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THE LIBRARY
OF
THE UNIVERSITY
OF CALIFORNIA
DAVIS
UINIVEj
UWIVERSflY-OF'C
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
CENTRALBLATT
fur
Bakteriologie, Parasitenkunde und
Infektionskrankheiten
Zweite Abteilung. 34. Band
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CENTRALBLATT
fflr
Bakteriologie, Parasitenkunde
und Infektionskrankheiten
Zweite Abteilung:
Allgemeine, landwirtschaftllch - technologiscfae Bakteriologie,
GSrungsphgsiologie,
Pflanzenpathologie und Pfianzensdiutz
In Verbindung mit
Prof. Dr. Adametz in Wien, Oeh. Reg.-Rat Prof. Dr. J. Behrens, Direktor
der biologischen Anstalt zu Dahlem-Berlin, Prof. Dr. M. W. Beijerinck in
Delft, Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Delbruck in Berlin, Prof. Dr. Lindau in
Berlin, Prof. Dr. Lindner in Berlin, Prof. Dr. Muller-Thurgau in Wadens-
weil, Prof. Dr. M. C. Potter, Durham College of Science, New-Castle-
upon-Tyne, Prof.Dr.Samuel C. Prescott in Boston, Dr. Erwin F. Smith
in Washington, D. C., U. S. A., Prof. Dr. Stutzer in Konigsberg i. Pr.,
Prof.vanLaerinGand, Prof. Dr.C.Wehmerin Hannover,Prof. Dr.Weig-
mann in Kiel und Prof. Dr. Winogradsky in Petersburg
herausgegeben von
Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Oscar Uhlworm
in Berlin
34. Band
Mit 8 Tafeln und 48 Figuren im Texte
Jena
Verlag von Gustav Fischer
1912
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
LIBRARY
COLLEGE OF AGRICULTURE
DAVIS
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Centralllatt for Bakt etc. D. Alt. Bd. 34. No. 1|3.
Ausgegeben am 20. April 1912.
Nachdruck verboten.
Beitr&ge zur Kenntnis der
SproBpilze ohne Sporenbildung, welche in Brauereibetrieben
und in deren Umgebung vorkommen.
[Mitteilungen der Wissenschaftlichen Station fur Brauerei in Miinchen.]
V. Mitteilung. 1 )
Nach Untersuchungen von J. Scheckenbach.
Von H. Will.
Durch J. D a c h s 2 ) war ein Teil der von mir selbst hauptsachlich in
morphologischer Hinsicht beschriebenen 15 SproBpilze ohne Sporenbildung 3 ),
deren Mehrzahl ich zu den Torulaceen stelle, in chemisch-physiologischer
Hinsicht untersucht worden.
Bis zum endgultigen AbschluB der vorliegenden Untersuchungen sind
jene SproBpilze vorlaufig nur mit Nummern bezeichnet, welche sich, wie
schon friiher angegeben, auf die Nummern in der Sammlung von Torula¬
ceen des physiologischen Laboratoriums der Station beziehen.
Samtliche bis jetzt von mir beschriebenen Torulaceen ordne ich in
zwei Untergruppen ein, von welchen die erste die Arten No. 3 + 4, 5, 6, 7,
8, 11 und 17, die zweite die Arten No. 1, 2, 9, 10, 15 und 16 umfaBt. Die
von mir beschriebene SproBpilzart No. 12 gehort, so weit sich bis jetzt iiber-
sehen laBt, nicht zu den Torulaceen. Sie steht z. Z. isoliert da. Ihre chemisch-
physiologische Untersuchung bleibt vorbehalten.
J. D a c h s hat nur die Nummern 3 + 4,5, 6,11 und 17 der ersten Unter-
gruppe bearbeitet. Daher habe ich Herrn J. Scheckenbach veranlaBt
den Rest der der ersten Untergruppe und die samtlichen der zweiten ange-
horigen Arten in chemisch-physiologischer Hinsicht zu studieren.
Die Richtpunkte fiir die Untersuchungen waren im allgemeinen die glei-
chen, welche fiir die Arbeit von J. Dachs aufgestellt worden waren. Es
sollten hierdurch Vergleiche und damit die Gewinnung diagnostischer Merk-
male ermoglicht werden.
Die Fragestellung bei alien Untersuchungen und dementsprechend die
Reihenfolge der Versuche war folgende.
*) Vgl. Zeitschr. f. d. ges. Brauwesen. Bd. 26. 1903. p. 265; Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 10. 1903. p. 689; Bd. 17. 1906. p. 1 u. 3;. Bd. 21. 1908. p. 386. Die
hier mitgeteilten Hauptergebnisse der Untersuchungen, welche im physiologischen
Laboratorium der Wissenschaftl. Station durchgefiihrt wurden, sind von J. Schecken¬
bach in erweiterter Form unter dem Titel: Beitrage zur Kenntnis der Torulaceen in
chemisch-physiologischer Beziehung als Dissertation an der Kgl. Universitat Erlangen
eingereicht worden.
2 ) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 21. 1908. p. 386.
3 ) Ebenda. Bd. 17. 1906. p. 3.
Zweite Abt. Bd. S4.
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2
H. Will,
I.
Verhalten gegen verschledene Zuckerarten.
Gepriilte Zucker: Dextrose, Lavulose, Galaktose, Saccharose, Maltose,
Milchzucker, Raffinose und Arabinose.
1. Priifung nach der Kleingarmethode von P. Lindner.
2. Garversuche in groBerem MaBstab mit neutralera Hefenwasser -f-
6 Proz. Zucker.
a) Alkoholbestimmung, b) Saurebestimmung, c) bei ausbleibender Ga-
rung Bestimmung der Restzucker zum Beweis der Assimilation.
II.
Verhalten gegen Xthylalkohol.
Nahrlosungen: Hefenwasser, Peptonlosung und Reinhefenbier.
a) Entwicklungshemmung durch Athylalkohol, Feststellung der Grenz-
werte; b) Assimilation des Athylalkohols, c) Saurebildung aus dem Athyl-
alkohol.
III.
Verhalten gegen organische Sauren.
Geprufte S&uren: Ameisensaure, Essigs&ure, MHchs&ure, Bernsteinsaure,
ApfelsSure, Weinsaure und Zitronens&ure.
Nahrlosung: Peptonlosung.
a) Entwicklungshemmung, Feststellung der Grenzwerte; b) Assimi-
lierung.
IV.
Wachstnmsfahigkeit anf moglichst stickstotlreiem Nahrboden.
Nahrboden: Zucker-Mineralsalzlosung mit und ohne Pepton und aus
diesem hergestelltes Nahragar.
V.
Enzymwirkungen.
VI.
Bildung und Zerstorung von Farbstoffen.
EinfluB von Licht und Dunkelheit auf die Entstehung der F&rbungen,
Nahrboden: Wurzegelatine, Hefewassergelatine, Peptonlosunggelatine,
Saccharose-Pepton-Agar, Saccharose-Pepton-Losung und Saccharose-Hefen-
wasser.
Als Aussaatmaterial dienten teils Strichkulturen auf 10-proz. gehopfter,
schrSg erstarrter Wurzegelatine, teils in gehopfter Bierwurze gewachsene
Kulturen. MaBgcbend fur die Aussaat war der physiologische Zustand der
Zellen und nicht das Alter der Kulturen.
Als Nahrfllissigkeit wurde verwendet:
1. Gehopfte Bierwiirze von 11,5° B.
2. Hefenwasser nach der Vorschrift von Will 1 ).
3. Hefenwasser mit den entsprechenden Zusatzen an Zucker, Alkohol oder Saure.
4. Peptonlosung von folgender Zusammensetzung:
J ) Will, H., Anleitung zur biologischen Untersuchung und Begutachtung usw.
Miinchen (R. Oldenbourg). 1909. p. 445.
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Beitrage zur Eenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc.
3
0,5 g CaHPO* 1
4,55 g KHoPC^ l auf 1 1 Wasser.
2,1 g MgS0 4 I
20,0 g Pepton Witte "
5. Dieselbe Peptonlosung mit den entsprechenden Zusatzen an Zucker, Alkohol
und Saure.
6. Fliissiger Nahrboden ohne Stickstoff:
0,5 g KR,P0 4 \
0,2 g MgS0 4 > auf 100 g Wasser.
2,0 g Saccharose |
7. Fliissiger Nahrboden wie bei 6, mit Zusatz von 2 g Pepton Witte zu 100 ccm.
Ala feste Nahrboden wurden verwendet:
1. Wiirzegelatine.
2. Hefenzucker wasser-Gelatine.
3. Peptonzuckerlosung-Gelatine.
4. Saccharose-Agar.
5. Saccharose-Pepton-Agar.
I
Verhalten gegen verschiedene Zackerarten.
Gepriift wurden folgende Zucker: Dextrose, L&vulose, Galaktose, Sac¬
charose, Maltose und Milchzucker sowohl in groBerem MaBstab als auch
nach der Kleingarmethode, Raffinose und Arabinose nur nach der Klein-
garmethode.
Die Ergebnisse der Kleingarmethode stimmten mit den von mir 1 ) fiir
die betreffenden Zuckerarten gefundenen vollkommen ttberein. Die auBer-
dem noch in den Yersuch einbezogenen Zucker Baffinose und Arabinose
wurden von alien acht Osganismen vergoren und zwar mit verschiedener
Energie.
Um moglichst gleichmaBige Bedingungen zu schaffen, wurde bei der
Kleingarmethode in der Weise verfahren, daB eine Hefezuckerwasserlosung,
die 6 Proz. des zu priifenden Zuckers enthielt, hergestellt, auf einzelne
Freudenreich - Kolbchen gleichmaBig verteilt und zweimal je 15 Mi-
nuten mit einem Zwischenraum von 3 Tagen im Dampftopf sterilisiert
wurde. Die Farbe der Zuckerlosungen veranderte sich dabei nur sehr wenig.
Nachdem die Kolbchen mit den Vcrsuchsorganismen geimpft worden waren,
wurden diese gut verteilt. Mit der Mischung fiillte man dann mittels einer
aterilen Pipette die Grube des hohlgeschliffenen ObjekttrSgers. Diese Ab-
anderung der Arbeitsweise bedingt groBe GleichmaBigkeit der Praparate
und schafft auBerdem dieselben quantitativen Verhaltnisse, wie sie bei den
Versuchen in groBem MaBstab eingehalten wurden.
Die Kulturen wurden 4 Tage im Thermostaten bei 25° C gehalten und
taglich auch mikroskopisch kontrolliert.
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der wiederholten Versuche
zusammengestellt. Das Alter des Impfmateriales war verschieden, in keinem
Fail jedoch hoher als 10 Tage.
Die Versuchsanordnung bei den in groBerem MaBstab und bei langerer
Dauer angestellten Versuchen war folgende: Neutrales (Phenolphthaleln
als Indikator) Hefenwasser mit einem Zusatz von 6 Proz. der zu priifenden
Zuckerart wurde in Mengen von je 100 ccm in Erlenmeyer - Kolben
von 300 ccm Fassungsvermogen abgefiillt und am ersten und dritten Tage
*) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1907. p. 613.
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H. Will,
je 15 Minuten im Dampftopf sterilisiert; dann blieb es 14 Tage zur Beob-
achtung stehen.
£
Dex¬
trose
Lavu-
lose
Galak-
tose
Saccha¬
rose
Maltose
Milch¬
zucker
Raffi-
nose
Arabi-
nose
7
+ 1
+ 1
8
—
—
—
—
_
_
+ 1
+ 1
i
+ 1
+*
+ 2
+ 1
—
—
+ 1
+ 2
9
+ 2
+ 1
+*
+ 1
+ 4
—
+ 2
+*
10
+*
+ 1
+ 3
+ 1
—
—
+ 1
+ 2
2
+ 1
+ 1
+ 2
+ 3
+ 2
—
+ 2
+ s
15
+ 4
+ 4
—
—
—
—
+ 2
16
+ 1
+ 1
+ s
+ 1
+ 2
—
+ 2
+ 3
In der Tabelle bedeutet: + = Vergarung, — = keine Vergarung; der Exponent
an dem Zeichen + bedeutet: 1 = starke Garung, nach 24 Stunden die ganze Vertiefung
des hohlgeschliffenen Objekttragers von einer Gasbla.se erfiillt. 2 = maBige Garung,
desgleichen die Vertiefung des Objekttragers etwa nur zur Hiilfte von einer Gasblase
erfiillt. 8 = geringe Garung, in der Fliissigkeit in der Vertiefung des Objekttragers
nach 24 Stunden sehr kleine Gasblasen. 4 = sehr geringe Garung, nach langstens 4 Tagcn
Gasblasen in der Fliissigkeit.
Die Zucker waren rein. Das verwendete Hefenwasser reduzierte weder
fur sich noch nach dem Invertieren mit Salzsaure F e h 1 i n g sche Losung.
Jeder Kolben erhielt je zwei Platinosen des Impfmateriales. Die Kul-
turen blieben 10 Wochen bei einer durchschnittlichen Temperatur von
25° C im Laboratorium stehen.
BezUglich der Einzelheiten der Wachstumserscheinungen in den Kul-
turen, welche tabellarisch zusammengestellt sind, sei auf die Dissertation
von J. Scheckenbach verwiesen.
Das Wachstum der Organismen war, abgesehen von Torula No. 8, welche
sich in alien Zuckerarten gut vermehrt, am iippigsten bei Gegenwart von
Dextrose, minimal bei Gegenwart von Milchzucker, in den anderen Zucker-
losungen annahernd gleichmaBig gut. Die auCeren Wachstumserscheinungen
boten im allgemeinen das gleiche Bild, welches ich friiher beschrieben habe.
Eine interessante, bisher uberhaupt noch nicht beobachtete Erscheinung
zeigte sich bei Torula No. 9. Am Boden des GefaBes mit Milchzucker-Hefen-
wasser waren wahrend der 10-wochentlichen Beobachtungszeit mehrere
„Riesenkolonien“ von 3—4 cm Durchmesser mit ganz ahnlichen auBeren
Erscheinungsformen, wie auf festen Nahrboden entstanden. Ein Unter-
schied machte sich nur in der groBeren Lockerheit des Aufbaues geltend;
infolgedessen war auch die Oberflachenzeichnung nicht so scharf ausge-
pragt. Auf diese Beobachtung beabsichtige ich bei anderer Gelegenheit
zurtickzukommen.
P. Lindner und K. S a i t o 1 ) beschreiben im Anschlusse an die
Garversuche, welche Lindner 2 ) mit den Sammlungsbestanden des In-
stituts fur Garungsgewerbe in Berlin ausgefiihrt hat, Assimilationsversuche
mit den gleichen Organismen. Dabei sollte festgestellt werden, ob die ver-
schiedenen Zucker uberhaupt assimiliert werden oder nicht. Sie kommen
zu dem SchluB, daB die Torula- und roten Hefen sich den Kahmhefen an-
schlieBen. „Die Kahmhefen sind die am wenigsten wahlerischen Hefen,
x ) Wochenschr. f. Brauer. Bd. 27. 1910. p.509.
2 ) Ebenda. Bd. 17. 1900. p. 713.
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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc.
5
sie sind fast omnivor gegentiber den angewandten Zuckerarten, selbst Dex¬
trin und Laktose machen sie sich nutzbar. Gleichwohl finden sich Abstu-
fungen in der FreBgier, einzelne sind sogar bescheiden, dem Dextrin gegen-
iiber sind die Torula- und roten Hefen etwas zuriickhaltender.“
Unsere mit typischen Torula-Arten durchgefuhrten quantitativen Unter-
suchungen scheinen den von den genannten Autoren aufgestellten Satz,
wenigstens hinsichtlich jener Arten, zu bestatigen.
Zur quantitativen Bestimmung des gebildeten Alkohols wurde folgendes
Verfahren eingeschlagen:
Der Inhalt eines jeden Kulturkolbens wurde nach der Neutralisation
zur Deckung des durch Verdunstung erlittenen Verlustes mit destilliertem
Wasser auf 100 ccm aufgefiillt und dann von jenem eine Menge von 50 ccm
abdestilliert. Im wasserigen Destillat wurde der Alkohol mittels des Z e i B -
schen Eintauchrefraktometers bestimmt. Den Prozentgehalt (g Alkohol in
100 ccm) ergaben die Wagner schen Tabellen 1 ).
Um jeden Substanzverlust zu vermeiden, wurde davon Abstand ge-
nommen, den Kolbeninhalt in einen Destillierkolben zu spiilen. Der Kultur-
kolben diente gleich als Destillierkolben.
Die in der folgenden Tabelle eingesetzten Zahlen (Proz. Alkohol) sind
Mittelwerte aus mindestens 2 Bestimmungen.
o
Dextrose
Lavulose
Galaktose
Saccharose
Maltose
Milchzucker
t
0,25
0,23
0,14
0,95
0,12
0,16
8
0,03
0,07
0,85
0,04
0,39
0,07
1
1,58
1,66
0,73
1,46
0,77
0,27
9
0,94
1,65
0,35
2,19
0,28
0,22
10
0,16
0,53
0,15
1,68
0,49
0,21
2
2,28
2,13
1,10
2,00
0,67
0,28
15
0,04
0,02
0,18
0,25
0,18
0,20
16
0,25
0,23
0,13
0,67
0,41
0,26
Alle wasserigen Destillate zeigten neutrale Reaktion. Die Gegenwart
von Alkohol wurde auBerdem durch die Jodoformreaktion nachgewiesen;
sie fiel in einigen Fallen auBerst schwach aus. Deshalb wurde das erste De¬
stillat einer erneuten fraktionierten Destination unterworfen. Die ersten
10 ccm des Destillates dienten einer wiederholten Jodoformreaktion. In
alien Fallen trat ein deutlicher gelblicher Niederschlag auf. Das mikrosko-
pische Bild (gelbe hexagonale Tafelchen) bewies neben dem charakteristischen
Geruch die bei der Reaktion eingetretene Bildung von Jodoform.
Samtliche acht Organismen hatten also die verwendeten acht Zucker¬
arten vergoren, wenn auch die gebildete Alkoholmenge im allgemeinen sehr
gering war. Sie genugte jedoch vollstandig, um sie refraktometrisch und
durch die Jodoformreaktion nachweisen zu konnen.
Sehr auffallig ist die Verschiedenheit zwischen den Ergebnissen der
Kleingarmethode und den Versuchen im groBen, besonders bei den zur ersten
Gruppe der Torulaceen gehorenden Arten No. 7 und 8; bei diesen Organis¬
men ist eben das Garvermogen so schwach, daB es durch die Kleingar¬
methode wahrend der kurzen Versuchsdauer nicht mehr nachweisbar ist.
*) Wagner, Bernhard, t)ber quantitative Bestimmungen wasseriger
Losungen mit dem ZeiB schen Eintauchrefraktometer. [Dissert.] Jena. 1903.
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6
H. Will,
Das Gleiche gilt fur die der zweiten Gruppe angehorenden Arten No. 1,
10 und 15 hinsichtlich der Maltose und des Milchzuckers, fiir No. 2, 9 und 16
hinsichtlich des Milchzuckers allein. Auffallig ist ferner, daB, obwohl sich
bei No. 15 in den Versuchen mit Dextrose und Lavulose schon durch die
Kleingarmethode eine, wenn auch sehr geringe Vergarung nachweisen lieB,
trotzdem die erhaltenen Alkoholmengen bedeutend geringer sind, als bei
den Versuchen mit Galaktose, Saccharose, Maltose und Milchzucker, bei
welchen alkoholische Garung erst bei den Versuchen im groBen nachzu-
weisen war.
Die Hauptursache dieser Verschiedenheit der Ergebnisse ist in der
Verschiedenheit der Versuchsbedingungen zu suchen, wobei die Assiinilierung
des gebildeten Alkohols in Betracht gezogen werden muB.
Vergleicht man die gefundenen Alkoholwerte zuerst unter sich, so sicht
man, daB No. 2 gegeniiber den derselben Gruppe angehorenden Arten No. 1,
9, 10, 15 und 16 relativ groBe Mengen von Alkohol unter denselben Ver¬
suchsbedingungen zu bilden vermag.
Vergleicht man die Werte der Tabelle mit den von D a c h s fiir die
von ihm untersuchten Arten der ersten Gruppe festgestellten, so ergibt sich
folgendes:
Die der ersten Gruppe angehorenden Arten No. 7 und 8 sind die schwach-
sten Alkoholbildner ihrer Gruppe, die iiberhaupt, mit Ausnahme der Arten
No. 5 und 17 beziiglich der Alkoholbildung gegen die zweite Gruppe zu-
riicksteht.
Das Verhalten der Torulaceen gegen die Zucker-
arten gibt ein sehr wertvolles Unterscheidungs-
merkmal gegen iiber den anderen bis her genauer
untersuchten Gruppen der SproBpilze ohne Sporen-
bildung und fiir die Unterscheidung der beidcn bis
jetzt aufgestellten Gruppen der Torulaceen selbst ab.
Die urspriinglich neutrale Nahrlosung reagierte am SehluB des Ver-
suches sauer, es war also auBer der bei der alkoholischen Garung auftretenden
Kohlensaure noch andere Saure als Umsetzungsprodukt entstanden.
Fiir die Torulaceen der ersten Untergruppe ist schon von D a c h s
die Bildung von Saure bei analogen Versuchen nachgewiesen worden.
Die zur Saurebestimmung benutzten Versuchskolben wurden nach
2i/ 2 Monaten auf 100 ccm aufgefiillt. Die Titration geschah in 10 ccm mit
^ Natronlauge und Phenolphthalein als Indikator. Die Zahlen (zur Neu-
tralisierung verbrauchte ccm ^ Natronlauge) der folgenden Tabelle sind
Mittelwerte aus mindestens zwei Bestimmungen.
:§
Dextrose
Lavulose
Galaktose
Saccharose
Maltose
Milchzucker
7
3,0
4,4
4,2
4,25
2,27
1,97
8
4,7
2,2
1*7
5,55
4,7
2,43
1
2,7
3,3
4,05
7,0
2,52
1,69
9
8,95
6,9
10,25
6,25
3,75
1,43
10
3,4
4,0
2,70
4,75
2,6
1,36
2
3,6
4.9
1,73
4,05
3,7
1,47
15
2,5
4,45
3,0
6,35
4.1
4,30
16
3,6
5,06
3,35
6,8
3,95
1,55
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Beitrage zur Kenntnis der SproBpiize ohne Sporenbildung, etc.
7
Ein SchluB aus diesen Zahlen auf die absolute Menge der gebildeten
Saure ist nicht zulassig, da, wie aus spater mitgeteilten Versuchen ersicht-
lich, die gleichen Organismen Saurebildner und -verzehrer sind. Saurebil-
dung und -verzehrung erfolgen aber auch in verschieden schnellem Tempo
und laufen nebeneinander her.
Ein Vergleieh mit den von D a c h s ermittelten Saurewerten fiir die
von ihm untersuchten Arten der ersten Gruppe zeigt,-dafi die ebenfalls zu
dieser Gruppe gehorenden Arten No. 7 und 8 unter denselben Bedingungen
starkere Saurebildner als die ubrigen Arten sind.
Die der zweiten Gruppe angehorenden Arten sind unter denselben Ver-
suchsbedingungen starkere Saurebildner als die von D a c h s untersuchten
Arten der ersten Gruppe.
Also auch in Beziehung auf die Saurebildung
ergeben sich brauchbare U n t e r s c h e i d u n g s m e r k -
male.
II.
Verhalten gegen Xthylalkohol.
Folgende Nahrfliissigkeiten wurden angewendet: 1. Hefenwasser, 2. Pep-
tonlosung, 3. Reinhefebier mit einem Extraktgehalt von 5,25 Proz. und
3,78 VoL-Proz. Alkohol. Sie wurden hauptsachlich deshalb gewahlt, weil
Vergleichswerte gegeniiber den von Dacha untersuchten T o r u 1 a -
Arten der ersten Gruppe gewonnen werden sollten.
Das Reinhefebier wurde einem Reinzuchtapparat entnommen. Es blieb,
da es nicht ganz klar war, vor dem Versuch in einem 51-Pasteur - Kolben
drei Wochen zur Beobachtung seiner Reinheit stehen; w&hrend dieser Zeit
hatte sich die im Bier enthaltene Hefe fast vollstandig am Boden abgesetzt.
Das klare Bier wurde in Mengen von je 10 ccm in sterile Freuden-
r e i c h - Kolbchen von 20 ccm Fassungsvermogen abgefiillt und erhielt
spater die entsprechenden Zusatze an Alkohol, wobei der urspriingliche
Alkoholgehalt des Bieres beriicksichtigt wurde.
Das neutrale Hefenwasser und die Peptonlosung wurden ebenfalls in
Mengen von je 10 ccm in Freudenreich - Kolbchen pipettiert und
dann am ersten und 13. Tag je 15 Minuten im Dampftopf sterilisiert. Sie
erhielten ebenfalls spater die entsprechenden Zusatze an Alkohol.
Die Arten No. 7 und 8 blieben bei den Versuchen mit Reinhefebier
unberiicksichtigt, da ich schon friiher festgestellt hatte, daB sie sich in Rein¬
hefebier nicht vermehren.
1. Grenzwerte fiir die Entwicklungshcmmung durch
Athylalkohol.
Die Kulturen blieben 4 Wochen im Thermostaten bei 20° C zur Beob¬
achtung stehen.
Beziiglich der auBeren Wachstumserscheinungen sei auch hier wilder
auf die Dissertation von J. Scheckenbach hingewiesen.
Eine schon von Will und D a c h s bei ihren Untersuchungen Uber
die Torula-Arten der ersten Gruppe beobachtete Erscheinung trat auch bei
den vorliegenden Versuchen auf.
Das Wachstum der Organismen in den Kulturen ohne Alkoholzusatz
ist anfangs im allgemeinen besser, als in den mit Alkohol versetzten; spater
andert sich das Verhaltnis zugunsten der mit Alkohol in verschiedenen
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8
H. Will,
Mengen versetzten Kulturen. Der Alkohol hemmt anfangs die Entwicklung,
wird aber spater von den Organismen assimiliert 1 ).
tlber den Alkoholverbrauch der Organismen wahrend der Entwicklung
gibt ein spater beschriebener Versuch AufschluB.
Die folgende Tabelle gibt an, bei welchen Alkoholmengen (VoL-Proz.)
auBerlich eine Entwicklung durch Zunahme des Bodensatzes, Hautbildung
usw. nicht mehr sichtbar ist (Entwicklungshemmung). Es kann dabei an¬
fangs noch eine sehr geringe Vermehrung der Zellen stattfinden, die Orga¬
nismen gehen aber dann in einen Erstarrungs- oder Ruhezustand liber; es
werden Dauerzellen gebildet. Die Mehrzahl der Zellen bleibt lebendig.
Nummer
7
!
8
1
i
9
i
10
2
15
16
Hefenwasser.
7
7
9
9
8
8
17
9
Peptonlosung.
7
7
9
9
8
8
17
9
Reinhefebier.
—
—
13
13
12
11
19
10
Die Werte fiir die Entwicklungshemmung bei Verwendung von Hefen-
wasser und Peptonlosung stimmen vollstandig iiberein; beim Reinhefebier
liegen sie viel hoher als bei jenen. Die gleiche 5eobachtung hat D a c h s
an den von ihm untersuchten Torula-Arten der ersten Gruppe gemacht.
Die zur ersten Gruppe gehorenden Arten No. 7 und 8 zeigen zwar von
den vorliegenden Organismen die geringste Widerstandsfahigkeit gegen Al¬
kohol, innerhalb ihrer Gruppe jedoch sind sie, wie ein Vergleich mit der
D a c h s schen Tabelle zeigt, die am wenigsten gegen Alkohol empfindlichen
Arten.
Beim Vergleich der Arten der zweiten Gruppe untereinander fallt die
starke Widerstandsfahigkeit von No. 15 auf. Der Wert fiir die Entwick¬
lungshemmung ist hier teilweise doppelt so hoch, wie bei den anderen Arten
derselben Gruppe. Jene Eigenschaft fallt, wie in einem spateren Versuch
gezeigt wird, mit der Fahigkeit zusammen, in derselben Zeit grbBere Mengen
von Athylalkohol zu assimilieren, als die iibrigen Vertreter derselben Gruppe.
Diejenigen Mengen von Alkohol, iiberhaupt aller Zusatze zu den Nahr-
losungen, durch welche nicht nur Hemmung einer ausgiebigen Entwick¬
lung eintritt, sondern Abtotung der Organismen erfolgt, sind durch aufier-
liche Beobachtung der Kulturen nicht zu erkennen. Auch in diesem Falle
kann anfangs noch eine sehr geringe Vermehrung, die aber vielfach ab-
norme Zellformen hervorbringt, erfolgen, die Zellen sterben jedoch bald ab.
Um auch diejenigen Werte, bei welchen alle Zellen wahrend der Versuchs-
dauer von 28 Tagen durch den zugesetzten Athylalkohol abgetotet worden
waren, festzustellen, goB man den groBten Teil der Nahrlosung aus den
Kulturkolbchen, an welchen eine Vermehrung auBerlich nicht sichtbar war,
vorsichtig aus und ersetzte sie durch sterile Bierwiirze.
Die folgende Tabelle gibt diejenigen Werte an (Vol.-Proz. Alkohol),
durch welche alle Zellen innerhalb der Versuchsdauer abgetotet worden
waren.
*) Vgl. hierzu: Leberle, H., Beitriige zur Kenntnis der Gattung Myco-
derma. [Dissert.] Miinchen 1909. p. 62 und Kurventafel 6; auBerdein Will, H.,
und Leberle, H., Beitriige zur Kenntnis der Gattung Mycoderma (Centralbl.
f. Bakt. Abt. II. Bd. 28. p. 22.).
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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc.
9
Xummer
_ L 7 J
8
Ll_'
! Q
t 9
10
2
15
1 16
Hefenwasser.
. . ; 9
9
11
10
11
u
21
12
Peptonlosung ....
. . j 9
9
11
10
i ii
n
21
12
Der Versuch rait Reinhefebier wurde nicht weiter beriicksichtigt.
Auch bei den vorliegenden Versuchen traten im Reinhefebier die von
mir sehon friiher beobachteten Formver&nderungen der Kulturhefenzellen
in die Erscheinung. 1 ) Sie hatten in alien Kulturen Sprodverbande langge-
streckter, wurstformiger Zellen gebildet, auch konnte in vielen Kulturen
die Gegenwart von Dauerzellen festgestellt werden. Die Erscheinung trat
bei den verschiedenen T o r u 1 a - Arten in verschiedenem Grade auf; im
vorliegenden Falle war sie in den Kulturen mit T o r u 1 a No. 15 am stark-
sten ausgepragt, wahrend sie bei den friiheren Untersuchungen am meisten
in Kulturen mit der Art No. 12 auffiel.
Bei den beiden Nahrlosungen sind die zur volligen Abtotung innerhalb
der Versuchsdauer notigen Alkoholprozente dieselben.
T o r u 1 a No. 8 hatte in den Hefenwasserkulturen mit einem Alkohol-
gehalt von 1—3 Proz. zahlreiche Riesenzellen gebildet, in Peptonlosung
konnten solche dagegen nicht beobachtet werden.
Die Reaktion des Hefenwassers und der Peptonlosung war bei Be-
endigung des Versuches teils neutral, teils schwach sauer; das Reinhefebier
zeigte durchwegs neutrale Reaktion.
Die Verm ehrung der Organismen war am besten im Hefenwasser, weniger
gut in Peptonlosung und relativ am schw&chsten im Reinhefebier. Dies
ist deswegen sehr auffallig, weil der Wert fur die auderlich erkennbare Ent-
wicklungshemmung beziiglich Alkohol bei Hefenwasser und Peptonlosung
gleich hoch, bei Reinhefebier dagegen viel hoher befunden wurde. Jene
Tatsache deckt sich mit den von Will und D a c h s gemachten Beob-
achtungen bei Versuchen ahnlicher Art mit den Torulaformen der ersten
Untergruppe. Sie steht jedenfalls mit dem Nahrwert der einzelnen Nahr-
boden in Zusammenhang.
2. Alkoholverzehrung wahrend der Entwicklung und
Saurebildung in den Kulturen.
Da aus der ersten Versuchsreihe der Schlud zu ziehen war, dad der
Alkohol in verschiedenem Grade auf die Entwicklung von Einflud ist, sollte
durch einen zweiten Versuch ein Bild davon gewonnen werden, in welchem
Made der Athylalkohol bei der Ernahrung und Verm ehrung der Organismen
verwertet wird. Gleichzeitig sollte festgestellt werden, ob mit der Assimi-
lierung des Alkohols Saurebildung parallel geht.
Die Anordnung des Versuches war folgende: Pasteur kolben wurden
mit je 95 ccm Hefenwasser beschickt, das nach dem Sterilisieren einen Zusatz
von je 5 ccm absoluten Alkohols erhielt. Dann bekam jeder Kolben einen
Zusatz von drei Tropfen des Impfmateriales; dieses war in Wiirze herange-
zogen. Verwendet wurden Haut und Bodensatz der Kulturen, nachdem
die Wiirze moglichst vollstandig abgegossen und der verbleibende Rest
gut gemischt war. Der Zusatz von 5 Volumproz. Alkohol wurde deshalb
gewahlt, weil er sich im allgemeinen als optimal fiir das Wachstum der
Torulaformen erwiesen hatte.
') IIL Mittlg. Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 143.
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10
H. Will,
Der Alkohol-'und Sauregehalt wurde periodisch bestimmt; zu jeder
Bestimmung wurden zwei Pasteur kolben benutzt. Dementsprechend
war fiir jeden Organismus eine groBere Anzahl von Kulturen hergestellt
worden.
Zur Bestimmung des Alkoholgehaltes wurde der Inhalt eines Pasteur-
Kolbens in einen 300 ccm Erlenmeyerkolben gegossen, mit je 30 ccm
destilliertcn Wassers quantitativ naehgespiilt und dann neutralisiert. Hier-
auf wurden je 50 ccm abdestilliert und der Alkoholgehalt des Destillates
mittels des ZeiBschen Eintauchrefraktometcrs bestimmt.
Zur Bestimmung des Sauregehaltes wurden je 10 ccm der filtrierten
Kulturfliissigkeit mit ^ Natronlauge und Phenolphthaleln als Indikator
titriert.
Um zu erfahren, welche Alkoholmengen wahrend der Versuchsdauer
durch Verdunstung sich der Einwirkung der Organismen entzogen hatten,
waren 10 Pasteur - Kolben mit urspriinglich 4,84 Gew.-Proz. Alkohol,
jedoch ungeimpft, stehen geblieben. Nach 6 Monaten war der Alkoholgehalt
im Durchschnitt auf 4,55 zuriickgegangen. Der Verlust durch Verdunstung
betrug also 0,29 Gew.-Proz., Da sich auBerdem ergab, daB der Verdun-
stungsverlust bei alien Pasteur - Kolben nahezu der gleiche war, so
wurde jenem nicht weiter Rechnung getragen. Es handelte sich ja bei dem
Versuch nur um die Gewinnung von Vergleichswerten.
Die gefundenen Werte fiir Alkohol und Saure sind in den beiden fol-
genden Tabellen zusammengefaBt, von welchen die erste die relative Ab-
nahme des Alkohols in Gewichtsprozenten, die zweite die Zunahme der
Aziditat in ccm der verbrauchten ^ Natronlauge zur Darstellung bringt.
Nummer
der Torula
7
8
1
9
10
2
15
16
O Tage.
4,84
4,84
4,84
4,84
4,84
4,84
4,84
4,84
3 ..
4,68
4,67
4,60
4,50
4,58
4,50
4,60
4,63
6.
4,63
4,58
4,45
4,40
4,46
4,47
4,57
4,62
9 „ .
4,59
4,50
4,20
4,35
4,26
4,45
4,55
4,60
12 „ .
4,56
4,45
4,10
4,26
4,15
4,40
4,53
4,59
15.
4,55
4,39
4,05
4,21
4,11
4,38
4,50
4,56
20 ..
4,53
4,32
4,00
4,19
4,10
4,34
4,27
4,29
25 „ .
4,50
4,29
3,92
4,15
4,09
4,31
3,90
3,92
30.
4,46
4,24
3,90
4,11
4,08
4,22
3,63
3,64
40.
4,46
4,24
3,85
3,90
4,06
4,02
3,41
3,42
50.
4,45
4,23
3,80
3,60
4,00
3,65
3,20
3,01
60 ..
4,45
4,22
3,76
3,25
3,91
3,31
2,76
2,74
80 „ .
4,44
4,21
3,68
3,04
3,80
3,04
2,64
2,58
no „ .
4,43
4,20
3,62
2,73
3,62
2,55
2,32
2,37
150 „ .
4,43
4,19
3,57
2,60
3,32
2,38
2,00
2,19
190.
4,42
4,18
3,50
2,40
3,10
2,19
1,80
2,00
Das Wachstum der Organismen war im allgemeinen normal und bei
alien mit der gleichen Art geimpften Kolben gleich stark, soweit sich dies
nach den auBeren Erscheinungen an den Kulturen feststellen laBt. Beziig-
lich der Einzelheiten sei auch hier wieder auf die Dissertation von Schecken-
b a c h hingewiesen.
Bei T o r u 1 a No. 7 und 8, im besonderen aber bei T o r u 1 a No. 7,
die sich, wie aus alien bisher vorliegenden Beobachtungen hervorgeht, nicht
stark vermehren, trat nach etwa 45 Tagen eine Entwicklungshemmung
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Beitrage zur Kenntnis der Sproflpilze ohne Sporenbildung, etc.
11
ein; diese machte sich neben der auBeren Erscheinung auch deutlich da-
durch geltend, daB von dem genannten Zeitpunkt ab die Fahigkeit, Alkohol
zu assimilieren und Saure zu bilden, aufhorte. Nach 6 Monaten waren in den
Kulturen der beiden Organismen alle Zellen tot, wie durch einen Kontroll-
versuch bewiesen wurde.
Von dem ursprunglich vorhandenen Alkohol waren innerhalb 6 Mo¬
naten verbraucht worden (%) von
Nummer
7
8 1
1
10
9
2
16
15
8,67
13,63
27,69
36,09
60,41
64,76
58,07
62,81
Die am besten sich vermehrenden Organismen hatten auch den meisten
Alkohol assimiliert. Die gefundenen Werte fur die entstandene Saure sind
ann&hernd proportional den Werten fur die Alkoholverzehrung. Dagegen
konnte eine einfache Beziehung zwischen dem Zeitpunkt nachweisbarer
Saurebildung und Intensitat der Alkoholverzehrung bezw. Saurebildung
nicht festgestellt werden.
Der Vergleich der fiir die Alkoholverzehrung und Saurebildung ge-
wonnenen Zahlen mit den Wachstumserscheinungen fiihrt zu dem SchluB,
daB zwischen jenen Zahlen und der Entwicklung einer Oberflachenvege-
tation eine Beziehung derart besteht, daB, je rascher Hautinselchen ent-
stehen, je schneller sich diese zusammenschlieBen und eine starke Haut
entwickeln, desto mehr Alkohol assimiliert und dementsprechend auch mehr
Saure gebildet wird. T o r u 1 a No. 15 mit sehr starker, etwa 5 mm dicker
Haut nach Verlauf von 90 Tagen, Uberhaupt mit sehr starker Oberflachen-
vegetation, zeigt die relativ starkste Alkoholabnahme, gleichzeitig aber auch
die hochsten Saurezahlen.
Von diesem Gesichtspunkt aus bietet es nichts Auffalliges, wenn bei
T o r u 1 a No. 10, bei welcher sich die Oberflachenvegetation sehr lang-
sam und sehr spat entwickelt, der Alkoholverbrauch ein relativ geringer ist,
und nachweisbare Saurebildung erst spat (gegen den 50. Tag) einsetzt, dann
aber ziemlich rasch denselben Grad wie bei Torula No. 1, bei welcher die
nachweisbare Saurebildung schon am 15. Tage einsetzte, erreichte.
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12
H. Will,
Die untersuchten T o r u 1 a formen sind schwachere Alkoholverzehrer
und schwachere Saurebildner, wie die von L e b e r 1 e 1 ) untersuchten Myko-
dermaforraen, sie sind ferner starkere Alkoholverzehrer als die von Geiger 2 )
untersuchten Pseudomonilia -Arten.
Analoge Versuche mit den der ersten Gruppe der Torulaceen ange-
horenden Arten sind von D a c h s beschrieben worden. Er hatte, entsprechend
der geringen Widerstandsfahigkeit der von ihm untersuchten T o r u 1 a -
Arten gegen Alkohol, dem Hefenwasser nur 2,56 Gew.-Proz. Alkohol zu-
gesetzt. Die Dauer der Versuche betrug 2 Monate.
Vergleicht man das MaB des Alkoholverbrauches durch die vorlie-
genden Organismen mit den Angaben der D a c h s schen Tabelle, so er-
gibt sich folgendes:
Die zur ersten Gruppe gehorenden Arten No. 7 und 8, die nach 2 Mo-
naten 0,39 bezw. 0,62 Gewichts-Proz. Alkohol verzehrt haben, bleiben da-
mit innerhalb der von D a c h s ermittelten Werte fur die von ihm unter¬
suchten Arten der ersten Gruppe, No. 11 allein zeigt einen hoheren Wert,
welcher denjenigen der zweiten Gruppe nahesteht. Die Arten der zweiten
Gruppe sind starkere Alkoholverzehrer als diejenigen der ersten Gruppe.
Zum Vergleich sei eine Tabelle eingefiigt, in welcher die nach 2 Monaten
bestimmten Werte nebeneinander gestellt worden sind.
I. Gruppe.
Nummer der T o r u 1 a
3
4
5
6
11
17
7
8
Abnahme in Gew.-% nach
2 Monaten.
0,65
!
0,58 | 0,79
0,37
1,27
0,69
0,39
0,62
II. Gruppe.
Nummer
der T o r u 1 a
1
9
10
i
2
15
16
Abnahme in Gew.-%
nach 2 Monaten .
! 1,08
1,59
0,98
1,53
2,08
2,10
Bei dieser Zusammenstellung ist der Wert fur die Verdunstung in Ab-
zug gebracht, welcher bei den D a c h s schen Versuchen infolge Verwen-
dung von Erlenmeyer - Kolben bedeutend war (1,14 Gew.-Proz. Ab-
nahme innerhalb 2 Monaten), wahrend diese Verluste bei den vorliegenden
Versuchen durch Verwendung von P a s t e u r - Kolben nahezu ganz ver-
mieden wurden.
Also auch beziiglich der Verzehrung von Athyl-
alkohol ergeben sich deutliche und wertvolle An-
haltspunkte fur die Unterscheidung der Arten.
III.
Verhalten gegen organische Saurcn.
Die Versuche hatten den Zweck, festzustellen, welche von den ver-
wendeten Sauren die vorliegenden Torula-Arten zu assimilieren vermogen
und welche Sauremengen entwicklungshemmend bezw. abtotend wirken.
») A. a. 0.
*) Geiger, A., Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung.
(Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 27. 1910. p. 97.)
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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze obne Sporenbildung, etc.
13
Friiher habe ich festgestellt 1 ), daB die Aciditat von BierwUrze wahrend
der Entwicklung von Torula No. 1, 5, 7, 9, 10 und 16 eine Zunahme
und wahrend der Entwicklung von Torula No. 2, 3 + 4, 8,11,15 und 17 eine
Abnahme erfahrt. Eine regelmaBige Beziehung der raschen Hautbildung
der Organismen auf der Wiirzeoberflache zur Abnahme der Aciditat hat
sich nicht ergeben.
Sehr wahrscheinlich gehen Sauremehrung und Saureverzehrung neben-
einander her und die jeweils in den Kulturen festgestellten Sauremengen
sind nur die Resultante aus beiden Prozessen.
Die Untersuchung erstreckte sich auf folgende sieben Sauren: Ameisen-
saure, Essigsaure, Milchsaure, Bernsteinsaure, Apfelsaure, Weinsaure und
Zitronensaure.
Als Nahrboden wurde die Peptonlosung verwendet und zwar deshalb,
weil sie sich als verhaltnismaBig schlechter Nahrboden erwiesen hatte und
infolgedessen die Assimilierung der Sauren durch die Torula- Arten
scharfer zum Ausdruck kommen muBte.
1. Entwicklungshemmung und Abtotung durch die
Sauren; Ermittlung des Grenzwertes.
Die Peptonlosung wurde in Freudenreichkolbchen in Mengen
von je 10 ccm abgefullt und nach Zusatz von 0,1, 0,2, 0,3 und 0,4 Proz. usw.
der zu priifenden Saure sterilisiert. Sie blieb einige Zeit zur Beobachtung
stehen.
Durch Titration einiger Versuchskolbchen vor und nach dem Sterili-
sieren wurde festgestellt, daB die Saurekonzentration hierbei keine Ver-
anderung erfahren hatte.
Jedes Kolbchen wurde mit einer Platinose der zu untersuchenden
Torula-Art geimpft. Die Kulturen blieben drei Wochen im Thermo-
staten bei 25° C stehen.
In der folgenden Tabelle sind in Proz. die Sauremengen angegeben,
bei welchen unter den gegebenen Verhaltnissen noch eine Entwicklung der
Organismen stattfand.
Nummer
7
8
1
9
10
2
15
16
Araeisensaure.
1.3
1,3
1,7
1,6
1,6
1,6
1,9
1,6
Essigsaure.
0,5
0,5
0,6
0.5
0,5
0,5
0,6
0,5
Milchsaure.
1,4
1,4
2,8
2,6
2,6
2,6 |
2,9
2,7
Bernsteinsaure. i
2,0
2,0
a e s a i
11 i g t
Apfelsaure.
1,9
1,9
4,8
| 4,5
4,5
4,5
5,4
I 5,0
Weinsaure.
0,8
0.8
1,5
1.4
1.4
1,4
2,2
1.5
Zitronensaure.
2,0
2,2
4,2
1 4,0
4,0
4,0
5,1
4,3
Die Tabelle zeigt, daB die Werte fUr die beiden der ersten Gruppe an-
gehorigen Torula-Arten No. 7 und 8 sich innerhalb der von D a c h s fur
die ebenfalls der ersten Gruppe angehorigen Arten No. 3 + 4, 5, 6,11 und 17
gefundenen Zahlen bewegen. Zum Vergleich sei die D a c h s sche Tabelle
wiedergegeben.
*) I. Mittlg. Zeitschr. f. d. ges. Brauw. Bd. 26. 1903. p. 265; Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 10. 1903. p. 694; III. Mittlg. Ebenda. Bd. 17. 1906. p. 699.
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14
H. Will,
Nummer
3
4
5
6
11
17
Essigsaure.
0,45
0,45
0,50
0,50
0,50
0,50
Milchsaure.
1,4
1,4
2,8
1,2
1,4
1,4
Bernsteinsaure . . .
1,9
1,9
gesattigt
2,3
2,3
2,3
Apfelsaure.
1,9
1,8
15,0
2,2
2,2
2.2
Weinsaure.
0,7
0,7
4,5
0,8
0,8
o,8
Zitronensaure ....
1,9
1,8
9,0
2,1
2,0
2,0
Bei der ersten Gruppe ist T o r u 1 a No. 5, welche das starkste Gar-
vermogen von der ganzen Gruppe besitzt, gegenttber den verwendeten or-
ganischen Sauren am widerstandsfahigsten, nicht dagegen gegeniiber Alkohol,
obwohl die Grenzwerte mit zu den hoheren gehoren.
Fiir die zur zweiten Gruppe der Torulaceen gehorenden Arten No. 1,
9,10, 2, 15 und 16 ergibt sich folgendes: Ftir die Arten No. 9, 10 und 2 sind
die Werte fiir die betreffenden Sauren die gleichen, bei T o r u 1 a No. 1
und 16 sind sie in den meisten Fallen etwas hoher als diese, bei Torula No. 15
sind sie fiir alle Sauren und zwar zum groBten Teil bedeutend hoher als die-
jenigen fiir die iibrigen Arten derselben Gruppe. Torula No. 15 ist also so-
wohl gegen Sauren, als auch gegen Alkohol, wie gezeigt, sehr widerstands-
fahig.
Die Grenzwerte fiir die Entwicklungshemmung sind fiir die zweite
Gruppe durchschnittlich hoher als fiir die erste, bei welcher nur No. 5 ahn-
lich wie Torula No. 15 der zweiten Gruppe eine Ausnahme macht.
Die Grenzwerte fiir die Entwicklungshemmung
durch die gepriiften Sauren geben also gute Unter-
scheidungsmerkmaleab.
Ordnet man die Sauren ansteigend nach den Grenzzahlen, so ergibt sich fiir
die der ersten Gruppe der Torulaceen angehorenden Arten No. 7 und 8 folgende
Reihe: Essigsaure, Weinsaure, Ameisensaure, Milchsaure, Apfelsaure, Zi-
tronensaure und Bernsteinsaure. Die Reihcnfolge ist also im wesentlichen
die gleiche, wie fiir die von D a c h s untersuchten Arten der ersten Gruppe.
Fiir die der zweiten Gruppe angehorenden Arten ist die Reihenfolge dieselbe,
wie fiir die der ersten Gruppe, nur steht hier die Zitronensaure vor der Apfel¬
saure; eine Ausnahme macht Torula No. 15. Hier steht die Ameisen¬
saure vor der Weinsaure; im iibrigen stimmt die Reihenfolge mit derjenigen
der zweiten Gruppe iiberein.
Fiir Bernsteinsaure konnte der Grenzwert nicht genauer festgestellt
werden, da alle Organismen der zweiten Gruppe auch in der gesattigten
Losung der Saure (5—6 Proz. nach B e i 1 s t e i n) noch sehr gut wuchsen.
Der Versuch wurde mit Mengen von je 100 ccm der Nahrlosung und
solchen Sauremengen, welche nahe den Grenzwerten lagen, wiederholt, wo-
bei anstatt der Freudenreich- Kolbchen Pasteur - Kolben ver-
wendet wurden. Das Ergebnis war dasselbe wie bei den Versuchen mit kleinen
Mengen der Nahrlosung.
Ein Zusammenhang zwischen chemischer Konstitution der Saure und
ihrer Assimilierbarkeit durch die untersuchten Torula-Arten ist nicht zu
erkennen.
Zur Feststellung der Saurewerte, welche unter den gegebenen Bedin-
gungen todlich wirken, wurde wie bei der Feststellung der Alkoholwerte
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Beitrage zur Kenntnis der SproCpilze ohne Sporenbildung, etc.
15
nach einmonatlicher Versuchsdauer verfahren. Das Ergebnis ist in der
folgenden Tabelle zusammengestellt:
Xnmmer
i 7
8
1
9
10
2
15
16
Ameisensiiure . . .
. . I 2,0
2,3
2,3
2,1
2,1
2,1
2,9
2,1
Essitrsaure.
. . ! 0,65
0.65
0,90
0,65
0,65
0,65
1,0
0,65
Milchsaure.
• . j 2,6
2.8
2,8
4,0
1 6,0
3,4
7,5
4,0
Bemsteinsiiure . . .
• • 2,8
2,8
—
—
—
Apfelsiiure.
• • 2,4
2,5
7,5
7,5
6,5
5,5
7,5
6,0
Weinsiiure .....
• • 1,2
1,2
2,5
i,4
j 2,0
2,2
2,9
2,2
Zitronensaure. . .
• • 1 2,4
2,6
6,8
6,5
| 6,2
! 6,0
6,3
3,3
Die Zahlen lassen fiir die der ersten Gruppe angehorenden Torula-Arten
No. 7 und 8 innerhalb der betreffenden Saure eine einfache Beziehung zwi-
schen den Zahlen fiir S&urehemmung und denjenigen Zahlen erkennen, bei
welchen alle Zellen getotet werden. Bei Essigsaure, Weins&ure, Zitronen-
saure und Bernsteinsaure sind fiir T o r u 1 a No. 7 und 8 die Werte um
0,15 bezw. 0,4 bezw. 0,4 bezw. 0,8 Proz. der betreffenden Saure hoher. Bei
den anderen S&uren und bei den zur zweiten Gruppe gehorenden Torula-
Arten No. 1, 9, 2, 15 und 16 sind die Beziehungen nicht mehr so einfache.
2. Saureverzehrung.
Um zu ermitteln, ob und in welchem Grade die gepriiften S&uren ver-
zehrt werden, wenn die Konzentration kleiner ist, als die entwicklungshem-
mende, wurde folgender Versuch angestellt.
Erlenmeyerkolben wurden mit je 200 ccm Peptonlosung,
welche 0,5 Proz. der betreffenden Saure enthielt, gefUllt, zweimal je 15 Mi-
nuten im Dampftopf sterilisiert und nach einer Beobachtungszeit von 14
Tagen mit je einer Platinose der betreffenden T o r u 1 a - Art geimpft. Bei Essig¬
saure wurde eine geringere Konzentration gewahlt, entsprechend dem sehr
niedrigen Wert, welcher bei dem Versuch iiber die Entwicklungshemmung
ermittelt worden war. Vor der Impfung war die Konzentration durch Ti¬
tration mittels ^ Natronlauge und PhenolphtaMn als Indikator bestimmt
worden.
Die Wachstumserscheinungen wurden periodisch kontrolliert (vergl.
die Dissertation von Scheckenbach). Die Dauer des Versuches betrug
sechs Monate.
Der Grad der Assimilation der Sauren wurde nach einem Zeitraum
von 1 bzw. 6 Monaten durch Titration mittels ^ Natronlauge und Phenol-
phtaleln als Indikator festgestellt. Vorher waren die Kulturen mikrosko-
pisch auf Reinheit gepriift und der Inhalt der Kolben wieder quantitativ
auf 200 ccm aufgefullt worden. Zur Titration wurden je 10 ccm abpipettiert.
Die Untersuchung einiger aufgestellter Kontrollversuche zeigte, daB zwar
Fliissigkeit in verschiedenem Grad wahrend der sechsmonatlichen Versuchs-
dauer verdampft war, nach dem Auffiillen auf 200 ccm erwies sich aber,
dafi sich die urspriingliche Aziditat nicht verandert hatte.
In der folgenden Tabelle ist die Abnahme der Saure in Prozenten an-
gegeben.
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16
H. Will,
Nummer
7
8
1
9
10
2 | 15 ! 16
_L_J_
Ameisensaure:
Nach 1 Monat ....
Xach 6 Monaten . . .
6,13 9,37
19,44 | 12,83
7,92 ; 10,82
63,95 | 60,94
37,95
28,68
21,31
16,18
1 6,81 j 19,82
20,87 86,05
Essigsaure:
Xach 1 Monat ....
Xach 6 Monaten . . .
8.01
59,57
9.38
21,97
21.87 ' 10.15
65,72 69,92
16.79
13,96
18.75 ! 40.92
14,84 43,94
43.36
82,22
Milchsaure:
Xach 1 Monat . . . . j 18,28
Xach 6 Monaten ... 32,91
0,25 | 7,56
20,78 j 35,82
10,14
52,62
14,79
44,31
43,88
84,12
41,81
51,62
27,51
77,88
Bernsteinsaure:
Xach 1 Monat ....
Xach 6 Monaten . . .
1,57
26,39
2,29
45,31
14,77
87,52
11,76
90,02
1 16,61
87,92
31,06
90,15
19.23 14,44
80.24 j 87,72
Apfelsaure:
Xach 1 Monat ....
Xach 6 Monaten . . .
8,53
39,78
4,04 I 15,95
47,10 | 86,81
6,63 ! 23,78
91,61 ; 89,17
32,47
91,39
12,42 ! 9,53
69,89 ! 92,23
Weinsaure:
Xach 1 Monat ....
Nach 6 Monaten . . .
9.37
26,11
19,26
53,91
13,54
36,13
21,61
36,65
26,11
43,75
28,06
50,39
17,64
46,61
41,42
51,75
Zitronensaure:
Xach 1 Monat ....
Xach 6 Monaten . . .
2,19
40,35
13,43
46,21
36,50
73,14
23,93
77,12
39,85
87,36
24,86 I 18,82
45,94 1 47,73
6,91
85, 1 0
Aus der Tabelle geht, wenn zunachst die Ergebnisse nach einem Monat
ins Auge gefaBt werden, folgendes hervor. Samtliche angewandten S&uren
werden von den vorliegenden Organismen assimiliert und zwar durchschnitt-
lich ziemlich energisch, die geringsten Mengen assimilierte, ausgenommen
Milchsaure und Apfelsaure, Torula Nr. 7. Die der ersten Gruppe ange-
horenden Torula- Arten Nr. 7 und 8 haben ira allgemeinen weniger Saure
als die der zweiten Gruppe assimiliert.
Bei den vorliegenden acht Arten ist die Assimilationsfahigkeit teils
schwacher, teils starker als bei den von D a c h s untersuchten Torula-
Arten der ersten Gruppe.
Die durchgreifenden Untersehiede, die sich bisher zwischen den Arten
der ersten und zweiten Gruppe ergeben haben, bestehen also hinsichtlich
der Saureverzehrung nicht.
Die Verschiedenheit der Assimilation ist jedenfalls zunachst durch
eine Art-Eigentiimlichkeit bedingt, dann aber auch durch die Schnelligkeit,
mit welcher sich die verschiedenen Organismen vermchren. Die geringe
Menge Milchsaure, welche von Torula Nr. 8 innerhalb eines Monates
assimiliert wurde, ist nach den vorliegenden Beobachtungen zweifellos mit
auf die langsame Vermehrung zuriickzufiihrcn, zum Teil mogen allerdings
auch Zufalligkeiten mitgewirkt haben.
Ordnet man die Sauren nach dem Grad ihrer Assimilierung wahrend
eines Monates in absteigender Reihe, so ergibt sich fiir jede Art eine andere
Reihenfolge.
Torula 7. Milchsaure wird am besten, weniger gut YVein-, Apfel-, Essig-,
Ameisen-, Zitronen- und am geringsten Bernsteinsaure assimiliert.
Torula 1. Zitronen-. Essig-, Apfel-, Bernstein-, Wein-, Ameisen-, Milchsaure.
Torula 8. Wein-, Zitronen-, Essig-, Ameisen-, Apfel-, Bernstein-, Milchsaure.
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Beitrage zur Kenntuis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc.
17
Torula. 9. Zitronen-, Wein-, Bernstein-, Ameisen-, Essig-, Milch- und Apfel-
saure.
Torula 10. Ameisen-, Zitronen-, Wein-, Apfel-, Essig-, Bernstein-, Milch-
saure.
Torula 2. Milch-, Apfel-, Bernstein-, Wein-, Zitronen-, Ameisen-, Essigsiiure.
Torula 15. Milch-, Essig-, Bernstein-, Zitronen-, Wein-, Apfel-, Ameisen-
saure.
Torula 16. Essig-, Wein-, Milch-, Ameisen-, Bernstein-, Apfel- und Zitronen-
M'ItfBi
Da es von Interesse erschien, den Grad der Saureabnahme der Kulturen
auch noch in einem spateren Stadium festzustellen, blieb ein Teil von jenen
weitere 5 Monate unter denselben Bedingungen wie fruher stehen. Bei der
Titration zeigt sich:
1. DaB die Reihenfolge der Sauren bei den einzelnen Arten eine andere
geworden war.
2. DaB in einigen Fallen die Saure nicht nur nicht abgenommen, son-
dern sogar zugenommen hatte. Zur Erklarung dieser Erscheinung kommt
auBer Zufalligkeiten, die dadurch gegeben waren, daB zur Titration nicht
i miner die gleichen Kulturen verwendet wurden und Verschiedenheiten
in der Entwicklung der einzelnen Kulturen vorhanden gewesen sein konnen
(vergl. hierzu die Tabellen in der Dissertation von Scheckenbach liber
die Beobachtungen der Wachstumserscheinungen an den Kulturen, aus
welchen hervorgeht, daB die Entwicklungen von Parallelkulturen verschieden
sein kann) auch noch die verschiedene Entwicklungsfahigkeit der Arten an
sich und ihre etwaige Beeinflussung durch die Saure-Assimilation in Betracht.
Die Entwicklung ist bei der einen Art sehr rasch, die groBte Menge der Saure
wird in den ersten Wochen verzehrt, spater tritt Stillstand ein. Bei anderen
Arten ist die Entwicklung anfangs sehr langsam (Nr. 7 und 8), die Assimi-
lierung erfolgt langsam und stetig. Ferner ist zu beriicksichtigen, daB die
untersuchten T o r u 1 a-Arten nicht nur Saureverzehrer, sondern auch Saure-
mehrer sind.
Das Auftreten von Farbstoffen in den Saurekulturen wird im Zu-
sammenhang mit einer zu diesem Zweck besonders angestellten Versuchs-
reihe erortert werden.
Bemerkenswert ist noch, daB die Einwirkung der Organismen im Gegen-
satz zu einem Teil der von D a c h s untersuchten Arten der ersten Gruppe,
welche einander naher stehen, als die Arten Nr. 7 und 8, wahrend der Ver-
suchsdauer nicht soweit ging, daB die Gesamtmenge der Saure verzehrt wurde
und die Nahrfliissigkeit alkalisch reagierte. Damit ist wieder ein
fur die Unter scheidung der Arten bzw. Gruppen
beachtenswerter Richtpunkt gegeben.
IV.
Wachstumsfahigkeit auf moglichst stickstoffreiem Nahrboden.
Z i k e s 1 ) teilte im Jahre 1909 die interessante Beobachtung mit, daB
eine T o r u 1 a-Art, welche er von Lorbeerbl&ttern isolierte, die Fahigkeit
besitzt, den Luftstickstoff in betrachtlicher Weise zu binden. Es handelt
sich offenbar um eine der ersten Gruppe der Torulaceen angehtirende Art,
welche er als Torula Wiesneri bezeichnete.
*) Zikes, H., t)ber eine den Luftstickstoff assimilierende Hefe: Torula
Wiesneri. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissenseh. in Wien. Math.-natunv. Kl.
1909. Abt. I. Bd. 118. Sonder-Abdr.)
Zwelte Abt. Bd. 31.
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18
H. Will,
P. Lindner 1 ) sprach sich auf der Oktobertagung der V. L. B. 1910
nach seinen bei Assimilationsversuchen gemachten Beobachtungen dahin
aus, dafi Blastoderma salmonicolor Fischer und Brebeck,
eine eigenartige, den SproBpilzen in mancher Hinsicht nahestehende
Pilzform, die sich auBerdem durch die Erzeugung eines roten Farb-
stoffes auszeichnet, wahrscheinlich ebenfalls freien Stickstoff assimiliert.
Damit wurde also der Kreis der Stickstoffsammler erweitert werden. Viel-
leicht ist die Eigenschaft, freien Stickstoff zu binden, bei den SproBpilzen,
Uberhaupt bei den niederen Pilzen, weiter verbreitet. Die Versuche mit luft-
liebenden Hefen, Mycoderma und anderen SproBpilzen, welche Zikes
kurz mitteilt, lassen darauf ebenso schlieBen, wie die Mitteilungen von Char¬
les B. Lipma n, 2 ) welche uns erst nach AbschluB der vorliegenden Unter-
suchungen bekannt wurden. Dieser Forscher hat die Fahigkeit, den atmo-
spharischen Stickstoff zu binden, bei 18 verschiedenen Organismen, bei
Saccharomyceten (Sacch. cerevisiae, ellipsoideus usw.), bei
dem sog. Sacch. apiculatus, bei Mycoderma vini, bei ver¬
schiedenen anderen SproBpilzen ohne Sporenbildung sowie bei 3 Schimmel-
pilzen (Penicillium glaucum, Aspergillus niger und
Botrytis cincera) festgestellt, die Organismen zeigten jedoch grofie
individuelle Unterschiede. Die hochste Stickstoffaufnahme (2,94 mg auf
1 g Mannose) wurde bei einer Torula in einer Losung von Mannose in de-
stilliertem Wasser gefunden.
Infolge der Beobachtungen von Z i k e s sollten auch mit den vorliegenden
Organismen einige Versuche in jener Richtung angestellt werden und zwar
zunachst in der Weise, daB gepruft wurde, ob sie fahig sind, sich auf moglichst
stickstoffreien festen Nahrboden und in stickstoffreien Nahrlosungen zu
vermehren.
Ein AusschluB der in der Luft vorhandenen Stickstoffverbindungen war,
da es sich nur um orientierende Versuche handelte, und bei der groBen An-
zahl von Kulturen zunachst ausgeschlossen.
Verwendet wurden folgende Nahrboden:
I a. Flussiger Nahrboden ohne Stickstoffzusatz: 0.5 g KH a P0 4 , 0.2 g
MgS0 4 , 2.0 g Saccharose, 1000 g destilliertes Wasser.
Ib. Fester Nahrboden ohne Stickstoffzusatz: je 100 ccm der Nahr-
losung I a erhielten einen Zusatz von 2 g Agar.
Zur Kontrolle der auBeren Wachstumserscheinungen auf den stick¬
stoffreien Nahrboden wurden gleichzeitig Kulturen auf Nahrboden mit
Stickstoffzusatz angelegt.
IIa. Flussiger Nahrboden mit Stickstoffzusatz: wie la mit Zusatz
von 2 Proz. Pepton Witte.
II b. Fester Nahrboden m i t Stickstoffzusatz: wie I b mit Zusatz
von 2 Proz. Pepton Witte.
Das Agar war durch eine wiederholte ausgiebige Behandlung mit Wasser
ausgewaschen worden. Hierdurch war jedoch nur ein Teil der im Agar ent-
haltenen stickstoffhaltigen Substanzen entfernt worden. Der in 20 ccm
des Saccharose-Agar enthaltene Stickstoff betrug 5.664 mg (Mittelwert aus
zwei Bestimmungen nach der Methode von K j e 1 d a h 1).
Die Nahrlosungen bzw. festen Nahrboden wurden in Mengen von je
*) Lindner, P., Ubersicht fiber die bisher mit Hefen gewonnenen Resultate
bei Gar- und Assimilationsversuchen. (Jahrbuch der V. L. B. 13. 1910. p. 534.)
2 ) Journ. of Biol. Chem. 10. 1910. p. 169.
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19
10 ccm bzw. 20 ccm in Freudenreich bzw. Erlenmey er- Kolb-
chen abgefiillt, am ersten und dritten Tag je 15 Minuten sterilisiert und
dann einige Zeit beobachtet.
Von dem auf Wtirze-Gelatine herangewachsenen Impfmaterial wurde
je eine Platinose in 20 ccm der Nahrlosung I a gut verteilt; die Freuden¬
reich - Kolbchen erhielten von dieser Mischung je 3 Tropfen.
In den Erlenmeye r-Kolbchen wurden in der iiblichen Weise Riesen-
kolonien angelegt.
Torula Nr. 17 und 11 wurden in den Versuch mit einbezogen, um auch
noch von dem Wachstum einiger anderer Organismen der ersten Gruppe
auf stickstoffreiem Nahrboden ein Bild zu bekommen.
Die Kulturen erhielten ihren Platz im direkten Licht auf einem Schrank
des Laboratoriums bei einer durchschnittlichen Temperatur von 20° C.
Der Versuch dauerte 4 Monate. Beobachtungen iiber die auberen Wachs-
tumserscheinungen in den Kulturen wurden nach 45 Tagen und nach 4 Mo-
naten gemacht. Scheckenbach hat die nach 45 Tagen an den Kul¬
turen mit Nahrlosung I a gemachten Beobachtungen, die sich auch auf das
mikroskopische Bild erstreckten, in seiner Dissertation ausfuhrlich mitge-
teilt und sei auf diese verwiesen.
Das Wachstum in Nahrlosung II a, also mit Stickstoffzusatz, war gut.
Die aufteren Erscheinungen stimmten im allgemeinen mit denjenigen in
Saccharose-Hefenwasser bei der Versuchsreihe iiber das Verhalten der Torula-
Arten gegen verschiedene Zuckerarten iiberein.
Wenn auch die Vermehrung in der stickstoffreien Nahrlosung I a hinter
derjenigen in der stickstoffhaltigen II a zuriickblieb, so war sie doch ziemlich
lebhaft, aber nach den Arten verschieden.
Im einzelnen seien die an den Kulturen mit Nahrlosung I a nach 45
Tagen beobachteten Wachstumserscheinungen kurz beschrieben.
Torula 7. Schwache, matte Haut; Bodensatz weiB, gleichmaBig den Boden
bedeckend, feinmehlig.
Torula 8. Schwache Haut, wie ein Schleier, der sich et wa 5 mm vom Fliissig-
keitsrand an der GefaBwand hinaufzieht. Fliissigkeit klar, Absatz weiB, gleichmaBig.
Torula 11. Schwache Haut, schleierartig. Fliissigkeit klar, Absatz maBig,
weiB, gleichmaBig, auf der Oberflache sammetartig.
Torula 17. Keine Haut, kein Ring oder Rand. Absatz rein weiB, maBig,
gleichmaBig, Oberflache sammetartig.
Torula 1. Fast geschlossene Haut, beginnende Randbildung; Absatz maBig,
nicht gleichmaBig, es sind vielmehr einzelne geschlossene groBere Kolonien eingestreut.
Oberflache des Absatzes locker.
Torula 9. Keine Haut, kein Ring und Rand; Absatz weiB, voluminos, sehr
locker, flaumig.
Torula 10. Keine Haut, keine Ring- oder Randbildung; Absatz maBig, weiB,
gleichmaBig.
Torula 2. Geschlossene Haut, die Wandung des Kolbchens mit kleinen Kolo¬
nien bedeckt; Absatz wie bei Torula 9.
Torula 15. Schwache Haut, schleierartig, beginnende Haut- und Randbildung;
geringer, weiBer, feinmehliger Absatz; Fliissigkeit klar.
Torula 16. Wie Torula 9.
Farbstoffbildung wurde im Gegensatz zu den mit 2 Proz. Pepton versetzten Kul¬
turen nicht beobachtet.
Die Wachstumserscheinungen an den Riesenkolonien waren im allge¬
meinen in alien Fallen die gleichen und meist ohne irgendwelchen besonderen Charakter.
Immerhin mogen die nach Verlauf von 4 Monaten auf Nahrboden lb u. lib (Saccharose-
Agar und Saccharose-Pepton-Agar) beobachteten, kurz beschrieben werden, da durch den
Vergleich am ehesten eine Vorstellung von dem Umfang der Vermehrung auf den ver-
schiedenen Nahrboden gewonnen wird. (Vergl. hierzu die Beobachtungen und Tafeln
von H. Will, Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 435.)
2 *
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20
H. Will,
Torula 7. Ib. Durchmesser 20—25 mm. Belag charakterlos, milchweiB,
1—2 mm hoch. Rand regelmaBig.
IIb. Durchmesser 20—25 mm. Belag kreisrund, etwa 4 mm dick, deutlich radial
gestreift. Der schleimige Rand verlauft teilweise regelmaBig, teilweise mit schwacher
Buchtung. Die Farbung der einen Kolonie etwa wie Milchkaffee, bei der anderen hell
kaffeebraun. Substrat kaffeebraun.
Torula 8. Ib. Durchmesser 10—20 mm. Radiale Streifung der Randpartie
sehr scharf ausgepragt, stromartige Partien sehr deutlich ausgebildet. Farbung elfen-
beinartig.
lib. Durchmesser 30 mm. Belag und Substrat tief dunkelbraun, fast schwarz.
Belag bis zu 2 mm hoch, mit fast glatter Randlinie. Da und dort einzelne Sektoren star*
ker entwickelt, radial gestreift, da und dort gerunzelt.
Torula 11. Ib. Durchmesser 10 mm. Belag flach. Zentrale Partien matt,
auf der Oberflache glatt mit einzelnen warzenformigen Erhebungen. (Vergl. Fig. 9
Tafel I a. a. O.). Die Randzone sehr ungleichmaBig entwickelt, stromartig ausgebildet
mit radialer Streifung. Farbe milchweiB.
lib. Durchmesser 50 mm. Kolonien fast iiber die ganze Oberflache des Substrates
ausgebreitet. Belag relativ dick, 1 mm. Oberflache in ganz ahnlicher Weise wie bei
Torula 17 von feinsten Faltungen bedeckt. Farbe der Oberflache matt schmutzig-braun.
Rand teilweise stark ausgebuchtet.
Torula 17. Ib. Durchmesser 10—20 mm. Belag flach. Randzone emailleartig
glanzend, mit deutlich radialer Streifung. Randlinie teilweise tief gebuchtet.
lib. Durchmesser 40 mm. Belag flach mit im allgemeinen radial, im iibrigen aber
unregelmaBig verlaufenden, ganz schwachen Faltungen. Randlinie tief gebuchtet. Farbe
schmutzig gelbbraun.
Torula 1. Ib. Durchmesser 12 mm ohne die Anhange, mit den Anhangen
etwa 16 mm. Belag flach, weiB, Randpartie emailleartig glanzend. Randlinie verlauft
unregelmaBig, Randpartie radial gestreift. t)ber den Rand des Oberflachenbelages inner-
halb des Substrates fein verzweigte Auswiichse hinausgew r achsen.
lib. Durchmesser 27 mm. Belag flach gewolbt, zeigt sehr viel Ubereinstimmung
mit Fig. 18 Tafel II der Abhandlung von Will. Einzelne etwas starker entwickelte
Sektoren, zentrale Partie schwach gefaltet. Oberflache der Randpartie radial gestreift
mit blasenformigen Erhebungen an einzelnen Stellen. Randlinie stellenweise tiefer ge¬
buchtet. Eine auBere, nur 1—1,5 mm breite Randzone hebt sich infolge ganz flachen
Verlaufes deutlich ab. An einzelnen Stellen des Randes innerhalb des Substrates fein
verzweigte, biischelformige Auslaufer.
Torula 9. Ib. Durchmesser der Kolonie auf der Oberflache des Substrates
ca. 6 mm, innerhalb des Substrates ca. 20 mm. Oberflache des gelben bis glasig-schleimig-
glanzenden Oberflachenbelages mit flachen, breiteren Erhebungen bedeckt. Die Ko¬
lonien sind mit ungleichmaBigen, zarten reichlich verzweigten Biischeln tief im Substrat
ausgebreitet.
lib. Durchmesser 20 mm. Kolonie flach, hellbraunlich gefarbt, in weiten Abstiin-
den radial gestreift, an einzelnen Stellen w r arzenformige Erhebungen, Oberflache im iib-
rigen glatt und trocken glanzend oder mit „Kratern“ bedeckt. Eine flache Randzone
von 2—3 mm Breite hebt sich scharf ab. Randlinie an den meisten Stellen tiefer gebuchtet
oder infolge von Auswiichsen vollig unbestimmt. liber dem Rand des Oberflachen¬
belages innerhalb des Substrates biischelformige, zarte Auswiichse. Farbe des Substrates
tief lederbraun.
Torula 10. Ib. Nachst Torula 15 Entwicklung am schwachsten. Durch¬
messer 6 —10 mm. Belag milchig-weiB, schwach emailleartig glanzend. Umrandung
unregelmaBig infolge in das Substrat hineingewachsener Biischel von Zellen. Teilweise
auch einzelne Sektoren starker entwickelt.
lib. Durchmesser ca. 27 mm. Oberfliichenbelag flach, scharf begrenzt. Auf
dem zentralen Teil sternformig gelagerte Partien von dunklerer, hellbraunlicher Fiir-
bung starker hervortretend. Die iibrigen Partien des flachen Oberflachenbelages in
weiten Abstanden radial gestreift. Randlinie ungleichmaBig und tiefer gebuchtet, kon-
zentrische Streifung noch deutlich sichtbar.
Torula 2. Ib. Durchmesser des Oberflachenbelages ca. 8—10 mm, der ganzen
Kolonie mit den Auswiichsen ca. 25—26 mm. Die Kolonien haben groBtenteils inner-
halb des Substrates deutlich radial austrebreitete, fein verzw'eigte Zellbiischel entwickelt.
Oberflache der zentralen Partie mit flachen Erhebungen bedeckt. Farbe milchweiB,
emailleartig glanzend.
lib. Durchmesser 30 mm. Kolonien flach ausgebreitet. Einzelne Sektoren etwas
starker entwickelt; iiber die ganze Oberflache hin ausgebreitet meist radial ausstrah-
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lende, grobe Faltungen. An der Randpartie deutlich radiale Streifungen. Randlinie
sehr unregelmaBig und teilweise nicht scharf abgegrenzt, da fein verzweigte Biischel
von Zellen iiber sie in das Substrat hinauswachsen. Randlinie teilweise tiefer gebuchtet.
Farbe hell sehmutzig-braun.
Torula 15. Ib. Durchmesser 6—7 mm. Belag schwach gewellt, glasig-milchig.
Randlinie unregelmaBig.
lib. Durchmesser ca. 25 mm. Belag stark in die Hohe gewachsen, auf der Ober-
flacbe mit stark ausgepragter Krauselung. Randpartie stromartig ausgebildet. Im
wesent lichen stimmt das Aussehen der Kolonien mit Abbildung 24 auf Tafel III iiberein.
Kolonien am Rand sehr gleichmaBig in das Substrat hineingewachsen; auch die in das
Substrat hineingewachsenen Teile scharf begrenzt.
Torula 16. Ib. Durchmesser des Oberflachenbelages etwa 5. der ganzen Kolo-
nie etwa 20 mm. Hauptentwicklung der Kolonie erfolgt innerhalb des Substrates. Rand-
zone gelappt. Die im Substrat wachsenden Partien der Kolonie erscheinen wolkig; Ver-
zweigung und biischelformige Anordnung nicht erkennbar. Farbe milchig-glasig.
II b. Durchmesser des Oberflachenbelages etwa 20, der ganzen Kolonie innerhalb
der Gelatine 30—35 mm. Randzone gelappt und allmahlich in das Substrat iibergehend.
Oberflahce rauh, teilweise mit zahlreichen „Krateroffnungen“. Farbe hell-gelblich-
braun.
Auf die anatomische Seite der Erscheinungen an den Riesenkolonien
soil nicht n&her eingegangen werden, doch sei das Hineinwachsen der Kolo¬
nien in das Substrat in Form von groBen zarten BUscheln besonders hervor-
gehoben.
Das Wachstum der Riesenkolonien auf den Nahrboden ohne Stickstoff-
zusatz war also verschieden, zum Teil jedoch noch recht bedeutend. Es sei
in dieser Hinsicht auf T o r u 1 a Nr. 7 und 8, besonders aber auf Nr. 16 hin-
gewiesen, deren Riesenkolonien auch noch am meisten das Geprage der auf
normalen Nahrboden gewachsenen trug.
Der Versuch auf festen Nahrboden laBt also ebenso wie derjenige in Nahr-
fliissigkeit den SchluB zu, daB unter den untersuchten Torula-Arten sich
einige befinden, denen in ausgesprochener Weise die Fahigkeit der Assimila¬
tion von Stickstoff aus der Luft zukommt. Zu beriicksichtigen ware aller-
dings auch noch, daB bei starkem Wachstum der Kolonien die gleiche zur
Verfiigung stehende Stickstoffmenge sich auf eine groBere Anzahl von Zellen
verteilt. Dagegen spricht, abgesehen davon, daB eine Stickstoffzunahme
in den Kulturen zweifellos nachgewiesen werden konnte, das mikroskopische
Bild der Kulturen in der Nahrlosung I a. Es war im allgemeinen, wenn sich
auch da und dort ein weniger freudiges Wachstum zu erkennen gab, durch-
aus normal, wie sich aus dem Vergleich mit den friiheren Feststellungen
iiber die spezielle Morphologie ergibt. 1 ) Zwar bestand in den Kulturen all-
gemein ein gewisser Hungerzustand; dieser brauchte aber nicht von vorne-
herein auf die Zusammensetzung der Nahrlosung, insbesondere auf Stickstoff-
mangel zuruckgcfuhrt zu werden. Das Alter der Kulturen trug sicherlich
mit zu jenem Zustand bei. Die Anzahl der toten Zellen bewegte sich in den
meisten Kulturen durchaus in den gewohnlichen Grenzen, was sicher nicht
der Fall gewesen ware, wenn den neu entstandenen Generationen nur eine
beschrankte Stickstoffmenge in der Nahrlosung und in der Einsaat zur Ver-
fiigung gestanden hatte.
Obwohl wir uns von vorneherein dariiber klar waren, daB die in kleinerem
MaBstab durchgefUhrten Versuche, welche nur zu einer allgemeinen Orien-
tierung dienen sollten, zu quantitativen chemischen Untersuchungen iiber
die Stickstoffbindung nur bedingt geeignet waren, so haben wir doch, ins-
*) Vergl. H. Will, III. Mitteilg. (Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 17. 1906.
p. 81.)
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22
H. Will,
besondere in Hinsicht auf die von Z i k e s durchgefiihrten Studien versucht,
soweit als moglich in jene Einsicht zu erhalten. Da Nahrlosung I a absolut
stickstoffrei war, und der Nahrboden I b nur sehr geringe Mengen Stickstoff,
n&mlich 5.664 mg im Kolbchen, enthielt, war anzunehmen, daB die unter-
suchten Torula-Arten zur Deckung ihres bei der Vermehrung notigen Stick-
stoffbedarfes den in der Luft dargebotenen Stickstoff herangezogen
batten.
Zur Bestimmung des gefundenen Stickstoffs bedienten wir uns der
Methode von K j e 1 d a h 1, welche vor der Methode von Dumas dann
den Vorzug verdient, wenn es sich um die Bestimmung des Gesamtstick-
stoffs der Nahrlosung handelt. AuBerdem bestand ja die gestellte Aufgabe
lediglich darin, festzustellen, ob uberhaupt wahrend der Versuchsdauer
eine Stickstoffzunahme stattgefunden hatte. Fiir diesen Zweck ist die Me¬
thode von K j e 1 d a h 1 geniigend genau.
Der Anwendung der D u m as schen Methode stand auch noch der Urn-
stand entgegen, daB sich die erzeugten Zellenmassen nicht quantitativ fil-
trieren lassen und infolgedessen auch die Fehler bei den nur in kleinem MaB-
stab durchgefiihrten Versuchen ganz bedeutend gesteigert worden waren.
Zur Bestimmung der Stickstoffzunahme wurde in folgender Weise ver-
fahren. Der Inhalt der Freudenreich - bzw. Erlenmeyer-Kolb¬
chen wurde quantitativ in Zersetzungskolbchen gcspult. Hierauf wurden
20 ccm konzentrierte Schwefelsaure und ein Tropfen Quecksilber als Kata-
lysator zugesetzt. Zur Vermeidung des Schaumens wurde ein Stuckchen
Paraffin zugegeben und dann so lange aufgeschlossen, bis die Fliissigkeit
farblos war.
Nach dem volligen Erkalten des Zersetzungskolbchens wurde mit Wasser
verdiinnt und 100 ccm einer starken Natronlauge (ein Teil geschmolzenes
NaOH auf 100 Teile Wasser), die mit Natriumsulfid versetzt war, sowie ein
Stiickchen Zink zugegeben. Das freigewordene Ammoniak wurde in die Vor-
lage, welche eine abgemessene Menge einer “ 0 Schwefelsaure enthielt, iiber-
destilliert. Nach der Destination wurde das Einlaufrohr fiuBerlich und inner-
lich gut mit destilliertem Wasser abgcspult und die Gesamtflussigkeit mit
^ Natronlauge unter Verwendung von Lakmuslosung als Indikator zuriick-
titriert.
Da die Kulturkolbchen abgemessen gleiche Mengen der Nahrlosung
enthielten, so entsprachen bei der Nahrlosung la die verbrauchten Mengen
der Saure direkt der von den Organismen aufgenommenen Stickstoffmenge.
Bei dem Nahragar lb muBte noch der urspriingliche Gehalt an Stickstoff
beriicksichtigt werden.
Die assimilierten Stickstoffmengen schwankten zwischen 6,832 und
10,248 mg Stickstoff in Nahrlosung la und zwischen 1,168 und 4,584 mg
Stickstoff in dem Nahragar lb, ist also in der Fliissigkeit groBer als in dem
festen Substrat.
Aus den Versuchen geht folgendes hervor:
1. Samtliche untersuchten Torulaformen, so-
wohl die Arten 7, 8, 11 und 17 der ersten Gruppe als
auch die Arten 1, 2, 9,10,15 und 16 der zweiten Gruppe,
haben die Fahigkeit, sich in und auf stickstoff-
freien oder nahezu s t i c k s t o f f r e i e n Nahrboden zu
vermehren, jedoch ist die Vermehrung, wie zu er-
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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc.
23
warten, weniger lebhait, wie auf s t i c k s t o f f h a 1 -
tigen Nahrboden.
2. SSmtliche untersuchtenTorula-Arten besitzen
demnach die Fahigkeit, den in der Luft enthaltenen
Stickstoff zu assimilieren.
Es bleibt vorbehalten, Versuche in groBerem MaBstab durchzufiihren,
bei welchen alle VorsichtsmaBregeln, im besonderen die Entfernung der
Stickstoffverbindungen aus der zu den Kulturen zutretenden Luft beachtet
werden sollten. Erst dann wird sich auch ein Vergleich mit den Unter-
suchungen von Z i k e s ziehen und mit Sicherheit sich entscheiden lassen,
ob der elementare Stickstoff gebunden wird. Ebenso kann erst durch Ver¬
suche in groBerem MaBstab festgestellt werden, ob die Unterschiede in der
Fahigkeit, den Luftstickstoff zu binden, zwischen den einzelnen Arten groB
genug sind, um daraus ein Merkmal zur Unterscheidung der Arten ableiten
zu konnen.
V.
Enzymwirkungen.
Da alle vorliegenden Torula-Arten Monosaccharide in Alkohol und
Kohlensaure zerlegen, so miissen sie ein Enzymsystem (Zymase) enthalten,
welches alkoholische Garung verursacht.
Alle untersuchten T o r u 1 a - Arten besitzen eine Enzymwirkung,
durch welche Disaccharide in Monosaccharide zerlegt werden. Diese fallen
der alkoholischen Garung anheim. Da Saccharose von alien Arten vergoren
wurde, ist auf die Gegenwart von Invertin zu schlieBen.
Die Gegenwart von Maltase oder Glukase und Laktase in unseren
T o r u 1 a - Arten kann durch die Vergarung von Maltose und Milchzucker
als bewiesen gelten.
Da nach den Ergebnissen der Kleing&rmethode auch Raffinose von
alien acht vorliegenden T o r u 1 a - Arten vergoren wurde, ist anzunehmen,
dafi sie ein Enzym bilden, welches das Trisaccharid spaltet.
Die Gegenwart von proteolytischen Enzymen beweist die Verflussigung
von 10-proz. Wiirzegelatine durch die 13 beschriebenen T o r u 1 a - Arten 1 ).
Die Gegenwart eines Wasserstoffsuperoxyd zersetzenden Enzyms wurde
schon von Henneberg 2 ) in Hefen, von Dachs in den von ihm unter¬
suchten T o r u 1 a - Arten der ersten Gruppe bewiesen. Infolgedessen wurden
auch die vorliegenden Arten in dieser Hinsicht gepriift.
Eine Versuchsreihe wurde mit 70 Tage altem Material, das in Wiirze
herangewachsen war und auf dem Hohepunkt der Entwicklung stand, in
folgender Weise durchgefiihrt:
In Erlenmeyer - Kolbchen wurden je 2 ccm von den durch Auf-
schlemmen in Wasser von der Nahrlosung befreiten Zellenmassen gegeben
und zu diesen je 2 ccm einer 0,2-proz. Wasserstoffsuperoxydlosung zugesetzt.
Zur Kontrolle dienten Kolbchen, in welchen vor Zusatz des Wasserstoffsuper-
oxydes die Zellen einerseits durch Kochen, andererseits durch Zusatz von
25 ccm Schwefelsaure (1 : 3) abgetotet worden waren. Samtliche Kolben
waren zum Schutz gegen Staub bedeckt.
Bei Torula No. 7 und 8 trat nach etwa 20 Sekunden, bei Torula
No. 1, 9, 10, 2, 15 und 16 sofort nach dem Zusatz der Wasserstoffsuper-
*) III. Mitteilung. (A. a. O. p. 704.)
*) Henneberg, W., Studien liber das Verhalten einiger Kulturheferassen
bei verschiedenen Temperaturen. (Zeitschr. f. Spiritus-Ind. Bd. 27. 1904. p. 90.)
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24
H. VVi 11,
oxydlosung lebhafte Sauerstoffentwicklung auf; bei den Kontrollversuchen
war eine solche auBerlich nicht sichtbar.
Zur Bestimmung des nach 14-stiindiger Versuchsdauer unzersetzt ge-
bliebenen Wasserstoffsuperoxydes wurde durch Auflosung von 3,2 g Kalium-
permanganat in 1 1 Wasser eine annahernd ^ Kaliumpermanganatlosung
hergestellt und die Zahl der ccm der ^ Kaliumpermanganatlosung ermittelt,
welche zur Zersetzung von 2 ccm der verwendeten Wasserstoffsuperoxyd-
losung notwendig war. 2 ccm dieser Losung entsprachen 18,5 ccm ^ Kalium¬
permanganatlosung. Vor der Titration erhielt jedes Kblbchen einen Zusatz
von 25 ccm Schwefelsaure (1 : 3), wodurch das Wasserstoffsuperoxyd zer-
setzende Enzym unwirksam gemacht werden sollte und die Flussigkeit die
zur Titration notwendige saure Reaktion erhielt.
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse des Versuches zusammen-
gestellt:
Nummer
7
8
1
9
j io
2
15
16
Kontrollkolbchen mit 25 ccin
h 2 so 4 .
16,6
16,2
16.7
i
16,7
16.3
16,8
16,0
16,2
Kontrollkolbchen gekocht .
16,8
16,1
16,7
16,9
16,5
16,9
16,3
16,1
Versuch mit lebenden Zellen
0,25
0,20
0,20
0,25
0,25
0,25
0,25
0,25
Der Versuch wurde mit 14 Tage alten, gleichfalls in Wiirze heran-
gewachsenen Zellenmassen wiederholt, wobei sich ann&hernd dieselben
Werte ergaben.
Eine zweite Versuchsreihe wurde mit Zellmassen, welche durch Glas-
pulver zerrieben worden waren, durchgefuhrt und ebenso mit einem wasse-
rigen Auszug aus jenen. Dabei zeigte sich, daB bei der zerriebenen teigigen
Masse die Reaktion viel schwacher war. Im filtrierten wasserigen Auszug
lieBen sich aufsteigende Sauerstoffblaschen iiberhaupt nicht mit Sicherheit
erkennen. Daraus geht hervor, daB die unzerriebenen Zellen viel starkere
katalytische Wirkung besitzen, als die zerriebenen; dies hat auch D a c h s
fur die von ihm untersuchten T o r u 1 a - Arten festgestellt. Von einer
vergleichenden Bestimmung des zersetzten Wasserstoffsuperoxydes wurde
unter diesen Umstanden abgesehen.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daB zwar auch in den Kontrollkolbchen
die fur 2 ccm Wasserstoffsuperoxydlosung notwendige Menge von “ 0 Kalium¬
permanganatlosung zur Titration nicht mehr ganz verbraucht wurde, daB
aber gleichwohl der Unterschied zwischen dem Versuch mit lebenden Zellen
und den Kontrollversuchen so bedeutend ist, daB die Wirkung einer Kata-
lase angenoramen werden darf. Ein Unterschied zwischen den von D a c h s
untersuchten Arten der ersten Gruppe und den vorliegenden Arten ergab
sich durch die Versuche nicht, vielmehr zersetzen die Arten der ersten und
zweiten Gruppe Wasserstoffsuperoxyd gleichmaBig lebhaft.
Ein neuer aussichtsvoller Weg zum Nachweis von Enzymwirkungen
schien durch die von J. G r ii B in einer Reihe von Publikationen allmah-
lich entwickelte Chromogrammethode, welche sich auf der Ka-
pillaranalyse aufbaut, geboten.
Der hauptsachlichste Vorteil der Chromogrammethode liegt G r ii B 1 )
Ber. deutsch. Bot. Ges. Bd. 26a. 1908. p. 193.
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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc.
25
zufolge darin, daB man in den frisch separierten Saften die einzelnen En¬
zyme in ihren Wirkungen nebeneinander erkennen und vergleichen kann.
Sie beruht darauf, daB durch gleichzeitige Kapillaritats- und Diffusions-
wirkung eine Trennung der einzelnen Korper aus einem Saftgemisch vor
sich geht. .
Bei den Untersuchungen von G r ii B handelt es sich wesentlich um den
Nachweis von Oxydasen (Oxydase und Peroxydase), jedoch sollen sich durch
seine Methode alle enzymatischen Wirkungen zur Darstellung bringen
lassen.
Der von G r li B eingeschlagene Weg erschien um so aussichtsvoller,
als nach seinen beschriebenen Versuchen selbst sehr geringe Mengen der
Enzyme durch die Chromogrammethode nachgewiesen werden konnen.
Die Versuchsobjekte von GriiB waren hauptsachlich Kartoffeln, je¬
doch hat er die Chromogrammethode auch schon zum Nachweis von En-
zymen in Hefen benutzt. Allerdings soli hier nach seinen Angaben der Nach¬
weis von Oxydase nicht moglich sein. Die Untersuchungen an Hefe haben
auBerdem gezeigt, daB die Reaktionen durchaus nicht so glatt verlaufen,
und daB sie infolge Gegenwart anderer Enzyme Storungen und Modifika-
tionen erleiden. So gibt G r ii B an, daB die Hefenzellen kurz nach der Gar-
tatigkeit mit einem Reduktionskorper dermaBen angefiillt sind, daB ihre
oxydasische Wirkung einem Reagens gegeniiber verhindert wird.
G r ii B hat neben der Guajaklosung, welche er in die mikroskopische
Untersuchung einfiihrte, zwei neue Reagentien auf Oxydasen in die Capillar-
analyse eingefuhrt, namlich die Chlorverbindung des Tetramethylparaphenyl-
endiamins 1 ) (Aminoviolett 2 ) oder Tetralosung) und das Paraphenylendiamin
(Ursol D) als Spezialreagens auf Peroxydase.
Der Nachweis von Enzymen wird nach der Angabe von G r ii B 3 ) in
folgender Weise ausgefiihrt. Schwedisches Filtrierpapier (Munktellpapier)
wird in Messingreifen von 20 cm Durchmesser eingespannt, wie das Draht-
netz bei einem Sieb. Auf das aufgespannte Papier bringt man zunachst
einen Wasserring, d. h. man feuchtet eine ringformige Zone gleichmaBig
an (durch Aufdriicken von angefeuchtetem, um eine Glasrohre gelegtem
Filtrierpapier 1 ). In der Mitte des Wasserringes wird die zu kapillarisierende,
zerriebene Masse aufgetragen. Damit kein vorzeitiges Eintrocknen statt-
findet, muB die Kapillarisation im gesattigten Raume vor sich gehen, der
auch mit Wasserstoff anzufiillen ist, um die oxydierenden Enzyme auBer
Funktion zu setzen. Nachdem die Kapillarattraktionszone die gewiinschte
Ausdehnung erreicht hat und ihre Grenze markiert wurde, laBt man das
Papier im Wasserstoffstrom trocknen. Alsdann zerschneidet man das Ka-
pillarisationsfeld in Sektoren, die man auf Filtrierpapier bringt, welches man
mit den verschiedenen Reagenslosungen getrankt hat. Nach der Einwir-
kung fiigt man die Sektoren zu dem Chromogramm wieder zusammen, auf
welchem dann verschiedene Zonen wieder sichtbar geworden sind.
Auf diese Angaben, welche sich in den Publikationen von G r ii B in¬
mitten seiner Versuchsbeschreibungen zerstreut finden, stiitzten wir unsere
eigenen Versuche. Leider ist eine in Aussicht gestellte systematische Zusammen-
fassung bisher nicht erschienen, welche in klarer und genauer Weise den
*) VVochenschr. f. Brauer. Bd. 18. 1901. p. 310.
2 ) Ber. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 26a. 1908. p. 625. Anmerk.
3 ) Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. Bd. 17. 1907. p. 196.
4 ) Ber. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 26a. 1908. p. 191.
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26
H. Will,
einzuschlagenden Weg vorschreibt, nach welchem in systematischer Weise
etwa nach Art eines Analysenganges der Nachweis von Enzymen mittels
der Kapillarisationsmethode geliefert werden kann und auf die Schwierig-
keiten, welche der Deutung entgegentreten, aufmerksam machen wiirde.
In den bisherigen Publikationen wird eine systeraatische Zusammenfassung
der Kapillaranalyse vermifit.
Der Zweck unserer Versuche war der, zu priifen, ob bei Anwendung des
von G r ii fi angegebenen Verfahrens an den vorliegenden T o r u 1 a - Ar-
ten iiberhaupt Reaktionen aultreten und welcher Art jene sind. Auf Streit-
fragen, wie sie von G r ii fi angeregt worden sind, sollte nicht eingegangen
werden.
Mit RUcksicht auf die Angaben von G r ii fi hinsichtlich der Beziehungen
zwischen dem physiologischen Zustande der Zellen und den Enzymwirkungen
kamen Kulturen verschiedenen Alters zur Verwendung.
Bevor wir an die Kapillarisation zerriebener Zellen gingen, stellten wir
auch Versuche mit unzerriebenen Zellen an analog denjenigen von G r ii fi
mit ober- und untergariger Bierhefe.
Da es uns in keiner der Versuchsreihen mittels der Chromogrammethode
gelang bei den vorliegenden acht T o r u 1 a - Arten von verschiedenem Alter
und mit Reagentien verschiedener Konzentration oxydasische oder peroxy-
dasische Enzyme nachzuweisen, so soli auch auf die Einzelheiten der Versuche,
die im Original ausfiihrlich mitgeteilt sind, an dieser Stelle nicht eingegangen
werden.
Worauf unsere negativen Ergebnisse zuriickzufiihren sind, vermogen
wir vorlaufig nicht zu sagen. Wenn wir auch kein abschliefiendes Urteil abzu-
geben vermogen, so steht doch nach dem Eindruck, welchen wir wahrend
der Versuchsanstellung gewannen, so viel fiir uns fest, dafi die Kapillarisa¬
tionsmethode zum Nachweis von Enzymen an sich wenigstens fiir Hefe und an-
dere Sprofipilze erst noch einer griindlichen systematischen Durcharbeitung
bedarf, um sich Vertrauen zu erwerben und das Verfahren des Nachweises
durch Reindarstellung (durch Fallung u. dergl.) als iiberfliissig erscheinen
zu lassen. Die Aufgabe zu Ibsen, wiirde uns von dem zun&chst gesteckten
Ziel, diagnostische Merkmale fiir unsere Torula-Arten zu gewinnen, zu weit
abgefiihrt haben. Wir hoffen weitere Versuche mit der Chromogrammethode,
welche moglicherweise unsere negativen Ergebnisse aufklaren, noch durch-
fiihren zu konnen.
G r ii fi 1 ) hat versucht, noch auf anderem Weg, als durch die Kapillar¬
analyse Peroxydase nachzuweisen. Ob dabei tatsachlich die Wirkung einer
Peroxydase in Frage kommt, wie G r ii fi meint, soil hier nicht erbrtert,
werden. Er gab Hefe in einen Zylinder, der mit einer Losung des oxydierten,
also violett gefarbten Tctramethylparaphenylendiaminchlorids gefUllt war.
Uber der Hefcnschicht bildete sich bald eine Entfarbungszone aus, welche
langsam nach oben vorriickte. Hier findet nach der Anschauung von G r U fi
durch die Peroxydase eine Reduktion statt. Nimmt man die entfarbte Fliissig-
keitsschicht mittels einer Pipette heraus und setzt sie der Luft aus, so farbt
sie sich durch Oxydation wieder violett.
Wir haben durch mehrere Versuche diese Erscheinung bestatigt ge-
funden.
>) Her. deutseh. Hot. CJes. Hd. 21. 1903. p. 356.
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Beitrage zur Kenntnia der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc.
27
31 Hahn 1 ) hatte friiher mit HefepreBsaft und Dauerhefe ahnliche
Versuche unter Verwendung von Methylenblau angestellt.
Unsere acht T o r u 1 a - Arten zeigten bei der Versuchsanstellung nach
G r ii B die gleiehen, wie von diesem bei Hefe beobachfeten Erscheinungen.
Die Versuchsanstellung war folgende. Kleine Mengen von unzerriebe-
nen Zellenmassen wurden in Reagensglaser gegeben und mit einer sehr ver-
diinnten, an der Lult oxydierten „Tetralosung“ iiberschichtet. Die Rea¬
gensglaser wurden moglichst vollstandig mit der Fliissigkeit gefiillt und dann
mittels ernes Korkes verschlossen. Bald bildete sich iiber den am Boden
liegenden Zellmassen eine langsam nach oben vorriickende Entfarbungs-
zone. Je nach dem physiologischen Zustand der Zelle und der angewendeten
Menge war die Reaktionsgeschwindigkeit verschieden Nach 1—20 Stunden
hatte sich die ganze Fliissigkeit entfarbt. Offnete man nun die Reagensglaser,
so wurde die Fliissigkeit durch den Luftsauerstoff wieder oxydiert: es entstand
eine violette Zone, die langsam nach unten vorriickte, bis fast die ganze
Fliissigkeitssaule wieder oxydiert war. Wurden hierauf die Reagensglaser
wieder verschlossen, so fand von unten her wiederholt Entfarbung statt
u. s. f.
Die Versuche wurden mit zerriebenen Zellenmassen mit dem gleiehen
Erfolg wiederholt.
Schon friiher habe ich samtliche von mir studierte T o r u 1 a - Arten auf ihr
Vermogen, Schwefelwasserstoff 2 ) zu bilden, gepruft. Der Nachweis geschah
derart, daB Streifen von Filtrierpapier, welche mit einer Losung von essig-
saurem Blei getrankt waren, in ein kurzes Reagensglas eingefiihrt und dieses
iiber die Miindung des doppelt gebogenen Rohres eines Pasteur -Kolbens
gestulpt wurde. Bei Verwendung einer WUrze von 12—14° Balling als Nahr-
losung war in keinem Falle Schwefelwasserstoffentwicklung zu beobachten.
Nach Zusatz von pulverisiertem Schwefel zur Wiirze trat sie jedoch bei der
Mehrzahl der Arten auf. Alle, mit Ausnahme von Nr. 8 schwarzten das vor-
gelegte Bleipapier, wenn sie in einer mineralischen Nahrlosung, welche jedoch
keine Sulfate enthielt, nach Zusatz von 0,3 g pulverisiertem Schwefel zu
100 ccm Fliissigkeit geziichtet wurden.
G r ii B hat zum Nachweis von Hydrogenase, welche bei Gegenwart
von Schwefel Hydrosulfit bildet, auch die Kapillarisationsmethode benutzt.
Er verfuhr dabei in der Weise, daB er nach Herstellung des Kapillarisations-
feldes dieses mit Schwefelblumen bestaubte und es dann mit Bleizucker-
papier, das auf einer Glasplatte haftete, in 1 mm Entfernung zum Auffangen
des Schwefelwasserstoffs bedeckte 3 ).
In Anlehnung an diese Versuchsanordnung wurden auch die vorliegen-
den acht T o r u 1 a - Arten gepriift. Das Kapillarisationsfeld wurde auf
Scheiben schwedischen Filtrierpapiers von 10 cm Durchmesser hervorgeru-
fen, welche sich in Petri schalen befanden.
Um das Austrocknen des Papiers zu verhindern, wurde an einer Stelle
des Filtrierpapierrandes eine kleine Menge angefeuchteter steriler Watte
gelegt und dann die Schale mit einem gut schlieBenden Glasdeckel ge-
schlossen..
! ) Hahn, M., Zur Kenntnis der reduzierenden Eigenschaften der Hefe. Die
Zvmasegarung von Buchner und Hahn. Miinchen (R. Oldenbourg). 1903.
p.~ 341.
*) III. Mitteilung. (Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 707. Zeitschr.
ges. Brauwes. Bd. 29. 1906. p. 73.)
*) Ber. deutsch. Bot. Ges. Bd. 26a. 1908. p. 195.
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28
H. Will,
In einer ersten Versuchsreihe war das KapiUarisationsfeld mit zerriebenen
Zellenmassen hergestellt worden, die verwendeten T o r u 1 a - Arten waren ver-
schieden alt und in der gleichen Weise wie bei den friiheren Versuchen vor-
bereitet worden. Der Versuch wurde 21 Tage beobachtet. In keinem Fall
zeigte das Bleipapier eine irgendwie erkennbare Schwefelwasserstoffreaktion.
In einer zweiten Versuchsreihe, welche im iibrigen in der gleichen Weise
durchgefiihrt wurde, kamen nicht zerriebene Zellenmassen und zwar in groBerer
Menge zur Verwendung, die auf die angefeuchtete Filtrierpapierscheibe in
diinner gleichmaBiger Schicht aufgetragen wurden. Jene entstammten Kul-
turen verschiedenen Alters, die in gehopftcr Wiirze herangewachsen waren.
Alle Torula-Arten, ausgenommen Nr. 8., bewirkten unter dicsen Versuchs-
bedingungen teilweise innerhalb sehr kurzer Zeit (6—8 Stunden) eine deut-
liche, tiber die ganze Flache des Bleipapieres ausgedehnte Schwarzfarbung.
Eine zufriedenstellende Erkl&rung dieses Unterschiedes in den bei den
Versuchsreihen ist schwer zu geben. Moglicherweise ist sie darin zu suchen,
dab die bei der Kapillarisationsmethode angewendete Zellenmenge zu gering
war. Dem steht aber entgegen, daB nach den Versuchen von G r ii B selbst
sehr geringe Mengen der Enzyme eine Reaktion hervorzurufen vermogen.
VI.
Bildnng and Zerstorang von Farbstoffen.
Die Eigenschaft, Farbstoffe zu bilden, ist ein sehr charakteristisches
und infolgedessen ftir die Unterscheidung der Arten brauchbares Merk-
mal.
Schon friiher 1 ) konnte ich bei einigen Torula- Arten Entfarbung,
aber auch Zufarbung verschiedener Nahrlosungen feststellen.
Beobachtungen iiber die Entfarbung von Bierwtirze durch die vorlie-
genden Torula- Arten brachte schon die I. Mitteilung 2 ). tiber das Auf-
treten verschiedener Farbstoffe bei jenen wurde in der III. 3 ) und IV. 4 ) Mit¬
teilung berichtet.
Im folgenden sind die Beobachtungen iiber Farbstoffbildung und Farb-
stoffzerstorung an den Kulturen unserer hier vorliegenden Versuchsreihen
zusammengestellt.
A. Versuche iiber das Verhalten gegeniiber ver¬
schiedenen Zuckerarten.
Alter der Kulturen 10 Wochen.
Torula 7, 9, 2, 15. Weder Farbstoffbildung nocli Farbstoffzerstorung.
Torula 8. In Dextrose-Hefenwasser Absatz gelb gefiirbt. Nahrfliissigkeit
schwach entfiirbt. In Galaktosehefenwasser Absatze hellgelb gefiirbt. Saccharosehefen-
wasser bei AbschluB des Versuches zitronengelb, Maltosehefenwasser orangegelb gefarbt.
Torula 1. Lavulose- und Maltoseliefenwasser schwach gelb, Galaktosehefen¬
wasser zitronengelb gefiirbt.
B. Versuche iiber das Verhalten gegen Athylalkohol.
Alter der Kulturen 4 Wochen.
Torula 7. Hefenwasser oline und mit Zusatz von 1 und 2 Proz. Alkohol stark
J ) Will, H., Welche Faktoren haben auf die Farbe des Bieres in den verschie¬
denen Stadien der Fabrikation EinfluB. (Zeitschr. ges. Brauwes. Bd. 23. 1900. p. 748 )
2 ) ^Zeitschr. ges. Brauwes. Bd. 2(5. 1903. p. 265; dieses t'entralbl. Bd. 10. 1903.
p. 689.
3 ) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 17. 1906. p. 3.
4 ) Ebenda. Bd. 21. 1908. p. 4(51.
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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc.
29
entfarbt. Peptonlosung allein nicht, mit 2, 3 und 6 Proz. Alkohol stark, mit 4 Proz.
Alkohol schwach entfarbt.
Torula 8. Hefenwasser ohne und mit Zusatz von 1—4 Proz. Alkohol dunkel-
gelb, Rand im oberen Teil braunlich gefarbt. Peptonlosung allein nicht, mit 1 und 2
Proz. Alkohol dunkelgelb gefarbt.
Torula 1. Hefenwasser ohne und mit Zusatz von 1—4 Proz. Alkohol schwach
entfarbt, Peptonlosung mit und ohne Alkoholzusatz nicht verandert.
Torula 9. Hefenwasser unverandert. Peptonlosung ohne und mit Zusatz
von 1—3 Proz. Alkohol schwach entfarbt.
Torula 10. Hefenwasser nicht, Peptonlosung schwach entfarbt.
Torula 2. Hefenwasser und Peptonlosung nicht verandert.
Torula 15. Hefenwasser und Peptonlosung nicht verandert, Peptonlosung
mit 1—10 Proz. Alkohol je nach der Entwicklung schwach bis stark entfarbt.
Torula 16. Hefenwasser und Peptonlosung ohne Alkohol nicht, mit Alkohol
schwach entfarbt.
In den alkoholhaltigen (4,84 Gew.-Prdz.) Hefenwasserkulturen, die zur
Feststellung der Alkoholverzehrung angelegt wurden, zeigte sich nach 109
Tagen folgendes Bild: Die Absatze von Torula 7 waren zitronengelb,
die von den iibrigen Arten lederbraun gefarbt; der Band war bei Torula
9 und 15 gelb, die Fliissigkeit bei Torula 8 dunkler, bei den iibrigen
Arten heller als in den Kontrollkulturen gefarbt.
Bei der Farbung des Randes ist zu beriicksichtigen, daB, soweit zu iiber-
sehen, fast regelmaBig in sehr alten Kulturen, auch in solchen von Saccharo-
myceten, an jenem eine Gelbfarbung erscheint. Diese hangt sehr wahrschein-
hch mit dem Auftreten von Fettropfen in den hungernden und zerfallenden
Hefenzellen zusammen. Sie tritt um so deutlicher hervor, je trockener der
Rand ist. Die an dem Rand auftretende Farbung, welche eine Alters-
erscheinung ist, mu6 jedenfalls von der an den Zellen junger Kulturen und
hauptsachlich von der in der Nahrlosung auftretenden unterschieden werden.
C. Versuche tiber das Verhalten gegen organische
Sauren.
Alter der Kulturen 180 Tage.
Torula 7. Peptonlosung und Weinsaurezusatz schwach orange gefarbt.
Torula 8. Peptonlosung ohne Saurezusatz und mit Zitronensaure tief kaffee-
braungefarbt; Farbentiefe nach Brand 1 ) 16. Die Farbentiefe der urspriinglichen
Peptonlosung betrug 2,8. Rand und Absatze kaffeebraun. In den Kulturen mit Bern-
steinsaurezusatz Nahrlosung braun (Farbentiefe 14) gefarbt, ebenso der Rand, Absatz
etwas heller. Nahrlosung, Rand und Absatze in den Kulturen mit Apfelsaurezusatz
tief dunkelbraun (Farbentiefe 17). In den Kulturen mit Weinsaurezusatz Hautinseln,
Ring und Rand braun, Fliissigkeit orange.
Torula 1. In Peptonlosung mit und ohne Saurezusatz keine Farbstoffbildung.
Torula 9. Peptonlosung allein nicht verandert, mit Zusatz von Ameisensaure
schwach dunkler gefarbt; in den Kulturen mit Milchsaure und Essigsaure Haut, Rand und
Absatz gelb, die Nahrfliissigkeit dunkler gefarbt. (Farbentiefe 3,6.)
Torula 10. Peptonlosung mit Zusatz von Zitronensaure gelb gefarbt, ebenso
die Haut und der Absatz. Peptonlosung allein und mit Zusatz der iibrigen Sauren nicht
verandert.
Torula 2. Peptonlosung allein und mit Zusatz der meisten Sauren nicht ver¬
andert, in den Kulturen mit Milchsaure und Bernsteinsaure der Rand, die Haut und der
Absatz gelb gefarbt.
Torula 15. Keine Farbung.
Torula 16. Peptonlosung allein wenig entfarbt; Nahrlosung der Kulturen
mit Ameisensaure und Apfelsaure schwach orange gefarbt. In den Kulturen mit Milch¬
saure die Haut, der Rand und der Absatz gelb, die Nahrlosung dunkler gefarbt (Farben¬
tiefe 3,8). In den Kulturen mit Bernsteinsaure die Haut und der Absatz gelb, die Nahr-
losung dunkle r gefarbt (Farbentiefe 3,6).
l ) Brand, J., Zur Kolorimetrie der Wiirzen und Biere. (Zeitschr. ges. Brauwes.
22. 1899. p. 251.)
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30
H. Will,
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D. Versuche tiber das Wachstum auf moglichst stick-
stofffreiem N&hrboden.
Alter der Kulturen 4 Monate.
Auf nahezu stickstoffreiem Saccharose-Agar sowie in der absolut stick-
stoffreiem Nahrlosung la von der friiher angegebenen Zusammensetzung
trat entsprechend der relativ schwachen Entwicklung keinerlei Farbstoff-
bildung auf.
In den Vergleichskulturen mit Saccharose-Pepton-Losung entwickelten
sich dagegendie T o r u 1 a - Arten naturgem&B viel kraftiger und infolgedessen
war Farbstoffbildung sowohl an den Kulturen selbst als auch an dem Nahr-
substrat haufig zu beobachten.
Farbstoffbildung in Saccharose-Pepton-Ldsung.
Torula 7, 11 und 17. Nahrlosung stark entfarbt, die urspriinglich malagawein-
rote Farbung in zitronengelbe iibergegangen.
Torula 8. Nahrlosung stark dunkler, fast schwarz gefarbt (Farbentiefe 15),
Band im oberen Teil braunschwarz, Absatz schokoladebraun.
Farbstoffbildung der Riesenko1onien auf Saccha-
rose-Pepton-Agar.
Torula 7. Kolonien und Substrat hell kaffeebraun.
Torula 8. Kolonien und Substrat dunkelbraun, fast schwarz.
Torula 11. Kolonien matt schmutzig-braun.
Torula 17. Kolonien matt schmutzig-gelbbraun.
Torula 1. Kolonien elfenbeinfarben.
Torula 9. Kolonien hellbraunlich, Substrat tief lederbraun.
Torula 10. Kolonien hellbraunlich.
Torula 2. Kolonien hell schmutzig-braun.
Torula 15. Kolonien hellbraun.
Torula 16. Kolonien hell gelb-braun.
D a c h s hat bei den von ihm untersuchten Torula- Arten der ersten
Gruppe festgestellt, daB das Licht hemmend auf die Farbstoffbildung ein-
wirkt. Deshalb sollten die in den friiheren Versuchsreihen nebenbei gemach-
ten Beobachtungen nach der Richtung hin erweitert werden, daB durch eine
systematisch durchgefiihrten Versuch die Einwirkung und die Entziehung
des Lichtes auf die Farbstoffbildung studiert wurde.
Die in fliissigen wie auch auf festen Nahrboden angelegten Kulturen
erhielten ihren Platz teils in der Nahe eines nach NO gelegenen Fensters,
teils in einem Schrank, in welchem Lichtzutritt vollig ausgeschlossen, war;
im ubrigen befanden sich die Kulturen unter moglichst gleichmaBigen Be-
dingungen. Der Versuch wurde nach 6 Monaten abgebrochen.
Zur Verwendung kamen folgende Nahrflussigkeiten, bezw. feste Nahr¬
boden.
l a. Peptonlosung mit 6 Proz. Saccharose.
l b. Peptonlosung wie Ia mit Zusatz von 10 Proz. Gelatine.
Ila. Hefenwasser mit 6 Proz. Saccharose.
lib. Hefenwassergelatine mit 6 Proz. Saccharose und 10 Proz. Gelatine.
III. Wurzegelatine (10 Proz.).
Fur die Riesenkolonien wurden 100 ccm Erlenmeyer - Kolben, fur
die Fliissigkeitskulturen 200 ccm Pasteur - Kolben verwendet.
Die Beobachtungen iiber Farbstoffbildung in der Peptonzuckerlosung
und im Hefenzuckerwasser sind in der folgenden Tabelle zusammen-
gefaBt.
Go^ 'gle
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Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc. 31
I. Im Dunkeln:
No.
Peptonzuckerlosung
Hefenzuckerwasser
7
Absatz hell lederbraun
Absatz hell lederbraun
Flussigkeit zitronengelb
8
Absatz hell lederbraun
Flussigkeit dunkler gefarbt
Absatz lederbraun
Flussigkeit malagaweinrot
1
Rand zitronengelb mit rotbraunen
Punk ten
Absatz braungelb
9
Absatz hell gelbbraun
Rand ziegelrot
Absatz gelbbraun
Rand ziegelrot
10
Absatz rosabraun
Rand zitronengelb
Absatz rosabraun
Rand zitronengelb
2
Flussigkeit orangegelb
Rand gelblich weifl
Flussigkeit orangegelb
Rand schwach gelb
15
Absatz rotlich braun
Flussigkeit hell gelbbraun
16
Rand schwach ziegelrot
Rand schwach ziegelrot
starker wie in Peptonzuckerlosung
II. I m Lie h t:
No.
Peptonzuckerlosung
Hefenzuckerwasser
7
Flussigkeit hellgelb
Absatz hell lederbraun
Flussigkeit hellgelb
Absatz hell lederbraun
8
Flussigkeit gelb
Absatz lederbraun
Flussigkeit gelb
Absatz lederbraun
Rand mit gelben Punkten
1
Rand deutlich zitronengelb mit braunen
Punkten
Absatz hell lederbraun
Flussigkeit gelb
Absatz lederbraun
Rand zitronengelb
9
I Absatz lederbraunrot
j Rand rosarot 1
Absatz schwach ziegelrot
Rand rosarot
10,
j Fliissigkeit zitronengelb
Flussigkeit zitronengelb
Absatz chamois
Rand zitronengelb
2
| Flussigkeit orangegelb
Flussigkeit hellgelb
Rand schwach zitronengelb
15
Flussigkeit orangegelb
—
16 j
Rand schwach rosarot
Rand schwach rosarot
Die Vermehrung in Peptonzuckerlosung war bei alien Organismen re-
lativ gut, jedoch schw&cher wie in Hefenzuckerwasser.
Die Farbungen erschienen zwar durchwegs deutlich, aber niemals be-
sonders stark; etwas starker waren sie, entsprechend dem besseren Wachs-
tnm, in Hefenzuckerwasser.
Die Farben an sich zeigten im allgemeinen in beiden Nahrlosungen
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32
H. Will,
keine Verschiedenheit, nur hinsichtlich der Nuance bestanden geringe Unter-
schiede.
Die von den Organismen erzeugten Farbungen waren bei T o r u 1 a
7 und 8 der ersten Gruppe gelb in der Nahrlosung, braun-gelb bis leder-
braun imAbsatz. Bemerkenswert ist, daft T o r u 1 a 8 welche auf Pepton-Saccha-
rose-Agar und in der saurehaltigen Peptonlosung sehr starke Farbstoffbil-
dung (dunkelbraun bis schwarz) zeigte, in Peptonzuckerlosung und Hefen-
zuckerwasser trotz der langeren Versuchsdauer keine kraftigeren Farben-
tone hervorbrachte, als die anderen Organismen. In der zweiten Gruppe
sind die Arten 9 und 16 durch die rosa bis ziegeliote Farbung des Randes
ausgezeichnet.
Die Riesenkolonien auf Peptonzuckerlosunggelatine, Hefenzuckerwasser-
gelatine und Wurzegelatine hatten mit Ausnahme von T o r u 1 a 8 keinen
Farbstoff, weder im Dunkeln noch im Lichte gebildet. T o r u 1 a 8 hatte
im Dunkeln auf Peptonzuckerlosunggelatine eine rotbraune bis lederbraune
Farbung angenommen, auf Hefenzuckerwassergelatine zeigten sich auBerdem
noch schwarzbraune Flecken von etwa 6 mm Durchmesser.
Im Gegensatz zu den von Dachs untersuchten Arten der ersten
Gruppe traten bei den vorliegenden Organismen weder ein griiner Farbstoff
noch Fluoreszenzerscheinungen auf.
Die schon von Dachs festgestellte ungiinstige Beeinflussung der
Farbstoffbildung durch das Licht fand sich bei unseren Versuchen bestatigt.
Eine vollstandige Unterdriickung der Farbstoffbildung fand zwar, wie bei
den T o r u 1 a - Arten der ersten Gruppe auch bei denjenigen der zweiten
Gruppe nicht statt, jedoch waren die Farben bei den im Dunkeln gewachsenen
Kulturen kraftiger, als bei den im Licht gewachsenen.
Gegeniiber den von Geiger beschriebenen Pseudomonilia-
Arten, die nur in sehr geringem MaBe Farbstoffe hervorbringen und den
von L e b e r 1 e beschriebenen Mycoderma-Formen sind die T o r u 1 a - Arten
der ersten und zweiten Gruppe durch die Fahigkeit relativ starker Farb¬
stoffbildung ausgezeichnet.
Die durch die vorliegenden Organismen veranlaBten Entfarbungen sind
nur gering.
Fur die Entstehung der Farbstoffe scheint nach den vorliegenden Be-
obachtungen an den untersuchten T o r u 1 a - Arten neben anderem die
Gegenwart bestimmter Stickstoffquellen eine unerlaBliche Bedingung zu sein.
Wenigstens waren Farbungen nur an den Kulturen in Nahrboden mit Stick-
stoffzusatz beobachtet worden, wahrend sie an stickstoffreien nicht auf-
traten.
Znsammenfassung der hauptsachlichsten Untersuchungsergebnisse.
1. Bei Garversuchen in groBerem MaBstabe und
von langerer Dauer vergoren alle 8 Torula-Arten
die verwendeten Zucker: Dextrose, Lavulose, Ga-
laktose, Saccharose,Maltose undMilchzucker, wenn
auch die gebildeteAlkoholmenge in einzelnenFallen
nur sehr gering war; immerhin konnte Alkohol mit
Sicherheit nachgewiesen werden. Bei Anwendung
der K1 e i n g a r m e t h o d e wurde im Einklang mit mei-
nen fruheren Versuchsergebnissen Milchzucker von
alien Organismen nicht in Alkohol und Kohlensaure
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Beitrage zur Kenntnis der SproQpilze ohne Sporenbildung, etc.
33
gespalten, Dextrose, Lavulose, Galaktose, Saccha¬
rose und Maltose dagegen nur von Torula 7 und 8
nicht vergoren, w&hrend Raffinose und Arabinose
schon bei der K1 e i n g a r m e t h o d e teilweise starke
Vergarung zeigten.
2. Bei der alkoholischen Gftrung werden von
alien Arten aufier der Kohlensaure noch andere
Sauren in verschiedener Menge erzeugt.
3. Bestimmte Mengen von Alkohol hemmen die
Entwicklung. Die Grenzwerte fur die Entwicklungs-
hemmung stiramen bei Verwendung von Hefenwasser
und Peptonlosung als Nahrlosung vollstandig ii b e r -
ein, bei Reinhefebier liegen sie viel hoher.
Die Grenzwerte fur die E n t w i ck 1 u n g s h e m m u n g
sind bei den Arten der ersten Gruppe im allgemei-
nen niedriger, als bei denjenigen der zweitenGruppe
Die Arten 7 und 8 sind innerhalb ihrer Gruppe (I.)
am wenigsten gegen Alkohol empfindlich. Die Art
15 der II. Gruppe ist gegen Alkohol sehr wieder-
standsfahig.
Die Grenzwerte fur die Abtotung durch Alkohol
stimmen wieder bei Hefenwasser und Peptonlosung
vollstandig iiberein. Sie liegen teilweise wesent-
lich hoher als die Grenzwerte fiir die Entwicklungs-
h e m m u n g.
4. Die Torulaceen sind nicht nur Alkoholbil-
dend, sondern gleichzeitig auch A1 k o h o 1 v e r z e h -
rer. Die Arten der zweiten Gruppe assimilieren
mehr Alkohol als diejenigen der ersten.
Parallel der A1 k o h o 1 v e r z e h r u n g geht Saurebil-
dung einher. Die gefundenen Werte fiir die Saure-
bildung sind den Werten fiir die Alkoholverzehrung
annahernd proportional. Die Alkoholabnahme und
die Saurebildung steht mit der E n t w i c k 1 u n g e i n e r
Oberflachenvegetation in Zusammenhang.
5. Die Grenzwerte fiir die Entwicklungshemmung
durch organische Sauren (Ameisensaure, Essigsaure
Milchsaure, Bernsteinsaure, Apfelsaure, Weinsaure
undZitronensaure) sind fiir die zweiteGruppe durch-
schnittlich hoher als diejenigen fiir die ersteGruppe
bei welcher nur Torula 5 ahnlich wie 15. der zweiten
Gruppe eine Ausnahme macht.
Ordnet man die Sauren ansteigend nach den
Grenzzahlen, so ergibt sich fiir die der erstenGruppe
der Torulaceen angehorenden Arten 7 und 8 fol-
gende Reihe: Essigsaure, Weinsaure, Ameisensaure,
Milchsaure, Apfelsaure, Zitronensaure und Bern¬
steinsaure, die Reihenfolge ist also im wesent-
lichen die gleiche, wie fiir die von Dachs unter-
suchten Arten der ersten Gruppe. Fiir die der zwei¬
ten Gruppe der Torulaceen angehorenden Arten
Zwelto Abt. Bd. 34. 3
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34 H. W i 11, Beitrage zur Kenntnis der SproBpilze ohne Sporenbildung, etc.
ist die Reihenfolge dieselbe wie fur die der ersten
Gruppe, nur steht hier die Zitronen- vor der A p f e 1 -
s a u r e. Eine Ausnahme macht Torula 15; hier steht
die Ameisensaure vor der Weinsaure, im tibrigen
stimmt die Reihenfolge mit derjenigen der zweiten
Gruppe uberein.
