production in the soil of nitric 
nitrogen formed under the influence of irrigation water. 

It is interesting to note that in this irrigated soil so favorably adapted 
to bacterial action the maximum amount of nitric nitrogen present to a 
depth of ten feet never equals 200 pounds per acre. While the average 
measurable amount of nitric nitrogen formed during a year which can be 
clearly attributed to the formation under the influence of the irrigation water 
is only 28 pounds under the most favorable treatment with water. 

The Influence of the Crop. 

As indicated in the introduction, the plan of the experiment was such 
as ot give not only some information upon the influence of irrigation water 
upon the movement and production of nitric nitrogen in the soil, but gives 
also some very valuable results upon the influence of the crop upon the ni¬ 
tric nitrogen of the soil. 

The preceding results have been re-arranged so as to bring out the effect 
of the crop upon the development and movement of nitric nitrogen. In these 
Tables the cropped and fallow plots are so arranged that the ones receiving 
the same amount of water are compared with each other. Therefore, the 
only variable which enters is the crop. 

Maximum Application of Irrigation Water. 

In this series we have the alfalfa, potatoes, oats and corn plots which 
received a maximum application of irrigation water compared with the fallow 


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The Production and Movement of Nitrio Nitrogen in Soil. 


129 


plot receiving the same amount of irrigation water. Inasmuch as the 
water applied, and the treatment of these plots, is the same in each case, 
any manner in which the nitrio nitrogen of the cropped plots differs from 
the nitric nitrogen of the fallow plot must be due either directly or indirectly 
to the plants growing upon them. The summarized results are given in 
Table 11. 


Table 11. 


Effect of crop upon the nitric nitrogen of the soil. 
Ma ximum application of water. 


Period 

! Crop 

1 

2 

3 ! 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

Total 


Alfalfa 

5.6 

7.4 

7.3 

4.3 

12.3 

2.5 

5.1 

12.9 

24.9 

5.3 

87.5 


Potatoes 

13.4 

6.8 

6.0 

4.4 

6.2 

5.9 

4.5 

5.1 

6.9 

8.4 

66.6 

Spring 

Oats 

8.9 

5.1 

9.0 

4.6 

4.6 

6.4 

4.8 

3.5 

2.5 

2.9 

62.4 

Corn 

17.6 

10.4 

10.9 

9.6 

3.8 

4.6 

5.6 

6.7 

8.8 

10.1 

88.3 


Fallow 

9.9 

10.6 

11.7 

11.3 

13.0 

14.2 

8.2 

10.6 

9.5 

9.9 

108.9 


Alfalfa 

7.9 

6.0 

1.9 

2.1 

3.4 

3.3 

1.7 

1.3 

2.9 

1.8 

32.3 

Before 

Potatoes 

6.3 

5.8 

4.5 

6.1 

4.9 

4.3 

4.7 

11.9 

4.3 

7.1 

59.9 

irri- 

Oats 

8.0 

3.2 

2.8 

3.3 

5.8 

4.0 

2.7 

3.7 

2.6 

2.1 

38.2 

gat ion 

Corn 

19.0 

7.7 

6.1 

5.5 

5.0 

5.2 

3.3 

3.6 

3.3 

6.2 

64.9 

Fallow 

18.2 

9.7 

13.3 

9.4 

16.2 

13.3 

9.9 

7.9 

5.5 

6.5 

109.9 


Alfalfa 

3.1 

3.2 

3.7 

3.2 

1.6 

1.8 

1.7 

6.8 

4.7 

4.8 

34.6 

After 

Potatoes 

10.2 

11.9 

3.9 

9.3 

6.4 

3.8 

14.6 

4.2 

4.9 

17.3 

86.5 

irri¬ 

Oats 

16.5 

2.2 

1.8 

1.6 

1.6 

2.5 

2.1 

2.1 

2.8 

3.4 

35.6 

gation 

Com 

13.3 

17.7 

15.0 

12.3 

9.3 

7.5 

5.3 

3.3 

3.7 

5.1 

92.5 

Fallow 

7.4 

15.3 

15.6 

23.7 

20.7 

7.4 

8.9 

10.2 

9.1 

8.4 

126.7 


Alfalfa 

2.9 

2.2 

2.0 

1.9 

1.7 

2.1 

1.8 

2.2 

0.9 

1.4 

19.1 


Potatoes 

7.9 

6.0 

6.6 

6.4 

6.1 

7.5 

5.6 

3.5 

4.9 

5.0 

58.5 

Fall 

Oats 

4.2 

2.9 

2.1 

3.8 

2.7 

3.3 

5.3 

10.2 

3.2 

8.7 

46.4 


Com 

3.7 

2.4 

4.2 

8.1 

6.7 

5.9 

4.0 

8.5 

2.6 

6.4 

52.5 


Fallow 

21.2 

14.5 

12.3 

10.4 

12.1 

11.6 

16.2 

13.4 

9.4 

9.2 

130.3 


These results show that during the spring period the potato and corn 
land is richest in nitric nitrogen in the surface soil while the fallow contains 
the greatest concentration at a depth of five and six feet. The oat land 
shows a more even distribution of the nitric nitrogen throughout the entire 
ten feet. In the majority of the foot sections, the alfalfa soil is low even as 
compared with the oat land. The abnormaly high results in some foot sections, 
such as those seen in the fifth, eight, and ninth foot sections of the alfalfa soil, 
are met with much more often with this crop than with any of the others, 
and is probably due to the soil tube coming in contact with a decomposing 
root. If we ignore these high results, we find that the plots arrange them¬ 
selves in the order, fallow, corn, potatoes, oats and alfalfa, and that they 
maintain this order throughout the season. The application of water causes 
an increase in the total nitric nitrogen on every plot except that on which 
the oats were grown, in which case there was a slight decrease. The fallow 
plots show a steady gain in nitric nitrogen from early spring to late fall, 
while in the case of the cropped soil, there is a gradual decrease from spring 
to the close of the season. 

These results are brought out in tabular form below in which we have 
the nitric nitrogen in the fallow plot at each period in excess of the various 
cropped plots: 

Zwelte Abt. Bd. Si. 9 


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130 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


Time 

Alfalfa 

Potatoes 

Oats 

Com 

i 

Spring. 

21.3 

42.3 

66.6 

20.6 

Before irrigation . . . 

77.6 

60.0 

71.7 

46.0 

After irrigation . . . 

92.1 

40.2 

91.1 

34.2 

Fall. 

111.2 

71.8 

83.9 

77.8 

Average. 

76.6 

61.1 

76.8 

44.4 


These results show a gradual increase of nitric nitrogen in the fallow 
plot over the alfalfa plots from early spring, when the difference is but 21.3 
pounds, to the close of the season, when this difference increases to 111.2 pounds. 
In the case of the oat land, this increase extends only to the close of the irri¬ 
gation period, after which it is about constant. The average difference bet¬ 
ween the nitric nitrogen of alfalfa and fallow on the one hand and the oats 
and fallow on the other shows a remarkably close agreement. The potatoes 
and corn show an increase in this difference from spring to before irrigation 
with a drop after irrigation and a rise in the fall. From the above it would 
appear that the alfalfa and oat land, so far as the nitric nitrogen content 
is concerned, can be placed in one class, while the potato and corn land fall 
just as naturally into another class. 

Medium Application of Irrigation Water. 

In this series, the plots growing the different crops have been arranged 
so that they can be compared with the fallow plot receiving the same amount 
of irrigation water. Since the treatment which the plots in this series have 
received, such as ploughing, cultivation, etc., has been as nearly uniform 
as possible, the only variable is the crop. The marked differences, therefore 
in the serval plots must be due to the influence of the crop on the move¬ 
ment and production of nitric nitrogen. During the spring period there is 
in the surface feet, a greater amount of nitric nitrogen in the plots growing 
corn and potatoes, both of these plots having a greater amount than the 
fallow. The least amount is found in the alfalfa land with the next lowest 
amount in the oat land. Both of these plots contain less nitric nitrogen than 
the fallow plot. When the results to a depth of ten feet are considered, these 
same relationships hold, except that all the cropped plots contain less nitric 
nitrogen than does the fallow plot. 

The oat land contains in the surface soil the least amount of nitric nitro¬ 
gen in the period before irrigation while the corn land contains practically 
the same amount as the alfalfa land. All these plots contain less than the 
fallow plot. The potato plot contains the greatest amount of nitric nitrogen, 
even greater than the fallow plot. When the results are considered to a depth 
of ten feet the potato plot contains the greatest amount of nitric nitrogen, 
although much less than the fallow plot. The wat plot contains the least 
with the alfalfa land a close second. 

When this period is compared with the spring period it is seen that the, 
nitric nitrogen content of the alfalfa, oat and corn land has decreased, while 
that of the potato land has slightly increased, while the nitric nitrogen in the 
fallow plot has markedly increased. 

In the surface foot for the period after irrigation, the nitric nitrogen 
content of the corn land is highest, being slightly higher than that of the 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


131 


Table 12. 


Effect of crop on nitric nitrogen of soil. 
Medium application of water. 


Period 

Crop 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

L ... 

8 

9 

10 

Total 


Alfalfa 

6.0 

4.8 

5.5 

4.4 

5.6 

13.9 

6.3 

4.9 

5.5 

5.2 

61.1 


Potatoes 

11.1 

7.4 

6.6 

n.i 

11.5 

7.9 

5.5 

3.3 

2.9 

5.9 

73.2 

Spring 

Oats 

7.7 

6.9 

8.3 

6.0 

3.2 

4.2 

8.1 

n.i 

4.3 

5.5 

64.3 

Com 

13.1 

9.6 

10.3 

7.6 

4.4 

3.7 

3.9 

5.6 

6.9 

6.0 

89.1 


Fallow 

10.4 

6.7 

10.8 

13.9 

16.0 

12.9 

15.3 

15.0 

11.0 

9.7 

121.7 


Alfalfa 

13.0 

6.7 

6.0 

3.6 

2.2 

1.9 

2.1 

3.7 

6.4 

2.9 

47.6 

Before 

Potatoes 

17.8 

7.9 

6.6 

10.2 

6.3 

4.5 

6.5 

4.9 

8.3 

5.2 

78.1 

irri- 

Oats 

2.4 

1.9 

1.7 

3.4 

4.7 

4.0 

3.1 

2.5 

1.9 

1.5 

27.1 

gat ion 

Com 

13.7 

8.0 

8.9 

2.9 

4.2 

4.6 

3.0 

3.7 

5.1 

3.5 

67.6 

Fallow 

15.8 

9.5 

20.8 

18.3 

16.2 

13.8 

10.4 

9.4 

11.0 

10.8 

136.0 


Alfalfa 

8.1 

6.8 

6.7 

6.2 

3.1 

13.6 

2.7 

5.1 

4.1 

3.1 

59.5 

After 

Potatoes 

17.2 

11.8 

14.3 

7.1 

4.6 

4.6 

3.8 

11.2 

5.8 

7.2 

87.6 

irri¬ 

Oats 

3.5 

3.3 

2.6 

2.6 

3.6 

5.0 

10.8 

3.6 

3.0 

3.8 

41.7 

gation 

Com 

18.4 

18.3 

9.6 

10.7 

8.7 

10.5 

6.0 

4.2 

5.4 

10.3 

102.1 

Fallow 

11.2 

29.4 

22.6 

26.4 

22.0 

15.0 

16.2 

13.2 

7.9 

9.4 

172.5 


Alfalfa 

2.9 

2.2 

2.0 

1.9 

1.7 

2.1 

1.8 

2.2 

0.9 

1.4 

19.1 


Potatoes 

6.6 

4.0 

6.9 

6.6 

6.1 

6.4 

6.9 

3.3 

3.8 

3.7 

52.1 

Fall 

Oats 

6.3 

2.6 

2.8 

1.4 

3.4 

12.7 

7.0 

4.6 

4.4 

3.3 

47.5 


Com 

6.2 

4.3 

6.3 

7.4 

9.2 

7.1 

5.3 

3.0 

3.5 

5.9 

57.2 


Fallow 

19.3 

16.7 

16.1 

14.6 

21.5 

22.9 

15.2 

13.9 

12.6 

14.8 

166.5 


potato land. Both of the plots have a higher concentration than has the 
fallow plot. The oat land contains the least nitric nitrogen with the alfalfa 
a close second. When considered to a depth of ten feet, it is seen that the 
corn land contains the greatest amount of nitric nitrogen, with the potato 
land second. The oat land contains the least amount with the alfalfa next. 
All of the cropped plots contain less than the fallow. 

In the surface foot for the fall period, all the cropped plots contain much 
less nitric nitrogen than the fallow plot. When considered to a depth of ten 
feet, the least amount of nitric nitrogen is found in the alfalfa land with 
increasing amounts in the oat, potato, and corn land. The greatest amount 
is found in the fallow land. 

It is thus seen that the oat plant is a close feeder upon the nitric nitro¬ 
gen content of the soil, followed very closely by the alfalfa plant. In the 
fall the alfalfa plant fuds very closely upon the soil nitric nitrogen. 


Time 

Alfalfa 

Potatoes 

Oats 

Corn 

Spring. 

60.6 

48.5 

57.4 

32.6 

Before irrigation . . . 

88.5 

57.9 

108.9 

78.4 

After irrigation . . . 

113.0 

84.9 

130.8 

70.4 

Fall. 

147.4 

114.4 

119.0 

108.3 

Average. 

102.4 

76.4 

104.1 

72.4 


These relationships are brought out more fully in tabular form abowe. 
The results are obtained by subtracting the amount of nitric nitrogen in the 
cropped plots during the several periods from the amount in the fallow plot. 

9* 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 









132 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


The results emphasize the statements already made, that the difference in 
nitric nitrogen in the cropped and fallow plots increases from period to 
period. It clearly demonstrates that the oat plant is a close feeder upon 
the soil nitric nitrogen followed closely by the alfalfa plant. 


Minimum Application of Irrigation Water. 

The plots in this series are five in number, there being the four cropped 
plots and the fallow plot. They all received the same treatment, including 
the application of water, so that the only variable is the crop. The summa¬ 
rized results are given in Table 13. 

The results show the surface soil of the potato, corn and fallow plot 
to be exceedingly rich in nitric nitrogen throughout the year. It is highest 
during the irrigation season and decreases only slightly in the fall period. 
The alfalfa and oat land is not nearly so rich in nitric nitrogen as the other 
plots and shows a much greater loss in the fall period. 

Table 13. 

Effect of crop on nitric nitrogen of soil. 


Minimum application of water. 


Period 

j Crop 

1 

1 2 

3 

4 

5 

6 

[ 

7 

8 ! 

9 

! io 

! 

Total 


Alfalfa 

6.1 

6.8 

7.4 

7.3 

4.2 

2.7 

3.7 

3.7 

4.1 

4.0 

50.0 


Potatoes 

11.9 

5.9 

6.9 

11.4 

13.1 

8.3 

9.9 

6.7 

4.3 

5.7 

84.1 

Spring 

Oats 

4.9 

4.9 

4.9 

5.3 

3.4 

2.1 

2.3 

2.2 

2.4 

2.3 

34.7 

Corn 

11.4 

8.9 

13.1 

15.6 

11.8 

11.1 

8.4 

4.4 

3.8 

2.6 

91.1 


Fallow 

13.5 

8.3 

8.9 

8.8 

19.1 

19.7 

7.7 

7.4 

7.1 

7.3 

107.8 


Alfalfa 

6.0 

6.3 

7.1 

4.1 

11.7 

2.7 

19.0 

3.9 

2.7 

4.7 

67.2 

Before 

Potatoes 

31.1 

7.4 

8.1 

6.9 

11.9 

16.5 

10.7 

8.6 

8.2 

9.1 

118.5 

irri- 

Oats 

9.6 

4.2 

2.9 

2.9 

5.3 

2.2 

1.6 

2.5 

2.5 

5.7 

39.4 

gat ion 

Corn 

27.6 

12.7 

11.9 

12.2 

6.6 

8.7 

7.7 

3.7 

5.3 

10.9 

107.2 

Fallow 

14.0 

7.9 

7.8 

8,1 

8.9 

7.3 

11.3 

8.8 

6.4 

12.0 

92.5 


Alfalfa 

27.2 

6.4 

2.6 

2.8 

3.1 

2.6 

4.0 

6.7 

4.9 

4.7 

64.9 

After 

Potatoes 

31.3 

14.9 

11.1 

6.5 

5.1 

4.2 

2.2 

2.2 

4.2 

6.2 

87.9 

irri¬ 

Oats 

2.6 

1.8 

1.7 

3.7 

1.9 

4.2 

2.4 

2.4 

2.0 

2.8 

25.5 

gation 

Com 

24.4 

13.6 

6.2 

8.8 

3.7 

4.4 

8.1 

1.6 

1.1 

17.7 

89.6 

Fallow 

21.0 

9.9 

10.7 

13.4 

13.6 

17.3 

14.8 

8.9 

6.4 

9.2 

125.2 


Alfalfa 

6.8 

2.7 

3.0 

1.9 

1.6 

2.1 

2.0 

3.1 

5.4 

2.3 

30.9 


: Potatoes 

24.2 

10.7 

9.4 

7.4 

7.5 

5.8 

6.1 

3.3 

4.1 

4.4 

82.9 

Fall 

Oats 

3.8 

3.4 

1.5 

1.5 

1.7 

1.6 

2.3 

1.6 

1.6 

1.9 

20.9 


Com 

7.5 

6.7 

10.3 

8.2 

7.8 

9.1 

6.6 

1.7 

2.5 

2.2 

62.6 


Fallow 

18.8 

17.2 

12.6 

8.9 

6.3 

6.6 

5.8 

12.6 

13.6 

16.8 

119.2 


These facts are brought out more fully by the following results, which 
give the excess of nitric nitrogen in the fallow plot at various times during 
the season over the cropped plots. 


Time 

Alfalfa 

j Potatoes 

Oats 

Corn 

Spring. 

57.8 

23.7 

73.1 

16.7 

Before irrigation . . . 

25.3 

—26.0 

53.1 

—14.7 

After irrigation . . . 

61.3 

37.3 

99.7 

35.6 

Fall . . .. 

78.3 

36.3 

98.3 

56.6 

Average. 

55.7 

17.8 

81.0 

23.5 


Digitized by 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 









The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


133 


These results show the greatest difference between the various plots in 
the spring period, where the nitric nitrogen of the alfalfa and oats land is 
very low as compared with the fallow. This difference becomes less in all 
the plots up to the beginning of the irrigation period, after which it again 
increases. In this series, as with the ones receiving a maximum and medium 
amount of irrigation water, the oat and alfalfa can be considered together 
in their effect upon the nitric nitrogen, as can also the corn and potatoes. 
The oat plant shows itself to be the closest feeder upon the nitric nitrogen, 
with the alfalfa as a close second. The alfalfa continues to draw heavily 
upon the nitric nitrogen of the soil even after the irrigation period. 

4. The Non-irrigated Soil. 

All of the plots in this series including the cropped and fallow, were 
treated as nearly uniform as possible. The oat and alfalfa plots were not 
cultivated. The plots were unirrigated. Any marked differences in the nitric 
nitrogen is probably due to the crop factor. 

In the surface foot during the spring period, the corn land contains 
the greatest amount of nitric nitrogen, while the next greatest amount is 
found in the potato land. The nitric nitrogen content for the alfalfa and 
oat land is practically the same. The alfalfa, potato and oat land contains 
less than the fallow. When considered to a depth of ten feet, the potato 
and corn land are seen to be very high, containing a greater amount 
than the fallow. The oat land contains the least amount, followed by 
the alfalfa. 

In the first foot for the period before irrigation, the potato land con¬ 
tains the greatest amount of nitric nitrogen; the corn land contains nearly 
as much as the fallow, while the alfalfa land contains the least. 


Table 14. 

Effect of crop upon the nitric nitrogen of soil. 
Unirrigated plots. 


Period 

Crop 

n 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

Total 

... 


Alfalfa 

9.4 

7.3 

4.9 

8.2 

3.7 

8.6 

8.6 

8.7 

11.3 

11.3 

82.0 


i Potatoes 

13.7 

7.1 

18.2 

10.2 

16.7 

20.9 

16.1 

17.7 

15.6 

14.4 

150.5 

Spring 

Oats 

9.6 

11.9 

9.9 

5.8 

4.2 

5.1 

3.4 

3.3 

3.9 

7.1 

64.2 

Corn 

26.8 

12.1 

18.2 

10.2 

9.7 

9.8 

19.3 

13.9 

22.1 

15.8 

157.9 


Fallow 

16.5 

11.7 

11.5 

7.5 

15.7 

16.9 

15.6 

9.6 

6.1 

11.3 

121.2 


Alfalfa 

3.8 

2.1 

7.4 

5.0 

3.2 

4.8 

1.6 

0.9 

2.1 

6.0 

37.2 

Before 

Potatoes 

33.1 

15.3 

6.4 

12.4 

16.1 

12.9 

13.1 

30.7 

17.0 

18.7 

175.7 

irri- 

Oats 

8.5 

3.8 

2.5 

2.1 

3.3 

3.9 

8.0 

5.2 

3.8 

4.4 

45.5 

gat ion 

Corn 

20.6 

5.3 

4.3 

4.2 

7.9 

11.1 

11.2 

19.8 

24.9 

16.7 

125.9 

Fallow 

23.3 

6.6 

6.8 

11.8 

14.2 

19.2 

23.0 

17.0 

15.2 

17.4 

154.5 


Alfalfa 

1.9 

1.6 

1.9 

2.1 

5.5 

1.4 

1.5 

1.7 

0.9 

7.3 

25.8 

After 

Potatoes 

20.4 

5.6 

4.2 

7.4 

8.4 

7.7 

38.9 

8.8 

11.8 

13.6 

126.8 

irri¬ 

Oats 

11.8 

3.0 

2.6 

1.8 

1.8 

6.2 

2.8 

3.8 

3.4 

4.0 

41.2 

gation 

Corn 

17.4 

7.2 

4.2 

3.5 

5.1 

9.7 

15.1 

15.2 

17.8 

15.9 

111.1 

Fallow 

24.6 

9.9 

9.6 

13.9 

19.7 

29.8 

22.3 

14.3 

10.0 

15.6 

169.6 


Alfalfa 

8.3 

2.0 

1.4 

2.8 

1.4 

1.2 

2.1 

5.2 

7.4 

5.0 

36.8 


Potatoes 

26.8 

12.6 

22.9 

14.4 

11.6 

8.5 

13.0 

10.5 

8.7 

7.3 

136.3 

Fall 

Oats 

13.2 

4.3 

1.9 

5.1 

5.3 

2.1 

1.7 

2.1 

3.2 

6.3 

44.2 


Com 

18.6 

15.8 

24.9 

12.9 

8.7 

106. 

9.2 

11.8 

10.2 

8.4 

131.1 


Fallow 

33.4 

18.2 

12.5 

8.3 

10.3 

12.1 

20.5 

11.9 

11.9 

12.3 

161.4 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 








134 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


When considered to a depth of ten feet, it is seen that the nitric nitrogen 
content of the corn and potato land is very high, while the alfalfa land con¬ 
tains the least amount, followed closely by the oat land. In the period after 
irrigation, all of the cropped plots contain in the first foot less nitric nitrogen 
than the fallow plot. The potato land contains the greatest amount, follo¬ 
wed closely by the corn land, while the alfalfa land contains the least amount 
of nitric nitrogen. When considered to a depth of ten feet, exactly the same 
relationships are shown. In the fall period, the same relationships are main¬ 
tained ,both in the surface feet and in the total amount to a depth of ten feet. 

In the previous consideration, wherever irrigation water was applied 
the oat plant was the closest feeder upon the soil nitrogen. In this series, 
in the absence of the irrigation water, the alfalfa plant is the heaviest feeder 
upon the soil nitrogen. It is posible that the alfalfa plant is better able to 
make use of the atmospheric nitrogen where irrigation water is applied, owing 
to the stimulating action of the water upon the Ps. r a d i c i c o 1 a. 

The differences in amount of nitric nitrogen in the fallow and cropped 
plots during the several periods are recorded in tabular form below. Again, 
it is strongly emphasized that the alfalfa and oats plants are heavy feeders 
upon the soil nitrogen. There is a steady increase in the difference from 
period to period until the end of irrigation period, when there is a uniform 
decrease. 


Time 

i 

Alfalfa 

Potatoes 

Oats 

Corn 

Spring. 

39.2 

—29.3 

57.0 

—36.7 

Before irrigation . . . 

117.3 

—21.2 

109.0 

28.6 

After irrigation . . . 

143.8 

42.8 

128.4 

58.5 

Fall. 

114.6 

15.1 

107.2 

20.3 

Average. 

103.7 

1.8 

100.4 

17.7 


5. Summary of Effect of Crop. 

From the above discussion, it is clearly seen that the oat and alfalfa 
plants fall in one class as close feeders upon the nitric nitrogen of the soil, while 
the potato and corn plants arrange themselves in another class. Of the four 
crops studied, the oat plant is the closest feeder upon the soil nitrogen where 
irrigation water is applied. In the unirrigated soil, the alfalfa is the heavist 
feeder upon the nitric nitrogen. A possible explanation is that when the 
water is applied it has a stimulating effect upon the Ps. radicicola 
which enables the alfalfa plant to utilize to a greater degree the atmospheric 
nitrogen. 

These results are brought out very clearly in tabular form below in 
which is given the average excess of nitric nitrogen in the uncropped plot 
over the various cropped plots at different times during the season. 



; 

Alfalfa 

i 

Potatoes 

Oats 

Corn 

Maximum. 

75.6 

41.1 

75.8 

44.4 

Medium. 

102.4 

76.4 

104.1 

72.4 

Minimum. 

55.7 

17.8 

81.0 

23.5 

None. 

103.7 

1.8 

100.4 

17.7 

Average.. 

84.3 

36.8 

90.3 

39.5 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 











The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


135 


These facts may be emphasized in still another manner. It has been 
observed that the nitric nitrogen in the cropped plots is always greater in the 
spring than in the fall. If the amount present in the fall be subtracted from 
that present in the spring, the result will be the amount of original nitric nitro¬ 
gen removed by the crop. Dividing this amount by the total amount 
present in the spring, we obtain the relative comparative amount removed 
by the several crops under the different treatments. These results are 
given in tabular form below. 


Water applied 

25" 

15" 

7.5" 

None 

Average 

Alfalfa. 

78.5 

1.4 

38.2 

5.1 

58.3 

Potatoes. 

! 12.2 

28.6 

1.6 

9.4 

16.6 

Oat. 

11.5 

26.1 

39.7 

31.2 

27.1 

Corn.| 

40.6 

35.8 

31.3 

17.0 

31.2 


These results clearly show that the alfalfa is a heavy feeder on the ori¬ 
ginal soil nitrogen. Of the original soil nitrogen present the alfalfa plant 
uses as an average 58.3, while the potato plant utilizes only 16.6 per cent. 
Thus indicating quite fully the great power of alfalfa to draw upon the soil 
nitrogen. 

C. Composition of the Soil Solution. 

From the results obtained in this work for nitric nitrogen and soil moi¬ 
sture, it is possible to make calculations showing the concentration of the 
soil solution. The method of making the calculations is indicated in the 
following. 

Let x equal nitric nitrogen parts per million of the soil solution 
a „ pounds of nitric nitrogen per acre 
b „ pounds of moisture per acre 
c „ per cent moisture in the soil 

d „ nitric nitrogen parts per million of dry soil. 

c and d are the two quantities obtained by analysis from which a and 
b may be calculated, assuming an acre foot of soil to weigh 3,600,000 pounds, 
then b = 36,000c and a = 3.6d. 

100a 

Then —per cent of nitric nitrogen in soil solution. 

Substituting for a and b in terms of known values. 


100a 360d 

3.6d 

b ~ 36000c 

= 360c 

3.6d 

lOOd 

x - 360c * M’ 000 

c 


i. e. if the parts of nitric nitrogen, parts per million of dry soil be mul¬ 
tiplied by 100 and the result divided by the per cent moisture, the parts 
per million of the soil solution will be obtained. This calculation has been 
made upon all of the data presented and the results brought together in 
tabular form. 

The moisture content is not reported in this article, but may be readily 
obtained from the reported data by making a simple calculation: In the above 
equation. 


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136 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


x = ■ c ~ substituting for d in terms of a, we have 
100a 100a 2.77a 

x “ JUkT ° r 0 = 3T6 x = x 

a and x are now known values from which c may be calculated. 

i. e. the per cent moisture is equal to 2.77 times the pounds per acre of 
nitric nitrogen divided by the parts per million of the soil solution. 

Four tables have been constructed showing the concentration of the soil 
solution in the plots receiving a maximum, medium and minimum appli¬ 
cation of irrigation water and in the non-irrigated plots. 

In this series we have five plots representing alfalfa, potatoes, oats, 
corn and fallow land. The amount of water applied to each plot is the same 
(25 inches) so that they are perfectly comparable. The only variable being 
being the crop, any difference occurring in the soil solution must be due 
either directly or indirectly to this factor. The summarized results are given 
in Table 15. 

Table 15. 


Composition of soil solution. Maximum application of irrigation water. Results reported as nitric 

nitrogen parts per million of soil solution. 


Period 

Crop 

1 

1 

2 

3 

4 

i 

5 

i 

6 

7 

8 j 

9 

10 



Alfalfa 

13.5 

16.4 

79.0 

8.9 

28.7 

5.8 

11.6 

29.3 

36.2 

13.8 



Potatoes 

30.2 

11.1 

11.5 

342 

441 

13.4 

8.8 

10.4 

13.8 

18.2 


Spring 

Oats 

19.6 

8.4 

48.4 

7.3 

7.6 

35.3 

69.3 

8.8 

8.2 

6.7 


Com 

32.7 

19.1 

21.1 

19.6 

9.6 

10.9 

14.5 

13.1 

22.4 

21.8 



Fallow 

20.8 

22.3 

21.8 

23.5 

26.6 

35.3 

21.9 

19.4 

20.2 

18.0 



Alfalfa 

21.8 

15.9 

7.4 

5.3 

10.6 

8.7 

45 

3.4 

9.6 

5.7 


Before 

Potatoes 

14.4 

11.9 

8.5 

11.3 

10.0 

10.1 

9.3 

8.0 

7.9 

20.9 


irri- 

Oats 

25.1 

9.6 

6.9 

7.6 

14.4 

10.5 

6.6 

8.9 

7.5 

5.6 


gation 

Com 

43.3 

15.3 

12.4 

11.8 

16.4 

14.5 

9.6 

6.1 

7.2 

13.4 


Fallow 

39.3 

20.1 

25.3 

18.3 

31.5 

39.0 

26.1 

22.7 

18.4 

17.2 



Alfalfa 

4.7 

4.8 

5.9 

5.7 

3.8 

3.6 

3.5 

17.2 

3.1 

5.1 


After 

Potatoes 

16.5 

18.1 

6.1 

15.7 

11.8 

8.4 

27.5 

9.3 

9.8 

9.7 


irri¬ 

Oats 

54.8 

3.3 

2.9 

2.8 

3.1 

4.9 

42 

4.2 

6.5 

6.6 


gation 

Com 

20.4 

24.0 

24.7 

22.5 

21.1 

17.3 

12.7 

9.3 

7.9 

11.1 


Fallow 

11.1 

25.0 

14.1 

40.6 

38.0 

17.8 

19.8 

24.8 

22.7 

18.3 



Alfalfa 

6.8 

5.2 

4.7 

6.8 

4.8 

5.5 

5.2 

6.1 

2.7 

4.5 



Potatoes 

28.6 

10.7 

11.9 

11.7 

13.8 

17.1 

12.0 

8.8 

9.9 

12.1 


Fall 

Oats 

9.1 

6.0 

4.3 

9.5 

23.6 

7.5 

12.5 

27.3 

10.9 

45.5 



Com 

7.8 

5.2 

8.4 

15.6 

17.4 

17.0 

12.7 

18.9 

6.9 

13.5 



Fallow 

43.3 

28.6 

23.9 

20.9 

26.6 

29.3 

43.6 

45.4 

25.2 

21.5 



The soil solution in the surface soil of the corn and potato plots appears 
to be more concentrated than in the other plots. With this exception, there 
is no marked difference between the various plots during the spring season. 
When we examine the plots before irrigation, there is, however, a marked 
difference in the concentration of their soil solution. This is most marked 
in the case of the alfalfa but the oat land is a close second. This is quite re¬ 
markable for we find that the moisture of these plots has been reduced to a 
much greater extent than it has in the others. The application of water cau¬ 
ses a decrease in the concentration of the soil solution of the surface foot. 
But when we compare the various foot sections in every case before and after 
irrigation it is only in the case of the alfalfa that there is a marked decrease 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in SoiL 


137 


in the concentration of the soil solution after irrigation. This is likely to 
by due to the stimulating action which the water has upon the alfalfa in which 
it is made to draw heavily upon the nitric nitrogen content of the soil. It 
is interesting to compare the average concentration of these various plots 
at different times during the year. This is done in tabular form below: 



Alfalfa 

Potatoes 

Oats 

Com 

Fallow 

Spring. 

24.3 

19.6 

22.0 

18.5 

23.1 

Before irrigation. 

9.3 

11.2 

10.3 

15.3 

25.8 

After irrigation. 

6.7 

13.2 

9.3 

17.1 

23.2 

Fall. 

6.2 

13.7 

16.6 

12.3 

30.8 

Average. 

11.1 

14.4 

14.3 

15.7 

25.7 


These results bring out the fact that while the soil solution is nearly 
the same in the spring in all the plots, there is a marked difference as the 
season progresses and that the concentration of the soil solution under the 
alfalfa is very low as compared with the soil solution under the other crops, 
and these in turn are found to be very low when compared with the un¬ 
cropped plot. 


Medium Amount of Irrigation Water. 

The plots in this series were treated the same in all respects with the 
exception of crop grown upon them. The summarized results are given in 
Table 16. 


Table 16. 


Composition of soil solution. Medium application of irrigation water. Results reported as nitric 

nitrogen parts per million ofssoil solution. 


Period 

Crop 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

Average 


1 

Alfalfa 

11.7 

10.4 

11.3 

11.1 

13.1 

32.1 

14.9 

13.1 

15.6 

15.4 

14.9 


Potatoes 

21.4 

13.9 

12.2 

13.4 

26.5 

19.9 

14.1 

8.5 

12.7 

10.4 

16.3 

Spring 

Oats 

14.8 

11.7 

16.1 

12.9 

6.6 

9.7 

19.0 

28.5 

10.5 

12.9 

14.3 

Com 

28.5 

18.3 

20.3 

15.1 

9.6 

8.6 

9.8 

11.7 

19.1 

15.9 

15.7 


Fallow 

22.8 

13.8 

21.2 

30.0 

34.4 

29.9 

40.4 

41.4 

28.3 

25.6 

28.8 


Alfalfa 

27.0 

12.1 

12.8 

8.5 

5.9 

4.5 

5.3 

82.6 

13.3 

4.9 

17.7 

Before 

Potatoes 

44.7 

16.5 

12.7 

23.3 

15.0 

12.0 

17.8 

18.2 

31.4 

14.3 

20.6 

irri- 

Oats 

8.3 

6.1 

4.8 

10.1 

n.i 

10.7 

8.7 

6.7 

5.1 

246 

9.6 

gation 

Cora 

32.4 

17.1 

17.3 

15.1 

9.8 

11.8 

9.4 

11.1 

12.8 

8.3 

14.5 

Fallow 

39.2 

20.9 

27.1 

42.5 

35.8 

34.6 

29.3 

29.5 

29.2 

26.4 

31.5 


Alfalfa 

11.8 

9.6 

10.9 

13.1 

11.9 

8.6 

5.8 

71.2 

8.7 

8.1 

16.0 

After 

Potatoes 

26.3 

20.4 

24.3 

12.5 

10.8 

12.0 

12.0 

25.7 

12.9 

15.2 

17.2 

irri¬ 

Oats 

5.3 

5.8 

6.2 

7.1 

13.7 

12.5 

28.9 

10.0 

8.1 

9.3 

10.7 

gation 

Com 

26.7 

26.9 

14.2 

14.7 

17.5 

17.2 

15.1 

10.2 

11.9 

18.7 

17.5 

Fallow 

17.4 

47.6 

35.6 

50.2 

45.7 

36.7 

47.6 

39.4 

22.7 

24.6 

36.8 


Alfalfa 

6.3 

7.8 

3.4 

5.1 

9.5 

6.6 

5.1 

4.7 

4.8 

10.2 

6.4 


Potatoes 

25.6 

10.6 

12.6 

13.4 

14.6 

24.6 

12.1 

10.1 

12.2 

14.4 

15.0 

Fall 

Oats 

14.3 

6.2 

3.7 

3.6 

9.3 

38.6 

19.2 

13.6 

12.6 

8.4 

13.0 


Com 

11.7 

9.7 

14.0 

16.6 

21.9 

19.2 

16.9 

11.2 

18.9 

15.7 

16.6 


Fallow 

45.0 

37.6 

32.0 

35.5 

45.9 

58.6 

43.7 

27.8 

34.9 

38.2 

39.9 


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138 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


These results show the concentration of the soil solution in the spring 
to be greatest in the surface feet of the corn, fallow and alfalfa land. The 
average concentration for the cropped plots, however, is about the same 
in each case, but the fallow plot has a soil solution the concentration of which 
is nearly double that of any of the others. The concentration of the soil so¬ 
lution in the oat land had greatly decreased before irrigation, while that of 
the other plots had made no great change. The application of irrigation water 
water caused a decrease in the concentration of the soil solution in the sur¬ 
face soil of each plot but when the average to a depth of ten feet is consi¬ 
dered, there is no marked change due to the water. The great decrease in 
the concentration of the soil solution in the alfalfa land is noted in the fall. 
However, there is a much greater uniformity shown in the concentration 
of the soil solution of this set than in the series in which the maximum appli¬ 
cation of irrigation water was applied. The average composition for these 
various plots is brought out in tabular form below: 



Alfalfa 

Potatoes 

Oats 

Corn 

Fallow 

Spring . 

14.9 

15.3 

14.3 

15.7 

28.9 

Before irrigation. 

17.7 

20.6 

9.6 

14.5 

31.6 

After irrigation . 

1G.0 

17.2 

10.7 

17.5 

36.8 

Fall. 

6.4 

15.0 

12.9 

15.6 

39.9 

Average. 

13.7 

17.0 

11.9 

15.8 

34.3 


The average composition of the solution in the oat land of this series 
falls lower than the alfalfa, but the former shows a much more nearly uniform 
concentration throughout the year than does the latter. With the single ex¬ 
ception of the oat land, this series has a higher average concentration than 
has the series in which the maximum amount of water was applied. 

Minimum Application of Irrigation Water. 

There are five plots in this series, one is planted to alfalfa, one to po¬ 
tatoes, one to oats, one to com and one is fallow. The treatment in every 
case was as nearly uniform as possible except of course the alfalfa and oat 
plots were not cultivated. The results obtained for the concentration of the 
soil solution are recorded in Table 17. There is a variation in the concentra¬ 
tion in the soil of the several plots, and a fluctuation in the concentration 
of the soil solution in the soil of the same plot from period to period. The 
concentration of the soil solution of the alfalfa and oat land is low, while 
that of the corn, potato and fallow land is high. 

The concentration of the soil solution in alfalfa land is very high in the 
surface foot immediately after the application of irrigation water, while 
the concentration in the fallow land is uniformily high thoughout the ten feet. 

The average results obtained in this series are brought together in tabu¬ 
lar form below: 



Alfalfa 

1 

Potatoes 

Oats 

Corn 

Fallow 

Spring . 

11.8 

18.6 

7.3 

22.5 

22.3 

Before irrigation. 

31.1 

28.5 

10.3 

26.1 

22.9 

After irrigation . 

16.7 

16.4 

5.2 

14.2 

25.4 

Fall. 

14.1 

27.8 

5.8 

18.8 

29.1 

Average. 

18.4 

22.8 

7.2 

20.4 

24.1 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


139 


Table 17. 

Nitric nitrogen. Parts per million of soil solution. 


Minimum application of water. 


Period 

Crop 

i 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

Average 

< 

Alfalfa 

13.3 

14.4 

15.1 

16.3 

7.8 

9.9 

8.2 

9.5 

11.6 

12.0 

11.8 


Potatoes 

22.3 

11.3 

140 

240 

21.6 

15.7 

22.2 

19.1 

16.7 

18.6 

18.6 

Spring 

Oats 

10.0 

9.4 

9.3 

10.5 

7.1 

6.1 

5.2 

4.5 

5.7 

4.7 

7.3 

Corn 

19.6 

16.8 

24.2 

31.2 

27.0 

24.9 

22.6 

21.1 

20.0 

17.6 

22.5 


Fallow 

25.0 

16.5 

17.1 

18.1 

31.4 

40.8 

21.2 

16.9 

17.7 

18.7 

22.3 


Alfalfa 

24.9 

14.8 

17.2 

7.9 

65.6 

11.5 

82.0 

9.6 

68.3 

18.9 

31.1 

Before 

Potatoes 

73.3 

16.5 

17.6 

143 

28.9 

42.0 

28.7 

20.4 

20.7 

22.6 

28.5 

irri- 

Oats 

11.6 

17.6 

10.9 

10.6 

14.0 

6.0 

4.5 

9.1 

6.0 

13.1 

10.3 

gation 

Com 

75.3 

241 

23.2 

28.3 

14.9 

20.0 

23.0 

11.3 

12.1 

28.5 

26.1 

Fallow 

37.0 

18.7 

16.4 

14.2 

18.9 

27.3 

24.3 

24.1 

19.1 

28.7 

22.9 


Alfalfa 

40.3 

11.2 

4.5 

14.9 

7.2 

6.9 

10.9 

22.0 

22.7 

26.1 

16.7 

After 

Potatoes 

47.7 

23.0 

18.2 

12.3 

16.6 

10.4 

6.1 

6.2 

11.2 

13.3 

16.4 

irri¬ 

Oats 

0.2 

5.8 

4.2 

3.7 

5.0 

3.7 

6.1 

6.3 

4.9 

6.8 

5.2 

gation 

Com 

39.5 

20.9 

9.6 

16.2 

8.2 

10.3 

21.8 

4.4 

3.2 

7.6 

14.2 

Fallow 

30.4 

24.2 

16.3 

18.6 

24.0 

31.6 

35.3 

28.2 

21.4 

24.2 

25.4 


Alfalfa 

26.6 

12.4 

11.4 

8.3 

9.6 

6.1 

9.6 

11.6 

32.9 

12.7 

14.1 


Potatoes 

68.9 

33.6 

23.5 

18.6 

21.3 

42.5 

21.0 

15.1 

15.7 

17.4 

27.8 

Fall 

Oats 

11.4 

6.2 

48 

4.3 

6.2 

5.1 

5.6 

4.1 

6.4 

4.5 

5.8 


Com 

24.3 

10.3 

18.1 

17.1 

19.1 

24.9 

25.4 

14.8 

15.9 

12.0 

18.8 


Fallow 

44.3 

1 38.3 

28.9 

16.9 

13.7 

14.4 

22.6 

31.5 

38.8 

41.8 

29.1 


Since all the nitric nitrogen present is readily soluble, it is premissible 
to make an average that will probably reveal some truths which a compari¬ 
son of individual foot section of the several plots would fail to do, owing 
to the fluctuations in the concentration of the soil solution due to the influ¬ 
ence of factors other than the moisture applied. By making a comparison 
of the average concentration to a depth of ten feet, this error is reduced to 
a minimum. 

By making such a comparison, it is seen that the concentration of the 
soil solution increases in the plots in the order, oats, alfalfa, potatoes, corn 
and fallow, i. e., the concentration of the soil solution in the oats is the 
lowest, while that of the fallow Land is highest. The concentration 
of the oat and alfalfa land is low in the spring and increases throughout 
the summer and decreases in the fall. The results for the potato and 
corn land are more irregular, while the concentration of the soil solution 
in the fallow land is low in the spring and increases to a maximum in the fall. 
This is due to the fact that in the cropped plots, while the amount of irriga¬ 
tion water applied is the same, the crop is removing not only the nitric nitro¬ 
gen formed but also the soil moisture, thus decreasing the influence of the 
moisture upon the formation of nitric nitrogen. 

Unirrigated. 

In this series, there are five plots: one is cropped to alfalfa, one to po¬ 
tatoes, one to oats and one to corn. The plots were treated as nearly unifrom 
as possible except of course the alfalfa and oats were not cultivated. The 
plots were not irrigated. The only variable factor is therefore the crop. The 


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140 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


results obtained for the concentration of the soil solution are recorded in 
Table 18 . 

Table 18. 


Nitric nitrogen. Parts per million of soil solution. Unirrigated. 


Period 

Crop 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

i. _ 

Average 


Alfalfa 

19.1 

16.6 

10.1 

19.6 

8.2 

19.8 

16.0 

21.7 

18.2 

20.6 

16.9 


Potatoes 

26.2 

22.9 

36.8 

24.1 

29.6 

40.4 

41.9 

44.2 

46.6 

40.4 

35.2 

Spring 

Oats 

18.5 

23.2 

18.5 

10.9 

10.2 

13.4 

9.5 

7.3 

9.6 

15.5 

13.7 

Corn 

6.3 

22.9 

36.3 

20.9 

28.0 

26.1 

50.8 

41.8 

71.6 

41.7 

34.4 


Fallow 

29.4 

22.0 

14.4 

14.6 

31.6 

36.1 

33.5 

23.3 

14.3 

29.7 

24.9 


Alfalfa 

17.7 

8.7 

29.9 

25.0 

17.1 

26.7 

10.1 

5.3 

10.7 

30.7 

18.2 

Before 

Potatoes 

109.6 

38.9 

16.3 

25.9 

38.6 

36.5 

38.1 

89.7 

48.8 

62.2 

49.4 

irri- 

Oats 

36.9 

14.4 

8.5 

7.7 

12.2 

10.6 

22.3 

12.7 

9.3 

9.8 

14.4 

gation 

Com 

67.1 

13.1 

10.6 

9.7 

20.9 

30.1 

32.1 

72.0 

73.8 

42.8 

37.2 

Fallow 

61.3 

16.6 

15.1 

13.8 

43.7 

44.6 

53.3 

46.3 

41.6 

55.4 

39.2 


Alfalfa 

7.5 

6.5 

7.4 

95.7 

32.1 

7.5 

7.7 

10.2 

4.8 

42.5 

22.2 

After 

Potatoes 

62.3 

14.1 

9.0 

15.4 

20.6 

25.3 

126.1 

36.3 

42.9 

41.0 

39.1 

irri¬ 

Oats 

10.4 

11.4 

8.8 

6.5 

6.7 

20.6 

9.8 

8.7 

8.4 

8.2 

10.0 

gation 

Corn 

53.6 

18.8 

9.8 

7.5 

13.2 

247 

38.0 

48.8 

48.1 

41.5 

30.4 

Fallow 

60.9 

21.9 

21.1 

31.6 

43.3 

61.5 

62.6 

34.6 

29.0 

40.0 

39.6 


Alfalfa 

36.6 

9.8 

6.1 

7.9 

12.3 

8.0 

13.3 

17.7 

25.5 

11.3 

14.8 


Potatoes 

92.4 

47.9 

66.0 

37.1 

36.8 

39.9 

61.8 

35.3 

48.0 

31.8 

47.6 

Fall 

Oats 

37.6 

14.9 

7.6 

23.9 

24.3 

8.9 

7.3 

6.4 

9.6 

14.0 

15.4 


Corn 

64.0 

70.8 

62.7 

33.4 

29.6 

36.9 

29.2 

59.9 

48.8 

50.9 

47.5 


Fallow 

77.6 

40.6 

28.3 

40.0 

26.8 

36.0 

66.7 

39.6 

43.5 

33.1 

42.0 


There is a variation from period to period and from plot to plot, depen¬ 
ding upon the crop grown. There is a fluctuation from foot to foot. The 
average results for this series are recorded in tabular form below: 


Period 

Alfalfa 

Potatoes 

Oats 

Corn 

Fallow 

Spring . 

16.9 

35.2 

13.7 

34.4 

24.9 

Before irrigation. 

18.2 

49.4 

14.4 

37.2 

39.2 

After irrigation . 

22.2 

39.1 

10.0 

30.4 

39.6 

Fall. 

14.8 

47.6 

16.5 

47.6 

42.0 

Average. 

18.0 

43.1 

13.4 

37.4 

36.4 


The concentration is lowest in the oat and alfalfa land and is unusually 
high in the fallow, corn and potato land. In the fallow land the lowest con¬ 
centration is in the spring, which slowly increases to a maximum in the fall. 
In the cropped plots, the variation does not follow any regular order. 


Summary of Soil Solution. 

When calculations are made showing the concentration of the soil so¬ 
lution, some interesting data is obtained. It is found that the concentra¬ 
tion in the soil solution in alfalfa and oat land is low, while that of the corn, 
potato and fallow land is high. There is a variation in the concentration 
of the soil solution from plot to plot, depending upon the crop grown, and a 
fluctuation from toot to foot and period to period in the same plot, depending 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


141 


upon the water applied and crop grown which is contrary to the theory ad¬ 
vanced by Whitney 1 ). The effect of the crop is shown below, where the 
average results obtained in the cropped land are subtracted from the concen¬ 
tration of soil solution of nitric nitrogen in the fallow land. These results 
show the excess of nitric nitrogen in the soil solution in the fallow land over 
that of the cropped land, and emphasize the conclusions drawn above. 



Alfalfa 

Potatoes 

Oats 

Corn 

Maximum. 

14.6 

11.3 

11.4 

8.9 

Medium.. 

20.6 

17.3 

22.4 

18.5 

Minimum. 

6.5 

2.1 

18.7 

4.5 

Unirrigated. 

15.2 

6.7 

19.4 

8.8 


These results also show that the concentration of the soil solution in the 
unirrigated plots is greater than in the irrigated plots. The average results 
which show the excess in the unirrigated plot over the irrigated are indica¬ 
ted below. 



Alfalfa 

i 

Potatoes 

Oats 

Com 

Fallow 

Maximum. 

4.9 

10.0 

—0.9 

21.7 

10.7 

Medium. 

2.2 

7.0 

1.5 

21.6 

2.1 

Minimum.I 

—2.5 

1.6 

6.2 

17.0 

11.5 


This is due to a greater dilution of the soil solution in the irrigated 
plots. 

Cameron states 2 ) that the study of soil chemistry is essentially a 
study of a dilute solution, the dissolved particles of which are in a state of 
equilibrium or nearly so with the solid particles. 

Hopkins 3 ) objects to the unqualified application of this well known 
physical law to soil chemistry because in his opinion equilibrium is never 
established in the soil solution. 

Our results here indicate quite clearly that while Camerons statement 
is beautifully simple in theory it is by no means so simple in practice. In 
our study of the soil nitric nitrogen where all the material is undoubtedly 
in solution and the solid phase thus completely eliminated the soil solution of 
any one foot is distinctly not in equilibrium or nearly so with even that of the 
succeeding foot. Since in this simplest conceivable case, the dissolved sub¬ 
stance in the soil solution is not in a state of equilibrium, the soil solution 
with respect to those plant foods which are present in the solid phase most 
certainly would not be in a state of equilibrium where the rate of passing 
into solution must be taken into account. 

When one remembers the very common class room experiment, wherein 
a concentrated solution of copper sulphate is covered with water and allowed 
to stand for weeks and even months, and, if undisturbed, probably years, 

*) U. S. Dept, of Agr. Bur. of Soils Bull. 22. 

*) Cameron, Soil Solution, p. 1. 

*) Hopkins, Soil Fertility and Permanent Agriculture, p. 366. 


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142 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


before the dissolved ions pass upward into the water, it is not to be wondered 
at that the soil solution in the undisturbed state is not in a state of equili¬ 
brium. We thus readily see one of the hitherto unmentioned benefits to be 
derived from cultivation. In the above mentioned class room experiment, 
if the copper solution be disturbed, immediately the ions distribute themselves 
throughout the solution. So in the soil solution, as soon as the solution is 
disturbed by cultivation, the dissolved plant foods tend to distribute them¬ 
selves throughout the solution and thus become more readily accessible to 
the plant. In case of those plant foods which are also present in the solid 
phase, there would be a tendency for the soil particle to become highly con¬ 
centrated, while the soil solution a small distance away may be very dilute. 
Cultivation, however, would disturb this condition and tend toward a state 
of equilibrium. It is therefore readily seen that cultivation in addition to 
causing an aeriation of the soil with all its beneficial effects also tends to 
establish an equilibrium of the dissolved substance in the soil solution. A 
benefit which is undoubtedly of considerable importance in agricultural 
practice. 

The Seasonal Variation. 

The influence of season may be demontrated in several ways. If the 
average results for the several cropped and fallow plots for the several years 
be compared, the influence of the season should be manifest. Such average 
results have been computed and recorded in Table 19. 


Table 19. 

Average total nitric nitrogen. 

Results as pounds per acre to a depth of ten feet. 


Season 

Alfalfa 

Potatoes 

Oats 

Corn 

Fallow 

1908 

80.1 

86.7 

68.5 

161.1 

174.6 

1909 

24.6 

84.2 

23.9 

81.5 

110.6 

1910 

45.8 

99.2 

55.4 

60.6 

133.5 

1911 

37.9 

87.3 

24.6 

59.2 

108.7 


The nitric nitrogen content of both cropped and fallow land is high 
through 1908, while it is considerably lower in 1909; it is high again in 1910 
and low in 1911, showing a distinct influence of the season. There is no appa¬ 
rent connection with these results and the temperature or rainfall for these 
years. 

A comparison may be made of the nitric nitrogen content in the soil 
in the fall of the year with that in the spring of the succeeding year. The 
average results showing this relationship are recorded in tuabular form 
below: 



Fall 

1908 

Spring 

1909' 

Fall 

1909 

Spring 

1910 

Fall 

1910 

Spring 

1911 

Fall 

1911 

Corn . . . 

130.9 

101.0 

51.2 

43.6 

63.1 

90.6 

26.5 

Oats . . . 

72.9 

41.3 

24.6 

41.4 

17.7 

22.8 

26.9 

Alfalfa . . 

44.6 

49.9 

9.7 

16.3 

18.2 

73.7 

23.1 

Potatoes . 

76.7 

113.4 

61.3 

102.1 

70.5 

56.6 

87.9 

Fallow . . 

172.5 

136.5 

121.0 

91.5 

174.3 

78.9 

104.9 

Average . 

99.5 

88.5 

53.6 

59.0 

35.5 

64.5 

53.9 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


143 


These results show distinctly that a high nitric nitrogen content in the 
soil during the fall is followed by a corresponding high nitric nitrogen content 
during the spring of the succeeding year. The actual amount is not the 
same, of course, but there is a distinct relationship. There is, however, a mar¬ 
ked decrease during the winter in the nitric nitrogen content of the high 
nitric nitrogen plots. This is most marked in the fallow land. It appears 
that the nitric nitrogen formed in the fallow land during the summer is largely 
lost in some way during the succeeding winter. The high nitric nitrogen 
content in the fall of each year is follwed by a marked decrease in the spring 
of the following year. The same thing is largely true in case of the corn land. 
The oat land is not so regular. In 1908, a high content of nitric ntirogen 
in the fall is followed by a low content the succeding year, while during the 
remainder of the time, just the reserve is true. In the alfalfa and potato land, 
a low nitric nitrogen content in the fall is followed by a high content in the 
spring of the succeeding year. In the fallow land, the nitrogen is in a rea¬ 
dily soluble form and may be crried away by the heavy rains of winter 
and spring or changed into insoluble proteins within the body of various soil 
organisms 1 ). It is probable that in case of the potato, oat and alfalfa land 
the nitrogen is saved up in the combined organic from, such as the potato 
vines, alfalfa leaves and oat straw, which readily undergo nitrification the 
following spring, while in case of the corn land the corn stover left on the 
ground does not undergo nitrification readily. 

Relationship Between Nitric Nitrogen of Cropped 

and Fallow Land. 

The data presented furnished some very interesting information regar¬ 
ding the relative nitric nitrogen content of the cropped and fallow land. 
When the total results to a depth of ten feet of the cropped and fallow plots 
are compared, it is found that the fallow plots contain an-excess of nitric nitro¬ 
gen wherever the treatment has been the same. If, therefore, the average 
results obtained on the cropped land be compared with that of the fallow, 
it is found that the fallow now contains an excess of nitric nitrogen. When 
it is remembered, however, that the crop has removed considerable nitrogen, 
this excess is not so great as it appears at first glance. The excess of nitric 
nitrogen in the fallow land over that in the cropped land, together with the 
amount of nitrogen removed in the crop during the several years, is recorded 
in tabular form below: 


Season 

Excess of nitric nitrogen in 
fallow over cropped 

Nitrogen removed in crop 


Alfalfa | 

Potatoes 

Oats 

Corn 

Alfalfa 

Potatoes 

Oats 

Corn 

1908 

94.5 

87.9 

106.1 

13.4 

71.0 

29.7 

98.0 

86.1 

1909 

86.0 

26.5 

86.7 

29.1 

140.3 

41.1 

51.5 

88.2 

1910 

87.5 

34.0 

78.1 

72.9 

174.7 

22.7 

41.6 

67.7 

1911 1 

70.7 

21.4 

84.1 

49.5 

177.4 

20.9 

45.5 

59.6*) 

Total removed in crop 

563.4 

114.4 

236.6 

301.6 


*) U. S. Dept, of Agr. Office of Experiment Stations. Bui. 194 p. 71. 72. 75. 
*) Nitrogen in grain only: fodder not weighed. 


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144 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


The results show a marked excess of nitric nitrogen in the fallow over 
that in the cropped land, especially in the case where the soil has been cropped 
to alfalfa and oats. This difference is not as great as it should be if nitrifi- 
kation had taken place to the same extent in the fallow land as in the cropped 
land, and where there had been no nitric nitrogen changed to the insoluble 
form by various soil organisms. The nitrogen removed in the crop was pro¬ 
bably largely nitrified in the soil, therefore, if this amount be added to 
the amount present in the cropped soil, it is seen that nitrification has taken 
place in the cropped land to a much greater extent, or else there has been 
a marked loss from the fallow land. As an illustration of the point, it may 
be noted that nitric nitrogen content of the corn and fallow land in 1908 
was nearly the same, the difference being 13 pounds. This difference has 
increased in 1911 to 49.5 pounds, apparently a marked difference in favor 
of the fallow land, but during the intervening four years there have been 
removed from the corn land in the crop 301.6 pounds of nitrogen, which 
clearly indicates a balance of 252.1 pounds (301.6—49.5) in favor of the 
cropped land. Similar calculations may be made with the other cropped 
plots, indicating quite fully a marked gain in favor of the cropped land instead 
of the fallow land, as might be assumed at first glance. This is probably 
due in a large measure to the loss or the change of nitric nitrogen in the fallow 
land, as indicated in the discussion under seasonal variation. 

The Distribution of the Nitric Nitrogen throu¬ 
ghout the ten feet. 

In order to bring out the distribution of the total nitric nitrogen bet¬ 
ween the various foot sections, calculations have been made. The average 
amount of nitric nitrogen found in each foot sections has been divided by 
the total amount found in the ten feet, thus showing the relative per cent 
of the total amount found in each foot section. The results obtained are 
recorded in Table 20. 

An examination of this table shows that when a maximum amount of 
water has been applied that the relative amount of nitric nitrogen in the 
surface feet varies widely with the crop grown. The smallest proportion of 
the total is found in the fallow soil, while the greatest is found in the oat 
land. This would tend to support the claim already made that the oat plant 
is a heavy feeder upon the nitric nitrogen of the soil, since the relative amount 
present in the surface soil indicates that nitrification is readily taking place 
in this soil. It may also be noted that the relative nitrogen content has a 
tendency to decrease with depth and to approach a constant in the tenth 
foot. In general these same tendencies are shown in the corresponding soil 
receiving different treatment with water. An interesting fact observed in 
the four fallow plots is that the relative proportion of nitric nitrogen found 
in the several foot sections agree remarkably well so that if the results ob¬ 
tained were ploted in the from of a curve the four curves would be pruct- 
ically identical. This indicates that the nitric nitrogen tends to distubute 
itself proportionally throughout the ten feet irrespective of the water applied 
so that the marked difference observed between the fallow and cropped 
plots must be due to the crop factor. 

It may be noted under the water treatment tested and with the crops 
grown that the relative proportion of nitric nitrogen in the eighth, ninth 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


145 


Table 20. 

The average per cent of the total nitric nitrogen found in the various foot section. 



Al¬ 

falfa 


Maximui 

Oats 

n 

Com 

Fallow 

Al¬ 

falfa 

Pota¬ 

toes 

Medium 

Oats 

Corn 

Fallow 

1 

13.75 

13.98 

20.45 

17.72 

11.93 

15.89 

15.69 

10.41 

23.70 

9.55 

2 

11.94 

10.15 

7.15 

11.83 

10.48 

10.38 

10.50 

7.53 

10.28 

9.90 

3 

8.85 

8.12 

12.37 

11.49 

11.12 

11.02 

11.49 

8.41 

11.85 

11.58 

4 

7.65 

9.61 

3.39 

12.02 

11.46 

8.48 

12.47 

7.34 

9.24 

12.26 

5 

9.53 

8.83 

7.44 

8.71 

13.02 

6.78 

9.90 

8.20 

9.22 

12.70 

6 

7.31 

8.30 

8.29 

8.13 

9.97 

16.73 

8.78 

14.40 

8.70 

10.80 

7 

6.36 

10.27 

15.50 

6.19 

8.98 

6.78 

8.62 

16.17 

6.19 

9.52 

8 

11.70 

9.58 

10.20 

8.24 

8.35 

8.26 

7.61 

12.29 

5.50 

8.73 

9 

14.41 

7.91 

6.10 

6.99 

7.34 

7.34 

8.90 

7.28 

7.51 

7.44 

10 

8.50 

13.25 

9.11 

9.68 

7.35 

6.78 

7.66 

7.75 

7.81 

7.52 


Minimum 

Unirrigated 

1 

21.24 

26.30 

16.72 

19.38 

15.06 

12.63 

15.03 

23.00 

15.83 

16.09 

2 

10.03 

10.78 

12.02 

11.87 

9.63 

7.50 

8.91 

11.01 

7.69 

8.95 

3 

9.72 

9.75 

8.83 

12.21 

8.96 

10.11 

7.72 

8.01 

9.82 

5.85 

4 

7.78 

9.18 

11.08 

12.85 

8.77 

10.25 

7.55 

7.27 

5.86 

6.94 

5 

8.98 

9.86 

9.71 

8.89 

10.87 

10.07 

8.85 

7.59 

5.94 

10.14 

6 

5.06 

8.89 

8.98 

9.96 

11.38 

8.57 

8.39 

9.02 

7.84 

12.92 

7 

12.08 

7.72 

7.74 

8.99 

9.07 

6.76 

14.57 

8.39 

10.42 

13.69 

8 

9.36 

5.33 

7.46 

3.21 

8.51 

8.60 

11.12 

7.63 

11.57 

8.81 

9 

8.31 

5.40 

7.59 

3.57 

7.37 

10.99 

7.74 

7.37 

14.23 

7.12 

10 

7.44 

6.79 

9.90 

9.07 

10.38 

14.56 

10.12 

10.61 

10.80 

9.49 


and tenth feet tends to approach a constant. This supports the claim that 
the experimental error introduced by the leaching of the nitric nitrogen be¬ 
low the point of sampling has been reduced to a minimum. 


Summary of Conclusion. 

The soil upon which the investigations have 
been conducted is ideally adapted to support rapid 
bacterial action, being rich in all the elements of 
plant food and especially rich in calcium carbonate, 
and it supports an abundant bacterial flora, in- 
cluding the azotobacter. 

Very exhaustive studies of the nitric nitrogen 
content of this soil have been made. Approximately 
thirty thousand nitric nitrogen determinations 
have been made upon this soil to a depth of ten feet, 
and extending over a period of eight years, yet the 
nitric nitrogen content has never exceeded three 
hundred pounds per acre to a depth of ten feet. 

The application of irrigation water has a distinct 
beneficial effect upon the formation of nitric nitro¬ 
gen, being greatest where 15 inches of water is app¬ 
lied, and amounts to 28.5 pounds. The greatest bene¬ 
fit per inch, however, is obtained where the mini¬ 
mum application of water is made, and is 3.8 pounds 

ZweU* Abu Bd. 84 


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10 

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146 


Robert Stewart and J. E. Greaves, 


of nitric nitrogen per inch of water while where 
the medium application is made it is 1.1 pounds of 
nitric nitrogen per inch of water applied and with 
the maximum application it is only .7 pound. 

The results obtained indicate that there is a 
fluctuation of the nitric nitrogen content from 
foot to foot during the season. This is due to the 
following factors, the movement by the water, the 
formation of nitric nitrogen, and the feeding of 
the plant and the conversion of nitric nitrogen 
into insoluble proteins within the body of orga¬ 
nisms. In the cropped land, there is always less 
nitrogen in the soil during the fall than in the spring 
indicating that the plant draws heavily upon the 
reserve nitric nitrogen of the soil, in addition uti¬ 
lizing the nitric nitrogen formed during the sea¬ 
son. 

In the fallow soil, however, there is always more 
nitrogen in the fall than in the spring, indicating 
an accumulation of nitric nitrogen. The nitrogen 
thus formed largely disappears during the winter 
months. 

The nitric nitrogen content of the alfalfa and 
oat land is very low, due either to the great demand 
of these plants for soil nitrogen, or else to a smaller 
formation of nitrates, owing to the nonaeration of 
the soil. The fallow soil is exceptionally high in 
nitric nitrogen but loses a great portion throughout 
the winter. The corn and potato land is rich in ni¬ 
tric nitrogen. The alfalfa plant is a heavy feeder 
upon the soil nitrogen. The alfalfa plant utilizes 
58.3per cent of the nitrogen present in the soil in the 
spring, while the potato plant utilizes only 16.6 
per cent, notwithstanding the fact that the alfalfa 
plant is abundantly supplied with Ps. radicicola. 

When calculations of the soil solution are made 
it is seen that the concentration of the soil solution 
in the alfalfa and oat land is very low, while that 
of the fallow, potato and corn land is high. 

The concentration of the soil solution of fallow 
land is always greater than that of the land cropped 
to alfalfa, oats and corn. 

The concentration of the soil solution is nearly 
always greater in the unirrigated soil, due in part 
in to the greater dilution of the soil solution in the 
irrigated land. 

The concentration in nitric nitrogen of the soil 
solution fluctuates with the crop grown and the 
water applied. 

The concentration of the soil solution in nitric 
nitrogen of a given plot varies with depth, showing 


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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 


147 


quite clearly that the soil solution is not a simple 
solution of plant foods which are in a state of equi¬ 
librium. The results obtained on the concentration 
of soil solution indicate quite clearly a marked be¬ 
nefit to be derived from cultivation. Cultivation 
disturbs the soil solution and causes a freer move¬ 
ment of the dissolved substances from themore 
concentrated parti of the solution to the less con¬ 
centrated, thus allowing the plant to part more 
easily its necessary food. 

The nature of the season has a marked effect 
upon the formation and movement of nitric nitrogen 
in the soil. The years 1908 and 1910 were more favo¬ 
rable to the production of nitric nitrogen than 
1909 or 1911. 

There is always a greater quantity of nitric ni¬ 
trogen in the fallow plots than in the cropped plots. 
But when the amount of nitrogen removed in the 
crop is considered, there is always more nitric ni¬ 
trogen formed in the cropped land. 

There is a greater variation in the relative pro¬ 
portion of nitric nitrogen found in the surface soil 
of the various cropped plot but about a constant 
in the various uncropped plots, which indicates 
eitbeT a marked difference in t h e n i t r i f y i n g p o w e r s 
of the various soils or a difference inthefeeding 
powers of the various crops. All of the facts which are 
brough out by this study points stronly to the con¬ 
clusion that both of these influences are at work. 

The relative proportion of nitric nitrogen found 
in the lower foot sections tends to approach a con¬ 
stant irrespective of the water applied (up to 25") 
or the crops grown. This supports the claim that 
the experimental error introduced by the leaching 
of the nitric nitrogen below the point of sampling 
has been reduced to a minimum. 


10 * 


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148 


Percy Edgar Brown, 


Nachdruck verboten. 

Some Bacteriological Effects of Liming. 

[Contribution from the Soil Bacteriological Laboratory, Iowa State College, 

Ames, Iowa.] 

By Percy Edgar Brown. 

The use of lime in agriculture is an exceedingly old practice. Mention 
is made of it in the writings of certain Romans many years before the Chri¬ 
stian era. At that early date the benefits to be derived from its use were 
clearly recognized but the reason for its beneficial action on most soils was 
not known. As time went on the relation of lime to crop production became 
a subject of considerable importance and almost a century ago Johnston 
spoke of it at the “basis of all good husbandry”. Since that time many ex¬ 
periments have been carried on to determine the effects of liming and it 
has been found that such effects are evidenced by changed physical, chemical, 
physiological, or bacteriological conditions. In other words any or all of 
these conditions may be affected by applications of lime. The physical, 
chemical, and physiological effects of liming have been extensively studied 
and are widely recognized so they will not be discussed here. It is with the 
bacteriological effects of liming that we are particularly concerned for that 
is the phase of the question which has received little attention and the im¬ 
portance of which is becoming more and more clearly recognized. 

Since bacteria, as is now acknowledged are of vital importance in the 
soil from the fertility standpoint, the value of any knowledge relating to the 
accelerating or inhibiting action of fertilizing materials on bacterial acti¬ 
vities can be readily understood and consequently the bacteriological effects 
of liming have been deemed of sufficient importance to warrant considerable 
attention. 

Historical. 

In 1871, when the beneficial effects of lime were still little understood, Peterso n 1 ) 
showed that soils which received applications of lime caused the production of three to 
six times as much carbon dioxide as the untreated soils. While he did not venture an 
explanation of this increased carbon dioxide production, in the light of later experiments 
it is evident that it represented increased decay of organic matter. 

W o 11 n y*) found likewise that additions of lime increased the carbon dioxide 
production from soils, and he suggested measuring the gas as an indication of the decay 
power of the soil. That suggestion remained unnoticed for some time but has recently 
been brought to light and will undoubtedly prove of much value in the future in testing 
the decay power of soils. 

Ebermayer*) and Hilgard 4 ), and later Hartwell and Kellogg*) 
confirmed these results proving conclusively that lime increased the decay of organic 
matter in the soil. 

Chester*) was the first to study the effect of lime on the numbers of soil bacteria. 
In three experiments using applications of 1000, 2000 and 4000 pounds of lime he found 
that the number of organisms developing on bouillon agar increased gradually, depending 
on the amount of lime applied. Further work by the same author 7 ) showed the largest 
increase in numbers with applications of 4000 pounds of lime, and he concluded that 


*) Landw. Vers.-Stat. 13. 1871. p. 160. 

*) Journ. f. Landw. 34. 1886. p. 213. 

*) Forsch. Agrik. Phys. 13. 1890. p. 16. 

*) Forech. Argik. Phvs. 1892. p. 400. 

®) Report Rhode Island Expt. Sta. 1904—1905. 
•) Report Delaware Expt. Sta. 1901. p. 50. 

7 ) Bull. Delaware Expt. Sta. 65. 


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Some Bacteriological Effects of Liming. 


149 


the favorable action of the lime on the soil organisms was not “due to any direct action 
of the lime but due to the more favorable reaction which the lime gave the soil.” 

Fabricius and v. Feilitzen and Engberding 1 ) found similar 
increases in bacteria due to lime while Ehrenberg 8 ) showed that in most cases 
a lack of lime accounted for small numbers of organisms. 

Fischer 3 ) obtained slightly different results, showing that lime at first caused 
a depression in numbers of bacteria from five million to one-half million per gram of 
soil in seven days. Subsequently however, there occurred an enormous increase, sixty- 
seven millions of bacteria being shown in twenty-two days, one hundred and five millions 
in forty-two days, and four hundred millions in one hundred fourteen dayB. 

The results of previous quantitative determinations then, as a whole, show the 
decidedly beneficial action of lime on the numbers of microorganisms in the soil. 

Turning now to the effects of lime on the ammonifying power of soils we find that 
quite a little work has been carried on to show that lime increases ammonia production, 
and consequently bears an important relation to fertility conditions. 

Remy 4 ) showed increased ammonia production in peptone solutions, where 
lime was added. The same author 8 ) at a later date, Ehrenberg 6 ), and W o h 11 - 
m a n n , Fischer, and Schneider 7 ), confirmed these results, R e m y s 
peptone solution method being employed in each case. In several experiments carried 
on at the New Jersey Experiment Stations 8 ), lime invariably increased the ammoni¬ 
fying power of the soils tested, whether the peptone or the gelatin solution method was 
employed. 

The effect of lime on nitrification, and in fact the necessity for the presence of lime 
in the soil for the process to occur, has long been a matter of common knowledge. P e - 
ter son in 1871, in connection with his work on carbon dioxide production found 
increased nitrate production where lime was applied. These results have been amply 
confirmed in recent years a great many investigations 9 ) having all shown the beneficial 
effects of lime on nitrate production in the soil. 

The effect of lime on non-symbiotic nitrogen fixation has also been the subject of 
considerable investigation and the conclusion has been reached that the presence of lime 
is absolutely essential for the growth of the non-symbiotic nitrogen fixers 10 ). 

In fact in recent times the close relation between nitrogen fixation and lime has 
become so clearly recognized that the presence or absence of Azotobacter has 
been considered an indication of the lime requirement of the soil 11 ). 


J ) Centralbl. f. Bakter. Abt. IL Bd. 14. 1905. p. 166. 

8 ) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. 23. 1909. p. 603. 

8 ) Landw. Jahrb. 33. 1904. p. 91. 

8 ) Landw. Jahrb. 38. 1909. p. 538. 

4 ) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 662. 

6 ) Landw. Jahrb. 35. Erg. Bd. 4. 1906. p. 1. 

6 ) Landw. Jahrb. 33. 1904. p. 15. 

7 ) Joum. Landw. 52. 1904. p. 97. 

8 ) Bull. New Jersey Expt. Sta. 210. N. J. Station Reports 1906, 1907 and 1908. 
•) Balling, Jahrb. f. Osterr. Landw. 2. 1862. p. 39; ref. Jahresber. f. Agrik. 

Chem. 5. p. 91. Pi chard, Compt. Rend. 1884. p. 1289 and 1891. p. 1445. Hil- 
g a r d , Forsch. Agrik. Phys. 1892. p. 400. Polzeniusz, Zeitschr. f. d. Landw. 
Versuchswes. in Osterr. 1898. p. 235., ref. Biedermanns Centralbl. f. Agrik. Chem. 
28. 1899. p. 12. Wohltmann, Fischer und Schneider, Journ. Landw. 
52. 1904. p. 97. Remy, Landw. Jahrb. 35. Erg. Bd. 4. 1906. p. 1. Ehrenberg, 
Landw. Jahrb. Bd. 33. 1904. p. 15. B o n a m e, Rap. Ann. Stat. Agron. Mauritius. 
1896. p. 74.; ref. Expt. Sta. Rec. 9. p. 73. Dumont, Comp. Rend. 125. 1897. p. 469. 
L i e c h t i und Moser, Landw. Jahrb. d. Schweiz. 18. 1904. p. 153. M u r m a n n , 
Osterr. Chemikerzeitg. (2). 10. 1907. p. 181; ref. Chem. Zentralbl. (5). 11. 1907. p. 64. 
Withers und F r a p s , Joum. Amer. Chem. Soc. 24. 1902. p. 528. Stutzer, 
Mitt. d. Deutsch. Landw. Gesellsch. 14. p. 96. Kruger, Inaug. Diss. Konigsberg 
1908. ref. Bot. Gesellsch. 114. p. 238. Li pm an und Brown, N. J. Expt. Sta. 
Rpt. 1907. 

10 ) F i 8 c h e r, Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 73. Heinze, 
Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 174. L i p m a n, N. J. Expt. Sta. Rpt. 
1904. p. 262. Kruger, 1. c. 

n ) Christensen und Larsen, Centralbl. f. Bakter. Abt. IL Bd. 29. 
p. 347. 


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160 


Percy Edgar Brown, 


The Object of the Experiments. 

The object of the experiments reported in the following pages was to 
determine the effects of applications of ground limestone on certain groups 
of soil bacteria in a typical Wisconsin drift soil. 

Some of the soils were cropped and in duplicate pots kept bare deter¬ 
minations were made of the numbers of bacteria present and of the ammoni¬ 
fying, nitrifying, and nitrogen fixing powers of the soils. 

A correlation has thus been attempted of crop yield, and of the total 
number of bacteria of certain groups as determined by their physiological 
activities, when under the influence of applications of ground limestone. 

The Plan of the Experiments. 

Twenty earthenware pots, each containing thirty pounds of sieved, 
fresh soil were employed in this experiment. The soil used was typical of 
the Wisconsin drift, being classed by the Bureau of Soils as Marshall loam. 
It was obtained from an experimental plot to which no lime had ever been 
applied; which during the last five years has been in continuous corn, and 
which prior to that time was in a general farming rotation. Applications 
of ground limestone were made in amounts representing one-half, one, two, and 
three tons per acre. Ten pots were left bare for the bacteriological work 
and ten were planted to oats in December when the experiment was started. 
The germination of the oats was very good, and as soon as growth occurred 
the plants were thinned out to leave twenty-five per pot, that being deemed 
the optimum number for the size of the pots. The plan of the experiment 
was as follows: 

Pot No. Treatment. 

1 & 2 — Check. 

3 & 4 — Check, oata. 

5 & 6 — 1000 lbs. lime per acre. 

7 & 8 — 1000 lbs. lime per acre, oats. 

9 & 10 — 2000 lbs. lime per acre. 

11 & 12 — 2000 lbs. lime per acre, oats. 

13 & 14 — 4000 lbs. lime per acre. 

15 & 16 — 4000 lbs. lime per acre, oats. 

17 & 18 — 6000 lbs. lime per acre. 

19 & 20 — 6000 lbs. lime per acre, oats. 

The applications of limestone were very carefully mixed with the entire 
thirty pounds of soil on a sterile oil-cloth and then the soil replaced in the 
pots. The pots were kept in the greenhouse, the temperature being fairly 
uniform throughout the experiment. The soils were maintained at a uniform 
moisture content by weighing the pots every third day and adding water 
to weight. 

Samples were taken from the uncropped pots at irregular intervals 
four samplings in all being made, the first on January 27th, (I) the second 
on February 10th (II), the third on February 24th, (III), and the fourth 
on March 21st, (IV). The drawing of the samples was performed very care¬ 
fully, the surface 1 y 2 —2 inches of soil were removed by means of a sterile 
spatula and placed on a sterile oil-cloth; then about four inches of the soil 
were thoroughly stirred up with a spatula and a sample drawn in a sterile 
jar, after which the surface soil was replaced in the pot. The sample was 
then taken to the laboratory and the inoculations performed as quickly as 
possible. 


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Some Bacteriological Effects of Liming. 


151 


The Quantitative Determinations. 

The medium chosen for this work was the “modified synthetic” agar 
proposed by L i p m a n and Brown 1 ), which is made up as follows: 

1000 c. c. Water. 

10.00 gms Dextrose. 

0.60 gms K, HP0 4 . 

0.20 gms Mg S0 4 . 

0.05 gms Peptone. 

20.00 gms Agar. 

This medium was selected as it seemed the most satisfactory of any 
yet devised, the unsuitability of bouillon agar and gelatin being well known 
facts and the objections to which soil extract agars are subject being evi¬ 
dent. 

The plates were prepared by the usual dilution method, 1 c. c. portions 
of the dilutions 1—20,000 and 1—200,000 being plated, and after incubation 
for three days at 20° C counts were made, and the results were then calcu¬ 
lated to the air dry basis. Table I contains the results of the quantitative 
determinations and in Table II may be found the per cent of moisture present 
in the soils at the different samplings. 

It will be noticed in this latter table that there was very little variar 
tion in the moisture conditions during the entire experiment. 


Table 1. 

Quantitative Determinations. 
Bacteria per gram of air dry soil. (3 days at 20° C.) 


Soil 

No. 

Jan. 27 

I 

Average 

Feb. 10 

II 

Average 

Feb. 24 

III 

Average 

Mar. 21 

IV 

Average 

1 

2,046,000 


4,056,000 


3,010,000 


1,790,000 


2 

2,208,000 

2,127,000 

4,362,000 

4,209,000 

3,108,000 

3,059,000 

2,070,000 

1,930,000 

5 

2,540,000 


5,010,000 

3,580,000 

2,138,000 

6 

2,654,000 

2,597,000 

4,476,000 

4,743,000 

3,764,000 

3,622,000 

2,546,000 

2,342,000 

9 

2,940,000 


5,262,000 


3,632,000 


2,728,000 

10 

3,104,000 

3,022,000 

5,034,000 

5,148,000 

3,962,000 

3,797,000 

2,846,000 

2,787,000 

13 

3,504,000 


5,740,000 


4,598,000 

3,066,000 

14 

3,628,000 

3,516,000 

5,976,000 

5,858,000 

4,316,000 

4,457,000 

3,254,000 

3,160,000 

17 . 

4,234,000 


7,008,000 


5,292,000 

3,698,000 

18 

4,186,000 

4,210,000 

6,830,000 

6,919,000 

5,102,000 

5,197,000 

3,834,000 

3,766,000 


Table 2. 

Per cent of moisture in samples. 


Soil No. 

Jan. 24 

I 

Feb. 7 

II 

Feb. 21 

m 

March 16 

IV 

1 

15.00 

15.20 

15.00 

15.20 

2 

14.90 

15.20 

15.10 

15.00 

5 

15.00 

16.00 

15.10 

15.10 

6 

14.85 

15.10 

15.00 

15.20 

9 

15.00 

15.25 

15.20 

15.00 

10 

15.00 

15.00 

15.20 

15.00 

13 

15.10 

15.00 

15.20 

15.20 

14 

15.00 

16.00 

15.20 

15.20 

17 

15.00 

15.25 1 

15.35 

15.10 

18 

15.00 

16.10 j 

15.35 

15.10 


x ) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 25. 1910. p. 447. 


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152 


Percy EdgarBrown, 


Thus we may consider the moisture conditions practically constant 
and attribute any differences in numbers of bacteria or in their physiologi¬ 
cal activities to the applications of limestone. 

Turning to Table I we find that the different treatments led to some 
striking differences in the numbers of bacteria present in the soils. 

At the first sampling, one half ton of lime gave an increase over the 
check of 470,000 bacteria per gram of soil; one ton gave a further increase 
of 425,000 bacteria; two tons an increase of 494,000 bacteria and finally 
three tons a still further increase of 694,000 bacteria; making a total incre¬ 
ase for the three ton application of 2,083,000 bacteria per gram of soil. We 
see that here the lime caused a rather regular increase in bacteria , the grea¬ 
test increase however occurring between the two and the three ton appli¬ 
cations. 

At the second sampling, the one-half ton application caused an increase 
over the check of 534,000 bacteria, one ton, an increase of 405,000, two tons, 
an increase of 710,000, and three tons, an increase of 1,061,000 bacteria, gi¬ 
ving a total increase for the three ton application of 2,710,000 bacteria. Here 
the noticeable facts are that while there was a regular increase in bacteria 
up to the one ton application, beyona that, the increase was more rapid 
and furthermore that the differences were much greater than at the first 
sampling. 

On February 24th, we find that one-half ton of lime caused an increase 
over the check of 563,000 bacteria per gram of soil but an additional appli¬ 
cation of one-half ton gave an increase of only 175,000 bacteria per gram 
of soil Then the two tons caused a jump of 660,000 bacteria, and the three 
tons a further gain of 740,000 bacteria, making a total gain for the three 
ton application of 2,138,000 bacteria. At this third sampling then, the grea¬ 
test gains occurred between the one and two ton applications and the gain 
over the check soils occasioned by the three ton application of lime was prac¬ 
tically the same as that brought out at the first sampling altho the num¬ 
bers were all much larger. 

On March 21st, one-half ton of lime gave a gain of 412,000 bacteria, 
one ton a gain of 445,000 bacteria, two tons a gain of 373,000 bacteria, and 
three tons a gain of 606,000 bacteria. Here the greatest gain occurred bet¬ 
ween the one-half and the one ton of lime and the total gain for the three 
ton application over the check was 1,836,000 bacteria. 

Considering these results in their entirety we find that applications 
of ground limestone increased the number of organisms in the soil rather 
uniformly, the larger the amount up to three tons per acre, the greater the 
number of bacteria. With all the applications of lime the largest percentage 
gains in bacteria occurred at the first sampling. Following this a large increase 
in bacteria occurred in all the soils, and the larger numbers partially covered 
up the differences due to the lime. At the subsequent dates, the number 
of bacteria was diminished in all the soils and the percentage gains for the 
different applications of lime became larger until at the fourth sampling 
they were practically the same as those at the first date. Thus it seems that 
a natural increase in numbers of bacteria had a tendency to hide the differ¬ 
ences occasioned by the lime treatment while a decrease made the differences 
more pronounced. Just why this should be so is not apparent and further 
confirmatory results are necessary. It may be suggested however, that 
perhaps the natural increase in numbers occurred in certain groups, the 


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Some Bacteriological Effects of Liming. 


153 


products of the activities of which were deleterious to the development of 
the groups especially favored by the lime treatment. On the other hand 
the large number of bacteria produced by the lime treatment may have 
had a limiting action on the groups of bacteria in which the natural increase 
was occuring. The latter of these theories seems the more plausible in view 
of the fact that as soon as a natural decrease occurred the groups favored 
by the lime treatment immediately became prominent which fact would 
hardly be expected had the groups been under unfavorable conditions for 
a more or less extensive period. 

The results as a whole show however that applications of ground lime¬ 
stone up to three tons per acre increase the numbers of bacteria in the soil. 


The Ammonification Experiments. 

The ammonification experiments were carried out both according to 
the older peptone solution method and according to the beaker method 
proposed by L i p m a n and Brow n 1 ), in which the soil itself is used 
as the medium. At the beginning of the experiment a quantity of soil taken 
from the same plot from which that used in the pots was obtained was brought 
to the laboratory air-dried, sieved, and stored for use. One hundred gram 
quantities were weighed off in tumblers and the proper materials added 
and stirred in thoroughly by means of a sterile spatula. 

In these experiments five gram quantities of dried blood, (D. B.) and 
of cottonseed meal, (C. S. M.) were the materials employed. 

Inoculations were performed by adding 20 c. c. (=10 gms soil) of 
five minute infusions of the fresh samples of soil. Sterile water was added 
to bring the moisture conditions up to the optimum for the soil and addi¬ 
tional amounts were also supplied to provide for the presence of organic 

Table 3. 


Ammonification in peptone solutions (3 days at 20° C). 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Jan. 27 

I 

mgs. X. 

Av. 

mgs. N. 

Lab. 

No. 

Feb. 10 
II 

mgs. X. 

Av. 

mgs. N. 

Lab. 
i Xo. 

1 

Feb. 24 
III 

mgs. X. 

Av. 

mgs. X. 

Lab. 

No. 

I Mar. 21 
IV 

mgs. X. 

Av. 

mgs. X. 

1 

1 

65.03 


101 

75.68 


201 

47.30 


301 

88.09 



2 

68.30 

66.66 

102 

75.35 

75.51 

202 

47.98 

47.64 

302 

91.90 

89.99 

2 

3 

62.74 


103 

72.64 


203 

47.98 


303 

90.89 



4 

65.36 

64.05 

104 

72.31 

72.47 

204 

48.65 

48.31 

304 

90.89 

90.89 

5 

5 

66.34 


105 

75.68 


205 

50.00 


305 

94.61 



6 

68.30 

67.32 

106 

76.70 

76.24 

206 

48.65 

49.32 

306 

93.33 

93.97 

6 

7 

66.34 


107 

77.04 


207 

48.31 


307 

90.71 



8 

68.95 

67.64 

108 

77.71 

77.37 

208 

48.65 

48.48 

308 

93.00 

91.85 

9 

9 

81.37 


109 

82.10 


209 

50.68 


309 

93.00 



10 

81.04 

81.20 

110 

79.40 

80.75 

210 

48.99 

49.83 

310 

93.66 

93.33 

10 

11 

81.70 


111 

79.06 


211 

50.34 


311 

94.64 



12 

80.06 

80.88 

112 

78.39 

78.72 

212 

50.68 

50.51 

312 

94.94 

94.64 

13 

13 

82.68 


113 

78.73 


213 

51.36 


313 

96.28 



14 

82.02 

82.35 

114 

79.40 

79.06 

214 

53.38 

52.37 

314 

95.63 

95.95 

14 

15 

84.31 


315 

80.42 


215 

53.38 


315 

96.28 



16 

82.35 

83.33 

116 

81.09 

80.75 

216 

54.06 

53.72 

316 

96.28 

96.28 

17 

17 

86.60 


117 

81.09 


217 

53.38 


317 

97.92 



18 

87.25 

86.92 

118 

82.44 

81.76 

218 

54.06 

53.72 

318 

96.94 

97.43 

18 

19 

87.58 


119 

82.78 


219 

55.75 


319 

98.25 



20 

88.23 

87.90 

220 

83.46 

83.12 

220 

54.74 

55.24 

320 

99.56 

98.90 


*) N. J. Expt. Sta. Rpt. 1908. p. 129. 


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154 


Percy Edgar Brown, 


matter containing the optimum moisture (70 per cent). The tumblers were 
then covered and incubated for six or seven days. At the end of the incu¬ 
bation period, the soils were transferred to copper flasks, using about 250 c. c. 
of water to accomplish complete removal and heavy magnesium oxide was 
added. The ammonia was then distilled and collected as usual. The peptone 
solutions were inoculated in the same way as the soil in the beakers and after 
incubating for three days, the ammonia was distilled and determined. 

The results obtained in the solutions at the four samplings are given 
in detail in Table III and the summarized results are in Table IV. 


Table 4. 

The Ammonification of Peptone in solution. 


Soil 

No. 

Mgs. N 

I 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
H 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
Ill 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
IV 

Average 
mgs. N. 

1 

66.66 

i 

75.51 


47.64 


89.99 


2 

64.05 

65.35 

72.47 

73.99 

48.31 

47.97 

90.89 

90.44 

5 

67.32 


76.24 


49.32 


93.97 


6 

67.64 

67.48 

77.37 

76.80 

48.48 

48.90 

91.85 

92.91 

9 

81.20 


80.75 


49.83 


93.33 


10 

80.88 

81.04 

78.72 

79.73 

50.61 

50.17 

94.64 

93.98 

13 

82.35 


79.06 


52.37 


95.95 


14 

83.33 

82.84 

80.76 

79.90 

53.72 

53.04 

96.28 

96.11 

17 

86.92 


81.76 


53.72 


97.43 


18 

87.90 

87.41 

83.12 

82.44 

65.24 

54.48 

98.90 

98.16 


It will be noticed that at the first sampling the one-half ton of lime 
increased the ammonifying power of the soil very slightly but the one, two, 
and three ton amounts gave much larger amounts of ammonia, little differ¬ 
ences between the different quantities of lime, however, being evidenced. 
At the other samplings the differences were much smaller and increased 
rather regularly with the amount of lime applied. 

Thus at the second sampling the total gain for the three tons of lime 
was 8.45 mgs N. at the third, 6.51 mgs N. and at the fourth, 7.42 mgs N. 

Considering these results as a whole we find that at the first sampling 
the applications of lime gare gradually increasing amounts of ammonia. 
At the subsequent dates the same relations held good but to a much smaller 
degree, the differences between the various applications being very slight. 
A comparison is made later of these results with those obtained by the beaker 
method and a reason for the decreasing ammonia production from peptone 
solutions at successive samplings is suggested. The results, however, are 
quite definite in showing the beneficial effects of lime on the bacteria which 
are capable of ammonifying peptone, increasing amounts of lime up to three 
tons per acre giving increasing ammonia production. 

The ammonification results obtained by the beaker method are given 
in detail in Tables V, VI, VII, VIII, and the summarized results for the dried 
blood may be found in Table IX and those for cottonseed meal in Table X. 
In the determinations made with the first and third lot of samples, the am¬ 
monia was distilled from one-half the tumblers in six days and from the dup¬ 
licate portions in seven days, and the conclusions are based on the average 
of the two results. With the second and fourth lots however, the complete 
determinations were made in seven days and a fact which is worthy of note 
here is the very satisfactory agreement of duplicates. In all cases the ammonia 


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Some Bacteriological Effects of Liming. 


155 


production from the untreated soils is subtracted from the total amount 
and the figures given in the last column of each table represent the average 
amounts of ammonia produced from the nitrogenous materials in the du¬ 
plicate determinations. 

Table 5. 


Ammonification in beakers (I). 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Treatment 

Jan. 30 

6 days 

Jan. 31 

7 days 

Average 
mgs. N. 

Increase over 
untreated 
portions 
mgs. N. 

1 

1 

5 gins. D. B. 

141.57 





2 

5 gms. D. B. 


157.79 

149.68 

147.66 


3 

5 gms. C. S. M. 

110.33 





4 

6 gms. C. S. M. 


116.91 

113.62 

111.60 

2 

5 

5 gms. I). B. 

139.53 





6 

5 gms. D. B. 


168.47 

149.00 

146.98 


7 

5 gms. C. S. M. 

110.33 





8 

5 gms. C. S. M. 


119.27 

11480 

112.78 

5 

9 

5 gms. D. B. 

142.25 





10 

5 gms. D. B. 


163.88 

153.06 

151.04 


11 

5 gms. C. S. M. 

109.31 





12 

5 gms. C. S. M. 


119.27 

114.29 

112.27 

6 

13 

5 gms. D. B. 

142.25 





14 

5 gms. D. B. 


163.54 

152.89 

150.87 


15 

5 gms. C. S. M. 

111.35 





16 

6 gms. C. S. M 


119.27 

115.31 

113.29 

9 

17 

5 gms. D. B. 

143.60 





18 

5 gms. D. B. 


168.95 

156.27 

154.25 


19 

5 gms. C. S. M. 

112.03 





20 

6 gms. C. S. M. 


121.64 

116.83 

11481 

10 

21 

6 gms. D. B. 

143.60 





22 

6 gms. D. B. 


170.30 

156.95 

154.93 


23 

6 gms. C. S. M. 

109.65 





24 

6 gms. C. S. M. 


120.29 

114.97 

112.95 

13 

25 

6 gms. D. B. 

149.68 





26 

5 gms. D. B. 


172.32 

161.00 

158.98 


27 

5 gms. C. S. M. 

115.22 


1 



28 

6 gms. C. S. M. 


122.99 

119.10 

117.08 

14 

29 

5 gms. D. B. 

150.02 





30 

5 gms. D. B. 


176.04 

163.03 

161.01 


31 

5 gms. C. S. M. 

113.87 





32 

6 gms. C. S. M. 


121.64 

117.75 

115.73 

17 

33 

5 gms. D. B. 

149.68 





34 

5 gms. D. B. 


183.47 

166.57 

16455 


35 

5 gms. C. S. M. 

114.88 





36 

5 gms. C. S. M. 


126.03 

120.45 

118.43 

18 

37 

5 gms. D. B. 

151.71 





38 

5 gms. D. B. 


181.11 

166.41 

164.39 


39 

6 gms. C. S. M. 

116.57 





40 

6 gms. C. S. M. 


125.12 

120.84 

118.82 


A. 

Nothing 

1.68 





B. 

Nothing 


2.36 

2.02 



The results of the four samplings when dried blood was used are remar¬ 
kably uniform as may be seen upon examining Table EL Gradually in¬ 
creasing ammonia production was found with increasing applications of 
lime and at each successive sampling the proportionate gains became larger. 
Thus at the first sampling the three tons of lime gave a gain of 17.16 mgs N. 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





156 


Percy Edgar Brown, 


over the untreated soil, at the second, 17.60 mgs N. at the third, the ammo¬ 
nia production was less and a gain of 12.50 mgs. N. was found, the propor¬ 
tionate gains however being larger than before and at the fourth sampling 
19.97 mgs N. were gained by the three tons of lime. There can be no doubt 
from these results but that the ammonifying power of a soil as shown by 
the transformation of dried blood is considerably enhanced by applications 
of lime up to three tons per acre. 

Turning next to Table X for the results with cottonseed meal, we find 
here too very good agreement in the duplicate soils. Gradually increasing 
ammonia production with applications of lime was shown here. 

Table 0. 


Ammonifioation in beakers. (II). 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Treatment 

Feb. 14 

7 days 
mgs. N. 

Average 
mgs. N. 

Increase over 
untreated 
portions 
mgs. N. 

1 

101 

5 gms. D. B. 

152.39 




102 

5 gms. D. B. 

154.08 

153.23 

151.21 


103 

5 gms. C. S. M. 

102.04 




104 

5 gms. C. S. M. 

103.39 

102.71 

100.69 

2 

105 

5 gms. D. B. 

155.77 




106 

5 gms. D. B. 

155.43 

155.60 

153.58 


107 

5 gms. C. S. M. 

102.38 




108 

5 gms. C. S. M. 

104.74 

103.56 

101.54 

5 

109 

5 gms. D. B. 

155.43 




no 

5 gms. D. B. 

156.10 

155.76 

153.74 


111 

5 gms. C. S. M. 

108.12 




112 

5 gms. C. S. M. 

105.42 

106.77 

104.76 

6 

113 

5 gms. D. B. 

158.47 




114 

5 gms. D. B. 

158.81 

158.64 

156.62 


115 

5 gms. C. S. M. 

108.80 




116 

5 gms. C. S. M. 

107.77 

108.28 

106.26 

9 

117 

5 gms. D. B. 

160.84 




118 

5 gms. D. B. 

158.81 

159.82 

157.80 


119 

5 gms. C. S. M. 

107.79 




120 

5 gms. C. S. M. 

108.80 

108.29 

106.27 

10 

121 

5 gms. D. B. 

162.19 




122 

5 gms. D. B. 

163.54 

162.86 

160.84 


123 

5 gms. C. S. M. 

110.49 




124 

5 gms. C. S. M. 

108.12 

109.30 

107.28 

13 

125 

5 gms. D. B. 

166.24 




126 

5 gms. D. B. 

167.26 

166.75 

164.73 


127 

5 gms. C. S. M. 

109.81 




128 

5 gms. C. S. M. 

111.50 

110.65 

108.63 

14 

129 

5 gsm. D. B. 

170.30 




130 

5 gms. D. B. 

168.27 

169.28 

167.26 


131 

5 gms. C. S. M. 

112.85 




132 

5 gms. C. S. M. 

111.50 

112.17 

110.15 

17 

133 

5 gms. D. B. 

170.30 




134 

5 gms. D. B. 

172.32 

171.31 

169.29 


135 

5 gms. C. S. M. 

115.22 




136 

5 gms. C. S. M. . 

114.88 

116.05 

113.03 

18 

137 

5 gms. D. B. 

171.99 




138 

5 gms. D. B. 

173.44 

172.71 

170.69 


139 

5 gms. C. S. M. 

114.54 




140 

5 gms. C. S. M. 

115.89 

115.21 

113.19 


A. 

Nothing 

2.36 




B. 

Nothing 

1.68 

2.02 



Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



Some Bacteriological Effects of Liming. 


157 


Table 7. 

Ammonification in Beakers. (Ill) 


Soil 

No. 

1 

Lab. 

No. 

Treatment 

Feb. 27 

6 days 

Feb. 28 

7 days 

Average 
mgs. N. 

Increase over 
untreated 
portions 
mgs. N. 

1 

201 

5 gms. D. B. 

129.07 





202 

5 gms. D. B. 


145.29 

137.18 

135.33 


203 

5 gms. C. S. M. 

92.92 





204 

5 gms. C. S. M. 


99.00 

95.96 

94.11 

2 

205 

5 gms. D. B. 

127.72 





206 

5 gms. D. B. 


146.98 

137.35 

135.50 


207 

5 gms. C. S. M. 

94.94 





208 

5 gms. C. S. M. 


98.66 

96.80 

94.95 

5 

209 

5 gms. D. B. 

132.46 





210 

5 gms. D. B. 


148.00 

140.22 

138.37 


211 

5 gms. C. S. M. 

97.66 





212 

5 gms. C. S. M. 


104.41 

101.03 

99.18 

6 

213 

5 gms. D. B. 

129.07 





214 

5 gms. D. B. 


148.67 

139.37 

137.52 


215 

5 gms. C. S. M. 

97.99 





216 

5 gms. C. S. M. 


103.05 

100.52 

98.67 

9 

217 

5 gms. D. B. 

134.48 





218 

5 gms. D. B. 


160.36 

142.42 

140.57 


219 

5 gms C. S. M. 

103.05 





220 

5 gms. C. S. M. 


105.08 

104.06 

102.21 

10 

221 

5 gms. D. B. 

136.17 





222 

5 gms. D. B. 


148.67 

142.42 

140.57 


223 

6 gms. C. S. M. 

104.74 





224 

5 gms. C. S. M. 


108.12 

106.43 

104.58 

13 

226 

5 gms. D. B. 

139.66 





226 

5 gms. D. B. 


152.05 

145.80 

143.95 


227 

5 gms. C. S. M. 

106.43 





228 

5 gms. C. S. M. 


108.46 

107.44 

105.59 

14 

229 

6 gms. D. B. 

137.86 





230 

5 gms. D. B. 


166.09 

146.47 

144.62 


231 

5 gms. C. S. M. 

104.74 





232 

5 gms. C. S. K. 


111.60 

108.12 

106.27 

17 

233 

5 gms. D. B. 

141.24 





234 

5 gms. D. B. 


155.43 

148.33 

146.48 


236 

5 gms. C. S. M. 

108.46 





236 

5 gms. C. S. M. 


114.21 

111.33 

109.48 

28 

237 

5 gms. D. B. 

143.60 





238 

5 gms. D. B. 


168.81 

151.20 

149.35 


239 

5 gms. C. S. M. 

107.65 





240 

5 gms. C. S. M. 


114.88 

111.26 

109.41 


A. 

Nothing 

1.68 





B. 

Nothing 


2.02 

1.85 



The differences also became greater at successive samplings this fact 
being in accord with that brought out by the experiment with dried blood. 

In this case however, the gains at the successive samplings were some¬ 
what greater e. g. at the first sampling the three tons of lime gave increased 
ammonia production over the check soils of 6.45 mgs N., at the second, a 
gain of 12.50 mgs N. was found, at the third, a gain of 14.91 mgs N. and at 
the fourth, a gain 23.91 mgs N. In this, as in the preceding case, the increase 
in ammonifying power occurred almost parallel with the increased appli¬ 
cations of lime. 


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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





158 


Percy Edgar Brown, 


Table 8. 


Ammonification in beakers. (IV). 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Treatment 

Mar. 22 

7 days 
mgs. N. 

Average 
mgs. N. 

Increase over 
untreated 
portions 
mgs. N. 

1 

301 

5 gms. D. B. 

135.91 




302 

5 gms, D. B. 

135.91 

135.91 

133.85 


303 

5 gms. C. S. M. 

86.46 




304 

5 gms. C. S. M. 

84.49 

86.47 

83.41 

2 

305 

5 gms. D. B. 

138.20 




306 

5 gms. D. B. 

134.93 

136.57 

13451 


307 

5 gms. C. S. M. 

88.75 




308 

5 gms. C. S. M. 

86.76 

87.76 

86.70 

5 

309 

5 gms. D. B. 

140.17 




310 

5 gms. D. B. 

142.13 

141.15 

139.09 


311 

5 gms. C. S. M. 

89.73 




312 

5 gms. C. S. M. 

92.68 

91.20 

89.14 

6 

313 

5 gms. D. B. 

139.51 




314 

5 gms. D. B. 

141.80 

140.65 

138.59 


315 

5 gms. C. S. M. 

91.70 




316 

5 gms. C. S. M. 

93.01 

92.35 

90.29 

9 

317 

5 gms. D. B. 

144.10 




318 

5 gms. D. B. 

145.41 

14475 

142.69 


319 

5 gms. C. S. M. 

97.92 




320 

5 gms. C. 8. M. 

99.56 

98.74 

96.68 

10 

321 

5 gms. D. B. 

143.44 




322 

6 gms. D. B. | 

144.10 

143.77 

141.71 


323 

5 gms. C. S. M. 

95.95 




324 

5 gms. C. S. M. 

99.23 , 

97.59 

95.53 

13 

325 

6 gms. D. B. 

148.03 




326 

5 gms. D. B. 

148.35 

148.19 

146.13 


327 

5 gms. C. S. M. 

102.50 




328 

6 gms. C. S. M. 

103.81 

103.15 

101.09 

14 

329 

5 gms. D. B. 

148.68 




330 

6 gms. D. B. 

150.97 

149.82 

147.76 


331 

5 gms. C. S. M. 

102.83 




332 

5 gms. C. 8. M. 

106.11 

104.47 

102.41 

17 

333 

5 gms. D. B. 

154.25 




334 

5 gms. D. B. 

157.52 

155.88 

153.82 


335 

6 gms. C. 8. M. 

109.38 




336 

5 gms. C. S. M. 

112.33 

110.85 

108.79 

18 

337 

5 gms. D. B. 

156.89 




338 

5 gms. D. B. 

167.20 

156.54 

154.48 


339 

5 gms. C. 8. M. 

107.74 




340 

5 gms. C. 8. M. 

112.66 

110.20 

108.14 


A. 

Nothing 

2.29 




B. 

Nothing 

1.83 

2.06 



Considering now the results of the ammonification experiments as a 
whole, we find that whatever method is employed to test the ammonifying 
power, applications of lime lead to the production of gradually increasing 
amounts of ammonia. 

There are a few other facts which are brought out here however which 
deserve special notice. In the first place the results obtained with the pep¬ 
tone solution method showed that differences in ammonifying power were 
more pronounced immediately following the applications of lime and as 
time passed became gradually smaller the lime seeming soon to lose its 


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Some Bacteriological Effects of Liming. 


159 


effect. Directly opposite results were given by the experiments with dried 
blood and cottonseed meal, the differences in ammonifying power becoming 
more pronounced at each sampling. This is especially noticeable in the re¬ 
sults with cottonseed meal. The explanation of this may be found undoub¬ 
tedly in the chemical composition of the nitrogenous materials. Peptone 
is a mixture of soluble substances produced from proteins while dried blood 
is itself a protein and cottonseed meal is a protein containing also some carbo¬ 
hydrate. Evidently applications of lime cause an immediate increase in the 
organisms present in the soil which will produce ammonia from peptone, 
but this increase is shortly followed by a decrease which might ultimately 
become so large that the ammonifying power of the soils receiving lime would 
sink below that of the untreated soils. This experiment was not carried far 
enough to test this point, and it is possible that further results would not 
have borne out this assumption, but would have shown instead a recurrence 
of greater differences. At any rate the conclusion seems warranted that 
the peptone solution method does not permit of the measuring of the acti¬ 
vities of the largest number of ammonifying bacteria in soils or it may even 
exclude certain groups of organisms which attack proteins, giving promi¬ 
nence to other groups which cannot attack proteins at all or only to a very 
slight degree, but which readily act on peptones transforming them to am¬ 
monia. 

Table 9. 

The ammonification of dried blood. 


Soil 

No. 

Mgs. N. 

I 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
II 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 

Ill 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
IV 

Average 
mgs. N. 

1 

147.66 


161.21 


135.33 


133.85 


2 

146.98 

147.32 

153.58 

152.39 

136.50 

135.41 

134.51 

134.18 

5 



153.74 


138.37 


139.09 


6 



156.62 

166.18 

137.62 

137.99 

138.59 

138.84 

9 

154.25 


157.85 


140.57 


142.69 


10 

164.93 

154.59 


169.32 

140.57 

140.57 

141.71 

142.20 

13 

168.98 


164.73 


143.95 


146.13 


14 


169.99 

167.26 

165.99 

144.62 

144.28 

147.76 

146.94 

17 

164.55 


169.29 


146.48 


153.82 


18 

164.39 

164.47 


169.99 

149.35 

147.91 

154.48 

154.15 


Table 10. 

The ammonification of Cottonseed meal. 


Soil 

No. 

Mgs. N. 

I 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
II 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
Ill 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
IV 

Average 
mgs. N. 

1 

111.60 


100.69 


94.11 


83.41 


2 

112.78 

112.17 

101.64 

100.61 

94.95 

94.53 

85.70 

84.55 

5 

112.27 


104.75 


99.18 


89.14 


6 

113.29 

112.78 

106.26 

105.50 

98.67 

98.92 

90.29 

89.71 

9 

114.81 


106.27 


102.21 


96.68 


10 

112.95 

113.88 

107.28 

106.77 

104.58 

103.39 

95.53 

96.11 

13 

117.08 


108.63 


105.59 


101.09 


14 

115.73 

116.40 

110.15 

109.39 

106.27 

105.93 

102.41 

101.75 

17 

118.43 


113.03 


109.48 


108.79 


18 

| 118.82 

118.62 

113.19 

113.11 

109.41 

109.44 

108.14 

108.46 


Comparing now the results obtained with the dried blood and cottonseed 
meal, we find that at first the dried blood showed much larger differences 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 












160 


Percy Edgar Brown 


in ammonifying power of the soils than the cottonseed meal and that while 
these differences became greater at successive samplings the increase where 
cottonseed meal was employed was considerably greater. 

Table 11. 


Nitrification in beakers (I) Jan. 24—Mar. 6. 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Treatment 

Nitrate N. 
mgs. 

Average 
mgs. N. 

Increase over 
untreated 
portions 
mgs. N. 

1 

1 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

17.85 




2 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

17.95 

17.90 

12.04 


3 

200 mgs. D. B. 

24.04 




4 

200 mgs. D. B. 

24.00 

24.02 

18.16 

2 

5 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

17.85 




6 

100 mgs. (NH 4 )jS0 4 

17.92 

17.88 

12.02 


7 

200 mgs. D. B. 

23.53 




8 

200 mgs. D. B. 

23.78 

23.65 

17.79 

6 

9 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

20.06 




10 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

20.26 

20.16 

14.30 


ii 

200 mgs. D. B. 

25.76 




12 

200 mgs. D. B. 

25.92 

25.84 

19.98 

6 

13 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

20.14 



i 

14 

100 mgs. (NHJjSC^ 

20.07 

20.10 

14.24 


15 

200 mgs. D. B. 

26.00 




16 

200 mgs. D. B. 

25.91 

25.95 

20.09 

9 

17 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

21.53 




18 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

21.29 

21.41 

15.55 


19 

200 mgs. D. B. 

27.34 




20 

200 mgs. D. B. 

27.36 

27.36 

21.49 

10 

21 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

21.27 




22 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

21.28 

21.27 

15.41 


23 

200 mgs. D. B. 

28.00 


1 


24 

200 mgs. D. B. 

27.91 

27.95 

22.09 

13 

25 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

22.76 




26 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

22.67 

22.71 

16.85 


27 

200 mgs. D. B. 

29.28 




28 

200 mgs. D. B. 

28.94 

29.11 

23.25 

14 

29 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

23.33 




30 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

22.91 

23.12 

17.26 


31 

200 mgs. D. B. 

29.92 




32 

200 mgs. D. B. 

29.78 

29.85 

23.99 

17 

33 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

24.32 




34 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

24.50 

24.41 

18.55 


35 

200 mgs. D. B. 

31.41 




36 

200 mgs. D. B. 

31.56 

31.48 

25.62 

18 

37 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

25.00 




38 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

24.94 

24.97 

19.11 

# 

39 

200 mgs. D. B. 

32.14 




40 

200 mgs. D. B. 

32.14 

32.14 

26.28 


A. 

Nothing 

5.83 




B. 

Nothing 

5.90 

5.86 



This difference in the ammonification of dried blood and cottonseed 
meal is also to be sought in their chemical composition and may be attribu¬ 
ted to the difference in the carbon nitrogen ratio, which is much wider in 
the dried blood than in the cottonseed meal. Now we know that the presence 
of large amounts of carbohydrates will depress ammonification and hence 
the possibility presents itself that the carbohydrates present in cottonseed 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 





Some Bacteriological Effects of Liming. 


161 


meal may prevent the optimum development and activity of certain ammoni¬ 
fying bacteria and consequently the ammonia production from the cotton¬ 
seed meal may not increase with the numbers, at first. At subsequent dates 
however after the lime has increased not only the number but possibly also 
the vigor of the bacteria, the depressing action of the carbohydrate may 
be overcome and the ammonia production run parallel with the numbers. 

Table 12. 

Nitrification in beakers. II. Feb. 7.—Mar. 28. 



























162 


Percy Edgar Brown 


method, due in large measure to the losses of ammonia occurring during 
the necessarily long continuance of the experiment. The method is essen¬ 
tially the same as that described for the ammonification experiments except 
that in this case the materials which were added were one hundred milligrams 
of ammonium sulfate and two hundred milligrams of dried blood (D. B.). 
The incubation period for these experiments was about four weeks and 
during this period the loss of moisture occasioned by evaporation was repla¬ 
ced every ten days by adding water to weight. 


Table 13. 

Nitrification in Beakers. III. Feb. 21.—Apr. 11. 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Treatment 

Nitrate N. 
mgs. 

Average 
mgs. N. 

Increase over 
untreated 
portions 
mgs. N. 

1 

201 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

10.57 




202 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S 0 4 

10.55 

10.56 

6.82 


203 

200 mgs. D. B. 

16.77 




204 

200 mgs. D. B. 

16.61 

16.69 

12.95 

2 

205 

100 mgs. (NH 4 ),S0 4 

10.58 




206 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

10.67 

10.62 

6.88 


207 

200 mgs. D. B. 

16.85 




208 

200 mgs. D. B. 

16.80 

16.82 

13.08 

5 

209 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

11.18 




210 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

11.18 

11.18 

7.44 


211 

200 mgs. D. B. 

18.04 




212 

200 mgs. D. B. 

18.08 

18.06 

14.32 

6 

213 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

11.13 




214 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

11.25 

11.19 

7.45 


215 

200 mgs. D. B. 

18.10 




216 

200 mgs. D. B. 

18.20 

18.15 

14.41 

9 

217 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

12.27 




218 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

12.43 

12.35 

8.61 


219 

200 mgs. D. B. 

19.91 




220 

200 mgs. D. B. 

19.95 

19.93 

16.18 

10 

221 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

12.20 




222 

100 mgs. (NH 4 )*S0 4 

12.41 

12.30 

8.56 


223 

200 mgs. D. B. 

19.89 




224 

200 mgs. D. B. 

19.79 

19.84 

16.10 

13 

225 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S 0 4 

15.00 




226 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

15.20 

15.10 

11.36 


227 

200 mgs. D. B. 

24.00 




228 

200 mgs. D. B. 

24.09 

24.04 

20.30 

14 

229 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

15.22 




230 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

15.11 

15.16 

11.42 


231 

200 mgs. D. B. 

24.10 




232 

200 mgs. D. B. 

24.15 

24.12 

20.38 

17 

233 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

19.99 




234 

100 mgs. (NH 4 )j80 4 

20.12 

20.05 

16.31 


235 

200 mgs. D. B. 

28.33 




236 

200 mgs. D. B. 

28.39 

28.36 

24.62 

18 

237 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

20.18 




238 

100 mgs. (XH 4 ) a S0 4 

20.30 

20.24 

16.50 


239 

200 mgs. D. B. 

28.24 




240 

200 mgs. I). B. 

28.36 

28.30 

24.56 


A. 

Nothing 

3.73 




B. 

Nothing 

3.75 

3.74 



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Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



Some Bacteriological Effects of Liming. 


163 


At the end of the incubation period the nitrates were leached out, ali¬ 
quots were evaporated to dryness and the nitrates determined by the phenol- 
sulfonic acid method. 

Tables XI, XII, XIII, XIV show in detail the results obtained at the 
four samplings and Table XV shows the relative nitrification of the ammonium 
sulfate and Table XVI, the relative nitrification of the dried blood. 


Table 14. 

Nitrification in beakers. IV. Mar. 16.—Apr, 28. 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Treatment 

Nitrate N. 
mgs. 

Average 
mgs. N. 

Increase over 
untreated 
portions 
mgs. N. 

1 

301 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

11.71 




302 

100 mgs. (NH 4 ),S0 4 

11.67 

11.69 

7.82 


303 

200 mgs. D. B. 

17.00 




304 

200 mgs. D. B. 

17.03 

17.01 

13.14 

2 

305 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

11.62 




306 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

11.52 

11.57 

7.80 


307 

200 mgs. D. B. 

16.91 




308 

200 mgs. D. B. 

17.06 

16.98 

13.11 

6 

309 

100 mgs. (NH 4 )*S0 4 

13.05 




310 

1?0 mgs. (NH 4 ) 2 S 0 4 

12.95 

13.00 

9.13 


311 

200 mgs. D. B. 

18.63 




312 

2?0 mgs. D. B. 

18.66 

18.59 

14.72 

6 

313 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S 0 4 

13.05 




314 

100 mgs. (NH 4 ) a S0 4 

12.93 

12.99 

9.12 


316 

200 mgs. D. B. 

18.67 




316 

200 mgs. D. B. 

18.60 

18.68 

14.71 

9 

317 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

16.28 




318 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

15.28 

15.28 

11.51 


319 

200 mgs. D. B. 

20.00 




320 

200 mgs. D. B. 

20.10 

20.05 

16.18 

10 

321 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

15.34 




322 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

15.23 

15.28 

11.51 


323 

200 mgs. D. B. 

20.24 




324 

200 mgs. D. B. 

20.16 

20.20 

16.33 

13 

326 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

19.10 




326 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

19.10 

19.10 

15.23 


327 

200 mgs. D. B. 

24.47 




328 

200 mgs. D. B. 

24.29 

24.38 

20.51 

14 

329 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

19.18 




330 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

19.27 

19.22 

15.35 


331 

200 mgs. D. B. 

24.29 




332 

200 mgs. D. B. 

24.39 

24.34 

20.47 

17 

333 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

21.90 




334 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

21.87 

21.88 

18.01 


336 

200 mgs. D. B. 

26.91 




336 

200 mgs. D. B. 

26.82 

26.86 

22.99 

18 

337 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

21.87 




338 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

21.81 

21.84 

17.97 


339 

200 mgs. D. B. 

27.00 




340 

200 mgs. D. B. 

26.81 

26.90 

23.03 


A. 

Nothing 

3.83 




B. 

Nothing 

3.92 

3.87 



Looking over the results we find here again very good agreement bet¬ 
ween the duplicate soils in all cases, so the discussion will deal only with 

ll* 


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164 


Percy Edgar Brown, 


the averages from the soils treated alike. Considering the results with the 
ammonium sulfate first we find that the applications of lime caused incre¬ 
asing nitrate production from ammonium sulfate depending on the amount 
of lime applied. The gains were proportionately larger for all the applica¬ 
tions at all the samplings following the first. This is in accord with other 
results secured in this work e. g. the ammonification differences were more 
pronounced at samplings subsequent to the first. Another point of interest 
is that in these experiments with three tons of lime applied the percent gain 
in nitrates over the check soils was the same at all samplings following the 
first. 

Turning now to Table XVI for the results using dried blood, we find 
them in close correspondence with the ammonium sulfate results, the largest 
gains occurring where the largest applications of lime were made. 


Table 15. 

The nitrification of ammonium sulfa t. 


Soil 

No. 

Mgs. N. 

I 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
II 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 

iii 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
IV 

Average 
mgs. N. 

1 

12.04 


9.00 


6.88 


7.82 


2 

12.02 

12.03 

8.91 

8.96 

6.88 

6.85 


7.81 

5 

14.30 


12.49 


7.44 


9.13 


6 

14.24 

14.27 

12.43 

12.46 

7.45 

7.44 

9.12 

9.12 

9 

15.55 


15.83 


8.61 


11.51 


10 

15.41 

15.48 

15.82 

15.82 

8.56 

8.58 

11.51 

11.51 

13 

16.85 


18.00 


11.36 


15.23 


14 

17.26 

17.05 

18.08 

18.04 

11.42 

11.39 

15.35 

15.29 

17 

18.55 


20.76 


16.31 




18 

19.11 

18.83 

20.88 

20.82 

16.50 


17.97 

17.99 


Table 16. 

The nitrification of dried blood. 


Soil 

No. 

Mgs. N. 

I 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
II 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
Ill 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
IV 

Average 
mgs. N. 

1 

18.16 


17.95 


12.95 


13.14 


2 

17.79 

17.97 

17.94 

17.94 

13.08 

13.01 

13.11 

13.12 

5 

19.98 


22.22 


14.32 


14.72 


6 

20.09 

20.03 

22.04 

22.13 

14.41 

14.36 

14.71 

14.71 

9 

21.49 


24.87 


16.18 


16.18 


10 

22.09 

21.79 

24.90 

24.88 

16.10 

16.14 

16.33 

16.25 

13 

23.25 


28.17 


20.30 


20.51 


14 

23.99 

23.62 

28.08 

28.12 

20.38 

20.34 

20.47 

20.49 

17 

25.62 


30.72 


24.62 


22.99 


18 

26.28 

25.95 

30.84 

30.78 

24.56 

24.59 

23.03 

23.01 


Considering now the entire results for nitrification we conclude that 
the use of dried blood or of ammonium sulfate is eminently satisfactory as 
a measure of the nitrifying power of the soils. The results obtained with 
the two substances were in close agreement some differences however being 
worthy of note. Thus, at the first sampling we find that the gains due to lime 
were proportional to the amounts applied whether ammonium sulfate or 
dried blood was employed as a measure of the nitrifying power. At the se- 


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Some Bacteriological Effects of Liming. 


165 


cond sampling the differences brought out were much greater in both cases 
but while the nitrate produced in the check soils with dried blood was practi¬ 
cally the same as at the first sampling the amount produced with the am¬ 
monium sulfate was less than that obtained at the first date. The proportio¬ 
nal gains were econsiderably wider here where ammonium sulfate was 
used than where dried blood was employed. 

At the third sampling the results agreed more closely, the nitrates produ¬ 
ced with either dried blood or ammonium sulfate being less than at the pre¬ 
vious sampling and the proportional gains for the increasing applications 
were very similar. At the last date the results in either case agreed with 
those at the previous sampling, and the differences brought out by the lime 
were practically the same. 

The results in their entirety therefore show that applications of lime 
cause increasing nitrate production in soils depending on the amount of lime 
applied, the gains being almost proportional to the amount of lime. They 
show also that the beaker method with either ammonium sulfate or dried 
blood added is well suited as a measure of the nitrifying power of the soil. 

The Nitrates Present in the Soils. 

We would naturally expect that differences in nitrifying power would 
lead to differences in the nitrates present in uncropped soils at any one time. 
With this idea in mind the nitrates present in the soils at each sampling 
were determined. Table XVII shows the results of the determinations. At 


Table 17. 


Nitrates in soils in parts per million. 


Soil 

No. 

Jan. 24 

Average 

Feb. 7 

Average 

Feb. 21 

Average 

Mar. 16 

Average 

1 

8.92 


7.92 


10.80 


6.50 


2 

8.78 

8.85 

7.92 

7.92 

11.24 

11.02 

7.08 

6.79 

5 

8.92 


8.80 


11.15 


8.98 


6 

8.70 

8.81 

8.72 

8.76 

11.33 

11.24 

9.23 

9.10 

9 

8.82 


8.90 


12.50 


11.86 


10 

8.96 

8.89 

8.75 

8.82 

12.50 

12.50 

12.02 

11.94 

13 

8.83 


10.71 


12.50 


14.82 


14 

8.83 

8.83 

10.95 

10.83 

12.75 

12.62 

14.67 

14.74 

17 

8.92 


11.92 


13.00 


16.82 


18 

8.92 

8.92 

11.90 

11.91 

13.00 

13.00 

17.05 

16.93 


the first sampling we find that practically the same amounts of nitrates were 
present in all the soils, showing that the differences evidenced by the nitri¬ 
fying power of the soil at that date had not yet had opportunity to affect 
materially the nitrate store in the soils. At the second sampling we find 
a gradual increase from 7.92 parts per million nitrogen for the check to 11.91 
parts per million nitrogen for the three ton application there being a corre¬ 
spondence here between the amount of nitrates present and the larger diffe¬ 
rences in nitrifying powers already discussed. At the third date while the 
amounts of nitrates present were greater than at the previous samplings 
the differences were smaller due perhaps to the effect of some unexpected 
factor. At the last sampling the differences were even wider than at the 
second, showing an accumulation of nitrates from 6.79 parts nitrogen per 


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166 


Percy Edgar Brown, 


million in the check soils to 16.93 parts per million of nitrogen in the soils 
receiving the three ton application of lime. In a general way we may say 
that increased nitrifying power causes a small increase in the nitrates present 
in the soils at any one time, but occasionally through the interference of some 
unknown factor, physical or perhaps bacteriological, there is an accumulation 
of nitrates which largely covers up the differences. This interference ho¬ 
wever, seems only temporary and is followed by a lowering of the nitrate 
content of the check soils to the normal or a little below and the diffe¬ 
rences between them and the treated soils appear much more distinctly 
than before. 

The results show, therefore, that applications of lime lead to slightly 
increased accumulations of nitrates and these accumulations of nitrates 
coincide with increased nitrifying power of the soils. 


Nitrogen Fixation Experiments. 

The nitrogen fixation experiments were carried out according to both 
the solution and the beaker methods in order to test their relative values. 
Tables XVIII and XIX give the results in detail and Table XX the summa¬ 
rized results obtained by the solution method. 


Table 18. 


Nitrogen fixation in mannite s olutions. I and IL 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Feb. 2 

9 days 
mgs. N. 

Average 
mgs. N. 

Lab. 

No. 

Feb. 22 

15 days 
mgs. N. 

Average 
mgs. N. 

1 

1 

8.10 


101 

10.47 



2 

8.10 

8.10 

102 

10.13 

10.30 

2 

3 

10.13 


103 

11.15 



4 

10.81 

10.47 

104 

10.13 

10.64 

5 

5 

23.65 


105 

11.48 



6 

19.26 

21.46 

106 

9.46 

10.47 

6 

7 

16.55 


107 

10.47 



8 

13.51 

15.03 

108 

11.48 

10.97 

9 

9 

19.26 


109 

12.50 



10 

13.51 

16.38 

110 

10.47 

11.48 

10 

11 

9.46 


111 

10.47 



12 

8.44 

8.95 

112 

11.48 

10.97 

13 

13 

11.82 


113 

11.82 



14 

9.46 

10.64 

114 

11.48 

11.65 

14 

15 

10.13 


115 

12.16 



16 

8.44 

9.28 

116 

13.17 

12.66 

17 

17 

10.13 


117 

13.17 



18 

8.44 

9.28 

118 

13.17 

13.17 

18 

19 

9.12 


119 

13.51 



20 

8.10 | 

8.61 

120 | 

13.17 

13.34 


Examining the results obtained at the first sampling we find them very 
irregular and conclusions very difficult to reach from their consideration. 
It may be seen however altho the duplicates do not agree very satisfactorily 
one-half ton of lime caused the largest fixation of nitrogen and one, two, 
and three ton applications gave little or no increases. 

The smaller applications of lime here seemed to influence the nitrogen 
fixing flora of the soil more quickly than the larger amounts. At the second 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 







Some Bacteriological Effects of Liming. 


167 


sampling the duplicate results were quite satisfactory and some small gains 
for the applications of lime were apparent, there being a gradual increase 
in nitrogen fixed depending on the amount of lime applied. 

At the third sampling the differences were somewhat wider, the two 
ton application of lime giving the largest increase in nitrogen fixed while 
at the last sampling the results tho very irregular showed the largest fixa¬ 
tion with the one ton application of lime. 

Table 19. 


Nitrogen fixation in mannite solutions. Ill and IV. 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Mar. 7 

14 days 
mgs. N. 

Average 
mgs. N. 

Lab. 

No. 

Apr. 1 

16 days 

mgs. N. 

Average 
mgs. N. 

1 

■ 

12.11 


■ ■ 

18.34 




11.79 

11.95 

K!i » 

18.01 

18.17 

2 


12.11 



14.08 




12.44 

12.27 


13.75 

13.91 

5 

205 

14.41 


305 

15.06 



206 


13.76 

306 

15.39 

15.22 

6 

207 

13.42 


307 

14.73 


i 

208 

12.77 



15.39 

16.06 

9 

209 




17.03 



210 


13.59 


17.68 

17.35 

10 

211 

mmm <m fill 


311 

16.70 



212 

1 13.75 

13.42 

312 

16.70 

16.70 

13 

213 



313 

15.06 



214 


16.86 

314 

14.41 

14.73 

14 

215 

15.39 1 


315 

14.73 



216 



316 

14.73 

14.73 

17 

217 

15.39 


317 

15.06 



218 

13.76 

14.57 

318 

15.39 

15.22 

18 

219 

15.39 


319 

15.39 



220 

14.73 



15.39 

15.39 


Table 20. 

Nitrogen fixation in solutions. 


Soil 

No. 

Mgs. N. 

I 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
II 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 

in 

Average 
mgs. N. 

Mgs. N. 
IV 

Average 
mgs. N. 

1 

8.10 


10.30 


11.95 


18.17 1 ) 


2 

10.47 

9.28 

10.64 

10.47 

12.27 

12.11 

13.91 

13.91 

5 

21.45 


10.47 


13.75 


15.22 


6 

15.03 

18.24 

10.97 

10.72 

13.09 

13.42 

15.06 

15.14 

9 

16.38 


11.48 


13.59 


17.35 


10 

8.95 

12.66 

10.97 

11.22 

13.42 

13.50 

16.70 

17.02 

13 

10.64 


11.65 


16.86 


14.73 


14 

9.28 

9.96 

12.66 

12.15 

16.04 

16.45 

14.73 

14.73 

17 

9.28 


13.17 


14.57 


15.22 


18 

8.61 

8.94 

13.34 

13.25 

15.06 

14.81 

15.39 

15.30 


Considering the results of the solution method as a whole we find them 
somewhat unsatisfactory. At the first sampling the agreement of dupli¬ 
cates was so poor that any conclusions would hardly be justified. 

x ) Not included in the average. 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 


















168 


Percy Edgar Brown 


At the later samplings the effects of lime showed some differences in 
nitrogen fixed but the maximum fixation occurred at different points at 
the various samplings; at the second the three tons of lime gave the largest 
gains, at the third, the two tons, and at the fourth, the one ton 

Table 21. 


Nitrogen fixation in beakers. (I). 




Present at 

Present at 

Nitrogen fixed 

Average 

Soil 

Lab. 

beginning 

End. 

Nitrogen fixed 

No. 

No. 

mgs. N. 

mgs. N. 

mgs. N. 

mgs. Ng. 

1 

1 

280.01 

278.37 

—1.64 



2 

280.01 

281.65 

1.64 

— 

2 

3 

280.01 

280.00 

—0.01 



4 

280.01 

281.65 

1.64 

0.81 

5 

5 

280.01 

284.92 

4.91 



6 

280.01 

286.56 

6.55 

5.73 

6 

7 

280.01 

286.56 

6.55 



8 

280.01 

286.56 

6.55 

6.55 

9 

9 

280.01 

293.11 j 

13.10 



10 

280.01 

294.75 

14.74 

13.92 

10 

11 

280.01 

293.11 

13.10 



12 

280.01 

294.75 

14.74 

13.92 

13 

13 

280.01 

296.38 

16.37 



14 

280.01 

294.75 

14.74 

15.55 

14 

15 

280.01 

296.38 

16.37 



16 

280.01 

296.38 

16.37 

16.37 

17 

17 

280.01 

302.93 

22.92 



18 

280.01 

302.93 

22.92 

22.92 

18 

19 

280.01 

304.67 

24.56 



20 

280.01 

304.57 

24.56 

24.56 


Table 22. 

Nitrogen fixation in beakers. (II). 




Present at 

Present at 


Average 

Soil 

Lab. 

beginning 

End. 

Nitrogen fixed 

Nitrogen fixed 

No. 

No. 

mgs. N. 

mgs. N. 

mgs. N. 

mgs. N. 

1 

101 

280.01 

294.75 

14.74 



102 

280.01 

298.02 

18.01 

16.37 

2 

103 

280.01 

294.75 

14.74 



104 

280.01 

294.75 

14.74 

14.74 

5 

105 

280.01 

294.75 

14.74 



106 

280.01 

301.30 

21.29 

18.01 

6 

107 

280.01 

298.02 

18.01 



108 

280.01 

301.30 

21.29 

19.65 

9 

109 

280.01 

301.30 

21.29 



no 

280.01 

298.02 

18.01 

19.65 

10 

111 

280.01 

301.30 

21.29 



112 

280.01 

298.02 

18.01 

19.65 

13 

113 

280.01 

307.85 

27.84 



114 

280.01 

304.57 

24.56 

26.20 

14 

115 

280.01 

311.12 

31.11 



116 

280.01 

304.57 

24.56 

27.83 

17 

117 

280.01 

314.40 

34.39 



118 

280.01 

317.67 

37.66 

36.02 

18 

119 

280.01 

317.67 

37.66 



120 

| 280.01 

317.67 

37.66 

37.66 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



Some Bacteriological Effects of Liming. 


169 


Table 23. 


Nitrogen fixation in beakers. (III). 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Present at 
beginning 
mgs. N. 

Present at 
End. 
mgs. N. 

Nitrogen fixed 
mgs. N. 

Average 
Nitrogen fixed 
mgs. N. 

1 


280.01 

288.20 

8.19 




280.01 

288.20 

8.19 

8.19 

2 


280.01 

291.47 

11.46 




280.01 

288.20 

8.19 

9.82 

5 

206 

280.01 

298.02 

18.01 



206 

280.01 

294.75 

14.74 

16.37 

6 

207 

280.01 

291.47 

11.46 




280.01 

294.76 

14.74 

13.10 

9 


280.01 






280.01 

298.02 

18.01 

16.37 

10 


280.01 

291.47 

11.46 




280.01 

298.02 

18.01 

14.73 

13 


280.01 

301.30 

21.29 



214 

280.01 

304.67 

24.56 

22.92 

14 

215 

280.01 

307.86 

27.84 



216 

280.01 

304.57 

24.56 

26.20 

17 

217 

280.01 

317.67 

37.66 



218 

280.01 

317.67 

37.66 

37.66 

18 

219 

280.01 

320.95 

40.94 




280.01 

324.22 

44.21 

42.57 


Table 24. 


Nitrogen fixation in beakers. (IV). 


Soil 

No. 

Lab. 

No. 

Present at 
beginning 
mgs. N. 

Present at 
End. 
mgs. N. 

Nitrogen fixed 
mgs. N. 

Average 
Nitrogen fixed 
mgs. N. 

1 

301 

280.01 

294.75 

14.74 



302 

280.01 

294.75 

14.74 

14.74 

2 

303 

280.01 

294.75 

14.74 



304 

280.01 

294.76 

14.74 

14.74 

5 

305 

280.01 

298.02 

18.01 



306 

280.01 

301.30 

21.29 

19.65 

6 

307 

280.01 

298.02 

18.01 



308 

280.01 

298.02 

18.01 

18.01 

9 

309 

280.01 

301.30 

21.29 



310 

280.01 

304.57 

24.56 

22.92 

10 

311 

280.01 

304.57 

24.56 



312 

280.01 

' 304.57 

24.56 

24.56 

13 

313 

280.01 

307.85 

27.84 



314 

280.01 

307.85 

27.84 

27.84 

14 

315 

280.01 

307.85 

27.84 



316 

280.01 

311.12 

31.11 

29.47 

17 

317 

280.01 

317.67 

37.66 



318 

280.01 

320.95 

40.94 

39.30 

18 

319 

280.01 

324.22 

44.21 



320 

280.01 

320.95 

40.95 

42.67 


This might be explained on the theory that the larger amounts of lime 
at first caused a maximum increase in Azotobacter but subsequently the 
smaller amounts forged ahead. This is a plausible explanation but in the 
light of the results obtained by the beaker method it seems probable that 


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170 


Percy Edgar Brown, 


the variations should be attributed to outside sources possibly to the inter¬ 
ference of molds or other fungi. 

Turning now to the results obtained by the beaker method we find them 
much more striking. The detailed results are given in Tables XXI, XXII, 
XXIII, XXIV and the summarized results and averages may be found in 
Table XXV. 

Table 25. 


Nitrogen fixation in soils. 


Soil 

No. 

I 

N. Fixed 
mgs. 

Average 

mgs. X. 

II 

N. Fixed 

mgs. 

Average 

mgs. N. 

III 

N. Fixed 
mgs. 

Average 

mgs. N. 

IV 

N. Fixed 
mgs. 

Average 

mgs. N. 

1 



16.37 


8.19 


14.74 


2 

0.81 

0.40 

14.74 

15.55 

9.82 

9.00 

14.74 

14.74 

5 

5.73 


18.01 


16.37 


19.65 


6 

6.55 

6.14 

19.65 

18.83 

13.10 

14.73 

18.01 

18.83 

9 

13.92 


19.65 


16.37 


22.92 


10 

13.92 

13.92 

19.65 

19.65 

14.73 

15.55 

24.56 

23.74 

13 

15.55 


26.20 


22.92 


27.84 


14 

16.37 

15.96 

27.83 

27.01 

26.20 

24.56 

29.47 

28.65 

17 

22.92 


36.02 


37.66 


39.30 


18 

24.56 

23.74 

37.66 

36.84 

42.57 

40.11 

42.57 

40.93 


We find that at all the samplings the greatest actual and proportionate 
gains in nitrogen fixed was given by the three ton application of lime; in one 
instance this amount showing a gain of 31.11 mgs. N. over the check soils 
and of 15.55 mgs. N. over the two ton amount. This gain of 15.55 mgs. N 
per ton of lime is much greater then the gain given by one ton alone or by 
the one ton additional when increasing the application from one to two tons. 
There seems to be a regular increase in the nitrogen fixing power of the soil 
with the applications of lime up to the last date of sampling, the proportio¬ 
nate gains at this time being less than at the third date at which time the 
maximum gains occurred. 

These results show therefore, the ability of lime to increase the nitrogen 
fixing power of the soil three tons increasing it proportionately more than 
the smaller amounts. Comparing the results with those obtained by the so¬ 
lution method we find that the solution method is evidently entirely inade¬ 
quate for testing the nitrogen fixing power of soils. 


The Crop Experiments. 

In Table XXVI will be found the results of the crop experiment. This, 
as has already been mentioned, was carried out in exact duplicate of the 
bacteriological experiments. The oats were planted in December and after 
germination were thinned to twenty five plants per pot. On March 31st 
the crop was harvested. This was done sooner than was intended and con¬ 
siderably before maturity of the oats, owing to the fact that the ventilators 
of the greenhouse were accidentally left open one night and the oats in the 
pots receiving the largest applications of lime were frosted and it was there¬ 
fore deemed necessary to harvest the crop before the differences were neu¬ 
tralized. Thus, while the differences which are brought out in the table are 
quite definite, had the crop been permitted to grow to maturity they would 
undoubtedly have been much larger. After harvesting, the crop was dried 


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Some Bacteriological Effects of Liming. 


171 


and weighed, and on examining these dry weights as tabulated we find that 
the effects of the lime are brought out quite distinctly, altho in some cases 
the duplicate crops do not agree very well. It will be noticed in this connec¬ 
tion that in each pair of duplicates there is one large and one small weight, 
furthermore the small weight always occurs in the even numbered pot. 


Table 26. 

The experiment with cats. 


Soil 

No. 

Weight 
of Crop 
gms. 

Average 

Weight 

gms. 

Percent 

Nitrogen 

Total N. 
in Crop 
mgs. 

Average N. 
Present 
mgs. 

3 

11.5 


1.621 

186.41 


4 

9.0 

10.25 

2.030 

182.70 

184.55 

7 

11.0 


1.784 

196.24 


8 

9.8 

10.40 

2.177 

213.34 

204.79 

11 

10.5 


1.997 

209.68 


12 

10.4 

10.45 

2.227 

231.60 

220.64 

15 

11.4 


2.074 

236.43 


16 

11.0 

11.20 

2.243 

246.73 

241.58 

19 

14.1 


1.883 

265.50 


20 

12.6 

13.35 

1.915 

241.29 

253.38 


This variation in the duplicates may be explained by the fact that the 
odd numbered pots were nearer the glass in the greenhouse and the difference 
in light and heat conditions evidently affected the development of the oats. 
Taking the averages of the duplicate soils we find that while a slight gain 
in dry matter occurred where applications of one-half and one ton of lime 
were made, much larger gains occurred with the two and three ton amounts. 
Turning now to the nitrogen content of the crops which was obtained by 
analyzing the dried, ground sample, we find that there was a tendency to¬ 
ward equalization in the duplicates; the crop of smaller bulk yielding a 
higher percentage of nitrogen. Thus it is shown that while applications of 
one-half and one ton of lime to the soil increase the crop yield very slightly, 
the composition of the crop is materially affected. Two tons of lime increa¬ 
sed the crop yield quite appreciably but the gain in nitrogen in the crop 
was again much more than proportional to the yield. With the three tons 
of lime the crop yield was considerably larger than from the check but the 
gain in nitrogen in the crop did not run parallel to the increase in yield. It 
seems therefore from these results that applications of lime up to three tons 
per acre increase the yield of oats. 

Summary. 

In conclusion then, the experiments show: 

1. Applications of lime up to three tons per acre 
lead to an increase in the numbers of bacteria de¬ 
veloping on “modified synthetic” agar and to an 
increase in a m m o n if i c a t i o n, in nitrification, and 
in nitrogen fixation when these processes are tes¬ 
ted by the beaker method, and these increases are 
in all cases almost proportionate to the size of the 
application of lime. 


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172 


Jun Hanza wa, 


2. Natural increases in numbers of bacteria 
tend to obscure the effects of lime, while natural 
decreases make them more pronounced. 

3. Peptone solutions do not permit of the deter¬ 
mining of the largest number of bacteria which 
will destroy humus with the production of am¬ 
monia. 

4. The beaker method with dried blood or cotton¬ 
seed meal for ammonification, with ammonium sul¬ 
fate or dried blood for nitrification, and with man- 
nite for nitrogen fixation is eminently satisfac¬ 
tory. 

5. The ammonification of dried blood or of cot¬ 
tonseed meal runs parallel with the numbers of bac¬ 
teria, while there is very little relation between 
the ammonification of peptone solutions and num¬ 
bers. 

6. Increased nitrification leads to slight accu¬ 
mulations of nitrates in the soil. 

7. Natural accumulations of nitrates in the soil 
tend to obscure the differences due to the lime 
treatment. 

8. The solution method for nitrogen fixation 
is quite unreliable. 

9. Applications of lime increase the yield of 
oats; one-half and one ton very slightly, but two 
and three tons to quite a large extent. 

10. Applications of lime up to three tons per acre 
increase the nitrogen content of the oats crop more 
rapidly then the yield itself. 


Nachdruek vcrbotm. 

tfber eine einfachere Methode der Sporenfarbung. 

[Aus dem Laboratorium fur angewandte Mykologie des Landwirtschaftl. 

Instituts der Tohoku Kaiserlichen Universitat Sapporo. ] 

Von Jun Hanzawa, Hannover. 

Mit 1 Tafel. 

Es gibt viele Methoden der Sporenfarbung und jede unterscheidet sich 
von der anderen, je nach dem Verfasser, die meisten besitzen aber das 
tlbereinstimmende, daft sie die groBe Festigkeit der Sporen gegen Farbstoffe 
benutzen. Nach der gebrauchlichen Methode der Sporenfarbung farbt man 
mit dem Farbstoffe sowohl die Vegetationszellen als auch die Sporen, dann 
entfarbt man von den Vegetationszellen alle Teile auBer den Sporen mittels 
schwacher S&uren oder Saurealkohol. Man beobachtet dabei, daB sich die 
Sporen nicht so leicht farben wie die Vegetationszellen. Wenn man eine 


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t)ber eine einfachere Methode der Sporenfarbung. 


173 


vollstandige Sporenfarbung wiinscht, mufi man das Deckglaspraparat mit 
dem Farbstoff bis zum Sieden erhitzen, dabei zeigen sich aber folgende Nach- 
teile: 

1. Es tritt leicht eine Zerstorung der Uhr- oder Deckglaser ein, 

2. Beflecken der Gerate bei dem Uberspritzen der Farbstofflosungen, 

3. GroBe Geschicklichkeit ist Bedingung bei der Entfarbung, 

4. Die Arbeit erfordert viel Zeit; und alle Punkte zusammengenommen, 
erschweren dem Anfanger eine gute Sporenfarbung durchzufiihren. 

Als mein Schuler M. A r i i z u m i vor kurzem einige Bakterien unter- 
suchte, beobachtete er, daB an den Sporen, die nach der Gram schen Me¬ 
thode behandelt worden waren, eine schwach violette Farbe am Bande der- 
selben erschien, dabei war es gleichgiiltig, ob die Vegetationszellen gefarbt 
waren oder nicht. Wir wissen, daB die Sporen gewohnlich gegen Farbstoffe 
widerstandsfahig sind, und es entstand die Frage, ob sie das auch noch nach 
vorheriger Anwendung der Gram schen Methode waren. Dazu machte er 
eine Anzahl Deckglaspraparate, zweier sporentragender Arten von Bak¬ 
terien, die er kiirzlich aus der Luft in den Garkellern in Sapporo isoliert hatte 
und wandte die Methode wie oben beschrieben an, d. h. zuerst Anwendung 
der Gram schen Methode, dann Entfarbung durch langere Eintauchung 
des Praparates in Alkohol und Farbung desselben mit Fuchsinlosung. Nach- 
dem er das Praparat untersucht hatte, erwarmte er dasselbe etwa eine Minute 
lang in gewohnlicher Karbolfuchsinlosung iiber einer kleinen Flamme des 
Bunsenbrenners, dabei wurden die Teile, die er vorher durch die gewohnliche 
Methode der Sporenfarbung als Sporen erkannt hatte, rot gefarbt, die Zellen 
selbst bleiben fast farblos, wahrend die Grenze zwischen den Bakterien und 
der Umgebung als hellrote Linie sich zeigte. Um die Vegetationszellen blau 
zu farben, erwarmt man das Praparat mit verdiinnter Methylenblaulosung 
wie zuvor. Aber erst, als er das Praparat mit Karbolfuchsinlosung etwa 30 Se- 
kunden lang erwarmt hatte, konnte er ein schon doppelgefarbtes Praparat 
mit roten Sporen und blauen Zellresten erhalten. 

Nun werde ich nicht die Ursachen dieser Erscheinungen erklaren, son- 
dern nur feststellen, daB bei dieser Behandlung die Sporen ihre Unempfind- 
lichkeit gegen die Farbstoffe stark vermindert hatten. Da Herr A r i i z u m i 
vermutete, daB die Ursachen dieser Veranderung die Jod-jodkalilosung, oder 
die „G r a m schen Losungen“ seien, machte er nochmals einige Deckglas¬ 
praparate mit den gleichen Bakterien, die er zur Sporenfarbung verwendet 
hatte, und goB die Jod-jodkalilosung auf ein Praparat; nach 1 oder 2 Minuten 
dekantiert er die Losung, lieB sie 1 Minute in Alkohol eintauchen, und wusch. 
sie dann mit stromendem Wasser aus, hierauf erwarmte er das Praparat 
mit Karbolfuchsinlosung auf einer kleinen Flamme ca. 1 Minute lang, lieB 
zuletzt die Methylenblaulosung einige Sekunden wirken und gewann auch 
so das gleiche Resultat. 

Es schien mir, daB die Sporen ihre Widerstandsfahigkeit gegen den 
Farbstoff vermindern, wenn sie zuvor mit Jod-jodkalilosung behandelt wor¬ 
den sind und daB der Grad des Eindringens der Farbstoffe je nach der Art 
der Losung etwas verschieden ist. 

Wenn man nach vorausgegangener Behandlung mit Jod-jodkalilosung 
die Zellen und Sporen in Karbolfuchsin taucht und hierauf wahrend 30 Se¬ 
kunden Methylenblaulosung auf sie wirken laBt, farben sich alle Teile gleich- 
maBig blau. Wenn aber zuerst alle Teile mit Methylenblaulosung gefarbt 


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174 


Jun Hanzawa, 


werden und man die Karbolfuchsinlosung 30 Sekunden auf dieselbe wir- 
ken laBt, so lassen sich die roten Sporen und blauen Zellen erkennen. Aus 
diesem Resultat kann man schlieBen, daB die Methylenblaulosung schneller 
als die Karbolfuchsinlosung in die Bakterienzellen eintritt, auch wenn man 
sie zuerst mit der Karbolfuchsinlosung und darauf mit der Methylenblau¬ 
losung behandelt; oder aber zuvor mit der Methylenblaulosung und hierauf 
mit der Karbolfuchsinlosung behandelt, wobci man die Dauer der Farbung 
gleich lange wahlt. Man sieht dann die Sporen immer rot und die Vegetations- 
zellen oder die Reste der Sporen von Bakterienzellen blau. Zufolge dieser 
Experimente darf man auf ein spezielles Verhaltnis zwischen der Karbol¬ 
fuchsinlosung und den Sporen schlieBen. Die gleichen Ergebnisse werden 
auch bei der Anilinwasserfuchsinlosung und Anilinwassergentianaviolett- 
losung erhalten. Im folgenden werde ich nun die Eigenschaften einiger 
Farbstoffe, die Herr A r i i z u m i bei den Experimenten zur Bestimmung 
der Schnelligkeit des Eintritts beniitzt, beschreiben. 

Die Farbstofflosungen sind nach der Schnelligkeit ihres Eintrittes in die 
Sporen, die einer Vorbehandlung durch Jod-jodkalilosung unterworfen wor- 
den waren, wie folgt anzuordnen. 

1. Methylenblaulosung. 

2. Karbolfuchsinlosung. 

3. Anilinwasserfuchsinlosung. 

4. Anilinwassergentianaviolettlosung. 

Die folgenden sind Farbstofflosungen, bei denen keine oder eine geringe 
Eintrittsfahigkeit nach vorheriger Behandlung mit Jod-jodkalilbsung be- 
obachtet wurde. 

1. Bismarckbraunlosung. 

2. Verdiinnte Fuchsinlosung. 

3. Verdiinnte Gentianaviolettlosung. 

Das Experiment zeigt, daB das Methylenblau von Karbolfuchsin zu¬ 
erst in den Sporen und Karbolfuchsin von Methylenblau zuerst in den Zellen 
umgesetzt wird. Ferner zeigt es, daB die Sporen am leichtesten nach der 
Behandlung mit Jod-jodkalilijsung und bei Anwendung dieser beiden Farb¬ 
stoffe doppelt gefarbt werden und daB diese Methode fast keine Erhitzung 
und nur kurze Zeit erfordert. Da sich aber diese Farbstoffe schnell umsetzcn, 
ist es etwas schwer, immer gute, doppeltgefarbte Praparate zu gewinnen, 
obwohl man ein gutes Ergebnis nach einigen Experimenten erreichen wird. 
Anilinwasserfuchsin tritt etwas langsamer in die Sporen ein, aber es wird 
nicht so rasch wie Karbolfuchsin von Methylenblau umgesetzt. Anilin- 
wassergentianaviolett tritt dagegen am langsamsten in die Sporen ein. Man 
hat es so z. B. des bfteren etwa 3 Minuten zu erwarmen, es wird aber nicht 
von Bismarckbraun umgesetzt, sondern laBt die Grenze zwischen den Spo¬ 
ren und deren Resten sehr klar erscheinen. Die Methode, die nun am zweck- 
maBigsten erscheint, ist die der Anilinwasserfuchsin- und Methylenblau- 
behandlung, nach der Art, wie oben gesagt. An zweiter Stelle kommt die 
Karbolfuchsin- und Methylenblaulosung. Die dritte Methode jedoch, welche 
mittels Anilinwassergentianaviolettlosung und Bismarckbraunlosung Sporen 
farbt, beansprucht langere Zeit, ist aber die beste, wenn man eine groBe 
Deutlichkeit wunscht. 


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tlber eine einfachere Method© der Sporenfarbung. 


175 


Im obigen schrieb ich iiber die Doppelfftrbung der Sporen, man kann 
aber auch mit einem Farbstoff die Sporen farben. In diesem Fall ist es besser 
Methylenblau- oder Karbolfuchsinlosung anzuwenden, als Anilinwasserfuchsin- 
losung oder Anilinwassergentianaviolettlosung, weil die letzteren etwas lang- 
samer in die Sporen eintreten. Es wurde diese Methode der Sporenfarbung 
an mehreren Bakterienarten, die in den GSrkellern in Sapporo gefunden sind, 
probiert, und zwar sowohl an sporenbildenden als an sporenfreien Bakterien, 
und glaube ich, dab diese Methode auch fur andere anwendbar ist. Auch 
ist diese Methode an einigen Hefesporen angewandt. 


Die Art und Weise der Sporenfarbung nach die- 
ser Methode ist folgende: 

1. Fixieren der sporentragenden Mikroorganis- 
men auf dem Deckglas. 

2. Eintauchen des Deckglaspr&parates in Gram- 
sche Losung etwa 1—3 Minuten lang. 

3. Eintauchen des Praparates in Alkohol 1 Mi¬ 
nute lang, und waschen in stromendem Wasser. 

4. Farben mit der Farbstofflosung: Gebraucht 
man Methylenblaulosung, dann 1 ft B t man sie 30 S e - 
kunden wirken. Karbolfuchsinlosung 1 ft B t man 1 
Minute lang beischwacherErwftrmung wirken. A n i - 
linwasserfuchsin16sung, 2 Minuten lang, des ofte- 
ren unter Erwftrmung. Anilinwassergentianaviolett- 
losung, 3 Minuten lang unter Erwftrmung. Die Er¬ 
wftrmung mit Farbstoff benotigt 2 oder 3-maliges 
E r h i t z e n. 

5. Wenn Doppelfftrbung gewiinscht wird, braucht 
man, bei vorheriger Behandlung mit Karbolfuchsin- 
oderAnilinwasserfuchsin-,Methylenblaulosung, je- 
doch ohne das Prftparat zu erwftrmen, zur Einwir- 
kung etwa 10 Sekunden. Hat man mit Anilinwasser- 
g e n t i a n a v i o 1 e 1116 s u n g gefftrbt, dann erwftrmt man 
das Prftparat in B i s m ar c k b r a u n 16 s u n g etwa eine 
halbe Minute lang. 

6. Auswaschen des Prftparates in stromendem 
Wasser. 

Die Punkte, welche in dieser Methode verbessert 
erscheinen sind folgende: 

1. Farbstofflosungen und die Gramsche Losung 
sind immer zur Hand. 

2. Bei der Behandlung von 4 und 5 wird etwas 
erhitzt, aber nicht so stark wie bei den vorherigen 
Methoden der Sporenfarbung, deshalb werden keine 
Prftparatezerbrochen. 

3. Es wird in dieser Methode keineEntfarbungs- 
methode angewandt. 

4. Kiirzere Behandlung als vorher. 


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176 


Inhalt. 


Tafelerklirung. 

Fig. 1—4. Farbung mit Earbolfuchsin and Methylenblau. 

Fig. 1. Bacillus No. 2 K. 

Fig. 2. Bacillus No. 3 P. 

Fig. 3. Bacillus No. 5 G. 

Fig. 4. Bacillus No. 20 A. 

Fig. 5—6. Farbung mit Anilin wasserfuchsin und Methylenblau. 
Eig. 5. Bacillus No. 12 A. 

Fig. 6. Bacillus No. 17 C. 

Fig. 7—9. Farbung mit Gentianaviolett und Bismarckbraun. 
Fig. 7. Bacillus No. 4 E. 

Fig. 8. Bacillus No. 5 B. 

Fig. 9. Bacillus No. 12 A. 


Inhalt. 

Original-Abhandlungen. suchungen iiber die Stickstoffbindung 

Brown, Percy Edgar, Some Bacteriological in gewissen Bodenarten von Colorado, 
Effects of Liming, p. 148. p. 81. 

Hannawa, Jon, t)ber eine einfachere Me- Stewart, Robert and Greaves, J. The 
thode der Sporenfarbung, p. 172. Production and Movement of Nitric 

Sackett, Walter G., Bakteriologische Unter- Nitrogen in Soil, p. 116. 


Die Herren Mitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereits fertiggestellte 
Klischees — (alls solche mit den Hannskripten abgeliefert werden — nicht 
der Redaktion, sondem direkt der Yerlagsbuchhandlung Gustav Fischer 
in Jena einzusenden. 


Abgeschlossen am 4. Mai 1912. 

Hofbucfedruckerel Rudolst&dt. 


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Centralblatt (nr Bakt. etc. D. AM. Bd. 34. No. 8|9. 

Ausgegeben am 22. Juni 1912. 


Nachdruck verboten. 

Zur Physiologie des Bacterium lactis acidi. 

[Bakteriologisch-agronomische Station der Kaiserl. russischen Akklimatisa- 
tionsgesellschaft fur Pflanzen und Tiere in Moskau.] 

Von L. Budinow, Moskau. 

Mit 4 Textfiguren. 

In der vortrefflichen Arbeit von Wissi Beene Luxwolda, 
„Wachstum und Wirkung einiger Milchbakterien bei verschiedenen Tempera- 
turen“ in Nr. 5/10 Bd. 31 dieser Zeitschrift, befinden sich viele interessante 
Tatsachen liber die Vermehrung der Milchsaurebakterien bei verschiedenen 
Temperaturen. Diese Frage erortert auch unsere Arbeit, die vor 2 Jahren 
im Jahresbericht der Bakteriologisch-agronomischen Station, Moskau, er- 
schienen ist. Aus der vorziiglichen Literaturiibersicht in der Arbeit von 
Wissi Beene Luxwolda ersahen wir, dafi neue Aufs&tze iiber die 
chemische Tatigkeit und Vermehrung von Bact. lactis acidi bei 
30° und liber das Absterben dieser Bakterien bei verschiedenen Temperaturen 
nicht erschienen sind. Deswegen und besonders wegen der Angabe Wissi 
Beene Luxwolda: „Doch hat sich herausgestellt, daB auch in steriler 
Milch, wenigstens bei den niedrigen Temperaturen, das Wachstum der Bak¬ 
terien im Anfang wahrend einiger Zeit nicht sofort einsetzt“, wollen wir hier 
ein Autoreferat unseres Artikels veroffentlichen. 


Unsere Versuche wurden angestellt, um die Zunahme der Zahl von Milch¬ 
saurebakterien bei Impfung derselben im sterilen, fliissigen Nahrboden zu 
demonstrieren und um zu zeigen, wie mit der Zeit das Absterben der be- 
treffenden Bakterien vor sich geht. Leider haben wir zu wenige Versuche 
gemacht, um die gestellten Fragen endgiiltig zu erklaren. 

Der erste Versuch wurde gemacht, um zu erfahren, wie rasch die Zahl 
von Bact. lactis acidi in der sterilen Milch zunimmt. 

Ein Liter steriler, 30° warmer Milch impften wir mit 1 ccm einer sechs- 
stiindigen Milchkultur von Bact. lactis acidi bei 30°. Eine so junge 
Kultur von Milchsaurebakterien nahmen wir deshalb, weil wir die energischen, 
in keinem Falle unterdriickten Individuen als Impfmaterial haben wollten. 
Mit einer sterilen, genauen Pipette von 25 ccm wurde die geimpfte Milch in 
groBe Rohrchen eingefiihrt und in den Thermostat gestellt. Sogleich nach 
der Impfung besaten wir mit drei verschiedenen VerdUnnungen der Milch 
drei Petri schalen mit Milchzuckerfleischpeptongelatine, welchen Nahr¬ 
boden wir auch bei alien anderen hier beschriebenen quantitativen Analysen 
angewendet haben. Darauf bestimmten wir den Sauregrad und sonderten 
drei Rohrchen zur Zuckerbestimmung ab. Zum Aufbewahren dieser drei 
Rohrchen stellten wir sie auf 15 Minuten in den Apparat von Dr. K o c h. 
Die von uns gemachten Impfungen zeigten, daB nach solcher Sterilisation 
die in der Milch anwesenden Milchsaurebakterien absterben. Der in zwei 

Zwelte Abt* Bd. 84. 


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12 

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Trnn • 

Rohrchen gemachte Kontrollversuch der Zuckerbestimmung, und zwar nicht 
in Milch, sondern in Milchzuckerbouillon, wobei ein Rohrchen 15 Minuten 
im stromenden Dampf gehalten wurde, zeigte uns, dab dieses Erw&rmen ohne 
Einflub aul das Resultat der Analyse ist. Darauf besaten wir nach 3, 6, 18, 
24 Stunden wieder die Petri schalen (zwei), bestimmten den Sauregrad 
und lieben jedesmal 3 Rohrchen zur Zuckerbestimmung zuriick. Dies alles 
wurde nach dem Gerinnen der Milch durchgefiihrt. 

Nachstehende Tabelle zeigt die Ver&nderung des Sauregrades der Milch 
w&hrend der Versuchszeit und der Temperatur des Thermostaten (No. 1): 

No. l. 



OStd. 

3 Std. 

6 Std. 

12 Std. 

18 Std. 

; 24 Std. 

Temperatur des Thermostaten 

31° 

31° 

31° 

31° 

31° 

31,5° 

Sauregehalt nach W. Thorner \ 

32° 

32° 

31° 

80° 

106° 

109° 

( 

32° 

30° 

32° 

| 79° 

104° 

110° 


No. 2. 


Bei Betrachtung des Sauregrades machen wir darauf aufmerksam, dab 
der Sauregrad der Milch iiberhaupt zu hoch war. Es wird gewohnlich an- 

genommen, dab die Milch bei iiber 23° Saure 
beim Kochen gerinnt. Wodurch unser hoher 
Sauregrad bcdingt wird, konnen wir uns 
nicht erklaren, glauben jedoch, dab er teil- 
weise durch die Sterilisation erhoht wurde. 
Zur groberen Anschaulichkeit der von uns 
erhaltenen Zahlen fertigten wir auf deren 
Grundlage eine Kurve (No. 2) an, die 6—12 
Stunden nach der Impfung ein rasches und 
spaterhin ein langsames Steigen zeigte. 

Die folgende Tabelle No. 3 fiihrt die 
Zahlen des Zuckerquantums an, welche wir 
nach der mabanalytischen Methode von 
S o x h 1 e t erhielten. Jedesmal machten 
wir die Zuckerbestimmungen in zwei Rdhr- 
chen; in unserer Tabelle sind die Mittel- 
zahlen angefiihrt. Die Berechnung ist ge- 
macht auf 100 cm Milch. Die Eiweibstoffe 
der Milch fallten wir vor der Zuckerbe¬ 
stimmung mit Aluminiumoxydhydrat. 



3 6 

Stunden 


Fig. i. 


No. 3. 



Zucker- 
gehalt in 
100 ccm 
der Milch 

Zucker- 

ver- 

minderung 

Saure- 
quantum 
nach dem 
Zucker- 
verbrauch 
berec-hnet 

Saure- 

quantum 

nach 

Sauregrad- 
erhohung 
lie reel met 

Prozent- 

verhaltnis 

der 

gefundenen 
Milchsaure 
zu der 
berechneten 

Anfang des Ver- 
suches 

5,166 

— 

— 

_ 

— 

3 Stunden 

5,166 

— 

— 

i 

— 

6 Stunden 

5,166 

— 

— 

— 

— 

12 Stunden 

4,740 

0,426 

0,438 

0,432 

98,5 

18 Stunden 

4 526 

0.640 

0,675 

0,661 

98,0 

24 Stunden 

4,484 

0,682 

0,719 

0.702 

97,5 


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Zur Physiologic des Bacterium lactis acidi. 


179 


Wir machen auf die Veranderung des Zuckergehaltes aufmerksam, welche 
in demselben Tempo wie die Vermehrung des Sauregrades vor sich ging. 
Das Ausbleiben der S&uregehaltserhohung w&hrend der ersten 6 Stunden 
stimmt mit der fehlenden Vermehrung des Zuckergehaltes iiberein. Die 
zweite senkrechte Reihe zeigt die Verminderung des Zuckergehaltes in Folge 
der Arbeit des Bact. lactis acidi, und jede Zahl dieser Reihe ist die 
Differenz zwischen dem Anfangszuckergehalt (5,166) und dem Gehalt des 
Zuckers der entsprechenden Stunde. Die dritte Reihe zeigt das Quantum 
der Milchsaure, welche aus dem verschwundenen Zucker gebildet ist, wenn 
wir annehmen, daB die Zuckerspaltung nach der bekannten Gleichung 
C IS H 2a O n + H 2 0 = vor sich ging. Die Zahlen der vierten Reihe 

zeigen die Sauremenge, berechnet durch Multiplikation der verbrauchten 
Kubikzentimeter V 10 Normalalkalilauge mit 0,009 und durch Verminderung 
der erhaltenen Zahlen um den Anfangssauregehalt. Wir konnen hier auf die 
interessante Tatsache hinweisen, dab der nach der Zuckerverminderung be- 
rechnete Milchsauregehalt immer hoher ist als die Menge der Saure, welche 
durch Titrierung erhalten wird. Darauf ist schon mehrmals in der Literatur 
hingewiesen worden. Kayser erklart diesen Umstand durch den Ver- 
brauch der von den Milchsaurebakterien gebildeten Milchsaure, Orla 
Jensen meint, daB die Milchsaure in die fluchtigen Fettsauren iibergehen 
kann. Die letzte Reihe der Tabelle enthalt das Prozentverhaltnis der gefunde- 
nen Milchsaure zu der ausgerechneten. Wir sehen hier Zahlen von 97,5 bis 
98,5. Interessant ist, daB die Prozentzahlen mit dem Lebensalter der Kultur 
fallen. 

Die Kolonien auf den Petri schalen wurden nach 3 bis 4 Tagen gezahlt. 
Die Schalen standen bei Zimmertemperatur. Auf Tabelle No. 4 ist das Quan¬ 
tum der Bakterien in 1 ccm Milch angegeben, und auf Tabelle No. 5 ist eine 
entsprechende Kurve gezogen. 


No. 4. 



0 Stund. 

3 Stunden 

6 Stunden 

12 Stunden 

18 Stunden 

24 Stunden 


335.910 

12.702.900 

132.090.000 

2.983.000.000 

21.657.500.000 

2.202.260.000 


380.172 

398.155 

12.800.000 

320.000.000 

13156.300.000 

46.827.700.000 

2.370.000.000 

Mittel- 

Zahlen 

371.755 

12.751.450 

226.045.000 

8.069.650.000 

34.242.600.000 

2.286.130.000 


Die Zahlen der Tabelle No 4 und die Kurve der Tabelle No. 5 betrachtend, 
machen wir darauf aufmerksam, daB wir unseren Versuch mit geniigend 
besater Milch angefangen haben, d. h., daB der Zusatz von 1 ccm sechs- 
8tiindiger Kultur durchschnittlich 371,755 Bakterien in 1 ccm geimpfter 
Milch ergeben hat. Wir sehen, daB gleich nach der Impfung die Entwickelung 
der Bakterien begann, und daB kein Inkubationsstadium in der Entwickelung 
zu bemerken war. Schon nach 3 Stunden fanden sich statt 371,755 in 1 ccm 
12,7 Millionen Keime. Bei der weiteren Vermehrung wollen wir auf den 
Charakter der Kriimmung der Kurve hinweisen, die in der Abszissenachse 
gebogen war, was fur die verschiedenen biologischen Prozesse sehr charakte- 
ristisch ist. Ein besonders hoher Zuwachs der Bakterien zeigte sich bis 
18 Stunden nach der Impfung, wenn das Maximum erreicht war. Nach dieser 

12 * 


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180 


L. Budinow, 


Zeit ist ein starkes Fallen in der Kurve zu bemerken untf von 34 fallt das 
Mikrobenquantum bis auf 2 Milliarden; folglieh beginnt schon nach 18 Stunden 
in der Milch ein energisches Absterben der Mikroben. 

Wenn man die Berechnung der Zeit der StSbchenteilung nach der Formel 

F log 2 

von Marshall Ward t = i— t— 1 -macht, so ist t fur die Zeit von 

log b—log a 

der Impfung bis 3 Stunden — 35 Minuten; von 3 bis 6 Stunden — 43 Minuten; 
von 6 bis 12 Stunden 69; von 12 bis 18 Stunden t = 172 Minuten. Un- 
geachtet des energischen Wachstums der Mikroben in der Milch wird also die 
Zeit der Teilung immer linger. Und dieses Aufhalten der Vermehrung ist 
No 6 bemerkbar, so sehr es auch unerwartet ist, 

schon 6 Stunden nach Anfang der Vegetation, 
x T wenn weder eine Erhohung des Sauregrades 

33 ' /i noch Verminderung des Zuckergehaltes statt- 

30 / \ findet. 

77 - / \ AuBer dem Obenerwahnten lenken wir 

/ \ die Aufmerksamkeit auf die Hohe des Maxi- 

1 I \ mums des Bakteriengehaltes, welches in 18 

?1 ‘ j \ Stunden die fabelhafte Zahl von 34 Milliarden 

is- / erreichte. Ein solches Quantum von Mikro- 

15 . / \ ben in der Milch haben wir niemals in der 

/ \ Literatur gefunden, doch haben wir dieser 

12 / \ Frage nicht speziell nachgeforscht. 

9 ' J \ Also sind die Resultate unseres ersten 

6- / \ Versuchs folgende: Ein Inkubationsstadium 

3 . / \ haben wir nur bemerkt bei Abwesenheit 

/ j der Sauregehaltsteigerung und der Zucker- 

3 6 9 12 is is 21 24 verminderung; die Dauer dieses Stadiums 

Stunden betr&gt ungefahr 6 Stunden nach der Imp- 

Flg ’ ’ fung. Erhohung des S&uregehaltes und 

Verminderung der Zuckermenge gehen mit demselben Tempo vor sich, und 
das Maximum dieser Erscheinungen liegt zwischen 6 und 12 Stunden nach 
der Infizierung der Milch. Im weiteren Verlauf schwachen sich diese Er¬ 
scheinungen ab. Die Sauremenge, berechnet nach dem verschwundenen 
Zucker, ist immer groBer als die durch Titrierung erhaltene Menge, und mit 
der Zeit wichst die Differenz dieser Zahlen. Die Encrgie der Vermehrung 
schw&cht sich mit der Zeit ab und die hochste Zahl der Mikroben in der Milch 
findet statt 18 Stunden nach der Impfung, wonach schon das Absterben 
beginnt. Das Inkubations- oder Bakterizidstadium, welches C. K o n i n g 
in der frischen Milch gefunden hat, haben wir in der sterilisierten Milch nicht 
gefunden. 

Die Vermehrung der Bakterien fangt gleich nach der Impfung an, wo wir 
noch keine S&uregehaltsvermehrung fanden, und wir miissen voraussetzen, 
daB entweder die S&uremenge so klein ist, daB sie mit der Zuckerbestimmung 
und mit der Titrierung nicht zu konstatieren ist, oder daB die kleinsten Mengen 
der Milchs&ure, wegen besonderer Eigenschaften der Milch, durch Phenol- 
phthaleln nicht zu bemerken sind. Die zweite Voraussetzung ist weniger 
wahrscheinlich, weil gegen sie die fehlende Zuckerverminderung spricht, 
aber man darf nicht vergessen, daB die Sauremenge nur sehr klein sein kann. 
Wenn wir annehmen, daB w&hrend einer Zeitperiode eine Anzahl Bakterien 


3 6 

Stunden 


12 15 18 21 24 


Fig. 2. 


Digitized fr. 


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Zur Fhysiologie dee Bacterium lactis acidi. 


181 


fungierte, die dem arithmetischen Mittel der Zahlen zwischen Anfang und 
Ende der Periode gleich ist, so erweist es sich, daB die Zeit unseres Versuchs 
in vier Perioden zu 6 Stunden zerfallt,w8,hrend welcher 113,2; 4147,8; 21156,1; 
18264,3 Millionen Bakterien tatig waren. Das Quantum der Saure, welches 
diese Bakterien hervorgebracht haben, ist = 0; 0,432; 0,230; 0,040. Am 
energischsten arbeiteten die Mikroben wahrend der zweiten und der dritten 
Periode. Wenn wir voraussetzen, daB die Bakterien in der ersten Periode 
ebenso arbeiteten, wie in der zweiten, so muBten 113,2 Millionen 0,012 g 
Milchsaure produzieren, was 1,3 ccm y 10 Normallauge auf 100 ccm Milch 
entspricht, oder 0,13 ccm auf 10 ccm Milch bei Saurebestimmung nach 
T h 6 r n e r. Dies Quantum ist sehr unbedeutend, und bei unserem Versuchs- 
verfahren, da die Beleuchtung bei der Titrierung verschieden ist (2 Uhr nachm. 
und 8 Uhr abends), liegt es in der Fehlergrenze, daher ist es moglich, daB wir 
keine Sauresteigerung bemerkt haben, obgleich dadurch die Vermutung 
nicht ausgeschlossen ist, daB das minimale Saurequantum durch unbekannte 
chemische Reaktionen mit den Bestandteilen der Milch maskiert wird. Es 
ist zu bezweifeln, daB die Bakterien in der Inkubationsperiode, wo sie sich 
am energischsten teilen, gar keine Saure hervorbringen sollten. 

Den zweiten Yersuch stellten wir febenso wie den ersten an, nur nicht mit 
Milch, sondern mit Fleischpeptonmilchzuckerbouillon. Dazu nahmen wir 
eine schwach alkalische Bouillon nach Lackmus. Hier wurden 4 Proz. Milch- 
zucker zugefiigt, welche auf einer nicht zu genauen Wage abgewogen wurden. 
Die Impfung wurde mit einer Tageskultur in Bouillon mit Milchzucker gemacht. 
Der Stamm des Bact. lactis acidi war schon ein anderer, aber auch 
ein frisch isolierter, der die Milch rasch gerinnen machte. Zur Impfung wurden 
auf 1500 ccm Bouillon 2 ccm der obengenannten Kultur genommen. Im 
iibrigen unterschied sich dieser Versuch von dem ersten durch nichts, auBer, 
daB wir die Saurebestimmungen und die Schalenbesaungen systematisch 
alle zwei Stunden machten. Auf Tabelle No. 6 sind die Saurebestimmungen 
und die Temperatur des Thermostaten angegeben. 

No. 6. 



1 0 
Std. 

2 

Std. 

4 

Std. 

6 

Std. 

sfd. 

10 

Std. 

12 

Std. 

14 

Std. 

16 

Std. 

18 

Std. 

20 

Std. 

22 

Std. 

24 

Std. 

Temperatur 

32,5 

32 

32,5 

32 5 

32,5 

32,5 

1 32 

32 

31 

30 

29 

30,5 

30,5 

Sauregrad 

| 22 

23 

24 

35 

48 

55 

58 | 

61 

62 

63 

63,5 

63,5 

63,5 

nach Thorner 

1 22 I 

23 

24 

34 

49 

55 

1 58 1 

l 60 j 

62 

63 

63,5 

63,5 

63,5 


Aus dieser Tabelle ist zu sehen, daB in 
Bouillon ein Inkubationsstadium scheinbar 
nicht zu bemerken ist. Es ist moglich, daB 
in der Bouillon, als durchsichtiger FlUssig- 
keit, leichter eine Veranderung der Farbe zu 
bemerken ist, daher ist dieTitrierung genauer, 
oder es fehlen die Milchsaure maskierenden 
Bestandteile. Die ersten vier Stunden war 
die Sauresteigerung schwach, darauf stieg 
sie gegen 6 Stunden nach dem Anfange der 
Vegetation plotzlich auf 10,5°. Die folgen- 
den zwei Stunden war die Steigerung auch 
groB — 14°, und von dieser Zeit an stieg sie 


No. 7, 



Stunden 

Fig. 3 


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182 


L. Budioow 


sehr langsam. Jedenfalls sehen wir in der Bouillon keine solche Ungleich- 
m&Bigkeit in der Sfiuresteigerung, wie in der Milch. Die Steigerung in der 
Bouillon beginnt friiher als in der Milch, aber das Saurequantum erreicht 
bei weitem nicht den Grad wie in der Milch. Besonders klar ist die S&ure- 
steigerung auf der Kurve der Tabelle No. 7. 

Die nachste Tabelle No. 8 enthalt GroBen analogisch mit der Tabelle No. 3. 
Die Zuckerbestimmungen sind nur zu den in der Tabelle angeflihrten Zeiten 
durchgefiihrt. Die Zuckerverminderung geht ganz in demselben Tempo, 
wie bei der Milch vor sich. Die Tabelle No. 9 enthalt die Bakterienzahlen 
in der Bouillon, und in der Tabelle No. 10 kann man die Kurve der Bakterien- 
vermehrung sehen. 

No. 8. 



Zucker- 
gehalt in 
100 ccm 
Milch 

Zucker¬ 

ver¬ 

minderung 

• 

Saure¬ 
quantum 
nach dem 
Zucker- 
verbrauch 
berechnet 

Saure¬ 

quantum 

nach 

Sauregrad- 

erhohung 

berechnet 

Prozent- 

verhaltnis 

der 

gefundenen 
Milchsaure 
zu der 
berechneten 

0 Stunden 

4,156 

_ 

_ 


__ 

2 

4,1485 

0,0085 

0,009 

0,009 

100 

4 

4,143 

0,013 

0,018 

0,018 

100 

6 

4,051 

0,105 

0,112 

0,112 

100 

8 

3,929 

0,227 

0,240 

0,238 

99,5 

10 

— 

— 

— 

0,297 

— 

12 

3,846 

0,310 

0,327 

0,324 

99 

14 

— 

— 

— 

0,346 

— 

16 

3,806 

0,350 

0,367 

0,360 

98 

18 

— 

— 

— 

0,369 

— 

20 

3,794 

0,362 

0,381 

0,373 

98 

22 

— 

— 1 

— 

0,373 

— 

24 

3,794 

0,362 

0,381 

0,373 

98 


No. 9. 



1, Schale 
Bakterienzahl 
in 1 ccm 

2. Schale 
Bakterienzahl 
in 1 ccm 

Mittelzahl 
der Bakterien 
in 1 ccm 

0 Stunden 

4.825.000 

4.506.000 

4.665 500 

2 

5.963.000 

7.971.000 

6.967.000 

4 

78.961.000 

49.320.000 

64.125.000 

6 

195.161.000 

190.030.000 

193.095.500 

8 

510.275.000 

395.010.000 

452.637.500 

10 

672.000.000 

635.600.000 

653.800.000 

12 

— 

885.675.000 

885.675.000 

14 

1.217.670.000 

1.211.150.000 

1.214.410.000 

16 

1.195.850.000 

1.250.150.000 

1.226.000.000 

18 

1.415.000.000 

1.395.000.000 

1.405.000.000 

20 

1.378.500.000 

1.385.000.000 

1.381.750.000 

22 

1.398.700.000 

1.400.000.000 

1.399.350.000 

24 

1 1.389.000.000 

— 

1.389.000.000 


Wie auch in dem ersten Vereuche konnen wir gleich nach der Impfung 
keinen Stillstand der Bakterienvermehrung bemerken. Auch hier ist aber der 
Hauptaufstieg der Kurve der Bakterienzahl nicht sogleich nach der Impfung, 
sondern erst nach 6 bis 12 Stunden zu bemerken. Nachher erreicht die Kurve 


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Zur Physiologie des Bacterium lactis acidi. 


183 


leicht steigend ihr Maximum und verlaBt es nicht, wie in der Milch, bis zum 
Ende des Versuchs. Vielleicht erklart sich diese Tatsache durch den niedrigeren 
Sauregehalt der Bouillon. Sogar nach 24 Stunden ist der Sauregrad der 
Bouillon nur 64,5° und in der Milch ist er schon 109,5°, deshalb muB auch die 
unterdriickende Wirkung der Milchsaure nicht so stark sein. 

Die Versuche der Entwickelung des Bact. lactis acidi schliefiend, 
konnen wir sagen, daB der zweite Versuch wenig neues im Vergleich mit dem 
ersten gegeben hat. Er bestarkte uns in der Voraussetzung, daB ein eigent- 
liches Inkubationsstadium Bcheinbar nicht vorhanden ist, und zeigte nur 
einige oben angefiihrte Unterschiede im Entwickelungsgange des Bact. 
lactis acidi in der Milch. 

Der dritte Versuch betraf das Ausster- 
ben des Bact. lactis acidi in der 
Milch bei deren Aufbewahrung. Wir stellten 
Versuche iiber dieses Aussterben an: 1. bei 
30°, 2. bei Zimmertemperatur, 3. bei Frost 
(unter 0°), 4. beim Wiederauftauen und 
Gefrierenlassen. Die erste Serie sollte zeigen, 
wie ausdauernd die Kulturen des Bact. 
lactis acidi bei hoher Temperatur sind, 
die zweite sollte klarlegen, wie lange man sie 
bei Zimmertemperatur aufbewahren kann, 
und die letzten zwei haben wir gemacht, 
um zu erfahren, welche Folgen das Aufbe¬ 
wahren bei Frost (unter 0°) und das Wieder¬ 
auftauen auf das Bact. lactis acidi 
haben. 

Fur jede Serie nahmen wir einen groBen 
Kolben von 500 ccm Milch. Die Unter- 
suchung dauerte einen ganzen Monat, und 
Proben zur bakteriologischen Analyse nah¬ 
men wir aus den Kolben jeden vierten Tag. 

Uns auf groBe Kolben allein zu beschranken, 
fiirchteten wir, erstens, weil wir noch den 
Sauregehalt bestimmen wollten, dazu sollte das Volumen der Kolben 
vergroBert werden; zweitens befiirchteten wir, daB wir bei wiederholtem 
Auf- und Zumachen der Kolben Gefahr laufen wtirden seitens der sich in 
der Luft befindenden Mikrobenkeime. In Anbetracht dessen nahmen wir 
zu den ersten drei Serien noch je 10 kleine Kolben, jeden mit 50 ccm Milch. 
Die kleinen Kolben waren ihrerseits unbequem, weil in jeden derselben eine 
ungleiche Anzahl von Keimen geraten konnte. Alle drei Tage wurde einer 
dieser Kolben zur Analyse und zur Bestimmung des Sauregehaltes ver- 
wendet. Zur dritten Serie wurden nur solche Kolben genommen, zur vierten 
nur ein groBer Kolben. Alle Kolben wurden mit in Rohrchen geronnener 
Milch geimpft. Zum Versuch wurde eine frischisolierte, sehr energische Bass 
genommen. Sogleich nach dem Gerinnen der Milch in den Kolben wurde 
eine bakteriologische Analyse gemacht und der Sauregehalt bestimmt. Die 
Impfung der Kolben wurde um 10 Uhr abends am 19./I. 1909 gemacht. 
Die kleinen Kolben impften wir je mit einer Ose der obengenannten geron- 
nenen Milch, und die groBen mit je 5 Osen. Die Temperaturen sind in T dr 
belle No. 11 angeftthrt. 


No. 10. 



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Gck igle 


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184 


L. Budinow, 


No. 11. 







Januar 






20 i 

1 21 

1 22 | 

23 

24 

25 

26 

27 

1 28 

29 

Zimmer¬ 

temperatur 

20 

14 Vi 

14 

14 

i ' ' ' ' ' T 

1 5 y 2 

16 

16 Vi 

13 Vi 

15 

12 

Temperatur d. 
Thermostaten 

31 y 2 

29 K 

29 

30 Vi 

30 

32 

29 

28 Vi 

28 

30 Vi 

Temperatur 







bei Frost 

— 

—5 

-6 Vi 

—5 

— 4 Vi 

—5 

—10 

—12 

—12 

—11 


Januar 




Februar 





30 

31 

1 | 

2 i 

! 3 1 

4 

5 

6 I 

7 

_8_ 

Zimmer¬ 

temperatur 

16 

14 

14 

14 y 2 

17 

15 

17 

17 

21 

17 

Temperatur d. 
Thermostaten 

28 

30 Vi 

28 Vi 








Temperatur 









bei Frost 

—10 

—15 

—17 

—8 

-4 

—6 

—8 

-4 Vi 

—6 

—3 y 2 



9 

1 io 

1 11 

Feb 

12 

r u a r 

1 13 

14 

15 

16 1 

17 


Zimmer¬ 

temperatur 

17 Vi 

16 

16 

12 

13 

15 

14 

14 

13 Vi 


Temperatur d. 











Thermostaten 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

— 

— 


Temperatur 











bei Frost 

—9 

—0 | 

-3 

—4 

—8 

—7 

—5 

—4 

-4 



Wie aus der Tabelle No. 11 zu ersehen ist, schwankte die Zimmer- 
temperatur zwischen 12°—21°, im Thermostaten zwischen 28°—32°, und in 
der Kalte zwischen 0°—17°. Die nachste Tabelle (No. 12) zeigt die Ver- 
Snderungen des Sauregrades an verschiedenen Tagen vom Anlange der 
Aufbewahrung: 

No. 12. 



Am An- 
fang des 
Versuches 

Nach 

3 Tagen 

Nach 

6 Tagen 

Nach 

9 Tagen 

Nach 

12 Tagen 

Nach 

15 Tagen 

Nach 

18 Tagen 

Nach 

21 Tagen 

Nach 

24 Tagen 

Nach 

27 Tagen 

Nach 

30 Tagen 

Im Thermostaten 

87,6 

109 

114 

114 

113 

114 

_ 

_ 

_ 


_ 

Im Zimmer 

87,5 

106 

104 

119 

116 

115 

120 

123 

127 

129 

125 

Bei Frost 

87,6 

90 

91 

87 

90 

92 

90 

1 »1 

92 

92 

92 


Die Schwankungen des Sfiuregrades zu den verschiedenen Zeiten bei 
ein und derselben Temperatur kann man teilweise durch die verschiedenen 
Kolben, welche zur Titrierung genommen sind, erklaren; aber man kann 
doch bestimmt sagen, dab in dem Thermostaten und bei Zimmertemperatur 
die Milch die Tendenz zur Steigerung des Sauregrads hat. Bei Frost sehen 
wir eventuell zufallige Schwankungen des Sauregrades. Es muB dabei dar- 
auf hingewiesen werden, daB bei Zimmertemperatur die Milch einen hoheren 
S&uregrad als bei Bruttemperatur bekommt. L&nger als 15 Tage hielten 
wir die Milch nicht im Thermostaten, weil zu dieser Zeit beinahe alle Bak- 
terien schon abgestorben waren. 


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Gck igle 


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Zur Physiologic des Bacterium lactis acidi. 


185 


Die nachste Tabelle, No. 13, zeigt die Bakterienzahlveranderungen in 
1 ccm der Milch, welche im Thermostaten stand, nach den Analysen der kleinen 
Kolben und nach den Untersuchungen der groBen Kolben. Nach 15 Tagen 
ist die Milch im Thermostaten absolut keimfrei geworden. 

No. 13. 


Kleine Kolben bei 30° 



1. Schale 

2. Schale 

3. Schale 

Mittelzahl 

Anfang 

des Versuchs 

2.000.000.000 

1.830.000.000 

1.996.500.000 

1.962.133.333 

Nach 

3 Tagen 

191.560.000 

180.000.000 

160.000.000 

177.183.333 

» 

6 „ 

— 

60.000 

68.000 

59.000 

99 

9 „ 

— 

10 

0 

5 

99 

12 „ 

9 

20 

_ 

14 


GroBe Kolben bei 30° 


1. Schale 

2. Schale 

3. Schale 

Mittelzahl 

Anfang des Versuchs 

1.700.000.000 

1.900.000.000 

2.338.900.000 

1.979.633.333 

Nach 3 Tagen 

170.000.000 

236.250.000 

— 

203.126.000 

„ 6 „ 

— 

30.000 

34.000 

32.000 

„ 9 „ 

— 

50 

0 

25 

„ 12 „ 

— 

0 

10 

5 


Das Bakterienquantum in der Milch bei Zimmertemperatur ersieht 
man aus der nachsten Tabelle, No. 14. Nach einem Monat hatten wir statt 
friiherer Milliarden bloB zehntausende Keime. 


No. 14. 


Kleine Kolben bei Zimmertemperatur 



1. Schale 

2. Schale 

3. Schale 

Mittelzahl 

Anfang des Versuchs 

2.000.000.000 

1.830.000.000 

1.996.500.000 

1.962.133.333 

Nach 3 Tagen 

■— 

1.976.500.000 

.2.173.400.000 

2.074.960.000 

„ 6 „ 

1.125.900.000 

1.985.600.000 

1.010.000.000 

1.373.833.333 

„ 9 „ 

— 

1.259 700.000 

1.439.000.000 

1.349.350.000 

„ 12 

— 

1.056.700.000 

1.280.000.000 

1.168.350.000 

>, 15 >, 

589.780.000 

610.000.000 

— 

599.890.000 

>» 18 ,, 

76.050.000 

— 

65.781.000 

70.610.333 

„ 21 „ 

25.785.000 

19.567.000 

— 

22.676.000 

„ 24 „ 

2.856.000 

4.945.000 

10.567.000 

2.952.800 

„ 27 „ 

— 

250.000 

239.000 

244.600 

n 31 ,, 

— 

15.000 

78.000 

46.700 


GroBe Kolben bei Zimmertemperatur 



1. Schale 

2. Schale 

3. Schale 

Mittelzahl 

Anfang des Versuchs 

2.400.000.000 

2.090.000.000 

1.978.600.000 

2.156.166.666 

Nach 3 Tagen 

1.905.000.000 

1.734.500.000 

_ 

1.819.750.000 

„ 6 „ 

1.158.500.000 

1.232.500.000 

1.378.200.000 

1.246.400.000 

„ 9 „ 

1.270.000.000 

1.250.000.000 

1.290.000.000 

1.280.000.000 

„ 12 „ 

— 

940.000.000 

1.056.000.000 

998.000.000 

>» 15 m 

601.000.000 

650.000.000 

— 

625.500.000 

,» 18 ,, 

31.000.000 

25.000.000 

27.875.000 

27.958.333 

„ 21 „ 

— 

5.000.000 

5.785.600 

5.392.800 

„ 24 „ 

2.516.700 

1.914.500 

1.700.500 

2.043.566 

„ 27 „ 

578.000 

560.000 

570.000 

569.666 

„ 30 

— 

100.000 

115.000 

107.500 


Digitized by 


Gck igle 


Original from 

UNIVERSITY OF CALIFORNIA 












186 


L. Budinow, Zur Physiologle des Bacterium lactis acidi. 


Tabelle No. 15 enthalt die Mikrobenzahl in der Milch, die die ganze 
Zeit bei Frost gestanden hat, und man kann sehen, daft wahrend der Ver- 
suchszeit keine Verminderung der Bakterienzahl des B a c t. 1 a c t i s 
acidi stattgefunden hat. Interessant ist es, diese Tabelle mit der Tabelle 


No. 15. 


Kleine Kolben bei Frost 



1. Schale 

2. Schale 

3. Schale 

Mittelzahl 

Anfang des Versuchs 

2.000.000.000 

1.830.000.000 

1.996.500.000 

1.962.133.333 

Nach 

3 Tagen 

1.987.600.000 

1.820.000.000 

2.314.500.000 

2.040.700.000 

99 

6 


1.950.000.000 

1.880.000.000 

2.291.500.000 

2.040.500.000 

99 

9 


1.600.000.000 

2.800.000.000 

— 

2.200.000.000 

99 

12 


1.700.000.000 

2.750.000.000 

1.856.700.000 

2.102.233.000 

99 

15 

99 

2.100.000.000 

(?) 50.000.000 

1.904.500.000 

2.022.600.000 

99 

18 

99 

1.850.000.000 

2.305.000.000 

1.800.800.000 

1.985.266.666 

99 

21 

9 9 

— 

1.605.000.000 

2.782.500.000 

2.193.750.000 

99 

24 

99 

1.900.000.000 

2.256.000.000 

1.860.700.000 

1.987.533.330 

99 

27 

99 

2.100.000.000 

1.896.000.000 

— 

1.998.000.000 

99 

30 

99 

1.900.000.000 

1.800.600.000 

2.568.100.000 

2.089.533.333 


No. 16 zu vergleichen. Wir haben erwartet, dab das Wiederauftauen und 
Frieren, wie man das gewohnlich annimmt, eine gefahrliche Wirkung auf 
Bact. lactis acidi haben werde. Unsere Tabelle zeigt aber, dab 
die Bakterienzahl keine Verminderung wahrend der Versuchszeit, welche 
einen Monat dauerte, erleidet. Jedesmal nach dem Wiederauftauen haben 
wir die Kolben sogleich nach der Analyse in die Kfilte gestellt und viel- 
leicht kann uns die Tatsache, dab die Milch nur kurze Zeit flussig gewesen 
ist, erkl&ren, dab das Wiederauftauen und Frieren keine schadliche Wir¬ 
kung hervorgerufen hat. Alle Analysen zeigen nur kleine Schwankungen, 
welche man leicht als Fehler der Bakterienzahlbestimmungen erklaren kann. 

No. 16. 


GroBe Kolben. Wiederauftauen und Frieren. 



1. Schale 

2. Schale 

3. Schale 

Mittelzahl 

Anfang des Versuchs 

2.227.000.000 

2.000.000.000 

1.849.000.000 

2.059.500.000 

Nach 3 Tagen 

1.900.000.000 

1.765.000.000 

2.105.600.000 

1.928.666.666 

„ 6 

1.750.000.000 

1.895.000.000 

2.286.200.000 

1.977.066.666 

„ 9 

2.000.000.000 

1.478.000.000 

1.983.900.000 

1.920.633.333 

„ 12 „ 

2.810.000.000 

2.561.000.000 

1.856.800.000 

2.409.233.333 

ft 15 f9 

1.910.000.000 

2.061.500.000 

1.956.000.000 

1.979.166.666 

tt 19 ,, 

1.636.000.000 

2.002.100.000 

2.259.800.000 

1.965.966.000 

„ 21 „ 

2.285.000.000 

2.079.700.000 

1.979.800.000 

2.114.500.000 

„ 24 „ 

1.980.000.000 

2.110.700.000 

2.348.900.000 

2.146.530.000 

„ 27 „ 

1.720.000.000 

1.868.000.000 

2.286.970.000 

1.958.323.000 

„ 30 „ 

1.956.000.000 

1.849.000.000 

2.341.500.000 

2.267.130.000 


Zusammenfassung. 

Nachdem wir auf diese Weise die Resultate un- 
seres dritten und letzten Versuches dargelegt 
haben, werden wir versuchen, die hier angefiihrten 
Daten zu summieren. 


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F. L. Stevens and W. A. Withers, Studies in Soil Bacteriology. V. 187 

1. Bei der Bakterienvermehrung in der Milch- 
w&chst ihr Quantum vom Momente der Impfung im 
Laufe von 18 Stun den, und darauf wird ein rasches 
Sinken bemerkbar. 

2. Besonders energisch teilen sich die Bakterien 
in der Milch im Anfange, und die Zeit der Teilung 
wird konsequent grofier. 

3. Dabei bemerkt man die S&urebildung wie auch 
die Zuckerspaltung erst 6 Stunden nach der Imp¬ 
fung. 

4. Die beiden oben erwfthnten Erscheinungen 
gehen parallel, aber es ist leicht, zu bemerken, 
dafi ein Teil des verg&rten Zuckers anders ver- 
braucht wird, und dieses Verbrauchtwerden stei- 
gert sich mit dem Alter der Kultur. 

5. In der Milchzuckerfleischpeptonbouillon 
haben wir ein Steigen der B a k t e r i e n z a h 1 gleich 
dem eben angefiihrten, aber nach Erreichen des 
Maximums f&llt das Bakterienquantum in diesem 
Falle nicht und bleibt w&hrend 24 Stunden auf g 1 e i - 
cher Hohe. 

6. Bei Aufbewahrung der geronnenen Milch bei 
verschiedener Temperatur findet das rascheste A b - 
sterben der Bakterien bei 30° (12—15 Tage) statt. 

7. Schwacher war das Absterben derselben bei 
Z i m m e r t e m p e r a t u r, doch ging es immerhin auch 
bei dieser sehr energisch vor sich. 

8. Ganzlich ausgeschlossen war das Absterben 
des Bacterium lactis acidi bei Aufbewahrung bei 
Frost (unterO 0 ) und beim Wiederauftauen und G e - 
frierenlassen. 


Naehdruck verboien . 

Studies in Soil Bacteriology. V. 1 ) 

The Nitrifying and Ammonifying Powers of North Carolina Soils. 

By F. L. Stevens and W. A. Withers, assisted by P. L. Gainey and T. B. Stansel 
of the North Carolina Agricultural Experiment Station, Raleigh, N. C. U. S. A. 

With 13 Textfigures* 

The strikingly low nitrifying power noted in preliminary bacterio’ogical 
studies of certain soils 2 ) emphasized the importance of obtaining more extensive 
and accurate knowledge concerning this function. To that end plans were 
drawn for an examination of samples of the leading soil types, to be taken 
in such localities as to give as adequate a representation of the soils of this 
state as was practicable. The samples were taken from areas already covered 
by the U. S. Soil Survey and were all examined by George M. Mac- 

*) Articles I, II, III and IV appeared in Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 23, 25 
and 27. 

l ) Science. N. S. 1909. 29. 743. p. 506. 


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188 


F. L. Stevens and W. A. Withers, 


N i d e r of the North Carolina Department of Agriculture, formerly of the 
U. S. Soil Survey, who made definite determination of the type in hand in 
each instance. We very gratefully acknowledge our indebtedness to Mr. 
M a c N i d e r for this kindness. 

In each instance, with three exceptions*, the soil samples were taken in 
pairs for purposes of comparison; one sample of the pair from a very rich 
field of the type in question, the other from a very poor field of identically 
the same type of soil, preferably located in an adjacent field; in several in¬ 
stances from a poor spot in the same field from which the rich sample came. 
The samples were collected in tin pails with tightly fitting tops, were sent 
to the laboratory by express and the determinations were made shortly 
after their receipt, with the exception of determinations of N. E. which were 
in some instances delayed. 

The following directions were given to each collector in order to eliminate 
as far as possible any error from contamination: 

’’Pull all vegetation from the place to be sampled." 

”At one stroke with a shovel, remove one inch of the surface from an 
area one to two square feet." 

’’Remove about V 4 inch more with the sterile trowel provided in the pail." 

’’Fill the pail with soil so exposed, free from stones, sticks, roots, etc., 
using the sterile trowel." 

’’Use every precaution to avoid allowing dust or organisms from any 
source other than the soil to fail into the pail." 

Notes in the following blank form also elicited desired information. 

Yielding power in bushels of shelled corn per acre . . . 

Yielding power in pounds of seed cotton per acre . . . 

Yielding power, regarding any other crop, per acre . . . 

Crops grown 1909 . . . Fertilizer or manure used in 1909 

Crops grown 1908 . . . Fert. or manure used 1908 . . . 

Crops grown 1907 . . . Fert. or manure used 1907 . . . 

In the study of nitrifying power the following determinations were made. 

N. E. Nitrifying efficiency. 

N. I. P. Nitrification inoculating power. 

Also for purposes of comparison of methods the N. I. P. was determined 
in solution. 

Determinations of ammonification were made as follows: 

A. E. Ammonification efficiency. 

A. I. P. Ammonification inoculating power. 

A. I. P. In solution. 

These terms and methods of making the determination were discussed 
in full in a recent article 1 ). If it is desired to convert our coefficients for 
nitrification to parts of nitrate nitrogen per million parts of soil this may be 
done by multiplying our coefficient by six. 

The soil survey was begun March 4, 1909 and concluded Jan. 1911. 
In all 79 soils were examined, 37 of these being poor and unproductive, while 
the productivity of three which had never been cultivated was unknown. 

The soils came from twenty counties in North Carolina as follows: 

Alamance 6, Buncombe 6, Caldwell 2, Chowan 4, Craven 2, Cuml>erland 2* 
Duplin 8, Edgecombe 2, Granville 2, Henderson 6, Hertford 2, Iredell 6, Johnston 4, 


*) S t even a and Withers, Soil Bacteriology. Ill (Ccntralbl. f. Bakt. Abt. 
II. Bd. 25. p. 64). 


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Studies in Soil Bacteriology. V. 


189 


New Hanover 4, Pasquotank 1, Perquimans 4, Pitt 8, Transylvania 2, Wake 6, 
Wayne 2. The location of the soils sampled is shown on the accompanying map: 

The soil types represented were as follows: 


(1) Cecil clay 4 

(2) Cecil sandy loam 8 

(3) Conowngo sandy loam 2 

(4) Iredell clav loam 4 

(5) Meadow 2 

(6) Norfolk coarse sandy loam 2 


(7) 

„ fine 

sand 3 

(8) 

»> 99 

sandy loam 4 

(9) 

„ sand 

6 

(10) 

„ sandy loam 11 

(ID 

„ very 

fine sandy loam 2 


(12) Orangeburg fine sandy loam 2 


(13) Pocoson 1 

(14) Porters clay 2 

(15) „ loam 2 

(16) „ sandy loam 6 

(17) Portsmouth fine sandy loam 5 

(18) „ loam 1 

(19) „ sand 2 

(20) „ sandy loam 2 

(21) „ very fine sandy loam 2 

(22) Savannah 1 

(23) Swamp 1 

(24) Toxaway loam 2 

(25) „ sandy loam 2. 


In all 679 factors were determined as follows: N. I. P. in soil 79; N. I. P. 
in solution 79—1909; N. I. P. in solution 57—1910. A. E. 79, A. I. P. in soil 
73: A. I. P. in solution 71. N. C. 47. 



Nerfp (sroi'tvL 


Fig. 1. Map of the State of North Carolina showing localities from which soil samples 

were come. 


This involved a total of approximately 1796 flasks of soil, each incu¬ 
bated separately and in all required the following chemical analyses: N. E. 
548; N. I. P. in soil 272; N. L P. in solution 272; A. E. 316; A. i. P. in soil 
146; A. I. P. in solution 142; N. C. 100 or a total of 3584 chemical determinat¬ 
ions; viz: Nitrates 592; Nitrites 592; Ammonia 604, Nitrates and Nitrites 
1796. 

The results in their entirety are presented in the table accompanying 
this article. The original plan provided for the determination of all the factors 
in each collection of 1909, but in testing the method for nitrites 1 ) and 
nitrates it was found to be less delicate than desired. It was thought best, 
therefore, to set aside all the zeros for nitrites and nitrates for the 1909 
samples. During 1910 samples were again taken from the same localities 

») Treadwell. Vol. L 1904. p. 340. 


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190 F. L. Stevens and W. A. Withers, 

and determinations of the N. E. N. I. P. in soil and N. I. P. in solution made 
on these samples. 

In 1910 we used a modification of the diphenylamine method by 
Withers and K a y 1 ) which the authors found to show as little as one part 
of nitrate and nitrite nitrogen in 35 millions of water, which is equivalent 
to about 0.3 lbs in an acre of soil. When nitrates or nitrites were indicated 
by the method the amounts were determined quantitatively — Nitrites by 
the G r i e s 8 *) method, and Nitrates by the phenol disulphonic acid 3 ) 
method or the Tiemann Schulze 4 ) method. 

Nitrification. 

Comparison of Methods. 

N. I. P. in S o i 1 with N. L P. i n solution. By examining 
the table below (No. 1) we see that of the soils tested 67.9 per cent showed 
N. I. P. in both soil and solution, 30.3 per cent showed N. I. P. only in soil 
and 1.8 showed N. I. P. only in solution. The N. I. P. in soil was greater 
than in solution in 94.6 percent of the samples and less in 5.4 per cent 
of the samples. It is evident from these results that the changes which take 
place in solution cannot be accepted as an index to the changes which take 
place in the soil. 


Table 1, showing comparison by different methods, calculated to per cents. 



N.E. withN.I.P. 

N. E. with N. I. P. 
in Soil 

N.I.P. in Soil with 
N. I. P. in Solution 


Both 

Only 


Both 

Only 


Both 

Only 



me- 

one 


me- 

one 


me- 

one 



thods 

me¬ 

thod 

Total 

thods 

me¬ 

thod 

Total 

thods 

me¬ 

thod 

Total 


give 
a test 

gives 
a test 


give 
a test 

gives 
a test 


give 
a test 

gives 
a test 


N. E. greater. 

5.3 

0.0 

5.3 

33.3 

17.6 

60.8 

_ 

_ 


N. I. P. greater. 

49.1 

43.8 

02.9 

— 

— 

— 

64.3 

30.3 

94.6 

N. I. P. in solution greater . . 

— 

— 

— 

0.0 

36.1 

36.1 

3.6 

1.8 

5.4 

Total. 

54.4 

43.8 

98.2 

33.3 

62.6 

85.9 

67.9 

32.1 

100.0 

Both methods give same result 



0.0 

1.8 


1.8 

1 



Both methods give Zero . . 



1.8 



12.3 



0 




100.0 



100.0 



100.0 


N. E. w i t h N. I. P. i n solution. Of the soils tested 35.1 per 
cent showed both N. E. and N. I. P. in solution, 17.5 per cent showed only 
N. E., 35.1 per cent showed only N. I. P. in solution, and 12.3 per cent 
did not show nitrification by either method. The N. E. was greater than 
N. I. P. in solution in 50.8 per cent of the soils, was less in 35.1 per cent of the 
soils and was equal in 1.8 per cent of the soils in which there was nitrific¬ 
ation by both methods and in 12.3 per cent of the soils in which there 
was no nitrification by either method. It is evident from these results 
that the changes which take place in solution cannot be accepted as an 
index to the changes which take place in the soil. 

*) Jo. Am. Chem. Soc. 33. 1911. p. 708. 

2 ) Bull. 31. Bureau of Soils, U. S. Dept. Agr. p. 41. 

3 ) Ibidem, p. 39. 

4 ) Fresenius, Vol. I. 1909. p. 582; Treadwell, Vol. II. 1909. p. 360. 


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Studies in Soil Bacteriology. V. 


191 


N. E. w i t h N. I. P. Of the soils tested 54.4 per cent showed both N. E. and 
N. I. P., 43.8 per cent showed only N. I. P. and 1.8 per cent showed no nitrifi¬ 
cation by either method. N. E. is greater than N. I. P. in 5.3 per cent of the 
soils, is less in 92.9 per cent of the soils and is equal in 1.8 per cent of the 
soils in which there is no nitrification by either method. 

General. Every soil showed some nitrification by one or other of the 
methods, thus proving that in every soil there were living nitrifying orga¬ 
nisms. Every method in one or more instances failed to show nitrification, 
thus proving that no method which we used afforded satisfactory con¬ 
ditions for the activities of the complexes in all the soils, one method being 
better suited to one complex, another to another complex, and that the fin¬ 
dings by one method could not be taken as indicating what would be the 
findings by another method. 

N. I. P. in solution was unsatisfactory in that the coefficients had a 
very narrow range, and were all small. N. I. P. was unsatisfactory in that 
its coefficients were all very large, but satisfactory to the extent that all soils 
but one gave positive results. N. E. was unsatisfactory in that so many 
of the coefficients were zero or less, but there is in its favor that fact that 
the soil is used in its natural state without sterilization, and that as a rule 
the coefficients are not excessively large. 

The fact that 42.6 per cent of the soils failed to show nitrification by the 
N. E. method when the conditions of temperature, moisture etc., were arranged 
to be much more favorable to the activity of the nitrifying organisms, than 
under ordinary field conditions, suggests that the plant is not so dependent 
upon nitrates for its nitrogen as is generally supposed. 

Variation in nitrification at different periods. 

Some of the soils which we used during 1909 were again sampled during 
1910, the samples being taken from the same fields and by the same sampler. 
Some of these results are given in table 2. 


Table 2, showing a Variation from Year to Year. 



N. E. 

1909 

1910 


N. I. P. 

1909 

1910 

No. 5 

5.5 

6.5 

No. 5 

4.7 

74.1 

„ 35 

29.7 

—10.6 

„ 35 

5.2 

87.7 

„ 29 

16.1 

0.0 

„ 42 

6.0 

50.6 

„ 31 

39.5 

36.1 

„ 57 

30.5 

73.6 

„ 47 

13.5 

0.0 

„ 61 

35.9 

74.6 

„ 49 

50.6 

— 0.7 

„ 65 

60.2 

85.3 

„ 81 

22.4 

14.8 

„ 66 

4.5 

46.0 

Average 

25.6 

6.6 

„ 67 
„ 69 

65.8 

30.7 

4.3 

0.0 




„ 75 

35.1 

6.2 




„ 77 

11.6 

27.5 




„ 78 

3.3 

3.9 




„ 79 

62.6 

29.2 




„ 80 

43.1 

82.6 




Average 

28.5 

46.1 


These results given in table 2 show a great difference between the re¬ 
sults for 1909 and 1910. Strange to say the average of the N. E. decreased 


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192 


F. L. Stevens and W. A. Withers, 


from 1909 to 1910 and of N. L P. increased. Except in two cases the N. E. 
and N. I. P. were made on samples from different fields. 


Correlation between Fertility and Nitrification. 

The following table No. 3 shows the relation between fertility and ni¬ 
trification in soils as determined by the different methods. 


Table 3. Comparing nitrification by different methods. 

Percentages of the pairs of good and poor soils nitrifying by different methods. 


N. E. 


© _ 

x *«- o •- 

W clc-2 
O c 


Total'll 


N. I. P. 


Greater nitrification 
by good soils . . 
Poor soils .... 
Greater nitrification 
by total .... 
Equal nitrification 
in good & poor soils 
Neither nitrifies . . 


29.7 

14.8 


44.5 


14.8 

11.1 


25.9 


44.5 
25.9 

70.4 

.0 

29.6 


65.4 

30.8 


96.2 


© 

o s 


Total 


3.8 

.0 


'N.I.P.in Solution 

s| 


Average 


^ C 


69.2 

30.8 


3.8 


100.0 

.0 

.0 


© 

O £ 1 


oc 

Total 11 III 




!o ■ 


3.8 

3.8 


1 


7.6 

57.7 


3.9 

.0 

3.9 


7.7 

3.8 


11.5 

57.7 

30.8 


33.0 

16.4 


49.4 

19.2 


Total 


7.5 

3.7 

11.2 


1100.0 

100.0 j 

1 1 

100.0 68.61 


Table 4. 



Showing summary of results by different methods. 


XE 

NIP 

NIP in 

Maximum coefficient 

105,1 

89,9 

1,5 

Average for good soils 

8,7 

44,7 

0,6 

Average for poor soils 

5,0 

34.8 

0,6 

Average for all soils tested 

6,8 

39,8 

0,6 


40.5 

20.1 

60.6 

19.2 

20.2 

100.0 


The results for different methods for good soils and for poor soils are 
shown graphically by the accompanging cuts. 



N. E. 


Good soil. 

Abs = N. E. 

Ord = Number of soils. 

Fig. 2. 


X. E. Poor soil. 

Abs = X. E. 

Ord = Xumber of soils. 

Fig. 3. 


N. I. P. in volution and fertility. N. I. P. in solution 
shows the least correlation between fertility and nitrification, the good and 
the poor soils showing the same nitrification in 88.5 per cent of the pairs. 


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Studies in Soil Bacteriology. V. 


193 


The good soils gave greater nitrification than the poor in 7.7 per cent of the 
pairs and less in the case of 3.8 per cent of the pairs. The average for the 
good was the same as for the poor and the maximum was only 1.5. 

N. I. P. a n d fertility. In the case of N. I. P. every soil showed 
nitrification except one poor soil. The good soils gave better nitrification 
than the poor in 69.2 per cent of the pairs and less in 30.8 per cent of the 
pairs, an excess in favor of the good of 38.4 per cent. 



N. I. P. in good soil. 
Abs = N. I. P. 

Ord = Number of soils. 


Fig. 4. 



N. I. P. in poor soil. 
Abs = N. I. P. 

Ord = Number of soils. 
Fig. 5. 



0-7 


7-1. 


1-1.5 


N.I. P. in solution. Good soil. 
Abs = N. I. P. 

Ord= Number of solutions. 
Fig. 6. 



N.I.P. in solution. Poor soil. 
Abs =N. I. P. 
Ord=Numl)er of solutions. 


Fig. 7. 


In table 5 the difference of N. I. P. in favor of the good soils is stri¬ 
kingly shown (p. 194): 

On the other hand in table 6 the difference of N. I. P. in favor of the 
poor soils is more strikingly shown (p. 194): 

The average N. I. P. for all the good soils was 44.7 per cent, of the poor 
soils 34.8 per cent and of all soils 39.8 per cent. The excess of the average 
of^the good over the poor soils was 9.9 per cent or 24.9 per cent of the average. 
This method is good in that it usually shows nitrification. It is objectio¬ 
nable in that the average (39.8) represents the production of nitrate nitrogen 
equivalent to the amount of 955.2 pounds for a month or 1965.6 for three 

Zweite Abt. Bd. 34. 13 


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194 


F. L. Stevens and W. A. Withers, 




months, which is greatly in excess of the possible amount in the field under 
ordinary agricultural conditions. 


Table 5. 


Type 

County 

N. I 

Good Soil 

. p. 

Poor Soil 

Cecil clay 

Iredell 

41,1 

4,5 

99 99 

Alamance 

78,7 

5,4 

Cecil sandy loam 

Granville 

85,3 

46,0 

99 99 99 

Iredell 

27,5 

3,9 

Conowingo sandy loam 

Caldwell 

80,7 

30,0 

Norfolk coarse sandy loam 

Wake 

10,7 

5,8 

„ fine sand 

Duplin 

74,1 

23,8 

„ sand 

Wayne 

23,2 

0,9 

99 99 

Cumberland 

4,3 

0,0 

„ „ loam 

Johnston 

6,2 

0,9 

Porters sandy loam 

Buncombe 

30,4 

5,0 

99 99 99 

Henderson 

40,3 

6,4 

Portsmouth fine sandy loam 

Perquimans 

74,6 

1,3 

„ sand 

Duplin 

87,7 

5,5 

Toxaway sandy loam 

Henderson 

32,7 

17,5 


Average 

46,5 

10,5 


Table 6. 


Type 

County 

N. I 

Good Soil 

. p. 

Poor Soil 

Cecil sandy loam 

Alamance 

29,2 

82,6 

Meadow 

Wake 

18,7 

87,5 

Norfolk fine sandy loam 

Pitt 

22,9 

76,0 

„ very fine sandy loam 

*» 

11,3 

28,7 

Orangeburg fine sandy loam 

Duplin 

3,5 

86,7 

Portsmouth fine sandy loam 

Chowan 

23,2 

80,5 

Toxaway loam 

Transylvania 

20,4 

52,8 


Average 

18,5 

70,7 


N. E. a n d fertility. The N. E. would probably be regarded po¬ 
pularly as the factor of most significance since it is at least an approximate 
measure of the power of the soil to furnish nitrate nitrogen to the plants 
that may grow upon it. How important this factor really is is not yet accu¬ 
rately known. It may be very important. In some instances it may be of 
no significance. 

It will be noted that seven rich soils showed N. E. ranging from 12.6 
to 105.1 with an average of 32.3. These soils had an average corn yield of 
36.4 bushels an acre. On the other hand eleven rich soils showed N. E. zero 
or less than zero and had an average corn yield of 35.5 bushels an acre. I n 
other words the rich soils with an N. E. of 32.3 had 
about the same corn producing power as rich soils 
which showed no N. E. 

In table 7 the good soils exceeded the poor soils in nitrification (N. E.). 

On the other hand in table 8 the good soils showed less nitrification 
than the poor soils: 


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Studies in Soil Bacteriology. V. 195 


Table 7. 


Type 

County 

N. 

Good Soil 

E. 

Poor Soil 

Cecil clay 

Iredell 

2.0 

1.0 

99 99 

Alamance 

36.1 

11.7 

Cecil sandy loam 

Granville 

2.2 

0.1 

99 99 99 

Alamance 

2.2 

1.3 

Conowingo sandy loam 

Caldwell 

105.1 

0.1 

Norfolk fine sand 

Duplin 

6.5 

0.5 

„ sandy loam 

Johnston 

12.6 

0.0 

Porters loam 

Buncombe 

21.1 

— 0.8 

„ sandy loam 

99 

14.8 

4.9 

Portsmouth fine sandy loam 

Perquimans 

9.9 

0.0 

Toxaway sandy loam 

Henderson 

17.1 

10.2 


Average 

20.9 

2.7 


Table 8. 


Type 

County 

N. 

Good Soil 

E. 

Poor Soil 

Iredell clay loam 

Iredell 

19.2 

34.2 

Meadow 

Wake 

2.2 

13.3 

Norfolk sand 

Hertford 

1.8 

17.3 

Orangeburg fine sandy loam 

Duplin 

0.0 

3.5 

Portsmouth very fine sandy loam 

Chowan 

— 0.7 

38.8 


Average 

4.5 

21.4 


Considering all the soils examined the good soils gave bet¬ 
ter N. E. than the poor soils in 44.5 per cent of the 
pairs and less in 25.9 per cent of the pairs, an excess 
in favor of the good soils of 18.5 per cent. In 29.6 per cent of the 
pairs, neither the good nor the poor soil showed 
any nitrification. Of the pairs in which only one showed nitrifi¬ 
cation, it was the good soil in 14.8 per cent of the pairs and the poor soil 
in 11.1 per cent of the pairs. 

The average N. E. for all the soils was 6.8. For the good soils N. E. 
averaged 8.7 and for the poor soils 5.0, an excess of 3.7 or 55.1 per cent of 
the average N. E. in favor of the good soils. 

That our zeros are not absolute zeros is to be expected. In the determi¬ 
nation of nitrites and nitrates in this paper we have not considered coeffi¬ 
cients less than 0.1. This would correspond to nitrates and nitrites equiva¬ 
lent to 2.4 pounds of nitrogen formed in an acre in one month, or 7.2 pounds 
per acre (approximately 7.2 kilograms per hektare, in three months. Crops 
require much more nitrogen than this, wheat 20 bu. per acre removes 35 lbs.; 
corn 65 bu. per acre 75 lbs.; potatoes 150 bu. per acre 40 lbs. Oats 50 bu. 
per acre 50 lbs. Barley 40 bu. per acre 40 lbs. 1 ) 

It therefore appears that the soils which we record as of no N. E. are 
incapable of producing sufficient nitrate nitrogen to feed such crops, parti¬ 
cularly as all the nitrate nitrogen in the soil cannot in any case be available 
for the plant. 

1 ) Snyders Soils and Fertilizers, p. 129. 

13* 


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196 


F. L. Stevens and W. A. Withers, 


The soils recorded as having N. E. less than 0.4 (= 28.8 lbs. of nitrogen 
per acre during three months) are also incapable of supplying enough ni¬ 
trate nitrogen to the soil for the crop. 

On the other hand some of the soils of good N. E. both here reported 
and previously reported have ample power to supply an abundance of ni¬ 
trate nitrogen. For example soil No. 39 with N. E. 105.1 would produce 
during three months 7567 lbs. of nitrate nitrogen per acre, — an amount 
so large as to be entirely beyond conception in practice. 

A question of serious practical importance, therefore, is whether the 
plants require nitrate nitrogen to supply their nitrogen needs or whether 
some other forms of nitrogen will serve equally well. 

The fact that so large a proportion as 42.6 per cent of the soils tested 
by us showed no N. E. is a condition not usually expected in arable soils. 

Scrutiny of the comparison of N. E. with N. I. P. in soil and in solution 
shows that these factors do not run parallel; a fact that was postulated in 
our earlier article 1 ). 

The N. I. P. and the N. E. must be regarded as separate functions of 
the soil which must be separately measured. 

In general the N. I. P. was higher in the good than in the poor 
soils. The average was 44.7 per cent for the good soils and 34.8 for the poor 
soils. None of those which showed N. E. failed to show N. I. P. in soil and 
17.5 per cent of those which showed N. E. failed to show N. I. P. in solution. 
43.8 per cent of those with N. I. P. failed to show N. E. and 30.8 per cent 
of those which showed N. I. P. failed to show N. I. P. in solution. 35.1 per 
cent of those with N. I. P. in solution failed to show N. E. and 1.8 per cent 
of those wihch showed N. I. P. in solution failed to show N. I. P. in soil. 
The variations shown between N. I. P. in soil and N. I. P. in solution and 
N. E. all go to show that a given complex of soil organisms will give diffe¬ 
rent records in different modes of test; soil favors some complexes, solution 
favors others; one soil may favor one bacterial complex more than it favors 
another complex. The results strongly support the use of soils rather than 
solutions for soil study. 

It is peculiar that the N. I. P. in soil should so often, 92.9 per cent of 
the cases, exceed the N. E. though in only 35.1 per cent does the N. L P. 
in solution exceed the N. E. This would indicate that the standard soil used 
is superior to most of the samples examined as a medium for the growth 
of the nitrifying complexes used and that soil is superior to solution in this 
respect. 

That nearly all soils showed N. I. P. in soil indicates that even though 
the soils did not show N. E. the organisms necessary to nitrification were 
present and that the responsibility for low N. E. rests rather with the soil 
itself than with any deficiency in its bacterial flora. 

Ammonification. 

Regarding ammonification it is seen that considering all the samples 
the A. E. ranges from 0.03 to 25.46 with the most of the samples giving an 
A. E. of between 5 and 20. With the poor soils the A. E. was mainly from 
5 to 20 and with the good soils it was the same. In other words there is no 
apparent correlation between fertility and A. E. 

! ) Stevens and Withers, Soil Bacteriology. III. (Centralbl. f. Bakter. 
Abt. II. 1909. Bd. 25. p. 64.) 


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Studies in Soil Bacteriology. V. 


197 


Tabulating the soils of low A. E. for comparison with those of high A. E. 
the following is obtained: 

Table 9. 

Of 11 soils of A. E. 5, 2 or 2.6% of the whole were poor. 

>>11 » >> >> 9 ,, 11.8% ,, ,, )i i. good. 

>> 28 ,, 99 99 15, 13 ,, 17.0% ,, ,, ,, ,, poor. 

» 28 ,, ,, ,, 15, 11 ,, 14.4% ,, ,, ,, ,, good. 

The detailed statement is shown in the following table: 



Good 

Number 

Poor 

A. 

Total 

E. 

Good 

Percentage 
1 Poor 

Total 

25%+ 

1 

0 

1 

1.3 

0.0 

1.3 

20—25% 

1 

4 

5 

1.3 

5.3 

6.6 

15—20% 

9 

9 

18 

11.8 

11.9 

23.7 

10—15% 

9 

6 

15 

11.9 

7.8 

19.7 

5—10% 

10 

16 

26 

13.2 

21.0 

34.2 

0-5% 

9 

2 I 

11 

11.8 

2.7 

14.5 

Total 

39 

37 

76 

51.3 

48.7 

100.0 



Good 

Number 

Poor 

| Total 

Good 

Percentage 

Poor 

5 

1 Total 

1 

25%+ 

1 

0 

i 

1.3 

0.0 

1.3 

20%+ 

2 

4 

6 

2.6 

5.3 

7.9 

15%+ 

11 

13 

24 

14.5 

17.1 

31.6 

io%+ 

20 

19 

39 

26.3 

25.0 

55.3 

5%+ 

30 

35 

65 

39.5 

46.0 

85.5 

1%+ 

36 

37 

73 

47.4 

48.7 

96.1 

1 

’5$ 

3 

0 

3 

3.9 

0.0 | 

3.9 

Total 

39 

37 

76 

i 

I 

100.0 


Deficiency in A. E. 
is rare in these soils, 

3.8 per cent only, and 
even where the soils are 
low in A. E. the ferti¬ 
lity is not markedly af¬ 
fected, nor is there any 
correlation of high fer¬ 
tility with high A. E. 

In general the A. I. 

P. in soil did not differ 
strikingly from the A. 

E. and practically the 
same conclusions would 
be drawn from exami¬ 
nation of either set of 
results, though ammo- 

nifications were generally somewhat higher in A. I. P. than in A. E. tests. 

A summary of the results is shown in the following cuts: 



1?-15 15-18 


A. E. 


Abs = A. E. 

Ord = Number of soils. 
Fig. 8. 


&-a 

Good soil. 


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198 


F. L. Stevens and W. A. Withers, 


General Discussion. 

It is clearly evident that the soils examined which included enough 
samples to be quite representative in this State showed a remarkably low 
nitrifying power as compared with soils examined and reported by others. 
The significance of this low nitrification as regards fertility is not known. 
It has long been believed that nitrate nitrogen is the form of nitrogen most 

acceptable to plants and in 
many text books it is even 
stated that the nitrate is 
practically the only form in 
which nitrogen is utilized by 
the plant. 

These views are illustra¬ 
ted in the following quota¬ 
tions from standard works: 

“Taking the effectiveness 
of nitrate soda as 100, that 
of sulphate of ammonia was 
90.” 1 ) 

“The nitrates are the chief 
source of the nitrogen supply 
of green plants.” 2 ) 

“The nitrifying bacteria 
then oxidising the ammonia 
and supplying the plant with 
nitrates according to its re¬ 
quirements.” 3 ) 



16-21 21-24 

Poor soil. 


Abs = A. E. 

Ord = Number of soils. 
Fig. 9. 


“The average relative availibility of Ammonium Sulphate was 69.7 on 
all crops for the ten year period 1898—1907 (taking that of sodium nitrate 
as 100). 4 ) 



9-12 12-15 15 - 16 18-21 * 1-24 24-27 27-30 30*33 


A. I. P. in good soil. 
Abs = A. I. P. 

Ord = Number of soils. 
Fig. 10. 


6-12 ' 12-15 ' 15-18 16-21 ' 21*24 24*27 ' 27-30 ' 30*33 


A. I. P. in poor soil. 
Abs = A. I. P. 

Ord = Number of soils. 
Fig. 11. 


In experiments carried on for 25 years to determine the relative effect 
of different forms of nitrogen, including nitrate of soda and ammonium 

*) S j o 11 e m a , B., De W i 1 d t and D e R u i j t e r , J. C., Verslag Land. 
Ond. Rijks Nederlands. 1907. 

2 ) Bergen and Davis, Principles of Botany, p. 233. 
s ) Lefar, Franz, Technical Mycology. Engl. Ed. Y T ol. 1. p. 382. 

4 ) Voohee8 t E. B. and L i p m a n, S. G., N. J. Sfca. Bui. 221. 


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Studies in Soil Bacteriology. V. 


199 


sulphate it was found that during the first two periods each covering five 
years sulphate of ammonia gave a slightly larger yield, during the last three 
five year periods nitrate of soda gave larger yields. 1 ) 

“From the Rothamstead experiments it is found that nitrate of soda 
affords the better source of nitrogen for wheat grass and mangolds, the 
superiority amounting to about 10 per cent; but that for barley, potatoes, 
and turnips, the two manures are of equal value, nitrogen for nitrogen.” 

“In the experiments with barley covering a period of fifty years the 
average of the first thirty years shows 5.6 per cent in favor of nitrates and 
for the last twenty years an average of 0.8 per cent in favor of sulphate of 
ammonia, when supplied in addition with superphosphates and potash. In 
all the comparative tests when potash was omitted the odds were very much 
in favor of nitrates.” 

“For 1900, the twenty-fifth year of a comparative test with mangolds 
the odds in favor of nitrates were 29.6 tons against 28.2. When used alone 
nitrate soda for twenty seven years has an annual average to its credit of 
4.25 tons.” 

The average yields of wheat for twenty-two years with nitrates in a 
complete fertilizer was 28.7 bu. Ammonia with complete fertilizer was 
23.4 bu. 2 ) 



5-1? 12-15 15*ie 15-21 21-24 24-27 27-30 


A. I. P. in solution. Good soil. 
Abs = A. I P. 

Ord = Number of solutions. 
Fig. 12. 


A. I. P. in solution. Poor soil. 

Abs = A. I. P. 

Ord = Number of solutions. 

Fig. 13. 


The average of Barley for 51 years with 
Nitrate in a complete fertilizer was 43.5 bu. 
Ammonia „ „ „ „ „ 42.1 „ 

The average of mangolds for 27 years with: 
Nitrate in a complete fertilizer was 18.01 tons 
Ammonia „ „ „ „ „ 14.86 „ 


“Many of the higher green plants prefer their nitrogenous food in the 
form of nitrates. (Example, nitrate of soda, potassium nitrate, saltpetre.) 
The fact that this nitrification is going on constantly in soil is of the utmost 
importance, for while commercial nitrates are often applied to the soil, the 
nitrates are easily washed from the soil by heavy rains.” 3 ) 

”As a fertilizer the special value of nitrate of soda lies in its nitrogen 
being in a form (nitrate) immediately available as plant food. On the other 

*) T h o s. F. Hunt, Penn. Sta. Bull. 90. 

2 ) Hall, A. D., Fertilizers and manures 1908. 

3 ) Atkinson, College Botany, p. 83. 


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200 


F. L. Stevens and W. A. Withers, 


hand, ammonium sulphate and dried blood will only become available after 
being acted upon by bacteria which convert their nitrogen into a form ab¬ 
sorbable by plants." 1 ) 

Vogel 2 ) found that the productivity of soils under his investigations 
bore a direct relation to nitrifying energy. 

The last author does not, however, accredit the large returns from any 
crop when fed ammonia salts to the direct assimilation of the salt itself 
but to the changing of the same to nitrate by nitrification, 
which he claims may take place immediately and in enormous amounts. 
The following quotation illustrates his views: 

“This view, however, forgets that if the ammonium salts are to be fed 
the plant that they must be nitrified. As a nitrogenous manure sulphate 
of ammonia is practically as effective, nitrogen for nitrogen, as nitrate of 
soda: it is also to all intents and purposes as rapid in its action, because 
the process of nitrification, which generally precedes the 
utilization of the ammonia by the plant, takes place very rapidly in sui¬ 
table soil.” 

Hall cites the following from Woburn Station as proof. The addition 
of lime making the conditions suitable for nitrification. 


Barley 

Minerals + Ammonium salts 
„ + Nitrate of Soda 


Bushels per Acre. 

No Lame After Liming 
1.8 23.9 

24.7 — 


“Sulphate of ammonia must first be nitrified before they cam be of 
service to crope.” 3 ) 

“It is sufficient to emphasize the importance of the process of nitrifi¬ 
cation to the growing crop. So vital indeed, is the subject that successful 
agriculture may be said to depend largely upon providing proper conditions 
for rapid nitrification.” 4 * ) 

“Mention has repeatedly been made of the fact that the plant can make 
use of the nitrogen only when it is present in the soil in the form of nitrates. 
All the other materials must undergo the process of nitrification, and 
have their nitrogen converted into nitrates before they can be used by 
the crop.” 6 ) 

“The nitro-bacteria are of great importance in the economy of nature 
by providing a continual supply of nitrates to the soil.” 8 ) 

“The conversion of the ammonia formed during the process of putri- 
faction into the nitrates is a matter of greatest importance in soil fer¬ 
tility. A soil to encourage nitrification must, then, have suitable basis. 
The question of soil fertility is, then, in its last analysis a bacteriological 
problem.” 7 ) 

“The importance of nitrification will be understood when I say that 
it is almost exclusively in the form of nitrates that all ordinary farm crops, 
except legumes, take up their nitrogen. 


1 ) Report of the Government Bureau of Microbiology for 1909. p. 133. New 
South Wales. 

2 ) Vogel, Mitt. d. Kais. Wilh. Instit. f. Landw. in Broml>erg. Bd. 2. p. 419. 

*) Percival. John, Agricult. Bacteriology, p. 765. 

4 ) Vivian Alfred, First Principles of Soil Fertility. 1909. p. 23. 

s ) Vivian, Alfred, First Principles of Soil Fertility. 1909. p. 193.—194. 

*) Pfeffer, Physiology of Plants. Engl. Ed. 1. 1900. p. 361. 

’) Frost and Mac Campbell, General Bacteriology. 1910. p. 288. 


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Studies in Soil Bacteriology. V. 


201 


“I cannot here give the details of my researches, but I think my ex¬ 
periments have proved conclusively that not only are the nitrifying bacteria 
present in abundance, but they are in a state of great activity, and I have 
been forced to the conclusion that, with the higher temperature in the Trans¬ 
vaal, nitrification proceeds much more rapidly here than in temperate 
countries.” 

“I examined some soils which had been kept in “an air-dry” state in 
tightly-corked bottles in our laboratories for over five years, and in every 
case the organisms were found to be present.” 

“In only two soils in the whole course of my experiments did I fail to 
find the bacteria in abundance. Both of these were “vlei” soils, which had 
probably been in a water-logged state for years, and which contained too 
much organic matter, and too little lime to promote nitrification.” 1 ) 

Numerous investigations during recent years have been conducted to 
determine whether other forms of nitrogen than the nitrate can be used 
by plants. Typifying these are the following quotations: 

“The recent comprehensive researches of P i t s c h and Maze have 
conclusively proved that the nutritive value of ammonia must not be en¬ 
tirely denied; in the majority of green plants it is second only to nitric acid 
in value. In the case of some plants, particularly maize and other Graminal, 
ammonia is by no means of inferior value to nitric acid. Similar results were 
obtained in cultures of Brassica and species of Allium. Forest 
trees also must be dependant on ammonia since nitrates are seldom present 
in woodland soils. So far as we know at present it is quite certain that in 
addition to plants which definitely prefer nitric acid, there are others which 
get on just as well or even better with ammonia.”*) 

“Muntz, of the Agricultural Institute of Paris, has demonstrated 
the falsity of this view (that plants utilize ammonia only after its oxidation 
and transformation to nitrates). He grew plants in a soil deprived of nitrates 
by prolonged leaching and freed from nitrifying ferments by the action of 
heat. He also took special precautions to prevent the introduction of these 
ferments during the course of the experiment. The plants were enclosed 
in glass vessels, and the air supplied to them was conducted through gly¬ 
cerin in order to remove all dust which might carry in the nitrifying germs.” 3 ) 

Basing his results on a large number of experiments on paddy rice both 
in paddy rice soils and upland soils M. Nagaoka makes the following 
conclusions: 

“It was sufficiently proved in all of the trials, that paddy plants 
cannot utilize nitric nitrogen as well as ammoniacal nitrogen.” 

“As to the relative value of the nitric and ammoniacal nitrogen upon 
the paddy rice plant J u n c u s and Arrowhead it is seen that for one 
hundred of the ammoniacal nitrogen the nitric nitrogen had the following 
value: 

With paddy rice 40 

„ Juncus 37 

„ Arrowhead 33”. 


') Watt, Robert C., Notes from the Chemical Laboratories. Nitrification 
in Transvaal Soils. 

*) J o s t, Ludwig, Lectures on Plant Physiology. 1907. p. 135. 

*) D e h e r a n, P. P., Nitrification in Arab. Soil. (Exp. Rec. Vol. 6. p. 354.) 


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202 


F. L. Stevens and W. A. Withers, 


As to the possibility of the ammoniacal nitrogen being changed into 
nitrates by the process of nitrification the author has the following to say: 

“However, as a whole in all irrigated soils the so called process of nitrifi¬ 
cation does not generally take place.hence such con¬ 

ditions of soil might generally be supposed to be provided with ammoniacal 
nitrogen alone.” 1 ) 

As evidence of this may be cited the relatively larger return from the 
ammoniacal nitrogen under irrigated conditions than when not irrigated, 
the latter supposedly being better suited to the process. 

Very recently Hutchinson 2 ) and Miller of the Rothamsted- 
Experiment Station, in a very carefully planned and executed experiment 
have clearly demonstrated that wheat can utilize ammonia nitrogen when 
all possibility of nitrification has been excluded. 

From the results of Kriige. 3 ), showing a difference in different 
crops as to the form in which they can utilize nitrogen, it would be extre¬ 
mely unsafe to extend Miller’s conclusion to any other crop than 
wheat without experimental demonstration. 

Wagner 4 ) has clearly shown that in field practice nitrate nitrogen 
produces better yields than ammonia nitrogen. 

In these and practically all similar experiments, however, the possi¬ 
bility of nitrification was not excluded and no note of the nitrifying power 
of the soils was made. No conclusion can therefore be drawn as to whether 
those plants actually used the ammonia nitrogen or whether it was first 
converted into nitrate nitrogen by nitrification. 

Summarizing present knowledge upon this point, it may be said that 
it has been definitely shown 1) that some plants can utilize ammonia ni¬ 
trogen. 2) that there is a difference between plants of different species as 
to which is the most appropriate form of nitrogen. 3) That in field and pot 
tests, nitrification not regarded, nitrate nitrogen usually gives larger returns 
than ammonia nitrogen. 

Two points upon which information is sorely needed are: 

1. Knowledge of the form of nitrogen best adapted to each species of 
crop plant. 

2. Knowledge as to the necessity of nitrification preliminary to the 
utilization of ammonia nitrogen by crop plants. 

A series of experiments has now been in progress here some years which 
it is hoped may throw light upon these questions. 

In all cases, if any such exist, of crops which cannot use ammonia ni¬ 
trogen the ability of the soil to nitrify is essential to crop production. In 
all cases of crops which can utilize nitrate nitrogen to appreciably better 
advantage than ammonia nitrogen the ability to nitrify is of value since 
it increases the return from all organic or ammonia nitrogen applied. 

In either of the two above cases the increase of a low to a high N. E. 
and especially the increase from no appreciable N. E. to an efficient N. E. 
is an important desideratum. 

*) Nagaoks, M., On the Behavior of the Rice Plant to Nitrates and Am¬ 
monium Salts. (Bull. Tokyo Coll, of Agric. Vol. 6. 1904.) 

*) Hutchinson und Miller, Journ. Agric. Sc. III. 1909. 

3 ) Kruger, W., Landw. Jahrb. 34. 1905. p. 761. 

4 ) Wagner, P., Arb. d. Deutseh. Landw. Ges. H. 129. 1909. p. 207. 


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Studies in Soil Bacteriology. V. 


203 


Increasing the N. E. of Soils. 

The low N. E. of the soils examined may be referred to one of two reasons. 

1. The absence of suitable organisms, i. e. low N. I. P. 

2. Absence of suitable condition for the growth and functioning of the 
nitrifying organisms, i. e. low N. C. 

Whichever of these conditions actually obtains today it is reasonable 
to assume that if a soil be made highly suitable to the growth of the nitri¬ 
fying organisms these organisms will eventually and naturally find their 
way into that soil. 

Kellerman and Robinson 1 ) have reported higher N. E. in 
North Carolina soils than our own analyses show either when determined 
by their method or ours. They were working with soils from fields bearing 
crimson clover. Crimson clover in North Carolina stands for a high type 
of farming and without further evidence it is fairly allowable to assume that 
crimson clover fields in general are attended by good farmers and that the 
fields are above the average in fertility. Their findings compared with ours, 
therefore, substantiate the conclusion that the N. E. of soils can be in general 
increased by good culture. Kellerman and Robinson attach 
principal importance to legumes and especially to the presence of root tu¬ 
bercles in this connection. Scrutiny of our tables showe the following: 

Relation of N. E. to Legume Crops and to Manure 

Used. 

Of 23 soils known to have had a legume growing on them during the 
past three seasons 7 or 31.43 per cent showed N. E. 5 or 18 per cent showed 
N. E. greater than 2. 

Of 14 soils known to have had an application of manure during the past 
three seasons 6 or 42.85 per cent showed N. E. 2 or 14 per cent showed N- E. 
greater than 2. 

52 on which no legume was reported 13 or 25 per cent showed N. E. 
3 or 5.7 per cent showed N. E. greater than 2. 

Of 59 on which no application of manure was reported 14 or 23.81 per 
cent showed N. E. 6 or 10 per cent showed N. E. greater than 2. 

It is seen that legume bearing soils do have higher N. E. than non le¬ 
gume bearing soils in the ratio of 31.43 to 25 or N. E. greater than 2 in the 
ratio 18 to 5.7. 

A similar fact appears regarding the use of stable manure. 

Fields with stable manure show N. E. in 42.85 per cent of the cases 
while fields with no stable manure show N. E. in only 23.81 per cent of the 
cases of N. E. greater than 2 in 14 per cent as against 10 per cent. 

It thus appears that these two factors, legumes and stable manure are 
probably of approximately equal value in increasing N. E. The other fac¬ 
tors which enter into this question are yet but imperfectly known. Of the 
inter-relations between the complex bacterial flora we cannot even hazard 
a guess. Whether inoculation with suitable organisms of high nitrifying 
power would aid in establishing a high N. E. and if so whether the N. E. 
so attained would be permanent is unknown. 

Experiments which have been under way here some two years upon 
these last two points may aid in solving the question. 

J ) Kellerman, K. F., Robinson, T. R., Science NS. 30. 1909. p. 414. 


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204 


J. C. Temple, 


Naehdruck verboten. 

The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora 

of the Soil. 

[Contribution from the Bacteriological Laboratory, Georgia Experiment 

Station. ] 

By J. C. Temple. 

Introduction. 

The excrement of animals constituted the earliest manure used by man, 
and it continues to be the most important single source of fertilizer. It is 
used in all countries of the world where agriculture is a leading pursuit. As 
agriculture becomes more intensive, the greater becomes the need and de¬ 
mand for stable manure. Truckers and market gardners feel the need of 
it so strongly that they are willing to buy and pay the freight on this bulky 
material for thwo or three hundred miles. 

Notwithstanding the antiquitiy and universality of the practice of 
manuring with stall manure, there is no satisfactory explanation of its supe¬ 
riority over other manures. It is generally recognized that an application 
of stable manure gives greater and more lasting benefits than would an equal 
number of pounds of phosphorus, potash, and nitrogen applied in any other 
form. Various explanations have been given for this well known fact. 

There are four ways possible for manure to increase the fertility of the 
soil. 1) By plant food introduced, this amounts to about ten pounds N, two 
pounds P, and eight pounds K, per ton of manure. 2) By improved physical 
condition. 3) By changes in bacterial flora and 4) by the destruction of toxic 
substances. That the first two are of great importance is well known, but 
the full benefit cannot be accounted for by these two alone. Very little is 
known of the value of the last two possibilities. It is only in recent years 
they have been recognized as possible factors in soil fertiliy problems. It 
is with the third of these possibilities that this paper deals. 

This work was outlined and submitted to the Director as an Adams 
Fund project early in 1909. The outline of work as approved was as follows: 

1. After an application of stable manure, determine the number of 
bacteria in the manured soil as compared with the nonmanured. Follow 
this for several months. Do the species that preponderate in the non-ma- 
nured soil preponderate in the manured soil also. 

2. Determine the effect upon the different groups of bacteria as indi¬ 
cated by their physiological activities, particularly by the production of 
active nitrogen, i. e. ammonia, nitrites, and nitrates. 

3. In case noticeable changes are observed in 1) and 2), try to find the 
causes underlying these changes. Is it due to a change in the bacterial equi¬ 
librium brought about by the bacteria introduced with the manure or is 
it a result of the addition of a fresh supply of readily fermentable material. 

4. If on the completion of 1), 2), and 3), it appears that manure does 
influence the soil activities to a marked degree, determine methods of hand¬ 
ling and applying manure to give the most favorable results. 

The work as outlined above has been by no means completed, in fact 
when it was outlined it was known to be a large enough field to require a 
number of years to bring it to a satisfactory conclusion. 


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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 205 


Plan of work. 

The soil to be used through an experiment was thoroughly mixed and 
passed through a coarse screen to remove all stones and sticks. It was then 
put into wooden boxes made of twelve inch boards buried to within 2 inches 
of the top and with an area of one five thousandths of an acre. To one box 
of soil nothing was added, to another manure at the rate of ten tons per acre. 
The manure was thoroughly mixed with the soil when added and the soil was 
worked over at each sampling. In sampling reasonable precaution was taken 
to insure that soil was not carried from one box to another. It was not dee¬ 
med necessary to prevent contamination from the air, as this source of 
error was small compared to others that were unavoidable. Samples were 
taken on the day that the manure was added and at intervals of a week 
for a period of five or six weeks and again in a month or two. Samples were 
taken on the same day for counts of number of bacteria, for ammonifying 
efficiency, nitrifying efficiency, and active nitrogen. 


Number of Bacteria. 

The Science of Bacteriology has not reached the point of efficiency 
where it is able to fix a standard medium for the determination of the num¬ 
ber of bacteria in the soil; until that point is reached, each investigator feels 
free to use such media as will give him the largest count with as great a 
differentiation as practical. The early workers used gelatin, this gave way 
to beef-peptone-agar, and later the beef-peptone-agar was superseded by 
agar of various formulae. The gelatin was found impracticable because the 
rapid liquifiers developed and destroyed the plate. The beef-peptone-agar 
gave good differentiation, but was unsuited for making total counts as the 
rapid spreading overgrew the slow developing ones. It will never be possible 
to get a medium that will allow all of the bacteria present in a soil to de¬ 
velop on a single plate, their demand are to varied to be met in any pabu¬ 
lum but soil. It was the writer’s aim to use a medium that would allow the 
development of the maximum number of aerobic colonies. 

In the preliminary work, agar of varying composition and varying 
degrees of acidity was tested to determine which would give the largest count. 
The media found most favorable for a large count were: 

Soil Extract Agar 

Soil extract (made by adding 1000 c. water to 100 gram soil bringing 


to a boil and filtering). 1000 ccm, 

KH a P0 4 . 1 gram. 

Peptone. 10 gram. 

Agar-agar. 15 gram 


and reaction made +.5. 


A synthetic agar proposed by Lipman and Brown 1 ) consisting of: 


Tap water. 

Dextrose. 

KH a P0 4 . 

Magnesium sulphate 
Potassium nitrate . 
Agar-agar. 


1000.00 ccm, 
10.00 gram, 
.50 gram, 
.02 gram, 
.05 gram, 
20.00 gram 


*) Lipman, J. G., and Brown, P. E., Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 25. 
1909. p. 447. 


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206 


J. C. Temple, 


and the following: 

Tap water. 1000.00 ccm, 

K a HP0 4 . 1.00 gram, 

Peptone. 1.00 gram, 

Agar-agar. 15.00 gram. 

The last was found the most satisfactory, the reaction did not need 
to be changed, spreaders were reduced to a minimum, and moulds did not 
overgrow the plates as bad as they did with Lipmans agar. 

The optimum reaction appears to be between neutral and (.5 ccm N 
acid her 100 ccm). This is brought out in table 1. 


Table 1. 



Bacteria per 

Soil 1 

gram dry soil 

Soil 1 

Soil 

extract 

agar 

+ 1.0 

555,000 

4,775,000 

99 

>» 

99 

+ 0,5 

1,315,000 

17,750,000 

99 

99 

99 

+ 0.0 

2,010,000 

17,200,000 

99 

99 

99 

— 0,5 

240,000 

— 





Soil 3 

Soil 4 

Soil extract 

agar 

+ 1,0 

2,160,000 

2,045,000 

99 

99 

99 

+ 0,5 

2,950,000 

1,275,000 

99 

99 

99 

— 0,0 

2,750,000 

525,000 

99 

99 

99 

— 0,5 

870,000 

447,000 





Soil 5 

Soil 6 

Soil 

extract 

agar 

+ 1.0 

925,000 

1,825,000 

99 

99 

99 

+ 0.5 

2,240,000 

15,125,000 

99 

99 

99 

— 0,0 

1,100,000 

6,475,000 

99 

99 

99 

— 0,5 

445,000 

4,600,000 


In making counts the following routine of work was adopted. The 
sample to be analyzed was taken from the well mixed soil in box and passed 
through a sieve, a two gram portion was weighed out and added to 200 ccm 
of steril water in a 500 ccm bottle, the bottle stopped with a steril rubber 
stopper and the bottle shaken 100 times. This gave a dilution of 1—100 
(a correction for moisture in soil was made later), further dilutions of 1— 
10,000 and 1—60,000 were made, for the soils that have been used these 
have been satisfactory dilutions. 1 ccm of the above dilutions was put into 
a steril petri dish and 8—10 ccm melted steril agar added. The plates were 
then incubated for six days at 25 degrees C and then counted with the aid 
of a good hand lens, all forms of growth being recorded as colonies. In all 
cases duplicate weighings of soil were made and also duplicate plates of each 
weighing thus giving four plates of each dilution for each soil analyzed. 

The first soil studied was a Cecil sandy loam. It was newly cleared 
and contained considerable organic matter. Its saturation capacity was 
40%. Fresh cow manure (when the word manure is used hereafter in this 
paper, the soild excreta without bedding is meant) at the rate of ten tons 
per acre was added March 26th, 1909. The soil receiving no manure has 
been designated as 326 and the one with manure as 326a. The results are 
given in table 2. 

Table 2 shows a large increase in number of bacteria for both soils, this 
was probably due to the thorough cultivation that they received each week. 


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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 207 


The increase was much greater in soil 326a and was apparently the result 
of the manure added. 

Table 2. 

Showing number of bacteria per gram of dry soil. 


Date 

Soil 326 
no manure 

Soil 326a 
with manure 

3/26/09 

1,220,000 

1,220,000 

4/ 1/09 

1,633,000 

4,300,000 

4/ 9/09 

6,120,000 

14,000,000 

4/15/09 

3,780,000 

10,610,000 

4/22/09 

2,730,000 

5,260,000 

4/29/09 

2,770,000 

3,340,000 

5/ 6/09 

5,610,000 

5,190,000 


The second soil to be studied was a cecil clay soil, that had been in 
peaches for a number of years, clean culture had been practiced and there 
was a deficiency of organic matter in the soiL The saturation capacity of 
this soil was 30%. Fresh cow manure, at the rate of ten tons per acre was 
applied 5/7/09, this manure gave a count of 625,000,000 colonies per gram 
of wet manure. Counts were made as shown in table 3. 


Table 3. 

Showing the number of bacteria per gram of dry soil. 


Date 

Soil 470 
no manure 

Soil 470a 
with manure 

5/ 9/09 

2,227,000 

2*227,000 

5/13/09 

3/780,000 

6,000,000 

5/20/09 

6,540,000 

13,600,000 

5/27/09 

6,750,000 

11,690,000 

6/ 5/09 

7,700,000 

24,200,000 

6/10/09 

3,630,000 

6,590,000 

6/17/09 

4,270,000 

6,330,000 

8/12/09 

3,800,000 

7,850,000 


The figures in table 3 show a large increase for both soils, but a much 
greater one for the manured soil, the larger number of bacteria on June 10th 
is probably due to the abundant supply of moisture in the soil for the four 
days proceeding. 

The third soil studied was from an old peach orchard that had become 
quite depleted in fertility although it had yearly applications of commercial 
fertilizers. In 1908 cowpeas were sown late in the season but they made 
only a scant growth and furnished but little organic matter to be turned 
under. This soil was a cecil sandy loam having a saturation capacity of 
26 %. 

Manure was applied at the usual rate 7/20/09 and the counts made 
as shown in table 4. 

The results shown in table 4 agree with those in tables 2 and 3. The 
low counts obtained 8/10—8/24 were probably due to the fact that there 
was very little rain fall in the month of August and the soil became very dry. 

As the results of these experiments showed a large increase in the num¬ 
ber of bacteria in the manure boxes, it seemed advisable to try to find out 


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208 


J. C. Temple, 


Table 4. 

Showing the number of bacteria per gram of dry soil. 


Date 

Soil 642 
□o manure 

| Soil 642a 

with manure 

7/20/09 

1,270,000 

1,270,000 

7/27/09 

3,687,000 

6,814,000 

8/ 3/09 

1,803,000 

9,032,000 

8/10/09 

642,000 

6,910,000 

8/17/09 

600,000 

4,700,000 

8/24/09 

992,000 

2,320,000 

9/21/09 

3,550.000 

4,320,000 

9/28/09 

3,440,000 

5,620,000 


wehther this increase was due to the bacteria introduced with the manure 
or to the increased fermentable material in the soil. To do this the plan of 
the experiment was modified and a third box added for the fourth series. 
In this box was put the same amount of manure as was added to the second 
box but with the difference that it was sterilized by heating in the autoclave 
for one hour. The soil used in this case was a stiff clay of fair fertility. 
Its saturation capacity was 46%. The counts made are shown in table 5. 

Table 5. 


Showing the number of bacteria per gram of dry soil. 


Date 

Soil 884 
no manure 

Soil 884a 
with manure 

| Soil 884b 

j sterilized manure 

9/28/09 

3,032,000 

3,032,000 

3,032,000 

10/ 5/09 j 

1,723,000 

2,946,000 

j 3,734,000 

10/12/09 ! 

1.617,000 | 

2,987,000 

3,581,000 

11/ 9/09 

1.200,000 ' 

2,532,000 

2,530,000 

11/16/09 

545,000 | 

1,000,000 

1 901,000 


At no time during this experiment was there sufficient moisture in 
the soil, and this fact may account for the low counts through out the ex¬ 
periment. There is nothing to indicate that the bacteria in the manure in¬ 
crease the number of bacteria in the soil. 

The next series was carried on in the same way as the one previous 
except that arrangements were made to water the boxes when rain was not 
enough to supply the necessary amount. The soil used was from a field 
considered too poor to cultivate, and had not been plowed for two or three 
years. It contained sufficient plant food to support a fair stand of Japan 
clover. Its saturation capacity was 30%. Fresh cow manure was added 
at the usual rate 7/31/10. This manure gave a count of 19 million bacteria, 
per gram of wet manure which was very low. The counts made are shown 
in table 6. 

Table 6 shows a considerable gain in number for both the soils which 
received manure, but throughout the experiment soil 1283b gave the larger 
counts. This would indicate that for this soil the dead part of manure is of 
greater importance than the living. In one respect this^proved an abnormal 
soil, in that 60—70% of the colonies developing on a plate consisted of a. 


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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 209 


white and a brown streptothrix, these are included in the figures given in 
table 6. 

Table 6. 


Showing the number of bacteria per gram of dry soil. 


Date 

Soil 1283 
no manure 

Soil 1283a 
with manure 

Soil 1283b 
sterilized manure 

8/31/10 

2,470,000 

2,470,000 

2,470,000 

9/ 7/09 

3,960,000 

5,900,000 

8,540,000 

9/14/10 

2,040,000 

2,980,000 

4,260,000 

9/21/10 

3,720,000 

4,320,000 

6,420,000 

9/28/10 

4,110,000 

5,530,000 

6,720,000 

10/ 0/10 

6,130,000 

7,520,000 

9,520,000 

1/21/11 

5,120,000 

6,150,000 

6,810,000 


Another experiment, similar to the above, was carried out using a sandy 
soil of moderate fertility, i. e. capable of producing 30—35 bushels of corn 
per acre. It was deficient in organic matter although a crop of cowpeas had 
been turned under the year before. Its saturation capacity was 20%. Fresh 
cow manure was added to one box at the rate of ten tons per acre and the 
same amount sterilized to another. The fresh manure gave a count of 
154,000,000 colonies per gram of wet manure. The manure was applied 
10/18/10. The counts made are given in table 7. 

Table 7. 


Showing the number of bacteria per gram of dry soil. 


Date 

Soil 1508 
no manure 

Soil 1508a 
with manure 

Soil 1508b 
sterilized manure 

10/18/10 

3,060,000 

3,060,000 

3,060,000 

10/25/11 

4,330,000 

5,760,000 

8,210,000 

11/ 1/10 

3,320,000 

6,320,000 

8,290,000 

11/ 8/10 

4,800,000 

11,960,000 

9,460,000 

11/15/10 

2,840,000 

6,160,000 

3,360,000 

11/22/10 

3,880,000 

5,650,000 

6,710,000 

11/29/10 

3,700,000 

5,400,000 

7,220,000 

1/31/11 

3,570,000 

4,000,000 

4,980,000 


As before, the manured soils show a large increase over the unmanured. 
The soil receiving the sterilized manure gave the highest count except on 
two days, indicating that for this soil also the increased solubility due to 
heating more than off sets the advantage of having a large number of bac¬ 
teria introduced. 

The next soil studied was a rather heavy loam in a fair state of culti¬ 
vation. It had been in a regular three year rotation of cotton, corn, oats 
and cowpeas. In 1910 it was in cotton. No manure other than commercial 
fertilizer had been applied for a number of years. Its saturation capacity 
was 35%. Three boxes each with an area of 1/5000 of an acre were filled 
with this soil. The box of soil to which nothing was to be added was de¬ 
signated 2070, the one receiving manure at rate of ten tons per acre 2070a, 
and the one receiving sterilized manure at the same rate 2070b. Before the 
addition of the manure, the soils gave a count of 5,190,000 colonies per gram 
of dry soil. The unsterilized manure gave a count of 120,000,000 colonies 

Zweite Abt. Bd. 34. 


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14 

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210 


J. C. Temple, 


per gram of wet manure. The manure was applied 4/4/11. The following 
counts were made in the usual manner as shown in table 8. 

Table 8. 


Colonies per gram of dry soil. 


Date 

Soil 2070 

Soil 2070a 

Soil 2070b 

4/ 4/11 

5,190,000 

5,190,000 

6,190,000 

4/11/11 

5,160,000 

8,590,000 

23,600,000 

4/18/11 

5,160,000 

6,280,000 

13,850,000 

4/25/11 

5,650,000 

6,600,000 

11,740,000 

5/ 2/11 

4,880,000 

6,070,000 

10,280,000 

5/16/11 

4,730,000 

7,010,000 

8,560,000 

5/23/11 

4,820,000 

6,580,000 

7,860,000 


The same kind of results is obtained here as in the previous experi¬ 
ments, i. e. a gain in number of bacteria in the soil receiving the fresh ma¬ 
nure, but a much greater increase in the soil where the sterilized manure 
was used. 

In addition to the regularly planned experiments mentioned above, 
samples were taken on three occasions from fertilizer plats in sweet potato 
experiments. This soil is a Cecil clay loam in high state of cultivation. The 
fertilizer experiments were started in 1908 and since then they have had 
annual applications of their appropriate fertilizer. 

Plat 1 stable manure, 

Plat 4 sodium nitrate. 

Plat 5 A complete fertilizer, PKN, 

Plat 6 Nothing, check. 

The following counts were made as shown in table 9. 

Table 9. 


Colonies per gram of dry soil. 


Date 

Plat 1 

Plat 4 

Plat 5 

Plat 6 

12/9/10 

28,230,000 

11,430,000 

19,850,000 

8,250,000 

3/30/11 

18,500,000 

9,150,000 

8,040,000 

6,240,000 

5/26/11 

20,200,000 

4,850,000 

6,720,000 

5,010,000 


In each instance the plat receiving stable manure showed much the 
highest count. 

From the results, which are recorded in tables 2—9, it seems safe to 
conclude that stable manure caused a large increase in the number of bac¬ 
teria in the soil It appears from tables 5—8, that this increase is due more 
to the added fermentable material than to the bacteria added although the 
number was very great. This does not admit of direct proof as there seems 
no possible way of adding the bacteria without adding some manure, and 
when the manure is added without the bacteria it may have been greatly 
modified by the high temperature necessary for sterilization. 

There was no noticeable difference in the character of the colonies the 
developed on plates from non-manured and manured soils. So far as the 
eye could tell, there is no greater difference than that on plates inoculated 
with the same soil. No effort was made to determine this point by studying 
the cultural characters of the organisms. 


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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 211 


An effort was made to determine the number of nitrite builders present 
in soil 642 and 642a by making dilutions using smaller and smaller fractions 
of gram of sod, as using 1/2, 1/10, 1/100, 1/500, 1/1000, 1/5,000, 1/10,000, 
1/50,000, 1/100,000 g of soil and assuming 1 bacteria in the smallest di¬ 
lution that produced nitrite. By the method on 8/17/09 soil 642 gave 
50 nitrite organisms per gram, and soil 642a 100,000; on 9/21/09 soil 642 
gave 3000 and soil 642a gave 7500. That there were more nitrite orga¬ 
nisms in the manured soil than in the non-manured, is borne out by the rate 
of nitrification in the two soils, see table 20. 

The Effect of Stable Manure upon soil Bacteria as Indicated by the 
Power to Transform Nitrogen. 

The second of the outline called for investigations regarding the acti¬ 
vities of different groups of organism as measured by their products. A 
change in the rate of nitrogen transformation was thought to be best indi¬ 
cator of a modified bacterial flora. Since stable manure acts much as a ni¬ 
trogenous fertilizer, it was presumed that a more rapid rate of active ni¬ 
trogen production would follow an application of stable manure. The results 
of this work will be given in two parts, (1) ammonia production in six day 
and (2) active nitrogen(the sum of nitrites, nitrates, and ammonia) pro¬ 
duction in four weeks. 


Ammonia Production. 

The rate at which organic nitrogen is changed to ammonia is one of the 
oldest methods of measuring bacterial activities of the soil. The method 
of using solutions and inoculating with small amounts of soil as adopted 
by Remy 1 ) and his successors is too well known to need description here. 
Stevens and Withers 8 ) have proposed to measure the rate of change 
by adding the nitrogenous material to the soil, and after a given period of 
incubation determining the ammonia formed. They extracted the soil 
with water and distilled the ammonia from magnesium oxide. L i p m a n 4 ) 
has proceeded a little differently in that the soil is placed in a copper flask, 
water and magnesium oxide added and the ammonia distilled off. The latter 
method gives a higher rate of ammonia, but with some soils it is difficult 
to prevent frothing and as comparable result rather than absolute production 
were desired it was deemed advisable to use the extraction method. 

Plan of Work. 

The method used in this work was to thoroughly mix the soil, determine 
the moisture content, and weigh out duplicate samples each containing 200 gs 
of soil if dry. Tankage containing 120 mg of nitrogen was added to each 
and thoroughly mixed with the soil. Water was then added to bring the 
moisture content to half saturation. The soil was then put in 250 ccm wide 
mouth bottles, plugged with cotton, and incubated at 25 degrees C for six 
days. At the expiration of that period the soil was transferred to a large 
mouthed liter bottle, enough water was added to bring the total amount 

*) Fraps G. S., Texas Station; Bulletin. 106 pp 5. 

J ) Remy, T. H., Centralbl. f. Bakter. Abt. it. Bd. 8. 1902. p. 657. 

*) Stevens, F. L. und Withers, W. A., Centralbl. f. Bakter. Abt. II. 
Bd. 23. 1909. p. 776. 

4 ) Lip man , J. G., N. J. Station Kept. 1908. p. 113. 

14* 


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212 


J. C. Temple, 


of water to 500 ccm, also lg of copper sulphate 1 ), then the bottle was securely 
stoppered and shaken at intervals of one half hourf or six hours. After stand¬ 
ing over night, the extract was clear and it was drawn off and the ammonia 
distilled off with magnesium oxide in the usual manner. 

The ammonifying efficiency 2 ) has been worked out simultaneously 
with the bacterial counts. At the outset it was p anned to also determine 
the ammonifying inoculating power (same as above) but it necessitated 
more work than could well be done, so it was discontinued after the third 
soil, the results for three soils are given. 

Table 10. 

Showing the ammonifying efficiency and ammonifying inoculating power of soils 326 

and 326a. 


Date 

Ammonifying Efficiei cy 
in mg of N 3 ) 

Soil 326 | Soil 326a 

Ammonifying inoculating 
power in mg of N 

Soil 326 | Soil 326a 

3/26/09. 

43.27 

— 


_ 

4/ 1/09. 

44.57 

40.03 

42,17 

44,22 

4/ 9/09. 

42,17 

46,89 

47,00 

47,74 

4/15/09. 

47.42 

46.68 

60.19 

52.46 

4/22/09. 

45,45 

49,10 

52,29 

53,87 

4/29/09. 

42,12 

42,82 

46,67 

49,66 

5/ 6/09. 

42,72 

43,80 

— 

— 

Average 

44,07 

46,22 

47,64 

49,59 


The results recorded in table 10 show the manured soil to have the 
greater ammonifying efficiency and the greater inoculating power but the 
difference is too small to justify any conclusions. 

The next soil studied was the one designated 470 and when manured 
470 a. A brief description is given on p. 206, and the counts of colonies 
are given in table 3. 

Table 11. 

Showing the ammonifying efficiency and ammonifying inoculating power of soils 470 

and 470 a. 



Ammonifying efficiency 

Ammonifying inoculating 

Date 

in mg of N 

power in mg of N 


Soil 470 

Soil 470a 

Soil 470 

Soil 470a 

5/ 9/09. 

38.40 

_ 

_ 

_ 

6/13/09. 

41,09 

44.40 

40.36 

41,06 

6/20/09. 

39,69 

48,51 

29,48 

30,36 

6/27/09. 

53.63 

56,64 

44,64 

46,89 

6/ 6/09. 

60,69 

59,37 

55,74 

66,02 

6/10/09. 

49,42 

52,79 

50,26 

54,72 

6/17/09. 

45.04 

56,72 

36,39 

43,96 

8/12/09. 

60,52 

61,77 

— 

— 

Average 

| 49,99 

54,31 | 

42,81 

45,83 


*) The copper sulphate served a double purpose. It stopped all fermentation and 
changes due to organisms — and it served as a most effective soil flocculent. Of the 
large number of soils used in the laboratory, not one has failed to give a clear solution 
after standing over night if copper sulphate urenaed, while some of these were turbid 
after a week when no copper sulphate was used. 

*) S t e v e n s , F. L. und Withers, W. A., N. C. Station Repot. 1908—1909. 
p. 144. 

3 ) The amount of nitrogen in all tables was recovered from 200 g soil. 


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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil 213 


The manured soil excells the unmanured in both ammonifying efficiency 
and ammonifying inoculating power, so great a difference cannot be explained 
by experimental error, it must be due to the influence of the manure. 
There is an unusual fluctuation from period to period. High ammonifying 
efficiency is not always accompanied by high ammonifying inoculating power. 

In table No. 12 is given the record for soils No. 642 and No. 642 a, which 
are described on p. 207 and the bacteriological counts of which are given 
in table No. 4. Soil No. 642 is the soil as it came from the field, 642 a after 
having manure added. 

Table 12. 

Showing the ammonifying efficiency and ammonifying inoculating power of soils 642 

and 642a. 



Ammonifying efficiency 

Ammonifying inoculating 

Date 

m mg 

of N 

power in mg of N 


Soil 642 

| Soil 642a 

Soil 642 

| Soil 642a 

7/20/09 

63,74 

_ 

- - , 

_ 

7/27/09 

60,37 

66,33 

67,42 

60,03 

8/ 3/09 

66,68 

63,07 

66,72 

66,44 

8/10/09 

63,04 

62,79 

69,10 

56,86 

8/17/09 

63,32 

60,96 

62,93 

66,88 

8/24/09 

68,08 

63,18 

64,68 

63,74 

9/21/09 

49,14 

61,81 

37,77 

39,17 

9/28/09 _ 

46,16 

62,60 

30,76 

44,08 

Average 

56,63 

66,69 

61,32 

63,74 


In the case of soil No. 642 the application of manure has decreased the 
ammonifying efficiency slightly, and the ammonifying inoculating power 
has been increased, but such small differences coupled with such wide weekly 
variations do not permit any conclusions to be drawn. 

In the next experiment, three boxes were used. To one box of soil was 
added fresh manure and to another an equal amount of sterilized manure, 
and these compared with the soil receiving nothing. The soil receiving nothing 
was entered on the register as soil No. 884, the one receiving fresh manure 
as No. 884 a, and the one receiving sterilized manure as No. 884 b. This soil 
is described on p. 208, and the corresponding counts given in table No. 6. 
The ammonifying efficiency is given in table No. 13. 

Table 13. 

Showing the ammonifying efficiency of soils 884, 884a, and 884b, expressed in mg of N. 


Date 

Soil 884 

Soil 884a 

Soil 884b 

9/28/09 

58,40 

_ 

_ 

10/ 6/09 

60,26 

61,60 

66,11 

10/12/09 

60,66 

61,60 

64,74 

11/ 9/09 

63,18 

69,38 

59,63 

Average 

68,03 

58,16 

69,79 


This soil was not sampled enough times, but the tendency is for the 
soil receiving the sterilized manure to show the highest ammonia production. 

The next soil tested was a poor clay soil entered on the register as No. 
1283, the soil receiving the fresh manure No. 1283 a, and the one getting 
the sterilized manure No. 1283 b. The manure was added 8/31/10 and the 
subsequent ammonia determinations are given in table No. 14. 


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214 


J. C. Temple, 


Table 14. 


Showing the ammonifying efficiency of soils 1283, 1283a, and 1283b expressed in mg of N. 


Date 

Soil 1283 

Soil 1283a 

Soil 1283b 

8/31/10. 

58,29 

_ 

— 

9/7/10. 

44,22 

63,53 

48,78 

9/14/10. 

62,07 

58,59 

60,72 

9/21/10. 

60,99 

67,39 

62,50 

9/2/810. 

64,19 

65,44 

65,44 

10/6/10. 

50,68 

47,92 

62,90 

1/24/11. 

53,70 

59,84 

59,84 

Average 

| 55,97 

62,12 

58,36 


Soil No. 1283 a shows the greatest ammonifying efficiency. It exceeds 
No. 1283 b more than the latter exceeds No. 1283. The inference is that for 
this soil the addition of food material in the manure increases bacterial act¬ 
ivity some but that the bacteria introduced increase it more. 

The next soil to be considered was a sandy loam designated as No. 1508. 
It is briefly described on page 209 and the counts of bacteria are given in 
table No. 7. No. 1508 is the soil as it came from the field, No. 1508 a is the 
soil receiving the raw manure and 1508 b the soil receiving the sterilized 
manure. The results are given in table No. 15. 

Table 15. 

Showing the ammonifying efficiency of soils 1508, 1508a and 1508b expressed in mg of N. 


Date 

Soil 1508 

Soil 1508a 

Soil 1508b 

10/18/10 


— 

— 


68,97 

74,24 

74,43 

11/ 1/10 

65,87 

72,78 

71,10 

11/ 8/10 

68,79 

73,36 

75,86 

11/15/10 

76,52 

82,48 

79,85 

11/22/10 

75,82 

77,22 


11/29/10 

71,75 

74,24 


1/31/10 

68,27 

74,76 

74,76 

Average 

70,85 

75,57 

76^3 


The ammonifying efficiency of this series was high throughout, ;the soil 
from the box receiving sterilized manure averaged slightly higher than that 
from the box with raw manure. The inference is that for soil No. 1508 the 
food material in the manure is the important factor. p 

The next series was started 4/4/11. This soil which is briefly described 
on page 209 was designated as No. 2070, the soil in box which received raw 
manure was No. 2070a, and the one receiving sterilized manure as No. 2070b. 
The counts of colonies are given in table No. 8. The ammonia determinations 
are given in table No. 16. 

Table 16. 

Showing the ammonifying efficiency of soils 2070,2070a and 2070b, expressed in mg of N. 


Date 

Soil 2070 

Soil 2070a 

Soil 2070b 

4/ 4/11 

65,98 

— 

— 

4/11/11 

62,15 

62,65 

61,42 

4/18/11 

64,59 

68,34 

69,67 

4/25/11 

66,33 

71,85 

71,07 

6/12/11 

68,09 

70,50 

70,72 

5/ 6/11 

64,70 

68,91 

65,81 

5/23/11 

63,49 

65,45 

63,35 

Average 

63,05 | 

67,95 

67,01 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 




















The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 215 


Soil No. 2070a gives the highest ammonifying efficiency, this is closely 
followed by soil No. 2070 b. The influence to be drawn is that for soil No. 
2070 manure increases the ammonia production, but that nearly as large 
an increase can be obtained from the dead matter as from this matter plus 
the germ life introduced. 

In addition to the regularly planned series given in tables 10—15, samples 
of soil were taken from four fertilizer plats. These plats had been treated 
as follows: 

Plat 1. Planted to sweet potatoes three years, no fertilization but stable manure. 
Plat 4. Planted to sweet potatoes three years, no fertilization but nitrate of soda. 
Plat 5. Planted to sweet potatoes three years, received a complete commercial fertilizer. 
Plat 6. Planted to sweet potatoes three years, not fertilized. 

The counts of colonies are given in table Nr. 10 and a brief description 
of the soil can be found on page 210. The amounts of ammonia produced 
are given in table No. 17. 

Table 17. 


Showing the ammonifying efficiency of soils from plats 1, 4, 5 and 6, 

expressed in mg of N 


Date 

Plat 1 

| Plat 4 

Plat 6 

Plat 6 

2/1 9/10 

58.39 

65.79 

52.65 

48.08 

3/30/11 

50.15 

44.28 

47.21 

44.75 

5/26/11 

68.55 

63.70 

49.35 

49.32 

Average 

57.03 

{ 51.25 

49.70 

47.35 


Soil from plat No. 1 shows the highest ammonifying efficiency. 

With the exception of soil No. 642, all of the soils studied have shown 
an increased ammonifying efficiency when manured. There is an increase 
when either raw or sterilized manure is used. It seems safe to conclude that 
the addition of cow manure to soil will in some degree increase the rate at 
which organic nitrogen is decomposed. 

If some organic substance other than tankage had been used as the 
source of nitrogen, the figures might have been different, however in a few 
cases samples of soil containing cotton seed meal were incubated simultane¬ 
ously with those containing tankage. In these cases the cotton seed meal 
was decomposed less rapidly than the tankage, but the ratio between the 
manured and unmanured soil was practically the same in each instance. 
It would be interesting to know how much difference there would be if manure 
from a different source were used. 

The Influence of Manure upon Nitrification. 

Another way of measuring the bacterial activities of the soil is to deter¬ 
mine the rate of nitrite and nitrate production. This phase of soil bacteriology 
has been given more attention than any other single phase of the subject. 
The exact relation of nitrification to soil fertility is not fully known. It is 
generally thought to be a desirable process and while it cannot be considered 
an essential, it seems true that fertile soils are ones that admit of relatively 
rapid nitrification, possibly nitrification is rapid because the soil is fertile. 
Whatever may be the importance of nitrification, it seemed advisable to 
use it as one of the means to determine changes brought about by manuring. 

The rate of nitrification or nitrifying efficiency for tankage and amraon- 


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UNIVERSITY OF CALIFORNIA 



216 


J. C. Temple, 


ium sulphate was determined for each soil studied. When tankage was used 
the ammonia present was also determined, and the ammonia, nitrite and 
nitrate added together and reported as active nitrogen. 

Method. 

The soil to be tested was thoroughly mixed, a sample taken and moisture 
determined, and samples equal to 200 grams of dry soil weighed out in dupli¬ 
cate. To each sample of soil was added nitrogenous material, either tankage 
or ammonium sulphate, containing 120 milligrams of nitrogen. The nitro¬ 
genous material was then thoroughly mixed with the soil, and then enough 
water added to make the soil one half saturated. The soil was then put in 
large mouthed bottles of 250 cc capacity, plugged with cotton and incubated 
at 25 degrees C for four weeks. If a pan or dish of water was kept in the in¬ 
cubator, the samples dried out but little in four weeks. 

As the end of incubation period, the soil was transferred to large mouthed 
one liter bottles, enough water added to make the total water content 500 cc, 
1 g of copper sulphate was added to each bottle 1 ) and then the bottle tightly 
stoppered and shaken at intervals of half an hour for six hours. The bottles 
were allowed to stand over night and the clear liquid was then drawn off 
and the nitrites and nitrites determined colometrically as directed in BuL 
No. 31 Bureau of Soils. As the solution was colored by the copper sulphate 
this had to be removed. It was easily done by adding magnesium oxide, 
warming, and filtering, by this means a clear solution was readily obtained 
from all soils examined in this laboratory. 

In the early part of the work, not enough samples were taken to give 
conclusive results, but they will be given to show the general agreement 
of results. 

Soi s No. 326 and No. 326 a are described on page 206, No. 326 is the 
soil as it came from the field and No. 326 a is the same with the addition 
of manure. Only two series of determinations were made, one using tan¬ 
kage and one using ammonium sulphate, the results are given below in table 
No. 18. 

Table 18. 


Nitrogen 
326a 

Using tankage 

4/21/09 | .00 | .00 | 39.23 | 44.22 | 60.16 | 67.11 

Using ammonium sulphate 

4/28/09 | .00 | .00 ; 16.20 | 20.42 | | 

This shows an increase in nitrification and in active nitrogen production 
for the manured soil. 

The next soil studied was the one designated 470 and 470 a, No. 470 
being the unmanured part and No. 470 a the part receiving manure. A brief 
description of this soil is given on page 207. Three sets of samples were made 
using tankage, and one using ammonium sulphate. The results are given 
in table No. 19. 


*) The copper sulphate was added for two reasons, ist as an antiseptic to stop all 
bacterial activities and 2 nd to floculate the soil so as to get a clear solution. 


Date 


m. g. on N as N0 2 
326 I 326a 


m. g. of N as N0 3 
326 I 326a 


m. g. active 
326 I 


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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 217 


Table 19. 


Bate 

m. g. N 
470 | 

as NO, 
470a 

m. g. N 
470 

as NO, 
470a 

m. g. active nitrogen 
470 | 470a 



Using tankage 




6/ 5/09 

1 - 02 1 

.05 

44.97 

50.13 

70.99 

61.32 

6/17/09 

! .00 1 

.03 

33.77 

49.53 

68.90 

60.26 • 

8/12/09 

! -00 1 

.06 

24.85 

58.05 

70.20 

61.47 



Using ammonium sulphate 



6/10/09 | 

1 .05 | 

.10 

| 10.16 

| 18.40 

1 

1 


In this case the manured soil No. 470 a shows a greater nitrifying effi¬ 
ciency than the unmanured No. 470. Soil No. 470 shows the more rapid pro¬ 
duction of active nitrogen, or rather the large accumulation of active nitrogen, 
for the amount of active nitrogen recovered from No. 470 a is no larger than 
the amount of ammonia recovered in six days (see table Nr. 11). 

The next soil studied was the one designated No. 642 and its manured 
part No. 642 a. This soil is described on page 207. The manure was added 
7/20/09. Four sets of samples using tankage and one using ammonium 
sulphate were made. The results are shown on table No. 20. 

Table 20. 


Bate 

m. g. N 

as N0 2 

m. g. N 

as N0 3 

m. g. active nitrogen 

642 

642a 

642 

642a 

642 

642a 



From tankage 




7/26/09 

.00 

.00 

4.62 

33.42 

66.54 

73.43 

8/24/09 

.00 

.00 

7.16 

21.64 

70.06 

54.47 

8/10/09 

.05 

.04 

29.76 

48.48 

65.50 

49.60 

9/21/09 

.00 | 

.00 

34.96 

37.35 

81.71 

63.20 


7/26/09 


.00 


For ammonium sulphate 
.00 I 3.60 I 54.89 


The manured soil is very much superior to the nonmanured soil in its 
ability to nitrify both tankage and ammonium sulphate, but there is a greater 
amount of active nitrogen accumulated in the samples of non-manured soil. 

The soil used in the next series is described on page 208. The non¬ 
manured portion is designated No. 884, the portion receiving raw manure 
No. 884 a, and the portion with sterilized manure No. 884 b. Manure was 
added to both boxes 9/28/09. Two sets of samples were set up using tank¬ 
age and one with ammonium sulphate. The results are given in table No. 21. 

Table 21. 


Bate 

m. { 

884 

£. N as 

884a 

NO, 

884b 

m. { 

884 

%. N as 

884a 

NO, 

884b 

m. g. i 

884 

active nitrogen 
884a | 884b 

10/19/09 

11/16/09 

.00 

.00 

.00 

.00 

1 

.00 

.00 

from tar 
37.06 
24.29 

lkage 
44.92 1 
30.85 

48.79 

29.20 

73.92 

67.49 

72.30 73.22 

68.20 65.14 


From ammonium sulphate 

10/19/09 | .00 | .00 | .00 | 6.00 | 10.08 | 7.60 | 


There is no great difference here one way or the other, in one case the 
most nitrate is produced by the soil with sterilized manure, on the other 


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218 


J. C. Temple, 


date No. 884 b produced almost asmuch as 884 a, so it seems safe to say 
that the bacteria introduced with the manure do not increase the nitri¬ 
fying efficiency of soil No. 884, when tankage is the source of nitrogen, when 
ammonium sulphate is used there is a small gain from the use of raw manure, 
but as only one set of samples was set uf it means but little. 

The next soil to be tested was designated No. 1283, the part receiving 
raw manure No. 1283 a, and that receiving sterilized manure No. 1283 b. 
A brief description of this soil is given on page 208. The manure was added 
8/31/10, and the nitrifying efficiency determined as shown in table No. 22. 

Table 22. 


Date 

m. g. X as N0 2 

, m. g. N as ! 

N0 3 

m. g. active nitrogen 

1283 

1283a 

1283b 1 

i 

1283 

1283a 

1283b 

1283 

1283a 

1283b 

.9/ 7/10 

.00 

4.93 

1.46 

20.72 

14.67 

18.14 

69.18 

55.84 

69.58 

9/21/10 

.00 

4.41 

.00 

20.69 

12.67 

23.28 

65.62 

60.42 

69.61 

10/ 6/10 

.00 

3.54 

.00 

27.56 

16.42 

28.66 

75.99 

74.36 

76.04 

1/21/11 

.01 

.07 

.07 

27.73 

30.08 

31.33 

77.40 

77.13 

78.37 


9/14/10 

9/28/10 


From ammonium sulphate 


.00 

.00 

.00 

7.86 

9.58 

7.52 


.00 

.00 

.00 

6.97 

6.47 

6.12 



When tankage is used the manured soil Nr. 1283 a shows the poorest 
nitrification, there is but little difference between the unmanured and the 
one with steril manure. When ammonium sulphate was used No. 1283 a 
showed the highest nitrification but the difference was very small. No. 1283 b 
produced the most active nitrogen, this was closely followed by No. 1283. 
Apparently the bacteria introduced with the manure were deleterious, but 
just show is hard to explain, for taking the ammonia production in six days 
(see table No. 14) soil No. 1283a is the most efficient. It looks as if the ammonia 
must have been transformed to albuminoid nitrogen or to nitrogen gas. 
Four months after the application of the manure the normal amount of 
active nitrogen could accumulate in No. 1283 a. 

The next soil tested was entered on the register as No. 1508, the soil 
in box to which raw manure was added 1508 a, and the one receiving steril 
manure No. 1508 b. A description of this soil can be found on page 209. The 


manure was added 10/18/10. i 
as shown in table No. 23. 

Sampies were 

Table 23. 

taken, 

set up, 

and analyzed 

1 

Date 

mg N as NO* 

mg N as N0 3 

mg active nitrogen 


1508 

1508a | 

1508b 

1508 | 

1508a | 

1508b 

1508 | 

1508a 

1508b 




From tankage 





10/25/10 

' .34 

10.66 

.83 

i .37 

2.17 

.55 

70.56 | 

71.40 

73.33 

11/ 8/10 

.05 

3.00 

.12 

.35 

3.35 

.46 

69.90 

68.12 

70.08 

11/22/10 

.03 | 

1.40 

.18 

.29 

11.82 

.22 

73.03 

78.46 

73.41 

12/ 6/10 

.05 ! 

19.36 

.10 

.06 

1.58 

.06 

73.77 

84.41 

72.46 

1/31/11 

.38 

12.95 

1.76 

.59 

1.63 

.66 

70.81 

74.60 

72.27 




From 

ammonium sulphate 




11/ 1/10 

.00 I 

.00 

.00 

1.84 

2.23 

1.67 




11/15/10 

.00 

.00 

.00 

1.37 

2.58 

2.47 




12/ 6/10 

.00 

.00 

.00 

.42 

.45 

.35 





The effect of the manure is very noticeable on this soil. The amount 
of nitrification was very small in the unmanured soil, and while it was not 


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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 219 


large in the manured soil it was from fifteen to one hundred and eighty five 
times as large as that in the unmanured soil. The sterilized manure caused 
a slight increase but nothing like so great as that caused by the raw manure. 
When ammonium sulphate was the source of nitrogen the influence of the 
manure was not near so marked. 

A larger amount of active nitrogen accumulated in the manured soil 
Nr. 1508 a than in either of the others. 

Another soil worked with was designated Nr. 2070, of which a brief 
description can be found on page 209. The box with soil and raw manure 
was numbered No. 2070 a and the one with sterile manure No. 2070 b. The 
manure was applied 4/4/11. The following samples were set up, incubated 
and analyzed as shown in table No. 24 

Table No. 24 shows that both the sterilized and unsterilized manure 
cause an increase in nitrifying efficiency, but that the sterilized manure 
is more effective. Both manured soils exceed the unmanured in production 
of active nitrogen also, and again the soil receiving the sterilized manure 
ranks ahead of the one getting raw manure. It seems for this soil that the dead 
part of the manure is more effective in producing bacterial changes than 
the bacteria introduced. 

Table 24. 


mg of N as N0 2 

mg of N as N0 3 

mg of active nitrogen 

2070 ] 2070a | 2070b 

2070 | 2070a | 2070b 

2070 | 2070a | 2070b 


From tankage 


4/11/11 

.01 

.02 

.01 

18.84 

27.07 

34.47 

81.70 

88.31 

89.53 

4/18/11 

.02 

.01 

.02 

13.32 

27.13 

32.93 

74.24 

85.87 

86.83 

4/25/11 

.01 

.01 

.01 

17.25 

22.14 

22.90 

78.67 

83.91 

82.83 

5/ 2/11 

.05 

.02 

.02 

28.94 

30.07 

38.86 

85.34 

87.49 

90.50 

5/16/11 

.01 

.01 

.01 

27.87 

34.03 

36.17 

81.78 

84.26 

81.78 

5/23/11 

.01 

.01 

.01 

27.34 

35.70 

41.26 

76.00 

83.83 

84.84 




From i 

ammonium sulphate 




4/11/11 

.01 

.00 

.01 

3.62 

5.53 

6.19 

1 



4/18/11 

.01 

.01 

.01 

3.86 

5.15 

5.85 




4/25/11 

.01 

.01 

.01 

3.12 

4.85 

5.42 




5/ 2/11 

.00 

.01 

.01 

5.57 

7.26 

8.56 




5/16/11 

.01 

.01 

.01 

5.59 

7.44 

7.38 




5/23/11 

.01 

.01 

.01 

5.83 

6.94 

9.44 





In addition to the soils in boxes, samples of soil were taken from four 
fertilizer plats where sweet potatoes had been grown for three years. Plat 
No. 1 had received an annual application of stable manure, plat No. 4 nitrate 
of soda, plat No. 5 a complete fertilizer (NPK), and plat No. 6 was a check 
plat. Samples were taken on only three occasions, the results of these determ¬ 
inations are given in table No. 25. 

The soil from plat No. 1 produced the largest amount of nitrate and 
active nitrogen in every instance. 

Of the eight soils reportel on seven showed a marked increase in nitrif¬ 
ying efficiency where manure was added. In some cases it appears that it 
is the dead material of the manure that causes the increase. In others, not¬ 
ably in soil Nr. 1508 a, the bacteria seem to play the important part. To 
determine whether or not the organisms causing nitrification are actually 
carried in the manure the following series of samples was set up in the usual 
way, using soil No. 1508 and tankage: 


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220 


J. C. Temple, 


Table 26. 


Date 

plat 1 1 

mg N < 
| plat 4 

is NOj 
plat 5 | 

plat 0 

plat 1 

mg N i 
| plat 4 

ELS N0 3 
plat 5 

plat 6 

12 / 9/10 

.00 

.00 

.00 

, .00 

44.21 

19.84 

17.66 

10.42 

3/30/11 

.02 

.02 

.02 

! .02 

50.95 

19.40 

29.96 

20.23 

5/26/11 

.6 

.08 

.04 

| .03 

68.85 

8.30 

31.04 

24.78 






mg of active nitrogen 






86.88 

73.40 

08.20 

54.83 






85.17 

74.51 

72.73 

66.93 






89.56 

65.25 

68.70 

54.83 



From ammonium sulphate 




5/26/11 

1 -06 

1 -06 j 

.10 

i -° 4 

| 46.72 

| 14.10 | 

| 26.54 1 

| 22.0 


Samples 1 and 2, soil 1608, tankage and two grams live manure. 

Samples 3 and 4, soil 1508, tankage and two grams steril manure. 

Samples 5 and 6 , steril soil 1508, tankage, and two grams live manure. 

After incubating four weeks at 25 degrees C, the samples were extracted 
in the usual way and the following amounts of nitrite, nitrate, and active 
nitrogen recovered as shown table in No. 26. These results indicate that 


Table 26. 



mg. of N as NO* 

mg. of N as N0 3 

Total 

nitrification 

mg. of 

active nitrogen 

Sample 1 

5.08 

9.80 

1 14.88 

74.55 

2 

.08 

14.59 

14.59 

74.34 

Average 


! 

14.87 

74.44 

Sample 3 

.76 

.15 

.91 

73.22 

„ 4 

.91 

.19 

1.10 

74.11 

Average 



1.00 

73.66 

Sample 5 

.02 

16.88 

16.90 

80.08 

„ 6 

.02 

16.32 

16.34 

79.52 

Average 



16.62 

79.80 


the nitrification that took place was due almost wholly to the manure added, 
without the live manure the amount of nitrification was very small, but when 
the soil was sterilized and live manure added the amount of nitrification 
was larger than when the bacteria in both soil and manure were at work. 
It also shows that the bacteria conveyed by the manure were able to prod¬ 
uce ample ammonification. 

Another series was set up using soil No. 1283. The series was as follows: 


Sample 1, Soil 1283 and tankage 
» 1* » 1283 ,, ,, 

„ 3, „ 1283, tankage and 2 g of live manure 

>» 4, ,, 1283, ,, „ 2 g ,, „ „ 

„ 5, „ 1283. „ „ 2 g „ steril manure 

„ 6, „ 1283, „ „ 2 g „ „ „ 

„ 7, Sterile soil 1283, tankage and 2 g of live manure 

n 8 , ,, ,, 1283, ,, 99 2 g „ 9 , „ 

After incubating four weeks at 25 degrees C, the samples were extracted 
in the usual manner and the nitrites, nitrates and ammonia determined, 
the results are shown in table No. 27. 


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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 221 


Table 27. 



mg. of N as NO, 

mg. of N as NO, 

active nitrogen 

Sample 1 

.00 

28.13 

78.87 

„ 2 

.00 

27.32 

76.08 

Average 


27.72 

77.37 

Sample 3 

.00 

39.72 

82.19 

„ 4 

.00 

38.80 

80.92 

Average 


39.26 

81.50 

Sample 5 

.00 

29.62 

74.45 

ft 6 

.00 

27.87 

70.69 

Average 


28.69 

72.62 

Sample 7 

.00 

26.66 

66.16 

„ 8 

.00 

24.60 

63.21 

Average 


26.67 

64.18 


The effect of the live manure is very noticeable, it caused a fair amount 
of nitrification when added to steril soil and when added to live soil there 
was considerable increase. The sterilized manure apparently caused a slight 
increase. 

Another set of samples was set up using soil No. 1818, a sandy, light 
soil, rather low in productivity, and which had previously proved to be very 
low in nitrifying efficiency. The series was as follows: 

[Samples 1 and 2, soil 1818 and tankage. 

Samples 3 and 4, soil 1818 and tankage, inoculated with nitrit and nitrate buil¬ 
ding bacteria. 

Samples 5 and 0, soil 1818, tankage and 2 g of live manure. 

Samples 7 and 8, soil 1818, tankage and 2 g of sterile manure. 

Samples 9 and 10, soil 1818, tankage and 2 g of live manure. 

Samples 11 and 12, soil 1818 and ammonium sulphate. 

Samples 13 and 14, soil 1818 and ammonium sulphate, inoculated with nitrite and 
nitrate building bacteria. 

Samples 15 and 16, soil 1818, ammonium sulphate and 2 g of live manure. 

Samples 17 and 18, soil 1818, ammonium sulphate and 2 g of sterile manure. 

Samples 19 and 20, soil 1818, ammonium sulphate and 2 g live manure. 

After four weeks incubation at 25 degrees C, the samples were extracted 
in the usual way and the nitrites, nitrates, and active nitrogen determined. 
These results are given in table No. 28. 

It can be seen from the above table, that when tankage is the source 
of nitrogen, the bacteria in the soil can produce only .56 mg of nitrification 
per 200 grams of soil, when the bacteria are supplied from pure cultures the 
amount is increased to 11.70 mg, when the organisms are supplied by the 
addition of manure the amount is increased to 18.99. This represents the 
activity of bacteria originally present in the soil and of those introduced 
with the manure. The bacteria added with the manure were able to pro¬ 
duce 18.52 mg of nitrites, an amount almost equal to that produced by the 
combined activities of the bacteria of soil and manure. As evidence that 
this increase was not due to a stimulation of those in the soil by the plant 
food in the manure it will be noted that when sterile manure was added to 
the soil the amout of nitrogen oxidized was only .44 mg. 

When ammonium sulphate was the source of nitrogen the bacteria in 
the soil could build up .55 mg of nitrite and nitrate nitrogen, when inoculated 
with pure cultures of nitrate and nitrate building organisms the amount 


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222 


J. C. Temple, 


was increased to 1.52 mg. Manure was not so effective in this case as only 
1.29 mg of nitrogen was oxidized, exactly the same amount as was produced 
by the soil organisms when steril manure was added. When manure was 
added to sterile soil the nitrification amounted to only .29 mg. 

Table 28. 



mg. N as NOj mg. of X as X0 3 

Total 

nitrification 

mg. of 

active nitrogen 

Sample 1 

.01 

.40 

.41 

59.33 

„ 2 

.30 

.41 

.71 

59.63 

Average 



.56 

59.48 

Sample 3 

9.46 

2.68 

12.14 

60.22 

„ 4 

9.30 

1.96 

11.26 

58.19 

Average 



11.70 

59.20 

Sample 5 

15.25 

4.52 

19.77 

77.68 

„ 6 

14.52 

3.70 

18.22 

74.83 

Average 



18.99 

76.25 

Sample 7 

.13 

.35 

.48 

63.20 

„ 8 

.10 

.30 

.40 

63.58 

Average 



.44 

63.39 

Sample 9 

8.38 

11.04 

19.42 

76.28 

„ 10 

9.67 

7.95 

17.62 

77.99 

Average 



18.52 

76.63 

Sample 11 

| .03 

.46 

.49 


„ 12 

| .02 

.55 

.57 


Average 



.53 


Sample 13 

.02 

1.44 

1.46 


„ 14 

.01 

1.58 

1.59 


Average 



1.52 


Sample 15 

.01 

1.43 

1.44 


„ 16 

.01 

1.13 

1.14 


Average 



1.29 


Sample 17 

.04 1 

1.05 

1.09 


„ 18 

.05 1 

1.44 

1.49 


Average 



1.29 


Sample 19 

.02 

.27 

.29 


„ 20 

.04 

.26 

.30 

! 

Average 



.29 



As it seemed certain that the nitrifying organisms were conveyed by 
the manure used to inoculate the soil used as shown in last three tables, an 
effort was made to determine if most manures could be used to inoculate 
soils. To this end five samples of manure were collected, three of cow manure 
and two of horse manure. These were used to inoculate the following samples 
of soil. 

Sample 1 and 2, soil 1818 and tankage. 

Samples 3 and 4, soil 1818, tankage and 2 grams cow manure 1. 

Samples 5 and 6, soil 1818, tankage and 2 grams cow manure 2. 

Samples 7 and 8, soil 1818, tankage and 2 grams cow manure 3. 

Samples 9 and 10, soil 1818, tankage and 2 grams horse manure 1. 

Samples 11 and 12, soil 1818, tankage and 2 grams horse manure 2. 

These samples were set up, incubated four weeks at 25 degrees C, and 
extracted in the usual way. The amounts of nitrite, and active nitrogen recov¬ 
ered are given in table No. 29. 

In every case where manure was added to the soil there was a large 
increase in nitrification. There can be no doubt that this increase was due 


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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 223 


Table 29. 



mg of N as NO a 

mg of N as N0 3 

Total 

nitrification 

mg of 

active nitrogen 

Sample 1 

.33 

.04 

.37 

50.48 

2 

.32 

.05 

.37 

54.60 

Average 



.37 

52.04 

Sample 3 

3.69 

10.82 

14.51 

66.46 

„ 4 

4.52 

12.53 

17.05 

76.37 

Average 



15.78 

71.41 

Sample 5 

1.50 

20.23 

21.73 

83.35 

„ 6 

.80 

9.83 

10.63 | 

76.61 

Average 



16.18 

80.23 

Sample 7 

6.45 

9.95 

15.40 

74.66 

„ 8 

12.16 

5.65 

17.81 

78.23 

Average 



16.60 

76.44 

Sample 9 

1.38 

9.76 

| 10.14 

71.86 

„ 10 

1.38 

10.00 

11.38 

78.23 

Average 



10.71 

75.04 

Sample 11 

4.52 

9.72 

14.24 

76.72 

„ 12 

| 5.30 

8.74 

14.14 | 

73.71 

Average 

1 

i 

14.19 | 

| 75.21 


to the introduction of nitrifying bacteria. Soil No. 1818 had persistently 
refused to nitrify when no manure was added or when steril manure was 
added but as can be seen from the above figures when fresh manure was 
added nitrification went on normally. 

As further evidence that the manure contained the nitrifying bacteria, 
flasks of ammonium sulphate solution were inoculated with small bits of 
manure. After two weeks every flask gave a strong reaction for nitrites, 
showing that the nitrite builders were present. Similarly flasks of sodium 
nitrite solution were inoculated with small bits of each manure. After two 
weeks the nitrie had disappeared from the flasks inoculated with cow manure 
Nr. 1 and Nr. 2 and horse manure Nr. 1, and they contained nitrate instead. 

Conclusions. 

From the results reported in this paper, it seems 
safe to draw the following conclusions: 

1. The addition of cow manure to the soil greatly 
increases the number of bacteria in the soil and 
that this increase continues over a considerable 
period, sterilized manure causes a larger increase 
in number than unsterilzed manure does. 

2. The addition of cow manure causes an incre¬ 
ase in ammonifying efficiency of most soils, this 
is true whether the manure which is added is steril¬ 
ized or unsterilized. 

3. The addition of cow manure increase the 
nitrifying efficiency of most soils. The adding of 
sterilized manure may cause an increase, but the 
greatest increase comes from the introduction of 
the nitrifying bacteria which are present in the 
manure. 


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224 


Greig-Smith, 


N'achdruek verboten. 

The Agricere and the Bacteriotoxins of the Soil. 1 ) 

[Bacteriological Laboratory of the Linnean Society of New South Wales.] 

Dr. Greig-Smith, Sydney. 

A year ago, I showed that soil contained a mixture of fatty substances 
to which I gave the name, agricere. I believed that this was derived from 
the „ether-soluble“ matter of vegetable remains. The original vegetable 
matter of roots, stubble and organic manures may be considered as con¬ 
sisting of fatty and other organic matter. The latter decomposes compara¬ 
tively quickly with the result that the fatty matter ultimately covers and 
impregnates the residual nitrogenous matter. Treatment with volatile anti¬ 
septics, which are also fat-solvents, dissolves the agricere which is either 
carried towards the surface of the soil or is segregated upon the points and 
angles of the individual soil particles. Experiments with solutions of agricere 
showed that this segregation did occur. The existence of agricere in soils 
has been confirmed for Schreiner and S h o r e y in America showed, 
simultaneously with me, that soils contained fats and parrafin-like bodies. 
I referred to them as the saponifiable and unsaponifiable portions of the 
agricere. Schreiner and S h o r e y agree with me as to the probable 
origin of the agricere but they do not suggest its role in the soil. 

The behaviour of the volatile disinfectants in favouring bacterial and 
then plant growth in soils has been claimed by Russell and Hutchinson 
to be due to the destruction of the phagocytic protozoa but at the same time 
they expressed the opinion that other agencies may also play a part. From 
my experiments I believe that the chief reason for the increased bacterial 
growth and consequent decomposition of nutritive matter, following the 
antiseptic treatment, is caused by the removal of the fatty protective cove¬ 
ring from the soil particles. 

As according to Russell and Golding, the phagocytic protozoa 
are completely destroyed at 60°, it follows that soils which have been heated 
to 65°—70° can contain none of these organisms. The behaviour of the volatile 
disinfectants upon such pasteurised soils should therefore show their action 
as fat-solvents. This behaviour is shown in the following experiments in which 
the growth of the soil bacteria resulting from simply moistening the soil and 
of B a c. p r o d i g i o s u s are indicated. 

Bac. prodigiosus has been used in some of the experiments as 
a test organism. It enables the soils to be seeded with a definite number of 
bacteria which have no tendency to adhere in clumps and which can be readily 
recognised: furthermore 20 hours is enough to show differences in the soils 
under treatment: in other words it acts as a delicate indicator. 

When the soil is wetted with a fat solvent, the bulk of the agricere is 
carried to the surface as the solvent evaporates and as there must be a gradual 
diminution of the deposited agricere from above downwards, we should 
therefore expect the nutrients of the soil in the lower layers to be more acces¬ 
sible to bacteria than the upper. This was borne out by experiment. 

It is impossible to show the action of the fat-solvents upon the agricere 
of soils that have been heated on account of the natural toxins and the deve- 


l ) The paper of which this is an abstract will appear in the Proceedings of the 
Linnean Society for 1911. Part iv. 


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The Agricere and the Bacteriotoxins of the Soil. 


225 


lopment of heat toxins. Furthermore any action that the phagocytic proto¬ 
zoa may have-is masked by the behaviour of these toxins. The following 
is an example of the growth of Bac. prodigiosus in such soils. 



Soil Bacteria in 
0,0001 g. after 

3 days at 28 0 

Bac. 

prodigiosus 
10 cells became. 

Good Soil, untreated 


32 

„ „ pasteurised 

59 

580 

„ „ „ and treated 

102 

8,015 

with chloroform. 



Medium soil, untreated 

— 

52 

„ „ pasteurised 

20 

185 

,, ,, ,, and 

53 

31,750 

treated with chloroform. 





Soil Bacteria in 

0,0001 g. after 

8 days at 28° \ 5 days at 28° 

Garden Soil, untreated 


40 

„ „ pasteurised 

1280 : 1300 

67 : 58 

„ „ „ and treated with 

1690 

1020 

chloroform. 



„ „ pasteurised treated 

1540 

920 

with chloroform vapour. 

1 



B a c. 

prodigiosus 
10 cells became. 


Garden soil, 

untreated 




242 

>> »> 

>♦ »* 

heated at 65° 

11 11 M 

to 67° 

„ „ and 

treated 

with chloroform 

1,700 

9,880 

91 

») 11 11 

11 19 11 

»> 

„ ether 

4,900 

19 11 

11 11 11 

99 99 11 

»» 

„ toluol 

3,160 


Soil bacteria in 0,0001 g. 


Kind of soil 

good 

rich alluvial 

garden garden 

Solvent 

carlxm 

bisulphide 

ether 

chloroform 

Incubation 

5 days 

6 days j 

6 day8 j 20 days 

Top Layer 

Middle „ 

Bottom „ 

26 

39 

47 

141 

1 209 

1 244 

3,420 2,100 

4,440 2,200 

4,940 2,400 

Good arable 

soil 

Bac. prodigiosus, 10 cells became 

TInfrftnf i 1 Treated with 

Untreated /■iii t 

Chloroform 

Xot heated 

Heated 1 hour at 105° 

,, 2 hours at „ 

»» ^ ii ii ii i 

15 

43 

16 

0 

785 

30 

1 

0 


Zwelte Abt Bd. 54. 15 


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226 


Greig-Smith, Bacterial Slimes in Soil. 


The results show a greater diffusibility of the nutrients and heat-toxins 
in the tests which have been treated with chloroform. 

The volatile disinfectants or fat-solvents have no action upon the toxins 
of the soil as no toxin could be detected in the residues obtained from chloro¬ 
form and ether extracts of soils. Furthermore the increased growths of bac¬ 
teria following the chloroform treatment cannot be caused by traces of dis¬ 
infectant absorbed by the soil as in experimental work no accelerative action 
could be determined by small amounts of chloroform. So far therefore as the 
fat-solvent is concerned, it has no direct action upon the toxins or upon the 
growth of bacteria. 

It was noticed that a soil which was very toxic became normal after 
heavy rains. In the belief that this was caused by the toxin being washed 
down into the subsoil by the rain, an experimental portion (1000 g) of soil 
was sprinkled with water until thoroughly wetted and it was then allowed 
to dry. The top was separated from the bottom layer and both were 
tested. 



Bac. prodigiosu 

s, 10 cells became 


Field Soil 

| Garden Soil 

Top 

1 36 

29 

Bottom 

! 30 

20 


The growths of B a c. p r o d i g i o s u s in the top and bottom soils 
show that the artificial rain had washed the toxin from the top into the 
bottom layer. 


Nachdruck verboten. 

Bacterial Slimes in Soil. 1 ) 

[The Bacteriological Laboratory of the Linnean Society of New South Wales.] 

By Dr. Greig-Smith, Sydney. 

Many of the bacterial colonies that develop upon plates of saccharine 
nutrient media, after sowing with dilute suspensions of soil, contain gum 
or slime. Since the bacteria are actively forming slime at the moment of 
their isolation, it is reasonable to expect that they were capable of producing 
this characteristic product while in the soil and had been doing so at no very 
distant date otherwise the slimeforming faculty would have been in abeyance. 
With this assumption, we should expect to find bacterial slimes in soils if 
the conditions had been such as to prevent their decomposition. 

The slimy colonies contain various conditions of slime but the typical 
carbohydrate is generally galactan. S ch r e i n e r and S h o r e y have 
shown the presence of xylans in soil but galactans do not appear to have 
been hitherto detected. 

A rich brown orchard soil was treated in the autoclave at three atmo¬ 
spheres’ pressure for some time, filtered and precipitated with alcohol. The 
solids of the precipitate and the filtrate were boiled with dilute acid and in 

*) Proc. Linn, Soc. X. 8. Wales. 1911. Pt. 4. 


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Greig-Smith, The Determination of Rhizobia in the Soil. 


227 


both cases furfural was evolved and humic acids precipitated. The solutions 
reduced F e h 1 i n g s solution and yielded osazones which were resolved 
into glucosazone, galactosazone and another melting at 174°. Since these 
were found in the solutions derived from the precipitate and filtrate, it is 
probable that the autoclave treatment had partially hydrolysed the gum. 

The combined products of hydrolysis from 400 g of soil contained 1.67 g 
of volatile and organic matter, yielded 2.443 g of copper (equivalent to 
1.26 g dextrose or galactose) and had a specific rotation of [a] D = -f 39.3°. 
As this is much below the rotation of dextrose or galactose and as no levu- 
lose was present, it is probable that the unknown sugar was laevorotatory. 

The presence of galactose in the products of hydrolysis of the gum is 
a strong indication that bacterial slimes are present in soils. 


Nachdruck verboten. 

The Determination of Rhizobia in the Soil. 

[From the Bacteriological Laboratory of the Linnean Society of New South 

Wales.] 

By Dr. Greig-Smith, Sydney. 

At the present time the chief agent in the fixation of free nitrogen by 
the soil is supposed to be Azotobacter and the reasons for this 
organism being given the premier place appear to be that it is found in 
sod and that it is capable of fixing more nitrogen per unit of carbon than 
any other bacterium. So far as they go, these reasons are good but it 
has not been shown that Azotobacter is at least half as numerous 
as the other recognised nitrogen gatherers in the soil. Until this is done, 
Azotobacter ought not to occupy the position that it does. It is 
unfortunate that no means have been devised for showing the extent to 
which the various nitrogen-fixing organisms are present in the soil. 
L 6 h n i s has given some figures but the numbers are small and it is 
probable that in the fluid media which he used, the bacteria were crowded 
out by other organisms. 

I have made a considerable number of experiments with various 
nutrients, etc. in order to obtain a medium sufficiently selective to enable 
Rhizobia to be easily isolated and enumerated and the results have 
shown that these organisms are so numerous in soils that there can be 
little doubt but that they are the chief agents in the fixation of nitrogen 
by the soil. Azotobacter was only found upon two occasions and 
as it grew on the selective medium, there is the strong assumption that, 
compared with Rhizobium, it is present in very small numbers. 

As finally prepared, the medium consisted of: 

Levulose. 2.0 grm. 

Asparagin. 0.06 „ 

Sodium citrate ... 0.1 „ 

Potassium citrate . . 0.1 „ 

Agar . 2.0 „ 

Tap water.100 c. c. 

This medium allows a free development of Rhizobia and hinders 
the growth of the great majority of other bacteria and moulds. So much 

16 * 


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228 


Greig-Smith, The Determination of Rhizobia in the Soil. 


is this the case that in many instances, plates have been obtained with 
from 50 % to 86 % of the colonies consisting of R h i z o b i u m. The 
other colonies generally consist of large bacteria of the s u b t i 1 i s type, 
but the larger size and appearance under a low magnification render their 
differentiation easy. The small white or punctiform, somewhat stiff gummy 
colonies of Rhizobia have a finely granular structure, smooth edge 
and brown colour under a magnification of 100. Films show cells of varying 
size according to the colony and generally have the irregular outline and 
structure suggesting a sausage-skin stuffed, more or less, with marbles, and 
although the y and y forms are rare, the exclamation mark (1), the 
irregularly divided rod and the club-shaped forms were quite numerous. 
When the diagnosis was in the least way doubtful, confirmation was 
obtained by growth upon other media. 

The reaction of the medium should be faintly acid and as prepared 
without any neutralisation, it generally has an acidity of + 1. But a 
point of very great importance is that carbonate of soda must be added 
when the plates are being prepared. Using a capillary pipette capable of 
discharging 50 drops per c. c., the best results are obtained when three to 
five drops of normal carbonate of soda are added to each 10 c. c. of 
medium and let me emphasise the fact that it must be added when the 
plates are being prepared. If added when the medium is being made and 
not afterwards, no growth of Rhizobia will be obtained. 

In one of the soils which I examined, the numbers of Rhizobia 
ranged up to five and half millions per grm. of dry soil, although in the 
average of my experiments, in which the conditions were frequently 
adverse, the number came to one and three quarter millions. From the 
individual experiments, the soil appeared to contain from three to five 
millions, although a fresh sample of the same soil gave one and a half 
millions. 

In summarising the results of eleven experimental determinations, in 
each of which all five soils were examined, and comparing the numbers 
per grm. with the fertility numbers, it is seen that there is a parallel 
between them. 

In short, the numbers of Rhizobia are proportional to the fertility. 


Number 

Nature 

Fertility: 

Maximum 

= 10 

i 

Average number 
of Rhizobia 
in 1 grm. of 
dry Soil 

Ratio of 
Rhizo 
b i a 

1 

A fairly rich alluvial soil .... 

8 

1,741,000 

20 

2 

A virgin soil taken 20 yds. from 
No 1. 


88,000 

i 

3 

A poor sandy soil, grew tares last 

1. c. Season from infected seed . 

2 

167,000 

2 

4 

Obtained 3 yds. from No. 3 also 
grew tares but was not inoculated: 
crop was not so good as No. 3. 

2 

0 J ) 

; o 

5 

Soil of experimental plots .... 

5 

796,000 

9 


Certain of the races of Rhizobia were picked out at random and 
tested for nitrogen-fixing power. They were found to be capable of fixing 

x ) Thia soil was subsequently found to be abnormally toxic. 


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F. Theissen, Die Gattung Clypeolella v. Hohn. 


229 


from 3 to 5.6 mgr. of nitrogen per 100 c. c. of medium and as none of the 
bacteria had ever been found to have denitrifying powers like Vibrio 
denitrificans (Sewerin) which is morphologically similar, it may be 
taken that the soil Rhizobia are identical with Rhi zo bi um 
leguminosarum. 

All media are more or less selective and it is difficult to say how many 
bacteria are in a gram of soil, but if the number that are capable of 
growing on ordinary nutrient agar are considered as being the total, it 
has been found from the examination of a few soils, that the percentage 
of Rhizobia varies from 0.4 to 6.75. 


Nachdruck verboten. 

Die Gattung Clypeolella v. Hflhn. 

Von F. Theissen, S. J. (Innsbruck). 

In den „Fragmenten zur Mykologie“, 10. Mitt. No. 478, hat v. H 6 h n e 1 
eine neue Mikrothyriaceen-Gattung Clypeolella aufgestellt, welche 
wie folgt charakterisiert wird: 

„Subikulum aus verzweigten Hyphen bestehend, Perithecien halbiert, 
schildformig, hautig, sich an der Unterseite der Hyphen entwickelnd, daher 
verkehrt, radi&r gebaut, ohne Ostiolum, oben (eigentlich auf der Basal- 
flache) unregelmafiig zerfallend und dann bis zum Rande offen. Asci ei- 
birnformig bis kugelig. Paraphysen breitfadig, zellig gegliedert. Sporen 
zu acht, zweizellig, hyalin“ [spater braun]. 

Das Originalmaterial wurde von mir 1908 in Sao Leopoldo, Stidbra- 
silien, gesammelt; die Blatter entstammen einem Baume, der mir als M a y - 
tenus (Pgonoclada) bestimmt wurde. 

Die neue Gattung unterscheidet sich von Microthyriella v. H. 
[Fragm. z. Myk. VI, No. 244, VIII, No. 366] durch das Vorhandensein 
eines freien Luftmycels, gehort demnach auch nicht zur Gruppe der Micro- 
t h y r i e a e, sondern zu den Asterineae. In dieser steht sie der Gat¬ 
tung A s t e r i n a zunachst, mit welcher sie das mit typischen Hypho- 
podien versehene Subikulum gemein hat; der generische Unterschied liegt 
in den hyphogenen vierzelligen Konidien und in dem unregelmaBigen Zer- 
fall der Thyriothecien-Decke. 

Die zerstreut an den Mycelhyphen entstehenden Konidien sind relativ 
groC, meist gekrummt, vierzellig; die Mittelzellen sind dunkelbraun, abge- 
rundet, kubisch-walzenformig; die beiden Endzellen heller gefarbt Oder 
hyalin, konisch zugespitzt, kleiner als die Mittelzellen [auch bei Clypeo¬ 
lella inversa ist dies der Fall; die von v. Hohnel angegebenen 
dreizelligen Konidien sind nach dem Originalmaterial anormale oder ver- 
letzte Individuen, welche eine Endzelle verloren oder zufallig nicht aus- 
gebildet haben]. 

Beziiglich des zweiten generischen Unterschiedes, des unregelm&fiigen 
Zerfalls der Gehause-Membran, ist es nicht leicht, eine scharfe Grenze zwi- 
schen Clypeolella und Asterina (im weitesten Sinne, einschlieB- 
lich Asterina L6v., Dimerosporium Fckl. und Myxaste- 
r i n a v. H.) zu ziehen. Auch bei Asterina besteht die Membran (schild- 
formige Decke der Thyriothecien) aus einer zentralen Gruppe liickenlos an- 


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F. Theissen 


schlieBender polyedrischer Zellen, welche sich zentrifugal in radiar diver- 
gierende Reihen von mehr oder weniger langlichen Zellen fortsetzen. Ein 
Ostiolum ist auch hier nicht vorhanden; das Offnen der Decke erfolgt durch 
Absprengung der zentralen Zellgruppe, wobei dann auch die anschlieBenden 
radiar-prosenchymatischen Partien in verschieden starkem Grade — je nach 
den einzelnen Arten — in den ZerfallprozeB mit hineingezogen werden; 
bei Myxasterina schreitet der Zerfall bis zum peripherischen 
Rande fort. 

Bei A s t e r i n a besteht die zentrale parenchymatische Partie nur 
aus wenigen Zellen, wahrend sie bei C 1 y p e o 1 e 11 a meist groBere Aus- 
dehnung gewinnt. Viel charakteristischer ist aber der habituelle Unter- 
schied beider Gattungen. Das Luftmycel mit seinen starken Hyphen und 
kugeligen oder knollenformigen Hyphopodien erinnert stark an das Mycel 
einer Schiffnerula und verrat fast allein schon die Clypeolella, 
obwohl ahnliches auch bei A s t e r i n a vorkommt. Sodann besteht die 
Membran der Thyriothecien aus relativ sehr breiten, leicht auseinander- 
gehenden und hell gefarbten (gegen die dunkleren Mycelhyphen meist ab- 
stechenden) Hyphen, die bei A s t e r i n a durchgehends schmal und fest 
gefligt erscheinen. DaB die Decke nicht geschichtet ist, sondern aus einer 
einfachen Lage von Zellen besteht, ist weniger von Belang, da solches auch 
bei vielen Asterina - Arten zutrifft. 

Von den als Asterina beschriebenen Arten sind zu Clypeolella 
zu ziehen: Asterina Leemingii Ell. et Ev., A. s tell at a Speg., 
A. mate Speg.; dazu kommen zwei neue siidamerikanische Arten: C1 y p. 
Solani Theiss., Clyp. apus Theiss., sowie eine noch unveroffent- 
lichte im Herbar Raciborsky befindliche Asterina Ricini 
Rac., von welcher mir der Autor die Originalbeschreibung freundlichst zur 
Verfligung stellte. Eine Beschreibung dieser bisher bekannten sieben Arten 
auf Grund der Originale moge nun hier im Zusammenhang folgen. Von 
diesen entfallen 4 auf Siidbrasilien, 1 auf Argentinien, 1 auf Nordamerika 
und 1 auf Java. 


1. Clypeolella inversa v. H 6 h n. 

Fragm. zur Mykol. X. No. 478. 

Auf lebenden Blattern von Maytenus (? gonoclada), Sao 
Leopoldo, Rio Grande do Sul, Siidbrasilien. — Herbar Theissen, Rehm, 
v. HohneL 

„Subiculum rauchgraue, rundliehe, 5 bis 10 mm breite, oft zusammen- 
flieBende, zarte Flecke blattoberseits bildend, die allmahlich verlaufen. 
Hyphen violettbraun, gegen- und meist wechselstandig verzweigt, fest an- 
gewachsen, ziemlich gerade verlaufend, 6 bis 7 (a breit, maBig derbwandig, 
aus 16 bis 32 (a langen Gliedern bestehend, mit zahlreichen, meist wechsel- 
standigen, einzelligen, kugeligen, an der Basis abgeflachten, 9 bis 10 p. breiten 
Hyphopodien. Perithecien im Subiculum zerstreut, matt, rauchbraun, hal- 
biert schildformig, 160 bis 270 ji breit, zarthautig, radiar gebaut, am Rande 
mit stumpfen oder quer abgeschnittenen kurzen, breiten Lappen versehen, 
an der Unterseite der Hyphen des Subiculums entstehend und daher von 
diesen bedeckt und mit der Basalflache nach oben gekehrt (invers). Peri- 
thecienmembran diinn, in der Mitte aus einer Gruppe von polyedrischen 
Zellen gebildet, gegen den Rand radiar gebaut, durchscheinend, Zellen 6 bis 


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Die Gattung Clypeolella v. Hohn. 


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10 [x breit, diinn, braunwandig, gegen den Rand gestreckt. Randzellen meist 
kurzlappig verzweigt. Ostiolum fehlend, Perithecienmembran oben unregel¬ 
maBig zerreiBend und bis fast zum Rande zerfallend, den Nucleus so ganz 
bloBlegend. 

Paraphysen untypisch, fadig, zellig gegliedert, 5 bis 6 p. breit. Asci 
zahlreich, dickwandig, unten kurz vorgezogen, eibimformig bis fast kugelig, 
achtsporig, 50 bis 65 35 bis 40 p.. Sporen (braun) gehauft, verlangert eifor- 

mig, beidendig abgerundet, maBig diinnwandig, mit diinner Schleimhiille, 
oben etwas breiter, zweizellig. An der unterhalb der Mitte befindlichen 
Querwand nicht eingeschniirt, mit fast homogenem Plasmainhalt, 22 bis 
24 10 p.. Konidien am Mycel zerstreut sitzend (gekriimmt, vierzellig, 

die beiden mittleren Zellen braun, abgerundet, die auBeren hyalin, kleiner, 
zugespitzt, 28 bis 36 ^ 13 bis 15 [x). Jod fkrbt die Asci sehr blaB graublau 
und zeigt viel Glykogen in denselben an.“ 

2. Clypeolella Leemingii (Ell. et Ev.) T h e i s s. 

Asterina Leemingii E. et Ev. Proc. Acad. Nat. Sc. Phil. 1893, 
p. 128. Sacc. Sylloge F. XI, p. 256. 

Auf Blattern von Galax aphylla. West-Virginia. 

Exsicc.: Ellis & Ev., N. Amer. F., Ser. II, no. 3108. 

Hyphae mycelii alterne vel opposite ramosae, atrobrunneae, dense 
anastomosantes, undulatae, hyphopodiis copiosis, alternis, globosis, intcgris, 
sessilibus, 10—12 (x diam. Thyriothecia gregaria, applanata, 180—250 p. 
diam., inversa, irregulariter e centro versus marginem demum resoluta, ex 
hyphis fusco-brunneis, 6—8 p. latis, peripherice crenulato-furcatis, strato 
simplici contexta. Asci clavati, aparaphysati, jodo agente non coerules- 
centes, 4—6 spori, 55—70 “ 30—35 (x. Sporae oblongae vel fusoideae, fusco- 
brunneae, inferius vel utrinque fusoideo-angustatae, medio vix constrictae 
28—35 11—12 (x, granuloso-asperulae, non tamen verrucosae. 

Der Pilz bildet oberseits der Blatter pechschwarze, unregelmaBig aber 
scharf begrenzte Krusten eines auBerst dicht verwobenen kraftigen Mycels. 
Die Hyphen desselben sind unterschiedslos gegcnstandig oder wechselstandig 
verzweigt, relativ breit, 7—8 p dick, dunkel, wellig verlaufend und dicht 
miteinander verwoben, nur am Rande der Lager isoliert radiar ausstrah- 
lend, mit den groBen, unregelmaBig kugeligen, dicht gesaten Hyphopodien 
eine fast kontinuierliche Schicht bildend. An kurzen Seitenzweigen ent- 
stehen unterhalb der Hyphe die Thyriothecien als hellbraunliche, radiare, 
kreisformige Hautchen, die sich spater schwach aufwolben und kaum dunkler 
werden, aber wegen der sie dicht iiberziehenden dunklen Mycelhyphen als 
schwarze, krustige, perlig-komige Wolbungen erscheinen. Die eigentliche 
Membran besteht aus einer einzigen Lage hellbraunlicher breiter Hyphen. 
Der Zerfall der Decke beginnt friihzeitig im hellgefarbten Zentrum und 
schreitet bald zentrifugal bis zur Peripherie fort; jedoch ist Schleimbildung 
im Gehause kaum in Spuren festzustellen. Die Asken entstehen an verzweigten, 
feinen, hyalinen Hyphen, welche in Auslaufern zuweden auch die Schlauch- 
wandung flankieren; echte, typische Paraphysen konnen dieselben aber 
kaum genannt werden; auf Jod tritt keine Blau-Reaktion ein. Die von 
den Autoren angegebenen Sporen „18—22 ^ 5—6, e flavido hyalinae“ 
sind ganz junge unfertige Sporen; einigermaBen reife Asken sind uberhaupt 
erst sparlich vorhanden, weshalb auch die obigen die Fruchtschicht betref- 
fenden Angaben noch verbesserungsfahig sein werden. 


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F. Theissen, 


3. Clypeolella stellata (Speg.) T h e i s s. 

Asterina stellata Speg. F. Puigg. no. 358; Sacc. Syll. F. IX p.391. 
Aul lebenden Bl&ttern einer krautigen Komposite, Apiahy, Sao Paulo, Sud- 
brasilien; Puiggari 2763, Museo Nacional, Buenos Aires. 

Seynesia colliculosa Rehm (nec Speg.) Hedwigia 1898, p. 324; 
Sacc. Syll. F. XVI, p. 640. 

Aul derselben Nahrpflanze, Sta. Catharina, Sudbrasilien; Ule 1208, 
Herbar Pazschke (non Ule 1238, 1235, 1545; cfr. „Zur Revision der 
Gattungen Seynesia und Microthyriu m“, Oestr. Bot. Zeitschr. 
1912). 

Hyphae mycelii atrobrunneae, 8 p, crassae, rectae, opposite ramosae, 
hyphopodiis alternis, continuis, concoloribus, irregulariter cylindricis, ob- 
tusis, subtorulosis, 10—12 ^ 8—9 pu Thyriothecia ca. 120—140 p. diam., 
orbicularia, plana, strato simplici ex hyphis laete fulvis, latis, 7—9 p. crassis, 
peripherice crenulato-curvatis composita, mox e centro versus marginem 
resoluta, demum late aperta. Asci 4—8 spori, elliptico-ovati, ex hyphis 
hyalinis ramosis oriundi, aparaphysati, 50—62 40—48 p. Sporae brunneae, 
vix constrictae, late rotundatae, 30—36 ^ 12—16 p., cellula superiore hemi- 
sphaerica, multo minore, 11—14 p. longa, inferiore elongata cylindrica, 18 bis 
22 p. longa. 

Die Membran der Thyriothezien ist einschichtig, hell kupferfarben, 
gegen das schwarzbraune Mycel scharf abstechend, ziemlich weich und leicht 
zerfallend, schon friih vom Zentrum aus bis zum Rande zerfallend, aus sehr 
breiten, bretterartigen, steifen und platten Hyphen radiar gebaut, invers; 
die Hyphenglieder im Zentrum sind besonders breit, trapezformig, etwa 
10 = 8 p.; peripherisch enden die radiaren Hyphen in gekrauselten groben 
Windungen, aber ohne auszufransen. Der ZerfaJl der Gehause mit der BloB- 
legung des weiBen Nukleus ist bei schwacher VergroBerung schon auf dem 
Blatte auBerlich zu erkennen. Die Mycelhyphen sind gerade, lang gestreckt, 
haufig kurz torulos gekr&uselt; Hyphopodien kurz abstehend, zylindrisch, 
oft leicht hakig gebogen oder sonstwie schwach knotig. Asken oft mit nur vier 
Sporen, auf Jod nur schwach blau reagierend, mit dicker, schleimiger, im 
Praparat meist unregelmaBig eingefalteter und gedrehter Tunika, aber ohne 
typische Paraphysen, an hyalinen Hyphen entstehend. 

Gehause, die mit radiaren Spalten aufspringen, sind nur sehr selten zu 
beobachten. 

4. Clypeolella mate (Speg.) T h e i s s. 

Asterina mate Speg. Mycet. Argent. IV no. 736. 

Auf lebenden Blattern von Ilex paraguayensis, Misiones, 
Argentinien; Museo Nacional, Buenos Aires. 

„Plagulae amphigenae sed saepius hypophyllae, orbiculares, 3—7 mm. 
diam., parum perspicuae, ex hyphis laxissime intricatis repentibusque, oliva- 
ceis [bis dunkel fuliginbraun], 5—6 *4 p. crassis, septulatis [lang artikuliert, 
Zellen ca. 20—25 p. lang], hyphopodiis destitutis [inkorrekt; Hyphopodien 
sp&rlich, regellos zerstreut, einzellig, oval-zylindrisch, abstehend oder etwas 
umgebogen oder angepreBt, ganzrandig, selten mit einer leichten Ausbuchtnng, 
8—11 p. hoch, by 2 —Sy 2 p. breit]; perithecia orbicularia, dimidiatae [invers], 
100 pi diam., centro late fimbriato-ostiolata [vgl. unten] contextu mirabili 
grosse celluloso-olivaceo donata, ambitu repando-denticulata. Asci 3—8 
in quoque perithecio, superne rotundati crasseque tunicati, basi subcuneati 


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Die Gattung Clypeolella v. Hohn. 


233 


brevissimeque pedicellati, 50—70 40—50 p, octospori, aparaphysati. Sporae 
conglobatae, utrinque rotundatae, 38—40 s 16—18 (i, ad septum con- 
strictulae, loculis subaequalibus vel infero vix subgraciliore, grosse 1-guttu- 
latis, primo hyalinae, dein fuligineae“ (vel loculo supero globoso, multo 
minore, 13—16 p diam., infero elongato 22—24 p longo). Die Mycelhyphen 
sind dunkelbraun, unregelmaBig verzweigt, gewunden und vielfach knorrig. 
Die Decke der Thyriothezien ist in ihren ersten Anfangen hell gelbgriinlich, 
radiar aus ca. 5—572dteken, locker angeschlossenen, etwas gewellten, 
prallen Hyphen gefiigt. Im Zentrum geht das urspriinglich radiar- prosenchy- 
matische Gewebe sehr bald durch Teilung und VergroBerung der Zellen in 
groBmaschiges Parenchym von rundlich-polyedrischen, etwa 10—15 p groBen 
Zellen iiber, worauf bald der Zerfall beginnt. Die 1. cit. beigegebene Zeich- 
nung ist etwas irrefiihrend, indem das groBzellige helle Parenchym, in welches 
die Membran zentral umgebildet wird, so dargestellt erscheint, als strahle 
die Membran peripherisch in dieser Weise aus. Die Sporen sind nicht immer 
so gleichzellig, wie Spegazzini angibt, sondern treten auch mit stark ungleichen 
Zellen auf, wie oben vermerkt. Die j ungen Asken nehmen bei Einwirkung 
von Jodjodkalium eine intensiv dunkelblaue Farbe an. 

5. Clypeolella Ricini Rac. n. sp. 

Asterina Ricini Rac. in herb. 

Auf Blattern von Ricinus communis, Buitenzorg, Java. 

„Auf den beiden Blattseiten epiphytische, grauschwarze Uberzuge, 
welche aus sehr zahlreichen, nicht scharf begrenzten, 1—2 mm breiten lockeren 
dicht nebeneinander stehenden Rasen gebildet sind. Die Hyphen braun, 
geschlangert, reich verzweigt, 4—5 p dick, reich septiert, einzelne Zellen 
2—6 mal langer als breit. Die Hyphopodien einzellig, so lang als breit, an 
der Spitze breit abgerundet, ganzrandig, 8—10 p lang. Konidien vierzellig, 
gekriimmt, beiderseits verschmalert und zugespitzt, 9—11 p dick, 28—34 p 
lang, ihre beiden Endzellen hellbraun, die beiden mittleren dunkler braun, 
glatt. Die Perithezien sehr klein, mit bloBem Auge nicht sichtbar, braun, 
rundlich oder eiformig, 50—110 p breit, flach gewolbt, ganzrandig, ohne 
auslaufende Hyphen. Das Perithezium entsteht als ein seitlicher Auswuchs 
der Traghyphe; durch Teilungen der apikalen Zelle des zweizelligen Tragers 
bildet sich die radiar gebaute miindungslose Decke, die am Rande mit der 
Kutikula des Blattes verwachst. Von manchen Zellen der Decke sprossen 
nach innen zu kurze, farblose, septierte und verzweigte Hyphen, deren einzelne 
Zellen sich zu Asci umbilden. Die Asci kugelig, 25—28 p breit und hoch, 
achtsporig. Die Sporen glatt, zweizellig, in der Mitte wenig eingeschnurt, 
etwas ungleichzellig, langere Zeit farblos, endlich mit blaBbrauner Membran, 
9—10 p breit, 17—20 p lang. Die Perithezien offnen sich nicht durch radiare 
Spriinge, sondern durch Zerfallen der Decke in kleine Stiickchen.“ 

6. Clypeolella Solani Theiss. n. sp. 

Auf lebenden Blattern von S o 1 a n u m sp., Sao Leopoldo, Rio Grande 
do Sul, Siidbrasilien. 

Subiculum compositum ex hyphis fuscis, undulatis, opposite vel alterne 
ramosis, dense intertextis, 5%— 6% P crassis, hyphopodiis alternis, sessilibus, 
continuis, globosis vel hemisphaericis, integris, 8—11 p diam.; conidiis hypho- 
genis 3-septati8, rectis curvulisve, 28—32 12—14 p, cellulis mediis brunneis 


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234 


F. Theissen, Die Gattung Clypeolella v. Hohn. 


extremis hyalinis minoribus, rotundatis vel acutatis. Thyriothecia minuta, 
brunnea, 35—55 y. diam., orbicularia, applanata, irregulariter e centro resorpta. 
Asci ovato-globosi, octospori, aparaphysati, 45—55 s 38—45 p. Sporae 
demum castaneo-brunneae, 25—27 10—13 p, laeves, utrinque rotundatae, 

cellula superiore latiore. 

Der Pilz bedeckt die Oberseite der Blatter mit kleinen, rundlichen, 
matten, braunschwarzen Mycelflecken von 1—2 mm Durchmesser, welche 
anfangs locker verstreut, spater zahlreich und vielfach zusammenflieBend 
groBere Blattflachen iiberziehen. Die Gehause entstehen entweder mitten 
unter einer Traghyphe oder am Endpunkte von Seitenzweigen. Die paren- 
chymatische Mittelgruppe von polyedrischen Zellen nimmt hier den groBten 
Teil der Membran ein und laBt nur eine verhaltnismaBig schmale peripherische 
Zone von radiaren Zellreihen frei. Letztere sind 6—8 p breit, ungefahr von 
derselben hellbraunen Farbe wie die Mycelhyphen. Im Innern der Gehause 
wird maBig viel rauchbrauner Schleim gebildet. Die Resorption der Decke 
beginnt friih und schreitet schnell bis zum Rande fort, noch ehe die Asken 
ausgereift sind. Echte Paraphysen fehlen; die Asken entstehen an feinen, 
schlaffen, hyalinen, verzweigten Hyphen von 2—2% p Dicke, die sich zur 
Schlauchstielzelle allm&hlich verdicken. Die zerstreut an den Mycelhyphen 
entstehenden hyalinen Konidien teilen sich zuerst in der Mitte, spater wird 
unter allm&hlicher GroBenzunahme nahe den beiden Polen noch je eine Quer- 
wand eingeschoben, zuletzt braunen sich die beiden groBeren Mittelzellen. 
Jod farbt junge Schlauche sehr schwach blau. 

Sectio: Clypeolina Theiss. 

Wie Clypeolella, aber Subikulum ohne Hyphopodien. 

7. Clypeolella apus Theiss. n. sp. 

Auf lebenden Blattera einer Bignoniacee, Sao Leopoldo, Rio Grande 
do Sul, Siidbrasilien. 

Subiculum ex hyphis fusco-brunneis, irregulariter ramosis, 5%— 6Y 2 p 
crassis, dense junctis compositum; hyphopodia nulla. Thyriothecia inversa, 
applanato-conica, orbicularia, brunnea, 85—140 p diam., vertice mox irre- 
gulariter resorpto. Asci primo cylindraceo-elongati, maturi elliptico-ventri- 
cosi, octospori, aparaphysati, dimensione circa 42—56 s; 22—30 p variantes. 
Sporae oblongo-ellipticae, 18—20 6 y 2 —9 p, griseo-brunneae, utrinque 
rotundatae, ad septum constrictae, loculo supero paullo latiore sed minore. 

Wie Asterinella von Asterina, so wird auch mit der Zeit 
Clypeolina von Clypeolella als selbst&ndige Gattung abzutrennen 
sein; solange die vorliegende Art die einzige bleibt, erscheint eine solche Ab- 
trennung unzweckmaBig. Der bei den iibrigen Arten mehr oder weniger 
scharf hervortretende Farbenunterschied zwischen Mycelhyphen und Mem- 
branhyphen wird bei dieser Art ganz ausgeglichen; beiderlei Hyphen erscheinen 
in demselben schmutzigen Lederbraun. Die Mycelhyphen sind regellos ver- 
zweigt, oft parallel strahnig verbunden. Die Mycelrasen finden sich nur auf 
der Blattoberseite und bilden dort anfanglich kleine, runde, 1—3 mm breite, 
zarte, matte, zerstreute Flccken, die aber spater in groBer Zahl dicht das Blatt 
bedecken. Der Bau der Gehausemembran weicht von dem der iibrigen 
Clypeolella-Arten nicht ab, nur sind die radiaren Membranhyphen schmaler, 
4—5 (x breit. Der Zerfall der zentralen Zellgruppe tritt auch hier schon friih 


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None Literatur. 


235 


ein; infolge des in der Mitte hervortretenden weiBlichen Nukleus erscheinen 
die GehSuse schon unter der Lupe weiB papilliert. Die Asken reagieren auf 
Jodjodkalium nur schwach blau; bemerkenswert ist ihre lang gestreckte, 
schmale, fast zylindrische Form in der Jugend. Sie entstehen wie bei der 
vorigen Art an verzweigten farblosen Hyphen, ohne echte Paraphysen zu 
besitzen. 

Die Anwesenheit oder das Fehlen von Paraphysen kann vorderhand 
noch nicht als wesentliches oder trennendes Gattungsmerkmal fiir Cly- 
p e o 1 e 11 a aufgestellt werden. 


Neue Literatur, 

zus&mmengestellt von 

Prof. Dr. Otto Hamann, 

Oberbibllothtkar der KgL Bibllotbek In Berlin. 


Allgemeines, Lehrbueher usw. 

Simon, J., Bericht iiber Arbeiten aus dem bakteriologischen Laboratorium der Kgl. 
Pflanzenphysiologischen Versuchsstation fiir die Jahre 1909 und 1910. (Sachsische 
landw. Zeitechr. 1912. N. 2. S. 16—19.) 

Untersuchungsmethoden, Instrument© nsw. 

Systematik, Morphologic. 

Bordas, L., Morphologic exteme et appareil digestif de la Chenille de Phtorimaea oper- 
culella Zett., parasite de la pomme de terre. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 1912. 
Nr. 7. p. 450—452.) 

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Phragmidium. (Ann. mycol. Vol. 10. 1912. Nr. 2. p. 205—213.) 

Diedieke, H., Die Abteilung Hyalodidymae der Sphaerioideen. (Ann. Mycol. Vol. 10. 
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p. 283—285. 10 Fig.) 

Sydow, EL, und P., Einige neue parasitise he Pilze aus RuBland. (Ann. mycol. Vol. 10. 
1912. Nr. 2. p. 214—217.) 

TheiBen, F., Fragmenta brasilica 5 nebst Besprechung einiger palaeotropischer Micro* 
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Biologie. 

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bazillen gegen Erhitzung in Molken. (Zeitschr. f. Fleisch- u. Milch-Hyg. Jg. 22. 1912. 
Heft 5. p. 137—142.) 

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Eriksson, Jak., Der Malvenrost (Puccinia Malvacearum Mont.), seine Verbreitung, 
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236 


Neue Literatur. 


lingar.“] 31,5x25 cm. Upsala 1911. 125 p. m. 18 Abbildgn. u 6 [5 farb.] Tat. 
Berlin, Friedlander & Sohn. 7,80 Ji 

Euler, Hans, und Andor, Fodor, tTber ein Zwischenprodukt der alkoholischen Garung 
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Foex, Etienne, De la presence de deux sortes de conidiophores chez Oidiopsis taurica. 

(Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 1912. Nr. 4. p. 225—226.) 

Klugkist, 0. K., Zur Kenntnis der Schmarotzerpilze Nordwestdeutschlands. 4. Beitrag: 
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Kroemer, K., Die Bildung fliichtiger Saure durch die Organismen des Weines. (Weinbau 
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Lindner, P., u. Cziser, St., Der Alkohol, ein mehr oder weniger ausgezeichneter Nahrstoff 
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1912. Nr. 12. p. 157—159.) 

Trillat, A., Action des gaz putrides sur le ferment lactique. (Compt. rend. Acad. Sc. 
T. 154. 1912. Nr. 6. p. 372—374.) 

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Zeitschr. f. Forst- u. Landw. 1912. Heft 2/3. p. 138—146. M. 3 Abbildgn.) 

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Bum, R., und Kiirsteiner, J., Zur Klarung der Anschauungen iiber die Eigenschaften 
derKuhmilch. (Milchwirtschaftl. Centralbl. 1912. Heft 2. p. 40—44; Heft 3. p. 68—74 
Heft 4. p. 101—105.) 

Fischer, G., L’hygidne du lait ou la traite aseptique. (Presse med Annee 19. 1911. 
Nr. 88. p. 892—895.) 

Fiirgt, Moritz, Was bedeutet die Milch fiir den Haushalt, fiir die Gesundheit und fiir 
den Nachwuchs unseres Volkes? (Molkerei-Zeitg. [Berlin]. 1912. Nr. 6 p. 61—62.) 
Grimmer, Bericht iiber die Arbeiten auf dem Gebiete der Milchchemie und des Molkerei- 
wesens im zweiten Halbjahr 1911. (Milchwirtschaftl. Centralbl. Jg. 41. 1911. Heft 4, 
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Hesse, Untersuchung von Reinkulturen fiir die Ansauerung des Rahms durch die Kata- 
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Hoffmeister, O., Die Unterscheidung roher und erhitzter Milch. (Der Landbote. 1912. 
Nr. 11. p. 319—322. M. 2 Abbildgn.) 

Jensen, Orla, Der jetzige Stand der Kasereifungsfrage. (Molkerei-Zeitg. Berlin. Jg. 22. 
1912. Nr. 12. p. 133—134.) 

Meinert, G., Gedanken iiber die Moglichkeit einer Kontrolle der Milcliproduktionsstatten. 

(Zeitschr. f. Fleisch- u. Milchhygiene. 1912. Jg. 22. Heft 5. p. 148—151.) 
Weigm&nn und Wolff, A., Weitere bakteriologische Untersuchungen aus der milch- 
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Fleisch. 

Wohnungen, Abfallstoffe, Desinfektion usw. 

Peters, Hermann, Bakteriologische Untersuchungen iiber den Bodenstaub in Schulen. 
(Allg. Wiener med* Zeitg. Jg. 56. 1911. Nr. 21. p. 233—234. 2 Fig.) 


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Neue Literatur. 


237 


Beziehungen der Bakterien and Parasiten zu Pflanzen. 

Krankheitserregende Bakterien und Parasiten. 

Appel, Otto, Beitrage zur Kenntnis der Kartoffelpflanze und ihrer Krankheiten. HL 
Berlin, Parey & Springer. 1912. (Arbeiten a. d. Kais. Biol. Anst. f. Land- u. Forstw. 
Bd. 8. Heft 4.) Mit Taf. 5 u. 13 Textabbildgn. 2 jK 

—, tTber Beobachtungen bei der vorjahrigen Kartoffelernte. (Der Landbote. 1912. 

Nr. 10. p. 286—289; Nr. 11. p. 315—319.) 

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1911. T. 12. p. 1021—1022.) 

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—,40 .A 

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1912. Erf.-Heft 2. p. 15—23. M. Abbildgn.) 

Herold, Werner, Die Kartoffelmotte — Lita solanella Boisd. (Phthorimaea opeculella 
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238 


Neue Literatur. 


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Knoche, E. # Nonnenstudien. (Naturwissenschaftl. Zeitschr. f. Foret- u. Landw. 1912. 
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None Literatur. 


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Berlese, Antonio, Esperienze del 1910 contro la „Mosca delle olive“, eseguite sotto la 
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Bretechneider, Artur, Vergleichende Versuche mit einigen Spritzmitteln gegen die Blatt- 
fallkrankheit des Weinstockes (Peronospora viticola D. By.). (Zeitschr. f. d. landw. 
Versuchswes. i. Osterr. 1912. Heft 2. p. 147—152.) 

Del Gnercio, Giacomo, Mezzi chimici e mezzi meccanici per ostacolare la diffusione del 
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Dem, Organisation der Bekampfung der Traubenwickler. (Mitt. d. Deutsch. Wein- 
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Leron, Jean, Le pasteurisateur de Depaty. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. Nr. 950. 
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Mathieu, Recherche de T arsenic sur les raisins et dans les vins. (Rev. de viticult. Annee 19. 
1912. Nr. 951. p. 321—322.) 

Moreau, L., et Vinet, E., La lutte contre la Cochylis. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. 
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Munerati, 0., La lotta contre le piante infeste per mezzo dei loro parassiti naturali. (Le 
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Rarig, G., Zur Verminderung der Sperlingsplage. (Deutsche landw. Presse. 1912. Nr. 19. 
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Scbander, R., Die Bekampfung des Flugbrandes von Gerste und Weizen. (Flugblatt 
Nr. 16 d. Abt. f. Pflanzenkrankheiten d. Kais.-Wilh.-Inst. zu Bromberg.) (Landw. 
Centralbl. f. d. Prov. Posen. 1912. Nr. 12 p. 130—134.) 

Soherffins, W. H., Sterilizing tobacco seed-beds. (Agric. Joum. of the Union of South 
Africa. Vol. 2. 1911. Nr. 4. p. 418-431. 5 Fig.) 

Schern, Kurt, Uber das Rattenvertilgungsmittel Vivus sanitar A. (Centralbl. f. Bakt. 

Abt. I. Orig. Bd. 62. 1912. Heft 6. p. 468-^71.) 

Schmanck, Die Bekampfung des Heu- und Sauerwurmes auf der Koniglich PreuBischen 
Weinbergsdomane an der Nahe i. Jahre 1911. (Weinbau u. Weinhandel. 1912. Nr. 6. 
p. 54; Nr. 7. p. 66.) 

Schulte, Die Organisation der Bekampfung der Traubenwickler. (Mitt. d. Dtschn. Wein¬ 
bau-Ver. Jg. 7. 1912. Nr. 3. p. 74—82.) 

Schwangart, Neue Erfahrungen mit der Bekampfung der Traubenwickler. (Mitt. d. 
Deutsch. Weinbau-Ver. Jg. 7. 1912. Nr. 3. p. 82—90.) Selbst. erschienen bei Meininger 
in Neustadt a. Hardt. —,50 A 

Scott, W. M., and Quaintance, A L., Spraying peaches for the control of brown-rot, 
scab and curculigo. (U. St. Dep. agric. Washington-Farmers Bull. Nr. 440.* 1911. 
40 p. 14 Fig.) 


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240 


Inhalt. 


Strain, Rachel, Contre lea maladies des plantes. (Rev. de viticnlt. Annee 19. 1912. 
Nr. 953. p. 393—595.) 

Stranak, Pr., Mechanisches Mittel des Widerstandes der Getreideaorten gegen Pflanzen- 
krankheiten und Pflanzenschadlinge. (Zeitschr. f. <L ges. Getreidewesen. Jg. 4. 1912. 
Nr. 2. p. 37—41. 1 Fig.) 

Wallace, E., Lime sulfur as a summer spray. (Bull. Cornell Univ. Agric. ezpt. Stat. 
1911. Nr. 289. p. 141—162. M. Fig.) 

—, Blodgett, P. M., and Hosier, L. R., Studies of the fungicidal value of limesulfur pre¬ 
parations. (Bull. Cornell Univ. Agric. expt. stat. 1911. Nr. 290. p. 167—207. M. Fig.) 
Zach&rewicz, Ed., Procedes pour combattre les Xoctuelles ou vers-gris de la vigne. (Rev. 
de viticult. Annee 19. 1912. Nr. 953. p. 386—387.) 


Inhalt 


Origin&l-Abh&ndlungen. 

Bndinow, L., Zur Physiologic des Bacterium 
lactis acidi, p. 177. 

Qreig-Smith, The Agricere and the Bacte- 
riotoxins of the Soil, p. 224. 

—, Bacterial Slimes in Soil, p. 226. 

—, The Determination of Rhizobia in the 
Soil, p. 227. 

Stevens, F. L. and Withers, E. A., Studies 
in Soil Bacteriology. V. The Nitrifying 


and Ammonifying Powers of North 
Carolina Soils, p. 187. 

Temple, J. C., The Influence of Stall 
Manure upon the bacterial Flora of the 
Soil, p. 204. 

Theissen, F., Die Gattung Clypeolella v. 
Hohn, p. 229. 

Neue Literatur, p. 235. 


Die Herren Hitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereits fertiggestellte 
Klischees — falls solehe mit den Hanuskripten abgeliefert werden — nicht 
der Redaktion, sondem direkt der Yerlagsbuehhandlnng Gustav Fischer 
in Jena einzusenden. 


Abgeschlo88en am 3. Juni 1912. 

Hofbaohdnaokerel Radolitadt. 


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Centralblatt for Bakt. etc. D. AM. Bd. 34. No. 10|13. 

Ausgegeben am 29. Juni 1912. 


Originalreferate aus bakteriologischen und garungsphysiologi- 
schen etc. Instituten, Laboratorien etc. 

Aus dem botanischen Laboratorium der medizinischen Hochschule fiir Frauen 
zu St. Petersburg; 22. September 1911. 

Guilliermondia, eine neueHefengattung mit heterogamer 

Kopulation 1 ). 

Von Prof. Dr. 0. A. Nadson und A. 6. Konokotin. 

Aus den Spalten einer Eiche in der Nahe des Petersburger botanischen 
Gartens quoll jahrelang wahrend der heiBen Sommermonate weiBer schau- 
miger Schleim, in welchem obiger Pilz von A. A. B a t s c h i n s k a j a ge- 
funden wurde. Die Verff. studierten denselben dann eingehender, als sie 
an ihm eine ungewohnliche Art der Sporenbildung beobachteten. Der Ent- 
wicklungszyklus der Hefe wurde besonders auf Fleisch-Pepton-Gelatine mit 
eine in Gehalt von 5 bezw. y 4 Proz. Glukose studiert. Namentlich in letz- 
terer trat an Stelle iippiger Sprossung sehr bald Sporenbildung ein. In einer 
eintagigen Kultur beobachtete man Zellen von elliptischer oder ovaler Form 
von 4—7,5 p. Breite und bis 15 p Lange, am 2.—3. Tag treten zitronen- oder 
spindelformige Zellen auf. Die Sprossung erfolgt polar an den Enden der 
Zelle und bleibt die Sprosse mit der Mutterzelle zunachst durch einen breiten 
Kanal verbunden. Am 3. Tage erscheinen bereits die Vorboten der Sporu- 
lation. Zahlreiche Zellen nehmen eine etwas gestreckte (Keulen-, Zitronen- 
oder Spindel-) Form an. Am Schmalende dieser Zellen entstehen bis zu vier 
Knospen, die stets kleiner wie die Mutterzelle bleiben und bis auf eine von 
derselben abfalien; letztere bleibt aber an derselben haften und findet zwi- 
schen diesen beiden eine Kopulation statt, indem zunachst ein enger Kopu- 
lationskanal sich bildet, der die Mikro- und Makrogamete zusammenhalt, 
sich selbst aber oft knieformig umbiegt. Aus dem entgegengesetzten Ende 
der Mutterzelle wachst eine Sprosse hervor, in welche der vereinigte Inhalt 
der Makro- und Mikrogamete hineinwandert und hier in eine Spore sich 
verwandelt. In dem so entstandenen Dreizellengebilde sind zwei Zellen leer 
geworden und enthalten nur wassrige Fliissigkeit, in der zuweilen aller- 
dings einige Fettropfchen oder Plasmakornchen noch sich vorfinden. Die 
sporenfiihrende Zelle sieht aus wie eine Birne mit abgestumpftem Ende 
und hat meist einen Durchmesser von 5—7 p; die Htille des jungen Ascus 
ist diinn und durchsichtig, die Spore kugelformig und %—% so groB wie 
der Ascus; nur wenig Epiplasma bleibt zuriick. Die Sporenhiille verdickt 
sich nicht gleichmaBig, sondem kappenformig von einer Seite her, schlieBlich 
nimmt die Hiille einen braunlichgelben Farbenton an, durch den die sporen- 
haltigen Teile einer Kolonie sich gut von der weiBen Kultur abheben. In 
den Sporen fallen besonders groBe Fettropfen auf, die augenscheinlich von 

') Bulletin du Jardin Imperial botanique de St. PetersIxiurg. T. XI. 1911. 
No. 4—5. 

Zwelte Abt. Bd. 34. 16 


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242 


B&kteriologische und garungsphysiologische Institute etc. 


einer schiitzenden Hiille umgcben sind. An der Bildung dieses Fettes scheint 
das Glykogen hervorragend beteiligt zu sein. Zuweilen entstehen im Ascus 
zwei Sporen. Als Anomalie wurde die Bildung einer Spore auch in der 
Makrogamete aufier im Ascus beobachtet, zuweilen eine solche nur in der 
ersteren. Der Keimung der Sporen geht eine Schwellung voraus, dann 
berstet die Hiille; durch einen breiten Rib wird die Spore frei. Selten findet 
eine Sporenkeimung nach beiden Seiten statt. Der Keimschlauch wird zu 
einer Sprobzelle, oder aber sondert an seiner Spitze eine solche ab. Die 
Fettkorperchen werden bei der Keimung verbraucht, dafiir tritt jetzt Gly¬ 
kogen wieder reichlich auf, um jedoch im Laufe der weiteren Keimung bald 
wieder zu verschwinden. Bei mangelhafter Ernahrung kann der Keim¬ 
schlauch oder die erste kleine Sprosse mit der Spore kopulieren. Zuweilen 
bildet die Spore eine etwas grobere Sprosse, kopuliert mit ihr, dann wachst 
ein Ascus mit einer Spore hervor. Die Spore ist hier in eine Makrogamete 
umgewandelt. Es kommt auch vor, dab sich der Sprob ohne weiteres in 
einen Ascus verwandelt, der Ascus bildet sich hier ohne Geschlechtsakt 
parthenogenetisch oder richtiger apogam. Guilliermondia steht 
dem K1 o c k e r schen Debaryomyces sehr nahe. Bei diesem be- 
sitzt die Spore ebenfalls eine mit kleinen Warzchen besetzte Hiille. Interessant 
ist, dab wie bei der Oktosporushefe auch bei Guilliermondia mit 
der Sporenreifung eine Verfliissigung der Gelatine einsetzt. In einem Malz- 
auszug mit Zusatz von 5 Proz. Traubenzucker bildet die Hefe an der Ober- 
flache eine zarte trockene Haut von weiber oder graulicher Farbe, die Zellen 
der Haut enthalten reichlich Fett und viel Glykogen, den Bodensatzzellen 
fehlt beides; die Hautzellen bilden in der dritten Woche Sporen aus. Die 
Hefe vergart: Glukose, Fruktose, Galktose, Saccharose und Maltose. Bei 
Plattenkulturen beobachtet man weib bleibende asporogene Kolonien neben 
gelblich werdenden sporogenen. Die weiben Kolonien liefern in den wei¬ 
teren Plattenkulturen stets nur weibe Kolonien. Die Asporogenitat ist erb- 
lich, sie ist eine stabile Eigenschaft. Mit der Sporenbildung hbrt die Ent- 
wicklung sporogener Zellen auf, wahrend die asporogenen ungehemmt weiter 
wachsen und auffallend grobe weibe Kolonien bilden. In den Riesenkolo- 
nien treten neben braunlich werdenden Partien solche von weiber Farbung 
auf in Form breiter Kreisausschnitte. Hier findet ahnliches statt wie bei 
Schizosaccharomyces octosporus, nur dab die Einwirkung 
der Jodlosung zum Sichtbarmachen der Sporen nicht erforderlich ist. Alte 
Laboratoriumskulturen lassen einen Verlust der Sporenbildungsfahigkeit 
oder eine Abnahme derselben erkennen. Es mub anerkannt werden, dab 
die Asporogenitat plotzlich und allmahlich auftreten kann, und sowohl von 
inneren wie von auberen Umstanden abhangig ist. 

Auf weitere Einzelheiten der Arbeit kann nicht eingegangen werden, 
sondern es mub auf das Original verwiesen werden. Um den deutschen 
Lesern, die des Russischen nicht machtig sind, die interessante Arbeit voll- 
inhaltlich und mit samtlichen Abbildungen zugangig zu machen, wird auf 
Veranlassung des Referenten und mit giitiger Erlaubnis der Verff. eine 
deutsche tlbersetzung in der Woehenschrift fiir Brauerei demnachst er- 
scheinen. Ubersetzer ist Dr. Sokolowski vom Institut fiir Garungs- 
gewerbe. Da eine grobcre Anzahl Sonderabdriicke hergestellt werden wird, 
kann die Broschtirc von der Gesc-haftsstelle des genannten Instituts bezogen 
werden. 


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Allgemeines iiber Bakterien und Pilze. — Struktur. 


243 


Referate. 

Lehmann, K. B., und Neumann, R. 0., Atlas und G r u n d r i B der 
B a k t e r i o 1 o g i e und Lehrbuch der speziellen bak- 
teriologischen Diagnostik. 5. umgearb. u. verm. Aufl. 
Teil I. Atlas. 79 farbige Tafeln. Teil II. Text 777 pp. u. 1 tlbersichts- 
tabelle. Mlinchen (J. F. Lehmann) 1912. 

Das vorliegende Werk, das in 15 Jahren die 5. Auflage erlebt hat, unter- 
schied sich von Anfang an von der Mehrzahl ahnlicher Bucher dadurch, 
dab sein Inhalt nicht durch Kompilation entstanden war, sondern durch 
Spezialstudien fast aller darin enthaltenen Organismen. Weiter muB fiir 
das Buch charakteristisch gelten das groBe MaB naturwissenschaftlicher 
Anschauung, das man in einer Sammlung medizinischer Schriften von vorn- 
herein nicht zu erwarten gewohnt ist. Das driickt sich nicht allein in der 
Durchfuhrung einer naturwissenschaftlichen Nomenklatur, sondern auch in 
der Auffassung liber den Wert der Arten und Formen, sowie in den allge- 
meinen Angaben iiber Verwandtschaftsverhaltnisse, Variationsgrenzen usw. 
aus. Durch alle diese Vorziige hat sich das Buch Eingang in alle Kreise 
verschafft, die mit der Bakteriologie irgendwie zu tun haben und die neue Auf¬ 
lage wird die Zahl der Interessenten noch vergroBern. In groBem Umfange 
sind die Neuerungen auf dem Gesamtgebiet der Bakteriologie, vor allem auch 
auf dem der Methodik, nachgetragen und meist mit Literaturzitaten belegt, 
dabei sind nicht nur die medizinisch wichtigen Formen berticksichtigt, son¬ 
dern, wie schon friiher, auch die technisch wichtigen. Den durch Bakterien 
hervorgerufenen Pflanzenkrankheiten ist ein besonderer Anhang gewidmet. 
— Wahrend der Textband vielfache Erganzung und Umarbeitung erfahren 
hat, konnten die Tafeln aus der vorigen Auflage unverandert ubernommen 
werden. Appel (Berlin-Dahlem). 

Eichinger, Alfons, Die Pilze. (Aus Natur und Geisteswelt. Bd. 334.) 
Klein 8°. 129 pp. Leipzig (B. G. Teubner) 1911. 1,25 Mk. 

Verf. gibt uns, im Gegensatze zu den anderen Pilzbiichem, eine genauere 
Schilderung der morphologischen und biologischen Verhaltnisse der Pilze 
und macht auf die Verbreitung und Wichtigkeit derselben im Haushalte 
der Natur und des Menschen aufmerksam. Die Haupteinteilung ist folgende: 
Das Vegetationssystem, die Fortpflanzungsorgane, der Saprophytismus und 
Parasitismus, Stoffwechsel, Physiologie und Symbiose, die Pilze im Haus¬ 
halte des Menschen. Die Abbildungen sind zum Teile Originale. Die Bak¬ 
terien bleiben unberficksichtigt, die Parasiten und Sch&dlinge werden ge- 
nauer behandelt. Matouschek (Wien). 

Schwann, Th., Mikroskopische Untersuchungen iiber die 
Ubereinstimmung in der Struktur und dem Wachs- 
tume der Tiere und Pflanzen. Herausgeg. von F. Hun- 
seler als 176. Bd. von Ostwalds „Klassiker der exakten Wissen- 
schaften“. 242 pp. m. d. Bilde von Th. Schwann u. 4 Taf. Leipzig 
(W. Engelmann) 1910. 3,60 M. 

Der Mitbegrfinder der Zellenlehre, Theodor Schwann, hat in 
der Geschichte der Bakteriologie sich ein unvergangliches Denkmal durch 
seine Untersuchungen fiber die in der Luft suspendierten Mikroorganismen 
und deren Bedeutung ffir das Zustandekommen von Faulnisprozessen, vor 

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244 


Cytologie von Nidularia. 


allem aber durch den Nachweis der organischen Natur der Hefen errichtet. 

Aber auch die vorliegende Schrift hat fur den Bakteriologen und Proto- 
zoologen ein nicht geringes und mehr als bloB historisches Interesse. Ohne 
sie gabe es keine Lehre von der Zelle als Elementarorganismus, also auch 
keine Zellularphysiologie und -pathologie. 

Die vorliegende Ausgabe ist, wie alle Bandchen der 0 s t w a 1 d schen 
Sammlung, mit groBter Sorgfalt gearbeitet und von F. Hiinseler mit 
erklarenden Anmerkungen versehen, die dem der mikroskopischen Anatomie 
ferner stehenden Leser das Verstandnis mancher Punkte erleichtern werden. 

Wolff (Bromberg-Schrottersdorf). 

Fries, Rob. E., U b e r die cytologischen Verhaltnisse bei 
der Sporenbildung von Nidularia. (Zeitschr. f. Botanik. 
Jg. 3. p. 145—164, m. 2 Taf.) 

Verf. hat kfirzlich in der Svensk bot. tidskr. (1910) einen Bericht fiber 
die Entwicklung des Fruchtkorpers und der Peridiolen bei dem Gastero- 
myceten Nidularia pisiformis Tul. geliefert und bringt nun die 
Ergebnisse seines Studiums der Kemverhaltnisse dieses Pilzes bei.der Basidien- 
und Sporenbildung. 

In den Hyphenzellen des Hymeniums wie in den jungen Basidien wurden 
stets 2 Kerne beobachtet. Die Kerne der letzteren gewinnen bald den 
doppelten Umfang der vegetativen Kerne und verschmelzen zum sekundaren 
Basidienkern. Nie ging dieser aus mehr als 2 Kernen hervor. Die Vorgange 
der nun eintretenden Kernteilung sind im einzelnen schwer zu verfolgen. 
Die Prophase wird schnell durchlaufen, verhaltnismaBig haufig ist die Spirem- 
figur zu beobachten. Das Auftreten von Synapsis- und Diakinesestadium, 
die Spaltung des Chromatinfadens und sein Zerfall in Doppelchromosomen 
zeigen eine heterotype Kernteilung an, wenn auch die einzelnen Stadien 
nicht mit der von den hoheren Pflanzen bekannten Deutlichkeit hervortreten. 
2 Doppelchromosomen waren zu beobachten, in den Tochterkemen dem- 
entsprechend 4 einfache Chromosomen, zuwcilen auch nur 3. — Hiermit 
widerspricht Verf. M a i r e , der ffir die Kerne der Uredineae wie der eigent- 
lichen Basidiomycetes stets nur 2 Chromosomen angibt. Auch Black¬ 
man und Christman geben ffir die Uredineae, im Gegensatz zu 
M a i r e, mindestens 4 Chromosomen an. — Die beiden Tochterkerne teilen 
sich sofort homootypisch weiter. 

Die Wanderung der einzelnen Basidienkeme durch die viel schmaleren 
Sterigmen in die Spore findet nach Verf. in der Weise statt, daB jeder Kern 
sich zu einer Kernteilung anschickt und im Stadium des Chromatinfadens 
in die Spore iibertritt, in dieser geht dann die Kernteilung weiter. Es zeigt 
somit jede Spore zwei Kerne. 

DaB eine Reduktion der Chromosomen bei der Teilung des sekundaren 
Basidienkems vorliegt, ist von M a i r e schon erkannt worden. Den Gang 
der Reduktionsteilung tatsachlich zu beobachten, ist jedoch Verf. zuerst 
gelungen. 

Verf. bertihrt die Frage Sexualitat der Basidiomyceten nicht. Es laBt 
sich jedoch nicht die Bedeutung der Resultate seiner Kernstudien gerade 
ffir diese Frage verkennen. Die beobachtete Reduktionsteilung spricht ge- 
wichtig ffir die Ansicht M a i r e s , daB die sich in der Basidie vereinigenden 
beiden Kerne sexucller und nicht vegetativer Natur sind. Verf. bringt somit 
eine neue Stfitze der Annahme, daB bei den Basidiomyceten analoge Verhalt¬ 
nisse wie bei den Uredineae vorliegen. Wahrend bei diesen das Auftreten 


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Cytologie von Laboulbenien und Sphaerotheca. — Chemie der Pilze. 245 


der beiden Kerne, das „Synkaryon“ M a i r e s , bereits bekannt ist und 
als geschlechtlicher Vorgang gedeutet wird, wurde bei den Basidiomyceten 
bisher nur die verzogerte Vereinigung der beiden konjugierten Kerne, die 
„Mixie“ nach M a i r e, beobachtet. Ob von Sexualitat bei dem ersten Auf- 
treten der beiden Kerne zu reden ist, blieb somit fur die Basidiomycetes noch 
zweifelhaft. DaB nun nach der vorliegenden Arbeit die sexuelle Natur der 
Kerne festzustehen scheint, durfte einen wichtigen Schritt zur Losung 
der Geschlechtlichkeitsfrage der Basidiomyceten bedeuten. 

Eddelbiittel (Gottingen). 

Fault, J. H., The Cytology of the Laboulbeniales. (An¬ 
nals of Botany. Vol. 25. 1911. p. 649—654.) 

Aus den cytologischen Verhaltnissen der Laboulbeniales zieht der Verf. 
den SchluB, daB diese Pilze echte Ascomyceten sind. Die Teilung der kon¬ 
jugierten Kerne und die Reduktion der Sexualitat (bei L. chaetophora) 
stellen bemerkenswerte Analogien dar zu den Rostpilzen und gewissen As¬ 
comyceten. Von Bedeutung sind namentlich auch die Phaenomene der Kern- 
teilung im Antheridium. Die Kluft zwischen der exogenen und endogenen 
Bildung der mannlichen Geschlechtszellen wird durch Formen wie Coreo- 
m y c e s uberbriickt. Erscheinungen wie ein einkerniges Antheridium, die 
Moglichkeit der Sprossung von Spermatien an einem und demselben Au- 
theridium, sowie die exogene Bildung der Spermatien erinnern an ahnliche 
Ziige bei den Rostpilzen, Ascomyceten und Florideen. 

Was die Wirkung der Pilze auf den Wirtorganismus anlangt, so findet 
ein Eindringen des Parasiten in das Substrat nicht statt bei L a b o u 1 - 
benia Gyrinidarum und L. chaetophora, auch unterbleibt 
hier eine Hypertrophie des darunter liegenden Wirtgewebes. 

Dagegen wird bei Dioichomyces eine deutliche Hypertrophie des 
Gewebes in der Nahe der Anheftungsstelle des Parasiten beobachtet, und 
Stigmatomyces und Dimeromyces bewirken, wenigstens im 
vorgeschrittenen Stadium der Entwicklung, eine weitgehende Desorganisation 
der Wirtszellen. N e g e r (Tharandt). 

Winge, 5., Encore le Sphaerotheca Castagnei L 6 v. 
(Bull. Soc. Mycol. France. T. 27. 1911. p 211—218. pi. VII—VIII.) 

Verf. untersuchte die cytologischen Verhaltnisse bei der Perithecien- 
bildung von Sphaerotheca Castagnei L6v., und fand, daB 
das Oogon ohne Verschmelzung seines Kernes mit dem Antheridiumkern 
zur Entwicklung kommt. Der Antheridiumkern ist auBerstande, zu dem 
Kern des Oogons uberzugehen und sich mit diesem zu verschmelzen. Verf. 
bestatigt die Dangeard schen Untersuchungen und wendet sich gegen 
Harper, Blackman, Fraser und Claussen; er erklart die 
Untersuchungen dieser Autoren fur irrtumlich. Ob zu diesem SchluB die 
vorliegenden Untersuchungen des Verf.s berechtigen, scheint dem Ref. 
zweifelhaft. L a k o n (Tharandt). 

Zellner, Julius, Zur Chemie der hoheren Pilze. VII. u. VIII. 
(Anzeig. d. kgl. Akad. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl. Jg. 1911. p. 411—412.) 

A. In Hypholoma fusciculare fand Autor folgende Stoffe: 
ein Zerebrosid, ergosterinartige Stoffe, fliissige und feste Fettsauren, 
Glyzerin, Lecithin, Harz, Mannit, Glukose, Mykose, Gerbstoff, Phobaphen, 
Cholin, ein gummiartiges, ein in Alkali losliches Kohlehydrat, chitinhaltige 


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Chemie und Garung. 


Membransubstanz, EiweiBkorper, ein glykosidspaltendes und ein prote- 
olytisches Ferment. Gif tig ist der Pilz nicht. 

B. In den Sporen von Tilletia levis und T. tritici wurden 
folgende Stoffe gefunden: feste und flfissige Fettsauren, ein wachsartiger 
Korper, ergosterinartige Stoffe, Glyzerin, Harz, ein in Alkohol loslicher 
Stoff unbekannter Natur, Mannit, Mykose, Glukose, eine Base, ein wasser- 
losliehes Kohlehydrat, in Alkali losliche Kohlehydrate, EiweiB, ein fette- 
spaltendes und invertierendes Ferment, eine chitinhaltige Gerfistsubstanz. 
Viele Ahnlichkeiten, aber auch starke Differenzen ergeben sich gegenfiber 
der pflanzenchemischen Analyse des Maisbrandes (vom Verf. frfiher schon 
untersucht); es zeigen also in morphologischer und auch chemischer Hin- 
sicht sehr nahestehende Gattungen wesentliche Verschiedenheiten. 

Matouschek (Wien). 

Nathanson, Der Stoffwechsel der Pflanzen. Leipzig (Quelle 
u. Meyer) 1910. 

Das Buch ist aus einer Vorlesung uber den Stoffwechsel der Pflanzen 
hervorgegangen und richtet sich demgemaB in erster Linie an den Studenten 
der Botanik, weiterhin an den Fachgenossen, der die Tierphysiologie bear- 
beitet, dem ein tlberblick fiber den gegenwartigen Stand der pflanzenphysio- 
logischen Forschung gegeben werden soli. Es ist daher auch unter Verweis 
auf grundlegende Werke wie Pfeffer, Czapek, moderner Sammel- 
referate usw. nur die wichtigste Literatur zitiert. In einer einffihrenden Be- 
trachtung macht Verf. den Leser mit der ailgemeinen Bedeutung des Stoff- 
wechsels und den ffir Bau- und Betriebsstoffwechsel notwendigen Materialien 
vertraut. Daran schlieBen sich Abhandlungen fiber den Stoffaustausch, fiber 
die physikochemischen Grundlagen des Stoffumsatzes, die Erzeugung or- 
ganischer Substanz durch Reduction der Kohlensaure im Licht, fiber Bau- 
stoffwechsel und Speicherung, die heterotrophe Ernfihrung, die Atmung und 
den Stoffwechsel als Energiequelle. Anmerkungen und Zusatze, in denen 
der Autor seine personliche Stellung zu einzelnen Fragen dartut, bilden den 
SchluB des Werkes. Den Bakteriologen und Mykologen werden die theo- 
retischen Darlegungen fiber das Wesen der Atmung interessieren, auf deren 
Inhalt einzugehen wir uns versagen mfissen. 

Man darf wohl sagen, daB das Buch seinen Zweck gut erffillt. Mit einer 
klaren prfizisen Darstellung vereinigt sich eine ausgezeichnete Diktion. Durch 
die geschickte Verarbeitung der neuesten Forschungsergebnisse auf den Ge- 
bieten der physiologischen, physikalischen und Colloidchemie und ihre An- 
wendung soweit sie fiir die Pflanzenphysiologie in Betracht kommen, wird 
das Werk auch ffir den Forscher zur anregenden Lektttre. 

Schaffnit (Bromberg). 

Franzen, H., und Steppuhn, 0., Beitrage zur Biochemie der 
Mikroorganismen. V. t)ber die Vergarung und Bil- 
dung der Ameisensaure durch Hcfen. (Zeitschr. f. phy¬ 
siol. Chemie. Bd. 77. 1912. p. 129.) 

Die vorliegende Untersuchung wurde ausgeffihrt, weil ja Ameisensaure 
als ein hypothetisches Zwischenglied der alkoholischen Garung anzusehen 
ist. Wir fibergehen die bekannten Theoricn fiber den Zuckerzerfall, wie sie 
von Baeyer, Schade, Wohl und Andcren aufgestellt worden 
sind, welche von den Verff. aber ziemlich ausffihrlich angefuhrt werden. 
Aus den zahlreichen Einzelversuchen mit einer groBeren Anzahl von Hefen 
ergibt sich, daB die bei der Garung gebildete Ameisensaure nicht oder nur 


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ProdigiosuBpelatinase. — Fumarsaure durch Schimmelpiize. 


247 


zum kleineren Teile’ der Garung von Aminosauren ihre Entstehung ver- 
dankt. Sicher ist, dab durch Hefen erhebliche Mengen Ameisensaure ge- 
bildet und auch vergoren werden konnen und dab diese Prozesse mit dem 
Zerfall des Zuckers in Alkohol und Kohlensaure in Zusammenhang stehen. 
Die Vergarung der Ameisensaure gehort ebenfalls zu den in der Hefe ver- 
laufenden enzymatischen Prozessen, und die Versuchsergebnisse beweisen, 
dab diese Vergarung in engem Zusammenhange mit dem Zerfall des Zuckers 
in Alkohol und Kohlensaure steht. E m m e r 1 i n g (Hermsdorf). 


Groer, F. von, Uber die Prodigiosusgelatinase. (Biochem. 

Zeitschr. Bd. 38. 1912. p. 252.) 

Dab Bakterien die Gelatine vermittelst eines Enzyms verflussigen, ist 
von Bitter und Fermi nachgewiesen worden; es ist aber wahrschein- 
lich, dab die Gelatinasen verschiedener Bakterien verschieden sind. Zum 
Messen der Wirkung des proteolytischen Enzyms bei Prodigiosus- 
Kulturen benutzte Verf. die Methode der relativen inneren Reibung nach 
0 s t w a 1 d. Mit der hydrolytischen SpaJtung der Eiweiblosung nimmt 
die innere Reibung ab. Die Methode hat auber anderen auch den Vorteil, 
dab sie ermoglicht, den Verlauf der Fermentwirkung in Zahlen auszudriicken, 
wobei die Dauer des Experimentes nur eine geringe ist. Als Nahrboden wurde 
eine 5-proz. Gelatine in destilliertem Wasser unter Zusatz von 1 Proz. Fluor- 
n atrium benutzt. Diese labt sich bei 22° im Brutschrank in flUssigem Zustande 
dauernd aufbewahren, reagiert amphoter gegen Lakmus, gegen Lakmoid aber 
alkalisch; spater wurde Gelatinelbsung ohne Antiseptikum benutzt. Die 
Fermentlosungen wurden aus Bouillonkulturen mittelst Filtration oder Zen- 
trifugieren gewonnen, Prodigiosus - Gelatine ist gegen Sauren- und 
Fluomatrium sehr empfindlich, aber widerstandsfahig gegen hohere Tem- 
peratur. Die Reaktionsgeschwindigkeit scheint bei nicht zu kleinen Ferment- 
mengen und Anwendung von 5-proz. Gelatine eine konstante zu sein. Durch 
Erhohung der Reaktionstemperatur um 10° nimmt die Reaktionsgeschwindig¬ 
keit weniger zu, als man nach der RGT.-Regel erwarten miibte. 

Emmerling (Hermsdorf). 

Ehrlich, F., fiber die Bildung von Fumarsaure durch 

Schimmelpize. (Ber. d. deutsch. chem. Ges. Bd. 44. 1911. p. 3737.) 

Beim Wachstum von Rhizopus nigricans (Mucor stolo- 
n i f e r) auf verschiedenen Nahrlosungen wurde die Bildung von Fumar¬ 
saure beobachtet. (Die Ansicht des Verf., dab die Bildung derselben durch 
Mikroorganismen bisher noch nicht bemerkt worden, ist nicht richtig, denn 
Ref. teilte ihre Entstehung aus Apfelsaure durch den Bac. fluorescens 
liquefaciens bereits im Jahr 1902 mit.) Quelle der Fumarsaurebildung 
durch oben genannten Schimmelpilz sind die Kohlehydrate, wogegen die 
Art der Stickstoffnahrung gleichgiiltig ist; wichtig scheint besonders die 
Gegenwart uberschiissiger Mengen von Glukose oder Fruktose zu sein. Auf 
Saccharoselosungen wachst der Pilz nicht, da er keine Invertase besitzt. 
Bei Anwesenheit nur geringer Mengen Zucker neben Aminosaure ist die 
Ausbeute an Fumarsaure weit kleiner, besonders hindert ihre Bildung die 
Glutaminsaure. Nach langerer Zeit wird die entstandcne Fumarsaure durch 
den Pilz selbst wieder angegriffen. Diese Siiure crscheint somit als ein 
Zwischenprodukt des Kohlehydratabbaus. Emmerling (Hermsdorf). 


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248 Hydrolyse v. Botrytis. — Zersetzung v. Harnstoff etc. durch Schimmelpilze. 


Colin, H., Hydrolyse de quelques polysaccharides par 
le Botrytis cinerea. (Ann. d. Scienc. Nat. S£r. 9. T. 13. 1911. 

p. 1—112.) 

Die Hauptergebnisse der urafangreichen Arbeit sind etwa folgende: 

Botrytis cinerea vermag sich von einer groBen Anzahl von 
Polyosen zu ernahren (Saccharose, Maltose, Laktose, Trehalose, Raffinose, 
Melezitose). Morphologisch ist Botrytis cinerea auf all diesen 
Substraten der gleiche. 

Keine dieser Zuckcrarten wird direkt assimiliert; eine jede wird zunachst 
in Hexosen zerlegt und erst diese werden von dem Pilze assimiliert. 

Der Pilz bildet verschiedene losliche Fermente. Bei der Verarbeitung 
der Biosen (Saccharose, Maltose, Laktose, Trehalose) kommt nur eine Diastase 
zum Vorschein, bei den Triosen (Raffinose) treten zwei Enzyme in Wirksam- 
keit, und zwar verwandelt das eine die Triose in ein Gemisch von Hexose 
und Biose, das andere spaltet die Biose in zwei Molekule Hexose. 

Unter den Enzymen unterscheidet Verf. zwei Typen: 1. Typus des 
Invertin, diffundierend, und 2. Typus der Maltase, fest anhaftend. Die 
zum ersten Typus gehorigen Fermente verursachen schwache Hydrolvsen 
(Raffinose, Melezitose, Gentianose, Stachyose), die des zweiten Typus (Mal¬ 
tase, Laktase, Trehalase, Melibiase) bewirken die starke Invertierung der 
Trisaccharide. 

Die diffundierenden Diastascn sind stets in den Fliissigkeiten nachzu- 
weisen, die anhaftenden dagegen konnen nur durch feinste Pulverisationen 
zum Vorschein gebracht werden. 

Analog lassen sich bei den Kulturen zwei Typen unterscheiden: 1. Kul- 
turen auf Saccharose: Invertin und Spaltungsprodukte der Saccharose im 
Nahrsubstrat; 2. Kulturen auf Maltose: Weder Maltase noch Glykose, die 
Spaltungsprodukte der Maltose, im Nahrsubstrat. Bei den Kulturen auf 
Triosen, z. B. Raffinose, treten beide Typen nacheinander in Erscheinung: 

1. Lavulose und Melibiose im Nahrsubstrat vorhanden, 2. weder Glykose 
noch Galaktose, die Spaltungsprodukte dcr Melibiose, im Substrat nach- 
weisbar. 

Weitaus die Mehrzahl der Nahrboden des Botrytis gehort zum 
Typus der Maltose. 

Von Bedeutung sind die Anschauungen des Verf. iiber die Spezifizit&t 
der verschiedenen Diastasen: 

1. Die Hydrolyse der vier Polyosen: Saccharose, Raffinose, Gentianose, 
Stachyose wird durch ein einziges Ferment, das Invertin, hervorgerufen. 

2. Auch jdie Melezitase ist von dem Invertin nicht verschieden. 

3. Maltase und Laktase sind distinkte Diastasen. 

4. Die Hydrolyse der Trehalose mit Hilfe des Mycelpulvers von Bo¬ 
trytis cinerea scheint durch Maltase hervorgerufen zu werden. 

5. Die Spaltung der Gentiobiose wird durch Emulsin verursacht. 

6. Melibiase ist von Emulsin verschieden, dagegen wohl mit Laktase 
identisch. 

7. Turanase und Manninotriase gehoren nicht zum Emulsin, eher zu 

Maltase oder Laktase. W. H e r t e r (Tegel). 

Kossowicz, A., Die Zersetzung von Harnstoff, Harn- 
saure, Hippursaure und Glykokoll durch Schim¬ 
melpilze. (Zeitschr. f. Garungsphysiol. Bd. 1. 1912. p. 60—62.) 


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Eisen u. Schimmelpilze. — Harpagomyces. — Aspergillus. 


249 


Zur Priifung einer groBeren Zahl von Pilz-Reinkulturen diente folgende 
Losung (je 50 ccm in kleinen Erlenmeyer-Kolben): 1000 Leitungswasser, 
25 Handelsraffinade, 2,5 K 2 HP0 4 , 0,5 MgS0 4 , der entweder 10 g Harnstoff 
oder 4 g Harnsaure oder 2 g Hippursaure oder 2 g Glykokoll zugesetzt wurden. 
Folgende Pilze wurden zum Versuch herangezogen: 1. Botrytis bas- 
siana, 2. Penic. crustaceum, 3. Mucor Boidin, 4. Clado- 
sporium herbarum, 5. Phytophthora infestans, 6. 
Penic. brevicaule, 7. Asperg. glaucus, 8. Asperg. 
nigej, 9. Isaria farinosa, 10. Fusisporium spec. Es zer- 
setzten: 

Harnstoff Nr. 1—10, Hippursaure Nr. 1, 3, 5, 8—10. 

Harnsaure „ 1—10, Glykokoll Nr. 1—3, 5—6, 8—10. 

Uberall war Ammoniakbildung und, da die genannten Substanzen als 
alleinige Stickstoffquelle fungierten, eine mehr oder minder umfangreiche 
Assimilation des betreffenden Stickstoffs nachweisbar. 

Lohnis (Leipzig). 

Santon, B., Influence du fer sur la culture de quelques 
moisissures. (Ann. de l’lnstit. Pasteur. T. 25. 1911. p. 922.) 

Der EinfluB des Eisens auf das Wachstum und die biologischen Eigen- 
schaften wurde an einzelnen Pilzen untersucht, welche auf R a u 1 i n scher 
Flussigkeit wuchsen. Die Gegenwart des Eisens scheint ebenso wie die des 
Sauerstoffs zur Sporenbildung erforderlich; Sauerstoff wird dabei fixiert, 
offenbar unter Mitwirkung des Eisens als Sauerstoffilbertrager, wobei das 
Eisen abwechselnd oxydiert und reduziert wird. Abwesenheit von Luft 
erhoht bei Aspergillus n i g e r die OxaMureproduktion. Anderer- 
seits fiihrt die Abwesenheit des Eisens nicht zur Alkoholbildung. Ebenso 
beobachtet man keinen Alkohol, wenn man Mucor mucedo oder 
Rhizopus nigricans auf der Oberflkche der Rau 1 inschen Lo¬ 
sung kultiviert, sobald Eisen fehlt. E m m e r 1 i n g (Hermsdorf). 


Moreau, F., Deuxieme note sur les MucorinSes. (Bull. 
Soc. Mycol. France. T. 27. 1911. p. 334—341.) 

Vorliegende zweite Notiz behandelt Kernverschmelzungen und Kern- 
degeneration in der Zygospore und Kernverschmelzungen nicht sexueller 
Natur. . L a k o n (Tharandt). 


Wilczyliski, Tadeusz, Harpagomyces Lomnickii nowy rod- 
zaj ii gatunek z grupyHyphomycetdw. [Harpago¬ 
myces Lomnickii nov. gen. et n. sp. Hyphomycetum.] (Kos- 
mos, Lemberg. Bd. 36. 1911. p. 314—317.) 

Mit Fuligo varians und Mortierella polycephala 
(Coem.) tritt auf einer Gerberlohe bei Lemberg die oben genannte Pilzgattung 
auf. Sporenverbreitung geschieht sehr leicht durch auf der Erde herum- 
kriechende Tiere. Geschlechtliche Vermehrung wurde weder in der Natur 
noch in der Kultur nicht beobachtet. Von Ceratophorus durch die 
langen Forts&tze der Konidien, welche hakenformig gebogen sind und aus 
einer Zelle oft in der Zahl vier entspringen, verschieden. 

Matouschek (Wien). 


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250 


Aspergillus. 


Bainier, G., et Sartory, A., Etudes biologiques et morpho- 
logiques de certains Aspergillus. (Bull. Soc. Mycol. 
France. T. 27. 1911. p. 98—104, 346—367, 453—468. 6 pi.) 

Beschreibung von einer neuen Aspergillus - Art (Asp. cine- 
r e s c e n s n. s p.) mit naheren Angaben uber das Verhalten derselben in 
ktinstlichen Reinkulturen, sowie von 5 neuen, ein rotes Pigment bildenden 
Aspergillus - Arten (Asp. disjunctus nov. sp., A. s e j u n c - 
t u s nov. sp., A. mollis n. sp., A. m u t a b i 1 i s n. sp., A. r e p a n - 
d u s n. sp.) mit naheren Angaben fiber das Verhalten derselben in Rein- 
kultur. L a k o n (Tharandt). 


Brenner, W., Untersuchungen fiber die Stickstoff- 
ernahrung des Aspergillus niger und deren Ver- 
wertung. (Ber. Deutsch. Bot. Gesellsch. Bd. 29. 1911. p. 479—483.) 

Um festzustellen, in welcher Weise verschiedene Stickstoffverbindungen 
von Aspergillus verwertet werden, brachte Verf. die zu beobachtenden 
stickstoffhaltigen Substanzen in einer 0,5-proz. Ammoniumchlorid aquiva- 
lenten Menge in stickstofffreie Nahrlosungen. 

Durch Serienkulturen wurde zunachst festzustellen gesucht, innerhalb 
welcher Zeit der Pilz das Optimum seines Wachstums zeigt. Das ist wichtig, 
weil der Pilz bei langerem Verweilen in der Nahrlosung zu degenerieren 
beginnt. Alle zwei Tage wurde dann ein Pilz aus der Serie geemtet und ge- 
wogen. Auf diese Weise lieB sich das Optimum ermitteln. 

Ob giftige Substanzen durch die Degeneration in die Nahrlosung gelangt 
sein konnten, sucht Verf. in der Weise festzustellen, daB er nach Emeuerung 
der C-Quelle in die nachgebliebenen Kulturflfissigkeiten verschiedenen Alters 
erneut Aspergillus hineinbringt. Der Pilz zeigt dann durch Aus- 
sehen und Gewicht die vorhandenen Nahrungsbedingungen an. AuBerdem 
wurde der N-Gehalt in der nachgebliebenen Nahrlosung und in der Pilzernte 
quantitativ festgestellt. 

Die meisten der zahlreichen untersuchten stickstoffhaltigen Substanzen 
haben sich als Stickstoffnahrung ffir Aspergillus nicht bewahrt, wie 
z. B. Ammoniak, Natriumnitrit, Ammoniumvalerianat und viele andere. 

Will man die tauglichen Stickstoffverbindungen in eine Rangskala 
ordnen, so ist die GroBe der Maximalernten und die Zeit, die zur groBten 
Ernte erforderlich war, zu beriicksichtigen. Diese Reihenfolge stellt sich 
dann, um nur einige Verbindungen zu erwahnen, wie folgt: Ammonium- 
laktat, Ammoniumtartrat, Asparagin, die Ammoniumsalze der Mineral- 
sauren, Ammoniumacetat und Formiat, Natriumnitrat usw. Als letzten 
stickstoffhaltigen Korper, der noch so viel Pilzmvcel ergab, daB eine Ver- 
unreinigung nicht ffir das Wachstum verantwortlich gemacht werden konnte, 
ncnnt Verf. Acctonitril. 

Das Wachstum des Pilzes in den Nahrlosungen auBerte sich nicht bloB 
in einer Abnahme der Nahrstoffe, sondern es wurden auch Stoffe ausge- 
schieden, die, wenn sie sauer waren, in der Losnng verblieben, wenn sie aber 
alkalisch waren, durch Oxalsaure neutralisiert wurden. Bei der Degeneration, 
die nach dem Wachstumsoptimum eintritt, wurde toils Ammoniak, toils 
Stickstoff in organischer Form abgeschieden. Durch Analysen weist Verf. 
nach, daB nach begonnener Degeneration der Stickstoffgehalt des Pilzes 
mehr und mehr abnimmt. K. Muller (Augustenberg). 


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Sterigmatocystis. — Hypocrea rufa. 


251 


Bainier, G., et Sartory, A., Etude d’une espece nouvelle de 
Sterigmatocystis. Sterigmatocystis flavipes(n. sp.). 
(Bull. soc. Mycol. France. T. 27. 1911. p. 90—97. 1 pi.) 

Beschreibung von Sterigmatocystis flavipes nov. sp. mit 
naheren Angaben uber das Verhalten dieses Pilzes in Reinkulturen auf ver- 
schiedenen kunstlichen Substraten. Infektionsversuche auf Tieren zeigten, 
dab der Pilz nicht pathogen ist. L a k o n (Tharandt). 

Medisch, Marc, Beitrage zur Physiologie der Hypocrea 
r u f a (P e r s.). (Jahrb. f. wissenschaftl. Botan. Bd. 48. 1910. p. 591—631.) 

Verf. kultivierte einen Pilz, den er in Heidelberg in Gartenerde gefunden 
hatte, und der von Saccardoals Hypocrea rufa (Pers.)= T r y c h o- 
derma viride bestimmt worden war. Der Pilz war bisher dadurch inter- 
essant, daB die Konidien abwechselnd grime und gelbe Farbung zeigten. 
Nach M i 1 b u r n wird die griine Farbung durch sauer reagierende Nahr- 
boden, die gelbe durch alkalische Substrate hervorgerufen; Verf. konnte 
sich nicht nur von der Richtigkeit der M i 1 b u r n schen Anschauung tiber- 
zeugen, sondem stellte auch fest, daB der Pilz das Nahrsubstrat in eigen- 
tiimlicher Weise verfarbt. Er ging der Frage weiter auf den Grund, indem 
er Untersuchungen uber folgende Punkte anstellte: 

1. Die Farbstoffbildung in den Nahrlosungen. 

2. Die Wirkung der Stickstoffverbindungen auf die Farbstoffbildung. 

3. Die Abhangigkeit der Farbstoffbildung von Sauerstoff. 

4. DasVerhaltendes Pilzes zu Ammonsalzen, Nitratenund Nit ri ten als Sticks toff quelle. 

5. Das Verhalten in stickstoffreien und stickstoffarmen Nahrlosungen. 

Als w'ichtigere Ergebnisse sei folgendes hervorgehoben: 

In Glykosekulturen (Optimum bei 1,5 Proz. Glykose) ohne Nahrsalz- 
zusatz findet intensive Farbung des Substrates statt. Gewisse Salze be- 
schleunigen die Farbstoffbildung. Die Farbung beginnt mit Grim und geht 
dann in Gelb bis Orange iiber. Der Farbwechsel entspricht einem Oxy- 
dationsvorgang. Ammonsalze der starken Mineralsauren beseitigen die 
Farbstoffbildung vollstandig, was wohl auf die Einwirkung der bei der Stick- 
stoffassimilation befreiten Sauren zuruckzufiihren ist; das Wachstum des 
Pilzes wird stark beeintrachtigt, die Konidienbildung verhindert. Durch 
Neutralisation solcher Kulturen wird der friihere Wachstumszustand wieder 
hergestellt. Infolge Mangels eines invertierenden Enzymes gedeiht Hypo- 
crearufain den Rohrzuckerlosungen nur mit Ammonsalzen der starken 
Mineralsauren als Stickstoffquelle; der Rohrzucker wird durch die frei- 
werdende Saure hydrolysiert. Auf Lavulosc wird der Pilz durch die Am¬ 
monsalze der starken Sauren weniger beeintrachtigt. Mit den Nitraten der 
Alkalien gedeiht der Pilz gut; die Nitrate werden zu Nitriten reduziert. 
Auch die Nitrite werden von Hypocrea als Stickstoffquelle verarbeitet, 
wobei die Reaktion der Losung alkalisch wird und letztere gelbe Farbung 
annimmt. Das Licht befordert die Bildung der Konidien, vermutlich durch 
Herabsetzung der organischen Sauren in der Nahrlosung. 

Die Kulturen von Hypocrea rufa, welclie auf stickstoffreien 
Nahrboden wachsen, lassen eine geringe Anreicherung an Stickstoff wahr- 
nehmen. Verf. halt es jedoch fur noch nicht ausgemacht, ob hier Assimilation 
von freiem Stickstoff stattfindet. Ein Zusatz kleiner Mengen von Stickstoff 
in Form von K-Humat Oder NH 4 N0 3 steigert nicht den Stickstoffgewinn 
der Kulturen. Wahrscheinlich nimmt der Pilz einen kleinen Teil von Stick¬ 
stoff aus dem K-Humat auf. W. Herter (Tegel). 


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252 


Saprolegnia. — Enzyme. 


Lechmere, A. E., An investigation of a species of Sapro¬ 
legnia. (New Phytologist. Bd. 9. 1910. p. 305—319. With 2 plat.) 

Verf. studierte eine Spezies von Saprolegnia in Kultur. Sexual- 
organe konnte er nicht erzielen bezw. sehen, aber die Art zeigte diverse Arten 
von ungeschlechtlicher Reproduktion. Infolgedessen mull man berechtigten 
Zweifel setzen in den Wert der Sporozysten fur die Systematik. Konnte doch 
Verf. an der von ihm untersuchten, nicht naher bezeichneten Art die cha- 
rakteristischen Sporocysten folgender Genera bemerken: Saprolegnia, 
Achlya, Leptomitus, Pythiopsis, Dictyuchus und 
Aplanes. Matouschek (Wien). 

Doby, G., Beitrage zur physiologischen Bedeutung 
der Enzyme. (Botanikai Kozlem6nyek. Jg. 10. 1911. p. 35.) 

Die Menge von Oxygenase, Peroxydase und Tyrosinase in ruhenden und 
in keimenden Kartoffelknollen, die von gesunden aber auch von kranken 
Pflanzen stammen, ward bestimmt. Es zeigte sich, daft die Menge der Tyro¬ 
sinase in den kranken Knollen im Verh&ltnisse zu dem Tyrosinasegehalte 
der gesunden Knollen eine fast vierfache ist. Matouschek (Wien). 

Dox, Arthur W., Enzyme studies of lower fungi. (The Plant 
World. Vol. 15. 1912. p. 40.) 

Dox hat in der vorliegenden Zusammenfassung seiner Enzymstudien 
bei Schimmelpilzen, neben einer etwas historischen Einleitung und einem 
theoretisch spekulativen SchluB iiber die Erwerbung der Enzyme durch die 
Pilze, diejenigen Fermente zusammengestellt, die er bisher in ihnen auf- 
gefunden hat. Folgende Tabelle gibt sie wieder. 


Art des Enzyms. 

Hydrolisierte Substanz. Hydroliseprodukte. 

| Casein \ 

1. Protease 

< Gelatine 
\ Peptone J 

Aminosauren. 

2. Nuklease 

Nukleinsaure 

Phosphorsaure, Purinbasen usw. 

3. Amidase 

1 Harnstoff 

Ammoniak, Kohlensaure. 

\ Asparagin 

Asparaginsaure, Ammoniak. 

4. Lipase 

1 Fette 

Fettsauren, Glyzerin. 

\ Ester 

Fettsauren, Alkohol. 

5. Emulsin 

f Amygdalin 1 

| Arbutin 1 

| Glukose, Benzaldehyd. 

1 Blansaure. 

6. Amylase 

Starke 

Dextrin, Maltose. 

7. Inulase 

Inulin 

Fruktose. 

8. Raffinase 

Raffinose 

Fruktose, Melibiose. 

9. Invertase 

Rohrzucker 

Glukose, Fruktose. 

10. Maltase 

Maltose 

Glukose. 

11. Laktase 

Milchzucker 

Glukose, Galaktose. 

12. Histoenzym 

Hippursaure 

Benzoesaure, Glykokoll. 

13. Katalase 

Wasserstoffsuper- 
ox yd 

Wasser, Sauerstoff. 

14. Phytase 

Phytin 

Inosit, Phosphorsaure. 


H. Pringsheim (Charlottenburg). 

Toshimura, K., Beitrage zur Kenntnis der Banane. (Zeit- 
schr. f. Unters. d. Nahrungs- u. GenuBmittel. Bd. 21. 1911. p. 406.) 

Zur Ermittelung der chemischen Vorgange bei der Reifung der Banane 
wurden zunachst ganz unreife Bananen untersucht und zwar in drei ver- 
schiedenen Perioden. Dabei ergab sich, daB der Gerbstoff beim Reifen fast 
immer konstant bleibt, daB die Verwandlung der StSrke in Zucker schnell 
vor sich geht, so daB nach drei Wochen etwa 50 Proz. Zucker gebildet waren; 


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Enzyme etc. 


253 


daB das Verhaltnis von Saccharose zu reduzierendem Zucker nach und nach 
vermindert wird und zwar durch ein Enzym. Auch der Ubergang der Starke 
in Zucker ist enzymatischer Natur. AuBer Saccharose und Invertzucker 
sind in den Bananen keine anderen Zuckerarten enthalten. 

Emmerling (Hermsdorf). 

Power, B.. a. Moore, W., The constituents of Bryony root. 

(Joum. of the chem. Society. Vol. 99 u. 100. 1911. p. 937.) 

Die Wurzeln von Bryonia alba und d i o i c a waren friiher beide 
offizinell, sollen sich aber in ihren physiologischen Wirkungen unterscheiden. 
Von Masson wurde ein Glucosid, das B r y o n i n , daraus isoliert. Die 
neueren Untersuchungen der Verff., welche Bryonia dioica ver- 
arbeiteten, zeigen, daB ein Enzym vorhanden ist, welches Amygdalin und 
Salicin schwach hydrolysiert. Weiter wurden isoliert ein Stherisches 01 von 
charakteristischem Geruch, eine neutrale Substanz vom Schmelzpunkt 
220—222° und der wahrscheinlichen Zusammensetzung C 20 H 30 O 5 , ein Glucosid- 
ahnliches Produkt von bitterem Geschmack, welches bei der Hydrolyse 
mittelst des Enzyms oder verdiinnter Schwefelsaure ein Harz und Glukose 
gibt und ein amorphes Alkaloid. Ferner enthielt der in Wasser unlosliche 
Teil des alkoholischen Extraktes ein Phytosterol C 27 H ie O, einen zweisaurigen 
Alkohol, das Bryonol, und verschiedene Fettsauren. Wesentliche physio- 
logische Wirkungen kommen keiner der isolierten Substanzen zu. 

Emmerling (Hermsdorf). 

Puriewitsch, K., Untersuchungen uber die EiweiBsyn- 

these bei niederen Pflanzen. (Biochem. Zeitschr. Bd. 38. 

p. 1.) 

AnschlieBend an die Versuche von C z a p e k und Emmerling uber 
die Stickstoffassimilation bei niederen Pilzen hat Verf. die Brauchbarkeit 
verschiedener Stickstoffverbindungen fiir die EiweiBsynthese nach der At- 
mungsintensitat der Versuchspflanzen studiert. Er wahlte als MaB fiir den 
groBeren Verbrauch der Stoffe das Verhaltnis der Kohlensauremenge, die 
das Mycelium von Aspergillus niger wahrend des Versuches bildet, 
zu der Trockensubstanz desselben Mycels. Von besonderem Interesse waren 
diejenigen Stickstoffverbindungen, welche sich bei der Hydrolyse von Ei- 
weiBstoffen bilden. Daneben wurde der Wert von Nitraten, Ammonsalzen, 
Amiden und Aminosauren bestimmt; als Kohlenstoffquelle diente haupt- 
sachlich Dextrose. Die Kulturen wurden bei 30° gehalten. Es ergab sich, 
daB das Verhaltnis der C0 2 zur Trockensubstanz des Mycels fiir Amino¬ 
sauren und Ammonsalze am kleinsten ist, d. h. daB der geringste Energie- 
verbrauch fiir die EiweiBsynthese dann stattfindet, wenn Glykokoll, Alanin, 
Leucin, Asparaginsaure, Asparagin, Glutaminsaure, Acetamid und Methyl- 
hamstoff als Stickstoffquellen dienen. Die Mengen der C0 2 sind fiir organische 
Sauren weit grdfier als fur Dextrose. Bei Verwendung von Aminosauren 
werden erhebUche Mengen Ammoniak gebildet, doch liegt kein Beweis vor, 
daB dieses zur EiweiBsynthese wieder verwendet wird. Die Resultate be- 
statigen die Ansicht C z a p e k s , welcher, gestiitzt auf die Untersuchungen 
Emmerlings, annimmt, daB besonders die a-Aminosauren von 
der Pflanze verbraucht werden. Interessant ist der Befund, daB fiir Pepton 
und HiihnereiweiB der Energieverbrauch groBer ist, als fur viele andere 
Stickstoffverbindungen. Emmerling (Hermsdorf). 


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254 


Enzyme etc. 


Godlewski, E., liber anaerobe EiweiBzersetzung und 
intramolekulare Atmung in den Pflanzen. (Bull, 
intern, de l’acad. d. scienc. de Cracovie. 1911. S6rie B. Scienc. natur. 
Nr. 9/10 B. p. 680—717.) 

Die Versuche mit Lupinensamen ergaben folgendes: 

1. Die erwahnte Zersetzung in den Lupinen-Samen ist ein enzymatischer 
ProzeB. Denn: Liegen die Samen in Zuckerlosung oder Wasser, so ist sie 
ganz von der Intensitat der intramolekularen Atmung der Samen unabhangig. 
Die Zersetzung des EiweiBes wird in den Samen vermindert, die intramole¬ 
kulare Atmung aber verstarkt, wenn Zucker an die in Wasser unter Luft¬ 
abschluB liegenden gekeimten oder ungekeimten Lupinensamen verabreicht 
wird. Ferner: Die EiweiBzersetzung in den in Wasser oder in Zuckerlosung 
steril und unter LuftabschluB liegenden Samen dauert viel langer als deren 
intramolekulare Atmung, also auch dann noch, wenn die Samen bereits langst 
durch Erstickung abgestorben sind. 

2. Zuerst werden, wenn Samen unter LuftabschluB in Wasser liegen, 
die in den Samen gebildeten Albumosen und Peptone, spater erst die kompli- 
zierten Proteinstoffe zersetzt. 

3. Die Zersetzung scheint, solange die Samen intramolekular atmen, 
proportional der Zeit zu verlaufen; nach dem Tode der Samen schreitet sie 
aber proportional der Quadratwurzel der Zeit. 

4. Die intramolekulare Atmung der in Glykoselosung unter LuftabschluB 
liegenden gekeimten oder nichtgekeimten Samen ist einander gleich, woraus 
folgt, daB wahrend der Keimung keine Neubildung von Zymase in den 
Samen stattfindet. Die intramolekulare Atmung der in Wasser liegenden 
gekeimten Samen ist in den ersten Tagen des Versuches bedeutend groBer als 
die der ungekeimten, was auf Hydrolyse der Samenreservestoffe wahrend der 
Keimung und nicht auf Neubildung von Zymase zuriickzufiihren ist. 

5. In gekeimten Samen verlauft die anaerobe EiweiBzersetzung viel 
schneller als in ungekeimten, woraus auf Neubildung der proteolytischen 
Enzyme, w r ahrscheinlich des Pepsins, wahrend der Keimung zu schlieBen ist. 

6. Die Produkte der Zersetzung bestehen zumeist aus mit Phosphor- 
wolframsaure nicht fallbaren Stoffen (Aminosauren, Polypeptide). Von 
Aminosaureamidcn und Ammoniak wird sehr wenig, an organischen Basen 
wohl nichts gebildet. Die abgespaltenen Hexonbasen erfahren sofort eine 
weitere Zersetzung und gehen in andere durch die Phosphorwolframsaure 
nicht fallbare Verbindungen iiber. 

7. Einen starken EinfluB auf die Zusammensetzung der Produkte der 
Zersetzung ubt die Reaktion der Losung, in weleher die EiweiBzersetzung 
durch Autolyse verlauft. Nur wenn der Autolyselosung etwa 0,25 Proz. 
Zitronsaure zugesetzt werden, findet man auch Hexonbasen unter den Pro- 
dukten der Autolyse. 

8. Die dem Wasser, in dem die Samen liegen, zugesetzte Zitronsaure 
wird zur intramolekularen Atmung nicht verbraucht; sie vermindert sogar 
stark die Intensitat der C0 2 -Bildung und verkiirzt deren Dauer. 

Matouschek (Wien). 

Weevers, Th., De werking der adfmhalingsenzymen van 
Sauromatum venosum Schott. [=llber die Wirkung 
der A t m u n g s e n z y m e von Sauromatum venosum 
Schott.] (Versl. kon. Akad. Wet. Amsterdam. 1911. p. 206—213.) 

Der Spadix der genannten Pflanze wurde ausgepreBt und gefallt mit 


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Enzyme etc. 


255 


Alkohol und Azeton; Verf. erhielt ein Rohenzym, das Glukose spaltet. Diese 
Spaltung tritt ein bei Gegenwart von Sauerstoff und aueh anderseits in Wasser- 
stolf. Quantitativ konnten die sich bildenden Stoffe (C0 2 , organische Sauren) 
bestimmt werden. Alkohol wurde hierbei nie gebildet. Diese Behandlung 
des PreBsaftes sowie die Zerstorung der Zellstruktur schadigt die Wirkung 
der Atmungsenzyme nicht, obgleich die Objekte sich im Zustande tatigen 
Lebens befinden. Die Zuckerspaltung war sehr intensiv sogar. Aus den 
Blattern derselben Pflanze erhielt Verf. ein anderes schwacher aber sonst 
ahnlich wirkendes Rohenzym. 

Im Atherextrakt der neuen Fltissigkeit fand Verf. Zitronensaure, die 
vielleicht durch die Atmungsenzyme aus Glukose sich gebildet hatte. Diese 
Bildung der Zitronensaure erinnert an die Zuckerspaltung durch Citro- 
m y c e s. Die Atmungsenzyme selbst zeigen in ihrer Wirkung groBe Ahn- 
lichkeit mit denen des Arum maculatum. 

Matouschek (Wien). 

Agulhon, H., Action de la lumiere sur les diastases. 
(Ann. de l’instit. Pasteur. T. 26. 1912. p. 38.) 

Die ultravioletten Lichtstrahlen zeigen im allgemeinen eine bedeutend 
starkere Wirkung auf Enzyme als die sichtbaren Strahlen. Eine einheitliche 
Erklarung des Mechanismus dieser Wirkung zu geben, ist nicht moglich. 
Es ergaben sich drei Gruppen: 1. Invertin, Laccase und Tyrosinase werden 
lediglich in Gegenwart von Sauerstoff angegriffen von den sichtbaren Strahlen, 
von den ultravioletten weniger rasch zerstort in Abwesenheit von Sauerstoff. 
Die Zerstorung ist die Folge der Bildung von Wasserstoffsuperoxyd. 2. Emulsin 
und Katalase werden im leeren Raume von alien Strahlen vernichtet, bei 
Anwesenheit von Sauerstoff noch rascher. 3. Lab ist gegen sichtbare Strahlen 
unempfindlich, wird aber durch ultraviolette, besonders in Gegenwart von 
Sauerstoff stark angegriffen. Emmerling (Hermsdorf). 

Brooks, T., The role of oxidases in the formation of 
certain constituents of essential oils. (Journ. of the 
American chem. Soc. Vol. 34. 1912. p. 67.) 

Die vorliegende Arbeit wurde in der Absicht ausgefiihrt, Licht auf die 
Art und Weise zu werfen, wie gewisse Ketone und Aldehyde in atherischen 
Olen gebildet werden. In den Bliiten von Michelia champaca L. 
wurde eine energische Oxydase entdeckt, und das atherische Ol derselben 
enthielt in betrachtlicher Menge ein kristallinisches Keton C 16 H 20 O 5 , 
daneben Benzylalkohol, Benzaldehyd und Benzoesaure, welche jedenfalls mit 
Hilfe des oxydierenden Enzyms entstanden waren. Die Vanille enthalt eine 
Oxydase, welche aus Coniferylalkohol Vanillin bildet. Das Menthon der Pfeffer- 
minze entsteht in gleicher Weise aus Menthol; ahnliche Prozesse finden in 
vielen anderen Pflanzen statt. Speziell wies Verf. Oxydasen in C a r u m 
carvi L. und in Mentha piperita nach. Die Oxydasen lassen 
sich leicht in den wasserigen Extrakten der Pflanzen nachweisen. Es wurden 
endlich Versuche angestellt mit Baldrianwurzel, Tanacetum 
vulgare, Thuja o c c i d e n t a 1 i s , Mentha silvestris, 
Calamintha officinalis und n e p e t a. 

E m m e r 1 i n g (Hermsdorf). 

Euler, H., und Johansson, D., t) b e r die Bildung von Invertase 
in Hefen. (Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 76. 1912. p. 388.) 

Die Anreicherung der Hefe an Invertase erscheint nach vorliegenden 


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256 


Enzyme etc. 


Beobachtungen durch Kultivierung in Rohrzuckerlosungen nicht moglich 
zu sein. Fernbach halt die Stickstoffquelle, E f f r o n t die Art des 
Zuckers von wesentlicher Bedeutung. Die Verff. fanden, daB die Vorbehand- 
lung der Hefe in Rohrzuckerlosung keine, die Vorbehandlung in Trauben- 
zuckerlosung eine bedeutende Erhohung der Invertasewirkung herbeifiihrt. 

Emmerling (Hermsdorf). 

Sdhngen, N. L., Thermo-tolerante Lipase. (Versl. kon. Akad. 
Wet. Amsterdam. 1911. p. 126—131.) 

Unter diesem Namen ist ein fettspaltendes Enzym zu verstehen, das 
nicht zerstort wird durch das Einwirken einer Hitze von 100° C wahrend 
5 Minuten langer Einwirkungsdauer. Dies bedeutet ein merkwiirdiges Ver- 
halten gegeniiber den anderen Lipase-Arten. Die obengenannte Lipase wird 
durch Vertreter der Bacterium fluorescens-liquefaciens- 
Gruppe gebildet, also durch B. punctatum, liquefaciens, 
pyocyaneum; sie zeigt mit derjenigen Lipase, die von B. Stutzeri, 
fluorescens non liquefaciens, lipolyticum und durch 
Aspergillus niger, Penicillium glaucum usw. herriihrt, 
groBe Ahnlichkeit und diese zeigt sich sowohl in der Diffusion durch Agar- 
und Gelatinenahrboden als auch in dem Verhalten den loslichen und hoheren 
Fettsauren gegeniiber. Doch spaltet die im Titel genannte Lipase nicht mehr, 
wenn der Sauregrad Vioo N erreicht ist. Matouschek (Wien). 

Sohngen, N. L., Microben-Lipase. (Versl. kon. Akad. Wet. Amster¬ 
dam. 1911. p. 1263—1275.) 

Verf. studierte die Lipasen, welche von diversen Pilzen und Hefen ge¬ 
bildet werden: Er kommt zu folgenden Hauptergebnissen: 

1. Auf die Bildung der Lipase hat die Zusammensetzung des Kultur- 
bodens keinen EinfluB. 

2. Der durch Mikroben sauer gemachte Boden aber hemmt diese Bil¬ 
dung. Sauren bilden mit Lipasen Verbindungen, die durch Alkalien gcspalten 
werden. Diese Saurelipasen spalten keine Fette, diffundieren wie normale 
Lipase durch Gelatine und Agar. Dies tun Saurelipasen von hoheren Fett¬ 
sauren herriihrend nicht. 

3. Das Verhalten diverser Ionen: Ca- und Mg-Ionen, aber auch Na- 
triumglycocholat und Trimethylamin verzogern die Lipasewirkung. H-Ionen 
verzogern, OH-Ionen beschleunigen die Wirkung der Lipase. Ist der Sauregrad 
groBer als 1 / 60 N, so findet durch die Mikrobenlipase keine Fettspaltung statt. 

4. Alkohole hemmen die Lipasewirkung, Zucker und Glyzerin sind be- 
langlos. Wahrend der Lipasewirkung fordert Licht und anderseits Sauer- 
stoff die Fettspaltung. 

5. Die Mikrobenlipase kann aus OlsSure und Glyzerin das Monoglyzerid 
der Olsaure und sogar, wenn auch wenig, Di- und Triglyzerid bilden. Sie hat 
groBe Verwandschaft mit der Leber- und Pankreaslipase. 

Matouschek (Wien). 

Zimmermann, A., Studies over Pepsin, Pankreatin and 
combinations of both Enzymes. (Journ. of Ind. and Engin. 
Chem. Vol. 3. 1911. p. 750—753.) 

Von Interesse diirfte sein, daB die Enzyme sich in verdunntcn Glyzerin- 
lijsungen Alkalien und Sauren gegeniiber widerstandsfiiliiger zeigen als in 
waBrigen Losungen. Wedemann (Gr.-Lichterfelde). 


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Garung u. Hefen. 


257 


Karezag, L., tlber die Garung der verschiedenen W e i n - 
s a u r e n. (Biochem. Zeitschr. Bd. 38. 1912. p. 516.) 

Verff. untersuchte das Verhalten der verschiedenen Stereo-Isomeren der 
Weinsauren bei der Vergarung durch frische Hefe und Hefedauerpraparate. 
Von zwei frischen Heferassen wurde d-Weinsaure bedeutend starker ver- 
goren als 1-Weinsaure, die racemische d,l-Saure stand in der Mitte. Die Meso- 
oder i-Weinsaure erhielt sich im groBen ganzen wie d-Weinsaure. Von Hefanol 
wurden die freien Sauren nur sehr schwer angegriffen. Von den Kaliumsalzen 
wurde das der d-Weinsaure stark, das der 1-Saure kaum vergoren. 

Kurt Meyer (Stettin). 

Slator, A., Uber Dioxy-azeton als Zwischenstufe der 
alkoholischen Garung. (Ber. d. chem. Gesellsch. Bd. 45. 1912. 
p. 43.) 

Wenn eine Dextroselosung mit einer Geschwindigkeit vergoren wird, 
die dem Verschwinden von 1 g Dextrose pro Stunde entspricht, und die ge- 
samte Dextrose zuvor in Dioxyazeton verwandelt wiirde, so mUBte die Hefe 
auch 1 g Dioxyazeton in der Stunde in Alkohol und Kohlensaure Uberfiihren. 
Dies ist nach den Versuchen des Verf. nicht der Fall, woraus zu schlieBen 
ist, daB Dioxyazeton durch Hefe nicht direkt vergoren wird, also auch kein 
Zwischenprodukt bei der alkoholischen Garung bilden kann. 

E m m e r 1 i n g (Hermsdorf). 

Euler, H., und Johansson, D., Umwandlung des Zuckers und 
Bildung der Kohlensaure bei der alkoholischen 
Garung. (Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 76. 1912. p. 347.) 

Die Hydrolyse der Maltose durch lebende Hefe erfolgt ziemlich langsam, 
jedenfalls nicht schneller als die Vergarung* und wahrend es leicht gelingt, 
die Inversion des Rohrzuckers neben der Vergarung zu messen, erscheint 
dies bei Maltose schwierig, wenn nicht unmoglich. Es kann dies davon her- 
riihren, daB die Maltose der Hefezelle fest mit dem Protoplasma verkniipft 
ist. Den Riickgang der optischen Drehung als MaBstab fur die hydrolysierte 
Maltose anzunehmen, geht nicht an, weil, wie bereits von anderer Seite an- 
genommen worden ist, wahrscheinlich Reversionsprodukte entstehen, welche 
entweder optisch inaktiv oder schwach aktiv sind. DaB bei der Garung mit 
lebender Hefe Differenzen zwischen verschwundenem Zucker und gebildetem 
C0 2 auftreten, ist wiederholt beobachtet worden; auch bei der zellfreien 
Garung ist eine derartige Beobachtung gemacht worden. Bei Vergarung von 
Fructose stellten Verff. diese Differenzen fest. Sie nehmen im Anfang der 
Garung rasch zu bis zu einem Maximum, dessen GroBe von Temperatur, Kon- 
zentration der Losung und Hefenmenge abhangig ist. Auch die Vorbehand- 
lung der Hefe spielt eine groBe Rolle. Man wird diese Tatsache auf die Gegen- 
wart eines Enzyms zuriickfuhren miissen, welches weder von dem Enzyra, 
welches Glukose angreift, noch von dem Alkohol und C0 2 bildenden ab¬ 
hangig ist. Emmerling (Hermsdorf). 

Lindner, P., Neuere Forschungen Uber die alkoholische 
Garung und die Hefenpflanzen. Vortrag... (Naturw. 
Wochenschr. Bd. 11. 1912. p. 60—61.) 

1. Assimilierbar fur die Hefe sind auch viele Stoffwechselprodukte der 
Hefe selbst, z. B. der Alkohol. Er ist wohl kaum ein so starkes Plasmagift, 
als man glaubt. 

Zweite Abt. Bd. 34. 

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258 


Garung u. Hefen. 


2. Ein hohes Alter der Arten der Hefengruppe muB man annehmen, 
Garungserscheinungen traten schon in den altesten Erdperioden auf. 

3. Interessante biologische Verhaltnisse: Nektarienbewohner, Vegetation 
im SchleimfluBe der bierbrauenden „Baume“, Symbiose der Hefen bei den 
Homopteren, welche die bakterizide Wirkung der Hefen unzweideutig er- 
kennen liiBt. 

4. Spalt- und SproBhefen haben ihren Ausgangspunkt in der Endo- 
myzetenreihe. Auch die Sexualitat mancher Hefen ist noch ein Erbstiick 
aus jener Ahnenreihe. 

5. Alle lebenden pflanzlichen und tierischen Gewebe erzeugen auch ohne 

Gegenwart von Hefe Alkohol. Matouschek (Wien). 

Harden, A., u. Young, J., GberdieZusammensetzungderdurch 
HefeprcBsaft gebildeten Hexosephosphorsaurc. I. 
(Biochem. Zeitschr. Bd. 32. 1911. p. 173.) 

Entgegen den Ansichten Lebedevs halten Verff. an der Richtig- 
keit ihrer Annahme fest, daB der bei der alkoholischen Garung entstehende 
Hexosephosphorsaureester nach den Gleichungen gebildet und zersetzt wird: 

I. 2 C,H 12 0 9 + 2 R„H P0 4 = 2 C0 2 + 2 C 2 H 6 0 + C 9 H 10 O 4 (P0 4 R,) 2 + 
2 H.,0. 

II. C 9 H 10 0 4 (0 4 R 2 ) 2 + 2 H,0 = C 9 H 12 0 9 + 2 R.HPO,. 

Emmerling (Hermsdorf). 

Coker, W. C., and Wilson, Luise, Schizosaccharomyces octo- 
s p o r u s. (Mycol. Vol. 3. 1911. p. 283.) 

Bei ihren Studien liber wilde Hefen und Kulturhefen fatiden die Verff. 
Schizosaccharomyces. octosporus. Die Ansicht Guillier- 
m o n d s , daB immer Schwesterzellen fusionieren, konnen die Verff. nicht 
bestatigen; auch konnten sie nicht beobachten, daB die Zellen Fortsatze 
bilden, die miteinander verschmelzen. Verff. haben zwar Zellen beobaehtet, 
welche die Deutung Guilliermonds zulassen, doch glauben sie, daB 
die Zellen zuerst fusionieren und sich dann langsam auseinanderziehen, daB 
also die Fortsatze erst nach der Kopulation entstehen. 

R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Goupil,R., Recherches surl’Amylomyces Rouxii. (Compt. 
rend. Ac. Sc. Paris. T. 153. 1911. p. 1171—11*74.) 

Die Bildung von Bernsteinsaure ist ein charakteristisches Merkmal fiir 
Amylomyces Rouxii. Verf. fand zu Beginn der Garung, 4—5 Tage 
nach der Aussaat, 25 Proz. des verschwundenen Zuekers in Bernsteinsaure 
verwandelt. Die Bildung der Bernsteinsaure verlauft proportional zu der 
Wachstumsintensitat des Pilzes. Die Aziditat. des Substrates beeinfluBt 
die Bildung dcr Bernsteinsaure in bedeutendem MaBe, dagegen ist die Natur 
des Zuekers ohne Bedeutung auf dieselbe. Oxal- und Milchsaure werden 
nicht gebildet. W. H e r t e r (Tegel). 

Reuknuf, E., N e k t a r h e f e n. (Die Klcinwelt. Jg. 3. 1911/12. p. 25—27.) 

Verf. hat in vorliegender Skizze nur den im Xektar von Salvia p ra¬ 
te n s i s und S. v e r t i c i 11 a t a vorkommenden Hefepilz besprochen. 
Die verschiedenen Wuehsformen des Pilzes werden genau abgebildet, es 
ergeben sich sonderbare SproBverbande. Derselbe Pilz tritt in den Bliiten 
von L a in i u m a 1 b u m auf und bei anderen Gewiichsen, doch scheint 
im allgemeinen jede Rlumenart vorwiegencl ihren spezifischen 1’ilz zu be- 


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SproBpilze im Nek tar. — Milch. 


259 


herbergen, was wohl auf die doch verschiedene Beschaffenheit des Nektars 
zuruckzufiihren sein wird. Die Beschaffung solcher Nektarhefen wird erlautert: 
Aufbewahrung der von Insekten besuchten Blute am Abend in einem ver- 
schlossenen Glase. Kach 2 Tagen hat sich der Pilz stark vermehrt, der Nek- 
tar wird dann auf einen Objekttrager ausgedriickt und der Tropfen in einem 
ausgeholten Objekttrager in der „feuchten Kammer“ aufbewahrt. Ein wenig 
Honigwasser zugesetzt, da iiberdauern die Praparate gut den Winter. 

Matouschek (Wien). 

Stoltz, SproBpilze im Nektar der Bluten. (Mikrokosmos. V. 
1911/12. p. 202—206.) 

1890 fand Verf. zufalligerweise in Honigtropfen diverser Bliiten SproB¬ 
pilze, und zwar zuerst bei Delphinium. Wurde in die Blumenkrone 
eine bis zur Spitze ausgezogene Glasrohre mit dem spitzen Ende eingefuhrt, 
durch sie ein kleines Tropfchen Wasser in die Bliite gebracht, durch Hin- und 
Herdriicken zwischen den Fingern vorsichtig darin bewegt, schlieBlich aus 
dem unteren Ende der Bliite herausgedrtickt und auf einen Objekttrager 
abgelegt, so erhalt man sehr leicht die diversen Pilze von S t a c h y s, 
Linaria, Symphytum, Trifolium, Aconitum, La- 
mium, Echium, Monotropa, Tropaeolum, Knautia, 
Orobanche. Im allgemeinen fand Verf. folgendes: 

1. Die SproBpilze zeigen oft Kreuzform (am schonsten bei S t a c h y s , 
Aconitum, Knautia); doch findet man auch einfache eiformige 
Zellen und perlschnurformig zusammenhangende Reihen. Orobanche 
besaB in ihren Bliiten nie Kreuzform. 

2. Bis in den Oktober hinein, in diversen Hohenlagen, fand er die Pilze. 
Der Insektenbesuch steht vielleicht mit dem Erscheinen der Pilze in einem 
gewissen Zusammenhange. In noch verschlossenen Knospen waren sie nie 
zu sehen. 

3. tJber die Ziichtung dieser Pilze: Mit Hilfe der B 611 c h e r schen 
Kammer (Zahlenquadrat auf dem Deckglase) gelang es, die genaue Ent- 
wicklung aus einer Zelle zur Kreuzform zu beobachten. Nur muB man trachten, 
recht wenige Pilze auf das Deckglas zu iibertragen. Zum Dberstreichen des 
Glases dient als Nahrboden Wiirzgelatine, Fleischwasserpeptongelatine (Nahr- 
gelatine), Quittengelee, Agar, Blutserum oder Kartoffel. Wird die Kultur 
im groBen in der feuchten Kammer vorgenommen, so kommt es zu einer 
blatterformigen Anhaufung hefeahnlicher Zellen, die etwa eiformig sind und 
aus denen dann am Rande der Blatter langliche schmalere Zellen hervor- 
sprossen. Aus welchen der vorhandenen Zellenarten des Nektars diese Blattern 
erwachsen, kann man hierbei nicht angeben. 

4. Noch zu losende Fragen: An welchen Pflanzenteilen findet man noch 
SproBpilze? Sind Insekten die Verbreiter derselben (Russel)? Kommen diese 
Pilze auch im Bienenhonig vor? Haben die Kreuzformen Sporen, bringen 
sie Garung hervor? Wie lange sind die Pilze in vertrockneten Bliiten noch 
lebensfahig, wie iiberwintern sie? Gibt es verschiedene Arten solcher SproB¬ 
pilze je nach der Pflanzenart? Genaue systematische Stellung? 

Matouschek (Wien). 

Groeger, A.,- Die wichtigsten Enzymreaktionen zur 
Unterscheidung roher und gekochter Milch unter 
besonderer Beriicksichtigung der Schardinger- 
Reaktion. [Dissertat.] 61 pp. Borna-Leipzig (R. Noske) 1911. 8°. 

In der Einleitung bespricht Verf. die Vorteile, welche die Milchverar- 

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263 


Milch. 


beitung in Sammel- und Genossenschaftsmaiereien mit sich bringt, um dann 
auch die unvermeidlichen Nachteile anzuffihren, deren wichtigster in der 
tlbertragung pathogener Keime aus einer von kranken Tieren stamraenden 
kleinen Milchmenge auf die groBe Masse von moglicherweise vollkommen 
gesunden Tieren produzierten Milch beruht, wobei besonders auf Typhus, 
Tuberkulose und Maul- und Klauenseuche verwiesen wird. Nach Anfuhrung 
einzelner sehr markanter Vorkomranisse geht er speziell auf die Tuberku¬ 
lose iiber; da die Literatur liber die fur Tuberkelbazillen erforderliche Ab- 
totungstemperatur haufig widersprechende Resultate angibt und somit ein 
endgiiltiges Urteil nicht leicht gewonnen werden kann, so glaubt Verf. daB 
unter praktischen Verhaltnissen eine langere Zeit unter kraftigem Durch- 
mischen der Milch dauernde Erhitzung auf 80° C als genfigend angesehen 
werden kann. Hierbei hat Verf. eine Anzahl von Arbeiten, welche die Ab- 
tfttung von in groBer Menge der Milch zugesetzten Tuberkelbazillen, wobei 
nach dem Gerber-Forder schen Verfahren die Milch unter stSndigem 
Schiitteln eine Stunde lang bei 68—70° C gehalten wird, beweisen, anzu- 
fiihren iibersehen; es seien die Arbeiten von Lazarus, Hiippe. 
Bitter und R u 11 m a n n (Munch, med. Wochenschr. 1904. No. 12) 
genannt, welche den Beweis durch Tierversuche erbringen, daB durch ge- 
naues einstiindiges Einwirken von 68° C ohne Enzymschadigung in groBer 
Menge zugesetzte Tuberkelbazillen vernichtet werden. Am Schlusse seiner 
Zusammenstellung, Seite 55, erwahnt aber Verf. die bekannte Arbeit von 
Tjaden, Koske und Herte 1, welche gleichfalls 65—70° als aus- 
reichend bezeichnen. — Nach der Tuberkulose geht Verf. auf die durch 
Milch mogliche tlbertragung der Maul- und Klauenseuche iiber, und da deren 
in der Milch vorhandener Virus auch durch Erhitzen vernichtet wird, so hat 
ein behordlicher ErlaB solches gefordert; auch hier wird eine y 4 —%-sttin- 
dige Erhitzung auf 85—90° C als bestes Schutzmittel empfohlen. 

tlbergehend auf die in der Jetztzeit sehr wichtigen Enzymreaktionen 
beginnt Verf. mit der Methode nach Arnold, deren grundlegende Idee 
wir Schonbein (1867) verdanken. In sehr verdienstvoller Weise ist 
diese so viel angefeindete Methode besprochen und richtige Darstellung und 
Verwendung der Reagentien voraussetzend, auch zu empfehlen. — Bei dem 
Verfahren nach S t o r c h hat der Verf. wohl aus Bequemlichkeit statt 
Paraphenylendiaminchlorhydrat nur das kiirzere Paraphenylendiamin als 
Reagenssubstanz angegeben, ersterer Korper aber ist der zu verwendende; 
dieses Verfahren und das neuere von RothenfuBer sind beide in ihrer 
Art als vorziiglich zu bezeichnen und lassen sich nach der letzten Methode 
(Biochem. Zeitschr. 1911. p. 472.) noch Zusatze von 1 Teil Rohmilch auf 
1000 Teile gekochte nachweisen. 

Die Literatur fiber das dritte Verfahren nach Schardinger, fiber 
welche Reaktion im Centralbl. f. Bakt. Abt. II vielfach schon referiert wurde, 
ist eine besonders reiche; auch bei dieser Zusammenstellung ergaben sich 
bezfiglich des Ursprunges der reduzierend wirkenden Korper in der Milch 
sehr auseinandergehende Anschauungen. Aus der vorher zitierten Biochem. 
Zeitschrift ist zu ersehen (p. 470—472), daB keimfreie und keimhaltige, un- 
erhitzte Milch ebenso wie thermostabile Korper sowohl in Gemeinschaft 
als jeder ffir sich allein bei + 45—50° C Schardinger - Reagens (in Zu- 
kunft nur als MF bezeichnet) in wenigen Minuten entfarben und daB rohe 
unerhitzte, pasteurisierte, sterilisierte und aufgekochte Milch sehr verschie- 
denartig bezfiglich der zur Entfarbung erforderlichen Zeitdauer einwirken. 


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Milch. 


261 


Die vom Verf. p. 21 angefiihrte Anschauung, daB es bei der MF-Reaktion 
sich um eine kombinierte Wirkung von Enzym und thermostabilen anor- 
ganischen Substanzen handelt, entspricht den eben zitierten Satzen. — Nach 
Besprechung dieser drei Methoden geht Verf. auf seine eigenen Versuche 
iiber, welche sich rait der Unterscheidung von gekochter und u n - 
gekochter Milch beschaftigen. Aus seinen Versuchen nach der 
Arnold schen Methode ergibt sich, daB es bei der Verwendung einer bestimm- 
ten Guajaktinktur in jedem Falle gelang, das Unerhitztsein der Milch nach- 
zuweisen und daB die Ringprobe die deutlichsten Resultate gibt. Bei einer 
1—2 Minuten erhitzten Milch auf 75° C tritt keine Farbenreaktion mehr ein; 
diese Methode ermoglicht einen 10-proz. Zusatz von roher Milch zu erhitzter 
festzustellen. 

Bei den Versuchen nach S t o r c h benutzte Verf. 

1. rohe Milch verschiedener Tiere und Bestande. 

2. verschiedengradig erhitzte Milch. 

3. Mischungen roher und auf 85° C erhitzter Milch und 

4. Milchserum bei verschiedenen Hitzegraden. 

Als Resultat zeigte sich, daB bei Anwendung der Schuttel- und Ring- 
probe ausnahmslos bei roher Milch ein positives Resultat geliefert wurde, 
daB ferner die Ringprobe auch bei der S t o r c h schen Reaktion den Vorzug 
vor der Schiittelprobe verdient und dies ganz besonders bei derjenigen Tem- 
peratur, bis zu welcher Milch ohne EinbuBe an Deutlichkeit der Farben¬ 
reaktion erhitzt werden kann. Diese Grenztemperatur liegt bei ein bis zwei 
Minuten wahrendem Erhitzen und Anwendung der Ringprobe bei 78° C 
und bei 15 Minuten dauerndera Erhitzen bei 74° C. 

Bei der RothenfuBerschen Methode untersuchte Verf. 

1. rohe Milch verschiedener Tiere und verschiedener Bestande. 

2. Serum verschiedener roher Milchproben 

3. Milch und Milchserum bei verschiedenen Hitzegraden und 

4. Mischungen roher und auf 85° C erhitzter Milch. 

Hier fand sich, daB eine Milch, (oder deren Serum) welche in wenigen 
Sekunden, hSchstens aber in einer Minute, bei Zusatz von RothenfuBera 
Reagens einen deutlich violetten Farbenton annimmt, entweder gamicht 
oder hochstens nur eine Minute auf 78° C erhitzt worden ist. Nach des Verf, 
Versuchen ist es durchaus nicht notwendig, Serum zu verwenden, da dessen 
Herstellung fiir die Praxis mit Weitlaufigkeiten verknupft ist und anderer- 
seits die Serumreaktion keine so erheblichen Vorzuge vor der direkten Milch- 
reaktion bietet. Doch gibt die RothenfuBersche Art jedenfalls ein 
klareres Bild, als die S t o r c h sche und gelingt es, wie schon erwahnt, kleinste. 
Mengen roher in auf 85° C erhitzter Milch nachzuweisen. 

Den letzten Abschnitt bilden Untersuchungen nach Schardinger, 
welche Verf. in verschiedenen Modifikationen ausfiihrt. Zunachst bespricht 
er die S c h e r n sche Beobachtung, nach welcher Milch von frischmelkenden 
Kiihen das MF nicht entfarbe im Gegensatz zu derjenigen von altmilchenden 
Tieren und bei der von ihm angestellten Untersuchung von zehn verschie¬ 
denen Sammelmilchen im Alter von 2—5 Stunden wurde MF in w e n i g e r 
als zehn Minuten, also im Gegensatz zu Schern, ent- 
farbt. Dann erhitzte er eine 2 Stunden alte Milch im Wasserbade bis zu 
70° C, bei welcher Temperatur nach ihm bei einer Einwirkung von einer 
Minute die Grenze der Reaktionsfahigkeit zu liegen scheint. Versuche mit 
auf 65—70° erhitzter Kolostralmilch ergaben, dafi solche weder in 10 Minuten 


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262 


Milch. 


noch uberhaupt MF entfarbt, selbst 26 Tage nach dem Kalben entnoraraene 
Milch entfarbt in z e h n Minuten noch nicht und auch das Erhitzen einer 
Kolostralmilch auf nur 45—60° C ergibt keinen wesentlichen Unterschied 
gegenuber den eben angefiihrten Versuchen bei 65—70°. Es beginnt zwar 
eine geringe Entfarbung, die aber nie vollstandig wird. 

Bezuglich des Sauregrades der Kolostralmilch fand 
Verf. durch mehrere Versuche, daB derselbe hoher ist als bei der Milch alt- 
milchender Tiere und nicht immer im Verhaltnis zur Entfernung vom Tage 
des Kalbens sinkt und daB die Entfarbung von MF im Verhaltnis zur Hohe 
des Sauregrades der Milch steht. Ferner ist ersichtlich, daB weder durch die 
Sauregradbestimmung noch auf Grund der MF-Reaktion eine fur forensische 
Zwecke brauchbare Methode zum genauen Nachweis des Frischmilchbefundes 
festgestellt ist. 

DaB ferner die Kolostralmilch nach Alkalizusatz (0,5 Proz. Natron- 
bikarbonat) die MF-Reaktion in der iiblichen Zeit auslost, ist nach des Verf. 
Versuchen ein neuer Beweis fiir die Einwirkung thermostabiler Stoffe bei 
dieser Reaktion. Dagegen stellten andere Versuche fest, daB saure Sammel- 
milch, welche vorher auf 75° C erhitzt ist, nach Alkalizusatz MF nicht ent¬ 
farbt; leider ist bei diesen Versuchen nicht langer als eine Stunde erhitzt 
worden. — Bei Versuchen mit alkalischem MF (10-proz. warme Losung von 
Natron bikarbon at zu gleichen Teilen Schardinger - Reagens) ergab 
sich, daB der durch Titrieren festgestellte Sauregrad der frischen Kolostral¬ 
milch erheblich hoher ist, als bei frischer Normalmilch und MF nicht inner- 
halb z e h n Minuten entfarbt, wohl aber entfarbt die alkalische MF-Losung 
in weniger als zehn Minuten. Auf p. 50—51 folgen noch Versuche mit 
Mischungen von Kolostral- und Normalmilch und Mischungen aus roher und 
auf 85° C erhitzter Milch. In beiden Versuchsreihen erzielte Verf. mit alka¬ 
lischem MF bessere Rcsultate. 

In Abschnitt 11 werden die Ergebnisse gebracht, welche frische, zwei 
Stunden alte Sammelmilch nach Borsaurezusatz zu MF bei 65—70° C zeigte 
und ist da ersichtlich, daB geringe Zusatze, wie sie im praktischen Leben 
vorkommen konnen, die Reaktion nicht hindern, daB aber auch Zusatze 
bis zu 5 Proz. ohne EinfluB bei Verwendung von alkalischem MF blieben. 

Den SchluB bilden verschiedene Beobachtungen im Verhalten ciniger 
Milch pro ben zu MF und alkalischem MF bei 65—70°; hierbei wurden be- 
sonders die verschiedenen Milchschichten, so Rahm- und Bodenschicht und 
entrahmte Milch gepriift. Es ergab sich, daB der Sauregrad nach dem Kochen 
steigt, aber nach dem Entrahmen sich nicht andert und die Rahmschicht 
der Milch rascher als die Normalmilch entfarbt. Auch bei Kolostralmilch 
entfarbt die Rahmschicht MF teilweise in der iiblichen Zeit. Dagegen ent¬ 
farbt auch bei Normalmilch die Bodenschicht das MF gar nicht oder nur 
sehr langsam, ebenso verhielt sich entrahmte Milch. 

In der Zusammenfassung seiner Arbeitscrgebnisse sagt Verf., daB keine 
der erprobten Reaktionen zur Unterscheidung roher und gekochter 
Milch vollkommen einwandfrei sei, um den Anforderungen der Veterinar- 
polizei vollkommen gerecht zu werden. Indent er kurz nochmals die Vorteile 
der einzelnen Reaktionen hervorhebt, sagt er bezuglich der Schardinger- 
Methode, daB solche wegen der Notwendigkeit eines Wasserbades nur fiir 
Laboratoriumsversuche in Betracht kommen konne. Dann hebt er nochmals 
hervor, daB, da bei gesteigertem Sauregrad, wie solches bei alter und Kolostral¬ 
milch der Fall sei, die Reaktion den Angaben Schardingers nicht 


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Milch. 


263 


gereclit werde, daB solches aber durch die ira Texte empfohlene alkalische 
MF-Losung geschehe. 

Da auch bei frischer Sammelmilch rait Hilfe dieser Losung ein schneUerer 
Reaktionsverlauf zu konstatieren ist, so empfiehlt sich stets die Anwendung 
des alkalischen MF zur Priifung, ob nun Milch erhitzt ist oder nicht. 

Ob alle Leser dieser gewiB sehr fleiBigen Arbeit mit alien Satzen ein- 
verstanden sind, durfte zweifelhaft sein. Hullmann (Darmstadt). 


Weigmann, H., t) b e r die Brauchbarkeit der Guajaktink- 
tur zum Nachweis einer a u s r e i c h e n d e n Pasteuri- 
sierung der Milch. (Milchwirtsch. Zentralbl. 1912. H. 2.) 

Die schon haufig besprochene Guajaktinktur findet zur Zeit bei der 
herrschenden Maul- und Klauenseuche auf dem Lande vielfach Anwendung, 
um mit ihrer Hilfe die erfolgte geniigende Erhitzung der an die Meierei- 
Genossen zuriickzugebenden Magermilch leicht feststellen zu konnen, und 
sind die Polizeiorgane hiermit betraut. Da im Laufe der Zeit sich vielerlei 
Differenzen iiber diese Untersuchungen ergaben, so hat Verf. diese Unter- 
suchungsart einer eingehenden Priifung unterzogen. Nach Besprechung der 
aus Guajakharz und nach anderen Erfahrungen aus Guajakholz hergestellt 
ten Tinktur, deren jede von einzelnen Forschern als die geeignetere anzusehen 
war, empfiehlt Verf. eine Tinktur, welche als Losungsmittel Azeton statt 
Alkohol hat; hier wird hervorgehoben, daB ebenso wie bei der alkoholischen 
Losung eine altere Azetonlosung den Vorzug hat. Die Angabe Webers, 
daB nicht jede rohe Milch die Reaktion gibt, wird mit Recht bezweifelt. 
Die von T e w e s angefiihrten Moglichkeiten der Reaktivierung der Milch 
sind hier anschlieBend vom Verf. gepruft worden und ergeben, daB z. B. 
Zusatz von 20 und mehr Proz. Kieler Leitungswasser die vermutete Wirkung 
nicht hervorbrachte. Auch eisenhaltiges und mooriges Wasser waren wir- 
kungslos und die zu diesen Versuchen dienende Milch war einerseits hoch- 
pasteurisierte Vollmilch und andererseits Buttermilch von hocbpasteuri- 
siertem Rahm. Ebensowenig hatten Bakterien einen EinfluB, da die gewbhn- 
lichen Milchbakterien wohl eher reduzierenden als oxydierenden EinfluB 
haben. Zu diesen Versuchen waren die samtlichen allgemein in der Milch 
vorkommenden Organismen in sterilisierter Milch geziichtet und davon 
je 1 ccm zu 10 ccm der hochpasteurisierten Milch zugesetzt worden. Die nach 
zweistUndigem Stehen angestellte Reaktion verlief durchweg negativ; auch 
altere pasteurisierte Milch, deren Bakterienwachstum naturgemaB wieder 
zugenommen hatte, war reaktionslos. Wahrend diese Versuche, bei welchen 
es sich um eine Neuinfektion der Milch durch Keime handelte, resultatlos 
blieben, war dies bei Zutritt von Futterstaub nicht der Fall. Diese feinen 
und voluminosen Stoffteilchen scheinen an ihrer Oberflache Sauerstoff zu 
verdichten und so wurde durch Zusatz einer geringen Menge staubfeinen 
Gerstenabfalles, welcher auf erhitzte Milch aufgestreut war, nach 1 bis 
wenigen Minuten eine deutliche Blaufarbung erzielt, ja die ganze Milch farbte 
sich beim Durchschiitteln blau. Um eine Vorstellung zu gewinnen, welche 
Mengen derartigen zugesetzten Futterstaubes die Reaktion bei nicht mehr 
reagierender hochpasteurisierter Milch auslosen, setzte Verf. wechselnd ab- 
gestufte Staubmengen von 18 mg bis herab auf 1 mg derartiger Milch zu und 
fand, daB Guajaktinktur und S t o r c h sches Reagens bei ersterer Menge 
in drei Minuten und bei der kleinsten Menge von 0,001 g in etwa 1V 4 Stunden 
reagierten. Es tauscht also Futterstaub und wahrscheinlich auch Mehl- 


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Milch. — Butter. 


und StraBenstaub, wohl infolge des Gehaltes an aktivem Sauerstoff ein Uber- 
hitztsein der Milch vor. Nun ist die Frage, ob bei der Pasteurisierung der Milch 
in einer Meierei, welche mit einer Schrotmiihle in Verbindung steht, die Ver- 
unreinigung mit Staub eine so groBe sein kann, daB hierdurch die Reaktion 
wieder ausgelost wird, gewifi zu verneinen. Unter genauer Wiirdigung des 
beim Pasteurisieren bei 85° C moglichen Einflusses schlieBt Verf. ein Hinein- 
geraten von Futterstaub in einer die Reaktion auslosenden Menge aus und 
gibt an, daB solche keine Bedeutung fiir die polizeiliche Kontrolle auf er- 
hitzte Milch haben. Sei aber eine Verschmutzung durch Nachlassigkeit gleich- 
viel welcher Art beim Pasteurisieren in so hohem MaBe moglich, dann sei 
eine Bestrafung auch vollig gerechtfertigt,. 

Bei den bisherigen Versuchen handelt es sich immer um die angewendete 
Temperatur von 85° C. Anders liegt es bei der selten benutzten Temperatur 
von 70° C wahrend 30 Minuten. Die hierbei angestellten Reaktionen sind 
stets, mit einer einzigen Ausnahme, deren unrichtige Erhitzung nachgewiesen 
wurde, innerhalb weniger Minuten rich tig eingetreten. Hierbei konstatierte 
Verf., daB eine sieben Jahre alte Guajaktinktur besser reagierte als eine nur 
ein Jahr alte und die kraftigste Blaufarbung ergab in kiirzester Zeit die 
Guajakazetonlosung. 

Es folgen dann noch fiir den Milchbakteriologen auf Seite 38 eine An- 
zahl von Einzelheiten iiber die zur Gewinnung krankheitskeimfreier Milch 
notwendige Pasteurisierungstemperatur, welche im Centralbl. f. Bakter. 
schon des ofteren besprochen worden sind. 

Da die vorliegende Arbeit besonders zu dem Zwecke unternommen wurde, 
fiir die Verbrauehsmilch einen Schutz wegen der eben grassierenden Maul- 
und Klauenseuche zu schaffen, wobei besonders die an die Molkerei-Genossen 
zuriickzugebende Magermilch zu beriicksichtigen war, so muBte hauptskch- 
lich die in der allgemeinen Praxis auf dem Lande iibliche Pasteurisierung 
bei 85° gegeniiber der selten ausgeiibten Dauerpasteurisierung bei 68—70° C 
gepriift werden. 

Beobachtete UnregelmaBigkeiten bei der von den Polizeiorganen aus¬ 
geiibten Reaktion mit Guajaktinktur glaubt Verf. durch den Umstand er- 
kl&ren zu konnen, daB ofters bei den meist gebrauchlichen Hochpasteurisie- 
rungsapparaten nicht die notwendige Sorgfalt auf eine konstante Temperatur 
gelegt wurde und halt er Einwendungen gegen die Brauchbarkeit der Gua- 
jakreaktion als solche fiir vollkommen unberechtigt. 

Rullmann (Darmstadt). 

Trillat, A., Action des gaz putrides sur le ferment 1 a c - 
t i q u e. (Compt. rend. hebd. de l’Ac. Paris. T. 154. 1912. p. 372—374.) 

Das aus faulender Bouillon oder aus feuchter Erde entweichende Gas- 
gemisch wirkte auf Milchsaurebakterien derart fordernd ein, daB die auf 
Papier befindlichen Kulturen nach Ubertragung in Milch diese rascher zum 
Gerinnen brachten. Die Reaktion der Gase war neutral, Ammoniak war 
nicht nachweisbar. Der giinstige Effekt kann weder diesem noch der Kohlen- 
skure zugeschrieben werden, er ist vielmehr in der Wirkung anderer Sub- 
stanzen zu suchen. Lohnis (Leipzig). 

Hesse, A., Katalase in Butter. (Molk. Zeitg. Hildesheim. Bd. 
26. 1912. p. 81—84). 

Wurden je 100 g Butter bei 45° C geschmolzen und nach erfolgtem Durch- 
sehiitteln mit 40 ccm 45° C warmem Wasser fiir je 15 ccm der verdiinnten 


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Lab. — Kase. 


265 


Buttermilch die Katalasezahlen in der allgemein ublichen Weise bestimmt, 
so ergaben sich in der Regel nur geringe Werte (0,36—1,80 ccm 0,). Einige 
orientierende Versuche scheinen dafiir zu sprechen, dab man von einer hohen 
Katalasezahl auf eine nicht sachgemaBe Herstellung und Behandlung der 
Butter schlieBen kann, doch bedarf es noch eingehenderer Untersuchungen, 
um uber die etwa vorhandenen Beziehungen zwischen Katalasezahl und 
Butterqualit&t Klarheit zu gewinnen. L 6 h n i s (Leipzig). 

Hedin, G., Weiteres uber die spezifische Hemmung 
der Labwirkung. (Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 76. 1912. 
p. 355.) 

Im AnschluB an friihere Untersuchungen teilt Verf. seine Beobachtungen 
iiber die hemmende Wirkung des Labs mit. Frisch bereitete, neutrale Aus- 
ziige der Magenschleimhaut des Kalbes, Schweines, Meerschweinchens und 
Hechtes erzeugen beim Behandeln mit verdiinntem Ammoniak und Neutra- 
lisieren Substanzen, welche nur die Wirkung des eigenartigen Labs hemmen. 
Die Hemmungsfahigkeit geht auch beim Kochen der Losungen nicht oder 
nicht ganz verloren. Wird die hemmende Losung mit HC1 behandelt resp. 
neutralisiert, so enthalt die Losung jetzt wirksames Lab, die hemmende Wir¬ 
kung bleibt aber erhalten, wenn die Losung vor der Neutralisation aufgekocht 
war. Der Hemmungskorper entsteht nicht, wenn das urspriingliche Zymogen 
erst mit HC1, dann mit NH 3 behandelt wurde. Die verschiedenen Labarten 
waren unter einander beziiglich der spezifischen Hemmung vor oder nach 
dem Neutralisieren verschieden. Emmerling (Hermsdorf). 

Doane, C. F., The digestibility of cheese. (U. S. Departm. of 
Agric. Bur. Animal Industry Circular 166.) 

In zwei groBen Versuchsreihen wurde die Verdaulichkeit verschiedener 
Kasearten, vorziiglich des Cheddar-kases in verschiedenen Reifestadien be¬ 
stimmt. Die Versuche erstrecken sich auf die Verdaulichkeit von EiweiB und 
Fett bei ausschlieBlicher Ernahrung mit Brot, Obst und Kase wahrend dreier 
Tage. Die Versuchspersonen, meistens Studenten im Alter von 19—32 Jahren, 
ruhten zum Teil wahrend der Versuche, zum Teil verrichteten sie schwere 
korperliche Arbeit. Einige dieser Versuche wurden im Kalorimeter ausgefuhrt. 
Die erste Reihe umfaBt 184 Einzelversuche mit 65 verschiedenen Versuchs¬ 
personen. Das Obst bestand durchweg aus Bananen, der Kase war Cheddar- 
kiise aus derselben Kaserei, aber bei verschiedenen Temperaturen gereift. 
Die Verdaulichkeit des Kases war nahezu vollstandig. Vom EiweiB wurde 
91 bis 104 %*), vom Fett 93 bis 99% verdaut. Die Art der Reifung und das 
Alter des Kases machten keinen Unterschied; die frische Kasemasse und der 
vollreife Kase wurden gleich vollstandig und ohne Verdauungsstorungen 
assimiliert. 

Die zweite Versuchsreihe bestand aus 44 dreitagigen Einzelversuchen. 
11 Versuche wurden mit denselben 4 Personen ausgefuhrt. Dieselben zeigten 
den EinfluB verschiedener Kaserationen sowie der verschiedensten Kasearten. 
Das Obst bestand durchweg aus Apfelsinen. Die geringste Verdaulichkeit 
zeigte Camembert und Roquefortkase, 82—93% des EiweiBes und 80—91% 
des Fetts. Dann folgt Schweizerkase und frischer Sauermilchkase mit 92— 
93% fur EiweiB und 91% fur Fett, und schlieBlich frischer und reifer Cheddar- 

') D. h. durch den Kasezusatz sind auch noch 4 Proz. des BroteiweiCes ver- 
daulich gemacht. 


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Wasser. 


k&se mit 92—96% fur EiweiB und 89—93% fur Fett. Die Unterschiede sind 
nicht so sehr verschieden und die Fehlergrenzen naturlich recht erheblich. 

Verf. schlieBt hieran Betrachtungen iiber den Kase als Nahrungsmittel 
und empfiehlt ihn der amerikanischen Bevolkerung, die Ka.se als GenuB- 
mittel und Luxusartikel ansieht, als Ersatz fiir andere, erheblich teurere und 
weniger bekommliche Nahrungsmittel. 

Otto Rahn (East Lansing. Mich.) 
Scholl, Neuere Erfahrungen in der Wasserversorgung 
der Stadte. (Sitzgsberichte, herausgeg. v. naturf. Verein der preuB. 
Rheinlande u. Westfalens. 1910. 2. Halfte, C. p. 23—25. Bonn 1911.) 

1. Als tvpisches Beispiel fiir die durch freie C0 2 im Leitungswasser 
verursachten Schaden kann das Wassenverk zu Frankfurt a. M. dienen, wo 
sich ahnlic.he Erscheinungen zeigten wie in Munster wahrend der Jahre 1910/11, 
namlich Anfressungen von Rohren, Wassermcssern, Betonwanden usw. Sie 
verschwanden erst, nachdem der Gehalt des Wassers an freier C0 2 von 30 mg 
in 1 Liter auf 2—5 mg herabgesetzt wurde, was durch Filtration durch Marmor 
(Ansteigen der Harte von 1,5° auf 5°) moglich wurde. In Munster trat mit 
dem Erscheinen der freien C0 2 eine erhebliche Steigerung des Gehaltes des 
Wassers an Hartebildnern und Fe-Verbindungen sowie Sulfaten ein. Die 
Rostung des Eisens wird in erster Linie durch den gelosten Sauerstoff ver- 
ursaclit. Frei von diesem Gase sind gewolmlich starke eisenhaltige Grund- 
wasser; es gibt aber auch Wasser mit mittlerem O-Gehalt (3,5 mg), welche 
bis 0,9 mg Eisen erhalten. Hier scheint das Eisen kolloidal als Ferrihydroxyd 
gelost zu sein. Zur Enteisung dient die Liiftung in offenen und ge- 
schlossenen Systemen. Bei der eventuellen Anwendung von Filtration scheint 
es weniger auf die chemische Beschaffenheit des Filters als auf die physi- 
kalische (Art der Oberflache) anzukommen. Zufuhr groBer Luftmengen ist 
zwecklos, da stark lufthaltiges Wasser das Eisen angreift. — Auch Mangan 
kann den Wasserwerksbetrieb schadigen (Breslau, in Dresden durch Be- 
gtinstigung des Crenothrix wachstums). Die Entmanganung ist mog¬ 
lich durch Zusatz von Kalkwasser oder durch kiinstliche Zeolithe (Permutit 
nach G a n s), auch in Verbindung mit hoheren Manganoxyden. Aber die 
allgemeine Brauchbarkeit dieser Verfahren fiir den GroBbetrieb ist noch 
nicht erwiesen. Matouschek (Wien). 

Ktthl, H., Ein Beispiel fiir die Bedeutung der b a k - 
teriologischen Wasseruntersuchung. (Siiddeutsch. 
Apothekerztg. 1911. p. 483.) 

Ein der chemischen Untersuchung nach als Trinkwasser zulassiges 
Wasser erwies sich bakteriologisch gepriift als unzulassig, es konnte eine 
Bakterienart, die auf Agar einen grauvioletten Belag ergab, nachgewiesen 
werden; mikroskopisch waren lebhaft bewegliche, kurze, schmale Stiibchen 
zu beobachten. Eine damit geimpfte Maus starb nach 1 Tag. Das Bacterium 
konnte nicht bestimmt werden. W e d e m a n n (Gr.-Lichterfelde). 

Gotschlich, E., und Bitter, H., Kontrolle der Trinkwasser- 
versorgung Alexandriens (Jewell-Schnellfilter- 
anlage) in den Jahren 1907—1910. (Gesundheitsingenieur. 1911. 
p. 794—796.) 

Die Daten sind fiir die einzelnen Jahre in Tabellen niedergelegt, die 
AufschluG gcben iiber die Durchsichtigkeit in Metern, die Bakterienzahl des 


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Wasser. 


267 


Rohwassers, des geklarten und des filtrierten Wassers, die Menge des zu- 
gesetzten Alauns und die tagliche Leistung der Filteranlage in cbm. Die 
Resultate, die mit der Jewellfilteranlage erzielt wurden, bezeichnen die Verff. 
als vorziigliche, so dab dieselbe Anlage jetzt auch in Kairo ausgefiihrt wird. 

Wedemann (Gr.-Lichterfelde). 

Oettihger,W., Die bakteriologische Kontrolle von Sand- 
filteranlagen. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskr. Bd. 71. 3912. 
p. 1—157.) 

Die sehr umfangreiche Arbeit ist in drei Abteilungen zerlegt, deren 
erste allgemeines iiber die Art und das Wesen der Scheidung von festen 
und fliissigen Stoffen durch porose Trennungsschichten bringt und dab be- 
sonders fiir die Befreiung der Trinkwasser von darin suspendierten verun- 
reinigenden Substanzen bei Grobbetrieben die Filtration durch porose Sand- 
schiehten in Betracht kommt. Wir erschen sodann, dab, nachdem James 
Simpson vor 70 Jahren in London zum erstenmal den Versuch machte, 
verunreinigtes Flubwasser durch Sandschichtfiltration zu reinigen, es bisher 
nicht gelungen ist, den bei Sandfiltrationen vor sich gehenden Reinigungs- 
prozeb einwandfrei zu erkennen. Die iiber Jahrzehnte ausgedehnten ge- 
wissenhaften Beobachtungen einer groben Reihe umfangreicher Filteranlagen 
haben keine weitere Aufklarung gebracht, als eine Bestatigung der schon 
vor 50 Jahren in London empirisch aufgestellten praktischen Regeln. Die 
vom Verf. aus den letzten Jahren zitierten Arbeiten von Bitter und 
Gottschlich und diejenigen von Kruse stehen in ihren Anschau- 
ungen und Ermittlungen in vofiem Gegensatze und Verf. sagt, dab die theo- 
retischen Grundlagen dieses praktisch so wichtigen Verfahrens noch immer 
strittig und bisher unvollkommen erforscht sind, moge daher kommen, dab 
im Laufe der letzten Jahrzehnte die praktische Bedeutung des Verfahrens 
dadurch geringer geworden sei, dab man in immer steigendem Mabe G r u n d - 
wasser zur Verwendung heranzieht und dab sogar Stadte, die seit langer 
Zeit filtriertes Flubwasser benutzten, immer mehr auf die Wasserentnahme 
aus dem Boden iibergehen. Durch Zahlenangaben wird diese Mitteilung 
beleuchtet (p. 3—11). An dieser Stclle wird auf die Berliner Typhusepidemie 
von 1889 verwiesen, wo sich schlieblich ergab, dab die Wasserleitung, welche 
dem Tegelersee das Wasser entnahm, viel weniger der Verunreinigung aus- 
gesetzt war, als das Wasser der Stralauerwerke. — Aus einer Anzahl von 
Beobachtungen und ermittelten Tatsachen zogen dann F r a n k e 1 und 
P i e f k e den Schlub, dab die Sandfilter keine keimdicht arbeitenden Ap- 
parate seien, da weder die gewohnlichen Wasserbakterien, noch auch Typhus- 
und Cholerabazillen von ihnen mit Sicherheit zuriickgehalten werden. Trotz- 
dem die Ergebnisse des von den genannten Autoren aufgestellten Satzes 
in keinem Widerspruche mit den Erfahrungen der Praxis standen, fanden 
sie keine allgemeine Zustimmung, da in den Reihen der Filtrationstechniker 
heftige Gegner auftraten. Ausfuhrliche Angaben folgen dann iiber die sich 
weiter entwickelnden Gegensatze (p. 18—43). Hier wird auf die Fehler ver¬ 
wiesen, welche bei solchen Filtrationen zum Entstehen und Verbreitung 
der Epidemien beitragen. Leider ist die FUlle des niedergelegten Materials 
(p. 44—76) zu grob, um auch nur auszugsweise in den Rahmen eines Refe- 
rates eingefiigt zu werden. Am Schlusse der ersten Abteilung wird dann 
die bakteriologische Filterkontrolle besprochen, welche als Mabnahme zur 
Minderung der von den Sandfiltern ausgehenden Gefahren von auberster 
Wichtigkeit ist. Eine fortgesetzte Kontrolle des Filterbetriebes ist unerlab- 


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Wasser. 


lich, da sich die Durchlassigkeit auch der besten Filter fur Bakterien er- 
geben hat und zeitlichen Schwankungen unterworfen ist. Die amtlichen 
Grundsatze und Anweisungen begniigen sich auf Grand der Ergebnisse 
zahlreicher Werke mit der Forderung, daB die Keimzahl des Filtrates nicht 
iiber 100 Keime in 1 ccm steigen solle, zweifellos aber ist, daB nicht alle 
Werke gleichmaBig behandelt werden konnen. 

Den II. Abschnitt betrachtet Verf. als in erster Linie fur seine eigene 
Information zusammengestellt; er halt jedoch die Untersuchungs- und Be- 
obachtungsergebnisse der Breslauer Wasserwerke, welche langere Zeit 
sich in ungenugendem Zustande befanden, fur lehrreich genug, um 
sie zur allgemeinen Kenntnis zu bringen. Nur kann es fraglich sein, ob es 
nicht vielleicht inopportun ist, diese zcitweilig ungiinstigen Verh&ltnisse 
und ungiinstigen Resultate riickhaltlos zu besprechen, da hierdurch u. U. 
Beunruhigung in weitere Kreise gebracht wird. Die Veroffentlichung ist 
aber dadurch zu begriinden, daB jetzt die Breslauer Werke sich eines 
sehr guten Zustandes erfreuen und der sorgsame Betrieb alle beunruhigenden 
Grande ausschliefit. 

Auf p. 94 wird darauf verwiesen, daB bei Zusammenstellung der Fil- 
trationsversuche sich sowohl ein Unterschied der Ergebnisse zwischen Som¬ 
mer und Winter als auch zwischen den Filtern der Breslauer Werke und 
denen anderer Anlagen ergeben hat, da das Breslauer Werk sich durch 
Perioden von einer Lange auszeichnet, welche diejenige anderer Werke weit 
iibertrifft. Nach den auf p. 95—99 ermittelten Angaben bei schwankenden 
Temperaturen leitet Verf. die Berechtigung zu dem Satze ab, in der Hohe 
der Temperatur einen fiir die Dauer der Filtrationsperiode auBerordentlich 
wichtigen und bedeutungsvollen Faktor zu erblicken. DaB die Temperatur 
von groBem Einflusse ist, wird durch zwei Faktoren bedingt, da wahrend 
des Winters das Wasser im allgemeinen klarer ist, namentlich an lebenden 
Schwimmstoffen, Algen usw. und zweitens, daB es bei hoherer Temperatur 
zur Uppigeren Vermehrung der auf und in dem Filter abgelagerten Lebe- 
wesen kommt, da namentlich die Algen sich so rasch vermehren, daB die 
Filter in wenigen Tagen verstopft sind, wahrend im Winter dagegen eine 
Verzogerung dieser Filterverstopfung statthat. 

Man muB aber auch an einen indirekten EinfluB der hoheren Tempe¬ 
raturen denken, da der Wasserkonsum proportional mit der Temperatur 
steigt und durch den erhohten Verbrauch die groBeren Wassermengen zur 
leichteren Verstopfung der Filter in kurzer Zeit beitragen. — Dann folgen 
Vergleiche zwischen dem Stralauer und dem Zuricher Wasserwerke, da letz- 
teres das einzige ist, welches auch iiber ungewohnlich lange Filterperioden 
berichtet. Die Breslau-Stralauer Zahlen beweisen, daB das Rohwasser 
dieser Filteranlagen zu alien Zeiten relativ arm ist an alien Bestandteilen 
welche zur raschen Filterverstopfung fiihren konnen und daB in der kalten 
Jahreszeit, wo auch eine Vermehrung der auf dem Filter zuriickgebliebenen 
Organismen gar nicht oder nur in geringer Weise stattfindet, ein Unterschied 
deutlich hervortritt. — Von Zimmer und Schroder wurde er- 
mittelt, daB mit zunehmender Erwarmung der Planktongehalt der Oder 
stark ansteigt und der Hochstpunkt im August erreicht wird. Nach Zu¬ 
sammenstellung und Vergleich der Breslauer und Zuricher Resultate stellt 
Verf. die folgenden fiinf Satze auf: 

1. Die Bedeutung der im Wasser suspendierten Bestandteile, ihrer Menge 
und ihrer Art; 


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Wasser. 


269 


a) fur die Qualitat der Filtration, 

b) fur die Ausdehnung der Filterperioden und der Einarbeitungsfrist; 

2. die dadurch erklarten Erfahrungen, daB in iiberwolbten Filtern im 
Vergleich zu offenen mit der Verlangerung der Filterperioden eine Ver- 
schlechterung der Filtrationswirkung verkniipft ist. 

3. die Tatsache, dafi auch Filterperioden von besonders kurzer Dauer 
sich durch besonders niedrige Keimzahlen auszeichnen, im tibrigen aber 

4. den ungewohnlich langen Filterperioden der Breslauer Wasserwerke 
ungewohnlich hohe Keimzahlen im Filtrat entsprechen; 

5. daB ferner auch die Einarbeitungsfristen der Breslauer Filter die an- 
derer Werke um ein mehrfaches iibertreffen. 

Hieraus ist kein anderer SchluB zu ziehen, als daB die hohen Keim¬ 
zahlen im Filtrat wirklich durch mangelhaftes Filtrieren verursacht worden 
sind und daB dieses wiederum verschuldet wurde dUrch die Armut des Oder- 
wassers an solchen Bestandteilen, die durch Bildung einer guten retentions- 
fahigen Filterschicht beitragen. 

Im III. Abschnitt wird die hygienische Kontrolle der Sandfilteranlagen 
besprochen; diese hat ungefahr dieselben Wandlungen durchlaufen, wie die 
hygienische Wasseruntersuchung im allgemeinen. Sehr eingehend wird an 
der Hand des geschichtlichen Materials die Entwicklung dieser Frage be¬ 
sprochen und nur auf einige der sehr wichtigen und interessanten Daten 
kann hier eingegangen werden. So berichteten s. Z. Proskauer, Piefke 
u. A., daB die Beeinflussung der gelosten Substanzen des Wassers durch 
Filtration nur geringfiigig sei und der GesetzmaBigkeit entbehre. Auch 
war bald erkannt worden, daB solche in keiner Beziehung zu derjenigen 
Veranderung steht, um derentwillen die Filtration erfolgt, namlich zur Ent- 
fernung der im Wasser suspendierten Verunreinigungen, insbesondere der 
Bakterien. 

Ubergehend auf die durch R. Koch erfundene Methode, den Bakterien- 
gehalt von Flussigkeiten in einfacher Weise quantitativ zu bestimmen, glaubte 
man in der Zahlung der Rohwasserkeime und spater des Filtrates ein positives 
Mittel zur Kontrolle der Filtration gefunden zu haben, aber bald war man 
einig, daB ebensowenig wie bei Brunnen- und Quellwasser die Zahl der er- 
mittelten Keime einen SchluB auf die Qualitat des betreffenden Wassers 
zulasse. Man suchte also bald nach Hilfsmitteln, welche die Art der Keime 
ermitteln lieB und so faBte man allmahlich bestimmte Arten des Rohwassers 
ins Auge, die infolge einer kulturellen Eigentiimlichkeit unter den andern 
Keimarten leicht herausgefunden werden konnten. Wollte man groBere 
Wassermengen untersuchen, dann verzichtete man auf die Plattenkulturen 
und ging auf die Zuchtung in flussigen Nahrboden iiber. Auch das Tempera- 
turoptimum wurde benutzt, wuBte man doch, daB bei 37° C die meisten Wasser- 
bakterien im Wachstum stark zuriickbleiben und durch Zusatz schwacher 
Desinfizientien sich gleichfalls eine Forderung herbeifiihren lieB, da z. B. 
Colibazillen hierdurch in der Entwicklung nicht gehindert werden. Auf die 
prinzipielle Bedeutung des Colibacillus fur Qualitatsbestimmung des Wassers 
geht Verfasser nur ganz kurz ein; es werden aber die Arbeiten von Kruse, 
Reichenbach, Petruschky u. A., die haufig Gegensatze ent- 
halten, angefiihrt und sei hiermit auf eingehendes Studium dieses wichtigen 
Materials aufmerksam gemacht. Jedenfalls aber ist, wenn auch iiber die 
Bedeutung des B. coli verschiedene Ansichten existieren konnen, kein Zweifel 
dariiber moglich, daB die Untersuchung hierauf ein wichtiges Hilfsmittel 


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270 


Wasser. 


zur Beurteilung der Filtrationswirkung darstellt. Auch hier finden sich 
Arbeiten von Fromme, F1 ii g g e u. A. angegeben. Nach diesen ver- 
schiedenen Mitteilungen kann also die Keimzahlung als Mittel zur Filter- 
kontrolle nur mit groBer Einschrankung empfohlen werden und war es ein 
groBer Fortschritt als M a r m a n n (Hygien. Rundsch. 1908) ein Verfahren 
veroffentlichte, welches diese Vorbedingungen erfiillte. & bringt groBere 
Wassermengen auf festen Nahrboden durch Dariiberleiten von erwarrater 
Luft ziemlich schnell zur Verdunstung; die Einzelheiten sind auf p. 123 u. f. 
zu ersehen. Oettinger stellte sehr umfassende Nachpriifungen dieses 
Verfahrens an und benutzte auch ungeimpfte Kontrollplatten zum Aufsaugen 
etwaiger Luftverunreinigungen, wobei alle Platten steril blieben, so dafi er 
spater diese VorsichtsmaBregel ausschalten konnte. Auch konnte er bei 
Vorversuchen mit Leitungswasser beweisen, daB die Ubrigen Wasserbewohner 
nicht storend einwirkten und M a r m a n n schlagt vor, um noch weiter deren 
Entwicklung zu hindern, die Endoplatten anstatt bei 37° bei 41° C 
zu bebriiten. Verfasser sail ebenfalls bei 40° wesentlich weniger andere Keime 
zur Entwicklung gelangen als bei 37°, wahrend die Zahl der Colibazillen- 
kolonien leicht und sicher erkennbar ist und daB ferner der Sandkorper der 
Filter keine Colibazillen in groBerer Menge beherbergt. GroBe Schwierig- 
keiten bereitet aber selbstverstandlich die Frage der Abgrenzung des B. coli 
gegeniiber seinen verwandten ahnlichen Arten. Auch hier sind reiche Lite- 
raturangaben beigcfiigt. Mit welchem FleiBe Oettinger gearbeitet hat, 
geht aus seinen Tabellen (p. 130—143) hervor, auf welchen die Untersuchungs- 
ergebnisse von mehr als 300 aus dem Oderwasser, aus dem Filtrat verschiedener 
Filter und aus dem Filtersande geziichteter Stabchen untersucht worden sind. 
Aus diesem umfangreichen Materiale, welches Angaben iiber GroBe und 
Farbe des Wachstums auf der Endoplatte, Traubenzucker-, und Neutral- 
rotagar, Lackmus-, Nutrose-, Milch- und Traubenzuckerlosung bringt, zieht 
Verfasser dann seine Schliisse, die am Ende der Arbeit zusammegestellt 
sind. Vorher finden sich noch Beobachtungen dariiber, ob iiberhaupt B. coli 
als spezifischer Rohwasserkeim anzusehen ist und dann die Tatsache erwahnt, 
daB von den Filtersandkeimen so viele auf Endoplatten mit Metallglanz 
wuchsen und dabei keine Gasbildung auf Traubenzuckerasjar und keine 
Reaktion des Neutralrotes hervorriefen, so daB es sich hier um echte Coli¬ 
bazillen handelte, die infolge des mehr oder weniger langen Aufenthaltes 
im Sande in bezug auf ihre biologischen Leistungen abgeschwacht, zu funktions- 
armen Stammen geworden waren. Ob B. coli unter ungiinstigen Lebens- 
bedingungen seine Eigenschaften andern kann, wird von K o n r i c h er- 
ortert, welcher es fiir moglich halt, daB in liingeren Zeitraumen, als sie gewohn- 
lich fiir Versuche angewendet werden und unter uns noch nicht bekannten 
Bedingungen langsame Anderungen der Colieigenschaften sich einstellen 
kbnnen. Auch Lange hat hiertiber gearbeitet und scheint ihm nach seiner 
Priifung der Gedankengang K o n r i c h s berechtigt, und ebenso sprechen 
des Verfassers Beobachtungen dafiir. Wcitere Filterpriifungen finden sich 
noch auf p. 149—51. 

f ' Auf Grund seiner Untersuehung gibt Verf. an, daB die hohcn Keim- 
zalilen, die in jedein Winter langere Zeit imBreslauer Filter auftauchten, 
wirklich Folgen eines ungiinstigen Filterprozesses waren und daB die winter- 
liche Vermehrung der Keime im Rohwasscr durchaus nicht als ganz harmlos 
zu bezeichnen war. DaB nach F1 ii g g e der Colibestimmung bei der Filter- 
kontrolle die Bedcutung zuzuschreiben ist, daB sie dariiber belehrt, ob unter 


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Wasser. 


271 


diesen Rohwasserkeimen zahlreiche Arten sich finden, welche der C o 1 i - 
gruppe angehoren und mit groBer Wahrscheinlichkeit tierischen Fakalien 
entstammen* 4 darf jetzt festgestellt werden, daB fur die Oder dieser Fall 
zutrifft. Hier gestattet also unter Beriicksichtigung aller auBeren Umstande 
der Colibefund den SchluB, daB die Keimzunahme zum Teil wenigstens auf 
einer Vermehrung bakterienreicher Zufliisse beruht, welche aus mensch- 
lichen Haushaltungen stammen und unter denen sich natfirlich auch an- 
steckungsfahige finden konnen. Jedenfalls aber ist das M a r m a n n sche 
Yerfahren ein neues Riistzeug fur bakteriologische Wasserkontrolle, die 
unter alien Umstanden zur hygienischen Wasserkontrolle auszudehnen ist, 
fiber deren Forderungen auf den letzten Seiten der vorliegenden Arbeit das 
Nah ere einzusehen ist. 

Aus der mit hervorragendem FleiBe und riihmenswerter Genauigkeit 
ausgefiihrten Arbeit stellt Verfasser folgende SchluBsatze auf. 

I. Abschnitt. 

Die experimented gestfitzten Anschauungen F r a n k e 1 s und P i e f k e s 
fiber das Wesen und die Leistungsgrenzen der Sandfiltration sind auch durch 
die spateren Versuche und Erfahrungen nicht widerlegt worden, da 
K a b h r e 1 ganz dieselben Resultate erzielte. Die erheblichen Abweichungen 
der von ihm gewonnenen Zahlen erklaren sich durch die unrichtige Art der 
Berechnung. Die Versuche von Kruse, der seine Resultate denen F r & n - 
k e 1 s und P i e f k e s entgegensetzt, haben gar nicht die kiinstliche Sand- 
filtration zum Gegenstand, sie bestatigen nur die bekannte Bakteriendichtig- 
keit des Bodens. Allerdings kontrastiert mit dieser die enorme Durchlassig- 
keit desselben Bodens ffir Wasser. Dieses Verhalten ist in der Tat mit unseren 
bisherigen Anschauungen unvereinbar. 

Die Ansicht G 61 z e s, daB die Sandfilter aus einem Rohwasser mit 
einigen tausend Keimen im Kubikzentimeter alle Keime entfernten, aus 
einem solchen mit erheblich mehr Keimen aber nur einen bestimmten Prozent- 
satz, entbehrt der experimentellen Begriindung und ist daher vorlaufig nicht 
geeignet, unsere Anschauungen zu modifizieren; um so weniger, als nicht 
einmal die von G 6 t z e zur Erklarung herangezogene MutmaBung, daB 
der Filtrationsvorgang kein mechanischer, sondern ein biologischer ProzeB 
sei, sicher begrfindet ist. 

II. Abschnitt. 

Auch bei durchaus fehlerfreien Betriebseinrichtungen und vorsichtiger 
Handhabung ist in manchen Werken die Filtrationswirkung unvollkommen. 
In der Breslauer Anlage ist die Beschaffenheit des Rohwassers daran 
schuld, insbesondere sein Mangel an Stoffen, die zur Bildung einer wirksamen 
Deckschicht geeignet sind. Der Mangel macht sich namentlich in der kalten 
Jahreszeit geltend, wo auch auf den Filtern eine Vermehrung dieser Stoffe 
nicht stattfindet. 

IIL Abschnitt. 

Ffir solche Werke ist die Filterkontrolle durch Keimzahlung nicht aus- 
reichend. Vielmehr bedarf es eines Verfahrens, das sicheren AufschluB 
darfiber gibt, ob eine erhohte Keimzahl im Filtrat auf einen vermehrten 
Durchtritt von Rohwasserkeimen zurfickzufiihren ist oder auf vermehrtes 
Ausspfilen harmloser Filterkeime. Zur Entscheidung darfiber eignet sich 
die Zahlung der Colibazillen und zwar mit Hilfe des M a r m a n n schen 


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272 


Zucker. 


Verdunstungsverfahrens, durch welches der Nachweis gelang, daB die oben 
erwahnte winterliche Keimsteigerung im Filtrat des Breslauer Werks in der 
Tat eine Folge abnormer Filterdurchlassigkeit ist, sowie daB die Keimsteige¬ 
rung im Oderwasser mit groBer Wahrscheinlichkeit auf verunreinigende Zu- 
fliisse von der Bodenflache zuriickzufiihren ist. — Wie die bakteriologische 
Wasseruntersuchung erst dadurch zu einer hygienischen Methode wurde, 
daB sie in den Dienst der Lokalinspektion trat, so muB auch die bakterio¬ 
logische Filterkontrolle erweitert werden zur hygienischen Kontrolle, die 
sich auf alles das erstreckt, wodurch die Infektion des Rohwassers und die 
Retentionskraft der Filter beeinfluBt werden kann. 

R u 11 m a n n (Darmstadt). 

Claassen, H., Welche Mengen Zucker konnen wahrend 
der D i ffusionsarbeit durch Bakterien zerstort 
werden. (Deutsch. Zuckerind. Jg. 37. 1912. p. 14.) 

In den Saften der Diffusion, sowie in den Rohsaften der Zuckerfabrikation 
ist von verschiedenen Forschern eine mehr oder weniger groBe Zahl von 
Keimen gefunden worden, von denen unzweifelhaft ein groBerer Teil den 
Zucker als Nahrung benutzt und zersetzt. Daruber besteht keine Meinungs- 
verschiedenheit, wohl abcr iiber die Menge des Zuckers, die auf diese Weise 
bei der ublichen Diffusionsarbeit zersetzt werden kann. Eine Entscheidung 
daruber kann nicht der Bakteriologe fiihren, sondern nur der rechnende 
Zuckerfabrikant, dem allerdings die Forschungen der Bakteriologie als Grund- 
lage dienen miissen. Auf Grund seiner Rechnungen kommt nun Verf. zu dem 
SchluBergebnis, daB selbst unter den fur die Zuckerzersetzung durch Bakterien 
giinstigsten Annahmen nur ganz gcringe, fur die Praxis vollig zu vernach- 
lassigende Zuckerverluste durch Bakterientatigkeit entstehen konnen. Verf. 
rechnet, daB in einem Kubikmeter Saft wahrend 30 Minuten durch 8,5 g 
Bakterien 8,5 g Zucker zerstort werden oder 0,001 Proz. der Riiben. Wenn 
aber auch durch ungiinstigere Betriebsverhaltnisse oder durch Enzyme und 
Oxydasen oder ganz unbekannte Eigenschaften der Bakterien die obigen 
Zahlen noch um das Zehnfaehe uberholt wiirden, so wiirden die Verluste 
immer erst einige Hundertstel Prozente der Riiben betragen. Diese SchluB- 
folgerung stimmt durchaus mit den Beobachtungen iiberein, die jeder auf- 
merksame Chemiker bei sorgfaltiger Betriebskontrolle macht. Was die 
Wirkung der Enzyme und Oxydasen anbetrifft, so ist diese Wirkung ent- 
sprechend der Gewichtsmenge der Bakterien nur sehr gering. Die Enzyme 
wirken verhaltnismaBig langsam und von den Oxydasen ist uberhaupt noch 
nicht nachgewiesen, daB sie Saccharose zerstoren. S t i f t (Wien). 

Kiihl, H., Der Milchzucker. (Molk. Zeitg. Hildesheim. Bd. 26. 
1912. p. 31—32.) 

Durch Zahlung auf Fleischagar, das 36 Stunden bei 37° gehalten wurde, 
ermittelte der Verf. fur 6 Milchzuckerproben des Handels 26 400—57 300 
Keime pro g. Wurde der Zucker durch Umkristallisieren in destilliertem 
Wasser gereinigt, so sanken die Keimzahlen auf 900—1100. Der Keimgehalt 
geht mit dem Stickstoffgehalt des Produktes ungefahr parallel; im Handel 
sollten stickstoffarme Praparate gefordert werden. Mit den keimreichen 
Praparaten versetzte Milchproben gerannen (bei 37° C) nach wenigen Tagen, 
spater trat Peptonisierung ein. Pasteurisieren blieb ohne EinfluB, da es sich 
um Sporenbildner handelt. Die mit gereinigtem Zucker versetzte Milch 
blieb auBerlich unverandert. L 6 h n i s (Leipzig). 


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Mehl. — Luft. — Mikroflora des Darmtraktus. 


273 


Kohn, E., Beitrage zur Mehluntersuchung. (Chemiker- 
Zeitung. Bd. 36. 1912. p. 121.) 

Ein Geraisch verschiedener Mehl- resp. Starkesorten kann man erkennen, 
wenn man in Gegenwart von wenig Salzsaure Diastase darauf einwirken laBt 
und die Dichte oder den Zuckergehalt im Filtrat bestimmt. Die so erhaltenen 
Zahlen sind bei genauer Einhaltung bestimmter Bedingungen am groBten 
fiir Roggenstarke, am kleinsten fiir Bohnenmehl, bei Gemischen liegen sie 
zwischen den Grenzwerten. Ein und dieselbe Mehlart zeigt zwar je nach 
ihrem Typus ein etwas verschiedenes Verhalten gegen Diastase, doch unter- 
scheidet sie sieh bestimmt von anderen Mehlen. 

Emmerling (Hermsdorf). 

Bonnier, D., Verbreitung von Pilzkeimen in der Luft. 
(Deutsche landw. Presse. 1911. p. 989.) 

Gemessene Mengen Luft wurden durch Nahrlosungen gesaugt und diese 
der Entwicklung iiberlassen. Das Pilzwachstum war je nach der Ortlich- 
keit der Luftentnahme und der Natur des Nahrbodens verschieden. 

Die Zahl der Organismenkeime nahm schnell ab aus je groBeren Hohen 
die Luft entnommen wurde, was auch schon von Pasteur fiir Bakterien 
nachgewiesen worden ist. So kommen auf 50 1 Luft aus den Alpen der Dau- 
phin6 aus 260 m Hohe 226 Pilze und 41 Bakterien, aus 1125 m Hohe 170 Pilze 
und 0 Bakterien und aus 2190 m Hohe 64 Pilze und 0 Bakterien. Aus Schnee 
der auf dem Pic du Midi 2860 m Hohe antiseptisch wahrend des Fallens 
gesammelt wurde, entwickelten sich sehr zahlreiche Pilzkolonien. 

Wedemann (Gr.-Lichterfelde). 

Choukevitch, J., Etude de la flore bact§rienne du gros 
intestin du cheval. (Ann. de I’Inst. Pasteur. T. 25. 1911. p. 
247—276, 345-367). 

Die Mikroflora im Caecum und Colon des Pferdes wurde eingchend unter- 
sucht. Im mikroskopischen Bilde herrschten gramnegative Stabchen von 
den Dimensionen des B a c t. C o 1 i vor. Daneben fanden sich hauptsachlich 
(meist grampositive) Mikro- und Streptokokken, wahrend die schlanken, 
grampositiven Stabchen weniger zahlreich vertreten waren. Von sporen- 
bildenden Formen war nicht viel zu sehen. 

Die kulturellen Priifungen bestatigten den mikroskopischen Befund. 
Pasteurisiertes Impfmaterial lieferte meist B. mesentericus und 
eine als Streptobac. anaerobicus m a gnus bezeichnete (weiter- 
hin kurz beschriebene) Form. Zur Gewinnung seltener Arten uberlieB Verf. 
das Material, z. T. nach erfolgter Pasteurisierung, der spontanen Zersetzung. 
AuBerdem wurden verschiedene Spezial-Nahrlosungen benutzt: EiweiB- 
wiirfel nach A c h a 1 m e , saure Bouillon nach Heymann, Omelian- 
s k i - Losung fiir Zellulose-Zersetzer, Milch fiir B. amylobacter, Pepton- 
Starkelosung fiir Starkezersetzer, Nahrlosung mit Kartoffelstiicken fiir Hemi- 
zellulose-Zersetzer. 

An Faulnisbakterien wurden gefunden: Proteus vulgaris, 
B. Welchii (perfringens), B. putrificus, B. sporogenes 
Mete h., von dem 4 Varietaten naher beschrieben werden. Weiter 
wurden isoliert: B. mesentericus, Megaterium, aerophilus, 
pyocyaneus und Staphylococcus albus, sowie 10 weitere, 
meist mit neuen Namen belegte Formen, von denen 8 Sporen produzierten. 
Zellulose zersetzende Bakterien konnten nicht geziichtet werden, aber wenige 
Tropfen Darminhalt gaben kraftige Zersetzung in der Omelianski- 

Zweite Abt. Bd. 34. 


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274 


Boden. 


Losung. Auch die Starke- und Kartoffelsubstrate wurden stets angegriffen. 
Von 8 auf Amylobacter ausgefiihrten Priifungen lieferten 5 positive 
Resultate; die gepriiften Stamme zersetzten meist auch Starke und Hemizellu- 
lose. Als neu wird ein in gleicher Richtung wirkender obligat anaerober, spo- 
renbildender B. gazogenes parvus beschrieben. Ein anderer 
fakultativ anaerober Starkezersetzer wird B. amylolyticus getauft. 

Weiterhin verbreitet sich Verf. uber die Darm- Acidophilen, 
die regelmaBig in der Essigsaure-Bouillon (nach H e y m a n n) erhalten werden 
konnten. Neben den von Moro und Mereschkowsky beschrie- 
benen Formen wurden noch 3 andere isoliert und kurz beschrieben: ein 
B i f i d u s - ahnliches Stabchen und zwei Streptokokken. Die Wirkung 
der Acidophilen im Pferdedarm wird im allgemeinen nicht hoch veranschlagt. 
Ein mit Kuhmilch emahrtes Ftillen lieferte allerdings vorwiegend AcidophUe, 
wahrend Bact. coli hier stark zuriicktrat. 

Als nicht regelmaBig vorkommend werden noch ca. 20 Arten aufge- 
fiihrt und meist unter neuen Namen kurz beschrieben; etwa die Halfte von 
ihnen sind obligat anaerobe Sporenbildner (u. a. der schon oben genannte 
Streptobac. anaerobicus magnus). Die Mehrzahl der ge- 
fundenen Formen ist in 29 Zeichnungen am SchluB der Arbeit dargestellt. 

Lfihnis (Leipzig). 

Stoklasa,J., tlber die biologische Absorption der Boden. 

(Chemikerzeitg. Bd. 35. 1911. p. 1425—1427.) 

Verschiedene Erden wurden im sterilisierten und im nicht sterilisierten 
Zustande mit Phosphat-, Kali-, Ammon- resp. Nitratlosung getrankt und 
nach Verlauf von 30 Tagen wurde festgestellt, wieviel die Erden von den 
verschiedenen Nahrstoffen zurtickbehielten. Stets war diese Zahl im keim- 
haltigen Substrat groBer als im sterilisierten. Fiir Kali werden keine spe- 
ziellen Versuchsergebnisse mitgeteilt; an Phosphorsaure, Ammon- und Nit- 
ratstickstoff wurden (in Prozenten) gebunden: 

Phosphorsaure 


]5rde sterilis. nicht sterilis. 


YValdboden 1 


48,8 

52,6 


Torfboden i 8auer 

63,7 

68,3 


Alulvialboden 


80,8 

94,6 


desgl. 


86,3 

98,5 


Riibenboden 


85,3 

99.8 



Ammon 


Nitrat 


Erde sterilis. 

nicht sterilis. 

Sterilis. 

nicht sterilis. 

Wiesenboden 1 

27,34 

32,96 

10,30 

12,50 

Wald boden / 8auer 

26,53 

35,34 

11,08 

15,06 

neutral reagierende Erde 

36,72 

46,95 

12,56 

17,68 

maBig fruchtbare Ackererde 

48,30 

62,40 

16,02 

23,62 

fruchtbare Ackererde 

51,70 

68,92 

19,19 

28,40 


Die „biologische Absorption 11 tritt uberall deutlich hervor. Die auf sie 
zuriickzufuhrende prozentische Erhohung der festgelegten Stickstoffmengen 
ist bei den beiden Stickstoffverbindungen ziemlich gleich und wesenthch 
h6her als bei dem Phosphat. In der Arbeit werden auch einige Stickstoff- 
und Aschen-Analysen von Azotobacter chroococcum, B. my- 
c o i d e s und B. fluorescens mitgeteilt. L 6 h n i s (Leipzig). 

Seaver, Fred J., and Clark, Ernest, D. Studies in pyrophilous 
fungi. II. Changes brought about by the heating 


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Boden. 


275 


of soils and their relation to the growth of Pyro- 
nema and other fungi. (Mycologia. II. 1910. p. 109 uff.) 

Pyronema omphalodes (Bull.) Fuck, wachst auch auf stark 
erhitztem Boden. Wahrend Kosaroff meinte, daB im Boden wasser- 
losliche Toxine vorhanden sind, die das Wachstum der Pilzart storen, ja den 
Pilz gar abtoten, daB aber diese Stoffe durch Hitze zerstort werden, zeigten 
die Versuche der Verff. folgendes: Im Bodenextrakt kommen nur geringste 
Oder gar keine Mengen von Toxin vor, sie sind also im Boden gar nicht loslich. 
Denn wurde sterilisierter Boden mit dem Extrakte unsterihsierten Bodens 
durch trSnkt, so gedieh doch der Pilz ganz gut. Extrakte von diesen beiden 
Boden unterscheiden sich durch den Geruch und Farbe. Extrakte erhitzter 
Boden enthalten nach den Verff. stets viel mehr losliche Stoffe als solche 
von nichterhitzten Boden. Auf die weiteren chemischen Untersuchungen 
kann hier nur hingewiesen werden. Auf dem Extrakte erhitzter Boden ge- 
deihen aber recht gut Penicillium, Aspergillus, Mucor. 

Matouschek (Wien). 

Lipman, J. G., Suggestions concerning the Termino¬ 
logy of Soil Bacteria. (Botan. Gazette. Vol. 51. 1911. p. 454 
bis 460). 

Nach Verf.s Ansicht sind viele in der bakteriologischen Literatur ge- 
br&uchliche Ausdriicke entweder zu unbestimmt oder unbequem im Gebrauch. 
Namentlich wendet er sich gegen die besonders in der franzosischen Literatur 
iibliche Trennung der Denitnfikation in „direkte“ und „indirekte“ (die er 
irrtiimlich als „vollstSndige“ und „unvollstandige“ Nitratzersetzung auffaBt) 
ferner gegen die Bezeichnungen Nitratreduktion und Salpeterassimilation, 
sowie gegen die neuerdings bei einigen amerikanischen Autoren beliebte 
Identifizierung von Nitrifikation und Stickstoffbindung. Selbst dieser 
Ausdruck erscheint Verf. zu schwerf&llig. Auch solche Kollektivnamen wie 
„Methanbakterien“, „Schwefelbakterien“ usw. seien zu unbestimmt. 

Verf. schlagt vor, die Benennungen der verschiedenen physiologischen 
Gruppen systematised durchzufiihren. Die wichtigeren Gruppen wftren 
dann folgende: 

Ammono-bacteria De-ammono-bacteria 

Amino— 
pepto— 
protoo— 


Nitro-bacteria 
nitri— 
ammono j 

mtn— / 

Proteo-bacteria 
ammono— 
amino— 
pepto— 
proteo— 
nitri— 
nitra— 

Azoto-bacteria 
azo— 
rhizo— 


—amino 
—pepto 
—proteo 
—nitri 
—nitra 

De-nitro-bacteria 
—nitri 
—ammono 
—nitrioxy 
—nitraoxy 

De-proteo-baoteria 
amino—azo 
ammono—azo 
nitra—azo 
nitri—azo 


De-azoto-bacteria 
amino—azo 
ammono—azo 
nitra—azo 
nitri—azo 

18 * 


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276 


Boden. 


Sulpho-bacteria 
8ulphid— 
thio— 

Ferri - bacteria 
ferro— 


De-sulpho-bacteria 
—sulphite 
—sulphid 


Hierzu werden die folgenden Definitionen gegeben: 

,,Ammono-bacteria 4 4 produzieren XH 3 aus X-Verbindungen, 

„Xitro-bacteria“ oxydieren X-Verbindungen zu Xitriten oder (und) Xitraten, 
„Proteo-bacteria 44 bilden Protein aus X-Verbindungen, 

,,Azoto-bacteria“ fiihren elementaren X in gebundene Form iiber, 
„De*ammono-bacteria“ verwandeln XH S in andere X-Verbindungen als Xitrit 
oder Xitrat, 

„De-nitro-bacteria 44 reduzieren Xitrate zu Xitriten, XH 3 , X 2 0 oder XO, 
„De-proteo-bacteria 44 zersetzen Protein, 

,,De-azoto-bacteria 44 entbinden X aus seinen Verbindungen, 

.,Sulpho-bacteria 44 oxydieren H 2 S zu elementaren S, Sulfiten oder Sulfaten, 
„De-sulpho-bacteria 44 reduzieren Sulfate zu Sulfiten oder Sulfiden, 

,,Ferri-bacteria 44 setzen Ferro- oder Ferri-Verbindungen um. 


Die korrespondierenden Umsetzungen waren dann: 


Ammonification 

Xitrification 

Proteofication 

Azotofication 

Sulphofication 

Ferrification 


Deammonification 

Denitrification 

Deproteofication 

Deazotofication 

Desulphofication 

Deferrification. 


Die zusammengesetzten Ausdriicke, wie „Proteo-ammono-bacteria“ 
zeigen Ausgangs- und Endprodukt an. Auf andere Bakteriengruppen wiirde 
sich die Terminologie leicht ausdehnen lassen, z. B. „Dextro-propio-, Dextro- 
butyro-bacteria“ usw. 

Verf. hofft auf kritische Diskussion seiner Vorschlage. Dem mag in 
aller KUrze seitens der Referenten sogleich entsprochen sein. Zweifellos ist 
es nicht zu billigen, fest eingebUrgerte Ausdriicke wie Nitrifikation und Stick- 
stoffbindung zusammenzuwerfen; in sorgfaltig durchgefiihrten Ar- 
bciten werden sich derartige Konfusionen aber ohnehin nicht finden. Recht 
ansprechend erscheint auch die vorgeschlagene Verwendung von Doppelaus- 
driicken; doch wurde der gleiche Vorschlag ja schon vor langerer Zeit fUr 
die Bennenung der Enzyme gemacht und — nicht befolgt. Dabei lieBe 
sich diese Nomenklatur bei den Enzymen natiirlich viel leichter anwenden 
als bei den Bakterien, die doch in der Regel zu einer ganzen Reihe von Um¬ 
setzungen befahigt, zudem aber noch in dieser Hinsicht bekanntlich starken 
Schwankungen unterworfen sind. Bact. radiobacter kann z. B. 
gleichzcitig figurieren als: „Pepto-ammono-, Ammono-proteo-, Nitra-proteo-, 
Nitro-ainmono-, Nitra-azo-, Azo-proteo-Bacterium“ und wohl noch einiges 
mehr. Weiter sind wir ja (leider) meist noch keineswegs ausrcichend iiber 
den Ablauf (Anfangs- und Endprodukte) der verschiedenen Umsetzungen 
orientiert, und es sind deshalb nach Ansicht des Ref. Ausdriicke wie Ammon- 
assimilation, Nitratassimilation den vorgeschlagenen prinzipiell vorzuziehen, 
ganz abgesehen von der Bequendic-hkeit des Ausdrucks („Amniono-Prote!fi- 
cation“ scheint mir auch in dieser Hinsicht keineswegs der „Ammonassi- 
ndliation“ iiberlegen). DaB der Ausdruck „Denitrifikation“, der seit Jahren 
in der gesamten Literatur vorwiegend fUr die unter N-Entbindung verlau- 
fende Salpeterzersetzung gebraucht worden ist, nun plotzlich fiir diesen 
ProzeB nicht mehr verwendet werden soil, kann hochstens zu (recht iiber- 
fliissigen) weiteren Konfusionen fiihren. Besonders gut erscheint dem Verf. 
u. a. auch der Ausdruck „Azotification“, er konne „hardly be disputed". 


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Boden. 


277 


Dem vermag ich nun keineswegs zuzustimmen. GewiB, wir sind Bakterio- 
logen, nicht Philologen, aber wie „Ammonification“ nichts anderes heiBen 
kann als Ammoniakbildung, so „Azotification“ nichts anderes als „Stick- 
stoffbiidung“ (formation of nitrogen) nie aber „Stickstoffbindung“; und 
Deazotification“ ware analogerweise nur als „Stickstoffzersetzung“ nicht 
aber als Stickstoff-Entbindung aufzufassen. Mit „SUlphofication“, „Desulpho- 
fication“ usw. verhalt es sich ebenso; sie sind meines Erachtens sowohl aus 
logischen wie aus sprachlichen Grunden absolut unbrauchbar. 

Auf weitere Einzelheiten einzugehen diirfte nicht geboten sein. Ein- 
heitlichkeit der Terminologie in den besprochenen Richtungen scheint mir 
eine Utopie zu sein, besonders wenn man bedenkt, welche grenzenlose Will- 
kiir selbst bei der Speziesbenennung herrscht, trotzdem die hierbei zu beach- 
tenden Regeln doch so uberaus einfach sind. Diesen und anderen MiBstanden 
gegeniiber erscheint mir iibrigens die in manchen Arbeiten ja zweifellos vor- 
handene inkonsequente Benutzung der Terminologie noch als relativ leicht 
ertragliches tlbel. L 6 h n i s (Leipzig). 

Felsinger,L., NeueForschungsergebnisse iiber den Stick- 
stoffhaushalt des Ackerbodens. (Wien, landw. Zeitg. 
Bd. 62. 1912. p. 10—11.) 

Verf. bespricht die Hauptergebnisse seiner anderweit 1 ) ausfiihrlich ver- 
offentlichten Untersuchungen mit spezieller Hervorhebung des praktisch 
Wichtigen. L 6 h n i s (Leipzig). 

Koch,A., Versuche iiber die Salpeterbildung im Acker- 
bo d e n. (Journ. f. Landwirtsch. Bd. 59. 1911. p. 293.) 

Verf. verfolgte die Nitratbildung in verschiedenen Boden, welche wahrend 
langerer Zeitraume vor Regen und daher auch vor Auswaschung geschiitzt, 
sonst aber unter moglichst natUrlichen Bedingungen in VegetationsgefaBen 
aufbewahrt wurden. Es ergab sich eine bemerkenswerte Nitratzunahme, die 
aber in dem gleichen Boden des freien Feldes nicht nachzuweisen war. In 
einem Falle zeigte beispielsweise der in GefaBen gelagerte Boden schon nach 
10 Monaten 3,2 mg Nitratstickstoff pro 100 g Erde mehr als der gleiche Boden 
des freien Feldes. Das wiirde, wenn die Nitratbildung im GefaB ebenso ener- 
gisch verlauft wie im Felde, einer Auswaschung von 3 Ztr. Chilesalpeter pro 
Morgen bei 20 cm starker Ackerkrume gleichkommen, denn 1 mg Salpeter- 
stickstoff in 100 g Erde entspricht etwa 1 Ztr. Salpeter pro Morgen. 

Der Nitratstickstoffgehalt des Versuchsfeldbodens in der Ackerkrume 
bis 20 cm Tiefe schwankte meist nur wenig um 1 mg. Es zeigte sich demnach, 
daB ein betrachtlicher Teil des Bodenstickstoffs nitrifiziert wird, daB aber 
eine bemerkenswerte Nitratanreicherung nur in den vor Regen geschiitzten 
GefaBen konstatiert werden kann, wahrend im freien Lande der gebildete 
Salpeter groBtenteils durch Auswaschung verloren geht. 

Aus groBeren Tiefen entnommene Bodenproben bildeten unter sonst 
gleichen Verhaltnissen weniger Salpeter, als die der Ackerkrume entstam- 
menden Proben. Es liegt dies an der Abnahme des Gesamtstickstoffs mit 
zunehmender Tiefe, an der schwereren Zersetzlichkeit der dort vorhandenen 
Stickstoffverbindungen und an dem Riickgange der an der Umwandlung und 
Nitrifikation des Bodenstickstoffs beteiligten Bakterien. 

') Zeitschr. f. d. landw. Vers.-Wesen in Osterr. Bd. 14. 1911. p. 1039—1103; 
ref. Central bl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 32. p. 267. 


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278 


Boden. 


Der Ubergang von Ammoniumsulfat in Nitrat vollzog sich in den ver- 
schiedenen Boden verschieden energisch. Bei geniigend langer Einwirkungs- 
zeit wurden im Durchschnitt 83—85 Proz. des Ammoniakstickstoffs in Nitrat- 
stickstoff umgewandelt, und es scheinen bei der Oxydation des Ammoniaks 
zu Salpetersaure nicht unbedeutende Stickstoffverluste eingetreten zu sein. 

Durch Zugabe von Atzkalk wurden erhebliche, durch kohlensauren Kalk 
maBige Stickstoffverluste in einem mit Ammoniumsulfat versetzten Boden 
hervorgerufen. Die Oxydation des Ammoniakstickstoffs wurde anf&nglich 
durch Atzkalk bedeutend verlangsamt, nachdem kein freies Ammoniak mehr 
bemerkbar war setzte kraftige Nitrifikation ein. Man wird daher in der An- 
nahme nicht fehlgehen, daB die hohe Empfindlichkeit der nitrifizierenden 
Bakterien gegen Ammoniak der Grand dieser Hemmung der Salpeterbildung 
nach Atzkalkzusatz ist. 

. Die Nitrifikation des Bodenstickstoffs wurde durch Atzkalk — nicht aber 
durch kohlensauren Kalk — begiinstigt. 

In einem eigenartigen Lehmboden (aus Monchehof), der durch seine 
geringe Frachtbarkeit auffiel und selbst nach Schwarzbrache nur ganz un- 
geniigende Weizenemten ergab, konnte die Salpeterbildung und damit der 
ganze Frachtbarkeitszustand durch Sandzugabe und durch Kalkung bedeutend 
gesteigert werden. Bessere Durchliiftung und Lockerang des Bodens erwiesen 
sich also von bestem Erfolge. Vogel (Bromberg). 


Ehrenberg, Zur Frage der Ammoniakverdunstung bei 
gedungtem Ackerboden. (Fiihlings landw. Ztg. 1911. 
H. 13 u. 14.) 

Verf. bespricht das gesamte in den letzten Jahren zur Frage der Am¬ 
moniakverdunstung aus Ackerboden beigebrachte Material. Er selbst war 
bei seinen einschlagigen Untersuchungen zu dem Resultat gelangt, daB nur 
bei sandigen, an kohlensaurem Kalk reichen und an zeohthhaltigen Ver- 
bindungen und Humus armen Erden uberhaupt Ammoniakverluste zu er- 
warten sind. 

Es sind nun von verschiedenen Seiten gegen die von Verf. benutzte 
Methodik Einwande erhoben worden. Besonders wird bemangelt, daB die 
Durchliiftungsverhaltnisse bei seinen Kastenversuchen den in der Natur 
obwaltenden zu wenig entsprachen. Demgcgeniiber weist Verf. eingehend 
nach, daB die Durchliiftung bei seinen Versuchen eine ausreichende war, 
mithin die Bedingung, auf die es in erster Linie ankommt, erfullt wurde. 
Ferner ist von V. W1 o d e k geltend gemacht worden, daB in den dunklen, 
durch ein geheiztes Zinkblech erwarmten Kasten Ehrenbergs un- 
moglich dieselben Lebensverhaltnisse fur niedere Organismen obwalten 
konnten, wie sie im freien, durch Sonne beleuchteten und erwarmten Boden 
vorhanden sind. Da jedoch die V. W1 o d e k schen Versuche mit im Freien 
eingegrabenen GefaBen ungefahr zu den gleichen Resultaten fiihrten vie 
die des Verf., so scheint das fehlende Sonnenlicht die Versuche nicht beein- 
trachtigt zu haben. 

An der Hand des gesamten einschlagigen Versuchsmaterials weist Verf. 
nach, daB allerdings unter gewissen Verhaltnissen (geringe Bodenmenge, 
iiberreiche Ammoniakdiingung, sehr hoher Kalkgehalt, leichter Sandboden), 
die sich aber im allgemeinen von den Bedingungen der Praxis erheblich 
entfernen, geringe Verdunstungsverluste entstehen konnen, daB aber bei 


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Boden etc. 


279 


ordnungsgemaB untergebrachter Diingung eine beachtenswerte Ammoniak- 
verfltichtigung nicht eintritt. 

Das Entweichen von Ammoniak aus auf Erdboden ruhenden Substanzen 
in selbst ziemlich erheblicher Menge wird von Verf. zugegeben. Bei Be- 
sprechung neuerer Arbeiten, die sich mit dieser Frage beschaftigen, geht 
Verf. eingehend auf die Untersuchungen von Liechti und Ritter 
ein, welche bei Jauchediingung bedeutende Stickstoffverluste durch Am- 
moniakverdunstung nachgewiesen haben. Er bemerkt, daB die Resultate 
dieser Autoren keinen Anspruch auf praktische Bedeutung machen konnen 
wegen der enorm hohen Stickstoffdiingungen, die sie verabreichten. Auch 
gegen die angewandte Methodik erhebt E. eine Reihe von gewichtigen Be- 
denken, auf welche hier nicht eingegangen werden soli, die ihn schlieBlich 
zu der Ansicht fiihren, daB den Versuchen der genannten Autoren in wesent- 
lichen Punkten keine Beweiskraft beizumessen ist. 

Vogel (Bromberg). 

Molliard, M., L’humus est-il une source directe de car- 
bone pour les plantes vertes supSrieures? (Compt. 
rend. hebd. de l’Ac. Paris. T. 154. 1912. p. 291—294.) 

Die Versuchspflanzen (Radieschen) wurden teils in geschlossenen, teils 
in offenen (nur mit Watte verschlossenen) GefaBen in sterilisierter und in 
nicht sterilisierter Erde unter Benutzung sowohl von sterilisiertem wie von 
nicht sterilisiertem Saatgut gezogen. Der Hochstertrag wurde in sterilisierter 
Erde unter Verwendung nicht sterilisierten Samens erzielt. Die geschlossenen 
GefaBe und sterilisierte Erde lieferten hohere Ernten als die offenen GefaBe 
und nicht sterilisierter Boden. Der Humus scheint nur durch C0 2 -Bildung, 
nicht als direkte Quelle, nutzlich zu sein. Weitere Versuche in dieser Richtung 
werden in Aussicht gestellt. Lohnis (Leipzig). 

Henschel, G., Das Verhalten des technischen Calcium- 
cyanamids bei der Aufbewahrung sowie unter dem 
EinfluB von Kulturboden und Kollolden. [Diss. phil.] 
72 pp. Leipzig, 1912. 

Von bakteriologischem Interesse ist die durch eine groBere Zahl von Ver¬ 
suchen sicher nachgewiesene Tatsache, daB trocken sterilisierte Erden resp. 
Kollolde das Cyanamid stets etwas rascher umsetzen als im keimhaltigen 
Zustande. Man kann also (entgegen anders lautenden Meinungen) durch 
Benutzung der (trockenen) Sterilisation zuverlassigen AufschluB iiber die den 
Bodenkolloiden bzw. den Mikroorganismen zukommende Bedeutung gewinnen. 
Ammoniakbildung fand im sterilisierten Substrat nie statt. DaB neben Harn- 
stoff auch kleinere oder groBere Dicyandiamidmengen entstanden, ist mit 
Riicksicht auf die relativ hohe Cyanamid-Konzentration verstandlich. Da- 
gegen ist noch unklar, was aus dem unter sterilen Bedingungen teilweise ver- 
schwindenden Harnstoff wird; das gleiche gilt fur die Tatsache, daB die 
Cyanamid-Abnahme groBer ist als die entsprechende Zunahme an Dicyan- 
diamid und Harnstoff. 

Bei der Priifung von sehr verschiedenen Erden ergab sich fast voll- 
kommene ttbereinstimmung zwischen der Intensitat der Cyanamid-Umsetzung 
im sterilisierten und der Ammoniakbildung im keimhaltigen Material. Eine 
Ausnahme machte nur ein humusreicher (anmooriger) Sand von starker 
Kolloid- aber schwacher Bakterienwirkung. Uberhaupt scheint, worauf 
auch die bei Versuchen mit Tierkohle erlangten Ergebnisse hinweisen, der 


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280 


Boden etc. 


Humus im Boden fur die Cyanamid-Umwandlung von hervorragender Wich- 
tigkeit zu sein. Ein tonreicher Boden wirkte kaum besser als Heidesand, 
wahrend zwei andere fast das doppelte leisteten. 

Von den sonst noch erhaltenen Resultaten ist erwahnenswert, daB unter 
Umstanden schon bei der Lagerung des Materials eine kraftige Harnstoff- 
bildung Platz greifen kann; die im Handel vorkommenden Fabrikate verhalten 
sich in dieser wie in anderen Richtungen ziemlich ungleich. Stickstoff-Verluste 
konnten wahrend der Aufbewahrung nie beobachtet werden; ein eventuell 
vorkommender Ruckgang des prozentischen Stickstoffgehalts wurde stets 
durch die entsprechende Gewichtsvermehrung (infolge Aufnahme von Wasser 
und Kohlensaure) ausgeglichen. L o h n i s (Leipzig). 

Remy, Th., Zur Dungung der Wiese n. (Mitteil. d. D. Landw. 
Gesellsch. 1911. p. 45.) 

Bei der Dungung sind die besonderen Bediirfnisse des Bodens zu beruck- 
8ichtigen. Die zweckmaBige Hohe der Diingergabe, welche zwischen Null 
und dem vollen N&hrstoffbedarf der betr. Kulturpflanze schwankt, wird 
am besten durch einen planmaBig durchgefiihrten Dungungsversuch ent- 
schieden. Die von P. W a g n e r als Normalgehalt fur Wiesenheu festgestellten 
Betrage von 2 Proz. Kali und 0,7 Proz. Phosphorsaure stimmen mit den 
Befunden des Verfassers im allgemeinen iiberein, doch sind Ausnahmen 
haufig. 

Kali und Phosphorsaure mussen den Wiesen unbedingt reichlich dar- 
geboten werden, auch ohne besondere Vorversuche. Bezahlt macht sich 
diese Dungung nicht allein durch den unmittelbaren Mehrertrag, sondern 
auch durch die feinere Beschaffenheit des Wiesenheus, insbesondere durch 
den groBeren Kalireichtum, wodurch auch der Stallmist mit diesem Elemente 
angereichert wird. 

Die Stickstoffdiingung der Wiesen soli, im Gegensatz zur Kaliphosphor- 
saurediingung, sparsam bemessen werden. P. Wagner ist iiberhaupt 
gegen jede Stickstoffgabe, was jedoch uber das Ziel hinauszugehen scheint. 
Denn in gewissen Fallen, insbesondere bei Ungunst der Klima-, Boden- und 
Standortsverhaltnisse kann die Kleeentwicklung behindert sein, wahrend 
Graser bei geniigendem N-Vorrat sehr wohl gedeihen. 

Das Kalkbedurfnis wechselt bei den verschiedenen Boden stark. So- 
bald der Gehalt des Bodens an basischem Kalk unter 0,1 Proz. sinkt, dann 
ist eine Kalkzufuhr angezeigt. Betragt er jedoch zwischen 0,1 und 0,5 Proz. 
dann ist es schwierig, iiber die Notwendigkeit der Kalkung zu entscheiden. 
Am sichersten ist es noch, den Boden nach der biologischen Methode von 
Christensen und Larsen zu priifen, indem man das Vorhandensein 
des N-sammelnden Azotobacter chroococcum in wuchskraftiger 
Form festzustellen sucht. Bei Abwesenheit desselben ist der Boden meistens 
kalkbediirftig. Indessen wirkt, vie gerade die Hochmoorkultur lehrt, starke 
Kalkzufuhr nicht immer giinstig, und auch bei Wiesendiingung wechselt 
der erzielte Vorteil stark. Es empfiehlt sich, den Kalk successive in kleinen 
Gaben auf die Wiesen zu bringen, damit die Zusaminensetzung der Wiesen- 
flora sich nach und nach den neuen Daseinsbedingungen anpassen kann. 

E. Werner (Augustenberg). 

Stoklasa, J., Katalytischer Diinger und dessen Wirkung 
auf die Entwicklung der Zuckerrube. (Bl. f. Zucker- 
riibenbau. 1911. p. 193.) 


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Boden etc. — Selbsterhitzung vom Heu. 


281 


Verf. kam bei Vegetationsversuchen zu dem Resultat, daB Mangan 
einen fordernden EinfluB aul die Entwicklung der Pflanzen ausiibt, und daB 
diese physiologische Wirkung voll zur Geltung kommt, wenn sich auch 
Aluminium in leicht aufnehmbarer Form im Boden befindet. Jede Anhaufung 
von Mangan in der Pflanzenzelle verursacht toxische Wirkungen, die aber 
bei Gegenwart von Aluminiumsalzen vollstandig paralysiert werden. Der 
Ertrag an Zuckerruben lieB sich um 30—50 Proz. steigern, wenn dem Boden 
auBer der notwendigen Menge von Stickstoff, Kali und Phosphorsaure noch 
9 kg Mangan in Form von Mangansulfat und 4.48 kg Aluminium ebenfalls inForm 
des Sullats pro Hektar zugefiihrt wurden. Derartige Stoffe bezcichnet Verf. 
als katalytische Diinger. Er rechnet dazu auch Blei- und Arsenverbindungen, 
sowie eine Reihe anderer Metallsalze, die in gewissen Mengen fordernd auf 
das Pflanzenwachstum wirken. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Assi¬ 
milation der Kohlensaure, sowie bei der Bildung von Formaldehyd und seiner 
Kondensation zu Zucker. Ihre Aufgabe besteht darin, eine rasche Photo- 
synthese in den Chlorophyllapparaten hervorzurufen. 

Vogel (Bromberg). 

Goodey, T., A Contribution to our Knowledge of the 
Protozoa of the Soil. (Proceeding Roy. Soc. London. Ser. B. 
Vol. 84. Nr. B. 570. p. 165—180.) 

Die Arbeit schlieBt an Untersuchungen von Russell und Hut¬ 
ch i n s o n an. Sie zeigten, daB, wenn die Boden mit gewissen Antisepticis 
behandelt werden, sie groBere Fruchtbarkeit zeigen. Denn die Bakterien 
gedeihen dann sehr gut, da die im Boden befindlichen Protozoen (Flagellaten, 
Ziliaten, Amoben) nicht mehr da sind. 1st es doch von diesen Urtierchen 
lange schon bekannt, daB sie in fliissigen Nahrmedien Bakterien fressen. 
Die Zunahme der Bakterien also in solchen behandelten Boden hat eine 
Zunahme der Ammoniakbildung zur Folge — und diese ist die eigentliche 
Ursache der groBeren Fertilitat der mit den Antisepticis behandelten Boden. 
Leider brechen da die Untersuchungen ab, trotzdem sich iiber die Rolle der Pro¬ 
tozoen im Boden noch vieles recht interessante ergeben wiirde. Einen Schritt 
nach vorwarts machte Verf. Er stellte sich die Frage, inwieweit denn die 
Ziliaten speziell die Bakterienvermehrung im Boden verhindern. Er beob- 
achtete in seinen Kulturen, gewonnen durch Impfung von sterilisiertem 
HeuaufguB mit wenig Erde, 30 Arten von Protozoen, darunter 19 Ziliaten. 
Schwierigkeiten ergaben sich bei der Konstatierung, ob diese frei beweglich 
oder im enzystierten Zustande im Boden vorhanden sind. Es zeigte sich na- 
mentlich in bezug auf Colpoda cucullulus und bei Anwendung 
galvanotaxischer Methoden, daB diese Ziliate und wahrscheinlich auch die 
anderen im enzystierten Zustande im Boden vorkommen. Dies zeigt weiter 
aber an, daB die Ziliaten keinen beschrankenden Faktor bilden fiir die Bak- 
terienthtigkeit im Boden. Ob sich die Amoben und Flagellaten ebenso ver- 
halten ist fraglich, da miissen noch weitere Untersuchungen entscheiden. 

Matouschek (Wien). 

Miehe, H., Uber die Selbsterhitzung des Heues. (Arbeit, 
d. Deutsch. Landwirtschafts-Gesellsch. Heft 196. 1911. 36 p. m. 3 Abb.) 

Es handelt sich im wesentlichen um einen Auszug aus des Verf.s Mono¬ 
graphic „Die Selbsterhitzung des Heues“ (Jena 1907). Die im erhitzten 
Heu gefundenen Pilze sind erganzt um das in den Berichten d. Deutsch. 
Botan. Gesellsch. Bd. 25. 1907. p. 510 beschriebene Thermooidium 
sulfureum Miehe und den Actinomyces monosporus Lehm. 


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282 


Faulnis von Eiem. 


et Schuetze. Neu sind einige Versuche iiber die etwaige Mitwirkung von 
Enzymen auf die seinerzeit nicht Rucksicht genommen wurde. Beim Ein- 
packen des Heues wurden 3 Proz. Formaldehvdlosung lagenweise aufge- 
bracht oder man lieB das Heu sich vorher mit Chloroformwasser vollsaugen 
(genauere Angaben iiber die Menge der verbrauchten Antisepticis fehlen). 
So behandeltes Heu zeigte keine Erwarmung. Die Frage, ob eventuell das 
innegehaltene Verfahren eine Schadigung der Enzyme zur Folge hatte, wird 
offen gelassen. Lohnis (Leipzig). 

Neuberg, C., Biochemische Umwandlung von a-Pyrro- 
1 i d i n c a r b o n s a u r e in n-Valeriansaure und i -Ami- 
novaleriansaure. (Biochem. Zeitschr. Bd. 37. 1911. p. 490.) 

Der Abbau der Pyrrolidincarbonsaure durch Faulnisbakterien kann der 
Theorie nach so verlaufen, daB entweder n-Valeriansaure oder d-Amino- 
valeriansaure oder beide entstehen. Die Versuche haben dies bestatigt. 

E m m e r 1 i n g (Hermsdorf). 

Kossowicz, Alexander, Die Faulnis und Haltbarmachung 
der E i e r. (Monatsh. f. Landwirtsch. Jg. 5. 1912. H. 2.) 

Verf. weist darauf hin, daB die vielverbreitete Ansicht, die Schale frischer 
Eier ware fur Bakterien und Pilze leicht durchgangig, nicht gerechtfertigt 
erscheine. Er zeigt insbesondere, daB die SchluBfolgerungen, die Z 6 r ken¬ 
do r f e r und Piorkowski aus ihren Versuchen gezogen haben, mit 
den tatsachlichen Resultaten dieser Versuche im Widerspruche stehen. 
Auch eigene Untersuchungen des Verf. haben ergeben, daB von den darauf- 
hin untersuchten Pilzen, Mucor Boidin, Phytophthora i n - 
festans, Rhizopus nigricans, Cladosporium herba- 
rum, Penicillium glaucum, Penicillium brevicaule 
und Aspergillus niger, nur Cladosporium herbarum 
nach einem Zeitraum von mehr als vier Wochen und Phytophthora 
infestans nach einem Zeitraum von mehr als acht Wochen die Schale 
frischer Eier, die auf gut entwickelten Zuchten dieser Pilze auflagen, zu durch- 
dringen vermochten, wahrend die ubrigen Pilze hierzu auch nach Verlauf 
von 12 Wochen nicht befahigt waren. 

Verf. bestatigte die von P. Latschenko festgestellte bakterizide 
Wirkung des HUhnereiweiBes fiir Bakterien, fand eine solche auch fiir Pilz- 
sporen und Weinhefe vor, gelangte aber auch zur Beobachtung, daB die 
Bakterizidie mit dem Alter der Eier abnimmt. 

Nach Ansicht des Verf. besteht hinsichtlich der Durchgangigkeit der 
Eischale fiir Bakterien und Schimmelpilze ein wesentlicher Unter- 
s c h i e d zwischen frischen Eiem, bei denen eine solche (sofern 
die Eischale keine Verletzung, Spriinge usw. aufweist) uberhaupt nicht vor- 
handen ist und alten Eiern, deren Schale sich in dieser Beziehung 
weniger widerstandsfahig erweist. 

Verf. betont, daB alle Versuche der verschiedenen Experimentatoren 
bei denen ausgeblasene Eier, durch Hitze sterilisierte Eier oder Eierschalen, 
sehr griindlich gereinigte und desinfizierte Eischalen zur Verwendung kamen, 
nicht beweiskraftig sind. So wurden z. B. die zum Versuch bestimmten 
Eier in einemVersuch von Piorkowski in mit Salzsaure versetzter 
Sublimatlosung eine Stunde belassen! 

Auch das Einlegen der Eier in mit Bakterien oder Pilzen infizierten 
f 1 ii s s i g e n Niihrboden (Nahrlosungen) fiihrt zu keinen einwandfreien 


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Blutende Hostie. — Mikromyceten (Systematik etc.). 


283 


Befunden, weil durch die Entwicklung der Organismen in der Nahrlosung 
vielfach eine Anderung der Reaktion der Nahrlosung eintritt und Stoff- 
wechselprodukte entstehen, die in der weiteren Folge verandemd auf die 
Beschaffenheit der Eischale wirken, die erst dann fiir Mikroorganismen 
durchlassig wird. 

Verf. bespricht die verschiedenen Veranderungen, die Eier durch Pilze 
erfahren konnen, die Untersuchung der Eier und die zur Haltbarmachung 
der Eier in Anwendung gebrachten oder vorgeschlagenen Mittel, insbesondere 
die Konservierung der Eier durch Kalte. Die Origin alarbeit enthalt einige 
sinnstorende Druckfehler. Autoreferat. 

Hoffmann,Hermann, Die blutenden Hostien von Wilsnack. 
(88. Jahresber. d. Schlesisch. Gesellsch. f. vaterl&nd. Kultur. 1910 [1911]. 
Bd. 1. Abt. 5. c. Sekt. f. kathol. Theologie. p. 1—13.) 

Verf. ergeht sich eingehend iiber die Geschichte der blutenden Hostien 
zu Wilsnack, deni bekannten Wallfahrtsorte. In diesem Falle liegt ein notori- 
scher Betrug vor. Doch anderseits ist nach Verf. nicht bei einem Falle fest- 
gestellt, daB das Bluten der Hostien wirklich durch den Hostienpilz hervor- 
gerufen sei (namlich durch den Micrococcus prodigiosus), ob- 
wohl Kulturen des Hostienpilzes auf Kartoffelscheiben oder Oblaten usw. 
die Moglichkeit deutlich zeigen. Ein sicher nachgewiesener Fall von blutenden 
Hostien ist dem Verf. nicht bekannt. Die Legende wird nicht mehr, wie 
friihere vorurteilsvolle Zeiten das taten, als Priesterbetrug aufgefaBt, sondern 
als religiose Dichtung, als volkspadagogisches Mittel zur Starkung im Glauben, 
zur Warnung vor Frevel. Die verschiedenen „Hostienwunder“ sind „doch 
ein schoner Beweis fiir den festen Glauben fruherer Zeiten an dieses heilige 
Mysterium“, der hi. Eucharistie. Matouschek (Wien). 

Diedicke, H., Aufzahlung der in der Umgebung Erfurts 
beobachteten Micromyceten. (Jahrb. d. kgl. Akad. gemein- 
niitz. Wissensch. Erfurt. N. F. Heft 36. 1910/11. p. 123—272.) 

Geschichte der Pilzforschung in Thiiringen; ein Verzeichnis der in der 
weiteren Umgebung von Erfurt gefundenen Pilze (Micromyceten), welche 
der Verf. zumeist selbst zuerst nachgewiesen hat. Neu sind: 

H e 1 m i n t h o s p o r i u m Avenae pratensis, C a m a r o a p o r i u m 
Stipae, Rhabdospora Gentianae, Diplodina Melicae, Micro* 
mastia fimicola. 

Matouschek (Wien). 

BaudyS, Ed., PHsp6v6k kvyzkumu deskych mikropara- 
situ houbovych ze skupin P e r onosporaceae de 
By., Perisporiaceae Fr., Ustilagineae Tul. a Uredi- 
neae Brogn. [Beitrag zur Erforschung bohmi- 
scher parasitarer Mikromyzeten aus den Fami- 
lien der Peronosporaceen, Perisporiaceen, Usti- 
lagineen, Uredineen.] (V6stnfk krai. Cesk6 spolednosti nauk 
v Praze. 20. 1911. p. 1—21.) [In tschechischer Sprache.] 

Verf. fuhrt von Peronosporaceen 22, Protomycetaceen 1, Uredineen 122, 
Perisporiaceen 20, Hypocreaceen 3, Ustilagineen 20 Arten an. In B u b a k s 
„Die Rostpilze von Bohmen“ sind davon nicht notiert: 

Puccinia limosae P. Magn. (auf Naumburgia thyrsiflora 
Rchb.), P. Fuckelii Syd. (auf Iurinea cyanoides Rchb.), P. divergens 
Bub. (auf Carlina vulgaris). — 


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284 


Mikromyceten (Systematik etc.). 


Viele fur Bohmen neue Wirtspflanzen werden angegeben und zwar: 

Fur Uromyces striatus Schr. Trifolium procumbens, 
fur U. Genistae tinctoriae Wint. Sarothamnua vulgaris Wim., fiir 
Puccinia glumarum Er. et Henn. Hordeum murinumL,, fiir P. L o 1 i i 
Niels. Avena orien talis Schr., fur P. C a r i c i 8 Reb. Carex tomentosa, 
fiir P. s i 1 v a t i c a Schr. C. paludosa Good., fiir P. Pruni spinosae Pere. 
Amygdalus nana L., fiir P. Hieracii Mt. Hieracium barbatum 
und H. bohemicum Fr., fiir P. C i r s i i Lasch Cirsium acaule Alb., fiir 
P. Malvacearum Mont. Malva crispa, fiir Phragmidium Sangui- 
sorbae Schr. Poterium muricatum Sp., fiir Ph. subcorticinum Wt. 
Rosa tomentosa var. vulgaris, collina Jacq., dumetorum, glau- 
c a , fiir Ph. tuberculatum J. M. Rosa rugosa, fiir Coleosporium 
Campanulae L4v. Campanula Melampyri, fiir Pucciniastrum 
Circaeae Spegazzini Circaea lutetiana, fiir Melampsora Ribesii- 
S a 1 i c u m Bub. Salix viminalis X purpurea, fiir M. Larici-populina 
Kleb. Populus canadensis Mich., fiir M. Helioscopiae Wt. Euphor¬ 
bia virgata. 

Mat ouschek (Wien). 


Shirai, Mits, and Hara, Kanesuke, Some new parasitic fungi of 
Japan. (The Botan. Magaz. Vol. 25. 1911. p. 69—73. w. 1 tab.) 

Keu mit englischcr Diagnose werden beschrieben: 

Lophoderminum Chamaecyparisii (auf Blattern lebender Zweige 
von Chamaecyparis obtusa S. et Z.), Asterula Chamaecypari* 
s i i (ebenda). My cosphaerella Poulowniae (auf Blattern von P o u - 
lownia tomentosa [Thumb. ]), M. Z i n g i b e r i (auf Blattern von Z i n g i - 
b e r i (auf Blattern von Zingiber mioga Rose.), M. M a c 1 e y a e (auf Blattern 
von Macleya cordata Br.), Sphaerulina Aucubae (auf Blattern 
von Aucuba japonica Thunb.), Phaeosphaerella japonica (auf 
Blattern von Cercis chinensis Bge.), Leptosphaeria Cinnamomi 
(auf erkrankten Zweigen von Cinnamomum C amphora Nees). 

Matouschek (Wien). 

Vouk, Valentin, t)ber den Generations wechsel bei M y x o - 
m y c e t e n. (Osterr. botan.Zeitschr. Bd. 61. 1911. p. 131—139.) 

Die biologischen und cytologisclien Untersuchungen fiihren den Verf. 
zu folgender Entwicklungsgeschichte der genannten Pilze: 


Schwarmer = reduktives Stadium (Progametophvt) 
Myxamoeben = vegetatives Stadium 
Plasmodium = generatives Stadium. 

Fruchtkorper mit Sporen = fruktifikatives Stadium 


} X-Generation I Wasserleben 
(Gametophyt) j Wttsserleben 

k 2 X-Generation \ T ,, , 

} (Saprophyt) } Landleben * 


Matouschek (Wien). 

Maire, R. et Tison, A., Sur quelques Plasmodiophorac6es 
non hypertrophantes. (Compt. rend. Ac. scienc. Paris. T. 152. 
1911. p. 206—208.) 

Die Verff. fanden im Rindenparenchym der Wurzeln verschiedener 
Pflanzen plasmatische Massen, die sich spater in Sporenhaufchen verwandelten. 
Die betreffenden Organismen werden als zu den Myxomyceten gehorig er- 
kannt und als Vertreter einer neuen Gattung beschrieben: Ligniera 
(in cellulis immutatis parasitans, nec tumores gignens; schizogonia reducta; 
sporae in acervulos variiformes conjunctae), zunachst mit drei Arten: L. 
r a d i c a 1 i s auf Callitriche stagnalis, L. Junci (bisher aJs 
Sorosphaera Junci bekannt) auf J u n c u s arten und L. ver¬ 
rucosa auf Veronica arvensis. Neger (Tharandt). 


Yuillemin, P., Difference fondamentale entre le genre 
Monilia et les genres Scopulariopsis, Acmospo- 


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Mikromyceten (Systematik etc.). 285 

riura et Catenularia. (Bull. Soc. Mycol. France. T. 27. 1911. 
p. 137—152.) 

Untersuchungen zum Prazisieren und Richtigstellen der Gattung 
M o n i 1 i a, sowie der Gattungen Scopulariopsis, Acmospo- 
rium und Catenularia. Vom phytopathologischen Standpunkt ist 
nichts hervorzuheben. L a k o n (Tharandt). 

Dangeard, P.-A., Un nouveau genre de ChytridiacSes. 
(Bull. Soc. Mycol. France. T. 27. 1911. p. 200—203). 

Verf. beschreibt eine neue Chytridineenart, welche auf D o c i d i u m 
Ehrenbergii parasitisch lebt. Der Pilz weist Verschiedenheiten von 
alien bisher bekannten Chytridineengattungen auf, und wird einer neuen 
Gattung Mitochytridium unterstellt; er erhalt den Namen M. ra¬ 
in o s u m. Die Gattung Mitochytridium stellt ein Zwischenglied 
zwischen Chytridineen und Ancylistineen dar. L a k o n (Tharandt). 

Maire, R. et Tison, A., Recherches sur quelques Cladochy- 
t r i a c 6 e s. (Compt. rend. Ac. scienc. Paris. T. 152. 1911. p. 106—107.) 

Die Bildung der sogenannten Chronisporocysten bei Urophlyctis 
hemisphaerica ist eine sexuelle Fortpflanzung. Die von Schroter 
und Magnus beschriebene Kopulation findet tatsSchlich nicht statt. 

N e g e r (Tharandt). 

Diedicke, H., Die Gattung Plenodomus PreuB. (Annal. my- 
colog. Vol. 9. 1911. p. 137—141, mit 1 Taf.) 

Die Gattung Plenodomus steht Phomopsis sehr nahe, kann 
von ihr aber durch folgende Merkmale unterschieden werden: 

Plenodomus : Gehause ringsum durch Braunung der AuBenwand abge- 
schlossen, fast oberflachlich, aus deutlichen sklerenchymartig verdickten Zellen bestehend, 
nur die auBere Wand der auBersten Schichten gebraunt; Sporentrager sehr kurz, oft 
kaum bemerkbar, Sporen mit abgerundeten Enden. 

Phomopsis : Gehause nach unten undeutlich begrenzt, eingesenkt, aus dicht 
verflochtenen Hyphen bestehend, nicht deutliche Zellen bildend. Das ganze Gewebe, 
besonders naeh oben hin, bis tief ins Innere gebraunt; Sporentrager lang pfriemlich, 
Sporen spindelformig. 

Zu Plenodomus zieht der Verf. folgende Arten: P. Rabenhorstii 
auf Brassica, P. herbarum auf Convallaria, P. microsporus 
auf Sedum, P. Saiicum auf S a l i x, und P. C h o n d r i 11 a e n. sp. auf 
Chondrilla juncea. 

N e g e r (Tharandt). 

Fischer, Ed., Methoden zur Auffindung der zusammen- 
gehorigen Sporenformen h e t e r o e z i s c h e r Uredi- 
n e e n. (Verhandl. d. Schweizer. naturforsch. Gesellsch. 93. Jahresversamm- 
lung. Bd. 1. 1911. p. 259—260.) 

Verf. bespricht die verschiedenen, von den einzelnen Forschern vorge- 
nommenen tlberlegungen und Beobachtungen behufs Feststellung des Wirts- 
wechsels. Die von Tranzschel ausgearbeitete Methode, welche von 
der Erfahrung ausgeht, daB auf den Nahrpflanzen der Aecidiengene- 
ration bestimmter heteroezischer Uredineen auch aecidienlose Arten vor- 
kommen, deren Teleutosporen mit denen der betreffenden heteroezischen 
Art annahemd Oder vollig iibereinstimmen, gestattete ihm und auch andem 
die Zusammengehorigkeit mehrerer Aecidien- und Teleutosporenformen vor- 
auszusehen und dann auch experimented zu bestatigen. Verf. selbst konnte 
die Vermutung Tranzschels, Uromyces caryophillinus 


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286 


Mikromyceten (Systematic etc.). 


(Schr.) Wint. werde ihre Aecidien auf Euphorbia Gerardiana 
bilden, auf der ein Aecidium bisher unbekannter Zugehorigkeit auftritt 
(namlich Aec. Euphorbiae Gerardianae Ed. Fisch.), durch 
Experimente erharten. Verf. streute Sporen des letztgenannten Aecidiums 
aus und zwar auf Saponaria ocymoides und er erzielte wirklich 
Uromyces caryophillinus. Matouschek (Wien). 

BaudyS, E., Pfezimovanf rezu vytrusy letnfmi v Ce- 
chach. (Pfedb§2n6 s d € 1 e n I.) [DieUberwinterung der 
Rostpilze durch Uredosporen in Bohmen. Vorlauf. 
M i 11 e i 1.] (Zemed61sky Archiv = Arch. f. Bodenkult. in Bohmen. 1911. 
13 p.) [In tschechischer Sprache.] 

1. Die wichtigsten Getreiderostpilze, u. zw. Puccinia dispersa, 
P. glumarum und P. L o 1 i i, konnen in Bohmen in besonders ge- 
schiitzten Lagen, unbedingt aber wahrend eines maBigen Winters (wie 1910/11) 
mit Hilfe der Uredosporen uberwintern, was die direkte Beobachtung und 
Untersuchung des Verf. zeigt. 

2. Diese Rostpilze konnen in diesem Falle eine vorzeitige und daher 
um so starkere Epidemie im darauffolgenden Jahre hervorbringen. 

3. Daher kam es, daB um Prag schon Mitte Juni 1911 (nicht Juli) die 
Teleutosporen, und speziell auf dem B r o m u s (Schwarzhafer) diese schon 
am 13. Mai zur Entwicklung kamen. 

4. Die Auskeimung der Uredosporen von P. glumarum gelang 
dem Verf. im Gegensatze zu Freeman sehr gut im destillierten Wasser. 

5. Verf. fand Uredosporen im Winter auch bei Uromyces An- 
thyllidis, U. Ervi Plow. — Uredosporen von P. dispersa be- 
hielten im trockenen Zimmer ihre Keimfahigkeit 100 Tage. 

6. Die zu Beginn des Jahrcs erzeugten Uredosporen von P. dispersa 
keimten in geringerem Prozentsatze u. zw. in einem um so geringeren, je 
spater gegen das Fruhjahr sie sich gebildet haben. Es dauert aber dann 
der Akt der Auskeimung selbst um so langer. Matouschek (Wien). 

Kern, Frank D., The rusts of Guatemala. II. (Mycol. Vol. 3. 
1911. p. 288.) 

Verf. beschreibt folgende Rostpilze von Guatemala: 

Ravenelia mimosae-albidae auf Mimosa albida flori- 
bunda, Cionothrix praelonga auf Eupatorium populifolium, 
Calliospora diphysae auf Diphysa, Puccinia gregaria auf 
Xylopia, P. lippiae auf Lippia my riocephala, P. polygoni- 
a m p h i b i i auf Polygonum, P. inanipes auf Eupatorium tubi- 
florum, P. eleocharidis auf Eleocharis, Uromyces appen- 
d i c u 1 a t u s auf Phaseolus atropurpurea, U. leptodermis auf 
Panicum barbinode, U. proeminens auf Euphorbia lasio* 
carps und E. adenoptera, U. rubi auf Rubus glaucus, und R. 
poliophyllus, Aecidium loranthi auf Loranthus, Uredo mal- 
v i c o 1 a auf M a 1 v a v i s c u s und Uromyces gouaniae n. sp. auf G o u - 
ania domingensis. 

R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Diedicke, H., Die Gattung Astcroma. (Annal. mycolog. Vol. IX. 
1911. p. 534—548, m. 1 Taf.). 

Eine monographische Bearbeitung der deutschen A s t e r o m a-Arten. 
Dabei hat sich herausgestellt, daB die folgenden bisher zu Astcroma 
gcstellten Arten auszuschlieBen sind: 


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Mikromyceten (Systematik etc.). 


287 


Asteroma Padi, ist, wie echon K1 e b a h n nachwies, eine Gleospo- 
r i u m • Art (zu Gnomonia padicola gehorig). A. impressum ist eine 
Ezcipula (E. impressa Fuck.) A. Mali ist identisch mit Fusicla- 
dium dendriticum. A. Bupleuri uhd A. Oertelii sind nur unent- 
wickelte Stadien von Mycosphaerella Himantia (Pers.) Died. A. Betu- 
lae, ist Venturia ditricha, sowie endlich A. Epilobii (Stellung?). 

Fur die Systematik der Gattung Asteroma schlagt Verf. vor zwei 
Gruppen zu unterscheiden, solche mit echten und mit unechten Fibrillen. 
Erstere sind unter der Cuticula aus einreihigen oder mehrreihigen Hyphen 
zusammengesetzte Strange; letztere kommen dadurch zu stande, daB braun- 
gefarbte Zellreihen der Epidermis oder des Mesophylls strahlig angeordnet 
sind. Der Verf. laBt es dahingestellt, ob es richtig ist, die Arten mit unechten 
Fibrillen iiberhaupt zur Gattung Asteroma zu rechnen. Folgt eine tlber- 
sicht und Beschreibung der deutschen Asteromaarten nach diesen Gesichts- 
punkten. N e g e r (Tharandt). 

Sydow, H. et Sydow, P., Novae fungorum species. VI. (Anna!, 
mycolog. Vol. 9. 1911. p. 142—146.) 

Vorwiegend Uredineen und Ustilagineen auf tropischen Substraten 
(Erythraea, Philippinen, Indien usw.) namlich: 

Uromyces Baccarinii auf W e d e 1 i a sp., Puccinia Pappiana 
auf Hackelochloa granularis, P. Phlogacanthi auf Pb. gutta- 
tus, Melampsora cingens auf Bridelia, Uredo Homeriae auf 
H o m e r i a sp., Uredo Gladioli-Biittneri auf Gl. Biittneri, Aeci- 
dium Antholyzae auf A. aethiopica, Ustilago erythraeensis 
auf Hackelochloa granularis, U. flagella ta auf Rottboellia 
exaltata, U. paradoxa auf Panicum frumentaceum, Enty • 
loma obesum auf Andropogon annulatum u. a. 

N e g e r (Tharandt). 

Bethel, Ellsworth, Notes on some species of Gymnosporan- 
gium in Colorado. (Mycologia. Vol. III. 1911. p. 156—160; 
plate 48). 

Der nordamerikanische Staat Colorado ist an Arten der interessanten 
Gattung besonders reich. Zu den 9 von dort bekannten Spezies fttgt Verf. 
eine zehnte hinzu, G. Kernianumn. sp., die an Juniperus u t a - 
h e n s i s groBe nestartige Auswuchse bildet. Die zugehorige Aecidienform 
ist noch nicht bekannt geworden. 

Auf Juniperus utahensis kommt auBer der neuen Spezies in 
Colorado ziemlich haufig das G. speciosum vor. Verf. vermutet, daB 
zu letzterer Art das auf Philadelphus lebende Aecidium g r a - 
c i 1 e n s Peck gehort. H. Sydow (Schfineberg). 

Kern, Frank Dunn, A biologic and taxonomic study of 
the genus Gymnosporangium. (Bull. New York Bot. Garden. 
Vol. 7. 1911. p. 391—494, tab. 151—161.) 

Die Arbeit stellt eine vorziigliche Monographic der Gattung Gymno¬ 
sporangium dar. Nachdem Verf. in einzelnen kleinen Kapiteln auf 
die Lebensgeschichte, die allgemeinen Charaktere der Gattung, die cytolo- 
gischen Verhaltnisse, die verwandtschaftlichen Beziehungen der einzelnen 
Arten untereinander und die Beziehungen der Nahrpflanzen zu einander 
und ahnliche allgemeine Fragen eingegangen ist, speziell auch die Notwen- 
digkeit anzustellender Kulturversuche betont hat, beschreibt er im groBeren 
Teil der Arbeit samtliche bisher bekannt gewordenen Arten der Gattung 


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288 


Mikromyceten (Systematik etc.). 


nach einheitlichen Gesichtspunkten. Bisher sind 40 Arten der Gattung be- 
kannt, die bis auf eine (G. bermudianum) samtlich heterocisch sind. 
Soweit von den einzelnen Spezies Aecidien bekannt sind, gehoren diese mit 
2 Ausnahmen (G. Blasdaleanum, G. Sorbi) zu Roestelia. 
Eine Uredoform ist bis jetzt mit Sicherheit fur keine Art nachgewiesen 
worden, doch ist es nicht ausgeschlossen, daB die beiden bereits genannten 
mit gewohnlichen becherartigen Aecidien versehenen Spezies eine 
solche besitzen. Die Aecidien leben ganz iiberwiegend auf Po¬ 
rn a c e e n (die Gattungen Crataegus, Amelanchier, Pirus, 
Malus, Sorbus, Aronia, Cydonia, Cotoneaster, Pe- 
raphyllum, Mespilus, Pourthiaea befaliend). Hier- 
von abweichend bildet G. e x t e r u m die Aecidienform auf der krautigen 
Rosacee Portheranthus aus, G. g r a c i 1 e n s auf den Hydrangia- 
ceen-Gattungen F e n d 1 e r a und Philadelphus. 