Die Arten der zweiten Gruppe entwickeln sich
in der gesattigten Losung der B e r n s t e i n s a u r e noch
s e h r gut.
6. Die untersuehten Torula-Arten sind nicht
nur S a u r e b i 1 d n e r, sondern auch S a u r e v e r z e h r e r;
die Assimilierung ist verschieden, d u r c h s c h n i 11 -
lich ziemlich energise h. Die der ersten Gruppe
angehorenden Arten 7 und 8 verzehrten im allge-
meinen weniger Saure als die der zweiten Gruppe.
7. Samtliche untersuehten Torula-Arten, s o -
wohl die Arten 7, 8, 17 und 11 der ersten Gruppe,
als auch die Arten 1, 9, 10, 2, 15 und 16 der zweiten
Gruppe vermehrten sich in und auf nahezu stick-
stoffreien N&hrboden; die Vermehrung ist jedoch
weniger lebhaft als auf s t i c k s t o f f h a 11 i g e n Nahr-
b 6 d e n.
Samtliche untersuehten Torula-Arten besitzen
also die Fahigkeit, den in der Luft enthaltenen
Stickstoff zu assimilieren.
8. Die Gegenwart von Maltase oder Glukase
und Laktase in den vorliegenden Torula-Arten kann
als bewiesen gelten. Hydrogenose ist in alien Arten,
mit Ausnahme von Torula 8, vorhanden. Die Ver-
fliissigung von Gelatine beweist die Gegenwart
proteolytischer Enzyme.
Es gelang nicht, mittels der Chromogramme-
thode nach GriiB oxydasisch oder peroxydasisch
wirkende Enzyme nachzuweisen. Dagegen weist
die Entfarbung der oxydierten T e t r a m e t h y 1 p a r a-
phenylendiaminchlorhydratliisung auf die Gegen¬
wart von Peroxydase (nach G r ii B) hin.
9. Gegeniiber den von Geiger beschriebenen Pseu¬
do m o n i 1 i a - A r t e n und den von Leberle beschrie¬
benen M y c o d e r m a-F o r m e n sind die Torula-Arten
der ersten und zweiten Gruppe durch die Fahig¬
keit relativ starker Farbstoffbi 1 dung ausgezeich-
net. Meist treten gelbe bis gelbgriine und orange-
gelbe, zuweilen auch lederbraune bis dunkelbraune
Farbstoffe auf. Manche Arten entfarben die Nahr-
losung mehr oder minder, andere farben sie dunk-
1 e r.
Die Gegenwart bestimmter Stickstoffquellen in
der Nahrlosung scheint in einzelnen Fallen fur
die Farbstoffbildung unerlaBlich zu sein.
10. Das Licht wirkt hemmend auf die Bildung
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Constantino Gorini, Die f rischen, gelagerten und getrookneten etc. 35
der Farbstoffe ein oder unterdriickt diese voll-
s t a n d i g.
11. Aus alien Untersuchungen haben sich wert-
volle Richtpunkte fur die U n t e r s c h e i d u n g der To-
rulaceen von anderen Gruppen von SproBpilzen
ohne Sporenbildung, sowie fur die Unterscheidung
der beiden Untergruppen der Torulaceen ergeben.
Xur hinsichtlich der Saureverzehrung bestehen
die dur chgr eif enden Unt er schie de, welche sich im
iibrigen zwischen den Arten der ersten und zweiten
Gruppe ergaben, nicht.
Mit den vorliegenden Untersuchungen beabsichtige ich, das seit einer
Reihe von Jahren durchgefiihrte systematische Studium typischer Torn-
la- Arten, welches den Zweck verfolgte, unterscheidende Merkmale fiir die
einzelnen Arten und fur die ganze Gruppe der Torulaceen zu gewinnen, vor-
laufig zum AbschluB zu bringen. Im Laufe unserer Studien hat sich aller-
dings gezeigt, daB es sehr wohl moglich sein wird, insbesondere in chemisch-
physiologischer Hinsicht bei einzelnen der untersuchten Arten die unterschei-
denden Merkmale zu vermehren und damit jene noch scharfer von den iibri-
gen Arten zu trennen. In dieser Richtung wiirden, wie schon F. Ehr¬
lich 1 ) andeutet, voraussichtlich Untersuchungen iiber charakteristische
EiweiBstoffwechselprodukte der einzelnen Arten ein geeignetes Material
bieten. Wollten wir jedoch diesen Pfaden folgen, so wiirden wir uns zu sehr
im Detail verloren haben.
In einer SchluBmitteilung beabsichtige ich, die aus den vorliegenden
Untersuchungen fiir die einzelnen Arten gewonnenen Merkmale kurz zusammen
zufassen, jenen an Stelle der bisher geftihrten Nummern Namen zu geben
und sie systematisch zu ordnen.
Miinchen, Februar 1912.
Nachdruck verbot&n.
Die frischen, gelagerten und getrookneten Eiibenschnitzel in
Beziehung zur Mi&oflora und gesundheitlichen Beschaffenheit
der Milch. 2 )
Von Prof. Dr. Costantino Gorini,
Direktor des bakteriologischen Laboratoriums der kgl. landwirtschaftlichen Hochschule
zu Mailand.
Auf Grund der Studien, die ich seit mehreren Jahren iiber die konser-
vierten Futtermittel fiir die verdiente „Istituzione Agraria“ von Dr. An¬
drea Ponti“, welche mit der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Mai¬
land verbunden ist, vorgenommen habe 3 ), biete ich hier eine Zusammen-
*) Ehrlich, F., fiber die Bedeutung des Eiweiflstoffwechsels fiir die Lebens-
vorgange in der Pflanzenwelt. (Samml. chem. u. chemisch-techn. Vortr. herausgeg.
von W. Herz. Stuttgart [F. Enke] 1911.)
2 ) Diese Arbeit wurde dem R. Istituto Lombardo di Sc. & Lett,
vorgelegt (s. Rendic. 1911. p. 1004).
*) Siehe Annuario dell’ Istituzione Agraria Ponti, Bd. 5 , 6, 7 ,
8 und 9, Annali rurali Milano (Tipografia Agraria) 1904—1909.
3 *
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36
Costantino Gorini,
fassung der Untersuchungen, die sich auf den EinfluB der Rtibenschnitzel
auf die Mikroflora und die gesundheitliche Beschaffenheit der Milch be-
ziehen.
Diese Schnitzel, welche sich als ein Riickstand bei der Zuckerfabrika-
tion ergeben, erlangen eine immer groBere Verbreitung bei der Ernahrung
des Milchviehs als Ersatz fiir Griinfutter. Da die Arbeit der Zuckerfabriken
im Sommer vor sich geht, in welcher Jahreszeit eine Fiille von Griinfutter
vorhanden ist, so werden die Schnitzel, anstatt im frischen Zustand verfUttert
zu werden, in Bassins oder Silos bis zum Winter aufbewahrt, in welcher Jah¬
reszeit sie statt Griinfutter dargereicht werden.
Gegen die Verwendung von Riibenschnitzeln an das Milchvieh sind ver-
schiedenerlei Einwendungen erhoben worden, die sich teils auf die okono-
mische Verwertung, teils auf die Kasebereitung, teils auf die hygienischen
Verh<nisse beziehen. Indem ich mich hier auf die Einwendungen der letzt-
genannten Art beschranke, will ich hier hervorheben, daB man unter an
derem bemerkt hat, wie die Milch von Kiihen, die mit Riibenschnitzeln er-
nahrt worden sind, eine ungewohnlich groBe, und zwar nachteilige Garfahig-
keit besitzt, durch welche die Verdauungsfunktionen. besonders der Saug-
linge Schaden erfahren. Als ich solche Milch bakteriologisch untersuchte,
nahm ich wirklich wahr, daB dieselbe unendlich reich an gasbildenden Kei-
men ist, die besonders zur Gruppe der Buttersaurebaktcrien gehoren. Woher
stammt nun diese eigenartige, garungserzeugende Mikroflora?
Dieselbe Frage habe ich schon vor einigen Jahren hinsichtlich der in-
silierten Griinfuttermittel zu erwagen gehabt, welche ebenfalls eine zu gas-
reichen Garungen sehr geneigte Milch ergeben (siehe die oben erwahnten
Annuari P o n t i). Ich habe damals auf die Frage in der Weise geantwor-
tet, daB ich folgende zwei Tatsachen nachwies:
1. Die Mikroflora der insilierten Futtermittel ist mit gasbildenden
Mikroben behaftet, so daB diese in den Mischkulturen in Milch leicht die
entgegenwirkenden Keime iiberwaltigen.
2. Die erwahnten gasbildenden Mikroben vermogen, durch den Ver-
dauungskanal durchzugehen und vielleicht auch sich in demselben zu ver-
mehren, so daB sie in solcher Menge in die Faces iibergehen, daB sie die Ent-
wicklung der entgegenwirkenden Keime in den Mischkulturen mit Leichtig-
keit lahmen.
Aus der ersten Tatsache ergibt sich als Folge, daB, wenn feste oder fliis-
sige (saftformige) Teilchen von insilierten Futtermitteln in die Milch gelangen,
diese notwendigerweise durch die nachteilige Mikroflora verunreinigt wird.
An Obertragungsmitteln einer solchen Verunreinigung fehlt es nicht.
Die Obertragung findet statt durch die Luft der Stalle, die Hande der Melker,
die Behalter und Gerate, mit denen die Milch in Beriihrung kommt, da die-
selben mit festen oder fliissigen Teilen der Ensilage beschmutzt sein konnen.
Aber dies reicht nicht hin, um in alien Fallen die unwillkommene Garfahig-
keit der Milch zu erklaren.
Nun habe ich tatsachlich festgestellt, daB die besagte Garfahigkeit sich
auch dort vorfindet, wo alle VorsichtsmaBregeln getroffen sind, um die direkte
Verunreinigung der Milch durch die insilierten Futtermittel zu verhindern.
Die Erklarung solcher Falle bietet ein anderer Weg der Verunreinigung,
namlich der, auf welchen bei der zwciten oben angegebenen Tatsache aufmerk-
sam geinacht worden ist. Es ist der Weg durch die Faces, welcher sich weit
schwieriger absperren laBt, und zwar auch in den Stallen, in denen die An-
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Die frischen, gelagerten und getrockneten Ruben schnitzel etc.
37
forderungen der Hygiene am genauesten beachtet werden. Es ist in der Tat
nicht zu bestreiten, daB eine Milch, mag sie auch noch so rein und von allem
anderen Schmutz frei sein, immer noch Teilchen von dem Faces der KUhe
enthalt, wofern sie nicht besonders aseptischen Behandlungsweisen (einem
amikroben Filtrieren, einem sorgfaltigen mechanischen Melken
usw.) unterworfen worden ist, die jedoch noch nicht in allgemeinen Gebrauch
gekommen sind.
Daher habe ich auf Grund der beiden oben angegebenen Tatsachen
die Frage dahin beantworten konnen, daB die nachteilige eigenartige Mikro-
flora der Milch, die bei der Futterung mit insilierten Futtermitteln gewonnen
wird, von diesen Futtermitteln selbst beruhrt, sei es auf den direkten Wegen,
sei es auf dem indirekten Wege der Entleerungen.
Ermutigt durch diese Untersuchungen, die sich auf die Ensilagen von
Futtermitteln beziehen, habe ich ahnliche Nachforschungen nach der Mikro-
flora der Riibenschnitzel und nach dem Ubergang dieser Mikroflora in die
Faces der Kiihe gestellt und bin zu ahnlichen Resultaten gelangt, woriiber
ich im Band IX der „Annuari dell’ Istituzione Agraria P o n t i“ berichtet
habe.
Ich kam so zu dem Ergebnis, daB die nachteilige Garfahigkeit der Milch,
die nach der Futterung mit Rubenschnitzeln gewonnen wird, damit in Be-
ziehung steht, daB die spezifische Mikroflora der Schnitzel selbst auf direk-
tem oder indirektem Wege in die Milch dringt. Und da diese Flora sowohl
durch die Entwicklung von reizerregenden Gasen als auch durch die Erzeugung
von Faulnisprozessen der Verdauungstatigkeit schadlich werden kann, so
ergibt sich die Notwendigkeit, die Riibenschnitzel von der Futterung der-
jenigen Milchkiihe auszuschlieBen, deren Milch zum direkten Verbrauch als
menschliches Nahrungsmittel und besonders zur Verwendung bei Sauglingen
und Kranken bestimmt ist.
Ich will nebenbei bemerken, daB diese Vorkehrungen hygienischer Art
auch der KSsebereitung zugute kommen, denn es ist eine nicht zu bestreitende
Tatsache, daB die Darreichung von Rubenschnitzeln an die Milchkiihe eine
Ursache von Storungen bei der Herstellung der Molkereiprodukte, besonders
aber der Ease, bildet.
Im Verlauf meiner Studien war mir efn Zweifel daruber aufgestiegen,
ob diese Verurteilung der Riibenschnitzel nicht auch die frischen Schnitzel,
das heiBt, die soeben hergestellten, noch nicht in Silos aufbewahrten Schnitzel
treffen miiBte. Ich habe mich daher zu naherer Untersuchung eigens in die
verschiedenen Zuckerfabriken begeben 1 ) und habe dort unter aseptischen
Vorkehrungen Schnitzel, wie sie unmittelbar aus den Diffusatoren kamen,
aufgenommen; ich habe sie an demselben Tage einer bakteriologischen Un¬
tersuchung unterworfen und habe festgestellt, daB sie einen maBigen Mi-
krobengehalt aufweisen, der vorwiegend aus gasbildenden Buttersaurebak-
terien besteht. Es handelt sich sicherlich um eine weniger iippige und we-
niger zu fiirchtende Mikroflora als bei den gelagerten Schnitzeln, in welcher
zu den Buttersaurebakterien, die in groBerer Menge vorhanden sind, sich auch
zahlreiche faulniserregende Mikroben gesellen; dennoch ist sie noch nicht
*) Ich fiihle mich gedrungen, den geehrten Direktionen der „Unione Zuccheri“
und der „Zuccherifici“ zu Parma, Piacenza und Montepulciano fiir die freundliche
Aufnahme und die wertvollen Mitteilungen, die diesel ben mir haben zu teil werden
lassen, meinen verbindlichsten Dank auszusprechen.
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38
Costantino Gorini,
so beschaffen, dab sie die in hygienischer Hinsicht bestehenden Bedenken
aulhebt.
Ich habe auberdem den Quellen nachgeforscht, dnrch welche die Schnitzel
mikrobischen Verunreinigungen ausgesetzt werden, und habe unter den an-
deren auf das Wasser hingewiesen, welches dazu dient, die Schnitzel selbst
aus den Diffusatoren zu verdrangen, wobei ich schlieblich anempfahl, zu dem
Zweck ein moglichst reines Wasser anzuwenden.
Indem ich fernerhin den verhaltnismabig geringen Mikrobengehalt der
frischen Schnitzel in Betracht zog, habe ich vorgeschlagen und es selbst ver-
sucht, diese Schnitzel mit Reinkulturen von Milchsaurebakterien zu behan-
deln, damit diese den Buttersaurebakterien entgegenwirken. Hierdurch sollte
das Auftreten der Garung in den Schnitzeln, die in den Silos aufbewahrt sind,
in eine Richtung gelenkt werden, die weder der Hygiene noch der Herstellung
der Molkereiprodukte Nachteil bringt.
Leider haben diese Mabnahmen, welche wir eine „rationelle Lagerung“
der Riibenschnitzel nennen konnen, doch nicht zu einem befriedigenden
Erfolg gefiihrt.
Ich behalte mir aber vor, liber alle diese Studien und Versuche, liber
die ich schon in friiheren Schriften gehandelt habe, eingehend in dem nach-
sten „Annuari P o n t i“ zu sprechen.
Ich gehe nun zu einem Thema liber, welches eine Behandlungsweise
der Riibenschnitzel betrifft, die in der neuesten Zeit aufgekommen ist.
Um die mannigfachen Mibstande bei der Aufbewahrung der Schnitzel
zu beseitigen, hat man neuerdings unternommen, sie einem Austrocknungs-
prozeb zu unterwerfen. In Anbetracht der hohen Temperatur, bis zu der
man die Schnitzel erwarmen mub, um sie zu trocknen, hat man als wahrschein-
lich angenommen, dab sie dabei zugleich sterilisiert werden, und in der Tat
werden die getrockneten Schnitzel als sterilisierte in den Handel gebracht
und als solche auch von den Autoren angesehen. Deshalb glaubten die Land-
wirte, welche schlechte Erfahrungen mit den frischen oder den gelagerten
Schnitzeln gemacht hatten, sich vertrauensvoll an die trockenen Schnitzel
halten zu konnen. Aber nur zu sehr wurden sie in ihren Erwartungen ge-
t&uscht.
Ich habe mich mehr als einmal davon uberzeugen konnen, dab auch
bei dem Gebrauch der trockenen, sogenannten sterUisierten Schnitzel sich
die Nachteile der anormalen G&rfahigkeit der Milch kund gaben, zu grobem
Schaden der Kasereiprodukte.
Angesichts solcher Enttauschungen wurde der eine oder andere, indem
er von der Voraussetzung ausging, dab die erwahnten Schnitzel wirklich
sterilisiert seien, dazu veranlabt, ohne weiteres die Behauptung aufzustellen,
dab der schadliche Einflub der Schnitzel auf die Milch nicht so sehr mikro-
bieller, als vielmehr chemischer Art sei, in dem Sinne, dab sie eine Veranderung
(die jedoch unbestimmt gelassen ist) in der eigcnartigen Zusammensetzung
des Milchplasmas zustande bringt.
Obschon ich einer solchen Meinung ganz frei von Vorurteilen gegeniiber-
stehe, scheint es mir doch notwendig, vor allem zu untersuchen, ob in den
trockenen Schnitzeln wirklich die aerogenen und faulniserregenden Keime
vernichtet werden, die die nachteilige Flora derselben ausmachen. Hierzu
licb ich mich durch zwei Beweggriinde bestimmcn, erstens, durch den Um-
stand, dab meines Wissens noch niemand sich grundliche Miihe gegeben hatte.
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Die frischen, gelagertea and getrockneten Rubenschnitzel etc.
39
diese bakteriologische Kontrolle anzustellen, zweitens, durch den Umstand,
daB viele der ungiinstigen Keime der Schnitzel, wie sich bei meinen Unter-
suchungen ergeben hatte, Sporen enthielten, die sich gegen hohe Tempera-
turen sehr widerstandsfahig zeigten.
Ich habe mir daher Proben von getrockneten Schnitzeln verschafft,
die in verschiedenen Fabriken und nach verschiedenen Prozessen hergestellt
waren. Ich habe diese Proben einer mikrobiologischen Analyse unterworfen,
und festgestellt, daB keine derselben steril war; alle erwiesen sich stets als
in reichlichem MaBe durch spezifische Keime verunreinigt, die eine betr&cht-
liche gasbildende und faulniserregende Tatigkeit auszuiiben vermochten.
Zuzugeben ist allerdings, daB die mikrobielle Durchsetzung der trockenen
Schnitzel weit geringer ist, als diejenige der gelagerte Schnitzel; dagegen
finden sich die gasbildenden und faulniserregenden Keime in den gelagerten
Schnitzeln im Kampfe ums Dasein mit anderen Keimen, zu welchen auch die
giinstigen Milchsaurebakterien zu zahlen sind, wahrend in den getrockneten
Schnitzeln dieser nutzbringende Kampf um die Vorherrschaft sehr geschw&cht
stattfindet. Dies ist wahrscheinlich deshalb der Fall, weil die Austrocknungs-
prozesse so wirksam sind, daB sie wenigstens zum Teil die entgegenwirkenden
Mikroben (Milchsaurebakterien) tbten, aber nicht so wirksam sind, daB sie
die Sporen der nachteiligsten Bakterien vernichten.
So konnen wir also, auch ohne zu einem hypothetischen chemischen Ein-
fluB der Rubenschnitzel au! die Milch unsere Zuflucht zu nehmen, die anor-
male Garfahigkeit der Milch begriinden, die mit der Verwendung der
Rubenschnitzel, mogen diese auch getrocknet sein, verbunden ist. Die Aus-
trocknungsprozesse der Schnitzel sind also nicht gleichzeitig Prozesse einer
Sterilisierung derselben, wie man bisher irrtiimlich angenommen hat; des¬
halb ist gerade fur die nachteilige Mikroflora der Schnitzel die Moglichkeit
vorhanden, auf dem oben bezeichneten Wege in die Milch zu gelangen.
Zusammenfassung.
Die Rubenschnitzel, welche einen Riickstand
bei der Zuckerf abrikati on bilden und bei der Er-
nahrung des Rindviehs eine weitgehende Verwen¬
dung finden, enthalten eine reiche Mikroflora, die
hauptsach1ich aus gaserzeugenden und faulniser¬
regenden Keimen zusammengesetzt ist.
Diese Mikroflora geht durch die Verdauungswege
der Milchkiihe durch und findet sich reichlich in
den Faces derselben wieder.
Unter den gegenw&rtigenVerh<nissen des prak-
tischen Melkens ist es fast unmoglich, zu verhin-
dern, daB die erw&hnte Flora in die Milch gelangt,
sei es auf dem direkten Wege der V e r u n r e i n i g u n g
durch das Futter, sei es auf dem indirekten Wege
der f&calen Verunreinigung.
So erklart es sich, daB die Milch von Kiihen, die
mit den erw&hnten Schnitzeln ernahrt worden sind,
nachteilig wirkt, sei es durch ihre molkereiwirt-
schaftliche Verarbeitung (indem sie anormale G a -
rungen der Ease usw. verursacht), sei es durch ihre
Verwendung als Nahrungsmittel, indem sie schwere
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40
E. M o 1 z,
gastro-intestinale Storungen (Diarrhoe usw.) b e -
sonders bei Eranken und S&uglingen hervorrufen.
Um diese Miflst&nde zu beseitigen, geniigt es
nicht, w i e man gehofft hatte, frische oder gelagerte
Rii b e n s c h n i t z e 1 durch getrocknete Schnitzel zu er-
setzen, denn alien Voraussetzungen entgegen wird
ihre a u B e r s t nachteilige Mikroflora nicht durch
die Austrocknungsprozesse , die heute im Gebrauch
sind, vernichtet.
Bis man daher nicht einen Prozefi einer ratio-
nellen Lagerung oder*einer wirklichen Sterilisie-
rung der R u b e n s c h n i t z e 1 zur Anwendung gebracht
hat, ist es ratsam, diese in jeder Form (aIs frische,
gelagerte oder getrockneteSchnitzel) von der Ftttte-
rung der Milchkiihe auszuschlieBen, besonders wenn
die Milch fiir Sauglinge und Kranke bestimmt ist,
in Anbetracht der, praktisch genommen, unver-
meidbaren mikrobiellen Verunreinigung der Milch.
Nachdruck verboten.
Bemerkungen zur Arbeit Max Munks:
Bedingungen der Hexenringbildung bei Schimmelpilzeu.
Von Dr. E. Molz in Halle a. S.
In der Einleitung zur obigen Arbeit (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 32.
1912. Nr. 13/19. p. 353) sagt Max Munk:
„Auch Molz sieht die Wirkung des Lichtes auf die Ringbildung fiir
eine direkte an, doch hebt er deutlich hervor, dab das Licht wohl nicht der
einzige Faktor ist, welcher Hexenringbildung herbeifUhrt. Als einen zweiten
Faktor fiihrt er die Temperatur an. Das Pilzmycel sinkt bei hoher Temperatur
in die flussig gewordene Gelatine hinein, kann also keine Friichte bilden.
Nimmt die Temperatur ab, so erstarrt die Gelatine wieder, das Mycel wachst
deshalb auch wieder an der Oberflache und produziert Konidien. Auf diese
Weise stellt sich Molz das abwechselnde Entstehen von Mycelringen und
Fruchtringen auf Gelatinekulturen vor.“
Diese Ausfuhrungen Max Munks bedeuten eine durchaus unrichtige
Auslegung meiner Angaben und sei deshalb die zitierte Stelle der ange-
zogenen Arbeit 1 ), in der zuerst der Nachweis erbracht wurde, daft die
Fruchtringbildung bei Pilzen durch den Wechsel zwischen Tag und Nacht
hervorgerufen wird, hier wiedergegeben:
„Manchmal treten aber auch in der Dunkelheit bei Plattenkulturen hier
und da einige Ringe auf, die namentlich bei durchfallendem Lichte wahr-
nehmbar sind. Dieselben verdanken ihre Entstehung verschiedenen Ur-
sachen. Zumeist stellen sie eine wellenartige Aufbauchung des Thalloms dar,
*) Molz, E., t)ber die Bedingungen der Entstehung der durch Sclerotinia
fructigena erzeugten Schwarzfiiule der Apfel. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17.
1907. p. 183 ff.) Die auf die Ringbildung der Pilzc beziiglichen Mitteilungen Hutchin¬
son s (ebenda. 1907. p. 327) sind erst nach der vorgenannten Arbeit im Druck er-
schienen.
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Bemerkungen zur Arbeit Max Munks: Bedingungen der Hexenriagbildung etc. 41
die entsteht infolge der verschiedenen Spannungswiderst&nde eines unter
wechselnder Temperatur gewachsenen Mycelbelages, oder aber die Gelatine
erhalt bei etwas hoherer Temperatur eine fliissige Beschaffenheit, infolge
welcher die Mycelenden einsinken und dann bei wieder sinkender Temperatur
und der dadurch bewirkten groBeren Festigkeit des Substrates ein ringformiges
Einsenkungsfeld des Thalloms bilden.“
Diese Mitteilungen entsprechen nun keineswegs der M u n k schen Inter¬
pretation, denn die zitierte Stelle ist, soweit sie von M u n k herangezogen
wird, nicht etwa als eine hypothetische Erklarung fiir die Wirkung der Tem¬
peratur bei der Hexenringbildung aufzufassen, sondern berichtet einfach
iiber eine beobachtete Tatsache. Nirgends ist darin ubrigens etwas von einem
„abwechselnden Entstehen von Mycelringen und Fruchtringen“ die Rede,
von der uns Max Munk berichtet.
Die in obigem Zitat angefiihrte Ursache der Entstehung mancher Hexen¬
ringbildung durch verschiedene Spannungswiderstande deckt sich ungefahr
mit der spater von Stevens und Hall (Bot. Gazette 1909) ausge-
sprochenen Ansicht, daB die Hexenringbildung bedingt sei durch abwechselnde
Zonen von sehr dichtem und weniger dichtem Mycel.
Im iibrigen ist in meiner Arbeit nachgewiesen, daB Warme (28—33° C)
die Sporenbildung bei Sclerotinia fructigena begiinstigt, wahrend
niedere Temperatur diese hemmt oder gar aufhebt und damit unter normalen
Verhaltnissen auch die Hexenringbildung. Auch darin bietet uns Munk
nichts neues, wenn auch gem anerkannt wird, daB seine Forschungen unsere
Erkenntnis iiber das Wesen dieser Erscheinungen vertiefen.
Doch hatte Munk in seiner Arbeit die Prioritat der Meinungen etwas
mehr wahren konnen. So fiihrt er z. B. an (1. c. p. 361), daB die fliissige
Beschaffenheit des Agars hemmend auf die Ringbildung einwirke. Und
weiter unten heiBt es: „Hochst wahrscheinlich ist in ihm (namlich in dem
nicht fliissigen Agar 1 ) auch die Diffusionsgeschwindigkeit eine viel
geringere, was auf die Ringbildung noch begiinstigend einwirken mag.“
Es wird sonach die allzu starke Diffusionsgeschwindigkeit in fliissigen Nahr-
medien fiir deren hemmende Wirkung auf die Fruchtringbildung mit verant-
wortlich gemacht. Auch dieser Gedanke ist bereits friiher ausgesprochen.
In meiner oben zitierten Arbeit (1. c. p. 185) findet sich folgende Stelle:
„Bringt man in die Mitte einer mit Apfelsaft etwa 3 mm hoch ange-
fiillten Petri schale ein Sttickchen porosen, vorher steril gemachten Holzes
und impft hierauf sowohl die Fliissigkeit, wie das von ihr durchtrankte Holz
mit Sclerotinia - Sporen, so wird spater das Mycel auf dem Holz
fruktifizieren, in der unter gleichen Bedingungen stehenden Fliissigkeit aber
mehr oder weniger steril bleiben. Nur am Rande der Schale kriecht das Mycel
empor und hier auf der festen Unterlage fruktifiziert es auch.
Ich neige zur Ansicht, daB der Pilz durch Einwirkung irgendwelcher
Art das ihm zu Gebote stehende Substrat so chemisch verandert, daB Stoffe
entstehen, deren Einwirkung auf den Pilz die Fruchtbildung ausloscn. Bei
fliissigem Substrat verhindert aber die standig stattfindende Diffusion der
Fliissigkeitsteilchen untereinander die Ansammlung solcher Stoffe und dar
mit die Fruchtbildung."
In der gleichen Arbeit wurde bereits darauf hingewiesen (p. 182), daB
saure Nahrboden der Sporenentwicklung von Sclerotinia fructi-
*) Der Verfasser.
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Karl F. Kellermann,
g e n a weniger gunstig zu sein scheinen als neutrale, ferner wird auf den Ein-
fluB aufmerksam gemacht, den das Nahrmedium auf die Sporenbildung bei
Dunkelkulturen hat. Es heiBt dort (p. 184): „Auch Kulturen ini Dunkel-
kasten in Petri schalen zeigen hie und da torulierte Pilzraschen mit regel-
maBiger Sporenabschniirung. Aus der letzteren Beobachtung ergibt sich der
zwingende SchluB, daB sich die Sporenbildung nicht in enger Abhangigkeit
von dem LichteinfluB befindet. Diese Folgerung erhalt aber eine weitere
Stiitze noch dadurch, daB man durch gewisse Abanderungen des Nahrmediums
die Wirkung der Dunkelheit auf die Ausbildung der Fruktifikationsorgane
noch mehr schwachen kann. So entwickelten Kulturen auf neutralem Sub-
strat auch im Dunkeln besonders bei hoherer Temperatur auf der ganzen
Flache, vorwiegend aber im zentralen Teil, Fruchtpolsterchen mit regel-
maBiger Konidienbildung. Kulturen mit neutralem Substrat am Fenster
fruktifizierten auf der ganzen Flache mit nur schwacher Andeutung von
Ringen. Besonders schone Fruktifikationspolsterchen, aber ohne Ring-
bildung, erhielt ich im Dunkeln, wenn ich Plattenkulturen auf neutralem
Substrat bei erhohter Temperatur (ca. 30° C) ziichtete.“
Die Fragen nach dem chemischen EinfluB des Substrates und der
Temperatur auf die Konidien- bzw. Ringbildung, denen M u n k mit einigem
Erfolg beztiglich der Aufhellung ihrer kausalen Beziehungen nachgegangen
ist, sind also bereits in meiner Arbeit angeschnitten und teilweise experimentell
bearbeitet worden. Dariiber geht M u n k jedoch mit Stillschweigen hinweg.
Es liegt mir durchaus fern, den, wenn auch nicht in alien Fallen ein-
deutig beweiskraftigen Versuchsergebnissen Max Munks Abtrag tun zu
wollen. Doch wer wissenschaftlichen Boden bearbeitet, der beachte Vor-
frucht und Grenzsteine.
Uachdruck verboten.
The Present Status of Soil Inoculation.
By Karl F. Kellerman, Washington, D. C.
With 2 plates.
The general interest in the possibility of the use of pure cultures of the
symbiotic nodule-forming and nitrogen-fixing bacteria for the inoculation of
leguminous crops began in the United States with the experimental work
carried on in 1897 by Prof. J. F. D u g g a r, of Alabama. Although, generally
speaking, these experiments were unsatisfactory, they gave some promise
of the success of pure-culture inoculation provided adequate methods could
be developed for growing and distributing cultures of the proper bacteria.
Four years later an investigation of this problem was inaugurated by
Mr. W. T. S w i n g 1 e , of the United States Department of Agriculture,
and soon afterwards turned over to Dr. George T. Moore. It is to
this Department work of which I have had charge since 1905 that I shall
chiefly refer in discussing the present status of soil inoculation for it fairly
represents, I believe, the development of this work in this country.
With the development of synthetic media for growing the nodule or¬
ganism it seemed that the bacteria could be kept in good condition for almost
indefinite lengths of time, and that this had therefore solved the difficulties
which had interfered with the general success of cultures prepared by Nob be
and H i 11 n e r in Germany. A few cultures, forwarded to cooperators in
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The Present Status of Soil Inoculation.
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1903, were used with very good results, and in 1904 a general distribution
of cultures for various legumes was undertaken. During the course of the
next two years investigators at several of the State experiment stations
began working with these cultures, generally with slight success. This has
tended to create a prejudice against the pure-culture method of inoculation
which is unfortunate and I believe scarcely warranted.
Experimental work at this early stage was undertaken without a proper
conception of the limitations attending the successful use of pure cultures.
Many of the early experiments failed because the seed, though inoculated
and dried under careful supervision, was stored at some central point until
it could be shipped to the planter. Other experiments were probably lost
through improper preparation of the seedbed or from the use of legumes
which were unsuited to the soil or locality. In order to obtain success from
the pure-culture method of inoculation we have found that the seed-bed
must be prepared with care, the soil must be adapted to the growth of the legu¬
minous crop in question, and, as in the case of alfalfa growing on many lands
of the eastern United States, the soil must be brought into proper condition
by more or less heavy applications of lime. The old trouble of deterioration
of cultures in transit has been overcome by the use of the liquid cultures
which the Department of Agriculture has been sending out for the past six
years, though after the bottles are opened the cultures must be handled care¬
fully. The seed should be inoculated with a minimum quantity of culture
solution and should be planted as soon as it is dry enough to handle.
Enthusiasts on the subject of pure-culture inoculation insist that with these
precautions pure-culture inoculation is at least as certain as the use of soil from
fields where similar leguminous crops have been grown for extended periods.
Where the soil is well adapted to a leguminous crop I believe this point may
be a valid one; in soils not well adapted to a leguminous crop, however, there
seems to be no doubt that soil from old fields gives much better promise
of successful inoculation. It must be remembered, however, that the question
of inoculation is not the only one for a farmer to consider. It has been urged
that the danger of introducing troublesome weeds and serious plant diseases
by shipping soil from infested regions is a sufficient reason to deprecate a
general advocacy of soil inoculation. Most agronomists have felt that it is
comparatively easy to avoid the weed-infested regions in collecting soil for
shipment, and have considered the dissemination of plant diseases as a hypo¬
thetical objection and one that need not be taken seriously. The recent
discovery of the crown-gall organism which develops not only upon the
roots of orchard trees but also upon sugar-beets, salsify, tomatoes, and many
other plants, and whose tubercles, found on many oftheLeguminosae,
bear a dangerous resemblance to the desirable nitrogen nodules, offers a con¬
crete example of a plant disease which can be distributed by shipments of
soil, and which undoubtedly has been widely disseminated in this manner
during recent years.
The present status of pure-culture inoculation can therefore be stated
only in a somewhat negative manner, and may be briefly described as follows:
The method of pure-culture inoculation is less certain than inoculation by
the transfer of soil from old well-inoculated fields. It has, however, the ad¬
vantages of cheapness, greater ease of transportation and application, as well
as the important advantage of absence of the danger of introducing weeds
or plant diseases. 1 believe the time has now come to urge more experimental
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Karl F. Kellerman,
work on the part of investigators throughout the country. With greater know¬
ledge of local conditions and methods of handling different crops it should
be possible for these investigators to determine accurately for that region
the limitations of the successful use of pure cultures.
In the general distribution which we have carried on it has been im¬
possible to follow the details of the experimental work. With a carefully
worked out system of report collecting, however, we have been able to get
a general idea of the results secured by the farmers using our cultures. It
is rather remarkable in reading these reports to note what a large number
have totally lost the crop from drought, floods, or insect pests; in numerous
other cases the fields upon which the experiment was conducted were natu
rally inoculated and no marked difference was observed in the number of
nodules on the roots or in the general appearance of the inoculated and un¬
inoculated crop. These reports we class as doubtful. It is also our custom
at present to list as doubtful all experiments where entire fields are success¬
fully inoculated and no uninoculated seed is planted as a check on the efficacy
of the culture. These data for the past seven years give the following results:
Average percentage of success, 76; average percentage of failure, 24. If
the doubtful reports are included with the failures our percentage of success
is reduced to 38. I believe neither method of computation accurately repre¬
sents the value of these cultures to the farmer.
Naturally the prime essential in distributing pure cultures for inoculating
legumes is to distribute the proper organism. In 1907 Prof. G i n o d e’ R o s s i 1 )
published a description of what purported to be the causal organism of nodule
formation upon the Leguminosae, and stated that previous investi¬
gators had been experimenting with organisms which had no direct connec¬
tion with nodule formation or nitrogen fixation. After some delay I secured
cultures from Prof, d e’ R o s s i’s laboratory, but these cultures on being
opened in Washington were all found to be dead. I immediately asked for
additional cultures but as yet have not received them. A careful examination
of the organism present in d e’ Ro s s i’s dead cultures showed that they were
apparently identical in measurements and staining reactions to our own cultures
of the legume organism.
In addition, however, we have been able to secure inoculations of legu¬
minous plants when grown under absolutely sterile conditions with no organism
present except the one introduced for the purpose of producing nodules upon
the roots. Fig. 1 shows the nodules produced upon the roots of lima bean
in an experiment running twenty days. The seeds were carefully and thorough¬
ly sterilized and the plants were grown in flask in an agar medium. At the
end of the experiment isolations were made both from the agar medium and
from the nodules upon the roots, and only the typical organism identical with
the culture introduced was recovered. I believe, therefore, we have con¬
formed to the three rules of Koch regarding the specific nature of the organism
causing these nitrogen-fixing nodules. That we have the proper legume
organism would seem also to be sufficiently proven by the many thousand
successful inoculations which have been secured in various regions of the
United States through the use of our cultures.
I have carefully avoided using the designation Pseudomonas
radicicola in referring to the nodule-forming organism of the Legu-
') tlber die Mikroorganismen, welche die Wurzelknollchen der Leguminosen erzeu-
gen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 18. 1907. p. 289—314, 481—489).
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The Present Status of Soil Inoculation.
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minosae. In a recent publication 1 ) Dr. Erwin F. Smith in revie¬
wing the synonymy of Pseudomonas radicicola decides that
the organism which Frank 2 ) in 1879 described as Schinzia 1 e g u -
minosarum was in reality the nodule-forming organism and therefore
designates this organism Bacterium leguminosarum, although
suggesting, in accord with H i 11 n e r’s idea, that the nodule organism of
Pisum, Vicia, Lathyrus, etc., forms one species and that of
Lupinus, Ornithopus, and Glycine hispida forms a second
species.
During the past year, Mr. L. T. L e o n a r d, of my laboratory, has
succeeded in securing abundant inoculation upon soy beans and lupin as well
as upon alfalfa from a culture originally isolated from alfalfa and kept on
artificial media in our laboratory since 1906. Obviously, therefore, the no¬
dule-forming organism of all of the Leguminosae should be considered a single
species.
It should be remembered that according to Dr. S m i t h’s method of
classification the genus Bacterium is synonymous with the genus Pseu¬
domonas of Migula’s system of classification. In carefully reviewing
this literature I find that Michel W o r o n i n e*) in 1866 and 1867 des¬
cribed the vibrio-like bodies in the Leguminosae, and also described
as a separate organism what he took to be a filamentous fungus, and described
as Schinzia alni, occurring in the nodules found upon the roots of
alder.
Comparing the descriptions published by Woronine and Frank,
and especially when comparing the plates drawn by the two investigators,
it is obvious they were working with strikingly similar and presumably with
identical organisms; and it is probable, as Dr. Smith has pointed out in
the case of Frank’s investigations, that both investigators were dealing
with the zooglea strands of the nodule-forming bacteria. From my own
investigations I am convinced that the nodule-forming bacteria of the alder
are specifically identical with the nodule-forming organism of the Legu¬
minosae. If, therefore, we are to give any special credence to the inve¬
stigations carried on by Frank and Woronine, it is necessary to
discard the name leguminosarum and retain the name alni as a
specific designation for this species. There is ground, however, for reasonable
doubt whether these two investigators were in fact working with the nitrogen¬
fixing, nodule-forming organism, and this early work should consequently be
disregarded and the designation radicicola, applied to this organism by
Beijerinck in 1888, should be retained as being the first name which
is unquestionably applied to this species of nitrogen-fixing, nodule-forming
bacteria. In regard to the proper genus, Beijerinck classed this organism as
a bacillus though his description is of an organism bearing a single polar
flagellum. This description on the part of Beijerinck has generally been
*) Bacteria in Relation to Plant Diseases, Vol. 2. p. 97—146, Carnegie Instit. of
Washington. 1911.
*) F r a n k , B., tJber die Parasiten in den Wurzelanschwellungen der Papilio-
naceen. (Botan. Zeitg. Jg. 37. 1879. p. 378—387.)
# ) t)ber die bei der Schwarzerle (Alnus glutinosa) und der gewohnlichen
Garten-Lupine (Lupinus mutabilis) auftretenden Wurzelanschwellungen.
(Mem. de l’Acad. Imp. d. Sci. de St.-Peters bourg. Ser. 7. T. 10. 1866. p. 1—13.)
Observations sur certaines excroissances que presentent les racines de Taune et
du lupin des jardins. (Ann. d. Sci. Nat. Botan. Ser. 5. T. 7. 1867. p. 73—86.)
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Karl F. Kellerman,
accepted, and it is probably due to B e i j e r i n c k’s statement that Harri¬
son and Barlow 1 ) thought they had demonstrated a polar flagellum
by their so-called negative or slime method of staining. I have recently
succeeded in developing a fairly satisfactory method 2 ) for staining the flagella
of this organism. As is shown in Figs. 2, 3, and 4, the flagella upon the best
specimens are fairly numerous and peritrichous. The proper designation
of this organism is therefore Bacillus radicicola, as it was ori¬
ginally named although wrongly described by B e i j e r i n c k.
(Paper read before Society of American Bacteriologists, December 27,
1911, Washington, D. C.)
Bibliography of American studies.
Foreign investigations relating to the nodule-forming bacteria have been review¬
ed by Atkinso n 3 ), de’ Rossi 4 ), S m i t h 5 ), and Voorhees and L i p-
m'a n 6 ).
Alway, F. J., The importance of the inoculation of alfalfa an Nebraska upland soils.
(23rd Ann. Kept. Nebraska Agr. Exp. Sta. [for 1909] 1910. p. 3—20.) [Advises use
of soil for inoculating alfalfa.]
—, and Pinckney, R. M., The nitrogen content of inoculated and uninoculated alfalfa
plants. (23rd Ann. Kept. Nebraska Agr. Exp. Sta. [for 1909] 1910. p. 33—34.) [Re¬
ports higher nitrogen content of inoculated alfalfa plants.]
Atkinson, Geo. F., Contribution to the biology of the organism causing leguminous tuber¬
cles. (Bot. Gaz. Vol. 18. 1893. p. 156—166, 226—237, 257—266.) [Reviews litera¬
ture. Isolates and describes nodule-forming organism; produces successful inocula¬
tions from the use of pure cultures. Designates the organism Phytomyxa.]
Atwater, W. O., and Woods, C. D., The acquisition of atmospheric nitrogen by plants.
(2nd Ann. Rept. Storrs [Connecticut] Agr. Exp. Sta. for 1889. 1890. p. 11—51.) [Cer¬
tain leguminous plants reported to acquire large quantities of nitrogen from the air,
and this acquisition of nitrogen due to the presence of nodules on the roots. In most
experiments soil was naturally inoculated.]
—, —, The acquisition of atmospheric nitrogen by plants. (3rd Ann. Rept. Storrs
*) The Nodule Organism of the Leguminosae. Its Isolation, Cultivation, Identi-
fikation and Commercial Application. (Trans. Royal Soc. Canada. Ser. 2. Vol. 12. Sec.
4. 1906—1907. p. 157—237.)
*) The surface growth from an agar culture grown 24 hours at 28° C should be gently
agitated with sterile distilled water; killed in 8 to 10 per cent formalin, mixed with se¬
veral volumes of distilled water and centrifuged for 20 minutes at 3,000 revolutions
per minute. Decant the supernatant liquid, thus removing most of the bacterial slime
as well as the formalin solution. Add a few drops of distilled water to the sediment of
dead bacteria and agitate very gently until the water shows a faint clouding. Spread
this suspension upon thoroughly cleaned slides or cover slips and allow to dry. Fix with
gentle heat, mordant for 10 minutes at 80° C with a solution composed of 25 c. c. of 20
per cent tannic acid and 10 c. c. of 2 per cent potassium alum. For some species of bac¬
teria it is advisable to expose the preparation 1—2 minutes to a solution containing 1
per cent osmic acid and 1 per cent potassium alum before applying the mordant. Rinse
off the mordant in slowly flowing water and stain with magenta red. Heat the stain
until a metallic sheen covers the surface of the liquid; rinse carefully, dry, and mount
in balsam.
The essential points of this method are the sudden killing of a suspension or
liquid culture with strong formalin, and rinsing the dead bacteria through a quantity
of water by means of the centrifuge.
*) A t k i n s o n , Geo. F., Contribution to the biology of the organism causing
leguminous tubercles. (Bot. Gaz. Vol. 18. 1893. p. 156—166, 226—237, 257—266.)
4 ) de’Rossi, Gino, t)ber die Mikroorganismen welche die Wurzclknollchen
der Leguminosen erzeugen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 18. 1907. p. 289—314,
481—489.)
5 ) S ra i t h , Erwin F., Bacteria in relation to plant diseases. (Vol. 2. p. 97
bis 146. Carnegie Institution of Washington. 1911.)
6 ) V o o r h e e s , Edward B., and Lipman, Jacob G., A review
of investigations in soil bacteriology. (U. S. Dept. Agric. Ofs. Exp. Sta. Bui. 194. 1907.)
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The Present Status of Soil Inoculation.
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[Connecticut] Agr. Exp. Sta. for 1890. 1891. p. 12—14.) [Reports inconclusive ex¬
periments on inoculation of plants by use of infusions of inoculated soil.]
—, —, The acquisition of atmospheric nitrogen by plants. (Amer. Chem. Journ. Vol.
12. 1890. p. 526—545. Vol. 13. 1891. p. 42—63.) [Reports that leguminous plants
fix large quantities of atmospheric nitrogen if nodules develop freely upon their roots. ]
Billings, Geo. A., Report of the Dairy Husbandman. (26th Ann. Rept. New Jersey State
Agr. Exp. Sta. and 18th Ann. Rept. New Jersey Agr. Col. Exp. Sta. for year ending
Oct. 31, 1905. 1906. p. 357—358.) [Reports experiments with the use of soil for ino¬
culation. ]
Brooks, Wm. P., and Thomson, H. M., Nitragin, A germ fertilizer. (11th Ann. Rept.
Hatch Exp. Sta. Massachusetts Agr. Col. for 1898. 1899. p. 63—65.) [Reports ex¬
periments with Nitragin, generally with poor results. Suggests use of old soil for ino¬
culation. ]
Bnrtis, F. C., and Moorhoase, L. A., Alfalfa. (Oklahoma Agr. Exp. Sta. Bui. 71. 1906.)
[Advises use of soil for inoculating alfalfa.]
Bntx, George C., A test of commercial cultures for legumes. (Ann. Rept. Pennsylvania
State Col. for 1905—1906. Part 2. 1906. p. 193—204.) [Reports results with cultures
dried on cotton for distribution; inoculation of several species of legumes failed.]
Chester, Frederick D., The effect of dessication on root tubercle bacteria. (Delaware
Agr. Exp. Sta. Bui. 78. 1907.) [Shows that Pseudomonas radicicola has
little power to withstand drying on cotton or on glass.]
Clark, Lawrence T., Suggestions concerning legume inoculation. (Michigan Agr. Exp.
Sta. Bui. 96. 1898.) [Describes methods of preparing cultures for inoculation.]
Dnggar, J. F. t Experiments with crimson clover and hairy vetch. (Alabama Agr. Exp.
Sta. Bui. 96. 1898.) [Reports experiments with Nitragin; erratic results obtained.]
—, Winter pasturage, hay and fertility afforded by hairy vetch. (Alabama Agr. Exp.
Sta. Bui. 105. 1899.) [Discusses cultivation of hairy vetch. Reports successful ino¬
culation by distributing soil from old fields of English pea and wild vetch. Discusses
failure of inoculation by use of Nitragin.]
Evans, M. W., Field pea production in Washington. (Washington Agr. Exp. Sta. Bui.
99. 1911.) [Fields in Washington usually naturally inoculated. Aplication of either
soil or pure cultures advised.]
Ferguson, Meade, Soil inoculation with artificial cultures. (Virginia Agr. Exp. Sta. Bui.
159. 1906.) [Describes nodule-forming organism. Reports results of field experiments
with pure cultures, showing high percentage of success.]
F^ed, E. B., Results obtained from inoculating soy beans with artificial cultures. (Ann.
Rept. Virginia Agr. Exp. Sta. for 1908. p. 1909. 130—131.) [Reports successful ino¬
culation with pure cultures.]
Fred, E. B., Assimilation of nitrogen by different strains of Bacillus radicicola
in the absence of the host plant. (Ann. Rept. Virginia Agr. Exp. Sta. for 1908. 1909.
p. 132—133.) [Reports fixation of nitrogen by cultures of Bacillus radici¬
cola.]
Gage, George Edward, Biological and chemical studies on nitroso bacteria. (Centralbl.
f. Bakt. Abt. II. Bd. 27. 1910. p. 7—48.) [Reports isolation of nodule-forming bac¬
teria from soil.]
Galloway, B. T., Tests of commercial cultures of nitrogen-fixing bacteria. (U. S. Dept.
Agr. Ofs. of Sec. Circ. 16. 1906.) [Shows great variation in condition of commercial
cultures examined at this time. ]
Garman, H., Observations and experiments on clover, alfalfa, and soy beans. (Kentucky
Agr. Exp. Sta. Bui. 125. 1905.) [Reports soil naturally inoculated for clover, alfalfa,
and soy beans, though occasionally pure-culture inoculation is of some benefit.]
Goefimann, Charles A., Experiments with ”Nitragin,“ a germ fertilizer for the cultivation
of clover and clover-like plants; leguminous crops. (9th Ann. Rept. Hatch Exp. Sta.
Massachusetts Agr. Col. for 1896. 1897. p. 177—182.) [Reports results of experiments
with Nitragin; complete failure.]
Harding, H. A., and Prucha, M. J., The quality of commercial cultures for legumes. (New
York [Geneva] Agr. Exp. Sta. Bui. 270. 1905.) [Reports careful examination of com¬
mercial cultures of nodule-forming bacteria dried upon cotton for distribution, finding
most such cultures worthless.]
Harding, £L A., and Wilson, J. K., Inoculation as a factor in growing alfalfa. (New York
[Geneva] Agr. Exp. Sta. Bui. 300. 1908.) [Advises use of soil from old fields for ino¬
culation. ]
—. —, Inoculation and lime as factors in growing alfalfa. (New York [Geneva] Agr.
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KarlF. Kellerman,
Exp. Sta. Bui. 313. 1909.) [Soil inoculation advised in connection with application
of lime for successful alfalfa growing.]
Hartwell, B. L., and Pember, F. R., The gain in nitrogen during a five-year pot experiment
with different legumes. (Paper read at 22nd Ann. Meet., Soc. for Promotion Agr.
Sci., Columbus, Ohio, Nov. 14, 1911.) [Reports gain in nitrogen from several species
of legumes, well inoculated, grown under carefully controlled conditions in five-year
pot experiments.]
Hopkins, Cyril George, Alfalfa on Illinois soil. (Illinois Agr. Exp. Sta. Bui. 76. 1902.)
[Discusses value and cultivation of alfalfa crops. Advises use of soil from old fields
for inoculation.]
—, Nitrogen bacteria and legumes (with special reference to red clover, cowpeas, soy
beans, alfalfa and sweet clover, on Illinois soils.) (Illinois Agr. Exp. Sta. Bui. 94. 1904.)
[Describes nitrifying bacteria. Reports that soil from fields ofMelilotus alba
can be used for inoculating alfalfa fields.]
Kellerman, Karl F., Pure cultures for legume inoculation. (Science, N. S. Vol. 28. 1908.
p. 50—51). [Discusses report of North Carolina Agr. Exp. Sta. for 1906—1907, by
F. L. Stevens and J. C. Temple, giving reasons for their poor results.]
—, Flagella staining of Pseudomonas radicicola (B.) Moore. (Abs. in Science
N. S. Vol. 31. 1910. p. 554.) [Criticises so-called negative or slime method of demon¬
strating flagella. Describes artifacts which are identical with so-called flagella.]
—, Methods of legume inoculation. (U. S. Dept. Agr. Bur. Plant Ind. Cir. 63. 1910.)
[Brief outline of method of inoculating by means of old soil and by means of pure
cultures. ]
—, Nitrogen-gathering plants. (U. S. Dept. Agr. Yearbook for 1910. 1911. p. 213—218.)
[Discusses nodule type upon legumes'and non-legumes. Suggests that the causal organism
for the root nodules of all species of plants so far recorded is a single species. ]
—, The relation of crown-gall to legume inoculation. (U. S. Dept. Agr. Bur. Plant Ind.
Cir. 76. 1911.) [Reports occurrence of crown-gall upon alfalfa in several localities,
and suggests danger in shipping soil for inoculating alfalfa. Describes presumptive
tests for crown-gall bacteria.]
Kellerman, Karl F., and Beckwith, T. D., Effect of drying upon legume bacteria. (Sci¬
ence. N. S. Vol. 23. 1906. p. 471—472.) [Shows necessity for rapid drying and pro¬
tection from moist atmosphere when preserving vitality of cultures.]
—, —, Die Bakterien der Wurzelknotchen der Leguminosen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 16. 1906. p. 540.) [Describes cultural characteristics of strain isolated from
roots of various plants.]
Kellerman, Karl F., and Fawoett, Edna H., Movements of certain bacteria in soils. (Sci¬
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—, —, Progress in legume inoculation. (U. S. Dept. Agr. Farmers Bui. 315. 1908.)
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for inoculation. Gives reports of results of inoculation with pure cultures.]
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lates States showing natural inoculation of common leguminous crops.]
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The Present Status of Soil Inoculation.
49
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1902. 1903. p. 333—342.) [General discussion of the relation of the fixation of ni¬
trogen by legumes to the problem of nitrogen supply.]
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history of inoculation of legumes. Report of isolation and distribution of pure cul¬
tures of Bacillus radicicola, here designated Pseudomonas radici-
cola, with reports of the successful use of these cultures. ]
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Agr. Exp. Sta. for 1898. 1899. p. 208—212.) [Reports experiments with Nitragin;
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alfalfa growing and advises use of old soil for inoculation. ]
Otis,D. H., Root tubercles and their production by inoculation. (The Industrialist. Vol. 24.
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from old fields. Describes the form and development of nodules.]
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cessful inoculation of soy beans. Tab ulates States showing natural inoculation of soy
beans. ]
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Willd.) and of some other leguminous plants. (Proc. California Acad. Sci. Ser. 3.
Vol. 2. 1902. p. 295—328.) [Describes infection of roots through the root hairs, giv¬
ing rise to endogenous development of nodules from the same layer which forms lat¬
eral roots. Considers the relation of the bacteria to the host plant as true parasitism. ]
Penny, Charles L., The growth of crimson clover (Trifolium in car na turn.)
(Delaware Agr. Sta. Bui. 67. 1905.) [Reports gain in nitrogen from crops of crimson
clover. ]
Prucha, M. J. f and Harding, H. A., Quality of commercial cultures in 1906. (New York
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them to have little or no practical value.]
Robinson, T. R., The fertilizing value of hairy vetch for Connecticut tobacco fields. (U.
S. Dept. Agr. Bur. Plant Ind. Cir. 15. 1908.) [Shows great value of hairy vetch in
tobacco growing.]
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Ind.Cir.67. 1910.) [Reports methods of seed sterilization for laboratory investigations.]
Russell, H. L., and Moore, R. A., Inoculation experiments with alfalfa and soy beans.
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8ackett, Walter G., The association of Pseudomonas radicicola with Bacillus ramosus.
(8th Rept. Michigan Acad. Sci. 1906. p. 147—150.) [Bacillus ramosus is
reported to destroy Pseudomonas radicicola in sugar nutrient medium.]
Sayer, W. 8., Inoculation with nodule-forming bacteria. (Michigan Agr. Exp. Sta. Cir.
5. 1909.) [Advises use of pure cultures for inoculating leguminous crops.]
8chneider, A., A new factor in economic agriculture. (Illinois Agr. Exp. Sta. Bui. 29.
1893. p. 301—319.) [Describes nodule organism as R hizobium legumino-
s a r u m; designates varieties asRhizobium curvum and Rhizobium
m u t a b i 1 e ; considers Rhizobium mutabile most important. Reports
Rhizobium Frankii, var. majus, as capable of growing to a certain
extent in root cells ofZea Mays but not in A v e n a sativa. ]
Shamel, A. D., A new valuable cover-crop for tobacco fields. (Connecticut Agr. Exp.
Sta. Bui. 149. 1905.) [Describes value of Russian vetch. Advices inoculation by
means of pure cultures.]
Sheldon, John L., Tubercles on legumes with and without cultures. (West Virginia Agr.
Exp. Sta. Bui. 105. 1906.) [Advises against inoculation wdth pure cultures. Most
regions of West Virginia naturally inoculated.]
Zweftte Abt. Bd. 34. 4
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50
Emil Teisler,
Smith, C. D., and Robinson, F. W., Observations on the influence of nodules on the roots
upon the composition of soy beans and cowpeas. (Michigan State Agr. Col. Exp. Sta.
Bui. 224. 1905.) [Reports decided increase in percentage of nitrogen of inoculated
soy beans and cowpeas.]
Starnes, Hngh N., Some field notes on soil inoculation. (Georgia Agr. Exp. Sta. Bui. 71.
1905. ) [Most regions of Georgia naturally inoculated; use of cultures therefore not
advised. Suggests general cross-inoculation from different species of legumes.]
Stevens, F. L., and Temple, J. C. t The efficiency of pure culture inoculation for legumes.
(13th Ann. Kept. North Carolina Agr. Exp. Sta. for year ending June 30. 1907. 1908.
p. 48—57.) [In sterilized soil the authors secured slight inoculation by the use of
pure cultures. Many pure cultures were found to be dead or in very poor condition.
Reports pure culture inoculation as uncertain and unreliable.]
Stone, J. L., Alfalfa in New York. (New York [Cornell] Agr. Exp. Sta. Bui. 221. 1904.)
[Advocates the use of either cultures or old soil for inoculating alfalfa.]
—, Gilmore, John W., and Fraser, Samuel, Alfalfa, A report of progress, also an out¬
line of cooperative demonstrations for 1906. (New York [Cornell] Agr. Exp. Sta. BuL
237. 1906.) [Discusses alfalfa growing. Concludes that cultures dried on cotton are
unreliable. Reports that inoculation by use of soil from old fields uniformly serults
in successful inoculation.]
Voorhees, Edward B., and Lipman, Jacob G„ A review of investigations in soil bacteriol¬
ogy. (U. S. Dept. Agr. Ofs. Exp. Sta. Bui. 194. 1907.) [Reviews investigations in soil
bacteriology. ]
Woods, A. F., Inoculation of soil with nitrogen-fixing bacteria. (U. S. Dept. Agr. Bur.
Plant Ind. Bui. 72. Part IV. 1905.) [A discussion of the possibilities of inoculation
by means of pure cultures.]
—, The present status of the nitrogen problem. (U. S. Dept. Agr. Yearbook for 1906.
1907. p. 125—136.) [Discusses nitrogen fixation. Advocates pure-culture inoculation. ]
Woods, Chas. D., Alfalfa. (Maine Agr. Exp. Sta. Bui. 1906. p. 127—128.) [Alfalfa nat¬
urally inoculated when grown in Maine.]
—, and Bartlett, J. M., Field experiments in 1905. (Maine Agr. Exp. Sta. Bui. 126.
1906. p. 41.) [Considers the method of the preparation and shipment of pure cul¬
tures as unsatisfactory at this time; therefore, advocates inoculation by the use of
soil from old fields.]
Williams, C. G., Alfalfa culture. (Ohio Agr. Exp. Sta. Cir. 91. 1909.) [Advices inocula¬
ting with soil from old alfalfa fields or from soil where Melilotus alba has been
grown. ]
—, and Kyle, C. H., Alfalfa in Ohio. (Ohio Agr. Exp. Sta. Bui. 181. 1907.) [Prefers
inoculation with old soil the inoculation with pure cultures.]
Tafelerklirung.
Tafel I.
Fig. 1. Roots of lima bean grown in synthetic agar, inoculated with Bacillus
r a d i c i c o 1 a. X—4.
Tafel II.
Fig. 2. Bacillus radicicola isolated from nodules of garden pea. X—1500.
Fig. 3. Bacillus radicicola isolated from nodules of lima bean. X—1000.
Fig. 4. Bacillus radicicola isolated from nodules of alfalfa. X—1000.
Nachdruek virboien.
Azotogen, Nitragin oder Naturimpferde?
Von Dr. Emil Teisler, Dohna.
Die in Band 29 d. Zeitschr. von Dr. von Feilitzen veroffent-
lichten Impfversuche an verschiedenen Leguminosen auf neukultiviertem
Hochmoorboden haben in Band 30 eine „Kritik“ durch Dr. Alfred Kuhn
erfahren, die sich von der angeblich erstrebten „moglichsten Objektivitat“
ebensoweit wie von den Tatsachen entfemt. DaB dabei die friiheren M iB -
erfolge von Feilitzens bei wiederholter Priifung des Nitragin auf
Moorboden nahezu mit Stillschweigen iibergangen und dadurch die neuen.
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Azotogen, Nitragin oder Naturimpferde?
51
entsehieden wertvoUen Untersuchungen in ein falsches Licht geriickt werden,
daB die letzteren endlich eine von wissenschaftlichen Gesichtspunkten aus
voilig unzutreffende Erklarung und Beleuchtung erfahren, darauf naher
einzugehen, liegt fur uns kein AnlaB vor. Von Feilitzen wird wohl
selbst die Kuhn schen Einwendungen einer Richtigstellung und den „hef-
tigen Streit, in welchen die im Laboratorium geziichteten Reinkulturen mit
den im Moor vorhandenen Knollchenbakterien zu geraten“ pflegen, einer
Wurdigung unterziehen, obgleich diese Theorie K ii h n s wohl kaum zu
einem Streit der Meinungen AnlaB zu geben geeignet ist.
Jedenfalls aber darf die Tatsache keine Abschwaehung erfahren, daB
die im Handel befindlichen Impfstoffe Nitragin
und Azotogen, bei den Feilitzschen Versuchen unter
gleichen Umstanden n e b e n e i n a n d e r gepriift, recht
unterschiedliche Resultate ergeben haben. In tlber-
einstimmung hiermit stehen die Berichte von Dr. Simon: „Bei jenen Ver¬
suchen, bei welchen noch andere Impfstoffe zum Vergleich herangezogen
wurden, erwies sich das Azotogen den Impfstoffen Nitragin und Nitrobak-
terine als weit uberlegen 1 ' 1 ), und an anderer SteUe „die sowohl bei den ei-
genen Feld versuchen, als bei denen der praktischen Landwirte erzielten Re¬
sultate zeigten ohne jeden Zweifel, daB auch im letzten Versuchsjahre der
Azotogen-Impfstoff von keinem anderen an Wirksamkeit iibertroffen, meist
auch nicht annahernd erreicht wurde"*). Auf die genaueren Angaben dieser
Berichte kann hier nicht naher eingegangen werden, es seien nur folgende
Verhaltniszahlen zweier Serradellaversuche wiedergegeben:
V e r s u c h s a n s t e 11 e r ungeimpft
1909 = Kirchner- Birkenhain = 100
1910 = Landw. Schule, MeiBen = 100
Nitragin Azotogen
f 1 ii s s i g Erdkultur
104 170
140 280
Verfasser hat den von der Landwirtschaftlichen Schule in MeiBen aus-
gefuhrten Feldversuch mit Serradella-Einsaat in Winterroggen auf schwerem
Boden gesehen; in geradezu drastischer Weise hoben sich die Nitragin-Teil-
stiicke von der dazwischenliegenden, uppigen Azotogen-Parzelle ab, sie
waren den ungeimpften Pflanzen kaum merklich uberlegen. Derartige v e r -
gleichende Priifungen konnen aber allein, wie Dr. Simon in der
Deutschen Landwirtschaftl. Presse 3 ) ausfuhrt, ein zutreffendes Urteil iiber
die Gute und den praktischen Wert eines Impfpraparates ermoglichen.
Wenn Dr. Kuhn den Wert der von Feilitzschen Versuche herab-
setzen mochte durch den Hinweis, daB Nitragin als flussige Kultur, Azotogen
aber als Erdkultur benutzt worden sei, so ist dies unberechtigt, denn beide
Praparate fanden Anwendung in der Form, in welcher sie im Handel abge-
geben wurden und durch denselben bezogen waren. Die bei diesen und an¬
deren Versuchen erzielten unterschiedlichen Resultate widerlegen aber wohl
am besten die von Dr. K ii h n anderen Orts aufgestellte Behauptung, es
handele sich bei Abgabe des Azotogen um eine Nachahmung des Nitragin,
eine Behauptung, die angesichts der tatsachlichen Verhaltnisse und der Si--
m o n schen Mitteilungen 4 ) mit aller Scharfe zuriickgewiesen werden muB.
*) Sachs. Landw. Zeitschr. 1911. No. 16.
2 ) Sachs. Landw. Zeitschr. 1912. No. 2.
*) 1911. No. 22. p. 257.
4 ) a. a. O. In diesen werden auch ohne Hinweis auf Patentwiinsche oder sonstige
Reservate die Hauptgesichtapunkte mitgeteilt, welche fur die Herstellung der Azotogen-
Impfstoffe mafigebend sind.
4*
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52
Emil Teisler,
Was ist denn eigentlich Nitragin? Eine Bezeichnung fur Reinkulturen
von Knollchenbakterien der Leguminosen, wie sie darzusteflen Beijerinck
gelehrt hat. Es wurde im Jahre 1896 naturgemaB auch nicht dieser Impf-
stoff patentiert, sondern das Verfahre n 1 ), den fur die Leguminosen-
kultur bestimmten Feldboden mit jenen Kulturen zu impfen. Das von den
Hochster Farbwerken hergestellte Nitragin hat sich bekanntlich wenig be-
wahrt, seine Abgabe wurde bald wieder eingestellt. Nach Aufgabe des Pa-
tentes 2 ) ist das Verfahren dann Gemeingut geworden,
und an seiner Verbesserung sowie an der Vervoll-
kommnung des Impfstoffes haben zahlreiche For-
scher des In- und Auslandes mit mehr oder minder
groBem Erfolg mitgewirkt. Hierdurch hat sich dann mit der
Zeit die Bezeichnung Nitragin direkt auf Impfstoff und Impfverfahren iiber-
tragen, so daB heute irrtumlicherweise vielfach j e d e r Impfstoff schlechthin
als „ Nitragin" und das Verfahren, mit Bakterien zu impfen, als mit „Ni-
tragin impfen" bezeichnet wird. So ist denn auch dem Azotogen vielfach
der Namen „Neues Nitragin" beigelegt worden. Angesichts dieser Tatsachen
ist es schwer verstandlich, daB der Namenschutz Nitragin wieder erneuert
werden konnte. Es ist dadurch eine folgenschwere Verwirrung in die prak-
tischen Kreise getragen worden, zumal ja schon zwischen den beiden
Nitragin-Sorten, gelatinise Kulturen von Dr. H i 11 n e r und flussige
Kulturen von Dr. K ii h n , recht weitgehende Unterschiede grade in ihrem
praktischen Wert bestehen 3 ). Eine wirksame und sichere Unterscheidung
der verschiedenen Impfstoffe des Handels ist aber naturgemaB im Hinblick
auf den Gebrauchswert derselben dringend notwendig.
Die Kuhn sche „Definition des Begriffes Nitragin" beschrankt sich
auf eine Mitteilung der 3 verschiedenen Formen, unter denen der genannte
Impfstoff jetzt in den Handel kommt. Diese kurze Mitteilung enthalt jedoch
einige Ungenauigkeiten, welche der Richtigstellung bediirfen. Die alteste
Form der Knollchenbakterien-Reinkulturen auf festen gelatinosen Nahr-
boden ruhrt, wie schon gesagt, von Beijerinck her, der durch seine epoche-
machende Arbeit iiber die Bakterien der Papilionazeen-Knollchen 4 ) im Ver-
ein mit H e 11 r i e g e 1 s klassischen Untersuchungen iiber die Stickstoff-
*) Wie die Erteilung mancher Patent© im praktischen Interesse zu beurteilen ist,
zeigen die ernsten und mahnenden Wort© von Hofrat Prof. Immendorff, Jena:
„Das Deutsche Patentamt zeigt hin und wieder die Neigung, Dinge zu patentieren, die
nicht patentiert werden sollten. Es erteilt einzelne Patente, die nicht geeignet sind,
der Landwirtschaft zu niitzen, sondern erheblichen Schaden zu bringen. Zuerst zeigte
sich, soweit mir bekannt ist, diese Erscheinung beim Kalkstickstoff, indem der Cyanid-
Gesellschaft in Berlin nicht nur das Verfahren der Herstellung (dessen Patentierung
selbstverstandlich durchaus gerechtfertigt ist) sondern auch die Anwendung des Kalk¬
stickstoff s als Dungemittel patentiert wurde. Etwas Ahnliches haben wir neuerdings
mit der Patentierung des Demtschinskysche nVerfahrens erleben miissen. Es
ergibt sich jedenfalls aus diesen Erfahrungen die zwingende Notwendigkeit, fiir die groBen
landwirtschaftlichen Vereine und Gesellschaften, bei der Ankiindigung von Patenten
zu priifen, ob der Landwirtschaft nicht aus der Patenterteilung grolier Schaden erwachsen
kann, damit zur rechten Zeit energischer Einspruch dagegen erhoben wird.“
2 ) Dr. K ii h n spricht auch von einem den Hochster Farbwerken im Jahre 1906
erteilten Patent. Von diesem ist uns ebensowenig bekannt, wie von einem angeblich
das Nitragin betreffenden amerikanischen Patent (s. Prospekte der Firma K ii h n aus
den Jahren 1908 und 1909; in den neuen Prospekten fehlt der Hinweis). Die amerikanische
Patentschrift No. 570913 besitzt den Titel „Lift Or Hoist For Warenhouses“ und be-
zieht sich auf die Konstruktion eines Aufzuges.
3 ) Sachs. Landw. Zeitschr. 1912. No. 2.
4 ) Botan. Zeitung. 1888.
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Azotogen, Nitragin oder Naturimpferde ?
53
nahrung der Gramineen und Leguminosen 1 ) die Grundlagen geschaffen hat fur
das von Nobbe und H i 11 n e r in dielandwirtschaftlxche Praxis eingefiihrte
Verfahren der Impfung mit Reinkulturen an Stelle der schon seit Jahrhun-
derten geubten Erdimpfmethode. Die wertvollen Arbeiten der Tharandter
Vereuchsstation, Nobbes und seiner Mitarbeiter, sind bekannt, und bisher
kniipfte sich das Verfahren der Leguminosenimpfung mit Reinkulturen an
den Namen Nobbes und seines s. Zt. 1. botanischen Assistenten Dr. Hilt-
n e r, welch’ letzterer bekanntlich durch spatere Arbeiten sich um die Ein-
fuhrung und den Ausbau des Verfahrens die groBten Verdienste erworben
hat. Ganz neu und bisher in der wissenschaftlichen Literatur noch nicht
hervorgetreten ist aber die Behauptung Kuhns, daB Dr. H i 11 n e r
a 11 e i n als „der eigentliche Vater des Gedankens der Impfung mit Rein¬
kulturen von Knollchenbakterien anzusehen ist“. 2 ) Es ware doch dringend
erwiinscht, daB durch Stellungnahme von autoritativer Seite aus, einer Trii-
bung des geschichtlichen Bildes vorgebeugt wiirde! Gradezu einer Irrefuh-
rung kommt aber die Behauptung K tt h n s gleich, daB nachst der Agri-
kulturbotanischen Anstalt in Miinchen die Agrikulturwerke in Wesseling-
Koln die alleinigen Hersteller von Reinkulturen der Knollchenbakterien
auf festen Agar- oder Gelatinenahrboden seien. Derartige Kulturen kann
jeder herstellen, auch das Azotogen wird auf Wunsch in dieser Form geliefert,
und die Kgl. Sachs. Pflanzenphysiologische Versuchsstation hat seit vielen
Jahren Impfkulturen in gelatinoser Form hergestellt und abgegeben.
Die Kuhn schen Mitteilungen betreffend die Lieferung des Azotogen
mussen dahingehend erganzt werden, daB Erdkulturen von der Azotogen-
Firma bereits von Anfang an und nicht erst von Anfang Mai 1910 ab in den
Handel gebracht wurden; nur auf ausdriickliches Verlangen oder dort, wo
es sich um Gewinnung vergleichenden Materials handelte, erfolgte die Ab-
gabe von Gelatine- bzw. Agar-Kulturen, diese ebenso wie die Erdkulturen
zu dem Einheitspreise von 1,— M pro % Hektar. Das Nitragin der Firma
K ii h n wurde hingegen unseres Wissens in alien Annoncen und Prospekten
nur als fliissige Kultur zum Preise von 2,— M bzw. 4,— M angeboten und
auch fast ausschlieBlich in dieser Form abgegeben. In neuerer Zeit kam
dann noch eine ebenfalls fliissige „Exportqualitat“ fur 3,— M bzw. 6,— M
pro Vi Hektar dazu. Erst das Erscheinen des Azotogen veranlaBte die Firma
Kuhn zu ihrer, wohl sattsam bekannt gewordenen Reklame, deren Beur-
teilung und Wtirdigung ich mir versagen will. 8 ) In Annoncen wurde bekannt
gegeben, daB das Nitragin auch auf Wunsch „in fester unvollkommener
1 ) Beilageh. zu d. Zeitschr. d. Ver. f. d. Rlibenzucker-Ind. 1888. Novemb.
*) Die von Dr. K ii h n an anderer Stelle aufgestellten Behauptungen, daB es erst
„Prof. Dr. Hiltner gelungen sei, Kndllchenrein kulturen zu ziichten 44 , daB dieser „zuerst
mit kiinstlich geziichteten Bakterienkulturen Versuche angestellt babe 44 u. a. m. bedarf
wohl kaum der Kritik!
3 ) t)ber die Mittel, mit welchen eine „Firma geschaftsmaBig vorgehen muB, will
sie prosperieren“, sind wir anderer Ansicht als Dr. K ii h n , Die Met bode des Pra-
mierens giinstiger Impfresultate, gegen die sich Dr. von Feilitzen mit scharfen
Worten wendete, ist iibrigens nicht neu, sie wurde bereits von der amerikanischen Nitro-
culture-Company bei der marktschreierischen Anpreisung des im iibrigen nach den
Untersuchungen von Simon, Remy, Schneidewindu. a. noch vollig wert-
losen Impfstoffes Nitroculture angewendet. Da erscheinen die Worte von Geheimrat
Drude sehr zutreffend, der sagt: „Die freie wissenschafthche Versuchstatigkeit hort
leider da auf, wo der Handel um Gelderwerb mit alien seinen haBlichen Zugaben oft
genug nahe an Entstellung der in sorgsamer Arbeit gewonnenen Versuchsresultate streift,
mindestens dieselben da, wo sie ihm unbequem sind, einseitig und tendenzios zu ent-
stellen sucht.“
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54
Emil Teisler,
Form zu 0,75 M“ sowie „auf Wunsch wie friiher in garantiert gleicher Gute
wie die Dresdner Kulturen in Rohrchen zu 0,75 M pro % Hektar“ zu beziehen
sei. Im iibrigen aber blieb der alte Preis bestehen, auch nachdem die An-
preisungen zu der Bemerkung ubergegangen waren,“ billigster Preis pro
Morgen 0,75 M u und „ein Morgen Diingung mit Nitragin kostet durchschnitt-
lich 1,— usw. DaB diese ganzen Auslassungen sich direkt gegen das
Azotogen richteten, unterliegt wohl keinem Zweifel. Aber selbst wenn das
letztere sich nicht durch hohere Wirksamkeit bei den vergleichenden Ver-
suchen ausgezeichnet hatte, wiirde sein Erscheinen schon eine wertvolle
Wirkung dahingehend ausgeiibt haben, daB das „Diinge mit Luft“ Ver-
fahren eine wesentlich billigere KulturmaBnahme geworden ist. Eine Neben-
einanderstellung der Preise verschiedener Impfpraparate diirfte gewifi von
Interesse sein. Der Preis des Impfstoffes fur 1 Hektar betrug (Anfang 1910):
Azotogen fest, fiir Sachsen . . .
„ „ auBerhalb Sachsen
Nitrobacterine fest.
Nitragin fliissig, im Inland . . .
„ „ in Kolonien . . . .
Farmogerm fliissig .
Nitroculture fest.
kleine Samen
fiir groOe Samen
3,00 .It
3,00 Ji
4,00 „
4,00 „
5,60 „
5,60 „
7,50 „
15,00 „
11,00 „
22,00 „
21,25 „
21,25 „
40,00 „
40,00 „
In neuester Zeit erfolgt die Nitragin-Abgabe, je nach Form zum Preise
(pro ha) von 3,— M, 4,— M , 7,50 M und 11,— Ji, bzw. 15,— M und 22,— M
fiir grofle Samen; Preis und Form der Abgabe des Azotogen ist unverandert
gebheben.
Den fliissigen Nitragin-Kulturen aber wurde im wohltuenden Gegen-
satz zu dem Azotogen eine ganze Reihe von angeblichen Vorziigen nach-
geruhmt, auf daB sich der Landwirt mit Abscheu von der „unvollkommenen u
Form des letzteren abwenden und der fliissigen Form der Vorzug geben
mochte. Auch heute wird diese noch als „beste und langjahrig bewahrte
Art der Nitragin-Abgabe“ bezeichnet. 1 ) Dabei gibt aber Hiltner, von
dem doch Dr. Kiihn „alle Rechte das Nitragin betreffend erworben“ hat,
selbst, bzw. die seiner Leitung unterstellte Agrikulturbot. Anstalt in Miinchen
noch bis zur Stunde fiir die bayrischen Landwirte das Nitragin nur in jener
„unvollkommenen“ Form, d. h. als gelatinose Kultur ab I!! Geradezu humo-
ristisch mutet es aber an, wenn man weiB, daB die ganze Reklame von Dr.
Kuhn inkl. aller Zeugnisse usw. seinerzeit ausschlieBlich auf den von Hilt-
n e r mit eben dieser „unvollkommenen“ alten Form des Impfstoffes erzielten
Resultaten basierte, und daB fiir eben diese Resultate auch Dr. Hiltner
jenes Diplom der Ausstellung in St. Louis verliehen worden ist, das jetzt
Dr. K ii h n als Reklamemittel fiir das fliissige Nitragin dienen muB. Die
Form des letzteren ist im iibrigen nicht einmal neu, 2 ) sondern wird von ame-
rikanischen Stationen bereits seit iiber 10 Jahren hergestellt und an die Land¬
wirte abgegeben, obgleich dort auch heute noch „Praxis und Wissenschaft
ihr skeptisch gegeniiberstehen 11 .
Die von Feilitzen schenVersuchesuchtDr. K ii h n weiter durch den
Hinweis zu diskreditieren, daB es langst bekannt gewesen sei, „daB auf den
Hochmooren Jonkopings die Reinkulturen der Impferde gegeniiber ent-
J ) Beziiglich der Reinheit des K ii h n schen Impfstoffes 8. Lohnis u. Su-
Kucki, t)ber Nitragin und Azotogen. (d. Zeitschr. Bd. 30. p. 644.)
2 ) Genaue Angaben betreffend Herstellung der fliissigen Kulturen veroffentlich-
ten Harrison u. Barlow in dies. Zeitschr. Bd. 19. 1907. p. 436.)
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Azotogen, Nitragin oder Naturimpferde?
55
sehieden im Nachteile sind“. Das Nitragin K ii h n stellt aber „absichtlich
keine Reinkultur" 1 ) dar, auch ist es schlechterdings nicht einzusehen, wes-
halb Dr. Kuhn nicht den angeblich „schon lange gehegten Gedanken,
Knollchenbakterien in Erde abzugeben“, in die Tat umsetzte, 2 ) zumal ihm
ja die „nahen Beziehungen der Knollchenbakterien zum Humus schon lange
bekannt waren“ — oder aber — von weiteren nutzlosen Versuchen in Jon-
koping Abstand nahm.
Jenem Gedanken hat die Firma Kuhn nun im vorigen Jahre Ausdruck
gegeben, indem sie ein Jahr nach der Herausgabe der Azotogen-Erdkulturen
ihre Nitragin-Erde in den Handel brachte. Derselben wurde dort, wo sie
mit dem Azotogen gemeinsam zu nennen war 3 ), die Bemerkung beigeffigt
,,sie entbehrt noch umfangreicher praktischer Erfahrungen", kurz darauf
wurde dieselbe aber als „einfachste und praktischste Art der Nitragin-Ab-
gabe, fur Aufbewahrung und langeren Transport geeignet, fur gewisse Boden
sehr zu empfehlen“ bezeichnet. 4 ) Dieses Vorgehen hat wohl ebenfalls all-
gemein die gerechte Wfirdigung erfahren. Immerhin ist wohl kaum zu billigen,
daB das „Prosperieren einer Firma" Veranlassung dazu ist, ein noch unge-
niigend geprfiftes und bezfiglich seines praktischen Wertes doch immerhin
zweifelhaftes Praparat den Landwirten zu empfehlen. Im tibrigen stellt die
Nitragin-Erde ganz etwas anderes dar, als die Azotogen-Erdkulturen, sie
folgt den letzteren nur in der auBeren Form. Die Nitraginerde stellt „eine in
Erde aufgesogene Reinkultur von Knollchenbakterien" dar; uns vorgelegene
Dosen, der Azotogen-Packung tauschend ahnlich, enthielten einen ziemlich
dfinnflfissigen Erdbrei, welcher eine mannigfache Mikroflora beherbergte
und bei vergleichender Priifung im Vegetationsversuch nur geringen Impf-
erfolg bewirkte. Bei dem Azotogen ist aber der springende Punkt die K u 1 -
t u r auf Erde: die auf gelatinosen Nahrboden isoherten und reingeztich-
teten Knollchenbakterien werden zur Fortkultur und Vermeh-
r u n g auf gut durchlfifteten, voluminosen, nach besonderen Grundsatzen
ausgesuchten und frisch hergestellten feuchten Erdmischungen
k u 11 i v i e r t.
Die Kiihn schen Ausfiihrungen liber den Wert des Humus entbehren
jedenfalls nicht der Originalitat. Bredemann bespricht dieselben im
Botan. Zentralbl. 5 ) wie folgt: „Ftir die haufig beobachtete bessere Wirkung
der Erdkulturen gegenfiber den fltissigen oder Agar-Kulturen bringt Verf.
eine — wie es Ref. scheint — stark gewundene Erklarung: Bei Benutzung
der Erdkulturen zum Impfen komme gentigend viel angepaBter Humus in
den Boden (auf % ha zirka 20 gr. Impferde 1! Ref.), um den Bakterien gleich
von Anfang an einen hinreichenden Schutz zu gewahren, wahrend bei Ver-
wendung von flfissigen oder Agar-Kulturen die Entwickelung und Tatigkeit
der Bakterien erst nachdem sich genugend Humus im Boden gebildet habe,
vollauf eintreten konne". Die K fi h n schen Auslassungen werden aber
doch nicht die Tatsache aus der Welt schaffen, daB Simon die Bedeutung
l ) S. Prospekte der Firms Kuhn. Beziiglich des flussigen Nitragin's. L 6 li n i s
n. Sozucki a. a. O., beziigl. der gelatinosen Form s. Simon a. a. O.
*) DaB Dr. K ii h n lediglich die Befiirchtung, „dafi dadurch ein Kriterium fiir die
Echtheit verloren ginge“, abgehalten habe, erscheint unverstandlich, da in den flussigen
Nitragin-Kulturen dies Kriterium in noch viel geringerem MaBe gegeben ist, als in den
festen Erdkulturen.
a ) Mitt. d. D. Landw. Gesellsch. 1911. St. 15.
4 ) Prospekte der Firma K ii h n.
*) Bd. 117. 1911. p. 554.
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56
Karl F. Kelletman,
des Humus im Boden fur die Wirkung der KnoUchenbakterien erkannt und
darauf hingewiesen und dieses wichtige Moment dann auf Grand jahrelanger
Untersuchungen (seit 1900) in seinem Impfstoff Azotogen angewendet hat.
Es zeigt ubrigens von einem voUigen Mibverstehen der Simon schen Mit-
teilungen, wenn K ii h n sagt „trotz seines Resultates gibt Dr. Simon
seine Kulturen neuerdings nicht etwa in Watte, sondern nur noch in Erde
ab“. Dieser Bemerkung vorangeht die Mitteilung, dab Dr. Kuhn sich
bereits vor 6 Jahren mit Studien fiber die Humusfrage beschaftigt und die
Abgabe von KnoUchenbakterien in Erde schon langst ins Auge gefabt hat.
Der Zusammenhang, in welchen diese MitteUungen gebracht werden, scheint
(mit einer gewissen Absichtlichkeit?) auch auf einen Zusammenhang der
angeffihrten Tatsachen hinweisen zu soUen, was aber mit aller Scharfe als
vollig aus der Luft gegriffen zurfickgewiesen werden mub. Auch der Be¬
merkung K ti h n s gegenfiber, dab „Reinkulturen von KnoUchenbakterien
und sogenannte Erdkulturen unter normalen Verhaltnissen gleich gtinstig
wirken“, mfissen die Simon schen Untersuchungen Geltung behalten,
nach denen die Erdkulturen sich durch gesteigerte Wirksamkeit auszeichnen.
Dab im Obrigen die feste Form der Azotogen-Impfstoffe auch von anderer
Seite als ein Fortschritt begrfibt wurde, zeigen die Auberungen von L o h n i s,
Fischer u. a. sowie von praktischer Seite.
Es sei jedoch auf das Mab, in welchem sich die deutschen Impfstoffe
Nitragin-HUtner, Nitragin-Kfihn, und Azotogen-Simon praktisch bewahrt
haben, hier nicht naher eingegangen, vielmehr auf die einschlagige Literatur
verwiesen. Gerade diesen praktischen Wert der geprfiften Impfstoffe ffir die
Moorkultur zuerproben, war aber der Zweck der von Feilitzenschen
Untersuchungen, und die Kritik Kuhns an der MitteUung derselben mubte,
wenigstens soweit das Azotogen in Betracht kam, eine RichtigsteUung er-
fahren.
Nachdruek verboten .
The Permeability of Collodion Tubes.
By Karl F. KeUerman,
Bureau of Plant Industry, Washington, D. C.
With 3 Figs. i. Text.
In biological as weU as in biochemical investigations collodion dialyzing
membranes are frequently employed in the form of tubes or sacs. The
usual technique of their manufacture is briefly as follows:
Into a test tube of the desired size a collodion solution is poured. The
test tube is inclined and turned so that its sides are coated. It is then in¬
verted and the superfluous collodion is poured off. The test tube is now held
mouth down, usually supported by a coarse screen, and the collodion film
is allowed to dry. It is then filled with water and the collodion tube or sac
soon becomes loosened from the sides of the test tube and may be withdrawn
slowly and carefully.
Unfortunately, very little attention has been given to my suggestions
in the original description of this method, that the sacs should be dried for pe¬
riods of from five minutes to one hour, and that the short period of drying
makes a collodion membrane with power to dialyze rapidly;the longer period
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Kellevmnn , Soil Inoculation. Taf. I.
Centralhlatt fur Bakterioloqie Abt. II. Bd. .14.
V f erlag von Gustav Fiselier in Jena.
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The Permeability of Collodion Tubes.
57
makes a tough* tube but one which dialyzes much more slowly. Most investi¬
gators apparently assume either that the length of drying has little if any effect *
upon this essential quality of the membrane, or even that long drying is
necessary to produce a membrane which dialyzes easily. To demonstrate
the accuracy of the statement that the permeability of the collodion mem¬
brane, or the rate at which dialysis takes place through the collodion mem¬
brane, is decreased as the period of drying is lengthened two types of experi¬
ments were undertaken.
1. Tests were made of the rate of dialysis of tubes of similar size and
made from the same solution of collodion, but dried different lengths of time.
The following tabulation gives the average of ten experiments with each
grade of tube, each tube in the series being charged originally with 20 cubic-
centimeters of a normal solution of hydrochloric acid, colored with methyl
orange, and completely immersed in running tap water:
Table 1. Time required to dialyze to neutrality 20 c. c. of N/l hydrochloric acid.
Period of drying collodion
tube
Seconds
30—60
Min.
5
Min.
30
Min.
60
Hrs.
4
Hrs.
48
Time required to dialyze
to neutrality
Hrs.
16
Hrs.
36
Hrs.
120
Hrs.
240
Hrs.
340
Not reached after
30 days
2. Tests were made of the resistance to an electric current offered by
the collodion membranes when dried different lengths of time. For this
experiment two electrodes were mounted so that one-half inch of each ter¬
minal was immersed in a jar of tap water, and further, so that these terminals
were held rigidly three inches apart. The resistance offered to the passage
of an electric current was measured by a Wheatstone bridge. Collodion tubes
were now prepared as in experiment 1, and one after another was partially
filled with the tap water and slipped over one of the immersed electrodes
so that the level of the water in the collodion tube was the same as that in
the jar. The resistance offered to the passage of the electric current was
again measured. The difference in the resistance when the water alone is
tested and when one electrode is surrounded by the collodion sac is the mea¬
sure of the resistance offered by that area of the collodion membrane sub¬
merged in the water. Obviously, the measure of the dialyzing power of a
tube varies inversely as its electrical resistance. The following tabulation
shows the results of this experiment:
Table 2.
The electrical resistance of collodion tubes when dried different lengths of times.
Period of drying collo-
Seconds
Minutes
Minutes
Hours
dion tubes
30—60
6
60
I 48
Resistance of tubes
Ohms
80—100
i
Ohms
340—390
Ohms
2110—2655
Ohms
200 000 +
Contrary to the usual belief that the most satisfactory solution of collo¬
dion is prepared by adding 10 grams of gun cotton (nitro-cellulose) to a mix¬
ture of 50 cubic centimeters of absolute alcohol and 50 cubic centimeters
of sulphuric ether, I find it easier to prepare transparent and serviceable
sacs by using 100 cubic centimeters of absolute alcohol in making the solu¬
tion. With this mixture the collodion film inside the test tube does not dry
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58
Karl F. Kellerman,
"\
so rapidly, and accordingly does not so rapidly lose its permeability. For
preparing collodion tubes of moderate transparency and of great rapidity
of dialysis I employ a collodion solution prepared by dissolving 10 grams
of gun cotton in a mixture of 150 cubic centimeters of glacial acetic acid
and 50 cubic centimeters of absolute alcohol. I allow the test tube in
which I make the sac to drain about thirty seconds after the sides are
coated, then gently flow in water, twirling the tube in an almost horizontal
position; in a few minutes carefully slide out the sac, and wash in warm
running water for at least two hours to remove the acid retained in the
membrane. These tubes, of course, are not as strong as parchment tubes.
When a rigid tube is desired, such a
tube as is required for embedding pure
cultures in mud or in flowing streams,
I pour this acid solution of collodion
into a filter paper cartridge such as is
used in the S o x h 1 e t apparatus, twirl
the cartridge to coat its sides, drain
the superfluous collodion, and flow in
water to coagulate the collodion mem¬
brane as if making a sac in a test tube.
The collodion membrane is now firmly
supported by the filter paper cartridge
and the cartridge, with its semi-perme¬
able lining, is fastened to the base of
the tube of proper size as it if were
a pure collodion sac.
The results obtained with the more
or less thoroughly dried collodion sacs
in experiments requiring intraperito-
neal insertions indicate that for such
purposes a collodion membrane of
slight permeability is satisfactory. For
most purposes, however, and especially
in the study of the antagonism of diffe¬
rent species of bacteria, or of the
Fig. 1. Collodion sac containing beef broth diffusible products of growth of a
attached to glass tube and mounted in single species, the use of easily per-
bottle containing nutrient beef gelatine. meabletubes j believe to be neC e S sary.
The following experiments illustrate the differences recorded when working
with tubes of the two types.
Several tubes of different permeability were prepared and mounted as
in Fig. 1, beef broth being put into the collodion tube sac, and beef gelatine
into the bottle and surrounding the sac. These were sterilized, the gelatine
was allowed to harden, and the beef broth in the sac inoculated with either
Bacillus subtilis or Bacillus pyocyaneus, and grown
at 16° C. After 48 hours there was marked liquefaction of the gelatine sur¬
rounding the collodion sacs, which had a resistance of about 15 ohms, and
liquefaction was very marked after three days, as shown in Fig. 2. With
collodion sacs giving a resistance of about 750 ohms the gelatine remained
firm at the end of ten days, as shown in Fig. 3.
I have never used collodion tubes for periods longer than 30 days. If
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The Permeability of Collodion Tubes.
59
properly made all types will retain their bacterial integrity for this length
of time.
Kg. 2. Type of liquefaction caused by three days’ growth of Bacillus subtilis
and B. pyocyaneus within easily permeable collodion Bacs. In all experiments
the gelatine remained sterile.
Fig. 3. Absence liquefaction after ten days’ growth of Bacillus and B. pyocy¬
aneus within slightly permeable collodion sacs.
Summary.
1. Depending upon the technique of manufac¬
ture it is possible to make collodion tubes or sacs
either slightly permeable or very easily perme¬
able to solutions of electrolytes.
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60
Karl F. Kellerman, The Permeability of Collodion Tubes!
2. Gun cotton dissolved in acetic acid, with the
additions of a small quantity of a 1 c o h'o 1, is the best
solution of collodion for making easily permeable
collodion sacs. These sacs are rather fragile.
3. Measuring the electrical resistance of a collo¬
dion membrane is a convenient and rapid method
for determining its permeability.
4. The gelatine-dissolving enzymes of Bacillus
subtilis and Bacillus pyocyaneus diffuse slightly,
if at all, through collodion membranes of high elec¬
trical resistance; they diffuse readily through collo¬
dion membranes of low electrical resistance.
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Past. T. 10. 1896. p. 257—282.
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Fuller, C. A., The bacterial integrity of collodion sacs. (Journ. of Infect. Dis. Vol. 7.
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Miller, E. C, L.. On the administration of diptheria toxin in a collodion sac. (Journ. of
Infect. Dis. Vol. 8. 1911. p. 50—65.)
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Kongresse, Versa mmlungen etc.
61
Originalberichte Uber Kongresse, Versammlungen etc.
Meeting ot the Society of American Bacteriologists.
Washington 27—29. December 1911.
Edson, H. A. and Carpenter, C. W., The Green Fluorescent Bac¬
teria of Maple Sap.
Green fluorescent bacteria are the most important agents in the de¬
terioration of maple sap. These microorganisms feed upon the traces of
protein present in the sap but have little if any action upon the sugar. The
sap becomes cloudy with more or less green color and produces an inferior
quality of syrup and sugar.
Forty-two strains of this group of bacteria which were isolated from
maple sap, together with five cultures of known species from Krai and one
from Novy, were studied. The latter were: B. fluorescens albus,
B. fluorescens liquefaciens, B. fluorescens longus,
B. fluorescens mesentericus, B. fluorescens tenuis
and B. fluorescens putidis. The chief differences observed in
the entire series of cultures were in respect to the following characters: nit¬
rate reduction; growth on synthetic media; gelatin liquefaction, and casein
digestion in milk; hydrogen sulphide production; temperature relations.
Thirty-three strains of the fluorescent sap bacteria agree closely with
B. fluorescens liquefaciens; two strains resemble B. fluo¬
rescens mesentericus and seven strains are similar to B. flu¬
orescens tenuis.
Trax, E. C., Bacterial Variation due to Acidity and
Flow in the Youghiogheny River a t M c K e e s p o r t,
Pennsylvania.
The germicidal action of drainage from coal mines, containing as it
does free sulphuric acid and iron in solution, is indicated by its composi¬
tion.
Experiments made by the Department of Health of Pennsylvania lead
to the conclusion that „Mine water will prevent the growth of typhoid bacilli
after the lapse of one hour, and will markedly limit the growth of colon bacilli
so that they die off progressively and cannot be cultivated after 24 hours. 44
The acidity of the water in the Youghiogheny river is caused by the
acid mine drainage, an immense quantity of which is discharged into the
river and its tributaries. The reaction of the water at McKeesport ranges
from 20 parts per million alkaline during high stage of water to 39 parts
acid at low stage, and the bacterial life of the stream is directly affected
thereby.
The monthly averages of bacteria per cubic centimeter, acidity and
height of river, are given below for the year 1910:
Month 1910
Ave. Acidity
No. Bacteria per cc.
Stage of river
(a)
(b)
(c)
Jan.
11
31,000
5,3
Feb.
37
20,000
3,4
Mar.
36
21,000
3,1
April
52
12,000
1,8
May
23
2,000
1,6
June
6
6,500
3,3
July
65
205
0,7
Aug.
182
9
0,1
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62
Koiigresse, Versammlungen etc.
Month 1910
Ave. Acidity
No. Bacteria per cc.
Stage of river
(a)
(b)
(c)
Sept.
113
97
0,2
Oct.
240
240
0,1
Nov.
176
160
0,1
Dec.
29
2,400
2,0
(a) Acidity to methylorange in parta per million.
(b) 48 hrs. incubation at 20° C.
(c) Gauge height in feet at West Newton.
It can be stated in a general way that the bacterial numbers vary with
the gauge height of the river and inversely as the acidity. The acidity of the
water is controlled by the conditions of rainfall, run off, and flow in as much
as these are the factors which affect the dilution of the mine drainage. Allow¬
ing for the natural fluctuation of bacterial life in a flowing stream, the pre¬
sence of the mine water is responsible for a considerable reduction at all
times except during floods, when the water is alkaline, while during high
acidity the effect approaches sterilization.
Irwin, Ralph E., Water Sterilization by Emergency Chlo¬
rinated Lime Treatment Plants.
When emergencies call for the immediate sterilization of a public do¬
mestic water supply, temporary treatment apparatus may be constructed
by using barrels to mix and feed chlorinated lime into the suction main,
suction well or point where the water passes and thorough mixing is insured.
The solution may be mixed and settled in one barrel and fed from ano¬
ther via regulating valves. With this crude device water from large and small
streams, wells and springs have been disinfected and communities protect¬
ed from water borne disease.
Two examples are given showing the bacteriological results obtained
by treating similar spring waters that were infected and had caused epidem¬
ics of a water borne disease.
The first spring furnished 1 to 1.5 million gallons daily and was under
municipal control where political protection was given inefficient employees.
During a period of 115 days, bacteriological determinations were made show¬
ing the total number of bacteria and B. c o 1 i present in 85 samples of
untreated water from the spring, 70 samples of treated water as it left the
pump and 75 samples from taps about the city. On 8 days samples were
obtained showing B. c o 1 i in such large numbers that it was evident little
if any lime was being added. The results as a whole show, however, that
the prescribed 6 to 8 pounds of high grade chlorinated lime per million gallons
was sufficient to sterilize the water if added as directed.
The second spring furnished 3 to 3.5 million gallons daily and was under
strict corporate control with employees, obeying orders. During a period
of 103 days bacteriological determinations were made showing the total
number of bacteria and B. c o 1 i present in 36 samples of untreated water
from the spring and 36 samples of treated water from taps on the pump
or distributing system. The treated water showed excellent reductions in
total counts in every instance, and B. c o 1 i was absent throughout the
period of treatment.
With a crude device such as described, in the hands of efficient workmen
during emergencies, creditable results may be obtained and valuable pro¬
tection given.
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Kongrease, Versammlungen etc.
63
Conn, H. J., The Distribution of Bacteria in Certain
New York Soils.
Extensive work for two years with a certain clay loam at Ithaca has
resulted in the isolation and study of about five hundred cultures. These
cultures have been classified into thirty-four types, which are essentially
species. Grouping these types into six easily distinguished classes, their
relative frequency can be thus stated:
5—10% Spore-producing, rapid liquefiers, large rods. (e. g., B. subtilis and B.
mycoides.)
5—10% Non-spore-producing, rapid liquefiers; small rods with polar flagella,
(e. g., Ps. fluorescens).
40—70% Non-spore-producing, slow liquefiers; short rods, immotile (except one
with polar flagella); growing very poorly in ordinary laboratory media.
Ca. 10% Non-spore-producing, non-liquefiers; short rods, immotile or with polar
flagella.
Trace. Micrococci, like the last group physiologically.
15—45% Actinomycete8.
Of these six groups all are strict aerobes except a few in group 1; almost
without exception none produce gas from sugars; while acid production,
although common, is always very weak.
Each group comprises about seven or eight types, except the last two
in which there are but one or two types.
Thi3 year forty more cultures have been isolated from four other soils
elsewhere in the State. Two were clays, one a silt, and the other a sand.
With few exceptions these cultures seem to be the same kinds as those previ¬
ously studied, although the relative frequency of the types is different. This
suggests that there is a characteristic bacterial flora of soil. Accordingly,
an intelligent comparison of soils demands the development of a technique
to determine the relative abundance of the various lands of organisms.
Kelierman, Karl F. and McBeth, J. G., Soil Organisms which
Destroy Cellulose.
Our knowledge of cellulose destruction in soils is inadequate. 0 m e -
1 i a n s k y’s conclusions that cellulose is destroyed only under anaerobic
conditions and gives rise either to hydrogen or methane are erroneous.
Two species of cellulose-destroying and five species of contaminating
bacteria were isolated from 0 m e 1 i a n s k y’s hydrogen culture, and one
cellulose-destroying and two contaminating forms from his methane cul¬
ture; none of the three species showed any resemblance to 0 m e 1 i a n s k y’s
hydrogen or methane ferments. In addition to the species isolated from
0 m e 1 i a n s k y’s cultures eleven other species have been isolated from
various other sources, one of which belongs to the thermophile group.
Contrary to 0 m e 1 i a n s k y’s observation that cellulose-destroying
bacteria do not grow upon solid media, most of the species isolated were
found to grow readily upon such media as beef agar, gelatin, starch, potato,
and dextrose. Some of them have the power to liquefy gelatin. Although
several of these organisms were isolated under anaerobic conditions, they
grow equally well or better in the presence of air, which shows that the de¬
struction of cellulose by bacteria is an aerobic rather than an anaerobic process.
It is usually supposed that filamentous fungi are of little importance in
agricultural soils; these investigations show them to be at least as important
as bacteria in destroying cellulose. About seventy-five species of molds have
been isolated representing a large number of genera; species of Peni-
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64 Kongresse, Versammlungen etc.
cillium, Aspergillus und Fusarium are perhaps most nu¬
merous.
In the destruction of pure cellulose either by bacteria or molds in syn¬
thetic media the associative action of organisms which presumably have no
cellulose-dissolving enzymes frequently stimulates the growth of the cellulose
organism and increases its destructive power.
Stevens, F. L., Nitrates in Soils.
Nearly all text-books assert that nitrates are the chief source of nitrogen
supply for green plants. Recent experiments throw doubt on this assertion.
Attention was called to the need of tests bacterially and chemically controlled,
conducted under natural conditions, to determine what forms of nitrogen are
most readily available to the leading crop plants. Nitrification and denitri¬
fication were discussed. In particular question was raised as to the influence
of organic matter mixed with nitrates in fertilizers (a common practice) upon
loss by denitrification. Stress was laid upon the need of conducting tests
in soils, not in solutions.
Temple, J. C., Why do Some Soils NitrifyOrganicNitrog-
enous Substances and the Ammonium Salts of
Organic Acids Faster than They Do Ammonium Sul¬
phate or Ammonium Chloride?
Of 26 Georgia soils tested for nitrification, 24 were found to nitrify tankage
more readily than ammonium sulphate; in some cases the amount of nitrate
recovered from tankage was ten times that recovered when ammonium
sulphate was the source of nitrogen. Tankage, cotton-seed meal, cow pea
vines, gelatin, peptone, asparagin, urea, ammonium citrate, ammonium
oxalate, ammonium tartrate, ammonium bicarbonate, and ammonium hy
drate were nitrified faster than ammonium sulphate or chloride. This con¬
dition was not due to the nature of the nitrifying organism in the soil, as the
same thing held true when the nitrifying organisms were supplied as pure
cultures, obtained from a number of sources. When calcium carbonate was
added to the soil, ammonium sulphate was nitrified as well as any of the
other substances.
The explanation offered for this condition was that these soils (all of
the Cecil group) were acid, and that the soil organisms decomposed the sub¬
stances of organic origin in a way that more ammonia than acid was produced,
thus correcting the acidity and bringing about a condition favorable for the
growth of the nitrifying organisms. When ammonium sulphate or ammonium
chloride was added to the soil there was no chance for a similar decomposition
and the soils remained acid.
Sackett, Walter G. 1 ), BacteriologicalStudiesoftheFixation
of Nitrogen in Certain Colorado Soils.
The power to fix atmospheric nitrogen is a property common to many
cultivated Colorado soils.
This power is not confined to the fixation of nitrogen in solutions, but
is manifested in soils as well.
’’The rate of fixation of nitrogen obtained is sufficient to account for the
') S. a die demnachst in dieser Zeitschr. erscheinende Orig. Arbeit.
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Kongresse, Versammlungen etc.
65
nitrates found in the soil provided that it is nitrified. The rate of nitrification
obtained is sufficient to account for the formation of the nitrates found in
most cases, if not all of them.“
The nitrates formed are sufficient to destroy all vegetation, in one case
amounting to 172 tons per acre in the surface five inches.
The nitrogen-fixing power is not confined to any geographical locality
or class of sods, however, the adobe shale soils, both in a raw state and when
newly cultivated, possess little, if any, nitrogen-fixing power.
Excessive nitrates either destroy or greatly attenuate the nitrogen-fixing
flora of a soil.
A limited amount of soil nitrate does not seriously affect the nitrogen¬
fixing power of a soil.
Azotobacter chroococcum appears to be the dominant
nitrogen-fixing organism in the soils studied.
The dark brown color of the nitre soils is due, in a large part, to the
pigment produced by Azotobacter chroococcum.
Given a source of energy, the nitrate is the limiting factor in the pro¬
duction of the brown color.
In the presence of nitrates, Azotobacter chroococcum
develops a chocolate brown to black pigment; nitrites, in certain amounts,
produce similar results but to a less degree; nitrogen as NH 4 C1, (NH 4 ) s S0 4 ,
asparagin, and peptone has no effect upon this function.
The highly colored extracts obtained from certain nitre soils suggests
that the pigment of Azotobacter chroococcum may be soluble
in the alkaline soil waters.
Excessive soil moisture, by interfering with the growth of Azoto¬
bacter chroococcum, prevents the formation of the brown color
on the soil, and makes the fixation of atmospheric nitrogen impossible.
Excessive irrigation, too diligent cultivation, and the alkaline reaction
of our soils appear to favor unduly the growth of Azotobacter.
This paper is published in full as Bulletin 179 of the Colorado Experiment
Station, Fort Collins, Colorado.
Stewart, Robert, and Greaves, J. E., 1 ) The Movement of Nitric
Nitrogen in Soil.
In the work which has been conducted for eight years at the Utah Experi¬
ment Station upon the influence of irrigation water upon the production and
movement of nitric nitrogen in the soil, there has been observed a variation
in the nitric nitrogen content of the soil and the concentration of the soil
solution with the water applied, the crop grown, and with the season.
The soil upon which these investigations have been conducted is ideally
adapted both chemically and bacteriologically to support a rapid bacterial
action, yet the amount of nitric nitrogen present to a depth of ten feet does
not exceed three hundred pounds per acre.
Deposits of nitrates do occur in the country rock in widely distributed
areas in Western America.
The careful analytical work reported by Dr. Headden on the Com¬
position of Colorado soils indicates a close relationship between the nitric
nitrogen and chlorine content of these soils, indicating clearly a common
origin of these two elements.
*) S. a. die demnachst in dieser Zeitschr. erseheinende Orig.-Arb.
Zweite Abt. Bd. 34.
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60 Kongresse, Versammlungen etc.
Kellerman, Karl F. 1 ), The Present Status of Soil Inocu¬
lation.
The method of pure-culture inoculation is less certain than the use of
soil from old well-inoculated fields, but has, however, the advantage of
cheapness and greater ease of transportation and application, as well as the
important advantage of the absence of introducing weeds and plant diseases.
The crown-gall disease of fruit trees is the most conspicuous example of
disease which may be disseminated by soil transfer.
Reports received from farmers who have conducted inoculation tests
with cultures distributed by the Department of Agriculture during the past
seven years give an average of 76 per cent success and 24 per cent failure,
if only those reports are considered that make possible some determination
regarding the action of cultures. If previously inoculated fields, crop failures,
and such other doubtful cases are included with the failures our percentage
of success for this same period is reduced to 38.
The organism producing nitrogen-fixing nodules on the roots of legumes
has been isolated and cultivated since 1903; di’Rossi’s contention
that the proper organism had not been isolated prior to his work in 1907
appears without foundation.
By a new technique it has been possible to stain the flagella of this
organism. Instead of bearing a single polar flagellum it is supplied with
several peritrichic flagella. The proper designation of this organism, therefore,
is Bacillus radicicola.
Prucha, M. J., The Persistence and Vitality of Bacteria
on Alfalfa Seed.
The seeds of the common farm crops such as wheat, corn, peas, alfalfa,
etc., are extremely difficult to sterilize without killing the seed. It has also
been shown that the bacteria of disease are carried on beans and corn. It is
important to know to what extent bacteria may persist on the seed.
The following results were obtained from a quantitative and qualitative
study of alfalfa seeds.
Nineteen samples, grown and collected in 1909, from 11 different States,
have been studied for two years.
On fresh seed the germ content varied from 16,000 to 12 per seed. With
age the germ content decreases. A typical sample which when fresh had
7780 per seed, when 2 years old gave 340 bacteria per seed.
Simultaneous platings were made from the 19 samples and represen¬
tatives of each apparent group were determined according to the Society Card.
Of the 84 diiferent group numbers determined, 35 were Bacillus, 21 Bac¬
terium, 19 Pseudomonas, 1 Streptococcus and 8 Yeast. About y 3 of these
forms were widely distributed and many of them very persistent on the seeds.
Of the 84 groups, 68 were chromogenic, yellow being much the more common.
The samples from semi-arid regions gave especially brilliant colors. But 8
of the 84 groups were spore formers and the spore formers represent only
about one fifth of tne forms present at the end of two years.
The reduction in numbers of bacteria, with age, is due to a decrease
within each group, gradually the less numerous groups disappear. At the
end of two years tne most widely-distributed and most numerous group
is Bact. 211.3332533.— a non-spore former.
l ) S. a. die demnachst in dieser Zeitschr. erscheinende Orig.-Arbeit.
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Kongresse, Versammlungen etc.
67
This work will appear as a bulletin of the N. Y. Agr. Exp. Station,
Geneva, N. Y.
Duggar,B.M.,andPrucha,M.J., The Behavior of Pseudomonas
radicicola in the Soil.
This paper is in the form of a preliminary report on (1) the effects of
conditions, especially drying, on the vitality of the germ, and (2) the multi¬
plication of the germ in soil under the influence of various factors. The
results indicate that there are certain undetermined factors which seem to
affect vitality after drying, yet it seems certain that after the rapid or sudden
drying-out of soil cultures there remains a considerable number of living
organisms, the existence of which may be determined either by the direct
plate method, indirect plating (after inoculation into bouillon), or host inocu¬
lation. When soil cultures are directly and rapidly dried out the number
of organisms found by the plate method may be no more than about one-
twentieth of these present when the drying process is less complete, the
number remaining alive is much greater, and the life of the germ extends
over a considerable period of time.
Cultures of this germ in sterile soil (clay loam) after five days gave about
160,000,000 organisms per gram, which is considerably more than the number
found per cc. in a control bouillon culture. In certain experiments, sterile
and unsterile soils were mixed in various proportions, and the mixed material
thoroughly inoculated and compared with the check in sterile soil. The ad¬
dition of the unsterile soil inhibits multiplication of the legume germ as the
amount of unsterile soil is increased.
Ayers, S. Henry, Casein Media Adapted to Milk Analysis.
Casein Agar.
Preparation of one liter.
Casein solution. Agar solution,
300 cc. distilled water. 600 cc. distilled water.
10 gms. casein (Eimer and Amend c. p. casein prepared 10 gins, legar.
according to Hammarsten).
7 cc. normal sodium hydroxide.
After dissolving casein make up to
600 cubic centimeters.
To 300 cc. water (distilled) add
10 gms. casein (Eimer and Amende, p. casein prepared according to Hammarsten)
and 7 cc. normal sodium hydroxide.
Dissolve casein by heating to boiling. It is desirable to let this solution
stand for several hours to get a perfect solution. This is not necessary,
however. Make up volume to 500 cc. and bring the reaction of the solution
to between +0,1 and +0,2 Fuller’s scale. Do not allow this solution to
become alkaline to phenolphthalein or over — 0,2. If the casein is weighed
accurately and the normal solution accurate the reaction will be about + 0,2.
The agar solution is prepared by dissolving 10 gms. agar in 500 cc. of
water. Both casein and agar solution should be filtered then mixed. Tube
and sterilize in autoclave under pressure for 20 minutes; then cool the tubes
quickly in cold water or ice water. The final reaction of the medium will be
about + 0,1 Fuller’s scale. If the medium is alkaline, the bacterial growth
will be restricted. If the medium is more than + 0,1 some of the casein may
be precipitated during sterilization. The casein agar should be clear and
almost colorless when poured in a Petri dish. Sometimes the casein will be
6 *
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68
Kongresse, Versammlungen etc.
slightly precipitated during sterilization on the cooling but it is of no conse¬
quence since on pouring into plates the precipitate on account of its finely
divided condition becomes invisible.
The study of the bacterial growth on casein agar and infusion agar shows
the following points:
1. The 24 hours count at 37° on casein agar was almost always lower
than on infusion agar when raw milk is being examined. When pasteurized
milk is examined the casein plates showed a higher count in 37 per cent of the
samples.
2. After 6 days incubation at 30° C, out of 50 samples of raw milk
plated, 44 per cent of the samples showed higher counts on casein agar.
With 50 samples of pasteurized milk, 78 per cent of the samples showed a
higher count on casein agar.
3. From a study of the bacteria from about 50 samples of both raw
and pasteurized milk it seems that acid-forming bacteria do not develop
quite as well on casein agar. It does, however, favor the growth of the alkali
formers, the peptonizers and inert bacteria.
4. The number of peptonizing bacteria in a sample of milk may be deter¬
mined directly from a casein agar plate. After counting the plate it should
be flowed with N/10 lactic acid, this causes the precipitation of the casein
giving a white opaque plate except where the casein has been dissolved about
a colony of peptonizing bacteria. There is then left a clear zone around the
colonies of peptonizing bacteria which enables one to determine their numbers
in the sample of milk under examination. It has been found from a study
of a large number of samples that this method of determination is accurate.
Sugars may be added to the casein agar or the casein solution may be
used as a liquid medium without agar. It is believed that these media using
casein will be of considerable value in bacteriological milk analysis.
Clark, W r m. Mansfield, The Analysis of the Gases Produced
by One Hundred Cultures of Bacteria.
The purpose of these analyses was to furnish data for the identification
of gas-producing bacteria isolated from dairy products.
The bacteria were grown in a special form of culture bulb, evacuated
with a mercury pump after inoculation, sealed up and incubated seven days
at 30° C. The culture medium was a bouillon containing 1 per cent dextrose.
Exactly 5 cc. of this was used in each bulb.
The collection of the gas was made with an Ant.ropoff’ mercury
pump and the analyses were made with special burettes and H e m p e l
pipettes adapted for accurate analyses of small volumes.
The majority of the cultures analyzed gave a ratio of C0 2 : H 2 similar to
that of B. c o 1 i communis. Certain other distinct ratios were found.
These depend in large measure upon the volume of C0 2 , the hydrogen tending
to remain constant. Certain other relation ships are suggested tentatively
pending further investigation.
Rogers, L. A., and Davis, B. J., A Study of Gas-forming Bac¬
teria in Milk.
Cultures of gas-forming organisms have been isolated from milk and
other dairy products obtained in various parts of the country. These have
been studied with special reference to the relation between certain physiological
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Kongresse, Versammlungen etc.
69
reactions, as the fermentation of carbohydrates, and the amount of gas and
ratio of H 2 to C0 2 . Plotted on the frequency basis the H 2 : C0 2 ratio has given
four more or less distinct nodes, one at the ratio 1:1.1, one at 1:1.8, one
at 1:2.2, and one at 1: 2.7.
Arranged in a similar way, the amount of gas produced under given
conditions shows nodes at 4 cc., between 7 and 8 cc. and 17 cc.
Proper classification of the cultures shows a close correlation between
the Rj: C0 2 ratio and the amount of gas.
The gas ratio is further correlated in some cases with the fermentation
of certain carbohydrates.
The group giving a ratio of 1:1.6 to 1: 2.0 show a distinctly greater
ability to ferment saccharose, raffinose and starch than the group giving
the ratio 1:1.1. It is probable that these tentative groups are somewhat
heterogeneous and that further refinement by the use of new test substances
will bring out sharper distinctions.
Hastings, E. 6.. and Evans, Alice C., The Bacteriology of Ched¬
dar Cheese.
Will appear soon in bulletin form jointly from the Dairy Division, Bureau
of Animal Industry, U. S. Dept, of Agriculture and the Wisconsin Experiment
Station. (Secretary.)
Brown, Charles W., Some Actions of Microorganisms upon
the Constituents of Butter.
For this work one lot of cream, divided into two parts — one part
pasteurized at 160° to 170° F, the other not pasteurized — was churned and
the butter placed in storage at — 3° F to + 3° F. Of the 88 different species
of microorganisms, not including molds or the higher bacteria, isolated from
this butter 57 are bacteria (cocci, bacilli or spirilla) and 31 are yeasts. It
was noticed:
1. That 24 of the bacteria and 15 of the yeasts will grow on 12 per cent
salt at 20° C. 4 of these bacteria and 6 of these yeasts grow well on 12 per cent
salt at 6° C.
2. That the ratio of the number of species of liquefying bacteria to the
number of non-liquefying bacteria isolated from ordinary agar is the same
as the liquefying to the non-liquefying isolated from 12 per cent salt agar.
3. That 12 per cent of salt has a much more inhibitive action upon
the species of liquefying yeasts than it does upon the non-liquefying.
4. That the lactose in both the pasteurized and unpasteurized butter
decreased from 0.315 per cent and 0.325 per cent to 0.285 per cent to 0.290
per cent respectively in 428 days.
5. That 50 per cent of the decrease in lactose took place within the
first 10 days.
6. That when the butter was taken from storage at the end of 428 days
and placed at room temperature, very little further decomposition of lactose
occurred.
7. That the soluble nitrogen recorded in percentage of the total nitrogen
in the butter increased in 428 days from 6.25 per cent and 7.69 per cent to
6.29 per cent and 7.84 per cent for the pasteurized and unpasteurized respec¬
tively.
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70
Kongrease, Veraammlungen etc.
8. That the acidity of the pasteurized butter remained constant while
that of the unpasteurized increased from 25.5° to 33.9° (Fuller’s scale).
9. That when the growth upon synthetic agar was compared with the
growth upon the same agar to which 1 per cent butter fat — freed from
impurities by melting and decanting — was added, 9 species of the bacteria
showed a more luxuriant growth in the presence of fat, 11 were inhibited
and 37 were indifferent; while 20 of the yeasts grew more luxuriant, 5 were
inhibited and 6 indifferent.
Kinyoun, J. J.. and Deiter, L. V.. A Bacteriological Study of
the Milk Supply of Washington D. C.
A series of bacteriological examinations of the milk supply of Washington
D. C. were continued over a period of 14 months beginning in September 1910
and ending on November 1, 1911. The object of these examinations was
to ascertain as near as was possible the actual conditions of the milk supply
during this period so as to be able to formulate some means of its improvement.
Samples of milk were examined in accordance with the rules and methods
prescribed by the Laboratory Section of the American Public Health Asso¬
ciation and in addition thereto special methods were employed for the detection
of the colon group.
The results of this study were that the milk supply of Washington was
on the whole very unsatisfactory and was capable of a great improvement.
Nearly all the raw milk arriving in the city by rail had a very high bac¬
terial content, the average for all samples for the 14 months was 9,300,000
and in no instance was it below 1,000,000.
55 per cent the samples contained both colon and streptococci. The close
parallel between these two groups are looked upon by the writers as a sure
indication of dirty collection and imperfect handling.
The examinations of the ’’pasteurized 11 milk as it is purveyed is far from
satisfactory. This condition was due in a great measure in the imperfect
way in which the process was applied; or in the attempts of the dealer to
pasteurize an old or a dirty milk in order to sell it.
It has been clearly demonstrated by this study that a great amount
of the milk as supplied is collected under unfavorable conditions, and is imper¬
fectly or carelessly handled.
Harding, H. A., The Bacteriological Improvement of a
Milk Supply by Other than Laboratory Means.
Bacterial studies have shown that the essentials for the production of
cleaner milk are:
1. The utensils and the cow and her surroundings during the milking
process must be as clean as possible.
2. The milk must be cooled as promptly and as thoroly as possible.
The problem of the bacteriologists becomes: How to induce the production
of milk in accord with these essentials.
Attempts at securing this by establishing maximum permissible germ
contents are undesirable because:
1. We lack data for establishing the point at which germ content begins
to menace the public health;
2. We lack technique for determining the germ content of milk with
an accuracy demanded by such legal enactment;
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Kongreese, Vereammlungen etc.
71
3. Such enactment has slight educational value because it can not be
readily translated by dairymen into terms of their dairy practices.
The bacteriologists must translate the results of their studies into terms
of dairy practices, and this translation may well take the form of a score
card. If the valuation in this score card is correct the resulting score is an
accurate measure of the relative desirability of the dairy product.
Such a mathematical expression is valuable because it facilitates buying
and selling milk on the basis of quality.
In Geneva, N. Y., where the Cornell score card was taken voluntarily
by the milkmen as a basis of payment according to quality:
”Poor“ milk, originally one third of the total supply, decreased sharply
and disappeared after three years.
’’Medium 11 milk, originally about two thirds of the supply, decreased
sharply and disappeared after three years.
”Good“ milk, originally only five per cent of the supply, quickly dis¬
placed the two lower grades.
’’Excellent 1 * milk, previously unknown, was twelve per cent of the supply
after three years.
The details of this work are given in N. Y. Agr. Exp. Sta. Bui. 337.
This complete transformation of a municipal milk supply was accom¬
plished at a cost to the city of $ 500 per year.
The dairymen are desirous of furnishing the highest grade of milk for
which they can get a price proportionate to the quality. The first necessity
is a definition of the desired quality in terms which the dairymen can clearly
understand. The dairy score card is the most promising attempt in this
direction. The second necessity is the establishing of definite market grades
of quality in milk, so that the consumer can purchase intelligently and create
a commercial demand for a better article. The action of the New York Health
Department in this direction is commendable.
Any permanent improvement in a municipal milk supply must rest
upon conditions which make it more profitable to furnish a cleaner milk
than to furnish a dirtier one.
Ruehle, G. L.. The Principle of Vacuum Cleaning as Ap¬
plied to Dairy Cows.
The Object: A comparison of the results obtained by a vacuum cleaner
and by hand cleaning of cows. The points considered were (1) the effect
on the germ content of the milk. (2) the time consumed.
The Method: Two cows were cleaned each night by each method. The
groups were alternated on succeeding nights. Observations were made on
22 nights.
Effect on Germ Content.
Germ content per cc. from machine and hand cleaned cows.
1
Cow No. 1
Cow No. 2
Cow No. 3
Cow No. 4
Hand
Machine
Hand
Machine
Hand
Machine
1 _
1 Hand
Machine
No. samples
10
12
10
12
ii
a
11
11
Totals
20765
26459
1479
1624
2541
16309
3305
8297
Averages
2077
2205
148
35
231
1483
300
754
The general average for hand cleaning was 669 per cc.
99 9 » 99 99 machine 99 f9 1145 99 99
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72
Kongresse, Versa min] ungen etc.
Owing to the small number of cows per day, measurements of the time
required by each method was not satisfactory. However it was plain that
the vacuum cleaning consumed more time than hand cleaning.
As vacuum cleaning of cows took more time and gave poorer results,
it does not commend itself to dairy practice.
Results will appear in a Bulletin of the N. Y. Agr. Exp. Station.
Levy, Ernest C., Suggestion of a New Method of Stating
Composite Results of Bacterial Milk Counts.
Statement of the ’’average bacterial count 44 of milk samples in any
city is of comparatively little value on account of the influence of a few
samples, or even a single sample, of very high bacterial content.
The most approved method of statement of results has therefore been
to give the number of samples, and the percentage of samples, falling in each
of certain more or less arbitrary groups or classes, in the following manner:
CLASS A.
No. of
Per cent of
Samples
All Samples
Under 10,000
25
16,7
10,001 to 50,000
73
48,6
50,001 to 100,000
37
24,7
100,001 to 250,000
9
6,0
250,001 to 500,000
3
2.0
over 500,001
3
2,0
Total
150
100,0
This method, while of more real value than a mere statement of average
count, is too cumbersome. In order to get around these difficulties, a new
method of statement — the ’’bacterial index 44 — is suggested. To each of
the groups above shown a rating value is given, as follows:
CLASS B. Suggested Rating
Figure for Raw
Milk
Under 10,000 100
10,001 to 60,000 90
60,001 to 100,000 75
100,001 to 250,000 50
250,001 to 499,000 20
Over 500,000 0
If we apply this method to the hypothetical 150 samples given under A,
we get the following:
CLASS C.