Die Teleutosporen samtlicher Arten leben auf Juniperaceen, die Gat¬ 
tungen Juniperus, Chamaecyparis, Cupressus und Hey- 
deria (=Libocedrus) bewohnend. Diejenigen zahlreichen Arten, 
die auf Juniperus leben, sind entweder auf Arten der Untergattung 
Sabina oder der Untergattung Oxycedrus beschrankt. Nur das 
nordamerikanische G. clavipes (G. germinal e) macht hiervon 
eine Ausnahme. 

Bei dem groBen Interesse, das von jeher der Gattung Gymnospo- 
rangium entgegengebracht worden ist, diirfte es angebracht sein, die 
einzelnen vom Verf. angenommenen Arten mit den Wirtspflanzen und dem 
Verbreitungsgebiet aufzuzahlen, zumal diese Pilze wichtigste Kulturpflanzen 
befallen. Verf. erkennt an: 

G. Blasdaleanum (Diet, et Holw.) Kern. I. auf Amelanchier und? 
Pourthiaea; III. auf Heyderia decurrens, westliches Nordamerika 
(auch Japan?). G. Sorbi (Arth.) Kern. I. auf Malus, Sorbus. III. unbekannt. 
Pacifische Kiiste Nordamerikas. G. exterum Kern. III. auf Chamaecyparis 
t h y o i d e 8 , Atlantische Kiiste Nordamerikas. G. inconspicuum Kern. I. auf 
Amelanchier, III. auf Juniperus utahensis. Rocky Mountains. G. 
Harknessianum (Ell. et Ev.) Kern. I. auf Amelanchier alnifolia. 
III. unbekannt. Califomien. G.m ultiporum Kern. III. auf Juniperus. Siidliches 
Colorado. G. exiguum Kern. I. auf Crataegus, III. auf Juniperus, Texas. 
G. P h o t i n i a e (P. Henn.) Kern. I. auf Pourthiaea (Photini a) villosa. 

II. unbekannt. Japan. G. Amelanchieris (DC.) Ed. Fisch. I. auf Amelan¬ 
chier vulgaris, III. auf Juniperus. Europa. G. cornutum (Pers.) Arth. 
I. auf Sorbus (Roestelia cornutu m), III. auf Juniperus, Europa, Nord¬ 
amerika. G. Torminali juniperinum Ed. Fisch. I. auf Sorbus, III. auf 
Juniperus. Europa. G. Davisii Kern. I. auf Aronia, III. auf Juniperus. 
Nordamerika. G. Cunninghamianum Barcl. I. auf Pirus Pashia, III. 
auf Cupressus torulosa. Ost-Indien. G. juvenes-cens Kern. I. auf 
Amelanchier, III. auf Juniperus. Westliches Nordamerika. 

G. Kernianum Bethel. III. auf Juniperus. Kolorado. G. trachy • 
s o r u m Kern. I. auf Crataegus, III. auf Juniperus. Nordamerika. G. 
solenoides (Diet.) Kern. I. auf Sorbus, III. auf Chamaecyparis pisi- 
fera. Japan, Korea. G. tubulatum Kern. I. auf Crataegus, III. unbe¬ 
kannt. Montana. G. Botryapites (Schw.) Kern. I. auf Amelanchier, 

III. auf Chamaecyparis. Nordamerika. G. Nidus-avis Thaxt. I. auf 
Amelanchier, Cydonia, III. auf Juniperus. Nordamerika. G. ex¬ 
terum Arth. et Kern. I. auf Porteranthus stipulatus. III. auf Juni¬ 
perus. Nordamerika. G. germinale (Schw.) Kern. I. auf Amelanchier, 
Crataegus, Cydonia, Malus, III. auf Juniperus. Nordamerika. 
G. juniperinum (L.) Mart. (= G. tremelloides Hart.), I. auf Malus, 
Sorbus, III. auf Juniperus. Europa, Nordamerika. G. gracilens 
(Peck) Kern et Bethel. I. auf F e n d 1 e r a und Philadelphus, III. auf Juni* 


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Mikromyceten (Systematik etc.). 


289 


p e r u b. Westliches Nordamerika. G. effusum Kern. III. auf Juniperus. 
Atlantische Kiiste Nordamerikas. G. japonicum Syd. I. auf P i r u s , III. 
auf Juniperus. Japan, Korea. G. Sabinae (Dicks.) Wint. I. auf Pirns, 
III. auf Juniperus. Europa. G. Mespili (DC.) Kern (=G. confusum 
Plowr.). L auf Cotoneaster, Cydonia, Crataegus, Mespilus, 
Pirus, IU. auf Juniperus. Europa, Zentralasien. G. transformans 
(Ell.) Kern. L auf Aronia, in. unbekannt. Atlantische Kiiste Nordamerikas. 
G. clavariaeforme (Jacq.) DC. L auf Amelanchier, Aronia, Cra¬ 
taegus, Cydonia, Pirus, ni. auf Juniperus. Europa, Nordamerika. 
G. Yamadae Miyabe. I. auf Malus, HI. unbekannt. Japan. G. E 11 isii (Berk.) 
(Farl.). III. auf Chamaecyparis. Nord-Amerika. G. Betheli (Kern.) L 
auf Crataegus, IU. auf Juniperus. Westliches Nordamerika. G. g 1 o b o - 
sum (Farl.) I. auf Crataegus, Malus, Pirus, Sorbus, IU. auf Juni¬ 
perus. Nordamerika. G. hyalinum (Cke.) Kern. I. auf Crataegus, in. 
unbekannt. Atlantische Kiiste Nordamerikas. G. Nelsoni (Arth.) I. auf Cydo¬ 
nia, Amelanchier, Peraphyllum, Pirus, UI. auf Juniperus. 
Westliches Nordamerika. G. corniculans (Kern). I. auf Amelanchier, 
III. auf Juniperus. Nordamerika. G. floriforme (Thaxt.) I. auf Cratae¬ 
gus, UI. auf Juniperus. Nordamerika. G. Juniperi-virginianae 
(Schw.) I. auf Malus, III. auf Juniperus. Nordamerika. G. bermudi- 
a n u m (Farl.) Earle I. und IIL auf Juniperus - Arten. Nord-Amerika, Baha¬ 
mas, Bermuda. 

H. S y d o w (Schoeneberg). 

Anderson, J. P., Jowa Erysiphaceae. (Proceed. Jowa Acad, of 
Scienc. Vol. 14. 1911. 12 p.) 

Eine sorgfaltige Bearbeitung der auf diversen Nahrpflanzen gesammelten 
Funde. Es ergaben sich viele neue Wirtspflanzen fur die einzelnen Arten. 
In der Anordnung richtet sich Verf. ganz nach dem groBen Werke Salo¬ 
mons. Neue Gesichtspunkte entwirft Verf. nicht, da ja seine Studien nur 
ein beschranktes Gebiet beriihren. Doch sind gerade solche Zusammen- 
fassungen recht wichtig. Liegen im Laufe der Zeit mehrere solche aus Nord¬ 
amerika vor, so werden sich sicher wichtige Ergebnisse ableiten lassen. 

Matouschek (Wien). 

Lemcke, A., fiber Meltau. (Georgine. 1910. No. 43/44. 8 pp.) 

1) Was den Eichenmeltau (Oidium quercinum Thiim.) be- 
trifft, so glaubt Verf., nach den Erfahrungen in OstpreuBen darauf schlieBen 
zu konnen, daB feuchte Witterung ihn begiinstigt. Er glaubt, daB Schwefeln 
gute Dienste leisten diirfte. 

2) Apfelmeltau (Podosphaera leucotricha Salmon). Ver- 
haltungsmaBregeln, namentlich nach L ii s t n e r. 

3) Echter Meltau des Weines (Oidium tuckeri Berk.). 

4) Amerikanischer Stachelbeermeltau (Sphaerotheca mors 
u v a e Berk.). 

5) Getreidemeltau (Erysiphe graminis DC.), in OstpreuBen 
im Jahre 1909 sehr h&ufig. Fruchtwechsel ist da das beste Gegenmittel. 

6) Meltau des Haselstrauches (Phyllactinia corylea Kst.) 
und des Hopfens (Sphaerotheca humuli Burr.). Ersterer tritt 
in OstpreuBen jetzt oft auf. 

7) Rosenmeltau (Sphaerotheca pannosa L6v.) 

Matouschek (Wien). 

Hedgcock, George Grant, Notes on Peridermium cerebrum 
Peck, and Peridermium harknessii Moore. (Phytopath. 
Vol. 1. 1911. p. 131.) 

Verf. gelang es im Jahre 1908, die Blatter von Quercus rubra, 
Q. 1 o b a t a und Q. densiflora mit Aecidiosporen von Perideri- 

Zwelte Abt Bd. 34. 19 

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Mikromyceten (Systematik etc.). 


mium c e r e b r u m, die von Pinusvirginiana und P. echinata 
stammten, zu infizieren. Mit den Teleutosporen von den infizierten Eichen 
wurden an Pinus divaricata erfolgreiche Wundinfektionen vorge- 
nommen. In den folgenden Jahren gelang es mit Aecidiosporen von P e r i - 
dermium cerebrum folgende Pflanzen zu infizieren: 

Quercus alba, Q. densiflora, Q. emoryii, Q. gambelii, Q. 
1 o b a t a , Q. marilandica, Q. californica, Q. coccinea, Q. phel- 
los, Q. prinus, Q. texana, Q. velutina, Q. undulata, Q. michau- 
x i i, Q. m i n o r und Q. = Virginian a. Mit Uredosporen von Quercus rubra 
konnten die Blatter von Q. emoryii, Q. gambelii, Q. lobata, Q. mari¬ 
landica und Q. rubra infiziert werden. 

Peridermiumharknesii zeigt groBe Ahnlichkeit mit P. cere¬ 
brum, doch zeigten Infektionsversuche, daB beide Pilze nicht identisch 
sind. R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Woronichin, N., Physalosporina, eine neue Gattung 
der Pyrenomyceten. (Anna! Mycol. Vol. 9. 1911. p. 217—225.) 

Eine Anzahl blattbewohnender kleiner parasitischer Pyrenomyceten 
an Astragalus - Arten sind, obwohl sie sicli sehr nahe stehen, von den 
verschiedenen Autoren doch zu verschiedenen Gattungen gestellt worden 
(Laestadin, Physalospora, Polystigma). Verf. ist der An- 
sicht, daB sich diese Pilze einer bekannten Gattung nicht gut einreihen lassen. 
Sie sind charakterisiert durch Perithecien, welche aus einem rotlichbraunen 
parenchymatischen Gewebe aufgebaut sind und in ein Stroma eingesenkt 
sind. Die Perithecien liegen unmittelbar unter der Oberflache des Stromas 
und ragen kaum mit ihren mehr oder minder dunkelgefarbten Miindungen 
hervor. Die Schlauche enthalten farblose, ovale, einzellige Sporen, und sind 
von Paraphysen umgeben. Zu diesen Pilzen gehdren kugelige Pykniden mit 
einzelligen, farblosen, stabchenformigen Sporen. Die Pykniden hat Verf. 
unter dem Gattungsnamen Rhodosticta (zu den Zythieen gehorig), 
die Askusformen unter dem Namen Physalosporina (zu den P1 e o s - 
poraceen gehorig) zusammengefaBt. Hierher gehoren Physalos¬ 
porina megastoma (Peck), Ph. obscura (Juel), Ph. astra¬ 
gal i n a (Rehm), Ph. Astragali (Lasch). 

AuBer diesen samtlich an Astragalus - Arten lebenden Spezies 
beschreibt Verf. noch zwei weitere Arten der Gattung, die beide auf Cara- 
gana frutex in RuBland vorkommen. Von diesen befallt Ph. Cara- 
g a n a e die Blatter der Nahrpflanze, wahrend Ph. Tranzschelii 
an den Zweigen das eigenartige hellgefarbte Stroma, das aus umgebildeten 
Hyphen und Wirtszellen aufgebaut ist, bildet. Das Stroma dehnt sich nach 
und nach aus, zerreiBt schlieBlich das Periderm und ruft eine groBe Krebs- 
geschwulst hervor. H. S y d o w (Schoneberg). 


Diedicke, H., Dothiopsis,Sclerophoma undSclerotiopsis 
(Annal. mycol. Vol. 9. 1911. p. 279—285, m. 1 Taf.) 

Abgrenzung und monographische Beschreibung der drei genannten 
Gattungen; dieselben sind in Deutschland durch folgende Arten vertreten: 

Dothiopsis pyrenophora und D. Tremulae; Sclorophoma 
P i c e a e , S. P i n i, S. p i t y a , S. p i t y o p h i 1 a , S. p i t y e 11 a , S. Mali, 
S. Myricae n. sp.; Sclerotiopsis Allescheriana, S. piceana, 
S. protracta und S. J a a p i a n a n. sp. 

N e g e r (Tharandt). 


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Mikromyceten (Systematik etc.). — Fflanzenkrankheiten. 


291 


Himmelbaur, Wolfgang, Zur Kenntnis der Phytophthoren. 
(Jahrb. d. Hamb. wissenschaftl. Anstalten. Bd. 28. 1910. Beiheft 3.: 
Arb. der Botan. Staatsinst. 1911. p. 39.) 

Verf. untersuchte Phytophthora cactorum, P. syringae 
und P. f a g i in Reinkulturen und kommt zu dem Ergebnis, daB diese drei 
Pilze „gute Arten, zura mindesten physiologische Rassen“ sind. Die Art 
Phytophthora omnivora de Bary ist damit hinfallig. 

R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Araaud, G., Contribution &l’6tudedesfumagines. Partie 
II. Svst§matique et organisation des espdces. (Annales 
de l’Ecole nat. d’Agricult. de Montpellier. S6r. II. Vol. 10. 1911. p. 
211—330.) 

1910 hat sich schon Verf. am oben angegebenen Orte mit dem Studium 
der RuBtaupilze abgegeben. Er vertritt auch in vorliegender Abhandlung 
eingehend die Auflosung der Familie der Capnodiaceen, indem er deren Arten 
zu den oberflachlich wachsenden Sphaeriaceen (Teichospora, Pleo- 
sphaeria usw.) rechnet. Die einzelnen Arten der bisher besehriebenen 
Capnodiaceen werden genau diskutiert. Matouschek (Wien). 

Overholts, L. 0., The known Polyporaceae of Ohio. (The Ohio 
Naturalist. Vol. 11. 1911. p. 353—373.) 

Eine Monographic der bisher bekannt gewordenen und vom Verf. ge- 
fundenen Arten der Familie der Polyporaceen. So mancher sch&dlichen 
Art begegnen wir. Neue Arten wurden nicht aufgestellt. Die Bestim- 
mungen revidierten zum Teil C. G. Lloyd und W. A. M u r i 11. 

Matouschek (Wien). 

Patterson, Flora W. and Charles, Vera K., Miscellanous diseases. 
(U. S. Departm. of Agric. Bur. of Plant Industry. Bull. Nr. 171. 1910. 
14 pp., 1 pi.) 

Mit den Samen von Cyperus tegetiformis Roxb., die in 
Nordamerika aus Japan eingefuhrt werden, wurde eine Peronosporee ein- 
geschleppt, die in den Cyperus pflanzungen als Schadling auftrat. Es 
handelte sich um die in Japan bereits bekannte Kawakamia cyperi 
Miyabe et Ideta. 

Eine Art Hexenbesen wurde in China am Bambus entdeckt. Die besen- 
artige Verzweigung fehlte, dagegen waren die Intemodien auffallend verkurzt 
und die kranken Zweige federartig. Der Pilz erscheint an den Knoten in 
sklerotienartigen zylindrischen aufrechten Korpern, Stroma, die innen Raume 
mit Konidien enthalten und am Rande zerstreute Perithezien tragen. Der 
Pilz gehort zu den stromatischen Hypocreaceae und ist sehr nahe 
verwandt mit Broomella und Pleonectria, doch sind die Unter- 
schiede immerhin betrachtlich, so daB Verff. eine neue Gattung aufstellen: 
Loculistroma und den Pilz Loculistroma Bambusae 
benennen. Fur Gattung und Art wird eine Diagnose gegeben. 

Zwei Botrytis - Krankheiten von Paonien und Chrysanthemen ge- 
langten zur Untersuchung. Die Sklerotien beider Arten wuchsen auBer- 
ordentlich schnell. 

Auf den Blattem von Cyclamen zeigten sich miBfarbige, scharf 
umgrenzte Flecken, in denen ein Mycel festgestellt wurde. In der feuchten 
Kammer entwickelten sich an diesen Stellen Perithezien einer G1 o me¬ 
re 11 a. Kulturen von Ascosporen ergaben ein Colletotrichum, 

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292 


Pflanzenkrankheiten. — Parasiten auf Florideen und Farnen. 


welches spater auch auf den Blattem gefunden wurde. Die Konidien dieses 
Colletotrichum ergab die G1 o mere 11 a. Verff. sehen in diesem 
Pilz eine neue Varietat von Glomerella rufomaculans (Berk.) 
Spaulding et von Schrenk. Genaue Diagnose wird gegeben. 

Von Stemphylium wird eine neue Art beschrieben: St. citri, 
welche auf faulenden Apfelsinen entdeckt wurde. 

Eddelbuttel (Gottingen). 

Potter, M.C., Bacterial Diseases of plants. (The Journ. of 
Agric. Science. Vol. 4. 1912. p. 323.) 

In einem Sammelreferat werden eine Reihe wichtigerer Arbeiten iiber 
phytopathogene Bakterien kurz behandelt. — Verf. halt es fur wahrscheinlich, 
daB auch der Krebs vom Apfel- und Birnbaum durch Bakterien hervorgerufen 
wird und daB N e c t r i a nur saprophytisch ist. Er beruft sich zur Recht- 
fertigung dieser Ansicht auf die Versuche Brzezinskis: ob diese Ver- 
suche einwandfrei sind, erscheint zweifelhaft und eine gewisse Skepsis gegen- 
iiber den Versuchen des Entdeckers der beriichtigten Myx.omonas 
b e t a e erscheint angebracht. R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Me. Fadden, M. E., On a Colacodasya from Southern-Cali- 
f o r n i a. (University of California Publications Botany. 5.1911. No. 4. 
p. 143—150. pi. 19.) 

W. A. Setchell erw&hnte seinerzeit 3 parasitische Florideenarten 
Kaliforniens; eine derselben entdeckte W. G. Farlow; N. L. Gard¬ 
ner fand sie unter gleichen Umstanden wieder. Diese Algenart stellte Gard¬ 
ner der Verf. zur Verfugung. Letztere benannte die Art Colacodasya 
verrucaeformis Setch et Me. Fadd.; sie lebt parasitisch auf M v - 
chodea episcopalis J. Ag. bei San Pedro an der Kiiste Kalifor¬ 
niens. Abbildungen geben morphologische Details wieder. 

Matouschek (Wien). 

Meijere, J. C. H. de, Uber in Farnen parasitierende H y - 
menopteren und Dipteren-Larven. (Tijdschrift voor 
Entomolog. 1911. p. 80—127, m. 3 Taf.) 

Bei Hilversum fand Verf. auf diversen Farnkrautarten folgende 
Insekten: 

A. Hymenopteren: 

1) Blasticotoma filiceti Klug, deren Larve in einer Hohle im Blatt- 
stiel von Athyrium filix femina lebt und ein Schaumkliimpchen an dem- 
selben hervorbringt, was recht sonderbar ist. Der Schaum entsteht am hinteren Korper- 
ende, er wird von stoBweisen Bewegungen des Aftersegmentes begleitet. Die Larve ist 
kein echter Minierer, da sie nur vom Xahrstoffe lebt und auch keine Galle erzeugt. An- 
hangsweise erwahntVerf. alles bisher bekannte iiber Larven, die in Pflanzen leben, aber 
weder Minen noch besondere Wachstumserscheinungen hervorrufen, ferner iiber In¬ 
sekten, welche Schaum absondern, wobei er besonders die in Wasserpflanzen lebenden 
(neue Angaben) und anderseits die in Kautschukbaumen lebenden erwahnt. Letztere 
pressen deswegen den Kautschuk aus, weil sie ihn als Nahrung nicht brauchen konnen. 
Beschreibung der Biologie und Verbreitung. 

2. Heptamelus ochroleucus Steph., dessen Larve im Blattstiele der 
gleichen Farnart miniert. Die Metamorphose wird zum erstenmale erlautert. 

B. Dipteren: 

1. Chortophila signata Brischke (Fliege). Die Larve bringt eine 
Einrollung der Wedelspitze der gleichen Farnart hervor. Systematische Stellung, neue 
Daten aus der Metamorphose. 

2. Ch. latipennis Zett. Larve als Minierer im Blattstiele der gleichen 
Farnart; die Minen sind denen der Blattwespe Heptamelus sehr ahnlich. 


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Parasiten auf Farnen. — Getreidekrankheiten. 


293 


3. Hylemyia cinerosa Zett. Larve in groBeren Blattminen von P t e r i a 
a q u i 1 i n a. Eine scharfe Grenze zwischen dieser und der vorigen Gattung laflt sich 
schwer ziehen. 

4. Chirosia parvicornis Zett. Larve verursacht aufgerollte Fieder- 
spitzen an gleicher Famart, in welchen sie dann miniert. Die ahnlich lebenden anderen 
Arten der Gattung Chirosia wurden auch studiert. 

5. Chirosia crassiseta Stein. Larve miniert im Blattstiele von P t e r i s 
aquilina. Der groBte Teil der Blattspreite bleibt in der Entwicklung zuriick. 

6. Agromyza hilarella Zett. Larve macht kleine Blattminen an gleicher 
Farnart. Wie bei den vorhergehenden Arten wird auch bei dieser die Metamorphose 
genau verfolgt. 

Die gezuchteten Parasiten der erwahnten 8 Arten werden genannt. Die Arbeit 
gibt den Fingerzeig, daB es gut ist die einheimischen Schadiger recht genau bezuglich 
ihrer Entwicklung zu studieren. Es ergeben sich da viele neue Daten. 

Matoushek (Wien). 

Dietel, P., U b e r einige Kultur-Versuche mit Hyalospora 
Polypodii (Pers.) Magn. (Amal. mycolog. Vol. 9. 1911. p. 
530—533.) 

Aus den Versuchen des Verf. geht zweifellos hervor, daB die Uredosporen 
des Hyalospora Polypodii uberwintem und dabei ihre Keim- 
und Infektionsfahigkeit bewahren. Bei der bekannten Seltenheit der Teleuto- 
sporen dieses Pilzes ist es sehr wahrscheinlich, daB diese Art der Uberwinterung 
die Regel bildet. Vollig unklar ist dann allerdings die Rolle, welche die 
Teleutosporen im Leben dieses Pilzes spielen. Die Inkubationsdauer bei 
den Infektionen mit Uredosporen betrug durchschnittlich 14—15 Tage. 

N e g e r (Tharandt). 

Pritchard,Frederick J., A preliminary report on the yearly 
origin and dissemination of Puccinia graminis. 
(Bot. Gazette. Vol. 52. 1911. p. 169—192. W. pi. 4.) 

Nach einem geschichtlichen Teil schildert Verf. eingehend die Methodik 
seiner in Madison, Wisconsin, ausgefiihrten Impfversuche. 

Verf. beobachtete den Ubergang der Puccinia graminis von 
Weizen, Agropyrum tenerum, A. repens, Hordeum j u - 
b a t u m und Elymus triticoides auf Berberis vulgaris. 
Er unterscheidet drei Formen des Pilzes: 1. auf Weizen, 2. auf Gerste, 
3. auf Roggen, Hafer, Hordeum jubatum, Agropyrum tene¬ 
rum, A. repens, Avenafatua. 

Der Frage der Uberwinterung wurde besondere Aufmerksamkeit zuge- 
wandt. Die Lebensdauer der Uredosporen ist eine sehr kurze. Nur wenige 
der vom Friihling bis zum Herbst aufbewahrten Uredosporen hatten ihre 
Keimfahigkeit bewahrt. Verf. berichtet femer iiber die Entfernung, welche 
vom Winde verbreitete Aecidio- und Uredosporen zuriicklegen. 

Das Perikarp rostiger Weizensamen ist oft mit Rostmycel durchsetzt 
und laBt zahlreiche Teleutosporenlager erkennen. An den Teleutosporen 
bemerkte Verf. eigentiimliche Teilungen, die an die Teilungen der Alge 
P a 1 m e 11 a erinnern. Die Membran zwischen den beiden Zellen, in welche 
gewohnlich die Teleutosporen geteilt sind, wird diinn, und jede der beiden 
Zellen teilt sich hierauf in 4 und mehr Tochterzellen. 

W. Her ter (Tegel). 

Novacki, Anton, Anleitung zum Getreidebau auf wissen- 
schaftlicher und praktischer Grundlage. 5. Aufl. 
kl. 8°. VI u. 253 pp. Berlin (P. Parey) 1911. 

Die Ubersicht der dem Getreidebau schadlichen Tiere und Pflanzen 
wird durch die schonen Abbildungen dieser Schadiger anschaulich gemacht. 


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294 


Getreidekrankheiten. — Krankheiten des Weizens. 


— Der groBere Teil des Biichleins handelt natiirlich vom Anbau der vier 
Hauptgetreidearten, des Maises, der Hirse und des Fennichs. 

Matouschek (Wien). 

Schwartz, E. J., The life history and cytology of Soro- 
sphaeraGraminis. (Annals of Botany. Vol. 25. 1911. p. 791—797, 
w. 1 pi.) 

Sorosphaera Graminis ist ein Parasit in den Wurzeln ver- 
schiedener Graraineen, indessen verursacht er nicht die haufig zu beobachten- 
den Anschwellungen derselben. In systematischer Hinsicht ist der Pilz nahe 
verwandt rait S. J u n c i und S. Veronicae, indessen mit ersterem 
jedenfalls nicht identisch. Denn ein Versuch, Poa annua zu infizieren, 
dadurch, daB sie in einen durch Sorosphaera Junci ver- 
seuchten Boden gepflanzt wurde, schlug fehl. Die ganze Entwicklungs- 
geschichte aber sowie die Cytologie von S. Graminis ist sehr ahnlich 
derjenigen von S. Junci und S. V e r o n i c a e. Da Hypertrophien an 
den erkrankten Wurzeln nicht beobachtet werden, so kann die Krankheit 
nur mittels mikroskopischer Untersuchung der Wurzel festgestellt werden. 
AuBerlich zeigen die infizierten Pflanzen ein weniger kraftiges Aussehen als 
die gesunden; auch kommt es vor, daB die Bliitenbildung unterbleibt. 

N e g e r (Tharandt). 

Fletcher, T. Bainbrigge, Weevil and dry wheat. (The Agric. Journ. 
of India. Vol. 6. 1911. p. 333.) 

Calandra oryzaeistin Indien als Schadling an Mais, Reis und 
alien aufbewahrten Getreidearten weit verbreitet. Verf. gibt eine kurze Dar- 
stellung der Biologie des Kafers, von dem in Indien je nach den klimatischen 
Verhaltnissen vier bis acht Generationen jahrlich auftreten. Zur Bekampfung 
eignet sich Schwefelkohlenstoff, doch muB die Behandlung wenigstens alle 
sechs Wochen wiederholt werden. Von dauernderer Wirkung ist Naphthalin, 
das mit den Kornem vermischt wird; vor dem Gebrauch des Getreides 
mussen die groBeren Naphthalinstiicke ausgesiebt werden, die kleineren 
verdunsten schnell, wenn man das Getreide im Sonnenschein diinn ausbreitet. 
Ein drittes Mittel gegen den Reiskafer besteht darin, daB man das Getreide 
stark trocknet und dann sicher vor neuen Angriffen aufbewahrt. Versuche 
zeigten, daB Weizen, der weniger als acht Proz. Feuchtigkeit enthalt, von 
Reiskafern nicht angegriffen wird. Die Trocknung maclit in Indien keine 
Schwierigkeit; es gelingt nach Angabe des Verf. durch Ausbreiten des Weizens 
in der Sonne den Wassergehalt bis auf etwa vier Proz. herabzusetzen. 

R i e h m (Gr. Lichterfelde). 

Pritchard, Frederick J., The wintering of Puccinia grami¬ 
nis E. and H. and the infection of wheat through the 
seed. (Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 150.) 

Verf. hat in einer friiheren Publikation darauf hingewiesen, daB Teleuto- 
lager von Puccinia graminis an Weizenkornern vorkommen. Er 
fand nun bei weiteren Untersuchungen, daB der Rostpilz nicht nur am Hilus 
vorkommt, sondern daB auch Teleutosporenlager haufig direkt am Embryo 
liegen. Mycel mit zweikernigen Zellen, das also wahrscheinlich zu dem Rost¬ 
pilz gehort, wurde auch in der Wurzel der jungen Pflanze sowie in dem Inter- 
zellularen des Keimlings gefunden; auch zwischen den Blattscheiden wurde 
Rostmycel nachgewiesen. Verf. scheint anzunehmen, daB nur durch die an 
den Samen vorkommenden Teleutolager der Rost von einem Jahr zum andern 


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Krankheiten des Weizens und Hafers. 


295 


iibertragen wird, und empfiehlt die Verwendung rostfreien Saatgutes und 
die versuchsweise Anwendung des Jensen schen HeiBwasserverfahrens. 

R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Severini, 6., Nuovi ospiti per la Sclerospora macrospora 
S a c c. (Stazioni sperim. agrarie. T. 43. 1910. p. 774—786.) 

Der falsche Meltau des Weizens wurde vom Verf. zufolge starker tlber- 
schweramungen im Tibertale auf Weizen, Hafer, Agropyrum repens, 
Gerste, Taumellolch, Festuca elatior, Alopecurus agrestis, 
Lolium perenne, Phragmites communis gefunden. Die 
Einzelfalle sind eingehend beschrieben. Pantanelli (Rom). 

Johnson, Edw. C., Floret sterility of whats in the South 
west. (Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 18.) 

In den siidwestlichen Staaten zeigte sich h&ufig eine Taubahrigkeit des 
Weizens; in den tauben Ahren wurden Thrips, Rostpilze und einige 
Fungi imperfecti gefunden; Verf. suchte zu ermitteln, ob einer 
dieser Organismen als Erreger der Taubahrigkeit in Betracht kommt. Die 
Versuche, bei denen Thrips an Weizenahren gebracht wurde, die in 
Glaszylinder eingeschlossen waren, lieBen keinen sicheren SchluB zu; Verf. 
fand nur bei mikroskopischer Kontrolle, daB Thrips als Ubertrager von 
Pilzsporen eine gewisse Rolle spielen kann. Infektionsversuche mit C1 a d o - 
sporium graminum Cda. und Stemphylium tritici Patter¬ 
son verliefen ergebnislos, besonders die mit Cladosporium ausge- 
fiihrten Versuche; dagegen zeigten die mit Puccinia graminis tri¬ 
tici Eriks, et Henn. und Puccinia rubigo-vera tritici 
Carleton infizierten Ahren im Vergleich mit den nicht infizierten bedeutend 
mehr sterile Ahrchen. Rostpilze konnen also unter Umstanden ein Taub- 
bleiben der Ahren verursachen, vielleicht kann auch Stemphylium 
tritici hierbei eine gewisse Rolle spielen. R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Hudig, fiber eine eigentumliche Bodenkrankheit. 
(Landw. Jahrbiicher. Bd. 40. 1911. p. 613.) 

Verf. verbreitet sich eingehend iiber eine eigentumliche, hauptsachlich 
den Hafer ergreifende Krankheit, welche in den Moorkolonien einiger hol- 
landischer Provinzen, aber auch an anderen Orten und nicht nur auf Moor- 
boden beobachtet worden ist. Es handelt sich um die von anderer Seite als 
Dorrfleckenkrankheit beschriebene Schadigung, die, wie Verf. ausfiihrt, 
eine Emahrungsstorung darstellt. 

Es konnte festgestellt werden, daB die Krankheit stellenweise auftrat 
und sich von diesen Ausgangspunkten weiter verbreitete. Die kranken Felder 
waren im Laufe der Zeit besonders stark gekalkt worden, auch konnte haufiger 
beobachtet werden, daB Kopfdiingungen mit Chilesalpeter die Schadigung 
begiinstigten, wahrend schwefelsaures Ammoniak nicht nur nicht schadlich 
wirkte, sondem zuweilen zu einer Gesundung der bereits erkrankten Pflanzen 
ftihrte. Diese gunstige Wirkung der Ammoniakdungung war jedoch nur 
im Jahre der Anwendung zu beobachten. Fur die weitere Erforschung der 
Schadigung war die Beobachtung von Bedeutung, daB von 120 auf ihre 
Reaktion gepriiften „gesunden“ und „kranken“ Bodenproben die ersteren 
niemals alkalisch reagierten, sondern immer neutral oder sauer. Die kranken 
Bodenproben zeigten niemals eine saure Reaktion, sondern waren immer 
neutral oder alkalisch. Da der Chilesalpeter ein physiologisch alka- 


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296 


Kr&nkheiten des Hafers. 


lisches, das schwefelsaure Ammoniak ein physiologisch saures Salz 
darstellt, so war es von Interesse, den EinfluB dieser Stoffe und anderer 
alkalisch und sauer reagierender Substanzen festzustellen. Es kamen da- 
her auf 6 Versuchsfeldern, die in verschiedenen Teilen der Moorkolonien 
auf altem und neuem Land angelegt waren, auBer Chilesalpeter und Ammo- 
niumsulfat noch eine Anzahl anderer Stoffe zur Anwendung. Ferner wurde 
der EinfluB einer neuen Besandung und einer Zufuhr von Kanalschlamm 
untersucht. Es ergaben sich folgende Resultate: 

1. Chilesalpeter hat die Krankheit stark verschlimmert, bisweilen gingen 
die Pflanzen ganz zugrunde; die Parzellen ohne N waren bedeutend weniger 
krank. 

2. Schwefelsaures Ammoniak hat in mehreren Fallen der Krankheit 
vorgebeugt, in anderen Fallen sie erheblich verringert. 

3. Ammoniumnitrat hatte weder eine gunsiige noch eine ungiinstige 
Wirkung gczeigt. 

4. Saures Katriumsulfat hatte vielleicht etwas giinstig gewirkt. 

5. Sekundares Natriumphosphat hatte eine besonders schlechte Wirkung 
gehabt; die Pflanzen warden so krank, daB sie schlieBlich zugrunde gingen. 

6. Die Superphosphatdiingung hat etwas giinstige Erfolge gehabt. 

7. Kohlensaurer Kalk hat sich vielleicht am schadlichsten erwiescn. 

8. Gips hat auf den ProzeB keinen EinfluB ausgeiibt. 

9. Der Kanalschlamm hat sehr giinstig gewirkt, sogar bei Salpeter- 
diingung. 

10. Weder Essigsaure noch Salzsaure beeinfluBten die Krankheits- 
erscheinung merklich. 

11. Aluminiumsulfat hatte etwas giinstig gewirkt. 

Die alkalischen oder physiologisch alkalischen Stoffe hatten also eine 
ungiinstige Wirkung gezeigt, wahrend die sauren und physiologisch sauren 
giinstig wirkten. Kur die freien Sauren hatten den KrankheitsprozeB nicht 
beeinfluBt. 

Bei weiteren Versuchen kam Mangansulfat zur Anwendung. Dieses 
war von unerwartet giinstigem Erfolg, wenn es nach dem Aufgehen des 
Hafers und zwar kurz vor dem Auftreten der Krankheitserscheinungen, 
verabreicht wurde. Die Pflanzen gesundeten in solchem Falle vollstandig 
und zeichneten sich durch tiefgriine Farbung und iippiges Wachstum aus. 

ZahLreiche anderc Versuche in GefaBen und auf freiem Lande ergaben 
wieder mit groBter Deutlichkeit, daB alle alkalischen Stoffe ohne Ausnahme 
schadlich wirkten und zum Teil imstande waren, die Schadigung auf anschei- 
nend gesundem Land auszulosen. 

Die Eigenschaft der Humusstoffe, freie Akalien zu absorbieren, ist naeh 
Ansicht des Verf. nicht auf ihren Saurecharakter zuriickzufiihren, sondern 
auf kolloidale Reaktionen, deren Verlauf geschildert wird. 

Fiir die Praxis ergibt sich aus den Darlegungcn und Versuehen des Verf., 
daB man bei Keulandkultur mit der Anwendung von Kalk und kalkhaltigen 
Diingemitteln, wie auch von Chilesalpeter und anderen alkalischen Stoffen 
vorsichtig sein muB. Auf „krankem“ Lande sollten solehe Diingemittel 
niemals angewendet werden, man ersetze hier das Thomasmehl durch Super- 
phosphat und den Chilesalpeter durch schwefelsaures Ammoniak. Von giin¬ 
stigem EinfluB erwiesen sich Kanalschlamm und Bunkerde (Torfmoos). 
Hat man diese Stoffe nicht zur Verfiigung so kann man Mangansulfat in 
Quantitiiten von 30—50 kg pro Hektar anwenden. Wahrend die giinstige 


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Krankheiten dee Maises and yon Waldbaumen. 


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Wirkung des schwefels. Ammoniaks und Mangansulfats sich nur auf das 
Jahr der Anwendung erstreckt, verbessern Kanalschlamm und Bunkerde 
den Boden dauernd. 

Die Krankheit wird durch eine eigentiimliche Veranderung der Humus- 
stoffe veranlaBt, welche sich unter dem EinfluB der alkalischen Dtingung 
vollzieht, und die bei ihrem Auftreten zu beobachtenden Symptome sprechen 
dafiir, daB durch die physiologische Wurzeltatigkeit die krankheitserregende 
Eigenschaft des Bodens sich geltend macht. ,,Die Krankheitsursache liegt 
also im Boden und ist in einer eigenttimlichen Beschaffenheit des organischen 
Stoffes zu suchen. Das Wesen der „Krankheit“ liegt auf pflanzenphysio- 
logischem Gebiete.“ Vogel (Bromberg). 

Fletcher, F., Toxic Excreta of Plants. (Journ. Agric. Science. 
Vol. 4. 1912. p. 245—247. w. 1 plate.) 

Mais und Sorghum wurden unter verschiedenen Bedingungen an- 
gebaut. Die Nachbarschaft des Maises iibte einen deutlich ungiinstigen 
EinfluB aus; Bewasserung und Dungung anderten an diesem „toxischen“ 
Effekt wenig. Einzelne gut und schlecht entwickelte Sorghum - Pflan 
zen wurden photographiert, die Erntezahlen gingen verloren. 

L o h n i s (Leipzig). 

litis, H., Uber einige bei Zea Mays L. beobachtete Ata 
vismen, i h r e V e r u r s a c h u n g durch den Maisbrand, 
Ustilago Maydis D. C. (Cord a) und iiber die Stellung 
derGattungZeaimSystem. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- 
u. Vererbungslehre. Bd. 5. 1911. p. 38—57 m. 2 Taf.) 

1. Die direkte Abstammung der Zea Mays L. von Euchlaena 
mexicana laBt sich kaum erweisen. Die indirekte Abstammung der 
Gattung Zea von den Andropogoneen ist anzunehmen. Dafiir sprechen: 
1. die groBe tlbereinstimmung im Bau und in der Entwicklung der Blfiten- 
stande und 2. das Auftreten von einer Anzahl neu beschriebenen Atavismen, 
von denen die sog. „Andropogoneenahre“ von Zea besonders hervorgehoben 
wird. Verf. beschreibt viele Anomalien und Atavismen, als deren Ursache 
der durch den Maisbrand hervorgerufene parasitare Traumatismus (C h i f - 
f 1 o t) anzusehen ist. Sicher ist der Prozentsatz der Pflanzen mit atavistisch 
ausgebildeten Blfitenstanden unter den von Maisbrand befallenen Pflanzen 
ein viel groBerer als unter den gesunden. Infektionsversuche miissen da 
ausschlaggebend sein. 

2. Die Maydeen sind daher als Subtribus der Andropogoneen aufzufassen 

(E. H a e k e 1, S t a p f). Matouschek (Wien). 

Aulmann, Neue Pimelopus-Arten (Coleop t.), s c h a d - 
lich an Kokospalmen. (Entomolog. Rundschau. Jg. 28. 1911. 
p. 51—52.) 

P r e u B fand folgende Schadlinge in Neu-Guinea, die Verf. bestimmte 
und beschreibt: Pimelopus preuBi n. sp., P. tenuistriatus 
n. sp., P. robustus n. sp., P. p y g m a e u s n. sp. Den Schaden 
gibt Preufi im Tropenpflanzer (1911. p. 59) genauer an. 

Matouschek (Wien). 

Walther, Anbau fremdlandischerHolzarten. (Allgem. Forst- 
u. Jagdzeitg. Jg. 87. 1911. p. 154—167, m. 1 Taf.) 

Es werden die Beobachtungen fiber den Anbau solcher Holzarten im 


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Krankheiten yon Waldbaumen etc. 


GroCherzogtume Hessen mitgeteilt. Uns interessieren folgende Be- 
merkungen: 

1. Die Roteiche litt unter Meltau gar nicht. Auch wiederholte 
Frostschaden storten das Wachstum nicht. Juglans nigra, cinerea 
und Carya alba litten stark durch Frost. Die amerikanische Esche zeigt 
sich gut in Spatfrostlagen und widerstand tJberschwemmungen gegenuber 
viel besser als ihre heimische Schwester. 

2. Die Douglasien werden vom Wild gem verbissen. Riisselkafer 
und Mause suchten sie oft heim. In trockeneren Lagen des Buntsandsteins 
litten sie (wie die Weymouthskiefer) stark unter dem Hallimasch. Schiitten 
sie einmal, so dtirfen sie nicht gleich aufgegeben werden, da sie sich schnell 
erholen. Picea sitkaensis war empfindlicher als die Fichte gegen 
Frost und WildverbiB. Auf trockenem Sandboden gedeiht sie recht schlecht. 
Larix leptolepis uberwanden MottenfraB ihrer iippigen Benadelung 
wegen leicht; Krebs zeigte sich bisher nicht. Picea pungens zeigte 
Unempfindlichkeit gegen Witterungsgegensatze, gegen harten Frost, Wild 
und Nasse. Picea a 1 b a litt stets unter Spatfrost. PinusBanksiana 
ist gegen Schutte, Dtirre und Frost unempfindlich, litt aber unter WildverbiB 
und der t o r t r i x, heilt aber die Schaden gut aus. Gegen WildverbiB muB 
Juniperus virginiana sorgfaltig verwahrt werden. 

Matouschek (Wien). 

Kleine, R., Biologische Beobachtungen an Dendro- 
soter protuberans Nees. (Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. 
Bd. VI. 1910. p. 289—292, 346—349.) 

Verf. hat die Biologie der in den Larven von Callidium variabile 
L., einem kleinen unter der Rinde von Kirschbaumen, Erlen und Birken 
minierenden Borkenkafer, sowie in den Larven der beiden Waldgartnerarten, 
Myelophilus piniperda L. n., Myelophilus minor Hrtg., 
schmarotzenden Schlupfwespe, Dendrosoter protuberans Nees, 
naher studiert. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf). 

Jensen-Haarup, A. C., Anobium pertinax and barometrical 
minima. (Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. Bd. 6. 1910. p. 167.) 

Verf. gibt an, mit Sicherheit beobachtet zu haben, daB der in Hart- 
holzem haufige Werkholzkafer, Anobium pertinax L., das Heran- 
nahen barometrischer Minima durch verstarkte Klopftatigkeit anzeige. 

Wolff (Bromberg-Schrottersdorf). 

Bohutinsky, Karl, tlber die Verwandlung und Lebensweise 
des Strophosomus coryli Fabr. (Jahresschrift 1910 der 
Hoheren Forstlehranstalt Reichstadt. 1911. p. 29.) 

Der zur Familie der Curculionidae gehorige Schadling, Haseln-, 
HaselnuB-Riisselkafer, auch schwarznahtiger GraukugelriiBler genannt, ist 
kein untergeordnetes Insekt, da er nach der tlberzeugung des Verf. vielleicht 
einmal den Waldern sehr verderblich werden konnte. Dieser Umstand hat 
ihn veranlaBt, die Biologie und Schadigungsweise des Insektes naher zu 
studieren. Diesbeziiglich berichtet er in eingehender Weise mit Beriicksich- 
tigung der einschlagigen forstlichen Literatur. Die kiinstlichen Zuchtversuche 
haben folgendes ergeben: 1) Die Begattungszeit schwankt zwischen dem 
6. und 10. Juni, und die Eiablage findet in der ersten Halfte bis Mitte Juni 
statt, und zwar auch an schwachen Wurzeln. 2) Die Larve erscheint nach 
dem 20. Juni und lcbt beilaufig 45—50 Tage. 3) Die Larven verpuppen sich 


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Krankheiten der Nadelholzer. 


299 


anfangs August und das Puppenstadium wahrt 4 Wochen. 4) Gegen Ende 
der ersten Septemberhalfte entwickeln sich die Kafer, die bald ihre Geburts- 
statten verlassen und zu fressen beginnen (HerbstfraB). 5) Wahrscheinlich 
sterben nicht alle Kafer nach der Kopula; einige leben jedenfalls weiter und 
beteiligen sich mit den Jungkafern der neuen Generation am HerbstfraB; 
die weiterlebenden fiberwintem und beteiligen sich auch noch am nachsts 
jahrigen FrtihjahrsfraB. Ver. nimmt an, daB die Lebensdauer der Imagine- 
eine mehr als einjahrige ist. 6) Der FruhjahrsfraB ist vorwiegend ein Nadel-, 
der HerbstfraB ein Rinden- und Knospenfrafi. 7) Der Schadling befallt mit 
Vorliebe junge Fichten und zieht unbedingt die Fichte der Kiefer vor. 

Nach einer Beobachtung im Freien war der Entwicklungsvorgang des 
Kafers der gleiche wie bei den kiinstlichen Zuchtversuchen. Die FraBbescha- 
digungen auBern sich in ihren Folgen in dem Eintrocknen der befressenen 
und auch der gesunden Nadeln, Nadelabfall, Schrumpfen der Rinde und in 
dem Absterben der ganzen Triebe. In alteren Kulturen war fast fiberall 
neben Strophosomus auch Hylobius abietis zu finden; 
beide fraBen entweder gemeinschaftlich Oder getrennt; ersterer hoher, letz- 
terer tiefer an der Rinde junger Fichten. In bezug auf die Schadlichkeit ist 
Strophosomus, speziell in Fichtensaaten und jfingeren Fichtenkul- 
turen, dem Hylobius gleichzustellen. Was nun die Bekampfung an- 
belangt, so empfiehlt sich folgendes: In Kulturen: Sammeln der Kafer unter 
Ende August und dann zeitig im Frfihjahre ausgelegter Rinde und Reisig- 
biischeln, Anlage von Fanggraben und als VorbeugungsmaBregel die Ver- 
wendung kraftiger Pflanzen zur Kultur. In Baumschulen: Sammeln der 
Kafer unter Moosstreifen (20—30 cm Lange, die zwischen Saatrillen und 
Pflanzenreihen ausgelegt werden), unter Reisigbtischeln und Rindenstiicken, 
Anlage von Fanggraben, Auslegen von schmalen, fest aufliegenden, mit 
Raupenleim bestrichenen Latten auf den Beeten zwischen den Pflanzreihen. 
Das empfohlene Sammeln der Imagines durch Abklopfen der Pflanzen laBt 
sich nur an starkeren und alteren Pflanzen leicht durchffihren und zwar 
als empfehlenswert besonders zur Zeit der Kopula; in Fichtenkulturen diirfte 
diese VertilgungsmaBregel jedoch zu teuer kommen. S t i f t (Wien). 


Platen, P., Neuere Beobachtungen von Krankheits- 
erscheinungen in fossilen Holzern. (Prometheus. Bd. 22. 
1911. p. 266—289. p. 278—283.) 

Ein Referat fiber Wundholzerscheinungen an Koniferenholzern u. zw. 
Cupressinoxy1on taxodioldes, Taxodioxylon Cred- 
n e r i (abnorme Harzgange), Pruninium gummosum (Gummose- 
Erscheinung). Matouschek (Wien). 


Hopkins, A. D., Contributions toward a monograph of the 
barkweevils of the genusPissodes. (U. S. Dep. of Agricult. 
Bur. of Ent. Washington. Technic. Ser. No. 20. Pt. 1. 1911. 68 p. 22 tab.) 

Die Arten der Gattung P i s s o d e s treten in Amerika hauptsfichlich 
auf Pinus, Picea, Abies, Larix, Pseudotsuga, Cedrus 
auf. Einige befallen absterbendes und frischgefalltes Holz, andere nur krankes 
abgestorbenes. Manche befallen den oberen oder mittleren Teil des Stammes 
oder nur die Basis oder nur die lebenden Spitzen der Zweige. Manche lieben 


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300 


Krankheiten der Nadelholzer. 


die diinne Rinde der Zweige, andere die dickere. — Der systematische Teil 
ist genau durchgefiihrt. Die Abbildungen zeigen auch die Entwicklungs- 
stadien sowie FraBstiicke. Matouschek (Wien). 

Riegler, W., Ratselhafte Schaden an Wipfeltrieben. 
(Osterr. Forst- u. Jagdzeitg. Jg. 29. 1911. p. 263—264.) 

Neben Wipfelschaden am Nadelholze durch Insekten und Eichhornchen 
wurden in der Literatur solche notiert, welche auf Spielereien des Kreuz- 
schnabels, auf Belastung der Triebe durch aufhackende Krahen, auf Auer- 
und Birkhahn, ja selbst den Siebenschlafer zuriickgefuhrt wurden. Zu Hain- 
bach ira Wiener Walde entpuppte sich nach Verf. ein sonst harmloser Vogel 
als lokal arger Schadling fiirs Nadelholz, namlich der Star. Er zwickte sehr 
oft die Triebe der diversen, auch fremdlandischen Nadelholzer in Menge ab. 
Was bewog den Vogel, diesen Schaden zu tun? Verf. vermutet hier nur eine 
auf die Kraftigung, tlbung und Intakthaltung des fur die Ernahrung be- 
stimmten Werkzeuges, des Schnabels abziehende Tatigkeit. Zu diesem 
Schlusse bewog den Verf. die Beobachtung, daB Sperlinge mitunter ge- 
sunde Apfel abwerfen, Nebelkrahen Zweige verschiedener Baume abzwicken. 
Vielleicht spielt das erwahnte mechanische Mittel auch eine groBe Rolle 
beim Eichhornchen und beim Schalcn des Rotwildes, also das Gebrauchs- 
fahigerhalten der Zahne. Matouschek (Wien). 

Spaulding, Perley, The Timber Rot caused by Lenzites 
s e p i a r i a. (U. S. Departem. of Agricult., Bur. of Plant Industry. 
Bull. No. 214. 1911. 46 p., w. 4 pi.) 

Unter den Nadelholz zerstorenden Pilzen sind Lenzites sepiaria 
und Lentinus lepideus in den Vereinigten Staaten am weitesten 
verbreitet und am gefahrlichsten. Der erstere Pilz herrscht im Suden vor, 
der letztere im Norden. 

Der Pilz zerstort bearbeitetes Holz, insbesondere Eisenbahnschwellen, 
Telephon- und Telegraphenpfahle. Er ist durch ganz Europa verbreitet, 
kommt in Australien vor und wahrscheinlich auch auf den benachbarten 
Inseln einschlieBlich Ostindien, wurde zweimal in Sudamerika festgestellt 
und findet sich in Nordamerika in Kanada, Neufundland, wahrscheinlich auch 
in Mexiko. In den Vereinigten Staaten ist er weit verbreitet. 

Gelegentlich wird der Pilz auch auf Laubholzern gefunden: Ain us, 
P o p u 1 u s und S a 1 i x. Von den Nadelholzern werden naliezu alle befallen: 

Abies, Juniperus, Larix, Picea, Pinus, Pseudotsuga, 
T s u g a , wahrscheinlich wird der Pilz gelegentlich auch auf Chamaecyparis, 
Cupressus, Libocedrus, Sequoia, Thuja und T a x o d i u m vor- 
kornmen. 

Auf lebcndem Holz wird er sehr selten gefunden. Verf. stellte vergebliche 
Infektionsversuche mit Sporen des Pilzes an lebenden Stammen von Pinus 
p a 1 u s t r i s an. Verf. beschreibt die Fruchtkorper und die Entwicklung 
des My cels. Das letztere zeigt zweierlei Formen, dickere dunkel gefarbte 
Faden ohne merklichen Inhalt und diinnere, farblose mit kornigem Inhalt. 
Die Unterschiede sind auf verschiedenes Alter zuruckzufuhren. Kulturen 
ergaben Mycelentwicklung, doch keine Fruchtkorper. Gefallte Baume wurden 
infiziert, in weniger als 5 Monatcn erschienen Fruchtkorper. 

UnregelmaBig begrenzte schwarzliche Flecken an der Hirnflache der 
Holzstiicke kiindigen das Erscheinen der Fruchtkorper an. Die Zerstorung 
des Holzes zu einer braunen pulverigen Masse sclireitet so vorwarts, daB 


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Krankheiten der Nadelholzer. 


301 


zuerst kleine Lager von verfaultem Holz gebildet werden. In der Langs- 
richtung greift die Trockenfaule schneller um sich, als radiar, und radiar 
schneller als in tangentialer Richtung. Das Friihjahrsholz ist manchmal 
vollkommen zerstort, wahrend das spate Sommerholz noch fest ist. Verf. 
stellte fest, daB das Lignin des ersteren sich leichter lost als das des letzteren. 

Die Hyphen gehen nicht, wie es sonst der Fall ist, durch die Zellwande, 
sondern durch die Tiipfel, die ihre SchlieOhaut eingebiiBt haben. Die 
Mittellamellen der Zellen werden aufgelost. Besonders die Markstrahlen 
sind mit Hyphenfaden angefullt. Plattige Kristalle liegen auf den Hyphen, 
losen sich in Salzsaure auf. Die mikrochemischen Reaktionen zeigen, daB 
der Pilz das Koniferin und Hadromal verandert Oder ausgezogen hat, das 
Vanillin ist dagegen zuruckgeblieben. Das Kemholz ist nahrstoffarmer, 
daher ruhrt teilweise seine scheinbare Widerstandsfahigkeit. Das Splintholz 
von im Friihjahr gefallten Baumen wird leichter zerstort als das der im Winter 
gefallten. In dera ersteren sind die Stoffe in losliche Form iibergefuhrt. Wie 
die Nahrstoffverhaltnisse, so beeinflussen auch Temperatur und Feuchtig- 
keit die Entwicklung des Pilzes. 

Verf. behandelt zum SchluB die gegen den Pilz anwendbaren Schutz- 
mittel. Eddelbiittel (Gottingen). 


Sydow, H. u. P., Scleropycnis, ein neuer Gattungstypus 
unter den hyalosporen Sphaeropsideen. (Annal. Mycol. 
Vol. 9. 1911. p. 277—278.) 

Im Erzgebirge kommt an Fichtenzweigen haufig Septoria para¬ 
sitica Hartig (= Ascochyta piniperda Lindau) vor, daneben 
noch ein anderer Pilz, der in der Art und Weise des Auftretens vollkommen 
mit der Hartig’schen Art ubereinstimmt. Der fragliche Pilz erwies sich als 
eine interessante sowohl durch den Aufbau derPykniden wie durch die flaschen- 
formige Gestalt der hyalinen Sporen bemerkenswerte neue Gattung und 
wird als Scleropycnis abietina beschrieben. 

H. Sydow (Schdneberg). 

Matthes, Mitteilungen iiber Bau und Leben der Fich- 
tenwurzeln und Untersuchung iiber die Beein- 
flussung des Wurzelwachstums durch wirtschaft- 
liche Einwirkungen. (Allgem. Forst- u. Jagdzeitg. 1911. p. 1—6, 
mit Taf.) 

Uns interessieren hier nur folgende Daten: Die Rotfaule der Fichte 
und Kiefer tritt zumeist auf angebauten Ackerlandern auf, daher muB die 
Ursache dieser Krankheit wohl in den durch die Ackerlandereien gegebenen 
Verhaltnissen begriindet sein. In der Tat sind letztere in hohem MaBe Enger- 
lingschaden ausgesetzt. Die Engerlinge fressen alle Seitenwurzeln der Fichte 
ab, ja aber auch die Rinde unter dem Wurzelhalse wird nicht verschont. 
Diese W T undstellen sind nach Verf. die Einfallpforten fur Pilze, insbesondere 
fur den Trametes radiciperda. Die Engerlinge kann man gut 
bekampfen durch 1—2-jfihrigen Vorbau von Erlen und durch Lupinen- 
aussaat. — Als zweite Ursache stellt Verf. den Windschaden auf. Die 
Wurzeln des Nadelholzes gehen auf Ackerland nicht sehr tief in die Erde, 
der Wind zerreiBt die Wurzeln, die Pilze konnen eintreten und Wundfaule 
erzeugen. Matouschek (Wien). 


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302 


Krankheiten der Nadelholzer, dee Aboms und der Hevea. 


Marchal, Paul, L’oblitSration de la reproduction s e x u 6 e 
chez le Chermes piceae Ratz. (Compt. rend. hebd. acad. 
scienc. Paris. T. 153. 1911. p. 603—604.) 

Bei Chermes piceae beobachtet man eine viel ausgesprochenere 
Obliteration der sexuellen Fortpflanzung wie bei Ch. pini, iiber welches 
Insekt Verf. bereits friiher berichtete. C h. piceae pflanzt sich ausschlieB- 
lich parthenogenetisch auf Abies pectinata fort. Die Sexualitat ist 
indessen nicht ganz verloren gegangen; im Friihjahr kann man bisweilen 
ausnahmsweise geflugelte Insekten finden. Diese heften sich auf der Tanne 
fest und erzeugen wieder parthenogenetische Individuen. 

Ch. Nusslini kann als phylogenetische Stammart aufgefaBt werden, 
von welcher Ch. piceae abzuleiten ist, ebenso wie Ch. pini orien¬ 
tal i s als Stammart von C h. pini aufzufassen ist. 

W. Her ter (Tegel). 

Lingelsheim, A., Eigen tumliche Rhizomorphenbildung 
von Armillaria mellea. (87. Jahresber. d. Schles. Gesellsch. 
f. vaterland. Kultur. Breslau 1910. Zoolog.-botan. Sekt. p. 34—35.) 

Die Art hat an der Wurzel eines Spitzahorns den ganzen Holzkorper 
nebst den Rindenelementen bis auf das Korkgewebe in einer Lange von 
y 2 m verdrSngt; die Dicke der Rhizomorpha betragt 1 cm. Die Zellen des 
die Rhizomorpha umschlieBenden Periderms sind vollig intakt geblieben. 
An einer anderen Stelle der Wurzel war sie tief innerhalb des Holzkorpers 
flachenformig entwickelt und bildete auf dem Querschnitte einen unregel- 
maBig verlaufenden Ring. Matouschek (Wien). 

Petch, T., Brown root disease (Hymenochaete noxia 
Berk.). (Circulars and Agricult. Journ. Roy. Botan. Gardens Ceylon. 
Vol. 5. 1910. p. 47—54. W. 3 tabl.) 

Die gesamte Krankheit, besonders auf Hevea, wird verursacht durch 
Hymenochaete noxia Berk, und Fomes semitostus. 
Ersterer Pilz befallt die Wurzeln nur und entwickelt sich langsamer als die 
zweite Art. In Ceylon tritt noch auf Hymenochaete rigidula 
B. et C.; er ist auch schadlich. Matouschek (Wien). 

Petch, T., The physiology and diseases of Hevea b r a - 
siliensis the premier plantation rubber tree. 8°. 
268 pp. 16 pi. London (Dulau & Co.) 1911. 

Das anregcnde Buch zerfallt in 14 Kapitel, von denen in Kap. 1—8 die 
Struktur der Hevea- Pflanze, die Pflanzungsmethode, Gewinnung des 
Gummis, Behandlung des Gummibaumes und andere fur die Kultur der 
Hevea- Pflanze erforderlichen Kenntnisse ausfiihrlich besprochen werden. 

Uns interessieren hier die Kap. 9—14, in welchen auf die Krankheiten 
der Pflanze eingegangen wird, besonders. 

Kap. 9. Blattkrankheiten: Als solche sind hauptsachlich zu nennen 
Helminthosporium Heveae Petch und die sogenannte Surinam- 
Blattkrankheit, verursacht von Gloeosporium Heveae Petch. 
Durch sehr anhaltende Regenfalle vermag oft eine starke Entblatterung der 
Baume einzutreten, die dem weiteren Wachstum derselben nicht forderlich ist. 

Kap. 10. Wurzelkrankheiten: Hierher gehoren als sehr starke Schadiger 
Fomes semitostus Berk., Hymenochaete noxia Berk., 
Sphaerostilbe repens B. et Br. 


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Kr&nkheiten der Funtumia und der Obstbaume. 


303 


Kap. 11. Staminkrankheiten: Als schadlichste ist Phytophthora 
F a b e r i Maubl. zu nennen, ein Pilz, der Stamm und Friichte befallt und 
auch auf den Kakaobaum ubergeht. Femer ist besonders Corticium 
salmonicolor B. et Br. (= C. javanicum Zimm.) zu beachten, 
80wie einzu Coniothyrium gehoriger, nicht naher bezeichneter Pilz. 
Die „dieback“-Krankheit der SchoBlinge wird durch Gloeosporium 
alborubrum Petch und Botryodiplodia theobromae 
Pat. verursacht. An Samlingen siedelt sich mitunter PestalozziaPal- 
m a r u m Cke. an. 

Kap. 12. handelt iiber Abnormitaten, Warzenbildungen an den Stam- 
men, Drehungen an Samlingen und Stammen, Fasciation usw. 

Kap. 13 berichtet uber die an prapariertem Gummi sich ansiedelnden 
Pilze. Auf Ceylon ist der haufigste Schimmelpilz auf Gummi Eurotium 
candidum Speg. Rote und schwarze oder andere Fleckenbildung des- 
Gummi kann manchmal wahrgenommen werden, die zum Teil auf das Auf- 
treten von Pilzen oder Bakterien, zum Teil auf andere Ursachen zuriick- 
zufiihren ist. 

Kap. 14 enthalt eine Aufzahlung weniger schadlicher H e v e a - Pilze. 

H. S y d o w (Schoneberg). 

Massee, G., A Funtumia Disease. (Nectria funtumiae Massee.) 
(Bull. Miscellaneous Information. Kew. 1909. p. 147—148.) 

Beschreibung einer neuen in Kew-London aufgetretenen Krebskrankheit 
an Funtumia elastica Stapf, sie macht sich besonders bemerkbar 
durch abnormen „SchleimfluB“. Von dem Urheber der Krankheit, Nectria 
funtumiae wird eine lateinische Diagnose gegeben. 

H e r t e r (Tegel). 

Spegazzini, Carlos, Laviruela holandesa. (Revista de la Asociacion 
Rural del Uruguay. Afio 39. 1910. p. 921—924.) 

Mit dem Namen „hollandische Pocken“ bezeichnet Verf. eine durch 
Coryneum Beijerinckii hervorgerufene Krankheit der Obstbaume, 
im Gegensatz zu den durch Cercospora circumscissa verursachten 
„italienischen Pocken“. Die Krankheit wurde im Friihjahr 1906 zum ersten 
Male in Argentinien beobachtet, wo sie aus Holland eingeschleppt zu sein 
scheint. Wahrend in Europa nach Oudemans, dem Entdecker des 
Pilzes, sowie nach Sorauer und L i n d a u die Krankheit nur selten vor- 
kommen soil, ist sie in Argentinien im Jahre 1910 auBerordentlich heftig 
aufgetreten. Verf. fand sie auf Pfirsichen, Aprikosen, Mandeln, Pflaumen 
und Kirschen. Die Pusteln bilden sich auf Zweigenden, Blattem und Friichten 
aus. Vermutlich hangt das starke Auftreten des Pilzes in Argentinien damit 
zusammen, daB hier seine natiirlichen Feinde noch nicht vorkommen. So 
lange, bis dieselben auch hier gefunden werden, sollen die ublichen Be- 
kampfungsmaBregeln vorgenommen werden. W. H e r t e r (Tegel). 

Lawrence, W. H., Root diseases caused by Armillaria 
mellea in the Puget Sound Country. (State College of 
Washington Agriculture Experim. Station Bull. No. 3. 1910. 16 p.) 

Verf. hatte Gelegenheit, in vielen Fallen als Ursache des Absterbens 
von Obstbaumen den Honigpilz, Armillaria mellea, zu erkennen. Es 
zeigten sich die Wurzeln der kranken oder getoteten Baume umzogen von 
den dunklen, bandformigen Rhizomorphen dieses Pilzes, der sich in Puget 
Sound mit zwei der in Nordamerika vorkommenden vier Formen fand. Die 


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304 


Krankheiten der Obstbaume. 


eine Form ist zart, klein und hellbraun gefarbt, sie besitzt ziemlich diinne, 
etwas abgeflachte, schmutzig-weiBe bis hellbraune Rhizomorphen, die zwei- 
mal an Brombeeren festgestellt wurden. Die zweite, interessantere Form ist 
eine Zwischenbildung von Armillaria mellea und Ajmillaria bulbosa. Von 
der Entwicklung, von dem Schaden und von der Verbreitung dieses Pilzes 
gibt Verf. Bericht. 

Der Pilz ist in erstcr Linie ein Saprophyt zu nennen; aber bei giinstiger 
Gelegenheit wird er ein Halbparasit Oder richtiger ein Wundparasit. Beim 
Ausgraben eines Kirschbaumes zeigte sich, wie der Pilz in die Pflanzen ein- 
zudringen vermag. Eine der Hauptwurzeln des Kirschbaumes war in Be- 
riihrung gekommen mit der abgestorbenen und vom Pilz befallenen Wurzel 
eines bereits entfernten Baumes. Durch die Beriihrungsstelle war das Mycel 
auf die lebende Hauptwurzel iibergegangen und hatte begonnen, diese zu 
zerstoren. 

Die Untersuchung einer grofien Zahl von Pflanzen ergab, daB die Art 
des durch den Pilz angerichteten Schadens selbst bei verschiedenen Individuen 
der gleichen Art verschieden sein kann. Bei einem Apfelbaum, der seine 
gute Tracht nicht zur Reife brachte, fanden sich an den gesunden Wurzeln 
nur wenige Rhizomorphen. Tief am Grunde des Baumes zeigten sich einige 
Risse, wie sie bei alten Obstbaumen auftreten. Das Kambium, die Borke 
und das benachbarte Holz waren an diesen Stellen mit dichten Mycellagern 
angefiillt. Ein anderer Baum mit reifen Apfeln brach am Grunde bei einem 
leichten WindstoB ab. Ein trotz guter Pflege schlecht tragender Kirschbaum 
wies an Stamm und Wurzeln auBcrlich keinerlei Schaden auf. Das Durch- 
schneiden einer Wurzel deckte die Rhizomorphen des Pilzes in dem lebenden 
Holz der Wurzel auf. Ahnliches trat auch an kranken Brombeer- und Himbeer- 
strauchern auf. In Obstbaumpflanzungen mit in einiger Entfernung von- 
einander gepflanzten Bilumen waren nur vereinzelte Biiume erkrankt, bei 
den dichter gestellten Buschpflanzen jedoch waren gewohnlich auch die 
benachbarten Pflanzen infiziert, und die ganze Gruppe ging zugrunde, wenn 
die Ursache der Krankheit nicht rechtzeitig entdeckt wurde und die infi- 
zierten Pflanzen entfernt wurden. 

Fur die Verbreitung des Pilzes ist die Bodenart nicht maBgebend, doch 
je mehr Humus und faulende Pflanzenteile der Boden enthiilt, desto uppiger 
entwiekelt sich der Pilz. Tiefland wird hocligelegenen Standorten vorgezogen. 
Die Rhizomorphen finden sich von det Oberflache des Bodens bis zuweilen 
zu einer Tiefe von drei FuB. In einem Himbeerfeld, dessen Pflanzen alle ge- 
totet wurden, gingen sie von den toten Wurzeln aus mehrere FuB durch den 
Boden, indem sie sich zu einem vollstandigen Netzwerk verzweigten. 

Zur Bekampfung der Krankheit kann allein die Entfernung der erkrankten 
Pflanzenteile und ilire Verbrennung mitsamt den sorgfiiltig ausgelesenen 
Rhizomorphen und deren Fruchtkorpern dienen. 1st ein ganzes Feld infiziert, 
so darf fur mehrere Jahre keine der Pflanzen, die vom Pilz angegriffen werden, 
darauf kultiviert werden, sondern einzig Korn, Gras oder Gartengemi'ise. 

Eddelbiittel. 

Vigier, A., L e chancre polarise des o r b u s. (Revue horticole. 

1910. p. 229 ff.) 

Eine eigentiimliche Krankheit der Rinde an Obstbaumen in der Au¬ 
vergne wurde studiert. Sie tritt nur auf der naeh Siidsiidwest gewendeten 
Stammseite auf und zeigt sich in folgendem: Zuerst Abplattung des Stam- 
mes bei den liaumchen von (5—10 cm Diameter, dann ein Vertrocknen und 


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Krankheiten der Obstbaume und des Beerenobstes. 


305 


Abblattern der Rinde, wodurch das Holz bloBgelegt wird. Diese Erschei- 
nungen waren nur an den Apfel-, Birn-, Apnkosen- und Pfirsichbaumen, 
nie aber an den NuBbaumen zu sehen. Ursache: Starker Regen mit darauf- f 
folgendem starkem Sonnenschein. Der erstere kommt von SSW., der letz- 
tere verdampft das Wasser, der Wasserdampf totet die Kambialzellen. 
Gegenmittel: Anstrich der Baume mit Kalkmilch behufs Verkleinerung 
der Warmeabsorption oder das Errichten von mit CuS0 4 getrankten Brettern 
gegen die Regenrichtung etwas entfemt vom Stamme des Obstbaumes. 

Matouschek (Wien). 

O’Gara, P. J., Parasitism of Coniothyrium fuckelii. 
(Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 100.) 

Auf Apfelstammen und Rosen wurde Coniothyrium fuckelii 
gefunden. Beide Pilze waren in Kultur vollig identisch, auch fielen wechsel- 
seitige Infektionen positiv aus. R i e h m (GroB-Lichterfelde). 

Strohmeyer, H., Un Platypus del Uruguay. (Anales d. Museo 
Nacion. Montevideo. Ser. 2. Entrega 3. 1911. p. 85—88.) 

Aus der Familie der Platypodiden ist aus Uruguay bisher noch kein 
Vertreter bekannt geworden. Es lebt hier jedoch zweifellos eine ganze Anzahl 
von Arten aus der Gruppe dieser auBerst schadlichen Kafer. Verf. erhielt 
von Tremoleras aus Montevideo einen Platypus, der in den Stam- 
men der Bimbaume Galerien anlegt und die Baume auf diese Weise schlieB- 
lich zugrunde richtet. Der Kafer ist als Platypus mutatus Chap, 
bestimmt, eine Art, die vielleicht mit PI. sulcatus Chap, identisch ist. 

W. H e r t e r (Tegel). 

V., P., II bianco del p e s c o. (Italia agricola. Vol. 45. 1908. p. 420 
—421, c. tav.) 

Kurze Beschreibung des Pfirsichmeltaus (Sphaerotheca pan- 
no s a) nebst farbiger Abbildung einer von dem Parasiten befallenen Zweig- 
spitze. W. H e r t e r (Tegel). 

Janczewski, Ed., et Namyslowski, B., Gloeosporium Ribis var. 
Parillae nob. (Bull, de l’Acad. des Sc. de Cracovie. Classe d. Sc. 
math^m. et nat. S6r. B. 1910. p. 791—795. Mit 3 Fig.) 

Wie Verff. nachweisen, besteht das auf einer Anzahl R i b e s - Arten 
lebende Gloeosporium Ribis Mont, et Desm. aus biologischen 
Formen Oder Rassen, die an bestimmte R i b e s - Arten gebunden sind. Eine 
dieser Rassen wachst nur auf R i b e s - Arten der Untergattung P a r i 11 a 
(n. var. Parillae). Diese Varietat bildet ubrigens zweierlei Lager, solche 
mit Macro- und solche mit Microkonidien aus. Auch die auf R i b e s v u 1 - 
gare, Grossularia und nigrum lebenden Rassen stellen jede 
eine an die betreffende Nahrpflanze angepaBte Form dar. 

S y d o w (Schoneberg). 

Grossenbacher, J. G., and Duggar, B. M., A contribution to the 
1 i f e - h i s t o r y , parasitism, and biology of Botryo- 
sphaeria ribis. (New York Agric. Exp. Stat. Geneva. Techn. Bull. 

18. 1911.) 

In der vorliegenden umfangreichen, reich illustrierten Arbeit wird ein- 
gehend eine durch Botryosphaeria ribis hervorgerufene Krank- 
heit an Ribes vulgara, R. nigrum und R. grossularia be- 
handelt. Der Erreger wurde in Reinkultur unter verschiedenen Bedingungen 

Zwelte Abt. Bd. 34. 


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306 


Krankheiten des Beerenobstes. — Rebenkrankheiten. 


beobachtet, ohne daB es gelungen ware, irgendeine Fruktifikation in den 
Kulturen zu erhalten; dagegen konnte durch Infektion mit Mycel aus Rein- 
kulturen das Krankheitsbild an der Wirtspflanze hervorgerufen werden. 

R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Cook Melville Thurston, The double blossom of the dewberry 
(Fusariumrubi Winter). (Delaw. Coll. Agric. Exper. Stat. Bull. 
93. 1911.) 

An verschiedenen Rubus - Arten tritt eine Krankheit auf, die durch 
Fusarium rubi hervorgerufen wird. Die von dem Pilz befallenen 
Knospen sind groBer als die gesunden, sie liefem keine normal verzweigten 
Triebe, sondem Hexenbesen. Werden die Bliitenknospen befallen, so ent- 
stehen keine normalen Fruchte. Bald nachdem sich die Blutenknospen 
geoffnet haben, fruktifiziert der Pilz; die Konidien gelangen auf die fur das 
folgende Jahr angelegten Knospen und infizieren sie. In diesen Knospen 
uberwintert das Mycel des Pilzes. Das einzige Mittel, das Verf. mit Erfolg 
gegen die Krankheit angewendet hat, ist das Abpflucken der kranken Knospen. 

Bei Kulturversuchen zeigte sich, daB die im ersten Fruhjahr angelegten 
Kulturen nur wenig Sporen bddeten, wahrend man zur Bliitezeit mit Leichtig- 
keit reichlich fruktifizierende Kulturen erhalten konnte. Vielleicht ist Verf. 
im ersten Fall von Mycel, bei den spateren Kulturen dagegen von Sporen 
ausgegangen; das Fusarium rubi wiirde sich dann ebenso verhalten, 
wie die von Appel und Wollenweber kultivierten Arten. 

R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Shear, C. L., The ascogenous form of the fungus causing 
dead-arm of the grape. (Phytopath. Vol. 1. 1911. p. 116.) 

An abgestorbenen Rebstocken wurden Perithecien gefunden, die zur 
Gattung Crypt osporella gehorten. Verf. erhielt in Reinkulturen, 
die von einzelnen Ascosporen abstammten, Pykniden mit Pyknosporen und 
„Seolecosporen“. „Scolecosporen“ nennt Verf. lange, diinne Korper, die 
eine gewisse Ahnlichkeit mit Paraphyscn haben, aber deutlich abgeschnurt 
sind und sich ablosen; eine Keimung dieser „Scolecosporen“ wurde nicht 
beobachtet. Die Pykniden in den Reinkulturen glichen vollstandig denen 
von Fusicoccum viticolum. Wenn es auch nicht gelang, aus 
Pyknosporen in Reinkultur wieder Perithecien zu erhalten, so ist es doch 
ziemlich sicher, daB die Cryptosporella die hohere Fruchtform von 
Fusicoccum viticolum ist. Verf. nennt den Pilz Crytospo- 
rella viticola n. sp., gibt eine Diagnose und bildet Pykniden, Pykno¬ 
sporen, ,.Scolecosporen“ und Asci ab. R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Petri, L., Ricerche su le sostanze tanniche delle radici 
del gen ere Vitis in rapporto alia fillosseronosi. 
(Rendic. Accad. Lincei. Ser. 5. T 20. 1911. I. Sem. p. 57—65.) 

Die Saugwurzeln von Rupestris, Riparia und vielen ameriko- 
amerikanischen Hybriden enthalten mehr Gerbstoff als V i n i f e r a , obwohl 
die ersteren von der Reblaus sehr leicht befallen und zu Nodositaten um- 
gebildet werden. tlberhaupt scheint die Reblaus sich vor gerbstoffreichen 
Geweben keineswegs zu scheuen. Nach dem Abfall des perizykhschen Peri- 
derma nimmt die Anzahl gerbstoffiihrender Rindenelemente zu. Leitwurzeln 
von Riparia und Rupestris sind die gerbsaurereichsten; R o t u n d i - 
folia, Cordifolia, Berlandieri enthalten ebensoviel Gerbstoff 
wie V in if era; die wenig resistente V. arizonica enthalt mehr, ab 


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Rebenkrankheiten. 


307 


und zu auch viel weniger Gerbstoff als die resistente V. candicans; die 
immune Rubra ebensoviel wie V. labrusca oder vinifera. Der 
Annahme, Gerbstoffreichtum sei ein Zeichen hoher Widerstandsf&higkeit, 
fehlt also jede Begriindung ebenso wie der gelaufigen Anschauung, wonach 
Gerbstoffe das Einnisten von Faulniskeimen verhindern. 

Verf. hat auch eine besondere Gerbstoffsorte, die sich wie Oenotannin 
mikro- und makrochemisch verhalt, in den nicht resistenten Arten, wie V. vini¬ 
fera, oder wenig resistenten, wie V. aestivalis, lincecumii, 
californica, labrusca, amurensis, gefunden. Oenotannin 
fehlt dagegen in den Wurzeln hoch resistenter Arten, wie V. Berlandieri, 
rupestris, riparia, cinerea, cordifolia, coriacea, 
candicans, rotundifolia, und sonstigen Ampelidaceen, wie 
Cissus, Ampelopsis usw. Bei diesen Arten kommt in besonderen 
Idioblasten ein mit Eisenchlorid sich blaufarbender Phenolkorper vor. 

Drittens fand Verf. in den Wurzeln aller Rebsorten einen neuen, mit 
Jod, Brom, salpetriger Saure, Formaldehyd, Jodjodkali, Kaliumbichromat, 
Goldchlorid, Silbernitrat, Bleizucker, Kupfersulfat fallbaren, in verdunntem 
Alkohol loslichen Stoff, der bisher iibersehen worden war und mit den Gerb- 
saurealkaloidverbindungen der Chinarinde und sonstiger gerbstoff- und 
alkaloidreicher Organe verwandt ist Dieser Stoff kann auch mikrochemisch 
in dem die Raphidenbundel umgebenden Schleimklumpen nachgewiesen 
werden. Am reichsten tritt er in 3—4-jahrigen Wurzeln, besonders von 
Cissus, Ampelopsis, Rotundifolia, Berlandieri, ru¬ 
pestris und in den grttnen Teilen von V. rotundifolia, Ber¬ 
landieri (und Berl andieri - Bastarden) auf, fehlt oder ist nur in 
Spuren vorhanden in den Wurzeln von Vinifera, ebenso wie in den Blattem, 
Ruten und Knospen von Riparia und rupestris. Eine Beziehung 
dieses Stoffes zur Reblausresistenz ist wohl anzunehmen. 

Pantanelli (Rom). 

Wahl, C. von, Sackraupen an Reben. (Badisch. landw. Wochenbl. 
1911. p. 495.) 

Ende Februar 1911 zeigten sich in Baden oft viele der genannten Raupen 
von Solenobia triquetrella. Vorlaufig sind sie nicht als Schad- 
linge anzusehen. Matouschek (Wien). 

Bambeke, Ch. van, La relation du mycelium avec le carpo¬ 
phore chez Ithyphallus impudicus (L.) Saco, et Mu- 
tinus caninus (Huds.) Fries. (M6m. Acad. Roy. Belg. Sciences. 
S6r. II. T. 2. 1910. 26 pp. 3 Fig. u. 4 Tab.) 

Da der erstgenannte Pilz ein Schadling in Weinbergen ist, so durften 
folgende neue Daten aus der Entwicklungsgeschichte erwiinscht sein: Das 
Verhaltnis der basalen Zone zum sich entwickelnden Fruchtkorper ist bisher 
noch nicht berucksichtigt worden. Es zeigte sich, dab diese Zone nur eine 
Ausbreitung der Medulla des Mycelialstranges ist, sie dient zur Ernahrung 
des Korpers. Zugleich wirkt sie kontraktiv, d. h. es sind dreierlei Hyphen 
vorhanden, die genau beschrieben werden. 2 Perioden kann man in der Ent- 
wicklung der Zone, der sogen. „cupule basilaire“ unterscheiden: eine des 
kontinuierlich-fortschreitenden Wachstums, sie fallt in die Zeit der Anlage 
und des ersten Wachstums der Stielwandung; die zweite ist die des Nieder- 
ganges und Stillstandes, die mit der volligen Ausreifung des Fruchtkorpers 
zusammenfallt. Matouschek (Wien). 

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308 


Krankheiten von Kakao, Kaffee, Carya und Tabak. 


Bancroft, Keith, A preliminary note on the fungus cau¬ 
sing the „d i e back“ disease of cacao and of para 
rubber. (Agricult. Bull, of the Straits a. Federated Malay States. Vol. 9. 
1910. p. 475—478.) 

Die „Back“-Krankheit sowie der „Brown rot“ der Kakaopflanzen wird 
durch Thyridaria tarda verursacht. Die D i p 1 o d i a - Form 
des Pilzes ist identisch mit der auf vielen andern Kulturpflanzen, z. B. Mango, 
Papaw, Castilloa, Hevea, Saccharum, Albizzia m o - 
1 u c c a n a und Cocos vorkommenden D i p 1 o d i a. Sie ist in West- 
indien, im tropischen Afrika und Indomalesien verbreitet. Der Pilz ist ein 
Wundparasit. Die D i p 1 o d i a - Generation pflanzt sich als solche eine 
Zeitlang fort und schreitet erst auf den abgestorbenen Pflanzenteilen zur 
Ascus-Bildung (Thyridaria). Herter (Tegel). 

Doctors van Leeuwen, W., fiber die Lebensweise und die 
Entwicklung einiger holzbohrenden Cicindeliden- 
L a r v e n. (Tijdschr. voor Entomologie. Vol. 53. 1910. p. 18—40.) 

Verschiedene C o 11 y r i s - und Tricondyla - Arten (Cicinde- 
liden) leben, wie bekannt, als Larven auf dunneren Zweigen lebender Baume, 
besonders der Kaffeebaume. Collyris Bonelli fand man in den Blutcn- 
zweigen von Coffea arabica und C. liberica, Collyris tuber- 
culata in Sprossen von C. liberica auf Java; erstere ist haufiger als 
letztere. Ahnliche Arten trcten in Coffea robusta, aber auch in 
Loranthus Schultenii Don. auf. Allgemein beobachtete man 
folgendes: Die Kaferweibchen stechen mittels ihres Legestachels einen 
Kanal bis in das Zentrum des Stengels, befestigen das Ei im obersten Ende 
des Loches und Bohrmehl verschlieBt die Offnung. Die Larven fressen sich, 
nachdem sie das Bohrmehl mit den GrabfiiBen entfernen, hierauf ins Mark 
und lauern auf Insekten, die sie aussaugen. Vor der Verpuppung wird die 
Offnung durch ein aus dem Munde gedrungenes erhartendes Sekret verschlossen 
ein winziges Luftloch bleibt frei. Man muB die verwelkenden Sprossen ab- 
schneiden und verbrennen, um so die Tierchen zu vertilgen. 

Matouschek (Wien). 

Rand, F. V., A pecan leaf-blotch. (Phvtopath. Vol. 1.1911. p. 133). 

Auf Blattflecken von Carya- Arten wurden Perithecien gefunden, die 
zuerst von der Epidermis bedeckt waren. Ein Zusammenhang dieser Peri- 
tlu'cien mit Fusicladium effusum besteht nicht; Verf. hatte beide Pilze in 
Kultur und fand, daB sie sich in der Farbstoffbildung. im Mycelwachstum 
und in der Sporenbildung unterscheiden. Die Perithecien bestimmte Verf. 
als zu Mycosphaerella gehorig. Sphaerella convexula 
(Sclnvcin.) Thurn. auf Carya tomentosa, die allerdings nur mangel- 
haft beschrieben ist, scheint mit der vom Verf. gefundenen Mycosphae¬ 
rella identisch zu sein, die daher Mycosphaerella convexula 
(Sclnvcin) n. comb, genannt wird. Verf. gibt eine genaue Diagnose und macht 
niihere Angaben liber das Wachstum des Pilzes auf verschiedenen Nahr- 
biiden; Perithecien wurden auf Mais-Agar und auf sterilisierten Kartoffel- 
knollenstiicken leicht gebildet. R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Honing, J. A., De oorzaak der Slijmziekte en Proeven 
ter Bestrijding. (Meded. v. h. Deli-Proefstat. Jaarg. 1. 1910. 

p. 1-10.) 


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Kartoffel- and Riibenkr&nkheiten. 


309 


Bei der in Medan-Deli haufig auftretenden Schleimkrankheit des Tabaks 
handelt es sich um Bakterien. Sie erzeugen in den Stengeln, Blattnerven 
und Wurzeln eine Gewebsverschleimung. Nun wird der Tabak im Gebiete 
nur einmal in 7 Jahren angebaut, daher miissen die Bakterien inzwischen 
in anderen Pflanzen auftreten. Verf. fand auch einige Unkr&uter bakterien- 
krank und zwar Ageratum conizoides, Physalis a n g u - 
lata, Spilanthes acmella und P o u z o 1 z i a. Er ziichtete 
aus ihnen die Bakterien und konnte wirklich gesunde Tabakpflanzen in- 
fizieren und krank machen. 

Gegenmittel: Bodeninfektion mit Chlorkalk oder hypermangansaurem 
Kali. Ganz verschwand die Krankheit aber nicht. 

Matouschek (Wien). 

Osborn, T. 0. B., A preliminary note on the life history 
and cytology of Spongospora subterranea Wall- 
rot h. (Ann. of Botan. Vol. 25. 1911. Nr. 271.) 

Horne, A. S., Preliminary note on Spongospora solani 
Brunch. (Ibidem, Nr. 272.) 

Beide Verff. konnten beobachten, daB das Chromatin in gewissen Ent- 
wicklungsstadien des genannten Pilzes die Form von Chromidien annimmt. 
Der Pilz ist bekanntlich die Ursache des Trockenschorfs der Kartoffel. 
Osborn speziell stellt den Pilz zu den Plasmodiophoraceen. 

• Matouschek (Wien). 

Cook,^Mel. T., and jTaubenhaus, J. J., Trichoderma koningi the 
cause of a disease of sweet potatoes. (Phytopath. 
Vol. 1. 1911. p. 184.) 

Aus SiiBkartoffeln, die an Ringfaule erkrankt waren, wurden zwei Pilze 
isoliert, die als Trichoderma koningi und T. lignorum 
identifiziert wurden. Infektionsversuche zeigten, daB beide Pilze eine Faulnis 
der Batate hervorrufen konnen. Trichoderma kbningi ist viel- 
leicht der Erreger der Ringfaule, doch gelang es nicht, das typische Krank- 
heitsbild durch die Infektionen hervorzurufen. Beide Pilze wurden in Rein- 
kulturen genau miteinander verglichen. R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Jablonowski, J., Beitrage zur Lebensgeschichte unserer 
Cleonus-Arten. (Rov. Lapok. 18. 1911. p. 64 u. f.) 

In Ungarn schadigen Cleonus-Arten die Ruben sehr stark; der 
Schaden belief sich im letzten Jahre etwa auf 2,7 Millionen Kronen. Weitere 
ins Detail gehende Daten, auch iiber die Kosten der Bekampfung, werden 
mitgeteilt. Die Entwicklung der Arten, speziell des Cleonus puncti- 
v e n t r i s , dauert 2 Jahre. Es ist daher wohl das beste, auf einem und 
demselben Felde nur jedes 4. Jahr Zuckerriiben anzubauen. Cleonus 
fasciatus erscheint in Ungarn schadigend erst vom Jahre 1896 ange- 
fangen. Cl. piger(=sulcirostris) lebt dagegen nur auf den Wurzeln 
von Carduus nutans; auf Zuckerrube iibertragen hielt er sich zum 
Gliicke hier nicht. Matouschek (Wien). 


Strohmer, F., Briem, H. und Fallada, 0., EinfluB der Belichtung 
auf die Zusammensetzung der Zuckerrube. (Osterr.- 
Ungar. Ztschr. f. Zuckreind. u. Landwirtsch. Bd. 40. 1911. p. 1—18.) 
Durch Beschattung wird das Wachstum der Zuckerrube in einer fiir 


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310 


Krankheiten von Gemiisen und Arundinaria. 


ihre technische Verarbeitung der Wurzel sehr ungiinstigen Weise beein- 
fluBt. Denn: 

1) Der Lichtmangel fordert das Wachstum der Blatter der Zuckerrube 
in auffallender Weise auf Kosten der Wurzelentwicklung. 2) Schattenriiben 
produzieren geringe Mengen Wurzeltrockensubstanz und es entfallt der durch 
den Lichtmangel hervorgerufene Produktionsausfall der Wurzel zum groBten 
Teile auf eine herabgesetzte Zuckerbildung. Auch fur den Wachstumsfaktor 
Licht gilt das Gesetz des Minimums. 3) Der Gehalt an Stickstoffsubstanzen 
war in den Wurzeln beschatteter Riibenpflanzen holier als in jenen der unbe- 
schatteten, wobei in den Schattenriiben auf einen Teil EiweiB eine groBere 
Menge nicht eiweiBartiger N-Korper entfiel als bei den Lichtruben. Dies 
zeigte sich besonders in den Blattem der Schattenpflanzen, welche Er- 
scheinung in einer Hemmung der Tatigkeit des Chlorophyllapparates ihre 
Ursache hat. Der N-Umsatz wird durchs Licht also beeinfluBt. 4) GrtiBere 
Mengen Oxalsaure weisen die Schattenriibenblatter auf. AuBerdem wird 
mitgeteilt: 

Durch Lichtmangel wird Einwanderung von Chloriden befordert, der 
Aschengehalt in Wurzel- und Blattertrockensubstanz erhoht. Die Berech- 
nung des Nahrstoffbedarfs der Zuckerriibenpflanze auf Grund des Nahr- 
stoffverbrauchs fur eine bestimmte Zuckerproduktion ist unzulassig, da die 
Zuckermenge als Produkt des Assimilationsprozesses besonders von der Be- 
lichtung abhangig ist. 

Dem engeren Fachmann ist das sorgfaltige Literaturverzeichnis er- 
wiinscht. Matouschek (Wien). 

Westerdijk, Job., Untersuchungen fiber Sclerotinia Li¬ 
ber t i a n a Fuckel als Pflanzenparasit. (Mededeel. 
uit het Phytopatholog. Laborat. „Willie Commelin Scholten“. No. 2. 
1911. 28 pp. 2 Fig.) 

Sclerotinia Libertiana Fuckel ist in Holland auf dem Felde 
besonders schadlich an Salat, etwas weniger an Kiimmel, Bohnen, Karotten. 
Sehr gering ist die Schadigung an Klee und Senf. Der Pilz geht sehr leicht 
von der einen Wirtspflanze auf die andere iiber, bildet also keine an bestimmte 
Wirtspflanzen gebundenen phvsiologischen Rassen aus. Bei fortdauemder 
saprophytischer Emahrung verliert der Pilz seine parasitischen Eigenschaften 
nicht, wenn nur das Wachstum ein tippiges bleibt. Feuchte Atmosphare, 
sowie vorangehende Verwundungen der Nahrpflanzen begunstigen die In- 
fektion in hohem MaaBe. Sclerotinia Libertiana bildet keine 
Konidienform aus, wird aber sehr oft in Gesellschaft von Botrytis 
cinerea gefunden. Die Askosporen konnen aus dem Entwicklungszyklus 
ausgeschlossen werden, indem die Sklerotien Mycel ausbilden. Aus in kiinst- 
lichen Kulturen entstandenen Sklerotien konnten nie Apothecien erzielt werden. 
Im Gegensatz zu den Sklerotien und den Botrytis -Formen der diko- 
tylen Pflanzen sind diejenigen der monokotvlen Zwiebelgewachse in ihrem 
Parasitismus an bestimmte Nahrpflanzen gebunden. 

H. S y d o w (Schoneberg). 

Hara, K., New Genus of fungus on Arundinaria Simon i. 
(The botan. Magaz. Vol. 25. 1911. p. 222—225.) [Japan., teilw. engl.] 

Coccodiella Arundinariae Hara n. g. et n. sp. lebt auf 
lebenden Blattem der genannten Pflanze und auf lebendem Laub von S a s a 
borealis auf Japan. Die Unterschiede der neuen Gattung gegeniiber 


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Krankheiten von Foeniculum, Glycine, Lathyrus, Levkojen und Conyza. 311 


den anderen Vertretern der Familie Coccoideaecae (Askomyzetes), 
also gegeniiber den Gattungen Coccoidea, Coccodiscus, Y o - 
s h i n g a i a wird bekannt gegeben. Matouschek (Wien). 

Magnus, P., Zweineue Pilzarten aus Tirol. (Hedwigia. Bd. 50. 
1911. p. 185—188, m. 1 Taf.) 

1. Cercospora Foeniculi n. sp. tritt bei Brixen (legit. A. 
Heimer 1) auf Foeniculum officinale All. auf. Die Konidien 
sind einzellig und sichelformig gekrummt. Mit Recht zahlt Saccardo 
solche Arten und damit die Gattung Cercospora zu den Dematia- 
ceae-Scolecosporae. 

2. ConiosporiumOnobrychidis n. sp. tritt bei Innsbruck 

auf Fiedern von Onobrychissativa parasitisch auf. Verf. beschreibt 
auch diesen Pilz genau und ergeht sich iiber die Biologie der anderen Arten 
des Genus, betonend, daB sicher viel mehr parasitische Coniosporium- 
Arten vorkommen. Matouschek (Wien). 

Okamoto, H., Euthrips glycines n. sp., die erste japanische 
Art dieser Gattung (Thysanoptera). (Wien, entomolog. 
Zeitg. Bd. 30. 1911. p. 221—222.) 

Die genannte Art, deren Futterpflanze Glycine hispida Maxim, 
ist, unterscheidet sich von Euthrips tritici (Fitch) und E. ulmi- 
f o 1 i o r u m (Hal.) durch die beborsteten Adern der Vorderfliigel, bzw. 
durch den Fleck des Abdomens. Matouschek (Wien). 

Palm, Bjorn, Zur Kenntnis schwedischer Phycomy- 
z e t e n. (Svensk* botan. Tidskr. Bd. 5. 1911. p. 351—358.) 

1. Urophlyctis Lathyri n. sp. auf Lathyrus mon¬ 
tan u s Bernh. bei Stockholm und auf L. pratensis auf Gland. Der 
Pilz ruft an den oberen Stengelpartien und den Blattstielen halbkugelige 
bis spindelformige, oft mit einander zusammenflieBende lateral orientierte 
Auftreibungen hervor; Gallen werden 3 mm im Diameter, 10 mm in der 
Lange. An sonnigen Orten. Verf. entwirft uns ein Bild aller bisher bekannt 
gewordenen Urophlyctis - Arten. 

2. Peronospora pedicularis n. sp. auf Pedicularis 

lapponica in Tome Lappmark. Blatter der Wirtspflanze ein wenig 
entfarbt; robustes Aussehen, groBe zwiebelartige Anschwellung der dicken 
Konidientrager, die kurze Basis und groBe breite Konidien. Aus Norwegen 
ist die Art auch bekannt. Die Unterschiede gegeniiber den anderen Scrophu- 
lariaceen werden genau angegeben. Matouschek (Wien). 

Sprenger, Carlo, KampfimSuden! (Osterr. Gartenzeitg. Jg. 6. 1911. 
p. 60-63.) 

Verf. schildert u. a. die Schaden, welche das Lilienhahnchen (Kafer) 
und die WeiBfliegen an Levkojen und Tulpen anrichten. Gegen die WeiB- 
fliegen half nur das stetige Wegfangen mit dem Netze und die Bespritzung 
mit 5-proz. Tabakextrakt alle drei Tage. Erst gegen Ende Oktober hort 
die Plage auf. Matouschek (Wien). 

Petry, A., Eine neue Apodia-Art aus Thiiringen. (Deutsch. 
entomolog. Zeitschr. .,Isis“. 1911. p. 99—101.) 


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312 


Krankheiten von Euphorbia, Forsythia und Heracleum. 


Die fuBlose Raupe von Apodia bifractella Dgl. zerstort die 
Fruchtbestande der Conyza squarrosa L. in Thiiringen und Siid- 
deutschland haufig. Verf. fand nachst den Standorten obiger Art auf 
Inula hirta (Kopfchen) Raupen, die Falter in der Kultur ergaben, welche 
grofier als Ap. bifractella waren und auch etwas in der F&rbung sich 
unterschieden. Er benennt die neue Schmetterlingsart Ap. martinii. 

Matouschek (Wien). 

Bouet, G., et Roubaud, E., Sur la presence au Dahomey et le 
mode de transmission d u Leptomonas Davidi La- 
font, flagelld parasite des EuphorbiacGes. (Compt. 
rend. hebd. Soc. de Biologie. T. 70: 1911. p. 55—57.) 

L a f o n t entdeckte 1909 im Milchsaft mehrerer strauchiger Wolfs- 
milcharten von Mauritius Parasiten, die er als Leptomonas Davidi 
Lafont beschrieb. Verf. fand die Parasiten in Dahomey in Euphorbia 
p i 1 u 1 i f e r a. Die Pflanze scheint die Parasiten indessen nur kurze Zeit 
zu beherbergen. Nach einem Monat waren die befallenen Versuchspflanzen 
wieder vollig frei von Leptomonas Davidi. Da ein Hemipter, 
Dieuches humilis, haufig auf der Euphorbia anzutreffen war, 
vermutete Verf. daB die Flagellaten durch dieses Insekt iibertragen werden. 
Er fand tatsachlich Leptomonas Davidi im Darm der Wanze. Wei- 
ter wies er experimentell nach, daB sich die Insekten nach dem Genusse Lep¬ 
tomonas- haltiger Pflanzen mit dem Parasiten anfiillen, und andreseits 
daB gesunde Pflanzen durch solche mit Leptomonas ernShrten Tiere 
infiziert werden. 

Die Abbildungen stellen Leptomonas Davidi aus dem Milch¬ 
saft der Euphorbia sowie aus dem Darm des Hemipters dar. 

W. H e r t e r (Tegel). 

La font, A., Sur la transmission du Leptomonas Davidi 
des Euphorbes par un h6mipt§re, Nysius euphorbiae. 
(Compt. rend. hebd. Soc. de Biologie. T. 70. 1911. p. 58—59.) 

Verf. wies in seinem Versuchsgarten auf Mauritius experimentell nach, 
daB von Leptomonas Davidi befallenc Exemplare des Hemipters 
Nysius euphorbiae den Parasiten auf gesunde Pflanzen von Eu¬ 
phorbia hypericifolia, von der beide sich nahren, iibertragen. 

W. Herter (Tegel). 

Harter, L. L., Anew species ofAlternaria. (Mycologia. Vol. 3. 
1911. p. 154.) 

Alternaria forsythiae n. sp. ruft dunkelbraune Blattflecken 
an Forsythia suspensa hervor. Verf. gibt eine lateinische Diagnose. 

R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Mitterberger, Karl, Zur Biologie von Depressaria heydenii 
Z. (M i c r o 1 e p.). (Zeitschr. f. wissenschaftl. Insektenbiol. 1911. p. 
285—287.) 

Verf. und Herr P e t z fanden diese hochalpine Art als Raupe Anfang 
August in groBerer Anzahl in Bliiten und Fruehtdolden von Heracleum 
austriacum auf dem Eisenerzer Reichenstein in Obersteiermark in 
1600—1700 m Hohe. 

Die Raupe spinnt eine Anzahl Bliitenstielchen samt den daran befind- 
lichen Bliiten oder Fruclitchen zu einem bald groBeren, bald kleineren Knauel 
zusanimen, von welchem ein schlauchartiges, ziemlich dichtes Gewebe bis 
auf die Ursprungsstelle der Bliitenstiele zuriickfiihrt. Beunruhigt, zieht sich 


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Krankheiten von Heracleum. 


313 


die Raupe in diesen Gespinstschlauch zurfick und verl&Bt unter lebhaften 
schlangelnden Bewegungen ihre Behausung. 

Die Raupe ist 16—18 mm lang, behend, sehr fluchtig, bunt gef&rbt. 
Bald heller, bald dunkler graugrun, an den Seiten allmahlich in GelbbchweiB 
iibergehend. Diese Grundfarbe erhalt durch ein Gemisch von Schwarz und 
WeiB, hervorgerufen durch Warzchenreihen auf den Korpersegmenten, eine 
auffallende, charakteristische Unterbrechung. Der Kopf ist in seinen stark 
gewblbten, fast halbkugelformigen HemispMren schwarz, seltener schwarz- 
braun, das Stirndreieck etwas lichter als die Hemisph&ren; das Nackenschild 
ist schwarz und vorne mehr oder weniger licht, ab und zu vollkommen rein- 
weiB, geteilt. Die auf den Abdominalsegmenten stehenden, die Eckpunkte 
einer trapezformigen Figur bildenden Warzchen sind schwarz, fein, aber 
scharf schneeweiB gerandet und tragen je ein kurzes, sehr feines, aufrecht 
stehendes lichtes Borstchen. Die BrustfiiBe sowie die FreBspitzen sind dunkel- 
braun, BauchfiiBe licht, Nachschieber von Korperfarbe. 

Mitte und im letzten Drittel des August verwandelt sich die Raupe zu 
einer verh&ltnismafiig schmalen, ziemlich langen, durch die Lange des Falter- 
abdomens bedingten, braungefarbten Puppe mit stark verschmalertem 
Kremaster. Flugelscheiden und Fuhler treten nur in geringem MaBe hervor. 
In der Gefangenschaft erfolgt Verpuppung in einem weiBen, aus dichtem 
Gewebe bestehenden, langlichen Gespinst am Boden und in den Ecken des 
Zuchtkastens. Im Freien soil die Verwandlung ohne Zweifel in einem Erd- 
kokon oder unter Steinen erfolgen. Die Puppenruhe wahrt 14—18 Tage. 

Der Schmetterling ist konstant in bezug auf Fliigelform. Die schmalen 
Vorderfliigel weisen einen fast geraden, parallelen Vorder- und Hinterrand 
mit gleichmaBig gerundetem Apical- und Hinterwinkelteil auf. Sehr variabel 
ist derselbe in betreff der F&rbungs- und Zeichnungselemente. Die Grund¬ 
farbe der Vorderfliigel ist ein dunkleres oder helleres Braunrot, welches durch 
alle Schattierungen allmahlich in ein lebhaftes Rotgrau ubergeht, indem die 
bald starker oder schw&cher auftretende, grauweiBe Bestaubung namentlich 
im Saumfelde an Ausdehnung zunimmt. Unter den vom Verf. durch Zucht 
erhaltenen Exemplaren befinden sich einige, welche fast einfarbig braunrot 
sind und bei denen der schwarze, etwas schrag gestellte Strich der Mittel- 
zelle und das schwarze Fleckchen am Queraste in dem dunklen Kolorit fast 
verschwinden; wogegen andere im Mittel- und Saumfelde sowohl durch die 
rotgraue Grundf&rbung, als auch durch die weiBgraue Bestaubung eine ganz 
wesentliche Aufhellung erhalten und dadurch die dunklen Zeichnungselemente 
scharf hervortreten lassen. Bei diesen Stucken sind die Fransen besonders 
am Apicalteile der Hinterflugel lebhafter rotbraun gefarbt und treten die 
kraftigen schwarzen Samtpunkte, sowie die am distalen Drittel des Vorder- 
randes vorkommenden, schrag gestellten, schw&rzlichen Querstrichelchen im 
lichten Untergrunde deutlicher hervor. Bei diesen helleren Exemplaren sind 
die Hinterflugel in groBerer Ausdehnung von der Wurzel aus weifi und die 
dunkle Randbest&ubung erscheint nur auf einen schmalen, an der proximalen 
Seite verwaschenen dunklen Streifen beschrankt. 

In bezug auf Farbung des Kopfes, des Thorax, des Abdomens, der Beine 
und Palpen treten keine wesentlichen Verschiedenheiten auf. Die Expansion 
schwankt zwischen 15 und 21 mm. 

Als Hauptfutterpflanzen der Raupe sind angegeben Heracleum 
austriacum, Meum a t h a m a n t i c u m, Laserpitium, 
Pimpinella, Torilis und andere alpine Umbelliferen. Das Ver- 


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314 


Krankheiten von Rubiaceen und Veronica. 


breitungsgebiet beschrankt sich auf die Alpen, Schweiz, Osterreich, und gibt 
Verf. die bisher bekannt gewordenen Fundorte an. 

A. Kirchner (Halle). 

Faber, F. C. von, tlber das standige Vorkommen von B a k - 
terien in den Bl&ttern verschiedener Rubiaceen. 
(Vorlauf. MitteiL) (Bull, du d^partem. de 1’Agricult. aux Indes Norland. 
T. 46. Buitenzorg 1911. p. 1—3.) 

Die Bakterien enthaltenden Pflanzen sind auBerlich schon kenntlich 
daran, daB ihre Blatter knotenartige Verdickungen tragen, die mit Bak¬ 
terien gefiillt sind z. B. bei P a v e 11 a i n d i c a und andere Pavia- 
Arten, Psychotria bacteriophila. Die Bakterien sind in der 
geschlossenen Blattknospe schon vorhanden und zwar liegen sie hier in der 
aus den Colleteren ausgeschiedenen schleimharzigen Masse und dringen ebenso 
wie diese Masse iiberall zwischen die jungen Blattanlagen. Sonderbarer- 
weise entstehen an den noch in der Knospe befindlichen Blattem viel friiher 
wie dies normalerweise der Fall ist, Spaltoffnungen und zwar bei den P a - 
ve11a-Arten auf der Blattoberseite und bei Psychotria bacteri¬ 
ophila auf der Unterseite des Blattes. Die schleimige Bakterien masse 
dringt in diese Offnungen ein, im Blattinnem losen die Bakterien die Mem- 
branen der umgebenden Zellen und verschaffen sich einen Weg ins Blatt- 
innere. Cytologische Veranderungen entstehen in den Zellen. Die zerstorende 
Wirkung der Bakterien hort bald auf, sie iiben dann auf die Zellen des Meso- 
phylls einen Reiz aus, Teilungen sind die Folge und die Ausbildung eines 
spezifischen Bakteriengewebes, das aus ganz gesunden Zellen, die allseitig 
von GefaCbiindeln umgeben sind, besteht. Im Bakteriengewebe des Blattes 
werden groBe Mengen Starkekorner angehauft, die wahrscheinlich zur Er- 
nahrung der Bakterien dienen. Nach Verzuckerung der Korner konnen 
sie den Bakterien erst zur Nahrung dienen; Korrosionserscheinungen an 
den Kornem bemerkt man. Verf. fand aber auch am Vegetationspunkte 
Bakterien bei den genannten Pflanzenarten. Bei der Bildung der Bliiten werden 
sie mit eingeschlossen. Im Samen findet man die Bakterien besonders zwischen 
Samenschale und Endosperm. In den genannten Organen sind sie aber nicht 
so haufig als in den Blattknoten. Wie Gummiharz von den Colleteren aus- 
geschieden wird, sofort findet da eine starke Vermehrung statt. Die Keim- 
kulturen zeigten vorlaufig folgendes: In jeder Pflanzenspezies kommt nur 
eine Bakterienart vor. Die Arten der diversen Rubiaceen haben groBe 
Ahnlichkeit miteinander und stellen wahrscheinlich Anpassungsformen einer 
bestimmten Art vor. Vielleicht konnen diese Bakterien den atmospharischen 
Stickstoff assimilieren und zwar besonders in den Bakterienknoten der 
Blatter. Der Stickstoff ist in dem Bakteriengewebe namentlich in Form 
von EiweiB vorhanden. Daher verwendet man nach K1 e b s die Blatter 
der genannten Rubiaceen als Dungemittel in Britisch-Indien. M i e h e 
fand ahnliche Bakterien in den knotenartigen Verdickungen von A r d i s i a - 
Blattem vor. Matouschek (Wien). 

Maire et Tison, Une communication sur le Sorosphaera 
Veronicae. (Bull. Soc. Linn6enne de Normandie. S6r. 6. T. 2. 
Caen 1910. p. 57—58.) 

Der Pilz erzeugt. Anschwellungen auf oberirdischen Teilen einer Veronica 
und dringt nach Art von unizellularen Myxamoeben in den Wirt ein. Aus 
der Reihe der Ustilagineen muB diese Pilzart ausgeschieden werden. Verff. 


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Holzzerstorung. 


316 


stellen sie zu den Phytomyxineen, nahe zu Plasmidiophora 
Veronic'ae und zum Genus Tetramyxa. 

Matouschek (Wien). 

Tubeul Karl, von, Bauholzzerstorer. Populare Darstellung der 
wichtigsten Hausschwammarten, zugleich Text fur 2 Wandtafeln in farbiger 
Lithographie zum Gebrauche beim botanischen, speziell mykologischen 
und besonders beim bautechnischen Unterricht an hoheren und mittleren 
Lehranstalten, Gewerbeschulen usw. Stuttgart (Eug. Ulmer) 1910. Preis 
jeder Tafel auf Papier 4,50 M, auf Leinwand 6,— M. Preis des Textes 
1 M. 

Zur richtigen Zeit gab Verf. zwei auBerordentlich instruktive Tafeln 
heraus, namlich den echten Hausschwamm (Merulius lacrymans) 
und den weiBen Porenhausschwamm (Polyporus vaporarius) und 
Verwandte. * 

Die Tafeln sind gleich vorzuglich ausgefallen wie die pflanzenpatho- 
logischen Wandtafeln (I. und II. Serie) des Verf. Fiir Schulen, auch fiir Uni- 
versitaten und technische Hochschulen, sind sie unentbehrlich. 1st es doch 
notig, daB man iiber die so gefahrlichen Feinde unserer Wohnungen genau 
orientiert ist. Der Text bringt die Erlfiuterungen, das Wesen der Pilze und 
ihre Bekampfung. Matouschek (Wien). 

Iterson, Jr. G. van, en Sohngen, N. L., Rapport over de onder- 
zoekingen versicht onitrent geeonstateerde aan- 
tasting van het zoogenaande manbarklak [-Bericht 
iiber Untersuchungen in bezug auf ein parasitares 
Befallen des sogenannten Manbarklak-Holzes.] 
(Weekbl. de Ingen. 18. 1911. p. 260—264.) 

VonLecithys Ollaria soli das technisch wichtige Holz stammen. 
Es gait bisher ganz gesichert gegen den Pfahlwurm und gegen Pilze. Verff. 
zeigen aber, daB es von den Pilzen Poria vaporaria Sacc. und Cor- 
ticium calceumFr. schneller befallen wird als dasjenige Holz, welches 
unter dem Namen „Demeraria greenhart“ als Surrogat desselben eingefiihrt 
wird. Verff. untersuchten nach alien Richtungen, auch bakteriologisch, 
diese Holzer. Im erstgenannten fanden sie einen groBeren Starkegehalt, 
die Starke dient den Pilzen zur Nahrung, daher dringen sie leichter ins Holz. 
Beim zweiten Holze aber fehlt die Starke, das Eindringen der Pilze ist 
schwieriger. Uberdies fanden sie im 2. Holze Opiumalkaloide und Nectandrin 
(Alkaloid), welche das Wachstum der Mikroben sehr hemmen. Solche Alka- 
loide fehlen im Manbarklak-Holze. Matouschek (Wien). 

Snyder, T. E., Damage of Telephone and Telegraph Po¬ 
les by Wood-boring Insects. (Bur. of Entom. Circ. 134. 
1911. 30 pp.) 

Paranda brunnea F. wurde als Ursache der haufigen ZerstS- 
rungen von Telephon- und Telegraphenstangen in Nordamerika ermittelt. 
In 4—5 Jahren sind sie zerstort, vorausgesetzt, daB das Insekt in Masse 
auftritt. Befallen werden die Stangen oft zu 10—15 Proz., mogen sie aus 
Thuja occidentalis oder aus Rofikastanienholz hergestellt sein. 
In siidlicheren Distrikten sind die Termiten gleich arge Schadiger. Imprag- 
nierung mit Kreosot empfiehlt Verf. in beiden Fallen. 

Matouschek (Wien). 


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Holzzerstorung. — Mykorrhiza. 


Kubelka, Anton, Zur Imprflgnierung von Holz. (Dlustr. 
Monatsblatter f. Bienenzucht. 1911. p. 260—263.) 

Das Holz wird mit einer Losung von 1,25 kg Alaun in 1 hi Wasser gut 
bestrichen. Nach 24 Stunden ein weiterer Anstrich mit Seifenwasser (7,5 kg 
gewohnliche Kernseife in 1 hi Wasser). Hat das Holz ein geringes Aufsaugungs- 
vermogen, so muB ein mehrmaliger Anstrich in der oben genannten Reihen- 
folge stattfinden. DaB dies Mittel gut ist, zeigt ein dem Wetter ganz preis- 
gegebener Holzbau, der vor 11 Jahren so imprSgniert wurde, w&hrend ein 
Shnlicher nichtimpragnierter schon nach 8 Jahren morsches Holz zeigte. 

Weitere Vorteile sind: Glattes Anfiihlen des Holzes, langsames Nach- 
dunkeln desselben, so daB es mit jedem beliebigen Anstriche sp&ter versehen 
werden kann. Matouschek (Wien). 

Wehmer, C., Resistenz des Eichenholzes gegen Haus- 
schwamm (Merulius lacrymans). (Ber. d. Deutsch. botan. 
Gesellsch. Bd. 31. 1911. p. 704—708.) 

Ein instruktiver Hausschwammfall zeigte folgendes: Der Nadelholz- 
Blindboden war nach 2 Jahren auf groBe Strecken ganz zersetzt und morsch, 
der direkt auf ihm lagernde Eichenparkettboden dagegen intakt, trotzdem 
die Eichenbrettchen spater dicht mit grauem Mycel iiberzogen waren, das 
durch Fugen hinaufgewachsen ist. Zwei Jahre dauerte (infolge eines Rechts- 
streites) der Zustand, doch kein einziges der Eichenbrettchen wurde wahrend 
dieser Pilzwucherung morsch oder auch nur oberflachlich leicht angegriffen. 
Auch die Eichenbalken unterhalb des abbrockelnden Blindbodens, die in 
Kies verlegt waren, blieben ganz gesund. Die gleiche Widerstandsfahigkeit 
zeigte Eichenholz bei kiinstlicher Infektion im Laboratorium und im Keller; 
im letzteren Falle nahm man den dort geziichteten Pilz. Dies zeigt, daB 
echter Merulius lacrymans dem Eichenholze nichts antut. Natiir- 
lich muB man dabei namentlich das Kernholz im Auge haben, nicht das 
Splint- und Wurzelholz. Der Grund dieser Erscheinung liegt wohl auf der 
chemischen Seite. Verf. sagt vorderhand folgendes: Die Kulturversuche 
zeigen, daB Merulius gegeniiber Kohlehydraten ein sehr verschiedenes 
Verhalten zeigt: Inulin wird schlecht angegriffen, Mannit, Milchzucker, 
Raffinose relativ trage, Dextrose sowie Mannose, Rohrzucker, Dextrin, Starke, 
Xylan aber ziemlich leicht und gut verarbeitet. Dem Eichenholze fehlt es 
aber nicht an solchen geeigneten Nahrstoffen. Daher spitzt sich die Sache 
nach einer anderen Seite zu, die Verf. spater mitteilen wird. 

Mit Coniophora cerebella konnte Verf. Eichenholz auch 
nicht anstecken. Dies alles zeigt, daB wohl irgendein Polyporus vorliegt, 
wenn Eichenholz durch den „Schwamm“ zerstort wird. Die friiheren Literatur- 
angaben miiBten daraufhin gepriift werden, was aber nicht leicht moglich 
ist. Daher miissen nur genau gepriifte Falle und Kulturversuche da ent- 
scheidend sein. — Auf die weiteren Studien des Verf. kann man gespannt 
sein. * Matouschek (Wien). 

Bonicke, L., A., Ob endotrofnoc mikorie u Orchideae, 
Pirolaceae iOphioglossaceae. [ = Sur les mycorhizes endo- 
trophds des OrchidGes, PirolacSes et OphioglossacSes]. (Trav. Soc. 4 l’Univ. 
Imp6r. de Kharkow. T. 43. 1910. p. 1—32. avec. 3 pi.). 

Verf. untersuchte folgende Arten: 

Malsxis monophylla, Lipparis Loeselii, Corallorhiza 


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Mykorrhiza. 


317 


innata, Goudiera repens, Gymnadenia oonopea, Peristylus 
viridis, Ophyoglossum vulgatum, Botrychium lunaria; 
Pirola rotundifolia, P. chlorantha, P. uniflora, seeunda 
und minor. 

Er fand, daft bei diesen 3 Familien die endotrofe Mykorrhiza gut von 
einander unterscheidbar ist, ja daft die Beschaffenheit der Keime und Zellen 
selbst bei den einzelnen Arten gute Unterscheidungsmerkmale bilden. 

Matouschek (Wien). 

Lilienfeld, F., Beitr&ge zur Kenntnis derArt Haplomitrium 
Hookeri Nees. (Bull, intemat. de l’acad. des scien. de Cracovie. 
S4r. B. 1911. p. 315—339, av. 1 pi.) 

Uns interessiert hier nur die folgende Angabe fiber die genannte sehr 
seltene Lebermoos-Art: 

In den Zellen der Rhizome lebt eine reiche Flora parasitisch und sym- 
biotisch lebender Pilze und Algen. Pythium Haplomitri wird genau 
beschrieben. Die Mykorrhiza stimmt weniger mit der bei der an gleichem 
Standorte (Seeufer in der Czarnahorakette der pokutischen Karpathen) 
wachsenden Lebermoose M 5 r c k i a vorkommenden flberein als mit der 
Mykorrhiza des javanischen Calobryums. Bei diesem Genus und bei 
Haplomitrium bilden sich namlich in einer Zelle der Mykorrhiza einzelne 
oder viele Klumpen, die Eiweift enthalten und deren oberflachliche Schichten 
Zellulosereaktion zeigen. Matouschek (Wien). 

Kusano, S., Preliminary note on Gastrodia elata and 
its mycorhiza. (Annal. of Botany. Vol. 25. 1911. p. 521—523.) 

Die genannte Orchidee entwickelt knollenartige Rhizome mit vielen 
ebenso beschaffenen Nebenrhizomen. Nur wenn diese mit dem Mycel von 
Armillaria mellea infiziert sind, gedeiht die Pflanze sehr gut und 
blfiht. Dies zeigt an, daft diese Orchidee ganz von dem Pilze abhangig ist, 
ein Parasit desselben ist. Und dies um so mehr, als Versuche ergeben haben, 
daft bei Abwesenheit der Mycorhiza die Orchis- Exemplare, ohne Blfiten 
zu bilden, eingehen. Die Mykorrhiza ist ektotroper Natur. 

Matouschek (Wien). 

Bernard, Noel, Les mycorhizes des Solanum. (Ann. scienc. 

natur. S6r. g. Bot. T. 14. 1911. p. 235—252.) 

—, —Mme. et Magrou, J., Sur les mycorhizes des pommes 
de terres sauvages. (Ibidem, p. 252—258). 

Fast alle Knollen-, Zwiebeln- und Rhizomgewachse leben in Symbiose mit 
einem Wurzelpilz. Bernard glaubte deshalb vermuten zu dfirfen, daft 
die Bildung von Knollen usw. durch den Wurzelpilz angeregt wird und daft 
sie ohne diesen unterbleibt. Nachdem er diese Frage bei Orchideen eingehend 
studiert hatte, wandte er sich der Gattung Solanum zu. Janse hatte 
bereits in Solanum verbascifolium auf Java eine Mykorrhiza 
nachgewiesen. Bernard fand die gleiche Erscheinung an S. D u 1 c a - 
m a r a. Er beschreibt genau das Aussehen des Endophyten in dicken und 
dfinnen Radizellen und gibt gute Abbildungen desselben, welche die Sporan- 
giolen und Blaschen des Pilzes erkennen lassen. 

Es gelang ihm, die Blaschen im hfingenden Tropfchen zum Auskeimen 
zu bringen, womit der Nachweis erbracht ist, daft diese die Fortpflanzungs- 
organe des Endophyten darstellen. 

Nach dem Tode Bernards langte eine von ihm aus Chile erbetene 
Sendung von Solanum Maglia an. Magrou stellte daran fest, 


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318 


Ambrosiapilz. — Epiphyten von Algen. 


daB auch bei dieser Art ein Endophyt. vorhanden ist. An den in Frankreich 
kultivierten Exemplaren von Solanum Maglia hatte Bernard 
ebensowenig eine Mykorrhiza feststellen konnen, wie an den Kulturexemplaren 
des Solanum Commersonii. Kurz vor seinem Tode hatte er 
diese beiden Arten in derselben Erde ausgepflanzt, in welcher das oben er- 
wahnte mykorrhizahaltige Solanum Dulcamara gewachsen war. 
M a g r o u stellte fest, daB beide Arten nunmehr ebenfalls von dem Endo- 
phyten bewohnt waren. W. H e r t e r (Tegel). 

Schneider-Orelli, 0 ., Die Ubertragung und Keimung des Am- 
brosiapilzes von Xyleborus (Anisandrus) dispar F. 
(Naturwiss. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirtsch. 1911. p. 186—192.) 

Th. Hartig wies schon 1844 nach, daB der von Schmidberger 
beobachtete und Ambrosia genannte weiBe tlberzug in den Bohrg&ngen 
gewisser Borkenkafer aus einem dichten Pilzrasen besteht, der sich ausschlieB- 
lich hier vorfindet, dagegen in den Bohrgangen anderer Insekten, auch am 
gleichen Baume, nicht vorhanden ist. Doch blieb man in bezug auf die Frage, 
in welcher Weise dieser Nahrpilz in die Brutgange der pilzziichtenden Borken¬ 
kafer hineingelange, auf Vermutungen angewiesen. Die vorliegende Mit- 
teilung gibt nun dariiber AufschluB. Zerlegt man Weibchen von Xyle¬ 
borus dispar w&hrend der Winterruhe oder gleich nach dem Austritt 
aus den alten Gangen, so findet man stets im Darmkanal, nahe dem Kau- 
magen, eine groBere oder geringere Zahl von Ambrosiapilzzellen. Dieselben 
keimen schon in Wasser mit groBter Leichtigkeit und verhalten sich bei der 
Keimung ganz wie Sporen, wahrend Ambrosiazellen, die im Sommer direkt 
der Gangwand entnommen werden, nach den Beobachtungen N e g e r s 
u. a. schwer oder gar nicht auskeimten. Nach den vorgefundenen Verhalt- 
nissen ist anzunehmen, daB diese Pilzzellen bei der Aussaat in den neuen 
Brutgangen wieder durch die Mundoffnung herausbefordert werden. 

Zu diesen Untersuchungen — soweit sie veroffentlicht wurden — ver- 
wendete ich vorwiegend Kafer, die im Laboratorium iiberwinterten. Seitdem 
setzte ich die Versuche fort; es gelang mir nun, aus Ambrosiaeinzelzellen, 
die ich aus dem Magen der iiberwinterten dispar-Weibchen isolierte, nach 
der Aussaat auf sterile Holzstiickchen wieder die weiBen, moniliaartigen 
Ambrosia-Pilzlager zu erhalten, so daB also auch die letzten Zweifel behoben 
sind. Femer zeigte es sich, daB diejenigen dispar-Weibchen, die im Freien 
uberwintem, haufig nicht nur isolierte Ambrosiazellen, sondem ganze, weiBe 
Pilzballen von mehr als 500 p. Durchmesser im Magen mit sich tragen, wo- 
gegen bei der tlberwinterung im warmen Zimmer ein groBerer Teil verdaut 
wird und zur Hauptsache nur die etwas dickwandigen Zellcn erhalten bleiben. 
AuBer dem Nahrpilz finden sich im dispar-Magen sehr haufig auch auBerst 
kleine Hefen, ferner Dematien und eine Sphaeronema-Art, die, wie besondere 
Versuche zeigten, in hohem MaBe an das Zusammenleben mit dem Ambrosia¬ 
pilz angepafit sind. Die ausfiihrliche Veroffcntlichung erfolgt in diesem 
Centralblatt. Schneider-Orelli (Wadenswil). 

Kylin, Harald, Zur Kenntnis der Algenflora der nor- 
wegischen Westkuste. (Archiv f. Botanik. Bd. 10.1910. p. 1—37.) 

In den Erlauterungen der Formationen an offener und geschiitzter Kuste 
berucksichtigt der Verf. stets auch Epiphyten. — Neu sind: 

1) Pseudopringsheimia penetrans, auf der Stipes von L a m i - 


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Epiphyten von Algen. — Wurzeln von Oliven und Palmen. — Teratologic. 319 


naria CloustonL Der Thallus bildet Zellfaden aus, die zwischen den Zellen der 
Wirtspflanze hineindringen bis zu einer Tiefe, welche der Dicke des Thallue gleich ist. 

2) Streblonema inclusum, endophytisch in Fucus vesiculosus. 
Nut die Haare liegen auBerhalb der Wirtspflanze. 

3) Asperococcus norvegicus, selten, epiphytisch auf alten Zo¬ 
sters- Blattem. 

Matouschek (Wien). 

Snow, Julia W., Two epiphytic Algae. (Botan. Gazette. Vol. 
51. 1911. p. 360—367, m. 1 pi.) 

1. Pirulus n. gen., in die Verwandtschaft Stichococcus, 
Hormidium u. Stigeocloniura gehorig, ist einzellig oder bil¬ 
det zerbrechliche, rosenkranzformige Faden. P. g e m ra a t u s n. sp. 
wurde als Epiphyt auf diversen Laub- und Lebermoosen Guatemalas und 
in einer Kultur zu Basel (Schweiz) gefunden. 

2. A e r o n e m a n. g. erinnert an Conferva und Botrydiop- 

sis, anderseits an Stigeocladium, mit A. polymorpha n. 
sp., unter diversen VerhSltnissen zu Nordhampton (Massachusetts) gefunden. 
Vielleicht gehort auch eine von der Verf. zu Basel schon friiher beobachtete 
Art hierher. Matouschek (Wien). 

Sprenger, Carlo, Schmarotzer im GroBen. (Osterr. Gartenzeitg. 
Jg. 6. 1911. p. 259—262.) 

Olivenwurzeln wachsen mit Vorliebe zu in der Nahe gepflanzten 
Primula obconia, die regelmaBig befeuchtet werden, hin und rauben 
die Nahrstoffe dieser. Primula geht ein. Ja die Wurzeln ziehen durch 
Stein und Mauerwerk hindurch und ruinieren vielerlei Anpflanzungen. — 
AuBerdera berichtet Verf. iiber die Wurzeln von Phoenix und Cha- 
maerops excelsa, die nach den Kanalrfihren streben und zu einer 
erstaunlichen Lange auswachsen, um ja zu der Feuchtigkeit zu gelangen. 
Die Beobachtungen wurden auf Korfu gemacht. 

Matouschek (Wien). 

Koenen, 0 ., Botanische Merkwurdigkeiten. (38. Jahresber. 
d. westfal. Provinzialver. f. Wissensch. u. Kunst f. 1909/10. Munster 
1910. p. 71—72.) 

1) Gehaufte Bliitenstande von Plantago lanceolata L. Am 
unteren Ende der sonst einfachen Ahre eine Anzahl kleinerer Ahren. Nor- 
males Wachstum. 

2) Zwei verwachsene Bliiten des Colchicum autumnale. 
Perigonrohre bis zum Perigonsaura zusammengewachsen. Bliiten im iibrigen 
normal entwickelt. 

3) Doppelfruchtige Pflaume am einfachen Stile. 

4) Eiserner Nagel im Innem des Holzes von Juglans regia L. 

Matouschek (Wien). 

Rossi, Ludwig, Beitrage zur Kenntnis der Pteridophyten 
Sudkroatiens. (Magyar, botanikai lopok Jg. 10. 1910. No. 1/3. 
p. 22—38.) 

Verf. befaBt sich sehr ausfiihrlich mit Monstrositaten, Abnormit&ten 
und Kruppelformen vieler Farnarten insbesondere auch von Ceterach 
officinarum. Matouschek (Wien). 

Zimmermann, Walter. Neue und kritische Beobachtun¬ 
gen an Orchidaceen Badens. (Allgem. botan. Zeitschr. Jg. 16. 
1910. p. 110-115. 129-134. 145—148. 170—172.) 


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320 


Teratologie. 


Uns interessieren hier nur die Anomalien und MiBbildungen: Orchis 
M o r i o L. (Pseudolabellpelorie, d. h. ein Uberspringen der Lippengestalt 
vom inneren auf den auBeren Perigonwirtel), 0. S i m i a Lam. (je zwei der 
obersten Bluten sind mit dem Fruchtknoten verwachsen), 0. militaris 
(den Lippen fehlt die pinselig-rote Zeichnung), 0. purpureus Huds. 
(Ann&herung an eine dreiz&hlige Lippenpelorie und Zwillingsblute), 0. m a - 
s c u 1 u s L. (Embrionalverwachsung zweier Bliiten, antidimere Endblute, 
Ahre mit diversen Anomalien, schone Zwillingsblute), 0. laxiflorus 
Lam. var. paluster Koch, (zweisporige Blute mit 5 Perigonblattern; 
antidimere Blute, Tetramerie), 0. ustulatus L. (Verwachsung dreier 
Bluten), Ophrys muscifera Hds. (tetramere Blute), 0. a r a n i - 
fera Hds. (2 Saulen), Gymnadenia odoratissima var. o x y - 
g 1 o 8 s a Beck (Petalpelorie), G. conopsea R. Br. (dreizahlige Labell- 
pelorienbildung), Platanthera chlorantha Rchb. (vollkommene 
dreizahlige Petalpelorie; verblattete Narben und Staubblatter; Beginn einer 
Petalpelorienbildung, 16-bliitige Ahre mit Petalpelorien diverser Ausbildung), 
PI. solstitialis Bgh. (dreizahlige Labellpelorien, dreizahlige ver- 
kiimmerte Petalpelorien und eine nach diesem Bauplane angelegte Endbliite), 
Epipactis latifolia All. (blutenlose Lippensynanthie), E. alba 
Cr. (tetramere Blute), E. abortiva Wettst. (iiberzahlige Staubblatter 
in diverser Ausbildung und Form), Epipogium aphyllum Sw. 
(Beginn einer Synanthie.) Matouschek (Wien). 

Fries, R. E., En fasciered pelar-kakt6. (Svensk bot. Tidskrift. 
Bd.4. 1910. p. 153—154.) 

Beschrieben und abgebildet wird ein fasziiertes Exemplar von C e r e u 8 
p a s c a n a Web., das Verf. in der Natur (nordargentinische Kordilleren) 
studieren konnte. Erwahnt wird auch eine in der Nahe wachsende ebenfalls 
fasziierte Art von Echinocactus. Matouschek (Wien). 

Andres, H., Die Pirolaceae des Aschersonschen Her¬ 
bariums. (Verhandl. d. botan. Ver. d. Prov. Brandenburg. Jg. 52. 
1910. Berlin 1911. p. 90—95.) 

Uns interessieren hier nur die Monstrositaten: 

1) Bei Pirola minor L. treten Blatter auf, die insgesamt umgekehrt nieren- 
formig sind. Aus Danemark stammen Exemplare, die ganz kleine Blatter tragen, die 
Belten an der Spitze dreilappig sind. 

2) Pirola rotundifolia L. kommt bisweilen obne Blatter vor. 

3) P. chlorantha Sw. Es treten Exemplare auf, die winzige Blatter besitzen, 
oder die Blatter sind umgekehrt herzformig oder unsymmetrisch (die eine Halfte be 
deutend starker entwickelt). Bei einigen Stricken offneten sich einzelne oder alle Bluten 
iiberhaupt nicht; die Ursache sind Pilze. 

Matouschek (Wien). 

Figdor, W., Ubergangsbildungen von Pollen - zu Frucht- 
blattern bei Humulue japonicus Sieb et Zucc. und 
deren Ursache. (Anzeig. d. k. Akad. d. Wiss. Wien, math.-naturh. 
Kl. 1911. No. 11. p. 203—204.) 

1. Nur an Zwergwuchs aufweisenden Exemplaren der genannten Art 
und einer Gartenraritat dieser Spezies (mit panaschierten Blattern) sah Verf. 
hermaphroditische Bluten. 

2. Das eine oder andere Staubblatt einer <5 Bliite verwandelte sich ganz 
oder nur teilweise in ein Gynoeceum (Pistillodie). Samen wurden manch- 
mal geemtet. 


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Ter&tologie. — Gallen. 


321 


3. Zwittrige Bliiten treten neben normal gebauten nur an <$ Individuen 
auf. Die Geschlechtsverteilung muB daher als andromonocisch bezeichnet 
werden. Gelegentlich trat Monoecie Oder Coenomonoecie auf. 

4. Der Nanismus der einzelnen Individuen wird durch die gleichzeitige 
Einwirkung einer bestimmten chemischen Lichtintensit&t bei relativ niedriger 
Temperatur und ebensolchem Feuchtigkeitsgehalte der Atmosphere in Ver- 
bindung mit Nahrungsmangel hervorgebracht. Matouschek (Wien). 

Miyoshi, M., Botanische Studien aus den Tropen. (Joum. 
of the College of Science Imp. Univers. of Tokyo. Vol. 28. 1. 1910. 
p. 1—51, w. 3 pi.) 

Uns interessieren nur die Angaben fiber eigenartige anormale Blatt- 
bildungen bei Ficus Krishnae DC. und bei Sterculia alata 
Roxb., die Verf. gesehen hat und erlautert. Matouschek (Wien). 

Winter, tlber Taraxacum vulgare Schrk. mit vergrfin- 
ten Blfitenstftnden. (Mitteil. d. thtiring. botan. Ver. N. F. H. 28. 
1911. p. 83.) 

Die Funde um Gotha zeigten folgendes: Fast volliger Mangel des gelben 
Randstrahls, oder der Randstrahl ist ± verktimmert und dann grfin. Die 
Ursache dieser Vergrfinung ist nicht ermittelt. Es kommen ebenso beson- 
ders fippige Formen als solche von mittlerer oder geringerer Ausbildung der 
vegetativen Merkmale vor. Merkwfirdigerweise bilden sie etwas spater die 
Bltitenkopfe aus als die Normalform, die meist schon ganz leere Blfitenschafte 
hat, wenn die vergrunten noch in Flor sind. Die an Graebner gesandten 
Pflanzen haben das Resultat gebracht, daB die aus Samen gezogenen Pflanzen 
wieder die gewohnlichen Bliitenstande haben, w&hrend die eingepflanzten 
Wurzelstocke wiederum vergrtinte Bltiten getrieben haben. 

Matouschek (Wien). 

Schellenberg, H. C., t) b e r Speicherung von Reservestoffen 
in Pilzgallen. (Verh. d. schweiz. naturforsch. Gesellsch. 94. Jahres- 
versamml. 1911. Bd. 1. p. 277.) 

DaB man es bei den Pilzgallen mit einer Speicherung von Reservestoffen 
zu tun hat, zeigt der Umstand, daB die Stoffeinlagerung gewohnlich zunimmt 
bis zur Bildung der Fruktifikationsorgane der Pilze, worauf das angesammelte 
Material vom Pilze verbraucht wird. Verf. zeigt dies an den Pilzgallen von 
Gymnosporangium Sabinae auf Birnblattern. Er macht nach- 
driicklich darauf aufmerksam, daB die aufgespeicherten Stoffe der Pilzgallen 
die gleichen sind, die man auch in anderen Reservestoff behaltern der Nahrpflanze 
vorfindet, nur der Grad der Kondensation der Stoffe andert sich. „Die in 
den Pilzgallen gespeicherten Stoffe stammen aus gesunden Pflanzenteilen. 
Der Pilz findert vorzugsweise die osmotischen Eigenschaften der Zellkomplexe, 
die von seinen Exsudaten beeinfluBt werden. So ist nur erklarbar, daB die 
Stoffe in die Pilzgallen eintreten. Die anatomischen Veranderungen sind in 
der Hauptsache bedingt durch die Stoffansammlungen. Es sind in erster 
Linie Speichergewebe und die anderen Funktionen kommen erst sekundSr 
in Betracht.“ 0. Schneider-Orelli (Wfidenswil). 

Modry, Artur, Beitrfige zur Gallenbiologie. (60. Jahresber. 
d. k. k. Staatsrealschule Wien III. Wien 1911. p. 1—25.) 

Nach einer llbersicht fiber die historische Entwicklung des Gallenstu- 

Zweite Abt. Bd. 84 . 21 

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322 


Gallon. 


diums bespricht Verf. die Biologie einiger bekannter Galien und speziell die 
Erineen und Taschengallen an Erlenblattern. Er konstatiert einen Zusammen- 
hang zwischen der Gallenbildung und der Bewegungsfahigkeit des die Gallen 
erzeugenden Tieres. Die Milben des Erineums bewegen sich viel rascher als 
die der Taschengallen. Letztere iiben daher einen konstanteren Druck auf 
das Blatt aus. Dieser Druck wirkt hemmend auf das Wachstum, wodurch 
die andere Blattseite scheinbar starker w&chst und sich vorwolbt; er wird 
auch durch die Haare weitergeleitet und wirkt orientierend auf die Zellen, 
wodurch die Veranderungen im Mesophyll entstehen. Durch den im Herbste 
st&rkeren Rindendruck sind ja die Holzzellen auch starker abgeplattet 
als im Friihjahr. An den Taschengallen der Erie beobachtet der Autor auf 
der Oberseite Zweischichtigkeit der Blattepidermis; der Zweck diirfte die 
Herabsetzung der Transpiration und vielleicht auch das Streben des Blattes, 
sich gegen die Vergallung zur Wehr zu setzen, sein. Letztere Tendenz nimmt 
der Verf. auch bei den von Hormomyia piligera befallenen Buchen- 
blattem an: In dem in der Umgebung der Galle aufgelockerten Blattgewebe 
beobachtet er langgestreckte Zellen, die das Blatt der Quere nach durchsetzen 
und nach Art der Idioblasten ein Kollabieren verhindern. — Einige Ab- 
schnitte sind der Genese der Gallen gewidmet. Es werden Versnche bespro- 
chen, Analogien zwischen Krebs und Gallen herzustellen. Bei der Entstehung 
der Gallen kombinieren sich chemische Wirkungen mit Druck und Saugen. 
Ahnliche Kraftekomponenten treten nach Ansicht des Autors auch beim 
Lippenkrebs des Pfeifenrauchers und Wangenkrebs der Betel-kauenden 
Asiatinnen auf. Doch das Auftreten gleicher Krafte bedingt aber noch nicht 
Analogic der Bildung. Da mussen noch Experimente einsetzen. Die nicht 
infektiosen Riibentumoren halt Verf. ebenfalls fiir Gallen. — Zum SchluB 
wird noch die Wirkung der Gallen auf die Wirtspflanzen und die Verbreitung 
der Gallentiere besprochen. Matouschek (Wien). 

Baenitz, C., Herbarium Dendrologicum. Lief. 31, No. 13; 
Lief. 32, No. 87; Lief. 33, No. 46 u. Nachtrag No. 11. Breslau (Heraus- 
geber) 1911. Preis 2,50 M, 15 M, 8 M, der Nachtrag 1,50 M. 

Un8 interessiert besonders die 32. Lieferung, welche Zoocecidien und 
Minierraupen usw. enthalt. Die ersteren wurden nach H o u a r d s Werk 
„Les Zooc6cidies des plantes d’Europe“ bestimmt und sind mit der dort 
angegebenen Nummer versehen. Einige Seltenheiten sind darunter. — 
AuBerdem Zoocecidien, durch Aphis- Arten hervorgcbracht, die im oben- 
genannten Werke nicht notiert sind, z. B. an Prunus Mahaleb 
Sorbus aucuparia, Fagus silvatica, Spiroea pruni- 
folia und Thunbergii. Minierraupen beziehen sich auf Ma 1 u8 
silvestris Mill, und Fraxinus excelsior. 

Die 33. Lieferung enthalt Abnormitaten (z. B. Prunus avium 
f. umbrosa mit kleiner Korolle und kleinen Staubblattcrn, Kudowa in 
Pr.-Schlesien), Viscum - Formen mit der Nahrpflanze, durchwachsene 
Zapfen von Larix Larix und L. leptolepis var. prolifera Baen., 
femer Roestelia cancellata Reb., Sphaerotheca pannosa 
L6v. und Uncinula Aceris Sacc. Matouschek (Wien). 

NieBen, Jos., Seltene Pflanzen- und Cecidienfunde in 
und bei Dusseldorf. (Sitzungsber., herausg. v. naturhist. Ver. d. 
preuB. Rheinlande u. Westfalens. 1910 [1911]. 2. Halfte. E. p. 22—26.) 


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Gallon. 


323 


Beschreibung neuer Gallen von der Cacilien-Allee bei Dusseldorf, viel- 
leicht durchwegs Acarocecidien: 

1. Auf Erysimum cheiranthoides. Verkiirzung der Intemodien mit 
Zweig- und Blattwucherung, daher ein buschiges Aussehen der Sprosse. Daneben Ein- 
rollung, abnorme Teilung der Blatter, weiBe Haare, Bliiten vergriint, Friichte herzformig, 
doch auch normal© eingesprengt. Ahnliche Deformationen wurden bemerkt an L e p i - 
dium draba, Alyssum calicynum und hirsutum, Berteroa 
incana, Camelina sativa, Capsella, Sisymbrium sophia. 

2. Auf Erucastrum Pollichii: vergriinte hypertrophische Bliiten mit 
nach oben verdickten Stielen (vielleicht identisch mit der von Tavares in Broteria, 
Lissabon 1905, p. 20 beschriebenen Galle). 

3. Auf Senecio viscosus: Verkiirzung der Intemodien, Zweig- und Blatt- 
sucht, Zerechlitzung und Verkiirzung der Blatter und VergroBerung der Bliiten. Bei 
S. v u 1 g a r i 8 tritt die gleiche Galle auf, aber viel seltener. 

4. Auf Erigeron canadense: infolge Intemodienverkiirzung niederer 
Wuchs. Phyllomanie vorhanden. 

Matouschek (Wien). 

Pieckmann, H., E i n i g e Bemerkungen fiber die Galle von 
Cecidosis eremita. (Deutsch. entomolog. Nationalbibliothek. 
II. 1911. p. 156—159, 164.) 

Duvana dependens (Anacardiacee) zeigt bei Sao Leopoldo (Bra- 
silien) oft eigenartige Gallen, 15—18 mm im Diameter, glatt, am Zweige 
sitzend. Ein Deckelchen ist zu sehen, an beliebigen Stellen der Galle entstanden, 
den Eingang ins Innere versperrend. In der Galle sitzt eine Puppe, die sich 
zu der kleinen grauen Motte Cecidosis eremita entwickelt. Die 
Eiablage erfolgt bald. Die Entwicklung der Galle konnte studiert werden. 
An der ausgewachsenen sieht man 3 Schichten: Oberhaut, lockeres Paren- 
chym, hierauf polygonale Zellen ohne Orientierung in einer bestimmten 
Richtung (bedeutend groBer als die ersteren), allmahlich iibergehend in 
langgestreckte Zellen, die die Festigkeit des Kugelgewolbes bedingen. Letztere 
Zellen sind der Weidegrund fur die Raupe. Da hort die Saftzufuhr und die 
Vermehrung der Zellen auf und die Galle versteift sich. Jetzt erst bildet 
sich das Deckelchen, um dieses als Turrahmen harteres kompakteres Gewebe. 
Die schon friiher beschriebene Blattgalle auf der eingangs genannten Pflanze, 
herriihrend von Psylla Duvauae Scott und das Stamracecidium noch 
unbekannten Urhebers werden nur gcstreift. 

Matouschek (Wien). 

Wolff, Max, Itonida (Cecidomyia) Kraussei n. sp. (Zoolog. 
Anzeiger. Bd. 36. 1910. p. 430 ff.) 

Auf Sommerweizen fand Verf. in der Kultur die genannte Art. Alle 
Entwicklungsstadien sowie das Vollinsekt beschreibt er genau. 

Matouschek (Wien). 

Beutenmiiller, William, The North-American species of 
Aylax and their galls. (Bull. Americ. Museum of Nat. History. 
Vol. 28. 1910 p. 137—144. w. 1 plate.) 

Diagnose der Gattung und der nordamerikanischen Arten, Beschreibung 
und Abbildung aller erwahnten Gallen. Bisher traten im Gebiete auf: 

Aylax pi sum (Walsh.). Galle auf den Stengeln von Lygodesma 
j u n c e a. 

A. taraxani (Ash.). Galle auf den Blattstielen von Taraxacum tara¬ 
xacum. 

A. chrysothamni Beutenm. Galle auf Stengeln und Trieben von diversen 
Arten Chrysothamnus (Bigelovia). 

A. bicolor (Gill.). Gallen unbekannt. 

Matouschek (Wien). 

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324 


Gallon. 


Bentenmiiller, William, The North-American species of 
Neuroterus and their galls. (Bull. Americ. Museum of Nat. Hi¬ 
story. Vol. 28. 1901. p. 117—136. with 6 tab.) 

Verf. beschreibt sehr genau die folgenden Arten und bespricht die Gallen, 
welche sie erzeugen. Letztere wurden mit wenigen Ausnahmen abgebildet. 

Neuroterus batatus (Fitch), Galle auf den jungen Zweigspitzen von 
Quercus alba; N. noxiosus (Bassett), Gallen ebenda auf Quercus p 1 a - 
tanoides; N. consimilis Bass., Gallen wie bei der erstgenannten Art; N. 
obtUsilobae (Karsch), Gallen auf den Zweigspitzen von Quercus minor; 
N. rileyi (Bass.), Gallen auf den jungen Zweigen von Quercus prinus; N. 
n i g e r Gill., Galle auf jungen Blattem von Q. macrocarp a; N. papillosus 
n. sp., Galle auf den Blattem von Q. platanoides; N. howertoni Bass., Galle 
auf der Blattunterseite von Quercus sp.;N. verrucarum (Osten Sacken), Galle 
ebenda auf Q. minor; N. minutissimus (Ashm.), Galle ebenda auf Q. v i r - 
giniana; N. floccosus Bass., Galle ebenda auf Q. platanoides; N.um- 
bilicatus Bass., Galle ebenda. N. saltatorius (Hy. Edwards), Galle auf 
der Blattunterseite von Q. undulatus; N. cockerelli n. sp., Galle auf Blattem 
diverser Arten von Quercus; N. longipennis Ashmead, Galle am Grande 
neuer Triebe der Q. laurifolia; N. tectus Bass., Galle junger Aste von Q. 
prinoides; N. virgens Gill., Galle einer Eiche, wohl recht selten (dem Verf. 
unbekannt); N. m i n u t u s (Bass.), Galle am Blattstiele von Q. alba; N. distor- 
t u 8 Bass., Galle auf jungen Trieben von Q. p 1 a t a n o i d e s; N. pallipes Bass., 
Galle auf den jungen Adem des Blattes von Q. alba; N. vernus Gill., Galle auf 
jungen Blattem von Q. macrocarp a; N. pal lid us Bass., Galle am Ende 
der £? Katzchen von Q. platanoides; N. exiguus Bass., Galle ebenda, Q. m i n - 
nor; N. laurifolia Ash. Galle auf der Unterseite der Blatter von Q. laurifolia; 
N. d u b i u s Bass., Gallen unbekannt; die Tierchen wurden in einer Galle von An- 
dricus pruniosus gefunden; N. v e s i c u 1 u s (Bass.)., Galle in der Knospe 
von Q. alba, platanoides und prinoides; N. congregatus GUI. 
Galle in der Endknospe von Q. sp.; N. c 1 a r k e a e, Galle an verschiedenen Orten 
auf dem Blatte von Q. alba; N. gillettei Bass., Galle auf den Blattem von Q. 
minor (Adem oder Blattstiel); N. fragilis, Galle auf Blattem diveraer Quer¬ 
cus- Arten; N. quercicola Dalla Torre, Galle auf der Mittelrippe von Q. u n - 
dulata (?); N. irregularis (Osten Saken), Galle auf den Blattem von Q. alba 
und minor; N. majalis (Bass), Galle auf Blattem von Q. alba; N. flavipes 
GUI., GaUe auf den starkeren Blattrippen von Q. macrocarpa; N. crassite- 
1 u s Prov., Galle und Tier dem Verf. unbekannt 

Matousehek (Wien). 

Fyles, Thom. W., Gnorimoschema septentrionalis n. sp. 
(The Canad. Entomolog. Vol. 43. 1911. p. 422.) 

In der Provinz N.-Wakefield (Quebec) auf Aster junceus fand 
Verf. eine Galle auf dem Stengel, die er genauer beschreibt. Die Ursaehe ist 
der oben genannte Kleinschmetterling. Matousehek (Wien). 

KeUermann, The relation of crown-gall to legume ino¬ 
culation. (U. S. Departm. of Agricult. Bur. of Plant Industry. Cir¬ 
cular No. 76. 1911.) 

Verf. beobachtete nach Verwendung von Impferde an den Wurzeln von 
Luzerne- und Kleepflanzen zuweilen kleine Geschwiilste, welche bei ober- 
flachlicher Betrachtung den Wurzelknollchen glichen, sich aber bei genauerer 
Untersuchung als abnorme, krankhafte Bildungen, als Gallen, erwiesen, 
welche durch das Bact. tumefaciens hervorgebracht worden 
waren. Die Unterscheidung dieser Tumoren von den wirksamen Wurzel¬ 
knollchen gelingt verhaltnismaCig leicht. Die Gallen verursachen eine eigen- 
artige Verdrehung und Verzerrung der Wurzeln, ihr Inhalt ist rein weiB 
und erscheint bei mikroskopischer Priifung fast frei von Bakterien. Die 
Differenzierung der erregenden Mikroben macht keine Schwierigkeiten. 


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Gallon. — Cissus ala Paraait. — EinfluB von Licht 


325 


Sie unterscheiden sich durch charakteristische kulturelle Verschiedenheiten 
(Verf&rbung von Kongorot-Agar, Reduktion von Nitraten in bestimmten 
N&hrlosungen). 

Da aber immerhin die Wurzelknollchen mit den Gallen verwechselt werden 
kfinnen, so besteht die Gefahr, daB durch den Leguminosenanbau eine Infek- 
tion anderer Kulturpflanzen erfolgt. Bei Verwendung von Impfbakterien 
und Impferde auf L&ndereien, die zum Obst- oder Zuckerrfibenbau benutzt 
werden sollen, ist daher groBe Sorgfalt erforderlich. Vogel (Bromberg). 

Fahringer, Josef, Die Nahrungsmittel einiger Hymenop- 
teren und die Erzeugnisse ihrer Lebenstatigkeit. 
Ein Beitrag zur Bio 1 ogie dieser Insektengruppe. 
(Jahresber. d. K. K. Staatsobergymnas. Brtix f. 1909/10. Brfix 1910. 
p. 3—25.) 

Uns interessieren hier nur die zahlreichen neuen Angaben fiber das 
Schmarotzertum diverser Hymenopterenlarven in verschiedenen Entwick- 
lungsstadien von Insekten und ein tlberblick fiber die Cynipidengallen. 
Desgleichen findet man neue Mitteilungen in dem Kapitel derNestbau einiger 
Hymenopteren, z. B. von Osmia bicornis in Phragmites- 
Stengeln. Matouschek (Wien). 

Mac Dougal, D. T., An attempted analysis of parasitism. 
(Botan. Gazette. Vol. 52. 1911. p. 250—260.) 

Verf. beschreibt einige in Tucson, Arizona, beobachtete F&lle von Para- 
sitismus zwischen Siphonogamen. So berichtet er fiber parasitische Cis¬ 
sus laciniata auf Opuntia Blakean a; Opuntia ver¬ 
sicolor auf Carnegiea gigantea; Opuntia Toumeyi 
auf Parkinsonia microphylla. 

Die genannten F&lle sind durch Abbildungen erl&utert. 

Zum SchluB gibt Verf. eine kurze Obersicht fiber die Verbreitung des 
Parasitismus im Pflanzen- und Tierreich. W. Her ter (Tegel). 

Heinricher, E., Beeinflussung der Samenkeimung durch 
das Licht. (Ber. d. naturw.-med. Ver. in Insbruck. Jg. 32. 1908/10. 
Insbruck 1910. p. VIII—IX.) 

1) Ffir Veronica peregrina (eingeschleppte amerikanische 
Unkrautpflanze) erscheint die keimungsverzogernde Wirkung des Lichtes 
sehr bedeutend verst&rkt, wenn nur kurz lagerndes Saatgut verwendet wird. 

2) Im Dunklen keimen fiberhaupt nicht z. B. die Samen der Rho¬ 
dodendron- Arten. Phacelia tanacetifolia keimt im Lichte 
recht schlecht. Es gibt also Licht- und Dunkelsamen. Letztere verhalten 
sich den ersteren gegenfiber auch hinsichtlich der Strahlenarten entgegen- 
gesetzt: die blauen Strahlen begfinstigen die Keimung, die rot und gelben 
hemmen sie weitgehend und setzen das Keimprozent sehr bedeutend herab. 
Das Keimvermogen wird durch trockenes Lagern am Lichte nicht gestort. 
Auch bei den Dunkelsamen ist die Empfindlichkeit gegen die hemmende 
Lichtwirkung bei jungem Saatgute besonders groB. 

Alle diese Wirkungen der Lichtstrahlarten sind photochemische, die 
der Aktivierung der in den Samen aufgespeicherten Reservestoffe dienen. 
Vorwiegend dfirfte es sich um auszulosende Enzymwirkungen und allge- 
mein um katalytische Prozesse handeln. Matouschek (Wien). 


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326 


EinfluB von Licht etc. — Trockenheit. 


Kluywer, A. J., Beobachtungen iiber die Einwirkung 
von ultravioletten Strahlen auf h <5h e r e Pflanzen. 
(Anzeig. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Jg. 48. 1911. p. 485—487.) 

Verf. experimentierte mit der Quecksilberdampfquarzlampe. Die scha- 
digende Wirkung ist auf die Anwesenheit von ultravioletten Strahlen mit 
der Wellenlange weniger als 300 zuriickzufiihren. Ein 0,2 mm dickes Glas- 
plattchen, das diese Strahlen fast ganz absorbierte, geniigt, um eine Schadigung 
zu verhuten. Besondere Schutzeinrichtungen der hoheren Pflanzen gegen 
das genannte Licht existieren nicht, da dieses Licht in dem von der Atmosphare 
durch Absorption modifizierten Sonnenlichte nicht vorkommt. Bei Blattern 
wird nur die Epidermis geschadigt; tiefere Schadigungen kommen nur bei 
Stengeln und Wurzeln vor, wobei konstatiert wird, dab die Wirkung in der 
ersten Zeit nach der Bestrahlung streng auf die bestrahlten Zellen lokali- 
siert ist. Beziiglich desAnthokyans: Es zeigt sich zumeist unempfind- 
lich, nur bei der Bestrahlung an der Blattunterseite von Begonia dis¬ 
color verschwindet gleichzeitig mit dem Absterben der Epidermiszellen 
das Anthokyan. Beziiglich des Chlorophylls: Nur eine sehr geringe 
Schadigung desselben tritt ein. Bei Nerium oleander oder den 
alteren Nadeln von Taxus boccata wirkt die stark absorbierende 
Wirkung der Kutikula schon fur den violetten Teil des Sonnenspektrums 
(Stahl) vor einer Schadigung der ultravioletten Strahlen. Also werden nicht 
einmal die Epidermiszellen geschadigt. — Blatter von Mimosa pudica 
werden durch die Bestrahlung der letztgenannten Strahlen in die Reizstellung 
ubergefiihrt. — Beziiglich der Holzsubstanz: Schon Wiesner zeigte, 
daft leuchtende Strahlen diese zerstoren. Das ultraviolette Licht wirkt ganz 
gleich und dies hat zur Folge, daft die Wande eine deutliche Zellulosereaktion 
zeigen. Vanillin, das nach der Literatur so oft fiir die eigentliche Holzreaktion 
verantwortlich gemacht wird, unterliegt bei der Bestrahlung ebenfalls der 
Zersetzung. Matouschek (Wien). 

Brettschneider, Midler, Kriipper und Brodersen, Das Verhalten der 
Baume und Straucher bei der groften Hitze im ver- 
gangenen Sommer. (Gartenflora. Bd. 61. 1912. p. 61—62.) 
Dieselben, Weiteres iiber die Sommerhitze 1911. (Ibid, 
p. 64—66.) 

Seit 1846 ist eine so grofte und anhaltende Diirre wie 1911 nicht beobachtet 
worden. Mai bis August hatten nur 93,9 mm Niederschlage; das 60-jahrige 
Mittel betrkgt 236,0 mm. 

Am meisten litten Uberall die Birken, aber auch Buchen und selbst 
Eichen. Auffallend war die Hitze auch an den Syringen zu beobachten, bei 
denen selbst jiingere Blatter vom Rande her zu verwelken anfingen. Auf- 
reiftende Brandflecke an Stammen wurden vielfach beobachtet, Risse von 
2—3 cm Breite und 8—12 cm Lange an der Siidseite von Riistern, Weiden 
und Linden. 

Die Schadlinge N e c t r i a und Fusicladium traten sehr schwach 
auf. W. Her ter (Tegel). 

Eckardt, Wilhelm R., tl b e r die Einwirkung der Sommer- 
trockenheit 1911 auf die Tier- und Pflanzenwelt. 
(Natur. 1912. p. 94—96.) 

1. Die Erscheinung, daft nach langerer Trockenheit bei plotzlich ein- 


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Trockenheit — Froet. 


327 


tretendem Regenwetter Laub von den B&umen f&llt, kann zweierlei Ursachen 
haben: Der Turgor ist sehr schlaff infolge langer Trockenheit. Nach dem 
ersehnten Regen sind die vertrockneten Gewebe besonders an den Gelenken 
der einzelnen Pflanzenteile nicht mehr stark genug, urn dem nunmehr plotz- 
lich wieder gesteigerten Druck widerstehen zu kbnnen. Oder: Die durch 
die Feuchtigkeit dem welken Blatt zugemutete Last kann von ihm nicht mehr 
getragen werden. Das Abfallen der Blatter hat fur die B&ume keine schad- 
lichen Folgen, da die tlberwinterungsknospen besonders frUh und kraftig 
sich entwickeln. 

2. An giinstigen Orten haben Obstbkume und Rofikastanien nicht nur 
zum zweiten Male Blatter bekommen, sondern entfalteten auch Bliiten. 
Dazu kbnnen Gewachse durch die infolge des trockenen Sommers verkiirzte 
d. h. friihzeitig beendigte Vegetationszeit veranlaBt werden, ohne daB eine 
lange Winterruhe dazwischen zu liegen braucht. Ist doch dasselbe auch bei 
tropischen Baumen, vor allem aber bei dorthin aus hoheren Breiten einge- 
fiihrten Baumen der Fall. Auch sie verlieren ihr Laub wahrend der Trocken¬ 
heit, ja oft noch vor Beginn dieser, wo reichlicher Regen fallt. Auch ihre 
Ruhezeit ist dort stets eine kiirzere, ohne daB deswegen der Gesamtorganismus 
dauernden Schaden erlitte. 

3. Stein- und Kernobst ist vielfach friihzeitig abgefallen, ohne die Reife 
erlangt zu haben. 

4. Infolge Versiegens der unterirdisch angelegten Tr&nken suchten die 
Maulwiirfe auf der Erdoberfl&che Wasser, sie fanden selten welches und bald 
(oft plotzlich) verendeten sie. Die n&chsten Jahre werden die Engerlinge und 
andere unterirdisch lebende Insekten von den Maulwiirfen verschont bleiben. 

Matouschek (Wien). 

Hfibner, Beobachtungen tiber die Einwirkung der Diirre 
des Sommers 1911 an den Alleeb&umen und in den 
Forsten des Kreises Teltow. (Gartenflora. Bd. 61. 1912. 
p. 76—82.) 

Verf. glaubt, daB die sch&dlichen Einwirkungen der letzten Trocken- 
periode auf die Baume meist iiberschatzt worden sind. 

GroB ist der Schaden an Birken (B e t u 1 a alba) gewesen, die sich 
sehr friih braunten, das Laub abwarfen und zum Teil starben. Die sonst 
so widerstandsfahigen Ulmen (Ulmus effusa und U. montana) 
litten vermutlich deshalb besonders unter der Hitze, weil sie im Friihjahr 
durch auBergewohnlich starkes Bliihen geschwacht waren. Die Linde wurde 
stark geschadigt; was der Diirre nicht zum Opfer fiel, war von der roten 
Spinne befallen. Weniger groB war der Schaden bei Acer- Arten und F r a - 
x i n u s excelsior, mehr litten Salix, Picea excelsa, Abies 
pectinata, Taxus baccata und Juniperus communis und 
vor allem die beiden Thuya- Arten. 

Sehr stark war das Auftreten der Blut- und Blattlause; die Pilzkrank- 
heiten scheinen weniger gut aufgekommen zu sein. W. H e r t e r (Tegel). 

Kinzel, liber die Wirkung des Durchfrierens der Samen 
auf die Keimung und die Beziehungen zwischen 
Frost- und Lichtwirkung. (Prakt. Blatter f. Pflanzenb. u. 
Pflanzenschutz. Jg. IX. 1911. H. 8.) 

Die Beobachtungen des Verf. best&tigen die bekannte Erfahrung, daB 
die Samen einer Reihe von Kulturpflanzen und wildwachsenden Pflanzen 


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Giftwirkung von ozalsauren Salzen. — Narkotika. 


eine hohe Anpassung an niedere Temperaturwerte zeigen. Sie vermogen 
erst dann zu keimen, wenn bestimmte physiologische Prozesse durch die 
Einwirkung eines Kaltereizes unter verschiedenen Bedingungen ausgelost 
sind. 

In bezug auf die ermittelten einzelnen Resultate und Besonderheiten 
bei einzelnen Gattungen und Arten, sei auf die Einsicht im Original ver- 
wiesen. Schaffnit (Bromberg). 

Loew, 0., t) b e r die Giftwirkung von oxalsauren Sal¬ 
zen und die physiologische Funktion des Calciums. 
(Biochem. Zeitschr. 38. 17 pp.) 

Die Art der Giftwirkung von Oxalaten kann nur auf Entziehung von Calcium 
aus wichtigen anatomischen Elementen im Zellkern und Chloroplast gedeutet 
werden 1 ); bei tierischen Organismen kommt ebenfalls hier der Zellkern in 
Frage, wofiir Tatsachen angefiihrt werden. Von hohem Interesse ist ferner, 
dab oxalsaure Salze fiir niedere Pilze und Algen — fiir welche ein Calcium- 
bedurfnis nicht besteht — auch nicht giftig sind, wohl aber fiir hohere Pilze 
und Algen. Dab hoher stehende Pilze Calcium benotigen, wie aus den neuesten 
Arbeiten von Hori 2 ) und von Weir 3 ) hervorgeht, scheint anzudeuten, 
dab mit der hoheren Differenzierung der Formen und mit der geschlecht- 
lichen Differenzierung die Zellkerne auch ihre kompliziertere Tektonik 
nur mittels Calciumverbindungen der Nucleoproteide herstellen konnen. Be- 
sonderes Interesse kniipft sich an das von G e r 1 a c h und Vogel zuerst 
beobachtete Calciumbediirfnis von Azotobakter, eine merkwiirdige 
Ausnahme bei den tiefstehenden Pilzformen. Die Vermutung, dab dieser 
Organismus eine Riickbildung aus einer hoheren Form ist, scheint einige 
Berechtigung zu haben. Autoreferat. 

Grafe, V., und Richter, 0., t)ber den Einflub der Narkotika 
auf die chemische Z u s a m m e n s e t z u n g von Pflan- 
zen. I. Das chemische Verhalten pflanzlicher Or- 
gane in einer Azetylenatmosph&re. (Anzeig. d. kais. 
Akad. d. Wissensch., math.-nat. Kl. Bd. 48. 1911. p. 536—538.) 

1. Erbsen (Vicia sativa und vi 11 osa), Linsen, Kartoffel 
(Knollen und Triebe) waren in Konzentrationen des genannten Gases 
(0,038—0,29 Volumprozent pro Tag) ausgesetzt. Je hoher die angewandte 
Konzentration, desto starker die Anhaufung von Zucker- und Amido- 
verbindungen. Beim Kttrbis und Senf (also fetthaltige Samen) zeigte sich 
aber folgendes: 

Bei Reine-Luft-Keimlingen zeigte sich sogar ein geringer tlberschub an 
Zucker- und Amidoverbindungen gegeniiber den Versuchspflanzen in der 
Azetylen-Atmosphare. Ferner zeigte sich eine Anreicherung von Glyzerin 
und von Fettsauren, was bisher bei Versuchen mit Narkoticis iiberhaupt 
noch nie verzeichnet wurde, z. B. Glyzerinmengen in Keimlingen der reinen 
Luft verhalten sich zu denen der in Azetylenatmosphare gezogenen wie 
3,15: 4,98 Proz. und die Saurezahlen pro 100 g Trockensubstanz wie 28,55: 
45,83. 

*) Verf. hat diese von ihm schon i. J. 1892 aufgestellte Theorie hier ausfiihrlicher 
begriindet. 

2 ) Flora. 1910. p. 477. 

*) Ibid. 1911. p. 87. 


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Hochwasser. — Tierische Schadlinge. 


329 


2. Diese Differenzen finden bei gleich alten, aber auch bei gleich 
langen Keimlingen statt. Das oben Gesagte wurde auch gefunden, wenn Leucht- 
gas zugegeben wurde. Stets aber hat das Azetylen einen wichtigen Anteil 
an deni Ausfall der Experimente. Dies Gas hemmt also die Kondensations- 
prozesse, beeinfluBt aber die Hydrolysierungsprozesse unter den gegebenen 
Verhaltnissen nicht. 


3. Folgende Beziehungen ergeben sich mit Riicksicht auf die Ansichten 
von Johannsen und Jwanow: 


In Azetylenatmosphare: 

Me hr Glyzerin und Fettsauren, weniger 
Zucker, Fett und Amidoverbindungen 
wurden nachgewiesen als in den Kontroll- 
pflanzen in reiner Luft. 


In reiner Luft: 

Mehr Zucker, Fett, Amidoverbindungen, 
dagegen weniger Glyzerin und Fettsauren 
wurden nachgewiesen als in den Azetylen- 
pflanzen. 


4. Das Azetylen unterdriickt die Synthese des Glyzerins zu Zucker 
odor die des Glyzerins (in Verbindung mit Fettsauren) zu Fett. Der Abbau 
der Starke und des Zuckers zu Glyzerin und ahnlichen Verbindungen geht 
aber ungestort vor sich. Matouschek (Wien). 


Tubeuf, C. von, Hochwasser schaden in den Anwaldungen 
des Rheins nach der t) b e r s c h w e m m u n g im Sommer 
1910. (Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirtschaft Bd. 10. 1912. 

p. 1-21.) 

Durch die besonders lange andauernde und gerade mit der Hauptvege- 
tationsperiode der Baume zusammenfallende Oberschwemmung der Rhein- 
waldungen starben ganze Bestandteile erwachsener, alter Baume ab. In den 
Waldungen von Germersheim und Sondernheim fanden sich alte (bis 70 Jahre 
zahlende) Eschen, Buchen, Ahorne, Kirschen, sowie vereinzelt Schwarzerlen, 
die vom Erdboden herauf bis zu 50 cm Hohe erkrankt oder abgestorben 
waren. Eichen, Ulmen, Kiefern, Pappeln, Weiden und Birken dagegen 
erwiesen sich als ungeschadigt. 

Die Wurzeln der Baume mit getoteter Stammbasis waren nur, soweit 
sie aus der Erde hervorragten, abgestorben, in den feinen Kapillaren des 
Bodens wird offenbar die Luft festgehalten, so daB sie trotz der tlberschwem- 
mung den Wurzeln zur Verfiigung steht. Bei den glattrindigen Holzarten 
wie bei Eschen, Buchen, Ahornen, Kirschen und schwacheren Schwarzerlen, 
legte sich das Wasser der Rinde dicht an und verschloB die Atmungsorgane 
derselben, die Lenticellen. Infolgedessen erstickte diese Kategorie von Bau- 
men, wahrend die mit starker Borke an der Stammbasis versehenen Holz¬ 
arten, vor allem Eiche, Ulme und Kiefer nicht geschadigt wurden. Weiden 
vertragen bekanntlich stets die Uberflutungen; sie scheinen nassen Standorten 
angepaBt zu sein. Wenn sie langere Zeit im Wasser stehen, bedeckt sich ihre 
Stammoberflache mit einem dichten Pelz von Wurzeln, welche befahigt sind, 
Sauerstoff aus dem Wasser aufzunehmen. Alte Weiden bilden eine tiefrissige 
Borke und stehen dann auf gleicher Stufe wie Eiche, Ulme und Kiefer. Bei 
der Pappel liegen die Verhaltnisse ahnlich. 

Auf den Abbildungen sind Eschen dargestellt, die durch Hochwasser- 
schaden beschadigt und getotet worden sind, ferner Schnitte durch Eschen- 
und Buchenholz, welches auf dieselbe Weise beschadigt worden ist, schlieB- 
lich Weiden aus dem Uberschwemmungsgebiet mit Wurzelpelz auf dem Stamm. 

W. Herter (Tegel). 

Reitter, Ed in., Fauna germanica. Die Kafer des Deut¬ 
sche n Reiches. (Bd. 3. 436 pp., m. 147 Fig. i. Text u. 48 Farben- 


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330 


Tierische Schadlinge. 


drucktaf., letztere zusammengestellt u. redig. v. K. E. L u t z. Stutt¬ 
gart [K. E. L u t z]. 1911.) 

Die beiden ersten Bande dieses praktisch bedeutendsten coleoptero- 
logischen Werkes und dessen ganze Anlage sind in diesem Central- 
blatte eingehend besprochen und gewiirdigt worden. Es bedarf also nur 
einer kurzen Anzeige des soeben erschienenen 3. Bandes, die mit dem Be- 
merken eingeleitet werden kann, daB nach einer Notiz von H. Bickhardt 
in den Entomolog. Blattern (Jg. 7. p. 243) das Manuskript der noch fehlenden 
beiden Bande in nachster Zeit, d. h. noch im Laufe des Winters 1911/12, 
druckfertig vollendet sein wird. Danach bestcht begrundete Hoffnung, daB 
noch im Winter 1912/13 das Riesenwerk vollstandig vorliegen kann. 

Der 1. Band enthalt die gcsamten Adephaga, der 2. Band die 
Polyphaga von den Staphylinoidea (inkl.) bis zu den Palpi- 
corniern, umfassend die Hydrophiliden (inkl.). 

Hieran schlieBen sich in dem jetzt erschienenen 3. Band unmittelbar die 
Clavicornier an, w&hrend entsprechend dem, in des Verf. bekannten 
„Catalogus Coleopterorum Europae, Caucasi et Ar- 
meniae rossicae“ zumAusdruckgebrachtenSystemalsersteFamilien- 
gruppe der Diversicornier dieHygrophilen (Dryopidae, 
Georyssidae und Hydroceridae) folgen wiirden. Aus redak- 
tionellen Griinden (die in der Fertigstellung der Tafeln, die ja ganz in den 
Handen von Lutz liegt, gegeben waren) hat Verf. sich entschlossen (wie 
auch in einer Note zur systematischen Dbersicht der Familien der deutschen 
Polyphaga auf p. 10 des Bd. 2 bemerkt wird), die Darstellung der 
Hygrophilen zwischen die der Brahymera und der Sternoxia 
einzuschieben, sie also in der Nahe des Platzes zu belassen, der ihnen von 
Ganglbauer angewiesen wird (zwischen den Sternoxia und 
Malacodermata). 

Im ganzen enthalt der 3. Band die deutschen Arten folgender Familien: 

Diveracornia. Clavicornia. 

By turidae, Ostomidae, Nitidulidae, Cucujidao, Cryp- 
tophagidae, Erotylidae, Phalacridae, Latheriidae, M y c e • 
tophagidae, Sphindidae, Lyctidae, Cisidae, Colydiidae, 
Endomychidae, Cocoinellidae. 

Braohymera. 

Dermestidae, Nosodendridao, Byrrhidae. 

Hygrophili. 

Dryopidae, Georyssidae, Heteroceridae. 

Sternoxia. 

Buprestidae, Throscidae, Eucnemidae, C e r o p h y t i d a e , 
Elateridae. 

Malacodermata. 

Helodidae, D a s c i 11 i d a e , C a n t h a r i d a e , L y m e x y 1 o n i d a e. 

Teredilia. 

Cleridae, D e r o d o n t i d a e , Psoidae, B o s t r y c h i d a e, Ano- 
biidae, Ptinidae. 

Heteromera. 

Oedemeridae, Pythidae, Pyrochroidae, Hylophilidae 
Anthicidae, Meloidae, Bhipiphoridae, Mordellidae, Me- 
landryidae, Lagriidae, Alleculidae, Tenebrionidae. 

Die beiden noch fehlenden Bande werden also den, der Zahl der Familien 
nach kleinen, an Spezies allerdings sehr reichen Rest, namlich die P h y t o - 
phaga (Cerambycidae, Chrysomelidae, Lariidae) und 
die Rhynchophora (Anthribidae, Curculionidae, 
N'emonychidae und I p i d a e) zu behandeln haben. 


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Tierische Schadlinge. 


331 


Die Zuverlassigkeit und Brauchbarkeit der analytischen Tabellen und 
der Art-Diagnosen ist auch im vorliegenden Bande von idealer Vollkommen- 
heit. Ganz besonders wird auch in diesem Bande 
wieder dem Pflanzenpathologen etwas geboten, was 
er bisher vergeblich suchte, eine exakte Abbildung 
der Larven. Das kommt mit in der groBen Zahl von Textfiguren 
zum Ausdruck, von denen der vorliegende Band allein mehr als die 
beiden vorangegangenen zusammen bringt, und wird erklarlich, da er ja 
die wichtigsten der als schadliche Arten enthaltend bekannten Kafer- 
familien behandelt, u. a. die Byturiden, Dermestiden, Buprestiden und vor 
allem die Elateriden, deren Larven, die Drahtwurmer, hinsichtlich ihrer 
Biologie und ihrer rationellen Bekampfung noch so dringend eingehenderer 
Untersuchungen bediirfen. Wie in den beiden ersten Banden bringen die 
48 Farbentafeln des vorliegenden auch ihrerseits eine Unmenge, teils als 
einfache UmriBzeichnung, teils in Ton ausgefiihrter Larvenabbildungen, 
ganz abgesehen von den vielen, systematisch wichtige Details erlautemden 
mit auf den Tafeln (zum Teil auch im Text) untergebrachten Figuren. 

Zu alledem kommt noch, daB im Text regelmaBig, soweit wir tiberhaupt 
Kenntnis der ersten Stande haben, im AnschluB an die Gattungsdiagnosen, 
vielfach noch spezieller im AnschluB an die Artdiagnosen, kurz aber 
die Lebensweise der Larven Auskunft gegeben wird. 
Wo noch jede Kenntnis der ersten Stande fehlt, ist 
auch das ausdrucklich vermerkt. 

Kurz, auch die Fortsetzung des Werkes hat in vollem MaBe gehalten, 
was die ersten erschienenen B&nde versprachen, — es wird kunftig zu den 
unentbehrlichsten Buchern jeder pflanzenpathologischen Handbibliothek 
gehoren. 

Auf das Erscheinen der beiden noch ausstehenden Bande, vor allem 
des letzten, der die schwierigste Gruppe, die Sorgenkinder der Pflanzen- 
pathologie, die Russelk&fer, behandeln wird, darf man nunmehr 
auf das hochste gespannt sein. M. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf). 

Thomas, Fr., fiber einige Pflanzensch&dlinge aus der 
Gegend von Ohrdruf. (Mitteil. d. thuring. botan. Ver. is. F. 
H. 28. Weimar 1911. p. 57—59.) 

Neue Falle: 

1. Kerria japonica DC.: Aphiden deformierten die Blatter, 
indem letztere gerollt, gedreht oder gekrauselt wurden. 

2. Veronica agrestis L.: Triebspitzendeformation, durch 
Cecidomyia (Perrisia) veronicae Vail, hervorgebracht. Behaa- 
rung vermehrt, oberste Intermodien verkiirzt. Wahrscheinlich hat ein vom 
W T inde verwehtes Weibchen der genannten Art in Ermangelung des gewohn- 
ten Substrates (Veronica Chamaedrys) eine Notlage seiner Eier 
bewirkt. 

3. Lachnus grossus Kalt. anPicea excelsa bei Ohrdruf 
und Tharandt. Die Tiere haften sehr fest an der Fichtenrinde. Die groBe 
bauchwarts gelegene Haftflache (kreislormig, Diameter 1 mm) ist wohl der 
Einwirkung von Parasiten (Aphidius?) zuzuschreiben. Das Schlupfloch des 
Parasiten war sichtbar. 

4. Haltica oleracea L. an Fuchsia coccinea var. 
cult. Auch anderswo konnte man den Schadling an Onagraceen, 


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332 


Tierische Schadlinge. 


nie aber an Fuchsia, bemerken, die K&ferlarve friBt an der Unterseite 
der Blatter. Die Annahme einer Einfuhrung von auswarts (nach Ohrdruf) 
ist deshalb solange iiberfliissig, als nicht eine Anpassung an die Fuchsia als 
Nahrpflanze (also die Bildung einer Gewohnheitsrasse) sich beweisen lafit. 

Matouschek (Wien). 

Boodle, L. A., and Dallimore, W., Report on investigations, 
made regarding „bech coccus 11 (Cryptococcus fagi, 
Barensprung.) (Bull, of misc. Inform. Kew. 1911. p. 332—343.) 

Die BuchenschUdlaus ist seit 1858 in England als gefahrlicher Feind 
der Buchenwalder betrachtet worden. Verf. beobachtete die Tatigkeit des 
Schadlings in verschiedenen Waldern und gelangt zu dem Resultat, daB 
die Schildlaus nur maBigen Schaden anrichtet und daB die derselben zu- 
geschriebenen Verwiistungen in Wahrheit oft auf Nectria ditissima 
Tul., Melogramma spiniferum de Not. und Polyporus 
a d u s t u s Fr. zuriickzufiihren sind. W. H e r t e r (Tegel). 

Bagnall,Rich.S., Descriptions of three new Scandinavian 
Thysanoptera. (Tubulifera). (The Entomologists monthly 
Magazine. Vol. 22. 1911. p. 60—63.) 

Verf. sammelte auf einer Reise nach Skandinavien folgende neue Arten: 

Cryptothrips maior (auf Linden bei Bygdo nacnst Christiania; der 
Unterschied gegeniiber C. n i g r i p e a und rectangularis wird angegeben); 
Hindsiana Melaleuca (auf einer Cruciferenbliite im Palmhause zu Kopen- 
hagen); Phloeothrips brevicollis (auf Linden wie eingangs), mit Den- 
drothrips tiliae Uzel, einer vermutlicb neuen Aeolothrips und anderen 
Formen. 

Matouschek (Wien). 

Schumacher, F., Beitrage zur Kenntnis der Biologie der 
A s o p i d e n. (Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. Bd. 6. 1910. p. 
263—266, 376—383, 430—437; Bd. 7. 1911. p. 40—47.) 

Morphologie der genannten Baumwanzen, die in Amerika in groBter 
Artenzahl auftreten. Ein Clavis fur die 7 deutschen Arten. Das Studium 
der Biologie ergab: Unter den Pentatomiden nehmen die Asopiden eine 
Sonderstellung ein. Viele Arten vernichten schadliche Insekten, besonders 
Jugendstadien vieler Lepidopteren, Colepteren und Hymenopteren. — Im 
speziellen Teile gibt Verf. von den deutschen Arten die Verbreitung in Deutsch¬ 
land, die spezielle Biologie, die Art und Zeit des Vorkommens, die Nahrung 
usw. an. Matouschek (Wien). 

Trag&rdh, Ivar, Contributions towards the metamor¬ 
phosis and biology of Orchestes populi, 0. fagi 
and 0. quercus. (Arkiv. f. Zoology. Bd. 6. 1910. No. 7. 25 pp. 
2 Taf.) 

Verf. gibt die Unterschiede zwischen diesen schadlichen Kafern an 
und erlautert genau die Art der Minenanfertigung in den Blattern der Pappel. 
der Buche und Eiche. Von den vielen morphologischen Details interessiert 
uns hier besonders solche der Larven, die ja ihr ganzes Leben in Blattminen 
verbringen. Da gibt es Lokomotionsanpassungen: Bei Orchestes fagi 
und quercus entstehen durch tiefe dorsale Einkerbungen eine Art von 
ScheinfuBen; solche fehlen bei 0. populi, der seiner Larve nicht viel 
Raum zur Bewegung in der Mine iibrig liiBt. Letztere hat auch auf dem 


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Tierische Scbadlinge. 


333 


Labrum lange Borsten, die bedeutend kiirzer bei den anderen zwei Larven 
sind, denen sie bei der Bewegung eher hinderlich waren. 

Matouschek (Wien). 

Champion, 6. C., Rhynchophora, Curculioninae and 

Calandrinae. 1909—1910. (Biologia Centrali-Americana. Edited 

by F. Ducane G o d m a n. Zoology. Part. 208. 1910. Coleoptera. Vol. 4. 
Part. 7. p. I—VI, 151—221. Taf. 7—9.) 

Die Curculioninae (Riisselkafcr) liegen hiermit vollig abgeschlossen 
vor. Interessant sind die Scbadlinge an Kulturpflanzen aus der Subfamilie 
der Calandrinae. Sie werden genau behandelt. Calandra g r a - 
naria, C. oryzae sind durch Verschleppung mit pflanzlichen Produkten 
(Reis, Mais) Kosmopoliten geworden. Die Subfamilie der Cucurli- 
o n i n a e umfaBt 2466 Arten. Matouschek (Wien). 

Lea, Arthur M., Notes on Australian Curculionidae in the 
Berlin Museum. With descriptions of new species. 
(Mitt. a. d. zoolog. Museum Berlin. Bd. 5. 1911. p. 175—201.) 

Eine groBe Anzahl von australischen Riisselkafern, die aus diversen 
Aufsammlungen stammen und im Berliner zoologischen Museum deponiert 
sind, werden beschrieben. Die Diagnosen sind in englischer Sprache abgefaBt. 
Leider wird nie in der Arbeit auf die Schadlichkeit dieser Insekten (auch der 
neuen Arten) hingewiesen, obwohl gewiB so manche Art in dieser Beziehung 
nicht gleichgiiltig sein kann. Matouschek (Wien). 

Seitner, M., Bemerkungen zur Gattung Polygraphus und 
Aufstellung der Gattung Pseudopolygraphus n. gen. 
(Centralbl. f. d. ges. Forstwes. Bd. 37. 1911. p. 99—109.) 

Verf. stellt eine neue Gattung auf, namlich Pseudopolygraphus, 
welche sich durch folgende Merkmale von Polygraphus unterscheidet: 
Fiihler mit 5-gliedriger sehr kurzer Geifiel, Hinterfliigel rauchbraun mit 
scharf hervortretender Aderung. In diese Gattung stellt Verf. den Zirben- 
kafer (Ps. cembrae Seitner). Er wird genau beschrieben und ist durch 
die auffallende Besonderheit der Brutgangformen und die durch vorwiegende 
Einweibigkeit gekennzeichnete Lebensweise ausgezeichnet. Der Kafer wurde 
im Dachsteingebiete an der Zirbe in den durch den natiirlichen Reinigungs- 
prozeB absterbenden unteren Asten gefunden. Von Ps. grandiclava 
(Thoms.) Seitner, den Verf. bei Gmunden an der Kirsche beobachten konnte, 
unterscheidet sich der Zirbclkafer, der sich wohl auch an anderen Orten 
der Alpen finden diirfte, dadurch, daB der Halsschild desselben seitlich starker 
abgerundet ist und der Basalrand der Fliigeldecken derb und gekerbt ist. — 
Ps. grandiclava kommt auch auf der Zirbe (Tharandt) und der Wey- 
mouthskiefer vor. Matouschek (Wien). 

Pictet, A., Quelques exemples de 1 ’ h 6 r 6 d i t 6 des carac- 
teres acquis. (Verhandl. d. schweiz. Naturforsch.-Gesellsch. Bd. 1. 
1910. p. 272). 

Verf. veroffentlicht hier die Resultate mehrjahriger Versuche uber die 
Erblichkeit erworbener Merkmale bei Schmetterhngen. Der erste Teil be- 
faBt sich mit Lasiocampa quercus. Verf. zeigte schon friiher, daB 
die Raupen dieser und anderer Spezies im allgemeinen auch dann im Herbst 
den Winterschlaf antreten, wenn man sie in einen erwarmten Raum bringt 


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Tierische Schadlinge. 


und ihnen reichliche Nahrung vorsetzt. Es gelang ihm nun aber in gewissen 
Fallen, dieses Bediirfnis nach Winterschlaf zu eliminieren und die vorliegende 
Mitteilung studiert nun das Verhalten solcher Raupen, die von Eltern mit 
einem derartig abgeanderten Entwicklungsgang abstammten. Bei diesen 
letzterwahnten Raupen nun trat die neue Form der Entwicklung schon in 
der ersten Generation allgeraein auf; im temperierten Raume und bei reich- 
licher Ernahrung zeigten diese Raupen kein Bediirfnis nach Winterruhe und 
im Freien dauerte ihre Nahrungsaufnahme viel langer, als diejenige der Raupen 
von normaler Abstammung und kann erst bei 5° fiber Null dauernd zum 
Stillstand. 

Der zweite Teil der Mitteilung befaBt sich mit Versuchen fiber die Zfich- 
tung von Ocneria dispar auf Nadelholzem. Die Raupen des Schwamm- 
spinners fressen bekanntlich vorwiegend an Laubbaumen. Verf. ernahrte 
nun die samtlichen Raupen eines Geleges ausschlieBlich mit Koniferennadeln, 
wobei etwa 75 Proz. der Tiere zugrunde gingen. Die direkten Nachkommen 
der tlberlebenden zeigten sich dann gut an diese Nahrung angepaBt. 

Schneider-Orelli (Wadenswil). 
Prohaska, Karl, Beitrage zur Fauna der Kleinschmetter- 
linge von Steiermark. (Jahresber. d. k. k. I. Staatsgymnas. 
in Graz f. 1910/11. 3. 16.) 

Den letzten Beitrag veroffentlichte Verf. in den Mitteilungen des „Na- 
turwissenschaftl. Vereins ffir Steiermark" 1906. — Der vorliegende Beitrag 
enthalt interessante seltene Funde, unter denen sich auch viele Schadlinge 
finden. Manche Kleinschmetterlinge sind von Rebel revidiert worden. 
Micropteryx Aruncella Sc. umschwarmt bei 1000 m Seehohe 
Eichenzweige; es ist moglich, dafi ihre Raupe Blatter anfriBt, doch wurde 
sie fiberhaupt noch nie im Freien gesehen. Matouschek (Wien). 

Loschnig, J., Die Futteral- oder Sackmotte (Coleophora 
n i g r i c e 11 a). (Obstzttchter. 1911. p. 83.) 

Zu BockflieB (N.-Osterreich) litten einige Sorten (WeiBer Winterkalvill, 
Goldparmane usw.) stark durch den Schadling im Jahre 1910. Nur eine 
Bekampfung im Winter bringt gegen diese Obstblattschabe wohl Erfolg. 

Matouschek (Wien). 

Hackauf, Theodor, Zur Entwicklungsgeschichte von Lime- 
nites populi. (Zeitschr. f. wissenschaftl. Insektenbiol. Bd. 7. 1911. 
p. 137—138.) 

Folgende neue Beobachtungen werden mitgeteilt: Das graugrfine Ei 
des groBen Eisvogels findet man an der Spitze der Mittelrippe von Zitter- 
pappel-Blattem. Die Raupe beginnt den Blattrand von der Spitze aus nach 
beiden Seiten hin zu benagen. Sie erzeugt aus eigenen Exkrementen eine 
Art Schutzwall quer fiber das Blatt nahe der Spitze, der als Wasserfanger 
funktioniert und das Abspiilen des Tieres durch den Regen verhindert. Zur 
tlberwinterung fertigt sich das junge Tier ein rohrenartiges Gespinnst aus 
abgenagten Blatteilchen u. zw. meist in der Nahe eines Blattauges, die Off- 
nung nach unten. Auch im erwachsenen Zustande sitzt die Raupe meistens 
auf Blattern an der Spitze niedriger Zweige und tiberzieht das Blatt mit 
fcinem Gespinnst und schafft sich hierdurch einen sicheren Ruheplatz. Die 
Verpuppung erfolgt auf dem Blatte, nachdem dessen Seiten etwas aufgebogen 
worden sind, den Kopf nach der Spitze zu. Der an den Zitterpappelu hervor- 
gebrachte Schaden ist nicht selir groB. Matouschek (Wien). 


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Tierische Schadlinge. 


335 


Sedlaczek, Walter, StudientiberdenFlugdesNonnenfalters. 
(Centralbl. f. d. ges. Forstwes. Wien. 1911. 26 pp.) 

1. Der einzelne Schmetterling diirfte noch 20 km weit fliegen. Treibt 
der Wind die Tiere, so kommen sie ganz erschopft an irgendeinen Ort, wo 
sie vom Drange nach Erleichterung die Eier an irgendwelche Gegenst&nde 
ablegen. Das gleichzeitige Auftreten einer groBeren Anzahl von Faltem an 
Orten, wo sie autochthon entstanden sind, sowie dort, wohin sie zufliegen, 
beweist, daB die Fliige kurz nach der Entpuppung vor sich gehen miissen. 
Eigentliche Schwarme sind sehr selten, es existiert nur ein sukzessiver tJber- 
flug vieler Individuen wahrend der kritischen Zeit. Die Bedingungen fur 
tlberfluge treten keineswegs in alien Jahren und in alien Gegenden auf, sie 
bildeten wahrend der letzten Perioden des vermehrten Auftretens der Nonne 
Ausnahmen von der allgemeinen Regel der autochthonen Entstehung. — 

Fur die Praxis rat Verf. folgendes: 

1. Befindet sich ein von der Nonne stark infiziertes Revier in der Nahe 
von nonnenfreien eigenen oder fremden Bestanden, so achte man zur Flugzeit 
(friihe Morgenstunden besonders), ob sich im Walde viele Falter zeigen. 1st 
dies konstatiert, so sind alle angrenzenden Revierverwaltungen auf schnellstem 
Wege zu verstandigen und diese geben die Nachricht sofort weiter. Das ganze 
Personal muB zur Durchstreifung aller Bestande aufgefordert. Sitzen die 
Nonnenfalter in erreichbarer Holie, so sammle man sie sogleich ab, bevor 
noch die Weibchen viele Eier ablegen konnen. 

2. Das Sammeln soli mit vielen Sammlern auf einmal geschehen (Akkord- 
arbeit). Die Vereinbarungen der Waldbesitzer miissen die Grundlage fur die 
Bekampfungsmethode bilden, nicht die behordlich verordneten MaBnahmen. 

3. Jeder Forstmann muB tiber den jeweiligen Stand und die Entwicklung 
der Nonne in eigenen aber auch in den Nachbarrevieren unterrichtet sein. 

Matouschek (Wien). 

Fritzsche, William, Ein Beitrag zur Kenntnis der Vermeh- 
rung von Lymantria dispar: Ausfall der Digenese. 
(Naturwiss. Wochenschr. N. F. Bd. 10. 1911. p. 523—524.) 

Man kann wohl wegen des periodischen Erscheinens einiger Lyman- 
triiden (z. B. Lymantria monacha, L. dispar) in ungeheurer 
Zahl neben der digenen Fortpflanzung auf die Existenz einer lucina sine 
concubitu schlieBen. Verf. unternahm Versuche zum Nachw r eise spontaner 
Brutentwicklungsfahigkeit der Eier von L. d i s p a r. Im Juli 1909 wurde 
eine auf Crataegus oxyacantha sitzende kraftige weibliche Raupe 
eingetragen. Mitte August legte der aus dieser Raupe sich entwickelnde 
Schmetterling 230 Eier. Er wurde streng isoliert gehalten, die Eier isoliert 
im Keller aufbewahrt, ohne mit irgendeinem Wasser in Beruhrung zu kommen. 
Ende April war die gesamte Eiablage ausgekrochen. Die Raupen zeigten 
eine auffallende Verschiedenheit in der Farbung auf: die groBeren 9 helleren 
Exemplare iibertrafen die kleineren dunkleren am Ende des Raupen- 
stadiums um das Doppelte an Korperdimensionen. Erstere gingen spater 
an die Verpuppung als letztere. Die Puppen zeugten (5 und 9 Exemplare, 
alle 9 Individuen brachten groBe Eiballen. Ein Teil wurde befruchtet, die 
befruchteten Eier gaben Raupen; ein Teil blieb unbefruchtet, die Eier aber 
dieser unbefruchteten Gelege (der auf parthenogenetischem Wege erzeugten 
Weibchen) kamen bis jetzt noch nicht zur Entwicklung. Von den in Parthe¬ 
nogenesis entstandenen Individuen konnte mithin eine Generation durch 
spontane Brutentwicklung nicht abgeleitet werden. Dies schlieBt nicht aus, 


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336 


Tierische Schadlinge. 


daB der Ausfall der digenen Fortpflanzung sich auf raehrere Deszendenten 
erstrecken kann. Matouschek (Wien). 

Knoehe, E., t) b e r die Nonne. (Jahresh. d. Ver. f. vaterland. Naturk. 
in Wiirttemberg. Jg. 67. 1911. p. 77—79.) 

Verf. bctont, daB nur von der groBeren oder geringeren Gunst oder 
Ungunst der Fruhjahrstemperatur der Folgejahre es abhangt, ob sich eine 
grbBere oder geringere Kalamitat entwickeln wird oder ob die vermehrte 
Zahl der Nonnen langsam wieder abklingt. Eigene Untersuchungcn des Verf. 
sind: Durch Fattening mit 1-jahr. Kief ernpf lan zen ist es ihm zum ersten 
Male gclungen, Nonnen im Winter in groBerer Zahl zum Schmetterling zu 
entwickeln u. zw. bereits im Februar. Hohere Temperaturen, wie sie in 
kahlgeiressenen Bestiinden zur Zeit der Eiablage herrschen oder herrschen 
konnen, wirken teils todlich auf die Eier, um so schneller je jiinger das Em- 
bryonalstadium ist, teils fordern sie anfangs die Embryonen, hemmen aber, 
langer angewandt, die Entwicklung und bcwirken noch nachtriiglich ein 
Kiimmern der bereits ausgeschliipften Raupchen. Ein Fberfiihren der schon 
geschadigten Eier in Stubentemperatur vermag einen Teil der sonst ver- 
lorenen Embryonen zu retten. Trockenheit vermehrt, starke Luftfeuchtig- 
keit vermindert die Schadigung durch hohere Temperatur. Die Unter- 
brechung der Winterruhe wirkt auch bei Stubentemperatur um so schadigender 
auf die im Ruhestadium befindlichen Eier, je holier diese Unterbreehung 
eintritt. Das vielfach behauptete Auskommen von Nonnenraupen im Herbste 
beruht stets auf einer Verwechslung mit der Raupe eines Flechtenspinners. 
Infektionsversuche miBlangen aber. Matouschek (Wien). 

Zederbauer, Emerich, Klima und Massenvermehrung der 
Nonne (Lymantria monacha L.) und einiger ande- 
rer Forstsch idling e. [Eine naturwissenschaftliche Studie 
mit 2 Karten. ] (Mitteil. a. d. forstl. Versuchswes. Osterreichs, herausgegeb. 
v. der k. k. forstl. Versuchsanst. Mariabrunn. H. 36. 1911. p. 51—69.) 

Die Ergebnisse sind: 

1. Die in den letzten 3 Jahrhunderten aufgetretenen und aufgezeichneten 
Massenvermehrungen der Nonne sind horizontal im Norden begrenzt durch 
die Juliisotherme von + 16° und vertikal gleichfalls durch die Juliisotherme 
von + 16° (bei 650--900 m Meereshohe gelegen). — In diesen Gebieten be- 
triigt und betrug die jahrliche Niederschlagsmeuge 40—100 cm; die Massen¬ 
vermehrungen treten fast alle in trockenen warmen Klimaperioden auf. Die 
Gcbiete mit 40—60 cm jahrlichem Niedersehlage sind am moisten von der 
Nonne gefahrdot, am seltensten die mit 80—100 cm. Betragt der Niederschlag 
mehr als 100 cm jahrlich, so treten iiberhaupt keine Massenvermehrungen 
auf; da sind auch keine VorsichtsmaBregeln notig, ebensowenig in Gebieten 
mit der Juliisotherme unter + 16 0 . In Gebieten mit 70—100 cm jahrlichem 
Niederschlagc sind die VorsichtsmaBregeln gegen die Nonne nur bei Eintritt 
trockener Jahre ndtig, in Gebieten mit 40—60 cm und zum Teile noch 60—70 
cm besondere Vorsicht gegen den Schadling besonders bei Eintritt trockener 
Jahre, doch auch in feuchten Jaliren. 

2. Die Massenvermehrungen des Kiefernspinners, Kiefemspanners und 
der Kioferneule kommen ahnlich wie die der Nonne nur in Gebieten mit 
40—80 an, am moisten in solchen mit 40—60 cm jahrlichen Niederschlag 
und besonders in trockenen und warmen Klimaperioden vor. 

Matouschek (Wien). 


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Tierische Schadlinge. — Untersucbungamethoden, Instrument® etc. 


337 


Schaff, E., Die wildlebenden Saugetiere Deutschland s. 
256 pp., m. 76 Fig. i. Text. Neudamm (J. Neumann). 1911. Preis 
3,50 M. 

Wer die Konfusion in der FraBbildkunde der durch unsere deutschen 
Nager verursachten Beschadigungen von forstlichen und gartnerischen Kultur- 
pflanzen kennt, die wesentlich mit darin ihre Ursache hat, daB ein gutes, 
zuverlassiges, neueres Werk iiber die deutsche Saugerfauna seit iiber 500 Jahren 
fehlt, wird mit dem Ref. einer Meinung dartiber sein, daB der Wert eines 
so sorgfaltig und mit solcher Sachkenntnis gearbeiteten Buches, wie es uns 
der als Jagdzoologe und als Ornithologe hochverdiente Verf. in der vor- 
liegenden, trefflich ausgestatteten Schrift bietet, gar nicht hoch genug ein- 
geschatzt werden kann. 

Da es streng wissenschaftlich, dabei aber doch im Ausdrucke (alle 
termini technici werden im Anhange erklart) allgemeinverstandlich 
geschrieben ist, muB das Buch nicht nur in Handen aller Pflanzenpathologen 
von Fach, sondern auch in Handen aller der fur die Forderung unseres Wissens 
ganz unentbehrlichen Mitarbciter sein, — ich meine, in den Handen aller 
Forst- und Landwirte, die Gelegenheit und auch Passion haben, die Lebens- 
weise unserer einheimischen Sauger zu beobachten. 

Wir konnen dem vortrefflichen und iiberdies trotz des billigen Preises 
sehr gut ausgestatteten Werke nur die weiteste Verbreitung wunschen. 

Max Wolff (Bromberg-Schrottersdorf). 
Scheffer, H. Th., The common Mole. (Kansas State Agricult. College 
Experiment Stat. Bulletin. 168. 1910.) 

In Kansas lebt Scalops aquaticus Fisch. (Wassermull); der 
gewohnliche Maulwurf fehlt. Scalops ernahrt sich nur von tierischer 
Nahrung, besonders, wie die Untersuchung vieler Magen zeigte, von Insekten. 
Er ist niitzlich, wenn er auch in Parkanlagen oder Garten durch sein Wuhlen 
recht verpont ist. Da mufi er in Maulwurfsfallen oder durch mit Strychnin 
vergifteten Kodern (Heuschrecken, Fleischstiickchen, Rosinen usw.) ver- 
nichtet werden. Die Schaden an Knollen und Wurzeln diverser Kulturge- 
wachse oder am Getreide sind durchwegs auf Mause zuriickzufiihren; ver- 
giftete Koder in die Gange des Scalops gebracht, dezimieren stark die 
Mause. Die gediegene Arbeit enthalt viel statistisches Material. 

Matouschek (Wien). 


Untersuchungsmethoden, Instrumente etc. 

Abderhalden, E., Handbuch der biochemischen Arbeits- 
methoden. Bd. V. Teil 1 u. 2. Berlin u. Wien (Urban u. Schwarzen- 
berg) 1912. 

Das Abderhalden sche Handbuch, welches sich seit dem Erscheinen 
vor etwas mehr als einem Jahr so viele Freunde erworben hat, ist durch die 
Hinzufiigung eines weiteren Bandes erweitert worden, dessen zwei nun fertig 
vorliegende Teile den AbschluB des Werkes darstellen. Grade der letzte 
Band enthalt besonders viel fur den Mikrobiologen wertvolles, was um so 
wichtiger ist, da er einzeln gekauft werden kann. In ihm sind folgende Me- 
thoden beschrieben: Nachweis und Bestimmung von Giften auf biologischem 
Wege, Methoden zur Bestimmung des Blutdrucks, zur Aufarbeitung des 
Blutes in seine einzelnen Bestandteile, Blutgerinnung. Die vollstandige 

Zwelte Abt. Bd. 84. 22 


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Untersachungsmethoden, Instrumente etc. 


Analyse eines 24 stiindigen Urins. Nachweis und Bestimmung der EiweiB- 
abbauprodukte im Ham. Bestimmung der Reaktion mittels Indikatoren, 
Nachtrag zur Gefrierpunktsbestimmung, Methoden zur Untersuchung der 
menschlichen Faces. Methodik der Milchuntersuchung, Fettbestimmung 
nach Kuwagana-Suto, Partielle Hydrolyse der Nukleinsauren, Die Bestim¬ 
mung der Wasserstoffkonzentration durch Gasketten, Die Arbeitsmethoden 
bei Versuchen iiber die Anaphylaxie, Der Nachweis photodynamische 
Wirkungen fluoreszierender Stoffe am lebenden Warmbliitler, tlber Mikro- 
polarisation, Die optische Methode und ihre Verwendung bei biologischen 
Fragestellungen, Die wichtigsten Methoden beim Arbeiten mit Pilzen und 
Bakterien, Darstellung von Lipoiden aus Gehirn und anderen Geweben. 
Die Methodik der Plankton-Untersuchung, Das Arbeiten mit OrganeiweiC, 
Der Nachweis der Gifte auf chemischem Wege, Die GefaBnaht und Massen- 
Transplanation, Die Technik der Gewebskultur in vitro, Methoden zur bio- 
chemischen Untersuchung des Bodens, Methodik der Stoffwechselunter- 
suchung bei Mikroorganismen, Die gasometrische Bestimmung von primarem 
alisphatischen Aminostickstoff und ihre Anwendung auf physiologisch-chemi- 
schem Gebiete. Die Analyse von EiweiBkorpern durch Bestimmung der 
chemisch charakteristischen Gruppen der verschiedenen Aminosauren, Die 
Z u n t z sche Methode der Gasanalyse, Neue Apparate fur Stoffwechsel- 
versuche, Erganzungen zur Aschenanalyse, Ultrafiltration, Tabellen zur 
Herstellung von Losungen mit bestimmter H-Ionenkonzentration. Die 
Methoden der biologischen Mikroanalyse, Arbeitsmethoden zum Studium 
des intermediaren Stoffwechsels, Methodisches aus der Biochemie der Pflanzen, 
Die quantitative Mikroelementaranalyse organischer Substanzen, Kapillar- 
analyse, Biochemische und chemo-therapeutische Arbeitsmethoden mit 
Trypanosomen, Reagentien zum Nachweis der biologisch wichtigen Ver- 
bindungen. 

Aus diesem reichhaltigen Material seien hier besonders diejenigen Kapitel 
hervorgehoben, welche speziellen Bezug auf die Mikroorganismen haben. 
So wird im Beitrag von H. F ii h n e r , Freiburg i. B., auf die Verwendung 
von Schimmelpilzen und Protozoen zum biologischen Giftnachweis ein- 
gegangen. DaB die Untersuchung der menschlichen Faces von H. L o h - 
r i s c h , Chemnitz, in naher Beziehung zur Mikroorganismenkunde steht, 
bedarf kaum des Hinweises. Auch die Milchuntersuchung, bearbeitet von 
E. F. E d e 1 s t e i n , Charlottenburg, wird diejenigen Mitarbeiter des bakterio- 
logischen Centralblattes, welche sich mit der Beziehung der Mikroorganismen 
zur Milch beschaftigen, fesseln. Sie finden hier eine Beschreibung der chemi- 
schen und physikalischen Milchprlifung. Dem schlieBt gleich die neueste 
Fettuntersuchungsmethode an. — In der Erganzung seines friiheren Beitrages 
iiber das Arbeiten mit Pilzen und Bakterien bringt Fuhrmann, Graz, 
unter anderem das B u r r i sche Tuscheverfahren, die Gewinnung der Hefe- 
sporen auf dem Gipsblock und die Kultur anaerober Bakterien, wie die unter 
erhohtem Druck. Besonders wertvoll wird der Beitrag von S t o k 1 a s a 
Prag, iiber die biochemische Untersuchung des Bodens sein. — Unter Weg 
lassung der bisweilen etwas phantasievollen Methoden iiber die Wirksamkeit 
der Mlkroorganismenflora des Bodens wird hier das experimentelle gut Be- 
griindete in klarer Weise dargestellt. Die Methodik der Stoffwechselunter- 
suchung bei Mikroorganismen, welche der Referent auf etwa 80 Seiten be- 
handelt hat, beriicksichtigt neben den allgenieinen Methoden den Mineral-, 
den Kohlenhydrat-, den EiweiBstoffwechsel, die Zersetzung der Fette, Fett- 


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Untersuchungsmethoden, Instrument* etc. 


339 


sauren und Alkohole und den Gasstoffwechsel. Im Kapitel „Methodisches 
aus der Biochemie der Pflanzen“ behandelt Ernst G. Pringsheim, 
Halle, die Land- und Wasserkultur hoherer Pflanzen, die Methoden zum 
Studium der Kohlensaureassimilation chlorophyllhaltiger Pflanzen und die 
chemische Reizbarkeit, wobei auch die Mikroorganismen Beriicksichtigung 
finden. Auch das Kapitel biochemische und chemo-therapeutische Arbeits- 
methoden mit Trypanosomen von Niersteiner, Bristol, fallt in das 
Gebiet der weiteren Mikroorganismenkunde. Sehr wertvoll kann grade fiir 
die physiologische Forschung, die so haufig unter Substanzmangel leidet, 
die neue Methode der Mikroanalyse organischer Substanzen von P r e g 1, 
Innsbruck, werden, die dem Ref. schon einige gut stimmende Werte gegeben 
hat. So wird auch der 5. Band des Abderhaldenschen Handbuches 
unter den Biologen der nicht rein medizinischen Richtung zahlreiche Freunde 
finden. H. Pringsheim, Charlottenburg). 

Hatton, H., tlber die Brauchbarkeit japanischer Soja 
als Kulturmedium fiir die b a k t e r i o 1 o g i s c h e n Un- 
tersuchungen. (The botan. Magazine. Vol. 25. 1911. p. 97—103.) 

Als Nahrfliissigkeit verwendete zuerst M i y o s h i die japanische Soja 
fur verschiedene Pilze. Wegen des Gehaltes von EiweiBstoffen, Amidokor- 
pern und einigen Kohlehydraten mufi die Soja eine sehr geeignete Stickstoff- 
sowie auch Kohlenquelle fiir niedere Pilze und Bakterien bilden. Dazu ent- 
halt sie 16—23 Proz. NaCl und organische Sauren. 

1. Versuche mit Sojalosung (ohne Pepton): Bacillus 
c o 1 i und t y p h i gedeihen sehr gut. Die Wachstumsgeschwindigkeit 
aller Arten, die in Kultur genommen wurden, nimmt mit der Konzentra- 
tion der Fliissigkeit nicht bedeutend ab und schreitet fast gleichmaBig fort 
bis zu 10 Proz. Im allgemeinen gedeihen Bakterien in niedrigerer Konzen- 
tration als Pilze. 

2. Versuche mit Sojagelatine: Bei der Untersuchung von 

Wasserproben iibertraf die Keimzahl auf 1 prozentige Soja Gelatine meisten- 
teils die auf der T h o m a n n schen Gelatine, wahrend sie aber zuweilen auf 
der letzteren niedriger ist. Im Durchschnitt zeigt die gesamte Zahl auf dem 
ersteren Boden im Verhaltnisse zum letzteren ca. 12-prozentige Zunahme. 
Was die Sojapepton-Gelatine anbetrifft, so ist die Entwicklung der Keime 
stets giinstiger und deren Zahl durchschnittlich um 44 Proz. reicher, als es 
auf der Thomann schen Gelatine der Fall ist. — Die Sojagelatine ent- 
halt 1 Proz. Soja und 10—12 Proz. Gelatine, die andere 1 Proz. Soja, 0,5 Proz. 
Pepton Witte und 10—12 Proz. Gelatine. Die beiden Boden wurden 
mit Normalnatronlauge und mit Soda sorgfaltig behandelt und fiir die Un¬ 
tersuchung gebraucht. Matouschek (Wien). 

Pilz, Ferdinand, Uber Wasserkulturen. (Wien, landwirtsch. 

Zeitg. Jg. 61. 1911. p. 277—280.) 

Statt den Keimling bei Wasserkulturen in einem mit Einschnitt ver- 
sehenen Korke mittelst Baumwolle zu fixieren, bringt Verf. in die Kultur- 
gefaBe zvlindrische Blecheinsatze mit Siebboden. Auf letzteren kommt zu¬ 
erst eine Lage von Porzellanschrot, dann entweder der Samen direkt, besser 
aber der im Sand gezogene Keimling und der verbleibende Raum wird mit 
gleichem Schrot gefiillt. Wurden statt EisenblechgefaBe solche aus Glas 
verwendet, so wurde um dieses GefaB ein Mantel aus weicher Pappe, der durch 

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340 


Untersuchungsmethoden, Instruments etc. 


einen federnden Biigel an die Wandungen gedriickt wird, gelegt, auf dal? 
das Licht abgehalten wird, damit keine Algenvegetation auftreten konne. 
Die GefaBe wurden zuerst mit Leitungswasser bezw. destilliertem Wasser 
gefiillt. Diese Modifikation der Wasserkultur konnte man als eine Kombi- 
nation von Sand- und Wasserkultur bezeichnen. Vorteile dieser Modifikation 
sind: Bessere natiirliche Befestigung der Wurzeln, Ermoglichung des An- 
baues von Knollengewachsen, die Durchsichtigkeit des ganzen Versuches. — 
Erst nach ein bis zwei Wochen wendet man eine sehr verdiinnte Nahrlosung 
an (anfanglich 0,5%„, dann gcsteigert bis zu 2%o, nur bei Mais, Kartoffel, 
Buchweizen bis 5 0 /oo). — Versuclie im Jahre 1908 zeigten bei der Erbse ein 
durch die alkalisch gewordene Nahrlosung eintretendes Vergilben der Blatter 
(Chlorose), dem durch Ansauem der Nahrlosung mit Phosphorsaure wirksam 
begegnet wurde. Dies zeigt, daB die in Weingarten bei Kalkboden haufig 
auftretende Chlorose eine ahnliche Ursache habe, so daB nicht direkter Mangel 
an loslichem Eisen vorliegt, sondem das Eisen als unlosliches Eisenphosphat 
den Pflanzen gelegentlich unzuganglich wird. Bei der Erbse zeigte sich, 
daB die Wurzeln eine groBere Luftbediirftigkeit haben als etwa die der Gra- 
mineen. Ein Jahr spater gelang es, bei dieser Pflanze willkurlich Knollchen- 
bildung durch Impfung hervorzurufen. Die Wurzeln wurden mehrfach ver- 
letzt, um eine sichere Infektion zu ermoglichen, dann in eine Bodenaufschwem- 
mung von Erbsenland gebracht und wieder in die Nahrlosung eingetaucht, 
so daB nur ein Teil derselben eintauchte. Die Knollchen traten an den 
Teilen der Wurzeln auf, die nicht untergetaucht waren (Luftbediirftigkeit 
der Knollchen). Bei der Bohne und Wicke gelang es nicht, Knollchen zu ziehen. 
— Der eigentliche Grund, warum die in Wasserkultur gezogenen Graini- 
neen so stark von Meltau befallen wurden, konnte nicht gefunden werden, 
doch ist die Vermutung vielleicht moglich, daB die in den T o 11 e n s schen 
Losungen vorwiegend enthaltenen N-reichen Verbindungen ein teilweises 
Vergeilen der Kulturen und daher eine besondere Neigung zu parasitischen 
Erkrankungen hervorrufen. Matouschek (Wien). 

Hesse, E., Weitere Studien liber den Bakteriennach- 
weis mit dem Berkefeldfilter. (Zeitschr. f. Hyg. Bd. 70. 
p. 311—320.) 

Bei den friiheren Versuchen, tiber welche im Centralbl. f. Bakt. Abt. II 
referiert ist, war es Verf. gelungen, durchschnittlich 42 Proz. der Aussaat 
in der Riickspulfliissigkeit wiederzufinden. Obgleich Verf. im allgemeinen 
mit scinen Resultaten zufrieden sein konnte, bestand doch in Punkt 6 seiner 
Zusammenfassung der ersten Arbeit: „die den Versuchen dienenden Kerzen 
miissen auf ihre Brauchbarkeit stets erst ausprobiert werden und erheischen 
auch fernerhin standige Kontrolle" eine Einschrankung, welche im Interesse 
des Wertes der Methode genauer verfolgt werden muBte. Nach des Verf. 
und P. Schmidts Erfahrungen muBte die Ursache ungiinstiger Ergebnisse 
im Bau der oberflachlichen Schichten der „schlecht arbeitenden“ Kerzen 
zu suchen sein und so wurden denn auch auf der Oberflache durch Herstellung 
von Schliffen trichterformige Einsenkungen und im Innem Hohlraume und 
Spalten von 2—100 p. Lumen nachgewiesen. Wenn auch in den Schliffen 
keine Kommunikation zu finden war, so ist eine solche bei der Dicke der 
dargestellten Schliffe von 20 p. keineswegs ausgeschlossen. Daher hatte zur 
Vermeidung solcher Unzulanglichkeiten Verf. schon fruher Versuche mit 
Kerzen gemacht, die vor dem Gebrauche mit einer sterilen Aufschwemmung 


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Untersuchungsmethoden, Instrument© etc. 


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abgetoteter Bakterien verstopft worden waren. Dieses Verfahren aber ge- 
wahrte keine Vorziige, wo hi waren die Kerzen verstopft, da ihre Filtrations- 
geschwindigkeit in deutlicher Weise verlangsamt war, aber bei riicklaufiger 
Spulung konnten nicht mehr Keime nachgewiesen werden als oline die Vor- 
behandlung. Dieser MiBerfolg beruhte auf einem Zusammenpressen der 
Bakterienleiber, welche Poren und Trichter ausfiillten und mit den 
abzufiltrierenden lebenden Keiraen sich innig verbanden. Hierauf stellte 
Verf. Versuche mit Bakterienaufschwemmungen an, denen er geschlemmten 
Kieselgur feinster Sorte zusetzte. Zunachst wurden gut und schlecht arbeitende 
Kerzen ausgesucht; letztere lieferten 12 Proz. der eingesaten Bakterienmenge, 
die guten dagegen 46 Proz. Wie bei den friiheren Versuchen wurden die 
Verdiinnungen mit steriler physiologischer NaCl-Losung, der l / 2 Proz. N&hr- 
bouillon zugesetzt war, mit Tropfglasern hergestellt und diente Drigalski- 
C o n r a d i - Agar als Nahrboden fur Versuche und Zahlplatten. 

Bei den Versuchen mit Kieselgurzusatz wurden zunachst schlechte 
Kerzen verwendet und bei der Verarbeitung mit dem Tropfglase ergaben 
die ersten vier Versuche, daB dann eine ganz erhebliche Vermehrung der 
Zahl der wiedergefundenen Keime eintritt und anderseits, daB die Anwendung 
der Tropfglasmethode zum Beschicken der Platten mit der Ruckspiilflussig- 
keit unregelmaBig ist. Beim riicklaufigen Spiilen hoben sich der die ganze 
Kerze iiberziehende Mantel von Kieselgur und damit die in ihm befindlichen 
Bakterien ab. Wie Verf. an einer Anzahl Platten feststellen konnte, ist es 
unmoglich, in einer bestimmten Tropfenzahl auch nur annahernd die gleiche 
Menge von Keimen wiederzufinden; infolge mehrerer ungiinstiger Erfahrungen 
verarbeitete Verf. in Zukunft den RiickstoB direkt auf Drigalski- 
Nahrboden. Aus derartig angestellten Versuchen geht einwandfrei hervor, 
daB bei Kieselgurzusatz die fruher unbedingt notwendige Auswahl geeigneter 
Kerzen absolut uberfliissig ist und die ohne Kieselgur am schlechtesten 
arbeitenden Kerzen lassen m i t Kieselgurzusatz im Durchschnitt iiber 
92 Proz. der ausgesaten Bakterienmenge wiederfinden (ohne Zusatz nur 
12 Proz.). Der Unterschied bei gut arbeitenden Kerzen muB natiirlich, 
wie auch der Versuch zeigt, wesentlich geringer sein. Einzelne zu weit fiihrende 
Angaben miissen im Originate weiter verfolgt werden. 

Ubergehend zu den Filtrationen unter Druck ist hervorzuheben, daB 
Verf. in seiner ersten Arbeit auf den Wert der Methode zur Bestimmung 
des Colititers bei Talsperren oder filtrierten FluBwassern hingewiesen hatte 
und daB eine Vorrichtung konstruiert werden musse, die in Verbindung mit 
einem Wasserleitungsrohr durch den naturlichen Wasserdruck an Stelle der 
Saugstrahlpumpe die Filtration vornehmen lasse. Wir lesen dann die Be- 
schreibung eines dem Verf. von der Berkefeld-Filtergesellschaft zur Verfugung 
gestellten Apparates, welcher in geeigneter Weise mit dem Wasserleitungs- 
hahn in Verbindung gesetzt werden kann. Es wird dann der natiirliche Druck 
das Wasser und die vorhandenen Keime durch die Kerze pressen und werden 
sich letztere auf der Kerzenoberflache niederschlagen, von wo sie durch 
riicklaufige Spulung unter entsprechender Handhabung des Apparates ent- 
fernt und verarbeitet werden. Nimmt man aber eine Erhohung des Druckes 
vor, und Verf. hatte bisher nur mit dem atmospharischen Luftdruck von 1 kg 
auf den Quadratzentimeter gearbeitet, wahrend die meisten Wasserleitungen 
einen erheblich hoheren Druck haben, dann werden bei Anwendung eines 
solchen, selbst bei einer tadellos arbeitenden Kerze, die Keime so tief in die 
Spalten und Hohlraume der Kerze gepreBt werden, daB sie durch die ruck- 


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Untersuchungsmethoden, Instrumente etc. 


laufige Spiilung nicht mehr entfernt werden konnen. Diese Verrautung be- 
statigte sich bei mehreren diesbeziiglichen Versuchen und die Entfernung 
der Keime durch rucklaufige Spiilung war unzureichend und daher quantitativ 
unwichtig. Hier erwies sich ein Kieselgurzusatz als zweckmaBig und bei 
1,8 Atmospharen konnten im Durchschnitt 84 Proz. Aussaat wiedergefunden 
werden. 

Die Vorteile, welche Kieselgurzusatz zu den filtrierten Bakterienauf- 
schwemmungen bietet, faBt Verf. in dem Satze zusammen, dab durch Zu- 
gabe von 0,1 g sterilen, geschlammten Kieselgur die Prozentzahl der in der 
Ruckspulfliissigkeit nachweisbaren Keime von 42 sich auf 91 erhoht. — 
Eine Auswahl der Kerzen und deren standige Kontrolle erweist sich als iiber- 
fliissig, da auch schlechte Kerzen mit Kieselgurzusatz hervorragend gute 
Resultate liefern. Die Filtration unter hoherem Druck liefert ohne Kieselgur 
selbst bei tadellosen Kerzen schlechte Ergebnisse, mit Kieselgur aber vor- 
ziigliche. Diese Tatsache ist sehr wichtig zur Bestimmung des Colititers bei 
Nutzwasseranlagen, die einer Verunreinigung zuganglich sind und daher 
einer standigen Kontrolle bedurfen. Der erste Stoft mit der Druckpumpe 
entfernt bei der riicklaufigen Spiilung unter Ablosung der Kieselgurhaut 
fast alle Keime. Der feine Kieselgurbelag von 0,1—0,3 g auf den Dri- 
g a 1 s k i - Platten beeintrachtigt ihre Dbersichtlichkeit in keiner Weise, er 
befordert aber ihr Abtrocknen. Femer wird durch die Verwendung von 
Kieselgur die Filtrationsgeschwindigkeit nicht merklich beeintrach¬ 
tigt. Die fur Untersuchung eines Liters Wasser (einschlieBlich der Ver- 
arbeitung auf Nahrboden) notwendige Zeit betragt bei Verwendung der 
Saugstrahlpumpe fiir eine normal arbeitende Kerze 10—20 Minuten, bei 
Verwendung eines Druckes von 1,8 Atmospharen etwa 7 Minuten. 

R u 11 m a n n (Darmstadt). 

Waldschmidt,W., tlber die verschiedenen Methoden, Pep¬ 
sin und Trypsin quantitativ zu b e s t i m m e n , n e b s t 
Beschreibung einer einfachen derartigen Methode. 
(Pfliigers Arch. Bd. 143. 1911. p. 189.) 

Nach Besprechung der bekannten Methoden, welche alle mit Mangeln 
behaftet sind, beschreibt Verf. sein neues Verfahren, welches auf der Ver- 
dauung gefarbten Fibrins beruht. In mit Diphenyl-Rosanilin gefarbtes 
Glyzerin wird von Farbstoff befreites Fibrin eingetragen, welches nach 24 
Stunden geniigend gefarbt ist. Nach Auswaschen mit Wasser, Behandeln 
mit 0,1 proz. Salzsaure und darauf mit Sodalosung wird es fein zerschnitten, 
und davon werden gleiche Mengen in gleichweite Reagenzglaser verteilt, 
welche gleichviel 0,1 proz. Sodalosung enthalten, worauf steigende Mengen 
Trypsin zugefugt werden. Durch Auflosen des Fibrins wird der Farbstoff 
frei, und die Losung wird um so intensiver gefarbt, je mehr Fibrin in Losung 
gegangen; man mifit die Intensitat mit einem Keilkolorimeter. Bei Versuchen 
mit Pepsin wird statt der Soda 0,1 proz. Salzsaure verwendet. 

E m m e r 1 i n g (Hermsdorf). 


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Entwicklungshemmung und Vemichtung der Bakterien etc. 


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Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc. 

Omeliansky, W. L., Die Einwirkung der Radiurastrahlen 
au! die leuchtenden Bakterien. (Ztschr. f. Balneol. 1911. 
p. 405—408.) 

Zu den Versuchen wurde ein Photobacterium Italicum benutzt, das 
auBerordentlich stark leuchtete. Das Wachstum der Photobakterien wird 
durch den EinfluB der Radiumstrahlen zuriickgehalten, jedoch tritt eine 
Veranderung der chemischen Eigenschaften nicht ein. Eine Abtotung der 
Bakterien findet nur statt, wenn die Schichten sehr diinn sind. Rontgen- 
strahlen sind auf Kulturen von Photobakterien ohne EinfluB, ultraviolette 
nur von geringer Wirkung. Wedemann (Gr.-Lichterfelde). 

Black, M. W. and Phelps, B., Report concerning the location 
of sewer outlets and thedischarge of sewageinto 
New-York harbor. (Contributions f. the Sanitary Laborat. and 
Sewage Experiment Station. Vol. 7. Boston, Mass. 1911.) 

Der Bericht enthalt die Ergebnisse einer Reihe von Versuchen zur Be- 
stimmung der praktischen Ausfuhrbarkeit eines Systems einer zwangsweisen 
Durchliiftung des Abwassers, der eine kurze Zeit eine Faulnis bewirkende 
Behandlung folgt. Die Kosten sollen pro eine Million Gallonen (1 Gallone 
= 4,4 1) behandelten Abwassers ca. 2 Dollars betragen. Der Bericht ent- 
halt verschiedene Plane iiber die Anordnung der Abwasserauslasse in den 
New Yorker Hafen. Wedemann (Gr.-Lichterfelde). 

Gnth, F., und Feigl, J., tlber den Nachweis und die Wirkung 
von Fermenten im Abwasser. (Gesundheitsingenieur. 1912. 

p. 21.) 

Verff. kommen zu dem Ergebnis ihrer umfangreichen und interessanten 
Versuche, dafi in rohen und vorgefaulten hauslichen Abwassern Fermente 
vorhanden sind, und zwar in erster Linie solche, die den Abbau hochmole- 
kularer ungeloster bzw. pseudogeloster Substanzen in geloste vollziehen. 
Die Fermente gelangen zum Teil mit tierischen und pflanzlichen Abfall- 
stoffen in das Abwasser, zum Teil werden sie von den Mikroorganismen 
fortdauernd neu gebildet. 

Diastase, Trypsin, Pepsin, Lipase, sowie die Disaccharidfermente sind 
in hauslichen Abwassern fast stets, offenbar in direkter Proportionalitat zur 
Konzentration, nachweisbar. Diastase iiberwiegt in alien Fallen ganz er- 
heblich. 

Fiir die Praxis haben die Versuche ergeben, daB eine Steigerung der 
Abbauvorgange nur dann eintritt, wenn auBer standiger Zufuhr neuer Krafte 
(Bakterien bzw. Fermente) gleichzeitig Entfernung der Stoffwechselprodukte 
statt hat. Wahrend die spezifischen Fermentkrafte durch Anhaufung faul- 
fahiger Massen zunachst angereichert werden, bedingt langeres VerweQen 
eine starke Verminderung. Sonach gibt es ein naturgemaB individuell ver- 
schiedenes Optimum fUr die DurchfluBzeit im Betriebe von Faulbecken. 

Nitratzusatz bewirkt vorwiegend bei stickstoffhaltigen Substanzen 
Oxydation der Faulnisprodukte und fordert dadurch den fermentativen 
Abbau. Desinfektion mit Chlorkalk, in Mengen, wie sie in der Praxis tiblich 
sind, vermag die einem Abwasser innewohnenden Fermentkrafte nicht zu 
vernichten, wenn auch eine wesentliche Schadigung zu konstatieren ist. In 


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Entwicklungsbemmung und Vernichtung der Bakterien etc. 


gut gereinigten Abfliissen von Oxydationskorpern sind Fermente nur in 
Spuren naehzuweisen, angereichert finden sie sich dagegen in der die Brocken 
umgebenden Schleimschicht. Hier konnte auch die Anwesenheit von Oxydasen 
und Peroxydasen wahrscheinlich gemacht werden. 

Wedemann (Gr.-Lichterfelde). 

Gutb,F.,undFeigI,J., Beitrage zur Kenntnis der Wirkungs- 
weise biologischer Korper. (Gesundheitsingenieur. 1911. 
p. 941.) 

Das Gesamtresultat der Arbeiten zur Kenntnis der Wirkung der Oxy- 
dationskorper weist darauf hin, daB die Umwandlung faulfahiger Stoffe durch 
den biologischen Korper zu inoffensiven Produktcn an die Gegenwart von 
Mikroorganisraen bzw. Fermenten und gleichzeitig an Sauerstoff gebunden ist. 
Die Untersuchungen der Verff. haben erneut bewiesen, daB bei der biologischen 
Reinigung ein durchgreifender Abbau der eingefiihrten Materie sich vollzieht, 
indem der Stickstoff zum groBeren Teil, der Schwefel vollig aus der natiirlichen 
Gruppierung herausgerissen und oxydiert werden. Die vergleichsweise sehr 
geringen Mengen organischer Stoffe in den Abfliissen wurden als Substanzen 
charakterisiert, die nur durch energischen fermentartigen Abbau aus der 
eingefiihrten Materie entstanden sein konnen. Die Ergebnisse friiherer Arbeiten 
aus dem Hamburger hygienischen Institut konnten somit nach jeder Richtung 
best&tigt werden. 

Wenn die Anhanger der rein mechanischen Theorien glauben, in den 
Feststellungen der kolloldchemischen Forschungen auf dem Abwassergebiete 
eine beweiskraftige Stiitze fiir ihre Auffassung gefunden zu haben, so ist 
darauf zu erwidern, daB die Ergebnisse dieser Untersuchungen und die daran 
gekniipften SchluBfolgerungen das Wesen der biologischen Reinigung nicht 
ausreichend zu erklaren vermogen. Es kann sich nicht um bloBe Filtrations- 
vorgange und rein chemische Wirkungen vermittels des Luftsauerstoffes 
handeln, da derReinigungseffekt des Oxydationskorpers sich schnell erschopft, 
wofern nicht eine Veranderung der zuriickgehaltenen Stoffe durch andere 
Krafte eintritt. 

Als solche haben die Mikroorganismen zu gelten, denn sonst ist nicht 
verstandlich, warum nicht bei ihrer Eliminierung, aber bei Anwesenheit 
atmospharischer Luft der gleiche Erfolg erzielt wird wie unter gewohnlichen 
Verhaltnissen. Da aber der biologische Korper anderseits beim Ersatz der 
Luft durch indifferente Gase nicht in der Lage ist, faulnisunfahige Produkte 
zu liefern, so ist damit bewiesen, daB nicht Mikroorganismen schlechthin, 
sondern aerobe, an das Vorhandensein von Sauerstoff gebundene, notig sind. 
Ob die Zertriimmerung der groBen Molekiile durch anaerobe oder aerobe 
Bakterien bewirkt wird, ist zunachst gleichgiiltig. Diese letzteren sind jedoch 
unentbehrlich, um, mit Hilfe der in ihnen vorhandenen Fermentkrafte, Sauer¬ 
stoff zur endgiiltigen Zerstorung der faulfahigen Stoffe katalytisch nutzbar 
zu machen. 

Wenn somit die Mikroorganismen fiir die Wirkung eines Oxydations- 
korpers bzw. fiir die Regenerierung der ihm innewohnenden Krafte als unent¬ 
behrlich gelten miissen, so scheint allerdings auBer Zweifel zu stehen, daB 
auch chemische Vorgange bei der biologischen Reinigung beteiligt sind, indem 
ein Sauerstoffaustausch zwischen hochoxydierten und oxydierbaren labilen 
Korpern stattfindet. Fiir solche indirekten Oxydationsprozesse kommen sehr 
wahrscheinlich zunachst Nitrate, die Endprodukte dcr Umsctzung organisch 


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Entwioklongshemmung und Vernichtung der Bakterien etc. 


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gebundenen Stickstoffs in Frage. Auf ihre Bedeutung fiir die Abwasser- 
reinigung werden die Verff. in einer besonderen Arbeit zuruckkommen. 

Wenn auch eine vollige Aufkl&rung der Vorgange im Oxydationskorper 
bis in ihre Einzelheiten noch nicht gelungen ist, so fiihrt doch die Kenntnis 
der vorliegenden Tatsachen mit zwingender Notwendigkeit zu der t)ber- 
zeugung, dab nur eine biochemische Anschauungsweise umlassend genug ist, 
um alle Erscheinungen befriedigend zu deuten. 

Wedemann (Gr.-Lichterfelde). 

Kiihl, Hugo, tJber den EinfluB der gebundenen schwef- 
ligen Saure auf das Wachstum der Schimme 1 pi 1 ze 
und Bakterien. (Pharm. Zeitg. Bd. 56. 1911. p. 616.) 

Wahrend freie schweflige Saure hemmend auf das Wachstum der Hefen, 
Schimmelpilze und Bakterien wirkt, beobachtete Verf., daB Mucor m u - 
c e d o auf Hackfleisch durch den Gehalt an gebundener, also in Salzform 
vorhandener, schwefliger Saure eine Forderung seines Wachstums erfahrt. 
Ein Gehalt von 0,12 Proz. Natriumsulfit forderte das Wachstum, ein solcher 
von 0,88 Proz. hemmte es in keiner Weise. Auf die Entwicklung der Faulnis- 
bakterienflora ist die gebundene Saure ohne EinfluB. Das Natriumsulfit 
schont zwar das Hackfleisch durch Konservierung der roten Farbe, wirkt 
aber in keiner Weise faulniswidrig. W. Hertey (Tegel). 

Averna-Sacca, R., L ’ a c i d i t a dei succhi delle piante in r a p - 
porto alia resistenza contro gli attacchi dei paras- 
siti. (Stazioni sperim. agrarie. T. 43. 1910. p. 185—209.) 

Die Widerstandsfahigkeit amerikanischer Reben und anderer Pflanzen 
gegen Meltau, Blattfallkrankheit und Erinose wird durch einen mitunter 
sehr hohen Sauregehalt bedingt, welcher mit ihrer Rustizitat (Wildheit) 
zusammenhangt. Die Resistenz ist aber nach Verf. vorubergehend, weil die 
Kulturpflege (Bodenbearbeitung, Diingung, Schnitt usw.) die ursprung- 
liche Wildheit bis zum totalen Verlust der Resistenz herabsetzt. 

Pantanelli (Rom). 

Verwom, M., Die Erforschung des Lebens. (Ein Vortrag. 
2. Aufl. 50 pp. Jena (E. Fischer) 1911. Preis: 0.80 Mk.) 

Verf., dessen Arbeiten wesentlich die Errichtung des stolzen Lehrge- 
baudes der Zellularphysiologie befordert haben und also an dieser Stelle 
besonderem Interesse begegnen, legt in der vorliegenden Schrift dar, daB 
gerade auch bei der Betrachtung der LebensauBerungen, bei der Analyse 
der Lebenserscheinungen der „unklare Kausalbegriff, der nicht weniger 
Mystik in sich birgt, als der Zweckbegriff, ganz aus der Betrachtung der 
LebensauBerungen wie iiberhaupt aus dem wissenschaftlichen Denken zu 
entfemen und die Lebensvorgange unter dem Gesichtspunkte eines konse- 
quenten „Konditionalismus“ zu analysieren sind“. Die Erscheinungen 
sind erklart, wenn die Bedingungen fiir ihren Eintritt aufgezeigt sind. 

Es ist bemerkenswert, daB kein anderer als der jetzige Direktor der 
Forstakademie in Miinden, Prof. Dr. F r i c k e, in seiner Antrittsrede 
denselben Gedanken in den Vordergrund gestellt hat. Und wirklich 
sind es speziell die angewandten biologischen Disziplinen und nicht zuletzt 
die Pflanzenpathologie, die sich als Grundlage ihrer Forschungsmethode 
unbedingt den „Konditionismus u wahlen miissen. Hier grassieren teleolo- 
gische Betrachtungen noch immer in erschreckender Weise und lahmen den 
Fortschritt, der hier auBer auf geistigem auch auf materiellem Gebiete sich 


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Entwicklongahemmung und Vernichtung der Bakterien etc. 


fuhlbar macht. Umfangreiche Arbeiten, Beurteilung und speziell Empfehlung 
von BekampfungsmaBregeln gehen hier immer noch von einer teleologischen 
Anschauung des Lebens aus und miissen daher notwendig auf Irrwege ge- 
raten. So wird das Verechontwerden befressener Bestande durch den Kiefern- 
spanner gern damit erkl&rt, daB das Weibchen „instinktiv“ „weiB“, daB hier 
seine Nachkommenschaft nicht geniigend Nahrung finden kann, usw. In 
alien Fallen lehrt griindliche Beobachtung, wie enorm haufig alle moglichen 
biologischen Varianten dem „Zwecke“ mehr oder weniger nicht dienender 
Art, „Ausnahmen“ von der Regel also, sind. Und gerade mit i h n e n muB 
der praktische Pflanzenschutz rechnen, wenn er nicht dem Dilettantismus 
verfallen will, wenn er eine „exakte“ Wissenschaft werden und bleiben soli. 

In diesem Sinne ist die Lekture des in dem bekannten uniibertroffen- 
klaren Stil geschriebenen Biichleins, — auch darin tritt uns der Bonner 
Physiologe wieder als der groBte Schuler seines beriihmten Lehrers D u 
Bois-Reymond entgegen, — jedem Pflanzenpathologen auf’s wftrmste 
zu empfehlen. M. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf). 

Remmler, H., tlber die Fahigkeit der Zuckerriibe, Arsen 
aufzunehmen. (Chem. Zeitg. Bd. 35. 1911. p. 977.) 

Da zur Vertilgung des Aaskafers (S i 1 p h a a t r a t a) in Rubenkulturen 
Schweinfurter Griin Verwendung findet, wurden Versuche angestellt, ob die 
Riibe nachweisbare Mengen Arsen aufzunehmen vermag. Irgendwie in Be- 
tracht kommende Mengen konnten nicht gefunden werden. 

Emmerling (Hermsdorf). 

Fischer, F., Die Bekampfung des Fusicladiums. (Deutsch. 
Obstbauzeitg. 1911. p. 89—92.) 

Da es sicher ist, daB der Pilz nur an Wundstellen der Fruchtschale in 
diese eintreten kann, so glaubt der Verf., daB die Pilzherde schon im Winter 
durch Bespritzen der Baume und durch rationelles Bearbeiten des Bodens 
einzuschranken waren. Matouschek (Wien). 

Yivarelli, L., La cura invernale dei gelsi diaspisati. 
(La Rivista. 1910. p. 541). 

Obwohl rauberische Coccinelliden und die endophage Prospaltella 
B e r 1 e s i gegen die Maulbeerschildlaus mit Erfolg verwendet wurden, so 
empfiehlt doch der Verf. das Zuriickschneiden der infizierten Baume im 
Walde und das iibliche Abbiirsten und Bespritzen mit Teer oder Petroleum- 
emulsion. Matouschek (Wien). 

Metzke, A., Vogelschutz im Weinbaugel&nde. (Weinbau 
u. Weinhandel. 1911. p. 66—70). 

Es wird auf die Bedeutung des Vogelschutzes bei der Bekampfung des 
Sauer- und Heuwurmes hingewiesen. Der Mainzer Tierschutzverein E. V. 
und die Tierschutzvereine Frankfurt a. M. und Wiesbaden haben es zustande 
gebracht, zu Hohenheim a. M. einen Musterplatz fur Vogelschutz einzurichten. 
Solche Bestrebungen sind nur zu loben. Matouschek (Wien). 

Howard, L. 0., The parasites, reared or supposed to 
have been reared from the eggs of the gipsy moth, 
pp. 20. (U. S. Depart, of. Agr. Bull, of Entom. Techn. Ser. No. 19. Part. L 
1910.) 


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Entwioklungshemmung and Verniohtung der B&kterien etc. 


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1) In Amerika endemische Parasiten entwickeln sich wohl nie in den 
Eiern von Porthetria dispar (Schwammspinner). 

2) Das Gipsymoth-Parasitenlaboratorium zu Melrose Highlands, Mass, 
liefi sich aus Ungarn, Rutland und Japan Eiparasiten des genannten Schmetter- 
linges kommen. Doch nur Anastatus hifasciatus Fousc. (aus 
Japan, Krim und Ungarn) sowie Schedius Kuvanae How. n. sp. 
werden wohl nach der Akklimatisierung Erfolg bringen. Die anderen Arten 
(Pachyneuron gifuensis Ashm., Atoposomoidea ogi- 
mae n. sp. usw.) wurden auch genau studiert. 

Matouschek (Wien). 

Qnayle, H. J., Aphelinus diaspidis How. (Journ. of Econom. 
Entomology. 1910. p. 398 ff.) 

Der genannte Parasit tritt zwar haufig auf Chrysomphalus 
a u r a n t i i Mask. (Orangenschildlaus) in Kalifornien auf, aber er bef&llt 
nach genauen Studien des Verf. nur hochstens 5 Proz. der vorhandenen 
Schildlfiuse. Verf. behandelt den in der Laienwelt als ausgezeichneten Ver- 
tilger der Schildlaus geltenden Aphelinus monographisch (Morphology 
und Biologie). Matouschek (Wien). 

Anonymus, The control of scale insects by fungoid 
parasites. (Agricult. Bull, of the Straits and Federated Malay States. 
Vol. 9. 1910. p. 486—487.) 

Enthalt kurz zusammengefaBt die in West-Indien erhaltenen Resultate 
fiber das Parasitieren von Pilzen auf Schildlausen. H e r t e r (Tegel). 

Berlese, A., La Diaspis pentagona Targ. e gli insetti 
suoi nemici. (Redia. T. 6. 1910. p. 298—345. c. 1 Taf.) 

In Italien wird die kfinstliche Verbreitung der endophagen Hymenopter 
P'rospaltella berleis How. behufs Bek&mpfung der Maulbeer- 
baumschildlaus (Diaspis tetragon a) angestrebt. Verf. zfihlt auch 
die gelegentlichen entoparasitischen Insekten, die rauberisch von der Schild¬ 
laus leben, auf. — Die Morphologie und Biologie des Insekts finden im 
Verf. einen ttichtigen Monographen. Matouschek (Wien). 

Vivarelli, L., Diffondiamo la „Prospaltella Berlesei“ 
How. (La Rivista. 1911. p. 173.) 

Man moge trachten, den oben genannten Schmarotzer der Diaspis 
pentagona T. T. (Maulbeerschildlaus) zu verbreiten. Auf diese Weise 
im Verein mit den anderen gesetzlich bereits festgestellten Bekampfungs- 
methoden wird man wohl Herr werden fiber die so schadliche Schildlaus. 

Matouschek (Wien). 

MokrzeckJ, Sig, Biologische Notiz fiber Pimpla pomorum 
Ratzb. (Zeitschr. f. wissenschaftl. Insektenbiolog. Bd. 7. 1911. p. 63—64.) 
Die genannte Schlupfwespe trat nach Verf. in Menge in der Krim auf, 
bis 75 Proz. der Larven des Apfelblfitenstechers (Anthonomus po¬ 
morum) wurden durch sie vernichtet. Er bemerkte nur 1 Larve auf dem 
Wirte; die Larve der Pimpla hat eine gewisse Ahnlichkeit mit der Larve 
von Fliegenmaden. Die Verpuppung der Larve der Schlupfwespe in der 
Apfelblfitenknospe wird erlautert; seltener verpuppt sich diese Larve in der 
Erde, wenn nandich die Knospe abgefallen ist. Anfangs Mai kommt aus der 


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Entwicklungahemmung und Vemichtung der Bakterien etc. 


Puppe die junge Pimp 1 a heraus. — Nach Schmiedeknecht ist 
die erwahnte Schlupfwespe in Mittel- und Sudeuropa selten anzutreffen. 

Matouschek (Wien). 

Woodworth, C. W., ThecontroloftheArgentineant. (Agricult. 
Experim. Station Berkeley, California. Bull. No. 207. 1910. p. 53—82.) 

Seit 20 Jahren wird in Kalifornien das Auftreten der argentinischen 
Ameise Iridomyrmex humilis beobachtet. Vor 2 Jahren erschien 
die erste zusammenfassende Studie ttber ihre Verbreitung in Kalifornien. 
Sie wurde damals aus folgenden Gegenden angegeben: East Alameda, San 
Francisco, San Jos6, Cupertino, Campbell, Los Angeles, Azusa, Upland. 
Die gegenwartige Ausbreitung des Schadlings betr&gt bereits 5000 acres. 
Die Ameise ist jetzt aus 40 Distrikten bekannt. 

Verf. erlautert an vielen Abbildungen die Morphologie der Ameise und 
erortert dann die dem Tiere zur Verfugung stehenden Mittel zur Verbreitung. 
Die Ausbreitung erfolgt hauptsachlich durch den Menschen. Zur Systematik 
der kalifornischen Ameisen wird bemerkt, daB dort die vier Unterfamilien 
Formicinae, Dolichoderinae, Myrmicinae und Dory- 
1 in ae mit 15 -f 5 + 25 +1 =46 Arten vertreten sind. Zu den Do¬ 
lichoderinae gehdren die beiden bisher in Kalifornien gefundenen 
Iridomyrmex - Arten J. humilis und J. a n a 1 i s. 

Die Bekhmpfung des Schadlings besteht in der Zerstorung der Nester 
mit Schwefelkohlenstoff, Cyankali, 01, Kresol, persischem Insektenpulver, 
am besten jedoch mit arsenikhaltigem Sirup. Die Anwendung von Sublimat- 
alkohol ist wenig empfehlenswert. Besondere Beachtung ist dem Import 
von Vegetabilien, wie z. B. Kartoffeln, zu schenken, mit denen die Ameise 
verschleppt werden kann. W. H e r t e r (Tegel). 

Anonymus, Remedy for pumpkin beetle (Aulacophora 
o 1 i v e r e i). (The Agric. Gaz. of New South Wales. Vol. 22.1911. p. 143.) 

Nach Versuchen von R o s o soil gegen den Kiirbiskafer ein Bestftuben 
der Pflanzen mit Asche und Kalk sehr gute Dienste tun, wenn die Sch&dlinge 
nicht zu zahlreich auftreten; fur diesen Fall werden Arsenpraparate empfohlen. 

R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Tolz, F., Billaea pectinata Mg. (Sirostoma latum Egg.) 
als Parasit von Cetoniden- und Cerambyciden- 
Larven. Metamorphose und SuBere Morphologie 
der Larve. (Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. Bd. 6. 1910. p. 208 
—211, 278—283, 331—336, 387—395, 426—430.) 

Die in der vorliegenden Arbeit eingehend behandelte Tachinide ist, wie 
bekannt, ein wichtiger Parasit der Larven von Rhizotrogus solsti¬ 
tial i s und daher fur den Pflanzenpathologen von gewissem Interesse. 

Verf. gibt nun eine detaillierte Darstellung der Lebensweise, 
sowie der einzelnen Entwicklungsstadien (Ei, Larve, Tonnchen) dieses 
Dipters, das er aus morsche Baumstiimpfe bewohnenden Cetoniden- und 
Cerambyciden-Larven in Menge ziichtete und dessen ganzen Entwicklungs- 
zyklus er im Laufe mehrerer Jahre liickenlos studiert hat. 

Dem Verf. hat die klassische Arbeit P a n t e 1 s liber T h r i x i o n 
halidayanum als Muster vorgeschwebt. So ist seine Arbeit wirklich 
zu einer Fundgrube neuer und interessanter Tatsachen aus dem noch so 
dunkelen Gebiete der Tachinenbiologie geworden. Es ist daher unmoglich, 
an dieser Stelle naher referierend auf den Inhalt einzugehen. 


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Entwioklangahemmxmg und Vemiohtnng der Bakterien eta 


349 


Sehr wichtig scheint dem Ref. aber vor allem eine Beobachtung 
des Verf. zu sein, die hier hervorgehoben werden mag, da sonst in der 
Literatur auf diese Moglichkeit iiberhaupt nicht geachtet worden zu sein 
scheint. Verf. konnte n&mlich einwandfrei das Vorkommen von tlber- 
infektion des Wirtes konstatieren. Deren Folge war regelmaBig das vor- 
zeitige Eingehen der iiber und iiber mit Wunden bedeckten Wirtslarven und 
damit also auch das Zugrundegehen, die Vemichtung des Parasiten. 

Damit wird eine der Klippen aufgezeigt, an denen, — vielleicht nicht 
immer, aber oft — eine kiinstliche Heranzuchtung Shnlich lebender, 
d. h. den Wirt eventuell mehrfach belegender Schmarotzerinsekten scheitern 
konnte. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf). 

Torka, V., Nemoraea puparum Fabr. (Diptera). (Zeitschr. 
f. wissensch. Insektenbiol. Bd. VI. 1910. p. 402.) 

Verf. beschreibt die Eiablage der im Titel genannten Tachine, die auBer 
in der Raupe von Cucullia verbasci L. auch in der Raupe der 
Forleule (Panolis piniperda Panz.) schmarotzt. 

Die elfenbeinweiBen, l&nglichrunden, 0,9 mm langen und 0,3 mm breiten 
Eier werden in der Mehrzahl der Wirtsraupe so fest angeklebt, daB sie auch 
nicht mit der groBten anwendbaren Gewalt von der Raupenhaut losgerissen 
werden konnen. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf). 

Kramer, H., Die Tachiniden der Oberlausitz. (AbhandL 
d. naturforsch. Gesellsch. Gorlitz, Jubilaumsb. 1911. p. 117—166. M. 

3 Taf.) 

Nach geschichtlichen Notizen zahlt Verf. die gefundenen Arten mit 
genauenStandorten auf, wobei er eine tlbersichtstafel derGattung Sarco- 
p h a g a (mit Tafeln) und der Gattung L u c i 1 i a entwirft. 

Mit der Kiefemspinner- und Nonnenkalamitat hangt das Vorkommen folgender 
Arten zusammen: Gymnoohaeta viridis Ell., Carcelia gnava BB., 
Exorista af finis Mg., Prosopodes fugax Rdi, Compsilura con- 
cinnata Mg., Parasetigena segregata Rdi. (namentlich!), Sarco- 
phaga uliginosa Kram., S. pseudoscoparia n. sp., S. carnaria 
L., S. aratrix Pand., S. tuberosa Pand. S. s i m i 1 i s Meade, S. Schiitzeri 
K r a m., # Agria affinis F1L, A. monachae Kram. 

Merkwiirdigerweise fehlten im Gebiete zur Zeit der Nonnenplage: 

Panzeria rudis Ell., Argyrophylax bimaculata Htg., Sarco- 
phaga albiceps Mg. (bisher mit anderen Arten verwechselt), Agria mamillata 
Pand. 

Interessant sind folgende Notizen: Ungeheure Mengen von Raupenfliegenlarven 
wurden 1908 bei dem unverstandigen Totbiirsten der Nonnenraupen unter den Leim- 
ringen getotet. 1909 gab es Unmengen von Parasetigena. Das Gleiche gilt be- 
ziiglich Agria affinis und A. monachae, so daB sie die Passanten im Walde 
umschwarmten und gem den SchweiB leckten. Sarcophaga - Arten waren 1910 
auch so haufig, so daB der Untergang der Nonne bis auf das letzte Tier zu erwarten war. 
Da kam aber die Natur dem Schadling durch das Auftreten der Wipfelkrankheit zu Hilfe, 
denn dieselbe hat sicher in diesem Jahre viel mehr Parasiten als Raupen umgebracht. 
Viele Exemplars von Parasetigena gingen infolge der E m p u s a - Infektion 
zugrunde. Endlich trat Hemipenthes moria L., der Schmarotzer der Nonnen- 
raupenfliege, massenhaft auf. Parasetigena wurde immer seltener. 

Atropidomyia irrorata Mg., den Schmarotzer des Kafers S a p e r d a 
populnea F., erhielt Verf. am sichersten, wenn man die Astgallen der Kafer ein- 
tragt, aber nicht im Friihjahr, da der groBe Buntspecht viele Gallon im Winter aufhackt. 
Der zehnte Teil der gefundenen Gallon war (1910) mit Fliegenmaden besetzt. Dann 
zeigen die Gallon ein groBes Loch, die Larve hat vor dem Tode ihrem Morder den Weg 
ins Freie^gebahnt. 


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350 


Entwicklungshemmung und Vemichtung der Bakterien etc. 


Pollenia rudis F. und.namentlich P. atramentaria Mg. treten an 
den Fenstern im Hochsommer und Herbst oft in groBen Mengen auf, daB die Leute in 
den Dorfern nach einem Mittel gegen diese „Mauerfliegen“ baten. Die schlechte Bau- 
art der Fenster ist schuld. 

Caroelia excisa Fll. wirtschaftet arg unter diversen Kiefemschadlingen. 

Hypoderma bo vis L. ist im Gebiete sehr lastig. 

Matouschek (Wien). 

Tnbenf, C. v., Zur Geschichte der Nonnenkrankheit. 
(Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirtsch. Bd. 9. 1911. p. 357—377.) 

Verf. beleuchtet eingehend die Geschichte der Nonnenkrankheit seit 
der groBen Invasion von 1890—1891, die ihn zur Entdeckung der Polyeder 
fiihrte und gleichzeitig verleitete, Bakterien als Urheber der Krankheit an- 
zunehmen. Er wendet sich polemisch gegen verschiedene in den neueren 
Arbeiten von B. Wahl und besonders von M. Wolff enthaltene Be- 
hauptungen und stellt dann die Auffassungen der verschiedenen Autoren 
von der Natur der Nonnenkrankheit zusamraen: 

1. Als Bakterienkrankheit (Bazillen) ohne weiteres nach Ziichtung von 
Bakterien aus Raupenleichen. (Hofmann 1891.) 

2. Bakteriendarmkrankheit (z. B. Bacterium monachae) un¬ 
ter bestimmten Dispositionszustanden nach Ziichtung von Bakterien aus 
lebenden Raupen und unter Auf treten von Polyedern als Folgeerscheinung. 
(v. Tubeuf 1892.) 

3. Bakterienkrankheit (Micrococcus lardarius) mit Auf- 
treten der Polyeder als Reaktionsprodukte. (Krassilschtschik 
speziell fur die Seidenraupe. 1896.) 

4. Mikrosporidienkrankheit (Microsporidium bombycis), 
wobei die Polyeder selbst Mikrosporidien sein sollen. (B o 11 e. 1898.) 

5. Chlamydozoenkrankheit (Chlamydozoon bombycis), 
wobei die Polyeder wieder Reaktionsprodukte sein sollen. (P r o w a z e k. 
1907.) 

6. Symbiosekrankheit zwischen Chlamydozoen und Bakterien (z. B. 
Bacterium monachae). (Wolff. 1910.) 

7. Verschiedene Ursachen, aber mit Auftreten von Polyedern als Re- 
aktionsprodukten (speziell fur die Seidenraupe. Sasaki. 1910.) 

W. H e r t e r (Tegel). 

Escherich, K., und Miyajima, M., Studien Qber die Wipfel- 
krankheit der Nonne. VorlSuf. Bericht. (Naturw. 
Zeitschr. f. Forst- und Landwirtsch. Bd. 9. 1911. p. 381—402.) 

Verff. waren vor allem bestrebt, wirklich einwandfreies Material fur ihre 
Versuche zu erhalten. Sie untersuchten zu diesem Zwecke jede einzelne 
Raupe vorher auf ihren Gesundheitszustand, ehe sie dieselbe verwendeten, 
und zwar zapften sie ihr einen kleinen Blutstropfen ab, den sie auf Polyeder 
untersuchten. Bei der Farbung leistete Sudan III gute Dienste, welches 
Fettropfen sofort orangerot farbte, die Polyeder aber ungefarbt lieB. 

Nachdem so einwandfreies Material erhalten war, wurde zu den Infek- 
tionsversuchen geschritten. Die an etwa 50 Raupen vorgenommenen Imp- 
fungen fiihrten samtlich zu demselben Resultat: Nach 3—5 Tagen traten 
sparlich die ersten intracellularen Polyeder auf, nach 8—10 Tagen war das 
typische Bild eines mittleren Polyederbefalls vorhanden. Der Beweis er- 
scheint demnach erbracht, daB das Virus ubertragbar und die Wipfelkrank- 
heit eine echte Infektionskrankheit ist. 

Von anderen Raupen, die mit dem Virus infiziert worden waren, er- 


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Entwicklungshemmung und Vemichtung der Bakterien etc. 351 

krankten nur Seidenraupen. Die Krankheit blieb jedoch bei diesen in mftBigen 
Grenzen. 

Wie die Ubertragung der Krankheit in der freien Natur zustande kommt, 
ist noch ungewifi. 

Uber das polyederhaltige Virus machen die Verff. folgende Angabe: 

Das Blut polyederhaltiger Raupen, mit Glyzerin vermischt, hatte nach 
funftagiger Aufbewahrung seine Virulitat nicht eingebiiBt. Hieraus geht 
auch hervor, daB Bakterien an der Polyederkrankheit nicht beteiligt sind. 
Von der groBen Widerstandsfahigkeit des Virus gegen Faulnisbakterien 
zeugt die Angabe, daB eine alte Leichenbruhe, mit Glyzerin behandelt, dann 
mit sterilem Wasser gewaschen und schlieBlich zentrifugiert, sich als virulent 
erwies. Einwirkung einer Temperatur von 65—60° wahrend 5—10 Minuten 
vernichtet die Virulitat des Blutes. — Die Resistenz gegen Trockenheit 
ist eine sehr groBe. — Mit Berkefeld- und Chamberland- 
k e r z e filtriertes polyederhaltiges Blut lieferte Filtrate ohne jede Spur 
von Polyedem; mit denselben angestellte Injektionen blieben infolgedessen 
ohne Erfolg. Verff. sehen hierin einen Beweis gegen die Annahme Pro- 
w a z e k s und M. Wolffs, daB der Erreger der Krankheit ein ultra- 
mikroskopisches Korperchen sei, welches durch alle Filter gehe. Wahrend 
B o 11 e die Polyeder zu den Sporozoen alsMicrosporium polye- 
d r i c u m stellte, enthalten sich Verff. jeder bestimmten AuBerung uber 
den systematischen Platz dieser Organismen. 

Die Abbildungen stellen stabformige Kristalle und rundliche bis ellipsoi- 
dische Korperchen (als Harnsaurekonkremente gedeutet) dar, die leicht 
mit den Polyedern verwechselt werden konnen, ferner verschiedene Stadien 
der Polyederbildung im Blute (wo die Polyeder zuerst auftreten) und in den 
Geweben der Nonnenraupe. W. H e r t e r (Tegel). 

Escherich, K., Die Nonnenbekampfung. (Dresdner Anzeiger. 

Jg. 180. 1910. No. 185. p. 5 u. No. 186. p. 6.) 

Erfiillt das teure „Leimen“ seinen Zweck? Verf. halt den Leimring fftr 
ein Linderungsmittel, das dazu beitragt, die Krafte des Waldes nach Moglich- 
keit zu erhalten, so daB noch gegeniiber den sich mit Sicherheit ein- 
stellenden Nachkrankheiten die notige Widerstandsfahigkeit besitzt. Die 
Feinde des Leiraens erheben den Einwand, daB durch das Leimen eine groBe 
Zafil mit Tachinen versehener Raupen getotet werden; man bedenke nur, 
daB jedes Weibchen bis 2000 Eier ablegen kann. Durchs Leimen wird aber 
gerade das Raupentoten bis zu einem gewissen Grade uberfliissig gemacht, 
indem der Leimring den Wald in einen groBen Raupenzwinger verwandelt. 
Auf den weiteren Einwand, daB die Verbreitung der Polyederkrankheit durch 
die Leimringe verhindert werde, geht Verf. nicht ein, weil man ja heute 
nichts genaues uber den Erreger jener Krankheit und uber die Art ihrer Ver¬ 
breitung weiB. Matouschek (Wien). 

Berliner, E., Die Schlafsucht der Mehlmottenraupe. 

(Zeitschr. f. d. ges. Getreidewes. Bd. 3. 1911. p. 63—70.) 

1. Beschreibung der genannten Krankheit: Die von einem sporen- 
bildenden Stabchenbacterium befallenen Raupen werden weich, wobei sich 
die Haut bis schwarz verfarbt. Die Raupen hangen mit den Nachschiebem 
kopfabwarts. 

2. Die Sporen des Bacteriums keimen nur auf gewissen Medien aus, 


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352 


Entwioklungshemmung and Vernichtung der B&kterien etc. 


in der Natur aber nur im Darme der Larven Oder der entwickelten Tiere. 
Durch Stichimpfung die Krankheit zu verbreiten gelang nicht. Wurde aber 
der Zuchtbehalter oder der Kopf der Raupen mit einer Aufschwemmung 
der Leichname der verendeten Raupen (oder mit der Kultur der Bakterien 
direkt) bestrichen, so fand die Infektion statt. Verf. variierte mannigfaltig 
seine Versuche. Oft verpuppten sich allerdings viele Raupen dennoch, ja 
die Falter legten sogar Eier, aber die aus letzteren ausgekrochenen Raupen 
gingen insgesamt ein. Vielleicht wird so in der Praxis die Motte bekampft 
werden. 

3. Fiir den Nonnenfalter, Prozessionsspinner usw. erwies sich das 
Bacterium als unschadlich. Matouschek (Wien). 

Beiff, William, The Wilt Disease or Flacherie of the 
Gypsy Moth. How to aid the Spread of this Disease. 
8°. 60 pp. Boston (Wright & Potter) 1911. 

Die 9 Raupen des Schwammspinners konnten nach der Methode des 
Verf., die sich an die von Emil Fischer (Zurich) anschliefit, eher ver- 
nichtet werden, als die <$, da erstere kiirzere Zeit zum Ausreifen brauchen. 
Die Raupen konnten auf 14 Proz. reduziert werden. Ferner bemerkt der Verf., 
dab dort, wo die Flacherie stark unter den Raupen hauste, sehr viele Eier 
in den Gelegen tot waren, ein Zeichen, daU die Krankheit noch auf die nachste 
Generation einwirkt. Matouschek (Wien). 

Fletcher, T. Bainbrigge, The wax-moth. (The Agric. Journ. of India. 
Vol. 6. 1911. p. 399.) 

Verf. behandelt in dem vorliegenden Aufsatz die Biologie der Wachs- 
motte, Galleria mellonella, und die Matinahmen, die man zur 
Bekampfung des Schadlings ergreifen kann. Auf einer kolorierten Tafel 
sind die verschiedenen Entwicklungsstadien des Schadlings dargestellt. 

R i e h m (Gr.-Lichterfelde). 

Baer, W., Ornithologische Miszellen. (Ornithol. Monatsschr. 
Jg. 35. 1910. p. 331—336, 350—360, 381—389, 401—408.) 

Uns interessiert hier nur folgendes: Der Griinspecht nutzt sehr durch 
das Verzehren von L a s i u s -Arten (Ameisen), welche ja Blattlauszuchter 
sind. Der Schwarzspecht verzehrt, wie Magenuntersuchungen zeigen, be- 
sonders Holzameisen, die viele Baume schadigen. Wenn er auch Locher in 
diese schlagt, so hat dies nicht viel zu bedeuten, da ja das Holz meist als 
Brennholz verarbeitet wird. Durch die Locher wird der Forstmann auf die 
verderblichen Holzameisen nur aufmerksam gemacht, da ja der Schaden 
dieser Ameisen von auBen in keiner Weise sichtbar ist, und er rechtzeitig 
die Brutstatten dieser Insekten vernichten kann. 

Matouschek (Wien). 

Liistner, G., Bewegliche oder provisorische Vogel- 
schutzgeholze zurBekampfung desHeu - undSauer- 
w u r m e s. (Amtsbl. d. Landwirtschaftskammer f. d. Regierungsbez. 
Wiesbaden. 1910. p. 373 u. ff.) 

Im Winter soli man durch Aufstellen von gebrauchten oder als minder- 
wertig zuruckgesetzten Christbaumchen den Vogeln in Weinbergen Gelegen- 
heit zum Nisten geben, Schutz gewahren und eine Neuansiedelung ermoglichen. 

Matouschek (Wien). 


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Entwicklungshemmung and Vemiohtung der Bakterien etc. 


353 


Wolff, Max, Land- und forstwirtschaftlich schadliche 
Nagetiere. II. Die SchlafmSuse und die m&use- 
artigen Nager. (Flugblatt No. 13 d. Abt. f. Pflanzenkrankh. d. 
Kaiser Wilhelm-Instit. f. Landwirtsch. in Bromberg. GroB 8°. 10 pp. Brom¬ 
berg 1911.) 

1) Bekampfung des Hamsters: Das ihm nachstellende Raubzeug (Bus- 
sarde, Eulen, Kolkraben, Wiesel, Dtisse) sollte nach Kraften geschont werden. 
Im Frfihlinge Anwendung des Schwefelkohlenstoffes in der Weise wie gegen 
die Kaninchen; die mit der Fltissigkeit zu trankenden etwa quadratischen 
Sackleinwandtsiicke brauchen nur 15 cm Seitenlange zu haben. 

2) Bekampfung der Rotelmaus:(Evotomys hercynicus Mehl. 
= Arvicola glaceolus Wagn.): Zwecklos sind Schwefelkohlenstoff 
und Fanggraben, da sie nicht unterirdisch lebt und anderereeits eine treff- 
liche Kletterin ist. Ob sie auf Typhusbazillen irgendwie reagiert, ist unbe- 
kannt. Erfolg hat nur das Aufstellen von Fallen, die nach A11 u m s An- 
gaben mit Mohrrfibenstfickchen zu bekodem sind. Raubvfigel setzen ihr 
nicht zu, wohl das am Boden schleichende Raubwild. Diese Maus schadet 
der Larche am meisten. 

3) Bekampfung der Feldmaus (Reutmaus) [=Microtus arvalis 
Pall.]: Fiir den Forstmann kommt besonders das von Borggreve so 
nachdrficklich empfohlene Verhindem eines zu starken Graswuchses durch 
geeignete KulturmaBnahmen in Betracht. Wo Sichel und Viehtrieb wirkungs- 
los Oder undurchfuhrbar 1st, gilt es, durch bekannten Fanggraben und 
-Locher die bedrohten Flachen zu schfitzen. Die schon von den Mausen be- 
volkerten Bestande rat der Verf. zu befreien nicht mehr durch das umstand- 
liche Setzen von Fanglochem (auf den Wechseln der Tiere) sondern durch 
das L 6 f f 1 e r sche Verfahren. Vor Auslegen von Gift ist dringend zu warnen. 
Das periodische Anwachsen der Menge dieser Tiere (Mausejahre) muB mit 
aller Energie verhindert werden; man verlasse sich nicht auf Degeneration, 
Krankheiten, Nahrungsmangel, Zuzug von Feinden aus der Raubtierwelt. 

4) Dber die Erdmaus (= Ackermans, Microtus agrestis L.): 
Sie lebt von gleichen Stoffcn wie die vorhererwahnte Art; fiber den land- 
wirtschaftlichen Schaden ist man bisher nicht orientiert. 

5) Bekampfung der Mollmaus (= Microtus terrestris L.): 
Die besten Mittel sind: Aufstellen von Fallen, Vergiftung mit Phosphor- 
sellerie oder mit Barytkuchen. Doch mfissen die Gifte durch geeignete Appa- 
rate sehr tief in die Erde eingebracht werden. Einzelne Baume oder ganze 
Baumschulen muB man durch tief in die Erde (30—40 cm) eingelassene Draht* 
netzumzaunungen schfitzen. Femer das L o f f 1 e r sche Verfahren und 
SchuB (frfih morgens oder abends). 

6) Bekampfung der nordischen Wfihlratte ( = Microtus ratticeps 
Keys, et Bias.). Selten, in Norddeutschland haufiger. In mit Mohrrfiben 
gekoderten Fallen leicht zu fangen. Dber die Biologie dieser guten Schwimmerin 
weiB man leider noch zu wenig. 

7) fiber die Hohlenmaus (Microtus subterraneus Selys.) 
weiB man recht wenig, auch bezfiglich der Schadigung. 

8) Genaue Vorschriften fiber die Bekampfung der Wfihlmause im all- 
gemeinen und zwar fiber die Verwendung des Schwefelkohlenstoffs, der Phos- 
phorsellerie (diese sowie andere Giftspeisen stets tief in die Bauten einbringen, 
da sonst nfitzliche Tiere getotet werden) und das L 6 f f 1 e r sche Mause- 
typhusverfahren. Letzteres Mittel ist das beste und einfachste und billigste 

Zwelto Abt. Bd. S4 .23 


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354 Entwicklungshemmung etc. — Bakteriologische und garungsphysiologische etc. 


(pro 1000 Mauslocher 5,75 M). Bei alledem aber planmaCiges gemeinsames 
Vorgehen der Nachbam Oder gar ganzer Gemeinden! 

Matouschek (Wien). 

Mnnerati, 0., La vitality dei semi nelterrenoe ii suo rap- 
porto col grado d ’ i n f e s t i v i t 4 delle specie spon- 
t a n e e. (Rendic. Accad. Lincei. Ser. 5. T. 19. 1910. II. Sem. p. 664—668) 
Die Hartnackigkeit der Unkrauter hangt mit ihrer „Samenharte“, 
d. h. mit der Keimungsverzogerung, auch unter den giinstigsten Bedingungen 
zusammen. Die Infcstivit&t ist also vom Samenreichtum ganz unabh&ngig. 
Die Bodenbearbeitung hillt nur gegen schnell keimende Unkrauter; nur 
oberflachliche Hackarbeiten vor der Samenreife konnen zur Ausrottung der 
schlimmsten Unkrauter dienen. Pan tan eHi (Rom). 

Mnnerati, 0 ., Su la presunta perpetuazione delle specie 
infeste a traverso lo stallatico. (Rendic. Accad. Lincei. 
S. 5. T. 20. 1911. I. Sem. p. 584-590.) 

Nach sechs Monaten sind die Samen der meisten Unkrauter im Stallmist 
schon tief verandert. Die Samen von Avena fatua, Rapistrum 
rugosum, Rumexcrispus, Sinapis arvensis, Plantago 
lanceolata, major, Papaverrhoeas,Cirsiumarvense, 
Sonchus oleraceus,Daucuscarota,Amaranthus retro- 
flexus, Galium aparine, Myagrum perfoliatum, Ra¬ 
nunculus acer werden innerhalb 15—20Tagen zerstort. Alte Samen 
von Leguminosen, Vicia segetalis, hirta, Lathyrus aphaca 
und Convol vulus sepio gehen leichter als neue Samen zugrunde. 
Samen von Abutilon avicennae und Datura stramonium 
waren nach sechs Monaten zum groBen Teil unversehrt, hatten aber ihre 
Keimkraft verloren, was schlieBlich alle Samen trifft, wenn der Stallmist 
speckartig wird. Nach diesen Untersuchungen wiirde Stallmist zur Zer- 
storung der Unkrautsamen wesentlich beitragen. Pantanelli (Rom). 


Bakteriologische und gMrungsphysiologische etc. Institute, 

Laboratorien etc. 

Bericht de,r groBherzoglichen Wein- und Obstbau- 
schule in Oppenheim am Rhein iiber ihre T&tig- 
keit vom Jahre 1903 bis zum Jahre 1910. 8°. 147 pp. + 
I—XXXXIII. Mit Taf. Oppenheim a. Rhein 1911. 

Aus der inhaltsreichen Schrift interessieren uns besonders folgende 
Abschnitte: 

I. Krankhciten des Weinstockes: Das starke Auftreten der Pilzkrank- 
heiten in den letzten Jahren brachte es mit sich, daB die alte Oppenheimer 
Schnittmethode (dichte Stellung der Soinmertriebe) aufgelassen und der 
verbesserte rheinhessische Schnitt (freiere Stellung der Reben) akzeptiert 
werden muBte. Hierbei zeigtcn sich die Hauptvorteile des Vorentspitzens 
vor allem darin, daB durch das Entfernen der iiberhangenden Triebe die 
Bekampfung der Pilzkrankheiten wesontlich erleichtert und die Wirkung 
der Sonne auf den Boden und insbesondere auf die Blatter in der Nahe der 
Trauben begunstigt wird. — Bekampfung der P e r o n o s p o r a: A. In- 
direkte MaBnahmen. Die Reihenabstande moglichst groB nehmen (bis 1,3 m), 


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Bakteriologiache und garungsphysiologisohe Institute etc. 355 

reiner Satz, da die Sorten im Wachstume und in der Empfindlichkeit dem 
Pilze gegeniiber verschieden sind, ferner die oben genannte Erziehungsart. 
Bei Ertragsweinbergen muB der Pflug kr&ftig zur rechtzeitigen Bekampfung 
des Unkrautes verwendet werden; rechtzeitige Einkurzung der iiberhangen- 
den Triebe, ein solches Ausbrechen uberfliissiger bodenstandiger Triebe, auf 
welchen gewohnlich die ersten Peronosporainfektionen auftreten. B. Direkte 
MaBnahmen: Kupferkalkbriihe in 1-proz. Losung bei sehr friihzeitigem Auf¬ 
treten des Pilzes, bei spateren Behandlungen aber iy 2 —2-proz. Nur dann 
wird vor dem Heften gespritzt, wenn die Peronospora nicht frtihzeitig 
eintritt und das Wetter der Ausbreitung nicht giinstig ist. Die Anzahl der 
iibrigen Behandlungen hat sich zu richten nach dem Wachstume der Triebe, 
nach dem Fortschreiten der Krankheit und nach dem Witterungscharakter. 
Stets hat eine 2. Bespritzung mindestens nach dem Heften zu erfolgen. Be- 
ziiglich der Ausfiihrung der Spritzarbeit: Vor jedesmaligem Fiillen der 
Spritze ist die Briihe im Transportfasse gut auf zuriihren; die Verteilung der 
Fliissigkeit hat unter starkem Drucke und bei Verwendung des einseitigen 
Verteilers zu erfolgen. Jede Rebzeile ist von 2 Seiten zu behandeln (Ab- 
bildung!). Der Erfolg der Arbeit hangt auch von der verbrauchten Fliissig- 
keitsmenge ab, die je nach Erziehungsart verschieden ist. Alle griinen Teile 
der Rebe miissen griindlich getroffen werden. Tritt wahrend der Spritz¬ 
arbeit Regen ein und ist die Peronospora- Gefahr groB, so ist die 
Arbeit fortzusetzen. — Die Versuche mit diinneren Losungen der genannten 
Spritzfliissigkeit zeigten, daB der Erfolg des Spritzens nicht abhangt von 
der Konzentration der Briihe, sondern vor allem von der griindlichen und 
rechtzeitigen Anwendung des Mittels. Eisenvitriol empfiehlt sich nicht. — 
Bekampfung des Oldium: Das Schwefeln erfolgte meist zweimal wahrend 
der Vegetationsperiode und zwar einmal vor der Bliite und das zweite Mai 
kurze Zeit nach derselben. Nur dann, wenn der Parasit stark auftritt, war 
dreimalige Behandlung notig. Feingemahlener Ventilatorschwefel von 85 
bis 95° Chanel bewahrte sich bei beiderseitiger Behandlung der Zeilen am 
beaten. — Die Versuche zur Bekampfung des Heu- und Sauerwurmes. A. Bei 
Bekampfung der Winterpuppen die Wurmfallen nicht ganz auBer acht lassen, 
wenn auch die Fallen bei der Heuwurmgeneration, die in dem belaubten 
Stock geniigend Schlupfwinkel findet, keineswegs befriedigten. B. tJber 
die Spritzmittel gegen den Heuwurm. Nur Brennspiritus, Benzin, Ol und 
Schwefelkohlenstoff in Verbindung mit Seife befriedigten. Es werden viele 
Rezepte angefiihrt; die besten sind: 2-proz. gelbe Schmierseife + 1 Kilo 
Schwefelkohlenstoff -f- V 2 Kilo Riibol -f 4 1 Brennspiritus in 100 1 Wasser, 
oder 2 1 / 2 -proz. gelbe Schmierseife + 2 Kilo Schwefelammonium in 100 1 
Wasser, oder die gleiche Seife + 3 Kilo Schwefelammonium. C. Spritzmittel 
gegen den Sauerwurm: Das beste Mittel ist 3-proz. Schmierseife mit 1-proz. 
Kupferkalkbriihe (fur 100 1 nehme man: 3 Kilo gelbe Schmierseife in 10 1 
heiBem Wasser aufgelost und mit kaltem Wasser auf 50 1 verdiinnt; diese 
Losung gibt man zu 50 1 2-proz. Kupferkalkbriihe unter fortwahrend em 
Umriihren). Kaum nachstehend ist die reine 3-proz. Schmierseife (Herstel- 
lung von 100 1: 3 Kilo gelbe Seife in wenig heiBem Wasser aufgelost und 
das Ganze mit Wasser auf 100 1 verdiinnt). Ausschlaggebend ist fur den Er¬ 
folg: Die richtige Zeit der Anwendung, d. h. erste Bespritzung vom 20. bis 
31. Juli, 8—10 Tage spater die 2. Behandlung, da die Motten der beiden 
Traubenwickler (der schwarz- und gelbkopfigen) Raupe, nicht gleichzeitig 
auftreten, ja mitunter ist eine 3. Bespritzung notig, wenn namlich Motten 

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356 


Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc. 


der 3. Generation der gelbkopfigen Raupe (bekreuzter Traubenwickler) sich 
zeigen sollten. Die Trauben miissen griindlich getroffen, die Rebzeilen 
miis8en von 2 Seiten behandelt werden. Die FlUssigkeit muB die Spritze 
in spitzem Kegel verlassen. Die Rebenerziehungsart muB eventuell geandert 
werden, damit die Trauben fur das Spritzmittel erreichbar sind. — Zur Be- 
kampfung der Gelbsucht (Chlorose) der Reben: Sie ist, wie Versuche lehren, 
bedingt durch die physikalische, die Luftzirkulation erschwerende, die stauende 
Nasse begiinstigende Struktur mancher Boden, durch deren hohen Gehalt 
an Kalk und Ungunst der Witterung (nasse Jahre). Unterhackung von 
Kohlenschlacke, das tlberfahren der gelben Weinberge mit lockerem Boden 
(Lehm), Anwendung von kiirzeren Wurzelstangen, Veredelung der Quali- 
tatssorten auf Trollinger-Unterlage. 

II. Krankheiten der Obstbaume: Die Wasser- oder Wiihlratte ist durch 
Einlegen von Petroleumlappen griindlich vertrieben worden. Die Larve 
der Kirschblattwespe ist gut vertrieben worden durch Ausstreuen von Asche. 
Quassialosung vernichtete griindlich Blattlause. Der Birnensauger wurde 
nur durch Zerdriicken vertrieben; Bespritzung half nicht. Ein Spritzmittel 
gegen die Blutlaus gibt es leider nicht, doch half stets das Aufstreichen von 
Karbolineum, Tetrachlor-Kohlenstoff oder Antisual. Florikarbolineum ver- 
scheuchte dringlich die Schildlaus. Der Leimring half sehr gut gegen den 
Frostspanner, der H i n s b e r g sche FanggUrtel „Einfach“ gegen den 
Weidenbohrer, die Obstmade und den Apfelbliitcnstecher. Leider lieB sich 
der Triebabstecher nur durch das kostspielige Abklopfen vertreiben. Gegen 
die Miniermotte an Kirsch- und Apfelbaumen: Verbrennen der Blatter, da 
sie im Hcrbst im Blatte verbleibt; nach dem Laubfalle sucht die Larve Schlupf- 
winkel auf und findet sich oft im Insektenfanggiirtel. Kupferkalkbriihe 
niitzte stets gegen den Schorf. Seit 3 Jahren sind die Apfelbaume vom 
Meltau versehont geblieben auf Grund einer vor dem Austriebe erfolgten 
Bespritzung der grauen Zweige mit 10-proz. Laurilkarbolineumlosung von 
0. Hinsberg (Nackenheim). — N e k t r i a und V a 1 s a wurden durch 
Entfernung der erkrankten Teile bekampft. Bei M o n i 1 i a konnte stets 
gezeigt werden, daB die Infektion von Wunden der Pfirsiche usw. statt- 
fand. Der RuBtau ist zum Gliick ganz verschwunden. — Bei Anwendung 
von Kupferkalkbriihe ist bei der 1. Bespritzung (Blatter noch weich) nur 
Y 2 - proz. Losung zu verwenden. Bis l^-proz. Losungen sind erst spater 
zu verwenden. Beziiglich des Karbolineums: Bei der Blutlaus und den 
Kommalausen niitzte nur das Bestreichen, bei Schonung der Knospen, mit 
den Fabrikaten von Hinsberg, Nordlinger und W e b e 1. Zur 
Blattpflege im Sommer bewahrtc sich das Karbolineum iiberhaupt nicht. 
Sehr gut bewahrte sich das Aufpinseln von Antisual und Tetrachlorkohlen- 
stoff gegen Blattlause. 

III. Interessant sind auch die Versuche iiber die Haftfahigkeit der mit 

verschiedenen Sorten dargestellten Bordeauxbriihe, iiber das Griin- und 
Braunwerden der Losungen des kauflichen Kupfervitriols, Ziichtung und 
Abgabe von Reinhefen usw. Matouschek (Wien). 

Kock, G., und Kornanth, K., Bericht iiber die von der k. k. 
Pflanzenschutzstation im Jahre 1911 ausgefiihrten 
Versuche zum Studium der Blattrollkrankheit 
der Kartoffel. (Zeitschr. f. d. Landw. Versuchswes. in Osterreich. 
Jg. 15. 1912. p. 179.) 


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Bakterioiogische and garungsphysiologisohe Institute etc. 


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Unter den Theoretikern und Praktikern ist noch immer keine Einigung 
bezw. Ubereinstimmung in den Ansichten iiber die Blattrollkrankheit ein- 
getreten, denn wahrend die einen behaupten, daB die Krankheit durch einen 
parasitischen Pilz hervorgerufen werde, wollen die andern bloB Boden, Klima 
und Witterungsverbfiltnisse als erregende Ursache gelten lassen. In Fort- 
setzung ihrer Studien hat sich die k. k. Pflanzenschutzstation weiter mit 
der Krankheit beschaftigt und liegt dariiber der eingehende Bericht vor, 
der einleitend bemerkt, daB die Blattrollkrankheit vielfach in Osterreich und 
Ungarn lokal bedeutend die Ernten schadigt und auch im Auslande, wie die 
Berichte aus Deutschland, Holland, England und Amerika erweisen, wenn 
auch nicht an Gefahrlichkeit, so doch an Ausdehnung zuzunehmen scheint. 
Neuere Arbeiten lassen ubrigens erkennen, daB auch die auBeren Kennzeichen 
der Blattrollkrankheit innerhalb gewisser Grenzen verschieden sein konnen, 
was manche strittige Literaturangabe erklaren wiirde. Die vorliegende 
Arbeit teilt sich in die folgenden Abschnitte: 1. Vergleichende Anbauversuche 
mit krankem und gesundem Saatgut, 2. tlber die Moglichkeit einer Intensitats- 
bestimmung der Krankheit auf Grund des Knollenertrages kranker Pflanzen, 

3. Resultate des Anbaues verschiedener Magnum bonum - Provenienzen, 

4. Versuche iiber die Frage der Ubertragung der Krankheit durch den ver- 
seuchten Boden, 5. Beobachtungen iiber die Ausbreitung und das Auftreten 
der Krankheit und schlieBlich 6. Bedeutung und Bekampfungsmoglichkeit 
der Krankheit. Die Hauptergebnisse dieser Versuche lassen sich, wie folgt, 
zusammenfassen: 1. Die Verff. halten auf Grund ihrer Beobachtungen die 
Blattrollkrankheit fiir eine parasitftre Krankheit, wahrscheinlich verursacht 
durch einen Fadenpilz der Gattung F u s a r i u m , der in den GefaBen der 
erkrankten Pflanze vegetiert (primares Stadium der Krankheit). Dieser 
Pilz kann bei friihzeitigem Befall der Pflanze entweder durch die Stolonen 
in einzelne neugebildete Knollen einwandern oder zumindest durch seine 
Einwirkung auf die Pflanze eine schwachere Ausbildung der Knollen be- 
wirken. Werden solche von einer (primar) blattrollkranken Pflanze stam- 
mende mycelhaltige Knollen wieder angebaut, so kann unter Umstanden 
das Mycel in die neugebildeten Triebe hineinwuchern (pilzfiihrende Form 
des sekundaren Stadiums), oder es entstehen ohne Eindringen des Mycels 
in die neuen Triebe geschwachte Pflanzen mit Blattrollkrankheitssymptomen 
(pilzfreie Form des sekundaren Stadiums). Diese letztgenannte Form ergibt 
sich auch, wenn nicht mycelhaltige, aber von einer blattrollkranken Pflanze 
stammende, stark geschwachte Knollen angebaut werden. 2. Die Bestimmung 
der Intensitat der Krankheit auf Grund des Knollenertrages kranker Pflanzen 
ist nicht moglich. 3. Die Sorte Magnum bonum ist allerdings eine der 
anfalligsten Sorten gegeniiber der Blattrollkrankheit und die Herabziichtung 
dieser Sorte bei Befall mit der Blattrollkrankheit eine sehr rasche. Trotzdem 
halten es die Verff. nicht fiir ausgeschlossen, diese Sorte bei sorgfaltiger Saat- 
gutauslese und Nachbau auf sicher unverseuchtem Boden wieder aufzu- 
zuchten. 4. Eine wichtige Rolle als Ubertrager der Krankheit spielt der 
Boden. Durch dasVorhandensein blattrollkranker (mycelhaltiger) Pflanzen 
wird der Boden verseucht und befahigt, die aus gesundem Saatgut her- 
vorgegangenen Kartoffeltriebe zu infizieren. Diese Infektionsfahigkeit des 
Bodens scheint jedoch bei richtigem Zwischenfruchtbau ziemlich schnell 
abzunehmen. Inwieweit die Dauer dieser Infektionsfahigkeit des Bodens 
von auBeren Umstanden abhangig ist und ob es moglich ist, durch ent- 
sprechende Bodenbehandlung und passenden Fruchtwechsel die Infektions- 


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Bakteriologische and garungsphysiologisobe Institute etc. 


f&higkeit des Bodens zu vernichten oder abzuschwachen, miissen weitere Ver- 
suche erst zeigen. 

Von besonderem Werte sind die zahlreichen Literaturhinweise im Texte, 
die ein Bild Uber die herrschende rege literarische Tatigkeit geben, sowie 
auch die am Schlusse der Arbeit angehangten Veroffeftthchungen Uber die 
die Blattrollkrankheit betreffenden Arbeiten im Jahre 1911, bei der sich die 
Verff. nicht auf die Titelangabe allein beschrankt haben, sondem in Schlag- 
worten auch den Inhalt kennzeichnen. Diese Zusammenstellung umfaBt 
39 Arbeiten, also eine Zahl, die noch keine andere Krankheit in einem Jahr 
erreicht haben diirfte, ein Beweis von der Wichtigkeit der Blattrollkrankheit. 

S t i f t (Wien). 

Report of the Agricultural Research Institute and 
College, Pus a. 1910—11. IX +102 pp. Kalkutta 1912. 

Der vorliegende Jahresbericht des landwirtschaftlichen Institutes in 
Pusa enth&lt nach allgemeinen Angaben iiber Personalien, Verwaltung usw. 
die Berichte der einzelnen Stationen. Dobbs berichtet iiber die Tatig¬ 
keit der landwirtschaftlichen Abteilung, Leather iiber agrikulturche- 
mische Untersuchungen. Howard berichtet Uber die Arbeiten der bota- 
nischen Abteilung, besonders uber seine Versuche zur Erzielung gegen Rost 
widerstandsfahiger Getreidesorten; er hoffte, durch Kreuzung indischer 
Weizen mit widerstandsfahigen Sorten aus Nordeuropa oder Amerika zum 
Ziele zu kommen, doch scheiterten die Versuche bisher an der Schwierigkeit, 
die eingefUhrten Sorten gleichzeitig mit den einheimischen zur BlUte zu 
bringen. Howard hat deshalb indische Weizen nach England geschickt, 
um dort die Kreuzungen vornehmen zu lassen. Besondere Kapitel behan- 
deln die Hopfenindustrie in Kashmir und die Obstindustrie von Baluchistan. 
Der Direktor des Institutes, Butler, berichtet uber die in dieser Zeit- 
schrift (Bd. 30. p. 290) bereits besprochene Arbeit McRaes uber den 
Blasenrost des Tees, ferner Uber eine Ingwerkrankheit, die auf P y t h i u m 
g r a c i 1 e zurUckgefUhrt wird und iiber Rhizoctoniakrankheiten des Maul- 
beerbaumes, der Baumwollsamlinge und anderer Pflanzen. Fletcher 
hat erfolgreiche Versuche zur Bekampfung der Kartoffelmotte (Lita so¬ 
la n e 11 a) angestellt, die Biologie verschiedener Sch&dlinge (Rhinozeros- 
kftfer, Reiskafer u. a.) studiert und eine Reihe von Insektiziden geprUft. 
Der Bakteriologe Hutchinson hat eine Bakteriose des Tabaks (Ba¬ 
cillus solanacearum) untersucht, Krankheiten der Seidenraupe 
studiert und Untersuchungen Uber die Wirksamkeit von Ratin ausgefUhrt. 

R i e h m (Berlin-Lichterfelde). 


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Neue Literatur. 


359 


Neue Literatur, 

zuB&mmengestellt von 

Prof. Dr. Otto Hamann, 

Oberbibllothekar der Kgl. Bibliothek in Berlin. 


System&tik, Morphologic. 

Bubik, Fr.. Ein Beitrag zur Pilzflora Sachsens. (Ann. Mycol. VoL 10. 1912. no. 1. p. 48 
—54. 2 Fig.) 

Diedicke, H., Myxofusicoccum, n. g. Sphaeropsidearum. (Ann. Mycol. Vol. 10. 1912. 
no. 1. p. 88—72. 5 Fig.) 

Griffon, Ed., et Maubl&no, A., Les Microsphaera des chenes et les p6rith&ces du blanc 
du chene. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 164. 1912. no. 13. p. 935—938.) 

Lesne, P., Les insectes des peupliere et des saules. [Mit 1 col. Taf.] (Journal d’agric. 
prat. Paris. 1912. T. 1, no. 14. p. 433—439.) 

Newstead, Robert, Observations on African scale insects (Coccidae). no. 3. (Bull, ento- 
mol. research. Vol. 2. 1911. Part 2. p. 85—104. 14 Fig.) 

Rehm, Ascomycetes exs. Fasc. 49. (Ann. Mycol. Vol. 10. 1912. no. 1. p. 54—59.) 

Sydow, H. u. P., Beschreibungen neuer sudafrikanischer Pilze. (Ann. Mycol. Vol 10. 
1912. no. 1. p. 33—45. 3 Fig.) 

-, Novae fungorum species-7. (Ann. Mycol. Vol 10. 1912. no. 1 p. 77—85. 5 Fig.) 

TheiBen, F., Fragments brasilica 4 nebst Bemerkungen tiber einige andere Asterina- 
Arten. (Ann. Mycol. Vol 10. 1912. no. 1. p. 1—32.) 

Tobler-Wolff, Gertrud, l)ber Synchytrium pyriforme Reinsch. (Ber. d. Deutsch. bot. 
Ges. Jg. 30. 1912. H. 3. d. 148—150. 1 Taf.) 

Verity, Roger, Contribute alia conoscenza dell’ intima struttura dei blastomiceti. (Lo 
Sperimentale. Anne 86. 1912. Fasc. 1. p. 1—32. 1 Taf.) 

Biologic. 

Bertrand, Gabriel, et Rosenblatt, Activity de la sucrase d’Aspergillus en presence de di¬ 
vers acides. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 1912. No. 13. p. 837—839.) 

Bottomley, W. B., The structure and physiological significance of the root-nodules of 
Myrica gale. (Proc. R. Soc. Ser. B. Vol. 84. 1911. Biol sc. N. B. 571. p. 215—216.) 

Drew, G. H., Action of some denitrifying bacteria. (Joum. Marine Biol. Assoc, of the 
U. Kingdom N. S. Vol. 9. No. 2.) 

Eisenheimer, Adolf, Studien liber Heugarung. [Diss. med.] Wurzburg 1912. 8°. 

Fuchs, Gilbert, Generationsfragen bei Rlisselkafem. 1. Generation und Lebensweise 
des Otiorrhynchus sensitivus Scop. (syn. planatus Herbst). 2. Einiges iiber die Lebens¬ 
weise des Hylobius abietis L. (Naturw. Ztschr. f. Forst- u. Landw. Bd. 12. H. 1. 
p. 43—54.) 

Gruber, Eduard, Einige Beobachtungen uber den Befruchtungsvorgang bei Zygorhyn- 
chus Moelleri Vuill. (Ber. d. Deutsch. bot. Ges. Jg. 30. 1912. H. 3. p. 128—133.) 

Javillier, M., Influence de la suppression du Zinc au milieu de culture, de 1’ Aspergillus 
niger sur la s6cr6tion de sucrase par cette Muc6din6e. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 
1912. No. 6. p. 383—386.) 

v. Karaffa-Korbutt, K., Zur Frage des Einflusses des Kochsalzes auf die Lebenst&tig- 
keit der Mikroorganismen. (Ztschr. f. Hyg. u. Infektionskr. Bd. 71. 1912. H. 1. 
p. 161—171.) 

Kramer, Georg, Beitrage zum sofortigen Nachweis von Oxydations- und Reduktions- 
wirkungen der Bakterien auf Grund der neuen Methode von W. H. S c h u 11 z e. 
(Centralbl. f. Bakter. Abt. I. Orig. Bd. 62. 1912. H. 5. p. 394—422.) 

Xolisch, H., Uber den Einflufl des Tabakrauchens auf die Pflanze. II. Tail. Mit 4 Text- 
fig. (Sitz.-Ber. d. Kaiserl. Akad. d. Wiss. zu Wien. 1912. Bd. 120. Abt. I. H. 7. 
p. 813—839.) 

Sauton, B., Germination in vivo des spores d’A. niger et d’A. fumigatus. (Ann. de lTnst. 
Pasteur. Ann6e 26. 1912. No. 1. p. 48—50.) 

Thornton, W. M., The influence of ionised air on bacteria. (Proc. R. Soc. Ser. B. Vol. 84. 
1911. Biol. Sc. N. B. 572. p. 280—288. 6 Taf.) 

Treboux, O., Infektionsvereuche mit parasitischen Pilzen. 1. (Ann. MyooL Vol. 10. 1912. 
No. 1. p. 73—76.) 

Wolf, Fred A., Spore formation in Podospora anserina (Rabh.) Winter. (Ann. MyooL 
Vol 10. 1912. No. 1. p. 60—67.) 


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360 


Neue Literatur. 


Beziehungen der Bakterien and Parasiten znr unbelebten Natur. 

B., La depurazione batterica in relazione colla limpidity delle acque. (Riv. d’igien© e 
Sanita pubbl. Anno 23. 1912. No. 2. p. 40—42.) 

Calmette, A. © Rolants, E., Recherches sur l’6puration biologique ©t chimiqu© des eaux 
d’6gouts. 7© vol. Paris (Maison) 1912. 8°. 2 Taf., 20 Fig., 14 graph. 9 JH. 

Marchadier, A. L., Effets de la sedimentation sur la limpidity et 1© titre bact^rien des 
eaux d© riviere. (Technique Sanitaire. Anno 6. 1911. p. 212—214.) 

Muller, Paul Th., t)ber ©in© neue, rasch arbeitende Method© der bakteriologischen Wasser- 
untersuchung und ihre Anwendung auf die Priifung von Brunnen und Filterwerken. 
(Arch. f. Hyg. Bd. 75. 1912. H. 4/5. p. 189—223.) 

Oettmger, W., Die bakteriologisch© Kontrolle von Sandfilteranlagen. (Ztschr. f. Hyg. 
u. Infektionskr. Bd. 71. 1912. H. 1. p. 1—150.) 

Rouquette, E., Sterilisation des eaux d’alimentation par action d© l*oxyg£ne ozonise et 
des composes chlores, k l’dtat naissant. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 1912. No. 7. 
p. 447—450.) 

Milch, Molkerei. 

Amberger, Conrad, Anormale Milch bei Euterentzundungen der Kiihe. (Ztschr. f. Unters. 
d. Nahr.- u. GenuBmittel. 1912. Bd. 23. H. 8. p. 369—379.) 

Obladen, Uber die Untersuchung von normaler, gewasserter und pathologischer Milch 
mit dem Eintauchrefraktometer. (Ztschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. 1912. Jg. 22. No. 7. 
p. 213—216.) 

Rievel, Der Wert der Guajaktinkturprobe zur Untersuchung roher und erhitzter Milch. 
(Molkerei-Ztg. Berlin. 1912. No. 13. p. 140; Deutsche Tierarztl. Wchnschr. p. 101.) 

Sawers, 0. C., Cheddar cheese-making. (Joum. agric. Victoria, Australia. Vol. 9. 1911. 
1911. p. 10. p. 701—718. M. Fig.) 

Schwarz, L., t)ber einen neuen Apparat zur Pasteurisierung von Sauglingsmilch im 
kleinen. (Miinchen. med. Wchschr. Jg. 59. 1912. No. 9. p. 478—479. 1 Fig.) 

Theurer, Bernh., Kommt Lipolyse in der Milch vor? 22 p. 8°. Diss. Stuttgart. Lud- 
wigsburg 1911. 

Fleisch. 

MiiUer, Max, Der Nachweis von Fleischvergiftungsbakterien in Fleisch und Organen 
von Schlachttieren. (CentralbL f. Bakter. Abt. I. Orig. Bd. 02. 1912. H, 5. p. 335 
—373.) 

Bier, Bierbereitung. 

Jakob, Gottfr., Die mechanische Reinigung im Brauereibetrieb, betrachtet vom Stand- 
punkt des praktischen Biologen. (Wchnschr. f. Brauerei. Jg. 29. 1912. No. 10. p. 127 
—130.) 

Rinckleben, Paid, Die Gewinnung von Zymase unter besonderer Beriicksichtigung der 
Plasmolyse frischer Brauereihefe. (Allg. Ztschr. f. Bierbr. u. Malzfabrik. Jg. 40. 1912. 
No. 17. p. 187—190.) 

—, Die Gewinnung von Zymase unter besonderer Beriicksichtigung der Plasmolyse 
frischer Brauereihefe [Forts.]. (Allg. Ztschr. f. Bierbr. u. Malzfabrik. Jg. 40. 1912. 
No. 18. p. 197—201.) 

Schacke, Hohe Vergarung im Garkeller, trage Nachgarung, schwere Klarung des Bieres. 
(Allg. Ztschr. f. Bierbr. u. Malzfabrik. Jg. 40. 1912. No. 15. p. 166.) 

Schdnfeld, F. u. Himmelfarb, G., Vorsicht bei der Verwendung von Formaldehyd zur 
Desinfektion [Biertrlibung]. (Wchnschr. f. Brauerei. Jg. 29. 1912. No. 10. p, 125 
—127. 1 Fig.) 

Andere Nahnmgsmittel. 

Kossowicz, Alexander, Die Faulnis und Haltbarmachung der Eier. (Monatsh. f. Land- 
wirtsch. 1912. H. 2. p. 43—49.) 


Wohnungen, Abfallstoffe, Desinfektion usw. 

Monfang, Ed., Ozonwasser als Desinfektionsmittel. (Ztschr. f. d. gas. Brauwesen. Jg. 35. 
1912. No. 15. p. 168—170.) 

Travis, W. O., Observations on the principles of sewage purification. (Contract. Joum. 
1911. No. 1698. p. 1353; Surveyor Vol 40. 1911. p. 678; Sanitary Rec. VoL 48. 1911. 
p. 568; p. 592.) 


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None Literatur. 


361 


Beziehnngen der Bakterien and Parasiten zu Pflanzen. 

Krankheitserregende Bakterien nnd Parasiten. 

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Vol. 6. 1911. p. 98—101.) 

Appel* 0., Die Krankheiten der FutterpfLanzen unter besonderer Beriicksichtigung der 
Graser und Kleearten. (Beitr. z. Pflanzenzucht. 1912. H. 2. p. 31—64. M. 17 Ab- 
bildungen.) 

Aulmann, G. u. W. La Banme, Die Schadlinge des Kakaos. (VI, 86 p. m. 57 Fig.) 8°. 
Berlin (R. Friedlander & Sohn) 1912. A 2,40. (Fauna, die, der deutschen Kolonien. 
5. Reihe, 3. Heft.) 

Bacearini, P., Sulla carie dell’ Acer rubrum L. prodotta dalla Daedalea unicolor (Bulk) 
Fr. (Bull. Soc. bot. Ital. 1911. p. 100—104.) 

Barber, T. C., Damage to sugar cane in Louisiana by the sugar-cane borer. (U. St. Dep. 

Agric. Bur. Entomol. Circular. No. 139. 1911. 12 p.) 

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van Dine, D. L., The sugar-cane insects of Hawaii. (U. St. Dep. agric. Bur. of entomol. 
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agric. Torino. Bd. 53. 1911. p. 9.) 

Grossenbacher, J. G. and Duggar, B. ML, A contribution to the lifehistory, parasitism 
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1911. p. 115—190. 2 Tab.) 

Hiltner, L., Eine Voraussage: Im heurigen Jahr wird die sogen. FuBkrankheit des Ge- 
treides in starkerem MaBe auftreten. > (Prakt. Blatt. f. Pflanzenbau. 1912. No. 4. 
p. 37— 45.) 

Junge, G., Kartoffelsaatgut und Kartoffelkrankheiten. (Deutsche Giiterbeamten-Zei- 
tung. 1912. No. 13. p. 175. No. 14. p. 191. No. 15. p. 205.) 

Kdck, G. u. Kornauth, K., unter Mitw. v. Broz, 0., Bericht iiber die von der k. k. Pflanzen- 
schutzstation im Jahre 1911 durchgefiihrten Versuche zum Studium der Blattroll- 
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landw. Versuchswesen in Osterr. 1912. H. 3. p. 179—248.) 

Larue, Pierre, Essais d’infection par le mildiou en Hongrie. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 

1912. No. 954. p. 416—418.) 

Maximow, N. A., Chemische Schutzmittel der Pflanzen gegen Erfrieren. 1. Schutz- 


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362 


Neue Literatur. 


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MeiBner, Vereuche liber die Bekampfung des Heu- und Sauerwurnis mit Nikotinbriihe 
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No. 3. p. 35—45; No. 4. p. 52—57.) 

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Schaller, Albert, Sammlung der im Konigreich PreuBen geltenden Reichs- und landes- 
gesetzlichen Vorechriften zur Verhlitung und Weiterverbreitung der Reblaus. 2. Aufl. 
Berlin (Parey) 1912. 3 X. 


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Inhalt. 


363 


8tarm u. Zimmermann, Uber die Verwendung der Abresch schen Lichtfalle bei 
Baumwollschadlingen und Stechmiicken. (Der Pflanzer. 1912. No. 2. p. 61—65.) 
Wiedersheim, W., Bekampfung des Unkrautes. 5. Stuck. Das Kletteniabkraut. (Kleber) 
[Galium Aparine L.] 30 p. m. 11 Taf. u. 3 Bl. u. S. Erkl. 8°. Berlin (P. Parey) 1912. 
2. (Arbeiten d. Deutsch. Landw. Gesellschaft. H. 203.) 


Inhalt 


Originalreferate ana bakteriologisohen and 
ginmgsphysiologischen etc. Instituten, 
Laboratorien etc. 

Nadson, G. A., und Konokotin, A. G., 

Guilliermondia eine neue Hefengattung 
mit heterogamer Kopulation, p. 241. 

Referate. 

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Baenitz, C., Herbarium Dendrologicum, 
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new Scandinavian Thysanoptera (Tubu- 
lifera), p. 332. 

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et morphologique de certains Asper¬ 
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caninus (Huds.) Fries, p. 307. 

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bohmischer parasitarer Mikromyzeten 
aus den Familien der Peronosporaceen, 
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p. 283. 

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Uredosporen in Bohmen, p. 286. 

Bernard, Nodi, Les mycorhizes des So- 
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hizes des pommesde terre sauvages, 
p. 317. 

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can species of Aylax and their galls, 
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can species of Neuroterus and their galls, 
p. 324. 

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troph& des Orchktees, Pirolaces et 
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und Lebensweise des Strophosomus 
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in der Luft, p. 273. 

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Bouet, G., et Roubaud, E., Sur la presence 
au Dahomey et le mode de transmission 
du Leptomonas Davicli Lafont, flagella 
parasite des Euphorbiac6es, p. 312. 

Brenner, W., Untersuchungen uber die 
Stickstoffernahrung des Aspergillus niger 
und deren Verwertung, p. 250. 

Brettschneider, Miiller, Kriipper und Bro- 
dersen. Das Verhalten der Baume und 
Straucher bei der groBen Hitze im ver- 
gangenen Sommer, p. 326. 

—, —, —, —, Weiteres uber die Sommer- 
hitze 1911, p. 326. 

Brooks, T., The role of oxidases in the 
formation of certain constituents of 
essential oils, p. 255. 

Champion, G. C., Rhynchophora, Curcu- 
lioninae and Calandrinae, p. 333. 

Choukevitch, J., Etude de la flore bac- 
t^rienne du gros intestin du cheval, 
p. 273. 

Claassen, H., Welche Mengen Zucker 
konnen wahrend der Diffusionsarbeit 
durch Bakterien zerstort werden? p. 272. 

Coker, W. C., and Wilson, Lnise, Schizo- 
saccharomyces octosporus, p. 258. 

Colin, H., Hydrolyse de quelques poly¬ 
saccharides par le Botrytis cinerea, p.248. 

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koningi the cause of a disease of sweet 
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Dangeard, P. A., Un nouveau genre de 
Chytridiac6es, p. 285. 

Dieckmann, H., Einige Bemerkungen iiber 
die Galle von Cecidosis eremita, p. 323. 

Diedicke, BL, Aufztihlung der in der Um- 
gebung Erfurts beobachteten Micro- 
myceten, p. 283. 


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364 


Inhalt. 


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bodens, p. 277. 

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zu Fruchtblattern bei Humulus japoni- 
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der zusammengehorigen tSporenformen 
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Heinricher, E., Beeinflussung der Samen- 
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schen Calciumcyanamids bei der Auf- 
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Himmelbaur, Wolfgang, Zur Kenntnis der 
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Hopkins, A. D., Contributions to ward a 
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Horne, A. S., Preliminary note on Spon- 
gospora solani Brunch, p. 309. 

Hiibner, Beobachtungen liber die Ein- 


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Inhalt. 


365 


wirkung der Diirre des Sommers 1911 
an den Alleebaumen und in den Forsten 
des Kreises Teltow, p. 327. 

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krankheit, p. 295. 

Jablonowski, J., Beitrage zur Lebensge- 
schichte unserer Cleonus-Arten, p. 309. 

Janczewski, Ed., et Namyslowski, B., 

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and barometrical minima, p. 298. 

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sachung durch den Maisbrand, Ustilago 
Maydis D. C. (Corda) und uber die 
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und Lehrbuch der speziellen bakterio* 
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366 


Inhalt. 


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mination of Puccinia gram inis, p. 293. 

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E. and H. and the infection of wheat 
through the seed, p. 294. 

Prohaska, Karl, Beitrage zur Fauna der 
Kleinschmetterlinge von Steiermark, p. 
334. 

Puriewitsch, K., Untersuchungen liber die 


EiweiBsynthese bei niederen Pflanzen, 
p. 253. 

Rand, F. V., A pecan leaf-blotch, p. 308. 

Reitter, Edm., Fauna germanica. Die 
Kafer des Deutschen Reiches, p. 329. 

Remy, Th., Zur Dtingung der Wiesen, 

p. 280. 

Reukauf, E., Nektarhefen, p. 258. 

Riegler, W., Ratselhafte Schaden an 
Wipfeltrieben, p. 300. 

Rossi, Ludwig, Beitrage zur Kenntnis der 
Pteridophyten Siidkroatiens, p. 319. 

Santon, B., Influence du fer sur la culture 
de quelques moisissures, p. 249. 

Schaff, E., Die wildlebenden Saugetiere 
Deutschlands, p. 337. 

Scheffer, H. Th., The common Mole, p. 337. 

Schellenberg, H. C., t) ber Speicherung von 
Reservestoffen in Pilzgallen, p. 321. 

Schneider-Orelli, 0., Die Ubertragung und 
Keimung des Ambrosiapilzes von Xyle- 
borus (Anisandrus) dispar F., p. 318. 

Scholl, Neuere Erfahrungen in der Wasser 
versorgung der Stadte, p. 266. 

Schumacher, F., Beitrage zur Kenntnis 
der Biologie der Asopiden, p. 332. 

Schwann, Th., Mikroskopische Unter - 
suchungen iiber die t)bereinstimmung in 
der Struktur und dem Wachstume der 
Tiere und Pflanzen, p. 243. 

Schwartz, E. J., The life history and 
cytology of Sorosphaera Graminis, 
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Seaver, Fred J., and Clark, Ernest D., 

Studies in pyrophilous fungi. II. Chan¬ 
ges brought about by the heating of 
soils and their relation to the growth 
of Pyronema and other fungi, p. 274. 

Sedlaczek, Walter, Studien iiber den Flug 
des Nonnenfalters, p. 335. 

Seitner, M., Bemerkungen zur Gattung 
Polygraphus und Aufstellung der Gat¬ 
tung Pseudopolvgraphus n. gen., p. 333. 

Severini, G., Nuovi ospiti per la Sclerospora 
macrospora Sacc, p. 295. 

Shear, C. L., The ascogenous form of the 
fungus causing dead-arm of the grape, 
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Shirai, Mits, and Hara, Kanesuke, Some 
new parasitic fungi of Japan, p. 284. 

Slator, A., l)ber Dioxy-azeton als Zwischen- 
stufe der alkoholischen Garung, p. 257. 

Snow, Julia W., Two epiphytic Algae, 
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Telegraph Poles by Wood-boring In¬ 
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Sdhngen, N. L., Microben-Lipase, p. 256. 

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Spaulding, Perley, The Timber Rot caused 
by Lenzites sepiaria, p. 300. 

Spegazzini, Carlos, La viruela holandesa, 
p. 303. 

Sprenger, Carlo, Kampf im Siiden, p. 311. 


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Inhalt. 


367 


Sprenger, Carlo, Schmarotzer im GroBen, 
p. 319. 

Stoklasa, J., Uber die biologische Absorp¬ 
tion der Boden, p. 274. 

—, Katalytischer Dlinger nnd dessen Wir- 
kung auf die Entwicklung der Zucker- 
rtibe, p. 280. 

Stolta, SproBpilze im Nektar der Bliiten, 
p. 259. 

Strohmer, F., Briem, H., und Fallada, 0., 

EinfluB der Belichtung auf die Zusam- 
mensetzung der Zuckerriibe, p. 309. 

Strohmeyer, H., Un Platypus del Uruguay, 
p. 305. 

Sydow, H., et Sydow, P., Novae fungorum 
species, p. 287. 

-—, —, Scleropycnis, ein neuer Gattungs- 
typus unter den hyalosperen Sphae- 
ropsideen, p. 301. 

Thomas, Fr., Uber einige Pflanzenschad- 
linge aus der Gegend von Ohrdruf, p. 
331. 

Tragardh, Ivar, Contributions towards the 
metamorphosis and biology of Orchestes 
populi, 0. fagi and O. quercus, p. 332. 

Trillat, A., Action des gaz putrides sur le 
ferment lactique, p. 264. 

Tubeuf Karl, von, Bauholzzerstorer, p. 315. 

—, Hochwasserschaden in den Anwaldun- 
gen des Rheins nach der Uberschwem- 
mung im Sommer 1910, p. 329. 

V., P., II bianco del pesco, p. 305. 

Vigier, A., Le chancre polaris^ des orbus, 
p. 304. 

Took, Valentin, Uber den Generations- 
wechsel bei Myxomyceten, p. 284. 

Vuillemin, P., Difference fondamentale 
entre le genre Monilia et les genres 
Scopulariopsis, Acmosporium et Ca- 
tenularia, p. 284. 

Wahl, C. von, Sackraupen an Reben, p. 307. 

Walther, Anbau fremdlandischer Holz- 
arten, p. 297. 

Wee vers, Th., Uber die Wirkung der At- 
mungsenzyme von Sauromatum veno- 
sum Schott, p. 254. 

Wehmer, C., Resistenz des Eichenholzes 
gegen Hausschwamm (Merulius lacry- 
mans), p. 316. 

Weigmann, H., Uber die Brauchbarkeit der 
Guajaktinktur zum Nachweis einer aus- 
reichenden Pasteurisierung der Milch, 
p. 263. 

Westerdijk, Joh., Untersuchungen iiber 
Sclerotinia Libertiana Fuckel als Pflan- 
zenparasit, p. 310. 

Wilczynski, Tadeuss, Harpagomyces Lom- 
nickii nov. gen. et n. sp. Hyphomyce- 
tum) [polnisch], p. 249. 

Winge, ()., Encore le Sphaerotheca Casta- 
gnei Lev, p. 245. 

Winter, Uber Taraxacum vulgare Schrk. 
mit vergriinten Bliitenstanden, p. 321. 


WolK, Max, Itonida (Cecidomyia) Kraussei 
n. sp., p. 323. 

Woronichin, N., Physalosporina, eine neue 
Gattung der Pyrenomyceten, p. 290. 

Yoshimura, K., Beitrage zur Kenntnis der 
Banane, p. 252. 

Zederbauer, Emerich, Klima und Massen- 
vermehrung der Nonne (Lymantria 
monacha L.) und einiger anderer Forst- 
schadlinge, p. 336. 

Zellner, Julios, Zur Chemie der hoheren 
Pilze. VII. u. VUL, p. 245. 

Zimmermann, A., Studies over Pepsin, 
Pankreatin and Combinations of both 
Enzymes, p. 256. 

Zimmermann, Walter, Neue und kritische 
Beobachtungen an Orchidaceen Badens, 
p. 319. 

Untersuohnngsmethoden, Instmmente etr 

Abderhalden, E., Handbuch der Bio 
chemisehen Arbeitsmethoden, p. 337 

Hattori, H., Uber die Brauchbarkeit ja 
panischer Soja als Kulturmedium fiir 
die bakteriologischen Untersuchungen, 
p. 339. 

Hesse, E., Weitere Studien iiber den Bak- 
teriennachweis mit dem Berkefeldfilter, 
p. 340. 

Pilz, Ferdinand, Uber Wasserkulturen, 
p. 339. 

Waldschmidt, W., Uber die verschiedenen 
Methoden, Pepsin und Trypsin quan- 
titativ zu bestimmen, nebst Beschrei- 
bung einer einfachen derartigen Methode, 
p. 342. 

Entwioklungshemmnng und Vernichtung 
der Bakterien etc. 

Anonymus, The control of scale insects 
by fungoid parasites, p. 347. 

—, Remedy for pumpkin beetle (Aula- 
cophora oliverei), p. 348. 

Avema-Sacca, R., L’acidity dei succhi 
deile piante in rapporto alia resistenza 
contro gli attacchi dei parassiti, p. 345. 

Baer, W., Ornithologische Miszellen, p. 352. 

Berlese, A., La Diaspis pentagona Targ. 
e gli insetti suoi nemici, p. 347. 

Berliner, E., Die Schlafsucht der Mehl- 
mottenraupe, p. 351. 

Black, M. W., and Phelps, B., Report con¬ 
cerning the location of sewer outlets 
and the discharge of sewage into New- 
York harbor, p. 343. 

Escherich, K., Die Nonnenbekampfung, 
p. 351. 

— und Miyajima, M., Studien iiber die 
Wipfelkrankheit der Nonne. p. 350. 

Fischer, F., Die Bekampfung des Fusi- 
cladiums, p. 346. 

Fletcher, T. Bainbrigge, Tlie wax-moth, 
p. 352. 


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369 


Inhalt. 


Guth, P., und Feigl, J., Uber den Nachweis 
und die Wirkung von Fermenten im 
Abwasser, p. 343. 

—, —, Beitrage zur Kenntnis der Wir- 
kungsweise biologischer Korper, p. 344. 

Howard* L. 0., The parasites, reared or 
supposed to have been reared from the 
eggs of the gipsy moth, p. 346. 

Kramer* H., Die Tachiniden der Ober- 
lausitz, p. 349. 

Kiihl* Hugo* t)ber den Einflufi der ge- 
bundenen schwefligen Saure auf das 
Wachstum der Schimmelpilze und Bak- 
terien, p. 345. 

Lustner* G., Bewegliche oder provisorische 
Vogelschutzgeholze zur Bekampfung des 
Heu- und Sauerwurmes, p. 352. 

Metzke, A., Vogelschutz im Weinbau- 
gelande, p. 346. 

Mokrzecki* Sig, Biologische Notiz iiber 
Pimpla pomorum Ratzb., p. 347. 

Munerati, 0.* La vitalita dei semi nel 
terreno e il suo rapporto col grado 
d’infestivit& delle specie spontanee, p. 
354. 

—, Su la presunta perpetuazione delle 
specie infeste a traverto lo stallatico, 
p. 354. 

Omeliansky, W. L.* Die Einwirkung der 
Radiumstrahlen auf die leuchtenden 
Bakterien, p. 343. 

Quayle, H. J.* Aphelinus diaspidis How, 
p. 347. 

Reiif* William* The Wilt Disease or Fla- 
cherie of the Gypsy Moth. How to aid 
the Spread of this Disease, p. 352. 

Remmler, H., Gber die Fahigkeit der 
Zuckemibe, Arsen aufzunehmen, p. 346. 


T81z* F., Billaea pectinata Mg. (Sirostoma 
latum Egg.) als Parasit von Cetoniden- 
und Cerambyciden-Larven. Metamor¬ 
phose und auBere Morphologic der Larve, 
p. 348. 

Torka, V., Nemoraea puparum Fabr. (Dip- 
tera), p. 349. 

Tubeuf, C. v., Zur Geschichte der Nonnen- 
krankheit, p. 350. 

Verworn* M., Die Erforschung des Lebens, 
p. 345. 

Vivarelli, L., La cura invemale dei gelsi 
diaspisati, p. 346. 

—, Diffondiamo la „Prospaltella Berlesei 44 
How, p. 347. 

Wolff, Max, Land- und fortstwirtschaft- 
lich schadliche Xagetiere. II. Die 
Schlafmause und die mauseartigen Na- 
ger, p. 353. 

Woodworth, C. W., The control of the 
Argentine ant, p. 348. 

Bakteriologische und g&rungsphynologiflohe 
etc. Institute, Laboratorien etc. 

Bericht der groBherzoglichen Wein- und 
Obstbauschule in Oppenheim am Rhein 
iiber ihre Tatigkeit vom Jahre 1903 bis 
zum Jahre 1910, p. 354. 

Kdck, G.* und Kornauth, K., Bericht iiber 
die von der k. k. Pflanzenschutzstation 
im Jahre 1911 ausgefiihrten Versuche 
zum Studium der Blattrollkrankheit der 
Kartoffel, p. 356. 

Report of the Agricultural Research In¬ 
stitute and College, Pusa. 1910—11, 
p. 358. 

Neue Literatur. p. 359. 


Die Herren Mitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereito fertiggestellte 
Klischees — falls solche mit den Mannskripten abgeliefert werden — nieht 
der Redaktion, sondem direkt der Yerlagsbaehhandlung Gustav Fischer 
In Jena einznsenden. 


Abgeschlossen am 6. Juni 1912. 


Hofbuohdruckerei Rudolstadt. 


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CentralUatt for Bakt. etc. D. AM. Bd. 34. No. 14|17. 

Ausgegeben am 20. Juli 1912. 


Nachdruck verboten. 

Bacterial Activities in Frozen Soils. 

[Contribution from the Soil Bacteriological Laboratory, Iowa State College, 

Ames, Iowa.] 

By Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith. 

It is a matter of common knowledge that changes in temperature have 
an important influence on the multiplication of bacteria and consequently 
on their activities. Every organism has what is known as an optimum tem¬ 
perature at which point it is the most vigorous. Each has also a maximum 
and a minimum temperature at which the characteristic activities cease. 
The temperatures involved are as varied as the character of the organisms 
and the optimum for one organism may prove the maximum or the mini¬ 
mum temperature for another. 

These facts are directly applicable to bacterial life in soils. Myriads 
of bacteria of varying characters and functions are now known to inhabit 
the soil, and variations in the optimum, maximum and minimum tempera¬ 
tures for growth of the different species are clearly recognized. Further¬ 
more, under normal seasonal and climatic conditions, variations in tem¬ 
perature and also in moisture conditions in the soil are constantly occurring. 
Many other factors such as aeration, reaction, food supply, etc., have an im¬ 
portant influence on bacterial activities in the soil, and the combined action 
of these various factors determines largely the character and extent of bac¬ 
terial changes in the organic and inorganic plant food constituents in the 
soil, and consequently determines the crop producing power of the soil or 
its fertility. 

It is evident, therefore, that the soil, under natural climatic conditions, 
may be the seat of important activities from the fertility standpoint, acti¬ 
vities brought about by many different species of bacteria, and whose ex¬ 
tent and far-reaching results are determined largely by the temperature 
or other climatic conditions. 

Some experiments have been conducted to determine the effects of sea¬ 
sonal and climatic conditions on the bacterial flora of soils, but practically 
all the investigations have been confined to the growing season of crops, 
as it was deemed entirely unnecessary to carry on the work thru the winter 
months, the assumption being that bacteria remained dormant when the 
soil was frozen, and their activities, therefore, were not considered of any 
importance. 

It may be asked of what interest it is to determine bacterial activities 
in the winter. Many answers might be given to such a question, but a few 
practical results of determinations of bacterial activities in frozen soils will 
merely be suggested. If the transformation of plant food in the soil proceeds 
to any great extent during the winter months, then the economic importance 
of such a transformation is evident. With no crops to utilize the food made 
vaailable, an accumulation of soluble constituents might be occasioned and 

Zwelte Abt. Bd. 34. 24 


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370 


Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith. 


a loss of such constituents by early spring leaching would be the result natu¬ 
rally to be expected. It is possible, however, that if increased production 
of soluble plant food is followed by increased bacterial development, the 
food would be utilized by the organisms in their growth to such an extent 
that very little accumulation would be possible. Furthermore, it is recog¬ 
nized that the complex plant food from bacterial bodies is more readily avail¬ 
able than that from other sources, due largely to the better distribution 
thru the soil, and consequently if this action of the organisms in transforming 
insoluble constituents to soluble is followed by increased assimilation by 
bacteria, it may actually be of economic advantage. On the other hand, 
if bacterial activities are entirely suspended during the winter, why is it 
that it is regarded as profitable to plow under green manures in the fall, 
when such substances must be acted upon by bacteria to be of value to 
crops? Why is it that fall applications of such materials as ammonium 
sulfate are discouraged because of the danger of loss of nitrogen? 

Other common agricultural practices might be cited to show that the 
problem is of importance, not only from the scientific but also from the 
practical standpoint. 

Historical. 

As has already been stated, previous work along this line has been very 
limited. While Remy 1 ), Fabricius and von Feilitze n-), 
KrUger and H e i n z e 3 ), and others have studied the effects of sea¬ 
sonal conditions on the numbers of bacteria in soils, their experiments were 
all confined to the growing season and have no direct bearing on our pro¬ 
blem. 

In the course of their work on the effects of treating a soil with carbon 
disulfide, H i 11 n e r and S t o r m e r 4 ), studied some samples taken 
during the winter months and from their results it would seem that the number 
of organisms in soils decreased with the temperature, being practically at a 
minimum when the soil was frozen. They found also in their work that the 
number of bacteria was very closely related to the moisture content of the 
soil, and in their opinion, moisture conditions have more influence on num¬ 
bers than temperature. 

Engberding 5 ) carried on a series of experiments more recently 
in which he made comparative studies of bacterial activities in manured 
and unmanured plots, and also in fallow and cropped plots, but here again 
his work was done mainly during the growing season and only two samples 
were taken during the winter months. He concluded that raising and lowe¬ 
ring the soil temperature exerted only a very slight action on the soil bacte¬ 
ria, that, in warm weather the numbers rose and fell with the water content 
of the soil regardless of temperature. He also found that while the numbers 
present in the soil in January were smaller than those found in September 
they were larger than those obtained in the summer, so that w T hile the number 
of samples taken were too few for the results to be conclusive, they seem 
to show the presence of bacteria in frozen soils in considerable numbers. 

>) CentralM. f. Bakt. Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 657, 699, 728, 761. 

J ) CentralM. f. Bakt. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 161. 

*) Landw. Jahrb. Bd. 36. 1907. p. 382. 

4 ) Studien iiber die Bakterienflora des Ackerbodens etc. Berlin. 1903. 

®) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 23. 1907. p. 571. 


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Bacterial Activities in Frozen Soils. 


371 


Conns 1 ) experiments constitute practically the only previous attempt 
to make a careful study of the bacteria in frozen soils. His first work ex¬ 
tended thru one year (1909—1910) and twelve samples in all were taken, 
three of these being obtained when the soil was frozen. His results showed 
not only the presence of bacteria in large numbers in frozen soils but also 
that there occurred a rapid multiplication while the soil was completely 
frozen, the numbers being higher than those found during the summer or fall. 
He found also that the bacteria seemed to increase and decrease nearly pa¬ 
rallel to the moisture content of the soil except during the winter. In a 
continuation of this work carried on thru the succeeding year 2 ), the results 
of the previous investigations were largely confirmed, increases in numbers 
occurring when the soil was frozen and decreases being noted when it thawed. 

His former conclusion that the numbers of bacteria varied with the moi¬ 
sture content of the soil except during the winter were also confirmed. In 
this second work, Conn reports some very interesting and careful experi¬ 
ments in an attempt to classify soil organisms into groups according to the 
character of their growth on the soil extract gelatin medium which he 
employs. His classification is essentially the same as that adpoted by 
H i 11 n e r and Stormer in their work, which has already been cited. 
They divided the organisms developing on gelatin plates into liquefiers, 
non-liquefiers, and Streptothrix species. Conn also makes three 
divisions; rapid liquefiers, slow liquefiers, and Actinomycetes. He 
states that, as all the colonies liquefy gelatin eventually, his slow growers 
undoubtedly correspond to Hi 11ner and Stormers non-liquefiers 
and his Actinomycetes correspond to their Streptothrix. 
Considering the soil organisms as falling into these three groups he points 
out some interesting facts. 

The greatest increase during the winter occurred in the group of bacteria 
called the slow growers and qualitative work with with pure cultures showed 
that altho certain types of soil bacteria occurred thruout the year others 
apparently existed for short periods only and tended to recur under similar 
weather conditions, the greatest variety of these types being found in the 
fall and winter. From this work he suggests the explanation for the increase 
in bacteria during the winter, that a different class of organisms predomi¬ 
nates in winter from that which grows best in summer. He suggests also 
that it is the hostile effect of the summer bacteria which prevents the deve¬ 
lopment of the winter species in warm weather and that the increase in frozen 
soils is not due directly to the low temperatures but to the depressing effect 
of the cold upon that group of bacteria which is able in summer to keep the 
winter bacteria in check. 

These results and conclusions are somewhat surprising to say the least, 
for the questions immediately arise; How may bacteria multiply in frozen 
soils? Where can they obtain food which must come to them in solution? 
and finally the question upon whose solution that of all the others depend; 
When the soil is frozen, is all the soil moisture congealed? 

Conns theory of the existence of specific groups of what might be 
called winter and summer bacteria seems plausible, but it fails to account 
for the multiplication of organisms in frozen soils, it fails to answer the above 
questions. This work as will be seen later confirms the observation of Conn 

*) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 28. 1910. p. 422. 

2 ) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 32. 1911. p. 70. 

24* 


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372 


Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith, 


that bacteria are alive and multiply in frozen soils and a theory is advanced 
to explain the fact and to show that when the soil is frozen and the tempera¬ 
ture is below zero the entire amount of soil moisture is not necessarily 
frozen. 


The purpose of the Experiments. 

The purpose of the experiments herein reported was to study the total 
numbers of bacteria in frozen soils, or in other words, to study the effect 
of freezing on the total number of organisms in the soil and its effect 
on the ammonifying, nitrifying, denitrifying, and nitrogen fixing powers 
of the soil. 

The number of organisms present in the soil at any time was to be 
determined by counting the colonies developing on plates of the “modified 
synthetic” agar proposed by L i p m a n and Brown 1 ), and the ammoni¬ 
fying, nitrifying, denitrifying, and nitrogen fixing powers of the soil were 
to be tested at the various samplings by the beaker method. Determinations 
were to be made of the moisture conditions at each sampling, and the soil 
and air temperatures together with the general weather conditions were 
to be carefully observed and recorded and there was in mind an attempt 
to ascertain the relative influence of temperature and moisture conditions 
on the multiplication of bacteria and also on the various powers of the soil 
already mentioned. 

The Plot Employed. 

The plot employed in the experiment was carefully selected with the pur¬ 
pose of eliminating, as far as possible, disturbing factors. It is located on a 
tract of Wisconsin drift soil now used for experimental purposes by this 
Department, and consists of a black sandy loam, classed by the Bureau 
of Soils as Marshall Sandy Loam. 

This surface soil is underlaid by a layer of clay which in turn rests on 
gravel; good drainage and consequently undisturbed aeration thus being 
insured. The plot is somewhat higher than its neighbors and is therefore 
protected from their wash and this fact together with the excellent under¬ 
drainage prevents the disturbance which constant, artificially induced changes 
in moisture relations would occasion. For the past five years the plot has 
been in continuous meadow, receiving no cultivation and no treatment of 
any kind, prior to that time it was under an ordinary four year rotation. 

Here again artificial conditions are very largely eliminated. 

The plot seemed, therefore, particularly well suited for the experiment 
as planned. 

Method of Sampling. 

The samples of soil were drawn from this plot within an area about 
five feet square, in order to eliminate as far as possible local differences in 
the soil. They were taken to a depth of 20 cm. by means of a two and one- 
half inch auger except during the time that the soil was frozen, when it be¬ 
came necessary to substitute a mattock or grub hoe for the auger. The samples 
w r ere collected on a clean mixing cloth, and then placed in sterile glass jars 
and taken to the laboratory and the inoculations performed as quickly as 
possible. 

l ) Central hi. f. Bakt. Abt. II. Bd. 25. 1910. p. 447. 


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Bacterial Activities in Frozen Soils. 


373 


When the soil was not frozen, the preparation of the sample consisted 
merely in breaking up the lumps and mixing thoroughly, but when it 
was frozen further work was necessary. It has been suggested that frozen 
soils should be allowed to thaw and should then be stirred after which the 
inoculations may be performed, but in this work it was not deemed advi¬ 
sable to permit such a multiplication of organisms to occur in the sample 
as would undoubtedly take place if it were allowed to stand long enough 
to thaw out completely. 

Consequently the frozen samples employed here were thoroughly commi¬ 
nuted by means of a sterile spatula, carefully mixed, and then subsampled 
for the inoculations. The maximum time required to prepare the sample 
in this way was ten minutes. 

The Quantitative Determinations. 

After a careful consideration of all the various media which have been 
suggested from time to time as the bases for the quantitative estimation 
of soil bacteria, the synthetic medium already mentioned seemed the most 
satisfactory. Bouillon agar and gelatin have been shown to be of little value 
and various agars and gelatins made up from soil extracts are obviously 
open to objection because of the great differences in soil extracts depending 
on the character of the soil employed. Consequently while it is manifestly 
impossible to formulate a medium which would permit of the development 
of all soil organisms, the “modified synthetic” agar gives the largest counts 
of any medium yet employed, and also eliminates some of the difficulties 
encountered in the case of some other media. 

The plates were made by the usual dilution method. One hundred gram 
quantities of the soil prepared as already described were shaken for five mi¬ 
nutes with 200 c. c. portions of sterile water, dilutions were then made in the 
order of 1—2,000; 1—20,000; and 1—200,000; plates prepared from the last 
two dilutions, and incubated for three days at about 22° C. The results 
given are the average of the counts obtained on the two dilutions and 
these counts agreed very closely in every case. Eight samples in all were 
drawn during the winter of 1910—1911, four of these being taken when 
the soil was frozen and the results are given in Table 1 which also shows 
the moisture determinations, the soil and air temperatures. 

Table I. 


The quantitative determinations. 


Date 

Bacteria per gram 
air dry soil 

Percent 

Moisture 

Soil Temp. 

0 C 

Air Temp. 

0 C 

Oct. 17 

10,858,000 

20.8 

15.0 

13.5 

Oct. 29 

10,478.000 

22.7 

7.0 

3.0 

Nov. 15 

8,252,000 

17.3 

6.0 

—0.5 

Dec. 3 

5,200,000 

20.4 

1.0 

—5.5 

Jan. 11 

4,821,000 

21.6 

— 1.0 1 

—11.0 

Jan. 26 

7,723,000 

24.9 

— 1.0 1 

—0.5 

Feb. 11 

4,744,000 

15.7 

— 1.0 1 

—6.8 

Mar. 1 

16,870,000 

26.5 

— 1.0 1 | 

1 -1.0 


Considering these results as a whole, many interesting facts are shown. 
In the first place it may be noted that there was a gradual decrease in the 

*) Ground frozen and snow covered. 


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374 


Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith, 


air temperature from October 17th to January 11th, and this caused a drop 
in the soil temperature which was however more gradual and on the latter 
date went only to —1.0° becoming then frozen. Notwithstanding the fact 
that at succeeding dates the air temperature fluctuated always, however, 
remaining below zero, the soil temperature remained constant at —1.0° 
and the soil was frozen during the entire period from January 11th to March 
1st. The number of bacteria decreased gradually from October to January, 
following thus very closely the drop in soil temperature and also in air tem¬ 
perature. During this period the moisture conditions were exceedingly vari¬ 
able, rising and falling with the rainfall. This fluctuation in moisture con¬ 
ditions was apparently without influence on the numbers of bacteria in the 
soil, or at least had much less influence than the temperature conditions, 
for the numbers decreased with the temperature, the several increases in 
moisture recorded during the period proving ineffectual in checking this 
gradual decline. In the work of Fabricius and von Feilitzen, 
which has already been cited, it was found that “the bacterial content of the 
soil stands in direct relation to the temperature of the soil, rising and falling 
with it”. As has been stated, their work was carried on during the growing 
season. Conn could not confirm their results and concluded that the moi¬ 
sture content of the soil had more influence on numbers than the tem¬ 
perature, during the time that the soil was frozen. The work reported here 
seems to confirm the earlier experiments of Fabricius and von Fei¬ 
litzen rather than those of Conn, for the numbers of bacteria recorded 
during the time that the soil was not frozen were influenced mainly by the 
temperature conditions, the effects of changes in moisture being non-appa- 
rent. 

During the time that the soil was frozen, the numbers of organisms 
seemed to increase and decrease with the changes in moisture conditions, 
and at the last sampling such a large increase in numbers occurred coinci¬ 
dent with a large increase in moisture that the count recorded at that date 
showed more organisms present than were found during the previous fall 
when the soil was not frozen. It might seem, therefore, from these results 
that during the time when the soil was frozen, moisture conditions 
governed the number of organisms present, but it will be shown later that 
another explanation of the increase in numbers may be offered according 
to the theory advanced by Conn. 

Conns conclusions regarding the presence and multiplication of bac¬ 
teria in frozen soils are therefore confirmed, and furthermore the largest 
number of organisms was found in the soil when it was frozen, confirming 
thus his observation that maximum counts may be obtained in the winter. 
His statement, however, that bacteria seem to increase and decrease nearly 
parallel to the moisture content of the soil except during the winter are not 
borne out. These results show that the bacteria increased and decreased 
with the temperature of the soil during the fall until the soil became frozen 
when they seemed to follow the changes in moisture conditions. 

In connection with this divergence of results from those of Conn, seve¬ 
ral important facts should be noted. In the first place Conn did not employ 
the same medium as was used here. He used a soil extract gelatin the objec¬ 
tions to which have been discussed in previous publications and the synthe¬ 
tic medium already mentioned was employed here. This difference in me¬ 
dium alone might account for the variation in the results obtained. Further- 


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Bacterial Activities in Frozen Soils. 


375 


mor e, the results secured with one soil are not necessarily applicable to other 
soils. 

They may or may not be confirmed by other experiments. The bacterial 
flora of different soils and the varying mechanical and chemical conditions 
pertaining to them are exceedingly variable and while the latter conditions 
will affect the results obtained at different places when the same medium 
is used, the bacterial flora of the soil will affect the result when different 
media are employed; for species which will grow on one medium may refuse 
absolutely to grow on another and vice versa. Furthermore, different species 
are affected differently by varying moisture and temperature conditions, 
so that the effect of variations in these conditions would depend largely 
on the character of the bacterial species present in the soil. 

There is one thing further which may be mentioned in this connection. 
The statement which is frequently found in scientific articles that “numbers 
are parallel to moisture conditions” is evidenlty based on the relations shown 
by the curves. Now, parallelism should not be assumed between two curves 
in whose construction there are adopted arbitrary units of division on the 
ordinates and abscissae which are not the same for the two curves, as a 
change in any of the units would necessarily alter the relations between the 
curves. The only interpretation which should be put upon curves so con¬ 
structed is that they proceed in the same or in opposite directions and if 
they chance to be parallel, it is due to the accident of construction. 

It should be noted here that these results may be interpreted to lend 
support to Conns theory of the existence of different specific groups of 
predominating organisms in normal and in frozen soils. There was a gradual 
decrease in numbers from October 17th to January 11th ,when the soil be¬ 
came frozen showing that the conditions were becoming less and less favor¬ 
able for the growth of soil organisms. While the soil was frozen, however, 
with one exception, there was an increase in numbers and the maximum 
count was obtained on March 1st, the last date of sampling. The exception, 
on February 11th, to this increase occurred when a very low moisture content 
was found, so that probably in this case the drop in moisture was sufficient 
to cause the decrease in numbers from the previous date after the increase 
had begun which led eventually to the maximum count on March 1st, but 
of course there is the possibility that some other unrecorded factor might 
have governed the numbers present at that time. However this may be, 
it is interesting to note how closely Conns theory fits these results. The 
conditions which caused the retardation in bacterial development as the soil 
cooled, might well explain the subsequent increasing development of bac¬ 
teria after the soil became frozen, and the bacterial species in which this in¬ 
crease occurred probably were different from those originally present, and 
certainly were better adapted to growth at low temperatures. It is perfectly 
possible also that these resistant species are present thruout the year but are 
held in check by the groups which are favored by the warmer temperatures. 

Instead of concluding from these results, therefore, that when the soil 
is frozen moisture conditions govern the number of organisms present in it 
at any one time, it may well be assumed that after the soil is frozen there 
is increasing development of particular species favored by low temperatures, 
and that this increase ordinarily proceeds regardless of moisture, unless the 
depression in moisture content becomes very great, when its effect is felt 
even on these hardy varieties. 


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376 


Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith, 


In general, therefore, it may be said that the conclusions from this 
work, in spite of the differences in the methods, in the soil, in the climatic 
conditions, etc., confirm Conns conclusion that bacteria are active in 
frozen soils and also lend support to his theory of the existence of specific 
groups of winter and summer bacteria. 

Physiological Determinations. 

The results of so many experiments have shown so irrefutably the un¬ 
satisfactory nature of the solution method for testing the physiological acti¬ 
vities of soil bacteria that it was used in only on case in this experiment, and 
in that mainly for the purpose of comparison. In all cases the beaker method 
was employed, the soil itself being used as a medium. At the beginning of 
the experiment a large quantity of soil from the plot chosen was obtained, 
sieved, thoroughly air-dried, and stored for use. One hundred gram quan¬ 
tities of this soil were weighed off in tumblers for the various experiments, 
the proper materials added and stirred in thoroughly by means of a sterile 
spatula. The materials which were chosen to encourage the development 
of certain groups of organisms were; for ammonification, five grams of dried 
blood (D. B.) and five grams of cottonseed meal (C. S. M.); for nitrification, 
one hundred milligrams of ammonium sulfate and two hundred milligrams 
of dried blood; for denitrification, five hundred milligrams of sodium nitrate; 
and for nitrogen fixation, one gram of mannite. One hundred gram portions 
of the freshly sampled soil obtained as described were shaken with 200 c. c. 
of sterile water for five minutes and 10 c. c. of this infusion (= 5 grams of 
soil) were added to the medium in the tumblers. 

Sterile water was then added in order to offer optimum moisture con¬ 
ditions, 20 per cent being the content determined for the soil. Additional 
amounts of water were added in the ammonification experiments to provide 
for optimum moisture conditions in the organic matter. The tumblers were 
then covered and incubated for varying lengths of time the ammonification 
experiments, seven days; the nitrification experiments twenty-seven days; 
the denitrification and the nitrogen-fixation experiments, ten days. In the 
case of the nitrification experiments, the loss of moisture occasioned by 
evaporation was replaced every week by additions of sterile water to weight. 
In the ammonification experiments, the ammonia was determined by the 
usual method, transferring the soils to copper flasks with water adding 
heavy magnesium oxide, and distilling. The nitrates were determined in 
the nitrification and denitrification experiments by the phenol sulfonic acid 
method and the total nitrogen in the soils in the denitrification and nitrogen 
fixation experiments was determined by the regular K j e 1 d a h 1 method. 

Ammonification in Solution. 

The usual one percent peptone solution was employed and the inocu¬ 
lations were made with 10 c. c. (= 5 grams of soil) of infusions of the fresh 
samples. The results are given in Table IL 

The results obtained by these tests are very interesting. We note that 
there was a gradually increasing production of ammonia by the samples 
until the soil became frozen when a drop occurred. 

During the time that the soil was frozen, the ammonifying power gra¬ 
dually reasserted itself and at the last date of sampling after the soil had been 


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Bacterial Activities in Frozen Soils. 


377 


frozen for a considerable period, a greater ammonifying power was found 
than before the soil became frozen. 

Table II. 


Ammonification in peptone solutions. 


Date 

Lab. No. 

Ammonia 
mgs. N. 

Average 
mgs. N. 

Oct. 17 

513 

31.80 



514 

37.76 

34.78 

Dec. 3 

523 

70.34 



524 

72.81 

71.57 

Jan. 11 

533 

87.62 



534 

87.91 

87.76 

Jan. 26 

543 

53.94 



544 

55.49 

54.71 

Feb. 11 

553 

68.20 



554 

76.57 

72.38 

Mar. 1 

563 

94.86 



564 

96.17 

95.61 


It is evident therefore, that the ammonifying power of the soil increa¬ 
sed as the temperature was lowered, independently of the moisture condi¬ 
tions, so that from the fact that there was a gradual diminution in numbers 
during the time, it would seem that the lowering of the temperature gradually 
removed conditions inimical to the ammonifying species. These conditions 
may have been chemical or bacterial in nature. When the soil became frozen, 
however, there was an abrupt termination of this state of affairs and the 
ammonifying power was reduced. There appeared then to be a gradual read¬ 
justment to the changed conditions, and the ammonifying power of the soil 
began to increase. This increase corresponded to increased numbers and if 
we accept Conns theory, therefore, of the existence of specific winter 
species, we might assume that these specific bacteria possessed greater am¬ 
monifying power than the summer species or at any rate the assumption 
seems warranted that the species relationships in the frozen soil were so 
altered that the ammonifying power increased beyond that which was 
observed when the soil was not frozen. These results will be discussed further, 
comparisons made, and conclusions drawn after the results of the ammoni¬ 
fication tests in beakers have been studied. 

Ammonification in Soils. 

The results of the ammonification tests in beakers are given in Table 
3 and the separate results for the ammonification of dried blood and cotton¬ 
seed meal will be found in Table 4. 

Considering the results of the experiment with dried blood at first glance 
they would seem so irregular that no conclusions would be possible, but 
some facts may be noted from a careful study of the figures obtained, and a 
comparison with the temperature and moisture conditions. From October 
17th to December 3rd we note an increase in ammonification notwithstanding 
the lowering of the soil temperature. It will be remembered that a similar 
increase was found in the case of the ammonification in peptone solutions 
and it may be attributed here as it was in that case to the removal of ini¬ 
mical conditions, chemical or bacterial in nature, by the changed temperature 


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378 


Percy Edgar Brown and Boy Eugene Smith, 


conditions. In this case, however, the minimum ammonifying power was rea¬ 
ched at an earlier date and on January 11th, when the maximum ammoni- 
fication was observed in the peptone solutions, meager ammonification was 
found, a considerable depression having occurred. After the soil became 
frozen, however, just as in the solutions, a gradually increasing ammonifying 
power was observed, and the maximum power was noted at the end of the 
period during which the soil was frozen. 

Table III. 

Ammonification in soils. 


Date 

Lab. 

No. 

Addition 

Ammonia 
mgs. N. 

Average 
mgs. N. 

Oct. 17 

113 

5 gms. D. B. 

77.77 



114 

5 gms. D. B. 

85.33 

81.51 


115 

5 gms. C. S. M. 

79.18 



116 

5 gms. C. S. M. 

84.74 

81.86 

Dec. 3 

123 

5 gms. D. B. 

103.18 



124 

5 gms. D. B. 

104.57 

103.87 


125 

6 gms. C. S. M. 

48.53 



126 

5 gms. C. S. M. 

55.94 

52.23 

Jan. 11 

133 

5 gms. D. B. 

49.40 



134 

5 gms. D. B. 

lost 

49.40 


135 

5 gms. C. S. M. 

62.40 



136 

5 gms. C. S. M. 

52.40 

67.40 

Jan. 26 

143 

5 gms. D. B. 

122.50 



144 

5 gms. D. B. 

118.10 

120.30 


145 

5 gms. C. S. M. 

118.70 



146 

5 gms. C. S. M. 

119.10 

118.90 

Feb. 11 

153 

5 gms. D. B. 

138.51 



154 

5 gms. D. B. 

142.68 

140.59 


155 

5 gms. C. S. M. 

124.62 



166 

5 gms. C. S. M. 

125.86 

125.85 

Mar. 1 

163 

6 gms. D. B. 

167.79 



164 

5 gms. D. B. 

148.49 

153.14 


165 

5 gms. C. S. M. 

128.03 



166 

5 gms. C. S. M. 

lost 

128.03 


Table IV. 

The Ammonification of dried blood and Cottonseed meal. 


Date 

Dried blood 
mgs. N. 

Cottonseed Meal 
mgs. N. 

Oct. 17 

81.51 

81.86 

Dec. 3 

103.87 

52.23 

Jan. 11 

49.40 

57.40 

Jan. 26 

120.30 

118.90 

Feb. 11 

140.59 

125.85 

Mar. 1 

153.14 

128.03 


Turning now to the results with cottonseed meal, again the irregularity 
of the results might seem so great that conclusions would be difficult, but 
some similarity and differences between these results and those obtained 
by the other methods should be noted. In the first place, instead of an increase 
in ammonifying power occurring as the soil cooled off in the fall, as was 
observed in the other two cases, we find here a decrease from October to De¬ 
cember, indicating that instead of the removal of inimical cond : tions, che- 


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Bacterial Activities in Frozen Soils. 


379 


mical or bacterial in nature to which was attributed the increased ammoni¬ 
fying power as shown in peptone solutions and in dried blood in beakers, 
here the temperature merely caused a depression in ammonifying power. 
As has been pointed out in previous publications the difference in the che¬ 
mical composition of the dried blood and of the cottonseed meal is of con¬ 
siderable moment in a consideration of the results of tests of the ammoni¬ 
fying power of soils when they are employed. There is an indication in these 
results that the ammonification of dried blood and of cottonseed meal does 
not always run parallel, and this difference is due in part at least to their 
different carbon-nitrogen ratio. After the soil became frozen, however, we 
find that there was increased ammonifying power observed the maximum 
power being found at the end of the period when the soil was frozen. Here, 
also therefore, it is evident that the freezing of the soil brought about a greater 
ammonifying power than was previously observed. 

Considering the results of all the ammonification tests, we find that 
in the first place there seems to be no relation between the ammonifying 
power of the soil and the moisture or temperature conditions either when 
the soil was not frozen or after it became frozen. Tn the case of the peptone 
solutions there was increasing ammonification until the soil became frozen, 
then a decrease which was followed by a larger increase, a maximum being 
reached at the end of the frozen period. In the case of the dried blood in beak¬ 
ers there was increasing ammonification until the soil temperature reached 
1.0° C after which a decrease occurred and this was followed by a big increase. 
Where cottonseed meal was employed, however, the decrease in ammoni¬ 
fication occurred before the soil temperature reached 1.0 0 C. Owing to a lack 
of samples between October and December, we are unable to determine 
whether or not any increase in ammonification occurred between those 
dates, but from the results at hand it would seem that such was probably 
the case. When the soil was frozen, a big increase in ammonification such 
as was observed in the other cases also occurred here. As was mentioned 
under the discussion of the peptone solution results, as the soil cooled off 
there was a gradual removal of the conditions inimical to the ammonifying 
power of the soil and an increase in ammonification occurred until a certain 
temperature was reached after which a decrease occurred and this was follo¬ 
wed by a large increase in the ammonifying power of the soil, it being greater 
after the soil was frozen for a considerable period than it had been before. 
The temperature at which the drop occurred seemed to depend on the ma¬ 
terial which was employed to test the ammonifying power of the soil. 

In the case of peptone, the decrease occurred after the temperature 
had gone below zero, with dried blood it occurred between 1.0° C and —1.0° C 
and with cottonseed meal it seemed to occur before 1.0° C was reached, pro¬ 
bably however being very close to that temperature. There is evidence here 
therefore that the ammonification of these materials proceeds slightly differ¬ 
ently and that the combined species action which produces the ammonifying 
power of the soil is not exactly the same on these three materials, when the 
soil is not frozen. After the soil becomes frozen, however, there is a big in¬ 
crease in ammonifying power of the soil, no matter what material is em¬ 
ployed. 

Fitting these results to Conns theory, we find that it is possible 
that different species are prevalent after the soil becomes frozen than pre¬ 
dominate before. These species multiply to a great extent, and further- 


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380 


Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith, 


more they probably possess greater ammonifying power than the others. 
At any rate, the combined species present when the soil is frozen shows great- 
ammonifying power than that noted previously. It will be seen therefore, 
that the results obtained here agree very well with Conns theory and 
suggest the additional possibility that freezing the soil removes or reduces 
species which restrict its ammonifying power, and consequently this power 
increases far beyond the point which it can attain when the soil is not 
frozen. 

Nitrification in Soils. 

The results of the nitrification tests which were carried out in beakers 
as already described may be found in Table 5. As a whole they show that 
the nitrifying power of the soils was rather weak, very small amounts of ni¬ 
trates being produced in practically every case. The differences which are 
apparent are too small to be of any great significance and general conclusions 
from the results would be hardly justifiable. It may merely be pointed out 
that the indications are that the nitrifying power of the soil was restricted 
by the low temperatures and that during the time that the soil was frozen 
it remained practically constant. It would seem therefore, that the species 
which according to the other parts of this work are encouraged by the low 
temperatures which remove harmful competition do not include nitrifying 
organisms. 

Table V. 

Nitrification in soils. 


Date 

Lab. 

No. 

Addition 

Nitrates 
mgs. N. 

Average 
mgs. N. 

Oct. 17 

213 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

1.64 



214 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

1.84 

1.74 

Dec. 3 

223 

100 mgs. (NH 4 ) t S0 4 

7.24 



224 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

8.28 

7.76 

Jan. 11 

233 

100 mgs. (XH 4 ) 2 S0 4 

4.44 



234 

100 mgs. (NH 4 ) t S0 4 

l08t 

4.44 

Jan. 26 

243 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

4.56 



244 

100 mgs. (XH 4 ) 2 S0 4 

4.94 

4.75 

Feb. 11 

263 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

5.68 



254 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

4.76 

5.22 


265 

200 mgs. D. B. 

9.48 



256 

200 mgs. D. B. 

6.40 

7.94 

Mar. 1 

263 

100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4 

4.00 



264 

100 mgs. (NH 4 ) a S0 4 

4.32 

4.16 


265 

200 mgs. D. B. 

10.64 



266 

200 mgs. D. B. 

7.08 

8.86 


The Denitrification Tests. 

The results of the denitrification tests may be found in Table 6. The 
denitrifying power of the soil at the different dates has been calculated in per 
cent of the sodium nitrate denitrified, the loss from the sodium nitrate being 
first obtained by subtracting the loss in the checks from that in those re¬ 
ceiving additions of sodium nitrate. There seems to be considerable varia¬ 
tion in the amount of nitrogen lost from the untreated soils and the losses 
from the sodium nitrate were considerably modified thereby, in most cases 
however, the losses from the untreated soils were representative of the 
losses where the sodium nitrate was employed. One notable exception to 


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Bacterial Activities in Frozen Soils. 


381 


this fact occurred on February 11th, when a remarkably large loss of nitro¬ 
gen was found in the untreated soils but the loss from the sodium nitrate 
was not as large as that at the previous date. 

Table VI. 

Denitrification in soils. 


Date 

Lab. 

No. 

N. 

added 

mgs. 

Total 

initial 

N. 

mgs. 

N. in 
re¬ 
sidues 
mgs. 

N. in 
tea¬ 
chings 
mgs. 

Total 
final 
N. mgs. 

Loss 

N. 

mgs. 

Aver. 

loss 

mgs. N. 

Loss 
NaN0 8 
mgs. N 

% N. 
NaNO, 
Denitri¬ 
fied 

Oct. 17 

311 

None 

189.95 

173.60 

3.41 

177.01 

12.94 





312 

99 

189.95 

182.90 

2.82 

185.72 

4.23 

8.53 




313 

82.00 

271.95 

189.10 

62.60 

251.70 

20.25 





314 

99 

271.95 

198.40 

49.10 

247.50 

24.45 

22.35 

13.82 

16.85 

Dec. 3 

321 

None 

189.95 

173.60 

6.12 

179.72 

10.23 





322 

99 

189.95 

173.60 

5.92 

179.52 

10.43 

10.33 




323 

82.00 

271.95 

158.10 

80.00 

238.10 

33.85 





324 

99 

271.95 

155.00 

84.00 

239.00 

32.95 

33.40 

23.07 

28.13 

Jan. 11 

331 

None 

189.95 

201.50 

4.56 

206.06 

+ 16.11 





332 

99 

189.95 

189.10 

lost 

— 

— 

+ 16.11 




333 

82.00 

271.95 

173.60 

15.36 

188.96 

82.99 





334 

♦ * 

271.95 

189.10 

lost 

— 

— 

82.99 

82.99 

101.20 

Jan. 26 

341 

None 

189.95 

179.80 

4.00 

183.80 

6.15 





342 

99 

189.95 

186.00 

3.20 

189.20 

0.75 

3.45 




343 

82.00 

271.95 

186.00 

28.40 

214.40 

57.55 





344 

99 

271.95 

189.10 

20.00 

209.10 

62.85 

60.20 

56.75 

69.20 

Feb. 11 

351 

None 

189.95 

124.00 

4.00 

128.00 

61.95 





352 

99 

189.95 

133.30 

3.80 

127.10 

62.85 

62.40 




353 

82.00 

271.95 

139.50 

21.31 

160.81 

111.14 





354 

99 

271.95 

127.10 

17.60 

144.70 

127.25 

119.19 

56.79 

69.25 

Mar. 1 

361 

None 

189.95 

195.30 

5.00 

200.30 

+ 10.35 





362 

99 

189.95 

176.70 

4.24 

180.94 

9.01 

+ 1.04 




363 

82.00 

271.95 

204.60 

26.40 

231.00 

40.95 





364 

99 

271.95 

198.40 

17.60 

216.00 

55.95 

48.45 

48.45 

59.80 


Considering the results as a whole, however, there seemed to be an in¬ 
crease in the denitrifying power of the soil until it became frozen after which 
there was a depression which became greater at each sampling until the 
end of the frozen period was reached. The results show very little effect of 
changes in moisture conditions, and the temperature conditions seemed to 
govern the denitrifying power of the soil until it became frozen. The depres¬ 
sion in numbers of bacteria which occurred while the temperature of the soil 
was dropping undoubtedly brought about indirectly the increased denitri¬ 
fying power of the soil. After the soil was frozen there occurred a depression 
in its denitrifying power due probably to the fact that the species which were 
beginning their big increase were unfavorable to the groups which determine 
the denitrifying power of the soil. 


Nitrogen Fixation in Soils. 

Table 7 contains the results of the nitrogen fixation experiments and 
some interesting facts may be noted from their consideration. We find that 
as the soil cooled off in the fall there was an increase in its nitrogen-fixing 
power due probably to the same cause that was suggested for the increase 
in ammonifying power during that time, i. e. the removal of competition. 
When the soil became frozen, however, on January 11th, there was almost 
complete absence of nitrogen fixing power. At the subsequent dates, however. 


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382 Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith, 

there occurred an increase in the fixing power but it never reached the origi¬ 
nal fixing power possessed before the soil froze. It seems probable from 
these results that lowering the temperature removed or restricted the 
growth of species which limit the nitrogen fixing power of the soil, and 
consequently there was an increase in this power until the soil became 
frozen which abruptly terminated this state of affairs. After this pro¬ 
bably entirely different species relationships were established in the soil 
and these permitted of the development of a nitrogen fixing power which, 
ordinarily independent of the moisture conditions, gradually increased. In 
one case, however, a depression in moisture occurred which was sufficient 
to restrict the nitrogen fixing power of the soil. It will be remembered that 
a depression in numbers also occurred at this time so that the possibility 
presents itself that perhaps some unknown factor may have entered here 
and caused the decrease. The ammonification experiments, however, gave 
no indication of the presence of any such disturbing factor, so it may have 
been some peculiar condition of affairs which affected the total numbers 
and the nitrogen fixing power without having a noticeable effect on the 
ammonifying species, altho it is possible of course that the moisture condi¬ 
tions may have had that peculiar effect. 


Table VII. 

Nitrogen Fixation in Soils. 


Date 

Lab. No. 

Initial N. 
mgs. 

Nitrogen 
found, mgs. 

Average 
mgs. N. 

Nitrogen 
fixed, mgs. 

Oct. 17 

413 

189.95 

226.3 




414 

189.95 

254.2 

240.25 

50.30 

Dec. 3 

423 

189.95 

291.4 




424 

189.95 

223.2 

257.30 

67.35 

Jan. 11 

433 

189.95 

189.1 




434 

189.95 

192.2 

190.65 

0.70 

Jan. 26 

443 

189.95 

207.3 




444 

189.95 

208.1 

207.70 

17.75 

Feb. 11 

453 

189.95 

198.4 




454 

189.95 

198.4 

198.40 

8.45 

Mar. 1 

463 

189.95 

219.7 




464 

189.95 

204.6 

212.15 

22.20 


Theoretical. 

Taking the results of this experiment as a whole, we find that they are 
in part in accord with the work of the investigators already mentioned. 
That is, this work confirms the observation that bacteria are alive and may 
multiply rapidly in frozen soils. This brings us back therefore, to the questions 
asked earlier in this work: How may bacteria multiply in frozen soils? Where 
can they obtain food? and the question upon which it is deemed the others 
depend. When the soil is frozen is all the soil moisture congealed? Only 
one answer to this latter question, only one explanation of the phenomenon 
of the existence and multiplication of bacteria in frozen soils seems plausible, 
and that is that when the soil is frozen, not all the soil water is congealed. 
In other words the theory which is advanced is that while the soil as a whole 
may be frozen and the temperature below the freezing point, that portion 
of the soil moisture known as the hygroscopic moisture, may be in a liquid 
state. If this is the case, then in frozen soils there exists a state of affairs 
similar to that in some frozen ponds, streams, etc., namely the occurrence of 


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Bacterial Activities in Frozen Soils. 


383 


ice and water in juxtaposition. Now there is only one condition under which 
such an occurrence is possible and that is that the freezing point of the 
water be lowered below the normal. 

There are various conditions which bring about this lowering of the 
freezing point of water in ponds, streams, etc., and some of the same condi¬ 
tions and some additional ones peculiar to soils may bring about a 
lowering of the freezing point of the hygroscopic moisture to such an extent 
that it remains liquid while the main body of the soil water is congealed. 
It is well known that the hygroscopic moisture is held around the soil par¬ 
ticles with great force and while this force has not been accurately determined, 
it has been estimated at from six thousand to twenty five thousand atmo¬ 
spheres. 

This pressure is sufficient therefore to lower the freezing point of the 
hygroscopic moisture below zero degrees Centigrade. There are other conditions 
however, which may also exert a depression of the freezing point. All soil 
water contains salts in solution, the amount and character varying with 
the chemical character of the soil and also with the physical conditions per¬ 
taining to the soil. The amount of salts in soil water has been estimated 
at from five or six hundred parts to considerably less than one hundred parts 
per million. Now the presence of small amounts of salts in water has been 
shown to depress its freezing point and consequently it is certain that the free¬ 
zing point of hygroscopic soil water is below the normal. 

Furthermore, as hygroscopic water is known to contain normally more 
substances in solution than the main part of the soil water, due to adsorption 
and as a concentration of salts occurs in it as the capillary and gravitational 
water freezes, such an accumulation of salts takes place that the freezing 
point of the hygroscopic film may be considerably lowered. Because of these 
three factors therefore which may cause a lowering of the freezing pont 
of the hygroscopic moisture in soils, namely, the surface tension exerted 
by the soil particles on the films of water, the presence of salts in this 
water and the concentration in salts which may occur in it when the main 
body of soil water begins to freeze, it seems justifiable to assume that under 
average winter conditions, where the soil temperature is not depressed far 
below zero, the hygroscopic water in soils remains uncongealed and conse¬ 
quently bacteria may live in it and multiply sometimes to a comparatively 
large extent. 

Summary. 

1. By means of the “modified synthetic” agar 
plate method bacteria are shown to be present in 
large numbers in a typical Wisconsin drift soil 
when it is completely frozen and the temperature 
is below zero degrees Centigrade; furthermore, 
increases and decreases in numbers of organisms 
occur during this period and larger numbers are 
found after the soil has been frozen for a consi¬ 
derable period than before it begins to freeze. 

2. During the fall season, the number of bacte¬ 
ria present in the soil diminishes gradually with 
the lowering of the temperature, irrespective of 
the moisture conditions. 


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384 Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith, Bacterial etc. 

3. When the soil is frozen, an increase in num¬ 
bers occurs. Two explanations may be offered for 
this increase. In the first place it may be assumed 
that when the soil is frozen the number of organisms 
present depends on the moisture conditions. On 
the other hand, the results may be interpreted to 
confirm Conns theory of the existence of a special 
group of organisms favored by low temperatures. 
If this latter explanation is accepted, an additio¬ 
nal conclusion is brought out, i. e., while ordinarily 
when soils are frozen, the numbers of the particu¬ 
lar species increase very rapidly and with no re¬ 
lation to moisture conditions, a depression in moi¬ 
st u r e c o n t e n t m a y b e s o great thatitwill check the 
development even in this hardy species. 

4. Frozen soils possess a much greater ammoni¬ 
fying power than nonfrozen soils whether they are 
tested by the peptone solution method or by the 
dried blood or cottonseed meal method. 

5. During the fall season, the ammonifying power 
of the soil increases until the temperature of the 
soil almost reaches zero, when a decrease occurs, 
and this is followed by a gradual increase and the 
ammonifying power of the soil reaches a maximum 
at the end of the frozen period. 

6. The nitrifying power of frozen soils is weak 
and 8how8 no tendency to increase with extension 
of the frozen period. 

7. Frozen soils possess a decided denitrifying 
power which seems to diminish with the continuance 
of the frozen period. 

8. During the fall when the soil is gradually 
cooling, its denitrifying power increases until the 
soil becomes frozen, and this increase may be attri¬ 
buted to the restriction of the growth of species 
which limit denitrification. 

9. The denitrifying power of frozen soils is less 
than that found just before the soil freezes but 
greater than that observed when the temperature 
begins to decrease in the early fall 

10. Frozen soils possess a nitrogen fixing power 
which increases with the continuance of the frozen 
period, being independent of moderate changes in 
the moisture conditions but restricted by large 
decreases in moisture. 

11. In the fall, the nitrogen fixing power of the 
soil increases until the soil becomes frozen, when 
it almost ceases, after which a smaller nitrogen 
fixing power is established. 

12. These results confirm Conns conclusion that 
bacteria are alive and multiply in frozen soils. 


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Conrad Hoffmann, A Contribution to the Subject of Soil etc. 385 


The results of the physiological determinations 
lend suppert tohistheory of the existence of spe¬ 
cific groups of bacteria in the winter which are ad¬ 
apted to growth at low temperatures. 

13. The theory is advanced that because of the 
surface tension exerted by the soil particles on the 
films of water, the presence of salts in this water 
and the concentration in salts which may occur in 
it when the main body of soil water begins to freeze, 
it seems justifiable to assume that under average 
winter conditions, when the soil temperature is 
not depressed far below zero, the hygroscopic water 
in soils remains uncongealed and consequently 
bacteria may live in it and multiply sometimes to 
a comparatively large expent. 

In conclusion, the authors wish to express their indebtedness to Dr. 
RE. Buchanan for many helpful suggestions in the prosecution of this 
work, especially in the formulation of the theory which is advanced. 


Nachdruck verboten. 

A Contribution to the Subject of Soil Bacteriological 
Analytical Methods. 1 ) 

[From the Laboratories of the Department of Agricultural Bacteriology. 

University of Wisconsin, Madison, Wis.] 

Conrad Hoffmann. 

The determination of the bacterial flora of soils both as to numbers 
and kinds, is. of considerable importance and is a subject which has received 
the attention of many bacteriologists. A survey of the literature on the ge¬ 
neral subject of soil bacteriology will reveal a large portion of the same dealing 
entirely with discussions of methods for soil bacteriological analyses. The 
methods which have been devised and proposed for such determinations 
are both numerous and varied. Mention need be made of only M i q u e 1 s 2 ) 
bouillon dilution method, the ordinary plate culture methods with their 
many modifications, such as H i 11 n e r and S t 6 r m e r s 3 ), the direct 
enumeration method of A d a m e t z 4 ), the selective culture method of 
H i 11 n e r and S t 6 r m e r, the Rem y 5 ) method with its modification 
by Buhlert and F i c k e n d e y 6 ) to illustrate how numerous and 
diversified these proposed methods have been. 

And still in spite of this vast amount of effort and energy expended, 
everyone recognizes the inadequacy of even the best of the above methods 

l ) Published with the permission of the Director of Wisconsin Experiment Station. 

а ) M i q u e 1, Annuaire de l’observat. de Montsouris pour I an 1882. 

3 ) H i 11 n e r and S t 6 r m e r , Arbeiten a. d. biol. Abt. am Kais. Ges.-Aint. 
Bd. 3. 1903. p. 445. 

4 ) Adametz, Dissertation. Leipzig. 1886. 

б ) Remy, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 657. 

6 ) Buhlert u. Fickendey, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 16. 1906. 
p. 399. 

Zweite Abt. Bd. 84. 25 

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386 


Conrad Hoffmann, 


as a reliable means for determining the numbers and species of soil bacteria. 
No doubt the chief cause of failure is due to the great complexity and diver¬ 
sity of the soil bacteria! flora. The food requirements of the different species 
are so varied that no one culture medium will permit the growth of all organisms. 
At most, one secures a mere approximation of the number of bacteria. Fur¬ 
thermore, determinations of the numbers of the soil bacteria, irrespective 
of the species are of little significance beyond serving as a means of compari¬ 
son between different soils. The important factor in soil bacteriological 
analyses is not so much the actual number of the organisms present, but 
rather the types of organisms, whether beneficial or detrimental. An analy¬ 
sis should include a functional determination, in other words, the ability 
of the organisms present to convert the crude but potential material into 
finished and active plant food. It is this feature which Remy emphasi¬ 
zed particularly in his method of selective cultivation, combined with a che¬ 
mical determination of the by-products formed. The great difficulty with 
such methods where specific culture media are employed for the different 
types of soil organisms is the tedious and lengthy technique involved neces¬ 
sitating extensive apparatus and much laborious and time-consuming che¬ 
mical analysis. Furthermore, an objection frequently raised, and one that 
is perfectly justifiable is the fact that upon such special media more or less 
optimum conditions are provided which permit of maximum efficiency by 
the organisms concerned. This leads, unless great care be taken, to erroneous 
deductions. These are all facts which are well recognized by most bacterio¬ 
logists and endeavors still continue to be made to improve the present, or 
devise, new methods for the determination of the soil flora. 

Such is this paper giving, it is hoped, a new suggestion of work which 
is thought worthy of further investigation. The work here reported is not 
entirely original with the author, having been suggested by an article by 
B e i j e r i n c k 1 ) on the reduction products of bacteria. In this Beije- 
r i n c k refers to a simple and expedient method for the detection of the re¬ 
duction of nitrates to nitrites by organisms. Reference is made to the em¬ 
ployment of a nitrate starch agar which is inoculated with water bacteria 
and plated. After growth has occurred, the plate according to Beijerinck 
is treated with a dilute solution of K1 in dilute HC1, whereupon all colonies 
which have caused the reduction of the nitrates to nitrites develop a charac¬ 
teristic blue halo which serves to identify them. 

It was thought this procedure would lend itself admirably to the iso¬ 
lation of denitrifiers from the soil, a task which is more or less tedious by 
the ordinary method. A medium was accordingly prepared by adding, as 
directed by Beijerinck, 0.5 per cent starch and 0.1 per cent KNO s 
to ordinary nutrient agar. With this medium plates were prepared from va¬ 
rious soils, making two series with each soil. After colonies had developed, one 
series of plates was treated with a weak solution of K1 in dilute HC1. This 
treatment resulted in the development of a characteristic blue halo about 
many of the colonies, an indication of nitrite formation; the number of such 
colonies, varied markedly in the plates from the different soils. By counting 
such colonies, it was readily possible to determine the number of such nitrite 
formers in any one of the soils. By noting the characteristic form, color, 
consistency, etc., of such colonies, it was possible to pick for isolation purposes 

*) L. Phenomenes de reduction produits par les microbes-Arch, neerl. II t. 9. p. 131. 


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A Contribution to the Subject of Soil Bacteriological Analytical Methods. 387 


similar colonies on the untreated plates, giving thus a very rapid method 
for the isolation of such organisms from the soil. 

The excellent results secured above suggested and led to the modifica¬ 
tion of culture media in such a way that by subsequent treatment with 
specific reagents other characteristic groups could be identified directly 
from the plates. A suspension of finely pulverized Caj (P0 4 ) 2 and CaC0 3 
in agar with and without dextrose as recommended by the Michigan Ex¬ 
periment Station 1 ) was employed for the identification of those organisms 
exerting a solvent action, any such action being indicated by a solution of 
the insoluble particles in the immediate vicinity of the colonies. 

To identify organisms which reduce nitrites to NH S , the addition of 
Na NO* and starch to agar has been used, treating the plates prepared with 
this after growth has occurred, with a solution of K1 in HC1. The production 
of a clear halo around colonies indicates either a reduction of the nitrites 
or a direct assimilation of the same by the organisms. The presence of am¬ 
monia formation can be detected by the addition of a weakened Nesslers 
solution to another plate of this same medium, a yellowish halo indicating 
ammonia production. Owing to the ease with which the ammonia diffuses 
through the medium, greater care must be observed here not to mistake 
colonies as ammonifiers which in reality are not such. 

Acid-forming bacteria are readily detected by plating the soil on a 1 
per cent dextrose medium containing litmus solution, acid production being 
indicated by the conversion of the blue litmus to a red color in the imme¬ 
diate proximity of the colony. 

The addition of Fe S0 4 to media containing (NH 4 ) 2 S0 4 can be used 
for the detection of organisms which produce H 2 S from sulphates, as such 
colonies becomes surrounded by a characteristic black halo of FeS. This 
reduction process is anaerobic and accordingly these plates must be incuba¬ 
ted under anaerobic conditions. The evolution of H 2 S in the process of pro- 
teid decomposition can be similarly detected by means of the addition of a 
trace of Fe SO,, to the culture medium. 

Organisms causing ureq fermentation are readily detected by employing 
a 1 per cent alkaline gelatine to which 1 per cent urea has been added. Upon 
this medium, all colonies causing urea fermentation are invariably surrounded 
by a halo of characteristic biscuit-shaped crystals. 

The use of a 0.1 per cent peptone agar for pouring plates and the sub¬ 
sequent treatment with a weakened Nesslers solution will usually 
reveal a large number of the organisms to be ammonifiers. 

No doubt the nitrification organisms, those that nitrify NH 3 to nitrous 
acid, could be determined by adding to a mineral agar containing (NH 4 V 
S0 4 , 0.5 gr starch per 100 ccm. After prolonged incubation with soil, the 
plates can be treated with the K1 solution in HC1, a blue halo about a colony 
indicating an organism causing the oxidation of ammonia to nitrous acid. 

The above are modifications in media for the detection of the various 
groups of soil organisms which have been developed in connection with this 
general subject of soil bacteriological analyses. No doubt, other modifications 
and improvements in the above can be made to render the suggested method 
more efficient. The plating of a soil thus upon the various media above men¬ 
tioned and their subsequent treatment as directed should, it is thought, give 

*) Michigan Agric. Expt. Sta. Special Bull. No. 43. 1908. 

25* 

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388 


W. Meyer, 


a rapid and fairly accurate means of securing the number of the following 
types of bacteria in any soil: 

1. Reducers of nitrates to nitrites. 

2. Reducers of nitrites to ammonia. 

3. Acid producers. 

4. Organisms exerting a solvent action upon minerals. 

5. Urea fermenters. 

6. Ammonifiers. 

7. Oxidizers of ammonia to nitrites. 

8. H 2 S producers. 

It would thus be possible to secure a fair idea of the numbers of the 
above different types of organisms directly from plate cultures. Certain 
details need to be developed further, but with a few improvements there 
is every reason to believe that the use of these special plating media should 
give as rapid and as accurate a determination of the actual numbers of the 
various types of soil organisms mentioned as any heretofore method. They 
do away with the tedious chemical analyses necessary in R e m y s method. 

This is pubb’shed with the hope that others will thoroughly try out the 
methods proposed, making such improvements as will render the same better 
suited for the purposes for which they are intended. In conclusion, the sugges¬ 
tion is made that this method of incorporating various substances in a trans¬ 
parent solid material such as agar, and subsequently treating with different 
reagents may be of value in demonstrating various precipitations which 
are detected with difficulty in the ordinary test-tube method. The use of 
such plates in a lantern should serve admirably for lecture room demonstra¬ 
tion purposes. 


Nachdruek vcrlxUen. 

Pseudomonas olivae A. M. et W. Meyer. 

Von W. Meyer. 

Mit 1 Textfigur. 

Herr Professor Meyer stellte mir die Aufgabe, aus einer fluoreszie- 
renden Rohkultur, welche von einer erkrankten Olive gewonnen war, den 
die Fluorezsenz erregenden Organismus zu isolieren und genau zu unter- 
suchen. Es stellte sich heraus, daB es sich um eine Pseudomonas- 
spezies handelte, und Herr Professor Meyer liefi mich den Versuch 
machen, diese etwas genauer zu definieren, als es bisher bei den Pseudo¬ 
monas spezies geschehen war. 

Die rein kultivierte Spezies, welcher wir den Namen Pseudomonas 
olivae geben, zeigte folgende Eigenschaften. 

Wie bei alien im Laboratorium des Botanischen Institutes zu Marburg 
bisher gepriiften Pseudomonas spezies, war auch hier alle Muhe ver- 
geblich, den Pseudomonas olivae zur Sporenbildung zu bringen. 

Sporenbildung: Nach zahlreichen Versuchen auf verschiedenen 
Nahrboden wie Nahrgelatine, D-Agar 1 ), % D-Agar, y 3 Mannitagar (V 3 M- 

*) Weeen der Zusammensetzung der Nahrboden und Reagentien vergleiche man: 
Arthur Meyer, Praktikum der botanischen Bakterienkuncle. Jena (Fischer) 1903. 
, / 3 D-Agar besitzt 1 / 3 der Nahrstottkonzentratioii des D-Agar und 1 3 M-Agar enthiilt 
statt der Dextrose Mannit. 


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Pseudomonas olivae A. M. et W. Meyer. 


389 


A 


B 


Agar), Kartoffel, Mohren, in Nahrlosungen, auch nach 16-maligem taglich 
einmal vorgenommenem Uberimpfen aul y 3 M-Agar, auf welchem das Bac¬ 
terium stets ein besonders gutes Wachstum zeigte und lebhafte Fluores- 
zenz erzeugte, wurden Sporen nicht gebildet. 

Schw&rm- und Ruheoidien: Die groBere Anzahl der Stab- 
chen erscheint bei alien Kulturbedingungen lebhaft schwarmend. Meist 
finden sich Einzelstabchen, doch auch bis fiinfstabige Fadchen kommen 
vor. Breite der Stabchen 0,2—0,5 m Lange 1,5—2,5 Genaueres iiber die 
Breite ist aus der Kurve (Fig. 1) zu ersehen. 

FormanderungderStab- 
chen beim Absterben: Wurde 
bei gut schwarmenden Stabchen unter 
dem Mikroskop seitlich eine geringe 
Menge Karbolfuchsin zugefiigt, so stell- 
ten die von dem Farbstoff beriihrten 
Stabchen sogleich ihre Bewegung ein 
und zogen sich kugel- Oder elhpsoidfor- 
mig zusammen, und dieMembran erschien 
gefaltet oder geschrumpft. Auch bei der 
GeiBelfarbung mit Silbersulfat nahmen 
die Stabchen eine ellipsoidische Form an. 

Reservestoffe waren bei den 
verschiedensten Kulturbedingungeu nicht 
nachweisbar. 

Begeifielung: 1—4 GeiBeln an 
einem Pole. Die Farbung wurde (wesent- 
lich nach Zettnows Verfahren) in 
nachfolgender Weise ausgefuhrt: Deck- Fig. 1. Variationskurven fur die Breite 
glaschen mit Benzin undSpiritus bestens der Oidien von Pseudomonas o 1 i- 
gesaubert, wurden 10 Sekunden mit vae - M^Kurve a m Material ge - 

2r. ’ ” . , _ , wonnen, welches bei viermaliger Uber- 

einer .rlllZGttG in der iiunSGnbrGnnGr- impfung sieben Tage auf V 3 M-Agar ge- 

flamme beiderseitsrasch hin- und her- wachsen war. Die Kurve B von Material 



bewegt und auf den auf 40° erhitzten gewonnen, welches bei viermaliger t)ber- 
Wbrmeapparat gelegt. Auf einem Ob- d ' a «" 

jekttrager war vorher eine geringe 

Menge einer lOmal iibergeimpften, bei 28° auf y 3 M-Agar 20 Stunden ge- 
wachsenen Kultur in einem Tropfen Wasser bis zur g e r i n g e n Triibung 
durch einfaches Eintauchen der Nadelspitze, bei Vermeidung des Umruhrens 
verteilt; vondieser verdiinnten Kultur wurde mit der Platin n a d e 1 eine 
aufierst geringe Menge entnommen und damit bei senkrechter Haltung der 
Nadel das Deckglaschen iiberfahren. Die elastische Nadel bringt so in auBerst 
feinen Strichen oder verspriihten Piinktchen die Kultur auf die Deckglaschen. 
Die Deckglaschen werden dann noch 5 Minuten bei 40° auf dem Warme¬ 
apparat gelassen, dann entweder sogleich weiterbehandelt, oder in einer 
Petri schale beliebig lange beiseite gestellt. Ein Deckglaschen wurde dann mit 
der belegten Seite nach unten in ein Blockschalchen gelegt, mit der in einem 
Reagensglas zum Kochen erhitzten, aus Tannin und Brechweinstein be- 
stehenden Beize heiB ubergossen, nach dem Erkalten, sobald die Beize im 
Schalchen eine geringe Triibung zeigte, das Deckglaschen mit einer sauberen 
Pinzette erfaBt und im maBigstarken Wasserstrahl wiederholt gut abge- 
spiilt. Nachdem das Deckglas mit der Cornet- Pinzette iiber Filtrier- 


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390 


W. Meyer, 


papier auf die Kante gestellt worden war, bis das gebeizte Praparat sowie 
das Deckglas vollig trocken waren, wurde die Cornet - Pinzette so gelegt, 
daft das Deckglas, die belegte Seite nach oben, wagerecht lag. Nun wurde 
das Praparat mittels eines Glasstabes mit 1 Tropfen der Silbersulfatlosung 
bedeckt und iiber einer kleinen Bunsenflamme vorsichtig bis zur schwachen 
Dampfentwicklung erwarmt, bis es schwarz, nicht braun, erschien. Zuletzt 
wurde das Deckglas, wie oben, gut abgespult, auf Filtrierpapier getrocknet, 
und das Praparat dann untersucht. 

Gramf&rbung nach der bei N e i d e (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. 
Orig. Bd. 35. 1904. No. 4) beschriebenen Methode: 

Nach 5 Minuten verblieb eine schwache Farbung; 

nach 10 Minuten war eine vollige Entfarbung eingetreten. 

Saurefestigkeit: Priifung mit einer Kultur, welche 24 Stunden 
auf D-Agar bei 28°gewachsen war: die Membran und das Zytoplasma bleiben 
rot gefarbt. 

Kultur 48 Stunden alt: Membran und die Vakuolen stark, das Zyto¬ 
plasma schwach gefarbt. 

Kultur 22 Tage alt: Die Vakuolen bleiben rot gefarbt. 

Plasmolyse: Eine geringe Menge einer bei 28° auf y 3 M-Agar ge- 
zogenen Kultur wurde mit einem Tropfen Wasser auf dem Objektglase ver- 
rieben, das Deckglas auf 2 Seiten mit Wachs geschlossen, seitlich 10-proz. 
Kochsalzlosung zugesetzt und bei moghchst tiefer Einstellung des Mikro- 
skops beobachtet. Die Bakterien stellten sofort ihre lebhafte Bewegung 
ein; in der Mitte des Stabchens wurde das Protoplasma zu einem Fadchen 
zusammengezogen und an den Polen kugelformig gestaltet. 

Anormale Wuchsformen traten bei alien angewandten 
Kulturmethoden nicht auf. 

Entwicklung auf verschiedenen Nahrboden: 

Auf Gelatine, mit 14 Tage auf D-Agar bei 28° geziichtetem Mate¬ 
rial. Die Stichkultur zeigte nach 5 Tagen iiber dem Stich ein grauweiBes 
Blaschen, im Stich eine kleine trichterformige, weiBliche Vertiefung und 
geringe Verfliissigung. 

Letztere besaB in einem Falle nach 8 Tagen eine Hohe von 5 mm und 
schwach grime Fluoreszenz, 

nach 14 Tagen eine Hohe von 10 mm und stark gras grUne Fluoreszenz, 

nach 30 Tagen eine Hohe von 20 mm und stark grasgriine Fluoreszenz, . 

nach 52 Tagen eine Hohe von 32 mm und stark gras grime Fluo¬ 
reszenz, 

nach 90 Tagen zeigte sie ganzliche Verfliissigung; die grime Farbe war 
in ein schmutziges Braun, ohne Fluoreszenz, iibergegangen. 

Auf D-Agar bei 28°: Die Strichkultur war auf der Oberflache nach 
24 Stunden weiBlich getriibt. Diese Triibung wurde in den nachsten Tagen 
nicht erheblich verstarkt, wohl aber nahm das Substrat eine gelblichgriine 
Farbe und griine Fluoreszenz an; nach 8 Tagen wurde die triibe Oberflache 
glanzend durchsichtig. Mikroskopisch waren Einzel-, seltener Doppelstab- 
chen sichtbar. 

Auf y 3 D-Agar war die Entwicklung der Kultur die gleiche wie auf 
D-Agar, nur trat die griine Fluoreszenz schon nach 24 Stunden deutlich auf. 

Auf y 3 M-Agar war die Entwicklung der Kultur stets eine vorziig- 
liche, nach 10—12 Stunden begann die Triibung der Oberflache und die An- 
zeichen einer griinlichen Fluoreszenz. 


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Pseudomonas olivae A. M. et W. Meyer. 


391 


Von wesentlichem Einflusse waren Temperaturen von 28° bis hinab 
zu 15° nicht. 

D-Agar-Stichkultur: Im schraggelegten Agar geht nach 
24 Stunden vom Impfstich ein weiBlicher Kulturbelag von geringem Um- 
fang aus, der innerhalb 3 Tagen liber die ganze Oberfl&che sich ausbreitet. 
Im Kondenswasser bilden sich z&hschleimige Faden, und die Agarmasse 
fluoresziert nach 2—3 Tagen grim. Bei einer Stichkultur auf schragem %Man.- 
Agar verlauft die Entwicklung analog, nur tritt die Fluoreszenz schon nach 
1 Tage auf. 

Auf Mohren, ohne oder in Gegenwart von CaC0 3 : Nach 2 Tagen 
(bei 28°) eine geringere Entwicklung als auf Kartoffel, jedoch ein gut 
erkennbarer diinner, schleimiger weiBlichglanzender Belag; das Kondens¬ 
wasser mit zahschleimigen Faden und Kahmhaut. 

Auf Kartoffel (bei 28°) nach 2 Tagen sehr starke Entwicklung, 
eines dicken, schleimigen, weiBen Belages. Das Kondenswasser wie bei den 
Mohren. Eine Fluoreszenz war nicht erkennbar. 

Wurden von den Mohren oder Kartoffeln Kulturen auf y 3 M.-Agar 
iibergeimpft, so erschien in beiden Fallen stets die charakteristische Fluo¬ 
reszenz. 

Auf Hiihnereier - E i w e i B: Das im Dampftopf in Petrischalen 
sterilisierte EiweiB geimpft und bei 28° gehalten, zeigte nach 3 Tagen auf 
der Oberflache eine aus mehreren glasglanzenden B1 a s c h e n bestehende 
Kolonie, in deren nachster Umgebung das EiweiB braunrotlich gefarbt war. 
Sie gab einen Geruch nach altem Schweizerkase aus. 

In Milch bei 15 und 28°. Wurde frische Milch nicht abgekocht, so 
trat nach 24 Stunden bei beiden Temperaturen eine schwache Blau- 
ung ein, wurde jedoch die Milch vor der Impfung aufgekocht, so trat keine 
Blauung ein. Kontrollversuche mit derselben nicht geimpften Milch ergaben, 
daB die Blauung anscheinend durch den Pseudomonas olivae 
verursacht worden war. 

In 5 Proz. Peptonbouillon: Nach 3 Tagen (bei 28°) trat eine 
von oben nach unten fortschreitende starke Triibung, gelbgriine Far be und 
grime Fluoreszenz auf. 

In N a h r 1 o s u n g e n bei 28° gehalten nach 14 Tagen: 

N. L. 

0=4, starke Triibung, dickes Hautchen, blaugriine Fluoreszens 


1=4, 
II—0, 
111=0, 

99 99 

diinnes „ 

99 

IV =1, 
v=o. 

schwache ,, 

diinnes „ 

— 

Va=4, 

starke ,, 

dickes „ 

blaugriine 

V/? = 3, 


diinnes ,, 

99 

VI = 2, 

schwache ,, 

99 99 

— 

Via = 2, 

99 99 

99 99 

— 

VI(5 = 3, 

9* 99 

99 99 

blaue 

Vila = 3, 

99 9* 

M 

— 

VII/? = 2, 
VIII =0, 

99 99 

99 99 

stiirk. blaue 

IX = 2, 

99 99 

•* 99 

blaue 

X-4, 

XII =0, 

9 • 99 

dickes l 
rotiiches / ” 

— 

XV = 2, 

99 

diinnes „ 

_ 

XVa = 2, 

99 99 

99 99 

blaue 


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392 


W. Meyer, 


Kardinalpunkte der Temperatur fur das Wachstum der 
Stabchen waren: Minimum (?) —15° C 

Optimum +28° C 

Maximum + 32° C. 

Wiederholt auf y 3 M.-Agar tibergeimpfte Kulturen zeigten bei 32° gute 
Entwicklung, jedoch keine Fluoreszenz, diese erschien wiederum, wenn diese 
Kultur 1 Tag bei 28°, desgleichen bei Kulturen, welche bei 29 und 30° einen 
Tag gehalten wurden. Bei Temperaturen Uber 33° fand keine Entwicklung 
mehr statt. 

Kardinalpunkte der Sauerstoffspannung: Wieder¬ 
holt iibergeimpfte, auf y 3 M.-Agar gewachsene Kulturen wurden frisch auf 
y 3 M.-Agar iibergeimpft und mit mehreren Bacillus asterosporus- 
und Leuchtbakterien-Kulturen in ein Kulturvakuum gestellt, bis auf 1 mg 0 
im wasserdampfgesattigten Kulturraume evakuiert und bei ca. 18—20° ge¬ 
halten. Nach 4 Tagen waren in dem O-freien Raume gute Kulturen auf 
der neugeimpften Agarflache entstanden, nicht verschieden von Kulturen, 
welche in Luft gewachsen waren, auch Farbung und Fluoreszenz waren 
analog. 

Bei erhohter Sauerstoffspannung: Bei 5 Atmospharen 
Sauerstoffspannung, bei 28° gehalten, zeigten die Kulturen auf x / 3 M.-Agar 
nach 8 Tagen einen feinen weiBen Schleier und wenige Schleimfaden im 
Kondenswasser. Mikroskopisch fanden sich sehr diinne und kleine St&b- 
chen. Eine Farbung und Fluoreszenz war nicht vorhanden, trat auch nicht 
in Kulturen auf, welche weitere 8 Tage bei 28° und bei 5 Atmospharen 
Sauerstoffspannung gehalten worden waren. 

Widerstandsfahigkeit der Stabchen gegen Tempera¬ 
turen: 

Bei 80° = 10—, 20—, 30—, 40— Sekunden 
5—, 10—, 25—, 35— ,, 

„ 65° = 40—45 Sekunden Totungszeit 

1. 10+, 20+, 30+, 40+ Sekunden 

2. 50—, 60 — 9 70—, 80— 99 

3. 35+, 45— 55 — 65— 

„ 60° = 50—, 55— Sekunden Totungszeit 

1. 10+, 20+, 30+, 40+ Sekunden 

2. 50+, 60—, 70—, 80—— ,, 

3. 4o+, 55—, 65—, 75— ,, 

Bei diesen Versuchen wurde im offenen Kupfertopfe Wasser auf 67° 
oder 62° erhitzt und sogleich eine d ii n n e Korkscheibe mit 4 k 1 e i n e n 
Kulturglaschen, welche in 0,5 ccm sterilem Wasser etwas von einer 24 Tage 
auf y 3 M.-Agar geziichteten Kultur enthielten, auf die heiBe Wasserflache 
gesetzt. Die Temperatur sank nach mehrfachen Versuchen nach Verlauf 
einer Minute um 2°, nach 2 Minuten um 3°, so daB die Temperatur von 
65 und 60° fur die kurze Zeit fast genau konstant blieb. 

Widerstandsfahigkeit gegen Giftlosungen: Von einer 
auf y 3 M.-Agar geziichteten Kultur wurden 2 Platinosen voll entnommen, 
in 0,5 ccm sterilem Wasser verteilt und mit 4,5 ccm 1,148-proz. Zinksulfat- 
losung vermischt, 24 Stunden bei 28° gehalten, 15 Minuten zentrifugiert, 
die Fliissigkeit von dem Niederschlag abgehoben, letzterer mit 5 ccm ste¬ 
rilem Wasser aufgeschiittelt, wiederum 15 Minuten zentrifugiert und diese 
Operation nochmals wiederholt, um das Zinksulfat moglichst auszuscheiden. 
Die zuriickbleibende Kultur wurde auf y 3 M.-Agar ubertragen und 24 Stun- 


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Pseudomonas olivao A. M. et W. Meyer. 


393 


den bei 28° gehalten, erst nach 48 Stunden war eine schwache Entwicklung 
und griinliche Fluoreszenz, nach 6 Tagen eine Starke Fluoreszenz vorhanden. 
Obiger Versuch wurde wiederholt bei Einwirkung des Zinksulfats in 2, 3, 
4 und 5tagiger Dauer. Bei 4tagiger Einwirkung waren die Bakterien getotet, 
eine Entwicklung auf % M.-Agar fand nicht mehr statt. 

Farbstoffbildung: Das Bacterium erzeugt auf D.-Agar, % D.- 
Agar, y 3 M.-Agar und Gelatine iibertragen einen gelblichgriinen Farbstoff, 
in den Nahrlosungen 0, I, Va, \(i einen blaugriinen Farbstoff und in den 
Nahrlosungen VId, VII/9, IX, XVa einen blauen Farbstoff. Der auf M.-Agar 
bei 28° und Ttagiger Entwicklung gebildete Farbstoff ist in absolutem Al- 
kohol, Ather, Chloroform und Benzol nicht loslich, wohl aber in wasser- 
haltigem Alkohol und in Wasser; die Gegenwart von Alkali erhoht die Los- 
lichkeit und Intensitat der Farbe. Auf Zusatz e i n i g e r Tropfen verdiinnter 
Mineral- oder Essigsaure wird die Farbung erheblich geschwacht, erscheint 
jedoch in gleicher Starke nach vorgenommener Neutralisation mit Ammo- 
niakflussigkeit. 

Fluoreszenz: Eine 7 Tage alte stark fluoreszierende y 3 M.-Agar- 
Kultur wurde bei Zusatz einiger Tropfen Ammoniakfliissigkeit mit 50 Proz. 
Spiritus moglichst innig gemischt und durch wiederholtes Filtrieren das 
vollig klar hergestellte Filtrat in eine G e i B1 e r sche Rohre gefiillt. Die 
gelbgriine Losung fluoresziert deutlich rein griin. Fiigt man der Losung 
groBere Mengen einer konzentrierten Mineral- oder Essigsaure hinzu und 
neutralisiert mit Ammoniakfliissigkeit, so erscheint die griine Fluoreszenz 
nicht mehr, wohl aber, wenn man nur einige Tropfen einer verdunnten 
Saure hinzugefiigt hatte. Nach Zusatz einiger Tropfen einer verdunnten Saure 
erscheint in der schwach weingelben sauren Losung die Intensitat der grtinen 
Fluoreszenz erheblich geschwacht. 

Gasbildung in Nahrlosungen war nicht vorhanden. 

Schwefelwasserstoffbildung in 5 Proz. Peptonbouillon nicht 
vorhanden, desgleichen in derselben Bouillon kein I n d o 1 und S c a t o 1 
(nach Ehrlichs Methode, Heim, Lehrbuch der Bakteriologie, 4. Aufl. 
1911. p. 202). 

Saurebildung in Nahrlosung IX nicht vorhanden. 

Alkalibildung sehr gering in Nahrlosung I. 

Salpeters&urereduktion: Der Nahrlosung 0 wurden 10 Trop¬ 
fen einer sterilen Kaliumnitratlosung (1-+-5) versetzt, mit einer gut ent- 
wickelten Kultur geimpft und bei 28° gehalten. Nach 3 Tagen war reich- 
liche Kulturentwicklung vorhanden, jedoch hatte die PrUfung auf salpetrige 
Saure (nach V a h 1 e [Dissertation Marburg 1909, p. 56]) ein negatives 
Resultat. Ebenso verhielt sich die Kultur in einer 5-proz. Peptonbouillon. 

Diastasebildung ist vorhanden. PrUfung nach G o 11 h e i 1 s 
(Dissertation Marburg 1902, p. 19) und nach Beijerinck, Vahle 
(Dissertation Marburg 1909, p. 56). 

Kurze tlbersicht der wichtigsten Eigenschaften des Pseudomonas 
o 1 i v a e A. M. et W. Meyer. 

0,2—0,5 {a breite und 1,5—2,5 p. lange, einfache, seltener bis 4-stabige, 
dann entsprechend langere Schwarmoidien. Sporen werden nicht gebildet. Re- 
servestoffe sind nicht nachweisbar. BegeiBelung: 1—4 GeiBeln an einem 
Pol. Gram dauer 5—10 Minuten. Plasmolyse tritt bei Zusatz von 10-proz. 
Kochsalzlosung ein. Auf Agar entsteht ein dunner, weiBlich glanzender Be- 


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394 


Erwin F. Smith, 


lag; das Substrat nimmt eine gelblichgriine Farbe und griine Fluoreszenz 
an. Gelatine wird verfliissigt mit intensiv griiner Farbe und Fluoreszenz. 
Auf Mohren wird ein diinner, weiBer, auf Kartoffel ein dicker, schleimiger, 
weiBer Belag erzeugt. Auf Eiweifi wird ein blasiger glasglanzender Belag und 
eine braunrotliche Farbung des Substrats gebildet. Ungekochte Milch kann 
nach 24 St unden schwach geblaut werden. Intensitat des Wuchses in den 
Nahrlosungen 0, I, Va, X = 4; II, III, V, VIII, XII = 0. Wachstums- 
optimum bei 28°. Ohne Sauerstoff und in Luft gleich gut wachsend. Totungs- 
zeit bei 65° «= 40—45 Sekunden, bei 60° = 50—55 Sekunden. Widerstands- 
fahigkeit gegen 1,148 Proz. Zinksulfatlosung: Bei 4tagiger Einwirkung Ab- 
sterben der Bakterien. Es wird in Agar, Gelatine, Bouillon eine schwach 
gelblichgriine, in Nahrlosungen 0, I, Va, V/? eine schwach blaugriine und 
in Nahrlosungen VM, VII/?, IX, XVa eine schwach blaue Farbung erzeugt. 
Bildung von Gas, H 2 S, Indol und Scatol ist nicht vorhanden. In Nahrlosung I 
schwache Alkalibildung. Diastase wird gebildet. Salpetersaure wird nicht 
reduziert. 

Die in der Literatur beschriebenen Pseudomonasarten, welche 
fluoreszierende Substanzen erzeugen, weichen alle in einzelnen Eigenschaften 
von dieser Spezies ab oder sind so oberflachlich untersucht und beschrieben, 
daB man nicht entscheiden kann, ob sie mit unserer Spezies identisch sind. 


yachdruck verboten. 

Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs. 1 ) 

Von Erwin F. Smith. 

[Department of Agriculture, Washington, D. C., U. S. A.] 

Die Krankheit, woriiber ich heute reden werde, ist hier zu Lande als 
Kronengalle bekannt, weil sie am haufigsten an den Kronen von Baumen 
und Strauchern bemerkt worden ist, obgleich sie dieser Stelle nicht eigen 
ist. Sie kommt auch an Wurzeln und Trieben vor. Diese Krankheit ist schon 

seit vielen Jahren den Praktikern und den Pathologen bekannt, und hat 

in diesem Lande sowie auch in Europa verschiedenen Pflanzen mehr oder 
weniger Schaden zugeftigt. Unter den Pflanzen, die schwerem Schaden 
ausgesetzt sind, kann man die folgenden nennen: Rosen, Mandeln, Pfirsiche, 
Himbeeren und Weinreben. Manchmal verkiimmern oder verkriippeln die 
Pflanzen nur oder sie konnen auch ganz zugrunde gehen. Bei einigen Spezies 
kommt es aber auch oft vor, daB sich die Pflanzen erholen. Die erkrankten 
Weinreben sollen in Italien ungefahr vier Jahre am Leben bleiben. 

Man hat diese Krankheit verschiedenen Ursachcn zugeschrieben, z. B. 
Frostbeschadigungen, Verwundung beim Kultivieren, Insektenverletzungen, 
Pilzverletzungen, phvsiologischen Storungen usw. Die wirkliche Drsaelie 

war aber unbekannt, bis sie von dem Verf. und seinen Kollegcn entdeckt 

wurde. Im Verein mit einigen Kollegen ist die Untersuchung dieser Krank¬ 
heit seit acht Jahren im U. S. Department of Agriculture im Gange gewesen, 
d. h. seit Februar 1904. 

Vortrag des abtretenden Priisidenten der Botanical Society of America, Washing¬ 
ton, D. C., Dez. 28, 1911. Infolge einer Einladung waren auch Mitglieder der folgenden 
Vereine anwesend: Section G. der American Association for the Advancement of Science; 
Society of American Bacteriologists; und American Phytopathologieal Society. 


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Pfianzenkrebe versus Menschenkrebs. 


395 


Die ersten erfolgreichen Reinkulturimpfungen wurden 1906 erhalten. 
Der Mikroorganisraus wurde von uns 1907 beschrieben und benannt 1 ). Die 
parasitische Natur des Organismus wurde von Herrn Dr. T o w n s e n d in einem 
Vortrag vor dieser Gesellschaft hervorgehoben, und von mir vor der Society 
of American Bacteriologists und der American Phytopathological Society 2 ). 
Ich habe auch zweimal in offentlichen Vortragen vor der American Associa¬ 
tion for Cancer Research die Aufmerksamkeit auf gewisse, allgemeine Ahn- 
lichkeiten dieser Krankheit mit dem bosartigen Menschenkrebs gelenkt, 
namentlich in der Versammlung zu Boston, Dezember 1909, (Diapositive 
wurden projiziert) und wieder im Friihling 1910 in der Sitzung der Asso¬ 
ciation zu Washington, wo Exemplare der Krankheit vorgezeigt wurden. 
Das ganze Thema, soweit es die Atiologie der Krankheit anbetrifft, wurde 
1911 in einem von dem Bureau of Plant Industry, U. S. Dept, of Agricul¬ 
ture publizierten Bulletin zusammengefaBt 3 ). Ich kann deshalb wohl anneh- 
men, daB meine Zuhorer den von uns angefiihrten Beweis kennen, mit dem 
wir die pathogene Natur des von uns Bacterium tumefaciens 
genannten Mikroorganismus bestatigen, weshalb ich hierauf nicht weiter 
eingehen werde. Wem dieser Beweis nicht bekannt ist, der kann sich Jeicht 
die angegebenen Schriften verschaffen, oder, falls diese nicht uberzeugend 
sind, die Versuche wiederholen. 

Ich habe auch schon die neucren Entdeckungen, die ich heute besprechen 
werde, kurz zusammengefaBt publiziert: Das von dem Bureau of Plant In¬ 
dustry, Department of Agriculture, herausgegebene Zirkular Nr. 85 ist ein 
Referat des dritten Vortrages vor der American Association for Cancer Re¬ 
search 4 ). Die Yeroffentlichung in der Zeitschrift f. Krebsforschung. Bd. 
11. H. 1, ist auch ein Referat von demselben Vortrag. Seitdem ist das Stu- 
dium der neueren Phasen dieser Krankheit unaufhorlich weitergefiihrt wor- 
den. Viele Schnittpraparate wurden gemacht, und ich werde Diapositive 
projizieren, die von Photogrammen dieser Praparate verfertigt worden sind, 
so daB Sie selbst urteilen konnen, vie es sich mit dem Beweise dieser Sache 
verhalt. 

Man kann kaum sagen, wer zuerst die Ahnlichkeit zwischen den Pflanzen- 
gewachsen und Tierkrebsen bemerkt hat. Es geht den veroffentlichten Berichten 
wohl weit voraus, denn auf Englisch bezieht sich das Wort ,.Canker“, welches 
nur ein anderes Wort fur „Cancer“ ist, auf gewisse Neubildungen dieser 
Art. Auch auf Deutsch wird das Wort Krebs fur diese Pflanzengeschwiilste 
und die bosartigen Menschenkrebse gebraucht. Es ist nicht schwer, eine ober- 
flachliche Ahnlichkeit zwischen Pflanzenkrankheiten und Tierkrankheiten zu 
erkennen, aber etwas ganz anderes ist es, eine genaue Analogie zu beweisen. 
In der Tat, je mehr sich die histologischen Studien iiber Krebs vermehrt haben, 
desto mehr haben sich die Tierpathologen uberzeugt, daB keine wesentliche 
Ahnlichkeit zwischen Pflanzengeschwiilsten und bosartigen Tierkrebsen be- 
steht. Ich glaube, daB dies auch wohl der Fall fiir die Kohlhernie sein mag, 
eine Krankheit, welche in diesem Zusammenhang am haufigsten studiert 
worden ist. Eine von Alfred Fischer vor kurzem geauBerte Behaup- 

') Science. N. S. Vol. 25. 1907. p. 671—673; siehe auch Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 
Bd. 20. 

2 ) Science. 1909. p. 273, 223; und Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 7. 

3 ) No. 213. “Crowngall of Plants: Its Cause and Remedy.” Zu beziehen von 
Superintendent of Documents, Government Printing Office, Washington, D. C. Preis 

4-0 ppntfi 

*) Buffalo, April 13. 1911. 


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396 


Erwin F. Smith, 


tung, daB Pflanzen- und Tierkrebskrankheiten nur den Namen (Krebs) gemein 
haben, stellt wohl die allgemeine gcgenwartige Ansicht vor 1 ). Ehe ich aber 
zu Ende bin, hoffe ich Ihnen zu zeigen, daB sie sehr viel gemein haben, und 
zwar so viel, daB meiner Ansicht nach wir in diesen besonderen Pflanzen- 
gebilden den Schliissel zu der ganzen Krebsfrage haben. In Riicksicbt auf 
diese Entdeekungen miissen jetzt viele verschlossene Tiiren der Krebsforschung 
aufgetan werden und die Studien iiber die Atiologie der Krankheit miissen 
gemacht werden mit der Absicht, den Parasiten in der Krebszelle zu finden 
und ihn vermittels einer verbesserten Technik zu isolieren. Ehe ich die Dia- 
positive projiziere oder die Entdeekungen weiter beschreibe, ist es notig, 
auf die Natur des Krebses und gewisser anderer bosartiger Tierkrankheiten 
zuriickzukommen. 

Als ich zuerst 1909 die Aufmerksamkeit der Mitglieder der American 
Association for Cancer Research auf die Kronengalle lenkte, antworteten 
mir einige von ihnen, daB, obwohl ich die Kronengalle als eine sehr inter- 
essante Krankheit demonstriert hatte, sie nur ein Granulom und nicht ein 
wirklicher Tumor ware. Mit dieser SchluBfolgerung kann ich nicht iiberein- 
stimmen. Damit Sie verstehen konnen, warum Kronengallen nicht Granu- 
lome sind, mbchte ich kurz auf die bei solchen Krankheiten vorkommenden 
Erscheinungen zuriickweisen. Als Beispiel eines Granuloms kann man die 
Tuberkulose annehmen. Wir haben in dieser Krankheit den Infektionsfokus 
und den Ursprung der Entzundung in der Anwesenheit eines Mikroorganis- 
mus. Diesem Organismus bietet der Korper Widerstand durch die Bildung 
von Zellwucherungen in den unmittelbar umgebenden Geweben, die nicht 
ungleich denen sind, die sich in dem Grunde und in den Seiten von Wunden 
befinden, namentlich Granulationsgeweben, woher der Name Granulom 
stammt. Auf diese Weise entstehen knotenartige Bildungen, welche aber 
auf den Umfang des angegriffenen Gewebes beschrankt sind und nur von den 
Geweben erzeugt werden, die unmittelbar die Bakteriennester umgeben. 
Sie sind nicht mit GefaBen versehen und werden bald im Innern zerstort. 
Bei der Tuberkulose werden die in den angegriffenen Stellen natiirlich vor¬ 
kommenden BlutgefaBe zerstort und von den Tuberkeln ganz ausgeschlossen, 
aber in gewissen anderen Granulomen, z. B. in syphilitischen Gummigeschwiil- 
sten, werden die GefaBe nicht zerstort, sondern sie zeichnen sich auf eine 
andere Art aus, d. h. sie sind in eine faserige Kapsel eingeschlossen. Die 
Krankheit verbreitet sich im Korper von Ort zu Ort durch die Wanderung 
der Mikroorganismen entweder in den Blutstrom, in den LymphgefaBen, 
oder auch auf irgendeinen anderen Weg, z. B. durch die Verdauungsorgane. 
Wo sich diese wandernden Organismen ansiedeln, da verursachen sic Ent- 
ziindungen mit der Bildung von ahnlichen tuberkulosen Knoten, welche 
aus granulierten Geweben bestehen, was auf ein Bestreben seitens des infi- 
zierten Tieres hindeutet, die Krankheit zu iiberwaltigen. Besonders hervor- 
heben mbchte ich hier, daB in diesen sekundaren Infektionen sich das granu- 
lierte Gewebe aus dem Organe bildet, in welchem sich der Parasit zufallig 
angesiedelt hat, und nicht aus Zcllen besteht, die von anderwarts hergebracht 
worden sind. In dieser Hinsicht sind die Krebse ganz verschieden. Hier 
mbchte ich noch beiliiufig bemerken, daB ich in diesem Vortrage den Aus- 
druck Krebs in einem weiten, allgemeinen Sinne fur alle bosartigen Menschen- 
tumoren gebrauche. Erstlich scheint die Kronengalle, die ich studiert habe, 


M Vorlesungcn liber Bakterien. 2. Aufl. 1903. p. 27. 


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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs. 


397 


die Natur der vcrschiedenen typischen, bosartigen Tiertumoren gemein zu 
haben, und ich glaube, dab, wenn der Erreger der bosartigen Tiertumoren 
entdeckt worden ist, wir erkennen werden, dab viele der von den Tierhistolegen 
streng und fest aufgestellten Abgrenzungslinien zwischen Sarkom, Karzinom 
usw. unhaltbar sind. 

Beim Krebs haben wir eine enorme Vermehrung verschiedener Tier- 
gewebe, z. B. des Epitheliums, der Bindegewebe usw., welche durch ihr 
bestandiges Wachstum die umgebenden Gewebe zerdrucken und zerstoren. 
Diese Wucherungen sind mehr oder weniger gefabreich, und neue Gefabe 
bilden sich, indem der Tumor sich entwickelt, aber nicht in geniigendem 
Grade, um die Geschwulst iiber einen bestimmten Punkt zu bringen. Ge- 
wohnlich gibt es in einem solchen Tumor einen groben tlberschub von paren- 
chymatischen Zellen und weil die Blutgefabe nicht zahlreich genug sind, 
ihn ordentlich zu ernahren, so werden nach einer langeren oder kiirzeren Zeit 
(nach Monaten oder Jahren) Teile davon zerstort und dann von allerlei se¬ 
kundaren Organismen mit dem bekannten unheilvollen Residtat infiziert. 
Dies ist also ein auff alien der Unterschied zwischen Granulomen und Krebsen, 
aber die wirkliche Natur der krebsartigen Entwicklung zeigte sich vielmehr 
in den sekundaren Tumoren. Die blobe Tatsache, dab sich ein primarer 
Krebs auf irgendeinem Korperteil entwickelt hat, stellt nicht die grobte Ge- 
fahr vor, denn man konnte einen solchen Krebs lange Zeit haben, ohne dem 
Tode zu unterliegen, wenn sich der primare Wuchs nicht in den Lebensorganen 
oder in der Nahe derselben befindet. Die besondere Bosartigkeit des Krebses 
besteht in der Neigung, sekundare Gewachsc in verschiedenen Teilen des 
Korpers sowie in den Lebensorganen zu bilden, und diese deutlich erkannte 
Gefahr hat in neuester Zeit unter sachverstandigen Arzten und Chirurgen 
zu der Empfehlung der friihzeitigen Exstirpation von verdachtigen GeschwUl- 
sten gefiihrt, in der Hoffnung, dab der Chirurg alle erkrankten Gewebe aus- 
schneiden konne, um so den Patienten von der Krankheit zu befreien. Beim 
Brustkrebs zum Beispiel entfernt deshalb der Chirurg so sorgfaltig nicht 
nur die erkrankte Brust, sondern auch die weit entfernten Lymphgefabe, 
so dab er, wenn moglich, liber die unsichtbar wachsenden Krebsstrange 
hinausgreifen kann. Deshalb sind verzogerte Operationen bei Krebs selten 
erfolgreich. 

Wie wir im Falle der Granulome gesehen haben, wandert der Parasit, 
wahrend beim Krebse die Krebszelle selbst wandert, d. h. einige Korper- 
zellen, von einem noch unbekannten Reize beeinflubt, sind der physiolo- 
gischen Kontrolle des Korpers entnommen worden, und sind sozusagen auf 
ihren Mitzellen parasitisch. Es gibt zweierlei Wege, auf welchen sich sekun¬ 
dare Tumoren von dem primaren Tumor beim Krebse ableiten: 1. Der pri¬ 
mare Tumor sendet mittels peripherischen Wuchses Wurzeln oder Strange 
aus, welche sich durch die normalen Gewebe des Korpers oft lange Strecken 
hindurch bohren, indem sie auf gewissen Teilen dieser Strange sekundare 
Tumoren bilden; 2. kleine Gruppen von Krebszellen losen sich von dem 
Mutterkrebs ab und werden gleich schwimmenden Inseln in dem Blutstrom 
oder den Lymphgefaben dahingetragen und bilden sekundare Tumoren, wo 
sie sich ansiedeln. Der erste dieser Wege hat sich unstreitbar durch Be- 
obachtung bestimmen lassen; der zweite durch Schlubfolgerung, denn es sind 
keine verbindenden Strange entdeckt worden. Da diese sekundaren Tu¬ 
moren von den primaren Tumoren abstammen, so zeigen sie natiirlich die 
Natur des Gewebes, von welchem sich der primare Tumor entwickelt hat. 


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Erwin F. Smith, 


1st zum Beispiel der primare Tumor im Magen, so enthalten die sekundaren 
Tumoren, wo sie sich auch entwickeln mogen, Driisenzellen, welche denen 
des Magens ahnlich sind. Diese auffallende Eigentiimlichkeit ermoglicht es 
oft dem Tierpathologen, durch das Studium der Schnittpraparate zu be- 
stimmen, ob der Krebs primar oder sekundar ist, und wenn sekundar, in 
welchem Organ der primare Tumor sich befindet. In dem Falle, daB sich 
die Tumoren in einem Organ befinden, das alle drei der embrvonischen 
Schichten enthalt, oder sich aus Zellresten dieser Art entwickelt, kann sich 
in den Tumoren eine verwirrte Masse von allerlei Geweben befinden, nam- 
lich Haut, Knochen, Zahnen, Haaren, Muskein, Nerven usw. Hierbei lassen 
sich wenigstens auf eine Weise Embryonen erklaren. Da sich kein Parasit 
in den Krebszellen hat finden lassen, so haben die meisten Tierpathologen 
den Gedanken aufgegeben, daB der Krebs parasitischen Ursprungs ist. Wah- 
rend einer Generation verlieBen sich die Forscher auf Cohnhcims Hypo- 
these, daB Krebse durch die Entwicklung kleiner Partien von Geweben ent- 
stehen, die wahrend des embryonalen Wachstums von der Mutterschicht 
abgesondert werden, urn dann in anderen Organen eingeschlossen zu werden, 
wo sie dormant bleiben, bis sie spater im Lebenskreis ein unbekannter Reiz 
abnormal anregt. Obgleich Studien iiber den Tierkdrper zeigen, daB eine 
solche Absonderung von kleinen Gewebepartien des Keimlagers nicht selten 
ist, so stimmen doch im allgemeinen die Krebsforseher iiberein, daB es bei 
der Entwicklung des Krebses viele Erscheinungen gibt, wofiir Cohn- 
h e i m s Hypothese eine ganz ungentigende Erklarung bietet. Was aber 
diese dormanten Zellen zur Entwicklung anregt, wurde nie entdeckt. Eine 
beliebte Theorie der Krebsforseher gibt an, daB die Krebszelle selbst der 
Parasit sei und daB keine Infektionen an Tieren stattfinden, wenn die le- 
bende Krebszelle nicht anwesend sei. Diese Hypothese muB jetzt aber auf¬ 
gegeben werden infolge der Entdeckung von Peyton Rous (1911), 
daB das Sarkom der Hiihner bei Abwesenheit von Krebszellen verursacht 
werden kann, d. h. durch das Einimpfen der filtrierten, von jeder Spur von 
lebenden Krebszellen befreiten Krebsflussigkeit. So viel ich weiB, hat er 
sich nicht iiber die Natur der Infektion ausgesprochen, die er durch das 
Zentrifugieren der zermahlten Hiihnersarkome und auch durch Filtrierung 
durch Berkefeld - Filterkerzen erhielt, aber in der Erkenntnis der Be- 
weise, die wir von Pflanzen erhalten haben, werden Sie wohl mit mir iiber- 
einstimmen, daB es nur ein lebender Mikroorganismus sein kann, der winzig 
genug ist, durch die Wande eines ziemlich groben Filters zu gehen. 

In der Kronengalle habe ich die zweite Art der Bildung von sekundaren 
Tumoren nicht gefunden, namlich die Absonderung von kleinen Fragmenten 
des primaren Tumors, welche fortgetragen worden sind und sich an einer 
entfernten Stelle angesiedelt haben. Man wurde auch wohl nicht erwarten, 
diese Art bei den Pflanzen zu finden, denn sie haben keine sehnelle Blut- 
zirkulation wie die Tiere, auch scheint es nur ein Epiphanomen im Tumor 
wachstum zu sein, in welchem das Wesentliche in einem a b - 
normalen inneren Reize zur Zellteilung besteht. 
Aber die erste Art der Fortpflanzung, namentlich durch Strange, kommt vor, 
und meiner Ansicht nach entspricht sie dem sehr genau, was in den bosartigen 
Tiertumoren vorkommt, z. B. beim Karzinom, Sarkom usw. 

Die Existenz der Tumorstrange in den Kronengallen wurde lange Zeit 
iibersehen, aber im letzten Friihling, als ich einige Schnitte von der strauchigen 
Wucherblume (Chrysanthemum fructescens) machte, die mit 


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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs. 


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dem Kronengallenorganismus geimpft worden waren, und primare sowohl 
als sekundare Gallen trugen, sah ich in einem Querschnitt einen Tumorstrang 
im inneren Holze, n&chst dem Marke, zwischen dem sekundaren und dem 
primaren Tumor. Dieser war ungefahr ein Millimeter im Durchmesser und 
zeigte eine verschiedene Farbe, d. h. eine griinliche, die man leicht sehen konnte. 
Aber oft besteht dieser Strang nur aus ein paar Zellen, die sogar mit dem 
Mikroskop schwierig zu finden sind. Diese Ursache zusammen mit der Be- 
schaftigung mit anderen Phasen dieser Forschung ist wohl die Erklarung, 
warum dies so lange iiberschen worden ist. Sobald ich es aber sah, sagte ich, 
„Hier ist ein Tumorstrang 1“ und fing an, viele andere Pflanzen zu unter- 
suchen, um zu sehen, ob er uberhaupt konstant sei, und fand, dass in un¬ 
gefahr 20 Proz. der untersuchten Pflanzen der Strang in der Nahe des pri¬ 
maren Tumors dem unbewaffneten Auge sichtbar war. Dann war es die 
Frage, ob er nur lokal sei oder eine Strecke lang verfolgt werden konnte, 
und ob er bestandig in den normalen Geweben zwischen den primaren und 
sekundaren Tumoren vorkame. Seitdem sind viele inokulierten Pflanzen 
mikroskopisch untersucht worden und in alien habe ich diesen Tumorstrang 
finden konnen, obgleich er, wie schon bemerkt, in vielen Fallen nur aus wenigen 
Zellen besteht. In der Wucherblume dringt er gewohnlich zwischen dem Marke 
und dem Holze ein, oder an der inneren Seite des Holzbiindels im Protoxylem, 
scheinbar den Pfaden des schwachsten Widerstandes entlang. (Diapositive 
wurden projiziert, welche Quer- und Langsschnitte solcher Strange von 
geimpften Pflanzen darstellten.) 

An diesem Strange entwickeln sich sekundare Tumoren, scheinbar ent- 
weder wo der Nahrungsvorrat am reichsten ist, oder wo der Druck der um- 
liegenden Gewebe am geringsten ist, doch sind vielleicht andere Faktoren 
damit verbunden. In sehr saftigem, giinstigen Material habe ich gesehen, 
wie sich 16 Tage nach der primaren Einimpfung die sekundaren Tumoren in 
einer Entfernung von 10 ccm von dem Mutterkrebs von solchen Strangen ent¬ 
wickeln. Oft ist der Tumorstrang tief in dem widerstandsfahigen Holze 
einem schweren Drucke ausgesetzt. In den weicheren Teilen werden die 
oberflachlichen Gewebe aufgerissen und der tiefliegende, sekundare Tumor 
kommt dann zum Vorschein. Wenn bei der Wucherblume der primare Tumor 
an dem Stamme sitzt, dann entwickeln sich oft sekundare Tumoren an den 
Blattern und Strange des Tumorgewebes haben sich in vielen Fallen von dem 
primaren Tumor durch den Stengel in das Blatt verfolgen lassen, und alle 
Entwicklungsstadien der sekundaren Tumoren sind an vielen Pflanzen be- 
obachtet worden. 

Dieser Tumorstrang, der die Stengel und die Blatter durchbohrt, scheint 
ebenso ein fremder Korper zu sein, wie die Wurzeln der Mistel oder das Mycel 
eines Pilzes. Von diesen Strangen und diesen sekundaren Tumoren haben 
wir denselben Mikroorganismus isoliert, der in den primaren Tumoren vor- 
kommt, und mit Subkulturen von solchen Bakterienkolonien haben wir die 
Krankheit wiedererzeugt. Die Entdeckung dieses Stranges bietet eine be- 
friedigende Erklarung fur die Tatsache, daB die krankhafte Neubildung 
gewohnlich nach der Exstirpation wiederkehrt. 

Die zweite auffallende Tatsache, worauf ich die Aufmerksamkeit lenken 
will, besteht darin, daB wenn der primare Tumor in dem Stengel vorkommt 
und der sekundare in dem Blatt, dann die Struktur des sekundaren Tumors 
nicht die des Blattes ist, worm er wachst, sondern die des Stengels, von welchem 
der Strang abstammt. Wenn auch die Entdeckung des Stranges nur ein 


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Erwin F. Smith, 


Zufall war, so wurde in Folge der Kenntnis von deni, was im Krebs vorkommt, 
die letztere Entdeekung durch SchluBfolgerung erreicht. Ich sagte mir 
sogleich, wenn dies ein Tumorstrang ist, so miiBten wir eine Stengelstruktur 
in den Blattumoren finden, und wirklich zeigten die allerersten Blattumoren 
typische Beispiele davon. In sekundaren Tumoren, die als Folge von Stengel- 
impfungen an den Blattern entstehen, kann man sehr deutlich die Entwick- 
lung eines Stengels erkennen, der in der Mitte aus lockerem, schnell wachsen- 
dem Parenehym besteht und von Holzbiindeln, die durch die Markstrahlen 
separiert sind, umgeben ist; nach auBen zu kann man eine Kambiumzone und 
eine Rinde sehr deutlich erkennen. (Diapositive wurden projiziert.) Manch- 
mal besitzen diese sekundaren Tumoren eine sehr vollkommene Stengelstruktur, 
aber oft ist der Stengel mehr oder weniger unvollkommen mit EinschluB von 
grofien Parenchymzellen des Blattes und mit einer groBen Uberproduktion 
von Stengelparenchym (der Markstrahlen usw.) im Vergleiche mit dem ge- 
faBreichen Teile. Indem dieser sekundare Tumor wachst, wird die ihn um- 
gebende Blattstruktur vernichtet und zuletzt konnen wir eine Neubildung 
erhalten, welche mit dem Blatte keine Ahnlichkeit mehr zeigt. Aber sehr oft 
bleiben Fragmente des Blattes auf der Oberflache des Tumors stecken, die 
eine unveranderte Blattstruktur aufweisen. 

Diese sekundaren Blattumoren bestehen also, zum groBten Teil wenig- 
stens, soweit es den parenchymatischen Teil anbetrifft, aus den Nachkommen 
der zuerst infizierten Stengelzellen. Die Neubildung entsteht durch das Ein- 
dringen von infizierten Zellen. Wieweit die benachbarten, nicht infizierten 
Zellen hieran beteiligt sind, ist unbestimmt. Das Holz zeigt immer Hyper- 
plasien, manchmal in sehr starkem Grade in der Nahe eines Stengeltumors 
und gewohnlich auch in der Nahe des Tumorstranges, besonders wenn dieser 
groB ist. Sind die Holzzellen alle infiziert? Wahrscheinlich nicht. Ich weiB 
keinen Grund, warum wir es hier nicht mit Veranderungen in der Pflanze zu 
tun haben sollten, die einigermaBen den Entzundungen entsprechen, welche 
in der Nahe eines bosartigen Tiertumors vorkommen, d. h. es findet eine iiber- 
mafiige Vermehrung der Zellen statt, die, obwohl sie einen Teil des Tumors 
bilden, doch nicht bosartig sind. Dies muB weiterem Studium iiberlassen 
werden. 

Diese auffallende Stengelstruktur in den Blattern entspricht dem, was 
in gewissen Krebsen sekundaren Ursprungs vorkommt, wo die Struktur des 
primaren Tumors angedeutet ist, obgleich oft nur unvollkommen. Es fragt 
sich jetzt, ob primare, an den Blattern verursachte Tumore nicht dieselbe 
Struktur haben, wie die schon als sekundar beschriebenen Tumoren. Wir 
haben mit Nadelstichen Impfungen in Blatter der Wucherblume gemacht 
und die Struktur der sich entwickelnden Tumoren studiert, und diese haben 
nicht eine Stengelstruktur, sondern eine unregelmassige, epitheliom-ahnliche 
Struktur, die vollig von dem Blatte abstammt, wie man an dem projizierten 
Diapositiv sehen kann. 

Was sich beim Krebse vollzieht, kommt auch in der Kronengalle vor, 
namentlich werden die Gewebe, weil sie nicht gefaBreich sind und aus einem 
groBen UberschuB von weichen und flcischigen Zellen bestehen, sehr leicht 
zerstort unter Bildung von offenen Wunden. Bei den Kronengallen an der 
Wucherblume und an vielen anderen fleischigen Pflanzen verfaulen nach 
zwei oder drei Monaten groBe Teile der Tumorgewebe unter Bildung von 
offenen Wunden, die verschiedencn sekundaren Infektionen ausgcsetzt sind. 

Es soil hier noch bemerkt werden, daB es in der Kronengalle keine AbszeB- 


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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs. 


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hohlraume gibt, wie wir sie oft in Granulomen oder bei der Tuberkulose der 
Oliven finden. Manchmal findet eine Vermehrung der Bakterien in den Ge- 
f&Ben in der Nahe des Nadelstiches statt, aber ob dies die Organismen der 
Kronengalle sind, haben wir noch nicht feststellen konnen. Wenn der Tumor 
schnell wachst, so finden sich keine Bakterien oder granulosen Kbrper in den 
GefaBen oder den Intrazellularraumen. Die wirkenden Bakterien kommen 
im Innern der Zellen vor, welche sich durch deren Anwesenheit mit groBer 
Geschwindigkeit vermehren ohne Riicksicht auf die physiologischen Bediirf- 
nisse der Pflanze, d. h. die Pflanze hat keine direkte Kontrolle iiber das 
Wachstum. 

In diesen Einzelheiten gleicht die Kronengalle den epitheliomatischen 
Bildungen, wahrend in dem embryonalen Charakter ihrer wuchernden Granu- 
lationen und in ihrer Vorliebe fur junge Pflanzen und schnell wachsende Ge- 
webe sie dem Sarkom mehr ahnlich ist. Die Neubildung ist mehr eine Hyper- 
plasie als eine Hypertrophie, obwohl gelegentliche Gruppen von groBen 
Zellen vorkommen. Die Entwicklung von neuen GefaBen in dem wachsenden 
Tumor laBt sich nicht bezweifeln. Die Anatomie der sekundaren Tumoren 
zeigt dies ganz deutlich. Ob die GefaBe von den umgebenden Geweben aus 
hineinwachsen, oder von dem Tumorstrang herauswachsen, oder beides tun, 
muB weiterer Untersuchung iiberlassen werden. Es scheint aber das Zweit- 
erwahnte der Fall zu sein. Die Anatomie zeigt keine Ahnlichkeit mit der 
Kohlhernie, wo die Wucherung aus einer enormen VergroBerung von verh&lt- 
nismafiig wenigen infizierten Zellen besteht. Ich glaube deshalb, daB wh¬ 
in der Kronengalle eine auffallende Analogic mit den bosartigen Tiertumoren 
haben. Ich wiederhole: Es handelt sich um die Zelle selbst, die eine storende 
Kraft ist, d. h. sie verursacht eine enorme Vermehrung von gewissen Zellen 
des Korpers ohne Riicksicht auf die physiologischen Bedurfnisse und im 
Gegensatz zu dem Besten des Organismus; einen kapsellosen Tumor ohne 
AbszeBhohlraume und ohne deutlich sichtbare Parasiten; periphisches Wachs¬ 
tum und ein gut entwickeltes, aus GefaBen bestehendes Stroma; von diesem 
primaren Tumor erfolgt die Entwicklung von Tumorgewebestrangen, an 
denen sich sekundhre Tumoren bilden; in den sekundaren Tumoren ist eine 
starke Neigung, die Struktur des Organs anzunehmen, worin sich der primare 
Tumor entwickelt hat; haufigen, wenn nicht notwendigen Ursprung des 
primiren Tumors in Quetschungen, Wunden oder gereizten Stellen; voll- 
standige Genesung, wenn das ganze Tumorgewebe ausgeschnitten wird, und 
MiBlingen, wenn dies nicht geschieht; in einigen Fallen spontane Genesung. 
Der wichtigste Unterschied besteht darin, daB wir bei den Krebszellen die 
Ursache des abnormalen Wachstums 1 ) nicht kennen, wahrend wir in den 
Pflanzenwucherungen bestimmt bewiesen haben, daB es infolge der Anwesen¬ 
heit eines intrazefiularen Schizomyzeten geschieht, den wir wiederholt in 
Reinkultur isoliert haben, und mit welchem wir nach Belieben die Krankheit 
erzeugen konnen. 

Es fragt sich jetzt, ob Tiertumoren nicht auch durch den Organismus 
der Kronengalle verursacht werden konnen. Ich mochte hier erwahnen, daB, 

1 ) “Some unknown force, the essential nature of which has so far completely 
escaped our knowledge and our comprehension, is capable of calling forth this latent 
power of proliferation, and the germ (cancer cell) begins to grow out of itself, like a 
seed that has been buried in the ground.” 

D ii r c k , Hermann, Atlas and Epitome of General Pathologic Histology, p. 21G 
NB. Das Original-Werk war dem Verfasser nicht zuganglich. 

Zmtto Abt. Bd. 84. 26 


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Erwin F. Smith, 


obgleich ich glaube, daB der Krebs von einem intrazellularen Mikroorganismus 
verursacht wird, der in seinen physiologischen Eigenschaften und in seiner 
Wirkung auf den Zellkern dem von uns entdeckten Organismus ahnlich ist, 
ich dennoch nicht behaupte, daB die GeschwUlste in warmbliitigen Tieren von 
diesem besonderen Organismus verursacht werden, weil das Temperatur- 
maximum des Wachstums (Wucherblume Strain) ein wenig unter der Blut- 
temperatur solcher Tiere ist. Wahrend ich iiber die Sache nachdachte, 
erschien es mir aber nicht unmoglich, daB ich mit diesem Organismus Tumoren 
in kaltbliitigen Tieren erzeugen konnte, und deshalb habe ich dies vor vier 
Jahren versucht. Zu diesem Zwecke gebrauchte ich Bachforellen und hatte 
mit einer Anzahl meiner Inokulationen Erfolg mit der Erzeugung von Ge- 
schwiiren in den tiefgelegenen Geweben, wo die Nadel eindrang. (Diapositive 
von Photogrammen der Schnittpraparate eines inokulierten Fisches.) In 
diesem Falle drang die Nadel in die Bauchwand des Fisches ein. Die Wunde 
heilte auBerlich zu, aber nach 21 Tagen, als die Forelle zerschnitten wurde, 
zeigte sich eine deutliche innere Geschwulst (Prolilerationsknoten) mit Bil- 
dung von Riesenzellen in dem Bindegewebe zwischen den Muskeln. Beim 
Sezieren zeigten sich in diesem Fische auBerlich auch zwei frische Wunden, 
die eine unter der Brustflosse, die andere unter der Afterflosse, aber es fanden 
sich keine Kehl- oder Kiemengeschwiire. Ahnliche Neubildungen fanden 
sich bei anderen Fischen in der Augenhohle. Ich zeigte Schnittpraparate 
eines dieser Geschwiire einem der beriihmtesten Krebsforscher unseres Landes, 
und er sagte: „Wenn sich das im Menschen vorfande, so wiirden wir es Sar- 
kom heiBen.“ (Diapositive projiziert.) Ich gedenke, meine Versuche mit 
Forellen zu wiederholen und zu erweitern, weshalb ich hier nicht viel liber 
diese Phase der Untersuchung sagen will. 

Zum Schlusse mochte ich noch einige Eigentiimlichkeiten des Mikro¬ 
organismus (Bacterium tumefaciens), den wir in unseren Kul- 
turen festgestellt haben, hervorheben. Wie es wohl vielen von Ihnen bekannt 
ist, haben wir unsere Studien iiber die Kronengalle zwei Jahre verfolgt, ehe 
es uns gelang, den parasitischen Organismus zu isolieren. Zehn Jahre zuvor 
widmete ich dieser Sache 6 Monate mit demselben negativen Resultate. Zwei 
Hindernisse, deren wir nicht bewuBt waren, versperrten uns den Wcg. Erstens 
kommt der Organismus in lebensfahiger Form in dem Tumorgewebe der 
Wucherblume nur in kleinen Mengen vor. Wenn man Impfungen von dem 
Kronengallengewebe macht, indem man ungefahr die gewohnliche Quantitat 
von Gewebe gebraucht, wie fur andere bakterielle Pflanzenkrankheiten und 
auch fiir viele Tierkrankheiten, so ist es wahrscheinlich, daB keine Kolonien 
des Parasiten auf den Petri- Schalenkulturen erhalten werden. Ich zweifle 
jetzt nicht, daB wir Dutzende von Petri- Schalenkulturen, ja ich mochte 
sogar sagen Dutzende von Reihen von Schalenkulturen gemacht haben, auf 
denen sich nicht eine einzige Kolonie der echten Art bildete. Erst als wir 
lernten, unsere Bouillonrohrchen und Agar-Agarplatten mit groBen Quanti- 
taten des Tumorstoffes zu inokulieren, konnten wir zerstreute Kolonien des 
wirklichen Organismus erhalten. Mit der geeigneten Technik kann man 
gewohnlich den Organismus von einem jungen, schnell wachsenden Tumor 
erhalten, sogar manchmal in Reinkultur, aber nur, wenn man hundert-, 
tausend- oder hunderttausendmal soviel Material gebraucht, als wenn man 
mit anderen Organismen arbeitet. Das zweite Hindernis besteht in der 
Tatsache, daB sich die lebenden Bakterien zum groBtenTeil in gel&hmtem 
Zustande befindcn, entweder als Involutionsforinen, oder in irgendeiner 


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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs. 


403 


anderen Form, die nicht sehr leicht wfichst, wenn Doppel-Schalenkulturen 
gemacht werden. Zwei Jahre lang wurden alle paar Wochen Kulturen von 
dem Kronengallengewebe gemacht und viele verschiedene Bakterien wurden 
von diesen Doppel-Schalenkulturen erhalten, umgeimpft und mikroskopisch 
und in Kulturen studiert und in die Pflanzen mit negativen Resultaten ein- 
geimpft, denn diese Organismen waren Saprophyten, welche gewohnlich 
Begleiter der Kronengalle sind. Die Doppel-Schalenkulturen wurden gewohn¬ 
lich nach 3 oder 4 Tagen beseitigt und so nahm die Arbeit ihren Fortgang. 
Wenn man aber, wie schon vorher beschrieben, reichlich inokuliert, und eine 
Woche oder zehn Tage wartet, bis die gelahmten Organismen ihre Kraft 
wiedergewonnen haben, so erhalt man Kolonien des Parasiten. 

Es handelt sich nun um zwei Fragen: 1. Warum kommt ein Organis- 
mus, der solche auffallende Resultate verursacht, in solchen kleinen Mengen 
in den Geweben vor; 2. Was lahmt ihn so, daB wenn Agarplatten-Kulturen 
gemacht werden, die Kolonien erst nach dem 4., 5., 6., 8., 10. und manchmal 
dem 20. Tage erscheinen? Diesen Fragen wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt. 
Nach einiger Zeit entdeckten wir, daB wenn der Organismus in Bouillon oder 
in anderen zuckerhaltigen Medien geziichtet wird, sich Saure bildet, und es 
fiel mir dann ein, daB diese Saure die Ursache des Todes einer groBen Anzahl 
der Organismen in den Zellen und der Lahmung der ubrigen sein konnte. 
Peptonwasser-Kolbenkulturen mit dem Organismus wurden dann bei An- 
wesenheit von Zucker geziichtet und dem Chemiker iibergeben, der die Saure 
als Essigsaure bestimmte. Nach einiger Zeit ergab es sich, daB alle Organismen 
in solchen Kulturen tot waren, und eine mikroskopische Untersuchung zeigte, 
daB ein groBer Teil davon in der Form von unregelmaBigen, keulen- oder 
Y-formigen Korpern vorkam, d. h. vor dem Tode waren sie in Involutions- 
formen iibergegangen. Spater entdeckten wir, daB diese Involutionsformen 
nach Belieben durch den Zusatz von verdiinnter Essigsaure zu frischen Agar- 
Agar- oder Bouillonkulturen des Organismus erzeugt werden konnten. Beim 
SchalengieBen von solchen Kulturen ergab sich gewohnlich, daB alle Orga¬ 
nismen tot waren, aber durch weitere Versuche lernten wir, daB wenn die 
richtige Quantitat der Saure zugefugt wurde, die Involutionsformen erzeugt 
und ein Teil davon getbtet wurde, daB aber welche am Leben blieben, die 
gelahmt waren und in derselben langsamen Weise auf den Agar-Agarplatten 
zum Vorschein kamen wie diejenigen aus dem Innern des Tumors. Ich hatte 
bemerken sollen, daB obgleich der Organismus der Kronengalle langsam 
auf Agar-Agarplatten hervortritt, doch die Subkulturen so schnell wachsen 
wie die eines leicht ziichtbaren Organismus, z. B. Bacillus coli, was 
deutlich beweist, daB das anfanglich langsame Wachstum nicht eine Eigen- 
tumlichkeit ist, die von Differenzen in Kulturmedien herkommt oder die 
dem Organismus eigen ist, sondern nur von der friiheren Umgebung in der 
Pflanzenzelle veranlaBt wird. 

Vollziehen sich dieselben Erscheinungen in der Pflanzenzelle? Kiirzlich 
hat uns der Chemiker von fur diesen Zweck geziichteten Kronengallen einiger 
Wucherblumen eine Saure isoliert, welche er als Essigsaure befunden hat. 
Ich glaube deshalb, daB wir vorlaufig annehmen konnen, daB Saure in kleinen 
Mengen in den Zellen der Kronengalle als ein Nebenprodukt des Bakterien- 
wachstums erzeugt wird und daB nach einiger Zeit diese Saure das Wachstum 
der sich in den Zellen vermehrenden Bakterien hemmt, indem sie Involutions¬ 
formen erzeugt und die meisten davon totet, gerade wie in den Kolbenkulturen. 

Ich nehme an, daB ein sehr feines Gleichgewicht zwisehen dem in den 

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Erwin F. Smith, 


Pflanzen anwesenden parasitischen Bakterium und der Tatigkeit der Pflanzen- 
zellen existiert. Die Zellen der Pflanze werden nicht davon zerstort, sondern 
nur zur schnellen und wiederholten Teilung angereizt. Wir konnen annehmen, 
daB die Organismen beim Eintritt in die Zelle, was gewohnlich durch Wunden 
geschieht, wie in unseren Versuchen durch die ^Nadelstiche, eine kurze Zeit 
sich schnell vermehren. Die durch diese Vermehrung erzeugte Saure inhibiert 
dann das weitere Wachstum der Bakterien, indem sie das Vorkommen der 
Y-formigen Korner und den Tod eines gewissen Teiles der Bakterien ver- 
ursacht, manchmal alle oder fast alle. Die Membran der getoteten Bakterien- 
zellen ist jetzt durchlassig und die bakteriellen Endotoxine diffundieren 
dann in die Zelle. Der Zellkern teilt sich dann sogleich unter dem Reize der 
Saure oder der genannten Endotoxine, oder vielleicht wegen eines tJberschusses 
von Kohlensaure, die von dem Wachstum der Bakterien herkommt. Meiner 
Ansicht nach l&Bt es sich nicht bezweifeln, daB sich ein UberschuB von Kohlen¬ 
saure in diesen Zellen befindet, denn die Rronengallengewebe enthalten 
einen tJberschuB von Chloroplasten, obwohl kein sichtbares Mittel, diesen 
notwendigen Nahrungsstoff zu erhalten, existiert. Diese Chlorophyllkorper 
sind so zahlreich, daB sie den tiefliegenden Geweben oft eine deutlich griine 
Farbe verleihen, wo wir gewohnlich nur wenige Chloroplasten zu finden 
erwarten. 

Die nachste Schwierigkeit liegt in der Erkl&rung, warum die in die Tochter- 
zellen getragenen gelahmten Bakterien plotzlich ein neues Wachstum anfangen. 
Ich glaube, daB dies nur von dem ErgieBen einer nicht vorher anwesenden 
Fliissigkeit in die Zelle zur Zeit der Teilung herkommt, namlich des Zellkern- 
saftes, welcher sich in die Zelle ergieBt, sobald die Zellmembranen verschwin- 
den. Was nun auch die Erklarung sein mag, so nehmen die Bakterien auf kurze 
Zeit in den Tochterzellen ein neues Wachstum an unter Erzeugung von der 
schon beschriebenen Erscheinung. In ein paar Wochen bildet sich auf diese 
Weise ein enormer Uberwuchs von Tumorgeweben mit der Entwicklung von 
Strangen und sekundaren Tumoren, wie schon beschrieben. Wenn man schnell 
wachsende, gUnstige Pflanzen gebraucht, so kann man durch ein paar Nadel- 
stiche den Organismus hineinbringen und in dem kurzen Zeitraume von 6 Wo¬ 
chen einen faustgroBen Tumor erzeugen. Aber gewohnlich ist das Wachstum 
langsamer. Herr Dr. Mathews, dem ich fiir Angaben iiber die Wirkung 
des Zellkernsaftes auf Tierzellen zu Dank verpflichtet bin, berichtet mir, daB 
beim Eindringen der Spermatozoen in die Eier des Seesterns das Spermatozoon 
seine urspriingliche Form behalt bis zur Auflosung der Zellkern wand und zur 
ErgieBung des Zellkernsaftes in die Eizelle, worauf das Spermatozoon ein 
schnelles Wachstum anfangt. 

Obgleich wir imstande sind, mit Doppelschalenkulturen den Organismus 
in Reinkultur von jungen Kronengallen zu isolieren und die Krankhcit nach 
Belieben zu erzeugen, so konnen wir doch nicht leicht die Anwesenheit des 
Organismus in den Geweben mikroskopisch demonstrieren. Wenn z. B. die 
Bakterien in den Kronengallengeweben so leicht sichtbar waren, wie in der 
Tuberkulose der Olive, dann wiirde der Erreger der Krankhcit schon lange 
entdeekt worden sein. Der Organismus ist nicht saurefest, und wenn er sich 
farbt, so farben sich auch vielerlei Zellkorperchen, welche von dem Zellproto- 
plasma oder besonderen Teilen des Zellkerns abstammen und sehr verwirrend 
sind. Durch das leiehte llbergehen in Involutionsformen, welche sich schwer 
farben, wird vielleicht die Farbung auch kompliziert. Ich habe gelegentlich 
in den Zellen der Kronengalle bewegliche, gebogene, stabchenformige Korper 


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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs. 


405 


gesehen, welche ich fiir diesen Organismus ansah, und wir haben ofters in den 
Zellen kleine Mengen von Korperchen gefarbt, welche den st&bchenformigen 
Bakterien sehr ahnlich sind. Aber gewohnlich kommen sie in solch kleinen 
Mengen vor, oder farben sich so undeutlich und unvollkommen, daB diese 
Methode der Nachweisung nicht uberzeugend ist. Aber dies ist kein Beweis 
gegen das Vorhandensein der Bakterien in den Zellen, denn sie sind da, wie 
es sich hat bestatigen lassen: 1. Durch das PlattengieBenverfahren, und 
2. durch die Tatsache, daB sie sich weder in den GefaBen noch in den Inter- 
zellularraumen befinden, wenn man Schnittpraparate mikroskopisch unter- 
sucht. Manchmal finden sich auch kleine Zellgruppen, die mit halbzerstorten 
Bakterien gefiillt zu sein scheinen, als ob hier die Bakterien auf kurze Zeit 
die Oberhand gewonnen hatten und dann zugrunde gegangen waren. Wahrend 
der ganzen Zeit von 8 Jahren haben wir keine befriedigenden Pr&parate 
erhalten, obgleich viele Versuche gemacht wurden und allerlei Beizen und 
Farben gebraucht wurden. Wie ich schon anderswo bemerkt habe, so wurden 
wir, wenn wir uns auf das Mikroskop allein verlassen hatten, nie imstande 
gewesen sein, die Atiologie dieser Krankheit auszuarbeiten, und der deutliche 
Nachweis des Parasiten in der Zelle muB auf die Erfindung einer besonderen 
Farbungstechnik warten, womit wir die Bakterien auf solche Weise beizen 
konnen, daB sie eine Farbe annehmen, wahrend der Inhalt der Wirtszelle 
eine andere Farbe annimmt. Man kann sogar die Y-formigen Korper selten 
in den gefarbten Zellen nachweisen. Wir haben die besten Resultate durch 
eine indirekte Methode erlangt; man nimmt namlich einen reinen Objekt- 
trager, brennt die Oberflache von alien moglichen Organismen frei und tragt 
dann ein wenig steriles, destilliertes Wasser auf, worin Schnitte von j ungen 
Kronengallen, die von einem von alien SuBeren Teilen befreiten Gewebeteil 
entnommen worden sind, gelegt werden. Dann lasst man den Inhalt der 
zerschnittenen Zellen eine Stunde in dem Wasser diffundieren, wonach man 
die Schnitte herausnimmt, die FlUssigkeit eintrocknet und dann das Praparat 
farbt. Wenn man dann solche Praparate unter dem Olimmersionobjektiv 
des Tags tiber untersucht, so findet man viele solcher Y-formigen Korper. 
Als beste Methode erweist sich eine systematische tlbersicht des ganzen 
Praparats, indem man es hin- und herriickt. Auf diese Weise untersucht, 
zeigt gewohnlich ein Feld unter vier, einen Y-formigen Korper, Bakterien- 
stabchen wurden auch auf diese Weise von den Geweben erhalten. 

Verschiedene Krebsforscher haben die Entdeckung von stabchen- und 
Y-formigen Korpern erwahnt, z. B. Herr Dr. B o r r e 1 von dem Pasteur- 
Institute zu Paris und Herr Dr. Reese, der in dem Krebslaboratorium zu 
Buffalo arbeitet. 

Diese Pflanzenneoplasien enthalten kleinzelliges sowohl als groBzelliges 
Parenchym und allerlei andere Gewebe, z. B. GefaBe und Siebrohrchen. Die 
Zellteilung geht manchmal so schnell vor sich, daB die Zellwand nicht Schritt 
halten kann (Diapositive wurden projiziert). Oft befinden sich zwei und 
manchmal mehrere Zellkerne in einer Zelle. Wenigstens eine Anzahl der 
Zellteilungen findet durch Mitose statt, aber wie es scheint, ist dies nicht 
bei alien der Fall. Merkwurdige Dinge gehen in der Zelle vor sich. Wir 
studieren jetzt den Mechanismus der Zellteilung in diesen Tumoren, doch 
wollen wir noch nicht dariiber berichten. 

Wenn man zum Schlusse annimmt, daB der Erreger des Menschenkrebses 
ein sich in der Zelle in kleinen Mengen vermehrender Organismus ist, der 
eine bestimmte Wirkung auf den Zellkern ausiibt, leicht durch seine eigenen 


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406 


Adolf Sperlich, 


Nebenprodukte inhibiert wird, rasch seine Virulenz verliert, schnell in sich 
mit Schwierigkeit farbende Involutionsformen iibergeht, die so gelahmt 
sind, dafi auBer denen von den aUerjungsten Zellen nur ein kleiner Ted davon 
w&chst, nachdem eine l&ngere Zeit vergangen ist, und die eine besondere 
Isolationstechnik oder ein eigentumliches Kulturmedium verlangen, dann 
hat man dieselben schwierigen Konditionen der Isolierung und der Bestim- 
mung, die uns bei diesen ahnlichen Pflanzengeschwiilsten bevorstanden. 
Meiner Meinung nach ist darin wohl die ganze Erklarung zu suchen, warum 
sachverstandige Tierpathologen nicht imstande waren, den Parasiten in den 
Schnitten zu erkennen und es unmoglich fanden, ihn auf ihren Kulturmedien 
zu ztichten, woraus sie schlossen, daB er gar nicht existiere. Wenn wir also 
die Existenz eines solchen Organismus annehmen, so haben wir eine leichte 
ErklUrung fur das Wachstum der Krebszelle im Gegensatz zu den physio- 
logischen Bediirfnissen des Tierkorpers. Die bisher unerklarliche, gelegent- 
liche Ver&nderung in der Natur des Zellwachstums des Tumors, d. h. eine 
Umwandelung von Epitheliom in Karzinom und von Karzinom in Sarkom 
findet auch ihre Erklarung in der Anwesenheit eines empfindlichen Organis¬ 
mus, der gewohnlich in der zuerst infizierten Zelle w&chst, der aber imstande 
ist, unter gewissen Umstanden andere Typen von Zellen zu uberfallen. 

Abbildungen zu diesem Vortrag werden in nachster Zeit in einem (No. 255) von 
dem Bureau of Plant Industry, U. S. Department of Agriculture publizierten Bulletin 
erscheinen. 

Anhang: Seit dieser Vortrag gehalten wurde haben wir durch Im- 
pragnieren der Gewebe der Kronen-Galle mit Chlorgold die Bakterien in 
den Zellen ganz deutlich auf einem klaren Hintergrunde tingiert und pho- 
tographiert. 


Nachdruck verboten. 

tJber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, 
der Erde und des Wassers. 

[Aus dem pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Universitat in Wien, 

No. 30 der zweiten Folge.] 

Von Adolf Sperlich. 

Mit 2 Textfiguren. 

Es ist eine bekannte Tatsache, daB eine Reihe von Bakterien in ihren 
Nahrmedien Salzkonzentrationen vertragen, die fur die Zellen hoher organi- 
sierter Pflanzen todlich w r irken. A. Fischer, der sich mit der Plasmolyse 
der Bakterienzelle beschaftigt und eine Anzahl plasmolysierbarer Arten ge- 
funden hat, fiihrt die Resistenz gew r isser Spaltpilze gegen hohe Konzentrationen 
auf die Permeabilitat ihres Plasmas flir die in Frage kommenden Stoffe zuriick 
und unterscheidet unter den Bakterien permeable und impermeable Formcn 1 ). 

Zunachst waren es Fragen praktischer Natur, die zur Untersuchung 
des Einflusses hoherer Salzkonzentrationen auf das Leben der Spaltpilze und 
seiner wichtigeren Partialfunktionen angeregt haben: die Frage nach der 
konservierenden Wirkung des Kochsalzes und anderer Stoffe, nach der Viru¬ 
lenz pathogener Arten, nach der stoffspaltenden Tatigkeit der Faulniserreger 

') Fischer, A., Vorlesungen uber Bakterien. 2. Aufl. Jena 1903. p. 20. 


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Uber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 


407 


in Nahrungsmitteln, denen zur Haltbarmachung Salz zugesetzt wird. Von 
Forster 1 ) und de Freytag 2 ), die sich als erste die Frage vorgelegt 
haben, bis zu F. L e w a n d o w s k y 3 ), dessen Ergebnisse elektiver Kultur 
fast in alle bakteriologischen Kompilatorien Eingang gefunden, liegt eine 
Reihe von Arbeiten liber den Gegenstand vor, auf die nicht weiter eingegangen 
zu werden braucht, da die betreffende Literatur in der eben herangezogenen 
Arbeit Lewandowskys beriicksichtigt ist und zudem alles Einschlagige 
in Beneckes Bearbeitung des 13. Kapitels (IV. Abschnitt) von L a f a r s 
Handbuch der technischen Mykologie I 4 ) nachgelesen werden kann. 

Die angeschnittene Frage hat aber nicht nur eine praktische und plasma- 
mechanische Seite, sondern ist auch vom pflanzengeographischen Stand- 
punkte von besonderem Interesse. Obwohl wir zugeben miissen, daB eine 
groBe Zahl von Bakterien — ob es sich hierbei um differente Arten, Rassen 
oder Varietaten handelt, bleibe dahingestellt — in bestimmten, oft sehr eng 
begrenzten Gebieten endemisch ist, so laBt sich diesen Formen doch ein 
gewaltiges Heer von Kosmopoliten gegeniiberstellen, deren Verbreitung liber 
die Oberfl&che des Planeten mit Riicksicht auf die Tatsache leichter vorstellbar 
wird, daB viele Formen die Salzkonzentrationsverhaltnisse der Meere und 
zudem einen raschen Wechsel dieser Verhaltnisse gut vertragen. Bewiesen 
ist ein Austausch von Land- und Meeresbewohnern unter den Bakterien 
hiermit allerdings nicht und unsere vertiefteren Kenntnisse iiber die geo- 
graphische Verbreitung der A]gen mahnen uns zur Vorsicht. Auch fur ge- 
wisse SiiBwasseralgen, besonders solche niederer Organisation, ist die Resistenz 
gegen Salzkonzentrationen, wie sie die Meere bieten, ja sogar dariiber hinaus 
erwiesen. Nach Ad. Richter, dem wir die Untersuchung einer Reihe 
von Algen des SiiBwassers in dieser Hinsicht verdanken, bleiben, um bei- 
spielsweise einen extremen Fall vorzufiihren, Individuen von Tetraspora 
explanata iiber einen Monat in einer 25-proz. Salzlosung lebend, in 
13-proz. Losung werden noch Schwarmer gebildet 5 ); es steht also diese Alge 
den von Lewandowsky in 25-proz. Kochsalzbouillon geziichteten 
zwei Spaltpilzen nicht viel nach. Und trotzdem werden SiiBwasseralgen im 
Meere nur auBerst selten beobachtet und auch das Umgekehrte, das Einwan- 
dern von Meeresformen in die siiBen Gewasser findet nur ausnahmsweise 
statt, obwohl viele Meeresalgen sehr niedere Salzkonzentrationen vertragen 6 ). 

*) Nederl. Tijdschr. v. Geneeskunde. 1899. Bd. 2. No. 8. 

2 ) t)ber die Einwirkung konzentrierter Kochsalzlosungen auf Bakterien. (Arch, 
f. Hyg. Bd. 11. 1890.) 

3 ) t)ber das Wachstum von Bakterien in Salzlosungen von hoher Konzentration. 
(Arch. f. Hyg. Bd. 49. 1904.) 

4 ) Jena 1904—07. p. 387 ff. 

5 ) Richter, Ad., Uber die Anpassung der SiiBwasseralgen an Kochsalz¬ 
losungen. (Flora. Bd. 75. 1892. p. 31—37.) 

6 ) Allerdings vertragen die Algen einen raschen Wechsel der Konzen- 
trationsverhaltnisse schlecht. So fuhrt nach Oltmanns [Uber die Bedeutung der 
Konzentrationsveranderungen des Meerwassers flir das Leben der Algen. (Sitzungsber. 
d. Berlin. Altad. 1891. p. 193.)] die rasche Veranderung des Salzgehaltes eines Meeres 
zur Verarmung der Flora. Uberdies ist es nicht ausgeschlossen, daB Emahrungsfaktoren 
mitspielen (vgl. Oltmanns, Morphologie und Biologie der Algen. Bd. 2. Jena 
1905. p. 183), wie dies von O. Richter [Zur Physiologic der Diatomeen III. tJber 
die Notwendigkeit des Natriums fur braune Meeresdiatomeen. (Sitzungsber. d. Wien. 
Akad. Abt. I. Bd. 118. 1909.)] fur zwei braune Kieselalgen des Meeres sicher nach- 
gewiesen ist. Vgl. auch 0. Richter, Die Emahrung der Algen. (Monographien und 
Abhandl. z. intemat. Rev. d. gesamt. Hydrobiol. u. Hydrograph. Bd. 2. Leipzig 1911. 
p 12—19 und das Kapitel: EinfluB der Konzentration der Nahrlosung auf Wachstum 
und Wachstumsgeschwindigkeit. p. 104 ff. 


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408 


Adolf Sperlich, 


Fur die weite und vielfach allgemeine Verbreitung bestimmter Bakterien 
kommt nun freilich vor allem die leichte Transportfahigkeit und die Resistenz 
ihrer ruhenden Fortpflanzungskorper in Betracht 1 ), Verhaltnisse, die wir 
bei anderen Lebewesen entweder gar nicht oder doch nicht in solchem MaBe 
realisiert finden. Wo immer sich optimale Bedingungen fur die Existenz 
gewisser Mikroorganismen im Naturgetriebe einsteUen oder durch die Hand 
des Experimentators geschaffen werden, setzt die Lebenstatigkeit ein und 
wir schlieBen daraus auf die AUgegenwart der betreffenden Keime. Durch 
kiinstliche Schaffung eines entsprechenden Komplexes von AuBenbedingungen 
gelingt es, Organismen zur Betatigung zu zwingen, die gewohnlich im Kon- 
kurrenzkampfe nicht aufkommen und von deren Existenz wir daher nichts 
wissen. So ist es M o 1 i s c h gelungen zu zeigen, daB die Purpurbakterien, 
die man zun&chst nur an bestimmte Ortlichkeiten gebunden glaubte, zu den 4 5 
verbreitetsten Mikroorganismen gehoren. Wird fiir organische, sich zer- 
setzende Substanz tierischer oder pflanzlicher Provenienz, fiir Licht und man- 
gelhaften Sauerstoffzutritt gesorgt, so erhalt man gleichviel, wo das Experi¬ 
ment durchgefiihrt wird, die Purpurbakterien in Menge 2 ). Ebenso verdanken 
wir M o 1 i s c h den Nachweis, daB der Erreger des Leuchtens toter Schlacht- 
tiere eine auf dem Festlande weit verbreitete Bakterienart ist. Bacte¬ 
rium phosphoreum (Cohn) M o 1 i s c h kann aus Fleischstiicken 
jedes Schlachthauses leicht herangeziichtet werden, wenn in kiihlen Raumen 
der Kulturfliissigkeit das zur kraftigen Entwicklung und vollen Lebens- 
betatigung des Pilzes notwendige Salz zugesetzt wird 3 ). 

Die weite Verbreitung dieses ausgesprochen halophilen 4 ) Spalt- 
pilzes auf dem Festlande ist sehr bemerkenswert und legt den Gedanken 
nahe, ob es unter den Keimen der Luft, des Wassers und der Erde der Fest- 
lander nicht noch andere halophile Formen gebe, die bei Schaffung ent- 
sprechender Lebensbedingungen uns ihre Existenz verraten miiBten. 

Dieser Frage widmete ich Versuche, die im Sommersemester 1911 im 
pflanzenphysiologischen Institute der Wiener Universitat durchgefiihrt 
wurden und die sich im folgenden veroffentlicht finden. Sie erschopfen und 
erledigen die Frage nicht, fiihrten auch nicht, wie ich vorwegnehmen mochte, 
zur Entdeckung noch unbekannter Formen, haben aber gezeigt, daB einige 
unserer haufigsten Luft- und Wasserbewohner nicht nur die bekannte und 
eingangs erwahnte Resistenz gegen hohere Salzkonzentrationen besitzen, 
sondern auch in salzhaltigen Losungen besser und iippiger gedeihen als in den 
iiblichen Kulturmedien 6 ). 

Herrn Prof. M o 1 i s c h , der die Untersuchung angeregt hat, sage ich 
auch an dieser Stelle fiir das groBe Interesse, das er den Arbeiten hat an- 
gedeihen lassen, meinen herzlichsten Dank, ebenso danke ich den Herren 
Privatdozenten Dr. Z i k e s und Dr. R i c h t e r fiir viele praktische Winke. 


1 ) Vgl. Miehe, Die Verbreitung der Bakterien. [Akadera. Antrittsrede.} (Natur- 
wissenschaftl. Wochenschr. N. F. Bd. 7. 1908. No. 52.) 

2 ) M o 1 i 8 c h , Die Purpurbakterien nach neuen Untersuchungen. Jena 1907. 
p. 8; p. 71—72. 

3 ) M o 1 i s c h , Leuchtende Pflanzen, eine physiologische Studie. Jena 1904. 
p. 55 ff. 

4 ) Die entsprechenden Versuche, a. a. O. p. 88 ff. 

5 ) In neuerer Zeit hat Guillemard [Diversity des resistances des bacteries 

a la pression osmotique. (Compt. rend, de la soc. biol. Paris. T. 67. 1909. p. 539)] 
die Resistenz gegen Kochsalz und Ammonsulfat in die Differentialdiagnose fiir gewisse 
Arten aufgenommen. 


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tJber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 


409 


Vorversuche. 

Es sollte zunfichst festgestellt werden, ob sich in Luft, Erde und 
W a 8 a e r Bakterien vorfinden, die auf einem N&hrsubstrate aufkommen 
und gedeihen, welchem Kochsalz in einer Menge zugesetzt wurde, wie es 
beilaufig im Meerwasser gelost ist. Nach den einleitend mitgeteilten Ergeb- 
nissen konnte mit Sicherheit auf das Vorhandensein derartiger Mikroorganis- 
men geschlossen werden; es sollte sich aber zeigen, in welchem Verhaltnisse 
die Salztoleranten in Luft, in Erde und in Wasser zur Gesamtzahl der Keime 
in den betreffenden Medien stehen. Selbstverstandlich kommt den zu be- 
sprechenden Versuchen nur ein orientierender Wert zu. 

Acht mit sterilem Nahragar beschickte Petri schalen wurden auf 
einer freien Wiese an den nach Heiligenstadt abfallenden Gehangen des 
Kahlenberges bei Wien exponiert. Die Luft im Bereiche des verbauten Stadt- 
gebietes wurde vermieden, da die vielen Betriebe, die mit Produkten des 
Meeres in Beriihrung kommen, mit viel Wahrscheinlichkeit reichere Gelegen- 
heit bieten, daB sich dem Meere entstammende Keime verbreiten. Von diesem 
Gesichtspunkte aus ware allerdings eine noch weiter abseits vom Menschen- 
getriebe gelegene Ortlichkeit unserem Versuche zweckdienlicher gewesen. 
Zwei Schalen blieben durch 15 Min., zwei Schalen durch 30 Min., zwei Schalen 
durch 45 Min. und abermals zwei Schalen durch eine ganze Stunde der Luft 
exponiert. Von jedem Paare enthielt je eine Schale gewohnliches Nahragar, 
je eine Schale Nahragar mit 3 Proz. Kochsalz. Die Schalen eines Paares lagen 
knapp nebeneinander. Wahrend der ersten halben Stunde war die Luft 
bewegt, es wehte ein ganz sanfter Westwind, hierauf beruhigte sich die Luft 
vollstandig. Die exponierten Schalen kamen noch am selben Tage ins Institut 
und unter Glasstiirze; die Keime entwickelten sich bei Zimmertemperatur. 

Schon nach 48 Stunden waren in alien Schalen Kolonien in reichlicher 
Menge vorhanden. Am 4. Tage nach der Exposition fiel die starkere Be- 
siedelung der ungesalzenen Platten auf, am 8. Tage wurde die Zahlung vor- 
genommen. Die Zahlung erfolgte mit freiem Auge mit Hilfe feiner paralleler 
Tintenstriche, die in cm-Entfernung auf der Bodenflache der Platte gezogen 
wurden. 


Expositione- 

zeit 

Platten 

mit gewohnlichem Nahragar 
Kolonienzahl | auf 1 qcm 

N ahragarplatten 
mit 3 Proz. CINa-Zusatz 

Kolonienzahl | auf 1 qcm 

15 Min. 

43 k 

0.824 

22 

0.422 

30 Min. 

62 * 

1.188 

32 

0.613 

45 Min. 

56 

1.073 

22 

0.422 

60 Min. 

49 , 

0.939 

20 

0.383 


Flacheninhalt der Platten 52.169 qcm. 


In vorstehender Tabelle finden sich die Durchschnittswerte von je drei 
Zahlungen angegeben, wobei die auf beiderlei Platten in ziemlich gleicher 
Anzahl aufgetretenen Schimmelpilze nicht beriicksichtigt sind. Eine nach- 
tragliche orientierende Untersuchung der ubrigen Kolonien zeigte, daB sich 
auch Hefekeime eingefunden hatten, was uns in einer an Weinkulturen reichen 
Gegend nicht wundern kann. Die nachstehenden Zahlen beziehen sich dem- 
nach auf Spaltpilze und Hefen. Diese bildeten auf beiderlei Platten sicher 


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410 Adolf Sperlich, 

die Minderheit, eine genaue Differenzierung habe ich nicht durchge- 
fiihrt 1 ). 

Es muB erwahnt werden, daB abgesehen von der Kolonien z a h 1 kein 
Unterschied zwischen den Platten mit und ohne Kochsalz zu sehen war. 
Auch sphterhin machte sich riicksichtlich der Form und GroBe der Kolonien 
ein Unterschied nicht bemerkbar. Der EinfluB der bewegten Luft auf die 
Keimzahl ist sehr auffallend. Die zweite halbe Stunde Exposition, wahrend 
welcher die Luft ganz ruhig war, brachte keine wahrnehmbare Vermehrung 
der Keime; das Plattenpaar, das eine Stunde der Luft exponiert verblieb, 
kam offenbar unter einen keimarmeren Luftstrich zu liegen. 

Aus dem Versuche geht hervor, daB von den Keimen, die durch die Luft 
verbreitet werden und denen die iiblichen Nahrstoffe unter gcwohnlicher 
Temperatur und Sauerstoffpression zum Wachstum geniigen, durchschnitt- 
lich beilaufig die H a 1 f t e jene Salzkonzentration gut vertragt, die im 
Meere vorhanden ist. Ob sich unter diesen Salztoleranten aus der freien Luft 
ausgesprochene Halophile befanden oder solche, deren Wachstum durch die 
Gegenwart des Kochsalzes eine Forderung erhalt, wurde nicht genauer unter- 
sucht; der Vergleich der entsprechenden Kolonien auf beiderlei Platten lieB 
ein abschliefiendes Urteil nicht zu. 

Geringer ist die relative Zahl der Salztoleranten in E r d e. Vom gleichen 
Standorte, wo die Luftexposition der Platten stattgefunden, brachte ich in 
sterilem, wohlverwahrtem Pulverglase beilaufig 50 ccm Ackererde ins Institut. 
Diese wurde mit sterilem Eisenloffel einer 5 cm unter der Oberflache befind- 
lichen Erdschichte entnommen. Von dieser Erde mengte ich dreimal je 
5 ccm mit 200 ccm sterilem Wasser und impfte mit 5 Tropfen Suspension 
je eine gewohnliche Nahragarplatte und eine Platte mit 3 Proz. Kochsalz- 
zusatz. Die Zahl der aufgehenden Kolonien war auf alien 6 Platten eine sehr 
groBe. Nach 4 Tagen wurde der Unterschied zwischen den Schalen mit und 
ohne Kochsalz augenfallig. Die Zahlung erfolgte mit Riicksicht auf die Dichte 
der Bcsiedelung bei 60-facher VergroBerung und zwar am 8. Tage nach dem 
Plattengusse. Es wurden auf jeder Platte je 5, voneinander gleich weit ab- 
stehende Flachen von 1 qcm Inhalt dreimal durchgezahlt. Im Durchschnitt 
ergaben sich auf den Platten ohne Kochsalz ca. 200, auf den Platten 
m i t Kochsalz 80 Kolonien pro Fl&cheneinheit. Auch in 
Erde ist demnach die Zahl der salztolerierenden Bakterien eine groBe, wenn 
auch ihre Zahl im Verhaltnis zur Gesamtzahl der auf den gewohnlichen Nahr- 
boden aufkommenden Keime nicht so hoch ausfallt wie bei Luftkeimen. 
Viel starker als bei Aerobionten ist die Reduktion der Kolonien im salz- 
haltigen Nahrboden bei Anaerobionten. Je 5 Tropfen Erdesuspension wurden 
in 10 ccm Nahragar verteilt und nach dem Erstarren des Agars, dem in der 
Halfte der Rohren 3 Proz. Kochsalz zugesetzt worden war, die hohen Probier- 
rohren mit keimfreiem entsprechendem Agar fast bis zum Rande angefiillt; 
den AbschluB bildete eine Paraffinschichte von y 2 cm Machtigkeit. Schatzungs- 
weise betrug in den Rohren ohne Salz die Zahl der sichtbaren Kolonien das 
Vierfache der im salzhaltigen Agar zur Entwicklung gelangten Keime. In 
den folgenden Tagen machte sich sodann eine starke Unterdriickung der 
gasbildenden Tatigkeit der Anaerobionten durch das Kochsalz bemerkbar: 
Die Agarmasse ohne Salzzusatz erschien am 6. Tage nach der Impfung total 

J ) Auch Hefen, die hohe Salzkonzentrationen vertragen, sind bekannt. Vgl. A l f r. 
Pettersson, Experimentelle Untersuch ungen iiber daa Konservieren von Fisch 
und Fleisch mit Salzen. (Arch. f. Hyg. Bd. 37. 1900. p. 198.) 


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t'ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 


411 


demoliert, wahrend in den mit salzh&ltigem Agar beschickten Rohren durch- 
schnittlich ca. 30 kleine Gasblasen von 3—5 mm Durchmesser zu z&hlen 
waren. 

Eine groBere Anzahl von Impfungen wurde mit Leitungswasser durch- 
gefiihrt. Nachdem das passer jedesmal in starkem Strahle durch eine halbe 
Stunde aus der Leitung geflossen war, wurden mit steriler Pipette je 5 Tropfen 
in 4 mit gewohnlichem und 4 mit salzhaltigem Nahragar gefiillte Proberohrchen 
eingefiihrt und nach Verteilung Platten gegossen. 

Die auf den zweierlei Platten heranwachsende Bakterienflora zeigte 
bei jedem Versuche bedeutende Unterschiede. Abgesehen von der Zahl der 
Kolonien, die stets auf den salzh&ltigen Platten geringer war als auf nor- 
malem Nahrboden, war auch Wachstum, Form und Farbe der Kolonien hier 
vielfach anders als dort. Auf den normalen Nahrboden zumeist farblose, 
darunter sehr raschwiichsige Kolonien, neben welchen einige wenige gefarbte 
kaum aufzukommen schienen; auf den salzhaltigen Platten zumeist gelbe 
Kolonien in verschiedenen Nuancen, dann rote und einige farblose, die aber 
im Wachstum zumeist zuriickblieben, und keine der auf den normalen Platten 
so Uppigen raschwiichsigen Formen. Die im ganzen relativ geringe Anzahl 
von Kolonien (2—6 auf einer Platte), die aus den Keimen des Wassers, zu 
denen sich trotz sorgsamsten Arbeitens der eine oder andere Keim der In- 
stitutsluft gesellt haben wird, erwuchsen, brachte den EinfluB des Kochsalz- 
gehaltes im Konkurrenzkampfe der Bakterien viel deutlicher zum Ausdruck, 
als es die Versuche mit Luft- und Erdkeimen vermochten, deren Wiederholung 
mit kleiner Keimzahl daher geboten erscheint. Die kleinere Zahl der er- 
wachsenden Kolonien gestattete uberdies ein Wiedererkennen der Flora bei 
wiederholter Impfung mit Leitungswasser und so konnte zur Reinzucht der 
konstant wiederkehrenden Organismen geschritten werden. 

DaB es unter den Keimen des siifien Wassers salztolerante Formen gibt 
und daB nicht alle Organismen des Leitungswassers in gleicher Weise Salz 
vertragen, haben die Versuche gezeigt. Durch die weitere Verfolgung der 
am oftesten wiederkehrenden Formen sollte sich nun herausstellen, ob die 
eine oder die andere salztolerierende Bakterie auch wirklich halophil ist und 
wie weit der Kochsalzgehalt des N&hrmediums die auf den normalen Platten 
tippig gedeihenden Formen schadigt. Es gait also die Frage zu beantworten, 
ob der bei den Versuchen zutage tretende Unterschied zwischen der Be- 
siedelung des Agars mit und ohne Kochsalz, demnach der elektive EinfluB 
von 3 Proz. Kochsalz bloB darauf beruht, daB gewissen Bakterien die Fahig- 
keit abgeht, den genannten Salzgehalt zu ertragen, andere wieder diese Fahig- 
keit besitzen, oder aber, ob nebenbei auch das Bediirfnis gewisser 
Formen nach einem gewissen Kochsalzgehalte des Nahrbodens mitbeteiligt 
ist. Schon auf dem Wege zur Reinkultur zeigte es sich, daB Kochsalz fUr das 
Wachstum der in Betracht kommenden Organismen nicht unbeding- 
tes Erfordernis ist; inwiefern aber trotzdem bei einzelnen von 
Halophilie gesprochen werden kann, wird aus dem folgenden hervorgehen. 
Aus den salzhfiltigen Platten wurden 3, aus den Platten mit gewohnlichem 
Agar wieder 3 und aus beiderlei Platten abermals 3 Formen geziichtet. Mit 
diesen Organismen fiihrte ich hierauf die Versuche durch, die sich weiter unten 
mitgeteilt finden. Nach Ablauf meines Urlaubes nahm ich die Reinkulturen 
von Wien nach Innsbruck mit, wo im botanischen Institute, das zu ihrer 
vollst&ndigen Beschreibung noch Notwendige erganzt wurde und ihre Identi- 
fizierung mit schon bekannten Formen erfolgte. 


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412 


Adolf Sperlich, 


Beschreibung der Organismen. 
a) Von Platten ohne Kochsalzzusatz. 

1. P 1 ). Der Organismus trat auf jeder zweiten oder dritten mit Leitungs- 
wasser geimpften Agarplatte ohne Kochsalzzusatz auf. Nach 24 Stunden 
war von einem Punkte ausgehend ein zartes Buschel gewundener Faden zu 
beobachten, die sich taglich vermehrten und nach 8 Tagen die ganze Platte 
in dichtem Gewirre vollstandig durchzogen. Die Faden lagen niemals ober- 
flachlich; daher konnte auch ohne Verletzung des Nahrbodens Bakterien- 
masse nicht abgeimpft werden. Wo der Organismus auftrat, war das Auf- 
kommen anderer Keime grbfitenteils unterdriickt. Nur hin und wieder machte 
sich zwischen dem Fadengeflechte eine kleine Kolonie bemerkbar, die erst 
nach Wochen, nach dem die gesamte Masse des fadigen Spaltpilzes in Sporu- 
lation iibergegangen war, mit etwas intensiverem Wachstum einsetzte. Auf 
den Agarplatten mit Salzzusatz erschien der Organismus niemals. 

Mikroskop. Aussehen: Stets zu langen Faden verbundene, vollkommen 
unbewegliche Stabchen. Die Querteilungswande ohne F&rbung nur bei eben gekeimten 
Faden wahmehmbar. Breite 0,9 Lange 1,2—3,4 ^ Schreitet auf jedem Nahrboden 
sehr bald zur Sporenbildung. Sporen zentral, elliptisch, im unreifen Zustande 1,7—2 jjl 
lang, im reifen Zustande 1,5 p lang und den unreifen gegeniiber etwas dicker. Sporen- 
keimung polar. 

Farbbarkeit: Leicht farbbar, Gram positiv. 

Sauerstoffbediirfnis: Wachst im Agarstich bis zu einer Tiefe von 6 cm; 
in den oberen 2 Dritteln besser als im unteren Drittel. 

Gelatineplatte: Nach 24 Stunden zarte Faden in strahligen Biischeln; 
die Faden vermehren sich, werden dicker und wachsen sehr rasch, die Gelatine in ihrem 
Bereiche verflussigend. Nach 4 Tagen ist die obere Gelatineschicht vollkommen fliissig, 
auf der Oberflache schwimmt eine Haut dicht verfilzter Faden. — 60-fach vergroBert: 
Junge Kolonie aus strahligen, zum Teil gebogenen, unregelmaBigen, wurzelformig ver- 
zweigten und umeinander gedrehten Faden bestehend; nach 4 Tagen ein wirres, dichtes 
Geflecht fast durchwegs sporulierender Faden. 

Gelatinestich: Schon nach 24 Stunden rings um den Stichkanal parallele 
Harchen, an der Oberflache ein verfliissigter Teller mit beginnender Hautbildung. Die 
horizontalen Haare erreichen sehr bald die Glaswand; die Verfliissigung schreitet sehr 
rasch zylindrisch fort; auf und in der Fliissigkeit asbestartige, dicke Hautbildungen. 

Agarstich: Schon nach 24 Stunden zeigen sich vom Striche ausgehend beider- 
teits senkrecht orientierte Seitenfaden, die sich dann zun&chst zu einer schleimartigen, 
spater zu einer sehr kompakten, in der Agaroberflache eingebetteten, weiBen, am Rande 
etwas gefransten Haut verdichten, auf welcher der Strich als schwach erhabener Riicken 
erkennbar bleibt. 

Bouillonkultur: Ring- und Hautbildung an der Oberflache, in der Fliissig- 
keit ebenfalls Hautfetzen, die in der Folge gleich der Oberflachenhaut zu Boden sinken. 
Niemals Trubung. 

Kartoffelkultur: Nach 3 Tagen ein gleichmaBig liber die ganze Ober¬ 
flache ausgebreiteter, weiBer, sehr feuchter erhabener Belag; spater (nach 14 Tagen) 
fiirbt sich die Watteunterlage der Kartoffel schon hellgriin. 

Chemische Leistungen: Kein Gas aus Traubenzuker; wachst in Milch 
maBig; die Milch reagiert alkahsch, es entsteht ein schwaches, sich femerhin wieder 
auflosendes Koagulum; kein H 2 S; kein Nitrit; Indolbildung sehr schwach, aber deutlich. 

Diagnose: Gehort in die Gruppe des Bacillus mycoides 
Fliiggc und stimmt sehr gut mit Bacillus radicosus Zimmermann 
(= Bacterium radicosum [Zimm.] Migula) iiberein. Es handelt 
sich jedenfalls um eine sehr raschwiichsige Form dieses Organismus. 

2. B trat auf den Agarplatten ohne Salzzusatz sehr haufig auf und ver- 
groBerte seine Kolonien bei Abwesenheit von Bacillus radicosus 
sehr stark. Es waren feuchte, opaleszente Kolonien; sie wuchsen nach Wochen 
so weit heran, daB sie in Form einer wolkigen Masse oft gut ein Drittel der 

l ) So wurde der Organismus vor seiner Identifizierung bei den Versuchen bezeichnet. 


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Dber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc, 413 

Platte bedeckten. Auf den Platten mit Kochsalz erschien B in Form kleiner 
halRkugeliger Tropfchen, die sich nicht merklich vergroBerten. Die Rein- 
zucht aus Salzagarplatten gelang erst nach wiederholter Verdiinnung, da 
die spontan aufgetretenen Kolonien, von denen abgeimpft wurde, regelmaBig 
durch einen gelben Micrococcus verunreinigt waren. 

Mikroskop. Aussehen: Schlankes, auBerordentlich lebhaft bewegliches 
Stabchen, haufig zu kurzen Faden vereinigt, in welchen die Querwande ohne Farbung 
schwer erkennbar sind. Breite: 0,4—0,6 jjl; L&nge: 0,9—1,2 F&den 5,9—8,5 \ l . In 
gefarbten Praparaten erscheinen die Stabchen an den Enden stark abgerundet und sehr 
oft maBig gekrummt. An einem Ende des Stabchens meist 2, seltener 3 gleichlange 
GeiBeln. Bildet auf und in keinem Nahrsubstrat Sporen. 

Farbbarkeit: Schwer f&rbbar, gut nur mit kraftigen Anilinfarbstoffen. 
Gram- negativ. 

Sauerstoffbediirfnis: Wachst im Agarstich bis zu einer Tiefe von 2 y 2 cm, 
am iippigsten an der Oberflache. 

Gelatineplatte: Zarte, nmdliche, heile Kolonien, um welche die Gelatine 
sehr bald schalenformig verfliissigt wird. Der Schaleninhalt triibt sich, auf dem Grunde 
eine kriimelige graue, mitunter br&unlich werdende Masse. — 60-fache VergroBerung: 
Kolonie zuerst glattrandig, danrivor dem Zerfall mit lappigem Rande; Struktur granuliert, 
spater zum Teil streifig. 

Gelatinestich: Stichkanal kaum angedeutet; an der Oberflache tritt sofort 
flach-tellerformige Verflussigung ein, welche zylindrisch fortschreitet. Fliissigkeit triib; 
auf dem Boden setzt sich eine kriimelige weiBliche, spater braunlich werdende Bakterien- 
masse ab. 

A garstrich: Von dem Striche breitet sich iiber die ganze Oberfl&che ein 
schmutzig weiBer, sehr feuchter, durchscheinender Belag aus, der sehr machtig wird 
und in der Folge mitunter eine braunliche Farbe annimmt. 

Bouillonkultur: Triibung, Flockenbildung, schlieBlich auf dem Boden 
ein reichliches Sediment. 

Kartoffelkultur: Vollkommen farbloser, sehr feuchter Belag, der sich 
auch nach 2 Wochen nicht andert. 

Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker keine Gasbildung. Ver- 
mehrt sich in Milch unter Saurebildung und Koagulation; das Koagulum wird teilweise 
wieder gelost. Kein H 2 S, kein Nitrit, kein Indol. 

Diagnose: In alien Merkmalen stimmt der Organismus gut mit 
Bacterium fluorescens (Fliigge) Lehm. et Naum. (= Bacillus 
fluorescens liquefaciens Fliigge oder Pseudomonas 
fluorescens [Fliigge] Migula) uberein, nur die Bildung des fluores- 
zierenden Farbstoffes fehlt. 

Das Fehlen der Fahigkeit, Bakteriofluoreszein zu bilden, muBte mich 
selbstverstandlich bei der Bestimmung des Organismus irrefiihren. Von 
Bacterium pyocyaneum (Gessard, Fliigge) L. et N., das Leh¬ 
mann und Neumann fur identisch mit Bacterium fluores¬ 
cens halten, wird angegeben, daB Stamme vorkommen, die wenigstens 
auf gewissen Nahrboden kein Fluoreszein, und solche, die tiberhaupt keinen 
Farbstoff mehr bilden 1 ). Ich dachte mir zunachst, eine derartige Form des 
B. fluorescens vor mir zu haben, und war daher sehr iiberrascht, als 
p 1 6 t z 1 i c h nach der letzten tlberimpfung des Organismus, der durch 
8 Monate in den verschiedensten Nahrsubstraten n i e m a 1 s Farbstoff 
gebildet hatte, das Nahragar schon am 2. Tage in prach tiger Weise 
fluoreszierte. Mit Riicksicht auf den Umstand, daB der Farbstoff 
wahrend der angegebenen Zeit auf Agar, Gelatine und Kartoffel, in Bouillon, 
Milch und Heudekokt und zwar nicht nur in Wien, sondern auch in Innsbruck 
bei Herstellung der Nahrmedien aus Stoffen anderer Herkunft v o 11 s t a n - 

l ) Lehmann u. Neumann, Atlas und GrundriB der Bakteriologie und 
Lehrbuch der speziellen bakteriologischen Diagnostik. 5. Aufl. Miinchen 1912. p. 408 
bis 409. 


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414 


Ad olf Sperli ch , 


dig ausgeblieben ist, scheint es mir ziemlich ausgeschlossen, die 
auffallige Erscheinung auf das Fehlen eines zur Farbstoffbildung notwendigen 
oder auf das Vorhandensein eines die Farbstoffbildung storenden Stoffes 
zuruckzufiihren 1 ). Auch Beleuchtungs- und Temperaturverhaltnisse blieben 
stets dieselben (diffuses Tageslicht, Zimmertemperatur). Wir konnen daher 
wie ich glaube, mit ziemlicher GewiBheit sagen, daB bestimmte Keime von 
Bact. fluorescens den Organismus zunachst ohne die F&higkeit, 
Bakteriofluoreszein zu bilden, liefern und daB sich diese Fahigkeit erst nach 
Ablauf einiger Zeit guten Wachstums und reichlicher Vermehrung auf zu- 
sagenden Nahrboden aus nicht weiter feststellbaren Ursachen plotzlich 
einstellt. 

3. P x erschien fast regelmaBig auf den Flatten ohne Kochsalz. Er bildete 
weiBe oder hellgraue Kolonien mit gezacktem und gefranstem Rande, die 
sich, wenn unbeeintrachtigt durch das Vorhandensein anderer raschwiichsiger 
Organismen, sehr bald Uber ein groBeres Areale der Platte ausbreiteten. Auf 
den Platten mit Kochsalz trat er gleichfalls auf. Hier war sein Wachstum 
jedoch sichtlich stark beeintrachtigt, die Kolonien erreichten selbst nach einem 
Monate hochstens 3 mm Durchmesser und glichen mit ihrem Strahlenkranz 
verstreuten Sternen. 

Mikroskopisches Aussehen: Gerade, an den Enden abgerundete 
Stabchen von 0,9 ^ Breite und 1,5—2,6 [k Lange. Sehr hftufig in Faden mit undeut- 
lichen Querwanden. In junger Kultur sehr beweglich, nach einiger Zeit zumeist unbe- 
weglich. BegeiBelung peritrich, durchschnittlich 8 Geifieln; auch an den kurzen Faden 
sind Geifieln nachweisbar. Die Sporen liegen entweder zentral oder einem Ende des 
Stabchens genahert und sind langlich elliptisch, mitunter fast stabchenformig. Die 
Keimung erfolgt aquatorial. 

Far bbarkei t: Leicht farbbar; Gram- negativ. 

Sauerstoffbediirfnis: W&chst im Agarstich bis zu einer Tiefe von 6 cm, 
in der oberen Halfte des Stiches bedeutend lippiger. 

Gelatineplatte: Junge Kolonien weifi, rund; sinken sehr bald in den ver- 
fliissigten Teller der Gelatine ein. Die urspriinglich glattrandigen Kolonien erhalten 
ringsum Harchen und Zacken und zerfliefien schliefilich in der Fliissigkeit. — 60-fach 
vergroflert: Grau-gelblich, deutlich granuliert, mitunter oberflachlich wie ein Faden- 
gewirr aussehend; Rand mit Harchen, die sich spater in der verfliissigten Gelatine lockig 
auflosen. 

Gelatinestich: Die Verflussigung beginnt an der Oberflache unter der 
weifilich-grauen Auflage schalenformig imd schreitet zylindrisch fort. Um den Stichkanal 
erscheinen in den ersten Tagen feine, ganz kurze Harchen, die spater verschwinden und 
einer gleichma Bigen Triibung der Umgebung des Stichkanals Platz machen. Auf dem 
Boden der Fliissigkeit flockenartige Bakterienmassen, auf der Oberflache ein dickes, 
an den Glaswanden haftendes Hautchen. 

Agarstrich: WeiBe oder weifilich-graue, bald die ganze Oberflache des Agars 
bedeckende Auflage mit gezacktem Rande. 

Bouillonkultur: Triibung, Ring- und Hautbildung; spater sammelt sich 
auf dem Boden ein schwacher Satz. 

Kartoffelkultur: Sehr iippiger, weifier. bald die ganze Oberflache der 
Kartoffel uberziehender und buchtig begrenzter Belag, der in der Folge Erhebungen 
aufweist. 

Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker keine Gasbildung. Wachst 
in Milch sehr gut, zumeist fadenbildend; die Milch reagiert schwach alkalisch, wird etwas 
koaguliert; das Koagulum lost sich wieder auf. Bildet keinen H 2 S, kein Nitrit und Spuren 
von Indol. 


l ) Vgl. die Befunde T h u m m s iiber die Notwendigkeit des Mg, die K ii s t e r s 
iiber die Verhinderung der Farbstoffbildung durch geringe Dosen von Antiseptika und 
die B e n e c k e s iiber die gleiche Wirkung von 0,002 Proz. FeS0 4 . B e n e c k e , Unter- 
suchungen iiber den Bedarf der Bakterien an Mineralstoffen. Botan. Zeitung. Bd. 65. 
1. 1007. p. 1 ff. Hier auch die iibrige Literatur. 


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Ober Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 


415 


Diagnose: Bacillus subtilis F. Cohn 1 ). 

b) Von beiderlei Platten. 

4. K erschien auf beiderlei Platten ohne Unterschied in Gestalt, Farbe 
und Wachstum. Seine Kolonien waren urspriinglich weiB, dann gelblich, 
schlieBlich satt zitronengelb, emailartig glanzend, zun&chst mit rundera, 
spater etwas buchtigem Rande. Die Auflage erreichte bedeutende Dicke. 

Mikroskopisches Aussehen: Unbewegliche Kokken von meist 0,85 ^x 
Durchmesser, sehr haufig kleiner (0,6 jjl) und in jedem Gesichtsfeld auch groBere Indivi- 
duen (1,2 ix). In Haufen, kurzen Ketten, am haufigsten zu zweien, & u B e r s t selten 
in Tetraden. 

Farbbarkeit: Leicht farbbar, Gram- negatiy. 

Sauerstoffbedurfni8: Wachst im Agarstich bis zu 1,8 cm Tiefe, am 
uppigsten an der Oberflache, wo eine machtige sattgelbe Auflage gebildet wird. 

Gelatineplatte: Zunachst gelblich weiBe, dann gelbe nmdliche Kolonien 
mit unregelmaBig buchtigem Rande; sie erreichen nach 3 Tagen 2 mm Durchmesser. 
Unter der Kolonie wird die Gelatine tellerformig verfllissigt. Die Kolonie bleibt durch 
langere Zeit beisammen, schlieBlich zerfallt sie unregelmaBig. — 60-fach vergroBert: 
Gelb bis graubraun, sehr fein granuliert, Rand glatt, wellig, teilweise ausgefressen. Die 
Kolonie wird vom Zentrum gegen den Rand durchsichtiger. 

Gelatinestich: Unter der kleinen, gelben, unregelmaBig konturierten Auf¬ 
lage hat sich nach 2 Tagen ein flacher verfliissigter Teller gebildet. Die Verfliissigung 
schreitet rasch zylindrisch fort. Die Fliissigkeit triibt sich, auf dem Boden sammelt 
sich ein gelblich-griiner Satz. Vor Beginn der Verfliissigimg ist der Strich im oberen 
Teile schwach gekomt. 

Agarstrich: Es bildet sich bald eine breite, erhabene, sattgelbe, sehr glanzende 
Auflage mit welligen, unregelmaBigen Konturen. Kondenswasser klar. 

Bouillonkultur: Zuerst schwache Trubung, die nur kurze Zeit andauert, 
auf dem Boden sammelt sich ein dichtes, gelbliches Sediment. 

Kartoffelkultur: Sehr machtiger, sattgelber, glanzender, scharf abge- 
grenzter Belag. 

Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker kein Gas. Wachst in Milch 
unter Bildung eines gelben Sedimentes sehr gut; die Milch wird schwach koaguliert und 
reagiert schwach alkalisch. Bildet keinen H 2 S, kein Nitrit und gibt in weiBer Bouillon 
eine eben noch merkliche Indolreaktion. 

Diagnose: Micrococcus flavus (Fliigge) Lehm. et Neum. 2 ) 

5. und 6. S und MS erschienen nur vereinzelt und selten (S einmal, 
MS zweimal) auf beiderlei Platten. Mit groBter Wahrscheinlichkeit handelt 
es sich um Verunreinigungen aus der Luft. Sie bildeten runde, dicke, unregel¬ 
maBig konturierte Kolonien, S solche von satt schwefelgelber, MS von grau- 
gelber Farbe. Ihre Beschreibung erfolgt gemeinsam, da ich sie fiir zwei Formen 
eines und desselben Organismus halte. Die geringen Unterschiede werden 
aus der Beschreibung hervorgehen. 

Mikroskopisches Aussehen: Auf alien Nahrboden und in Fliissig- 
keiten prachtige Sarcinapakete. Die am oftesten gemessene GroBe der Einzelkokken 
ist 0,9 ix. Daneben kleinere von 0,4—0,5 Durchmesser und groBere von 1,2—1,7 jx 
Durchmesser. 

Farbbarkeit: Leicht farbbar, S G r a m - positiv, MS G r a m - negativ. 

Sauerstoffbediirfnis: Wachsen im Agarstich bis zu einer Tiefe von 
2.2 cm, am uppigsten an der Oberflache, wo machtige Auflagen gebildet werden. 

Gelatineplatte: Runde, bei S sattgelbe, bei MS zunachst graue, claim 
gelb werdende Kolonien. Unter der Kolonie bildet sich bei S nach 10 Tagen, bei MS 

1 ) Das einzige Merkmal, welches den vorhandenen Beschreibungen dieses haufigen 
Wasser- und Bodenbewohners n i c h t entspricht, ist die Entfarbung der von mir ge- 
ziichteten Form bei Behandlung nach Gram. Mit Riicksicht auf die bekannte Tatsache, 
daB sich gewisse Spaltpilze bei Anwendung der Gram schen Methode nicht immer gleich 
verhalten, ist dem Umstande wohl kaum Bedeutung beizumessen. 

2 ) A. a. O. p. 237; das einzige Merkmal, worin mein Organismus mit der Beschreibung 
nicht ubereinstimmt, ist die schwach alkalische Reaktion der Milch. 


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416 


Adolf Sperlich, 


nach 2—3 Tagen eine verfliissigte Delle, in welche die Kolonie einsinkt. — 60-fach ver- 
groBert: Kolonie grob-granuliert, dunkelgrau oder braungrau, vom Zentrum gegen 
den Rand heller werdend. Rand zunachst glatt, dann deutlich gekomt, man erkennt 
einzelne Pakete, die nach Verfliissigung des Substrates auseinander weichen. 

Gelatinestich: Stichkanal deutlich gekomt. An der Oberflache bildet 
sich eine erhabene, bei S sattgelbe, bei MS graugelbe Auflage. Die Verfliissigung beginnt 
bei S’ nach 6 Tagen mit einer kleinen Delle, in weiteren 2 Tagen hat sich ein Trichter 
gebildet, nach femeren 6 Tagen ist die Verfliissigung zylindrisch. Bei MS ist schon am 
nachsten Tage nach der Impfung eine kleine Delle sichtbar, die Verfliissigung setzt hierauf 
schalenformig ein und schreitet sehr rasch zylindrisch fort. Auf dem Boden sammelt 
sich bei beiden ein gelbliches Sediment, in der ersten Zeit schwimmen auch in der Fliissig- 
keit zusammenhangende Bakterienmassen. 

Agarstrich: Saftige, bei S sattgelbe, bei MS hellgelbe, wellig konturierte, 
erhabene Auflage von butterartiger Konsistenz. Kondenswasser klar. 

Bouillonkultur: Nach voriibergehender schwacher Trubung setzt sich ein 
grobkomiges gelbliches Sediment ab. 

Kartoffelkultur: Wellig-buchtig konturierter, erhabener Belag von 
zitronengelber Farbe, bei beiden Formen in gleicher Nuance; er entfemt sich nicht weit 
von der Impfstelle. 

Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker kein Gas. S wachst in Milch 
schwach, MS iiberhaupt nicht. Die Milch wird nicht verandert. Weder H a S- noch 
Nitritbildung nachweisbar. MS gibt eine sehr gute, S eine schwachere Indolreaktion. 

Diagnose: Mit keiner der vielen von M i g u 1 a in seinem Systeme 1 ) 
aufgenommenen gelben Sarzinen lassen sich die zwei Formen ohne Schwierig- 
keit identifizieren. Hingegen stimmen die Merkmale gut mit der Charakteristik 
iiberein, die in Lehmanns und Neumanns Diagnostik fur Sar- 
c i n a 1 u t e a Fliigge em. Lehm. et Stubenrath mitgeteilt ist 2 ). Diese Art 
umfaBt nach den genannten Autoren graugelbe bis chromgelbe Formen, 
dann Formen, die Gelatine gar nicht, langsam und rascher verfliissigen. 

c) Von Platten mit 3 Proz. Kochsalz. 

7. RK trat haufig auf den Platten mit Kochsalzzusatz auf und bildete 
schon erdbeerrote, saftige, meist kreisrunde, in der Folge unregelmaBig kon¬ 
turierte Kolonien. Auch auf den Platten ohne Kochsalz erschien der Organis- 
mus, wuchs jedoch hier nicht so iippig und in viel zarterer Farbe. 

Mikroskopisches Aussehen: Unbewegliche Kokken von 0,8—1,3 (x 
Durchme8ser, meist zu zweien und in Tetraden. Manchmal kugelige Zellen von groBerem 
Durchmesser. Im Heudekokt finden sich neben Vierergruppen unregelmaBige Haufen 
und regelmaBige Pakete, die von einer braunlichen Hiille umgeben sind; die Teilungs- 
wande sind in den meist gerundeten Paketen nicht sichtbar. 

Farbbarkeit: Leicht farbbar, Gram- negativ. 

Sauerstoffbediirfnis: Wachst im Agarstich bis 2,5 cm Tiefe, am besten 
an der Oberflache, wo eine machtige, glanzende, erdbeerrote Auflage gebildet wird. 

Gelatineplatte: Kolonien rund, anfanglich weiB und opalisierend, nach 
einigen Tagen blaB rosenrot. Die Farbe wird in der Folgezeit satter. Erst nach 48 Tagen 
beginnt die Verfliissigung der Gelatine; die Kolonie sinkt langsam ein. — 60-fach ver- 
groBert: Kolonie sehr fein granuliert, Rand vollkommen glatt. 

Gelatinestich: Stichkanal bis zu 1.5 cm Tiefe rosenrot, darunter noch 
etwa 1 cm farbloses schwaches Wachstum. Auf der Oberflache dicke rote Auflage mit 
unregelmaBig gebuchtetem Rande. Nach 40 Tagen ist die Auflage steil trichterformig 
eingesunken, ohne daB sich Fliissigkeit zeigte. Die Einsenkung erhalt nach w'eiteren 
8 Tagen die Gestalt eines Scheidetrichters, auf dem Grunde sammelt sich Fliissigkeit, in 
welcher rosenrote Bakterienmasse suspendiert ist. Spater erweitert sich der Trichter und 
schlieBlich schreitet die Verfliissigung sehr langsam zylindrisch fort. Auf dem Boden 
rotliches Depot. 

Agarstrich: Glanzender, erdbeerroter Belag mit unregelmaBig welligen 

Konturen. 

1 ) M i g u 1 a , System der Bakterien. Bd. 2. Jena 1900. 

2 ) A. a. O. p. 201 und 207. Nur die angegebene Milchkoagulation und die Bildung 
von Schwefclwasscrstoffspuren konnte nicht festgesteilt werden. 


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Uber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 417 

Bouillonkultur: Die Fliissigkeit bleibt klar, auf dem Boden sammelt sich 
ein rotliches Sediment. 

Kartoffelkultur: Zuerst zart erdbeerroter, dann ziegelroter erhabener 
Belag, der sich vom Impfstrich nicht sehr entfemt. 

Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker keine Gasbildung. Wachst 
in Milch, welcher der Organismus eine rotliche Farbe verleiht, sehr gut, ohne das Nahr- 
medium zu verandem. Bildet keinen H 2 S, kein Nitrit und Spuren von Indol. Der rote 
Farbstoff lost sich in heiBem Alkohol sehr leicht. 

Diagnose: In den wesentlichen Merkmalen stimmt der Organismus 
mit Sarcina rosacea (Lindner) Migula 1 ) ttberein®). 

8. C kam auf den Platten mit Salzzusatz ofters zur Entwicklung. Er 
bildete satt-, fast goldgelbe, runde Kolonien. Auf den Platten ohne Kochsalz 
trat er seltener auf, riicksichtlich der Entwicklung und der Farbe war ein 
Unterschied nicht zu bemerken. 

Mikroskopisches Aussehen: Unbewegliche Kokken von 0,9—1 
Durchmesser, knapp nach der Teilung viel kleiner. Zumeist zu zweien und in Tetraden. 
Auch kurze Ketten und Haufen kommen vor. Die Vorliebe zur Haufchenbildung auBert 
sich besonders im Heudekokt. Eigentliche Pakete waren nirgends zu finden. Im hangen- 
den Bouillontropfen konnte stets nur eine Teilung nach 2 Richtungen beobachtet werden. 

Farbbarkeit: Leicht farbbar, Gram- negativ. 

Sauerstof f bediirf nis: W&chst im Agarstich bis zu einer Tiefe von 1,8 cm, 
am iippigsten auf der Oberflache, wo eine glanzende sattgelbe Auflage gebildet wird. 

Gelatineplatte: Kolonien von allem Anfange an sattgelb, rund, nach 3 Tagen 
von 2 mm Durchmesser. Sie sinken nach 9 Tagen ein; Fliissigkeit wurde erst nach 51 
Tagen beobachtet. — 60-fach vergroBert: Kolonien grob gekornt mit sehr scharfem, 
doppelt konturiertem Rande. 

Gelatinestich: Stichkanal deutliyh gekornt, auf der Oberflache bildet sich 
eine sattgelbe Auflage. Im weiteren Verlaufe dem Verhalten im Stiche der vorhin be- 
schriebenen Sarcina rosacea vollkommen gleichend. 

Agarstrich: Dunkelgelber, machtiger, sich fast iiber die ganze Oberflache 
ausbreitender Belag mit welligem Rande. Kondenswasser klar. 

Bouillonkultur: In der klaren Fliissigkeit bilden sich zarte Haufchen, 
die sehr bald zu Boden sinken und ein griesiges gelbes Sediment bilden. 

Kartoffelkultur: Sattgelber, glanzender iiber die ganze Oberflache aus- 
gebreiteter Belag, nicht sehr erhaben. 

Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker kein Gas. Wachst in Milch 
unter Bildung eines gelben Satzes ohne Ver&nderung der Nahrfliissigkeit. Bildet 
keinen H 2 S, kein Nitrit und Spuren von Indol. 

Diagnose: Der Organismus gehort in die zahlreiche und noch sehr 
der kritischen Durcharbeitung bedurftigen Gruppe der gelben Luft- und 
Wasserkokken und laBt sich nach der geschilderten Beschreibung nicht ohne 
Schwierigkeit mit einer bestimmten benannten Art identifizieren. Am ehesten 
stimmt er mit Micrococcus luteus Lehm. et Neum. 3 ) iiberein. 
Ich halte ihn fiir eine Gelatine langsam verflUssigende Form des genannten 
Micrococcus. 

9. M erschien ausschlieBlich auf den Platten mit Kochsalzzusatz und 
bildete auf dem Agar eine zusammenhangende und sehr briichige Haut von 
gelblicher Farbe, die sich allmahlich ausbreitete und nach Wochen ein un- 
regelmSBig konturiertes Feld von 2 cm Breite und 3 cm Lange bedeckte. Die 
Haut laBt sich mit der Nadel in Bruchstiicken leicht abheben. 

Mikroskopisches Aussehen: AuBerordentlich stark lichtbrechende 
Stabchen mit abgerundeten Ecken, sehr haufig kokkenahnlich. Breite 0,9—1,2 (jl, Lange 


J ) A. a. 0. p. 263. 

2 ) Inwiefem es berechtigt ist, die roten Kokken aus Luft und Wasser einschlieBlich 
der unter gewissen Bedingungen Pakete bildenden Formen unter Micrococcus 
r o s e u s zu subsummieren, wie es Lehmann u. Neumann (a. a. O. p. 253—255) 
tun, steht mir ein Urteil nicht zu. 

3 ) Nur die Milchreaktion stimmt abermals nicht. 

Zweite Abt. Bd. 34. 


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418 


Adolf Sperlich, 


1—5^jl (vgl. Fig. A). Die langeren Stabchen bestehen aus mehreren Einzelindividuen, 
zwischen welchen sich Einschniirungen bemerkbar machen und die sich besondere in 
Kanadabalsampraparaten deutlich voneinander abheben (Fig. B). Sehr haufig variiert 
in einer Kette die Breite der einzelnen Glieder. Sporenbildung wurde auf keinem Nahr- 
Bubstrat beobachtet. Ebenso konnten keine GeiBeln nachgewiesen werden. Die Indi- 
viduen sind stets vollkommen unbeweglich. Aus ganz jungen Kulturen im hangenden 
Tropfen zur Beobachtung gelangende Einzelstabchen zeigen eine schwache pendelnde 
Bewegung ohne merkliche Ortsveranderung. 

Farbbarkeit: Sehr leicht farbbar, G r a m - negativ. 

Sauerstoffbedurfnis: Wachst im Agarstich 3—4 cm tief, am besten 
an der Oberflache, wo nach und nach eine gliinzende, neapelgelbe Auflage gebildet wird. 

Gelatin eplatte: Die Kolonien wachsen sehr langsam, sind anfanglich 
gelbe kreisrunde Piinktchen und bewahren auch fernerhin ihre Gestalt, die Kontur wird 
unregelmaBig. 60-fach vergroBert: Sehr grob granuliert, gelblich, in der Mitte fast 
undurchsichtig, gegen den Rand allmahlich heller werdend; Rand gekornelt. 




Fig. 1. Bacterium constrict um (Zimmermann) Sperlich. 

A. Von einer Agarreinkultur, gefarbt mit Gentianaviolett; das Praparat liegt im 
Wasser. 

B. Von der gleichen Kultur, gefarbt mit Fuchsin; das Praparat liegt in Kanada- 
balsam. 

1000-fache VergroBerung. 

Gelatinestich: Rings um den Stichkanal auffallende Kornelung, an der 
Oberflache eine unregelmaBig konturierte Auflage, die sich nach Wochen hiigelig erhebt; 
vom Gipfel ziehen dann Falten radial hangabwarts. Die Gelatine wird nicht verfliissigt. 

Agarstrich: Gliinzender, erhabener Belag von neapelgelber Farbe, der sich 
nicht weit vom Impfstriche entfernt. 

Bouillen kul tur: Bildung eines grob gekornten, gelblichen Sedimentes. 
Die Fliissigkeit bleibt stets klar. 

Kartoffelkultur: Trockener, nicht sehr mach tiger und auf die Impfstelle 
beschrankter Belag von dunklerer Farbe als auf Agar. 

Chemise he Leistungen: Aus Traubenzucker kein Gas. Wachst in Milch 
nicht. Bildet weder H 2 S noch Xitrit und gibt eine eben noch merkliche Indolreaktion. 

Diagnose: Der Organismus stimnit in wesentlichen Merkmalen mit 
Bacillus con strict us Zimmermann (Die Bakterien unserer Trink- 
und Nutzwasser. I. 1890. p. 42) iiberein 1 ). Da er weder begeiBelt ist, noch 
Sporen bildet, demnach weder nach M i g u 1 a s Systematik noch nach 
dem Gesichtspunkte anderer zur Gattung Bacillus gehort, muB er 
Bacterium constrict um heiBen 2 ). 

1 ) Die Abbildung in M i g u 1 a s System der Bakterien II (Taf. XII, Fig. 5) gibt 
von der Polymorphic des Organismus nicht die richtige Vorstellung. 

2 ) Nach Lehmann u. Neumann (a. a. O. p. 393) scheint der Pilz ver- 
wandt mit Bacterium helvolum (Zimmermann) Lehm. et N e u m. 


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t)ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 


419 


Kultnrversuche mit den Bakterien, die im vorhergehenden 
bescbrieben sind. 

Die zusammenfassend und in Tabellenform mitgeteilten Versuche geben 
iiber das relative Wachstum der vorhin beschriebenen Spaltpilze in Kultur- 
flussigkeit verschiedenen Kochsalzgehaltes AufschluB. Da es mir nicht darum 
zu tun war, fur die einzelnen Arten das Maximum der Resistenz gegen Salz- 
konzentrationen festzustellen 1 ), es sich vielmehr darum handelte, zu unter- 
suchen, ob es unter den Bakterien, deren Keime durch das flieBende Wasser 
des Festlandes verbreitet werden, solche gibt, die bei einem bestimmten 
Salzgehalte des Kulturmediums besser gedeihen als ohne Salz, wurde 
der Salzzusatz besonders in den u n t e r e n Stufen variiert und als oberste 
Konzentrationsstufe 10 Proz. gewahlt. ZunSchst sollte das Wachstum auf 
festweichen Kulturboden, denen Kochsalz in entsprechender Weise zugesetzt 
wurde, vergleichend beobachtet werden. Hierzu erwies sich die Gelatine, 
deren Erstarrungsfahigkeit bekanntlich stark durch die Anwesenheit von 
Elektrolyten beeintrSchtigt wird, auch schon mit Rucksicht auf die hohe 
mittlere Temperatur der Laboratoriumsraume in den Sommermonaten vollig 
unbrauchbar. Bei den Vorversuchen auf Agar wieder erzielte ich zwar be- 
deutende Unterschiede beziiglich der Wuchsformen, es war jedoch nicht 
moglich, aus den entsprechenden Vegetationsbildern einigermaBen sichere 
Schlusse auf die relative Masse des Pilzes zu ziehen. Blieb also nur die Kultur 
in einer N&hrflUssigkeit, die in der Tat schon bei Beobachtung ohne Inan- 
spruchnahme besonderer objektiver Hilfsmittel eine sichere, wenn auch nicht 
mathematisch genaue Beurteilung der Sachlage zulieB. fiber den taglichen 
Augenschein wurde genau Protokoll gefiihrt und hierbei der Vergleich auf 
alle moglichen Kombinationen der zahlreichen KulturgefaBe ausgedehnt. 
Zudem erstand das Urteil aus der vergleichenden Betrachtung gleicher Mengen 
Bakteriensuspension, die durch andauerndes Schiitteln moglichst gleichmaBig 
hergestellt wurde, unter dem Mikroskope. Auf eine genaue Statistik, die 
unter Anwendung der Zahlmethode hatte gewonnen werden konnen, muBte 
ich wohl mangels der notigen Zeit verzichten. Eine solche wird, wie sicher 
angenommen werden kann, wohl kleine Unterschiede neu aufdecken, die 
groBen augenfalligen Divergenzen aber nur bestatigen. Die Kulturfliissigkeit 
bestand aus Leitungswasser, 1 Proz. Pepton Witte, 
1 Proz. Dextrin. Hiermit war den Organismen eine Stickstoff- und 
eine Kohlenstoffquelle zur Verfiigung gestellt, zudem standen ihnen im 
Pepton und im Leitungswasser die notigen mineralischen Stoffe, wie das 
Gedeihen verriet, in geniigender Menge zur Verfiigung. Dieser Fliissigkeit 
wurde Natriumchlorid in folgenden Verhaltnissen zugesetzt: V 2 , 1, 2, 3, 5, 
6 und 10 Proz. Jeder Organismus wuchs demnach in einer Versuchsreihe 
unter 8 verschiedenen Bedingungen: siebenmal in kochsalzhaltiger Nahr- 
losung verschiedener Konzentration, einmal ohne jeden Zusatz von NaCl. 
Von jeder Losung kamen je 50 ccm in 4 Erlenmeyer kolbchen von 
100 ccm Inhalt. Eine Versuchsreihe umfaBte somit 32 GefaBe, die alle mit 
einer moglichst gleichgroBen Menge des betreffenden Organismus von einer 
frischen Agarkultur geimpft wurden. Die Impfung erfolgte mit gerader Nadel, 
deren Spitze beil&ufig 1 mm weit mit Bakterienmasse bedeckt war. Bei 
Wiederholung von Versuchen, die Entwicklungsunterschiede in den einzelnen 


x ) Dahin zielen die bisherigen Arbeiten ab, bei welchen die Frage wesentlich von 
praktischen Gesichtspunkten aus in Angriff genommen wurde. 


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420 


Adolf Sperlich, 


Kulturflussigkeiten ergeben hatten, wurde zur Kontrolle die weniger be- 
hagende NahrflUssigkeit absichtlich etwas starker geimpft. Von einer Be- 
dachtnahme auf die Glassorte der Kolbchen und einer Prlifung der ver- 
wendeten Praparate konnte fiiglich abgesehen werden, da diese bei kritischer 
Behandlung der Frage nach der Bedeutung eines bestimmten Ions als Nahr- 
oder Schutzstoff auBerordentlich wichtigen Vorkehrungen in unserem Falle 
rnit Riicksicht auf die relativ hohen Konzentrationen des Kochsalzes und 
die Frage ihres Einflusses auf das Gedeihen der zu priifenden Organismen 
wohl belanglos sind. Die Kulturreihen kamen sofort nach der Impfung in 
einen groBen kastenartigen Thermostaten, wo die Organismen bei 23—24° 
im Dunkeln heranwuchsen. 

Wenn die im folgenden tabellarisch zusammengefaBten Versuche nicht 
nur auf solche Formen beschrankt blieben, die auf den mit Leitungswasser 
geimpften salzhaltigen Platten zur Entwicklung kamen oder auf diesen und 
auf den salzfreien auftraten, sondern auch drei fast oder ganz ausschlieBlich 
auf den salzfreien Agarplatten aufgetretene Arten mituntersucht wurden: 
so geschah dies, um die Beeinflussung des Wachstums durch die verwendeten 
Kochsalzlosungen bei jenen durch den Vergleich mit diesen noch besser 
hervortreten zu lassen. SchlieBlich sei noch bemerkt, daB anfanglich die 
Halfte der KulturgefaBe einer Versuchsreihe mit Bakterienmasse geimpft 
wurde, die von einer Agarkultur ohne Kochsalz stammte, die andere Halfte 
mit einer solchen, die auf Nahragar mit 3 Proz. Kochsalz erwachsen war. 
Erst, als sich herausgestellt hatte, daB die Herkunft der Impfmasse fur die 
weitere Entwicklung des Organismus durchwegs ohne EinfluB ist, wurde 
von dieser Zweiteilung jeder Versuchsreihe abgesehen. 

Der Vergleich der nachstehenden Tabellen ergibt folgendes: In Bacil¬ 
lus radicosus Zimm. lernen wir eine Bakterienart kennen, deren 
Wachstum schon bei %-proz. Kochsalzgehalt der Nahrlosung etwas be- 
eintrachtigt und von 1 Proz. Kochsalz ab mit zunehmender Konzentration 
immer starker gehemmt wird. Die Entwicklung des Pilzes in der Nahrlosung 
ohne beabsichtigten Salzgehalt ist eine ungemein rasche und iippige, die 
Masse des Organismus in den Kolbchen mit 2 und mehr Proz. Salz steht 
dagegen weit zuriick. Bac. radicosus wird man somit zu den eigent- 
lichen SiiBwasserbakterien rechnen miissen, deren Gedeihen schon durch 
relativ kleine Konzentrationssteigerungen merklich beeintrachtigt wird. 
Obwohl es nicht ausgeschlossen erscheint, daB die kritische Priifung ver- 
schiedener Stoffe, zudem in ihrer gegenseitigen Beeinflussung rucksichtlich 
ihrer Wirkung auf den Organismus das bei alleiniger Anwendung von Koch¬ 
salz sich offenbarende Verhalten korrigieren diirfte, so glaube ich doch, daB 
es einigermaBen berechtigt ist, sich den Bac. radicosus dort am 
ehesten in voller Tatigkeit vorzusteden, wo das Medium einen im adgemeinen 
noch relativ niederen Konzentrationsgrad besitzt. Die Steigerung des Ge- 
haltes an mineralischen Stoffen und moglicherweise an organischen Zerfads- 
produkten diirfte die Konkurrenzfahigkeit des Bazidus selir stark herab- 
driicken. Vielleicht hat sich seine erstaunliche Raschwiiehsigkeit, die es ihm 
gestattet, einen bestimmten zusagenden Zustand des Mediums so rasch als 
moglich in erfolgreichem Kampfe gegen seine Konkurrenten vod auszunutzen, 
und die reiche und baldige Sporenproduktion im Zusammenhange mit seiner 
Empfindlichkeit gegen hohere Konzentrationen entwiekelt. 

Bact. fluorescens (FI.) L. et N. und Bac. subtilis F. C. 
verhalten sich in den Kolbchen von 0—3 Proz. Kochsalzgehalt so ziemlich 


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tlber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 


421 


1. Bacillus radicosus Zimmerm. 
Impfung am 20. V. 


NaCl 

22. V. 

23. V. 

30. V. 

0 % 

Mitten in der klaren 
Flussigkeit ein fast das 
ganze Volumen einneh- 
mender Bausch dicht 
verfilzter Faden. 

Die Menge in den zwei 
Losungen ist ziemlich 
gleich. 

Keine N 
Veranderung. 

Vi % 

Ahnlich, doch sichtlich 
geringere Menge. 

i % 

Auf dem Boden des Ge- 
faBes einzelne kleine 
zarte Bauschchen. 

Die Fadenbausche haben 
sich vergroBert. 

Im unteren Teile 
der Flussigkeit ein 
lockeres, flockiges 
Depot. 

1 

i 

3 mm 
hoch 

2% 

— 

Auf dem Boden des Ge- 
faBes kleine Haufen ver¬ 
filzter Faden. 

2 mm 
hoch 

■ 

3 % 

— 

5 % 

! 

Mit steigendem Prozent- 
gehalte an Menge deut- 
lich abnehmenaes, den 
Boden gleichmaBig be- 
deckendes, sparliches 
Sediment. 

Keine 

Veranderung. 

6 % 

— 

10 % 

— 


gleich. Sie haben riicksichtlich des Konzentrationsgrades des Mediums eine 
weit groBere Elastizitat als der Radicosus. Mit Riicksicht auf die Tatsache, 
daB 2—3 Proz. CINa nicht sehr merklich storend wirken, ist ihre Tatigkeit 
im Meere ebenso gut vorstellbar wie im siiBen Wasser, vorausgesetzt, daB 
nicht andere Ionen des Meerwassers giftig oder hemmend wirken. Erst bei 
einem Gehalte von 5 Proz. CINa beginnen sieh jene Einfliisse bemerkbar zu 
machen, die schon durch fruhere Untersuchungen geniigend bekannt sind: 
Retardation in der Entwicklung, Reduktion der Vermehrung, Beeinflussung 
des Stoffwechsels, Herabsetzung der Beweglichkeit, die sich bei den Ver- 
suchen in der mangelnden oder sehr sparlichen Trtibung der Kulturfliissigkeit 
aufiert, schlieBlich die Bildung ungemein langer, zusammenhangender Faden 1 ). 
Bei Bact. fluorescens ist mit 10 Proz. die SuBerste Grenze der 
Entwicklungsfahigkeit erreicht, bei B a c. s u b t i 1 i s noch nicht. 

Im Gegensatze zu den drei ersten Formen, die ohne Kochsalzzusatz und 
bei y 2 —3 Proz. Salzgehalt des Kulturmediums eine ziemlich gleichwertige 
Entwicklung aufweisen oder schon durch schwachen Salzgehalt der Losung 
merklich beeintrSchtigt werden, stehen die zwei folgenden Arten, M i c r o c. 
f 1 a v u s (FI.) L. et N. und S a r c. 1 u t e a FI. em. N. et Str. Mehr noch 
bei jenem als bei dieser tritt der begiinstigende EinfluB des Kochsalzes deut- 
lich hervor; besonders in den ersten Versuchstagen. Da ist beim Micrococcus 
die Entwicklung in der salzfreien Losung vollig, bei der Sarcina merklich 
unterdriickt und auch spater ist zwischen der salzfreien und den salzhaltigen 
Losungen ein bedeutender Unterschied zu bemerken, beim Micrococcus riick- 
sichtlich der Menge, bei der Sarcina riicksichtlich der Farbstoffproduktion. 

*) Vgl. P e 11 e r s s o n , a. a. O. p. 207, 116; Lewandowsky, a. a. O. 
p. 54; Benecke, Lafars Handbuch. 1. p. 338. 


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In keiner Kultur wurde Bakteriofluoreszeln gebildet. Der Organismus setzte, wie schon erwahnt, nach 8 Monaten Remkultur 
plotzlich mit der Produktion des Farbstoffes ein. 


422 


Adolf Sperlich 



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2. Bacterium fluorescens (Fliigge) Lehm. et Neum. 

Impfung am 3. VII. 




Bacillus subtilis F. Cohn. 


tJber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 


423 



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424 


Adolf Sperlich 


4. Micrococcus flavus (F1 ii g g e) Lehm. et Neum. 


Impfung am 18. V. 


NaCl 

1 

20. V. 

1 

1 

22. V. 

30. V. 

6. VI. 

0 % 

— 

Eben merkliche 
Triibung. 

Es hat sich ein den 
Boden gleichmaBig 
bedeckender Nieder¬ 
schlag gebildet. 

Im Vergleiche zu 
den salzhaltigen 
Kulturen sehr 

a r m e s Sediment. 

y 2 % 

Schwache Triibung. 

Triibung und 
Niederschlag 
ohne merkliche 
Unterschiede in 
den einzelnen 
Losungen. 

Triibung und Nie¬ 
derschlag iiberall 
gleich; dieser be- 
deutend mach- 
tiger als bei 0 %. 

Sedimentmasse 
iiberall so ziemlich 
gleich und 
reichlich. 

i % 

Triibung und auf 
dem Boden ein zar- 
ter Hauch. 

2 % 

3 % 

Triibung deutlich 
starker; auf dem 
Boden ein gleich- 
maOiger staubiger 
Niederschlag. 

5 % 

6 % 

10% 

Triibung und Sedi¬ 
mentation wie bei 

1 u. 2 %. 

Fliissigkeit klar; 
Niederschlag noch 
armer als bei 0 %. 

Auf dem Boden- 
rande ein ganz 
schmaler Nieder- 
schlagsring. 


5. und 6. Sarcina lutea Fliigge em. Lehm. et Stubenr. 
2 Formen; sie verhielten sich bei den Versuchen gleich. 
Impfung am 7. VI. 


NaCl 

9. VI. 

12. VL 

22. VI. 

0 % 

Stellenweise auf dem 
Boden hauchartige 
Niederschlagsmengen. 

GleichmaBig den Boden 
bedeckendes Sediment, 
der Menge nach ohne 
merklichen Unterschied. 

Sediment gleich 
stark abgesetzt; in 
der 5-proz. Losung 
viel korniger. 

Farbe 

schwach 

hellgelb 

Farbe 

sattgelb 

% % 

Auf dem Boden ein 

gleichmaBiges komiges 

Sediment. 

1 0 

9 0/ 

L ;o 

Q O / 

° / 0 

Etwas weniger Sediment 
als bei niederer Konzen- 
tration. 

n o/ 

0 /o 

6 % 

Sediment deutlich armer 
als bei 5 %. 

Sediment armer als bei 5 %; 
Struktur komig. 

10 % 

Kleinste Haufchen auf 
dem Boden verstreut. 

Vereinzelte groBere 
Klumpen. 

Ein einziger braungelber 
Klumpen; beim Schiitteln 
zerfallt er; die Masse bedeckt 
nach dem Absatze nicht die 
ganze Bodenflache. 


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t)ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 


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426 


Adolf Sperlich, 


Nach der anderen Seite ist bei jenem erst in der 10-proz. Losung, bei dieser 
schon in der 6-proz. eine starke Beeintr&chtigung der Vermehrung festzustellen. 
Zwischen der unteren Konzentrationsgrenze (y 2 Proz.) und der oberen 6 bzw. 
5 Proz.) ist bei den zwei Arten, wenn wir vom Verhalten des Micro¬ 
coccus flavus in den ersten Versuchstagen absehen, ein merklicher 
Unterschied in der Entwicklung nicht konstatierbar. Unterschiede innerhalb 
der bezeichneten Grenzen treten erst bei den drei folgenden Formen auf. 

Die Forderung durch 
den %-proz. Kochsalz- 
gehaltund dieHemmung 
durch 10 Proz. Kochsalz 
haben sie mit jenen ge- 
mein, sehr bemerkens- 
wert ist aber die Tat- 
Grenzen fur die drei letzten 


Na Cl 



10 r. 


sache, 


Fig. 2. 

daB sich innerhalb der genannten 


8. Micrococcus luteus Lehm. et Neum. 
Gelatine langsam verfliissigende Form. 
Impfung am 3. VI. 


CINa 

5. VI. 

7. VI. 

10. VI. 

12. VI. 

0 o/ 
u /o 

— 

— 

— 

Es beginnt eine 
ganz schwache 
Haufchenbildung 
auf dem Grunde der 
klaren Fliissigkeit. 

/2 % 

Kleinste Haufchen 
auf dem Boden und 
in der Fliissigkeit 
schwebend. 

Auf dem Boden 
sammeln sich 
lockere Haufchen; 
die Fliissigkeit ist 
in der unteren 
Halfte des GefaBes 
triib. 

Wie vor 

3 Tagen. 

Die 

Fliissigkeit hat sich 
vollkommen geklart; 
auf dem Boden liegt 
ein reiches satt- 
gelbes Sediment, 
das der Menge nach 
nicht merkliche 
Unterschiede zeigt; 
die Fliissigkeit 
ist gelblich. 

1 % 

o o/ 

^ /o 

Feinkomiger 
Niederschlag; Trii- 
bung in der ganzen 
Fliissigkeit. 

3 % 

GleichmaBige Trii- 
bung der Fliissig- 
keit und auf dem 
Boden ein homo¬ 
genes Sediment. 

Triibung und Depot 
haben zugenommen, 
dieses deutlich 
reichlicher als bei 
niederer 
Konzentration. 

Es macht sich in 
der 6 % Losung 
ein Zuriickbleiben 
der Sediment- 
menge gegen 3 
und 5 % bemerk- 
bar. 

Fliissigkeit klar und 
dunkelgelb gefarbt; 
auf dem Boden ein 
reiches, an Menge 
die Kulturen nie¬ 
derer Konzentration 
iibertreffen- 
des, satt-, fast 
goldgelbes 
Sediment. 

5 % 

6 % 

Wie bei 5 %; Sedi- 
ment armer. 

10% 

Fliissigkeit klar, 
auf dem Boden 
wenig Niederschlag. 

Wie vor 2 Tagen. 

Keine Anderung. 

Fliissigkeit klar und 
farblos; Sediment 
nicht merklich ge- 
wachsen, von weiB- 
licher Farbe. 


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t)ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Babterien der Luft, etc. 


427 


9. Bacterium constrictum (Zimmer m.) S p e r 1 i c h. 
Impfung am 3. VII. 


NaCl 

5. VII. 

1 

8. VII. 

12. VII. 

i 

14. VII. 

0 0 
u o 

j 

Ganz wenige, ver¬ 
einzelte Bakterien- 
haufchen. 

! 

In der Flussigkeit 
eine zarte Kornchen- 
suspension. 

Wie am 12. VII. 

1/ 0/ 

2 0 

GleichmaBiges 

zartes Sediment. 

Die Menge des 
reichlichen Sedi¬ 
ments zeigt in den 
einzelnen Konzen- 
trationsstufen 
keine merklichen 
Un terse hiede. 

Der feinkornige 
Niederschlag nimmt 
mit erhohter Kon¬ 
zentration sichtlich 
zu. Am auffallig- 
sten wird der Unter- 
schied beim Ver- 
gleiche weiter ab- 
stehender Losungen 
(z. B. V 2 % mit 3 %, 
2 % mit 5 %). 

Auf dem Boden 
und an den Wan- 
den ein gleich- 
maBiger 
Niederschlag. 

1 o 

o 0, 
z o 

Grobkorniges, der 
Menge nach in den 
einzelnen Losungen 
nicht merklich ver- ! 
schiedenes 
Sediment. 

Niederschlags- 
menge groBer als 
bei y 2 und 1 %. 

o O' 

* 0 

5 % 

Die starkste 
Niederschlags- 
menge. 

6 % 

10 % 

Vereinzelte Hauf- 
chen auf dem Boden 

Sehr schwaches, 
griesiges 
Sediment. 

i 

! Der Boden des Ge- 
fiiBes ist von einer 
zarten Bakterien- 
haut bedeckt. 

Wie am 12. VII. 


Formen ein deutliches Konzentrationsoptimum ergibt. 
Bei Sarc. rosacea (Lindn.) Mig. liegt es zwischen 2 und 3 Proz., bei 
der Gelatine langsam verfliissigenden Form des M i c r o c. 1 u t e u s L. et N. 
zwischen 3 und 5 Proz., bei Bact. constrictum (Zimmerm.) Sp. 
zwischen 5 und 6 Proz. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, dafi 
eine genaue zahlengemaBe Feststellung der Individuen in den einzelnen 
Losungen die aus meinen Versuchen gewonnene Vorstellung von der Ent- 
wicklungskurve der drei Arten einigermaBen verschieben wird, eine vollige 
Anderung des Kurvencharakters halte ich indes fur ausgeschlossen. 

Ohne zunachst auf die Frage einzugehen, worauf der fordernde EinfluB 
des Salzgehaltes der Kulturfliissigkeit eigentlich beruhe, kann auf Grund 
der geschilderten Versuche eines mit Sicherheit festgestellt werden: Unter 
den Bakterien, deren Keime durch das flieBende Wasser des Festlandes ver- 
breitet werden, befinden sich nicht nur Formen, die eine Salzkonzentration, 
wie sie die Meere aufweisen, ohne merkliche Beeintrachtigung vertragen, 
sondern auch solche, die in ihrer Entwicklung durch 
einen innerhalb bestimmter Grenzen liegenden Ge- 
h a 11 an NaCl deutlich gefordert erscheinen. Diese Bak¬ 
terien gehoren, wie ihr Verhalten in der hochsten verwendeten Konzentration 
(10 Proz.) zeigt, durchwegs nicht zu den gegen sehr hohe Konzentrationen 
der Kulturfliissigkeit resistenten Organismen. 

In Anbetracht der Tatsache, daB sich fur bestimmte untersuchte Arten 
ein Optimum der Salzkonzentration hat feststellen lassen, das innerhalb der 
wachstumfordernden Grenzen bald mehr bald weniger Konzentrationsgrade 
umfaBt,scheint esberechtigt, diese Arten als halophil zu bezeich- 
n e n. Sie heben sich nach der einen Seite sowohl von den halophoben Formen 
wie Bac. radicosus als auch von den Salz bis zu einem gewissen Grade 
tolerierenden Arten wie Bact. fluorescens und Bac. subtilis, 


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428 


Adolf Sperlich, 


nach der anderen Seite von den Bakterienarten deutlich ab, deren Wachstum 
selbst in hochkonzentrieter Losung nicht verhindert werden kann. 

Sehr leicht lassen sie sich riicksichtlich des Verhaltens gegen Kochsalz 
dem Bact. phosphoreum (Cohn) Molisch angliedem. Diese auf 
dem Festlande weit verbreitete Art, deren Halophilie allerdings viel starker 
ausgepragt ist als bei unseren Formen, kann ohne Kochsalzzusatz noch zu 
schwacher Entwicklung gelangen 1 ), freilich nicht zu voller Lebensbetatigung. 
Und wie Bact. phosphoreum nur bei einem entsprechenden Koch- 
salzgehalte der Nahrlbsung zur Lichtproduktion befahigt wird, ^so besonders 
deutlich Sarc. rosacea, doch auch teilweise die anderen Halophilen 
zu intensiver Farbstoffbildung. Es hat iiberhaupt den Anschein, als waren 
die Farbstoffbildner unter den Bakterien der Luft und des Wassers, deren 
weite Verbreitung tiber die Erde nicht unbeachtet bleiben darf, zum groBen 
Teile halophil. Ich sah bei Herrn Prof. Molisch eine mit Meerwasseragar 
beschickte Petri schale, die einige Zeit der Laboratoriumsluft exponiert 
worden war. Sie glich mit ihren zahlreichen, in leuchtenden Farben prangenden 
Kolonien einem Farbenkastchen. Rot und Gelb in den verschiedensten 
Nuancen waren herrschend. 

Mit Riicksicht auf die Tatsache, daB der Bedarf an Mineralstoffen fUr 
die Bakterien ein auBerst minimaler ist, kann es von vornherein als aus- 
geschlossen gelten, daB der wachstumsbegUnstigende EinfluB von Nahr- 
losungen mit l / 2 —6 Proz. Kochsalz sich auf die Bedeutung eines der beiden 
Ionen als Ernahrungsfaktor fur die betreffenden Arten griinde. Nach den 
genauen Untersuchungen B e n e c k e s 2 ) mit Bac. fluorescens 
1 i q u e f. FI. und Bac. pyocyaneus Gessard ist das Natrium fur die 
Entwicklung der genannten Bakterien nicht notig und kann das unbedingt 
erforderliche Kalium nicht ersetzen. Ob dies fur spezifisch marine Formen 
und fUr die Halophilen im allgemeinen auch gilt, steht noch zu untersuchen. 
Aus den vorliegenden Versuchen, die ohne Riicksicht auf die verwendete 
Glassorte und ohne Bedachtnahme auf den Na-Gehalt des Leitungswassers 
und der verwendeten Praparate durchgefiihrt sind, ist eine Beantwortung 
d i e s e r Frage unmoglich. Der begiinstigende EinfluB relativ hoher Kon- 
zentrationen von Kochsalz, wie er in den mitgeteilten Versuchen bei mehreren 
Formen deutlich zutage getreten, dlirfte mit viel Wahrscheinlichkeit darauf 
beruhen, daB deren Plasma auf eine bestimmte Pression abgestimmt ist, 
unter welcher die Lebensfunktionen am besten verlaufen. 

Hierfiir sprechen auch Parallelversuche unter Anwendung isotoni- 
s c h e r Losungen von KNO s und NaNO s , die ich mit Sarcina rosacea 
(Lindn.) Mig. durchgefiihrt habe. Von beiden Nitraten wurden den sieben 
verschiedenen NaCl-Losungen der friiheren Versuche entsprechende Losungen 
hergestellt 3 ) und hierbei dieselben Abstufungen in der Ent¬ 
wicklung des Organismus vorgefunden, wie sie in der 
Tabelle auf p. 425 mitgeteilt sind. Nur auf die Farbstoffbildung iiben die 
beiden Nitrate sichtlich einen weit mehr fordernden EinfluB aus als die ent¬ 
sprechenden Mengen Chlornatrium. 

SchlieBlich sei noch hervorgehoben, daB der rote Farbstoff der Sarcina 


l ) Molisch, Leuchtende Pflanzen. p. 88. 

*) Benecke, Untersuchungen iiber den Bedarf der Bakterien an Mineral¬ 
stoffen. p. 15. 

*) KN0 3 0,86 Proz., 1,73 Proz., 3,46 Proz., 5,17 Proz., 8,64 Proz., 10,38 Proz., 
17, 29 Proz.; XaN0 3 0,7 Proz., 1,5 Proz., 2,9 Proz., 4,4 Proz., 7,3 Proz., 8,7 Proz., 14,5 Proz 


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t)ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 


429 


bei bestimmten Konzentrationsstufen mit verschiedener Nuance in die Nahr- 
losung iiberging. Es zeigte die Kulturflussigkeit 

ohne jeden Salzzusatz keine Verfarbung, 

mit y 2 u. 1 Proz. CINa einen rotlichen Stich, 

mifc 2—6 Proz. CINa eine deutlich rotliche Farbe, 

mit 10 Proz. CINa keine Verfarbung; 


mit 0,7—1,5 Proz. NaN0 3 einen rotlichen Stich, 

mit 2,9—4,4 Proz. NaN0 3 eine dunkle Portweinfarbung, 

mit 7,3—8,7 Proz. NaN0 3 eine hellere Rotfarbung, 

mit 14,5 Proz. NaNO s eine eben merkliche Verfarbng; 


mit 0,86, 1,73 u. 3,46 Proz. KN0 3 eine gelbrote Farbung, 

mit 5,17 Proz. KN0 3 dieselbe Farbung, doch dunkler, 

die iibrigen Kolbchen einen gelbroten Stich. 

Die Verfarbung der Kulturflussigkeit, die sich auch bei meiner Form 
des M i c r o c. 1 u t e u s L. et N. bemerkbar gemacht hatte (vgl. p. 426), 
setzte schon bei beginnender Entwicklung des Organismus ein; die oben 
erwahnten Farbentone waren nach einem Monate erreicht. Unentschieden 
bleibt, ob der Austritt des Farbstoffes aus der lebenden Zelle, eine 
Erscheinung, die bei den meisten Farbstoffbildnern in der Regel n i c h t 
vorkommt, au! einer in den betreffenden Konzentrationen eintretenden 
Anderung der Durchlassigkeitsverhaltnisse des Plasmas beruht oder zudem 
entweder intra- oder extrazellular eine Anderung im chemischen Aufbaue der 
Farbstoffe unter dem Einflusse oder der Beteiligung der Salze erfolgt. Die 
Verschiedenheit der Nuance in den einzelnen Konzentrationsstufen eines 
und desselben Salzes ergibt sich wohl groBtenteils aus der Starke der Farb- 
stoffproduktion, die, wie schon hervorgehoben, durch das Salz innerhalb 
bestimmter Grenzen sehr gefordert wird. 

Zusammenfassung. 

1. Von den Bakterienkeimen der freien Luft und 
der Erde, die auf den gewohnlichen N&hrboden bei 
normaler Temperatur und Sauerstoffpression Kolo- 
nien bilden, gelangt d u r c h s c h n i 111 i c h die Halfte 
auf Nahrboden mit 3 Proz. Kochsalz zur Entwicklung. 
Eine weitergehendeElektion(beilftufig bis zu 25 Proz.) 
findet durch diese Kochsalzmenge bei Anaerobion- 
ten der Erde statt, deren chemische Leistung durch 
die angegebene Salzmenge stark beeintracht i g t 
wird. 

2. Unter den durch das Leitungswasser verbreite- 
ten Bakterien gibt es neben a u s g e s p r o c h e n e n Halo- 
phoben (Bac. radicosus Zimmerm.) und Formen, die 
in Reinkultur ohne bedeutende Storung ihrer Ent¬ 
wicklung eine Kochsalzkonzentration bis zu 3 Proz. 
vertragen(Bact. fluorescens [Fltigge] Lehm. et Neum., 
Bac. subtilis F. Cohn) auch halophile Arten: Micro¬ 
coccus flavus (Fliigge) Lehm. et Neum., Sarcina rosa¬ 
cea (Lindner) Migula, Micrococcus luteus Lehm. et 
Neum. (Gelatine sehr langsam verfliissigendeForm) 
und Bacterium constrictum (Zimmermann) Sperlich. 
Deren Entwicklung wird schon durch einen Gehalt 


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430 


Conrad Hoffmann, 


von y 2 Proz. Kochs a 1 z bedeutend gefordert und er- 
fahrt erst durch 6 oder 10 Proz. Kochsalz eine starke 
Hemmung. 

3. Innerhalb der bezeichneten Grenzen macht sich 
bei einigen Typen ein K o n z e n t r a t i o n s o p t i m u m be- 
merkbar. Dieses liegt fUr Sarc. rosacea zwischen 2 
und 3 Proz., bei der untersuchten Form des Micro c. 
luteus zwischen 3 und 5 Proz., bei Bact. constrictum 
zwischen 5 und 6 Proz. 

4. FUr Sarc. rosacea wird festgestellt, daB die in 
den verschiedenen K o n z e n t r a t i o n s s t u f e n zutage 
getretenen Unterschiede der Entwicklung in glei- 
cher Weise durch isotonischeLosungen vonNatrium- 
und Kaliumnitrat erzielt werden konnen. 

5. Die Entwicklungsforderung durch die bezeich¬ 
neten Salzmengen ist mit einer Steigerung der F a r b - 
stoffproduktion verbunden. Der rote Farbstoff der 
Sarcina rosacea und der gelbe Farbstoff des Micro¬ 
coccus luteus treten bei bestimmten Konzentra- 
tionen der Kulturlosung in diese iiber. 

6. Es hat den Anschein, daB sehr viele der ver- 
breitetsten gelben und roten Bakterien der Labora- 
toriumsluft salzliebend sind und auf salzhaltigen 
Kulturboden zu intensiver Farbstoffproduktion 
veranlaBt werden. Sicher festgestellt wurde dies 
Verhalten fur zwei Formen der Sarcina lutea Flugge 
em. Lehm. et Stubenr. 

Wien-Innsbruck, Anfang April 1912. 


Nachdruck verboten. 

Paraffin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture 

Solutions. 1 ) 

[From the Laboratories of the Department of Agricultural Bacteriology. 
University of Wisconsin, Madison, Wise.] 

Conrad Hoffmann. 

With 3 Plates. 