Rating
No. of samples
Product
Figure
in each Class
+
Under 10,000
100
25
2,500
10,001 to 50,000
90
73
6,570
50,001 to 100,000
75
37
2,775
100,001 to 250,000
50
9
450
250,001 to 499,000
20
3
60
Over 500,00
0
3
0
Totals 150
12,355
“Bacterial index”
82,4
The bacterial index thus arrived at takes into account the number of
samples falling in each class, but at the same time enables us to state our
results in a single figure, and this figure is not unduly influenced by exceptional
samples. The method itself is believed to be of real value, but the rating
figures given are only suggestive and, if the method is adopted for general
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Kongreese, Versammlungen etc.
73
use, proper rating figures should be agreed upon after careful consideration
by some competent body of bacteriologists.
In applying the method of statement to samples of pasteurized milk,
a different set of rating figures should be used. We know less about this than
about raw milk, but the following ratings are given as illustrative:
CLASS D.
Under 100
101 to 500
501 to 1,000
1,001 to 5,000
5,001 to 9,900
Over 10,000
Suggested Rating
Figure for Pas¬
teurized Milk
100
90
75
50
20
0
An additional advantage of using the bacterial index in stating results
for pasteurized milk samples is that we get around the danger of having
misleading comparisons made between the bacterial counts of raw and
pasteurized milk. Instead of this, with proper rating figures for each kind
of milk, we can compare any group of raw samples with ideal raw mil k and
any group of pasteurized samples with ideal pasteurized milk.
Stokes, William Royal, and Hachtel, Frank W., The Control of
Pasteurized Milk by Physical and Bacterial Stan¬
dards.
The article after emphasizing the importance of the control of the pasteuri¬
zation of milk and of milk after it has been pasteurized described the bacterial
reduction obtained through the pasteurization of milk by means of the so-
called ”slow“ and ’’rapid 11 methods. It then mentioned the physical and
bacteriological standards for the control of pasteurization which were esta¬
blished by Koehler and T o n n e y of Chicago. The minimum temperature
requirements for the continuous or rapid type of pasteurization are 160° F
(71° C) for one minute, and for the slow or ’’holding 41 method 140° F (60° C)
for twenty minutes. These requirements have been adopted since the tubercle
bacillus is destroyed under such conditions, and this is considered as a sani¬
tary index of efficient pasteurization. At the bacteriological standard they
require that there should be a reduction of 99 per cent of the bacteria after
pasteurization as compared to the raw milk, but this is not strictly applied
if the bacteria are less than 100,000 per cc. Koehler and T o n n e y
have also shown the percentage of reduction during the various stages of
pasteurization by the rapid method varying between 150° F and 164° F,
and by the slow method varying between 143° F and 150° F. The bacterial
count even in the bottled milk at the end of both processes showed a bacterial
reduction of about 99.5 per cent, with the exception of the bottled milk in
the rapid method which only showed a reduction of 98.75 per cent.
This article, then citing the work of the authors, shows an average
reduction by pasteurization in Baltimore of 99.4 per cent by the rapid method
and 99.1 per cent by the slow method. There were fewer counts made of the
rapid method (96) than by the slow method (146), and the counts of the
raw milk by the rapid method were much higher.
The writers have also studied the percentage of cases in which the colon
bacillus was present before and after pasteurization in 1 cc. or in 1/10 cc.,
and their results were as follows:
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74
Kongresse, Versammlungen etc.
Showing percentage of cases in which colon bacilli were present before and after
pasteurization.
Rapid Method
Slow Method
Number of
Examina¬
tions
Colon Bacillus
Present Before
Pasteurization j
in 0,001 cc.
Colon Bacillus
Present After
Pasteurization
in 1 cc.
Number
of Ex¬
amina¬
tions
Colon Bacillus
Present Before
Pasteurization
in 0,001 cc.
Colon Bacillus
Present After
Pasteurization
in 1 cc.
96 !
45 | 46,8%
| 48 | 50,0%
146
86 | 58,9%
87 | 59,5%
Number of
Examina¬
tions
Colon Bacillus
Present Before
Pasteurization
in 0,001 cc.
Colon Bacillus
Present After
Pasteurization
in 0,1 cc.
Number
of Ex¬
amina¬
tions
Colon Bacillus
Present Before
Pasteurization
in 0,001 cc.
Colon Bacillus
Present After
Pasteurization
in 1 cc.
33
22 66,6%
7 21,2%
93
68 73,1%
42 | 45,1%
The article then considers the recontamination of pasteurized milk,
showing by the work of Koehler and T o n n e y that while the average
count from a large number of freshly pasteurized milks was only 125,000,
yet the average count from pasteurized milk one day old was 602,000 bac¬
teria per cc. Some of this milk showed counts varying between 1,000,000
and 4,800,000 per cc. These authors think that this recontamination can
best be obviated by a strict enforcement of a maximum standard for the
temperature of milk of 50° C.
The conclusions are that the physical and bacterial standards of
Koehler and T o n n e y are reasonable, and that the question of an
additional safeguard establishing a maximum amount in which colon bacilli
can be present in pasteurized milk is still open for debate.
Schorer, Edwin Henry, Recent Developments in Pasteuri¬
zation of Milk for a General Market.
Pasteurization is employed legitimately to destroy pathogenic organisms
of diseases transmitted through milk and to preserve milk so it may be trans¬
ported when properly refrigerated to localities where fresh milk is not ob¬
tainable. The process is used fraudulently to give low bacterial count to
dirty milk, a redemption process, and to make milk keep in a manner similar
to that of carefully obtained milk. In any event the process depends on
heating milk to a temperature for a sufficient period of time to destroy the
offending microorganisms. For fraudulent purposes it is only essential that
a large percentage of bacteria be destroyed while if milk is to be rendered
free from possibility of causing infection, it is imperative that all pathogenic
organisms be killed.
The entire process is based on scientific investigation but unfortunately
the results obtained in the laboratory are not obtained in the pasteurization
of milk for the market. Pasteurization of market milk must either be done
in the bulk before bottling and capping or else in sealed bottles. Bulk
pasteurization does not prevent reinfection and pasteurization in the bottle
is expensive and time consuming.
While the primary object of the pasteurization of milk should be to
destroy pathogenic bacteria, determination of the accomplishment of this
object is a relatively difficult and slow process. For this reason the reduction
in numbers of bacteria in milk is taken as evidence of efficiency of pasteuri¬
zation. It is generally claimed that pasteurization kills the lactic acid organisms
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Kongresse, Versammlungen etc.
76
and leaves the spores of peptonizing and putrefying bacteria. In the United
States, however, pasteurized market milk coagulates sooner than does certified
milk and peptonization occurs more frequently in the best grades of raw milk
than in pasteurized market milk.
It cannot be hoped that pasteurized dirty milk can be made as good as
pasteurized clean milk nor can a uniform product be expected as the result
of pasteurization of market milk. While the higher grades of raw milk quite
consistently have a low bacterial count, still they show a marked variation
in flora. This same variation is observed in pasteurized market milk.
The technique in the laboratory does not prevail in the dairy and while
pasteurization in sealed bottles can be made to represent laboratory methods,
pressure for time may lead to over- or underheating and shortening of the
length of time of pasteurization. While heating to 140° F for twenty minutes
is sufficient in the laboratory to destroy pathogenic organisms, commercial
conditions and mechanical devices are such that pasteurization should be
carried on at a higher temperature and for a longer period of time.
The most efficient method of pasteurization is that under official super¬
vision, controlling the quality of the milk pasteurized, pasteurization in the
sealed bottle at 145° F for thirty minutes, allowing at least thirty minutes
to heat the milk to the pasteurizing temperature, and labeling such milk
properly. This will insure sufficient temperature to destroy pathogenic
bacteria, will inactivate the ferments but little, leave.a good cream line and
give a preferred milk.
Rettger, Leo F.. A Panum Incubator with Important
Modifications.
In the construction of an incubator designed to meet the general needs
of a bacteriological laboratory, the Panum model as described in K1 o c k e r’s
’’Fermentation Organisms' 1 was chosen. The construction work was entrusted
to a skilled coppersmith in New Haven. Copper was used throughout, except
in the hinges of the doors which are of brass, and the outer wall of the incu¬
bator, which was made of one-inch wood. Three inches of felt were packed
between the outer and inner walls. Instead of being provided with four large
outer doors which are fastened by hinges on the floor of the incubator, the
incubator has eight doors, two for each main, square, compartment. The
doors are in pairs, they swing on hinges and close in such a way that one
door fits closely against the other. The doors are about three inches thick,
and at the same time light in weight, as the space within the two walls is filled
with air. Each of the eight compartments, excluding the refrigerator, is
further provided with a glass door which is easily removed. A gas safety
lamp is the source of heat for the blood temperature end of the incubator.
The compartment which is heated directly by the flame is surrounded com¬
pletely with water. The water jacket is connected with a small water container
which is made of copper. As the gas pressure is fairly uniform, this arrangement
has given entire satisfaction. A Reichert thermo-regulator is installed.
When the refrigerator end is kept well supplied with ice, the incubator is
remarkably efficient. The temperature in the different compartments is practi¬
cally constant. This has been demonstrated particularly in a long series of
experiments in which frequent and painstaking determinations were made.
All abstracts have been supplied by authors unless otherwise stated.
Charles E. Marshall (East Lansing, Mich.).
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76
Bakteriologische and g&rungspbysiologisohe Institute etc.
Originalreferate aus bakteriologischen und gSrungsphysiologi-
schen etc. Institute^ Laboratorien etc.
Aus der staatlichen landwirtschaftlichen Versuchsstation in Sofia (Bulgarien).
tJber eine unbekannte Brotg&rung.
Von Ch. J. Kiiliimoff.
Es ist wohl bekannt, daB die Brotgarung ein biochemischer ProzeB ist
und daB bei den chemischen Veranderungen der mehligen Materialien die
niedrigsten Mikroorganismen (Pilze und Bakterien) eine sehr wichtige Rolle
spielen.
Bis jetzt sind folgende Brotgarungen untersucht worden: Mehlteig-
garung, Sauerteiggarung und Hefenteiggarung. liber diese Garungen ist
eine Reihe von chemischen und mykologischen Untersuchungen veroffent-
licht. Es gibt in der Literatur gar keine Andeutung iiber eine spezielle Brot¬
garung, welche in Bulgarien und der Tiirkei sehr verbreitet ist, und bei der
das sogenannte Kicher-Brot (nahuten Chleb, Simit, Gewrek) gewonnen wird.
Das Kicher-Brot wird auf folgende Weise zubereitet: ca. 20 g Richer
(Cicer arietinum) werden in einem Porzellanmorser grob zerkleinert,
in einen Topf gebracht, mit y 2 g Kochsalz gemischt und das Ganze wird mit
% 1 kochendem Wasser iibergossen. Man umwickelt den Topf mit einem
wollenen Tuch und la§t ihn so bei einer Temperatur von 35—40° stehen.
Nach 12—15 Stunden beginnt die Garung, die Fliissigkeit wird stark schau-
mig und dabei tritt Gasentwicklung ein. Man dekantiert nachher die Fliissig-
keit, gibt etwas Weizenmehl dazu und knetet es zum Teig. Der so erhaltene
Teig fiihrt den Namen „Kwassez“. Letzterer wird anstatt Sauerteig oder
Hefe zur Kicherbrotbereitung verwendet.
Das Kicher-Brot wird aus feinstem Weizenmehl bereitet, schmeckt an-
genehm und hat ein feines Obstaroma.
Die garende Fliissigkeit hat eine gelbliche Farbe, sauren Geruch und
farbt blaues Lakmuspapier rot. Sie zeigt 0,14 Proz. Sauregehalt (Milchsaure);
nach 24 Stunden bereits 0,16 Proz., nach 80 Stunden 0,2 Proz. Mittels Jodo-
formreaktion konnte man das Vorhandensein von Athylalkohol nachweisen.
Das bei dieser Garung entwickelte, farblose Gas, erwies sich als ein Gemisch
von Wasserstoff und Kohlendioxyd ( 6 / 7 Wasserstoff und x / 7 Kohlendioxyd
in Volumina). Methan konnte nicht nachgewiesen werden.
Bei der mikroskopischen Untersuchung der garenden Fliissigkeit konnte
man an beiden Enden abgerundete Stabchen beobachten. Fast stets waren
sie zu zweien verbunden und mit hellen Polkijrnchen versehen. Die Stab¬
chen waren 3,5—4,5 n lang und 1—1,3 p. breit. Sie farbten sich sehr leicht
mit Fuchsin und Methylenblau.
Die Bakterien wurden auf folgcnden Nahrboden geziichtet: F1 e i s c h -
Agar-Platte. Zwei Tage nach der Impfung erscheinen bei einer Tem¬
peratur von 21—22° C glanzende, kartoffelfarbige Flecken, die zuerst rund
und nach einiger Zeit spitzenartig waren. Die Kulturen, welche bei 40° C
geziichtet wurden, hatten baumartige Verzweigungen. Nach 5 Tagen ent-
wickelten sich zylindrische Sporen. Im Agar-Stich entwickelten sich die
Bakterien radial und senkrecht zu dem Stichkanal.
In beiden Fallen beobachtet man unter dem Mikroskop Stabchen, welche
identisch mit denen aus der Kicherfliissigkeit sind.
Fleisch-Gelatine. Die Bakterien entwickeln sich fast gar nicht.
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. Beschadigungen und Krankheiten der Kulturgewachse.
77
Nur in seltenen Fallen konnte man runde Flecken entdecken, die Gelatine
verfliissigte sich dabei sehr stark.
Kartoffeln. Die Kolonien bildeten glanzende Tropfchen, welche
nach 8—10 Tagen ganz trocken und spitzenartig waren. Die Kartoffeln
selbst farbten sich hie und da violett.
Bouillon. Die Bakterien entwickeln sich nach 2 Tagen in Form
eines Hautchens, welches auf der Oberflache schwamm. Unter dem Mikro-
skop konnte man groBere Stabchen als die normalen beobachten: Lange
5—6 [j., Breite 1—3 p.
In einigen Glaschen bildete sich eine feste Haut, die schwer zu zerreiBen
war. Diese Haut war ein Gewebe aus langen Faden, zwischen denen hie und
da auch 0,5—0,7 p breite Stabchen zu finden waren.
Milch. 2 Tage nach der Impfung, bei einer Temperatur von 20—22°
C gerinnt die sterile Milch kaseartig, spater bildeten sich gasformige Blaschen.
Aus den vorbeschriebenen Beobachtungen sieht man, daB man bei die-
ser Garung (Kicher-Garung) eine Brot-Art mit eigenartigem Obstaroma be-
kommt und daB der Erreger der Garung ein Bacillus ist, dessen Sporen auf
dem Kichersamen leben.
Aus den Eigenschaften dieses Bacillus, aus der Garung, die er verursacht
und aus dem Boden, wo seine Sporen leben, ersieht man, daB es sich hier
um eine neue Art Bacillus der C o 1 i - Gruppe handelt.
Da das Richer-Brot in Mazedonien sehr verbreitet ist, und da der Richer
selbst in Mazedonien wachst, so wiirde es vielleicht statthaft sein, diesen
Bacillus als Bacillus macedonicus zu bezeichnen.
Referate.
Grosser, W., Beschadigungen und Krankheiten der Kul¬
turgewachse Schlesiens im Jahre 1908. (88. Jahresber
d. schles. Gesellsch. f. vaterland. Kultur. 1910. Bd. 1. Abt. II. Zoolog.-
bot. Sekt. 1911. p. 14—18.)
a) G e t r e i d e. Infolge langeren Stehens unter Eiswasser traten
FuBkrankheiten spater auf. Roggen litt bis 30 Proz., Gerste bis 50 Proz.,
Weizen bis 20 Proz. Von der Vorfrucht war die Hohe des Schadens abhangig,
da er bedeutender nach Ruben und Leguminosen war. Erisyphe g r a -
minis war im Juli auf Weizen bis in die Ahren hinauf entwickelt. Staub
und Steinbrand traten seltener als im Vorjahr auf. Unter den Rostarten
litt der Roggen durch Puccinia graminis sehr stark. Streifen-
krankheit (Helminthosporium gramineum) war wieder auf
Gerste sehr verbreitet (Ausfalle aber nur bis 5 Proz.). H. A v e n a e scha-
digte j ungen Hafer sehr stark. Insekten: Fritfliege auf spatcm Hafer, Hessen-
fliege auf Roggen, ebenda und auch auf Weizen war C e p h u s (Halm-
wespe) sehr haufig. C h 1 o r o p s (Halmfliege) an Weizen und Gerste nicht
selten Anthomyia coarctata biirgert sich mehr ein, bevorzugt
wird der Weizen (Ausfall bis 60 Proz.); Contarinia tritici ninunt
an Ausdehnung auch zu. BlasenfuB an Hafer sehr haufig, besonders am
Strubehafer (Ausfall bis 90 Proz.). Taubbliitigkeit am Hafer ohne nach-
weisbare Beschadigungen durch den BlasenfuB haufig. Zwergzikade am Ha¬
fer haufig. Tharsonemus spirifex am Hafer, Heterodera
S c h a c h t i i ebenda und an Weizen, Raupen der Queckeneule H a d e n a
polyodon an Weizen und Roggen, Larven der Haltica vittula
und T i p u 1 a - Larven an Roggen traten sporadisch auf.
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78
Entwicklungshemmung und Veraichtung der Bakterien etc.
b) R ii b e n: Die Blattfleckenkrankheit, die Rhizoctonia - FSule,
Bakteriose und Herzfaule selten, dafiir aber massenhaft oft die Larven des
schwarzen Aaskafers und Aphis papaveris.
c) Kartoffeln: Nur die Schwarzbeinigkeit, eine Fusarium-
Stengelfaule und Phytophthora traten starker auf.
d) Hiilsenfrlichte, Wiesen- und Futterpflanzen:
Lupinenfliege auf Lupinen haufig. Die Fleckenkrankheit (Colletotri-
chum lagenarium) an Busch- und Wachsbohnen haufiger. A p i o n
s e n i c u 1 u m und virens oft gemeinsam auftretende Schadlinge.
Kleekrebs haufig.
e) Handels-, Ol- und Gemiisepflanzen: Athalia spi¬
na r u m (Riibenblattwespe) u. zw. die Larven setzen sehr stark dem Raps,
Senf, Meerrettig, Wrucken zu. Kohlhernie und anderseits die Kohlfliege
(Anthomyia radicum) war h&ufig; Psila rosae setzte der
Mohre arg zu. Gurkenkrankheiten waren haufig(Welke, Bacillus phy-
tophthorus, Pilzbefall von Sporidesmium mucosum var.
p 1 u r i s e p t a t u m, Phyllosticta c u c u r b i t a c e ar u m, S i -
phonophora ulraariae). Auf Tomaten oft Phytophthora.
f) Obstgeholze, Weinstock: Fusicladium und Mo¬
nilia besonders oft auf Apfeln. Exoascus deformans haufig
auf Pfirsich. Sphaerotheca viel haufiger auf der Stachelbeere als
auf der Johannisbeere. Im Griinberger Weinrevier spritzt man leider immer
noch nicht gegen die Peronospora; Gloeosporium ampelo-
p h a g u m und Pseudopeziza tracheiphila tritt immer
starker auf. Die Larven von Lyda nemoralis (Steinobstblattwespe)
schadigt immer mehr im Kreise Griinberg die Pflaumen- und Kirschbaume.
g) Forstgeholze: AuBer im- Westen der Provinz trat auch in
Oberschlesien die Nonne auf. Oidium quercinum wurde das erste
Mai in Menge beobachtet.
h) Zierpflanzen: Phragmidium subcorticum und
die Zikade Typhlocyba rosae waren haufig. Pteris cretica
wurde in einem Warmhause stark von Aphelenchus (Nematode)
uberfallen. An Magnolienkeimpflanzen wurde Pestalozzia H a r -
t i g i i bemerkt. Matouschek (Wien).
Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc.
Stormer, K., Richtlinien zur natiirlichen BekSmpfung
von Blattkrankheiten. (Sitzungsber. u. Abhandl. der „Flora“,
kgl. sachs. Gesellsch. f. Bot. u. Gartenbau. N. F. 15. Jg. 1911. p. 65—76).
An trefflichen Beispielen (die Birnschildlaus Diaspis fallax,
rheinisches Kirschbaumsterben usw.) kommt Verf. zu dem Resultate, daB
die Wirkung eines kiinstlichen Bekampfungsmittels und iibrigens auch jedes
anderen Gegenmittels nicht iiberall dieselbe ist, sondern ganz wesentlich
von den ortlichen Verhaltnissen (Bodeneinfliissen, Zustand der Pflanzen)
abhangt. Dies bcwcist Verf. an den gewohnlichen Weinstockskrankheiten
(Oidium, Peronospora, Heu- und Sauerwurm). Wie kompli-
ziert die Verhaltnisse bei Erkrankungen von Pflanzen liegen, zeigt er an dem
Wurzelbrand der Ruben. Man versuchte sich der drei Pilze, die als Ursache
dieser Krankheit gelten, zu erwehren, namlich der Phoma betae, des
Pythium Debaryanum, des Aphanomyces laevis. An
den Lieferungsvertragen mit ungarischen Abnehmem (1 Pilzkeimling aus
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Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc.
79
100 Knaueln entstanden, daher nicht lieferbar) zeigen sich so recht die Aus-
wiichse der Parasitentheorie. Exakte Versuche des Verf.s zeigen dafolgendes:
1. Die Beizung des Saatgutes kann unter Umstanden von giinstigem
Einflusse sein, aber nur in einera an sich gesunden (nicht Wurzelbrand-)
Boden. An eine Bekampfung des Wurzelbrandes durch eine einlache Samen-
beize ist in zu Wurzelbrand neigenden Boden nicht zu denken.
2. Leider ist eine voriibergehende oder eine dauernde Sterilisation des
Ackerbodens im Felde undenkbar; daher kann man eine Bekampfung des
Wurzelbrandes nur dann erfolgreich durchfiihren, wenn man diejenigen
Ursachen beseitigt, die vom Boden ausgehend, die jungen Pflanzen fiir den
Befall durch Pilze geeignet macht. Solche krankheitsverursachende Einflusse
des Bodens sind nach Verf. oft in Nahrstoffmangel zu suchen. Kalk und Kali
wirkte da dem Auftreten der Krankheit kraftig entgegen. Doch nicht nur
der genannte Mangel an Nahrstoffen, sondem auch ein anderes Mai Wasser-
mangel oder -UberschuB, die Anhaufung von schadlichen Salzen, alkalischen
oder sauren Verbindungen im Boden, schlechte Bodendurchliiftung usw.
konnen dieselben Wirkungen hervorbringen. Solche schadliche Bodenein-
fliisse miissen entfernt werden, auch wenn sie, wie so oft, erst unter dem Ein¬
flusse langjahriger Kultur entstanden sind. Exakt bewiesen ist letzteres
nicht, wohl ist aber einzusehen, daB die jetzt ausgetibte Schadlingsbekampfung
mit Giften aussichtslos ist (auch fiir den Weinstock).
3. An dem „rheinischen Kirschbaumsterben“ weist Verf. (mit Muller-
D i e m i t z) iiberzeugend nach, daft nicht der Pilz Valsa leucostoma
und Verwandte die Ursache des Absterbens der Obstbaume iiberhaupt sind,
sondem daB die Ursache in den Erkrankungen des Wurzelsystems zu suchen
ist, hervorgebracht durch die Zustande des betreffenden Baumes infolge seiner
Witterungseinfliisse sowie durch die Zustande des betreffenden Baumes in¬
folge seiner Sortenzugehorigkeit, der Abstammung, seine Unterlage u. a.
Das Studium der Standortseinfliisse auf die Obstbaume und ihre Sorten
wird noch weiter ausgebaut werden miissen, desgleichen die rechtzeitige An-
wendung von Stallmist und Kali, um der Krankheit vorzubeugen. Ein ge-
sunder Obstbau ist nur dann zu erreichen, wenn diese Umstande vollauf
gewiirdigt werden. Da niitzte die allgemein durchgefiihrte direkte Parasiten-
bekampfung mit kiinstlichen Mitteln nur wenig oder nichts.
Matouschek (Wien).
Druckfehlerberichtignng.
In meiner Mitteilung „Uber Bodenprotozoen“, p. 314—320, Bd. 33,
No. 11/14 dieses Centralblattes, sind einige Druckfehler stehen geblieben:
Auf p. 314, Zeile 17 von unten lies: Arbeit zu machen.
11
„ 315,
17
11
11
guttula.
11
„ 315,
16
11
11
ampullacea.
11
„ 316,
2
oben
11
Schew.,
1 1
„ 316,
>1
3
11
11
Euplotes.
11
» 316,
13
>*
11
11
ampullacea.
t'l yij.
11
„ 319,
16
>>
11
11
9)
„ 319,
22
unten
11
Hydrobios und Athrobios.
„ 319,
>>
21
11
11
11
und zwar vom Hypogeobios
(vjioyeiog).
n
» 320,
14
11
Dr.
oben
Max
„ und an d e s s e n.
Wolff (Bromberg-Schrottersdorf).
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80
Inhalt.
InhalL
Original-Abhandlungen.
Gorini, Costantino, Die frischen, gelagerten
und getrockneten Riibenschnitzel in Be-
ziehung zur Mikroflora und gesundheit-
lichen Beschaffenheit der Milch, p. 35.
Kellerman, Karl, F., The Present Status of
Soil Inoculation, p. 42.
—, The Permeability of Collodion Tubes,
p. 56.
Moll, E., Bemerkungen zur Arbeit Max
Munks: Bedingungen der Hexenring-
bildung bei Schimmelpilzen, p. 40.
Teisler, Emil, Azotogen, Nitragin oder
Naturimpferde? p. 80.
Will, H., Beitrage zur Kenntnis der SproB-
pilze ohne Sporenbildung, welche in
Brauereibetrieben und in deren Um-
gebung vorkommen, p. 1.
Originalberichte iiber Kongresse, Ver-
sammlungen etc.
Ayers, S. Henry, Casein Media Adapted
to Milk Analysis, p. 67.
Brown, Charles W., Some Actions of Mi¬
croorganisms upon the Constituents of
Butter, p. 69.
Clark, Wm. Mansfield, The Analysis of
the Gases Produced by One Hundred
Cultures of Bacteria, p. 68.
Conn, H. J., The Distribution of Bacteria
in Certain New York Soils, p. 63.
Duggar, B. M., and Prncha, M. J., The
Behavior of Pseudomonas radicicola in
the Soil, p. 67.
Edson, H. A. and Carpenter, C. W., The
Green Fluorescent Bacteria of Maple
Sap, p. 61.
Harding, H. A., The Bacteriological Im¬
provement of a Milk Supply by Other
than Laboratory Means, p. 70.
Hastings, E. G., and Evans, Alice C., The
Bacteriology of Cheddar Cheese, p. 69.
Irwin, Ralph E., Water Sterilization by
Emergency Chlorinated Lime Treatment
Plants, p. 62.
Kellerman, Karl F., The Present Status
of Soil Inoculation, p. 66.
— and McBeth, }. 0 ., Soil Organisms
which Destroy Cellulose, p. 63.
Kinyoun, J. J., and Deiter, L. V., A Bac¬
teriological Study of the Milk Supply
of Washington D. C., p. 70.
Levy, Ernest C., Suggestion of a New Me¬
thod of Stating Composite Results of
Bacterial Milk Counts, p. 72.
Prucha, M. J,, The Persistence and Vita¬
lity of Bacteria on Alfalfa Seed, p. 66.
Rettger, Leo F., A Panum Incubator with
Important Modifications, p. 75.
Rogers, L. A., and Davis, B. J„ A Study
of Gas-forming Bacteria in Milk, p. 68.
Ruehle, G. L., The Principle of Vacuum
Cleaning as Applied to Dairy Cows, p.71.
Sackett, Walter, G., Bacteriological Studies
of the Fixation of Nitrogen in Certain
Colorado Soils, p. 64.
Schorer, Edwin Henry, Recent Develop¬
ments in Pasteurization of Milk for a
General Market, p. 74.
Stevens, F. L., Nitrates in Soils, p. 64.
Stewart, Robert, and Greaves, J. E., The
Movement of Nitric Nitrogen in Soil,
p. 65.
Stokes, William Royal, and Hachtel, Frank
W., The Control of Pasteurized Milk
by Physical and Bacterial Standards,
p. 73.
Temple, J. €., Why do Some Soils Nitrify
Organic Nitrogenous Substances and
the Ammonium Salts of Organic Acids
Faster than They Do Ammonium Sul¬
phate or Ammonium Chloride? p. 64.
Trax, E. C., Bacterial Variation due to
Acidity and Flow in the Youghioghenv
River at McKeesport, Pennsylvania,
p. 61.
Referate ans bakteriologischen and
garnngsphysiologischen etc Instituten,
Laboratorien etc.
Aus der staatlichen landwirtschaftlichen
Versuchsstation in Sofia (Bulgarien).
Kuliimoff, Ch. I., Ober eine unbekannte
Brotgarung. p. 76.
Referate.
Grosser, W., Beschadigungen und Krank-
heiten der Kulturgewachse Schlesiens im
Jahre 1908, p. 77.
Entwicklungshemmung und Vernichtung
der Bakterien.
Stdrmer, K^ Richtlinien zur natiirhchcn
Bekiimpfung von Blattkrankheiten, p.78.
Abgoschlossen am 10. April 1912.
ilofbuohdiTLokerei RudoUudt.
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Centralblatt fir Bakt. etc. R Alt Bd. 34. No. 4|7.
Ausgegeben am 15. Mai 1912.
Nachdruck verboten.
Bakteriologische Untersuchungen liber die StickstofFbmdung
in gewissen Bodenarten von Colorado.
Von Walter G. Sackett,
Bakteriolog an der landwirtschaftlichen Versuchsstation von Colorado, Fort Collins,
Colorado, U. S. A.
Mit 5 Textfiguren.
Vor etwas uber einem Jahre lenkte Dr. H e a d d e n meine Aufmerk-
samkeit auf die auBerordentlich groBen Mengen von Nitraten, die in gewissen
Bodenarten in Colorado enthalten sind, indem er gleichzeitig erwahnte,
daB diese Nitrate oft mit einer braunen Verfarbung des Bodens verbunden
seien, daB diese Farbe oft beschrankt sei auf genau begrenzte Flachen in
einer GroBe von drei FuB im Halbmesser an bis zu einem Acker und noch
mehr; auBerdem, daB diese sogenannten „braunen Flecke“ nicht feste, tr&ge
Mengen waren, die zu einer. anerkannten geographischen Formation ge-
hbrten, sondern daB sie tatig und in dem GestaltungsprozeB ebenso nach-
gewiesen waren, nicht allein durch das rapide Wachstum, mit dem die damals
existierenden Flecke sich ausbreiteten, sondern auch durch das fast unauf-
horliche Auftreten neuer Flecke, sowohl in den bisherigen als auch in neuen
Gegenden.
Dr. H e a d d e n hat in den letzten sechzehn Jahren unsere Alkali-
Erdarten und Drain age wasser erforscht, und er berichtet, daB Klagen uber
„braune Flecke, auf denen nichts wachsen will", allgemein gewesen sind,
daB sie sich aber wahrend der letzten fiinf Jahre vermehrt haben. Man
hat Berichte von den Melonenziichtern erhalten dariiber, daB ihre Melonen
sich ohne irgendwelche nachweisbare Ursache in der Qualitat verschlechterten;
in Gemusegarten, auf Luzerne-, Hafer-, Gerste- und Zuckerriibenfeldern,
auf denen in friiheren Jahren stets ein gleichmaBiger Stand erzielt worden
war, haben sich unfruchtbare Stellen entwickelt. In manchen Gegenden
des Staates sind der Zuckergehalt der Zuckerriiben sowohl, als auch die
Reinheit und der Tonnengehalt so weit zuriickgegangen, daB es bei den
Farmem und Ziickerfaktoreien eine wichtige Frage ist, ob der Anbau von
Zuckerriiben in jenen Gegenden noch langer ein nutzbringender Erwerbs-
zweig ist. Aber im namlichen Grade wichtig, wenn nicht noch mehr als in
den bisher erwkhnten Anpflanzungen, ist die Zerstbrung, welche in einigen
Apfelplantagen von Colorado angerichtet worden ist. Frisch gepflanzte
Baume, Baume, die eben anfingen, ertragsfahig zu w T erden, und fiinfzehn
bis fiinfundzwanzig Jahre alte Baume, Baume jeden Alters schienen gleicher-
weise zu leiden. Nicht ein vereinzelter Baum hier und da ist eingegangen,
sondern tausende, welche viele Acker von Obstgarten in weit voneinander
getrennten Distrikten darstellen, sind wahrend der letzten beiden Jahre
umgekommen.
Wohl niemand, der Tatsachen von solch ungeheurer okonomischer
Wichtigkeit wrie diesen gegeniibergestellt wird, kann sich dem tiefen Ein-
Zweito Abt Bd. 34. 6
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82
Walter G. S a c k e 11,
druck von deni beklagenswerten Stand der Geschafte entziehen und wohl
jeder gelangt auf den Standpunkt, daB irgend etwas AuBerordentliches statt-
findet und daB dies nicht ohne Grund geschieht.
In bezug auf das Vorkommen und die Verbreitung der Salpeter-Gebiete
teilt Dr. He ad den folgendes im Bulletin 155 dieser Station mit:
„Dieses Ubel war nicht auf irgendeinen Teil beschrankt, sondern war
in niehreren Teilen des Staates allgemein. Wahrend es aller Wahrscheinlich-
keit nach von den Bodenbedingungen abhangt, sind diese Bedingungen an
so vielen Stellen anzutreffen, daB es notwcndig erscheint, viel mehr die Be¬
dingungen als den Boden selbst zu betrachten. Es fand sicli manchmal in
leichtem und sandigem Lehmboden und manchmal in tonigen Erdarten.
Fig. 1. Salpeterflache in einem Obstgarten. welche die charakteristischen dunklen
Flecke aufweist. Muster Xr. 30.
Es tritt manchmal in relativ tief liegenden Landereien, ferner in den tief
liegenden Teilen hoherer Landereien, und wiedcrum an den Hugelabhangen
auf. Die LandstraBe, die Grabenboschung und die angebauten Felder ver-
treten die Reihenfolge der Stellen, an welehen diese Sadie entdeckt werden
kann. Etwas Gemeinsames weist sie auf, wo sie auch vorkommen mag,
namlich eine braune Farbe an der Bodenoberflache. Diese Farbe ist in
sandigen Bodenarten weniger markiert als in den sogenannten adoben
Bodenarten. Dies ist vielleicht der Anwesenheit von an der Luft zerschmel-
zenden Salzen an der Oberflache von adoben Bodenarten zuzuschreiben
oder wahrscheinlicher noch der Farbe der Azotobacter - Hautchen.“
„Wir finden die Nitrate in solchen Bodenarten, welche einen groBen
Teil Feuchtigkeit aufweisen, aber an Stellen, an denen sich zuviel Wasser
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Bakteriologische Unterauchungen iiber die Stickstoffbindung etc.
83
befindet, treten sie nicht auf. In kleinen Talern und schiisselformigen De-
pressionen, in denen die tieferen Teile zu naB sind, ist kein Alkali sichtbar,
dann folgt eine Zone, wo weiBes Alkali im Uberflusse vorhanden ist, und iiber
diesem bildet sich der Salpeter. Ich will damit nicht sagen, daB der Salpeter
nicht mit dem weiBen Alkali vermischt sein kann, sondern daB er in sol-
chen Fallen in hoherer Lage auftritt als die ist, wo das weiBe Alkali gewohn-
lich erscheint. Uberdies ist nicht beabsichtigt, daB irgendjemand den SchluB
ziehen soli, der Salpeter kame nur in Talern und Depressionen vor.“
Auf der Fahrt durch die Distrikte, die unter diesem tlbel zu leiden
haben, ist der auffallendste Zug fur jemand, der mit den Symptomen nicht
vertraut ist, die braunliche, schwarze und stets nasse Beschaffenheit des
Bodens. Man kann diese beiden Seiten der StraBe entlang beobachten, und
oft dehnt sie sich auf den Bewasserungsgraben oder auf die Mauer an beiden
Seiten und auf die angrenzenden Felder aus. Ich besinne mich auf nichts,
was die Farbe besser beschreibt, als das Aussehen eines Bodens, auf den
rohes 01 verschiittet worden ist, wie dies ja haufig in Obstgarten geschieht,
wo Oltopfe zum Heizen verwendet worden sind, oder wo man die Wege mit
01 gesprengt hat. Ein typischer Fall dieser Art ist in Fig. 1 abgebildet. Eine
erhebliche Enttauschung erfahrt man indessen, wenn diese geschwarzte
Bodenoberflache gepriift wird; denn sie wird oft als eine trockene Kruste
befunden, mehr als eine nasse, y 4 bis y 2 Zoll dick, unter ihr liegt eine 1 oder
2 Zoll dicke Masse von sehr mehligem Charakter, worunter der Boden aus-
sieht, wie jeder andere Boden. Manchmal ist die Oberflache so feucht, daB
sie schliipfrig ist, was wahrscheinlich von der Anwesenheit an der Luft zer
schmelzender Salze herriihrt. Wenn man Uber ein Feld von dieser Boden
beschaffenheit geht und durch die harte Kruste bricht, hat die Erfahrung
gelehrt, daB die Empfindung gleich der ist, als wenn man auf Roggenmeh
oder Asche ginge.
Was die Beschaffenheit des Bodens anbetrifft, auf den man unter der
mehligen Schicht stoBt, so will ich nicht auf Details eingehen, weil Dr
Headden in seinen Veroffentlichungen diese Phase der Frage ausfiihr
lich und vollstandig behandelt hat; es geniige daher, zu sagen, daB unge
bundenes Wasser seiten der Oberflache naher als fiinf FuB gefunden wird,
und in den meisten Fallen ist der Boden von einer bedenklich feuchten
Beschaffenheit; im schwereren Boden hingegen konnen wir sie erwarten
und finden sie beinahe klebrig nahe der Oberflache und von einem Ansehen
wie dicke Suppe, sobald der Wasserspiegel naher riickt.
Die braune Farbe erscheint oft an den Ufern der Bew r asserungsgraben,
8 bis 10 Zoll iiber der Wasserflache und entlang dem oberen Rande der
Bewasserungsfurchen. Indem sie sich an diesen der Lange nach ausdehnt,
kommt sie einige Tage nach der Bewasserung zutage in Gestalt von breiten
Pigmentstreifen, die man irrtiimlicherweise leicht fiir Dungflecken ansehen
kann, was die Farbe betrifft, besonders wenn das Feld oder der Obstgarten
erst kiirzlich gediingt worden ist. Nicht seiten findet man groBe Landstriche,
wo die Nitrate in so reichem MaBe aufgetreten sind, daB sie verderblich
auf die Emte eingewirkt haben, obgleich keine Verfarbung des Bodens an
der Oberflache sichtbar geworden war. Es ist schwierig, bei solchen Bei-
spielen zu sagen, ob uberhaupt keine Farbe hervorgebracht w r urde, oder
ob sie sich so allmahlich und gleichmaBig entwickelt hat, daB sie nicht leicht
entdeckt werden kann.
Die okonomische Bedeutung dieser Frage ist in der Tat eine sehr groBe.
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Walter G. Sackett,
Weizen ist scheffelweise auf stark salpeterhaltigem Boden ausgesat worden,
und wenn er iiberhaupt keimte, so gelangte stets nur ein sehr geringer Pro-
zentsatz durch das Erdreich hindurch. Hafer und Gerste haben das gleiche
Schicksal erlitten. Roggen ist auf einigen Feldern zum Keimen gelangt,
hat ein krankliches, blasses Wachstum von 6 Zoll bis zu einem FuB erreicht
und ging dann ein. Zuckerriiben, wenn sie iiberhaupt wachsen, sind ins
Kraut geschossen, wahrend die Wurzeln alle Arten abnormer, unregelmaBiger
Formen, typischer „Tubus-Riiben“ angenommen haben, ohne daB hierbei
schon von der geringen Qualitat der Riiben in bezug auf ihren Zuckergehalt
gesprochen werden soil. Dr. H e a d d e n hat eine groBe Menge Daten
iiber diesen Punkt gesammelt, die von ihm zu geeigneter Zeit veroffent-
licht werden sollen. Das durch die Aussaat den Farmern allein verloren ge-
gangene Geld belauft sich auf tausende von Dollars. Aber der Obstziichter
ist ohne Frage von noch schwereren Verlusten betroffen worden; denn er
ist nicht nur der Ernte der laufenden Saison beraubt worden, sondern er
hat auch die Baume eingebiiBt, von denen seine weiteren Ernten abhangig
waren, wir haben wenigstens nur ganz vereinzelt einen Baum gesehen, der
irgendein Merkmal seiner Genesung aufwies. Dazu kommt, was vielleicht
noch schlimmer als alles andere ist, die ganzlich wertlose und hoffnungs-
lose Beschaffenheit seines Bodens fiir landwirtschaftliche Zwecke. Apfel,
Kirsche, Aprikose und Pflaume, alle scheinen fast gleichmaBig zu leiden,
wkhrend Birne und Pfirsiche bisher bemerkenswerte Widerstandsfahigkeit
aufgewiesen haben; die Pfirsiche ist als diejenige Frucht beobachtet worden,
die am wenigsten gelitten hat.
Die Symptome eines iibermaBigen Salpetergehaltes im Boden, wie sie
an Apfelbaumen zutage treten, sind so charakteristisch, daB es wohl ange-
zeigt erscheint, sie kurz zu beschreiben. Das erste Anzeichen ist der Brand
auf den Blattern am Rande entlang, was an der Spitze beginnt, sich schnell
entlang dem Rande nach innen auf die Mittelrippe zu und abwarts nach
dem Blattgrunde zu ausbreitet, bis das ganze Blatt braun geworden ist.
Fiir denjenigen, welcher mit dem Gelbwerden des Laubes aus Mangel an
natiirlicher Bewasserung vertraut ist, bietet sich kein AnlaB, dies mit dem
Salpeterbrand zu verwechseln; denn das Aussehen der Blatter in den beiden
Fallen ist durchaus verschieden. Ganze Baume sind bekannt geworden,
welche diese Umwandlung in weniger als drei Wochen durchgemacht haben.
In der Tat erzahlt Dr. H e a d d e n, daB ein vier Jahre alter Baum in
einem Versuchs-Obstgarten dadurch vernichtet worden ist, daB man zwanzig
Pfund Soda-Nitrat rings um die Wurzeln verteilt und dies dann auf ein-
mal bewassert hat, um den Salpeter aufzulosen. In bezug auf das Verhalten
dieses Baumes sagt er: „Die W T irkungen waren in jeder Hinsieht denjenigen
gleich, die in anderen Obstgarten hervorgebracht worden sind“, unter den
natiirlichen Bedingungen. "Wenn der Brand an den Blattern friihzeitig in
der Saison auftritt, wird der Baum oft eine schwache Anstrengung machen,
neues Laub hervorzubringen. Dies sind gewohnlich kleine, weiBliche, sehr
weichhaarige Blatter. Solche Baume, die mit Apfeln beladen sind, die erst
ein Drittel Oder halb ausgewachsen sind, bringen selten die Frucht zur
Reife und werden aller Wahrscheinlichkeit nach im Friihjahr tot sein. Wenn
die Attache erst spat im August oder September erfolgt, so ist Aussicht
vorhanden, daB die Frucht reif wird, aber sie wird unter der gewohnlichen
GroBe und von geringer Qualitat sein; neue Blatter sind dann nicht zu er-
warten, und die alten werden den Zweigen bis spat in den Herbst hinein
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Bakteriologische Untersuohungen iiber die Stickstoffbindung etc.
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anhaften. Es ist sehr wahrscheinlich, daB im folgenden Fruhling ein Ver-
such unternommen wird, neue Blatter hervorzubringen, aber, wie vor-
stehend bereits festgestellt, die Blatter werden klein, weiBlich und von ge-
ringer Anzahl sein, und gegen die Mitte der Saison wird das Absterben des
Baumes erfolgt sein.
Ehe ich weiter fortfahre, wiinsche ich vollkommen klarzulegen, dafi
meine Ausfiihrungen nicht auf unser gesamtes Ackerland oder auf mehr
als einen sehr kleinen Prozentsatz davon angewendet werden sollen. Ob-
gleich die Sache auBerordentlich wichtig ist, ist doch keineswegs die An-
sicht gerechtfertigt, daB unsere agrikulturellen Interessen im ganzen sich
in Gefahr befinden. Wir sind noch nicht geniigend vorgeschritten, um
jetzt sagen zu konnen, auf welche Weise wir diesen Schwierigkeiten entgegen-
treten und das tlbel bessern werden, aber wir hegen die besten Hoffnungen.
Da unsere Kenntnis des Gegenstandes im Wachsen begriffen ist, sind wir
uberzeugt, daB heilende MaBregeln in der allernachsten Zukunft in Er-
scheinung treten werden. In diesem Zusammenhang darf ich sagen, daB
ich die Absicht habe, in der kommenden Saison verschiedene ausl&ndische
Graser anzupflanzen, die als starke Salpetervertilger bekannt sind, und
zwar auf hochgradig salpeterhaltigem Boden, in der Erwartung, manche
Ernte zu schiitzen und den Stickstoff nutzbar machen zu konnen.
Damit der Leser einen genaueren Begriff von der Menge der Nitrate,
die in einigen dieser einstmadigen Ackerboden gefunden worden sind, sich
machen kann, gebe ich nachstehend einige Zahlen iiber diesen Punkt, mit
denen mich Dr. H e a d d e n versorgt hat, dem ich sehr verbunden bin
fur die Bodenanalysen und fur viele der Angaben iiber die Bodenarten, die
in diesem Bulletin enthalten sind.
Nach Vergleichungen bin ich imstande, zu sagen, daB der Durchschnitts-
gehalt unserer bebauten Felder an Nitraten von 0,000626 bis zu 0,002005
Proz. betragt.
Tabelle 1.
Nitrate in gewissen salpeterhaltigen Bodenarten.
Ursprung
Gepruftes Material
Prozentsatz
des
loslichen
Wassera
Prozentsatz
der
im Wasser
loslichen
Nitrate
Prozentsatz
der Nitrate
in luft-
trocknem
Boden
Schwarzer Fleck im
Geretenfeld • . . .
Bodenoberflache
2 Zoll
13,4
41,859
5,628
Junger Obetgarten .
Junger Obetgarten .
Bodenoberflache
Bodenoberflache
22,466
29,114
6,54
Lazemefeld . . . .
2 Zoll
oberater Boden
8,23
8,173
0,673
Haferfeld.
5 Zoll
Bodenoberflache
7,78
33,06
i
2,571
Obetgarten ....
2 Zoll
oberater Boden
5,42
50,221
2,722
Roggen und Rispen-
12 Zoll
6,51
43,57
2,837
gras.
Bodenoberflache
4,67
7,352
0.342
Alter Obstgarten . .
Bodenoberflache
6,65
5,746
0,382
Diese Zahlen diirften noch an Bedeutung gewinnen, wenn ich sage,
daB eine der oben angefiihrten Proben, die 2,873 Proz. Nitrate per FuB an
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Walter G. Sackett,
der Oberflache enthielt, Nitrate umfafite, die 113 480 Pfund oder 56,74
Tonnen per FuB Acker entsprachen; in einer anderen Probe, einer Tiefe
von fiinf Zoll entnommen (Grundflache iiber acht Acker groB), wurden so
viel Soda-Nitrate in den fiinf Zoll Oberflache gefunden, daB sie 344 000 Pfund
oder 172 Tonnen entsprachen; in den vier Zoll des obersten Bodens einer
anderen acht Acker groBen Fl&che wurden 189 971 Pfund oder 95 Tonnen
gefunden.
Bei derartigen Quantitaten von Salpeter im Erdboden, wie sie diese
Zahlen aufweisen, erscheint es kaum notig, anderswohin nach einer Er-
klarung fiir den Tod unserer Baume und fur das Verderben der Ernten zu
blicken.
Anderer Forschungen wegen, die noch im Fortgang begriffen waren,
war ich nicht in der Lage, diese sehr interessante Angelegenheit friiher als
jetzt aufzunehmen, mit Ausnahme von gelegentlichen eiligen Abstechern
auf die Felder der befallenen Distrikte. Hier erblickte ich alles, was mir ge-
schildert worden war, und zwar, muB ich gestehen, in hohem Grade und
bedeutender, als ich es mir vorgestellt hatte.
Eine sehr natiirliche Erklarung fiir die Akkumulation dieser Nitrate
und eine, welche sich dem Leser von selbst aufgedr&ngt haben mag, wiirde
die Konzentration der Salze durch die Bewasserung und die Grundwasser
in die Oberflachenschichten des Bodens sein. Dies setzt natiirlicherweise
die Existenz einer Nitrate enthaltenden Schicht voraus, aus der dieses Salz
abgeleitet wiirde. Erstens aber ist nicht bekannt, daB innerhalb des Staates
oder der benachbarten Staaten eine derartige Schicht oder ein solches Lager
existiert, und zweitens enthalten unsere tiefen Quellwasser, Grundwasser
und Oberflachenwasser eine unbedeutende und zu geringe Quantitat von
Nitraten.
DaB diese Flecke die Uberreste von groBen Herden ausgestorbener
Tiere seien, die aus irgendeiner unbekannten Ursache zugrunde gegangen
sind, ist im hochsten Grade unwahrscheinlich, erstens, weil die davon be¬
fallenen Flachen zu ausgedehnt sind, zweitens, wie vorhin erw&hnt, nehmen
die bis jetzt vorhandenen Flecke an Ausdehnung zu, und drittens erscheinen
Flecke heutigentags an Stellen, woher das t)bel friiher noch nie gemeldet
worden ist.
Aus denselben Griinden liegt keine Ursache vor, zu glauben, daB diese
Flachen Salpeterlager sind, die zu irgendeiner bestehenden geologischen
Lagerung gehoren.
Da wir nicht imstande waren, in einer der vorerwahnten Weisen dieses
Phanomen befriedigend zu erklaren, sind wir zu der einzig verbleibenden
Moglichkeit gezwungen gewesen, namlich zur Bildung der Nitrate in situ.
Erst als nach einem griindlichen Studium aller anderen moglichen Ur-
sachen dieses Resultat erreicht worden war, legte Dr. H e a d d e n mir
die Sache vor, da sie als ein rein bakteriologisches Problem der bakterio-
logischen Untersuchung untersteht.
Unter gewohnlichen Umstanden wiirde ich die Ammoniak und die Sal¬
peter bildende Flora unserer Bodenarten als die verantwortlichen wirkenden
Krafte angesehen haben, aber die Summe der organischen Materie in un-
seren Bodenarten, sowohl in den kultivierten, als auch in den jungfraulichen,
ist viel zu gering, als daB sie den organischen Stickstoff liefern konnte, der
fiir die Bildung solcher Mengen von Nitraten erforderlich ist. Diesen un-
geheuer vielen Nitraten einerseits und dem Mangel an Stickstoff anderer-
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Bakteriologische Unterauchungen iiber die Stickstoffbindung etc.
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seits gegeniibergestellt, muB ich gestehen, daB die Sache au! mich etwas
beunruhigend wirkte. Indessen schien es mir, daB die logische Methode
des Verfahrens war, anderswohin zu blicken nach einem Ursprung des
Stickstoffs als auf den Erdboden. Ganz natiirlicherweise wandte sich meine
Aufmerksamkeit der Atmosphare zu. Wenn nachgewiesen werden konnte,
daB unsere Bodenarten die Macht hatten, durch Vermittlung von Azoto-
b a c t e r atmospharischen Stickstoff zu bilden und zu binden, hielt ich
es vernunftgemaB fur gewiB, daB es nur eine Frage der Zeit war, bis wir nach-
weisen konnten, daB die Ammoniak und die Salpeter bildenden Organis-
men diesen neuen Beitrag von Stickstoff nutzbar machten, urn Nitrate
aufzubauen.
Dies als den springenden Punkt betrachtend, habe ich meine Forschungen
iiber die Fixation von Stickstoff durch Azotobacter in gewissen
Bodenarten von Colorado begonnen.
Zweck der gegenwartigen Arbeit.
Unsere Forschungen iiber die Fixierung des atmospharischen Stick¬
stoffs, die wir hiermit vorlegen, haben sich nicht allein auf die Fixierung
in Losungen beschrankt, sondern sind dahin ausgedehnt worden, die Fixie¬
rung im Boden selbst mit zu umfassen. tlber zwei solcher Bodenexperimente
soli hier berichtet werden, aber der groBere Teil dieser Daten ist fiir eine
andere Zeitschrift reserviert worden.
Ausgedehnte Forschungen iiber die Ammoniak- und die Salpeter bil¬
denden Kr&fte derselben Bodenarten sind jetzt im Gange; deren Resultate
warden den Inhalt einer kiinftigen Veroffentlichung bilden.
Allgemeine Methoden.
Um die Stickstoff fixierende Kraft der verschiedenen Bodenarten in
Losungen zu bestimmen, haben wir die durch L i p ra a n 1 ) empfohlene
Mannitlosung angewandt, doch haben wir dreibasische Kalium-Phosphate
(K 3 HP0 4 ) an Stelle der zweibasischen (K 2 HP0 4 ) gesetzt.
Mannitlosung zur Nitrogen-Fixierung.
Oberwasser. 1000,000 ccra
Marinit .. 15,00 Gramm
K3P0 4 . 0,5
Mg S0 4 . 0,2
CaCl 2 . 0,02
10 Proz. Losung Fe Cl 3 . . 1 Tropfen
Dies wurde neutralisiert mit Phenolphthalein mit Normal NaOH. 100 ccm
dieser Losung, enthaltend 1,5 g Mannit, wurden fiir jeden gepriiften Boden
angewendet. Sie wurde in 500 ccm Erlenmeyer-Flaschen gebracht
und im Autoklaven wahrend fiinf Minuten bei 120° C sterilisiert. Diese
Losungen wurden mit 20 ccm der gegebenen Bodeninfusion, entsprechend
10 g des Bodens, geimpft. Diese Infusion wurde hergestellt, indem man
150 g des Bodens mit 300 ccm steriler physiologischer Salzlosung (0,75 Proz.
NaCl) mischte, die Mischung fiinf Minuten durcheinander schiittelte und
dann 30 Minuten stehen lieB, damit die groberen Partikeln sich zu Boden
setzen konnten, worauf die Inokulations-Suspension mit einer sterilen Pi¬
pette abgezogen wurde. Vier Flaschen mit Kulturen wurden fUr jede Boden-
*) Rep. of Chemist, a. Bacteriol. New Jersey Experiment.-Stat. 1908. p. 137.
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Walter G. S a c k e 11,
art prapariert; zwei wurden sofort auf den totalen Stickstoffgehalt ana-
lysiert, die iibrigen beiden nach 30tagiger Inkubation bei 28° C.
Zum Zwecke der Isolierung und des Wachstums unserer Stammkul-
turen haben wir einen Mannit-Agar von gleicher Zusammensetzung wie
die Mannitlosung unter Hinzufugung von 15 g Agar auf 1000 ccm der Losung
angewendet.
Um Reinkulturen zu erhalten, waren wir bei der Isolierung des Azoto-
b a c t e r von den rohen Bodenkulturen nur davon abhangig, die Her*
stellung von Platten zu wiederholen. Wir wurden dabei sehr (lurch einen
kleinen Bacillus gestort, der fast bestSndig mit den Azotobacter-
Kolonien in den Originalplatten vergesellschaftet war, aber dadurch, dad
wir aufs neue mit drei Losungen, manchmal drei verschiedene Male, Platten
herstellten, waren wir in der Lage, Reinkulturen zu erlangen. Die durch
L i p m a n empfohlene Zwischen-Glycerinlosung hat sich in unseren Handen
nicht als ausreichend erwiesen.
Unsere Stammkulturen von Azotobacter wurden im Marz 1910
isoliert und sind seit diesem Zeitpunkte alle vierzehn Tage auf Mannit-Agar
ubertragen worden.
Um den totalen Stickstoffgehalt in den Kulturen und in den Boden-
arten zu bestimmen, haben wir die modifizierte Gunning sche Methode
angewendet, um Nitrate zu bestimmen, wie sie in den offiziellen Methoden
der Analyse 1 ) p. 8 beschrieben ist.
Stickstoff fixierende Kraft in Losungen.
Damit der Leser eine richtigere Sch&tzung und eine klarere Vorstel-
lung von den gegenwartig in den Bodenarten existierenden Verhaltnissen,
die geschildert werden sollen, hat, erscheint es mir wiinschenswert, bei jeder
eine kurze Beschreibung des Feldes oder des Obstgartens zu geben, von
denen die Probe stammt. In mehreren Fallen scheint die Quantitat der ge-
fundenen Nitrate alles zu iiberschreiten, aber wenn man sie nach dem der
Vegetation zugefiigten Schaden miBt, geht sie leicht in die Schranken der
Moglichkeit zuriick. Das Gegenteil dieser Behauptung ist ebenfalls richtig.
Wenn wir fur die in einer Saison erfolgte Zerstorung eines vierzig Acker
groBen Obstgartens eine Erklarung ablegen sollen, sind wir gezwungen,
nach einem solch machtig wirkenden Mittel zu blicken wie dem in Zehner-
tonnen in einem Full Landes vorkommenden Salpeter.
Probe No. 1, 2, 3, 4.
Es ist unnotig, zu sagen, daft wir beim Beginn unserer Arbeit unvorher-
gesehenen Schwierigkeiten begegneten. Wir bearbeiteten Bodenarten, die
anderen Bodenarten entschicden unahnlich waren und die vorlaufig un-
bekannte Eigenschaften aufwiesen. Natiirlich wurden unsere ersten Proben
von jenen Stellen genommen, in denen das tlbel unverkennbar vorhanden
war, und niemand sagte uns, wie sehr Nitrate sich konzentrieren konnen
und trotzdem das Wachstum der Bodenflora gestatten. Die mit diesen
ersten Proben erzielten Resultate wirkten insofern beinahe entt&uschend,
als sie keine Stickstoff fixierende Wirkung zu besitzen schienen, wenn sie
in Mannitlosung gepriift wurden. Weitere Untersuchung indessen bewies,
daB die Stickstoff fixierenden Bakterien, ebenso gut wie die hOheren Pflanzen-
formen, durch die Nitrate zerstort worden waren.
*) Bull. No. 107. (Revid.) Bur. of Chem. U. S. Dept. Agr. 1908.
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Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc.
89
Nach einem kleinen Versuche waren wir in der Lage, im allgemeinen
eine Verbindung zwischen dem Erscheinen der Nitrate in einer Bodenart
und deren Nitratgehalt einerseits und dem wahrscheinlichen Vorkommen
von Azotobacter andererseits zu bestatigen. Dies ermoglichte es,
die Proben mit groBerer Erfahrung zu entnehmen und die auBergewohn-
lich hochgradig salpeterhaltigen Flachen zu vermeiden. Die Proben 1, 2,
3 und 4 sind sehr gut brauchbar, um die Verbindung von Nitrat-Accumu¬
lation mit der Anwesenheit von Stickstoff fixierenden Bakterien zu be-
leuchten. Sie wurden am 21. September 1909 gesammelt.
Diese vier wurden samtlich von einer 40 Acker groBen Flache genom-
men, wovon 20 Acker Obstgarten waren und der Rest mit Luzerne be-
standen war. Im Jahre 1907 begannen unfruchtbare Stellen sich in der
Luzerne zu zeigen; braune Flecke wurden hier und da bald in dem Obst¬
garten sichtbar, und die B&ume fingen an, einzugehen. Gegen das Jahr
1909 hin waren 50 Proz. des Obstgartens der Lange nach mit 20 Ackern
Luzerne eingegangen, und im Jahre 1910 machten etwa sechs Reihen am
Rande und einige Baume in einem entfernten Winkel ihre letzte Anstren-
gung. Die ganze Mitte war eine unfruchtbare Wiiste, in der nicht einmal
ein Unkraut zu sehen war. Der groBere Teil war an der Oberflache braun-
schwarz, kristalliseh schimmernd und allem Anscheine nach nafi, aber in
der Tat mit einer harten, trockenen Kruste von 3 bis 16 Zoll Dicke be-
deckt. Die darunter befindlichen iy 2 bis 3 Zoll waren von mehligem Cha-
rakter, eine Mischung von Boden und Kristallen. Darunter wurde der Boden
sehr rapid naB, und in einer Tiefe von 16 Zoll war er wirklich schlammig.
Drei FuB tief gab es kein ungebundenes Wasser, und in einer nahebei ge-
legenen Ausgrabung, die fiir eine Kelleranlage gemacht worden war, war
— iiber drei FuB tief — kein Wasser, aber der Boden, der von einem san-
digen Lehm bis zu einem kalkhaltigen Ton variierte, war ausgesprochen
naB und zkhe in einer Tiefe von 16 Zoll unter der Oberflache. Es war notig,
bis zu einer Tiefe von sechs FuB zu graben, um Grundwasser zu erreichen.
Probe No. 1. stammte von der Oberflachenkruste von der 12.523 Proz. im Wasser
loslich waren. 19.822 Proz. da von oder 1.482 Proz. des luftgetrockneten Bodens bes tan-
den aus Nitraten. In Flaschenkultur entwickelte sich nicht eine typisch braune Azo¬
tobacter- Membran, sondem ein weiBlich-gelber Schaum. Dieser war in der Haupt-
sache aus stabchenformigen Organismen mit vereinzelten Azotobacter gleichen
Formen, die mit dem Alter verschwanden, zusammengesetzt. Eine bemerkenswerte
gasbildende Garung der Kulturlosung fand statt, die von Entwicklung von Essigsaure
begleitet war. In 30 Tagen fixierte diese Bodenart 1.05075 mg Stickstoff.
Probe No. 2 kam von dem mehligen Lager unter der Kruste; 8.44 Proz. davon
waren wasserldslich, 15.421 Proz. oder 1.301 Proz. des luftgetrockneten Bodens waren
Nitrate. Ein sehr empfindlicher, weiBer Schaum mit fast keinem Wachstum in der
Flussigkeitsmasse war alles, was in der Kultur erreicht wurde. Etwas Garung und geringe
Saureproduktion mit Geruch von buttersaurem Ather war zu beobachten. In dreiBig
Tagen war die Stickstoffzunahme so gering, daB sie praktisch auBer acht gelassen werden
konnte, da sie nur 0,5604 mg betrug.
Probe No. 3. bestand aus dem 12—14 Zoll tiefen nassen Grunde. Ungliicklicher-
weise habe ich die Analyse dieses Teils des Bodens nicht mehr, aber in einem nahe gele-
genen Obstgarten enthielt die Erde aus einer Tiefe von 4—15 Zoll 0.676 Proz. Nitrate.
Aller Wahrscheinlichkeit nach enthielt meine Probe weniger als dies, weil sie einen geringe-
ren Teil des reichen Oberflachenmaterials enthielt. Damit versorgte ich die Azoto¬
bacter- Formen in einer begrenzten Anzahl, vergleichsweise gesprochen, weiter mit
den gewohnlichen Stabchen, die das fleckige Hautchen und das flockige Wachstum
der Kultur ausmachten. Etwas Garung und eine leichte Saureproduktion mit einem ka-
sigen Geruch wurden beobachtet. Eine Zunahme von 3.43245 mg an Stickstoff wurde
nach 30 Tagen erreicht.
Probe No.4 kam von der Nahe eines Baumes vom Rande der von dem tlbel ergriffe-
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90
Walter G. Sackett,
nen Flache. Der Boden erschien normal, und die wenigen in der Nahe stehenden Baume
schienen gesund zu sein. Die Oberflache in zwei Zoll Dicke wurde entfernt und die zweite
Schicht bis einschlieBlich sechs Zoll gesammelt. Eine typisch schokoladenbraune, runzlige
Azotobacter - Mem bran wurde mit diesem Material in fiinf Tagen erzielt. Die-
se Form war sehr reichlich vorhanden und dominierte in der Kultur, die leicht sauer war
und einen erdigen Geruch besaB. Nach dreiBig Tagen zeigte die Stickstoffbestimmung
eine Zunahme von 12.4039 mg.
Eine Vergleichung der mit dieson 4 Proben erzielten Resultate ergibt, daB die Nitrate
in den ersten beiden so reichlich vorhanden waren, daB Azotobacter ent-
weder zerstort oder in seiner Virulenz so geschwacht worden war, daB nur eine geringe
oder gar keine Fixierung erzielt werden konnte, daB ferner die aus 14 Zoll Tiefe stam-
mende Probe, obgleich an Nitraten reich, deren nicht ausreichend besaB, um das Wachs-
tum der den Stickstoff fixierenden Bakterien ganzlich zu inhibieren, und daB in No. 4
die Bedingungen fur diese Organismen sehr gunstig waren.
Probe No. 5.
Diese Probe wurde am 21. September 1909 aus einem Obstgarten zwischen den
Bewasserungsrinnen gewonnen. Der braune Oberflachenboden, ein leichter, toniger
Lehm, wurde weggeraumt und eine Sektion aus zwei bis sechs Zoll Tiefe wurde genommen.
Im Jahre 1908 waren einige der Baume abgestorben und der Eigen tinner, der glaubte,
daB moglicherweise dies durch Mangel an Diingung verursacht worden sei, hatte dem
Obstgarten eine freigebige Diingung mit Stalldiinger zugute kommen lassen. Im fol-
genden Friihling wurde der Boden, aus dem die abgestorbenen Baume entfernt worden
waren, ein bis zwei Acker vielleicht, mit sieben oder acht Ackem Lange an demObstgarten
hin, mit Weizen bestellt, abcr zum Schrecken aller Interessenten wuchs auch dieser nicht,
nur ein sehr geringer Prozentsatz ging iiberhaupt auf. Wahrend des Sommers 1909 star-
ben 15- bis 20-jahrige Baume aus demselben Grunde, zeitig in der Saison beginnend
und spat im Herbst endigend. In diesem Jahre betrug der Verlust 300 tragfahige Apfel-
baume.
Das Jahr 1910 zeigte eine fortgesetzte Ausbreitung des Brandes, der sich 1911
noch vermehrte.
In der Kulturlosung wuchs ein dunkler, fast ununterbrochener Schaum, der hier
und da weiBe, gelatineartige Flecken zeigte. Es entstand eine leichte Saureproduktion,
zeitweilig mit dem Geruch von buttersaurem Ather. Die mikrobische Flora bestand
in der Hauptsache aus breiten Stabchen, Mycelfaden und zahlreichen Clostridium -
formen. 3.0822 mg Stickstoff warden in dreiBig Tagen gebildet.
Probe No. 6.
Das Material fiir diese Probe war von dem Rande einer braunen Bewasserungs-
rinne in einem Zuckerrubenfelde entnommen. Die Oberflachenkruste wurde weggeraumt
und die nachsten vier Zoll wurden benutzt. Der Boden war ein sandiger Ton, und das
Feld war im Jahre 1906 mit Luzerne bestanden. Zu dieser Zeit wurde liber das Auf-
treten unfrucht barer Stellen geklagt, auf denen die Luzerne abstarb. Die groBte da von
war hufcisenformig und hatte eine Ausdehnung von iiber einem halljen Acker. Das Haupt-
iibel in diesem Falle war die ungeniigende Entwasserung, aber im Jahre 1908 wurde das
Feld mit Hater bestellt, und bald darauf entstand eine Anzahl brauner Flecke von meh-
ligem Charakter an den holier gelegenen Stellen. Als das Land im Jahre 1909 fiir den
Anbau von Zuckerriiben vorbereitet wurde, war nichts Ungewohnliches zu bemerken,
was irgendwie Argwohn erwecken konnte, ausgenommen die mangelhafte Entwiisserung.
Ich besuchte das Feld im September, und damals waren groBe unfruchtbare Stellen vor-
handen, die von Zuckerriiben mit ungeheuer groBen Blattern umgeben waren (Fig. 2,
p. 91). Der Stand ist augenscheinlich ein sehr armlicher gewesen, da einige der unfrucht-
baren Stellen durchschnittlich einen halben Acker Flache bedeckten. Der Boden war
mehlig und enthielt in hohern Grade Salpetersaure. In jenem Herbst war das Land mit
Winterweizen bestellt, als ich es im darauffolgenden Sommer sah, zeigten die gesamten
25 Acker eine vollstandige Mi Bern te.
Meine Probe war im September 1909 entnommen w-orden und ergab in 30 Tagen
eine Fixierung von 3.57265 mg Stickstoff. In der Kultiir bildete sich eine zitronengelbe
Membran an der Oberfliiche mit einem iihnlichen Wachstum am Boden der Flasche.
Es fand eine geringe Saureproduktion statt, die von einem buttersiiureartigen, kiisigen
Geruch beg 1 citet war.
Proben No. 7 und 8.
Diese Proben waren von einem wiisten Felde genommen, wo die braunen Fliichen
sehr zahlreich und ausgedehnt waren. Die Russischen Disteln, die die letzten Bewohner
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dieser Flecke gewesen waren, waren eingegangen und batten sie kahl gelassen. Die an-
grenzenden Obstgarten lit ten unter dem Nitrat brand. Das t)bel war hier zuerst im Jalire
1908 bemerkt worden, und ich entnahm meine beiden Proben im September 1909. No. 6
entstammte einem braunen Fleck von fiinf FuG im Halbmesser, und No. 7 war in einer
Entfermmg von drei FuG auGerhalb dieser befallenen Flache entnommen. In beiden
Fallen waren zwei Zoll der Oberflache boseitigt und die nachsten vier Zoll entnommen
worden. Der Boden war ein roter, gipshaltiger Ton, und Wasser war nirgendwo nahe der
Oberflache zu finden. In der Kultur glichen die beiden einander sehr genau. Sie pro-
duzierten eine gelbe Mem bran mit etwas Gas, geringer Saure und kasigem Geruch. No. 7
entwickelte eine typischere Azotobacter - Membran als No. 8. Diese war in rei-
chem MaGe aus den charakteristischen Azotobacter und zahlreichen andern,
kleinen Stabchen und Klostridien zusammengesetzt, besaG aber keine braune Farbe.
Die von No. 8 entwickelten Membranen waren nicht so triibe wie bei No. 7, bestanden
aber aus denselben Formen. In dreiGig Tagen fixierte Boden No. 7 3.01215 mg und No. 8
2.87205 mg Stickstoff.
Fig. 2. Salpeterfleek in einem Zuckerriibenfeld. Probe No. 6.
Probe No. 9.
Alle Proben, die bisher entnommen worden waren, stammten entweder von hoch-
gradig salpeterhaltigen Flecken oder von unmittelbar daranstoGenden Flachen, und
es schien mir daher hochst wiinschenswert zu sein, eine Bodenprobe von einer Stelle zu
baben, wo von diesem Nitrat-Dbel noch nichts gehort worden war Es erschien nur ver-
nunftgemaG, daG die Nitrate, da sie Apfelbaume toteten, walirscheinlich auch die mi-
krobische Bodenflora zerstorten, und ich wiinschte, ein Muster einer Bodenart zu haben,
die als normal betrachtet werden konnte. Zu diesem Zweck erhielten wir Material von
einem Luzernefeld, von dem irgendein tlbel noch nicht bekannt war. Der Grund war leicht,
gut bewassert und, nach der GroGe der Pflanzen zu schlieGen, war er mit Luzerne seit
einer Anzahl von Jahren bestanden gewesen. Zwei Zoll Oberflache wurden beseitigt,
und die nachsten vier Zoll wurden als Probe entnommen.
Innerhalb zehn Tagen bildete sich in der Kulturflasche eine triibe, gallertartige,
weiGe Azotobacter - Membran. Azotobacter war liber haupt vorherrscliend,
aber andere kleine Stabchen zeigten sich auch. Etwas Garung war vorhanden, und es
entwickelte sich ein Geruch von verfaultem Kohl. Nach dreiGig Tagen hatte die Mem¬
bran eine braune Farbe und das physikalische Aussehen von kaltem Fett angenommen,
das liber einer Rindfleischbriihe erhartet ist und spater zerstort und zerbrochen worden
ist. Diese Bodenart ergab in dreiGig Tagen eine sich bis auf 10.15925 mg belaufende
Zunahme an Stickstoff. Nachdem ich dieses I^esultat und ein gleiches mit No. 4 erzielt
hatte, fuhlte ich mich sehr befriedigt, daG die Stickstoff fixierende Kraft des Bodens
nicht nach einem Muster beurteilt werden kann, das entweder von der dunklen Kruste
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eines Salpeterflecks oder von einer Flache stammt, wo jede Vegetation seit einiger Zeit
erstorben war und bei der eine chemische Analyse die auBergewohnliche Hohe der Ni¬
trate zeigte. Ich setzte groBes Vertrauen in unsere Arbeit insoweit, als wenigstens einige
unserer Bodenarten im t)berflusse mit Azotobacter chroococcum ver-
sorgt waren, aber es war sehr augenscheinlich, daB diese Art entweder zerstort oder
in hohem MaBe vermindert worden war, wo die Nitrate iibermaBig reichlich auftraten.
Ich bin geneigt, die friihere Ansicht als eine Erklarung anzunehmen, seit ich zu wieder-
holten Malen rohe Kulturen gezogen habe, die von sehr schlechtem Boden gewonnen
waren, uhd es mir miBlungen war, irgend etwas zu erhalten, was dem Azotobacter
glich. Wiederum habe ich im ganzen keine Schwierigkeiten gehabt bei der Isolierung
reiner Azotobacter - Kulturen von rohen Kulturen, die aus Bodenarten bereitet
waren, die Nitrate in hohem Grade enthielten, jedoch nicht iiber die MaBen, und die
einen Monat spater gefahrliche Quantitaten entwickelten.
Nach meiner an den beiden Proben gewonnenen Erfahrung entschloB ich mich,
fur zukiinftige Arbeiten den Boden von Flachen zu nehmen, wo Salpetenvirkung sich
in der Vegetation zu zeigen beginnt. Ich freue mich, sagen zu konnen, daB mich die Wahl
dieses neuen Weges, wie die folgenden Experimente bezeugen werden, nicht enttauscht
hat.
Probe No. 10.
Im April 1910 lenkte Dr. H e a d d e n meine Aufmerksamkeit auf die unver-
kennbar braunen Flecke an den Bewasserungsfurchen eines jungen Obstgartens, der
zu der Versuchsstation gehorte. Dies war das erste Anzeichen des t)bels, das wir in un¬
serer unmittelbaren Nachbarschaft beobachteten. Die Farbe war auf die Furchen be-
schrankt; mehlige Beschaffenheit des Bodens war nicht vorhanden, und die Baume
befanden sich in vollkommen gutem Gesundheitszustande. Der Boden war ein kalkiger
Lehm, gut bewassert, mit Kies und Grundwasser in einer Tiefe von 18 bis 20 FuB. Bis
heutigentags ist keine Schiidigung in dem Obstgarten beobachtet warden. Die gleiche
braune Farbe war sehr ausgesprochen entlang der Wegseite, wo das Bewasserungswasser
vorlaufig drei Tage gelaufen ist. Mit dem aus der Furche genommenen Boden wurde
eine gelblich-braune Membran, die zum groBen Teile aus Azotobacter bestand,
erlangt, und l>ei der Analyse zeigte die Kultur eine Zunahme von 7.7055 mg Stickstoff
in dreiBig Tagen.
Probe No. 11.
Probe No. 11 wurde von einem Luzemefeld genommen, das auf dem flachen Ufer
eines Flusses gelegen war, wo das Wasser der Oberflache sehr nahe war. 6—10 Acker
Luzerne waren eingegangen, und die unfruchtbaren Stellen waren an der Oberflache
braun bis schwarz. Der Boden war eine leichte Alluvialformation und wunderbar fiir
Ackerbau geeignet. 4 Zoll des obereten Bodens wurde im Juni 1910 zum Zwecke der
Priifung entnommen. In der Kultur entwickelte er nach 48 Stunden eine schwere, stroh-
gelbe, lederartige Membran, die aus Azotobacter mit vielen groflen und kleinen
Stabchen zusammengesetzt war. Nach 30 Tagen wurde eine Zunahme von 5.11365 mg
Stickstoff erlangt.
Probe No. 12.
Im Juli 1910 liefen Klagen von einem Gemiisegartner ein, daB in seinem Garten Stellen
waren, auf denen es seit mehreren Jahren ihm unmoglich gewesen ware, einen befriedigen*
den Stand zu erzielen. Zu jener Zeit fiihrte er hauptsachlich Klagen iiber Mohren und
Pastinake. Drei bis fiinf Acker waren in dieser Saison befallen worden, und infolge dee
braunen Aussehens der Oberflache und des mehligen Charakters der W r ege sah der Boden
sehr verdachtig aus. Es war schoner, sandhaltiger Lehm, und mit Ausnahme der-anfrucht-
baren Flecke hatte man hinsichtlich der Emte nie schlechte Wahmehmungen gemacht.
Wenn die Pflanzen einmal aufgegangen waren, wuchsen sie selbst auf diesen unfrucht¬
baren Flecken sehr iippig. Wir verschafften uns eine Probe des drei Zoll tiefen obersten
Bodens, der iiber 10 FuB von einer der unfruchtbaren Stellen entfemt war. Diese bil-
dete eine dicke, runzlige, blaBgelbe Membran, die mit dem Alter braun wurde. Azoto¬
bacter war darin im UberfluB vorhanden und nach 30 Tagen zeigte unsere Analyse
eine Zunahme von 8.61615 mg Stickstoff in der Kultur.
Probe No. 13.
Wir kommen nun zu einem 01>stgarten, wo der Brand im Jahre 1909 zuerat an den
Apfelbaumen auftrat. In diesem Falle war der Wideretand besondere interessant, den
ein Viereck von Bimbaumen gegen den Salpeter bewiesen hat. Ober drei Acker dieser
Baume war volltragend, und, obgleich in der N^hbarechaft eines fiinf Acker groBen
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Apfelgartens, der stark ergriffen ist, und in direkter Linie eines Salpeterstreifens, soli
der erste beschadigte Birnbaum erst noch entdeckt werden. In der Tat ist diese Immuni-
tat des Birnbaumes eine Erscheinung, die sehr oft beobachtet werden kann. Der Apfel-
garten war iiber sieben Acker groB, und alle Baume waren zwischen 20 und 25 Jahren
alt. Sie waren in ausgezeichnetem Zustande und von iiberreicher Ertragsfahigkeit ge-
wesen bis zum Sommer 1909, als der Blatterbrand auftrat. Ein im Zentrum des Obst-
gartens gelegener, iiber einen halben Acker groBer Teil unterlag in jener Saison, und vor
dem .Juli 1910, als ich mir eine Probe nahm, waren drei Acker mehr verdorben und aus-
gerottet worden, und man hatte den Boden mit Roggen bestellt, dessen Stand aber
sehr armlich war. Viel davon ging im Boden kurz nach der Keimung ein, wahrend ei-
niges. das wuchs, eine Hohe von acht bis zehn Zoll mit kranklichen, gelben Blattern er-
reichte und endlich abstarb. Gegen Ende des Herbstes 1910 waren annahemd 300 Baume
herausgenommen und zu Reisig und Holzpfahlen bestimmt worden. Ich habe kiirzlich
erfahren, daB die verbleibenden ein und einhalb Acker in diesem Friihjahr (1911) so rapid
zu verderben begannen, daB sie ebenfalls ausgerottet wurden. So wurde der vollstan-
dige Ruin der sieben Acker in weniger als zwei Jahren bewerkstelligt. Der Boden ist
ein sandiger Lehm mit fiinf bis acht FuB tiefer Kiesunterlage. Nahe der Oberflache
ist kein Wasser vorhanden. Die charakteristische braune Farbe war an den oberen Ran-
dern und an den Seiten der Bewasserungsgraben deutlieh sichtbar, und von einem der-
selben entnahm ich drei Zoll tief oberen Boden zur Priifung. Azotobacter ent-
wickelte sich mit der charakteristischen Membran schnell in der Kultur, und nach 30
Tagen wurde eine Zunahme von 4.13295 mg Sticks toff festgestellt.
Probe No. 14.
Die naehste Probe stammte aus einem Obstgarten, wo im zeitigen Sommer 1910
nur einige Baume Krankheitserscheinungen aufwiesen. Ich besuchte diesen Ort im Juli
1910, und es bedurfte vieler fleiBiger Nachforschungen, um die wenigen zerstreut stehen-
den leidenden Baume aufzufinden. Es waren im ganzen vielleicht zwanzig. Heute sind
seehs Acker dieses Obstgartens infolge des Sal peters tot. Bis 5 1 / 2 FuB Tiefe war kein Wasser
vorhanden, und der Boden ein guter, toniger Lehm. Die zum Zwecke der Fixierung
gepriifte Probe war zwischen zwei Baumreihen herausgenommen, wo der Boden so schlimm
wie nur irgendeiner ergriffen zu sein schien, und umfaBte drei Zoll Oberflache. Die Erde
zwischen den Baumen war erst kiirzlich bepflanzt worden, so daB jeder braune Fleck,
der in den Bewasserungsgraben sichtbar gewesen ware, zerstort worden ware. Rein-
kulturen von Azotobacter warden aus diesem Boden schnell isoliert, die nach
30 Tagen eine Zunahme von 6.65475 mg Stickstoff ergaben.
Probe No. 15.
Wahrend ich den vorstehend beschriebenen Obstgarten einer Besichtigung unter-
zog, wurde ich ersucht, meine Ansicht iiber einige Aprikosenbaume in einem benach-
barten Obstgarten zu auBem. Es waren groBe Baume, sieben an der Zahl, und in einer
hochst eigentiimlichen Weise angegriffen. Das Laub des ganzen Baumes war verwelkt,
als ob die Wasserzufuhr abgeschnitten ware; die Blatter hatten eine schone griine Farbe,
und es war ein reicher Ansatz von Friichten vorhanden, die gerade zu reifen begonnen
hatten. In geringer Entfernung von den Baumen entdeckte ich die braune Farbe auf
dem Boden, die wir als ein wichtiges Symptom der Salpeter-Krankheit zu betrachten
gelemt hatten. Ich ging daran, gleichzeitig nach denselben Anzeichen an den Blattern
der nahestehenden Apfelbaume zu blicken, und ehe ich noch weit gegangen war, wurde
mein Suchen belohnt. Die Zahl der ergriffenen Baume war auf etwa ein Dutzend beschrankt
und diese waren nicht emstlich verbrannt. Indessen waren alle diese gegen das Ende
der Saison abgestorben und entfernt, so daB mehr als ein viertel Acker leer war. Es wa¬
ren einige Anzeichen von zu viel Wasser in diesem Obstgarten, und es ist sehr moglich,
daB die Frage der schlechten Entwasserung hier ebenso ernstlich in Betracht gezogen
werden muB, als die in hohem Grade vorhandenen Nitrate.
Eine aus der Nahe eines Apfelbaumes entnommene Probe zeigte, daB der Boden
ziemlich schwerer, toniger Lehm war. In der Kultur entwickelte er eine charakteristisch
weiBe, gallertartige Azotobacter - Membrane, und in 30 Tagen ergab sicli eine
Zunahme an Stickstoff von 10.15725 mg.
Probe No. 16.
Es war nun die Frage, ob die so weit verbreiteten Azotobacter in alien
unserer Bodenarten im rohen Zustande ebensogut wie im bearbeiteten Zustande hei-
misch seien. Um diesen Punkt festzusetzen, verschaffte ich mir meine naehste Probe
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am 13. Juli 1910 von einem adoben Huge], der liber alien Graben sich befand und dem-
zufolge nur durch den knappen Regen bewassert wurde. Pflanzenwuchs hatte sich dort
nicht entwickelt und wegen seiner Lage und seiner Unzuganglichkeit hegte ich Zweifel,
ob jemals ein Mensch diesen seltsamen Boden vor mir betreten hatte. Es war im wahren
Sinne des Wortes rohes Land. Der darunterliegende Schieferton, woraus die diinne Boden-
oberfliiche entstanden war, kam an zahlreichen Stellen zum Vorschein. Die Kulturlo-
sung, die mit einer Infusion dieses Materials geimpft wurde, wies nur ein sehr geringes
Wachstum auf, sichtbar als leichte Triibung und diinner Schaum. Dies mag in der Tat
von der infizierenden Substanz selbst hergeriihrt haben. Mikroskopische Untersuchungen
der Losung wurden in haufigen Zwischenraumen unternommen, aber nichts war je heraus-
zufinden, was Azotobacter irgendwie gleich war. Nach 30 Tagen stellte sich
eine leichte, anscheinende Zunahme des Stickstoffgehalts der Kultur heraus, aber diese
war sehr gering — sie betrug nur .2302 mg . Durch das hier gewonnene Resultat wurde
bewiesen, daB dieser jungfrauliche Boden wenigstens weder Stickstoff fixierende Kraft,
noch eine Stickstoff fixierende Flora besaB.
Proben No. 17 mid 18.
Nachdem Probe No. 16 gepriift und dabei gefunden worden war, daB sie praktisch
untatig war, insoweit die Stickstoff fixierende Kraft in Betracht kam, interessierte es
uns, zu erfahren, w’elche Wirkung die Anpflanzung auf einen solchen Boden ausiiben
wiirde, da viele der Obstgarten, die von 15 bis zu 20 Jahren bebaut worden waren, auf
einem Boden angelegt waren. der diesem adoben Schieferton glich. * Mehr noch, wir fin-
den in jenen alteren Obstgarten, die langere Zeit bewassert und nachdriicklicher kul-
tiviert worden sind, daB das Sal peter libel den rapidesten Fortschritt macht. Wenn mog-
lich wiinschten wir, eine Bodenprobe aus einem jungen Obstgarten zu haben, der erst
kiirzlich in rohem adoben Schieferton angelegt war, wo die Kultivierung erst in begrenztem
MaBe stattgefunden hatte. Wir waren in der gliicklichen Lage, uns einen solchen Fall
zu sichern. Etwa eine Meile von dem adoben Hiigel entfernt, von dem Prol>e No. 16
genommen worden war, fanden wir ein Stuck robes Land, das zum ersten Mai im Herbst
1909 umgebrochen und mit jungen Apfelbaumen im Friihjahr 1910 bepflanzt worden
w r ar. Dieses wuirde durch einen hoch ummauerten Graben bewassert, worin das Wasser
noch nicht im tlberfluB vorhanden war, und demzufolge hatte es noch wenig Bewasserung
erhalten, und diese nur wahrend einer Saison. Ungefahr der einzige Unterschied zwi-
schen diesem Land und dem adoben Hiigel war der hinsic-htlich der phvsikalischen Be-
schaffenheit, die durch die Kultivierung bewerkstelligt worden war, um die Feuchtig-
keit zu erhalten. Zwei Proben wurden am 26. Oktol>er 1910 aus diesem Obstgarten cnt-
nommen, die eine (No. 17) aus der Strecke zwischen den Baumreihen stammend und die
andere (No. 18) von einem Grabenufer, wo die Feuchtigkeitsbedingungen vorteilhafter
fiir die Zunahme der Bodenbakterien sein sollten. In der Kultur braehte keine dieser
Bodenarten irgendwelche Olierflachenhaut hervor; sie ergaben nur eine diinne, weiBe
Membran am Grunde der Flasche. Die Stickstoff-Bestimmungen, die nach 30 Tagen
erfolgten, ergaben, daB der Boden von dem Grabenufer gegenwartig an Stickstoff ein-
gebiiBt hatte, wiihrend die Zunahme bei dem andern so unbedeutend war, daB sie auBer
Acht gelassen werden konnte (.35025 mg). Wenn irgend ein SchluB aus der Priifung
der Proben No. 16, 17, 18 gezogen werden kann, so wiirde er zu beweisen scheinen, daB
unsere adoben Bodenarten sowohl im rohen Zustande als auch wiihrend der kurz zuvor
begonnenen Kultur Mangel an Stickstoff fixierender Kraft aufw eisen.
Probe No. 19.
Die niichste Probe war im Juli 1910 aus einem Garten mit tragenden Obstbaumen
entnommen, wo der Brand zum ersten Male im vorhergehenden Jahre aufgetreten war.
Scharf umgrenzte Fliichen, von denen man sagen konnte, daB das Pbel am schlimmsten
war, gab es hier nicht, sondern es war uberall zerstreut. Jm Ganzen waren iil>er 2 l 2
Acker zerstort worden, als ich die Anpflanzung besuchte. Der Boden ist sandiger Lehm,
der gut treibt. Er hat eine Unterschicht Kies von 5 1 4 FuB, worin zeitweilig wenig Wasser
ist. Ein sechs FuB tiefes Loch wurde in diesen Obstgarten gegral>en und durtte auf ein
Jahr offengelassen werden. damit man sehen konnte, ob ein PbermaB von Wasser in die¬
sem Boden war, das durch tiiehtige Drainage entfernt werden konnte. Am Ende der
festgesetzten Zeit war das Loch ebenso trocken, wie an dem Tage. als es angelegt worden
war. Die braune Farbe war an den Seiten und den obereti Riindern der Bewiisserungs-
furehon deutlieh sichtbar, und die Biiume starlsui in der fiir Sal|>etor s^zifischen Weise.
Die Prol>e aus diesem Obstgarten wurde zwischen den Bewasserungsfurchen nahe einem
Baume entnommen, an dem der Brand gerade begann. In der Kultur entwdckelte sich
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eine trube, gallertartige, weiBe, runzlige Membran mit verstreuten braunen Flecken.
Azotobacter war iiberreichlich vorhanden. Nach 30 Tagen zeigte sich eine Zu-
nahme von 9.807 mg Stickstoff.
Probe No. 20.
Obgleich ich mir gleich von Anfang an ziemlich klar war, daB wir nur eine geringe,
wenn iiberhaupt irgendeine Fixierung bei diesem Boden erzielen wiirden, war ich
doch interessiert, zu erfahren, ob, wenn ein Obstgarten in einer auffallend kurzen Zeit
vernichtet wurde. wie es hier wirklich war, die Azotobacter ebenfalls getotet
wurden. Der Obstgarten umfaBte insgesamt 30 Acker, von denen zwischen Juni 1909
und Juli 1910 15 abstarben.
Probe No. 20 war von jenem Teile entnommen, der im Jahre 1909 vernichtet wor-
den war und der 1910 kein Wasser erhalten hatte, so daB gegen den Juli die Oberflache
sehr hart und trocken war. Der Boden variierte zwischen einem sandigen Lehm und einem
tonigen Lehm ohne Wasser bis zu sechs FuB. In der Kultur entwickelte sich an der Ober¬
flache eine zarte weiBe Haut mit etw r as flockigem Wuchs in der Fliissigkeit. Ein saurer,
erdiger Geruch wurde dadurch hervorgerufen. Die Zunahme an Stickstoff belief sich
auf nur 2.5218 mg in 30 Tagen, was wiederum bewies, daB die Konzentration der Nitrate,
die sich den Baumen als verderblich erwiesen hatte, auch ihre nachteilige Wirkung auf
die Nitrogen fixirende Flora gehabt hatte.
Probe No. 21.
Diese Probe, ein roter, sandiger Lehm, war im Juli 1910 aus einem Obstgarten
entnommen, wo die Bedingungen die gleichen waren, wie die bei No. 20 beschriebenen.
Der Obstgarten umschloB mehr als zwei Acker; entlang einer Seite floB ein 20 FuB tiefer
FluB, so daB jede Chance fiir gute Drainage gewahrt war. Das Sterben der Baume hatte
im Jahre 1910 begonnen, und alle waren bis zum vorigen Sommer eingegangen. Der
Boden war entlang der Grabenufer und der Bewasserungsfurchen braun. In der Kultur
bildete sich an der Oberflache des Mediums eine miiBig getriibte, weiBe Haut, die Azo¬
tobacter enthielt; es fand etwas buttersaure Garung statt. Die Zunahme an Stick¬
stoff belief sich nach 30 Tagen auf 2.8014 mg.
Probe No. 22.
In dieser Probe haben wir einen der ernstesten Falle der Zerstorung durch Nitrate
vor uns, den wir je verzeichnet haben. Hier handelt es sich um einen 90 Acker groBen
Obstgarten, der die ersten Svmptome im Jahre 1908 aufwies, und heute sind w'enigstens
45 Acker vollstandig tot oder werden es gegen den Herbst hin sein. Der Boden variiert
zwischen einem roten Ton und einem sandigen Lehm, und bis zu 5 FuB Tiefe ist kein
Wasser vorhanden. Als die Probe spat im Juli 1910 entnommen wurde, waren einige
verstreut stehende Baume arg ergriffen, aber viele wiesen nur an den Wassersprossen
einige verbrannte Blatter auf. Die Bewasserungsfurchen zeigten einen hellbraunen Fleck,
mehr insbesondere an den oberen Randern, als entlang der Seiten, seit der Obstgarten
kurzlich bewiissert worden war, und es war ziemlich schwierig, die braune Farbe bei
der feuchten Beschaffenheit der Furchen zu unterscheiden. Zu dieser Zeit herrschte
nur geringer Zweifel dariiber, daB die Baume sich in groBer Gefahr befanden, aber es
wTirde kaum erwartet, daB in weniger als einem Jahre die Halfte der Flache mit ihren
15 Jahre alten Apfelbaumen wiistes Land sein wurde. Dieser Boden ergab eine triibe,
weiBe, gallertartige Membran, die hauptsachlich aus Azotobacter bestand, und nach
30 Tagen hatte der Stickstoff der Kultur um 8,89635 mg zugenommen.
Probe No. 23.
Wir kommen zunachst zu einem Obstgarten, wo der Boden aus rotem, tonigen
Lehm besteht. Es ist einer der Obstgarten, in denen erst sehr kiirzlich der Brand sich
gezeigt hatte, und hier war nichts Ungewohnliches bis zum Juli 1910 zu beobachten.
Zu dieser Zeit waren sehr wenige Baume unmittelbar getotet, aber viele waren im ersten
Stadium, und einige befanden sich in einem sehr kritischen Zustande. Die Flache des
Obstgartens war iiber 40 Acker groB, und iiber die Halfte der Baume ist heute tot. Der
Boden zeigte fast keine braune Farbe, als ich meine Probe entnahm, was moglicherweise
der eigentiimlichen roten Farbe der Erde zuzuschreiben war. Ich bin zu glauben geneigt,
daB zu dieser Zeit die Nitrate noch nicht auBerordentlich hochgradig vorhanden waren,
sonst waren mehr Baume getotet w r orden, und wir w iirden zweifelsohne mehr von den
braunen Flecken gesehen haben. Die Kultur dieser Probe zeigte fast kein Oberllachen-
wachstum, aber eine weiBe Membran am Boden und an den Seiten der Flasche. In Ver-
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bindung damit entwickelte sich ein ausgesprochen fakalischer Geruch. Azotobacter
war in Menge anwesend. Die Zunahme an Stickstoff belief sich in den zur Fixierung
be8timmten 30 Tagen auf 7,1451 mg.
Probe No. 24.
Ein Gerstenfeld auf der oberen Flache eines Tafellandes war die nachste fiir unsere
Arbeit gewahlte Ortlichkeit. Diese eigentumliche Flache war verschiedener Griinde wegen
ausersehen worden. Erstens hatten sich die Nitrate hier seit dem Jahre 1907 angehauft
und waren bis zu dieser Zeit, Juli 1910, konzentriert worden, so daB die einzige Stelle,
wo etwas gedeihen konnte, sich gerade entlang der Bewasserungsfurchen erstreckte und
selbst dort das Getreide sehr kurz und diinn stand. Anscheinend hatte das durch diese
rinnende Wasser etwas von den Nitraten von Zeit zu Zeit ausgewaschen und demzufolge
die Salze bis zu einem Grade partieller Toleranz reduziert. Der Boden auf der oberen
Flache dieses Tafellandes ist immer naB, und jemand, der nicht mit der Topographic
des Landes vertraut ist, wiirde sehr geneigt sein, zu vermuten, daB der Boden infolge
holier gelegener Bewasserungsanlagen nicht gut bewassert worden ist. Tatsachlich ist
dieses Tafelland wenigstens 200 FuB holier als das es umgebende Land, und es ist nicht
die Moglichkeit einer Chance fiir Bewasserung in dem Sinne vorhanden, in dem der Aus-
druck gewohnlich gebraucht wird. Diese eigentumliche Beschaffenheit scheint das
Resultat einer iibertriebenen Bewasserung und eines Mangels geeigneter Entwasserung
zu sein. Um einen volkstiimlichen Ausdruck zu gebrauchen, ,,hat der Boden Wasser
durch ein Leek bekommen“. Der zu groBe Feuchtigkeitsgehalt hat sicherlich im hochsten
Grade die Produktion der Nitrate begiinstigt, ebenso der den Farbstoff bildenden Agentien;
denn der Boden war an der Oberflache schwarz wie robes Ol und darunter so melilig
wie Holzasche. Bevor ich eine Probe entnahm, wmrde die Kruste an der Oberflache
und die nachsten zwei Zoll beseitigt, und ein Teil aus 4—6 Zoll Tiefe wurde entnommen,
und zwar entlang einer Bewasserungsrinne, wo die Gerste noch schwach wmchs. In der
Kultur war fast kein Oberflachenwachstum und nur ein geringer weiBer Bodensatz am
Grunde und an den Seiten der Flasclie. Ein buttersaureartiger Geruch war bemerkbar.
Ich war ziemlich erstaunt, zu finden, daB nach 30 Tagen eine Zunahme von 1,68121 mg
Stickstoff in der Kultur vorhanden war.
Probe No. 25.
Fiir die folgende Probe wahlte ich einen Gemiisegarten in der Vorstadt einer Berg-
stadt. Dieser war 36 Meilen von dem zunachst gelegenen Terrain entfernt, wo das Sal-
peteriibel auftrat und von dem ich Kenntnis hatte, und, soviel ich erfahren konnte,
war nichts derartiges hier je beobachtet worden, weder in dem Boden noch in der Vege¬
tation. Der gewahlte Boden war ein sehr leicliter, tiefer, sandiger Lelim, den ich, infolge
seiner Nachbarschaft mit dem Flusse, als alluviale Formation ansah. Alle Gemusesorten,
zusammen mit Erdbeeren, waren hier sehr erfolgreich geziichtet worden. Die mit diesem
Boden erzielte Kultur bildete eine triibe, gallertartige Membran von hellbrauner Farl>e
und bestand fast vollstiindig aus Azotobacter. Die Zunahme an Stickstoff belief
sich in 40 Tagen auf 6,8842 mg.
Probe No. 26.
Probe Nr. 26 stammt aus dem Boden eines jungen Obstgartens, worin einige kleine
Baume auf dem schweren Boden im Jahre 1910 abgestorben waren und andere sehr
verdachtig aussahen. Der Boden war zum ersten Male im Herbste 1908 umgebrochen
und mit Apfelbaumen im Friihjahr 1909 besetzt worden. Er wmrde griindlich bewassert
und kultiviert wahrend einer Saison und ist zum dritten Male im Jahre 1910 bewassert
worden, als ich am 25. Oktober meine Prolie entnahm. Der Boden ist ein toniger Lehm
von betrachtlicher Schwere, von guter Beschaffenheit und, soweit ich beobachten konnte,
war dort keine braune Farbe sichtbar, obgleich diese friiber beobachtet worden war.
Das Land war giinstig schriig gelegen, so daB ausreichende Gelegenheit zur Drainage
vorhanden sein rnuBte. Nach Einfiihrung in die Mannitlbsung produzierte eine Infusion
dieses Bodens eine triibe, runzlige Oberflachenmembran, mit zerstreuten, braunen Flecken
Azotobacter war fast ausschlieBlich. Die Zunahme an Stickstoff in dieser Kultur
betrug in 30 Tagen 14,7105 mg.
Probe No. 27.
Das Material fiir die folgende Untersuchung wurde aus einem Obstgarten erlangt,
wo das Auftreten von Salpeter im Sommer 1910 zum ersten Male beobachtet wurde.
Es war dies ein alter Obstgarten, in dem eine Anzalil der groBten Biiume sehr schwer
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beschadigt, aber noch nicht tot war. Kein anderes Anzeichen des tJbels war vorhanden
als die Erkrankung der griinen Blatter. Ein angrenzender Obstgarten war im vorher-
gehenden Jahre von schweren Verlusten betroffen w r orden, und alle Anzeichen lieBen
fur das Jahr 1910 auf eine Wiederholung des Ungliicks schlieBen. Der Boden war schwerer
Ton, und meine Probe bestand aus 2 Zoll der Oberflache, die zwischen 2 der befallenen
Baume entnommen war. Die von der Bodeninfusion dieses Bode ns erhaltene Kultur
ergab eine triibe, runzlige Oberflachenmembran mit vereinzelten, braunen Flecken.
Die Zunahme an Stickstoff belief sich in der Kultur in 30 Tagen auf 11,3481 mg.
Probe No. 28.
Die folgende Probe war einem Boden entnommen, der 3 Jahre zuvor als junger
Obstgarten benutzt worden war. Man hatte ihm die beste Pflege angedeihen lassen,
was das Auftreten der zerstorenden Krafte beschleunigt haben mag. Die Flache um-
schloB annahernd 20 Acker, die sanft nach Siiden und Westen geneigt waren. Wahrend
er als Obstgarten benutzt wurde, war ein Reservoir an der Nordostecke, dem hochsten
Punkte der Flache, erbaut worden. Dies war nicht von Erfolg, da in dem tieferen um-
gebenden Lande eine schlechte Bewasserung hervorgebracht wurde, so daB der Obst¬
garten aufgegeben werden muBte. Der Boden ist ein toniger Lehm, zum groBten Teile
auf einer Schieferton-Unterlage. Im Jahre 1908 wurde die mehlige Beschaffenheit der
Oberflache zuerst beobachtet. Zu dieser Zeit entnahm Dr. H e a dd e n eine Probe und
konstatierte, daB die Bodenbeschaffenheit ihm keine Gelegenheit gewahrte, die Farbe
zu erklaren. Zwei verschiedene Male habe ich seit jener Zeit den Obstgarten besucht,
und es traf sich jedesmal so, wenn ich dort w r ar, daB entweder der Boden so auBergewohn-
lich trocken war, daB keine Farbe sichtbar war, oder daB er andererseits gerade bearbeitet
worden war und alle Spuren der Bewasserungsrinnen verwischt worden w'aren. 4 Acker
des jungen Obstgartens starben im Friihjahr 1909 ab und gegen den Herbst hin hatte
sich die verseuclite Flache annahernd verdoppelt. Im Oktober 1910 waren kaum 3 Acker
der ursprlinglichen 20 in gutem Zustande. Die lebenden Baume wmrden alle in den 5 oder
6 Reihen entlang der hochsten Seite der Flache gefunden. Als der erste Schaden im
Jahre 1909 in Erscheinung trat, erfuhren wir, daB dieselben 4 Acker bereits in frliheren
Jahren Beunruhigung erregt hatten, als der Boden mit Luzerne bestanden w r ar, also war
zu erwarten, daB dieser Teil des jungen Obstgartens zuerst eingehen wiirde. So bald die
Baume abstarben, wurden sie herausgenommen, und im Jahre 1910 wurden zum min-
desten 12 Acker mit Roggen bestellt. Nur ein geringer Prozentsatz hiervon erreichte
iiberhaupt die Hohe von 18 Zoll, und viel davon kam niemals durch den Boden. tlber
den ganzen ergriffenen Boden sind groBe, unfruchtbare Stellen verbreitet, einige davon
einen halben Acker in der Ausdehnung, wo nicht einmal eine Russische Distel wachsen
will. Eine 2 Zoll-Oberflachen-Probe wurde einem dieser Flecke am 29. Oktober 1910
entnommen, und entgegen meiner Envartung, entwickelte meine Kultur eine gelbliche
Oberflachenmembran mit braunen Flecken. Azotobacter w r ar im OberfluB vor¬
handen. Xach 30 Tagen zeigte die Kultur eine Zunahme von 8,6862 mg Stickstoff. Da
an der Stelle gamichts gew'achsen war, w r oher ich die Probe entnommen hatte, hatte
ich fast angenommen, daB auch die Azotobacter getotet w r orden seien, und sah
daher keine so aktive Fixierung voraus, wie sie vor sich ging.
Proben No. 29, 30 und 31.
Der folgende Obstgarten w r eist von alien das ernsthafteste Auftreten von Salpeter
auf, das uns bekannt geworden ist; ernsthaft nicht nur hinsichtlich der Zerstorung, sondern
el>ensogut auch der Schnelligkeit der Ausbreitung wegen. Wir haben Obstgarten gesehen,
wo die isolierten Baume und Teile der Reihen fiber eine weite Flache verstreut waren,
aber nirgendw'O haben wir eine dichte Reihe nach der andern in der ganzen Lange des
Obstgartens in so rapider Aufeinanderfolge so vollkommen wie vor einem Waldbrande
eingehen sehen. Der urspriingliche Obstgarten bedeckte eine Flache von iiber 15 Acker,
sanft nach Siiden zu geneigt, und w'ar hinsichtlich seiner Produktionsfahigkeit bis zu dem
Winter 1909/1910 von ausgezeichneter Beschaffenheit. Zu dieser Zeit erschien ein iiber
12 FuB im Halbmesser messender Fleck an dem niedriger gelegenen Rande der Flache,
der, wrie der Verw r alter aussagte, stets ein nasses und schwarzgefarbtes Aussehen hatte.
Es wurde ihm jedoch nur geringe Aufmerksamkeit bis zum Friihjahr 1910 zugewendet,
als die in seiner Nachbarschaft stehenden Baume in derselben Weise, wie das durch
Salpeter verursacht wird, zu sterben begannen. Das t)bel verbreitete sich rapid den
Hiigel hinauf und in den Obstgarten hinein, so daB gegen das Ende des Sommers 1910
2 1 / 2 Acker getotet und annahernd 2 Acker von dem t)bel ergriffen worden waren.
Ich besuchte die Anpflanzung am 29. Oktober und fand die unfruchtbare Flache
Zwrtta Abt. Bd. 34. 7
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Walter G. Sackett,
stellenweise sehr naB und sumpfig. Der Schlamm war auBergewohnlich zahe und an
manchen Stellen so weich, daB man bis zum Knochel einsinken wiirde, wenn man liber
ihn wegginge. Solche Flecke waren gewohnlich dunkelbrann oder schwarz und ein wenig
hoher als der angrenzende Boden, auf dem sich wie leichter Schnee ein Xiederschlag
von weiBem Alkali gebildet hatte. Es wurde mir erzahlt, daB es das erstemal war, daB
das weiBe Alkali zutage getreten war. Der groBere Teil der unfruchtbaren Flache war
weiB gefarbt, ausgenommen vereinzelte hochgelegene Flecke und einen 12—15 FuB
breiten Streifen entlang der oberen Seite, der schwarz war. Alle Anzeichen schienen sich
auf die Tatsache zuzuspitzen, daB der von den weiBen Salzen in Besitz genommene Teil
fiir die Entwicklung der schwarzen Farbe zu naB war. Damit der Leser einen Begriff
von der Heftigkeit der Attacke sich zu machen vermag, kann ich sagen, daB mir Pflaumen-
baume gezeigt wurden, die 3 Wochen friiher in ausgezeichnetem Zustande und jetzt
absolut tot waren. Um 4 Reihen zuriick vom Rande der unfruchtbaren Flache waren die
Baume entweder tot oder im Star ben (siehe Fig. 3, p. 98), und jenseit dieser scliien der
Fig. 3. Teil eines Obstgartens, der durch Sal peter vernichtet ist. Photographiert am
29. Oktober 1910.
Brand haltzumachen. Indessen entdeckte ich 12 Reihen weiter zuriick auf dem holier
gelegenen Boden einen einzelnen Baum, der Anzeichen des Braudes aufwies. Xahebei
war ein wenig weifies Alkali, aber kein Zeichen von irgendwelcher schwarzen oder braunen
Farbe. Die Probe Xo. 29 entnahm ich der Oberfla^he des Bodens aus der Xahe dieses
Baumes. Soweit ich zu sehen vermochte, war dies der einzige Baum in jenem Teile des
Obstgartens, der damals leidend war. Ich besuchte diesel be Stelle am 31. Januar 1911,
und der Anblick, der sich mir hot, war — milde ausgedriickt — furchtbar. Wo 3 Monate
friiher nur ein einzelner von dem Obel ergriffener Baum war, waren jetzt 6—8 Acker
ergriffen. Der Boden war braun und sehr mehlig. Der Verwalter des Obstgartens erklarte
mir, daB diese Veriinderung zum groBten Teile nach der letzten Bewiisserung des Obst¬
gartens, die am 1. December 1910 vorgenommen worden war, erfolgt ware. Er erzahlte,
daB er 3 oder 4 Tage, nachdem er die Bewiisserung beendet hatte, einen dunkelbraunen,
oligen Fleck von 10 Zoll im Halbmesser in der Xahe des Baumes bemerkte, woher Probe
Xo. 29 entnommen war, und daB dieser sich nach 24 Stunden auf 24 FuB im Halbmesser
nach jiersonlich vorgenommener Messung vergroBert hatte. Trotz aller Anstrengungen,
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Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc.
99
dieses Zeugnis durch Kreuzfragen und konservative Suggestion zu entkraften, hielt mein
Benachrichtiger an seiner urspriinglichen Aussage test, indem er erklarte, daB dies absolut
keine Ubertreibung sei. Dieses eigentiimliche Beispiel schlagt auf das Bestimmteste
alle vorangegangenen Aufzeichnungen hinsichtlich des rapiden Fortschrittes. Dieser
Fleck war sozusagen der Brennpunkt, von dem aus die Krankheit sich so verbreitet hatte,
daB 8 Acker in einem ganzlich neuen Teile des Obstgartens mit ergriffen wurden. Am
18. April 1911 las ich diese Bebauptung nochmals durch. Da war nicht der Schatten
eines Zweifels in meiner Seele, sondern die t)berzeugung, daB die gesamten 15 Acker
bestimmt waren, friiker oder spa ter einzugehen. 13 Acker waren bereits verloren und
der Rest war im Sterben. Das Besitztum war seit meiner ersten Bekanntschaft mit ilim
dreimal in andere Hande iibergegangen, und der gegenwartige Eigentiimer gab in dem
Glauben, daB Drainage dem t)bel abhelfen wiirde, iiber 4000 Schilling aus, die er fiir etwa
15 000 FuB Drainagerohren anlegte. Ein wenig Wasser entflieBt diesen Entwasserungs-
rohren, aber doch scheint eine Besserung des Obstgartens nicht einzutreten.
Fig. 4. Durch Salpeter getoteter Apfelbaum. Photographiert am 29. Oktober 1910.
Probe Nr. 30 wurde einem der erwahnten schwarzen, nassen Flecke entnommen.
Da diese erst sehr vor kurzem aufgetreten waren, interessierte es mich, zu erfahren, ob
diese intensive schwarze Farbe notwendigerweise ein Anzeichen der Konzentration der
Nitrate war. Einerseits muBte ich, wenn dies richtig war, erwarten, nur eine sehr leichte
Fixierung von Stickstoff in der Kultur zu erhalten; waren anderseits keine auBergewohn-
lichen Quantitaten des Salzes gebunden, dann wollte ich weitere Umschau halten.
Probe No. 31 war von Dr. H e a d d e n am 5. Januar 1911 von dem 8 Acker groBen
Stuck Land genommen, wo sich seit dem Dezember 1909 die Nitrate sehr rapid ent-
wickelt hatten. Als er mir das Material iibergab, bemerkte er, daB er ganz und gar nicht
iiberrascht sein wiirde, wenn ich keine Resultate mit diesem Boden erzielen wiirde, denn
er war so braun und mehlig, wie er nur sein konnte. In der Kulturlosung ergaben diese
drei Pro ben alle tvpische, braune, runzlige Oberflachenmembranen, die sich reich an
Azotobacter zeigten. Bei No. 29, entnommen der Nahe des einzelnen angegriffenen
Baumes, belief sich die Zunahme an Stickstoff in 30 Tagen auf 10,2273 mg; bei No. 30.
von dem schwarzen Fleck, auf 10,15725 mg; und bei No. 31 auf 7,9857 mg. Das Resultat
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100
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bei No. 30 scheint anzudeuten, daB die schwarze Farbe nicht notwendigerweise auf auBer-
ordentlich konzentrierte Nitrate schlieBen laBt (Fig. 1, 4 und 5).
Probe No. 32.
Die folgende Probe war am 29. Oktober 1910 langs der LandstraBe nahe der Grenze
entnommen, wo der Boden mehlig aussah, aber wo keine Verfarbung vorhanden war,
die bei der trockenen Beschaffenheit des Bodens als wahrscheinlich angenommen werden
konnte. Dieser Fleck wurde gewahlt, weil die erwahnte StraBe sich entlang eines jungen
Obstgartens hinzog, wo die Baume aus irgendeiner unbekannten Ursache abgestorben
waren. Es war eine solche Kombination von Faktoren in dem Obstgarten, namlich Ver-
nachlassigung, Diirre und moglicherweise Sal peter, daB es kaum ohne Gefahr war, ein
Gutachten iiber die Ursache des Baumsterl)ens zu wagen. Ein an diese Flache stoBendes
Luzernefeld zeigte viele unfruchtbare Flecke. In der Kultur entwickelte dieser Boden
eine triibe, zahe, braunliche Membran, die reich an Azotobacter war und nach
30 Tagen eine Zunahme von 15,411 mg Stickstoff ergab.
Fig. 5. Gesunder Apfelbaum, 100 FuB von dem in Fig. 4 gezeigten Baum entfernt, und
am gleichen Tage photographiert.
Tabelle 2.
Wahrend cs verfriiht scin mag, irgendwelche, solbst vcrsuchsweise ge-
haltcne Schliisse zu ziehen, rogcn die vorhergohenden Untersuchungen doch
zu folgendem an:
1. AuBergewohnlich hohe Nitrate im Boden werden die Azoto¬
bacter flora toten.
2. Eine beschrankte Sunime von Bodennitraten sehwacht nicht die
Stickstoff fixierende Kraft eines Bodens in ernstlicher Weise.
3. Unsere adoben Schieferton-Boden besitzen sowohl im rohen, als auch
im friseh kultivierten Zustande eine geringe, wenn iiberhaupt irgendwelche
Stickstoff fixierende Kraft.
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Tabelle 2.
Uberblick fiber die Stick,stoff fixierende Kraft der Bodenarten, Nummer 1—32, in MannitloHung.
Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc. 101
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102
Walter G. Sackett
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Tabelle 2 (Fortsetzung).
tlberblick liber die Stickstoff fixierende Kraft der Bodenarten, Nummer 1—32, in Mannitldsung.
Bakteriologische Unterauchungen fiber die Stickstoffbindung etc.
103
4. Die Stiekstoff bindende Kraft unserer Bodenarten ist nicht auf
ir^endwelche geographische Lage oder auf irgendwelche Bodenklassen be-
schrankt, indessen kann der Grad der Wirksamkeit variieren.
5. Die Kraft, atmospharischen Stiekstoff zu fixieren, ist eine Eigen-
tiimlichkeit, die vielen kultivierten Bodenarten in Colorado gemeinschaft-
lic-h ist.
6. Azotobacter ehroococcum scheint das vorherrschende
Stiekstoff fixierende Agens zu sein.
Die Stiekstoff fixierende Kraft von Bodenarten
in situ.
Da wir festgestellt hatten, daB gewisse Bodenarten von Colorado die
Kraft, atmospharischen Stiekstoff in Losungen zu fixieren, war der nachste
Punkt, liber den wir uns zu informieren wiinschten, woher dieselben Boden¬
arten die Kraft hatten, Stiekstoff in situ zu binden. Wenn dies nach-
gewiesen werden konnte, wiirde es eine relativ einfache Sache sein, die hohen
Nitrate zu erklaren; denn, wenn der prote'ische Stiekstoff, von welchem
die Nitrate zu bilden waren, gegeben war, hielten wir es verniinftigerweise
fiir sicher, daB die Ammoniak und Salpeter bildende Flora sieh vor der Ura-
wandlung hiiten wiirde.
Fiir diesen Teil der Forschung wurden auf gut Gliick zwei Proben des
Bodens gewahlt, eine von dem inneren Teil des Besitztums und die andere
von dem nordliehen. Beide waren von Stellen, wo w r eder das Salpeteriibel,
noeh die braunen Flecken beobaehtet worden waren. Die Stiekstoff fixierende
Kraft dieser Bodenarten wurde unabhangig von zwei unabhangig voneinander
arbeitenden Forschern bestimmt, die aus Nord-Colorado stammende Probe
von Dr. Headden, die aus Zentral-Colorado durch Verf. Die Boden¬
arten wurden von uns nicht in gleieher Weise behandelt, darum wird es an-
gebraeht sein, unsere respektiven Manipulationen zu erortern. Auch andere
Bodenarten sind untersucht worden, aber diese beiden sind von beson-
derem Interesse, da die Resultatc unabhangig voneinander in verschiedenen
Laboratorien erzielt wurden.
Probe aus dem Norden.
Diese Probe wurde am 12. Dezember 1910 durch Dr. Headden aus dem unter
Xr. 10 der vorstehenden Serien bezeichneten jungen Obstgarten entnommen. Sie wurde
in feuchtem Zustande durch ein 25-maschiges Sandsieb aus Draht durchgesiebt und
1200 g des feuchten Bodens wurden ohne weitere Behandlung auf eine tiefe Kulturbasis
gebracht (10 Zoll X 2 Zoll) und fest zusammengedriickt. Die Bodenfeuchtigkeit wurde
bestimmt und geniigend abgekochtes destilliertes Wasser hinzugefiigt, um 18—20 Proz.
Feuchtigkeit zu haben. Dies wurde ganz durch das Experiment erzielt. Der Boden
wmrde wahrend 27 Tagen im Dunkeln bei 28—30° C inkubiert, nach Ablauf dieser Zeit
wurden die Proben zum Zweck der Analyse abgehoben und der totale Stickstoffgehalt
festgestellt. Dieser ergab einen Gewinn von 10,54 mg Stiekstoff auf 100 g des Bodens
in den 27 Tagen.
Ieh verdanke Herm Dr. Headden die folgenden Resultate:
Totaler Stiekstoff nach Verlauf von 27 Tagen .... 117,79 mg per 100 g Boden,
Totaler Stiekstoff beim Beginn. 107,25 mg „ 100 g „ ,
Zuwachs an totalem Stiekstoff durch Fixierung in
27 Tagen. 10,54 mg „ 100 g „ .
Angenommen, daB die Fixierung unter Feldbedingungen im namlichen Verhaltnis
gleichmaBig wahrend 6 Monaten fortschreitet, wiirde dies fiir jeden FuB Acker eine Zu-
nahme von 475,26 Pfund Stiekstoff oder 2970,14 Pfund Protein per Monat bedeuten,
und dies wiirde in 6 Monaten auf 2851,60 Pfund Stiekstoff oder 17 822,50 Pfund Protein
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104
Walter G. Sackett,
steigen, wahrend wir in einem Jahre 5703,20 Pfund Stickstoff oder 36 645,00 Pfund
Protein pro FuB Acker haben wiirden.
Bei dieser Zunahme von 2,85 Tonnen Stickstoff oder 17,82 Tonnen Protein per
FuB Acker in einem Jahre brauchte wirklich keine Ursache zu Besorgnis wegen einer
Quelle von Stickstoff fur hochgradige Nitratbildung vorhanden zu sein.
Probe aus dem Zentrum.
Dieser Boden wurde durch den Verf. am 30. Dezember 1910 gesammelt und ent-
stammte derselben Quelle, wie die unter Xr. 29 in den vorstehenden Serien bezeichnete
Probe. Der Boden wurde erst an der Luft getrocknet und dann durch ein 40-maschiges
Sandsieb getrieben. Die Feuchtigkeit betrug 2,1 Proz. Geniigend steriles destilliertes
Wasser wurde zunachst auf eine tiefe Kulturbasis (100 mm X 30 mm) gebracht, um
100 g des luftgetrockneten Bodens einen Wassergehalt von 10 Proz. zu geben. 100 g Boden
wurden zunachst dem Wasser in der Kulturbasis hinzugefiigt, und das Gewicht des
Ganzen wurde festgestellt. Dieses Gewicht wurde bestandig durch tagliche Hinzufiigung
von 8terilem destillierten Wasser wahrend der ganzen Zeit des Versuches erhalten. Der
Boden wurde wahrend 30 Tagen im Dunkeln bei 28—30° C im Brutapparat gehalten„
nach Ablauf dieser Zeit wurden die Proben abgehoben und der Gesamt-Stickstoff fest¬
gestellt. Auf je 100 g Boden ergab sich eine Zunahme von 8,22 mg Stickstoff in 30 Tagen.
Gesamt-Stickstoff nach Verlauf von 30 Tagen.82,11 mg per 100 g Boden,
Gesamt-Stickstoff beim Beginn. 72,89 mg „ 100 g „ ,
Zuwachs an Gesamt-Stickstoff durch Fixierung in 30 Tagen 8,22 mg „ 100 g „ .
W 7 enn man erwagt, daB die Fixierung, unter Feldbedingungen, im namlichen Ver-
haltnis gleichmaBig wahrend 6 Monaten fortschreitet, wiirde dies fiir jeden FuB Acker
eine Zunahme von 333,60 Pfund Stickstoff oder 2085,00 Pfund Protein per Monat be-
deuten, oder in 6 Monaten wurden es 2001,60 Pfund Stickstoff oder 12 510,00 Pfund
Protein sein, wahrend wir in einem Jahre 4003,2 Pfund Stickstoff oder 25 020,00 Pfund
Protein haben wurden. Wenn dies in Tonnen auf den FuB Acker per Jahr ausgedriickt
wird, erhalten wir eine Zunahme von 2001 Tonnen Stickstoff oder 12,5 Tonnen Protein.
Tabelle 3.
Zusammenfassung der Fixierung von Stickstoff in Bodenarten in Situ.
Unsprung der Probe
Dauer des
Experiments
mg Stickstoff
per 100 g
Boden beim
Beginn
mg Stickstoff
per 10 g
Boden beim
Ende
mg Stickstoff
fixiert per 100 g
Boden
. -i
Xordcolorado ....
Zentralcolorado . . .
27 Tage
30 „
107,25
73,89
117,79
82,11
10,54
8,22
Tabelle 4.
Zunahme an Stickstoff per 100 g Boden.
Zunahme an Stickstoff per 100 g Boden als
Ursprung
der Probe
mg Stickstoff
mg Protein
mg Xa X0 3
!
1 Monat
i
1 Jahr
j 1 Monat
j 1 Jahr
1 Monat
1 Jahr
Xordcolorado . |
11,88
142,58
74,26
891,12 !
72,08
865,14
Zentralcolorado j
8,34
100,08
52,12
625,50 '
50,60
607,26
Tabelle 5.
Zunahme an Stickstoff per FuB Acker-Boden.
Ursprung
der Probe
Zunahme a
Pfund Stickstoff
1 Monat | 1 Jahr
n Stickstoff
Pfund :
1 Monat
per FuB E
Protein
1 Jahr
kxlen als
Pfund
1 Monat
Na NO,
1 Jahr
Xordcolorado . ' 475,26
Zentralcolorado j 333,60
I 5,703,20
I 4,003,2
2,970,41
2,085,00
35,645,00
25,020,00
2,883,82
2,024,21
34,605,87
24,290,61
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Bakteriologische Untereuchungen uber die Stickstoffbindung etc. 105
Verh<nis der Bodenfeuchtigkeit zur Fixierung
von Stickstoff im Boden.
Es ist h&ufig beobachtet worden, dab sowohl dort, wo Wasser im tJber-
mab vorhanden ist, als auch in einem unzweifelhaft schlecht entwasserten
Boden oder dort, wo ein reichlicher Dberzug des Bodens von weibem Alkali
an der Oberflache vorhanden ist, also eine Bedingung geringer Drainage,
weder die braune Farbe noch die hohen Nitrate gefunden werden. Indessen
gelang es uns, entlang des Randes solcher Flachen auf hoherem Boden, wo
reiehliche Feuchtigkeit des Bodens, aber nicht in zu hohem Grade, vorhanden
ist, sowohl die hohen Nitrate, als auch die braune Farbe zu finden. Wir
sind dazu gelangt, diese beiden Eigenschaften mit der Anwesenheit von
Stickstoff fixierenden Organismen im Boden zu verkniipfen und mit der
sich hierdurch ergebenden Stickstoff fixierenden Kraft jenes Bodens. Sie
sind unserer Ansicht nach keine notwendige Begleiterscheinung, aber sie
werden sehr oft zusammen gefunden, und durch gewisse Experimente, die
wir untemommen haben, und die speziell auf dieses Problem gerichtet
waren, sind wir dazu gelangt, zu glauben, dab diese drei Faktoren in einem
Abhangigkeitsverhaltnis zueinander stehen.
Betrachten wir zunSchst das Verhaltnis des Bodenfeuchtigkeitsgehaltes
zur Fixierung von Stickstoff. Zu diesem Zwecke wurden sechs tiefe Kultur-
schalen mit verschieden groben Mengen sterilen, destillierten Wassers prS-
pariert, von denen jede geniigend enthielt, um 100 g luftgetrockneten Bodens
mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 2,1 Proz. die folgenden Feuchtigkeits-
grade: 2,1,10, 20, 25, 30 und 48 Proz. resp. zu geben. 100 g luftgetrockneter
Boden, von dem man wubte, dab er Stickstoff fixierende Krafte in situ
enthielt, wurden jeder Schale zugefiigt. Es ist zu bemerken, dab die erste
Schale nur luftgetrockneten Boden enthielt, w&hrend die letzte mit 48 Proz.
Wasser gesattigt war. Das Gewicht jeder Schale und ihr Inhalt war fest-
gestellt, und jeden Tag wurde der durch Verdunstung hervorgerufene Ver-
lust an Wasser durch steriles, destilliertes Wasser wieder ausgeglichen. Im
Brutapparat wurden samtliche Bodenarten auf einer Temperatur von 28° C
bis 30° C wahrend 30 Tagen erhalten, nach deren Ablauf der totale Stickstoff-
gehalt in jeder festgestellt wurde.
Die Resultate des Experimentes sind in Tabelle No. 6 vermerkt:
Tabelle 6.
Beziehung der Bodenfeuchtigkeit zur Stickstofffixierung im Boden.
Prozent
Feuchtigkeit
Milligramm Sti
Gramir
im Anfang
ickstoff per 100
i Boden
nach 30 Tagen
Milligramm Stickstoff
fixiert per 100 Gramm
Boden in 30 Tag^n
2,1
73,89
78,84
4,95
10,0
73,89
82,11
8.22
20,0
73,89
80,90
7,01
26,0
73,89
79,13
5,24
30,0
73,89
78,49
4,60
48,0
73,89
73,85
—
Das Experiment zeigt, dab der grobte Feuchtigkeitsgehalt fiir die
Maximalfixierung zwischen 10 Proz. und 20 Proz. liegt; dab der Betrag
der Fixierung allmahlich abnimmt, wie er sich dem Sattigungspunkt des
Bodens nahert, bei welchem er Null ist. Diese Resultate sind in vollkom-
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106
Walter G. Sackett,
mener Harmonie mit unseren Feldbeobachtungen, die ohne Ruckhalt auf
die nachteilige Wirkung UbermaBiger Feuchtigkeit sowohl fiir die Produ-
zierung der braunen Farbe als auch auf die Bildung hoher Nitrate hinge-
wiesen haben.
Die Beziehungen von Nitraten und Azotobacter
chroococcum zur braunen Farbe.
Das bestandige Vorkommen der braunen Farbe auf hoch-nitrathaltigen
Boden, von denen gezeigt worden ist, daB sie Stickstoff fixierende Kraft
besitzen, ist eine zu bestandige Assoziation, als daB es fiir einen bloBen Zu-
fall oder ein bloBes Zusammentreffen gehalten werden kann. Diese Bezie-
hung bedarf keiner weiteren Erklarung, da auf den vorhergehenden Seiten
wiederholt darauf verwiesen worden ist, aber bevor in irgendwelche Dis-
kussion iiber den Gegenstand eingegangen wird, sollte klar und deutlich
begriffen werden, daB wir nicht die Absicht haben, uns auf die Nitrate oder
die Stickstoff fixierende Bodenflora zu berufen, uni j e d e n braunen Fleck
oder j e d e ahnliche Verf&rbung, die gefunden werden mogen, zu erklaren.
Es gibt zum wenigsten zwei andere anerkannte Agentien, die fiir eine ahn¬
liche Beschaffenheit verantwortlich gemacht werden mogen. Ich erwahne
das wohlbekannte schwarze Alkali aus dem Siidwesten, in dem kohlen-
saures Natrium das aktive Element ist, das den Humusboden in Losung bringt,
welche Losung, hochgradig gefarbt, der Oberflache ein dunkles Aussehen
geben mag. Weiter sind es einige Bodenarten, die geniigende Quantitaten
von Calcium-Chlorid enthalten, die genug Feuchtigkeit absorbieren, um dem
Boden eine dunkle Farbe zu verleihen. Ich habe Dr. Headdens Be-
hauptung, daB keine der Bodenarten, um die es sich in vorstehendem Auf-
satz handelt, weder geniigend kohlensaures Natrium noch Calcium-Chlorid
enthalten, daB sie fiir diese merkwiirdige Erscheinung in Betracht kommen
konnten. Unser Problem ist handgreiflich verschieden von jedem dieser
anderen.
In unseren Reinkulturversuchen mit der Azotobacter flora dieser
Bodenarten haben wir etwa 6 oder 7 Varietaten von Azotobacter
chroococcum isoliert. Drei davon haben zu einer oder zur anderen
Zeit die charakteristische braune Farbe auf Mannitagar hervorgebracht.
Eine davon, No. 3, hat diesen Charakter, seit sie zuerst isoliert wurde, un-
vermindert beibehalten; die zweite, No. 93, zeigte die braune Farbe 3 Wochen
nach der Isolierung, behielt sie fiir 6 Wochen und verlor sie dann; die dritte,
No. 1, hat zeitweise seit ihrer Isolierung eine kleine Menge hellbraunes Pig¬
ment hervorgebracht, ist aber in dieser Hinsicht nicht bestandig gcwesen,
bis auf die letzten 6 Wochen, wo sie eine triibe dunk el braune Farbe hervor-
zubringen begann. Drei der iibrigbleibenden vier Kulturen, No. 4, 8 und 10,
haben sich unterschieden durch ihre Art, sich auszubreiten und durch ihr
reichliches, feuchtes, erhohtes, gallertartiges, starkeahnliches, weiBes bis
gelbes Wachstum auf Mannitagar. In morphologischer und kultureller
Hinsicht scheinen diese drei derartige Unterschiede zu besitzen, daB sie
sich, wie es scheint, gut voneinander unterscheiden; die vierte, No. 13,
untersehied sich von dem ganzen Rest durch die Produzierung eines zarten,
cremefarbigen Pigmentes; sie wuchs flach, nicht gallertartig und nur maBig
gut auf Mannitagar. Unglucklioherweise ging diese Kultur bald wahrend
unserer Arbeit verloren, und ist ihr folglich in dieser Abhandlung auBer
bloBer Erwahnung keine Betrachtung geschenkt worden.
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Bakteriologische Untersuchungen uber die Stickstoffbindung etc.
107
Die braune Farbe der Kulturen 1, 3 und 93 sprach fiir ihre Identitat
mit Azotobacter chroococcum. Die anderen vier Kulturen
muBten vorlaufig unklassifiziert bleiben, doch gehoren sie in die Gattung
Azotobacter, da sie in Reinkultur Stickstoff fixierende Krafte be-
sitzen.
Die nahe Verwandtschaft zwischen dem braunen Pigment, das sich
bei einigen unserer Kulturen bildete, und der auf bestimmten Bodenarten
sich findenden braunen Farbe gab Veranlassung, nachzudenken. Es er-
schien mir klar, daB etwas Eigentiimliches in unseren Bodenarten vorhanden
sein miiBte, das die Pigment produzierende Kraft des Azotobacter
chroococcum zu stimulieren und identifizieren vermochte.
Um dies festzustellen, wurde eine Anzahl synthetischer Agar prapar
riert, deren Zusammensetzung auf den in einem bestimmten Salpeterboden
anwesenden wasserloslichen Salzen basiert war. Der Kohlenstoff war in
Gestalt von Mannit vertreten. Jeder Agar unterschied sich von jedem an¬
deren durch die Weglassung eines Bestandteiles, da unser gegenwSrtiges
Ziel war, wenn mogUch, durch Elimination zu bestimmen, ob irgendein
Bestandteil fiir die braune Farbe verantwortlich war. Die Analyse der in
dem Boden wasserloslichen Salze wurde als Basis zum Prftparieren der ver-
schiedenen Agar benutzt.
Die Zusammensetzung der verschiedenen Losungen, woraus die Agar
gemacht wurden, ist nachstehend gegeben. Das solide Medium wurde pr&-
pariert, indem man 15 g Agar auf je 1000 ccm der Losung hinzufUgte.
Im Boden w a s s e r 1 5 s 1 i c h e Salze, benutzt als Basis fiir syn-
theti8chen Agar 1 ).
CaS0 4 .
15,962 Proz.
MgS0 4 .
2,942
igso, .
3,387
Na»S0 4 .
15,264
»
Na,CO,.
4,813
>»
NaCl.
34,145
>>
NaNO,.
22,781
99
Silicium Acid .
,252
99
Verlust (Wasser, organische Stoffe usw.)
,471
99
Das losliche Wasser belief sich auf 2,97 Proz. des luftgetrockneten Materials.
Losung, die Calcium-Sulphate (CaS0 4 ) feh 1 en.
Destilliertes Wasser
Na^SO,.
K°*.:::::
NaCO,.
KjS0 4 .
MgS0 4 .
Mannit.
1000,00 ccm
9,0668 g
2,8589 g
20,2621 g
15,5319 g
2,0118 g
1,7475 g
15,0000 g
Losung, das kohlensaure Natrium (Na^CO,) f e h 11.
Destilliertes Wasser
CaS0 4 .
:::::
NaNO,.
KjS0 4 .
MgS0 4 .
Mannit.
1000,00 ccm
9,4457 g
9,0668 g
20,2621 g
13,5319 g
2,0118 g
1,7475 g
15.0000 g
*) bergestellt von Dr. H e a d d e n , Bui. Color. Exp. Stat. 155, Analysis XV, p. 17.
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108
Walter G. Saokett,
Losung, das Natrium-Chlorid (NaCl) fehlt.
Destilliertes Wasser
Ca£0 4 .
Na„S0 4 .
Na.CO,.
NaNO,.
IGSO,.
M^S0 4 .
Mannit.
1000,00 ccm
9,4467 g
9,0668 g
2,8589 g
13,6319 g
2,0118 g
1,7476 g
15,0000 g
Losung, die Natrium-Nitrate (NaNO,) fehlen.
Destilliertes Wasser
CaS0 4 .
Na,S0 4 .
Na-COj.
NaCl.
KjiSO,.
M|S0 4 .
Mannit.
1000,00 ccm
9,4457 g
9,0668 g
2,8589 g
20,2621 g
2,0118 g
1,7475 g
15,0000 g
Losung, die Natrium-Sulphate (Na 2 S0 4 ) fehlen.
Destilliertes Wasser
CaS0 4 .
Na,CO,.
NaCl.
NaN0 3 .
K,S0 4 .
MgS0 4 .
Manrnt.
1000,00 ccm
9,4457 g
2,8589 g
20,2621 g
13,5319 g
2,0118 g
1,7475 g
15,0000 g
Losung, die Magnesium-Sulphate (MgS0 4 ) fehlen.
Destilliertes Wasser
CaS0 4 .
Na 2 S0 4 .
Na^O,.
NaCl.
NaNO,.
K,S0 4 .
Mannit.
1000,00 ccm
9,4457 g
9,0668 g
2,8589 g
20,2621 g
13,5319 g
2.0118 g
15,0000 g
Losung, die Kali-Sulphate (KjSO,) fehlen.
Destilliertes Wasser
CaS0 4 .
Na,S0 4 .
Na»CO..
Nah.
NaNO,.
MgS0 4 .
Mannit.
1000,00 ccm
9,4457 g
9,0668 g
2,8589 g
20,2621 g
13,5319 g
1,7475 g
15,0000 g
Losung, das Mannit (C e H 14 0,) fehlt.
Destilliertes Wasser
CaS0 4 .
Na,S0 4 .
N&,COj.
NaCl.
NaNO,.
K,S0 4 .
MgS0 4 .
1000,00 ccm
9,4457 g
9,0668 g
2,8589 g
20,2621 g
13,5319 g
2,0118 g
1,7475 g.
Die chemische Reaktion dieser Losungen war unver&ndert geblieben.
Agar von vier versehiedenen Festigkeitsgraden wurden von jeder Losung
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Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc.
109
pr&pariert, indem man die Losung einmal, zweimal und dreimal mit einem
gleichen Volumen destillierten Wassers verdiinnte. Die hierdurch sich er-
gebenden Agar enthielten dann die oben genannten Losungen in folgenden
Starken, in denen S die Originalfestigkeitsgrade darstellt: S, S : 2, S : 4,
S : 8.
Der Agar wurde in Reagensgl&ser gebracht (per Glas brauchte man
liber 7 ccm) und wahrend fiinf Minuten in dem Autoklaven bei 120° C ste-
rilisiert.
Strichkulturen wurden zun&chst auf jedem Agar von jeder Festigkeit
gemacht, indem man die Kulturen No. 3, 8, 93 und eine Stammkultur von
Azotobacter chroococcum benutzte. Man wird sich erinnern,
daB No. 3 seine Pigment produzierende Kraft seit der Isolierung beibe-
halten hatte, No. 93 hatte sie verloren, und No. 8 hatte wenig, wenn iiber-
haupt irgendwelche Farbe, aufier einem schmutzigen WeiB. Die Resultate
dieser Inokulationen, wie sie nach 15 Tagen beobachtet wurden, sind in
Tabelle No. 7 angegeben.
Sowohl das beste Wachstum als auch das beste Pigment wurde auf
jenen Agar erzielt, die durch die Formeln S : 4 und S : 8 dargestellt sind.
Ein Blick auf die Tabelle No. 7 zeigt sehr klax, daB die zwei bestim-
menden Faktoren bei der Pigmentproduktion Natrium-Nitrate und Mannit
sind. Die Zunahme, die man auf dem Agar erhielt, dem Mannit fehlte, war
so sehr gering, daB es in der Tat schwierig war, zu sagen, ob irgendwelches
wirkliches Wachstum vorhanden war, oder ob es noch gerade der UmriB
der Originalimpfung war. Dies war nicht der Fall bei dem Agar, dem Na¬
trium-Nitrate fehlten. Die Inoculationslinie war bei alien sehr genau be-
grenzt, und bei zweien war ein gemaBigt langsames Wachstum vorhanden.
Hier war absolut keine braune Farbe, sondern nur eine schmutzige, weiBe
bei Kultur No. 3 und der Stammkultur von Azotobacter chroo¬
coccum. Bei Kultur No. 8 war eine kleine Menge braunen Pigments am
Grunde des Strichs, und das Kondenswasser war schmutzig weiB; Kultur
No. 93 enthielt in dem Kondenswasser einige braunliche Punkte, die unter
gewijhnlichen Umstanden iibersehen worden waren; der Strich selbst war
von schmutzig weiBer Farbe. Ohne Ausnahme produzierten die gesamten
Kulturen reichlich schokoladenbraunes bis schwarzes Pigment auf all den
verschiedenen Agar, ausgenommen diejenigen, denen Mannit und Natrium-
Nitrate fehlten. Der Grund, weshalb wir bei Abwesenheit von Mannit kein
Pigment erhielten, war der, daB wir kein Wachstum hatten. Fur mich war
es durch die Resultate dieser Serien vollkommen klar, daB, wenn eine Energie-
quelle gegeben war, das Nitrat der limitierende Faktor bei der Bildung der
dunkelbraunen Farbe war. Ich kann jetzt noch nicht angeben, ob das Nitrat
als reines und einfaches Reizmittel auf das Wachstum einwirkt, oder ob es
eine oxvdierende Wirkung auf gewisse bakteriologische Produkte ausiibt.
Vorstehend haben wir gezeigt, daB bei Abwesenheit von Nitraten keine
Pigmentbildung vorhanden ist. Es interessierte mich nun, zu wissen, wie
notig die anderen Salze fiir die Produktion der braunen Farbe sind, und
ob die Nitrate allein nicht die gewiinschten Resultate geben. Um diesen
letzten Punkt klarzustellen, wurde ein Block Glucose-Agar, wie folgt, pr&-
pariert:
Rohrenwasser. 1000 ccm
Glucose. 20 g
Agar-Agar. 20 g.
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110
Walter G. Sackett
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Tabelle 7. Wachstum und Pigment-Produktion auf synthetisehen Bodon-Agara.
Bakteriologische Untersuchungen uber die Stickstoffbindung etc.
Ill
Glucose wurde an Stelle des Mannits verwendet, da zwei meiner Kul-
turen auf dem Original-Mannitagar Pigment produzierten, und es wurde
erfahrungsgemaB festgestellt, daB, wenn die Substitution in dem Block-
Agar gemacht wurde, keine Farbstoffbildung bei einer der Kulturen erzielt
wurde. Dabei wurden alle braunes Pigment produzierenden Faktoren eli-
miniert, und ich hatte ein Medium, welches das Wachstum unterstiitzen
wiirde und dem die limitierenden Stoffe hinzugefiigt werden konnten.
Eine 10-proz. Losung von NaN0 3 wurde in destilliertem Wasser pra-
pariert und ausreichende Quantit&ten davon wurden verschiedenen Mengen
des Block-Glucose-Agar beigefiigt, um ihnen einen NaN0 3 -Gehalt von 0,0,
0,1, 0,03, 0,05, 0,08, 0,1, 0,3 und 0,5 Proz. zu geben. In einer 10-proz.0
NaN0 3 -Losung enthalt 0,1 ccm 0,01 g NaN0 3 . Um die obenerwahnten Pro-
zente zu erhalten, wurden die folgenden Betrage dieser 10-proz. Losung
hinzugefiigt zu respektiven 50 ccm Mengen fliissig gemachten Block-Glu-
kose-Agar: 0,0, 0,05 ccm, 0,15 ccm, 0,25 ccm, 0,4 ccm, 0,5 ccm, 1,5 ccm
und 2,5 ccm. Der Agar wurde in Reagensglaser gebracht, wahrend fiinf
Minuten bei 120° C im Autoklaven sterilisiert und umgewendet. Agar-Strich-
Inoculationen wurden auf diesen mit den Kulturen No. 1, 3, 4, 8, 10, 93
und dem Stamm Azotobacter chroococcum gemacht.
Unsere Resultate mit den Serien wurden uber Erwartung hinaus belohnt.
Am Schlusse von 14 Tagen hatten wir entweder ein intensiv schokoladen-
braunes oder ein schwarzes Pigment mit jeder unserer Kulturen auf diesen
Agar erhalten, die das NaN0 3 , aber absolut keins bei der Kontrolle ent-
hielten. Das Pigment variierte an Intensitat mit der Menge des anwesenden
NaN0 3 , die hbchste Quantitat fur das dunkelste Pigment war zwischen
0,05 und 0,08 Proz. In dem ersten Wachstum der Kulturen konnte eine
sehr schone Steigerung in der Intensitat der Farben beobachtet werden,
zunachst mit 0 beginnend, hellbraun bei 0,01 Proz., und ein Schatten dunkler
in jedem Glas, sowie die Menge NaN0 3 zunahm, bis dunkelschokoladen-
braun oder schwarz erreicht war bei 0,05 und 0,08 Proz., worauf der Schatten
des Brauns etwas heller wurde und fast bestandig blieb. Mit dem Alter
ging diese Farbensteigerung verloren, indem alle Glaser, mit Ausnahme
von 0,01 und 0,03 Proz., ein fast gleichmafiig dunkelschokoladenbraunes
oder schwarzes Pigment aufwiesen. Es kann daher niclit bestritten werden,
daB ein Zusatz von Kohlenstoff, NaN0 3 , den Azotobacter chroo¬
coccum veranlassen kann, ein schokoladenbraunes bis schwarzes Pig¬
ment zu produzieren.
Diese Beobachtung wird bestatigt durch die Arbeit von B e i j e -
rinck 1 ), worin er gezeigt hat, daB „Pigmentbildung auch in Reinkulturen
beobachtet werden konnte, wenn das Mannit durch Dextrose und Nitrate
in minimalen Quantitaten hinzugefiigt wurde“. In der Nutzanwendung
dieser Resultate auf die Beschaffenheit der Felder haben wir eine sehr stich-
haltige Erklarung fur die braune Farbe des Bodens. Es ist gezeigt worden,
daB diese Bodenarten reichlich Azotobacter chroococcum ent-
halten und bei dem Vorkommen der groBen Menge von Nitraten, die sie
enthalten, muB die unvermeidliche Konsequenz die Produktion eines intensiv
braunen Pigments sein, das unsere Aufmerksamkeit auf die braunen Flecke
gelenkt hat.
Im Jah re 1904 auBerte H e i n z e 2 ) die Ansicht, daB die dtinkle Farbe
') Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 7. 1901. p. <561.
2 ) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 12. p. 357; Bd. 16. 1906. p. 341.
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112
Walter G. Sackett,
des Bodens moglicherweise in einem gewissen Grade von dem Pigment des
Azotobacter chroococcum herruhre. L6hnis 1 ) war nicht
geneigt, diese Behauptung zu akzeptieren, aber 0 m e 1 i a n s k i und
S s e w e r o w a 2 ) sind der Meinung, dab, wahrend es ein Fehler sein wurde,
die dunkle Farbe von Bodenarten ganz und gar dieser Ursache zuzuschreiben,
man kein Recht hat, die Mogliehkeit seines Vorkommens zu leugnen. Sie
haben durch Experimente gezeigt, dab ein braunes Pigment durch Azoto¬
bacter in einem Medium erzeugt wird, das Kalk und in Wasser geloste
Starke, die beide als CaC0 3 in Bodenarten anwesend sind, respektive als zer-
setztes Pflanzengewebe enth<. Darum schlossen sie, „Die Rolle, die Azo¬
tobacter bei der dunklen Farbe des Bodens spielt, darf nicht Ubersehen
werden“.
Das intensiv braune Pigment, welches alle unsere Kulturen in dieser
und in den vorstehenden Serien aufgewiesen haben, l&bt sie alle als Varie-
taten von Azotobacter chroococcum erkennen, und sie sollen
demnach als solche angesehen werden. Die Variation, die vorstehend ver-
zeichnet worden ist, ist in vollkommener Harmonie mit den Beobachtungen
von 0 m e 1 i a n s k i und Ssewerow a 3 ), die sagen, dab „zwischen den
gefarbten und den farblosen Formen Zwischenformen existieren, in denen
die Pigmentformation mehr oder weniger beschrankt ist“.
Die Beziehung von anderen Stickstoffverbindungen
als Nitraten zur Produktion von braunem Pigment.
Kann nun, wenn Nitrate selbst Pigmentproduktion auszufiihren ver-
mogen, das Gleiche nicht ebenfalls fiir andere Formen von Stickstoff gelten?
Um diese Frage zu beantworten, wurde eine Anzahl verschiedener Agar
prapariert, von denen jeder eine andere Form von Stickstoff enthielt, nam-
lich Pepton, Asparagin, chlorsaurer Ammoniak, schwefelsaurer Ammoniak
und salpetersaures Natrium. Mit Ausnahme des Peptons wurde von jedem
eine Losung hergestellt, die soviel Stickstoff enthielt, dab sie einer 10%
Losung von NaN0 3 gleichkam. Dies geschah, damit die verschiedenen Agar
hinsichtlich des Stickstoffgehaltes den Kalium-Nitrat-Serien vergleichbar
wiirden. Der 10% Prozentsatz fiir die erwahnteu Salze, entsprechend einer
10% Losung von NaN0 3 , ist wie folgt:
Asparagin. 8,8231 Proz.
XH 4 C1 . 6,2887 „
(XH 4 ),S0 4 . 6,5894 „
XaX0 2 . 8,1189 „
Der Proteid (Pepton-) Agar wurde hergestellt, indem man dem Glu¬
cose-Agar musterhafte neutrale Bouillon im folgenden Vcrhaltnis zufiigte:
0,0, 0,1, 0,2, 0,5, 0,8, 1,0, 2,0, 3,0, 5,0, 6,0, 7,0, 8,0, 9,0 und 10,0 Prozent..
Die anderen Agare wurden prapariert, indem man den entsprechenden Mengen
Glucose-Agar die vorgenannten Losungen in Mengen beifiigte, die 0,0, 0,01,
0,03, 0,05, 0,08, 0,1, 0,3 und 0,5 Prozent von NaNO s entsprachen. Um
die obenerwahnten Prozentsatze zu geben, wurden auf je 50 ccm des Glucose-
Agars die nachstehenden Quantitaten dieser Losungen benotigt: 0,0 ccm,
0,05 ccm, 0,15 ccm, 0,25 ccm, 0,4 ccm, 0,4 ccm, 1,5 ccm und 2,5 ccm..
1 ) L 6 h n i s , Handb. d. Landw. Bakt. p. 721.
4 ) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 29. 1911. p. 649. 650.
*) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 29. 1911. p. 643.
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Bakteriologische Untersuchungen iiber die Stickstoffbindung etc.
113
Die sechs verschiedenen Agare wurden in Reagensglaser gebracht, von denen
jedes iiber 7 ccm faBte, in dem Autoclaven wahrend fiinf Minuten bei 120 C
sterilisiert und gewendet. Dann wurden Strichkulturen auf diese mit den
Kuituren Nr. 3, 8, 93 und unserer Stammkultur von Azotobacterien
chroococcum gemacht.
Nach Verlaul von 18 Tagen war von keiner der Kuituren auf der Bouillon
braunes Pigment erzeugt worden, obgleich uberreiches Wachstum in alien
Glasern vorhanden war. Keine Spur von Pigment war von irgendeiner der
Kuituren, weder auf dem Amid-Stickstoff Agar, der Asparagin enthielt,
noch auf den Ammoniak-Stickstoff Agars, die NH 4 C1 und (NH 4 ) 2 S0 4 ent-
hielten, gebildet worden. Das Wachstum war unbedeutend und m&Big.
Auf dem Nitrit-Stickstoff mit den Kuituren Nr. 8 und 93 erzielten wir in den
Glasern, die NaN0 2 , entsprechend 0,01% NaN0 3 enthielten, ein ausge-
sprochenes Schokoladenbraun. Alle mit diesen beiden Organismen vorge-
nommenen Impfungen wuchsen, aber ohne Farbe. Kultur Nr. 3 gablein braunes
und schokoladenbraunes Pigment mit NaN0 2 , entsprechend 0,01 und 0,03%
NaN0 3 . Die Stammkultur von Azotobacterien chroococcum
wuchs auf diesem Agar wie auf den andern sehr schwach und produzierte
kein Pigment. Kontrollkulturen auf dem Stamm-Glucose-Agar, dem kein
Stickstoff beigefugt war, wurden gleichzeitig mit den obenerw&hnten ge¬
macht. Wachstum fand statt, aber irgendwelche Pigmentation zeigte sich
nicht.
Die Resultate dieser Arbeit beweisen, daB bei Anwesenheit von Nitraten
Azotobacter chroococcum ein intensiv braunes bis schwarzes
Pigment produziert; daB Nitrite in bestimmten Verhaltnissen in einem ge-
ringeren Grade von EinfluB sind und daB Stickstoff wie NH 4 C1, (NH 4 ) 2 S0 4 ,
Asparagin und Pepton auf diese Funktion keine Wirkung hervorbringen.
Loslichkeit des Pigments.
Bei ihren ausgedehnten Forschungen iiber Pigmentbildung durch Azo¬
tobacter chroococcum haben B e i j e r i n c k 1 ), O m e 1 i a n s k i
und Ssewerowa 2 ) gefunden, daB das Pigment in gewohnlichen Losungs-
mitteln unloslich ist. Uber diesen Punkt sagt B e i j e r i n c k : „Unloslich
in Wasser, Alkohol, Ather, Chloroform, disulphidem Kohlenstoff geht das
Pigment eine Losung ein unter dem EinfluB von Alkalien, wobei es wahr-
scheinlich eine chemische Veranderung erleidet“. O m e 1 i a n s k i und
Ssewerowa erklaren, daB „das Pigment in den gebrauchlichen Auf-
lbsungsmitteln unloslich ist. Nur unter der Wirkung von Alkalien geht es
in Losung iiber, sich dabei indessen chemisch vcrandernd".
Die Beziehung von Alkalien zu der Auflosung von Pigment, wie sie von
diesen Forschern beschrieben wird, verleitet zu einer weiteren Erklarung
der braunen Flecke, die wir an den Grabenufern und Bewasserungsfurchen
finden. Kann es nicht moglich sein, daB unter dem EinfluB der Boden-Nitrate
Azotobacter chroococcum ein intensives Pigment erzeugt,
das durch die alkalischen Bodenwasser zur Auflosung gebraucht wird, und,
einmal in Auflosung begriffen, die farbende Materie an die Oberflache ge¬
bracht wird, wo sie konzentriert wird und das charakteristische Aussehen
erzeugt? Da wir dieser Erklarung fiir die Farbe nur wenig Beachtung geschenkt
*) Loc. cit.
*) Loc. cit.
Zw*lt* AM. BA. 84.
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114
Walter G. Sackett, Bakteriologische Untereuchungen etc.
haben, haben wir Griinde, zu glauben, daB mehr an dieser Hypothese ist,
als bloBe Spekulation und mussige Einbildung.
Zusammenfassung.
Die Kraft, atmospharischen Stickstoff zu fi-
xieren, ist eine E i g e n t ii m 1 i c h k e i t, die vielen kul-
tivierten Bodenarten in Colorado gemeinsam ist,
Diese Kraft ist nicht auf Stickstoff - Fixierung
in Losungen begrenzt, sondern tritt ebenso gut
in den Bodenarten zu Tage.
„Der Betrag der Fixierung des gewonnenen Stick-
stoffs ist ausreichend, um die gefundenen Nitrate
in dem Boden zu berechnen, unter der Bedingung,
dab er nitrifiziert ist. Der Betrag der erhaltenen
Nitrifizierung ist ausreichend, um die Formation
der gefundenen Nitrate in den meisten, wenn nicht
in alien Fallen zu berechnen." 1 )
Die Stickstoff fixierende Kraft ist nicht auf
irgendeine g e o g r a p h i s c h e Ortlichkeit oder auf
irgendeine Bodenklasse beschrankt, indessen be-
sitzen die adoben S c h i e f e r t o n - B o d e n a r t e n sowohl
in rohem, als auch in erst seit kurzem kultivierten
Zustande geringe, wenn iiberhaupt, Stickstoff fi¬
xierende Kraft.
Im tJbermafi vorhandene Nitrate zerstoren ent-
weder oder vermindern stark die Stickstoff fixie¬
rende Flora eines Bodens.
Ein beschrankter Betrag von Boden - N i traten
beeinfluBt nicht ernstlich die Stickstoff fixierende
Kraft eines Boden s.
Azotobacter chroococcum scheint der vorherr-
schende, Nitrogen fixierende Organismus in den
untersuchten Bodenarten zu sein.
Die dunkelbraune Farbe der sa1peterha 11 i gen
Bodenarten riihrt zu einem groBen Teile von dem
durch Azotobacter chroococcum produzierten Pig¬
ment her.
Wenn ein Ursprung von Energie gegeben wird,
ist das Nitrat der einschrankende Faktor in der
Produktion der braunen Farbe.
Bei Anwesenheit von Nitraten entwickelt Azo¬
tobacter chroococcum ein s c h o k o 1 a d e n b r a u n e s bis
schwarzes Pigment; Nitrite in gewissen BetrSgen
bringen ahnliche Resultate hervor, aber in einem
geringeren Grade: Stickstoff als N H 4 C1, (NH 4 )
2 S0 4 , Asparagin und Pepton iiben keinen EinfluB
auf diese Funktion aus.
Die hochgefarbten, von bestimmten Salpeter-
Bodenarten erhaltenen Extrakte lassen vermuten,
*) Bull. Colo. Exp. Station 178. 1911. p. 96.
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Robert Stewart and J. E. Greaves, The Production and Movement etc. H5
dafi das Pigment von Azotobacter chroococcum
in alkalischen Bodenwassern loslich ist.
UbermaBige Bodenfeuchtigkeit , die dem Wachs-
tum des Azotobacter chroococcum Eintrag tut, v e r -
hindert die Bildung der braunen Farbe auf dem
Boden und macht die Fixierung von atmosphE-
rischemStickstoffunmoglich.
Ich will nicht unterlassen, zu bekennen, wie sehr ich Herm Dr. M. W. Beije-
r i n c k in Delft, Holland, fiir die Stammkulturen von Azotobacter chroo¬
coccum, A. agilis und A. lactose verpflichtet bin, die er mir so freundlich
gesandt hat. Herm Dr. H e a d d e n bin ich sowohl fur das Problem selbst, als auch
fur viele, die Felder betreffende Notizen und chemische Daten verbunden.
Nachdruck verbotm.
The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
[A Contribution from the Chemical Laboratory of the Utah Experiment
Station. Logan, Utah, U. S. A.]
By Robert Stewart and J. E. Greaves.
With 1 Textfig.
Nitrogen is the limiting element of plant food in many soils, therefore,
it is of fundamental importance to understand the conditions under which
this element is made available, so that systems of agricultural practice may
be outlined to economically conserve it. In previous work which has been
done upon this subject, such as that at the Rothamsted Station, it has been
the function of the experiment to study the production of nitric nitrogen,
under comparatively speaking artificial conditions, while the work of King
at Wisconsin dealt with the production of nitric nitrogen under experimen¬
tal field conditions, but the application of water was left to the seasonal
rain and no attempt was made to find its effects upon the soluble nitogern
of the soil.
There have been carried on at the Utah Experiment Station in the past
very extensive studies on the water requirements of plants, and during this
time there have been arranged excellent experimental fields and devices for
testing the effects of irrigating water. Hence, it was the primary object
of this investigation at its commencement to study the influence of irriga¬
ting water upon the development and movement of nitric nitrogen in the
soil. But, besides giving some very definite information on this phase of
the subject, it has also given us specific information on the effect of the crop
upon the production of nitric nitrogen and also very interesting and instruc¬
tive data upon the nitric nitrogen content of the soil solution. It is, there¬
fore, the purpose of this article to present at some lenght the results ob¬
tained.
Nature of the Experimental Field.
The investigations were conducted on the “Greenville Farm” belonging
to the Utah Experiment Station, which is located about two miles north
of the College Farm. The soil of the farm is of a sedimentary nature, being
derived from the weathering of the nearby mountain range which consists
largely of limestone, quartzite, and dolomite. At the time of Lake Bonne¬
s’
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116
Robert Stewart and J. E. Greaves,
ville 1 ), the mountain rivers and small streams poured their waters, loaded
with the weatherings of these rocks, in the various stages of subdivision,
gravel sand and silt, into the still waters of the lake. When the swiftly running
water of the stream met the quiet water of the lake, the stream began to de¬
posit its load. The gravel and coarser material being deposited first, gave
rise to the well defined deltas found at the mouths of all the larger streams.
One of the best defined deltas is that on which the old College Farm is loca¬
ted 2 ). The fine material, consisting mainly of fine sand, silt and clay, was
carried out farther into the lake, where it was gradually deposited. It is of
this sedimentary material that the “Greenville Farm” is composed.
At the beginning of the investigation a soil survey was made of the farm
in the following manner: samples of soil were taken in foot sections from
each plot, the corresponding foot sections of these samples were thoroughly
mixed and taken to the chemical laboratory where they were subjected to
chemical and physical analyses.
Table Nr 1 gives the chemical composition of the soil to the depth of
8 feet. The method of analysis followed was that advocated by the Asso¬
ciation of Official Agricultural Chemists 3 ).
Table 1.
Chemical composition of the soil of the Greenville Farm.
Depth in feet
1
2
3
4
5
6
7
8
Insoluble residue . . .
41.46
35.57
31.65
40.90
28.38
29.22
30.57
30.33
Soluble silica ....
0.62
0.84
0.41
0.75
0.34
0.42
0.57
0.42
42.08
36.41
32.06
41.65
28.72
29.64
31.14
30.75
Potash K*0.
0.67
0.89
0.50
0.82
0.61
0.74
0.79
0.75
Soda NajO.
0.35
0.47
0.47
0.62
0.37
0.42
0.45
0.74
Lime CaO.
16.88
17.80
21.34
15.60
22.62
23.15
22.21
21.78
Magnesia MgO ....
6.10
9.46
7.57
7.48
9.36
5.89
6.06
5.63
Oxide of Iron Fe^Og .
3.03
2.69
3.46
2.95
2.17
2.42
2.47
2.54
Alumina A1 2 0 8 ....
5.64
4.69
3.40
6.09
5.33
8.07
7.90
9.03
Phosphoric Acid P 2 0 6
0.41
0.29
0.34
0.19
0.12
0.06
0.07
0.11
Carbon Dioxide C0 2 .
19.83
23.11
26.67
20.88
29.31
29.57
28.80
28.13
Volatile Matter . . .
5.60
3.38
3.93
4.23
0.91
0.95
—
0.24
Total.
100.69
99.29
99.93
100.51
99.52
100.91
99.92
99.68
Humus.
0.53
1.00
0.61
0.47
1.13
0.60
0.44
0.57
Nitrogen.
0.139
0.117
0.080
0.175
0.072
| 0.070
0.062
0.066
An examination of the Table will show that we have here a soil, like
all of our Utah soils, exceptionally rich in the essential plant foods. The po¬
tassium is equally as high in the eight, and intermediate feet, as in the first
foot. The phosphoric acid is high in the first foot, but gradually decreases
in each succeeding foot. The humus, and nitrogen, as is characteristic of
the soils of arid America, are low. One of the most important considerations,
however, from the view point of this investigation is the fact that the cal¬
cium and magnesium carbonate content of the soil is exceptionally high.
In fact, the results indicate that 43 per cent of the surface foot of soil is cal¬
cium and magnesium carbonate and that the amount increases with depth
to the fifth foot, after which the magnesium content is practically the same
’) Monographs U. S. Geolog. Survey. Vol. 1.
*) Ibid. p. 139.
*) U. S. Dept, of Agr. Bur. of Chem. Bull. 46 revise, p. 71.
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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
117
as in the first foot, while the calcium carbonate also increases with depth
to a maximum in the fifth foot and then remains practically constant.
From the work of previous investigators on the magnesia content of soils,
one would conclude that the soil would be sterile; but just the contrary is
true: the soil is remarkably fertile 1 ) and produces excellent crops even wi¬
thout the addition of barnyard manure. With the single exception of its
low humus content, the soil is ideally adapted both chemically and bacterio-
logically to support rapid bacterial action.
Table No. 2 gives the physical composition of the soil of the “Green¬
ville Farm”. The results show the soil to be a good loam of remarkable uni¬
formity throughout the eight feet.
Table 2.
Physical analysis of the soil of the Greenville Farm.
Depth in feet
i
2
3
4
5
6
7
8
Coarse sand.
0.21
0.17
0.68
1.02
0.09
0.34
0.47
0.09
Medium sand.
9.63
8.29
6.63
9.63
9.63
9.48
8.91
■qt m
Fine sand.
30.04
32.64
29.49
33.06
36.92
33.79
35.34
.
Coarse silt.
32.26
32.81
32.62
28.61
28.65
30.49
31.65
Medium silt.
12.30
10.46
10.89
10.95
10.46
10.86
9.92
WEIS™
Kne silt.
6.26
481
7.27
6.94
485
6.86
5.66
6.84
Clay.
7.62
7.12
10.13
7.62
7.82
6.78
6.52
Moisture.
1.60
1.47
1.13
1.49
0.95
1.01
1.01
0.84
Soluble and lost . . .
0.10
2.33
1.16
0.83
0.73
1.40
1.42
1.99
Specific gravity. . . .
2.67
2.80
2.69
2.76
2.71
2.76
Apparent sp. gr. . . .
1.23
1.27
1.30
1.29
1.33
1.34
1.39
1.35
Water soluble salts . .
0.06
0.11
0.14
0.16
0.08
0.09
0.15
0.09
Results Previously Published.
The results obtained during the first four years of this work 1903—1907,
have been published 2 ). The conclusions are indicated in the following sum¬
mary:
The nitric nitrogen tends to accumulate in the lower foot sections
during winter and spring.
Tlie concentration of nitric nitrogen in alfalfa land is low.
Cultivation seems to increase the nitric nitrogen content, but the effect
does not seem to be permanent.
The different plants show a marked difference in their demands upon
the nitric nitrogen of the soil.
There is a steady decrease in the concentration of the nitric nitrogen
content of potato and corn land from period to period, while that of the al¬
falfa and fallow land remains nearly constant.
The nitric nitrogen of oat Land disappears rapidly during the last few
weeks of the growth of the plant.
The nature of the season evidently has a marked influence on nitrifi¬
cation.
Experimental Part.
After the publication of the first report the plan of the work was modi-
fied and bet ter checks were introduced. The results reported below there-
x ) Joum. Ind. and Eng. Chem. Vol. 3. 1911. p. 376.
*) Utah Exp. Sta. Bull. 106.
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118
Robert Stewart and J. E. Greaves,
fore were obtained from the same field but not from the same plots as those
reported in previous work.
Plan of Experiment.
The experimental field was divided into 20 plots 1/26 of an acre in area.
Each plot was leveled and banked up around edges so that the water applied
would distribute itself equally over the entire area of the plot Leading to
each series of plots were wooden lateral flumes so arranged that the mea¬
sured water could be accurately applied. The plan of the field and the distri¬
bution of the laterals are indicated in Figure 1.
The field was divided into five equal sets of plots. The first set was
left fallow; the second was planted to alfalfa; the third was planted to corn;
the fourth was planted to potatoes and the fifth was planted to oats. One
of these sets received a maximum one a medium one a minimum application
of water and one set was unirrigated. The plots were sampled during the
spring, before and after, each irrigation and in the fall; the samples were
analyzed for nitric nitrogen and moisture. The irrigation and sampling were
so arranged that the results from the cropped irrigated plots could be com¬
pared with the unirrigated plot of the same series and also with the fallow
pits receiving a corresponding amount of irrigation water.
The arrangement of the plots and the amount of water applied during
the past four years are indicated below:
1. Alfalfa.
Plot 31G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 32G, 15 inches
of water applied in three equal irrigations; Plot 33G, 7.5 inches of water applied in two
equal irrigations; Plot 34G, unirrigated.
2. Potatoes.
Plot 35G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 36G, 15 inches
of water applied in three equal irrigations; Plot 37G, 7.5 inches of water applied in two
equal irrigations; Plot 38G, unirrigated.
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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
119
3. Fallow.
Plot 39G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 40G, 15 inches
of water applied in three equal irrigations; Plot 41G, 7.5 inches of water applied in two
equal irrigations; Plot 42G, unirrigated.
4. Oats.
Plot 43G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 44G, 15 inches
of water applied in three equal irrigations; Plot 45G, 7.5 inches of wtaer applied in two
equal irrigations; Plot 46G, unirrigated.
5. Corn.
Plot 47G, 25 inches of water applied in five equal irrigations; Plot 48G, 15 inches
of water applied in three equal irrigations; Plot 49G, 7.5 inches of water applied in two
equal irrigations; Plot 50G, unirrigated.
Plots 31G, 35G, 39G, 43G, and 47G, were irrigated on the same days. Plots 31G,
34G, 35G, 38G, 39G, 42G, 43G, 46G, 47G, and 50G, were sampled on the same days.
Plots 32G, 36G, 40G, 44G, 48G, were irrigated on the same days. Plots 32G, 34G, 36G,
38G, 40G, 42G, 44G, 46G, 48G, and 50G, were sampled on the same days. Plots 33G,
37G, 41G, 45G, 48G, and 50G, were sampled on the same days. Plots 33G, 37G, 41G,
45G, and 49G. were irrigated on the same days. Plots 33G, 34G, 37G, 38G, 41G, 42G,
45G, 46G, 49G, and 50G, were sampled on the same days. All of the above plots were
sampled, in the order named, late in the fall of each year, also as early in the spring as
it was possible. They were sampled at the time of planting and at intervals of two weeks
thereafter until the irrigation season commenced. They were sampled before and after
irrigation and at intervals of two weeks after the irrigation period closed until about
October 15th.
Depth of plowing, time of planting, cultivation, etc., were as nearly uniform as
possible on all plots. The alfalfa and oat plots of course were not cultivated.
Method of Taking Soil Samples.
Samples of soil were taken in foot sections in every case to a depth of
10 feet, by means of a K i n g’s soil tube. Single samples were taken from
as near the center of the plot as possible, care being taken that separate
borings were at least three feet apart. The samples thus obtained were taken
to the chemical laboratory where a portion of the sample was used for nitric
nitrogen determination, while a second portion was taken for moisture deter¬
mination. The results reported here, therefore, are all referred to moisture-
free basis.
Method of Analysis.
The method of obtaining the soil extract in the earlier work was essen¬
tially that used by Kin g 1 ). During the past four years the soil extract
has been obtained by means of the Pasteur-Chamberlainfilter.
For rapid work a series of twenty-four Ch amber lain-Pasteur filters was
arranged together and connected to a tank of compressed air filled by means of
an air pump run by a one-half-horse power electric motor. A weighed quan¬
tity of soil, 50 grams was titurated in a motar with 250 cc. of cold distilled
water. The water contained a few drops of chloroform for the purpose of
inhibiting bacterial action. The soil was titurated for two minutes allowed to
stand 20minutes and then filtered through the Chamberlain-Pasteur
filter. A clear colorless filtrate was readily obtained. This method of obtaining
a filtrate has been carefully checked against the method previously used.
The results obtained by the two methods checked as near as did duplicate
determinations made by the same method; so that if the C h a m b e r 1 a i n - P a -
steur filter has any retarding effect on the nitrates it is within experimental
*) Wisconsin Stat. Bull. 85. p. 36; Utah Exp. Sta. Bull. 106. p. 80.
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120
Robert Stewart and J. E. Greaves,
error. An aliquot portion, 50 cc., was measured into a 100 cc. beaker which
was placed on an electric hot plate and evaporated during the night. By
morning the solution was evaporated to dryness. The residue was treated
with one cc. of phenol disulphonic acid and equally distributed over all the
residue; then allowed to stand for ten minutes. This solution was diluted
with water and the excess of acid neutralized with dilute ammonia. The
color produced was compared with that produced by a standard solution
of potassium nitrate treated in the same manner. The quantity of chlorides
in the soil solution was not sufficient to affect the sensitiveness of the me¬
thod 1 ).
The soil on which the experiments were conducted is extremely fertile
as is shown by the fact that the soil has been cropped for forty years without
the addition of barnyard manure or commercial fertilizers, yet, during the
last eight years it has yielded a fair crop. This is shown in Table 3, which
gives the average yearly yield in pounds per acre. From these yields and the
average percentage of nitrogen in the crops under similiar irrigated conditions 2 ),
the average amount of nitrogen removed per year has been calculated.
Table 3.
Yield of the various crops and nitrogen removed from the field expressed as pounds per acre.
Plot No.
Water
applied
Alft
Hay
tlfa
Nitro¬
gen
Plot No.
Potatoes
Tubers Nitro -
| gen
Plot No.
Grain
Oats
i
Straw
Nitro¬
gen
Plot No.
Grain
Corn
Stover
Nitro¬
gen
31
25
6245
150.2
35
10 994
18.9
43
2503
2775
79.9
47
4321
4207
121.4
32
15
6162
146.6
36
9 785
19.7
44
2394
2098
79.2
48
3903
3715
113.9
33
7.5
5529
137.7
37
6 496
12.3
45
2028
2207
81.1
49
3706
3557
127.9
34
—
4595
114.8
38
5 438
10.9
46
1761
2233
68.8
50
3063
2959
94.8
In the following discussion, six phases are considered: 1. the influence
of water; 2. the influence of the crop; 3. seasonal variation; 4. the compo¬
sition of the soil solution; 5. the relationship between nitrogen removed in
the crop and the production of the nitric nitrogen; 6. the relative distribution
of the nitric nitrogen throughout the ten feet.
Influence of Water.
In the study of the influence of water upon the production and the
movement of nitric nitrogen, the results have been arranged in tabular form
so that at a glance the unirrigated plot in the series can be compared with
the plots receiving several applications of water. The average results for
the four years as pounds 3 ) per acre foot are reported. The “spring period”
extends from time of plowing in the spring to the date of the first application
of irrigation water. The period “before irrigation” refers to just before the
application of irrigation water, while the period “after irrigation” means
just after (a day or so) the application of irrigation water. The “fall period”
means from the close of the irrigation season to early winter. The number
of samples taken in each period varies with the season and the amount of
water applied. In the spring period the soil may have been sampled two,
three or more times, depending on the season. In the period before irrigation,
>) Stewart and Greaves, Journ. Amer. chem. Soc. Vol. 32, 1910. p. 756,
*) Widtsoe Utah Exp. Sta. Bull. p. 149.
*) One acre foot is assumed to weigh 3,600,000 pounds.
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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
121
where the plot received five applications of water, there would be five samples
of soil taken before irrigation and five after, while, where only one application
of irrigation water was made, there would be only one sample taken before
and one after irrigation.
I. On Alfalfa Land.
There are four plots in this series: one received a maximum, one a medium,
one a minimum application of irrigation water, and one was irrigated. The
average results as pounds per acre are given in Table 4.
Table 4.
Nitric nitrogen in Alfalfa Land.
•
© 2
© .2
cfi
o a
6 *3
£ s
Period
Water
ap¬
plied
1
2
i
3
4
5
6
7
i
i
8
9
10
Total
11 !
25"
5.6
7.4
7.3
4.3
12.3
2.5
5.1
12.9
24.9
5.3
87.6
13 1
1 ^
15"
6.0
4.8
5.5
4.4
5.6
13.9
6.3
4.9
5.5
5.2
62.1
11
Spring
7.5"
6.1
6.8
7.4
7.3
4.2
2.7
3.7
3.7
4.1
4.0
50.0
12
none
9.4
7.3
4.9
8.2
3.7
8.6
8.6
8.7
11.3
11.3
82.0
12
25"
7.9
6.0
1.9
2.1
3.4
3.3
1.7
1.3
2.9
1.8
32.3
7
15"
13.0
5.7
6.0
3.6
2.2
1.9
2.1
3.7
6.4
2.9
47.5
6
irri¬
7.5"
6.0
5.3
7.1
4.1
11.7
2.7
19.0
3.9
2.7
4.7
67.2
17
gation
none
3.8
2.1
7.4
4.5
3.2
4.8
1.6
0.9
2.1
6.3
37.2
9
25“
3.1
3.2
3.7
3.2
1.6
1.8
1.7
6.8
4.7
4.8
34.6
15
Alter
15"
8.1
6.8
6.7
6.2
3.1
13.6
2.7
5.1
4.1
3.1
50.5
4
irri¬
7.5"
27.2
6.4
2.5
2.8
3.1
2.7
4.0
6.7
4.9
4.7
64.9
13
gation
none
1.9
1.6
1.9
2.1
5.5
1.4
1.5
1.7
0.9
7.3
25.8
7
25"
2.9
2.2
2.0
1.9
1.7
2.1
1.8
2.2
0.9
1.4
19.1
7
•cv.ll
15"
2.0
2.3
1.1
1.6
2.9
5.5
1.4
4.1
1.3
1.8
24.0
7
ran
7.5"
6.8
2.7
3.0
1.9
1.6
2.1
2.0
3.1
5.4
2.3
30.9
9
none
8.3
2.0
1.4
2.8
1.4
1.2
2.1
5.2
7.4
5.0
36.8
An examination of the above Table shows that the nitric nitrogen in the
four plots is very low and that it decreases from spring through the irrigation
period to the fall. The application of water affects apparently only the sur¬
face foot in the plots receiving a maximum and medium amount of irrigation
water. Considering all the alfalfa plots to a depth of ten feet, it may be seen
that there is no marked difference in their nitric nitrogen content, which
may be taken to indicate that the irrigation water has no marked influence
on nitrification in alfalfa land or what seems to ba e more plausible explana¬
tion is the following. The alfalfa plant, a heavy feeder upon nitric nitrogen,
removes the soluble nitrogen from the soil until it reaches a certain small
amount, after which the plant feeds upon the nitrogen of the air by means
of the symbiotic organism.
The results reported in this Table do prove conclusively that even under
ideal conditions, the nitric nitrogen content of alfalfa land is very low. The
soils of these plots are abundantly provided with Ps. radicicola,
as is shown by the presnece of numbers tubercules upon the roots of the
plants. Futhermore, the abundance of calcium carbonate in the soil would
make ideal conditions for symbiotic nitrogen fixation. The low humus content
on the other hand, may be taken as a disadvantage. But the speed with
which these organisms can fix nitrogen in quartz sand free from humus would
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
122
Robert Stewart and J. E. Greaves,
show that is not a valid objection Therefore, it would appear that the alfalfa
plant first draws heavily upon the soluble nitrogen of the soil until it reaches
a very low concentration, after which it feeds indirectly upon the atmospheric
nitrogen. This is supported by the fact that the alfalfa was planted in 1908
and during this year the nitric nitrogen of the soil was comparatively high,
but during the three succeeding years the nitric nitrogen removed in the crop
is greatest from the plot receiving the maximum amount of irrigation water,
and decreases with a decrease in the amount of water applied. The amount
of nitric nitrogen in the soil of the plot receiving the maximum amount of
water is greatest in the spring. It varies in the four plots of the series, de¬
pending upon the amount of water applied the previous year, — yet, the
unirrigated plot has a greater amount of nitric nitrogen than of the plots
receiving either a medium or minimum amount of water. The amount of
nitrogen remaining in the plots in the fall is in exactly the oppo¬
site direction, being least in the plot receiving the greatest amount
of water. The difference in these two amounts together with that nitrified
during the summer gives the amount either reduced, lost below the ten feet,
removed by the crop, or else removed by the bacterial flora of the soil.
This is well brought out in tabular form below. The amount of nitro¬
gen in the soil in the fall is less than in the spring, the difference apparently
being the reserve soil nitrogen removed by the alfalfa plant. If the amount
Water applied
25"
15"
7.5"
None
Nitrogen removed in crop.
160.2
146.6
137.7
114.8
Nitrogen in soil in spring.
87.5
62.1
60.0
82.0
Nitrogen in soil in fall.
19.1
24.0
30.9
36.8
Original soil nitrogen removed.
68.4
38.1
19.1
45.2
Nitrogen formed during season.
Excess of nitrogen formed during the season
in irrigated plots.
81.8
108.5
118.6
69.6
12.2
38.9
49.0
of original soil nitrogen removed be subtracted from the total amount
removed in the plants, the difference is the amount of nitrogen formed
during the season, either from the nitrogen of the soil or the atmosphere
nitrogen. This amount is greatest in all the irrigated plots and decreases as
the water applied increases.
2 . Potato Land.
The plots in this series were four in number. One received a maximum
one a medium, one a minimum application of irrigation water and one was
unirrigated. Each plot was ploughed to the same depth, planted on the same
day and cultivated as nearly uniform as possible, so that the only variable
was the amount of water applied. There were 144 determinations made
on each foot section of soil obtained from these plots, extending over a period
of four years, so that experimental errors have been reduced to a minimum.
The summarized results are given in Table 5.
The water applied to these plots is the only variable hence the
difference in their nitric nitrogen content must be due to this factor, since
the large number of determinations has reduced the experimental error to
a minimum. A study of these results reveals the following facts:
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
ofdel
The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
123
Table 5.
Nitric nitrogen in Potato Land.
Results reported as pounds per acre-foot of soil.
No.ofdeter-
minationB
| Period
[
i.... .
Water
ap¬
plied
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Total
10
25"
13.4
5.8
6.0
4.4
6.2
5.9
4.5
5.1
6.9
8.4
66.6
11
Spring
15"
11.1
7.4
6.6
11.1
11.5
7.9
5.5
3.3
2.9
5.9
73.2
11
7.5"
11.9
5.9
6.9
11.4
13.1
8.3
9.9
6.7
4.3
5.7
841
12
none
13.7
7.1
18.2
10.2
16.7
20.9
16.1
17.7
16.6
14.4
150.5
11
26"
6.3
5.8
4.5
6.1
4.9
4.3
4.7
11.9
4.3
7.1
59.9
8
| r>ei ore
16"
17.8
7.9
6.5
10.2
6.3
4.6
6.5
4.9
8.3
5.2
78.1
6 I
irri¬
7.5"
31.1
7.4
8.1
6.9
11.9
16.5
10.7
8.6
8.2
9.1
118.5
15 !
gation
none
33.1
15.3
6.4
12.4
16.1
12.9
13.1
30.7
17.0
18.7
175.7
8
A f 4- AM
25"
10.2
11.9
3.9
9.3
6.4
3.8
14.6
4.2
4.9
17.3
86.5
7
Alter
15"
17.2
11.8
14.3
7.1
4.6
4.6
3.8
11.2
5.8
7.2
87.6
4
irri¬
7.5"
31.3
14.9
11.1
6.5
5.1
4.2
2.2
2.2
4.2
6.2
87.9
13
gation
none
20.4
5.6
4.2
7.4
8.4
7.7
38.9
8.8
11.8
13.6
126.8
8 i
25“
7.9
5.0
6.6
6.4
6.1
7.5
5.6
3.5
4.9
5.0
58.5
6
"Poll
15“
6.5
4.0
5.9
6.5
5.1
6.4
6.9
3.3
3.8
3.7
52.1
7
x 1 an
7.5“
24.2
10.7
9.4
7.4
7.5
5.8
6.1
3.3
4.1
4.4
82.9
7
none
26.8
12.6
22.9
14.4
11.6
8.5
13.0
10.5
8.7
7.3
136.3
The application of irrigation water causes an increase in the nitric ni¬
trogen of the surface soil. In the case of the plots receiving a maximum and
medium amount of irrigation water, this is most marked in the first and se¬
cond foot sections, while, where a minimum amount of water is applied the
increase is noted in the third and fourth foot sections. When the soil is con¬
sidered to a depth of ten feet, in the case of the plots receiving a maximum
and medium application of water, there is a marked increase after the applica¬
tion of irrigation water. This is not due to nitric ntriogen added with the water,
for analysis of the irrigation water 1 ) showed that there would not be over
one pound per acre applied in this manner. It may be seen further that the
nitric nitrogen in the soil to a depth of ten feet at any time during the season
is nearly inversely proportional te the amount of water applied. The rela¬
tionship between this total nitric nitrogen of the soil and the amount removed
by the crop is brought out in tabular form below.
Water applied
26“
m
None
Nitrogen removed in crop.
18.9
19.9
12.3
10.3
Nitric nitrogen in soil in spring.
66.6
73.2
84.1
160.5
Nitric nitrogen in soil in fall.
58.5
52.1
82.9
136.3
Original nitric nitrogen removed from soil
8.1
21.1
1.2
14.2
Nitric nitrogen formed during season . .
Excess of nitric nitrogen formed during
10.8
—1.2
11.1
i
—3.9
season in irrigated plots.
14.7
2.7
15.0
These results show that the amount of nitrogen removed in the crop de¬
creases with the amount of water applied. The amount of nitric nitrogen
*) Stewart and Greaves, Utah Exper. Stat. Bull. 106. p. 82.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
124
Robert Stewart and J. E. Greaves,
present in the spring is greatest where the water applied is least. The amount
of nitric nitrogen in the soil in the fall varies in exactly the same order as it
did in the spring. When we compare the amount of nitric nitrogen in the
soil during the spring period with that during the fall period, we find that
there is less in the latter than in the former case. This difference probably
represents the reserve nitrogen which is removed by the crop. It is, therefore,
evident that the minimum amount of nitric nitrogen formed during the sea¬
son must be represented by the difference between this original nitric nitro¬
gen removed from the soil and the amount removed in crop. Since this amount
in gated,plot, a new calculation may be made which will show approximately
the amount of nitric nitrogen formed under the influence of the irrigation
water. This would seem to indicate that the greatest benefit was obtained
from the use of 25 inches of irrigation water.
3. Oat Land.
There were four plots in this series. One plot received a maximum,
one a minimum, one a medium application of irrigation water, and one was
unirrigated. They were otherwise treated in the same way.
The summarized results of this series are given in Table 6. The investi¬
gation extended over a period of four years during which time there were
176 determinations made on each foot section.
Table 6.
Nitric nitrogen. Oat Land.
Results reported as pounds per acre foot of soil.
i 00
l|
Water
Period
ap-
1
2
3
4
6
6
7
8
9
10
Total
O P
41
plied
9
25“
8.9
5.0
9.0
4.6
4.6
6.4
4.8
3.5
2.7
2.9
52.4
10
Spring
15“
7.7
6.9
8.3
6.0
3.2
4.2
8.1
11.1
4.3
5.5
64.3
10
7.6"
4.9
4.9
4.9
5.3
3.4
2.1
2.3
2.2
2.4
2.3
34.7
11
none
9.6
11.9
9.9
5.8
4.2
6.1
3.4
3.3
3.9
7.1
64.2
12
Before
25“
8.0
3.2
2.8
3.3
5.8
4.0
2.7
3.7
2.6
2.1
38.2
8
16"
2.4
1.9
1.7
3.4
4.7
4.0
3.1
2.5
1.9
1.6
27.1
6
irri¬
gation
7.6"
9.6
4.2
2.9
2.9
5.3
2.2
1.6
2.5
2.5
6.7
39.4
17
none
8.5
3.8
2.6
2.1
3.3
3.9
8.0
5.2
3.8
4.4
45.5
9
After
25“
15.5
2.2
1.8
1.6
1.6 j
2.5
2.1
2.1
2.8
3.4
35.6
7
15“
3.5
3.3
2.6
2.5
3.6
5.0
10.8
3.6
3.0
3.8
41.7
4
irri¬
gation
7.5“
2.6
1.8
1.7
3.7
1.9
4.2
2.4
2.4
2.0
2.8
25.5
13
none
11.8
3.0
2.6
1.8
1.8
6.2
2.8
3.8
3.4
4.0
41.2
8
25“
4.2
2.9
2.1
3.8
2.7
3.3
5.3
10.2
3.2
8.7
46.4
8
Fall
15“
5.3
2.6
2.8
1.4
3.4
12.7
7.0
4.6
4.4
3.3
47.5
8
7.5“
3.8
3.4
1.5
1.5
1.7
1.6
2.3
1.6
1.6
1.9
20.9
6
i
none
13.2
4.3
1.9
5.1
5.3
2.1
1.7
2.1
3.2
5.3
44.2
The summarized results of the nitrogen removed in the crop, together
with the original nitric nitrogen present in the soil and the amount formed
during the irrigation sason are recorded in tabular form below (p. 125):
The nitrogen removed in the crop is practically the same in all the irri¬
gated plots. The amount of nitric nitrogen in the soil during the spring and
fall period is greatest in the plot receiving a medium application of water
and is least where the minimum amount of water was applied. The amount
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
125
Water applied
25“
15"
7.5"
None
Nitrogen removed in crop.
79.4
79.2
81.1
68.8
Nitrogen in soil in spring.
52.4
64.3
34.7
64.2
Nitrogen in soil in fall.
46.4
47.5
20.9
44.2
Original soil nitrogen removed.
6.0
16.8
13.8
20.0
Nitrogen formed during season.
Excess of nitric nitrogen in irrigated plots
formed under influence of irrigation
73.4
62.4
67.3
48.8
water.
24.6
13.6
18.5
of original nitric nitrogen removed follows the same order. The amount
of nitric nitrogen formed during the season decreases as the water applied
decreases. Again, it may be noticed that the amount of nitric nitrogen for¬
med in the irrigated soil is greater than in the unirrigated soil. If, therefore,
the amount of nitric nitrogen formed during the season in the unirrigated
plot be subtracetd from that formed during the season in the irrigated plots
the difference must represent the minimum amount of nitric nitrogen formed
during the irrigating season, due to the influence of irrigation water. This
amount is greatest in the plot receiving the maximum amount of irrigating
water. So it would appear that 25 inches of water is better suited to the
production of nitric nitrogen in oat land than any of the other amounts te¬
sted under these conditions.
4. Corn Land.
The plots in this series were four in number. One plot received a maxi¬
mum, one a medium, and one a minimum amount of irrigation water. One
plot, used as a check, was unirrigated. Each plot was ploughed to the same
depth, planted on the same day and cultivated as nearly uniform as possible,
Table 8.
Nitric nitrogen in Com Land.
Results are reported as pounds per acre foot of soil.
L x
* C
«.g
a
o a
6 '3
£ fl
Period
Water
ap¬
plied
B
2
3
4
5
6
7
8
1_ j
9
i
10
Total
9
25"
17.6
10.4
10.9
9.6
3.8
4.6
5.6
6.7
8.8
10.7
88.3
10
Spring
15"
31.1
9.6
10.3
7.6
4.4
3.7
3.9
5.6
6.9
6.0
89.1
11
7.5"
11.4
8.9
13.1
15.6
11.8
11.1
8.4
4.4
3.8
2.6
91.1
11
none
26.8
12.1
18.2
10.2
9.7
9.8
19.3
13.9
22.1
15.8
157.9
12
25“
7.7
6.1
5.5
5.0
5.2
3.3
3.6
3.3
6.2
64.9
8
-before
15"
13.7
8.0
8.9
2.9
4.2
4.6
3.0
3.7
5.1
3.5
57.6
6
irri¬
7.5"
27.5
12.7
11.9
12.2
6.5
8.7
7.7
3.7
5.3
10.9
107.2
17
gation
none
20.5
5.3
4.3
4.2
7.9
11.1
11.2
19.8
24.9
16.7
125.9
9
~25"
13.3
17.7
16.0
12.3
9.3
7.6
5.3
3.3
3.7
5.1
92.5
7
Alter
16"
18.4
18.3
9.6
10.7
8.7
10.5
6.0
4.2
5.4
10.3
102.1
4
irri¬
7.5"
24.4
13.6
6.2
8.8
3.7
4.4
8.1
1.6
1.1
17.7
89.6
13
gation
none
17.4
7.2
4.2
3.5
6.1
9.7
16.1
16.2
17.8
15.9
111.1
7
26"
3.7
2.4
4.2
8.1
6.7
5.9
4.0
8.5
2.6
6.4
52.5
7
T7* 11
15"
5.2
4.3
6.3
7.4
9.2
7.1
5.3
3.0
3.5
5.9
57.2
7
rail
7.5"
7.5
6.7
10.3
8.2
7.8
9.1
6.6
1.7
2.5
2.2
62.6
8 I
none
18.6
16.8
24.9
12.9
8.7
10.6
9.2
11.8
10.2
8.4
131.1
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
126
Robert Stewart and J. E. Greaves,
so that the only variable is the water applied. The results obtained repre¬
sent 146 determinations on each foot section to a depth of ten feet, exten¬
ding over a period of four years. On account of the great number of deter¬
minations in each average the experimental error has been reduced to a
minimum.
The summarized results are recorded in Table 8.
The amount of nitric nitrogen in the surface feet is less in the fall than
in the spring; this is also true when the total amount of nitric nitrogen in
the total ten feet is considered. In the spring the nitric nitrogen is concen¬
trated in the surface feet of soil, while in the fall the greatest concentration
in the irrigated soil is found at a depth of four feet. With the maximum
and medium application of water, we find an increase in nitric nitrogen after
the application of irrigation water and this increase is greatest with the appli¬
cation of 15 inches of water. The rapidity with which the nitric nitrogen
decreases after the close of the irrigation period is very marked in the case
of the irrigated plots of this series.
The summarized results of nitrogen removed in the crop, the nitric ni¬
trogen originally present in the soil, and the amount formed during the sea¬
son are recorded in tabular form below.
Water applied
25"
16"
7.6"
None
Nitrogen removed in crop.
121.4
113.9
127.9
94.8
Nitrogen in soil in spring.
88.3
89.1
91.1
157.9
Nitrogen in soil in fall.
52.5
57.2
62.6
131.1
Original soil nitrogen removed.
35.8
31.9
28.5
26.8
Nitrogen formed during season.
Excess of nitrogen in irrigated plots formed
85.6
82.0
99.4
68.0
under influence of irrigation water . •
17.6
14.0
31.4
The amounts of nitric nitrogen present in the fall increases as the water
applied decreases. The amount of nitric nitrogen formed during the irri¬
gating season is very high, being highest in the plot receiving 7.5 inches of
irrigation water. Again, the amount of nitric nitrogen formed during the
season is highest in the irrigated plots. If the amount formed in the unirri¬
gated plot be subtracted from the amount formed during the irrigating sea¬
son in the irrigated plots, this difference will represent the minimum amount
of nitric nitrogen formed under the influence of the irrigation water.
Fallow Land.
There were four plots in this series each receiving a different amount
of irrigating water. With the exception of water applied, the plots were
treated in the same way. The summarized results for these plots are given
in Table 10.
These results show that the plot receiving only a minimum amount of
irrigation water and the unirrigated plot are richer in nitric nitrogen in the
surface feet than are the plots receiving a medium and maximum amount
of irrigation water. This is quite noticeable during the spring period and
becomes very marked in the fall period, due no doubt to the concentration
of nitric nitrogen by evaporation of soil moisture in a manner similiar to
alkali accumulation of the arid west. The results also show that the appli-
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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
127
Table 10.
Nitric nitrogen in Fallow Land.
!
Period
| Water
!
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Total
25"
9.9
10.6
11.7
11.3
13.0
14.2
8.2
10.6
9.5
9.9
108.9
Spring
15"
10.4
6.7
10.8
13.9
16.0
12.9
15.3
15.0
11.0
9.7
121.7
7.5"
13.5
8.3
8.9
8.8
19.1
19.7
7.7
7.4
7.1
7.3
107.8
—
15.5
11.7
11.5
7.3
15.7
16.9
15.6
9.6
6.1
11.3
121.2
Before
25"
18.2
9.7
13.3
9.4
16.2
13.3
9.9
7.9
5.5
6.5
109.9
15“
15.8
9.5
20.8
18.3
16.2
13.8
10.4
9.4
11.0
10.8
136.0
irri¬
gation
7.5"
14.0
7.9
7.8
8.1
8.9
7.3
11.3
8.8
6.4
12.0
92.5
—
23.3
6.6
6.8
11.8
14.2
19.2
23.0
17.0
15.2
17.4
154.5
After
25"
7.4
15.3
15.6
23.7
20.7
7.4
8.9
10.2
9.1
8.4
126.7
15"
11.2
29.4
22.5
26.7
22.0
15.0
15.2
13.2
7.9
9.4
172.5
irri¬
7.5"
21.0
9.9
10.7
13.4
13.6
17.3
14.8
8.9
6.4
9.2
125.2
gation
—
24.5
9.9
9.6
13.9
19.7
29.8
22.3
14.3
10.0
15.6
169.6
;
25"
21.2
14.5
12.3
10.4
12.1
11.6
16.2
13.4
9.4
9.2
130.3
Fall
15"
19.3
16.7
15.1
14.5
21.5
22.9
15.2
13.9
12.6
14.8
166.5
7.5"
18.8
17.2
12.6
8.9
6.3
6.6
5.8
12.6
13.6
16.8
119.2
—
33.4
18.2
12.5
8.3
10.3
12.1
20.5
11.9
11.9
12.3
i 161.4
cation of irrigation water, even the maximum amount, causes a decrease
only in the surface foot of soil, due no daubt to the leaching action of the
water, while the minimum amount causes an increase even in the surface
foot section. When the results are considered to a depth of ten feet, we find
a marked increase in the total nitric nitrogen of every plot after irrigation,
an increase which is slightly greater in every case where the plots have been
irrigated and is most marked in the one receiving a medium amount of irri¬
gation water.
It is interesting to note that there is no marked decrease in the nitric
nitrogen of these plots after the close of the irrigation period as was so stri¬
kingly brought out in the case of the corn land.
We find the greatest amount of nitric nitrogen in the plot receiving a
medium amount of irrigation water. The average gain during the summer
for each plot is shown in tabular form below.
Water applied
25"
15"
7.5"
None
Spring .
108.9
121.7
107.8
121.2
Before irrigation.
109.9
136.0
92.6
154.5
After irrigation .
126.7
172.5
125.2
169.6
Fall..
130.3
166.5
119.2
151.4
Average.
118.9
149.2
109.9
149.2
Increase during summer.
21.4
44.8
11.4
30.2
These results show a marked gain in the plot receiving 15 inches of water
over the unirrigated plot. But each of the other plots show a smaller gain
than does the unirrigated plot.
Summary of Influence of Water.
From the preceding results and discussion, it is seen that the application
of irrigation water has a beneficial effect upon the production of nitric nitro-
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
128
Robert Stewart and J. E. Greaves,
gen in the soil. This beneficial effect is greatest when the minimum appli¬
cation of water is made. These facts are emphasized in Table 10.
Table 10.
The minimum amount of nitric nitrogen formed under the influence of irrigation water.
Crop
25"
15"
7.5"
Alfalfa . . .
12.2
38.9
49.0
Potatoes . .
14.7
2.7
15.0
Oats ....
24.6
13.6
18.5
Corn ....
17.6
14.0
31.4
Average . .
17.3
17.3
28.5
These average results show that the greatest influence is obtained when
the minimum amount of water is applied. The benefit per inch of water
applied is also greatest in the case of the minimum water applied and is 3.8
lbs. of nitric nitrogen per inch of water applied and with medium application
of water it is 1.1 lbs. of nitric nitrogen per inch of water applied, while with
the maximum this beneficial effect is 0.7 lbs. of nitric nitrogen per inch of
irrigation water applied.
The results obtained for nitric nitrogen in the individual foot sections
show a fluctuation from period due to two factors: the feeding of the crop
and the movement of the nitric nitrogen to lower depth by the irrigating water.
The depth, however, to which the samples were taken enables us to reduce
to a minimum the error introduced by the leaching of the surface nitric nitro¬
gen to a depth below the point reached by the soil tube, thus enabling us
to follow quite clearly the movement and production in the soil of nitric
nitrogen formed under the influence of irrigation water.
It is interesting to note that in this irrigated soil so favorably adapted
to bacterial action the maximum amount of nitric nitrogen present to a
depth of ten feet never equals 200 pounds per acre. While the average
measurable amount of nitric nitrogen formed during a year which can be
clearly attributed to the formation under the influence of the irrigation water
is only 28 pounds under the most favorable treatment with water.
The Influence of the Crop.
As indicated in the introduction, the plan of the experiment was such
as ot give not only some information upon the influence of irrigation water
upon the movement and production of nitric nitrogen in the soil, but gives
also some very valuable results upon the influence of the crop upon the ni¬
tric nitrogen of the soil.
The preceding results have been re-arranged so as to bring out the effect
of the crop upon the development and movement of nitric nitrogen. In these
Tables the cropped and fallow plots are so arranged that the ones receiving
the same amount of water are compared with each other. Therefore, the
only variable which enters is the crop.
Maximum Application of Irrigation Water.
In this series we have the alfalfa, potatoes, oats and corn plots which
received a maximum application of irrigation water compared with the fallow
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Production and Movement of Nitrio Nitrogen in Soil.
129
plot receiving the same amount of irrigation water. Inasmuch as the
water applied, and the treatment of these plots, is the same in each case,
any manner in which the nitrio nitrogen of the cropped plots differs from
the nitric nitrogen of the fallow plot must be due either directly or indirectly
to the plants growing upon them. The summarized results are given in
Table 11.
Table 11.
Effect of crop upon the nitric nitrogen of the soil.
Ma ximum application of water.
Period
! Crop
1
2
3 !
4
5
6
7
8
9
10
Total
Alfalfa
5.6
7.4
7.3
4.3
12.3
2.5
5.1
12.9
24.9
5.3
87.5
Potatoes
13.4
6.8
6.0
4.4
6.2
5.9
4.5
5.1
6.9
8.4
66.6
Spring
Oats
8.9
5.1
9.0
4.6
4.6
6.4
4.8
3.5
2.5
2.9
62.4
Corn
17.6
10.4
10.9
9.6
3.8
4.6
5.6
6.7
8.8
10.1
88.3
Fallow
9.9
10.6
11.7
11.3
13.0
14.2
8.2
10.6
9.5
9.9
108.9
Alfalfa
7.9
6.0
1.9
2.1
3.4
3.3
1.7
1.3
2.9
1.8
32.3
Before
Potatoes
6.3
5.8
4.5
6.1
4.9
4.3
4.7
11.9
4.3
7.1
59.9
irri-
Oats
8.0
3.2
2.8
3.3
5.8
4.0
2.7
3.7
2.6
2.1
38.2
gat ion
Corn
19.0
7.7
6.1
5.5
5.0
5.2
3.3
3.6
3.3
6.2
64.9
Fallow
18.2
9.7
13.3
9.4
16.2
13.3
9.9
7.9
5.5
6.5
109.9
Alfalfa
3.1
3.2
3.7
3.2
1.6
1.8
1.7
6.8
4.7
4.8
34.6
After
Potatoes
10.2
11.9
3.9
9.3
6.4
3.8
14.6
4.2
4.9
17.3
86.5
irri¬
Oats
16.5
2.2
1.8
1.6
1.6
2.5
2.1
2.1
2.8
3.4
35.6
gation
Com
13.3
17.7
15.0
12.3
9.3
7.5
5.3
3.3
3.7
5.1
92.5
Fallow
7.4
15.3
15.6
23.7
20.7
7.4
8.9
10.2
9.1
8.4
126.7
Alfalfa
2.9
2.2
2.0
1.9
1.7
2.1
1.8
2.2
0.9
1.4
19.1
Potatoes
7.9
6.0
6.6
6.4
6.1
7.5
5.6
3.5
4.9
5.0
58.5
Fall
Oats
4.2
2.9
2.1
3.8
2.7
3.3
5.3
10.2
3.2
8.7
46.4
Com
3.7
2.4
4.2
8.1
6.7
5.9
4.0
8.5
2.6
6.4
52.5
Fallow
21.2
14.5
12.3
10.4
12.1
11.6
16.2
13.4
9.4
9.2
130.3
These results show that during the spring period the potato and corn
land is richest in nitric nitrogen in the surface soil while the fallow contains
the greatest concentration at a depth of five and six feet. The oat land
shows a more even distribution of the nitric nitrogen throughout the entire
ten feet. In the majority of the foot sections, the alfalfa soil is low even as
compared with the oat land. The abnormaly high results in some foot sections,
such as those seen in the fifth, eight, and ninth foot sections of the alfalfa soil,
are met with much more often with this crop than with any of the others,
and is probably due to the soil tube coming in contact with a decomposing
root. If we ignore these high results, we find that the plots arrange them¬
selves in the order, fallow, corn, potatoes, oats and alfalfa, and that they
maintain this order throughout the season. The application of water causes
an increase in the total nitric nitrogen on every plot except that on which
the oats were grown, in which case there was a slight decrease. The fallow
plots show a steady gain in nitric nitrogen from early spring to late fall,
while in the case of the cropped soil, there is a gradual decrease from spring
to the close of the season.
These results are brought out in tabular form below in which we have
the nitric nitrogen in the fallow plot at each period in excess of the various
cropped plots:
Zwelte Abt. Bd. Si. 9
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
130
Robert Stewart and J. E. Greaves,
Time
Alfalfa
Potatoes
Oats
Com
i
Spring.
21.3
42.3
66.6
20.6
Before irrigation . . .
77.6
60.0
71.7
46.0
After irrigation . . .
92.1
40.2
91.1
34.2
Fall.
111.2
71.8
83.9
77.8
Average.
76.6
61.1
76.8
44.4
These results show a gradual increase of nitric nitrogen in the fallow
plot over the alfalfa plots from early spring, when the difference is but 21.3
pounds, to the close of the season, when this difference increases to 111.2 pounds.
In the case of the oat land, this increase extends only to the close of the irri¬
gation period, after which it is about constant. The average difference bet¬
ween the nitric nitrogen of alfalfa and fallow on the one hand and the oats
and fallow on the other shows a remarkably close agreement. The potatoes
and corn show an increase in this difference from spring to before irrigation
with a drop after irrigation and a rise in the fall. From the above it would
appear that the alfalfa and oat land, so far as the nitric nitrogen content
is concerned, can be placed in one class, while the potato and corn land fall
just as naturally into another class.
Medium Application of Irrigation Water.
In this series, the plots growing the different crops have been arranged
so that they can be compared with the fallow plot receiving the same amount
of irrigation water. Since the treatment which the plots in this series have
received, such as ploughing, cultivation, etc., has been as nearly uniform
as possible, the only variable is the crop. The marked differences, therefore
in the serval plots must be due to the influence of the crop on the move¬
ment and production of nitric nitrogen. During the spring period there is
in the surface feet, a greater amount of nitric nitrogen in the plots growing
corn and potatoes, both of these plots having a greater amount than the
fallow. The least amount is found in the alfalfa land with the next lowest
amount in the oat land. Both of these plots contain less nitric nitrogen than
the fallow plot. When the results to a depth of ten feet are considered, these
same relationships hold, except that all the cropped plots contain less nitric
nitrogen than does the fallow plot.
The oat land contains in the surface soil the least amount of nitric nitro¬
gen in the period before irrigation while the corn land contains practically
the same amount as the alfalfa land. All these plots contain less than the
fallow plot. The potato plot contains the greatest amount of nitric nitrogen,
even greater than the fallow plot. When the results are considered to a depth
of ten feet the potato plot contains the greatest amount of nitric nitrogen,
although much less than the fallow plot. The wat plot contains the least
with the alfalfa land a close second.
When this period is compared with the spring period it is seen that the,
nitric nitrogen content of the alfalfa, oat and corn land has decreased, while
that of the potato land has slightly increased, while the nitric nitrogen in the
fallow plot has markedly increased.
In the surface foot for the period after irrigation, the nitric nitrogen
content of the corn land is highest, being slightly higher than that of the
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
131
Table 12.
Effect of crop on nitric nitrogen of soil.
Medium application of water.
Period
Crop
1
2
3
4
5
6
7
L ...
8
9
10
Total
Alfalfa
6.0
4.8
5.5
4.4
5.6
13.9
6.3
4.9
5.5
5.2
61.1
Potatoes
11.1
7.4
6.6
n.i
11.5
7.9
5.5
3.3
2.9
5.9
73.2
Spring
Oats
7.7
6.9
8.3
6.0
3.2
4.2
8.1
n.i
4.3
5.5
64.3
Com
13.1
9.6
10.3
7.6
4.4
3.7
3.9
5.6
6.9
6.0
89.1
Fallow
10.4
6.7
10.8
13.9
16.0
12.9
15.3
15.0
11.0
9.7
121.7
Alfalfa
13.0
6.7
6.0
3.6
2.2
1.9
2.1
3.7
6.4
2.9
47.6
Before
Potatoes
17.8
7.9
6.6
10.2
6.3
4.5
6.5
4.9
8.3
5.2
78.1
irri-
Oats
2.4
1.9
1.7
3.4
4.7
4.0
3.1
2.5
1.9
1.5
27.1
gat ion
Com
13.7
8.0
8.9
2.9
4.2
4.6
3.0
3.7
5.1
3.5
67.6
Fallow
15.8
9.5
20.8
18.3
16.2
13.8
10.4
9.4
11.0
10.8
136.0
Alfalfa
8.1
6.8
6.7
6.2
3.1
13.6
2.7
5.1
4.1
3.1
59.5
After
Potatoes
17.2
11.8
14.3
7.1
4.6
4.6
3.8
11.2
5.8
7.2
87.6
irri¬
Oats
3.5
3.3
2.6
2.6
3.6
5.0
10.8
3.6
3.0
3.8
41.7
gation
Com
18.4
18.3
9.6
10.7
8.7
10.5
6.0
4.2
5.4
10.3
102.1
Fallow
11.2
29.4
22.6
26.4
22.0
15.0
16.2
13.2
7.9
9.4
172.5
Alfalfa
2.9
2.2
2.0
1.9
1.7
2.1
1.8
2.2
0.9
1.4
19.1
Potatoes
6.6
4.0
6.9
6.6
6.1
6.4
6.9
3.3
3.8
3.7
52.1
Fall
Oats
6.3
2.6
2.8
1.4
3.4
12.7
7.0
4.6
4.4
3.3
47.5
Com
6.2
4.3
6.3
7.4
9.2
7.1
5.3
3.0
3.5
5.9
57.2
Fallow
19.3
16.7
16.1
14.6
21.5
22.9
15.2
13.9
12.6
14.8
166.5
potato land. Both of the plots have a higher concentration than has the
fallow plot. The oat land contains the least nitric nitrogen with the alfalfa
a close second. When considered to a depth of ten feet, it is seen that the
corn land contains the greatest amount of nitric nitrogen, with the potato
land second. The oat land contains the least amount with the alfalfa next.
All of the cropped plots contain less than the fallow.
In the surface foot for the fall period, all the cropped plots contain much
less nitric nitrogen than the fallow plot. When considered to a depth of ten
feet, the least amount of nitric nitrogen is found in the alfalfa land with
increasing amounts in the oat, potato, and corn land. The greatest amount
is found in the fallow land.
It is thus seen that the oat plant is a close feeder upon the nitric nitro¬
gen content of the soil, followed very closely by the alfalfa plant. In the
fall the alfalfa plant fuds very closely upon the soil nitric nitrogen.
Time
Alfalfa
Potatoes
Oats
Corn
Spring.
60.6
48.5
57.4
32.6
Before irrigation . . .
88.5
57.9
108.9
78.4
After irrigation . . .
113.0
84.9
130.8
70.4
Fall.
147.4
114.4
119.0
108.3
Average.
102.4
76.4
104.1
72.4
These relationships are brought out more fully in tabular form abowe.
The results are obtained by subtracting the amount of nitric nitrogen in the
cropped plots during the several periods from the amount in the fallow plot.
9*
Digitized by
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
132
Robert Stewart and J. E. Greaves,
The results emphasize the statements already made, that the difference in
nitric nitrogen in the cropped and fallow plots increases from period to
period. It clearly demonstrates that the oat plant is a close feeder upon
the soil nitric nitrogen followed closely by the alfalfa plant.
Minimum Application of Irrigation Water.
The plots in this series are five in number, there being the four cropped
plots and the fallow plot. They all received the same treatment, including
the application of water, so that the only variable is the crop. The summa¬
rized results are given in Table 13.
The results show the surface soil of the potato, corn and fallow plot
to be exceedingly rich in nitric nitrogen throughout the year. It is highest
during the irrigation season and decreases only slightly in the fall period.
The alfalfa and oat land is not nearly so rich in nitric nitrogen as the other
plots and shows a much greater loss in the fall period.
Table 13.
Effect of crop on nitric nitrogen of soil.
Minimum application of water.
Period
j Crop
1
1 2
3
4
5
6
[
7
8 !
9
! io
!
Total
Alfalfa
6.1
6.8
7.4
7.3
4.2
2.7
3.7
3.7
4.1
4.0
50.0
Potatoes
11.9
5.9
6.9
11.4
13.1
8.3
9.9
6.7
4.3
5.7
84.1
Spring
Oats
4.9
4.9
4.9
5.3
3.4
2.1
2.3
2.2
2.4
2.3
34.7
Corn
11.4
8.9
13.1
15.6
11.8
11.1
8.4
4.4
3.8
2.6
91.1
Fallow
13.5
8.3
8.9
8.8
19.1
19.7
7.7
7.4
7.1
7.3
107.8
Alfalfa
6.0
6.3
7.1
4.1
11.7
2.7
19.0
3.9
2.7
4.7
67.2
Before
Potatoes
31.1
7.4
8.1
6.9
11.9
16.5
10.7
8.6
8.2
9.1
118.5
irri-
Oats
9.6
4.2
2.9
2.9
5.3
2.2
1.6
2.5
2.5
5.7
39.4
gat ion
Corn
27.6
12.7
11.9
12.2
6.6
8.7
7.7
3.7
5.3
10.9
107.2
Fallow
14.0
7.9
7.8
8,1
8.9
7.3
11.3
8.8
6.4
12.0
92.5
Alfalfa
27.2
6.4
2.6
2.8
3.1
2.6
4.0
6.7
4.9
4.7
64.9
After
Potatoes
31.3
14.9
11.1
6.5
5.1
4.2
2.2
2.2
4.2
6.2
87.9
irri¬
Oats
2.6
1.8
1.7
3.7
1.9
4.2
2.4
2.4
2.0
2.8
25.5
gation
Com
24.4
13.6
6.2
8.8
3.7
4.4
8.1
1.6
1.1
17.7
89.6
Fallow
21.0
9.9
10.7
13.4
13.6
17.3
14.8
8.9
6.4
9.2
125.2
Alfalfa
6.8
2.7
3.0
1.9
1.6
2.1
2.0
3.1
5.4
2.3
30.9
: Potatoes
24.2
10.7
9.4
7.4
7.5
5.8
6.1
3.3
4.1
4.4
82.9
Fall
Oats
3.8
3.4
1.5
1.5
1.7
1.6
2.3
1.6
1.6
1.9
20.9
Com
7.5
6.7
10.3
8.2
7.8
9.1
6.6
1.7
2.5
2.2
62.6
Fallow
18.8
17.2
12.6
8.9
6.3
6.6
5.8
12.6
13.6
16.8
119.2
These facts are brought out more fully by the following results, which
give the excess of nitric nitrogen in the fallow plot at various times during
the season over the cropped plots.
Time
Alfalfa
j Potatoes
Oats
Corn
Spring.
57.8
23.7
73.1
16.7
Before irrigation . . .
25.3
—26.0
53.1
—14.7
After irrigation . . .
61.3
37.3
99.7
35.6
Fall . . ..
78.3
36.3
98.3
56.6
Average.
55.7
17.8
81.0
23.5
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Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
133
These results show the greatest difference between the various plots in
the spring period, where the nitric nitrogen of the alfalfa and oats land is
very low as compared with the fallow. This difference becomes less in all
the plots up to the beginning of the irrigation period, after which it again
increases. In this series, as with the ones receiving a maximum and medium
amount of irrigation water, the oat and alfalfa can be considered together
in their effect upon the nitric nitrogen, as can also the corn and potatoes.
The oat plant shows itself to be the closest feeder upon the nitric nitrogen,
with the alfalfa as a close second. The alfalfa continues to draw heavily
upon the nitric nitrogen of the soil even after the irrigation period.
4. The Non-irrigated Soil.
All of the plots in this series including the cropped and fallow, were
treated as nearly uniform as possible. The oat and alfalfa plots were not
cultivated. The plots were unirrigated. Any marked differences in the nitric
nitrogen is probably due to the crop factor.
In the surface foot during the spring period, the corn land contains
the greatest amount of nitric nitrogen, while the next greatest amount is
found in the potato land. The nitric nitrogen content for the alfalfa and
oat land is practically the same. The alfalfa, potato and oat land contains
less than the fallow. When considered to a depth of ten feet, the potato
and corn land are seen to be very high, containing a greater amount
than the fallow. The oat land contains the least amount, followed by
the alfalfa.
In the first foot for the period before irrigation, the potato land con¬
tains the greatest amount of nitric nitrogen; the corn land contains nearly
as much as the fallow, while the alfalfa land contains the least.
Table 14.
Effect of crop upon the nitric nitrogen of soil.
Unirrigated plots.
Period
Crop
n
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Total
...
Alfalfa
9.4
7.3
4.9
8.2
3.7
8.6
8.6
8.7
11.3
11.3
82.0
i Potatoes
13.7
7.1
18.2
10.2
16.7
20.9
16.1
17.7
15.6
14.4
150.5
Spring
Oats
9.6
11.9
9.9
5.8
4.2
5.1
3.4
3.3
3.9
7.1
64.2
Corn
26.8
12.1
18.2
10.2
9.7
9.8
19.3
13.9
22.1
15.8
157.9
Fallow
16.5
11.7
11.5
7.5
15.7
16.9
15.6
9.6
6.1
11.3
121.2
Alfalfa
3.8
2.1
7.4
5.0
3.2
4.8
1.6
0.9
2.1
6.0
37.2
Before
Potatoes
33.1
15.3
6.4
12.4
16.1
12.9
13.1
30.7
17.0
18.7
175.7
irri-
Oats
8.5
3.8
2.5
2.1
3.3
3.9
8.0
5.2
3.8
4.4
45.5
gat ion
Corn
20.6
5.3
4.3
4.2
7.9
11.1
11.2
19.8
24.9
16.7
125.9
Fallow
23.3
6.6
6.8
11.8
14.2
19.2
23.0
17.0
15.2
17.4
154.5
Alfalfa
1.9
1.6
1.9
2.1
5.5
1.4
1.5
1.7
0.9
7.3
25.8
After
Potatoes
20.4
5.6
4.2
7.4
8.4
7.7
38.9
8.8
11.8
13.6
126.8
irri¬
Oats
11.8
3.0
2.6
1.8
1.8
6.2
2.8
3.8
3.4
4.0
41.2
gation
Corn
17.4
7.2
4.2
3.5
5.1
9.7
15.1
15.2
17.8
15.9
111.1
Fallow
24.6
9.9
9.6
13.9
19.7
29.8
22.3
14.3
10.0
15.6
169.6
Alfalfa
8.3
2.0
1.4
2.8
1.4
1.2
2.1
5.2
7.4
5.0
36.8
Potatoes
26.8
12.6
22.9
14.4
11.6
8.5
13.0
10.5
8.7
7.3
136.3
Fall
Oats
13.2
4.3
1.9
5.1
5.3
2.1
1.7
2.1
3.2
6.3
44.2
Com
18.6
15.8
24.9
12.9
8.7
106.
9.2
11.8
10.2
8.4
131.1
Fallow
33.4
18.2
12.5
8.3
10.3
12.1
20.5
11.9
11.9
12.3
161.4
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
134
Robert Stewart and J. E. Greaves,
When considered to a depth of ten feet, it is seen that the nitric nitrogen
content of the corn and potato land is very high, while the alfalfa land con¬
tains the least amount, followed closely by the oat land. In the period after
irrigation, all of the cropped plots contain in the first foot less nitric nitrogen
than the fallow plot. The potato land contains the greatest amount, follo¬
wed closely by the corn land, while the alfalfa land contains the least amount
of nitric nitrogen. When considered to a depth of ten feet, exactly the same
relationships are shown. In the fall period, the same relationships are main¬
tained ,both in the surface feet and in the total amount to a depth of ten feet.
In the previous consideration, wherever irrigation water was applied
the oat plant was the closest feeder upon the soil nitrogen. In this series,
in the absence of the irrigation water, the alfalfa plant is the heaviest feeder
upon the soil nitrogen. It is posible that the alfalfa plant is better able to
make use of the atmospheric nitrogen where irrigation water is applied, owing
to the stimulating action of the water upon the Ps. r a d i c i c o 1 a.
The differences in amount of nitric nitrogen in the fallow and cropped
plots during the several periods are recorded in tabular form below. Again,
it is strongly emphasized that the alfalfa and oats plants are heavy feeders
upon the soil nitrogen. There is a steady increase in the difference from
period to period until the end of irrigation period, when there is a uniform
decrease.
Time
i
Alfalfa
Potatoes
Oats
Corn
Spring.
39.2
—29.3
57.0
—36.7
Before irrigation . . .
117.3
—21.2
109.0
28.6
After irrigation . . .
143.8
42.8
128.4
58.5
Fall.
114.6
15.1
107.2
20.3
Average.
103.7
1.8
100.4
17.7
5. Summary of Effect of Crop.
From the above discussion, it is clearly seen that the oat and alfalfa
plants fall in one class as close feeders upon the nitric nitrogen of the soil, while
the potato and corn plants arrange themselves in another class. Of the four
crops studied, the oat plant is the closest feeder upon the soil nitrogen where
irrigation water is applied. In the unirrigated soil, the alfalfa is the heavist
feeder upon the nitric nitrogen. A possible explanation is that when the
water is applied it has a stimulating effect upon the Ps. radicicola
which enables the alfalfa plant to utilize to a greater degree the atmospheric
nitrogen.
These results are brought out very clearly in tabular form below in
which is given the average excess of nitric nitrogen in the uncropped plot
over the various cropped plots at different times during the season.
;
Alfalfa
i
Potatoes
Oats
Corn
Maximum.
75.6
41.1
75.8
44.4
Medium.
102.4
76.4
104.1
72.4
Minimum.
55.7
17.8
81.0
23.5
None.
103.7
1.8
100.4
17.7
Average..
84.3
36.8
90.3
39.5
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
135
These facts may be emphasized in still another manner. It has been
observed that the nitric nitrogen in the cropped plots is always greater in the
spring than in the fall. If the amount present in the fall be subtracted from
that present in the spring, the result will be the amount of original nitric nitro¬
gen removed by the crop. Dividing this amount by the total amount
present in the spring, we obtain the relative comparative amount removed
by the several crops under the different treatments. These results are
given in tabular form below.
Water applied
25"
15"
7.5"
None
Average
Alfalfa.
78.5
1.4
38.2
5.1
58.3
Potatoes.
! 12.2
28.6
1.6
9.4
16.6
Oat.
11.5
26.1
39.7
31.2
27.1
Corn.|
40.6
35.8
31.3
17.0
31.2
These results clearly show that the alfalfa is a heavy feeder on the ori¬
ginal soil nitrogen. Of the original soil nitrogen present the alfalfa plant
uses as an average 58.3, while the potato plant utilizes only 16.6 per cent.
Thus indicating quite fully the great power of alfalfa to draw upon the soil
nitrogen.
C. Composition of the Soil Solution.
From the results obtained in this work for nitric nitrogen and soil moi¬
sture, it is possible to make calculations showing the concentration of the
soil solution. The method of making the calculations is indicated in the
following.
Let x equal nitric nitrogen parts per million of the soil solution
a „ pounds of nitric nitrogen per acre
b „ pounds of moisture per acre
c „ per cent moisture in the soil
d „ nitric nitrogen parts per million of dry soil.
c and d are the two quantities obtained by analysis from which a and
b may be calculated, assuming an acre foot of soil to weigh 3,600,000 pounds,
then b = 36,000c and a = 3.6d.
100a
Then —per cent of nitric nitrogen in soil solution.
Substituting for a and b in terms of known values.
100a 360d
3.6d
b ~ 36000c
= 360c
3.6d
lOOd
x - 360c * M’ 000
c
i. e. if the parts of nitric nitrogen, parts per million of dry soil be mul¬
tiplied by 100 and the result divided by the per cent moisture, the parts
per million of the soil solution will be obtained. This calculation has been
made upon all of the data presented and the results brought together in
tabular form.
The moisture content is not reported in this article, but may be readily
obtained from the reported data by making a simple calculation: In the above
equation.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
136
Robert Stewart and J. E. Greaves,
x = ■ c ~ substituting for d in terms of a, we have
100a 100a 2.77a
x “ JUkT ° r 0 = 3T6 x = x
a and x are now known values from which c may be calculated.
i. e. the per cent moisture is equal to 2.77 times the pounds per acre of
nitric nitrogen divided by the parts per million of the soil solution.
Four tables have been constructed showing the concentration of the soil
solution in the plots receiving a maximum, medium and minimum appli¬
cation of irrigation water and in the non-irrigated plots.
In this series we have five plots representing alfalfa, potatoes, oats,
corn and fallow land. The amount of water applied to each plot is the same
(25 inches) so that they are perfectly comparable. The only variable being
being the crop, any difference occurring in the soil solution must be due
either directly or indirectly to this factor. The summarized results are given
in Table 15.
Table 15.
Composition of soil solution. Maximum application of irrigation water. Results reported as nitric
nitrogen parts per million of soil solution.
Period
Crop
1
1
2
3
4
i
5
i
6
7
8 j
9
10
Alfalfa
13.5
16.4
79.0
8.9
28.7
5.8
11.6
29.3
36.2
13.8
Potatoes
30.2
11.1
11.5
342
441
13.4
8.8
10.4
13.8
18.2
Spring
Oats
19.6
8.4
48.4
7.3
7.6
35.3
69.3
8.8
8.2
6.7
Com
32.7
19.1
21.1
19.6
9.6
10.9
14.5
13.1
22.4
21.8
Fallow
20.8
22.3
21.8
23.5
26.6
35.3
21.9
19.4
20.2
18.0
Alfalfa
21.8
15.9
7.4
5.3
10.6
8.7
45
3.4
9.6
5.7
Before
Potatoes
14.4
11.9
8.5
11.3
10.0
10.1
9.3
8.0
7.9
20.9
irri-
Oats
25.1
9.6
6.9
7.6
14.4
10.5
6.6
8.9
7.5
5.6
gation
Com
43.3
15.3
12.4
11.8
16.4
14.5
9.6
6.1
7.2
13.4
Fallow
39.3
20.1
25.3
18.3
31.5
39.0
26.1
22.7
18.4
17.2
Alfalfa
4.7
4.8
5.9
5.7
3.8
3.6
3.5
17.2
3.1
5.1
After
Potatoes
16.5
18.1
6.1
15.7
11.8
8.4
27.5
9.3
9.8
9.7
irri¬
Oats
54.8
3.3
2.9
2.8
3.1
4.9
42
4.2
6.5
6.6
gation
Com
20.4
24.0
24.7
22.5
21.1
17.3
12.7
9.3
7.9
11.1
Fallow
11.1
25.0
14.1
40.6
38.0
17.8
19.8
24.8
22.7
18.3
Alfalfa
6.8
5.2
4.7
6.8
4.8
5.5
5.2
6.1
2.7
4.5
Potatoes
28.6
10.7
11.9
11.7
13.8
17.1
12.0
8.8
9.9
12.1
Fall
Oats
9.1
6.0
4.3
9.5
23.6
7.5
12.5
27.3
10.9
45.5
Com
7.8
5.2
8.4
15.6
17.4
17.0
12.7
18.9
6.9
13.5
Fallow
43.3
28.6
23.9
20.9
26.6
29.3
43.6
45.4
25.2
21.5
The soil solution in the surface soil of the corn and potato plots appears
to be more concentrated than in the other plots. With this exception, there
is no marked difference between the various plots during the spring season.
When we examine the plots before irrigation, there is, however, a marked
difference in the concentration of their soil solution. This is most marked
in the case of the alfalfa but the oat land is a close second. This is quite re¬
markable for we find that the moisture of these plots has been reduced to a
much greater extent than it has in the others. The application of water cau¬
ses a decrease in the concentration of the soil solution of the surface foot.
But when we compare the various foot sections in every case before and after
irrigation it is only in the case of the alfalfa that there is a marked decrease
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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in SoiL
137
in the concentration of the soil solution after irrigation. This is likely to
by due to the stimulating action which the water has upon the alfalfa in which
it is made to draw heavily upon the nitric nitrogen content of the soil. It
is interesting to compare the average concentration of these various plots
at different times during the year. This is done in tabular form below:
Alfalfa
Potatoes
Oats
Com
Fallow
Spring.
24.3
19.6
22.0
18.5
23.1
Before irrigation.
9.3
11.2
10.3
15.3
25.8
After irrigation.
6.7
13.2
9.3
17.1
23.2
Fall.
6.2
13.7
16.6
12.3
30.8
Average.
11.1
14.4
14.3
15.7
25.7
These results bring out the fact that while the soil solution is nearly
the same in the spring in all the plots, there is a marked difference as the
season progresses and that the concentration of the soil solution under the
alfalfa is very low as compared with the soil solution under the other crops,
and these in turn are found to be very low when compared with the un¬
cropped plot.
Medium Amount of Irrigation Water.
The plots in this series were treated the same in all respects with the
exception of crop grown upon them. The summarized results are given in
Table 16.
Table 16.
Composition of soil solution. Medium application of irrigation water. Results reported as nitric
nitrogen parts per million ofssoil solution.
Period
Crop
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Average
1
Alfalfa
11.7
10.4
11.3
11.1
13.1
32.1
14.9
13.1
15.6
15.4
14.9
Potatoes
21.4
13.9
12.2
13.4
26.5
19.9
14.1
8.5
12.7
10.4
16.3
Spring
Oats
14.8
11.7
16.1
12.9
6.6
9.7
19.0
28.5
10.5
12.9
14.3
Com
28.5
18.3
20.3
15.1
9.6
8.6
9.8
11.7
19.1
15.9
15.7
Fallow
22.8
13.8
21.2
30.0
34.4
29.9
40.4
41.4
28.3
25.6
28.8
Alfalfa
27.0
12.1
12.8
8.5
5.9
4.5
5.3
82.6
13.3
4.9
17.7
Before
Potatoes
44.7
16.5
12.7
23.3
15.0
12.0
17.8
18.2
31.4
14.3
20.6
irri-
Oats
8.3
6.1
4.8
10.1
n.i
10.7
8.7
6.7
5.1
246
9.6
gation
Cora
32.4
17.1
17.3
15.1
9.8
11.8
9.4
11.1
12.8
8.3
14.5
Fallow
39.2
20.9
27.1
42.5
35.8
34.6
29.3
29.5
29.2
26.4
31.5
Alfalfa
11.8
9.6
10.9
13.1
11.9
8.6
5.8
71.2
8.7
8.1
16.0
After
Potatoes
26.3
20.4
24.3
12.5
10.8
12.0
12.0
25.7
12.9
15.2
17.2
irri¬
Oats
5.3
5.8
6.2
7.1
13.7
12.5
28.9
10.0
8.1
9.3
10.7
gation
Com
26.7
26.9
14.2
14.7
17.5
17.2
15.1
10.2
11.9
18.7
17.5
Fallow
17.4
47.6
35.6
50.2
45.7
36.7
47.6
39.4
22.7
24.6
36.8
Alfalfa
6.3
7.8
3.4
5.1
9.5
6.6
5.1
4.7
4.8
10.2
6.4
Potatoes
25.6
10.6
12.6
13.4
14.6
24.6
12.1
10.1
12.2
14.4
15.0
Fall
Oats
14.3
6.2
3.7
3.6
9.3
38.6
19.2
13.6
12.6
8.4
13.0
Com
11.7
9.7
14.0
16.6
21.9
19.2
16.9
11.2
18.9
15.7
16.6
Fallow
45.0
37.6
32.0
35.5
45.9
58.6
43.7
27.8
34.9
38.2
39.9
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
138
Robert Stewart and J. E. Greaves,
These results show the concentration of the soil solution in the spring
to be greatest in the surface feet of the corn, fallow and alfalfa land. The
average concentration for the cropped plots, however, is about the same
in each case, but the fallow plot has a soil solution the concentration of which
is nearly double that of any of the others. The concentration of the soil so¬
lution in the oat land had greatly decreased before irrigation, while that of
the other plots had made no great change. The application of irrigation water
water caused a decrease in the concentration of the soil solution in the sur¬
face soil of each plot but when the average to a depth of ten feet is consi¬
dered, there is no marked change due to the water. The great decrease in
the concentration of the soil solution in the alfalfa land is noted in the fall.
However, there is a much greater uniformity shown in the concentration
of the soil solution of this set than in the series in which the maximum appli¬
cation of irrigation water was applied. The average composition for these
various plots is brought out in tabular form below:
Alfalfa
Potatoes
Oats
Corn
Fallow
Spring .
14.9
15.3
14.3
15.7
28.9
Before irrigation.
17.7
20.6
9.6
14.5
31.6
After irrigation .
1G.0
17.2
10.7
17.5
36.8
Fall.
6.4
15.0
12.9
15.6
39.9
Average.
13.7
17.0
11.9
15.8
34.3
The average composition of the solution in the oat land of this series
falls lower than the alfalfa, but the former shows a much more nearly uniform
concentration throughout the year than does the latter. With the single ex¬
ception of the oat land, this series has a higher average concentration than
has the series in which the maximum amount of water was applied.
Minimum Application of Irrigation Water.
There are five plots in this series, one is planted to alfalfa, one to po¬
tatoes, one to oats, one to com and one is fallow. The treatment in every
case was as nearly uniform as possible except of course the alfalfa and oat
plots were not cultivated. The results obtained for the concentration of the
soil solution are recorded in Table 17. There is a variation in the concentra¬
tion in the soil of the several plots, and a fluctuation in the concentration
of the soil solution in the soil of the same plot from period to period. The
concentration of the soil solution of the alfalfa and oat land is low, while
that of the corn, potato and fallow land is high.
The concentration of the soil solution in alfalfa land is very high in the
surface foot immediately after the application of irrigation water, while
the concentration in the fallow land is uniformily high thoughout the ten feet.
The average results obtained in this series are brought together in tabu¬
lar form below:
Alfalfa
1
Potatoes
Oats
Corn
Fallow
Spring .
11.8
18.6
7.3
22.5
22.3
Before irrigation.
31.1
28.5
10.3
26.1
22.9
After irrigation .
16.7
16.4
5.2
14.2
25.4
Fall.
14.1
27.8
5.8
18.8
29.1
Average.
18.4
22.8
7.2
20.4
24.1
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
139
Table 17.
Nitric nitrogen. Parts per million of soil solution.
Minimum application of water.
Period
Crop
i
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Average
<
Alfalfa
13.3
14.4
15.1
16.3
7.8
9.9
8.2
9.5
11.6
12.0
11.8
Potatoes
22.3
11.3
140
240
21.6
15.7
22.2
19.1
16.7
18.6
18.6
Spring
Oats
10.0
9.4
9.3
10.5
7.1
6.1
5.2
4.5
5.7
4.7
7.3
Corn
19.6
16.8
24.2
31.2
27.0
24.9
22.6
21.1
20.0
17.6
22.5
Fallow
25.0
16.5
17.1
18.1
31.4
40.8
21.2
16.9
17.7
18.7
22.3
Alfalfa
24.9
14.8
17.2
7.9
65.6
11.5
82.0
9.6
68.3
18.9
31.1
Before
Potatoes
73.3
16.5
17.6
143
28.9
42.0
28.7
20.4
20.7
22.6
28.5
irri-
Oats
11.6
17.6
10.9
10.6
14.0
6.0
4.5
9.1
6.0
13.1
10.3
gation
Com
75.3
241
23.2
28.3
14.9
20.0
23.0
11.3
12.1
28.5
26.1
Fallow
37.0
18.7
16.4
14.2
18.9
27.3
24.3
24.1
19.1
28.7
22.9
Alfalfa
40.3
11.2
4.5
14.9
7.2
6.9
10.9
22.0
22.7
26.1
16.7
After
Potatoes
47.7
23.0
18.2
12.3
16.6
10.4
6.1
6.2
11.2
13.3
16.4
irri¬
Oats
0.2
5.8
4.2
3.7
5.0
3.7
6.1
6.3
4.9
6.8
5.2
gation
Com
39.5
20.9
9.6
16.2
8.2
10.3
21.8
4.4
3.2
7.6
14.2
Fallow
30.4
24.2
16.3
18.6
24.0
31.6
35.3
28.2
21.4
24.2
25.4
Alfalfa
26.6
12.4
11.4
8.3
9.6
6.1
9.6
11.6
32.9
12.7
14.1
Potatoes
68.9
33.6
23.5
18.6
21.3
42.5
21.0
15.1
15.7
17.4
27.8
Fall
Oats
11.4
6.2
48
4.3
6.2
5.1
5.6
4.1
6.4
4.5
5.8
Com
24.3
10.3
18.1
17.1
19.1
24.9
25.4
14.8
15.9
12.0
18.8
Fallow
44.3
1 38.3
28.9
16.9
13.7
14.4
22.6
31.5
38.8
41.8
29.1
Since all the nitric nitrogen present is readily soluble, it is premissible
to make an average that will probably reveal some truths which a compari¬
son of individual foot section of the several plots would fail to do, owing
to the fluctuations in the concentration of the soil solution due to the influ¬
ence of factors other than the moisture applied. By making a comparison
of the average concentration to a depth of ten feet, this error is reduced to
a minimum.
By making such a comparison, it is seen that the concentration of the
soil solution increases in the plots in the order, oats, alfalfa, potatoes, corn
and fallow, i. e., the concentration of the soil solution in the oats is the
lowest, while that of the fallow Land is highest. The concentration
of the oat and alfalfa land is low in the spring and increases throughout
the summer and decreases in the fall. The results for the potato and
corn land are more irregular, while the concentration of the soil solution
in the fallow land is low in the spring and increases to a maximum in the fall.
This is due to the fact that in the cropped plots, while the amount of irriga¬
tion water applied is the same, the crop is removing not only the nitric nitro¬
gen formed but also the soil moisture, thus decreasing the influence of the
moisture upon the formation of nitric nitrogen.
Unirrigated.
In this series, there are five plots: one is cropped to alfalfa, one to po¬
tatoes, one to oats and one to corn. The plots were treated as nearly unifrom
as possible except of course the alfalfa and oats were not cultivated. The
plots were not irrigated. The only variable factor is therefore the crop. The
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140
Robert Stewart and J. E. Greaves,
results obtained for the concentration of the soil solution are recorded in
Table 18 .
Table 18.
Nitric nitrogen. Parts per million of soil solution. Unirrigated.
Period
Crop
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
i. _
Average
Alfalfa
19.1
16.6
10.1
19.6
8.2
19.8
16.0
21.7
18.2
20.6
16.9
Potatoes
26.2
22.9
36.8
24.1
29.6
40.4
41.9
44.2
46.6
40.4
35.2
Spring
Oats
18.5
23.2
18.5
10.9
10.2
13.4
9.5
7.3
9.6
15.5
13.7
Corn
6.3
22.9
36.3
20.9
28.0
26.1
50.8
41.8
71.6
41.7
34.4
Fallow
29.4
22.0
14.4
14.6
31.6
36.1
33.5
23.3
14.3
29.7
24.9
Alfalfa
17.7
8.7
29.9
25.0
17.1
26.7
10.1
5.3
10.7
30.7
18.2
Before
Potatoes
109.6
38.9
16.3
25.9
38.6
36.5
38.1
89.7
48.8
62.2
49.4
irri-
Oats
36.9
14.4
8.5
7.7
12.2
10.6
22.3
12.7
9.3
9.8
14.4
gation
Com
67.1
13.1
10.6
9.7
20.9
30.1
32.1
72.0
73.8
42.8
37.2
Fallow
61.3
16.6
15.1
13.8
43.7
44.6
53.3
46.3
41.6
55.4
39.2
Alfalfa
7.5
6.5
7.4
95.7
32.1
7.5
7.7
10.2
4.8
42.5
22.2
After
Potatoes
62.3
14.1
9.0
15.4
20.6
25.3
126.1
36.3
42.9
41.0
39.1
irri¬
Oats
10.4
11.4
8.8
6.5
6.7
20.6
9.8
8.7
8.4
8.2
10.0
gation
Corn
53.6
18.8
9.8
7.5
13.2
247
38.0
48.8
48.1
41.5
30.4
Fallow
60.9
21.9
21.1
31.6
43.3
61.5
62.6
34.6
29.0
40.0
39.6
Alfalfa
36.6
9.8
6.1
7.9
12.3
8.0
13.3
17.7
25.5
11.3
14.8
Potatoes
92.4
47.9
66.0
37.1
36.8
39.9
61.8
35.3
48.0
31.8
47.6
Fall
Oats
37.6
14.9
7.6
23.9
24.3
8.9
7.3
6.4
9.6
14.0
15.4
Corn
64.0
70.8
62.7
33.4
29.6
36.9
29.2
59.9
48.8
50.9
47.5
Fallow
77.6
40.6
28.3
40.0
26.8
36.0
66.7
39.6
43.5
33.1
42.0
There is a variation from period to period and from plot to plot, depen¬
ding upon the crop grown. There is a fluctuation from foot to foot. The
average results for this series are recorded in tabular form below:
Period
Alfalfa
Potatoes
Oats
Corn
Fallow
Spring .
16.9
35.2
13.7
34.4
24.9
Before irrigation.
18.2
49.4
14.4
37.2
39.2
After irrigation .
22.2
39.1
10.0
30.4
39.6
Fall.
14.8
47.6
16.5
47.6
42.0
Average.
18.0
43.1
13.4
37.4
36.4
The concentration is lowest in the oat and alfalfa land and is unusually
high in the fallow, corn and potato land. In the fallow land the lowest con¬
centration is in the spring, which slowly increases to a maximum in the fall.
In the cropped plots, the variation does not follow any regular order.
Summary of Soil Solution.
When calculations are made showing the concentration of the soil so¬
lution, some interesting data is obtained. It is found that the concentra¬
tion in the soil solution in alfalfa and oat land is low, while that of the corn,
potato and fallow land is high. There is a variation in the concentration
of the soil solution from plot to plot, depending upon the crop grown, and a
fluctuation from toot to foot and period to period in the same plot, depending
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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
141
upon the water applied and crop grown which is contrary to the theory ad¬
vanced by Whitney 1 ). The effect of the crop is shown below, where the
average results obtained in the cropped land are subtracted from the concen¬
tration of soil solution of nitric nitrogen in the fallow land. These results
show the excess of nitric nitrogen in the soil solution in the fallow land over
that of the cropped land, and emphasize the conclusions drawn above.
Alfalfa
Potatoes
Oats
Corn
Maximum.
14.6
11.3
11.4
8.9
Medium..
20.6
17.3
22.4
18.5
Minimum.
6.5
2.1
18.7
4.5
Unirrigated.
15.2
6.7
19.4
8.8
These results also show that the concentration of the soil solution in the
unirrigated plots is greater than in the irrigated plots. The average results
which show the excess in the unirrigated plot over the irrigated are indica¬
ted below.
Alfalfa
i
Potatoes
Oats
Com
Fallow
Maximum.
4.9
10.0
—0.9
21.7
10.7
Medium.
2.2
7.0
1.5
21.6
2.1
Minimum.I
—2.5
1.6
6.2
17.0
11.5
This is due to a greater dilution of the soil solution in the irrigated
plots.
Cameron states 2 ) that the study of soil chemistry is essentially a
study of a dilute solution, the dissolved particles of which are in a state of
equilibrium or nearly so with the solid particles.
Hopkins 3 ) objects to the unqualified application of this well known
physical law to soil chemistry because in his opinion equilibrium is never
established in the soil solution.
Our results here indicate quite clearly that while Camerons statement
is beautifully simple in theory it is by no means so simple in practice. In
our study of the soil nitric nitrogen where all the material is undoubtedly
in solution and the solid phase thus completely eliminated the soil solution of
any one foot is distinctly not in equilibrium or nearly so with even that of the
succeeding foot. Since in this simplest conceivable case, the dissolved sub¬
stance in the soil solution is not in a state of equilibrium, the soil solution
with respect to those plant foods which are present in the solid phase most
certainly would not be in a state of equilibrium where the rate of passing
into solution must be taken into account.
When one remembers the very common class room experiment, wherein
a concentrated solution of copper sulphate is covered with water and allowed
to stand for weeks and even months, and, if undisturbed, probably years,
*) U. S. Dept, of Agr. Bur. of Soils Bull. 22.
*) Cameron, Soil Solution, p. 1.
*) Hopkins, Soil Fertility and Permanent Agriculture, p. 366.
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142
Robert Stewart and J. E. Greaves,
before the dissolved ions pass upward into the water, it is not to be wondered
at that the soil solution in the undisturbed state is not in a state of equili¬
brium. We thus readily see one of the hitherto unmentioned benefits to be
derived from cultivation. In the above mentioned class room experiment,
if the copper solution be disturbed, immediately the ions distribute themselves
throughout the solution. So in the soil solution, as soon as the solution is
disturbed by cultivation, the dissolved plant foods tend to distribute them¬
selves throughout the solution and thus become more readily accessible to
the plant. In case of those plant foods which are also present in the solid
phase, there would be a tendency for the soil particle to become highly con¬
centrated, while the soil solution a small distance away may be very dilute.
Cultivation, however, would disturb this condition and tend toward a state
of equilibrium. It is therefore readily seen that cultivation in addition to
causing an aeriation of the soil with all its beneficial effects also tends to
establish an equilibrium of the dissolved substance in the soil solution. A
benefit which is undoubtedly of considerable importance in agricultural
practice.
The Seasonal Variation.
The influence of season may be demontrated in several ways. If the
average results for the several cropped and fallow plots for the several years
be compared, the influence of the season should be manifest. Such average
results have been computed and recorded in Table 19.
Table 19.
Average total nitric nitrogen.
Results as pounds per acre to a depth of ten feet.
Season
Alfalfa
Potatoes
Oats
Corn
Fallow
1908
80.1
86.7
68.5
161.1
174.6
1909
24.6
84.2
23.9
81.5
110.6
1910
45.8
99.2
55.4
60.6
133.5
1911
37.9
87.3
24.6
59.2
108.7
The nitric nitrogen content of both cropped and fallow land is high
through 1908, while it is considerably lower in 1909; it is high again in 1910
and low in 1911, showing a distinct influence of the season. There is no appa¬
rent connection with these results and the temperature or rainfall for these
years.
A comparison may be made of the nitric nitrogen content in the soil
in the fall of the year with that in the spring of the succeeding year. The
average results showing this relationship are recorded in tuabular form
below:
Fall
1908
Spring
1909'
Fall
1909
Spring
1910
Fall
1910
Spring
1911
Fall
1911
Corn . . .
130.9
101.0
51.2
43.6
63.1
90.6
26.5
Oats . . .
72.9
41.3
24.6
41.4
17.7
22.8
26.9
Alfalfa . .
44.6
49.9
9.7
16.3
18.2
73.7
23.1
Potatoes .
76.7
113.4
61.3
102.1
70.5
56.6
87.9
Fallow . .
172.5
136.5
121.0
91.5
174.3
78.9
104.9
Average .
99.5
88.5
53.6
59.0
35.5
64.5
53.9
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
143
These results show distinctly that a high nitric nitrogen content in the
soil during the fall is followed by a corresponding high nitric nitrogen content
during the spring of the succeeding year. The actual amount is not the
same, of course, but there is a distinct relationship. There is, however, a mar¬
ked decrease during the winter in the nitric nitrogen content of the high
nitric nitrogen plots. This is most marked in the fallow land. It appears
that the nitric nitrogen formed in the fallow land during the summer is largely
lost in some way during the succeeding winter. The high nitric nitrogen
content in the fall of each year is follwed by a marked decrease in the spring
of the following year. The same thing is largely true in case of the corn land.
The oat land is not so regular. In 1908, a high content of nitric ntirogen
in the fall is followed by a low content the succeding year, while during the
remainder of the time, just the reserve is true. In the alfalfa and potato land,
a low nitric nitrogen content in the fall is followed by a high content in the
spring of the succeeding year. In the fallow land, the nitrogen is in a rea¬
dily soluble form and may be crried away by the heavy rains of winter
and spring or changed into insoluble proteins within the body of various soil
organisms 1 ). It is probable that in case of the potato, oat and alfalfa land
the nitrogen is saved up in the combined organic from, such as the potato
vines, alfalfa leaves and oat straw, which readily undergo nitrification the
following spring, while in case of the corn land the corn stover left on the
ground does not undergo nitrification readily.
Relationship Between Nitric Nitrogen of Cropped
and Fallow Land.
The data presented furnished some very interesting information regar¬
ding the relative nitric nitrogen content of the cropped and fallow land.
When the total results to a depth of ten feet of the cropped and fallow plots
are compared, it is found that the fallow plots contain an-excess of nitric nitro¬
gen wherever the treatment has been the same. If, therefore, the average
results obtained on the cropped land be compared with that of the fallow,
it is found that the fallow now contains an excess of nitric nitrogen. When
it is remembered, however, that the crop has removed considerable nitrogen,
this excess is not so great as it appears at first glance. The excess of nitric
nitrogen in the fallow land over that in the cropped land, together with the
amount of nitrogen removed in the crop during the several years, is recorded
in tabular form below:
Season
Excess of nitric nitrogen in
fallow over cropped
Nitrogen removed in crop
Alfalfa |
Potatoes
Oats
Corn
Alfalfa
Potatoes
Oats
Corn
1908
94.5
87.9
106.1
13.4
71.0
29.7
98.0
86.1
1909
86.0
26.5
86.7
29.1
140.3
41.1
51.5
88.2
1910
87.5
34.0
78.1
72.9
174.7
22.7
41.6
67.7
1911 1
70.7
21.4
84.1
49.5
177.4
20.9
45.5
59.6*)
Total removed in crop
563.4
114.4
236.6
301.6
*) U. S. Dept, of Agr. Office of Experiment Stations. Bui. 194 p. 71. 72. 75.
*) Nitrogen in grain only: fodder not weighed.
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144
Robert Stewart and J. E. Greaves,
The results show a marked excess of nitric nitrogen in the fallow over
that in the cropped land, especially in the case where the soil has been cropped
to alfalfa and oats. This difference is not as great as it should be if nitrifi-
kation had taken place to the same extent in the fallow land as in the cropped
land, and where there had been no nitric nitrogen changed to the insoluble
form by various soil organisms. The nitrogen removed in the crop was pro¬
bably largely nitrified in the soil, therefore, if this amount be added to
the amount present in the cropped soil, it is seen that nitrification has taken
place in the cropped land to a much greater extent, or else there has been
a marked loss from the fallow land. As an illustration of the point, it may
be noted that nitric nitrogen content of the corn and fallow land in 1908
was nearly the same, the difference being 13 pounds. This difference has
increased in 1911 to 49.5 pounds, apparently a marked difference in favor
of the fallow land, but during the intervening four years there have been
removed from the corn land in the crop 301.6 pounds of nitrogen, which
clearly indicates a balance of 252.1 pounds (301.6—49.5) in favor of the
cropped land. Similar calculations may be made with the other cropped
plots, indicating quite fully a marked gain in favor of the cropped land instead
of the fallow land, as might be assumed at first glance. This is probably
due in a large measure to the loss or the change of nitric nitrogen in the fallow
land, as indicated in the discussion under seasonal variation.
The Distribution of the Nitric Nitrogen throu¬
ghout the ten feet.
In order to bring out the distribution of the total nitric nitrogen bet¬
ween the various foot sections, calculations have been made. The average
amount of nitric nitrogen found in each foot sections has been divided by
the total amount found in the ten feet, thus showing the relative per cent
of the total amount found in each foot section. The results obtained are
recorded in Table 20.
An examination of this table shows that when a maximum amount of
water has been applied that the relative amount of nitric nitrogen in the
surface feet varies widely with the crop grown. The smallest proportion of
the total is found in the fallow soil, while the greatest is found in the oat
land. This would tend to support the claim already made that the oat plant
is a heavy feeder upon the nitric nitrogen of the soil, since the relative amount
present in the surface soil indicates that nitrification is readily taking place
in this soil. It may also be noted that the relative nitrogen content has a
tendency to decrease with depth and to approach a constant in the tenth
foot. In general these same tendencies are shown in the corresponding soil
receiving different treatment with water. An interesting fact observed in
the four fallow plots is that the relative proportion of nitric nitrogen found
in the several foot sections agree remarkably well so that if the results ob¬
tained were ploted in the from of a curve the four curves would be pruct-
ically identical. This indicates that the nitric nitrogen tends to distubute
itself proportionally throughout the ten feet irrespective of the water applied
so that the marked difference observed between the fallow and cropped
plots must be due to the crop factor.
It may be noted under the water treatment tested and with the crops
grown that the relative proportion of nitric nitrogen in the eighth, ninth
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
145
Table 20.
The average per cent of the total nitric nitrogen found in the various foot section.