In growing seedlings of any kind in nutrient solutions a suitable means 
of supporting the individual plants is essential. The method commonly 
employed consists in the use of ordinary corks perforated so as to hold a 
varying number of seedlings. Invariably the corks are of such a size as to 
fit snugly in the neck of the vessel containing the nutrient culture solution. 
This apparatus, while satisfactory to a certain extent, offers several objections. 
The corks usually discolor the nutrient solution, the extent of discoloration 
depending upon the grade of cork employed, as well as upon the compo¬ 
sition of the nutrient solution. This discoloration is due to soluble com- 
pounds, pres umably organic in nature, which can be inferred to have some 
*) Published with Permission of Director of Wisconsin E.xj>criment Station. 


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Paraffin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture Solutions. 431 


influence — beneficial or detrimental — upon the growing seedlings. The 
corks soon warp and crack and become unfit for further use. Further than 
this, they furnish a substratum for moulds which frequently give trouble 
by infecting the seedlings to be grown. 

These were some of the objections and difficulties encountered in the 
course of certain experimental work with growing seedlings. It was necessary 
in this work to grow a large number of seedlings in different culture solutions, 
which necessitated the employment of a large number of supports. The 
support which was finally adopted after considerable experimentation pro¬ 
ved so satisfactory as to warrant its description and publication at this 
time. 

In place of the ordinary cork a paraffin block molded in the desired 
shape and size and perforated to suit the needs of the experiment has been 
used. It has been found advisable to employ a paraffin of comparatively 
high melting point, so as to prevent any melting or softening of the blocks 
under the direct rays of the sun to which they will be exposed in the course 
of their use. 

To obtain blocks of the desired thickness and size, the following proce¬ 
dure has proven most effective: The paraffin is placed with sufficient distilled 
water in a suitable vessel and boiled vigorously. The paraffin can then be 
removed from the surface of the water and poured into a large cylindrical 
mold. This mold is best made out of some heavy paper and can be made 
of any desired diameter. After solidification of the paraffin within this mold, 
the various sized cylinders can be cut off in much the same manner that 
bread is cut. These cylindrical blocks can be made of any thickness, and by 
varying the size of the mold can be made of any diameter. To render the 
cutting of the paraffin more satisfactory, the mold can be placed at a tem¬ 
perature of 30° to 35° C, which temperature will be sufficient to keep the paraf¬ 
fin in a pliable condition. Another method for securing these blocks which 
has given good satisfaction is to pour the hot water and paraffin into shallow 
pans, forming a layer of paraffin above the water of any desired depth, and then 
allowing to solidify. From the circular layer thus secured, the desired 
blocks can be cut with various sized cake cutters. 

The blocks of paraffin thus secured are then perforated in one of two 
ways. In the one the ordinary cork borer is employed, using two of different 
diameters, making a perforation with the smaller through the entire block, 
and then with the larger borer through the upper portion of the block. In 
this way a perforation is secured with a small shelf upon which the germi¬ 
nating seedling can be placed Equally satisfactory has proven the method 
of using a piece of ordinary glass tubing which has been drawn out in a coni¬ 
cal form. By pushing this through the paraffin a perforation is secured which 
is larger at the top and smaller at the bottom of the block, and which will 
prevent the seed from falling through into the liquid in which the paraffin 
blocks are to be suspended. In this manner one can make a support of any 
size and with as many perforations as desired. These blocks when placed 
in the liquid culture medium serve automatically to keep the roots immer¬ 
sed in the liquid, since they are free to rise and* fall with variations in the 
level of the nutrient solution. This is impossible with a cork which fits snugly 
in the neck of the vessel, unless one continually restores the water lost by 
transpiration and evaporation. 

The size of the block, as well as the perforations, will depend entirely 


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432 


E. G. Hastings, 


upon the seedlings to be grown, making them large for peas and corn, and 
small for wheat and clover. The blocks thus prepared can be floated upon 
the culture medium in which the seedlings are to be grown, and, as already 
stated, will rise and fall with changes in the elevation of the nutrient solu¬ 
tion. Sufficient bulk must be given to the blocks to provide for the increased 
weight resulting from the growth of the plant. 

The most suitable receptacle for floating these block cultures has been 
found in the form of an ordinary hydrometer cylinder which has the enlarge¬ 
ment at the upper portion of the cylinder. This is well illustrated in the 
accompanying illustration. (Plate 1.) 

For photographic purposes of seedlings thus grown these floats with 
their burden are placed in large, flat, glass vessels similar to the rectangular 
museum jars which are now being employed. In this way the root systems 
are well distributed and give a photograph revealing any differences which 
may exist in the root development. A comparison of the two photographs 
submitted, Plate 2 and 3, the one taken as above described, the other after 
removal from the water, demonstrates this feature very strikingly, and proves 
the advantages of photographing as described. This method of photographing 
is considered worthy of employment where work of a similar nature is 
performed and presented. 

T&felerkl&rang. 

Fig. I. Showing use of paraffin block and hydrometer cylinder for growing 
seedlings in nutrient solutions. 

Fig. II. Seedlings in paraffin block suspended in water, to show root development. 

Fig. III. Same seedlings as in Fig. II, but removed from water. Far less 
differentiation in root development here evident. 


Nachdruek verboten. 

A Method for the Preservation of Plate Cultures for Museum 
and Demonstration Purposes. 

[From the Laboratories of the Department of Agricultural Bacteriology of 
the University of Wisconsin, Madison, Wis.] 

£. G. Hastings. 

With 1 Textfig. 

It is often desired to preserve plate cultures for demonstration or museum 
purposes. As far as the writer is aware, no very successful method for the 
preservation of such plate cultures has been proposed. It is possible to seal 
the culture dishes with some form of cement or with paraffin, but when such 
sealed culture dishes are subjected to variations in temperature the water 
is withdrawn from the culture medium and, when the temperature falls, 
is deposited on the surface of the medium or on the cover of the dish. The 
drops of water interfere with the examination of the culture. 

The method to be described avoids this difficulty and is so easily applied 
that plate cultures obtained in routine work can be preserved with the mini¬ 
mum amount of trouble. 

The method consists in pouring over the surface of the plates to be pre¬ 
served some glycerin agar, which is prepared by washing the ordinary thread 
agar by immersing it in tap water, which is changed at intervals of two or 


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Centralblatt fiir Bakterioloyie Abt. II. Bd. 31. Plate 1. 

Hoff ' mann , Paraffin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture Solutions. 



Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


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Plate II. 


Centralblatt fiir Bakteriologie Abt. II. Bel. 34. 

Hoffmann , Para/Jin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture Solutions. 



Verlag von Gustav Fiselicr in Jena. 


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Centralblatt fur Bakteriologie Abt. II. Bd. 34. Plate III. 

Hoffmann , Paraffin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture Solutions. 



Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


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A Method for the Preservation of Plate Cultures for Museum etc. 433 

three days. This treatment will remove the materials that give to the solu¬ 
tion of agar a slight turbidity and lessen its transparency. If possible, the agar 
should be so pure that in a one per cent solution it is nearly as transparent 
as glass. A two per cent solution of the washed agar is prepared by dissolving 
in distilled water and filtering through paper. To this solution is added an 
equal volume of glycerine. The glycerine agar can be placed in tubes, 12 to 
15 cc. in each tube. No sterilization is necessary, since the glycerine pre¬ 
vents the growth of bacteria and of molds. 

When one desires to preserve an ordinary plate culture containing an 
agar medium, it is only necessary to melt a tube of the glycerine agar, cool 
to about 45° C, and pour it carefully over the surface of the plate culture. 
If it is done with great care, no washing of surface colonies will result. With 



A photograph of a plate culture of B. anthracis. The photograph was taken 
eight months ofter the culture had been preserved by the method discribed. 

organisms that form large, moist colonies a small amount of the growth may 
be washed off as the agar flows over them, but usually the disturbance is not 
sufficient to injure the appearance of the culture plate. The glycerine agar 
solidifies and forms a firm, protective layer over the surface of the plate. 
The larger part of the water will evaporate, but the glycerine, being hydro¬ 
scopic, holds sufficient to prevent shrinking of the medium. The colonies pre¬ 
serve their original form and appearance; the dishes need not be sealed in 
any way, and when their usefulness is over can be cleaned as easily as at 
any time. 

Zwelte Ab. Bd. 34. 28 


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434 


Zusammenfassende Ubersichten. 


If it is desired, the plate cultures can be subjected to the vapors of for¬ 
maldehyde for a short time; this has a hardening effect on the colonies and 
prevents to a great extent any washing that might occur on pouring the gly¬ 
cerine agar over them. Gelatine plates can also be preserved, but must be 
subjected to the vapors of formaldehyde to harden the medium so that it 
will not be melted by the warm glycerine agar. 

The method does not lend itself so well to the preservation of gelatine 
plates that contain liquefying colonies, since, unless they are treated with 
formaldehyde to such an extent as to destroy the enzymes, liquefaction 
will continue. In the case of plates that show, at the time of adding the gly¬ 
cerine agar, colonies that have liquefied the medium to a considerable ex¬ 
tent, the method of preservation is less successful. The preserved plate will 
show to some extent the liquefied areas. 

It might be thought that glycerine gelatine might be employed for the 
preserving medium, but the same is attacked by liquefying colonies, and 
hence can not be employed to advantage. 

The method can also be used for the preservation of tube cultures, but 
not with the same degree of success as in the case of plate cultures. In order 
to be most successful, it is essential that the glycerine agar added shall be 
at least equal in amount to the original medium in the culture. This can easily 
be attained in plate cultures, but less easily in slope cultures in tubes. In 
the case of slope cultures in tubes, when the glycerine agar added is but a 
fraction of the original medium, the loss of water is so great that shrinking 
of the medium occurs in many cases. 

Plate cultures preserved by the method described are in perfect condition 
after a period of eight months A number of such cultures have been used 
in public demonstrations, where they have been opened frequently by inter¬ 
ested persons, and for such demonstrations are most successful. 

An agar plate culture of B. a n t h r a c i s. The culture was kept 
eight months in an ordinary, unsealed petri dish before the photograph was 
taken. 


Zusammenfassende Ubersichten. 

Getreidekrankheiten und Getreideschadlinge. 

[Eine Zusammenstellung der wichtigeren, im Jahre 1911 veroffentlichten 

Arbeiten.] 

Von Dr. E. Itiehm. 

I. Schadigungen anorganischen Ursprungs. 

Die von C1 au s e n*) als „Dorrfleckenkrankheit“ bezeichnete 
Krankheit des Hafers ist auch in Holland schon seit Jahren beobachtet worden; 
S j o 11 e m a und H u d i g haben bereits friiher die Ergebnisse ihrer Unter- 
suchungen mitgeteilt. Im Jahre 1911 hat H u d i g (65, 66) a ) seine Erfah- 
rungen nochmads zusammengefaBt und einige neue Beobachtungen veroffent- 
licht. In Holland zeigt sich die Haferkrankheit nur in den Moorkolonien 

*) Vgl. d. vorjiihrige Referat Bd. 30. p. 468. 

2 ) Die eingeklammerten Zahlen verweisen auf die entspreehenden Zahlen des den 
SchluB der Arbeit bildenden Literaturverzeichnisses. 


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Zusammenfassende ttbereichten. 


435 


auf Boden, die gegen Lakmus neutral oder schwach alkalisch reagieren. 
Etwa 6 Wochen nach dem Aufgang der Saaten — bei warmem Wetter auch 
schon friiher — bemerkt man die ersten Anzeichen der Krankheit, die iibri- 
gens nicht nur an Hafer, sondern auch an Boggen und Kartoffeln beobachtet 
wurde. Bei Hafer zeigen sich auf der Blattspreite braunliche Flecken, die 
Clausen veranlaBten, die Krankheit als Dorrfleckenkrankheit zu be- 
zeichnen. H u d i g halt diesen Namen nicht fUr sehr gliicklich gewahlt, 
weil es noch eine ganze Reihe anderer Krankheiten gibt, bei denen auch 
Dorrflecken auf den Blattern auftreten; Hu dig zieht es vor, die Krank¬ 
heit als moorkoloniale bezw. als holsteinische Krankheit zu bezeichnen. 
Die Ursache der Krankheit ist noch nicht ermittelt; das eine scheint aber 
sicher zu sein, daB die Krankheit nicht durch Parasiten hervorgerufen wird 
und daB sie keinesfalls mit der Scolecotrichum - Krankheit ver- 
wechselt werden darf, wie es anscheinend von Nilsson-Ehle (104) 
geschehen ist. Im allgemeinen stimmen die Autoren darin iiberein, daB durch 
Kalkdiingung der Krankheit Vorschub geleistet wird. So berichtet Zim¬ 
mer m a n n (165), daB die Krankheit in Mecklenburg dort auftritt, wo 
im tlbermaB mit Scheideschlamm gediingt worden ist; die Krankheit trat 
sogar auf, wenn die Kalkdiingung 15 Jahre zuriick lag. Eine fast ebenso lange 
Nach wirkung zu starker Kalkgaben hat auch H u d i g (66) beobachtet. 
Wenn aber T a c k e (151) meint, daB durch starke Kalkung die Krankheit 
immer hervorgerufen wird, so geht er damit nach H u d i g s (65) Ansicht 
zu weit. In Holland ist die Krankheit auf Feldern, die anormal starke Kalk- 
diingung erhalten hatten, nicht aufgetreten; Kalkgaben konnen also nur 
auf bestimmten Boden das Auftreten der Haferkrankheit begiinstigen. Ahn- 
lich wie Kalk wirken iibrigens nach H u d i g (66) auch andere alkalisch re- 
agierende DUnger; so gelang es ihm, einen „gesunden Boden“ durch DUngung 
mit Soda oder Potasche „krank“ zu machen. Auf chemischem Wege konnte 
H u d i g (65) aus „gesundem Boden“ einen alkalisch reagierenden Stoff 
herstellen, der, mit reinem Sand vermischt, die in diesem Sand wachsenden 
Pflanzen erkranken lieB. Wahrend die Krankheit in Holland nur auf Moor- 
boden vorkommt, beobachtete sie Zimmermann (165) auch auf Sand- 
boden, nie aber auf Lehmboden. Auch Clausen (29) gibt an, daB die 
Dorrfleckenkrankheit auf Lehm- und Marschboden so gut wie unbekannt 
ist und daB ein gewisser Gehalt des Bodens an Ton und Feinerde Vorbedin- 
gung fur das Auftreten der Krankheit ist. Spieckermann (135) be¬ 
obachtete die Krankheit in Westfalen auf leichten Boden. 

Zur Bekampfung der holsteinischen Haferkrankheit wird von H u d i g 
(66) eine Diingung mit Mangansulfat empfohlen. Das Mangansulfat soli 
sofort beim Auftreten der Krankheit gestreut werden, darf aber nicht etwa 
schon vorher als Vorbeugungsmittel angewendet werden; man verwendet 
etwa 50 kg auf 1 ha. Das Salz kommt natiirlich nur zur Wirkung, wenn 
es durch Regen gelost in den Boden eindringt. Ob durch Mangansulfat die 
schadigenden Eigenschaften des Bodens aufgehoben werden, oder die phy- 
siologische Tatigkeit der Wurzeln beeinfluBt wird, ist noch nicht entschieden. 
In der japanischen Literatur ist behauptet worden, daB MgS0 4 eine stimu- 
lierende Wirkung auf die Pflanzen ausiibe; diese Angaben vermag Hu dig 
nicht zu bestatigen. Nach T a c k e (151) soil Mangansulfat bei seinen Ver- 
suchen keine deutliche Wirkung ausgeiibt haben, wahrend Clausen in 
Ubereinstimmung mit H u d i g Mangansulfat als Mittel gegen die Dorr¬ 
fleckenkrankheit empfiehlt. 

28 * 


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436 


Zusammenfassende Uberaichten. 


Die Bedeutung der Keimreife von Weizen ftirdieWinterfestigkeit 
behandelt K i e 61 i n g (77). In Gegenden mit rauhem Klima folgt auf die 
Ernte des Winterweizens sehr bald die Aussaat; ist der ausgesate Weizen 
noch nicht keimreif, so werden die Samen erst keimen, wenn beim Eintritt 
kuhleren Wetters das fur ihre Keimung niedrig gelegene Temperaturopti- 
mum eintritt. Je langer die Saraen ungekeimt im Boden liegen, um so mehr 
sind sie in Gefahr, durcb Pilze oder Insekten zerstdrt zu werden; bei sehr 
spater Keimung ist auBerdem zu befiirchten, daB die jungen Keimlinge 
durch Frost zerstort werden. K i e B1 i n g fand, daB „die Sorten, welchc 
ihre Keimreife rascher erreichten, zugleich auch diejenigen sind, welche 
nach der allseitigen und meiner eigenen Erfahrung sehr winterfest sind.“ 

Zum Schutz der Saaten gegen Friihj ah rsfroste empfiehlt Steppes 
(138) Raucherungen, wie sie in den Weinbergen durchgefiihrt werden; wenig- 
stens bei Elitesaaten miisse dies Verfahren angewendet werden. Auf gro- 
Beren Feldbsetanden diirfte eine Raucherung kaum durchfiihrbar sein; ob 
es zweckmaBig ist, auch die sehr frostempfindlichen Pflanzen in Elitebe- 
standen durch Raucherung zu retten und zur Weiterziichtung mit zu ver- 
wenden, mag dahingestellt sein. Mortensen (99) weist darauf hin, 
daB eine Gelbfarbung von Gerste im Friihjahr vielfach mit Unrecht auf Kalte 
zuriickgefiihrt wird; haufig handelt es sich vielmehr um Stickstoff- und 
Kalimangel, wie Mortensen bei vergleichenden Versuchen feststellen 
konnte. Die Gelbfarbung der Gerste tritt besonders haufig auf, wenn Ruben 
vorher auf dem Feld angebaut waren, weil diese viel Stickstoff und Kali 
beanspruchen. 

Fischer (42) untersuchte das Gefrieren von Kolloiden und fand, 
daB sich die Kolloide gegeniiber niedrigen Temperaturen sehr verschieden 
verhalten. Gewisse Kolloide werden durch Abkiihlung verandert, die Ver- 
anderung ist irreversibel, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht wird. 
„Die Lage des Irreversibilitatspunktes wird durch das Alter und die Vor- 
geschichte bestimmt.“ Es zeigen sich also beim Gefrieren gewisser Kolloide 
ahnliche Erscheinungen wie beim Erfrieren von Pflanzen. 

Das L a g e r n der Halmfruchte kann einmal seine Ursache darin haben, 
daB die Wurzeln den Pflanzen nicht geniigend Halt geben, und zweitens 
darin, daB die Halme geknickt werden. Um eine geniigende Bewurzelung 
auch auf lockeren Boden zu ermoglichen, empfiehlt von Clausbruch 
(28) die Samen nicht zu flach auszusaen. Zur Bestimmung der Halmfestig- 
keit geniigt es, Lange, Gewicht und Umfang der unteren Halmglieder zu er- 
mitteln. Aus der Zug- und Druckfestigkeit des Halmes lassen sich keine 
sicheren Schliisse auf Lagerfestigkeit zielien, weil die Festigkeit des Halmes 
in der Natur in anderer Weise beansprucht wird als bei den Versuchen; 
ein entscheidendes Urteil ermoglicht natiirlich nur der vergleichende Anbau. 

Durch Entfernen der Blattscheide konnte Schlumberger (128a) 
experimentell Krummungserscheinungen an Weizen hervorrufen, wie sie 
L a u b e r t als Folge von Beschadigung durch Blattlause und BlasenfilBe 
geschildert hat. In der Natur konnen starke Verletzungen • der Blatt¬ 
scheide durch Hagel hervorgerufen werden und es ist sehr wahrscheinlich, 
daB dann ahnliche KrUmmungen auftreten, wie sie Schlumberger 
bei seinen Versuchen beobachtet hat. 

M a z 6 (92) kultivierte Mais in Nahrlosungen und fand, daB die Pflanzen 
chlorotisch werden, wenn der Nahrlosung Eisen oder Schwefel fehlt; nur die 
beiden ersten Blatter entwickeln sich normal. Wurde auf chlorotische Blatter 


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Zusammenfassende Gbereichten. 


437 


einer in S-freier Losung wachsenden Pflanze ein Tropfen Ammoniumsulfat- 
losung gebracht, so bildeten die benetzten Zellen binnen 3 Tagen Chloro¬ 
phyll, vorausgesetzt, daft die Pflanzen belichtet waren. Die Versuche lehren, 
dab nicht nur Eisen, sondern auch Schwefel zur Chlorophyllbildung not- 
wendig ist. 

Zur Frage nach der Vererbung der L tt c k i g k e i t des Roggens hat 
S ch m i d(132) einen Beitrag geliefert. Von einer Pflanze A mit vier schartigen 
Ahren und einer daneben wachsenden B mit normalen Ahren wurden je 60 
Korner ausgelegt; die Korner von A lieferten 217 Ahren, an denen 40 Proz. 
der Korner fehlten, die von B lieferten 199 Ahren, die nur 9,7 Proz. Liicken 
aufwiesen. Der Gesamtertrag der von A abstammenden Pflanzen belief 
sich auf 246,1 g, der von B auf 368,0 g; die Versuche bestatigen, daft es eine 
erbliche Schartigkeit des Roggens gibt. Da die Ernte der schartigen Pflanzen 
bedeutend mehr grofle Korner aufwies, kommt Schmid zu dem SchluB, 
daB man die Aussaat der groBten Korner bei Roggen vermeiden miisse, 
weil man sonst auf Schartigkeit ztichte. 

Hus und Murdock (68) fanden eine erbliche Fasciation bei Mais. 

t)ber Schadigungen von Pflanzen durch Rauch haben 
Crowther und Rust on (32) Versuche angestellt. In der Nahe von 
Fabriken betrug die Verminderung der Lichtintensit&t durch Rauch 25 Proz.; 
die Assimilation der Blatter wird aber nicht nur durch die Lichtentziehung, 
sondern auch durch die auf die Blatter fallenden, die Spaltoffnungen ver- 
schlieBenden Partikelchen herabgesetzt. Durch die in der Nahe von Industrie- 
bezirken in der Luft vorhandene freie Saure werden die Blatter direkt be- 
schadigt, auBerdem wirkt die Saure auch ungiinstig auf die stickstoffbindenden 
Bakterien des Bodens ein. Chemische Untersuchungen zeigten, daB Thimotee- 
gras in der Nahe von Fabriken einen geringeren Protelngehalt aufwies als 
unter normalen Verhaltnissen. 

Infolge der Dtirre des Jahres 1911 waren die Getreidesamen sehr wasser- 
arm; beim Maschinendrusch machte sich dies besonders unangenehm be- 
merkbar, indem auffallend viel Korner angeschlagen wurden (1). Nach 
Appel und R i e h m (6) belief sich der Wassergehalt von Weizen und 
Gerste im Jahre 1911 nur auf 8—9 Proz. gegeniiber einem Wassergehalt 
von 12—14 Proz. in anderen Jahren. In Weizen verschiedener Herkunft 
wurden 8—10 Proz. beim Drusch verletzte Korner nachgewiesen. Auf die 
Bedeutung dieser Verletzung fiir die Empfindlichkeit der Samen gegen Beiz- 
mittel wird weiter unten eingegangen werden. — Stormer (143) erinnert 
daran, daB durch Schalen der Stoppeln die Kapillaritat unterbrochen wird 
und daB dies also ein Mittel sei, um den stark ausgedorrten Boden vor Wasser- 
verlust nach der Ernte zu schiitzen 

II. PDanzliche Schadlinge. 

A. Unkrauter. 

Die Bekampfung des Hederichs wird in einer groBeren Anzahl von 
Arbeiten behandelt. Von besonderem Interesse sind die von H i 11 n e r und 
Lang (61), Schander (121, 122) und Zimmermann (164) ange- 
stellten Versuche, bei denen die Eisenvitriollosung in ihrer Wirkung auf 
Hederich mit einigen der im Handel erschienenen Hederich-Vertilgungsmittel 
verglichen wurde. Das von der Firma T r a i n e und H e 1 m e r s (Koln 
a. Rh.) auf den Markt gebrachte Hederichpulver „Lamerb“ besteht nach 
Schander (121) aus nichts anderem als denaturiertem Salz; zur Be- 


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438 


Zusammenfassende Dbereichten. 


kampfung von Hederich ist dieses Mittel ganzlich ungeeignet. Mit dem 
Hederich-Vemichtungspulver von Hubert Posberg (Hannover) konn- 
ten keine befriedigenden Ergebnisse erzielt werden; vielleicht ist der Mib- 
erfolg darauf zuriickzufuhren, dab das Mittel bei der abnormen Trockenheit 
an den Blattern nicht haftete. „Unkrauttod“ von Guischard (Magde¬ 
burg), das aus reinem Eisensulfat besteht, bewahrte sich bei Schanders 
Versuchen recht gut, wahrend H i 11 n e r und Lang nur leidlich befrie- 
digende Ergebnisse mit diesem Mittel hatten. „Hederichtod“ „Vitomul“ 
von Wii 1 f e 1 (Hannover) besteht nach Schander aus Eisenvitriol und 
Torfmull und ist neben „Unkrauttod“ das beste pulverformige Hederich- 
bekampfungsmittel. H i 11 n e r und Lang hatten mit „Vitomul“ von 
Baer 1 e und Sponnagel (Spandau) einigen Erfolg, wahrend sich 
„Hederichfresser“ von Laymann & Co. nicht bewahrte; auch Bie- 
derstedt (11) halt Vitomul fUr nicht unbrauchbar. Zimmer- 
mann konnte mit einem Hederichpulver von Borgmann (Hamburg) 
gute Erfolge erzielen, wenn das Pulver „in moglichst gleichmabiger Ver- 
teilung auf die gleichmabig durch Tau und Regen angefeuchteten Hederich- 
pflanzen zur Bestaubung gelangte“. Im Grobbetrieb diirften sich die pulver- 
formigen Mittel kaum einfiihren, weil ihre Anwendung nur in den ersten 
Morgenstunden erfolgen darf, solange die Pflanzen noch betaut sind. Auber- 
dem sind alle Eisenvitriolpulver viel teurer als die selbstbereitete Eisen¬ 
vitriollosung, deren Anwendung auch nicht auf die friihen Morgenstunden 
beschrankt ist. Nach M ii 11 e r (102) besteht „Hederichfresser“ von Lay¬ 
mann & Co. (Koln a. Rh.) aus Eisenvitriol und Braunkohle und eignet 
sich zur Hederichbekampfung ebensowenig wie andere Eisenvitriolpulver. 
Hi 11ner und Lang (61) kommen ebenso wie Schander (121, 122) 
zu dem Ergebnis, dab 15—20-proz. Eisenvitriollosung bei weitem das beste 
und sicherste Mittel im Kampfe gegen den Hederich ist. Auch Wester- 
d i j k (157) empfiehlt als wirksames Mittel gegen Hederich an erster Stelle 
das Spritzen mit Eisenvitriollosung; dieses Mittel hat sich bei der von Hilt- 
n e r und Lang angestellten Kostenberechnung auch als das billigste er- 
wiesen. 

Der in den letzten Jahren vielfach angepriesene Kalkstickstoff bewahrte 
sich bei den Versuchen Hiltners und Langs garnicht; nur wenn 
200 kg pro ha verwendet wurden, zeigte sich ein gewisser Erfolg. Ku- 
1 i s c h (85) priifte auch Emulsionen von Kalkstickstoff; diese standen aber 
in ihrer Wirkung hinter dem in Pulverform auf die Pflanzen gebrachten 
Mittel weit zuriick. Gewohnlich wird zugunsten des Kalkstickstoffs geltend 
gemacht, dab neben der Unkrautvertilgung gleichzeitig ein iippigeres Wachs- 
tum der Kulturpflanzen infolge der Stickstoffdiingung erzielt wiirde; Ku- 
1 i s c h konnte sich hiervon bei einem Versuch nicht iiberzeugen, im Gegen- 
teil zeigten die Getreidepflanzen eine Gelbfarbung, die sich wahrend der 
ganzen Entwicklung bis zur Reife verfolgen lieb. Ubrigens konnte auch 
Zimmermann (164) durch Verstauben von Kalkstickstoff den Hederich 
nur bis zu einem gewissen Grade bekampfen. — Um die unangenehme Be- 
lastigung beim Ausstreuen des feingepulverten Kalkstickstoffs zu verhin- 
dern, durchtranken die Fabriken das Pulver nach F i n g e r 1 i n g (40) mit 
3—4 Proz. 01; dadurch wird aber gleichzeitig die Wirkung des Mittels 
abgeschwacht. Schmid (130) hatte auf Grund seiner guten Erfolge 
im Vorjahre die Anwendung des Kalkstickstoffs gegen Hederich warm emp- 
fohlen; bald darauf mubte er aber mitteilen (131), dab er im Jahre 1911 


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Zusammenfassende Obereichten. 


439 


nur maBige Erfolge erzielen konnte. Bei Versuchen von Englert (36) 
wurde die Gerste durch Kalkstickstof! stark geschadigt, wahrend der Hede- 
rich sogar zur Bliitenbildung kam. Von einer sicheren Wirkung des Kalk- 
stickstoffes kann nach diesen Mitteilungen keine Rede sein, wenn auch 
Kirchhoff (78), Ritter (116) und S c h e i b e (126) die Anwendung 
des Kalkstickstoffs empfehlen. 

Das billigste und dabei auch am besten wirkende chemische Mittel zur 
Bekampfung des Hederichs ist Eisenvitriollosung in einer Konzentration 
von 15—20 Proz. In Ausnahmefallen muB die Konzentration allerdings 
noch starker gewahlt werden; so berichten R e m y und B o e r g e r (115), 
daB in dem an Niederschlagen reichen Jahre 1910 die gewohnliche Konzen¬ 
tration des Eisenvitriols nicht ausgereicht hatte, weil die Losung durch die 
Regengiisse sofort wieder abgespult wurde. Versuche mit einer 30—35-proz. 
Losung hatten aber guten Erfolg; der Hederich wurde vernichtet, ohne 
daB die Getreidepflanzen beschadigt worden waren. — Will man versuchen, 
ohne chemische Mittel den Kampf gegen den Hederich aufzunehmen, so emp- 
fiehlt es sich nach Bornemann (14), im Friihjahr nach dem Abschleppen 
des Ackers die Saategge anzuwenden, weil diese nicht die Unkrautsamen 
aus grbBeren Tiefen in die oberen Bodenschichten bringt. Auch Lam- 
p r e c h t [Lambrecht?] (86) empfiehlt die Saategge; man soil sie anwenden, 
wenn die jungen Hederichpflanzen eben aus der Erde herauskommen. Wahlt 
man den richtigen Zeitpunkt, so geniigt die geringste Beriihrung der Pflanz- 
chen mit der Saategge, um sie zum Absterben zu bringen. 

Das Franzosenkraut (Galinsogaea) ist in Baden zu einem 
lastigen Unkraut geworden. Muller (102) hat einen Versuch zur Bekamp¬ 
fung dieses Unkrautes mit 20-proz. Eisenvitriollosung durchgefuhrt; die 
Blatter waren zwei Tage nach der Bespritzung schwarz und die Pflanzen 
gingen zugrunde. 

Zur Bekampfung von D i s t e 1 n empfiehlt Bruckner (21) einen von 
ihm konstruierten Apparat, der dazu dienen soil, jede einzelne Pflanze mit 
einer im wesentlichen aus Salpetersaure bestehenden FlUssigkeit zu be- 
traufeln. Die Handhabung diirfte etwas umstandlich sein, zumal „diese 
Saure Gift ist und Kleider wie Hande bei unvorsichtiger Behandlung emp- 
findlich angreift“. Die Beseitigung der Disteln durch tiefes Ausstechen 
scheint nicht mehr Zeit zu beanspruchen und mindestens ebenso viel Erfolg 
zu versprechen. 

Bei seinen Untersuchungen iiber die Wirkung von Schwefelkohlenstoff 
auf hohere und niedere Pflanzen fand Koch (83), daB die Keimung von 
Unkrautsamen durch Schwefelkohlenstoff sehr beschleunigt wird. „Man 
konnte, wenn der Schwefelkohlenstoff nicht zu teuer ware, ihn alien Ernstes 
als ein Mittel empfehlen, um im Ackerboden schlummernde Unkrautsamen 
zur Keimung anzuregen und sie dann durch Eggen usw. zu vernichten.“ 
— Munerati und Zapparoli (103) untersuchten die Wirkung von 
Schwefelsaure und von mechanischen Verletzungen auf die Keimung einiger 
Unkrautsamen. Samen von Avena fatua, die im Jahre 1908 geerntet 
waren, erwiesen sich als sehr empfindlich; ihre Keimfahigkeit wurde durch 
Verletzungen von 89 Proz. auf 37 Proz., durch Behandlung mit konzen- 
trierter Schwefelsaure auf 26 Proz. herabgedriickt. Samen derselben Pflanze 
vom Jahre 1907 dagegen wurden durch mechanische Verletzungen kaum 
und durch Schwefelsaure nur um etwa 40 Proz. in ihrer Keimfahigkeit ge¬ 
schadigt. Die Samen von Sinapis arvensis wurden durch eine 


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Zusammenfasaende tlbereichten. 


15 Minuten wahrende Behandlung mit konzentrierter Schwefelsaure samt- 
lich getotet; auffallend widerstandsfahig gegen diese Behandlung waren die 
Samen von Vicia segetalis. 

P i c k h o 1 z (109) untersuchte die Wirkung des Lichtes und der inter- 
mittierenden Temperatur auf die Keimung von Samen und benutzte bei 
diesen Versuchen auch Samen von Agrostemma githago, Da¬ 
tura stramonium und Sinapis (Coringia) orientalis. 
Die Samen von Datura und Coringia keimten am besten bei inter- 
mittierender Temperatur, bei einer konstanten Temperatur von 28° C nur 
wenig und bei 20° C fast garnicht. Agrostemma keimt am besten bei 
einer konstanten Temperatur von 20° C. 

Bornemann (14) und Clausen (30) weisen darauf bin, dab 
durch einseitige Dungung die Unkrautentwicklung gefordert wird; so soil 
z. B. nach Clausen starkes Auftreten von Sauerampfer auf Kalimangel 
hindeuten. „Richtige Volldiingung ist auch ein vorziigliches Mittel zur Unter- 
driickung des Unkrautes.“ — Endlich sei noch auf einen kleinen Aufsatz 
Obersteins (105) aufmerksam gemacht, in welchem auf die Bedeutung 
der Ackerunkrauter als Infektionsherde fiir Krankheiten von Kulturgewachsen 
(Pucciniagraminis, Heterodera radicicola) hingewie- 
sen wird. 

M u n e r a t i (102a, 102b) fand, daB Unkrautsamen, die verfUttert 
werden, ihre Keimfahigkeit weniger durch die chemische Wirkung des Magen- 
saftes und der Darmfliissigkeit als durch mechanische Verletzungen beim 
Kauen verlieren. Nur beim Kauen verletzte Samen konnen von den Darm- 
saften angegriffen werden. 

B. P i 1 z e. 

1. Brandpilze. 

Von Kirchner (79) konnte bei seinen Versuchen liber die Wider- 
standsfahigkeit von Weizensorten gegen Steinbrand feststellen, daB 
Hohenheimer Weizen No. 77 wiederum immun gegen Steinbrand war; auch 
„Roter kahler Wunderweizen“ war jetzt im zweiten Jahre frei von Stein¬ 
brand. Nach Jaczewski (70) gehoren „Odessaer Bartweizen“ und 
„Hors concours“ zu den gegen Steinbrand am widerstandsfahigsten Weizen¬ 
sorten. Untersuchungen iiber das Verhalten solcher gegen Steinbrand wider- 
standsfahiger Weizen unter anderen klimatischen Verhaltnissen sind bisher 
noch nicht durchgefiihrt. P e g 1 i o n (108) fand in der Mitte steinbrand- 
befallener Weizenahren bisweilen gesunde Korner, die beim Anbau vollig 
gesunde Nachkommen lieferten. Vielleicht gelingt es auch auf diesem Wege 
zu widerstandsfahigen Sorten zu gelangen. E d 1 e r und Appel hatten 
vor Jahren darauf hingewiesen, daB Squarehead-Weizen, die vom Steinbrand 
befallen sind, haufig eigentumliche Verlangerungen zeigen; Miczynski 
(94) konnte eine ahnliche Erscheinung bei Triticum compactum 
konstatieren. 

„Zur Feststellung des durch Steinbrand (Ustilago) [!] beim Weizen 
verursachten Schadens“ baute H e g y i (53) einen stark vom Steinbrand 
befallcnen Weizen nebeneinander gebeizt und unbehandelt an; von beiden 
Parzellen wurden wahllos je 2000 Ahren genommen und Steinbrandbefall 
sowie Kbrnerertrag dieserAhren ermittelt. Es fanden sich unter den 2000Ahren 
von der mit unbehandeltem Saatgut bestellten Parzelle 687 mit Stein¬ 
brand infizierte, also 34,35 Proz., 


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Zusammenfassende Ubersichten. 


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von der mit gebeiztem Saatgut bestellten Parzelle 18 mit Steinbrand 
infizierte, also 0,9 Proz. 

Die 2000 Ahren der ersten Parzelle ergaben einen Kornerertrag von 
11,75 kg, die von der zweiten Parzelle einen solchen von 26,25 kg. Die 
Zahlen zeigen deutlich, dab durch die Angabe des Steinbrandbefalles in Pro- 
zenten der tatsachliche Schaden zu gering angegeben ist. Aus den Ver- 
suchen geht also hervor, dab „der Brandpilz nicht nur die Infizierung der 
Ahren bewirkt, sondern einzelne Pflanzen in der Lebenstatigkeit schwacht, 
ja sogar vollkommen vernichtet“. Ob diese Folgerung H e g y i s allgemeine 
Geltung hat, miissen weitere Versuche lehren. 

Zur Bekampfung des Steinbrandes wird u. a. auch Bordeauxbriihe 
haufig empfohlen; es erscheint daher angebracht, an dieser Stelle auf zwei 
Arbeiten hinzuweisen, die einen Beitrag zur Frage nach der fungizidenWir- 
kung der Bordeauxbriihe liefern. Bei der Mischung von Kupfervitriollosung 
mit Kalkmilch entstehen Niederschlagsmembranen, die aus in Wasser nicht 
loslichen Kupferverbindungen bestehen. Die Frage, wie diese unloslichen 
Kupferverbindungen die Keimung von Pilzsporen verhindern konnen, wird 
bekanntlich von Clark u. a. dahin beantwortet, dab die Pilzsporen selbst 
Stoffe ausscheiden, welche die Kupferverbindungen zu losen imstande sind. 
Demgegenuber hatte Pickering den Standpunkt vertreten, dab die 
Losung der Kupferverbindungen der Bordeauxbriihe rein chemisch zu er- 
klaren sei, dab sie namlich durch die Kohlensaure der Luft bewirkt werde. 
Gimingham (49) konnte zeigen, dab durch Einleiten von C0 8 in Bor¬ 
deauxbriihe zwar Kupfer gelost wird, dab dies geloste Kupfer aber schon 
nach kurzer Zeit durch den Kalk der Bordeauxbriihe wieder herausgefallt 
wird. In einer Schale mit einer diinnen Schicht Bordeauxbriihe, die 30 Tage 
lang an der Luft stehen blieb, war nach Verlauf dieser Zeit nur eine ftuberst 
geringe Menge Cu gelost; die Erklarung Pickerings scheint also nicht 
zutreffend zu sein. Dagcgen konnte Gimingham in Gemeinschaft mit 
Barker (8) nachweisen, dab Pilzsporen (Nectria ditissima, 
Sclerotinia fructigena und Uredosporen von Puccinia hie- 
r a c e a) Stoffe ausscheiden, welche die unloslichen Kupferverbindungen der 
Bordeauxbriihe zu losen imstande sind. 

Durch Bekrusten steinbrandhaltigen Weizens mit 2-proz. Bordeaux¬ 
briihe konnte S16 r m e r (145) den Steinbrandbefall von 45 Proz. auf 6 Proz. 
herabdriicken. Noch bessere Erfolge erzielten D i t z e 11 und Downing 
(35), die das Saatgut durch Abschwemmen von den Brandkornern befreiten 
und dann 5 Minuten lang in eine 0,4-proz. Losung eines Praparates „Bor- 
deaux Paste" brachten; der Brandbefall sank von 48 Proz. auf 0,5 Proz. 
Bei den Versuchen von Ditzell und Downing zeigte sich auch die 
schiitzende Wirkung einer Bordeauxkruste; die behandelten und getrock- 
neten Weizensamen wurden mit Steinbrandsporen bestaubt, ergaben aber 
einen Bestand mit nur 6,4 Proz. Steinbrand. — Stbrmer (145) hatte mit 
16stiindiger Saatgutbehandlung in 0,5-proz. Kupfervitriollosung guten Er- 
folg, der Steinbrandbefall betrug nach dieser Behandlung 0,3 Proz. gegen 
45 Proz. im unbehandelten Weizen; allerdings war der Feldbestand etwas 
diinn. Wurde die gleiche Behandlung mit einer schwacheren Kupfervitriol¬ 
losung (0,1 Proz.) ausgefiihrt, so belief sich der Brandbefall auf 3 Proz. 
Versuche, bei denen das Saatgut 4, 8 oder 16 Stunden lang in 0,5-proz. 
Kupfervitriollosung getaucht und dann mit 6-proz. Kalkmilch behandelt 
wurde, ergaben einen Bestand mit 5 Proz., 1 Proz. bezw. 1 Proz. Stein- 


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Zusammenfassende Cbersichten. 


brand; auch bei diesen Versuchen war die Keimfahigkeit des Saatgutes etwas 
geschadigt. Hinsichtlich der Keimschadigung verhielt sich eine Behandlung, 
bei welcher das Saatgut mit 1 Proz., 2 Proz. oder 5 Proz. CuS0 4 -Losung 
benetzt wurde, ahnlich; der Steinbrandbefall war bei diesen Versuchen 
3 Proz., 0,3 Proz. bezw. 0,5 Proz. Bei Versuchen von Hurst (67) konnte 
der Steinbrand vollig beseitigt werden, wenn das Saatgut 5 Minuten lang 
in eine 2-proz. Kupfervitriollosung gebracht wurde; die Schadigung der 
Keimfahigkeit belief sich allerdings auf 20 Proz. Zusatz von 2 Proz. Vieh- 
salz zu der 2-proz. Kupfervitriollosung erwies sich als vorteilhaft; das in 
diese Losung 5 Minuten getauchte Saatgut wurde in seiner Keimfahigkeit 
um 13 Proz. geschadigt, der Brandbefall war vollig beseitigt. Bei den dies- 
j&hrigen Versuchen von D i t z e 11 und Downing (35) wurde die Keim¬ 
fahigkeit des Weizens durch Eintauchen (5 Minuten) in 2-proz. CuS0 4 -Losung 
um 10 Proz. geschadigt und der Steinbrandbefall von 48 Proz. auf 0,2 Proz. 
herabgedriickt. Auch diese Kupferbehandlung schiitzte das Saatgut vor 
einer Neuinfektion; trotz Bestaubens des behandelten und getrockneten Wei- 
zens mit Steinbrandsporen zeigte sich nur ein Befall von 3,4 Proz. Sutton 
(149) empfiehlt das gleiche Verfahren mit nachfolgender Behandlung (2 bis 
3 Minuten) mit Kalkmilch. — Das Geheimmittel „Fungusine“ erwies sich 
bei den Versuchen von D i t z e 11 und Downing wie im Vorjahre als 
sehr gut, wahrend die Anwendung von 2-proz. CuS0 4 -Losung, der Salz in 
verschiedenen Mengen zugesetzt war, die Keimfahigkeit sehr schadigte. 
D’Ippolito (74) empfiehlt zur Bekampfung des Steinbrandes einstUn- 
dige Behandlung mit 0,25 Proz. CuS0 4 . — Lysol und Scalecide erwiesen sich 
bei D i t z e 11 und D o w n i n g s Versuchen zur Steinbrandbekampfung als 
ganzlich ungeeignet. Auffallend ist es, daB durch eine Behandlung (5 Minuten) 
mit 0,25 Proz. Formalin wieder wie im Vorjahre die Keimfahigkeit des Wei- 
zens sehr stark geschadigt wurde, zumal Hurst (67) bei seinen Versuchen 
keine Schadigung des Weizens, wohl aber vollige Beseitigung des Stein¬ 
brandes mit der gleichen Behandlung konstatieren konnte. Ausfiihrliche 
Versuche iiber die Einwirkung verschiedener Formalinlosungen auf den 
Steinbrandbefall hat Storm er (145) angestellt; dabei erwies sich eine 
10 Minuten wahrende Behandlung mit einer 0,1- oder 2,5-proz. Losung als 
recht gut; der so behandelte Weizen wurde kaum beschadigt und der Stein¬ 
brandbefall auf 0,3 Proz. bezw. 0,1 Proz. vermindert, obwohl die Brand- 
korner nicht abgeschopft worden waren. Auch J o r d i (73a) erzielte mit 
Formaldehydbehandlung recht gute Erfolge, ohne daB dabei die Keimfahig¬ 
keit des Weizens um mehr als 10 Proz. geschadigt worden ware. Stor- 
m e r (145) hat auch versucht, durch Anwendung heiBer Luft den Stein¬ 
brand zu bekampfen, ohne daB er damit Erfolg gehabt hatte, obwohl die 
angewendeten Temperaturen so hoch gewahlt waren, daB die Keimfahigkeit 
des Weizens stark vermindert wurde. HeiBwasserbehandlung erwies sich als 
brauchbar, wenn Wasser von 53—56° C 10 Minuten lang zur Anwendung 
kam; der Feldbestand, den die mit HeiBwasser behandelten Samen ergaben, 
war allerdings etwas liickig. 

tlberblickt man die von verschiedenen Seiten im Jahre 1911 ausge- 
fiihrten Steinbrandbekampfungsversuche, so sieht man, daB im wesentlichen 
die schon seit Jahren gemachten Erfahrungen bestatigt werden, nach denen 
Formaldehyd-Behandlung (0,1 Proz. 10 Minuten) sehr empfohlen werden 
kann; auch Beizung mit CuS0 4 (2 Proz. 5 Minuten) ist von guter Wirkung, 
wenn das Saatgut nachher mit Kalkmilch behandelt wird. Endlich eignet 


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Zusammenfassende Ubersichten. 


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sich auch das K ii h n sche Verfahren zur Beseitigung des Steinbrandes, 
doch leidet hierbei die Keimfahigkeit des Weizens. 

Zur Durchfiihrung von Saatgutbeizungen hat G a s c h (47) einen neuen 
Apparat konstruiert, der aus einem in fahrbarem Gestell drehbar aufgehangten, 
zweiteiligen Bottich besteht. In den einen, mit einem Siebboden versehenen 
Teil wird das Saatgut gefiillt; dann wird der Apparat um 180° gedreht und 
in den nun unteren Teil die Beizfliissigkeit gegossen. In dem beide Teile 
trennenden Zwischenboden befinden sich abschlieBbare Uberleitungsrohre, 
die nach Fiillung beider Teile geoffnet werden, bis die Flussigkeit liber dem 
Saatgut steht. Nach Ablauf der gewiinschten Beizdauer dreht man den 
Apparat wieder zuriick, so daB die Flussigkeit wieder in den anderen Teil 
des Bottichs flieBt und schlieBt die tlberleitungsrohre. Einfacher lafit sich 
das Beizen sicher ohne diesen Apparat mit gewohnlichen Fassern durch- 
fiihren. 

Wie oben erw&hnt, haben D i t z e 11 und Downing bei ihren Ver- 
suchen zur Bekampfung des Steinbrandes besonders auch darauf geachtet, 
ob die angewendeten Mittel den Samen vor einer Neuinfektion schutzen; 
bei der sonst so vorziiglichen Formaldehydbeize ist dieser Schutz natiirlich 
nur gering. Fur die Praxis ist aber ein derartiger Schutz kaum notig, vor- 
ausgesetzt, daB das Saatgut nach der Behandlung nicht mit infizierten Sacken 
Oder mit einer infizierten Drillmaschine in Beriihrung kommt. Eine Infek- 
tion vom Boden aus ist kaum moglich; sie konnte nur erfolgen, wenn der 
Weizen auf ein Feld gesat wird, das unmittelbar vorher stark infizierten 
Weizen getragen hat. AuBerdem ware eine Infektion vom Boden aus denk- 
bar, wenn keirafahige Steinbrandsporen mit dem Mist aufs Feld gebracht 
werden konnten. DaB dies moglich ist, ist von verschiedenen Seiten be- 
hauptet worden, ohne daB dafiir einwandfreie Beweise erbracht worden 
waren. Einen Beitrag zu dieser Frage hat S t e g 1 i c h (137) geliefert, der 
steinbrandhaltige Kleie an Schweine verfiitterte, den Kot drei Tage nach der 
Entleerung mit Wasser aufschwemmte und die Aufschwemmung am Tage der 
Aussaat auf die betreffende Parzelle sprengte; es zeigten sich auf dem Qua- 
dratmeter 9 Brandahren, wahrend auf der Kontrollparzelle kein Steinbrand 
auftrat. Aus dem Versuch geht hervor, daB frischer Kot von Schweinen, 
die steinbrandhaltige Kleie gefressen haben, tatsachlich noch keimfahige 
Sporen enthalt; diesekonnen eine Ansteckung herbeifiihren, wenn derfrische 
Kot ohne lange Lagerung kurz vor der Aussaat aufs Feld gebracht wird. 
Da ein derartiges Verfahren in der Praxis im allgcmeinen wohl nicht geiibt 
wird, ist die Gefahr der Ubertragung des Steinbrandes mit dem Diinger 
praktisch gleich null. Verfiitterte Steinbrandsporen, die 193 Tage im 
Diingerhaufen gelagert hatten, waren bei Steglichs Versuchen fast 
alle ausgekeimt, so daB „bei Verwendung alten, gelagerten Stalldiingers 
die Gefahr der Ubertragung dieses Brandpilzes auf die Weizenfelder nur 
sehr gering, wenn auch nicht vollstandig ausgeschlossen ist u . DaB Stein¬ 
brandsporen im Darmtractus des Schweines nicht vollig abgetotet werden, 
hatten auch Zimmermann, Honcamp und Schneider 1 ) 
gcfunden; Honcamp (63) weist auf diese Versuche noch einmal hin und 
erkl&rt die Ubertragung des Steinbrandes mit dem Diinger fur „hochst 
unwahrscheinlich“, zumal die Sporen beim Passieren des Pferde-, Kuh- und 
Hammeldarmes vollstandig abgetotet werden. Auch Appel und R i e h m 

Vgl. das vorjahrige Ref. Bd. 30. p. 472. 


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444 


Zusammenfassende Uberaichten. 


(5) fanden, daB Steinbrandsporen, welche den Darm von Rindern, Ziegen 
oder Schafen passiert hatten, vollig ihre Keimfahigkeit verloren hatten; um 
eine Infektion des Mistes mit Steinbrandsporen von auBen zu verhindern, 
war bei diesen Versuchen der Kot dem Enddarme entnommen und direkt 
in sterilisierte Petri schalen gebracht worden. 

Einen Beitrag zur Frage nach der Wirkung verfiitterter Steinbrand¬ 
sporen auf den Gesundbeitszustand von Tieren haben Scheunert und 
L 6 t s c h (128) geliefert. Die Versuchstiere (Schweine) zeigten keinerlei 
ernste Erkrankungen, auch dann nicht, wenn ihr Darm durch AbfUhrmittel 
experimentell gereizt wurde. Bei trachtigen Tieren, die im Futter viel Stein¬ 
brandsporen erhielten, trat kein Verwerfen ein; die Jungen entwickelten 
sich normal. 

Zum quantitativen Nachweis von Steinbrandsporen in Kleien hat 
Bredemann (15) ein Verfahren ausgearbeitet, das sich bei seinen Ver¬ 
suchen als zuverlassig erwies. Die zu untersuchende Probe wird im Trocken- 
schrank bei 100° C getrocknet, fein pulverisiert und dann ein Teil mit neun 
Teilen Reisst&rke vermischt. Von dem Gemisch wird eine abgewogene kleine 
Menge (5—8 mg) auf dem Objekttrager mit Salzsaure-Chloralhydrat erwarmt 
und dann die Sporen genau gezahlt. Auf diese Weise kann man den Stein- 
brandsporengehalt feststellen, wenn man beriicksichtigt, daB ein Gramm Stein¬ 
brandsporen, wie Bredemann durch wiederholte Versuche ermittelte, 
etwa 450 Millionen Sporen enthalt. 

Z e 11 n e r (163) untersuchte die chemische Zusammensetzung von 
Steinbrandsporen; er fand wie van Wisselingh in den Sporen von 
Tilletia Rauenhoffii ein Chittingeriist. Von den friiher unter- 
suchten Maisbrandsporen unterscheiden sich die Steinbrandsporen nicht 
unwesentlich. 

Zur Bekampfung desHaferflugbrandes mit Kresolpraparaten haben 
Appel und R i e h m (4) Versuche angestellt. Von den verwendeten Pra- 
paraten erwies sich wie bei friiheren Versuchen derselben Autoren Kresulfol 
als wenig brauchbar und auch mit Kreolinlosung konnten keine guten Erfolge 
erzielt werden. Dagegen gelang es, durch eine 20 Minuten dauernde Be- 
handlung eines Hafers mit einer 0,5-proz. Kresolseifenlosung den Hafer- 
flugbrand vollig zu unterdrticken, ohne die Keimfahigkeit des Saatgutes 
zu schadigen; denselben Erfolg hatte eine 10 Minuten dauernde Behand- 
lung mit einer 1-proz. Kresolseifenlosung. DaB HeiBwasserbehandlung 
(54—56° C 10 Minuten) den Haferflugbrand beseitigt, wurde wiederum be- 
statigt, auch konnte gezeigt werden, daB Haferflugbrand durch Anwen- 
dung heiBer Luft im Trockenapparat ohne Saatgutschadigung beseitigt 
werden kann. 

B r o i 1 i (18) hat seine Versuche zur Erzielung gegen Hartbrand im- 
muner Gerstenstamme fortgesetzt, doch hatten die Infektionen mit Sporen 
und mit Konidien nur ganz vereinzelt Erfolg. Das zur Infektion benutzte 
Sporenmaterial war von auswarts bezogen worden; in Zukunft will Broili 
nur noch mit „bodenstandigen Formen“ arbeiten, weil er hofft, mit „einhei- 
mischen Pilzrassen“ bessere Erfolge zu haben. Den Beweis dafiir, daB es 
„bodenstandige u oder „einheimische“ Brandpilzrassen gibt, bleibt Broili 
schuldig. 

Nach gelegentlichen Beobachtungen von litis (71) wird die Bildung 
androgyner Bliiten beim Mais durch Brandbefall (Ustilago maydis 


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Zusammenfassende t)bersichten. 


445 


Cda.) begunstigt; diese Wirkung eines vcrhaltnismaBig streng auf den 
Infektionsherd beschrankten Parasiten erscheint so auffallend, daB eine 
experimentelle Losung der Frage erwUnscht ist. — In Australien ist 
nach Johnston (73) Ustilago reiliana hSufiger als U s t i - 
lago maydis; nur der letztgenannte Pilz kann aber die bekannten 
Brandbeulen hervorrufen. 

B r o i 1 i (17) berichtet nochmals iiber die Versuche zur Erzielung flug- 
brandfreier Gerstenstamme, auf die bereits im vorigen Jahre hingewiesen 
worden ist 1 ). Bisher ist es bekanntlich noch nicht gelungen, gegen Flug- 
brand immune Gerste zu ziichten; um so bedauerlicher ware es, wenn auch 
die Bekampfung des Flugbrandes von Weizen und Gerste „weder theore- 
tisch noch praktisch als gelost betrachtet werden“ miiBte, wie Stormer 
(141) meint. Stbrmers Ansicht muB um so mehr befremden, als er die 
weder theoretisch noch praktisch geloste Brandbekampfungsfrage doch 
schon im Vorjahre fiir so weit gelost hielt, daB er der Praxis in einem Flug- 
blatt die Bekampfungsmittel mitgeteilt hat! Tatsachlich ist ja auch die 
Bekampfung des Flugbrandes von Weizen und Gerste theoretisch gelost 
und in der Praxis unter den verschiedensten Verhaltnissen durchgefuhrt, 
wie aus der zusammenfassenden Arbeit von Appel und R i e h m (2) 
hervorgeht. Um eine Grundlage fiir die Bekampfung des Flugbrandes zu 
gewinnen, wurde von den genannten Autoren zunachst die Biologie der 
Sporen von Ustilago tritici und Ustilago nuda studiert 
und dabei die Beobachtungen Herzbergs bestatigt. Das Temperatur- 
minimum fiir die Sporenkeimung liegt bei 6—10° C, das Optimum bei 26— 
29° C, das Maximum bei 33—34° C; bei 36° C trat keine Keimung mehr ein, 
doch erwiesen sich die Sporen selbst nach 12stiindigem Aufenthalt bei dieser 
Temperatur noch keimfahig, wenn sie ins Optimum zuriickgebracht wurden. 
Die Sporen von Ustilago nuda wurden abgetotet, wenn sie 2 Stunden 
in Wasser von 42° C gebracht wurden, die Sporen von Ustilago tritici 
dagegen erst nach sechsstiindigem Aufenthalt in Wasser von der gleichen 
Temperatur. 

Da anzunehmen war, daB sich das Dauermycel der beiden Flugbrand- 
pilze verschiedenen Temperaturen gegeniiber ahnlich verhalten wiirde wie 
die Sporen, konnte man erwarten, daB die Erweckung des ruhenden Pilz- 
mycels um so besser erfolgen wiirde, je mehr sich die Temperatur des Vor- 
quellwassers der optimalen Keimungstemperatur (26—29° C) nahert. Die von 
Appel und R i e h m ausgefiihrten Versuche haben auch tatsachlich gezeigt, 
daB nach Vorquellen im Wasser von 25—30° C der Flugbrand durch die Haupt- 
behandlung besser abgetotet wird, als beim Vorquellen im Wasser von niedri- 
gerer Temperatur. Gegen die Beweiskraft dieser Versuche ist von Stor¬ 
mer (141) eingewendet worden, daB ja bei verschiedener Vorquelltemperatur 
auch die Wasseraufnahme eine ganz verschiedene sei, daB also die bessere 
Wirkung der Vorquelltemperatur von 27° C einfach auf die groBere Wasser¬ 
aufnahme zuriickzufiihren sei. Stormer iibersieht dabei eine ganze An- 
zahl von Versuchen, die Appel und R i e h m angestellt hatten, um die 
Bedeutung der beim Vorquellen aufgenommenen Wassermenge auf die Brand- 
bekampfung zu untersuchen. Das Saatgut wurde bei diesen Versuchen 
einige Zeit in Wasser von 27° C getaucht, auBerlich abgetrocknet und dann 
bei der gleichen Temperatur in feuchter Kammer aufbewahrt, bis die Gesamt- 

') Vgl. das vorjahrige Ref. Bd. 30. p. 474. 


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Zuaammenfassende Cbersicbten. 


quellzeit 4, 6 oder 8 Stunden ausmachte. Zur Abtotung des Brandmycels 
wurde das HeiBluftverfahren angewendet. Eine deutliche Herabminderung 
des Flugbrandbefalls trat bei einer Quellzeit von 4 Stunden bereits ein, wenn 
der Weizen 12—14 Proz. Wasser aufgenommen hatte; so ging bei dieser 
Behandlung der Flugbrandbefall von S t r u b e s begranntem Sommerweizen 
von 3,1 Proz. auf 0, der von Rimpaus Sommerweizen von 2,3 Proz. auf 
0,3 Proz. zuriick. Erfolgt die gleiche Wasseraufnahme bei niedrigerer Tempe- 
ratur ebenfalls in 4 Stunden, so ist der Erfolg der HeiBluftbehandlung nur 
gering; so ergab ein Bordeauxweizen, der 4 Stunden bei 9—10° C gequellt 
war (Wasseraufnahme ca. 15 Proz.) nach der gleichen HeiBluftbehandlung 
einen Flugbrandbefall von 3,1 Proz. gegen 4,9 Proz. im unbehandelten Weizen. 
Trotz noch grofierer Wasseraufnahme beim Quellen trat nicht der gleiche 
Erfolg wie oben ein, weil die Temperatur des Vorquellwassers nicht beim 
Keimungsoptimum der Sporen lag. 

Fur die Hauptbehandlung wurde bei den Versuchen von Appel und 
R i e h m zunachst nach dem Vorgange Jensens heiBes Wasser genommen. 
Die Temperatur, die bei der Hauptbehandlung angewendet werden muB, ist 
naturgemaB abhangig von dem Empfindlichkeitsgrade des Flugbrandmycels; 
je langer also das Saatgut vorgequellt worden ist, um so niedriger kann man 
die Temperatur des heiBen Wassers wahlen. Bei 4-stiindigem Vorquellen 
in Wasser von 27° C erwies sich eine Temperatur von 50—52° C als geeignet 
(Dauer der Hauptbehandlung 10 Min.), bei 6-stiindigem Vorquellen in Wasser 
von 27° C geniigte bereits eine Temperatur von 48—50° C (Dauer der Haupt¬ 
behandlung 20 Min.); bei 8-stiindigem Vorquellen in Wasser von 27° C ge- 
niigte sogar schon eine 10 Minuten wahrende Behandlung mit Wasser von 
48—50° C zur volligen Beseitigung des Flugbrandes. 

Auf die von Appel und R i e h m ausgearbeitete HeiBluftmethode 
ist bereits im Vorjahre hingewiesen; das vorgequellte Saatgut wurde in einem 
fur diese Zwecke konstruierten Laboratoriums-Trockenapparat solange 
erhitzt, daB das Saatgut 5 Minuten lang eine Temperatur von 50° C annahm. 
— Einen Vorzug hat die HeiBwasserbehandlung, sie l&Bt sich tiberall ohne 
besondere Vorrichtung durchfiihren; dagegen hat die HeiBluftbehandlung 
den groBen Vorzug, daB das vorgequellte Saatgut bei der Hauptbehandlung 
nicht noch mehr Wasser aufnimmt, sondern im Gegenteil bereits wieder einen 
Teil des aufgenommenen Wasser verliert. An Sicherheit in der Durchfiihrung 
steht das HeiBluftverfahren hinter der HeiBwasserbehandlung in keiner 
Weise zuriick; vorausgesetzt ist dabei allerdings, daB man mit dem zur Ver- 
wendung gelangenden Trockenapparat vollig vertraut ist. 

Die im Laboratorium gewonnenen Ergebnisse lieBen sich unter den ver- 
schiedensten Verhaltnissen in die Praxis ubertragen. Das HeiBwasserver- 
fahren gelangte in der einfachen Form des „Tauchverfahrens“ wie in dem 
„Durchstr6mungsverfahren“ im groBeren Umfange zur Anwendung. Zur 
Durchfiihrung des HeiBluftverfahrens erwies sich die Darre wegen der un- 
gleichmaBigen Erhitzung der verschiedenen Getreideschichten als ungeeignet, 
wahrend mit Tiichertrockenapparaten einige Erfolge erzielt werden konnten. 
Am geeignetsten scheinen Trommelapparate zu sein, in denen das Saatgut 
in dauernder Bewegung erhalten wird. K ii h 1 e (84) beschreibt einen 
Trommelapparat der Firma B ii 11 n e r, der durch ein Kammer-Rieselsystem 
eine feine Verteilung des Saatgutes im Apparat ermoglicht und dank seiner 
starken Ventilation einen sehr hohen Trockeneffekt besitzt. So vorziiglich 
dieser Apparat auch zum Trocknen geeignet sein mag, so ist er zur Brand- 


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Zusammenfassende tlbersichten. 


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bekSmpfung doch nicht geeignet; infolge der starken Ventilation kiihlt sich 
das feuchte Getreide ab, auch wenn die Luft im Apparat sehr hohe Tempera- 
turen aufweist. Nach einer Mitteilung von Appel und R i e h m (2) 
kiihlte sich in einem solchen Trockenapparat, dessen Thermometer eine 
Temperatur von 180° C anzeigten, das Getreide, das mit einer Temperatur 
von 50° C hineingebracht wurde, auf 38° C ab! Viel besser als dieser Apparat 
bewahrte sich ein J a g e r scher Trommelapparat in Buhlendorf und ein 
Apparat anderer Konstruktion in Eckendorf. — Da die Laboratoriumsver- 
suche die Moglichkeit der Flugbrandbekampfung mit heiBem Wasser oder 
heiBer Luft ergeben hatten und Versuche im landwirtschaftlichen Betrieb 
die Moglichkeit der Durchfuhrung in der Praxis erwiesen hatten, haben 
Appel und R i e h m (3) in einem Flugblatt die Bekampfungsmethoden 
mitgeteilt. In diesem Flugblatt sind die bisher besprochenen Verfahren 
dargestellt, ein anderes Verfahren, das in der ausfiihrlicheren Arbeit ebenfalls 
beriihrt ist, konnte noch nicht zur Durchfuhrung empfohlen werden, weil es 
noch nicht in groBerem Umfang erprobt ist. Dies Verfahren, das als „Dauer- 
bad“ bezeichnet worden ist, beruht darauf, daB die Flugbrandsporen im 
Wasser von 42° C nach einigen Stunden absterben (vgl. oben). Da anzu- 
nehmen war, daB das Dauermycel nicht widerstandsfahiger als die Sporen 
sein wiirde, konnte man vermuten, daB flugbrandhaltiges Saatgut durch 
mehrstiindiges Quellen in Wasser von 42° C vom Flugbrand befreit wird. 
Die Versuche mit zwei Weizensorten zeigten, daB durch 8-stlindiges Quellen 
in Wasser von 40° C der Weizenflugbrand bekampft werden kann. In der 
vorliegenden Form erscheint dicse Methode fiir die groBe Praxis nicht geeignet, 
weil das Saatgut wahrend der Behandlung etwa 50 Proz. Wasser aufnimmt 
und daher nur sehwer zuriickgetrocknet werden kann. Moglicherweise laBt 
sich auch diese Art der Flugbrandbekampfung in der Weise modifizieren, 
daB man das Saatgut nur 1—2 Stunden in Wasser von 40° C taucht und dann 
noch etwa 6 Stunden bei 40° C feucht stehen laBt. Stormer (141. 146) 
ist unabhangig von diesen Versuchen auf das gleiche Verfahren gekommen; 
Storm ers Versuche erganzen sich insofern mit denen von Appel und 
R i e h m , als er mit Erfolg den Gerstenflugbrand bekampft, wahrend diese 
den Weizenflugbrand bekampften. Stormer erzielte durch 12-stiindiges 
Quellen einer Gerste in Wasser von 35° C einen brandfreien Bestand; die 
Schliisse, die S16 r m e r aus diesen Versuchen zieht, sind allerdings nicht ganz 
richtig. Er meint, daB mit diesem Versuch die Appelsche „Erweckungs- 
theorie" widerlegt sei; bei 35° C — so argumentiert Stormer — kann das 
ruhende Flugbrandmycel nicht auskeimen, eine Beseitigung des Flugbrandes 
findet aber trotzdem statt, also kommt es bei der Flugbrandbekampfung 
nicht auf die 'Erweckung des ruhenden Mycels an. Das Wesentliche ist viel- 
mehr eine Starke Quellung des Kornes; je hoher die Temperatur des Vorquell- 
wassers, um so besser. Stormer hat insofern recht, als Flugbrandsporen 
in Wasser von 35° C nicht mehr keimen und auch wohl das Dauermycel bei 
so hohen Temperaturen nicht sein Ruhestadium aufgeben wird. Daucrbad 
und HeiBwasserbehandlung nach vorhergehendem Quellen sind zwei ganz 
verschiedene Prozesse. Beim Dauerbad handelt es sich um das Abtoten des 
ruhenden Dauermycels; aus den Versuchen mit Brandsporen konnten Appel 
und R i e h m (2) schlieBen, daB ruhendes Dauermycel durch mehrstiindiges 
Einweichen in heiBem Wasser getotet werden wiirde. — Bei dem Jensen- 
schen Verfahren wird das Saatgut zunaehst in kaltes Wasser gebracht; bei 
langerem Quellen wird das Korn und das ruhende Mycel mit Wasser durch- 


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Zusammenfassende Gbersichten. 


trankt, wobei „eine Ftille von Wachstumsprozessen und fermentativen Vor- 
gangen ausgelost werden, infolge welcher sowohl die Zellen des Getreidekornes 
als auch diejenigen des Pilzes empfindlicher gegen Warmeein wirkungen wer- 
den.“ Dies sind Stormers (147) eigeneWorte; was sagen denn die aber 
anderes, als daB das ruhende Mycel aus dem Dauerstadium heraustritt? 
Stormer glaubte offenbar, daB unter Erweckung des ruhenden Mycels 
etwas ganz anderes verstanden werde; er glaubte, man sei der Ansicht, dafi 
das Flugbrandmycel, „wegen der starkeren Membran gegen Warme weniger 
empfindlich sei und es daherdas Ziel der Vorquellung sein miisse, es durch 
Auskeimung empfindlicher zu machen“ (141). Aus dem dickwandigen Mycel 
sollte also ein diinnwandiger Keimschlauch herausspriefien. So ist die Er¬ 
weckung des ruhenden Mycels im allgemeinen wohl nicht aufgefaBt worden; 
man hat vielmehr immer nur an fermentative Vorgange im Mycel gedacht, 
die es, wie Stormer selbst sagt, gegen die folgende Hauptbehandlung 
empfindlich machen. 

Um die hohe Wasseraufnahme beim Dauerbad zu vermeiden, will Stor¬ 
mer ebenfalls versuchen, durch kurzes Vorquellen in Wasser von 35° C 
und langeres Nachquellen bei derselben Temperatur den Flugbrand zu be- 
kampfen. Stormer (141) hat zu diesem Zwecke eine Art Kochkiste 
konstruiert, die unten einen Hahn besitzt. Die Kiste soil ein Drittel mit 
Wasser von 45° C gefiillt werden; dann wird Getreide eingeschiittet, das 
3—4 Stunden quillt. Nach Ablauf dieser Zeit laBt man das Wasser durch 
den Hahn ablaufen und halt das feuchte Getreide noch 12 Stunden in der 
Kiste. DaB ein derartiges Verfahren Erfolg verspricht, ist sicher; vielleicht 
gelingt diese Form der Brandbekampfung auch schon mit ganz kurzer Vor- 
quellzeit (%— 1 / 2 Stunde), so daB das Saatgut nur etwa 20 Proz. Wasser auf- 
nimmt. Beim Nachtrocknen von behandeltem Saatgut empfiehlt Stormer 
groBe Vorsicht; das Getreide soli eine Eigentemperatur von 40° C nicht iiber- 
schreiten. Diese Temperatur ist immer noch recht hoch und es ist dringend 
zu raten, behandeltes Getreide beim Nachtrocknen nicht hoher als auf 35° C 
zu erhitzen. Zu diesem Trocknen scheint der B ii 11 n e r sche oder Forster- 
sche Trockenapparat sehr geeignet. 

Mit dem von Appel und R i e h m ausgearbeiteten HeiBwasser- 
verfahren hat 0 e t k e n (106) gute Erfolge erzielt; durch 6-stiindiges Quellen 
in Wasser von 20—25° C und darauf folgende HeiBwasserbehandlung (52 bis 
53° C) wurde der Flugbrandbefall eines Weizens von 3 bis 4 Proz. auf 0 herab- 
gedriickt. Der Weizen war allerdings in seiner Keimfahigkeit um 10 Proz. 
geschadigt, doch wird dieser Schaden durch die Brandfreiheit wett gemacht. 
In Danemark hat sich nach Mortensen (101) das Jensen sche Ver¬ 
fahren (3 Stunden kalt vorquellen, 10 Stunden nachquellen, 5 Minuten 50—51° 
C HeiBwasser) wiederum gegen Gerstenflugbrand bewahrt. 

Eine Berechnung iiber die Rentabilitat der Flugbrandbekampfung, 
wie sie Stormer (146) fordert, ist sehr schwer auszufuhren; Appel 
und R i e h m (2) konnten dank der Liebenswiirdigkeit der Herren Sper¬ 
ling und von Vogelsang einiges iiber die Kosten der HeiBluft- 
behandlung mitteilen. Nach Berechnung des Herrn Sperling stellen sich die 
Kosten fur die Beizung eines Zentners Getreide auf 80 Pfg., nach Berechnung 
des Herrn von Vogelsang auf 31 Pfg. Der Unterschied in den An- 
gaben beruht hauptsachlieh darauf, daB der J a g e r sche Apparat bedeutend 
mehr Kohlen verbraucht, als der Eckendorfer Apparat. Die Ab- 
nutzung der Apparate ist in beiden Berechnungen nicht beriicksichtigt, weil 


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Z usamm enfasaende L'bersichten 


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die Apparate in erster Linie anderen Zwecken dienen. Zu den Ausgaben 
fiir die Ausftihrung des Beizens mtiBte man noch den Verlust durch die Keim- 
schadigung hinzurechnen, um alle Kosten zu erhalten; auf der anderen Seite 
steht der direkte Gewinn, der aus der Beseitigung der Flugbrandahren resul- 
tiert. AuBerdem aber ist zu bedenken, daB ein brandfreier Bestand auch 
eine fast brandfreie Ernte gewahrleistet, wenn nicht stark flugbrandhaltige 
Felder benachbart sind. Die einmalige Ausfuhrung der Flugbrandbekampfung 
wird fiir mehrere Jahre geniigen und in jedem Jahr ein Mehr an Ernte zur 
Folge haben, wahrend andererseits ohne Beizung von Jahr zu Jahr eine 
Anreicherung an Flugbrand und damit ein immer starkerer Verlust verbunden 
sein kann, wenn die Witterungsverhaltnisse wahrend der Bliitezeit die In- 
fektion begiinstigen. Genaue Berechnungen lassen sich schlechterdings nicht 
durchfiihren, aber bei den geringen Kosten, die das HeiBluftverfahren z. B. 
in Eckendorf macht, kann an der Rentabilitat der Flugbrandbekampfung 
kaum gezweifelt werden. 

Schander (123), der mit dem von Appel und R i e h m ab- 
ge&nderten Verfahren Erfolg hatte, halt es fiir einen groBen Mangel der HeiB- 
wasserbeize, daB feuchtes Saatgut ausgesat werden muB. Tatsachlich kann 
ja auch das Aussaen gequellten Getreides verhangnisvoll werden, wie eine 
Mitteilung von G e r 1 a c h (48) zeigt. G e r 1 a c h hatte nach einer von 
Schander erhaltenen Vorschrift Gerste gebeizt und zum Vergleich un- 
gebeizte Gerste daneben angebaut. Die gebeizte Gerste ergab 11,9 dz Korner 
und 13,8 dz Stroh; die unbehandelte 15,9 dz Korner und 20,0 dz Stroh. Der 
Flugbrand war durch die Behandlung vollig beseitigt, der Ertrag aber be- 
deutend vermindert. „Hierzu wird allerdings das ungiinstige Wetter, welches 
kurz nach dem Drillen eintrat, beigetragen haben“, denn „einige Tage nach 
der Bestellung trat starker Frost ein.“ DaB feucht ausgesate Gerste durch 
„starken Frost“ sehr leidet, liegt auf der Hand und G e r 1 a c h s Versuch 
beweist also weiter nichts, als daB die Aussaat feuchten Saatgutes zu ver- 
meiden ist, wenn Frostgefahr besteht. Bereits im vorigen Jahr 1 ) ist darauf 
hingewiesen, daB das Zuriicktrocknen des gegen Flugbrand behandelten Saat¬ 
gutes aus anderen Griinden erwiinscht ist; wenn namlich die Keimfahigkeit 
durch die HeiBwasserbehandlung gelitten hat, so wird die Schadigung durch 
vorsichtiges Zuriicktrocknen bis zu einem gewissen Grade wieder ausgeglichen. 
Zuriickgetrocknete Gerste kann durch Frost nicht mehr beschadigt werden 
als unbehandelte; auch groBe Trockenheit des Bodens kann zuriickgetrock- 
netes Saatgut ebensogut iiberstehen, wie unbehandeltes Saatgut. 

DaB nur tadellos keimendes Saatgut zur Flugbrandbekampfung benutzt 
werden darf, ist schon friiher gesagt; Appel und R i e h m (6) haben im 
Herbst des Jahres 1911 besonders darauf hingewiesen, daB infolge der groBen 
Trockenheit die Getreidesamen viel trockener und sproder geerntet worden 
sind und daB infolgedessen beim Maschinendrusch viele Korner angeschlagen 
worden sind. Beim Weizen sind die Korner selbst verletzt, bei der Gerste 
sind vielfach nur die Spelzen fortgeschlagen; daB solche Samen einer Schadi¬ 
gung durch hohe Temperaturen mehr ausgesetzt sind als unverletzte Samen, 
liegt nahe. K i e B1 i n g (77) hat auf ein weiteres Moment hingewiesen, 
das die groBte Vorsicht bei der Flugbrandbekampfung im Herbst 1911 und 
im Friihjahr 1912 notwendig erscheinen laBt. K i e 81 i n g fand namlich, 
daB die Keimfahigkeit einer weniger keimreifen Gerste durch Vorweichen 
begiinstigt wird, wahrend eine vollig keimreife Gerste durch langeres Quellen 


*) VgL das vorjahrige Ref. Bd. 30. p. 478. 
Zweite Abt. Bd. 31. 

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Zusammenfassende tlbersichten. 


in ihrer Keimf&higkeit geschadigt wird. Zu einem entgegengesetzten Resultat 
kam bereits im Jahre zuvor W a 11 d e n (155); dieser fand, daB nicht keimreife 
Getreidesamen gegen Warmwasserweiche sehr empfindlich sind und zwar 
kommt die Schadigung dadurch zustande, daB die Gewebe der Tegumente 
verkleistert und damit fur Luft schwer durchlassig werden. W a 11 d e n 
glaubt, daB die Keimreife darin besteht, daB „die Gewebe und die darin 
eingelagerten Substanzen eine Umanderung physikalischer oder auch che- 
mischer Natur in der Richtung hin erleiden, daB sie gegen die verkleisternde 
Einwirkung des Wassers widerstandsfahiger werden.“ 

B r o i 1 i (18) teilt mit, daB 2 Jahr altes Saatgut (Gerste) bei einer Aus- 
saat noch Flugbrandbefall aufwies, daB also eine „Verminderung der Krank- 
heit durch Benutzung zweijahrigen Saatgutes nicht eingetreten“ ist; er be- 
statigt damit die im Jahre 1905 ausgefuhrten Versuche Brefelds. Zim¬ 
mer m a n n (168) hat auch bei Aussaat von 3 Jahr altem Saatgut noch Flug- 
brand beobachtet; das Dauermycel ist also mindestens 3 Jahre lebensfahig. 

In einem Aufsatz liber den Getreidebrand und seine Bekampfung schreibt 
B r o z (19), daB sich aus den Sporen von Ustilago tritici „ahnlich 
wie beim Stinkbrand Keimschlauche entwickeln und aus diescn die Promy- 
celien (!), welch letztere jedoch im Gegensatz zu der vorigen Art wenig oder 
gar keine Sporidien, sondern meist direkte Mycelfaden bilden.“ Auch 
Schellenberg (127) spricht davon, daB bei Ustilago tritici 
und U. n u d a bisweilen Konidien vorkommen, die „aber sofort mit dickem 
Mycel weiter wachscn 11 . Ob die Seitenzweige des Mycels wirklich als direkt 
auskeimende Konidien aufzufassen sind, erscheint fraglich. Von der Infektion 
beim Weizenflugbrand hat B r o z (19) eigenartige Vorstellungen. Er schreibt: 
„Ist es jedoch einem Keimschlauch gelungen, sich in eine Weizenpflanze 
einzubohren, so entwickelt er sehr rasch eine Menge von Pilzfaden, ein Mycel, 
welches bis zur Spitze des Stengels vordringt und weiter in die Ahrchen, deren 
Fruchtknoten bald vollstandig zerstort wird.“ B r o i scheint also zu glauben, 
daB bei Ustilago tritici eine Keimlingsinfektion stattfindet; der 
Aufsatz steht auf der gleichen Stufe wie der desselben Verfs. iiber Erysipheen 
(s. weiter unten). 

Schellenberg (127) hat in seinen Brandpilzcn der Schweiz ein 
vortreffliches Nachschlagcwerk geschaffen, das jedem, der sich iiber einen 
Brandpilz orientieren will, AufschluB liber die Biologie gibt und zahlreiche 
Literaturhinweise enthalt. 


2. R o s t p i 1 z e. 

Die Biologie der Uredineen hat M a i r e (91) fiir den Progressus bearbeitet. 
Die ersten Abschnitte orientieren iiber die Kernverhiiltnisse bei den Uredineen 
mit vollkommener und unvollkommener Entwicklung. Bekanntlich entsteht 
aus der einkernigen Basidiospore ein Mycel mit einkernigen Zellen, aus dem 
ebenfalls einkernige Pyknidosporen hervorgehen; vor der Aecidienbildung 
treten dagegen je 2 Zellen zusammen und es entstehen durch Uberwandern 
des einen Kernes zweikernige Zellen. Beide Kerne (Synkaryon) teilen sich 
immer gleichzeitig, so daB jede Zelle des aus den Aecidien hervorgehenden 
Mycels 2 Kerne enthalt; auch Uredo- und Teleutosporen sind zweikernig. 
In ausgereiften Teleutosporen verschmelzen beide Kerne; der aus der Ver- 
schmelzung hervorgehende Kern erleidet bei der Keimung der Teleutospore 
2 Reduktionsteilungen, so daB jede Basidiospore wieder einen einzigen haploi- 
den Kern enthalt. Auf die der Aecidienbildung vorausgehenden Kernwande- 
rungen, die von Blackman und Christman studiert sind, ist im 


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Zusammenf&ssende tlberaichten. 


451 


vorigen Jabre bereits hingewiesen. FUr die Uredineen mit vollkommener 
Entwicklung sind die Kernverhaltnisse noch nicht iiberall gekl&rt; in vielen 
Fallen ist das zweikernige Stadium sehr abgeklirzt. 

Nach M a i r e sind die Uredineen entwicklungsgeschichtlich ebenso wie 
die Basidiomyceten von Formen abzuleiten, aus denen die heutigen Ascomy- 
ceten hervorgegangen sind. Die primitivsten Uredineen sind — hierin stimmt 
M a i r e mit Olive (107) tiberein — von Formen abzuleiten, die den heutigen 
Mikroformen ahnlich waren. Einen weiteren Abschnitt widmet M a i r e 
der biologischen Bedeutung der einzelnen Sporenformen, der Verbreitung 
und Keimung der Sporen und der Infektion. 

Sehr eingehend wird die Mykoplasmatheorie behandelt und man muB 
gestehen, daB M a i r e vollig objektiv die noch heute nicht sicher entschiedene 
Frage behandelt; die Gegner der Mykoplasmatheorie kommen ebenso wie 
Eriksson zu ihrem Recht. Maire selbst entscheidet sich weder fiir 
noch gegen die Mykoplasmatheorie; er erklart es fur unmoglich, eine Theorie, 
die auf so zahlreichen mit Ausdauer durchgefuhrten eingehenden Unter- 
suchungen beruht, einfach abzutun, weil sie unwahrscheinlich sei. „Das 
Wahre ist nicht wahrscheinlich“; andererseits erklart es aber Mai re fiir 
sehr schwer, Eriksson auf das Gebiet der „Endohaustorien“ zu folgen. 
Tatsachlich ist auch Erikssons Theorie so ungeheuerlich, daB sie der 
einwandfreiesten Stiitzen bediirfte; bisher ist aber noch niemand bei dem 
Versuch, die Mykoplasmatheorie zu priifen, von ihrer Richtigkeit iiberzeugt 
worden. Neuerdings liegt iibrigens eine Mitteilung, wohl aus Praktiker- 
kreisen, vor, in welcher versucht wird, Erikssons Theorie durch Be- 
obachtungen auf dem Feld zu stiitzen. S z 6 k a c s (150) glaubt aus der 
Beobachtung, daB rostempfangliche Sorten auch bedeutend friiher Rost- 
befall aufweisen als andere Sorten, schliefien zu konnen, daB die Krankheit 
mit den Samen als Mykoplasma iibertragen wird. — Trotz aller Hochachtung, 
die man vor der Uberzeugungstreue, mit der Eriksson seine Ansicht 
verficht, haben muB, scheint es doch berechtigt, die Mykoplasmatheorie 
abzulehnen, zumal auch Tisch 1 er (152), der Mitarbeiter Erikssons 
bei seinen ersten Untersuchungen, erklart, daB er „der cytologischen Be- 
griindung der Mykoplasmatheorie nicht mehr zu folgen vermag 11 . 

Beobachtungen iiber die Uberwinterung der Rostpilze hat H e c k e 
(52) mitgeteilt; er fand noch lebendes Rostmycel im Gewebe der Wirtspflanze, 
nachdem Froste eingetreten waren, und konnte an Getreideblattern, die Ende 
November infiziert wurden, im Friihjahr die Uredosporen nachweisen. Diese 
Beobachtungen und Versuche bestatigen, daB Rostpilze unter Umstanden 
ohne Teleutosporen lediglich als Mycel iiberwintern konnen. In sehr stren- 
gen Wintern werden aber, wie u. a. J a c z e w s k i 1 ) fand, Uredosporen 
und auch das Mycel von Puccinia graminis abgetotet. Eine 
plausible Erklarung der tlberwinterung der Getreideroste auch in sehr 
strengen Wintern hat Pritchard (111) gegeben. Er fand am Hilus 
von Weizenkomern Teleutosporenlager, in deren Nahe sich auch Rostmycel 
nachweisen lieB; ein Mycel mit zweikernigen Zellen konnte aber auch im Scu- 
tellum nachgewiesen werden. Um zu sehen, ob von solchen Komern aus 
das Rostmycel direkt in die jungen Pflanzen wachsen kann, hat Pritchard 
(112) rostinfizierte Samen zum Keimen ausgelegt. An Komern, die 4 Wochen 
nach der Keimung untersucht wurden, fanden sich Teleutolager auch inner- 
halb des Perikarp. In der Wurzel der jungen Pflanzen wurde Rostmycel 


*) Vgl. das vorjahrige Ref. Bd. 30. p. 480. 

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Zusammenfassende L'bersichten. 


gefunden und auch in dem jungen Halm war Mycel nachweisbar. Auffallend 
ist die Angabe Pritchards, daB das Rostmycel zwischen den Blatt- 
scheiden zu finden ist; von diesem Mycel aus soli die Infektion der Blatter 
erfolgen. Wenn die Untersuchungen Pritchards bestatigt werden, 
ist damit die Frage nach der Oberwinterung der Getreideroste wesentlich 
geklart. DaB von Rost infizierte Weizenkorner keine Seltenheit sind, sucht 
Pritchard dadurch zu beweisen, daB er Weizen verschiedener Her- 
kiinfte, die in einem rostarmen Jahr geerntet waren, untersuchte; in samt- 
lichen Proben fanden sich von Rost infizierte Korner. 

Olive (107) hat einen Beitrag zur Frage nach dem Ursprung der 
Heterocie der Rostpilze geliefert; er geht bei seinen (Jberlegungen von der 
Annahme aus, daB die friiheren Rostpilze den heutigen Mikroformen ahn- 
lich waren, also nur Teleutosporen aufwiesen. Diese Rostpilze sind nach 
Olives Meinung autocisch gewesen und zwar haben sie auf dem heutigen 
Aecidienwirt gelebt; nachdem auch Aecidien in dem Entwicklungsgang der 
Rostpilze aufgetreten waren, gingen die Aecidiensporen auf eine andere 
Wirtspflanze iiber. DaB der jetzige Teleutowirt die urspriingliche Wirts- 
pflanze war, ist nach Olive nicht denkbar, weil die aus Reduktionstei- 
lungen hervorgehenden einkernigen Sporidien sich nicht an einen ganz 
neuen Wirt anpassen konnten. Vor der Aecidienbildung dagegen findet 
eine Zellverschmelzung statt und aus dieser resultiert eine besondcreEnergie, 
welche die aus der Zellverschmelzung hervorgehenden Aecidiosporen be- 
fahigt, sich einem neuen Wirt anzupassen. Als weiteres Argument fur seine 
Anschauung fiihrt Olive die Tatsache an, daB es sehr viel heterocische 
Rostpilze gibt, die einen einzigen Aecidienwirt, aber eine groBere Anzahl 
Tcleutowirte haben. 

Beschaftigen sich die bisher behandelten Arbeiten fast alle mit Rost- 
pilzen im allgemeinen, so hat eine Arbeit von Freeman und John¬ 
son (44) speziell die Getreideroste zum Gegenstand. Von den in Deutsch¬ 
land auftretenden Getreiderostpilzen ist Puccinia glumarum Erikss. 
in Amerika bis jetzt noch nicht bekannt; die anderen Getreideroste sind 
iiberall in den Vereinigten Staaten zu finden, besonders in den Gegenden, 
wo die jahrliche Regenmenge 50 cm und mehr betragt. Die Schadigungen, 
welche durch Rostpilze hervorgerufen werden, sind nach Freeman und 
Johnson of ter iiber- als unterschatzt. In starken Rostjahren ist die Ernte 
immer bedeutend unter der Durchschnittsernte; so wurden in Minnesota 
und Dakota 1903 13,15, 1905 13,66, in dem Rostjahre 1904 aber nur 11,65 
Bushels per acre geerntet. Aus solchen Ernteangaben auf die Schadlich- 
keit der Rostpilze schlieBen zu wollen, ist unbegriindet; mit gleichem Rccht 
kann man sagen, daB die Entwicklungsbedingungen fiir das Getreide in dem 
einen Jahr nicht so giinstig waren und daB infolgedessen viel Rost aufgetreten 
ist, daB also der Rostbefall cin Index fiir den Gesundheitszustand des Ge- 
treides ist 1 ). DaB die Entwicklung der Korner beeintrachtigt werden kann, 
wenn die Bliiten von Rostpilzen befallen werden, ist nioglieh; so ist es nicht 
ausgeschlosscn, daB Johnson (72) das Taubbleiben von Weizen mit 
Recht auf Befall der Ahren durch Puccinia graminis tritici 
Erikss. et Henn. zuriickfiihrt. 

Puccinia graminis hordei zeigt sich nach Freeman 
und Johnson (44) besonders auf spat gesiiter Gerste. R h a m n u s 
f r a n g u 1 a und R. cathartica, die Aecidienwirte von Puccinia 

') Vgl. das vorjahrige Ref. I>d. 30. p. 482. 


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Zusammenfassende D bereichten. 


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coronata bezw. P. coronifera sind in Amerika ursprunglich nicht 
heimisch, doch kommt R cathartica jetzt in Amerika vor. Der ame- 
rikanische Kronenrost des Hafers bildet seine Aecidien auf Rhamnus 
lanceolata, R caroliniana und R cathartica aus; ob 
dieser Kronenrost mit einem der europaischen Kronenroste identisch ist, 
steht noch nicht fest. 

Interessant sind die Ergebnisse der von Freeman und John¬ 
son ausgefiihrten Infektionsversuche mit Uredosporen von P u c c i n i a 
graminis tritici. Mit Sporenmaterial von Weizenpflanzen konnten 
nur Weizen und Gerste reichlich infiziert werden, Roggen nur ganz ver- 
einzelt, Hafer iiberhaupt nicht; wurden nun die aus dieser Infektion auf 
Gerste hervorgegangenen Uredosporen desselben Pilzes zur Infektion ver- 
wendet, so lieB sich auch Roggen leicht infizieren und vereinzelt sogar 
Hafer. Die Infektionen gelangen auch, wenn mit Uredosporen von Weizen 
Gerste infiziert wurde, mit dem von Gerste gewonnenen Uredomaterial 
wieder Gerste, mit dem neugewonnenen Material Roggen, dann wieder 
Roggen, dann Weizen und mit dem jetzt auf Weizen gebildeten Uredo¬ 
material gelangen Infektionen auf Hafer. Puccinia graminis 
tritici geht also im allgemeinen nicht auf Hafer iiber, laBt sich aber 
auf Hafer ubertragen, wenn sie vorher Gerste passiert hat. — Uredosporen 
von Puccinia graminis hordei infizierten nur Gerste und Wei¬ 
zen gut, Hafer und Roggen schwach. Puccinia graminis von 
Roggen infizierte nur Roggen und Gerste, nach Passage von Gerste auch Hafer. 
Uredosporen von Puccinia graminis von Hafer infizierten Hafer 
gut, Gerste nur schwach. Die auf Hafer lebende Puccinia grami¬ 
nis ist am meisten spezialisiert. 

Aus den Infektionsversuchen geht hervor, daft es zahlreiche verschie- 
dene Rassen von Puccinia graminis gibt; findet man z. B. auf 
Weizen eine P. graminis, so weiB man nicht, ob dieser Stamm bisher 
nur auf Weizen und Roggen gelebt hat, Oder ob er vielleicht auch schon 
auf Gerste parasitierte und dadurch die Fahigkeit gewann, Hafer zu in¬ 
fizieren. Morphologisch lassen sich die verschiedenen Stamme kaum unter- 
scheiden. Uredosporen von P. graminis auf Gerste sind kurzer und 
schmaler als die von P. graminis auf Weizen; nachdem aber der 
Gerstenrost 17mal hintereinander auf Weizen ubergeimpft worden war, 
zeigte sich, daB die Weizenpflanze auf die GroBenverhfiltnisse der Sporen 
einen EinfluB ausgeUbt hatte. Die GroBenverhaltnisse der Sporen waren 
folgende: 

Weizenrost 18,15 x 31,33 n; Gerstenrost 17,46 x 28,51 n; 

Gerstenrost auf Weizen 17,67 x 31,12 (i; Weizenrost auf Gerste 17,52 
X 29,01 \l. 

Eine Reihe von Versuchen sollten Antwort auf die Frage geben, ob 
die Zellverschmelzung vor der Aecidienbildung in dem Entwicklungsgang 
der Rostpilze hin und wieder notwendig sei. Uredosporen von Puccinia 
graminis von Weizen, Gerste, Roggen und Hafer, ferner Uredosporen 
von P. simplex, P. rubigovera tritici und P. r u b i g o - 
vera secalis wurden durch 52 Generationen in der Uredoform fort- 
gepflanzt, ohne daB die fehlende Zellverschmelzung irgendwelchen merk- 
baren EinfluB auf die Gestalt der Uredosporen oder auf ihre Infektions- 
tUchtigkeit ausgeUbt hatte. 

In einem gewissen Gegensatz zu fruheren Untersuchungen von S c h a f f - 
n i t stehen die Beobachtungen von Freeman und Johnson uber 


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Zusammenfassende tlberaichten. 


die Keimfahigkeit der Uredosporen; die Sporen zeigten die groBte Keimfahig- 
keit in den ersten Stadien, solange sie noch von der Epidermis bedeckt 
waren. Andererseits behielten aber Uredosporen von P. g r a m i n i s , 
die vom Dezember ab in Schnee aufbewahrt wurden, ihre Keimfahigkeit 
z. T. noch bis zum Marz. 

DaB eine direkte Bekampfung der Rostpilze bisher nicht moglich ist, 
wird allgemein anerkannt; Freeman und Johnson verhalten sich 
auch gegen liber den Angaben iiber die rostschiitzende Wirkung besonderer 
Diingung (Kali, Phosphor) sehr skeptisch, da exakte Beweise fUr diese An¬ 
gaben noch fehlen. Das einzige Mittel, das zur Verhutung des Rostbefalls 
moglich ist, besteht in der Auswahl und Ziichtung widerstandsfahiger Sorten. 
Von Kirchner (79) hat bei seinen vergleichenden Anbauversuchen die 
interessante Beobachtung gemacht, daB es Sommerweizen gibt (Sindlinger 
Sommerweizen), die gegen Gelb- und Braunrost in gleichem MaBe wider- 
standsfahig sind; Getreidesorten, die gegen alle Rostpilze resistent waren, 
sind bisher noch nicht bekannt. 


3. Fusarien. 

Ober Fusariumkrankheiten des Getreides liegt wieder eine groBere Ar¬ 
beit vor; nach einer eingehenden Ubersicht iiber die bisher erschienene 
Literatur teilt Mortensen (100) seine Beobachtungen iiber Fusariosen 
mit. Als Schneeschimmel tritt Fusarium besonders nach nassen Sommern 
auf; meist zeigt er sich an Stellen, wo der Schnee langer liegen bleibt, so 
an Hecken, in der Nahe von Geholz und an niedrig gelegenen Stellen. Da- 
her erklart sich auch das platzweise Auftreten des Fusariumschimmels. 
Kraftiges Eggen eines vom Schneeschimmel befallenen Gerstenfeldes hatte 
vorziigliche Wirkung; die Pflanzen erhielten Licht und Luft und der Pilz 
konnte sich nicht weiter entwickeln, weil ihm die fiir sein Fortkommen so 
wichtige stagnierende feuchte Luft entzogen war. Die verschiedenen Roggen- 
sorten verhielten sich gegeniiber dem Schneeschimmel verschieden; Brattings- 
borg-Roggen war sehr stark befallen, Petkuser, Original Heinrich und einige 
andere Roggensorten nur wenig. Das Saatgut des Brattingsborg-Rog- 
gens war besonders stark mit Fusarium infiziert. Die Frage, welche Fusa¬ 
rien als Schneeschimmel auftreten, laBt Mortensen noch offen; 
Schander und Schaffnit (125) konnten feststellen, daB ver- 
schiedene Fusarien als Schneeschimmel auftreten konnen. 

Der durch Fusarien an Getreide hervorgerufene „Wurzelbrand“ des 
Getreides besteht in einer Braunung des untersten Halmteiles. Als Erreger 
kommt nach Mortensen (100) ein Fusarium in Betracht, das deutlich 
von Fusarium nivale verschieden ist; die Konidien des Wurzel- 
brand-Fusariums sind schwach gekrummt, 40—60 x 7—9 p groB und meist 
5, selten 7—8 septiert. Der Wurzelbrand der Gerste hat in D&nemark eine 
groBe Bedeutung; die Krankheit tritt nesterweise auf und scheint in einer 
gewissen Beziehung zu den Bodenverhaltnissen zu stehen. Saurer Boden, 
der entweder schlecht drainiert ist oder an Kalkmangel leidet, soli das Auf¬ 
treten des Wurzelbrandes begiinstigen. Die befallenen Pflanzen bleiben in 
der Entwicklung zuruck und weisen eine hellgriine Farbung auf; WeiBahrig- 
keit wird bisweilen als Folge des Wurzelbrandes bcobachtet. 

Eine ahnliche Fusariumkrankheit ist die FuBkrankheit; der Unter- 
schied zwischen beiden Krankheiten besteht, so weit ich aus Morten- 
s e n s Arbeit erkennen konnte, nur darin, daB Wurzelbrand eine Krankheit 
der Keimpflanzen ist, wahrend FuBkrankheiten nur an filteren Pflanzen auf- 


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treten. Dabei scheint die FuBkrankheit nicht etwa ein alteres Stadium des 
Wurzelbrandes zu sein, denn Mortensen gibt als Erreger der FuB¬ 
krankheit Fusarium nivale, also einen anderen Pilz, als das 
Wurzelbrand- Fusarium an. Allerdings beobachtete er auch, daB 
Wurzelbrand der Gerste „direkt in FuBkrankheit iiberging“. Ebenso wie 
H i 11 n e r und I h s s e n x ) miBt auch Mortensen dem Fusarium 
eine viel groBere Bedeutung fur die FuBkrankheiten bei, als den anderen 
Pilzen (Leptosphaeria, Ophiobolus); auch Stormer (139) 
spricht sich auf Grund seiner Beobachtungen in der Provinz Sachsen 
im gleichen Sinne aus. Haufig zeigt sich die FuBkrankheit dort, wo im 
Friihjahr Schneeschimmel auftrat. 

Eine besondere Form der FuBkrankheit zeigte sich im Sommer 1910 
an Hafer und Gerste; das Krankheitsbild erinnerte an die Stockkrankheit 
oder an Fritfliegenbefall. Das starke Auftreten der Krankheit fiihrt Mor¬ 
tensen auf den feuchten Sommer des Jahres 1909 zurlick, der eine Infek- 
tion des Saatgutes begiinstigt hat. — Beschadigungen durch Fusa¬ 
rium konnen auch an dem Halm oder an Ahren auftreten, besonders wenn 
das Getreide gelagert hatte. Beeintrachtigungen der Keimung treten, wie 
Mortensen in tlbereinstimmung mit H i 11 n e r findet, bei eingefiihrten 
Roggensorten starker auf als bei den einheimischen Landsorten. Je spater 
die Saat erfolgt, um so starker ist der Fusarium angriff. 

Zur Bekampfung der Fusarium krankheiten, die mit dem Saat- 
gut verbreitet werden, hat Mortensen eine Reihe von Bekampfungs- 
versuchen ausgefiihrt. Zur Bekampfung des Schneesschimmels an Weizen 
eignete sich eine Behandlung mit Wasser von 56—57° C (wahrscheinlich 
betrug die Dauer der Behandlung wie in Danemark allgemein iiblich 5 Min.), 
l^stiindiges Eintauchen in 0,3 Proz. CuS0 4 oder 8stundiges Eintauchen 
in 0,1-proz. Formaldehydlosung. Auf dem mit unbehandeltem Saatgut 
bestellten Feld trat dagegen Schneeschimmel auf, ebenso auf den Feldern, 
deren Saatgut mit Ceresbeize oder mit Wasser von nur 54—55° C behandelt 
worden war. Gegen Schneeschimmel an Roggen half eine HeiBwasserbehand- 
lung (5 Minuten?) mit Wasser von 59—60° C oder 61—62° C; die Keim- 
fahigkeit des so behandelten Roggens war um 4 Proz. geringer als die des 
unbehandelten. Eine 12stUndige Behandlung mit 0,5 Proz. CuS0 4 schadigte 
die Keimfahigkeit sehr stark (um 14 Proz.) und hatte auBerdem keine so voll- 
kommene Wirkung wie die HeiBwasserbehandlung; auch Formaldehyd- 
behandlung hatte kein zufriedenstellendes Ergebnis. Zur Bekampfung der 
FuBkrankheit kann Formaldehyd nach Mortensen vielleicht brauch- 
bar sein, weil der Erreger dieser Krankheit in Konidienform auBen am 
Saatgut sitzt und nicht wie Fusarium nivale im Gewebe des Sa- 
mens. Sublimat zur Bekampfung von Fusarienkrankheiten zu empfehlen, 
wie es Hi 11ner tut, halt Mortensen nicht fiir richtig, weil es ihm 
bedenklich erscheint, Sublimat an jedermann abzugeben. 

H i 11 n e r und I h s s e n (57) haben im Jahre 1911 nochmals auf ihre 
vorjahrige Arbeit hingewiesen und die wichtigsten Ergebnisse zusammen- 
gefaBt. — Das rasche Abfallen des Petkuser-Roggens ist nach H i 11 n e r 
und Lang (60) auf Fusarium befall zuruckzufiihren; sobald solcher 
schlechte Ertrage liefernde Roggen mit Sublimat behandelt wird, zeigt sich 
auch wieder eine Ertragssteigerung. Eine gunstige Wirkung der Sublimat- 
beize zeigt sich auch dann, wenn das Saatgut keinen hohen Fusarium- 

*) Vgl das Ref. Bd. 30. p. 485. 


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Zusammenfassende tlbersichten. 


befall aufweist; das gebeizte Korn scheint nach Hiltner und Lang 
gegen eine Infektion vom Boden aus besser geschiitzt zu sein. Nach Hilt¬ 
ner und G e n t n e r (56) ist die Sublimatbehandlung in Bayern wieder 
in groBem Umfange durchgefiihrt und die von Hiltner (54) veroffent- 
lichten Stimmen aus der Praxis bestatigen, daB mit Sublimat behandelter 
Roggen weniger auswintert als unbehandelter. 

Bubak und Kosaroff (22) teilen phytopathologische Beobach- 
tungen aus Bulgarien mit. Aus faulenden Maiskolben, die Kosaroff 
an B u b a k geschickt hatte, isolierte dieser ein F u s a r i u m , das er als 
Fusarium may diperdum n. sp. beschreibt. Nach der Beschrei- 
bung dtirfte es wohl selbst fiir Fusarium spezialisten nicht ganz leicht 
sein, ein auf Mais gefundenes Fusarium mit F. maydiperdum 
zu vergleichen, denn die Konidien des von B u b 4 k beschriebenen Pilzes 
sind „gerade oder verschiedenfach gebogen“ und werden als „sehr poly¬ 
morph" bezeichnet. Auf den faulenden Maiskolben wurden auch Fusa¬ 
rium lateritium Nees., Trichothecium roseum Pers. und 
Sordaria fimiseda Rob. gefunden. „Dieselben sind aber mit der 
Krankheit in keiner Verbindung." Die Bestimmtheit, mit der B u b & k 
dies ausspricht, wirkt ebenso eigentumlich als die Behauptung, daB Fu¬ 
sarium maydiperdum „sehr sch&dlich" ist. Bub 4k begriindet 
seine Ansicht in keiner Weise, schreibt aber: „tlber die Art der Infektion 
kann ich leider nichts Positives mitteilen. Der Pilz ist ein Saprophyt, wel- 
cher vielleicht iiber die feuchten Griffel in das Innere der Kolben gelangt 
und daselbst zuerst die Griffel zerstort.... Spater werden auch die Spindel 
und die Scheiden angegriffen." Infektionsversuche sind nicht ausgefiihrt, 
es ist also nicht zu ersehen, warum von den verschiedenen Pilzen, die auf 
den faulenden Kolben gefunden wurden, gerade „Fusarium maydi¬ 
perdum" der Erreger der Faulnis sein soil. 

4. Helminthosporien. 

Die durch Helminthosporium gramineum Rbh. hervor- 
gerufene Streifenkrankheit der Gerste hat im Jahre 1911 groBere Beachtung 
gewonnen; von verschiedenen Seiten sind Bekampfungsversuche gegen die 
Krankheit gemacht worden. Larsen und Mortensen (87) verwen- 
deten zu ihren Versuchen 8 verschiedene Gerstensorten. Das Saatgut wurde 
im Verlauf von 5 Minuten 20mal in Wasser von 56—57° C eingetaucht, so- 
fort zum Abkiihlen breit geworfen und dann bei einer Temperatur von 25 
bis 35° C auf der Malzdarre getrocknet. Eine Sorte (Hannchengerste) wurde 
3 Stunden vorgequellt, blieb dann 10 Stunden feucht stehen und wurde dann 
im Verlauf von 5 Minuten 20mal in Wasser von 49%—50° C getaucht; nach 
dem Abkiihlen wurde auch diese Sorte auf der Malzdarre bei 25—35°C ge¬ 
trocknet. Die Gersten wurden zum Teil vollig zuriickgetrocknet, eine Sorte 
hatte sogar am SchluB der Behandlung einen geringeren Wassergehalt als 
am Anfang; die Keimfahigkeit wurde in keinem Falle liber 2 Proz. gescha- 
digt. Von jeder Gerste wurde unbehandeltes Saatgut angebaut, daneben 
mit heiBem Wasser behandeltes und auf einer dritten Parzelle mit HeiB- 
wasser gebeiztes und getrocknetes. Auf den Parzellen mit unbehandeltem 
Saatgut zeigten drei Gersten einen auBerordentlich starken Befall von 
Streifenkrankheit; diese Gersten waren auch durch die Behandlung nicht 
ganz von der Krankheit befreit worden, es zeigte sich aber eine bedeutende 
Verminderung des Befalls. Die Gerstensorten, die unbehandelt nur einen 
geringen Befall von Streifenkrankheit zeigten, waren nach der Behandlung 


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Zusammenfassende tJberaichten. 


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vollig Irei von der Krankheit. In der von Larsen und Mortensen 
angegebenen Tabelle fallt eins auf: das Zuriicktrocknen hatte insofern un- 
gunstig gewirkt, als das getrocknete Saatgut etwas mehr Streifenkrankbeit 
ergab, als das nur mit HeiBwasser behandelte. Da die drei in Betracht 
kommenden Gersten sich ganz gleich verhielten, scheint es sich um mehr 
als eine Zufalligkeit zu handeln; vermutlich ist der starkere Befall der 
aus dem zuriickgetrockneten Saatgut erwachsenen Pflanzen auf die lang- 
samere Keimung dieses Saatgutes zuriickzufiihren. 

Die Hannchengerste wies unbehandelt nur Flugbrand auf, so daB die 
Wirkung der gegen Flugbrand erfolgreichen Beizmethode auf die Streifen- 
krankheit aus diesem Versuch von Larsen und Mortensen nicht 
ersichtlich ist. Mortensen (101) empfiehlt aber auf Grund anderer Ver- 
suche auch gegen Streifenkrankheit die Jensen sche HeiBwasserbeize 
(51°C) mit 3+lOstiindigem Quellen in kaltem Wasser; dies Verfahren ist 
nach Mortensen sicherer als die HeiBwasserbeize (56° C) ohne Vor- 
quellen. Auch durch Eintauchen (3—4 Stunden) des Saatgutes in 0,1-proz. 
Formaldehydlosung soil nach Mortensen die Streifenkrankheit be¬ 
kampft werden konnen. Im Gegensatz zu diesen Angaben stehen Mittei- 
lungen Stormers (139, 142, 144), der mit dem von Appel und 
R i e h m abgeanderten Jensen schen Verfahren die Streifenkrankheit 
nicht vollig beseitigen konnte. Bessere Erfolge erzielte er mit Formaldehyd¬ 
losung (0,1 Proz. 15 Minuten) oder mit dem K u h n schen Kupfervitriol- 
Beizverfahren. 

Die ..Streifenkrankheit der Gerste Helminthosporium teres 
Sacc.“hat Schander (121) bekampft; aus dieser Angabeist nicht recht er¬ 
sichtlich, ob die Streifenkrankheit (Helminthosporium grami- 
n e u m Rbh.) oder die Blattfleckenkrankheit (Helminthosporium 
teres Sacc.) gemeint ist, oder vielleicht beide? „Auf denHeiBwasser- 
und Formalinparzellen konnten nur vereinzelt infizierte Pflanzen festgestellt 
werden“, wahrend Kupferkalk nicht so gut wirkte. 

Larsen und Mortensen (87) haben bei ihren oben bereits be- 
schriebenen Versuchen auch darauf geachtet, ob gleichzeitig mit Hel¬ 
minthosporium gramineum Rbh. auch H. teres Sacc. ver- 
nichtet werden kann. Bei 5 der unbehandelten Gersten zeigte sich die Blatt¬ 
fleckenkrankheit, wahrend nur eine von diesen Gersten nach der Behand- 
lung noch geringe Spuren der Krankheit aufwies. Die Blattfleckenkrank¬ 
heit der Gerste kann also gleichzeitig mit der Streifenkrankheit bekampft 
werden. 

5. Claviceps purpurea. 

tlber die Askosporenverbreitung bei Claviceps purpurea Tul. 
hat F a 1 c k (37) Versuche angestellt. Die Sporen eines Ascus werden nach 
F a 1 c k einzeln herausgeschleudert und dann durch Temperaturstromungen 
verteilt wie die Basidiosporen der Basidiomyceten. Wahrend aber bei den 
Basidiomyceten die Temperaturstromungen durch Warmebildung in den 
Fruchtkorpern des Pilzes selbst erzeugt werden, konnte in den Clavi¬ 
ceps- Fruchtkorpern keine hohere Temperatur festgestellt werden. F a 1 c k 
ist der Ansicht, daB hier die Temperaturstromungen infolge der Wasserver- 
dunstung an den feuchten Claviceps - Fruchtkorpern entstehen; ist die 
Verdunstung gering, also bei kaltem Wetter, so entstehen keine Temperatur¬ 
stromungen. Windstilles warmes Wetter ist fUr die Infektion der Asko- 
sporen am gunstigsten. DaB bei volliger Windstille Infektionen moglich 
sind, zeigten Versuche in windgeschiitzten, geschlossenen Raumen; die Sporen- 


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Zusammenfassende tlbersichten. 


verbreitung ist also ohne Wind, lediglich durch Temperaturstroraungen 
moglich. 

Auf die Berechnung des Sporengewichtes ist nicht allzu viel Wert zu 
legen, selbst wenn sie genau ware. DaB die Askosporen von C1 a v i c e p s 
leicht genug sind, urn durch Temperaturstromungen verbreitet zu werden, 
glaubt man auch ohne Angabe von Zahlen, an deren Richtigkeit zu zwei- 
feln man berechtigt ist. F a 1 c k nimmt an, daB das spezifische Gewicht 
fur alle Pilzsporen das gleiche ist! Nun gibt es Pilzsporen, die mit unseren 
optischen Hilfsmitteln fast homogen aussehen, andere wieder, die deutliche 
Oltropfchen enthalten, und alle diese Sporen sollten das gleiche spezifische 
Gewicht besitzen? Die Grundlage, auf der F a 1 c k seine Berechnungen 
aufbaut, steht auf so schwachen FiiBen, daB die berechneten Zahlenwerte 
recht unsicher sind. Was die Angabe F a 1 c k s fiber die Ejakulation der 
Askosporen anlangt, so stehen diese in direktem Widerspruch zu den Mit- 
teilungen Staegers, nach dem die „Askosporen von Claviceps 
nicht, wie meistens die Lehrbucher behaupten, aus dem Ascus ejakuliert, 
sondern langsam ausgepreBt werden, wie wir haufig beobachtet haben.“ 
Die Konidien von Claviceps purpurea werden nach M e r - 
cier (93) durch Sciara thomae verbreitet; die gleichen Beobach- 
tungen hatte im vergangenen Jahre schon S t a e g e r mitgeteilt. 

W h e t z e 1 und Reddick (158) fanden, daB die Sklerotien von 
Claviceps nur auskeimen, wenn sie im Freien iiberwinterten; im Labo- 
ratorium aufbewahrte Sklerotien bildeten im nachsten Friihjahr keine Apo- 
thecien. — Warburton (156) konnte das verhaltnismaBig seltene Vor- 
kommen von Claviceps purpurea an Hafer beobachten. — In 
Mittel-RuBland ist Mutterkorn nach Jaczewski (70) noch so haufig, 
daB vielfach Erkrankungen und selbst Todesfalle als Folge von Clavi¬ 
ceps- Vergiftungen vorkommen. 

Endlich sei noch als Kuriosum erwahnt, daB S e a v e r (133) fur 
Claviceps purpurea Tul. den alten Namen Spermoedia 
C1 a v u s (DC.) Fries (Syst. Myc. 2. 268. 1822) ausgegraben hat und in 
dem vierten Kapitel der Hypocrealen Nordamerikas das Mutterkorn unter 
diesem Namen auffiihrt. Auch andere Claviceps arten werden als 
Spermoedien bezeichnet, so daB es fast den Anschein hat, als ob S e a v e r 
die Gattung Claviceps streichen will. Bei Phanerogamen gilt es seit 
dem Wiener KongreB als Regel, daB Namen, die seit 50 Jahren allgemein 
im Gebrauch sind und die in floristischen Werken und Monographien an- 
genommen sind, nicht durch altere Namen ersetzt werden diirfen. Fur 
Kryptogamen gibt es eine derartige Bestimmung allerdings nicht, so daB 
hier gewisse Mykologen noch ein weites Arbeitsfeld haben. 

6. Andere pilzliche Schadlinge. 

Zur Bekampfung von Ophiobolus graminis hat P r i d - 
ham (110) Versuche durchgefiihrt, bei denen das Saatgut mit Formaldehyd, 
CuS0 4 Oder CuS0 4 + 2 Proz. Salz behapdelt wurde; das Ergebnis dieser 
Versuche soli zufriedenstellend gewesen sein. — In der Rheinprovinz konnte 
Remy (115) Leptosphaeria herpotrichoides de Not. auf 
Hafer beobachten. 

Auf einem Feld, das melirere Jahre mit Getreide bestellt worden war, 
zeigte sich ein Riickgang im Ertrag, obwohl die chemische Analyse des Bodens 
ergab, daB der Boden geniigend Nahrstoffe enthielt. Beckwith (9) 
fand in dem Boden zahlreiche Pilze, die auf unbebautem Land fehlten. 


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Zusammenfasaende t)beraichten- 


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Einige von diesen Pilzen, die den Gattungen Colletotrichum, 
Macrosporium und Helminthosporium angehorten, konnten 
in den auf dem Feld wachsenden Weizenhalmen nachgewiesen werden; Beck¬ 
with ist der Ansicht, daft die allmahliche Abnahme der Ernte auf eine 
Anreicherung des Bodens mit parasitischen Pilzen zuriickzufiihren sei. — 
B r o i (20) hat in einem Aufsatz die Meltaupilze und ihre Bekampfung be- 
handelt; dab diese oberflachliche Zusammenstellung mancherlei Unrichtig- 
keiten enthalt, ist in dieser Zeitschrift bereits gesagt worden. 

III. Tierische Schadlinge. 

1. Nematoden. 

Die durch Tylenchus dipsaci Kiihn hervorgerufene Stock- 
krankheit des Koggens hat sich nach Spieckermann (134) in West¬ 
falen innerhalb der letzten 30 Jahre nicht wesentlich verbreitet; die Krank- 
heit ist vielmehr auf bestimmte Gebiete beschrankt, stellenweise hat sich 
sogar ein Zuriickgehen feststellen lassen. Die Krankheit besitzt aber immer 
noch eine groBe wirtschaftliche Bedeutung und ein praktisch durchfiihr- 
bares Bek&mpfungsmittel ware von groBtem Wert. Spieckermann 
hat mehrere Jahre hindurch Versuche zur Bekampfung des Schadlings an- 
gestellt und dabei in erster Linie das von K ii h n empfohlene Fangpflanzen- 
verfahren gepriift. Nach Kuhns Vorschrift soli auf stark verseuchten 
Aeckern die obere Bodenkrume entfernt werden; dies laBt sich auch ausfiihren, 
wenn man es nur mit kleinen Krankheitsherden zu tun hat. Die feldmaBige 
Durchfiihrung des Abschaufelns der Bodenkrume ist aber, wie Spiecker¬ 
mann betont, zu kostspielig und zu zeitraubend. 

Die Entfernung der kranken Wintersaat ist nicht so einfach, wie es 
bisweilen hingestellt worden ist; die von Stockalchen befallenen Pflanzen 
sind oft nur kummerlich entwickelt und werden von der Drillhacke oder 
dem Kultivator zerhackt und verschaufelt. Nachdem die befallene Winter¬ 
saat so gut als moglich entfernt worden war, wurde bei den von Spiecker¬ 
mann ausgefuhrten Versuchen Ende Mai Buchweizen ausgesat; frUher 
kann die Aussaat wegen der Nachtfroste nicht vorgenommen werden. Die 
von Tylenchen befallenen Buchweizenpflanzen blieben auBerordentlich klein; 
viele Pflanzen starben sehr friih ab und die Nematoden wanderten wieder 
in den Boden zuriick. Eine griindliche Beseitigung der nur kummerlich 
entwickelten Buchweizenpflanzen erwies sich als fast unmoglich, zumal der 
Boden durch starken Kegen verschlemmt war und die Entwicklung des 
Buchweizens hierdurch noch mehr zurUckgehalten war. Die Stoppel wurde 
dann gesturzt und im Juli erfolgte die zweite Einsaat, die sehr stark er- 
krankte. Nach dem Schnitt wurde die Stoppel wiederum gesturzt, gepfliigt 
und mit Kainit und Thomasmehl gediingt. Der Mitte Oktober eingesate 
Roggen erwies sich im Januar als sehr stark befallen. In diesem Jahr wurde 
die eben beschriebene Methode nochmals mit aller bei einem feldmaBigen 
Betrieb moglichen Sorgfalt durchgefiihrt, aber der Winterroggen erkrankte 
wieder! Die Ernte war leidlich, aber auch nicht groBer als auf dem unbe- 
handelten Kontrollfeld. Spieckermann kommt daher zu dem SchluB, 
daB das „Buchweizenfangpflanzenverfahren in Verbindung mit vorheriger 
Entfernung der kranken Wintersaat nicht geeignet ist, in stark verseuchten 
Boden die Zahl der Alchen, w’enn iiberhaupt, in einer Weise zu verringern, 
die dem hohen Kostenaufwand einigermaBen entsprache u . Die Versuche, 
die Stockalchen mit Schwefelkohlenstoff oder Petroleum zu bekampfen, 
hatten gute Erfolge. Der Schwefelkohlenstoff wurde in 20 cm tiefe Locher, 

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460 


Zusammenfassende t)bersichten. 


die 50 cm voneinander entfernt waren, eingebracht, das Petroleum auf den 
Boden gespritzt; auf jeder 70 qm groBen Parzelle wurden 25 kg Schwefel- 
kohlenstoff oder 25 1 bezw. 50 1 Petroleum verwendet. Eine andere, ebenso 
groBe Parzelle wurde im Juli mit 13 kg Kresolschwefelsaure (aufgelost in 
300 1 Wasser) iiberbraust. Alle diese Methoden hatten den Erfolg, daB nur 
wenige Pflanzen erkrankten, auf der Schwefelkohlenstoffparzelle blieben 
sogar alle Pflanzen gesund. 1m nachsten Jahr zeigten sich auf den mit Schwefel- 
kohlenstoff und Kresolschwefelsaure behandelten Parzellen nur wenig kranke 
Pflanzen; diese Mittel wirken also vorziiglich, sind aber fur groBere Felder 
zu teuer. — Endlich hat Spieckermann versucht, durch Kultur- 
methoden die Krankheit einzuschranken; verschiedene Diinger (z. B. Atz- 
kalk) hatten keinen krankheitshemmenden EinfluB und auch die Saatzeit 
schien nicht von Bedeutung zu scin. In cinem Falle hatte tiefes Pflligen 
einen giinstigen EinfluB, bei einem anderen Versuch zeigte sich dagegen keine 
deutliche Wirkung. Von groBer Bedeutung im Kampfe gegen die Krankheit 
ist die Fruchtfolge; Spieckermann empfiehlt nach Roggen Hack- 
friichte, Klee, Sporgel, Hafer, Sommergerete und Weizen einzuschieben, 
ehe wieder Roggen gebaut wird. Irgendwelche Unterschiede verschiedener 
Roggensorten beziiglich des Befalls durch Tylenchus dipsaci 
konnten nicht beobachtet werden. 

tJber die Riibennematode Heterodera schachtii A. S. liegt 
eine umfangreiche Arbeit von B e s s e y (10) vor, in der das Krankheitsbild, 
die Biologie des Erregers und die Bekampfung nach dem heutigen Stand 
unserer Kenntnisse behandelt wird. AuBer diesem referierenden Teil ent- 
halt die B e s s e y sche Arbeit auch Mitteilungen uber eigene Bekampfungs- 
versuche. W&hrend die Riibennematode im allgemeinen nicht wahlerisch 
ist, und auBer auf Riiben und Getreide auch an zahlreichen anderen Pflanzen 
vorkommt (B e s s e y gibt ein Verzeichnis der bisher bekannten Wirts- 
pflanzen), erwies sich bei den von B e s s e y angestellten Versuchen eine 
Varietat von Vigna sinensis (Iron cowpea)als vollig resistent. 
Auf Grund seiner Versuche empfiehlt B e s s e y das im Friihjahr von Un¬ 
kraut gesauberte Feld dicht mit der genannten Pflanze zu bestellen, die 
Ernte im Herbst zu Futter- oder Saatzwecken zu verwenden, den Boden 
umzupfliigen und dasselbe Verfahren im nachsten Jahre noch einmal zu 
wiederholen. Besonders wichtig ist die Fernhaltung des Unkrautes, weil 
sonst die RUbennematoden sich an den Wurzeln der Unkrautpflanzen an- 
siedeln und von hier aus das Feld wieder verseuchen, sobald ihnen zusagende 
Pflanzen angebaut werden. 

DaB Heterodera - Larven im Boden wandern kijnnen, ist be- 
kannt; nach Fuchs (45) konnen die Larven in 2 Wochen 3,20 m zuriick- 
legen, bei niedriger Temperatur werden aber viel geringere Strecken zu- 
riickgelegt. Auch von der Bodenart sind die Wanderungen der Hetero¬ 
dera- Larven abhangig, so wandern sie in Lehmboden viel langsamer 
als in sandigem Boden. Die Bildung besonderer Rassen ist nach Fuchs 
kaum denkbar, weil fast nie Hafer auf Hafer oder Riiben auf Riiben ge¬ 
baut werden; eine groBere Anpassung ist nur moglich, wenn wiederholt 
dieselbe Wirtspflanze auf demselben Feld angebaut wird. — Versuche uber 
die Einwirkungen von hohen Temperaturen auf Nematodencysten zeigten, 
daB eine kurze Einwirkung von 63° C alle Cysten im Boden abtotet. Wenn 
bei dem sogenannten „Bodenbrennen“ eine Temperatur von 63° C erreicht 
wUrde, konnte dies Verfahren zur Bekampfung geeignet sein, allerdings miiBte 
die Temperatur so tief eindringen wie ausgewachsene Riiben. F u 1 m e k 


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Zusammenfassende Dbersichten. 


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(46) empfiehlt gegen Heterodera schachtii besonders das Kiihn- 
sche Fangpflanzenverfahren. 

An dieser Stelle soil eine kurze Mitteilung von Schander und 
Krause (124) erwahnt werden. Auf Weizen-, Hafer- und Gerstenblattern 
zeigten sich scharf umschriebene Flecken, auf denen einige Pilze (Sco- 
lecotrichum graminis, Septoria graminis, Asco- 
chyta graminis und Sclerotium rhizodes) gefunden wur- 
den; diese Pilze wurden nicht fiir die Erreger der Krankheit gehalten. Die 
Wurzeln der Pflanzen waren stark mit Rubennematoden besetzt, doch 
wurden auch Pflanzen mit Rubennematoden gefunden, welche die Blatt- 
flecken nicht aufwiesen. Eine Erkl&rung fiir die Entstehung der Krankheit 
geben Schander und Krause nicht; vielleicht sind die durch Nema- 
toden geschw&chten Pflanzen durch die gefundenen Blattfleckenpilze noch 
mehr in ihrer Entwicklung beeintrachtigt. 

2. Insekten. 

In Amerika tritt an Weizen, Gerste und jungen Maispflanzen nach 
einer Mitteilung von Kelly und Parks (76) Blissus leuco- 
p t e r u s schadigend auf. Im Friihjahr legen die Weibchen, die in Schlupf- 
winkeln, an Stoppeln Oder Grasern iiberwintern, ihre Eier und im April bis 
Mai schliipfen die Tiere aus. Nachdem die erste Entwicklung meist an Weizen 
durchlaufen ist, wandern die Schadlinge nach Maisfeldern, kopulieren im Juli 
oder August und legen ihre Eier an die Maispflanzen. Die folgende Gene¬ 
ration iiberwintert wieder an Grasern; besonders werden Andropogon 
scoparius und A. furcatus bevorzugt. Zur Bekampfung wird 
empfohlen, die Maisfelder durch Schutzgraben vor den Einwanderungen zu 
schiitzen oder, wenn die Schadlinge schon bis zum Mais vorgedrungen sind, 
mit 5-proz. Kerosenemulsion zu spritzen. Haufig findet man auf Blissus 
leucopterus einen Pilz Sporotrichum globuliferum. Da 
dieser Pilz sehr verbreitet ist, die Schadlinge aber in ihrer Entwicklung kaum 
gestort werden, liegt der Verdacht nahe, daft sich der Pilz erst an kranken 
oder abgestorbenen Tieren ansiedelt. Trotzdem haben Billings und 
Glenn (12) versucht, durch ktinstliche Verbreitung des genannten Pilzes 
die Schadlinge zu bekampfen, ohne daft sie Erfolg gehabt hatten. Die Ge¬ 
nannten empfehlen daher ebenfalls das Anlegen von Schutzgraben, Staub- 
oder Olbarrieren und Spritzen mit Kerosen. Das Abbrennen der Graser 
halten sie nicht fiir ratsam, weil dabei auch viele nutzliche Insekten ge- 
totet werden. 

Nach G a h a n (46a) wurde auf Getreidefeldern, die stark von Macro- 
siphum granaria befallen waren, Aphidius nigripes in 
grofien Mengen beobachtet. Das Getreide soli infolgedessen durch die Lause 
nur wenig beschadigt worden sein. 

Auf Grund eigener Beobachtungen und unter Benutzung des Materials, 
das in den Jahresberichten des Sonderausschusses fiir Pflanzenkrankheiten 
der D. L. G. niedergelegt ist, suchen S16 r m e r und K1 e i n e (147) Be- 
ziehungen zwischen dem Auftreten der Getreidefliegen und den Witterungs- 
verhaltnissen zu finden; besonders stark traten die Getreidefliegen in trocke- 
nen Jahren (1904, 1911) auf. — Fritfliegenbefall zeigten nach einer Beob- 
achtung von L i t w i n o w (89) besonders solche Gersten, deren Bestockung 
durch Nachtfroste im Mai verzogert worden war; fruhreifende zweizeilige 
Gersten, mittelfruhe zweizeilige und fruhreifende seehszeilige Gersten hatten 
den Frost am besten iiberstanden und infolgedessen am wenigsten unter 


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Zusammenfassende tlberaichten. 


Fritfliegenbefall gelitten. Der Name Frit wird meist aus dem Schwedischen 
abgeleitet, doch ist Frit kein urspriinglich schwedisches Wort. Jablo- 
n o w s k i (69) macht darauf aufmerksam, dab schon M. Terrentius 
V a r r o in „De re rustica“ mit Frit die obersten Korner der Ahren, die 
kleiner und leichter sind, bezeichnet. In Ungarn traten Fritfliegen nach 
Jablonowski im Herbst hauptsfichlich an Roggen, im Friihjahr meist 
an Hafer auf. — Als Vorbeugungsmittel gegen die Halmfliege (C h 1 o r o p s) 
halt S c h m e k e 1 (129) eine Kalidungung fiir zweckmabig; nach seinen 
Beobachtungen werden Landweizen weniger befallen, als hochgeziichtete 
englische Sorten, Grannenweizen weniger als glatte Weizen. Der Befall durch 
Halmfliegen soil auf schweren „kalten Boden“ besonders stark sein. Einen 
Apparat zur Bestimmung der Widerstandsfahigkeit von Weizensorten gegen 
Weizenhalmfliegen hat S t r a h a k (148) ersonnen. Ein kleines Stuck des 
zu priifenden Weizenhalmes wird auf einem kleinen Wagen festgeklemmt, 
an welchem ein iiber eine Rolle laufender Faden befestigt ist; an der an- 
deren Seite des Fadens ist eine Schale zum Aufsetzen von Gewichten 
befestigt. An dem Apparat ist eine Sage — die Zahne sind 0,1 mm hoch — 
angebracht, die auf dem Halm so aufliegt, dab der Wagen nur rollen kann, 
wenn auf die Wage Gewichte aufgelegt werden. Je fester der Halm ist, um 
so grofier wird der Widerstand sein, den er den Sagezahnen bietet, ein um 
so groberes Gewicht mub man also aufsetzen, um den Wagen unter der Sage 
fortzubringen. S t r a n a k hat mit seinem Apparat die Harte von Weizen- 
halmen verschiedener Sorten zahlenmabig bestimmt; beim Anbau soli der 
Befall durch Weizenfliegen im umgekehrten Verhaltnis zur Harte des Hal- 
mes gestanden haben. Mit dem neuen Apparat lassen sich wohl nur ziem- 
lich rohe Bestimmungen ausfuhren; die Ausbildung der mechanischen Ge- 
webe verschiedener Getreidesorten labt sich durch mikroskopische Unter- 
suchungen sicher besser ermitteln. 

Die Getreideblumenfliege (Hylemyia coarctata Full.) hat 
nach Rostrup (119) in Danemark nur eine einzige Generation; die Eier 
werden nicht an die Pflanzen, sondern auf den Erdboden gelegt. Auf Feldern, 
die erst im September oder noch spater gepfliigt worden sind, zeigt sich kein 
Befall durch die Blumenfliege. In Gegenden, in denen die Blumenfliege sehr 
stark auftritt, empfiehlt Rostrup, besonders auf den Anbau winterfester 
Sorten zu achten, da durch Frost geschadigte Getreidepflanzen stark unter 
Blumenfliegen zu leiden haben. Uber die Sommergeneration der Getreide¬ 
blumenfliege in Deutschland lagen bisher noch keine genauen Beobachtungen 
vor; Rorig (118) ist es gelungen, Blumenfliegensch&digungen an Raygras 
nachzuweisen, das Kleeeinsaaten beigemischt war. Es wird daher emp- 
fohlen, „uberall da, wo es sich um kleesicheren Boden handelt und man nur 
eine einmalige Nutzung des Kleeschlages beabsichtigt, kein Kleegrasgemisch, 
sondern reinen Klee zu saen. Ist Kleereinsaat dagegen nicht sicher genug 
oder will man die Kleebrache zwei Jahre lang nutzen, so pfliige man die Klee- 
stoppel spatestens in der ersten Halfte des August moglichst tief unter Be- 
nutzung des Vorschars, damit die dann noch in den Graspflanzen vorhandenen 
Larven sicher an der Weiterentwicklung verhindert werden“. 

Schadigungen von Sommersaaten durch T i p u 1 a - Larven sind nach 
Spieckermann (136) in Westfalen sehr haufig gewesen; Hiihner, Stare 
und Maulwiirfe sind natUrliche Feinde dieser Schadlinge. — Zimmermann 
(169) fand die Weizengallmticke (Contarinia tritici Kbg.) besonders 
auf Squarehead-Weizen, wahrend daneben stehender Criewener Weizen 
nur sehr wenig befallen war. V estergaard (153) hat Beobachtungen 


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Zusammenfassende Ubersichten. 


463 


tiber die Anfalligkeit verschiedener Weizensorten gegeniiber Weizengall- 
mticken gemacht; am meisten hatten rauhe Landweizen zu leiden. Friih- 
reifende Sorten wurden mehr angegrilfen als spate Sorten, doch sind nicht 
etwa spat gesate Saaten friih reifender Sorten widerstandsfahig. Da die Ei- 
ablage sich au! die 12 angebauten Sorten gleichmaBig verteilte, kommt 
Vestergaardzu dem SchluB, daB den Larven dieSafte bestimmter Sorten 
nicht zusagen und daB die Larven auf solchen Weizensorten zugrunde gehen. 

Einen neuen Schadling des Sommerweizens hat Wolff (159) bereits 
im Jahre 1910 beschrieben; Itonida (Cecidomyia) kraussei 
ist eine kleine 1,5—2 mm groBe mennigrote Miicke, deren Larven am Wurzel- 
hals von Sommerweizen saugen. Die orangegelben bis mennigroten Larven 
messen vollig entwickelt 2,5 mm. Besonders charakteristisch sind die Fiihler 
der Mannchen, die eigentumliche Bogenborsten aufweisen. Die Bedeutung 
der Larven besteht nach Wolff (161) darin, daB sie Eingangspforten fiir 
Faulnisorganismen schaffen. 

Im Herbst des Jahres 1911 beobachtete Zimmermann (166) die 
Wintersaateule sehr haufig in Mecklenburg; er empfiehlt, nach der Ernte 
sofort zu pfliigen, mit Kainit zu diingen und das Wintergetreide spat zu be- 
stellen. Da die Saateule durch StallmistdUngung angelockt werden soil, rat 
Zimmermann von einer solchen ab. 

Im belgischen Kongogebiet wird nach B o e 1 e n s (177a) an Weizen 
haufig ein kleiner rotgrauer Schmetterling beobachtet, der seine Eier an die 
Pflanzen legt. Die ausgeschllipften griinen Raupehen benagen die Korner 
und zerstoren sie schon vor der Ernte. 

In Ohio ruft Isosoma tritici Fitsch. an Weizenhalmen knoten- 
artige Gallen hervor. Die Weibchen legen nach den Mitteilungen Housers 
(64) beim Schossen des Weizens ihre Eier an die Knoten; sind die obersten 
Knoten befallen, so werden die Gallen mit eingeerntet und mit dem Saatgut 
verschleppt. Im allgemeinen werden nur starke, kraftig entwickelte Halme 
befallen; dies hat zu der irrigen Annahme gefiihrt, daB durch die Schadlinge 
ein wachstumfordernder Reiz ausgeiibt werde. Die Behauptung von Web¬ 
ster, daB I s o s o m a sich parthenogenetisch vermehre, halt Houser 
nicht fiir richtig, zumal er nachweisen konnte, daB die Mannchen nicht selten 
sind. Werden die Gallen sehr trocken aufbewahrt, so sind sie zu hart als daB 
sie von ihrem Bewohner durchbrochen werden konnten. — Houser brachte 
einige Puppen im warmen Zimmer zum Ausschliipfen und setzte dann die 
Insekten niedrigen Temperaturen aus; bei einem 19-stiindigen Aufenthalt 
in kaltem Raum — die Temperatur sank bis auf 12° C unter Null — waren 
nur einzelne Insekten gestorben, die iibrigen waren zwar in Kaltestarre ver- 
fallen, lebten aber im warmen Zimmer wieder auf. Die von den Strohschobern 
drohende Ansteckungsgefahr wird im allgemeinen iiberschatzt, da Stroh 
gewohnlich viel zu trocken ist, als daB Insekten ausschliipfen konnten; da- 
gegen kann von den Stoppeln eines Feldes aus ein Nachbarfeld infiziert werden. 
Houser fand von den Pflanzen, die einem Stoppelfeld direkt benachbart 
waren, 95 Proz. von I s o s o m a befallen; in der Mitte des Feldes waren 
35 Proz. und am entgegengesetzten Ende 24,5 Proz. befallen. Als natUr- 
licher Feind wird Sporotrichum globuliferum bezeichnet; zur 
Bekampfung empfiehlt Houser als bestes Mittel das Verbrennen der 
Stoppeln. 

In den Vereinigten Staaten werden junge Maispflanzen bisweilen von 
einem schwarzbraunen oder kupferbraunen Riisselkafer Sphenophorus 
m a y d i s angegriffen. Die Larven dieses Schadlings fressen nach Kelly 


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Zusammenfassende Oberaichten. 


(75) die Hauptwurzel an und bohren sich einen Gang bis zum Wurzelhals, 
wo sie sich verpuppen. Die Puppen iiberwintern an den Maisstoppeln, bis- 
weilen auch an Tripsacum dactyloides. Die Bekampfung erfolgt 
am besten im Anfang des Winters; die Stoppeln miissen verbrannt und in der 
Nahe wachsende Tripsacum - Pflanzen vernichtet werden. 

F e i 1 i t z e n (39) stellte Versuche mit dem als Insekticid empfohlenen 
Mittel Vaporite an, das aus 25—30 Proz. Naphthalin und 70—75 Proz. Gas- 
kalk besteht. Gegen Larven von Anthomyia brassicae erwies 
sich Vaporite nicht als brauchbar, auch gegen Drahtwiirmer war es wirkungs- 
los. „Auch in den Fallen, wo das Vaporite sogar in grofien Mengen verwendet 
wurde, war der Drahtwurmangriff ebenso schwer wie in den Fasten ohne 
Vaporite." Abgesehen von seiner Wirkungslosigkeit ist Vaporite viel zu 
teuer; 100 kg kosten 40 Mark und pro ha sollen je nach der Bodenart 252 bis 
392 kg verwendet werden. 

Um das Einwandern von Aaskaferlarven zu verhindern, hat Kla- 
w i t e r (81) Stangen der Lange nach aneinander gelegt und etwas in den 
Boden eingegraben; der herausragende Teil wurde mit Raupenleim bestrichen. 
Auf diese Weise wurde das Einwandern der Aaskaferlarven erfolgreich ver- 
hindert. — Der Vortrag von Klatt (80) Uber Insektenschadigungen an 
Getreide enthalt nichts wesentlich Neues. 

Im AnschluB an die Arbeiten, welche schadliche Insekten behandeln, 
sei eine kurze Mitteilung Wagners (154) erwahnt, nach der spat gesater 
Hafer besonders stark von Tarsonemus spirifex March, befallen wird. 

Die Biologie von Speicherschadlingen wird in verschiedenen Arbeiten 
behandelt. Schaffnit (120) gibt einen kurzen Uberblick uber die bei uns 
haufigsten Speicherschadlinge und ihre Bekampfung; Chittenden (24) 
hat eine Zusammenstellung der Feinde aufbewahrten Saatgutes geliefert. 
Miestinger (95) behandelt die Getreidemotte (Sitotroga cerea- 
1 e 11 a) und ihre Bekampfung, G u r a d z e (51) den schwarzen Kornwurm. 
Chittenden (24) teilt mit, daB Pharaxonotha kirschi, dessen 
Larven in Mehl leben, auch Weizenkorner angreift; die Entwicklung dieses 
Schadlings dauert bei warmem Wetter etwa 32 Tage, bei niedriger Tempera- 
tur etwa 59 Tage. — In Mexiko wurde Caulophirus latinasus 
in Maiskornern gefunden; Chittenden (26) macht einige Angaben uber 
die Biologie dieses verhaltnismaBig wenig verbreiteten Schadlings. Seit 
einigen Jahren ist Latheticus oryzae, ein Tribolium fer- 
rugineum ahnlicher Kafer, in die Vereinigten Staaten eingeschleppt 
und auf Speichern in Mais, Roggen und Weizen gefunden. Chittenden 
(25) beschreibt noch zwei andere in Nordamerika auftretende Speicherschad¬ 
linge, Rhizopertha dominica und Dinoderus trunca- 
t u s; der zuerst genannte kann mit Schwefelkohlenstoff sehr leicht abgetotet 
werden. Dinoderus truncatus wurde in Maiskornern gefunden, 
kommt aber nicht nur auf dem Speicher, sondern auch auf dem Felde als 
Schadling des Mais vor. 

Zur Bekampfung des Kornkafers empfiehlt L e t z r i n g (88) das Auf- 
stellen von GefaBen mit Chlorkalk, in die Salpetersaure gegossen wird; die 
Speicher miissen dann sofort verlassen und moglichst luftdicht verschlossen 
werden. Nach 24 Stunden sind die Kafer durch das Chlor abgetotet. Mor- 
sta11 (97) stellte Versuche zur Bekampfung von Calandra oryzae 
und Sitotroga cerealella an. Mit Tetrachlorkohlenstoff (500 ccm 
auf 1000 1 Rauminhalt) wurden nach 48 Stunden die genannten Insekten 
abgetotet, wahrend die Keimfahigkeit des Mais nicht gelitten hatte. Wurden 


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Zusammenfasaende Uberaichten. 


465 


Maissamen mit 1 Proz. Naphthalin in geschlossene GefaBe gebracht, so waren 
nach 48 Stunden die in dem Mais lebenden Reiskafer tot, die Raupen von 
Sitotroga starben erst nach 8—10 Tagen. Morstatt halt Naphthalin 
nicht fur geeignet zur Behandlung von Samen, die noch als Nahrungs- oder 
Futtermittel verwendet werden sollen, weil sich der Geruch nach langerer 
Einwirkung des Naphthalin kaum beseitigen laBt. Fletcher (43) glaubt 
dagegen, daB das Naphthalin schnell verdunstet, wenn die behandelten 
Samen in der Sonne ausgebreitet werden. Fletcher untersuchte, ob der 
Wassergehalt von Weizen von EinfluB auf den Befall durch C a 1 a n d r a 
o r y z a e ist; zu dem Versuch wurde Weizen mit einem Wassergehalt von 
25, 16, 14 Proz. und so weiter bis 4,1 Proz. verwendet. Der Weizen wurde 
mit Reiskafern in Buchsen gebracht, die dann luftdicht verschlossen wurden. 
DaB die Reiskafer in den Buchsen mit dem feuchten Weizen zugrunde gingen, 
ist nicht verwunderlich, da die Samen nach 6 Wochen vollstandig ver- 
schimmelt waren; in den Weizenproben mit 9—14 Proz. Wasser lebten die 
Kafer noch, in den Proben, die einen Wassergehalt von 8 Proz. und darunter 
aufwiesen, hatten die Kafer sich nicht ernahren konnen. Fletcher emp- 
fiehlt auf Grand dieser Versuche, von Kornkafern befallenes Saatgut in der 
Sonne zu trocknen und dann in gut gereinigten und vor einer Neuinvasion 
moglichst geschiitzten Ra'umen aufzubewahren. Das Trocknen in der Sonne 
kann als Mittel gegen den Kornkafer natiirlich nur in Gegenden mit sehr 
heiBem Klima Erfolg versprechen; so empfiehlt es auch R o e 1 e n s (117a) 
fur das Kongogebiet. 

Zur Bekampfung von Speicherschadlingen wird meist Schwefelkohlen- 
stoff empfohlen, so auch von Lounsbury (90); dieser macht darauf auf- 
merksam, daB die Eier von Calandra granaria und C. o r y z a e 
gegen Schwefelkohlenstoff widerstandsfahiger sind als die Larven und Kafer. 
Chittenden und P o p e n o e (27) haben versucht, statt Schwefel- 
kohlenstoff zum Abtoten von Speicherschadlingen Tetrachlorkohlenstoff zu 
verwenden. Dieser erwies sich im Vergleich mit Schwefelkohlenstoff als 
nicht sehr wirksam, auch ist er drei- bis viermal so teuer als Schwefelkohlen¬ 
stoff; trotzdem empfiehlt es sich, Tetrachlorkohlenstoff anzuwenden, wo man 
Schwefelkohlenstoff wegen der Explosionsgefahr nicht anwenden kann. Wie 
explosiv Schwefelkohlenstoff ist, zeigt eine Mitteilung von Hinds (62), 
nach der sich Schwefelkohlenstoff durch Selbsterhitzung feuchten Getreides 
entziindet haben soil. 

Fantechi (38) und Morettini (96) haben untersucht, ob durch 
Anwendung von Schwefelkohlenstoff auf Speichern die Keimfahigkeit des 
Saatgutes nicht leidet. Beide stellten ihre Versuche in gut schlieBenden 
GefaBen an; Fantechi fand, daB eine Dosis Schwefelkohlenstoff, die zur 
Abtotung der Insekten hinreicht (10 ccm pro hi) die Keimfahigkeit der Samen 
nicht schadigt; zu dem gleichen Ergebnis kam auch Morettini. Finzi 
(41) untersuchte die Einwirkung von Schwefelkohlenstoff auf Samen, die 
kurze Zeit in die Schwefelkohlenstofflosung eingetaucht wurden; zu den 
Versuchen wurden Samen von Bromus erectus, Panicum milia- 
c e u m u. a. m. verwendet: die Keimung der Samen wurde durch die Be¬ 
handlung beschleunigt. 

3. Krahen, Mause und andere tierische Schadlinge. 

Zum Schutz gegen Krahen wird eine Saatgutbehandlung mit Corvusine 
angepriesen; nach Ritzema Bos (117) besteht das Mittel anscheinend 
aus einem Gemisch von Steinkohlenteer und Karbolineum. DaB Teeren 

Zweite Abt. Bd. 34. 30 

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466 


Zusammenfassende t)bersich ten. 


des Saatgutes als Schutzmittel gegen KrahenfraB Erfolg hat, ist schon friiher 
von Ritzema Bos angegeben; ob Corvusine geeignet ist, steht noch 
nicht fest, sicher aber ist Teer bedeutend billiger. — Boas (13) behandelt 
die Krahenplage in Danemark und macht an der Hand einer Ubersichtskarte 
genaue Angaben uber die wichtigsten Ansiedelungspunkte der Krahen. Die 
Frage, ob die Krahen niitzlich oder schadlich sind, laBt sich nach Boas 
durch Magenuntersuchungen nur schwer feststellen; so konnen z. B. Krahen 
beim Vertilgen der Schadlinge eines Feldes die auf diesem Feld wachsenden 
Pflanzen so beschadigen, daB der Schaden viel groBer ist als der Nutzen. 
Berechnungen, die auf Grund von Magenuntersuchungen zahlenmaBig den 
Nutzen der Krahen ausdriicken sollen, erklart Boas fUr ganz verfehlt. 
Sicherlich vertilgen die Krahen Schadlinge, ob aber dieser Nutzen durch den 
groBen Schaden, den die Krahen besonders an j ungen Saaten anrichten 
aufwiegt, ist sehr fraglich. Boas empfiehlt daher die Krahen energisch zu 
bek&mpfen, die Nester der Krahenkolonien zu entfernen und die Tiere nach 
Moglichkeit abzuschieBen. 

G i s e v i u s (50) hat die bekannten Mittel zur Bekampfung der Feld- 
mause zusammengestellt; obwohl eine Reihe dieser Mittel gut wirken, treten 
doch immer wieder Mauseplagen auf, weil die Bekampfung nicht einheitlich 
von ganzen Gemeinden durchgefiihrt wird. Im' GroBherzogtum Hessen 
wurden die Gemeindevorstande durch die Kreisamter angewiesen, sobald 
eine starkere Plage in Aussicht steht, die Bekampfung von der Gemeinde 
ausfiihren zu lassen. Durch derartige Verordnungen kann nach G i s e v i u s 
der Mauseplage am besten gesteuert werden. H i 11 n e r und K o r f f 
(58, 59) empfehlen, die Bekampfung der Mause auszufiihren, noch ehe sich 
eine Plage entwickelt hat; zur Vertilgung der Schadlinge ist Giftbrot oder 
der Mausetyphusbacillus geeignet. Die Anwendung des L 6 f f 1 e r schen 
Mausetyphusbacillus wird auch von Brugge (23), K n a u e r (82), Rae- 
b i g e r (114) und Wolff (160) empfohlen. Wolff (162) halt das Auslegen 
von infizierten Brotwiirfeln nicht fiir zweckmaBig, hat dagegen gute Er- 
fahrungen mit dem Impfen lebender Mause gemacht; das Impfen darf natiir- 
lich nur vom Tierarzt vorgenommen werden. R a e b i g e r (113) versuchte ein 
von der Firma Springer (Karlsruhe) gegen Ratten und Mause empfohlenes 
Mittel; gegen Ratten war das Mittel wirkungslos. — Aumiiller (7) will dieFeld- 
mause in Tbpfen, Eimern usw. fangen, die in den Boden eingegraben werden. 

Eine Schadigung von Roggen, die wahrscheinlich auf Mause zuriick- 
zufuhren ist, beschreibt Bredemann (16). Die Ahren waren kurz vor 
der Reife abgebrochen und lagen, zum Teil ausgefressen, auf dem Boden. 
Mit Sicherheit lieB sich allerdings nicht feststellen, ob die Ahren durch Mause 
abgebissen waren; Bredemann halt es auch fiir moglich, daB Blasen- 
fiiBe die Halme beschadigt haben und daB sich dann an dieser Stelle Pilze 
ansiedelten, die den Halm soweit zerstorten, daB er abbrach. 

Der „Durchschnitt“ wird auf den „Bilwitzschneider“, „Pillenschneider“ 
oder andere fabelhafte Wesen zuriickgefiihrt. H i 11 n e r (55), der auf die 
verschiedenen Erklarungen des Volkes hinweist, ist der Ansicht, daB es sich 
wahrscheinlich um HasenfraB handelt. Auch Zimmermann (167) fiihrt 
die Erscheinung auf Beschadigung durch Hasen zuriick. 

Literatorverzeichnis. 

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Zusammenfassende Ubersichten. 


467 


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Entom. Bull. 90. Part 3. 1911.) 

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28. Cramer von Clausbruch, E., Lagerfestigkeit und Halmaufbau. (F ii h - 
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29. Clausen, Das Ergebnis der Umfrage betr. die Dorrfleckenkrankheit des Hafers 
durch den Vorstand der Landwirtschaftskammer. (Landw. Wochenbl. f. Schleswig- 
Holstein. Jg. 01. 1911. p. 739.) 

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f. Schleswig-Holstein. Jg. 01. 1911. p. 340.) 

31. —, Uber die Dorrfleckenkrankheit des Hafers. (Landw. Wochenbl. f. Schleswig- 
Holstein. Jg. 01. 1911. p. 120.) 

30* 

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468 


Zusammenfassende Ubersichten. 


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55. —, t)ber den Durchschnitt (Bilwitzschneider) und ahnliche Erscheinungen. (Prakt. 
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56. — u. Gentner, Uber einige Beobachtungen am diesjahrigen Wintergetreide- 
Saatgut und die Anwendung der Sublimatbeize. (Prakt. Blatt. f. Pflanzenb. u. Pflan- 
zenschutz. 9. 1911. p. 117.) 

57. — u. Ihssen, Uber das schlechte Auflaufen und die Auswintemng des Getreides 
infolge Befalls des Saatgutes durch F u s a r i u m. (Illustr. Landw. Ztg. 31. 1911. p. 38.) 

58. — u. Korff, Die Bekampfung der Feldmausplage. (Prakt. Blatt. f. Pflanzenb. 
u. Pfianzenschutz. 9. 1911. p. 128.) 

59. -, Uber den gegenwartigen Stand der Mauseplage in Bayem. (Prakt. Blatt. 

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60. — u. Lang, F r., Bericht liber die Anbauvorsuche der K. Agrikulturbotanischen 
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fungsmittel. (Prakt. Blatt. f. Pflanzenb. u. Pfianzenschutz. 9. 1911. p. 17.) 


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Zusammenfasaende Ubersichten. 


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81. K 1 a w i t e r, Mittel gegen das Einwandem der Aaskaferlarven. (Ztschr. d. Landw.- 
Kamm. f. d. Prov. Schles. 15. 1911. p. 754.) 

82. K n a u e r, Praktische Erfahrungen iiber Mausebekampfung mit dem L 6 f f 1 e r - 
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83. Koch, A., Uber die Wirkung von Ather und Schwefelkohlenstoff auf hohere 
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84. K ii h 1 e , L., Ein neuer Apparat zur Trocknung von Saatgut. (Beitr. z. Pflanzen- 
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85. K u 1 i s c h , P., Bericht iiber die Tatigkeit der Landwirtschaftlichen Versuchssta- 
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Zusammenfassende t)bersichten. 


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96. M o r e 11 i n i, A., Azione del solfuro di carbonio sulla germinabilita del frumento. 
(Stazione Sperim. Agric. Ital. Bd. 44. 1911. p. 417.) 

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100. Mortensen, M. L., Om Sygdomme hos Komarterne foraarsagede ved Fu- 
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102. Muller, K., Ober Mittel zur Bekampfung von Pflanzenkrankheiten und Un- 
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1911. p. 474; Referat Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 33. 1912. p. 247.) 

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stici. (Rendic. Accad. Lincei. Ser. 5. T. 20. 1910. p. 358. Referat i. Centralbl. f. 
Bakt. Abt. H. Bd. 33. 1912. p. 247.) 

103. M u n e r a t i, O., et Zapparali, T. V., L’azione di stimolanti energici sulla 
germinazione dei semi di alcune erbe infesti. (L’Stazione Speriment. Agrar. Ital. 
Bd. 44. 1911. p. 40.) 

104. Nilsson-Ehle, H., Hvad kan goras mot graflacksjukan pa havre? (Sveriges 
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105. Oberstein, 0., Die Ackerunkrauter als Infektionsherde fiir Krankheiten 
unserer Kulturgewachse. (Zeitschr. d. Landw. Kamm. f. d. Prov. Schlesien. Bd. 15. 
1911. p. 903.) 

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107. Olive, E. W., Origin of heteroecism in the rusts. (Phytopath. I. 1911. p. 139.) 

108. Peglion, V., Intorno alia carie del frumento. (Rendic. Accad. Lincei. Ser. 5. 
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109. Pickholz, Ein Beitrag zur Frage liber die Wirkung des Lichtes und der inter- 
mittierenden Temperatur auf die Keimung von Samen, sowie liber die Rolle des Wasser- 
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110. Pridham, J. T., Field experiments with wheat diseases 1910/11. (Joum. Dep. 
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111. Pritchard, Fr. J., A preliminary report on the yearly origin and dissemination 
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112. Pritchard, Fr. J, The wintering of Puccinia graminis Tritici Er. et H. and 
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Bd. 13. 1911. p. 44.) 

114. —, Zur Bekampfung der Feldmause. (Landw. Wochenschr. f. d. Prov. Sachsen. 
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115. Remy, Th., und Boerger, A., Berieht iiber das Auftreten von Feinden 
und Kraiiheiten der Kulturpflanzen in der Rheinprovinz im Jahre 1910. (Veroffentl. 
der Landw. Kamm. f. d. Rheinprovinz. 1911. No. 3.) 

116. Ritter, Kalkstickstoff zur Hederichvertilgung. (Illustr. Landw. Zoitg. Bd. 31. 
1911. p. 560.) 

117. Ritzema Bos, Corvusine. (Tijdskr. for Plantenziekten. Bd. 17. 1911. p. 30.) 
117a. Roe lens, V., Culture du H16 dans les missions des peres blanes d’Afrique. 

Bull. Agric. du Congo beige. 1911. Bd. II. p. 335.) 


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Zusammenfassende Ubersichten. 


471 


118. R 6 r i g , Die Sommergeneration der Getreideblumenfliege. (Hylemyia coarctata) 
(Mitteil. a. d. Kaiserl. Biol. Anst. Heft 11. 1911. p. 32.) 

119. Rostrup, Sofie, Die Lebensweise der Hylemyia coarctata in Danemark. 
(Ztschr. f. Pflanzenkrankh. 21. 1911. p. 385.) 

120. Schaffnit, E., Die wichtigsten Speicherschadlinge und ihre Vernichtung. 
(Flugbl. No. 11 der Abt. f. Pflanzenkrankh. d. K. Wilh.-Inst. f. Landw. in Bromberg. 
Januar 1911.) 

121. Schander, Bericht tiber Pflanzenschutz der Abteilung fur Pflanzenkrank- 
heiten des K. Wilh.-Inst. f. Landw. in Bromberg. Die Vegetationsperiode 1908/09. 

. 1911. 

122. —, Hederichbekampfung. (Landw. Centralbl. Posen. 39. 1911. p. 209.) 

123. —, Untersuchungen iiber die Bekampfung des Flugbrandes des Weizens und der 
Gerste. (Mitteil. d. Kaiser Wilh.-Inst. in Bromberg. 4. 1. 1911. p. 52.) 

124. — u. K r a u 8 e , Studium einer Blattfleckenkrankheit an Getreide. (Mitteil. d. 
Kaiser Wilh.-Inst. in Bromberg. 4. 1. 1911. p. 49.) 

125. — u. Schaffnit, Zur Biologie der Getreidefusarien. (Mitteil. d. Kaiser Wilh.- 
Inst. in Bromberg. 4. 1. 1911. p. 49.) 

126. Scheibe, M., Zur Hederichbekampfung. (Der Landbote. 32. 1911. p. 575.) 

127. Schellenberg, H. C., Die Brandpilze der Schweiz. (Wyss. Bern. 1911.) 

128. Scheunert, A. u. Lotsch, E., Fiitterungsversuche mit T i 11 e t i a. 
(Ztschr. f. Infektionskr. d. Haustiere. 9. 1911. p. 171; Referat: Centralbl. f. Bakter. 
Abt. II. Bd. 32. 1911. p. 296.) 

128a. Schlumberger, O., Uber die Ursachen abnormer Halmkrummungen beim 
Sommerweizen. (Ill. Landw. Ztg. 31. 1911. p. 955.) 

129. S c h m e k e 1, Der Deutsche Weizenbau und die Halmfliegen- (Chlorops-) Gefahr. 
(Deutsche Landw. Presse. 38. 1911. p. 745.) 

130. Schmid, Hederichvertilgung mit Kalkstickstoff. (Wiirttemb. Wochenbl. f. 
Landwirtsch. 1911. p. 178.) 

131. —, Noch einmal etwas liber die Wirkung des Kalkstickstoffs auf Hederich. (Wiirt- 
temb. Wochenbl. f. Landw. 1911. p. 358.) 

132. S c h m i d , A., Zur Vererbung der Llickigkeit beim Roggen. (Deutsche Landw. 
Presse. 38. 1911. p. 256.) 

133. Seaver, F. J.. The Hypocreales of North America. IV. (Mycologia. 3. 1911. 
p. 207.) 

134. S p i e c k e r m a n n , A., Die Bekampfung der Stockkrankheit des Roggens mit 
besonderer Beriicksichtigung der westfalischen Verhaltnisse. (Landw. Jahrb. 40. 
1911. p. 475.) 

135. —, Die Dorrfleckenkrankheit des Hafers. (Landw. Ztg. f. Westfal. u. Lippe. 68. 
1911. p. 241.) 

136. —, Ein gefahrlicher Bodenschadling und seine Bekampfung. (Landw. Ztg. f. West¬ 
fal. u. Lippe. 68. 1911. p. 212.) 

137. S t e g 1 i c h , B., Die Ubertragung des Weizensteinbrandes auf den Pflanzen- 
bestand der Weizenfelder durch infizierten Stalldiinger, Samen und Ackerboden. 
(Flihlings Landw. Ztg. 60. 1911. p. 54.) 

137. a —, Getreidebrand und Fusarium. (Sachs. Landw. Ztschr. 1911. p. 130.) 

138. S t e p p e 8 , R., Frostschaden an schossendem Roggen. (Landw. Mitt. f. Steier- 
mark. 60. 1911. p. 82; Referat: Ztschr. f. Landw. Versuchswes. in Osterr. 1911. p. 822.) 

139. Stormer, K., Bericht iiber die Tatigkeit der Versuchsstation fiir Pflanzen- 
krankheiten der Landw.-Kammer fiir die Prov. Sachsen fiir das Jahr 1910/1911. 

140. —, Demonstration von Brandpraparaten. (Beitr. z. Pflanzenzucht. H. 1. 1911. 
p. 54.) 

141. —, Die Bekampfung des Gersten- und Weizenflugbrandes. (Deutsche Landw. 
Presse. 38. 1911. p. 1005.) 

142. —, Die Bekampfung der Streifenkrankheit und des Flugbrandes bei der Winter- 
gerste. (Deutsche Landw. Presse. 38. 1911. p. 850.) 

143. —, Pflanzenpathologische Tagesfragen. V. (Landw. Wochenschr. f. d. Prov. 
Sachsen. 13. 1911. p. 248.) 

144. —, Pflanzenpathologische Tagesfragen. VI. (Landw. Wochenschr. f. d. Prov. 
Sachsen. 13. 1911. p. 323.) 

145. —, Uber die Bekampfung des Steinbrandes beim Winterweizen. (Deutsche Landw. 
Presse. 38. 1911. p. 917.) 

146. —, Uber die Ergebnisse der im Verein mit der Gesellschaft zur Forderung Deut- 
scher Pflanzenzucht durchgefiihrten diesjahrigen Flugbrandbekampfungsversuche. 
(Beitr. z. Pflanzenzucht. 1911. p. 84.) 

147. — u. K 1 e i n e , R., Die Getreidefliegen mit besonderer Beriicksichtigung ihrcr 


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472 


Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc. 


wirtschaftlichen Bedeutung und der Abhangigkeit ihres Auftretcns von Witterungs- 
verhaltnissen. (F ii h 1 i n g 8 Landw. Ztg. 1911. p. 682.) 

148. Straflak, Fr., t)ber die raechanische Bestimmung des Widerstandes der Ge- 
treidesorten gegen Pflanzenkrankkeiten und Pflanzenschadlinge. (Deutsche Landw. 
Presse. 38. 1911. p. 209.) 

149. {Sutton, G. L., Treatment for smut. (The Agric. Gaz. of N. S. Wales. 22. 
1911. p. 189.) 

150. S z 6 k 4 c z , E., Erfahrungen iiber die Rostkrankheit des Weizens. (Wien. Landw. 
Ztg. 61. 1911. p. 601.) 

151. Tacke, Br., Die sog. Dorrfleckenkrankheit des Hafers. (Mitteil. d. Deutsch. 
Landw. Ges. 26. 1911. p. 26.) 

152. T i s c h 1 e r , Untersuchungen iiber die Beeinflussung der Euphorbia cyparissias 
durch Uromyces Pisi. (Flora. N. F. 4. 1911. p. 1.) 

153. V e s t e r g a a r d , H. A. B., Jagttagelser angaaende Hvedemyggelarvers Angreb 
paa forskellige Hvedesorter. (Tidskr. f. Landbrugets Plant. 18. 1911. p. 738.) 

154. Wagner, Eine neue Haferkrankheit, ihre Entstehung und Bekampfung. (Landw. 
Mitt. f. d. Prov. Sachsen. 1911. p. 49.) 

155. W a 11 d 4 n , J. N., Eftermognad hos Spanmalsvara. (Sartr. no Sveriges Ut- 
saderforen. Tidskr. 1910. H. 2, 3, 6, m. deutsch. Resume.) 

156. Warburton, C. W., Ergot on oats. (Bot. Gaz. 51. 1911. p. 64.) 

157. W e s t e r d i j k , Joh., De Bestrijding van der Herik door middel van Ijzer- 
vitriool. (Phytopath. Labor. Will. Comm. Scholten. Vlugbl. Maart 1911.) 

158. Whetzel, H. H. u. Reddick, Don., A method of developing C 1 a v i - 
ceps. (Phytopathol. 1. 1911. p. 50.) 

159. Wolff, Max, Itonida (Cecidomyia) kraussei n. sp. (Zool. 
Anz. 36. 1910. p. 410.) 

160. —, Land- und forstwirtschaftlich schadliche Nagetiere. (Landw. CentralbL f. 
Posen. 39. 1911. p. 77.) 

161. —, t)ber Itonida kraussei Wolff. (Mitteil. d. Kaiser Wilh.-Inst. in Bromberg. 4. 1. 
1911. p. 67.) 

162. Wolff, Zur Frage der M&usebekampfung vermittels der L 6 f f 1 e r schen 
Mausetyphusbazillen. (Amtsbl. d. Landw.-Kamm. f. den Reg.-Boz. Wiesbaden. 93. 

1911. p. 9.) 

163. Z e 11 n e r , J., Zur Chemie der hoheren Pilze. 7. u. 8. Mitteil. (Anz. d. K. Akad 
d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl. Bd 18. 1911. p. 411; Referat: Bot. Centralbl. 119. 

1912. p. 158.) 

164. Zimmermann, Bericht der Hauptsammelstelle Rostock fur Pflanzenschutz 
im Jahre 1910. (Mitteil. d. Landw. Versuchsstat. Rostock. 1911.) 

165. —, Dorrflockenkrankheit des Hafers. (Mitteil. d. Deutsch. Landw. Ges. 26. 1911. 
p. 245.) 

166. —, t)ber das Auftreten der Wintersaateule in Mecklenburg. (Deutsche Landw. 
Presse. 38. 1911. p. 939.) 

167. —, tlber den „Durchschnitt“ (Bilwitzschneider) und ahnliche Erscheinungen. 
(Prakt. Blatt. f. Pflanzenbau u. Pflanzenschutz. 9. 1911. p. 157.) 

168. —, T)ber die Lebensdauer des Gerstenflugbrandes (Ustilago horde i) in 
infiziertem Saatgute. (Ztschr. f. Pflanzenkrankh. 21. 1911. p. 131.) 

169. —, t)ber das Massenauftreten namentlich schadigender Insektenformen. (Landw. 
Annal. d. MeckL patriot. Ver. N. F. 50. 1911. p. 383.) 

Originalreferate aus bakteriologischen und g&rungsphysiologi- 
schen etc. Instituten, Laboratorien etc. 

Mitteilungen der Wissenschaftlichen Station fiir Brauerei in MUnchen. 
Will, H., und Beyersdorfer, P., Ozon alsDesinfektionsmittel. 
(Zeitschr. ges. Brauwes. Bd. 35. 1912. p. 73—77; 89—93.) 

Verff. berichten liber Desinfektionsversuche, welche sie mit einem Ozon- 
Apparat der Aktiengcsellschaft fiir Ozon-Verwertung in Stuttgart durch- 
gefuhrt haben. Die Ozonkonzentration kann an dem Apparat durch ge- 
eignete Stellung des Luftzufiihrungshahns geregelt wcrden. Es gelang, die 
Luft mit Ozon bis zu 1 g in 1 ebm anzureicliern. Eine Anreicherung der Luft 
geschicht auf Kosten der Stromungsgeschwindigkeit, und zwar ist die Ozon¬ 
konzentration der Stromungsgeschwindigkeit nicht umgekehrt proportional. 


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473 


Der Ozonerzeuger arbeitete sehr regelmSfiig und zuverlassig. Bevor an die 
Desinfektion einer Rohrleitung, so wie sie der Brauereibetrieb darbietet, 
herangetreten wurde, erschien es zweckm&Big, an einer kiirzeren Versuchs- 
leitung Beobachtungen anzustellen. Deshalb wurde in die vom Ozonisator 
abgehende Rohrleitung ein Kupferrohr von 80 cm Lange und 3,3 cm innerem 
Durchmesser eingeschaltet, das nach %-stundiger Behandlung mit 70-proz. 
Alkohol zweeks Sterilisierung mit folgenden Organismen infiziert wurde: 
Sacch. Pastorianus Hansen, Sacch. turbidans Hansen, 
Mycoderma decolorans Will und Willi a an o mala Hansen. 
Bei alien Versuchen lieferte der Apparat im Durchschnitt 0,07 g min.- 1 . 
Die Einwirkung des Ozons dauerte bis zu 30 Minuten. Nach der Einwirkung 
wurde zur Kontrolle das Rohr mit steriler Wiirze ausgespult. Bei 
diesem Verfahren ergaben sich starke Widerspriiche innerhalb der einzelnen 
Versuchsreihen. Als die Versuchsanstellung in der Weise abgeandert worden 
war, daB das Kupferrohr unter entsprechenden VorsichtsmaBregeln mit 
steriler Wiirze durchgeschiittelt wurde, entwickelten sich, mit 
zwei Ausnahmen, jedesmal in der zur Rohrspiilung benutzten Wiirze die zum 
Versuch verwendeten Organismen selbst dann wieder, wenn durch das infi- 
zierte Rohr vorher V/ 2 Stunden lang ozonisierte Luft geleitet worden war. 
Eine Schwachung der Hefe durch das Ozon, und zwar bei den verschiedenen 
Arten in verschiedenem Grade, war allerdings festzustellen. Die Erscheinung 
erklart sich in der Weise, daB das anfangs feuchte Rohr wahrend des Durch- 
leitens der trockenen Ozonluft ausgetrocknet wurde. In trockenem Zustand 
sind aber Organismen gegen Ozon viel widerstandsfahiger, wie auch noch 
durch einen besonderen Versuch bewiesen wurde, bei welchem wilde Hefe 
vor der Einwirkung des Ozons an der Wandung des VersuchsgefaBes in feiner 
Schicht gleichmaBig verteilt und angetrocknet worden war. Wesentlich fur 
das Austrocknen ist der Trockenheitsgrad der Luft (Luft, welche ozonisiert 
werden soli, muB sehr trocken sein), die Schnelligkeit und die Dauer, mit 
der sie durch die Rohrleitung streicht. Bei sehr langen Rohrleitungen diirfte 
es ausgeschlossen sein, daB sie in ihrer ganzen Ausdehnung durch den Strom 
ozonisierter Luft ausgetrocknet werden. Verff. neigen zu der Annahme, daB 
:v.zr in Wasser gelostes Ozon desinfizierend wirkt, und daB ein UberschuB 
von Ozon nur deswegen notwendig ist, um das aus der Lbsung verbrauchte 
Ozon sofort zu ersetzen und dem Wasser stets die hochste Ozonkonzentration 
zu erhalten. In der ublichen Weise gewaschene Transportfasser waren nach 
2-stiindiger Einwirkung von Ozon noch nicht annahernd steril geworden. 
Ebensowenig gelang die Sterilisierung von Filtermasse, welche in Wasser auf- 
geschlemmt war, durch Einleiten vom Ozon in die Mischung. Dieser MiB- 
erfolg war umso auffallender, als hier reichlich Wasser vorhanden war und 
infolgedessen die Abtotung der Organismen hatte erfolgen konnen. Wahr- 
scheinlich wird jedoch das Ozon durch die fein zerteilte, faserige Filtermasse 
infolge Kontaktwirkung rasch zerstort, bevor es auf die in der Filtermasse 
eingeschlossenen Organismen einwirken kann. Das Ozon ubt also auf die 
Flocken der Filtermasse keine Tiefenwirkung aus. Versuche, bei welchen 
fein zerzupfte Watte und Asbest im Wasser verteilt wurde, bestatigten jene 
Annahme. Die Pechschicht in gepichten Transportfassern scheint einen 
Shnlichen EinfluB auf das Ozon auszuliben wie Filtermasse. Beim Einleiten 
von ozonisierter Luft diirften daneben noch die gleichen Erscheinungen 
wie bei dem Einleiten in Rohrleitungen zur Geltung kommen. — In diame- 
tralem Gegensatze zu den Erfahrungen, welche Verff. bei Anwendung von 
Ozon als Desinfektionsmittel fiir Leitungen, Filtermasse und Gerhte gemacht 


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Bakteriologische and garungsphysiologische Institute etc. 


haben, stehen die Erfahrungen, welche in der Brauerei T h. B o c h & Co. 
in Lutterbach i. E. von L. von Vetter und E. Moufang gemacht 
und in der Wochenschr. f. Brauerei 1911. Bd. 28. p. 13 u. 377 mitgeteilt 
wurden. Autoreferat. 

Will, H., u. HeuB, R., Essigsaureathylester als Kohlen- 
stoffquelle fiir Hefe und andere SproBpilze. (Ztschr. 
f. d. ges. Brauwes. Bd. 33. 1912. p. 128—129.) 

Verff. teilen eine Beobachtung mit, welche sie bei Versuchen iiber das 
Verhalten von Estern gegen Hefe und andere SproBpilze gemacht haben. 
Bei einem Versuch, der darUber AufschluB geben sollte, ob in gehopfter 
BierwUrze, welche einen Zusatz von Essigester in bestimmten Abstufungen 
erhalten hatte, die Vermehrung der verschiedenen eingeimpften Hefen eine 
Hemmung oder eine Forderung erfahrt, ergab sich, daB bei einem fiir die 
verschiedenen Hefen, wenn auch nur wenig verschiedenen Prozentgehalt an 
Essigester zuerst eine dem Kontrollversuch gegeniiber deutliche Hemmung, 
spater aber ein normales Wachstum, teilweise sogar eine starke Forderung 
der Vermehrung zu erkennen war. Diese Erscheinung lieB vermuten, daB 
die betreffenden SproBpilzarten die Fahigkeit besitzen, den Essigester zu 
assimilieren. Zur Klarlegung der Frage wurden zunachst verschiedene 
Mycoderma-, Torula-, Willia-Arten und Pichia membranaefaciens in eine 
mineralische Nahrlosung mit Ammonsulfat als Stickstoffquelle geimpft, 
welche Zusatze von 0,5, 1, 3 und 5 Proz. Essigester erhalten hatte. Im An- 
fang blieb zwar in den bei Laboratoriumstemperatur aufgestellten Kulturen 
die Vermehrung der Organismen in Vergleich mit der Kontrollkultur, welche 
Dextrosezusatz erhalten hatte, zuriick, jedoch war in alien Fallen schon nach 
kurzer Zeit eine Vermehrung, teilweise sogar in den Kulturen mit dem re- 
lativ groBen Zusatz von 5 Proz. Ester zu erkennen. Die Fliissigkeitsober- 
flache uberzog sich nach und nach mit einer Haut, deren Umfang und Starke, 
wenigstens bei geringeren Zusatzen, sichtlich in einem gewissen Abhangig- 
keitsverhaltnis von der Estermenge stand. In keinem Falle erreichte je¬ 
doch das Oberflachenwachstum dasjenige der Kulturen mit Dextrosezusatz. 
Durch die Versuche ist also erwiesen, daB SproBpilze aus den verschieden- 
sten Gruppen befahigt sind, Essigester zu assimilieren, wenn dieser als einzige 
Kohlenstoffquelle dargeboten ist, und eine verhaltnismaBig starke Vermeh¬ 
rung der Zellen zu unterhalten. Autoreferat. 

Will, H., Die biologische Untersuchung von Farbe- 
bier, Farbebierextrakten und Farbeextrakten. 
(Ztschr. f. d. ges. Brauwes. Bd. 35. 1912. p. 137—139, 145—149.) 

Die zum Farben des Bieres bestimmten Erzeugnisse sind in drei Gruppen 
zu scheiden. In zwei sind die durch Garung hergestellten zusammenzu- 
fassen. Die erste enthalt diejenigen Erzeugnisse, welche auf dem iiblichen 
Weg der Bierbereitung aus einem Gemisch von Malz und Farbmalz her- 
gestellt werden. Veranderungen an dem Zustande, in welchem sie sich nach 
der Vergarung befinden, werden nicht vorgenommen. Sie besitzen also 
den natiirlichen Extrakt- und Alkoholgehalt, der im allgemeinen nicht hoch 
ist. Die Konzentration der Stammwurze bleibt innerhalb der Grenzen, 
welche sich bei hochprozentigen Wiirzen findet. Diese Erzeugnisse sind als 
die eigentlichen Farbebiere zu bezeichnen. Die zweite Gruppe umfaBt die¬ 
jenigen Farbebiere, welche nach der Vergarung eingedickt werden. Der 
Extraktgehalt ist mehr oder minder erhoht; Alkohol fehlt entweder voll- 
standig oder findet sich nur mehr in geringen Mengen vor. Die Produkte 


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Bakteriologische und gaxnngsphyBiologische Institute etc. 475 

dieser Gruppe sind als Farbeextrakte zu bezeichnen. Infolge ihrer Herstel- 
lungsweise miiBten sie frei von lebenden Organismen sein. Die hohe Kon- 
zentration und ihr Gehalt an Rostprodukten schiitzt sie jedoch nicht vollig 
gegen das Aufkommen von Organismen, wenn sie einer nachtraglichen Infek- 
tion beim Abfiillen oder in den Fassern ausgesetzt sind. Die dritte Gruppe 
umfaBt die unvergorenen Farbmalzextrakte; sie sind als Farbeextrakte zu 
bezeichnen. Infolge ihrer Herstellungsweise miiBten sie ebenfalls frei von 
Organismen sein, sind jedoch bei eintretender Infektion nicht gegen die 
Vermehrung der Organismen und infolgedessen nicht gegen eine Schadigung 
geschiitzt. ErfahrungsgemaB schimmeln Farbextrakte leicht. Die Farbe- 
biere kommen pasteurisiert und nicht pasteurisiert in den Handel, Uber 
die biologische Untersuchung der Erzeugnisse, welche zum Farben von Bier 
zugelassen sind, war bis jetzt kaum etwas mitgeteilt worden. In erster 
Linie steht bei der biologischen Untersuchung die Haltbarkeit der Produkte 
in Frage, ferner die Moglichkeit der Infektion reiner Biere durch Zusatz 
der farbenden Produkte. In Tabellen werden die Untersuchungsergebnisse 
von 54 dieser Produkte mitgeteilt. Die Beobachtung liber Haltbarkeit er- 
streckt sich jetzt auf 14 Tage, wie bei gewohnlichem Bier in dicht geschlos- 
senen Flaschen. Die Haltbarkeit war durchschnittlich gut, d. h. innerhalb 
der 14tagigen Beobachtungszeit trat eine auBergewohnliche Vermehrung 
der vorhandenen Organismen nicht auf, die Absatzbildung war meist gering. 
Am haufigsten erwiesen sich die Biere und Extrakte mit Stabchenbakterien, 
darunter die groBen Milchsaurestabchen und Essigbakterien, verunreinigt. 
Diese kamen auch meist bei der Farbung pasteurisierter Biere zur Entwick- 
lung. Sehr bedenklich erschienen einzelne Falle, in welchen Pediokokken, 
und zwar sehr reichlich, in einem sogar in enormen Mengen, auftraten. 
Nachstdem fanden sich sehr haufig wilde Hefen, TorularArten und Myco- 
derma. Kulturhefe kam dagegen, obwohl sie sich haufiger in den Absatzen 
vorfand, weniger oft zur Entwicklung. Auf einer Probe bildete W i 11 i a 
a n o m a 1 a eine Haut. Schimmel, darunter eine Oidium-Art, trat in zwei 
Proben auf. Die biologische Untersuchung hat sich nicht bloB auf die Fest- 
stellung der Gegenwart von Fremdorganismen zu beschranken, sondern es 
muB auch der Nachweis ihrer Lebens- und Entwicklungsfahigkeit erbracht 
werden, wenn die Farbebiere und Extrakte mit Bier innerhalb begrenzter 
Mengen, welche notig sind, um eine bestimmte Farbe des Bieres zu ge- 
winnen, gemischt werden. Das Priifungsverfahren ist jetzt folgendes: Zu 
y 2 1 hellen pasteurisierten Bieres aus einer MUnchener Brauerei wird soviel 
von den Farbsubstanzen zugegeben, daB die Farbe eines gewohnlichen Miin- 
chener Sommerbieres (entsprechend der Farbe 7 des Brand schen Kolori- 
meters) erhalten wird. Aufierdem erhalt eine y 2 1-Flasche mit sterilem destil- 
liertem Wasser soviel Farbsubstanz, daB der gleiche Farbegrad wie bei dem 
Bier erreicht wird. Praktisch wichtig ist hauptsachlich das Verhalten des 
pasteurisierten Bieres nach Zusatz der Farbefliissigkeiten. Die Flaschen 
werden gewohnlich bei Zimmertemperatur aufgestellt und wahrend 14 Tagen 
beobachtet. Bei Gegenwart groBerer Mengen von Saccina werden einige 
Tropfen der Farbesubstanzen in 5 ccm Bettges - Losung eingeimpft. 

Autoreferat. 


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Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc. 


Bakteriologische und garungsphysiologische etc. Institute, 

Laboratorien etc. 

Aus der Kaiserl. Biologischen Anstalt fur Land- und Forstwirtschaft in Dahlem. 
Bericht iiber die Tatigkeit im Jahre 1911. Mitteilungen d. K. Biolog. Anstalt. 

Heft 12. 1912. 

Ruhland, Untersuchungen liber den Kohlenhydrat- 
stoffwechsel der Zuckerriibe. (p. 5.) 

Der Zuckerriibensamen enthalt als Reservekohlenhydrat Starke. Zucker 
konnte im Keimling nachgewiesen werden; wahrend in der j ungen Wurzel 
von Anfang an hauptsachlich Rohrzucker gefunden wurde, herrschte im Blatt 
reduzierter Zucker vor. Die Untersuchungsmethoden, bei denen Rohrzucker 
und Glukose als Phenylosazon, Fruktose als Methylphenylosazon mikro- 
chemisch nachgewiesen wurden, erwiesen sich als nicht geeignet. Verf. stellte 
durch makrochemische Untersuchung der PreBsafte unter Kombination ge- 
wichtsanalytischer und polariskopischer Methoden fest, daB in keinem Teil 
des RUbenblattes der Rohrzuckergehalt auch nur die Halfte des Invert- 
zuckergehaltes erreicht; Unterschiede zwischen Blattflachen, -nerven und 
-stielen zeigten sich nicht. „Permeabilitat und Verteilung der Zucker in den 
Geweben sprechen fur eine Wanderung des Zuckers als Invertzucker; freilich 
wird auch Rohrzucker als solcher wandern konnen, keinesfalls ist dies aber, 
wie man bisher annahm, nur oder fast ausschlieBlich der Fall.“ Wahrend 
der Winterruhe treten keine nennenswerten Veranderungen ein. 

Invertase ist in den Keimpflanzen uberall, in alteren Pflanzen haupt¬ 
sachlich im Laub nachweisbar. Die Versuche von Puriewitsch sind 
so zu erklaren, daB infolge des Wundreizes eine Neubildung von Invertase 
in den bei den Versuchen benutzten Rubenstiickchen stattfand. Beim Eintritt 
in die j ungen Blatter wird der Rohrzucker groBtenteils invertiert, dagegen steigt 
er in den Samenstengeln aufwarts und wird erst in den Bliitenorganen invertiert. 
Appel und Schlumberger, Zur Biologie der Kartoffelpflanze 

(p. 8.) 

Durchwachsene Kartoffelknollen wurden teils mit den Trieben, toils 
ohne dieselben in Tbpfe gepflanzt; zum Vergleich wurden auch ungekeimte 
Knollen derselben Sorte ausgelegt. Die an den Knollen verbliebenen Triebe 
entwickelten sich nur langsam weiter und wurden schon nach 2—3 Wochen 
von den neugebildeten Trieben der abgekeimten Kartoffeln uberholt. „Wieder- 
holtes Entfernen dieser Triebe hatte ein um so rascheres Nachkeimen zur 
Folge.“ Die ungekeimt ausgelegten Knollen trieben nur schwach aus. 

Von im Erdhaus gezogenen Kartoffelpflanzen wurden Anfang Juli die 
Mutterknollen entfernt und nochmals ausgelegt; es entwickelten sich sehr 
bald neue, kraftige Pflanzen. „Danach diirfte dem Austreiben und Abkeimen 
der Saatknollen vor dem Auslegen nicht der schadigende EinfluB beizulegen 
sein, den man ziemlich allgemein annimmt.“ — Die Erklarung, daB die im 
Jahre 1911 kurz nach der Ernte austreibenden Knollen nicht vollig ausgereift 
seien, ist unrichtig, da unreif geerntete Knollen, wie Versuche zeigten, erst 
nach langerer Ruhezeit auskeimen. 

Appel und Riehm, Untersuchungen iiber die Brandkrank- 
heiten des Getreides. (p. 9.) 

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind z. T. bereits an anderer Stelle 
veroffentlicht und auch in dieser Zeitschrift (Bd. 33. p. 503) besprochen. 
Versuche, den Weizenflugbrand durch Quellen in Sublimatlosung zu be- 
kampfen, zeigten, wie zu erwarten war, daB gleichzeitig mit dem Flugbrand- 
mycel der Embryo der Getreidesamen abgetotet wird. Brandfreiheit trat 


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ein, wenn das Saatgut eine Stunde (bei einer anderen Weizensorte 3 Stunden) 
in 0,2-proz. Sublimatlosung gequellt wurde; dabei wurde die Keimfahigkeit 
des Getreides um 70 Proz. geschadigt. 

Appel und Schlumberger, Zur Kenntnis der Blattrollkrank- 
heit der Kartoffel. (p. 14.) 

Die Versuche wurden durch die trockene Witterung des Jahres 1911 so 
beeintrachtigt, dab sich allgemeine Schliisse noch nicht ziehen lassen. Es zeigte 
sich, dab selbst grobe Knollen „einen schlechten Ertrag liefern, wenn sie von 
Stocken stammen, die im Ruckgang begriffen sind, wahrend verhaltnismabig 
kleine Knollen von guten Stocken herstammend, einen hoheren Ertrag liefern. 1 ' 
Ruhland, Feldversuche zur Bek&mpfung der Herz- und 
Trockenfaule der Runkel- und Zuckerriiben. (p. 16.) 

Nach Kruger und Wimmer war anzunehmen, dab durch starke 
Chilisalpeterdtingung das Auftreten der Herz- und Trockenfaule begiinstigt 
wiirde; dies war aber auch bei den diesjahrigen Versuchen nicht der Fall. 
Auch durch Trockenhalten des Bodens konnte die Krankheit nicht hervor- 
gerufen werden. 

Ruhland, Folgeerscheinungen des Wurzelbrandes der 
Zuckerriiben. (p. 16.) 

Keimpflanzen von Zuckerriiben, die durch Infektion mit P y t h i u m 
de Baryanum oder Phoma betae wurzelbrandig gemacht worden 
waren, wurden mit gesunden Keimpflanzen in ein Beet verpflanzt und ihre 
Entwicklung beobachtet. Ebenso wie im Vorjahre zeigten sich keine Minder- 
ertrage infolge des Wurzelbrandes, auch lieben sich bei der Emte keine Spuren 
der Jugendkrankheit mehr erkennen. 

Ruhland und Ludwigs, Untersuchungen zur Biologie der 
Plasmopara viticola. (p. 16.) 

Die Inkubationszeit kann selbst bei ausreichender Luftfeuchtigkeit iiber 
3 Wochen dauern. 

Laubert, Sclerotinia aus Kleesaat. (p. 17.) 

Von Dorph-Petersen aus Kopenhagen geschickte Sclerotien 
aus Kleesaat wurden in Erde ausgelegt. Nach 3 Monaten erschienen die 
Becherfriichte, deren Zugehorigkeit zu Sclerotinia trifoliorum 
Erikss. Verf. auf Grund mikroskopischer Untersuchungen fur sehr unwahr- 
scheinlich hielt. Sclerotien, Apothecien, Asci und Paraphysen wurden unter- 
sucht; Verf. gibt an, wie die Diagnose des Pilzes etwa lauten wiirde. 
Werth, Weitere Infektionsversuche mit Ustilago an¬ 
ther a r u m. (p. 18.) 

Die Versuche zeigten die interessante Tatsache, dab Ustilago a n - 
therarum die Ausbildung des Pistills in den Bliiten mannlicher Pflanzen 
fijrdert. Es fand sich ein, freilich rudimentares, aber doch wohldifferenziertes 
Ovarium mit Griffeln von mehreren Millimetern Lange. 

Peters, Uber eine Fruchtf&ule ven Hevea brasiliensis 
in Kamerun. (p. 18.) 

Auf erkrankten Friichten und Samen von Hevea brasiliensis 
wurde eine Phytophthora gefunden. Es gelang, aus dem Innern der 
Samen die Phytophthora zu isolieren, die sich auf Mohren gut kulti- 
vieren lieb und Zoosporangien sowie Oosporen bildete. Ob diese Phyto¬ 
phthora mit P. f a b e r i indentisch ist, konnte nicht entschieden 
werden. Es fanden sich einige Abweichungen in den Grobenverhaltnissen 
der Zoosporangien, doch halt sich Verf. fur nicht berechtigt, allein auf Grund 
dieser Unterschiede eine neue Art aufzustellen, zumal nicht sicher ist, ob 
das Verhaltnis von Lange und Breite bei den Zoosporangien von P h y t o - 

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p h t h o r a ein konstantes ist. — Auf der Schale der H e v e a - Friichte 
fand sich auch Lasiodiplodia nigra, die in einigen Punkten von 
der von Appel und L a u b e r t gegebenen Beschreibung abweicht, 
worauf bereits Brick hingewiesen hat. 

Rorig, Beit rage zur Biologie der Mause. (p. 22.) 

Durch Konstruktion eines kiinstlichen Baues gelang es, Feldmause in 
der Gefangenschaft zur Fortpflanzung zu bringen und Beobachtungen liber 
das Geschlechtsverhaltnis der Jungen und iiber ihre Entwicklung zu machen. 
— Wenn die Mause hochprozentigen Giftweizen (0,3 Proz. Strychninweizen) 
erhielten, gingen sie schon nach kurzer Zeit (1—2 Tage) ein; wurde zuerst 
ein 0,1-proz. Strychninweizen verabreicht und der Strychningehalt langsam 
gesteigert, so gewohnten sich die Tiere an das Gift. Ein Tier, das 0,1 proz., 
dann 0,2-proz., 0,3-proz. und 0,4-proz. Strychninweizen bekommen hatte, 
verzehrte an einem Tag auBer unbehandeltem Weizen 39 Korner 0,5-proz. 
Strychninweizen, ohne Vergiftungserscheinungen zu zeigen. 

Rorig, Die Behandlung des Saatgutes zum Schutze 
gegen KrahenfraB. (p. 25.) 

Zum Schutz der Saaten gegen Krahen eignet sich Aloepulver, dem In- 
fusorienerde beigemengt wird. Bei einem Versuch wurden 16,5 dz Weizen 
mit 601 Wasser besprengt und dann mit einem Gemisch von 7,5 kg Aloepulver 
3,75 kg Infusorienerde und 3 kg PreuBischblau bestreut und gut durch- 
geschaufelt. Der Weizen keimte wegen der Trockenheit erst spat, so daB 
das Aloepulver abgefalien war; infolgedessen fanden sich Krahen nach der 
Keimung ein. Im Friihjahr gesater und bald aufgegangener Hafer blieb auch 
nach der Keimung von den Krahen verschont. 

Schwartz, Nematodenuntersuchungen. (p. 26.) 

An Maiblumenpflanzen, deren Wurzeln und Rhizome verfault waren, 
wurden Aphelenchen gefunden, die bisher noch nicht beschrieben waren; Verf. 
nenntsie Aphelenchus aderholdi undgibteinevorlaufigeDiagnose. 

Ein anderer Aphelenchus, der auf einer Kultur von Crytospo- 
rium nesii Cda. gefunden wurde, wird als Aphelenchus my- 
c o g e n e s beschrieben. Die Art ist A. o 1 e s i s t u s ahnlich, ist aber, 
ganz „abgesehen von ihrer bedeutend groBeren Breite durch die groBere 
Annaherung der Vulva an die Schwanzspitze von diesen deutlich unter- 
schieden.“ Die von Ritzema Bos beschriebene, durch Tylenchus 
d i s p a c i hervorgerufene MiBbildung von Phlox decussata konnte 
im Berichtsjahre beobachtet werden. 

Schwartz, Bekampfung tierischer Schadlinge. (p. 28.) 

Zur Bekampfung der Rubenwanze wurden Versuche mit Spritz- und 
Bestaubungsmitteln ausgefiihrt. Die uberwinterten erwachsenen W T anzen 
konnten durch Verstauben von Insektenpulver oder von einer Mischung von 
Insektenpulver (2 Teile) und Schwefelbliite (1 Teil) zum groBten Teil ab- 
getotet werden, so daB die behandelten Parzellen einen besseren Riiben- 
bestand aufwiesen als die Kontrollparzellen, auf denen zahlreiche Saug- 
beschadigungen und Blattverkriimmungen auftraten. Spritzmittel erwiesen 
sich gegen die erwachsenen Wanzen wirkungslos. Die jungen Wanzenlarven 
waren gegen pulverformige Mittel widerstandsfahiger, konnten aber durch 
eine 2-proz. Seifenlosung abgetotet werden. 

Birnblattgallmilben wurden durch Bespritzungen mit Schwefelkalkbriihe 
wirksam bekampft. 

Zacher, Beobachtungen liber schadlichelnsekten. (p. 29.) 

Campylomma verbasci wurde zum erstenmal auf Apfel- 
b&umen nachgewiesen; die Wanze ist auf Verbascum weit verbreitet 

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479 


und es ist sehr wahrscheinlich, daB sie auch auf Apfelbaumen hier und da 
auftritt und bisher nur iibersehen wurde. — Ein neuer Tetranychus 
wurde an Salvia splendens nachgewicsen, die neue Art ahnelt am 
meisten T. p i 1 o s u s, von dem sie sich aber durch die groBeren, nicht auf 
Hockern entspringenden Ruckenborsten unterscheidet. Eine C e c i - 
domyiden - Larve der Gattung Lestodiplosis wurde als natUr- 
licher Feind des neuen Tetranychus erkannt. 

Nach R o s t r u p wird die Krauselkrankheit der Mohrriibe durch eine 
Aleurodicus - Larve hervorgerufen; dies beruht auf einem Irrtum, der 
Erreger ist vielmehr eine Psyllide Trioza viridula. Die Entwicklung 
stimmt im allgemeinen mit der von Psylla pyrisuga uberein. — 
Die Untersuchung des Mageninhaltes von 48 Maulwurfsgrillen ergab, daB die 
meisten Magen tierische und pflanzliche Reste enthielten. — Aus Bielefeld 
wurde das Massenauftreten von Chloropisca notata gemeldet; 
auf Acer pseudoplatanus und A. platanoides wurde 
Eupteryx lowi beobachtet. Auf verschiedene andere gelegentliche 
Beobachtungen soli nicht naher eingegangen werden. — Versuche iiber die 
Einwirkung verschiedener Temperaturen auf Sitophilus granarius 
und S. o r y z a e zeigten, daB diese Tiere bei — 4° C zugrunde gehen. — 
Endlich wurden noch einige aus Samoa eingeschickte Insekten bestimmt; 
es handelte sich z. T. um „altbekannte Schadlinge der Kokospalme“. 

Rorig und Riehm, Untersuchungen iiber die Desinfektion 
v o n S a a t g u t. (p. 36.) 

Um die Einwirkung gasformiger Gifte auf Speicherschadlinge unter- 
suchen zu konnen, hat Rorig einen Apparat konstruiert, der aus einem 
durch WasserverschluB luftdicht verschlieBbaren Kasten besteht. In dem 
Kasten befinden sich in verschiedenen Hohen 3 Rohre aus Drahtgaze, in die 
kleine Gazekafige hineingeschoben werden konnen. Der Apparat wird mit 
Getreide gefiillt, die Versuchstiere in den Kafigen in die Rohre geschoben 
und die am Deckel des Apparatus befindliche Watte mit Schwefelkohlenstoff, 
Tetrachlorkohlenstoff oder einem anderen Stoff, dessen Wirkung auf die 
Insekten gepruft werden soli, getrankt. Bei einigen Versuchen zeigte sich, 
daB Kornkafer durch CS 2 bereits in 4 Stunden abgetotet werden konnen, 
wahrend die doppelte Menge CC1 4 in 6 Stunden noch nicht alle Kafer totete. 

Riehm hat die Samen von Gerste, Weizen, Raps und Lupinen in 
luftdicht verschlossenen GefaBen der Einwirkung von Tetrachlorkohlenstoff- 
Dampf ausgesetzt. Raps und Lupinen waren in ihrer Keimfahigkeit selbst 
nach 6 Wochen nur um 2 Proz. geschadigt, wahrend die Weizen- und Gersten- 
sorten bereits nach einer Einwirkung von 14 Tagen in ihrer Keimfahigkeit 
beeintrachtigt waren. 

Borner, Untersuchungen iiber die Reblaus. (p. 39.) 

Verf. konnte altere Beobachtungen aus Siidfrankreich und Italien be- 
statigen, nach denen Gallenlause mehrere Generationen hintereinander die- 
selbe Galle besiedeln konnen. Sehr interessant ist die Beobachtung, daB 
„Gallen, welche friihzeitig, kurz vor oder nach der Entwicklung der den 
Gallenmund umschlieBenden Haare, verlassen werden, weitgehend ausheilen 
konnen, so daB ihr einstiges Vorhandensein oft nur noch an den erwahnten, 
im Rreise stehenden Haaren zu erkennen ist. Das Blattgewebe zeigt in solchen 
Fallen an der einstigen Wundstelle normale Struktur.“ An Reben, deren 
Blatter keine Gallen tragen, ruft der Stich der Gallenlaus Wundstellen hervor, 
die absterben. Anhaltspunkte, die Resistenz von Rebsorten aus den Struk- 
turverhaltnissen zu schlieBen, bieten sich nicht. Es zeigte sich aber, daB 
alle gallentragenden Reben auch starke Nodositaten und Tuberositaten 

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Inhalt. 


aufweisen; Reben, die keine Gallen tragen, bieten teilweise auch den Wurzel- 
l&usen keine dauernden Existenzbedingungen. — Die Lothringer Rebl&use 
scheinen von den siideuropaischen biologisch verschieden zu sein, wenigstens 
blieben 4 in Montpellier gallentragende Sorten bei Metz gallenfrei. 

Moritz und Borner, Priifung von Reblausgiften. (p. 43.) 

Von den gepriiften Praparaten erwiesen sich eine ganze Reihe als un- 
brauchbar, so ein Kresotinsaurepraparat von Hauff & Go., Vitiphiline der 
niederlandischen Gesellschaft, Tetrapol und Kupfertetrapol von Storkhauser 
& Traiser und das B o 1 a g sche Nitrophenol-Praparat von Bosch. Ein 
anderes Kresotinsaurepraparat derselben Firma, Kresolseifenlosung von 
R a s c h i g und Saprosol, sowie wasserloslicher Schwefelkohlenstoff 1609 F 
ergaben bessere Resultate. Blindreben, die 10—20 Minuten mit 1-proz. 
Saprosol-Losung behandelt wurden, zeigten keine Sch&digung. 

Moritz, Einwirkung von Seifenlosungen auf das Laub 
und die Gescheine damit bespritzter Reben. (p. 45.) 

Spritzversuche zeigten, daft Reben durch Seifenlosungen bis zu 3 Proz. 
nicht nennenswert beschadigt werden. R i e h m (Berbn-Lichterfelde). 


Inhalt 


Original-Abh&ndlongen. 

Brown, Percy Edgar, and Smith, Boy Eu¬ 
gene, Bacterial Activities in Frozen Soils, 
p. 369. 

Hastings, E. G., A Method for the Preser¬ 
vation of Plate Cultures for Museum and 
Demonstration Purposes, p. 432. 

Hoffmann, Conrad, A Contribution to the 
Subject of Soil Bacteriological Analyti¬ 
cal Methods, p. 386. 

—, Paraffin Blocks for Growing Seedlings 
in Liquid Culture Solutions, p. 430. 

Meyer, W., Pseudomonas olivae A. M. et 
W. Meyer, p. 388. 

Smith, Erwin F., Pflanzenkrebs versus 
Menschenkrebs. p. 394. 

Sperlioh, Adolf, t)ber Salztoleranz bezw. 
Halophilie von Bakterien der Luft, der 
Erde und des Wassers, p. 406. 

Zosammenfassende tfbersichten. 

Biehm, E„ Getreidekrankheiten und Ge- 
treideschiidlinge, p. 434. 

Originalreferate a us bakteriologisohen und 
garangsphysiologischen etc. Instituten, 
Laboratorien etc. 

Mitteilungen derVVissenschaftlichen Station 
in Miinchen. 

Will, H., Die biologische Untersuchung 
von Farbebier, Farbebierextrakten nnd 
Farbeextrakten, p. 474. 

—, und Beyersdorfer, Ozon als Desinfek- 
tionsmittel, p. 472. 

—, und HeuB, E., Essigsaureiithylester als 
Kohlenstoffquelle fur Hefe und andere 
SproBpilze, p. 474. 

B&kteriologische und garungsphysiologische 
etc. Institute, Laboratorien etc. 

Appel und Riehm, Untersuchungen liber 


die Brandkrankheiten des Getreides, 
p. 476. 

— und Schlumberger, Zur Biologie der 
Kartoffelpflanze, p. 476. 

—, — } Zur Kenntnis der Blattrollkrank- 
heit der Kartoffel, p. 477. 

Bdrner, Untersuchungen liber die Reblaus, 
p. 479. 

Lanbert, Sclerotinia a us Kleesaat, p. 477. 

Moritz, Einwirkungen von Seifenlosungen 
auf das Laub und die Gescheine damit 
bespritzter Reben, p. 480. 

— und Bdrner, Priifung von Reblausgiften, 
p. 480. 

Peters, t)ber eine Fruchtfaule von Hevea 
brasiliensis in Kamerun, p. 477. 

R5rig, Beitrage zur Biologie der Mduse, 
p. 478. 

—, Die Behandlung des Saatgutes zum 
Schutze gegen KrahenfraB, p. 478. 

— imd Riehm, Untersuchungen liber die 
Desinfektion von Saatgut, p. 479. 

Rnhland, Untersuchungen liber den Koh- 
lenhydratstoffwechsel der Zuckeriiibe, 
p. 476. 

—, Feldversuche zur Bekampfung der Herz- 
und Tockenfaule der Runkel- und 
Zuckerriiben, p. 477. 

—, Folgeerscheinungen des Wurzelbrandes 
der Zuckerrii l)en, p. 477. 

— und Ludwigs, Untersuchungen zur Bio¬ 
logie der Plasmopara viticola, p. 477. 

8chwartz, Xema todenun tersuchu nge n, p.478 

—. Bekampfung tierischer Schadlinge, 
p. 478. 

Werth, Weitere Infektionsversuche mit 
Ustilago antherarum, p. 477. 

Zacher, Beo bach tun gen liber schadliche 
Insekten, p. 478. 


Abgeschlossen am 24. Juni 1912. 


Hofbucbdruokeret RudoUtadt. 


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CentraUlatt fttr BakL etc. H AM. Bd. 34. No. 18|22. 

Ausgegeben am 1. August 1912. 


Naekdruek verbotsn. 

Paralyse et activation diastasiques de la zymase et de la 

catalase. 

Par H. Van Laer, Gand. 

On sait que le sue de levure fraichement extrait des cellules, par le proc6d6 
de broyage et de pressage inaugur6 par Buchner, donne lieu, des qu’on 
le chauffe, k un coagulum albumineux abondant. Conserve en presence 
de toluene ou de thymol la quantity d’albumines coagulables diminue de 
plus en plus, par suite des ph6nom6nes d’autodigestion dont le sue est le si£ge. 
Si celui-ci est actif vis-A-vis du sucre au moment de sa preparation, la zymase 
perd rapidement toute action fermentative: cette perte d’activitG est attribute 
aux enzymes prot£olytiques du sue. 

J’ai constate que la vitesse d’autodigestion des albuminofdes du jus de 
levure est considerablement retardee par un extrait de malt actif, tandis 
que l’ajoute d’une solution de papalne l’augmente. Prenons un sue de levure 
haute beige, obtenu par pressage k 500 atmospheres; le liquide protoplasma- 
tique non etendu donne, par chauffage dans un tube k essai, un coagulum 
assez abondant pour que le contenu du tube ne s’6coule pas lorsqu’on le 
renverse. Cent centimetres cubes de sue frais ont 6t6 additionn£s de 500 
centimetres cubes d’eau et la liqueur limpide ainsi 6tendue a servi k l’ex- 
p4rience suivante: 

Des portions de 50 centimetres cubes sont r£parties entre 4 ballons a, b, 
c, d. Le contenu des flacons a et b a re$u 10 centimetres cubes d’eau, celui 
du flacon c 10 centim etres cubes d’un extrait de malt k 20 %, celui du 
flacon d 10 centimetres cubes d’une solution de papalne k 1% (papayotine 
Merck en poudre 1:200) 1 ). L’extrait de malt a 6t6 obtenu en laissant 
mac6rer k froid, pendant 3 heures, 20 grammes de farine de malt sec et 100 
cc d’eau. 

Le flacon a donne, par chauffage au bain-marie bouillant, 646 milli¬ 
grammes de coagulum sec. Les flacons 5, c, d ont 6t6 abandonnSs pendant 
12 heures k la temperature ordinaire, puis on a determine les quantites de 
matieres coagulables. Voici les chiffres obtenus: 

b (autodigestion) 152 milligrammes 

c (extrait de malt) 325 „ 

d (papalne) 67 „ 

L’extrait de malt a gene l’autodigestion, la papalne l’a renforcee. On a 
naturellement soustrait du chiffre obtenu avec l’extrait de malt, le poids 
de coagulum fourni au bout de 12 heures par 50 centimetres cubes d’eau et 
10 centimetres cubes d’extrait. 


') Ferment pur du sue Carica papaya. 10 gr. d’albumine d’oeuf cuite et 
finement rap^e en suspension dans un melange de 400 cm 3 d’eau et de 5 gouttes de lessive 
de potasse 4 15%, sont dig6r£s par 1 gr. de papayotine 4 40° dans l’espace de 6 heures. 

Zweite Abt. Bd. 34. 

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482 


H. van Laer, 


Les chiffres suivants se rapportent 4 une autre experience exScutee 
dans les mimes conditions. 


a (coagulation immediate) 

110 milligrammes 

b (autodigestion) 

74 

c (extrait de malt) 

95 

d (papaine) 

48 


D rSsulte de 14 que l’extrait de malt, dSfavorable 4 la diastase protSo- 
lytique du sue de levure, devra rendre sa zymase plus active, et que la papaine, 
au contraire, renforijant l’action de 1’enzyme antagoniste du ferment alcoo- 
lique, affaiblira cette derniere. C’est ce que l’expSrience confirme. 

Je me suis servi de la mSthode de preparation du sue de levure par 
maceration publiee recemment par M. Lebedeff 1 ). Alors qu’en utilisant 
l’ancien procede par pressage, de Buchner, je ne suis jamais parvenu 
4 obtenir avec nos levures hautes beiges, (prSlevSes dans les conditions les 
plus diverses, et en prenant toutes les precautions indiquees par Buch- 
ne-r), un liquide agissant sur le sucre, la methode de M. Lebedeff per- 
met de preparer facilement, avec ces levures, des solutions de zymase tres 
actives. 

M. Lebedeff decrit comme suit le procede, qui a ete strictement 
suivi dans ces recherches. Seulement, avec les levures hautes beiges, il n’est 
pas possible d’operer un lavage continu en laissant couler le robinet pendant 
tout le temps que dure cette operation; ces levures ne se deposent que tres 
lentement et le lavage continu les entraine 4 TSgout. 

“On prend un seau de levure fraiche; ou le met dans un recipient cylin- 
“drique, d’une contenance d’au moins 50 litres; on le place sous le robinet 
“d’une conduite d’eau muni d’un tube de caoutchouc; le recipient unefois 
“rempli, on laisse couler le robinet lSgerement pendant tout le temps du la- 
“vage. De temps en temps on remue bien la levure avec un baton en bois. 
“Si Ton fait soigneusement cette operation, l’eau dans le recipient devient 
“tout 4 fait claire, la levure, bien divisee et blanche, tombant vite sur le fond 
“du recipient. On laisse la levure immerger sous l’eau, sans fermer le robinet, 
“pendant une nuit. 

“En ete, il est preferable de mettre dans le recipient un gros morceau 
“de glace apres avoir ferme le robinet. Le matin, on trouve la levure bien 
“dSposSe au fond du vase. On procede alors au decantage; puis on prend 
“une grande terrine, sur laquelle on place un tamis avec des trous assez grands 
“(5 cent, carres par exemple); on le recouvre d’une toile 4 filtrer bien mince 
“et on jette dessus la levure. Apres Tavoir laisse Sgoutter pendant quelque 
“temps, on prend les quatre bouts de la toile, on les reunit et on les ficelle. 
“Ensuite, on Tenveloppe avec une toile 4 presser, on met le tout sous une 
“presse 4 main, sur laquelle on agit jusqu’4 ce que la levure devienne assez 
“compacte pour la faire passer 4 travers un tamis,ayant des mailles de 5 cent 
“carres, qui se trouve au-dessus du papier-filtre place sur un portoir en bois. 
“On Stale la levure tamisSe en une couclie de 1 4 iy 2 centimetre d’Spaisseur, 
“et on laisse secher 4 une temperature de 25 4 35 degrSs. En deux jours la 
“levure est completement seche. 

“A ceux qui voudraient s’Sviter la peine de cette operation prSliminaire 
“et la perte de temps, jeconseillede faire venir la levure de chez M. S c h r o - 
“d e r, 4 Munich, qui la prepare d’apres mes indications. Elle est toujours 

l ) Annal. de i’instifc. Pasteur 1912. p. 8. 


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Paralyse et activation diastasiques de ia zymase et de la catalase. 483 


“tres active et propre. Pour obtenir le sue, on prend 50 grammes de levure 
“s6ch6e, on ajoute 150 grammes d’eau, on melange bien avec une bayuette 
“en verre dans une capsule et on laisse mac6rer 4 35 degr6s pendant 2 heures, 
“ou 4 25 degr6s pendant 6 heures. Apres, on jette la masse sur le filtre ordi- 
“naire et on la laisse s’6couler. II n’y a pas besoin de refroidir le filtrat par 
“de la glace (sinon en 6t6); mais si Ton veut obtenir le plus possible de sue 
“(en 12 hemes on peut en avoir de 70 4 80 cent, cubes), il est preferable de 
“le faire, parce que la filtration devient de plus en plus lente.” 

Les experiences suivantes ont ete executees avec de la levure de H. 
Schroder 4 Munich, sechee d’apres les indications deM. Lebedeff, 
avec de la levure basse d’une brasserie de Bruxelles et une levure haute d*une 
brasserie de Mons. Ces deux dernifcres ont 6t6 pr6par6es 4 l’6tat sec suivant 
le meme procede. 

Trois lots de 50 grammes de chacune de ces levures seches out 6t6 mis 
en maceration pendant 2 heures 4 35° C: le premier avec 150 centimetres 
cubes d’eau; le second avec 150 centimetres cubes d’un extrait de malt 4 
20 %, et le troisieme avec 150 centimetres cubes d’une solution de papalne 
4 2%. Apres r6colte par filtration de 20 4 30 centimetres cubes de liquide, on 
a chargG des flacons de M e i s s 1 avec 20 centimetres cubes de sue, 8 grammes 
de sucre caudi blanc et 0,2 centimetre cube de toluene. 

La fermentation a toujours d6but£ dans les liqueurs pr6parees avec 
l’extrait de malt; les sues de maceration contenant la papalne sont restSs 
inactifs. 

Les poids d’anhydride carbonique produit chaque jour sont indiquSs 
dans le tableau suivant: 


Levure de Munich: 




maceration avec de Peau: 

Maceration 

avec extrait 

de 

malt: 

ler 

jour: 

0.175 gr. 


0.557 gr. 



2* 

jour: 

0.161 „ 


0.279 „ 



3° 

et 4« jour: 

0.543 „ 


0.627 „ 





Levure basse de 

Bruxelles 

; 





Maceration avec de Peau: 

Maceration 

avec extrait 

de 

malt: 

ler 

jour: 

0.210 gr. 


0.310 gr. 



2° 

jour: 

0.101 „ 


0.128 „ 



3® 

jour: 

0.153 „ 


0.244 „ 



4® 

jour: 

0.157 „ 


0.237 „ 





Levure haute 

beige : 






Maceration avec de l’eau: 

Maceration 

avec extrait 

de 

malt: 

l* r 

jour: 

0.7 11 gr. 


1.011 gr. 




Comme je le disais, la fermentation a toujours d6but6 dans les liqueurs 
prepares avec 1’extrait de malt; en d’autres termes, ce que M. Lebedeff 
appelle “la p^riode de l’induction” a ete beaucoup plus courte, et, par con¬ 
sequent, la quantite de gaz produite au bout du meme temps plus eievee. 

Si, apres avoir recolte 20 centimetres cubes de jus de maceration, on 
dilue le r§sidu restant sur chaque filtre par 200 centimetres cubes d’eau, on 
obtient des liqueurs encore excessivement riches en catalase. On sait que 
les cellules de levure fraiche n’abandonnent pas cette enzyme 4 l’eau dans 
laquelle on les fait macerer. Le pouvoir catalytique de ces liqueurs s’att§nue 
tres rapidement, comme le pouvoir fermentatif lui-meme. De plus, les liquides 
obtenus en rempla<?ant pendant la maceration 4 35° C. l’eau par un extrait 

31* 


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484 


H. van Laer, Paralyse et activation diastasiques etc. 


de malt on une solution de papaJne, accusent les memes variations de pouvoir 
catalytique que celles que l’on observe entre les pouvoirs fermentatifs. 

Un volume de 5 centimetres cubes des filtrats obtenus plus haut, quoique 
d6j 4 diluSs, donne lieu 4 un degagement tumultueux d’oxygene lorqu’on les 
met en contact 4 la temperature de 18° C, avec 20 centimetres cubes d’une 
solution de perhydrol de Merck, 6tendu de fa^on 4 obtenir une solution 
4 1.7% de H 2 0 2 . Pour determiner la vitesse du degagement, les jus ont 6t6 
encore etendus dans le rapport de 1 4 5 avec de l’eau distiliee. Void les volumes 
d’oxygene mesures 4 18° C, avec 5 centimetres cubes des jus frais dilues, et 
20 centimetres cubes d’une solution d’eau oxygenee 4 1.7% de H 2 0 2 . 


Levure sdche de Munich maceree avec: 



de l’eau 

de 1’extrait de 
malt 

la solution 
de papaine 

au bout de 1 minute. 

27 

32 

11 

au bout de 5 minutes. 

86.5 

91 

73 


L’extrait de malt 6tait par lui-meme inactif vis-4-vis de l’eau oxygenee. 


Conclusions. 

1. Le p r o c 6 d 6 d’extraction de la zymase par simple 
maceration de M. Lebedeff applique aux levures 
hautes beiges fournit des jus tres actifs, alors 
que le procede par pressage ne donne, en general, 
que des liqueurs denuees de tout pouvoir fermen- 
t a t i f. 

2. L’extrait de malt gene les ph6nomenes d’auto- 
digestion des albumines coagulables du proto- 
plasme; la solution de papalne augmente la vitesse 
de cette digestion. 

3. L’e xtrait de malt diminue la periode de l’i n - 
duction du sue de maceration; il augmente en meme 
temps l’activite de la zymase et de la catalase. 

4. La papalne aneantit Faction de la zymase et 
diminue celle de la catalase. 


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Karl F. Kellerman and I. G. McBeth, The Fermentation of Cellulose. 485 


Nachdruck verboten . 

The Fermentation of Cellulose. 

By Karl F. Kellerman and I. G. McBeth, 

Bureau of Plant Industry, U. S. Department of Agriculture, Washington, D. C. 

W. 2 plat. 

Introduction. 

The fermentive activity of microorganisms as the cause of the dis¬ 
appearance of cellulose in nature was first suggested by Mitscher- 
1 i c h 1 ) in 1850. The probable accuracy of his view was much strengthened 
by P o p o f f ’ s 2 ) discovery, in 1875, that the decomposition of cellulose 
can be modified at will or entirely stopped by the addition of substances 
poisonous to microorganisms. He also noted that the decomposition of cel¬ 
lulose resulted in the formation of methane and hydrogen mixed with other 
gases. 

A more extended study of the cellulose-destroying organisms was under¬ 
taken two years later by Van Tieghem 3 ), who gave them the the name 
of Bacillus amylobacter, and from microscopic observations 
only declared them identical with Pasteur’s Vibrion butyrique. 
The work of van Senu s 4 ), in 1890, led this investigator to the conclusion 
that cellulose decomposition was the result of a cellulose-dissolving enzyme, 
excreted by the associative growth of two organisms. In the meantime 
Hoppe-Seyler 5 ) had confirmed the observations of P o p o f f that 
cellulose was decomposed with the formation of methane, hydrogen, and 
other gases. 

More recent investigations by Omelianski 6 ), begun in 1894 and 
continued through a period of years, have been very generally accepted as 
a somewhat adequate explanation of the disappearance of cellulose. He 
attempted to isolate specific cellulose-fermenting bacteria and described 
two distinct species, both anaerobic. 

Morphologically the organisms can hardly be distinguished but physio- 


*) Mitscherlich, ZusammensetzungderWandderPflanzenzelle. (Monatsber. 
d. K. PreuB. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1850. p. 102—110.) 

*) P o p o f f, Leo, t)ber die Sumpfgasg&rung. (Pfliigers Arch. f. PhysioL Bd. 10. 
1875. p. 113—146.) 

*) Van Tieghem, Ph., Sur la fermentation de la cellulose. (Compt. rend. 
T. 88. 1879. p. 205—210.) 

—, —, Sur le Bacillus amylobacter et son rdle dans la putrefaction 
des tissues v6g£taux. (Bull, de la Soc. botan. de Prance. T. 24. 1877. p. 128—135.) 

4 ) Senus, A. H.C. van, Bijdrage tot de kennis der cellulosegisting. (Proefschr.) 
188 pp. Leiden 1890. — Leonards, Kochs Jahresber. iib. d. Fortschr. in d. Lehre 
v. d. Garungs-Organism. Jahrg. 1. 1890. p. 136—139.) 

s ) Hoppe-Seyler, F., tJber Garung der Zellulose mit Bildung von Methan 
und Kohlensaure. (Zeitschr. f. physiolog. Chem. Bd. 10. 1886. p. 201—217 and 401—440.) 

•) Omelianski, W., t)ber die Garung der Zellulose. (Centralbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 193—201, 225—231, 257—263, 289—294, 321—326, 325—361, 
385—391.) 

—, —, Ober die Trennung der Wasserstoff- und Methangarung der Zellulose. 
(Ibid. Bd. 11. 1904. p. 369—377.) 

—, —, Die histologischen und chemischen Veranderungen der Leinstengel unter 
Einwirkung der Mikroben der Pektin- und Zellulosegarung. (Ibid. Bd. 12. 1904. p. 33—43 
—, —, Die Zellulosegarung. (Handb. d. techn. Mykol. 2. Aufl. Bd. 3. 1904—06. 
p. 245—268.) 


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486 


Karl F. Kellerman and I. G. UcBeth, 


logically they show wide differences in that one causes the destruction of 
cellulose with the formation of carbon dioxide and methane, while the gases 
produced by the other consist of carbon dioxide and hydrogen. These orga¬ 
nisms do not stain blue with iodine and are therefore distinct from the 
Amylobacter bacillus of van Tieghem. Omelianski’s 
methods were somewhat different from those employed by earlier investi¬ 
gators in that he used sterile nutrient solutions to which pieces of filter 
paper were added, and sought to secure a practically pure culture of the 
cellulose ferment by repeatedly transferring small quantities of the fermen¬ 
ting solutions into a fresh sterile medium. After five or six transfers a micro¬ 
scopic examination showed an almost pure culture of an extremely thin, 
rod-shaped organism bearing a polar spore. Of these examinations Ome- 
lianski 1 ) says: “Dieses Bild war ein so charakteristisches, daft nicht der 
geringste Zweifel daruber obwalten konnte, daft wir das spezifische Agens 
der Zellulosegarung vor uns hatten.” On carefull microscopic search for 
foreign species Omelianski 2 ) admits the impurity of his cultures as 
follows: „Unter den sporenbildenden Beimengungen lenkte in unseren 
Kulturen ein Bacillus die Aufmerksamkeit auf sich, welcher einen kon- 
stanten Begleiter des Zellulosebacillus bildete: Es war dies ein ziemlich 
grofter Bacillus mit grofter langlicher, endstandiger Spore. — Nicht selten 
wurde auch ein Bacillus mit runder endstandiger Spore angetroffen, welcher 
dem Zellulosebacillus morphologisch sehr nahe stand, jedoch zur Zahl der 
Starkefermente gehorte.“ 

Omelianski found that the spores of these cellulose organisms 
would stand a temperature of 90° C. for twenty-five minutes; thus he main¬ 
tains he was easily able to free his cultures from non-spore-bearing orga¬ 
nisms by giving them the maximum amount of heat the spores of the cel¬ 
lulose organisms would stand. He found, however, that certain foreign spore¬ 
forming organisms could not be removed by this method. Many kinds of 
solid media were tried but these were not successful for growing the cellu¬ 
lose-destroying organisms. After a long series of failures small colonies of 
the cellulose organism were secured upon potato; but when inoculations from 
these colonies were made into solutions no fermentation took place except 
in one case and this soon came to a standstill. Notwithstanding this failure 
Omelianski 3 ) says: „Dennoch lieften sowohl der morphologische Cha- 
rakter der Bacillen, welche diese Kolonien auf der Kartoffel bildeten, als 
auch die Tatsache der, wenn auch schwachen Papierg&rung keinen Zweifel 
daruber aufkommen, daft es uns gelungen ist, Reinkulturen des Zellulose¬ 
bacillus zu erzielen.“ He 4 ) admits that .his results were secured with im¬ 
pure cultures in the following statement: „Wenden wir uns nun dem naheren 
Studium des Zellulosegarungsvorganges zu, so miissen wir bemerken, daft 
alle im folgenden angefiihrten Daten sich auf eine Garung in unreinen Kul¬ 
turen beziehen, in welchen jedoch der Gehalt an spezifischen Mikroben so 
groft und die Menge der Verunreinigungen so verschwindend klein war, daft 
diese Daten ohne Zweifel zur Charakterisierung der typischen Wasserstoff- 
garung der Zellulose dienen konnen.“ Although confident that the con- 

l ) Omelianski, W., Cber die Garung der Zellulose. (Centralbl. f. Bakt, 
Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 290.) 

*) (Ibid. p. 291—292.) 

3 ) (Ibid. p. 293.) 

«) (Ibid. p. 294.) 


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The Fermentation of Cellulose. 


487 


taminations were so slight as to be disregarded, it should be remembered 
that his view is based largely upon microscopic examinations which would 
seem to make his conclusions of doubtful value. 

The general belief that cellulose destruction is due only to anaerobic 
bacteria was emended by van Iterson Jr. 1 ) in 1904, who showed 
that cellulose may be decomposed by aerobic bacteria as well as by anaerobic 
bacteria, the latter giving rise to nitrogen and carbon dioxide, but no trace 
of hydrogen or methane, van Iterson’s work, however, like that of 
all previous investigators, seems to have been with impure cultures. 

From early studies in our laboratory it became obvious that earlier 
work on cellulose fermentation was inadequate to explain the disappearance 
of cellulose in soils of the United States. It soon became evident that, if 
satisfactory results were to be secured, we must find some solid medium 
for isolating these organisms as all attempts to secure pure cultures by me¬ 
thods similar to those employed by Omelianski and van Iter¬ 
son were unsuccessful. Four varieties of special culture media have been 
found useful in our investigations. Their composition and method of pre¬ 
paration are as follows: 


Cellulose Agar. 

Prepare one liter of a dilute ammonium hydroxide solution by adding 
three parts water to ten parts ammonium hydroxide, sp. gr. 0.90. Add a 
slight excess of copper carbonate and shake vigorously, allow to stand over 
night, and then siphon off the supernatant solution. Add fifteen grams 
of unwashed sheet filter paper and shake occasionally until the paper is 
dissolved. Dilute to ten liters and add slowly a one to five solution of hydro¬ 
chloric acid with vigorous shaking until the precipitation of the cellulose 
is complete. Dilute to twenty liters, allow the cellulose to settle and decant 
the supernatant liquid. Wash by repeated changes of water, adding hydro¬ 
chloric acid each time until the copper color disappears; then wash with 
water alone until the solution is free from chlorine. Allow to settle several 
days and decant off as much of the clear solution as possible. If the per¬ 
centage of cellulose is still too low, a portion of the solution is centrifuged 
to bring the cellulose content up to one per cent. 

Cellulose solution 

Agar 

Nutrient solution, composed of — 

Potassium phosphate, dibasic 
Magnesium sulphate 
Sodium chloride 
Ammonium sulphate 
Calcium carbonate 
Tap water 

Starch Agar. 

To 800 cubic centimeters of boiling water add 10 grams of potato starch 
suspended in a little cold water. Evaporate by boiling to 500 cubic centi¬ 
meters. This breaks up the starch grains and should give a nearly trans¬ 
parent starch solution. 

*) Van Iterson Jr., C., Die Zersetzung von Zellulose durch aerobe Mikro- 
organismen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 11. 1904. p. 689—698.) 


1 gram 
1 „ 

1 „ 

2 „ 

2 „ 

1000 c. c. 


500 c. c. 
10 grams 


500 c. c. 


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488 


Karl F. Kellerman and I. G. M c B e t h , 


Starch solution 500 c. c. 

Agar 10 grams 

Nutrient solution (Same as for cellulose agar) 500 c. c. 

Potato Agar. 

Peel, steam, and mash a quantity of potatoes. To 100 grams of mashed 
potato add 800 cubic centimeters tap water and steam for one-half hour; 
filter through cotton. 


Potato solution 500 c. c. 

Agar 15 grams 

Nutrient solution (Same as for cellulose agar) • 500 c. c. 

Dextrose Agar. 

Dextrose 10 grams 

Agar 15 „ 

Tap water 500 c. c. 

Nutrient solution (Same as for cellulose agar) 500 c. c. 


The starch agar was first used as a plating medium, by means of which 
we secured two species of cellulose-destroying organisms from a series of 
Petri plates; prepared from the sixth transfer of a mixed culture origi¬ 
nally inoculated with well-rotted manure and handled after the Ome- 
1 i a n s k i method. Not only did we find the two species of cellulose-destroy¬ 
ing bacteria, but several foreign species which apparently lived upon the 
by-products of cellulose decomposition. Since neither of these cellulose- 
destroying organisms resembled in any way the organisms described by 
Omelianski and since a large number of foreign species persisted in 
growing in association with the cellulose destroyers, a serious doubt was 
created in our minds as to the accuracy of Omelianski’s conclusions. 

Through the courtesy of Doctor Omelianski cultures of his cellu¬ 
lose ferments, designated as hydrogen and methane producing, were ob¬ 
tained in St. Petersburg during the spring of 1911. These cultures were for¬ 
warded in hermetically sealed tubes and received in our laboratory in that 
condition where every possible precaution was taken to prevent contami¬ 
nation. In the meantime we had perfected the cellulose agar previously 
described and had shown it to be a satisfactory medium for isolating cellu¬ 
lose-fermenting organisms. From Omelianski’s hydrogen culture we 
isolated two species of cellulose-destroying bacteria and five contaminating 
forms; from his methane culture, one species of cellulose-destroying bac¬ 
teria and two contaminating forms. 

Contrary to Omelianski’s conclusions that the organisms caus¬ 
ing the decomposition of cellulose are anaerobic, we have found that the 
three cellulose-destroying organisms isolated from his cultures destroy cel¬ 
lulose most rapidly under aerobic conditions. These organisms which have 
been studied under aerobic conditions are believed to be new species and are 
described below. 

Bacillus flavigena n. sp. 

I. Morphology. 

1. Vegetative cells: Beef agar, 0.8 to 1.2 (i long; 0.3 to 0.45 t* wide. Potato agar 

i.2 to 1.8 (i long; 0.4 to 0.5 n wide. 

2. No spores. 

3. Gram negative. 


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The Fermentation of Cellulose. 


489 


II. Cultural Features. 

1. Stroke cultures: 

Beef agar: Abundant, filiform, raised, moist, yellowish growth. 

Potato agar: Abundant, filiform, raised, moist, yellowish growth. 

Starch agar: Moderate, filiform, slightly raised, dry, white to grayish white 
growth. 

Dextrose agar: Scanty, filiform, moist, white or grayish white growth. 
Potato: Potato bleached along inoculation stroke after 10 days. Yellow, 
dry, granular growth after 30 days. 

2. Agar stabs: Echinulate. 

3. Gelatin stabs: Liquefaction slow, crateriform. 

4. Beef broth: Clouding slight. 

5. Litmus milk: Reddened slowly. 

0. Potato agar + Congo red: Stain absorbed. 

7. Plate cultures: 

Cellulose agar colonies. 15 days: 

Form: Surface and bottom, round. 

Imbedded, lenticular. 

Size: Surface and bottom, 1 to 4 mm. 

Imbedded, 1 mm or less. 

Enzymic zone: 0.75 to 1.5 mm in width. 

Elevation: Slightly convex. 

Topography: Smooth. 

Consistency: Soft. 

Chromogenesis: Surface and bottom colonies, smoky brown with 
small opaque nucleus by transmitted light; grayish or yellowish 
white with small white nucleus by reflected light. 

Imbedded colonies, yellowish white. Some colonies show a fluores¬ 
cence at angle of 45°. 

Internal structure: Granular, often showing a few large elliptical 
granules scattered over the surface. 

Edge: Entire. 

Beef agar colonies. 5 days: 

Form: Surface ana bottom, round. 

Imbedded, lenticular. 

Size: Surface and bottom, 1 to 3 mm. 

Imbedded, 1 mm or less. 

Elevation: Convex. 

Topography: Smooth. 

Consistency: Soft. 

Odor: None. 

Chromogenesis: Surface colonies, dark smoky brown by transmitted 
light; yellowish white by reflected light. 

Imbedded colonies, lemon yellow. 

Internal structure: Surface colonies, finely granular with a hyaline 
border. 

Bottom colonies, coarsely granular center, shading off into an 
indefinite border. 

Edge: Entire. 

Potato agar colonies. 5 days: 

Form: Surface and bottom, round. 

Imbedded, lenticular. 

Size: Surface and bottom, 1.5 to 3.5 mm. 

Imbedded, 1 mm or less. 

Elevation: Convex. 

Consistency: Soft. 

Odor: None. 

Chromogenesis: Surface colonies, butyrous. 

Bottom colonies, smoky brown by transmitted light; yellowish gray 
by reflected light. 

Imbedded colonies, lemon yellow. 

Internal structure: Granular. 

Edge: Entire. 


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490 


Karl F. Kellerman and L G. M c B e t h, 


Starch agar colonies. 5 days: 

Form: Round. 

Size: 0.5 to 1 mm. 

Enzymic zone: 1 to 1.5 mm in width. 

Elevation: Convex. 

Topography: Smooth. 

Chromogenesis: Surface and imbedded colonies, opaque by trans¬ 
mitted light; faint yellowish white by reflected light. 

Bottom colonies, translucent brownish gray by transmitted light; 
grayish white by reflected light. 

Internal structure: Surface colonies, granular, sometimes grumose in 
center. 

Imbedded colonies, irregularly granular. 

Edge: Coarsely lobate. 

Dextrose agar colonies. 5 days: 

Form: Surface and bottom, round. 

Imbedded, lenticular. 

Size: Surface and bottom, 0.8 to 1.7 mm. 

Imbedded, 0.8 mm. 

Elevation: Convex. 

Topography: Smooth. 

Consistency: Soft. 

Chromogenesis: Faint yellowish gray by reflected light, the imbedded 
colonies showing the most color; deep colonies opaque by transmitted 
light, others smoky brown. 

Internal structure: Granular, with a hyaline border. 

Edge: Entire. 


III. Physical and Biochemical Features. 
1. Peptone water and 


i 

Dext¬ 

rose 

Saccha 

-rose 

Lac¬ 

tose 

Mai. 

tose 

Gly¬ 

cerin 

Man- 

nite 

Starch 

Gas production. 

.00 

.00 

.00 

.00 

.00 

.00 

.00 

Acid production, 6 days. . . . 

.85 

.95 

.85 

, .85 

.70 

.85 

1.25 

Acid production, 12 days . . . 

1.05 

.90 

.70 

[ .90 

.25 

.05 

1.35 


2. Dunham’s: No ammonia. 

3. Dunham’s + nitrate: Nitrite weak; no ammonia. 

4. Indol production: None. 


Bacillus amylolyticus n. sp. 

I. Morphology. 

1. Vegetative cells: Beef agar, 2.8 to 4.5 long; 0.5 to 0.8 (i wide. Potato agar, 4.5 

to 9 long, 1.2 to 1.5 n wide. 

2. Spores: Equatorial, elongated, swelling the rod to about twice natural size. 

Beef agar, 1.5 to 2 [l long; 0.8 to 1 ^ wide. 

Potato agar, 2 to 2.8 n long; 1 to 1.5 n wide. 

3. Gram negative. 

II. Cultural Features. 

1. Stroke cultures: 

Beef agar: White, viscid, beaded. 

Potato agar: White, viscid, beaded. 

Starch agar: White, viscid, beaded. 

Dextrose agar: White, viscid, beaded. 

Potato: No growth. 

2. Agar stabs: Echinulate. 

3. Gelatin stabs: Liquefaction crateriform in young cultures, strateriform in old. 

4. Beef broth: Clouded. 

5. Litmus milk: Reddened slowly. 


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The Fermentation of Cellulose. 


491 


6. Potato agar + Congo red: Stain absorbed. 

7. Plate cultures: 

Cellulose agar colonies. 15 days: 

Form: Surface and bottom, round to irregularly round. 

Imbedded, irregular, many showing sharp projections. 

Size: Surface, 1.5 to 2.5 mm. 

Bottom, 8 to 15 mm. 

Imbedded, 1 mm or less. 

Enzymic zone: 0.5 to 1 mm in width. 

Elevation: Raised, sometimes showing a slight umbonate structure. 
Topography: Smooth. 

Consistency: Viscid. 

Chromogenesis: White to grayish white by reflected light; surface 
and bottom gray with opaque nuclei by transmitted light; im¬ 
bedded, opaque. 

Internal structure: Granular, sometimes showing large granules scat¬ 
tered loosely over surface. Marked by brownish rings in surface 
and central portion of bottom, but becomig curled toward border. 
Edge: Undulate. 

Beef agar colonies. 5 days: 

Form: Surface and bottom, irregularly round. 

Imbedded, lenticular. 

Size: Surface and bottom, ordinarily from 2 to 4 mm but sometimes 
bottom colony may spread over large portion of plate. 

Imbedded, lenticular. 

Elevation: Flat to slightly umbilicate. 

Topography: Smooth. 

Odor: None. 

Consistency: Viscid. 

Chromogenesis: Surface and bottom grayish white, bottom colonies 
frequently showing a gray border by transmitted light, imbedded, 
grayish brown. Surface and central portion of bottom grayish white, 
border of bottom white, by reflected light. 

Internal structure: Central portion finely granular which may extend 
to edge, but border is usually floccose. 

Edge: Granular or floccose. 

Potato agar colonies. 5 days: 

Form: Surface and bottom, round to irregularly round. 

Imbedded, lenticular. 

Size: Surface and bottom, 2 to 6 mm. 

Imbedded, less than 1 mm. 

Elevation: Umbilicate. 

Topography: Smooth. 

Chromogenesis: Surface dark gray center with lighter border, concentric 
structure usually apparent, bottom colony light transparent gray, 
by transmitted light. Surface center dirty white, border grayish 
white, bottom grayish white, by reflected light. 

Internal structure: Surface, finely granular, with narrow colorless 
border in a few. Bottom, characteristic curled structure. 

Edge: Surface, entire; bottom, curled. 

Starch agar colonies. 5 days: 

Form: Irregularly round. 

Size: Surface and bottom, 1 to 15 mm. 

Imbedded, less than 1 mm. 

Enzymic zone: 4 to 8 mm in width. 

Elevation: Flat. 

Topography: Smooth. 

Chromogenesis: Surface and bottom, translucent gray. Imbedded, 
grayish white. 

Internal structure: Irregular alveolar. 

Edge: Deep, spatulate, fimbricate, showing branching. 

Dextrose agar colonies. 5 days: 

Form: Surface and bottom, round. 

Imbedded, lenticular. 


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492 


Karl F. Kellerman and I. G. McBeth, 


Size: Surface and bottom, 1 to 2 mm. 

Imbedded, less than 1 mm. 

Elevation: Convex. 

Topography: Smooth. 

Chromogenesis: Transparent to translucent light gray with darker 
border by transmitted light; grayish white nucleus and border by 
reflected light. 

Internal structure: Surface, finely granular with a floccose border. 

Bottom, finely granular with a characteristic curled border. 

Edge: Floccose. 

III. Physical and Biochemical Features. 


1. Peptone water and 



Dext¬ 

rose 

Saccha 

-rose 

Lac¬ 

tose 

Mal¬ 

tose 

Gly¬ 

cerin 

Man- 

nite 

Starch 

Gas production. 

i 

! .oo 

.00 

.00 

.00 

.00 

.00 

.00 

Acid production, 0 days. . . . 

.90 

.70 

.25 

.80 

.00 

.00 

1.05 

Acid production, 12 days . . . 

.85 

.92 

.85 

.80 

.92 

.93 

1.40 


2. Dunham's: No ammonia. 

3. Dunham’s + nitrate: No ammonia; no nitrite. 

4. Indol: None. 

Bacillus rossica n. sp. 

I. Morphology. 

1. Vegetative cells: Beef agar, 1 to 1.5 y. long, 0.25 to 0.4 jx wide. Potato agar, 0.8 

to 1.2 (jl long, 0.25 to 0.4 n wide. 

2. No spores. 

3. Gram negative. 

II. Cultural Features. 

1. Stroke cultures: 

Beef agar: Abundant, raised, creamy. 

Potato agar: Abundant, raised, creamy. 

Starch agar: Medium, flat, white. 

Dextrose agar: Medium, flat white. 

Potato: Abundant, moist, yellowish brown. 

2. Agar stabs: Echinulate. 

3. Gelatin stabs: Liquefaction rapid; first crateriform; later, infundibuliform. 

4. Beef broth: Heavy clouding. 

5. Litmus milk: Blued; abundant viscid deposit. 

6. Potato agar + Congo red: Stain absorbed. 

7. Plate cultures: 

Cellulose agar colonies. 24 days: 

Form: Irregularly round. 

Size: 3 to 8 mm. 

Enzymic zone: 0.5 to 1 mm in width. 

Elevation: Slightly concave. 

Chromogenesis: Grayish brown center, nucleus and border dark gray 
by transmitted light; nucleus and border white, remainder grayish 
white by reflected light. 

Internal structure: Granular. 

Edge: Lacerate. 

Beef agar colonies. 5 days: 

Form: Surface and bottom, irregularly round. 

Imbedded, lenticular. 

Size: 1 to 4 mm. 

Elevation: Convex. 

Topography: Smooth. 

Consistency: Soft. 

Odor: Putrefactive. 


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The Fermentation of Cellulose. 


493 


Chromogenesia: Smoky brown by transmitted light; grayish white, 
some colonies showing a yellowish white center, by reflected light. 
Internal structure: Finely granular. 

Edge: Entire to lobate. 

Bottom colonies may spread over a large part of surface in a thin 
semitransparent bluish white growth. 

Potato agar colonies. 5 days: 

Form: Round. 

Size: I to 3 mm. 

Elevation: Convex. 

Topography: Smooth. 

Consistency: Soft. 

Chromogenesis: Smoky brown by transmitted light; white of faintly 
yellowish white at angle of 45° by reflected light. 

Internal structure: Granular, sometimes showing grumose structure. 
Edge: Lobate. 

Bottom of plate usually covered by a cloudy white undergrowth. 
Starch agar colonies: 5 days: 

Form: Round to irregularly round. 

Size: 0.5 to 1.5 mm. 

Enzymic zone: 0.75 to 1.5 mm in width. 

Elevation: No surface colonies. 

Topography: No surface colonies. 

Chromogenesis: Smoky brown by transmitted light; white by reflected 
light. When held at an angle of 45° some colonies show a brown center. 
Internal structure: White colonies made up of large loosely arranged 
granules. Colonies with brown center are opaque except a finely 
granular edge. 

Edge: Many colonies show only a hazy outline, but where distinct 
edge is entire. 

Dextrose agar colonies. 5 days: 

Form: Surface and bottom, round to ameboid. 

Imbedded, lenticular. 

Size: Surface, 1 mm. 

Bottom, 1 to 10 mm. 

Imbedded, 0.5 mm. 

Elevation: Slightly convex. 

Topography: Smooth. 

Chromogenesis: Surface, vitreous. 

Bottom, cretaceous. 

Imbedded, light yellowish, white. 

Internal structure: Finely granular. 

Edge: Entire to lobate. 


III. Physical and Biochemical Features. 

1. Peptone water and 



Dext¬ 

rose 

Saccha 

rose 

Lac¬ 

tose 

Mal¬ 

tose 

Gly¬ 

cerin 

Man- 

nite 

Starch 

Gas production. 

Acid production, 0 days. . . . 
Acid production, 12 days . . . 

.00 

—.10 

—.95 

.00 

—.65 

—1.35 

.00 

—.20 

—1.40 

.00 
.00 1 
—.55 

.00 

—1.00 

—1.40 

.00 

—.55 

—1.50 

.00 

—.25 

—1.20 


2. Dunham’s: Ammonia. 

3. Dunham’s + nitrate: Ammonia; no nitrite. 

4. Indol: None. 


In addition to the cellulose-fermenting bacteria which are described 
above, we have isolated eleven other species of cellulose-dissolving bacteria, 
one of which belongs to the thermophile group. All are facultative anaerobes 
fermenting cellulose most rapidly under aerobic conditions. We have also 


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494 


A. Wolff, 


isolated about seventy-five species of filamentous fungi, belonging chiefly 
to the genera Penicillium, Aspergillus, Fusarium, and 
Sporotrichum. 

None of the three cellulose-fermenting organisms described above pro¬ 
duce gas in the course of their destruction of cellulose. The gas production 
during cellulose fermentation that has been described by earlier investigators 
is due to the fermentation of the products of the fermented cellulose and 
is caused by contaminating organisms. The discussion of gas production 
by certain of these contaminating organisms will be taken up in a later 
paper. 

Explanation of Plates. 

Plate I. 

Fig. 1. Bacillus amyloly ticus. Cellulose agar plate, 15 days at 30° C. 
Natural size. 

Fig. 2. Bacillus amyloly ticus. Starch agar plate, 5 days at 30° C. 
Natural size. A small quantity of 95 per cent alcohol was poured over the surface of 
the agar to bring out the enzymic zone. 

Fig. 3. Bacillus amyloly ticus. Vegetative cells from 24 hour culture 
on beef agar. Aqueous fuchsin stain. Magnification 1000. 

Fig. 4. Bacillus amyloly ticus. Spores from 15-day culture on beef 
agar. Aqueous fuchsin stain. Magnification 1000. 

Plate II. 

Fig. 5. Bacterium flavigena. Cellulose agar plate, 15 days at 30° C. 
Natural size. 

Fig. 0. Bacterium flavigena. Vegetative cells from 24-hour growth 
on beef agar. Aqueous fuchsin stain. Magnification 1000. 

Fig. 7. Bacillus rossica. Cellulose agar plate, 15 days at 30° C. Natu¬ 
ral size. 

Fig. 8. Bacillus rossica. Vegetative cells from 24-hour growth on beef 
agar. Aqueous fuchsin stain. Magnification 1000. 


Nachdruck verboten. 

S&uerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen und 
Propionsaurebildner in Molkereiprodukten, speziell in den 
verschiedenen K&sesorten. 

[Aus dem bakteriologischen Laboratorium der Versuchsstation fiir Molkerei- 

wesen, Kiel.] 

Von Dr. A. Wollf. 

Mit 18 Textfig. 

Von Milchsaure produzierenden Bakterien treten im Molkereigewerbe 
aufier der gewohnlichen, kurzen Milchsaurebakterie, dem Bacterium 
1 a c t i s a c i d i (Leichmann), das oft auch Streptokokkenform zeigt, 
auch solche von der Form langer Stabehen auf, die man als langst&b- 
chenformige oder lange Milchsaurebakterien oder 
auch Laktobazillen bezeichnet hat und die zusammen mit ersterem Typus 
die echten oder eigentlichen Milchsaurebakterien reprasentieren, da von ihnen 
weitaus am kraftigsten und fast aussehlieblich Milchsaure gebildet wird. 
Diese Stabehen bilden laut bisheriger Forschungsergebnisse und nach vor- 
liegenden Untersuchungen eine grobe fiir das Molkereigewerbe sehr wichtige 


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Centralblait fiir Bakterioloyie Alt. II. Bd. 34. 

K. F. Kellerman und I. G . McBeth , Fermentation of Cellulose, 


von Gustav Fiselier in Jena, 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


495 


Organismengruppe, die zahlreichere und groBere Variationen aufweist als 
die einheitiiche Gruppe der B a c t. 1 a c t i s a c i d i. 

Es sind diese Milchsaurebildner lange, unbewegliche nichtsporenbildende 
Stabchen, 1 ) die im mikroskopischen Bdde einzeln, in Ketten und in Faden 
auftreten. Aul den gewohnlichen Nahrboden wachsen sie nur kiimmerlich, 
und beanspruchen im allgemeinen fiir ihr Wachstum hohe Temperaturen; 
Gelatine wird nicht verfliissigt. Typische Vertreter dieser Gruppe der 
Milchsaurelangstabchen bilden in Milch in erster Linie aus dem Milchzucker 
in groBerem MaBe Milchsaure, in ganz geringem Grade allerdings auch Amei- 
sensaure und Essigs&ure. Aber auch aus den loslichen EiweiBstoffen, die 
auBer dem Milchzucker bezw. Zucker uberhaupt die vorziiglichste Nahr- 
quelle fiir diese Organismen bilden, konnen sie Saure, Milchsaure, offenbar 
aber auch Sauren der aliphatischen Reihe, ferner Bernsteinsaure und andere 
milchorganische Sauren erzeugen. So produzieren sie in Milch einen Saure- 
grad bis zu ca. 3,5%. Die Art der gebildeten Milchsaure diirfte mit der Art 
des Nahrbodens usw. wechseln und ist jedenfalls nicht charakteristisch. 
Auch das Kasein der Milch wird zu einem, allerdings nur ganz geringen Teil 
angegriffen, was aber vielleicht keindirekter als vielmehr indirekter Vorgang 
ist, indem erst die gebildete Saure auf das Kasein chemisch einwirkte. 2 ) 
Milchkulturen werden durch die Saurebildung fast immer zur Gerinnung 
gebracht, es entsteht ein homogenes Koagulum ohne Gasspalten und ohne 
merkliche nachtragliche Auflosung oder sonstige Nebenerscheinung. Wenn 
Gas von typischen Vertretern dieser Gruppe uberhaupt gebildet wird, so 
sind es wenigstens in Milchkulturen ohne weiteres nicht wahrnehmbare 
Mengen und soil es sich nach Beijerinck bei gasbildenden Formen 
nahezu ausschlieBlich um C0 2 ohne Beimengung ansehnbcher Mengen von 
Wasserstoff oder auch Methan handeln, im Unterschied zu den Vertretern 
der Coli-Aerogenes -Gruppe; bei den meinerseits beobachteten 
Milchsaurelangstabchen konnte ich niemals Gasbildung beobachten. Die Stab¬ 
chen sind fakultativ aerob und neigen anaerober Lebensweise zu, d. h. sie 
vermogen infolge Zerlegens des Zuckers und der loslichen EiweiBstoffe ohne 
den Sauerstoff zu existieren. 3 ) Die oft zu beobachtende Eigenschaft der 
Kornchenbildung der Zellen verrat Verwandtschaft mit den im Darm beob¬ 
achteten unbeweglichen asporogenen Buttersaure„bazcillen“, nach Kuntze 
auch mit den milchsaurebildenden, sporentragenden Buttersaurebazillen 
von Typus Bac. esterificans (MaaBen) und B a c. Kefir. Zu- 
weilen beobachtete Verzweigung erinnert an die Aktinomyceten, gasbil- 
dende Formen wiirden sich der Coli-Aerogenes - Gruppe n&hern. 

Die Literatur iiber die Gruppe der langstabchenformigen Milch- 
saurebakterien hat bereits einen bedeutenden Umfang erreicht. Es sei be- 
ziiglich Zusammenfassung einerseits auf Lehmann und Neumanns 
Handatlas der Bakteriologie verwiesen. Bis zum Jahre 1908 ist einschlagige 
Literatur in L a f a r s Handbuch der techn. Mykologie, II. B. 5., speziell 
in dem von Weigmann behandelten Kapitel: Morphologie der Milch- 


x ) Der Name „Laktobazillen“ besteht daher dem neueren Stand der Bakteriologie 
nach zu unrecht und darf nur als Trivialname aufgefaBt werden. 

2 ) Es gibt sich dies auBerlich dadurch zu erkennen, daB Milchkulturen (in groBeren 
GefaBen) nach langerem Stehen beim Schiitteln dunnfllissig erscheinen. 

3 ) Vergl. hierzu die interessanten Ausfiihrungen von G. Kostler, Centralbl. 
f. Bakt. Abt. II. Bd. 19, die auch in Beziehung zum Kasereifungsvorgang zu setzen 
wiiren. 


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496 


A. Wolff, 


s&urebakterien, aber auch an anderen Stellen dieses Werkes zu finden. Wah- 
rend meinerseits Literaturmaterial uber das vorliegende Gebiet gesammelt 
wurde, erschien ein Handbuch der landwirtschaitlichen Bakteriologie von 
L 6 h n i s , das die betreffenden oft zitierten Literaturangaben bis 1909 
enthalt, fortgesetzt wurden dieselben dann in der neu erschienenen Zeitschrift 
fur Garungsphysiologie, Bd. 1. 1912. p. 68, speziell als Sammelreferat der in 
den Jahren 1910 und 1911 erschienenen Arbeiten. In Wiirdigung dessen 
eriibrigt es sich, alle Literaturangaben, zumal die alteren und allgemein be- 
kannten ausfuhrlich zu verzeichnen, vielmehr diirfte oftmals die Angabe 
des Autornamens und der Jahreszahl zum Auffinden der einschl&gigen Arbeit 
geniigen. Weitere Literaturangaben sind n&her bezeichnet. 

Viele von den bisher beschriebenen Stabchen dieser Gruppe diirften 
miteinander identisch sein, doch sind die einzelnen Vertreter der Literatur 
nach oft schwer miteinander zu vergleichen, da sie entweder unvollkommen 
charakterisiert oder auf andersartigen Nahrboden beobachtet wurden. Im 
Jahre 1889 begann von Freudenreich Veroffentlichungen uber 
Organismen dieser Gruppe, die er aus Emmentalerkase isolierte, und zwar 
in den Ann. de mikrographie; T. II. p. 270 gibt er eine eingehendere Be- 
schreibung seines Bacillus a, weitere Mitteilungen folgen im Jahrbuch 
der Schweiz. 1894 wurde speziell B a c. S auch im Brie- und Camembert- 
k&se gefunden. Erst im Jahre 1904 aber gab von Freudenreich 
mit T h 6 n i zusammen eine ausfiihrliche Beschreibung seiner langstabchen- 
formigen Milchsaurebakterien, die er als Bacillus case! a bis e 
bezeichnete. Bac. a und gelten als nahe verwandt; Bac. y und auch 
d n&hert sich Bact. aerogenes. Adametz (1889) erw&hnt einen 
ebenfalls aus Emmentalerkase isolierten Bacillus XIX dieser Gruppe, 
der von Migula als Bact. truncatum beschrieben ist; dieses 
Stabchen diirfte mit dem Streptobacillus lebenis Rist und 
Khoury (1902) und mit dem Bact. granulatum Henrici (1893) 
identisch sein. Ferner gehoren auch Bact. pallescens, pallens 
und pallidum Henrici zu dieser Gruppe. Marpmanns Bact. 
lactis acidi (1889), aus Marktmilch isoliert, ist ein weiterer typischer 
Vertreter dieser Gruppe. S e v e r i n (1895) isolierte aus Mist ein offenbar 
hierhergehoriges Stabchen, von Migula Bact. soriferum genannt, 
das Milch bei 37—38° C in 24 Stunden koagulierte und dabei anscheinend 
kein Gas erzeugte. Leichmann fand in zwischen 44 und 50° C spontan 
gesauerter Milch ein typisches Milchsaurelangstabchen, das er damals bereits 
genau charakterisierte. Die Ahnlichkeit dieses Bact. lactis acidi 
Leichmann mit dem spater beschriebenen Bact. easel e von Freuden¬ 
reich ist nicht zu verkennen. 1900 beschrieben Leichmann und Ba¬ 
za rewski das aus Emmentalerkase isolierte Bact. easel I und das 
aus Chesterkase stammende Bact. case! II. Leichmann halt I 
und II fUr identisch mit Bac. case! a (v. Freudenr.), auch er- 
scheinen ihm nach naherer Betrachtung die von E. W e i B (1899) aus sauren 
RUbenschnitzeln kultivierten milchsaurebildenden Stabchenformen Bact. 
pabuli acidi I und II als fast identisch mit seinen Organismen, 
jedenfalls waren groBere Unterschiede, abgesehen vom etwas hoheren Tempe- 
raturoptimum nicht zu konstatieren. Bact. case! Ill, aus Gondakase, 
steht den eben genannten Organismen morphologisch und kulturell nahe 
und gehort wahrscheinlich zur gleichen Gruppe. Leichmann ist der 
Ansicht, daB unter den in der Literatur beschriebenen Arten dieser Form 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


497 


der Saccharobacillus pastorianus (van Laer) und das B a c t. 
pabuli acidi III(WeiB)besondersnahestehen. Der Saccharobac. 
past, wurde in ungeschlagenem Bier gefunden. W e i n z i e r 1 (1900) 
fand Langstabchen vom Typus Bac. case! a in Cheddark&sen, Brick-, 
Swiss-, Limburger-, Brie-Kasen, die in Amerika hergestellt waren, 
Harrison (1900/1901) und andere amerikanische Forscher diirften lang- 
stabchenform. Milchsaurebakterien ebenfalls in Cheddarkase gesehen haben. 
Beijerinck (1901) trennt allgemein die langstabchenform. Milch¬ 
saurebakterien als „LaktobazilIen“ vom Typus der gew. M.-S.-B., den „Lakto- 
kokken“ und unterscheidet (1908) nach morphologischen und physiologischen 
EigentUmlichkeiten zwei Gruppen, den Typus Lactobac. cauca- 
s i c u s und den Typus Lactobac. longus. Conns Bac. 
acidi a e r o b a n s (n. sp. No. 197) ist identisch mit Bac. case! a. 
In Edaraerkase fanden Boekhout und deVries (1901) bei An- 
wendung von Kasegelatine-Kulturen ausschlieBlich Kolonien derartiger 
stabformiger Bakterien, die wahrend der ganzen Dauer der Reifung und 
sogar in alten Kfisen zu finden waren. Troili-Petersson be- 
schreibt in dieser Zeitschrift 1904 das aus schwedischem Giiterkase ge- 
ziichtete Bacterium 4, 15 und 16, die ebenfalls zu unserer Gruppe zu rechnen 
sind, wie auch No. 18 (Bacterium urvatumn. sp.) und eventuell 
No. 17. B u d i n o f f (1904) fand Stabchen dieser Art in reifendem russi- 
schem Schweizerkase; er nannte sie Bac. Freudenreichii, meint 
aber offenbar Bac. casei Freudenreich. Eckles (Landw. 
Jahrb. d. Schweiz 1905) fand Milchs&urelangstabchen vom Typus Bac. 
case! a und ahnliche in verschiedenen Sauermilchkasen. G r a t z und 
R A c z (diese Zeitschr. Bd. 33) fanden Milchsaurestabchen ganz neuerdings 
im Brinsen- und Liptauer KSse. 

Zu unserer Gruppe gehoren ebenfalls die spezifischen Bakterien der 
verschiedenen orientalischen Sauermilcharten, d. h. die in den fermentierten 
sauren MilchgetrSnken und Milchspeisen sauernd wirkenden nicht sporen- 
bildenden unbeweglichen Langstabchen. Sie sind miteinander identisch 
Oder nahe verwandt. 

Der Bac. caucasicus (Beijerinck) aus Kefir ist nach Nico¬ 
la j e w a (diese Zeitschr. Bd. 21. p. 161.) nicht identisch mit dem von ihr 
neuerdings aus Kefir isolierten Bacterium caucasicum, das 
nach der Beschreibung ein typisches Milchsaurelangstabchen reprasentiert. 
Der Bacillus caucasicus (Kern) aus Kefir (Biolog. Centralbl. 
1882) ist ein sporenbildendes Stabchen. Der Bacillus cau¬ 
casicus (von Freudenreich) ist von dem Autor selbst (Landw. Jahrb. 
d. Schweiz 1899) als verwandt mit Bac. e bezeichnet worden. Was die 
Nomenklatur anbetrifft, so schlug L 6 h n i s in seinem zitierten Handbuch 
den Namen Bacterium caucasicum (von Freudenreich) L. et N., 
zugleich mit der Bezeichnung (Bacterium casei) auch fur die ganze 
Gruppe vor. 1 ) 

GrixonisBac. sardous aus Gioddu ist ebenfalls zu unserer 
Gruppe zu rechnen, zumal nach K u n t z e die Eigenschaft der Beweglich- 
keit in Frage steht. 

J ) Dieses Milchsaurelangstabchen wird man, da es weniger resistent ist, in den 
alten trockenen Kefirkornern kaum finden, vielmehr nur Sporenbildner; eher in frischen 
Kornem. Oftmals diirfte das Stabchen nicht in den Kornern vorhanden sein, sondern 
aus der zur Kefirbereitung verwendeten Milch hinzutreten. 

Zweite Abt. Bd. 31. 32 

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498 


A. Wolff, 


Euntze (diese Zeitschr. 1908, Bd. 20.) bespricht in zusammen- 
fassender Ubersicht und entsprechender Wiirdigung der einschlagigen Literatur 
die langstabehenformigen Milchsaurebakterien des Yoghurt, Mazun und deren 
Praparate und betraehtet dann gleichzeitig auch die im Menschen- und 
Kalbermagen vorkommenden Milchsaurebazillen wie die acidophilen Milch- 
saurestabchen des menschlichen und tierischen Darmes, die nachstehend 
gleich zu erwahnen sein werden. Der spezifische Organismus orientalischer 
Sauermilch (Yoghurt, Mazun), ist nach K u n t z e der sogen. Kornchen- 
b a z i 11 u s , auch Granulobacillus genannt (cf. L ii r s s e n und 
K ii h n); es ist eine typische langstabchenformige Milchsaurebakterie. B act. 
Mazun (Emmerling; Diiggeli; Weigmann, Gruber und 
Huss), derYoghurtbacillus Piorkowskis, Bac. sardous 
(Grixoni), Streptobacillus lebenis (Rist und Khoury) und 
der Bacillus bulgaricus sind nach gen. Autor mit dem Granulo¬ 
bacillus identisch, bezw. nahe verwandt; der Kornchenbacillus 
wiederum ist nahezu mit dem Bac. casei' e (von Freudenreich) identisch. 
Mit dem in der Literatur vielbesprochenen Bacillus bulgaricus 
des Yoghurt, dem aus deutscher, franzosischer und russischer Literatur der 
urspriingliche Autorname mit Sicherheit nicht gegeben werden kann, hat sich 
nebst vielen anderen Autoren letzthin auch S e v e r i n (diese Zeitschrift 
1909)beschaftigt. S e verin kommt zu dem SchluB, daB der Bac. b u 1 g. 
mit dem Streptobacillus lebenis identisch ist. Nach M&- 
krinoff (diese Zeitschrift Bd. 26.) ist der Bacillus bulgaricus 
mit dem Streptobacillus lebenis (Rist und Khoury), dem 
Bact. Mazun (Diiggeli, wie Weigmann, Gruber, Huss) 
ferner dem Kornchenbacillus (Kuntze) und ebenso mit dem 
Bacillus lactis acidi (Leichmann) identisch; andererseits 
sei der von Kuntze, wie der von Lurssen und K ii h n als Bac. 
bulgaricus angesprochene ein ahnlicher, offenbar aber anderer Organis¬ 
mus. Was die Benennung dieses Milchsaurelangstabchens anbetrifft, so schlagt 
Makrinoff vor, alle andern Namen zu streichen und allein den Namen 
Bac. lactis acidi (Leichmann) beizubehalten. Diese Benennung 
wiirde jedoch unbestritten der Autorschaft Leichmanns auf Schwierig- 
keiten stoBen, deshalb, weil der Name Bac. lactis acidi einmal durch 
Marpmann bereits vergeben war, andererseits die Bezeichnung „Ba- 
c i 11 u s“ fur ein nicht sporenbildendes, unbewegliches Stabchen nach unserer 
Auffassung nicht angangig erscheint. Auch das spezifische Langstabchen 
des KumiB ist ein typischer Vertreter unserer Gruppe. Rubinsky 
(diese Zeitschrift Bd. 28.), der das KumiBbacterium eingehend studierte, 
sagt am Schlusse des Vergleichs dieses mit ahnlichen, hier bereits genannten 
Milchsaurelangstabchens, wobei auch die groBe Ahnlichkeit mit Bac. easel 
e (von Freudenreich) erortert wird, daB das KumiBbacterium 
dem Bac. acidophilus Moro sehr nahe steht, wenigstens naher 
als den iibrigen Laktobazillen fermentierter Milch, mit denen es auch nahe ver¬ 
wandt ist. Ferner wurden Milchsaurelangstabchen neuerdings auch in mon- 
tenegrinischer Sauermilch (Grusavina und Kysla varenika) und zwar von 
L a x a gesehen. Chatterjee (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. 0. 1910) fand 
in einer indischen Sauermilch, Dahdi genannt, eine langstabchenformige 
Milchsaurebakterie, dieerStreptothrix nennt und die nach seinen eige- 
nen Angaben dem Bac. bulgaricus, Streptobacillus le¬ 
benis, Bac. caucasicus und dem Bact. Mazun nahe steht. 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


499 


Wie alle typischen Milchsaurelangstabchen wachst diese Bakterie auf den 
gewohnlichen Nahrboden nicht, produziert groBe Mengen von Milchsaure, 
erzeugt auBer der Spaltung des Milchzuckers und der Kaselngerinnung keine 
anderen Veranderungen der Milch, bildet weder Indol noch Pepton noch Gas, 
noch verseift es die Milch. Nach Verf. unterscheidet sich diescr Organismus 
von den anderen genannten durch eigentumliche fleischrot gefarbte Korn- 
chen beim Farben mit Methylenblau, wie auch durch Kettenbildung in Glu- 
koseagar. Nun sind aber diese Unterschiede sicherlich nicht schwerwiegend, 
bei der Farbung mit Methylenblau wird der Farbenton der Kornchen durch die 
Art des Methylenblaus beeinfluBt. 

White und Avery (diese Zeitschrift Bd. 25.) beobachteten eine 
groBere Anzahl aus orientalischen Sauermilchpraparaten (Yoghurt, Leben, 
Mazun) geziichteter und andererseits bereits bekannter Milchsaurelangstab¬ 
chen vom sog. Bulgaricus - Typus unter einheitlichen Verhaltnissen. 
Nach dem morphologischen, physiologischen und kulturellem Verhalten 
bilden diese eine einheitliche Gruppe, die des Bact. caucasicum 
(Kern) L. et N. Die charakteristischen Schwankungen dieser Bakterien 
in bezug auf Bildung von Kornchen, die durch verschiedene Farbe- 
methoden nachweisbar sind oder nicht, auf den Grad der Milchsaurebildung, 
sowie auf die Art der gebildeten Milchsaure, lieB Verf. zwar eine weitere 
Unterscheidung in zwei scharf getrennte Typen begrundet erscheinen, immer- 
hin aber diirften die Unterschiede, wenngleich sich dieser Art auch zwei Typen 
auseinanderhalten lieBen, nicht fundamental sein. Auch ist die Bezeichnung 
als Gruppe Bacterium caucasicum (Kern) L. et N. nach Vor- 
ausgesagtem ungliicklich gewahlt. 

Hastings und Hammer (ebenda) isolierten aus stark saurer, 
spontan gesMuerter Milch ein dem Bac. bulgaricus Shnliches Stab- 
chen vom Typus Bac. case! e (von Freudenreich); Milch brachte 
es ohne Gasbildung bei hohem Sauregrad zur Gerinnung. 

Kliniker wie de Bary, Boas, Oppler, Schlesinger, 
Kaufmann, StrauB, Sternberg, Sandberg u. a. haben 
bereits vor langerer Zeit milchsaurebildende Langstabchen im menschlichen 
Darm beobachtet, cf. Bact. gastrophilumL. etN. Ferner gehoren 
hierher die von vielen Autoren studierten acidophilen bezw. acidotoleranten 
Bakterien des menschlichen Stuhls, die sogen. Acidophilus - Gruppe, 
wie der Bac. acidophilus (Finkelstein), der Bac. acido¬ 
philus (Moro), der Bac. acidoph. liliformis (Cipollina), 
der Bac. bif id us (Tissier). Sie sind mit vorgenannten identisch 
bezw. nahe verwandt, sofern sie nicht beweglich sind und deutlich Sporen 
bilden. Nach Rodella ist der Bac. acidophilus, bifidus 
communis, Bact. gastrophilum, der Boas-Opplersche 
Bacillus, ferner Bac. lactis acidi und Bac. case! e als 
identisch anzusprechen. Im Kalberdarm wurden Milchsaurelangstabchen 
von Ankersmit und Kuntze nachgewiesen; Mereshkowsky 
u. a. haben sie im Rectum gefunden, auch im Vormagen der Wiederkauer 
diirften sie nach B e i j e r i n c k vertreten sein. T h 6 n i wies nach, daB die 
von E. v. Freudenreich studierten, spater von 0. Jensen weiter 
verfolgten langstabchenformigen Milchsaurebakterien des Emmentalerkases 
regelmaBig in Labmagen anzutreffen sind. Kuntze fand den Kornchen- 
bacillus als standigen Bewohner des Kalbermagens. tlberhaupt er¬ 
scheinen neuerdings die Milchsaurelangstabchen als spezifische Darmflora 

32 * 


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500 


A. Wolff, 


bei Mensch und Tier. Heinemann und Hefferan (1909) be- 
haupten, daft der Bac. bulgaricus mit dem Bacillus Boas- 
0pp 1 er, dem Bac. panis fermentati, dem Streptoba- 
cillus lebenis, dem Leptothrix buccalis und wahrscheinlich 
auch dem Bacillus bifidus (Tissier) identisch ist. Er kommt 
normalerweise in der Milch, im gediingten Boden,im Speichel, in den Faces und 
im Magen des Menschen, in den Faces von Kiihen und Pferden, im Vieh- 
futter vor. Stevenson (diese Zeitschrift Bd. 30) fandMilchsaurelang- 
stabchen in Marktmilch, Emmentalerkase, Thiiringer Stangenkase, Cheddar, 
ferner Sauerkraut, Speichel, Kuhkot und Erde. 

Weiter sind die stabchenformigen milchsaurebildenden Bakterien, die 
an der Sauerung vegetabilischer Produkte beteiligt sind, hier einzubegreifen. 
Beijerinck vermutete solche bereits im Jahre 1889 in GrunpreB- und 
Sauerfutter. In Sauerfutter sind sie, wie zuvor erwahnt, von E. W e i B 
(1899) nachgewiesen, ferner von Epstein und R. W e i B (1899), spater, 
wie gezeigt, von Heinemann und Hefferan. Im Sauerkraut wurden 
sie auch von W e 1 s m e r beobachtet. DaB die im GriinpreBfutter beob- 
achteten Milchsaurebildner zu dieser Gruppe gehoren, ist wahrscheinlich, 
muB aber bisheriger Literatur nach unentschieden gelassen werden. Viel- 
leicht sind derartige Stabchen auch bei der Braunbierbereitung anzu- 
treffen. 

Die von Beijerinck, Henneberg, Lafar, Leichmann, 
u. a. aus sauernden Brennerei- und Brauereimaischen isolierten milchsaure¬ 
bildenden Stabchen gehoren ebenfalls zu unserer Gruppe, so der Bacillus 
Aderholdi, Listeri, Wortmanni, Leichmanni, Buch¬ 
ner i (Henneberg) und der Lactobacillus conglomeratus 
(Beijerinck), letzterer stammt aus sauren Trebern und ist nach Autor 
als eine Varietat des Lactobacillus caucasicus aufzufassen. 
Der Lactobacillus Delbrucki (Beijerinck) ist nach Autor 
identisch mit dem Bac. DelbrUcki (Leichmann). Leichmann 
wiederum (1896) hat seinen Bac. De 1 b r Ucki als hochstwahrscheinlich 
identisch mit dem Bac. acidificans longissimus (Lafar) 
bezeichnet. 

Der Bacillus acidificans longissimus (Lafar), ferner 
der Bac. Leichmanni I und III, der Bac. Delbrucki var. a, 
Lindneri, Hayducki, B e i j e r i n c k i i, brassicae fer- 
mentatae, panis fermentati (Henneberg) und der Sac- 
charobacillus pastorianus (van Laer) vergaren Milch- 
zucker nicht und stehen daher den typischen Milchs&ureformen etwas ferner. 
Moglich aber ware es, daB ihnen die Eigenschaft auch Milchzucker zu ver¬ 
garen leicht angezuchtet werden konnte. Es scheint die Eigenschaft 
einerseits mehr Milchsaure, andererseits mehr Essigsaure oder eine 
ahnliche Saure zu produzieren mit dem Nahreubstrat und den auBeren Lebens- 
bedingungen der Stabchen, wie Luftzutritt usw. zu schwanken. Bei¬ 
jerinck vermochte seinen schwach sauernden nicht gasbildenden Lacto¬ 
bacillus Delbrucki durch Einwirkung auf den Luftzutritt in den 
stark sauernden und gasbildenden Lactobacillus fermentum 
umzuwandeln. B. unterscheidet verschiedene Varietatendes Typus Lacto- 
bac. DelbrUcki. Dem Lactobac. fermentum ist der Bac. 
Beijerinckii (Henneberg) sehr ahnlich, ebenso der Bac. lebenis 
(Rist und Khoury). Der Lactobacillus fermentum (B.). 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milohsaurelangstabcben eta 501 

Bac. panis fermentati, brassicae fermentatae, Hay- 
duck i und B u c h n e r i (Henneberg) bilden zugleich auch Gas und ent- 
fernen sich daher betrachtlich von den typischenMilchsaurelangstabchen, ebenso 
wie die bereits erw&hnten Freudenreich schen Bazillen y und d, der 
Lactobacillus caucasicus, longus und fragilis (Bei- 
j e r i n c k), sofern iiberhaupt in Milch Gas erzeugt wird. Das Bact. acidi 
p a b u 1 i III (E. WeiB) ist der Beschreibung und Abbildung nach zugleich 
kein ausgesprochenes Langst&bchen und diirfte dem Bact. aerogenes 
sehr nahe stehen; der gasproduzierende Bac. brassicae fermen¬ 
tatae ist nach Lehmann und Neumanns Ansicht (Handatlas 
1907 p. 179) wohl zur C o 1 i - Gruppe zu stellen. Der Bac. Hayducki, 
B u c h n e r i, ein B a c. IV aus G&rbottigholz und der Bac. Wehmeri 
aus Melasse gehoren zur Coli-aerogenes-Gruppe, nach Henne¬ 
berg zu den flUchtige S&ure bildenden Milchsaurebazillen, im Gegensatz zu 
Bac. Beijerinckii, Listeri, Wortmanni, Leich- 
manni I, die auBer dem Bac. acidificanus longissimus, 
dem sogen. „Kulturmilchsaurebacillus“, der Brennerei, zu den nicht flUchtige 
Saure produzierenden Organismen gehoren. Von den von Henneberg 
(1903) aus dem Magen isolierten Milchsaurebazillen A, B und C bildet A Gas 
ohne Milch zur Gerinnung zu bringen, B koaguliert Milch ohne Gas zu bilden 
und C bildet weder Gas noch wurde Milch koaguliert. Der Bac. panis 
fermentati (Henneberg), nicht gasbildend, Milch nicht koagu- 
lierend, stammt aus Sauerteig und zeigt groBe Ahnlichkeit mit den von Hol- 
1 ig er (1902) in Sauerteig und PreBhefeteig gefundenen „Sauerteig- 
S t & b c h e n“. Diese bilden Saure, die nicht fluchtig war, vermutlich 
Milchsaure. Sie stehen andererseits Bac. acidificanus longissi¬ 
mus (Lafar) nahe. B u d i n o f f (diese Zeitschrift 1903. Bd. 10) fand in 
klterem Sauerteig auBer der gew. M.-S.-B. ein dem Bac. aceticus 
P e t e r s i i (Flugge) Hhnliches Stabchen. Wie dieses St&bchen, so sind 
dieEssigs&urebakterien insgesamt mit den Milchsaurelangst&bchen 
nahe verwandt. Muller-Thurgau (1899) fand als Erreger der Milch- 
sauregUrung in Obstweinen einen kleinen Milchsaure-Bacillus, der die Eigen- 
schaften unserer Gruppe zeigt. Ferner sind auch in den Gerbbruhen, in denen 
nach einer Alkohol- und Essigsaureg&rung MilchsauregSrung eintritt, Vertreter 
langer Milchsaurebakterien konstatiert, so hat Andreasch (Der Gerber, 
1895) auBer dem bereits genannten Bac. XIX und dem Bac. Freu- 
denreichii (er meint offenbar Bac. case! Freudenreich) 
spezifische Alilchsaurestabchen gefunden. 

Es tritt also diese Gruppe von Bakterien in jedem Garungsgewerbe 
auf uberall dort, wo sie als Saurebildner, speziell Milchsaurebildner zur Rege- 
lung des Garungsprozesses wichtig und notwendig sind, in der Kaserei wie in 
der Brauerei, Brennerei und PreBhefefabrikation, bei der Weinbereitung, 
in der Backerei, Gerberei, bei der Einsauerung von Fruchten und Futter, 
wie auch bei der „Garung“ im Magen und Darm. 

Bei Priifung der chemischen Leistung der Milchs&ure- 
langst&bchen fand Marpmann bei seinem Stabchen Milchsaure, keine 
Essigsaure, in ganz geringer Menge Alkohol, Leichmann und B a - 
zarewski fiir Bact. casell sowohl wie Bact. c a s e i II in Milch 
fast ausschlieBlich Rechtsmilchsaure, speziell bei I auch flUchtige Sauren. 
Bact. pabuli acidi I und II bildeten in Milch auch etwas Essigsaure. 
Leichmanns Bac. lactis acidi brachte Milch durch optisch 


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502 


A. Wolff, 


aktive Athylidcnmilchsaure, jedoch Linksinilchsaure zur Gerinnung. B a c. 
case! a (von Freudenreich)bildetnach Jensen Rechts-,nach Kayser 
aus Milchzucker Linksmilchsaure, y und d nahern sich auch dadurch, daB 
sie ansehnliche Mengen Bernsteinsaure erzeugen, der Coli-aerogenes- 
Gruppe, im iibrigen wird inaktive Milchsaure gebildet, e bildet inaktive 
Milchsaure. Nach Beijerinck wird im Gegensatz zu den nahe verwandten 
Essigsaurebakterien, welche Manit zu Fruktose oxydieren, Fruktose von den 
Milchsaurebakterien zu Manit reduziert. Lactobacillus longus 
zerlegt im Gegensatz zu Lactobacillus causasicus nicht die 
Maltose, wohl aber Laktose und bildet keine oder nur ganz wenig Saure in 
Malzextrakt; die Formen der Caucasicus-Gruppe erteilen der Milch einen 
sehr hohen Sauregrad. Boekhout und d e Vries konstatierten bei 
ihren Langstabchen aus Edamerkase in milchzuckerhaltigen Nahrboden 
eine nicht fluchtige, nur atherlosliche Saure, wahrscheinlich also Milchsaure, 
desgl. H o 11 i g e r fur seine Sauerteigstabchen. Bertrand und D u - 
c h a c k 1 ) berichten, daB der B a c. b u 1 g a r i c u s in einem besonders 
zusammengesetzten, sein Wachstum ohne Schadigung der biologischen 
Eigenschaften begiinstigenden, an sich zuckerfreien Nahrboden Glukose, 
Mannose, Galaktose, Fruktose und Laktose unter Bildung derselben End- 
produkte: Milchsaure, Essigsaure, Ameisensaure und Oxalsaure, derselben 
Stoffe, die bei seiner Entwicklung auch in Milch entstehen, zersetzt. Nur 
wird im letzteren Falle mehr Rechtsmilchsaure gebildet, wahrend das im kiinst- 
lichen Nahrboden entstehende Milchsauregemisch optisch inaktiv ist. Nach 
Heinemann und Hefferan bildet der Bacillus bulgaricus 
mehr als 3 Proz. Saure, die zu 6 Proz. aus fliichtigen Sauren und zu 94 
Proz. aus optisch inaktiver Milchsaure besteht. Fett und Kasein wird 
dabei teilweise zerlegt. 

Die Stoffwechselproduktion der Milchsaurelangstabchen au! verschiede- 
nen Nahrboden bedarf notwendig eines weiteren chemischen Studiums. 

Als zweite Gruppe soil die der Propionsaurebildner in den Kreis unserer 
Betrachtung gezogen werden. von Freudenreich und Jensen 
beschrieben im Landw. Jahrb. d. Schweiz 1906 das aus Emmentalerkase 
isolierte Bacterium acidi propionici a und b und einen aller- 
dings nur einmal beobachteten „B a c i 11 u s“ acidi propionici. 
Bact. acidi propionici a ahnelt in der Form der gewohnlichen 
Milchsaurebakterie, Bacterium b ist ein Stabchen wechselnder Lange, 
B a c. acidi propionici ist ein langes, nicht sporenbildendes, un- 
bewegliches Stabchen, das damals seiner Lange wegen als „Bacillus" bezeich- 
net wurde. Spater (1909) fand Troili-Petersson ein Bacterium 
acidi propionici c, ebenfalls ein unbewegliches, nicht sporen¬ 
bildendes Stabchen von w r echselnder Lange. T h 6 n i und A11 e m a n n 
(1908) konstatieren farbstoffbildende Rassen der Bact. acidi propio¬ 
nici a als Ursache roter und schwarzer Punkte im Emmentalerkase. Ana¬ 
log den Milchsaurebakterien waren also als kurze Propionsaurebakterien die 
vom Typus Bact. acidi propionici a aufzufassen, als lang- 
stabchenformige: Bacillus acidi proponici, ferner auch Bact. 
acidi propionici b und c. 

Die Propionsaure wird im Ease bei gleichzeitiger Essigsaureproduktion 
und unter Abspaltung von C0 2 aus den entstandenen Laktaten erzeugt, 

Ann. de 1’Inst it. Pasteur. T. 23. 1909. p. 402. 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 503 

und ist fur diese Gruppe also charkteristisch, daB sie Calciumlactat unter 
Gasbildung vergart, aus Milchzucker soli nur fliichtige Saure (keine 
Milchsaure) gebUdet werden. Im ubrigen stehen die kurzen, sowohl wie 
die langen Propionsaurebakterien, den kurzen und langen Milchsaure- 
bakterien spezieli im morphologischen und kulturellen Verhalten sehr nahe, 
ja sie durften als auf Bildung von Propionsaure spezialisierte Milchsaure- 
bakterien aufzufassen sein, denn auch die echten Milchsaurebakterien erzeugen 
normalerweise stets, wenn auch nur im geringen Grade, Propionsaure. Es 
ist nicht ausgeschlossen, daB die Milchsaurebakterien gelegentlich des Kase- 
reifungsvorganges unter dem Wechsel der Beschaffenheit des Substrates, 
insonderheit Bildung von Laktaten zu Propionsaurebildnern herangeziichtet 
wurden. Im folgenden sind die Ca. lac.-Vergarer, d. h. jene aus Calcium¬ 
lactat Gas bildenden Bakterien mit Freudenreich und Jensen 
als Propionsaurebildner bezeichnet. Sie scheinen nach vorliegenden Unter- 
suchungen ebenfalls stark verbreitet zu sein. 

Nach diesen orientierenden Ausfiihrungen kommen wir nunmehr zum 
Ergebnis eigener Untersuchungen. Es ist bekannt, daB die Bakterien, spezieli 
der erstbesprochenen Gruppe, auf den gewohnlichen Nahrboden in der Regel 
nicht wachsen. Dies ist auch der Grund, weshalb sie bei der bakteriologischen 
Untersuchung von Milch und Milchprodukten lange Zeit hindurch im allge- 
meinen iibersehen wurden. Es wurde aber meinerseits die Beobachtung ge- 
macht, daB sie selbst auf Platten von gewohnlicher Gelatine und Agar zu 
konstatieren waren, dann offenbar, wenn in der Originalverdiinnung beim 
Verimpfen geringe Mengen aus dem zu untersuchenden Medium mit iiber- 
tragen wurden, oder in Fallen, in denen Milchsaurelangstabchen in Kolonien 
der gewohnlichen Milchsaurebakterie sich mit entwickelten, oder Konglo- 
merate einer gewissen Anzahl von Zellen zur Bildung eines Milchsaurelang- 
stabchenkolonie AnlaB gab usw. Allerdings war Wachstum erst nach 
langerer Zeit, etwa nach einer Woche, bemerkbar und waren die sehr kleinen 
Kolonien in der Menge der anderen schwer zu finden. Meistens waren die 
Kolonien mit bloBem Auge oder mit der Lupe nicht, vielmehr erst bei 100- 
facher VergroBerung unter dem Mikroskop wahrnehmbar. Von verschiedenen 
Kasen angelegte Kulturen dieser Art ergaben reichlich derartige Kolonien. 
Besser wachsen diese Organismen, wie auch andererseits beobachtet wurde, 
bereits auf Milchzuckeragar (mit 1 Proz. Pepton) und spezieli auf diesem 
Nahrboden in hoher Schicht-Kultur. Hier wachsen die Kolonien oftmals so 
groB, daB gewisse Arten auBerlich von denen der gewohnlichen Milchsaure¬ 
bakterie nicht zu unterscheiden sind. Ahnlich ist das Wachstum in Molken- 
agar. In diesem Substrat war das Wachstum infolge Anwesenheit groBerer 
Mengen loslicher EiweiBstoffe sogar noch besser. Besonders gut gediehen sie 
in Peptonmolkenagar, in Peptonmolkengelatine infolge der Anwendung 
niedrigerer Temperatur beim Aufbewahren der Kulturen schlechter oder 
garnicht. 

Bei Anwendung dieser in der Molkereibakteriologie gebrauchlichen 
Nahrboden wurden gelegentlich der einlaufenden Analysen, dann bei spe- 
ziellen Untersuchungen unter Anwendung besonderer Kulturverfahren eine 
Reihe von Organismen beider Gruppen isoliert, iiber deren Biologie, soweit 
sie bisher studiert werden konnten, im folgenden Mitteilung gemacht werden 
soli. 

Was zunachst die langen Milchsaurebakterien anbetrifft, 
so konnte ich solche zum erstenmale aus einer (am 4. VIII. 1908) eingesandten 


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504 


A. Wolff, 


Probe fliissigen Naturlabs, darauf aus einem Holstein- 
schen Magerkase gleicher Herstammung isolieren. Unter diesen 
Langstabchen zeichnete sich, abgesehen von hoher Saureproduktion, eins 
derselben durch eine auffallende Aromabildung speziell in Milch aus, auch 
war es auffallend, dab dieses Stabchen auch auf gewohnlichen Nahrboden 
noch verhaltnismaBig gut wuchs, allerdings war es zuvor einige Zeit in Pepton- 
molkenagar-Stich gehalten worden. Dieses Stabchen sei hier zunachst als 
Stabchen No. 1 beschrieben. 

Stabchen No. 1. 

Mikroskopisches Bild: Ein unbewegliches, nicht sporenbildendes Lang- 
stabchen, mit schwach abgerundeten Enden, oft gekriimmt, auf verschiedenen 
Nahrboden 0,8—1,2 p. breit, wechselnd lang, zuweilen lange Faden bildend. 
Auf Kartoffel, woselbst aber nur auBerst geringes Wachstum auftritt, 
bildet es auffallend groBe Inrevolutionsformen, d. h. es sind die Stabchen 
um das 3—4fache ihrer Breite, oft unregelmaBig, aufgeblasen, ihr Inhalt 
ist mit zahlreichen, feinen Grana versehen. Sporen wurden auch hier nie be- 
obachtet. Nicht selten erschienen die Zellen in Farbepraparaten in Grana 
aufgeldst. 

Kulturelles Verhalten: Gelatine-Platten 20° C: Erst nach 6 
Tagen sichtbares Wachstum und zwar in mikroskopisch kleinen Kolonien, 
scharf und glatt begrenzten, kreisrunden, granulierten Scheibchen. Ausge- 
sprochene Oberflachenkolonien sind nicht vorhanden, vielmehr tritt nur dann 
an der Oberflache Wachstum auf, wenn der Keim bereits mehr oder weniger 
von Nahrsubstrat bekleidet war. 

Agar-Platten30°C: Kolonien kaum groBer wie auf Gelatine, 
unter dem Mikroskop betrachtet nicht kreisrund, sondern nur rundlich, am 
Rande oft etwas zerbrockelt, sonst aber geschlossen. Wie auf Gelatine-Platten, 
so andert sich auch hier das Bild spaterhin nicht mehr. 

Gelatine-Stich 20°C: sehr langsames Wachstum, und zwar 
im gesamten Stichkanal, fein geperlt, keine Auflagerung. 

Agar-Stich 30°C: gleiche Wachstumsweise wie in der Gelatine- 
Stich-Kultur, jedoch etwas kraftiger. 

Strich-Kulturen: auf Agar und Gelatine bei verschiedenen 
Temperaturen kein oder nur ganz auBerst geringes Wachstum. 

Milchzuckeragar-Schiittelkultur30°C: nach 48 Stun- 
den bereits Wachstum, und zwar sind die kleinen Kolonien in der ganzen 
Schicht gleichmaBig verteilt, TrUbung des Nahrbodens, keine GasbUdung. 

Bouillon 30°C: nach 3 Tagen Bodensatz, beim Schiitteln der in 
fadigen Stiicken aufwirbelt; bei Anwesenheit von Milchzucker Triibung und 
kraftiges Sediment. 

Kartoffel 30°C: nach 48 Stunden ist kaum Wachstum wahrzu- 
nehmen, wohl aber ein angenehmes Aroma nach frischer Butter; spater bildet 
sich ein hauchartiger, weiBer Belag, der aber auf die Impfstelle beschrankt 
bleibt. 

Milch: in kleinen Reagensglaschen bei 30°C aufbewahrt, tritt nach 
etwa einer Woche saure Gerinnung ein; 20 ccm in groBem Reagensglase 
bei 30 und 35° C kamen erst nach 8 Tagen zur Gerinnung; bei 20° C nach 10 
Tagen noch keine Veranderung. Sauregrad zu dieser Zeit bei 20°:5,7, bei 30® 
:13,95, bei 38°:16,7 (mit n/10 NaOH unter Anwendung von Phenolphtalein 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


505 


titriert); bei hoherer Temperatur wird also kraftiger Saure gebildet, und zwar 
wurde, wenn auch nicht viel, so doch immerhin mehr Saure als durch die 
gewohnliche Milchsaurebakterie erzeugt. Der Geschmack und auch der Ge- 
ruch ist angenehm sauer und aromatisch. 

Eine Kritik beziiglich der Stellung dieses Organismus im Bakterien- 
system l&Bt keine andere Zugehorigkeit als die zu der Gruppe der langstabchen- 
formigen Milchsaurebakte/ien konstatieren. Der morphologische Befund 
ist ein zutreffender, typisch ist zugleich die Kornchenbildung in den Zellen, 
das Wachstum auf den gewohnlichen Nahrboden ist charkteristischerweise 
schwach, die Lebensweise fakultativ anaerob, in milchzuckerhaltigen Nahr¬ 
boden tritt Triibung durch Saurebildung auf, der Milchzucker wird (der Sinnen- 
priifung nach) zu Milchsaure umgesetzt und Milch dadurch homogen zur Gerin- 
nung gebracht. In geringem Grade diirfte sich, nach der Aromabildung zu 
schlieBen, aber auch fluchtige Saure gebildet haben. Die Saureproduktion ist 
starker als bei der gewohnlichen Milchsaurebakterie, Gas wird nicht erzeugt. 
Besondere Eigentiimlichkeit dieser Bakterie ist es, daB sie auch auf den gewohn¬ 
lichen Nahrboden und bei verh&ltnismaBig niedriger Temperatur gedeiht, 
auBerdem ein ausgesprochenes Aroma erzeugt. 

Im Laufe weiterer bakteriologischer Anaiysen wurden aufeinanderfolgend 
noch andere langstabchenformige Milchsaurebakterien gefunden. 

Stibchen No. 2. 

No. 2 wurde aus stark sauren Molken isoliert. Die Zellen dieses Stab- 
chens waren in Molken sehr verschieden lang, im allgemeinen 0,8 (x breit, 
in Milch 0,75 x4,5 [x groB, einzeln und in Ketten, in Molkengelatine 
etwas groBer, 1 x3—5 [x groB, dazwischen sehr lange gekriimmte Zellen, in 
Milchzuckeragar im allgemeinen etwas kleiner, an den Enden mehr 
abgerundet, ca. 0,75 \l breit und 1,8—3 (x lang. In Traubenzucker- 
bouillon nach 3 Tagen, bei 30° C gehalten, ziemlich scharfkantige, eben- 
maBige Stabchen, 0,6 x3—4 (x groB, einzeln, zu zweien und in Ketten, in den 
entsprechenden Kulturen von Milchzuckerbouillon und ge- 
wohnlicher Bouillon zeigte sich ein gleiches mikroskopisches Bild. 
Niemals wurde Bewegung oder Sporenbildung beobachtet. 

Das kulturelle Verhalten, nachdem der Organismus einige 
Zeit in Stichkultur gehalten war, war folgendes: 

Agar-Platten bei 30°C: nach 24 Stunden unter dem Mikro- 
skop Wachstum zu beobachten. Nach 3 Tagen punktformige, weifiliche Ko- 
lonien, %— y 3 mm groB. Unter dem Mikroskop betrachtet von unregelmaBigem 
Bau. Die Oberflachenkolonien zeigen die Gestalt kleiner Flocken, am Rande 
faserige Auslaufer. Tiefenkolonien kaum kleiner, dunkler, rundlich, von kor- 
niger Struktur, am Rande geschlossen und scharf begrenzt. 

Pepton-Molken-Gelatine-Platten 20° C: erst nach 
4 Tagen Wachstum, es wurden keine Auslaufer gebildet, vielmehr blieben 
die Kolonien auch an der Oberflache geschlossen. Nach 6 Tagen Kolonien 
etwas kleiner als auf Agar, rundlich, von korniger Struktur, scharf 
begrenzt. 

Pepton-Molken-Gelatine-Stich 20°C: nach 6 Tagen 
vereinzelte Perlen im Stichkanal, auch spater keine Auflagerung; in gewohnl. 
Gelatine kein Wachstum. 

Agar-Stich 30° C: nach 6 Tagen schwaches geperltes Wachstum 
im ganzen Stichkanal, keine Auflagerung. 


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506 


A. Wolff, 


Molkenagar-Stich 30° C: kraftiges Wachstum, gleichstark in 
der Tiefe, keine oder nur minimale Auflagerung; der Stichkanal ist mit Knoll- 
chen und Hockerchen besetzt. 

Molkenagar- und Milchzuckeragar- Schtittel- 
Kultur 30° C: Kolonien durch die ganze Schicht gleichmaBig verteilt, 
mit der Lupe betrachtet etwas flockig erscheinend; Triibung des Nahrbodens 
durch Saurebildung aus dem Milchzucker, keine Gasbildung, kein Ober- 
flachenwachstum. 

Stich-Kultur30°C: auf gewohnlicher Gelatine kein, auf gewohn- 
lichem Agar kein oder nur ganz geringes Wachstum, auf Molkenagar schwacher, 
durchscheinend weifier Belag, der sich aus kleinen Kolonien zusammensetzt; 
im Kondenswasser kraftiges Sediment. 

Bouillon 30° C: schwaches Wachstum, nach 6 Tagen erst geringer 
flockiger Bodensatz; bei Zuckerzusatz besseres Wachstum und je nach Zucker- 
gehalt geringe oder aber sehr kraftige Triibung. Fleischbouillon, die nur 
Spuren von Zucker enthalt, wird nur ganz leicht getriibt; in Bouillon, die 
mit 1 Proz. Traubenzucker oder Milchzucker versetzt war, tritt sehr starke 
Triibung und sehr kraftige Sedimentbildung auf. 

Kartoffel 30° C: kein oder nur aufierst geringes Wachstum. 

Milch: Das Verhalten in Milch wurde, speziell was Sauregrad und 
Gerinnung anbetrifft, eingehender beobachtet. 

Zunachst wurden 10 ccm-Kulturen steriler Magermilch in kleinen Rea- 
gensglaschen angelegt und bei verschiedenen Temperaturen gehalten. Nach 

5 Tagen zeigte sich bei 13—15° C noch neutrale Reaktion, bei 18—20° bereits 
schwach saure, bei 23—25° deutlich saure, bei 28—30° kraftig saure Reaktion, 
bei 35—37° war bereits Gerinnung eingetreten. Mit steigender Temperatur 
zeigt sich also, wie oft schon beobachtet, starkere Saurebildung und tritt 
diese bedeutend friiher ein, z. B. bei 28—30° bereits nach 48 Std. Bei 35— 
37° C war nach 5 Tagen Gerinnung eingetreten; bei 30° zeigte sich nach 

6 Tagen, bei 25° nach 10 Tagen, bei 20° nach 12 Tagen, bei 18° nach 14 Tagen 
Gerinnung, bei 15° war selbst nach 16 Tagen auBerlich keine Veranderung 
wahrzunehmen, vielmehr nur schwach saure Reaktion zu konstatieren. Eine 
Saurebestimmung, zunachst gleich beim Eintritt der Gerinnung (10 ccm 
Magermilch mit n/10 NaOH und Phenolphtalein im Reagensglaschen 
titriert), ergab: 

nach 5 Tagen bei 35° C = 6,5 Sauregrad 

„ 6 „ „ 30" C = 6 

» 10 „ „ 25° C = 9 

„ 12 „ „ 20° C = 8 

„ 14 „ „ 18® C = 6,8 

Es ist also die Gerinnungserscheinung bei verschiedener Temperatur 
von verschieden hohem Sauregrad abhangig; dieser Sauregrad der Gerinnung 
ist bei niedrigerer Temperatur, soweit der Organismus noch gut wachst, hoher 
als bei hoherer Temperatur, d. h. bei dem jeweiligen Zeitpunkt der Gerinnung 
ist der Sauregrad bei niedriger Temperatur hoher als in jenem Falle, in dem 
die Milch bei hoherer Temperatur zur Gerinnung kam. Bei ganz niedriger 
Temperatur wuchs in unserem Falle der Organismus schlecht, bildete wenig 
Saure und brachte daher die Milch tiberhaupt nicht zur Gerinnung. Dabei 
ist es moglich, daB bei einer bestimmten Temperatur, die tief liegt, jedoch 
nicht so, als daB der Organismus nicht noch gut wachst, ein noch hoherer 
Sauregrad erzielt werden kann, ohne daB die Milch zur Gerinnung kame. 


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508 


A. Wolff, 


Zum Unterschied von Stabchen No. 1 war No. 2 im allgemeinen etwas 
kleiner, jedoch nur wenig, ferner wuchs es auf Agarplatten im Gegensatz zu 
jenem an der Oberflache in gefaserten Kolonien, die Tiefenkolonien beider 
waren allerdings geschlossen, desgleichen die Kolonien von No. 2 auf Pepton- 
molken-Gelatine-Platten. Im Stich in gewohnliche Gelatine zeigte 2 gegeniiber 
1 kein Wachstum, doch war dieses auch bei 1 nur gering, andererseits wuchs 
No. 2 in Agar-Stich-Kultur wie 1, ebenso war das Verhaltnis in Strichkultur. 
Milchzuckeragar-Schiittelkulturen verhielten sich in beiden Fallen gleich. 
In Bouillon war 1 und 2 sehr ahnlich, auf Kartoffel zeigte 1 etwas kraftigeres 
Wachstum, in Milch sauerte 2 etwas starker als 1, wie aus den Saurebestim- 
mungen und der Dauer bis zur Gerinnung ersichtlich. — Eigentumlich war 
bei No. 1 das auffallende Aroma, wahrend bei 2 nichts dergleichen zu be- 
obachten war. 

Wie alle echten Milchsaurebakterien, wuchsen beide Stabchen bei Pepton- 
zusatz zu den Nahrboden betrachtlich besser. 

Bei einem Vergleich mit bereits beschriebenen langstabchenformigen 
Milchsaurebakterien zeigt Stabchen No. 2 nahe Verwandtschaft mit dem 
Bac. case! e von Freudenreich. Zum Unterschied von diesem 
aber wuchs es auch auf Pepton-Molken-Gelatine-Platten und Agar-Stich, ja 
sogar auf Platten von gewohnlichem Agar. Auch im Saurebildungsvermogen 
zeigen sich Unterschiede. 

Alle diese Unterschiede sind aber vielleicht nicht so schwerwiegend 
wenn man in Erwagung zieht, daB aus einem andem Medium isolierte Keime 
sich beim Umzuchten an die gewohnlichen Nahrboden gewohnen konnen, 
daB sie bei Entnahme groBerer Menge Impfmaterial leichter angehen als bei 
Anwendung geringer Impfmengen, zumal wenn dabei, wie das recht oft 
geschieht, Spuren von dem urspriinglichen Nahrsubstrat Ubernommen wer- 
den, ferner kommt auch die verschieden groBe Wachstumsenergie und Re- 
sistenz der Keime gleicher Art in Frage. Dann wurde die Beobachtung 
gemacht, daB gerade bei der Gruppe der langstabchenformigen Milchsaure¬ 
bakterien die Morphologie mit der Wahl des Nahrbodens ganz auffallend, 
sogar unter gleichen Bedingungen, schwanken kann. Jedenfalls steht 
Stabchen No. 2 dem Bacillus easel c (von Freudenreich) sehr 
nahe. 

Am 20. I. 1909 wurde aus dem Rheinland ein Kase zur Untersuchung 
eingeliefert, der einen ausgesprochenen Geruch nach Schabzieger (Krauter- 
kase) trug; er war von weicher, aber trockener, brockeliger Konsistenz von 
unbestimmt gelber Farbe und dem eigentiimlichen scharfen Geschmack 
eines Glarner Schabziegers nahekommend. Aus diesem Kase wurden eben- 
falls langstabchenformige Milchsaurebakterien isoliert. Interessanterweise 
wurden aber in diesem Falle auch Vertreter der zweiten Gruppe, d. h. also 
Propionsaurebakterien konstatiert. Es wurden Zellen gefunden, 
die bei mikroskopischer Betrachtung lebhaft an die gewohnlichen Milch¬ 
saurebakterien erinnerten, bei naherem Verfolgen aber Unterschiede zeigten, 
die ein Einreihen in diese Gruppe nicht zulieBen. Peptonmolken- 
gelatine-Platten ergaben zwei verschiedene Kolonientypen, und 
zwar einen groBeren und einen kleineren Typus, beiderart Kolonien blieben 
dem bloBen Auge punktformig klein, also kleiner wie sie die gewohnlichen 
Milchsaurebakterien bilden. Unter dem Mikroskop betrachtet, war Typus I 
nach einer Woche kreisrund, feinkdrnig, II dagegen kleiner, grober granuliert 
und unregelmaBig umrandet, nur etwa 30 p, im Durchmesser, wahrend I 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


509 


etwa 50 ;a maB. Es wurden nur Tiefenkolonien gesehen. Au! Kaseagar 
und Kasegelatine war das Wachstum nicht besser. In Milchkultur 
wurde zuweilen, wenn auch nicht stark, so immerhin deutlich, Gas gebildet, 
vielleicht dann, wenn die Milch vor dem Sterilisieren bereits etwas sauerlich 
war und sich Laktate gebildet hatten; im iibrigen blieb die Milch langere 
Zeit auBerlich unverandert. I brachte die Milch liberhaupt nicht zur Ge- 
rinnung, II zeigte allerdings nach 12 Tagen schwache Koagulation. Auffallend 
war ein salziger Geschmack neben dem sauerlichen. Der Geruch war sauer¬ 
lich, in der Tat etwa nach Propionsaure. In M o 1 k e n trat kein oder nur 
ganz geringes Wachstum auf, etwas besser war es in Peptonmolken. In 
Bouillon und auf den andern gebrauchlichen Nahrboden war keine 
Vegetation zu verzeichnen. In Peptonmolkengelatine-Stich 
trat nach einigem Ziichten in Peptonmolkenagar fadenformiges Wachstum 
ein, ohne merkliche Auflagerung; in der Spitze gleich stark. Deutlich wurde 
milchsaurer Kalk angegriffen. In Peptonmolken wurde kein Gas gebildet, 
in Peptonmolken +1 Proz. milchsaurem Kalk stellte sich Gasbildung ein; be- 
obachtet entweder im Reagensglaschen bei vorsichtigem Schutteln oder 
deutlicher noch in hohen schmalen, mit Kautschukstopfen verschlossenen 
Flaschchen, in denen alsdann der Pfropfen merklich unter Gasdruck stand. 
Es gehorten diese beiden Typen = No. 3 und 4 zu dem Typus Bac¬ 
terium acidi propionici a. 

Derartige wie auch langstabchenformige Propionsaurebildner, also 
solche vom Typus Bac. acidi propionici bzw. Bact. acidi 
propionici b und c wurden alsdann in einem (am 20. III. 1909) zur 
Untersuchung gelangten Limburger Backsteinkase konstatiert. AuBerdera 
wurden auch hier wieder lange Milchsaurebakterien gefunden, die aber zu- 
n&chst nicht nfther verfolgt werden konnten. 

In einem Camembertkase wurden ebenfalls Vertreter beider Gruppen 
nachgewiesen. 

Ein Milchsaurestabchen No. 5 aus diesem Kase bildete besonders lange 
Zellen, diese waren 0,8—0,9 \l breit, nicht selten in bis zu 40 [a lange, unsep- 
tierte Faden ausgewachsen, andererseits aber auch wieder nur 2—3 p lang, 
an den Enden scharf abgeschnitten. In flussigem Nahrboden, wie Pepton- 
Molken, 1 ^ breit, verschieden lang, oft Ketten mit kurzen Gliedern. Sporen 
wurden nicht gebildet, desgleichen Eigenbewegung nicht beobachtet. 

Auf Pepton-Molken-Agar-Platten bei 30° C: erst 
nach 4 Tagen, und zwar nur mit dem Mikroskop wahrnehmbares Wachstum, 
winzig kleine Kolonien mit zerfasertem Rande, selbst nach einer Woche nur 
30 (a im Durchmesser groB; Form rundlich oder oval, Oberflachenkolonien 
nicht vorhanden. Die Kolonien blieben 10 Tage und iiber die Zeit winzig 
klein, punktformig, mit bloBem Auge kaum, nur mit der Lupe wahrnehmbar. 
Unter dem Mikroskop von unregelmaBigem UmriB, gekornt und dunkel. 

Die Erscheinung, daB sich keine Oberflachenkolonien bildeten, hSngt 
offenbar mit der bevorzugten anaeroben Lebensweise des Organismus zu- 
sammen. 

Peptonmolken-Agar-Stich 30° C: gleichmaBiges Wachs¬ 
tum im gesamten Stichkanal, in der Art wie bei Bact. lac. acidi, 
jedoch keine Auflagerung. Die Umgebung des Vegetationsfadens wurde 
durch Saurebildung mehr oder weniger getriibt. 

In Molkenagar ohne Pepton und in Milchzuckeragar bedeutend schlech- 
teres, in gewohnlichem Agar gar kein Wachstum, in Peptonmolkengelatine 


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510 


A. Wolff, 


erst nach einiger Ziichtungsdauer, in gewohnlicher Gelatine nieraals Vege¬ 
tation. 

Schiittelkulturen von Peptonmolkenagar oder Milchzucker- 
agar ergaben in ersterem Falle winzig kleine Kolonien durch die ganze Schicht 
verteilt, im letzteren meistens kein Wachstum; kein Oberfl&chenwachstum, 
niemals Gasbildung. 

Auch in fliissigen milchzuckerhaltigen N&hrboden wurde niemals Gas 
gebildet. 

InPeptonmolkenbei30°C: entstand nach 48 Stunden beginnende 
Triibung, die starker wurde; Sedimentation; Reaktion sauer. 

In M i 1 c h bei 20 und 30° C: keine Gerinnung; Sauregrad nach 10 Tagen 
bei 20° C (20 ccm mit n/10 NaOH und Phenolphtalein titriert) = 9,6. 

Aus milchsaurem Kalk wurde kein Gas gebildet. Es gehort also auch 
dieser Organismus zur Gruppe der langstabchenformigen Milchsaurebakterien 
und steht ebenfalls dem Bact. case! e nahe. 

Stabchen No. 6 wiederum war ein dem eben beschriebenen ahnlicher 
Organismus, der jedoch kraftiger wuchs und intensiver S&ure produzierte. 
Zellen 0,8 x 1,5—3 p. groB, einzeln, zu zweien oder mehreren nebeneinander, 
Faden selten und relativ kurz, an den Enden schwach abgerundet. Keine 
Sporen, keine Bewegung. 

Peptonmolkenagar-Platten bei 30° C: nach 48 Stunden 
mikroskopisch kleine Kolonien von geschlossener, jedoch ganz unregelmaBiger 
Form; nach 48 Stunden 30—40 p. im Durchmesser, nach 4 Tagen erst mit 
der Lupe wahrnehmbar, unter dem Mikroskop bis 180 p. im Durchmesser, 
dunkcl, undeutlich gekornt, brocken&hnlich, nach einer Woche wenig groBer. 
Oberflachenkolonien selten, nach 9 Tagen winzig klein, weiBe, glanzende, 
flache Tropfchen, bei starker VergroBerung hellgelbe, gekornte Scheibchen. — 
Die Plattenkulturen trugen einen scharfen, essigsaureartigen Geruch. 

Milch bei 30° C zeigte nach 10 Tagen vom Boden des Glaschens aus- 
gehend schwache gallertige Gerinnung; der Sauregrad betrug (20 ccm mit 
n/10 NaOH und Phenolphtalein titriert) = 18,0, also fast doppelt soviel wie 
bei dem vorausgenannten Stabchen. 

In Schiittelkulturen wuchs vorliegendes Stabchen gut und 
zwar wieder durch die ganze Schicht in winzig kleinen Kolonien; durch diese 
und durch Saurebildung wurde der Nahrboden vollstandig undurchsichtig. 

Peptonmolkenagar-Stich: kraftiges Wachstum im gesam- 
ten Stichkanal; keine Auflagerung. Triibung des Nahrbodens. Spater auch 
in Peptonmolkengelatine, gleiches Wachstum, jedoch keine Triibung. 

Dem Geruch nach zu schlieBen, wurde von diesem Stabchen auch reich- 
lich Essigsaure gebildet und diirfte es sich also bereits den Essigsaurebakterien 
nahern. 

Ein drittes aus Camembertkase isoliertes Stabchen, No. 7, war kleiner 
als das letztere, dabei ein bedeutend kraftigerer Saureproduzent und naherte 
sich Bact. case! a. 

Die Zellen in Peptonmolkenagar waren 0,4 x 1—1,5 p. groB, an den 
Enden scharfkantig, einzeln, nicht selten Faden. In Peptonmolken 0,5 p. 
breit, verschieden lang, wenn zu mehreren aneinander, an der Beriihrungs- 
stelle stets abgeknickt, ebenso in Milch. 

Kulturell verhielt es sich ahnlich den anderen Stabchen. Pepton¬ 
molkenagar-Platten bei 30° C gehalten, ergaben winzig kleine 
Kolonien, nach 4 Tagen an der Oberflache 150—225 pi im Durchmesser, in 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


511 


der Tiefe bis 150 51 groB, letztere am Rande undeutlich bis deutlich gefasert, 
im Innern gekomt, erstere glattrandig und selten von der rundlichen Form 
etwas abweichend. Nach einer Woche waren die Kolonien kaum groBer. Der 
Geruch auf den Platten war angenehm sauer. 

M i 1 c h 30° C: nach 3 Tagen fest geronnen, nach 10 Tagen 24,9 0 Saure. 
Dem Geschmack nach keine reine Milchs&ure, sauerampferartig. 

Das vierte im Camembert gefundene Saurelangstabchen No. 8 bildete 
aus Kalziumlaktat Gas, war also nach v. Freudenreich und Jen¬ 
sen zu den Propionsaurebildnern zu rechnen, verhielt sich aber sonst sehr 
ahnlich den Milchsaurelangstabchen. 

Es war 0,5 x 2 —3 p. groB, jedoch auch langer, bis zu langen Faden, 
scharfkantig, oft einzeln, oft zu zweien, in Peptonmolken 0,6 y. breit, meistens 
in langen, gekrummten Faden. 

Peptonmolkenagar-Platten 30° C: Kolonien nach 48 
Stunden 20—30 ^ im Durchmesser, nach 4 Tagen makroskopisch wahrnehm- 
bare kleine weiBe Punktchen, mit der Lupe betrachtet, glanzende, weiB 
Tropfchen. Oberflachenkolonien bei starker VergroBerung hatte gekornte, 
rundliche Scheibchen, 370—520 p. im Durchmesser. Tiefenkolonien dunkel, 
wetzsteinformig, oval oder unregelmaBig, in der Mitte und am Rande gekornt, 
oft von Saurehof umgeben. Nach einer Woche sind die Kolonien etwas groBer; 
sie bleiben geschlossen und scharf umgrenzt. — Es zeigt sich ein angenehm 
sauerlicher, mild essigsaureahnlicher, dabei aromatischer Geruch. 

S t i c h - K u 1 1 u r e n bei 30° C, langsamer auch bei 20° C: in Pepton- 
molkenagar sehr kraftiges Wachstum in bekannter Wachstumsweise, der 
Nahrboden wird total getriibt. 

Pepton-Molken30°C: nach 24 Stunden bereits vollstandig triibe, 
keine Gasbildung. 

Peptonmolkenagar-Schiittelkulturen zeigen Wachs¬ 
tum durch den gesamten Nahrboden unter starker TrUbung, Einzelkolonien 
von kr&ftigem Saurehof umgeben; keine Gasbildung. 

Milch 30° C: bereits nach 48 Stunden fest geronnen, kein besonderer 
Geruch, Geschmack essigsauer. Nach 10 Tagen 28,3° Saure. In einer groBen 
Flasche mit BiigelverschluB aufbewahrt zeigte sich nach Monaten Gasbildung 
und ein eigentiimlich sauerlicher Geruch; offenbar wurde dort eine gebildete 
milchsaure Verbindung von dem Organismus angegriffen. Zunachst aber 
wurde in der Milch offenbar aus dem Milchzucker Milchsaure gebildet; es 
schien aber auch Essigsaure produziert zu werden. 

Zwecks Anreicherung unserer Organismen wurden ferner auch spezielle 
Kulturmethoden angewendet, und zwar Peptonmolkenagar in Hoher Schicht 
und fliissige saure Molken (Schotten) fur Kultivierung der langen Milch- 
saurebakterien, Peptonmolkenagar +1 Proz. Calciumlactat und fliissige 
Peptonmolken +1 Proz. Ca. lac. sowie Ca. lac.-Bouillon (nach Freuden¬ 
reich und J e n s e n 1 ) fur Auffinden der Propionsaurebildner. Ca. lac.- 
Bouillon und Ca. lac.-Peptonmolken wurden in hohen, mit Kautschukstopfen 
verschlossenen Flaschchen gehalten. 

Durch diese Kulturmethoden wurde (am 15. III. 1910) ein zweiter Ca- 
membertkase gleicher Herkunft untersucht und zwar die innere, noch weiBe 
Partie eines sonst reifen Kases. Etwa 1 g Substanz wurde mit 10 ccm sterilem 

x ) Vgl. Landw. Jahrb. der Schweiz. 1906. Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 1907. Bd. 
17. p. 629. 


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512 A. Wolff, 

Wasser fein verrieben und von dieser Aufschwammung mit einer groBen Ose 
die Kulturen angelegt. 

Der Befund war folgender: 

1 . Peptonmolken + Ca. lac. (eine groBe Ose) kraftiges Wachstum, 
Triibung, keine Gasbildung. Beim Mikroskopieren wurden Langstabchen 
verschiedener Art gesehen, oft lange Faden, Sporen oder Bewegung konnte 
nicht konstatiert werden, offenbar also handelte es sich um Milchsaurelang- 
stabchen. Die gewohnlichen Milchsaurebakterien waren nicht vertreten. 
Am zahlreichsten waren relativ kurze Stabchen 1,3 x 1,5—2 (x groB, oft in 
Ketten, die aber auf anderen Nahrboden sich streckten und untersuchungs- 
gemaB ebenfalls zur Gruppe der Milchsaurelangstabchen gehorten. Propion- 
saurebildner waren in diesem Falle anscheinend nicht vorhanden, zumal in 
den Glaschen auch keine Gasbildung zu bemerken war. 

2. Ca. lac. - Bouillon im Fl&schchen. Wachstum nicht 
so kraftig wie in Peptonmolken + Ca. lac. Sehr ahnliche Flora wie vorhin. 
Ebenfalls keine Gasbildung. 

3. Saure Molken. Zunachst Triibung, dann kraftiger Bodensatz 
und Hautbildung an der Oberflache, verursacht durch eine groBe Hefe. Im 
ubrigen wieder typische Stabchen verschiedener Art, vorherrschend, das 
kraftige, 1,3 (x breit. Die gewohnlichen Milchsaurebakterien vrieder nicht 
vorhanden. 

4. Peptonmolkenagar-Hohe-Schichten (zwei groBe 
Osen) zeigten einen gleichen Befund wie solche + Ca. lac., vielleicht aller- 
dings hatte sich das Verhaltnis der Keimarten etwas verschoben, so daB 
eine Art hier, die andere dort starker vertreten schien. Verdiinnung a war 
stark besetzt, an der Oberflache ein weiBer, mehlig bestaubter Organismen- 
rasen, bestehend aus Oidium lactis, einer Hefe und Bakterien. Ver- 
diinnung b und besonders c war giinstig fur eine bakteriologische Analyse. 
Die Kolonien in der Schicht waren klein, nicht 1 mm im Durchmesser er- 
reichend, am Rande fast glatt, brockelig oder kurzfaserig, mit oder ohne 
Saurehof. In den Kulturen mit Ca. lac.-Zusatz waren die Kolonien im all- 
gemeinen kleiner und ohne Saurehof. Es wurden ausschlieBlich unbeweg- 
Uche nicht sporenbildende Langstabchen gefunden, die Saure produzierten. 
Die gewohnlichen Milchsaurebakterien waren nicht mehr vertreten. Aus der 
Menge groBtenteils identischer wurden 3 verschiedene Saurestabchen isoliert, 
die mit den fortlaufenden Nummern 9, 10 und 11 bezeichnet werden mogen. 
No. 9 war 1,1—1,2 y. breit, verschieden lang, oft lange Faden bildend; weitere 
Beobachtung zeigte, daB letztere in Stiicke zerfielen und alsdann Ketten von 
ziemlich kurzen Gliedern entstanden, die Einzelstabchen waren an den Enden 
etwas abgerundet, No. 10 war ein etwas diinneres, im allgemeinen langeres 
Stabchen, 1,0 [x breit, verschieden lang. No. 11 war nur 0,6—0,7 n breit, 
meistens 1,5—2 jx lang, an den Enden ziemlich scharfkantig; die Stabchen 
lagen einzeln oder zu mehreren aneinander und waren alsdann an der Be- 
ruhrungsstelle winkelig abgeknickt; besonders in fliissigen Nahrboden lange, 
durch das Abknicken gekrummt erscheinende Ketten. Weil die Organismen 
aus der letzten Verdiinnung isoliert wurden und von vornherein nur schwer 
auseinanderzuhalten waren, wurden vielleicht nicht alle vorhandenen Arten 
gefaBt, sicherlich aber waren die drei isolierten die haufigsten. Am starksten 
war das mit 9 bezeichnete Stabchen vertreten. Bact. lactis acidi 
war wie gesagt nicht mehr vorhanden, .es diirfte vielleicht im Kase bereits 
abgestorben, zum mindesten in der Zahl stark reduziert sein. 



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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


513 


Die Milchsaurestabchen wuchsen untersuchungsgemaB in Peptonmolken- 
agar von schwach saurer oder neutraler Reaktion gut, in Milchzuckeragar 
schlechter, in Agar- und Gelatinenahrboden von Fleischwasser nicht, in Pep- 
tonmolkengelatine nur langsara, in sauren Molken oder Peptonmolken + 
Ca. lac. gut, auch in Fleischbouillon + Milchzucker ziemlich gut und zwar 
ohne Gasbildung, solche war in milchzuckerhaltigen Nahrboden (Schiittel- 
kulturen) niemals zu beobachten. In gewohnlicher Bouillon zeigte sich kein 
Wachstum. Au! Peptonmolkenagar-Platten bildeten sie kleine Tropfchen- 
kolonien, unter dem Mikroskop von korniger bis kornig-faseriger Struktur, 
rundlich aber unregelmaBig umrandet; diese Oberflachenkolonien waren 
jedoch selten, meistens traten nur Tiefenkolonien auf, die dunkler und am 
Rande brockelig erschienen. Das erstgenannte Stabchen bildete die groBten 
Kolonien mit beinahe 1 mm Durchmesser, das zweite kleinere, die Kolonien 
von No. 8, waren noch kleiner; oftmals war ein Saurehof vorhanden. Auf 
Kartoffel zeigte sich ein minimaler weiBer Belag, auf Strichkultur von Agar 
und Gelatine keine Vegetation, sehr sparlich bei Gegenwart von Pepton¬ 
molken; Stichkulturen in Peptonmolkenagar bei 30° C ergaben kraftiges 
Wachstum im gesamten Stichkanal, nur bei 9 minimale, lediglich mit der 
Lupe wahrnehmbare Auflagerung von unregelmaBiger Gestalt, durchschei- 
nend, weiB, glanzend, bei den andern keine Auflagerung. Die Stabchen 
wachsen also entsprechend ihrer Lebensweise im Kase fakultativ anaerob. 
Ihr Wachstuihsoptimum lag bei 30—10° C, bei tieferer Temperatur wuchsen 
sie langsam. In Milch (10 ccm Magermilch in iiblichen Reagensglasern) 
verursachte No. 9 bei 30° C nach 8 Tagen Sauregerinnung, homogenes, galler- 
tiges Koagulum, kein Serum, kein Gas; aromatischer Geruch, etwa nach 
frischer Butter. Spater wurde das Koagulum fester, wobei etwas wasser- 
helles Serum ausgepreBt wurde. Keine Auflosung nachfolgend. 

No. 10 brachte die Milch bereits nach 48 Stunden zur Gerinnung unter 
fester Koagulation; im tibrigen zeigte sich eine gleiche Erscheinung wie bei 9, 
auch hier aromatischer Geruch, allerdings etwas anderer Art. 

Bei No. 11 war die Milch unter gleichen Erscheinungen nach 3 Tagen 
geronnen. Nach 8 Tagen wurde der Sauregrad in Milch sowohl wie in Bouillon 
+ 1 Proz. Milchzucker (ebenfalls 10 ccm in Reagensglaschen) unter gleichen 
Bedingungen bestimmt; die Aufbewahrungstemperatur war 30° C: 

No. 9 Milch = 2,9, Bouillon = 2,2 n/ 4 NaOH 

No. 10 „ = 7,2, „ = 2,0 

No. 11 ,, = 6,0, ,, = 2,2 ,, 

In Bouillon wurde also speziell bei 10 und 11 weniger Saure gebildet, 
wenn auch der Sauregrad der Milch an sich (1,6 ccm n/10 NaOH) in Berechnung 
gezogen wurde, ein Zeichen dafiir, daB nicht der Milchzucker allein zu Saure 
verarbeitet wurde; auch wurde dieser von einem kraftigeren Saurebildner 
wie No. 10 nicht starker und in alien drei Fallen nur bis zu einem gewissen 
Grade angegriffen. No. 9 als langsam und schwach sauernder Organismus 
zeigte in Milch und Bouillon ziemlich gleich hohen Sauregrad, bei diesem 
Organismus fiel der Zeitpunkt der Saurebestimmung mit dem der Gerinnung 
zusammen. 

In Milchzuckerbouillon trat Triibung auf, alsdann Sedimentation, keine 
Gasbildung. Es war ein stiBlicher aromatischer Geruch wahrzunehmen, der 
von 9 liber 10 zu 11 in verschiedenen Nuancen stieg; bei 9 sandiger, bei 11 
feinflockiger, bei 11 grobflockiger Bodensatz. 

Zweite Abt. BdL 34. 33 


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514 


A. Wolff, 


In Calciumlactat-Bouillon (nach v. Freudenreich und Jensen) 
nach 48 Stunden Triibung. In diesera Nahrboden war No. 9 = 1,1—1,2 
breit, meistens 2—3 (a breit, aber auch langer und kttrzer, meist einzeln. 
No. 10 = 1 [a .breit, verschieden iang, ebenfalls groBenteils Einzelindividuen. 
No. 11 0,7 (a x 1,5—2 (a groB, in langen gekriimmten Ketten oder Faden. 
Von keinem der Stabchen wurde Gas gebildet, wohl aber zeigte auffallender- 
weise eine Kombination von 9 und 11 deutliche Gasbildung, sowohl im Rea- 
gensglaschen bei vorsiehtigem Schiitteln, wie besonders im Flaschchen, das 
mit Kautschukpfropfen verschlossen war; wahrscheinlich entstanden infolge 
dieser Symbiosestoffe, die geeignet waren, aus ihnen Gas abspalten zu lassen. 
Die getrennten Organismen erzeugten wiederum kein Gas. Keines der ge- 
nannten Stabchen ware demnach zu den Propionsaurebildner zu rechnen, 
sondern vielmehr zu der Gruppe der langstabchenfbrmigen Milchsaure- 
bakterien. 

Auf gleiche Art wie vorhin wurde (am 29. III. 1910) einRomadour- 
Kase untersucht. 

1 . Peptonmolken + Ca. lac. im Flaschchen zeigten Gasbildung und einen 
scharfen, sauren Geruch; es wurde ein kraftiges und ein diinnes Langstabchen, 
ferner Formen, die an die gewohnlichen Milchsaurebakterien erinnerten, 
gefunden. 

2. Ca. lac.-Bouillon im Flaschchen wies ebenfalls Gasbildung auf, auch 
im iibrigen ein gleicher Befund wie bei 1. 

3. In sauren Molken war Triibung und Sediment aufgetreten, angeneh- 
mer stiBlicher Geruch; bakteriell gleich wie vorhin. 

4. Peptonmolkenagar-Schicht-Kultur mit und ohne Ca. lac.-Zusatz zeigte 
keine Gasbildung, kein Oberflachenwachstum. Verdiinnung c noch stark 
besetzte, kleine, im Maximum 1 mm groBe Kolonien durch die ganze Schicht 
gleichmaBig verteilt. Es wurde hieraus das oben beobachtete dicke und 
diinne Langstabchen isoliert, die wieder beide zu den langen Milchsaure¬ 
bakterien gehorten. AuBerdem wurde Bact. lac. acidi und diesem 
ahnliche Formen gefunden. Speziell waren einzelne Kolonien kleinen Brocken 
ahnlich, also an Bact. acidi propionici a erinnernd, ihre Zellen 
waren verschieden groB. Vier in ZellgroBe oder Kolonie verschieden er- 
scheinende Stamme letzterer Art wurden in Ca. lac.-Bouillon geimpft. Waren 
in diesen Propionsaurebildner vermutet, so trat auffallenderweise hier tiber- 
haupt kein Wachstum ein. 

Es konnten also diese Formen als Propionsaurebildner nicht direkt nach- 
gewiesen werden. Andererseits aber zeigte die Gasbildung in den Ca. lac.- 
Nahrboden 1 und 2, daB Propionsaurebildner in der Tat vorhanden waren; 
auch das Vorhandensein kleiner brockiger Kolonien in der Hohen Schicht 
sprach fur die Anwesenheit von Bact. acidi propionici a. 

Ein Harzerkase (am 2. IV. 1910) in gleicher Weise und zwar wieder 
in seiner mittleren Partie untersucht, ergab folgenden Befund: 

1 . Peptonmolken +Ca. lac. im Flaschchen nach 48 Stunden keine, 
jedoch spater Gasbildung. Vorwiegend war ein 1,3—1,4 ja breites, also auf- 
fallend groBes Stabchen vertreten, ferner diinne und sehr diinne Langstab¬ 
chen, Bact. lac. acidi - ahnliche Formen waren selten. 

2 . Ca. lac.-Bouillon ergab einen gleichen Befund. 

3. In sauren Molken hatte sich eine Kahmhaut gebildet, im iibrigen 
war eine ahnliche Flora zu konstatieren. 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 515 

4. Peptonmolkenagar-Schichtkulturen zeigten keine Gasbildung, von 
der Oberflache wurden die Kahmhefe und 0 i d i u m, aus der Schicht selbst 
das groBe Langstabchen und kleinere verschiedener Art isoliert, ferner B. 1. a.- 
ahnliche Formen, ein groBer Streptococcus und eine Hefe. 

Die Stabchen gehorten zur Milchsaurelangstabchen-Gruppe. Die Gas¬ 
bildung wurde entweder durch Propionsaurebildner oder durch die Hefe 
erzeugt, denn nachgewiesenermaBen war auch die Hefe imstande, in Ca. lac.- 
Nahrboden Gas abzuspalten. 

Im weiteren wurde ein Edamer-Kase auf Milchsaure- und Pro¬ 
pionsaurebildner untersucht und zwar wurden diese unter gleichzeitigem Be- 
miihen moglichst alle verschiedenen Arten zu fassen, von der ersten 
Fabrikationsphase bis zur Reife des Kases verfolgt. Die Beobachtungen 
iiber die Gesamt-Flora sind an anderer Stelle mitzuteilen, hier sind 
lediglich die Milchsaure- und Propionsaurebakterien ins Auge gefaBt. 

Zwecks Isolierung dieser Organismen wurden Anreicherungskulturen, 
einmal fliissiger Art unter zeitweisem Weiterimpfen, und zwar saure Molken, 
Peptonmolken + Milchsaure und Peptonmolken + Ca. lac., zweitens feste 
Nahrboden wie Peptonmolkenagar, Peptonmolkenagar + Ca. lac. und Pep¬ 
tonmolken + Milchsaure angewendet. Etwa 1 g Kase wurde in einer sterili- 
sierten Reibschale mit 10 ccm sterilem Wasser vorsichtig und fein gerieben, 
alsdann mit einer groBen Platinose je zwei tlbertragungen aus der Auf - 
schwammung auf Kulturen in drei Verdiinnungen verimpft. Die Kulturen 
wurden bei zeitweisem Herausnehmen eine Woche lang im Thermostaten 
bei 30—35° C aufbewahrt und dann analysiert. 

In den mit ca. 1 Proz. Milchsaure versetzten Nahrboden trat kein Wachs- 
tum auf, offenbar war der Sauregehalt fUr ein A n w a c h s e n der Keime 
zu hoch, obgleich Stabchen unserer Art mit der Zeit mehr als 1 Proz. Saure 
erzeugen und leicht ertragen konnen. Es wurde auch spater die Beobachtung 
gemacht, daB die gesuchten Organismen mehr acidotolerant als acidophil 
waren, so wuchsen sie auf schwach saurem Peptonmolkenagar nicht besser 
als auf neutralem oder alkalischem Substrat. Es wird aber auf saurem Nahr¬ 
boden, speziell fliissigem, das Wachstum anderer Bakterien hintangehalten. 
Auf den Nahrboden ohne Milchsaure trat regelmaBig kraftiges Wachstum 
auf, so daB die Kulturen a und oft auch b sehr stark besetzt waren und von den 
festen Nahrboden erst Verdiinnung c zur eingehenden Analyse benutzt werden 
konnte, natiirlich wurde dabei auf die vorausgehenden Verdiinnungen zuriick- 
gegriffen und bei zu starker Besetzung wenigstens das Condenswasser der 
Schichtkulturen oder abgeschnittene Scheiben des Nahrbodens mikrosko- 
piert. In Verdiinnung c waren im allgemeinen 20—100 Kolonien zu unter- 
suchen. 

Die erste Probeentnahme fiir eine bakteriologische Analyse fand bereits 
beim Herausnehmen des frischen Bruchs statt und zwar von einem bei 37° C 
nachgewarmten und einem bei 46° C nachgewarmten Labkoagulum, die 
zweite nach einem Monat, die dritte nach 70 Tagen, die vierte nach 107 Tagen 
nachdem der Kase bereits gereift war. 

In den Kulturen von sauren Molken herrschten gleich zu Anfang die 
Milchsaurelangstabchen vor, die gewohnlichen Milchsaurebakterien waren 
nur sparlich vertreten, mit fortschreitender Reifungszeit stets sparlicher, 
zuweilen, speziell in den letzten Verdiinnungen, konnte sie gar nicht mehr 
konstatiert werden; nicht selten war eine Hefe vertreten und zwar bis zum 
Schlusse. Die Langstabchen schienen an Zahl zu, die gewohnliche Milch- 

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516 


A. Wolff, 


saurebakterie abzunehmen. Gasbildung konnte nicht beobachtet werden, 
entweder waren also keine Milchzuckervergarer vorhanden oder es sagte 
ihnen der Nahrboden, zumal bei der Konkurrenz speziell der langen Milch- 
saurebakterien, nicht zu. Zum Nachweis der Propionsaurebildner waren 
Peptonmolken + Ca. lac. in Flaschchen gewahlt, als Anreicherungskultur 
und um aus entstehender Gasbildung auf ihre Anwesenheit zu schlieBen. 
Stets wurden aus diesen Kulturen jedoch alsdann Hohe Schichten angelegt, 
um aus diesen dann die Propionsaurebildner zu isolieren. Von vornherein 
wurde lediglich Ca. lac.-Bouillon deshalb nicht gewahlt, weil erfahrungs- 
gemaB in diesem Nahrboden schlechteres Wachstum auftrat. In der Tat 
zeigte sich in den Kulturen zunachst Gasbildung, so daB beim Losen des 
Gummistopfens, zumal nach dem Schiitteln, auch nach dem Erkalten der 
Kulturen, sich ein deutliches Zischen wahrnehmen lieB, der Kautschukpfropfen 
stand also merklich unter Gasdruck, oft auch wurde er im Thermostaten ab- 
geschleudert. Milchzuckervergarer wurden in diesem Nahrboden nicht 
gefunden, vielmehr einmal Langstabchen, die sich als Propionsaurebildner 
herausstellten, dann Formen, bei denen es sich um die gewohnliche Milch¬ 
saurebakterie handelte oder um Bact. acidi propionici a. Aber 
auch die gewohnliche Milchsaurebakterie wuchs in diesen Nahrboden, wie 
Versuche ergaben, kaum. Wurde ein Stamm dieser Art in ein Flaschchen 
mit Peptonmolken -f Ca. lac. geimpft, so trat kein, oder nur ganz geringes 
Wachstum ein, etwas besser allerdings gestaltete sich das Wachstum beim 
Verimpfen einer groBen Platinose, eines Gemischcs mehrerer Stamme aus 
geronnener Magermilchkultur. Zum Vergleich wurde drittens gleichzeitig 
ein Stamm eines zuvor isolierten Propionsaurebildners, Bact. acidi 
propionici a, der die Form der gewohnlichen Milchsaurebakterie 
aufwies, in ein derartiges Flaschchen mit Peptonmolken + Ca. lac. geimpft. 
Hier trat iippige Entwicklung ein, nach 3 Tagen war der Nahrboden iiber 
dem Bodensatz vollstandig getrubt, wahrend er im ersten und zweiten Falle 
noch vollstandig klar war, nach 7 Tagen war drei stark triibe, zwei schwach 
triibe, eins vollstandig klar. Bei mikroskopischer Priifung waren in drei ziem- 
lich groBe klare Formen zu finden, meistens einzeln, ofters auch zu zweien 
nicht aber in Ketten, 0,8—1 x 1,0 —1,3 p. groB, an den Enden stark abge- 
rundet, nicht aber scharf zugespitzt; im allgemeinen an die gewohnliche 
Milchsaurebakterie erinnernd. Der Geruch war eigentiimlich sauer und erinnerte 
in der Tat an Propionsaure. Glaschen zwei enthielt, dem Impfmaterial 
verschiedener Stamme entsprechend, Formen verschiedener GroBe, meistens 
zu mehreren aneinander und in ziemlich langen Ketten; die Zellen an sich 
waren jedoch nicht regelmaBig und eben maBig ausgebildet und oft waren spitze 
Formen vertreten. Der Geruch war nur schwach sauer. In Glaschen eins waren 
nur ganz vereinzelt Zellen zu finden und zwar schwachliche, oft undurch- 
scheinende Doppelformen und Streptokokken ahnliche Ketten, ein auf- 
fallender Geruch war nicht zu bemerken. Die gewohnliche Milchsaurebak¬ 
terie wuchs also in Peptonm. + Ca. lac. in der Tat kiimmerlich und in Invo- 
lutionsformen, wahrend der ihr ahnliche Propionsaurebildner iippig gedieh. 
Charakteristisch war zudem aber, daB der Propionsaurebildner, Bact. 
acidi propionici a, in durchgreifendem Gegensatz zu der gewohn¬ 
lichen Milchsaurebakterie, Bact. lactis acidi, deutlich Gas er- 
zeugte, denn der Pfropfen des Kulturflaschchens stand unverkennbar unter 
Gasdruck. Es erschien also der in Frage stehende Nahrboden zum Auffinden 
des Propionsaurebildners wohl geeignet. 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


517 


Durch die sauren Molkenkulturen wiederum oder Peptonmolken, die mit 
0,5 Proz. Milchsaure versetzt waren, lieBen sich die Milchsaurelangstabchen 
gut, speziell von der gewohnlichen Milchsaurebakterie auseinanderhalten. 
Es ist also durch Zusatz von Milchsaure oder Regulierung des Sauregehalts 
des Nahrbodens eine Sekretion und Anreicherung der Milchsaurelangstabchen 
aus den Milchbakterien uberhaupt moglich. Die gewohnliche Milchsaure¬ 
bakterie vermag zwar schnell Saure zu produzieren, oftraals schneller als 
die Langstabchen, aus dem Grunde vielleicht, weil sie sich rascher zu ver- 
mehren imstande ist, doch vermag sie den Sauregehalt nicht so hoch zu stei- 
gern, denn bei 0,6—0,8 Proz. Milchsaure stirbt sie bereits in ihrem eigenen 
Stoffwechselprodukt ab, wahrend die Langstabchen, wie bereits gezeigt ist, 
und spater noch gezeigt werden wird, einen ungleich hoheren Sauregrad 
produzieren und uberdauern konnen. 

Was die Saureproduktion und Saureresistenz der gewohnlichen Milch¬ 
saurebakterie anbetrifft, so habe ich beilaufig folgende Beobachtung machen 
konnen. Eine Magermilchkultur in groBerem Erlenmeyerkolben 
vom 11. XI. 1909 zeigte am 11. IV. 1910, also nach fiinf Monaten, unter dem 
Mikroskop auffallend involvierte Organismen, meistens iibergroBe und de- 
formierte Zellen mit teilweise stark lichtbrechendem Inhalt; der Sauregehalt 
entsprach bei 10 ccm der Kultur (Pipette mit neutralem dest. und steril. 
Wasser nachgespiilt) + y 2 ccm gebrauchl. Phenolphtalein 5,2 ccm n/4 NaOH 
Es waren dies, ausschliefilich auf Milchsaure berechnet, 1,17 Proz., ein Milch- 
sauregehalt, wie es bisher wohl kaum beobachtet wurde, allerdings handelte 
es sich bei vorliegender Kultur nicht um einen einzigen Stamm der gewohn¬ 
lichen Milchsaurebakterien, sondern um ein Gemisch verschiedener, kom- 
binierter Rassen dieses Bacteriums. Diese konnten in Symbiose vielleicht 
den Sauregrad iiber eine bisher beobachtete Grenze hinaus steigern. Bei 
Verimpfen von einer groBen Ose dieser Kultur auf 10 ccm sterl. Magermilch 
war kein Wachstum mehr zu verzeichnen, wohl aber gelang es dann bei 
Verimpfen groBerer Mengen auf Erlenmeyer kolben mit der Zeit wieder 
Vegetation zu erhalten. Nach 14 Tagen waren die Zellen unter dem Mikro¬ 
skop allerdings noch anormal klein, auch die Sauerung war noch schwach. 
Jedenfalls aber waren die Zellen entgegen bisheriger Annahme noch nicht 
abgetotet. 

Aus den festen Kulturen, die aus dem Edamerkase angelegt waren, d. h. 
also Peptonmolkenagar und Peptonmolkenagar + Ca. lac. in hoher Schicht 
wurden, abgesehen von der stets vorhandenen gewohnlichenMilchsaurebakterie, 
in dem Bestreben alle uberhaupt auftretenden Arten von Saurebildnern zu 
isolieren, sukzessive 64 verschieden erscheinende Organismen, weitaus zumeist 
Saurelangstabchen und Propionsaurebildner isoliert, darunter, in beiden 
Nahrboden stets vertreten, ein groBer Streptococcus, 1,2—1,4 p. groB, der 
schwach Saure aber auch Lab bildete, kein Gas produzierte, fakultativ an- 
aerob wuchs, Gelatine und Milch nicht aufloste, zweitens ein kleinerer Strepto¬ 
coccus, nur 0,8 p groB, ganz schwach Saure produzierend, in Milch keine 
Gerinnung und kein Gas erzeugend, der nur hin und wieder auftrat; drittens 
eine fakultativ anaerobe Hefe, Milchzucker und Ca. lac. vergarend, die nur 
einmal und zwar in der Mitte des Versuchs angetroffen wurde, viertens ein 
Coccus, 1,0 p im Durchmesser, kraftig Saure bildend, jedoch ohne in Milch 
Gerinnung zu erzeugen, ebenfalls fakultativ anaerob, er zeigte sich erst am 
Ende des Versuches. Von den ubrigen 60 iiber die ganze Reifungsdauer des 
Kases verbreiteten Organismen stellten sich bei der naheren Priifung viele als 


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518 


A. W o 1 f f , 


identisch heraus, 28 aber waren verschieden und zwar waren es, wie gesagt, 
Saurelangstabchen oder Ca. lac. vergarende Propionsaurebildner. 

Bei der Analyse der Knlturen waren sie insgesamt auseinanderzuhalten 
dadurch, daB ihre Kolonien bald groBer, bald kleiner waren (sehr groB = 1,5 
mm im Durchmesser, groB = 1,0 mm, klein = 0,5 mm, sehr klein = unter 
0,5 mm im Maximum in Peptonmolkenagar), ferner von einem Saurehof 
umgeben waren oder nicht, unter dem Mikroskop homogen, gekornt oder von 
kornig-faseriger Struktur erschienen, am Rande glatt, kornig, zerbrockelt, 
bewimpert oder gefasert waren, kreisrund, rundlich oder leicht gebuchtet, 
scheibchen- oder paketartig auftraten. Die Zellen erschienen soweit nicht 
Bact. acidi propionici a vorlag, meistens als lange Stabchen, zu- 
weilen gekriimmt, einzeln, in Ketten und Faden, ohne Sporen, unbeweglich. 
Alle bildeten mehr oder weniger stark Saure, in Milch offenbar Milchsaure, an- 
scheinend aber nicht immer und lediglich Milchsaure, zumal auf verschiedenen 
Nahrboden, wie der Geruch auch nach flUchtigen Skuren ergab. AuBer Pro- 
pionsaure wurden anscheinend dem Geschmack und Geruch nach auch noch 
andere Sauren der aliphatischen Reihe, wie Ameisensaure, Essigsaure, Valerian- 
saure, Capronsaure, Caprylsaure usw. produziert. 

Das Wachstumsoptimum dieser wie auch der vorausgehend beschriebenen 
Milchsaure- und Propionsaurebildner lag bei 30—40° C, sie wuchsen aber, 
entsprechend ihrem Fundort in Kase, auch bei Zimmertemperatur, aller- 
dings bedeutend langsamer; einzelne Vertreter wuchsen bei Zimmertemperatur 
sogar besser als bei 30° C. 

Einige wuchsen bei Fortzuchtung sogar in gewohnlichem Agar, wenn 
auch nur kUmmerlich. Viele St&mme verursachten in Peptonmolkenagar- 
und Peptonmolkengelatine-Stich, sowie in Zuckeragar auffallende Braunung 
des Nahrbodens. Strichkulturen ergaben kein oder nur ganz minimes Wachs- 
tum, Schiittelkulturen von Milchzuckeragar niemals Gasbildung, Wachstum 
durch die ganze Schicht, kein Oberflachenwachstum, mehr oder weniger 
starke TrUbung des Nahrbodens. In gewohnlicher Bouillon keine, in neu- 
tralen Molken schwache oder sehr schwache Vegetation. In Milch niemals 
Gasbildung, keine sichtbare Auflosung, je nach Art trat Koagulation und 
verschieden hoher Sauregrad auf. Die Milchkulturen bildeten lange Zeit 
nach dem Gerinnen ein festes, homogenes Koagulum, ohne wesentliche Serum- 
bildung und ohne jegliche Auflosung. Auf Kartoffel meistens kaum sicht- 
barer Belag; mehr oder weniger Aromabildung je nach der Art des Stabchens 
in anderer Nuance. Auch auf diesem Nahrboden, selbst nach einem Monat, 
zeigten die Zellen niemals Sporen, hkufig aber Granula. Was die Eigen- 
bewegung anbetrifft, so erschienen die Zellen unbeweglich, es kann aber nicht 
verschwiegen werden, daB in manchen Fallen bei langerer Beobachtung 
wahrend des Weiterziichtens, speziell in Ca. lac.-Bouillon, einem an sich 
nicht sehr giinstigen Nahrboden, anscheinend auch Beweglichkeit auftrat. 
Niemals wurde Verzweigung gesehen. In der Tiefe des Nahrbodens waren 
besser ausgebildete Zellen als an der Oberflache zu finden. 

Im folgenden sind die Organismen insonderheit auf Peptonmolkenagar- 
Platten, in Peptonmolkenagar-Hoher-Schicht, Peptonmolkenagar-Stich, Pep- 
ton molken + Ca. lac., Milch, Milchzucker-Bouillon, Kartoffel und Pepton¬ 
molkengelatine-Stich verfolgt, und zwar zunachst die Milchsaure-, dann die 
Propionsaurebildner, wobei zur Bezeichnung die laufende No. weiter fort- 
gefiihrt wird. Die Kulturen wurden, falls nichts anderes vermerkt, bei 
30° C, die Gelatinekulturen bei 20° C gehalten. 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


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Stabchen No. 12 war 0,7—0,8 X 1,5—3 ^ groB, oft in Ketten; in Milch 
nur Molken 0,7 X 3—5 jx groB, oft Faden und Ketten. 

1. Peptonmolkenagar-Platten: kleine weiBe, flache Tropfchen- 
kolonien, im Maximum 1 mm im Durchmesser; unter dem Mikroskop ganz-randige, 
granulierte Scheibchen, in der Tiefe oval oder wetzsteinformig, am Rande brockig-komig; 
Oberflachen- wie Tiefenkolonien auch spaterhin geschlossen. Kulturen von M i 1 c 4 h - 
zuckeragar zeigten gleichartiges, jedoch bedeutend schlechteres Wachstum, die 
dort wachsenden Kolonien waren winzig klein. 

2. Peptonmolkenagar-Hohe-Schicht: groBe, weiBe Kolonien, 
glattrandig, ohne Saurehof. 

3. Peptonmolkenagar-Stich: kraftiges Wachstum im gesamten 
Stichkanal, schwache Triibung des Nahrbodens. 

4. Peptonmolken+Calac. im Flaschchen: nach 48 Stunden: 
stark triibe, kraftiger Bodensatz; nach einer Woche ausgiebigere Sedimentation, wo* 
durch der Xahrboden etwas klarer wurde. Geruch unbestimmt sauerlich, malzartig. 
Keine Garbildung, auch bei weiterem aufbewahren der Kultur nicht. 

5. M i 1 c h: Saure- 
gerinnung, nach 3 Tagen 
ein festes homogenes 
Koagulum, sauerlich- 
aromatischer Geruch. 

6. Milchzucker- 
Bouillon: nach 24 
Stunden schwache, nach 
48 Stunden starke Trii- 
bung, kraftiger, sandiger 
Bodensatz, angenehmer 
Geruch. Nach 14 Tagen 
sehr kraftige Sedimen¬ 
tation. 

7. Kartoffel: 
nach 48 Stunden noch 
kein sichtbares Wachs¬ 
tum, nach 3 Tagen ein 
d tinner, glanzender, 
weiBlicher Strich von 
der Farbe der Kartoffel; 
nach einer Woche 1—2 
mm breit,mattglanzend. 

Der Belag wurde nicht 
groBer. Auf trockener 
Kartoffel trat kein 
Wachstum ein. 

8. Pepton • 
molkengelatine- 
Stich: nach einigem 
Weiterziichten auf P. 

M-Agar langsames Wachstum im gesamten Stichkanal ebenmaBig stark, Knotchen 
keine merkliche Auflagerung, keine Triibung. Spater trat sogar Anwachsen auf gewohn- 
licher Gelatine ein. 

No. 13 war dem vorbeschriebenen Stabchen ahnlich. Die Kolonien auf P.M-Agar 
waren etwas kleiner, nur % mm im Maximum. Unter der Lupe betrachtet erschienen 
die an der Oberflache gewachsenen marmoriert, bei schwacher VergroBerung unter dem 
Mikroskop kornig-faserig; sie waren sehr diinn, am Rande gelappt. VergL Fig. No. I. 1 ) 
Da die Kolonien sich nur langsam entwickelten, wurden die Kulturen bis zur photo- 
graphischen Aufnahme recht alt, die abgebildete Kolonie war bereits 3 Wochen alt. 
Die Kolonien waren durchscheinend diinn und heben sich beim Photographieren vom 
Hintergrunde schlecht ab. Die Tiefenkolonien waren am Rande fein gekornt, in der 

J ) Deshalb weil sich die Kolonien auf den Platten nur langsam entwickelten, diese 
aber infolgedessen ziemlich alt und trocken wurden und auch Kristallausscheidungen 
entstehen lieBen (wie das bereits Fig. 1 zeigt), andererseits die Kolonien durchscheinend 
und diinn blieben, sich also von der Umgebung nur wenig abhoben, war es leider nicht 
moglich, auf photographischem W T ege bessere Abbildungen der Kolonieformen zu geben. 



Fig. 1. Stabchen No. 13, drei Wochen alte Oberflachenkolonie 
einer Peptonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:78. 


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520 


A. Wolff, 




Fig. 2. 


No. 13, drei Woe hen alte Tiefenkolonie 

Peptonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:78. 


einer 


Mitte homogen dunkel. Auf Milchzuckeragar zeigte sich ahnliche Wachstumsweise, 
jedoch waren die Kolonien bedeutend kleiner (auffallend war eine Kristallbildung 
- ^ ^ innerhalb der Kolonie, wah- 

/ rend solche im Umkreise 

\ A, vermiBt wurde), vgl. Photo- 

A X . X graphie No. 2. Die Saure- 

/ . • bildung war kraftiger als 

/ . J/QBf ;\ kei ^°- Milch wurde 

A bereits nach 48 Stunden 

/ * ? v IftijMPKitrfSft ‘ zur Gerinnung gebracht. In 

/. : > Milchzuckerbouillon, wo- 

/. & • 4 selbst sich schon nach 24 

Stunden Triibung zeigte, 
war deutlich ein siiBlieher 
aromatischer Geruch wahr- 
nehmbar. In Pepton- 
molken + Ca lac nach einer 
Woche scharf sauerlicher, 
zugleich fischiger Geruch. 
Der Geruch der Plattenkul- 
turen war kraf tig sauer, 
etwa in der Art wie nach 
roher Salzsaure, bei No. 12 
dagegen nur schwach sauer- 
lich und angenehm. Der 
Belag auf Kartoffel war 
etwas kraftiger, aroma¬ 
tischer Geruch. No. 13 war 
also ein kraftigerer Saure- 
und auch Riechstoffbildner 
als No. 12. 

No. 14. Z e 11 e n: 
ini allgemeinen sehr 
diinn und sehr lang; in 
P. M. Ag. und P. M. -f 
Ca lac. lange, zuweilen 
gewundene Faden ohne 
oder mit nur undeut- 
licher Septierung, 0,4 [l 
breit; in Milch oft 0,5 
breit und 5 [l lang, nicht 
selten lange Faden. 

1. P.M.Agar- 
P 1 a 11 e n: weiBe 

Piink tchen-Kolonien, 
im Maximum *2 mm 
groB. Oberflachenkolo- 
nien von der Gestalt 
kleiner flacher Tropf- 
chen, mikroskopisch von 
kornig-faseriger Struk- 
tur, am Rande leicht 
gebuchtet. Tiefenkolo- 
nien brockig bis moos- 
artig verzweigt, beson- 
ders im Jugendstadium. 
Die Photographie, Fig. 
3, zeigt eineOberflachen- 
kolonie, in deren Mitte 
auch die Konturen einer 
Tiefenkolonie sichtbar 
sind. 

von wolligem Aussehen. 


Fig. 3. No. 14, Oberflachenkolonie einer 8 Tage alten Pep¬ 
tonmolkenagar* Platte, in der Mitte die Konturen einer Tiefen¬ 
kolonie, Vergr. 1:97. 

2. P. M. A g. Ho he Schicht: groBe Kolonie 


3. P. M. A g. Stich: sehr kraftiger Wachstum, Triibung des Nahrbodens. 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


521 




4. P. M o 1 k. + C a. lac. im FI.: sehr kraftige Sedimentbildung, schwacher, 
sauerlich-malziger Geruch, keine Gasbildung. 

5. Milch: nach 3 Tagen Gerinnung. 

6. M i 1 c h z u c k e r • 

Bouillon: ebenfalls sehr 
kraftige Sedimentation, 
schwacher, unbestimmt sliB- 
licher Geruch. 

7. K a r t o f f e 1: erst 
nach einer Woche ein ganz 
diinner, nur mit der Lupe 
erkennbarer Belag, hauch- 
artig, schwach aroinatischer 
Geruch. 

8. P. M. Gel.- 
S t i c h: fast glattes, aber 
ungekorntes, bandartiges 
Wachstum. 


Fig. 4, 


No. 15, Oberflachenkolonie einer 7 Tage alten 
Peptonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:56. 


No. 15. Zellen: 

0,5 X 1,5—2 (x, also diinne, 
relativ kurze Stabchen, oft 
in Ketten, die infolge ver- 
schiedengradiger Ab- 

knickung der einzelnen 
Glieder voneinander un- 
regelmaBig gekriimmt er- 
scheinen; nicht selten, be- 
sonders in Fliissigkeiten 
lange gekrummte Faden. 

Vgl. Fig. 17 u. 18. 

1. Pept. Molk. 

Ag.-Platten und 
Milchzuckeragar- 
P 1 a 11 e n : nach einer 
Woche kleine weiBe Piinkt- 
chen, Oberflachen- und 
Tiefenkolonien wie Fig. 4 
u. 5 zeigen. 

2. P. M. A g. H o h e 

Schicht: mittelgroBe 

Kolonie, rund, weiB, am 
Rande schwach zerbrockelt. 

2. P. M. A g. S t i c h: 
mittlerer bis kraftiger 
Wachstum im gesamten 
Stichkanal, keine Triibung, 
keine Auflagerung. 

4. P. M. + C a. 1 a c. 
inFlaschchen: keine 
oder nur geringe Triibung, 
kraftiger, lockerer, flock iger 
Bodensatz in grobenFlocken 
aufwirbelnd. Kein beson- 
derer Geruch, keine Gas¬ 
bildung. 

5. Milch: Nach 48 
Stunden feinflockig ge- 
ronnen, spater ziemlich ^ 
lockeres Koagulum, kein 
auffallender Geruch. 

6. Milchzucker-Bouillon: nach 24 Stunden klar, nach 48 Stunden 
stark triiber, kraftiger Bodensatz, der sich leicht verteilen laBt, ganz schwacher sauer- 
licher Geruch, spater klar durch reichliche Sedimentation. 


15, Tiefenkolonie einer 7 Tage alten Pepton¬ 
molkenagar* Platte, Vergr. 1:56. 


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522 


A. Wolff, 


7. Kartoffel: Wachstum erst nach 3 Tagen mit der Lupe wahmehmbar, 
nach einer Woche ein rein weiBer, glanzender Belag y 2 cm breit, jedoch ganz flach, am 
Rande etwas kraftiger, ohne weitere Ausdehnung. Esterartiger Geruch. 

8. P. M. Gel.-Stich: fadenformiges, fein geperltes, fast glattes Wachstum, 
keine Auflagerung. Wachstum spater auch in gewohnlicher Gelatine und zwar sehr 
ahnlich, wenn auch schwacher. 

No. 16 war dem vorausgehenden khnlich. 

Z e 11 e n: 0,5—0,6x 1,5—2 n groB. 

1. Pept. Molk. Ag. - Platten: blaBweiBe, glanzende Tropfchen im Ma¬ 
ximum 1 mm im Durchmesser. Triibung des Nahrbodens in der Umgebung der Kolonie, 
bei starker Besetzung Triibung der ganzen Platte. Unter dem Mikroskop rundliche bis 
kreisrunde Scheibchen, Oberflachenkolonien durchscheinend, von feinkomiger Struktur, 
fast glattrandig, am Rande heller; Tiefenkolonien homogen dunkel, Scheibchen, die 
fast ebenso groB wie an der Oberfl&che, oft auf einer Seite liegend. Milchzuckeragar- 
Platten sehr ahnliches Wachstum, jedoch kleinere Kolonien. 

2. P. M. Ag. HoheSchicht: sehr groBe Kolonie, weiB, rxmdlich, am 
Rande glatt. 

3. P. M. A g. S t i c h: mittelkr&ftiges Wachstum in der Art wie bei No. 15. 

4. P. M. + C a ■ 1 a c. im Flaschchen: Nach 48 Stunden stark triibe, nach 
einer Woche durch Sedimentation aufgehellt, leimartig sauerlicher Geruch. Keine auf- 
fallende Gasbildung. 

5. Milch: nach 48 Stunden dickfliissig geronnen. Spater festes Koagulum, kein 
auffallender Geruch. 

6. Milchzucker-Bouillon: nach 24 Stunden klar, nach 48 Stunden 
sehr stark triibe, kraftiger, sandiger Bodensatz, nicht unangenehmer Geruch. 

7. Kartoffel: nach 3 Tagen Wachstum wie bei No. 15, jedoch anderes Aroma, 
schwach sauerlich. Nach einer Woche bis 1 mm breiter, ziemlich hoher, weiBer, matt- 
glanzender Belag. 

8. Pept. Molk. Gel- und auch Gelatine-Stich: khnlich wie vorher. 

No. 17 zeigte Verwandschaft sowohl mit No. 16, wie wiederum mit No. 12. 

Z e 11 e n: 0,7 X 2 — 3 jjl, Ketten und Faden, Ketten oft stark gekriimmt. 

1. P e p t. Molk. Ag.-Platten: weiBe, glanzende Tropfchenkolonien, im 
Maximum 1,5 mm groB, in der Tiefe ebenso groB oder nur wenig kleiner. Unter dem 
Mikroskop rundlich, die Tiefenkolonien am Rande glatt oder von nur geringer Unregel- 
maBigkeit, Inhalt homogen; Oberflachenkolonien am Rande mehr oder weniger unregel- 
m&Big, Inhalt undeutlich faserig-komig. Im Alter teilweise zerkliiftet, in der Mitte 
bleibt aber stets ein homogener Kern. Die Umgebung der Kolonie ist diffus getriibt. 
Milchzuokeragar-Platten: Kolonien bedeutend kleiner, nur y 2 mm groB, durchscheinend, 
so daB deutlich eine faserig-komige Struktur sich zu erkennen gibt. Es war auf diesem 
Nahrboden keine Triibung zu beobachten. 

2. P. M. Ag. - Ho he Schicht: mittelgroBe Kol. 

3. P. M. A g. - S t i c h: relativ schwaches Wachstum, unten kraftiger, keine 
Auflagerung. 

4. P. M. + C a -1 a c. im Flaschchen: nach 48 Stunden starke Triibung, 
nach einer Woche kraftiges Sediment, kurzfadig; eigentiimlich sauerlicher Geruch. Keine 
deutliche Gasbildung. 

5. Milch: nach 8 Tagen geronnen. 

6. Milchzucker-Bouillon: bleibt klar, zunachst schwacher fadiger 
Bodensatz, spater groBe Flocken. 

7. Kartoffel: schwacher, saftig-glanzender, farbloser Belag; nach einer 
Woche hauchartig, mattglanzend weiB, bis 4 mm breit, spater matt und griesig, kaum 
groBer. 

8. P. M. Gel.-Stich: glattes, bandformiges Wachstum. 

No. 18. Z e 11 e n: 1,1—1,2 \l breit, verschieden lang, an den Enden abgerundet, 
zuweilen im Kettenverband, in diesem Falle relativ kurz. 

1. Pept. Molk. Ag.-Platten: Winzig kleine Kolonien, die eine GroBe 
von y 2 mm im Durchmesser nicht oder kaum erreichen. Unter der Lupe glanzende, 
durchscheinende Tropfchen, unter dem Mikroskop rundliche, geschlossene Scheibchen, 
undeutlich granuliert, am Rande nicht ganz glatt, aber scharf begrenzt. Kulturen von 
Milchzuckeragar noch kleiner, nur mit Lupe und Mikroskop zu beobachten. 


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Sauerungabakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 523 

2. P. M. Ag. Hohe Schicht, reap. Schiittelkulturen: groBe 
rundl. weiBe Kol., die von atarkem Saurehof umgeben. 

3. P. M. A g. - S t i c h: aehr kraftiges Wachatum, Triibung zunachst um den Stich- 
kanal, spater dea ganzen Nahrbodens. 

4. P. M. + C a • 1 a c. im Flaschchen: Triibung, kraftiger Bodensatz, 
ap&terhin schwach malzig-sauerlicher Geruch; keine Garung. 

5. Milch: nach 4 Tagen Gerinnung. 

0. Milchzucker-Bouillon: 24 Stunden klar, 48 Stunden aehr stark 
triibe, kraftiges Sediment, das fceilweise beim Schiitteln zusammenhalt. Schwacher, 
aber acharfer Geruch. 

7. Kartoffel: nach einer Woche gelblich-weiBer, mattgl. 1—2 mm breiter 
Strich, ziemlich hoch, anfangs undeutlich, apater deutlich tropfig. Sauerlicher Geruch. 

8. P. M. G e 1. - S t i c h: gutes Wachatum in bekannter Weise, auch in gewohnlicher 
Gelatine gut wachsend, Stichkanal knotchentragend. 


No. 19. Zellen: 1—1,2x4—5 [k groB, in der Lange jedoch in fliissigen Nahr¬ 
boden bedeutend achwankend. 

1. P. M. Ag.-PI at ten: weiBe, aaftig glanzende Tropfchen, im Maximum 
1 mm groB, unter dem Mikroskop homogen dunkel, scharf begrenzt. 

2. P. M. Ag. HoheSchicht: groBe Kolonie, dickes Scheibchen, das am Rande 
schwach gebuchtet. 

3. P. M. Ag.-Stich: aehr kraftiges Wachatum, keine Spitze bildend, ganz 
minimale, weiBe, glanzende Auflagerung um den Einstich; zunachst in der Umgebung 
des Stichkanals, spater durch den ganzen Nahrboden Starke Triibung, ao daB der Vege- 
tationafaden nicht me hr sic ht bar. 

4. P. M o 1 k. + C a -1 a c.: Wachatum, jedoch keine Gasbildung. 

5. Milch: nach 0 Tagen geronnen, Koagulum ziemlich feat; schwach sauerlich 
aromatiacher Geruch. 

0. Milchzucker-Bouillon: Triibung und Sedimentbildung. 

7. Kartoffel: aehr diinner, gelblich-weiBer, glanzender Belag von unregel- 
maBiger Gestalt, der auf die Impfatelle beschrankt bleibt; nach 3 Tagen mattglanzend 
1—2 mm breit, nach 3 Wochen zitronen-gelblich angehaucht, brotartig-sauerlicher 
Geruch. 

8. P. M. Gel.-Stich: langsames Wachatum im gesamten Stichkanal; keine 
Auflagerung. 

Alle Stabchen, soweit aie auf diesem Nahrboden anwuchsen, zeigten gleiche Wachs- 
tumsweise, nur war das Wachatum in einem Falle starker, im anderen schwacher. 

No. 20. Zellen: auf P. M. Ag.-Piatten oft stark verkiirzt, mitunter aber fast 
kugelig erscheinend, oft zu zweien und in Kettchen und daher an die gew. Milchsaure- 
bakterie erinnernd, einzeln von ovaler Form 1,0 x 1,5 (jl groB. In der Schichtkultur bereita 
etwas groBer und mehr gestreckt. Im fliissigen Nahrboden langer, in Milch regulare 
Langstabchen. 

1. P. M. Ag. - Platten: im Maximum % cm groBe Scheibchen von kornig- 
faseriger Struktur, an der Oberflache gewachsen, durchscheinend weiB, am Rande etwas 
zerfressen erscheinend, d. h. nicht ganz glatt; in der Tiefe dunkel glatt und scharf be¬ 
grenzt. 

2. P. M. Ag. Hohe Schicht: ziemlich groBes, glattrandiges Scheibchen, 
von Saurehof umgeben. 

3. P. M. A g. - S t i c h: kraftiges Wachstum, auch in der Tiefe, keine Oder nur 
mit der Lupe aichtbare Auflagerung, durchscheinend, von ganz unregelmaBiger Gestalt; 
Triibung. 

4. P. M o 1 k. + C a -1 a c. i m Flaschchen: keine Garung, gutes Wachatum. 

5. Milch: 30° C nach 7 Tagen geronnen, weiches Koagulum, schwach sauerl. 
aromatiacher Geruch. 

0. Milchzucker-Bouillon: Triibung, Sedimentation. 

7. Kartoffel: ganz geringer, gelblich-weiBer glanzender Belag von unregel- 
maBiger Ausdehnung. 

Ea bildet dieses Stabchen, wie aua der Beschreibung ersichtlich, gewissermaBen 
ein t)bergangslied von der gewohnlichen Milchs&urebakterie zu den Milchsaurelang¬ 
stabchen, so daB man es mit Berechtigung zu der einen, wie der anderen Gruppe stellen 
konnte. 


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524 


A. Wolff, 


No. 21 war ein auffallend groBes Stabchen, das aber leider nach kurzer Zeit 
einging. 

Zellen: 1,5 breit, sehr versehieden lang, oft lange Faden, wie bei alien 
anderen Stabchen, eine SporenbiIdung. Keine Beweglichkeit. 




1. P. M. A g. - 

P 1 a 11 e n: Ober- 

flachen- und Tiefen- 
kolonien wie sie Fig. 6 
und Fig. 7 zeigen. 

2. P. M. A g. 
Hohe Schicht: 
sehr groBe Kolonie. 

3. P. M. A g. - 

Stich: nur sehr 

schwaohes Wachstum 
und zwar im gesamten 
Stichkanal, kaum sicht- 
bare, durchscheinende 
Auflagerung in nachster 
Umgebung der Einstich- 
offnung. 

4. P. M o 1 k. -f 
C a -1 a c. i m F1 a 8 c h- 
c h e n: geringes oder 
kein Wachstum. 

5. Milch: Saure* 
bildung, nach 9 Tagen 
Gerinnung (das Koagu- 
lum war plastisch weich), 
spater wasserige, mil¬ 
ch ig getrubte Serum - 
ausscheidung; ange- 
nehm sauerlicher Ge- 
ruch. 

6. Milch zucker-Bouillonr 
Wachstum erhalten. 

7. Kartoffel: desgleichen 
keine Vegetation. Dieses Stabchen zeigte 
am meisten Ahnlichkeit mit Bacillus 
bulgaricus (Bacterium bul- 
g a r i c u m). 

No. 22: Zellen: 1—1,2 [*. breit, 
verschieden lang, oft in Zoogloen oder 
Nestern, aber auch einzeln und in 
Ketten. Es wurde Eigenbewegung be- 
obachtet. 

1. P. M. Ag.-Platte n: ziem- 
lich hohe, undurchscheinende, weiBe 
Tropfchen, im Maximum % mm groB. 
Unter dem Mikroskop homogen dunkeL 

2. P. M. A g. Hohe Schicht: 
mittelgroBe Kolonie. 

3. P. M. A g.-Stich: mittel- 
kraftiges W T achstum nach der Spitze hin 
und am Ende auffallend kr&ftiger, keine 
Auflagerung, schwache Triibung. 

4. P. M o 1 k. + C a - 1 a c.: keine Garung. 

5. Milch: saure Reaktion nach 17 Tagen, schleimige Gerinnung, schwach aro- 
matischer Geruch. 

6. Milch zucker-Bouillon: langsames W T achstum, lange diinne Flocken 
am Boden, spater Bodensatz kraftiger, laBt sich beim Schiitteln nicht homogen verteilen, 
vielmehr bleiben Faden zuriick. Dies Zusammenhaften stimmt mit der unter dem 
Mikroskop beobachteten Zoogloenbildung uberein. 


Fig. 6. No. 21, Oberflachenkolonie einer 7 Tage alten Pep- 
tonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:78. 


kein 


Fig. 7. No. 21, Tiefenkolonie einer 7 Tage 
alten Peptonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:78. 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen eta 


525 


7. Kartoffel: dlinner, weiBer, glanzender Belag. Kein Aroma. 

Auffallend war bei diesem Stabchen die beobachtete Eigenbewegung und steht es 
daher in etwas auBerhalb der typischen Gruppe. 



No. 23. Z e 11 e n: 0,8 breit, 
verschieden lang, relativ kurz aber als 
Langstabchen anzusprechen, vgl. Fig. 14, 

15 u. 16. 

1. P. M. A g. -Platten: sehr 
kleine Kolonien, d. h. ca. l / A mm groBe 
weiBe Punktchen, an der Oberflache im 
Maximum 0,4 mm, in der Tiefe 0,3 mm 
groB. Eine 14 Tage alte Oberflachen- 
kolonie zeigt Fig. 8. 

2. P. M. A g. H o h e S c h i c h t: 
kleine Kolonie von unregelmaBiger Ge¬ 
stalt. 

3. P. M. A g. -Stich: in der 
Spitze kraftiges Wachstum, schwache 
Trubung, keine Auflagerung. 

4. P. M o 1 k. + C a - 1 a c.: keine 
Garung. 

5. M i 1 c h: nach 8 Tagen geronnen, 

weiches Koagulum, schwach aromatischer 
Geruch. Fig. 8. No. 23, Oberflachenkolonie einer 14 

6. Milchzucker-Bouillon: Tage alten Peptonmolkenagar-Platte, 

nach 4 Tagen noch klar, ganz leichter Vergr. 1:78. 

Bodensatz, nach 8 Tagen kraf tiger, 

Trubung; der Bodensatz haftet in Flocken zusammen. 

7. Kartoffel: nach 3 Tagen ganz geringer matter Belag von der Far be der 
Kartoffel, nach einer Woche ca. 2 mm breit, nach 3 Wochen 2—3 mm breit, am Rande 
wulstig. Sauerlich aromatischer Geruch. 



No. 24. Z e 11 e n: auf festen Nahr- 
boden stark verkiirzte, ziemlich scharf- 
kantige Stabchen; 0,7x1,5—2 ^ groB; 
meistens einzeln, auch zu zweien oder 
in Kettchen oder kurzen Faden. Es 
wurde Bewegung beobachtet. 

1. P. M. A g. - P 1 a 11 e n: weiBe, 
undurchscheinende Tropfchen, im Maxi¬ 
mum l / 2 mm groB, unter dem Mikro- 
skop fein granulierte Scheibchen, Tiefen- 
kolonien mit deutlichem Saurehof. 

2. P. M. A g. H o h e S c h i c h t: 
mittelgroBe Kolonie, diinnes Scheibchen 
mit sehr fein zerbrockeltem Rande. 

3. P. M. Ag.-Stich: im allge- 
meinen kraftiges Wachstum. bei Ziminer- 
temperatur sogar noch kraftiger als bei 
30°. Trubung des Nahrbodens, keine 
Auflagerung. 

4. P. Molk. + Ca-lac.: gutes ^ ^ ^ „ ,, . , 

Wachstum, keine Garung. fig. i). No. 25, Zellen aus einer Oberflachen- 

5. Milch: Geriunung nach 48 kolonie emer 0 Tage alten Peptonmolkenagar- 

Stunden, sehr festes Koagulum, sauerl. Platte, \ ergr. 1:940. 

aromat. Geruch. 


6. Milchzucker-Bouillon: 24 Stunden Trubung, 48 Stunden Boden¬ 
satz aus kleinen und groBeren Partikelchen. 

7. Kartoffel: nach 3 Tagen diinner matter Belag von der Farbe der Kar¬ 
toffel. ebenmaBig, 2 mm breit; nach einer Woche trocken und gelblich; aromatischer 
Geruch. 

8. P. M. G e 1.- S t i c h: gutes Wachstum. 


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526 


A. Wolff, 



No. 25. Z e 11 e n: im allgemeinen 0,4 breit, sehr verschieden lang, bis zu langen 
Faden; an der Oberflache dickere und ktirzere Zellen, vgl. Fig. 9. 

1. P. M. A g. - P 1 a 11 e n: im Maximum y 2 mm groBe weiBe Piinktchen, unter 
dera Mikroskop kornig-faserig, am Rande unregelmaBig. Wuchs von vomherein auch 

__auf P. M. Gel.-Platten, also bei relativ 

^niedriger Temperatur gut, eine Ober- 
X" • • x fiachenkolonie zeigt Fig. 10. 

/ \ 2. P. M. A g. H o h e S c h i c h t: 

/ v * . \ kleine Kolonie von unregelmaBiger Ge- 

/ \ 8talt 3 PM A Stich mittelkraf 

, • \ tiges bis schwaches Wachstum, oben 

A V*/ ' » etwas kraftiger, keine oder nur minimale 

1 Auflagerung. Ganz kurze Auslaufer voin 
St ichkanal; ^ keine ^ Trubung, jedoeh 

•! rinnung, jedoeh wurde saure Reaktion 

Trubung, wolkiger Bodensatz; schwacher, 

7. Kartoffel: weiBer, schlei- 
Fig. 10. No. 25, Oberflachenkolonie einer 10 miger, glanzender Belag, allerdings von 
Tage alien Peptonmolken-Gelatine-Platte, nur ganz geringer GroBe. 

Vergr. 1:56. 8. P. M. Gel.-Stich: ziemlich 

schwaches Wachstum. 

No. 26. war ein Stabchen, das besonders stark vertreten war. 

Zellen: 1x2—3 groB, einzeln, zu zweien, kurze Ketten, Faden selten. 

1. P. M. A g. - P 1 a 11 e n: stark saurer, aber nicht unangenehmer Geruch. Ober- 
flachenkolonien im Maximum fast 1 mm groB, geschlossen, nahezu kreisrund, von faseriger 
^ ^ Struktur, in der Mitte dunklen Kern 

tragend, undurchsichtig weiB, am Rande 
etwas heller; Tiefenkolonien vollkommen 
/ dunkel, am Rande fast glatt, schw r acher 

/ \ Saurehof. Auf P. M. Gel.-Platten kleiner; 

/ - ^ \ w * e H ze ^i saurer aromatischer 

/ SttHB • Geruch. 

/ ;%•:. \ 2. P. M. A g. H o h e S c h i c h t: 

'MX 1^1 ' mittelgroBe Kolonie. 

3. P. M. A g.-Stich: ziemlich 
kraftiges Wachstum, wnnzig kleine, weiBe, 
glanzende Auflagerung, rundlich, am 
Rande gelappt. Trubung des Nahr- 
bodens. Wachstum bei Zimmertempe- 
/ ratur mindestens ebensogut. 

\ / 4. P. M o 1 k. + C a -1 ac.: Wachs- 

v ‘ # / turn, aber keine Garung. 

x 5. Milch: Gerinnung nach 3 

/ Tagen, festes Koagulum; sauerlich aro- 

matischer Geruch. 

Fig. 11. No. 26, Oberflachenkolonie einer 8 , 6- Mil o hz ti c ke r-Bouillon: 

Tage alten Molken-t Jelatinc-Platte, sehr “hlechtes oder gar kem Wachstum. 

Vergr. 1:97. 7 - Kartoffel: nach 3 Tagen 

ziemlich hoher, weiBer, glanzender Strich 
1—1,5 mm breit; spater kaum groBerer gelblicher Ton. SiiBlich aromatischer Geruch. 
8. P. M. Gel.-Stich: kraftiges Wachstum in gewohnlicher Weise. 

No. 27. Zellen: 0,8—1x2—3 (x, an den Enden abgerundet, meistens einzeln, 
auch zu zweien und mehreren aneinander. 

1. P. M. A g. - P 1 a 11 e n: selbst nach 12 Tagen Kolonien nur mit der Lupe 


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sichtbar; an der Oberfl&ohe: durchscheinende Tropfchen, im Maximum, mittels Mi- 
kroskop gemessen, 0,22 mm groBe, helle, scharf begrenzte, granulierte Scheibchen; Tiefen- 
kolonien ebenfalls durchscheinend, bis 0,15 mm groBe Scheibchen; sie waren am Rande 
nicht ganz glatt, im Innem wiesen sie Schattierungen unbestimmter Form auf (Flecke). 

2. P. M. A g. Hohe Schicht: winzig kleine, geschlossene Kolonien. 

3. P. M. A g. - S t i o h: kraftiges Wachstum im gesamten Stichkanal, s pater Trii- 
bung, winzig kleine weiBe Auflagerung. 

4. P. Molk. + Ca-lac.: gutes Wachstum, keine Garung. 

5. Milch: nach 8 Tagen festes Koagulum, aromat. Geruch, etwas suBlich, nuB- 

artig. 

6. Milchzuoker-Bouillon: kraftige Triibung und kr&f tiger wolkig- 
f&diger Bodensatz. 

7. Kartoffel: nach 3 Tagen ein 1,5 mm breiter Strich, weiB, saftig glanzend, 
schleimig. Aromatischer Geruch. 

8. P. M. G e L - S t i c h: kraftiges Wachstum. 

No. 28 ist dem nachstehend beschriebenen Stabchen 35 sehr ahnlich. Im Gegensatz 
zu jenem bildet es aber aus Peptonmolken + Ca-lac. kein Gas, wonach 28 noch zu den 
Milchsaurelangstabchen, 35 bereits zu den Propionsaurebildnem zu rechnen ware, auch 
brachte es Milch erst nach weiteren 24 Stunden zur Gerinnung. 

No. 29 ist, da es aus Ca-lac. wenn auch nicht stark, so immerhin deutlich Gas er- 
zeugte, bereits zu den Propions&urebildnem zu stellen. 

Z e 11 e n: ca. 1 \l breit, zuweilen sehr lang bis zu langen Fftden. 

1. P. M. A g. - P1 a 11 e n: nach 6 Tagen 1 mm groBe, ziemlich flache Tropfchen, 
mikroskopisch fast homogene, feinfaserige Scheibchen mit glattem Rand. Tiefenkolonie 
dunkel und von einem kraftigen Saurehof umgeben. 

2. P. M. A g. Hohe S c h i o h t: mittelgroBe Kolonie, dickes Scheibchen, an- 
nahemd kugelig- am Rande bei mikroskopischer Betrachtung fein zerbrockelt bis ge- 
fasert. 

3. P. M. A g. - S t i c h: kraftiges Wachstum, ziemlich intensive Triibung; mini¬ 
male weiBe Auflagerung. 

4. P. MolL + Ca-lac.: anfangs deutliche Garung, spkter nicht mehr merk- 

lich. 

5. Milch: nach 48 Stimden geronnen, sehr festes Koagulum; s&uerlich aro¬ 
matischer Geruch. 

0. Milchzucker-Bouillon: Triibung, Sedimentation, Bodensatz sandig. 

7. Kartoffel: sehr geringer Belag, angenehmes Aroma. 

8. P. M. G e 1. - S t i c h: nichts abweichendes vom gewohnlichen Bilde. 

No. 30 bildete aus Ca-lac. deutlich Gas; daB von diesem Stabchen reichlich fliichtige 
Saure produziert wurde, gab sich durch den Geruch auf verschiedenen Nkhrboden zu er- 
kennen. 

Zellen: 0,7x3—4 [l groB, an den Enden scharfkantig, Fftden und Ketten; 
in P. M. + Ca-lac. und Ca-lac.-Bouillon 0,5—0,6x 1,5—2 pi groB, Einzelzellen etwas 
langer, zittemde Bewegimg;’ mitunter aber lange Ketten. Zuweilen stark gekriimmt 
bis gerollt, selbst die Einzelindividuen. 

1. P. M. Ag.-PI at ten: weiBe Piinktchen, im Maximum % mm im Durch- 
messer. Unter dem Mikroskop geschlossen, aber nicht kreisrund, am Rande unregel- 
maBig gebuchtet. Oberfl&chenkolonie durchscheinend, Tiefenkolonien ebenso groB, 
zuweilen auf der Seite liegend und alsdann oval erscheinend, niemals kreisrund. Milch- 
zuckeragar-Platten: schwacheres Wachstum, unregelmaBigere Formen. 

2. P. M. Ag. Hohe Schicht: ziemlich groBe Kolonie. 

3. P. M. A g. - S t i c h: relativ schwaches Wachstum, in der Spitze starker, keine 
Triibung. 

4. P. M. + C a -1 a c. i m F1 a s c h c h e n: 48 Stimden Triibung, Geruch nach 
fliichtigen Sauren; nach einer Woche ziemlich kraftiges Sediment, kurze Flocken. Ge¬ 
ruch unbestimmt sauerlich. Deutliche Gasbildung. 

5. Milch: nach 48 Stunden dickflussig, schwach aromatischer Geruch. 

0. Milchzucker-Bouillon: bleibt anfangs klar, es bildet sich ein fadiger 
Bodensatz, der bei groBerer Ansammlung als langer dicker Faden beim Schiitteln auf- 
wirbelt. Spater kraftiges Sediment, das beim Schiitteln den Nahrboden vollstandig 
trubt; nicht kraf tiger, aber scharf er Geruch. 


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A. Wolff, 


7. Kartoffel: es entwickelt sich ganz allmahlich ein hauchartiger aber glan- 
zender Belag, 2—3 mm breit. Auffallender Geruch nach gekochtem Obst (Apfel, Birnen). 

8. P. M. G e 1. - S t i c h: kraftiges Wachstum. 

No. 31 war ebenfalls ein kraftiger Ca-lac.-Verg&rer. 

Z e 11 e n: kleine Kurzstabchen von der Form der gew. Milchsaurebakterie, jedoch 
etwas kleiner, nur ca. l / 4 ^ breit, oft in Kettchen und Zoogloen. 

1. P. M. A g. - Platten: verschieden groBe Kolonien, bis zu flachen Tropfchen 
von 1,5 mm Durchmesser, weiB glanzend, von sehr weicher Konsistenz. 

2. P. M. Ag. Hohe Schicht: ziemlich groBe Kolonien. 

3. P. M. A g. -Stich: mittelkraftiges Wachstum, im gesamten Stichkanal, 
keine oder nur ganz schwache Triibung des Nahrbodens. Winzig kleine Auflagerung 
von der Art wie die Kolonie. 

4. P. M o 1 k 4- C a • 1 a c. in Flaschen: Gasbildung und zwar so kraftig, 
daB nach 48 Stunden bereits der Guramipfropfen abgeworfen wurde; Triibung, Boden- 
satz. Geruch nach fliichtigen Sauren, mit dem Zeitpunkt wechselnd, zuweilen deutlich 
nach Propionsaure, dann wieder tintenartig, spater aromatisch. 

5. Milch: wurde gesauert, kam aber nicht zur Gerinnung. 

0. Milchzucker -Bouillon: 48 Stunden schwach triibe, geringer wolkiger 
Bodensatz, spater beides etwas kraftiger, angenehmer suB aromatischer Geruch. 

7. Kartoffel: Nach 3 Tagen gleichmaBig diinner, rein weiBer, glanzender 
Belag, bis y 2 mm breit, spater Belag kalkig weiB (matt), aromatischer, esterartiger 
Geruch. 

8. P. M. G e 1. - S t i c h: schwaches, geperltes Wachstum. 

Es steht dieser Organismus dem Bacterium acidi propionici a sehr 

nahe. 


Wie alle nachfolgend beschriebenen, aus dem Edamerkase stammenden Bakterien, 
war auch No. 32 wiederum ein Ca lac.-Vergarer. 

Z e 11 e n: dick, 1,1—1,3 p. breit und relativ kurz, an den Enden dtark abgerundet, 
oft Doppelstabchen, dann an die gew. M. S. B. erinnernd, auoh Ketten vorhanden, etwa 
doppelt so lang wie breit; Einzelindividuen langer. 

1. P. M. Ag. -Platten: kleine Kolonien, im Maximum y 4 mm im Durch¬ 
messer; unter dem Mikroskop granulierte Scheibchen, am Rande, der komigen Struktur 
entsprechend nicht glatt, resp. etwas zerrissen; Tiefenkolonien fast glattrandig, scharf 
begrenzt; von unregelmaBiger Form. 

2. P. M. Ag. Hohe Schicht: Ziemlich groBe Kolonie mit „Flugeln“, 
oft dreieckig erscheinend oder wie ein Paket. 

3. P. M. A g. - S t i c h: kraftiges Wachstum, in der Spitze wie oben, Triibung 
des Nahrbodens. 

4. P. M o 1 k. + C a lac. im Flaschchen: Deutliche Gasbildung, nach 
48 Stunden bereits wurde der GummiverschluB durch den Gasdruck abgeworfen; Geruch 
intensiv nach fliichtigen Sauren; nach einer Woche kr&ftiger Bodensatz und Triibung; 
Geruch unbestimmt nach Propionsaure; spater schwacher, aromatischer Geruch. 

5. Milch: kam nicht zur Gerinnung, schwacher sauerlicher Geruch, kreidiges 
Aussehen; saure Reaktion. 

6. Milchzucker-Bouillon: keine Gasbildung, nach 48 Stunden stark 
triibe, sandiger Bodensatz, schwacher leimiger Geruch; spater wird der Bodensatz flockig- 
fadig. 

7. Kartoffel: nach 3 Tagen flacher, diinner, weiBlicher Belag, 1—2 mm 
breit, glanzend, nach einer Woche desgleichen. Nach einem Monat gelbUch-weiB, ziem¬ 
lich hoch, saftig glanzend, 2 mm breit. Angenehmes Butteraroma. 

8. P. M. Gel.-Stich: ziemlich kraftiges Wachstum ohne Besonderheiten. 

Dieser Organismus wurde mit dem vorhergehenden in derselben Kolonie ange- 

troffen. Beide zusammen erzeugten in Peptonmolken + Ca lac. einen deutlichen Ge¬ 
ruch nach Propionsaure unter kraftiger Gasbildung. 

No. 33. Z e 11 e n: lange, gekriimmte Stabchen, die auch in zieml. kurzgliedrigen 
Ketten auftreten, 1 [l breit. 

1. P. M. A g. PL: Oberflachenkolonien selten, ziemlich hohe Tropfchen, un- 
durchscheinend, rundbch, jedoch nicht kreisrund, in der Mitte etwas eingedriickt; unter 
dem Mikroskop von undeutlicher faseriger Struktur. Meistens aber unmittelbar unter 
der Oberflache gewachsen, d. h. etwas Nahrboden bekleidet, alsdann hohe glanzende 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


529 


Tropfchen bildend, Struktur verwischt, fast homogen. Tiefenkolonien etwas kleiner, 
dunkel und homogen erscheinend. Erstere im Maximum % —1, letztere l / 2 mm groB. 

2. P. M. A g. H. S c h.: inittelgroBe Kolonie. 

3. P. M. A g. - S t i c h: ziemlich kraftiges Wachstum, schwache Trubung; ganz 
minimale, gelappte Auflagerung. 

4. P. M o 1 k. + C a lac.: Gasbildung, allerdings nur schwach, sauerlicher 
Geruch. 

5. Milch: nach 6 Tagen geronnen, festes Koagulum, kraftig sauerlicher, aro- 
matischer Geruch. 

6. Milchzucker -Bouillon: Trubung und nachfolgend ausgiebige Sedi¬ 
mentation. 

7. Kartoffel: ganz dunner, mattglanzender gelblich-weiBer Belag. 


No. 34. Z e 11 e n: 0,4 X 3 n groB, Lange aber variierend, relativ lange Stabchen, 
meistens einzeln, selten zu mehreren aneinander, dann etwas kiirzer wie gewohnlich, 
nicht selten gekriimmt. Eigenbewegung beobachtet. Vgl. Fig. 12. 


1. P. M. A g. PI.: Flache Tropf¬ 
chen, im Maximum 1 mm groB. Unter 
dem Mikroskop geschlossen, oft kreis- 
rund, faserige Struktur. Die etwas 
kleineren Tiefenkolonien von einem 
Saurehof umgeben. 

2. P. M. A g. H. S c h.: sehr kleine 
Kolonien. 

3. P. M. Ag. Stich: mittel- 
starkes Wachstum; nach einer Woche 
unter der Lupe eine weiBe, glanzende, 
gelappte Auflagerung sichtbar. 

4. P. M o 1 k. + C a lac.: 
schwache, aber iminerhin deutliche Gas¬ 
bildung. 

5. Milch: Nach 48 Stunden ge¬ 
ronnen, sehr festes Koagulum, sauerlich 
aromatischer Geruch. 

6. Milchzucker-Bouillon: 
Bodensatz, der in kleinen Brocken auf- 
wirbelt. 

7. Kartoffel: nach 3 Wochen 
ganz minimaler Bodensatz von der Farbe 
der Kartoffel, aber gliinzend. Obstartiges 
Aroma. 



No. 35. Z e 11 e n: lx 2—3 ^ oder langer, an den Enden schwach abgerundet, 
meistens einzeln, zuweilen in Ketten. 

1. P. M. Ag. PI.: 1,5 mm groBe, undurchscheinend weiBe Tropfchen, in der 
Mitte eine Verdichtung tragend, die nicht selten als ein Spitzchen hervorragt, dieses 
von einem konzentrischen Ring umgeben. Unter dem Mikroskop geschlossen, von fein- 
faseriger Struktur; Tiefenkolonien 1,0 mm im Durchmesser, dunkel von starkem Saurehof 
umgeben. 

2. P. M. A g. H. S c h.: ziemlich groBe Kolonie, oftmals von Dreieckform, 
von Saurehof umgeben. 

3. P. M. Ag. Stich: ziemlich kraftiges Wachstum, in der Spitze besonders 
stark, Trubung, jedoch nicht intensiv. Keine oder nur ganz minimale Auflagerung. 

4. P. M o 1 k. + C a 1 a c.: Gasbildung vorhanden. 

5. Milch: nach 48 Stunden bereits fast geronnen, sehr festes Koagulum, 
sauerlich-aromatischer und stark sauerlicher Geruch. 

6. Milchzucker-Bouillon: Trubung und kraf tiger, schleimiger 

Bodensatz. 

7. Kartoffel: gelblicher, bis nahezu hell-gelber, dunner, glanzender Belag; 
nach 3 Tagen bereits ca. l / 2 cm breit ohne sich aber weiter auszudehnen. 

8. P. M. Gel.-Stich: wie gewohnlich, Wachstum im gesamten Stichkanal 
ohne Auflagerung. 

Es handelte sich hier um einen besonders kraftigen Saurebildner. 

Zweite Abt. Bd. 34. 34 


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530 


A. Wolff, 



No. 36. Zellen: 0,5 X 3—4 y. groB, in fliissigen Medien*l ,6 X 3—4 n, aber 
auch langer, meistens einzeln, in zitternder Bewegung. *Vgl. Fig. 13. 

1 . P. M. A g. PL: winzig kleine, nur mit der Lupe wahmehmbare Kolonien, 
von unregelmaBiger, brockig-komiger Gestalt. Oberflachenkolonien sind sehr selten, 
hauchartig diinn, rundlich, geschlossen, von faseriger Struktur, Tiefenkolonien nicht 

selten mit kurzen Auslaufem versehen, 
die sich wie Wimpern ausnehmen. Nach 
8 Tagen messen die Oberflachenkolonien 
(mit Okular 3, Objektiv A gemessen) 
ca. 0,48 mm im Durchmesser, die Tiefen¬ 
kolonien sind etwas kleiner. 

2. P. M. A g. H. S c h.: sehr kleine 
Kolonie. 

3. P. M. A g. S t i c h: schwaches 
W 7 achstum, keine Auflagerung, keine 
merkliche Triibung. 

4. P. Molk. + Ca lac.: kraftige 
Gasbildung, eigen tiimlic her sauerlicher, 
nach einiger Zeit aromatisch-kasiger 
Geruch. 

5. Milch: kam nicht zur Ge- 
rinnung, saure Reaktion. 

6 . M.-Z. -Bouillon: nach 48 
Stunden klar, ininimaler flockig-fadiger 
Bodensatz; nach 5 Tagen schwache 
Triibung, Sediment nur etwas vermehrt. 

Fig. 13. No. 36, Zellen einer 6 Tage alten Pep- K a r t o f f el: nach 5 Tagen 

tonmolkenagar- Plattenkultur, Vcrgr. 1:940. mattglanzend, weiBer, hauchart.ger 

Belag, der sich kaum vergroBerte; aro- 
matischer Geruch. 

8 . P. M. G e 1. - S t i c h: schwaches, geperltes Wachstum. 


Nr. 37: war bei der Untersuchung des Edamerkase stets am starksten vertreten, 
und zwar in drei einander sehr ahnlichen Rassen, die sich aber spater nicht auseinander- 
halten lieBen. 



Zellen: 1 breit, oft 1,5—3 [l 
lang, aber auch langer, Faden, die sich 
septieren; an den Enden schwach ab- 
gerundet. 

1 . P. M. A g. PL: weiBe, glan- 
zende Tropfchenkolonien, ca. 1 mm im 
Durchmesser und ziemlich hoch. Unter 
dem Mikroskop von faserig-korniger 
Struktur, geschlossen, aber nicht kreis- 
rund, rundlich. Tiefenkolonien von un- 
regelma Bigem UmriB meistens von 
schwachem Saurehof umgeben. 

2. P. M. A g. -Stich: ziemlich 
kraftiges Wachstum, mehr oder w r eniger 
Triibung, sehr kleine, gelappte Auflage¬ 
rung. 

3. P. M. A g. H. Sc h.: mittel- 
groBe bis groBe Kolonien durch die ganze 
Schicht. Triibung des Nahrbodens. 

4. P. Molk. + Ca lac.: Garung, 
angenehmer, sauerlicher Geruch, bald 

aus Peptonmolken- mehr, bald weniger stark, 
agar, mit Fuchsin gefarbt, 6 Tage alt, 5 . Milch: nach 48 Stunden ge- 

Vergr. 1:940. ronnen, sehr festes Koagulum, sauerlich- 

aromatischer Geruch. 

6 . Milchzucker -Bouillon: Triibung, Bodensatz, aromatischer Geruch. 

7. Kartoffel: weiBlicher bis gelblicher Belag, 3 Rassen unt^rschieden, bei 
Belag a ziemlich hoch, 1 —1,5 mm breit, matt, bei b diinn, ca. 4 mm breit, matt, bei c 
flach, ca. 2 mm breit, etwas glanzend. Aromatischer Geruch. 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


531 


8. P. M. Gel.-Stic h: mehr oder weniger kraftiges Wachstum in iiblicher 
Weise. 

Al8 weitere Rasse nur ist auch Stabchen No. 35 aufzufassen. 




No. 38. Z e 11 e n: winzig klein, 

0,3 X 1—1,5 [k groB, einzeln oder zu 
zweien; an den Enden schwach, wenn 
kurz, starker abgerundet. 

1. P. M. A g. PL: winzig kleine, 
etwas brockige Kolonien. Unter dem 
Mikroskop an der Oberflache hauch- 
artige, rundliche, granulierte Scheibchen, 
nach 12 Tagen bis 0,15 mm im Durch- 
messer; Tiefenkolonien im Maximum, 

0,075 mm im Durchmesser. 

2. P. M. A g. H. S c h.: sehr kleine 
Kolonie. 

3. P. M. A g. -Stich: mittel- 
kraftiges Wachstum, bei Zimmertem- 
peratur nur ganz schwach; die sehr 
dunne kleine Auflagerung ist nur mit 
der Lupe wahrnehmbar; keine oder nur 
geringe Triibung des Nahrbodens. 

4. P. M o 1 k. + C a lac.: nach 

48 Stunden bereits kraftiges Wachstum, __ _ 

spater sehr kraftige Garung. Fig. ^°* 23, Zellen aus W iirzen, nach 

5. Milch: kam nicht zur Ge- N e i fi e r gef&rbt, 6 Tage alt, Vergr. 1:940. 
rinnung, saure Reaktion. 

6. M.-Z.- Bouillon: 
maBige Triibung, maBiger 
wolkiger Bodensatz. 

7. Kartoffel: 
hauchartiger, glanzender 
Belag bis l / t cm breit. 

8. P. M. Gel. - Stic h: 
kraftiges Wachstum. 

No. 39 war ebenfalls 
zahlreich vertreten. 

Zellen: lx 2—3 
[L f bis zu Faden, an den 
Enden leicht abgerundet, 
meistens einzeln, aber auch 
zu zweien und im Ketten- 
verband. Deutliche Eigen- 
bewegung konstatiert. 

1. P. M. Ag. PL: 

undurchscheinend weiBe, 
ziemlich hohe Tropfchen, 
von starkem Saurehof um- 
geben; Oberflachenkolonien 
im Maximum %, Tiefen¬ 
kolonien y 2 mm groB. Unter 
dem Mikroskop, fast glatt- 
randige, scharf begrenzte, 
dunkle Scheibchen von Fig. 16. No. 23, aus Kohlinfus, mit wass. Methvlenblau ge- 
undeutlich faseriger, mehr farbt, 6 Tage alt, Vergr. 1:940. 

korniger Struktur. 

2. P. M. A g. H. S c h.: mittelgroBe Kolonie. 

3. P. M. Ag.-Stich: sehr kraftiges Wachstum, Triibung, kleine, dunne, nur 
mit der Lupe zu beobachtende Auflagerung, die aus kleinen Kolonien zusammengesetzt 
erscheint. 

4. P. M o 1 k. + C a lac.: gutes Wachstum, Gasbildung. 

5. Milch: nach 5 Tagen festes Koagulum, bei Zimmertemperatur erst nach 


34* 


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532 


A- Wolff, 


10 Tagen geronnen, Koagulum nicht so fest. Aromatischer Gerucli, kraf tig 
sauerlich. 

6 . Milchzucker - Bouillon: Trubung, kraf tiger wolkiger Bodensatz, 
der sick spater beim Schutteln bis auf kleine Brocken verteilen lafit; sauerlicher Geruch. 

7 . Kartoffel: geringer, weiBlicher, matter Belag, ca 2 mm breit. Butter- 
aroma. 

8 . P. M. Gel. - Stich: durchaus kraftiges Wachstum. 

Es ist also auch dieser Organismus zu der Gruppe der Propionsaurebildner zu 
stellen. 




17. No. 15, aus Peptonmolkenagar, 
Fuchsin gefarbt, Vergr. 1:940. 


nut 


Bei einem Vergleich dieser 
Bakterien mit bereits beschriebenen 
ist oftraals eine Ahnlichkeit mit 
Bac. casei a und ft (von 
Freudenreich) nicht zu ver- 
kennen, so ahneln No. 12, 13 und 
27 Bac. ft, No. 14, 15, 16 und 25 
Bac. a, No. 17 zeigt Ahnlichkeit 
mit beiden Stabchen, No. 18, 19, 
26 und 28 ist groBer als a und ft , 
No. 23 ist kUrzer als ft, No. 22 und 
24 erscheinen beweglich, No. 21 ist 
ganz besonders groB und erinnert 
an Bac. bulgaricus (Bac¬ 
terium bulgaricu m), No. 
20 bildet einen Ubergang von den 
gewohnlichen zu den langstabchen- 
formigen Milchsaurebakterien. No. 
29—39 sind Ca. lac.-Vergarer, die 
soweit Bact. lactis acidi- 
alinlich, zum Typus Bact. a c i d i 
propionici agehoren,wahrend 
die langstabchenformigen zum 
Typus Bacillus acidi pro¬ 
pionici bezw. Bact. acidi 
propionici b 
d e n r e i c h und 
Bact. acidi 

(Troili-Petersson) zu rech- 
nen sind. 

Zur vergleichenden Prtifung 
auf Saurebildungsvermogen aus 
Milchzucker wurden die aus dem 
Edamerkase isolierten Bakterien in 
10 ccm Bouillon, die mit 1 Proz. 
Milchzucker versetzt war, geimpft, 
bei 30° C aufbewahrt und nach 8 
und 14 Tagen mit n/10 NaOH unter Anwendung von Phenolphtalein als 
Indikator titriert. Der sterile Nahrboden zeigte 0,5 Sauregrad (10 ccm 1-proz. 
Milchzuckerbouillon verljrauchten 0,5 ccm n/10 NaOH zur vollstandigen Neu- 
tralisierung). Im allgemeinen war das Wachstum schwach, bezw. langsam, 
innerhalb 24 Stunden blieben alle Kulturen klar, nach 48 Stunden war nur 
bei einigen (2,13, 25) schwache Triibung zu bemerken. Spater trat teils kraf- 


Fig. 18. No. 15, aus Koklinfus, 
Methylenblau gefarbt, Vergr. 


mit wass. 

1:940. 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen eta 


533 


tige, teils schwache Triibung auf, mehr oder minder starker Bodensatz, der 
sich, wie bereits bei der Beschreibung der einzelnen Organismen bemerkt, 
als schleimig, brockig, sandig, wolkig erwies. Zuweilen trat Klarwerden des 
Nahrbodens infolge Sedimentation ein. Niemals konnte Gasbildung beobachtet 
werden. 

Es wurde auf diese Weise, wie Tabelle zeigt, speziell bei St&bchen No. 
18, ein Sauregrad bis zu 9,0° gefunden. Auf Milchsaure berechnet, ent- 
sprache dies abzttglich des Sauregehalts des steril. Nahrbodens 0,81 Proz. 
Milchsaure, es ware demnach fast der ganze Milchzucker zu Saure umgesetzt. 
Vielmals diirfte nach 8 Tagen das Maximum der Saurebildung, vielleicht 
aber auch schon eher erreicht worden sein, und war dann nach weiteren 8 
Tagen der Sauregrad bedeutend zuriickgegangen. Letztere Erscheinung 
diirfte darauf beruhen, dab wahrscheinlich, nachdem die Sauerungsbakterien 
den Hijhegrad der Entwicklung erreicht und vielleicht zum Teil wenig- 
stens bereits abgestorben waren, Milchsaure von den EiweiBstoffen gebunden 
wurde und Umlagerungen stattfanden, eine oft ebenso in Milch beobachtete 
Erscheinung, die noch weiteren Studiums bedarf. 

No. n. 8 Tg. n.14 Tg. No. n. 8 Tg. n.14 Tg. No. n. 8 Tg.Jn.14 Tg. No. n. 8 Tg. n.14 Tg. 

12 7,6° 5,8° 19 6,0° — 26 Ojfi 0,6° 33 7,0° — 

13 8,2 6,0 20 7,6 — 27 — 5,0 34 6,2 — 

14- 8,8 3,5 21 0,6 tot 28 6,3 — 35 6,6 — 

15 7,3 6,0 22 0,5 6.2 29 6,0 — 36 1,7 — 

16 7,7 4,7 23 1,2 4.3 30 0,8 8,3 37a, bu.c 2,0,3,0u.l,9 

17 6,3 5,0 24 6,1 — 31 2,5 3,9 38 4,0 — 

18 9,0 4,5 25 — 5,5 32 6,4 4,0 39 7,2 — 

Andererseits hatte sich in vielen Fallen der Sauregrad bis zum 14. Tage 
noch bedeutend vermehrt. Vielleicht aber auch wurde nach 8 Tagen noch 
weiter Saure gebildet, die vor dem 14. Tage bereits wieder zuriickging. In 
anderen Fallen wurde moglicherweise der Milchzucker nur bis zu einem ge- 
wissen Grade angegriffen, dann aber nach eventuellen chem. Umlagerungen 
die loslichen EiweiBstoffe in Angriff genommen. Das Sauremaximum jedes 
einzelnen Organismus zu bestimmen ware eine besondere Aufgabe. Jedenfalls 
verhielten sich alle Stabchen in ihrem Saurebildungsvermogen verschieden. 
Die zugleich besonders fliichtige Saure produzierenden bezw. C. lac. ver- 
garenden Organismen bildeten nicht mehr Saure, als die eigentlichen Milch- 
saurestabchen. 

Um zu priifen, ob eine der verschiedenen aus dem Edamerkase isolierten 
Arten G1 y z e r i n, das als Fettspaltungsprodukt in alien Kasen vorhanden. 
ist, zu vergaren vermochte, wurden Glyzerinagar-Schuttelkulturen angelegt 
(Agar +1 Proz. Glyzerin). Das Wachstum in diesem Nahrboden war ein sehr 
langsames. Niemals wurde Gasbildung beobachtet. 

Die Kulturen wurden eine Woche lang bei 30° C. spater bei Zimmertemperatur 
gehalten nach 3—4 Wochen zeigte No. 12 winzig kleine Kolonien im Maximum ca. 3,5 
X 15,3 p, groB, durch die ganze Schicht gleichmaBig verteilt, in der Nfthe der Oberflache 
etwas groBer; rundlich geschlossen, oft in Nestem, No. 13 zahlreiche kleine Kolonien, 
in der Mitte der Schicht am zahlreichsten und groBten, im allgemeinen 2—15 X 15,3 p. 
groB, gleichartig, rund, glattrandig. No. 14 3—5x 15,3 p. groB, moosartig (in der Art der 
Watte bauschchen oder auch milbenahnlich), nach der Oberflache zu etwas groBer, No. 
15 etwa 2—3x15,3 p. groB, gleichm&Big durch die ganze Schicht verteilt, am Rande 
gefasert, No. 16 nur 1—2x 15,3 groB, geschlossen, als zahlreiche Piinktchen erscheinend. 


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534 


A. Wolff, 


No. 17 zahlreiche kleine Kolonien verachiedener GroBe, ca. 3—14 X 15,3 n groB, von an- 
nahernd Kugelform, No. 18 besondere Dichte, d. h. kompakte runde Kolonien, 4—5,5 
X 15,3 |x groB, also ausgeglichen, No. 19, 20, 21 und 22 kein Waehstum, No. 23 winzig 
kleine rundliche Kolonien durch die Schicht verteilt. No. 24 kleine Brocken, No. 25 
winzig kleine Kolonien, No. 20 kein Waehstum erhalten. No. 27 desgl., No. 28 kleine 
rundliche Kolonien, No. 29 sehr ahnliche nur wenig kleiner. No. 30 ziemBch groBe Scheib- 
chen. No. 31 nur wenige Kolonien, Flocken, die 10 x 15,3 ii groB, No. 32 ziemlich groBe 
brockige Kolonien 20 x 15,3 n groB, vereinzelt durch die ganze Schicht, No. 33 kein Wachs- 
tum. No. 34 sehr dicht besetzt, winzig kleine Kolonien, stark triibe, No. 35 kein deut- 
liches Waehstum, No. 36 rundliche Kolonien, 10 X 15,3 («. groB, No. 37 a)keindeutliches 
Waehstum, b) kleine Brocken, c) etwas groBere Scheibchen, No. 38 kein deutliches 
Waehstum, No. 39 kleine geschlossene Kolonien. 

In KohlaufguB zeigte sich im allgemeinen schlechtes, oder gar kein 
Waehstum, auffadend gut aber wuchs No. 23 (vgl. Fig. 16) und bildete hier 
erstaunlich groBe Zellen. Wie groB der Unterschied in der ZedgroBe auf ver- 
schiedenen Nahrboden sein kann, d.h.einmal in Peptonmolkenagar, ein ander- 
mal in Wiirzen- und Kohlinfus, zeigt Fig. 14, 15 und 16 an Stabchen Nr. 23. 
Ahnliches ist in Fig. 17 und 18 bei Stabchen No. 15 zu beobachten. In ge- 
hopften Wiirzen war das Waehstum im allgemeinen schwach. In ungehopften 
Wiirzen wuchsen die Milchsaurelangstabchen besonders gut und waren in 
diesem Nahrmedium auch die Zellen besonders groB; es wurden zuweilen 
bei No. 25 kolbige Anschwellungen an einem Ende der Zelle beobachtet, 
was vielleicht mit fiir eine Verwandtschaft mit den Aktinomyceten sprechen 
konnte. 

Farbungen mit wassrigem Methylenblau, ferner nach Gram, 
N e i B e r und L 6 f f 1 e r ergaben besonders bei den Milchs&urestabchen, 
aber auch bei den Propionsaurebildnern im alteren Stadium Kornchenbildung 
und zwar traten die Kornchen einzeln, an beiden Enden oder zu mehreren 
in der Zelle oder am Zelleibe sitzend auf. Alle Organismen erschienen Gram- 
positiv, es gab Falle, in denen sie sich nach Gram wohl, aber nicht nach 
N e i B e r f&rben beBen. Mit Karbolfuchsin lieBen sich ade leicht farben. 
Gute Farbungen iiberhaupt ergaben Kulturen aus ungehopften Wiirzen. 
Niemals wurden Sporen gesehen. Niemals aber auch wurde echte Verzweigung 
beobachtet. 

Viedeicht unterscheiden sich in letzterem Punkte und gleichzeitig auch 
dadurch, daB sie im allgemeinen nicht so groB bezw. so lang sind, wie dieMilch- 
saurestabchen der orientalischen Sauermilcharten und des Magens und Darms 
diese „Kasemilchsaurebakterien“ von den genannten. 

Die Propionsaurebildner soden sich nach 0. Jensen 
an der Lochbildung der Emmentalerkase beteiligen, bezw. Ursache der Augen- 
bildung sein. Bei Untersuchungen iiber die Reifung des Edamerkases an hie- 
siger Versuchsstation zeigte auffadenderweise sich bereits nach 4 Tagen 
in dem frischen Kase typische Lochung. Zwecks Priifung auf Propionsaure¬ 
bildner wurden besonders gut ausgefadene Locher des in einer stenlen Petri- 
schale aufbewahrten Kase-Bohrlings mit sterdem Wasser angefiidt und die 
Wandung der Augen mit einem fein ausgezogenen und dann etwas verdickt 
abgeschmolzenenen Glasstab vorsichtig abgerieben. Von der so entstandenen 
Abschwammung wurden alsdann Kulturen in 1. Schotten, 2. Ca. lac.-Pepton- 
molken angelegt: 

1. zeigte Triibung, es wurden Stabchen gesehen, und ein groBer Strepto¬ 
coccus, 2. Triibung und deutliche Gasbildung. Neben Stabchen wie zuvor 
wurde noch ein diinnes, langeres gefunden, ferner an Bact. lac. acidi 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Mile lisa urelangstabohea etc. 


535 


erinnernde Formen. So auch bei Fortpflanzung beider Kulturen. Die relativ 
kurzen Stabchen in 1. und 2. erwiesen sich bei n&herer Verfolgung als identisch; 
sie bildeten aus Ca. lac. Gas und waren demnach zu den Propionsaurebildnern 
zu stellen. Ein Vergleich ergab, dab dieses Stabchen dem Bac. casei 
y(von Freudenreich) so nahe stand, dab es mit diesem als identisch 
zu erkl&ren war. Es war also in diesem Falle in den jungen Kaselochern eines 
Edamerkases — es handelte sich nicht um Bruchlocher, sondern um regul&re 
„Augen“ — offenbar als Erreger der Augenbildung Bac. casei y (von 
Freudenreich) gefunden worden. Nun bildet aber dieser Organismus 
auch aus Milchzucker Gas und konnte die Lochbildung auch au! Kosten des 
Milchzucker vonstatten gegangen sein. Ja, dies ist sogar, da Milchzucker in 
dem jungen Kase offenbar noch vorhanden war, wohl eher anzunehmen. 
Es diirfte vielleicht die Lochbildung bei gewissen Kasesorten und zwar dort, 
wo sie in jungem Stadium vor sich geht, aus dem Milchzucker, in alteren 
Stadien, wie beim Emmentalerk&se, aus den Laktaten durch entsprechende 
Bakterien gebildet werden. 

Das in Nahrboden 2. beobachtete diinne, lange Stabchen bildete aus 
Ca. lac. nicht Gas, es gehorte untersuchungsgemaB den langstabchenformigen 
Milchsaurebakterien an. Auch die konstatierten Bact. lac. acidi- 
ahnlichen Formen vergarten Ca. lac. nicht, es handelte sich also bei diesen 
nicht um Bact. acidi propionici a, sondern um die gewohnliche 
Milchsaurebakterie, auch dem Verhalten in der Milchkultur nach. 

Im Anschlub hieran wurde auch ein vollstandig reifer, groblocheriger 
Edamer-Kase, mit ausgezeichnet runden und groben Lochern in gleicher 
Weise wie vorhin untersucht, jedoch unter Anwendung weiterer Kulturnahr- 
bfiden und zwar: 

1. Pepton-Molken-Agar + Ca lac. 

2. Pepton-Molken-Agar + 0,09% Milchsaure in hoher Scliicht, 

3. Ca lac.-Bouillon in Flaschchen, 

4. Schotten, d. h. saure Molken in Reagensglaschen. 

1 . Verd. a) kein Gas, kein Oberflachenwachstum, zu stark besetzt; im Kondens- 
wasser dickere und diinnere Stabchen, kiirzere und langere Ketten und Faden, ferner 
Giintheri-Formen. Aus der Schicht von Verd. b und c 7 verschieden erscheinende St&b- 
chen isoliert, darunter auch das zuvor gefundene g-ahnliche Stabchen, das aus C a. 
lac. Gas bildete, die anderen zeigten diese Eigenschaft nicht. Giintheri-Formen sp&r- 
lich vertreten. 

2. In den mit Milchsaure versetzten Hohen Schichten kein Wachstum. Der Nahr¬ 
boden war durch die Milchsaure getriibt und erweicht. 

3. In den Flaschchen anfangs undeutliche, spater intensive Garung bezw. Gas- 
bildung, eigentiimlich sauerlicher Geruch, Triibung und Bodensatz, in Flaschchen a 
Stabchen verschiedener GroBe, oft aber relativ kurze, vereinzelt eine kleine Hefe, spater 
diese verschwunden, im iibrigen der gleiche Befund, auch beim Weiterimpfen. B. 1. 
acidi wurde nicht gesehen. b anfangs einheitlich relativ kurze Stabchen, spater 
traten auch noch andere Stabchen auf, besonders beim Weiterimpfen. In c kein 
Wachstum. 

4. In den Schotten herrschten lange Formen vor, Guntheri-Formen waren nicht 
zu beobachten. 

Als Gasbildner und damit wahrscheinlich auch Lochbildner wurde also 
wie zuvor ein relativ kurzes Stabchen isoliert, das die Eigenschaften des 
Bac. casei y (von Freudenreich) zeigte und C a. lac. vergarte. 
Dieses war besonders stark in Kultur 3 vertreten, woselbst deutlichere Gas- 
bildung hervorgerufen wurde, aber auch auf den andern Nahrboden war es 
zu finden. 

In diesem Falle diirfte die Lochbildung durch Gasabspaltung aus Laktat 


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536 


A. Wolff, 


entstanden sein, da in dem reifen alten Kase der Milehzucker verbraucht 
war, und bereits Laktate entstanden waxen. 

Gelegentlich eines Kasereiversuchs, der zum Grunde hatte, die Entstehung 
eines Gouda- und eines Tilsiterk&ses aus gleicher Milch, aber 
unter dem EinfluB der fiir jede der beiden Kasesorten ublichen Fabrikations- 
und Behandlungsweise bakteriologiseh zu verfolgen, wurden auch diese beiden 
Kasearten auf Milchsaure- und Propionsaurebildner untersucht. In den 
1 y 2 Monate alten Kasen wurden auf den angelegten Kulturen keine Propion¬ 
saurebildner gefunden, weder Bact. acidi propionici a noch 
stabchenformige Propionsaurebakterien. Wohl aber wurden Milchsaure- 
langstabchen verschiedener Art, sogar bereits im Kasebruch konstatiert; 
im Goudakase waren diese starker vertreten als im Tilsiter und nach 1V 2 
Monaten zahlreicher als die gewohnliche Milchsaurebakterie, in dem Tilsiter- 
kase wiederum iiberwog die gewohnliche Milchsaurebakterie die Langstab- 
chen zu dieser Zeit an Zahl. 

In alteren Kasen gleicher Art, sowohl in Tilsiter wie auch in Gouda, 
waren die Saurelangstabchen starker vertreten als die gewohnliche Milch¬ 
saurebakterie. 

Was die Arten der aus Tilsiterkase und Goudakase isolierten Milchsaure- 
stabchen und C a. lac.- Vergarer anbetrifft, so wurden identische mit den 
vorausbeschriebenen gefunden und anscheinend noch weitere „Rassen“, 
die Milch wenigstens zu verschiedenen Zeiten zur Gerinnung brachten, bzw. 
Milch in verschieden hohem Grade sauerten. 

Stets wurden auch Propionsaurebildner vom Typus Bact. acidi 
propionici a im Tilsiter- und Goudakase gefunden, einenfalls im Gouda¬ 
kase drei verschieden groBe Rassen. Was die Zellform anbetrifft, so war 
A klein, B mittelgroB, C groB. Sie waren den beiden im „Schabziegerkase“ 
gefundenen Formen (No. 3 und 4) sehr ahnlieh. Auf Peptonmolkengelatine- 
Platten zeigten sich die Kolonien nach 3 Wochen bei A nicht groficr als 148 p. 
im Durchmesser, granulierte scharf begrenzte Scheibchen, rundlich gelb 
durchscheinend, B etwas groBer, C bereits ca. 592 y. im Durchmesser, homogen 
dunkle, scharf begrenzte Scheibchen, ahnlieh der gewohnlichen Milchsaure¬ 
bakterie. In Stichkulturen von Peptonmolkengelatine und P.-M.-Ag. faden- 
formiges Wachstum, keine Auflagerung. In Ca. lac.- Bouillon bei alien 
dreien, besonders bei C deutliche Gasbildung; auch sonst kulturell kein Unter- 
schied zwischen den in „Schabzieger“ gefundenen Formen. 

Milch wurde von A nach 6 Tagen, von B nach 6 Tagen, von C nach 
3 Tagen zur Gerinnung gebracht, dabei ein auffallend scharfer s&uerlicher 
Geruch und Geschmack erzeugt. 

Aus einem andern reifen Goudakase wurden ebenfalls Propionsaure¬ 
bildner isoliert und zwar auch stabchenformige; No. 40 war 1,3 x 3 n groB, 
in der Lange schwankend, einzeln oder zu zweien, selten Ketten, an den 
Enden schwach abgerundet, keine Sporen, nur zitternde Bewegung. In 
Peptonmolken -(-Ca. lac. ofters Zoogloen und Ketten, oft zu zweien, 
nicht selten gekriimmt. Peptonmolkenagar-Platten ergaben punktformige, 
gelblich-weiBe Kolonien, in der Tiefe und an der Oberflache gleich groB, unter 
der Lupe hohe glanzende Tropfchen, im Maximum ca. 1 mm groB, langsames 
Wachstum, unter dem Mikroskop rundlich, scharf begrenzt, anfangs schwach 
granuliert, spater homogen dunkel. C a. -1 a c. - Bouillon wurde krftftig in 
„Garung“ versetzt. No. 41 war diesem sehr ahnlieh, physiologisch aber 


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Siiuerungsbaktcrien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 


537 


etwas schwacher, jedenfalls aber waren keine spezieUen Unterschiede vor- 
handen. 40 brachte Milch (10 ccm) nach 4 Tagen, 41 nach 5 Tagen zu dick- 
flUssiger Gerinnung. 

Wie dargelegt, wurden Milchsaure- bzw. Saurelangstabchen im Tilsiter-, 
Gouda-, Edamer-, Romadur-, Harzer-, Caraembert-Kase, „Schabzieger u , 
Limburger, Backsteinkase, Holsteiner Magerkase, ferner von anderer Seite 
im Emmentaler- dann im Cheddar-, Chester- schwedischen Giiterkase usw. 
konstatiert, auch Propionsaurebakterien, bzw. C a. lac.- Vergarer wurden 
gemaB vorausgezeigtem meistens gefunden. Es diirften also beide Organis- 
mengruppen, sicherlich die erstere, iiberhaupt in alien Kasesorten, Lab- wie 
Sauermilchkasen, Hart- wie Weichkasen vertreten sein. Zwar wurden keine 
quantitativen Untersuchungen vorgenommen, doch laJJt sich soviel mit Ge- 
wiBheit sagen, daB speziell die Milchsaure- bzw. Saurestabchen in groBer 
Menge und in den jungen reifen Lab- bzw. Hartkasen anscheinend reichlicher 
als alle andern Organismenarten vorhanden sind, was natiirlich nicht aus- 
schlieBt, daB sich an dem KasereifungsprozeB auch noch andere Organismen 
betatigten. Bereits 1891 fand von Freudenreich (Landw. Jahrb. 
d. Schweiz) im Emmentalerkase betrachtliche Mengen seines B a c. a, /? und y, 
einmal nach 52 Tagen nahezu 9 Mill, von B a c. c a s e i a. Neuerdings 
land T h o n i (1909) B a c. c a s e i a, d, y, e und diesen sehr ahnliche, in 
den verschiedenen Reifungsstadien von nach Emmentalerart bereiteten 
Kasen (im Innern sowohl wie in der Rinde), in Naturlabkasen zu 70—100 Proz., 
in Kunstlabkasen zu 1—35 Proz. der Gesamtflora. B u r r i und Ktir- 
steiner (1909) konstatierten bei Aufschwammung von 1 g reifem Emmen¬ 
taler in 10 ccm Wasser Bac. casei e allein noch in 1 / 100 o 0 Verd. von 
Freudenreich und Jensen (1906) fanden Bac. a, d und e zu 
ca. 150 Mill, auch im Schabzieger, andererseits 10 000—200 000 Propion¬ 
saurebakterien im Gramm Emmentaler; solche wurden von ihnen auch im 
Schabzieger und Limburger Ease nachgewiesen. Von andern Autoren wurden 
Milchsaurelangstabchen ebenfalls reichlich im Ease gefunden, so von Bei- 
j e r i n c k und Boeckhout und deVries im Edamer, von amerikani- 
schen Forschern im Cheddar- und Chesterkase, von Troili-Petersson 
in schwedischem Giiterkase, gleichwie auch Propionsaurebakterien und 
Glyzerinvergarer. tlber ihre Beteiligung am Easereifungsvorgang soli wie ge- 
sagt an anderer Stelle ausftthrlich gesprochen werden. 


In der Milch sind langstabchenformige Milchsaurebakterien von L e i c h - 
m a n n bereits 1896, von M o r o 1900 nachgewiesen, neuerdings erst von 
Hastings und Hammer, Heinemann und Hefferan, 
sowie Stevenson. Propionsaurebildner wurden von v. Freuden¬ 
reich und Jensen (1896) in der Milch konstatiert. Um unsererseits 
Milchsaurestabchen sowie auch Propionsaurebildner in frischer Sammel- 
milch nachzuweisen, wurde (am 26. III. 1910) eine Probe aus der Lehrmeierei 
derart untersucht, daB je eine und drei groBe Osen 

1. auf Peptonmolken +Ca. lac. im Flaschchen, 

2. C a. lac.- Bouillon im Flaschchen, 

3. saure Molken im Reagensglaschen 

verimpft wurden. Der mikroskopische Befund nach 3 Tagen bei 30° C war 
folgender: 

ad 1: eine Ose = keine Gasbildung, Langstabchen versehiedener GroBe und 


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538 


A. Wolff, 


Bact. lactis acidi - Formen. Drei Osen = starke Gasbildung neben langen 
Stabchen, die meistens gekriimmt, auch kurze und Bact. lactis acidi - Formen. 

ad 2: eineOse = keine Gasbildung, Stabchen verschiedener GroBe, selten Bact. 
lactis acidi - Formen, drei Osen = schwache Gasbildung, ahnlich Zellen wie zuvor, 
letztere Formen reichlicher. 

ad 3: eine Ose = vorherrschend sehr lange, meistens gekriimmte Stabchen, selten 
eine Bact. lactis acidi - Form; drei Osen = ebenso, vereinzelt auch eine Hefe. 

Die Gasbildung in 1 und besonders in 2 deutete auf die Anwesenheit 
von Propionsaurebildnern, das mikroskopische Bild desgleichen, zugleich 
auf das Vorhandensein von Milchsaurestabchen, speziell in 3. In der Tat 
konnten aus den angelegten Peptonmolken-Schichtkulturen beide Bakterien- 
gruppen, daneben die gewohnliche Milchsaurebakterie, isoliert werden. Es 
gelingt also durch diese Art der Anreicherung, Milchsaurestabchen und Pro- 
pionsatirebakterien in Sammelmilch nachzuweisen. Neuerdings freilich 
wird man sich zum Naehweis der Milchsaurestabchen des Malzextrakts, der 
Hefenmilch, der Hefenmolken oder eines Nahrbodens mit Zusatz von 0,5 Proz. 
Essigsaure und 2 Proz. Glykose bedienen. Leichter noch gelingt ihr Nach- 
weis in spontan gesauerter, geronnener Milch. 

Zuvor bereits hatte ich Gelegenheit, ein Milchsaurestabchen in dem 
Saurewecker unserer Meierei, woselbst es sich eingeschlichen hatte, 
zu beobachten. Es war 1 [a breit und sehr verschieden lang, neben Zellen 
von 1,5 {a Lange zeigten sich Faden bis zu 20 (a, an den Enden ganz schwach 
abgerundet, ohne Bewegung, ohne Sporen. Es zeigte alle kulturellen Merk- 
male dieser Gruppe. In Milch wurde sehr kraftig Saure gebildet. Auf Pepton- 
molkenagarplatten zeigte sich bereits nach 48 Stunden Wachstum, die kleinen 
Kolonien erschienen, falls sie nicht auf der Seite lagen, unter dem Mikroskop 
als Scheibchen von 75 [a Durchmesser; die selteneren Oberflachenkolonien 
waren ebenfalls rund, groBer, etwa 140 ja im Durchmesser, durchscheinend 
diinn. Nach 4 Tagen waren erstere etwa 150, letztere etwa 280 (a groB, spater 
erreichten die Oberflachenkolonien eine GroBe von etwa % mm; unter dem 
Mikroskop von faserig-korniger Struktur, Tiefenkolonien am Rande glatt 
und scharf begrenzt, Oberflachenkolonien dagegen nicht ganz glatt, ent- 
sprechend der Struktur. Die Plattenkulturen zeigten einen sauerlichen, 
zugleich an Honig erinnernden Geruch. 

Ebenfalls aus dem Saurewecker gelang es, ein anderes, gleichzeitig 
fadenziehendes Saurestabchen zu ziichten. 

Es war kleiner als das vorstehend beschriebene; auf festen Nahrboden 
0,7 x 1,5 [a groB, in fliissigen 0,8—0,9 x 3—5 ;a, oft aber auch langer, nicht 
selten Faden und Ketten. Schleimhiillen sichtbar. 

Pepton-Molken-Agar-Platten bei 30° C zeigten nach 2 
Tagen mikroskopisch kleine Kolonien mit langen fadigen Ausiaufern. Nach 3 
Tagen ist der kompakte Kern der Kolonie 45—55 ;a im Durchmesser, die Aus- 
laufer breiten sich 220 (a und dartiber aus. Nach 5 Tagen sind die Kolonien 
moosartig, nach 6 Tagen ist der Kern vollstandig verschwunden. Nach einer 
Woche erscheinen die Kolonien makroskopisch als kleine rundliche Flocken, 
im Maximum 1 mm im Durchmesser. 

Die Platten zeigten einen angenehmen, schwach sauerlichen Geruch. 

Es bildete dieses Stabchen nicht ganz so kraftig Saure wie das voraus- 
gehende. 

Fadenziehende Eigenschaft und Schleimigwerden speziell von Milch- 
und Molkenkulturen sind bereits verschiedentlich an Milchsaurebakterien, 
kurzen und langen, beobachtet worden, bei vorliegendem Stabchen waren 


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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen eta 


539 


auch die Kolonien in der Schichtkultur fadenziehend. Genannte Eigen- 
tiimlichkeit der echten Milchsaurebakterien ist besonders von B u r r i studiert 
worden. Meinerseits konnte in hiesigem Laboratorium die Beobachtung 
gemacht werden, daB das B a c t. M a z u n bei Fortziichtung in steriler 
Magermilch diese mit der Zeit derartig schleimig machte, daB- zuletzt eine 
gelatinose Masse entstand, bzw. sich ein zaher Kuchen von glasigem Aus- 
sehen bildete. Die Bakterie starb dann alsbald ab. In einem andern Falle 
wurde eine sog. „Reinkultur“, Rassen von Bact. lactis acidi in 
Magermilch (am 6. VIII.), schleimig und stark fadenziehend, spSter (am 
26. XI.) nach Weiterimpfen war diese Erscheinung wieder vollstandig ver- 
schwunden. 

Am 21. VIII. 1909 lief aus der Versuchsstation und Lehranstalt Kleinhof- 
Tapiau, OstpreuBen, eine fur die Ansauerung des Rahms zwecks Butter- 
bereitung bestimmte Sauerungskultur in Magermilch zur Untersuchung ein, 
die auffallend stark sauer war. Sfturebestimmungen nach Soxhlet- 
Henkel ergaben einmal 129,2°, ein andermal 129,4°, im Mittel also 129,3° = 
2,91 Proz. Milchsaure. Dies wurde einer Verarbeitung von 2,765 g Milch- 
zucker entsprechen, wenn nicht vielleicht neben der Milchsfture auch eine 
andere Saure gebildet wurde, was allerdings dem Geruch und Geschmack 
nach zu urteilen, nicht der Fall zu sein schien; die geringen Mengen von Fett 
in der Magermilch waren jedenfalls nicht angegriffen worden. 

Die bakteriologische Analyse ergab im wesentlichen zwei Saurelang- 
stabchen und zwar ein kleineres, 0,5 n breit, und ein groBeres, das 1 ^ und 
dariiber breit war. Beide produzierten in Magermilch, gemaB vorausgesag- 
tem, offenbar Milchsaure, ersteres in bedeutend starkerem MaBe; beide 
brachten die Milch, jedoch in verschieden langer Zeit, zur Gerinnung, ein be- 
sonderer Geruch war in beiden Fallen nicht wahrzunehmen, der Geschmack 
des ersten Stabchens war auffallend intensiv sauer. Reinkulturen beider 
Stabchen wurden in Peptonmolkenagar-Stich-Kultur aufbewahrt, dann 
nach einiger Zeit in 10 ccm Magermilch bei relativ niedriger Temperatur 
und zwar bei 22—20° C, ahnlich wie es bei dem Rahmsauerungsverfahren 
iiblich war, mit n/4 NaOH auf Saurebildungsvermogen gepriift. Der Gehalt 
der sterilen Milch an Saure betrug 0,7-»-0,8°. Nach 48 Stunden war noch keine 
Saurezunahme zu konstatieren, 


1 nach 4 Tg. 

6 Tg. 

8 Tg. 

10 Tg. 

14 Tg. 

kleines Stabchen 

1,4 

2,4 

3,1 

4,5 

5,1 

1 

1,4 

2,3 

3,0 

4,4 

5,0 

groBeres Stabchen| 

i 

0,9 

0,9 

1,1 

1,4 

1,7 

0,9 

i i,o 

! 1,1 

' 1,3 

1,6 


Nach 8 Tagen zeigte das erstere gallertige Gerinnung. In Kombination 
mit letzterem kam die Milch zwar friiher zur Gerinnung, immerhin aber 
erschien eine Reinkultur beider Stabchen als Saurewecker in der Meierei 
der dort iiblichen niedrigen Rahmreifungstemperatur wegen nicht zureichend, 
weil sie bei niedriger Temperatur zu langsam sauerten und den Rahm bis 
zum folgenden Tage nicht dick legten; es muBte also die gewohnliche Milch- 
saurebakterie dazutreten, wobei bekanntlich diese die Milchsaurelangstabchen 
wesentlich unterstiitzt. 


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540 


Vogel, 


Bei hoher Temperatur sauerten die Organismen bedeutend schneller 
und starker. Milchsaurelangstabchen als Reinkultur zur Ansauerung des 
Rahms waren nur dann anwendbar, wenn Stamme ausgewahlt wurden, die 
auch bei niedriger Temperatur Sauregerinnung verursachten, Oder anderer- 
seits Stamme durch Ziichtung an niedrige Temperatur gewohnt wtirden. 

Wie langstabchenformige Milchsaurebakterien, so wurden auch lang¬ 
stabchenformige PropionsaurebildnerimSaurewecker gefunden, 
und zwar wurde in einem Falle ein Stabchen von 1 p. Breite und variierender 
LSnge konstatiert, oft in Faden, die meistens gekrummt waren; wenn zu 
zweien, an der Beriihrungsstelle leicht abgeknickt, meistens aber einzeln. 
Die Zellen waren ziemlich scharfkantig. 

In C a. lac.- Bouillon deutliche Gasbildung, in Reagensglaschen sowohl 
wie im Flaschchen mit Gummistopfen. 

Auf Peptonmolken- und Milchzuckeragar-Platten punktformige, weiBe 
Kolonien, unter dem Mikroskop Scheibchen mit verschwommenem Rand, 
besonders die ganz flachen Oberflachenkolonien zeigten Faserstruktur, dem- 
entsprechend war auch ihr UmriB wollig, in der Mitte zeigte sich ein dichter, 
daher dunkel erscheinender Kern. 

Milchsaurelangstabchen wurden schlieBlich auch gelegentlich der ein- 
laufenden zu erledigenden Analysen in der Butter nachgewiesen. Die Lite- 
ratur zeigt, daB „Laktobazillen“ bereits von K a y s e r (1894) in Butter 
beobachtet wurden. 0. Jensen (diese Zeitschrift 1902) stellte fest, daB 
B a c. a auch in der Butter allmahlich die gewohnliche Milchsaurebakterie 
verdrangen kann. Neuerdings 1 ) konstatierte derselbe Autor, daB Butter- 
proben, die einen „kasigsauren“ Geschmack besaBen, auffallend reich an 
„Laktobazillen“ waren. Auch Hastings und Hammer (Centralbl. 
f. Bakt. Bd. 25) haben langstabchenformige Milchsaurebakterien in Butter 
gefunden. 

Weitere Untersuchungen im hiesigen Laboratorium ergaben, daB Milch¬ 
saurelangstabchen in frischem Labpulver wohl, nicht aber in altem ver- 
treten sind. 


Nachdruck verboten. 

Neue Beobachtungen liber das Verhalten von Nitrat im 

Ackerboden. 

[Aus der Abteilung fur Agrikulturchemie, Bakteriologie und Saatzucht des 
Kaiser Wilhelms-Instituts fiir Landwirtschaft in Bromberg.] 

Von Dr. Vogel, 

stellv. Abteilungsvorsteher. 

Bei meinen Untersuchungen liber den EinfluB von kohlensaurem Kalk 
auf die Umwandlung von Ammoniakstickstoff und Nitratstickstoff*) bin ich 
zu dem Resultat gekommen, daB man unter Verhaltnissen, welche den bei 
der gewahlten Versuchsanordnung herrschenden ahnlich sind, mit Stickstoff- 
verlusten durch Denitrifikation zu rechnen habe. Ich nahm an, daB fiir 

J ) Revue gen. du lait 8. 1910. p. 49. 

2 ) Mitt. d. Kais. Wilh.-Inst. f. Landw. in Bromberg. Bd. 3. H. 5. 


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Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Aekerfcoden. 541 


das Zustandekommen der beobachteten Salpeterzerstorung der ungentigende 
Luftzutritt in den verwendeten Erlenmeyerkolben verantwortlich zu 
machen sei und stellte Versuche in Aussicht, bei welchen besondere Riick- 
sicht auf eine ausreichende Luftzufuhr genommen werden sollte. Diese 
Versuche sind inzwischen ausgefiihrt worden und haben zu einem ganz un- 
erwarteten, iiberraschenden Ergebnis gefiihrt, das ich jetzt, nachdem es 
durch zahlreiche Nachuntersuchungen sichergestellt ist, kurz bekannt- 
geben will. 

Um den Luftzutritt zu den Versuchsmischungen, welche wieder aus je 
100 g Erde mit Zugaben von ca. 50 mg Nitrat- Oder Ammoniakstickstoff, 
und in bestimmten Reihen aufierdem von 0,9 g Calciumkarbonat bestanden, 
zu erleichtern, wurden zunachst Siebe verwendet, wie sie bei den Kolier- 
apparaten nach Mohr gebraucht werden. Es sind dies becherformige 
PorzellangefaBe von 8 cm Hohe, einem oberen Durchmesser von 8 und 
einem unteren Durchmesser von 6 cm, welche bis zur halben Hohe mit 
Lochern von etwa 3 mm Durchmesser versehen sind. Auch der Boden dieser 
GefaBe ist siebartig durchlochert. 100 g Erde bilden in diesen Porzellansieben 
eine Schicht von 2—2% cm Hohe. Der erwartete Erfolg blieb jedoch vollig 
aus, die Erscheinungen der Denitrifikation waren bei dieser Versuchsanord- 
nung noch starker als bei Verwendung von E r 1 e n m e y e r kolbchen. 
Die Siebe waren mit diinnem Nesselstoff ausgelegt, um ein Durchfallen von 
Erdpartikeln zu vermeiden. Der Wassergehalt, welcher von Anfang an auf 
ca. 15 Proz. eingestellt war, wurde bei diesem und alien folgenden Ver- 
suchen wahrend der ganzen, drei Wochen dauernden Versuchszeit durch 
Nachwiegen und Zugabe der durch Verdunstung verloren gegangenen 
Wassermengen moglichst konstant erhalten. Die Versuchsgefafie standen 
meistens in einem mit Glasfenstern und Ventilationsoffnungen versehenen, 
im Laboratorium aufgestellten Hasten bei Zimmertemperatur, nur selten 
im Brutschrank bei 22—24° C. Die verdunsteten Wassermengen waren im 
ersteren Falle groBer als beim Aufbewahren der Proben in dem gut schlie- 
Benden, mit Stoffstreifen abgedichteten Thermostaten. Die Wasserzugabe 
erfolgte zu den auf der Wage befindlichen GefaBen tropfenweise mittels 
einer Pipette solange, bis das ursprlingliche Gewicht wieder erreicht war. 

Nach Ablauf der Versuchszeit erfolgte die Verarbeitung der Proben in 
folgender Weise. 

Der gesamte Inhalt der Porzellansiebe wurde in Porzellanschalen iiber- 
gespiilt, schwach mit Schwefelsaure angesauert und iiber Filterplatten von 
6 cm Durchmesser abgesaugt. Die mehrmals (mindestens 5mal) mit kochen- 
dem Wasser ausgewaschenen Erdriickstande verteilte ich alsdann in mog¬ 
lichst gleichen Anteilen auf je 3 AufschlieBkolben und benutzte die so erhaJ- 
tenen einzelnen Portionen nach Zugabe eines Tropfens Quecksilber und 
30 ccm Schwefelsaure zur N-Bestimmung nach K j e 1 d a h 1. Die Filtrate 
wurden auf 1000 ccm aufgefiillt und hierauf auf Anwesenheit von Ammoniak, 
Nitrit und Nitrat gepriift. Bei den Nitratversuchen, iiber welche ich hier 
berichten will, waren Ammoniak und salpetrige Saure niemals vorhanden. 
In moglichst groBen Anteilen der Filtrate (anfanglich 200 ccm, spater stets 
400 ccm) erfolgte die Bestimmung von organischem Stickstoff und Gesamt- 
stickstoff nach den Angaben von Dense h 1 ). Die Differenz zwischen 

x ) D e n s c h, Mitt. d. Kais. Wilh.-Inst. f. Landw. in Bromberg. Bd. 1. 1908. 
p. 207 u. 402. 


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542 


Vogel, 


diesen beiden Werten ergab die Menge des vorhandenen Nitratstickstoffs. 
Erst sp&ter, als sich gezeigt hatte, daB die sehr geringen Mengen los- 
lichen, organischen Stickstoffs in den Filtraten die Nitratbestimmung nicht 
storend beeinfluBten, wurde der Nitratstickstoff direkt nach U1 s c h, 
in einigen Fallen auch durch Reduktion in alkalischer Losung mit D e - 
varda- Legierung bestimmt. 

Es sollen nun in dieser kurzen Mitteilung die mit Ammoniaksalzen und 
auch die unter Zugabe von Traubenzucker als Kohlenstoffquelle ausge- 
fiihrten Versuche nicht erwahnt werden. Ich werde dies in der demnachst 
unter Mitteilung des gesamten analytischen Belegmaterials erfolgenden 
ausfiihrlichen Publikation nachholen, Hier will ich nur die unerwarteten 
Befunde iiber das Verhalten des Nitrats im Boden mitteilen. 

Zunachst sei ein Versuch angefiihrt, welcher am 7. Januar 1911 unter 
Benutzung der beschriebenen Porzellansiebe ausgeftihrt wurde. Zur Ver- 
wendung kam eine Erde von Streifen 4 des bakteriologischen Versuchs- 
feldes, der einen dunklen, humosen Lehmboden vorstellt. Der Wassergehalt 
betrug 7,76 Proz., der Stickstoffgehalt 0,1279 Proz. Das verwendete che- 
misch reine Natriumnitrat enthielt 16,43 Proz. N. Die Versuchsanordnung 
war folgende: 

Sieb 1—3: 100 g Erde allein, 

„ 4—6: 100 g „ + 0,9 g Calciumkarbonat, 

„ 7—9: 100 g „ + 0,16 g Natriumnitrat, entspr. 26,29 mg N, 

„ 10—12: 100 g „ + 0,9 g Calciumkarbonat + 0,16 g Natriumnitrat, 

„ 13—15: 100 g „ -j- 0,32 g Natriumnitrat, entspr. 52,58 mg N, 

„ 16—18: 100 g „ + 0,32 g Natriumnitrat + 0,9 g Calciumkarbonat. 

Samtliche 18 GefaBe erhielten eine Zugabe von je 10 ccm Wasser. 


Tabelle 1. Versuch in 




Beginn des Versuchs 

GefaB 





No. 

Behandlung 

N in 100 g Erde 

N im zugesetzten 
NaN0 3 

Zusammen 



mg 

mg 

mg N 

1 


127,9 

_ 

127,9 

2 

100 g Erde allein 

127,9 

— 

127,9 

3 

127,9 

— 

127,9 

4 

5 

6 

100 g Erde 
+ 0,9 g CaC0 3 

127,9 

127,9 

127,9 

— 

127,9 

127,9 

127,9 

7 

8 

9 

100 g Erde 

4- 0,16 g NaNOg 

127,9 

127,9 

127,9 

26,29 

26,29 

26,29 

154,19 

154,19 

154,19 

10 

100 g Erde 

127,9 

26,29 

154,19 

11 

+ 0,16 g NaN0 3 

127,9 

26,29 

154,19 

12 

+ 0,9 g CaC0 3 

127,9 

26,29 

154,19 

13 

14 

15 

100 g Erde 
+ 0,32 g NaN0 3 

127,9 

127,9 

127,9 

52,58 

52,58 

52,58 

180,48 

180,48 

180,48 

16 

100 g Erde 

127,9 

52,58 

180,48 

17 

+ 0,32 g NaN0 3 

127,9 

52,58 

180,48 

18 

+ 0,9 g CaC0 3 

127,9 

52,58 

180,48 


Zur Bestimmung des lbslichen N wurden je 200 ccin Filtrat verwendet. 


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Xeue Beobachtungen liber das Verhalten von Nitrat irn Ackerboden. 543 


Die Verarbeitung erfolgte in der beschriebenen Weise nach 21tagiger 
Aufbewahrung der GefaBe bei Zimmertemperatur. Das Ergebnis des Ver- 
suches ist aus der folgenden Tabelle 1 ersichtlich. 

Der unlosliche Stickstoff hat demnach keinerlei Zunahme erfahren. 
Eine Stickstoffestlegung ist also weder bei diesem Versuch, noch, wie gleich 
hier bemerkt sei, bei irgendeinem der folgenden erfolgt. Es ist vielmehr 
stets die ursprUnglich in der Erde vorhandene Menge Stickstoff unverandert 
wiedergef unden worden, bezw. es sind geringe Verluste an unloslichem Stick¬ 
stoff eingetreten, niemals konnte jedoch beim Fehlen organischer Substanzen 
eine Zunahme des unloslichen Stickstoffs nachgewiesen werden. Von 
dem zugegebenen Nitrat s t i c k s toff sind bedeutende 
Mengen in Verlust geraten. Fiir diese Stickstoffverluste, welche 
trotz des giinstigen Wassergehalts, des reichlichen Luftzutritts und des vol- 
ligen Fehlens frischer organischer Substanzen eingetreten sind, konnte eine 
befriedigende Erklarung nicht gefunden werden. Es erschien moglich, daB 
die Stoffeinlage als N&hrmaterial fiir die Denitrifikatoren gedient hatte, 
daher sollte sie bei den folgenden Versuchen vermieden werden. 

Es wurden deshalb in der Folge flache, rechteckige Porzellanschalen 
von 13 x 19 cm Seitenflache und 2 y 2 cm ‘Hohe verwendet, in welchen 
100 g Erde eine Schicht von nur wenigen mm Hohe bilden. Die Schalen 
waren innen und auBen glasiert. Auch bei diesen Versuchen wurde der 
Wassergehalt wahrend der Versuchsdauer durch mehrmaliges Nachwiegen 
und Zugabe von Wasser konstant erhalten. Dabei wurde das Wasser tropfen- 
weise liber die ganze Bodenschicht verteilt. Die Einfallstelle der Wasser- 
tropfen markierte sich deutlich und war auch am folgenden Tage noch 


Porzellansieben. 


Endi 

Unlos- 
licher N 
mg 

e des Versuchs 

Loslicher Zu- 

N sammen 

mg mg N 

N-Verlust 

mg 

Vom loslichen N 
waren vorhanden | 
in Form von | 

a& \ “*■* 

mg j mg | 

Von dem zuge¬ 
gebenen Nitrat-N 
waren in Verlust 
geraten 

mg ! % 

* 122,34 

3,97 

126,31 

1,59 

3,97 

0 


_ 

121,08 

1,64 

122,72 

5,18 

1,64 

0 

— 

— 

122,34 

1,64 

123,98 

3,92 

1,64 

0 


— 

122,44 

0,45 

122,89 

5,01 

0,45 

0 

— 

_ 

125,06 

2,81 

127,87 

0 

2,81 

0 

— 

— 

124,82 

0 

124,82 

3,08 

0 

0 

~ 

— 

127,95 

15,66 

143,61 

10,58 

0 

15,66 

10,63 

40,4 

129,22 

13,79 

143,01 

11,18 

3,97 

9,82 

16,47 

62,6 

124,73 

16,83 

141,56 

12,63 

2,81 

14,02 

12,27 

46,7 

127,25 

14,49 

141,74 

12,45 

3,97 

10,52 

15,77 

60,0 

125,29 

13,79 

139,08 

15,11 

1,64 

12,15 

14,14 

53,8 

128,47 

13,32 

141,79 

12,40 

2,10 

11,22 

15,07 

67,3 

124,21 

25,01 

149,22 

31,26 

2,10 

22,91 

29,67 

56,4 

124,50 

32,02 

156,52 

23,96 

2,81 

29,21 

23,37 | 

44,4 

129,97 

34,36 

164,33 

16,15 

3,97 

30,39 

22,19 

42,2 

122,20 

29,69 

151,89 

28,59 

2,81 

26,88 

25,70 

48,8 

124,45 

29,69 

154,14 

26,34 

3,51 

26,18 

26,40 

50,2 

128,42 

34,36 

162,78 

17,70 

0 

34,36 

18,22 

34,7 

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Gooj 

5 le 




Original from 

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544 


Vogel, 


sichtbar. Es wurde dann mittels feiner, botanischer Metallspatel eine Durch- 
mischung der Erde unter sorgfaltiger Vermeidung von Verlusten vorge- 
nommen. Die sehr gut ubereinstimmenden Ergebnisse der Stickstoffbestim- 
mungen in den Hunderten von abgesaugten und nach dem Auswaschen 
aufgeschlossenen Erden beweisen, dab das Durchmischen der Erden stets 
ohne Verluste gelungen war. Bei dieser Versuchsanordnung war durch die 
groBe Oberflache der sehr flachen Bodenschicht und durch das gelegent- 
liche Durchmischen der Erde ein so reichlicher Luftzutritt erreicht worden, 
wie er auch auf freiem Felde wohl kaum energischer und vollstandiger er- 
moglicht werden kann. Trotzdem traten wieder Stickstoffveriuste in den 
nitrathaltigen Erden ein, die durch die Gegenwart von Calciumkarbonat 
anscheinend noch etwas gefordert wurden. Also eine zum Teil 
sehr weitgehende Zerstorung des Salpeters bei nur 
201 a g i g e r Lagerung in Erde und ohne Zugabe irgend- 
welcher organischer Stoffe, deren Gegenwart bei 
den bisher bekannten Vorgangen der Denitrifika- 
tion oder Salpeterassimilation doch unbedingt not- 
w e n d i g i s t. 

War dieser Befund schon recht auffallend, da er nur durch ganz neue, 
bisher vollig unbekannte Vorgange zu erklaren war, so entstanden an der 
Zuverlassigkeit der analytischen Resultate besonders dadurch Zweifel, daB 
die Stickstoffveriuste nicht bei alien anscheinend unter ganz gleichen Be- 
dingungen ausgefiihrten Parallelversuchen gleichmaBig eintraten, sondern 
daB sie immer nur in einigen Fallen besonders groB waren, wahrend bei den 
ganz ebenso behandelten Versuchsmischungen der zugegebene Salpeter 
nicht selten verlustlos wiedergefunden wurde. Es muBte daher an Analysen- 
fehler gedacht werden, und ich habe in der Folge iiberaus zahlreiche kon- 
trollierende Versuche angestellt, bei welchen ich sowohl eventuellen Fehlern 
der Methode, als auch meines eigenen Arbeitens auf die Spur zu kommen 
suchte, und bei welchen auch andere Analytiker eine Anzahl von Ver- 

Tabelle 2. Versuch in Porzellan- 

Leichter Bodon 


Beginn des Versuchs 

Schale 


No. 

Behandlung 

1 1 

X in 100 g Erde | 

N im zugesetzten 
NaN0 3 

1 

Zusammen 



1 mg 

mg 

mg X 

1 


63,5 

_ 

63,5 

2 

100 g Erde allein 

63,5 

■ - 

63,5 

3 

63,5 

— 

63.5 

4 

5 

6 

100 g Erde 
+ 0,9 g CaC0 3 

63,5 

63,5 

63,5 

_ 

63,5 

63,5 

63,5 

10 

11 

12 

100 g Erde 
+ 0,32 g XaX0 3 

63.5 

63.5 

63.5 

52,58 

52,58 

52,58 

116,08 

116,08 

116,08 

19 

100 g Erde 

63,5 

52,58 

116,08 

20 

+ 0.32 g XaX0 3 

63,5 

52,58 

116,08 

21 

+ 0,9 g CaC0 3 

63,5 

52,58 

116,08 


Zur Bestiininung des loslichen X wurden je 400 ccm Filtrat verwendet. 


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Neue Beobachtungen fiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 545 


gleichsanalysen ausfuhrten. Es ergab sich, daB bei blinden Versuchen, d. h. 
wenn die mit Salpeter versetzten Erden s o f o r t untersucht wurden, stets 
das zugegebene Nitrat quantitativ wiedergefunden wurde, daB also die Me- 
thode selbst befriedigend arbeitete, und daB ferner meine Resultate mit 
denen der Kollegen sehr gut iibereinstimmten, so daB Analysenfehler fur 
diese zunachst ganz unerklarlichen Befunde nicht verantwortlich gemacht 
werden konnten. 

DaB die verwendete Methodik brauchbar war und richtig gehandhabt 
wurde, ergab sich auBerdem mit voller Sicherheit bei spMeren Versuchen, 
als die Bedingungen erkannt waren, unter welchen diese ratselhaften Stick- 
stoffverluste eintraten, und als es dann moglich war, bei sonst Shnlicher 
Versuchsanordnung solche Verhaltnisse zu schaffen, daB Stickstoffverluste 
nicht erfolgen durften. Solche Versuche sind, wie weiter unten (p. 552) 
gezeigt werden wird, ausgefiihrt worden und genau so verlaufen, wie erwartet 
wurde, d. h. in diesen speziellen Fallen wurde der zugegebene Salpeter un- 
verandert wiedergefunden. 

Aus den zahlreichen Versuchen, die ich in der beschriebenen Weise 
ausfiihrte, seien im folgenden einige beschrieben. 

Am 29. August 1911 wurden von dem leichten Boden der Parzelle 1 
des Streifens 1 Versuche unter Benutzung der beschriebenen flachen Por- 
zellanschalen ausgefiihrt. Die Erde enthielt 4,10 Proz. Wasser und 0,0635 
Proz. Stickstoff. Alle Schalen wurden mit 10 ccm Wasser versetzt, in dem 
beschriebenen Glaskasten bei Zimmertemperatur aufbewahrt und durch 
haufiges Nachwiegen wahrend der 21tagigen Versuchsdauer auf Gewicht 
gehalten. Die erhaltenen Resultate und die Behandlung der einzelnen Ver- 
suchsreihen sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich. 

Wahrend demnach die ohne Zusatz und die nur mit Calciumkarbonat 
gelagerten Erden keine erheblichen Anderungen ihres Stickstoffgehalts er- 
fahren haben, ist wieder in zahlreichen Fallen eine Zersetzung des Nitrates 
eingetreten, die sich durch sehr ungleichmafiigen Verlauf auszeichnet. In 


schalen v o m 29. 8. 11. 
von Parzelle 1. 


Ende des Versuchs 


Vom loslichen N 
waren vorhanden 

Von dem zuge- 
gebenen Nitrat-N 
waren in Verlust 




N-Verlust 

in Form von 

Unlos- 

Loslicher 

Zu- 


organi- 

Nitrat-N 

geraten 

licher N 

N 

sammen 


schem N 



mg 

mg 

mg N 

mg 

mg 

mg 

mg 

% 

61,83 

5,95 

67,78 

Innerhalb 

5,95 

0 

— 

_ 

60,88 

5,95 

66,83 

derFehler- 

5,95 

0 

— 

— 

62,68 

5,95 

68,63 

grenzen 

5,95 

0 

— 

— 

63,02 

5,95 

68,97 

liegende 

5,95 

0 

_ 

_ 

62,78 

5,95 

68,73 

N-Zu- 

5,95 

0 

_ 

_ 


4,76 

— 

nahmen 

4,76 

0 

— 

— 

60,40 

56,64 

117,04 

0 

9,51 

47,73 

4,85 

9,2 

60,78 

46,11 

106,89 

9,19 

7,13 

38,98 

13,60 

25,9 

— 

32,06 

— 

— 

7,13 

24,93 

27,65 

62,6 

62,30 

19,19 

81,49 

34,59 

5,95 

13,24 

39,34 

74,8 

61,97 

20,36 

82,33 

33,75 

5,95 

14,41 

38,17 

72,6 

60,64 

57,81 

118,45 

0 

4,76 

53,05 

0 

0 


Zweite Abt. Bd. 34. 35 


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546 


Vogel, 


Erde 21 war beispielsweise der Nitratstickstoff unver&ndert geblieben, bei 
den gleich behandelten Proben 19 und 20 war er zum groBten Teile in Ver- 
lust geraten, Eine Festlegung von Nitratstickstoff war auch bei diesem Ver- 
such nicht zu konstatieren. 

Zu einem folgenden Versuch, welcher am 25. Oktober 1911 ausgefiihrt 
wurde, kam der etwas schwerere Boden von Parzelle 12 des Streifens 3 zur 
Verwendung. Der Wassergehalt betrug 6,66 Proz., der Stickstoffgehalt 
0,1816 Proz. Die Erde wurde in die beschriebenen flachen Schalen einge- 
wogen, mit den entsprechenden Zusatzen und je 10 ccm Wasser versehen 
und 21 Tage lang bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Die Verarbeitung 
erfolgte in der beschriebenen Weise. Das Resultat ist aus der folgenden 
Tabelle ersichtlich. 


Tabelle 3. Versuch in Porzellan- 
Humoser sandiger Lehm- 




Beginn des Versuchs 

Schale 





No. 

Behandlung 

N in 100 g Erde 

i 

N im zugesetzten! 
NaNOj 1 

Zusammen 



mg 

mg 

mg N 

1 


181,6 

_ 

181,6 

2 

100 g Erde allein 

181,6 

— 

181,6 

3 

181,6 

— 

181,6 

4 


181,6 

52,58 

234,18 

5 

100 g Erde 

181,6 

52,58 

234,18 

6 

181,6 

52,58 

234,18 

7 

-f 0,32 g NaN0 3 

181,6 

52,58 

234,18 

8 

181,6 

52,58 

234,18 

9 


181,6 

52,58 

234,18 

10 

100 g Erde 

181,6 

52,58 

234,18 

11 

+ 0,32 g NaN0 3 

181,6 

52,58 

234,18 

12 

+ 0,9 g CaC0 3 

181,6 

52,58 

234,18 

13 

181,6 

52,58 

234,18 

Zu den N-Bestimmungen in den Filtraten wurden je 400 ccm Fliissigkeit verwendet. 


Auch in diesem Falle sind demnach erhebliche Stickstoffverluste bei 
Gegenwart von Nitrat und kohlensaurem Kalk im Boden eingetreten. Ohne 
KaJkzusatz hat sich das Nitrat im vorliegenden Falle unverhndert im Boden 
erhalten. Der Erdstickstoff hat in alien Fallen etwas abgenommen, am 
starksten bei den Proben 3, 7 und 8. Die in diesen Fallen konstatierten 
Stickstoffverluste entfallen vollstandig auf den Bodenstickstoff. Es sei 
hier bemerkt, daB so erhebliche Verluste an Bodenstickstoff nur bei dieser 
Erde beobachtet wurden, welche von einer Parzelle stammt, die vor 4 Jahren 
eine sehr starke Zufuhr von Moorboden erhalten hatte. Im iibrigen hat sich 
immer gezeigt, daB der Bodenstickstoff ziemlich unverandert erhalten blieb. 

Am 22. Dezember 1911 wurden unter Benutzung des leichten Bodens 
von Parzelle 2 des Streifens 1 und des auch im vorigen Versuch verwendeten 
Bodens von Parzelle 12 des Streifens 3 Versuche in der beschriebenen Weise 
ausgefiihrt. 

Die Stickstoffgehalte betrugen: Wassergehalte: 

Streifen 1 Parzelle 2: 69,45 mg in 100 g. 2,74% 

„ 3 „ 12: 184,50 mg in 100 g. 9,60% 


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Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 547 


S&mtliche Schalen erhielten einen Zusatz von je 10 ccm Wasser und 
wurden in der beschriebenen Weise aufbewahrt und untersucht. Das Er- 
gebnis des Versuchs ist aus Tabelle IV ersichtlich. 

Es sind also auch in diesem Falle bei blofier Lagerung von Nitrat im 
Boden Stickstoffverluste entstanden, die beim leichten Boden grower sind, als 
beim schwereren. Auch hier sind die Zersetzungen wieder ganz unregelmaBig 
und nur in einzelnen der Proben eingetreten, w&hrend das Nitrat in den 
Parallelversuchen erhalten geblieben ist. Der kohlensaure Kalk scheint die 
fraglichen Zersetzungen zu begiinstigen. 

Ein weiterer Versuch wurde am 14. Februar 1912 ausgefuhrt. Der 
Boden (von Streilen 1 Parzelle 2) war an diesem Tage hart gefroren, es muBten 
mit der Hacke groBe Stucke herausgehauen werden. Diese wurden ins 


schalen vom 25. 10. 11. 
boden von Parzelle 12. 


Ende dea Versuchs 


Vom loslichen N 
waren vorhanden 

Von dem zuge- 
gebenen Nitrat-N 
waren in Verlust 




N-Verlust 

in Form von 

Uni os- 

Loslicher 

Zu- 


organi- 

i 

Nitrat-N 

geraten 

licher N 

N 

sammen 


sc hem N 



mg 

mg 

mg N 

mg 

mg 

mg 

m g 

% 

108,7 

10,35 

179,05 

2,55 

2,62 

7,73 

_ 

_ 

170,7 

3,21 

173,91 

7,69 

3,21 

0 

— 

— 

167,4 

4,40 

171,80 

9,80 

2,62 

1,78 

— 

— 

174,3 

55,57 

229,87 

4,31 

2,62 

62,95 

0 

0 

173,7 

55,57 

229,27 

4,91 

2,02 

53,55 

0 

0 

171,8 

55,57 

227,37 

6,81 

2,62 

52,95 

0 

0 

165,5 

55,57 

221,07 

13,11 

3,21 

52,36 

0 

0 

167,6 

54,38 

221,98 

12,20 

3,21 

51,17 

0 

0 

173,4 

27,01 

200,41 

33,77 

2,02 

24,99 

27,59 

52,5 

179,5 

36,53 

216,03 

18,15 

3,21 

33,32 

19,26 

36,6 

177,0 

54,38 

231,38 

2,80 

4,40 

49,98 

2,60 

4,9 

177,2 

38,91 

210,11 

18,07 

— 

— 

— 

— 

183,8 

44,86 

228,66 

5,52 

2,02 

42,84 

9,74 

18,5 


Laboratorium gebracht, und nachdem sie iiber Nacht aufgetaut waren, 
zum weiteren Trocknen auf Papier ausgebreitet. Am folgenden Tage konnte 
die Erde leicht durch ein 2 mm-Sieb gegeben werden, der Wassergehalt be- 
trug jetzt 5 Proz., der Stickstoffgehalt 0,0737 Proz. Das zu den Versuchen 
verwendete Natriumnitrat enthielt 16,022 Proz. N. Es wurden in den flachen 
Porzellanschalen angesetzt: 

1. 15mal 100 g Erde + 0,32 g Natriumnitrat, 

2. 15 „ 100 g ,, + 0,32 g ,, + 0,9 g Calciumkarbonat. 

Alle Schalen erhielten 10 ccm Wasser, wurden gewogen, in dem Glas- 
kasten untergebracht und wahrend der Versuchsdauer auf Gewicht gehalten. 
Die Verarbeitung erfolgte nach 21 Tagen in der iiblichen Weise. Das Er- 
gebnis ist aus Tabelle V ersichtlich. 

Irgendeine Stickstoffestlegung ist also auch hier nicht erfolgt, da- 
gegen in alien Fallen eine geringe Abnahme des Bodenstickstoffs gegen- 
iiber dem urspriinglichen Stickstoffgehalt von 73,68 mg in 100 g Erde. 

Die zu Beginn des Versuches vorhandenen 51,27 mg Nitratstickstoff 

35* 


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548 


Vogel, 


Tabelle 4. VersuchinPorzellan- 
Schwach humoser Sandboden von Parzelle 2 




Beginn d. Versuchs. 



Ende des 

Schale 


Es waren insgesamt 


Es wurden 


Behandlung 

vorhanden 


Parzelle 2 


No. 


Parz. 2 

Parz. 12 

Unlos- 
i licher N 

Loslicher 

N 

Zu- 

sammen 



mg N 

mg N 

mg N 

mg N 

mg N 

1 


69,45 

184,50 

69,07 

2,62 

71,69 

2 

100 g Erde allein 

69,45 

184,50 

68,59 

3,21 

71,80 

3 

69,45 

184,50 

69,21 

4,40 

73,61 

4 

100 g Erde + 0,32 g 

122,03 

237,08 

68,35 

52,00 

120,35 

5 

NaN0 3 , 

122,03 

237,08 

68,12 

32,96 

101,08 

6 

enthaltend 52,58 mg N 

122,03 

237,08 

68,59 

52,60 

121,19 

7 


122,03 

237,08 

69,78 

50,81 

120,59 

8 

100 g Erde + 0,32 g 

122,03 

237,08 

69,31 

15,11 

84,42 

9 

NaNOj + 0,9 g CaC0 3 

122,03 

237,08 

68,83 

43,67 

112,50 

10 

(52,58 mg Nitrat-N) 

122,03 

237,08 

68,59 

47,24 

115,83 

11 

122,03 

237,08 

69,54 

13,92 

83,46 


Zu den N-Bestimmungen in den Filtraten wurden je 400 ccm Fliissigkeit verwendet. 


sind nur in 17 von den zu Ende gefiihrten 29 Versuchen annahernd wieder- 
gefunden. In 12 Fallen sind mehr oder weniger Starke Nitratzersetzungen 
eingetreten, die zuweilen (Proben 7 und 29) zu einem Verlust des weitaus 
grofiten Teiles des urspriinglich vorhanden gewesenen Salpeters fiihrten. 

In einer Anzahl der noch vorhandenen Filtrate wurden die Nitrat- 
bestimmungen wiederholt und zwar zum Teil durch Reduktion in saurer 
Losung mit Ferrum reductum und direkte Destination mit Natronlauge 
(U1 s c h), zum Teil durch Reduktion in alkalischer Losung mit Devarda- 
scher Legierung. Es wurden die folgenden Werte gefunden (Tab. 6): 

Die Wiederholungen bestatigen demnach die ersten Befunde und zeigen, 
daB es in dem vorliegenden Falle, wo nur Spuren von organischer Substanz 
in den Filtraten vorhanden sind, sehr wohl moglich ist, den Nitratstickstoff 
direkt zu bestimmen. Es wird dann allerdings, wie die Zahlen zeigen, stets 
etwas zu viel Nitrat-N gefunden. 

Mit der gleichen Erde von Streifen 1 Parzelle 2 sind am 29. Februar 
1912 abermals Versuche angestellt worden, bei welchen jedoch das Nitrat 
nicht wie bisher fiir jede Probe abgewogen und der Erde zugemischt wurde, 
sondern bei welchen zu den in den Schalen befindlichen je 100 g Erde je 
10 ccm einer Natriumnitratlosung zugesetzt wurden, welche 
32,89 mg Stickstoff enthielten. 

Es wurden angesetzt: 

1. lOmal 100 g Erde + 10 ccm Natriumnitratlosung, 

2. 10 „ 100 g ,, + 0,9 g Calciumkarbonat + 10 ccm Nitratlosung. 

Auch diese Schalen wurden in dem Glaskasten bei Zimmertemperatur 
aufbewahrt und gelegentlich durch Zugabe von Wasser auf Gewicht gehalten. 
Nach 21 Tagen erfolgte die Verarbeitung in der iiblichen Weise. Die Ergeb- 
nisse sind aus Tabelle 7 ersichtlich. 

Von den 19 zu Ende gefiihrten Versuchen haben demnach nur 4 die ur¬ 
spriinglich zugegebenen 32,89 mg Nitratstickstoff ziemlich vollstandig am 


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Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 549 


schalen vom 22. 12. 11. 

und humoser sandiger Lehmboden von Parzelle 12. 


Versuchs. 

wiedergef 

1 

Unlos- 
licher N 
mg 

unden 
Parzelle 1 
Loslich. 
N 
mg 

2 

Zu- 

sammen 

mg 

N-Veri 

Parz. 2 

mg 

lust 

Parz. 12 

mg 

Vom i 
gefunde 
Cohen I 
als Nil 
vorhj 
Parz. 2 
mg 

svieder- 
inen los- 
^ waren 
irat-N 1 ) 
sinden 
Parz. 12 
mg 

Vom zug 
Nitrat-1 
Verlust 

Parz. 2 

o/ 

/o 

;egebenen 
\ T sind in 
geraten 

Parz. 12 

% 

177,12 

3,81 

180,93 

In der 

3,57 

0,60 

0,60 



176,88 

3,21 

180,09 

Fehlergrenze 

4,41 

0 

0 

— 

— 

179,50 

4,40 

183,90 

UvgvllUU 

N -mnahme 

0,60 

2,38 

0,59 

— 

— 

179,50 

52,00 

231,50 

1,68 

5,58 

49,98 

46,41 

4,9 

11,7 

179,50 

49,62 

229,12 

20,95 

7,96 

29,75 

44,03 

62,4 

16,2 

177,60 

42,48 

220,08 

0,84 

17,00 

49,39 

36,89 

6,1 

29,8 

181,40 

54,38 

235,78 

1,44 

1,30 

48,19 

49,98 

8,3 

4,9 

180,93 

53,19 

234,12 

37,61 

2,96 

13,09 

50,57 

75,1 

3,8 

174,98 

39,51 

214,49 

9,53 

22,59 

41,05 

36,30 

21,9 

80,9 

174,50 

42,48 

216,98 

6,20 

20,10 

— 

38,08 

— 

27,6 

178,79 

— 

— 

38,57 

i 

9,52 

— 

81,9 

— 


Ende des Versuchs noch enthalten. In alien anderen Fallen sind auch hier 
verschieden groBe zum Teil sehr starke, durch Salpeterzersetzung entstandene 
Verluste konstatiert worden. 

Ein Uberblick iiber die hier mitgeteilten Versuche l&Bt in vielen Fallen 
unregelmaBige, ihrem Umfange nach stark schwankende, auf Nitratzersetzung 
beruhende Stickstoffverluste beim bloBen Lagern von Erde mit Nitrat er- 
kennen. Betrachten wir nur die mit dem leichten Boden der Parzelle 2 aus- 
gefuhrten Schalenversuche, so ergibt sich, daB von den 28 Versuchen, bei 
welchen je 100 g dieser Erde 21 Tage lang mit Natriumnitrat lagerten 16, 
das sind 57 Proz., Stickstoffverluste aufwiesen, welche iiber 15 Proz. des 
zugegebenen Salpeters betrugen. Durch Zugabe von kohlensaurem Kalk 
hatte sich bei weiteren 28 Versuchen dieser Prozentsatz nicht nennenswert 
erhoht, es waren jetzt in 17 Fallen Stickstoffverluste in der angegebenen 
Hbhe eingetreten. Bei dieser Erde hat daher der Kalkzusatz die fragliche 
Zersetzung im Durchschnitt aller Versuche nicht gefordert. 

Da sich immer wieder ahnliche Resultate ergaben und die haufig ausge* 
fiihrten Kontrollen stets die Richtigkeit der erhaltenen Werte best&tigten, 
so konnte den erhaltenen Zahlen nicht mehr mit MiBtrauen begegnet werden, 
es muBte vielmehr eine Erklarung fiir diese eigenartigen Befunde gesucht 
werden. 

Nach den bisher geltenden Anschauungen halt sich das Nitrat sehr lange 
Zeit unverandert im Boden. So hatte beispielsweise bei Versuchen von 
P. W a g n e r 2 ) der urspriingliche Salpetergehalt eines Bodens wahrend der 
130-tagigen Versuchsdauer nachweislich nicht abgenommen und auch der 
zugefUgte Salpeterstickstoff sich um nur 17 mg vermindert. Wenn der Sal- 
peter bei einem groBen Teil meiner Versuche starke Zersetzungen erfuhr, so 
konnte das nur an meiner besonderen Versuchsanordnung liegen, also an 

*) Gesamtloslicher N — organise her N. 

2 ) Wagner, Arbeiten der Deutschen Landw. Ges. H. 80. 1903. p. 8. 


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550 


Vogel 


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II 

Behandlung 

88oSoSo2§o§oSo§dSoSo§o8dp§ 

OCOOCO^^tOi^^^-J^O^OO 

H ^|M<4^&9CnC0COCCC>9C0MOM 

66,08 

67,63 

67,67 

66,60 

67,77 

66,66 

67,67 

68,26 

67,63 

67,77 

68,49 

66,66 

68,01 

68,49 

69,46 

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115,12 

115,37 

116,11 

94,16 

116,81 

95,12 

84,54 

117,90 

90,67 

113,80 

94,64 

118,01 

119,46 

101,87 

119,71 

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Zu den N-Be- 
stimmungen 
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traten wurden 
je 400 ccm 
Fliissigkeit 
verwendet. 

Bemerkungen 


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Sohwaoh humoser Sandboden von Parzelle 2. 



Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Aokerboden. 551 


Tabelle 6. 

Vergleichende Nitratbestimmungennach Densoh, Ulsch und 

Devarda. 



In je 1000 ccm Filtrat wurden gefunden 


Schale 


Nitratstickstoff 



Nach 

Nach 

Nach 

Bemerkungen 

No. 

Densch 

Ulsch 

Devarda 



mg 

mg 

mg 


2 

45,43 

53,66 


Der Nitrat-N nach Densch re- 

4 

25,91 

29,56 

— 

sultiert aus der Differenz zwischen 

6 

26,51 

29,56 

— 

Gesamtloslichem N und loslichem 

7 

14,22 

19,92 

— 

organischen N. Beide Bestim- 

8 

47,60 

53,66 

— 

m ungen sind in je 400 ccm 

9 

21,09 

24,74 

— 

Fliissigkeit ausgefuhrt worden. Zu 

10 

43,38 

50,45 

— 

den Ni tratbestim m ungen nach 

11 

23,74 

31,17 

— 

Ulsch und Dewarda wurden je 150 

14 

30,97 

39,20 

— 

ccm der Filtrate verwendet. 

15 

47,60 

53,87 

— 


17 

— 

55,27 

— 


20 

21,69 

— 

24,74 


23 

37,95 

— 

44,02 


25 

44,58 

— 

50,66 


29 

6,03 

— 

5,46 


30 

30,72 

— 

34,38 



den Versuchsbedingungen, in welchen sich meine Methodik von der bisher 
angewandten unterscbeidet. Das ist in erster Linie die Zugabe von 
Wasser wahrend der Aufbewahrungszeit der Proben zur Erhaltung des 
urspriinglichen Wassergehaltes, und ferner die Lagerung der Erde 
in sebr flacber Schicbt. Wagner bat zwar auch das verdun- 
stende Wasser „alle par Tage durch AufgieBen von destilliertem Wasser 
ersetzt und den Feuchtigkeitsgehalt so geregelt, daB er im Lebmboden zwischen 
20 und 25 Proz., in der Gartenerde zwischen 30 und 40 Proz. schwankte“, 
diese Wassergehalte sind aber derartig hoch, daB wenn nicht vielleicht Pro- 
zente der Wasserkapazitat gemeint sind, die Versuchserden st&ndig in einem 
Zustand der Wasseriibersattigung gewesen sein mtissen. Ich nahm also an, 
daB die beobachteten Stickstoffverluste mit den Wasserzugaben eventl. auch 
mit dem starken Luftzutritt zusammenhingen, und daB sie daher nicht ein- 
treten wiirden, wenn keine Wasserzusatze w&hrend der Versuchszeit er- 
folgten und die Luftzufuhr gleichzeitig eine beschr£nkte war. Diese An- 
nahme wurde durch einen Versuch bestatigt, den ich am 6. M&rz 1912 aus- 
fiihrte. Es wurden je 100 g der zu den zuletzt beschriebenene Versuchen 
verwendeten Erde von Streifen 1 Parzelle 2 in 30 Erlenmeyer kolbchen 
von je 400 ccm Inhalt eingewogen und in folgender Weise weiter behandelt. 

1. 10 Kolbchen blieben ohne weiteren Zusatz, 

2. 10 „ erhielten je 10 ccm Natriumnitratlosung, 

3. 10 „ „ 0,9 g Calciumkarbonat und 10 ccm Natriumnitratlosung. 

Der Wassergehalt der Erde war 5,3 Proz., der Stickstoffgehalt 71,12 mg 
in 100 g Erde. In den zugesetzten 10 ccm Nitratlosung waren 32,89 mg N. 
enthalten. 

Die 10 Kolbchen der ersten Reihe erhielten je 10 ccm destilliertes Wasser, 
alsdann wurden je 5 Kolbchen jeder Reihe 10 Minuten lang bei 2 Atmospharen 
sterilisiert. Alle Kolbchen wurden hierauf gewogen und im Brutschrank 


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552 


Vogel 


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Schale 

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106,57 mg 

100 g Erde + 

10 ccm NaN0 3 -Losung 

N-Gehalt: 

100 g Erde: 73,68 mg 

10 ccm NaN0 3 - 

losung: 32,89 mg 

Behandlung 

05 O Q O 05 O 05 C5 05 05 

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hO O tO 4^ tO O V 

WOOhOOW^hO 

05 05 05 05 05 05 05 05 05 05 

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End< 

Es wurc 

Unlos- 
licher N 

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N-Verlust 

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Ox Ox Ox Ox 05 Ox Ox - J 05 Ox 

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denen 16 
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organi- 
scher N 
mg 

15,07 

28,92 

16,27 

27,71 

25.30 
15,06 

25.31 
13,86 
10,25 

tOH-toi— to h- »—< 

PPPP^Pj^PPP 

G0t0C0OOpVoO05 

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Nitrat-N 

mg 

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Schwach humoser Sandboden von Parzelle 2. 



Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 553 


bei 23° C aufbewahrt. Die Wasserverdunstung war in den mit Wattebauschen 
verschlossenen, in dem gut abgedichteten Thermostaten befindlichen 
Kolbchen nur sehr gering, eine Wasserzugabe wahrend der Versuchszeit 
erfolgte nicht. Nach 21 Tagen wurden die Kolbcheninhalte in PorzeUanschalen 
iibergespiilt und in der beschriebenen Weise weiter behandelt. Die Nitrat- 
bestimmungen wurden samtlich nach U1 s c h ausgefiihrt. Die erhaltenen 
Resultate sind in der folgenden Tabelle 8 zusammengestellt. 

Bei dieser Versuchsanordnung ist demnach der 
zugegebene Nitratstickstoff in alien Fallen voll- 
standig wiedergefunden worden, es sind keinerlei nennens- 
werte Verluste eingetreten. Es diirfte demnach wohl als erwiesen gelten, 
daB die fraglichen Stickstoffverluste durch die Wasserzusatze zu den in 
flacher Schicht in den Schalen ausgebreiteten Erden verursacht worden sind, 
und es ist jetzt auch verstandlich, warum die Parallelversuche so wenig 
iibereinstiramend verliefen. Die Schalen standen in dem erwahnten Kasten 
zu vieren oder fiinfen kreuzweise iibereinander und verdunsteten daher recht 
verschieden groBe Wassermengen. Die oben befindlichen Schalen am meisten, 
die unteren weniger. Das machte sich bei den Wasserzugaben stets bemerkbar. 
Manche Schalen erhielten demnach im Laufe des Versuchs viel, andere weniger 
Wasser, und ich nehme an, daB die Zersetzungen am starksten in denjenigen 
Schalen verlaufen sind, welche zufSllig so plaziert waren, daB sie viel Wasser 
verdunsteten und daher auch viel bekamen. 1 ) Wenn nun eine flache Erd- 
schicht tropfenweise mit Wasser versetzt wird, so ist nicht sofort eine gleich- 
maBige Verteilung des zugegebenen Wassers zu erreichen, es entstehen viel- 
mehr an den Stellen, an welchen die Tropfen einfallen fiir kiirzere Zeit be- 
sonders wasserreiche, mit Wasser iibersattigte Partien, und diese scheinen 
die Ausgangspunkte der fraglichen Zersetzung zu sein. Es sind bereits Ver- 
suche in Angriff genommen worden, durch welche speziell diese Verh&ltnisse 
aufgeklart werden sollen 

DaB es sich bei den beschriebenen Vorgangen um biologische Zersetzungs- 
prozesse handelt, scheint sicher zu sein, es fehlt jedoch bisher jede nahere 
Kenntnis der erregenden Organismen und jeglicher Einblick in den Verlauf 
dieser interessanten Erscheinungen. DaB ich mich mit groBter Energie be- 
mtihen werde, den Vorgang durch Erforschung der beteihgten Mikroorganis- 
men aufzuklaren, bedarf wohl keiner Versicherung. Die entsprechenden 
Arbeiten sind bereits im Gange. Von den bisher bekannten denitrifizierenden 
Bakterien, welche ausnahmslos auf organische Nahrung angewiesen sind, 
werden sich die hier beteiligten Arten grundsatzlich unterscheiden. 

Bei den beschriebenen Versuchen ist demnach 
eine starke Salpeterzerstorung in Erde bei vblliger 
Abwesenheit von frischen organischen Stoffen be- 
obachtet worden, die bei Luftzutritt vor sich geht 
und vielleicht auf v or ii b ergehende Ub er s&11igung 
mancher Bodenpartien mit Wasser zuriickzufiihren 
i s t. DaB solche Vorkommnisse auch praktisch von groBter Bedeutung 
sein miissen und vielleicht manche bisher unerklarliche oder in anderer 
Weise gedeutete Beobachtung zu erkl&ren imstande sind, diirfte sicher sein. 
Die verwendeten Nitratmengen waren zwar bedeutend hoher als sie bei der 
Diingung mit Salpeter in der Praxis zu sein pflegen, denn 50 mg Stickstoff 

x ) Siehe jedoch die im „Nachtrag“ mitgeteilton Befunde. 


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554 


V ogel 



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Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 555 


pro 100 g Boden entsprechen bei einem Volumengewicht des Bodens von 
1,2 etwa 1200 kg Stickstoff pro ha. Es kann jedoch kaum bezweifelt werden, 
daB auch kleinere Nitratmengen der Zersetzung anheimfallen, wenn nur 
die Hauptbedingung hierfiir, gelegentliche Ubersattigung des Bodens mit 
Wasser, gegeben ist. Dies kann fur kiirzere oder langere Zeit nach jedem 
starkeren Regenfall moglich sein. Immerhin diirfte in der neuen Gefahren- 
quelle, die durch die vorliegenden Beobachtungen aufgedeckt wurde, und die 
den im Ackerboden befindlichen Salpeter bedroht, kein Grund zu irgend- 
welcher Beunruhigung zu erblicken sein. Im Gegenteil, gerade dadurch, daB 
diese Gefahren bekannt wurden, werden sie in Zukunft um so sicherer zu 
vermeiden sein. Alle diejenigen MaBnahmen, durch die schon jetzt eine 
Auswaschung des Salpeters auf unbebautem Lande zu vermeiden gesucht 
wird, sind geeignet, auch die im vorhergehenden erw&hnten Stickstoffverluste 
zu verhiiten. 

Eine Nachpriifung der mitgeteilten Untersuchungen ist sehr leicht vor- 
zunehmen. Ich empfehle allerdings, die Versuche mindestens zehnmal aus- 
zufiihren und die beschriebenen flachen Porzellanschalen zu verwenden. 

In einem humosen Sandboden scheinen die fraglichen Umsetzungen 
am besten zu verlaufen. Da niemals irgendeine Stickstoffestlegung be- 
obachtet wurde, so wird es nicht erforderlich sein, die ErdrUckstande zu 
untersuchen, wie ich es in alien Fallen tat. Es geniigt vielmehr, wenn in je 
400 ccm der auf ein Liter aufgefullten Filtrate der Nitratstickstoff nach 
U1 s c h ermittelt wird. Die Wasserzusatze zu den lagernden Erden erfolgen 
am besten jeden 3. Tag, die Durchmischung der Proben wird zweckmaBig 
in der Zwischenzeit, am besten am Tage nach der Wasserzugabe, vorge- 
nommen. 

Nachtrag. 

Wahrend der Drucklegung dieser Mitteilung sind einige weitere Versuche 
zum AbschluB gekommen, iiber welche ich noch kurz berichten will, denn 
wenn sie auch den erwarteten genauen Einblick in den Verlauf der interessie- 
renden Reaktion nicht gebracht haben, so sind doch einige neue beachtens- 
werte Gesichtspunkte hervorgetreten. Die oben beschriebenen Versuche 
lie Ben die Vermutung entstehen, daB die fragliche Salpeterzersetzung von der 
Menge des verdunsteten und wahrend des Versuches wieder zugegebenen 
Wassers abhangig sei, oder doch hiervon stark beeinfluBt werde. Diese Ver¬ 
mutung hat sich, wie schon hier bemerkt sei, nicht bestatigt. Die starksten 
Zersetzungen sind vielmehr bei weiteren Versuchen gerade da eingetreten, 
wo das Wasser aus den in flacher Schicht lagernden Erden nicht, oder 
doch nur in geringem MaBe, verdunsten konnte. 
Ich komme weiter unten auf diese wichtige neue Tatsache noch zuriick und 
will zunachst einen Versuch beschreiben, der durch die erwahnte Vermutung, 
daB die Art und Starke der Wasserverdunstung einen maBgebenden EinfluB 
haben konnte, veranlaBt wurde. Ich variierte daher die Art des Wasserzu- 
satzes in verschiedener Weise und bestimmte genau die Menge des verdunste¬ 
ten Wassers. Am 16. April 1912 wurden 40mal 100 g der Erde von Streifen 1 
in die stets benutzten flachen Schalen eingewogen und mit je 0,32 g Natrium- 
nitrat, entspr. 51,27 mg N, versetzt. Die verwendete Erde war gewonnen 
durch Zusammenmischen von Proben der Parzellen 1—5, welche bereits am 
15. III. 1912 entnommen worden waren, und seitdem in Glasbuchsen im 
Laboratorium standen. Die 5 Bodenproben wurden am 15. IV. durch ein 


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556 


Vogel, 


T a b e 11 e IX. Verhalten von Natriumnitrat in dem humosen 





Verdunstete 

Nitrat-X 




u. wieder 

des Ver- 

Reihe 

Sehale 

Behandlung 

ersetzte 




W assermenge 

Xach 

Ulsch 

No. 

No. 


ccm 

mg 


! 

l ! 

9 1 

Die Erden erhielten keinen Wasser- 


52,66 

52,66 

50,85 

53,26 

53,26 


zusatz, blieben also auf dem urspriing- 
lichen Wassergehalt von 4,36 % und 


x 

3 

A 



wurden wahrend der ganzen Versuchs- 
zeit nicht beriihrt. Aufbewahrungs- 


•* 

5 


ort: Glaskasten. 




Die Erden erhielten beim Beginn des 




6 

Versuchs je 10 ccm Wasser, wurden 

11 

45,43 


7 

gewogen und alsdann nicht mehr be- 

12 

52,66 

ii 

8 

riihrt, also weder mit Wasser versetzt, 

12 

51,45 


9 

noch durchgemischt. Vor der Ver- 

13 

52,66 


10 

arbeitung wurden die Schalen wieder 

11 

52,06 



gewogen. 




11 

12 

11 

Die Erden erhielten beim Beginn 
des Versuchs je 10 ccm Wasser. Die 

28 

28 

99 

19,52 

52.66 
35,79 

52.66 
52,06 

III 

Schalen wurden jeden dritten Tag 
gewogen, das verdunstete Wasser 

14 

durch tropfenweise gleichmaBige Zu- 

20 


15 

gabe liber die ganze Flache wieder 
ersetzt, und an dem zweiten auf die 

43 



Wagung folgendenTage durchgemischt. 





Die Schalen wurden genau w r ie bei 




16 

Reihe III behandelt, doch unterblieb 

34 

50.25 


17 

das Durchmischen, Es erfolgte dem- 

30 

53,26 

IV 

18 

nach nur ein Ersatz des verdunsteten 

22 

52,66 


19 

Wassers durch gleichmaBige tropfen¬ 

18 

27,35 


20 

weise Verteilung. Die Erden w urden 

45 

52,66 



nicht beriihrt. 




21 

22 

23 

Die Behandlung war genau die gleiche 
wie bei Reihe III, das nachgegebene 
Wasser wurde jedoch nicht gleich- 

32 

20 

23 

53,86 

V 

maBig liber die ganze Flache verteilt, 
sondern im ganzen in die Mitte der 

45.43 

52.66 

53,26 

24 

O X 

21 

49 


Bodenschicht gegeben. Am zweiten 
auf die Wasserzugabe folgenden 

Ml) 



Tage wmrde durchgemischt. 




26 

Die Schalen wurden genau wie bei 

23 

30,97 


27 

Reihe V behandelt, doch unterblieb 

23 

52,66 

VI 

28 

das Durchmischen. Die Erden wur¬ 

19 

24,94 


29 

den nur begossen, sonst nicht be¬ 

13 

21,93 


30 

riihrt. 

39 

52,06 


31 

Die Erden blieben auf dem urspriing- 

— 

47,84 


32 

lichen Wassergehalt von 4,36 % und 

— 

53,86 

VII 

33 

wurden, liber einer Sehale mit Wasser 

— 

55.07 


34 

stehend, unter einer luftdicht schlie- 

— 

52,66 


35 

Benden Glasglocke aufbewahrt. 

— 

53,86 


•m 

Die Erden erhielten beim Beginn des 


53,26 

21,93 

49,04 

10,48 

20,12 


«>u 

0*7 

Versuchs je 10 ccm Wasser und wurden 


VIII 

.5 i 

38 

39 

40 

wie die Schalen der Reihe VII, liber 


einer Sehale mit Wasser stehend, unter 



einer luftdicht schlieBenden Glocke 



aufbewahrt. 



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Neue Beobachtungen uber das Verhalten von. Nitrat im Ackerboden. 557 


Sandboden von Streifen I unter verschiedenen Lagerbedingungen. 


am Ende 
suches 

Nach 

Devarda 

mg 

Verlust an 

mg 

Nitrat-N 

0/ 

,0 

Bemerkungen 

52,66 

0 

0 

Jede Probe enthielt beim Beginn des 

52,66 

0 

0 

Versuchs 51,27 mg Nitrat-N. Die 

51,45 

0 

0 

Nitratbestimmungen wurden in je 

52,60 

0 

0 

400 ccm der auf 1000 ccm aufgefiillten 

53,20 

0 

0 

Filtrate ausgefiihrt. 

IK JO 

FlQA 

114 . 

Fiir die Berechnung der N-verluste 


0,OT 

A 

11 *4 

sind die nach Devarda erhaltenen 

00,50 
pri a pr 

u 

A 

u 

A 

Werte verwendet worden. 

01,40 

u 

A 

u 

A 

Die bei Reihe II verdunsteten Wasser- 

fift 

u 

n 

u 

ft 

mengen sind, dem Versuchsplane ent- 




sprechend, nicht wieder ersetzt worden. 

18,92 

32,85 

68,1 


52,00 

0 

0 


84,58 

16,69 

32,6 


52,00 

0 

0 


52,00 

0 

0 


50,25 

0 

0 



0 

0 


53,86 

0 

0 


26,15 

25,12 

49,0 


53,26 

0 

0 


52,66 

0 

0 


44,22 

7,05 

13,7 


53,26 

0 

0 


52,66 

0 

0 


28,56 

22,71 

44,3 


52,66 

0 

0 


24,94 

26,38 

51,4 


21,83 

29,94 

58,4 


50,25 

0 

0 


47,84 

3,43 

6,7 


53,86 

0 

0 


53,86 

0 

0 


51,45 

0 

0 


53,86 

0 

0 


53,26 

0 

0 


22,58 

28,74 

56,1 


47,84 

3,43 

6,7 


10,48 

40,79 

79,6 


20,73 

30,54 

59,6 



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558 


Vogel, 


2 mm-Sieb gegeben, auf das griindlichste durchgemischt und am folgenden 
Tage zu dem zu beschreibenden Versuch verwendet. Der Wassergehalt der 
Mischprobe betrug 4,36 Proz. Wie aus der Tabelle IX ersichtlich ist, erhielten 
die Schalen 1—5 und 31—35 keinen Wasserzusatz, sie blieben also auf dem 
urspriinglichen, geringen Wassergehalt von 4,36 Proz. Allen anderen Schalen 
wurden, nachdem die Erde griindlich mit dem zugesetzten Natriumnitrat 
vermischt war, 10 ccm Wasser zugegeben. Die Schalen 1—30 standen wahrend 
der 21-tagigen Versuchsdauer in dem schon mehrfach erwahnten, mit Glas- 
fenstern versehenen Kasten. Die Schalen 31—35 und 36—40 wurden in groBen 
Glasglocken untergebracht, welche luftdicht auf geschliffene Glasplatten 
aufgesetzt werden konnten. Unter jede Glocke kam auBerdem eine flache 
Schale mit Wasser, damit die Luft in den Glocken moglichst mit Wasser ge- 
sittigt blieb, und Wasserverdunstungen aus den Bodenproben nicht statt- 
finden konnten. Die Schalen wurden zu fiinfen tibereinander und iiber Kreuz 
aufgestellt, so daB die hochsten Nummern immer oben waren und die niedrige- 
ren, der Reihenfolge nach, nach unten folgten. So ist es zu erklaren, daB die 
groBten Verdunstungsverluste bei den Schalen 15, 20, 25 und 30 eingetreten 
sind. Die weitere Behandlung ist aus der Tabelle ersichtlich. 

Bei der Feststellung der Gewichte fielen mehrere der Bodenproben durch 
eine auffallende Ver&nderung ihres urspriinglichen Aussehens auf. Wahrend 
die mit 10 ccm Wasser versetzten Erden anfanglich einen gleichm&Big feuch- 
ten Eindruck machten, erschienen einzelne dieser Erden plotzlich trocken, 
von pulveriger Beschaffenheit und von hellerem Aussehen. Es waren dies 
die Proben No. 11,13, 19, 22, 26, 28 und 29. Bei den Schalen 30—40 wurde 
leider auf derartige Veranderungen nicht geachtet, da sie wahrend des ganzen 
Versuch es unberiihrt blieben, und der Zusammenhang zwischen den beschrie- 
benen Veranderungen in der auBeren Erscheinung der Erden und der Nitrat- 
zersetzung noch nicht erkannt war. Ein Blick auf die Tabelle zeigt jedoch, 
daB ein solcher Zusammenhang besteht, denn es sind gerade die durch ihr 
verandertes Aussehen auffallenden Proben, bei welchen die Nitratzersetzung 
energisch verlaufen ist. 

Die Art der Wasserzugabe, die Starke der Verdunstung, das Durch- 
mischen der Proben war ohne erkennbaren EinfluB auf die fragliche Zer- 
setzung. Es sind in jeder Reihe mit Ausnahme der Schalen 1—5, 6—10 und 
31—35 starke Zersetzungen vorgekommen, bei Reihe V ist allerdings leider 
gerade das Filtrat von der als besonders trocken bezeichneten Probe 22, in 
welcher eine starke Zersetzung vermutet werden konnte, verloren gegangen. 
Keine Spur einer Nitratzerstorung war bei den Schalen 1—5 zu konstatieren. 
Der geringe Wassergehalt dieser Erden, der auBerdem in dem offenen Glas- 
kasten wahrend des Versuches wohl noch etwas weiter abgenommen hat, 
verhinderte das Eintreten der fraglichen Reaktion vollstandig. Bei Schale 
6 bemerkcn wir dagegen schon die beginnende Salpeterzerstorung, die wegen 
der guten Ubereinstimmung der nach verschiedenen Methoden ausgefiihrten 
Nitratbestimmungen als sicher erwiesen gelten darf. In den anderen 4 Proben 
der Reihe II ist das Nitrat unverandert erhalten geblieben. In den Reihen 
III, IV, V und VI findet sich ebenfalls eine groBere Anzahl von Proben, deren 
Salpetergehalt unverandert geblieben ist, wahrend bei anderen zum Teil 
sehr starke Stickstoffverluste zu konstatieren sind. Von grofiem Interesse 
ist das Verhalten der Reihen VII und VIII, also derjenigen Proben, welche 
vor Verdunstung geschiitzt, in einer mit Wasserdampf gesattigten Atmo- 
sphare luftdicht abgeschlossen unter Glasglocken standen. Hier ist der 


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Neue Beobaohtungen fiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 559 

Nitratgehalt in den Proben 31—35, welche mit dem geringen urspriinglichen 
Wassergehalt von 4,36 Proz. standen, erhalten geblieben, mit Ausnahme von 
Probe 31, wo selbst unter diesen Bedingungen ein, wenn auch nur sehr ge- 
ringer, Stickstoffverlust eingetreten war. Ganz anders die Schalen 36—40. 
Hier sind die Zersetzungen am energischsten ver- 
1 a u f e n. Nur die Probe 36 blieb verschont, in Probe 38 waren sehr geringe, 
in den 3 anderen Proben dieser Reihe sehr starke Stickstoffverluste festzu- 
stellen, welche bei Probe 39 fast 80 Proz. des urspriinglich vorhandenen 
Salpeterstickstoffs erreichten. Diese Befunde zeigen, dab es bei der inter- 
essierenden Zersetzung des Salpeters auf Wasserverdunstung und Wasser- 
ersatz iiberhaupt nicht ankommt, sondem dab fiir das Zustandekommen 
dieses eigentumlichen Vorganges das dauernde Vorhandensein 
einer bestimmten Wassermenge erforderlich ist. Diese Versuchsbedingung 
ist am vollkommensten erfiillt gewesen bei der Reihe VIII, und nach dieser 
bei Reihe VI, wo der Wasserersatz derartig erfolgte, dab das erforderliche 
Wasser auf eine bestimmte Stelle in die Mitte der Schale gegeben wurde. 
Von dort aus wird es nur langsam wieder verdunstet sein, da ein Durch- 
mischen der Proben nicht stattfand. Deshalb ist auch bei dieser Reihe der 
Prozentsatz der zersetzten Proben ein sehr hoher. Bei der khnlich behandelten 
Reihe IV wurde das nachgegebene Wasser fiber die ganze Flfiche verteilt, 
die Verdunstung wird daher von alien Teilen der flachen Bodenschicht aus 
gleichmabig erfolgt sein. Es waren daher Stellen, die ffir langere Zeit einen 
gentigend hohen Wassergehalt aufwiesen, nicht in solchem Umfange vorhan- 
den, wie bei Reihe VI. tlberblicken wir das Ergebnis dieses Versuches, so 
bleibt noch eine gewisse Regellosigkeit im Auftreten der fraglichen Salpeter- 
zersetzung bestehen, welche weiterer Aufklarung bedarf. 1 ) Fest steht jedoch: 

1. dab alle diejenigen Proben, in welchen sich bei der schlieblichen 
Untersuchung starke Stickstoffverluste feststellen lieben, schon wahrend des 
Versuchs durch eine fiberaus charakteristische Veranderung ihres Aussehens 
und ihrer physikalischen Beschaffenheit auffielen. Diese Proben erschienen 
teilweise schon nach wenigen Tagen trocken und pulverformig. Mit dem Ein- 
tritt dieser Veranderungen scheint eine gesteigerte Wasserverdunstung nicht 
verbunden zu sein, in der Folge fielen gerade diese Proben durch besonders 
geringe Gewichtsabnahme zwischen den einzelnen Wagungen auf. Es scheint, 
als ob sich das Nitrat in diesen Fallen mit grober Energie und ganz plotzlich 
zersetzt, und dab das entstehende Natriumkarbonat das veranderte Aus- 
sehen der Erden bedingt. Diese Frage wird weiter verfolgt werden. 2 ) 

2. dab die fragliche Zersetzung am energischsten in denjenigen Fallen 
verlauft, wo der ursprfingliche Wassergehalt moglichst lange konstant erhalten 
bleibt, Verdunstungsverluste also nicht eintreten konnen. Dabei ist, was 
ich besonders betonen mochte, ein ganz normaler Wassergehalt von etwa 
15 Proz. ffir den Eintritt der Zersetzung ausreichend. Weitere Versuche 
werden fiber die Bedeutung der Hohe des Wassergehalts ffir die interessie- 
rende Zersetzung Klarheit bringen. 


1 ) Inzwischen sind die Bedingungen erkannt worden, unter welchen die Nitrat - 
zersetzung regelmaBig eintritt. Es ist nur erforderlich, den Wassergehalt der Erden 
von ca. 16 auf 20 Proz. zu erhohen und die Proben 20 Tage lang unter Glasglocken 
stehen zu lassen. 

2 ) Es handelt sich ohne Zweifel um die gleichen Erscheinungen, wie sie W. 
Kruger bei der Zerlegung des Natronsalpeters im bebautem Boden beobachtet hat. 
(Landw. Jahrb. Bd. 34. 1905. p. 783.) 


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bewahrt. 


560 Vogel, Neue Beobachtungen iiber das Verhalten yon Nitrat im Ackerboden. 



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T a b e 11 e 



Max M u n k, Entgegnung auf die Bemerkungen von Dr. E. Molz etc. 561 

Daft jedoch der entsprechende Wassergehalt allein nicht ausreicht um die 
Zersetzung des Salpeters in die Wege zu leiten, sondem daft hierzu d i e 
Lagerung in sehr flacher Schicht, also ungehinder- 
ter und starker Luftzutritt, unbedingtes Erfordernis ist, 
geht aus folgendem Versuch hervor, welcher in seiner Anordnung und in 
seinen Ergebnissen dem auf p. 552 beschriebenen ahnlich ist. 

Am 22. April 1912 erhielten 15 Erlenmeyerkolbchen von 400 ccm 
Inhalt je 100 g der gleichen Erde von Streifen 1, welche wieder mit je 0,32 g 
Natriumnitrat versetzt worden waren. Zu 5 der Kolbchen (Nummern 6—10) 
wurden aufterdem 0,9 g Kalziumkarbonat hinzugesetzt. AUe 15 Kolbchen 
erhielten hierauf je 10 ccm Wasser. Die Kolbchen 1—10 wurden mit Watte- 
bauschen, die Kolbchen 11—15 mit gut schlieftenden Korkstopfen verschlossen. 
Die Aufbewahrung erfolgte in dem Glaskasten bei Zimmertemperatur. Nach 
3 Wochen langem Stehen wurden die Kolbcheninhalte in der beschriebenen 
Weise verarbeitet. Das Ergebnis ist aus Tabelle 10 zu ersehen. 

Es hat sich also wiederum gezeigt, daft das Natriumnitrat, welches sich 
in einer bestimmten Erde bei flacher Lagerung sehr energisch und weitgehend 
zersetzen kann, vollkommen erhalten bleibt, wenn es in der gleichen Erde 
und unter gleichen Mengen- und Wasserverhaltnissen, jedoch in einer hoheren 
Schicht lagert. Dieser Befund erklart es wohl auch, warum bei den bisher 
angestellten Versuchen das der Erde zugegebene Nitrat nach lSngerer Zeit 
stets unverandert wiedergefunden worden ist. Es sind eben fiir gewohn- 
lich zylindrische oder kolbchenformige Aufbewahrungsgefafte gewahlt worden, 
in welchen die Versuchsmischungen mehrere Zentimeter hoch lagen. Unter 
solchen Verhaltnissen tritt aber die im vorhergehenden beschriebene eigen- 
artige Nitratzerstorung nicht ein. 

Die weiteren Untersuchungen, iiber welche ich bald berichten werde, 
haben ergeben, daft es sich bei der fraglichen Salpeterzersetzung um einen 
rein chemischen Vorgang handelt, in dessen Verlauf der Nitrat- 
stickstoff zum Teil in niedrigere Oxydationsstufen des N ubergeht. 


Nachdruck verbot&n. 

Entgegnung auf die Bemerkungen von Dr. E. Molz 
zu meiner Arbeit: Bediiigungen der Hexenringbildung bei 

Schimmelpilzen. 

Von Dr. Max Munk. 

Die Bemerkungen, die Dr. E. Molz zu meiner oben zitierten Arbeit 
macht, beziehen sich nicht auf die Versuchsanordnung und Ergebnisse dieser 
Arbeit, sondern sind Einwande, die einesteils nur einen nebensachlichen 
Punkt meiner Arbeit betreffen, und anderenteils auf falschen Auslegungen 
und Begriffsverwechslungen beruhen. Ich schicke diesen Satz voran, weil 
der Leser, der die beiden betreffenden Arbeiten nicht naher kennt, aus der 
Darstellung von Dr. E. Molz schliefien konnte, daft bereits Molz alle 
Faktoren und Bedingungen der Hexenringbildung „angeschnitten und zum 
Teil experimented bearbeitet" 1 ) habe. Daft dem aber nicht so ist, und daft 

*) Molz, CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 34. 1912. p. 42. 

Zweite Abt. Bd. 34. 

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36 

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562 


Max Munk, 


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die Einw&nde von M o 1 z keineswegs zu recht bestehen, werden die folgen- 
den Ausfiihrungen zeigen. 

Ehe ich zu den eigentlichen Einwanden iibergehe, die M o 1 z in seinen 
Bemerkungen zu meiner Arbeit macht, soli hier zunachst eine Behauptung 
von M o 1 z, die er dort aufstellt, richtiggestellt werden, zumal in folgen- 
dem noch mehr iiber Priorit&t der Meinungen gesagt werden 
wird. 

M o 1 z hebt in seinen Bemerkungen zu meiner Arbeit (1. c. p. 40, Zeile 
14—15) hervor, dab er zuerst den Nachweis erbracht hatte, „daB die Frucht- 
ringbildung bei Pilzen durch den Wechsel zwischen Tag und Nacht hervor- 
gerufen wird“. Nun berichtet aber George Grant Hedgcock 1 ) 
schon 1906 (resp. 1904) iiber den EinfluB von Licht und Dunkelheit auf 
die Zonenbildung bei Schimmelpilzen. Er untersuchte die Einwirkung ver- 
schiedenfarbigen Lichtes auf diese Erscheinung und kommt zu folgendem 
Ergebnis (1. c. p. 116): “Careful observation established, that the rings of 
sparse spore formation are formed in the day-time and the denser at night, 
proving, that the blue rays of light inhibit spore formation in these 
fungi.” 

Daraus ersieht man, daB also nicht M o 1 z, sondern George Grant 
Hedgcock zuerst den EinfluB der Periode von Tag und Nacht auf 
die Hexenringbildung untersucht hat. 

Ich gehe jetzt zu den eigentlichen Bemerkungen iiber, die Dr. E. M o 1 z 
zu meiner Arbeit macht. Der erste Einwurf ist folgender: M o 1 z sagt, 
ich hatte seine Ausfiihrungen iiber das Entstehen von Hexenringen im 
Dunkeln falsch interpretiert. Er wollte dort 2 ) keine Erklarung der Ein¬ 
wirkung der Temperatur geben, sondern nur eine beobachtete Tatsache be- 
richten. Wozu setzt dann M o 1 z dieser Erklarung folgenden Satz voraus: 
„Dieselben (namlich die Hexenringc) 3 ) verdanken ihre Entstehung verschie- 
denen U r s a c h e n“; und warum bringt M o 1 z in seinen weiteren Aus- 
fuhrungen die beobachtete „wellenartige Aufbauchung des Thalloms“ mit 
den „verschiedenen Spannungswiderstanden eines unter wechselnder 
Temperatur gewachsenen Mycelbelags“, und die „fliissige Beschaffen- 
heit der Gelatine bei hoher Temperatur mit dem ringformigen 
Einsenkungsfeld des Thalloms 41 in kausalenZusammenhang? — 
Eine derartige Darstellung bedeutet eben keine einfache Beschreibung, son¬ 
dern eine kausale Erklarung der beobachteten Befunde. 

Ich habe in meiner Arbeit 4 ) die Angaben von M o 1 z iiber die Entstehung 
von Ringen bei Sclerotinia fructigena im Dunkeln dahin ge- 
deutet, daB es sich um abwechselnde Zonen von Frucht- und Mycelringen 
handelt. In seinen Bemerkungen hebt nun M o 1 z hervor, daB auch das 
eine falsche Auslegung meinerseits sei und meint dazu: „Die in obigem 
Zitat angefiihrte Ursache der Entstehung mancher Hexenringbildung durch 
verschiedene Spannungswider’stande deckt sich ungefahr mit der spater von 
Stevens und Hall (Bot. Gazette. 1909) ausgesprochenen Ansicht, 
daB die Hexenringbildung bedingt sei durch abwechselnde Zonen von sehr 
dichtem und weniger dichtem Mycel“ 5 ). 


J ) Hedgcock, Report Missouri Botan. Garden 17. 1906. 

2 ) Molz, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1907. p. 182—183. 

3 ) Der Verfasser. 

4 ) Munk, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 32. 1912. p. 353. 

5 ) Molz, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 34. 1912. p. 41. 


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Entgegnung auf die Bemerkungen von Dr. E. Molz etc. 


563 


Aus den Ausfuhrungen von Molz in seiner Arbeit iiber S c 1 e r o - 
tinia fructigena ist nicht zu entnehmen, dafi die im Dunkeln 
entstandenen Ringe keine Fruchtringe sind. Molz spricht dort 1 ) 28 Zeilen 
lang vor dem Abschnitt, den er in seinen Bemerkungen zitiert, von der 
„ringartigen Anordnung der Fruktifikatioirsorgane“, und direkt 
nach dem zitierten Abschnitt fahrt er folgendermafien weiter: „Sehr h&ufig 
zeigen die faul werdenden Friichte (Apfel) 2 ) sehr unregelmafiige Ringbildun- 
gen, oder gar vollkommen regellose VerteUung der F r u c h t p o 1 s t e r.“ 
Also vor und nach dem zitierten Abschnitt spricht Molz stets von 
Fruchtringen, nirgends hebt er aber darin hervor, dafi es sich bei 
seinen Dunkelkulturen nur um Mycelringe und nicht um Fruchtringe 
handelt. 

Der Vorwurf, den Dr. E. M o 1 z wegen der angeblich falschen Auslegung 
seiner Ausfuhrungen mir macht, ist also durchaus unbegriindet, denn wie 
ich gezeigt habe, liegt es lediglich an der Darstellung von Dr. E. Molz, 
die diese meine Auslegung als die einzig mogliche und wahrscheinlichste 
zuliefi. 

Wahrend die bisherigen Einwtirfe ziemlich harmloser Natur waren, 
ffihrt nun Molz in seinen Bemerkungen folgendermafien weiter fort: 

„Doch hatte M u n k in seinerjArbeit die Prioritat der Meinungen etwas 
mehr wahren konnen. So fiihrt er z. B. an (1. c. p. 361), dafi die fltissige 
Beschaffenheit des Agars hemmend auf die Ringbildung einwirke. Und 
weiter unten heifit es: Hochstwahrscheinlich ist in ihm (namlich in dem 
nicht fliissigen Agar) 3 ) auch die Diffusionsgeschwindigkeit eine viel 
geringere, was auf die Ringbildung noch begiinstigend einwirken mag. Es 
wird sonach die allzu starke Diffusionsgeschwindigkeit in flussigen Nahr- 
medien fUr deren hemmende Wirkung auf die Fruchtringbildung verant- 
wortlich gemacht. Auch dieser Gedanke ist bereits friiher ausgesprochen. 
In meiner oben zitierten Arbeit (1. c. p. 185) findet sich folgende Stelle: 

„Bringt man in die Mitte einer mit Apfelsaft etwa 3 mm hoch ange- 
fUllten Petri schale ein Stiickchen porosen, vorher steril gemachten Holzes 
und impft hierauf sowohl die Fliissigkeit, wie das von ihr durchtrankte Holz 
mit I Sclerotinia - Sporen, so wird sp&ter das My cel auf dem Holz fruk- 
tifizieren, in der unter gleichen Bedingungen stehenden Fliissigkeit aber 
mehr oder weniger steril bleiben. Nur am Rande der Schale kriecht das 
Mycel empor und hier auf der festen Unterlage fruktifiziert es auch. Ich 
neige zur Ansicht, dafi der Pilz durch Einwirkung irgendwelcher Art das 
ihm zu Gebote stehende Substrat so chemisch verandert, dafi Stoffe ent- 
stehen, deren Einwirkung auf den Pilz die Fruchtbildung auslosen. Bei 
fliissigem Substrat verhindert aber die standig stattfindende Diffusion der 
Fliissigkeitsteilchen untereinander die Ansammlung solcher Stoffe und da- 
mit die Fruchtbildung. “ 

Abgesehen davon, dafi die Versuchsanordnung von Molz gar nichts 
mit meinen Versuchsanordnungen und den dabei leitenden Gedankengangen 
zu tun hat, stellen die Einwande von Molz eine durchaus falsche Auslegung 
und Kombination meiner Ausfuhrungen dar. In meiner Arbeit heifit es an 
der von Molz herangezogenen Stelle (1. c. p. 361): 

*) Molz, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. *1907. p. 182. 

2 ) Der Verfasser. 

3 ) Molz. 

36* 

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564 


Max M u n k, 


„Die fliissige Beschaffenheit des Agars wirkt im Gegenteil hemmend 
auf die Ringbildung ein, was auch schon M i 1 b u r n bei seinen Kulturen 
von Hypocrea rufa hat beobachten konnen. Die Saure ist namlich 
auch ein die Nahrungsaufnahme hemmender Faktor, aber in den Agar- 
kulturen hatte der Pilz offenbar damit zu kampfen, seine Hyphen aus dem 
halbfliissigen, marmeladeahnlichen Agar herauszubekommen“ und weiter 
unten heiBt es dann: „Es bleibt hier noch zu erwahnen, daB der alkalische 
Agar, den ich zu meinen Kulturen benutzte, nicht flussig war, wie der R e i d e- 
m e i s t e r s , sondern im Gegenteil eine viel kompaktere Gallerte darstellte 
als reiner Agar. Hochstwahrscheinlich ist in ihm (n&mlich dem alkalischen 
Agar) 1 ) die Diffusionsgeschwindigkeit eine viel geringere (als in reinem Agar 
und in Fliissigkeiten) 1 ), was auf die Ringbildung noch begiinstigend ein- 
wirken mag.“ 

Vergleichen wir dieses mit dem von M o 1 z angefuhrten Versuch, so 
kommen wir zu folgendem Resultate: 

E r s t e n s ist nirgends in meinen Ausfiihrungen auf den Unterschied 
der Diffusionsgeschwindigkeit in fliissigem und festem Agar, resp. in Flussig- 
keiten und mit Fliissigkeit getranktem Holz hingewiesen. Nach den Unter- 
suchungen von G r a h a m 2 ) und V o i g 11 a n d e r s ) ist n&mlich die Dif¬ 
fusionsgeschwindigkeit in Agar, resp. Gelatine beinahe dieselbe wie in 
Wasser. Wie die Diffusion in einem alkalischen, eventuell zum Teil verseiften 
Agar sich andert ist nicht bekannt. Wenn ich vermute, daB die Diffusions- 
konstante kleiner wird in diesem Agar, so ist dies eine Hypothese, die nichts 
mit der festen resp. fliissigen Beschaffenheit des Agars zu tun hat. 

Z w e i t e n s verwechselt M o 1 z zwei scharf zu trennende Vorgange. 
Sein Experiment zeigt, daB das Mycelium von Sclerotinia fructi- 
g e n a in einem fliissigen Medium nicht zu fruktifizieren vermag. Diese 
Tatsache ist aber schon friiher ausfUhrlich von K1 e b s 4 ) untersucht und 
behandelt worden. M o 1 z, der so groBen Wert auf die P r i o r i t a t der 
Meinungen legt, hatte auf die Arbeiten von K1 ebs eingehen sollen, 
vielleicht hatte er dann seine gewifi unrichtige Ansicht von der Bedeutung 
der Diffusion fur die Entstehung von FrUchten bei Sclerotinia ver- 
Sndert. Auf alle Falle aber hatte M o 1 z um seine Ansicht zu verteidigen, 
experimentelle Beweise dafiir erbringen miissen. In meinen Versuchen 
handelt es sich gar nicht um eine direkte Hemmung der Sporenbildung durch 
die Fliissigkeit. In keinem meiner Versuche wurden die Ringe dadurch er- 
zeugt, daB ich den Pilz bald auf Fliissigkeit, bald auf einem festen Medium 
wachsen lieB. In meinen Versuchen handelt es sich immer um eine indirekte 
Wirkung der N&hrfliissigkeit auf die Sporenbildung an der 
L uf t. 

Man ersieht hieraus, daB die Prioritatsanspriiche von M o 1 z nur in- 
sofern berechtigt sind, als sie eben Unrichtigkeiten darstellen. Ware M o 1 z 
auf die Arbeiten von Klebs, Voigtl&nder und Graham ein- 
gegangen, so hatte er erstens in seiner Arbeit iiber Sclerotinia den 
betreffenden Versuch anders gedeutet und zweitens hatte er in seinen Be- 

J ) Der Verfasser. 

2 ) Lieb. Annal. Bd. 121. 5. 29. 1862. 

3 ) Zeitschr. f. physikal. Chem. 1889. 

4 ) K 1 e b 8, Die Beding. d. Fortpflanzung bei einigen Algen u. Pilzen. 1896. 
p. 452—453; Zur Physiologic der Fortpfl. einiger Pilze. III. Allg. Betrachtungen. 
1900. p. 115—129. 


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Entgegnung auf die Bemerkimgen von Dr. E. Molz etc. 


565 


merkungen zu meiner Arbeit von Prioritat der Meinungen dann gerne ge- 
schwiegen. 

In dem Abschnittchen, das dem oben zitierten vorangeht, und in den 
nun folgenden Abschnitten begeht Molz den Fehler, dab er die Vorgange 
der Sporen- und Ringbildung unterschiedslos zusammenwirft und daher 
das eigentliche Problem der Ringbildung gar nicht erfabt hat. Den Einflub 
der Temperatur und der chemischen Beschaffenheit des Substrats auf die 
Sporenbildung haben sell on viele Forscher vor ihm in viel eingehenderer 
Weise studiert. Ich will hier nur auf die Arbeiten von Wehrner (91) 1 ), 
Schostakowitsch (95) 2 ), Raciborski (96) 3 ), Thiele (95) 4 * ), 
Hansen (99) 6 ) und vor allem auf diejenigen von K1 e b s (96, 98, 99. 
1900)®) verweisen. 

Wenn also Dr. E. M o 1 z am Schlusse seiner Bemerkungen anfiihrt, 
er habe schon „die Frage nach dem chemischen Einflub des Substrats und 
(dem Einflub) 7 ) der Temperatur auf die Konidien- bezw. Ringbildung ange- 
schnitten und zum Teil experimentell bearbeitet“, so beruht das eben auf 
einem Irrtum. Das, was Molz in seiner Arbeit Uber chemischen Einflub 
und Temperatureinwirkung schreibt, bezieht sich (mit Ausnahme der zu An- 
fang diskutierten Stelle) nur auf die Fortpflanzung, nicht auf die Ringbil¬ 
dung bei Sclerotinia fructigena. Dab Molz das Problem 
der Konidienbildung mit dem der Hexenringbildung einfach identifiziert, 
zeigt, wie oberflachhch er das ganze Problem liberdacht hat. 

Ich will diese Gelegenheit benutzen, zu erwahnen, dab wahrend meine 
Arbeit im Druck war, eine Arbeit von W. Himmelbauer 8 ) erschienen 
ist, in welch er fur Phytophthoreen auch noch nachgewiesen wird, dab Tem- 
peraturschwankung Ringbildung verursacht. 


1 ) Wehmer, Bericht. d. d. bot. Gesellsch. 1891. 

2 ) Schostakowitsch, Flora. 1895. 

3 ) Raciborski, Flova. 1896. 

4 ) Thiele, Temperaturgrenzen der Schimmelpilze in verschiedenen Nahr- 

losungen. [Inaug.-Diss. ] 1896. 

6 ) Hansen, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. V. 1899. 

fl ) K 1 e b s , Bedingungen der Fortpflanzung bei einigen Algen und Pilzen. 1896. 
Jahrb. f. wissensch. Botan. Bd. 32. 1898. Bd. 33. 1899. Bd. 35. 1900. 

7 ) Der Verfasser. 

8 ) Himmelbauer, W., Jahrb. d. Hamburg, wiss. Anst. Bd. 28. 1910. 

3. Beiheft. Arb. d. bot. Staatsinst. 1911. 


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566 


E. Winterstein und C. Reuter, 


Nachdruck verboten. 

Uber die stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze. 

[Aus dem agrikulturchemischen Laboratorium der Eidgen. Technischen Hoch- 

schule in Zurich.] 

Von Prof. Dr. E. Winterstein und Dr. C. Renter. 

fiber die stickstoffhaltigen Verbindungen der hoheren Pilze liegen nur 
wenige Arbeiten vor. Aus den friiher im hiesigen Laboratorium ausgefuhrten 
Untersuchungen ging hervor, daB die Pilze einen Korper enthalten, der, wie 
das Chitin bei der Saurespaltung, Essigsaure und Glukosamin liefert, und auch 
im tibrigen die Eigenschaften des tierischen Chitins besitzt. Es wurde ferner 
festgestellt, daB mit Wasser sehr viel N-Verbindungen in Losung gebracht 
werden konnen, ohne daB es jedoch gelungen war, aus den braunen, schmie- 
rigen Extrakten chemisch wohl definierte Substanzen zu isolieren. Seither 
hat sich die Methodik der Untersuchung solcher komplizierter Gemische 
bedeutend vervollkommnet, und die Estermethode E. Fischers erlaubte 
uns, Aminosauren zu isolieren, welche in anderer Weise nicht nachgewiesen 
werden konnten. 

Obgleich unsere Versuche noch nicht abgeschlossen sind und einige 
Punkte, besonders die Bildung von „Huminsubstanzen“, der weiteren Auf- 
klarung harren, haben wir im folgenden kurz die bis jetzt erhaltenen Ergeb- 
nisse zusammengestellt. BezUglich der Literatur verweisen wir auf C z a p e k , 
Biochemie der Pflanzen, Z e 11 n e r , Chemie der hoheren Pilze, Reuter, 
[Dissertation] Zurich 1912. 1 ) 

Um Wiederholungen zu vermeiden, lassen wir zunachst einige Angaben 
tiber die Arbeitsmethodik folgen. 

Die untersuchten Pilze verschiedener Provenienz wurden teils in frischem, 
teils in getrocknetem Zustande bezogen. Zum Trocknen reiht man sie am 
besten auf Faden auf und dorrt sie an der Sonne. Vor dem Mahlen trocknet 
man sie noch einen Tag lang bei 50°. Das feingepulverte Material wurde suk- 
zessive mit Ather, Alkohol und Wasser vollstandig extrahiert. Die Ather- 
extraktion geschah in einem groBen, kupfernen Extraktionsapparat nach 
T h o r n e r. Das ather- und auch das alkoholfeuchte Material laBt sich ohne 
Schwierigkeit durch Koliertuch abpressen. Beim Behandeln mit Wasser hin- 
gegen quillt die Masse auf, wird schleimig und kann am besten vom unge- 
losten Ruckstand durch wiederholtes AufgieBen auf ein feines Straminsieb 
getrennt werden, bis man ein klares Filtrat erhalt. Man muB etwa 6mal mit 
Alkohol und ebenso oft mit Wasser auskochen. Der vollstandig extrahierte 
Ruckstand farbt sich beim direkten Trocknen schwarz. Er wird daher zuerst 
mit Alkohol, dann mit Ather entwassert und an der Luft getrocknet. 

Aus den ersten Alkoholextrakten kristallisiert beim Stehen Trehalose 
aus. Nach dem Abdestillieren des Alkohols und Stehenlassen der dicklichen, 
braunschwarzen Extrakte erhalt man noch weitere Mengen dieses Zuckers. 
Man reinigt den dunkeln Sirup durch Aufnehmen mit Wasser und Fallen 
mit Bleiessig, wobei auBer Phosphaten und organischen Sauren auch Purin- 
korper mitgefallt werden. Das Filtrat wird am einfachsten mit Schwefelsaure 
entbleit und dann mit Phosphorwolframsaure ausgefallt. Der Niederschlag 
wird mit wenig Wasser und uberschiissigem Barvt in eine Flasche gefiillt und 
Luft durchgesaugt, um die fliichtigen Basen fortzufuhren, welche in zwei 

x ) Abdr. a, d. Zeitschr. f. phys. Chern. Bd. 78. 1912. 


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t)ber die stickstoffhaltigen Beatandteile der Pilze. 


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mit wasseriger Pikrinsaure beschickten Waschflaschen aufgefangen werden. 
Mit Salzs&ure gelingt die Absorption nicht vollstandig. In einem Versuche 
gingen sogar durch drei mit verdiinnter Salzsaure beschickte Flaschen noch 
weiBe Nebel hindurch. Beim Eindunsten der entstandenen Pikrate kristallisiert 
zuerst Ammonpikrat aus. Den Ruckstand kann man einer weiteren fraktio- 
nierten KristaJIisation unterwerfen, oder ihn direkt mit heiBer starker Salz¬ 
saure zersetzen, von der ausgeschiedenen Pikrinsaure abfiltrieren, ausathern 
und die Losung der Chloride eindunsten. Etwa vorhandenes Ammonchlorid 
entfernt man durch Aufnehmen mit absolutem Alkohol. 

Nachdem die fluchtigen Basen ausgetrieben sind, welche Operation 
mehrere Tage in Anspruch nimmt, wird das Filtrat vom Bariumphosphor- 
wolframat in bekannter Weise weiter verarbeitet und nach K o s s e 1 und 
K u t s c h e r 1 ) in eine „Alloxurbasen-,“ „Histidin“-, „Arginin“- und „Lysin-“ 
fraktion aufgeteilt. 

Die Alloxurbasenfallung wird mit uberschiissigem Ammoniak digeriert, 
dann mit Salzsaure behandelt, die erhaltenen Chloride eingedunstet und nach 
Kruger und Salomon 2 ) aufgearbeitet. Zu bemerken ist, daB die sog. 
Guaninfallung gleichfalls die Hauptmenge des Adenins einschloB. 

Die „Histidin“fraktion wurde nach K o s s e 1 und Patten 3 ) ge¬ 
reinigt, mit Salzsaure neutralisiert und eingeengt. Diese Fraktion enthielt 
in einem Falle ebenfalls betrachtliche Mengen Adenin. 

Die aus der „Arginin“fraktion erhaltene Basenlosung wurde mit Salpeter- 
saure neutralisiert und eingeengt. Da aus dem braunen Sirup keine guten 
Kristalle erhalten werden konnten, wurden die Pikrate mittels Natrium- 
pikrat dargestellt und durch weiteres Umkristallisieren gereinigt. 

Die Basen aus der „Lysin“!raktion wurden entweder in die Chloride 
verwandelt und diese auf Grund ihrer Loslichkeit in Alkohol getrennt, oder 
sie wurden direkt mit Pikrinsaure neutralisiert und diese Pikrate fraktioniert 
kristallisiert. Das Filtrat von Phosphorwolframsaurenniederschlag wurde 
mittels Baryt von Schwefel- und Phosphorwolframsaure befreit, eingedunstet 
und nach der Vorschrift Abderhaldens*) verestert und lieferte so 
die Aminosauren. Der Wasserextrakt wird ahnlich verarbeitet. Zur Dar- 
stellung der amorphen Kohlenhydrate 6 ) unterlaBt man die Bleiessigfallung 
und versetzt direkt mit mindestens dem halben Volumen Alkohol; die Fallung 
wird koliert, mit absolutem Alkohol, dann mit Ather entwassert. 

Die Basen- und Aminosauren der Extrakte aus 
trockenem Steinpilz. 

Der Alkoholextrakt enthielt von stickstoffhaltigen Korpern auBer Le- 
zithin, das sich beim Aufnehmen mit Wasser in Hauten ausschied, haupt- 
sachlich Trimethylhistidin, daneben wurde Adenin gefunden. Letzteres fand 
sich in der „Histidin“fraktion, obgleich diese Fraktion nach K o s s e 1 und 
Patten mittels der Quecksilbersulfatfallung gereinigt worden war. Adenin 
ist in der Tat in schwefelsaurer Losung durch Quecksilbersulfat fallbar. Es 

J ) Zeitschr. f. physiol- Chem. Bd. 31. p. 165. 

2 ) Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 35. p. 437. 

3 ) Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 38. p. 41. 

4 ) Biochem. Arbeitsmethoden Bd. 2. 

*) B o u d i e r (Die Pilze. 1867) bezeichnete mit dem Xamen Viscosin ein^Gemisch 
von amorphen Kohlenhydraten, welches nach neueren Untersuchungen auch N-Ver- 
bindungen usw. einschlieBt. 


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E. Winterstein und C. Reuter, 


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ist darauf hinzuweisen, daB die Alloxurbasen durch Silbernitrat in schwach 
salpetersaurer Losung nicht vollstandig gefailt werden, und daB ein Teil in 
die Histidinfraktion gelangen kann. In der Alloxurbasenfraktion fand sich 
ebenfalls Adenin und zwar in der „Guanin“fallung, weiter konnte in dieser 
Fraktion Guanin und Hypoxanthin in geringer Menge nachgewiesen werden. 

Die „Arginin“fraktion enthalt eine Base C fl H 15 Ns0 2 , welche von Kut- 
s c h e r 1 ) in dem Champignonpraparat „Hercynia“ aufgefunden und als 
Goldsalz analysiert worden ist. Kutscher weist darauf hin, daB es sich um 
ein trimethyliertes Histidin handeln kann, hebt aber als auffallend hervor, 
dafi ein Histidinderivat den Silberfallungen entgangen sein soli. Er fand nam- 
lich die Base in der „Lysin“fraktion, wahrend wir den Korper, welcher nach 
Analyse des Goldsalzes und Reaktionen mit dem Kutscher schen uberein- 
stimmt, hauptsachlich in der „Arginin“fraktion vorfanden (geringe Mengen 
auch in der „Histidin“fraktion), und den kleineren Teil in der „Lysin“fraktion. 
Das Goldsalz ist in Wasser fast unloslich, leichter in verdiinnter, heifier Salz- 
saure, woraus es beim Erkalten in zentimeterlangen, orangegelben Spiefien 
kristallisiert. Es schmilzt ziemlich scharf bei 183°. In unreinem Zustande 
fallt es sehr leicht als Ol aus, das beim Reiben und Stehen kristallinisch er- 
starrt. Auch neigt es sehr zur Bildung von nicht normalen Goldsalzen so 
dafi man stets bei Anwesenheit von freier Salzsaure und iiberschUssigem 
Goldchlorid arbeiten mufi. Das Nitrat kristallisiert in dicken glashellen 
Kristallen, oder in wavellitahnlichen Gebilden. Das Chlorid ist loslich in 
Alkohol, konnte aber noch nicht in gut kristallisierter Form erhalten werden. 
Das Monopikrat bildet feine, weiche Nadelchen vom Schmelzpunkt: 201°. 
Das Dipikrat bildet grofie, langliche Platten, die bei 205—206° schmelzen. 
Sie enthalten 2 Molekiile Wasser. 

Das Pikrat des Histidinbetains, welches Barger und E w i n s ! ) 
durch Entschwefelung des Ergothionins mittels Ferrichlorid erhielten, schmilzt 
nach den genannten Autoren bei 123°. Es scheint demnach nicht mit dem 
Trimethylhistidin aus den Pilzen identisch zu sein. 

Die „Lysin“fraktion enthielt Cholin, daneben Trimethylhistidin, welches 
ebenfalls in alkoholischer Losung durch Quecksilberchlorid gefailt wird, 
beim Umkristallisieren der Quecksilberdoppelsalze aus Wasser aber grofiten- 
teils in den Mutterlaugen verbleibt. 

Das Filtrat vom Phosphorwolframsaureniederschlag enthielt von Amino¬ 
sauren hauptsachlich racemisches Alanin, wie aus dem Wasser- 
gehalt des Kupfersalzes, sowie aus der optischen Inaktivit&t des Chlorhydrates 
hervorgeht. DaB kein /J-Alanin vorlag, ergab sich aus der Loslichkeit des Platin- 
salzes. Daneben fanden sich in geringer Menge Leucin und Phenylalanin vor; 
Prohn wurde nicht aufgefunden. 

Im Wasserextrakt fanden sich die gleichen Alloxurbasen wie im Alkohol- 
extrakt; in der „Arginin“fraktion wenig Trimethylhistidin neben einer ge- 
ringen Menge von Guanidin, das durch sein charakteristisches Pikrat ideD- 
tifiziert wurde. Die „Lysin“fraktion enthielt fast ausschlieBlich Tetramethyl- 
endiamin. An Aminosauren wurden Alanin, Leucin und Phenylalanin auf¬ 
gefunden, jedoch in geringerer Menge als im Alkoholextrakt. 3 ) 

x ) Zeitschr. f. Unters. d. Nahrungs- u. GenuBmitt. Bd. 21. 1911. p. 535. 

2 ) Chem. Soc. London. Vol. 99. 1911. p. 2336. 

a ) Es ist beachtenswert, daB trotz sechsmaligen Auskochens mit viel Alkohol, 
wobei die Masse stets ausgepreBt wurde, sich im Wasserextrakt noch Aminosauren 
vorfinden. 


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t)ber die stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze. 


569 


Die Hauptmenge der fliichtigen Basen bildet das Ammoniak neben dem 
auch Trimethylarain in Form seines Goldsalzes nachgewiesen werden konnte. 

t)ber das „Viskosin“. 

Aus dem Wasserextrakt von 2500 g getrocknetem Boletus edulis 
waren durch Fallung mit Alkohol 132 g „Viscosin“ erhalten worden. Das 
Pr&parat enthielt 4,25% N und bestand zu einem sehr groBen Teile aus Gly- 
kogen, das durch seine Reaktion mit Jodjodkali nachgewiesen wurde. Beim 
Erhitzen mit verdiinnten Sauren tritt infolgedessen ein starkes Reduktions- 
vermogen fiir F e h 1 i n g sche Losung auf, und wenn man diese Hydrolysen- 
fliissigkeit mit Phosphorwolframsaure ausffillt und den Niederschlag in be- 
kannter Weise zerlegt, erhalt man eine die Biuretreaktion liefernde Losung, 
wahrend das Praparat direkt diese Reaktion nicht gibt. Bei der totalen 
Hydrolyse treten Purinbasen auf, vornehmlich Xanthin. Direkt lassen sich 
durch Schutteln mit verdiinnter Salpetersaure und Zusatz von Silbernitrat 
und Ammoniak keine Purinbasen nachweisen. Die Phloroglucinreaktion auf 
Pentosen fiel negativ aus. 

Die Basen aus frischem Steinpilz. 

In den frischen Pilzen fanden sich dieselben Basen wie in den getrockneten. 
Es wurden Trimethylhistidin, Cholin und Putrescin nachgewiesen. 

Autolysenversuche. 

Nach den von verschiedenen Forschern gemachten Angaben erleiden 
die in den pflanzlichen Organen enthaltenen Verbindungen bei der Autolyse 
unter Mitwirkung der darin vorhandenen Fermente eine weitgehende Zer- 
setzung; es schien uns von Interesse, zu priifen, ob bei der Autolyse vom 
Steinpilz durch die vorhandenen Fermente weitgehende Spaltungen erfolgen 
und dabei Basen auftreten, welche in frischen Pilzen nicht vorhanden sind. 
Nach Emerson 1 ) entsteht bei langandauernder Pankreasautolyse p- 
Oxyphenylathylamin, ebenso bei langandauernder peptischer Verdauung 2 ). 
Diese Basen konnen aus den Spaltungsprodukten des EiweiBes, dem Pheny- 
lalanin und dem p-Oxyphenylalanin, durch Kohlensaureabspaltung ent- 
standen sein. Auf gleiche Weise kann durch Kohlensaureverlust aus dem 
Leucin das Isoamylamin, aus dem Histidin das Imidazolylathylamin ent- 
stehen; letztere Base ist physiologisch auBerordentlich wirksam, und noch 
in auBerster Verdiinnung laBt sich eine Wirkung auf die glatte Muskulatur 
erzielen. Sie bildet nach den Untersuchungen von Barger und Dale 3 ) 
einen Bestandteil des Mutterkorns. Man muB sich die Frage vorlegen, ob 
bei den von verschiedenen Forschern angestellten Autolysenversuchen die 
Anwesenheit von Bakterien stets vollstandig ausgeschlossen war, und ob also 
die neu entstandenen Verbindungen ausschlieBlich durch die Tatigkeit der 
in dem angewendeten Material vorhandenen Fermente gebildet wurden. 
Herr Prof. D ii g g e 1 i 4 ) war so freundlich, unsere Autolysenfliissigkeiten 
auf das Vorhandensein von Bakterien zu priifen. Er konnte lebende Bakterien 


*) Hofmeisters Beitr. BcL 1. 1902. p. 501. 

2 ) L a n g s t e i n. Ibid. Bd. 1. 1902. p. 507. 

8 ) Journ. of Physiol. Vol. 41. 1910. p. 318. 

4 ) Es sei uns gestattet, Herm Prof. D ii g g e 1 i fiir seine Bemiihungen unsem 
ergebensten Dank auszusprechen. 


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570 


E. Winterstein und C. Reuter, 


nicht nachweisen. Wir halten es fur erforderlich, die Frage noch eingehender 
zu priifen, und zu versuchen, kohlensaureabspaltende Fermente aus Pilzen 
darzustellen. 

Unsere Autolysenversuche wurden wie folgt ausgefiihrt: 6 Kilo frischer 
Steinpilze wurden zu einem Brei vermahlen und mit Wasser verriihrt. Nach 
Zusatz von etwas Natriumfluorid, Chloroform und Toluol wurde die Masse 
bei 37° wahrend 6 Wochen der Selbstverdauung iiberlassen. Nach dieser Zeit 
wurde eine Nahrgelatine unter den vorgeschriebenen Kautelen mit dem 
Autolysengemisch geimpft, wobei in keinem Falle ein Wachstum stattfand. 
Die Autolysenflussigkeiten, welche eine intensive Wirkung auf die glatte 
Muskulatur besaBen, wurden durch Kolieren von den RuckstSnden getrennt, 
letztere mit Wasser gut ausgewaschen und mit Alkohol und Ather getrocknet. 
Die Aufarbeitung der Autolysenflussigkeit und die Isolierung der Basen 
wurde nach den erwahnten Verfahren durchgefiihrt. Wir fanden neben groBen 
Mengen Ammoniak, betrachtliche Quantitaten von Isoamylamin. Diese Base 
ist offenbar aus dem im Pilz schon vorhandenen und dem bei der Autolyse 
primar entstandenen Leucin hervorgegangen. Adenin konnte nicht mehr nach- 
gewiesen werden, hingegen wurde Hypoxanthin und Guanin gefunden. Das 
Adenin scheint also bei der Autolyse in Hypoxanthin uberzugehen. Tri- 
methylhistidin wurde ohne Schwierigkeit gewonnen, scheint also bei der Auto¬ 
lyse nicht verandert zu werden. 

In der Lysinfraktion wurde kein Cholin, hingegen viel Putrescin (1,4 
Diaminobutan) aufgefunden, und das Vorhandensein von Phenylathylamin 
und p-Oxyphenlfithylamin hochstwahrscheinlich gemacht. Das Putrescin 
ist wohl aus dem Arginin entstanden. 

Vier Autolysenversuche wurden angestellt, um die Verteilung des Stick- 
stoffs auf die verschiedenen Stickstoffverbindungen zu ermitteln und fest- 
zustellen, inwieweit die EiweiBstoffe bei der Autolyse in Losung gehen. Wir 
fanden, daB bei der Autolyse die allergroBte Menge der Trockensubstanz 
des Pilzes in Losung gebracht wird, und zwar in einem Falle ca. 90%, in 
einem anderen ca. 80%. Der Stickstoffgehalt der in Losung gebrachten 
Substanz berechnet auf die Trockensubstanz variierte von 7,2—5,9%; von 
den in Losung gebrachten Stickstoffverbindungen gehbrt nur ein geringer 
Teil den durch Kupferoxyd fallbaren EiweiBstoffen an, ein weit groBerer 
Anteil entfallt auf Aminosauren usw. Naheres dariiber ist in der Dissertation 
von C. Reuter einzusehen. 

Um Bakterientatigkeit vollkommen auszuschlieBen, wurden sodann 
Autolysenversuche bei hoheren Temperaturen vorgenommen und auBerdem 
gewisse Zusatze (Phosphate, Zucker) gemacht. Es ergab sich dabei das be- 
merkenswerte Resultat, daB die Menge der in Losung gegangenen Stick¬ 
stoffverbindungen nicht geringer war als bei den ersten Versuchen, doch fan¬ 
den wir weniger fliichtige Basen, besonders weniger Ammoniak. 

Leitet man wahrend der Autolyse von Zeit zu Zeit sterile Luft hin- 
durch, so erhalt man schwarzbraune, humusahnliche Massen, aus welchen 
man durch Schmelzen mit Natriumhydroxyd „Chitosan“ erh&lt. Diese Be- 
obachtung wurde bei der Autolyse verschiedener Pilze gemacht. Man darf 
daher wohl die Vermutung aussprechen, daB bei der Bildung stickstoff- 
haltiger Huminsubstanzen im Boden Autolysen eine Rolle spielen. Durch 
weitere Versuche und Untersuchung der stickstoffhaltigen Humusbestand- 
teile des Bodens hoffen wir, die Frage weiter klaren zu konnen. 


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t'ber die stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze. 


571 


Uber das PilzeiweiB. 

Die Darstellung groBerer Mengen von PilzeiweiB stoBt aul einige Schwierig- 
keiten. Es ist nicht, wie das manches PflanzeneiweiB, in 10-proz. Koch- 
salzlosung loslich. Man kann zwar aus dem mit Ather, Alkohol und Wasser 
vollstandig extrahierten Material mittels verdtinnter Lauge groBe Mengen 
von Stickstoffsubstanz in Losung bringen, sauert man aber diese Losungen 
mit Essigsaure an, so fallt nur wenig EiweiB aus. Wenn man mit sehr ver- 
diinnten Laugen (0,1—0,2% NaOH) arbeitet, so besteht keine Gefahr, daB 
das amorphe Kohlehydrat mitgelost wird, und um ganz sicher zu gehen, 
kann man nach dem Schmiedeberg-Krawkowschen Kupfer- 
Kaliverfahren arbeiten, wobei die Kohlehydrate ungelbst bleiben, allein die 
Fallung ist in alien Fallen infolge eingetretener Denaturierung keine voll- 
standige, und die Filtrate von der Fallung des Proteins mit Essigsaure zeigen 
stets Biuretreaktion. 

Wegen* dieser Schwierigkeit benutzten wir zur Hydrolyse behufs Dar¬ 
stellung der Aminosauren den oben erwahnten RUckstand, der nur noch 
Chitin, amorphes Kohlehydrat und EiweiB enthait. Bei der Spaltung dieses 
Riickstands mit konzentrierter Salzsaure wurden nach dem Einengen etwa 
20 g salzsaures Glukosamin erhalten. Die Mutterlauge wurde in bekannter 
Weise verestert, und die Aminosaureester fraktioniert. Wir erhielten aus 
500 g des lufttrocknen Riickstandes, der etwa 300 g EiweiB enthait, 
130,3 g Ester. Es konnten daraus Glykokoll, Alanin, Leucin, Valin, Prolin, 
Phenylalanin, Asparaginsaure und Glutaminsaure dargestellt werden. Her- 
vorzuheben ist der ziemlich hohe Gehalt an den beiden niederen Aminosauren, 
sowie an Prolin. 

Die bei der EiweiBspaltung entstehenden Basen sind bereits im hiesigen 
Laboratorium von Hofmann 1 ) untersucht worden, welcher in seinem 
EiweiBpraparat 6,3% Histidin, 10,3% Arginin und 6,3% Lysin fand. 

Verdauungsversuche in vitro. 