Al¬
falfa
Maximui
Oats
n
Com
Fallow
Al¬
falfa
Pota¬
toes
Medium
Oats
Corn
Fallow
1
13.75
13.98
20.45
17.72
11.93
15.89
15.69
10.41
23.70
9.55
2
11.94
10.15
7.15
11.83
10.48
10.38
10.50
7.53
10.28
9.90
3
8.85
8.12
12.37
11.49
11.12
11.02
11.49
8.41
11.85
11.58
4
7.65
9.61
3.39
12.02
11.46
8.48
12.47
7.34
9.24
12.26
5
9.53
8.83
7.44
8.71
13.02
6.78
9.90
8.20
9.22
12.70
6
7.31
8.30
8.29
8.13
9.97
16.73
8.78
14.40
8.70
10.80
7
6.36
10.27
15.50
6.19
8.98
6.78
8.62
16.17
6.19
9.52
8
11.70
9.58
10.20
8.24
8.35
8.26
7.61
12.29
5.50
8.73
9
14.41
7.91
6.10
6.99
7.34
7.34
8.90
7.28
7.51
7.44
10
8.50
13.25
9.11
9.68
7.35
6.78
7.66
7.75
7.81
7.52
Minimum
Unirrigated
1
21.24
26.30
16.72
19.38
15.06
12.63
15.03
23.00
15.83
16.09
2
10.03
10.78
12.02
11.87
9.63
7.50
8.91
11.01
7.69
8.95
3
9.72
9.75
8.83
12.21
8.96
10.11
7.72
8.01
9.82
5.85
4
7.78
9.18
11.08
12.85
8.77
10.25
7.55
7.27
5.86
6.94
5
8.98
9.86
9.71
8.89
10.87
10.07
8.85
7.59
5.94
10.14
6
5.06
8.89
8.98
9.96
11.38
8.57
8.39
9.02
7.84
12.92
7
12.08
7.72
7.74
8.99
9.07
6.76
14.57
8.39
10.42
13.69
8
9.36
5.33
7.46
3.21
8.51
8.60
11.12
7.63
11.57
8.81
9
8.31
5.40
7.59
3.57
7.37
10.99
7.74
7.37
14.23
7.12
10
7.44
6.79
9.90
9.07
10.38
14.56
10.12
10.61
10.80
9.49
and tenth feet tends to approach a constant. This supports the claim that
the experimental error introduced by the leaching of the nitric nitrogen be¬
low the point of sampling has been reduced to a minimum.
Summary of Conclusion.
The soil upon which the investigations have
been conducted is ideally adapted to support rapid
bacterial action, being rich in all the elements of
plant food and especially rich in calcium carbonate,
and it supports an abundant bacterial flora, in-
cluding the azotobacter.
Very exhaustive studies of the nitric nitrogen
content of this soil have been made. Approximately
thirty thousand nitric nitrogen determinations
have been made upon this soil to a depth of ten feet,
and extending over a period of eight years, yet the
nitric nitrogen content has never exceeded three
hundred pounds per acre to a depth of ten feet.
The application of irrigation water has a distinct
beneficial effect upon the formation of nitric nitro¬
gen, being greatest where 15 inches of water is app¬
lied, and amounts to 28.5 pounds. The greatest bene¬
fit per inch, however, is obtained where the mini¬
mum application of water is made, and is 3.8 pounds
ZweU* Abu Bd. 84
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10
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146
Robert Stewart and J. E. Greaves,
of nitric nitrogen per inch of water while where
the medium application is made it is 1.1 pounds of
nitric nitrogen per inch of water applied and with
the maximum application it is only .7 pound.
The results obtained indicate that there is a
fluctuation of the nitric nitrogen content from
foot to foot during the season. This is due to the
following factors, the movement by the water, the
formation of nitric nitrogen, and the feeding of
the plant and the conversion of nitric nitrogen
into insoluble proteins within the body of orga¬
nisms. In the cropped land, there is always less
nitrogen in the soil during the fall than in the spring
indicating that the plant draws heavily upon the
reserve nitric nitrogen of the soil, in addition uti¬
lizing the nitric nitrogen formed during the sea¬
son.
In the fallow soil, however, there is always more
nitrogen in the fall than in the spring, indicating
an accumulation of nitric nitrogen. The nitrogen
thus formed largely disappears during the winter
months.
The nitric nitrogen content of the alfalfa and
oat land is very low, due either to the great demand
of these plants for soil nitrogen, or else to a smaller
formation of nitrates, owing to the nonaeration of
the soil. The fallow soil is exceptionally high in
nitric nitrogen but loses a great portion throughout
the winter. The corn and potato land is rich in ni¬
tric nitrogen. The alfalfa plant is a heavy feeder
upon the soil nitrogen. The alfalfa plant utilizes
58.3per cent of the nitrogen present in the soil in the
spring, while the potato plant utilizes only 16.6
per cent, notwithstanding the fact that the alfalfa
plant is abundantly supplied with Ps. radicicola.
When calculations of the soil solution are made
it is seen that the concentration of the soil solution
in the alfalfa and oat land is very low, while that
of the fallow, potato and corn land is high.
The concentration of the soil solution of fallow
land is always greater than that of the land cropped
to alfalfa, oats and corn.
The concentration of the soil solution is nearly
always greater in the unirrigated soil, due in part
in to the greater dilution of the soil solution in the
irrigated land.
The concentration in nitric nitrogen of the soil
solution fluctuates with the crop grown and the
water applied.
The concentration of the soil solution in nitric
nitrogen of a given plot varies with depth, showing
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The Production and Movement of Nitric Nitrogen in Soil.
147
quite clearly that the soil solution is not a simple
solution of plant foods which are in a state of equi¬
librium. The results obtained on the concentration
of soil solution indicate quite clearly a marked be¬
nefit to be derived from cultivation. Cultivation
disturbs the soil solution and causes a freer move¬
ment of the dissolved substances from themore
concentrated parti of the solution to the less con¬
centrated, thus allowing the plant to part more
easily its necessary food.
The nature of the season has a marked effect
upon the formation and movement of nitric nitrogen
in the soil. The years 1908 and 1910 were more favo¬
rable to the production of nitric nitrogen than
1909 or 1911.
There is always a greater quantity of nitric ni¬
trogen in the fallow plots than in the cropped plots.
But when the amount of nitrogen removed in the
crop is considered, there is always more nitric ni¬
trogen formed in the cropped land.
There is a greater variation in the relative pro¬
portion of nitric nitrogen found in the surface soil
of the various cropped plot but about a constant
in the various uncropped plots, which indicates
eitbeT a marked difference in t h e n i t r i f y i n g p o w e r s
of the various soils or a difference inthefeeding
powers of the various crops. All of the facts which are
brough out by this study points stronly to the con¬
clusion that both of these influences are at work.
The relative proportion of nitric nitrogen found
in the lower foot sections tends to approach a con¬
stant irrespective of the water applied (up to 25")
or the crops grown. This supports the claim that
the experimental error introduced by the leaching
of the nitric nitrogen below the point of sampling
has been reduced to a minimum.
10 *
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
148
Percy Edgar Brown,
Nachdruck verboten.
Some Bacteriological Effects of Liming.
[Contribution from the Soil Bacteriological Laboratory, Iowa State College,
Ames, Iowa.]
By Percy Edgar Brown.
The use of lime in agriculture is an exceedingly old practice. Mention
is made of it in the writings of certain Romans many years before the Chri¬
stian era. At that early date the benefits to be derived from its use were
clearly recognized but the reason for its beneficial action on most soils was
not known. As time went on the relation of lime to crop production became
a subject of considerable importance and almost a century ago Johnston
spoke of it at the “basis of all good husbandry”. Since that time many ex¬
periments have been carried on to determine the effects of liming and it
has been found that such effects are evidenced by changed physical, chemical,
physiological, or bacteriological conditions. In other words any or all of
these conditions may be affected by applications of lime. The physical,
chemical, and physiological effects of liming have been extensively studied
and are widely recognized so they will not be discussed here. It is with the
bacteriological effects of liming that we are particularly concerned for that
is the phase of the question which has received little attention and the im¬
portance of which is becoming more and more clearly recognized.
Since bacteria, as is now acknowledged are of vital importance in the
soil from the fertility standpoint, the value of any knowledge relating to the
accelerating or inhibiting action of fertilizing materials on bacterial acti¬
vities can be readily understood and consequently the bacteriological effects
of liming have been deemed of sufficient importance to warrant considerable
attention.
Historical.
In 1871, when the beneficial effects of lime were still little understood, Peterso n 1 )
showed that soils which received applications of lime caused the production of three to
six times as much carbon dioxide as the untreated soils. While he did not venture an
explanation of this increased carbon dioxide production, in the light of later experiments
it is evident that it represented increased decay of organic matter.
W o 11 n y*) found likewise that additions of lime increased the carbon dioxide
production from soils, and he suggested measuring the gas as an indication of the decay
power of the soil. That suggestion remained unnoticed for some time but has recently
been brought to light and will undoubtedly prove of much value in the future in testing
the decay power of soils.
Ebermayer*) and Hilgard 4 ), and later Hartwell and Kellogg*)
confirmed these results proving conclusively that lime increased the decay of organic
matter in the soil.
Chester*) was the first to study the effect of lime on the numbers of soil bacteria.
In three experiments using applications of 1000, 2000 and 4000 pounds of lime he found
that the number of organisms developing on bouillon agar increased gradually, depending
on the amount of lime applied. Further work by the same author 7 ) showed the largest
increase in numbers with applications of 4000 pounds of lime, and he concluded that
*) Landw. Vers.-Stat. 13. 1871. p. 160.
*) Journ. f. Landw. 34. 1886. p. 213.
*) Forsch. Agrik. Phys. 13. 1890. p. 16.
*) Forech. Argik. Phvs. 1892. p. 400.
®) Report Rhode Island Expt. Sta. 1904—1905.
•) Report Delaware Expt. Sta. 1901. p. 50.
7 ) Bull. Delaware Expt. Sta. 65.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Some Bacteriological Effects of Liming.
149
the favorable action of the lime on the soil organisms was not “due to any direct action
of the lime but due to the more favorable reaction which the lime gave the soil.”
Fabricius and v. Feilitzen and Engberding 1 ) found similar
increases in bacteria due to lime while Ehrenberg 8 ) showed that in most cases
a lack of lime accounted for small numbers of organisms.
Fischer 3 ) obtained slightly different results, showing that lime at first caused
a depression in numbers of bacteria from five million to one-half million per gram of
soil in seven days. Subsequently however, there occurred an enormous increase, sixty-
seven millions of bacteria being shown in twenty-two days, one hundred and five millions
in forty-two days, and four hundred millions in one hundred fourteen dayB.
The results of previous quantitative determinations then, as a whole, show the
decidedly beneficial action of lime on the numbers of microorganisms in the soil.
Turning now to the effects of lime on the ammonifying power of soils we find that
quite a little work has been carried on to show that lime increases ammonia production,
and consequently bears an important relation to fertility conditions.
Remy 4 ) showed increased ammonia production in peptone solutions, where
lime was added. The same author 8 ) at a later date, Ehrenberg 6 ), and W o h 11 -
m a n n , Fischer, and Schneider 7 ), confirmed these results, R e m y s
peptone solution method being employed in each case. In several experiments carried
on at the New Jersey Experiment Stations 8 ), lime invariably increased the ammoni¬
fying power of the soils tested, whether the peptone or the gelatin solution method was
employed.
The effect of lime on nitrification, and in fact the necessity for the presence of lime
in the soil for the process to occur, has long been a matter of common knowledge. P e -
ter son in 1871, in connection with his work on carbon dioxide production found
increased nitrate production where lime was applied. These results have been amply
confirmed in recent years a great many investigations 9 ) having all shown the beneficial
effects of lime on nitrate production in the soil.
The effect of lime on non-symbiotic nitrogen fixation has also been the subject of
considerable investigation and the conclusion has been reached that the presence of lime
is absolutely essential for the growth of the non-symbiotic nitrogen fixers 10 ).
In fact in recent times the close relation between nitrogen fixation and lime has
become so clearly recognized that the presence or absence of Azotobacter has
been considered an indication of the lime requirement of the soil 11 ).
J ) Centralbl. f. Bakter. Abt. IL Bd. 14. 1905. p. 166.
8 ) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. 23. 1909. p. 603.
8 ) Landw. Jahrb. 33. 1904. p. 91.
8 ) Landw. Jahrb. 38. 1909. p. 538.
4 ) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 662.
6 ) Landw. Jahrb. 35. Erg. Bd. 4. 1906. p. 1.
6 ) Landw. Jahrb. 33. 1904. p. 15.
7 ) Joum. Landw. 52. 1904. p. 97.
8 ) Bull. New Jersey Expt. Sta. 210. N. J. Station Reports 1906, 1907 and 1908.
•) Balling, Jahrb. f. Osterr. Landw. 2. 1862. p. 39; ref. Jahresber. f. Agrik.
Chem. 5. p. 91. Pi chard, Compt. Rend. 1884. p. 1289 and 1891. p. 1445. Hil-
g a r d , Forsch. Agrik. Phys. 1892. p. 400. Polzeniusz, Zeitschr. f. d. Landw.
Versuchswes. in Osterr. 1898. p. 235., ref. Biedermanns Centralbl. f. Agrik. Chem.
28. 1899. p. 12. Wohltmann, Fischer und Schneider, Journ. Landw.
52. 1904. p. 97. Remy, Landw. Jahrb. 35. Erg. Bd. 4. 1906. p. 1. Ehrenberg,
Landw. Jahrb. Bd. 33. 1904. p. 15. B o n a m e, Rap. Ann. Stat. Agron. Mauritius.
1896. p. 74.; ref. Expt. Sta. Rec. 9. p. 73. Dumont, Comp. Rend. 125. 1897. p. 469.
L i e c h t i und Moser, Landw. Jahrb. d. Schweiz. 18. 1904. p. 153. M u r m a n n ,
Osterr. Chemikerzeitg. (2). 10. 1907. p. 181; ref. Chem. Zentralbl. (5). 11. 1907. p. 64.
Withers und F r a p s , Joum. Amer. Chem. Soc. 24. 1902. p. 528. Stutzer,
Mitt. d. Deutsch. Landw. Gesellsch. 14. p. 96. Kruger, Inaug. Diss. Konigsberg
1908. ref. Bot. Gesellsch. 114. p. 238. Li pm an und Brown, N. J. Expt. Sta.
Rpt. 1907.
10 ) F i 8 c h e r, Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 73. Heinze,
Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 174. L i p m a n, N. J. Expt. Sta. Rpt.
1904. p. 262. Kruger, 1. c.
n ) Christensen und Larsen, Centralbl. f. Bakter. Abt. IL Bd. 29.
p. 347.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
160
Percy Edgar Brown,
The Object of the Experiments.
The object of the experiments reported in the following pages was to
determine the effects of applications of ground limestone on certain groups
of soil bacteria in a typical Wisconsin drift soil.
Some of the soils were cropped and in duplicate pots kept bare deter¬
minations were made of the numbers of bacteria present and of the ammoni¬
fying, nitrifying, and nitrogen fixing powers of the soils.
A correlation has thus been attempted of crop yield, and of the total
number of bacteria of certain groups as determined by their physiological
activities, when under the influence of applications of ground limestone.
The Plan of the Experiments.
Twenty earthenware pots, each containing thirty pounds of sieved,
fresh soil were employed in this experiment. The soil used was typical of
the Wisconsin drift, being classed by the Bureau of Soils as Marshall loam.
It was obtained from an experimental plot to which no lime had ever been
applied; which during the last five years has been in continuous corn, and
which prior to that time was in a general farming rotation. Applications
of ground limestone were made in amounts representing one-half, one, two, and
three tons per acre. Ten pots were left bare for the bacteriological work
and ten were planted to oats in December when the experiment was started.
The germination of the oats was very good, and as soon as growth occurred
the plants were thinned out to leave twenty-five per pot, that being deemed
the optimum number for the size of the pots. The plan of the experiment
was as follows:
Pot No. Treatment.
1 & 2 — Check.
3 & 4 — Check, oata.
5 & 6 — 1000 lbs. lime per acre.
7 & 8 — 1000 lbs. lime per acre, oats.
9 & 10 — 2000 lbs. lime per acre.
11 & 12 — 2000 lbs. lime per acre, oats.
13 & 14 — 4000 lbs. lime per acre.
15 & 16 — 4000 lbs. lime per acre, oats.
17 & 18 — 6000 lbs. lime per acre.
19 & 20 — 6000 lbs. lime per acre, oats.
The applications of limestone were very carefully mixed with the entire
thirty pounds of soil on a sterile oil-cloth and then the soil replaced in the
pots. The pots were kept in the greenhouse, the temperature being fairly
uniform throughout the experiment. The soils were maintained at a uniform
moisture content by weighing the pots every third day and adding water
to weight.
Samples were taken from the uncropped pots at irregular intervals
four samplings in all being made, the first on January 27th, (I) the second
on February 10th (II), the third on February 24th, (III), and the fourth
on March 21st, (IV). The drawing of the samples was performed very care¬
fully, the surface 1 y 2 —2 inches of soil were removed by means of a sterile
spatula and placed on a sterile oil-cloth; then about four inches of the soil
were thoroughly stirred up with a spatula and a sample drawn in a sterile
jar, after which the surface soil was replaced in the pot. The sample was
then taken to the laboratory and the inoculations performed as quickly as
possible.
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Some Bacteriological Effects of Liming.
151
The Quantitative Determinations.
The medium chosen for this work was the “modified synthetic” agar
proposed by L i p m a n and Brown 1 ), which is made up as follows:
1000 c. c. Water.
10.00 gms Dextrose.
0.60 gms K, HP0 4 .
0.20 gms Mg S0 4 .
0.05 gms Peptone.
20.00 gms Agar.
This medium was selected as it seemed the most satisfactory of any
yet devised, the unsuitability of bouillon agar and gelatin being well known
facts and the objections to which soil extract agars are subject being evi¬
dent.
The plates were prepared by the usual dilution method, 1 c. c. portions
of the dilutions 1—20,000 and 1—200,000 being plated, and after incubation
for three days at 20° C counts were made, and the results were then calcu¬
lated to the air dry basis. Table I contains the results of the quantitative
determinations and in Table II may be found the per cent of moisture present
in the soils at the different samplings.
It will be noticed in this latter table that there was very little variar
tion in the moisture conditions during the entire experiment.
Table 1.
Quantitative Determinations.
Bacteria per gram of air dry soil. (3 days at 20° C.)
Soil
No.
Jan. 27
I
Average
Feb. 10
II
Average
Feb. 24
III
Average
Mar. 21
IV
Average
1
2,046,000
4,056,000
3,010,000
1,790,000
2
2,208,000
2,127,000
4,362,000
4,209,000
3,108,000
3,059,000
2,070,000
1,930,000
5
2,540,000
5,010,000
3,580,000
2,138,000
6
2,654,000
2,597,000
4,476,000
4,743,000
3,764,000
3,622,000
2,546,000
2,342,000
9
2,940,000
5,262,000
3,632,000
2,728,000
10
3,104,000
3,022,000
5,034,000
5,148,000
3,962,000
3,797,000
2,846,000
2,787,000
13
3,504,000
5,740,000
4,598,000
3,066,000
14
3,628,000
3,516,000
5,976,000
5,858,000
4,316,000
4,457,000
3,254,000
3,160,000
17 .
4,234,000
7,008,000
5,292,000
3,698,000
18
4,186,000
4,210,000
6,830,000
6,919,000
5,102,000
5,197,000
3,834,000
3,766,000
Table 2.
Per cent of moisture in samples.
Soil No.
Jan. 24
I
Feb. 7
II
Feb. 21
m
March 16
IV
1
15.00
15.20
15.00
15.20
2
14.90
15.20
15.10
15.00
5
15.00
16.00
15.10
15.10
6
14.85
15.10
15.00
15.20
9
15.00
15.25
15.20
15.00
10
15.00
15.00
15.20
15.00
13
15.10
15.00
15.20
15.20
14
15.00
16.00
15.20
15.20
17
15.00
15.25 1
15.35
15.10
18
15.00
16.10 j
15.35
15.10
x ) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 25. 1910. p. 447.
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152
Percy EdgarBrown,
Thus we may consider the moisture conditions practically constant
and attribute any differences in numbers of bacteria or in their physiologi¬
cal activities to the applications of limestone.
Turning to Table I we find that the different treatments led to some
striking differences in the numbers of bacteria present in the soils.
At the first sampling, one half ton of lime gave an increase over the
check of 470,000 bacteria per gram of soil; one ton gave a further increase
of 425,000 bacteria; two tons an increase of 494,000 bacteria and finally
three tons a still further increase of 694,000 bacteria; making a total incre¬
ase for the three ton application of 2,083,000 bacteria per gram of soil. We
see that here the lime caused a rather regular increase in bacteria , the grea¬
test increase however occurring between the two and the three ton appli¬
cations.
At the second sampling, the one-half ton application caused an increase
over the check of 534,000 bacteria, one ton, an increase of 405,000, two tons,
an increase of 710,000, and three tons, an increase of 1,061,000 bacteria, gi¬
ving a total increase for the three ton application of 2,710,000 bacteria. Here
the noticeable facts are that while there was a regular increase in bacteria
up to the one ton application, beyona that, the increase was more rapid
and furthermore that the differences were much greater than at the first
sampling.
On February 24th, we find that one-half ton of lime caused an increase
over the check of 563,000 bacteria per gram of soil but an additional appli¬
cation of one-half ton gave an increase of only 175,000 bacteria per gram
of soil Then the two tons caused a jump of 660,000 bacteria, and the three
tons a further gain of 740,000 bacteria, making a total gain for the three
ton application of 2,138,000 bacteria. At this third sampling then, the grea¬
test gains occurred between the one and two ton applications and the gain
over the check soils occasioned by the three ton application of lime was prac¬
tically the same as that brought out at the first sampling altho the num¬
bers were all much larger.
On March 21st, one-half ton of lime gave a gain of 412,000 bacteria,
one ton a gain of 445,000 bacteria, two tons a gain of 373,000 bacteria, and
three tons a gain of 606,000 bacteria. Here the greatest gain occurred bet¬
ween the one-half and the one ton of lime and the total gain for the three
ton application over the check was 1,836,000 bacteria.
Considering these results in their entirety we find that applications
of ground limestone increased the number of organisms in the soil rather
uniformly, the larger the amount up to three tons per acre, the greater the
number of bacteria. With all the applications of lime the largest percentage
gains in bacteria occurred at the first sampling. Following this a large increase
in bacteria occurred in all the soils, and the larger numbers partially covered
up the differences due to the lime. At the subsequent dates, the number
of bacteria was diminished in all the soils and the percentage gains for the
different applications of lime became larger until at the fourth sampling
they were practically the same as those at the first date. Thus it seems that
a natural increase in numbers of bacteria had a tendency to hide the differ¬
ences occasioned by the lime treatment while a decrease made the differences
more pronounced. Just why this should be so is not apparent and further
confirmatory results are necessary. It may be suggested however, that
perhaps the natural increase in numbers occurred in certain groups, the
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Some Bacteriological Effects of Liming.
153
products of the activities of which were deleterious to the development of
the groups especially favored by the lime treatment. On the other hand
the large number of bacteria produced by the lime treatment may have
had a limiting action on the groups of bacteria in which the natural increase
was occuring. The latter of these theories seems the more plausible in view
of the fact that as soon as a natural decrease occurred the groups favored
by the lime treatment immediately became prominent which fact would
hardly be expected had the groups been under unfavorable conditions for
a more or less extensive period.
The results as a whole show however that applications of ground lime¬
stone up to three tons per acre increase the numbers of bacteria in the soil.
The Ammonification Experiments.
The ammonification experiments were carried out both according to
the older peptone solution method and according to the beaker method
proposed by L i p m a n and Brow n 1 ), in which the soil itself is used
as the medium. At the beginning of the experiment a quantity of soil taken
from the same plot from which that used in the pots was obtained was brought
to the laboratory air-dried, sieved, and stored for use. One hundred gram
quantities were weighed off in tumblers and the proper materials added
and stirred in thoroughly by means of a sterile spatula.
In these experiments five gram quantities of dried blood, (D. B.) and
of cottonseed meal, (C. S. M.) were the materials employed.
Inoculations were performed by adding 20 c. c. (=10 gms soil) of
five minute infusions of the fresh samples of soil. Sterile water was added
to bring the moisture conditions up to the optimum for the soil and addi¬
tional amounts were also supplied to provide for the presence of organic
Table 3.
Ammonification in peptone solutions (3 days at 20° C).
Soil
No.
Lab.
No.
Jan. 27
I
mgs. X.
Av.
mgs. N.
Lab.
No.
Feb. 10
II
mgs. X.
Av.
mgs. N.
Lab.
i Xo.
1
Feb. 24
III
mgs. X.
Av.
mgs. X.
Lab.
No.
I Mar. 21
IV
mgs. X.
Av.
mgs. X.
1
1
65.03
101
75.68
201
47.30
301
88.09
2
68.30
66.66
102
75.35
75.51
202
47.98
47.64
302
91.90
89.99
2
3
62.74
103
72.64
203
47.98
303
90.89
4
65.36
64.05
104
72.31
72.47
204
48.65
48.31
304
90.89
90.89
5
5
66.34
105
75.68
205
50.00
305
94.61
6
68.30
67.32
106
76.70
76.24
206
48.65
49.32
306
93.33
93.97
6
7
66.34
107
77.04
207
48.31
307
90.71
8
68.95
67.64
108
77.71
77.37
208
48.65
48.48
308
93.00
91.85
9
9
81.37
109
82.10
209
50.68
309
93.00
10
81.04
81.20
110
79.40
80.75
210
48.99
49.83
310
93.66
93.33
10
11
81.70
111
79.06
211
50.34
311
94.64
12
80.06
80.88
112
78.39
78.72
212
50.68
50.51
312
94.94
94.64
13
13
82.68
113
78.73
213
51.36
313
96.28
14
82.02
82.35
114
79.40
79.06
214
53.38
52.37
314
95.63
95.95
14
15
84.31
315
80.42
215
53.38
315
96.28
16
82.35
83.33
116
81.09
80.75
216
54.06
53.72
316
96.28
96.28
17
17
86.60
117
81.09
217
53.38
317
97.92
18
87.25
86.92
118
82.44
81.76
218
54.06
53.72
318
96.94
97.43
18
19
87.58
119
82.78
219
55.75
319
98.25
20
88.23
87.90
220
83.46
83.12
220
54.74
55.24
320
99.56
98.90
*) N. J. Expt. Sta. Rpt. 1908. p. 129.
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154
Percy Edgar Brown,
matter containing the optimum moisture (70 per cent). The tumblers were
then covered and incubated for six or seven days. At the end of the incu¬
bation period, the soils were transferred to copper flasks, using about 250 c. c.
of water to accomplish complete removal and heavy magnesium oxide was
added. The ammonia was then distilled and collected as usual. The peptone
solutions were inoculated in the same way as the soil in the beakers and after
incubating for three days, the ammonia was distilled and determined.
The results obtained in the solutions at the four samplings are given
in detail in Table III and the summarized results are in Table IV.
Table 4.
The Ammonification of Peptone in solution.
Soil
No.
Mgs. N
I
Average
mgs. N.
Mgs. N.
H
Average
mgs. N.
Mgs. N.
Ill
Average
mgs. N.
Mgs. N.
IV
Average
mgs. N.
1
66.66
i
75.51
47.64
89.99
2
64.05
65.35
72.47
73.99
48.31
47.97
90.89
90.44
5
67.32
76.24
49.32
93.97
6
67.64
67.48
77.37
76.80
48.48
48.90
91.85
92.91
9
81.20
80.75
49.83
93.33
10
80.88
81.04
78.72
79.73
50.61
50.17
94.64
93.98
13
82.35
79.06
52.37
95.95
14
83.33
82.84
80.76
79.90
53.72
53.04
96.28
96.11
17
86.92
81.76
53.72
97.43
18
87.90
87.41
83.12
82.44
65.24
54.48
98.90
98.16
It will be noticed that at the first sampling the one-half ton of lime
increased the ammonifying power of the soil very slightly but the one, two,
and three ton amounts gave much larger amounts of ammonia, little differ¬
ences between the different quantities of lime, however, being evidenced.
At the other samplings the differences were much smaller and increased
rather regularly with the amount of lime applied.
Thus at the second sampling the total gain for the three tons of lime
was 8.45 mgs N. at the third, 6.51 mgs N. and at the fourth, 7.42 mgs N.
Considering these results as a whole we find that at the first sampling
the applications of lime gare gradually increasing amounts of ammonia.
At the subsequent dates the same relations held good but to a much smaller
degree, the differences between the various applications being very slight.
A comparison is made later of these results with those obtained by the beaker
method and a reason for the decreasing ammonia production from peptone
solutions at successive samplings is suggested. The results, however, are
quite definite in showing the beneficial effects of lime on the bacteria which
are capable of ammonifying peptone, increasing amounts of lime up to three
tons per acre giving increasing ammonia production.
The ammonification results obtained by the beaker method are given
in detail in Tables V, VI, VII, VIII, and the summarized results for the dried
blood may be found in Table IX and those for cottonseed meal in Table X.
In the determinations made with the first and third lot of samples, the am¬
monia was distilled from one-half the tumblers in six days and from the dup¬
licate portions in seven days, and the conclusions are based on the average
of the two results. With the second and fourth lots however, the complete
determinations were made in seven days and a fact which is worthy of note
here is the very satisfactory agreement of duplicates. In all cases the ammonia
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Some Bacteriological Effects of Liming.
155
production from the untreated soils is subtracted from the total amount
and the figures given in the last column of each table represent the average
amounts of ammonia produced from the nitrogenous materials in the du¬
plicate determinations.
Table 5.
Ammonification in beakers (I).
Soil
No.
Lab.
No.
Treatment
Jan. 30
6 days
Jan. 31
7 days
Average
mgs. N.
Increase over
untreated
portions
mgs. N.
1
1
5 gins. D. B.
141.57
2
5 gms. D. B.
157.79
149.68
147.66
3
5 gms. C. S. M.
110.33
4
6 gms. C. S. M.
116.91
113.62
111.60
2
5
5 gms. I). B.
139.53
6
5 gms. D. B.
168.47
149.00
146.98
7
5 gms. C. S. M.
110.33
8
5 gms. C. S. M.
119.27
11480
112.78
5
9
5 gms. D. B.
142.25
10
5 gms. D. B.
163.88
153.06
151.04
11
5 gms. C. S. M.
109.31
12
5 gms. C. S. M.
119.27
114.29
112.27
6
13
5 gms. D. B.
142.25
14
5 gms. D. B.
163.54
152.89
150.87
15
5 gms. C. S. M.
111.35
16
6 gms. C. S. M
119.27
115.31
113.29
9
17
5 gms. D. B.
143.60
18
5 gms. D. B.
168.95
156.27
154.25
19
5 gms. C. S. M.
112.03
20
6 gms. C. S. M.
121.64
116.83
11481
10
21
6 gms. D. B.
143.60
22
6 gms. D. B.
170.30
156.95
154.93
23
6 gms. C. S. M.
109.65
24
6 gms. C. S. M.
120.29
114.97
112.95
13
25
6 gms. D. B.
149.68
26
5 gms. D. B.
172.32
161.00
158.98
27
5 gms. C. S. M.
115.22
1
28
6 gms. C. S. M.
122.99
119.10
117.08
14
29
5 gms. D. B.
150.02
30
5 gms. D. B.
176.04
163.03
161.01
31
5 gms. C. S. M.
113.87
32
6 gms. C. S. M.
121.64
117.75
115.73
17
33
5 gms. D. B.
149.68
34
5 gms. D. B.
183.47
166.57
16455
35
5 gms. C. S. M.
114.88
36
5 gms. C. S. M.
126.03
120.45
118.43
18
37
5 gms. D. B.
151.71
38
5 gms. D. B.
181.11
166.41
164.39
39
6 gms. C. S. M.
116.57
40
6 gms. C. S. M.
125.12
120.84
118.82
A.
Nothing
1.68
B.
Nothing
2.36
2.02
The results of the four samplings when dried blood was used are remar¬
kably uniform as may be seen upon examining Table EL Gradually in¬
creasing ammonia production was found with increasing applications of
lime and at each successive sampling the proportionate gains became larger.
Thus at the first sampling the three tons of lime gave a gain of 17.16 mgs N.
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156
Percy Edgar Brown,
over the untreated soil, at the second, 17.60 mgs N. at the third, the ammo¬
nia production was less and a gain of 12.50 mgs. N. was found, the propor¬
tionate gains however being larger than before and at the fourth sampling
19.97 mgs N. were gained by the three tons of lime. There can be no doubt
from these results but that the ammonifying power of a soil as shown by
the transformation of dried blood is considerably enhanced by applications
of lime up to three tons per acre.
Turning next to Table X for the results with cottonseed meal, we find
here too very good agreement in the duplicate soils. Gradually increasing
ammonia production with applications of lime was shown here.
Table 0.
Ammonifioation in beakers. (II).
Soil
No.
Lab.
No.
Treatment
Feb. 14
7 days
mgs. N.
Average
mgs. N.
Increase over
untreated
portions
mgs. N.
1
101
5 gms. D. B.
152.39
102
5 gms. D. B.
154.08
153.23
151.21
103
5 gms. C. S. M.
102.04
104
5 gms. C. S. M.
103.39
102.71
100.69
2
105
5 gms. D. B.
155.77
106
5 gms. D. B.
155.43
155.60
153.58
107
5 gms. C. S. M.
102.38
108
5 gms. C. S. M.
104.74
103.56
101.54
5
109
5 gms. D. B.
155.43
no
5 gms. D. B.
156.10
155.76
153.74
111
5 gms. C. S. M.
108.12
112
5 gms. C. S. M.
105.42
106.77
104.76
6
113
5 gms. D. B.
158.47
114
5 gms. D. B.
158.81
158.64
156.62
115
5 gms. C. S. M.
108.80
116
5 gms. C. S. M.
107.77
108.28
106.26
9
117
5 gms. D. B.
160.84
118
5 gms. D. B.
158.81
159.82
157.80
119
5 gms. C. S. M.
107.79
120
5 gms. C. S. M.
108.80
108.29
106.27
10
121
5 gms. D. B.
162.19
122
5 gms. D. B.
163.54
162.86
160.84
123
5 gms. C. S. M.
110.49
124
5 gms. C. S. M.
108.12
109.30
107.28
13
125
5 gms. D. B.
166.24
126
5 gms. D. B.
167.26
166.75
164.73
127
5 gms. C. S. M.
109.81
128
5 gms. C. S. M.
111.50
110.65
108.63
14
129
5 gsm. D. B.
170.30
130
5 gms. D. B.
168.27
169.28
167.26
131
5 gms. C. S. M.
112.85
132
5 gms. C. S. M.
111.50
112.17
110.15
17
133
5 gms. D. B.
170.30
134
5 gms. D. B.
172.32
171.31
169.29
135
5 gms. C. S. M.
115.22
136
5 gms. C. S. M. .
114.88
116.05
113.03
18
137
5 gms. D. B.
171.99
138
5 gms. D. B.
173.44
172.71
170.69
139
5 gms. C. S. M.
114.54
140
5 gms. C. S. M.
115.89
115.21
113.19
A.
Nothing
2.36
B.
Nothing
1.68
2.02
Digitized by
Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Some Bacteriological Effects of Liming.
157
Table 7.
Ammonification in Beakers. (Ill)
Soil
No.
1
Lab.
No.
Treatment
Feb. 27
6 days
Feb. 28
7 days
Average
mgs. N.
Increase over
untreated
portions
mgs. N.
1
201
5 gms. D. B.
129.07
202
5 gms. D. B.
145.29
137.18
135.33
203
5 gms. C. S. M.
92.92
204
5 gms. C. S. M.
99.00
95.96
94.11
2
205
5 gms. D. B.
127.72
206
5 gms. D. B.
146.98
137.35
135.50
207
5 gms. C. S. M.
94.94
208
5 gms. C. S. M.
98.66
96.80
94.95
5
209
5 gms. D. B.
132.46
210
5 gms. D. B.
148.00
140.22
138.37
211
5 gms. C. S. M.
97.66
212
5 gms. C. S. M.
104.41
101.03
99.18
6
213
5 gms. D. B.
129.07
214
5 gms. D. B.
148.67
139.37
137.52
215
5 gms. C. S. M.
97.99
216
5 gms. C. S. M.
103.05
100.52
98.67
9
217
5 gms. D. B.
134.48
218
5 gms. D. B.
160.36
142.42
140.57
219
5 gms C. S. M.
103.05
220
5 gms. C. S. M.
105.08
104.06
102.21
10
221
5 gms. D. B.
136.17
222
5 gms. D. B.
148.67
142.42
140.57
223
6 gms. C. S. M.
104.74
224
5 gms. C. S. M.
108.12
106.43
104.58
13
226
5 gms. D. B.
139.66
226
5 gms. D. B.
152.05
145.80
143.95
227
5 gms. C. S. M.
106.43
228
5 gms. C. S. M.
108.46
107.44
105.59
14
229
6 gms. D. B.
137.86
230
5 gms. D. B.
166.09
146.47
144.62
231
5 gms. C. S. M.
104.74
232
5 gms. C. S. K.
111.60
108.12
106.27
17
233
5 gms. D. B.
141.24
234
5 gms. D. B.
155.43
148.33
146.48
236
5 gms. C. S. M.
108.46
236
5 gms. C. S. M.
114.21
111.33
109.48
28
237
5 gms. D. B.
143.60
238
5 gms. D. B.
168.81
151.20
149.35
239
5 gms. C. S. M.
107.65
240
5 gms. C. S. M.
114.88
111.26
109.41
A.
Nothing
1.68
B.
Nothing
2.02
1.85
The differences also became greater at successive samplings this fact
being in accord with that brought out by the experiment with dried blood.
In this case however, the gains at the successive samplings were some¬
what greater e. g. at the first sampling the three tons of lime gave increased
ammonia production over the check soils of 6.45 mgs N., at the second, a
gain of 12.50 mgs N. was found, at the third, a gain of 14.91 mgs N. and at
the fourth, a gain 23.91 mgs N. In this, as in the preceding case, the increase
in ammonifying power occurred almost parallel with the increased appli¬
cations of lime.
Digitized by
Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
158
Percy Edgar Brown,
Table 8.
Ammonification in beakers. (IV).
Soil
No.
Lab.
No.
Treatment
Mar. 22
7 days
mgs. N.
Average
mgs. N.
Increase over
untreated
portions
mgs. N.
1
301
5 gms. D. B.
135.91
302
5 gms, D. B.
135.91
135.91
133.85
303
5 gms. C. S. M.
86.46
304
5 gms. C. S. M.
84.49
86.47
83.41
2
305
5 gms. D. B.
138.20
306
5 gms. D. B.
134.93
136.57
13451
307
5 gms. C. S. M.
88.75
308
5 gms. C. S. M.
86.76
87.76
86.70
5
309
5 gms. D. B.
140.17
310
5 gms. D. B.
142.13
141.15
139.09
311
5 gms. C. S. M.
89.73
312
5 gms. C. S. M.
92.68
91.20
89.14
6
313
5 gms. D. B.
139.51
314
5 gms. D. B.
141.80
140.65
138.59
315
5 gms. C. S. M.
91.70
316
5 gms. C. S. M.
93.01
92.35
90.29
9
317
5 gms. D. B.
144.10
318
5 gms. D. B.
145.41
14475
142.69
319
5 gms. C. S. M.
97.92
320
5 gms. C. 8. M.
99.56
98.74
96.68
10
321
5 gms. D. B.
143.44
322
6 gms. D. B. |
144.10
143.77
141.71
323
5 gms. C. S. M.
95.95
324
5 gms. C. S. M.
99.23 ,
97.59
95.53
13
325
6 gms. D. B.
148.03
326
5 gms. D. B.
148.35
148.19
146.13
327
5 gms. C. S. M.
102.50
328
6 gms. C. S. M.
103.81
103.15
101.09
14
329
5 gms. D. B.
148.68
330
6 gms. D. B.
150.97
149.82
147.76
331
5 gms. C. S. M.
102.83
332
5 gms. C. 8. M.
106.11
104.47
102.41
17
333
5 gms. D. B.
154.25
334
5 gms. D. B.
157.52
155.88
153.82
335
6 gms. C. 8. M.
109.38
336
5 gms. C. S. M.
112.33
110.85
108.79
18
337
5 gms. D. B.
156.89
338
5 gms. D. B.
167.20
156.54
154.48
339
5 gms. C. 8. M.
107.74
340
5 gms. C. 8. M.
112.66
110.20
108.14
A.
Nothing
2.29
B.
Nothing
1.83
2.06
Considering now the results of the ammonification experiments as a
whole, we find that whatever method is employed to test the ammonifying
power, applications of lime lead to the production of gradually increasing
amounts of ammonia.
There are a few other facts which are brought out here however which
deserve special notice. In the first place the results obtained with the pep¬
tone solution method showed that differences in ammonifying power were
more pronounced immediately following the applications of lime and as
time passed became gradually smaller the lime seeming soon to lose its
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Some Bacteriological Effects of Liming.
159
effect. Directly opposite results were given by the experiments with dried
blood and cottonseed meal, the differences in ammonifying power becoming
more pronounced at each sampling. This is especially noticeable in the re¬
sults with cottonseed meal. The explanation of this may be found undoub¬
tedly in the chemical composition of the nitrogenous materials. Peptone
is a mixture of soluble substances produced from proteins while dried blood
is itself a protein and cottonseed meal is a protein containing also some carbo¬
hydrate. Evidently applications of lime cause an immediate increase in the
organisms present in the soil which will produce ammonia from peptone,
but this increase is shortly followed by a decrease which might ultimately
become so large that the ammonifying power of the soils receiving lime would
sink below that of the untreated soils. This experiment was not carried far
enough to test this point, and it is possible that further results would not
have borne out this assumption, but would have shown instead a recurrence
of greater differences. At any rate the conclusion seems warranted that
the peptone solution method does not permit of the measuring of the acti¬
vities of the largest number of ammonifying bacteria in soils or it may even
exclude certain groups of organisms which attack proteins, giving promi¬
nence to other groups which cannot attack proteins at all or only to a very
slight degree, but which readily act on peptones transforming them to am¬
monia.
Table 9.
The ammonification of dried blood.
Soil
No.
Mgs. N.
I
Average
mgs. N.
Mgs. N.
II
Average
mgs. N.
Mgs. N.
Ill
Average
mgs. N.
Mgs. N.
IV
Average
mgs. N.
1
147.66
161.21
135.33
133.85
2
146.98
147.32
153.58
152.39
136.50
135.41
134.51
134.18
5
153.74
138.37
139.09
6
156.62
166.18
137.62
137.99
138.59
138.84
9
154.25
157.85
140.57
142.69
10
164.93
154.59
169.32
140.57
140.57
141.71
142.20
13
168.98
164.73
143.95
146.13
14
169.99
167.26
165.99
144.62
144.28
147.76
146.94
17
164.55
169.29
146.48
153.82
18
164.39
164.47
169.99
149.35
147.91
154.48
154.15
Table 10.
The ammonification of Cottonseed meal.
Soil
No.
Mgs. N.
I
Average
mgs. N.
Mgs. N.
II
Average
mgs. N.
Mgs. N.
Ill
Average
mgs. N.
Mgs. N.
IV
Average
mgs. N.
1
111.60
100.69
94.11
83.41
2
112.78
112.17
101.64
100.61
94.95
94.53
85.70
84.55
5
112.27
104.75
99.18
89.14
6
113.29
112.78
106.26
105.50
98.67
98.92
90.29
89.71
9
114.81
106.27
102.21
96.68
10
112.95
113.88
107.28
106.77
104.58
103.39
95.53
96.11
13
117.08
108.63
105.59
101.09
14
115.73
116.40
110.15
109.39
106.27
105.93
102.41
101.75
17
118.43
113.03
109.48
108.79
18
| 118.82
118.62
113.19
113.11
109.41
109.44
108.14
108.46
Comparing now the results obtained with the dried blood and cottonseed
meal, we find that at first the dried blood showed much larger differences
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
160
Percy Edgar Brown
in ammonifying power of the soils than the cottonseed meal and that while
these differences became greater at successive samplings the increase where
cottonseed meal was employed was considerably greater.
Table 11.
Nitrification in beakers (I) Jan. 24—Mar. 6.
Soil
No.
Lab.
No.
Treatment
Nitrate N.
mgs.
Average
mgs. N.
Increase over
untreated
portions
mgs. N.
1
1
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
17.85
2
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
17.95
17.90
12.04
3
200 mgs. D. B.
24.04
4
200 mgs. D. B.
24.00
24.02
18.16
2
5
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
17.85
6
100 mgs. (NH 4 )jS0 4
17.92
17.88
12.02
7
200 mgs. D. B.
23.53
8
200 mgs. D. B.
23.78
23.65
17.79
6
9
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
20.06
10
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
20.26
20.16
14.30
ii
200 mgs. D. B.
25.76
12
200 mgs. D. B.
25.92
25.84
19.98
6
13
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
20.14
i
14
100 mgs. (NHJjSC^
20.07
20.10
14.24
15
200 mgs. D. B.
26.00
16
200 mgs. D. B.
25.91
25.95
20.09
9
17
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
21.53
18
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
21.29
21.41
15.55
19
200 mgs. D. B.
27.34
20
200 mgs. D. B.
27.36
27.36
21.49
10
21
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
21.27
22
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
21.28
21.27
15.41
23
200 mgs. D. B.
28.00
1
24
200 mgs. D. B.
27.91
27.95
22.09
13
25
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
22.76
26
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
22.67
22.71
16.85
27
200 mgs. D. B.
29.28
28
200 mgs. D. B.
28.94
29.11
23.25
14
29
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
23.33
30
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
22.91
23.12
17.26
31
200 mgs. D. B.
29.92
32
200 mgs. D. B.
29.78
29.85
23.99
17
33
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
24.32
34
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
24.50
24.41
18.55
35
200 mgs. D. B.
31.41
36
200 mgs. D. B.
31.56
31.48
25.62
18
37
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
25.00
38
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
24.94
24.97
19.11
#
39
200 mgs. D. B.
32.14
40
200 mgs. D. B.
32.14
32.14
26.28
A.
Nothing
5.83
B.
Nothing
5.90
5.86
This difference in the ammonification of dried blood and cottonseed
meal is also to be sought in their chemical composition and may be attribu¬
ted to the difference in the carbon nitrogen ratio, which is much wider in
the dried blood than in the cottonseed meal. Now we know that the presence
of large amounts of carbohydrates will depress ammonification and hence
the possibility presents itself that the carbohydrates present in cottonseed
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Some Bacteriological Effects of Liming.
161
meal may prevent the optimum development and activity of certain ammoni¬
fying bacteria and consequently the ammonia production from the cotton¬
seed meal may not increase with the numbers, at first. At subsequent dates
however after the lime has increased not only the number but possibly also
the vigor of the bacteria, the depressing action of the carbohydrate may
be overcome and the ammonia production run parallel with the numbers.
Table 12.
Nitrification in beakers. II. Feb. 7.—Mar. 28.
162
Percy Edgar Brown
method, due in large measure to the losses of ammonia occurring during
the necessarily long continuance of the experiment. The method is essen¬
tially the same as that described for the ammonification experiments except
that in this case the materials which were added were one hundred milligrams
of ammonium sulfate and two hundred milligrams of dried blood (D. B.).
The incubation period for these experiments was about four weeks and
during this period the loss of moisture occasioned by evaporation was repla¬
ced every ten days by adding water to weight.
Table 13.
Nitrification in Beakers. III. Feb. 21.—Apr. 11.
Soil
No.
Lab.
No.
Treatment
Nitrate N.
mgs.
Average
mgs. N.
Increase over
untreated
portions
mgs. N.
1
201
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
10.57
202
100 mgs. (NH 4 ) 2 S 0 4
10.55
10.56
6.82
203
200 mgs. D. B.
16.77
204
200 mgs. D. B.
16.61
16.69
12.95
2
205
100 mgs. (NH 4 ),S0 4
10.58
206
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
10.67
10.62
6.88
207
200 mgs. D. B.
16.85
208
200 mgs. D. B.
16.80
16.82
13.08
5
209
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
11.18
210
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
11.18
11.18
7.44
211
200 mgs. D. B.
18.04
212
200 mgs. D. B.
18.08
18.06
14.32
6
213
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
11.13
214
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
11.25
11.19
7.45
215
200 mgs. D. B.
18.10
216
200 mgs. D. B.
18.20
18.15
14.41
9
217
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
12.27
218
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
12.43
12.35
8.61
219
200 mgs. D. B.
19.91
220
200 mgs. D. B.
19.95
19.93
16.18
10
221
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
12.20
222
100 mgs. (NH 4 )*S0 4
12.41
12.30
8.56
223
200 mgs. D. B.
19.89
224
200 mgs. D. B.
19.79
19.84
16.10
13
225
100 mgs. (NH 4 ) 2 S 0 4
15.00
226
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
15.20
15.10
11.36
227
200 mgs. D. B.
24.00
228
200 mgs. D. B.
24.09
24.04
20.30
14
229
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
15.22
230
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
15.11
15.16
11.42
231
200 mgs. D. B.
24.10
232
200 mgs. D. B.
24.15
24.12
20.38
17
233
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
19.99
234
100 mgs. (NH 4 )j80 4
20.12
20.05
16.31
235
200 mgs. D. B.
28.33
236
200 mgs. D. B.
28.39
28.36
24.62
18
237
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
20.18
238
100 mgs. (XH 4 ) a S0 4
20.30
20.24
16.50
239
200 mgs. D. B.
28.24
240
200 mgs. I). B.
28.36
28.30
24.56
A.
Nothing
3.73
B.
Nothing
3.75
3.74
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Some Bacteriological Effects of Liming.
163
At the end of the incubation period the nitrates were leached out, ali¬
quots were evaporated to dryness and the nitrates determined by the phenol-
sulfonic acid method.
Tables XI, XII, XIII, XIV show in detail the results obtained at the
four samplings and Table XV shows the relative nitrification of the ammonium
sulfate and Table XVI, the relative nitrification of the dried blood.
Table 14.
Nitrification in beakers. IV. Mar. 16.—Apr, 28.
Soil
No.
Lab.
No.
Treatment
Nitrate N.
mgs.
Average
mgs. N.
Increase over
untreated
portions
mgs. N.
1
301
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
11.71
302
100 mgs. (NH 4 ),S0 4
11.67
11.69
7.82
303
200 mgs. D. B.
17.00
304
200 mgs. D. B.
17.03
17.01
13.14
2
305
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
11.62
306
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
11.52
11.57
7.80
307
200 mgs. D. B.
16.91
308
200 mgs. D. B.
17.06
16.98
13.11
6
309
100 mgs. (NH 4 )*S0 4
13.05
310
1?0 mgs. (NH 4 ) 2 S 0 4
12.95
13.00
9.13
311
200 mgs. D. B.
18.63
312
2?0 mgs. D. B.
18.66
18.59
14.72
6
313
100 mgs. (NH 4 ) 2 S 0 4
13.05
314
100 mgs. (NH 4 ) a S0 4
12.93
12.99
9.12
316
200 mgs. D. B.
18.67
316
200 mgs. D. B.
18.60
18.68
14.71
9
317
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
16.28
318
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
15.28
15.28
11.51
319
200 mgs. D. B.
20.00
320
200 mgs. D. B.
20.10
20.05
16.18
10
321
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
15.34
322
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
15.23
15.28
11.51
323
200 mgs. D. B.
20.24
324
200 mgs. D. B.
20.16
20.20
16.33
13
326
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
19.10
326
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
19.10
19.10
15.23
327
200 mgs. D. B.
24.47
328
200 mgs. D. B.
24.29
24.38
20.51
14
329
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
19.18
330
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
19.27
19.22
15.35
331
200 mgs. D. B.
24.29
332
200 mgs. D. B.
24.39
24.34
20.47
17
333
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
21.90
334
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
21.87
21.88
18.01
336
200 mgs. D. B.
26.91
336
200 mgs. D. B.
26.82
26.86
22.99
18
337
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
21.87
338
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
21.81
21.84
17.97
339
200 mgs. D. B.
27.00
340
200 mgs. D. B.
26.81
26.90
23.03
A.
Nothing
3.83
B.
Nothing
3.92
3.87
Looking over the results we find here again very good agreement bet¬
ween the duplicate soils in all cases, so the discussion will deal only with
ll*
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164
Percy Edgar Brown,
the averages from the soils treated alike. Considering the results with the
ammonium sulfate first we find that the applications of lime caused incre¬
asing nitrate production from ammonium sulfate depending on the amount
of lime applied. The gains were proportionately larger for all the applica¬
tions at all the samplings following the first. This is in accord with other
results secured in this work e. g. the ammonification differences were more
pronounced at samplings subsequent to the first. Another point of interest
is that in these experiments with three tons of lime applied the percent gain
in nitrates over the check soils was the same at all samplings following the
first.
Turning now to Table XVI for the results using dried blood, we find
them in close correspondence with the ammonium sulfate results, the largest
gains occurring where the largest applications of lime were made.
Table 15.
The nitrification of ammonium sulfa t.
Soil
No.
Mgs. N.
I
Average
mgs. N.
Mgs. N.
II
Average
mgs. N.
Mgs. N.
iii
Average
mgs. N.
Mgs. N.
IV
Average
mgs. N.
1
12.04
9.00
6.88
7.82
2
12.02
12.03
8.91
8.96
6.88
6.85
7.81
5
14.30
12.49
7.44
9.13
6
14.24
14.27
12.43
12.46
7.45
7.44
9.12
9.12
9
15.55
15.83
8.61
11.51
10
15.41
15.48
15.82
15.82
8.56
8.58
11.51
11.51
13
16.85
18.00
11.36
15.23
14
17.26
17.05
18.08
18.04
11.42
11.39
15.35
15.29
17
18.55
20.76
16.31
18
19.11
18.83
20.88
20.82
16.50
17.97
17.99
Table 16.
The nitrification of dried blood.
Soil
No.
Mgs. N.
I
Average
mgs. N.
Mgs. N.
II
Average
mgs. N.
Mgs. N.
Ill
Average
mgs. N.
Mgs. N.
IV
Average
mgs. N.
1
18.16
17.95
12.95
13.14
2
17.79
17.97
17.94
17.94
13.08
13.01
13.11
13.12
5
19.98
22.22
14.32
14.72
6
20.09
20.03
22.04
22.13
14.41
14.36
14.71
14.71
9
21.49
24.87
16.18
16.18
10
22.09
21.79
24.90
24.88
16.10
16.14
16.33
16.25
13
23.25
28.17
20.30
20.51
14
23.99
23.62
28.08
28.12
20.38
20.34
20.47
20.49
17
25.62
30.72
24.62
22.99
18
26.28
25.95
30.84
30.78
24.56
24.59
23.03
23.01
Considering now the entire results for nitrification we conclude that
the use of dried blood or of ammonium sulfate is eminently satisfactory as
a measure of the nitrifying power of the soils. The results obtained with
the two substances were in close agreement some differences however being
worthy of note. Thus, at the first sampling we find that the gains due to lime
were proportional to the amounts applied whether ammonium sulfate or
dried blood was employed as a measure of the nitrifying power. At the se-
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Some Bacteriological Effects of Liming.
165
cond sampling the differences brought out were much greater in both cases
but while the nitrate produced in the check soils with dried blood was practi¬
cally the same as at the first sampling the amount produced with the am¬
monium sulfate was less than that obtained at the first date. The proportio¬
nal gains were econsiderably wider here where ammonium sulfate was
used than where dried blood was employed.
At the third sampling the results agreed more closely, the nitrates produ¬
ced with either dried blood or ammonium sulfate being less than at the pre¬
vious sampling and the proportional gains for the increasing applications
were very similar. At the last date the results in either case agreed with
those at the previous sampling, and the differences brought out by the lime
were practically the same.
The results in their entirety therefore show that applications of lime
cause increasing nitrate production in soils depending on the amount of lime
applied, the gains being almost proportional to the amount of lime. They
show also that the beaker method with either ammonium sulfate or dried
blood added is well suited as a measure of the nitrifying power of the soil.
The Nitrates Present in the Soils.
We would naturally expect that differences in nitrifying power would
lead to differences in the nitrates present in uncropped soils at any one time.
With this idea in mind the nitrates present in the soils at each sampling
were determined. Table XVII shows the results of the determinations. At
Table 17.
Nitrates in soils in parts per million.
Soil
No.
Jan. 24
Average
Feb. 7
Average
Feb. 21
Average
Mar. 16
Average
1
8.92
7.92
10.80
6.50
2
8.78
8.85
7.92
7.92
11.24
11.02
7.08
6.79
5
8.92
8.80
11.15
8.98
6
8.70
8.81
8.72
8.76
11.33
11.24
9.23
9.10
9
8.82
8.90
12.50
11.86
10
8.96
8.89
8.75
8.82
12.50
12.50
12.02
11.94
13
8.83
10.71
12.50
14.82
14
8.83
8.83
10.95
10.83
12.75
12.62
14.67
14.74
17
8.92
11.92
13.00
16.82
18
8.92
8.92
11.90
11.91
13.00
13.00
17.05
16.93
the first sampling we find that practically the same amounts of nitrates were
present in all the soils, showing that the differences evidenced by the nitri¬
fying power of the soil at that date had not yet had opportunity to affect
materially the nitrate store in the soils. At the second sampling we find
a gradual increase from 7.92 parts per million nitrogen for the check to 11.91
parts per million nitrogen for the three ton application there being a corre¬
spondence here between the amount of nitrates present and the larger diffe¬
rences in nitrifying powers already discussed. At the third date while the
amounts of nitrates present were greater than at the previous samplings
the differences were smaller due perhaps to the effect of some unexpected
factor. At the last sampling the differences were even wider than at the
second, showing an accumulation of nitrates from 6.79 parts nitrogen per
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166
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million in the check soils to 16.93 parts per million of nitrogen in the soils
receiving the three ton application of lime. In a general way we may say
that increased nitrifying power causes a small increase in the nitrates present
in the soils at any one time, but occasionally through the interference of some
unknown factor, physical or perhaps bacteriological, there is an accumulation
of nitrates which largely covers up the differences. This interference ho¬
wever, seems only temporary and is followed by a lowering of the nitrate
content of the check soils to the normal or a little below and the diffe¬
rences between them and the treated soils appear much more distinctly
than before.
The results show, therefore, that applications of lime lead to slightly
increased accumulations of nitrates and these accumulations of nitrates
coincide with increased nitrifying power of the soils.
Nitrogen Fixation Experiments.
The nitrogen fixation experiments were carried out according to both
the solution and the beaker methods in order to test their relative values.
Tables XVIII and XIX give the results in detail and Table XX the summa¬
rized results obtained by the solution method.
Table 18.
Nitrogen fixation in mannite s olutions. I and IL
Soil
No.
Lab.
No.
Feb. 2
9 days
mgs. N.
Average
mgs. N.
Lab.
No.
Feb. 22
15 days
mgs. N.
Average
mgs. N.
1
1
8.10
101
10.47
2
8.10
8.10
102
10.13
10.30
2
3
10.13
103
11.15
4
10.81
10.47
104
10.13
10.64
5
5
23.65
105
11.48
6
19.26
21.46
106
9.46
10.47
6
7
16.55
107
10.47
8
13.51
15.03
108
11.48
10.97
9
9
19.26
109
12.50
10
13.51
16.38
110
10.47
11.48
10
11
9.46
111
10.47
12
8.44
8.95
112
11.48
10.97
13
13
11.82
113
11.82
14
9.46
10.64
114
11.48
11.65
14
15
10.13
115
12.16
16
8.44
9.28
116
13.17
12.66
17
17
10.13
117
13.17
18
8.44
9.28
118
13.17
13.17
18
19
9.12
119
13.51
20
8.10 |
8.61
120 |
13.17
13.34
Examining the results obtained at the first sampling we find them very
irregular and conclusions very difficult to reach from their consideration.
It may be seen however altho the duplicates do not agree very satisfactorily
one-half ton of lime caused the largest fixation of nitrogen and one, two,
and three ton applications gave little or no increases.
The smaller applications of lime here seemed to influence the nitrogen
fixing flora of the soil more quickly than the larger amounts. At the second
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Some Bacteriological Effects of Liming.
167
sampling the duplicate results were quite satisfactory and some small gains
for the applications of lime were apparent, there being a gradual increase
in nitrogen fixed depending on the amount of lime applied.
At the third sampling the differences were somewhat wider, the two
ton application of lime giving the largest increase in nitrogen fixed while
at the last sampling the results tho very irregular showed the largest fixa¬
tion with the one ton application of lime.
Table 19.
Nitrogen fixation in mannite solutions. Ill and IV.
Soil
No.
Lab.
No.
Mar. 7
14 days
mgs. N.
Average
mgs. N.
Lab.
No.
Apr. 1
16 days
mgs. N.
Average
mgs. N.
1
■
12.11
■ ■
18.34
11.79
11.95
K!i »
18.01
18.17
2
12.11
14.08
12.44
12.27
13.75
13.91
5
205
14.41
305
15.06
206
13.76
306
15.39
15.22
6
207
13.42
307
14.73
i
208
12.77
15.39
16.06
9
209
17.03
210
13.59
17.68
17.35
10
211
mmm <m fill
311
16.70
212
1 13.75
13.42
312
16.70
16.70
13
213
313
15.06
214
16.86
314
14.41
14.73
14
215
15.39 1
315
14.73
216
316
14.73
14.73
17
217
15.39
317
15.06
218
13.76
14.57
318
15.39
15.22
18
219
15.39
319
15.39
220
14.73
15.39
15.39
Table 20.
Nitrogen fixation in solutions.
Soil
No.
Mgs. N.
I
Average
mgs. N.
Mgs. N.
II
Average
mgs. N.
Mgs. N.
in
Average
mgs. N.
Mgs. N.
IV
Average
mgs. N.
1
8.10
10.30
11.95
18.17 1 )
2
10.47
9.28
10.64
10.47
12.27
12.11
13.91
13.91
5
21.45
10.47
13.75
15.22
6
15.03
18.24
10.97
10.72
13.09
13.42
15.06
15.14
9
16.38
11.48
13.59
17.35
10
8.95
12.66
10.97
11.22
13.42
13.50
16.70
17.02
13
10.64
11.65
16.86
14.73
14
9.28
9.96
12.66
12.15
16.04
16.45
14.73
14.73
17
9.28
13.17
14.57
15.22
18
8.61
8.94
13.34
13.25
15.06
14.81
15.39
15.30
Considering the results of the solution method as a whole we find them
somewhat unsatisfactory. At the first sampling the agreement of dupli¬
cates was so poor that any conclusions would hardly be justified.
x ) Not included in the average.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
168
Percy Edgar Brown
At the later samplings the effects of lime showed some differences in
nitrogen fixed but the maximum fixation occurred at different points at
the various samplings; at the second the three tons of lime gave the largest
gains, at the third, the two tons, and at the fourth, the one ton
Table 21.
Nitrogen fixation in beakers. (I).
Present at
Present at
Nitrogen fixed
Average
Soil
Lab.
beginning
End.
Nitrogen fixed
No.
No.
mgs. N.
mgs. N.
mgs. N.
mgs. Ng.
1
1
280.01
278.37
—1.64
2
280.01
281.65
1.64
—
2
3
280.01
280.00
—0.01
4
280.01
281.65
1.64
0.81
5
5
280.01
284.92
4.91
6
280.01
286.56
6.55
5.73
6
7
280.01
286.56
6.55
8
280.01
286.56
6.55
6.55
9
9
280.01
293.11 j
13.10
10
280.01
294.75
14.74
13.92
10
11
280.01
293.11
13.10
12
280.01
294.75
14.74
13.92
13
13
280.01
296.38
16.37
14
280.01
294.75
14.74
15.55
14
15
280.01
296.38
16.37
16
280.01
296.38
16.37
16.37
17
17
280.01
302.93
22.92
18
280.01
302.93
22.92
22.92
18
19
280.01
304.67
24.56
20
280.01
304.57
24.56
24.56
Table 22.
Nitrogen fixation in beakers. (II).
Present at
Present at
Average
Soil
Lab.
beginning
End.
Nitrogen fixed
Nitrogen fixed
No.
No.
mgs. N.
mgs. N.
mgs. N.
mgs. N.
1
101
280.01
294.75
14.74
102
280.01
298.02
18.01
16.37
2
103
280.01
294.75
14.74
104
280.01
294.75
14.74
14.74
5
105
280.01
294.75
14.74
106
280.01
301.30
21.29
18.01
6
107
280.01
298.02
18.01
108
280.01
301.30
21.29
19.65
9
109
280.01
301.30
21.29
no
280.01
298.02
18.01
19.65
10
111
280.01
301.30
21.29
112
280.01
298.02
18.01
19.65
13
113
280.01
307.85
27.84
114
280.01
304.57
24.56
26.20
14
115
280.01
311.12
31.11
116
280.01
304.57
24.56
27.83
17
117
280.01
314.40
34.39
118
280.01
317.67
37.66
36.02
18
119
280.01
317.67
37.66
120
| 280.01
317.67
37.66
37.66
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Some Bacteriological Effects of Liming.
169
Table 23.
Nitrogen fixation in beakers. (III).
Soil
No.
Lab.
No.
Present at
beginning
mgs. N.
Present at
End.
mgs. N.
Nitrogen fixed
mgs. N.
Average
Nitrogen fixed
mgs. N.
1
280.01
288.20
8.19
280.01
288.20
8.19
8.19
2
280.01
291.47
11.46
280.01
288.20
8.19
9.82
5
206
280.01
298.02
18.01
206
280.01
294.75
14.74
16.37
6
207
280.01
291.47
11.46
280.01
294.76
14.74
13.10
9
280.01
280.01
298.02
18.01
16.37
10
280.01
291.47
11.46
280.01
298.02
18.01
14.73
13
280.01
301.30
21.29
214
280.01
304.67
24.56
22.92
14
215
280.01
307.86
27.84
216
280.01
304.57
24.56
26.20
17
217
280.01
317.67
37.66
218
280.01
317.67
37.66
37.66
18
219
280.01
320.95
40.94
280.01
324.22
44.21
42.57
Table 24.
Nitrogen fixation in beakers. (IV).
Soil
No.
Lab.
No.
Present at
beginning
mgs. N.
Present at
End.
mgs. N.
Nitrogen fixed
mgs. N.
Average
Nitrogen fixed
mgs. N.
1
301
280.01
294.75
14.74
302
280.01
294.75
14.74
14.74
2
303
280.01
294.75
14.74
304
280.01
294.76
14.74
14.74
5
305
280.01
298.02
18.01
306
280.01
301.30
21.29
19.65
6
307
280.01
298.02
18.01
308
280.01
298.02
18.01
18.01
9
309
280.01
301.30
21.29
310
280.01
304.57
24.56
22.92
10
311
280.01
304.57
24.56
312
280.01
' 304.57
24.56
24.56
13
313
280.01
307.85
27.84
314
280.01
307.85
27.84
27.84
14
315
280.01
307.85
27.84
316
280.01
311.12
31.11
29.47
17
317
280.01
317.67
37.66
318
280.01
320.95
40.94
39.30
18
319
280.01
324.22
44.21
320
280.01
320.95
40.95
42.67
This might be explained on the theory that the larger amounts of lime
at first caused a maximum increase in Azotobacter but subsequently the
smaller amounts forged ahead. This is a plausible explanation but in the
light of the results obtained by the beaker method it seems probable that
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170
Percy Edgar Brown,
the variations should be attributed to outside sources possibly to the inter¬
ference of molds or other fungi.
Turning now to the results obtained by the beaker method we find them
much more striking. The detailed results are given in Tables XXI, XXII,
XXIII, XXIV and the summarized results and averages may be found in
Table XXV.
Table 25.
Nitrogen fixation in soils.
Soil
No.
I
N. Fixed
mgs.
Average
mgs. X.
II
N. Fixed
mgs.
Average
mgs. N.
III
N. Fixed
mgs.
Average
mgs. N.
IV
N. Fixed
mgs.
Average
mgs. N.
1
16.37
8.19
14.74
2
0.81
0.40
14.74
15.55
9.82
9.00
14.74
14.74
5
5.73
18.01
16.37
19.65
6
6.55
6.14
19.65
18.83
13.10
14.73
18.01
18.83
9
13.92
19.65
16.37
22.92
10
13.92
13.92
19.65
19.65
14.73
15.55
24.56
23.74
13
15.55
26.20
22.92
27.84
14
16.37
15.96
27.83
27.01
26.20
24.56
29.47
28.65
17
22.92
36.02
37.66
39.30
18
24.56
23.74
37.66
36.84
42.57
40.11
42.57
40.93
We find that at all the samplings the greatest actual and proportionate
gains in nitrogen fixed was given by the three ton application of lime; in one
instance this amount showing a gain of 31.11 mgs. N. over the check soils
and of 15.55 mgs. N. over the two ton amount. This gain of 15.55 mgs. N
per ton of lime is much greater then the gain given by one ton alone or by
the one ton additional when increasing the application from one to two tons.
There seems to be a regular increase in the nitrogen fixing power of the soil
with the applications of lime up to the last date of sampling, the proportio¬
nate gains at this time being less than at the third date at which time the
maximum gains occurred.
These results show therefore, the ability of lime to increase the nitrogen
fixing power of the soil three tons increasing it proportionately more than
the smaller amounts. Comparing the results with those obtained by the so¬
lution method we find that the solution method is evidently entirely inade¬
quate for testing the nitrogen fixing power of soils.
The Crop Experiments.
In Table XXVI will be found the results of the crop experiment. This,
as has already been mentioned, was carried out in exact duplicate of the
bacteriological experiments. The oats were planted in December and after
germination were thinned to twenty five plants per pot. On March 31st
the crop was harvested. This was done sooner than was intended and con¬
siderably before maturity of the oats, owing to the fact that the ventilators
of the greenhouse were accidentally left open one night and the oats in the
pots receiving the largest applications of lime were frosted and it was there¬
fore deemed necessary to harvest the crop before the differences were neu¬
tralized. Thus, while the differences which are brought out in the table are
quite definite, had the crop been permitted to grow to maturity they would
undoubtedly have been much larger. After harvesting, the crop was dried
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Some Bacteriological Effects of Liming.
171
and weighed, and on examining these dry weights as tabulated we find that
the effects of the lime are brought out quite distinctly, altho in some cases
the duplicate crops do not agree very well. It will be noticed in this connec¬
tion that in each pair of duplicates there is one large and one small weight,
furthermore the small weight always occurs in the even numbered pot.
Table 26.
The experiment with cats.
Soil
No.
Weight
of Crop
gms.
Average
Weight
gms.
Percent
Nitrogen
Total N.
in Crop
mgs.
Average N.
Present
mgs.
3
11.5
1.621
186.41
4
9.0
10.25
2.030
182.70
184.55
7
11.0
1.784
196.24
8
9.8
10.40
2.177
213.34
204.79
11
10.5
1.997
209.68
12
10.4
10.45
2.227
231.60
220.64
15
11.4
2.074
236.43
16
11.0
11.20
2.243
246.73
241.58
19
14.1
1.883
265.50
20
12.6
13.35
1.915
241.29
253.38
This variation in the duplicates may be explained by the fact that the
odd numbered pots were nearer the glass in the greenhouse and the difference
in light and heat conditions evidently affected the development of the oats.
Taking the averages of the duplicate soils we find that while a slight gain
in dry matter occurred where applications of one-half and one ton of lime
were made, much larger gains occurred with the two and three ton amounts.
Turning now to the nitrogen content of the crops which was obtained by
analyzing the dried, ground sample, we find that there was a tendency to¬
ward equalization in the duplicates; the crop of smaller bulk yielding a
higher percentage of nitrogen. Thus it is shown that while applications of
one-half and one ton of lime to the soil increase the crop yield very slightly,
the composition of the crop is materially affected. Two tons of lime increa¬
sed the crop yield quite appreciably but the gain in nitrogen in the crop
was again much more than proportional to the yield. With the three tons
of lime the crop yield was considerably larger than from the check but the
gain in nitrogen in the crop did not run parallel to the increase in yield. It
seems therefore from these results that applications of lime up to three tons
per acre increase the yield of oats.
Summary.
In conclusion then, the experiments show:
1. Applications of lime up to three tons per acre
lead to an increase in the numbers of bacteria de¬
veloping on “modified synthetic” agar and to an
increase in a m m o n if i c a t i o n, in nitrification, and
in nitrogen fixation when these processes are tes¬
ted by the beaker method, and these increases are
in all cases almost proportionate to the size of the
application of lime.
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172
Jun Hanza wa,
2. Natural increases in numbers of bacteria
tend to obscure the effects of lime, while natural
decreases make them more pronounced.
3. Peptone solutions do not permit of the deter¬
mining of the largest number of bacteria which
will destroy humus with the production of am¬
monia.
4. The beaker method with dried blood or cotton¬
seed meal for ammonification, with ammonium sul¬
fate or dried blood for nitrification, and with man-
nite for nitrogen fixation is eminently satisfac¬
tory.
5. The ammonification of dried blood or of cot¬
tonseed meal runs parallel with the numbers of bac¬
teria, while there is very little relation between
the ammonification of peptone solutions and num¬
bers.
6. Increased nitrification leads to slight accu¬
mulations of nitrates in the soil.
7. Natural accumulations of nitrates in the soil
tend to obscure the differences due to the lime
treatment.
8. The solution method for nitrogen fixation
is quite unreliable.
9. Applications of lime increase the yield of
oats; one-half and one ton very slightly, but two
and three tons to quite a large extent.
10. Applications of lime up to three tons per acre
increase the nitrogen content of the oats crop more
rapidly then the yield itself.
Nachdruek vcrbotm.
tfber eine einfachere Methode der Sporenfarbung.
[Aus dem Laboratorium fur angewandte Mykologie des Landwirtschaftl.
Instituts der Tohoku Kaiserlichen Universitat Sapporo. ]
Von Jun Hanzawa, Hannover.
Mit 1 Tafel.
Es gibt viele Methoden der Sporenfarbung und jede unterscheidet sich
von der anderen, je nach dem Verfasser, die meisten besitzen aber das
tlbereinstimmende, daft sie die groBe Festigkeit der Sporen gegen Farbstoffe
benutzen. Nach der gebrauchlichen Methode der Sporenfarbung farbt man
mit dem Farbstoffe sowohl die Vegetationszellen als auch die Sporen, dann
entfarbt man von den Vegetationszellen alle Teile auBer den Sporen mittels
schwacher S&uren oder Saurealkohol. Man beobachtet dabei, daB sich die
Sporen nicht so leicht farben wie die Vegetationszellen. Wenn man eine
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t)ber eine einfachere Methode der Sporenfarbung.
173
vollstandige Sporenfarbung wiinscht, mufi man das Deckglaspraparat mit
dem Farbstoff bis zum Sieden erhitzen, dabei zeigen sich aber folgende Nach-
teile:
1. Es tritt leicht eine Zerstorung der Uhr- oder Deckglaser ein,
2. Beflecken der Gerate bei dem Uberspritzen der Farbstofflosungen,
3. GroBe Geschicklichkeit ist Bedingung bei der Entfarbung,
4. Die Arbeit erfordert viel Zeit; und alle Punkte zusammengenommen,
erschweren dem Anfanger eine gute Sporenfarbung durchzufiihren.
Als mein Schuler M. A r i i z u m i vor kurzem einige Bakterien unter-
suchte, beobachtete er, daB an den Sporen, die nach der Gram schen Me¬
thode behandelt worden waren, eine schwach violette Farbe am Bande der-
selben erschien, dabei war es gleichgiiltig, ob die Vegetationszellen gefarbt
waren oder nicht. Wir wissen, daB die Sporen gewohnlich gegen Farbstoffe
widerstandsfahig sind, und es entstand die Frage, ob sie das auch noch nach
vorheriger Anwendung der Gram schen Methode waren. Dazu machte er
eine Anzahl Deckglaspraparate, zweier sporentragender Arten von Bak¬
terien, die er kiirzlich aus der Luft in den Garkellern in Sapporo isoliert hatte
und wandte die Methode wie oben beschrieben an, d. h. zuerst Anwendung
der Gram schen Methode, dann Entfarbung durch langere Eintauchung
des Praparates in Alkohol und Farbung desselben mit Fuchsinlosung. Nach-
dem er das Praparat untersucht hatte, erwarmte er dasselbe etwa eine Minute
lang in gewohnlicher Karbolfuchsinlosung iiber einer kleinen Flamme des
Bunsenbrenners, dabei wurden die Teile, die er vorher durch die gewohnliche
Methode der Sporenfarbung als Sporen erkannt hatte, rot gefarbt, die Zellen
selbst bleiben fast farblos, wahrend die Grenze zwischen den Bakterien und
der Umgebung als hellrote Linie sich zeigte. Um die Vegetationszellen blau
zu farben, erwarmt man das Praparat mit verdiinnter Methylenblaulosung
wie zuvor. Aber erst, als er das Praparat mit Karbolfuchsinlosung etwa 30 Se-
kunden lang erwarmt hatte, konnte er ein schon doppelgefarbtes Praparat
mit roten Sporen und blauen Zellresten erhalten.
Nun werde ich nicht die Ursachen dieser Erscheinungen erklaren, son-
dern nur feststellen, daB bei dieser Behandlung die Sporen ihre Unempfind-
lichkeit gegen die Farbstoffe stark vermindert hatten. Da Herr A r i i z u m i
vermutete, daB die Ursachen dieser Veranderung die Jod-jodkalilosung, oder
die „G r a m schen Losungen“ seien, machte er nochmals einige Deckglas¬
praparate mit den gleichen Bakterien, die er zur Sporenfarbung verwendet
hatte, und goB die Jod-jodkalilosung auf ein Praparat; nach 1 oder 2 Minuten
dekantiert er die Losung, lieB sie 1 Minute in Alkohol eintauchen, und wusch.
sie dann mit stromendem Wasser aus, hierauf erwarmte er das Praparat
mit Karbolfuchsinlosung auf einer kleinen Flamme ca. 1 Minute lang, lieB
zuletzt die Methylenblaulosung einige Sekunden wirken und gewann auch
so das gleiche Resultat.
Es schien mir, daB die Sporen ihre Widerstandsfahigkeit gegen den
Farbstoff vermindern, wenn sie zuvor mit Jod-jodkalilosung behandelt wor¬
den sind und daB der Grad des Eindringens der Farbstoffe je nach der Art
der Losung etwas verschieden ist.
Wenn man nach vorausgegangener Behandlung mit Jod-jodkalilosung
die Zellen und Sporen in Karbolfuchsin taucht und hierauf wahrend 30 Se¬
kunden Methylenblaulosung auf sie wirken laBt, farben sich alle Teile gleich-
maBig blau. Wenn aber zuerst alle Teile mit Methylenblaulosung gefarbt
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174
Jun Hanzawa,
werden und man die Karbolfuchsinlosung 30 Sekunden auf dieselbe wir-
ken laBt, so lassen sich die roten Sporen und blauen Zellen erkennen. Aus
diesem Resultat kann man schlieBen, daB die Methylenblaulosung schneller
als die Karbolfuchsinlosung in die Bakterienzellen eintritt, auch wenn man
sie zuerst mit der Karbolfuchsinlosung und darauf mit der Methylenblau¬
losung behandelt; oder aber zuvor mit der Methylenblaulosung und hierauf
mit der Karbolfuchsinlosung behandelt, wobci man die Dauer der Farbung
gleich lange wahlt. Man sieht dann die Sporen immer rot und die Vegetations-
zellen oder die Reste der Sporen von Bakterienzellen blau. Zufolge dieser
Experimente darf man auf ein spezielles Verhaltnis zwischen der Karbol¬
fuchsinlosung und den Sporen schlieBen. Die gleichen Ergebnisse werden
auch bei der Anilinwasserfuchsinlosung und Anilinwassergentianaviolett-
losung erhalten. Im folgenden werde ich nun die Eigenschaften einiger
Farbstoffe, die Herr A r i i z u m i bei den Experimenten zur Bestimmung
der Schnelligkeit des Eintritts beniitzt, beschreiben.
Die Farbstofflosungen sind nach der Schnelligkeit ihres Eintrittes in die
Sporen, die einer Vorbehandlung durch Jod-jodkalilosung unterworfen wor-
den waren, wie folgt anzuordnen.
1. Methylenblaulosung.
2. Karbolfuchsinlosung.
3. Anilinwasserfuchsinlosung.
4. Anilinwassergentianaviolettlosung.
Die folgenden sind Farbstofflosungen, bei denen keine oder eine geringe
Eintrittsfahigkeit nach vorheriger Behandlung mit Jod-jodkalilbsung be-
obachtet wurde.
1. Bismarckbraunlosung.
2. Verdiinnte Fuchsinlosung.
3. Verdiinnte Gentianaviolettlosung.
Das Experiment zeigt, daB das Methylenblau von Karbolfuchsin zu¬
erst in den Sporen und Karbolfuchsin von Methylenblau zuerst in den Zellen
umgesetzt wird. Ferner zeigt es, daB die Sporen am leichtesten nach der
Behandlung mit Jod-jodkalilijsung und bei Anwendung dieser beiden Farb¬
stoffe doppelt gefarbt werden und daB diese Methode fast keine Erhitzung
und nur kurze Zeit erfordert. Da sich aber diese Farbstoffe schnell umsetzcn,
ist es etwas schwer, immer gute, doppeltgefarbte Praparate zu gewinnen,
obwohl man ein gutes Ergebnis nach einigen Experimenten erreichen wird.
Anilinwasserfuchsin tritt etwas langsamer in die Sporen ein, aber es wird
nicht so rasch wie Karbolfuchsin von Methylenblau umgesetzt. Anilin-
wassergentianaviolett tritt dagegen am langsamsten in die Sporen ein. Man
hat es so z. B. des bfteren etwa 3 Minuten zu erwarmen, es wird aber nicht
von Bismarckbraun umgesetzt, sondern laBt die Grenze zwischen den Spo¬
ren und deren Resten sehr klar erscheinen. Die Methode, die nun am zweck-
maBigsten erscheint, ist die der Anilinwasserfuchsin- und Methylenblau-
behandlung, nach der Art, wie oben gesagt. An zweiter Stelle kommt die
Karbolfuchsin- und Methylenblaulosung. Die dritte Methode jedoch, welche
mittels Anilinwassergentianaviolettlosung und Bismarckbraunlosung Sporen
farbt, beansprucht langere Zeit, ist aber die beste, wenn man eine groBe
Deutlichkeit wunscht.
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tlber eine einfachere Method© der Sporenfarbung.
175
Im obigen schrieb ich iiber die Doppelfftrbung der Sporen, man kann
aber auch mit einem Farbstoff die Sporen farben. In diesem Fall ist es besser
Methylenblau- oder Karbolfuchsinlosung anzuwenden, als Anilinwasserfuchsin-
losung oder Anilinwassergentianaviolettlosung, weil die letzteren etwas lang-
samer in die Sporen eintreten. Es wurde diese Methode der Sporenfarbung
an mehreren Bakterienarten, die in den GSrkellern in Sapporo gefunden sind,
probiert, und zwar sowohl an sporenbildenden als an sporenfreien Bakterien,
und glaube ich, dab diese Methode auch fur andere anwendbar ist. Auch
ist diese Methode an einigen Hefesporen angewandt.
Die Art und Weise der Sporenfarbung nach die-
ser Methode ist folgende:
1. Fixieren der sporentragenden Mikroorganis-
men auf dem Deckglas.
2. Eintauchen des Deckglaspr¶tes in Gram-
sche Losung etwa 1—3 Minuten lang.
3. Eintauchen des Praparates in Alkohol 1 Mi¬
nute lang, und waschen in stromendem Wasser.
4. Farben mit der Farbstofflosung: Gebraucht
man Methylenblaulosung, dann 1 ft B t man sie 30 S e -
kunden wirken. Karbolfuchsinlosung 1 ft B t man 1
Minute lang beischwacherErwftrmung wirken. A n i -
linwasserfuchsin16sung, 2 Minuten lang, des ofte-
ren unter Erwftrmung. Anilinwassergentianaviolett-
losung, 3 Minuten lang unter Erwftrmung. Die Er¬
wftrmung mit Farbstoff benotigt 2 oder 3-maliges
E r h i t z e n.
5. Wenn Doppelfftrbung gewiinscht wird, braucht
man, bei vorheriger Behandlung mit Karbolfuchsin-
oderAnilinwasserfuchsin-,Methylenblaulosung, je-
doch ohne das Prftparat zu erwftrmen, zur Einwir-
kung etwa 10 Sekunden. Hat man mit Anilinwasser-
g e n t i a n a v i o 1 e 1116 s u n g gefftrbt, dann erwftrmt man
das Prftparat in B i s m ar c k b r a u n 16 s u n g etwa eine
halbe Minute lang.
6. Auswaschen des Prftparates in stromendem
Wasser.
Die Punkte, welche in dieser Methode verbessert
erscheinen sind folgende:
1. Farbstofflosungen und die Gramsche Losung
sind immer zur Hand.
2. Bei der Behandlung von 4 und 5 wird etwas
erhitzt, aber nicht so stark wie bei den vorherigen
Methoden der Sporenfarbung, deshalb werden keine
Prftparatezerbrochen.
3. Es wird in dieser Methode keineEntfarbungs-
methode angewandt.
4. Kiirzere Behandlung als vorher.
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176
Inhalt.
Tafelerklirung.
Fig. 1—4. Farbung mit Earbolfuchsin and Methylenblau.
Fig. 1. Bacillus No. 2 K.
Fig. 2. Bacillus No. 3 P.
Fig. 3. Bacillus No. 5 G.
Fig. 4. Bacillus No. 20 A.
Fig. 5—6. Farbung mit Anilin wasserfuchsin und Methylenblau.
Eig. 5. Bacillus No. 12 A.
Fig. 6. Bacillus No. 17 C.
Fig. 7—9. Farbung mit Gentianaviolett und Bismarckbraun.
Fig. 7. Bacillus No. 4 E.
Fig. 8. Bacillus No. 5 B.
Fig. 9. Bacillus No. 12 A.
Inhalt.
Original-Abhandlungen. suchungen iiber die Stickstoffbindung
Brown, Percy Edgar, Some Bacteriological in gewissen Bodenarten von Colorado,
Effects of Liming, p. 148. p. 81.
Hannawa, Jon, t)ber eine einfachere Me- Stewart, Robert and Greaves, J. The
thode der Sporenfarbung, p. 172. Production and Movement of Nitric
Sackett, Walter G., Bakteriologische Unter- Nitrogen in Soil, p. 116.
Die Herren Mitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereits fertiggestellte
Klischees — (alls solche mit den Hannskripten abgeliefert werden — nicht
der Redaktion, sondem direkt der Yerlagsbuchhandlung Gustav Fischer
in Jena einzusenden.
Abgeschlossen am 4. Mai 1912.
Hofbucfedruckerel Rudolst&dt.
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Centralblatt (nr Bakt. etc. D. AM. Bd. 34. No. 8|9.
Ausgegeben am 22. Juni 1912.
Nachdruck verboten.
Zur Physiologie des Bacterium lactis acidi.
[Bakteriologisch-agronomische Station der Kaiserl. russischen Akklimatisa-
tionsgesellschaft fur Pflanzen und Tiere in Moskau.]
Von L. Budinow, Moskau.
Mit 4 Textfiguren.
In der vortrefflichen Arbeit von Wissi Beene Luxwolda,
„Wachstum und Wirkung einiger Milchbakterien bei verschiedenen Tempera-
turen“ in Nr. 5/10 Bd. 31 dieser Zeitschrift, befinden sich viele interessante
Tatsachen liber die Vermehrung der Milchsaurebakterien bei verschiedenen
Temperaturen. Diese Frage erortert auch unsere Arbeit, die vor 2 Jahren
im Jahresbericht der Bakteriologisch-agronomischen Station, Moskau, er-
schienen ist. Aus der vorziiglichen Literaturiibersicht in der Arbeit von
Wissi Beene Luxwolda ersahen wir, dafi neue Aufs&tze iiber die
chemische Tatigkeit und Vermehrung von Bact. lactis acidi bei
30° und liber das Absterben dieser Bakterien bei verschiedenen Temperaturen
nicht erschienen sind. Deswegen und besonders wegen der Angabe Wissi
Beene Luxwolda: „Doch hat sich herausgestellt, daB auch in steriler
Milch, wenigstens bei den niedrigen Temperaturen, das Wachstum der Bak¬
terien im Anfang wahrend einiger Zeit nicht sofort einsetzt“, wollen wir hier
ein Autoreferat unseres Artikels veroffentlichen.
Unsere Versuche wurden angestellt, um die Zunahme der Zahl von Milch¬
saurebakterien bei Impfung derselben im sterilen, fliissigen Nahrboden zu
demonstrieren und um zu zeigen, wie mit der Zeit das Absterben der be-
treffenden Bakterien vor sich geht. Leider haben wir zu wenige Versuche
gemacht, um die gestellten Fragen endgiiltig zu erklaren.
Der erste Versuch wurde gemacht, um zu erfahren, wie rasch die Zahl
von Bact. lactis acidi in der sterilen Milch zunimmt.
Ein Liter steriler, 30° warmer Milch impften wir mit 1 ccm einer sechs-
stiindigen Milchkultur von Bact. lactis acidi bei 30°. Eine so junge
Kultur von Milchsaurebakterien nahmen wir deshalb, weil wir die energischen,
in keinem Falle unterdriickten Individuen als Impfmaterial haben wollten.
Mit einer sterilen, genauen Pipette von 25 ccm wurde die geimpfte Milch in
groBe Rohrchen eingefiihrt und in den Thermostat gestellt. Sogleich nach
der Impfung besaten wir mit drei verschiedenen VerdUnnungen der Milch
drei Petri schalen mit Milchzuckerfleischpeptongelatine, welchen Nahr¬
boden wir auch bei alien anderen hier beschriebenen quantitativen Analysen
angewendet haben. Darauf bestimmten wir den Sauregrad und sonderten
drei Rohrchen zur Zuckerbestimmung ab. Zum Aufbewahren dieser drei
Rohrchen stellten wir sie auf 15 Minuten in den Apparat von Dr. K o c h.
Die von uns gemachten Impfungen zeigten, daB nach solcher Sterilisation
die in der Milch anwesenden Milchsaurebakterien absterben. Der in zwei
Zwelte Abt* Bd. 84.
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Trnn •
Rohrchen gemachte Kontrollversuch der Zuckerbestimmung, und zwar nicht
in Milch, sondern in Milchzuckerbouillon, wobei ein Rohrchen 15 Minuten
im stromenden Dampf gehalten wurde, zeigte uns, dab dieses Erw&rmen ohne
Einflub aul das Resultat der Analyse ist. Darauf besaten wir nach 3, 6, 18,
24 Stunden wieder die Petri schalen (zwei), bestimmten den Sauregrad
und lieben jedesmal 3 Rohrchen zur Zuckerbestimmung zuriick. Dies alles
wurde nach dem Gerinnen der Milch durchgefiihrt.
Nachstehende Tabelle zeigt die Ver&nderung des Sauregrades der Milch
w&hrend der Versuchszeit und der Temperatur des Thermostaten (No. 1):
No. l.
OStd.
3 Std.
6 Std.
12 Std.
18 Std.
; 24 Std.
Temperatur des Thermostaten
31°
31°
31°
31°
31°
31,5°
Sauregehalt nach W. Thorner \
32°
32°
31°
80°
106°
109°
(
32°
30°
32°
| 79°
104°
110°
No. 2.
Bei Betrachtung des Sauregrades machen wir darauf aufmerksam, dab
der Sauregrad der Milch iiberhaupt zu hoch war. Es wird gewohnlich an-
genommen, dab die Milch bei iiber 23° Saure
beim Kochen gerinnt. Wodurch unser hoher
Sauregrad bcdingt wird, konnen wir uns
nicht erklaren, glauben jedoch, dab er teil-
weise durch die Sterilisation erhoht wurde.
Zur groberen Anschaulichkeit der von uns
erhaltenen Zahlen fertigten wir auf deren
Grundlage eine Kurve (No. 2) an, die 6—12
Stunden nach der Impfung ein rasches und
spaterhin ein langsames Steigen zeigte.
Die folgende Tabelle No. 3 fiihrt die
Zahlen des Zuckerquantums an, welche wir
nach der mabanalytischen Methode von
S o x h 1 e t erhielten. Jedesmal machten
wir die Zuckerbestimmungen in zwei Rdhr-
chen; in unserer Tabelle sind die Mittel-
zahlen angefiihrt. Die Berechnung ist ge-
macht auf 100 cm Milch. Die Eiweibstoffe
der Milch fallten wir vor der Zuckerbe¬
stimmung mit Aluminiumoxydhydrat.
3 6
Stunden
Fig. i.
No. 3.
Zucker-
gehalt in
100 ccm
der Milch
Zucker-
ver-
minderung
Saure-
quantum
nach dem
Zucker-
verbrauch
berec-hnet
Saure-
quantum
nach
Sauregrad-
erhohung
lie reel met
Prozent-
verhaltnis
der
gefundenen
Milchsaure
zu der
berechneten
Anfang des Ver-
suches
5,166
—
—
_
—
3 Stunden
5,166
—
—
i
—
6 Stunden
5,166
—
—
—
—
12 Stunden
4,740
0,426
0,438
0,432
98,5
18 Stunden
4 526
0.640
0,675
0,661
98,0
24 Stunden
4,484
0,682
0,719
0.702
97,5
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Zur Physiologic des Bacterium lactis acidi.
179
Wir machen auf die Veranderung des Zuckergehaltes aufmerksam, welche
in demselben Tempo wie die Vermehrung des Sauregrades vor sich ging.
Das Ausbleiben der S&uregehaltserhohung w&hrend der ersten 6 Stunden
stimmt mit der fehlenden Vermehrung des Zuckergehaltes iiberein. Die
zweite senkrechte Reihe zeigt die Verminderung des Zuckergehaltes in Folge
der Arbeit des Bact. lactis acidi, und jede Zahl dieser Reihe ist die
Differenz zwischen dem Anfangszuckergehalt (5,166) und dem Gehalt des
Zuckers der entsprechenden Stunde. Die dritte Reihe zeigt das Quantum
der Milchsaure, welche aus dem verschwundenen Zucker gebildet ist, wenn
wir annehmen, daB die Zuckerspaltung nach der bekannten Gleichung
C IS H 2a O n + H 2 0 = vor sich ging. Die Zahlen der vierten Reihe
zeigen die Sauremenge, berechnet durch Multiplikation der verbrauchten
Kubikzentimeter V 10 Normalalkalilauge mit 0,009 und durch Verminderung
der erhaltenen Zahlen um den Anfangssauregehalt. Wir konnen hier auf die
interessante Tatsache hinweisen, dab der nach der Zuckerverminderung be-
rechnete Milchsauregehalt immer hoher ist als die Menge der Saure, welche
durch Titrierung erhalten wird. Darauf ist schon mehrmals in der Literatur
hingewiesen worden. Kayser erklart diesen Umstand durch den Ver-
brauch der von den Milchsaurebakterien gebildeten Milchsaure, Orla
Jensen meint, daB die Milchsaure in die fluchtigen Fettsauren iibergehen
kann. Die letzte Reihe der Tabelle enthalt das Prozentverhaltnis der gefunde-
nen Milchsaure zu der ausgerechneten. Wir sehen hier Zahlen von 97,5 bis
98,5. Interessant ist, daB die Prozentzahlen mit dem Lebensalter der Kultur
fallen.
Die Kolonien auf den Petri schalen wurden nach 3 bis 4 Tagen gezahlt.
Die Schalen standen bei Zimmertemperatur. Auf Tabelle No. 4 ist das Quan¬
tum der Bakterien in 1 ccm Milch angegeben, und auf Tabelle No. 5 ist eine
entsprechende Kurve gezogen.
No. 4.
0 Stund.
3 Stunden
6 Stunden
12 Stunden
18 Stunden
24 Stunden
335.910
12.702.900
132.090.000
2.983.000.000
21.657.500.000
2.202.260.000
380.172
398.155
12.800.000
320.000.000
13156.300.000
46.827.700.000
2.370.000.000
Mittel-
Zahlen
371.755
12.751.450
226.045.000
8.069.650.000
34.242.600.000
2.286.130.000
Die Zahlen der Tabelle No 4 und die Kurve der Tabelle No. 5 betrachtend,
machen wir darauf aufmerksam, daB wir unseren Versuch mit geniigend
besater Milch angefangen haben, d. h., daB der Zusatz von 1 ccm sechs-
8tiindiger Kultur durchschnittlich 371,755 Bakterien in 1 ccm geimpfter
Milch ergeben hat. Wir sehen, daB gleich nach der Impfung die Entwickelung
der Bakterien begann, und daB kein Inkubationsstadium in der Entwickelung
zu bemerken war. Schon nach 3 Stunden fanden sich statt 371,755 in 1 ccm
12,7 Millionen Keime. Bei der weiteren Vermehrung wollen wir auf den
Charakter der Kriimmung der Kurve hinweisen, die in der Abszissenachse
gebogen war, was fur die verschiedenen biologischen Prozesse sehr charakte-
ristisch ist. Ein besonders hoher Zuwachs der Bakterien zeigte sich bis
18 Stunden nach der Impfung, wenn das Maximum erreicht war. Nach dieser
12 *
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180
L. Budinow,
Zeit ist ein starkes Fallen in der Kurve zu bemerken untf von 34 fallt das
Mikrobenquantum bis auf 2 Milliarden; folglieh beginnt schon nach 18 Stunden
in der Milch ein energisches Absterben der Mikroben.
Wenn man die Berechnung der Zeit der StSbchenteilung nach der Formel
F log 2
von Marshall Ward t = i— t— 1 -macht, so ist t fur die Zeit von
log b—log a
der Impfung bis 3 Stunden — 35 Minuten; von 3 bis 6 Stunden — 43 Minuten;
von 6 bis 12 Stunden 69; von 12 bis 18 Stunden t = 172 Minuten. Un-
geachtet des energischen Wachstums der Mikroben in der Milch wird also die
Zeit der Teilung immer linger. Und dieses Aufhalten der Vermehrung ist
No 6 bemerkbar, so sehr es auch unerwartet ist,
schon 6 Stunden nach Anfang der Vegetation,
x T wenn weder eine Erhohung des Sauregrades
33 ' /i noch Verminderung des Zuckergehaltes statt-
30 / \ findet.
77 - / \ AuBer dem Obenerwahnten lenken wir
/ \ die Aufmerksamkeit auf die Hohe des Maxi-
1 I \ mums des Bakteriengehaltes, welches in 18
?1 ‘ j \ Stunden die fabelhafte Zahl von 34 Milliarden
is- / erreichte. Ein solches Quantum von Mikro-
15 . / \ ben in der Milch haben wir niemals in der
/ \ Literatur gefunden, doch haben wir dieser
12 / \ Frage nicht speziell nachgeforscht.
9 ' J \ Also sind die Resultate unseres ersten
6- / \ Versuchs folgende: Ein Inkubationsstadium
3 . / \ haben wir nur bemerkt bei Abwesenheit
/ j der Sauregehaltsteigerung und der Zucker-
3 6 9 12 is is 21 24 verminderung; die Dauer dieses Stadiums
Stunden betr> ungefahr 6 Stunden nach der Imp-
Flg ’ ’ fung. Erhohung des S&uregehaltes und
Verminderung der Zuckermenge gehen mit demselben Tempo vor sich, und
das Maximum dieser Erscheinungen liegt zwischen 6 und 12 Stunden nach
der Infizierung der Milch. Im weiteren Verlauf schwachen sich diese Er¬
scheinungen ab. Die Sauremenge, berechnet nach dem verschwundenen
Zucker, ist immer groBer als die durch Titrierung erhaltene Menge, und mit
der Zeit wichst die Differenz dieser Zahlen. Die Encrgie der Vermehrung
schw&cht sich mit der Zeit ab und die hochste Zahl der Mikroben in der Milch
findet statt 18 Stunden nach der Impfung, wonach schon das Absterben
beginnt. Das Inkubations- oder Bakterizidstadium, welches C. K o n i n g
in der frischen Milch gefunden hat, haben wir in der sterilisierten Milch nicht
gefunden.
Die Vermehrung der Bakterien fangt gleich nach der Impfung an, wo wir
noch keine S&uregehaltsvermehrung fanden, und wir miissen voraussetzen,
daB entweder die S&uremenge so klein ist, daB sie mit der Zuckerbestimmung
und mit der Titrierung nicht zu konstatieren ist, oder daB die kleinsten Mengen
der Milchs&ure, wegen besonderer Eigenschaften der Milch, durch Phenol-
phthaleln nicht zu bemerken sind. Die zweite Voraussetzung ist weniger
wahrscheinlich, weil gegen sie die fehlende Zuckerverminderung spricht,
aber man darf nicht vergessen, daB die Sauremenge nur sehr klein sein kann.
Wenn wir annehmen, daB w&hrend einer Zeitperiode eine Anzahl Bakterien
3 6
Stunden
12 15 18 21 24
Fig. 2.
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Zur Fhysiologie dee Bacterium lactis acidi.
181
fungierte, die dem arithmetischen Mittel der Zahlen zwischen Anfang und
Ende der Periode gleich ist, so erweist es sich, daB die Zeit unseres Versuchs
in vier Perioden zu 6 Stunden zerfallt,w8,hrend welcher 113,2; 4147,8; 21156,1;
18264,3 Millionen Bakterien tatig waren. Das Quantum der Saure, welches
diese Bakterien hervorgebracht haben, ist = 0; 0,432; 0,230; 0,040. Am
energischsten arbeiteten die Mikroben wahrend der zweiten und der dritten
Periode. Wenn wir voraussetzen, daB die Bakterien in der ersten Periode
ebenso arbeiteten, wie in der zweiten, so muBten 113,2 Millionen 0,012 g
Milchsaure produzieren, was 1,3 ccm y 10 Normallauge auf 100 ccm Milch
entspricht, oder 0,13 ccm auf 10 ccm Milch bei Saurebestimmung nach
T h 6 r n e r. Dies Quantum ist sehr unbedeutend, und bei unserem Versuchs-
verfahren, da die Beleuchtung bei der Titrierung verschieden ist (2 Uhr nachm.
und 8 Uhr abends), liegt es in der Fehlergrenze, daher ist es moglich, daB wir
keine Sauresteigerung bemerkt haben, obgleich dadurch die Vermutung
nicht ausgeschlossen ist, daB das minimale Saurequantum durch unbekannte
chemische Reaktionen mit den Bestandteilen der Milch maskiert wird. Es
ist zu bezweifeln, daB die Bakterien in der Inkubationsperiode, wo sie sich
am energischsten teilen, gar keine Saure hervorbringen sollten.
Den zweiten Yersuch stellten wir febenso wie den ersten an, nur nicht mit
Milch, sondern mit Fleischpeptonmilchzuckerbouillon. Dazu nahmen wir
eine schwach alkalische Bouillon nach Lackmus. Hier wurden 4 Proz. Milch-
zucker zugefiigt, welche auf einer nicht zu genauen Wage abgewogen wurden.
Die Impfung wurde mit einer Tageskultur in Bouillon mit Milchzucker gemacht.
Der Stamm des Bact. lactis acidi war schon ein anderer, aber auch
ein frisch isolierter, der die Milch rasch gerinnen machte. Zur Impfung wurden
auf 1500 ccm Bouillon 2 ccm der obengenannten Kultur genommen. Im
iibrigen unterschied sich dieser Versuch von dem ersten durch nichts, auBer,
daB wir die Saurebestimmungen und die Schalenbesaungen systematisch
alle zwei Stunden machten. Auf Tabelle No. 6 sind die Saurebestimmungen
und die Temperatur des Thermostaten angegeben.
No. 6.
1 0
Std.
2
Std.
4
Std.
6
Std.
sfd.
10
Std.
12
Std.
14
Std.
16
Std.
18
Std.
20
Std.
22
Std.
24
Std.
Temperatur
32,5
32
32,5
32 5
32,5
32,5
1 32
32
31
30
29
30,5
30,5
Sauregrad
| 22
23
24
35
48
55
58 |
61
62
63
63,5
63,5
63,5
nach Thorner
1 22 I
23
24
34
49
55
1 58 1
l 60 j
62
63
63,5
63,5
63,5
Aus dieser Tabelle ist zu sehen, daB in
Bouillon ein Inkubationsstadium scheinbar
nicht zu bemerken ist. Es ist moglich, daB
in der Bouillon, als durchsichtiger FlUssig-
keit, leichter eine Veranderung der Farbe zu
bemerken ist, daher ist dieTitrierung genauer,
oder es fehlen die Milchsaure maskierenden
Bestandteile. Die ersten vier Stunden war
die Sauresteigerung schwach, darauf stieg
sie gegen 6 Stunden nach dem Anfange der
Vegetation plotzlich auf 10,5°. Die folgen-
den zwei Stunden war die Steigerung auch
groB — 14°, und von dieser Zeit an stieg sie
No. 7,
Stunden
Fig. 3
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182
L. Budioow
sehr langsam. Jedenfalls sehen wir in der Bouillon keine solche Ungleich-
m&Bigkeit in der Sfiuresteigerung, wie in der Milch. Die Steigerung in der
Bouillon beginnt friiher als in der Milch, aber das Saurequantum erreicht
bei weitem nicht den Grad wie in der Milch. Besonders klar ist die S&ure-
steigerung auf der Kurve der Tabelle No. 7.
Die nachste Tabelle No. 8 enthalt GroBen analogisch mit der Tabelle No. 3.
Die Zuckerbestimmungen sind nur zu den in der Tabelle angeflihrten Zeiten
durchgefiihrt. Die Zuckerverminderung geht ganz in demselben Tempo,
wie bei der Milch vor sich. Die Tabelle No. 9 enthalt die Bakterienzahlen
in der Bouillon, und in der Tabelle No. 10 kann man die Kurve der Bakterien-
vermehrung sehen.
No. 8.
Zucker-
gehalt in
100 ccm
Milch
Zucker¬
ver¬
minderung
•
Saure¬
quantum
nach dem
Zucker-
verbrauch
berechnet
Saure¬
quantum
nach
Sauregrad-
erhohung
berechnet
Prozent-
verhaltnis
der
gefundenen
Milchsaure
zu der
berechneten
0 Stunden
4,156
_
_
__
2
4,1485
0,0085
0,009
0,009
100
4
4,143
0,013
0,018
0,018
100
6
4,051
0,105
0,112
0,112
100
8
3,929
0,227
0,240
0,238
99,5
10
—
—
—
0,297
—
12
3,846
0,310
0,327
0,324
99
14
—
—
—
0,346
—
16
3,806
0,350
0,367
0,360
98
18
—
—
—
0,369
—
20
3,794
0,362
0,381
0,373
98
22
—
— 1
—
0,373
—
24
3,794
0,362
0,381
0,373
98
No. 9.
1, Schale
Bakterienzahl
in 1 ccm
2. Schale
Bakterienzahl
in 1 ccm
Mittelzahl
der Bakterien
in 1 ccm
0 Stunden
4.825.000
4.506.000
4.665 500
2
5.963.000
7.971.000
6.967.000
4
78.961.000
49.320.000
64.125.000
6
195.161.000
190.030.000
193.095.500
8
510.275.000
395.010.000
452.637.500
10
672.000.000
635.600.000
653.800.000
12
—
885.675.000
885.675.000
14
1.217.670.000
1.211.150.000
1.214.410.000
16
1.195.850.000
1.250.150.000
1.226.000.000
18
1.415.000.000
1.395.000.000
1.405.000.000
20
1.378.500.000
1.385.000.000
1.381.750.000
22
1.398.700.000
1.400.000.000
1.399.350.000
24
1 1.389.000.000
—
1.389.000.000
Wie auch in dem ersten Vereuche konnen wir gleich nach der Impfung
keinen Stillstand der Bakterienvermehrung bemerken. Auch hier ist aber der
Hauptaufstieg der Kurve der Bakterienzahl nicht sogleich nach der Impfung,
sondern erst nach 6 bis 12 Stunden zu bemerken. Nachher erreicht die Kurve
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Zur Physiologie des Bacterium lactis acidi.
183
leicht steigend ihr Maximum und verlaBt es nicht, wie in der Milch, bis zum
Ende des Versuchs. Vielleicht erklart sich diese Tatsache durch den niedrigeren
Sauregehalt der Bouillon. Sogar nach 24 Stunden ist der Sauregrad der
Bouillon nur 64,5° und in der Milch ist er schon 109,5°, deshalb muB auch die
unterdriickende Wirkung der Milchsaure nicht so stark sein.
Die Versuche der Entwickelung des Bact. lactis acidi schliefiend,
konnen wir sagen, daB der zweite Versuch wenig neues im Vergleich mit dem
ersten gegeben hat. Er bestarkte uns in der Voraussetzung, daB ein eigent-
liches Inkubationsstadium Bcheinbar nicht vorhanden ist, und zeigte nur
einige oben angefiihrte Unterschiede im Entwickelungsgange des Bact.
lactis acidi in der Milch.
Der dritte Versuch betraf das Ausster-
ben des Bact. lactis acidi in der
Milch bei deren Aufbewahrung. Wir stellten
Versuche iiber dieses Aussterben an: 1. bei
30°, 2. bei Zimmertemperatur, 3. bei Frost
(unter 0°), 4. beim Wiederauftauen und
Gefrierenlassen. Die erste Serie sollte zeigen,
wie ausdauernd die Kulturen des Bact.
lactis acidi bei hoher Temperatur sind,
die zweite sollte klarlegen, wie lange man sie
bei Zimmertemperatur aufbewahren kann,
und die letzten zwei haben wir gemacht,
um zu erfahren, welche Folgen das Aufbe¬
wahren bei Frost (unter 0°) und das Wieder¬
auftauen auf das Bact. lactis acidi
haben.
Fur jede Serie nahmen wir einen groBen
Kolben von 500 ccm Milch. Die Unter-
suchung dauerte einen ganzen Monat, und
Proben zur bakteriologischen Analyse nah¬
men wir aus den Kolben jeden vierten Tag.
Uns auf groBe Kolben allein zu beschranken,
fiirchteten wir, erstens, weil wir noch den
Sauregehalt bestimmen wollten, dazu sollte das Volumen der Kolben
vergroBert werden; zweitens befiirchteten wir, daB wir bei wiederholtem
Auf- und Zumachen der Kolben Gefahr laufen wtirden seitens der sich in
der Luft befindenden Mikrobenkeime. In Anbetracht dessen nahmen wir
zu den ersten drei Serien noch je 10 kleine Kolben, jeden mit 50 ccm Milch.
Die kleinen Kolben waren ihrerseits unbequem, weil in jeden derselben eine
ungleiche Anzahl von Keimen geraten konnte. Alle drei Tage wurde einer
dieser Kolben zur Analyse und zur Bestimmung des Sauregehaltes ver-
wendet. Zur dritten Serie wurden nur solche Kolben genommen, zur vierten
nur ein groBer Kolben. Alle Kolben wurden mit in Rohrchen geronnener
Milch geimpft. Zum Versuch wurde eine frischisolierte, sehr energische Bass
genommen. Sogleich nach dem Gerinnen der Milch in den Kolben wurde
eine bakteriologische Analyse gemacht und der Sauregehalt bestimmt. Die
Impfung der Kolben wurde um 10 Uhr abends am 19./I. 1909 gemacht.
Die kleinen Kolben impften wir je mit einer Ose der obengenannten geron-
nenen Milch, und die groBen mit je 5 Osen. Die Temperaturen sind in T dr
belle No. 11 angeftthrt.
No. 10.
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184
L. Budinow,
No. 11.
Januar
20 i
1 21
1 22 |
23
24
25
26
27
1 28
29
Zimmer¬
temperatur
20
14 Vi
14
14
i ' ' ' ' ' T
1 5 y 2
16
16 Vi
13 Vi
15
12
Temperatur d.
Thermostaten
31 y 2
29 K
29
30 Vi
30
32
29
28 Vi
28
30 Vi
Temperatur
bei Frost
—
—5
-6 Vi
—5
— 4 Vi
—5
—10
—12
—12
—11
Januar
Februar
30
31
1 |
2 i
! 3 1
4
5
6 I
7
_8_
Zimmer¬
temperatur
16
14
14
14 y 2
17
15
17
17
21
17
Temperatur d.
Thermostaten
28
30 Vi
28 Vi
Temperatur
bei Frost
—10
—15
—17
—8
-4
—6
—8
-4 Vi
—6
—3 y 2
9
1 io
1 11
Feb
12
r u a r
1 13
14
15
16 1
17
Zimmer¬
temperatur
17 Vi
16
16
12
13
15
14
14
13 Vi
Temperatur d.
Thermostaten
—
—
—
—
—
—
—
—
—
Temperatur
bei Frost
—9
—0 |
-3
—4
—8
—7
—5
—4
-4
Wie aus der Tabelle No. 11 zu ersehen ist, schwankte die Zimmer-
temperatur zwischen 12°—21°, im Thermostaten zwischen 28°—32°, und in
der Kalte zwischen 0°—17°. Die nachste Tabelle (No. 12) zeigt die Ver-
Snderungen des Sauregrades an verschiedenen Tagen vom Anlange der
Aufbewahrung:
No. 12.
Am An-
fang des
Versuches
Nach
3 Tagen
Nach
6 Tagen
Nach
9 Tagen
Nach
12 Tagen
Nach
15 Tagen
Nach
18 Tagen
Nach
21 Tagen
Nach
24 Tagen
Nach
27 Tagen
Nach
30 Tagen
Im Thermostaten
87,6
109
114
114
113
114
_
_
_
_
Im Zimmer
87,5
106
104
119
116
115
120
123
127
129
125
Bei Frost
87,6
90
91
87
90
92
90
1 »1
92
92
92
Die Schwankungen des Sfiuregrades zu den verschiedenen Zeiten bei
ein und derselben Temperatur kann man teilweise durch die verschiedenen
Kolben, welche zur Titrierung genommen sind, erklaren; aber man kann
doch bestimmt sagen, dab in dem Thermostaten und bei Zimmertemperatur
die Milch die Tendenz zur Steigerung des Sauregrads hat. Bei Frost sehen
wir eventuell zufallige Schwankungen des Sauregrades. Es muB dabei dar-
auf hingewiesen werden, daB bei Zimmertemperatur die Milch einen hoheren
S&uregrad als bei Bruttemperatur bekommt. L&nger als 15 Tage hielten
wir die Milch nicht im Thermostaten, weil zu dieser Zeit beinahe alle Bak-
terien schon abgestorben waren.
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Zur Physiologic des Bacterium lactis acidi.
185
Die nachste Tabelle, No. 13, zeigt die Bakterienzahlveranderungen in
1 ccm der Milch, welche im Thermostaten stand, nach den Analysen der kleinen
Kolben und nach den Untersuchungen der groBen Kolben. Nach 15 Tagen
ist die Milch im Thermostaten absolut keimfrei geworden.
No. 13.
Kleine Kolben bei 30°
1. Schale
2. Schale
3. Schale
Mittelzahl
Anfang
des Versuchs
2.000.000.000
1.830.000.000
1.996.500.000
1.962.133.333
Nach
3 Tagen
191.560.000
180.000.000
160.000.000
177.183.333
»
6 „
—
60.000
68.000
59.000
99
9 „
—
10
0
5
99
12 „
9
20
_
14
GroBe Kolben bei 30°
1. Schale
2. Schale
3. Schale
Mittelzahl
Anfang des Versuchs
1.700.000.000
1.900.000.000
2.338.900.000
1.979.633.333
Nach 3 Tagen
170.000.000
236.250.000
—
203.126.000
„ 6 „
—
30.000
34.000
32.000
„ 9 „
—
50
0
25
„ 12 „
—
0
10
5
Das Bakterienquantum in der Milch bei Zimmertemperatur ersieht
man aus der nachsten Tabelle, No. 14. Nach einem Monat hatten wir statt
friiherer Milliarden bloB zehntausende Keime.
No. 14.
Kleine Kolben bei Zimmertemperatur
1. Schale
2. Schale
3. Schale
Mittelzahl
Anfang des Versuchs
2.000.000.000
1.830.000.000
1.996.500.000
1.962.133.333
Nach 3 Tagen
■—
1.976.500.000
.2.173.400.000
2.074.960.000
„ 6 „
1.125.900.000
1.985.600.000
1.010.000.000
1.373.833.333
„ 9 „
—
1.259 700.000
1.439.000.000
1.349.350.000
„ 12
—
1.056.700.000
1.280.000.000
1.168.350.000
>, 15 >,
589.780.000
610.000.000
—
599.890.000
>» 18 ,,
76.050.000
—
65.781.000
70.610.333
„ 21 „
25.785.000
19.567.000
—
22.676.000
„ 24 „
2.856.000
4.945.000
10.567.000
2.952.800
„ 27 „
—
250.000
239.000
244.600
n 31 ,,
—
15.000
78.000
46.700
GroBe Kolben bei Zimmertemperatur
1. Schale
2. Schale
3. Schale
Mittelzahl
Anfang des Versuchs
2.400.000.000
2.090.000.000
1.978.600.000
2.156.166.666
Nach 3 Tagen
1.905.000.000
1.734.500.000
_
1.819.750.000
„ 6 „
1.158.500.000
1.232.500.000
1.378.200.000
1.246.400.000
„ 9 „
1.270.000.000
1.250.000.000
1.290.000.000
1.280.000.000
„ 12 „
—
940.000.000
1.056.000.000
998.000.000
>» 15 m
601.000.000
650.000.000
—
625.500.000
,» 18 ,,
31.000.000
25.000.000
27.875.000
27.958.333
„ 21 „
—
5.000.000
5.785.600
5.392.800
„ 24 „
2.516.700
1.914.500
1.700.500
2.043.566
„ 27 „
578.000
560.000
570.000
569.666
„ 30
—
100.000
115.000
107.500
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186
L. Budinow, Zur Physiologle des Bacterium lactis acidi.
Tabelle No. 15 enthalt die Mikrobenzahl in der Milch, die die ganze
Zeit bei Frost gestanden hat, und man kann sehen, daft wahrend der Ver-
suchszeit keine Verminderung der Bakterienzahl des B a c t. 1 a c t i s
acidi stattgefunden hat. Interessant ist es, diese Tabelle mit der Tabelle
No. 15.
Kleine Kolben bei Frost
1. Schale
2. Schale
3. Schale
Mittelzahl
Anfang des Versuchs
2.000.000.000
1.830.000.000
1.996.500.000
1.962.133.333
Nach
3 Tagen
1.987.600.000
1.820.000.000
2.314.500.000
2.040.700.000
99
6
1.950.000.000
1.880.000.000
2.291.500.000
2.040.500.000
99
9
1.600.000.000
2.800.000.000
—
2.200.000.000
99
12
1.700.000.000
2.750.000.000
1.856.700.000
2.102.233.000
99
15
99
2.100.000.000
(?) 50.000.000
1.904.500.000
2.022.600.000
99
18
99
1.850.000.000
2.305.000.000
1.800.800.000
1.985.266.666
99
21
9 9
—
1.605.000.000
2.782.500.000
2.193.750.000
99
24
99
1.900.000.000
2.256.000.000
1.860.700.000
1.987.533.330
99
27
99
2.100.000.000
1.896.000.000
—
1.998.000.000
99
30
99
1.900.000.000
1.800.600.000
2.568.100.000
2.089.533.333
No. 16 zu vergleichen. Wir haben erwartet, dab das Wiederauftauen und
Frieren, wie man das gewohnlich annimmt, eine gefahrliche Wirkung auf
Bact. lactis acidi haben werde. Unsere Tabelle zeigt aber, dab
die Bakterienzahl keine Verminderung wahrend der Versuchszeit, welche
einen Monat dauerte, erleidet. Jedesmal nach dem Wiederauftauen haben
wir die Kolben sogleich nach der Analyse in die Kfilte gestellt und viel-
leicht kann uns die Tatsache, dab die Milch nur kurze Zeit flussig gewesen
ist, erkl&ren, dab das Wiederauftauen und Frieren keine schadliche Wir¬
kung hervorgerufen hat. Alle Analysen zeigen nur kleine Schwankungen,
welche man leicht als Fehler der Bakterienzahlbestimmungen erklaren kann.
No. 16.
GroBe Kolben. Wiederauftauen und Frieren.
1. Schale
2. Schale
3. Schale
Mittelzahl
Anfang des Versuchs
2.227.000.000
2.000.000.000
1.849.000.000
2.059.500.000
Nach 3 Tagen
1.900.000.000
1.765.000.000
2.105.600.000
1.928.666.666
„ 6
1.750.000.000
1.895.000.000
2.286.200.000
1.977.066.666
„ 9
2.000.000.000
1.478.000.000
1.983.900.000
1.920.633.333
„ 12 „
2.810.000.000
2.561.000.000
1.856.800.000
2.409.233.333
ft 15 f9
1.910.000.000
2.061.500.000
1.956.000.000
1.979.166.666
tt 19 ,,
1.636.000.000
2.002.100.000
2.259.800.000
1.965.966.000
„ 21 „
2.285.000.000
2.079.700.000
1.979.800.000
2.114.500.000
„ 24 „
1.980.000.000
2.110.700.000
2.348.900.000
2.146.530.000
„ 27 „
1.720.000.000
1.868.000.000
2.286.970.000
1.958.323.000
„ 30 „
1.956.000.000
1.849.000.000
2.341.500.000
2.267.130.000
Zusammenfassung.
Nachdem wir auf diese Weise die Resultate un-
seres dritten und letzten Versuches dargelegt
haben, werden wir versuchen, die hier angefiihrten
Daten zu summieren.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
F. L. Stevens and W. A. Withers, Studies in Soil Bacteriology. V. 187
1. Bei der Bakterienvermehrung in der Milch-
w&chst ihr Quantum vom Momente der Impfung im
Laufe von 18 Stun den, und darauf wird ein rasches
Sinken bemerkbar.
2. Besonders energisch teilen sich die Bakterien
in der Milch im Anfange, und die Zeit der Teilung
wird konsequent grofier.
3. Dabei bemerkt man die S&urebildung wie auch
die Zuckerspaltung erst 6 Stunden nach der Imp¬
fung.
4. Die beiden oben erwfthnten Erscheinungen
gehen parallel, aber es ist leicht, zu bemerken,
dafi ein Teil des verg&rten Zuckers anders ver-
braucht wird, und dieses Verbrauchtwerden stei-
gert sich mit dem Alter der Kultur.
5. In der Milchzuckerfleischpeptonbouillon
haben wir ein Steigen der B a k t e r i e n z a h 1 gleich
dem eben angefiihrten, aber nach Erreichen des
Maximums f&llt das Bakterienquantum in diesem
Falle nicht und bleibt w&hrend 24 Stunden auf g 1 e i -
cher Hohe.
6. Bei Aufbewahrung der geronnenen Milch bei
verschiedener Temperatur findet das rascheste A b -
sterben der Bakterien bei 30° (12—15 Tage) statt.
7. Schwacher war das Absterben derselben bei
Z i m m e r t e m p e r a t u r, doch ging es immerhin auch
bei dieser sehr energisch vor sich.
8. Ganzlich ausgeschlossen war das Absterben
des Bacterium lactis acidi bei Aufbewahrung bei
Frost (unterO 0 ) und beim Wiederauftauen und G e -
frierenlassen.
Naehdruck verboien .
Studies in Soil Bacteriology. V. 1 )
The Nitrifying and Ammonifying Powers of North Carolina Soils.
By F. L. Stevens and W. A. Withers, assisted by P. L. Gainey and T. B. Stansel
of the North Carolina Agricultural Experiment Station, Raleigh, N. C. U. S. A.
With 13 Textfigures*
The strikingly low nitrifying power noted in preliminary bacterio’ogical
studies of certain soils 2 ) emphasized the importance of obtaining more extensive
and accurate knowledge concerning this function. To that end plans were
drawn for an examination of samples of the leading soil types, to be taken
in such localities as to give as adequate a representation of the soils of this
state as was practicable. The samples were taken from areas already covered
by the U. S. Soil Survey and were all examined by George M. Mac-
*) Articles I, II, III and IV appeared in Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 23, 25
and 27.
l ) Science. N. S. 1909. 29. 743. p. 506.
Digitized by
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
188
F. L. Stevens and W. A. Withers,
N i d e r of the North Carolina Department of Agriculture, formerly of the
U. S. Soil Survey, who made definite determination of the type in hand in
each instance. We very gratefully acknowledge our indebtedness to Mr.
M a c N i d e r for this kindness.
In each instance, with three exceptions*, the soil samples were taken in
pairs for purposes of comparison; one sample of the pair from a very rich
field of the type in question, the other from a very poor field of identically
the same type of soil, preferably located in an adjacent field; in several in¬
stances from a poor spot in the same field from which the rich sample came.
The samples were collected in tin pails with tightly fitting tops, were sent
to the laboratory by express and the determinations were made shortly
after their receipt, with the exception of determinations of N. E. which were
in some instances delayed.
The following directions were given to each collector in order to eliminate
as far as possible any error from contamination:
’’Pull all vegetation from the place to be sampled."
”At one stroke with a shovel, remove one inch of the surface from an
area one to two square feet."
’’Remove about V 4 inch more with the sterile trowel provided in the pail."
’’Fill the pail with soil so exposed, free from stones, sticks, roots, etc.,
using the sterile trowel."
’’Use every precaution to avoid allowing dust or organisms from any
source other than the soil to fail into the pail."
Notes in the following blank form also elicited desired information.
Yielding power in bushels of shelled corn per acre . . .
Yielding power in pounds of seed cotton per acre . . .
Yielding power, regarding any other crop, per acre . . .
Crops grown 1909 . . . Fertilizer or manure used in 1909
Crops grown 1908 . . . Fert. or manure used 1908 . . .
Crops grown 1907 . . . Fert. or manure used 1907 . . .
In the study of nitrifying power the following determinations were made.
N. E. Nitrifying efficiency.
N. I. P. Nitrification inoculating power.
Also for purposes of comparison of methods the N. I. P. was determined
in solution.