Mit Wasser gelang es uns nicht, aus den getrockneten Pilzen EiweiB in 
Losung zu bringen. Der Niederschlag, den man mit Kupferhydroxyd erhalt, 
schlieBt zwar erhebliche Mengen N-Verbindungen ein, doch ist dieser N in 
Purinkorpern und anderen Korpern unbekannter Natur gebunden. Das 
EiweiB laBt sich jedoch leicht und vollstandig durch Verdauung mit Tryp- 
sinferment herausschaffen, wie wir uns durch unsere Versuche uberzeugten, 
welche mit einem Pilzmaterial ausgefiihrt wurden, das vorher vollstandig 
mit Ather, Alkohol und Wasser extrahiert worden war (wobei etwa die Halfte 
in Losung geht). Wir fanden, daB durch die Trypsinverdauung ein Korper 
mit etwa 14% N herausgelost wird, dessen Menge 65% des angewandten 
Materials betrfigt, und den man wohl als EiweiB ansprechen darf. Es besteht 
also ein Drittel der Trockensubstanz des Steinpilzes aus durch Trypsin ver- 
daulichem EiweiB. In der Verdauungsfliissigkeit konnten Tyrosin und Leucin 
nachgewiesen werden. 

Mit Pepsin lassen sich etwa 50% des Materiales in Losung bringen, ein 
Viertel des trocknen Steinpilzes besteht also aus durch Pepsin verdaulichem 
EiweiB. 


2 ) Dissertation: Zurich 1901. Winterstein und Hofmann, Hof- 
m e i s t e r s Beitr. Bd. 2. p. 404. 


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572 


Berichtigung. 


Der Ruckstand von der Trypsinverdauung gibt keine EiweiBreaktionen 
mehr. Erbesteht ausschlieClich ausChitin und einem amorphen, laugeloslichen 
Kohlehydrat, wahrend der Ruckstand von der Pepsinverdauung noch EiweiB¬ 
reaktionen zeigt, ebenso der bei der Autolyse erhaltene Ruckstand. 

Die Aufgabe, naheren AufschluB iiber die Natur des Pilzproteids zu er- 
halten, sei einer spateren Arbeit vorbehalten. Bis jetzt blieben alle Versuche, 
eine Kohlehydratkomponente, Glukosarain, abzuspalten, erfolglos. Im fol- 
genden geben wir eine tabellarische tlbersicht iiber die ungefahre Zusammen- 
setzung von lufttrocknem Steinpilz. 

Feuchtigkeit 10% 

Atherextrakt: 4% 

Da von: Fett 3,2% 

Cholesterin 0,5% 

Lezithin — l ) 


Alkoholextrakt: 12% 

Da von: Trehalose 2 ) 
Zucker 
Lezithin 
Basen 

Aminosauren 

Purinkorper 

U8W. 


3,0% 

! 9% 


Wasserextrakt: 28% 

Da von: Glykogen (Viskosin) 5,0% 
Zucker (Trehalose) 
Purinkorper 

Basen } 23% 

Aminosauren 
Asche usw. 


Ruckstand: 46% 

Davon: EiweiB 30% 

Amorphes Kohlenhvdrat (Paraisodextran) 10% 
Chitin 6% 


Berichtigung. 

In „Handbuch der Biochemischen Arbeitsmethoden“, herausgegeben 
von Prof. Dr. E. Abderhalden, Bd. 5. Teil 2, findet sich unter dem 
Abschnitt „Methoden zur biochemischen Untersuchung 
des B o d e n s“ von Prof. J. Stoklasa auf p. 887 die Beschreibung 
einer Methode zur Bestimmung des Nitrifikationsvermogens der Boden, die 
mit einer Abbildung (Fig. 220) versehen ist. Die betreffende Methode und 
der Apparat ist aber nicht, wie es im Texte steht, von Boullanger 
und M a s s o 1, sondern von mir ausgearbeitet worden. Die Abbildung, 

1 ) Die Menge des Lezithins im Alkohol- und Atherextrakt zusammen betragt nach 
E. Schulze 1,94 Proz. 

2 ) Die angefuhrte Menge Trehalose kristallisierte direkt aus dem Alkoholextrakte. 
Die Mutterlauge enthalt noch sehr betrachtliche Mengen, und auch im Wasserextrakt 
findet sich noch fast ebensoviel Trehalose, so daB die Gesamtmenge auf wenigstens 7 Proz. 
veranschlagt werden muB. 


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None Literatur. 


573 


sowie die Beschreibung des Verfahrens sind von mir in diesem Centralblatt 
Abt. II. Bd. 25. 1910. p. 108 publiziert. Die Ursache, warum Prof. Sto- 
k 1 a s a geglaubt hat, daft Boullanger und M a s s o 1 etwas mit 
dieser Sache zu tun haben, ist wahrscheinlich die, daB die Namen dieser 
Forscher in unmittelbarer Nahe der Abbildung in der obengenannten Ab- 
handlung vorkommen. 

Experimentalfaltet bei Stockholm, April 1912. 

Chr. BartheL 


Neue Literatur, 

nmmmeDgeetellt Ton 

Prof. Dr. Otto Hamann, 

Oberbibllothekar der Kgl. Blbllothek In Berlin. 


Allgemeines, Lehrbiicher usw. 

Dalert, F. W., und Kornanth, Karl, Bericht liber die Tatigkeit der k. k. landw.-chemischen 
Vereuchsstation und der mit ihr vereinigten k. k. landw.-bakteriologischen und Pflanzen- 
schutzstation in Wien im Jahre 1911. (Sonderabdruck a. d. Ztschr. f. d. landw. Ver- 
suchswesen in Oesterreich 1912. p. 324—418.) 

Simpson, Jas. J., Entomological research in British West Africa. 2. Northern Nigeria. 
(Bull, entomol. research. Vol. 2. 1912. Part. 4. p. 301—356. 10 Taf.) 


Untersuchungsmethodeii, Instruments usw. 

Graham, W. M., The photography of diptera. (Bull, entomol. research. Vol. 2. 1911. 
Part. 2. p. 153—160. 2 Fig.) 

Holman, W. L., Rapid filtration of agar and gelatin. (Joum. of infect, dis. Vol. 10. 1912. 
N. 2. p. 129—133. 1 Fig.) 

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f. Brauerei. Jg. 29. 1912. No. 18. p. 252—253.) 

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liber verschiedenen Zuckerarten. (Wchnschr. f. Brauerei. Jg. 29. 1912. No. 20. 

p. 277—278. 3 Fig.) 

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Soc.-biol. T. 72. 1912. No. 10. p. 410-^412.) 

Rinckleben, Paul., Die Gewinnung von Zymase unter besonderer Beriicksichtigung 
der Plasmolvse f rise her Brauereihefe (Forts.). (Allg. Ztschr. f. Brauerei u. Malzfabr. 
Jg. 40. 1912. No. 19. p. 211—212; No. 20; No. 21. p. 233—236.) 

Roger, H., Influence de la bile sur les fermentations microbiennes. 1. Fermentation 
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Sartory, Aug., Sporulation d’une levure sous l’influence d’une bact^rie. (Compt. rend. 

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Thompson, James, The chemical action of Bacillus cloacae (Jordan). (Proc. R. Soc. 

Ser. B. Vol. 84. 1912. Biol. Ser. N. B. 574. p. 500-^04.) 

Trillat, A., et Fouassier, Influence de la nature des gaz dissous dans l’eau sur la vitality 
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Vidal, J., Les fusses et les bombes paragreles. (Rev. de vitricult. Ann6e 19. 1912. 

No. 959. p. 612—618.) 

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Hesse, Erich, Die bakteriologische Wasseruntersuchung mit Hilfe des Armee-Berke- 
feldfilters. (Dtsche. militararztL Ztschr. Jg. 41. 1912. H. 7. p. 241—254, 

1 Fig.) 

Milch, Molkerei. 

Besana, Carlo, Versuche mit Reinkulturen in der Parmesankaserei. (Molkerei-Ztg. 

Hildesheim. Jg. 26. 1912. No. 31. p. 555—556.) 

Burri, R., und Kiirsteiner, J., Zur Klarung der Anschauungen iiber die reduzierenden 
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Grtiger, Die wichtigsten Enzymreaktionen zur Unterscheidung roher und gekochter 
Milch unter besonderer Beriicksichtigung der Schardinger Reaktion. (Mitt. d. Kaiser 
Wilh.-Inst. f. Landw. i. Bromberg. 12. Bd. 4. H. 3. p. 248—256.) 

Weigmann (Ref.) und Wolff, A., Weitere bakteriologische Untersuchungen aus der 
milchwirtschaftlichen Praxis. (Milchwirtschaftl. Centralbl. 12. Jg. 41. H. 1. p. 2; 
H. 3. p. 65; H. 4. p. 97; H. 5. p. 129.) 

Fleisch. 

Miefiner, H., Ziele der bakteriologischen Fleischbeschau. (Mitt. d. Kaiser Wilh.-Inst, 
f. Landw. i. Bromberg. 12. Bd. 4. H. 3. p. 224—242.) 

Abfallstoffe, Desinfektion usw. 

Bolle, Johann, Die Desinfektion von amerikanischen Schnittreben. (Mitt. d. Dtschn. 
Weinbau-Ver. Jg. 7. 1912. No. 5. p. 170—174. 1 Fig.) 

Beziehungen der Bakterien und Parasiten zu Pflanzen. 

Krankheitserregende Bakterien und Parasiten. 

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1911. p. 602.1 


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Neue Literatur. 


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Landw. 1911. 7 p. 8 Fig.) 

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Fulmek, Leopold, Die Traubenwickler — der Heu- und Sauerwurm. (Landes-Amtsbl. 
d. Erzh. Osterreich a. d. Enns. No. 6/7. 1911. 8 Fig.) 

—, Zum Auftreten der Halmfliege (Chlorops taeniopus Meig.) in Weizen. (Osterr. Agrar- 
Ztg. 1911. No. 30.) 

—, Die Rtibennematoden (Heterodera Schachtii Schm.), ihre Naturgeschichte und Be¬ 
kampfung. (Monatsh. f. Landw. 1911. 9 p. 8 Fig.) 

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K0ck, Gustav, Das Blattrollen der Tomaten. (Wiener landw. Ztg. 1911. No. 89.) 

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—, Die wichtigsten pilzparasitaren Erkrankungen unserer gebrauchlichsten Handels- 
pflanzen und ihre Bek&mpfung. (Landes-Amtsbl. d. Erzh. Osterreich u. d. Enne 
No. 24. 1910; No. 1. 1911.) 

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Massee, G., A new potato-destroying fungus (Phoma pigmentivora Mass.). (Kew. Bull. 
1911. No. 8. p. 325—326. 1 Taf.) 

Mieltinger, Karl, Der Apfelblutenstecher und seine Bekampfung. (Landes-Amtsbl. d. 
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O’Gara, P. J., Parasitism of Coniothyrium Fuckelii. (Phytopathology. Vol. 1. 1911. 

p. 100—102. 4 Taf.) 

Olive, E. W., Origin of heteroecism in the rusts. (Phytopathology. Vol. 1. 1911. p.139— 
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Pethybridge, G. W., Bacterial disease of the potato-plant in Ireland. (Rep. 81. meeting 
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Potter, M. C., Bacterial diseases of plants. (Rep. 81. meeting British Assoc. Portsmouth 
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Band, F. V., A pecan leaf-blotch. (Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 133—138. 3 Fig.) 

Bane, F. W., The chestnut bark disease. (State Forester, Boston 1911. 7 p. 2 Taf.) 

Beed, H. 8., The effect of the club root disease upon the ash constituents of the cabbage 
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Schwangart, Wissenschaftliche Arbeiten liber Rebenschadlinge (Forts.). (Mitt. d. Dtschn. 
Weinbau-Ver. Jg. 7. 1912. No. 5. p. 177—181.) 

Shear, C. L., The ascogenous form of the fungus causing dead-arm of the grape. (Phyto¬ 
pathology. Vol. 1. 1911. p. 116—119. 5 Fig.) 

Simon, T., Zur Kultur der Seradella. (Sachs. Landwirtsch. Presse 1912. No. 9/10. 
1 Fig.) 

Spaulding, Perley, The rusts of Tsuga canadensis. (Phythopathology. Vol. 1. 1911. 

p. 94—96. 2 Fig.) 

Taubenhaus, J. J., A contribution to our knowledge of the onorphology and life history 
of Puccinia malvacearum. Phythopathology. Vol. 1. 1911. p. 55—62. 3 Taf.) 

Wahl, Brano, t)ber zwei neue Hopfenschadlinge. (Wiener landw. Ztg. 1911. No. 36.) 

—, Cher die Polyederkrankheit der Nonne (Lymantria monacha L.) 4. (Centralbl. f. d. 
ges. Foratwesen 1911. H. 0. 22 p.) 

Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien und Parasiten. 

Pflanzenschutz. 

Bretschneider, Artur, Vergleichende Versuche mit einigen Spritzmitteln gegen die Blatt- 
fallkrankheit (Peronospora viticola D. By.). (Ztschr. f. d. landw. Versuchsw. in Oster¬ 
reich 1911.) 


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576 


Inhalt. 


Cazeneuve, Paul, Un dernier mot contre l’ars^niate de plomb. (Rev. de viticult. Annee 
19. 1912. No. 959. p. 603—604.) 

Fischer, Die Bekampfung der Blattfallkrankheit. (Mitt. iib. Weinbau u. Kellerwirtsch. 
Jg. 24. 1912. No. 5. p. 72—74.) 

Fnlmek, L., Ein Beitrag zum Eindeckungsverfahren der Rebstocke als Mittel gegen 
den Heu- und Sauerwurm. (Ztschr. f. d. landw. Versuchswesen in Osterreich. 1911. 
p. 916—922.) 

—, Zur Heu- und Sauerwurmbekampfung. (Nlitt. d. osterr. Reichs-Weinbauvereins. 
1911. 1 Fig.) 

Howard, C. W., An experiment in fumigation of ticks. (Parasitology. VoL 4. 1911. 

p. 164—167.) 

Jones, D. H., Scolytus rugulosus as an agent in the spread of bacterial blight in pear 
trees. (Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 155—158. 2 Taf.) 

Maisonneuve, P., Un nouveau proc6d6 de destruction de la Cochylis. (Rev. de viticult. 
Ann6e 19. 1912. No. 959. p. 601—603.) 

Mols, E., t)ber das Kleinbleiben der Traubenbeeren infolge Schwefelns und Kupfems 
der Weinberge. (Mitt. d. Dtschn. Weinbau-Ver. Jg. 7. 1912. No. 5. p. 175—177.) 
Pfianzenschutzkalender fur Feld-, Wein-, Obst- und Gartenbau. (Hrsg. v. d. k. k. landw. - 
bakteriol. u. Pflanzenschutzstation in Wien. Wien 1911. Mp. 8.) 

Schwangart, F., Die Bekampfung der Rebschadlinge und die Biologie. (Verh. Ges. 

Dtschr. Naturf. 83. Vers. Karlsruhe. Tl. 2. 1. Leipzig 1912. p. 297—311.) 

Simon, J., Die Bekampfung des Hederichs in Serradella. (Ill. landw. Ztg. Jg. 32. 1912. 
No. 20. 3 p. 2 Fig.) 

Wahl, Bruno, tlber Rattenbekampfung. (Wiener landw. Ztg. 1911. No. 12.) 

Inh&lt 

Original-Abhandlungen. 

Kellerman, Karl F., and McBeth, L G., 

The Fermentation of Cellulose, p. 485. 

Laer, H. van. Paralyse et activation dia- 
stasiques de la zymase et de la catalase, 
p. 481. 

Honk, M g y, Entgegnung auf die Berner- 
kungen von Dr. E. M o 1 z zu meiner Ar¬ 
beit: Bedingungen der Hexenringbildung 
bei Schimmelpilzen, p. 561. 

Vogel, Neue Beobachtungen iiber das Ver- 
halten von Nitrat im Ackerboden, p. 540. 


Winterstein, E., und Renter, CU t)ber die 
stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze, 
p. 566. 

Wolff, A., Sauerungsbakterien, insonder- 
heit Milchsaurelangstabchen und Pro- 
pionsaurebildner in Molkereiprodukten, 
speziell in den verschiedenen Kasesorten, 
p. 494. 

Benchtigung, p. 572. 

Bene Literator, p. 573. 


Die Herren Hitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereits lertiggestellte 
Klischees — falls solche mit den Manoskripten abgeliefert werden — nieht 
der Redaktion, sondem direkt der Verlagsbuchhandlong Gustav Fischer 
in Jena einzusenden. 


Abgcsclilossen am 22. Juli 1912. 

Hofbuciidmckerei Hudolstadt 


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CentralUatt for Bakl etc. IL AM. Bd. 34. No. 23|25. 

Ausgegeben am 17. August 1912. 


Naehdruck verboten. 

Beitrage zur Kenntnis der niederen pf anzlichen Organismen, 
besonders der Bakterien, von Hoch- und Niederungsmooren, 
in floristischer, morphologischer und physiologischer Beziehung. 

[Mitt. a. d. bakt. Laborat. der Moor-Vers.-Stat. Bremen. 1 
Von Dr. Georg Albert Ritter. 

Kritische Literaturiibersicht. 

So ungeheuer groB auch die bisher erschienene Literatur auf dem Ge- 
samtgebiete der Bakteriologie ist, liegt zurzeit dennoch nicht eine einzige 
Veroffentlichung vor, die uns einen tieferen Einblick in die mikrobiologischen 
Verhaltnisse der Moore gestattete, die uns AufschluB gabe des Naheren 
iiber Zahl, Virulenz und Art der niederen pflanzlichen Organismen der 
Moorerden, und die uns AufschluB bote iiber die sicherlich nicht allgewohn- 
lichen biologischen Prozesse, die die ihrer physikalischen und chemischen 
Beschaffenheit nach eine vollige Sonderstellung einnehmenden Boden die 
Bakterien abspielen lassen. 

Als iiberhaupt einzige groBere Arbeit, die speziell die bakteriologischen Verhalt¬ 
nisse eines Moorbodens zum Gegenstande des Studiums hat, nenne ich eine Veroffent- 
lichung von Fabricius (1) und H j. v. Feilitzen, welche aber auch nur Zahlen 
iiber den Gehalt allgemein an Bakterien in jungfraulichen und kultivierten Hochmooren 
bringt, und die zeigt, daB derselbe relativ gering ist, aber mit steigender Kultur an- 
wachst. Insbesondere erhohte Zufuhr des bakterienreichen Stalldiingers und Aufbringen 
von keimreicher Erde den Keimgehalt bedeutend, der dem in mineralischen Kultur- 
boden dami auch gleichkommen kaim. Es ergaben sich als Mittelzahlen fiir je 1 g 


feuchte Erde: 

Rohes, nicht entwassert.es Hoch moor. 138 500 

Entwassertes, aber noch nicht kultiviertes Hochmoor. 200 300 

Neukultiviertes, mit Kalk und Sand behandeltes Hochmoor .... 6 900 400 

Alt kultiviertes, besandetes, gekalktes, mit Mist und Hunger behan¬ 
deltes Hochmoor. 6 224 500 

Dasselbe, als Brae he. 7 801 600 

Altkultiviertes Niederungsmoor, mit Hafer bestellt. 7 175 000 


Die Keime wurden fast ausschlieBlich in den oberen 15—20 cm Tiefe angetroffen. 
Bei 50 cm Tiefe wurden alle Platten, nur 1 ausgenommen, steril befunden. Indes wirft 
auch L 6 h n i s (2) den beiden Autoren vor, daB die Ziihlzeit zu kurz bemessen war, 
so daB diese bezuglichen Angaben wohl nnr einen beschrankten Wert beanspruchen 
diirfen. 

Weitere Angaben iiber den Keimgehalt von Moorlandereien finden wir noch in 
einer Arbeit von H. Fischer (3): Ein altkultiviertes Hochmoor lieferte hier aber 
niedrigere Zahlen als ein anderes, bis dahin noch nicht in Kultur genommenes Moor. 
Wir sehen schon hieraus, daB die bakteriologischen Verhaltnisse gerade im Moorboden 
keineswegs einfache sind. 

H j. v. F e i 1 i t z e n (4) gab neuerdings noch einige kurze Notizen, die das Vor- 
kommen von Azotobacter in Moorerden betreffen. Von R a m a nn (5) be- 
sitzen wir Untersuchungen iiber Bakterien von humosen Boden. 

tJber Nitrifikation in einem Moorboden verbreiten sich E g g e r t z (6), Herr¬ 
mann (7). Betreffs der nachteiligen Bedingungen fiir die Salpeterbildung in halb- 
zersetzten, humosen, sauren Substraten, wie sie z. T. in Moorlandereien vorliegen, 
auBerten sich Tacke, Immendorf und M i n s s e n (8). 

Zweite Abt. Bd. 34. 37 


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Georg Albert Ritter, 


Uber die Kalkwirkung bei Erdimpfungen auf Hochmoor arbeiteten T a c k e, 
Immendorf, Hessenland, Schutte und Minssen (9). Des weiteren 
berichten liber Leguminosenkultur, Impfwirkung mit kiinstlichen beziiglichen Prapa- 
raten und natiirlicher Impferde auf Moorboden S a 1 f e 1 d (10), Feilitzen(ll) u. A. 
Angeblich infolge von spezifischen chemischen Differenzen kommen in siiddeutscben 
Mooren die Knoilchenbakterien besonders haufig vor, wahrend sie in norddeutschen 
Mooren nicht selten nur auBorst sparlich vorhanden zu sein scheinen. Aber das relativ 
haufige Vorkommen von Knoilchenbakterien in siiddeutschen Mooren ist wohl eher 
dem Umstande zuzuschreiben, daB deren Ausdehnung gering ist und von hoheren und 
hohen Erhebungen, deren Boden natiirliche Leguminosen tragen, durch den Wind die 
Bakterien weit verbreitet werden. Diese Auffassung drangt sich, wie Herr Prof. Dr. 
Tacke mir giitigst mitteilt, geiadezu auf, wenn man die Situation bei dem groBen 
Chiemsee-Moor betrachtet, auf dem die Versuchswirtschaft der Kgl. Bayr. Moor-Ver- 
suchsanstalt liegt. 

In manchen anderen Arbeiten geschieht irgendein Versuch mit Moorerde, der 
irgendwie die Mikrobentatigkeit betrifft, nur nebenbei. Es kann daher mit gutem Grunde 
auf ein naheres Eingehen auf derartige Literatur Verzicht geleistet werden. 

Relativ groB ist aber die Zahl der Untersuchungen, die dadurch eine gewisse Be- 
ziehung zur Moorbakteriologie besitzt, daB sie die Einwirkung der Huminsubstanzen 
auf die Mikroorganismen ergriindet: denn nach C. A. Webers (12) Definition ist 
ein Moor ein Gelande, das mit einer reinen Humusschicht von einer gewissen Machtig- 
keit bedeckt ist. 

Im allgemeinen wird ja von den Autoren der Humussubstanz ein forderlicher 
EinfluB auf die mannigfachsten biologischen Umsetzungen zuerkannt. So soli ebenso 
die Ammoniakbildung wie die Salpeterbildung eventuell sehr deutlich begiinstigt werden, 
und dabei sei es unwesentlich, ob das Ammoniak aus EiweiBsubstanzen oder aus Amid- 
stoffen resultiere. Auch auf N-sammelnde Organisinen, auf Azotobacter, ferner 
auf Alkoholbildung durch Hefe soil Humus fordernd einwirken. Dabei wird der orga- 
nischen Substanz oft die Bedeutung einer C- bezw. einer Energiequelle zugesprochen. 
In manchen Fallen war ein Grund fur eine giinstige Einwirkung nicht erkennbar. Bis- 
weilen sollen die Humusbestandteile lediglich als Stimulantia wirken, oder es wird auf 
ihre Eigenschaft als O-Ubertrager hingewiesen. 

Indes fehlt es aber auch nicht an Forschem, die den Humussubstanzen nur ge- 
ringen Wert fur die Bakterien zusprechen. Nicht forderlich wirkte Humus bei manchen 
Denitrifikationsversuchen. Auch kam nach gewissen Versuchen der Humus schein- 
bar nur als N-, nicht aber zugleich als C-Quelle in Betracht. 

Es ist nur notig, sich den Begriff des Wortes „Humus“ zu vergegenwartigen, will 
man den Grund fur die differierende Beurteilung der Humusstoffe als Kraft- und Nahr- 
quelle fiir die Mikroben einsehen. Wir haben in dem Worte „Humus“ bisher lediglich 
einen Sammelbegriff vor uns. Der Humus selbst ist bald N- oder S-haltig, bald N- 
oder S-frei. Er ist chemisch verschieden je nach seiner Entstehungsart und je nach 
seinem Alter. Auch alle sonstigen, je konstanten oder zufalligen physikalischen und 
chemischen Verhaltnisse, unter denen er sich bildet, sind natiirlich in der gleichen Hin- 
sicht von groBter Bedeutung. In don Fallen, wo mit „Humussubstanzen 44 gearbeitet 
wurde, lag beinahe stets wohl je ein „anderer 44 Humus vor. Dann wurde er jeweilig 
anderen Substanzen zugemengt, oder wurde von vomherein nur beriicksichtigt im ge- 
meinschaftlichen Auftreten mit anorganischen Mineralien, z. B. mit Quarzsand, Spat- 
sand, Ton, Kalk usw. 

Da aber, wo es sich um Moore handelt, treten die Humussubstanzen nicht nur als 
accessorise he Bestandteile, sondern als wesentliche, beinahe ausschlieBliche auf, und 
bilden in unvermengtem Zustande ein eigenes, selbstandiges „Gestein“. DaB sie hier 
eine andere physiologische Rolle spielen konnten, als in mineralischen Boden, leuchtet 
wohl a priori ein. 

Bald haben wir es bei unseren Humusarten mit „saurem“, bald mit „adstrin- 
gierendem 44 , bald mit „mildem“ Humus zu tun. Bald uberwiegt die Menge des in Al- 
kalien und Alkohol unloslichen Ulmines und Humines, bald die der in Alkalien los- 
lichen, durch Saure fallbaren „Sauren 44 . Die Ausdriicke: „Gein, Geinsaure, Quellsaure, 
Quollsatzsaure, Torfsaure 44 usw. sind im letzten Grunde Verlegenheitssammelbegriffe. 
Die ganze Frage nach der chemischen Natur der „Humusk6rper“, nach der Saurenatur 
derselben steht ja uberhaupt noch im Mittelpunkte des wissenschaftlichen Streites: 
Wahrend Baumann und Gully (13) die Saurenatur der Humusstoffe uberhaupt 
vollig in Abrede stellen, und den Beweis fiir die kolloidale Natur des Humus zu er- 
bringen suchten, vertritt die Bremer Moor-Versuchs-Station (14) die Ansicht der wahren 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanziichen Organismen, etc. 


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Saurenatur, ohne indes dabei die auf der kolloidalen Beschaffenheit der Humussauren 
begriindeten Wirkungen zu iibersehen. 

Halten wir uns lediglich an exakt erwiesene Tatsachen, so wissen wir beziiglich 
der Verwertbarkeit der Humussubstanzen als Kraft- und C-Quelle fiir die niederen 
pflanziichen Mikroorganismen lediglich dies, daB Pilze und Bakterien an der „Ver- 
arbeitung“ des Humus teilnehmen konnen. Weist doch auch schon die Holzzer- 
setzung durch Parasiten in die gleiche Richtung, ferner die Falle, wo Hyphenf&den und 
dergleichen mit den Humusteilchen irgendeines Bodens eng verwachsen sind, und in geeig- 
neten Losungen oder Aufschwemmungen dieselben vollig zu entfarben vermogen, oft- 
mals noch in Symbiose mit einer reichen Flora von Bakterien, Hefen, niederen Algen 
und anderen Arten niederer oder hoherer Pilze. 

Nicht unerwahnt will ich noch andererseits lassen, wie von der desinfizierenden, 
keimtotenden Wirkung des Torfes gesprochen wird, und auch bereits derartige Arbeiten 
vorliegen. 

In all dieser Hinsicht muB ich mancher Arbeiten gedenken von: Reinitzer 
(15), Albert (16) und Luther, D z i e r z b i c k i (17), Heinze(18), Re my 
(19) und Rosing, S t u t z e r (20), v. R o s e n b e r g - L i p i n s k y (21), Br6al 
(22), Stoklasa (23), S a 1 z m a n n (24), Nikitinsky (25), Koning (26), 
Christensen (27), H. Fischer (28). 

Das „Handbuch der landw. Bakteriologie" von Lohnis (29) fuhrt noch manche 
kleinere oder speziellere bakteriologischen Arbeiten, die mit Moorerde geschahen, an. 

Literaturangabe. 

1) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 161 ff. 

2) Handbuch d. landw. Bakteriol. p. 511. 

3) Landw. Jahrb. Bd. 38. 1909. p. 357 ff. 

4) Centralbl f. Bakt. Abt. H. Bd. 29. 1910. p. 232. 

5) Forstl. Jahrb. 1898. 

6) Meddel. Kgl. Landtboucks Akad. Exp. fait. 91. 1906. p. 1. 

7) Ill. landw. Ztg. Bd. 28. 1908. p. 824—872. 

8) Landw. Jahrb. Bd. 27. 1898. Erg.-Bd. IV. p. 358 ff. 

9) Mitt. d. Ver. z. Forder. d. Moorkult. Bd. 13. 1895. p. 389. 

10) Ibid. Bd. 13. 1904. p. 111. 

11) Ibid. Bd. 29. 1910. p. 198. 

12) t)ber Torf, Humus und Moor. Bremen (v. Halem) 1903. 

13) Mitt. d. Kgl. Bayr. Moor-Kulturanst. H. 4. 1910. p. 31—156. 

14) Vgi. Tacke u. Siichting, t)ber Humussauren. Landw Jahrb, 1911. 

Bd. 41. p. 717—754. 

15) Bot. Ztg. Bd. 58. Abt. I. 1900. p. 63 ff. 

16) Centralbl f. Bakter. Abt. II. Bd. 24. 1909. p. 255. 

17) Ibid. Bd. 25. 1910. p. 296. 

18) Ibid. Bd. 26. 1910. p. 682. 

19) Ibid. Bd. 30. 1911. p. 349 ff. 

20) Ibid. Bd. 31. 1911. p. 304. 

21) Der prakt. Ackerbau. 3. Aufl. 1869. Bd. 1. p. 493. 

22) Ann. agron. T. 23. 1897. p. 356—369. 

23) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 4. 1898. p. 510. 

24) Diss. Konigsberg 1901. 

25) Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 00. p. 396 ff. 

26) Arch, norland. T. 9. 1904. p. 56—65. 

27) CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1907. p. 109. 161. 378. 528. 

28) Ibid. Bd. 24. 1909. p. 69. 

29) Berlin 1910. 

Von manchem Thema der folgenden Kapitel wurde als vorlaufige Mitteilung 
ein'kiirzeres Referat hier und da gegeben, wobei aber auf diese Arbeit jeweilig zur naheren 
Orientierung verwiesen wurde. So betreffs der „Merkwiirdigkeiten beziiglich der 
Saipeterbildung und des Salpetergehaltes im Moorboden" wie „Uber die physiologische 
Bedeutung der Humussubstanzen" in den „Intemat, JViitteil. f. Bodenkunde" (1912). 
Ein kleiner Teil der Arbeit, der den Einflujl der gegenseitigen Vermischung von orga- 
nischer und mineralischer Erde in biologischer, physikalischer und chemischer Hinsicht 
behandelt, wurde, da er mir besonderes praktisches Interesse allgemeinerer Art zugleioh 
zu besitzen scheint, auch in den „Mitteilungen" der D. L. G. (1912. p. 422 ff.) 

37* 


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580 


Georg Albert Ritter, 


publiziert. — Viele weitere hier noch nicht naher beriihrte Fragen, meist spezielleren 
Inhaltes, sind bereits in Angriff genommen, z. T. bald abgeschlossen. 


Bemerkungen zor Arbeit. 

Mit den im folgenden gegebenen Versuchen ist natiirlich noch keine er- 
schopfende Behandlung der Moorbakteriologie geschehen. Verfasser ist sich 
dessen wohl bewuBt, daB dadurch nur die allgemeinen Grund- und Richt- 
linien festgelegt sind, die die weitere Forschung zu beschreiten hatte. Der 
Zweck der Arbeit war ja bei der ganzen Sachlage naturgemaB auch zunachst 
nur der, von vornherein, eine Orientierung iiber die allgemeinen Verhaltnisse 
zu schaffen. Sowohl rein wissenschaftlich wie zugleich praktisch wichtigen 
Momenten wurde die Aufmerksamkeit zugewendet. 

Insbesondere bleibt es auch der weiteren Untersuchung vorbehalten, 
zu entscheiden, inwieweit die gewonnenen Ergebnisse einer Verallgemeinerung 
schlechthin moglich sind, ob ahnliche Resultate sich fiir alle gleichartigen 
Moore ergeben, oder ob das geologische Alter, der Zersetzungsgrad usw., 
besonders die jeweiligen lokalen Verhaltnisse jeweilig auch auffallende bak- 
teriologische Sonderheiten bedingen. So sind die am Schlusse jedes Teiles 
aufgestellten „Thesen“, die die zusammengefaBten Ergebnisse desselben sind, 
von mir auch in dem BewuBtsein gegeben, daB sie z. T. einer Erweiterung, 
ev, Beschrankung fahig sein konnten. 

Zur Untersuchung gelangten nur da nicht, wo besondere Umstande dies 
direkt notig machten, Erden, die typische Hoch- bezw. Niederungsmoore 
reprasentierten. Die hauptsachlichsten charakteristischen physikochemischen 
und botanischen Eigen- und Sonderheiten der Moore gegeniiber den minera- 
lischen Boden, sowie wieder die speziellen unterscheidenden Eigenschaften 
des typischen Hoch- wie Niederungsmoores finden sich in einem spateren 
Teile erortert mit Bezug auf bakteriologische Fragen. Zwecks genauen Stu- 
diums der jeweiligen, nicht bakteriologischen Verhaltnisse muB der Interessent 
auf beziigliche Spezialarbeiten verwiesen werden. Beziiglich der Nomen- 
klatur bemerke ich, daB ich im folgenden die iiblichen Termini teehnici zu- 
grunde gelegt habe, wie sie z. B. von Weber (1. c.) des naheren erlau- 
tert sind. 

Die Punkte, die ich zuerst in das Bereich der Untersuchung ziehen zu 
miissen glaubte, waren: 

I. Beobachtungen, betreffs der Zahl der in Moorlandereien lebenden niederen 
pflanzlichen Keime. (Jungfrauliches, bearbeitetes, gekalktes, gediingtes Hoch- 
und Niederungsmoor, EinfluB der Schichttiefe, des Wassergehaltes usw.). 

1. Resultate durch die Koch scbe Platteamethode. 

2. „ „ direkte mikroskopische Untersuchung. 

3. „ „ Vergleich der Tatigkeit eines Bodens in R e m y scher 

Kultur bei Impfungen mit unglcichen Mengen Erde. 

II. Beobachtungen, betreffs der allgemeinen morphologisehen und systematischen 
Verhaltnisse der niederen pflanzlichen Moororganismen. (EinfluB des Alters, 
der Art. der Diingung, Bearbeitung usw. des Moores.) 

1. Der qualitative Organismenbestand. (Bakterien, Aktinomyceten, SproB-, 
Fadenpilze, Algen [ProtozoenJ). 

2. Die quantitative Artbeteiligung bei der Zusammensetzung des Organismen- 
bestandes (im Hochmoore, im Niederungsmoore). 

III. Beobac'htungen, betreffs der physiologischen Verhaltnisse der Moorkeime. 

1. Fehlen bezw. Vorhabdensoin der physiologischen Gruppen der Keime: 

a) Faulnisbaktorien. 

b) Humuszersetzcnde Organismen. 

c) Siiurebildner und -tilger. 

d) Denitrifizierende Keime. 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


581 


e) N-fixierende Keime: 

a) Der anaeroben Clostridienreihe. 
p) Der aeroben Azotobacterkeime. 
y) Der symbiotisch lebenden Knollchenerreger. 

f) Xitrificierende Keime: 

a) Versuche in Remys Kulturen mit Hoch-, Xiederungsmoor, Heide- 
hnmus, Gartenerde mineralischer Natur. 

P) Isolations versuche aus R e m y s Kulturen. 

y) Qualitative Priifungen des Vorkommens von Salpeter, Nitrit und Am- 
moniak in Freilandmoorerden. 

S) Theoretische Betrachtungen iiber die Entstchungsweise von Salpeter 
in jungfraulichen, sauren Hochmooren, an der Hand von Bodendes- 
infektionsversuchen. 

Anhang: Die Kalkfrage im Zusammenhange mit der Salpeterfrage. 

g) Ammon- und Salpeterassimilierende Keime. 

2. Entwicklung, Virulenz und physiologische Leistungen der Moorkeime in 
ihrer Abhangigkeit von: 

a) Dem Charakter des Moores. (Sauerung, Faulnis, Denitrifikation.) 

b) Der Tiefe der Erdschicht. (Faulnis, Denitrifikation, Freilandbeobach- 
tungen.) 

c) Der Jahreszeit. 

d) Dem Zersetzungsgrade des Moores. 

e) Physikalischen Faktoren: 

a) Dem O-Gehalte. (Faulnis von Pepton, Blutmehl, Fischmehl, Kasein), 
sonstige Beobachtungen. 

P) Der Temperatur. (Selbsterhitzung im Freilande, im Labor.-Kulturver- 
suche, Faulnis bei hoherer Temperatur, Widerstandsfahigkeit aller und 
spezieller Keime gegen sehr hohe und sehr niedere Temperaturgrade, 
Sterilisation von Moorerde durch Erhitzen.) 
y) Dem Wassergehalte. (EinfluB des ungleichen Wassergehaltes, des 
Trocknens, seiner Schnelligkeit, und der Lang© der Zeit der Trocken- 
heit auf Faulniserreger und Leguminosen- Bakterien.) 

f) Chemischen Faktoren: 

a) Alkalische Substratreaktion bezw. Kalkgaben. (Salpeterfrage, Saue¬ 
rung in alkalischen Substraten, Faulnis und Sauerung mit gekalktem 
und ungekalktem Moor, Denitrifikation in saurer Losung, Kalkgaben 
in variierter Hohe.) 

P) Reizwirkungen durch: 

aa) Starkere Sauregrade. (Floristische Verhaltnisse in sauren und al¬ 
kalischen Losungen, Denitrifikation in saurer und alkalischer 
Losung, Einwirkung verschiedener, unorganischer und organischer 
Sauren in variierten Mengen auf die Faulnis, EinfluB der Saure 
auf den Boden, bezw. seine Aufschwemmung, Zusatz relativ sehr 
hoher Sauremengen.) 

PP) Humussaurezusatz. (Zusatz nattirlicher Humusstoffe zu Sauerungs- 
kulturen, von roh gereinigten in ungleichen Mengen zu mehreren 
Faulnis- und Denitrifikationsversuchen, EinfluB der loslichen 
Moorsubstanz auf Virulenz der Faulniskeime, und auf Wachstum 
von Sarcinen, Verwertbarkeit der Humate als Nahr- und Kraft- 
quellen im Boden.) 

yy) Starkere Konzentration des Kulturmediums. (Faulnisversuche). 

g) Der Bearbeitung des Bodens. (Faulnisversuch). 

h) Der Vermischung von Moor und mineralischer Erde mit und ohne gleich- 
zeitige Kalkung. (Vermischung von Moor und Marscherde in variierter 
Menge, bakteriologische Befunde, Mineralisation der organischen Sub- 
stanz, physikalische Beschaffenheit, Reaktion, N-Verhaltnisse, Frucht- 
barkeit der Mischerden gegeniiber der Moorerde und dem Marschboden 
allein.) 

i) Impfung des Hochmoores mit Naturimpferde. (EinfluB der Impfung mit 
una ohne gleichzeitige Gaben von Kalk und X-Salzen als Ammonsulfat 
und Salpeter, Wachstum von Lupinen und Seradella in solchen Erden. 

IV. Das bakteriologische Verhalten von Moorboden im Vergleiche zu dem von 
mineralischen Erden. (Faulnis, Denitrifikation.) 


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582 


Georg Albert Ritter, 


V. Die bakteriologische Charakteristik der Moorarten beziiglich ihrer beeonderen 
Eigenarten und ihrer relativen Unterschiede in bakteriologisch floristischer, 
systematischer, morphologischer, physiologischer Hinsicht. 

VI. Die Ertragsfahigkeit der Moorboden und die R e m y sche Methode der bak- 
teriologischen Bodenbeurteilung. (Ubereinstimmung zwischen Theorie und wirk- 
lich bestehenden Verhaltnissen. Berechtigung, und zwar vorlaufig alleinige 
Berechtigung der R e m y schen Methode bei der genauen quantitativen bak- 
teriologisch-chemischen Mooruntersuchung.) 


I. Beobachtungen, betreftend die Zahl der in Moorlandereien lebenden Bakterien. 

1. Resultate nach der Koch’schenPlatten- 

methode. 

Dieser zur Ermittelung des Keimgehaltes am gewohnlichsten angewandten 
Methode haften schon an sich recht erhebliche Fehler an: Die oft groBe Zahl 
der obligaten Anaeroben kommt hier wegen der Versuchsbedingungen iiber- 
haupt nicht, Oder wenigstens nur zum allergeringsten Teile zum Wachstume, 
von vornherein. Aber auch viele aerobe Formen, obligate und fakultative, 
vermogen sich gar vielfach hier tiberhaupt nicht zu entwickeln, da sie ein 
bestimmtes, spezifisches Nahrsubstrat beanspruchen. So die Nitritations- 
und Nitratationsbakterien, die N-sammelnden Organismen der Azoto- 
b a c t e r gruppe usw. Ferner liefert auch fiir die iibrige Mikroflora des 
Bodens die Anwendung verschiedener Nahrmedien von untereinander in 
chemischer Hinsicht differierender Zusammensetzung stets auch fiir ein 
und denselben Boden relativ so schwankende Keimzahlen, daB diese oft die 
verschiedener Erden zu sein scheinen. 

Aber speziell fiir die Moorbakteriologie empfiehlt sich nach meinen Er- 
fahrungen die Koch sche Plattenmethode zur Feststellung des Keimgehaltes 
der Boden umsoweniger noch, als hier — eine weitere Fehlcrquelle dar- 
stellend — die kolloldale Natur der sog. Humussubstanzen gar oftmals ver- 
hindert, daB eine groBere Zahl der Bakterien bei noch so energischem Schiitteln 
der Aufschwemmungen von den Moorteilchen, denen sie aufsitzen, losgerissen, 
und schlieBlich alle Keime in der Flussigkeit gleichmaBig verteilt, suspensiert 
sind. Auch die tubulose Natur der Sphagnumzellen, in deren Innern sich zum 
Teile die Mikroben befinden, erweist sich dem Bakteriologen in der gleichen 
Hinsicht ungtinstig. Die Keime vermogen durch die groBen Poren der sog. 
Wasserzellcn des Mooses leicht in diese einzudringen, aber bei weitem nicht 
immer werden derartige Keime bei der Priifung der Erde auch wieder samt- 
lich aus den Zellen herausgestrudelt. 

Eine weitere einfache Uberlegung laBt es nach meinem Ermessen auch 
ganz plausibel erscheinen, daB die physikalische und chemische Eigenart 
der Moore ein fernerer Grund sein konne, weshalb Bakterien, die speziell an 
solche aparte Verhaltnisse angepaBt leben, auf all unseren kunstlichen Sub- 
straten oft nur z. T., ja iiberhaupt nicht zur Entvvicklung gelangen. 

Ich verzichte darauf, die groBe Reihe Zahlen bis in das Detail zu ver- 
offentlichen, welche mir das Studium des Keimgehaltes von Moorbhden 
nach der Koch schen Plattenmethode lieferte, da sie ja doch nie den Wert 
absoluter Zahlen beanspruchen konnen. Ich bemerke nur, daB die tJber- 
einstimmung der ermittelten Zahlen auch dann noch oftmals eine nur maBige, 
wenig zufricdenstcllende war, wenn Kontrollen mit der gleichen Impfmenge, 
selbst aus ein und derselben Aufsclnvemmung entnommen, an- 
gesetzt wurden. Staminten aber die Impfmengen aus verschiedenen 
Aufschwemmungen, die aber nach einem Rezepte von ein und 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


583 


derselben Erde hergestellt wurden, so konnte nicht selten von einer 
brauchbaren Gleichheit der Resultate der Kontrollen kaum die Rede sein 
— aus den Griinden, die ich oben kurz andeutete; obwohl vor jeder Priifung 
die betreffende Erde zuvor sorgfaltig durchgemischt wurde. 

Immerhin aber gestatten die stattgehabten Ermittlungen, folgende 
Resultate zu entnehmen: 

1. Der Keimgehalt von unkultiviertem Hochmoorboden ist durchweg 
ein sehr niedriger. 

2. Wenig zersetztes Hochmoor, Bleichmoostorf oder Sphagnumtorf, ist 
stets keimarmer noch als weiter zersetztes. 

3. Langere Zeit hindurch bearbeitetes, gediingtes und gekalktes Hoch¬ 
moor besitzt ganz ungleich mehr Bakterien als jungfrauliches; wenn es gut 
zersetzt ist, kann der Keimgehalt sogar ein sehr hoher sein, und dem von guten 
mineralischen Erden zur Seite gestellt werden. 

4. Urspriinglich jungfrauliches Hochmoor, das nur gekalkt wurde, er- 
fuhr dadurch eine nur relativ maBige Steigerung seiner Keimzahlen. 

5. Niederungsmoor zeichnet sich in fast alien Fallen durch hohen Keim¬ 
gehalt vor Hochmoor aus, auch wenn der Boden noch vollig unkultiviert ist. 

6. Wie auf mineralischen Boden nimmt auch in Moorerde der Keimgehalt 
mit steigender Tiefe rasch ab. Doch blieben nur sehr vereinzelte Platten 
vollig steril bei Impfung mit Erde aus ca. 50 cm Tiefe, obschon Infektion 
ausgeschlossen gelten muB. 

7. Beziiglich des Wassergehaltes gilt: Trocknende Hochmoorboden ver- 
lieren durch das Trocknen nur unwesentlich an Keimen, wenn dasselbe all- 
mahlich durch Verdunstung statthat, selbst nach Monaten. 

8. Fiir rohes Hochmoor konnte kein wesentlich hoherer Keim¬ 
gehalt erwiesen werden, selbst wenn: 

a) die Priifungen in verschiedenen Jahreszeiten vorgenommen wurden. 

b) die chemische Zusammensetzung der Nahrsubstrate noch so sehr 
variiert wurde (Neutrale, bezw. alkalische oder saure Reaktion, 
Zusatz von Zucker, von Moor und Moorextrakt, Humussaure zu 
Gelatine, bezw. Agar-Agar usw.). 

2. Resultate durch direkte mikroskopische Unter- 

s u c h u n g. 

Ganz zweifellos liefert auch die direkte Zahlung der Keime unter dem 
Mikroskope zu niedrige absolute Werte, wie aus den von A d a m e t z er- 
mittelten Zahlen hervorgeht. Aber in Verbindung mit dem Plattenverfahren 
muBte diese Methode zuverlassige a 11 g e m e i n e Ergebnisse zu bringen 
versprechen. 

Von den jeweilig zu priifenden Erden wurden mehrere kleinste Probchen 
mit wenigst sterilen Wassers unter dem Mikroskope direkt auf ihren Keim¬ 
gehalt hin betrachtet. Es braucht wohl eigentlich nicht erst besonders ver- 
sichert zu werden, daB diese Probchen moglichst einer „Mittelprobe“ ent- 
sprechen sollten. 

Es zeigten sich die Ergebnisse des obigen Teiles ohne besondere Miihe 
und Umstande im Prinzipe vollauf bestatigt. Das Verhaltnis der „Bakterien- 
masse“ zur „Erdmasse“ war zwar fiir die einzelnen Erdarten je konstant 
und charakteristisch, aber ein derart differentes fiir ungleichartige Moor- 
bijden, daB es als Diagnostikum fiir Hoch- oder Niederungsmoor allgemein- 
hin Verwendung finden konnte. 


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584 


Georg Albert Bitter, 


Ebensowenig wie durch die Plattenmethode, versuchte ich auch hier- 
durch nicht, „absolute“ Keimzahlen zu gewinnen. 

3. Resultate, gewonnen durch Vergleich der „T a t i g - 
keit“ eines Bodens in Remyschen Kulturen bei 
Impfung mit verschieden groBen Impfmengen. 

Die „Tatigkeit“ einer Erde wird durch zweierlei Faktoren bedingt: 
Durch die Zahl und die Virulenz der Keime. Die Virulenz der Bakterien 
aller Proben ein und derselben Mittelprobe einer Erde muB aber je zur Zeit 
als gleiche konstante GroBe betrachtet werden, ungeachtet der verwendeten 
Impfmengen: Impfen wir also eine sterile Nahrlosung mit verschieden groBen 
Mengen eines Bodens, so ist dann der Unterschied der biologischen Tatig- 
keit, die Differenz im Grade der stofflichen Umsetzungen in den einzelnen 
Kulturen, lediglich dem (urspriinglich) ungleichen 
Keimgehalte der einzelnen Kulturen Schuld zu geben, wenn vor der 
Impfung eine hinreichende' Durchmischung der Impfmenge statthatte; und 
wennschon sich in den Losungen eventuell anfanglich bestehende Ungleich- 
heiten im Keimgehalte, und seien sie noch so arg, allmahlich verwischen, 
konnen wir doch, wie ich meine, folgende Ruckschliisse auf den Bakterien- 
gehalt einer Erde aus der Intensitat der stofflichen Veranderung in den 
Kulturen uns erlauben, wenn wir nur die Priifung nicht 
bis zum Eintritte des Ausgleiches der verschiede- 
nen Tatigkeitsgrade der einzelnen Kulturen hin- 
ausschieben: 

1. DaB einer ziemlichen Gleichheit oder einem relativ nur geringen Unter- 
schiede beziiglich des Grades der chemischen Veranderung in den Kulturen, 
innerhalb derselben Zeiteinheit und unter sonst vollig gleichen Verhaltnissen, 
aber trotz Impfung mit recht erheblich verschiedenen Impfmengen, ur- 
sachlich nur entweder ein s e h r niedriger oder s e h r hoher natiirlicher 
Keimgehalt entspricht: Indem es im ersteren Falle wegen der doch s t e t s 
notigen, langeren Inkubationsdauer ohne groBere Bedeutung ist, 
ob sehr wenig oder viel Impfmaterial zugesetzt wird; bezw. indem anderen- 
falls schon die in der geringen Erdmenge enthaltenen Keime vollauf dazu 
geniigen, um den betreffenden ProzeB auch ohne vorhergehende weitere Ver- 
mehrung ihres Bestandes raschest zu Ende zu fiihren. 

2. DaB zwischen diesen beiden Fallen einer groBen Keimarmut oder 
eines groBen Keimreichtums der Grad der Schnelligkeit des stofflichen Um- 
satzes sofort entscheidet. 

Ein fraglicher Versuch geschah mit einem Sphagnumtorfe, der als Impf- 
material in Mengen von 1 g, 2 g, 5 g bzw. 10 g (in feuchtem Zustande) einer 
sterilisierten 1-proz. Pepton-(Witte-)Losung (je 100 ccm) zugesetzt wurde, 
unter sorgfaltigster Beachtung aller fUr eine sterile Impfung unerlaBlichen 
Bedingungen, am 22. XII. 11. — Es betrug dann die Menge des, in den 
einzelnen Kulturen durch Bakterientatigkeit in je der gleichen Zeiteinheit 
durch Faulnis gebildeten NH 3 -Stickstoffes in mg ausgedriickt (Tab. p. 585): 

Es gilt zu bedenken, daB die NH 3 -Mengen in den mit viel Moostorf be- 
impften Kolben infolge einer (hier allerdings nicht sehr wesentlichen) Zersetz- 
lichkeit der Moorsubstanz beim Destillieren mit Magnesia usta in NH 3 , wenig 
erheblicher erscheinen, als sie lediglich durch den FaulnisprozeB entstehen: 
Es geht auch aus dem Versuche nach obigen Erwagungen einwandsfrei hervor, 
daB der Keimgehalt des Hochmoores bestimmt bein hoher war, insofern 


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585 


Kulturart: 

am 4. I. 12 

am 9. I. 

am 13. 1. 

am 19. I. 

ungeimpft 

0 

0 

0 

0 

beimpft mit 1 g 

29,43 

44,22 

65,30 

78,99 

»» M 99 

28,70 

43,11 

— 

— 

„ 2 g 

30,13 

45,28 

67,72 

80,14 

99 99 99 

29,58 

46,15 

— 

— 

„ M 5 g 

35,17 

47,42 

08,14 

79,54 

99 99 99 

37,29 

45,55 

— 

— 

„ „ 10 g 

40,44 

48,19 

00,33 

83,22 

99 99 99 

41,97 

47,77 

1 — 

— 


die Intensit&t des Prozesses nur eine maBige ist. Speziell erscheinen mir 
aber die Unterschiede zwischen dem Grade der Faulnis in den mit nur 1 g 
und den mit der 10-fachen Menge Bleichmoostorfes beimpften Kulturen 
relativ so gering, daB ich auf einen nur recht m&Bigen Keimgehalt auch 
daraus zu schlieBen mich fiir berechtigt halte. War auch von vornherein 
nie zu erwarten, daB die betreffenden gebildeten NH S -Mengen ebenfalls 
quantitativ im Verh&ltnisse 1 : 10 stehen wie die Impferdmengen, so ist 
doch zweifellos der zuerst (noch als groBter) ermittelte tatshchliche Unter- 
schied der Intensitat der stofflichen Umsetzung zwischen den verschiedenen 
Versuchsserien viel zu klein, um eine gegenteilige Meinung zu rechtfertigen. 
Die chemischen Resultate schon von 9. I. lassen ja des weiteren alle Diffe- 
renzen in quantitativer Hinsicht beinahe bereits vollig verwischt erscheinen; 
sie konnen wie alle spater noch sich ergebenden geringen Differenzen zwi¬ 
schen den einzelnen, ungleich beimpften Kulturen bereits als in der zu- 
lassigen Fehlergrenze liegend erachtet werden (nach bakteriologischem MaB- 
stabe!). 

II. Beobachtungen, betreffend die allgemeinen morphologischen und syste- 
matischen Yerhaltnisse der niederen Moororganismen. 

Es kann nicht als Aufgabe dieser Arbeit gelten, eine genaue Angabe 
und genaue Beschreibung aller im Moore beobachteten Bakterienspezies 
zu geben; dies ist einer beziiglichen Spezialabhandlung vorbehalten. Zu- 
nachst einiges liber: 

1. den qualitativen Organismenbestand. 

a) Bakterien. Diese lassen sich unter dem Mikroskop wie auf 
Platten beobachten als Kokken, Bakterien (Lang- und Kurzstabchen), im 
Sporenzustande. Clostridienformen begegnet man auch. Ebenso verfliissi- 
gende und farbstoffbildende Keime vorhanden. 

b) Aktinomyceten wurden im Hoch- und Niederungsmoore 
nachgewiesen. 

c) SproBpilze waren mit dem Mikroskop nicht nachweisbar; indes 
kamen sie auf Platten vor, wo Luftinfektion ausgeschlossen war. 

d) Schimmel- und Fadenpilze sind in sehr reicher Flora 
vertreten: Unsere gemeinen „Schimmelarten“ ebenso wie hohere Mykomy- 
ceten. Schon die makroskopische Betrachtung der Mycelbildung macht 
evident, daB die Hyphen den allerverschiedensten Spezies zugehoren. Von 
Sporenbildungen sind Konidien sehr haufig zu finden, das Ausbleiben der 
hoheren Fruchtformen in den Kulturen macht die n&here Bestimmung oft 


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586 


Georg Albert Ritter, 


unmoglich. Zweifellos trcten auf den Mooren Formen zum Teil auf, denen 
wir bisher auf anderen Erden noch niclit oder nur selten begegneten. Naheres 
dariiber demnachst. 

e) A1 g e n gehoren teils zur Gruppe der Cyanophycen wie zu den echten 
Chlorophyceen, auch besonders Diatomeen und Desmidiaceen vorhanden. 

f) Niedere tierische Organismen. Protozoen, niedere 
Wiirmer usw. wurden beobachtet. Eine Spezialabhandlung folgt baldigst. 

Beziiglich der 

2. quantitativen Beteiligung der einzelnen Arten an 
der Zusammensetzung des Organismenbestandes 
erscheint es mir zweckmaBig, Hoch- und Niederungsmoor getrennt zu be- 
trachten. 

Im Hochmoore entfallt nicht immer der Hauptanteil des Orga¬ 
nismenbestandes auf die Bakterien. Durch Umstande kann es dahin kommen, 
daB die Schimmel- und hoheren Fadenpilze dominieren. Von den Bakterien 
iiberwiegen aber fast immer die Stabchen, obschon Kokken durchaus nicht 
selten angetroffen werden. Sehr haufig begegnen wir Sporen; besonders 
jungfrauliche, unbestellte Torfe scheinen damit reich gesegnet. Es lieB sich 
keine bestimmte GesetzmaBigkeit ermitteln derart, daB nur ganz bestimmte 
Formen im Moostorfe sich vorfanden: Im Gegenteile unterscheiden sich in 
verschiedenen Hochmooren auch die nur in geringer Zahl vorhandenen 
Keime (s. oben!) schon beziiglich ihres Habitus unter dem Mikroskop und 
hinsichtlich des Wachstums, der GroBe, der Form usw. ihrer Kolonien derart 
oftmals, daB ein groBerer Artenreichtum der iiberhaupt auf Hochmoorboden 
lebenden Bakterien nicht verkannt werden kann, selbst wenn der Arten- 
bestand eines einzigen Moores bisweilen nur recht maBig groB erscheinen mag. 
Clostridienformen fan dich sehr haufig, auch in groBerer Tiefe. Verfliissigende 
Formen und Pigmentbakterien waren selten nur in relativ geringer Menge 
vorhanden, noch seltener fehlten sie vollig. Bei manchen Untersuchungen 
waren sie in ganz auffalliger Anzahl vertreten. Auch hierdurch findet die oben 
ausgesprochene Ansicht eines groBeren, iiberhaupt moglichen Artenreichtums 
auf Hochmoorerde eine weitere StUtze. Speziell blauen Farbstoff bildende 
Keime scheinen mir recht zahlreich (relativ!). Demnachst solche, die gelbes 
und rotes Pigment erzeugen. In lange Zeit hindurch bestellten, bearbeiteten, 
gediingten Hochmooren ist der Bakterienreichtum, wie friiher gesagt wurde, 
oft bedeutend groBer. Natiirlich ebenso der Artenreichtum, und da erst 
hielte es schwierig, bestimmte Bakterienspezies als dominierend zu bezeich- 
nen, da ja mit dem Stallmiste dem Boden ganz ungeheure Mengen Keime 
(die zum Teil auf dem ihnen absonderlichen Substrate allerdings absterben), 
zugefiihrt werden. Auf solchen Boden treten dann auch die Schimmel- 
vegetationen in den Hintergrund, und es iiberwiegen nun auch hier die Bak¬ 
terien. Besonders von EinfluB auf die Artzusammensetzung des Moores 
ist die Kalkung. Dadurch sind makroskopisch fast alle Schimmelpflanzen 
durchaus zu beseitigen, und nach schon nur geringer Zeit kann man auch 
bei eingehenderer Priifung in speziellen Kulturen den ganz auffallenden 
Riickgang der Schimmelflora konstatieren. Es scheint diese Kalkung, auch 
wenn sie nur in beschranktem MaBe und nur ein einziges Mai geschah, dennoch 
auch auf langere Zeit diese Wirkung zu besitzen, da mir wenigstens bei beziig- 
lichen Untersuchungen immer die Armut des Bodens an Mykomyceten auf- 
fiel, selbst wenn durch die Kalkung durchaus keine vollige Neutralisation 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


5S7 


der natUrlichen „Bodensaure“ erreicht war. Zugabe von Kohlehydraten 
(Zucker) zum Torfe hat ein starkes Anwachsen der Menge der Clostridien zur 
Folge in der ersten Zeit. Gar bald aber erscheinen, oft in enormera MaBe, 
Schimmel- und andere Fadenpilze. Diingungen der Erde rait Ammonsalzen 
ebenso wie mit Kaseln verursachen gleichfaUs eine sehr iippige Entwicklung 
von Schimmel. Vergleichende Versuche lehrten, daB auch Salpeterdiingung 
zu Sphagnumtorf gegeniiber ungedungtem Moostorfe Schimmelpilzentwieklung 
zu fordern vermag. Doch erreicht Salpeter bei weitem nicht den „Wirkungs- 
wert“ von Ammonsalz in der Hinsicht. Bisweilen fiel mir auf, wie auch 
Lufttrocknen des Moores giinstig auf die Schimmelflora einzuwirken vermag. 
Vor allem waren es weiBe Mycelien, die die Moorteilehen innig umschlangen 
und durchzogen, gar oftmals in den tieferen Schichten ebenso haufig als an 
der Oberflache. fiber ein spezielles massenhaftes Auftreten einer Melanospora 
habe ich mich noch zu auBern (s. spater!). Die Streptothrix- 
Arten traf ich selten oder haufig an. Einen ersichtlichen Grund fur ihr je- 
weiliges Fehlen oder Vorkommen konnte ich nicht aufdecken. Die SproB- 
pilze spielen nach meinen bisherigen Erfahrungen eine nur untergeordnete 
Rolle bei der Artenzusammensetzung der niederen Lebewesen. Es ist dies 
um so auffallender, als ihnen doch allgemein ein saures Substrat nicht schad- 
lich ist. Algen bedecken (neben Moos) immer dann die Oberflache, wenn 
die Erde langere Zeit recht feucht gehalten wurde. Es sind besonders auch 
Diatomeen haufig, weniger Desmidiaceen. Protozoen scheinen mir nie im 
Hochmoore ganzlich zu fehlen. In giinstige Verhaltnisse beziiglich des Wasser- 
gehaltes, der Temperatur gebracht, reichern sich die Boden allmahlich recht 
betrachtlich mit Amoben und niederen Wiirmclien (A n g u i 11 u 1 a usw.) an. 

Im Niederungsmoore finden wir vielfach abweichende Verhalt¬ 
nisse vor. Selbst wenn ein solches von der Kultur noch vollig unberiihrt 
blieb, liefert es doch stets hohere Bakterien- als Schimmelpilzzahlen, was mit 
dem natUrlichen hoheren Kalkgehalte in ursachlichen Zusammenhang in 
erster Linie gebracht werden muB. Sehr haufig besteht eine direkte Armut 
an Mykomyceten. Selbst die Dungung eines Niederungsmoores mit Ammon¬ 
salzen oder Kaseln vermag hier oft nur eine maBige Fadenpilzvegetation 
zu erregen. Makroskopisch findet man in sehr vielen Fallen nur hin und 
wieder Partikelchen besonders in wiesenkalkreichen Erden, die Mycelien 
umspinnen. Selbst in Remy schen Kulturen, die mit Wiesenmoor an- 
gelegt waren, blieb oft jegliche Hyphenvermehrung aus, wahrend sonst 
gleiche Kulturen, die zum Vergleiche mit Hochmoor beimpft waren, stets 
an der Oberflache oder submers Schimmelbildung zeigten. Schon der groBe 
Bakteriengehalt (s. fruher!) wurde es ungemein erschweren, wollte man ein 
allgemeines Vorherrschen der oder jener Spezies feststellen. Bestimmt uber- 
wiegen hier die Stabchenformen vor den Kokken. Aber ein Blick in ein 
Mikroskop lehrt uns weiter, daB in einer Aufschwemmung ein und derselben 
Erde auch ein kolossaler Formenreichtum besteht und alle denkbaren GroBen 
der Zellen vertreten sind. Sporen konnte ich einwandsfrei nur relativ selten 
nachweisen; SproBpilze haufiger. Ebenso fehlten Algen und niedere tierische 
Bewohner nie vollig. Doch scheint das Vorkommen von Algen beschrankter 
gegenuber dem auf Hochmoorboden. Inwieweit allerdings letztere Behaup- 
tung einer Generalisierung fahig ist, muB ich noch dahingestellt sein lassen, 
da dieser Frage nur nebensachlichere Beachtung von mir zuteil wurde. 


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588 


Georg Albert Ritter, 


Der Vegetation, die in den Remy schen Losungen sich entwickelte, 
soli im folgenden Teile hin und wieder gedacht werden. Ob sie nun mit 
Hoch- oder Niederungsmoor angelegt waren, stehen sie doch immer in ge- 
wisser Beziehung zu den stofflichen Umsetzungen, die durch biologische 
Tatigkeit in den Kulturen ausgelost werden. 

III. Beobachtungen, betreffend die physiologischen Verhaltnisse der Moor- 

bakterien. 

Die Ermittlungen der Gesamtzahl der in einem Boden lebenden Bak- 
terien, sowie Versuche, welche die morphologischen und systematischen 
Verhaltnisse festzustellen zum Zwecke haben, sind im letzten Grunde, wenn- 
schon natiirlich auch sie von wissenschaftlichem Werte sind, dennoch nur 
von untergeordneter Bedeutung gegenliber der Frage nach dem physio¬ 
logischen Verhalten der Moorbakterien: Deren Leistungen zu erfahren, be- 
ansprucht unstreitig das Hauptinteresse. Denn niemand wird wohl heutzu- 
tage noch die hohe Bedeutung der Bakterien ernstlich in Abrede zu stellen 
versuchen: Die biologischen Eigenschaften eines Bodens erheischen das- 
selbe Interesse wie seine physikalischen und chemischen Verhaltnisse. Denn 
in gewisser Versuchsanordnung lassen sich durch entsprechende Umsetzungs- 
versuche Anhaltspunkte erzielen Uber die Tatigkeit der Organismen jedes 
Bodens, „und so oft auch wohlbegriindete Erklarungen Uber den EinfluB 
bestimmter MaBnahmen der Bodenbearbeitung wie uber die oft weit diffe- 
rierenden Resultate von Dungungsversuchen.“ 

Meine bezuglichen Untersuchungen geschahen meist in den bekannten 
Remy schen Kulturen, die unstreitig (neben vielen anderen Vorteilen) 
zum Nachweise stofflicher Umsetzungen infolge von Bakterientatigkeit sich 
wunderbar eignen. Die allgemeine Verwertbarkeit des durch quanti¬ 
tative Analyse ermittelten MaBes der in den mit den einzelnen Erden beimpf- 
ten Losungen stattgehabten stofflichen Veranderung, fUr die Beurteilung 
ihrer Ertragsfahigkeit und Fruchtbarkeit scheint mir ja durch Arbeiten von 
Koch und Pettit (Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 26. p. 335), Hoff¬ 
mann, Bazarewski, Coleman, Rahn und G. A. Ritter 
(s. Centralbl. f. Bakt. Bd. 31. p. 436) etwas in Frage gestellt, speziell fur das 
Gebiet der Moorbakteriologie glaube ich aber — mit der erforderlichen Ein- 
schr&nkung — dieser Methode das Wort reden zu durfen, nicht nur, weil 
— wie ich hier allgemein schon vorausschicke — tatsachlich die SchlUsse, 
zu denen die Intensitat der biologisch-chemischen Prozesse in den mit Hoch- 
und Niederungsmooren angelegten Kulturen betreffs der Fruchtbarkeit beider 
nStigen, den wirklich bestehenden Verhhltnissen entsprechen, sondern ins- 
besondere noch, weil fast keine der fur die mineralischen Boden gewohnlich 
angewandten chemischen quantitativen Mcthoden den sich durch die Ab- 
sorptionskraft und Zersetzlichkeit der kolloidalen Moorsubstanzen ergebenden 
Fehlern in genUgender Weise Rechnung zu tragen geeignet w&re, sondern sie 
fast samtliche hier versagen. 

Die Rezepte fiir die Losungen waren z. T. die bekannten. So fUr: Ni- 
trit- und Nitratbakterien die nach Winogradsky und Omeliansky, 
fiir denitrificierende Bakterien meist die von G i 11 a y empfohlene. In einem 
Spezialfalle diente Zellulose (Filtrierpapier) als Nahrquelle. Auf N-fixie- 
rende Organismen wurde gepriift durch Impfen von zu untersuchender 
Erde in Winogradskys Losung fiir Clostridien und andere anaerobe 
Formen, fiir die Organismen der Azotobacter gruppe in B e i j e - 


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589 


r i n c k s Nahrlosung, der aber zur Unterdriickung des Schimmels je 1 Tee- 
loffel von CaC0 3 zugesetzt wurde. Faulniserreger wies ich in Peptonlosung 
nach, die nur da nicht 2-proz. war, wo ein besonderer beziiglicher Vermerk 
steht. Saurebildner bekamen zur Entwicklung eine 2-proz. Dextroselosung, 
wenn die Menge der gebildeten Saure titrimetrisch festgestellt werden sollte. 
Im Falle ihrer beabsichtigten Bestimmung nach der Gewichtsmethode wurde 
in Garkolben (mit Garverschliissen beschickt) geimpft, die 500 ccm einer 
Losung enthielten, die pro 11 20 g Dextrose, 0,8 g Asparagin, 2 g K 3 P0 4 , 2 g 
K 2 HP0 4 und 0,5 g KH 2 P0 4 hatte. Da jeder Kultur noch 2 g CaC0 3 zuge- 
geben wurden, so bestimmte ich hier nicht nur den durch den SaureprozeB 
selbst primar verursachten, auf C0 2 -Bildung und -Entweichen beruhenden 
Gewichtsverlust, sondern zugleich den, der seine Ursache sekund&r in dem 
Entweichen der durch Einwirkung der gebildeten Saure auf den CaC0 3 ent- 
standenen C0 2 hatte, wodurch die Verlustzahlen groBer und eventuelle Diffe- 
renzen im Tatigkeitsgrade der einzelnen Erden ungleich deutlicher zutage 
treten. 

Meist wurden je 100 ccm dieser Losungen in Erlenmeyern ste- 
rilisiert. Anderenfalls finden sich bei den einzelnen Versuchen bezugliche 
Angaben. Ebendies bezuglich der Impfmengen, soweit sie nicht 10 g frische 
Erde betrug. 

Selbstverstandlich wurden fiir Spezialpriifungen auch Ziichtungsver- 
suche in Petri schalen vorgenommen. So bezuglich der Nitrifikations- 
bakterien in solchen, die mit Nahragar fiir Nitrit- bezw. Nitratbakterien 
nach Stutzer Oder Winogradsky begossen waren, bezuglich des 
Azotobacter auf beziiglichem Agar nach Ger 1 ach und Vogel, 
dem ich aber ebenfalls wieder etwas CaC0 3 zusetzte. 

Den weitaus groBten Teil der Untersuchungen auf Virulenzgrad usw. 
der Bakterien nahm ich speziell in Peptonlosungen vor: Einmal spielen 
sich die stofflichen Veranderungen hier relativ sehr rasch und eindeutig ab, 
und sind leicht, sicher und ohne besonderen Zeitaufwand feststellbar, indem 
eine Destillation, ist sie einmal in Gang, keine dauernde Beaufsichtigung er- 
heischt. Dann aber ist der FaulnisprozeB ein sehr wichtiger, der Intensitats- 
grad desselben bereits als berechtigter MaBstab fiir den Tatigkeitsgrad einer 
Erde erwiesen, da ja die meisten der Bodenbakterien Faulnis einzuleiten 
und von Faulnisprodukten zu leben vermogen. Die im folgenden gegebenen 
analytisch ermittelten mg-Zahlen des Ammoniakstickstoffes gelten je pro 
1 ganze Kultur, die je destilliert wurde. 

Beziiglich der Reagentien, mit deren Hilfe ich q u a 1 i t a t i v die 
chemischen Veranderungen kontrollierte, sei kurz bemerkt: 

NH 3 : erwiesen mit NeBiers Reagens; wo geloste Humussubstanz 
die Reaktion undeutlich und unzuverlassig machte, nach vorheriger Destil- 
lation mit Magnesia usta im Destillate. 

HN0 2 : mit Jodkaliumstarkekleister und verd. H 2 S0 4 . 

HNO s : mit Diphenylamin-H 2 S0 4 (s. spater noch Einzelheiten!). 

Letztere Reaktionen waren selbst in durch geloste Humussubstanz 
stark dunkel gefarbten Fliissigkeiten noch sehr deuthch wahrnehmbar. Wo 
irgend angangig, so besonders bei qualitativem Nachweise von NH 3 , HN0 2 , 
HN0 3 in Erden, wurde stets mit klaren Filtraten gearbeitet. Bei 
Gegenwart von HN0 2 und HN0 3 wurde HN0 2 durch Kochen einer Teilprobe 
mit Harnstoff und Schwefelsaure zerstort, wenn auf HN0 3 gepriift werden 
sollte. 


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590 


Georg Albert Ritter, 


Da zur Impfung der Losungen stets nur relativ wenig Moorerde erforder- 
lich war, spielen die geringen Fehler, die durch die oben erorterte Ab- 
sorptionskraft und eventuelle Zersetzlichkeit des Moores bedingt sind, ab- 
solut keine Rolle, wie es aber oftmals der Fall ware, wenn der Boden direkt 
verarbeitet wiirde. 

1. Beobachtungen iiber das Fehlen bezw. Vorkommen 
der einzelnen p h y s i o 1 o g i s c h e n Gruppen von Bak- 

t e r i e n. 

Das Priifungsmaterial war ein sehr umfangreiches. Studiert wurden 
vor allem die Bodenproben, welche zwecks chemischer oder botanischer 
Untersuchung von Behorden oder privater Seite aus Deutschland, z. T. 
aber auch aus dem Auslande, der Station zugestellt wurden. Ferner unter- 
suchte ich auch die meisten der Boden, die in der Station, bei verschiedener 
Kultur zu Versuchszwecken in Menge gehalten wurden. 

Einmal, so z. B. beziiglich der Tatigkeit der Nitrifikationsbakterien, 
geschah meine Priifung z. T. vorwiegend in chemischer Hinsicht, bestehend. 
in Priifung auf das Fehlen oder Vorhandensein von NH 3 , HN0 2 , HN0 3 . 
Besonders eifrig forschte ich aber auch rein bakteriologisch nach den einzel¬ 
nen physiologischen Gruppen von Bakterien durch Beachtung der Wir- 
kung der Impfung der zu priifenden Erde in einer beztiglichen spezifischen 
Nahrlosung. 

Bakteriologisch sehr giinstig traf es sich, daB den meisten eingesandten 
Erdproben sog. Bodenwiirfel beigegeben waren, die, zu einem einzigen gro- 
Beren StUcke ausgehoben, in ihrem Inneren natiirlich noch die ur- 
eigensten bakteriologischen Verhaltnisse des betreffenden Moores darboten, 
da jedwede Infektion dort vollig ausgeschlossen war. Fiir rein bakterio- 
logische Fragen waren mir nur die Befunde in diesen Proben maBgeblich. 

Die Priifungen erstreckten sich auf den Verlauf von mehr als einem 
ganzen Jahre. Die erste solche bezugliche Untersuchung begann am 14. No¬ 
vember 1910. Die insgesamt gepriiften Hochmoore stammten aus 12 verschie- 
denen Regierungsbezirken, von 25 verschiedenen Orten. Es waren insgesamt 
30 Narben oder Wlirfel, und je 20 Proben von der Oberflache und tieferen 
Schichten. Die Niederungsmoore stammten von 20 verschiedenen Regie¬ 
rungsbezirken und waren insgesamt 60 Boden verschiedenster Herkunft 
und zwar ca. je 100 Narben- und Wiirfelproben, und je 70 Erden der ober- 
flachlichen wie tieferen Schicht. Dazu kamen noch einige Untergrundproben. 
Von Ubergangsmooren standen mir nur 8 Boden ungleicher Herkunft zur 
Verfiigung, die aus 5 verschiedenen Regierungsbezirken stammten. Es 
kann schlechthin gesagt werden, daB Erden aus alien Teilen Nord- und Mittel- 
deutschlands untersucht wurden. 

I. Faulnisbakterien. 

Ihr Vorkommen ist ein ganz allgemeines. Sie fehlten in keiner 
Probe. Die fraglichen Arten sind zahlreich. Aus den Kahmbildungen 
geht dies schon geniigend hervor. Farbe der Zoogloen bald weiB, bald grau, 
gelblich oder braun. Viele Sporenbildner, z. T. bewegliche Formen. 

Die spatere Vegetation in den Faulniskulturen steht natiirlich zu dem 
Verwesungsprozesse ebenso in Zusammenhang. Vor allem kommen da 
Schimmelbildungen in Frage, bald auf der Oberflache, bald submers. Blau- 


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591 


grime Algen, farblose Algen, besonders Diatomeen, sind hier ebenfalls zu 
erwahnen, als Saprophyten. 

Schimmel und hohere Fadenpilze beteiligen sich zweifeUos oft direkt 
an der Faulnis gleich seit deren Beginn; besonders konstatierte ich dies in 
Kulturen, die angelegt waren mit sehr rasch getrocknetem HochmOore, das 
so bakterienarm wurde, daB ein beziiglicher Kahm auch da nicht auftrat, 
wo die stets feuchtgehaltenen Vergleichsproben einen auBerst dicken Bak- 
terienkahm fiihrten (s. spater!). 

Faulnis aerob wie anaerob (s. spater!). Z. T. Gasbildung, doch selten. 

II. Humuszersetzende Organismen. 

Die Priifung geschah nur bin und wieder. Ich verweise auf die beziig- 
lichen spateren Versuche. Zweifellos beteiligen sich lebhaft an der Humus- 
zersetzung auch Schimmel- und hohere Fadenpilze. In der Hinsicht gedenke 
ich hier eines massenhaften Auftretens einer Melanospora im alteren 
Moostorfe, woriiber noch naher zu berichten ist. Nach Laienbericht sollen 
durch den Pilz hohe Warmemengen freigemacht worden sein. Unterwirft 
man Moorboden, dessen Partikelchen mit Pilzen stark durchwuchert sind, 
einer Destination mit MgO, so findet man h a u f i g NH 3 -Zahlen, die ganz 
ungleich hoher sind, als die, welche die Destination anderer Moorerden er- 
gibt, die aber nicht von Mykomyceten iiberwebt sind, obschon die son- 
stigen Bedingungen ja die gleichen sind. Auch die N e B1 e r sche Reaktion 
lafit in gleichem Sinne betrachtliche Differenzen gut erkennen. Solche Re- 
sultate erhielt ich sowohl bei Priifungen von Freilandsproben, als auch bei 
Untersuchungen besonderer, beziiglicher Versuche. Wahrend ich, infolge 
der Zersetzlichkeit der Moorsubstanz durch Erhitzen mit MgO, pro 10 g 
trockenen Moostorfes hochstens 3—3,5 mg NH 3 -Stickstoffes titrierte, ergab 
mir fiir die gleiche Menge verpilzten Moores die Destination in einem be¬ 
sonders auffallenden Falle 9 mg NH 3 -Stickstoffes. Die doppelte Menge des 
normalen Gehaltes zu finden, hielt nicht zu schwer. 

Sei es nun, daB die betreffenden Organismen selbst direkt eine 
humuszersetzende Kraft besitzen, sei es, daB erst sekundar die von den 
Mikroben gebildeten Sauren die beziiglichen, tiefgreifenden Prozesse und 
Umsetzungen im Boden auslosen, so muB ich doch den buttersaurebildenden 
Formen hinsichtUch des weiteren Aufschlusses und der weiteren Zersetzung 
der organischen Bodensubstanz eine sehr wichtige RoUe zugestehen. Als 
ich am 14. Nov. 1910 100 ccm einer Nahrlosung fiir Nitratbakterien mit 
Niederungsmoor (aus Goldap, R.-B. Gumbinnen) beimpfte, trat niemals eine 
Salpeterbildung ein. Wohl aber traten Saurebildner sehr energisch in Tatig- 
keit, und eine am 25. Nov. vorgenommene Destination des ganzen beimpften 
Inhaltes eines Kolbens mit MgO ergab eine Gesamtmenge von 74 mg Ammo- 
niakstickstoff, wahrend anfangs in den unbeimpften Losungen uberhaupt 
nur ca. 20 mg Gesamt-N vorhanden waren. Da nun die Destination von 
10 g frischem Moore (= Impfmenge) auch im Falle einer starken Zersetz¬ 
lichkeit nie mehr als hochstens 3,5 mg Ammoniakstickstoff ergibt, ist der 
ungeheure Mehrbetrag des gefundenen Ammoniaks der direkten oder in- 
direkten Einwirkung der in Frage stehenden Mikroben zuzuschreiben. 

Spezielle Versuche im festen Boden, zu dem variierte Mengen Zuckers, 
z. T. auch von CaC0 3 zugemischt wurden, ergaben wohl schon in kurzer 
Zeit eine intensive Buttersauregarung. Doch konnte in diesem Falle keine 
durch direkte oder indirekte biologische Tatigkeit verursachte starkere NH 3 - 


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592 


Georg Albert Bitter, 


Bildung aus der organischen N-haltigen Substanz konstatiert werden. Es 
handelte sich hier um saures, jungfrauliches Hochmoor. Weitere Versuche 
versprechen mir AufschluB zu bringen, unter welchen Bedingungen jene 
Ammonisierung des naheren sich abspielt. 

III. Saurebildner und Sauretilger. 

Die betreffenden Organismen sind uberall sehr reichlich verbreitet, und 
wennschon vor allem anaerobe Formen in Betracht kommen, zeigten Ver¬ 
suche, die ich in diinnster Schicht vornahm, dab auch mindestens fakultativ 
aerobe Mikroben oft eine wichtige Rolle bei der Saurebildung zu spielen 
vermogen. In erster Linie handelt es sich aber um Angehorige der A m y 1 o - 
b a c t e r - Gruppe. Sehr haufig sind Sporen nach dem Clostridium- 
Typus. 

Ob ich nun Kohlehydrat (meist Dextrose, z. T. auch Saccharose) dem 
Boden selbst zusetzte, oder diesen in beziigliche Zuckerlosungen impfte, re- 
sultierte doch immer vor allem die Buttersaure als wesenthchstes Produkt 
des Dissimilationsprozesses neben C0 2 . Indes fehlten vielfach auch hohere 
S&uren der Butylreihe nicht, wie auch schon am spezifischen Geruche leicht 
erkannt werden konnte. Auch Alkohol, Essigsaure und Milchsaure lieB sich 
in manchen Fallen in deutlicher Menge nachweisen. 

Gar vielen Niederungsmooren, besonders lebertorf- und sumpftorf- 
artigen Erden, ist der Milch- und Buttersauregeruch auch in der Natur 
schon eigen. Es finden sich ja in den Mooren genugsam kohlehydratartige 
Stoffe, — ich erinnere an die zellulose&hnliche Substanz der Sphag¬ 
num zellwande —, ferner Fette und verwandte Korper, deren Abbau zur 
Bildung hoher Sauremengen zu fiihren vermag. 

Sehr eigenartigerweise trat in einer Nitritlosung und einer Peptonlosung 
eine ganz besonders starke Buttersauregarung ein, und es lieBen sich nie auch 
nur Spuren Nitrates nachweisen, bezw. die quantitative NH S -Bestimmung 
miBlang vollstandig (indem durch gleichzeitiges Gberdestillieren der gebil- 
deten organischen Saure die Sauremenge der Vorlage noch wesentlich er- 
hoht wurde), als ich die fraglichen Kulturen mit einem Niederungsmoore 
von Goldap (R.-B. Gumbinnen, eingesandt am 12. Nov. 10) beimpfte. 

Was die Organismen anbelangt, die den Saureriickgang, den Saure- 
abbau bewerkstelhgen, so kommen z. T. dieselben Arten in Betracht, die die 
Saure vorher erst erzeugten. Es zeigten mir dies deutlich gewisse beziig- 
liche Versuche: Als ich namlich sterile Zuckerlosungen mit einer Ose einer 
friiher angesetzten Zuckerkultur beimpfte, in der sich ganz entschieden 
vorwiegend Clostridien angereichert hatten, bestand die Vegetation doch 
immer noch fast ausschlieBlich aus denselben Spezies, als der Sauregehalt 
der Losung sich bereits wieder stark vermindert hatte. Ebenso bestand 
in anderen Versuchsreihen, trotzdem noch manche andere Lebewesen sich 
entwickelten, dennoch die hauptsachlich vorhandene Flora noch immer 
aus den leicht erkennbaren Clostridien. Indes sind aber fur den Saureabbau 
noch eine groBe Reihe anderer Arten Pilze von groBter Bedeutung. Vor 
allem ist hier der Mykomyceten zu gedenken, die in sehr vielen Spezies auf- 
zutrcten vermogen, wie dies schon die makroskopische Betrachtung der 
Bestande festzustellen vermag. Versuche zeigten mir meist, daB gerade die 
Fadenpilzc als eigentliche Saurevertilger oftmals in Betracht kommen. 
Priifte ich namlich verschiedene Kulturen, wo uberall bereits wieder ein Riick- 
gang des Gesamtsauregehaltes statthatte, so war stets derselbe, absolut be- 


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Beit rage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen etc. 


593 


trachtet, da am groBten, wo Mykomyceten sich entwickelt hatten, und es 
lieB sich sogar beinahe immer eine mathematische GesetzmaBigkeit ermit- 
teln derart, daB mit der Intensit&t der „Verschimmelung“ direkt proportional 
auch die der Saurevertilgung Hand in Hand ging. 

Recht auffallend war die Erscheinung, daB die Vegetation, die sich in 
den Losungen allmahlich einstellte, fiir die einzelnen Erden verschiedener 
Art und Herkunft zwar recht sehr different war, indes fiir alle Kontrollen 
ein und derselben Erde je sehr trefflich iibereinstimmte. So bot ein Versuch, 
der mit Heidehumus, Bleichmoostorf ungekalkt, Moostorf gekalkt, Niede- 
rungsmoor und zum Vergleiche auch mit mineralischer Gartenerde angelegt 
war, zuletzt folgende Verhaltnisse je fiir die 3 Kontrollen dar: 








594 


Georg Albert Ritter, 


p. 335) zeigten, daB die Denitrifikation im Boden sich ganz anders abspielen 
kann als in Fliissigkeiten. Es vermogen namlich die beteiligten Organismen 
in Losungen und Aufschwemmungen bei Gegenwart organischer Substanz 
aus Salpeter fast alien N als solehen freizumachen, wahrend sie in einem maBig 
feuchten Boden daraus aber fast lediglich EiweiB bilden. Nur wenn der 
Boden sehr hohen Feuciitigkeitsgrad besitzt, verhalten sich die denitrifi- 
cierenden Keime in ihm wie in einer Fliissigkeit und setzen viel N als solehen 
in Freiheit. 

Immerhin muBte aber festgestellt werden, ob Mikroben iiberhaupt im 
Moore leben, denen die Denitrifikation moglich ist. Solche beziigliche Bak- 
terien konnte ich nun in jeder Erde, die zur Priifung gelangte, nachweisen. 
In erster Linie fiel mir ein brauner Bacillus auf, der in den meisten Kul- 
turen schon einige Tage nach der Beimpfung als Kahm in derber Haut die 
Oberflache bedeckte. Weniger haufig begegnete mir ein Bacillus, der einen 
grauen, schuppigen Kahm, kleinste Fleckchen je, bildete. Seltener war 
ein Bakterienbelag auf der Oberflache iiberhaupt nicht vorhanden. 
Schimmelbildung unterblieb in den meisten Fallen. Nur Versuche, die mit 
Heidehumus und ungekalktem Moostorfe angelegt wurden, lieBen hin und 
wieder eine Vegetation von Mykomyceten aufkommen. Haufiger stellte 
sich, nach Ablauf des chemischen Hauptprozesses, eine Algenflora ein, be- 
sonders wenn mit Niederungsmooren gearbeitet wurde. Ihr spates Auftreten 
zeigt wohl, daB sie mit der Denitrifikation selbst nichts zu tun hatten. 

Uber den Verlauf einer „Denitrifikation“ in saurer Losung berichte ich 
spater noch. Ich schicke nur voraus, daB cs sich dort gar nicht um eine 
„Denitrifikation“ im eigentlichen Sinne, sondern um einen allmahlichen Ab- 
bau des Salpeters, um scinen Verbrauch als Nahrstoff durch Schimmcl- und 
hohere Faeenpilze, ohne jede Gasbildung, handelt. 

Wollte ich iiberhaupt den Begriff „Denitrifikation“ nur derartig ver- 
stehen, daB er lediglich die Reduktion von Nitraten mit Bildung eleinen- 
taren Stickstoffes begreift, so muBte ich zugleich auch meine obige Notiz 
von der allgemeinen Verbreitung der Denitrifikationsbakterien in Moor- 
landereien etwas beschranken. Zwar fand in den weitaus allermeisten Fallen 
eine rasch eintretende lebhafte Gasbildung statt, indes erwies sich eine solche 
bei allerdings selteneren Vorkommnissen z. T. auch nur recht minimal, wenig 
intensiv, und langer anwahrend und — was vor allem wichtig ist — lieferte 
die Reduktion oft sehr reichlich Zwischenprodukte, Nitrite und Ammonium- 
verbindungen. Letztere speziell scheinen mir hier nur seltener gebildet zu 
werden. 

Auch diese Mannigfaltigkeit in der Art und dem Verlaufe des Reduk- 
tionsvorganges durch Organismenwirkung deutet darauf hin, daB zahlreicho 
Arten von Lcbewesen des Bodens zur Denitrifikation befahigt sind. 

Um eine Vorstellung zu erhalten von dem Grade der Wirksamkeit 
dieser Gruppe Bakterien im Boden selbst, versetzte ich mehrere Mengeu 
ungekalkten, mittelstark gekalkten Moostorfes und Niederungsmoores (je 
500 g) mit einer Salpcterlosung derart, daB je 1 g N pro Kultur entfiel. 
Eine besondere Scrie erhielt die G i 11 a y sche Nahrlosung mit der gleiehen 
Mengc Salpeter. Dann konnte ich, selbst nach 4-monatlicher, je verschie- 
dener Behandlungder Erden beziiglich des Wassergehaltes (z. T. lufttrocknend, 
z. T. sehr feucht bezw. iibersattigt gehalten) selbst in den mit der Spezial- 
losung versetzten Boden doch immer noch deutliche Mengen Salpeter nach- 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


595 


weisen. Betreffs des Schwindens von HN0 3 in stark gekalkten Mooren ver- 
weise ich auf spater, wie auf eine Sonderarbeit! 

V. N-fixierende Organismen. 

Die anaeroben Clostridien kommen, wie ich bereits mehrfach er- 
wahnen muBte, verbreitet und zahlreich vor. 

Ganz anders die aeroben Vertreter der Azotobactergruppe. 
Trotzdem ich eine sehr groBe Zahl verschiedener Boden gerade auf diese 
interessanten Formen hin untersuchte, begegnete mir Azotobacter 
auf keinem einzigen Hochmoore, soweit es noch in jungfraulichem Zustande 
sich befand. Auf unkultiviertem Niederungsmoorboden konstatierte ich ihn 
in 3 von iiber 50 Fallen der Untersuchung. Auf kultiviertem Hochmoorboden 
fand ich ihn nur 2mal, haufiger auf bearbeiteten Niederungsmooren. Stets 
aber war sein Vorkommen quantitativ nur ein sehr beschranktes, und eine 
gesetzliche Relation zwischen Kalkgehalt einer Erde und der Menge der 
Keime ergab sich niemals. Es darf daher wohl ausgesprochen werden, daB 
die Azotobacter organismen hochstens in nur ganz vereinzelten Fallen 
urspriinglich im Moorboden sich vorfinden. Ja, es kann mit guter Berech- 
tigung das Vorkommen der wenigen Keime auf den jungfraulichen Nie¬ 
derungsmooren auf eine wahrscheinliche Infektion im Freilande von benach- 
barten, eventuell mineralischen, azotobacterreichen Erden zuriick- 
gefiihrt werden. 

Uber die in Symbiose mit Leguminosen lebenden Knollchenbakterien kann 
gesagt werden, daB in einem Worpedorfer Sphagnumtorfe (R. B. S t a d e) 
die knollchenerregenden Keime von Lupine und Seradella, trotzdem alle in 
Frage kommenden Bedingungen fur eine Infektion der Wirtspflanzen gtin- 
stig waren (CaC0 3 -Diingung, gunstige Wasserverhaltnisse, Gewachshaus- 
temperatur) zum mindesten nicht virulent waren, wahrscheinlich aber fehlten; 
denn die Pflanzen wurden von den beziighchen Keimen befallen, wenn dem 
Moore geringe Mengen solchen bearbeiteten Hochmoores zugesetzt waren, 
welches schon friiher Seradella (knollchentragende!) trug. Da indes nach 
verschiedenen Beobachtungen bei Kultur auf Neulanderde mineralischer 
Art eine Infektion von Seradella und Lupinen erst im 2. Kulturjahre statt- 
zuhaben pflegt, indem die betreffenden Keime erst allmahlich sich dem 
hoheren Sauregehalte der Wurzeln dieser beiden Gewachse anzupassen ver- 
mogen, so geniigt diese Beobachtung allein noch nicht, um das durchaus 
nicht allgemeine Vorhandensein der Knollchenerreger auf Moorlandereien 
eindeutig zu beweisen. Dies wnrd aber dadurch sicher garantiert, daB WeiB- 
kleepflanzen, die ich in Narben von Hoch- und Niederungsmooren vorfand 
und priifte, des ofteren aucli ohne Knollchenbildungen an den Wurzeln be- 
funden wurden. 

VI. Nitrifikationsbakterien. ' 

Deren Nachweis ist praktisch besonders bedeutungsvoll, aber zugleich 
auch mit groBeren Schwierigkeiten verbunden, wegen der besonderen Eigen- 
heiten und der besonderen Anspriiche dieser Lebewesen an den Nahrboden. 
Ich bediente mich der verschiedensten Methoden, um Klarheit zu erhalten. 

I. Versuche in Remys Kulturen. Diese geschahen derart, 
daB zu den Ammoniak- bzw. Nitritlosungen je 10 g frischen Moores (Hoch- 
bzw. Niederungsmoores) zukamen, unter sterilen Bedingungen, und daB nun 
etwa wochentlich, in je einer kleineren, wieder mit alien Kautelen entnomme- 

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596 


Georg Albert Ritter, 


nen Probe auf Nitrit bzw. Nitrat qualitativ gepruft wurde (Methodik s. friiher I). 
Sehr haufig waren zum Vergleiche Losungen mit mineralischen Boden be- 
impft worden, je zu gleicher Zeit und mit aquivalenten Impfmengen. 

Beziiglich der Zeit des ersten Auftretens von salpetriger bzw. Salpeter- 
saure ergab sich in alien Versuchen die Superioritat der mineralischen Boden 
aufs deutlichste. Ich mochte dabei nicht versaumen, noch zu bemerken, 
dab letztere dabei aber noch recht mabig nur zu bewerten war hinsichtlich 
ihrer Brauchbarkeit als Kulturerde. Besonders in den mit Hochmoorerde 
angelegten Kulturen war sehr haufig irgendeine chemische Veranderung, 
die auf unser Kapitel Bezug hatte, noch nicht im geringsten zu erweisen, 
als die Vergleichserden schon lange Zeit sehr intensive Umsatze (wie die 
kolorimetrische Prufung ermessen lieb), bewirkt hatten. In den meisten 
Fallen ergab die Untersuchung, wenn iiberhaupt je, erst nach einigen Mo- 
naten in den mit Moorerde beimpften Losungen das Vorhandensein der 
nachst hoheren, je gesuchten Oxydationsstufe. Schwachste positiv ausfal- 
lende Reaktionen, die allerdings schon friiher konstatiert wurden, hatten 
ihre Ursache in Luftoxydationen, denn sie waren zugleich zu beobachten, 
in gleich starkem Grade, in den stets steril gehaltenen, blinden Proben. 
Niederungsmoore waren oftmals etwas tatiger als Hochmoore. In einem 
spateren Teile wird nochmals darauf hingewiesen, dab Hochmoore durch 
die Kultur eventuell ebenfalls relativ stark gefordert werden konnen beziig- 
lich ihres Tatigkeitsgrades. 

Bei meinen Priifungen beobachtete ich auch allerlei Sonderheiten be- 
ziiglich des Verlaufes der stofflichen Veranderung in den Losungen, wie 
solche bisher kaum konstatiert wurden, da sie den mineralischen Erden, 
mit denen ja meist gearbeitet wird, zu fehlen scheinen. So war bisweilen in 
Nitritlosungen fur Nitratbildner alle salpetrige Saure geschwunden, ohne 
dab je eine Spur Salpetersaure gebildet war. Ein Heidehumus veranderte 
Nitrit selbst wahrend mehr als eines Jahres nicht. Eine auch nur minimale 
Salpeterreaktion war hier niemals zu finden. Dab in einer mit Niederungs- 
moor (aus Goldap) angelegten Kultur fur Salpeterbildner ohne jede Spur 
von Salpeterbildung das Nitrit allmahlich verschwand, und eine sehr leb- 
hafte Buttersauregarung statthatte, fand bereits Erwahnung. — Bekannt 
genug ist ja die Empfindlichkeit gerade der Nitrifikationsbakterien gegen 
saure Reaktion des Substrates: Sehr merkwiirdigerweise aber konnte ich 
in einzelnen Fallen eine Nitratreaktion erhalten in Losungen, die mit Hoch- 
moor beimpft, nicht vollig neutralisiert wurden, wahrend andererseits die 
sonst gleichen, vollig neutralen oder schwach alkalischen Kulturen, zur 
gleichen Zeit angelegt und mit denselben Impfmengen, aus derselben Erd- 
mittelprobe stammend, beschickt, erst ungleich spater, ja eventuell auch 
niemals Nitratreaktionen gaben. Ich hatte eigentlich in einem spateren Teile 
erst dieser sonderbaren Erscheinung zu gedenken, des Zusammenhanges 
halber und wegen weiterer, bald zu erorternder Merkwiirdigkeiten mochte 
ich schon hier aber dies und noch weiteres voraussenden: die Erscheinung, 
dab vollige oder partielle Neutralisation der Bodensauren, durch Kalk- 
diingung des Bodens, die Salpeterbildung durchaus nicht immer begiinstigt, 
ja eventuell direkt schadigend zu wirken vermag. Dies geht insbesondere 
aus folgenden beiden R e m y schen Versuchen hervor, die einmal mit einem 
unbearbeiteten, sauren Heidehumus, mit Moostorf ungekalkt, bzw. gekalkt 
und mit Gartenerde (je 10 g fr. Erde zu 100 ccm Losung), bzw. mit Moos¬ 
torf gekalkt und 2 Niederungsmooren angelegt waren. 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 597 


1. Versuch, angesetzt am 14. Nov. 1910. 


Erdart: 

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HNOj 

HNOj 

HNOj 

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HNOj 

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Heidehumus 


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Gepriift am: 

26. 

XI. 10 

i. 

XII. 10 

8. 

XII. 10 

14. 

XII. 10 

20. 

XII. 10 

9. 

I. 11 


23. III. 11 


2. Versuch, angesetzt am 6. Dez. 10. 


Erdart: 

HNOj 

HNOj 

HNOj 

1 

HNOj 

HNOj 

Moostorf gekalkt 

99 99 

99 99 

Niederungsmoor I 

99 

99 

Niederungsmoor II 

99 

99 

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+ jSpiirch. 

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Kaum 
noch Spur. 
+ 

Gepriift am: 

14.XII.10 

20. XII. 10 

10. I. 11 


23. 

HI. 11 


In keinera einzigen Falle war irgendwelche makroskopische Vegetation 
sichtbar (auch 0 Schimmel). 

Wir sehen den gekalkten Moostorf wohl im Anfange etwas salpeterhaltig; 
im 2. Versuche ist er zuletzt vollig salpeterfrei, im ersten Versuche steht 
laut des kolorimetrischen Befundes die vorhandene Menge gegenuber der im 
ungekalkten Moostorfe befindlichen deutlich nach. Die mit dem auch sauren 
Heidehumus angelegte Kultur hat sich chemisch merkwiirdigerweise wieder 
kaum verandert (s. o.), dagegen fiihren die mit den anderen Erdarten be- 
impften Losungen groBere Salpetermengen. In manchen anderen Fallen 
zeigte sich keine schadigende Wirkung einer Kalkung, besonders dann, wenn 
die Mengen des zum Boden zugediingten Kalkes keine zu hohen waren. 

Denitrifizierende Vorgange diirften jedenfalls bei den vorliegenden 


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598 


Georg Albert Ritter, 


Versuchen kaum mitspielen, da niemals eine noch so geringe Gasbildung 
sich beobachten lieB, obschon ganz allgemein zugegeben werden muB, daB 
derartige Prozesse den quantitativen Verlauf der Nitrit- bezw. Nitratbildung 
(jedoch nie vollig den qualitativen Verlauf) storend zu beeinflussen vermogen. 
Zudem hat ja auch G o d 1 e w s k i (tlber die Nitrifikation des Ammoniaks 
und die C-Quellen bei der Ernahrung der nitrifizierenden Fermente. Krakau 
1896) durch Versuche mit Reinkulturen nitrificierender Bakterien erwiesen, 
wie bei der Ernahrung von solchen bei der Nitrifikation ein Teil des Ammo¬ 
niaks in elementaren N iibergefiihrt werden kann. 

II. Isolationsversuche der nitrificierenden Kei- 
me aus den Remyschen Kulturen mit anschlieBen- 
den weiteren Impfversuchen. — AIs positiv sicher erwiesen 
wollte ich das Vorhandensein und die Virulenz nitrifizierender Keime im Hin- 
blicke auf diese mancherlei Sonderheiten, wie sie sich bei meinen Unter- 
suchungen ergaben, erst dann betrachten, wenn auf Spezialnahrboden eine 
Entwicklung und ein Wachstum solcher Organismen statthatte, die in neue 
sterile Winogradsky - Losung iibergeimpft, dort die erwiinschten 
Veranderungen deutlich verursachten. In besonderem MaBe schenkte ich 
zunachst den Nitratbildnern meine Beachtung, fiir die ja leicht herstellbare 
Agarnahrboden das natiirliche Substrat vollig ersetzen; wahrend ja be- 
kanntermaBen fur Nitritbildner ein Agarnahrboden nur wenig geeignet 
erscheint, und das Wachstum ihrer Kolonien, die zudem hier iiberhaupt 
erst nach mehreren Wochen meist auftreten, recht kummerlich ist. 

Ich beachtete genau alle Vorschriften, die Winogradsky und 
Omelianski (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 2. 1896. p. 415 ff. bezw. 
II. Bd. 5. 1899. p. 537 ff.) zwecks Isolierung der nitrificierenden Fermente 
gaben, so daB in der Hinsicht keine Nachlassigkeit vorzuwerfen ist. Die 
Impfmengen, d. h. die Mengen der Aufschwemmungen wurden variiert, die 
Platten einer konstanten Temperatur von 24° C ausgesetzt, und der Agar, 
nach Wochen, nach vorhergehendem Abimpfen der Kolonien, qualitativ auf 
Nitrit- bzw. Nitrat gepriift. Des weiteren veranderte ich die Reaktion der 
Agarplatten, indem sie zum Teil alkalisch, zum Teil genau neutral, zum Teil 
verschieden stark sauer gemacht wurden. Auch Zusatze von Humusextrakten 
geschahen bei der Herstellung der spezifischen Nahrsubstrate. — Insgesamt 
priifte ich nur relativ sehr wenige Moore derart, indem der Hauptwert nicht 
sowohl auf die Zahl der Erden als vielmehr auf Griindhchkeit zu legen war. 
So wurden dagegen aber zahlreiche Kontrollen angesetzt, und diese Unter- 
suchungen zu den verschiedensten Zeiten wiederholt. Da die Moglichkeit 
a priori bestand, daB nitrificierende Keime zwar vorhanden sein konnten, 
ihre Gegenwart aber dadurch der Wahrnehmung entgehen konnte, daB sie, 
infolge verschiedenster Faktoren avirulent, ein latentes Dasein fiihrten, 
wurden zahlreiche Passagekulturen angesetzt, derart, daB die Keime der 
gebildeten Kolonien bezw. der Urlosung bald auf festen, bald in flussigen 
Nahrmedien geziichtet wurden, daB die Reaktion derselben, der Konzen- 
trationsgrad variiert wurden, usw. Gelang es doch bisher immer, durch 
solches Verfahren auf die Virulenz von Bakterien einzuwirken, je nachdem, 
bald hemmend, bald fordernd. 

Auf Grund meiner Versuche kann ich nun sagen, daB in einem derart 
untersuchten Bleichmoostorfe, einem Heidehumus und einem Niederungsmoore, 
die samtlich bislang noch vollig unkultiviertes Rohland waren (das Niede- 
rungsmoor = sog. Seggentorf) bestimmt keine nitrificierenden Keime vor- 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


599 


handen waren, indem alle Prufungen, auch die mit lange Zeit hindurch- 
fortgesetzten Passagekulturen, stets ein negatives Resultat ergaben. Dagegen 
aber isolierte ich Keime, die auf Nitritagarplatten wachsend, in sterilen 
Nitritlosungen innerhalb von 2 Wochen eine deutliche Salpeterreaktion be- 
wirkten, aus einem Worpedorfer Hochmoore, das sehr stark besandet, bereits 
seit Jahren im Kulturzustande sich befand, und zuletzt mit Serradella bebaut, 
guten Ertrag geliefert hatte. Bearbeitete Niederungsmoore priifte ich noch 
nicht, mangels Zeit; im Hinblicke auf das Vorkommen nitrifizierender Keime 
im Hochmoore stehe ich aber nicht anhin, dasselbe auch fur Griinlandsmoore 
als moglich anzunehmen, um so mehr, als ja dieselben unstreitig ungleich 
giinstigere Lebensbedingungen darbieten als Hochmoore, und zudem ja noch 
friiher von dem sehr viel hoheren Keimgehalte dieser Moorart gegeniiber dem f 
Hochmoor die Rede war. — Natiirlich wage ich, an der Hand meiner wenigen 
derartigen Prufungen, noch keineswegs zu behaupten, dab nun in alien jung- 
fraulichen Odlandsmooren schlechthin nitrificierende Organismen primar, 
urspriinglich, iiberhaupt niemals vorhanden waren. 

Beilaufig erwahne ich, dab als Kahm der Nitritlosungen, wenn sie sowohl 
mit mineralischer Erde wie mit Hoch- oder Niederungsmoor angelegt waren, 
recht haufig ein schmutzigweiber Organismus (Stabchen) auftrat; meisthin 
erst nach Monaten. Auf die morphologischen wie physiologischen Spezial- 
eigenschaften dieses wie der anderen in den Losungen und auf den Agarboden 
beobachteten Keime naher einzugehen, soli einer Spezialuntersuchung vor- 
behalten bleiben, um so mehr, als wir ja zurzeit liber die Morphologie der 
Nitrobacter organismen relativ noch w T enig orientiert sind, und es 
sich wahrscheinlich hier um eine Sammelspezies handelt, die eine Anzahl 
nahe verwandter Formen umfabt. Seltener wurden als Bakterienkahm be- 
obachtet diinnste irisierende dunkle Hautchen oder grauviolett-schimmernde 
(im reflektierten Lichte), mattglanzende, auch diinne Zoogloen. Schimmel 
trat immer nur relativ schwach meist nur in den sauer reagierenden Fliissig- 
keiten auf. Auf Agar war er nur recht mabig immer entwickelt, oft grunlich- 
gelbe Hyphen bildend. 

III. Qualitative Prufungen betreffend das Vor¬ 
kommen von NH 3 , HNOj und HN0 3 in Freilands- 
moorboden. 

Die eingelaufenen Erdproben wurden (moglichst konzentriert) aufge- 
schlemmt, und die klaren Filtrate auf Nitrit und Nitrat, daneben aber auch 
auf Ammoniak qualitativ geprlift: Ware zwar durch das Nichtvorhandensein 
von salpetriger und Salpetersaure im Boden zugleich auch das Nichtvor¬ 
handensein der Nitrifikationsbakterien noch keineswegs unstreitig sicher 
erwiesen, so mubten doch andrerseits positiv auslaufende Reaktionen dar 
gegen zum mindesten die Annahme ihres Vorhandenseins gut stiitzen bei 
unserer jetzigen Auffassung der Entstehungsweise von HN0 3 im Boden. 

Das Resultat meiner Untersuchungen war nun das Folgende: Von 25 
untersuchten Hochmooren fand ich in nur 2 Fallen geringste Spuren 
Salpeters, obschon von den meisten Erden je mehrere, verschiedene 
Proben zur Untersuchung gelangten. Es nehmen indes diese beiden Falle 
insofern schon eine Sonderstellung ein, als der eine Boden, von dem oben 
bereits die Rede war (aus Worpedorf), jahrelang hindurch im Kulturzustand 
sich befand, stark besandet, gediingt und mit Serradella bebaut war. Der 
andere Boden, die Erde einer Grasnarbe aus Eschede (R.-B. Liineburg) war 
ebenfalls mit Sand durchmischt, gut zersetzt und trug neben wenig Moos und 


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600 


Georg Albert Ritter, 


einen dichten Bestand von Grasern grofiere Mengen von Trifolium repens, 
welch letzterer Umstand darauf hindeutet, daB auch dieser Boden ohne 
jeden kiinstlichen Eingriff nicht geblieben war. Auch in keinem der ein- 
gelaufenen hochmoorartigen llbergangsmoore konnte selbst nur eine Spur 
Salpeters erwiesen werden. 

An Niederungsmooren priifte ich viele Hunderte Einzelproben. 
Hier bemerkte ich des ofteren Spuren Salpeters, doch fehlte derselbe auch 
hier in der weitaus groBeren Halfte der Falle vollstandig. Wo er zugegen war, 
handelte es sich meist, freilich nicht immer, um schon starker zersetzte, be- 
arbeitete, kultivierte Erden (s. spater!). 

4 Was die Mengen des eventuell vorhandenen Nitrates im Boden anbe- 
langt, so bemerke ich, daB bei noch so hoher Konzentration der Erdextrakte 
dennoch nie eine Blaufarbung eintrat, wenn direkt mit Diphenylaminschwefel- 
saure unterschichtet wurde. Nur dann, wenn einige Tropfen dieser dem zu 
priifenden Filtrate zugemischt, und dann mit r e i n e r konzentrierter 
Schwefelsaure unterschichtet wurde, — wodurch die Nachweismethode 
ganz ungemein viel empfindlicher wird — ergab sich eventuell die Blau¬ 
farbung, die aber fast stets nur so gering war, daB sie immer erst nach sorg- 
faltigster Betrachtung der Verhaltnisse eben bemerkt werden konnte. 

Nitrit vermochte ich in keinem einzigen Falle zu konstatieren. Fiir 
sein Vorkommen im Boden fehlte stets auch nur der geringste Hinweis. 

Die Ammoniakreaktionen ergaben fur alle Moorarten meist ein positives 
Ergebnis. Besonders auffallende Mengen scheinen aber selbst im Hochmoore 
nicht vorhanden zu sein. 

IV. Das Fehlen von Nitrifikationsbakterien besonders auf Hochmoor- 
boden ware an und fiir sich gewiB nichts befremdendes. Liegen doch hier 
fast ausschlieBlich Verhaltnisse vor, die denselben durchaus nicht zusagen: 
denn wenn wir jetzt wohl auch wissen, daB die Abneigung der Salpeterbildner 
gegen organische Substanzen ebenso wenig wie die Empfindhchkeit der 
Nitrobakterien gegen Ammoniak ein so maBgeblicher Faktor keineswegs ist, 
daB nun jedwede Tatigkeit dieser Bakterien schlechthin vollstandig undenkbar 
ware (wie dies Winogradsky annehmen zu miissen meinte; s. L 6 h n i s , 
Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 13. p. 706), wennschon nach einigen Be- 
obachtungen auch in gegen Lackmus sauer reagierender, humoser Erde 
unter sonst allerdings noch naher unbekannten Umstanden Salpeterbildung 
nicht absolut ausgeschlossen gelten darf (Chuard, Compt. rend. 114, 92. 
p. 181—184; S c h e r p e, Arb. a. d. Biol. R. 7. 1909. p. 405 f.), und wenn¬ 
schon ein gut Teil aller derjenigen Befunde, denen zufolge Nitrat in Wald- 
und anderen Humusboden schlechthin ganzlich oder doch fast vollig fehlen 
sollte, nicht als allein beweiskraftig anerkannt werden kann (s. spater!), 
entsprechen doch alle Verhaltnisse des jungfraulichen Moores zu wenig meist- 
hin den Bedingungen, wie sie fiir eine lebhafte Nitrifikation durch Organismen- 
wirkung erforderlich scheinen. 

Wie ist aber da zu erklaren, daB lagernder Sphagnumtorf, selbst unge- 
kalkter, unzersetzter WeiBtorf nach einiger Zeit der Lagerung bisweilen sehr 
auffallende Salpeterreaktion zu geben vermag!? Es wurde diese Beobachtung 
des ofteren in der Station gemacht, und ich kann sie auf Grund besonderer 
Versuche vollauf bestatigen fiir Falle, wo eine Infektion des Moores mit nitrifi- 
cierenden Keimen absolut unmoglich gelten muB, und wo (durch BegieBen mit 
destilliertem Wasser) Salpetermengen kiinstlich jedenfalls bcstimmt nicht in 
die Boden gelangten. Es muB bakteriologisch diese Erscheinung um so auf- 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Orgaaismen, etc. 


601 


fallender noch sein, als lagernder Moostorf noch eine nicht unbedeutende 
Steigerung seines Sauregehaltes erfahrt, besonders seines Gehalts an freier 
Schwefelsaure, infolge von Oxydation des zuvor organisch gebundenen 
Schwefels bei Luftzutritt. 

Tatsachlich ware man hier beinahe dazu versucht, wieder an eine wenig- 
stens unter gewissen Umstanden in gewissen Fallen erfolgende lediglich che- 
mische Entstehungsweise des Salpeters zu denken. Bekanntlich sind ja ganz 
allgemein friiher, aber auch neuerdings wieder die Ursachen der Salpeterbil- 
dung auf rein physikochemischem Gebiete gesucht worden. Von den ver- 
schiedensten Forschern sind Atzkalk, Calcium- und Magnesiumkarbonat, die 
Oxyde und Hydroxyde des Eisens und Manganes, einige Metalle, Ozon und 
Wasserstoffsuperoxyd, sowie der Luftsauerstoff als wirksame Agentien an- 
gesprochen worden. Ich nenne in diesem Sinne: 

Collard de Martigny, Kuhlmann, Dumas, Schneide- 
wind (Journ. f. Landw. 45. p. 198), Th6nard (Compt. rend. 49. 1859. p. 290), 
Knop und Wolf (Landw. Vers.-Stat. 3. 1861. p. 209—216), Sestini (ibid. 60. 
1904. p. 103—112), Hiihnefeld, Reichardt und Hertz (Journ. f. Landw. 
26. 1878. p. 167—173), Mi 11 on (Compt. rend. 51. 1860. p. 549ff.), Carius (Ann. 
d. Ch. 174. p. 49ff.), Hager (Chem. Centralbl. 10. 1879. p. 520), Fleck (Jahres- 
ber. d. chem. Centr.-Stelle f. Ges.-Pflege. Dresden 1884.), Uffelmann (Arch. f. 
Hyg. 4. 1886. p. 94.), B e r t h e 1 o t (Ann. de chim. et de phys. 22. 1871. p. 87—96.), 
B. Frank (Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. 4. 1886. u. Landw. Jahrb. 17. 1888. p. 526ff.). 
Indes machten schon die Untersuchungen von Pasteur 1862. (Compt. rend. 54. 
p. 263) und Muller (Landw. Vers.-8tat. 16. 1873. p. 273) sehr wahrscheinlich, daB 
der OxydationsprozeB durch Mikroorganismentatigkeit sich abspiele, und die von 
Schlosing und Muntz (Compt. rend. 84. 1877. p. 301—303; 85. 1877. p. 1018 
bis 1020) u. a. gelieferten Arbeiten bewiesen unzweideutig eine biologische Ur- 
sache der Nitratation. Waren gegen die Theorien, betreffend die chemische Ursache 
der Salpeterbildung auch schon in friiheren Zeiten z. T. schon recht erfolgreiche Gegen- 
untersuchungen eingeleitet worden (vgl. Mill on, Compt. rend. 51. 1860. p. 549) 
betreffs des Eisenoxydes; Boussingault (ibid. 82. 1876. p. 477—479) betreffs 
des Kalkes, G r e t e Ber. d. Deutsch. Chem. Ges. 12. 1879. p. 674 betreffs des Mangans), 
so sind in neuerer Zeit weitere wertvolle Arbeiten iiber die Biologie der Nitrifikation 
erschienen, ebenso gegen die Hypothesen der Kalk-, Eisen- und Manganoxydwirkung. 
A. Baumann Landw. Vers.-Stat. 35. 1888. p. 217—260 betreffs des Kalkes, P 1 a t h 
(ibid. 1888. p. 727 dasselbe), J. Konig, GroBe-Bohle und Romberg 
(Ztschr. f. Unters. d. Nahr. u. Gen. 3. 1900. p. 377—382), E. J. Russell a. N. Smith 
Journ. Agric. Sc. 1. 1906. p. 444 betreffs des Eisens, Manganes, Bleis und anderer Metalle). 

Ein spezieller Versuch war angesetzt am 10. XI. 1911 derart, daB 
in hohe Glaszylinder je 500 g frischen unzersetzten Bleichmoostorfes gewogen 
wurden, der bei Beginn des Versuchs keine Spur Salpeter besaB. Zu einem Teile 
wurde den ErdenCaC0 3 , je zu einem anderen Teile weiter die Nahrlosung 
fiir Nitratbildner mit 1 g Nitrit pro GefaB zugegeben, und des weiteren der 
Versuch noch mehr variiert, insofern zum Teil die Boden gesattigt mit Wasser 
gehalten wurden, zum Teil lufttrockneten. Zum Teil erhielten sie aber gleich 
bei Beginn des Versuchs Karbol. Nachdem die einzelnen Erden ca. wochent- 
lich „bearbeitet“, d. h. gelockert und durchluftet waren, ergab die qualita¬ 
tive Analyse nach 2monatlicher Lagerung in alien Erden, einschliefilich der 
ungekalkten, obendrein mit Bakteriengiften versetzten, und trocknenden 
Boden zum Teil eine sehr deutliehe Salpeterreaktion. Naheres in einer 
Spezialarbeit an der Hand eingehenderer Versuche. 

Bakteriologisch betrachten sich die Verhaltnisse hier noch merkwiirdiger 
und ratselhafter, und mit C h u a r d und S c h e r p e (1. c.) ist man gezwungen, 
von einer „besondern Art“ der Nitrifikation tatsachlich zu sprechen. Es ist 
von hochstem Interesse, sich die Verhaltnisse im Zusammenhange vor Augen 


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C02 


Georg Albert Ritter, 


zu fiihren, unter denen eine Nitratbildung hier eventuell statthaben kann, 
hiichst merkwiirdigerweise, denn: 

a) Besonders ein jungfrauliches Hochmoor bietet schon an und fur sich 
fiir eine biologische Nitrifikation die denkbar ungiinstigsten Verhaltnisse dar 
und zwar: 

a) wegen der sauren Reaktion, die allein schon Ursache des geringen 
Keimgehaltes ist (insofern [s. friiher] schon durch blobe Kalkung der Orga- 
nismengehalt des Bodens gesteigert wird). Wenn zwar auch schon S c h 1 ii - 
ter (Cenralbl. f. Bakt. 11. 1892. p. 589) und T u r r o (Centralbl. f. Bakt. 
Bd. 17. 1895. p. 865) zeigten, dab die friiher allgemein verbreitete An- 
schauung, Bakterien wiichsen auf sauren Substraten iiberhaupt nicht, nicht 
nur einseitig, sondern sogar direkt falsch ist (s. auch spater!), so erweisen 
doch alle Untersuchungen ganz allgemein, dab die Entwicklung, das Wachs- 
tum, Vermehrung, und Lebensbetatigung der Bakterien nur auf Substraten 
von neutraler oder alkalischer Reaktion, besonders in letzterem Falle, die 
freudigste ist, und dab gewisse Bakterien aber schon gegen die geringsten 
Spuren Saure sich auberst empfindhch zeigen, wahrend sie selbst bei recht 
starken Alkalitatsgraden noch recht lebhaft gedeihen. Neben gewissen 
pathogenen Keimen, wie den Erregern der Cholera und des Typhus und den 
Denitrifikationsbakterien sind es aber gerade die nitrificierenden Lebewesen, 
fUr deren Lebensbetatigung als unbedingtes Erfordernis ein neutrales oder 
alkalisches Substrat allgemein festgestellt wurde. 

ji) wegen der ungeheuren Menge der vorhandenen organischen Substanz: 
Wennschon also Gegenwart solcher allein die Tatigkeit der nitrifizierenden 
Keime nicht vollig unterbinden vermag, so verspatete doch Zusatz von Protexn- 
stoffen, von Nahrbouillon zu Nitritlosung den Nitratationsprozeb recht er- 
heblich (s. Winogradsky, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 2. 1896. 
p. 415. Zur Mikrobiologie des Nitrifikationsprozesses). Nach Omelians- 
k i s weiteren Untersuchungen (s. Centralbl. f. Bakt. II. Bd. 5. 1899. p. 473ff.) 
sind die nitrifizierenden Fermente vollig unvermogend dazu, organische N- 
Verbindungen zu nitrificieren. Erst hat deren Mineralisation durch andere 
Lebewesen stattzuhaben, bevor der N ihnen zuganglich wird. 

y) wegen seines oft • nicht unbetrachtlichen, s t e t e n Ammoniak- 
gehaltes, der also (s. oben!) zwar ebenfalls jedwede Aktivitat speziell der 
Salpeterbildner keineswegs ganzlich ausschlieben mub, indes nnstreitig eben¬ 
falls zum mindesten hemmend wirkt auf die Oxydation des Nitrites in 
Nitrat. 

6) Wegen seines oft sehr hohen Wassergehaltes, der dem Optimum der 
nitrificierenden Keime nicht entspricht. 

b) Durch das Lagern vergrobert ein Moostorf infolge von Luftoxydation 
seinen Sauregehalt noch relativ stark und schneil. Moorproben, die durch 
ca. 20-maliges Auswaschen unter Druck absolut frei an loslicher Saure ge- 
macht wurden, zeigen bereits nach Stunden bei moglichem Luftzutritte 
deutlichste Saurereaktionen wieder. 

c) Moostorf kann mit Phenol versetzt werden, ohne dab dadurch die 
Nitratation unterbleiben mub. 

Um alle einzelnen Verhaltnisse und Vorgange vollig klar zu iibersehen 
und verstehcn, wird es noch mancher Arbeiten bediirfen. Insbesondere gilt 
zu entscheiden, ob eine biologische Nitrifikation unter solchen Verhaltnissen 
durch die gewohnlichen nitrificierenden Keime mineralischer Erden geleistet 
werden kann, ob besondere, noch unbekannte Organismen die Nitratation 


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hier bewirken, oder ob trotz aller bisherigen gegenteiligen Befunde dennoch 
auch chemische Oxydationsprozesse auf Moorerde zur Salpeterbildung fiihren 
konnen. Beziigliche Versuche sind bereits eingeleitet, zurzeit aber noch nicht 
abgeschlossen. Bezuglich der Moglichkeit einer chemischen Ursache der 
Salpeterbildung verwahre ich mich ganz entschieden dagegen, dieselbe etwa 
als bereits erwiesen zu betrachten, um so mehr, als sie eben alien tatsachlich 
erwiesenen Erfahrungen vollig zuwiderlauft. Aber urn zu priifen, ob iiber- 
haupt und inwieweit theoretisch, logisch und auf Grund unseres bisherigen 
Wissens tatsachlich berechtigt, eine derartige Moglichkeit bestehen konnte, 
lasse ich jetzt eine weitere Zusammenstellung von Tatsachen und Bcfunden 
folgen, die sich allgemein fiir diese Moglichkeit geltend machen lassen: 

1. Alle soeben erorterten Momente, welche eine biologische Nitri- 
fikation besonders im sauren unzersetzten, an organischen Stoffen iiber- 
reichen, mit Wasser oft iibersattigten, ammoniakhaltigen, zudem mit bak- 
teriziden Stoffen versetzten Hochmoore so ungewohndch und exzeptionell 
erscheinen lassen. 

2. DaB ich nitrificierende Keime tatsachlich n u r in vereinzeltesten Fallen 
aus Moorboden isolieren konnte, nicht aber da, wo es sich um unkultiviertes, 
jungfrauliches Moor handelte, sondern nur in Fallen, wo eine Infektion mit 
beziiglichen Keimen entweder direkt nachweisbar war, oder nach den be- 
stehenden Umstanden als sicher gelten muB. 

3. DaB ich in den Freilandsproben HN0 8 Sommer wie Winter finden 
konnte. Alle Arten von Bakterien reduzieren schon zur spateren Herbstzeit 
ihre Arbeitsenergie bis auf ein Minimum, und verbringen nach unseren Er¬ 
fahrungen den Winter in latentem Zustande. 

4. DaB ich niemals in einem Boden auch nur eine allergeringste Nitrit- 
reaktion erhielt, trotz sorgfaltigster Priifung mit empfindlichsten Reagentien 
und Untersuchung sehr vieler Hoch-, Niederungs- und Ubergangsmoore. 
Die Nitrifikation verlauft ja unter Zwischenbildung von HN0 2 , eine direkte 
Oxydation von NH 3 zu HNO s durch Organismenwirkung wurde bisher in 
keinem einzigen Falle einwandsfrei erwiesen. 

5. DaB die organischen Bodensubstanzen, im konkreten Falle spezied 
die Humuskorper, zwar adgemein reduzierende Fahigkeit besitzen, dafi sie 
aber auch, je nach den Umstanden, die z. T. noch recht wenig bekannt sind, 
auch oxydierend wirken konnen, sei es, daB sie nun katalytisch, als 0-t)ber- 
trager eine Rode dabei spielen, sei es, daB sie selbst eigenen, zuvor gebundenen 
0 bei ihrer eventueden Spaltung in chemisch einfachere Verbindungen ab- 
geben, der dann den im Moore vorhandenen organischen Amid- und even- 
tued NH 3 -Stickstoff zu Salpetersaure oxydieren konnte. Die oxydierende 
Wirkung der im Moore vorhandenen C-Substanzen ist von Milton (Compt. 
rend. T. 51. 1860. p. 549) und Warington (Journ. Chemic. Soc. T. 45. 
1884. p. 667ff.) schon vor geraumer Zeit erwiesen worden. 

6. DaB eine derartige ledigdch chemische Salpeterbildung infolge von 
Luftoxydationswirkung ein tatsachlich erwiesenes Analogon hat in der Oxy¬ 
dation des organisch gebundenen S der Moorsubstanz durch den Luft-O, 
die das Entstehen von H 2 S0 4 zur Folge hat. Allerdings ist die Affinitat 
des S zu 0 groBer als die des N, doch steht damit in gutem Einklange, daB 
die so gebildeten H 2 S0 4 -Mengen relativ groBe sind, und schon innerhalb 
eines einzigen Tages sich bilden, wahrend die natiirlichen Salpetermengen 
des Moores nur relativ geringe sind, und erst im Verlaufe von Monaten ent¬ 
stehen. 


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Georg Albert Ritter, 


7. DaB die von Berthelot und A n d r 6 (Compt. rend. T. 112. 
1891. p. 916—922) ausgefUhrten kalorimetrischen Untersuchungen der Hu- 
mussubstanzen auf einen hohen Energievorrat hinweisen, der die Humus- 
substanzen zu bedeutsamen Reaktionen im Boden befahigt. 

8. DaB auch Befunde, die von anderer Seite gemacht, in gewisser Be- 
ziehung stehen zur Nitrifikation, zu der Ansicht einer z. T. lediglich che- 
mischen Entstehungsweise der Salpetersaure im Moorboden zum mindesten 
nicht im Widerspruche stehen, indem bei Sickerwasserversuchen, welche 
von Tacke, Immendorf und Minssen (Mitteil. Ub. d. Arb. d. Moor- 
Vers.-Stat. in Br. u. Landw. Jahrb. v. Thiel. 1898. Bd. 27., Ergzgsbd.) 
ausgefiihrt wurden, Zusatz von sterilisiertem Komposte zum Hochmoor- 
boden eine lebhaftere Nitrifikation bewirkte als Zusatz von nicht sterili¬ 
siertem Komposte. Wennschon zwar durch das Erhitzen wahrscheinlich 
ein gewisser AufschluB der organischen N-Verbindungen des Kompostes, 
eine Uberfiihrung in den loslichen Zustand, fiir Bakterien leichter und 
schneller angreifbar, wohl auch bewirkt worden sein mag, so wurden doch 
andererseits wieder mit dem nicht sterilisiertem Miste eine derartige Un- 
menge wirksamer Keime, einschlieBlich der nitrificierenden Organismen, 
dem an und fur sich keimarmen Moore zugeflihrt, daB auch 
bei diesem Versuche theoretisch rein chemische Oxydationsvorgange 
wenigstens z. T. zur Bildung der groBeren Mengen Salpetersaure in dem 
mit sterilisiertem Komposte versetzten Hochmoorboden sehr wohl beige- 
tragen haben konnten. 

9. DaB in anbetracht der Ausnahmestellung, die der Moorboden gegen- 
iiber den mineralischen Erden beziiglich beinahe aller seiner physiko-che- 
mischen Verhaltnissen einnimmt, eine wenigstens exzeptionell hier geschehende 
Salpeterbildung auf rein chemischem Wege nicht allzu befremdend ware. 


Des weiteren noch geltend zu machen, daB ich auch selbst aus einer 
lange Zeit hidurch gelagerten salpeterhaltigen Hochmoorerde Nitrifikations- 
bakterien nicht habe isolieren konnen, wage ich deshalb nicht, weil derartige 
Untersuchungen s. Z. bald wieder unterbrochen werden mufiten. Selbst ein 
definitives Resultat in diesem einen Falle wiirde beweiskraftig allein noch nicht 
sein, da ja die beziiglichen Keime bereits hatten abgestorben sein konnen, 
nachdem sie zuvor unter giinstigeren Lebensbedingungen Salpeter gebildet 
hatten. 

Um nicht dem Vorwurfe der Einseitigkeit, der Voreingenommenheit 
anheimzufallen, weise ich zuletzt auch wieder auf einige Punkte hin, die 
wieder fiir die biologische Ursache der Nitratation geltend gemacht werden 
konnten. 

1. Werden zwar (siehe die folgenden Versuche betr. die Kalkwirkung) 
die anderen Gruppen von Bakterien durch Kalkung des Substrates z. T. 
sehr erheblich gefordert, indes geht doch aus meinen beziiglichen Unter¬ 
suchungen iiber die Saurewirkung (s. spater) auch wieder hervor, daB auch 
eine gewisse Anpassung an Siiure seitens der Moorbakterien stattgefunden'liat. 

2. Konnte durch das jahrelange und Generationen hindurch stattgefun- 
dene Leben unter den eigenen Verhaltnissen eines Moores eine Anpassung 
auch speziell von nitrificierenden Keimen, wo solche vorhanden sind, allge- 
mein an diese bestehen. 

3. MuB mit der uns doch noch vollig unl)ekannten chemischen Zu- 


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sammensetzung der Moore gerechnet werden, deren Substanzen teils auf 
chemischem Wege, teils durch Kolloidwirkung physikalische und chemische 
Bedingungen in der Erde denkbarerweise erzeugen konnten, die scheinbar 
zwar ganz ungiinstig sind, in Wirklichkeit aber eventuell in weit gerin- 
gerem MaBe selbst bei Zusatz von mancherlei Giftstoffen schadigende Zu- 
stande besitzen; dariiber auBere ich mich noch naher im folgenden Kapitel. 

Ich hatte mich nicht so ausfiihrlich iiber diese noch ungelosten Fragen 
verbreitet, wenn ich nicht iiberzeugt ware, daB definitive Klarheit der be- 
stehenden Verhaltnisse erst durch zeitraubende Forschungen sich gewinnen 
laBt. Wie auf chemischem Gebiete versagen oftmals auch dem Bakteriologen 
die liblichen Methoden. Sterilisation des Moores durch Erhitzen verbietet 
sich wegen der damit bewirkten ganz enormen Zersetzung der organischen 
Substanz (s. spater). Aber auch die Einwirkung von baktericiden Stoffen 
auf die Moorsubstanz gilt es erst rein physiko-chemisch zu erforschen, bevor 
bakteriologisch endgliltige Schlusse aus den Befunden der Untersuchungen 
zu ziehen erlaubt ist. 

Einfach liegen die Verhaltnisse sicherlich nicht. So fand ich auch nicht 
nur gerade in alien mit Karbol versetzten Erden des letztbesprochenen Ver- 
suches ohne jede Ausnahme Salpeter, sondern die Reaktion blieb aus 
bei einer Reihe Erden, welche nie Phenol erhielten. Ebenso gelang es mir 
mit einem anderen Moostorfe niemals, selbst nach iiber ^jahrlichem Lagem, 
Salpeter in nur geringsten Spuren nachzuweisen, obschon die Bedingungen, 
unter denen er lagerte, mannigfach variiert wurden. 

Immerhin aber diirften die geschilderten Befunde bereits Veranlassung 
dazu bieten, daB wir speziell unsere bisherigen Anschauungen iiber die Ent- 
stehungsweise des Salpeters im Boden nicht unwesentlich modifizieren, er- 
weitern, zum mindesten als erweiterungsbediirftig erkennen. Ohne daB ich 
selbst z. Z. schon zu definitiven beziiglichen Anschauungen gelangt ware, 
halte ich mich aber doch fiir berechtigt, schon zu sagen: „Es hat bei- 
naheden Anschein, als ob doch auch eine chemische 
B i 1 d u n g s m 6 g 1 i c h k e i t von Nitraten, ohne gleich- 
zeitige Tatigkeit von N i t r i f i k a t i o n s o r g a n i s m e n , 
bestande, neben der schon sicher erwiesenen Ent- 
s t e h u ngs w eis e von Salpeter durch Ni tr at b akt eri e n. 
Sollte die weitere Bearbeitung der Frage indes auch 
fiir Moorerde eine einzig mogliche, lediglich biolo- 
gische Genese von Nitraten einst dartun, dann ware 
aber bereits durch vorstehende Versuche und an- 
schlieBende Erorterungen sicher erwiesen, daB unsere 
jetzigen allgemeinenVorstellungen von diesen Keimen, 
insbesondere denBedingungen ihrerTatigkeit,falsche, 
mindestens zu enge waren in mancherlei Hinsicht, 
wie dies aus obigem naher ersichtlich i s t.“ 

Betreffs der merkwiirdigen Wirkung, die die Kalkung beziiglich der 
Nitratation im Moostorfe oft zeigen kann, mochte ich gleich hier einiges 
bemerken, einmal, da dieselbe bei der Salpeterfrage eine ganz besondere 
Rolle einnimmt, dann besonders deshalb, weil es mir wiinschenswert erscheint, 
daB dadurch gleich jetzt im Zusammenhange Klarheit geschaffen wird be¬ 
treffs einiger Punkte, die sonst noch unverstandlich blieben: So ist es b a k - 
teriologisch zunachst nicht einzusehen, wie Kalkgaben zum Boden 
fiir die Salpeterbildung schadigend wirken kbnnen, wie dies weiter auch bei 


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Georg Albert Ritter, 


der oben erwahnten Arbeit der Moor-Vers.-Station betreffend die Sicker- 
wasser zutage tritt. Ebenso steht es mit all unseren bisherigen Erfahrungen 
in direktera, schroffestem Widerspruche, wenn der gekalkte Moostorf in 
Remys Kulturen nicht Salpeterbildung verursachte, wahrend das un- 
gekalkte Hochmoor eine deutliche Nitratation bewirkte (s. o.). Ganz 
zweifellos miissen derartige Abnormitaten ihren Grand in lediglich chemi- 
schen Vorgangen haben, die sich im Boden (bezw. eventuell noch in der 
Losung) abspielen, und durch welche Korper gebildet werden, die speziell 
die Salpeterbildung verhindern. Denn einmal ist schon an sich vollig un- 
streitbar, daB selbst an hohe Sauregrade angepaBte Bakterien dann stets 
erhohte Lebensbetatigung zeigen, wenn sie in neutrale oder alkalische Sub¬ 
strate wieder iiberbracht werden, so daB also — im Einklange mit den spater 
vorzutragenden Ergebnissen beziiglich der Saurewirkung auf alle anderen 
ubrigen Bakteriengruppen — der Grund fur das Unterbleiben der Nitrar 
tation nach Kalkung des Bodens schon deshalb kein primar bakteriolo- 
gischer sein kann. In gleichem Sinne spricht es weiter, daB durch schwachere, 
geeignete Kalkung des Bodens allgemein der Keimgehalt vergroBert wird 
(s. friiher), und daB alle anderen physiologischen Gruppen von Bakterien 
(s. spater!) dadurch eine* erhebliche, deutlichst ersichtliche Forderang er- 
fahren. DaB gerade die nitrifizierenden Keime aber auch saure Substrate 
verabscheuen, wurde bereits hervorgehoben. — Dann aber wird die Ansicht, 
daB gie eventuell schadigende Wirkung einer Kalkdiingung zu Hochmoor 
auf Salpetergehalt und die Salpeterbildnng eine rein chemische ist, des wei- 
teren deutlichst noch dadurch erhartet, daB erfahrangsgemaB im Falle von 
kiinstlichen SalpeterdUngungen bei gleichzeitigen Kal- 
kungen in hohen Gaben die schadlichsten Wirkungen resultieren. 

M. Fleischer und W. HeB (Verh. d. Ges. deutscher Naturf. u. 
Arzte. 63. Bremen. 1890. p. 553), H e B (Landw. Jahrb. 20. 1891. p. 890 
—909), Fleischer (3. Ber. ttb. d. Arb. d. Moor-Vers.-Stat. p. 182), 
T a c k e (4. Ber. p. 139, Protokoll der Zentral-Moor-Kommission. 35. p. 74, 
114), Mulder (Chemie der Ackerkrame 1863. p. 346), Konig, Hasen- 
b a u m e r und GroBmann (Landw. Vers.-Stat. 69. p. 22) konstatierten 
bei hohen Kalkgaben zu Hochmoor eintretende Zersetzungen, die eventuell 
auf Salpeter einwirkend, durch Bildung fliichtiger N-Verbindungen zu Ver- 
lusten fiihren kbnnen. Nach meinen beziiglichen Versuchen wird jedenfalls 
durch starke Kalkungen allein schon der Salpeter in kurzem zum Schwinden 
gebracht, und die angebauten hoheren Pflanzen gedeihen nur kiimmerlichst. 
Denitrificierenden Kcimen, welchen allerdings ein moglichst alkalisches Sub- 
strat zusagt, ist jedenfalls das Schwinden der durch Diingung dem Boden 
zugebrachten Nitrate nicht zuzuschreiben: Der relativ meist gcringe Keim¬ 
gehalt des Hochmoores wurde damit allein schon nicht in Einklang stehen, 
vor allem ist aber schon langst erwiesen, daB in praxi, im Ackerlande, den 
Denitrifikationsmikroben nie die Rolle zukommt, wie sie ihnen friiher bis- 
weilen zugesprochen wurde. Meine beziiglichen Versuche (s. friiher und 
spater!) werden zudem die nur geringere Virulenz der Hochmoorkeime dar- 
tun. Eine besondere Spezialarbeit hat diese chemische Ursache 
der schadigenden Kalkwirkung auf Hochmoor zum Gegenstande des Stu- 
diums. Sie wird demnachst vollendet sein. — DaB weiterhin Organismen, 
die zur Denitrifikation zwar befahigt sind, dennoch aber im Boden selbst 
meisthin durchaus nicht in dieser Hinsicht sich betatigen, wurde bereits er- 
wahnt. — Zudem zeigen meine spateren Versuche, daB durch starkere Kal- 


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kungen des Hochmoores z. B. Faulnisbakterien in ihrem Virulenzgrade ebenso 
wie Versuchspflanzen (s. spater) beeintrachtigt werden. Im Falle einer kiinst- 
lichen Salpeterdiingung handelt es sich ja imraer um grbBere Mengen, und 
es wird so sofort verstandlich sein, daft, um eine schadigende Wirkung deut- 
lich zum Ausdrucke zu bringen, um Salpeterarmut in empfindlicher Weise 
sich bemerklich machen zu lassen, dann ebenfalls bedeutendere Kalkgaben 
erheischt werden. Um aber die durch biologische Tatigkeit (?) gebildeten 
— besonders bei Beginn der Nitratation naturlich stets nur in geringer Menge 
vorhandenen — Salpetermengen zu zerstoren, um das weitere Entstehen zu 
verhindern, dazu bedarf es naturlich nur geringer Mengen Kalkes. — DaB 
basische Substanzen, als CaC0 3 speziell, auf die organischen Bodenbestand- 
teile zersetzend einwirken konnen, wurde von den verschiedensten Forschern 
unwiderleglich dargetan. Man hat sich also vorzustellen, daB gerade die durch 
diese Zersetzungen neugebildeten chemisch einfacheren und aktiveren Kbrper 
wieder den Salpeter zu zerstoren imstande sein konnen, sei es nun, daB die ent- 
standenen zersetzten Humussubstanzen derartige sind, von denen M a 1 k o - 
m e s i u s und R. Albert (Journ. f. prakt. Chem. 70. 1904. p. 509—515) 
fand, daB sie sich mit Salpetersaure direkt zu Nitroverbindungen zu ver- 
einen vermogen, sei es, daB sie reduzierend auf die Nitrate zu wirken im¬ 
stande sind. DaB Oxydationen bei der Humuszersetzung, die also durch 
Kalkung in besonderem MaBe chemisch statthat, eine groBe Bedeutung be- 
anspruchen, fand bereits Erwahnung. Die Arbeiten von D e h e r a i n 
und Demoussy (Compt. rend. 123. 1896. p. 278—282), von Berthe- 
1 o t und A n d r 6 (Ibid. 114. 1892. p. 41—43) und von N i k i t i n s k y 
(Jahrb. f. wiss. Bot. 37. 1902. p. 369ff.) u. v. A. stellten fest, daB, bei v6l- 
ligem Ausschlusse der Organismen, rein chemische Prozesse die Oxydation 
der organischen Substanzen des Bodens bewirken. Auf die oxydierende 
Kraft der Salpetersaure aber noch besonders hinzuweisen, eriibrigt sich 
eigentlich, und daB oxydierende Substanzen in unzersetzten Mooren, d. h. 
bei Gegenwart von enormen Mengen oxydierbarer Substanz Reduktionen 
leichtest erfahren werden, ist ganz selbstverstandlich. Die starke reduzie- 
rende Kraft speziell der Humussubstanzen wurde schon von P e 1 o u z e 
(Compt. rend. 44. p. 118), T h 6 n a r d (Ibid. 52. p. 792—796) und G o p - 
pelsroder (Anna!, d. Phys. u. Chem. 115. p. 134ff.) erkannt. Die von 
mir z. T. tatsachlich beobachtete Reduktion des Nitrits in Losungen fUr 
Nitratbildner, die mit Moorerde beimpft wurden (s. spater!) deutet in die 
gleiche Richtung. In der angekiindigten Arbeit berichte ich weiter von Re¬ 
duktionen ahnlicher Art, sowie von solchen von Nitraten i m f e s t e n 
Moorboden. Ich erwahne schon hier kurz, daB es mir auch mit s t e r i - 
lem Humus gelang, Nitrate zu reduzieren, also zweifellos auf 
rein chemis chem Wege. Gewisse Erscheinungen drangen mich dazu, 
mit S t o k 1 a s a (Blatter f. Zuckerrubenbau. 1904. p. 321) auch dem Wasser- 
stoffe speziell z. T. eine grbBere Bedeutung bei der Reduktion in manchen 
Fallen zuzugestehen, der ja oft in groBeren Mengen im Moore in statu nas- 
cendi sich vorfindet. 

Nicht unerw&hnt lasse ich es auch, daB bei Kalkung in Form von Tho- 
masmehl derartige Schadigungen nicht eintreten. Es beweist die Tatsache, 
daB (allerdings auch neben der Menge) die Form, in der der Kalk gereicht 
wird, von groBter Bedeutung in dieser Hinsicht ist, ebenfalls die lediglich 
primar chemische Ursache der die Salpeterbildung und den Salpeterbestand 
im Hochmoor oft schadigenden Kalkdiingung. 


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Georg Albert Ritter, 


Wenn aber in alien Mooren schlechthin in chemischer Hinsicht sich durch- 
aus nicht immer die gleichen Detailvorgange abspielen, so ist der Grand 
fur deren Mannigfaltigkeit im Hinblicke auf die unendliche Kompliziertheit 
der Zusammensetzung der organischen Substanz und auf die Moglichkeit 
der Vielheit der denkbaren chemischen Prozesse ohne weiteres erklarlich. 
Der Zersetzungsgrad eines Moores, durch den die Art und Menge der iiber- 
haupt noch oxydationsfahigen organischen Substanz, somit die „reduzie- 
rende Kraft“ des Moores bestimmt wird, ist nach meiner Ansicht sicherlich 
speziell gerade auch beziiglich der Salpeterbildung, ob sie nun eine biologische 
oder chemische ist, von wesentlichstem Einflusse. Auf meine bezuglichen 
Untersuchungen (s. spater) verweise ich in diesem Sinne. — So sind es fur 
mich keine unerklarlichen Widerspriiche, und nicht notwendigerweise Fehler 
der Forscher, wenn bald von einer giinstigen Einwirkung, bald von einer hem- 
menden Wirkung der Humussubstanzen die Rede ist. Es liegen eben Korper 
vor von je relativ ganz anderer Zusammensetzung und von vollig diffe- 
renten Eigenschaften, je nach den Verhaltnissen, unter denen sie sich bil- 
deten, und denen sie gerade ausgesetzt sind, und je nach ihrem Zersetzungs- 
grade. Die Bezeichnungen saurer, adstringierender und milder Humus be- 
weisen dies schon evident. Einen von Natur aus milden Humus einem erst 
durch Kalkung neutralisierten zur Seite zu stellen, ist zweifellos sehr ris- 
kant, und es ist nicht einzusehen, warum physiologisch und chemisch beide 
sich gleich verhalten sollen. Demnachst mehr iiber den EinfluB verschieden 
starker Kalkung! Fittbogen (Landw. Jahrb. 3. 1874. p. 109—120) 
fand im durch Kalkdiingung entsauerten Humus (nicht Moore!) eine kraftige 
Nitrifikation. M ii n t z und L a i n 6 (C'ompt. rend. 142. 1906. p. 1239 
—1244) haben gczeigt, wie man eventuell bei der Salpetergewinnung gerade 
daraus Nutzen ziehen kann. Andererseits erwahnte ich auch bereits, daB 
auch in sauren und humusreichen Boden oftmals nicht unerhebliche Salpeter- 
mengen gefunden wurden, und verweise jetzt in der Hinsicht auf die Unter- 
suchungen von Boussingault (Compt. rend. 44. 1857. p. 109), C h a - 
brier (Ibid. 73. 1871. p. 186—191), B. Frank (Ber. d. Deutsch. Bot. 
Ges. 6. 1889. p. 265), Weis (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 28. 1910. 
p. 434) u. A. Speziell fur Moorerde, besonders fUr kalkreiches Niederungsmoor 
mit fortschreitender Kultur eine recht ansehnliche Steigerung des Nitrat- 
gehaltes erwiesen zu haben, ist das Verdienst von K n o p (Landw. Vers.- 
Stat. 5. 1863. p. 143), Oswald (Ibid. 6. 1877. Suppl. I. p. 830), Hj. v. 
F e i 1 i t z e n (Centralbl. f. Agrik.-Chem. 35. 1906. p. 137) u. A. 

Wie ich in einer Sonderarbeit noch zeige, sind diese Befunde aber keine 
unloslichen Widerspriiche, und wir haben kein Recht, die Arbeitsmethoden 
der Forscher lediglich auf Grand ihrer Resultate anzuzweifeln. Wenn uns 
jetzt noch manche Ergebnisse recht seltsam erscheinen, so ist der Grand 
dazu die eigcntlich doch noch vollig mangelnde Kenntnis der chemischen Ver- 
haltnisse der Moorsubstanzen. Im wesentlichen steht ja die Humusforschung 
beinahc noch auf demselben Standpunkte, den sie bereits vor Jahren er- 
reicht hatte. Erst wenn die Einzelbestandteile der verschiedenen Humus- 
arten bekannt sein werden, werden sich uns genaue Einblicke in die mannig- 
fachen Um- und Zersetzungen eroffnen, die in letzter Linie als Zwischen- 
stufen des groBen Dissimilationsprozesses erscheinen mtissen. 

Ganz zweifellos laufen bakteriologische und chemische Prozesse gerade 
in Moor landereien parallel nebeneinander oder z. T. in entgegengesetztem 
Sinne in mannigfachster Weise. Wennschon sich zwar auch jetzt schon man- 


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cherlei sichere Aufschliisse bezw. gut begriindete, wohlberechtigte Ver- 
mutungen iiber die naheren physiologischen und chemischen Vorg&nge im 
Moore gewinnen lassen, werden fur ein voiles Verst&ndnis, fur eine vollig 
klare, unbeschrankte Erkenntnis der Leistungen der niederen pflanzlichen 
Organismen erst viele weitere ledigbch chemische Spezialuntersuchungen 
die unbedingt notige Grundlage gebildet haben miissen. 

Dann werden wir, wie ich meine, genau systematisieren konnen, und 
alle Seltsamkeiten und Merkwiirdigkeiten ihre Detailbegriindung finden. 
Doppelt schmerzlich empfindet aber der Bakteriologe die mangelnde 
genaue chemische Kenntnis der Moorsubstanzen in ihren integrierenden, 
konstanten wie zufalligen und schwankenden Teilen gerade bei der Behand- 
lung und Bearbeitung der praktisch eminent wichtigen Salpeterfrage. 

VII. Ammon- und salpeterassimilierende Keime. 

Seitdem G e r 1 a c h und Vogel (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 7. 
1901. p. 609) ihre beziiglichen Studienresultate bekannt machten, ist es in 
der landwirtschaftlichen Literatur ganz allgemein geworden, diejenigen Or¬ 
ganismen, welche Ammoniak, Amidverbindungen und die, welche Salpeter 
zum Aufbau ihres Korpers verwenden, „EiweiBbildner“ zu nennen. 

Das Vorkommen beider Gruppen von Organismen, von Amon- wie von 
Salpeterassimilanten auf Moorboden glaube ich annehmen zu diirfen, ohne 
daB ich deshalb besondere Versuche anstellte. Ammonverzehrer sind ja in 
mineralischen Erden sehr haufig anzutreffende Keime. Das Vorkommen der- 
artiger Organismen speziell im Moore mochte ich aus der Uppigkeit der Flora 
erschlieBen, die zu Ende des Prozesses in den Faulniskulturen aufzutreten 
pflegt und bald vorwiegend aus Bakterien, bald aus Schimmelpflanzen sich* 
zusammensetzt. Speziell Salpeterassimilanten mochte ich z. B. die in dem er- 
wahnten Denitrifikationsversuche in saurer Losung aufgetretene Mikro- 
vegetation nennen. — Die Salpeterassimilation ist ja vorwiegend auf theore- 
tischem Gebiete zu suchen. Denn sie tritt nur in den Fallen deutlichst zutage, 
wo zugleich Salpeter und reichliche Mengen organischer Substanz (Stroh, 
Zucker, Mist usw.) dem Boden einverleibt werden. Die natUrliche Salpeter- 
armut und saure Beschaffenheit des Hochmoores lassen aber in praxi zum 
mindesten im allgemeinen das Vorhandensein bezw. eine intensive Tatigkeit 
einer auch nur relativ starken beziiglichen Flora durchaus unwahrscheinlich 
erscheinen. 

2. Beobachtungen, betreffend Entwicklung, Viru- 
lenz und p h y s i o 1 o g i s c h e Leistungen der Moor- 
bakterien, und ihre nahere Abhangigkeit von ver- 

schiedenen Faktoren. 

Die physiologischen Leistungen, der Grad der „Tatigkeit“ einer Erde 
wurde frliher bereits als sowohl von der Zahl der vorhandenen Keime, wie 
speziell auch von ihrem „Virulenzgrade“ abhangig bezeichnet. Impfen wir 
je bestimmte Nahrlosungen mit verschiedenen Erden, doch mit je einander 
entsprechenden Mengen, so sind wir dann fur den Fall, daB sich Differenzen 
hinsichtlich der Intensitat der stofflichen Umsetzung in den einzelnen Kul- 
turen ergeben, zunachst bezuglich der naheren Ursache im Unklaren. Im 
allgemeinen aber wird uns der weitere Verlauf gute Anhaltspunkte 
fiir die nahere Beurteilung geben, und wir konnen mit guter Berechtigung 

Zwette Abt. Bd. 34. 

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610 


Georg Albert Ritter, 


schlieBen, da ja die Zahl der zu den Kulturen zugeimpften Keime hier fast 
immer eine nicht unerhebliche Vermehrung relativ schnell erfahren kann, 
die Virulenz der Organismen aber fur Generationen meisthin ziembch kon- 
stant ist, und erst durch lange Zeit beanspruchende, haufige Passagekul- 
turen erheblicher beeinfluBt zu werden pflegt: 

1. DaB nur anfangliche Unterschiede beziiglich der Intensitat des che- 
misch-biologischen Umsatzes in den Kulturen wenigstens vorwiegend 
auf groBe Differenzen hinsichtlich der Keimzahlen zuriickzufuhren sind, 
wenn im weiteren Verlaufe des Prozesses diese Unterschiede sich verwischen. 

2. DaB Unterschiede, die nicht nur zu Beginn des Versuches sich ergeben, 
sondern konstant als solche, natiirlich je in gleichem Sinne, sich lange Zeit 
hindurch erhalten, ihren Grund in Verschiedenheiten auch des Virulenzgrades 
der Keime der einzelnen Impferden besitzen werden. 

3. In Fallen, wo der stoffliche Umsatz schon zu Beginn eines Versuches 
fur mehrere Boden gleich energisch vor sich geht, besteht fur die verglichenen 
Erden „physiologische Gleichheit“, wie ich es nennen mochte, indem in alien 
Fallen entweder die ungefahr gleiche Keimzahl und Virulenz vorhanden ist, 
oder fiir eine geringere Virulenz eine entsprechende Uberlegenheit hinsicht¬ 
lich der Keimzahl Ersatz leistet. Auch hier kann, wenn der ProzeB nicht zu 
rasch zu Ende verlauft, der spatere Verlauf, und zwar speziell ein sich even- 
tuell noch ergebender Unterschied im Tatigkeitsgrade der einzelnen Erden, 
nahere Vorstellungen betreffs der eigentlichen Ursache ermoglichen. 

a) Die Abhangigkeit der Leistungen der Moor- 
bakterien von dem Charakter des Moores. 

• 1. Saureversuch. 

Er wurde angesetzt am 14. November 1910. 300 ccm Dextroselosung 

beimpfte ich mit 20 g frischen Moores. Seit dem 18. November wurden je 7 
ccm Losung unter sterilen Bedingungen den Kulturen zur Priifung entnommen, 
durch vorsichtiges Erhitzen die CO, ausgetrieben, und die wieder erkaltete 

N 

Fliissigkeit mit einer ca ^ NaOH titriert, wobei Phenolphthalein als Indi- 

kator Verwendung fand. Da ja nur die relativen Werte interessieren, leistete 
ich darauf Verzicht, je die absoluten Zahlen, betreffend die gebildete Saure- 
menge, zu berechnen. Selbstverstandlich waren alle Vergleichskulturen den 
gleichen auBeren Verhaltnissen ausgesetzt. (Tab. p. 611.) 

2. Saureversuch: 

Die CaC0 3 -haltige Losung wurde ebenfalls mit je 20 g Erde beimpft, 
jetzt aber die Intensitat der Saurebildung durch tagliche Wagungen 
bestimmt (Tab. p. 612): 


3. Faulnisversuch, angesetzt am 14. Nov. 1910. 


Erdart: 

mg NH 3 -Stickst. 
am 22. XL 

mg XH 3 -Stickst. 
am 7. XII. 10 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 4. I. 1911 

Heidehumus 

4,99 

33,5 

112,41 

ff 

2,14 

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100,72 

ft 

5,71 

31,37 

(nicht gepriift) 

Moostf. jungfr. 

2,85 

30,67 

117,88 

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3,57 

32,8 

114,79 

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6,42 

34,23 

(nicht gepriift) 


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Tabelle der Gesamtsaurebildung: 


Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organ ismen, eta 


611 


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Erdart: 

Heidehumus 

Moostorf, jungfr. 

tt 

Niederungsmoor 

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Erdart: 

Heidehumus 
Moostorf jungfr. 

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Anza 

Tabelle de 

( 


39* 


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612 


Georg Albert Ritter, 


Heidehumus 

99 

99 

Moostorf jungfr. 

99 

Niederungsmoor 

99 

99 

Erdart: 

Heidehumus 

99 

99 

Moostorf jungfr. 

99 

Niederungsmoor 

99 

99 

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Tabelle des Gesamtverlustes an CO, in g: 






Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 613 


4. Denitrifikationsrersach, angesetzt am 6. XII. 1912. 



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— 

Result&t vom: 

9. XII. 

10. 

12. 

13. 

14. 

15. 

16. 

17. 

23. 


Es lassen sich diesen Versuchen folgende Resultate entnehmen: 

• 1. Jungfr&ulicher Heidehumus und Bleichmoostorf sind ganz ungleich 
weniger tatig als jungfr&uliches Niederungsmoor. 

2. Heidehumus und Moostorf stehen in dem Verhaltnisse zueinander, 
daB sie entweder physiologisch aquivalent sind, oder letzterer dem ersteren 
tiberlegen ist. Physiologische Inferioritat des Heidetorfes zeigt sich bei dem 
Denitnfikations- und Saureversuche (titrimetrische Methode), Gleichheit 
beider Hochmoorarten bei dem FSulnisversuche. 

3. Speziell beziiglich der Zeit des Beginnes und der weiteren Schnellig- 
keit der stofflichen Umsetzungen in den Kulturen gebiihrt dem Niederungs- 
moore von vornherein der Vorrang. Heidehumus tritt hochstens gleichzeitig, 
meist aber spater in Tatigkeit als Moostorf. 

4 Speziell beziiglich des Grades der stofflichen Umsetzung gilt das 
gleiche. Da die Kulturfliissigkeit allmahlich aufgebraucht war, konnte der 
1. Saureversuch (titrimetrische Methode) nur noch sehr wahrscheinlich machen, 
daB Moostorf im weiteren Verlaufe der Gahrung ebenfalls dasselbe absolute 
SSuremaximum erreicht hatte, wie Griinlandsmoor. (DaB die Gewichts- 
methode des Saureversuches fiir Hochmoor etwas hShere Werte liefert, diirfte 
auf den natiirlichen, durch Luftoxydation des organisch gebun- 
denen S, sich allmahlich vergroBernden Sauregehalt dieser Erden zuriickzu- 
fiihren sein, der C0 2 des zugesetzten CaC0 3 in Freiheit setzt.) 

5. Da Differenzen beziiglich des Grades und der Schnelligkeit der che- 
mischen Ver&nderungen in den Kulturen, wo sie einmal von vornherein be- 
stehen, als solche sich auch dauernd konstant erhalten, und auch prozentuell 
keine wesentliche, ins Gewicht fallende Zunahme der Tatigkeit der betreffenden 
Keime sich bemerken laBt, ist als Ursache nicht allein die ungleiche Keim- 
zahl der Boden, sondern auch die ungleiche, fiir Hochmoor geringere Virulenz 
der Bakterien verantwortlich zu machen. (S. friiher!) 

6. Die Art der Beduktion des Nitrates ist verschieden fiir die einzelnen 
Bbden. Bei Moostorf ist HN0 2 nur kurze Zeit bei Beginn des Umsatzes 
nachzuweisen. Das lange Zeit wahrende Vorkommen desselben im Heide¬ 
humus, der auch sauer ist, beweist, daB das baldige Yerschwinden der salpe- 
trigen Saure im Moostorfe keine Saurewirkung zu sein braucht. Im Niederungs- 
moore findet sich NH0 2 auch nicht sehr lange Zeit vor. (S. nachstes Kapitel 1) 

Weitere Versuche zwingen mich, diese je andere Art der „Denitrifikation“ 
nicht je fiir die Moorart charakteristisch zu betrachten. Die Verschiedenheit 


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614 


Georg Albert Ritter, 


hier zeigt nur, dafi im groBen und ganzen, dank des qualitativ und quantitativ 
ungleichen Artenbestandes der einzelnen Erden sich ebenfalls stoffliche Ver- 
schiedenheiten infolge biologischer Tfitigkeit ergeben. (S. nachstes Kapitel: 
Denitrilikationsversuch!) 


b) Die Abhhngigkeit der Leistungen der Moor- 
bakterien von der Tiefe der Erdschicht. 

Die ersten Versuche sind ausgefiihrt mit einer Oberflfichen- und tieferen 
Schicht-Erde des Niederungsmoores aus St. Petersburg, das bereits in den 
friiheren Versuchen benutzt wurde. 


1. F&ulnis versuch, angesetzt am 6. XII. 1910. 


Sc hichttiefe 

mg NH 3 -Stioketoff 
17. XII. 1910 

mg NH 3 -Stickstoff 

5. I. 1911 

Oberflache 

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(nioht gepriift) 

Tiefere Schicht 

36,35 

103,24 

99 99 

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34,15 

(nicht gepriift) 


2. Denitrifikationsversuch, angesetzt am 6. XII. 1910. 


Schichttiefe 

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— 

Gepriift am: 

9. XII. 

10. 

12. 

13. 

14. 

15. 

10. 

17. 

20. 

23. 


Chemische Beobachtungen an Freilandproben. 

Die chemischen Priifungen, die ich kolorimetrisch an den eingesandten 
Moorproben auf HNO* vornahm, ergaben insgesarat, dab meist nur die oberen 
Schichten, wenn uberhaupt solcher vorhanden war, Salpeter fuhrten. Sonst 
war die Reaktion der tieferen Erdschichten wenigstens ungleich schwacher 
noch als die der Oberflachen. 

An der Hand dieser Versuche sehen wir als Resultate, daB: 

1. Die Oberflachenproben tatiger sind als die tieferen Erdschichten. 

2. DaB diese geringere Tatigkeit der tieferen Lagen aber wohl in erster 
Linie auf eine geringere Keimzahl, und nicht auf eine wesenthch geringere 
Virulenz zuruckzufiihren ist, da bei der 2. Ammoniakbestimmung des F&ulnis- 
versuches die gebildeten Mengen schon genau die gleichen sind fur beide 
Schichten (s. friiher !). 

3. DaB ein biologisch-chemischer ProzeB sich etwas verschieden abzu- 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


615 


spielen vermag, wenn er durch Erde ungleicher Tiefen ausgelost werden soli. 
So konstatieren wir in den mit Erde der tieferen Schicht angelegten Kulturen 
noch lange Zeit hindurch das Vorhandensein von HN0 2 , nachdem bereits 
samtlicher Salpeter reduziert wurde. Dahingegen finden wir salpetrige Saure 
von dem Augenblicke an, wo das Nitrat zerstort ist, auch nicht mehr in der 
geringsten Menge in den mit Oberfl&chenerde beimpften Losungen. 

c) Die Abhangigkeit der Leistungen der Moor- 

bakterien von der Jahreszeit. 

Meine beziiglichen Versuche dienten lediglich zur Losung der Frage, 
ob Nitrate auch zu Zeiten im Moore vorhanden sind, wo allgemein die Nitri- 
fikation jedenfalls keinen Hohepunkt besitzt: zur Winterszeit. Ich kann da 
nur die W e i s’schen Befunde („0ber Vorkommen und Bildung von Salpeter- 
saure im Wald- und Heideboden. Centralbl. f. Bakt. II. 28. 1910. p. 434) be- 
statigen, daB Nitrate — in der iiblichen geringen Menge — auch im November, 
Dezember und Januar bei hoheren Kaltegraden im Moore nachweisbar sind. 

d) Die Abh&ngigkeit der Leistungen der Moor- 
bakterien von dem Zersetzungsgrade des Moores. 

Kurz kann ich mich dahin auBem, daB Nitrate meist nur in gut zersetzten 
Mooren sich vorfinden. Abgesehen von den Fallen, wo HNO s durch langes 
Lagern entstand (s. friiher!), war Hochmoor, das nitrathaltig war, weiter 
zersetzt. Niederungsmoore gaben ebenfalls dann fast ausnahmslos eine posi¬ 
tive Salpeterreaktion, wenn der Zersetzungsgrad desselben mindestens ein 
ziemlich guter war, wahrend umgekehrt bei wenig zersetzten Griinlands- 
mooren die Reaktion in den meisten Fallen negativ ausfiel. 

Ebenso bestatigen Muntz (Compt. rend. 110. 1890. p. 1206—1209), 
Ewell und Wiley (Journ. Americ. Chem. Soc. 18. 1896. p. 475), M i - 
g u 1 a (Centralbl. f. Bakt. II. 6. 1900. p. 366), Albert und Luther 
(Journ. f. Landw. 56. 1908. p. 359 f.), daB in unzersetztem Laube, besonders 
wenn der Humus dabei noch saure Reaktion besitzt, die Nitrification aus- 
blieb. 

Schon theoretisch leuchtet dies ein, wenn man bedenkt, welch ungeheure 
Mengen oxydationsbediirftiger und O-gieriger organischer Substanz in den noch 
kaum zersetzten Mooren enthalten sind, die die Tatigkeit event, vorhandener 
nitrifizierender Keime schon durch diese starke O-Absorbierung beeintrachtigen 
mlissen. (S. friiher.) 

e) Die Abhangigkeit der Leistungen der Moor- 

bakterien von rein physikalischen Faktoren. 
a) von dem O-Gehalte. 

DaB bei dem Abbaue von organischen N-haltigen Verbindungen sowohl 
aerobe wie anaerobe Organismen in Tatigkeit zu treten vermogen, ist allge¬ 
mein bekannt. Dahingegen widersprechen sich die Meinungen der Forscher 
sehr beziiglich des relativen Grades der Beteiligung dieser oder jener, durch 
ihr Verhalten gegeniiber dem 0 charakterisierten Gruppe von Faulniserregern 
bei der Zersetzung organischer Stickstoffverbindungen: Nach Hoppe- 
S e y 1 e r (Ber. d. d. Chem. Ges. 15. 1882. p. 23847.) hat die EiweiBzerlegung 
durch Bakterien rascher statt bei reichlicher Luftung, M ii n t z (Ann. de 
la sc. agron. 1889. p. 70.) dagegen ermittelte einen schnelleren Verlauf bei 


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616 


Georg Albert Ritter, 


LuftabschluB. Auch andere Autoren, B e i j e r i n c k (Arch. nSerl. 2. 99. 
p. 403), Bienstock (Arch. f. Hyg. 36. 1899. p. 377), Achalme 
(Ann. de l’lnst. Pasteur. 16. 1902. p. 641 ff.), S a 1 u s (Arch. f. Hyg. 51. 
1904. p. 107), Rettger (Journ. Biolog. Chemistry 4. 1908. p. 45ff.), 
haben dargetan, daft mitunter die Anaeroben eine deuthch intensivere Tatig- 
keit bei dem Faulnisprozesse entwickeln. Nach weiteren Untersuchungen 
verlauft die Garung unter aeroben bezw. anaeroben Bedingungen rascher je 
nach der Art der ihr anheimfallenden Substanzen. 

1. Versuch: Peptonfaulnis. 

Angesetzt am 29. IX. 1911. Jede Kultur wurde beimpft mit nur 5 g 
feuchten Sphagnumtorfes, indem so beziiglich einer event. Absorption von NH S 
durch das Moor, wie hinsichtlich seiner event. Zersetzung bei der Destination 
mit MgOin NH 3 , ein ins Gewicht fallender Fehler (der ja zudem iiberall gleich- 
groB gewesen ware), nicht zu befiirchten war. Zum Teile war die Nahrlosung 
enthalten in 500 ccm fassenden Erlenmeyern, wosie natiirlich eine 
nur sehr geringe Tiefe, dafiir aber recht breite Oberflache besaB; zum anderen 
Teile hingegen in Reagensglasern, die eine lichte Weite von nur ca. 3 cm 
hatten, wo infolgedessen jetzt die Hohe der Schicht sehr groB, ca. 13 cm, 
der Luftzutritt also nur minimal war. 


Kulturart: 

mg NH 3 
am 4. X. 11 

mg NH 3 
am 6. X. 11 

mg NH 3 
am 16. X. 11 

mg NH 3 
am 1. XI. 11 

Erlenmeyer 

8,69 

16.22 

40,11 

63.86 (?) 

99 

7,67 

14,91 

44,59 

85,58 

99 

7,67 

12,45 

50,1 

84,71 

Reagenaglas 

4,05 

15,06 

38,95 

60,53 

99 

3,91 

13,03 

40,98 

61,54 

99 

3,62 

1 11,29 

37,07 

(zerbrochen) 


Das makroskopische Bild wahrend des Verlaufes der Faulnis in den 
Kulturen war insofern fUr alle Kulturarten gleich, als Schimmelbildung, 
Gasentwicklung iiberall fehlten. Ein iiberall vorhandener Kahm wurde 
gebildet aus farblosen Stabchen. In groBen, derben Massen war er vorhanden 
in den Erlenmeyer - Kulturen, in den Reagensglasern in nur geringer 
Menge. Hier war die Fliissigkeit noch am 1. X. relativ klar, gut durchsichtig, 
dort auch in geringer Schichttiefe schon eher vollig getriibt und undurch- 
sichtig. 

2. Versuch. 

Auf sonst genau gleiche Weise wurde dieser Versuch angesetzt am 9. X. 
1911 mit Fischmehl, Blutmehl und Kasein, derart, daB pro Kultur 110 mg 
Gesamt-N (ca.) und je 0,05 g K 2 HP0 4 enthalten waren. Es ergaben dann die 
chemischen Analysen folgenden Befund, unter zahlenmaBiger Beriicksichti- 
gung dessen, daB durch das Sterilisieren (Erhitzen!) bereits eine geringe, 
je sorgfaltig quantitativ bestimmte Zersetzung der organischen Substanz, 
je relativ etwas verschieden stark, unvermeidlich war. (Tab. p. 617.) 

i <*• Auch hier stimmten alle chemisch gleichen Kulturen, ungeachtet ihrer 
Kulturart, beziighch des Fehlens von Schimmel und des Kahmes iiberein. 
So war auf alien kaselnhaltigen Fliissigkeiten ein weiBer Kahm gebildet aus 
Stabchen, dagegen farblose Bakterienhaute fanden sich auf den iibrigen 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organiamen, etc. 


617 


Kulturart: 

mg NH,- 
Sticketoff 
am 20.X. 11 

mg NH 8 - 
Stickstoff 
am 25.X. 11 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
a. l.XI.ll 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
a. 13.XI.il 

mg NH S - 
Sticketoff 
a. 20. XI. 11 

Kasem, Erlenmeyer 

36,78 

i 

02,99 

1 

67,62 

66,61 * 

1 

99 99 

37,07 

61,97 

66,03 



„ Reagensglas 

8,83 

10,28 

20,42 

50,39 


99 99 

4,49 

8,69 

14,43 



Fischmehl, Erlenmeyer 

13,47 

17,90 

18,97 



99 99 

14,77 

17,52 




„ Reagensglas 

5,79 

14,19 

14,34 



99 99 

5,21 

12,89 




Blutmehl, Erlenmeyer 

6,23 

13,76 

19,55 

28,24 

29,97 

99 M 

5,50 

10,72 




„ Reagensglas 

3,48 

8,83 

12,59 

10,07 

19,55 

99 99 

4,05 

10,43 





vor: Stets aber mit graduellem Unterschiede derart, dab den Erlen- 
meyer- Kulturen die grobte Menge Kahraes, die derbsten Haute zu kamen. 

3. Weitere Beobachtungen. 

Die quaRtativen Prufungen von Erden auf das Fehlen bezw.Vorhanden- 
sein speziell von Faulniserregern geschahen durch Einimpfen der zu unter- 
suchenden Moorproben in Peptonlosungen, die, wie ich schon friiher erwahnte, 
zum Teil in Erlenmeyern, zum Teil in Reagensglasern enthalten war. 
Wennschon ich da naturgemab nicht mit g e n a u abgemessenen und g e n a u 
abgewogenen Mengen arbeitete, und wennschon es sich immer um mehrere, 
verschiedene Erden handelte, beobachtete ich doch fast ganz allgemein, dab 
die in Erlenmeyer geimpften Erden rascher und intensiver die Faulnis 
einleiteten als andere zur gleichen Zeit in Reagensglaser geimpfte. Der 
Geruch, die Kahmbildung, die Triibung war meist in den Gefaben mit grober 
Oberflache ungleich starker als in den anderen Glasern. 

Wir ersehen also aus all dem Berichteten als Resultate: 

1. Dab bei samtlichen Versuchen die Faulnis durch aerobe Formen einen 
intensiveren Verlauf nimmt als durch anaerobe Keime des Hochmoorbodens. 

2. Dab demnach die chemische Zusammensetzung der zu priifenden 
Substanz eine prinzipielle Bedeutung dafiir, ob die Zersetzung konstant, 
quasi gesetzmabig notwendig rascher unter aeroben oder anaeroben Bedingungen 
verlauft, weniger zu besitzen scheint als je die biologischen Verhaltnisse, 
und wohl 

3. nur insofern eine Rolle spielen kann, als: 

a) bei schnell und leicht zersetzlichen Stoffen (Pepton und Kasein) gleich 
zu Beginn der Zersetzung s e h r starke Differenzen beziiglich der relativen 
Zersetzungsintensitaten zwischen aeroben und anaeroben Kulturen sich er- 
geben, die sich aber meist auch relativ schnell wieder verwischen. 

b) Bei schwerer und langsamer zersetzlichen Korpern (Fischmehl, Blut- 
mehl) zwar auch gleich im Anfange des Abbaues zum Teil ebenfalls sehr 
augenfallige, zum Teil aber auch relativ weniger bedeutende Unterschiedlich- 
keiten hinsichtlich der Zersetzungskrafte einmal der aeroben, dann der anaero¬ 
ben Mikroben bemerkbar sind, diese Differenzen aber, entsprechend dem 
langwierigeren Verlaufe des ganzen Prozesses, als solche sich auch ganz un¬ 
gleich linger erhalten. 

c) Aber allerdings gewisse Stoffe relativ verschieden leicht oder schwer 
durch die oder jene Gruppe von Organismen zu zerstoren sind. So ergibt 


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618 


Georg Albert Ritter, 


sich fur die Peptonzersetzung durch aerobe bezw. anaerobe Formen als tiber- 
haupt groBtes beobachtetes Verhaltnis der Quotient 8.69 : 3.62, dahingegen 
finden in analoger Weise die beziiglichen Zahlen der Kaseinfaulnis mathe- 
matisch ihren Ausdruck in dem Bruche: 37.07 : 4.49. 

4. DaB auBer den anaeroben Keimen zugleich auch aerobe Bakterien 
in den Reagensglasern an der Faulnis sich beteiligten, da auch hier Kahm- 
bildungen usw. sich beobachten lieBen, und zwar — nach dem makroskopischen 
und allerdings nur fliichtigen mikroskopischen Befunde — wahrscheinlich 
dieselben Formen je wie in den je zugehorigen Erlenmeyerkulturen. 

5. DaB somit unter vollig streng anaeroben Verhaltnissen die Faulnis 
sehr wahrscheinlich noch weniger intensiv verlaufen ware, indem die allerdings 
relativ geringe Mithilfe der aeroben Keime dann ganzlich ausgeschaltet ware, 
die obligaten Anaeroben aber auch keine giinstigeren Verhaltnisse vorgefun¬ 
den hatten, indem ja bei den geschilderten Versuchen die geringe zugelassene 
O-Menge von den obligaten Aeroben direkt in Anspruch genommen, des weite- 
ren aber auch von den fakultativen Aeroben schadlos vertragen wurde. 

fi) Von der Temperatur. 

DaB hohere und niedere Pilze selbst bedeutendere Warmegrade durch 
ihre Lebenstatigkeit zu erzeugen vermogen, ist sicher erwiesen. Speziell 
beziiglich unserer Moormikroflora gedenke ich hier einer Melanospora, die 
nach Beobachtungen des Torfwerkes Mietingsmoor einen dunkelbraunen, 
teilweise in faustgroBen dichten Stucken befindlichen, teilweise kriimeligen 
Hochmoortorf mit gut bis fast gut zersetzter organischer Substanz, den sie 
tiber und iiber durch- und uberwucherte, derart „erhitzt“ hat, daB die ge- 
bildete Warme schon mit der Hand deutlich wahrgenommen wurde. Leider 
gelang es, trotz vieler Versuche bisher noch nicht, im Laboratorium unter 
mannigfach variierten Verhaltnissen in Roll- und Reinkulturen den Pilz als 
erhitzendes Agens zu beobachten. 

Zweifel daran, daB speziell diesem Organismus die Warmeerregung 
ursachlich zuzuschreiben ist, sind kaum zulassig nach dem ganzen Befunde. 
Auch diese Moorsubstanz zeichnete sich durch recht geringen Bakteriengehalt 
aus. — Die bez. Versuche werden fortgesetzt. 

Die Frage, ob thermophile Mikroben im Moore enthalten sind, ist nach 
den Beobachtungen Kochs und Hoffmanns (Centralbl. f. Bakt. 
II. Bd. 31. 1911. p. 433 f.) durch fliissige oder Agarkulturen leicht zu ent- 
scheiden. Es wurde nainlich von ihnen erwiesen, daB die thermophilen 
Bodenbakterien in ihren Temperaturanspriichen stark durch die Natur des 
Mediums, in dem sie sich jeweilig befinden, beeinflufit werden, der gestalt, 
daB dieselben obligat in Kulturlosungen erst bei hoheren Temperaturgraden 
zur Entwicklung kommen, bei nicderen, d. h. bei etw r a 30° nicht wachsen, 
wahrend sie in der Erde selbst aber auch bei niederen t-Graden sich bcinahe 
ebenso stark zu vermehren vermogen wie bei hohen Temperaturen, und hier 
speziell durchaus nicht gezwungen sind, lange Perioden latenten Lebens zu 
ertragen, weil ihre Optimaltemperaturen hier nur voriibergehend, wie M i e h e 
(Akad. Antrittsrede. Leipz. 1908. Naturw. Wochenschr.) will, in dem durch 
„Selbsterhitzung“ sich erwarmenden Diinger erreicht wttrden. 

I. Kulturversuche der Melanospora 
auf Agarplatten bei 42° C (Thermostat) ergaben ein nur wenig giinstigeres 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 619 

Wachstum als auf Platten, die bei Zimmertemperatur gehalten wurden, 
so dab also der Pilz jedenfalls kein obligativer Thermophile ist. 


II. Faulnisversuch bei ungleichen Temperature n. 

Angesetzt am 30. IX. 1911 in Erlenmeyern, deren Inhalt (Pepton- 
losung) mit je 5 g frischen Sphagnumtorfes beimpft wurde und die zum Teil 
in Thermostaten bei konstanter Temperatur von 42° C, bzw. von 24° C, zum 
Teil bei gewohnlicher Zimmertemperatur gehalten wurden, deren Mittel 
17° C betragen mochte. 


Kulturart: 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 3. X. 11 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 5. X. 11 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 9. X. 11 

mg NH S - 
Stickstoff 
am 16. X. 11 

bei Zimmertemperatur 

4,92 

9,27 

21,29 

39,96 

» 

5,94 

8,83 

22,44 

38,66 

»> 

4,19 

9,85 

21,58 

39,24 

bei 24° C 

13,90 

27,95 

61,97 

78,05 

99 

14,77 

28,53 

62,69 

78,48 

*1 

14,19 

29,10 

63,71 

77,47 

bei 42° C 

51,41 

86,30 

93,69 

99,04 

99 

52,99 

86,88 

91,95 

102,37 

99 

53,13 

86,74 

96,00 

100,35 


Schimmel- und Gasbildung war nirgends makroskopisch zu beobachten. 
t)berall war auf der Oberflache ein grauweiBlicher Stabchenkahm zu bemerken, 
qualitativ augenscheinhch derselbe, quantitativ aber ganz enorm zugunsten 
der hoheren t-Grade entwickelt. 

III. Widerstandsfahigkeit der Keime gegen niedere 
und hohe Temperaturen. 

An den Tagen zwischen Mitte Januar und Anfang Februar herrschte 
eine sehr intensive Kalte, deren Maximum —17° C betrug und die selbst zur 
Mittagszeit unter dem erwarmenden Einflusse der Sonne fast nie weniger als 
—8° C betrug. Eine Reihe Versuchstopfe, mit Hochmoor und Niederungs- 
moor, zum Teil lufttrocknend, zum Teil feucht gehalten, geftillt, standen 
diese ganze Zeit iiber auf einem ungeheizten Boden, der wohl kaum einen 
nennenswerten Schutz gegen die Kalte zu bieten vermochte; und um so 
weniger auch war ein Schutz fur die Erde zu erwarten, als die GefaBe aus 
Eisen bestanden. Natiirlich war die Erde stark gefroren. Selbst Proben 
derselben, welche am Schlusse der Kalteperiode entnommen wurden, besaBen 
noch immer eine derartige Menge und derartig virulente Keime, daB in ste- 
rilen Pepton- und Denitrifikationslosungen die beziiglichen Abbauprozesse 
ohne auffallige Verzogerung ausgelost, und mit der auch sonst beobachteten 
Intensitat zu Ende gefiihrt wurden. 

Eine Reihe anderer Versuche geschah derart, daB beobachtet wurde, 
wie lange Zeit hindurch eine hohere Temperatur auf Moorerde einwirken 
muB, um dieselbe steril zu machen, bzw. welche Verminderung der Faktor, 
gebildet aus: „Zahl und Virulenz“ der Bakterien erfahrt, wenn je variierte 
Zeiten hindurch hohere Warmegrade erzeugt und konstant erhalten werden. 

Deshalb beschickte ich zuvor sterilisierte, leere Erlenmeyerkolben 
mit je 10 g feuchten WeiBtorfes unter den iiblichen Kautelen, und setzte 
dann die einzelnen Kolben verschieden lang, verschieden hohen, je beab- 


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620 


Georg Albert Ritter, 


sichtigten, konstant erhaltenen Temperaturen im Dampftopfe aus. Hier- 
nach wurden in jeden Kolben unter sterilen Bedingungen je 100 ccm der 
iiblichen zuvor sterilisierten Peptonlosung zugegeben, und der weitere Verlauf 
der eventuell eintretenden Faulnis in spezieller Weise beobachtet: Von quan- 
titativen Bestimmungen wurde vollig abgesehen: Wie namlich T a c k e 
zeigte (Verhandl. der Ges. dschf. Naturf. und Arzte 63. Bremen. 1890. II. 
p. 558—560), steigt unter der Einwirkung feuchter War me die Loslichkeit 
des Stickstoffes des Moorbodens ganz betrachtlich an: Von dem Stickstoffe 
eines Moores wurden loslich durch Erhitzen auf 40° = 1 Proz., auf 90° — 
100° = 6 Proz.; noch viei hoher war die Loslichkeit, wenn zugleich erhohter 
Druck einwirkte: Bei 134° und 3 Atmospharen Druck waren sogar 16 Proz. 
des Erdstickstoffes in den loslichen Zustand ubergefiihrt worden. 

Bei meinen fraglichen Versuchen handelte es sich nun fast durchweg 
um Temperaturgrade, denen eine groBere Loslichkeit des Moorstickstoffes 
entspricht: Besondere Versuche zeigten mir, daB quantitative Bestimmungen 
der Faulnisintensitat der mit erhitzten Erden angelegten Kulturen insofern 
nur einen recht beschrankten Wert beanspruchen wurden, als oftmals infolge 
des besonders hohen Grades der Zersetzlichkeit der N-haltigen Moorsubstanz 
derartige Versuchsfehler vorliegen, daB selbst ihre versuchte Beriicksichti- 
gung ein einwandsfreies Bild von dem genauen, quantitativen Verlaufe der 
Faulnis nur in einzelnen Fallen geben wiirde; auch innerhalb ein und der- 
selben Versuchsserie kann die GroBe der durch das Erhitzen der Moorsub¬ 
stanz bedingten Versuchsfehler trotz aller nur moglicher MaBnahmen eine 
nicht unerheblich schwankende sein; in Anbetracht der relativ geringen 
Mengen des durch Faulnis gebildeten Ammoniaks in den Versuchskulturen 
geniigen aber schon relativ kleine derartige Versuchsfehler, um die eventuell 
bestehenden feinen Unterschiede in der Faulnisintensitat ungleich stark und 
lang erhitzten Erden zu verwischen. 

Den meisten Faulnisprozessen eigentiimlich sind Kahme, eventuell 
Schimmelbildungen obendrein, Triibungen der Peptonfliissigkeit und iibler 
Geruch. Hin und wieder treten diese, mit unseren groben Sinnen wahrnehm- 
baren Erscheinungen qualitativ in verschiedener Weise auf, je nach der Art 
der den F&ulnisprozeB verursachenden und zu Ende fuhrenden Organismen- 
spezies. Quantitative beziigliche Differenzen werden natiirhch stets vorhan- 
den sein, wenn die Faulnis einmal rasch, in einem anderen Falle langsam 
nur verl&uft. Auch ob nebenbei zu einem Teile gewisse physiologisch ab- 
weichend „arbeitende“ Mikroben an der EiweiBzersetzung zugleich sich be- 
teiligen, des Naheren der Grad dieser ihrer Beteiligung sind selbstverstandlich 
in der Hinsicht nicht ohne EinfluB usw. 

Wennschon auch all diese „Merkmale“ einer Faulnis nicht unbetracht- 
lichen Schwankungen unterworfen sein konnen, habe ich dennoch als MaB- 
stab fiir die hier zu priifende Faulniskraft mit gutem Erfolge alle diese oben 
besprochenen Merkmale verwenden konnen, um so mehr, als doch jeweilig 
groBere Versuchsreihen mit einer einzigcn Erdart, die je eine gut durchmischte 
Probe reprasentierte, beimpft wurden, wo von vornherein je die gleichen biolo- 
gischen Verhaltnissc obwalteten, und Differenzen eventuell erst eben durch das 
Erhitzen sich herausstellten. Die Lange der Zeit, welche verstreichen muBte, 
bis eine deutliche Triibung bemerkbar wurde, bis ein deutlicher „Geruch“ 
sich wahrnehmen lieB, boten vor allem beste Anhaltspunkte fiir den Grad 
der noch vorhandenen Faulniskraft dar. Der unstreitige Vorzug dieser Methode 
liegt in der kolossalen Zeitersparnis, die (allerdings nur wegen der oft groBen 


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Beitrage zur Kenntnia der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


621 


Versuchsfehler des quantitativ-analytischen NH S -Bestimmungsverfahrens), 
ohne relativ geringere Genauigkeit eine ganz betrachtlich bedeutendere Zahl 
Untersuchungen in gleicher Zeit auszufiihren gestattet. 

Bei der Beurteilung der Einwirkung hoher Temperaturen auf die Lebens- 
tatigkeit unserer Moorbakterien an der Hand der nachfolgend beschriebenen 
Resultate gilt zu bedenken, daB, da die stickstoffhaltige Bodensubstanz 
chemische Veranderungen erleidet, auch zugleich solche Stoffe infolge der 
leichten Zersetzlichkeit der Moormasse entstehen konnten, die chemische 
Giftwirkungen auf die Bakterien auszuuben vermogen, und daB ein Kleiner- 
werden des Faktors, aus Zahl und Virulenz der Keime gebildet, mehr oder 
weniger auch einer chemischen Einwirkung Schuld zu geben sein konnte. 
Auch die physikalischen Verhaltnisse einer Erde werden aber durch starkes 
Erhitzen nicht unbeeinfluBt bleiben, insbesondere die Struktureigenschaften, 
und mehr oder weniger werden wohl auch sekundSre Einwirkungen in der 
Hinsicht nicht vollig unberticksichtigt bleiben miissen. 

Es ist von groBem Einflusse, ob ein Moor in trockenem Zustande oder 
als solches mit normalem Wassergehalte erhitzt wird, ob durch trockene 
oder feuchte War me. 

Die Zeit, welche hindurch ein Moostorf erhitzt werden muB, um vollig 
steril zu sein, ist eine sehr schwankende auch je nach seiner Herkunft. In 
Peptonlosung zugeimpft, fand iiberhaupt keine Keimentwicklung mehr statt, 
nach 


einem y 2 stiindigen Erhitzen im Trockenschranke bei 100° C 


99 

15 

minutlichen 

99 

99 

99 

99 

140° C 

99 

10 

99 

99 

99 

99 

99 

160° C 

99 

45 

99 

99 

99 

Dampftopfe 

99 

100® C 

99 

1 Vi 

stiindigen 

99 

99 

99 

99 

60° C 

99 

4 

99 

99 

99 

99 

99 

50° C 


in einem 
Worpedorfer 
Hochmoore, das 
mit Wasser ge¬ 
sattigt war. 


einem 

»» 




1 3 4 stiindigen 

3 4 » 

Yz » 

2 % 

3 

5 


Erhitzen im Trockenschranke 

99 99 99 

99 99 99 

„ „ Dampftopfe 

99 99 99 

99 99 99 


bei 100° C 
„ 140° C 
„ 160°C 

„ 100° c 

„ 60° C 

„ 50° C 


in einem 
Hochmoore 
vom 

Konigsmoore, 
das mit Wasser 
gesattigt war. 


Beide Moore wurden zu gleicher Zeit untersucht. Unterschiede, die die 
Ursache des verschiedenen Verhaltens hatten sein konnen, waren nicht wahr- 
zunehmen auBerlich. 

Keine Faulnis wurde mehr eingeleitet, ohne daB indes nun auch schlecht- 
hin jede Mikrovegetation ausgebheben ware, als das Worpedorfer Hochmoor, 
mit Wasser gesattigt, im Dampftopfe: 

V 4 Stunde bei 100° C (konstant) erhitzt wurde. 

y 2 „ eo 0 c 

1 99 99 50° C |) 99 99 


Ein drittes Hochmoor von GroB-Schonbeck, R.-B. Potsdam, erregte noch 
eine schwache Faulnis, als es 1% Std. hindurch einer Temperatur von 100° C 
im Dampftopfe ausgesetzt war. Eine Infektion muB ausgeschlossen gelten, 
die Faulnis kam luer auch in alien Vergleichskulturen zustande. — Alle 
3 Moostorfe waren noch vollig unkultivierter Sphagnumtorf. 

Besonders waren es Schimmelpilze, die dem Erhitzen. widerstanden, 
Bakterien nur recht vereinzelt. 

In einer anderen Versuchsreihe wurde wieder mit dem Worpedorfer 


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622 


Georg Albert Ritter, 


Hochmoore gearbeitet, nachdem es zu einem Teile wahrend dreier Monate 
auf normalem Wassergehalte konstant erhalten, bzw. ebenso lange hindurch 
lufttrocknend, auf 34 Proz. Wassergehalt gefallen war. Gegentiber den be- 
ziiglichen gleichartigen, je nicht erhitztenProben trat nun beziiglich der Zeit der 
ersten deutlichen Wahrnehmbarkeit eines iiblen Geruches eine Verspatung von 

16 Tagen ein, nach ^stlindigem Erhitzen im Dampftopfe auf 100° C, seitens der wasser- 

gesattigten Erde, 

11 Tagen ein, naeh 1 / 8 stundigem Erhitzen im Dampftopfe auf 100° C, seitens der wassej- 

gesattigten Erde, 

12 Tagen ein, nach ^stlindigem Erhitzen im Dampftopfe auf 100° C, seitens der 34° c 

H 2 0 haltigen Erde, 

10 Tagen ein, nach 1 / 8 stundigem Erhitzen im Dampftopfe auf 100° C, seitens der 34° 0 

H 2 0 haltigen Erde. 

Die beziiglichen Verspatungen hinsichtlich der Zeit einer deutlich wahr- 
nehmbaren Triibung waren sogar noch etwas groBer, in gleichem Sinne. 

Mithin entnehmen wir unseren Versuchen als Resultate: 

1. Im Moore lebende (hohere) Pilze sind zur „Selbsterhitzung“ befahigt 
(unter noch nicht aufgeklarten Bedingungen). 

2. Das Moor hat Pilze, die nicht nur als thermotolerant, sondern als 
thermophil zu bezeichnen sind. Zwar ist die t 42° C keine besonders hohe, 
aber doch schon hoher als die Optimal-t der meisten Keime (37° C, Blut'-tj 
und die Faulnis verlauft da so intensiv, daB die Ansicht gerechtfertigt scheinen 
muB (s. unter 4). 

3. Die Keime sind psychrotolerant. Selbst relativ niedere Grade wahrend 
langerer Zeit wirken nicht absolut baktericid. Wenn keine wesentliche 
Schwachung der Virulenz der Organismen zu beobachten ist, mag der 
Grund sein, daB das Hochmoor ja besonders sporenreich ist. Auch die all- 
gemeine Keimarmut ist in der Hinsicht beachtenswert: Stets ist erst eine 
Keimvermehrung notig, bevor eine groBere „Tatigkeit“ einer Erde wahr- 
nehmbar ist: Beziiglich der Vermehrung ist es aber weniger von Belang, 
ob sehr wenige Oder wenige Keime das „Muttermaterial“ darstellen. 

4. Warmegrade, die hoher sind, schaden nach relativ kurzer Zeit, werden 
aber von den einzelnen Mooren recht ungleich lange Zeit ohne Schadigung 
ertragen. Vielleicht ist das Vorkommen oder Fehlen von thermophilen 
Keimen von EinfluB: Denn auBerliche Anhaltspunkte und Merkmale der 
Moorerden, die in der Beziehung von Bedeutung sein konnten, fehlen. 

5. Wenn allgemein starkeres Erhitzen weit weniger gut von Moorerden 
ertragen wird als von mineralischen Boden, ist die Ursache wohl eine che- 
mische, sekundare, indem durch das Erhitzen Giftstoffe baktericider Art 
entstehen. Auch physikalische schadigende Wirkungen mogen eine Rolle 
spielen. 

6. Trocknende Erden sind resistenter als mit Wasser gesattigte, wahr- 
scheinlich, weil sie durch das Trocknen einen groBeren Reichtum an re- 
sistenteren Sporen besitzen. 

7. Besonders die Mykomycetenflora ist recht widerstandsfahig. 

8. Sehr schnell erliegen speziell die Faulniserreger der Schadigung durch 
hohere Temperaturen. 

y) Von dem Wassergehalte. 

DaB der Wassergehalt eines Bodens von wesentlichem Einflusse auf 
die Zahl und Virulenz seiner Keime ist, haben die verschiedensten Autoren 

gezeigt. 


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623 


H. Fischer (Landw. Jahrb. 38. 19. 09. p. 359) nahm zwar bei vermehrter 
Feuchtigkeit keinen EinfluB bei Keimzahlungen wahr, indes erwiesen Re ray (Centralbl. 
f. Bakt. Abt. II. Bd. 8 p. 732ff.), R a h n (Ibid. Bd. XX. 19. 07.), K r ii g e r und Hein* 
z e (Landw. Jahrb. Bd. 36. 07.), und neuerdings Engberding (Central bl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 23. p. 569ff.) im Gegensatze deutlichste Korrelationen zwischen Sinken und 
Steigen des Wassergehaltes und Bakterienzahl. R a h n (1. c.) und G. A. Ritter wie- 
sen eine Steigerung der Virulenz der Keime durch den AustrocknungsprozeB nach. (Cen- 
tralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 33. 1912. p. 116.) Lo h ni s (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 15. 
p. 365), Wollny (Forsch. d. Agric. Physik 9. p. 165ff.), Pic hard (Compt. rend. 
98. p. 1289), D e h 6 r a i n (Ibid. 125. p. 209), Kruger und Schneidewind 
(Landw. Jahrb. 28. p. 242), Kruger und H e i n z e (ibid. 36. 07.), Coleman (Diss. 
Gottingen 1908), Ger lach und Vogel (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 20. p. 71) 
u. a. konstatierten die hohe Bedeutung verschiedenen Wassergehaltes bezw. fur Nitri- 
fikation, Stickstoffassimilation, Kalkstickstoff- und Knochenmehlzersetzung, Denitri- 
fikation, Harnstoffspaltung. 

Die Frage, wie werden durch ungleichen Wassergehalt die Moorbak- 
terien beeinfluBt, beanspruchte um so mehr mein Interesse, als ja beziiglich 
seines ganz enorm hohen Wassergehaltes der Moorboden speziell unter alien 
Erdarten eine ganz absonderliche Stellung einnimmt, und weil hier trotz 
relativ hohen Wassergehaltes fur hohere Pflanzen „physiologische Trocken- 
heit“ bestehen kann: Finden wir ja deshalb bei den meisten der natiirlichen 
moorbewohnenden Spezies typische morphologische und anatomische Ein- 
richtungen streng xerophiler Arten. — Meine Untersuchungen beriicksich- 
tigen sowohl Grad und Schnelligkeit des Trocknens wie die Lange der Zeit, 
wahrend der eine Erde getrocknet gehalten wurde. 

1. V e r s u c h. 

Der Versuch, welcher den EinfluB des Grades des Wassergehaltes eines 
Moores bestimmen sollte, geschah mit dem auch im vorigen Versuche ver- 
wendeten Worpedorfer WeiBtorfe. Bei Beginn des Versuches war dieser 
seit 3 Monaten bereits im Institute zu einem Teile gelufttrocknet, bis auf 
34 Proz. H 2 0 herabgegangen, zu einem anderen Teile normal gesattigt erhalten 
(ca. 87 Proz. H 2 0), zu einem dritten Teile unter Wasser gesetzt. Am 18. X. 
1911 beimpfte ich je 100 ccm Peptonlosung mit so viel frischer Moorsub- 
stanz, daB sie je 1 g, auf absolute Trockenheit berechnet, entsprach. Der 
iibersattigt unter Wasser gehaltene Torf war vor der Wagung in einen groBen 
Glastrichter iiberbracht worden, wo er soviel Wasser binnen kurzer Zeit 
abgab, als er iiber seinem Kapazitatsvermogen besaB. — Der analytische 
Befund war: 


Wassergehalt: 

mg NH,-Stickstoff 
am 1. XI. 11 

mg NH 3 -Stick.stoff 
am 15. XI. 11 

trocknendes Moor 

35,62 

55,94 

»* ft 

39,44 

58,19 

ft 

41,33 

58,60 

gesattigtes Moor 

40,95 

61.22 

tt tf 

38,76 

60.44 

tt tt 

38,88 

6 1 ,72 

iibersattigtes Moor 

31,15 

54,43 

tt tt 

34,92 

51,19 

tt tt 

35.54 

52,01 


Die Fliissigkeit, mit trocknendem Moostorfe beimpft, hatte z. T. eine 


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624 


Georg Albert Ritter, 


nicht unbetrachtliche Schimmelbildung. Ein weiBlichgrauer Stabchenkahm, 
dunn und zart, war auf alien Kulturen vorzufinden. 

2. V e r s u c h. 

Er wurde mit der gleichen Erde in sonst gleicher Weise angesetzt und 
zwar ebenfalls am 18. X. 11. Da er die Frage entscheiden sollte, hat speziell 
die Schnelligkeit des Trocknens des Moores groBeren EinfluB auf die Zahl 
und Virulenz seiner Keime, verwendete ich naturgemaB die seit 3 Monaten 
lufttrocknende Probe, sowie die stets gesattigt gehaltene. Diese wurde im 
Trockenschranke, binnen wenigen Stunden auf einen Wassergehalt von 
28° C gebracht, wobei ich aber sorgfaltig beobachtete, daB die Temperatur 
nie hoher als 40° C anstieg. Die im vorigen Kapitel besprochene, bei Er- 
hitzung eintretende Zersetzlichkeit der Moorsubstanz verbot es mir, hohere 
Temperaturgrade zu gebrauchen. Ich bestimmte dann: 


Art des Trocknens: 

mg NH 9 -Stickstoff 
am 1. XI. 11 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 15. XI. 11 

Luftgetrocknetes Moor 

35,62 

55,94 

» 

39,44 

58,19 

ff 

41,33 

58,60 

Schnell getrocknetes Moor 

24,21 

42,14 

99 

29,13 

49,43 

99 

27,22 

61,14 


Der Bakterienkahm war zugunsten der langsam trocknenden Erde ent- 
wickelt. Dagegen war Schimmel nur z. T. in den beiderartigen Kulturen 
und nur mafiig entwickelt. 

3. Beobachtungen, betreffend die Einwirkung einer 
l&ngere Zeit bestehenden Austrocknung (durch Luft- 

trocknung). 

Meine ersten Untersuchungen der Moorbakterien fallen in die Zeit 
November 1910. R e m y sche Kulturen, die damals mit Erde beimpft 
waren, trocknete ich Anfang des Jahres 1911 im Thermostaten bei 37° C 
moglichst schnell aus, nachdem ich zuvor unter den notigen Kautelen den 
groBten Teil der liber der zu Bo den niedergesetzten Moorerde stehenden 
Kulturlosung abgegossen hatte. Nach mehr als 1 Jahr hindurch bestehender 
Austrocknung durch rasches Verdunsten waren in alien Kulturen noch 
vorhanden lebenskraftige Keime, und zwar bezw. von Faulniserregern, 
Denitrifikationsbakterien und Saurebildnern. Bis auf eine gleich zu be- 
sprechende Ausnahme war auf die iibrigen physiologischen Gruppen von 
Bakterien nicht geachtet worden, so daB iiber diese noch nichts zu auBern ist. 
— Die als Impferde s. Z. benutzten Moore waren sowohl jungfrauliche, rohe 
wie kultivierte, bebaute Hoch- und Niederungsmoore. 

Die Empfindlichkeit der Leguminosenbakterien gegen Austrocknen und 
langer anhaltende Wasserarmut eines Moores wurde durch beziigliche Vege- 
tationsversuche entschieden. Als „Grundversuchserde“ diente ein jungfrau- 
licher Worpedorfer Sphagnumtorf, der die knollchenerregenden Keime von 
Serradella nicht besaB (s. friiher). Er erhielt die notige Dlingung und wurde mit 
Serradella besat. Zu einem Teile war dem Boden Impferde, d. h. kultiviertes 


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625 


Hochmoor, das bereits knollchentragende Serradella and Lupinen letzthin 
getragen hatte (s. frtiher und spater!), in geniigender Menge zugemischt, 
und zwar einmal von einer Probe, die stets auf normalem Wassergehalte 
gehalten war, dann von einer anderen Probe, aber derselben Urerde, die in 
flachste Schicht ausgebreitet, w&hrend eines Monats auf 37 Proz. Wasser- 
gehalt verdunstet hatte. Naturgem&B traten Knollchenbildungen an keiner 
Pflanze ein, die im jungfraulichen Moore, das ohne jedwede Impferde ver- 
blieben war, kultiviert wurden. Aber wahrend samtliche Pflanzen Knoll- 
chen trugen, soweit sie in Erde, beimpft mit stets feucht gehaltener Impf¬ 
erde, wuchsen, fehlten Knollchen auch in einigen der Falle, wo dem WeiB- 
torfe die zuvor lufttrocknende „Impferde“ zugegeben war. In anderen 
Fallen waren sie zwar auch gebildet, doch in augenf&llig geringerer Zahl 
vorhanden. — Und doch waren quantitativ je entsprechende Mengen 
(auf absolute Trockenheit berechnet) als Impferde der Versuchserde zuge¬ 
mischt worden, und zwar, wie nochmals betont sein mag, in iibergeniigender 
Menge, im Verhaltnisse 1:3; auch waren alle Erden nach der Aussaat iiber- 
einstimmend mit Wasser gesattigt gehalten worden. 

Also sehen wir als Resultate: 

1. Hochmoor, welches l&ngere Zeit hindurch unter Wasser gehalten 
wurde, erfahrt dadurch eine gewisse, nicht verkennbare Beeintrachtigung 
seines Tatigkeitsgrades. Als Ursache dafiir lafit sich allgemein geltend 
machen, daB ja die Organismen in beiden Fallen gleichsam in zweierlei un- 
gleichen Medien leben, in deren jedem sie sich verschieden beeinfluBt fiihlen 
und natiirlich auch verschieden verhalten. Speziell fur die Faulniserreger 
kommen vielleicht in erster Linie die anaeroben Bedingungen, die durch Uber- 
groBen Wasserreichtum in noch hoherem MaBe geschaffen sein diirften, in Be- 
tracht, die ja zum mindesten in sehr vielen Fallen die Rolle sch&digender 
Agentia zu spielen geeignet scheinen (s. friiher!). (Bedeutung der Drainierung I) 

2. Ein wesentlicher Unterschied beziiglich der Faulniskraft nor¬ 
mal wasserhaltiger bezw. auch starker luftgetrockneter Moore scheint (we- 
nigstens fiir die erste Zeit) nicht zu bestehen. In der Hinsicht gilt ja auch 
zu bedenken: 

a) Die den Bakterien notwendigen, sicherlich absolut stets geringenWasser- 
mengen sind wohl auch da noch im Moore vorhanden, wenn den hoheren 
Pflanzen mit ihren ganz ungleich hoheren beziiglichen Anspriichen physio- 
logische Trockenheit bereits besteht. 

b) Der relativ hohe Reichtum des Hochmoores an Sporen (s. friiher) 
bedingt wegen der allbekannten Resistenz dieser wohl eine nur relativ ge- 
ringe Schadigung derselben durch Trocknen. 

c) Durch das Trocknen wird eine Lliftung bewirkt, die, wenn es nur 
kiirzere Zeit oder voriibergehend und nicht zu iibermaBig statthaben wird, 
vielleicht eher noch eine begiinstigende Wirkung ausiibt. 

d) Das Trocknen besitzt besonders fiir die Mykomyceten eine direkte 
Reizwirkung, insofern es bei diesen bei Beginn desselben eine besonders 
reichliche Sporenbildung, und somit, bei Wiedereintritt giinstigerer Wasser- 
verhaltnisse, besonders auffallend groBen „Schimmelreichtum“ verursacht. 

3. Das langsame Lufttrocknen auf natiirliche Weise beeintrachtigt den 
Tatigkeitsgrad eines (Hoch-)Moores, wenn iiberhaupt, nicht in der Weise 
wie ein kiinstliches, auch nur durch „gelindes Erwarmen“ der Moorsubstanz 
bewirktes Trocknen. (Eventuell kommen fiir dessen hemmende Wirkung 
auch sekundare chemische wie physikalische anderweitige storende Einfliisse, 

Zweite Abt. Bd. 34 . 40 


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626 


Georg Albert Ritter, 


die ihre Ursache ebenfalls in dem Erhitzen haben, nebenbei in Betracht. Zu- 
gleich mogen viele Keime auch keine Zeit und Gelegenheit mehr zur Sporen- 
bildung finden.) Die oft in „lagerndem“ Moostorfe zu beobachtende Salpeter- 
bildung (s. friiher!) bringe ich mit der durch Verdunstung begiinstigten 
Durchliiftung des Bodens in Zusammenhang. (S. auch Spezialarbeit!) 

4. Die Art der Wirkung einer langere Zeit hindurch bestehenden Trocken- 
heit scheint recht verschieden zu sein fiir die einzelnen physiologischen 
Gruppen von Mikroorganismen (nicht nur fiir die einzelnen Arten). Wah- 
rend z. B. Faulniserreger, denitrifizierende Keime und Saurebildner hohe 
Trockenheitsgrade anscheinend schadlos lange Zeit hindurch ertragcn, 
geniigt fiir knollchenbildcnde Mikroben schon eine nur nach Tagcn berechnete 
allmiihlich natiirlich sich ergebende stiirkere Lufttrockenheit, um als deutlich 
schadlich erkannt werden zu konnen. 

H a gl u n d (Mitt. d. Ver. z. Forder. d. Moorkultur. 26. 1908. p. 377ff.) 
hat mit Sicherheit erwiesen, daB speziell feuchte Torfstreu durch Organis- 
menwirkung erwarmt zu werden vermag. Ja, die Erwarmung soli sogar 
bis zur Selbstentziindung zu fiihren iinstande sein. Potter (Centralbl. f. 
Bakt. Abt. II. Bd. 21. 1908. p. 655) macht es wahrscheinlich, daB es sich 
dabei um jene Gruppe von Schimmelpilzen und Bakterien als Erreger han- 
delt, die den Torf untcr C0 2 -Produktion angreifen, und die nach seiner Mei- 
nung (1. c. p. 647—665) auch die Autoxydation der Kohlen bewirken konnen. 
Da ich bei meinen Arbeiten mit verschieden feuchten Mooren eine besondcre 
Erwarmung niemals beobachten konnte, ist ersichtlich, daB eine derartige 
Erwarmung mancherlei Bodingungen erheischt, die keineswegs so luiufig 
erfiillt sind. 


f) von rein chemischen Faktoren. 

«) von einer alkalischen Substratreaktion, ins- 
besondere von Kalkgaben. 

Die Kalkfrage wurde bereits hin und wieder mehr oder minder fliichtig 
beriihrt. 

Des Zusammenhanges halber fand die merkwiirdige Rolle, welche die 
Kalkung des Hochmoores bei der Salpeterfrage enventuell zu spielen ver¬ 
mag, schon bei der Besprechung der nitrificierenden Keime ihre Erorterung. 
(S. friiher.) 

Ebenso erinnern wir uns hier der friiher gegebenen Resultate zweier 
Versuche mit Saurebildnern. Es waren diese (mit der Erde) in die Dextrose- 
losungen eingeimpft worden. Wahrend in einem Versuche ohne weiteren 
Zusatz von Zeit zu Zeit die durch Bakterientatigkeit je gebildete, event, 
wieder abgebaute Saure je in der gleichen, konstanten Menge Kulturlosung 
titrimetrisch bestimmt wurde, diente im zweitenVersuche die Gewichtsmethode 
zur Bestimmung des Grades des Saurcbildungsvermogens z. T. derselben 
Erden. (S. friiher Niiheres!) Um die auf letztere Weise erhaltbaren Ergebnisse 
deutlicher, d. h. die Zahlen groBer und event. Unterschiede im Tatigkeitsgrade 
der einzelnen Boden auffiilliger zu machen, war jeder betr. Kultur noch eine 
gleiche, groBere Menge CaC0 3 zugemischt worden, indein ja dann bei der 
Wagung zugleich auch die Mengen C0 2 als Gewichtsverluste zum Ausdruck 
kamen, die sekundiir durch die infolge von Mikrobentatigkeit gebildete Saure 
aus dem Kalziumkarbonate freigemacht wurden, und die natiirlich quantitativ 
in direkter Beziehung standen zu der biologisch erzeugten organischeu 


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627 


Sauremenge: Wennschon auch der bedeutend intensivere Gesamtverlauf 
der Garung in den mit Kalk versetzten Kulturen zu einem Teile sicherlich 
auch der Phosphatgabe zuzurechnen ist, die neben der Kalkung diesen Ver- 
such gegeniiber dem anderen auszeichnet, so ist anderenteils aber die GroBe 
des Unterschiedes im Saurebildungsvermogen der beiden Versuche nur durch 
die Annahme einer gleichzeitigen Begiinstigung der Tatigkeit der beziiglichen 
Keime durch den CaC0 3 ungezwungen erklart. 

Die forderliche Einwirkung eines alkalisch reagierenden Substrates 
speziell auf die Buttersaurebildner geht weiter noch aus dem friiher be- 
schriebenen Versuche hervor, in dem eine fur Nitratbakterien berechnete 
Nitritlosung nach Winogradsky eine Buttersauregarung erregte, 
als sie mit dem Goldaper Niederungsmoor beimpft wurde, und wo, ohne daB 
je auch nur eine Spur von Salpetersaure entstand, diese Buttersauregarung 
um so intensiver wurde, je mehr das Nitrat zum Schwinden kam, d. h. je 
alkalischer der Nahrboden wurde, sowohl durch das alkalische Natrium des 
schwindenden Nitrites wie durch das primar oder sekundar durch die Bak- 
terien aus dem Moore freigemachte Ammoniak. (S. friiher naheres!) — 

Um nun den Einflufi zu ergriinden, den der Kalk allgemein auf die Bak- 
terien ausiibt, wenn er schon vor langererZeitdemBoden selbst zugegeben wurde, 
wurden mehrere verschiedenartige R e m y sche Kulturen angesetzt einmal 
mit einem ungekalkten Moostorfe, dann mit einem solchen Moostorfe, der 
s. Z. vor Jahren gemergelt worden war, und die beide aus dem Maibuscher 
Moore stammten. Die Resultate des ungekalkten Hochmoores sind im Zu- 
sammenhange mit denen anderer Erden, die gleichzeitig gepriift wurden, 
schon friiher bekannt gegeben worden: Jetzt sollen sie also zu denen eines 
gekalkten Hochmoores in Vergleich gesetzt werden. 


Faulnisversuch, angesetzt am 14. November 1910. 


Erdart: j 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 22. XI. 10 

mg NHj-Stickstoff 
am 7. XII. 10 

mg NHo-Stickstoff 
am 4. I. 11 

nicht gekalkte? Moor 

2,85 

30,67 

117,88 


3,57 

32,8 

114,79 

99 

6,42 | 

34,23 

nicht bestimmt 

gekalktes Moor 

11,43 1 

58,45 

120,96 

99 

11,41 1 

57,1 

126,43 

99 ' | 

10,34 | 

60,6 

nicht bestimmt 


Saureversuch, angesetzt am 14. Nov. 1910. 

Die nahere Beschreibung der Art und Weise dieser Versuche ist schon 
friiher gegeben worden; ich verweise darauf zuriick (Tab. p. 628 u. 629). 

fc,. i 

Denitrifikationsversuch in saurer Losung. 

Die G i 11 a y - Losung enthalt pro Liter Losung u. a. 5 g Zitronensaure, 
die vor allem eine saure Reaktion bedingen. Gewohnlich wird durch Soda 
die Losung neutralisiert oder schwach bis starker alkalisch gemacht, da 
gerade viele denitrifizierende Keime hohere Alkalitatsgrade lieben. In einem 
Versuche wurde nun keine Soda zugegeben, vielmehr der Fliissigkeit die saure 
Reaktion belassen. Es schien mir nicht uninteressant, zu untersuchen, ob auch 
in einer solchen, doch ziemlich stark sauren Losung sich Unterschiede be- 
ziiglich des Tatigkeitsgrades eines gekalkten bezw. ungekalkten Moores er- 

40* 


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628 


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Georg Albert Ritter, 


Moostorf ungekalkt 

99 

Moostorf gekalkt 

99 

99 

Kalkmenge: 

1 1 1 1 1 

4^ 

i i 

Ct Cl Cl 1 

H-' 

J 

0,05 

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630 


Georg Albert Ritter, 


geben. — Der Versuch wird spater ausfiihrlicher nochmals unter anderem 
Gesichtspunkte besprochen werden. Schon jetzt schicke ich voraus, dab von 
einer eigentlichen „Denitrifikation“ hier keine Kede sein kann, indem der 
Salpeter hier wesentlich als direkte Nahrquelle gedient hat, und Gasbildung 
zu keiner Zeit sich beobachten lieB. — Angesetzt am 14. November 1910, 
hatte der Versuch folgende Befunde: 


Erdart: 

am 21. XI. 

hno 3 hno. 

am 

hno 3 

5. XII. 

nxo 2 

am 10. XII. 
HN0 3 | HN0 2 

am 23. XII. 
HNOj 

nicht gekalkt 

+ 

_ 

-L 

1 

_ 

+ 

_ 

_ 

99 

+ 

— 

+ 

— 

+ 

— 

— 

99 

+ 

— 

-L- 

wenig 

+ 

wenig 

— 

gekalkt 

+ 


-U 

-f. 

wenig 


wenig 1 


99 

+ 

i 


+ 

1 

+ 

wenig 


1 wenig 

_ 

99 

+ i 

— 

+ 

+ 

— 

+ 

— 


Anfangs war auf alien Kulturen nur geringe Schimmelkahmbildung 
zu beobachten. Spaterhin aber waren in den mit ungekalktem Moostorfe 
beimpften Losungen auf der Oberflache wie submers sehr reichliche, dicke, 
weiBgraue Mykomycetenmassen entwickelt, wahrend auch da noch die mit 
gekalktem Hochmoore angelegten Kulturen nur wenige, gelbbraun gefarbte 
Mycelien zeigten. — Speziell das Fehlen von Nitrit wahrend des ganzen 
Versuches in den mit ungekalkter Erde versetzten Fliissigkeiten kann schon 
deshalb nicht allein als „chemische Saurewirkung“ aufgefaBt werden, weil 
in den mit gekalktem Boden hergestellten Aufschwemmungen, infolge des, 
absolut betrachtet, doch unwesentlichen Kalkgehaltes der geringen Impf- 
mengen, eine nennenswerte Abstumpfung der Saure der Kulturlosung sicher 
nicht erfolgte, hier aber, wenn auch nur geringere Mengen Nitrites relativ 
recht lange Zeit hindurch vorhanden waren. Aber es mull direkt als bakterio- 
logisches Spezifikum des gekalkten Moores deshalb aufgefaGt werden, weil 
in einem in gleicher Weise mit derselben Erden angelegten Denitrifikations- 
versuche in alkalischer Losung, Nitrit allerdings in geringster Menge 
auch durch ungekalktes Moor gebildet wurde, aber dasselbe ganz ungleich 
friiher zum volligen Schwinden kam als in den mit gekalktem Moostorfe ver¬ 
setzten Kulturen, wo es zudem sehr reichlich nachweisbar war. — 

Eine besondere Versuchsreihe sollte einen AufschluB dariiber bringen, 
ob bakteriologische Unterschiede durch eine Kalkung des Moores in ungleichen 
Gaben zustande kommen. Als Versuchserde fand ein Moostorf (jungfraulicher) 
Verwendung, der seit dem 13. III. 1911 in eiserne Vegetationsgefafie geftillt 
war, und der z. T. iiberhaupt keinen Kalk, z. T. solchen in Form von CaCO s 
puriss., und zwar einmal in einer Menge von 10 dz CaO pro ha, dann in einer 
Menge von 40 dz Ca pro ha sorgfaltigst zugemischt erhalten hatte. Aufierdem 
waren samtliche Erden s. Z. den Verhaltnissen in der Praxis analog, mit 
40-proz. Kalisalz und mit Algierphosphat gediingt worden, mit Mengen, 
entsprechend 150 kg K 2 0 und 150 kg P 2 0 5 pro ha. Selbstverstandlich waren 
mehrere Kontrollen je angesetzt. — Am 19. X. 1911, nachdem also die Kalkung 
vor mehr als a / 2 Jahre geschehen war, wurden je 100 ccm einer strilisierten 
1-proz. Peptonlosung mit je soviel Moostorf beimpft, dall die Impfmenge 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


631 


auf absolute Trockenheit berechnet, = 1 g betrug. Es ergab sich folgender 
Befund bei der Analyse der Kulturen, deren je 2 aufeinanderfolgende als Kon- 
trollen, mit Erde einundesselben Topfes angesetzt, aufzufassen sind: 


Kaikmenge: 

mg NH 3 -Stickst. 
am 25. X. 11 

mg NHj-Stickst. 
am 1. XI. 11 

mg NH 3 -Stickst. 
am 7. XI. 11 

mg NH 3 -Stick8t. 
am 14. XI. 11 

0 

38,1 

72,41 

83,69 

100,04 

0 

42,49 

65,98 

— 

— 

0 

29,23 

62,15 

91,1 

92,24 

0 

32,62 

68,37 

— 

— 

0 

34,93 

74,1 

82,62 

93,62 

0 

31,22 

76,38 

— 

— 

10 dz CaO 

50,54 

82,10 

93,98 

97,45 


55,17 

85,14 

— 

— 

if 

59,8 

78,05 

82,25 

93,98 

»> 

44,74 

76,45 

— 

— 


56,18 

74,43 

98,61 

96,0 

>* 

44,59 

78,19 

— 

— 


65,01 

86,3 

97,74 

101,94 


62,69 

74,57 

— 

— 

40 dz CaO 

41,27 

59,22 

91,22 

94,41 


43,01 

67,77 

— 

— 

99 \ 

30,26 

44,59 

63,71 

91,37 


27,22 

46,48 

— 

— 


39,68 

66,17 

92,24 

79,35 


35,04 

51,84 

— 

— 

99 

; 53,29 

73,27 

84,56 

100,35 


50,39 

83,69 

— 

— 


Sehr interessant war die Beobachtung der in den Kulturen sich ergeben- 
den Vegetationen. In alien mit Moostorf beimpften Losungen, die 40 dz 
CaO erhalten hatten, war nur anfangs etwas Schimmelbildung submers, 
aber auch nur in einzelnen Kolben zu beobachten, und spaterhin fand in dieser 
Keihe nirgends eine auch nur einigermaBen lebhafte Vermehrung statt. Da- 
fur war aber hier ein Bakterienbelag auf der Oberflache zu konstatieren, 
der wohl den anderen Reihen auch nicht vollig fehlte, indes ganz bedeutend 
weniger stark entwickelt war. Die mit kalkfreier Erde angelegten Kulturen 
zeichneten sich dagegen durch eine ganz enorme Schimmelbildung aus, der 
besonders untergetaucht lebte, wahrend auf der Oberflache meist nur wenige 
weiBliche Hyphen verhanden waren. Auch die mit Kalk in geringerer Menge 
bedachten Boden brachten durchweg eine iippiche Schimmelpilzflora zu 
ihrer Entwicklung, ebenfalls besonders submers. Diese biologischen Ver- 
haltnisse ergaben sich bald nach Beginn des Versuches und erhielten sich 
konstant bis zu seinem Abschlusse. — Beziiglich der Kalkwirkung auf Knoll- 
chenbakterien auBere ich mich in einem spateren besonderen Kapitel. 

Wir entnehmen also folgendes Resultate: 

1. Die Kalkwirkung auf den Salpeter und seine Bildung auf Hochmoor 
ist eine Spezialfrage, insofern hier unstreitig in erster Linie rein chemische 
Prozesse geschehen, die die Salpeterfrage betreffen. (S. friiher u. Specialarbeit!) 

2. Auch den Moorbakterien sagt eine alkalische Reaktion des Substrates 
an sich deutlichst zu. Ihre Tatigkeit ist dann bedeutend intensiver. 

3. Da durch Kalkdiingung die Saure eines Hochmoores abgestumpft 
wird, so ist es auch nur natiirlich, dafi durch Kaikungen die Leistungen der 


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632 


Georg Albert Bitter, 


Bakterien gesteigert werden. So z. B. F&ulniserreger, Saurebildner und 
salpeterabbauende Organismen. 

4. Mergel wie CaC0 8 wirken beide fordernd. 

5. Die begiinstigende Einwirkung der friiheren Kalkung eines Hoch- 
moores auf seine Mikroben ist selbst in (stark) sauren Losungen noch deutlich 
zu bemerken, sei es infolge der durch ’Kalkung bewirkten Vermehrung des 
Bakteriengehaltes (s. friiher!), sei es durch die Steigerung ihrer Virulenz, oder 
durch beiderlei Faktoren. 

6. Die Kalkung eines Moores vermag derart einzuwirken, daB gewisse 
Prozesse im Detail verschieden von einem gekalkten und einem ungekalkten 
Moore ausgelost und beendet werden konnen. So z. B. beziiglich des Vor- 
kommens oder Fehlens resp. beziiglich der Menge von Nitrit bei der Reduk- 
tion von Nitraten (z. T. chemische Vorgange, s. Spezialarbeit!). 

7. Kalkungen in besonders hohen Gaben wirken anscheinend nicht nur 
nicht besser als solche in nur maBiger Hohe, sondern sogar weniger 
giinstig. 

8. Vielleicht kommen bei den starken Kalkungen allgemein- 
schSdliche sekundare, chemische Nebenwirkungen in Betracht, die 
sich nur beziiglich der einzelnen biologischen Prozesse verschiedenartig und 
verschieden stark bemerklich machen. Denn durch die Kalkung in Hohe 
von 10 dz CaO pro ha wird die natiirliche Bodensaure erfahrungsgemaB, 
und in unserm Versuche aus der noch sehr reiflichen Entwicklung von Myko- 
myceten ersichtlich, bei weitem nicht neutralisiert, so daB also andernfalls 
die Bakterien in Erden, die mit 40 dz CaO gediingt wurden, zweifellos weit 
tatiger sein miiBten. (S. unter 2.) 

9. Starke Kalkungen drangen den Schimmel ganz auffallend zuriick, 
ja lassen ihn meisthin iiberhaupt nicht auf kommen. 


/?. Von der Reizwirkung durch: 
aa ) Starkere Sauregrade. 

Das physiologische Verhalten der Bakterien des ungekalkten Heide- 
humus wie Moostorfes gibt uns schon einen gewissen AufschluB dariiber, 
wie die Moorbakterien durch die (natUrliche) Saure beeinfluBt werden. Noch 
deutlicher wird uns die Vorstellung, wenn wir die Beeinflussung der Leistun- 
gen der Bakterien uns vor Augen halten, wie sie durch Kalkungen des Bodens 
und durch sonstige Mittel, durch welche die vorhandene Saure abgestumpft 
wird, erreicht werden (s. voriges Kapitel!). Indes orientieren uns alle solche 
Versuche nur nach einer Richtung hin. Jetzt soli zur Erganzung noch zur 
Untersuchung kommen, wie die Tatigkeit eines sauren Moostorfes beeinfluBt 
wird, wenn durch weiteren Saurezusatz der natiirliche Sauregehalt noch ver- 
groBert wird. Und zwar sollen sowohl die Wirkungen verschiedener Saure- 
mengen wie die verschiedener Saurearten z. T. in Losungen, z. T. im Boden 
studiert werden. 

Der gunstige EinfluB von gewissen Substanzen auf das Wachstum und 
die Vermehrung usw. der Organismen hat ja durchaus nicht immer seine 
Ursache im reichlichen Vorhandensein von geeigneten Nahrstoffen, sondern 
kann auch eine „Reizwirkung“ sein. Eine „Beschleunigung der Wachstums- 
geschwindigkeit“, wie treffend diese Reizwirkung definiert wurde, kann 
vielmehr auch erregt werden durch Agentien, die an und fur sich Gifte sin<L 


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Beitrage zur Kenntnia der niederen pflanzlioheii Organismen, etc. 


633 


Das sog. „A r n d t sche Gesetz“, das von dem Forscher in seinen „Biologischen 
Studien" (I. Das biologische Grundgesetz, Greifswald) aufgestellt wurde, 
gibt uns naheren AufschluB: „Schwache Reize fachen die Lebenstatig- 
keit an, mittelstarke fordern sie, starkste heben sie auf.“ Die absoluten 
Mengen, die von einem Gifte zur Erzielung einer fbrderlichen Reizwirkung 
notig sind, sind von Fall zu Fall verschieden. Sowohl die Art des fraglichen 
Prozesses, die Konzentration der N&hrlosungen, die Art der Erde, die Art 
der Keime, deren augenblickliche Virulenz, die Temperatur, kurz, die aller- 
verschiedensten Momente sind bier von wesentlicher Bedeutung. 

Ich habe darauf kurzerhand Verzicht geleistet, um genau auch festzu- 
stellen, bei welcher bestimmten Dosis einer Saure ein Optimum der Wirkung, 
bei welcher eine Grenze, dann eine schadigende Ein wirkung erreicht ist; der- 
artigen Untersuchungen glaube ich insofern von vornherein nur eine be- 
schranktere Bedeutung zusprechen zu dtirfen, als ja die zahlreichen in der 
Hinsicht maBgeblichen, z. T. oben aufgezahlten Faktoren schwankende, 
variable GrSBen meisthin sind. Dann aber sind derartige Untersuchungen 
bereits recht haufig angestellt. Eine Literaturubersicht findet sich in einer 
Arbeit von E. B. Fred, (tlber die Beschleunigung der Lebenst&tigkeit 
hoherer und niederer Pflanzen durch kleine Giftmengen. Centralbl. f. Bakt. 
II. 31. 1911. p. 185.) Ganz allgemein ist uns bekannt, daB, um eine gunstige 
Reizwirkung zu erzielen, von einem Gifte schon ganz auBerordentlich geringe 
Mengen voUauf geniigen. *(„01igodynamische Wirkung"!) Theoretisch und 
praktisch interessanter erschien es mir, schlechthin zu untersuchen, in welchem 
MaBe, welchem Rhytmus die Verminderung der Leistungen der Bakterien 
durch relativ stark gesteigerte Sauregrade statthat. — 

Ich erw&hnte bereits des ofteren die Unterschiede, welche mir ein Ver- 
such ergab, in dem ein Heidehumus, ein ungekalkter bezw. gekalkter Moos- 
torf und ein Niederungsmoor in G i 11 a y - Losungen geimpft wurden, je 
in gleicher Menge, wo aber in einer Reihe die durch den Zitronens&ure- 
zusatz geschaffene saure Reaktion der Fliissigkeit nicht, wie dies das Rezept 
vorschreibt, durch Alkalienzusatz beseitigt, sondern schlechthin beibehalten 
wurde. Es ergaben sich da insgesamt folgende Verh&ltnisse: 


Biologische Befunde in 



saurer Losun 

8 

a 1 k a 

lischer Losung 

Erdart: 






i 

Schimmel 

Bakterien 

Gasbildg. 

Schimmel 

Bakterien 

Gasbildg. 

Heidehumus 

Stets sehr 

0 makroskop. 

0 

Wenig als 

0 makroskop. 

Zuerst keine, 


viel oben 


Kahm 

sp&ter all- 


u. submera 





m&hlich 

Moostorf, ungekalkt 

zuerst wenig. 

99 

0 

kaum vor- 

brauner 

zuerst keine. 

spftter viel 



handen 

Kahm be- 

bald auch 





sonders 

viel 

„ gekalkt 

zuerst sehr 
wenig, spa- 

99 

0 

0 

99 

stets viel 


ter etwas 







mehr 






Niederungsmoor 

zuerst we¬ 
nig, spSter 
fast ver- 
schwunden 

99 

0 

0 

99 

stets viel 


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634 


Georg Albert Ritter, 


Chemische Bef unde in: 

1. Saurer Giltay-Losung, Versuch angesetzt am 14. Nov. 1910. 


Er d art: 

2i.: 

hno 3 

XI. 

hno 2 

5. : 

hno 3 

XII. 

HNOj 

io. : 

hno 3 

XII. 

HNOj 

9. I. 

hno 3 

. 11 

HNO* 

24. I] 

HNO s 

[L 11 

HNOj 

Heidehumus 

+ 

— 

+ 

— 

+ 

— 

! 

+ 

— 

(Viel noch) 
+ 

(Viel noch) 

— 

99 

+ 


+ 

-- 

+ 


+ 


+ 

(Viel noch) 

— 

99 

+ 

— 

+ 

— 

+ 

— 

+ 

— 

+ 


Moostf. ungek. 

+ 

— 

+ 

— 

+ 

— 

— 

— 

— 

— 

99 99 

+ 

— 

+ 

— 

+ 

— 

— 

— 

— 

— 

99 99 

+ 

— 

+ 

— 

+ 

— 

— 

— 

— 

— 

Moostf. gekalkt 

+ 

— 

+ 

+ 

— 

+ 

— 

— 

— 

— 

99 99 

+ 

— 

+ 

+ 

— 

+ 

— 

— 

— 

— 

99 99 

+ 

— 

+ 

+ 

— 

+ 

— 


— 

(Wenignoch? 

Niedergsmoor. 

+ 

— 


+ 

— 

+ 

— 

+ 

■ 

~r 

(Wenig noch i 

99 

+ 

— 

— 

-L 

— 

+ 


+ 


-U 

(Wenig noch) 

99 

+ 

— 

— 

+ 

— 

+ 

— 

+ 

— 

i + 


2. Alkalisierter Giltay-Losung (Tab. p. 635): 


Die Wirkung verschiedener S&uren in variierten Mengen au! die physio- 
logische Tatigkeit der Bakterien, wenn jene zu den Losungen zugesetzt werden, 
geht aus folgendem Versuche hervor: Es wurden am 1. II. 1912 je 100 ccm 
1-proz. Peptonlosung mit je 5 g desselben frischen Sphagnumtorfes beimpft und 
dann diesen Aufschwemmungen zugegeben in sterilen Pipetten bezw. 1 / 100 , 
1 /io* 2 /ioi # /io g Schwefels&ure bezw. eines je aus gleichen Teilen bestehenden 
Gemisches von Milch- und Apfels&ure. Eine Serie verblieb ohne jedweden 
Zusatz. Die verwendete SSure war 10-proz.: so waren einerseits keine erheb- 
lichen Messungsfehler zu befiirchten, anndererseits betrug die hochste Zu- 
gabe zu der Nahrfliissigkeit 5 ccm, so dafi auch wieder keine nennenswerten 
Konzentrationsdifferenzen (bezuglich des Verhaltnisses vom Impferde zu 
Fliissigkeit) dadurch geschaffen wurden. 


Es ergab sich fiir die Schwefelsaurereihe: 


Kulturart: 

mg NH s -Stickst. 
am 9. II. 12 

mg NH 3 -StickBt. 
am 14. II. 12 

mg NH 3 -Stickst. 
am 23. II. 12 

mg NH 3 -Stickst. 
am 6. III. 12 

ohne Saure 

11,08 

20,33 

26,64 

32,14 

99 

13,59 




mit ‘/loo g S. 

9,25 

15,98 

21,73 

27,19 

>* 

10,94 




Vio g S. 

5,89 

7,43 

11,64 

20,47 

99 

6,33 




mit >/* g S. 

6,17 | 

8,55 

14,02 

14,58 

99 

5,47 


i 


mit 1 2 g S. 

4,21 

7,71 


13,46 

99 

4,91 


11,64 ^ 



Fortsetzung p. 6361 


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Alkaiisierter Giltay * Losung, Versuch angesetzt am 6. XII. 1910. 


Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


635 


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23. XII. 

HNO, 

1|+ 1 1 1 1 1 1 1 1 !! 1 

O 

O 

. X 

a a 

x _ 

+ + +IIIIIIIIII 

a o 
x 
a 

i 

1 1 1 1 1 1 1 I 1 1 1 1 1 

XII. 

| HNO, 

+ + +11111*11111 

5 d 
£ 
a 

1 1 + 1 1 I 1 1 1 1 1 1 1 

XII. 

HNO, 

+ + +IIIIIIIIII 

2 d 

a 

+ + +IIIIIIIIII 

N 

\ 

. ^ 

►H *-H 

HH t-H 

X _ 

2 d 

& 

a 

+ + + +1 | I+ + +I | | 

+ + +IIIIIIIIII 

a « 

* § 

<N* W 

+ + +|||||||||| 

10. XII. 

HNO, 

+ + "T“I“ + + + + + + +| | 

N 

2 § 

2 a 

3 7 

. X 

® a 

+ + + + + H- + + H- + 4- + + 

i 

+ + + + + + + + + + + + + 

Erdart: 

-X 

3 _3 O 

c2 -r S3 O 

a © ce cr 

S3 

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T3 a 

'S 2 C 

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S S X 


Gck igle 


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636 


Georg Albert Ritter, 


Fiir die Reihe mit organischen Sauren: 


Kulturart: 

mg NH 3 -Stick8t. 
am 9. II. 12 

mg NH 3 -Stickst. 
am 14. II. 12 

mg NH 3 -Stickst. 
am 23. II. 12 

mg NH 3 -Stickst. 
am 6. III. 12 

1 

ohne Saure 

11,08 

20,33 

26,64 

32,14 

>» 

13,59 




1 /ioo 8 S. 

8,41 

15,56 

21,17 

23,94 

» 

8,69 




mit Vio g S. 

5,61 

7,01 

14,44 

19,63 

M 

5,33 




mit V« g S. 

6,03 

7,43 

11,36 

20,33 

99 

5,98 




mit y 2 g S. 

4,77 

7,43 

10,79 

14,44 

99 

| 5,33 





Ein entsprechender, sonst genau gleicher Versuch wurde ebenfalls am 
1. II. 1912 angesetzt. Es war hier aber den Erden bereits am 5. L 1912 so 
viel der Sauren zugesetzt worden, dafi vor der Impfung pro 5 g frische Erde 
die gleichen Mengen Saure, wie sie im obigen Versuch erst nach der Impfung 
zugesetzt wurden, schon enthalten waren. 

Jetzt fand ich fiir die Schwef els&urereihe: 


Kulturart: 

mg NH 3 -Stick8toff 
am 9. II. 12 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 23. II. 12 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 6. III. 12 

ohne Saure 

15,17 

29,43 

35,20 

99 

16,22 



Vioo 8 S. 

14,32 

27,77 

32,43 

99 

, 13,92 



mit Vio 8 S. 

10,92 

23,92 

27,77 

99 

9,82 



mit Vs g S. 

9,58 

24,16 

27,81 

99 

8,62 



mit y 2 g S. 

9,99 

22,01 

28,32 

99 

9,44 

1 



Fiir die Reihe mit organischen Sauren: 


Kulturart: 

mg NH 3 -Stick8toff 
am 9. II. 12 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 23. II. 12 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 6. III. 12 

ohne Saure 

15,17 

29,43 

35,20 

99 

16,22 



mi* Vioo g S. 

12,43 1 

28,48 

34,61 

99 

13,10 



mit Vio g S. 

11,12 

24,36 

31,14 

99 

10,67 



mit Vs g S. 

11,71 

23,95 

29,22 

99 

8,39 


1 

mit Vi g S. 

! 10,12 

23,07 

30,17 

99 

| 10,50 




Der biologische Befund zeigte sich im groBen und ganzen iibereinstimmend 
in alien 4 Versuchsreihen. Die ohne Saurezusatz verbliebenen Kulturen 
waren durchweg schimmelfrei — sehr schimmelarm; mit steigendem S&ure- 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


637 


gehalte entwickelte sich aber quantitativ proportinal eine Vegetation von 
Mykomyceten, die bei den Serien mit hochstem Saurezusatze sehr iippig war. 
Nut in den schwefelsaurehaltigen Kulturen war der Schimmel z. T. als Kahm 
vorhanden, sonst iiberall nur submers in der Fliissigkeit selbst enthalten. 

Ein weiterer Versuch ist dadurch ausgezeichnet, dab, bakteriologisch 
betrachtet, sehr hohe Sauremengen beziiglich ihres Einflusses auf die Viru- 
lenz der Moorbakterien gepriift wurden. Am 20. X. 1911 wurden mit je 5 g 
frischem Moostorfe beimpfte Peptonlosungen mit 1 g, 2 g und 4 g Schwefel- 
saure versetzt. Dann ergab die Analyse, unter jeweiliger Beriicksichtigung 
der, durch lediglich chemische Einwirkung seitens der Schwefelsaure aus 
Erde Oder Eiweib gebildeten geringen Ammoniakmengen: 


Kulturart: 

. 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 3. XI. 11 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 18. XI. 11 

mg NHj-Stickstoff 
am 4. XII. 11 

ohne Saure 

57,19 

82,39 

107,01 

» 

mit 1 g 8. 

0,145 

14,19 

12,45 

mit 2 g S. 

0,0 

1,45 

2,59 

mit 4 g S. 

9* 

0,0 

2,61 

2,8 


Die Losung ohne Saurezusatz war bald schon vollig getriibt, ganz oder 
fast 8chimmelfrei, aber mit starkem Bakterienkahm begabt. Bei der ge- 
ringsten Sauregabe trat die Bakterienvegetation bereits beinahe ganz in den 
Hintergrund makroskopisch, und dominierte jetzt die Schimmelflora auf das 
entschiedenste. Bei den starksten Saurezusatzen fanden sich mit unbe- 
waffnetem Auge nur noch vereinzelte Mykomycetenkolonien vor. 

Als Besultate dieses Teiles lassen sich betrachten: 

1. Nicht nur, dab (makroskopisch deutlichst ersichtlich) die Zahl und die 
Art der dominierenden Keime in sonst derselben Losung eine andere ist bei 
alkalischer bezw. saurer Reaktion derselben, und bei sauer Reaktion wieder 
je nach dem Sauregrade (in saurer Losung iiberwiegt der Schimmel, der 
aber bei starkeren Sauregraden auch immer mehr zuriicktritt), ist auch der 
Verlauf der durch biologische TStigkeit ausgelosten chemischen Umsetzung 
ein ganz anderer in derselben N&hrlosung je bei anderer Reaktion, selbst wenn 
je gleiche Impferden verwendet und die verschiedenen Versuche genau zur 
gleichen Zeit angesetzt wurden: 

a) Entweder nur beziiglich der Intensitat der chemischen Umwandlung, 
d. h. beziiglich ihres Grades und ihrer Schnelligkeit (s. bes. Peptonversuche I). 

b) Oder eventuell sogar beziiglich der ganzen Art und Weise des chemi¬ 
schen Umsatzes uberhaupt. So verlauft der „Denitrifikationsversuch“: 

a) in alkalischer Losung als echter, typischer Denitrifikationsversuch, 
schneU (natiirlich je dem Tatigkeitsgrade der Erden entsprechend!), unter Gas- 
bildung und bei (fast ausschheblicher) Bakterienvegetation. 

fi) In saurer Losung auf Monate sich erstreckend, ohne jede Gasbildung 
und bei fast ausschlieblicher Mykomycetenvegetation. 

Auch das Fehlen bezw. Vorkommen von Nitrit als Zwischenprodukt 
zeigt in beiden Versuchen ein meist direkt kontr&res Verhalten je derselben 
Erde, verschieden mit der Reaktion der Nahrlosung. 


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638 


Georg Albert Ritter, 


2. Saurezusatz von 1 / 100 g Schwefels&ure zu 100 ccm Losung bewirkt 
bereits eine deutlichste Schwachung der Leistungsfahigkeit der Bakterien, 
noch hohere Sauregaben wirken sehr stark schadigend. Zusatze in Hohe 
von 2 g Schwefelsaure zu 100 ccm Losung unterdriicken beinahe schon voli- 
kommen die biologisch-chemische Tatigkeit, nicht aber allgemein auch die 
Lebensfahigkeit schlechthin, am wenigsten die des „Schimmels“. 

3. Eine gesetzmaBige mathematische Beziehung zwischen der GroBe 
der EinbuBe einer Kultur an Faulniskraft und der Menge der zugesetzten 
Saure besteht nur ganz allgemein derart, daB mit steigendem Sauregehalte 
auch die Schadigungen groBer werden, aber durchaus nicht etwa in einem 
direkt proportionalen Verhaltnisse. Saurezusatze sowohl von 1 / 10 , wie x / 5 
und y 2 g einer Saure liefien so graduell in ihrer Wirkung keinen deutlichen 
relativen Unterschied erkennen, wohl aber solchen von nur 1 / 100 g gegeniiber. 

4. Es schadigen sowohl anorganische wie organische Sauren, und zwar 
speziell Schwefelsaure auch graduell ziemlich genau gleichstark wie ent- 
sprechende, gleiche Mengen von Milch und Apfelsaure. 

5. Saurezusatz zum Boden selbst wirkt weniger schadlich (anscheinend) 
wie in die beimpfte Fliissigkeit. Vielleicht ist der Grund ein chemischer, 
indem etwa bei unmittelbarerer Einwirkung der Saure auf das Moor eine gewisse 
Umsetzung zwischen organischer Bodensubstanz und Saure statthaben mag 
(event, besonders bei Luftzutritt?), wodurch vielleicht die bakterienschad- 
liche Wirkung verringert wird? 

6. Von Natur aus sind aber die Moorbakterien an hohere Sauregrade 
angepaBt. Denn wenn auch wohl bei den bezUglichen Versuchen immer eine 
schadigende Wirkung des Saurezusatzes, selbst bei den niederen Gaben, kon- 
statiert wurde, ist doch dieselbe im allgemeinen weniger groB, als wir sie, 
auf Grund der erschienenen beziigl. Literatur, auf die Keime der gewohnlichen 
mineralischen Erden neutraler oder alkalischer Reaktion unter gleichen Ver- 
hhltnissen ausgeiibt wissen. (1. c.) 

Besonders aufmerksam machen mochte ich auf die wohl nicht zufallige 
Erscheinung, daB nur in den mit Schwefelsaure beschickten Kulturen der 
Schimmel besonders als Kahm auftrat, wahrend er in den milch- und apfel- 
saurehaltigen Losungen durchweg submers lebte. Wahrscheinlich spielt es 
dabei eine Rolle, ob eine Saure lediglich Giftwirkung ausiibt, oder event, 
zugleich auch als N&hr- und Kraftquelle in Betracht zu kommen vermag. 

/?/?. Humusskurezusatz. 

Bereits in der Einleitung beriihrte ich mit einigen Worten die Frage, 
welche physiologische Bedeutung die Humusstoffe im Boden beanspruchen, 
und erwahnte schon da und gelegentlich auch spater, welche ungleiche Rolle 
von den einzelnen Forschern ihnen zugestanden wird, und auch schon theo- 
retisch berechtigt, im Hinblicke auf ihre chemisch komplizierte und unter- 
einander sicher enorm differierende Zusammensetzung ihnen auch wirklich 
zugestanden werden kann. Indem ich auf ein weiteres naheres Eingehen 
auf theoretische Erwagungen vollig Verzicht leiste, erwahne ich die Arbeit 
Krzeminiewskis (Bull, de l’acad. de sc. de Cracovie. 1908. p. 929 
—1051) Uber die Bedeutung des Bodenhumus fur die Stickstoffsammlung, 
die allseitig berechtigtes Aufsehen erregte. Der genannte Autor stellte nftm- 
lich fest, daB die aus dem Boden gewonnenen rohen Humussauren an sich 
oder in der Form ihrer Alkalisalze die rtSammlungsfahigkeit des A z o t o - 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


639 


b a c t e r in Nahrlosung ganz gewaltig zu steigern vermochten. Das Wesen 
dieser Wirkung aufzuklaren, wollte zunachst nicht gelingen. „Die nachst- 
liegende Annahme, den forderlichen EinfluB der Humate auf ihren Charakter 
als hochwertige Kraftquelle fur die N-Samraler zuriickzufiihren, bestatigte 
sich nicht. Vielmehr beteiligten sich die Humate an dem Energieumsatz 
in der Nahrlosung iiberhaupt nicht nachweisbar. Auch als N-Quelle kam 
die Humussaure anscheinend nicht in Betracht. Es ist das Verdienst Remys 
und R 6 s i n g s („t)ber die biologische Reizwirkung natiirlicher Humus- 
stoffe“, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 30. 1911. p. 349—384), Aufklarung 
geschaffen zu haben. „Die Humussauren wirkten dabei nicht direkt als solche, 
sondern das der rohen Humussaure beigemengte Eisen ist der Trager der 
Reizwirkung. Vielleicht wirkt auch die Kieselsaure etwas mit, doch tritt 
ihre Bedeutung gegeniiber der des Eisens vollstandig zuriick.“ 

Viererlei Versuchsarten schienen mir dazu geeignet, darzutun, inwie- 
weit die Forschungsergebnisse dieser Autoren einer Verallgemeinerung fahig 
sind. 

I. Sauerungsversuch. 

Derselbe, angesetzt am 4. II. 191i, geschah derart, daB je 400 ccm einer 
sterilen 2-proz. Dextroselosung beimpft wurden z. T. mit 20 g frischen 
Moostorfes (der durch ca. 20-maliges Auswaschen und Auspressen frei von 
loslicher Saure gemacht worden war), z. T. mit je 1 Ose bakterienreicher 
Fliissigkeit einer alten gleichen Saurekultur, die s. Z. ebenfalls mit Moos- 
torf angesetzt war. Wenn man in Erwagung zieht, daB die Titration der 
in der mit Moostorf beschickten Fliissigkeit gebildeten Saure deshalb diese 
nicht vollkommen zum zahlenmaBigen Ausdrucke bringt, weil sieinfolge 
der kolloi'dalen Natur der Moorsubstanz zu einem gewissen Betrage absor- 
biert bleibt, daB ferner mit der einen Ose Impfmateriales sicherlich nicht 
weniger Keime der sterilen Lbsung zugefiihrt wurden als durch den keimarmen 
Moostorf, so ist gegen den SchluB sicherlich nichts positives vorzubringen, 
daB eine giinstige Wirkung der rohen Humate dann anzunehmen ware, wenn 
die mit Erde bedachten Kulturen die anderen an Tatigkeit ubertrafen, sei 
es nun, daB die „Humussauren“ lediglich katalytisch eine biologische Reiz¬ 
wirkung ausiiben, sei es, daB sie die Rolle einer zweiten Nahr- und Kraft¬ 
quelle in der Fliissigkeit speziell fiir die Saurebildner zu spielen vermogen 
(s. friiher!). Tabellen p. 640. 

II. Faulnis- und Denitrifikationsversuche. 

(Zugabe von gereinigter Humussaure.) 

Wenn wirklich die begiinstigende Einwirkung der Humuskorper ur- 
sachlich dem Eisen, das der rohen Humussaure beigemengt ist, zuzuschreiben 
gilt, dann miissen physiologisch die Grade der Wirksamkeit der Humussub- 
stanzen immer mehr und mehr mit fortschreitender Reinheit abnehmen, 
da ja durch die Reinigung das Eisen eben mehr und mehr entfernt wird. 
So wurden einigen Faulnis- bezw. Denitrifikationsversuchen Gaben von 
einer „Humussaure“ zugesetzt, die mit NaOH aus Moostorf als Natriumsalz 
zunachst extrahiert, spater mit HC1 wieder ausgefallt und allerdings nur roh 
gereinigt war. Die Impfung wurde in alien Versuchen bewerkstefligt durch 
Ubertragung einer Ose bakterienhaltiger Fliissigkeit einer betreffenden 
Kultur h la R e m y , die s. Z. mit Moostorf angesetzt war. Da mit einer 
eventuellen „Saurewirkung“ dieser „Humussaure“ gerechnet wurde, erhielten 


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640 


Georg Albert Ritter, 


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Mit Erde beimpft 

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99 

Mit 1 Ose Bakterien beimpft 

99 

99 

Serie: 

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39,5 

37.4 

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10.4 

31. VIII. 


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Tabelle der Gesamtsaurebildung: 



Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


641 


in alien Versuchsreihen einige Kulturen „zur Neutralisation 4 * je 2 gestrichene 
Loffelchen von CaC0 3 puriss. 

1. Faulnisversuch. 

Angesetzt am 13. Febr. 1911; hier wurde die Humussaure in Mengen 
von nur 0,3 g in die betr. Kulturen gereicht. 


Serie : 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 0. III. 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 27. III. 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 6. V. 11 

Losung ohne Zusatz 

30,94 

58,99 

69,76 


42,45 

69,79 

69,28 

99 

41,73 

69,07 

71,20 

Losung mit CaC0 3 

60,44 

84,18 

74,08 

99 

54,68 

84,18 

77,19 

99 

53,25 

85,62 

74,08 

Losung mit Humussaure 

43,89 

60,19 

68,56 

99 

45,33 

75,55 

77,19 

99 

Losung mit Humussaure 

39,58 

62,59 

72,39 

-b CaCOj 

66,19 

84,18 

84,15 

99 

55,40 

82,74 

71,20 

99 

46,77 

74,11 

76,95 


2. Faulnisversuch. 

Wie auch immer das Resultat des vorigen Versuches sein mochte, 
konnte immer die Ansicht bestehen, daB es von der Menge der zugesetzten 
Humusstoffe beeinfluBt sei. So wurden jetzt Gaben der gleichen Humus¬ 
saure in Hohe von 1 g verabreicht. Angesetzt wurde der Versuch am 
4. II. 1911. 


Serie: 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 20. II. 11 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 15. III. 

Losung ohne Zusatz 

19,43 

46,76 

99 

26,62 

56,84 

99 

24,47 

59,70 

Losung mit CaC0 3 

71,23 

76,99 

99 

73,39 

78,43 

99 

76,95 

89,93 

Losung mit Humussaure 

27,34 

80,58 

99 

23,75 

80,58 

99 

13,67 

50,35 

Losung mit Humuss. 

+ CaCO s 

82,75 

82,74 

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75,55 

81,30 

99 

57,56 

73,39 


Der biologische Befund war im Prinzipe iibereinstimmend fiir beide 
Versuche: Schimmel fand sich nicht vor (d. h. war makroskopisch nicht 
sichtbar) in den Peptonlosungen ohne jeden Zusatz und solchen mit CaCO s - 
Gaben. Dagegen besaBen die humussaurehaltigen Flussigkeiten, soweit sie 
CaCOj-frei waren, besonders auf der Oberfiache eine reiche grauliche Hyphen- 
masse. Bakterienkahm, der sonst wenigstens voriibergehend in den ubrigen 
Kulturen beobachtet wurde, fand sich hier aber nicht vor. 

Zwelte Abt. Bd. 34. 41 


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642 


Georg Albert Ritter, 


1, Denitrifikationsversuch. 

Angesetzt in genau neutralisierter G i 11 a y - Losung (gegen Lakmus) 
am 22. II. 11. Hohe der Humussauregaben = 0,5 g je. 

Tab. p. 643. 


2. Denitrifikationsversuch. 

Die Zusammensetzung der G i 11 a y - Losung ist ziemlich kompliziert. 
Es ist also deshalb sehr gut denkbar, daB neben rein bakteriologischen Vor- 
gangen eventuell auch sekundare chemische Prozesse in einigen Kulturen 
statthaben konnten, ausgelost durch die Humuskorper. So wiederholte ich 
den Versuch auf sonst gleiche Weise, in einer Losung, die pro 100 ccm Wasser 
besaB: 2 g Filtrierpapier als Nahrquelle (vgl. C. v. 11 e r s o n jr. „Die Zer- 
setzung der Zellulose durch aerobe Mikroorganismen“, CentraJbl. f. Bakt. 
Abt. II. Bd. 11. 1904. p. 689 ff.), 0,25 g KN0 3 , 0,005 g K 2 HS0 4 , und 1 g 
Humussaure. 

Der Versuch wurde angesetzt am 23. III. 1911. Tab. p. 643. 

III. EinfluB der loslichen Moorsubstanz. 

Die wirksamen Humusbestandteile des Bodens sind wasserunlosliche 
Verbindungen. Da der Moostorf auBerst arm sich zeigt an loslichen Salzen 
iiberhaupt, insbesondere aber an denen, welche ernahrungsphysiologische 
Bedeutung beanspruchen, so diirfen, wenn wirklich besonders die Humus- 
stoffe einer Erde die biologische Reizwirkung ausiiben, Erdextrakte keinen 
wesentlich forderlichen EinfluB auf die Tatigkeit und das Wachstum und 
Vermehrung der Bakterien ausiiben. 

a) Versuch betr. den EinfluB auf die Virulenz der 

K e i m e. 

Am 22. IV. 1911 wurde mineralische Gartenerde fein durchsiebt und 
eine Mittelprobe sorgfaltig hergestellt. Je 5000 g (feucht!) wurde in Topfe 
gefiillt und konstant je bestimmte Topfe begossen mit Leitungswasser bzw. 
Extrakt von Moostorf resp. Niederungsmoor, der erhalten war durch Auf- 
schlemmen und Auspressen von 1000 g frischen Moores mit 1000 ccm destil- 
lierten Wassers. Nachdem jede Erde 11 mal mit je 1 1 beziiglicher Fliissig- 
keit begossen war, wurden am 24. VIII. je 5 g Erde (auf absolute Trockenhelt 
berechnet!) je 100 ccm steriler Peptonlosung zugeimpft. Dann fand 
ich in: 


S e r i e, angesetzt mit: 

nig NHj-Stickst. 
am 6. IX. 11 

mg NH 3 -Stickst. 
am 8. IX. 

mg NH 3 -Stickst. 

am 11. IX. 

Erde mit Leitungswasser begossen 

89,05 

99,33 

99,77 

>> 

87,46 

99,04 

96,15 

” 

89,34 

93,25 

96,73 

Erde mit Hochmoorextrakt begos. 

94,69 

100,64 

100,78 

99 

98,61 

100,06 

96,44 

99 

zerbrochen 

96,87 

95,13 

Erde m. Niederungsmoorextr. beg. 

93,39 

102,37 

103,82 

99 

93,83 

96,15 

98,32 

99 

zerbrochen 

94,69 

95,86 


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I. Denitrifikationsversuch, angesetzt am 22. IL 11. 


Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 643 


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644 


Georg Albert Ritter, 


b) Versuch betr. den EinfluB auf das Wachstum der 

K e i m e. 

Es wurden verschiedene N&hragarboden hergestellt, zum Teil indem 
statt Wassers Extrakte von Moostorf Verwendung fanden, zum Teil auch 
ohne jeden weiteren Zusatz, um die Ersetzbarkeit der sonst bei der Agar- 
nahrbodendarstellung verwendeten Nahrsalze durch die loslichen Moor- 
substanzen zu priilen, zugleich mit dem Einflusse ihrer Konzentration. Auch 
hier fand das Verfahren des Auspressens Verwendung bei der Herstellung 
solchcr Extrakte. Die genauen einzelnen Rezepte finden sich in der folgenden 
Tabelle vor. Jede Agarart wurde schwach alkalisiert. — Je 20 ccm Agar 
wurden in 100 ccm fassende Erlenmeyer kolbchen, die eine ca. 6 cm 
im Durchmesser betragende Nahrflache darboten, gefiillt, und die dann 
sterilisierten Boden mit einer makroskopisch nicht mehr wahrnehmbaren 
Menge von Sarcina aurea - Keimen punktformig an der Oberflache 
beimpft. Speziell die erwahnte Art wahlte ich, weil ihre leuchtende Farbe 
gegen die dunkleren Substrate geeignet kontrastierte. Am 31. VIII. 1911, 
also nach mehr als 4 Monaten seit der Impfung, konstatierte ich auf: 


Agar I. 

.. II. 

„ HI. 

IV. 

V. 

VI. 

„ VII. 

VIII. 

IX. 


(Nur Agar und Leitungswasser) StecknadelkopfgroBe Kolonie von 
gelber Farbe. 

(Nur Agar und Moorextrakt, 1. Pressung) StecknadelkopfgroBe Kolonie 
von gelber Farbe. 

(Nur Agar und Moorextrakt, 10. Pressung) StecknadelkopfgroBe Kolonie 
von gelber Farbe. 

(Agar, Moorextrakt, 1. Pressung und 1% Dextrose) Kolonie von selber 
GroBe, Farbe braun. 

(Agar, Moorextrakt, 10. Pressung und 1% Dextsose) wie bei Agar IV. 
(Agar und Leitungswasser und 1% Dextrose) wie bei Agar IV. 

(Agar und Moorextrakt und Dextrose und 1 1 4% Pepton) wie bei Agar I. 
(Agar, hergestellt nach A. Meyer, ohne Dextrose) Kolonie ca von 
GroBe eines 2 Mk.-Stiickes, Farbe normal. 

(Agar, hergestellt nach A. Meyer, mit Dextrose) Kolonie ca von 
GroBe eines 1 Pfg.-Stiickes, Farbe normal. 


4. Versuch, betr. die Verwertbarkeit der Humus- 
sSure als N&hr- und Kraftquelle. 

Feinster FluBsand wurde peinlichst ausgewaschen, ausgegliiht, so daB 
sein Gehalt an N = 0 war. Je 500 g wurden in 500 ccm fassende Becher- 
glaser gefiillt, nachdem sie je zur Infektion mit einem gestrichenen Teeloffel 
voll Gartenerde vermischt waren. Weiterhin wurden pro Kultur 100 ccm 
einer Nahrlosung zugesetzt, die pro 11 enthielt: 1,5 g KH 2 P0 4 , 0,15 g CaCl,, 
0,45 g MgS0 4 + 7HjO; 0,15 g NaCl und eine Spur von F1 2 C1 4 . Zu einem Teile 
bekamen die Erden noch 5 g CaC0 3 puriss. pro GefaB. Der Wassergehalt 
wurde variiert, und zwar so reguliert, daB zu einem Teile die Erden konstant 
ca. 2 cm unter Wasser standen, zu einem anderen aber stets nur gut, aber 
nicht iiberreichlich mit Wasser benetzt waren. 

Als nun ein Teil der Erden mit ]y 2 g der nach obigem Rezepte aus Moos¬ 
torf gewonnenen, gereinigten Humussaure, ein anderer zum Vergleiche mit 
1 g Kasein gut vermischt worden war, am 8. V. 1911, fand ich, als ich seinerzeit 
die Erden so lange Zeit mit 1-proz. Salzsaure auswusch, bis das Filtrat zuletzt 
mit N e s s 1 e r s Reagens keine NH s -Reaktion mehr gab, bei der Destination 
der so gewonnenen Extrakte mit MgO in 


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Beitrage zur Kenntnis der niederea pflanzlichen Organismen, etc. 


645 


S e r i e: 

mg NH 3 -Stick8toff 
am 15. VI. 11 

Humussaurereihe: 


Sand mit wenig Wasser ohne CaC0 3 

0,293 

f > tf M 99 mit M 

0,44 

99 99 Viel „ ohne 

0,44 

99 99 99 99 mit 9f 

0,73 

Kaseinreihe: 


Sand mit wenig Wasser ohne CaC0 3 

77,99 

99 99 99 99 mit 9f 

61,72 

99 99 viel „ ohne „ 

62,31 

99 99 99 99 mit 99 

64,21 


Biologisch verdient hervorgehoben zu werden, daB starker iibler Geruch 
in alien kaseingediingten Sanden zu bemerken war, nie aber auch nur in 
geringstem MaBe in den Erden, welche Humussaure erhalten hatten. Ein 
dunnster, farbloser Bakterienkahm wurde in letzterwahnter Beihe nur in den 
unter Wasser gehaltenen Kulturen bemerkt. Von Mikroben mannigfachster 
Art weiBlich und griinlichschwarz gefarbt zeigten sich dagegen alle kaseln- 
haltigen Erden, auch soweit sie nur maBige Gaben Wassers empfangen hatten. 

Ein Riickblick gestattet uns, als Resultate zusammenzufassen: 

1. Die Humusstoffe des Bodens haben (zum mindesten) nicht ganz 
allgemein in ihrer Gesamtheit und nicht schlechthin bedingungslos den Cha- 
rakter von Nahr- und Kraftquellen fiir die Bodenmikroben, jedenfalls nicht 
im gereinigten Zustande. (Dies beweisen die vergleichenden Sandversuche 
mit Humussaure und Kaseln.) 

2. Die Humusstoffe tiben bald eine fordernde, bald eine retardierende 
Wirkung aus, ersteres z. B. bei der Faulnis, letzteres z. B. bei der Denitrifi- 
kation, besonders in Versuch 2, wo Nitrit in den humussaurehaltigen Ldsungen 
am langsten nachweisbar bleibt. 

3. Stoffe, die den rohen Humuskorpem beigesellt sind, mussen die Ur- 
sache der begiinstigenden Wirkung bzw. des hemmenden Reizes sein (siehe 
naheres Diesbeziigliche aus dem folgenden 1). Wenn R e m y speziell dem 
Eisen diese „kataJytische“ Wirkung zuspricht, laBt sich an der Hand der 
Versuche jedenfalls nichts dagegen vorbringen. Jedenfalls ist es ein Korper, 
der beim Reinigungsprozesse der Humussauren mit beseitigt wird. 

4. Die wirksamen Stoffe sind aber wasserunloslich. Denn die Erden, 
begossen mit Moorextrakten sowohl von Hoch- wie Niederungsmooren unter- 
scheiden sich beziiglich ihrer physiologischen Aktivitat durchaus nicht von den 
mit Wasser benetzten, sonst gleichen Vergleichserden in einem Grade, der 
auBerhalb der Fehlergrenze einwandsfrei lage. 

5. Die Annahme, daB speziell das Eisen der Trager der Reizwirkung ist, 
findet eine gute Stiitze durch unsere Versuche dadurch, daB die Faulnis in 
dem Versuche begiinstigt wird durch Humussaurezusatz, wo diese in h o h e r 
Gabe zugesetzt wurde, d. h. da, wo auch zugleich viel Eisen zukam. Dieses 
ist ja zur O-Ubertragung geeignet, und die begiinstigende Wirkung mag darin 
speziell ihren Grand haben. Wenigstens fanden wir ja friiher gar manche 
Anhaltspunkte dafiir, daB die Faulnisbakterien des Moores mindestens bei 
der Peptonzersetzung^durch reichliche, O-Gegenwart gefordert wird. Andrer- 


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Georg Albert Ritter, 


seits ist es bei der Annahme dieser physiologisch-chemischen Bedeutung des 
Eisens auch voll erklarlich, warum gerade die Denitrifikation durch hohere 
Humusgaben beeintrachtigt wird. Die chemische oxydierende Wirkung 
des Eisens arbeitet der biologischen Reduktion der Nitrate entgegen, und 
die Denitrilikatoren arbeiten bei O-Mangel am schnellsten, aber werden durch 
O-Zufuhr stark gehemmt. 

6. Insbesondere fiihre ich an als Beweise dafiir, daB die wasserunlos- 
lichen, aber saureloslichen Beistoffe der Humussubstanzen die Erreger der 
Reizwirkung sind: 

a) Die im Hochmoor enthaltene rohe Humussaure (andere Stoffe 
sind ja relativ kaum vorhanden), bewirkt, daB in Dextroselosungen, die mit 
Moorerde beimpft sind, die Saurebildung beinahe doppelt so stark statthat 
als in moorerdefreien Vergleichslosungen, die mit Osen voll spezilischer Saure- 
bildner beimpft sind, welche auch aus Hochmoorboden stammen: obschon 
zu Beginn des Versuchs das quantitative Verhaltnis der je gebildeten Saure- 
mengen direkt umgekehrt ist, da durch die Bakterienimpfung mehr und 
virulentere, weil durch die friihere Kultur bereits angepaBte, Keime den be- 
zuglichen Losungen zugefuhrt sein mochten, und obschon bei der Titration 
der erdbeimpften Kulturen keineswegs samtliche Saure zur Bestimmung 
kam, da ein gewisser Teil — infolge der kolloidalen Wirkung der Moor- 
substanz — absorbiert bleibt. 

b) Weil die roh, doch nicht vollig gereinigte Humussaure (gewonnen 
durch Extraktion mit NaOH aus Moor und nachheriges Ausfallen mittels 
Saure und nachfolgendem ofteren Auflosen und Wiederniederschlagen) 

A. ihre begiinstigende Wirkung beziiglich der F&ulnisver- 
s u c h e einwandsfrei nur bei dem 2. Versuche, wo eine groBere Menge Hu¬ 
mussaure zugesetzt wurde, erkennen laBt, d. h. also da, wo die fraglichen 
wirksamen „Beisubstanzen“ noch am meisten relativ zugegen sind. Die Un- 
loslichkeit der Humussaure in PeptonlSsung, die geringen Mengen, deren ganz 
allgemein die Bakterien von jedwedem Stoffe stets nur bediirfen, nicht zuletzt 
auch die Resultate anderer Forscher, die mit zum Teil sehr geringen Gaben 
roher Humusstoffe mit bestem Erfolge arbeiteten, garantieren dafiir, daB 
auch die niedere Gabe von 0,3 g Humussaure des ersten Versuches geniigt 
haben wurde, um eine deutliche Reizwirkung erkennen zu lassen, wenn ledig- 
lich die „Humussaure“ an sich, d. h. ohne Anwesenheit jener „Beistoffe“ 
dazu fahig ware, zumal sie im trockenen Zustande durchaus kein spezifisch 
besonders schwerer Korper ist; aber 

B. ihre hemmende Wirkung in den Denitrifikationsversuchen sich derart 
auBert, daB ja zwar ganz allgemein der Salpeter in den humussaurehaltigen 
Losungen, ob sie nun kalkhaltig oder kalkfrei sind, jedenfalls niemals am 
schnellsten zerstort wird, und ebenso Nitrit, das speziell in der nur mit CaC0 3 
versetzten Fliissigkeit niemals nachweisbar ist, wieder in den Reihen: Lo- 
sung + Humussaure, und : Losung + Humussaure + CaC0 3 am letzten ver- 
schwindet, daB aber ebenfalls wieder in den Serien mit den h o h e n Humus- 
sauregaben die verzogernde Wirkung, vor allem beziiglich der Nitritzer- 
storung, am deutlichsten zutage tritt. 

c) DaB wasserlosliche Moorsubstanz, d. h. Moorbodenextrakt, A. keinen 
deutlichen, einwandsfreien, auBerhalb der (bakteriologischen!) zulassigen 
Fehlergrenze liegenden EinfluB auf die Virulenz der Keime ausiibt (s. u. 3. 
und den beziiglichen Faulnisversuch 1) 

B. das Wachstum und die Entwicklung der Keime nicht zu erregen und 


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zu unterhalten vermag, selbst bei variierten Verhaltnissen und Darbietung 
gewisser Nahrsubstanzen (s. den Versuch mit Sarcina). 

d) DaB [wenigstens roh gereinigte!] Humussaure keine ernahrungs- 
physiologische Bedeutung hat (s. u. 1.). 

7. Die Grofie der physiologischen Reizwirkung der Humussubstanzen 
ist bedeutend. Es ist dies ersichtlich aus ihrer Wirkung im Vergleiche zur 
Kalkwirkung, die ja als groB allgemein bekannt ist. Im 2. Faulnisversuche, 
wo zwar groBere Mengen, aber doch eben keine rohe, sondern gereinigte 
Humussaure (wo die Reizstoffe nur noch zum geringsten Teile enthalten sind), 
zugesetzt wurde, ist die Begiinstigung der Keime durch Humussubstanz so 
groB wie durch relativ hohe CaC0 3 -Gaben. 

8. Durch gleichzeitige Gaben von Humussaure und CaC0 3 konnte ich 
keine auffallende weitere Steigerung der Aktivitat der Keime erreichen, als 
wenn ich nur je eines dieser wirksamen Agentia darreichte. Es darf wohl 
daraus geschlossen werden, daB wenigstens in manchen Fallen bei bestimm- 
ten Prozessen schon geringe Mengen des reizenden ,,Beistoffes“ geniigen, um 
maximale Leistungen zu erzielen. 

9. Hinsichtlich der Virulenz der Keime spielt die Humussaure jedenfalls 
n i c h t die Rolle einer Saure, die wir ja schon in geringen Mengen hemmend 
erkannten. Auch unter deni Gesichtspunkte verdient Erwahnung zu finden, 
daB die Wirkung der Humussaure keine giinstigere ist, wenn zugleich CaC0 3 
zugesetzt wird, d. h., wenn die „Saure“ „neutralisiert“, physiologisch un- 
wirksam gemacht wird. 

10. Eine Saurewirkung in physiologischer Beziehung kann aber 
darin ersehen werden, daB, wie dies auf sauren Substraten zu geschehen 
pflegt, in analoger Weise durch Humussauregaben die Schimmelvegetation 
stark gefordert, durch gleichzeitige Kalkung indes unterdriickt wurde. 

yy. Starke Konzentration. 

Am 22. XII. 11 wurde ein Faulnisversuch derart angesetzt, daB je in 50 ccm 
Wassers, das in 30ccm fassenden Erlenmeyer gefiillt war, bezw.0,5g, 
1 g, 2,5 g, 5 g Pepton Witte bezw. zugewogen wurden. Die sterilisierten 
Losungen wurden mit je 5 g frischen Sphagnumtorfes beimpft. 

Es stehen also die Mengen des abzubauenden Materiales zu einander im 
Verhaltnisse von 1:2:5:10. Ergibt sich nun auch das gleiche Verhaltnis be- 
ziiglich der wirklichen Grade der stattgehabten Faulnis? Ich fand in: 


Serie: 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 4. I. 12 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 9. I. 12 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 13. I. 12 

t . 

mg NH 3 - j 
Stickstoff 
am 20.1. 12 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 2. II. 12 

l 0 o ige Losung 

24,54 

32,95 

34,91 

36,45 

39,26 

♦» 

13,6 

zerbrochen 

34,07 

36,31 

37,71 

2%ige Losung 

34,21 

53,84 

69,39 

77,11 

79,35 

99 

41,36 

zerbrochen 

67,02 

69,54 

78,51 

5° 0 ige Losung 

91,69 

112,16 

120,57 

162,35 

179,46 

99 

87,91 

124,49 

130,25 

180,99 

174,97 

10%ig e Losung 

121,13 

198,52 

241,0 

265,54 

342,09 

99 

136,84 

180,72 

235,12 

324,84 

339,28 


Biologisch ist zu bemerken, daB iiberall grauer Schimmel vorhanden war, 
in starker Menge in der 5-proz. Losung, aber in ganz besonders reichem MaBe, 
als Kahm und submers, in der 10-proz. Losung. 


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Also sehen wir als Resultate: 

1. Wahrend die 1-proz. und 2-proz. Losungen beziiglich ihrer Faulnisinten- 
sitat ziemlich genau im Verhaltnisse 1: 2 stehen, macht sich schon bei der 
5-proz., noch auffallender aber in der 10-proz. eine derartige Depression der 
F&ulniskraft bemerkbar, die zwar noch nicht besonders erheblich, aber doch 
deutlich und konstant ist, dab die beziiglich der relativen Grade der stofflichen 
Umsetzungen in den verschiedenen Kulturen theoretisch zu erwartenden mathe- 
matischen Gesetzmabigkeiten in praxi aber nur noch angenahert sich zeigen. 

2. Da zur Impfung aller Kulturen, ungeachtet der jeweiligen Konzen- 
tration, stets die gleiche Menge Erde Verwendung fand, die Resultate aber 
(wenigstens angenahert) im Verhaltnisse der Konzentrationen stehen, ist die 
Konzentration als das wesentliche Moment fUr die Gesamtleistung zu be- 
trachten, nicht aber das anfangliche „biologische Produkt“: aus Zahl und 
Virulenz der Keime, das also doch iiberall gleich grob war. 

3. Die Mykomyceten scheinen (dem makroskopischen Befunde nach be- 
messen) gegen Konzentrationssteigerungen unempfindlicher zu sein wie die 
Bakterien (dem makroskopischen Befunde und den Leistungen nach beurteilt.) 

g) Von der Bearbeitung. 

Zweifellos sind wir zur Zeit noch nicht in der Lage, den Einflub der 
„Bodenbearbeitung“ auf die Mikroflora des Ackers nach den verschiedensten 
Richtungen zu wiirdigen und „zu einer zureichenden wissenschaftlichen 
Begriindung der physikalischen Mabnahmen der Bodenkultur" zu gelangen. 
Fassen wir selbst den Begriff „Bodenbearbeitung“ in dem engeren, eigent- 
lichen Sinne, dab wir darunter eben lediglich die physikalischen Mabnahmen 
der Bodenkidtur verstehen, so wird gar h&ufig auber acht gelassen, dab 
selbst nur dadurch allein die weitgehendsten Veranderungen in einer Erde 
bewirkt werden, indem die Durchliiftungs-, die Temperatur-, die Feuchtig- 
keitsverh&ltnisse, ja die ganze Struktur, die relative Lage der Erdteilchen, 
oft ganzer Schichten andere werden. — Der Effekt einer Bodenbearbeitung 
auf die „Tatigkeit“ der einzelnen physiologischen Gruppen von Bakterien 
wird nattirlich ein verschiedener sein, und zwar ungleich nicht nur quanti- 
tativ, sondern auch in qualitativer Hinsicht, je nach den spezifischen An- 
spriichen der fraglichen Gruppe von Bakterien nicht nur, sondern auch der 
Art, die jeweilig in erster Linie in Betracht kommt. (z. B. ob aerob, oder 
anaerob usw.) — Ich beschrankte mich zunachst darauf, die Grobe des Unter- 
schiedes festzustellen, die beziiglich des „Tatigkeitsgrades“ von Erden durch 
ihre „Bearbeitung“ allgemein zu erreichen ist, wobei es mir von vornherein 
vollig gleichgiiltig blieb, ob durch Bearbeitung des Landes speziell eine Be- 
giinstigung oder speziell eine Schadigung der Keime resultierte. — Ich lasse 
nicht unbemerkt, dab in den friiheren Teilen schon hin und wieder der Ein- 
flub von Faktoren auf die „Leistungsfahigkeit“ einer Erde Erorterung fand, 
welehe speziell auch durch die Bodenbearbeitung resultieren. 

Einen Faulnisversuch setzte ich an am 10. XII. 1910 mit 2 unbearbei- 
teten Niederungsmooren nnd einem bearbeiteten Niederungsmoore; die Pro- 
ben entstammten durchweg der Oberflache, und zwar wurden die Impfmen- 
gen, je 10 g frischer Erde, aus dem Inneren von Bodenwiirfeln entnommen, 
so dab also Fremdinfektion der Erden ausgeschlossen war und die ureigenen, 
durch die Bearbeitung bezw. Nichtbearbeitung je bedingten bakteriolo- 
gischen Verhaltnisse bestandcn. Speziell Niederungsmoor wahlte ich des- 
halb, weil an sich schon hier bakteriologisch giinstigere Bedingungen be- 


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stehen, und eventuelle bakteriologische, durch die Bearbeitung geschaffene 
Differenzen beziiglich des Tatigkeitsgrades um so hoher angeschlagen werden 
miissen. Ebenso bedingt hier der natiirliche hohe Ca-Gehalt die Uberfliissig- 
keit jeglicher Kalkung bei der Kultur, so dab also die bearbeiteten und in 
Eultur befindlichen Niederungsmoore in chemischer Hinsicht jedenfalls 
nicht wesentlich mit jungfraidichen Griinlandsmooren kontrastieren, wie 
dies aber z. B. zwischen bearbeiteten und unbearbeiteten Hochmooren der 
Fall ist. Ich fand in: 


Erdart: 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 22. XII. 10 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 5.1. 11 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 18.1. 11 

mg NH 3 - 
Stickstoff 
am 9. II. 11 

Moor I, unbearbeitet 

46,35 

76,25 

84,9 

121,23 

99 

47,75 

76,99 

86,35 


Moor II, unbearbeitet 

44,9 

82,0 

84,9 

138,88 

99 

42,1 

83,45 

89,2 


Moor, bearbeitet 

76,3 

97,15 

99,3 

137,78 

»* 

73,5 

83,45 

97,15 



Makroskopisch war weder als Kahm noch submers Schimmel vorhanden, 
Bakterienkahm fehlte auch durchgehend. 

Also geht hervor als Resultat: 

1. Die Unterschiede in der Tatigkeit von bearbeiteten und unbearbeiteten 
Erden konnen sehr erheblich sein. So betragen sie in der ersten Bestimmung 
ca. 60 Proz., und es kann mit Recht nach dem gesamten analytischen Befunde 
angenommen werden, dab sie beim ersten Beginn des Versuches noch be- 
deutender waren. 

2. Die Unterschiede erhalten sich, bakteriologisch betrachtet, ungemein 
lang. Es darf angenommen werden, dab noch langere Zeit in gleichem Sinne 
die Differenzen als solche geblieben waren, wenn dies die chemische Zu- 
sammensetzung der Nahrfliissigkeit, deren Gesamt-N-Gehalt aber nur 142 mg 
betrug, gestattet hatte. 

3. Speziell die Faulniserreger werden durch Bodenbearbeitung gefordert, 
vielleicht in erster Linie infolge der dadurch bedingten Liiftung des Bodens 
(s. friiher!). 

h) Die Vermischung von Moor und mineralischer 
Erde mit und ohne gleichzeitige Kalkung. 

Die Frage, wie verhalt sich ein mineralischer Boden, wenn demselben 
Moorerde zugesetzt wird, steht in einem engen Zusammenhange mit der 
Humusfrage uberhaupt, wegen des hohen Gehaltes eines jeden Moorbodens 
an Humussauren. Nicht nur wissenschaftliches, sondern auch rein prak- 
tisches hohes Interesse beanspruchen Versuche, welche speziell die N-Frage 
von solchen Mischerden beriihren, besonders wenn dabei noch die relativen 
Mengen der beiden Erdarten stark variiert wurden: Finden wir doch tat- 
sachhch bereits in der Praxis Falle, wo Moor in Form von Torfstreu minera- 
lischen Erden zugefiihrt wird, ebenso wie andererseits, z. B. bei Fehnkultur 
die Vermischung von Hochmoorboden mit Sand vorgenommen wird. 

Es bestehen aber noch vielfach Bedenken gegen derartige Vermischungen, 
besonders dann, wenn der Moorboden zugesetzt werden soil. Man weist dann 
wohl auf eine angeblich geringe Wirkung des Hochmoores beziiglich der 


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Georg Albert Ritter, 


Lockerung schwerer Erden hin, ebenso auf die saure Beschaffenheit, auf 
die angeblich schwere Zersetzlichkeit usw. 

Von Tacke (Flugbl. d. D. L. G. No. 12. 1911) wurde neuerdings die 
Verwendung von Torfstreudiinger auf Marschland, insbesondere Wiesen und 
Wei den, an der Hand der Resultate von, nach exaktem Verfahren durch- 
gefiihrten beziiglichen Versuchen warm befurwortet. Der Wert des Torf- 
streudiingers war danach auf schwerem Marschboden groBer als der des 
gewohnlichen StrohdUngers. Die Ertrage wurden durch jenen erhebbch 
gesteigert. 

Die gUnstige Wirkung wird aber in diesen Fallen mindestens zum Teile 
auf der „ausgezeichneten Wirkung des Moostorfes als Konservierungsmittel 
der tierischen Ausscheidungen“ beruhen. Meines Wissens nach besitzen 
wir noch keine genauen, speziellen Mitteilungen iiber die N-Verhaltnisse 
und ihre Veranderungen in derartigen Mischerden, zumal nicht solche, wo 
das Resultat nicht durch Nebenfaktoren beeinfluBt scheincn kann. 

Meine Versuche geschahen mit einem jungfraulichen Sphagnumtorfe vom 
Teufelsmoore und einem schwach humosen, lehmigen, leichten Marschboden 
aus der Nahe Bremens, der frei von CaC0 3 , der sog. Ackerkrume angehorte. 

Speziell Marschboden wurde deshalb erwahlt, weil in der Nahe von 
vielen Marschgegenden Hochmoore gelegen sind und infolgedessen even- 
tuelle, praktisch wirklich vorzunehmende, gleiche Erdvermischungen dem- 
gemaB noch mit den relativ geringsten Miihen und Unkosten ausfuhrbar 
sind. 

Die Erden wurden zuerst je sorgfaltigst durch ein feines Sieb gesiebt 
und mehrere Male gut durchmischt. In groBe, glasierte TongefaBe (Hohe 
= 35 cm, Durchmesser =28 cm) wog ich dann je 12,75 kg frische Marsch- 
erde, entsprechend 10,965 kg absolut trockener Erde, da der Wassergehalt 
14 Proz. betrug. Zu einem Teile wurde der Moostorf, dessen Wassergehalt 
88 Proz. betrug, zugewogen und innig vermischt in Mengen von ca. 1 Proz. 
bezw. 5 Proz. (beide Erden dabei auf absolute Trockenheit berechnet), 
also feucht, 730 g bezw. 3650 g. Wegen des leichten spezifischen Gewichtes 
und hohen Wassergehaltes des Moores einerseits, dank des hoheren spezifi¬ 
schen Gewichtes und niederen Wassergehaltes der mineralischen Erde anderer- 
seits waren so durch die variierten relativen Gewichtsmengen Falle geschaffen, 
wo dem Volumen nach einmal die mineralische Bodenart, einmal der Moos¬ 
torf dominierte; eine besondere Serie zeichnete sich dadurch aus, daB ihr 
noch Kalk in Form von CaC0 3 puriss. zugesetzt und gut vermischt wurde, 
und zwar ohne jede Riicksicht darauf, ob Moostorf auBerdem fehlte oder 
in geringerer bezw. hoherer Gabe noch vorhanden war, bezogen auf die 
uberall gleich grofie Menge der absolut trocken berechneten Marscherde, zu 
ca. 2 Proz. CaO, d. i. je 435 g CaC0 3 . Jede besondere Reihe wurde dop- 
pelt angesetzt. Die Frage, wie der Wassergehalt reguliert werden solle im 
Laufe des Versuches, machte einige Schwierigkeiten. Eine absolute Gleich- 
heit allmahlich eintreten zu lassen, schien mir deshalb nicht empfehlens- 
wert, weil ja die Wasserkapazitat der mit Moor beschickten Erde ungleich 
betrachtlicher ist als der moorfreien, aber auch innerhalb der Serien: Marsch¬ 
erde + Moorerde wegen der ungleichen Gaben letzterer wieder relativ ver- 
schiedcn. Ich entschloB mich kurzerhand, den Feuchtigkeitsgrad je kon- 
stant zu erhalten wahrend des gesamten Versuches, der sich bei seinem Be- 
ginne ergab sowohl fur die Marscherde allein, wie fur die Topfe, die auBer¬ 
dem bezw. noch trockenen CaC0 3 , sowie den sehr feuchten Moostorf in va- 


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riierter Menge zugemengt erhielten. Dabei ging ich von dem Gedanken 
aus, dafi bei einer in praxi wirklich ausgefiihrten derartigen Erdvermischung 
sich ja die gleichen Wasserverhaltnisse wohl nicht nur anfangs ergeben 
hatten, sondern im grofien und ganzen sicher fihnlich konstant fiir langere 
Zeit erhalten wiirden, eben wegen der derartig veranderten Wasserspeiche- 
rungsvermogen. 

Dafi ich beim Ersatze des verdunstenden Wassers nur destilliertes ver- 
wendete, bedarf eigentlich wohl keiner besonderen Erwahnung. 

Die Gefafie wurden die gesamte Zeit iiber in einem wahrend des Win¬ 
ters geheizten Zimmer aufbewahrt, unter relativ gleichen Bedingungen. 

Angesetzt wurde der Versuch am 16. Nov. 1911. 

A. Rein bakteriologische Befunde. 

Wegen all der zu Beginn der Arbeit geschilderten allgemeinen und be¬ 
sonderen Mangelhaftigkeit der Keimzahlungsmethoden und des geringen 
Wertes ihrer Resultate verzichtete ich darauf, absolute Zahlen, die den 
Keimgehalt der verschieden behandelten Boden betreffen, zu erhalten. Ich 
stellte lediglich fest, sowohl durch allgemeinere Prufungen nach dem Platten- 
verfahren wie durch direkte mikroskopische Betrachtung der einzelnen 
Erdpartikelchen, dafi der Keimgehalt der mit Moorerde versetzten Boden 
zuletzt ein sehr hoher war, dafi also, wenn nicht mit zunehmender 
Mineralisation des keimarmen Weifitorfes eine erhebliche Vermehrung der 
Bodenmikroben auch in den mit der sehr hohen Moorgabe bedachten Topfen 
statthatte, zum mindesten aber diese sehr hohen Gaben jedenfalls nicht die 
allgemeine Ansicht der stets bakteriziden Wirkung des Hochmoores recht- 
fertigen, indem vielleicht Eisenoxyde und leicht zersetzliche Silikate der 
Marscherde einen Teil der loslichen Moorerdesaure abstumpfen. 

Beziiglich des Einflusses der starken Hochmoorgaben auf die Aktivitat 
der Keime verweise ich auf die im folgenden gegebenen analytischen Zahlen 
des N-Gehaltes in den einzelnen Gefafien. 

Was die Einwirkung des Moores auf die Artenzusammensetzung an- 
belangt, so ergab sich in der ersten Zeit eine Begiinstigung der Schimmel- 
vegetation in den mit Moor versetzten Boden, soweit nicht zugleich eine 
Kalkdiingung statthatte, und zwar in einem Mafie, dafi die Erscheinung 
bereits makroskopisch wahrnehmbar war. Nach 1—2 Monaten seit Be¬ 
ginn des Versuches trat aber die Mykomycetenflora wieder immer mehr 
in den Hintergrund, und bald waren irgendwelche Schimmelbildungen mit 
unbewaffnetem Auge uberhaupt nicht mehr sichtbar. Als ich spater Pepton- 
losungen mit den ublichen Mengen eines solchen in Frage stehenden Erd- 
gemisches (qualitativ) beimpfte, vermochte ich durchaus keine besonders 
auffallend reichliche Schimmelvegetation mehr zu konstatieren. 

Besondere Versuche, die sich mit dem Einflusse derartiger Erdver- 
mischungen auch in rein bakteriologischer Hinsicht genauer beschaftigen, 
sind im Gange. 

B. Befunde betreffend die Mineralisation der orga- 
nischen (Moor-) Substanz und die physikalische 

Bodenbeschaffenheit. 

Bei Beginn des Versuches war in der Serie mit der hohen Moorgabe 
der Moostorf der entschieden haupts&chliche Erdanteil, was das 
Volumen anbelangt. Als Moostorf war er auch da im Gemische sofort noch 


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Georg Albert Ritter, 


zu erkennen. Allmahlich anderten sich aber die Verhaltnisse. Die Sphagnen 
lieBen sich immer schwieriger identifizieren. Die Pflanzenreste verloren an 
GroBe und veranderten ihre Gestalt. Sie wurden unregelmaBiger an Form. 
Die Farbenkontraste zwischen der hellen graugelben Marscherde und dem 
dunkelbraunen Torfe verwischten sich immer mehr und mehr, und glichen 
sich zu einem helleren Farbtone aus, indem die organische Substanz allmah¬ 
lich verblaBte, infolge von Oxydationen. Auch die allerdings geringeren 
Differenzen bezuglich der urspriinglichen Farbe zwischen den Reihen un- 
gleicher Moorgaben (die Erden mit den groBeren Mengen besaBen naturge- 
maB ein dunkleres Aussehen anfangs) verschwanden mit der Zeit. 

Von Zeit zu Zeit machte ich Aufschwemmungen mit Proben der ein- 
zelnen in Betracht kommenden Erden; infolge der sehr groBen Unterschiede 
der spezifischen Gewichte des Marschbodens und des Moores trennten sich 
auf diese Weise beim heftigen Schiitteln diese Komponenten der Misch- 
erden, und so vermochte ich, eventuell noch durch Dekantieren der leicht 
aufwirbelbaren Moormasse mitsamt der iiber der schweren mineralischen 
Erde stehenden Flussigkeit und durch anschlieBendes Filtrieren derselben, 
an der Hand der jeweiligen Menge der je im Filter zuriickbleibenden Moor- 
reste den steten Gang und Grad der Humuszersetzung und seiner Minerali¬ 
sation zu verfolgen. Meine letzten beziiglichen Priifungen legten eindeutig 
dar, daB die Humusverarbeitung zu der Zeit beinahe schon eine vollstan- 
dige war. Im Litervolumen frischer Erde waren nur noch ganz wenige 
Sphagnenreste als solche erkennbar, und zwar in den Reihen der hohen 
Moorgaben ebenso wenig wie in der Serie der niederen Gabe und in den 
iiberdies noch gekalkten Erdgemengen. Indes zeigte mir meine zwar recht 
rohe, aber durchaus brauchbare Methode, daB zuvor die Mineralisation in 
den kalkgediingten Mischboden etwas intensiver, in kiirzeren Etappen er- 
folgte als in den je entsprechenden nicht mit CaC0 3 versetzten GefaBen. 
Wennschon ich durchaus nicht jede rein chemische beziigliche Wirkung 
des Kalkes auf die organische Substanz in dieser Hinsicht in Abrede stelle, 
kann ich doch, gestutzt auf Versuche, die z. Z. indes noch nicht vollig ab- 
geschlossen sind, mich bereits dahin auBern, daB in erster Linie Mikroben- 
tatigkeit, durch Kalkung begiinstigt, das Plus der Intensitat der Minerali¬ 
sation der Moorsubstanz in den gekalkten Erdgemengen gegeniiber den un- 
gekalkten, ursachlich bedingte. 

War zuerst, als die Mischung vorgenommen wurde, das Gemenge be- 
sonders in den Fallen des reichlichen Moorerdezusatzes eine schwere, 
verklebte, verkleisterte, fest breiige, wenig lockere Masse, so bestanden zu- 
letzt die charakteristischen physikalischen Merkmale des optimalen Boden- 
zustandes, der „Gare“. Jetzt war die Erde gleichmaBig, feinkriimelig, miirbe, 
locker trotz ihres noch relativ hohen Wassergehaltes (s. spater I). Da die Erden 
nur ein einzigesmal „bearbeitet“, d. h. kiinstlich direkt beeinfluBt wurden, 
so haben wir das erwiinschte Zustandekommen fast ganz lediglich als eine 
Folge der indirekten Beteiligung der bodenbewohnenden Bakterien und 
Pilze zu erachten. Ob wir nun mit H i 11 n e r und S t 6 r m e r (Arb. a. 
d. biol. Abt. d. Kais. Ges.-Amtes. 3. 1903. p. 5447) eine besondere physio- 
logische Gruppe von Mikroorganismen als „Bracheerreger“ verantwortlich 
machen oder nicht, finden wir jedoch die Ansichten Stockhardts 
(Chem. Feldpredigten. 1853. II. p. 168), v. L a e r s (Die Ackergare. 2. 
1865), v. Rosenberg-Lipinskys (Der praktische Ackerbau. Bd. 2. 
1869. p. 27ff.), W o 11 n y s (Die Zersetzung der organischen Stoffe. 1897. 


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653 


p. 290), D r o y s ’ 8 (Die Brache. 1900. p. 159ff.) u. a. vollaul bestatigt, 
daB die Gegenwart organischer garungsfahiger Stoffe mit der Bodengare in 
ursachlichem Zusammenhange steht. Wennschon aber die C0 2 -Produktion 
an sich ganz zweifellos zur Lockerung des Bodens beizutragen vermag, ist 
aber ihr speziell die Bedeutung fiir das Zustandekommen der Gare nicht zu- 
zugestehen, die ihr schlechthin von vielen Seiten zuerkannt wird. Denn 
mit gutem Grunde weist L o h n i s (Handb. d. landw. Bakt. 1910. p. 713) 
darauf hin, dab die bei der Garung gebildeten C0 2 -Mengen allerdings recht 
betrachtliche sind, dab aber auch die Pflanzenwurzeln ansehniiche C0 2 - 
Mengen ausscheiden, ohne daB diese einen erkennenswerten EinfluB auf die 
Bodenstruktur ausiiben. Wichtiger mochte auch ich die speciell durch das 
Schwinden groBer Humusmengen verursachte Lockerung des zuvor festen 
Erdgefiiges betrachten. Denn durch die Humuszersetzung ist zugleich die 
Aufhebung der kolloidalen Bindungsmoglichkeit bedingt. 

C. Befunde betreffend die Reaktion der Erden. 

Bei Beginn des Versuches ergab die Serie: Marschboden +viel Moos- 
torf ohne CaC0 3 -Gabe eine deutliche, freilich nicht zu stark saure Reaktion. 
Am Schlusse des Versuches war aber selbe in alien GefaBen amphoter. Eine 
schadigende starkere Sauerung beim Dissimilationsprozesse der organischen 
Substanz hatte also wenigstens nicht dauernd, wenn uberhaupt jemals auch 
nur voriibergehend, stattgehabt. Im Widerspruche damit stiinde ja auch 
der Zustand der Bodengare letzthin: denn, wie besonders aus H i 11 n e r s 
Arbeiten (Arb. d. D. L. G. 98. 1904. p. 70) hervorgeht, vermag die Produktion 
von Sauren zur Aufhebung der Krumelstruktur und somit zu einer allgemei- 
nen bedeutenden Verschlechterung der physikalischen Erdbeschaffenheit zu 
fiihren. 

D. Befunde betreffend die N-Frage. 

Chemische Untersuchungen des N-Gehaltes ungleicher Erden scheinen 
mir dann von Wert, wenn man an der Hand der analytischen Resultate auch 
wirklich imstande ist, sich deutliche Vorstellungen iiber den wahren Sach- 
verhalt zu machen. Nach meiner Ansicht sind aber dazu alle Prlifungen, 
welche lediglich das Gewicht als MaBstab zugrunde haben, durchaus nicht 
immer geeignet. Ich ging bei meinen Untersuchungen vom Volumen aus, 
ohne aber dabei die jeweiligen Gewichtsverhaltnisse auBer acht zu lassen: 
die hier zu priifenden Erden unterscheiden sich ja beztiglich des spezifischen 
Gewichts und Wassergehalts ganz ungemein stark voneinander. Alleinige 
Angaben z. B., wieviel Salpeter in je 1000 g Erde, sei sie nun frisch oder trocken 
gedacht, enthalten ist jeweilig, hielt ich also besonders in meinem Falle fur 
wenig befriedigend. In praxi stehen den Pflanzen die in einem mehr oder 
weniger groBen Volumen enthaltenen Nahrstoffe zu ihrer Verfiigung, 
und die Berechnung des N in irgendwelcher Form in erster Linie pro demselben 
Volumen der einzelnen Erden schien mir auch deshalb hier die angebrachteste 
zu sein. 

Zur Untersuchung entnahm ich den einzelnen GefaBen je 2 mal Erd- 
proben, die je von einem Bodenwiirfel vom Inhalte eines Liters gefaBt wurden, 
indem ich dabei die iiblichen Vorschriften sorgfaltig beachtete. Die erste 
Probe entstammte den oberflachlichen Schichten, wahrend die zweite den 
tieferen Partien entnommen wurde. Insgesamt liegen so je 4 Untersuchungen 
vor fiir jede Reihe, da ja je 2 Kontrolltopfe vorhanden waren. Diese Erd- 


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654 


Georg Albert Ritter, 


mengen wurden in hermetisch verschlieBbaren GefaBen je init 5 g NaCl und 
je mit 1 1 destillierten Wassers versetzt, ca. y 4 Stunde (ohne jede Verluste!) 
derb durchschiittelt, und mehrere Stunden stehen gelassen, nachdem Zusatz 
von Chloroform zur Ausschaltung einer eventuellen Tatigkeit denitrifizierender 
Keime geschehen war. Von dem Filtrate verwendete ich je 200 ccm zur 
Salpeterbestimmung nach Bottger (5 g Fe, 5 g Zn-Staub, 80 ccm Lauge). 
Andere 100 ccm wurden zur Destination auf NH 3 mittels Magnesia usta 
abpipettiert. Dieselben Fliissigkeiten wurden nach Beendigung dieser Destil- 
lation nochmals mit je 80 ccm Lauge versetzt und nochmals destilliert, zur 
Priifung auf Anwesenheit von organisch gebundenem N in den Filtraten. 
Ich erwahne schon hier, daB dieselben vollig klar und weiB gefarbt waren: 
Ein schwach gelblicher Schimmer der Filtrate der mit CaC0 3 behandeltcn 
Erden riihrte von feinsten Tonpartikelchen her, die sich in der Fliissigkeit 
suspendiert hielten, nachdem sie durch die Filtermasse geschlupft waren 
(s. Analyse!). 

Selbstverstandlich wurden Wasserbestimmungen angesetzt, und ebenso 
die Gewichtszahlen der je mit feuchter Erde gefiillten Wiirfel und deren 
Tara bestimmt. 

Da ergab sich folgendes Resultat: 


S e r i e: 


Mit MgO 
destillierbares 
NH 3 


Mit NaOH 
destillierbares 
NH, 


tc 

c 

& 

c 

:3 

P 


W 

a 

O 

I 

§ 

'E 

w 


bO 

fl 


o 

o 

3 

•** 

i 


-§ 

- 


Marscherde ohne Moor: Topf 1 


Marscherde +1% Moor: 


Marscherde +5% Moor: 


/Oberfl. 
\Tief. Sch. 
9 /Oberfl. 

Z \Tief. Sch. 
- /Oberfl. 

G \Tief. Sch. 
a /Oberfl. 
b \Tief. Sch. 
Q /Oberfl. 

J iTief. Sch. 
10 /Oberfl. 

1U \Tief. Sch. 


I Marscherde ohne Moor: Topf 3 {ijl^Soh 

, /Oberfl. 

” 4 \Tief. Sch. 

Marscherde +1% Moor: „ 7 

„ /Oberfl. 

” 8 iTief. Sch. 

I Marscherde +5% Moor: „ 11 

2 /Oberfl. ' 
” ITief. Sch. 


E. Befunde betreffend die Fruchtbarkeit derartiger 

Mischerden. 

Streng wissenschaftliche Versuche stellte ich wegen Zeitmangels mit 
derartigen Mischerden allerdings bisher noch nicht an. Indes kann ich einiges 


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655 


iiber die guten Erfahrungen mit Zierpflanzen berichten, die ich machte, wenn 
ich mineralischen leichteren und schwereren Erden Moorboden zusetzte, 
und zwar ebenso Hochmoor wie Niederungsmoor, ersteres unter gleichzeitiger 
Kalkdiingung. Diese Versuche geschahen ebenso in Topfen wie im Freiland 
(Garten!). Es handelte sich dabei um Palmen, Begonien, Pelargonien, Zim- 
merlinden,und sog. Blattpflanzen. DerErfolgwarmeistein sehr augen- 
f a 11 i g e r. Das Wachstum erfolgte auch zur Winterszeit schon kurze Zeit 
nach der Zumischung ungleich intensiver. Laien, die von den naheren Vor- 
gangen im Boden, ausgelost durch diesen Moorerdezusatz, iiberhaupt keine 
Vorstellungen hatten, bei denen ich ebenfaUs an Gartenpflanzen meine Ver¬ 
suche vornahm, sprachen sich durchweg anerkennend iiber das Mischungs- 
verfahren aus. 

Kolorimetrische Untersuchungen der betreffenden Erdgemenge, sowie 
Priifungen, durch welche der notwendige Mindestverdiinnungsgrad von 
Aufschwemmungen, hergestellt aus gleichen Teilen Erde und destillierten 
Wassers, festgestellt wurde, bei welchem eben die Salpeterreaktion mit Diphe- 
nylaminschwefelsaure keine positive deutliche Reaktion mehr gab, zeigten 
mir, daB in den beziiglichen Boden durchweg grofiere Mengen Salpeters vor- 
handen waren. Dieselben zeichneten sich aber, ob nun grofiere oder weniger 












656 


Georg Albert Ritter, 


als Pflanzen, die zu gleicher Zeit kiinstliche N-Diingung von mir erhielten, 
aber ohne daB ihre Erde mit Moor vermengt wurde, ein entsprechend 
giinstiges Wachstum wie die in Mischerden gehaltenen und ohne Salpeter- 
gabe verbliebenen, nicht zeigten. In gleichem Sinne spricht es, daB 
alsbald die organische Substanz als solche nicht mehr erkennbar, sondem gut 
zersetzt war, und vollig geschwunden zu sein schien. 

Als Resultate ergeben sich mithin: 

1. Wahrend im Hochmoore Salpeter allgemein nicht oder kaum vor- 
handen ist, findet er sich in Mischerden ebenso vor wie in rein mineralischen 
Boden, ungeachtet dessen, ob zugleich Kalk zugesetzt wurde, und ungeachtet 
der relativen Mengenverhaltnisse der minerahschen wie organischen Erde. 

2. Der Keimreichtum einer Mischerde ist sehr groB, also wirkt in der 
Mischung der Moostorf durchaus nicht bakterizid. 

3. Wo Kalk der Mischung zugleich zugegeben ward, fehlt Schimmel- 
bildung makroskopisch, in den kalkfreien Mischerden tritt eine alsbald vor- 
ubergehende, mit unbewaffnetem Auge deutlichst sichtbare Verschimmelung 
ein. 

4. Die organische Substanz ist mineralisierbar, und zwar verlauft der 
ProzeB ziemlich schnell, selbst da, wo bedeutende Mengen Moores zugesetzt 
wurden. 

5. Durch die Kalkung erfahrt dieser ProzeB eine Beschleunigung. 

6. Infolge der Mineralisation ergeben sich die typischen Verhaltnisse 
der „Bodengare“, indem durch das Schwinden der organischen Substanz 
und die C0 2 -Produktion usw. Hohlr&umchen in der Erde entstehen, die eine 
Luftung, Lockerung des Bodens bedingen. 

7. Die Bodenreaktion ist selbst da nach einiger Zeit eine neutrale, wenn 
nicht sogar schwach alkalische, wo sie zuerst eine sauere war. 

8. Betreffs der N-Frage gilt: 

a) Nach einiger Zeit ist durch MgO destillierbares NH 8 eben so wenig 
vorhanden wie durch NaOH ersetzbares. 

b) Der Salpetergehalt der gekalkten Erden ist durchweg beinahe der 
doppelte der ungekalkten, sowohl da, wo nur mineralische Erde, wie da, wo 
zugleich noch organische Erde vorhanden ist. 

c) Die Mittelwerte der Salpetergehalte sowohl der einzelnen Topfe wie 
der ganzen Serien (die fast immer recht gute Mittelwerte bakteriologisch 
darstellen), zeigen: 

a) daB in der Volumeneinheit Erde sowohl je der CaC0 3 -freien wie der 
CaCOj-haltigen Serie mindestens dieselbe Menge Salpeters gebildet ist in den 
Mischerden wie in der mineralischen Erde, daB aber die Mischerden im ganzen 
noch ein wenig dominieren. 

/?) daB aber der Prozentgehalt der absolut trockenen Erde an Salpeter 
bei den Mischerden ganz bedeutend hoher ist als in den mineralischen Boden 
ohne Moorzusatz, und zwar um so mehr, je groBer der Gehalt der Mischerde 
an organischen Stoffen ist. 

9. Die Mischerden sind besonders fruchtbar. Durch Zusatz von Hoch- 
moor zu mineralischer Erde wird deren Ertragsfahigkeit wesentlich gesteigert. 

10. Praktisch empfehlenswert scheint also die Mischung jedenfalls vor- 
zunehmen, sei es, daB durch die lokalen Verhaltnisse und sonstige Faktoren 
bedingt, bald der mineralische, bald der Moorboden quantitativ bei der 
Mischung bevorzugt erscheint. Denn es gilt: 


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657 


a) Mineralische Boden allein haben prozentuell einen geringeren Salpeter- 
gehalt als Mischerden. 

b) Hochmoor allein hat seinen sauren, unverwertbaren, ja schadlichen 
Humus, der bei der Mischung beste Wirkungen auslost. 

11. Sehr wahrscheinlich spielen auch bei dem zu Beginn des Teiles er- 
w&hnten Tackeschen Versuche zugleich dieselben Wirkungen der 
Mischung neben den von T a c k e angefuhrten Momenten eine Rolle wie 
in diesem Versuche. 

i) Die Impfung des Hochmoores mit Leguminosen- 

knollchenerregern. 

Dieser beziigliche Versuch diente zugleich dazu, um einige rein b o t a - 
nisch interessanteFragenaufzuklaren. Unter diesem Gesichts- 
punkte wird daher noch an andrer Stelle berichtet 
werden. Hier soli nur die lediglich bakteriologische Seite 
des Versuches referiert sein. 

Im groBen und ganzen geschah er nach demselben prinzipiellen Plane, 
der meiner Arbeit iiber „Die N-Ernahrung der Leguminosen“ (Centralbl. f. 
Bakt. II. Bd. 29. 1911. 23/25.) zugrunde lag. Als Versuchspflanzen diente 
wieder die blaue Lupine, auBerdem noch Serradella. Denn H e i n z e 
hatte bei seinen Versuchen beobachtet, daB beim ersten Anbaue diese 
Pflanzen Knollchen meisthin n i c h t bilden, sondern daB erst i m 
zweiten Kulturjahre hier eine Knollchenbildung einzutreten 
pflegt. So brauchte ich nicht, um zum Teil den Pflanzen den sonst durch die 
Knollchenbakterien assimilierten Luftstickstoff als Nahrquelle auszuschalten, 
den iiblichen Weg der Bodensterilisation zu beschreiten, sondern hatte von 
vornherein eine groBe Wahrscheinlichkeit, die erwiinschten Ernahrungs- 
bedingungen auch wirklich unter natiirlichen Bodenverhalt- 
n i s s e n zu erhalten, wenn ich eine Erde als Versuchserde erwahlte, die 
Leguminosen bislang noch nicht getragen hatte. Absolut sicher 
war dieser Erfolg a priori indes nicht zu erwarten, und wenn B1 a n c k - 
Breslau in einem Referate meiner oben erwahnten Arbeit (in „B i e der¬ 
ma n n s Zentr. f. Agrik.-Chem. 1911. 40. Jahrg. p. 768) „kritisch“ bemerkt: 
„Es ist selbstverstandlich, daB ohne vorhergegangene Infektion oder friiheren 
Bestand mit Leguminosen keine Knollchenbildung moglich ist“, so zeigt 
er nur, daB er auf diesem Gebiete wenig bewandert ist. Denn es ist allgemein 
bekannt,. daB allerdings Infektionen mit spezifischen Keimen auf Neuland die 
Ernten kolossal zu steigern vermogen, hauptsachlich eben infolge der dadurch 
ermoglichten reichlichen Knollchenbildung, daB aber solche auch 
auf Neuland ohne Impfungen, wenn auch ganz wesentlich 
geringer, stattzuhaben vermag, ja daB sogar Knollchenbildungen ohne 
kiinstliche Infektion auf jungfraulichen Boden sogar an Lupinen 
(s. oben!) beobachtet wurden (Naheres demnachst!), indem die spezifischen 
Keime eventuell bereits in der unkultivierten Erde zugegen sind. 

Falls aber bei meinem Verfahren auch ein erwiinschter Befund beziiglich 
der Knollchenbildung sich ergab, hatte ich zudem in meinem Versuche alle 
die Schadigungen iiberdies ausgeschaltet, welche fur die Versuchspflanzen 
infolge der durch die Sterilisation bedingten Veranderung der physikalischen 
und chemischen Verhaltnisse der Versuchserden resultieren (vgl. Steffeck 
u. Marker, Jahresber. d. Agrik.-Chem. Vers.-Stat. Halle. Bd. 2. p. 138 ff. 
— Richter, Landw. Vers.-Stat. Bd. 47. p. 269 ff.). 

Zwelto Abt. Bd. 34. 42 


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658 


Georg Albert Bitter, 


Wo eine Knollchenbildung erwiinscht war, versprach Zusatz von Impf- 
erde, d. h. hier von Hochmoorboden, der bereits Lupinen oder Serradella 
mit Knollchen getragen hatte, eine solche zu erregen. Die Knollchenorga- 
nismen dieser beiden Pflanzen vermogen sich ja gegenseitig zu vertreten. 
Hiervon wie von der guten Wirksamkeit der Impferde als solcher vermochte 
ich mich bereits bei meinem ersten Versuche zu iiberzeugen. Die vorziigliche 
Tauglichkeit der Naturimpferde speziell auf neukultiviertem Hochmoore 
wurde iiberdies bereits von mehreren Seiten, teils Wissenschaftlern, teils 
Praktikern erwiesen. 

Die Versuchserde war ein jungfraulicher WeiBtorf des Teufelsmoores, 
vollig salpeterfrei, ebenso wie die Impferde, die vom selben Moore stam- 
mend, ein besandetes, seit Jahren in Kultur befindliches, noch ganz wenig 
zersetztes Hochmoor darstellte. In passende Tontopfe wurden je 8000 bezw. 
1200 g frischen Torfes eingewogen, dem als Grunddiingung zugemischt waren 
bei dem Beginne des Versuches K 2 0 in Form des 40-proz. Salzes und P 2 0 0 
in Form von Algierphosphat je in Mengen von 150 kg pro 1 ha bei einer 
Kulturschicht von 20 cm Hohe; und in einigen GefaBen CaO als CaCO s puriss. 
in Mengen von 30 dz pro 1 ha. Stickstoff wurde verabreicht in geloster 
Form und zwar als (NH 4 ) 2 S0 4 wie als NaNO s in mehreren Gaben: Zum ersten 
Male am 4. XII. 11 nach der Keimung, in Mengen je von 0,2 g N, dann am 
8. I. 12 in Hohe von 0,2 g N und am 2. II. 12 in Mengen von 0,4 g N, so 
daB also insgesamt den Pflanzen eines Topfes je 0,8 g loslicher N zugegeben 
wurden. Ein Teil der Erden erhielt keine N-Nahrung. 

Angesetzt wurde der Versuch am 17. XI. 11. Pro Topf mit 8000 g Moor 
wurden 8 Samen der blauen Lupine gesteckt, von denen spater aber nur 
je 4 belassen wurden, indem die iibrigen von vornherein nur als eventuell 
notiger Ersatz im Falle einer ungleichm&fiigen Keimung betrachtet waren, 
bezw. dazu dienen sollten, festzustellen, ob schon innerhalb einer kurzen 
Zeit Knollchenbildung eingetreten war. In die kleineren T6pfe wurden 
je 0,2 g Serradellasamen ausgesat. 

Da, wo eine Knollchenbildung erwiinscht war, wurde dieserhalb die 
Impferde zugemischt in Mengen von 1 Proz. des jungfraulichen WeiB- 
torfes. 

Infolge der Absorptionswirkung der kolloidalen Moorsubstanz war mit 
in Betracht zu ziehenden groBeren N-Verlusten nicht zu rechnen, obschon die 
Erden stets mit Wasser gesattigt gehalten wurden, und Sickerwasser z. T. 
auftrat. 

Fiir jede Serie waren 2 Kontrollen angesetzt. Die Topfe wurden auf- 
bewahrt in einem groBen, hellen, geheizten Glashause, so daB die Unbilden 
der Winterwitterung einen schadigenden EinfluB nicht auszuiiben ver- 
mochten. 

Das Resultat des Versuches findet seinen zahlenmaBigen Ausdruck in 
der folgenden Tabelle, der aber zum naheren Verstandnisse noch einige, 
besondere Fragen erorternde Worte folgen. Auch die gesamte Art der Ver- 
suchsanordnung ist aus der Tabelle beziiglich ihrer Einzelheiten er- 
sichtlich. 

Als der Versuch abgebrochen wurde, Mitte Marz, waren bei den weit- 
entwickeltsten Pflanzen die Achselsprosse bereits wenige Zentimeter sicht- 
bar, wahrend bei den am weitesten zuriickgebliebenen Serien solche noch 
nicht einmal im Knospenzustande bemerkbar waren. 


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Beitrage zur Kenntma der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


659 


Z u s a m m e nf a 8 8 e n de Tabelle der G e w i c h t s v e r h & 11 n i s b e und 
dee N-Gehaltes der Versuchspflanzen. 


Serien: 

A b 8 o 

der oberirdi- 
sehen friseh. 
Masse von je 
20 Serradella- 
pflanzen 
g (Mittelwert) 

lutes G e y 

von je4 friseh. 

Lupinen 
mit Wurzel 
(1 Topf) 

g 

v i c h t 

von den- 
selben Lu¬ 
pinen ohne 
Wurzelwerk 

g 

N-Gehalt 
des Lupinen- 
krautes in % 
(absol trock.) 

(Mittelwert) 

0 Zusatz 

2 

i 15 

i 

8 

2,9 

»» 


1 19 

13 


Impferde 

3 

23 

15 

3,4 

99 


30 

19 


Kalk 

4 

24 

17 

3,1 

99 


27 

17 


Impferde und Kalk 

9 

36 

28 

3,9 

99 


38 

29 


Ammonsulfat 

2 

24 

15 

3,6 

99 


30 

18 


Ammonsulfat und Impferde 

5 

34 

21 

4,1 

i 

99 

. 

40 

22 


Ammonsulfat und Kalk 

7 

53 

30 

4,6 

99 


51 

31 


Ammons, und Kalk u. Impferde 

10 

61 

39 

4,4 

99 


60 

36 


Salpeter 

0 

45 

31 

4,1 

99 


42 

30 


Salpeter und Impferde 

7,5 

52 

36 

4,2 

99 


51 

35 


Salpeter und Kalk 

5,5 

49 

34 

4,1 

99 

i 

48 

32 


Salpeter u. Kalk u. Impferde 

6 

48 

33 

4,2 

99 


51 

37 



Resultate: 

1. Bei Lupinen wie Serradella bedingt die Bodenimpfung allein schon, 
wie die Serie ohne N-Gabe zeigt, eine Steigerung des Ertrages bezuglich 
der Masse wie des N-Gehaltes. Knollchen nur klein und in geringer Zahl. 

2. Anunonsulfat allein wirkt nicht oder nur kaum gunstig, in erster Linie 
wohl infolge seiner physiologisch sauren Beschaffenheit (s. u. 12). Besonders 
Serradella entwickelt sich unter derartigen Bedingungen nur SuBerst kum- 
mervolL Der N-Gehalt des Krautes ist indes hier keineswegs der niedrigste. 
Die Pflanzen der Serie sind diinn, zart, klein, blab. 

3. Salpeter allein wirkt giinstiger. Die grtine Masse wird durch ihn ge- 
steigert, der N-Gehalt betrachtlich erhoht. 

4. Durch Ammonsulfat in Yerbindung mit Impferde ist eine Begunsti- 
gung bedingt, bezuglich der grtinen Masse und des N-Gehaltes des Krautes, 
gegeniiber der Serie: Ammonsulfat allein. Besonders der N-Gehalt der Serie 
zahlt zu den hochstbeobachteten. Die Zahl der gebildeten Knollchen ist 
indes eine nur mSBige, es sind kaum mehr als bei 1. vorhanden. 

5. Durch Salpeter in Verbindung mit Impferde wird ebenfalls eine Be- 
gunstigung erzielt gegeniiber der Serie: Salpeter allein. Bei Serradella sind 
die ErtrSge dieser Serie die besten (s. 11!). Die Knollchenzahl ist nicht un- 
bedeutend, indes noch nicht die iiberhaupt als grSfite beobachtete. 

42* 


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660 


Georg Albert Ritter, 


6. Durch die starkere Kalkung des Moores allein scheint hochstens eine 
maBige Forderung des Pflanzenwuchses geboten zu werden, wegen der natiir- 
lichen Armut der Erde an loslichen N-Verbindungen, die natiirlich durch 
Kalkgaben auch nicht behoben wird. Dann geschehen aber dadurch Zer- 
setzungen der Moorsubstanz (s. friiher), die allgemein giftige Wirkungen 
z. T. ausUben mogen, insofern in samtlichen Serien, wo Kalk iiberhaupt 
verabreicht wurde, bizarre Verrollungen der Bl&ttchen usw. zu beobachten 
sind. (S. Specialarbeit betr. die Kalkfrage!) 

7. Durch Kalk in Verbindung mit Impferde wird eine beste Forderung 
der Pflanzen beziiglich Masse und N-Gehalt bedingt. Nach einer zunachst 
durchzulebenden Hungerperiode kraftigen sich die Pflanzen wieder und 
zahlen spater unter die besten. Die Zahl und GroBe der vorhandenen Knoll- 
chen ist bedeutend. 

8. Durch Kalkung in Verbindung mit Ammonsulfatgabe l&Bt sich eben- 
falls eine deutliche Begiinstigung des Pflanzenwuchses erreichen. Der N- 
Gehalt der Lupinen ist hier der hochste. 

9. Durch Kalk in Verbindung mit Salpeter ist bei den Lupinen kaum 
eine Begiinstigung bemerkbar, bei Serradella eine direkte Schadigung. Die 
Pflanzen sind gelblich, die Bl&ttchen verrollt, verspreizt, wie bei 6. und 11. 
Es sind hier diee friiher erorterten sch&digenden Wirkungen von groBeren 
Kalkmengen auf Hochmoor bei Gegenwart von Salpeter zu bedenken. 

10. Kalkungen in Verbindung mit Gaben von Ammoniak und Impf¬ 
erde bringen die hochsten Ertr&ge bei hochstem N-Gehalte. Die Pflanzen 
sind gerade, kraftig, gesund, echt chlorophyllgriin, am st&rksten mit relativ 
groBten Seitensprossen begabt. Die Zahl und GroBe der Knollchen ist wie bei 7. 

11. Kalkungen in Verbindung mit Gaben von Salpeter und Impferde 
bringen ebenfalls einen sehr hohen N-Gehalt des Krautes. Wahrend die 
Masse bei den Lupinen zu den hoheren zahlt, wird hingegen bei der Serra¬ 
della die Serie iibertroffen von der Reihe: Salpeter und Impferde, indem 
die Serradella besonders emplindlich gegen st&rkere Kalkungen auf Moorerde, 
zumal bei Gegenwart von Salpeter zu sein scheint. Der Habitus der Pflanzen 
ist nur beinahe der wie bei 8. Die Knollchen sind nicht so zahlreich vor- 
handen wie bei 7, immerhin aber besser wie bei 1. und 4. 

12. Im letzten Grunde stimmt das Resultat dieses Versuches auf Moor¬ 
erde mit dem in meiner friiheren Arbeit fur mineralischen Boden ermit- 
telten recht gut iiberein. Nur scheinbar sind einige Widerspriiche z. T. vor- 
handen, indem dort iiberall die Ammoniakdiingung gute Wirkungen ausiibte, 
und die allerbesten Ergebnisse erzielt wurden in den Serien, wo auBer der 
Impferde keine weiteren N-Diingungcn geschahen. Es gilt zu bedenken: 

a) Auch in dem jetzigen Versuche gibt die Ammoniakdiingung unter 
geeigneten Bedingungen die besten Erfolge. DaB Ammonsulfat indes nicht 
in alien Serien diese bewirkt, beruht auf der natiirlichen sauren Reaktion des 
Moores, angesichts deren das physiologisch saure Ammoniaksalz natiirlich 
nicht die geeignete N-Form erscheinen kann, wenn nicht die Bodensaure ab- 
gestumpft wird. 

b) Wenn die besten Serien die sind, wo auBer Impferde und (Kalkgaben) 
zugleich N-Salz zugegeben wurde, und nicht die vielmehr, wo die N-Diingung 
unterblieb, indem ja die Knollchenbildner als stark empfindlich gegen 
der Anwesenheit von N-Verbindungen in loslicher Form erkannt wurden 
(1. c.), so liegt der Grund wieder in der Eigenart des Moores, in dessen bei¬ 
nahe absolutenMangel an, alsPflanzennahrung verwertbaren N-Verbindungen: 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


661 


Die Pflanzen durchleben hier zunachst eine derartige Kiimmerperiode ohne 
N-DUngung, daB eine spatere, noch so starke Infektion dieselben immer nicht 
derart fordern kann, wie sie sich, bei einer geniigenden, wenn auch nur maBigen 
N-Ernahrung in der friihesten Jugend vor erfolgter Infektion entwickeln, da 
sie infolge dieser Kraftigung auch zugleich befahigter sein diirften, Keime 
aufzunehmen. Auch auf Moorboden werden starkere N-Gaben (wie auf 
mineralischen Erden) den durch Knollchenbildner erreichbaren N-Gewinn 
beeintrachtigen. 

Bezliglich der Kalkung auf Moorboden wurde ja bereits frtther darauf 
hingewiesen, dafi sie eine Sonderfrage ganz zweifellos darsteUt. 

In welchem Umfange die hier gewonnenen Ergebnisse iibertragbar sind 
ohne weiteres auf die Verhaltnisse in der groBen Praxis, miissen weitere Ver- 
suche erst^entscheiden. Ebenso sollen in neuen Versuchsreihen die angewand- 
ten Mengen der einzelnen Substanzen variiert werden. 

Beziiglich der Zeit der ersten Infektion der Pflanzen durch die Knollchen- 
erreger bemerke ich in vorlaufiger Mitteilung, daB schon nach 5 Wochen 
beiSerradella, nach 8 Wochen bei L u p i n e n kleinste Anschwellungen 
sich wahrnehmen lieBen, besonders in den Serien, wo spaterhin sich eine iippige 
Knollchenbildung bemerkbar machte. 

Das bakteriologische Yerhalten der Moorboden im Vergleiche zu dem von 

mineralischen Erden. 

Die Frage, wie verhalten sich Moore bakteriologisch, speziell beziiglich 
der Virulenz ihrer Keime, gegeniiber mineralischen Erden, beansprucht 
theoretisches und praktisches Interesse zugleich. Einige Versuche, von mir 
gemacht, geben einigen AufschluB liber diese Frage. Die Impfmengen waren 
dabei allerdings nach Gewicht bemessen, und zwar von den Erden im frischen 
Zustande. Selbst Umrechnungen auf die absolute Trockenheit wiirden einen 
vollig einwandsfreien MaBstab auch nicht bieten konnen: Das spezifische 
Gewicht ist fur die einzelnen Erdarten derart verschieden, daB die Gewichts- 
z a h 1 e n schlechthin nur maBige Vorstellungen von den praktisch in Betracht 
kommenden, wirklichen Verhaltnissen zu erwecken imstande sind. Deshalb 
habe ich selbst vorgeschlagen (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 33.1912. p. 141.), 
beziiglich der Impfmenge nicht das Gewicht, sondern die Volumeneinheit 
maBgeblich sein zu lassen, da ja nur dann die analytisch ermittelten Zahlen 
gestatten, die Erden beziiglich ihrer Ertragsfahigkeit in direkten relativen 
Vergleich zu bringen, da ja je die im V o 1 u m e n bestimmter GroBe ent- 
haltenen Nahrstoffe den Pflanzen zur Verfiigung stehen, in gleicher Weise 
fiir alle Erdarten, und nicht die in gleich schweren Mengen verschie- 
dener Erden vorhandenen. 

Wollen wir daher die im folgenden Versuche verwandten Moore mit der 
mineralischen Erde beziiglich ihrer wahren Tatigkeit, ihrer danach ermessenen 
Ertragsfahigkeit in direkten Vergleich bringen, so miissen wir die Tatigkeit 
letzterer in Wirklichkeit noch etwas hoher einschatzen, da ja diese spezifisch 
schwerer und wasserarmer ist als Moorboden und somit also im gleichen Vo- 
lumen zu groBerer Gewichtsmenge enthalten ist als Moorboden. — Indes 
wird der begangene Fehler auch nicht zu bedeutsam erscheinen, wenn man 
bedenkt, daB ganz allgemein in einer Nahrlosung nach der erfolgten Be- 
impfung zunachst erst eine Vermehrung der Keime statthat, bis zu dem je 
gleichen Grade, der den jeweiligen Bedingungen entspricht, d. h. daB durch 


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662 


Georg Albert Ritter, 


eine relativ schnellere und starkere Vermehrung im Falle einer Impfung mit 
geringeren Mengen, fiir eine Beimpfung mit bedeutenderen Impfmengen 
quasi ein gewisser „Ersatz“ geboten werden kann, und daB dadurch auch die 
analytischen Kesultate des Ausmafies der Tatigkeit der einzelnen Erden zu 
einem guten Teile ausgeglichen werden konnen. 

I. Faulnisversuch, angesetzt am 14. Nov. 1910. 

Je 100 ccm Losung wurden mit 10 g frischer Erde beimpft, die einmal ein 
Heidehumus, bezw. ein ungekalkter Moostorf, dann eine mineralische, dem ma- 
kroskopischen Befunde nach nur recht maBig zu bewertende mineralische 
Erde war. Ich land: 


Erdart: 

mg NH 3 -Stickstoff 
am 22. XI. 10 

mg NH 3 -Sticksto£f 
am 7. XII. 10 

Heidehumus 

4,99 

33,5 

>» 

2,14 

27,1 

99 

5,71 

31,37 

Moostorf 

2,85 

30,67 

99 

3,57 

32,8 

9 * 

6,42 

34,23 

mineral. Erde 

75,6 

79,2 

99 | 

72,0 

83,8 

» 1 

62,4 

84,85 


Schimmelbildung lieB sich nur in Moorbodenkulturen beobachten, meist 
submers. Bakterienkahm zeichnete die mit mineralischer Erde angelegten 
Kulturen aus. Die Fliissigkeiten waren auch hier allein vollig unklar, undureh- 
sichtig, wahrend sie sonst nur eine mafiigere Triibung aufwiesen. 


II. Saurebildungsversuch, angesetzt am 14. Nov. 10. 
Je 300 ccm Dextroselosung waren bezw. mit denselben Erden, auBerdem 
noch einem gekalktem Moostorfe und Niederungsmoore von Goldap (Reg.-Bez. 
Gumbinnen) beimpft. In je 7 ccm FlUssigkeit, die mit alien Kautelen den Kul¬ 
turen entnommen wurden, bestimmte ich, nach vorsichtigem Erhitzen zwecks 
Verfluchtigung der gebildeten C0 2 , mittels einer ca. “ 0 -NaOH und Penolph- 
thaleins als Indikator titrimetrisch die in dieser Menge je vorhandenen Saure- 
mengen. Da ja die absoluten Sauremengen kein besseres Bild geben als die 
relativen, die ebenso interessieren, unterblieb die genaue Ausrechnung. Ich ver- 

brauchte ccm ?-NaOH zur Neutralisation der: 

10 

Gesamtsaure jeder gepriiften Probe: 


Erdart: 

18. XI. 

23. XI. 

25. XI. 

28. XI. 

1. XII. 

J 

7. XII. 

12.XII 

23.XII 

1 

9.1. 

25. L 

Heidehumus 

1,2 

1,2 

1,2 

1,2 

1,2 

1,2 

1,2 

1,35 

11,7 

18,0 

Moostf. ungek. 

1,0 

1,0 

1,0 

1,0 

1,0 

1,2 

2,4 

1,44 

28,3 

31,6 

99 \ 

1,0 

1,0 

1,0 

1,0 

1,0 

1,1 

2,7 

1,52 

29,4 

30,8 

Moostf. gek. 

0,85 

1,2 

1,55 

3,7 

5,7 

12,3 

15,4 

26,0 

37,3 

40,0 

99 

0,85 

1,15 

2,2 

4,1 

6,0 

10,9 

16,6 

25,3 

38,1 

43,3 

99 

0,85 

0,9 

1,55 

3,1 

5,2 

9,1 

12,8 

23,1 

29,7 

36,2 

mineral. Erde 

0,8 

3,3 

8,0 

11,9 

14,8 

25,8 

33,3 

52,0 

49,8 

37,6 

99 

0,75 

3,75 

6,7 

11,2 

16,2 

28,1 

37,6 

52,8 

45,6 

38,3 

99 

0,65 

4,0 

6,2 

10,0 

14,0 

25,3 

34,2 

51,4 

46,4 

41,8 

Niederungsm. 

1,25 

3,9 

6,2 

9,1 

11,8 

21,8 

31,0 

47,5 

47,0 

38,1 

99 

0,95 

3,65 

5,7 

9,0 

12,3 

25,2 

32,2 

48,2 

47,5 

37,0 

99 

0,95 

4,1 

5,6 

8,3 

12,0 

23,7 

31,8 

45,9 

47,8 

41,2 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


663 


Wir entnehmen speziell diesen Versuchen, indem die Frage, um ganz 
allgemein beantwortet werden zu konnen, noch weiterer Arbeiten bedarf, als 
Resultate: 

1. Selbst zugegeben, dab die Hochmoorboden keineswegs die tatigsten 
waren, so ist doch ungekalktes Hochmoor, und zwar Heidehumus sowohl wie 
Moostorf ganz ungleich weniger tatig wie selbst maCiger mineralischer Boden. 

2. Niederungsmoor ist eventuell bezuglich seiner bakteriologischen Aktivi- 
tat selbst im unkultivierten Zustande der mineralischen Erde (ca.) aquivalent. 

3. Durch geeignete Kalkung erfahrt das Hochmoor eine relative starke 
Steigerung seiner biologischen Aktivitat, dab es sich besonders im weiten Ver- 
laufe eines Prozesses dem Tatigkeitsdrange mineralischer Erden betrachtlich 
mehr nahert. Immerhin aber ist es diesen im allgemeinen anscheinend 
nicht unwesentlich noch nachstehend. 

4. Ohne jedwede Einschrankung gilt das Gesetz, dab ein Boden um so 
keimreicher und tatiger ist, je mehr organische Substanz in ihm enthalten 
ist, jedenfalls nicht. Die Form und Reaktion der Humussubstanzen ist sicher 
in der Hinsicht zugleich ebenso von Bedeutung, wie mancherlei andere physi- 
kalische und chemische Verhaltnisse. 

5. Die friiheren Kapitel zeigen, dab die Intensitat des Bakterienlebens 
auf Moorboden durch dieselben Bedingungen und Mabnahmen gefordert wird, 
wie in mineralischen Erden: Eine Forderung ist wahrzunehmen bei Regu¬ 
lation des Wassergehaltes, bei Durchluftung, Bearbeitung, unter glinstigen 
Temperaturverhaltnissen, durch Kalkungen,Bodenimpfungen, eine Schadigung 
bei saurer Reaktion und weiter zunehmendem Sauregehalte, bei zu reichlichen 
Feuchtigkeitsgraden, kurz alien den Bedingungen, welche zu den erst auf- 
gefUhrten sich kontrar verhalten. 

Die bei starken Kalkungen des Hochmoores beobachteten schadigenden 
Wirkungen stellen eine Spezialfrage dar, auf die also in einer besonderen Arbeit 
speziell eingegeangen werden soli. 

(Zusammenfassende) bakteriologische Charakteristik der Moorarten bezuglich 
ihrer relativen Unterschiede und ihrer besonderen Eigenheiten. 

Wie man ganz allgemein, wenn man irgendwelche Objekte ins Bereich 
seiner Untersuchung zieht, zunachst nach alien denjenigen Merkmalen forscht, 
welche ihnen charakteristisch sind, und sie von alien anderen mehr oder weniger 
ahnlichen Naturkorpern unterscheiden, so sind auch bereits erfolgreich die 
wichtigsten Merkmale fiir Diagnosen zusammengestellt worden, die sowohl 
botanisch, wie in chemischer Hinsicht nicht nur den Begriff Moor uberhaupt, 
sondern speziell auch die untergeordneten Begriffe Hoch- und Niederungsmoor 
eindeutig klar abgrenzen. Botanisch hat meiner Auffassung nach C. A. W e b e r 
am klarsten die Definitionen gegeben: Ein Moor ist nach ihm ein Gelande, 
das mit einer reinen Humusschicht von einer gewissen Machtigkeit, im Mini¬ 
mum 20 cm im entwasserten Zustande betragend, bedeckt ist. Wahrend das 
Hochmoor speziell eine Schicht von Sphagnumtorf aufweist unmittelbar 
unter der Rohhumus- Oder Streudecke, oder eine geschlossene oberste Schicht 
aus Sphagnum torf und seinen mehr oder minder moderartigen Ver- 
witterungsprodukten besitzt, bezeichnet der Autor als Niederungsmoor andrer- 
seits ein solches Gelande, das speziell mit Erlentorf (Bruchwaldtorf), Seggentorf, 
Schilftorf oder Muddetorf bedeckt ist. Die Einzelheiten wolle man z. B. seiner 
Abhandlung: „t)ber Torf, Humus und Moor“ (Sonderabdruck aus den Ab- 
handlungen des Naturwiss. Ver. zu Bremen Bd. XVII. 2) entnehmen. — Che- 


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664 


Georg Albert Ritter, 


misch ist das Moor charakterisiert gegeniiber den anderen, mineralischen 
Boden durch seinen groBen Reichtum an organischer Substanz und seinen 
nur geringen Aschengehalt. Der Unterschied zwischen Hoch- und Niederungs- 
moor ist hier gegeben durch den geringen bzw. geringeren Gehalt des Hoch- 
moores an Kalk, Stickstoff und Salzen allgemein. 

Wenn nun jetzt von mir der Versuch gemacht werden soli, eine b a k - 
teriologische Charakteristik der Moore zu liefern, so bin ich mir wohl 
bewuBt, daB es gelingen wird, die Merkmale noch weiter zu vervollstandigen, 
zu erganzen. 

Als vorlaufige Charakteristik fiihre ich an: 

Fiirdie Moorboden Uberhaupt: 

Sie besitzen einen relativen Reichtum an Buttersaurebildnern, besonders 
Clostridien, vielleicht insbesondere wegen der anaeroben Bedingungen, 
die der hohe Wassergehalt und die ungeheure Menge der je vorhandenen 
oxydationsbediirftigen organischen Substanz (besonders der jungfraulichen, 
unkultivierten, wenig zersetzten Moore) kausal schafft. 

Das Vorkommen ferner von bestimmten Organismen, das sonst eigentlich 
ein allgemeines ist, so von Azotobacter (Knollchcnbildnern) und Nitrifikations- 
mikroben, ist hier nur ein vereinzeltes, eventuell uberhaupt kein primares, 
ureigenes. Eine erfolgreiche Tatigkeit von Nitratbildnern gehort zum min- 
desten allgemein zu den Seltenheiten: 

Fur Hochmoor speziell g e g e n u b e r N i e d e r u n g s m o o r: 

1. In allgemein floristischer Hinsicht: Hochmoor ist 
(sehr) keimarm, Niederungsmoor dagegen sehr keimreich. 

2. In speciell systematischer Hinsicht: Hochmoor 
zeichnet sich durch auffallend hohen Reichtum an Mykomyceten aus, da¬ 
gegen dominieren im Niederungsmoore stets unstreitig die Bakterien. 

3. In morphologischer Hinsicht: Hochmoor ist relativ 
reich an Sporenformen und sporenbildenden Organismen, aber das Niederungs¬ 
moor zeigt in erster Linie die vegetativen Zustande der Keime. 

4. In physiologischer Hinsicht: a) Hochmoororganismen 
sind, selbst wenn sie in giinstige Lebensverhaltnisse gebracht werden, denn- 
noch meist wenig virulent, dagegen zeigen sich die Keime von Niederungs- 
mooren immer von hoher Tatigkeit. 

b) Die Saurebildner sind im Niederungsmoore gar oftmals derart tatig, 
daB sie, auch ohne jeden kiinstlichen speziellen Eingriff des Bakteriologen, 
in Freilandserden mit dem Geruchssinne sehr deutlich wahrnehmbare Mengen 
von Fettsaurcn erzeugen, daB sie selbst in Pepton- und Nitritlosungen fur 
Nitratbildner „Buttersauregarungen“ erregen, statt die eigentlich zu erwar- 
tenden Umsetzungen auszulosen. Im Hochmoorboden betatigen sie sich nur 
maBig. 

Die Ertragsfahigkeit der Moorboden und die Remysche Methode der bakteriellen 

Bodenbeurteilung. 

DaB das von R e m y vorgeschlagene Verfahren der biologischen Boden- 
untersuchung kein ideales ist, verkannte der Autor selbst durchaus nicht. 
Auch in seiner letzten beziiglichen Abhandlung (T h. R e m y und G. Ro¬ 
sing, Beitrag zur Methodik der bakteriellen Bodenuntersuchung. CentralbL 


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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 


665 


f. Bakt. Abt. II. 29.1911. p. 36 ff.) anerkennt er wieder die Moglichkeit, grund- 
s&tzlich abweichende, bessere Methoden zu erfinden. Verschiedene derartige 
Versuche, so von Christensen (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 27. 
p. 443—451), van Suchtelen (ibid. 28. p. 45ff.) sind gemacht, aber 
auch diesen Forschern ist der Vorwurf nicht zu ersparen, daB durch ihre 
„Methoden“ einwandsfreie klare Bilder von den T&tigkeitsgraden der Erden 
sich nicht gewinnen lassen. Wenn ich in einerUntersuchung „Uber dasTrocknen 
der Erden“ (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 33.1912. p.116) auf einige besondere 
Mangel, die nicht sowohl dem Remy schen Verfahren an sich anhaften, son* 
dern die nur bei seiner Anwendung meist unbewuBt gemacht werden, aufmerk- 
sam machte, geschah es nicht, wie ich ausdriicklich betonte, um die bakteriolo- 
gische Bodenuntersuchung ganz allgemein oder die Remy sche Methode 
speziell zu diskreditieren, sondern um Mittel und Wege zu zeigen, wie dem tlbel 
am besten zu steuern sei. In diesem Sinne habe ich auch meine Vorschiage ge¬ 
macht, um die Zahl und GroBe der dem Verfahren anhaftenden Fehler zu ver- 
mindern. 

Ich habe nun schon darauf hingewiesen, daB speziell dem Moorbakterio- 
logen gerade die Remy sche Methode, wenigstens vorlaufig, allein die besten 
Dienste leistet, da solche Versuche mit geringen Mengen Impferde sich durch- 
fiihren lassen, und so die Fehler auf ein Minimum herabgesetzt werden, die 
speziell die Moorerde dank ihrer grofien Absorptionskraft und kolloldalen 
Wirkung dann ebenso bewirkt, wie infolge ihrer leichten Zersetzlichkeit, wenn 
mit bedeutenderen Erdmengen (wie dies bei „Erdversuchen“ der Fall wfire), 
gearbeitet wird: So ist die Methode schon allein hierdurch nicht nur gerecht- 
fertigt, sondern als uberhaupt vorlaufig meist nur einzig brauchbare zu be- 
zeichnen. — Aber wenn sich nun tatsachlich iiberdies noch zeigen laBt, daB 
die aus den Resultaten der Remy schen Methode bezuglich der Frucht- 
barkeit und der Ertragsf&higkeit der in Versuchen verwendeten Boden gezoge- 
nen Schliisse den tatsachlichen Verhaltnissen wirklich entsprechen, dann ist 
dadurch nicht allein allgemein ein weiterer Beweis fur (he Brauchbarkeit 
des Remy schen Verfahrens zwecks Bonitierung eines Bodens gegeben, 
sondern was hier im speziellen Falle besonders wichtig ist, es erscheint dadurch 
die von mir in meinen meisten Versuchen angewandte Remy sche Me¬ 
thode jetzt nicht mehr nur gerechtfertigt schlechthin, sondern direkt richtig, 
und beanspruchen die so gewonnenen Ergebnisse jetzt einen direkten positiven 
Wert, zwar nicht von absoluten, so doch von relativen Vergleichszahlen. 

Ich habe gezeigt, daB dem sauren, jungfraulichen Sphagnumtorfe, wie dem 
sog. Heidehumus nur eine geringste Tatigkeit der Keime zukommt, die aber mit 
zunehmender Kultur parallel anwachst und zu einer nicht unbedeutenden 
Virulenz gesteigert werden kann. Dagegen ubertrifft schon das unbebaute, 
rohe Niederungsmoor an Tatigkeit das Hochmoor, und steht der von mine- 
ralischen Erden beobachteten meist durchaus nicht nach. Auch hier iibt 
die Kultur, die Bearbeitung einen deutlich begiinstigenden EinfluB noch aus. 

Vergleichen wir die Fruchtbarkeitsverhaltnisse der einzelnen Moorarten 
mit dem bakteriologischen Befunde, so konstatieren wir tatsachlich eine ver- 
bliiffende Ubereinstimmung: Das rohe Hochmoor ist als ertragsfahiges Land 
ganz minimal zu bewerten. Aber durch Kalkung und sonstige KiUturmaB- 
nahmen, durch Drainage, Bearbeitung werden auf Hochmoor durchaus be- 
friedigende gute Ernten erzielt. Das Niederungsmoor dagegen erheischt an 
sich meist weniger MUhe und liefert an sich fast immer gute bis sehr gute 
Ertrage, gleich denen hoch klassifizierter mineralischer Erden. Aber auch hier 


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666 


Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc. 


bewirkt die Kultur noch eine Steigerung der Ertragsfahigkeit. Einzelheiten 
lese man diesbeziiglich in den Arbeiten der Bremer Moor-Versuchs-Station. 

In verbliiffender Weise finden auch die durch hohe Kalkungen des Hoch- 
moores verursachten schadigenden Wirkungen bakteriologisch ihren Aus- 
druck darin, daB die sehr stark gekalkten Boden wohl chemisch aktiver, aber 
biologisch in keinem Falle tatiger sind als nur maBig gekalkte, ja daB an 
biologischer Aktivitat die ersteren von den letzteren tibertroffen werden. 

Ventilieren wir nun noch kurz die Frage, ob auch Keimzahlungen in 
gleich vorziiglicher Weise ein Bild von der Fruchtbarkeit der betreffenden 
Erden uns gegeben haben wiirden, so ist dies entschieden sofort, ohne langeres 
Nachdenken, zu verneinen: Denn einmal wies ich ja schon darauf hin, daB 
infolge der physikalischen und morphologischen Eigenart des Moores derartige 
Untersuchungen nur ein Anrecht auf beschranktere Bedeutung besitzen, 
dann leuchtet es ja auch ganz allgemcin ein, daB die Tatigkeit einer Erde 
nicht sowohl von der gleichgUltigeren Zahl der je vorhandenen Keime, als 
dagegen ganz ungleich mehr von der viel wichtigeren jeweiligen Virulenz 
derselben beeinfluBt wird. Ich erinnere, es kam Fischer (1. c.) zu dem 
Resultate, daB unter Umstanden ein bearbeitetes Moor eine geringere Keim- 
zahl aufwcisen kann als ein unkultiviertes, und daB der Riickgang des Keim- 
gehaltes eventuoll eine direkte Folge der Kultur sein kann! Welche ver- 
kehrten, direkt falschen Vorstellungen der wirklich bestehenden Verhaltnisse 
miiBten aus diescr Arbeitsmcthode resultieren! 

DaB speziell wegen der groBen Absorptionskraft der kolloidalen Sub- 
stanzen der Moorerden und wegen der leichten Zersetzlichkeit derselben beim 
Erhitzen die gewohnlichen chemischen Methoden bei der Untersuchung groBerer 
Erdmengen meist vollig versagen, erwahnte ich bereits friiher: Nicht zuletzt 
auch aus dem Grunde, daB bei dem R e m y schen Verfahren mit nur geringen 
Erdmengen gearbeitet werden kann, die bereits zur Auslosung bakteriologischer 
Prozesse geniigen, ist das in der vorliegenden Arbeit zugrunde gelegte Unter- 
suchungsverfahren vollauf begriindet und gerechtfcrtigt. Eine besondere 
Arbeit wird die Unzulanglichkeit der iiblichen chemischen Methoden be- 
sonders fiir die quantitative chemische Priifung in Moorerden dartun. 


Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc. 

Fulmek, Leopold, Einige Leitsatze fiir die direkte Schad- 
lingsbekampfung im Obstbau. (Der Obstziichter. Jg. 10. 
1912. p. 120, 148 u. 180.) 

Beziiglich des Zeitpunktes des Auftretens ist den tierischen Schadlingen 
zuerst Beachtung zu schenken, wobei fiir die Bekampfung maBgebend ist, 
ob die Schadlinge frei auf der Baumoberflache sitzen oder sich mehr oder 
weniger vcrsteckt, bzw. im Innern der Pflanzenteile aufhalten. Bei natiir- 
lieher oder kiinstlicher Konzentrierung der Schadlinge ist die einfache mecha- 
nische Vernichtung (Klebstreifen, Fanglampen, Fangpflanzen usw.) den 
chemischen Bekampfungsmitteln vorzuziehen. Letztere Mittel, entweder 
in Pulverform aufgestaubt oder als Fliissigkeit mit Spritze oder Pinsel auf- 
getragen, lassen sich ihrer Wirkung nach zweckmaBig als Haut-, Magen- 
und Ateingifte unterscheiden. Bei weichhautigen und nackten Schadlingen 
geniigt ein Hautgift, auch Kontaktmittel genannt, schon in geringer Konzen- 
tration, wie Schniierseifenlosungen, Emulsionen verseifter Ole, Tabakextrakt- 


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Entwiokltmgshemmnng and Vernichtung der Bakterien etc. 


667 


losungen (auch als Magengift), Quassiaabsud, Insektenpulver und staubformig 
geloschter Atzkalk. Gegen widerstandsfahige Insekten wendet man Harz- 
olseife oder einen Zusatz von Spiritus oder Schwefelkohlenstoff'zu den obigen 
Mischungen an. Gegen Schadlinge mit besonders hartem und starkem Haut- 
panzer, die beifiende Mundwerkzeuge besitzen, kann ein au! die Pflanzen- 
oberflache aufgetragenes Magengift (Arsenpraparate, Chlorbaryum mit 
Melassezusatz usw.) von Wirkung sein. SchlieBlich kommen gegen jene 
Insektenschadlinge, die bei ihrer versteckten Lebensweise oder infolge besonde- 
rer Schutzeinrichtungen nicht direkt mit dem Bekampfungsmittel in Kontakt 
gebracht werden konnen, Atemgifte (Dampfe von Schwefelkohlenstoff, 
Benzin usw.) zur Anwendung. Die der Obstkultur schadlichen Pilze lassen 
sich in zwei Hauptgruppen unterscheiden: diejenigen Pilze, die innerhalb des 
befallenen Pflanzenteiles, auf Kosten des Pflanzengewebes, weiterwuchern 
und Pilze (hierher gehoren die echten Meltaupilze), die sich auBen auf der 
Oberflache des befallenen Pflanzenteiles entwickeln und nur ihre Saugorgane 
durch die Oberhaut in das Pflanzengewebe hineinsenden. Als spezifisches 
und direktes Bekampfungsmittel gegen die echten Mehltaupilze hat man den 
gemahlenen Schwefel oder schwefelhaftige Praparate erkannt, wahrend gegen 
die iibrigen schadlichen Obstbaumpilze aus der erstgenannten Gruppe zu- 
meist Kupferpraparate gebraucht werden. Den Bespritzungen mit letzteren 
Praparaten kommt naturgemaB nur eine vorbeugende Bedeutung zu. Die 
im Innern des Pflanzengewebes wuchernden Pilzkorper miissen bei der Winter- 
bekampfung durch mechanische Vernichtung (Zuriickschneiden der befallenen 
Triebe, griindliche Sauberung des Baumes, Verbrennen des Abfalles usw.) 
oder durch stark konzentrierte, nur wahrend der Vegetationsruhe zulassige 
Penetrationsmittel auf ein MindestmaB eingeschrankt werden. Zum SchluB 
hat Verf. zwei Tabellen (Pilzgifte und Insektengifte) zusammengestellt, die 
in knappster Form einen raschen und hinreichenden Dberblick Uber einige 
vielfach in Anwendung stehende chemische Pflanzenschutzmittel und deren 
eigenartige Verwendung ermoglichen soli. S t i f t (Wien). 

Fulmek, L., Schadlingsbekampfung wahrend der Vege¬ 
tationsruhe. — Herbst-oderFriihjahrsbespritzung? 
(Der Obstziichter. Jg. 10. 1912. p. 89.) 

Die Bespritzung der Obstbaume im unbelaubten Zustande zur Bekamp- 
fung schadlicher Tiere und Pilze hat vor der Laubbehandlung manche Vor- 
teile, da durch den Wegfall der Belaubung die zu behandelnde Baumober- 
flache auf ein MindestmaB eingeschrankt ist und ferner auch die Schadlinge 
groBtenteils auf ein MindestmaB ihrer korperlichen oder gesellschaftlichen 
Ausdehnung beschrankt sind. Die mechanische Schadlingsvernichtung 
durch griindhche Sauberung der Obstbaume nach dem Laubfall wird am besten 
im Herbste vorzunehmen sein. Der Boden ist auch tief zu untergraben, 
damit die in den oberflachlichen Bodenschichten iiberwinternden Schadlinge 
tiefer unter die Erde kommen und dadurch ihr Wiederherauskommen im 
FrUhjahr erschwert ist. Es iiberwintern allerdings gewisse Obstschadlinge 
ziemhch vereinzelt und zerstreut hinter den Knospenschuppen und Rinden- 
rissen und hinter der Borke des Baumstammes versteckt. Immerhin ist aber 
bei den Uberwinterungsstadien aller Schadlinge die schadigende Tatigkeit 
ganz oder fast ganzlich eingestellt, so daB die Schadlingsvernichtung wahrend 
der Vegetationsruhe noch den Vorteil einer vorbeugenden Behandlung hat. 
Wenn auch die Uberwinterungsformen der Obstbaumschadlinge gegen auBere 


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668 


Neue Liters tux. 


Einfliisse besonders geschiitzt sind, so sind doch auch die Bekampfungs- 
fliissigkeiten in bedeutend starkeren Losungen ohne Baumbebandlung zu- 
lassig. Untei' den chemischen Mitteln zur Winterbekampfung sind Magen- 
gifte naturgemaB ohne Belang, so daB nur Kontaktmittel bleiben. Diese 
wirken entweder schon bei einfacher Uberkrustung (Inkrustationsmittel) 
oder, wie die oligen und atzenden Fliissigkeiten, beim Eindringen in tiefer 
liegende Schichten (Penetrationsmittel). Diese Unterscheidung ist wegen 
der geeigneten Anwendungszeit besonders wichtig. Der Kalkanstrich und 
die Schwefelkalkbriihe z. B. konnen ganz gut schon im Herbst an frostfreien 
Tagen aufgetragen werden, w&hrend die Herbstanwendung von Penetrations- 
mitteln, wie Karbolineum, Petroleumseifenbriihe, Lysol u. dgl. zur Total- 
bespritzung bei dem herbstlichen Saftriickgang fur die Baume gefahrlich 
erscheint. Penetrationsmittel sollen in die feinsten Borkenritzen eindringen, 
sollen die abgestorbene Rindenborke moglichst durchdringen, aber sich nicht 
in das darunterliegende lebende Rindengewebe hineinziehen. Dies ist am 
ehesten bei der Anwendung im zeitigen Friihjahr zu erreichen, wenn der 
aulsteigende Saftstrom den Innendruck im lebenden Pflanzengewebe wieder 
erhoht. Die Friihjahrsbespritzungen mit 6—10-proz. Emulsionen der ge- 
nannten Mittel ist bei frostfreiem Wetter knapp vor dem Schwellen der Knos- 
pen vorzunehmen. Steinobstbaume sind gegen die Bespritzungen viel emp- 
findlicher als Kernobstbaume. S t i f t (Wien). 


Neue Literatur, 

zueammengeatellt Ton 

Prof. Dr. Otto Hamann, 

Oberblbliothekar der Xgl. Bibllothek in Berlin. 


Allgemeines, Lehrbiicher usw. 

Bericht der Hauptstelle fiir Pflanzenschutz in Baden fur das Jahr 1911, bearb. von 
C. v. W a h 1 u. K. M ii 11 e r. (Einrichtung z. Beobachtung u. Bekampfung v. Pflan- 
zenkrankheiten a. d. grofiherz. landw. Versuchsanst. Augustenburg. VI, 116 p. m. 
9 Fig. gr. 8°. Stuttgart (E. Ulmer) 1912). 3 JC. 

Bericht fiber die Tatigkeit der k. k. landw.-chemischen Versuchsstation und der mit 
ihr vereinigten k. k. landw.-bakteriologischen u. Pflanzenschutzstation in Wien im 
Jahre 1911. (Ztschr. f. d. landw. Versuchswes. i. Osterr. 1912. Heft 4. p. 324—419.) 

Fuchs, Gilb., Morphologische Studien iiber Borkenkafer. 2. Die europaischen Hyle- 
sinen. Miinchen (Reinhardt) 1912. 53 p. 3 Taf. u. Fig. 8°. 4 X. 

Gayon, U., et Lafforgue, G., L’Altise. Rapport sur les travaux de la commission de la 
Gironde pour Tann6e 1911. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 966. p. 841—846.) 

Meyer, Arthur, Die Zelle der Bakterien. Vergleichende und kritische Zusammenfassung 
unseres Wissens iiber die Bakterienzelle. Jena (Fischer) 1912. 8°. 1 Taf. u. 34 Fig. 

12 

Schwangart, Ergebnisse einer Informationsreise zu Prof. P. Marchal - Paris. (Mitt, 
d. Dtschn. Weinbau-Ver. Jg. 7. 1912. No. 6. p. 207—214.) 

Stephan, Jul., Insektenschadlinge unserer Heimat. (176 p. mit 134 Abbild.). kl. 8°. 
Leipzig (Th. Thomas Verl.) 1912. Volksbiicherei, Naturw.-technische. No. 29. —,20 .N. 

Untersuchungsmethoden, Instrument usw. 

Baehr, George, and Kantor, John, A comparative study of methods for staining the 
capsules of bacteria. (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 63. 1912. Heft 1. p. 120 
— 128 .) 


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None Literatur, 


669 


Systematik, Morphologic. 

Araaud, G., et Fotix, E„ Sur l’Oidium des chenes (Microshpaera quercina). (Compt. rend. 

Acad. Sc. T. 154. 1912. no. 20. p. 1303—1305.) 

Bretschneider, Art., Die falschen Meltaupilze (Peronosporaceae) und ihre Bekampfung. 

(Monatsh. f. Landw. 1912. Heft 5. p. 138—147. M. Abbild.) 

Cameron, P., On a collection of parasitic Hymenoptera made by Froggatt in New South 
Wales 1. (Proc. Linnean Soc. of New South Wales for the year 1911. Vol. 36. Part 2. 
no. 142.) 

Douglas, 8. R., et Distaso, A., iStudes sur le noyau des bact£ries l.e m6m. Sur un nou¬ 
veau bacille dont le noyau est trds Evident. (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 63. 
1912. Heft 1. p. 1—7, 1 Taf.) 

Henneberg, W., Morphologisch-physiologische Untersuchungen liber das Innere der 
Hefezellen. (Wchnschr. f. Brauerei. Jg. 29. 1912. No. 24. p. 321—225; No. 25. 3 Taf.) 
Man g in, L. f et Patouillard, N., Les Atichiales, groupe aberrant d’Ascomyc&tes inferieurs. 

(Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 1912. no. 23. p. 1475—1481, 2 Fig.) 

Nadson, G. A., u. Konokotin, A. G., Guilliermondia, eine neue Gattung von Hefepilzen 
mit heterogamer Kopulation. (Wchschr. f. Brauerei. Jg. 29. 1912. No. 23. p. 309—312. 
No. 24. p. 332—335, 45 Fig.) 

Passy, Pierre, Les teignes du poirier. (Journ. d’agric. pratique Paris. T. 12. I. no. 22. 
p. 691—693, m. 7 Fig.) 

Stewart, Jan Strothers, Pipette for the collection of discharges for bacteriological exa¬ 
mination. (Edinburgh med. Journ. N. S. Vol. 8. 1912. no. 4. p. 347—348. 1 Fig.) 

y. Wahl, C., Drei gefahrliche Hopfenschadlinge. (Badisches landw. Wchnbl. 1912. No. 19. 
p. 540—542.) 

Zacher, Friedrich, Afrikanische Fruchtfliegen. (Der Tropenpflanzer. 1912. No. 5. p. 236 
—243, m. 4 Abbild.) 

Biologic. 

Bertrand, Gabriel, et Rosenblatt, Recherches sur 1’hydrolyse compare du saccharose 
par divers acides en presence de la sucrase de levure. (Ann. de Finst. Pasteur. 
Ann6e 26. 1912. no. 5. p. 321—331.) 

Capos, J., La biologie et le traitement de l’Eud6mis et de la Cochylis en 1911. (Rev. 

de viticult. Ann6e 19. 1912. p. 773—778, 818—821, 846—851.) 

Hanzawa, Jon, Untersuchungen iiber die Pilze auf dem getrockneten Boniten oder 
„Katsuobushi“. (The Journ. of the college of agr. Sapporo, Japan. 1912. Vol. 4. 
Part 5. p. 215—242, m. Taf. 19—23.) 

Hiltner, Uber den EinfluB der Emahrung und der Witterung auf das Auftreten pilz- 
licher und tierischer Pflanzenschadlinge. (Jahrb. d. Dtschn. Landw.-Gesellsch. 1912. 
Lfg. 1. p. 156—169.) 

Rinckleben, Paul, Die Gewinnung von Zymase unter besonderer Berucksichtigung der 
Plasmolyse frischer Brauereihefe (Forts.). (Allg. Ztschr. f. Bierbr. u. Malzfabrik. 
Jg. 40. 1912. No. 25. p. 280—281; No. 26. p. 288—292.) 

Robert, Mode de fixation du calcium par FAspergillus niger. (Compt. rend. Acad. Sc. 
T. 154. 1912. no. 20. p. 1308—1310.) 

Roger, H., Influence de la bile sur les fermentations microbiennes. 3. Fermentation 
du glycose. (Compt. rend. Soc. biol. T. 72. 1912. no. 14. p. 603—604.) 

Zikes, Heinrich, Die Bestimmung der Generationsdauer der Hefen, ein Kriterium zur 
Beurteilung ihrer Beeinflussung durch auBere Faktoren. (Allg. Ztschr. f. Bierbr. u. 
Malzfabrik. Jg. 40. 1912. No. 23. p. 254—256.) 

Beriehungen der Bakterien und Parasiten zur unbelebten Natur. 

Luft, Wasser, Boden. 

Calmette, A., et Rolants, E., Recherches sur F6puration biologique et chimique des eaux 
d’6gout. Paris (Masson et Cie.) 1912. 357 p. 8°. 2 Taf. u. 20 Fig. 

Haopt, Wasserverunreinigung. Deutsche Fischerei-Ztg. 1912. No. 1. p. 9—12; No. 2. 
p. 24—25.) 

Kausch, Oskar, Die im Jahre 1911 in Deutschland patentierten Neuerungen auf dem 
Gebiete der Wasserreinigung. (Das Wasser. Jg. 8. 1912. p. 141—143, 170—173, 12 Fig.) 
Menini, Giorgio, La sterilizazione dell* acqua per mezzo dei raggi ultra violetti. (Lo 
Sperimentale. Anno 65. 1912. Fasc. 5/6. p. 632—633.) 

Stocks, H. B., Water analysis for sanitary and technical purposes. London (Griffin) 
. 1912. 8°. 5 JC. 


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670 


Neue Literatur. 


Violle, Experiences sur la sterilisation de 1’eau par les rayons ultra-violets. (Arch, de 
med. et pharm. nav. T. 97. 1912. no. 4. p. 279—293.) 

Winckler, Axel, t)ber Wassertrinken und Trinkwasser. (Internat. Mineralquellen-Ztg. 
Jg. 13. 1912. No. 278; No. 279. p. 4—5.) 

Milch, MolkereL 

Behre, A., Weitere Ergebnisse von Stallproben in der Umgegend von Chemnitz und 
zur Methodik der Milchuntersuchung. (Milchwirtschaftl. Centralbl. 1912. Heft 12. 
p. 353—369.) 

Devarda, A., Die Frage der Milchverfalschung. (Wiener landw. Ztg. 1912. No. 48. 
p. 573.) 

Eber, A., Untersuchungen fiber den Tuberkelbazillengehalt der Milch und der Molkerei- 
produkte in einer Kleinstadt. (Ztschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. 1912. Jg. 22. Heft 8. 
p. 243—249; No. 9. p. 277—280.) 

Erlbeck, Alfred M., Hygiene der Milch in den Stadten und deren Milchversorgung. 

(Milchwirtschaftl. Centralbl. 1912. Heft 10. p. 306—312.) 

Gratz, 0 ., u. A. N&ray, Vergleichende Untersuchungen iiber die Brauchbarkeit der Kata- 
lase, Reduktase und Leukocytenprobe zur Erkennung von Mastitis-Milchen. (Milch- 
wirtschaftl. Centralbl. 1912. Heft 8. p. 225—232.) 

Henneberg, W., Kefir und seine Bereitung. Die Deutsche Essigindustrie. 1912. No. 17. 
p. 133; No. 18. p. 145, m. Abbild.) 

Eobele, Wilhelm, Untersuchungen iiber die hamolytische Wirkung der Kolostralmilch 
der Kuh. 30 p. 8°. [Diss. ] Stuttgart. Jena 1911. 

Kreidl, Alois, u. Lenk, Emil, Kapillarerscheinungen an Milch verschiedener Tierarten 
und an anderen tierischen Fliissigkeiten. (Sitz.-Ber. d. Kaiserl. Akad. d. Wiss. Wien. 
1912. Bd. 120. Abt. III. Heft 4/7. p. 229—268, m. 30 Textfig.) 

Laessig, H„ Aufzucht und Zwangserhitzung der Magermilch. (Mitt. d. Dtschn. Landw. - 
Gesellsch. 1912. No. 14. p. 200—201.) 

Rammstedt, O., Gewinnung und Beurteilung hygienisch einwandfreier Kuhmilch. (Che- 
miker-Ztg. 1912. No. 69. p. 645—648.) 

Rogers, L. A., Bacteria in milk. 23 p. Washington. 8°. 1912. (U. S. Dep. of agric. 
Farmers’ bull. no. 490.) 

Rosengren, L. Fr., Untersuchung naeh der Ursache des sog. „Hefegeschmackes fc< der 
Butter. (Milchwirtschaftl. Centralbl. 1912. Heft 11. p. 321—330.) 

Salus, Gottlieb, Untersuchungen zur Hygiene der Kuhmilch. 1. (Arch. f. Hyg. Bd. 75. 
1912. Heft 8. p. 353—370.) 

Schorer, Edwin H., and Rosenau, M. J., Tests of the efficiency of pasteurization of milk 
under practical conditions. (Journ. of med. research. Vol. 26. 1912. no. 1. p. 127—158.) 

Bier, Bierbereitung. 

R. L., t)ber Klarung und Pasteurisierung von SiiBbier. (Wchnschr. f. Brauerei. Jg. 29. 
1912. No. 17. p. 246.) 

Wein, Weinbereitung. 

MeiBner, R., Versuche iiber die Entsauerung von 1910er wiirttembergischen Weineu 
mittels reinen gefallten kohlensauren Kalkes. (Ztschr. f. Garungsphysiol. 1912. Bd. 1. 

p. 1-18.) 

Andere Nahrungsmittel. 

Luhmann, E., Konservierungsmethoden und Konservierungsmittel. (Konserven-Ztg. 
Jg. 13. 1912. No. 25. p. 193—194.) 

Neumann, M. P„ Mohs, K. u. Knischewsky, 0 ., t)ber den EinfluB organischer Sauren 
auf Weizengeback unter Beriicksichtigung der Infektion mit fadenziehenden Bak¬ 
terien. (Ztschr. f. d. ges. Getreidewesen. Jg. 4. 1912. No. 5. p. 127—132, 3 Fig.) 

Beziehungen der Bakterien und Parasiten zu Pflanzen* 

Krankheitserregende Bakterien und Parasiten. 

Die heurige Maikaferplage. (Allg. Wein-Ztg. Jg. 29. 1912. No. 24. p. 281.) 

Eckstein, Karl, Der Kiefemspinner, Dendrolimus (Lasiocampa) pini L., seine Beschrei- 
bung und Lebensweise, als 4. Aufl. d. Schrift: Wie findet man Parasiten in den R&upen 
des Kiefernspinners? 30 p. m. 18 Fig. 1912. (Neudammer forstliche Belehrungshefte. 
16. Neudamm, W. Neumann.) —,20 A. 


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Neue Literatur. 


671 


Oernek, R., EinfluB der Witterung auf das Auftreten der Peronosporakrankheit der 
Reben. (Weinbau u. -handel. 1912. No. 18. p. 199—200.) 

Hecke, L. # Das Auswintem des Getreides. (Wiener landw. Ztg. 1912. No. 47. p. 563 
—567, m. 5 Abbild.) 

Hiltner, L., Uber die Kartoffelmotte, Pthorimaea operculella Zett., einen neuen Kar- 
toffelschadling. (Prakt. Blatter f. Pflanzenbau u. -schutz. 1912. Heft 5. p. 51—52. 
Liistner, Uber MaBnahmen zur Verhtitung von Rauchschaden an Reben. (Mitt. iib. 

Weinbau u. Kellerwirtschaft. 1912. No. 6. p. 88—93.) 

Mangin, Maurice, Contribution & l’6tude de la maladie des Ronds du Pin. (Compt. rend. 

Acad. Sc. T. 154. 1912. no. 23. p. 1525—1528.) 

Maafien, A., Uber die Nosemakrankheit der Bienen. (Bienenwirtschaftl. Centralbl. 1912. 
No. 10. p. 151; No. 11. p. 162.) 

Muller, C., u. Molz, E., Uber Schadigung von Zuckerriiben durch die Gartenhaarmucke, 
Bibio hortulanus L. (Deutsche landw. Presse. 1912. No. 46. p. 537.) 
d’Oliveira, Duarte, La cochenille des orangers (Icerya Purchasi) en France. (Rev. de viti- 
cult. Ann6e 19. 1912. no. 965. p. 826—828.) 

PreiB, A., Die Hauptschadlinge des Rapses und ihre Bekampfung. (Ill. landw. Ztg. 1912. 
No. 38. p. 361, m. Abbild.) 

Rant, A., Uber die Djamoer-Oepas-Krankheit und iiber das Corticium Javanicum Zimm. 

50 p. Buitenzorg. gr. 8°. (Bull, du jardin bot. de Buitenzorg. 2. ser. no. 4, m. 14 Fig.) 
Reh, L., Ein wenig beachteter, sehr schlimmer Himbeerfeind. (Der prakt. Ratg. im 
Obst- u. Gartenbau. 1912. No. 18. p. 161, m. Abbild.) 

Scheidter, Franz, Beitrag zur Lebensweise eines Parasiten des Kiefemspinners, des Me- 
teorus versicolor Wesm. (Naturw. Ztschr. f. Forst- u. Landw. 1912. No. 4/5. p. 300 
—315, m. Abbild.) 

Spiekermann, A., Uber eine merkwiirdige FraBbeschadigung am Roggen. (Prakt. Blatter 
f. Pflanzenbau u. -schutz. 1912. Heft 5. p. 53—54.) 

Stift, A., Uber den Wurzelkropf. (Osterr.-Ung. Ztschr. f. Zuckerind. u. Landw. 1912. 
Heft 2. p. 241—249, m. Zeichn. im Text.) 

Stormer, K., u. Kleine, R., Uber das Auswintern des Weizens und das Auftreten der 
FuBkrankheiten. (Ill. landw. Ztg. 1912. No. 38. p. 360.) 

-, Pflanzenpathologische Tagesfragen. II. 1. Die Drahtwurmer. 2. Die Getreide- 

blumenfliege (Hvlemyia coarctata Fall.) (Deutsche landw. Presse. 1912. No. 43. p. 505.) 

-, Pflanzenpathologische Tagesfragen. IV. 1. Das Auftreten der Riibennema- 

tode an Hafer, sowie die Dorrfleckenkrankheit des Hafers. 2. Das Auftreten des Mel- 
taus Ervsiphe grain inis am Winterweizen und anderen Getreidearten. (Ill. landw. 
Ztg. 1912. No. 51. p. 471-473.) 

Vidal, J. L., Les suits du mildiou. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 965. p. 813—818.) 
Wiist, V., Die Erdraupen der Saateulen (Agrotis segetum W. V., Agrotis Tritici L., 
Agrotis exclaraationis L.). (Prakt. Blatter f. Pflanzenbau u. -schutz. 1912. Heft 5. 
p. 54—56.) 

Entwicklungshemmuug und Vernichtung der Bakterien und Parasiten. 

Pflanzenschutz. 

Ankenbrand, Ludw., Die Bekampfung der Obstschadlinge auf naturgemaBer Grund- 
lage. 146 p. 8°. Harzbiirg (Jungborn-Verlag) 1912. M. iib. 100 Abbild., geb. in 
Halbleinw. 2,50 JC. 

Aumann, Vergleichende LTntersuchungen iiber die Wirksamkeit bakterieller und che- 
mischer Rattenvertilgungsmittel. (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 63. 1912. 
Heft 2/3. p. 212—221.) 

Bekampfung des Heu- und Sauerwurms und des Rebenstechers. (Allg. Wein-Ztg. 
Jg. 29. 1912. No. 24. p. 281—282.) 

Chauvignd, Auguste, Experiences de tir contre la grele a Vouvray. (Rev. de viticult. 
Annee 19. 1912. no. 965. p. 825—826.) 

Curtice, Cooper, Progress and prospects of tick eradication. (27 ann. Rep. Bur. of animal 
ind. for the year 1910 (ersch. Washington 1912). p. 255^—265.) 

Eckstein, Karl, Die Maikafer, ihre Bekampfung und Verwertung. 34 p. 16°. Neudamm 
(J. Neumann) 1912. (Neudammer forstliche Belehrungshefte.) M. 7 Fig. —,20 JH. 
Faes, H., Traitement de la Cochylis. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 963. p. 759 
—760.) 

Fischer, Wert des Leuchtklebebandes der Firma H. GroB in Hamburg zum Fangen 
der Heu- und Sauerwurmmotten. (Mitt. iib. Weinbau u. Kellerwdrtsch. Jg. 24. 1912. 
No. 6. p. 86—87.) 


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672 


. Inhalt. 


Hiltner, L., t)ber die Heilung kranker Reben und ObBtb&ume ubw. durch Einfuhning 
von Eisenvitriol und Nahrsalzen in die Stamme. (Prakt. Blatter f. Pflanzenb&u u. 
-Bchutz. 1912. Heft 5. p. 49—51.) 

Math, Fr., Zur Bekampfung des Heu- und SauerwurmB mit nikotinhaltigen Spritzbruhen. 

(Weinbau u. -handel. 1912. No. 23. p. 253—255.) 

Kulisch, P., Bekampfung der Peronospora durch Bespritzung der Untereeite der Blatter. 

(Landw. Ztschr. f. Els.-Lothr. 1912. No. 18. p. 389—393.) 

Larne, Pierre, Essais de pulv&isateurs k traction. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. 
no. 966. p. 851—855, m. Fig.) 

—, Essais de pulv^risateurs a dos. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 965. p. 821 
—823, 3 Fig.) 

Miffler-Thurgaa, H., Die Bekampfung der Peronospora auf Grand neuer Forechungen. 

(Mitt. d. Dtschn. Weinbau-Ver. Jg. 7. 1912. No. 6. p. 193—205.) 

P., Les traitements compl^mentaires aux poudres sulfat^es et aux soufres composes. 

(Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 964. p. 792—794.) 

Ransom, B. H., and Graybill, H. W., The use of arsenical dips in tick eradication. (27 ann. 
Rep. Bur. of animal ind. for the year 1910 (ersch. Washington 1912). p. 267—284, 
6 Taf.) 

Remmler, Hans, Die Bekampfung des Aaskafers. (Ill. landw. Ztg. 1912. No. 42. p. 389, 
m. Abbild.) 

Schander, Neuere Methoden zur Bekampfung des Aaskafers, des Schildkafers und der 
Blattlause. (Die Deutsche Zuckerind. 1912. No. 21. p. 460—463.) 

Vermorel, V., et Dantony, E., Tension superficielle et pouvoir mouillant des insecticides 
et fungicides. Moyen de rendre mouillantes toutes les bouillies cupriques et insecti¬ 
cides. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 1912. no. 20. p. 1300—1302.) 

-, Les insecticides extemes mouillants. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 963. 

p. 764—765.) 


Inhalt 


Original-Abhandlungen. 

Ritter, Georg Albert, Beitrage zur Kennt- 
nis der niederen pflanzlichen Organismen, 
besonders der Bakterien, von Hoch- und 
Niederangsmooren, in floristischer, mor- 
phologischer und physiologischer Be- 
ziehung, p. 577. 


Entwicklnngshemmnng and Verniohtang 
der Bakterien. 

Folmek, Leopold, Einige Leitsatze fiir die 
direkte Schadlingsbekampfung im Obst- 
bau, p. 666. 

—, Schadlingsbekampfung wahrend der 
Vegetation8rahe. — Herbst- oder Friih- 
jahisbespritzung? p. 667. 


Neae Literatar. p. 668. 


Die Herren Mitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereits tertiggestellte 
Klischees — falls solche mit den Mannskripten abgeliefert werden — nieht 
der Redaktion, sondem direkt der Yerlagsbachhandlung Gustav Fischer 
in Jena einzusenden. 


Abgeschlossen am 6. August 1912. 


llofbaohdraokerei Eadol»tadt. 


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Centratblatt (or Bakl etc. 0. Abt. Bd. 34. No. 26 

Ausgegeben am 18. September 1912. 


Inhaltsverzeichnis. 


L Yerzeichnis der in Band 34 enthaltenen Arbeiten. 


Abderhalden, E., Handbuch der bioche- 
mischen Arbeitsmethoden. 337 

Agolhon, H m Action de la lumi&re sur les 
diastases. 255 

Anderson, J. P., Iowa Erysiphaceae. 289 
Andres, H„ Die Pirolaceae des Ascherson- 
schen Herbariums. 320 

Anonymos, The control of scale insects by 
fungoid parasites. 347 

—, Remedy for pumpkin beetle (Aulaco- 
phora oliverei). 348 

Appel und Riehm, Untersuchungen liber 
die Brandkrankheiten des Getreides. 476 
— und Schlnmberger, Zur Biologie der 
Kartoffelpflanze. 476 

-, Zur Kenntnis der Blattrollkrank- 

heit der Kartoffel. 477 

Arnand, 0., Contribution & l’6tude des 
fumagines. Partie II. Syst6matique 
et organisation des esp^ces. 291 
Aolmann, Neue Pimelopus-Arten (Co- 
leopt.) schadlich an Kokospalmen. 297 
Averna-Sacca, R., L’acidita dei succhi delle 
piante in rapporto alia resistenza contro 
gli attacchi dei parassiti. 345 

Ayers, L Henry, Kasein media adapted to 
milk analysis. 67 


Baenitz, C., Herbarium Dendrologicum 

322 

Baer, W., Omithologische Miszellen. 352 
Bagnall, Rich. 8., Descriptions of three 
new Scandinavian Thysanoptera (Tubu- 
lifera). 332 

Bainier, O. et Sartory, A., Etude d’une 
espece nouvelle de St^rigmatocystis. 
Sterigmatocystis flavipes (n. sp.). 251 

-, Etudes biologiquee et morpho- 

logiques de certains Aspergillus. 250 
Bambeke, Ch. van. La relation du myce¬ 
lium avec le carpophore chez Ithyphallus 
impudicus (L.) Sacc. et Mutinus caninus 
(Huds.) Fries. 307 

Bancroft, Keith, A preliminary note on the 
fungus causing the „die back 4 4 disease 
of cacao and of para rubber. 308 

Bandys, Ed., Beitrag zur Erforschung 
bohmischer parasitarer Mikromyzeten 
aus den Familien der Peronosporaceen, 
Perisporiaceen, Ustilagineen, Uredineen. 

ZwelU Abt. Bd. 34. 


[PrispSvSk koyzkumu 6esk^ch mikro- 
parasitfi houbovjtah ze skupin Perono- 
sporaceae de By., Perisporiaceae Fr., 
Ustilagineae Tul. a Uredineae Brogn. ] 

283 

—, Die Uberwinterung der Rostpilze durch 
Uredosporen in Bohmen. Vorlauf. Mit- 
teil. [Pf“ezimov4m rezu v^trus y letnimi 
v Cechdch. Predbezn6 sdeienl.J 286 
Bericht der groBherzoglichen Wein- und 
Obstbauschule in Oppenheim am Rhein 
liber ihre Tatigkeit vom Jahre 1903 bis 
zum Jahre 1910. 354 

Beriese, A., La Diaspis pentagona Targ. 

e gli insetti suoi nemici. 347 

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Bdrner, Untersuchungen iiber die Reblaus. 

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Bohntinsky, Karl, t)ber die Verwandlung 
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Bonnier, D., Verbreitung von Pilzkeimen 
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Boodle, L. A. and Dallimore, W., Report 
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43 


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Clark, Ernest D. s. Seaver, Fred J. 

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Coker, W. C. and Wilson, Luise, Schizo- 
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Colin, H., Hydrolyse de quelques poly¬ 
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Dieckmann, H., Einige Bemerkungen iiber 
die Galle von Cecidosis eremita. 323 
Diedicke, H., Aufzahlung der in der Um- 
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Diedicke, H., Die Gattung Plenodomus 
Preuss. 285 

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tiopsis. 290 

Dietel, P., t)ber einige Kultur-Versuche 
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Eckardt, Wilhelm R., Uber die Einwir- 
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Eichinger, Alfons, Die Pilze. 243 
Escherich, K., Die Nonnenbekampfung. 

351 

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Bericht. 350 

Euler, H. und Johansson, D., tTber die 
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dung der Kohlensaure bei der alkoho- 
lischen Garung. 257 

Evans, Alioe C. s. Hastings, E. G. 

Faber, F. C. von, Ober das standige Vor- 
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Fahringer, Josef, Die Nahrungsmittel 
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zur Biologie dieser Insektengruppe. 325 
Fallada, 0. s. Strohmer, F. 

Fanil, J. H., The Cytology of the Laboul- 
beniales. 245 

Feigl, J. s. Guth, F, 

Felsinger, L., Neue Forschungsergebnisse 
liber den Stickstoffhaushalt des Acker- 
bodens. 277 

Figdor, Dbergangsbildungen von Pollen- 
zu Fruchtblattem bei Humulus japoni- 
cus Sieb. et Zucc. und deren Ureache. 

320 


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Register. 


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Fischer, Ed., Methoden zur Auffindung 
der zusammengehorigen Sporenformen 
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Franzen, H. und Steppuhn, 0., Beitrage 
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Ameisensaure durch Hefen. 246 

Fries, Rob. E., Ein fasziierter Saulenkaktus. 

[En fasciered pelar-KaktA] 320 

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bei der Sporenbildung von Nidularia. 244 
Fritzsche, William, Ein Beitrag zur Kennt- 
nis der Vermehrung von Lymantria 
dispar. Ausfall der Digenese. 335 

Folmek, Leopold, Einige Leitsatze fiir die 
direkte Schadlingsbekampfung im Obst- 
bau. 666 

—, 8c hadlingsbekampfung w&hrend der 
Vegetationsruhe. — Herbst- oder Friih- 
jahrsbespritzung? 667 

Fyles, Thom. W., Gnorimoschema septen- 
trionalis n. sp. 324 


Gainey, P. L. s. Stevens, F. L. 

O’Gara, P. J., Parasitism of Coniothyrium 
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in den Pflanzen. 254 

Goodey, T. A., Contribution to our Know¬ 
ledge of the Protozoa of the Soil. 281 
Gorini, Costantino, Die f rise hen, gelagerten 
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heitlichen Beschaffenheit der Milch. 
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Gotschlich, E. und Bitter, H., Kontrolle 
der Trinkwasserversorgung Alexandriens 
(Jewell-Schnellfilteranlage) indenJahren 
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Grafe, V. und Richter, 0., Uber den Ein- 
fluB der Narkotika auf die chemische 
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in einer Azetylenatmosph&re 328 

Greaves, J. E. s. Stewart, Robert. 
Greig-Smith, Bacterial Slimes in Soil. 

(Orig.) 226 

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of the Soil. (Orig.). 224 

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Soil. (Orig.). 227 


Groeger, A., Die wichtigsten Enzymreak- 
tionen zur Unterscheidung roher und ge- 
kochter Milch unter besonderer Beriick- 
sichtigung der Schardinger-Reaktion 259 


Order, F. von, Ober die Prodigiosusgelati- 
nase. 247 

Grossenbacher, J. G. and Dnggar, B. M., 

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Grosser, W., Beschadigungen und Krank- 
heiten der Kulturgewachse Schlesiens 
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Gath, F. und Feigl, J., Beitrage zur Kennt- 
nis der Wirkungsweise biologischer Kor- 
per. 344 

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von Fermenten im Abwasser. 343 


Hachtel, Frank, W. s. Stokes, William, 
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Harding, H. A., The Bacteriological Impro¬ 
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Harter, L. L., A new species of Altemaria. 

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Hastings, E. G., A Method for the Preser¬ 
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Hedgoock, George, Grant, Notes on Peri- 
dermium cerebrum Peck, and Peridermi- 
um harknessii Modre. 289 

Hedin, G„ Weiteres iiber die spezifische 
Hemmung der Labwirkung. 265 

Heinricher, E., Beeinflussung der Samen- 
keimung durch das Licht. 325 

Henschel, G., Das Verhalten des technischen 
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rung sowie unter dem EinfluB von Kul- 
turboden und Kolloiden. 279 

Hesse, A., Katalase in Butter. 264 

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in Liquid Culture Solutions. (Orig.). 430 

43* 


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stien von Wilsnack. 283 

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Howard, L. 0., The parasites, reared or 
supposed to have been reared from the 
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Hndig, Uber eine eigentiimliche Boden- 
krankheit. 295 

Hiibner, Beobachtungen uber die Ein- 
wirkung der Diirre des Sommers 1911 
an den Alleebaumen und in den Forsten 
des Kreises Teltow. 327 

Jablonoswki, J., Beitrage zur Lebensge- 
schichte unserer Cleonus-Arten. 309 
Janczewski, Ed. et Namyslowski, B., Gloeo- 
sporium Ribis var. Parillae nob. 305 
Jensen-Haarup, A. C., Anobium pertinax 
and barometrical minima. 298 

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durch den Maisbrand, Ustilago Maydis 
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Johansson, D. s. Euler, H. 

Johnson, Edw. C., Floret sterility of wheats 
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ment Plants. 62 

Iterson, Ir. G. van, en Sdhngen, N. L., Be- 
richt uber Untersuchungen in bezug auf 
ein paraaitares Befallen des sogenannten 
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onderzoekingen versicht onitrent geeon- 
stateerde aantasting van het zoogenaande 
manbarklak. ] 315 

Karczag, L., Uber die Garung der ver- 
schiedenen Weinsauren. 257 

Kellermann, The relation of crown-gall to 
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Kellermann, Karl, F., The Permeability of 
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(Orig.). 42 

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of Cellulose. (Orig.). 485 

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Kern, Frank Dunn, A biologic and taxono¬ 
mic study of the genus Gym nosporan¬ 
gium. 287 

—, The rusts of Guatemala. II. 286 


Kingoun, J. J. and Deiter, L. V., A Bac¬ 
teriological Study of the Milk Supply of 
Washington D. C. 70 

Kinxel, Uber die Wirkung des Durch- 
frierens der Samen auf die Keimung und 
die Beziehungen zwischen Frost- und 
Lichtwirkung. 327 

Kleine, R., Biologische Beobachtungen an 
Dendrosoter protuberans Nees. 298 
Kluywer, A. J., Beobachtungen fiber die 
Ein wirkung von ultra violetten Strahlen 
auf hohere Pflanzen. 326 

Knoche, E., Uber die Nonne. 336 

Koch, A., Versuche liber die Salpeterbil- 
dung im Ackerboden. 277 

Kdck, G. und Komanth, K., Bericht liber 
die von der K. K. Pflanzenschutzstation 
im Jahre 1911 ausgeflihrten V r ersuche 
zum Studium der Blattrollkrankheit 
der Kartoffel. 356 

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319 

Kohn, E., Beitrage zur Mehluntersuchung. 

273 

Konokotin, A. G. s. Nadson, G. A. 
Komanth, K. s. Kdck, G. 

Kossowicz, Alexander, Die Faulnis und 
Haltbarmachung der Eier. 282 

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saure, Hippursaure und Glykokoll durch 
Schimmelpilze. 248 

Kramer, H., Die Tachiniden der Ober- 
lausitz. 349 

Krhpper s. Brettschneider. 

Knbelka, Anton, Zur Impragnierung von 
Holz. 316 

Kiihl, H., Ein Beispiel flir die Bedeutung 
der bakteriologischen Wasserunter- 
suchung. 266 

—, Uber den EinfluB der gebundenen 
schwefligen Saure auf das Wachstum 
der Schimmelpilze und Bakterien. 345 
—, Der Milchzucker. 272 

Kiilhmoff, Ch. J., Uber eine unbekannto 
Brotgarung. (Orig. Ref.) 76 

Knsano, 8 ., Preliminary note on Gastrodia 
elata and its mycorhiza. 317 

Kylin, Harald, Zur Kenntnis dsr Algenflora 
der norwegischen Westkliste. 318 

Laer, H. van. Paralyse et activation diasta- 
sique de la zymase et de la catalase. 
(Orig.). 481 

Lafont, A., Sur la transmission du Lepto- 
monas Davidi des Euphorbes par un 
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Lawrence, W. H., Root diseases caused by 
Armillaria mellea in the Puget Sound 
Country. 303 

Lea, Arthur M., Notes on Australian Cur- 
culionidae in the Berlin Museum. With 
descriptions of new species. 333 

Lechmere, A. E„ An invastigation of a 
species of Saprolegnia. 252 


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Register. 


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Atlas und GrundriB der B&kteriologie 
und Lehrbuch der speziellen bakterio- 
logischen Diagnostik. 243 

Lemcke, A., t)ber Meltau. 289 

Levy, Ernest C., Suggestion of a New 
Method of Stating Composite Results 
of Bacterial Milk Counts. 72 

Lilienfeld, F., Beitrage zur Kenntnis der 
Art Haplomitrium Hookeri Nees. 317 
Lindner, P., Neuere Forschungen fiber die 
alkoholische Garung und die Hefen- 
pflanzen. Vortrag. 257 

Lingelsheim, A., Eigentiimliche Rhizo- 
morphenbildung von Armillaria mellea. 

302 

Lipmann, J. G., Suggestions concerning 
the Terminology of Soil Bacteria. 275 
Ltischnig, J., Die Futteral- oder Sackmotte 
(Coleophora nigricella). 334 

Loew, 0., t)ber die Giftwirkung von oxal- 
sauren Salzen und die physiologische 
Funktion des Calciums. 328 

Lndwigs s. Ruhland. 

Ldstner, G., Bewegliche oder provisorische 
Vogelschutzgeholze zur Bekampfung des 
Heu- und Sauerwurms. 352 

Magnus, P., Zwei neue Pilzarten aus Tirol. 

311 

Magrou, J. s. Bernard, No81 Mme. 

Maire et Tison, Une communication sur 
le Sorosphaera Veronicae. 314 

-, Sur quelques Plasmodiophorac^es 

non hypertrophantes. 284 

-, Recherches sur quelques Cladochy- 

triac6es. 285 

Marchal, Paul, L’oblit6ration de la repro¬ 
duction sexude chez le Chermes piceae 
Ratz. 302 

Massel, G., A Funtumia Disease. 303 
Matthes, Mitteilungen iiber Bau und Leben 
der Fichtenwurzeln und Untersuchung 
liber die Beeinflussung des Wurzel- 
wachstums durch wirtschaftiiche Ein- 
wirkungen. 301 

Me. Beth, J. G. s. Kellermann, Karl F. 
Me. Dougal, D. T., An attempted analysis 
of parasitism. 325 

Me. Fadden, M. E., On a Colacodasya from 
Southem-Califomia. 292 

Medisch, Mare, Beitrage zur Physiologic 
der Hypocrea rufa (Pers.). 251 

Meijere, J. C. H. de, Ober in Famen para- 
sitierende Hymenopteren und Dipteren- 
Larven. 292 

Metzke, A., Vogelschutz im Weinbau- 
gelande. 346 

Meyer, W., Pseudomonas olivae A. M. et 
W. Meyer. (Orig.). 388 

Miehe, H., t)ber die Selbsterhitzung des 
Heues. 281 

Mitterberger, Karl, Zur Biologie von 
Depressaria heydenii Z. Microlep. 312 


Miyajima, M. s. Eseherieh, K. 

Miyoshi, M., Botanische Studien aus den 
Tropen. 321 

Modry, Artur, Beitrage zur Gallenbiologie. 

321 

Mokrzeeki, Sig., Biologische Notiz iiber 
Pimpla pomorum. 347 

Molliard, M., L* humus est-il une source 
directe de carbone pour les plantes vertes 
sup^rieures ? 279 

Mols^ E., Bemerkungen zur Arbeit Max 
Munks: Bedingungen der Hexenring- 
bildung bei Schimmelpilzen. (Orig.). 40 
Moore, W. s. Power, B. 

Moreau, F., Deuxidme note sur les Mu- 
corin6e8. 249 

Moritz, Einwirkung von Seifenlosungen auf 
das Laub und die Gescheine damit be- 
spritzter Reben. 480 

— und Bdmer, Priifung von Reblaus- 
giften. 480 

Mhller s. Brettschneider. 

Munerati, 0., Su la presunta perpetuazione 
delle specie infeste a traverso lo stallatico. 

354 

—, La vitality dei semi nel terreno e il 
suo rapporto col grado d’infestivit^ 
delle specie spontanee. 354 

Munk, Max, Entgegnung auf die Be¬ 
merkungen von Dr. E. Molz zu meiner 
Arbeit: Bedingungen der Hexenring- 
bildung bei Schimmelpilzen. (Orig.). 561 

Nadson, G. A. and Konokotin, A. G., 

Guilliermondia, eine neue Hefengattung 
mit heterogamer Kopulation .(Orig.-Ref.) 

241 

Namyslowski, B. s. Janczewski, Ed. 
Nathanson, Der Stoffwechsel der Pflanzen. 

246 

Neuberg, C., Biochemische Umwandlung 
von a-Pyrrolidin-carbonsaure in n-Vale- 
riansaure und S-Aminovaleriansaure. 282 
Neumaxm, R. 0. s. Lehmann, K. B. 
NieBen, Jos., Seltene Pflanzen- und Ce- 
cidienfunde in und bei Diisseldorf. 322 
Novacki, Anton, Anleitung zum Getreide- 
bau auf wissenschaftlicherundpraktischer 
Grundlage. 293 

Oettinger, W., Die bakteriologische Kon- 
trolle von Sandfilteranlagen. 267 

O'Gara, P. J., Parasitism of Coniothyrium 
fuckelii 305 

Okamoto, H., Euthrips glycines n. sp., die 
erste japanische Art dieser Gattung 
(Thysanoptera). 311 

Omeliansky, W. L., Die Einwirkung der 
Radiumstrahlen auf die leuchtenden 
Bakterien. 343 

Osborn, T. G. B., A preliminary note on 
the life history and cytology of Spongo- 
spora subterranea Wallroth. 309 


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Palm, Bjdrn, Zur Kenntnis schwedischer 
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Patterson, Flora W. and Charles, Vera, K., 
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Petch, T., Brown root disease (Hymen- 
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brasiliensis the premier plantation rubber 
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Peters, t)ber eine Fruchtf&ule von Hevea 
brasiliensis in Kamerun. 477 

Petri, L., Ricerche su le sostanze tanniche 
delle radici del genere Vitis in rapporto 
alia fillo8seronosi. 306 

Petry, A., Eine neue A podia-Art aus Thii- 
ringen. 311 

Phelps, B. s. Black, M. W. 

Pictet, A., Quelques exemples de Ph6r6dit6 
des caract^res acquis. 333 

Pilz, Ferdinand, t)ber Wasserkulturen. 339 
Platen, P., Neuere Beobachtungen von 
Krankheitserscheinungen in fossilen Hol- 
zem. 299 

Potter, H. C., Bacterial Diseases of plants. 

292 

Power, B. and Moore, W., The constituents 
of Bryony root. 263 

Pritchard, Frederick, J., A preliminary re¬ 
port on the yearly origin and dissemi¬ 
nation of Puccinia graminis. 293 

—, The wintering of Puccinia graminis 
E. and H. and the infection of wheat 
through the seed. 294 

Prohaska, Karl, Beitrage zur Fauna der 
Kleinschmetterlinge von Steiermark. 334 
Pruoha, M. J. s. a. Duggar, B. M. 

—, The Persistence and Vitality of Bac¬ 
teria on Alfalfa Seed. 66 

Puriewitsch, K., Untersuchungen iiber die 
EiweiBsynthese bei niederen Pflanzen. 

263 

Quayle, H. J., Aphelinus diaspidis How. 347 

Band, F. V., A pecan leafblotch. 308 
Reiff, William, The Wilt Disease or Flache- 
rie of the Gypsy Moth. How to aid the 
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Reitter, Edm., Fauna germanica. Die 
Kafer des deutschen Reiches. 329 
Remmler, H., t)ber die Fahigkeit der 
Zuckerriibe, Arsen aufzunehmen. 346 
Remy, Th., Zur Diingung der Wiesen. 280 
Report of the Agricultural Research In¬ 
stitute and College, Pusa. 1910—11. 358 
Rettger, Leo F., A Panum Incubator with 
Important Modifications. 75 

Reokaof, E., Nektarhefen. 258 

Reuter, C., s. Winterstein, E. 

Richter, 0. s. Grate, V. 

Riegler, W., Ratselhafte Schaden an Wipfel- 
trieben. 300 


Riehm s. a. Appel und Rdrig. 

Riehm, E., Getreidekrankheiten und Ge- 
treideschadlinge. (Orig.). 434 

Ritter, Georg Albert, Beitrage zur Kenntnis 
der niederen pflanzlichen Organismen, 
besonders der Bakterien von Hoch- und 
Niederungsmooren, in floristischer, mor- 
phologischer und physiologischer Be- 
ziehung. (Orig.). 577 

Rdrig, Die Behandlung des Saatgutes zuni 
Schutze gegen KrahenfraB. 478 

—, Beitrage zur Biologie der Mause. 478 

— und Riehm, Untersuchungen iiber die 

Desinfektion von Saatgut. 479 

Rogers, L. A. and Davis, B. J., A Study of 
Gas-forming Bacteria in Milk. 68* 

Rossi, Ludwig, Beitrage zur Kenntnis der 
Pteridophyten Siidkroatiens. 319 

Roubaud, E. s. Bouet, G. 

Ruehle, G. L., The Principle of Vacuum 
Cleaning as Applied to Dairy Cows. 71 
Ruhland, Feldversuch zur Bekampfung 
der Herz- und Trockenfaule der Runkel- 
imd Zuckerrliben. 477 

—, Folgeerscheinungen des Wurzel- 
brandes der Zuckerriiben. 477 

—, Untersuchungen iiber den Kohlen- 
hydratstoffwechsel der Zuckerriibe. 476 

— und Ludwigs, Untersuchungen zur Bio¬ 
logie der Plasmopara viticola. 477 


Sackett, Walter G., Bacteriological Studies 
of the Fixation of Nitrogen in Certain 
Colorado Soils. 64 

—, Bakteriologische Untersuchungen iiber 
die Stickstoffverbindungen in gewissen 
Bodenarten von Colorado. (Orig.) 81 
Santon, B., Influence du fer sur la culture 
de quelques moisissures. 249 

Sartory, A. s. Bainier, G. 

Schaff, E., Die wildlebenden Saugetiere 
Deutschlands. 337 

Scheffer, H. Th., The common Mole. 337 
Schellenberg, H. C., t)ber Speicherung von 
Reservestoffen in Pilzgallen. 321 

Schlumberger s. Appel. 

Schneider-Orelli, 0., Die Ubertragung und 
Keimung des Ambrosiapilzes von Xyle- 
borus (Anisandrus) dispar F. 318 

Scholl, Neuere Erfahrungen in der Wasser- 
versorgung der Stadte. 266 

Schorer, Edwin, Henry, Recent Develop¬ 
ments in Pasteurization of Milk for a 
General Market. 74 

Schumacher, F., Beitrage zur Kenntnis 
der Biologie der Asopiden. 332 

Schwann, Th., Mikroskopische Untersuch¬ 
ungen iiber die t)bereinstimmung in der 
Struktur und dem Wachstume der Tiere 
und Pflanzen. 243 

Schwartz, Bekampfung tierischer Schad- 
linge. 478 

—, Nematodenuntersuchungen. 478 


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Register. 


679 


Schwartz, E. J., The life history and cyto¬ 
logy of Sorosphaera Graminis. 294 
Seaver, Fred J. and Clark, Ernest D., Stu¬ 
dies in pyrophilous fungi. II. Changes 
brought about by the heating of soils 
and their relation to the growth of 
Pyronema and other fungi. 275 
Sedlaczek, Walter, Studien fiber den Flug 
des Nonnenfalters. 335 

Seitner, M., Bemerkungen zur Gattung 
Polygraphus und Aufstellung der Gat¬ 
tung Pseudopolygraphus n. gen. 333 
Severini, G., Nuovi ospiti per la Sclerospora 
macrospora Sacc. 295 

Shear, C. L., The ascogenous form of the 
fungus causing dead-arm of the grape. 

306 

Shirai, Hits and Hara Kanesuke, Some 
new parasitic fungi of Japan. 284 
Slator, A., t)ber Dooxy-azeton als Zwischen- 
stufe der alkoholischen Garung. 257 
Smith, Erwin, F. f Pflanzenkrebs versus 
Menschenkrebs. (Orig.). 394 

Smith, Roy Eugene s. Brown, Percy Edgar. 
Snow, Julia W., Two epiphytic Algae. 319 
Snyder, T. E., Damage of Telephone and 
Telegraph Poles by Wood-boring Insects. 

315 

Sdhngen, N. L. s. a. Iterson, Ir. G. 

—, Microbien-Lipase. 256 

—, Thermo-tolerante Lipase. 256 

Spaulding, Parley, The Timber Rot caused 
by Lenzites sepiaria. 300 

Spegazzini, Carlos, La viruela holandesa. 

303 

Sperlich, Adolf, Uber Salztoleranz bezw. 
Halophilie von Bakterien der Luft, der 


Erde und des Wassers. (Orig.). 406 

Sprenger, Carlo, Kampf im Siiden! 311 
—, Schmarotzer im GroBen. 319 

Stansei, T. B. s. Stevens, F. L. 

Steppuhn, 0. s. Franzen, H. 

Stevens, F. L., Nitrates in Soils. 64 


— and Withers, W. A., assisted by Gainey, 
P. L. and Stansel, T. B., Studies in Soil 
Bacteriology. V. The Nitrifying and 
Ammonifying Powers of North Carolina 
Soils. (Orig.). 187 

Stewart, Robert and Greaves, J. E., The 
Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 65 

-, The Produktion and Movement of 

Nitric Nitrogen in Soil. (Orig.). 115 
Stdrmer, K., Richtlinien zur naturlichen 
Bekampfung von Blattkrankheiten. 78 
Stokes, William Royal and Hachtel, Frank 
W., The Control of Pasteurized Milk by 
Physical and Bacterial Standards. 73 
Stoklasa, J., Katalytischer Diinger und 
dessen Wirkung auf die Entwicklung 
der Zuckerrube. 280 

—, Uber die biologische Absorption der 
Boden. 274 

Stoltz, SproBpilze im Nektar der Bliiten. 

259 


Strohmer, F., Briem, H. und Fallada, 0., 

EinfluB derBelichtung auf dieZusammen- 
setzung der Zuckerrube. 309 

Strohmeyer, H., Un Platypus del Uruguay. 

305 

8ydow, H. et Sydow, P., Novae fungorum 
species, VI. 287 

-, Scleropycnis, ein neuer Gattungs- 

tvpus unter den hyalosporen Sphaerop- 
sideen. 301 

Taubenhaus, J. J. s. Cook, Mel. T. 

Teisler, Emil, Azotogen, Nitragin oder 
Naturimpferde? (Orig.). 50 

Temple, J. C., The Influence of Stall Manure 
upon the bacterial Flora of the Soil. 
(Orig.). 204 

—, Why do Some Soils Nitrify Organic 
Nitrogenous Substances and the Am¬ 
monium Salts of Organic Acids Faster 
than They Do Ammonium Sulphate or 
Ammonium Chloride? 64 

Theissen, F., Die Gattung Clypeolella v. 

Hohn. (Orig.). 229 

Thomas, Fr., Uber einige Pflanzenschad- 
linge aus der Gegend Ohrdruf. 331 
Tison s. Maire. 

Tdlz, F., Billaea pectinata Mg. (Siro- 
stoma latum Egg.) als Parasit von 
Cetoniden- und Ceram by ciden -Larven. 
Metamorphose und auBere Morphologic 
der Larve. 348 

Torka, V., Nemoraea puparum Fabr. 

(Diptera). 349 

Tragardh, Ivar, Contributions towards the 
metamorphosis and biology of Orchestes 
populi, O. fagi and O. quercus. 332 
Trax, E. C., Bacterial Variation due to 
Acidity and Flow in the Youghiogheny 
River at Me. Keesport, Pennsylvania. 

61 

Trillat, A., Action des gaz putrides sur le 
ferment lactique. 264 

Tubeuf, Karl von, Bauholzzerstorer. 315 
—, Hochwasserschaden in den Anwal- 
dungen des Rheins nach der Uber- 
schwemmung im Sommer 1910. 329 

—, Zur Geschichte der Nonnenkrankheit. 

350 

V. P., Der Pfirsichmeltau. (11 bianco del 
pesco.) 305 

Verworn, M«, Die Erforschung des Lebens. 

345 

▼frier,A., Le chancre polaris^ des orbus. 304 
Vivarella, L., Diffondiamo la „Prospaltella 
Berlesei“ How. 347 

—, La cura invemale dei gelsi diaspisati. 

346 

Vogel, Neue Beobachtungen iiber das Ver- 
halten von Nitrat im Acker boden. 
(Orig.). 540 

Vook, Valentin, Uber den Generations- 
wechsel bei Myxomyceten. 284 


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680 


Register. 


Vuillemin, P., Difference fondamentale 
entre le genre Monilia et les genres 
Scopulariopsis, Acmosporium et Cate- 
nularia. 285 

Wahl, C. von, Sackraupen an Reben. 307 
Waldschmidt, W., Uber die verse hiedenen 
Methoden Pepsin und Trypsin quanti- 
tativ zu bestimmen, nebst Beschreibung 
einer einfachen derartigen Methode. 342 
W&lther, Anbau fremdlandischer Holz- 
arten. 297 

Weevers, Th., Uber die Wirkung der 
Atmungsenzyme von Sauromatura veno- 
sum Schott. [De werking der adem* 
halingsenzymen von Sauromatum veno- 
sum Schott. ] 254 

Wehmer, C., Resistenz des Eichenholzes 
gegen Hausschwamm (Merulius lacry- 
mans). 316 

Weigmann, H., Uber die Brauchbarkeit der 
Guajaktinktur zum Nachweis einer aus- 
reichenden Pasteurisierung der Milch. 

263 

Worth, Weitere Infektionsversuche mit 
Ustilago antherarum. 477 

Westerdijk, Joh., Untersuchungen liber 
Sclerotinia Libertiana Fuckel als Pflan- 
zenparasit. 310 

Will, H., Beitrage zur Kenntnis der SproB- 
pilze ohne Sporenbi Idung, welche in 
Brauereibetrieben und deren Umgebung 
vorkommen. (Orig.). 1 

—, Die biologische Untersuchung von 
Farbebier,Farbebierextrakten und Farbe- 
extrakten. (Orig.-Ref.). 474 

—, und Beyersdorfer, P., Ozon als Des- 
infektionsmittel. (Orig.-Ref.). 472 

— und Head, R., Essigsaureathylester als 
Kohlenstoffquelle fur Hefe und andere 
SproBpilze. (Orig.-Ref.). 474 

Wilson, Luise s. Coker, W. C. 

Wilczynski, T&deusz, Harpagomyces Lom- 
nickii nov. gen. et n. sp. Hyphomycetum. 


[Harpagomyces Lomnickii nowy rodzaj ii 
gatunck z grupy Hyphomycetow.] 249 
Winge, 0., Encore le Sphaerotheca Castag- 
nei L6v. 245 

Winter, Uber Taraxum vulgare Schrk. 

mit vergriinten Bllitenstanden. 321 
Winterstein, E. und Reuter, C., Uber die 
stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze. 
(Orig.). 566 

Withers, E. A. s. Stevens, F. L. 

Wolff, A., Sauerungsbakterien, insonderheit 
Milchsaurelangstabchen und Propion- 
saurebildner in Molkereiprodukten, spe- 
ziell in den verschiedenen Kasesorten. 
(Orig.). 494 

Wolff, Max, Itonida (Cecidomyia) Kraussei 
n. sp. 323 

—, Land- und forstwirtschaftlich schad- 
liche Nagetiere. II. Die Schlafmause und 
die mauseartigen Nager. 353 

Woodworth, C. W., The control of the 
Argentine ant. 348 

Woronichin, N., Physalosporina, eine neue 
Gattung der Pyrenomyoeten. 290 

Toshimura, K., Beitrdge zur Kenntnis der 
Banane. 252 

Young, J. s. Harden, A. 

Zaeher, Beobachtungen liber schadliche 
Insekten. 478 

Zederbaner, Emerich, Klima und Maasen- 
vermehrung der Nonne (Lymantria 
monacha L.) und einiger anderer Forst- 
schadlinge. 336 

Zellner, Julius, Zur Chemie der hoheren 
Pilze. VII. u. VIII. 245 

Zimmermann, A., Studies over Pepsin, 
Pankreatin and combinations of both 
Enzymes. 256 

Zimmermann, Walter, Neue und kritische 
Beobachtungen an Orchidaceen Badens. 

319 


DL Namen- und S&chverzeichnis. 


Aaskafer, Bekampfung. 464 

—, Schadlinge von Riiben. 78 

Abies-Holz, Schadigung durch Lenzites 
sepiaria. 300 

— pectinata, Schadigung durch Trocken- 
heit. 327 

Abutilon avicennae, Samen-Zerstorung in 
Stallmist. 354 

Abwasser, Anordnung der Auslasse in 
New York. 343 

—, biologische Reinigung. 344 


Abwasser, Reinigung, chemische Vorgange. 

344 

—, Vorkommen von Fermenten. 343 
Acer 8. a. Ahom. 

— platanoides, Schadigung durch Eup- 

teryx lowi. 479 

— pseudoplatanus, Schadigung durch Eup- 

teryx lowi. 479 

Acmosporium, Unterschied von Monilia. 

285 

Adenin, Vorkommen im Steinpilz. 567 


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Register. 


681 


Aecidium antholyzae n. sp., Sch&dJing 
von Antholyza aetiopica. 287 

— gracileus, Zugehorigkeit von Gymno¬ 
sporangium speciosum. 287 

— loranthi, Schadling von Loranthus. 286 
Aeronema polymorpha n. gen. et n. sp., 

Untersuchung. 319 

Ageratum conizoides, Schadigung durch 
Bakterien. 309 

Agria affinis, Auftreten. 349 

— monachal, Auftreten. 349 

Agricere, Bedeutung fiir die Bakterienflora 

des Bodens. 224 

Agromyza hilarella, Schadling von Pteris 
aquilina. 293 

Agropyrum repens, Schadigung durch 
Sclerospora macrospora. 295 

Agrostemma githago, Samen, Wirkung des 
Lichtes auf die Keimung. 440 

Ahorn s. a. Acer. 

—, Schadigung durch Armillaria mellea. 302 
—, Schadigung durch Hochwasser 329 
Aktinomyceten, Vorkommen im Moor- 
boden. 585 

Aldehyde, Bildung in atherischen Olen. 255 
Algen, Vorkommen im Moorboden. 586 
Alkohol, As8imilierung durch Hefe. 257 
—, Assimilation durch Torulaceen. 9 
—, Wirkung auf Torulaceen. 7 

— Garung s. Garung, Alkohol. 
Alnus-Holz, Schadigung durch Lenzites 

sepiaria. 300 

Aloepulver, Krahenschutzmittel. 478 
Alopecurus agrestis, Schadigung durch 
Sclerospora macrospora. 295 

Altemaria foraythiae n. sp., Schadling von 
Foraythia suspensa. 312 

Alyssum calicynum, Gallenbildung. 323 

— hireutum, Gallenbildung. 323 

Amaranthus retroflexus, Samen, Zereto- 

rung in Stallmist. 354 

Ambrosiapilz von Xyleborus dispar, Unter¬ 
suchung. 318 

Ameisensaure, Vergarung durch Hefe. 247 
—, Bildung durch Hefe. 247 

Amelanchier, Schadigung durch Gym no¬ 
sporangium blasdaleanum. 288 

—,-Gymnosporangium botryapites. 

288 

—,-Gymnosporangium germinale. 

288 

—,-Gymnosporangium clavariae- 

forme. 289 

—,-Gymnosporangium comiculans. 

289 

—,-Gymnosporangium inoonspi- 

cuum. 288 

—,-Gymnosporangium juvenescens. 

288 

—,-Gymnosporangium nelsoni. 289 

—,-Gymnosporangium nidus-avis. 

288 

— alnifolia, Schadigung durch Gymno¬ 
sporangium harknessianum. 288 


Amelanchier vulgaris, Schadigung durch 
Gymnosporangium amelanchieris. 288 
Amerika, eretes Auftreten von Kawakamia 
cyperi. 291 

—, Einschleppung von Latheticus oryzae. 

464 

—, Kronenrost an Hafer. 453 

—, Rost an Getreide. 452 

—, Schadigung von Nadelholzem durch 
Pissodes. 299 

Amidase, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 

Ammoniak, Bildung in gefrorenem Boden. 

376 

—, — im Boden, Wirkung von Kalk. 153 
—, Verdunstung im Boden. 278 

Amygdalus nana, Schadigung durch Pucci- 
nia pruni spinosae. 284 

Amylase, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 

Amylomyces rouxii, Bildung von Bem- 
steinsaure. 258 

Anastatus bifasciatus, natiirlicher Feind 
von Porthetria dispar. 347 

Andropogon annulatum, Schadigung durch 
Entyloma obesum. 287 

Anisandrus dispar s. Xyleborus dispar. 
Anobium pertinax, Klopftatigkeit* Wir¬ 
kung barometrischer Minima. 298 

Antholyza aetiopica, Schadigung durch 
Aecidium antholyzae. 287 

Anthomyia coarctata, Schadling vom Wei- 
zen. 77 

— radicum, Schadling vom Kohl. 78 
Anthonomus pomorum, Pirn pi a pomorum 

natiirlicher Feind. 347 

Apfelbaum, Schadigung durch Campy- 
lomma verbasci. 478 

—,-Coleophora nigricella. 334 

—,-Coniothyrium fuckelii. 305 

—,-Fusicladium. 78 

—, Wirkung hohen Salpetergehaltes des 
Bodens. 84 

—, Schadigung durch Witterungseinfliisse. 

305 

Apfelbliitenstecher, Bek&mpfung mit Fang- 
giirtel. 356 

Apfelmeltau, Bek&mpfung. 289 

—, — mit Laurilkarbolineumlosimg. 356 
Apfelsine, Schadigung durch Stemphylium 
citri. 291 

Aphelenchus, Schadling von Pteris cretica. 

78 

— aderholdi, n. sp., Schadling von Mai- 

blumen. 478 

— mycogenes n. sp., Beschreibung. 478 
Aphelinus diaspidis, natiirlicher Feind von 

Chrysomphalus aurantii. 347 

Aphiden s. a. Blattlause. 

Gallenbildung an Fagus silvatica. 322 

-Kerria japonica. 331 

-Prunus mahaleb. 322 

-Sorbus aucuparia. 322 

-Spiroea prunifolia. 322 


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682 


Register. 


Aphiden, Galleiibilduiig an Spiroea thun- 
bcrgii. 322 

Aphidius nigripcs, natiirlicher Feind von 
Macrosiphuin granaria. 461 

Aphis papaveris, Schadling von Riiben. 78 
Apion senicolum, Auftreten. 78 

— virens, Auftreten. 78 

Apodia bifractaella, Schadling von Conyza 

squarrosa. 312 

— martinii n. sp., Schadling von Inula 

hirta. 312 

Aprikosenbaum, Schadling durch Cory- 
neura beijerinckii. 303 

—,-Witterungseinflusse. 305 

Arabinose, Vergarung durch Torulaceen. 

4 

Arrnillaria mellea, Schadling von Ahom. 

302 

— —,-Obstbaumen. 303 

-, Symbiose rait Gastrodia elata. 317 

Aronia, Schadigung durch Gymnosporan¬ 
gium clavariaeforme. 289 

—,-Gymnosporangium davisii. 288 

—,-Gymnosporangium transfor- 

mans. 289 

Arsenpriiparate, Bekampfungsmittel gegen 
Aulacophora oliverei. 348 

—,-Iridomyrmex humulis. 348 

Arundinaria simoni, Schadigung durch 
Coccodiella arundinariae. 

Arvicola glaceolus, Bekampfung. 
Ascochyta graminis, Vorkommen an 
treide. 

Asopiden, Biologie. 

Aspergillus cinerescens n. sp., Beschreibung. 

250 

— disjunctus n. sp., Farbstoffbildung. 

— glaucus, Zersetzung von Hamsaure. 

-,-Harnstoff. 

— mollis n. sp., Farbstoffbildung. 

— mutabilis n. sp., Farbstoffbildung. 

— niger, KiweiBsynthese. 

-, Oxalsaurebildung, Wirkung 

Luft. 

Stickstoffemahrung. 

Zersetzung von Glykokoll. 

-Hamsaure. 

-Harnstoff. 

— — Hippurstiure. 

— repandus n. sp., Farbstoffbildung. 

— sejunctus n. sp., Farbstoffbildung. 

Asperococcus norvegicus n. sp., Vorkom¬ 
men auf Zostera. 319 

Aster juncens. Gallenbildung durch Gnori- 
moschema septentrionalis. 324 

Asteroma, Monographic. 286 

— betulae, Identitat mit Venturia di- 

tricha. 287 

— bupleuri, Zugehorigkeit zu Mycosphae- 

rella himantia. 287 

— impressum, Zugehorigkeit zu Excipula. 

287 

— mali, Identitat mit Fusicladium den- 

driticum. 287 


310 

353 

Oe- 

461 

332 


250 

249 

249 

250 
250 
253 
der 

249 

250 
249 
249 
249 

249 

250 
250 


Asteroma vertelii, Zugehorigkeit zu My- 
cosphaerella himantia. 287 

— padi, Zugehorigkeit zu Gnomonia padi- 

cola. 287 

Asterula chamaecyparisii n. sp., Schadling 
von Chamaecyparis obtusa. 284 

Astragalus, Schadigimg durch Physalospo- 
rina astragali. 290 

—,-Physalosporina astragalina. 

290 

—,-Physalosporina megastoma. 290 

—,-Physalosporina obscura. 290 

Athalia spinarum, Schadling vom Meer- 
rettich. 78 

-,-Raps. 78 

— •—,-Senf. 78 

Athyrium filix femina, Schadigung durch 

Blasticotama filiceti. 292 

-,-Chortophila latipennis. 

292 

-,-Chortophila signata. 292 

-,-Heptamelus ochroleucus. 

292 


Atropidomyia irrorata, natiirlicher Feind 
von Saperda populnea. 349 

Aucuba japonica, Schadigung durch Sphae- 
rulina aucubae. 284 

Aulacophora oliverei, Bekampfung mit 
Arsenpraparaten. 348 

Australien, Curculionidae. 333 

—, Schadigung von Mais durch Ustilago 
rciliana. 445 

A vena fatua, Samen, Wirkung von Schwe- 
felsaure und mechanischer Verletzung. 

439 

-, —, Zerstorung in Stallmist. 354 

— orientalis, Schadigung durch Puccinia 

lolii. 284 

Aylax bicolor, Gallenbildung. 323 

— chrysothamni, Gallenbildung an Ckrv- 

sothamnus. 323 

— pisum, Gallenbildung an Lygodesma 

juncea. 323 

— taraxaci, Gallenbildung an Taraxacum 

taraxacum. 323 

Azetylen, Wirkung auf die chemische Zu- 
sammensetzung von Pflanzen. 328 
Azotobacter, Stickstoffbindung in Losun- 
gen. 88 

—, —, Wirkung von Nitraten. UK) 

— chroococcum, Farbstoffbildung. 106 

Azotogen, Vergleich mit Nitragin. 50 
Azotobacter chroococcum, Stickstoffbin¬ 
dung im Boden. 64 


Bacillus aerophilus, Vorkommen im Pferde- 


darm. 273 

— amylolyticus n. sp., Vorkommen im 

Pferdedarm. 274 

— - ? Zellulosevergarung. 41X) 

— coli, Kultur in Sojalosung. 339 

— flavigena n. sp., Zellulosevergarung 488 

— gazogenes parvus n. sp., Vorkommen 

im Pferdedarm. 274 


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Register. 


683 


Bacillus macedonicus n. sp., Brotgarung. 

76 

— megaterium, Vorkommen im Pferde- 

darm. 273 

— mesentericus, Vorkommen im Pferde¬ 
darm. 273 

— phytophthorus, Schadling von Gurken. 

78 

— prodigiosus, Gelatinase, Untereuchung. 

247 

— putrificus, Vorkommen im Pferdedarm. 


273 

— pyocyaneus, Vorkommen im Pferde¬ 
darm. 273 

— radicosus, Wirkimg von Salz. 412 

— rossica n. sp., Zellulosevergarung. 492 

— solanacearum, Schadling der Tabak- 

pflanze. 358 

— sporogenes, Vorkommen im Pferde¬ 
darm. 273 

— subtilis, Wirkung von Salz. 414 

— typhi, Kultur in Sojalosung. 339 


— welchii, Vorkommen im Pferdedarm. 

273 


Bacterium acidi propionici, Vorkommen im 


Kase. 508 

-, — in Milch. 538 

— constrictum, Wirkung von Salz. 418 

— fluorescens, Wirkung von Salz. 413 

-liquefaciens, Vorkommen von ther¬ 
mo- toleranter Lipase. 256 

— lactis acidi, Absterben bei verschiedenen 

Temperaturen. 183 

-, Physiologic. 177 

-, Saurebildung. 178 

-, Zunahme in steriler Milch. 177 

— tumefaciens, Farbung im Gewebe der 

Wirtspflanze. 406 

-, Gallenbildung an Klee. 324 

-,-Luzerne. 324 

Biiume, Schadigung durch Hochwasser. 

329 

—,-Trockenheit. 326. 327 

Bakterien, Boden-, Terminologie. 275 
—, —, Vermehrung, Bedeutung der Pro- 
tozoen. 281 

—, —, Wirkung von Kalk. 148 

—, Farbstoffbildung. 106 

—, fluorescierende, Vorkommen im 
Ahomsaft*. 61 

—, Gasbildung, Untersuchung. 68 

—, Halophilie. 406 


—, Knolichen-, Impfung von Moorboden. 

657 


—, leuchtende, Wirkimg von Radium- 


strahlen. 343 

—, Milchsaure-, Saurebildung. 517 

—, —, Saureresistenz. 517 

-—, —, Vorkommen im Kase. 504 

—, —, — in Molkereiprodukten. 494 

—, —, Wirkung von Faulnisgasen. 264 

—, Nachweis mit Berkefeldfilter. 340 


—, nitrifizierende, Fehlen im Moorboden. 


598 


Bakterien, Salztoleranz. 406. 

—, Schadlinge von Ageratura conizoides. 

309 

-Gurken. 78 

-Pflanzen. 292 

-Physalis angulata. 309 

— — Pouzolzia. 309 

-Ruben. 78 

-Spilanthe9 acmella. 309 

— der Tabakpflanze. 309 

Schleimbildung im Boden. 226 

Sporenfarbung, neue Methode. 172 
stickstoffbindende, Bodenimpfung. 42 
—, Vorkommen im Moorboden. 595 
Tatigkeit im Moorboden, Abhangigkeit 

vom Charakter des Moores. 610 

Vorkommen in Blattern der Rubia- 
ceen. 314. 

-verschiedenen Boden. 63 

-Butter. 69 

-Kase. 69 

-Milch. 68. 70 

-Milchzucker. 272 

— im Moorboden. 585 

— in Pavetta indica. 314 

-Psychotria bacteriophila. 314 

— im Wasser, Bedeutung des Saure- 

gehaltes. 61 

W r irkung auf Salz. 406. 412. 415. 416. 

417. 418 

Zellulosegarung. 485 

Zeretorung von Zellulose im Boden. 63 

-Zucker. 272 

Bakterienflora des Bodens, Bedeutung von 
Agricere. 224 

Bakteriengehalt gefrorenen Bodens. 373 
Bakteriologie, Atlas. 243 

Bam bus, Hexenbesenbildung durch Locu- 
listroma bambusae. 291 

B&nane, Reifung, chemische Vorgange. 252 
Batate, Faulnis durch Trichoderma ko- 
ningi. 309 

—,-Trichoderma lignorum. 309 

Baumwollstaude, Schadigung durch Rhi- 
zoctonia. 358 

Beizapparat. 443 

Berkefeldfilter, Nachweis von Bakterien. 

340 

Bemsteinsaure, Bildung durch Amylomy- 
ces rouxii. 258 

Berteroa incana, Gallenbildung. 323 

Betula alba, Schadigung durch Trocken¬ 
heit. 327 

Bier, Farbe-, biologische Untereuchung. 474 
Bilwitzschneider. 466 

Biochemie, Arbeitsmethoden, Handbuch. 

337 

Birke, Schadigung durch Trockenheit. 326. 

327 

Bimbaum, Schadigung durch Platypus 
mutatus in Uruguay. 305 

—,-Witterungseinfliisse. 305 

Bimblattgallmilbe,Bckampfung mit Schwe- 
felkalkbriihe. 478 


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684 


Register. 


BlasenfiiBe, Schadlinge vom Hafer. 77 
Blasticotoma filiceti, Schadling von Athy- 
rium filix femina. 292 

Blattfleckenkrankheit der Gerste, Be- 
kampfung mit HeiBwasser. 457 

-Rube. 78 

Blattlause s. a. Aphiden. 

—, Bekampfung mit Quassialosung. 356 
Blattrollkrankheit der Kartoffel, Bedeu- 
tung des Bodens. 357 

Blis8us leucopterus, Biologie und Be¬ 
kampfung. 461 

-, Schadling von Getreide. 461 

-, Vorkommen von Sporotrichum glo- 

buiiferum. 461 

Boden, Ammoniakbildung in gefrorenem. 

376 

—, —, Wirkung von Kalk. 153 

—, Ammoniakverdunstung. 278 

—, Anreicherung mit parasitischen Pilzen, 
Wirkung auf die Ertrage. 459 

—, Bakterienflora, Bedeutung von Agri- 
cere. 224 

—, —, Wirkung des Stalldiingers. 204 
—, Bakteriengehalt, Bedeutung der Pro- 
tozoen. 281 

—, Bakterien tatigkeit in gefrorenem. 369 
—, bakteriologische Untersuchung, Me- 
thodik. 385 

—, Bedeutung der Nitrate. 64 

—, Bestimmung von Rhizobium. 227 
—, biologische Absorption. 274 

—, Erhitzung, Wirkung auf Pilze. 274 
—, Feuchtigkeit, Wirkung auf Stickstoff- 
bindung. 105 

—, gefrorener, Bakteriengehalt. 373 
—, Impfung mit stickstoffbindenden Bak- 
terien. 42 

—, Moor-, Bakteriengehalt. 582 

—, —, Bakterientatigkeit, Abhangigkeit 
vom Charakter des Moores. 610 

— , —, Fehlen nitrifizierender Bakterien. 

598 

—, —, Impfung mit Knollchenbakterien. 

657 

—, —. Nitratbildung. 599 

—, —, Vorkommen von Melanospora. 591 

—, —,-Mikroorganismen. 585 

—, Nitratbildung, Beziehung zur Frucht- 
barkeit. 192 

—, — in verschiedenen Jahren. 191 
—, —, Wirkung der Bewasserung. 120 
—, —, — des Stalldiingers. 215 

—, Nitratstickstoff, Zersetzung, Bedeu¬ 
tung des Luftzutritts. 561 

—, Salpeterbildung in verschiedenen Tio- 
fen. 277 

—, Salpetergehalt, Wirkung eines hohen 
auf Apfelbaumen. 84 

—, Schleimbildung durch Bakterien. 226 
—, Stickstoffbindung durch Azotobaeter 
chroococcum. 64 

—, — in gefrorenem. 381 

—, —, Wirkung von Kalk. 166 


Boden, Stickstoffgehalt in verschiedenen 
Jahreszeiten. 142 

—,-Tiefen. 144 

—, Stickstoffhaushalt. 277 

—, Stickstoffumsetzung, Bedeutung der 
Bewasserung. 65 

—, Stickstoffverluste, Untersuchung. 540 
—, trockner, Wirkung auf Pseudomonas 
radicicola. 67 

—, Vorkommen von Bakterien in ver¬ 
schiedenen Bodenarten. 63 

—, Wirkung auf Calciumcyanamid. 279 
—, Zerstorung von Zellulose durch Pilze 
und Bakterien. 63 

Bohne, Schadigung durch Colletotrichum 
lagenarium. 78 

—,-Sclerotinia libertiana. 310 

Boletus edulis s. a. Steinpilz. 

-, Vorkommen von Viscosin. 569 

Bordeauxbriihe, Bekampfungsmittel gegen 
Weizensteinbrand. 441 

—, fungicide Wirkung, Untersuchung. 441 
—, Haftfahigkeit. 356 

Botrychium lunaria, Mykorrhiza. 317 
Botryodiplodia theobromae, Schadling von 
Hevea. 303 

Botryosphaeria ribis, Schadling von Ribes 
grossularia. 305 

-,-Ribes nigrum. 305 

-,-Ribes vulgaris. 305 

Botrytis, Schadling von Chrysanthemum. 

291 

—,-Paeonien. 291 

— bassiana, Zersetzung von Glykokoll. 249 

-,-Hamsaure. 249 

-,-Hams toff. 249 

-,-Hippursaure. 249 

— cinerea, Assimilation verschiedener 

Zuckerarten. 248 

Brandpilze der Schweiz. 450 

Brassica, Schadigung durch Plenodomus 
rabenhorstii. 285 

Braunrost, Widerstandsfahigkeit des Wei- 
zens. 454 

Bridelia, Schadigung durch Melampsora 
cingens. 287 

Bromus erectus, Wirkung von Schwefel- 
kohlenstoff auf die Keimfahigkeit. 465 
Brot, Richer-, Bereitung. 76 

Bryonia alba, chemische Untersuchung. 

253 

— dioica, chemische Untersuchung. 253 
Buche s. a. Fagus silvatica. 

—, Schadigung durch Cryptococcus fagi 
in England. 332 

—,-Hochwasser. 329 

—,-Melogramma spiniferum. 332 

—,-Nectria ditissima. 332 

— 9 -Orchestes fagi. 332 

—,-Polyporus adustus. 332 

—,-Trockenheit. 326 

Bulgarien, Kicherbrot. 76 

Butter, Katalasegehalt, Bedeutung fiir die 
Bewertung. 264 


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Register. 


685 


Butter, Vorkommen von Bakterien. 09 

—,-Hefen. 09 

—, Zersetzung durch Mikroorganismen. 

09 

Calandra s. a. Sitophilus. 

— oryzae, Bekampfung mit Naphthalin 

405 

-,-Tetrachlorkohlenstoff. 404 

-, Biologie und Bekampfung. 294 

Calandrinae. 333 

Calcium, physiologische Funktion. 328 
Calciumcyanamid, Wirkung des Bode ns 
und der Colloide. 279 

Callidium variabile, Dendrosoter protube- 
rans naturlioher Feind. 298 

Calliospora diphysae, Schadling von 
Diphysa. 280 

Callitriche stagnalis, Vorkommen von Lig- 
niera radicalis. 284 

Camarosporium stipae n. sp. 283 

Camelina sativa, Gallenbildung. 323 

Campanula melampyri, Schadigung durch 
Coleosporium campanulae. 284 

Campylomma verbasci, Schadling vom 
Apfelbaum. 478 

-, Schadling vom Verbascum. 478 

Capsella, Gallenbildung. 323 

Caragana frutex, Schadigung durch Physa- 
losporina caraganae. • 290 

-,-Physalosporina tranzschelii. 

290 

Carcelia gnava, Auftreten. 349 

Carduus nutans, Schadigung durch Cleonus 
piger. 309 

Carex paludosa, Schadigung durch Puccinia 
silvatica. 284 

— tomentosa, Schadigung durch Puccinia 

caricis. 284 

Carlina vulgaris, Schadigung durch Puc¬ 
cinia divergens. 283 

Camegiea gigantea, Schadigung durch 
Opuntia versicolor. 325 

Carum carvi, Vorkommen von Oxydase. 

255 

Carya alba, Schadigung durch Frost. 298 

— tomentosa, Schadigung durch Mycoe- 

phaerella convexula. 308 

Casein Agar zur bakteriologischen Milch- 
untersuchung. 07 

Catenularia, Unterschied von Monilia. 285 
Caulophirus latinasus, Schadling von Mais. 

404 

Cecidomyia veronicae, Gallenbildung an 
Veronica agrestis. 331 

Cecidosis eremita, Gallenbildung an Du- 
vana dependens. 323 

Cephus, Schadling vom Weizen. 77 
Cercis chinensis, Schadigung durch Phaeos- 
phaerella japonica. 284 

Cercospora foeniculi n. sp., Schadling von 
Foeniculum officinale. 311 

Cereus pascana, Fasziation. 320 

Ceterach officinarum, abnorme Bildung. 

319 


Chamaecyparis, Schadigung durch Gymno- 
sporangium botryapites. 288 

—,-Gymnosporangium ellisii. 289 

— obtusa, Schadigung durch Asterula 

chamaecyparisii. 284 

-,-Lophodermium chamaecypa¬ 
risii. 284 

— pisifera, Schadigung durch Gymno¬ 
sporangium solenoides. 288 

— thyoides, Schadigung durch Gymno¬ 
sporangium exterum. 288 

Chermes niisslini, Stammform von Ch. 
piceae. 302 

— piceae, Biologie. 302 

Chirosia crassiseta, Schadling von Pteris 

aquilina. 293 

— parvicomis, Schadling von Pteris aqui¬ 
lina. 293 

Chlorkalk, Sterilisation von Wasser. 02 
Chlorophyll,Bildung,Bedeutung des Schwe- 
fels. 437 

Chloropisca notata, Massenauftreten. 479 
Chlorope, Schadling von Gerste. 77 
—, — vom Weizen. 77 

Chondrilla juncea, Schadigung durch Pleno- 
domus chondrillae. 285 

Chortophila latipennis, Schadling von 
Athyrium filix femina. 292 

— signata, Schadling von Athyrium filix 

femina. 292 

Chrysanthemum, Schadigung durch Bo- 
trytis. 291 

Chrysomphalus aurantii, Aphelinus dias- 
pidis naturlicher Feind. 347 

Chrysothamnus, Gallenbildung durch Aylax 
chrysothamni. 323 

Cirsium arvense, Samen, Zerstorung in 
Stallmist. 354 

Cicer arietinum, Verwendung zur Brotbe- 
reitung in Bulgarien. 70 

Cinnamomum camphors, Schadigung durch 
Leptosphaeria cinnamomi. 284 

Cionothrix praelonga, Schadling von Eupa- 
torium populifolium. 280 

Circaea lutetiana, Schadigung durch Puc¬ 
cini astrum circaeae. 284 

Cirsium acaule, Schadigung durch Puccinia 
cirsii. 284 

Cissus laciniata, Schadling von Opuntia 
blakeana. 325 

Cladosporium herbarum, Eindringen in die 
Schale frischer Eier. 282 

— herbarum, Zersetzung von Hamsaure. 

249 

-,-Hamstoff. 249 

Claviceps purpurea, Schadling von Hafer. 

458 

-, Sclerotienkeimung, Bedeutung der 

Cberwinterung. 458 

-, Verbreitung der Ascosporen. 457 

-,-Konidien durch Sciara tbo- 

mae. 458 

Cleonus piger, Schadling von Carduus 
nutans. 309 


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686 


Register. 


Cleonus punctiventris, Schadling der 
Riiben. 309 

— fasciatus, Schadling von Riiben. 309 

Clypeolella apus, Diagnose. 234 

— inverea, Diagnose. 230 

— leemingii, Diagnose. 231 

— mate. Diagnose. 232 

— ricini. Diagnose. 233 

— solani, Diagnose. 233 

— stellata, Diagnose. 232 

Coccodiella arundinariae n. gen. et n. sp., 

Schadling von Arundinaria simoni. 310 
-,-Sasa bore¬ 
alis. 310 

Coffea arabica, Schadigung durch Collyris 
bonelii. 308 

— liberica, Schadigung durch Collyris 

bonelii. 308 

-, — von Collyris tuberculata. 308 

Colacodasya verrucaeformis n. sp., Schad¬ 
ling von Mychodia episcopalis. 292 
Colchicum autumnale, abnorme Bliiten- 
bildung. 319 

Coleophora nigricella, Schadling vom Apfel- 
baum. 334 

Coleosporium campanula©, Schadling von 
Campanula melampyri. 284 

Colletotrichum lagenarium, Schftdling von 
Bohnen. 78 

Collodium-Membranen, Permeabilitat. 56 
Colloide,Wirkung auf Calciumcyanamid.279 
Collyris bonelii, Schadling von Coffea 
arabica. 308 

-,-Coffea liberica. 308 

— tuberculata, Schadling von Coffea libe¬ 
rica. 308 

Colorado, Gymnosporangiumarten. 287 
Compsilura concinnata, Auftreten. 349 
Coniophora cerebella, Widerstandsfahigkeit 
von Eichenholz. 316 

Coniosporium onobrychidis n. sp., Schad¬ 
ling von Onobrychis sativa. 311 

Coniothyrium fuckelii, Schadling vom 
Apfelbaum. 305 

-, — von Rosen. 305 

Contarinia tritici, Auffalligkeit verschiede- 
ner Weizensorten. 462 

-, Schadling vom Weizen. 77. 463 

Convallaria, Schadigung durch Plenodomus 
herbarum. 285 

Conyza squarrosa, Schadigung durch Apo- 
dia bifractaella. 312 

Corallorhiza innata, Mvkorrhiza. 316 
Corticium calceum, Zerstorung des Holzes 
von Lecithys ollaria. 315 

— javanicum s. C. salmonicolor. 

—- salmonicolor, Schadling von Hevea. 303 
Corvusine, Wert als Schutzmittel gegen 
Krahen. 465 

Coryneum beijerinckii, Schadling vom 
Mandelbaum. 303 

-, — von Obstbaumen. 303 

Cotoneaster, Schadigung durch Gvmno- 
sjx)rangium mespili. 289 


Crataegus, Schadigung durch Gymnospo- 
rangium betheli. 289 

—,-Gymnosporangium clavariae- 

forme. 289 

—,-Gymnosporangium exiguum. 

288 

—,-Gymnosporangium floriforme. 

289 

—,-Gymnosporangium germinale. 

288 

—,-Gymnosporangium globosum. 

289 

—,-Gymnosporangium hyalinum. 

289 

—,-Gymnosporangium mespili. 289 

—,-Gymnosporangium trachysorum 

288 

— -Gymnosporangium tubulatum. 

288 

Cruciferen, Schadigung durch Hindsiana 
melaceuca. 332 

Cryptococcus fagi, Schadling der Buchen 
in England. 332 

Cryptosporella vitioola n. sp., Beziehung zu 
Fusicoccum viticolum. 306 

-, Schadling vom We instock. 

306 

Cryptothrips maior n. sp., Schftdling von 
Linden. • 332 

-, Unterschied von C. nigripes 

u. C. rectangularis. 332 

— nigripes, Unterschied von C. maior. 332 

— rectangularis, Unterschied von C. maior. 

332 

Cucullia verbasci, Nemoraea puparum na- 
tiirlicher Feind. 349 

Cupressinoxylon taxodioides, pathologische 
Bildung. 299 

Cupre8sus torulosa, Schadigung durch 
Gymnosporangium cunninghamianum. 

288 

Curculionidae Australiens. 333 

Curculioninae. 333 

Cyclamen, Schadigung durch Glomerella 
rufomaculans. 291 

Cydonia, Schftdigung durch Gymnosporan¬ 
gium clavariaeforme. 289 

—,-Gymnosporangium germinale. 

288 

—,-Gymnosporangium mespili. 289 

—, — — Gymnosporangium nelsoni. 289 
—, — — Gymnosporangium nidus-avis. 

288 

Cyperus tegetiformis, Schadigung durch 
Kawakamia cyperini in Amerika. 291 

Datura stramonium, Samen, Wirkung des 
Lichtes auf die Keimung. 440 

-, —, Zerstorung in Stallmist. 354 

Daucus carota, Samen, Zerstorung in Stall- 
mist. 354 

Dendrosoter protuberans, natiirlicher Feind 
von Callidium variabile. 298 

-,-Myelophilus minor. 298 


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Register. 


687 


Dendrosoter protuberans, naturlicher Peind 
von Myelophilus piniperda. 298 

Dendrothrips tiliae. 332 

Depressaria heydenii, Biologie. 312 

-, Schadling von Heracleum austria- 

cum. 313 

-,-Laserpitium. 313 

—- —,-Meum athamanticum. 313 

— —,-Pimpinella. 313 

-,-Torilis. 313 

Deutschland, Kafer, Handbuch. 329 
—, Saugetiere, Handbuch. 337 

Dextrose, Vergarung durch Torulaceen. 4 
Diaspis tetragona s. a. Maulbeerschildlaus. 
-•, Prospaltella berlesei naturlicher 

Feind. 347 

Diastase, Vorkommen in Abwasser. 343 
Dieuches humulis, Bedeutung fur die Ver- 
breitung von Leptomonas davidi. 312 
Dimeromyces, Wirkung auf die Wirts- 
pflanze. 245 

Dinoderus truncatus, Schadling von Mais. 

464 

Dioichomyces, Wirkung auf die Wirts- 
pflanze. 245 

Dioxyazeton durchHefe nicht vergarbar.257 
Diphysa, Schadigung durch Calliospora 
diphysae. 286 

Diplodina melicae n. ep. 283 

Distel, Bekampfung. 439 

Docidium ehrenbergii, Schadigung durch 
Mitochytridium ramosum. 285 

Dorrfleckenkrankheit des Hafere, Bedeu¬ 
tung der Kalkdiingung. 435 

-, Bekampfung mit Mangansulfat. 

435 

-, Ursache und Bekampfung. 

295. 435 

Dothiopsis pyrenophora, Auftreten. 290 

— tremulae. 290 

Diinger, Stall-, Wirkung auf die Bakterien- 

flora des Bodens. 204 

—, —,-Nitratbildung im Boden. 

215 

Duvana dependens, Gallenbildung durch 
Cecidosis eremita. 323 

-,-Psylla duvanae. 323 


—,-Trockenheit. 326 

—, Schleimbildung durch Guilliermondia. 

241 

Eichenholz, Widerstandsfahigkeit gegen 
Coniophora cerebella. 316 

—,-Merulius lacrymans. 316 

Eier, Faulnis und Haltbarmachung. 282 
Eisen, Wirkung auf die Sporenbildung von 
Pilzen. 249 

Eisenvitriol, Bekampfungsmittel gegen 
Hederich. 438 

—, Bekampfungsversuche gegenFranzosen- 
kraut. 439 


Eleocharis, Schadigung durch Puccinia 
eleocharidis. 286 

Emulsin, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 

—, Wirkung von Licht. 255 

Engerlinge, Beschadigung von Fichten- 
wurzeln, Bedeutung fur das Auftreten 
der Rotfaule. 301 

England, Buchenschildlaus, Bedeutung. 

332 

Entyloma obesum n. sp., Schadling von 
Andropogon annulatum. 287 

Enzyme, Wirkung ultra violet ter Licht- 
strahlen. 255 

Epipactis abortiva, abnorme Blutenbildung 

320 

— alba, abnorme Blutenbildung. 320 

— latifolia, abnorme Blutenbildung. 320 

Epipogium aphyllum, abnorme Bluten¬ 
bildung. 320 

Erigeron canadense, Gallenbildung. 323 
Erucastrum pollichii, Gallenbildung. 323 
Erysimum cheiranthoides, Gallenbildung. 

323 

Erysiphaceen Jo was. 289 

Erysiphe graminis, Schadling von Getreide 
in OstpreuBen. 289 

-,-- Weizen. 77 

Esche, Schadigung durch Hochwasser. 329 
Essigsaureathylester, Kohlenstoffquelle fur 
Hefe. 474 

Eupatorium populifolium, Schadigung 
durch Cionothrix praelonga. 286 

— tubiflorum, Schadigung durch Puccinia 

inanipes. 286 

Euphorbia adenoptera, Schadigung durch 
Uromyces proeminens. 286 

— gerardiana, Aecidien von Uromyces 

caryophillinus. 286 

— hypericifolia, Schadigung durch Lepto¬ 
monas davidi. 312 

— lasiocarpa, Schadigung durch Uromyces 

proeminens. 286 

— pilulifera, Schadigung durch Lepto¬ 
monas davidi. 312 

— virgata, Schadigung durch Melampsora 

helioscopiae. 284 

Eupteryx lowi, Schadling von Acer plata- 
noides. 479 

Acer pseudoplatan us. 479 
candidum, Vorkommen auf 
Gummi. 303 

Euthrips glycines n. sp., Schadling von 
Glycine hispida. 311 

Excipula, Zugehorigkeit von Asteroma 
impressum. 287 

Exoascus deformans, Schadling vorn Plir- 
sichbaum. 78 

Exorista affinis, Auftreten. 349 

Fagus silvatica s. a. Buche. 

— —, Gallenbildung durch Aphiden. 322 
Fanggiirtel, Bekamplungsmittel gegen 

Apt el bl utenstecher. 356 


Eiche s. a. Quercus. 

—, Schadigung durch Orchestes cjuercus.-, — 

332 Eurotium 


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688 


Register. 


Fanggurtel,Bek&mpfungsmittel gegen Obst- 
maden. 356 

Farbebier, biologische Unterauchung. 474 
Farbstoff, Bildung durch Azotobacter 
chroococcum. 106 

—,-Pilze. 250. 251 

—,-Torulaceen. 28 

Fasciation bei Mais, Vererbung. 437 
Feldmaus 8. Mails, Feld. 

Fendlera, Schadigung durch Gymnosporan- 
gium gracilens. 288 

Fermente, proteolytische, Vorkommen in 
Torulaceen. 23 

—, Vorkommen im Abwasser. 343 

Festuca elatior, Sch&digung durch Sclero- 
spora macrospora. 295 

Fichte 8. a. Pioea excelsa. 

—, Rotfaule durch Trametes radiciperda, 
Bedeutung von Engerlingfrafl. 301 
Ficus krichnae, abnorme Blattbildung. 321 
Flacherie des Schwammspinnera. 352 
Flugbrand der Gerste, Bekampfung, Be¬ 
deutung der Vorquelltemperatur. 445 

-, — mit HeiBwasser und HeiB- 

luft. 446 

-, Lebensfahigkeit des Mycels im 

Korn. 450 

-des Hafers, Bek&mpfung mit Kresol- 

praparaten. 444 

-Weizens, Bekampfung, Bedeutung 

der Vorquelltemperatur. 445 

-, — mit HeiBwasser und HeiB- 

luft. 446 

-, Bek&mpfungsverauche mit Sub- 

limat. 476 

Foeniculum officinale, Schadigung durch 
Cercospora foeniculi. 311 

Fomes semistotus, Schadling von Hevea.302 
Formaldehyd, Bekampfungsversuche an 
Ophiobolus graminis. 458 

Formalin, Bekampfungsmittel gegen Strei- 
fenkrankheit der Gerste. 457 

—,-Weizenste inbrand. 442 

Foreythia suspensa, Schadigung durch 
Altemaria forsythiae. 312 

Franzosenkraut, Bekampfungsversuche mit 
Eisenvitriol. 439 

Fraxinus excelsior, Schadigung durch 
Trockenheit. 327 

Fritfliege, Anfalligkeit verechiedener 
Geratensorten. 461 

—, Schadling von Getreide. . 462 

—, — vom Hafer. 77 

Frost, Schadigung an Carya alba. 298 

—,-Juglans cinerea. 298 

—,-Juglans nigra. 298 

—,-Picea alba. 298 

—,-Picea sitkaensis. 298 

Frost spanner, Bekampfung mit Leimringen. 

356 

Fuchsia coccinea, Schadigung durch Haltica 
oleracea. 331 

Fucus vesieulosus, Vorkommen von Streb- 
lonema inclusum. 319 


Fumaraaure, Bildung durch Rhizopus 
nigricans. 247 

Fungusine, Bekampfungsmittel gegen 

Weizensteinbrand. 442 

Funtumia elastica, Schadigung durch Nec- 
tria funtumiae. 303 

Fusarien, Erreger der FuBkrankheit des 
Getreides. 454 

—, — des Wurzelbrandes an Getreide. 454 
Fusarium, Erreger der Blattrollkrankheit 
der Kartoffel. 357 

—, Schadling von Kartoffeln. 78 

— lateritium, Vorkommen auf faulenden 

Maiskolben. 456 

— maydiperdum n. sp., Schadling von 

Mais. 456 

rubi, Schadling von Rubus. 306 

Fusicladium, Bekampfung im Winter. 346 
—, Schadling vom Apfelbaum. 78 

— dendriticum, Identitat mit Asteroma 

mali. 287 

Fusicoccum viticolum, Beziehung zu Cry- 
ptospore 11a viticola. 306 

Fu8isporium, Zereetzung von Glykokoll. 

249 

—,-Hamsaure. 249 

—,-Hamstoff. 249 

—,-Hippursaure. 249 

FuBkrankheiten des Getreides. 77. 454 
-durch Fusarien. 454 

Garung, Alkohol-, Bildung von Hexose- 
phosphoraaure. 258 

—, —, Zuckerumwandlung. 257 

—, Teig-, durch Bacillus macedonicus. 76 
Galaktose, Vergarung durch Torulaceen. 4 
Galinsogaea s. Franzosenkraut. 

Galium aparine, Samen, Zeratorung in 
Stallmist. 354 

Gallen an Alyssum calicynum. 323 

-Alyssum hireutum. 323 

-Berteroa incana. 323 

-Camelina sativa. 323 

-Capsella. 323 

-Erigeron canadense. 323 

-Erucastrum pollichii. 323 

-Erysimum cheiranthoides. 323 

-Lepidium draba. 323 

-Senecio viscosus. 323 

-Sisymbrium sophia. 323 

—, Biologie. 321 

— durch Aphiden an Fagus silvatica. 322 

-Kerria japonica. 331 

-Prunus mahaleb. 322 

-Sorbus aucuparia. 322 

-Spiroea prunifoiia. 322 

-Spiroea thumbergii. 322 

-Aylax bicolor. 323 

-Aylax chrysothamni an Chryso- 

thamnus. 323 

-Aylax pisum an Lygodesma juncea. 

323 

-Bacterium tumefaciens, Unterschied 

von Wurzelknollchen. 324 


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Register. 


689 


Gallen durch Bacterium tumefaciens an 
Klee. 324 

-Bacterium tumefaciens an Luzerne. 

324 

-Cecidomyia veronicae an Veronica 

agrestis. 331 

-Cecidosis eremita an Duvana de- 

pendens. 323 

-Gnorimoschema septentrionalis an 

Aster junceus. 324 

-Gymno8porangium sabinae, Speiche- 

rung von Reservestoffen. 321 

-Neuroterus batatus an Quercus alba. 

324 

-Neuroterus clarkeae an Quercus 

alba. 324 

— — Neuroterus cockerel li n. sp. an 
Quercus. 324 

-Neuroterus congregatus an Quercus. 

324 

-Neuroterus consimilis. 324 

-Neuroterus crassitelus. 324 

-Neuroterus distortus an Quercus 

platanoides. 324 

-Neuroterus dubius. 324 

-Neuroterus exiguus an Quercus 

minor. 324 

-Neuroterus flavipes an Quercus 

macrocarpa. 324 

-Neuroterus floccosus an Quercus 

platanoides. 324 

-Neuroterus fragilis an Quercus. 324 

-Neuroterus gillettii an Quercus 

minor. 324 

-Neuroterus howcrtoni an Quercus. 

324 

-Neuroterus irregularis an Quercus 

alba. 324 

-Neuroterus irregularis an Quercus 

minor. 324 

-Neuroterus laurifolia an Quercus 

laurifolia. 324 

-Neuroterus longipennis an Quercus 

laurifolia. 324 

-Neuroterus majalis an Quercus 

alba. 324 

-Neuroterus minutissimus an Quercus 

virginiana. 324 

-Neuroterus minutus an Quercus 

alba. 324 

-Neuroterus niger an Quercus macro¬ 
carpa. 324 

-Neuroterus noxiosus an Quercus 

platanoides. 324 

-Neuroterus obtusilobae an Quercus 

minor. 324 

-Neuroterus pallidus an Quercus 

platanoides. 324 

-Neuroterus pallipes an Quercus 

alba. 324 

-Neuroterus papillosus an Quercus 

platanoides. 324 

-Neuroterus quercicola an Quercus 

undulata. 324 

Zweite Abt. Bd. 34. 


Gallen durch Neuroterus rileyi an Quercus 
prinus. 324 

-Neuroterus saltatorius an Quercus 

undulatus. 324 

-Neuroterus teotus an Quercus pri- 

noides. 324 

-Neuroterus umbilicatus an Quercus 

platanoides. 324 

-Neuroterus verrucarum an Quercus 

minor. 324 

-Neuroterus vemus an Quercus ma¬ 
crocarpa. 324 

-Neuroterus vesiculus an Qercua 

alba. 324 

-Neuroterus vesiculus an Quercus 

platanoides. 324 

-Neuroterus vesiculus an Quercus 

prinoides. 324 

-Neuroterus virgens an Quercus. 324 

-Psylla duvanae an Duvana de¬ 
pendent 323 

-Reblause, Untersuchung. 479 

Galleria mellonella, Biologic und Bekiimp- 
fung. 352 

Gas, Bildung durch Bakterien. 534 

—,-, Untersuchung. 68 

Gastrodia elata, Symbiose mit Armillaria 
mellea. 317 

Gelbrost, Widerstandsfahigkeit des Wei- 
zens. 454 

Gerste, Anfalligkeit verechiedener Sorten 
gegen Fritfliegen. 461 

Blattfleckenkrankheit, Bekampfung 
mit HeiBwasser. 457 

Flugbrand, Bekampfung, Bedeutung 
der Vorquelltemperatur. 445 

—, —, mit HeiBwasser und HeiBluft. 

446 

—, Lebensfahigkeit des My cels im 
Korn. 450 

keimreife, Schadigung durch Quellen. 

449 

Schadigung durch Blissus leucopterus. 

461 

-Chlorops. 77 

— — Helminthosporium gramineum. 

77. 456 

-Puccinia graminis hordei, Be¬ 
deutung der Saatzeit. 452 

-Sclerospora macrospora. 295 

Streifenkrankheit. 77 

—Bekampfung mit Formalin. 457 

—,-HeiBwasser. 456 

Vorkommen von Ascochyta graminis. 

461 

-Sclerotium rhizodes. 461 

-Scolecotrichum graminis. 461 

-Septoria graminis. 461 

Wirkung von Tetrachlorkohlenstoff auf 
die Keimung. 479 

Getreide, Beizapparat. 443 

BiJwitzschncider. 466 

Dorrfleckenkrankheit, Bedeutung der 
Kalkdiingung. 435 

44 


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690 


Register. 


Getreide, Dorrfleckenkrank licit, Bekara- 
pfung mit Mangansulfat. 435 

—, Ursache uiid Bekampfung. 295. 435 
Emte, Schadigung durch Anreicherung 
des Bodens mit parasitischen Pilzen. 459 
FuBkrankheitcn. 77. 454 

— durch Fusarien. 454 

Keimreife, Bcdeutung fur die Winter- 

festigkeit. 436 

Kriimmung der Halme durch meeha- 
nische Verletzung. 436 

Lagerfestigkeit, Bestimmung. 436 
Lagern, Ursache und Bekampfung. 436 
Schadigung durch Anthomyia coarc- 
tata. 77 

-BlaBenfiiBe. 77 

-Blissus leucopterus. 461 

— — Cephus. 77 

-Chlorops. 77 

-Contarinia tritici. 77. 463 

-Ervsiphe gram inis. 77 

-Erysiphc graminis in Ostpreu- 

Ben. 289 

-Fritfliege. 77. 462 

-Hadena polyodon. 77 

-Haltica vittula. 77 

-Hasen. 466 

-Helminthosporium gramineum. 

77. 456 

-Hessenf liege. 77 

-Heterodera sehachtii. 77. 461 

-lsosoma tritici. 463 

-Itonida kraussei. 323. 463 

-Leptosphaeria herpotrichoides. 

458 

-Puccinia graminis. 

-Rost in Amerika. 

-Schneeschimmel. 

-Sclerospora macrospora. 

-Tarsonemus spirifex 

-Tipula. 

-Trockenheit. 

-Wintersaateule. 

Schartigkeit, Vererbung. 
Schneeschimmel, Bekampfung 
HeiBwasscr. 

—,-Sublimat. 

Schutz gegen Friihjahrsfroste. 
Stockkrankhcit, Bekampfungsversuche. 

459 

Taubahrigkeit durch Puccinia graminis 
tritici. 295 

-Puccinia rubigo-vera tritici. 295 

Vorkommen von Ascochvta graminis. 

461 

-Selerotium rhizodes. 461 

-Scolecotrichum graminis. 461 

-Septoria graminis. 461 

Wirkung von Sehwefelkohlenstoff auf 
die Keimfahigkeit. 

-Tetrachlorkohlcnstoff auf 

Keimung. 

Wur/.elbrand durch Fusarien. 
Zuchtung rostresistcnter Sorten. 


Getreidebau, Anleitung. 293 

Getreideblumenfliege s. Hylemyia coarctata 
Getreidefliegen, Auftreten, Abhangigkeit 
von der Witterung. 461 

Gladiolus biittneri, Schadigung durch Ure- 
do gladioli-biittneri. 287 

Gloeosporium alborubrum, Schadling von 
Hevea. 303 

— ampelophagum, Schadling vom Wein- 

stock. 78 

— heveae, Schadling von Hevea. 302 

— ribis, Spezialisierung. 305 

— var. parillac n. var., Schadling von 


Ribes. 


305 


77 

452 

454 
295 

77 

77. 462 
437 
463 
437 
mit 

455 
455 
436 


Glomerella rufomaculans, Schadling von 
Cyclamen. 291 

Glukase, Vorkommen in Torulaceen. 23 
Glycine hispida, Schadigung durch Eu- 
thrips glyoines. 311 

Glykokoll, Zersetzung durch Pilze. 249 
Gnomonia padicola, Zugehorigkeit von 
Asteroma padi. 287 

Gnorimoschema septentrionalis n. sp., 
Gallenbildung an Aster junceus. 324 
Gouania domingensis, Schadigung durch 
Uromyces gouaniae. 286 

Goudiera repens, Mykorrhiza. 317 

Guajaktinktur, Brauchbarkeit zum Nach- 
weis der Pasteurisicrung von Milch. 263 
Guatemala, Rostpilze. 286 

Guilliermondia n. gen. Schleimbildung an 
Eichen. 241 

Gurke, Schadigung durch Bacillus phytoph- 
thorus. 78 

—,-Phyllostictacucurbitacearum.78 

—,-Siphonophora ulmariae. 78 

—,-Sporidesmium mucosum var. 

pluriseptatum. 78 

Gymnadenia conopea, Mykorrhiza. 317 
Gymnadenia conopsea, abnorme Bliiten- 
bildung. 320 

— odoratissima var. oxyglossa, abnorme 

Bliitenbildung. 320 

G}^mnochaeta viridis, Auftreten. 349 
Gymnosporangiuin amelanchieris, Schad¬ 
ling von Amelanchier vulgaris. 288 
-,-Juniperus. 288 

— bermudianum, Schadling von Junipe¬ 
rus. 289 

— betheli, Schadling von Crataegus. 289 

-,-Juniperus. 289 

— blasdaleanum, Schadling von Amelan- 

chier. 288 

-,-Heyderia decurrens. 288 

-•,-Pourthiaea. 288 

— botryapites, Schadling von Amelanchier. 

288 

-, — — Chamaecy paris. 288 

clavariaeforme, Schadling von Amelan- 


465 

chier. 

289 

die 

-,-Aronia. 

289 

479 

-,-Crataegus. 

289 

454 

-,-Cydonia. 

289 

358 

— —,-Juniperus. 

289 


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Register. 


691 


Gymnosporangium clavariaeforme, Schad- 
ling von Pirus. 289 

— comiculans, Schadling vonAmelanchier. 

289 

- f -Juniperus. 289 

— comutum, Schadling von Juniperus. 288 

-,-Sorbus. 288 

— cunninghamianum, Schadling von Cu- 

pressus torulosa. 288 

-,-Pirus pashia. 288 

— davisii. Schadling von Aronia. 288 

-,-Juniperus. 288 

— effusum, Schadling von Juniperus. 289 

— ellisii, Schadling von Chamaecyparis. 

289 

— exiguum, Schadling von Crataegus. 

288 

-,-Juniperus. 288 

— exterum, Schadling von Chamaecyparis 

thyoides. 288 

-,-Juniperus. 288 

-,-Porteranthus stipulatus. 288 

— floriforme, Schadling von Crataegus. 

289 

-,-Juniperus. 289 

— germinale, Schadling von Amelanchier. 

288 

-,-Crataegus. 288 

-,-Cydonia. 288 

-,-Juniperus. 288 

- . 9 -Malus. 288 

— globosum, Schadling von Crataegus. 289 

-,-Juniperus. 289 

-,-Malus. 289 

-,-Sorbus. , 289 

-,-Pirus. 289 

— gracilens, Schadling von Fendlera. 288 

-,-Juniperus. 288 

-,-Philadelphus. 288 

— harknessianum, Schadling von Ame¬ 
lanchier alnifolia. 288 

— hyalinum, Schadling von Crataegus. 289 

— japonicum, Schadling von Juniperus. 

289 

-,-Pirus. 289 

— inconspicuum, Schadling von Amelan¬ 
chier. 288 

-,-Juniperus utahensis. 288 

— juniperinum, Schadling von Junipenis. 

288 

-, — Malus. 288 

-,-Sorbus. 288 

— juni peri — virginianae, Schadling von 

Juniperus. 289 

— —,-Malus. 289 

— juvenescens, Schadling von Amelan¬ 
chier. 288 

-,-Juniperus. 288 

— kemianum, Schadling von Juniperus. 

288 

-, n. sp., Schadling ven Junipenis 

utahensis. 287 

— mespili, Schadling von Cotoneaster. 289 

-,-Crataegus. 289 


Gymnosporangium mespili, Schadling von 
Cydonia. 289 

-,-Juniperus. 289 

-,-Mespilus. 289 

-,-Pirus. 289 

— multiporum, Schadling von Juniperus. 

288 

— nelsoni, Schadling von Amelanchier. 289 

-,-Cydonia. 289 

-,-Juni per us. 289 

-,-Peraphyllum. 289 

-,-Pirus. 289 

— nidus-avis, Schadling von Amelanchier. 

288 

-,-Cydonia. 288 

-,-Juniperus. 288 

— photiniae, Schadling von Pourthiaea 

villo8a. 288 

— sabinae, Schadling von Juniperus. 289 

-,-Pirus. 289 

-, Speicherung von Reservestoffen in 

den Gallen. 321 

— solenoidcs, Schadling von Chamaecy¬ 
paris pisifera. 288 

--Sorbus. 288 

— sorbi, Schadling von Malus. 288 

-,-Sorbus. 288 

— speciosum, Schadling von Juniperus 

utahensis. 287 

-, Zugehorigkeit von Aecidium gra¬ 
cilens. 287 

— torminali juniperinum, Schadling von 

Juniperus. 288 

-,-Sorbus. 288 

— trachysorum, Schadling von Crataegus. 

288 

-,-Juniperus. 288 

— transformans, Schadling von Aronia. 

289 

— tubulatum, Schadling von Crataegus. 

288 

— yamadae, Schadling von Malus. 289 

Hackelochloa granulans, Schadigung durch 
Puccinia pappiana. 287 

-,-Ustilago erythraeensis. 287 

Hadena polyodon, Schadling vom Roggen. 

77 

-,-Weizen. 77 

Hafer, Dorrfleckenkrankheit, Bedeutung 
der Kalkdiingung. 435 

—, —, Bekampfung mit Mangansulfat. 

435 

—, —, Ursache imd Bekampfung. 295.435 
Flugbrand, Bekampfung mit Kresol- 
praparaten. 444 

Schadigung durch BlasenfuBc. 77 

-Claviceps purpurea. 458 

-Fritfliego. 77. 402 

-Helminthosporium avenae. 77 

-Heterodera schachtii. 77. 461 

-Kronenrost in Amerika. 453 

-Leptosphaeria herpotrichoides. 

458 
44* 


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692 


Register. 


Hafer. Schadigung durch Sclerospora ma- 
crospora. 295 

-—, — — Tarsonemus spirifex. 77 

—,-, Bedeutung der Saatzeit. 

464 

—, Vorkommen von Ascoehvta graminis. 

461 

—,-Selerotium rhizodes. 461 

—,-Scolecotrichum graminis. 461 

—,-Septoria graminis. 461 

—, Wirkung von Kalkdiingung auf den 
Ertrag. 170 

Halmf liege, Anfalligkeit versehiedener 
Weizensorten. 462 

Haltica oleracea, Schadling von Fuxia 
coccinea. 331 

— vittula, Schadling vom Roggen. 77 

Hamster, Bekampfung. 353 

Haplomitrium hookeri, Symbiose mit Py- 

thium haplomitri. 317 

Harnsaure, Zersetzung durch Pilze. 249 
Hamstoff, Zersetzung durch Pilze. 249 
Harpagomyces lomnickii n. gen. et n. sp., 
Vorkommen auf Gcrberlohe. 249 

Haselstrauch, Schadigung durch Phyllac- 
tinia corylea. 289 

Hasen, Schadigung an Getreide. 466 
Hederich, Bekampfungsversuche. 437 
Hederichfresser, Bekampfungsversuche 
gegen Hederich. 438 

Hederichtod, Bekampfungsversuche gegen 
Hederich. 438 

Hefe, Anreicherung an Invcrtase. 255 
—, Assirailierung von Alkohol. 257 

—, Bildung von Ameisensaure. 247 

—, Dioxyazeton nicht vergiirend. 257 
—*, Essigsaureathylester als Kohlenstoff- 
quelle. 474 

—, PreBsaft, Autodigestion der Albumi- 
noide, Wirkung von Malzextrakt. 481 

—, —,-,-Papayotin. 481 

—, Vcrgarung von Ameisensaure. 247 
—, Vorkommen in Butter. 69 

—, — im Nektar versehiedener Bliiten. 

258 

HeiBwasser, Bekampfungsmittel gegen 
Blattfleckenkrankheit der Gerste. 457 
— 9 — — Getreideschneeschimmel. 455 

—,-Streifenkrankheit der Gerste. 

456 

— und HciBluft, Bekampfungsmittel gegen 

Gcrstenflugbrand. 446 

-—,-Weizenflugbrand. 446 

Helminthosporium avenae, Schadling vom 
Hafer. 77 

-pratensis n. sp. 283 

— gramineum, Schiidling von Gerste. 77 

456 

— heveae, Schiidling von Hevea. 302 
Heptamelus ocliroleucus, Schadling von 

Athyrium filix femina. 292 

Heraeleum austriaeum, Schadigung (lurch 
Depressaria heydenii. 313 

Hessenfliege, Schadling vom Roggen. 77 


Herz- und Trockenf&ule der Zuckerrube, 
Untersuchung. 477 

Heterodera schachtii, Biologie und Be¬ 
kampfung. 460 

-, Schadling vom Hafer. 77 

-,-Weizen. 77 

-, Wanderung der Larven im Boden. 

460 

-, Widerstandsfahigkeit von Vigna 

sinensis. 460 

Heu, Selbsterhitzung. 281 

Heu- und Sauerwurm, Bekampfung mit 
Spritzmitteln. 355 

Hevea, Schadigung durch Botryodiplodia 
theobromae. 303 

-Corticium salmonicolor. 303 

— — Fomes semitostus. 302 

-Gloeosporium alborubrum. 303 

-Gloeosporium heveae. 302 

— — Helminthosporium heveae. 302 

-Hymenochaete noxia. 302 

-Pestalozzia palmarum. 303 

-Phytophthora faberi. 303 

-Sphaerostilbe repens. 302 

— brasiliensis, Schadigung durch Phy¬ 
tophthora. 477 

-, Vorkommen von Lasiodiplodia ni¬ 
gra. 478 

Hexenbesen durch Loculistroma bambusae 
n. gen. et n. sp. an Bam bus. 291 

Hexenringbildung durch Pilze, Bedingun- 
gen. 40. 561 

Hexosephosphorsaure, Zusammensetzung. 

258 

Heydcria decurrens, Schadigung durch 
Gymnosporangium blasdaleanum. 288 
Hieracium barbatum, Schadigung durch 
Puccinia hieracii. 284 

— bohemieum, Schadigung durch Pucci¬ 
nia hieracii. 284 

Hindsiana melaccuca n. sp., Schadling von 
Crueiferen. 332 

Hippursiiure, Zersetzung durch Pilze. 249 
Histoenzym, Vorkommen in Schimmel- 
pilzen. 252 

Hochmoor, Bakteriengehalt kultivierten 
und nichtkultivierten. 582 

—, bakteriologische Untersuchung. 577 
Hochwasser, Schadigung von Baumen. 329 
Holz, Impnignierung gegen Pilzbefall. 316 
-—, Zcrstorung durch Merulius lacrymans. 

315 

—,-Paranda brunnea. 315 

—,-Pil/.e. 300 

Homeria, Schiidigung durch Urcido home- 
riae. 287 

Hopfen, Schadigung durch Sphaerotheca 
humuli. 289 

Hordeum murinum, Schadigung durch 
Puccinia glumarum. 284 

Hostien, blutende. 283 

Humulus jajx)nicus, abnorme Bliitenbil- 
dung. 320 

Humus, Kohlenstoffquelle fur Pflanzen.278 


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Register. 


693 


Hyalospora polypodii, Uberwinterung der 
Uredosporen. 293 

Hylemyia cinerosa, Sch&dling von Pteris 
aquilina. 293 

— coarctata, Biologie und Bekampfung. 

462 

Hymenoohaete noxia, Sch&dling von Hevea 

302 

Hypholoma fusciculare, chemisohe Unter- 
suchung. 246 

Hypocrea rufa, Farbstoffbildung, Bedin- 
gungen. 261 

Ingber, Sch&digung durch Pythium gracile. 

368 

Insekten, sch&dliche, Leitsatze fiir die Be¬ 
kampfung. 666 

Inula hirta, Sch&digung durch Apodia mar- 
tinii. 312 

Inulase, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 

Invertase, Bildung in Hefe. 265 

—, Vorkommen in Schimmelpilzen. 252 
Invertin, Wirkung von Licht verschiedener 
Wellenl&nge. 255 

Iowa, Erysiphaceen. 289 

Iridomyrmex humilis, Bekampfung mit 
Arsenpr&paraten. 348 

-, Verbreitung in Kalifomien. 348 

Lsaria farinosa, Zersetzung von Glykokoll. 

249 

- 9 -Hamsaure. 249 

-,-Hamstoff. 249 

-,-Hippursaure. 249 

Isosoma tritici, Sch&dling von Weizen. 463 

-, Sporotrichum globuliferum natiir- 

licher Feind. 463 

Ithyphallus impudicus, Sch&dling vom 
Weinstock. 307 

Itonida kraussei n. sp., Sch&dling von 
Weizen. 323. 463 

Juglans cinerea, Sch&digung durch Frost. 

298 

— nigra, Sch&digung durch Frost. 298 
Juncus, Vorkommen von Ligniera junci. 

284 

Juniperu8, Sch&digung durch Gymnospo- 
rangium amelanchieris. 288 

—,-Gymnosporangium bermudia- 

num. 289 

—,-Gymnosporangium betheli. 289 

—,-Gymnosporangium clavariae- 

forine. 289 

—,-Gymnosporangium comiculans. 

289 

—,-Gymnosporangium comutum. 

288 

—,-Gymnosporangium davisii. 288 

—,-Gymnosporangium effusum. 289 

—,-Gymnosporangium exiguum. 

288 

—,-Gymnosporangium exterum. 288 

—,-Gymnosporangium floriforme. 

289 


Juniperus, Sch&digung durch Gymno¬ 
sporangium germinale. 288 

-Gymnosporangium globosum. 

289 

-Gymnosporangium gracilens. 

288 

-Gymnosporangium japonicum. 

289 

-Gymnosporangium juniperi- 

num. 288 

-Gymnosporangium juniperi- 

virginianae. 289 

-Gymnosporangium juvenescens. 

288 

-Gymnosporangium kemianum. 

288 

-Gymnosporangium mespili. 289 

-Gymnosporangium multiporum. 

288 

-Gymnosporangium nelsoni. 289 

-Gymnosporangium nidus-avis. 

288 

-Gymnosporangium sabinae. 289 

-Gymnosporangium torminale 

juniperinum. 288 

—,-Gymnosporangium trachyso- 

rum. 288 

Juniperus-Holz, Sch&digung durch Lenzites 
sepiaria. 300 

— communis, Sch&digung durch Trocken- 

heit. 327 

— utahensis, Sch&digung durch Gym¬ 
nosporangium inconspicuum. 288 

-,-Gymnosporangium kemia¬ 
num. 287 

-,-Gymnosporangium specio- 

sum. 287 

Jurinea cyanoides, Sch&digung durch Puc- 
cinia fuckelii. 283 

K&fer, Deutschlands, Handbuch. 329 
K&se, Edamer, Lochbildung,Untersuchung. 

534 

—, Verdaulichkeit verschiedener Arten. 

266 

—, Vorkommen von Bacterium acidi pro- 
pionici. 608 

—,-Bakterien. 69 

—,-Milchsaurebakterien. 604 

Kakaobaum, Sch&digung durch Thyridaria 
tarda. 308 

Kalifomien, Verbreitung von Iridomyrmex 
humilis. 348 

Kalk, Diingung, Bedeutung fur die Dorr- 
fleckenkrankheit des Hafers. 435 

—, Wirkung auf Ammoniakbildung im 
Boden. 153 

—,-Bodenbakterien. 148 

—,-Hafer-Ertrag. 170 

—,-Stickstoffbindung im Boden. 166 

Kalkstickstoff, Bekampfungsversuche ge- 
gen Hederich. 438 

Karotte, Schadigung durch Sclerotinia 
libertiana. 310 


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694 


Register. 


Kartoffel, Abkeimung, Untersuchung. 476 


—, Blattrollkrankheit, Bedeutung des Bo- 
dens. 357 

—, — durch Fusarium. 357 

—, Schadigung durch Fusarium. 78 

—,-Phytophthora. 78 

—, Schwarzbeinigkeit. 78 

—, Tyrosinasegehalt gesunder und kranker 
Knollen. 252 

Katalase, Vorkommen in Butter. 264 

—,-Schimmelpilzen. 252 

—, Wirkung von Licht. 255 

Kawakamia cyperi, Schadling von Cyperus 
tegetiformis in Amerika. 291 

Kerria japonica, Gallenbildung durch 
Apliiden. 331 


Ketone, Bildung in aetherischen Oelen. 

255 

Kicherbrot s. Brot, Richer. 
Kiefemspinner, natlirliche Feinde. 349 
Kirschbaum, Schadigung durch Coryneum 
beijerinckii. 303 

—,-Hochwasser. 329 

—,-Lyda nemoralis. 78 

— ,-Pseudopolygraphus grandiclava. 

333 

Kirschblattwespe, Bekampfung. 356 

Klee, Gallenbildung durch Bacterium tu- 
mefaciens. 324 

—, Vorkommen einer neuen Sclerotinia 
im Saatgut. 477 

Kleie, Steinbrandgehalt, Bestimmung. 444 
Kohl, Schadigung durch Anthomyia radi- 
cum. 78 

Kokospalme, Schadigung durch Pimelopus 
preussi. 297 

—,-Pimelopus pygmaeus. 297 

—,-Pimelopus robust us. 297 

—•,-Pimelopus tenuistratus n. sp. 

297 

Krahen, Schaden und Nutzen. 466 

—, Schutz der Saaten durch Aloepulver. 

478 

Krahen, Schutz der Saaten, Wert von 
Corvusine. 465 

Krauselkrankheit der Mohrriibe durch 
Trioza viridula. 479 

Krebs, Pflanzen-, Vergleich mit Menschen-. 

394 


Kresolpraparatc, Bekampfungsmittel gegen 
Halerflugbrand. 444 

Kresolseifenlosung, Bekampfungsversuche 
gegen Reblaus. 480 

Kronenrost, Schadigung an Hafer in Ame¬ 
rika. 453 

Kiihe, Reinigung. 71 

Kummel, Schadigung durch Sclerotinia 
libertiana. 310 

Kupfertetrapol, Bekampfungsversuche ge¬ 
gen Reblaus. 480 

Kupfervitriol, Bekampfungsinittel gegen 
Weizenstein brand. 441 


Lab, Hemmungskorper. 


265 


Lab, Wirkung von Licht verschiedener 
Wellenlange. 255 

Laboulbenia chaetophora, Wirkung auf die 
Wirtspflanze. 245 

— gyrinidarum, Wirkung auf die Wirts¬ 
pflanze. 245 

Laboulbeniales, Zugehorigkeit zu den Asco- 
myceten. 245 

Laccase, Wirkung von Licht verschiedener 
Wellenlange. 255 

Lachnus grossus, Schadling von Picea 
excelsa. 331 

Lavulose, Vergarung durch Torulaceen. 

4 


Lagerfestigkeit des Getreides, Bestimmung. 

436 

Laktase, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 

—,-Torulaceen. 23 

Lamerb, Bekampfungsversuche gegen He- 
derich. 437 

Laminaria cloustoni, Vorkommen von 
Pseudopringsheimia penetrans. 318 
Larix-Holz, Schadigung durch Lenzites 
8epiaria. 300 

Larix larix, abnorme Zapfenbildung. 322 

— leptolepis var. prolifera, abnorme Blu- 

tenbildung. 322 

Laserpitium, Schadigung durch Depressa- 
ria heydenii. 313 

Lasiocampa quercus, ‘Erblichkeit erworbe- 
ner Merkmale. 333 

Lasiodiplodia nigra, Vorkommen an Hevea 
brasiliensis. 478 

Latheticus oryzae, Einschleppung in Ame¬ 
rika. 464 

Lathyrus montanus, Schadigung durch 
Urophlyctis lathyri. 311 

— pratensis, Schadigung durch Urophlyc¬ 
tis lathyri. 311 

Laurilkarbolineumlosung, Bekampfungs¬ 
mittel gegen Apfelmeltau. 356 

Lecithys ollaria, Zerstorung des Holzes 
durch Corticium calceum. 315 

-,-Poria vaporaria. 315 

Leimringe, Bekampfungsmittel gegenFrost- 
spanner. 356 

—,-Nonnen. 351 

Lentinus lepideus, Schadling von Nadel- 
hdlz.em. 300 

Lenzites sepiaria, Schadling von Abies.- 
Holz. 300 


--Alnus-Holz. 300 

-,-Juniperus-Holz. 300 

-,-Larix-Holz. 300 

-,-Picea-Holz. 3<H) 

-,-Pinus-Holz. 3U0 

-,-Populus-Holz. 300 

-,-Pseudotsuga-Holz. 300 

— —-Salix-Holz. 300 

-,-Tsuga-Holz. 300 

Lepidium draba, Gallenbildung. 323 


Leptomonas davidi, Bedeutung von Dieu- 
ches humulis fiir die Verbreitung. 312 


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Register. 


695 


Leptomonas davidi, Schadling von Eu¬ 
phorbia, hypericifolia. 312 

-,-Euphorbia pilulifera. 312 

-, Verbreitung, Bedeutung von Ny- 

sius euphorbiae. 312 

Leptosphaeria cinnamomi n. sp., Schadling 
von Cinnamoraum camphora. 284 

— herpotrichoides, Schadling von Hafer. 

458 

Lestodiplosis, natiirlicher Feind von Te- 
tranychus. 479 

Levkoje, Schadigung durch Lilienhahnchen. 

311 

Lezithin, Vorkommen im Steinpilz. 567 
Licht, ultraviolettes, Wirkung auf Enzyme. 

255 

—, Wirkung auf die Keimung von Samen. 

325. 440 

Ligniera junci n. gen. et n. sp., Vorkommen 
in Juncus. 284 

— radicalis n. gen. et n. sp., Vorkommen 

in Callitriche stagnalis. 284 

— verrucosa n. gen. et n. sp., Vorkommen 

in Veronica arvensis. 284 

Lilienhahnchen, Schadling von Levkojen. 

311 

—,-Tulpen. 311 

Limenites populi, Entwicklungsgeschichte. 

334 

Linde, Schadigung durch Cryptothrips 
maior. 332 

—,-Phloeothripe brevicollis. 332 

—,-Trockenheit. 327 

Lipase, Bildung durch Pilze, Untersuchung. 

256 

—, thermo-tolerante, Vorkommen im Bac¬ 
terium fluorescens liquefaciens. 256 
—, Vorkommen in Abwasser. 343 

—,-Schimmelpilzen. 252 

Lipparis loeselii, Mykorrhiza. 316 

Lippia myriocephala, Schadigung durch 
Puccinia lippiae. 286 

Lita solanella, Bekampfungsversuche. 358 
Loculistroma bambusae n. gen. et n. sp., 
Hexenbesenbildung an Bambus. 291 
Lolium perenne, Schadigung durch Sclero- 
spora macrospora. 295 

Lophodermium chamaecyparisii n. sp., 
Schadling von Chamaecvparis obtusa. 

284 

Loranthus, Schadigung durch Aecidium 
loranthi. 286 

Luft, Verbreitung von Pilzsporen. 273 
Lupine, Samen, EiweiBzersetzung. 254 
—, Wirkung von Tetrachlorkoh lens toff auf 
die Keimung. 479 

Luzerne, Gallenbildung durch Bacterium 
tumefaciens. 324 

—, Saatgut, Sterilisationsversuche. 66 
Lyda nemoralis, Schadling vom Kirseh- 
baum. 78 

-,-Pflaumenbaum. 78 

Lygodesma juneea, Gallenbildung durch 
Aylax pisum. 323 


Lymantria dispar, Parthenogenesis. 335 

Macleya cordata, Schadigung durch Myco- 
sphaerella maclevae. 284 

Macrosiphum granaria, Aphidius nigripes 
natiirlicher Feind. 461 

Magnolia, Schadigung durch Pestalozzia 
hartigii. 78 

Maiblume, Schadigung durch Aphelen- 
chus aderholdi. 478 

Mais 8. a. Zea mays. 

Fasciation, Vererbung. 437 

Schadigung durch Blissus leucopterus. 

461 

-Caulophirus latinasus. 464 

-Dinoderus truncatus. 464 

-Fusarium maydiperdum. 456 

-Sphenophorus maydis. 463 

-Ustilago reiliana in AustraUen. 

445 

toxische Wurzelexkrete. 297 

Vorkommen von Fusarium lateritium 
auf faulenden Kolben. 456 

-Sordaria fimiseda auf faulenden 

Kolben. 456 

-Trichothecium roseum auf fau¬ 
lenden Kolben. 456 

Wirkung von Ustilago maydis auf die 
Bliitenbildung. 444 

Malaxis monophylla, Mykorrhiza. 316 
Maltase, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 

—,-Torulaceen. 23 

Maltose, Vergarung durch Torulaceen. 4 
Malus, Schadigung durch Gymnosporan- 
gium germinale. 288 

—,-Gymnosporangium globQSum. 

289 

— ? -- Gymnosporangium juniperi- 

num. 288 

—,-Gymnosporangium juniperi-vir- 

ginianae. 289 

—,-Gymnosporangium sorbi. 288 

—,-Gymnosporangium yamadae. 289 

Malva crispa, Schadigung durch Puccinia 
malvacearum. 284 

Malvaviscus, Schadigung durch Uredo mal- 
vicola. 286 

Malzextrakt, Wirkung auf Autodigestion 
der Albuminoide in HefepreBsatt. 481 
Mandelbaum, Schadigung durch Coryneum 
beijerinckii. 303 

Mangan, Wirkung auf Pflanzen. 281 
Mangansulfat, Bekampfungsmittel gegen 
Uorrfleckenkrankheit des Hafers. 435 
Maulbeerbaum, Schadigung durch Rhizoc- 
tonia. 358 

Maulbeerschildlaus s. a. Diaspis tetragona. 
—, Bekampfung mit Petroleumemulsion. 

:m 

Maulwurfsgrille, Magenuntersuchung. 479 
Maus, Feld-, Bekampfung. 353. 466 

—, —, Fortpflanzung in der Gefangcn- 
schaft. 478 


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C96 


Register. 


Maus, Feld-, Gewohnung an Strychnin. 

478 

—, Moll-, Bekampfung. 353 

—, Wiihl-, Bekampfung. 353. 356 

Meerrettich, Schadigung durch Athalia 
spinarum. 78 

Mehl, Untersuchung. 273 

Mehlmotte, Schlafsucht. 351 

Melampsora cingens, Schadling von Bri- 
delia. 287 

— heliosoopiae, Schfidling von Euphorbia 

virgata. 284 

— larici-populina, Schadling von Populus 

canadensis. 284 

— ribe8ii salicum, Schadling von Salix 

viminalis x purpurea. 284 

Melandryum, Wirkung von Ustilago an- 
therarum auf die mannlichen Bliiten. 477 
Melanospora, Vorkommen im Moorboden. 

591 

Melogramma spiniferum, Schadling von 
Buchen. 332 

Meltau, Schadigung an Roteiohen. 298 
Merulius lacrymans, Holzzerstorung. 315 

-, Widerstandsfahigkeit von Eichen- 

holz. 316 

Mespilus, Schadigung durch Gymnosporan- 
gium mespili. 289 

Meum athamanticum, Schadigung durch 
Depressaria heydenii. 313 

Michelia champaca, Vorkommen von Oxy¬ 
dase in den Bliiten. 255 

Mikrococcus flavus, Wirkung von Salz. 415 

— luteus, Wirkung von Salz. 417 

Micromastia fimicola n. sp. 283 

Micropteryx aruncella, Vorkommen in 

Steiermark. 334 

Microtus ratticeps, Bekampfung. 353 

— terrestris, Bekampfung. 353 

Milch, bakteriologische Untersuchung in 

Washington. 70 

—,-, neue Methode. 72 

—,-, Verwendung von Kasein-Agar. 

67 

—, Kuh-, Verunreinigung durch die Bak- 
terienflora der Riibenschnitzel. 35 

—, Pasteurisierung. 73 

—, —, Nachweis durch Guajaktinktur. 

263 

—, sterile, Zunahme von Bacterium lactis 
acidi. 177 

—, Unterscheidung roher und gekochter. 

259 

—, Vorkommen von Bacterium acidi pro- 
pionici. 538 

—,-Bakterien. 68. 70 

Milchsaurebakterien 8. Bakterien, Milch- 
saure-. 

Milchzucker, Keimgehalt. 272 

—, Vergarung durch Torulaceen. 4 

Mimosa albida floribunda, Schadigung 
durch Ravenelia mimosae-albidae. 286 
Mitochytridium ramosum n. gen. et n. sp., 
Schadling von Docidium ehrenbergii. 285 


Mohrrube, Kr&uselkrankheit durch Trioza 
viridula. 479 

—, Sch&digung durch Psila rosae. 78 
Mollmaus s. Maus, Moll-. 

Monilia, Unterschied von Aoomsporium. 285 

—,-Catenularia. 285 

—,-Scopulariopsis. 285 

Moorboden s. Boden, Moor-. 

Mucor boidin, Zersetzung von Glykokoll. 

249 

-,-Hamsaure. 249 

-,-Hams toff. 249 

-,-Hippurs&ure. 249 

— mucedo, Wirkung von Natriumsulfit. 

345 

— stolonifer s. Rhizopus nigricans. 
Muoorineen, Zygosporenbildung, Kemver- 

schmelzungen. 249 

Myagrum perfoliatum, Samen, Zerstorung 
in Stallmist. 354 

Mychodea episcopalis, Schadigung durch 
Colacodasya verrucaeformis. 292 

Mycosphaerella convexula, Schadling von 
Carya tomentosa. 308 

— himantia, Zugehorigkeit von Asteroma 

bupleuri. 287 

-,-Asteroma vertelii. 287 

— macleyae n. sp., Schadling von Macleya 

cordata. 284 

— poulowniae n. sp., Schadling von Pou- 

lownia tomentosa. 284 

— zingiberi n. sp., Schadling von Zingiber 

mioga. 284 

Myelophilus minor, Dendrosoter protube- 
rans naturlicher Feind. 298 

— piniperda, Dendrosoter protuberans na¬ 
turlicher Feind. 298 

Mykoplasmatheorie. 451 

Mykorrhizen, Untersuchung. 316 

Myxomyoeten, Generationswechsel. 284 

Nadelholzer, Schadigung durch Lentinus 
lepideus. 300 

—,-Pissodes in Amerika. 299 

—,-Stare. 300 

Naphthalin, Bekampfungsmittel gegen Ca- 
landra oryzae. 465 

Natriumsulfit, Wirkung auf Muoor mucedo. 

345 

Naumburgia thyrsiflora, Schadigung durch 
Puccinia limosae. 283 

Nectria ditissima, Schadling von Buchen. 

332 

— fun turn iae n. sp., Schadling von Funtu- 

mia elastica. 303 

Nemoraea puparum, naturlicher Feind von 
Cucullia verbasci. 349 

-,-Panolis piniperda. 349 

Neuroterus batatus, Gallenbildung an 
Quercus alba. 324 

— clarkeae, Gallenbildung an Quercus 

alba. 324 

— cockerelli n. sp., Gallenbildung an 

Quercus. 324 


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Register. 


697 


Neuroterus congregatus, Gallenbildung an 


an 


an 


an 


324 
324 
324 
Quercus 
324 
324 
Quercus 
324 
Quercus 
324 
Quercus 
324 


Quercus. 

— consimilis, Gallenbildung. 

— crassitelus, Gallenbildung. 

— distortus, Gallenbildung an 
platanoides. 

— dubius, Gallenbildung. 

— exiguus, Gallenbildung 
minor. 

— flavipes, Gallenbildung 
macrocarpa. 

— floccosus, Gallenbildung 
platanoides. 

— fragilis, Gallenbildung an Quercus. 324 

— gillettei, Gallenbildung an Quercus 

minor. 324 

— howertoni,Gallenbildung anQuercus.324 

— irregularis, Gallenbildung an Quercus 

alba. 324 

-,-Quercus minor. 324 

— laurifolia, Gallenbildung an Quercus 

laurifolia. 324 

— longipennis, Gallenbildung an Quercus 

laurifolia. 324 

— majalis, Gallenbildung an Quercus alba. 

324 

— minutissimus, Gallenbildung an Quercus 

virginiana. 324 

— minutus, Gallenbildung an Quercus alba. 

324 

— noxio8us, Gallenbildung an Quercus 

platanoides. 324 

— niger, Gallenbildung an Quercus macro- 

carpa. 324 

— obtusilobae, Gallenbildung an Quercus 

minor. 324 

— pallidus, Gallenbildung an Quercus 

platanoides. 324 

— pallipes, Gallenbildung an Quercus alba. 

324 

— papillosuB n. sp., Gallenbildung an 

Quercus platanoides. 324 

— quercicola, Gallenbildung an Quercus 

undulata. 324 

— rileyi, Gallenbildung an Quercus prinus. 

324 

— saltatorius, Gallenbildung an Quercus 

undulatus. 324 

— tectus, Gallenbildung an Quercus pri- 

noides. 324 

— umbilicatus, Gallenbildung an Quercus 

platanoides. 324 

— vemus,Gallenbildung an Quercus macro¬ 
carpa. 324 

— verrucarum, Gallenbildung an Quercus 

minor. 324 

— vesiculus, Gallenbildung an Quercus 

alba. 324 

-,-Quercus platanoides. 324 

-,-Quercus prinoides. 324 

— virgens, Gallenbildung an Quercus. 324 

Nidularia pisiformis, Cytologie. 

Niederungsmoor, bakteriologische 

suchung. 


244 
Unter- 
577 


Nitragin, Vergleich mit Azotogen. 50 
Nitratbildung im Boden, Beziehung zur 
Fruchtbarkeit. 192 

-in verschiedenen Jahren. 191 

-, Wirkung der Bewasserung. 120 

-, — des Stalldiingers. 215 

Nitrate, Bedeutung im Boden. 64 

—, Wirkung auf Stickstoffbindung von 
Azotobacter. 100 

Nitratstickstoff, Zersetzung im Boden, Be¬ 
deutung des Luftzutritts. 561 

Nonne, Bedeutung des Klimas fUr die Ver- 
mehrung. 336 

—, Bekampfung mit Leimringen. 351 
—, Flugweite. 335 

—, Krankheiten, Geschichte. 350 

—, naturliehe Feinde. 349 

—, Wipfeikrankheit, Untersuchung. 350 


Nuklease, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 

Nysius euphorbiae, Bedeutung fur die Ver- 
breitung von Leptomonas davidi. 312 


Obstbaume, Bespritzung wahrend der 


Vegetationsruhe. 667 

—, Schadigung durch Armillaria mellea. 

303 

—,-Campylomma verbasci. 478 

—,-Coleophora nigricella. 334 

—,-Coniothyrium fuckelii. 305 

—,-Coryneum beijerinckii. 303 

—,-Exoascus deformans. 78 

—,-Fu8icladium. 78 

—,-Hochwasser. 329 

—. f -Lyda nemoralis. 78 

—,-Platypus mutatus. 305 

—,-Pseudopolygraphus grandiclava. 

333 

—,-Trockenheit. 327 

—, Wirkung des hohen Salpetergehaltes 
des Bodens. 84 


—, Schadigung durch Witterungseinflusse. 

305 


Obstmade, Bekampfung mit Fanggiirtel. 

356 

Ocneria dispar, Erblichkeit erworbener 
Merkmale. 334 

Ole, atherische, Bildung von Ketonen und 
Aldehyden. 255 

Ohio, Polyporaceen. 291 

Oidium, Bekampfung. 355 

— quercinum, Auftreten in Schlesien. 78 
Oliven, faulende, Vorkommen von Pseudo¬ 
monas olivae. 388 

Onobrychis sativa, Schadigung durch Co- 
niosporium onobrychidis. 311 

Ophiobolus gram inis, Bekampfungsversuch 
mit Forraaldehyd. 458 

Ophioglos8um vulgatum, Mykorrhiza. 317 
Ophrys aranifera, abnorme Bliitenbildung. 

320 


— muscifera, abnorme Bliitenbildung. 320 
Opuntia blakeana, Schadigung durch Cis- 
su8 laciniata. 325 


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698 


Register. 


Opuntia toumeyi, Schadling von Parkin- 
sonia microphylla. 325 

— versicolor, Schadling von Camegiea 

gigantea. 325 

Orchestes fagi, Schadling von Buchen. 332 

— populi, Schadling von Pappeln. 332 

— quercus, Schadling von Eiche. 332 
Orchis laxiflorus var. paluster, abnorme 

Blutenbildung. 320 

— masculus, abnorme Blutenbildung. 320 

— militaris, abnorme Blutenbildung. 320 

— morio, abnorme Blutenbildung. 320 

— purpureus, abnorme Blutenbildung. 320 

— simia, abnorme Blutenbildung. 320 

— ustulatus, abnorme Blutenbildung. 320 
Osmia bicornis, Schadling von Phragmites. 

325 

Oxydase, Vorkommen in Bliiten von 
Michelia chainpaca. 255 

—,-Carum carvi. 255 

—,-Mentha piperita. 255 

Ozon, Wert als Desinfektionsmittel. 472 


Paeonie, Schadigung durch Botrytis. 291 
Panicum barbinode, Schadigung durch 
Uromyces leptodermis. 286 

— frumentaceum, Schadigung durch Usti- 

lago paradoxa. 287 

— miliaceum, Wirkung von Schwefel- 

kohlenstoff auf die Keimung. 465 

Pankreatin, Widerstandsfahigkeit gegen 
Alkalien und Sauren in Glyzerinlosun- 
gen. 256 

Panolis piniperda, Nemoraea puparum 
natiirlicher Feind. 349 

Papaver rhoeas, Samen, Zerstorung in Stall- 
mist. 354 

Papayotin, Wirkung auf Autodigestion der 
Albuminolde in HefepreBsaft. 481 

Pappel, Schadigung durch Orchestes po¬ 
puli. 332 

Paranda brunnea, Holzzerstorung. 315 
Parasetigena segregata, Auftreten. 349 
Parkinsonia microphylla, Schadigung durch 
Opuntia toumeyi. 325 

Pavetta indica, Vorkommen von Bakte- 
rien. 314 

Pedicularis lapponica, Schadigung durch 
Peronospora pedicularis. 311 

Pelorien. 320 

Penici Ilium brevicaule, Zersetzung von 
Glykokoll. 249 

-,-Hamsaure. 249 

•-,-Harnstoff. 249 

— crustaccum, Zersetzung von Glykokoll. 

249 

■— —-Hamsaure. 249 

-,-Harnstoff. 249 

Pepsin, quantitative Bestimmung, Methode 

342 

•—, Vorkommen in Abwasser. 343 

—, Widerstandsfahigkeit gegen Alkalien 
und Sauren in Glyzerinlbsung. 256 


Peraphyllum, Schadigung durch Gymno- 


sporangium nelsoni. 289 

Peridermium cerebrum, Infektion von 
Quercus alba. 290 

-,-Quercus califomica. 290 

-,-Quercus coccinea. 290 

-,-Quercus densiflora. 289 

-,-Quercus emoryii. 290 

-, —-Quercus gambelii. 290 

-, Ahnlichkeit mit P. harknesii. 290 

-, Infektion von Quercus lobata. 289 

-,-Quercus marilandica. 290 

-,-Quercus michauxii. 290 

-,-Quercus minor. 290 

-,-Quercus phellos. 290 

-,-Quercus prinus. 290 

-,-Quercus ruba. 289 

--Quercus texana. 290 

-,-Quercus undulata. 290 

-,-Quercus velutina. 290 

Peristylus viridis, Mykorrhiza. 317 

Peronospora, Bekampfung. 354 

— pedicularis n. sp., Schadling von Pedi¬ 
cularis lapponica. 311 

Peroxydase, Vorkommen in Torulaceen. 23 
Pestalozzia hartigii, Schadling von Mag¬ 
nolia. 78 

— palmarum, Schadling von Hevea. 303 
Petroleum, Bekampfungsmittel gegen Ty- 

lenchus di]>saci. 459 

Petroleumemulsion, Bekampfungsmittel ge¬ 
gen Maulbeerschildlaus. 346 

Pferdedarm,bakteriologischeUntersuchung. 

273 

Pfirsichbaum, Schadigung durch Cory- 
neum beijerinckii. 303 

—, — —* Exoascus deformans. 78 

—,-Witterungseinfliisse. 305 

Pfirsichmeltau s. Sphaerotheca pannosa. 
Pflanzen, Humus als Kohlenstoffquelle. 278 
—, Schadigung durch Bakterien. 292 

—,-Rauch. 437 

—, Stoffwechsel. 246 

—, Wirkung von Azetylen auf die che- 
mische Zusammensetzung. 328 

—,-Mangan. 281 

—, — ultra violet ter Strahlen. 326 

Pflanzenkrebs, Vergleich mit Menschen- 
krebs. 394 


Pflaumenbaum,abnormeFruchtbildung.319 
—, SchadigungdurchCoryneum beijerinckii 

303 


—,-Lyda nemoralis. 78 

Phaeelia tanacetifolia, Keimung, Hemmung 
durch Licht. 325 

Phaeosphaerella japonica n. sp., Schadling 
von Cercis chinensis. 284 

Pharaxonotha kirschi, Biologie. 464 

Phaseolus atropurpurea, Schadigimg durch 
Uromyces appendiculatus. 286 

Philadelphus, Schadigung durch Gymno- 
sporangium gracilens. 288 

Phloeothrips brevicollis n. sp., Schadling 
von Linden. 332 


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Register. 


Phlogancanthus guttatus, Schadigung 
durch Puccinia phlogacanthi. 287 

Phlox decussata, Schadigung durch Tylen- 
chus dipsaci. 478 

Phoma betae, Schadling von Zuckerriiben. 

477 

Phomopsis, Unterschied von Plenodomus. 

285 

Photinia villosa s. Pourthiaea villosa. 
Phragmidium sanguisorbae, Schadling von 
Poterium muricatum. 284 

— subcorticium, Auftreten. 78 

-, Schadling von Rosa collina. 284 

-,-Rosa du me to rum. 284 

-,-Rosa glauca. 284 

-,-Rosa tomentosa var. vul¬ 
garis. 284 

— tuberculatum, Schadling von Rosa 


Phragmites, Schadigung durch 
bicornis. 


Rosa 

284 

Osmia 

325 


— communis, Schadigung durch Sclero- 

spora macrospora. 295 

Phyllactinia corylea, Schadling des Hasel- 
strauchs. 289 

Phyllosticta cucurbitacearura, Schadling 
von Gurken. 78 

Physalis angulata, Schadigung durch Bak- 
terien. 309 

Physalosporina astragali, Schadling von 
Astragalus. 290 

— caraganae, Schadling von Caragana 

frutex. 290 

— megastoma, Schadling von Astragalus. 

290 

— obscura, Schadling von Astragalus. 290 

— tranzschelii, Schadling von Caragana 

frutex. 290 

Phvtase, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 

Phytomyxineen, Zugehorigkeit von Soros- 
phaera veronicae. 314 

Phytophthora, Schadling von Hevea bra- 
siliensis. 477 

—, —- — Kartoffeln. 78 

—,-Tomaten. 78 

— cactorum, Unterschied von P. syringae 

u. P. fagi. ' 291 

— faberi, Schadling von Hevea. 303 

— fagi. Unterschied von P. cactorum. 291 

— infos tans, Eindringen in die Schale 

frischer Eier. 282 

-, Zersetzung von Glykokoll. 249 

-,-Hamsaure. 249 

-,-Hamstoff. 249 

-,-Hippursaure. 249 


Phytophora syringae, Unterschied von —, 

P. cactorum. 291 —, 

Picea-Holz, Schadigung durch Lenzites 
se pi aria. 300 —, 

Picea alba, Schadigung durch Frost. 298 —, 

Picea excelsa s. a. Fichte. —, 

Picea excelsa, Schadigung durch Lachrms — 

grossus. 331 i 


Picea excelsa, Schadigung durch Trocken- 
heit. 327 

Picea pungens, Widerstandsfahigkeit gegen 
Frost. 298 

Picea sitkaensis, Schadigung durch Frost. 

298 

-,-- WildverbiB. 298 

Pilze, Bildung von Lipase, Untersuchung. 

256 

—, Farbstoffbildung. 28, 250. 251 

—, Hexenringbildung, Bedingungen. 

40. 561 

—, holzzerstorende, Wandtafel. 315 
—, Holzzerstorung. 300. 315 

—, Morphologie und Biologie. 243 

—, Sporenbildung, Wirkung von Eisen. 249 
—, schadliche Leitsatze fiir die Bekamp- 
fung. 667 

—■, Stickstoffbestandteile, Untersuchung. 

566 

—, Verbreitung der Sporen in der Luft. 273 
—, Zersetzung von Glykokoll. 249 

—,-Harnsaure. 249 

— t -Hamstoff. 249 

—,-Hippursaure. 249 

—, Zerstorung von Zellulose im Boden. 63 
Pimelopus preussi n. sp., Schadling der 
Kokospalme. 297 

— pygmaeus n. sp., Schadling der Kokos¬ 
palme. 297 

— robust us n. sp., Schadling der Kokos¬ 
palme. 297 

— tenuistratus, Schadling von Kokos- 

palmen. 297 

Pimpinella, Schadigung durch Depressaria 
hey den ii. 313 

Pimpla pomorum, naturlicher Feind von 
Anthonomus pomorum. 347 

Pinus-Holz, Schadigung durch Lenzites 
sepiaria. 300 

— banksiana, Schadigung durch Wild¬ 
verbiB. 298 

Pirola chlorantha, abnorme Bliitenbildung. 

320 

-, Mykorrhiza. 317 

— minor, abnorme Bliitenbildung. 320 

-, Mykorrhiza. 317 

— rot undifolia, abnorme Bliitenbildung. 

320 

-, Mykorrhiza. 317 

— secunda, Mykorrhiza. 317 

— uniflora, Mykorrhiza. 317 

Pirulus gemmat us n. gen. et n. sp., Vor¬ 
kommen auf Moosen in Guatemala. 319 

Pirus, Schadigung durch Gymnosporan- 
gium clavariaeforme. 289 

—,-Gymnosporangium globosum.289 

—,-Gvmnosjiorangium japonicum. 

289 

—,-Gymnosporangium mespili. 289 

—,-Gymnosporangium nelsoni. 289 

—,-Gymnosporangium sabinae. 289 

— pashia, Schadigung durch Gymnospo- 
rangium cunninghamianum. 


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700 


Register. 


Pissodes, Schadling von Nadelhdlzem in 
Amerika. 299 

Plantago lanceolata, abnorme Bltiten- 
bildung. 319 

-, Samen, Zerstorung in Stallmist. 354 

— major, Samen, Zerstorung in Stallmist. 

354 

Plasmopara vitioola, Inkubationszeit. 477 
Platanthera chlorantha, abnorme Bliiten- 
bildung. 320 

— solstitialis, abnorme Bliitenbildung. 320 

Plattenkulturen, Konservierung. 432 

Platypus mutatus, Schadling von Bim- 

baumen in Uruguay. 305 

Plenodomus, Unterschied von Phomopsis. 

285 

— chondrillae n. sp., Schadling von Chon- 

drilla juncea. 285 

— herbarum, Schadling von Convallaria. 

285 

— microsporus, Schadling von Sedum. 285 

— rabenhorstii, Schadling von Brassica. 

285 

— salicum, Schadling von Salix. 285 
Podosphaera leucotricha, Bekampfung. 289 
Pollenia atramentaria, massenhaftes Auf- 

treten. 350 

— rudis, massenhaftes Auftreten. 350 
Polygonum, Schadigung durch Puccinia 

polygoni-amphibii. 286 

Polygraphus, Unterschied von Pseudo- 
polygraphus. 333 

Polyporaceen Ohios. 291 

Polyporus adustus, Schadling von Buchen. 

332 

Populus-Holz, Schadigung durch Lenzites 
sepiaria. 300 

— canadensis, Schadigung durch Melamp- 

sora larici-populina. 284 

Poria vaporaria, Zerstorung des Holzes von 
Lecithys ollaria. 315 

Porteranthus stipulatus, Schadigung durch 
Gymnosporangium exterum. 288 

Porthetria dispar s. a. Schwammspinner. 

-, Anastatus bifasciatus natlirlicher 

Feind. 347 

-, Schedius kuvanae naturlicher 

Feind. 347 

Poterium muricatum, Schadigung durch 
Phragmidium sanguisorbae. 284 

Poulownia tomentosa, Schadigung durch 
Mycosphaerella poulowniae. 284 

Pourthiae, Schadigung durch Gymnospo¬ 
rangium blasdaleanum. 288 

— villosa, Schadigimg durch Gymnospo¬ 
rangium photiniae. 288 

Pouzolzia, Schadigung durch Bakterien. 309 
Primula obconica, Schadigung durch Oli- 
venwurzeln. 319 

Prosopodes fugax, Auftreten. 349 

Prospaltella berlesi, naturlicher Feind von 
Diaspis tetragona. 347 

Protease, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 


Proteus vulgaris, Vorkommen im Pferde- 
darm. 27 3 

Protozoen, Bedeutung fur den Bakterien - 
gehalt des Bodens. 281 

—, Vorkommen im Moorboden. 586 
Pruninium gummosum, pathologische Bii- 
dimg. 299 

Prunus avium f. umbrosa, abnorme Bliiten- 
bildung. 322 

Prunus mahaleb, Gallenbildung durch 
Aphiden. 322 

Pseudomonas olivae n. sp., Vorkommen 
auf faulenden Oliven. 388 

— radicicola, Wirkung des Austrocknens. 

67 

Pseudopeziza tracheiphila, Schadling voni 
Weinstock. 78 

Pseudopolygraphus n. gen., Unterschie<i 
von Polygraphus. 333 

— cembrae, Schadling der Zirbe. 333 

— grandiclava, Schadling vom Kirsch- 

baum. 333 

Pseudopringsheimia penetrans n. sp., Vor¬ 
kommen auf Laminaria cloustoni. 318 
Pseudotsuga-Holz, Schadigung durch Len¬ 
zites sepiari^. 300 

Psila rosae, Schadling von Mohrruben. 78 
Psychotria bacteriophila, Vorkommen von 
Bakterien. 314 

Psylla duvanae, Gallenbildung an Duvana 
dependens. 323 

Pteris aquilina, Schadigung durch Agro- 
myza hilarella. 293 

-,-Chirosia crassiseta. 293 

-,-Chirosia parvicomis. 293 

-,-Hylemyia cinerosa. 293 

— cretica, Schadigung durch Aphelenchus. 

78 

Puccinia caricis, Schadling von Carex 
tomentosa. 284 

— cirsii, Schadling von Cirsium acaule. 284 

— dispersa, Uberwinterung mit Uredo- 

sporen. 286 

— divergens, Schadling von Carlina vul¬ 
garis. 283 

— eleocharidis, Schadling von Eleocharis. 

286 

— fuckelii, Schadling von Jurinea cya- 

noides. 283 

— glum arum, Schadling von Hordeum 

murinum. 284 

-, Uberwinterung mit Uredosporen. 

286 

— graminis, Schadling vom Roggen. 77 

-hordei, Schadling von Gerste, Be¬ 
deutung der Saatzeit. 452 

-tritici, Spezialisation. 453 

-, Taubahrigkeit an Weizen. 295 

-, Uberwinterung des Mycels in Wei- 

zensamen. 294 

-, — der Uredosporen. 293 

— gregaria, Schadling von Xylopia. 286 

— hieracii, Schadling von Hieracium bar- 

batum. 284 


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Register. 


701 


Puocinia hieracii, Sehadling von Hieracium 
bohemioum. 284 

— inanipes, Sehadling von Eupatorium 

tubiflorum. 286 

— limosae, Sehadling von Naumburgia 

thyrsiflora. 283 

— lippiae, Sehadling von Lippia myrio- 

cephala. 286 

— lolii, Sehadling von Avena orientalis. 

284 

-, Cberwinterung mit Uredosporen. 

286 


— malvacearum, Sehadling von Malva 

crispa. 284 

— pappiana, Sehadling von Hackelochloa 

granulans. 287 

— phlogacanthi, Sehadling von Phlogan- 

eanthus guttatus. 287 

— polygoni-amphibii, Sehadling von Poly¬ 
gonum. 286 

— pruni spinosae, Sehadling von Amygda- 

lus nana. 284 

— rubigo-vera tritici, Taubahrigkeit an 

Weizen. 296 

— silvatica, Sehadling von Carex paludosa. 

284 

Pucciniastrum circaeae, Sehadling von 
Cireaea lutetiana. 284 

Pyronema omphalodes, Wachstum auf 
erhitztem Boden. 275 

Pyrrolidincarbonsaure, Abbau. 282 

Pythium debaryanum, Sehadling von 
Zuckerruben. 477 

— gracile, Sehadling von Ingber. 358 

— haplomitri, Symbiose mit Haplomi- 

trium hookerL 317 


Quassialosung, Bekampfungsmittel gegen 
Blattlause. 356 

Quercus s. a. Eiche. 

—, Gallenbildung durch Neuroterus cocke- 
relli. 324 

—,-Neuroterus congregatus. 324 

—,-Neuroterus fragilis. 324 

—, — — Neuroterus howertoni. 324 

—,-Neuroterus virgens. 324 

— alba, Gallenbildung durch Neuroterus 

batatus. 324 

-,-Neuroterus clarkeae. 324 

-,-Neuroterus irregularis. 324 

-,-Neuroterus majalis. 324 

-,-Neuroterus minutus. 324 

-,-Neuroterus pallipes. 324 

--,-Neuroterus vesiculus. 324 

-, Infektion durch Peridermium cere¬ 
brum. 290 

— califomica, Infektion durch Perider¬ 
mium cerebrum. 290 

— coccinea, Infektion durch Peridermium 

cerebrum. 290 

— densiflora, Infektion durch Perider¬ 
mium cerebrum. 289 

-— emoryii, Infektion durch Peridermium 
cerebrum. 290 


Quercus gambelii, Infektion durch Perider¬ 
mium cerebrum. 290 

— laurifolia, Gallenbildung durch Neuro¬ 
terus laurifolia. 324 

-,-Neuroterus longipennis. 324 

— lobata, Infektion durch peridermium 

cerebrum. 289 

— macrocarpa, Gallenbildung durch Neu¬ 
roterus flavipes. 324 

-,-Neuroterus niger. 324 

-,-Neuroterus vemus. 324 

— marilandica, Infektion 'durch Perider¬ 
mium cerebrum. 290 

— michauxii, Infektion durch Perider¬ 
mium cerebrum. 290 

— minor, Gallenbildung durch Neuroterus 

exiguus. 324 

-,-Neuroterus gillettei. 324 

-Neuroterus irregularis. 324 

-Neuroterus obtusilobae. 324 

-Neuroterus verrucarum. 324 

Infektion durch Peridermium cere¬ 
brum. 290 

— phellos, Infektion durch Peridermium 

cerebrum. 290 

— platanoides, Gallenbildung durch Neu¬ 
roterus distortus. 324 

-Neuroterus floccosus. 324 

-Neuroterus noxiosus. 324 

-Neuroterus pallidus. 324 

-Neuroterus papillosus. 324 

-Neuroterus umbilicatus. 324 

-Neuroterus vesiculus. 324 

— prinoides, Gallenbildung durch Neuro¬ 
terus tectus. 324 

-,-Neuroterus vesiculus. 324 

-,-Neuroterus rileyi. 324 

-, Infektion durch Peridermium cere¬ 
brum. 290 

— rubra, Infektion durch Peridermium 

cerebrum. 289 

— texana, Infektion durch Peridermium 

cerebrum. 290 

— undulata, Gallenbildung durch Neuro¬ 
terus quercicola. 324 

-, --Neuroterus saltatorius. 324 

-, Infektion durch Peridermium cere¬ 
brum. 290 

— velutina, Infektion durch Peridermium 

cerebrum. 290 

— virginiana, Gallenbildung durch Neu¬ 
roterus minutissimus. 324 


Radiumstrahlen, Wirkung auf leuchtende 
Bakterien. 343 

Raffinase, Vorkommen in Schimmelpilzen. 

252 

Raffinose, Vergarung durch Torulaceen. 4 
Ranunculus acer, Samen, Zerstorung in 
Stallmist. 354 

Rapistrum rugosum, Samen, Zerstorung in 
Stallinist. 354 

Raps, Schadigung durch Athalia spinarum. 

78 


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702 


Register. 


Raps, Wirkung von Tetrachlorkohlenstoff 
auf die Keimung. 479 

Ratin, Wirksamkeit. 358 

Rauch, Schadigung von Pflanzen. 437 
Ravenelia mimosae-albidae, Schadling von 
Mimosa albida floribunda. 286 

Reblaus, Bekampfungsversuche. 480 

—, Gallen, Untersuchung. 479 

—, Widerstandsfahigkeit des Weinstocks, 
Bedeutung der Gerbstoffe. 307 

Rhabdospora gentianae n. sp. 283 

Rhizoctonia, schadling der Baum wo] 1- 
staude. 358 

—, — vom Maulbeerbaum. 358 

—, — von Ruben. 78 

Rhizobium, Bestimmung im Boden. 227 
Rhizopertha dominica, Bekampfung mit 
Schwefelkohlenstoff. 464 

Rhizopus nigricans, Bildung von Fumar- 
saure. 247 

Rhizotrogus solstitialis, Sirostoma latum 
natiirlicher Feind. 348 

Ribes, Schadigung durch Gloeosporium 
ribis var. parillae. 305 

— grossularia, Schadigung durch Botry- 

osphaeria ribis. 305 

— nigrum, Schadigung durch Botryo- 

sphaeria ribis. 305 

— vulgaris, Schadigung durch Botryo- 

sphaeria ribis. 305 

Roestelia cancellata. 322 

Roggen, Schadigung durch Fritfliege. 462 

-Hadena polyodon. 77 

-Haltica vittula. 77 

-Hessenfliege. 77 

-Puccinia graminis. 77 

-Tipula. 77 

Sohartigkeit, Vererbung. 437 

Stockkrankheit, Bekampfungsver¬ 
suche. 459 

Rosa collina, Schadigung durch Phragmi- 
dium subcorticium. 284 

— dumetorum, Schadigung durch Phrag- 

midium subcorticinum. 284 

— glauca, Schadigung durch Phragmidium 

subcorticinum. 284 

— rugosa, Schadigung durch Phragmidium 

tuberculatum. 284 

— tomentosa var. vulgaris, Schadigung 
durch Phragmidium subcorticinum. 284 

Rose, Schadigung durch Coniothyrium 
fuckelii. 305 

—,-Sphaerotheca pannosa. 289 

Rost, Schadigung an Getreide in Amerika. 

452 

Rostpilze s. a. Uredineen. 

— Guatemalan. 286 

—, Heterozie, Ursprung. 452 

—, Spezialisation. 453 

—, t) berwinterung als My cel im Korn. 451 
—, — mit Uredosporen. 286 

Roteiche, Schadigung durch Meltau. 298 
Rottboellia exaltata, Schadigung durch 

Ustilago flagellata. 287 


Rubiaceen, Vorkommen von Bakterien in 
Blattem. 314 

Rubus, Schadigung durch Fusarium rubi. 

306 

— glaucus, Schadigung durch Uromyces 

rubi. 286 

— poliophyllus, Schadigung durch Uro¬ 
myces rubi. 286 

Rube, Blattfleckenkrankheit. 78 

Schadigimg durch Aaskafer. 78 

-Aphis papaveris. 78 

-Bakterien. 78 

-Cleonus fasciatus. 309 

-Cleonus punctiventris. 309 

-Rhizoctonia. 78 

Wurzelbrand, Wirkung der Saatgut- 
beize. 79 

Riibenwanze, Bekampfung. 478 

Riibenschnitzel, Bakterienflora, Bedeu¬ 
tung fur die Bekommlichkeit der Kuh- 
milch. 35 

Rumex crispus, Samen, Zerstorung in 
Stallmist. 354 

RuBtaupilze, Untersuchung. 291 

Saccharose, Vergarung durch Torulaceen. 

4 

Saugetiere Deutschlands, Handbuch. 337 
Saure, Bildung durch Bacterium lactis 
acidi. 178 

—,-Milchsaurebakterien. 517 

—, organische, Assimilation durch Toru¬ 
laceen. 15 

—, Wirkung auf Torulaceen. 12 

Salat, Schadigung durch Sclerotinia liber- 
tiana. 310 

Salix, Schadigung durch Plenodomus sali- 
cum. 285 

—,-Trockenheit. 327 

Salix-Holz, Schadigung durch Lenzites 
sepiaria. 300 

Salix viminalis x purpurea, Schadigung 
durch Melampsora ribesii salicum. 284 
Salpeter, Bildung in verschiedenen Boden- 
tiefen. 277 

Salvia splendens, Schadigung durch Te- 
tranychus. 479 

Salz, Wirkung auf Bakterien. 406. 412. 415. 

416. 417. 418 

Samen, Keimung, Wirkung des Durch- 
frierens. 327 

—, —, — von Licht. 325. 440 

—, —, — der Temperatur. 440 

—, Sterilisationsversuche. 66 

Sandfilter, bakteriologische Kontrolle. 267 
Saperda populnea, Atropidomyia irrorata 
natiirlicher Feind. 349 

Saprolegnia, Sporozysten, Wert fiir die 
Systeraatik. 252 

Saprosol, Bekampfungsversuche gegen 
Reblaus. 480 

Sarcina lutea, Wirkung von Salz. 416 

— rosacea, Wirkung von Salz. 417 

Sarcophaga aratrix, Auftreten. 349 


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Register. 


703 


S&rcoph&ga camaria, Auftreten. 349 

— pseudoscoparia n. sp., Auftreten. 349 

— schiitzeri, Auftreten. 349 

— similis, Auftreten. 349 

— tuberosa, Auftreten. 349 

— uliginosa, Auftreten. 349 

Sarothamnus vulgaris, Schadigung durch 

Uromyces genista© tinctoriae. 284 

Sasa borealis, Schadigung durch Cocco- 
diella arundinariae. 310 

Sauromatum venosum, Atmungsenzyme. 

254 

Scalops aquaticus, Nutzen und Schaden. 

337 

Schartigkeit des Roggens, Vererbung. 437 
Schedius kuvanae n. sp., natiirlicher Feind 
von Porthetria dispar. 347 

Schildlause, Bekampfungsversuche mit pa- 
rasitischen Pilzen. 347 

Schimmelpilze, Enzyme, Untereuchung. 

252 

—, Vorkommen im Moorboden. 585 
Schizosaccharomyces octosporus Fusio- 
nierung. 258 

Schlafsucht der Mehlmotte. 351 

Schleim, Bildung durch Bodenbakterien. 

226 

Schleimkrankheit der Tabakpflanze. 309 
Schneeschimmel des Getreides, Bekamp- 
fung mit HeiBwasser. 455 

-,-Sublimat. 455 

—, Schadigung an Getreide. 454 

Schwammspinner s. a. Porthetria dispar. 
—, Flacherie. 352 

Schwarzbeinigkeit der Kartoffel. 78 

Schwarzerle, Schadigung durch Hoch- 
wasser. 329 

Schwefel, Bedeutung fiir die Chlorophyll- 
bildung. 437 

Schwefelkalkbrtihe, Bekampfungsmittel ge- 
gen Bimblattgallmilbe. 478 

Schwefelkohlenstoff, Bekampfungsversuche 
gegen Reblaus. 480 

—, Bekampfungsmittel gegen Rhizoper- 
tha dominica. 464 

—,-Tylenchus dipsaci. 459 

—, Wirkung auf die Keimfahigkeit von 
Bromus erectus. 465 

—,-Getreide. 465 

—,-Panicum miliaceum. 

465 

—,-Samen. 439 

Schweiz, Brandpilze. 450 

Sciara thomae, Verbreitung der Konidien 
von Claviceps purpurea. 458 

Sclerophoma mali. 290 

— myricae n. sp. 290 

— piceae. 290 

— pini. 290 

— pitya. 290 

— pityella. 290 

— pi ty oph i 1 a. 290 

Scleropycnis abietina n. gen. et n. sp., 

Schadling von Fichten. 301 


Sclerospora macrospora, Schadling von 
Agropyrum repens. 295 

-,-Alopecurus agrestis. 295 

-,-Fectuca elatior. 295 

-,-Gerste. 295 

-,-Hafer. 295 

-,-Lolium perenne. 295 

-,-Phragmites communis. 295 

-,-Taumellolch. 295 

-,-Weizen. 295 

Sclerotinia, neue, Vorkommen im Kleesaat- 
gut. 477 

— libertiana, Schftdling von Bohnen. 310 

-,-Karotten. 310 

-,-Kiimmel. 310 

-,-Salat. 310 

Sclerotiopsis allescheriana. 290 

— jaapiana n. sp. 290 

— piceana. 290 

— protracta. 290 

Sclerotium rhizodes, Vorkommen an Ge¬ 
treide. 461 

Scolecotrichum gram inis, Vorkommen an 
Getreide. 461 

Scopulariopsis, Unterschied von Monilia. 285 
Sedum, Schadigung durch Plenodomus 
micros porus. 285 

Seidenraupe, Krankheiten. 358 

Senecio viscosus, Gallenbildung. 323 
Senf, Schadigung durch Athalia spinarum. 

78 

Septoria gram inis, Vorkommen an Getreide. 

461 

Sinapis arvensis, Samen, Wirkung von 
Schwefelsaure und mechanischer Ver- 
letzung. 439 

-, —, Zerstorung in Stall mist. 354 

— oriental is, Samen, Wirkung des Lichtes 

auf die Keimung. 440 

Siphonophora ulmariae, Schadling von 
Gurken. 78 

Sirostoma latum, natiirlicher Feind von 
Rhizotrogus solstitialis. 348 

Sisymbrium sophia, Gallenbildung. 323 
Sitophilus s. a. Calandra. 

— granarius, Wirkung niedriger Tempera- 

tur. 479 

— oryzae, Wirkung niedriger Temperatur. 

479 

Sitotroga cerealella, Bekampfung mit Te- 
trachlorkohlenstoff. 464 

-, Biologic und Bekampfung. 464 

Sojalosung, Kultur von Bacillus coli. 339 

—,-Bacillus typhi. 339 

Solanum commersonii, Mykorrhiza. 318 

— dulcamara, Mykorrhiza. 317 

— maglia, Mykorrhiza. 317 

— verbascifolium, Mykorrhiza. 317 

Solenobia triquetrella, Vorkommen am 

Weinstock. 307 

Sonchus oleraceus, Samen, Zerstorung in 
Stallmist. 354 

Sorbus, Schadigung durch Gymnosporan- 
gium corautum. 288 


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704 


Register. 


Sorbus, Schadigung durch Gymnosporangi- 
um globosum. 289 

—,-Gymno8porangium juniperinum. 

288 

—,-Gymnosporangium solenoides. 

288 

—,-Gymnosporangium sorbi. 288 

— 9 -Gymnosporangium torminali 

juniperinum. 288 

— aucuparia, Gallenbildung durch Aphi- 

den. 322 

Sordaria fimiseda, Vorkommen auf fau- 
lenden Maiskolben. 456 

Sorghum, toxische Wurzelexkrete. 297 
Sorosphaera graminis, Entwicklungsge- 
schichte. 294 

— junci s. Ligniera junoi. 

— veronicae, Zugehorigkeit zu Phyto- 

myxineen. 314 

Specht, Nutzen. 352 

Speichersch&dlinge, Biologie und Bekamp- 
fung. 464 

Spermoedia clavus, alter Name fur Cla- 
viceps. 458 

Sphaerostilbe repens, Schadling von Hevea. 

302 

Sphaerotheca castagnei, Perithecienbil- 
dung, Cytologie. 245 

— humuli, Schadling des Hopfens. 289 

— pannosa. 322 

-, Beschreibung. 305 

-, Schadling von Rosen. 289 

Sphaerulina aucubae n. sp., Schadling von 

Aucuba japonica. 284 

Sphenophorus maydis, Schadling von Mais. 

463 

Spilanthes acmella, Schadigung durch 
Bakterien. 309 

Spiroea prunifolia, Gallenbildung durch 
Aphiden. 322 

— thumbergii, Gallenbildung durch Aphi¬ 
den. 322 

Spongospora subterranea, Chromidien. 309 
Sporidesmium mucosum var.pluriseptatum. 

78 


Sprorotrichum globuliferum, natiirlicher 
Feind von Isosoma tritici. 463 

-, Vorkommen auf Bliss us leucop- 

terus. 461 

SproBpilze ohne Sporenbildung, Verhalten 
gegeniiber verschiedenen Zuckerarten. 3 
Staphylococcus albus, Vorkommen im 
Pferdedarm. 273 

.Star, Schadling von Nadelholzem. 300 
Steinbrand s. a. Tilletia. 

— des Weizens, Bekampfungsmittel. 

441. 442 

-, Bekiimpfung mit Bordeaux- 

briihe. 441 

-, Bckiimpfung mit Formalin. 442 

-,-Fungusine. 442 

-,-Kupfervitriol. 441 

-, Keimfahigkeit verfiitterter Spo- 

ron. 443 


Steinbrand des Weizens, quantit&tiver 
Nachweis in Kleie. 444 

-, Sporen, ohemische Untersuch- 

ung. 444 

-, Widerstandsfahigkeit einzelner 

Weizensorten. 440 

-> Wirkung auf die Ahrenform von 

Triticum com pactum. 440 

-, — verfiitterter Sporen auf die 

Tiere. 444 

Steinpilz s. a. Boletus edulis. 

—, Stickstoffkorper, Untersuchung. 567 
—, Vorkommen von durch Pepsin ver- 
daulichem EiweiB. 571 

Stemphylium citri n. sp., Vorkommen auf 
Apfelsinen. 291 

Sterculia alata, abnorme Blattbildung. 321 
Sterigmatocysti8 flavipes n. sp., Beschrei¬ 
bung. 251 

Sticks toff, Bindung im Boden durch Azoto- 
bacter chroococcum. 64 

—, — in gefrorenem Boden. 381 

—, — durch Azotobacter in Losungen. 88 

—,-, Wirkung von Nitraten. 100 

—, — im Boden, Wirkung von Kalk. 166 
—, —, Wirkung der Bodenfeuchtigkeit. 

105 


—, freier. Assimilation durch Torulaceen. 17 
—, Umsetzung, Bedeutung der Bewasse- 
rung. 65 

Stichstoffgehalt des Bodens in den ver¬ 
schiedenen Jahreszeiten. 142 

-Tiefen. 144 

Stickstoffhaushalt des Bodens. 277 

Stigmatomyces, Wirkung auf die Wirts- 
pflanze. 245 

Stockkrankheit des Roggens,Bek&mpfungs- 
versuche. 459 

Srteblonema inclusum n. sp., Vorkommen 
in Fucus vesiculosus. 319 

Streifenkrankheit der Gerste. 77 

-, Bekampfung mit Formalin. 457 

-,-HeiBwas8er. 456 

Strophosomus coryli, Biologie. 298 

Sublimat, Bekampfungsmittel gegen Ge- 
treideschneeschimmel. 455 

—, Bekampfungsversuche an Weizenflug- 
brand. 476 


Tabakpflanze, Schadigung durch Bacillus 
solanacearum. 358 

—,-Bakterien. 309 

—, Schleimkrankheit. 309 

Taraxacum taraxacum, Gallenbildung 
durch Aylax taraxaci. 323 

— vulgare, Vergriinung. 321 

Tarsonemus spirifex, Schadling vom Hafer. 

77 

— spirifex, Schadling vom Hafer, Be¬ 
deutung der Saatzeit. 464 

Taumeilolch, Schadigimg durch Sclero- 
spora macrospora. 295 

Taxodioxylon credneri, pathologische Bil- 
dung. 299 


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Register. 


705 


Taxus bacc&ta, Schadigung durch Trocken- 
heit. 327 

Tetrachlorkohlenstoff, Bekampfungsmittel 
gegen Calandra oryzae. 464 

—,-Sitotroga cereallela. 464 

—, Wirkung auf die Keimfahigkeit von 
Samen. 479 

Tetranchus, Lestodiplosis natiirlicher Feind 

479 

—, Schadling von Salvia splendens. 479 
Tetrapol, Bekampfungsversuche gegen Reb- 
laus. 480 

Thuya, Schadigung durch Trockenheit. 327 
Thyridaria tarda, Schadling vom Kakao- 
baum. 308 

Tilletia 8. a. Steinbrand. 

— levis, chemische Untersuchung. 246 

— tritici, chemische Untersuchung. 246 

Tipula, Schadling von Getreide. 462 
—, — vom Roggen. 77 

Tomate, Schadigung durch Phytophthora. 

78 

Torilis, Schadigung durch Depressaria hey- 
denii. 313 

Torulaceen, Alkoholassimilation. 9 

—, Assimilation von organischen Sauren. 

15 

—,-freiem Stickstoff. 17 

—, Enzyme. 23 

—, Farbstoffbildung. 28 

—, Saurebildung. 6 

—, Vergarung verschiedenerZuckerarten. 4 

—, Wirkung von Alkohol. 7 

—,-Sauren. 12 

Trametes radiciperda, Schadling der Fichte, 
Bedeutung von EngerlingsfraB. 301 
Trichoderma koningi, Faulnis an Bataten. 

309 

— lignorum, Faulnis an Bataten. 309 
Trichothecium roseum, Vorkommen auf 

faulenden Maiskolben. 456 

Trifolium procumbens, Schadigung durch 
Uromyce8 striatus. 284 

Trimethylhi8tidin, Vorkommen im Stein- 
pilz. 567 

Trioza viridula, Erreger der Krauselkrank- 
heit an Mohrruben. 479 

Triticum compactum, Verlangerung der 
Ahren durch Steinbrand befall. 440 
Trockenheit, Schadigung von Baumen. 

326. 327 

Trypsin, quantitative Bestimmung, Me- 
thode. 342 

—, Vorkommen in Abwasser. 343 

Tsuga-Holz, Schadigung durch Lenzites 
sepiaria. 300 

Tulpe, Schadigung durch Lilienhahnchen. 

311 

Tylenchus dipsaci, Bekampfungsversuche. 

459 

-, Schadling von Phlox decussata. 478 

Typhlocyba rosae, Auftreten. 78 

Tyrosinase, Vorkommen in gesunden und 
kranken Kartoffelknollen. 252 

Zwelte Abt. Bd. 34. 


Tyrosinase, Wirkung von Licht verschie- 
dener Wellenlange. 255 

Ulmus effusa, Schadigung durch Trocken¬ 
heit. 327 

— montana, Schadigung durch Trocken¬ 
heit. 327 

Uncinula aceris. 322 

Unkraut, Bekampfung, Wert der Boden- 
bearbeitung. 354 

—, Samen, Zeretorung in Stallmist. 354 
—, Wirkung einseitiger Dlingung auf die 
Entwicklung. 440 

Unkrauttod, Bekampfungsversuche gegen 
Hederich. 438 

Uredineen s. a. Rostpilze. 

—, Biologie. 450 

Uredo gladioli-biittneri n. sp., Schadling 
von Gladiolus biittneri. 287 

— homeriae n. sp., Schadling von Homeria. 

287 

— malvicola, Schadling von Malvaviscus. 

286 

Uromyces appendiculatus, Schadling von 
Phaseolus atropurpurea. 286 

— baccarinii n. sp., Schadling von Wedelia. 

287 

— caryophillinus, Aecidienbildung auf Eu¬ 
phorbia gerardiana. 286 

— genistae tinctoriae, Schadling von Saro- 

thamnus vulgaris. 284 

— gouaniae n. sp., Schadling von Gouania 

domingensis. 286 

— leptodermis, Schadling von Panicum 

barbinode. 286 

— proeminens, Schadling von Euphorbia 

adenoptera. 286 

-,-Euphorbia lasiocarpa. 286 

— rubi, Schadling von Rubus glaucus. 286 

-,-Rubus poliophyllus. 286 

— striatus, Schadling von Trifolium pro¬ 
cumbens. 284 

Urophlyctis hemisphaerica, Sexualitat. 285 

— lathyri n. sp., Schadling von Lathyrus 

montanus. 311 

-,-Lathyrus pratensis. 311 

Ustilago antherarum, Wirkung auf mann- 
liche Bltiten von Melandryum. 477 

— erythraeensis n. sp., Schadling von 

Hackelochloa granulans. 287 

— flagellata n. sp., Schadling von Rott- 

boellia exaltata. 287 

— maydis, Ursache von Atavismen bei 

Zea mays. 297 

-, Wirkung auf die Bliitenbildung an 

Mais. 444 

— nuda, Keimungsbiologie. 445 

paradoxa n. sp., Schadling von Panicum 
frumentaceum. 287 

— reiliana, Schadling von Mais in Austra- 

lien. 445 

— tritici, Keimungsbiologie. 445 


Vaporite, Wert als Insekticid. 

45 


464 


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706 


Register. 


Venturis ditricha, Identitat mit Asteroma 
betulae. 287 

Verbaseum, Schadigung dureh Campy - 
lomma verbasci. 478 

Vererbung erworbener Merkmale bei Lasio- 
campa quercus. 333 

-Ocneria dispar. 334 

Veronica agrestis, Gallenbildung durch 
Ceeidomyia veronicae. 331 

— arvensis, Vorkommen von Ligneria 

verrucosa. 284 

— peregrins, Keimung, Hemmung durch 

Licht. 325 

Vicia segetalis, Samen, Widerstandsfahig- 
keit gegen Schwefelsaure. 440 

Vigna sinensis, Widerstandsfahigkeit gegen 
Heterodera schachtii. 460 

Viscosin, Vorkommen im Steinpilz. 569 
Vitiphiline, pekampfungsversuche gegen 
Reblaus. 480 

Vitomul, Bekampfungsversuche gegen He- 
derich. 438 

Vogelschutz in Weinbaugebieten. 346. 352 

Wachsmotte s. Galleria mellonella. 
Wandtafel, holzzerstorende Pilze. 315 
Wasser, bakteriologisohe Untersuohung, 
Bedeutung. 266 

—, Enteisenung. 266 

—, Kohlensauregehalt, Herabsetzung. 266 
—, Mangangehalt, Herabsetzung. 266 
—, Sterilisation mit Chlorkalk. 62 

—, Vorkommen von Bakterien, Bedeutung 
des Sauregehaltes. 61 

Wasserkultur, Methodik. 339 

—, Verwendung von Paraffinblocken. 430 
Wedelia, Sch&digung durch Uromyces 
baccarinii. 287 

Weinsaure, Garung der verschiedenen 
Stereo-Iso meren. 257 

Weinstock, amerikanischer, Widerstands¬ 
fahigkeit, Bedeutung des Sauregehaltes. 

345 

—, Gerbstoffgehalt der Wurzel. 307 

—, Schadigung durch Cryptosporella viti- 
cola. 306 

—,-Gloeosporium ampelophagum.78 

—,-Ithyphallus impudicus. 307 

—,-Pseudopeziza tracheiphila. 78 

•—,-Solenobia triquetrella. 307 

—, Widerstandsfahigkeit gegen Reblaus, 
Bedeutung der Gerbstoffe. 307 

—, Wirkung von Seifenlosung auf die 
Blatter. 480 

Weizen, Anfalligkeit verschiedener Sorten 
gegen Contarinia tritici. 462 

—,-Halmfliegen. 462 

—, Flugbrand, Bekampfung, Bedeutung 
der Vorquelltemperatur. 445 

—,-mit HeiB wasser undHeiOluft.446 

—, —, Bekampfungsversuche mit Sub- 
limat. 476 

—, Keimreife, Bedeutung fur die Winter- 
festigkeit. 436 


Weizen, Kriimmung der Halme durch 
mechanische Verletzung. 436 

Samen, Uberwinterung von Puccinia 
graminis-My cel. 294 

Schadigung durch Anthomyia coarc- 
tata. 77 

-Blissus leucopterus. 461 

-Cephus. 77 

-Chlorops. 77 

-Contarinia tritici. 77. 462 

-Erysiphe graminis. 77 

-Hadena polyodon. 77 

-Heterodera schachtii. 77 

-Isosoma tritici. 463 

-Itonida kraussei. 323. 463 

-Sclerospora macrospora. 295 

Steinbrand, Bekampfung mit Bor- 
deauxbrlihe. 441 

— 9 _ — Formalin. 442 

—,-Fungusine. 442 

—,-Kupfervitriol. 441 

—, Keimfahigkeit verfiitterter Sporen. 

443 

—, —, —, quantitativer Nachweis in 
Kleie. 444 

—, Sporen, chemische Untersuohung. 

444 

—, Wirkung verfiitterter Sporen auf 
die Tiere. 444 

Taubahrigkeit durch Puccinia graminis 
tritici. 295 

-Puccinia rubigo-vera tritici. 295 

Vorkommen von Ascochyta graminis. 

461 

-Sclerotium rhizodes. 461 

-Scolecotrichum graminis. 461 

-Septoria graminis. 461 

Widerstandsfahigkeit gegen Gelb- und 
Braunrost. 454 

— einzelner Sorten gegen Steinbrand. 

440 

Wirkung von Tetrachlorkohlenstoff auf 
die Keimung. 479 

Weizengallmiicke s. Contarinia tritici. 
Wiesen, Diingung. 280 

WildverbiB an Picea sitkaensis. 298 

-Pinus banksiana. 298 

Wintersaateule, Schadling von Getreide. 

463 

Wipfelkrankheit der Nonne, Untersuohung. 

350 

Wiihlmaus s. Maus, Wiihl-. 

Wurzel brand des Getreides durch Fusa- 
rien. 454 

— der Riibe, Wirkung der Saatgutbeize. 79 

-Zuckerriibe, Wirkimg auf die Emte. 

477 

Wurzelknollchen, Unterschied von Bac¬ 
terium tumefaciens-Gallen. 324 

Xyleborus dispar, Ambrosiapilz, Unter- 
suchung. 318 

Xylopia, Schadigung durch Puccinia gre- 
garia. 286 


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Register. 


707 


Zea mays s. a. Mais. Zostera, Vorkommen von Asperococcus 


-, Atavismen infolge Brand befalls. 297 norvegicus. 319 

Zellenlehre, Begriindung durch Schwann. Zucker, Zerstorung durch Bakterien. 272 

243 Zuckerriibe, Herz- und Trookenfaule, Un- 
Zellulose, Vergarung durch Bakterien. tersuchung. 477 

485. 488. 490. 492 —, Kohlenhydratstoffwechsel. 476 

—, Zerstorung durch Pilze und Bakterien —, Nichtaufnahme von Arsen. 346 

im Boden. 63 —, Schadigung durch Besehattung. 309 

Zingiber mioga, Schadigung durch Myco- —,-Phoma betae. 477 

sphaerella zingiberi. 284 —,-Pythium debaryanum. 477 

Zir be, Schadigung durch Pseudopolygraph us —, Wurzelbrand, Wirkung auf die Ernte. 

cembrae. 333 477 


in. Verzeichnis der Abbildungen. 


Apfelbaum, durch Salpeter getotet. 99 
Bacillus amylolyticus, Kulturen (Taf. I. 

Fig. 1-—1). 494 

Bacillus anthracis, Kultur. 433 

— radicicola, Reinkulturen aus Wurzel- 

knollchen verschiedener Pflanzen. (Taf. 
II, Fig. 2—4). 50 

— rossica, Kultur (Taf. II, Fig. 3 u.4). 494 

Bacterium constrictum, Kultur. 418 

— flavigena, Kultur (Taf. II, Fig. 1 u.2). 

494 

Bakterien, Milchsaure-, Kulturen 519. 520. 
521. 524. 525. 526. 529. 530. 531. 

532 

—, —, Vermehrung in Bouillon (Kurve). 

183 


—, Sporenfarbung (Taf. I, Fig. 1—9). 176 
Bohne, Wurzel mit Bacillus radicicola ge- 
impft (Taf. I). 50 

Feldplan fur Versuche liber Stickstoffbe- 
wegung im Boden. 118 

Obstgarten, Salpeterflache. 82. 98. 99 
Milch, Bakteriengehalt, Zunahme (Kurve). 

180 

—, Sauregrad (Kurve). 178 

Saurebildung durch Milchsaurebakterien 
in Bouillon. 182 

Salpeterschaden in Garten und Feldem. 

82. 91. 98. 99 
Wasserkultur mit Paraff inbloc ken (Taf 
I—III). 432 

Zuokerrlibenfeld, Salpeterfleck. 91 


IY. Neue Literatnr. 

235. 359. 573. 668 


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