Determinations of ammonification were made as follows:
A. E. Ammonification efficiency.
A. I. P. Ammonification inoculating power.
A. I. P. In solution.
These terms and methods of making the determination were discussed
in full in a recent article 1 ). If it is desired to convert our coefficients for
nitrification to parts of nitrate nitrogen per million parts of soil this may be
done by multiplying our coefficient by six.
The soil survey was begun March 4, 1909 and concluded Jan. 1911.
In all 79 soils were examined, 37 of these being poor and unproductive, while
the productivity of three which had never been cultivated was unknown.
The soils came from twenty counties in North Carolina as follows:
Alamance 6, Buncombe 6, Caldwell 2, Chowan 4, Craven 2, Cuml>erland 2*
Duplin 8, Edgecombe 2, Granville 2, Henderson 6, Hertford 2, Iredell 6, Johnston 4,
*) S t even a and Withers, Soil Bacteriology. Ill (Ccntralbl. f. Bakt. Abt.
II. Bd. 25. p. 64).
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189
New Hanover 4, Pasquotank 1, Perquimans 4, Pitt 8, Transylvania 2, Wake 6,
Wayne 2. The location of the soils sampled is shown on the accompanying map:
The soil types represented were as follows:
(1) Cecil clay 4
(2) Cecil sandy loam 8
(3) Conowngo sandy loam 2
(4) Iredell clav loam 4
(5) Meadow 2
(6) Norfolk coarse sandy loam 2
(7)
„ fine
sand 3
(8)
»> 99
sandy loam 4
(9)
„ sand
6
(10)
„ sandy loam 11
(ID
„ very
fine sandy loam 2
(12) Orangeburg fine sandy loam 2
(13) Pocoson 1
(14) Porters clay 2
(15) „ loam 2
(16) „ sandy loam 6
(17) Portsmouth fine sandy loam 5
(18) „ loam 1
(19) „ sand 2
(20) „ sandy loam 2
(21) „ very fine sandy loam 2
(22) Savannah 1
(23) Swamp 1
(24) Toxaway loam 2
(25) „ sandy loam 2.
In all 679 factors were determined as follows: N. I. P. in soil 79; N. I. P.
in solution 79—1909; N. I. P. in solution 57—1910. A. E. 79, A. I. P. in soil
73: A. I. P. in solution 71. N. C. 47.
Nerfp (sroi'tvL
Fig. 1. Map of the State of North Carolina showing localities from which soil samples
were come.
This involved a total of approximately 1796 flasks of soil, each incu¬
bated separately and in all required the following chemical analyses: N. E.
548; N. I. P. in soil 272; N. L P. in solution 272; A. E. 316; A. i. P. in soil
146; A. I. P. in solution 142; N. C. 100 or a total of 3584 chemical determinat¬
ions; viz: Nitrates 592; Nitrites 592; Ammonia 604, Nitrates and Nitrites
1796.
The results in their entirety are presented in the table accompanying
this article. The original plan provided for the determination of all the factors
in each collection of 1909, but in testing the method for nitrites 1 ) and
nitrates it was found to be less delicate than desired. It was thought best,
therefore, to set aside all the zeros for nitrites and nitrates for the 1909
samples. During 1910 samples were again taken from the same localities
») Treadwell. Vol. L 1904. p. 340.
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190 F. L. Stevens and W. A. Withers,
and determinations of the N. E. N. I. P. in soil and N. I. P. in solution made
on these samples.
In 1910 we used a modification of the diphenylamine method by
Withers and K a y 1 ) which the authors found to show as little as one part
of nitrate and nitrite nitrogen in 35 millions of water, which is equivalent
to about 0.3 lbs in an acre of soil. When nitrates or nitrites were indicated
by the method the amounts were determined quantitatively — Nitrites by
the G r i e s 8 *) method, and Nitrates by the phenol disulphonic acid 3 )
method or the Tiemann Schulze 4 ) method.
Nitrification.
Comparison of Methods.
N. I. P. in S o i 1 with N. L P. i n solution. By examining
the table below (No. 1) we see that of the soils tested 67.9 per cent showed
N. I. P. in both soil and solution, 30.3 per cent showed N. I. P. only in soil
and 1.8 showed N. I. P. only in solution. The N. I. P. in soil was greater
than in solution in 94.6 percent of the samples and less in 5.4 per cent
of the samples. It is evident from these results that the changes which take
place in solution cannot be accepted as an index to the changes which take
place in the soil.
Table 1, showing comparison by different methods, calculated to per cents.
N.E. withN.I.P.
N. E. with N. I. P.
in Soil
N.I.P. in Soil with
N. I. P. in Solution
Both
Only
Both
Only
Both
Only
me-
one
me-
one
me-
one
thods
me¬
thod
Total
thods
me¬
thod
Total
thods
me¬
thod
Total
give
a test
gives
a test
give
a test
gives
a test
give
a test
gives
a test
N. E. greater.
5.3
0.0
5.3
33.3
17.6
60.8
_
_
N. I. P. greater.
49.1
43.8
02.9
—
—
—
64.3
30.3
94.6
N. I. P. in solution greater . .
—
—
—
0.0
36.1
36.1
3.6
1.8
5.4
Total.
54.4
43.8
98.2
33.3
62.6
85.9
67.9
32.1
100.0
Both methods give same result
0.0
1.8
1.8
1
Both methods give Zero . .
1.8
12.3
0
100.0
100.0
100.0
N. E. w i t h N. I. P. i n solution. Of the soils tested 35.1 per
cent showed both N. E. and N. I. P. in solution, 17.5 per cent showed only
N. E., 35.1 per cent showed only N. I. P. in solution, and 12.3 per cent
did not show nitrification by either method. The N. E. was greater than
N. I. P. in solution in 50.8 per cent of the soils, was less in 35.1 per cent of the
soils and was equal in 1.8 per cent of the soils in which there was nitrific¬
ation by both methods and in 12.3 per cent of the soils in which there
was no nitrification by either method. It is evident from these results
that the changes which take place in solution cannot be accepted as an
index to the changes which take place in the soil.
*) Jo. Am. Chem. Soc. 33. 1911. p. 708.
2 ) Bull. 31. Bureau of Soils, U. S. Dept. Agr. p. 41.
3 ) Ibidem, p. 39.
4 ) Fresenius, Vol. I. 1909. p. 582; Treadwell, Vol. II. 1909. p. 360.
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191
N. E. w i t h N. I. P. Of the soils tested 54.4 per cent showed both N. E. and
N. I. P., 43.8 per cent showed only N. I. P. and 1.8 per cent showed no nitrifi¬
cation by either method. N. E. is greater than N. I. P. in 5.3 per cent of the
soils, is less in 92.9 per cent of the soils and is equal in 1.8 per cent of the
soils in which there is no nitrification by either method.
General. Every soil showed some nitrification by one or other of the
methods, thus proving that in every soil there were living nitrifying orga¬
nisms. Every method in one or more instances failed to show nitrification,
thus proving that no method which we used afforded satisfactory con¬
ditions for the activities of the complexes in all the soils, one method being
better suited to one complex, another to another complex, and that the fin¬
dings by one method could not be taken as indicating what would be the
findings by another method.
N. I. P. in solution was unsatisfactory in that the coefficients had a
very narrow range, and were all small. N. I. P. was unsatisfactory in that
its coefficients were all very large, but satisfactory to the extent that all soils
but one gave positive results. N. E. was unsatisfactory in that so many
of the coefficients were zero or less, but there is in its favor that fact that
the soil is used in its natural state without sterilization, and that as a rule
the coefficients are not excessively large.
The fact that 42.6 per cent of the soils failed to show nitrification by the
N. E. method when the conditions of temperature, moisture etc., were arranged
to be much more favorable to the activity of the nitrifying organisms, than
under ordinary field conditions, suggests that the plant is not so dependent
upon nitrates for its nitrogen as is generally supposed.
Variation in nitrification at different periods.
Some of the soils which we used during 1909 were again sampled during
1910, the samples being taken from the same fields and by the same sampler.
Some of these results are given in table 2.
Table 2, showing a Variation from Year to Year.
N. E.
1909
1910
N. I. P.
1909
1910
No. 5
5.5
6.5
No. 5
4.7
74.1
„ 35
29.7
—10.6
„ 35
5.2
87.7
„ 29
16.1
0.0
„ 42
6.0
50.6
„ 31
39.5
36.1
„ 57
30.5
73.6
„ 47
13.5
0.0
„ 61
35.9
74.6
„ 49
50.6
— 0.7
„ 65
60.2
85.3
„ 81
22.4
14.8
„ 66
4.5
46.0
Average
25.6
6.6
„ 67
„ 69
65.8
30.7
4.3
0.0
„ 75
35.1
6.2
„ 77
11.6
27.5
„ 78
3.3
3.9
„ 79
62.6
29.2
„ 80
43.1
82.6
Average
28.5
46.1
These results given in table 2 show a great difference between the re¬
sults for 1909 and 1910. Strange to say the average of the N. E. decreased
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192
F. L. Stevens and W. A. Withers,
from 1909 to 1910 and of N. L P. increased. Except in two cases the N. E.
and N. I. P. were made on samples from different fields.
Correlation between Fertility and Nitrification.
The following table No. 3 shows the relation between fertility and ni¬
trification in soils as determined by the different methods.
Table 3. Comparing nitrification by different methods.
Percentages of the pairs of good and poor soils nitrifying by different methods.
N. E.
© _
x *«- o •-
W clc-2
O c
Total'll
N. I. P.
Greater nitrification
by good soils . .
Poor soils ....
Greater nitrification
by total ....
Equal nitrification
in good & poor soils
Neither nitrifies . .
29.7
14.8
44.5
14.8
11.1
25.9
44.5
25.9
70.4
.0
29.6
65.4
30.8
96.2
©
o s
Total
3.8
.0
'N.I.P.in Solution
s|
Average
^ C
69.2
30.8
3.8
100.0
.0
.0
©
O £ 1
oc
Total 11 III
!o ■
3.8
3.8
1
7.6
57.7
3.9
.0
3.9
7.7
3.8
11.5
57.7
30.8
33.0
16.4
49.4
19.2
Total
7.5
3.7
11.2
1100.0
100.0 j
1 1
100.0 68.61
Table 4.
Showing summary of results by different methods.
XE
NIP
NIP in
Maximum coefficient
105,1
89,9
1,5
Average for good soils
8,7
44,7
0,6
Average for poor soils
5,0
34.8
0,6
Average for all soils tested
6,8
39,8
0,6
40.5
20.1
60.6
19.2
20.2
100.0
The results for different methods for good soils and for poor soils are
shown graphically by the accompanging cuts.
N. E.
Good soil.
Abs = N. E.
Ord = Number of soils.
Fig. 2.
X. E. Poor soil.
Abs = X. E.
Ord = Xumber of soils.
Fig. 3.
N. I. P. in volution and fertility. N. I. P. in solution
shows the least correlation between fertility and nitrification, the good and
the poor soils showing the same nitrification in 88.5 per cent of the pairs.
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193
The good soils gave greater nitrification than the poor in 7.7 per cent of the
pairs and less in the case of 3.8 per cent of the pairs. The average for the
good was the same as for the poor and the maximum was only 1.5.
N. I. P. a n d fertility. In the case of N. I. P. every soil showed
nitrification except one poor soil. The good soils gave better nitrification
than the poor in 69.2 per cent of the pairs and less in 30.8 per cent of the
pairs, an excess in favor of the good of 38.4 per cent.
N. I. P. in good soil.
Abs = N. I. P.
Ord = Number of soils.
Fig. 4.
N. I. P. in poor soil.
Abs = N. I. P.
Ord = Number of soils.
Fig. 5.
0-7
7-1.
1-1.5
N.I. P. in solution. Good soil.
Abs = N. I. P.
Ord= Number of solutions.
Fig. 6.
N.I.P. in solution. Poor soil.
Abs =N. I. P.
Ord=Numl)er of solutions.
Fig. 7.
In table 5 the difference of N. I. P. in favor of the good soils is stri¬
kingly shown (p. 194):
On the other hand in table 6 the difference of N. I. P. in favor of the
poor soils is more strikingly shown (p. 194):
The average N. I. P. for all the good soils was 44.7 per cent, of the poor
soils 34.8 per cent and of all soils 39.8 per cent. The excess of the average
of^the good over the poor soils was 9.9 per cent or 24.9 per cent of the average.
This method is good in that it usually shows nitrification. It is objectio¬
nable in that the average (39.8) represents the production of nitrate nitrogen
equivalent to the amount of 955.2 pounds for a month or 1965.6 for three
Zweite Abt. Bd. 34. 13
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F. L. Stevens and W. A. Withers,
months, which is greatly in excess of the possible amount in the field under
ordinary agricultural conditions.
Table 5.
Type
County
N. I
Good Soil
. p.
Poor Soil
Cecil clay
Iredell
41,1
4,5
99 99
Alamance
78,7
5,4
Cecil sandy loam
Granville
85,3
46,0
99 99 99
Iredell
27,5
3,9
Conowingo sandy loam
Caldwell
80,7
30,0
Norfolk coarse sandy loam
Wake
10,7
5,8
„ fine sand
Duplin
74,1
23,8
„ sand
Wayne
23,2
0,9
99 99
Cumberland
4,3
0,0
„ „ loam
Johnston
6,2
0,9
Porters sandy loam
Buncombe
30,4
5,0
99 99 99
Henderson
40,3
6,4
Portsmouth fine sandy loam
Perquimans
74,6
1,3
„ sand
Duplin
87,7
5,5
Toxaway sandy loam
Henderson
32,7
17,5
Average
46,5
10,5
Table 6.
Type
County
N. I
Good Soil
. p.
Poor Soil
Cecil sandy loam
Alamance
29,2
82,6
Meadow
Wake
18,7
87,5
Norfolk fine sandy loam
Pitt
22,9
76,0
„ very fine sandy loam
*»
11,3
28,7
Orangeburg fine sandy loam
Duplin
3,5
86,7
Portsmouth fine sandy loam
Chowan
23,2
80,5
Toxaway loam
Transylvania
20,4
52,8
Average
18,5
70,7
N. E. a n d fertility. The N. E. would probably be regarded po¬
pularly as the factor of most significance since it is at least an approximate
measure of the power of the soil to furnish nitrate nitrogen to the plants
that may grow upon it. How important this factor really is is not yet accu¬
rately known. It may be very important. In some instances it may be of
no significance.
It will be noted that seven rich soils showed N. E. ranging from 12.6
to 105.1 with an average of 32.3. These soils had an average corn yield of
36.4 bushels an acre. On the other hand eleven rich soils showed N. E. zero
or less than zero and had an average corn yield of 35.5 bushels an acre. I n
other words the rich soils with an N. E. of 32.3 had
about the same corn producing power as rich soils
which showed no N. E.
In table 7 the good soils exceeded the poor soils in nitrification (N. E.).
On the other hand in table 8 the good soils showed less nitrification
than the poor soils:
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Studies in Soil Bacteriology. V. 195
Table 7.
Type
County
N.
Good Soil
E.
Poor Soil
Cecil clay
Iredell
2.0
1.0
99 99
Alamance
36.1
11.7
Cecil sandy loam
Granville
2.2
0.1
99 99 99
Alamance
2.2
1.3
Conowingo sandy loam
Caldwell
105.1
0.1
Norfolk fine sand
Duplin
6.5
0.5
„ sandy loam
Johnston
12.6
0.0
Porters loam
Buncombe
21.1
— 0.8
„ sandy loam
99
14.8
4.9
Portsmouth fine sandy loam
Perquimans
9.9
0.0
Toxaway sandy loam
Henderson
17.1
10.2
Average
20.9
2.7
Table 8.
Type
County
N.
Good Soil
E.
Poor Soil
Iredell clay loam
Iredell
19.2
34.2
Meadow
Wake
2.2
13.3
Norfolk sand
Hertford
1.8
17.3
Orangeburg fine sandy loam
Duplin
0.0
3.5
Portsmouth very fine sandy loam
Chowan
— 0.7
38.8
Average
4.5
21.4
Considering all the soils examined the good soils gave bet¬
ter N. E. than the poor soils in 44.5 per cent of the
pairs and less in 25.9 per cent of the pairs, an excess
in favor of the good soils of 18.5 per cent. In 29.6 per cent of the
pairs, neither the good nor the poor soil showed
any nitrification. Of the pairs in which only one showed nitrifi¬
cation, it was the good soil in 14.8 per cent of the pairs and the poor soil
in 11.1 per cent of the pairs.
The average N. E. for all the soils was 6.8. For the good soils N. E.
averaged 8.7 and for the poor soils 5.0, an excess of 3.7 or 55.1 per cent of
the average N. E. in favor of the good soils.
That our zeros are not absolute zeros is to be expected. In the determi¬
nation of nitrites and nitrates in this paper we have not considered coeffi¬
cients less than 0.1. This would correspond to nitrates and nitrites equiva¬
lent to 2.4 pounds of nitrogen formed in an acre in one month, or 7.2 pounds
per acre (approximately 7.2 kilograms per hektare, in three months. Crops
require much more nitrogen than this, wheat 20 bu. per acre removes 35 lbs.;
corn 65 bu. per acre 75 lbs.; potatoes 150 bu. per acre 40 lbs. Oats 50 bu.
per acre 50 lbs. Barley 40 bu. per acre 40 lbs. 1 )
It therefore appears that the soils which we record as of no N. E. are
incapable of producing sufficient nitrate nitrogen to feed such crops, parti¬
cularly as all the nitrate nitrogen in the soil cannot in any case be available
for the plant.
1 ) Snyders Soils and Fertilizers, p. 129.
13*
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196
F. L. Stevens and W. A. Withers,
The soils recorded as having N. E. less than 0.4 (= 28.8 lbs. of nitrogen
per acre during three months) are also incapable of supplying enough ni¬
trate nitrogen to the soil for the crop.
On the other hand some of the soils of good N. E. both here reported
and previously reported have ample power to supply an abundance of ni¬
trate nitrogen. For example soil No. 39 with N. E. 105.1 would produce
during three months 7567 lbs. of nitrate nitrogen per acre, — an amount
so large as to be entirely beyond conception in practice.
A question of serious practical importance, therefore, is whether the
plants require nitrate nitrogen to supply their nitrogen needs or whether
some other forms of nitrogen will serve equally well.
The fact that so large a proportion as 42.6 per cent of the soils tested
by us showed no N. E. is a condition not usually expected in arable soils.
Scrutiny of the comparison of N. E. with N. I. P. in soil and in solution
shows that these factors do not run parallel; a fact that was postulated in
our earlier article 1 ).
The N. I. P. and the N. E. must be regarded as separate functions of
the soil which must be separately measured.
In general the N. I. P. was higher in the good than in the poor
soils. The average was 44.7 per cent for the good soils and 34.8 for the poor
soils. None of those which showed N. E. failed to show N. I. P. in soil and
17.5 per cent of those which showed N. E. failed to show N. I. P. in solution.
43.8 per cent of those with N. I. P. failed to show N. E. and 30.8 per cent
of those which showed N. I. P. failed to show N. I. P. in solution. 35.1 per
cent of those with N. I. P. in solution failed to show N. E. and 1.8 per cent
of those wihch showed N. I. P. in solution failed to show N. I. P. in soil.
The variations shown between N. I. P. in soil and N. I. P. in solution and
N. E. all go to show that a given complex of soil organisms will give diffe¬
rent records in different modes of test; soil favors some complexes, solution
favors others; one soil may favor one bacterial complex more than it favors
another complex. The results strongly support the use of soils rather than
solutions for soil study.
It is peculiar that the N. I. P. in soil should so often, 92.9 per cent of
the cases, exceed the N. E. though in only 35.1 per cent does the N. L P.
in solution exceed the N. E. This would indicate that the standard soil used
is superior to most of the samples examined as a medium for the growth
of the nitrifying complexes used and that soil is superior to solution in this
respect.
That nearly all soils showed N. I. P. in soil indicates that even though
the soils did not show N. E. the organisms necessary to nitrification were
present and that the responsibility for low N. E. rests rather with the soil
itself than with any deficiency in its bacterial flora.
Ammonification.
Regarding ammonification it is seen that considering all the samples
the A. E. ranges from 0.03 to 25.46 with the most of the samples giving an
A. E. of between 5 and 20. With the poor soils the A. E. was mainly from
5 to 20 and with the good soils it was the same. In other words there is no
apparent correlation between fertility and A. E.
! ) Stevens and Withers, Soil Bacteriology. III. (Centralbl. f. Bakter.
Abt. II. 1909. Bd. 25. p. 64.)
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197
Tabulating the soils of low A. E. for comparison with those of high A. E.
the following is obtained:
Table 9.
Of 11 soils of A. E. 5, 2 or 2.6% of the whole were poor.
>>11 » >> >> 9 ,, 11.8% ,, ,, )i i. good.
>> 28 ,, 99 99 15, 13 ,, 17.0% ,, ,, ,, ,, poor.
» 28 ,, ,, ,, 15, 11 ,, 14.4% ,, ,, ,, ,, good.
The detailed statement is shown in the following table:
Good
Number
Poor
A.
Total
E.
Good
Percentage
1 Poor
Total
25%+
1
0
1
1.3
0.0
1.3
20—25%
1
4
5
1.3
5.3
6.6
15—20%
9
9
18
11.8
11.9
23.7
10—15%
9
6
15
11.9
7.8
19.7
5—10%
10
16
26
13.2
21.0
34.2
0-5%
9
2 I
11
11.8
2.7
14.5
Total
39
37
76
51.3
48.7
100.0
Good
Number
Poor
| Total
Good
Percentage
Poor
5
1 Total
1
25%+
1
0
i
1.3
0.0
1.3
20%+
2
4
6
2.6
5.3
7.9
15%+
11
13
24
14.5
17.1
31.6
io%+
20
19
39
26.3
25.0
55.3
5%+
30
35
65
39.5
46.0
85.5
1%+
36
37
73
47.4
48.7
96.1
1
’5$
3
0
3
3.9
0.0 |
3.9
Total
39
37
76
i
I
100.0
Deficiency in A. E.
is rare in these soils,
3.8 per cent only, and
even where the soils are
low in A. E. the ferti¬
lity is not markedly af¬
fected, nor is there any
correlation of high fer¬
tility with high A. E.
In general the A. I.
P. in soil did not differ
strikingly from the A.
E. and practically the
same conclusions would
be drawn from exami¬
nation of either set of
results, though ammo-
nifications were generally somewhat higher in A. I. P. than in A. E. tests.
A summary of the results is shown in the following cuts:
1?-15 15-18
A. E.
Abs = A. E.
Ord = Number of soils.
Fig. 8.
&-a
Good soil.
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198
F. L. Stevens and W. A. Withers,
General Discussion.
It is clearly evident that the soils examined which included enough
samples to be quite representative in this State showed a remarkably low
nitrifying power as compared with soils examined and reported by others.
The significance of this low nitrification as regards fertility is not known.
It has long been believed that nitrate nitrogen is the form of nitrogen most
acceptable to plants and in
many text books it is even
stated that the nitrate is
practically the only form in
which nitrogen is utilized by
the plant.
These views are illustra¬
ted in the following quota¬
tions from standard works:
“Taking the effectiveness
of nitrate soda as 100, that
of sulphate of ammonia was
90.” 1 )
“The nitrates are the chief
source of the nitrogen supply
of green plants.” 2 )
“The nitrifying bacteria
then oxidising the ammonia
and supplying the plant with
nitrates according to its re¬
quirements.” 3 )
16-21 21-24
Poor soil.
Abs = A. E.
Ord = Number of soils.
Fig. 9.
“The average relative availibility of Ammonium Sulphate was 69.7 on
all crops for the ten year period 1898—1907 (taking that of sodium nitrate
as 100). 4 )
9-12 12-15 15 - 16 18-21 * 1-24 24-27 27-30 30*33
A. I. P. in good soil.
Abs = A. I. P.
Ord = Number of soils.
Fig. 10.
6-12 ' 12-15 ' 15-18 16-21 ' 21*24 24*27 ' 27-30 ' 30*33
A. I. P. in poor soil.
Abs = A. I. P.
Ord = Number of soils.
Fig. 11.
In experiments carried on for 25 years to determine the relative effect
of different forms of nitrogen, including nitrate of soda and ammonium
*) S j o 11 e m a , B., De W i 1 d t and D e R u i j t e r , J. C., Verslag Land.
Ond. Rijks Nederlands. 1907.
2 ) Bergen and Davis, Principles of Botany, p. 233.
s ) Lefar, Franz, Technical Mycology. Engl. Ed. Y T ol. 1. p. 382.
4 ) Voohee8 t E. B. and L i p m a n, S. G., N. J. Sfca. Bui. 221.
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Studies in Soil Bacteriology. V.
199
sulphate it was found that during the first two periods each covering five
years sulphate of ammonia gave a slightly larger yield, during the last three
five year periods nitrate of soda gave larger yields. 1 )
“From the Rothamstead experiments it is found that nitrate of soda
affords the better source of nitrogen for wheat grass and mangolds, the
superiority amounting to about 10 per cent; but that for barley, potatoes,
and turnips, the two manures are of equal value, nitrogen for nitrogen.”
“In the experiments with barley covering a period of fifty years the
average of the first thirty years shows 5.6 per cent in favor of nitrates and
for the last twenty years an average of 0.8 per cent in favor of sulphate of
ammonia, when supplied in addition with superphosphates and potash. In
all the comparative tests when potash was omitted the odds were very much
in favor of nitrates.”
“For 1900, the twenty-fifth year of a comparative test with mangolds
the odds in favor of nitrates were 29.6 tons against 28.2. When used alone
nitrate soda for twenty seven years has an annual average to its credit of
4.25 tons.”
The average yields of wheat for twenty-two years with nitrates in a
complete fertilizer was 28.7 bu. Ammonia with complete fertilizer was
23.4 bu. 2 )
5-1? 12-15 15*ie 15-21 21-24 24-27 27-30
A. I. P. in solution. Good soil.
Abs = A. I P.
Ord = Number of solutions.
Fig. 12.
A. I. P. in solution. Poor soil.
Abs = A. I. P.
Ord = Number of solutions.
Fig. 13.
The average of Barley for 51 years with
Nitrate in a complete fertilizer was 43.5 bu.
Ammonia „ „ „ „ „ 42.1 „
The average of mangolds for 27 years with:
Nitrate in a complete fertilizer was 18.01 tons
Ammonia „ „ „ „ „ 14.86 „
“Many of the higher green plants prefer their nitrogenous food in the
form of nitrates. (Example, nitrate of soda, potassium nitrate, saltpetre.)
The fact that this nitrification is going on constantly in soil is of the utmost
importance, for while commercial nitrates are often applied to the soil, the
nitrates are easily washed from the soil by heavy rains.” 3 )
”As a fertilizer the special value of nitrate of soda lies in its nitrogen
being in a form (nitrate) immediately available as plant food. On the other
*) T h o s. F. Hunt, Penn. Sta. Bull. 90.
2 ) Hall, A. D., Fertilizers and manures 1908.
3 ) Atkinson, College Botany, p. 83.
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200
F. L. Stevens and W. A. Withers,
hand, ammonium sulphate and dried blood will only become available after
being acted upon by bacteria which convert their nitrogen into a form ab¬
sorbable by plants." 1 )
Vogel 2 ) found that the productivity of soils under his investigations
bore a direct relation to nitrifying energy.
The last author does not, however, accredit the large returns from any
crop when fed ammonia salts to the direct assimilation of the salt itself
but to the changing of the same to nitrate by nitrification,
which he claims may take place immediately and in enormous amounts.
The following quotation illustrates his views:
“This view, however, forgets that if the ammonium salts are to be fed
the plant that they must be nitrified. As a nitrogenous manure sulphate
of ammonia is practically as effective, nitrogen for nitrogen, as nitrate of
soda: it is also to all intents and purposes as rapid in its action, because
the process of nitrification, which generally precedes the
utilization of the ammonia by the plant, takes place very rapidly in sui¬
table soil.”
Hall cites the following from Woburn Station as proof. The addition
of lime making the conditions suitable for nitrification.
Barley
Minerals + Ammonium salts
„ + Nitrate of Soda
Bushels per Acre.
No Lame After Liming
1.8 23.9
24.7 —
“Sulphate of ammonia must first be nitrified before they cam be of
service to crope.” 3 )
“It is sufficient to emphasize the importance of the process of nitrifi¬
cation to the growing crop. So vital indeed, is the subject that successful
agriculture may be said to depend largely upon providing proper conditions
for rapid nitrification.” 4 * )
“Mention has repeatedly been made of the fact that the plant can make
use of the nitrogen only when it is present in the soil in the form of nitrates.
All the other materials must undergo the process of nitrification, and
have their nitrogen converted into nitrates before they can be used by
the crop.” 6 )
“The nitro-bacteria are of great importance in the economy of nature
by providing a continual supply of nitrates to the soil.” 8 )
“The conversion of the ammonia formed during the process of putri-
faction into the nitrates is a matter of greatest importance in soil fer¬
tility. A soil to encourage nitrification must, then, have suitable basis.
The question of soil fertility is, then, in its last analysis a bacteriological
problem.” 7 )
“The importance of nitrification will be understood when I say that
it is almost exclusively in the form of nitrates that all ordinary farm crops,
except legumes, take up their nitrogen.
1 ) Report of the Government Bureau of Microbiology for 1909. p. 133. New
South Wales.
2 ) Vogel, Mitt. d. Kais. Wilh. Instit. f. Landw. in Broml>erg. Bd. 2. p. 419.
*) Percival. John, Agricult. Bacteriology, p. 765.
4 ) Vivian Alfred, First Principles of Soil Fertility. 1909. p. 23.
s ) Vivian, Alfred, First Principles of Soil Fertility. 1909. p. 193.—194.
*) Pfeffer, Physiology of Plants. Engl. Ed. 1. 1900. p. 361.
’) Frost and Mac Campbell, General Bacteriology. 1910. p. 288.
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Studies in Soil Bacteriology. V.
201
“I cannot here give the details of my researches, but I think my ex¬
periments have proved conclusively that not only are the nitrifying bacteria
present in abundance, but they are in a state of great activity, and I have
been forced to the conclusion that, with the higher temperature in the Trans¬
vaal, nitrification proceeds much more rapidly here than in temperate
countries.”
“I examined some soils which had been kept in “an air-dry” state in
tightly-corked bottles in our laboratories for over five years, and in every
case the organisms were found to be present.”
“In only two soils in the whole course of my experiments did I fail to
find the bacteria in abundance. Both of these were “vlei” soils, which had
probably been in a water-logged state for years, and which contained too
much organic matter, and too little lime to promote nitrification.” 1 )
Numerous investigations during recent years have been conducted to
determine whether other forms of nitrogen than the nitrate can be used
by plants. Typifying these are the following quotations:
“The recent comprehensive researches of P i t s c h and Maze have
conclusively proved that the nutritive value of ammonia must not be en¬
tirely denied; in the majority of green plants it is second only to nitric acid
in value. In the case of some plants, particularly maize and other Graminal,
ammonia is by no means of inferior value to nitric acid. Similar results were
obtained in cultures of Brassica and species of Allium. Forest
trees also must be dependant on ammonia since nitrates are seldom present
in woodland soils. So far as we know at present it is quite certain that in
addition to plants which definitely prefer nitric acid, there are others which
get on just as well or even better with ammonia.”*)
“Muntz, of the Agricultural Institute of Paris, has demonstrated
the falsity of this view (that plants utilize ammonia only after its oxidation
and transformation to nitrates). He grew plants in a soil deprived of nitrates
by prolonged leaching and freed from nitrifying ferments by the action of
heat. He also took special precautions to prevent the introduction of these
ferments during the course of the experiment. The plants were enclosed
in glass vessels, and the air supplied to them was conducted through gly¬
cerin in order to remove all dust which might carry in the nitrifying germs.” 3 )
Basing his results on a large number of experiments on paddy rice both
in paddy rice soils and upland soils M. Nagaoka makes the following
conclusions:
“It was sufficiently proved in all of the trials, that paddy plants
cannot utilize nitric nitrogen as well as ammoniacal nitrogen.”
“As to the relative value of the nitric and ammoniacal nitrogen upon
the paddy rice plant J u n c u s and Arrowhead it is seen that for one
hundred of the ammoniacal nitrogen the nitric nitrogen had the following
value:
With paddy rice 40
„ Juncus 37
„ Arrowhead 33”.
') Watt, Robert C., Notes from the Chemical Laboratories. Nitrification
in Transvaal Soils.
*) J o s t, Ludwig, Lectures on Plant Physiology. 1907. p. 135.
*) D e h e r a n, P. P., Nitrification in Arab. Soil. (Exp. Rec. Vol. 6. p. 354.)
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202
F. L. Stevens and W. A. Withers,
As to the possibility of the ammoniacal nitrogen being changed into
nitrates by the process of nitrification the author has the following to say:
“However, as a whole in all irrigated soils the so called process of nitrifi¬
cation does not generally take place.hence such con¬
ditions of soil might generally be supposed to be provided with ammoniacal
nitrogen alone.” 1 )
As evidence of this may be cited the relatively larger return from the
ammoniacal nitrogen under irrigated conditions than when not irrigated,
the latter supposedly being better suited to the process.
Very recently Hutchinson 2 ) and Miller of the Rothamsted-
Experiment Station, in a very carefully planned and executed experiment
have clearly demonstrated that wheat can utilize ammonia nitrogen when
all possibility of nitrification has been excluded.
From the results of Kriige. 3 ), showing a difference in different
crops as to the form in which they can utilize nitrogen, it would be extre¬
mely unsafe to extend Miller’s conclusion to any other crop than
wheat without experimental demonstration.
Wagner 4 ) has clearly shown that in field practice nitrate nitrogen
produces better yields than ammonia nitrogen.
In these and practically all similar experiments, however, the possi¬
bility of nitrification was not excluded and no note of the nitrifying power
of the soils was made. No conclusion can therefore be drawn as to whether
those plants actually used the ammonia nitrogen or whether it was first
converted into nitrate nitrogen by nitrification.
Summarizing present knowledge upon this point, it may be said that
it has been definitely shown 1) that some plants can utilize ammonia ni¬
trogen. 2) that there is a difference between plants of different species as
to which is the most appropriate form of nitrogen. 3) That in field and pot
tests, nitrification not regarded, nitrate nitrogen usually gives larger returns
than ammonia nitrogen.
Two points upon which information is sorely needed are:
1. Knowledge of the form of nitrogen best adapted to each species of
crop plant.
2. Knowledge as to the necessity of nitrification preliminary to the
utilization of ammonia nitrogen by crop plants.
A series of experiments has now been in progress here some years which
it is hoped may throw light upon these questions.
In all cases, if any such exist, of crops which cannot use ammonia ni¬
trogen the ability of the soil to nitrify is essential to crop production. In
all cases of crops which can utilize nitrate nitrogen to appreciably better
advantage than ammonia nitrogen the ability to nitrify is of value since
it increases the return from all organic or ammonia nitrogen applied.
In either of the two above cases the increase of a low to a high N. E.
and especially the increase from no appreciable N. E. to an efficient N. E.
is an important desideratum.
*) Nagaoks, M., On the Behavior of the Rice Plant to Nitrates and Am¬
monium Salts. (Bull. Tokyo Coll, of Agric. Vol. 6. 1904.)
*) Hutchinson und Miller, Journ. Agric. Sc. III. 1909.
3 ) Kruger, W., Landw. Jahrb. 34. 1905. p. 761.
4 ) Wagner, P., Arb. d. Deutseh. Landw. Ges. H. 129. 1909. p. 207.
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Studies in Soil Bacteriology. V.
203
Increasing the N. E. of Soils.
The low N. E. of the soils examined may be referred to one of two reasons.
1. The absence of suitable organisms, i. e. low N. I. P.
2. Absence of suitable condition for the growth and functioning of the
nitrifying organisms, i. e. low N. C.
Whichever of these conditions actually obtains today it is reasonable
to assume that if a soil be made highly suitable to the growth of the nitri¬
fying organisms these organisms will eventually and naturally find their
way into that soil.
Kellerman and Robinson 1 ) have reported higher N. E. in
North Carolina soils than our own analyses show either when determined
by their method or ours. They were working with soils from fields bearing
crimson clover. Crimson clover in North Carolina stands for a high type
of farming and without further evidence it is fairly allowable to assume that
crimson clover fields in general are attended by good farmers and that the
fields are above the average in fertility. Their findings compared with ours,
therefore, substantiate the conclusion that the N. E. of soils can be in general
increased by good culture. Kellerman and Robinson attach
principal importance to legumes and especially to the presence of root tu¬
bercles in this connection. Scrutiny of our tables showe the following:
Relation of N. E. to Legume Crops and to Manure
Used.
Of 23 soils known to have had a legume growing on them during the
past three seasons 7 or 31.43 per cent showed N. E. 5 or 18 per cent showed
N. E. greater than 2.
Of 14 soils known to have had an application of manure during the past
three seasons 6 or 42.85 per cent showed N. E. 2 or 14 per cent showed N- E.
greater than 2.
52 on which no legume was reported 13 or 25 per cent showed N. E.
3 or 5.7 per cent showed N. E. greater than 2.
Of 59 on which no application of manure was reported 14 or 23.81 per
cent showed N. E. 6 or 10 per cent showed N. E. greater than 2.
It is seen that legume bearing soils do have higher N. E. than non le¬
gume bearing soils in the ratio of 31.43 to 25 or N. E. greater than 2 in the
ratio 18 to 5.7.
A similar fact appears regarding the use of stable manure.
Fields with stable manure show N. E. in 42.85 per cent of the cases
while fields with no stable manure show N. E. in only 23.81 per cent of the
cases of N. E. greater than 2 in 14 per cent as against 10 per cent.
It thus appears that these two factors, legumes and stable manure are
probably of approximately equal value in increasing N. E. The other fac¬
tors which enter into this question are yet but imperfectly known. Of the
inter-relations between the complex bacterial flora we cannot even hazard
a guess. Whether inoculation with suitable organisms of high nitrifying
power would aid in establishing a high N. E. and if so whether the N. E.
so attained would be permanent is unknown.
Experiments which have been under way here some two years upon
these last two points may aid in solving the question.
J ) Kellerman, K. F., Robinson, T. R., Science NS. 30. 1909. p. 414.
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204
J. C. Temple,
Naehdruck verboten.
The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora
of the Soil.
[Contribution from the Bacteriological Laboratory, Georgia Experiment
Station. ]
By J. C. Temple.
Introduction.
The excrement of animals constituted the earliest manure used by man,
and it continues to be the most important single source of fertilizer. It is
used in all countries of the world where agriculture is a leading pursuit. As
agriculture becomes more intensive, the greater becomes the need and de¬
mand for stable manure. Truckers and market gardners feel the need of
it so strongly that they are willing to buy and pay the freight on this bulky
material for thwo or three hundred miles.
Notwithstanding the antiquitiy and universality of the practice of
manuring with stall manure, there is no satisfactory explanation of its supe¬
riority over other manures. It is generally recognized that an application
of stable manure gives greater and more lasting benefits than would an equal
number of pounds of phosphorus, potash, and nitrogen applied in any other
form. Various explanations have been given for this well known fact.
There are four ways possible for manure to increase the fertility of the
soil. 1) By plant food introduced, this amounts to about ten pounds N, two
pounds P, and eight pounds K, per ton of manure. 2) By improved physical
condition. 3) By changes in bacterial flora and 4) by the destruction of toxic
substances. That the first two are of great importance is well known, but
the full benefit cannot be accounted for by these two alone. Very little is
known of the value of the last two possibilities. It is only in recent years
they have been recognized as possible factors in soil fertiliy problems. It
is with the third of these possibilities that this paper deals.
This work was outlined and submitted to the Director as an Adams
Fund project early in 1909. The outline of work as approved was as follows:
1. After an application of stable manure, determine the number of
bacteria in the manured soil as compared with the nonmanured. Follow
this for several months. Do the species that preponderate in the non-ma-
nured soil preponderate in the manured soil also.
2. Determine the effect upon the different groups of bacteria as indi¬
cated by their physiological activities, particularly by the production of
active nitrogen, i. e. ammonia, nitrites, and nitrates.
3. In case noticeable changes are observed in 1) and 2), try to find the
causes underlying these changes. Is it due to a change in the bacterial equi¬
librium brought about by the bacteria introduced with the manure or is
it a result of the addition of a fresh supply of readily fermentable material.
4. If on the completion of 1), 2), and 3), it appears that manure does
influence the soil activities to a marked degree, determine methods of hand¬
ling and applying manure to give the most favorable results.
The work as outlined above has been by no means completed, in fact
when it was outlined it was known to be a large enough field to require a
number of years to bring it to a satisfactory conclusion.
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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 205
Plan of work.
The soil to be used through an experiment was thoroughly mixed and
passed through a coarse screen to remove all stones and sticks. It was then
put into wooden boxes made of twelve inch boards buried to within 2 inches
of the top and with an area of one five thousandths of an acre. To one box
of soil nothing was added, to another manure at the rate of ten tons per acre.
The manure was thoroughly mixed with the soil when added and the soil was
worked over at each sampling. In sampling reasonable precaution was taken
to insure that soil was not carried from one box to another. It was not dee¬
med necessary to prevent contamination from the air, as this source of
error was small compared to others that were unavoidable. Samples were
taken on the day that the manure was added and at intervals of a week
for a period of five or six weeks and again in a month or two. Samples were
taken on the same day for counts of number of bacteria, for ammonifying
efficiency, nitrifying efficiency, and active nitrogen.
Number of Bacteria.
The Science of Bacteriology has not reached the point of efficiency
where it is able to fix a standard medium for the determination of the num¬
ber of bacteria in the soil; until that point is reached, each investigator feels
free to use such media as will give him the largest count with as great a
differentiation as practical. The early workers used gelatin, this gave way
to beef-peptone-agar, and later the beef-peptone-agar was superseded by
agar of various formulae. The gelatin was found impracticable because the
rapid liquifiers developed and destroyed the plate. The beef-peptone-agar
gave good differentiation, but was unsuited for making total counts as the
rapid spreading overgrew the slow developing ones. It will never be possible
to get a medium that will allow all of the bacteria present in a soil to de¬
velop on a single plate, their demand are to varied to be met in any pabu¬
lum but soil. It was the writer’s aim to use a medium that would allow the
development of the maximum number of aerobic colonies.
In the preliminary work, agar of varying composition and varying
degrees of acidity was tested to determine which would give the largest count.
The media found most favorable for a large count were:
Soil Extract Agar
Soil extract (made by adding 1000 c. water to 100 gram soil bringing
to a boil and filtering). 1000 ccm,
KH a P0 4 . 1 gram.
Peptone. 10 gram.
Agar-agar. 15 gram
and reaction made +.5.
A synthetic agar proposed by Lipman and Brown 1 ) consisting of:
Tap water.
Dextrose.
KH a P0 4 .
Magnesium sulphate
Potassium nitrate .
Agar-agar.
1000.00 ccm,
10.00 gram,
.50 gram,
.02 gram,
.05 gram,
20.00 gram
*) Lipman, J. G., and Brown, P. E., Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 25.
1909. p. 447.
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206
J. C. Temple,
and the following:
Tap water. 1000.00 ccm,
K a HP0 4 . 1.00 gram,
Peptone. 1.00 gram,
Agar-agar. 15.00 gram.
The last was found the most satisfactory, the reaction did not need
to be changed, spreaders were reduced to a minimum, and moulds did not
overgrow the plates as bad as they did with Lipmans agar.
The optimum reaction appears to be between neutral and (.5 ccm N
acid her 100 ccm). This is brought out in table 1.
Table 1.
Bacteria per
Soil 1
gram dry soil
Soil 1
Soil
extract
agar
+ 1.0
555,000
4,775,000
99
>»
99
+ 0,5
1,315,000
17,750,000
99
99
99
+ 0.0
2,010,000
17,200,000
99
99
99
— 0,5
240,000
—
Soil 3
Soil 4
Soil extract
agar
+ 1,0
2,160,000
2,045,000
99
99
99
+ 0,5
2,950,000
1,275,000
99
99
99
— 0,0
2,750,000
525,000
99
99
99
— 0,5
870,000
447,000
Soil 5
Soil 6
Soil
extract
agar
+ 1.0
925,000
1,825,000
99
99
99
+ 0.5
2,240,000
15,125,000
99
99
99
— 0,0
1,100,000
6,475,000
99
99
99
— 0,5
445,000
4,600,000
In making counts the following routine of work was adopted. The
sample to be analyzed was taken from the well mixed soil in box and passed
through a sieve, a two gram portion was weighed out and added to 200 ccm
of steril water in a 500 ccm bottle, the bottle stopped with a steril rubber
stopper and the bottle shaken 100 times. This gave a dilution of 1—100
(a correction for moisture in soil was made later), further dilutions of 1—
10,000 and 1—60,000 were made, for the soils that have been used these
have been satisfactory dilutions. 1 ccm of the above dilutions was put into
a steril petri dish and 8—10 ccm melted steril agar added. The plates were
then incubated for six days at 25 degrees C and then counted with the aid
of a good hand lens, all forms of growth being recorded as colonies. In all
cases duplicate weighings of soil were made and also duplicate plates of each
weighing thus giving four plates of each dilution for each soil analyzed.
The first soil studied was a Cecil sandy loam. It was newly cleared
and contained considerable organic matter. Its saturation capacity was
40%. Fresh cow manure (when the word manure is used hereafter in this
paper, the soild excreta without bedding is meant) at the rate of ten tons
per acre was added March 26th, 1909. The soil receiving no manure has
been designated as 326 and the one with manure as 326a. The results are
given in table 2.
Table 2 shows a large increase in number of bacteria for both soils, this
was probably due to the thorough cultivation that they received each week.
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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 207
The increase was much greater in soil 326a and was apparently the result
of the manure added.
Table 2.
Showing number of bacteria per gram of dry soil.
Date
Soil 326
no manure
Soil 326a
with manure
3/26/09
1,220,000
1,220,000
4/ 1/09
1,633,000
4,300,000
4/ 9/09
6,120,000
14,000,000
4/15/09
3,780,000
10,610,000
4/22/09
2,730,000
5,260,000
4/29/09
2,770,000
3,340,000
5/ 6/09
5,610,000
5,190,000
The second soil to be studied was a cecil clay soil, that had been in
peaches for a number of years, clean culture had been practiced and there
was a deficiency of organic matter in the soiL The saturation capacity of
this soil was 30%. Fresh cow manure, at the rate of ten tons per acre was
applied 5/7/09, this manure gave a count of 625,000,000 colonies per gram
of wet manure. Counts were made as shown in table 3.
Table 3.
Showing the number of bacteria per gram of dry soil.
Date
Soil 470
no manure
Soil 470a
with manure
5/ 9/09
2,227,000
2*227,000
5/13/09
3/780,000
6,000,000
5/20/09
6,540,000
13,600,000
5/27/09
6,750,000
11,690,000
6/ 5/09
7,700,000
24,200,000
6/10/09
3,630,000
6,590,000
6/17/09
4,270,000
6,330,000
8/12/09
3,800,000
7,850,000
The figures in table 3 show a large increase for both soils, but a much
greater one for the manured soil, the larger number of bacteria on June 10th
is probably due to the abundant supply of moisture in the soil for the four
days proceeding.
The third soil studied was from an old peach orchard that had become
quite depleted in fertility although it had yearly applications of commercial
fertilizers. In 1908 cowpeas were sown late in the season but they made
only a scant growth and furnished but little organic matter to be turned
under. This soil was a cecil sandy loam having a saturation capacity of
26 %.
Manure was applied at the usual rate 7/20/09 and the counts made
as shown in table 4.
The results shown in table 4 agree with those in tables 2 and 3. The
low counts obtained 8/10—8/24 were probably due to the fact that there
was very little rain fall in the month of August and the soil became very dry.
As the results of these experiments showed a large increase in the num¬
ber of bacteria in the manure boxes, it seemed advisable to try to find out
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208
J. C. Temple,
Table 4.
Showing the number of bacteria per gram of dry soil.
Date
Soil 642
□o manure
| Soil 642a
with manure
7/20/09
1,270,000
1,270,000
7/27/09
3,687,000
6,814,000
8/ 3/09
1,803,000
9,032,000
8/10/09
642,000
6,910,000
8/17/09
600,000
4,700,000
8/24/09
992,000
2,320,000
9/21/09
3,550.000
4,320,000
9/28/09
3,440,000
5,620,000
wehther this increase was due to the bacteria introduced with the manure
or to the increased fermentable material in the soil. To do this the plan of
the experiment was modified and a third box added for the fourth series.
In this box was put the same amount of manure as was added to the second
box but with the difference that it was sterilized by heating in the autoclave
for one hour. The soil used in this case was a stiff clay of fair fertility.
Its saturation capacity was 46%. The counts made are shown in table 5.
Table 5.
Showing the number of bacteria per gram of dry soil.
Date
Soil 884
no manure
Soil 884a
with manure
| Soil 884b
j sterilized manure
9/28/09
3,032,000
3,032,000
3,032,000
10/ 5/09 j
1,723,000
2,946,000
j 3,734,000
10/12/09 !
1.617,000 |
2,987,000
3,581,000
11/ 9/09
1.200,000 '
2,532,000
2,530,000
11/16/09
545,000 |
1,000,000
1 901,000
At no time during this experiment was there sufficient moisture in
the soil, and this fact may account for the low counts through out the ex¬
periment. There is nothing to indicate that the bacteria in the manure in¬
crease the number of bacteria in the soil.
The next series was carried on in the same way as the one previous
except that arrangements were made to water the boxes when rain was not
enough to supply the necessary amount. The soil used was from a field
considered too poor to cultivate, and had not been plowed for two or three
years. It contained sufficient plant food to support a fair stand of Japan
clover. Its saturation capacity was 30%. Fresh cow manure was added
at the usual rate 7/31/10. This manure gave a count of 19 million bacteria,
per gram of wet manure which was very low. The counts made are shown
in table 6.
Table 6 shows a considerable gain in number for both the soils which
received manure, but throughout the experiment soil 1283b gave the larger
counts. This would indicate that for this soil the dead part of manure is of
greater importance than the living. In one respect this^proved an abnormal
soil, in that 60—70% of the colonies developing on a plate consisted of a.
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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 209
white and a brown streptothrix, these are included in the figures given in
table 6.
Table 6.
Showing the number of bacteria per gram of dry soil.
Date
Soil 1283
no manure
Soil 1283a
with manure
Soil 1283b
sterilized manure
8/31/10
2,470,000
2,470,000
2,470,000
9/ 7/09
3,960,000
5,900,000
8,540,000
9/14/10
2,040,000
2,980,000
4,260,000
9/21/10
3,720,000
4,320,000
6,420,000
9/28/10
4,110,000
5,530,000
6,720,000
10/ 0/10
6,130,000
7,520,000
9,520,000
1/21/11
5,120,000
6,150,000
6,810,000
Another experiment, similar to the above, was carried out using a sandy
soil of moderate fertility, i. e. capable of producing 30—35 bushels of corn
per acre. It was deficient in organic matter although a crop of cowpeas had
been turned under the year before. Its saturation capacity was 20%. Fresh
cow manure was added to one box at the rate of ten tons per acre and the
same amount sterilized to another. The fresh manure gave a count of
154,000,000 colonies per gram of wet manure. The manure was applied
10/18/10. The counts made are given in table 7.
Table 7.
Showing the number of bacteria per gram of dry soil.
Date
Soil 1508
no manure
Soil 1508a
with manure
Soil 1508b
sterilized manure
10/18/10
3,060,000
3,060,000
3,060,000
10/25/11
4,330,000
5,760,000
8,210,000
11/ 1/10
3,320,000
6,320,000
8,290,000
11/ 8/10
4,800,000
11,960,000
9,460,000
11/15/10
2,840,000
6,160,000
3,360,000
11/22/10
3,880,000
5,650,000
6,710,000
11/29/10
3,700,000
5,400,000
7,220,000
1/31/11
3,570,000
4,000,000
4,980,000
As before, the manured soils show a large increase over the unmanured.
The soil receiving the sterilized manure gave the highest count except on
two days, indicating that for this soil also the increased solubility due to
heating more than off sets the advantage of having a large number of bac¬
teria introduced.
The next soil studied was a rather heavy loam in a fair state of culti¬
vation. It had been in a regular three year rotation of cotton, corn, oats
and cowpeas. In 1910 it was in cotton. No manure other than commercial
fertilizer had been applied for a number of years. Its saturation capacity
was 35%. Three boxes each with an area of 1/5000 of an acre were filled
with this soil. The box of soil to which nothing was to be added was de¬
signated 2070, the one receiving manure at rate of ten tons per acre 2070a,
and the one receiving sterilized manure at the same rate 2070b. Before the
addition of the manure, the soils gave a count of 5,190,000 colonies per gram
of dry soil. The unsterilized manure gave a count of 120,000,000 colonies
Zweite Abt. Bd. 34.
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210
J. C. Temple,
per gram of wet manure. The manure was applied 4/4/11. The following
counts were made in the usual manner as shown in table 8.
Table 8.
Colonies per gram of dry soil.
Date
Soil 2070
Soil 2070a
Soil 2070b
4/ 4/11
5,190,000
5,190,000
6,190,000
4/11/11
5,160,000
8,590,000
23,600,000
4/18/11
5,160,000
6,280,000
13,850,000
4/25/11
5,650,000
6,600,000
11,740,000
5/ 2/11
4,880,000
6,070,000
10,280,000
5/16/11
4,730,000
7,010,000
8,560,000
5/23/11
4,820,000
6,580,000
7,860,000
The same kind of results is obtained here as in the previous experi¬
ments, i. e. a gain in number of bacteria in the soil receiving the fresh ma¬
nure, but a much greater increase in the soil where the sterilized manure
was used.
In addition to the regularly planned experiments mentioned above,
samples were taken on three occasions from fertilizer plats in sweet potato
experiments. This soil is a Cecil clay loam in high state of cultivation. The
fertilizer experiments were started in 1908 and since then they have had
annual applications of their appropriate fertilizer.
Plat 1 stable manure,
Plat 4 sodium nitrate.
Plat 5 A complete fertilizer, PKN,
Plat 6 Nothing, check.
The following counts were made as shown in table 9.
Table 9.
Colonies per gram of dry soil.
Date
Plat 1
Plat 4
Plat 5
Plat 6
12/9/10
28,230,000
11,430,000
19,850,000
8,250,000
3/30/11
18,500,000
9,150,000
8,040,000
6,240,000
5/26/11
20,200,000
4,850,000
6,720,000
5,010,000
In each instance the plat receiving stable manure showed much the
highest count.
From the results, which are recorded in tables 2—9, it seems safe to
conclude that stable manure caused a large increase in the number of bac¬
teria in the soil It appears from tables 5—8, that this increase is due more
to the added fermentable material than to the bacteria added although the
number was very great. This does not admit of direct proof as there seems
no possible way of adding the bacteria without adding some manure, and
when the manure is added without the bacteria it may have been greatly
modified by the high temperature necessary for sterilization.
There was no noticeable difference in the character of the colonies the
developed on plates from non-manured and manured soils. So far as the
eye could tell, there is no greater difference than that on plates inoculated
with the same soil. No effort was made to determine this point by studying
the cultural characters of the organisms.
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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 211
An effort was made to determine the number of nitrite builders present
in soil 642 and 642a by making dilutions using smaller and smaller fractions
of gram of sod, as using 1/2, 1/10, 1/100, 1/500, 1/1000, 1/5,000, 1/10,000,
1/50,000, 1/100,000 g of soil and assuming 1 bacteria in the smallest di¬
lution that produced nitrite. By the method on 8/17/09 soil 642 gave
50 nitrite organisms per gram, and soil 642a 100,000; on 9/21/09 soil 642
gave 3000 and soil 642a gave 7500. That there were more nitrite orga¬
nisms in the manured soil than in the non-manured, is borne out by the rate
of nitrification in the two soils, see table 20.
The Effect of Stable Manure upon soil Bacteria as Indicated by the
Power to Transform Nitrogen.
The second of the outline called for investigations regarding the acti¬
vities of different groups of organism as measured by their products. A
change in the rate of nitrogen transformation was thought to be best indi¬
cator of a modified bacterial flora. Since stable manure acts much as a ni¬
trogenous fertilizer, it was presumed that a more rapid rate of active ni¬
trogen production would follow an application of stable manure. The results
of this work will be given in two parts, (1) ammonia production in six day
and (2) active nitrogen(the sum of nitrites, nitrates, and ammonia) pro¬
duction in four weeks.
Ammonia Production.
The rate at which organic nitrogen is changed to ammonia is one of the
oldest methods of measuring bacterial activities of the soil. The method
of using solutions and inoculating with small amounts of soil as adopted
by Remy 1 ) and his successors is too well known to need description here.
Stevens and Withers 8 ) have proposed to measure the rate of change
by adding the nitrogenous material to the soil, and after a given period of
incubation determining the ammonia formed. They extracted the soil
with water and distilled the ammonia from magnesium oxide. L i p m a n 4 )
has proceeded a little differently in that the soil is placed in a copper flask,
water and magnesium oxide added and the ammonia distilled off. The latter
method gives a higher rate of ammonia, but with some soils it is difficult
to prevent frothing and as comparable result rather than absolute production
were desired it was deemed advisable to use the extraction method.
Plan of Work.
The method used in this work was to thoroughly mix the soil, determine
the moisture content, and weigh out duplicate samples each containing 200 gs
of soil if dry. Tankage containing 120 mg of nitrogen was added to each
and thoroughly mixed with the soil. Water was then added to bring the
moisture content to half saturation. The soil was then put in 250 ccm wide
mouth bottles, plugged with cotton, and incubated at 25 degrees C for six
days. At the expiration of that period the soil was transferred to a large
mouthed liter bottle, enough water was added to bring the total amount
*) Fraps G. S., Texas Station; Bulletin. 106 pp 5.
J ) Remy, T. H., Centralbl. f. Bakter. Abt. it. Bd. 8. 1902. p. 657.
*) Stevens, F. L. und Withers, W. A., Centralbl. f. Bakter. Abt. II.
Bd. 23. 1909. p. 776.
4 ) Lip man , J. G., N. J. Station Kept. 1908. p. 113.
14*
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212
J. C. Temple,
of water to 500 ccm, also lg of copper sulphate 1 ), then the bottle was securely
stoppered and shaken at intervals of one half hourf or six hours. After stand¬
ing over night, the extract was clear and it was drawn off and the ammonia
distilled off with magnesium oxide in the usual manner.
The ammonifying efficiency 2 ) has been worked out simultaneously
with the bacterial counts. At the outset it was p anned to also determine
the ammonifying inoculating power (same as above) but it necessitated
more work than could well be done, so it was discontinued after the third
soil, the results for three soils are given.
Table 10.
Showing the ammonifying efficiency and ammonifying inoculating power of soils 326
and 326a.
Date
Ammonifying Efficiei cy
in mg of N 3 )
Soil 326 | Soil 326a
Ammonifying inoculating
power in mg of N
Soil 326 | Soil 326a
3/26/09.
43.27
—
_
4/ 1/09.
44.57
40.03
42,17
44,22
4/ 9/09.
42,17
46,89
47,00
47,74
4/15/09.
47.42
46.68
60.19
52.46
4/22/09.
45,45
49,10
52,29
53,87
4/29/09.
42,12
42,82
46,67
49,66
5/ 6/09.
42,72
43,80
—
—
Average
44,07
46,22
47,64
49,59
The results recorded in table 10 show the manured soil to have the
greater ammonifying efficiency and the greater inoculating power but the
difference is too small to justify any conclusions.
The next soil studied was the one designated 470 and when manured
470 a. A brief description is given on p. 206, and the counts of colonies
are given in table 3.
Table 11.
Showing the ammonifying efficiency and ammonifying inoculating power of soils 470
and 470 a.
Ammonifying efficiency
Ammonifying inoculating
Date
in mg of N
power in mg of N
Soil 470
Soil 470a
Soil 470
Soil 470a
5/ 9/09.
38.40
_
_
_
6/13/09.
41,09
44.40
40.36
41,06
6/20/09.
39,69
48,51
29,48
30,36
6/27/09.
53.63
56,64
44,64
46,89
6/ 6/09.
60,69
59,37
55,74
66,02
6/10/09.
49,42
52,79
50,26
54,72
6/17/09.
45.04
56,72
36,39
43,96
8/12/09.
60,52
61,77
—
—
Average
| 49,99
54,31 |
42,81
45,83
*) The copper sulphate served a double purpose. It stopped all fermentation and
changes due to organisms — and it served as a most effective soil flocculent. Of the
large number of soils used in the laboratory, not one has failed to give a clear solution
after standing over night if copper sulphate urenaed, while some of these were turbid
after a week when no copper sulphate was used.
*) S t e v e n s , F. L. und Withers, W. A., N. C. Station Repot. 1908—1909.
p. 144.
3 ) The amount of nitrogen in all tables was recovered from 200 g soil.
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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil 213
The manured soil excells the unmanured in both ammonifying efficiency
and ammonifying inoculating power, so great a difference cannot be explained
by experimental error, it must be due to the influence of the manure.
There is an unusual fluctuation from period to period. High ammonifying
efficiency is not always accompanied by high ammonifying inoculating power.
In table No. 12 is given the record for soils No. 642 and No. 642 a, which
are described on p. 207 and the bacteriological counts of which are given
in table No. 4. Soil No. 642 is the soil as it came from the field, 642 a after
having manure added.
Table 12.
Showing the ammonifying efficiency and ammonifying inoculating power of soils 642
and 642a.
Ammonifying efficiency
Ammonifying inoculating
Date
m mg
of N
power in mg of N
Soil 642
| Soil 642a
Soil 642
| Soil 642a
7/20/09
63,74
_
- - ,
_
7/27/09
60,37
66,33
67,42
60,03
8/ 3/09
66,68
63,07
66,72
66,44
8/10/09
63,04
62,79
69,10
56,86
8/17/09
63,32
60,96
62,93
66,88
8/24/09
68,08
63,18
64,68
63,74
9/21/09
49,14
61,81
37,77
39,17
9/28/09 _
46,16
62,60
30,76
44,08
Average
56,63
66,69
61,32
63,74
In the case of soil No. 642 the application of manure has decreased the
ammonifying efficiency slightly, and the ammonifying inoculating power
has been increased, but such small differences coupled with such wide weekly
variations do not permit any conclusions to be drawn.
In the next experiment, three boxes were used. To one box of soil was
added fresh manure and to another an equal amount of sterilized manure,
and these compared with the soil receiving nothing. The soil receiving nothing
was entered on the register as soil No. 884, the one receiving fresh manure
as No. 884 a, and the one receiving sterilized manure as No. 884 b. This soil
is described on p. 208, and the corresponding counts given in table No. 6.
The ammonifying efficiency is given in table No. 13.
Table 13.
Showing the ammonifying efficiency of soils 884, 884a, and 884b, expressed in mg of N.
Date
Soil 884
Soil 884a
Soil 884b
9/28/09
58,40
_
_
10/ 6/09
60,26
61,60
66,11
10/12/09
60,66
61,60
64,74
11/ 9/09
63,18
69,38
59,63
Average
68,03
58,16
69,79
This soil was not sampled enough times, but the tendency is for the
soil receiving the sterilized manure to show the highest ammonia production.
The next soil tested was a poor clay soil entered on the register as No.
1283, the soil receiving the fresh manure No. 1283 a, and the one getting
the sterilized manure No. 1283 b. The manure was added 8/31/10 and the
subsequent ammonia determinations are given in table No. 14.
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214
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Table 14.
Showing the ammonifying efficiency of soils 1283, 1283a, and 1283b expressed in mg of N.
Date
Soil 1283
Soil 1283a
Soil 1283b
8/31/10.
58,29
_
—
9/7/10.
44,22
63,53
48,78
9/14/10.
62,07
58,59
60,72
9/21/10.
60,99
67,39
62,50
9/2/810.
64,19
65,44
65,44
10/6/10.
50,68
47,92
62,90
1/24/11.
53,70
59,84
59,84
Average
| 55,97
62,12
58,36
Soil No. 1283 a shows the greatest ammonifying efficiency. It exceeds
No. 1283 b more than the latter exceeds No. 1283. The inference is that for
this soil the addition of food material in the manure increases bacterial act¬
ivity some but that the bacteria introduced increase it more.
The next soil to be considered was a sandy loam designated as No. 1508.
It is briefly described on page 209 and the counts of bacteria are given in
table No. 7. No. 1508 is the soil as it came from the field, No. 1508 a is the
soil receiving the raw manure and 1508 b the soil receiving the sterilized
manure. The results are given in table No. 15.
Table 15.
Showing the ammonifying efficiency of soils 1508, 1508a and 1508b expressed in mg of N.
Date
Soil 1508
Soil 1508a
Soil 1508b
10/18/10
—
—
68,97
74,24
74,43
11/ 1/10
65,87
72,78
71,10
11/ 8/10
68,79
73,36
75,86
11/15/10
76,52
82,48
79,85
11/22/10
75,82
77,22
11/29/10
71,75
74,24
1/31/10
68,27
74,76
74,76
Average
70,85
75,57
76^3
The ammonifying efficiency of this series was high throughout, ;the soil
from the box receiving sterilized manure averaged slightly higher than that
from the box with raw manure. The inference is that for soil No. 1508 the
food material in the manure is the important factor. p
The next series was started 4/4/11. This soil which is briefly described
on page 209 was designated as No. 2070, the soil in box which received raw
manure was No. 2070a, and the one receiving sterilized manure as No. 2070b.
The counts of colonies are given in table No. 8. The ammonia determinations
are given in table No. 16.
Table 16.
Showing the ammonifying efficiency of soils 2070,2070a and 2070b, expressed in mg of N.
Date
Soil 2070
Soil 2070a
Soil 2070b
4/ 4/11
65,98
—
—
4/11/11
62,15
62,65
61,42
4/18/11
64,59
68,34
69,67
4/25/11
66,33
71,85
71,07
6/12/11
68,09
70,50
70,72
5/ 6/11
64,70
68,91
65,81
5/23/11
63,49
65,45
63,35
Average
63,05 |
67,95
67,01
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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 215
Soil No. 2070a gives the highest ammonifying efficiency, this is closely
followed by soil No. 2070 b. The influence to be drawn is that for soil No.
2070 manure increases the ammonia production, but that nearly as large
an increase can be obtained from the dead matter as from this matter plus
the germ life introduced.
In addition to the regularly planned series given in tables 10—15, samples
of soil were taken from four fertilizer plats. These plats had been treated
as follows:
Plat 1. Planted to sweet potatoes three years, no fertilization but stable manure.
Plat 4. Planted to sweet potatoes three years, no fertilization but nitrate of soda.
Plat 5. Planted to sweet potatoes three years, received a complete commercial fertilizer.
Plat 6. Planted to sweet potatoes three years, not fertilized.
The counts of colonies are given in table Nr. 10 and a brief description
of the soil can be found on page 210. The amounts of ammonia produced
are given in table No. 17.
Table 17.
Showing the ammonifying efficiency of soils from plats 1, 4, 5 and 6,
expressed in mg of N
Date
Plat 1
| Plat 4
Plat 6
Plat 6
2/1 9/10
58.39
65.79
52.65
48.08
3/30/11
50.15
44.28
47.21
44.75
5/26/11
68.55
63.70
49.35
49.32
Average
57.03
{ 51.25
49.70
47.35
Soil from plat No. 1 shows the highest ammonifying efficiency.
With the exception of soil No. 642, all of the soils studied have shown
an increased ammonifying efficiency when manured. There is an increase
when either raw or sterilized manure is used. It seems safe to conclude that
the addition of cow manure to soil will in some degree increase the rate at
which organic nitrogen is decomposed.
If some organic substance other than tankage had been used as the
source of nitrogen, the figures might have been different, however in a few
cases samples of soil containing cotton seed meal were incubated simultane¬
ously with those containing tankage. In these cases the cotton seed meal
was decomposed less rapidly than the tankage, but the ratio between the
manured and unmanured soil was practically the same in each instance.
It would be interesting to know how much difference there would be if manure
from a different source were used.
The Influence of Manure upon Nitrification.
Another way of measuring the bacterial activities of the soil is to deter¬
mine the rate of nitrite and nitrate production. This phase of soil bacteriology
has been given more attention than any other single phase of the subject.
The exact relation of nitrification to soil fertility is not fully known. It is
generally thought to be a desirable process and while it cannot be considered
an essential, it seems true that fertile soils are ones that admit of relatively
rapid nitrification, possibly nitrification is rapid because the soil is fertile.
Whatever may be the importance of nitrification, it seemed advisable to
use it as one of the means to determine changes brought about by manuring.
The rate of nitrification or nitrifying efficiency for tankage and amraon-
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216
J. C. Temple,
ium sulphate was determined for each soil studied. When tankage was used
the ammonia present was also determined, and the ammonia, nitrite and
nitrate added together and reported as active nitrogen.
Method.
The soil to be tested was thoroughly mixed, a sample taken and moisture
determined, and samples equal to 200 grams of dry soil weighed out in dupli¬
cate. To each sample of soil was added nitrogenous material, either tankage
or ammonium sulphate, containing 120 milligrams of nitrogen. The nitro¬
genous material was then thoroughly mixed with the soil, and then enough
water added to make the soil one half saturated. The soil was then put in
large mouthed bottles of 250 cc capacity, plugged with cotton and incubated
at 25 degrees C for four weeks. If a pan or dish of water was kept in the in¬
cubator, the samples dried out but little in four weeks.
As the end of incubation period, the soil was transferred to large mouthed
one liter bottles, enough water added to make the total water content 500 cc,
1 g of copper sulphate was added to each bottle 1 ) and then the bottle tightly
stoppered and shaken at intervals of half an hour for six hours. The bottles
were allowed to stand over night and the clear liquid was then drawn off
and the nitrites and nitrites determined colometrically as directed in BuL
No. 31 Bureau of Soils. As the solution was colored by the copper sulphate
this had to be removed. It was easily done by adding magnesium oxide,
warming, and filtering, by this means a clear solution was readily obtained
from all soils examined in this laboratory.
In the early part of the work, not enough samples were taken to give
conclusive results, but they will be given to show the general agreement
of results.
Soi s No. 326 and No. 326 a are described on page 206, No. 326 is the
soil as it came from the field and No. 326 a is the same with the addition
of manure. Only two series of determinations were made, one using tan¬
kage and one using ammonium sulphate, the results are given below in table
No. 18.
Table 18.
Nitrogen
326a
Using tankage
4/21/09 | .00 | .00 | 39.23 | 44.22 | 60.16 | 67.11
Using ammonium sulphate
4/28/09 | .00 | .00 ; 16.20 | 20.42 | |
This shows an increase in nitrification and in active nitrogen production
for the manured soil.
The next soil studied was the one designated 470 and 470 a, No. 470
being the unmanured part and No. 470 a the part receiving manure. A brief
description of this soil is given on page 207. Three sets of samples were made
using tankage, and one using ammonium sulphate. The results are given
in table No. 19.
*) The copper sulphate was added for two reasons, ist as an antiseptic to stop all
bacterial activities and 2 nd to floculate the soil so as to get a clear solution.
Date
m. g. on N as N0 2
326 I 326a
m. g. of N as N0 3
326 I 326a
m. g. active
326 I
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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 217
Table 19.
Bate
m. g. N
470 |
as NO,
470a
m. g. N
470
as NO,
470a
m. g. active nitrogen
470 | 470a
Using tankage
6/ 5/09
1 - 02 1
.05
44.97
50.13
70.99
61.32
6/17/09
! .00 1
.03
33.77
49.53
68.90
60.26 •
8/12/09
! -00 1
.06
24.85
58.05
70.20
61.47
Using ammonium sulphate
6/10/09 |
1 .05 |
.10
| 10.16
| 18.40
1
1
In this case the manured soil No. 470 a shows a greater nitrifying effi¬
ciency than the unmanured No. 470. Soil No. 470 shows the more rapid pro¬
duction of active nitrogen, or rather the large accumulation of active nitrogen,
for the amount of active nitrogen recovered from No. 470 a is no larger than
the amount of ammonia recovered in six days (see table Nr. 11).
The next soil studied was the one designated No. 642 and its manured
part No. 642 a. This soil is described on page 207. The manure was added
7/20/09. Four sets of samples using tankage and one using ammonium
sulphate were made. The results are shown on table No. 20.
Table 20.
Bate
m. g. N
as N0 2
m. g. N
as N0 3
m. g. active nitrogen
642
642a
642
642a
642
642a
From tankage
7/26/09
.00
.00
4.62
33.42
66.54
73.43
8/24/09
.00
.00
7.16
21.64
70.06
54.47
8/10/09
.05
.04
29.76
48.48
65.50
49.60
9/21/09
.00 |
.00
34.96
37.35
81.71
63.20
7/26/09
.00
For ammonium sulphate
.00 I 3.60 I 54.89
The manured soil is very much superior to the nonmanured soil in its
ability to nitrify both tankage and ammonium sulphate, but there is a greater
amount of active nitrogen accumulated in the samples of non-manured soil.
The soil used in the next series is described on page 208. The non¬
manured portion is designated No. 884, the portion receiving raw manure
No. 884 a, and the portion with sterilized manure No. 884 b. Manure was
added to both boxes 9/28/09. Two sets of samples were set up using tank¬
age and one with ammonium sulphate. The results are given in table No. 21.
Table 21.
Bate
m. {
884
£. N as
884a
NO,
884b
m. {
884
%. N as
884a
NO,
884b
m. g. i
884
active nitrogen
884a | 884b
10/19/09
11/16/09
.00
.00
.00
.00
1
.00
.00
from tar
37.06
24.29
lkage
44.92 1
30.85
48.79
29.20
73.92
67.49
72.30 73.22
68.20 65.14
From ammonium sulphate
10/19/09 | .00 | .00 | .00 | 6.00 | 10.08 | 7.60 |
There is no great difference here one way or the other, in one case the
most nitrate is produced by the soil with sterilized manure, on the other
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218
J. C. Temple,
date No. 884 b produced almost asmuch as 884 a, so it seems safe to say
that the bacteria introduced with the manure do not increase the nitri¬
fying efficiency of soil No. 884, when tankage is the source of nitrogen, when
ammonium sulphate is used there is a small gain from the use of raw manure,
but as only one set of samples was set uf it means but little.
The next soil to be tested was designated No. 1283, the part receiving
raw manure No. 1283 a, and that receiving sterilized manure No. 1283 b.
A brief description of this soil is given on page 208. The manure was added
8/31/10, and the nitrifying efficiency determined as shown in table No. 22.
Table 22.
Date
m. g. X as N0 2
, m. g. N as !
N0 3
m. g. active nitrogen
1283
1283a
1283b 1
i
1283
1283a
1283b
1283
1283a
1283b
.9/ 7/10
.00
4.93
1.46
20.72
14.67
18.14
69.18
55.84
69.58
9/21/10
.00
4.41
.00
20.69
12.67
23.28
65.62
60.42
69.61
10/ 6/10
.00
3.54
.00
27.56
16.42
28.66
75.99
74.36
76.04
1/21/11
.01
.07
.07
27.73
30.08
31.33
77.40
77.13
78.37
9/14/10
9/28/10
From ammonium sulphate
.00
.00
.00
7.86
9.58
7.52
.00
.00
.00
6.97
6.47
6.12
When tankage is used the manured soil Nr. 1283 a shows the poorest
nitrification, there is but little difference between the unmanured and the
one with steril manure. When ammonium sulphate was used No. 1283 a
showed the highest nitrification but the difference was very small. No. 1283 b
produced the most active nitrogen, this was closely followed by No. 1283.
Apparently the bacteria introduced with the manure were deleterious, but
just show is hard to explain, for taking the ammonia production in six days
(see table No. 14) soil No. 1283a is the most efficient. It looks as if the ammonia
must have been transformed to albuminoid nitrogen or to nitrogen gas.
Four months after the application of the manure the normal amount of
active nitrogen could accumulate in No. 1283 a.
The next soil tested was entered on the register as No. 1508, the soil
in box to which raw manure was added 1508 a, and the one receiving steril
manure No. 1508 b. A description of this soil can be found on page 209. The
manure was added 10/18/10. i
as shown in table No. 23.
Sampies were
Table 23.
taken,
set up,
and analyzed
1
Date
mg N as NO*
mg N as N0 3
mg active nitrogen
1508
1508a |
1508b
1508 |
1508a |
1508b
1508 |
1508a
1508b
From tankage
10/25/10
' .34
10.66
.83
i .37
2.17
.55
70.56 |
71.40
73.33
11/ 8/10
.05
3.00
.12
.35
3.35
.46
69.90
68.12
70.08
11/22/10
.03 |
1.40
.18
.29
11.82
.22
73.03
78.46
73.41
12/ 6/10
.05 !
19.36
.10
.06
1.58
.06
73.77
84.41
72.46
1/31/11
.38
12.95
1.76
.59
1.63
.66
70.81
74.60
72.27
From
ammonium sulphate
11/ 1/10
.00 I
.00
.00
1.84
2.23
1.67
11/15/10
.00
.00
.00
1.37
2.58
2.47
12/ 6/10
.00
.00
.00
.42
.45
.35
The effect of the manure is very noticeable on this soil. The amount
of nitrification was very small in the unmanured soil, and while it was not
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The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 219
large in the manured soil it was from fifteen to one hundred and eighty five
times as large as that in the unmanured soil. The sterilized manure caused
a slight increase but nothing like so great as that caused by the raw manure.
When ammonium sulphate was the source of nitrogen the influence of the
manure was not near so marked.
A larger amount of active nitrogen accumulated in the manured soil
Nr. 1508 a than in either of the others.
Another soil worked with was designated Nr. 2070, of which a brief
description can be found on page 209. The box with soil and raw manure
was numbered No. 2070 a and the one with sterile manure No. 2070 b. The
manure was applied 4/4/11. The following samples were set up, incubated
and analyzed as shown in table No. 24
Table No. 24 shows that both the sterilized and unsterilized manure
cause an increase in nitrifying efficiency, but that the sterilized manure
is more effective. Both manured soils exceed the unmanured in production
of active nitrogen also, and again the soil receiving the sterilized manure
ranks ahead of the one getting raw manure. It seems for this soil that the dead
part of the manure is more effective in producing bacterial changes than
the bacteria introduced.
Table 24.
mg of N as N0 2
mg of N as N0 3
mg of active nitrogen
2070 ] 2070a | 2070b
2070 | 2070a | 2070b
2070 | 2070a | 2070b
From tankage
4/11/11
.01
.02
.01
18.84
27.07
34.47
81.70
88.31
89.53
4/18/11
.02
.01
.02
13.32
27.13
32.93
74.24
85.87
86.83
4/25/11
.01
.01
.01
17.25
22.14
22.90
78.67
83.91
82.83
5/ 2/11
.05
.02
.02
28.94
30.07
38.86
85.34
87.49
90.50
5/16/11
.01
.01
.01
27.87
34.03
36.17
81.78
84.26
81.78
5/23/11
.01
.01
.01
27.34
35.70
41.26
76.00
83.83
84.84
From i
ammonium sulphate
4/11/11
.01
.00
.01
3.62
5.53
6.19
1
4/18/11
.01
.01
.01
3.86
5.15
5.85
4/25/11
.01
.01
.01
3.12
4.85
5.42
5/ 2/11
.00
.01
.01
5.57
7.26
8.56
5/16/11
.01
.01
.01
5.59
7.44
7.38
5/23/11
.01
.01
.01
5.83
6.94
9.44
In addition to the soils in boxes, samples of soil were taken from four
fertilizer plats where sweet potatoes had been grown for three years. Plat
No. 1 had received an annual application of stable manure, plat No. 4 nitrate
of soda, plat No. 5 a complete fertilizer (NPK), and plat No. 6 was a check
plat. Samples were taken on only three occasions, the results of these determ¬
inations are given in table No. 25.
The soil from plat No. 1 produced the largest amount of nitrate and
active nitrogen in every instance.
Of the eight soils reportel on seven showed a marked increase in nitrif¬
ying efficiency where manure was added. In some cases it appears that it
is the dead material of the manure that causes the increase. In others, not¬
ably in soil Nr. 1508 a, the bacteria seem to play the important part. To
determine whether or not the organisms causing nitrification are actually
carried in the manure the following series of samples was set up in the usual
way, using soil No. 1508 and tankage:
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Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
220
J. C. Temple,
Table 26.
Date
plat 1 1
mg N <
| plat 4
is NOj
plat 5 |
plat 0
plat 1
mg N i
| plat 4
ELS N0 3
plat 5
plat 6
12 / 9/10
.00
.00
.00
, .00
44.21
19.84
17.66
10.42
3/30/11
.02
.02
.02
! .02
50.95
19.40
29.96
20.23
5/26/11
.6
.08
.04
| .03
68.85
8.30
31.04
24.78
mg of active nitrogen
86.88
73.40
08.20
54.83
85.17
74.51
72.73
66.93
89.56
65.25
68.70
54.83
From ammonium sulphate
5/26/11
1 -06
1 -06 j
.10
i -° 4
| 46.72
| 14.10 |
| 26.54 1
| 22.0
Samples 1 and 2, soil 1608, tankage and two grams live manure.
Samples 3 and 4, soil 1508, tankage and two grams steril manure.
Samples 5 and 6 , steril soil 1508, tankage, and two grams live manure.
After incubating four weeks at 25 degrees C, the samples were extracted
in the usual way and the following amounts of nitrite, nitrate, and active
nitrogen recovered as shown table in No. 26. These results indicate that
Table 26.
mg. of N as NO*
mg. of N as N0 3
Total
nitrification
mg. of
active nitrogen
Sample 1
5.08
9.80
1 14.88
74.55
2
.08
14.59
14.59
74.34
Average
!
14.87
74.44
Sample 3
.76
.15
.91
73.22
„ 4
.91
.19
1.10
74.11
Average
1.00
73.66
Sample 5
.02
16.88
16.90
80.08
„ 6
.02
16.32
16.34
79.52
Average
16.62
79.80
the nitrification that took place was due almost wholly to the manure added,
without the live manure the amount of nitrification was very small, but when
the soil was sterilized and live manure added the amount of nitrification
was larger than when the bacteria in both soil and manure were at work.
It also shows that the bacteria conveyed by the manure were able to prod¬
uce ample ammonification.
Another series was set up using soil No. 1283. The series was as follows:
Sample 1, Soil 1283 and tankage
» 1* » 1283 ,, ,,
„ 3, „ 1283, tankage and 2 g of live manure
>» 4, ,, 1283, ,, „ 2 g ,, „ „
„ 5, „ 1283. „ „ 2 g „ steril manure
„ 6, „ 1283, „ „ 2 g „ „ „
„ 7, Sterile soil 1283, tankage and 2 g of live manure
n 8 , ,, ,, 1283, ,, 99 2 g „ 9 , „
After incubating four weeks at 25 degrees C, the samples were extracted
in the usual manner and the nitrites, nitrates and ammonia determined,
the results are shown in table No. 27.
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 221
Table 27.
mg. of N as NO,
mg. of N as NO,
active nitrogen
Sample 1
.00
28.13
78.87
„ 2
.00
27.32
76.08
Average
27.72
77.37
Sample 3
.00
39.72
82.19
„ 4
.00
38.80
80.92
Average
39.26
81.50
Sample 5
.00
29.62
74.45
ft 6
.00
27.87
70.69
Average
28.69
72.62
Sample 7
.00
26.66
66.16
„ 8
.00
24.60
63.21
Average
26.67
64.18
The effect of the live manure is very noticeable, it caused a fair amount
of nitrification when added to steril soil and when added to live soil there
was considerable increase. The sterilized manure apparently caused a slight
increase.
Another set of samples was set up using soil No. 1818, a sandy, light
soil, rather low in productivity, and which had previously proved to be very
low in nitrifying efficiency. The series was as follows:
[Samples 1 and 2, soil 1818 and tankage.
Samples 3 and 4, soil 1818 and tankage, inoculated with nitrit and nitrate buil¬
ding bacteria.
Samples 5 and 0, soil 1818, tankage and 2 g of live manure.
Samples 7 and 8, soil 1818, tankage and 2 g of sterile manure.
Samples 9 and 10, soil 1818, tankage and 2 g of live manure.
Samples 11 and 12, soil 1818 and ammonium sulphate.
Samples 13 and 14, soil 1818 and ammonium sulphate, inoculated with nitrite and
nitrate building bacteria.
Samples 15 and 16, soil 1818, ammonium sulphate and 2 g of live manure.
Samples 17 and 18, soil 1818, ammonium sulphate and 2 g of sterile manure.
Samples 19 and 20, soil 1818, ammonium sulphate and 2 g live manure.
After four weeks incubation at 25 degrees C, the samples were extracted
in the usual way and the nitrites, nitrates, and active nitrogen determined.
These results are given in table No. 28.
It can be seen from the above table, that when tankage is the source
of nitrogen, the bacteria in the soil can produce only .56 mg of nitrification
per 200 grams of soil, when the bacteria are supplied from pure cultures the
amount is increased to 11.70 mg, when the organisms are supplied by the
addition of manure the amount is increased to 18.99. This represents the
activity of bacteria originally present in the soil and of those introduced
with the manure. The bacteria added with the manure were able to pro¬
duce 18.52 mg of nitrites, an amount almost equal to that produced by the
combined activities of the bacteria of soil and manure. As evidence that
this increase was not due to a stimulation of those in the soil by the plant
food in the manure it will be noted that when sterile manure was added to
the soil the amout of nitrogen oxidized was only .44 mg.
When ammonium sulphate was the source of nitrogen the bacteria in
the soil could build up .55 mg of nitrite and nitrate nitrogen, when inoculated
with pure cultures of nitrate and nitrate building organisms the amount
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222
J. C. Temple,
was increased to 1.52 mg. Manure was not so effective in this case as only
1.29 mg of nitrogen was oxidized, exactly the same amount as was produced
by the soil organisms when steril manure was added. When manure was
added to sterile soil the nitrification amounted to only .29 mg.
Table 28.
mg. N as NOj mg. of X as X0 3
Total
nitrification
mg. of
active nitrogen
Sample 1
.01
.40
.41
59.33
„ 2
.30
.41
.71
59.63
Average
.56
59.48
Sample 3
9.46
2.68
12.14
60.22
„ 4
9.30
1.96
11.26
58.19
Average
11.70
59.20
Sample 5
15.25
4.52
19.77
77.68
„ 6
14.52
3.70
18.22
74.83
Average
18.99
76.25
Sample 7
.13
.35
.48
63.20
„ 8
.10
.30
.40
63.58
Average
.44
63.39
Sample 9
8.38
11.04
19.42
76.28
„ 10
9.67
7.95
17.62
77.99
Average
18.52
76.63
Sample 11
| .03
.46
.49
„ 12
| .02
.55
.57
Average
.53
Sample 13
.02
1.44
1.46
„ 14
.01
1.58
1.59
Average
1.52
Sample 15
.01
1.43
1.44
„ 16
.01
1.13
1.14
Average
1.29
Sample 17
.04 1
1.05
1.09
„ 18
.05 1
1.44
1.49
Average
1.29
Sample 19
.02
.27
.29
„ 20
.04
.26
.30
!
Average
.29
As it seemed certain that the nitrifying organisms were conveyed by
the manure used to inoculate the soil used as shown in last three tables, an
effort was made to determine if most manures could be used to inoculate
soils. To this end five samples of manure were collected, three of cow manure
and two of horse manure. These were used to inoculate the following samples
of soil.
Sample 1 and 2, soil 1818 and tankage.
Samples 3 and 4, soil 1818, tankage and 2 grams cow manure 1.
Samples 5 and 6, soil 1818, tankage and 2 grams cow manure 2.
Samples 7 and 8, soil 1818, tankage and 2 grams cow manure 3.
Samples 9 and 10, soil 1818, tankage and 2 grams horse manure 1.
Samples 11 and 12, soil 1818, tankage and 2 grams horse manure 2.
These samples were set up, incubated four weeks at 25 degrees C, and
extracted in the usual way. The amounts of nitrite, and active nitrogen recov¬
ered are given in table No. 29.
In every case where manure was added to the soil there was a large
increase in nitrification. There can be no doubt that this increase was due
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Influence of Stall Manure upon the bacterial Flora of the Soil. 223
Table 29.
mg of N as NO a
mg of N as N0 3
Total
nitrification
mg of
active nitrogen
Sample 1
.33
.04
.37
50.48
2
.32
.05
.37
54.60
Average
.37
52.04
Sample 3
3.69
10.82
14.51
66.46
„ 4
4.52
12.53
17.05
76.37
Average
15.78
71.41
Sample 5
1.50
20.23
21.73
83.35
„ 6
.80
9.83
10.63 |
76.61
Average
16.18
80.23
Sample 7
6.45
9.95
15.40
74.66
„ 8
12.16
5.65
17.81
78.23
Average
16.60
76.44
Sample 9
1.38
9.76
| 10.14
71.86
„ 10
1.38
10.00
11.38
78.23
Average
10.71
75.04
Sample 11
4.52
9.72
14.24
76.72
„ 12
| 5.30
8.74
14.14 |
73.71
Average
1
i
14.19 |
| 75.21
to the introduction of nitrifying bacteria. Soil No. 1818 had persistently
refused to nitrify when no manure was added or when steril manure was
added but as can be seen from the above figures when fresh manure was
added nitrification went on normally.
As further evidence that the manure contained the nitrifying bacteria,
flasks of ammonium sulphate solution were inoculated with small bits of
manure. After two weeks every flask gave a strong reaction for nitrites,
showing that the nitrite builders were present. Similarly flasks of sodium
nitrite solution were inoculated with small bits of each manure. After two
weeks the nitrie had disappeared from the flasks inoculated with cow manure
Nr. 1 and Nr. 2 and horse manure Nr. 1, and they contained nitrate instead.
Conclusions.
From the results reported in this paper, it seems
safe to draw the following conclusions:
1. The addition of cow manure to the soil greatly
increases the number of bacteria in the soil and
that this increase continues over a considerable
period, sterilized manure causes a larger increase
in number than unsterilzed manure does.
2. The addition of cow manure causes an incre¬
ase in ammonifying efficiency of most soils, this
is true whether the manure which is added is steril¬
ized or unsterilized.
3. The addition of cow manure increase the
nitrifying efficiency of most soils. The adding of
sterilized manure may cause an increase, but the
greatest increase comes from the introduction of
the nitrifying bacteria which are present in the
manure.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
224
Greig-Smith,
N'achdruek verboten.
The Agricere and the Bacteriotoxins of the Soil. 1 )
[Bacteriological Laboratory of the Linnean Society of New South Wales.]
Dr. Greig-Smith, Sydney.
A year ago, I showed that soil contained a mixture of fatty substances
to which I gave the name, agricere. I believed that this was derived from
the „ether-soluble“ matter of vegetable remains. The original vegetable
matter of roots, stubble and organic manures may be considered as con¬
sisting of fatty and other organic matter. The latter decomposes compara¬
tively quickly with the result that the fatty matter ultimately covers and
impregnates the residual nitrogenous matter. Treatment with volatile anti¬
septics, which are also fat-solvents, dissolves the agricere which is either
carried towards the surface of the soil or is segregated upon the points and
angles of the individual soil particles. Experiments with solutions of agricere
showed that this segregation did occur. The existence of agricere in soils
has been confirmed for Schreiner and S h o r e y in America showed,
simultaneously with me, that soils contained fats and parrafin-like bodies.
I referred to them as the saponifiable and unsaponifiable portions of the
agricere. Schreiner and S h o r e y agree with me as to the probable
origin of the agricere but they do not suggest its role in the soil.
The behaviour of the volatile disinfectants in favouring bacterial and
then plant growth in soils has been claimed by Russell and Hutchinson
to be due to the destruction of the phagocytic protozoa but at the same time
they expressed the opinion that other agencies may also play a part. From
my experiments I believe that the chief reason for the increased bacterial
growth and consequent decomposition of nutritive matter, following the
antiseptic treatment, is caused by the removal of the fatty protective cove¬
ring from the soil particles.
As according to Russell and Golding, the phagocytic protozoa
are completely destroyed at 60°, it follows that soils which have been heated
to 65°—70° can contain none of these organisms. The behaviour of the volatile
disinfectants upon such pasteurised soils should therefore show their action
as fat-solvents. This behaviour is shown in the following experiments in which
the growth of the soil bacteria resulting from simply moistening the soil and
of B a c. p r o d i g i o s u s are indicated.
Bac. prodigiosus has been used in some of the experiments as
a test organism. It enables the soils to be seeded with a definite number of
bacteria which have no tendency to adhere in clumps and which can be readily
recognised: furthermore 20 hours is enough to show differences in the soils
under treatment: in other words it acts as a delicate indicator.
When the soil is wetted with a fat solvent, the bulk of the agricere is
carried to the surface as the solvent evaporates and as there must be a gradual
diminution of the deposited agricere from above downwards, we should
therefore expect the nutrients of the soil in the lower layers to be more acces¬
sible to bacteria than the upper. This was borne out by experiment.
It is impossible to show the action of the fat-solvents upon the agricere
of soils that have been heated on account of the natural toxins and the deve-
l ) The paper of which this is an abstract will appear in the Proceedings of the
Linnean Society for 1911. Part iv.
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Gck igle
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
The Agricere and the Bacteriotoxins of the Soil.
225
lopment of heat toxins. Furthermore any action that the phagocytic proto¬
zoa may have-is masked by the behaviour of these toxins. The following
is an example of the growth of Bac. prodigiosus in such soils.
Soil Bacteria in
0,0001 g. after
3 days at 28 0
Bac.
prodigiosus
10 cells became.
Good Soil, untreated
32
„ „ pasteurised
59
580
„ „ „ and treated
102
8,015
with chloroform.
Medium soil, untreated
—
52
„ „ pasteurised
20
185
,, ,, ,, and
53
31,750
treated with chloroform.
Soil Bacteria in
0,0001 g. after
8 days at 28° \ 5 days at 28°
Garden Soil, untreated
40
„ „ pasteurised
1280 : 1300
67 : 58
„ „ „ and treated with
1690
1020
chloroform.
„ „ pasteurised treated
1540
920
with chloroform vapour.
1
B a c.
prodigiosus
10 cells became.
Garden soil,
untreated
242
>> »>
>♦ »*
heated at 65°
11 11 M
to 67°
„ „ and
treated
with chloroform
1,700
9,880
91
») 11 11
11 19 11
»>
„ ether
4,900
19 11
11 11 11
99 99 11
»»
„ toluol
3,160
Soil bacteria in 0,0001 g.
Kind of soil
good
rich alluvial
garden garden
Solvent
carlxm
bisulphide
ether
chloroform
Incubation
5 days
6 days j
6 day8 j 20 days
Top Layer
Middle „
Bottom „
26
39
47
141
1 209
1 244
3,420 2,100
4,440 2,200
4,940 2,400
Good arable
soil
Bac. prodigiosus, 10 cells became
TInfrftnf i 1 Treated with
Untreated /■iii t
Chloroform
Xot heated
Heated 1 hour at 105°
,, 2 hours at „
»» ^ ii ii ii i
15
43
16
0
785
30
1
0
Zwelte Abt Bd. 54. 15
Digitized by Gougle
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
226
Greig-Smith, Bacterial Slimes in Soil.
The results show a greater diffusibility of the nutrients and heat-toxins
in the tests which have been treated with chloroform.
The volatile disinfectants or fat-solvents have no action upon the toxins
of the soil as no toxin could be detected in the residues obtained from chloro¬
form and ether extracts of soils. Furthermore the increased growths of bac¬
teria following the chloroform treatment cannot be caused by traces of dis¬
infectant absorbed by the soil as in experimental work no accelerative action
could be determined by small amounts of chloroform. So far therefore as the
fat-solvent is concerned, it has no direct action upon the toxins or upon the
growth of bacteria.
It was noticed that a soil which was very toxic became normal after
heavy rains. In the belief that this was caused by the toxin being washed
down into the subsoil by the rain, an experimental portion (1000 g) of soil
was sprinkled with water until thoroughly wetted and it was then allowed
to dry. The top was separated from the bottom layer and both were
tested.
Bac. prodigiosu
s, 10 cells became
Field Soil
| Garden Soil
Top
1 36
29
Bottom
! 30
20
The growths of B a c. p r o d i g i o s u s in the top and bottom soils
show that the artificial rain had washed the toxin from the top into the
bottom layer.
Nachdruck verboten.
Bacterial Slimes in Soil. 1 )
[The Bacteriological Laboratory of the Linnean Society of New South Wales.]
By Dr. Greig-Smith, Sydney.
Many of the bacterial colonies that develop upon plates of saccharine
nutrient media, after sowing with dilute suspensions of soil, contain gum
or slime. Since the bacteria are actively forming slime at the moment of
their isolation, it is reasonable to expect that they were capable of producing
this characteristic product while in the soil and had been doing so at no very
distant date otherwise the slimeforming faculty would have been in abeyance.
With this assumption, we should expect to find bacterial slimes in soils if
the conditions had been such as to prevent their decomposition.
The slimy colonies contain various conditions of slime but the typical
carbohydrate is generally galactan. S ch r e i n e r and S h o r e y have
shown the presence of xylans in soil but galactans do not appear to have
been hitherto detected.
A rich brown orchard soil was treated in the autoclave at three atmo¬
spheres’ pressure for some time, filtered and precipitated with alcohol. The
solids of the precipitate and the filtrate were boiled with dilute acid and in
*) Proc. Linn, Soc. X. 8. Wales. 1911. Pt. 4.
Digitized by
Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Greig-Smith, The Determination of Rhizobia in the Soil.
227
both cases furfural was evolved and humic acids precipitated. The solutions
reduced F e h 1 i n g s solution and yielded osazones which were resolved
into glucosazone, galactosazone and another melting at 174°. Since these
were found in the solutions derived from the precipitate and filtrate, it is
probable that the autoclave treatment had partially hydrolysed the gum.
The combined products of hydrolysis from 400 g of soil contained 1.67 g
of volatile and organic matter, yielded 2.443 g of copper (equivalent to
1.26 g dextrose or galactose) and had a specific rotation of [a] D = -f 39.3°.
As this is much below the rotation of dextrose or galactose and as no levu-
lose was present, it is probable that the unknown sugar was laevorotatory.
The presence of galactose in the products of hydrolysis of the gum is
a strong indication that bacterial slimes are present in soils.
Nachdruck verboten.
The Determination of Rhizobia in the Soil.
[From the Bacteriological Laboratory of the Linnean Society of New South
Wales.]
By Dr. Greig-Smith, Sydney.
At the present time the chief agent in the fixation of free nitrogen by
the soil is supposed to be Azotobacter and the reasons for this
organism being given the premier place appear to be that it is found in
sod and that it is capable of fixing more nitrogen per unit of carbon than
any other bacterium. So far as they go, these reasons are good but it
has not been shown that Azotobacter is at least half as numerous
as the other recognised nitrogen gatherers in the soil. Until this is done,
Azotobacter ought not to occupy the position that it does. It is
unfortunate that no means have been devised for showing the extent to
which the various nitrogen-fixing organisms are present in the soil.
L 6 h n i s has given some figures but the numbers are small and it is
probable that in the fluid media which he used, the bacteria were crowded
out by other organisms.
I have made a considerable number of experiments with various
nutrients, etc. in order to obtain a medium sufficiently selective to enable
Rhizobia to be easily isolated and enumerated and the results have
shown that these organisms are so numerous in soils that there can be
little doubt but that they are the chief agents in the fixation of nitrogen
by the soil. Azotobacter was only found upon two occasions and
as it grew on the selective medium, there is the strong assumption that,
compared with Rhizobium, it is present in very small numbers.
As finally prepared, the medium consisted of:
Levulose. 2.0 grm.
Asparagin. 0.06 „
Sodium citrate ... 0.1 „
Potassium citrate . . 0.1 „
Agar . 2.0 „
Tap water.100 c. c.
This medium allows a free development of Rhizobia and hinders
the growth of the great majority of other bacteria and moulds. So much
16 *
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
228
Greig-Smith, The Determination of Rhizobia in the Soil.
is this the case that in many instances, plates have been obtained with
from 50 % to 86 % of the colonies consisting of R h i z o b i u m. The
other colonies generally consist of large bacteria of the s u b t i 1 i s type,
but the larger size and appearance under a low magnification render their
differentiation easy. The small white or punctiform, somewhat stiff gummy
colonies of Rhizobia have a finely granular structure, smooth edge
and brown colour under a magnification of 100. Films show cells of varying
size according to the colony and generally have the irregular outline and
structure suggesting a sausage-skin stuffed, more or less, with marbles, and
although the y and y forms are rare, the exclamation mark (1), the
irregularly divided rod and the club-shaped forms were quite numerous.
When the diagnosis was in the least way doubtful, confirmation was
obtained by growth upon other media.
The reaction of the medium should be faintly acid and as prepared
without any neutralisation, it generally has an acidity of + 1. But a
point of very great importance is that carbonate of soda must be added
when the plates are being prepared. Using a capillary pipette capable of
discharging 50 drops per c. c., the best results are obtained when three to
five drops of normal carbonate of soda are added to each 10 c. c. of
medium and let me emphasise the fact that it must be added when the
plates are being prepared. If added when the medium is being made and
not afterwards, no growth of Rhizobia will be obtained.
In one of the soils which I examined, the numbers of Rhizobia
ranged up to five and half millions per grm. of dry soil, although in the
average of my experiments, in which the conditions were frequently
adverse, the number came to one and three quarter millions. From the
individual experiments, the soil appeared to contain from three to five
millions, although a fresh sample of the same soil gave one and a half
millions.
In summarising the results of eleven experimental determinations, in
each of which all five soils were examined, and comparing the numbers
per grm. with the fertility numbers, it is seen that there is a parallel
between them.
In short, the numbers of Rhizobia are proportional to the fertility.
Number
Nature
Fertility:
Maximum
= 10
i
Average number
of Rhizobia
in 1 grm. of
dry Soil
Ratio of
Rhizo
b i a
1
A fairly rich alluvial soil ....
8
1,741,000
20
2
A virgin soil taken 20 yds. from
No 1.
88,000
i
3
A poor sandy soil, grew tares last
1. c. Season from infected seed .
2
167,000
2
4
Obtained 3 yds. from No. 3 also
grew tares but was not inoculated:
crop was not so good as No. 3.
2
0 J )
; o
5
Soil of experimental plots ....
5
796,000
9
Certain of the races of Rhizobia were picked out at random and
tested for nitrogen-fixing power. They were found to be capable of fixing
x ) Thia soil was subsequently found to be abnormally toxic.
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F. Theissen, Die Gattung Clypeolella v. Hohn.
229
from 3 to 5.6 mgr. of nitrogen per 100 c. c. of medium and as none of the
bacteria had ever been found to have denitrifying powers like Vibrio
denitrificans (Sewerin) which is morphologically similar, it may be
taken that the soil Rhizobia are identical with Rhi zo bi um
leguminosarum.
All media are more or less selective and it is difficult to say how many
bacteria are in a gram of soil, but if the number that are capable of
growing on ordinary nutrient agar are considered as being the total, it
has been found from the examination of a few soils, that the percentage
of Rhizobia varies from 0.4 to 6.75.
Nachdruck verboten.
Die Gattung Clypeolella v. Hflhn.
Von F. Theissen, S. J. (Innsbruck).
In den „Fragmenten zur Mykologie“, 10. Mitt. No. 478, hat v. H 6 h n e 1
eine neue Mikrothyriaceen-Gattung Clypeolella aufgestellt, welche
wie folgt charakterisiert wird:
„Subikulum aus verzweigten Hyphen bestehend, Perithecien halbiert,
schildformig, hautig, sich an der Unterseite der Hyphen entwickelnd, daher
verkehrt, radi&r gebaut, ohne Ostiolum, oben (eigentlich auf der Basal-
flache) unregelmafiig zerfallend und dann bis zum Rande offen. Asci ei-
birnformig bis kugelig. Paraphysen breitfadig, zellig gegliedert. Sporen
zu acht, zweizellig, hyalin“ [spater braun].
Das Originalmaterial wurde von mir 1908 in Sao Leopoldo, Stidbra-
silien, gesammelt; die Blatter entstammen einem Baume, der mir als M a y -
tenus (Pgonoclada) bestimmt wurde.
Die neue Gattung unterscheidet sich von Microthyriella v. H.
[Fragm. z. Myk. VI, No. 244, VIII, No. 366] durch das Vorhandensein
eines freien Luftmycels, gehort demnach auch nicht zur Gruppe der Micro-
t h y r i e a e, sondern zu den Asterineae. In dieser steht sie der Gat¬
tung A s t e r i n a zunachst, mit welcher sie das mit typischen Hypho-
podien versehene Subikulum gemein hat; der generische Unterschied liegt
in den hyphogenen vierzelligen Konidien und in dem unregelmaBigen Zer-
fall der Thyriothecien-Decke.
Die zerstreut an den Mycelhyphen entstehenden Konidien sind relativ
groC, meist gekrummt, vierzellig; die Mittelzellen sind dunkelbraun, abge-
rundet, kubisch-walzenformig; die beiden Endzellen heller gefarbt Oder
hyalin, konisch zugespitzt, kleiner als die Mittelzellen [auch bei Clypeo¬
lella inversa ist dies der Fall; die von v. Hohnel angegebenen
dreizelligen Konidien sind nach dem Originalmaterial anormale oder ver-
letzte Individuen, welche eine Endzelle verloren oder zufallig nicht aus-
gebildet haben].
Beziiglich des zweiten generischen Unterschiedes, des unregelm&fiigen
Zerfalls der Gehause-Membran, ist es nicht leicht, eine scharfe Grenze zwi-
schen Clypeolella und Asterina (im weitesten Sinne, einschlieB-
lich Asterina L6v., Dimerosporium Fckl. und Myxaste-
r i n a v. H.) zu ziehen. Auch bei Asterina besteht die Membran (schild-
formige Decke der Thyriothecien) aus einer zentralen Gruppe liickenlos an-
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230
F. Theissen
schlieBender polyedrischer Zellen, welche sich zentrifugal in radiar diver-
gierende Reihen von mehr oder weniger langlichen Zellen fortsetzen. Ein
Ostiolum ist auch hier nicht vorhanden; das Offnen der Decke erfolgt durch
Absprengung der zentralen Zellgruppe, wobei dann auch die anschlieBenden
radiar-prosenchymatischen Partien in verschieden starkem Grade — je nach
den einzelnen Arten — in den ZerfallprozeB mit hineingezogen werden;
bei Myxasterina schreitet der Zerfall bis zum peripherischen
Rande fort.
Bei A s t e r i n a besteht die zentrale parenchymatische Partie nur
aus wenigen Zellen, wahrend sie bei C 1 y p e o 1 e 11 a meist groBere Aus-
dehnung gewinnt. Viel charakteristischer ist aber der habituelle Unter-
schied beider Gattungen. Das Luftmycel mit seinen starken Hyphen und
kugeligen oder knollenformigen Hyphopodien erinnert stark an das Mycel
einer Schiffnerula und verrat fast allein schon die Clypeolella,
obwohl ahnliches auch bei A s t e r i n a vorkommt. Sodann besteht die
Membran der Thyriothecien aus relativ sehr breiten, leicht auseinander-
gehenden und hell gefarbten (gegen die dunkleren Mycelhyphen meist ab-
stechenden) Hyphen, die bei A s t e r i n a durchgehends schmal und fest
gefligt erscheinen. DaB die Decke nicht geschichtet ist, sondern aus einer
einfachen Lage von Zellen besteht, ist weniger von Belang, da solches auch
bei vielen Asterina - Arten zutrifft.
Von den als Asterina beschriebenen Arten sind zu Clypeolella
zu ziehen: Asterina Leemingii Ell. et Ev., A. s tell at a Speg.,
A. mate Speg.; dazu kommen zwei neue siidamerikanische Arten: C1 y p.
Solani Theiss., Clyp. apus Theiss., sowie eine noch unveroffent-
lichte im Herbar Raciborsky befindliche Asterina Ricini
Rac., von welcher mir der Autor die Originalbeschreibung freundlichst zur
Verfligung stellte. Eine Beschreibung dieser bisher bekannten sieben Arten
auf Grund der Originale moge nun hier im Zusammenhang folgen. Von
diesen entfallen 4 auf Siidbrasilien, 1 auf Argentinien, 1 auf Nordamerika
und 1 auf Java.
1. Clypeolella inversa v. H 6 h n.
Fragm. zur Mykol. X. No. 478.
Auf lebenden Blattern von Maytenus (? gonoclada), Sao
Leopoldo, Rio Grande do Sul, Siidbrasilien. — Herbar Theissen, Rehm,
v. HohneL
„Subiculum rauchgraue, rundliehe, 5 bis 10 mm breite, oft zusammen-
flieBende, zarte Flecke blattoberseits bildend, die allmahlich verlaufen.
Hyphen violettbraun, gegen- und meist wechselstandig verzweigt, fest an-
gewachsen, ziemlich gerade verlaufend, 6 bis 7 (a breit, maBig derbwandig,
aus 16 bis 32 (a langen Gliedern bestehend, mit zahlreichen, meist wechsel-
standigen, einzelligen, kugeligen, an der Basis abgeflachten, 9 bis 10 p. breiten
Hyphopodien. Perithecien im Subiculum zerstreut, matt, rauchbraun, hal-
biert schildformig, 160 bis 270 ji breit, zarthautig, radiar gebaut, am Rande
mit stumpfen oder quer abgeschnittenen kurzen, breiten Lappen versehen,
an der Unterseite der Hyphen des Subiculums entstehend und daher von
diesen bedeckt und mit der Basalflache nach oben gekehrt (invers). Peri-
thecienmembran diinn, in der Mitte aus einer Gruppe von polyedrischen
Zellen gebildet, gegen den Rand radiar gebaut, durchscheinend, Zellen 6 bis
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Die Gattung Clypeolella v. Hohn.
231
10 [x breit, diinn, braunwandig, gegen den Rand gestreckt. Randzellen meist
kurzlappig verzweigt. Ostiolum fehlend, Perithecienmembran oben unregel¬
maBig zerreiBend und bis fast zum Rande zerfallend, den Nucleus so ganz
bloBlegend.
Paraphysen untypisch, fadig, zellig gegliedert, 5 bis 6 p. breit. Asci
zahlreich, dickwandig, unten kurz vorgezogen, eibimformig bis fast kugelig,
achtsporig, 50 bis 65 35 bis 40 p.. Sporen (braun) gehauft, verlangert eifor-
mig, beidendig abgerundet, maBig diinnwandig, mit diinner Schleimhiille,
oben etwas breiter, zweizellig. An der unterhalb der Mitte befindlichen
Querwand nicht eingeschniirt, mit fast homogenem Plasmainhalt, 22 bis
24 10 p.. Konidien am Mycel zerstreut sitzend (gekriimmt, vierzellig,
die beiden mittleren Zellen braun, abgerundet, die auBeren hyalin, kleiner,
zugespitzt, 28 bis 36 ^ 13 bis 15 [x). Jod fkrbt die Asci sehr blaB graublau
und zeigt viel Glykogen in denselben an.“
2. Clypeolella Leemingii (Ell. et Ev.) T h e i s s.
Asterina Leemingii E. et Ev. Proc. Acad. Nat. Sc. Phil. 1893,
p. 128. Sacc. Sylloge F. XI, p. 256.
Auf Blattern von Galax aphylla. West-Virginia.
Exsicc.: Ellis & Ev., N. Amer. F., Ser. II, no. 3108.
Hyphae mycelii alterne vel opposite ramosae, atrobrunneae, dense
anastomosantes, undulatae, hyphopodiis copiosis, alternis, globosis, intcgris,
sessilibus, 10—12 (x diam. Thyriothecia gregaria, applanata, 180—250 p.
diam., inversa, irregulariter e centro versus marginem demum resoluta, ex
hyphis fusco-brunneis, 6—8 p. latis, peripherice crenulato-furcatis, strato
simplici contexta. Asci clavati, aparaphysati, jodo agente non coerules-
centes, 4—6 spori, 55—70 “ 30—35 (x. Sporae oblongae vel fusoideae, fusco-
brunneae, inferius vel utrinque fusoideo-angustatae, medio vix constrictae
28—35 11—12 (x, granuloso-asperulae, non tamen verrucosae.
Der Pilz bildet oberseits der Blatter pechschwarze, unregelmaBig aber
scharf begrenzte Krusten eines auBerst dicht verwobenen kraftigen Mycels.
Die Hyphen desselben sind unterschiedslos gegcnstandig oder wechselstandig
verzweigt, relativ breit, 7—8 p dick, dunkel, wellig verlaufend und dicht
miteinander verwoben, nur am Rande der Lager isoliert radiar ausstrah-
lend, mit den groBen, unregelmaBig kugeligen, dicht gesaten Hyphopodien
eine fast kontinuierliche Schicht bildend. An kurzen Seitenzweigen ent-
stehen unterhalb der Hyphe die Thyriothecien als hellbraunliche, radiare,
kreisformige Hautchen, die sich spater schwach aufwolben und kaum dunkler
werden, aber wegen der sie dicht iiberziehenden dunklen Mycelhyphen als
schwarze, krustige, perlig-komige Wolbungen erscheinen. Die eigentliche
Membran besteht aus einer einzigen Lage hellbraunlicher breiter Hyphen.
Der Zerfall der Decke beginnt friihzeitig im hellgefarbten Zentrum und
schreitet bald zentrifugal bis zur Peripherie fort; jedoch ist Schleimbildung
im Gehause kaum in Spuren festzustellen. Die Asken entstehen an verzweigten,
feinen, hyalinen Hyphen, welche in Auslaufern zuweden auch die Schlauch-
wandung flankieren; echte, typische Paraphysen konnen dieselben aber
kaum genannt werden; auf Jod tritt keine Blau-Reaktion ein. Die von
den Autoren angegebenen Sporen „18—22 ^ 5—6, e flavido hyalinae“
sind ganz junge unfertige Sporen; einigermaBen reife Asken sind uberhaupt
erst sparlich vorhanden, weshalb auch die obigen die Fruchtschicht betref-
fenden Angaben noch verbesserungsfahig sein werden.
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F. Theissen,
3. Clypeolella stellata (Speg.) T h e i s s.
Asterina stellata Speg. F. Puigg. no. 358; Sacc. Syll. F. IX p.391.
Aul lebenden Bl&ttern einer krautigen Komposite, Apiahy, Sao Paulo, Sud-
brasilien; Puiggari 2763, Museo Nacional, Buenos Aires.
Seynesia colliculosa Rehm (nec Speg.) Hedwigia 1898, p. 324;
Sacc. Syll. F. XVI, p. 640.
Aul derselben Nahrpflanze, Sta. Catharina, Sudbrasilien; Ule 1208,
Herbar Pazschke (non Ule 1238, 1235, 1545; cfr. „Zur Revision der
Gattungen Seynesia und Microthyriu m“, Oestr. Bot. Zeitschr.
1912).
Hyphae mycelii atrobrunneae, 8 p, crassae, rectae, opposite ramosae,
hyphopodiis alternis, continuis, concoloribus, irregulariter cylindricis, ob-
tusis, subtorulosis, 10—12 ^ 8—9 pu Thyriothecia ca. 120—140 p. diam.,
orbicularia, plana, strato simplici ex hyphis laete fulvis, latis, 7—9 p. crassis,
peripherice crenulato-curvatis composita, mox e centro versus marginem
resoluta, demum late aperta. Asci 4—8 spori, elliptico-ovati, ex hyphis
hyalinis ramosis oriundi, aparaphysati, 50—62 40—48 p. Sporae brunneae,
vix constrictae, late rotundatae, 30—36 ^ 12—16 p., cellula superiore hemi-
sphaerica, multo minore, 11—14 p. longa, inferiore elongata cylindrica, 18 bis
22 p. longa.
Die Membran der Thyriothezien ist einschichtig, hell kupferfarben,
gegen das schwarzbraune Mycel scharf abstechend, ziemlich weich und leicht
zerfallend, schon friih vom Zentrum aus bis zum Rande zerfallend, aus sehr
breiten, bretterartigen, steifen und platten Hyphen radiar gebaut, invers;
die Hyphenglieder im Zentrum sind besonders breit, trapezformig, etwa
10 = 8 p.; peripherisch enden die radiaren Hyphen in gekrauselten groben
Windungen, aber ohne auszufransen. Der ZerfaJl der Gehause mit der BloB-
legung des weiBen Nukleus ist bei schwacher VergroBerung schon auf dem
Blatte auBerlich zu erkennen. Die Mycelhyphen sind gerade, lang gestreckt,
haufig kurz torulos gekr&uselt; Hyphopodien kurz abstehend, zylindrisch,
oft leicht hakig gebogen oder sonstwie schwach knotig. Asken oft mit nur vier
Sporen, auf Jod nur schwach blau reagierend, mit dicker, schleimiger, im
Praparat meist unregelmaBig eingefalteter und gedrehter Tunika, aber ohne
typische Paraphysen, an hyalinen Hyphen entstehend.
Gehause, die mit radiaren Spalten aufspringen, sind nur sehr selten zu
beobachten.
4. Clypeolella mate (Speg.) T h e i s s.
Asterina mate Speg. Mycet. Argent. IV no. 736.
Auf lebenden Blattern von Ilex paraguayensis, Misiones,
Argentinien; Museo Nacional, Buenos Aires.
„Plagulae amphigenae sed saepius hypophyllae, orbiculares, 3—7 mm.
diam., parum perspicuae, ex hyphis laxissime intricatis repentibusque, oliva-
ceis [bis dunkel fuliginbraun], 5—6 *4 p. crassis, septulatis [lang artikuliert,
Zellen ca. 20—25 p. lang], hyphopodiis destitutis [inkorrekt; Hyphopodien
sp&rlich, regellos zerstreut, einzellig, oval-zylindrisch, abstehend oder etwas
umgebogen oder angepreBt, ganzrandig, selten mit einer leichten Ausbuchtnng,
8—11 p. hoch, by 2 —Sy 2 p. breit]; perithecia orbicularia, dimidiatae [invers],
100 pi diam., centro late fimbriato-ostiolata [vgl. unten] contextu mirabili
grosse celluloso-olivaceo donata, ambitu repando-denticulata. Asci 3—8
in quoque perithecio, superne rotundati crasseque tunicati, basi subcuneati
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Die Gattung Clypeolella v. Hohn.
233
brevissimeque pedicellati, 50—70 40—50 p, octospori, aparaphysati. Sporae
conglobatae, utrinque rotundatae, 38—40 s 16—18 (i, ad septum con-
strictulae, loculis subaequalibus vel infero vix subgraciliore, grosse 1-guttu-
latis, primo hyalinae, dein fuligineae“ (vel loculo supero globoso, multo
minore, 13—16 p diam., infero elongato 22—24 p longo). Die Mycelhyphen
sind dunkelbraun, unregelmaBig verzweigt, gewunden und vielfach knorrig.
Die Decke der Thyriothezien ist in ihren ersten Anfangen hell gelbgriinlich,
radiar aus ca. 5—572dteken, locker angeschlossenen, etwas gewellten,
prallen Hyphen gefiigt. Im Zentrum geht das urspriinglich radiar- prosenchy-
matische Gewebe sehr bald durch Teilung und VergroBerung der Zellen in
groBmaschiges Parenchym von rundlich-polyedrischen, etwa 10—15 p groBen
Zellen iiber, worauf bald der Zerfall beginnt. Die 1. cit. beigegebene Zeich-
nung ist etwas irrefiihrend, indem das groBzellige helle Parenchym, in welches
die Membran zentral umgebildet wird, so dargestellt erscheint, als strahle
die Membran peripherisch in dieser Weise aus. Die Sporen sind nicht immer
so gleichzellig, wie Spegazzini angibt, sondern treten auch mit stark ungleichen
Zellen auf, wie oben vermerkt. Die j ungen Asken nehmen bei Einwirkung
von Jodjodkalium eine intensiv dunkelblaue Farbe an.
5. Clypeolella Ricini Rac. n. sp.
Asterina Ricini Rac. in herb.
Auf Blattern von Ricinus communis, Buitenzorg, Java.
„Auf den beiden Blattseiten epiphytische, grauschwarze Uberzuge,
welche aus sehr zahlreichen, nicht scharf begrenzten, 1—2 mm breiten lockeren
dicht nebeneinander stehenden Rasen gebildet sind. Die Hyphen braun,
geschlangert, reich verzweigt, 4—5 p dick, reich septiert, einzelne Zellen
2—6 mal langer als breit. Die Hyphopodien einzellig, so lang als breit, an
der Spitze breit abgerundet, ganzrandig, 8—10 p lang. Konidien vierzellig,
gekriimmt, beiderseits verschmalert und zugespitzt, 9—11 p dick, 28—34 p
lang, ihre beiden Endzellen hellbraun, die beiden mittleren dunkler braun,
glatt. Die Perithezien sehr klein, mit bloBem Auge nicht sichtbar, braun,
rundlich oder eiformig, 50—110 p breit, flach gewolbt, ganzrandig, ohne
auslaufende Hyphen. Das Perithezium entsteht als ein seitlicher Auswuchs
der Traghyphe; durch Teilungen der apikalen Zelle des zweizelligen Tragers
bildet sich die radiar gebaute miindungslose Decke, die am Rande mit der
Kutikula des Blattes verwachst. Von manchen Zellen der Decke sprossen
nach innen zu kurze, farblose, septierte und verzweigte Hyphen, deren einzelne
Zellen sich zu Asci umbilden. Die Asci kugelig, 25—28 p breit und hoch,
achtsporig. Die Sporen glatt, zweizellig, in der Mitte wenig eingeschnurt,
etwas ungleichzellig, langere Zeit farblos, endlich mit blaBbrauner Membran,
9—10 p breit, 17—20 p lang. Die Perithezien offnen sich nicht durch radiare
Spriinge, sondern durch Zerfallen der Decke in kleine Stiickchen.“
6. Clypeolella Solani Theiss. n. sp.
Auf lebenden Blattern von S o 1 a n u m sp., Sao Leopoldo, Rio Grande
do Sul, Siidbrasilien.
Subiculum compositum ex hyphis fuscis, undulatis, opposite vel alterne
ramosis, dense intertextis, 5%— 6% P crassis, hyphopodiis alternis, sessilibus,
continuis, globosis vel hemisphaericis, integris, 8—11 p diam.; conidiis hypho-
genis 3-septati8, rectis curvulisve, 28—32 12—14 p, cellulis mediis brunneis
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234
F. Theissen, Die Gattung Clypeolella v. Hohn.
extremis hyalinis minoribus, rotundatis vel acutatis. Thyriothecia minuta,
brunnea, 35—55 y. diam., orbicularia, applanata, irregulariter e centro resorpta.
Asci ovato-globosi, octospori, aparaphysati, 45—55 s 38—45 p. Sporae
demum castaneo-brunneae, 25—27 10—13 p, laeves, utrinque rotundatae,
cellula superiore latiore.
Der Pilz bedeckt die Oberseite der Blatter mit kleinen, rundlichen,
matten, braunschwarzen Mycelflecken von 1—2 mm Durchmesser, welche
anfangs locker verstreut, spater zahlreich und vielfach zusammenflieBend
groBere Blattflachen iiberziehen. Die Gehause entstehen entweder mitten
unter einer Traghyphe oder am Endpunkte von Seitenzweigen. Die paren-
chymatische Mittelgruppe von polyedrischen Zellen nimmt hier den groBten
Teil der Membran ein und laBt nur eine verhaltnismaBig schmale peripherische
Zone von radiaren Zellreihen frei. Letztere sind 6—8 p breit, ungefahr von
derselben hellbraunen Farbe wie die Mycelhyphen. Im Innern der Gehause
wird maBig viel rauchbrauner Schleim gebildet. Die Resorption der Decke
beginnt friih und schreitet schnell bis zum Rande fort, noch ehe die Asken
ausgereift sind. Echte Paraphysen fehlen; die Asken entstehen an feinen,
schlaffen, hyalinen, verzweigten Hyphen von 2—2% p Dicke, die sich zur
Schlauchstielzelle allm&hlich verdicken. Die zerstreut an den Mycelhyphen
entstehenden hyalinen Konidien teilen sich zuerst in der Mitte, spater wird
unter allm&hlicher GroBenzunahme nahe den beiden Polen noch je eine Quer-
wand eingeschoben, zuletzt braunen sich die beiden groBeren Mittelzellen.
Jod farbt junge Schlauche sehr schwach blau.
Sectio: Clypeolina Theiss.
Wie Clypeolella, aber Subikulum ohne Hyphopodien.
7. Clypeolella apus Theiss. n. sp.
Auf lebenden Blattera einer Bignoniacee, Sao Leopoldo, Rio Grande
do Sul, Siidbrasilien.
Subiculum ex hyphis fusco-brunneis, irregulariter ramosis, 5%— 6Y 2 p
crassis, dense junctis compositum; hyphopodia nulla. Thyriothecia inversa,
applanato-conica, orbicularia, brunnea, 85—140 p diam., vertice mox irre-
gulariter resorpto. Asci primo cylindraceo-elongati, maturi elliptico-ventri-
cosi, octospori, aparaphysati, dimensione circa 42—56 s; 22—30 p variantes.
Sporae oblongo-ellipticae, 18—20 6 y 2 —9 p, griseo-brunneae, utrinque
rotundatae, ad septum constrictae, loculo supero paullo latiore sed minore.
Wie Asterinella von Asterina, so wird auch mit der Zeit
Clypeolina von Clypeolella als selbst&ndige Gattung abzutrennen
sein; solange die vorliegende Art die einzige bleibt, erscheint eine solche Ab-
trennung unzweckmaBig. Der bei den iibrigen Arten mehr oder weniger
scharf hervortretende Farbenunterschied zwischen Mycelhyphen und Mem-
branhyphen wird bei dieser Art ganz ausgeglichen; beiderlei Hyphen erscheinen
in demselben schmutzigen Lederbraun. Die Mycelhyphen sind regellos ver-
zweigt, oft parallel strahnig verbunden. Die Mycelrasen finden sich nur auf
der Blattoberseite und bilden dort anfanglich kleine, runde, 1—3 mm breite,
zarte, matte, zerstreute Flccken, die aber spater in groBer Zahl dicht das Blatt
bedecken. Der Bau der Gehausemembran weicht von dem der iibrigen
Clypeolella-Arten nicht ab, nur sind die radiaren Membranhyphen schmaler,
4—5 (x breit. Der Zerfall der zentralen Zellgruppe tritt auch hier schon friih
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None Literatur.
235
ein; infolge des in der Mitte hervortretenden weiBlichen Nukleus erscheinen
die GehSuse schon unter der Lupe weiB papilliert. Die Asken reagieren auf
Jodjodkalium nur schwach blau; bemerkenswert ist ihre lang gestreckte,
schmale, fast zylindrische Form in der Jugend. Sie entstehen wie bei der
vorigen Art an verzweigten farblosen Hyphen, ohne echte Paraphysen zu
besitzen.
Die Anwesenheit oder das Fehlen von Paraphysen kann vorderhand
noch nicht als wesentliches oder trennendes Gattungsmerkmal fiir Cly-
p e o 1 e 11 a aufgestellt werden.
Neue Literatur,
zus&mmengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Oberbibllothtkar der KgL Bibllotbek In Berlin.
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236
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Schmanck, Die Bekampfung des Heu- und Sauerwurmes auf der Koniglich PreuBischen
Weinbergsdomane an der Nahe i. Jahre 1911. (Weinbau u. Weinhandel. 1912. Nr. 6.
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Schulte, Die Organisation der Bekampfung der Traubenwickler. (Mitt. d. Dtschn. Wein¬
bau-Ver. Jg. 7. 1912. Nr. 3. p. 74—82.)
Schwangart, Neue Erfahrungen mit der Bekampfung der Traubenwickler. (Mitt. d.
Deutsch. Weinbau-Ver. Jg. 7. 1912. Nr. 3. p. 82—90.) Selbst. erschienen bei Meininger
in Neustadt a. Hardt. —,50 A
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40 p. 14 Fig.)
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240
Inhalt.
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Wallace, E., Lime sulfur as a summer spray. (Bull. Cornell Univ. Agric. ezpt. Stat.
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—, Blodgett, P. M., and Hosier, L. R., Studies of the fungicidal value of limesulfur pre¬
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Zach&rewicz, Ed., Procedes pour combattre les Xoctuelles ou vers-gris de la vigne. (Rev.
de viticult. Annee 19. 1912. Nr. 953. p. 386—387.)
Inhalt
Origin&l-Abh&ndlungen.
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lactis acidi, p. 177.
Qreig-Smith, The Agricere and the Bacte-
riotoxins of the Soil, p. 224.
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—, The Determination of Rhizobia in the
Soil, p. 227.
Stevens, F. L. and Withers, E. A., Studies
in Soil Bacteriology. V. The Nitrifying
and Ammonifying Powers of North
Carolina Soils, p. 187.
Temple, J. C., The Influence of Stall
Manure upon the bacterial Flora of the
Soil, p. 204.
Theissen, F., Die Gattung Clypeolella v.
Hohn, p. 229.
Neue Literatur, p. 235.
Die Herren Hitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereits fertiggestellte
Klischees — falls solehe mit den Hanuskripten abgeliefert werden — nicht
der Redaktion, sondem direkt der Yerlagsbuehhandlnng Gustav Fischer
in Jena einzusenden.
Abgeschlo88en am 3. Juni 1912.
Hofbaohdnaokerel Radolitadt.
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Centralblatt for Bakt. etc. D. AM. Bd. 34. No. 10|13.
Ausgegeben am 29. Juni 1912.
Originalreferate aus bakteriologischen und garungsphysiologi-
schen etc. Instituten, Laboratorien etc.
Aus dem botanischen Laboratorium der medizinischen Hochschule fiir Frauen
zu St. Petersburg; 22. September 1911.
Guilliermondia, eine neueHefengattung mit heterogamer
Kopulation 1 ).
Von Prof. Dr. 0. A. Nadson und A. 6. Konokotin.
Aus den Spalten einer Eiche in der Nahe des Petersburger botanischen
Gartens quoll jahrelang wahrend der heiBen Sommermonate weiBer schau-
miger Schleim, in welchem obiger Pilz von A. A. B a t s c h i n s k a j a ge-
funden wurde. Die Verff. studierten denselben dann eingehender, als sie
an ihm eine ungewohnliche Art der Sporenbildung beobachteten. Der Ent-
wicklungszyklus der Hefe wurde besonders auf Fleisch-Pepton-Gelatine mit
eine in Gehalt von 5 bezw. y 4 Proz. Glukose studiert. Namentlich in letz-
terer trat an Stelle iippiger Sprossung sehr bald Sporenbildung ein. In einer
eintagigen Kultur beobachtete man Zellen von elliptischer oder ovaler Form
von 4—7,5 p. Breite und bis 15 p Lange, am 2.—3. Tag treten zitronen- oder
spindelformige Zellen auf. Die Sprossung erfolgt polar an den Enden der
Zelle und bleibt die Sprosse mit der Mutterzelle zunachst durch einen breiten
Kanal verbunden. Am 3. Tage erscheinen bereits die Vorboten der Sporu-
lation. Zahlreiche Zellen nehmen eine etwas gestreckte (Keulen-, Zitronen-
oder Spindel-) Form an. Am Schmalende dieser Zellen entstehen bis zu vier
Knospen, die stets kleiner wie die Mutterzelle bleiben und bis auf eine von
derselben abfalien; letztere bleibt aber an derselben haften und findet zwi-
schen diesen beiden eine Kopulation statt, indem zunachst ein enger Kopu-
lationskanal sich bildet, der die Mikro- und Makrogamete zusammenhalt,
sich selbst aber oft knieformig umbiegt. Aus dem entgegengesetzten Ende
der Mutterzelle wachst eine Sprosse hervor, in welche der vereinigte Inhalt
der Makro- und Mikrogamete hineinwandert und hier in eine Spore sich
verwandelt. In dem so entstandenen Dreizellengebilde sind zwei Zellen leer
geworden und enthalten nur wassrige Fliissigkeit, in der zuweilen aller-
dings einige Fettropfchen oder Plasmakornchen noch sich vorfinden. Die
sporenfiihrende Zelle sieht aus wie eine Birne mit abgestumpftem Ende
und hat meist einen Durchmesser von 5—7 p; die Htille des jungen Ascus
ist diinn und durchsichtig, die Spore kugelformig und %—% so groB wie
der Ascus; nur wenig Epiplasma bleibt zuriick. Die Sporenhiille verdickt
sich nicht gleichmaBig, sondem kappenformig von einer Seite her, schlieBlich
nimmt die Hiille einen braunlichgelben Farbenton an, durch den die sporen-
haltigen Teile einer Kolonie sich gut von der weiBen Kultur abheben. In
den Sporen fallen besonders groBe Fettropfen auf, die augenscheinlich von
') Bulletin du Jardin Imperial botanique de St. PetersIxiurg. T. XI. 1911.
No. 4—5.
Zwelte Abt. Bd. 34. 16
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242
B&kteriologische und garungsphysiologische Institute etc.
einer schiitzenden Hiille umgcben sind. An der Bildung dieses Fettes scheint
das Glykogen hervorragend beteiligt zu sein. Zuweilen entstehen im Ascus
zwei Sporen. Als Anomalie wurde die Bildung einer Spore auch in der
Makrogamete aufier im Ascus beobachtet, zuweilen eine solche nur in der
ersteren. Der Keimung der Sporen geht eine Schwellung voraus, dann
berstet die Hiille; durch einen breiten Rib wird die Spore frei. Selten findet
eine Sporenkeimung nach beiden Seiten statt. Der Keimschlauch wird zu
einer Sprobzelle, oder aber sondert an seiner Spitze eine solche ab. Die
Fettkorperchen werden bei der Keimung verbraucht, dafiir tritt jetzt Gly¬
kogen wieder reichlich auf, um jedoch im Laufe der weiteren Keimung bald
wieder zu verschwinden. Bei mangelhafter Ernahrung kann der Keim¬
schlauch oder die erste kleine Sprosse mit der Spore kopulieren. Zuweilen
bildet die Spore eine etwas grobere Sprosse, kopuliert mit ihr, dann wachst
ein Ascus mit einer Spore hervor. Die Spore ist hier in eine Makrogamete
umgewandelt. Es kommt auch vor, dab sich der Sprob ohne weiteres in
einen Ascus verwandelt, der Ascus bildet sich hier ohne Geschlechtsakt
parthenogenetisch oder richtiger apogam. Guilliermondia steht
dem K1 o c k e r schen Debaryomyces sehr nahe. Bei diesem be-
sitzt die Spore ebenfalls eine mit kleinen Warzchen besetzte Hiille. Interessant
ist, dab wie bei der Oktosporushefe auch bei Guilliermondia mit
der Sporenreifung eine Verfliissigung der Gelatine einsetzt. In einem Malz-
auszug mit Zusatz von 5 Proz. Traubenzucker bildet die Hefe an der Ober-
flache eine zarte trockene Haut von weiber oder graulicher Farbe, die Zellen
der Haut enthalten reichlich Fett und viel Glykogen, den Bodensatzzellen
fehlt beides; die Hautzellen bilden in der dritten Woche Sporen aus. Die
Hefe vergart: Glukose, Fruktose, Galktose, Saccharose und Maltose. Bei
Plattenkulturen beobachtet man weib bleibende asporogene Kolonien neben
gelblich werdenden sporogenen. Die weiben Kolonien liefern in den wei¬
teren Plattenkulturen stets nur weibe Kolonien. Die Asporogenitat ist erb-
lich, sie ist eine stabile Eigenschaft. Mit der Sporenbildung hbrt die Ent-
wicklung sporogener Zellen auf, wahrend die asporogenen ungehemmt weiter
wachsen und auffallend grobe weibe Kolonien bilden. In den Riesenkolo-
nien treten neben braunlich werdenden Partien solche von weiber Farbung
auf in Form breiter Kreisausschnitte. Hier findet ahnliches statt wie bei
Schizosaccharomyces octosporus, nur dab die Einwirkung
der Jodlosung zum Sichtbarmachen der Sporen nicht erforderlich ist. Alte
Laboratoriumskulturen lassen einen Verlust der Sporenbildungsfahigkeit
oder eine Abnahme derselben erkennen. Es mub anerkannt werden, dab
die Asporogenitat plotzlich und allmahlich auftreten kann, und sowohl von
inneren wie von auberen Umstanden abhangig ist.
Auf weitere Einzelheiten der Arbeit kann nicht eingegangen werden,
sondern es mub auf das Original verwiesen werden. Um den deutschen
Lesern, die des Russischen nicht machtig sind, die interessante Arbeit voll-
inhaltlich und mit samtlichen Abbildungen zugangig zu machen, wird auf
Veranlassung des Referenten und mit giitiger Erlaubnis der Verff. eine
deutsche tlbersetzung in der Woehenschrift fiir Brauerei demnachst er-
scheinen. Ubersetzer ist Dr. Sokolowski vom Institut fiir Garungs-
gewerbe. Da eine grobcre Anzahl Sonderabdriicke hergestellt werden wird,
kann die Broschtirc von der Gesc-haftsstelle des genannten Instituts bezogen
werden.
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Allgemeines iiber Bakterien und Pilze. — Struktur.
243
Referate.
Lehmann, K. B., und Neumann, R. 0., Atlas und G r u n d r i B der
B a k t e r i o 1 o g i e und Lehrbuch der speziellen bak-
teriologischen Diagnostik. 5. umgearb. u. verm. Aufl.
Teil I. Atlas. 79 farbige Tafeln. Teil II. Text 777 pp. u. 1 tlbersichts-
tabelle. Mlinchen (J. F. Lehmann) 1912.
Das vorliegende Werk, das in 15 Jahren die 5. Auflage erlebt hat, unter-
schied sich von Anfang an von der Mehrzahl ahnlicher Bucher dadurch,
dab sein Inhalt nicht durch Kompilation entstanden war, sondern durch
Spezialstudien fast aller darin enthaltenen Organismen. Weiter muB fiir
das Buch charakteristisch gelten das groBe MaB naturwissenschaftlicher
Anschauung, das man in einer Sammlung medizinischer Schriften von vorn-
herein nicht zu erwarten gewohnt ist. Das driickt sich nicht allein in der
Durchfuhrung einer naturwissenschaftlichen Nomenklatur, sondern auch in
der Auffassung liber den Wert der Arten und Formen, sowie in den allge-
meinen Angaben iiber Verwandtschaftsverhaltnisse, Variationsgrenzen usw.
aus. Durch alle diese Vorziige hat sich das Buch Eingang in alle Kreise
verschafft, die mit der Bakteriologie irgendwie zu tun haben und die neue Auf¬
lage wird die Zahl der Interessenten noch vergroBern. In groBem Umfange
sind die Neuerungen auf dem Gesamtgebiet der Bakteriologie, vor allem auch
auf dem der Methodik, nachgetragen und meist mit Literaturzitaten belegt,
dabei sind nicht nur die medizinisch wichtigen Formen berticksichtigt, son¬
dern, wie schon friiher, auch die technisch wichtigen. Den durch Bakterien
hervorgerufenen Pflanzenkrankheiten ist ein besonderer Anhang gewidmet.
— Wahrend der Textband vielfache Erganzung und Umarbeitung erfahren
hat, konnten die Tafeln aus der vorigen Auflage unverandert ubernommen
werden. Appel (Berlin-Dahlem).
Eichinger, Alfons, Die Pilze. (Aus Natur und Geisteswelt. Bd. 334.)
Klein 8°. 129 pp. Leipzig (B. G. Teubner) 1911. 1,25 Mk.
Verf. gibt uns, im Gegensatze zu den anderen Pilzbiichem, eine genauere
Schilderung der morphologischen und biologischen Verhaltnisse der Pilze
und macht auf die Verbreitung und Wichtigkeit derselben im Haushalte
der Natur und des Menschen aufmerksam. Die Haupteinteilung ist folgende:
Das Vegetationssystem, die Fortpflanzungsorgane, der Saprophytismus und
Parasitismus, Stoffwechsel, Physiologie und Symbiose, die Pilze im Haus¬
halte des Menschen. Die Abbildungen sind zum Teile Originale. Die Bak¬
terien bleiben unberficksichtigt, die Parasiten und Sch&dlinge werden ge-
nauer behandelt. Matouschek (Wien).
Schwann, Th., Mikroskopische Untersuchungen iiber die
Ubereinstimmung in der Struktur und dem Wachs-
tume der Tiere und Pflanzen. Herausgeg. von F. Hun-
seler als 176. Bd. von Ostwalds „Klassiker der exakten Wissen-
schaften“. 242 pp. m. d. Bilde von Th. Schwann u. 4 Taf. Leipzig
(W. Engelmann) 1910. 3,60 M.
Der Mitbegrfinder der Zellenlehre, Theodor Schwann, hat in
der Geschichte der Bakteriologie sich ein unvergangliches Denkmal durch
seine Untersuchungen fiber die in der Luft suspendierten Mikroorganismen
und deren Bedeutung ffir das Zustandekommen von Faulnisprozessen, vor
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244
Cytologie von Nidularia.
allem aber durch den Nachweis der organischen Natur der Hefen errichtet.
Aber auch die vorliegende Schrift hat fur den Bakteriologen und Proto-
zoologen ein nicht geringes und mehr als bloB historisches Interesse. Ohne
sie gabe es keine Lehre von der Zelle als Elementarorganismus, also auch
keine Zellularphysiologie und -pathologie.
Die vorliegende Ausgabe ist, wie alle Bandchen der 0 s t w a 1 d schen
Sammlung, mit groBter Sorgfalt gearbeitet und von F. Hiinseler mit
erklarenden Anmerkungen versehen, die dem der mikroskopischen Anatomie
ferner stehenden Leser das Verstandnis mancher Punkte erleichtern werden.
Wolff (Bromberg-Schrottersdorf).
Fries, Rob. E., U b e r die cytologischen Verhaltnisse bei
der Sporenbildung von Nidularia. (Zeitschr. f. Botanik.
Jg. 3. p. 145—164, m. 2 Taf.)
Verf. hat kfirzlich in der Svensk bot. tidskr. (1910) einen Bericht fiber
die Entwicklung des Fruchtkorpers und der Peridiolen bei dem Gastero-
myceten Nidularia pisiformis Tul. geliefert und bringt nun die
Ergebnisse seines Studiums der Kemverhaltnisse dieses Pilzes bei.der Basidien-
und Sporenbildung.
In den Hyphenzellen des Hymeniums wie in den jungen Basidien wurden
stets 2 Kerne beobachtet. Die Kerne der letzteren gewinnen bald den
doppelten Umfang der vegetativen Kerne und verschmelzen zum sekundaren
Basidienkern. Nie ging dieser aus mehr als 2 Kernen hervor. Die Vorgange
der nun eintretenden Kernteilung sind im einzelnen schwer zu verfolgen.
Die Prophase wird schnell durchlaufen, verhaltnismaBig haufig ist die Spirem-
figur zu beobachten. Das Auftreten von Synapsis- und Diakinesestadium,
die Spaltung des Chromatinfadens und sein Zerfall in Doppelchromosomen
zeigen eine heterotype Kernteilung an, wenn auch die einzelnen Stadien
nicht mit der von den hoheren Pflanzen bekannten Deutlichkeit hervortreten.
2 Doppelchromosomen waren zu beobachten, in den Tochterkemen dem-
entsprechend 4 einfache Chromosomen, zuwcilen auch nur 3. — Hiermit
widerspricht Verf. M a i r e , der ffir die Kerne der Uredineae wie der eigent-
lichen Basidiomycetes stets nur 2 Chromosomen angibt. Auch Black¬
man und Christman geben ffir die Uredineae, im Gegensatz zu
M a i r e, mindestens 4 Chromosomen an. — Die beiden Tochterkerne teilen
sich sofort homootypisch weiter.
Die Wanderung der einzelnen Basidienkeme durch die viel schmaleren
Sterigmen in die Spore findet nach Verf. in der Weise statt, daB jeder Kern
sich zu einer Kernteilung anschickt und im Stadium des Chromatinfadens
in die Spore iibertritt, in dieser geht dann die Kernteilung weiter. Es zeigt
somit jede Spore zwei Kerne.
DaB eine Reduktion der Chromosomen bei der Teilung des sekundaren
Basidienkems vorliegt, ist von M a i r e schon erkannt worden. Den Gang
der Reduktionsteilung tatsachlich zu beobachten, ist jedoch Verf. zuerst
gelungen.
Verf. bertihrt die Frage Sexualitat der Basidiomyceten nicht. Es laBt
sich jedoch nicht die Bedeutung der Resultate seiner Kernstudien gerade
ffir diese Frage verkennen. Die beobachtete Reduktionsteilung spricht ge-
wichtig ffir die Ansicht M a i r e s , daB die sich in der Basidie vereinigenden
beiden Kerne sexucller und nicht vegetativer Natur sind. Verf. bringt somit
eine neue Stfitze der Annahme, daB bei den Basidiomyceten analoge Verhalt¬
nisse wie bei den Uredineae vorliegen. Wahrend bei diesen das Auftreten
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Cytologie von Laboulbenien und Sphaerotheca. — Chemie der Pilze. 245
der beiden Kerne, das „Synkaryon“ M a i r e s , bereits bekannt ist und
als geschlechtlicher Vorgang gedeutet wird, wurde bei den Basidiomyceten
bisher nur die verzogerte Vereinigung der beiden konjugierten Kerne, die
„Mixie“ nach M a i r e, beobachtet. Ob von Sexualitat bei dem ersten Auf-
treten der beiden Kerne zu reden ist, blieb somit fur die Basidiomycetes noch
zweifelhaft. DaB nun nach der vorliegenden Arbeit die sexuelle Natur der
Kerne festzustehen scheint, durfte einen wichtigen Schritt zur Losung
der Geschlechtlichkeitsfrage der Basidiomyceten bedeuten.
Eddelbiittel (Gottingen).
Fault, J. H., The Cytology of the Laboulbeniales. (An¬
nals of Botany. Vol. 25. 1911. p. 649—654.)
Aus den cytologischen Verhaltnissen der Laboulbeniales zieht der Verf.
den SchluB, daB diese Pilze echte Ascomyceten sind. Die Teilung der kon¬
jugierten Kerne und die Reduktion der Sexualitat (bei L. chaetophora)
stellen bemerkenswerte Analogien dar zu den Rostpilzen und gewissen As¬
comyceten. Von Bedeutung sind namentlich auch die Phaenomene der Kern-
teilung im Antheridium. Die Kluft zwischen der exogenen und endogenen
Bildung der mannlichen Geschlechtszellen wird durch Formen wie Coreo-
m y c e s uberbriickt. Erscheinungen wie ein einkerniges Antheridium, die
Moglichkeit der Sprossung von Spermatien an einem und demselben Au-
theridium, sowie die exogene Bildung der Spermatien erinnern an ahnliche
Ziige bei den Rostpilzen, Ascomyceten und Florideen.
Was die Wirkung der Pilze auf den Wirtorganismus anlangt, so findet
ein Eindringen des Parasiten in das Substrat nicht statt bei L a b o u 1 -
benia Gyrinidarum und L. chaetophora, auch unterbleibt
hier eine Hypertrophie des darunter liegenden Wirtgewebes.
Dagegen wird bei Dioichomyces eine deutliche Hypertrophie des
Gewebes in der Nahe der Anheftungsstelle des Parasiten beobachtet, und
Stigmatomyces und Dimeromyces bewirken, wenigstens im
vorgeschrittenen Stadium der Entwicklung, eine weitgehende Desorganisation
der Wirtszellen. N e g e r (Tharandt).
Winge, 5., Encore le Sphaerotheca Castagnei L 6 v.
(Bull. Soc. Mycol. France. T. 27. 1911. p 211—218. pi. VII—VIII.)
Verf. untersuchte die cytologischen Verhaltnisse bei der Perithecien-
bildung von Sphaerotheca Castagnei L6v., und fand, daB
das Oogon ohne Verschmelzung seines Kernes mit dem Antheridiumkern
zur Entwicklung kommt. Der Antheridiumkern ist auBerstande, zu dem
Kern des Oogons uberzugehen und sich mit diesem zu verschmelzen. Verf.
bestatigt die Dangeard schen Untersuchungen und wendet sich gegen
Harper, Blackman, Fraser und Claussen; er erklart die
Untersuchungen dieser Autoren fur irrtumlich. Ob zu diesem SchluB die
vorliegenden Untersuchungen des Verf.s berechtigen, scheint dem Ref.
zweifelhaft. L a k o n (Tharandt).
Zellner, Julius, Zur Chemie der hoheren Pilze. VII. u. VIII.
(Anzeig. d. kgl. Akad. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl. Jg. 1911. p. 411—412.)
A. In Hypholoma fusciculare fand Autor folgende Stoffe:
ein Zerebrosid, ergosterinartige Stoffe, fliissige und feste Fettsauren,
Glyzerin, Lecithin, Harz, Mannit, Glukose, Mykose, Gerbstoff, Phobaphen,
Cholin, ein gummiartiges, ein in Alkali losliches Kohlehydrat, chitinhaltige
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246
Chemie und Garung.
Membransubstanz, EiweiBkorper, ein glykosidspaltendes und ein prote-
olytisches Ferment. Gif tig ist der Pilz nicht.
B. In den Sporen von Tilletia levis und T. tritici wurden
folgende Stoffe gefunden: feste und flfissige Fettsauren, ein wachsartiger
Korper, ergosterinartige Stoffe, Glyzerin, Harz, ein in Alkohol loslicher
Stoff unbekannter Natur, Mannit, Mykose, Glukose, eine Base, ein wasser-
losliehes Kohlehydrat, in Alkali losliche Kohlehydrate, EiweiB, ein fette-
spaltendes und invertierendes Ferment, eine chitinhaltige Gerfistsubstanz.
Viele Ahnlichkeiten, aber auch starke Differenzen ergeben sich gegenfiber
der pflanzenchemischen Analyse des Maisbrandes (vom Verf. frfiher schon
untersucht); es zeigen also in morphologischer und auch chemischer Hin-
sicht sehr nahestehende Gattungen wesentliche Verschiedenheiten.
Matouschek (Wien).
Nathanson, Der Stoffwechsel der Pflanzen. Leipzig (Quelle
u. Meyer) 1910.
Das Buch ist aus einer Vorlesung uber den Stoffwechsel der Pflanzen
hervorgegangen und richtet sich demgemaB in erster Linie an den Studenten
der Botanik, weiterhin an den Fachgenossen, der die Tierphysiologie bear-
beitet, dem ein tlberblick fiber den gegenwartigen Stand der pflanzenphysio-
logischen Forschung gegeben werden soli. Es ist daher auch unter Verweis
auf grundlegende Werke wie Pfeffer, Czapek, moderner Sammel-
referate usw. nur die wichtigste Literatur zitiert. In einer einffihrenden Be-
trachtung macht Verf. den Leser mit der ailgemeinen Bedeutung des Stoff-
wechsels und den ffir Bau- und Betriebsstoffwechsel notwendigen Materialien
vertraut. Daran schlieBen sich Abhandlungen fiber den Stoffaustausch, fiber
die physikochemischen Grundlagen des Stoffumsatzes, die Erzeugung or-
ganischer Substanz durch Reduction der Kohlensaure im Licht, fiber Bau-
stoffwechsel und Speicherung, die heterotrophe Ernfihrung, die Atmung und
den Stoffwechsel als Energiequelle. Anmerkungen und Zusatze, in denen
der Autor seine personliche Stellung zu einzelnen Fragen dartut, bilden den
SchluB des Werkes. Den Bakteriologen und Mykologen werden die theo-
retischen Darlegungen fiber das Wesen der Atmung interessieren, auf deren
Inhalt einzugehen wir uns versagen mfissen.
Man darf wohl sagen, daB das Buch seinen Zweck gut erffillt. Mit einer
klaren prfizisen Darstellung vereinigt sich eine ausgezeichnete Diktion. Durch
die geschickte Verarbeitung der neuesten Forschungsergebnisse auf den Ge-
bieten der physiologischen, physikalischen und Colloidchemie und ihre An-
wendung soweit sie fiir die Pflanzenphysiologie in Betracht kommen, wird
das Werk auch ffir den Forscher zur anregenden Lektttre.
Schaffnit (Bromberg).
Franzen, H., und Steppuhn, 0., Beitrage zur Biochemie der
Mikroorganismen. V. t)ber die Vergarung und Bil-
dung der Ameisensaure durch Hcfen. (Zeitschr. f. phy¬
siol. Chemie. Bd. 77. 1912. p. 129.)
Die vorliegende Untersuchung wurde ausgeffihrt, weil ja Ameisensaure
als ein hypothetisches Zwischenglied der alkoholischen Garung anzusehen
ist. Wir fibergehen die bekannten Theoricn fiber den Zuckerzerfall, wie sie
von Baeyer, Schade, Wohl und Andcren aufgestellt worden
sind, welche von den Verff. aber ziemlich ausffihrlich angefuhrt werden.
Aus den zahlreichen Einzelversuchen mit einer groBeren Anzahl von Hefen
ergibt sich, daB die bei der Garung gebildete Ameisensaure nicht oder nur
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ProdigiosuBpelatinase. — Fumarsaure durch Schimmelpiize.
247
zum kleineren Teile’ der Garung von Aminosauren ihre Entstehung ver-
dankt. Sicher ist, dab durch Hefen erhebliche Mengen Ameisensaure ge-
bildet und auch vergoren werden konnen und dab diese Prozesse mit dem
Zerfall des Zuckers in Alkohol und Kohlensaure in Zusammenhang stehen.
Die Vergarung der Ameisensaure gehort ebenfalls zu den in der Hefe ver-
laufenden enzymatischen Prozessen, und die Versuchsergebnisse beweisen,
dab diese Vergarung in engem Zusammenhange mit dem Zerfall des Zuckers
in Alkohol und Kohlensaure steht. E m m e r 1 i n g (Hermsdorf).
Groer, F. von, Uber die Prodigiosusgelatinase. (Biochem.
Zeitschr. Bd. 38. 1912. p. 252.)
Dab Bakterien die Gelatine vermittelst eines Enzyms verflussigen, ist
von Bitter und Fermi nachgewiesen worden; es ist aber wahrschein-
lich, dab die Gelatinasen verschiedener Bakterien verschieden sind. Zum
Messen der Wirkung des proteolytischen Enzyms bei Prodigiosus-
Kulturen benutzte Verf. die Methode der relativen inneren Reibung nach
0 s t w a 1 d. Mit der hydrolytischen SpaJtung der Eiweiblosung nimmt
die innere Reibung ab. Die Methode hat auber anderen auch den Vorteil,
dab sie ermoglicht, den Verlauf der Fermentwirkung in Zahlen auszudriicken,
wobei die Dauer des Experimentes nur eine geringe ist. Als Nahrboden wurde
eine 5-proz. Gelatine in destilliertem Wasser unter Zusatz von 1 Proz. Fluor-
n atrium benutzt. Diese labt sich bei 22° im Brutschrank in flUssigem Zustande
dauernd aufbewahren, reagiert amphoter gegen Lakmus, gegen Lakmoid aber
alkalisch; spater wurde Gelatinelbsung ohne Antiseptikum benutzt. Die
Fermentlosungen wurden aus Bouillonkulturen mittelst Filtration oder Zen-
trifugieren gewonnen, Prodigiosus - Gelatine ist gegen Sauren- und
Fluomatrium sehr empfindlich, aber widerstandsfahig gegen hohere Tem-
peratur. Die Reaktionsgeschwindigkeit scheint bei nicht zu kleinen Ferment-
mengen und Anwendung von 5-proz. Gelatine eine konstante zu sein. Durch
Erhohung der Reaktionstemperatur um 10° nimmt die Reaktionsgeschwindig¬
keit weniger zu, als man nach der RGT.-Regel erwarten miibte.
Emmerling (Hermsdorf).
Ehrlich, F., fiber die Bildung von Fumarsaure durch
Schimmelpize. (Ber. d. deutsch. chem. Ges. Bd. 44. 1911. p. 3737.)
Beim Wachstum von Rhizopus nigricans (Mucor stolo-
n i f e r) auf verschiedenen Nahrlosungen wurde die Bildung von Fumar¬
saure beobachtet. (Die Ansicht des Verf., dab die Bildung derselben durch
Mikroorganismen bisher noch nicht bemerkt worden, ist nicht richtig, denn
Ref. teilte ihre Entstehung aus Apfelsaure durch den Bac. fluorescens
liquefaciens bereits im Jahr 1902 mit.) Quelle der Fumarsaurebildung
durch oben genannten Schimmelpilz sind die Kohlehydrate, wogegen die
Art der Stickstoffnahrung gleichgiiltig ist; wichtig scheint besonders die
Gegenwart uberschiissiger Mengen von Glukose oder Fruktose zu sein. Auf
Saccharoselosungen wachst der Pilz nicht, da er keine Invertase besitzt.
Bei Anwesenheit nur geringer Mengen Zucker neben Aminosaure ist die
Ausbeute an Fumarsaure weit kleiner, besonders hindert ihre Bildung die
Glutaminsaure. Nach langerer Zeit wird die entstandcne Fumarsaure durch
den Pilz selbst wieder angegriffen. Diese Siiure crscheint somit als ein
Zwischenprodukt des Kohlehydratabbaus. Emmerling (Hermsdorf).
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248 Hydrolyse v. Botrytis. — Zersetzung v. Harnstoff etc. durch Schimmelpilze.
Colin, H., Hydrolyse de quelques polysaccharides par
le Botrytis cinerea. (Ann. d. Scienc. Nat. S£r. 9. T. 13. 1911.
p. 1—112.)
Die Hauptergebnisse der urafangreichen Arbeit sind etwa folgende:
Botrytis cinerea vermag sich von einer groBen Anzahl von
Polyosen zu ernahren (Saccharose, Maltose, Laktose, Trehalose, Raffinose,
Melezitose). Morphologisch ist Botrytis cinerea auf all diesen
Substraten der gleiche.
Keine dieser Zuckcrarten wird direkt assimiliert; eine jede wird zunachst
in Hexosen zerlegt und erst diese werden von dem Pilze assimiliert.
Der Pilz bildet verschiedene losliche Fermente. Bei der Verarbeitung
der Biosen (Saccharose, Maltose, Laktose, Trehalose) kommt nur eine Diastase
zum Vorschein, bei den Triosen (Raffinose) treten zwei Enzyme in Wirksam-
keit, und zwar verwandelt das eine die Triose in ein Gemisch von Hexose
und Biose, das andere spaltet die Biose in zwei Molekule Hexose.
Unter den Enzymen unterscheidet Verf. zwei Typen: 1. Typus des
Invertin, diffundierend, und 2. Typus der Maltase, fest anhaftend. Die
zum ersten Typus gehorigen Fermente verursachen schwache Hydrolvsen
(Raffinose, Melezitose, Gentianose, Stachyose), die des zweiten Typus (Mal¬
tase, Laktase, Trehalase, Melibiase) bewirken die starke Invertierung der
Trisaccharide.
Die diffundierenden Diastascn sind stets in den Fliissigkeiten nachzu-
weisen, die anhaftenden dagegen konnen nur durch feinste Pulverisationen
zum Vorschein gebracht werden.
Analog lassen sich bei den Kulturen zwei Typen unterscheiden: 1. Kul-
turen auf Saccharose: Invertin und Spaltungsprodukte der Saccharose im
Nahrsubstrat; 2. Kulturen auf Maltose: Weder Maltase noch Glykose, die
Spaltungsprodukte der Maltose, im Nahrsubstrat. Bei den Kulturen auf
Triosen, z. B. Raffinose, treten beide Typen nacheinander in Erscheinung:
1. Lavulose und Melibiose im Nahrsubstrat vorhanden, 2. weder Glykose
noch Galaktose, die Spaltungsprodukte dcr Melibiose, im Substrat nach-
weisbar.
Weitaus die Mehrzahl der Nahrboden des Botrytis gehort zum
Typus der Maltose.
Von Bedeutung sind die Anschauungen des Verf. iiber die Spezifizit&t
der verschiedenen Diastasen:
1. Die Hydrolyse der vier Polyosen: Saccharose, Raffinose, Gentianose,
Stachyose wird durch ein einziges Ferment, das Invertin, hervorgerufen.
2. Auch jdie Melezitase ist von dem Invertin nicht verschieden.
3. Maltase und Laktase sind distinkte Diastasen.
4. Die Hydrolyse der Trehalose mit Hilfe des Mycelpulvers von Bo¬
trytis cinerea scheint durch Maltase hervorgerufen zu werden.
5. Die Spaltung der Gentiobiose wird durch Emulsin verursacht.
6. Melibiase ist von Emulsin verschieden, dagegen wohl mit Laktase
identisch.
7. Turanase und Manninotriase gehoren nicht zum Emulsin, eher zu
Maltase oder Laktase. W. H e r t e r (Tegel).
Kossowicz, A., Die Zersetzung von Harnstoff, Harn-
saure, Hippursaure und Glykokoll durch Schim¬
melpilze. (Zeitschr. f. Garungsphysiol. Bd. 1. 1912. p. 60—62.)
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Eisen u. Schimmelpilze. — Harpagomyces. — Aspergillus.
249
Zur Priifung einer groBeren Zahl von Pilz-Reinkulturen diente folgende
Losung (je 50 ccm in kleinen Erlenmeyer-Kolben): 1000 Leitungswasser,
25 Handelsraffinade, 2,5 K 2 HP0 4 , 0,5 MgS0 4 , der entweder 10 g Harnstoff
oder 4 g Harnsaure oder 2 g Hippursaure oder 2 g Glykokoll zugesetzt wurden.
Folgende Pilze wurden zum Versuch herangezogen: 1. Botrytis bas-
siana, 2. Penic. crustaceum, 3. Mucor Boidin, 4. Clado-
sporium herbarum, 5. Phytophthora infestans, 6.
Penic. brevicaule, 7. Asperg. glaucus, 8. Asperg.
nigej, 9. Isaria farinosa, 10. Fusisporium spec. Es zer-
setzten:
Harnstoff Nr. 1—10, Hippursaure Nr. 1, 3, 5, 8—10.
Harnsaure „ 1—10, Glykokoll Nr. 1—3, 5—6, 8—10.
Uberall war Ammoniakbildung und, da die genannten Substanzen als
alleinige Stickstoffquelle fungierten, eine mehr oder minder umfangreiche
Assimilation des betreffenden Stickstoffs nachweisbar.
Lohnis (Leipzig).
Santon, B., Influence du fer sur la culture de quelques
moisissures. (Ann. de l’lnstit. Pasteur. T. 25. 1911. p. 922.)
Der EinfluB des Eisens auf das Wachstum und die biologischen Eigen-
schaften wurde an einzelnen Pilzen untersucht, welche auf R a u 1 i n scher
Flussigkeit wuchsen. Die Gegenwart des Eisens scheint ebenso wie die des
Sauerstoffs zur Sporenbildung erforderlich; Sauerstoff wird dabei fixiert,
offenbar unter Mitwirkung des Eisens als Sauerstoffilbertrager, wobei das
Eisen abwechselnd oxydiert und reduziert wird. Abwesenheit von Luft
erhoht bei Aspergillus n i g e r die OxaMureproduktion. Anderer-
seits fiihrt die Abwesenheit des Eisens nicht zur Alkoholbildung. Ebenso
beobachtet man keinen Alkohol, wenn man Mucor mucedo oder
Rhizopus nigricans auf der Oberflkche der Rau 1 inschen Lo¬
sung kultiviert, sobald Eisen fehlt. E m m e r 1 i n g (Hermsdorf).
Moreau, F., Deuxieme note sur les MucorinSes. (Bull.
Soc. Mycol. France. T. 27. 1911. p. 334—341.)
Vorliegende zweite Notiz behandelt Kernverschmelzungen und Kern-
degeneration in der Zygospore und Kernverschmelzungen nicht sexueller
Natur. . L a k o n (Tharandt).
Wilczyliski, Tadeusz, Harpagomyces Lomnickii nowy rod-
zaj ii gatunek z grupyHyphomycetdw. [Harpago¬
myces Lomnickii nov. gen. et n. sp. Hyphomycetum.] (Kos-
mos, Lemberg. Bd. 36. 1911. p. 314—317.)
Mit Fuligo varians und Mortierella polycephala
(Coem.) tritt auf einer Gerberlohe bei Lemberg die oben genannte Pilzgattung
auf. Sporenverbreitung geschieht sehr leicht durch auf der Erde herum-
kriechende Tiere. Geschlechtliche Vermehrung wurde weder in der Natur
noch in der Kultur nicht beobachtet. Von Ceratophorus durch die
langen Forts&tze der Konidien, welche hakenformig gebogen sind und aus
einer Zelle oft in der Zahl vier entspringen, verschieden.
Matouschek (Wien).
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250
Aspergillus.
Bainier, G., et Sartory, A., Etudes biologiques et morpho-
logiques de certains Aspergillus. (Bull. Soc. Mycol.
France. T. 27. 1911. p. 98—104, 346—367, 453—468. 6 pi.)
Beschreibung von einer neuen Aspergillus - Art (Asp. cine-
r e s c e n s n. s p.) mit naheren Angaben uber das Verhalten derselben in
ktinstlichen Reinkulturen, sowie von 5 neuen, ein rotes Pigment bildenden
Aspergillus - Arten (Asp. disjunctus nov. sp., A. s e j u n c -
t u s nov. sp., A. mollis n. sp., A. m u t a b i 1 i s n. sp., A. r e p a n -
d u s n. sp.) mit naheren Angaben fiber das Verhalten derselben in Rein-
kultur. L a k o n (Tharandt).
Brenner, W., Untersuchungen fiber die Stickstoff-
ernahrung des Aspergillus niger und deren Ver-
wertung. (Ber. Deutsch. Bot. Gesellsch. Bd. 29. 1911. p. 479—483.)
Um festzustellen, in welcher Weise verschiedene Stickstoffverbindungen
von Aspergillus verwertet werden, brachte Verf. die zu beobachtenden
stickstoffhaltigen Substanzen in einer 0,5-proz. Ammoniumchlorid aquiva-
lenten Menge in stickstofffreie Nahrlosungen.
Durch Serienkulturen wurde zunachst festzustellen gesucht, innerhalb
welcher Zeit der Pilz das Optimum seines Wachstums zeigt. Das ist wichtig,
weil der Pilz bei langerem Verweilen in der Nahrlosung zu degenerieren
beginnt. Alle zwei Tage wurde dann ein Pilz aus der Serie geemtet und ge-
wogen. Auf diese Weise lieB sich das Optimum ermitteln.
Ob giftige Substanzen durch die Degeneration in die Nahrlosung gelangt
sein konnten, sucht Verf. in der Weise festzustellen, daB er nach Emeuerung
der C-Quelle in die nachgebliebenen Kulturflfissigkeiten verschiedenen Alters
erneut Aspergillus hineinbringt. Der Pilz zeigt dann durch Aus-
sehen und Gewicht die vorhandenen Nahrungsbedingungen an. AuBerdem
wurde der N-Gehalt in der nachgebliebenen Nahrlosung und in der Pilzernte
quantitativ festgestellt.
Die meisten der zahlreichen untersuchten stickstoffhaltigen Substanzen
haben sich als Stickstoffnahrung ffir Aspergillus nicht bewahrt, wie
z. B. Ammoniak, Natriumnitrit, Ammoniumvalerianat und viele andere.
Will man die tauglichen Stickstoffverbindungen in eine Rangskala
ordnen, so ist die GroBe der Maximalernten und die Zeit, die zur groBten
Ernte erforderlich war, zu beriicksichtigen. Diese Reihenfolge stellt sich
dann, um nur einige Verbindungen zu erwahnen, wie folgt: Ammonium-
laktat, Ammoniumtartrat, Asparagin, die Ammoniumsalze der Mineral-
sauren, Ammoniumacetat und Formiat, Natriumnitrat usw. Als letzten
stickstoffhaltigen Korper, der noch so viel Pilzmvcel ergab, daB eine Ver-
unreinigung nicht ffir das Wachstum verantwortlich gemacht werden konnte,
ncnnt Verf. Acctonitril.
Das Wachstum des Pilzes in den Nahrlosungen auBerte sich nicht bloB
in einer Abnahme der Nahrstoffe, sondern es wurden auch Stoffe ausge-
schieden, die, wenn sie sauer waren, in der Losnng verblieben, wenn sie aber
alkalisch waren, durch Oxalsaure neutralisiert wurden. Bei der Degeneration,
die nach dem Wachstumsoptimum eintritt, wurde toils Ammoniak, toils
Stickstoff in organischer Form abgeschieden. Durch Analysen weist Verf.
nach, daB nach begonnener Degeneration der Stickstoffgehalt des Pilzes
mehr und mehr abnimmt. K. Muller (Augustenberg).
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Sterigmatocystis. — Hypocrea rufa.
251
Bainier, G., et Sartory, A., Etude d’une espece nouvelle de
Sterigmatocystis. Sterigmatocystis flavipes(n. sp.).
(Bull. soc. Mycol. France. T. 27. 1911. p. 90—97. 1 pi.)
Beschreibung von Sterigmatocystis flavipes nov. sp. mit
naheren Angaben uber das Verhalten dieses Pilzes in Reinkulturen auf ver-
schiedenen kunstlichen Substraten. Infektionsversuche auf Tieren zeigten,
dab der Pilz nicht pathogen ist. L a k o n (Tharandt).
Medisch, Marc, Beitrage zur Physiologie der Hypocrea
r u f a (P e r s.). (Jahrb. f. wissenschaftl. Botan. Bd. 48. 1910. p. 591—631.)
Verf. kultivierte einen Pilz, den er in Heidelberg in Gartenerde gefunden
hatte, und der von Saccardoals Hypocrea rufa (Pers.)= T r y c h o-
derma viride bestimmt worden war. Der Pilz war bisher dadurch inter-
essant, daB die Konidien abwechselnd grime und gelbe Farbung zeigten.
Nach M i 1 b u r n wird die griine Farbung durch sauer reagierende Nahr-
boden, die gelbe durch alkalische Substrate hervorgerufen; Verf. konnte
sich nicht nur von der Richtigkeit der M i 1 b u r n schen Anschauung tiber-
zeugen, sondem stellte auch fest, daB der Pilz das Nahrsubstrat in eigen-
tiimlicher Weise verfarbt. Er ging der Frage weiter auf den Grund, indem
er Untersuchungen uber folgende Punkte anstellte:
1. Die Farbstoffbildung in den Nahrlosungen.
2. Die Wirkung der Stickstoffverbindungen auf die Farbstoffbildung.
3. Die Abhangigkeit der Farbstoffbildung von Sauerstoff.
4. DasVerhaltendes Pilzes zu Ammonsalzen, Nitratenund Nit ri ten als Sticks toff quelle.
5. Das Verhalten in stickstoffreien und stickstoffarmen Nahrlosungen.
Als w'ichtigere Ergebnisse sei folgendes hervorgehoben:
In Glykosekulturen (Optimum bei 1,5 Proz. Glykose) ohne Nahrsalz-
zusatz findet intensive Farbung des Substrates statt. Gewisse Salze be-
schleunigen die Farbstoffbildung. Die Farbung beginnt mit Grim und geht
dann in Gelb bis Orange iiber. Der Farbwechsel entspricht einem Oxy-
dationsvorgang. Ammonsalze der starken Mineralsauren beseitigen die
Farbstoffbildung vollstandig, was wohl auf die Einwirkung der bei der Stick-
stoffassimilation befreiten Sauren zuruckzufiihren ist; das Wachstum des
Pilzes wird stark beeintrachtigt, die Konidienbildung verhindert. Durch
Neutralisation solcher Kulturen wird der friihere Wachstumszustand wieder
hergestellt. Infolge Mangels eines invertierenden Enzymes gedeiht Hypo-
crearufain den Rohrzuckerlosungen nur mit Ammonsalzen der starken
Mineralsauren als Stickstoffquelle; der Rohrzucker wird durch die frei-
werdende Saure hydrolysiert. Auf Lavulosc wird der Pilz durch die Am¬
monsalze der starken Sauren weniger beeintrachtigt. Mit den Nitraten der
Alkalien gedeiht der Pilz gut; die Nitrate werden zu Nitriten reduziert.
Auch die Nitrite werden von Hypocrea als Stickstoffquelle verarbeitet,
wobei die Reaktion der Losung alkalisch wird und letztere gelbe Farbung
annimmt. Das Licht befordert die Bildung der Konidien, vermutlich durch
Herabsetzung der organischen Sauren in der Nahrlosung.
Die Kulturen von Hypocrea rufa, welclie auf stickstoffreien
Nahrboden wachsen, lassen eine geringe Anreicherung an Stickstoff wahr-
nehmen. Verf. halt es jedoch fur noch nicht ausgemacht, ob hier Assimilation
von freiem Stickstoff stattfindet. Ein Zusatz kleiner Mengen von Stickstoff
in Form von K-Humat Oder NH 4 N0 3 steigert nicht den Stickstoffgewinn
der Kulturen. Wahrscheinlich nimmt der Pilz einen kleinen Teil von Stick¬
stoff aus dem K-Humat auf. W. Herter (Tegel).
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252
Saprolegnia. — Enzyme.
Lechmere, A. E., An investigation of a species of Sapro¬
legnia. (New Phytologist. Bd. 9. 1910. p. 305—319. With 2 plat.)
Verf. studierte eine Spezies von Saprolegnia in Kultur. Sexual-
organe konnte er nicht erzielen bezw. sehen, aber die Art zeigte diverse Arten
von ungeschlechtlicher Reproduktion. Infolgedessen mull man berechtigten
Zweifel setzen in den Wert der Sporozysten fur die Systematik. Konnte doch
Verf. an der von ihm untersuchten, nicht naher bezeichneten Art die cha-
rakteristischen Sporocysten folgender Genera bemerken: Saprolegnia,
Achlya, Leptomitus, Pythiopsis, Dictyuchus und
Aplanes. Matouschek (Wien).
Doby, G., Beitrage zur physiologischen Bedeutung
der Enzyme. (Botanikai Kozlem6nyek. Jg. 10. 1911. p. 35.)
Die Menge von Oxygenase, Peroxydase und Tyrosinase in ruhenden und
in keimenden Kartoffelknollen, die von gesunden aber auch von kranken
Pflanzen stammen, ward bestimmt. Es zeigte sich, daft die Menge der Tyro¬
sinase in den kranken Knollen im Verh<nisse zu dem Tyrosinasegehalte
der gesunden Knollen eine fast vierfache ist. Matouschek (Wien).
Dox, Arthur W., Enzyme studies of lower fungi. (The Plant
World. Vol. 15. 1912. p. 40.)
Dox hat in der vorliegenden Zusammenfassung seiner Enzymstudien
bei Schimmelpilzen, neben einer etwas historischen Einleitung und einem
theoretisch spekulativen SchluB iiber die Erwerbung der Enzyme durch die
Pilze, diejenigen Fermente zusammengestellt, die er bisher in ihnen auf-
gefunden hat. Folgende Tabelle gibt sie wieder.
Art des Enzyms.
Hydrolisierte Substanz. Hydroliseprodukte.
| Casein \
1. Protease
< Gelatine
\ Peptone J
Aminosauren.
2. Nuklease
Nukleinsaure
Phosphorsaure, Purinbasen usw.
3. Amidase
1 Harnstoff
Ammoniak, Kohlensaure.
\ Asparagin
Asparaginsaure, Ammoniak.
4. Lipase
1 Fette
Fettsauren, Glyzerin.
\ Ester
Fettsauren, Alkohol.
5. Emulsin
f Amygdalin 1
| Arbutin 1
| Glukose, Benzaldehyd.
1 Blansaure.
6. Amylase
Starke
Dextrin, Maltose.
7. Inulase
Inulin
Fruktose.
8. Raffinase
Raffinose
Fruktose, Melibiose.
9. Invertase
Rohrzucker
Glukose, Fruktose.
10. Maltase
Maltose
Glukose.
11. Laktase
Milchzucker
Glukose, Galaktose.
12. Histoenzym
Hippursaure
Benzoesaure, Glykokoll.
13. Katalase
Wasserstoffsuper-
ox yd
Wasser, Sauerstoff.
14. Phytase
Phytin
Inosit, Phosphorsaure.
H. Pringsheim (Charlottenburg).
Toshimura, K., Beitrage zur Kenntnis der Banane. (Zeit-
schr. f. Unters. d. Nahrungs- u. GenuBmittel. Bd. 21. 1911. p. 406.)
Zur Ermittelung der chemischen Vorgange bei der Reifung der Banane
wurden zunachst ganz unreife Bananen untersucht und zwar in drei ver-
schiedenen Perioden. Dabei ergab sich, daB der Gerbstoff beim Reifen fast
immer konstant bleibt, daB die Verwandlung der StSrke in Zucker schnell
vor sich geht, so daB nach drei Wochen etwa 50 Proz. Zucker gebildet waren;
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Enzyme etc.
253
daB das Verhaltnis von Saccharose zu reduzierendem Zucker nach und nach
vermindert wird und zwar durch ein Enzym. Auch der Ubergang der Starke
in Zucker ist enzymatischer Natur. AuBer Saccharose und Invertzucker
sind in den Bananen keine anderen Zuckerarten enthalten.
Emmerling (Hermsdorf).
Power, B.. a. Moore, W., The constituents of Bryony root.
(Joum. of the chem. Society. Vol. 99 u. 100. 1911. p. 937.)
Die Wurzeln von Bryonia alba und d i o i c a waren friiher beide
offizinell, sollen sich aber in ihren physiologischen Wirkungen unterscheiden.
Von Masson wurde ein Glucosid, das B r y o n i n , daraus isoliert. Die
neueren Untersuchungen der Verff., welche Bryonia dioica ver-
arbeiteten, zeigen, daB ein Enzym vorhanden ist, welches Amygdalin und
Salicin schwach hydrolysiert. Weiter wurden isoliert ein Stherisches 01 von
charakteristischem Geruch, eine neutrale Substanz vom Schmelzpunkt
220—222° und der wahrscheinlichen Zusammensetzung C 20 H 30 O 5 , ein Glucosid-
ahnliches Produkt von bitterem Geschmack, welches bei der Hydrolyse
mittelst des Enzyms oder verdiinnter Schwefelsaure ein Harz und Glukose
gibt und ein amorphes Alkaloid. Ferner enthielt der in Wasser unlosliche
Teil des alkoholischen Extraktes ein Phytosterol C 27 H ie O, einen zweisaurigen
Alkohol, das Bryonol, und verschiedene Fettsauren. Wesentliche physio-
logische Wirkungen kommen keiner der isolierten Substanzen zu.
Emmerling (Hermsdorf).
Puriewitsch, K., Untersuchungen uber die EiweiBsyn-
these bei niederen Pflanzen. (Biochem. Zeitschr. Bd. 38.
p. 1.)
AnschlieBend an die Versuche von C z a p e k und Emmerling uber
die Stickstoffassimilation bei niederen Pilzen hat Verf. die Brauchbarkeit
verschiedener Stickstoffverbindungen fiir die EiweiBsynthese nach der At-
mungsintensitat der Versuchspflanzen studiert. Er wahlte als MaB fiir den
groBeren Verbrauch der Stoffe das Verhaltnis der Kohlensauremenge, die
das Mycelium von Aspergillus niger wahrend des Versuches bildet,
zu der Trockensubstanz desselben Mycels. Von besonderem Interesse waren
diejenigen Stickstoffverbindungen, welche sich bei der Hydrolyse von Ei-
weiBstoffen bilden. Daneben wurde der Wert von Nitraten, Ammonsalzen,
Amiden und Aminosauren bestimmt; als Kohlenstoffquelle diente haupt-
sachlich Dextrose. Die Kulturen wurden bei 30° gehalten. Es ergab sich,
daB das Verhaltnis der C0 2 zur Trockensubstanz des Mycels fiir Amino¬
sauren und Ammonsalze am kleinsten ist, d. h. daB der geringste Energie-
verbrauch fiir die EiweiBsynthese dann stattfindet, wenn Glykokoll, Alanin,
Leucin, Asparaginsaure, Asparagin, Glutaminsaure, Acetamid und Methyl-
hamstoff als Stickstoffquellen dienen. Die Mengen der C0 2 sind fiir organische
Sauren weit grdfier als fur Dextrose. Bei Verwendung von Aminosauren
werden erhebUche Mengen Ammoniak gebildet, doch liegt kein Beweis vor,
daB dieses zur EiweiBsynthese wieder verwendet wird. Die Resultate be-
statigen die Ansicht C z a p e k s , welcher, gestiitzt auf die Untersuchungen
Emmerlings, annimmt, daB besonders die a-Aminosauren von
der Pflanze verbraucht werden. Interessant ist der Befund, daB fiir Pepton
und HiihnereiweiB der Energieverbrauch groBer ist, als fur viele andere
Stickstoffverbindungen. Emmerling (Hermsdorf).
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254
Enzyme etc.
Godlewski, E., liber anaerobe EiweiBzersetzung und
intramolekulare Atmung in den Pflanzen. (Bull,
intern, de l’acad. d. scienc. de Cracovie. 1911. S6rie B. Scienc. natur.
Nr. 9/10 B. p. 680—717.)
Die Versuche mit Lupinensamen ergaben folgendes:
1. Die erwahnte Zersetzung in den Lupinen-Samen ist ein enzymatischer
ProzeB. Denn: Liegen die Samen in Zuckerlosung oder Wasser, so ist sie
ganz von der Intensitat der intramolekularen Atmung der Samen unabhangig.
Die Zersetzung des EiweiBes wird in den Samen vermindert, die intramole¬
kulare Atmung aber verstarkt, wenn Zucker an die in Wasser unter Luft¬
abschluB liegenden gekeimten oder ungekeimten Lupinensamen verabreicht
wird. Ferner: Die EiweiBzersetzung in den in Wasser oder in Zuckerlosung
steril und unter LuftabschluB liegenden Samen dauert viel langer als deren
intramolekulare Atmung, also auch dann noch, wenn die Samen bereits langst
durch Erstickung abgestorben sind.
2. Zuerst werden, wenn Samen unter LuftabschluB in Wasser liegen,
die in den Samen gebildeten Albumosen und Peptone, spater erst die kompli-
zierten Proteinstoffe zersetzt.
3. Die Zersetzung scheint, solange die Samen intramolekular atmen,
proportional der Zeit zu verlaufen; nach dem Tode der Samen schreitet sie
aber proportional der Quadratwurzel der Zeit.
4. Die intramolekulare Atmung der in Glykoselosung unter LuftabschluB
liegenden gekeimten oder nichtgekeimten Samen ist einander gleich, woraus
folgt, daB wahrend der Keimung keine Neubildung von Zymase in den
Samen stattfindet. Die intramolekulare Atmung der in Wasser liegenden
gekeimten Samen ist in den ersten Tagen des Versuches bedeutend groBer als
die der ungekeimten, was auf Hydrolyse der Samenreservestoffe wahrend der
Keimung und nicht auf Neubildung von Zymase zuriickzufiihren ist.
5. In gekeimten Samen verlauft die anaerobe EiweiBzersetzung viel
schneller als in ungekeimten, woraus auf Neubildung der proteolytischen
Enzyme, w r ahrscheinlich des Pepsins, wahrend der Keimung zu schlieBen ist.
6. Die Produkte der Zersetzung bestehen zumeist aus mit Phosphor-
wolframsaure nicht fallbaren Stoffen (Aminosauren, Polypeptide). Von
Aminosaureamidcn und Ammoniak wird sehr wenig, an organischen Basen
wohl nichts gebildet. Die abgespaltenen Hexonbasen erfahren sofort eine
weitere Zersetzung und gehen in andere durch die Phosphorwolframsaure
nicht fallbare Verbindungen iiber.
7. Einen starken EinfluB auf die Zusammensetzung der Produkte der
Zersetzung ubt die Reaktion der Losung, in weleher die EiweiBzersetzung
durch Autolyse verlauft. Nur wenn der Autolyselosung etwa 0,25 Proz.
Zitronsaure zugesetzt werden, findet man auch Hexonbasen unter den Pro-
dukten der Autolyse.
8. Die dem Wasser, in dem die Samen liegen, zugesetzte Zitronsaure
wird zur intramolekularen Atmung nicht verbraucht; sie vermindert sogar
stark die Intensitat der C0 2 -Bildung und verkiirzt deren Dauer.
Matouschek (Wien).
Weevers, Th., De werking der adfmhalingsenzymen van
Sauromatum venosum Schott. [=llber die Wirkung
der A t m u n g s e n z y m e von Sauromatum venosum
Schott.] (Versl. kon. Akad. Wet. Amsterdam. 1911. p. 206—213.)
Der Spadix der genannten Pflanze wurde ausgepreBt und gefallt mit
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255
Alkohol und Azeton; Verf. erhielt ein Rohenzym, das Glukose spaltet. Diese
Spaltung tritt ein bei Gegenwart von Sauerstoff und aueh anderseits in Wasser-
stolf. Quantitativ konnten die sich bildenden Stoffe (C0 2 , organische Sauren)
bestimmt werden. Alkohol wurde hierbei nie gebildet. Diese Behandlung
des PreBsaftes sowie die Zerstorung der Zellstruktur schadigt die Wirkung
der Atmungsenzyme nicht, obgleich die Objekte sich im Zustande tatigen
Lebens befinden. Die Zuckerspaltung war sehr intensiv sogar. Aus den
Blattern derselben Pflanze erhielt Verf. ein anderes schwacher aber sonst
ahnlich wirkendes Rohenzym.
Im Atherextrakt der neuen Fltissigkeit fand Verf. Zitronensaure, die
vielleicht durch die Atmungsenzyme aus Glukose sich gebildet hatte. Diese
Bildung der Zitronensaure erinnert an die Zuckerspaltung durch Citro-
m y c e s. Die Atmungsenzyme selbst zeigen in ihrer Wirkung groBe Ahn-
lichkeit mit denen des Arum maculatum.
Matouschek (Wien).
Agulhon, H., Action de la lumiere sur les diastases.
(Ann. de l’instit. Pasteur. T. 26. 1912. p. 38.)
Die ultravioletten Lichtstrahlen zeigen im allgemeinen eine bedeutend
starkere Wirkung auf Enzyme als die sichtbaren Strahlen. Eine einheitliche
Erklarung des Mechanismus dieser Wirkung zu geben, ist nicht moglich.
Es ergaben sich drei Gruppen: 1. Invertin, Laccase und Tyrosinase werden
lediglich in Gegenwart von Sauerstoff angegriffen von den sichtbaren Strahlen,
von den ultravioletten weniger rasch zerstort in Abwesenheit von Sauerstoff.
Die Zerstorung ist die Folge der Bildung von Wasserstoffsuperoxyd. 2. Emulsin
und Katalase werden im leeren Raume von alien Strahlen vernichtet, bei
Anwesenheit von Sauerstoff noch rascher. 3. Lab ist gegen sichtbare Strahlen
unempfindlich, wird aber durch ultraviolette, besonders in Gegenwart von
Sauerstoff stark angegriffen. Emmerling (Hermsdorf).
Brooks, T., The role of oxidases in the formation of
certain constituents of essential oils. (Journ. of the
American chem. Soc. Vol. 34. 1912. p. 67.)
Die vorliegende Arbeit wurde in der Absicht ausgefiihrt, Licht auf die
Art und Weise zu werfen, wie gewisse Ketone und Aldehyde in atherischen
Olen gebildet werden. In den Bliiten von Michelia champaca L.
wurde eine energische Oxydase entdeckt, und das atherische Ol derselben
enthielt in betrachtlicher Menge ein kristallinisches Keton C 16 H 20 O 5 ,
daneben Benzylalkohol, Benzaldehyd und Benzoesaure, welche jedenfalls mit
Hilfe des oxydierenden Enzyms entstanden waren. Die Vanille enthalt eine
Oxydase, welche aus Coniferylalkohol Vanillin bildet. Das Menthon der Pfeffer-
minze entsteht in gleicher Weise aus Menthol; ahnliche Prozesse finden in
vielen anderen Pflanzen statt. Speziell wies Verf. Oxydasen in C a r u m
carvi L. und in Mentha piperita nach. Die Oxydasen lassen
sich leicht in den wasserigen Extrakten der Pflanzen nachweisen. Es wurden
endlich Versuche angestellt mit Baldrianwurzel, Tanacetum
vulgare, Thuja o c c i d e n t a 1 i s , Mentha silvestris,
Calamintha officinalis und n e p e t a.
E m m e r 1 i n g (Hermsdorf).
Euler, H., und Johansson, D., t) b e r die Bildung von Invertase
in Hefen. (Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 76. 1912. p. 388.)
Die Anreicherung der Hefe an Invertase erscheint nach vorliegenden
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256
Enzyme etc.
Beobachtungen durch Kultivierung in Rohrzuckerlosungen nicht moglich
zu sein. Fernbach halt die Stickstoffquelle, E f f r o n t die Art des
Zuckers von wesentlicher Bedeutung. Die Verff. fanden, daB die Vorbehand-
lung der Hefe in Rohrzuckerlosung keine, die Vorbehandlung in Trauben-
zuckerlosung eine bedeutende Erhohung der Invertasewirkung herbeifiihrt.
Emmerling (Hermsdorf).
Sdhngen, N. L., Thermo-tolerante Lipase. (Versl. kon. Akad.
Wet. Amsterdam. 1911. p. 126—131.)
Unter diesem Namen ist ein fettspaltendes Enzym zu verstehen, das
nicht zerstort wird durch das Einwirken einer Hitze von 100° C wahrend
5 Minuten langer Einwirkungsdauer. Dies bedeutet ein merkwiirdiges Ver-
halten gegeniiber den anderen Lipase-Arten. Die obengenannte Lipase wird
durch Vertreter der Bacterium fluorescens-liquefaciens-
Gruppe gebildet, also durch B. punctatum, liquefaciens,
pyocyaneum; sie zeigt mit derjenigen Lipase, die von B. Stutzeri,
fluorescens non liquefaciens, lipolyticum und durch
Aspergillus niger, Penicillium glaucum usw. herriihrt,
groBe Ahnlichkeit und diese zeigt sich sowohl in der Diffusion durch Agar-
und Gelatinenahrboden als auch in dem Verhalten den loslichen und hoheren
Fettsauren gegeniiber. Doch spaltet die im Titel genannte Lipase nicht mehr,
wenn der Sauregrad Vioo N erreicht ist. Matouschek (Wien).
Sohngen, N. L., Microben-Lipase. (Versl. kon. Akad. Wet. Amster¬
dam. 1911. p. 1263—1275.)
Verf. studierte die Lipasen, welche von diversen Pilzen und Hefen ge¬
bildet werden: Er kommt zu folgenden Hauptergebnissen:
1. Auf die Bildung der Lipase hat die Zusammensetzung des Kultur-
bodens keinen EinfluB.
2. Der durch Mikroben sauer gemachte Boden aber hemmt diese Bil¬
dung. Sauren bilden mit Lipasen Verbindungen, die durch Alkalien gcspalten
werden. Diese Saurelipasen spalten keine Fette, diffundieren wie normale
Lipase durch Gelatine und Agar. Dies tun Saurelipasen von hoheren Fett¬
sauren herriihrend nicht.
3. Das Verhalten diverser Ionen: Ca- und Mg-Ionen, aber auch Na-
triumglycocholat und Trimethylamin verzogern die Lipasewirkung. H-Ionen
verzogern, OH-Ionen beschleunigen die Wirkung der Lipase. Ist der Sauregrad
groBer als 1 / 60 N, so findet durch die Mikrobenlipase keine Fettspaltung statt.
4. Alkohole hemmen die Lipasewirkung, Zucker und Glyzerin sind be-
langlos. Wahrend der Lipasewirkung fordert Licht und anderseits Sauer-
stoff die Fettspaltung.
5. Die Mikrobenlipase kann aus OlsSure und Glyzerin das Monoglyzerid
der Olsaure und sogar, wenn auch wenig, Di- und Triglyzerid bilden. Sie hat
groBe Verwandschaft mit der Leber- und Pankreaslipase.
Matouschek (Wien).
Zimmermann, A., Studies over Pepsin, Pankreatin and
combinations of both Enzymes. (Journ. of Ind. and Engin.
Chem. Vol. 3. 1911. p. 750—753.)
Von Interesse diirfte sein, daB die Enzyme sich in verdunntcn Glyzerin-
lijsungen Alkalien und Sauren gegeniiber widerstandsfiiliiger zeigen als in
waBrigen Losungen. Wedemann (Gr.-Lichterfelde).
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Garung u. Hefen.
257
Karezag, L., tlber die Garung der verschiedenen W e i n -
s a u r e n. (Biochem. Zeitschr. Bd. 38. 1912. p. 516.)
Verff. untersuchte das Verhalten der verschiedenen Stereo-Isomeren der
Weinsauren bei der Vergarung durch frische Hefe und Hefedauerpraparate.
Von zwei frischen Heferassen wurde d-Weinsaure bedeutend starker ver-
goren als 1-Weinsaure, die racemische d,l-Saure stand in der Mitte. Die Meso-
oder i-Weinsaure erhielt sich im groBen ganzen wie d-Weinsaure. Von Hefanol
wurden die freien Sauren nur sehr schwer angegriffen. Von den Kaliumsalzen
wurde das der d-Weinsaure stark, das der 1-Saure kaum vergoren.
Kurt Meyer (Stettin).
Slator, A., Uber Dioxy-azeton als Zwischenstufe der
alkoholischen Garung. (Ber. d. chem. Gesellsch. Bd. 45. 1912.
p. 43.)
Wenn eine Dextroselosung mit einer Geschwindigkeit vergoren wird,
die dem Verschwinden von 1 g Dextrose pro Stunde entspricht, und die ge-
samte Dextrose zuvor in Dioxyazeton verwandelt wiirde, so mUBte die Hefe
auch 1 g Dioxyazeton in der Stunde in Alkohol und Kohlensaure Uberfiihren.
Dies ist nach den Versuchen des Verf. nicht der Fall, woraus zu schlieBen
ist, daB Dioxyazeton durch Hefe nicht direkt vergoren wird, also auch kein
Zwischenprodukt bei der alkoholischen Garung bilden kann.
E m m e r 1 i n g (Hermsdorf).
Euler, H., und Johansson, D., Umwandlung des Zuckers und
Bildung der Kohlensaure bei der alkoholischen
Garung. (Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 76. 1912. p. 347.)
Die Hydrolyse der Maltose durch lebende Hefe erfolgt ziemlich langsam,
jedenfalls nicht schneller als die Vergarung* und wahrend es leicht gelingt,
die Inversion des Rohrzuckers neben der Vergarung zu messen, erscheint
dies bei Maltose schwierig, wenn nicht unmoglich. Es kann dies davon her-
riihren, daB die Maltose der Hefezelle fest mit dem Protoplasma verkniipft
ist. Den Riickgang der optischen Drehung als MaBstab fur die hydrolysierte
Maltose anzunehmen, geht nicht an, weil, wie bereits von anderer Seite an-
genommen worden ist, wahrscheinlich Reversionsprodukte entstehen, welche
entweder optisch inaktiv oder schwach aktiv sind. DaB bei der Garung mit
lebender Hefe Differenzen zwischen verschwundenem Zucker und gebildetem
C0 2 auftreten, ist wiederholt beobachtet worden; auch bei der zellfreien
Garung ist eine derartige Beobachtung gemacht worden. Bei Vergarung von
Fructose stellten Verff. diese Differenzen fest. Sie nehmen im Anfang der
Garung rasch zu bis zu einem Maximum, dessen GroBe von Temperatur, Kon-
zentration der Losung und Hefenmenge abhangig ist. Auch die Vorbehand-
lung der Hefe spielt eine groBe Rolle. Man wird diese Tatsache auf die Gegen-
wart eines Enzyms zuriickfuhren miissen, welches weder von dem Enzyra,
welches Glukose angreift, noch von dem Alkohol und C0 2 bildenden ab¬
hangig ist. Emmerling (Hermsdorf).
Lindner, P., Neuere Forschungen Uber die alkoholische
Garung und die Hefenpflanzen. Vortrag... (Naturw.
Wochenschr. Bd. 11. 1912. p. 60—61.)
1. Assimilierbar fur die Hefe sind auch viele Stoffwechselprodukte der
Hefe selbst, z. B. der Alkohol. Er ist wohl kaum ein so starkes Plasmagift,
als man glaubt.
Zweite Abt. Bd. 34.
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Garung u. Hefen.
2. Ein hohes Alter der Arten der Hefengruppe muB man annehmen,
Garungserscheinungen traten schon in den altesten Erdperioden auf.
3. Interessante biologische Verhaltnisse: Nektarienbewohner, Vegetation
im SchleimfluBe der bierbrauenden „Baume“, Symbiose der Hefen bei den
Homopteren, welche die bakterizide Wirkung der Hefen unzweideutig er-
kennen liiBt.
4. Spalt- und SproBhefen haben ihren Ausgangspunkt in der Endo-
myzetenreihe. Auch die Sexualitat mancher Hefen ist noch ein Erbstiick
aus jener Ahnenreihe.
5. Alle lebenden pflanzlichen und tierischen Gewebe erzeugen auch ohne
Gegenwart von Hefe Alkohol. Matouschek (Wien).
Harden, A., u. Young, J., GberdieZusammensetzungderdurch
HefeprcBsaft gebildeten Hexosephosphorsaurc. I.
(Biochem. Zeitschr. Bd. 32. 1911. p. 173.)
Entgegen den Ansichten Lebedevs halten Verff. an der Richtig-
keit ihrer Annahme fest, daB der bei der alkoholischen Garung entstehende
Hexosephosphorsaureester nach den Gleichungen gebildet und zersetzt wird:
I. 2 C,H 12 0 9 + 2 R„H P0 4 = 2 C0 2 + 2 C 2 H 6 0 + C 9 H 10 O 4 (P0 4 R,) 2 +
2 H.,0.
II. C 9 H 10 0 4 (0 4 R 2 ) 2 + 2 H,0 = C 9 H 12 0 9 + 2 R.HPO,.
Emmerling (Hermsdorf).
Coker, W. C., and Wilson, Luise, Schizosaccharomyces octo-
s p o r u s. (Mycol. Vol. 3. 1911. p. 283.)
Bei ihren Studien liber wilde Hefen und Kulturhefen fatiden die Verff.
Schizosaccharomyces. octosporus. Die Ansicht Guillier-
m o n d s , daB immer Schwesterzellen fusionieren, konnen die Verff. nicht
bestatigen; auch konnten sie nicht beobachten, daB die Zellen Fortsatze
bilden, die miteinander verschmelzen. Verff. haben zwar Zellen beobaehtet,
welche die Deutung Guilliermonds zulassen, doch glauben sie, daB
die Zellen zuerst fusionieren und sich dann langsam auseinanderziehen, daB
also die Fortsatze erst nach der Kopulation entstehen.
R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Goupil,R., Recherches surl’Amylomyces Rouxii. (Compt.
rend. Ac. Sc. Paris. T. 153. 1911. p. 1171—11*74.)
Die Bildung von Bernsteinsaure ist ein charakteristisches Merkmal fiir
Amylomyces Rouxii. Verf. fand zu Beginn der Garung, 4—5 Tage
nach der Aussaat, 25 Proz. des verschwundenen Zuekers in Bernsteinsaure
verwandelt. Die Bildung der Bernsteinsaure verlauft proportional zu der
Wachstumsintensitat des Pilzes. Die Aziditat. des Substrates beeinfluBt
die Bildung dcr Bernsteinsaure in bedeutendem MaBe, dagegen ist die Natur
des Zuekers ohne Bedeutung auf dieselbe. Oxal- und Milchsaure werden
nicht gebildet. W. H e r t e r (Tegel).
Reuknuf, E., N e k t a r h e f e n. (Die Klcinwelt. Jg. 3. 1911/12. p. 25—27.)
Verf. hat in vorliegender Skizze nur den im Xektar von Salvia p ra¬
te n s i s und S. v e r t i c i 11 a t a vorkommenden Hefepilz besprochen.
Die verschiedenen Wuehsformen des Pilzes werden genau abgebildet, es
ergeben sich sonderbare SproBverbande. Derselbe Pilz tritt in den Bliiten
von L a in i u m a 1 b u m auf und bei anderen Gewiichsen, doch scheint
im allgemeinen jede Rlumenart vorwiegencl ihren spezifischen 1’ilz zu be-
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SproBpilze im Nek tar. — Milch.
259
herbergen, was wohl auf die doch verschiedene Beschaffenheit des Nektars
zuruckzufiihren sein wird. Die Beschaffung solcher Nektarhefen wird erlautert:
Aufbewahrung der von Insekten besuchten Blute am Abend in einem ver-
schlossenen Glase. Kach 2 Tagen hat sich der Pilz stark vermehrt, der Nek-
tar wird dann auf einen Objekttrager ausgedriickt und der Tropfen in einem
ausgeholten Objekttrager in der „feuchten Kammer“ aufbewahrt. Ein wenig
Honigwasser zugesetzt, da iiberdauern die Praparate gut den Winter.
Matouschek (Wien).
Stoltz, SproBpilze im Nektar der Bluten. (Mikrokosmos. V.
1911/12. p. 202—206.)
1890 fand Verf. zufalligerweise in Honigtropfen diverser Bliiten SproB¬
pilze, und zwar zuerst bei Delphinium. Wurde in die Blumenkrone
eine bis zur Spitze ausgezogene Glasrohre mit dem spitzen Ende eingefuhrt,
durch sie ein kleines Tropfchen Wasser in die Bliite gebracht, durch Hin- und
Herdriicken zwischen den Fingern vorsichtig darin bewegt, schlieBlich aus
dem unteren Ende der Bliite herausgedrtickt und auf einen Objekttrager
abgelegt, so erhalt man sehr leicht die diversen Pilze von S t a c h y s,
Linaria, Symphytum, Trifolium, Aconitum, La-
mium, Echium, Monotropa, Tropaeolum, Knautia,
Orobanche. Im allgemeinen fand Verf. folgendes:
1. Die SproBpilze zeigen oft Kreuzform (am schonsten bei S t a c h y s ,
Aconitum, Knautia); doch findet man auch einfache eiformige
Zellen und perlschnurformig zusammenhangende Reihen. Orobanche
besaB in ihren Bliiten nie Kreuzform.
2. Bis in den Oktober hinein, in diversen Hohenlagen, fand er die Pilze.
Der Insektenbesuch steht vielleicht mit dem Erscheinen der Pilze in einem
gewissen Zusammenhange. In noch verschlossenen Knospen waren sie nie
zu sehen.
3. tJber die Ziichtung dieser Pilze: Mit Hilfe der B 611 c h e r schen
Kammer (Zahlenquadrat auf dem Deckglase) gelang es, die genaue Ent-
wicklung aus einer Zelle zur Kreuzform zu beobachten. Nur muB man trachten,
recht wenige Pilze auf das Deckglas zu iibertragen. Zum Dberstreichen des
Glases dient als Nahrboden Wiirzgelatine, Fleischwasserpeptongelatine (Nahr-
gelatine), Quittengelee, Agar, Blutserum oder Kartoffel. Wird die Kultur
im groBen in der feuchten Kammer vorgenommen, so kommt es zu einer
blatterformigen Anhaufung hefeahnlicher Zellen, die etwa eiformig sind und
aus denen dann am Rande der Blatter langliche schmalere Zellen hervor-
sprossen. Aus welchen der vorhandenen Zellenarten des Nektars diese Blattern
erwachsen, kann man hierbei nicht angeben.
4. Noch zu losende Fragen: An welchen Pflanzenteilen findet man noch
SproBpilze? Sind Insekten die Verbreiter derselben (Russel)? Kommen diese
Pilze auch im Bienenhonig vor? Haben die Kreuzformen Sporen, bringen
sie Garung hervor? Wie lange sind die Pilze in vertrockneten Bliiten noch
lebensfahig, wie iiberwintern sie? Gibt es verschiedene Arten solcher SproB¬
pilze je nach der Pflanzenart? Genaue systematische Stellung?
Matouschek (Wien).
Groeger, A.,- Die wichtigsten Enzymreaktionen zur
Unterscheidung roher und gekochter Milch unter
besonderer Beriicksichtigung der Schardinger-
Reaktion. [Dissertat.] 61 pp. Borna-Leipzig (R. Noske) 1911. 8°.
In der Einleitung bespricht Verf. die Vorteile, welche die Milchverar-
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Milch.
beitung in Sammel- und Genossenschaftsmaiereien mit sich bringt, um dann
auch die unvermeidlichen Nachteile anzuffihren, deren wichtigster in der
tlbertragung pathogener Keime aus einer von kranken Tieren stamraenden
kleinen Milchmenge auf die groBe Masse von moglicherweise vollkommen
gesunden Tieren produzierten Milch beruht, wobei besonders auf Typhus,
Tuberkulose und Maul- und Klauenseuche verwiesen wird. Nach Anfuhrung
einzelner sehr markanter Vorkomranisse geht er speziell auf die Tuberku¬
lose iiber; da die Literatur liber die fur Tuberkelbazillen erforderliche Ab-
totungstemperatur haufig widersprechende Resultate angibt und somit ein
endgiiltiges Urteil nicht leicht gewonnen werden kann, so glaubt Verf. daB
unter praktischen Verhaltnissen eine langere Zeit unter kraftigem Durch-
mischen der Milch dauernde Erhitzung auf 80° C als genfigend angesehen
werden kann. Hierbei hat Verf. eine Anzahl von Arbeiten, welche die Ab-
tfttung von in groBer Menge der Milch zugesetzten Tuberkelbazillen, wobei
nach dem Gerber-Forder schen Verfahren die Milch unter stSndigem
Schiitteln eine Stunde lang bei 68—70° C gehalten wird, beweisen, anzu-
fiihren iibersehen; es seien die Arbeiten von Lazarus, Hiippe.
Bitter und R u 11 m a n n (Munch, med. Wochenschr. 1904. No. 12)
genannt, welche den Beweis durch Tierversuche erbringen, daB durch ge-
naues einstiindiges Einwirken von 68° C ohne Enzymschadigung in groBer
Menge zugesetzte Tuberkelbazillen vernichtet werden. Am Schlusse seiner
Zusammenstellung, Seite 55, erwahnt aber Verf. die bekannte Arbeit von
Tjaden, Koske und Herte 1, welche gleichfalls 65—70° als aus-
reichend bezeichnen. — Nach der Tuberkulose geht Verf. auf die durch
Milch mogliche tlbertragung der Maul- und Klauenseuche iiber, und da deren
in der Milch vorhandener Virus auch durch Erhitzen vernichtet wird, so hat
ein behordlicher ErlaB solches gefordert; auch hier wird eine y 4 —%-sttin-
dige Erhitzung auf 85—90° C als bestes Schutzmittel empfohlen.
tlbergehend auf die in der Jetztzeit sehr wichtigen Enzymreaktionen
beginnt Verf. mit der Methode nach Arnold, deren grundlegende Idee
wir Schonbein (1867) verdanken. In sehr verdienstvoller Weise ist
diese so viel angefeindete Methode besprochen und richtige Darstellung und
Verwendung der Reagentien voraussetzend, auch zu empfehlen. — Bei dem
Verfahren nach S t o r c h hat der Verf. wohl aus Bequemlichkeit statt
Paraphenylendiaminchlorhydrat nur das kiirzere Paraphenylendiamin als
Reagenssubstanz angegeben, ersterer Korper aber ist der zu verwendende;
dieses Verfahren und das neuere von RothenfuBer sind beide in ihrer
Art als vorziiglich zu bezeichnen und lassen sich nach der letzten Methode
(Biochem. Zeitschr. 1911. p. 472.) noch Zusatze von 1 Teil Rohmilch auf
1000 Teile gekochte nachweisen.
Die Literatur fiber das dritte Verfahren nach Schardinger, fiber
welche Reaktion im Centralbl. f. Bakt. Abt. II vielfach schon referiert wurde,
ist eine besonders reiche; auch bei dieser Zusammenstellung ergaben sich
bezfiglich des Ursprunges der reduzierend wirkenden Korper in der Milch
sehr auseinandergehende Anschauungen. Aus der vorher zitierten Biochem.
Zeitschrift ist zu ersehen (p. 470—472), daB keimfreie und keimhaltige, un-
erhitzte Milch ebenso wie thermostabile Korper sowohl in Gemeinschaft
als jeder ffir sich allein bei + 45—50° C Schardinger - Reagens (in Zu-
kunft nur als MF bezeichnet) in wenigen Minuten entfarben und daB rohe
unerhitzte, pasteurisierte, sterilisierte und aufgekochte Milch sehr verschie-
denartig bezfiglich der zur Entfarbung erforderlichen Zeitdauer einwirken.
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Milch.
261
Die vom Verf. p. 21 angefiihrte Anschauung, daB es bei der MF-Reaktion
sich um eine kombinierte Wirkung von Enzym und thermostabilen anor-
ganischen Substanzen handelt, entspricht den eben zitierten Satzen. — Nach
Besprechung dieser drei Methoden geht Verf. auf seine eigenen Versuche
iiber, welche sich rait der Unterscheidung von gekochter und u n -
gekochter Milch beschaftigen. Aus seinen Versuchen nach der
Arnold schen Methode ergibt sich, daB es bei der Verwendung einer bestimm-
ten Guajaktinktur in jedem Falle gelang, das Unerhitztsein der Milch nach-
zuweisen und daB die Ringprobe die deutlichsten Resultate gibt. Bei einer
1—2 Minuten erhitzten Milch auf 75° C tritt keine Farbenreaktion mehr ein;
diese Methode ermoglicht einen 10-proz. Zusatz von roher Milch zu erhitzter
festzustellen.
Bei den Versuchen nach S t o r c h benutzte Verf.
1. rohe Milch verschiedener Tiere und Bestande.
2. verschiedengradig erhitzte Milch.
3. Mischungen roher und auf 85° C erhitzter Milch und
4. Milchserum bei verschiedenen Hitzegraden.
Als Resultat zeigte sich, daB bei Anwendung der Schuttel- und Ring-
probe ausnahmslos bei roher Milch ein positives Resultat geliefert wurde,
daB ferner die Ringprobe auch bei der S t o r c h schen Reaktion den Vorzug
vor der Schiittelprobe verdient und dies ganz besonders bei derjenigen Tem-
peratur, bis zu welcher Milch ohne EinbuBe an Deutlichkeit der Farben¬
reaktion erhitzt werden kann. Diese Grenztemperatur liegt bei ein bis zwei
Minuten wahrendem Erhitzen und Anwendung der Ringprobe bei 78° C
und bei 15 Minuten dauerndera Erhitzen bei 74° C.
Bei der RothenfuBerschen Methode untersuchte Verf.
1. rohe Milch verschiedener Tiere und verschiedener Bestande.
2. Serum verschiedener roher Milchproben
3. Milch und Milchserum bei verschiedenen Hitzegraden und
4. Mischungen roher und auf 85° C erhitzter Milch.
Hier fand sich, daB eine Milch, (oder deren Serum) welche in wenigen
Sekunden, hSchstens aber in einer Minute, bei Zusatz von RothenfuBera
Reagens einen deutlich violetten Farbenton annimmt, entweder gamicht
oder hochstens nur eine Minute auf 78° C erhitzt worden ist. Nach des Verf,
Versuchen ist es durchaus nicht notwendig, Serum zu verwenden, da dessen
Herstellung fiir die Praxis mit Weitlaufigkeiten verknupft ist und anderer-
seits die Serumreaktion keine so erheblichen Vorzuge vor der direkten Milch-
reaktion bietet. Doch gibt die RothenfuBersche Art jedenfalls ein
klareres Bild, als die S t o r c h sche und gelingt es, wie schon erwahnt, kleinste.
Mengen roher in auf 85° C erhitzter Milch nachzuweisen.
Den letzten Abschnitt bilden Untersuchungen nach Schardinger,
welche Verf. in verschiedenen Modifikationen ausfiihrt. Zunachst bespricht
er die S c h e r n sche Beobachtung, nach welcher Milch von frischmelkenden
Kiihen das MF nicht entfarbe im Gegensatz zu derjenigen von altmilchenden
Tieren und bei der von ihm angestellten Untersuchung von zehn verschie¬
denen Sammelmilchen im Alter von 2—5 Stunden wurde MF in w e n i g e r
als zehn Minuten, also im Gegensatz zu Schern, ent-
farbt. Dann erhitzte er eine 2 Stunden alte Milch im Wasserbade bis zu
70° C, bei welcher Temperatur nach ihm bei einer Einwirkung von einer
Minute die Grenze der Reaktionsfahigkeit zu liegen scheint. Versuche mit
auf 65—70° erhitzter Kolostralmilch ergaben, dafi solche weder in 10 Minuten
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262
Milch.
noch uberhaupt MF entfarbt, selbst 26 Tage nach dem Kalben entnoraraene
Milch entfarbt in z e h n Minuten noch nicht und auch das Erhitzen einer
Kolostralmilch auf nur 45—60° C ergibt keinen wesentlichen Unterschied
gegenuber den eben angefiihrten Versuchen bei 65—70°. Es beginnt zwar
eine geringe Entfarbung, die aber nie vollstandig wird.
Bezuglich des Sauregrades der Kolostralmilch fand
Verf. durch mehrere Versuche, daB derselbe hoher ist als bei der Milch alt-
milchender Tiere und nicht immer im Verhaltnis zur Entfernung vom Tage
des Kalbens sinkt und daB die Entfarbung von MF im Verhaltnis zur Hohe
des Sauregrades der Milch steht. Ferner ist ersichtlich, daB weder durch die
Sauregradbestimmung noch auf Grund der MF-Reaktion eine fur forensische
Zwecke brauchbare Methode zum genauen Nachweis des Frischmilchbefundes
festgestellt ist.
DaB ferner die Kolostralmilch nach Alkalizusatz (0,5 Proz. Natron-
bikarbonat) die MF-Reaktion in der iiblichen Zeit auslost, ist nach des Verf.
Versuchen ein neuer Beweis fiir die Einwirkung thermostabiler Stoffe bei
dieser Reaktion. Dagegen stellten andere Versuche fest, daB saure Sammel-
milch, welche vorher auf 75° C erhitzt ist, nach Alkalizusatz MF nicht ent¬
farbt; leider ist bei diesen Versuchen nicht langer als eine Stunde erhitzt
worden. — Bei Versuchen mit alkalischem MF (10-proz. warme Losung von
Natron bikarbon at zu gleichen Teilen Schardinger - Reagens) ergab
sich, daB der durch Titrieren festgestellte Sauregrad der frischen Kolostral¬
milch erheblich hoher ist, als bei frischer Normalmilch und MF nicht inner-
halb z e h n Minuten entfarbt, wohl aber entfarbt die alkalische MF-Losung
in weniger als zehn Minuten. Auf p. 50—51 folgen noch Versuche mit
Mischungen von Kolostral- und Normalmilch und Mischungen aus roher und
auf 85° C erhitzter Milch. In beiden Versuchsreihen erzielte Verf. mit alka¬
lischem MF bessere Rcsultate.
In Abschnitt 11 werden die Ergebnisse gebracht, welche frische, zwei
Stunden alte Sammelmilch nach Borsaurezusatz zu MF bei 65—70° C zeigte
und ist da ersichtlich, daB geringe Zusatze, wie sie im praktischen Leben
vorkommen konnen, die Reaktion nicht hindern, daB aber auch Zusatze
bis zu 5 Proz. ohne EinfluB bei Verwendung von alkalischem MF blieben.
Den SchluB bilden verschiedene Beobachtungen im Verhalten ciniger
Milch pro ben zu MF und alkalischem MF bei 65—70°; hierbei wurden be-
sonders die verschiedenen Milchschichten, so Rahm- und Bodenschicht und
entrahmte Milch gepriift. Es ergab sich, daB der Sauregrad nach dem Kochen
steigt, aber nach dem Entrahmen sich nicht andert und die Rahmschicht
der Milch rascher als die Normalmilch entfarbt. Auch bei Kolostralmilch
entfarbt die Rahmschicht MF teilweise in der iiblichen Zeit. Dagegen ent¬
farbt auch bei Normalmilch die Bodenschicht das MF gar nicht oder nur
sehr langsam, ebenso verhielt sich entrahmte Milch.
In der Zusammenfassung seiner Arbeitscrgebnisse sagt Verf., daB keine
der erprobten Reaktionen zur Unterscheidung roher und gekochter
Milch vollkommen einwandfrei sei, um den Anforderungen der Veterinar-
polizei vollkommen gerecht zu werden. Indent er kurz nochmals die Vorteile
der einzelnen Reaktionen hervorhebt, sagt er bezuglich der Schardinger-
Methode, daB solche wegen der Notwendigkeit eines Wasserbades nur fiir
Laboratoriumsversuche in Betracht kommen konne. Dann hebt er nochmals
hervor, daB, da bei gesteigertem Sauregrad, wie solches bei alter und Kolostral¬
milch der Fall sei, die Reaktion den Angaben Schardingers nicht
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Milch.
263
gereclit werde, daB solches aber durch die ira Texte empfohlene alkalische
MF-Losung geschehe.
Da auch bei frischer Sammelmilch rait Hilfe dieser Losung ein schneUerer
Reaktionsverlauf zu konstatieren ist, so empfiehlt sich stets die Anwendung
des alkalischen MF zur Priifung, ob nun Milch erhitzt ist oder nicht.
Ob alle Leser dieser gewiB sehr fleiBigen Arbeit mit alien Satzen ein-
verstanden sind, durfte zweifelhaft sein. Hullmann (Darmstadt).
Weigmann, H., t) b e r die Brauchbarkeit der Guajaktink-
tur zum Nachweis einer a u s r e i c h e n d e n Pasteuri-
sierung der Milch. (Milchwirtsch. Zentralbl. 1912. H. 2.)
Die schon haufig besprochene Guajaktinktur findet zur Zeit bei der
herrschenden Maul- und Klauenseuche auf dem Lande vielfach Anwendung,
um mit ihrer Hilfe die erfolgte geniigende Erhitzung der an die Meierei-
Genossen zuriickzugebenden Magermilch leicht feststellen zu konnen, und
sind die Polizeiorgane hiermit betraut. Da im Laufe der Zeit sich vielerlei
Differenzen iiber diese Untersuchungen ergaben, so hat Verf. diese Unter-
suchungsart einer eingehenden Priifung unterzogen. Nach Besprechung der
aus Guajakharz und nach anderen Erfahrungen aus Guajakholz hergestellt
ten Tinktur, deren jede von einzelnen Forschern als die geeignetere anzusehen
war, empfiehlt Verf. eine Tinktur, welche als Losungsmittel Azeton statt
Alkohol hat; hier wird hervorgehoben, daB ebenso wie bei der alkoholischen
Losung eine altere Azetonlosung den Vorzug hat. Die Angabe Webers,
daB nicht jede rohe Milch die Reaktion gibt, wird mit Recht bezweifelt.
Die von T e w e s angefiihrten Moglichkeiten der Reaktivierung der Milch
sind hier anschlieBend vom Verf. gepruft worden und ergeben, daB z. B.
Zusatz von 20 und mehr Proz. Kieler Leitungswasser die vermutete Wirkung
nicht hervorbrachte. Auch eisenhaltiges und mooriges Wasser waren wir-
kungslos und die zu diesen Versuchen dienende Milch war einerseits hoch-
pasteurisierte Vollmilch und andererseits Buttermilch von hocbpasteuri-
siertem Rahm. Ebensowenig hatten Bakterien einen EinfluB, da die gewbhn-
lichen Milchbakterien wohl eher reduzierenden als oxydierenden EinfluB
haben. Zu diesen Versuchen waren die samtlichen allgemein in der Milch
vorkommenden Organismen in sterilisierter Milch geziichtet und davon
je 1 ccm zu 10 ccm der hochpasteurisierten Milch zugesetzt worden. Die nach
zweistUndigem Stehen angestellte Reaktion verlief durchweg negativ; auch
altere pasteurisierte Milch, deren Bakterienwachstum naturgemaB wieder
zugenommen hatte, war reaktionslos. Wahrend diese Versuche, bei welchen
es sich um eine Neuinfektion der Milch durch Keime handelte, resultatlos
blieben, war dies bei Zutritt von Futterstaub nicht der Fall. Diese feinen
und voluminosen Stoffteilchen scheinen an ihrer Oberflache Sauerstoff zu
verdichten und so wurde durch Zusatz einer geringen Menge staubfeinen
Gerstenabfalles, welcher auf erhitzte Milch aufgestreut war, nach 1 bis
wenigen Minuten eine deutliche Blaufarbung erzielt, ja die ganze Milch farbte
sich beim Durchschiitteln blau. Um eine Vorstellung zu gewinnen, welche
Mengen derartigen zugesetzten Futterstaubes die Reaktion bei nicht mehr
reagierender hochpasteurisierter Milch auslosen, setzte Verf. wechselnd ab-
gestufte Staubmengen von 18 mg bis herab auf 1 mg derartiger Milch zu und
fand, daB Guajaktinktur und S t o r c h sches Reagens bei ersterer Menge
in drei Minuten und bei der kleinsten Menge von 0,001 g in etwa 1V 4 Stunden
reagierten. Es tauscht also Futterstaub und wahrscheinlich auch Mehl-
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Milch. — Butter.
und StraBenstaub, wohl infolge des Gehaltes an aktivem Sauerstoff ein Uber-
hitztsein der Milch vor. Nun ist die Frage, ob bei der Pasteurisierung der Milch
in einer Meierei, welche mit einer Schrotmiihle in Verbindung steht, die Ver-
unreinigung mit Staub eine so groBe sein kann, daB hierdurch die Reaktion
wieder ausgelost wird, gewifi zu verneinen. Unter genauer Wiirdigung des
beim Pasteurisieren bei 85° C moglichen Einflusses schlieBt Verf. ein Hinein-
geraten von Futterstaub in einer die Reaktion auslosenden Menge aus und
gibt an, daB solche keine Bedeutung fiir die polizeiliche Kontrolle auf er-
hitzte Milch haben. Sei aber eine Verschmutzung durch Nachlassigkeit gleich-
viel welcher Art beim Pasteurisieren in so hohem MaBe moglich, dann sei
eine Bestrafung auch vollig gerechtfertigt,.
Bei den bisherigen Versuchen handelt es sich immer um die angewendete
Temperatur von 85° C. Anders liegt es bei der selten benutzten Temperatur
von 70° C wahrend 30 Minuten. Die hierbei angestellten Reaktionen sind
stets, mit einer einzigen Ausnahme, deren unrichtige Erhitzung nachgewiesen
wurde, innerhalb weniger Minuten rich tig eingetreten. Hierbei konstatierte
Verf., daB eine sieben Jahre alte Guajaktinktur besser reagierte als eine nur
ein Jahr alte und die kraftigste Blaufarbung ergab in kiirzester Zeit die
Guajakazetonlosung.
Es folgen dann noch fiir den Milchbakteriologen auf Seite 38 eine An-
zahl von Einzelheiten iiber die zur Gewinnung krankheitskeimfreier Milch
notwendige Pasteurisierungstemperatur, welche im Centralbl. f. Bakter.
schon des ofteren besprochen worden sind.
Da die vorliegende Arbeit besonders zu dem Zwecke unternommen wurde,
fiir die Verbrauehsmilch einen Schutz wegen der eben grassierenden Maul-
und Klauenseuche zu schaffen, wobei besonders die an die Molkerei-Genossen
zuriickzugebende Magermilch zu beriicksichtigen war, so muBte hauptskch-
lich die in der allgemeinen Praxis auf dem Lande iibliche Pasteurisierung
bei 85° gegeniiber der selten ausgeiibten Dauerpasteurisierung bei 68—70° C
gepriift werden.
Beobachtete UnregelmaBigkeiten bei der von den Polizeiorganen aus¬
geiibten Reaktion mit Guajaktinktur glaubt Verf. durch den Umstand er-
kl&ren zu konnen, daB ofters bei den meist gebrauchlichen Hochpasteurisie-
rungsapparaten nicht die notwendige Sorgfalt auf eine konstante Temperatur
gelegt wurde und halt er Einwendungen gegen die Brauchbarkeit der Gua-
jakreaktion als solche fiir vollkommen unberechtigt.
Rullmann (Darmstadt).
Trillat, A., Action des gaz putrides sur le ferment 1 a c -
t i q u e. (Compt. rend. hebd. de l’Ac. Paris. T. 154. 1912. p. 372—374.)
Das aus faulender Bouillon oder aus feuchter Erde entweichende Gas-
gemisch wirkte auf Milchsaurebakterien derart fordernd ein, daB die auf
Papier befindlichen Kulturen nach Ubertragung in Milch diese rascher zum
Gerinnen brachten. Die Reaktion der Gase war neutral, Ammoniak war
nicht nachweisbar. Der giinstige Effekt kann weder diesem noch der Kohlen-
skure zugeschrieben werden, er ist vielmehr in der Wirkung anderer Sub-
stanzen zu suchen. Lohnis (Leipzig).
Hesse, A., Katalase in Butter. (Molk. Zeitg. Hildesheim. Bd.
26. 1912. p. 81—84).
Wurden je 100 g Butter bei 45° C geschmolzen und nach erfolgtem Durch-
sehiitteln mit 40 ccm 45° C warmem Wasser fiir je 15 ccm der verdiinnten
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Lab. — Kase.
265
Buttermilch die Katalasezahlen in der allgemein ublichen Weise bestimmt,
so ergaben sich in der Regel nur geringe Werte (0,36—1,80 ccm 0,). Einige
orientierende Versuche scheinen dafiir zu sprechen, dab man von einer hohen
Katalasezahl auf eine nicht sachgemaBe Herstellung und Behandlung der
Butter schlieBen kann, doch bedarf es noch eingehenderer Untersuchungen,
um uber die etwa vorhandenen Beziehungen zwischen Katalasezahl und
Butterqualit&t Klarheit zu gewinnen. L 6 h n i s (Leipzig).
Hedin, G., Weiteres uber die spezifische Hemmung
der Labwirkung. (Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. 76. 1912.
p. 355.)
Im AnschluB an friihere Untersuchungen teilt Verf. seine Beobachtungen
iiber die hemmende Wirkung des Labs mit. Frisch bereitete, neutrale Aus-
ziige der Magenschleimhaut des Kalbes, Schweines, Meerschweinchens und
Hechtes erzeugen beim Behandeln mit verdiinntem Ammoniak und Neutra-
lisieren Substanzen, welche nur die Wirkung des eigenartigen Labs hemmen.
Die Hemmungsfahigkeit geht auch beim Kochen der Losungen nicht oder
nicht ganz verloren. Wird die hemmende Losung mit HC1 behandelt resp.
neutralisiert, so enthalt die Losung jetzt wirksames Lab, die hemmende Wir¬
kung bleibt aber erhalten, wenn die Losung vor der Neutralisation aufgekocht
war. Der Hemmungskorper entsteht nicht, wenn das urspriingliche Zymogen
erst mit HC1, dann mit NH 3 behandelt wurde. Die verschiedenen Labarten
waren unter einander beziiglich der spezifischen Hemmung vor oder nach
dem Neutralisieren verschieden. Emmerling (Hermsdorf).
Doane, C. F., The digestibility of cheese. (U. S. Departm. of
Agric. Bur. Animal Industry Circular 166.)
In zwei groBen Versuchsreihen wurde die Verdaulichkeit verschiedener
Kasearten, vorziiglich des Cheddar-kases in verschiedenen Reifestadien be¬
stimmt. Die Versuche erstrecken sich auf die Verdaulichkeit von EiweiB und
Fett bei ausschlieBlicher Ernahrung mit Brot, Obst und Kase wahrend dreier
Tage. Die Versuchspersonen, meistens Studenten im Alter von 19—32 Jahren,
ruhten zum Teil wahrend der Versuche, zum Teil verrichteten sie schwere
korperliche Arbeit. Einige dieser Versuche wurden im Kalorimeter ausgefuhrt.
Die erste Reihe umfaBt 184 Einzelversuche mit 65 verschiedenen Versuchs¬
personen. Das Obst bestand durchweg aus Bananen, der Kase war Cheddar-
kiise aus derselben Kaserei, aber bei verschiedenen Temperaturen gereift.
Die Verdaulichkeit des Kases war nahezu vollstandig. Vom EiweiB wurde
91 bis 104 %*), vom Fett 93 bis 99% verdaut. Die Art der Reifung und das
Alter des Kases machten keinen Unterschied; die frische Kasemasse und der
vollreife Kase wurden gleich vollstandig und ohne Verdauungsstorungen
assimiliert.
Die zweite Versuchsreihe bestand aus 44 dreitagigen Einzelversuchen.
11 Versuche wurden mit denselben 4 Personen ausgefuhrt. Dieselben zeigten
den EinfluB verschiedener Kaserationen sowie der verschiedensten Kasearten.
Das Obst bestand durchweg aus Apfelsinen. Die geringste Verdaulichkeit
zeigte Camembert und Roquefortkase, 82—93% des EiweiBes und 80—91%
des Fetts. Dann folgt Schweizerkase und frischer Sauermilchkase mit 92—
93% fur EiweiB und 91% fur Fett, und schlieBlich frischer und reifer Cheddar-
') D. h. durch den Kasezusatz sind auch noch 4 Proz. des BroteiweiCes ver-
daulich gemacht.
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Wasser.
k&se mit 92—96% fur EiweiB und 89—93% fur Fett. Die Unterschiede sind
nicht so sehr verschieden und die Fehlergrenzen naturlich recht erheblich.
Verf. schlieBt hieran Betrachtungen iiber den Kase als Nahrungsmittel
und empfiehlt ihn der amerikanischen Bevolkerung, die Ka.se als GenuB-
mittel und Luxusartikel ansieht, als Ersatz fiir andere, erheblich teurere und
weniger bekommliche Nahrungsmittel.
Otto Rahn (East Lansing. Mich.)
Scholl, Neuere Erfahrungen in der Wasserversorgung
der Stadte. (Sitzgsberichte, herausgeg. v. naturf. Verein der preuB.
Rheinlande u. Westfalens. 1910. 2. Halfte, C. p. 23—25. Bonn 1911.)
1. Als tvpisches Beispiel fiir die durch freie C0 2 im Leitungswasser
verursachten Schaden kann das Wassenverk zu Frankfurt a. M. dienen, wo
sich ahnlic.he Erscheinungen zeigten wie in Munster wahrend der Jahre 1910/11,
namlich Anfressungen von Rohren, Wassermcssern, Betonwanden usw. Sie
verschwanden erst, nachdem der Gehalt des Wassers an freier C0 2 von 30 mg
in 1 Liter auf 2—5 mg herabgesetzt wurde, was durch Filtration durch Marmor
(Ansteigen der Harte von 1,5° auf 5°) moglich wurde. In Munster trat mit
dem Erscheinen der freien C0 2 eine erhebliche Steigerung des Gehaltes des
Wassers an Hartebildnern und Fe-Verbindungen sowie Sulfaten ein. Die
Rostung des Eisens wird in erster Linie durch den gelosten Sauerstoff ver-
ursaclit. Frei von diesem Gase sind gewolmlich starke eisenhaltige Grund-
wasser; es gibt aber auch Wasser mit mittlerem O-Gehalt (3,5 mg), welche
bis 0,9 mg Eisen erhalten. Hier scheint das Eisen kolloidal als Ferrihydroxyd
gelost zu sein. Zur Enteisung dient die Liiftung in offenen und ge-
schlossenen Systemen. Bei der eventuellen Anwendung von Filtration scheint
es weniger auf die chemische Beschaffenheit des Filters als auf die physi-
kalische (Art der Oberflache) anzukommen. Zufuhr groBer Luftmengen ist
zwecklos, da stark lufthaltiges Wasser das Eisen angreift. — Auch Mangan
kann den Wasserwerksbetrieb schadigen (Breslau, in Dresden durch Be-
gtinstigung des Crenothrix wachstums). Die Entmanganung ist mog¬
lich durch Zusatz von Kalkwasser oder durch kiinstliche Zeolithe (Permutit
nach G a n s), auch in Verbindung mit hoheren Manganoxyden. Aber die
allgemeine Brauchbarkeit dieser Verfahren fiir den GroBbetrieb ist noch
nicht erwiesen. Matouschek (Wien).
Ktthl, H., Ein Beispiel fiir die Bedeutung der b a k -
teriologischen Wasseruntersuchung. (Siiddeutsch.
Apothekerztg. 1911. p. 483.)
Ein der chemischen Untersuchung nach als Trinkwasser zulassiges
Wasser erwies sich bakteriologisch gepriift als unzulassig, es konnte eine
Bakterienart, die auf Agar einen grauvioletten Belag ergab, nachgewiesen
werden; mikroskopisch waren lebhaft bewegliche, kurze, schmale Stiibchen
zu beobachten. Eine damit geimpfte Maus starb nach 1 Tag. Das Bacterium
konnte nicht bestimmt werden. W e d e m a n n (Gr.-Lichterfelde).
Gotschlich, E., und Bitter, H., Kontrolle der Trinkwasser-
versorgung Alexandriens (Jewell-Schnellfilter-
anlage) in den Jahren 1907—1910. (Gesundheitsingenieur. 1911.
p. 794—796.)
Die Daten sind fiir die einzelnen Jahre in Tabellen niedergelegt, die
AufschluG gcben iiber die Durchsichtigkeit in Metern, die Bakterienzahl des
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Wasser.
267
Rohwassers, des geklarten und des filtrierten Wassers, die Menge des zu-
gesetzten Alauns und die tagliche Leistung der Filteranlage in cbm. Die
Resultate, die mit der Jewellfilteranlage erzielt wurden, bezeichnen die Verff.
als vorziigliche, so dab dieselbe Anlage jetzt auch in Kairo ausgefiihrt wird.
Wedemann (Gr.-Lichterfelde).
Oettihger,W., Die bakteriologische Kontrolle von Sand-
filteranlagen. (Zeitschr. f. Hyg. u. Infektionskr. Bd. 71. 3912.
p. 1—157.)
Die sehr umfangreiche Arbeit ist in drei Abteilungen zerlegt, deren
erste allgemeines iiber die Art und das Wesen der Scheidung von festen
und fliissigen Stoffen durch porose Trennungsschichten bringt und dab be-
sonders fiir die Befreiung der Trinkwasser von darin suspendierten verun-
reinigenden Substanzen bei Grobbetrieben die Filtration durch porose Sand-
schiehten in Betracht kommt. Wir erschen sodann, dab, nachdem James
Simpson vor 70 Jahren in London zum erstenmal den Versuch machte,
verunreinigtes Flubwasser durch Sandschichtfiltration zu reinigen, es bisher
nicht gelungen ist, den bei Sandfiltrationen vor sich gehenden Reinigungs-
prozeb einwandfrei zu erkennen. Die iiber Jahrzehnte ausgedehnten ge-
wissenhaften Beobachtungen einer groben Reihe umfangreicher Filteranlagen
haben keine weitere Aufklarung gebracht, als eine Bestatigung der schon
vor 50 Jahren in London empirisch aufgestellten praktischen Regeln. Die
vom Verf. aus den letzten Jahren zitierten Arbeiten von Bitter und
Gottschlich und diejenigen von Kruse stehen in ihren Anschau-
ungen und Ermittlungen in vofiem Gegensatze und Verf. sagt, dab die theo-
retischen Grundlagen dieses praktisch so wichtigen Verfahrens noch immer
strittig und bisher unvollkommen erforscht sind, moge daher kommen, dab
im Laufe der letzten Jahrzehnte die praktische Bedeutung des Verfahrens
dadurch geringer geworden sei, dab man in immer steigendem Mabe G r u n d -
wasser zur Verwendung heranzieht und dab sogar Stadte, die seit langer
Zeit filtriertes Flubwasser benutzten, immer mehr auf die Wasserentnahme
aus dem Boden iibergehen. Durch Zahlenangaben wird diese Mitteilung
beleuchtet (p. 3—11). An dieser Stclle wird auf die Berliner Typhusepidemie
von 1889 verwiesen, wo sich schlieblich ergab, dab die Wasserleitung, welche
dem Tegelersee das Wasser entnahm, viel weniger der Verunreinigung aus-
gesetzt war, als das Wasser der Stralauerwerke. — Aus einer Anzahl von
Beobachtungen und ermittelten Tatsachen zogen dann F r a n k e 1 und
P i e f k e den Schlub, dab die Sandfilter keine keimdicht arbeitenden Ap-
parate seien, da weder die gewohnlichen Wasserbakterien, noch auch Typhus-
und Cholerabazillen von ihnen mit Sicherheit zuriickgehalten werden. Trotz-
dem die Ergebnisse des von den genannten Autoren aufgestellten Satzes
in keinem Widerspruche mit den Erfahrungen der Praxis standen, fanden
sie keine allgemeine Zustimmung, da in den Reihen der Filtrationstechniker
heftige Gegner auftraten. Ausfuhrliche Angaben folgen dann iiber die sich
weiter entwickelnden Gegensatze (p. 18—43). Hier wird auf die Fehler ver¬
wiesen, welche bei solchen Filtrationen zum Entstehen und Verbreitung
der Epidemien beitragen. Leider ist die FUlle des niedergelegten Materials
(p. 44—76) zu grob, um auch nur auszugsweise in den Rahmen eines Refe-
rates eingefiigt zu werden. Am Schlusse der ersten Abteilung wird dann
die bakteriologische Filterkontrolle besprochen, welche als Mabnahme zur
Minderung der von den Sandfiltern ausgehenden Gefahren von auberster
Wichtigkeit ist. Eine fortgesetzte Kontrolle des Filterbetriebes ist unerlab-
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Wasser.
lich, da sich die Durchlassigkeit auch der besten Filter fur Bakterien er-
geben hat und zeitlichen Schwankungen unterworfen ist. Die amtlichen
Grundsatze und Anweisungen begniigen sich auf Grand der Ergebnisse
zahlreicher Werke mit der Forderung, daB die Keimzahl des Filtrates nicht
iiber 100 Keime in 1 ccm steigen solle, zweifellos aber ist, daB nicht alle
Werke gleichmaBig behandelt werden konnen.
Den II. Abschnitt betrachtet Verf. als in erster Linie fur seine eigene
Information zusammengestellt; er halt jedoch die Untersuchungs- und Be-
obachtungsergebnisse der Breslauer Wasserwerke, welche langere Zeit
sich in ungenugendem Zustande befanden, fur lehrreich genug, um
sie zur allgemeinen Kenntnis zu bringen. Nur kann es fraglich sein, ob es
nicht vielleicht inopportun ist, diese zcitweilig ungiinstigen Verh<nisse
und ungiinstigen Resultate riickhaltlos zu besprechen, da hierdurch u. U.
Beunruhigung in weitere Kreise gebracht wird. Die Veroffentlichung ist
aber dadurch zu begriinden, daB jetzt die Breslauer Werke sich eines
sehr guten Zustandes erfreuen und der sorgsame Betrieb alle beunruhigenden
Grande ausschliefit.
Auf p. 94 wird darauf verwiesen, daB bei Zusammenstellung der Fil-
trationsversuche sich sowohl ein Unterschied der Ergebnisse zwischen Som¬
mer und Winter als auch zwischen den Filtern der Breslauer Werke und
denen anderer Anlagen ergeben hat, da das Breslauer Werk sich durch
Perioden von einer Lange auszeichnet, welche diejenige anderer Werke weit
iibertrifft. Nach den auf p. 95—99 ermittelten Angaben bei schwankenden
Temperaturen leitet Verf. die Berechtigung zu dem Satze ab, in der Hohe
der Temperatur einen fiir die Dauer der Filtrationsperiode auBerordentlich
wichtigen und bedeutungsvollen Faktor zu erblicken. DaB die Temperatur
von groBem Einflusse ist, wird durch zwei Faktoren bedingt, da wahrend
des Winters das Wasser im allgemeinen klarer ist, namentlich an lebenden
Schwimmstoffen, Algen usw. und zweitens, daB es bei hoherer Temperatur
zur Uppigeren Vermehrung der auf und in dem Filter abgelagerten Lebe-
wesen kommt, da namentlich die Algen sich so rasch vermehren, daB die
Filter in wenigen Tagen verstopft sind, wahrend im Winter dagegen eine
Verzogerung dieser Filterverstopfung statthat.
Man muB aber auch an einen indirekten EinfluB der hoheren Tempe¬
raturen denken, da der Wasserkonsum proportional mit der Temperatur
steigt und durch den erhohten Verbrauch die groBeren Wassermengen zur
leichteren Verstopfung der Filter in kurzer Zeit beitragen. — Dann folgen
Vergleiche zwischen dem Stralauer und dem Zuricher Wasserwerke, da letz-
teres das einzige ist, welches auch iiber ungewohnlich lange Filterperioden
berichtet. Die Breslau-Stralauer Zahlen beweisen, daB das Rohwasser
dieser Filteranlagen zu alien Zeiten relativ arm ist an alien Bestandteilen
welche zur raschen Filterverstopfung fiihren konnen und daB in der kalten
Jahreszeit, wo auch eine Vermehrung der auf dem Filter zuriickgebliebenen
Organismen gar nicht oder nur in geringer Weise stattfindet, ein Unterschied
deutlich hervortritt. — Von Zimmer und Schroder wurde er-
mittelt, daB mit zunehmender Erwarmung der Planktongehalt der Oder
stark ansteigt und der Hochstpunkt im August erreicht wird. Nach Zu¬
sammenstellung und Vergleich der Breslauer und Zuricher Resultate stellt
Verf. die folgenden fiinf Satze auf:
1. Die Bedeutung der im Wasser suspendierten Bestandteile, ihrer Menge
und ihrer Art;
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Wasser.
269
a) fur die Qualitat der Filtration,
b) fur die Ausdehnung der Filterperioden und der Einarbeitungsfrist;
2. die dadurch erklarten Erfahrungen, daB in iiberwolbten Filtern im
Vergleich zu offenen mit der Verlangerung der Filterperioden eine Ver-
schlechterung der Filtrationswirkung verkniipft ist.
3. die Tatsache, dafi auch Filterperioden von besonders kurzer Dauer
sich durch besonders niedrige Keimzahlen auszeichnen, im tibrigen aber
4. den ungewohnlich langen Filterperioden der Breslauer Wasserwerke
ungewohnlich hohe Keimzahlen im Filtrat entsprechen;
5. daB ferner auch die Einarbeitungsfristen der Breslauer Filter die an-
derer Werke um ein mehrfaches iibertreffen.
Hieraus ist kein anderer SchluB zu ziehen, als daB die hohen Keim¬
zahlen im Filtrat wirklich durch mangelhaftes Filtrieren verursacht worden
sind und daB dieses wiederum verschuldet wurde dUrch die Armut des Oder-
wassers an solchen Bestandteilen, die durch Bildung einer guten retentions-
fahigen Filterschicht beitragen.
Im III. Abschnitt wird die hygienische Kontrolle der Sandfilteranlagen
besprochen; diese hat ungefahr dieselben Wandlungen durchlaufen, wie die
hygienische Wasseruntersuchung im allgemeinen. Sehr eingehend wird an
der Hand des geschichtlichen Materials die Entwicklung dieser Frage be¬
sprochen und nur auf einige der sehr wichtigen und interessanten Daten
kann hier eingegangen werden. So berichteten s. Z. Proskauer, Piefke
u. A., daB die Beeinflussung der gelosten Substanzen des Wassers durch
Filtration nur geringfiigig sei und der GesetzmaBigkeit entbehre. Auch
war bald erkannt worden, daB solche in keiner Beziehung zu derjenigen
Veranderung steht, um derentwillen die Filtration erfolgt, namlich zur Ent-
fernung der im Wasser suspendierten Verunreinigungen, insbesondere der
Bakterien.
Ubergehend auf die durch R. Koch erfundene Methode, den Bakterien-
gehalt von Flussigkeiten in einfacher Weise quantitativ zu bestimmen, glaubte
man in der Zahlung der Rohwasserkeime und spater des Filtrates ein positives
Mittel zur Kontrolle der Filtration gefunden zu haben, aber bald war man
einig, daB ebensowenig wie bei Brunnen- und Quellwasser die Zahl der er-
mittelten Keime einen SchluB auf die Qualitat des betreffenden Wassers
zulasse. Man suchte also bald nach Hilfsmitteln, welche die Art der Keime
ermitteln lieB und so faBte man allmahlich bestimmte Arten des Rohwassers
ins Auge, die infolge einer kulturellen Eigentiimlichkeit unter den andern
Keimarten leicht herausgefunden werden konnten. Wollte man groBere
Wassermengen untersuchen, dann verzichtete man auf die Plattenkulturen
und ging auf die Zuchtung in flussigen Nahrboden iiber. Auch das Tempera-
turoptimum wurde benutzt, wuBte man doch, daB bei 37° C die meisten Wasser-
bakterien im Wachstum stark zuriickbleiben und durch Zusatz schwacher
Desinfizientien sich gleichfalls eine Forderung herbeifiihren lieB, da z. B.
Colibazillen hierdurch in der Entwicklung nicht gehindert werden. Auf die
prinzipielle Bedeutung des Colibacillus fur Qualitatsbestimmung des Wassers
geht Verfasser nur ganz kurz ein; es werden aber die Arbeiten von Kruse,
Reichenbach, Petruschky u. A., die haufig Gegensatze ent-
halten, angefiihrt und sei hiermit auf eingehendes Studium dieses wichtigen
Materials aufmerksam gemacht. Jedenfalls aber ist, wenn auch iiber die
Bedeutung des B. coli verschiedene Ansichten existieren konnen, kein Zweifel
dariiber moglich, daB die Untersuchung hierauf ein wichtiges Hilfsmittel
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Wasser.
zur Beurteilung der Filtrationswirkung darstellt. Auch hier finden sich
Arbeiten von Fromme, F1 ii g g e u. A. angegeben. Nach diesen ver-
schiedenen Mitteilungen kann also die Keimzahlung als Mittel zur Filter-
kontrolle nur mit groBer Einschrankung empfohlen werden und war es ein
groBer Fortschritt als M a r m a n n (Hygien. Rundsch. 1908) ein Verfahren
veroffentlichte, welches diese Vorbedingungen erfiillte. & bringt groBere
Wassermengen auf festen Nahrboden durch Dariiberleiten von erwarrater
Luft ziemlich schnell zur Verdunstung; die Einzelheiten sind auf p. 123 u. f.
zu ersehen. Oettinger stellte sehr umfassende Nachpriifungen dieses
Verfahrens an und benutzte auch ungeimpfte Kontrollplatten zum Aufsaugen
etwaiger Luftverunreinigungen, wobei alle Platten steril blieben, so dafi er
spater diese VorsichtsmaBregel ausschalten konnte. Auch konnte er bei
Vorversuchen mit Leitungswasser beweisen, daB die Ubrigen Wasserbewohner
nicht storend einwirkten und M a r m a n n schlagt vor, um noch weiter deren
Entwicklung zu hindern, die Endoplatten anstatt bei 37° bei 41° C
zu bebriiten. Verfasser sail ebenfalls bei 40° wesentlich weniger andere Keime
zur Entwicklung gelangen als bei 37°, wahrend die Zahl der Colibazillen-
kolonien leicht und sicher erkennbar ist und daB ferner der Sandkorper der
Filter keine Colibazillen in groBerer Menge beherbergt. GroBe Schwierig-
keiten bereitet aber selbstverstandlich die Frage der Abgrenzung des B. coli
gegeniiber seinen verwandten ahnlichen Arten. Auch hier sind reiche Lite-
raturangaben beigcfiigt. Mit welchem FleiBe Oettinger gearbeitet hat,
geht aus seinen Tabellen (p. 130—143) hervor, auf welchen die Untersuchungs-
ergebnisse von mehr als 300 aus dem Oderwasser, aus dem Filtrat verschiedener
Filter und aus dem Filtersande geziichteter Stabchen untersucht worden sind.
Aus diesem umfangreichen Materiale, welches Angaben iiber GroBe und
Farbe des Wachstums auf der Endoplatte, Traubenzucker-, und Neutral-
rotagar, Lackmus-, Nutrose-, Milch- und Traubenzuckerlosung bringt, zieht
Verfasser dann seine Schliisse, die am Ende der Arbeit zusammegestellt
sind. Vorher finden sich noch Beobachtungen dariiber, ob iiberhaupt B. coli
als spezifischer Rohwasserkeim anzusehen ist und dann die Tatsache erwahnt,
daB von den Filtersandkeimen so viele auf Endoplatten mit Metallglanz
wuchsen und dabei keine Gasbildung auf Traubenzuckerasjar und keine
Reaktion des Neutralrotes hervorriefen, so daB es sich hier um echte Coli¬
bazillen handelte, die infolge des mehr oder weniger langen Aufenthaltes
im Sande in bezug auf ihre biologischen Leistungen abgeschwacht, zu funktions-
armen Stammen geworden waren. Ob B. coli unter ungiinstigen Lebens-
bedingungen seine Eigenschaften andern kann, wird von K o n r i c h er-
ortert, welcher es fiir moglich halt, daB in liingeren Zeitraumen, als sie gewohn-
lich fiir Versuche angewendet werden und unter uns noch nicht bekannten
Bedingungen langsame Anderungen der Colieigenschaften sich einstellen
kbnnen. Auch Lange hat hiertiber gearbeitet und scheint ihm nach seiner
Priifung der Gedankengang K o n r i c h s berechtigt, und ebenso sprechen
des Verfassers Beobachtungen dafiir. Wcitere Filterpriifungen finden sich
noch auf p. 149—51.
f ' Auf Grund seiner Untersuehung gibt Verf. an, daB die hohcn Keim-
zalilen, die in jedein Winter langere Zeit imBreslauer Filter auftauchten,
wirklich Folgen eines ungiinstigen Filterprozesses waren und daB die winter-
liche Vermehrung der Keime im Rohwasscr durchaus nicht als ganz harmlos
zu bezeichnen war. DaB nach F1 ii g g e der Colibestimmung bei der Filter-
kontrolle die Bedcutung zuzuschreiben ist, daB sie dariiber belehrt, ob unter
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Wasser.
271
diesen Rohwasserkeimen zahlreiche Arten sich finden, welche der C o 1 i -
gruppe angehoren und mit groBer Wahrscheinlichkeit tierischen Fakalien
entstammen* 4 darf jetzt festgestellt werden, daB fur die Oder dieser Fall
zutrifft. Hier gestattet also unter Beriicksichtigung aller auBeren Umstande
der Colibefund den SchluB, daB die Keimzunahme zum Teil wenigstens auf
einer Vermehrung bakterienreicher Zufliisse beruht, welche aus mensch-
lichen Haushaltungen stammen und unter denen sich natfirlich auch an-
steckungsfahige finden konnen. Jedenfalls aber ist das M a r m a n n sche
Yerfahren ein neues Riistzeug fur bakteriologische Wasserkontrolle, die
unter alien Umstanden zur hygienischen Wasserkontrolle auszudehnen ist,
fiber deren Forderungen auf den letzten Seiten der vorliegenden Arbeit das
Nah ere einzusehen ist.
Aus der mit hervorragendem FleiBe und riihmenswerter Genauigkeit
ausgefiihrten Arbeit stellt Verfasser folgende SchluBsatze auf.
I. Abschnitt.
Die experimented gestfitzten Anschauungen F r a n k e 1 s und P i e f k e s
fiber das Wesen und die Leistungsgrenzen der Sandfiltration sind auch durch
die spateren Versuche und Erfahrungen nicht widerlegt worden, da
K a b h r e 1 ganz dieselben Resultate erzielte. Die erheblichen Abweichungen
der von ihm gewonnenen Zahlen erklaren sich durch die unrichtige Art der
Berechnung. Die Versuche von Kruse, der seine Resultate denen F r & n -
k e 1 s und P i e f k e s entgegensetzt, haben gar nicht die kiinstliche Sand-
filtration zum Gegenstand, sie bestatigen nur die bekannte Bakteriendichtig-
keit des Bodens. Allerdings kontrastiert mit dieser die enorme Durchlassig-
keit desselben Bodens ffir Wasser. Dieses Verhalten ist in der Tat mit unseren
bisherigen Anschauungen unvereinbar.
Die Ansicht G 61 z e s, daB die Sandfilter aus einem Rohwasser mit
einigen tausend Keimen im Kubikzentimeter alle Keime entfernten, aus
einem solchen mit erheblich mehr Keimen aber nur einen bestimmten Prozent-
satz, entbehrt der experimentellen Begriindung und ist daher vorlaufig nicht
geeignet, unsere Anschauungen zu modifizieren; um so weniger, als nicht
einmal die von G 6 t z e zur Erklarung herangezogene MutmaBung, daB
der Filtrationsvorgang kein mechanischer, sondern ein biologischer ProzeB
sei, sicher begrfindet ist.
II. Abschnitt.
Auch bei durchaus fehlerfreien Betriebseinrichtungen und vorsichtiger
Handhabung ist in manchen Werken die Filtrationswirkung unvollkommen.
In der Breslauer Anlage ist die Beschaffenheit des Rohwassers daran
schuld, insbesondere sein Mangel an Stoffen, die zur Bildung einer wirksamen
Deckschicht geeignet sind. Der Mangel macht sich namentlich in der kalten
Jahreszeit geltend, wo auch auf den Filtern eine Vermehrung dieser Stoffe
nicht stattfindet.
IIL Abschnitt.
Ffir solche Werke ist die Filterkontrolle durch Keimzahlung nicht aus-
reichend. Vielmehr bedarf es eines Verfahrens, das sicheren AufschluB
darfiber gibt, ob eine erhohte Keimzahl im Filtrat auf einen vermehrten
Durchtritt von Rohwasserkeimen zurfickzufiihren ist oder auf vermehrtes
Ausspfilen harmloser Filterkeime. Zur Entscheidung darfiber eignet sich
die Zahlung der Colibazillen und zwar mit Hilfe des M a r m a n n schen
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272
Zucker.
Verdunstungsverfahrens, durch welches der Nachweis gelang, daB die oben
erwahnte winterliche Keimsteigerung im Filtrat des Breslauer Werks in der
Tat eine Folge abnormer Filterdurchlassigkeit ist, sowie daB die Keimsteige¬
rung im Oderwasser mit groBer Wahrscheinlichkeit auf verunreinigende Zu-
fliisse von der Bodenflache zuriickzufiihren ist. — Wie die bakteriologische
Wasseruntersuchung erst dadurch zu einer hygienischen Methode wurde,
daB sie in den Dienst der Lokalinspektion trat, so muB auch die bakterio¬
logische Filterkontrolle erweitert werden zur hygienischen Kontrolle, die
sich auf alles das erstreckt, wodurch die Infektion des Rohwassers und die
Retentionskraft der Filter beeinfluBt werden kann.
R u 11 m a n n (Darmstadt).
Claassen, H., Welche Mengen Zucker konnen wahrend
der D i ffusionsarbeit durch Bakterien zerstort
werden. (Deutsch. Zuckerind. Jg. 37. 1912. p. 14.)
In den Saften der Diffusion, sowie in den Rohsaften der Zuckerfabrikation
ist von verschiedenen Forschern eine mehr oder weniger groBe Zahl von
Keimen gefunden worden, von denen unzweifelhaft ein groBerer Teil den
Zucker als Nahrung benutzt und zersetzt. Daruber besteht keine Meinungs-
verschiedenheit, wohl abcr iiber die Menge des Zuckers, die auf diese Weise
bei der ublichen Diffusionsarbeit zersetzt werden kann. Eine Entscheidung
daruber kann nicht der Bakteriologe fiihren, sondern nur der rechnende
Zuckerfabrikant, dem allerdings die Forschungen der Bakteriologie als Grund-
lage dienen miissen. Auf Grund seiner Rechnungen kommt nun Verf. zu dem
SchluBergebnis, daB selbst unter den fur die Zuckerzersetzung durch Bakterien
giinstigsten Annahmen nur ganz gcringe, fur die Praxis vollig zu vernach-
lassigende Zuckerverluste durch Bakterientatigkeit entstehen konnen. Verf.
rechnet, daB in einem Kubikmeter Saft wahrend 30 Minuten durch 8,5 g
Bakterien 8,5 g Zucker zerstort werden oder 0,001 Proz. der Riiben. Wenn
aber auch durch ungiinstigere Betriebsverhaltnisse oder durch Enzyme und
Oxydasen oder ganz unbekannte Eigenschaften der Bakterien die obigen
Zahlen noch um das Zehnfaehe uberholt wiirden, so wiirden die Verluste
immer erst einige Hundertstel Prozente der Riiben betragen. Diese SchluB-
folgerung stimmt durchaus mit den Beobachtungen iiberein, die jeder auf-
merksame Chemiker bei sorgfaltiger Betriebskontrolle macht. Was die
Wirkung der Enzyme und Oxydasen anbetrifft, so ist diese Wirkung ent-
sprechend der Gewichtsmenge der Bakterien nur sehr gering. Die Enzyme
wirken verhaltnismaBig langsam und von den Oxydasen ist uberhaupt noch
nicht nachgewiesen, daB sie Saccharose zerstoren. S t i f t (Wien).
Kiihl, H., Der Milchzucker. (Molk. Zeitg. Hildesheim. Bd. 26.
1912. p. 31—32.)
Durch Zahlung auf Fleischagar, das 36 Stunden bei 37° gehalten wurde,
ermittelte der Verf. fur 6 Milchzuckerproben des Handels 26 400—57 300
Keime pro g. Wurde der Zucker durch Umkristallisieren in destilliertem
Wasser gereinigt, so sanken die Keimzahlen auf 900—1100. Der Keimgehalt
geht mit dem Stickstoffgehalt des Produktes ungefahr parallel; im Handel
sollten stickstoffarme Praparate gefordert werden. Mit den keimreichen
Praparaten versetzte Milchproben gerannen (bei 37° C) nach wenigen Tagen,
spater trat Peptonisierung ein. Pasteurisieren blieb ohne EinfluB, da es sich
um Sporenbildner handelt. Die mit gereinigtem Zucker versetzte Milch
blieb auBerlich unverandert. L 6 h n i s (Leipzig).
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Mehl. — Luft. — Mikroflora des Darmtraktus.
273
Kohn, E., Beitrage zur Mehluntersuchung. (Chemiker-
Zeitung. Bd. 36. 1912. p. 121.)
Ein Geraisch verschiedener Mehl- resp. Starkesorten kann man erkennen,
wenn man in Gegenwart von wenig Salzsaure Diastase darauf einwirken laBt
und die Dichte oder den Zuckergehalt im Filtrat bestimmt. Die so erhaltenen
Zahlen sind bei genauer Einhaltung bestimmter Bedingungen am groBten
fiir Roggenstarke, am kleinsten fiir Bohnenmehl, bei Gemischen liegen sie
zwischen den Grenzwerten. Ein und dieselbe Mehlart zeigt zwar je nach
ihrem Typus ein etwas verschiedenes Verhalten gegen Diastase, doch unter-
scheidet sie sieh bestimmt von anderen Mehlen.
Emmerling (Hermsdorf).
Bonnier, D., Verbreitung von Pilzkeimen in der Luft.
(Deutsche landw. Presse. 1911. p. 989.)
Gemessene Mengen Luft wurden durch Nahrlosungen gesaugt und diese
der Entwicklung iiberlassen. Das Pilzwachstum war je nach der Ortlich-
keit der Luftentnahme und der Natur des Nahrbodens verschieden.
Die Zahl der Organismenkeime nahm schnell ab aus je groBeren Hohen
die Luft entnommen wurde, was auch schon von Pasteur fiir Bakterien
nachgewiesen worden ist. So kommen auf 50 1 Luft aus den Alpen der Dau-
phin6 aus 260 m Hohe 226 Pilze und 41 Bakterien, aus 1125 m Hohe 170 Pilze
und 0 Bakterien und aus 2190 m Hohe 64 Pilze und 0 Bakterien. Aus Schnee
der auf dem Pic du Midi 2860 m Hohe antiseptisch wahrend des Fallens
gesammelt wurde, entwickelten sich sehr zahlreiche Pilzkolonien.
Wedemann (Gr.-Lichterfelde).
Choukevitch, J., Etude de la flore bact§rienne du gros
intestin du cheval. (Ann. de I’Inst. Pasteur. T. 25. 1911. p.
247—276, 345-367).
Die Mikroflora im Caecum und Colon des Pferdes wurde eingchend unter-
sucht. Im mikroskopischen Bilde herrschten gramnegative Stabchen von
den Dimensionen des B a c t. C o 1 i vor. Daneben fanden sich hauptsachlich
(meist grampositive) Mikro- und Streptokokken, wahrend die schlanken,
grampositiven Stabchen weniger zahlreich vertreten waren. Von sporen-
bildenden Formen war nicht viel zu sehen.
Die kulturellen Priifungen bestatigten den mikroskopischen Befund.
Pasteurisiertes Impfmaterial lieferte meist B. mesentericus und
eine als Streptobac. anaerobicus m a gnus bezeichnete (weiter-
hin kurz beschriebene) Form. Zur Gewinnung seltener Arten uberlieB Verf.
das Material, z. T. nach erfolgter Pasteurisierung, der spontanen Zersetzung.
AuBerdem wurden verschiedene Spezial-Nahrlosungen benutzt: EiweiB-
wiirfel nach A c h a 1 m e , saure Bouillon nach Heymann, Omelian-
s k i - Losung fiir Zellulose-Zersetzer, Milch fiir B. amylobacter, Pepton-
Starkelosung fiir Starkezersetzer, Nahrlosung mit Kartoffelstiicken fiir Hemi-
zellulose-Zersetzer.
An Faulnisbakterien wurden gefunden: Proteus vulgaris,
B. Welchii (perfringens), B. putrificus, B. sporogenes
Mete h., von dem 4 Varietaten naher beschrieben werden. Weiter
wurden isoliert: B. mesentericus, Megaterium, aerophilus,
pyocyaneus und Staphylococcus albus, sowie 10 weitere,
meist mit neuen Namen belegte Formen, von denen 8 Sporen produzierten.
Zellulose zersetzende Bakterien konnten nicht geziichtet werden, aber wenige
Tropfen Darminhalt gaben kraftige Zersetzung in der Omelianski-
Zweite Abt. Bd. 34.
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Boden.
Losung. Auch die Starke- und Kartoffelsubstrate wurden stets angegriffen.
Von 8 auf Amylobacter ausgefiihrten Priifungen lieferten 5 positive
Resultate; die gepriiften Stamme zersetzten meist auch Starke und Hemizellu-
lose. Als neu wird ein in gleicher Richtung wirkender obligat anaerober, spo-
renbildender B. gazogenes parvus beschrieben. Ein anderer
fakultativ anaerober Starkezersetzer wird B. amylolyticus getauft.
Weiterhin verbreitet sich Verf. uber die Darm- Acidophilen,
die regelmaBig in der Essigsaure-Bouillon (nach H e y m a n n) erhalten werden
konnten. Neben den von Moro und Mereschkowsky beschrie-
benen Formen wurden noch 3 andere isoliert und kurz beschrieben: ein
B i f i d u s - ahnliches Stabchen und zwei Streptokokken. Die Wirkung
der Acidophilen im Pferdedarm wird im allgemeinen nicht hoch veranschlagt.
Ein mit Kuhmilch emahrtes Ftillen lieferte allerdings vorwiegend AcidophUe,
wahrend Bact. coli hier stark zuriicktrat.
Als nicht regelmaBig vorkommend werden noch ca. 20 Arten aufge-
fiihrt und meist unter neuen Namen kurz beschrieben; etwa die Halfte von
ihnen sind obligat anaerobe Sporenbildner (u. a. der schon oben genannte
Streptobac. anaerobicus magnus). Die Mehrzahl der ge-
fundenen Formen ist in 29 Zeichnungen am SchluB der Arbeit dargestellt.
Lfihnis (Leipzig).
Stoklasa,J., tlber die biologische Absorption der Boden.
(Chemikerzeitg. Bd. 35. 1911. p. 1425—1427.)
Verschiedene Erden wurden im sterilisierten und im nicht sterilisierten
Zustande mit Phosphat-, Kali-, Ammon- resp. Nitratlosung getrankt und
nach Verlauf von 30 Tagen wurde festgestellt, wieviel die Erden von den
verschiedenen Nahrstoffen zurtickbehielten. Stets war diese Zahl im keim-
haltigen Substrat groBer als im sterilisierten. Fiir Kali werden keine spe-
ziellen Versuchsergebnisse mitgeteilt; an Phosphorsaure, Ammon- und Nit-
ratstickstoff wurden (in Prozenten) gebunden:
Phosphorsaure
]5rde sterilis. nicht sterilis.
YValdboden 1
48,8
52,6
Torfboden i 8auer
63,7
68,3
Alulvialboden
80,8
94,6
desgl.
86,3
98,5
Riibenboden
85,3
99.8
Ammon
Nitrat
Erde sterilis.
nicht sterilis.
Sterilis.
nicht sterilis.
Wiesenboden 1
27,34
32,96
10,30
12,50
Wald boden / 8auer
26,53
35,34
11,08
15,06
neutral reagierende Erde
36,72
46,95
12,56
17,68
maBig fruchtbare Ackererde
48,30
62,40
16,02
23,62
fruchtbare Ackererde
51,70
68,92
19,19
28,40
Die „biologische Absorption 11 tritt uberall deutlich hervor. Die auf sie
zuriickzufuhrende prozentische Erhohung der festgelegten Stickstoffmengen
ist bei den beiden Stickstoffverbindungen ziemlich gleich und wesenthch
h6her als bei dem Phosphat. In der Arbeit werden auch einige Stickstoff-
und Aschen-Analysen von Azotobacter chroococcum, B. my-
c o i d e s und B. fluorescens mitgeteilt. L 6 h n i s (Leipzig).
Seaver, Fred J., and Clark, Ernest, D. Studies in pyrophilous
fungi. II. Changes brought about by the heating
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Boden.
275
of soils and their relation to the growth of Pyro-
nema and other fungi. (Mycologia. II. 1910. p. 109 uff.)
Pyronema omphalodes (Bull.) Fuck, wachst auch auf stark
erhitztem Boden. Wahrend Kosaroff meinte, daB im Boden wasser-
losliche Toxine vorhanden sind, die das Wachstum der Pilzart storen, ja den
Pilz gar abtoten, daB aber diese Stoffe durch Hitze zerstort werden, zeigten
die Versuche der Verff. folgendes: Im Bodenextrakt kommen nur geringste
Oder gar keine Mengen von Toxin vor, sie sind also im Boden gar nicht loslich.
Denn wurde sterilisierter Boden mit dem Extrakte unsterihsierten Bodens
durch trSnkt, so gedieh doch der Pilz ganz gut. Extrakte von diesen beiden
Boden unterscheiden sich durch den Geruch und Farbe. Extrakte erhitzter
Boden enthalten nach den Verff. stets viel mehr losliche Stoffe als solche
von nichterhitzten Boden. Auf die weiteren chemischen Untersuchungen
kann hier nur hingewiesen werden. Auf dem Extrakte erhitzter Boden ge-
deihen aber recht gut Penicillium, Aspergillus, Mucor.
Matouschek (Wien).
Lipman, J. G., Suggestions concerning the Termino¬
logy of Soil Bacteria. (Botan. Gazette. Vol. 51. 1911. p. 454
bis 460).
Nach Verf.s Ansicht sind viele in der bakteriologischen Literatur ge-
br&uchliche Ausdriicke entweder zu unbestimmt oder unbequem im Gebrauch.
Namentlich wendet er sich gegen die besonders in der franzosischen Literatur
iibliche Trennung der Denitnfikation in „direkte“ und „indirekte“ (die er
irrtiimlich als „vollstSndige“ und „unvollstandige“ Nitratzersetzung auffaBt)
ferner gegen die Bezeichnungen Nitratreduktion und Salpeterassimilation,
sowie gegen die neuerdings bei einigen amerikanischen Autoren beliebte
Identifizierung von Nitrifikation und Stickstoffbindung. Selbst dieser
Ausdruck erscheint Verf. zu schwerf&llig. Auch solche Kollektivnamen wie
„Methanbakterien“, „Schwefelbakterien“ usw. seien zu unbestimmt.
Verf. schlagt vor, die Benennungen der verschiedenen physiologischen
Gruppen systematised durchzufiihren. Die wichtigeren Gruppen wftren
dann folgende:
Ammono-bacteria De-ammono-bacteria
Amino—
pepto—
protoo—
Nitro-bacteria
nitri—
ammono j
mtn— /
Proteo-bacteria
ammono—
amino—
pepto—
proteo—
nitri—
nitra—
Azoto-bacteria
azo—
rhizo—
—amino
—pepto
—proteo
—nitri
—nitra
De-nitro-bacteria
—nitri
—ammono
—nitrioxy
—nitraoxy
De-proteo-baoteria
amino—azo
ammono—azo
nitra—azo
nitri—azo
De-azoto-bacteria
amino—azo
ammono—azo
nitra—azo
nitri—azo
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Boden.
Sulpho-bacteria
8ulphid—
thio—
Ferri - bacteria
ferro—
De-sulpho-bacteria
—sulphite
—sulphid
Hierzu werden die folgenden Definitionen gegeben:
,,Ammono-bacteria 4 4 produzieren XH 3 aus X-Verbindungen,
„Xitro-bacteria“ oxydieren X-Verbindungen zu Xitriten oder (und) Xitraten,
„Proteo-bacteria 44 bilden Protein aus X-Verbindungen,
,,Azoto-bacteria“ fiihren elementaren X in gebundene Form iiber,
„De*ammono-bacteria“ verwandeln XH S in andere X-Verbindungen als Xitrit
oder Xitrat,
„De-nitro-bacteria 44 reduzieren Xitrate zu Xitriten, XH 3 , X 2 0 oder XO,
„De-proteo-bacteria 44 zersetzen Protein,
,,De-azoto-bacteria 44 entbinden X aus seinen Verbindungen,
.,Sulpho-bacteria 44 oxydieren H 2 S zu elementaren S, Sulfiten oder Sulfaten,
„De-sulpho-bacteria 44 reduzieren Sulfate zu Sulfiten oder Sulfiden,
,,Ferri-bacteria 44 setzen Ferro- oder Ferri-Verbindungen um.
Die korrespondierenden Umsetzungen waren dann:
Ammonification
Xitrification
Proteofication
Azotofication
Sulphofication
Ferrification
Deammonification
Denitrification
Deproteofication
Deazotofication
Desulphofication
Deferrification.
Die zusammengesetzten Ausdriicke, wie „Proteo-ammono-bacteria“
zeigen Ausgangs- und Endprodukt an. Auf andere Bakteriengruppen wiirde
sich die Terminologie leicht ausdehnen lassen, z. B. „Dextro-propio-, Dextro-
butyro-bacteria“ usw.
Verf. hofft auf kritische Diskussion seiner Vorschlage. Dem mag in
aller KUrze seitens der Referenten sogleich entsprochen sein. Zweifellos ist
es nicht zu billigen, fest eingebUrgerte Ausdriicke wie Nitrifikation und Stick-
stoffbindung zusammenzuwerfen; in sorgfaltig durchgefiihrten Ar-
bciten werden sich derartige Konfusionen aber ohnehin nicht finden. Recht
ansprechend erscheint auch die vorgeschlagene Verwendung von Doppelaus-
driicken; doch wurde der gleiche Vorschlag ja schon vor langerer Zeit fUr
die Bennenung der Enzyme gemacht und — nicht befolgt. Dabei lieBe
sich diese Nomenklatur bei den Enzymen natiirlich viel leichter anwenden
als bei den Bakterien, die doch in der Regel zu einer ganzen Reihe von Um¬
setzungen befahigt, zudem aber noch in dieser Hinsicht bekanntlich starken
Schwankungen unterworfen sind. Bact. radiobacter kann z. B.
gleichzcitig figurieren als: „Pepto-ammono-, Ammono-proteo-, Nitra-proteo-,
Nitro-ainmono-, Nitra-azo-, Azo-proteo-Bacterium“ und wohl noch einiges
mehr. Weiter sind wir ja (leider) meist noch keineswegs ausrcichend iiber
den Ablauf (Anfangs- und Endprodukte) der verschiedenen Umsetzungen
orientiert, und es sind deshalb nach Ansicht des Ref. Ausdriicke wie Ammon-
assimilation, Nitratassimilation den vorgeschlagenen prinzipiell vorzuziehen,
ganz abgesehen von der Bequendic-hkeit des Ausdrucks („Amniono-Prote!fi-
cation“ scheint mir auch in dieser Hinsicht keineswegs der „Ammonassi-
ndliation“ iiberlegen). DaB der Ausdruck „Denitrifikation“, der seit Jahren
in der gesamten Literatur vorwiegend fUr die unter N-Entbindung verlau-
fende Salpeterzersetzung gebraucht worden ist, nun plotzlich fiir diesen
ProzeB nicht mehr verwendet werden soil, kann hochstens zu (recht iiber-
fliissigen) weiteren Konfusionen fiihren. Besonders gut erscheint dem Verf.
u. a. auch der Ausdruck „Azotification“, er konne „hardly be disputed".
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Boden.
277
Dem vermag ich nun keineswegs zuzustimmen. GewiB, wir sind Bakterio-
logen, nicht Philologen, aber wie „Ammonification“ nichts anderes heiBen
kann als Ammoniakbildung, so „Azotification“ nichts anderes als „Stick-
stoffbiidung“ (formation of nitrogen) nie aber „Stickstoffbindung“; und
Deazotification“ ware analogerweise nur als „Stickstoffzersetzung“ nicht
aber als Stickstoff-Entbindung aufzufassen. Mit „SUlphofication“, „Desulpho-
fication“ usw. verhalt es sich ebenso; sie sind meines Erachtens sowohl aus
logischen wie aus sprachlichen Grunden absolut unbrauchbar.
Auf weitere Einzelheiten einzugehen diirfte nicht geboten sein. Ein-
heitlichkeit der Terminologie in den besprochenen Richtungen scheint mir
eine Utopie zu sein, besonders wenn man bedenkt, welche grenzenlose Will-
kiir selbst bei der Speziesbenennung herrscht, trotzdem die hierbei zu beach-
tenden Regeln doch so uberaus einfach sind. Diesen und anderen MiBstanden
gegeniiber erscheint mir iibrigens die in manchen Arbeiten ja zweifellos vor-
handene inkonsequente Benutzung der Terminologie noch als relativ leicht
ertragliches tlbel. L 6 h n i s (Leipzig).
Felsinger,L., NeueForschungsergebnisse iiber den Stick-
stoffhaushalt des Ackerbodens. (Wien, landw. Zeitg.
Bd. 62. 1912. p. 10—11.)
Verf. bespricht die Hauptergebnisse seiner anderweit 1 ) ausfiihrlich ver-
offentlichten Untersuchungen mit spezieller Hervorhebung des praktisch
Wichtigen. L 6 h n i s (Leipzig).
Koch,A., Versuche iiber die Salpeterbildung im Acker-
bo d e n. (Journ. f. Landwirtsch. Bd. 59. 1911. p. 293.)
Verf. verfolgte die Nitratbildung in verschiedenen Boden, welche wahrend
langerer Zeitraume vor Regen und daher auch vor Auswaschung geschiitzt,
sonst aber unter moglichst natUrlichen Bedingungen in VegetationsgefaBen
aufbewahrt wurden. Es ergab sich eine bemerkenswerte Nitratzunahme, die
aber in dem gleichen Boden des freien Feldes nicht nachzuweisen war. In
einem Falle zeigte beispielsweise der in GefaBen gelagerte Boden schon nach
10 Monaten 3,2 mg Nitratstickstoff pro 100 g Erde mehr als der gleiche Boden
des freien Feldes. Das wiirde, wenn die Nitratbildung im GefaB ebenso ener-
gisch verlauft wie im Felde, einer Auswaschung von 3 Ztr. Chilesalpeter pro
Morgen bei 20 cm starker Ackerkrume gleichkommen, denn 1 mg Salpeter-
stickstoff in 100 g Erde entspricht etwa 1 Ztr. Salpeter pro Morgen.
Der Nitratstickstoffgehalt des Versuchsfeldbodens in der Ackerkrume
bis 20 cm Tiefe schwankte meist nur wenig um 1 mg. Es zeigte sich demnach,
daB ein betrachtlicher Teil des Bodenstickstoffs nitrifiziert wird, daB aber
eine bemerkenswerte Nitratanreicherung nur in den vor Regen geschiitzten
GefaBen konstatiert werden kann, wahrend im freien Lande der gebildete
Salpeter groBtenteils durch Auswaschung verloren geht.
Aus groBeren Tiefen entnommene Bodenproben bildeten unter sonst
gleichen Verhaltnissen weniger Salpeter, als die der Ackerkrume entstam-
menden Proben. Es liegt dies an der Abnahme des Gesamtstickstoffs mit
zunehmender Tiefe, an der schwereren Zersetzlichkeit der dort vorhandenen
Stickstoffverbindungen und an dem Riickgange der an der Umwandlung und
Nitrifikation des Bodenstickstoffs beteiligten Bakterien.
') Zeitschr. f. d. landw. Vers.-Wesen in Osterr. Bd. 14. 1911. p. 1039—1103;
ref. Central bl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 32. p. 267.
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278
Boden.
Der Ubergang von Ammoniumsulfat in Nitrat vollzog sich in den ver-
schiedenen Boden verschieden energisch. Bei geniigend langer Einwirkungs-
zeit wurden im Durchschnitt 83—85 Proz. des Ammoniakstickstoffs in Nitrat-
stickstoff umgewandelt, und es scheinen bei der Oxydation des Ammoniaks
zu Salpetersaure nicht unbedeutende Stickstoffverluste eingetreten zu sein.
Durch Zugabe von Atzkalk wurden erhebliche, durch kohlensauren Kalk
maBige Stickstoffverluste in einem mit Ammoniumsulfat versetzten Boden
hervorgerufen. Die Oxydation des Ammoniakstickstoffs wurde anf&nglich
durch Atzkalk bedeutend verlangsamt, nachdem kein freies Ammoniak mehr
bemerkbar war setzte kraftige Nitrifikation ein. Man wird daher in der An-
nahme nicht fehlgehen, daB die hohe Empfindlichkeit der nitrifizierenden
Bakterien gegen Ammoniak der Grand dieser Hemmung der Salpeterbildung
nach Atzkalkzusatz ist.
. Die Nitrifikation des Bodenstickstoffs wurde durch Atzkalk — nicht aber
durch kohlensauren Kalk — begiinstigt.
In einem eigenartigen Lehmboden (aus Monchehof), der durch seine
geringe Frachtbarkeit auffiel und selbst nach Schwarzbrache nur ganz un-
geniigende Weizenemten ergab, konnte die Salpeterbildung und damit der
ganze Frachtbarkeitszustand durch Sandzugabe und durch Kalkung bedeutend
gesteigert werden. Bessere Durchliiftung und Lockerang des Bodens erwiesen
sich also von bestem Erfolge. Vogel (Bromberg).
Ehrenberg, Zur Frage der Ammoniakverdunstung bei
gedungtem Ackerboden. (Fiihlings landw. Ztg. 1911.
H. 13 u. 14.)
Verf. bespricht das gesamte in den letzten Jahren zur Frage der Am¬
moniakverdunstung aus Ackerboden beigebrachte Material. Er selbst war
bei seinen einschlagigen Untersuchungen zu dem Resultat gelangt, daB nur
bei sandigen, an kohlensaurem Kalk reichen und an zeohthhaltigen Ver-
bindungen und Humus armen Erden uberhaupt Ammoniakverluste zu er-
warten sind.
Es sind nun von verschiedenen Seiten gegen die von Verf. benutzte
Methodik Einwande erhoben worden. Besonders wird bemangelt, daB die
Durchliiftungsverhaltnisse bei seinen Kastenversuchen den in der Natur
obwaltenden zu wenig entsprachen. Demgcgeniiber weist Verf. eingehend
nach, daB die Durchliiftung bei seinen Versuchen eine ausreichende war,
mithin die Bedingung, auf die es in erster Linie ankommt, erfullt wurde.
Ferner ist von V. W1 o d e k geltend gemacht worden, daB in den dunklen,
durch ein geheiztes Zinkblech erwarmten Kasten Ehrenbergs un-
moglich dieselben Lebensverhaltnisse fur niedere Organismen obwalten
konnten, wie sie im freien, durch Sonne beleuchteten und erwarmten Boden
vorhanden sind. Da jedoch die V. W1 o d e k schen Versuche mit im Freien
eingegrabenen GefaBen ungefahr zu den gleichen Resultaten fiihrten vie
die des Verf., so scheint das fehlende Sonnenlicht die Versuche nicht beein-
trachtigt zu haben.
An der Hand des gesamten einschlagigen Versuchsmaterials weist Verf.
nach, daB allerdings unter gewissen Verhaltnissen (geringe Bodenmenge,
iiberreiche Ammoniakdiingung, sehr hoher Kalkgehalt, leichter Sandboden),
die sich aber im allgemeinen von den Bedingungen der Praxis erheblich
entfernen, geringe Verdunstungsverluste entstehen konnen, daB aber bei
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Boden etc.
279
ordnungsgemaB untergebrachter Diingung eine beachtenswerte Ammoniak-
verfltichtigung nicht eintritt.
Das Entweichen von Ammoniak aus auf Erdboden ruhenden Substanzen
in selbst ziemlich erheblicher Menge wird von Verf. zugegeben. Bei Be-
sprechung neuerer Arbeiten, die sich mit dieser Frage beschaftigen, geht
Verf. eingehend auf die Untersuchungen von Liechti und Ritter
ein, welche bei Jauchediingung bedeutende Stickstoffverluste durch Am-
moniakverdunstung nachgewiesen haben. Er bemerkt, daB die Resultate
dieser Autoren keinen Anspruch auf praktische Bedeutung machen konnen
wegen der enorm hohen Stickstoffdiingungen, die sie verabreichten. Auch
gegen die angewandte Methodik erhebt E. eine Reihe von gewichtigen Be-
denken, auf welche hier nicht eingegangen werden soli, die ihn schlieBlich
zu der Ansicht fiihren, daB den Versuchen der genannten Autoren in wesent-
lichen Punkten keine Beweiskraft beizumessen ist.
Vogel (Bromberg).
Molliard, M., L’humus est-il une source directe de car-
bone pour les plantes vertes supSrieures? (Compt.
rend. hebd. de l’Ac. Paris. T. 154. 1912. p. 291—294.)
Die Versuchspflanzen (Radieschen) wurden teils in geschlossenen, teils
in offenen (nur mit Watte verschlossenen) GefaBen in sterilisierter und in
nicht sterilisierter Erde unter Benutzung sowohl von sterilisiertem wie von
nicht sterilisiertem Saatgut gezogen. Der Hochstertrag wurde in sterilisierter
Erde unter Verwendung nicht sterilisierten Samens erzielt. Die geschlossenen
GefaBe und sterilisierte Erde lieferten hohere Ernten als die offenen GefaBe
und nicht sterilisierter Boden. Der Humus scheint nur durch C0 2 -Bildung,
nicht als direkte Quelle, nutzlich zu sein. Weitere Versuche in dieser Richtung
werden in Aussicht gestellt. Lohnis (Leipzig).
Henschel, G., Das Verhalten des technischen Calcium-
cyanamids bei der Aufbewahrung sowie unter dem
EinfluB von Kulturboden und Kollolden. [Diss. phil.]
72 pp. Leipzig, 1912.
Von bakteriologischem Interesse ist die durch eine groBere Zahl von Ver¬
suchen sicher nachgewiesene Tatsache, daB trocken sterilisierte Erden resp.
Kollolde das Cyanamid stets etwas rascher umsetzen als im keimhaltigen
Zustande. Man kann also (entgegen anders lautenden Meinungen) durch
Benutzung der (trockenen) Sterilisation zuverlassigen AufschluB iiber die den
Bodenkolloiden bzw. den Mikroorganismen zukommende Bedeutung gewinnen.
Ammoniakbildung fand im sterilisierten Substrat nie statt. DaB neben Harn-
stoff auch kleinere oder groBere Dicyandiamidmengen entstanden, ist mit
Riicksicht auf die relativ hohe Cyanamid-Konzentration verstandlich. Da-
gegen ist noch unklar, was aus dem unter sterilen Bedingungen teilweise ver-
schwindenden Harnstoff wird; das gleiche gilt fur die Tatsache, daB die
Cyanamid-Abnahme groBer ist als die entsprechende Zunahme an Dicyan-
diamid und Harnstoff.
Bei der Priifung von sehr verschiedenen Erden ergab sich fast voll-
kommene ttbereinstimmung zwischen der Intensitat der Cyanamid-Umsetzung
im sterilisierten und der Ammoniakbildung im keimhaltigen Material. Eine
Ausnahme machte nur ein humusreicher (anmooriger) Sand von starker
Kolloid- aber schwacher Bakterienwirkung. Uberhaupt scheint, worauf
auch die bei Versuchen mit Tierkohle erlangten Ergebnisse hinweisen, der
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280
Boden etc.
Humus im Boden fur die Cyanamid-Umwandlung von hervorragender Wich-
tigkeit zu sein. Ein tonreicher Boden wirkte kaum besser als Heidesand,
wahrend zwei andere fast das doppelte leisteten.
Von den sonst noch erhaltenen Resultaten ist erwahnenswert, daB unter
Umstanden schon bei der Lagerung des Materials eine kraftige Harnstoff-
bildung Platz greifen kann; die im Handel vorkommenden Fabrikate verhalten
sich in dieser wie in anderen Richtungen ziemlich ungleich. Stickstoff-Verluste
konnten wahrend der Aufbewahrung nie beobachtet werden; ein eventuell
vorkommender Ruckgang des prozentischen Stickstoffgehalts wurde stets
durch die entsprechende Gewichtsvermehrung (infolge Aufnahme von Wasser
und Kohlensaure) ausgeglichen. L o h n i s (Leipzig).
Remy, Th., Zur Dungung der Wiese n. (Mitteil. d. D. Landw.
Gesellsch. 1911. p. 45.)
Bei der Dungung sind die besonderen Bediirfnisse des Bodens zu beruck-
8ichtigen. Die zweckmaBige Hohe der Diingergabe, welche zwischen Null
und dem vollen N&hrstoffbedarf der betr. Kulturpflanze schwankt, wird
am besten durch einen planmaBig durchgefiihrten Dungungsversuch ent-
schieden. Die von P. W a g n e r als Normalgehalt fur Wiesenheu festgestellten
Betrage von 2 Proz. Kali und 0,7 Proz. Phosphorsaure stimmen mit den
Befunden des Verfassers im allgemeinen iiberein, doch sind Ausnahmen
haufig.
Kali und Phosphorsaure mussen den Wiesen unbedingt reichlich dar-
geboten werden, auch ohne besondere Vorversuche. Bezahlt macht sich
diese Dungung nicht allein durch den unmittelbaren Mehrertrag, sondern
auch durch die feinere Beschaffenheit des Wiesenheus, insbesondere durch
den groBeren Kalireichtum, wodurch auch der Stallmist mit diesem Elemente
angereichert wird.
Die Stickstoffdiingung der Wiesen soli, im Gegensatz zur Kaliphosphor-
saurediingung, sparsam bemessen werden. P. Wagner ist iiberhaupt
gegen jede Stickstoffgabe, was jedoch uber das Ziel hinauszugehen scheint.
Denn in gewissen Fallen, insbesondere bei Ungunst der Klima-, Boden- und
Standortsverhaltnisse kann die Kleeentwicklung behindert sein, wahrend
Graser bei geniigendem N-Vorrat sehr wohl gedeihen.
Das Kalkbedurfnis wechselt bei den verschiedenen Boden stark. So-
bald der Gehalt des Bodens an basischem Kalk unter 0,1 Proz. sinkt, dann
ist eine Kalkzufuhr angezeigt. Betragt er jedoch zwischen 0,1 und 0,5 Proz.
dann ist es schwierig, iiber die Notwendigkeit der Kalkung zu entscheiden.
Am sichersten ist es noch, den Boden nach der biologischen Methode von
Christensen und Larsen zu priifen, indem man das Vorhandensein
des N-sammelnden Azotobacter chroococcum in wuchskraftiger
Form festzustellen sucht. Bei Abwesenheit desselben ist der Boden meistens
kalkbediirftig. Indessen wirkt, vie gerade die Hochmoorkultur lehrt, starke
Kalkzufuhr nicht immer giinstig, und auch bei Wiesendiingung wechselt
der erzielte Vorteil stark. Es empfiehlt sich, den Kalk successive in kleinen
Gaben auf die Wiesen zu bringen, damit die Zusaminensetzung der Wiesen-
flora sich nach und nach den neuen Daseinsbedingungen anpassen kann.
E. Werner (Augustenberg).
Stoklasa, J., Katalytischer Diinger und dessen Wirkung
auf die Entwicklung der Zuckerrube. (Bl. f. Zucker-
riibenbau. 1911. p. 193.)
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Boden etc. — Selbsterhitzung vom Heu.
281
Verf. kam bei Vegetationsversuchen zu dem Resultat, daB Mangan
einen fordernden EinfluB aul die Entwicklung der Pflanzen ausiibt, und daB
diese physiologische Wirkung voll zur Geltung kommt, wenn sich auch
Aluminium in leicht aufnehmbarer Form im Boden befindet. Jede Anhaufung
von Mangan in der Pflanzenzelle verursacht toxische Wirkungen, die aber
bei Gegenwart von Aluminiumsalzen vollstandig paralysiert werden. Der
Ertrag an Zuckerruben lieB sich um 30—50 Proz. steigern, wenn dem Boden
auBer der notwendigen Menge von Stickstoff, Kali und Phosphorsaure noch
9 kg Mangan in Form von Mangansulfat und 4.48 kg Aluminium ebenfalls inForm
des Sullats pro Hektar zugefiihrt wurden. Derartige Stoffe bezcichnet Verf.
als katalytische Diinger. Er rechnet dazu auch Blei- und Arsenverbindungen,
sowie eine Reihe anderer Metallsalze, die in gewissen Mengen fordernd auf
das Pflanzenwachstum wirken. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Assi¬
milation der Kohlensaure, sowie bei der Bildung von Formaldehyd und seiner
Kondensation zu Zucker. Ihre Aufgabe besteht darin, eine rasche Photo-
synthese in den Chlorophyllapparaten hervorzurufen.
Vogel (Bromberg).
Goodey, T., A Contribution to our Knowledge of the
Protozoa of the Soil. (Proceeding Roy. Soc. London. Ser. B.
Vol. 84. Nr. B. 570. p. 165—180.)
Die Arbeit schlieBt an Untersuchungen von Russell und Hut¬
ch i n s o n an. Sie zeigten, daB, wenn die Boden mit gewissen Antisepticis
behandelt werden, sie groBere Fruchtbarkeit zeigen. Denn die Bakterien
gedeihen dann sehr gut, da die im Boden befindlichen Protozoen (Flagellaten,
Ziliaten, Amoben) nicht mehr da sind. 1st es doch von diesen Urtierchen
lange schon bekannt, daB sie in fliissigen Nahrmedien Bakterien fressen.
Die Zunahme der Bakterien also in solchen behandelten Boden hat eine
Zunahme der Ammoniakbildung zur Folge — und diese ist die eigentliche
Ursache der groBeren Fertilitat der mit den Antisepticis behandelten Boden.
Leider brechen da die Untersuchungen ab, trotzdem sich iiber die Rolle der Pro¬
tozoen im Boden noch vieles recht interessante ergeben wiirde. Einen Schritt
nach vorwarts machte Verf. Er stellte sich die Frage, inwieweit denn die
Ziliaten speziell die Bakterienvermehrung im Boden verhindern. Er beob-
achtete in seinen Kulturen, gewonnen durch Impfung von sterilisiertem
HeuaufguB mit wenig Erde, 30 Arten von Protozoen, darunter 19 Ziliaten.
Schwierigkeiten ergaben sich bei der Konstatierung, ob diese frei beweglich
oder im enzystierten Zustande im Boden vorhanden sind. Es zeigte sich na-
mentlich in bezug auf Colpoda cucullulus und bei Anwendung
galvanotaxischer Methoden, daB diese Ziliate und wahrscheinlich auch die
anderen im enzystierten Zustande im Boden vorkommen. Dies zeigt weiter
aber an, daB die Ziliaten keinen beschrankenden Faktor bilden fiir die Bak-
terienthtigkeit im Boden. Ob sich die Amoben und Flagellaten ebenso ver-
halten ist fraglich, da miissen noch weitere Untersuchungen entscheiden.
Matouschek (Wien).
Miehe, H., Uber die Selbsterhitzung des Heues. (Arbeit,
d. Deutsch. Landwirtschafts-Gesellsch. Heft 196. 1911. 36 p. m. 3 Abb.)
Es handelt sich im wesentlichen um einen Auszug aus des Verf.s Mono¬
graphic „Die Selbsterhitzung des Heues“ (Jena 1907). Die im erhitzten
Heu gefundenen Pilze sind erganzt um das in den Berichten d. Deutsch.
Botan. Gesellsch. Bd. 25. 1907. p. 510 beschriebene Thermooidium
sulfureum Miehe und den Actinomyces monosporus Lehm.
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282
Faulnis von Eiem.
et Schuetze. Neu sind einige Versuche iiber die etwaige Mitwirkung von
Enzymen auf die seinerzeit nicht Rucksicht genommen wurde. Beim Ein-
packen des Heues wurden 3 Proz. Formaldehvdlosung lagenweise aufge-
bracht oder man lieB das Heu sich vorher mit Chloroformwasser vollsaugen
(genauere Angaben iiber die Menge der verbrauchten Antisepticis fehlen).
So behandeltes Heu zeigte keine Erwarmung. Die Frage, ob eventuell das
innegehaltene Verfahren eine Schadigung der Enzyme zur Folge hatte, wird
offen gelassen. Lohnis (Leipzig).
Neuberg, C., Biochemische Umwandlung von a-Pyrro-
1 i d i n c a r b o n s a u r e in n-Valeriansaure und i -Ami-
novaleriansaure. (Biochem. Zeitschr. Bd. 37. 1911. p. 490.)
Der Abbau der Pyrrolidincarbonsaure durch Faulnisbakterien kann der
Theorie nach so verlaufen, daB entweder n-Valeriansaure oder d-Amino-
valeriansaure oder beide entstehen. Die Versuche haben dies bestatigt.
E m m e r 1 i n g (Hermsdorf).
Kossowicz, Alexander, Die Faulnis und Haltbarmachung
der E i e r. (Monatsh. f. Landwirtsch. Jg. 5. 1912. H. 2.)
Verf. weist darauf hin, daB die vielverbreitete Ansicht, die Schale frischer
Eier ware fur Bakterien und Pilze leicht durchgangig, nicht gerechtfertigt
erscheine. Er zeigt insbesondere, daB die SchluBfolgerungen, die Z 6 r ken¬
do r f e r und Piorkowski aus ihren Versuchen gezogen haben, mit
den tatsachlichen Resultaten dieser Versuche im Widerspruche stehen.
Auch eigene Untersuchungen des Verf. haben ergeben, daB von den darauf-
hin untersuchten Pilzen, Mucor Boidin, Phytophthora i n -
festans, Rhizopus nigricans, Cladosporium herba-
rum, Penicillium glaucum, Penicillium brevicaule
und Aspergillus niger, nur Cladosporium herbarum
nach einem Zeitraum von mehr als vier Wochen und Phytophthora
infestans nach einem Zeitraum von mehr als acht Wochen die Schale
frischer Eier, die auf gut entwickelten Zuchten dieser Pilze auflagen, zu durch-
dringen vermochten, wahrend die ubrigen Pilze hierzu auch nach Verlauf
von 12 Wochen nicht befahigt waren.
Verf. bestatigte die von P. Latschenko festgestellte bakterizide
Wirkung des HUhnereiweiBes fiir Bakterien, fand eine solche auch fiir Pilz-
sporen und Weinhefe vor, gelangte aber auch zur Beobachtung, daB die
Bakterizidie mit dem Alter der Eier abnimmt.
Nach Ansicht des Verf. besteht hinsichtlich der Durchgangigkeit der
Eischale fiir Bakterien und Schimmelpilze ein wesentlicher Unter-
s c h i e d zwischen frischen Eiem, bei denen eine solche (sofern
die Eischale keine Verletzung, Spriinge usw. aufweist) uberhaupt nicht vor-
handen ist und alten Eiern, deren Schale sich in dieser Beziehung
weniger widerstandsfahig erweist.
Verf. betont, daB alle Versuche der verschiedenen Experimentatoren
bei denen ausgeblasene Eier, durch Hitze sterilisierte Eier oder Eierschalen,
sehr griindlich gereinigte und desinfizierte Eischalen zur Verwendung kamen,
nicht beweiskraftig sind. So wurden z. B. die zum Versuch bestimmten
Eier in einemVersuch von Piorkowski in mit Salzsaure versetzter
Sublimatlosung eine Stunde belassen!
Auch das Einlegen der Eier in mit Bakterien oder Pilzen infizierten
f 1 ii s s i g e n Niihrboden (Nahrlosungen) fiihrt zu keinen einwandfreien
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Blutende Hostie. — Mikromyceten (Systematik etc.).
283
Befunden, weil durch die Entwicklung der Organismen in der Nahrlosung
vielfach eine Anderung der Reaktion der Nahrlosung eintritt und Stoff-
wechselprodukte entstehen, die in der weiteren Folge verandemd auf die
Beschaffenheit der Eischale wirken, die erst dann fiir Mikroorganismen
durchlassig wird.
Verf. bespricht die verschiedenen Veranderungen, die Eier durch Pilze
erfahren konnen, die Untersuchung der Eier und die zur Haltbarmachung
der Eier in Anwendung gebrachten oder vorgeschlagenen Mittel, insbesondere
die Konservierung der Eier durch Kalte. Die Origin alarbeit enthalt einige
sinnstorende Druckfehler. Autoreferat.
Hoffmann,Hermann, Die blutenden Hostien von Wilsnack.
(88. Jahresber. d. Schlesisch. Gesellsch. f. vaterl&nd. Kultur. 1910 [1911].
Bd. 1. Abt. 5. c. Sekt. f. kathol. Theologie. p. 1—13.)
Verf. ergeht sich eingehend iiber die Geschichte der blutenden Hostien
zu Wilsnack, deni bekannten Wallfahrtsorte. In diesem Falle liegt ein notori-
scher Betrug vor. Doch anderseits ist nach Verf. nicht bei einem Falle fest-
gestellt, daB das Bluten der Hostien wirklich durch den Hostienpilz hervor-
gerufen sei (namlich durch den Micrococcus prodigiosus), ob-
wohl Kulturen des Hostienpilzes auf Kartoffelscheiben oder Oblaten usw.
die Moglichkeit deutlich zeigen. Ein sicher nachgewiesener Fall von blutenden
Hostien ist dem Verf. nicht bekannt. Die Legende wird nicht mehr, wie
friihere vorurteilsvolle Zeiten das taten, als Priesterbetrug aufgefaBt, sondern
als religiose Dichtung, als volkspadagogisches Mittel zur Starkung im Glauben,
zur Warnung vor Frevel. Die verschiedenen „Hostienwunder“ sind „doch
ein schoner Beweis fiir den festen Glauben fruherer Zeiten an dieses heilige
Mysterium“, der hi. Eucharistie. Matouschek (Wien).
Diedicke, H., Aufzahlung der in der Umgebung Erfurts
beobachteten Micromyceten. (Jahrb. d. kgl. Akad. gemein-
niitz. Wissensch. Erfurt. N. F. Heft 36. 1910/11. p. 123—272.)
Geschichte der Pilzforschung in Thiiringen; ein Verzeichnis der in der
weiteren Umgebung von Erfurt gefundenen Pilze (Micromyceten), welche
der Verf. zumeist selbst zuerst nachgewiesen hat. Neu sind:
H e 1 m i n t h o s p o r i u m Avenae pratensis, C a m a r o a p o r i u m
Stipae, Rhabdospora Gentianae, Diplodina Melicae, Micro*
mastia fimicola.
Matouschek (Wien).
BaudyS, Ed., PHsp6v6k kvyzkumu deskych mikropara-
situ houbovych ze skupin P e r onosporaceae de
By., Perisporiaceae Fr., Ustilagineae Tul. a Uredi-
neae Brogn. [Beitrag zur Erforschung bohmi-
scher parasitarer Mikromyzeten aus den Fami-
lien der Peronosporaceen, Perisporiaceen, Usti-
lagineen, Uredineen.] (V6stnfk krai. Cesk6 spolednosti nauk
v Praze. 20. 1911. p. 1—21.) [In tschechischer Sprache.]
Verf. fuhrt von Peronosporaceen 22, Protomycetaceen 1, Uredineen 122,
Perisporiaceen 20, Hypocreaceen 3, Ustilagineen 20 Arten an. In B u b a k s
„Die Rostpilze von Bohmen“ sind davon nicht notiert:
Puccinia limosae P. Magn. (auf Naumburgia thyrsiflora
Rchb.), P. Fuckelii Syd. (auf Iurinea cyanoides Rchb.), P. divergens
Bub. (auf Carlina vulgaris). —
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284
Mikromyceten (Systematik etc.).
Viele fur Bohmen neue Wirtspflanzen werden angegeben und zwar:
Fur Uromyces striatus Schr. Trifolium procumbens,
fur U. Genistae tinctoriae Wint. Sarothamnua vulgaris Wim., fiir
Puccinia glumarum Er. et Henn. Hordeum murinumL,, fiir P. L o 1 i i
Niels. Avena orien talis Schr., fur P. C a r i c i 8 Reb. Carex tomentosa,
fiir P. s i 1 v a t i c a Schr. C. paludosa Good., fiir P. Pruni spinosae Pere.
Amygdalus nana L., fiir P. Hieracii Mt. Hieracium barbatum
und H. bohemicum Fr., fiir P. C i r s i i Lasch Cirsium acaule Alb., fiir
P. Malvacearum Mont. Malva crispa, fiir Phragmidium Sangui-
sorbae Schr. Poterium muricatum Sp., fiir Ph. subcorticinum Wt.
Rosa tomentosa var. vulgaris, collina Jacq., dumetorum, glau-
c a , fiir Ph. tuberculatum J. M. Rosa rugosa, fiir Coleosporium
Campanulae L4v. Campanula Melampyri, fiir Pucciniastrum
Circaeae Spegazzini Circaea lutetiana, fiir Melampsora Ribesii-
S a 1 i c u m Bub. Salix viminalis X purpurea, fiir M. Larici-populina
Kleb. Populus canadensis Mich., fiir M. Helioscopiae Wt. Euphor¬
bia virgata.
Mat ouschek (Wien).
Shirai, Mits, and Hara, Kanesuke, Some new parasitic fungi of
Japan. (The Botan. Magaz. Vol. 25. 1911. p. 69—73. w. 1 tab.)
Keu mit englischcr Diagnose werden beschrieben:
Lophoderminum Chamaecyparisii (auf Blattern lebender Zweige
von Chamaecyparis obtusa S. et Z.), Asterula Chamaecypari*
s i i (ebenda). My cosphaerella Poulowniae (auf Blattern von P o u -
lownia tomentosa [Thumb. ]), M. Z i n g i b e r i (auf Blattern von Z i n g i -
b e r i (auf Blattern von Zingiber mioga Rose.), M. M a c 1 e y a e (auf Blattern
von Macleya cordata Br.), Sphaerulina Aucubae (auf Blattern
von Aucuba japonica Thunb.), Phaeosphaerella japonica (auf
Blattern von Cercis chinensis Bge.), Leptosphaeria Cinnamomi
(auf erkrankten Zweigen von Cinnamomum C amphora Nees).
Matouschek (Wien).
Vouk, Valentin, t)ber den Generations wechsel bei M y x o -
m y c e t e n. (Osterr. botan.Zeitschr. Bd. 61. 1911. p. 131—139.)
Die biologischen und cytologisclien Untersuchungen fiihren den Verf.
zu folgender Entwicklungsgeschichte der genannten Pilze:
Schwarmer = reduktives Stadium (Progametophvt)
Myxamoeben = vegetatives Stadium
Plasmodium = generatives Stadium.
Fruchtkorper mit Sporen = fruktifikatives Stadium
} X-Generation I Wasserleben
(Gametophyt) j Wttsserleben
k 2 X-Generation \ T ,, ,
} (Saprophyt) } Landleben *
Matouschek (Wien).
Maire, R. et Tison, A., Sur quelques Plasmodiophorac6es
non hypertrophantes. (Compt. rend. Ac. scienc. Paris. T. 152.
1911. p. 206—208.)
Die Verff. fanden im Rindenparenchym der Wurzeln verschiedener
Pflanzen plasmatische Massen, die sich spater in Sporenhaufchen verwandelten.
Die betreffenden Organismen werden als zu den Myxomyceten gehorig er-
kannt und als Vertreter einer neuen Gattung beschrieben: Ligniera
(in cellulis immutatis parasitans, nec tumores gignens; schizogonia reducta;
sporae in acervulos variiformes conjunctae), zunachst mit drei Arten: L.
r a d i c a 1 i s auf Callitriche stagnalis, L. Junci (bisher aJs
Sorosphaera Junci bekannt) auf J u n c u s arten und L. ver¬
rucosa auf Veronica arvensis. Neger (Tharandt).
Yuillemin, P., Difference fondamentale entre le genre
Monilia et les genres Scopulariopsis, Acmospo-
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Mikromyceten (Systematik etc.). 285
riura et Catenularia. (Bull. Soc. Mycol. France. T. 27. 1911.
p. 137—152.)
Untersuchungen zum Prazisieren und Richtigstellen der Gattung
M o n i 1 i a, sowie der Gattungen Scopulariopsis, Acmospo-
rium und Catenularia. Vom phytopathologischen Standpunkt ist
nichts hervorzuheben. L a k o n (Tharandt).
Dangeard, P.-A., Un nouveau genre de ChytridiacSes.
(Bull. Soc. Mycol. France. T. 27. 1911. p. 200—203).
Verf. beschreibt eine neue Chytridineenart, welche auf D o c i d i u m
Ehrenbergii parasitisch lebt. Der Pilz weist Verschiedenheiten von
alien bisher bekannten Chytridineengattungen auf, und wird einer neuen
Gattung Mitochytridium unterstellt; er erhalt den Namen M. ra¬
in o s u m. Die Gattung Mitochytridium stellt ein Zwischenglied
zwischen Chytridineen und Ancylistineen dar. L a k o n (Tharandt).
Maire, R. et Tison, A., Recherches sur quelques Cladochy-
t r i a c 6 e s. (Compt. rend. Ac. scienc. Paris. T. 152. 1911. p. 106—107.)
Die Bildung der sogenannten Chronisporocysten bei Urophlyctis
hemisphaerica ist eine sexuelle Fortpflanzung. Die von Schroter
und Magnus beschriebene Kopulation findet tatsSchlich nicht statt.
N e g e r (Tharandt).
Diedicke, H., Die Gattung Plenodomus PreuB. (Annal. my-
colog. Vol. 9. 1911. p. 137—141, mit 1 Taf.)
Die Gattung Plenodomus steht Phomopsis sehr nahe, kann
von ihr aber durch folgende Merkmale unterschieden werden:
Plenodomus : Gehause ringsum durch Braunung der AuBenwand abge-
schlossen, fast oberflachlich, aus deutlichen sklerenchymartig verdickten Zellen bestehend,
nur die auBere Wand der auBersten Schichten gebraunt; Sporentrager sehr kurz, oft
kaum bemerkbar, Sporen mit abgerundeten Enden.
Phomopsis : Gehause nach unten undeutlich begrenzt, eingesenkt, aus dicht
verflochtenen Hyphen bestehend, nicht deutliche Zellen bildend. Das ganze Gewebe,
besonders naeh oben hin, bis tief ins Innere gebraunt; Sporentrager lang pfriemlich,
Sporen spindelformig.
Zu Plenodomus zieht der Verf. folgende Arten: P. Rabenhorstii
auf Brassica, P. herbarum auf Convallaria, P. microsporus
auf Sedum, P. Saiicum auf S a l i x, und P. C h o n d r i 11 a e n. sp. auf
Chondrilla juncea.
N e g e r (Tharandt).
Fischer, Ed., Methoden zur Auffindung der zusammen-
gehorigen Sporenformen h e t e r o e z i s c h e r Uredi-
n e e n. (Verhandl. d. Schweizer. naturforsch. Gesellsch. 93. Jahresversamm-
lung. Bd. 1. 1911. p. 259—260.)
Verf. bespricht die verschiedenen, von den einzelnen Forschern vorge-
nommenen tlberlegungen und Beobachtungen behufs Feststellung des Wirts-
wechsels. Die von Tranzschel ausgearbeitete Methode, welche von
der Erfahrung ausgeht, daB auf den Nahrpflanzen der Aecidiengene-
ration bestimmter heteroezischer Uredineen auch aecidienlose Arten vor-
kommen, deren Teleutosporen mit denen der betreffenden heteroezischen
Art annahemd Oder vollig iibereinstimmen, gestattete ihm und auch andem
die Zusammengehorigkeit mehrerer Aecidien- und Teleutosporenformen vor-
auszusehen und dann auch experimented zu bestatigen. Verf. selbst konnte
die Vermutung Tranzschels, Uromyces caryophillinus
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286
Mikromyceten (Systematic etc.).
(Schr.) Wint. werde ihre Aecidien auf Euphorbia Gerardiana
bilden, auf der ein Aecidium bisher unbekannter Zugehorigkeit auftritt
(namlich Aec. Euphorbiae Gerardianae Ed. Fisch.), durch
Experimente erharten. Verf. streute Sporen des letztgenannten Aecidiums
aus und zwar auf Saponaria ocymoides und er erzielte wirklich
Uromyces caryophillinus. Matouschek (Wien).
BaudyS, E., Pfezimovanf rezu vytrusy letnfmi v Ce-
chach. (Pfedb§2n6 s d € 1 e n I.) [DieUberwinterung der
Rostpilze durch Uredosporen in Bohmen. Vorlauf.
M i 11 e i 1.] (Zemed61sky Archiv = Arch. f. Bodenkult. in Bohmen. 1911.
13 p.) [In tschechischer Sprache.]
1. Die wichtigsten Getreiderostpilze, u. zw. Puccinia dispersa,
P. glumarum und P. L o 1 i i, konnen in Bohmen in besonders ge-
schiitzten Lagen, unbedingt aber wahrend eines maBigen Winters (wie 1910/11)
mit Hilfe der Uredosporen uberwintern, was die direkte Beobachtung und
Untersuchung des Verf. zeigt.
2. Diese Rostpilze konnen in diesem Falle eine vorzeitige und daher
um so starkere Epidemie im darauffolgenden Jahre hervorbringen.
3. Daher kam es, daB um Prag schon Mitte Juni 1911 (nicht Juli) die
Teleutosporen, und speziell auf dem B r o m u s (Schwarzhafer) diese schon
am 13. Mai zur Entwicklung kamen.
4. Die Auskeimung der Uredosporen von P. glumarum gelang
dem Verf. im Gegensatze zu Freeman sehr gut im destillierten Wasser.
5. Verf. fand Uredosporen im Winter auch bei Uromyces An-
thyllidis, U. Ervi Plow. — Uredosporen von P. dispersa be-
hielten im trockenen Zimmer ihre Keimfahigkeit 100 Tage.
6. Die zu Beginn des Jahrcs erzeugten Uredosporen von P. dispersa
keimten in geringerem Prozentsatze u. zw. in einem um so geringeren, je
spater gegen das Fruhjahr sie sich gebildet haben. Es dauert aber dann
der Akt der Auskeimung selbst um so langer. Matouschek (Wien).
Kern, Frank D., The rusts of Guatemala. II. (Mycol. Vol. 3.
1911. p. 288.)
Verf. beschreibt folgende Rostpilze von Guatemala:
Ravenelia mimosae-albidae auf Mimosa albida flori-
bunda, Cionothrix praelonga auf Eupatorium populifolium,
Calliospora diphysae auf Diphysa, Puccinia gregaria auf
Xylopia, P. lippiae auf Lippia my riocephala, P. polygoni-
a m p h i b i i auf Polygonum, P. inanipes auf Eupatorium tubi-
florum, P. eleocharidis auf Eleocharis, Uromyces appen-
d i c u 1 a t u s auf Phaseolus atropurpurea, U. leptodermis auf
Panicum barbinode, U. proeminens auf Euphorbia lasio*
carps und E. adenoptera, U. rubi auf Rubus glaucus, und R.
poliophyllus, Aecidium loranthi auf Loranthus, Uredo mal-
v i c o 1 a auf M a 1 v a v i s c u s und Uromyces gouaniae n. sp. auf G o u -
ania domingensis.
R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Diedicke, H., Die Gattung Astcroma. (Annal. mycolog. Vol. IX.
1911. p. 534—548, m. 1 Taf.).
Eine monographische Bearbeitung der deutschen A s t e r o m a-Arten.
Dabei hat sich herausgestellt, daB die folgenden bisher zu Astcroma
gcstellten Arten auszuschlieBen sind:
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Mikromyceten (Systematik etc.).
287
Asteroma Padi, ist, wie echon K1 e b a h n nachwies, eine Gleospo-
r i u m • Art (zu Gnomonia padicola gehorig). A. impressum ist eine
Ezcipula (E. impressa Fuck.) A. Mali ist identisch mit Fusicla-
dium dendriticum. A. Bupleuri uhd A. Oertelii sind nur unent-
wickelte Stadien von Mycosphaerella Himantia (Pers.) Died. A. Betu-
lae, ist Venturia ditricha, sowie endlich A. Epilobii (Stellung?).
Fur die Systematik der Gattung Asteroma schlagt Verf. vor zwei
Gruppen zu unterscheiden, solche mit echten und mit unechten Fibrillen.
Erstere sind unter der Cuticula aus einreihigen oder mehrreihigen Hyphen
zusammengesetzte Strange; letztere kommen dadurch zu stande, daB braun-
gefarbte Zellreihen der Epidermis oder des Mesophylls strahlig angeordnet
sind. Der Verf. laBt es dahingestellt, ob es richtig ist, die Arten mit unechten
Fibrillen iiberhaupt zur Gattung Asteroma zu rechnen. Folgt eine tlber-
sicht und Beschreibung der deutschen Asteromaarten nach diesen Gesichts-
punkten. N e g e r (Tharandt).
Sydow, H. et Sydow, P., Novae fungorum species. VI. (Anna!,
mycolog. Vol. 9. 1911. p. 142—146.)
Vorwiegend Uredineen und Ustilagineen auf tropischen Substraten
(Erythraea, Philippinen, Indien usw.) namlich:
Uromyces Baccarinii auf W e d e 1 i a sp., Puccinia Pappiana
auf Hackelochloa granularis, P. Phlogacanthi auf Pb. gutta-
tus, Melampsora cingens auf Bridelia, Uredo Homeriae auf
H o m e r i a sp., Uredo Gladioli-Biittneri auf Gl. Biittneri, Aeci-
dium Antholyzae auf A. aethiopica, Ustilago erythraeensis
auf Hackelochloa granularis, U. flagella ta auf Rottboellia
exaltata, U. paradoxa auf Panicum frumentaceum, Enty •
loma obesum auf Andropogon annulatum u. a.
N e g e r (Tharandt).
Bethel, Ellsworth, Notes on some species of Gymnosporan-
gium in Colorado. (Mycologia. Vol. III. 1911. p. 156—160;
plate 48).
Der nordamerikanische Staat Colorado ist an Arten der interessanten
Gattung besonders reich. Zu den 9 von dort bekannten Spezies fttgt Verf.
eine zehnte hinzu, G. Kernianumn. sp., die an Juniperus u t a -
h e n s i s groBe nestartige Auswuchse bildet. Die zugehorige Aecidienform
ist noch nicht bekannt geworden.
Auf Juniperus utahensis kommt auBer der neuen Spezies in
Colorado ziemlich haufig das G. speciosum vor. Verf. vermutet, daB
zu letzterer Art das auf Philadelphus lebende Aecidium g r a -
c i 1 e n s Peck gehort. H. Sydow (Schfineberg).
Kern, Frank Dunn, A biologic and taxonomic study of
the genus Gymnosporangium. (Bull. New York Bot. Garden.
Vol. 7. 1911. p. 391—494, tab. 151—161.)
Die Arbeit stellt eine vorziigliche Monographic der Gattung Gymno¬
sporangium dar. Nachdem Verf. in einzelnen kleinen Kapiteln auf
die Lebensgeschichte, die allgemeinen Charaktere der Gattung, die cytolo-
gischen Verhaltnisse, die verwandtschaftlichen Beziehungen der einzelnen
Arten untereinander und die Beziehungen der Nahrpflanzen zu einander
und ahnliche allgemeine Fragen eingegangen ist, speziell auch die Notwen-
digkeit anzustellender Kulturversuche betont hat, beschreibt er im groBeren
Teil der Arbeit samtliche bisher bekannt gewordenen Arten der Gattung
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288
Mikromyceten (Systematik etc.).
nach einheitlichen Gesichtspunkten. Bisher sind 40 Arten der Gattung be-
kannt, die bis auf eine (G. bermudianum) samtlich heterocisch sind.
Soweit von den einzelnen Spezies Aecidien bekannt sind, gehoren diese mit
2 Ausnahmen (G. Blasdaleanum, G. Sorbi) zu Roestelia.
Eine Uredoform ist bis jetzt mit Sicherheit fur keine Art nachgewiesen
worden, doch ist es nicht ausgeschlossen, daB die beiden bereits genannten
mit gewohnlichen becherartigen Aecidien versehenen Spezies eine
solche besitzen. Die Aecidien leben ganz iiberwiegend auf Po¬
rn a c e e n (die Gattungen Crataegus, Amelanchier, Pirus,
Malus, Sorbus, Aronia, Cydonia, Cotoneaster, Pe-
raphyllum, Mespilus, Pourthiaea befaliend). Hier-
von abweichend bildet G. e x t e r u m die Aecidienform auf der krautigen
Rosacee Portheranthus aus, G. g r a c i 1 e n s auf den Hydrangia-
ceen-Gattungen F e n d 1 e r a und Philadelphus.
Die Teleutosporen samtlicher Arten leben auf Juniperaceen, die Gat¬
tungen Juniperus, Chamaecyparis, Cupressus und Hey-
deria (=Libocedrus) bewohnend. Diejenigen zahlreichen Arten,
die auf Juniperus leben, sind entweder auf Arten der Untergattung
Sabina oder der Untergattung Oxycedrus beschrankt. Nur das
nordamerikanische G. clavipes (G. germinal e) macht hiervon
eine Ausnahme.
Bei dem groBen Interesse, das von jeher der Gattung Gymnospo-
rangium entgegengebracht worden ist, diirfte es angebracht sein, die
einzelnen vom Verf. angenommenen Arten mit den Wirtspflanzen und dem
Verbreitungsgebiet aufzuzahlen, zumal diese Pilze wichtigste Kulturpflanzen
befallen. Verf. erkennt an:
G. Blasdaleanum (Diet, et Holw.) Kern. I. auf Amelanchier und?
Pourthiaea; III. auf Heyderia decurrens, westliches Nordamerika
(auch Japan?). G. Sorbi (Arth.) Kern. I. auf Malus, Sorbus. III. unbekannt.
Pacifische Kiiste Nordamerikas. G. exterum Kern. III. auf Chamaecyparis
t h y o i d e 8 , Atlantische Kiiste Nordamerikas. G. inconspicuum Kern. I. auf
Amelanchier, III. auf Juniperus utahensis. Rocky Mountains. G.
Harknessianum (Ell. et Ev.) Kern. I. auf Amelanchier alnifolia.
III. unbekannt. Califomien. G.m ultiporum Kern. III. auf Juniperus. Siidliches
Colorado. G. exiguum Kern. I. auf Crataegus, III. auf Juniperus, Texas.
G. P h o t i n i a e (P. Henn.) Kern. I. auf Pourthiaea (Photini a) villosa.
II. unbekannt. Japan. G. Amelanchieris (DC.) Ed. Fisch. I. auf Amelan¬
chier vulgaris, III. auf Juniperus. Europa. G. cornutum (Pers.) Arth.
I. auf Sorbus (Roestelia cornutu m), III. auf Juniperus, Europa, Nord¬
amerika. G. Torminali juniperinum Ed. Fisch. I. auf Sorbus, III. auf
Juniperus. Europa. G. Davisii Kern. I. auf Aronia, III. auf Juniperus.
Nordamerika. G. Cunninghamianum Barcl. I. auf Pirus Pashia, III.
auf Cupressus torulosa. Ost-Indien. G. juvenes-cens Kern. I. auf
Amelanchier, III. auf Juniperus. Westliches Nordamerika.
G. Kernianum Bethel. III. auf Juniperus. Kolorado. G. trachy •
s o r u m Kern. I. auf Crataegus, III. auf Juniperus. Nordamerika. G.
solenoides (Diet.) Kern. I. auf Sorbus, III. auf Chamaecyparis pisi-
fera. Japan, Korea. G. tubulatum Kern. I. auf Crataegus, III. unbe¬
kannt. Montana. G. Botryapites (Schw.) Kern. I. auf Amelanchier,
III. auf Chamaecyparis. Nordamerika. G. Nidus-avis Thaxt. I. auf
Amelanchier, Cydonia, III. auf Juniperus. Nordamerika. G. ex¬
terum Arth. et Kern. I. auf Porteranthus stipulatus. III. auf Juni¬
perus. Nordamerika. G. germinale (Schw.) Kern. I. auf Amelanchier,
Crataegus, Cydonia, Malus, III. auf Juniperus. Nordamerika.
G. juniperinum (L.) Mart. (= G. tremelloides Hart.), I. auf Malus,
Sorbus, III. auf Juniperus. Europa, Nordamerika. G. gracilens
(Peck) Kern et Bethel. I. auf F e n d 1 e r a und Philadelphus, III. auf Juni*
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Mikromyceten (Systematik etc.).
289
p e r u b. Westliches Nordamerika. G. effusum Kern. III. auf Juniperus.
Atlantische Kiiste Nordamerikas. G. japonicum Syd. I. auf P i r u s , III.
auf Juniperus. Japan, Korea. G. Sabinae (Dicks.) Wint. I. auf Pirns,
III. auf Juniperus. Europa. G. Mespili (DC.) Kern (=G. confusum
Plowr.). L auf Cotoneaster, Cydonia, Crataegus, Mespilus,
Pirus, IU. auf Juniperus. Europa, Zentralasien. G. transformans
(Ell.) Kern. L auf Aronia, in. unbekannt. Atlantische Kiiste Nordamerikas.
G. clavariaeforme (Jacq.) DC. L auf Amelanchier, Aronia, Cra¬
taegus, Cydonia, Pirus, ni. auf Juniperus. Europa, Nordamerika.
G. Yamadae Miyabe. I. auf Malus, HI. unbekannt. Japan. G. E 11 isii (Berk.)
(Farl.). III. auf Chamaecyparis. Nord-Amerika. G. Betheli (Kern.) L
auf Crataegus, IU. auf Juniperus. Westliches Nordamerika. G. g 1 o b o -
sum (Farl.) I. auf Crataegus, Malus, Pirus, Sorbus, IU. auf Juni¬
perus. Nordamerika. G. hyalinum (Cke.) Kern. I. auf Crataegus, in.
unbekannt. Atlantische Kiiste Nordamerikas. G. Nelsoni (Arth.) I. auf Cydo¬
nia, Amelanchier, Peraphyllum, Pirus, UI. auf Juniperus.
Westliches Nordamerika. G. corniculans (Kern). I. auf Amelanchier,
III. auf Juniperus. Nordamerika. G. floriforme (Thaxt.) I. auf Cratae¬
gus, UI. auf Juniperus. Nordamerika. G. Juniperi-virginianae
(Schw.) I. auf Malus, III. auf Juniperus. Nordamerika. G. bermudi-
a n u m (Farl.) Earle I. und IIL auf Juniperus - Arten. Nord-Amerika, Baha¬
mas, Bermuda.
H. S y d o w (Schoeneberg).
Anderson, J. P., Jowa Erysiphaceae. (Proceed. Jowa Acad, of
Scienc. Vol. 14. 1911. 12 p.)
Eine sorgfaltige Bearbeitung der auf diversen Nahrpflanzen gesammelten
Funde. Es ergaben sich viele neue Wirtspflanzen fur die einzelnen Arten.
In der Anordnung richtet sich Verf. ganz nach dem groBen Werke Salo¬
mons. Neue Gesichtspunkte entwirft Verf. nicht, da ja seine Studien nur
ein beschranktes Gebiet beriihren. Doch sind gerade solche Zusammen-
fassungen recht wichtig. Liegen im Laufe der Zeit mehrere solche aus Nord¬
amerika vor, so werden sich sicher wichtige Ergebnisse ableiten lassen.
Matouschek (Wien).
Lemcke, A., fiber Meltau. (Georgine. 1910. No. 43/44. 8 pp.)
1) Was den Eichenmeltau (Oidium quercinum Thiim.) be-
trifft, so glaubt Verf., nach den Erfahrungen in OstpreuBen darauf schlieBen
zu konnen, daB feuchte Witterung ihn begiinstigt. Er glaubt, daB Schwefeln
gute Dienste leisten diirfte.
2) Apfelmeltau (Podosphaera leucotricha Salmon). Ver-
haltungsmaBregeln, namentlich nach L ii s t n e r.
3) Echter Meltau des Weines (Oidium tuckeri Berk.).
4) Amerikanischer Stachelbeermeltau (Sphaerotheca mors
u v a e Berk.).
5) Getreidemeltau (Erysiphe graminis DC.), in OstpreuBen
im Jahre 1909 sehr h&ufig. Fruchtwechsel ist da das beste Gegenmittel.
6) Meltau des Haselstrauches (Phyllactinia corylea Kst.)
und des Hopfens (Sphaerotheca humuli Burr.). Ersterer tritt
in OstpreuBen jetzt oft auf.
7) Rosenmeltau (Sphaerotheca pannosa L6v.)
Matouschek (Wien).
Hedgcock, George Grant, Notes on Peridermium cerebrum
Peck, and Peridermium harknessii Moore. (Phytopath.
Vol. 1. 1911. p. 131.)
Verf. gelang es im Jahre 1908, die Blatter von Quercus rubra,
Q. 1 o b a t a und Q. densiflora mit Aecidiosporen von Perideri-
Zwelte Abt Bd. 34. 19
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290
Mikromyceten (Systematik etc.).
mium c e r e b r u m, die von Pinusvirginiana und P. echinata
stammten, zu infizieren. Mit den Teleutosporen von den infizierten Eichen
wurden an Pinus divaricata erfolgreiche Wundinfektionen vorge-
nommen. In den folgenden Jahren gelang es mit Aecidiosporen von P e r i -
dermium cerebrum folgende Pflanzen zu infizieren:
Quercus alba, Q. densiflora, Q. emoryii, Q. gambelii, Q.
1 o b a t a , Q. marilandica, Q. californica, Q. coccinea, Q. phel-
los, Q. prinus, Q. texana, Q. velutina, Q. undulata, Q. michau-
x i i, Q. m i n o r und Q. = Virginian a. Mit Uredosporen von Quercus rubra
konnten die Blatter von Q. emoryii, Q. gambelii, Q. lobata, Q. mari¬
landica und Q. rubra infiziert werden.
Peridermiumharknesii zeigt groBe Ahnlichkeit mit P. cere¬
brum, doch zeigten Infektionsversuche, daB beide Pilze nicht identisch
sind. R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Woronichin, N., Physalosporina, eine neue Gattung
der Pyrenomyceten. (Anna! Mycol. Vol. 9. 1911. p. 217—225.)
Eine Anzahl blattbewohnender kleiner parasitischer Pyrenomyceten
an Astragalus - Arten sind, obwohl sie sicli sehr nahe stehen, von den
verschiedenen Autoren doch zu verschiedenen Gattungen gestellt worden
(Laestadin, Physalospora, Polystigma). Verf. ist der An-
sicht, daB sich diese Pilze einer bekannten Gattung nicht gut einreihen lassen.
Sie sind charakterisiert durch Perithecien, welche aus einem rotlichbraunen
parenchymatischen Gewebe aufgebaut sind und in ein Stroma eingesenkt
sind. Die Perithecien liegen unmittelbar unter der Oberflache des Stromas
und ragen kaum mit ihren mehr oder minder dunkelgefarbten Miindungen
hervor. Die Schlauche enthalten farblose, ovale, einzellige Sporen, und sind
von Paraphysen umgeben. Zu diesen Pilzen gehdren kugelige Pykniden mit
einzelligen, farblosen, stabchenformigen Sporen. Die Pykniden hat Verf.
unter dem Gattungsnamen Rhodosticta (zu den Zythieen gehorig),
die Askusformen unter dem Namen Physalosporina (zu den P1 e o s -
poraceen gehorig) zusammengefaBt. Hierher gehoren Physalos¬
porina megastoma (Peck), Ph. obscura (Juel), Ph. astra¬
gal i n a (Rehm), Ph. Astragali (Lasch).
AuBer diesen samtlich an Astragalus - Arten lebenden Spezies
beschreibt Verf. noch zwei weitere Arten der Gattung, die beide auf Cara-
gana frutex in RuBland vorkommen. Von diesen befallt Ph. Cara-
g a n a e die Blatter der Nahrpflanze, wahrend Ph. Tranzschelii
an den Zweigen das eigenartige hellgefarbte Stroma, das aus umgebildeten
Hyphen und Wirtszellen aufgebaut ist, bildet. Das Stroma dehnt sich nach
und nach aus, zerreiBt schlieBlich das Periderm und ruft eine groBe Krebs-
geschwulst hervor. H. S y d o w (Schoneberg).
Diedicke, H., Dothiopsis,Sclerophoma undSclerotiopsis
(Annal. mycol. Vol. 9. 1911. p. 279—285, m. 1 Taf.)
Abgrenzung und monographische Beschreibung der drei genannten
Gattungen; dieselben sind in Deutschland durch folgende Arten vertreten:
Dothiopsis pyrenophora und D. Tremulae; Sclorophoma
P i c e a e , S. P i n i, S. p i t y a , S. p i t y o p h i 1 a , S. p i t y e 11 a , S. Mali,
S. Myricae n. sp.; Sclerotiopsis Allescheriana, S. piceana,
S. protracta und S. J a a p i a n a n. sp.
N e g e r (Tharandt).
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Mikromyceten (Systematik etc.). — Fflanzenkrankheiten.
291
Himmelbaur, Wolfgang, Zur Kenntnis der Phytophthoren.
(Jahrb. d. Hamb. wissenschaftl. Anstalten. Bd. 28. 1910. Beiheft 3.:
Arb. der Botan. Staatsinst. 1911. p. 39.)
Verf. untersuchte Phytophthora cactorum, P. syringae
und P. f a g i in Reinkulturen und kommt zu dem Ergebnis, daB diese drei
Pilze „gute Arten, zura mindesten physiologische Rassen“ sind. Die Art
Phytophthora omnivora de Bary ist damit hinfallig.
R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Araaud, G., Contribution &l’6tudedesfumagines. Partie
II. Svst§matique et organisation des espdces. (Annales
de l’Ecole nat. d’Agricult. de Montpellier. S6r. II. Vol. 10. 1911. p.
211—330.)
1910 hat sich schon Verf. am oben angegebenen Orte mit dem Studium
der RuBtaupilze abgegeben. Er vertritt auch in vorliegender Abhandlung
eingehend die Auflosung der Familie der Capnodiaceen, indem er deren Arten
zu den oberflachlich wachsenden Sphaeriaceen (Teichospora, Pleo-
sphaeria usw.) rechnet. Die einzelnen Arten der bisher besehriebenen
Capnodiaceen werden genau diskutiert. Matouschek (Wien).
Overholts, L. 0., The known Polyporaceae of Ohio. (The Ohio
Naturalist. Vol. 11. 1911. p. 353—373.)
Eine Monographic der bisher bekannt gewordenen und vom Verf. ge-
fundenen Arten der Familie der Polyporaceen. So mancher sch&dlichen
Art begegnen wir. Neue Arten wurden nicht aufgestellt. Die Bestim-
mungen revidierten zum Teil C. G. Lloyd und W. A. M u r i 11.
Matouschek (Wien).
Patterson, Flora W. and Charles, Vera K., Miscellanous diseases.
(U. S. Departm. of Agric. Bur. of Plant Industry. Bull. Nr. 171. 1910.
14 pp., 1 pi.)
Mit den Samen von Cyperus tegetiformis Roxb., die in
Nordamerika aus Japan eingefuhrt werden, wurde eine Peronosporee ein-
geschleppt, die in den Cyperus pflanzungen als Schadling auftrat. Es
handelte sich um die in Japan bereits bekannte Kawakamia cyperi
Miyabe et Ideta.
Eine Art Hexenbesen wurde in China am Bambus entdeckt. Die besen-
artige Verzweigung fehlte, dagegen waren die Intemodien auffallend verkurzt
und die kranken Zweige federartig. Der Pilz erscheint an den Knoten in
sklerotienartigen zylindrischen aufrechten Korpern, Stroma, die innen Raume
mit Konidien enthalten und am Rande zerstreute Perithezien tragen. Der
Pilz gehort zu den stromatischen Hypocreaceae und ist sehr nahe
verwandt mit Broomella und Pleonectria, doch sind die Unter-
schiede immerhin betrachtlich, so daB Verff. eine neue Gattung aufstellen:
Loculistroma und den Pilz Loculistroma Bambusae
benennen. Fur Gattung und Art wird eine Diagnose gegeben.
Zwei Botrytis - Krankheiten von Paonien und Chrysanthemen ge-
langten zur Untersuchung. Die Sklerotien beider Arten wuchsen auBer-
ordentlich schnell.
Auf den Blattem von Cyclamen zeigten sich miBfarbige, scharf
umgrenzte Flecken, in denen ein Mycel festgestellt wurde. In der feuchten
Kammer entwickelten sich an diesen Stellen Perithezien einer G1 o me¬
re 11 a. Kulturen von Ascosporen ergaben ein Colletotrichum,
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292
Pflanzenkrankheiten. — Parasiten auf Florideen und Farnen.
welches spater auch auf den Blattem gefunden wurde. Die Konidien dieses
Colletotrichum ergab die G1 o mere 11 a. Verff. sehen in diesem
Pilz eine neue Varietat von Glomerella rufomaculans (Berk.)
Spaulding et von Schrenk. Genaue Diagnose wird gegeben.
Von Stemphylium wird eine neue Art beschrieben: St. citri,
welche auf faulenden Apfelsinen entdeckt wurde.
Eddelbuttel (Gottingen).
Potter, M.C., Bacterial Diseases of plants. (The Journ. of
Agric. Science. Vol. 4. 1912. p. 323.)
In einem Sammelreferat werden eine Reihe wichtigerer Arbeiten iiber
phytopathogene Bakterien kurz behandelt. — Verf. halt es fur wahrscheinlich,
daB auch der Krebs vom Apfel- und Birnbaum durch Bakterien hervorgerufen
wird und daB N e c t r i a nur saprophytisch ist. Er beruft sich zur Recht-
fertigung dieser Ansicht auf die Versuche Brzezinskis: ob diese Ver-
suche einwandfrei sind, erscheint zweifelhaft und eine gewisse Skepsis gegen-
iiber den Versuchen des Entdeckers der beriichtigten Myx.omonas
b e t a e erscheint angebracht. R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Me. Fadden, M. E., On a Colacodasya from Southern-Cali-
f o r n i a. (University of California Publications Botany. 5.1911. No. 4.
p. 143—150. pi. 19.)
W. A. Setchell erw&hnte seinerzeit 3 parasitische Florideenarten
Kaliforniens; eine derselben entdeckte W. G. Farlow; N. L. Gard¬
ner fand sie unter gleichen Umstanden wieder. Diese Algenart stellte Gard¬
ner der Verf. zur Verfugung. Letztere benannte die Art Colacodasya
verrucaeformis Setch et Me. Fadd.; sie lebt parasitisch auf M v -
chodea episcopalis J. Ag. bei San Pedro an der Kiiste Kalifor¬
niens. Abbildungen geben morphologische Details wieder.
Matouschek (Wien).
Meijere, J. C. H. de, Uber in Farnen parasitierende H y -
menopteren und Dipteren-Larven. (Tijdschrift voor
Entomolog. 1911. p. 80—127, m. 3 Taf.)
Bei Hilversum fand Verf. auf diversen Farnkrautarten folgende
Insekten:
A. Hymenopteren:
1) Blasticotoma filiceti Klug, deren Larve in einer Hohle im Blatt-
stiel von Athyrium filix femina lebt und ein Schaumkliimpchen an dem-
selben hervorbringt, was recht sonderbar ist. Der Schaum entsteht am hinteren Korper-
ende, er wird von stoBweisen Bewegungen des Aftersegmentes begleitet. Die Larve ist
kein echter Minierer, da sie nur vom Xahrstoffe lebt und auch keine Galle erzeugt. An-
hangsweise erwahntVerf. alles bisher bekannte iiber Larven, die in Pflanzen leben, aber
weder Minen noch besondere Wachstumserscheinungen hervorrufen, ferner iiber In¬
sekten, welche Schaum absondern, wobei er besonders die in Wasserpflanzen lebenden
(neue Angaben) und anderseits die in Kautschukbaumen lebenden erwahnt. Letztere
pressen deswegen den Kautschuk aus, weil sie ihn als Nahrung nicht brauchen konnen.
Beschreibung der Biologie und Verbreitung.
2. Heptamelus ochroleucus Steph., dessen Larve im Blattstiele der
gleichen Farnart miniert. Die Metamorphose wird zum erstenmale erlautert.
B. Dipteren:
1. Chortophila signata Brischke (Fliege). Die Larve bringt eine
Einrollung der Wedelspitze der gleichen Farnart hervor. Systematische Stellung, neue
Daten aus der Metamorphose.
2. Ch. latipennis Zett. Larve als Minierer im Blattstiele der gleichen
Farnart; die Minen sind denen der Blattwespe Heptamelus sehr ahnlich.
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Parasiten auf Farnen. — Getreidekrankheiten.
293
3. Hylemyia cinerosa Zett. Larve in groBeren Blattminen von P t e r i a
a q u i 1 i n a. Eine scharfe Grenze zwischen dieser und der vorigen Gattung laflt sich
schwer ziehen.
4. Chirosia parvicornis Zett. Larve verursacht aufgerollte Fieder-
spitzen an gleicher Famart, in welchen sie dann miniert. Die ahnlich lebenden anderen
Arten der Gattung Chirosia wurden auch studiert.
5. Chirosia crassiseta Stein. Larve miniert im Blattstiele von P t e r i s
aquilina. Der groBte Teil der Blattspreite bleibt in der Entwicklung zuriick.
6. Agromyza hilarella Zett. Larve macht kleine Blattminen an gleicher
Farnart. Wie bei den vorhergehenden Arten wird auch bei dieser die Metamorphose
genau verfolgt.
Die gezuchteten Parasiten der erwahnten 8 Arten werden genannt. Die Arbeit
gibt den Fingerzeig, daB es gut ist die einheimischen Schadiger recht genau bezuglich
ihrer Entwicklung zu studieren. Es ergeben sich da viele neue Daten.
Matoushek (Wien).
Dietel, P., U b e r einige Kultur-Versuche mit Hyalospora
Polypodii (Pers.) Magn. (Amal. mycolog. Vol. 9. 1911. p.
530—533.)
Aus den Versuchen des Verf. geht zweifellos hervor, daB die Uredosporen
des Hyalospora Polypodii uberwintem und dabei ihre Keim-
und Infektionsfahigkeit bewahren. Bei der bekannten Seltenheit der Teleuto-
sporen dieses Pilzes ist es sehr wahrscheinlich, daB diese Art der Uberwinterung
die Regel bildet. Vollig unklar ist dann allerdings die Rolle, welche die
Teleutosporen im Leben dieses Pilzes spielen. Die Inkubationsdauer bei
den Infektionen mit Uredosporen betrug durchschnittlich 14—15 Tage.
N e g e r (Tharandt).
Pritchard,Frederick J., A preliminary report on the yearly
origin and dissemination of Puccinia graminis.
(Bot. Gazette. Vol. 52. 1911. p. 169—192. W. pi. 4.)
Nach einem geschichtlichen Teil schildert Verf. eingehend die Methodik
seiner in Madison, Wisconsin, ausgefiihrten Impfversuche.
Verf. beobachtete den Ubergang der Puccinia graminis von
Weizen, Agropyrum tenerum, A. repens, Hordeum j u -
b a t u m und Elymus triticoides auf Berberis vulgaris.
Er unterscheidet drei Formen des Pilzes: 1. auf Weizen, 2. auf Gerste,
3. auf Roggen, Hafer, Hordeum jubatum, Agropyrum tene¬
rum, A. repens, Avenafatua.
Der Frage der Uberwinterung wurde besondere Aufmerksamkeit zuge-
wandt. Die Lebensdauer der Uredosporen ist eine sehr kurze. Nur wenige
der vom Friihling bis zum Herbst aufbewahrten Uredosporen hatten ihre
Keimfahigkeit bewahrt. Verf. berichtet femer iiber die Entfernung, welche
vom Winde verbreitete Aecidio- und Uredosporen zuriicklegen.
Das Perikarp rostiger Weizensamen ist oft mit Rostmycel durchsetzt
und laBt zahlreiche Teleutosporenlager erkennen. An den Teleutosporen
bemerkte Verf. eigentiimliche Teilungen, die an die Teilungen der Alge
P a 1 m e 11 a erinnern. Die Membran zwischen den beiden Zellen, in welche
gewohnlich die Teleutosporen geteilt sind, wird diinn, und jede der beiden
Zellen teilt sich hierauf in 4 und mehr Tochterzellen.
W. Her ter (Tegel).
Novacki, Anton, Anleitung zum Getreidebau auf wissen-
schaftlicher und praktischer Grundlage. 5. Aufl.
kl. 8°. VI u. 253 pp. Berlin (P. Parey) 1911.
Die Ubersicht der dem Getreidebau schadlichen Tiere und Pflanzen
wird durch die schonen Abbildungen dieser Schadiger anschaulich gemacht.
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294
Getreidekrankheiten. — Krankheiten des Weizens.
— Der groBere Teil des Biichleins handelt natiirlich vom Anbau der vier
Hauptgetreidearten, des Maises, der Hirse und des Fennichs.
Matouschek (Wien).
Schwartz, E. J., The life history and cytology of Soro-
sphaeraGraminis. (Annals of Botany. Vol. 25. 1911. p. 791—797,
w. 1 pi.)
Sorosphaera Graminis ist ein Parasit in den Wurzeln ver-
schiedener Graraineen, indessen verursacht er nicht die haufig zu beobachten-
den Anschwellungen derselben. In systematischer Hinsicht ist der Pilz nahe
verwandt rait S. J u n c i und S. Veronicae, indessen mit ersterem
jedenfalls nicht identisch. Denn ein Versuch, Poa annua zu infizieren,
dadurch, daB sie in einen durch Sorosphaera Junci ver-
seuchten Boden gepflanzt wurde, schlug fehl. Die ganze Entwicklungs-
geschichte aber sowie die Cytologie von S. Graminis ist sehr ahnlich
derjenigen von S. Junci und S. V e r o n i c a e. Da Hypertrophien an
den erkrankten Wurzeln nicht beobachtet werden, so kann die Krankheit
nur mittels mikroskopischer Untersuchung der Wurzel festgestellt werden.
AuBerlich zeigen die infizierten Pflanzen ein weniger kraftiges Aussehen als
die gesunden; auch kommt es vor, daB die Bliitenbildung unterbleibt.
N e g e r (Tharandt).
Fletcher, T. Bainbrigge, Weevil and dry wheat. (The Agric. Journ.
of India. Vol. 6. 1911. p. 333.)
Calandra oryzaeistin Indien als Schadling an Mais, Reis und
alien aufbewahrten Getreidearten weit verbreitet. Verf. gibt eine kurze Dar-
stellung der Biologie des Kafers, von dem in Indien je nach den klimatischen
Verhaltnissen vier bis acht Generationen jahrlich auftreten. Zur Bekampfung
eignet sich Schwefelkohlenstoff, doch muB die Behandlung wenigstens alle
sechs Wochen wiederholt werden. Von dauernderer Wirkung ist Naphthalin,
das mit den Kornem vermischt wird; vor dem Gebrauch des Getreides
mussen die groBeren Naphthalinstiicke ausgesiebt werden, die kleineren
verdunsten schnell, wenn man das Getreide im Sonnenschein diinn ausbreitet.
Ein drittes Mittel gegen den Reiskafer besteht darin, daB man das Getreide
stark trocknet und dann sicher vor neuen Angriffen aufbewahrt. Versuche
zeigten, daB Weizen, der weniger als acht Proz. Feuchtigkeit enthalt, von
Reiskafern nicht angegriffen wird. Die Trocknung maclit in Indien keine
Schwierigkeit; es gelingt nach Angabe des Verf. durch Ausbreiten des Weizens
in der Sonne den Wassergehalt bis auf etwa vier Proz. herabzusetzen.
R i e h m (Gr. Lichterfelde).
Pritchard, Frederick J., The wintering of Puccinia grami¬
nis E. and H. and the infection of wheat through the
seed. (Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 150.)
Verf. hat in einer friiheren Publikation darauf hingewiesen, daB Teleuto-
lager von Puccinia graminis an Weizenkornern vorkommen. Er
fand nun bei weiteren Untersuchungen, daB der Rostpilz nicht nur am Hilus
vorkommt, sondern daB auch Teleutosporenlager haufig direkt am Embryo
liegen. Mycel mit zweikernigen Zellen, das also wahrscheinlich zu dem Rost¬
pilz gehort, wurde auch in der Wurzel der jungen Pflanze sowie in dem Inter-
zellularen des Keimlings gefunden; auch zwischen den Blattscheiden wurde
Rostmycel nachgewiesen. Verf. scheint anzunehmen, daB nur durch die an
den Samen vorkommenden Teleutolager der Rost von einem Jahr zum andern
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Krankheiten des Weizens und Hafers.
295
iibertragen wird, und empfiehlt die Verwendung rostfreien Saatgutes und
die versuchsweise Anwendung des Jensen schen HeiBwasserverfahrens.
R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Severini, 6., Nuovi ospiti per la Sclerospora macrospora
S a c c. (Stazioni sperim. agrarie. T. 43. 1910. p. 774—786.)
Der falsche Meltau des Weizens wurde vom Verf. zufolge starker tlber-
schweramungen im Tibertale auf Weizen, Hafer, Agropyrum repens,
Gerste, Taumellolch, Festuca elatior, Alopecurus agrestis,
Lolium perenne, Phragmites communis gefunden. Die
Einzelfalle sind eingehend beschrieben. Pantanelli (Rom).
Johnson, Edw. C., Floret sterility of whats in the South
west. (Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 18.)
In den siidwestlichen Staaten zeigte sich h&ufig eine Taubahrigkeit des
Weizens; in den tauben Ahren wurden Thrips, Rostpilze und einige
Fungi imperfecti gefunden; Verf. suchte zu ermitteln, ob einer
dieser Organismen als Erreger der Taubahrigkeit in Betracht kommt. Die
Versuche, bei denen Thrips an Weizenahren gebracht wurde, die in
Glaszylinder eingeschlossen waren, lieBen keinen sicheren SchluB zu; Verf.
fand nur bei mikroskopischer Kontrolle, daB Thrips als Ubertrager von
Pilzsporen eine gewisse Rolle spielen kann. Infektionsversuche mit C1 a d o -
sporium graminum Cda. und Stemphylium tritici Patter¬
son verliefen ergebnislos, besonders die mit Cladosporium ausge-
fiihrten Versuche; dagegen zeigten die mit Puccinia graminis tri¬
tici Eriks, et Henn. und Puccinia rubigo-vera tritici
Carleton infizierten Ahren im Vergleich mit den nicht infizierten bedeutend
mehr sterile Ahrchen. Rostpilze konnen also unter Umstanden ein Taub-
bleiben der Ahren verursachen, vielleicht kann auch Stemphylium
tritici hierbei eine gewisse Rolle spielen. R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Hudig, fiber eine eigentumliche Bodenkrankheit.
(Landw. Jahrbiicher. Bd. 40. 1911. p. 613.)
Verf. verbreitet sich eingehend iiber eine eigentumliche, hauptsachlich
den Hafer ergreifende Krankheit, welche in den Moorkolonien einiger hol-
landischer Provinzen, aber auch an anderen Orten und nicht nur auf Moor-
boden beobachtet worden ist. Es handelt sich um die von anderer Seite als
Dorrfleckenkrankheit beschriebene Schadigung, die, wie Verf. ausfiihrt,
eine Emahrungsstorung darstellt.
Es konnte festgestellt werden, daB die Krankheit stellenweise auftrat
und sich von diesen Ausgangspunkten weiter verbreitete. Die kranken Felder
waren im Laufe der Zeit besonders stark gekalkt worden, auch konnte haufiger
beobachtet werden, daB Kopfdiingungen mit Chilesalpeter die Schadigung
begiinstigten, wahrend schwefelsaures Ammoniak nicht nur nicht schadlich
wirkte, sondem zuweilen zu einer Gesundung der bereits erkrankten Pflanzen
ftihrte. Diese gunstige Wirkung der Ammoniakdungung war jedoch nur
im Jahre der Anwendung zu beobachten. Fur die weitere Erforschung der
Schadigung war die Beobachtung von Bedeutung, daB von 120 auf ihre
Reaktion gepriiften „gesunden“ und „kranken“ Bodenproben die ersteren
niemals alkalisch reagierten, sondern immer neutral oder sauer. Die kranken
Bodenproben zeigten niemals eine saure Reaktion, sondern waren immer
neutral oder alkalisch. Da der Chilesalpeter ein physiologisch alka-
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296
Kr&nkheiten des Hafers.
lisches, das schwefelsaure Ammoniak ein physiologisch saures Salz
darstellt, so war es von Interesse, den EinfluB dieser Stoffe und anderer
alkalisch und sauer reagierender Substanzen festzustellen. Es kamen da-
her auf 6 Versuchsfeldern, die in verschiedenen Teilen der Moorkolonien
auf altem und neuem Land angelegt waren, auBer Chilesalpeter und Ammo-
niumsulfat noch eine Anzahl anderer Stoffe zur Anwendung. Ferner wurde
der EinfluB einer neuen Besandung und einer Zufuhr von Kanalschlamm
untersucht. Es ergaben sich folgende Resultate:
1. Chilesalpeter hat die Krankheit stark verschlimmert, bisweilen gingen
die Pflanzen ganz zugrunde; die Parzellen ohne N waren bedeutend weniger
krank.
2. Schwefelsaures Ammoniak hat in mehreren Fallen der Krankheit
vorgebeugt, in anderen Fallen sie erheblich verringert.
3. Ammoniumnitrat hatte weder eine gunsiige noch eine ungiinstige
Wirkung gczeigt.
4. Saures Katriumsulfat hatte vielleicht etwas giinstig gewirkt.
5. Sekundares Natriumphosphat hatte eine besonders schlechte Wirkung
gehabt; die Pflanzen warden so krank, daB sie schlieBlich zugrunde gingen.
6. Die Superphosphatdiingung hat etwas giinstige Erfolge gehabt.
7. Kohlensaurer Kalk hat sich vielleicht am schadlichsten erwiescn.
8. Gips hat auf den ProzeB keinen EinfluB ausgeiibt.
9. Der Kanalschlamm hat sehr giinstig gewirkt, sogar bei Salpeter-
diingung.
10. Weder Essigsaure noch Salzsaure beeinfluBten die Krankheits-
erscheinung merklich.
11. Aluminiumsulfat hatte etwas giinstig gewirkt.
Die alkalischen oder physiologisch alkalischen Stoffe hatten also eine
ungiinstige Wirkung gezeigt, wahrend die sauren und physiologisch sauren
giinstig wirkten. Kur die freien Sauren hatten den KrankheitsprozeB nicht
beeinfluBt.
Bei weiteren Versuchen kam Mangansulfat zur Anwendung. Dieses
war von unerwartet giinstigem Erfolg, wenn es nach dem Aufgehen des
Hafers und zwar kurz vor dem Auftreten der Krankheitserscheinungen,
verabreicht wurde. Die Pflanzen gesundeten in solchem Falle vollstandig
und zeichneten sich durch tiefgriine Farbung und iippiges Wachstum aus.
ZahLreiche anderc Versuche in GefaBen und auf freiem Lande ergaben
wieder mit groBter Deutlichkeit, daB alle alkalischen Stoffe ohne Ausnahme
schadlich wirkten und zum Teil imstande waren, die Schadigung auf anschei-
nend gesundem Land auszulosen.
Die Eigenschaft der Humusstoffe, freie Akalien zu absorbieren, ist naeh
Ansicht des Verf. nicht auf ihren Saurecharakter zuriickzufiihren, sondern
auf kolloidale Reaktionen, deren Verlauf geschildert wird.
Fiir die Praxis ergibt sich aus den Darlegungcn und Versuehen des Verf.,
daB man bei Keulandkultur mit der Anwendung von Kalk und kalkhaltigen
Diingemitteln, wie auch von Chilesalpeter und anderen alkalischen Stoffen
vorsichtig sein muB. Auf „krankem“ Lande sollten solehe Diingemittel
niemals angewendet werden, man ersetze hier das Thomasmehl durch Super-
phosphat und den Chilesalpeter durch schwefelsaures Ammoniak. Von giin¬
stigem EinfluB erwiesen sich Kanalschlamm und Bunkerde (Torfmoos).
Hat man diese Stoffe nicht zur Verfiigung so kann man Mangansulfat in
Quantitiiten von 30—50 kg pro Hektar anwenden. Wahrend die giinstige
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Krankheiten dee Maises and yon Waldbaumen.
297
Wirkung des schwefels. Ammoniaks und Mangansulfats sich nur auf das
Jahr der Anwendung erstreckt, verbessern Kanalschlamm und Bunkerde
den Boden dauernd.
Die Krankheit wird durch eine eigentiimliche Veranderung der Humus-
stoffe veranlaBt, welche sich unter dem EinfluB der alkalischen Dtingung
vollzieht, und die bei ihrem Auftreten zu beobachtenden Symptome sprechen
dafiir, daB durch die physiologische Wurzeltatigkeit die krankheitserregende
Eigenschaft des Bodens sich geltend macht. ,,Die Krankheitsursache liegt
also im Boden und ist in einer eigenttimlichen Beschaffenheit des organischen
Stoffes zu suchen. Das Wesen der „Krankheit“ liegt auf pflanzenphysio-
logischem Gebiete.“ Vogel (Bromberg).
Fletcher, F., Toxic Excreta of Plants. (Journ. Agric. Science.
Vol. 4. 1912. p. 245—247. w. 1 plate.)
Mais und Sorghum wurden unter verschiedenen Bedingungen an-
gebaut. Die Nachbarschaft des Maises iibte einen deutlich ungiinstigen
EinfluB aus; Bewasserung und Dungung anderten an diesem „toxischen“
Effekt wenig. Einzelne gut und schlecht entwickelte Sorghum - Pflan
zen wurden photographiert, die Erntezahlen gingen verloren.
L o h n i s (Leipzig).
litis, H., Uber einige bei Zea Mays L. beobachtete Ata
vismen, i h r e V e r u r s a c h u n g durch den Maisbrand,
Ustilago Maydis D. C. (Cord a) und iiber die Stellung
derGattungZeaimSystem. (Zeitschr. f. indukt. Abstammungs-
u. Vererbungslehre. Bd. 5. 1911. p. 38—57 m. 2 Taf.)
1. Die direkte Abstammung der Zea Mays L. von Euchlaena
mexicana laBt sich kaum erweisen. Die indirekte Abstammung der
Gattung Zea von den Andropogoneen ist anzunehmen. Dafiir sprechen:
1. die groBe tlbereinstimmung im Bau und in der Entwicklung der Blfiten-
stande und 2. das Auftreten von einer Anzahl neu beschriebenen Atavismen,
von denen die sog. „Andropogoneenahre“ von Zea besonders hervorgehoben
wird. Verf. beschreibt viele Anomalien und Atavismen, als deren Ursache
der durch den Maisbrand hervorgerufene parasitare Traumatismus (C h i f -
f 1 o t) anzusehen ist. Sicher ist der Prozentsatz der Pflanzen mit atavistisch
ausgebildeten Blfitenstanden unter den von Maisbrand befallenen Pflanzen
ein viel groBerer als unter den gesunden. Infektionsversuche miissen da
ausschlaggebend sein.
2. Die Maydeen sind daher als Subtribus der Andropogoneen aufzufassen
(E. H a e k e 1, S t a p f). Matouschek (Wien).
Aulmann, Neue Pimelopus-Arten (Coleop t.), s c h a d -
lich an Kokospalmen. (Entomolog. Rundschau. Jg. 28. 1911.
p. 51—52.)
P r e u B fand folgende Schadlinge in Neu-Guinea, die Verf. bestimmte
und beschreibt: Pimelopus preuBi n. sp., P. tenuistriatus
n. sp., P. robustus n. sp., P. p y g m a e u s n. sp. Den Schaden
gibt Preufi im Tropenpflanzer (1911. p. 59) genauer an.
Matouschek (Wien).
Walther, Anbau fremdlandischerHolzarten. (Allgem. Forst-
u. Jagdzeitg. Jg. 87. 1911. p. 154—167, m. 1 Taf.)
Es werden die Beobachtungen fiber den Anbau solcher Holzarten im
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Krankheiten yon Waldbaumen etc.
GroCherzogtume Hessen mitgeteilt. Uns interessieren folgende Be-
merkungen:
1. Die Roteiche litt unter Meltau gar nicht. Auch wiederholte
Frostschaden storten das Wachstum nicht. Juglans nigra, cinerea
und Carya alba litten stark durch Frost. Die amerikanische Esche zeigt
sich gut in Spatfrostlagen und widerstand tJberschwemmungen gegenuber
viel besser als ihre heimische Schwester.
2. Die Douglasien werden vom Wild gem verbissen. Riisselkafer
und Mause suchten sie oft heim. In trockeneren Lagen des Buntsandsteins
litten sie (wie die Weymouthskiefer) stark unter dem Hallimasch. Schiitten
sie einmal, so dtirfen sie nicht gleich aufgegeben werden, da sie sich schnell
erholen. Picea sitkaensis war empfindlicher als die Fichte gegen
Frost und WildverbiB. Auf trockenem Sandboden gedeiht sie recht schlecht.
Larix leptolepis uberwanden MottenfraB ihrer iippigen Benadelung
wegen leicht; Krebs zeigte sich bisher nicht. Picea pungens zeigte
Unempfindlichkeit gegen Witterungsgegensatze, gegen harten Frost, Wild
und Nasse. Picea a 1 b a litt stets unter Spatfrost. PinusBanksiana
ist gegen Schutte, Dtirre und Frost unempfindlich, litt aber unter WildverbiB
und der t o r t r i x, heilt aber die Schaden gut aus. Gegen WildverbiB muB
Juniperus virginiana sorgfaltig verwahrt werden.
Matouschek (Wien).
Kleine, R., Biologische Beobachtungen an Dendro-
soter protuberans Nees. (Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol.
Bd. VI. 1910. p. 289—292, 346—349.)
Verf. hat die Biologie der in den Larven von Callidium variabile
L., einem kleinen unter der Rinde von Kirschbaumen, Erlen und Birken
minierenden Borkenkafer, sowie in den Larven der beiden Waldgartnerarten,
Myelophilus piniperda L. n., Myelophilus minor Hrtg.,
schmarotzenden Schlupfwespe, Dendrosoter protuberans Nees,
naher studiert. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf).
Jensen-Haarup, A. C., Anobium pertinax and barometrical
minima. (Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. Bd. 6. 1910. p. 167.)
Verf. gibt an, mit Sicherheit beobachtet zu haben, daB der in Hart-
holzem haufige Werkholzkafer, Anobium pertinax L., das Heran-
nahen barometrischer Minima durch verstarkte Klopftatigkeit anzeige.
Wolff (Bromberg-Schrottersdorf).
Bohutinsky, Karl, tlber die Verwandlung und Lebensweise
des Strophosomus coryli Fabr. (Jahresschrift 1910 der
Hoheren Forstlehranstalt Reichstadt. 1911. p. 29.)
Der zur Familie der Curculionidae gehorige Schadling, Haseln-,
HaselnuB-Riisselkafer, auch schwarznahtiger GraukugelriiBler genannt, ist
kein untergeordnetes Insekt, da er nach der tlberzeugung des Verf. vielleicht
einmal den Waldern sehr verderblich werden konnte. Dieser Umstand hat
ihn veranlaBt, die Biologie und Schadigungsweise des Insektes naher zu
studieren. Diesbeziiglich berichtet er in eingehender Weise mit Beriicksich-
tigung der einschlagigen forstlichen Literatur. Die kiinstlichen Zuchtversuche
haben folgendes ergeben: 1) Die Begattungszeit schwankt zwischen dem
6. und 10. Juni, und die Eiablage findet in der ersten Halfte bis Mitte Juni
statt, und zwar auch an schwachen Wurzeln. 2) Die Larve erscheint nach
dem 20. Juni und lcbt beilaufig 45—50 Tage. 3) Die Larven verpuppen sich
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Krankheiten der Nadelholzer.
299
anfangs August und das Puppenstadium wahrt 4 Wochen. 4) Gegen Ende
der ersten Septemberhalfte entwickeln sich die Kafer, die bald ihre Geburts-
statten verlassen und zu fressen beginnen (HerbstfraB). 5) Wahrscheinlich
sterben nicht alle Kafer nach der Kopula; einige leben jedenfalls weiter und
beteiligen sich mit den Jungkafern der neuen Generation am HerbstfraB;
die weiterlebenden fiberwintem und beteiligen sich auch noch am nachsts
jahrigen FrtihjahrsfraB. Ver. nimmt an, daB die Lebensdauer der Imagine-
eine mehr als einjahrige ist. 6) Der FruhjahrsfraB ist vorwiegend ein Nadel-,
der HerbstfraB ein Rinden- und Knospenfrafi. 7) Der Schadling befallt mit
Vorliebe junge Fichten und zieht unbedingt die Fichte der Kiefer vor.
Nach einer Beobachtung im Freien war der Entwicklungsvorgang des
Kafers der gleiche wie bei den kiinstlichen Zuchtversuchen. Die FraBbescha-
digungen auBern sich in ihren Folgen in dem Eintrocknen der befressenen
und auch der gesunden Nadeln, Nadelabfall, Schrumpfen der Rinde und in
dem Absterben der ganzen Triebe. In alteren Kulturen war fast fiberall
neben Strophosomus auch Hylobius abietis zu finden;
beide fraBen entweder gemeinschaftlich Oder getrennt; ersterer hoher, letz-
terer tiefer an der Rinde junger Fichten. In bezug auf die Schadlichkeit ist
Strophosomus, speziell in Fichtensaaten und jfingeren Fichtenkul-
turen, dem Hylobius gleichzustellen. Was nun die Bekampfung an-
belangt, so empfiehlt sich folgendes: In Kulturen: Sammeln der Kafer unter
Ende August und dann zeitig im Frfihjahre ausgelegter Rinde und Reisig-
biischeln, Anlage von Fanggraben und als VorbeugungsmaBregel die Ver-
wendung kraftiger Pflanzen zur Kultur. In Baumschulen: Sammeln der
Kafer unter Moosstreifen (20—30 cm Lange, die zwischen Saatrillen und
Pflanzenreihen ausgelegt werden), unter Reisigbtischeln und Rindenstiicken,
Anlage von Fanggraben, Auslegen von schmalen, fest aufliegenden, mit
Raupenleim bestrichenen Latten auf den Beeten zwischen den Pflanzreihen.
Das empfohlene Sammeln der Imagines durch Abklopfen der Pflanzen laBt
sich nur an starkeren und alteren Pflanzen leicht durchffihren und zwar
als empfehlenswert besonders zur Zeit der Kopula; in Fichtenkulturen diirfte
diese VertilgungsmaBregel jedoch zu teuer kommen. S t i f t (Wien).
Platen, P., Neuere Beobachtungen von Krankheits-
erscheinungen in fossilen Holzern. (Prometheus. Bd. 22.
1911. p. 266—289. p. 278—283.)
Ein Referat fiber Wundholzerscheinungen an Koniferenholzern u. zw.
Cupressinoxy1on taxodioldes, Taxodioxylon Cred-
n e r i (abnorme Harzgange), Pruninium gummosum (Gummose-
Erscheinung). Matouschek (Wien).
Hopkins, A. D., Contributions toward a monograph of the
barkweevils of the genusPissodes. (U. S. Dep. of Agricult.
Bur. of Ent. Washington. Technic. Ser. No. 20. Pt. 1. 1911. 68 p. 22 tab.)
Die Arten der Gattung P i s s o d e s treten in Amerika hauptsfichlich
auf Pinus, Picea, Abies, Larix, Pseudotsuga, Cedrus
auf. Einige befallen absterbendes und frischgefalltes Holz, andere nur krankes
abgestorbenes. Manche befallen den oberen oder mittleren Teil des Stammes
oder nur die Basis oder nur die lebenden Spitzen der Zweige. Manche lieben
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300
Krankheiten der Nadelholzer.
die diinne Rinde der Zweige, andere die dickere. — Der systematische Teil
ist genau durchgefiihrt. Die Abbildungen zeigen auch die Entwicklungs-
stadien sowie FraBstiicke. Matouschek (Wien).
Riegler, W., Ratselhafte Schaden an Wipfeltrieben.
(Osterr. Forst- u. Jagdzeitg. Jg. 29. 1911. p. 263—264.)
Neben Wipfelschaden am Nadelholze durch Insekten und Eichhornchen
wurden in der Literatur solche notiert, welche auf Spielereien des Kreuz-
schnabels, auf Belastung der Triebe durch aufhackende Krahen, auf Auer-
und Birkhahn, ja selbst den Siebenschlafer zuriickgefuhrt wurden. Zu Hain-
bach ira Wiener Walde entpuppte sich nach Verf. ein sonst harmloser Vogel
als lokal arger Schadling fiirs Nadelholz, namlich der Star. Er zwickte sehr
oft die Triebe der diversen, auch fremdlandischen Nadelholzer in Menge ab.
Was bewog den Vogel, diesen Schaden zu tun? Verf. vermutet hier nur eine
auf die Kraftigung, tlbung und Intakthaltung des fur die Ernahrung be-
stimmten Werkzeuges, des Schnabels abziehende Tatigkeit. Zu diesem
Schlusse bewog den Verf. die Beobachtung, daB Sperlinge mitunter ge-
sunde Apfel abwerfen, Nebelkrahen Zweige verschiedener Baume abzwicken.
Vielleicht spielt das erwahnte mechanische Mittel auch eine groBe Rolle
beim Eichhornchen und beim Schalcn des Rotwildes, also das Gebrauchs-
fahigerhalten der Zahne. Matouschek (Wien).
Spaulding, Perley, The Timber Rot caused by Lenzites
s e p i a r i a. (U. S. Departem. of Agricult., Bur. of Plant Industry.
Bull. No. 214. 1911. 46 p., w. 4 pi.)
Unter den Nadelholz zerstorenden Pilzen sind Lenzites sepiaria
und Lentinus lepideus in den Vereinigten Staaten am weitesten
verbreitet und am gefahrlichsten. Der erstere Pilz herrscht im Suden vor,
der letztere im Norden.
Der Pilz zerstort bearbeitetes Holz, insbesondere Eisenbahnschwellen,
Telephon- und Telegraphenpfahle. Er ist durch ganz Europa verbreitet,
kommt in Australien vor und wahrscheinlich auch auf den benachbarten
Inseln einschlieBlich Ostindien, wurde zweimal in Sudamerika festgestellt
und findet sich in Nordamerika in Kanada, Neufundland, wahrscheinlich auch
in Mexiko. In den Vereinigten Staaten ist er weit verbreitet.
Gelegentlich wird der Pilz auch auf Laubholzern gefunden: Ain us,
P o p u 1 u s und S a 1 i x. Von den Nadelholzern werden naliezu alle befallen:
Abies, Juniperus, Larix, Picea, Pinus, Pseudotsuga,
T s u g a , wahrscheinlich wird der Pilz gelegentlich auch auf Chamaecyparis,
Cupressus, Libocedrus, Sequoia, Thuja und T a x o d i u m vor-
kornmen.
Auf lebcndem Holz wird er sehr selten gefunden. Verf. stellte vergebliche
Infektionsversuche mit Sporen des Pilzes an lebenden Stammen von Pinus
p a 1 u s t r i s an. Verf. beschreibt die Fruchtkorper und die Entwicklung
des My cels. Das letztere zeigt zweierlei Formen, dickere dunkel gefarbte
Faden ohne merklichen Inhalt und diinnere, farblose mit kornigem Inhalt.
Die Unterschiede sind auf verschiedenes Alter zuruckzufuhren. Kulturen
ergaben Mycelentwicklung, doch keine Fruchtkorper. Gefallte Baume wurden
infiziert, in weniger als 5 Monatcn erschienen Fruchtkorper.
UnregelmaBig begrenzte schwarzliche Flecken an der Hirnflache der
Holzstiicke kiindigen das Erscheinen der Fruchtkorper an. Die Zerstorung
des Holzes zu einer braunen pulverigen Masse sclireitet so vorwarts, daB
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Krankheiten der Nadelholzer.
301
zuerst kleine Lager von verfaultem Holz gebildet werden. In der Langs-
richtung greift die Trockenfaule schneller um sich, als radiar, und radiar
schneller als in tangentialer Richtung. Das Friihjahrsholz ist manchmal
vollkommen zerstort, wahrend das spate Sommerholz noch fest ist. Verf.
stellte fest, daB das Lignin des ersteren sich leichter lost als das des letzteren.
Die Hyphen gehen nicht, wie es sonst der Fall ist, durch die Zellwande,
sondern durch die Tiipfel, die ihre SchlieOhaut eingebiiBt haben. Die
Mittellamellen der Zellen werden aufgelost. Besonders die Markstrahlen
sind mit Hyphenfaden angefullt. Plattige Kristalle liegen auf den Hyphen,
losen sich in Salzsaure auf. Die mikrochemischen Reaktionen zeigen, daB
der Pilz das Koniferin und Hadromal verandert Oder ausgezogen hat, das
Vanillin ist dagegen zuruckgeblieben. Das Kemholz ist nahrstoffarmer,
daher ruhrt teilweise seine scheinbare Widerstandsfahigkeit. Das Splintholz
von im Friihjahr gefallten Baumen wird leichter zerstort als das der im Winter
gefallten. In dera ersteren sind die Stoffe in losliche Form iibergefuhrt. Wie
die Nahrstoffverhaltnisse, so beeinflussen auch Temperatur und Feuchtig-
keit die Entwicklung des Pilzes.
Verf. behandelt zum SchluB die gegen den Pilz anwendbaren Schutz-
mittel. Eddelbiittel (Gottingen).
Sydow, H. u. P., Scleropycnis, ein neuer Gattungstypus
unter den hyalosporen Sphaeropsideen. (Annal. Mycol.
Vol. 9. 1911. p. 277—278.)
Im Erzgebirge kommt an Fichtenzweigen haufig Septoria para¬
sitica Hartig (= Ascochyta piniperda Lindau) vor, daneben
noch ein anderer Pilz, der in der Art und Weise des Auftretens vollkommen
mit der Hartig’schen Art ubereinstimmt. Der fragliche Pilz erwies sich als
eine interessante sowohl durch den Aufbau derPykniden wie durch die flaschen-
formige Gestalt der hyalinen Sporen bemerkenswerte neue Gattung und
wird als Scleropycnis abietina beschrieben.
H. Sydow (Schdneberg).
Matthes, Mitteilungen iiber Bau und Leben der Fich-
tenwurzeln und Untersuchung iiber die Beein-
flussung des Wurzelwachstums durch wirtschaft-
liche Einwirkungen. (Allgem. Forst- u. Jagdzeitg. 1911. p. 1—6,
mit Taf.)
Uns interessieren hier nur folgende Daten: Die Rotfaule der Fichte
und Kiefer tritt zumeist auf angebauten Ackerlandern auf, daher muB die
Ursache dieser Krankheit wohl in den durch die Ackerlandereien gegebenen
Verhaltnissen begriindet sein. In der Tat sind letztere in hohem MaBe Enger-
lingschaden ausgesetzt. Die Engerlinge fressen alle Seitenwurzeln der Fichte
ab, ja aber auch die Rinde unter dem Wurzelhalse wird nicht verschont.
Diese W T undstellen sind nach Verf. die Einfallpforten fur Pilze, insbesondere
fur den Trametes radiciperda. Die Engerlinge kann man gut
bekampfen durch 1—2-jfihrigen Vorbau von Erlen und durch Lupinen-
aussaat. — Als zweite Ursache stellt Verf. den Windschaden auf. Die
Wurzeln des Nadelholzes gehen auf Ackerland nicht sehr tief in die Erde,
der Wind zerreiBt die Wurzeln, die Pilze konnen eintreten und Wundfaule
erzeugen. Matouschek (Wien).
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302
Krankheiten der Nadelholzer, dee Aboms und der Hevea.
Marchal, Paul, L’oblitSration de la reproduction s e x u 6 e
chez le Chermes piceae Ratz. (Compt. rend. hebd. acad.
scienc. Paris. T. 153. 1911. p. 603—604.)
Bei Chermes piceae beobachtet man eine viel ausgesprochenere
Obliteration der sexuellen Fortpflanzung wie bei Ch. pini, iiber welches
Insekt Verf. bereits friiher berichtete. C h. piceae pflanzt sich ausschlieB-
lich parthenogenetisch auf Abies pectinata fort. Die Sexualitat ist
indessen nicht ganz verloren gegangen; im Friihjahr kann man bisweilen
ausnahmsweise geflugelte Insekten finden. Diese heften sich auf der Tanne
fest und erzeugen wieder parthenogenetische Individuen.
Ch. Nusslini kann als phylogenetische Stammart aufgefaBt werden,
von welcher Ch. piceae abzuleiten ist, ebenso wie Ch. pini orien¬
tal i s als Stammart von C h. pini aufzufassen ist.
W. Her ter (Tegel).
Lingelsheim, A., Eigen tumliche Rhizomorphenbildung
von Armillaria mellea. (87. Jahresber. d. Schles. Gesellsch.
f. vaterland. Kultur. Breslau 1910. Zoolog.-botan. Sekt. p. 34—35.)
Die Art hat an der Wurzel eines Spitzahorns den ganzen Holzkorper
nebst den Rindenelementen bis auf das Korkgewebe in einer Lange von
y 2 m verdrSngt; die Dicke der Rhizomorpha betragt 1 cm. Die Zellen des
die Rhizomorpha umschlieBenden Periderms sind vollig intakt geblieben.
An einer anderen Stelle der Wurzel war sie tief innerhalb des Holzkorpers
flachenformig entwickelt und bildete auf dem Querschnitte einen unregel-
maBig verlaufenden Ring. Matouschek (Wien).
Petch, T., Brown root disease (Hymenochaete noxia
Berk.). (Circulars and Agricult. Journ. Roy. Botan. Gardens Ceylon.
Vol. 5. 1910. p. 47—54. W. 3 tabl.)
Die gesamte Krankheit, besonders auf Hevea, wird verursacht durch
Hymenochaete noxia Berk, und Fomes semitostus.
Ersterer Pilz befallt die Wurzeln nur und entwickelt sich langsamer als die
zweite Art. In Ceylon tritt noch auf Hymenochaete rigidula
B. et C.; er ist auch schadlich. Matouschek (Wien).
Petch, T., The physiology and diseases of Hevea b r a -
siliensis the premier plantation rubber tree. 8°.
268 pp. 16 pi. London (Dulau & Co.) 1911.
Das anregcnde Buch zerfallt in 14 Kapitel, von denen in Kap. 1—8 die
Struktur der Hevea- Pflanze, die Pflanzungsmethode, Gewinnung des
Gummis, Behandlung des Gummibaumes und andere fur die Kultur der
Hevea- Pflanze erforderlichen Kenntnisse ausfiihrlich besprochen werden.
Uns interessieren hier die Kap. 9—14, in welchen auf die Krankheiten
der Pflanze eingegangen wird, besonders.
Kap. 9. Blattkrankheiten: Als solche sind hauptsachlich zu nennen
Helminthosporium Heveae Petch und die sogenannte Surinam-
Blattkrankheit, verursacht von Gloeosporium Heveae Petch.
Durch sehr anhaltende Regenfalle vermag oft eine starke Entblatterung der
Baume einzutreten, die dem weiteren Wachstum derselben nicht forderlich ist.
Kap. 10. Wurzelkrankheiten: Hierher gehoren als sehr starke Schadiger
Fomes semitostus Berk., Hymenochaete noxia Berk.,
Sphaerostilbe repens B. et Br.
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Kr&nkheiten der Funtumia und der Obstbaume.
303
Kap. 11. Staminkrankheiten: Als schadlichste ist Phytophthora
F a b e r i Maubl. zu nennen, ein Pilz, der Stamm und Friichte befallt und
auch auf den Kakaobaum ubergeht. Femer ist besonders Corticium
salmonicolor B. et Br. (= C. javanicum Zimm.) zu beachten,
80wie einzu Coniothyrium gehoriger, nicht naher bezeichneter Pilz.
Die „dieback“-Krankheit der SchoBlinge wird durch Gloeosporium
alborubrum Petch und Botryodiplodia theobromae
Pat. verursacht. An Samlingen siedelt sich mitunter PestalozziaPal-
m a r u m Cke. an.
Kap. 12. handelt iiber Abnormitaten, Warzenbildungen an den Stam-
men, Drehungen an Samlingen und Stammen, Fasciation usw.
Kap. 13 berichtet uber die an prapariertem Gummi sich ansiedelnden
Pilze. Auf Ceylon ist der haufigste Schimmelpilz auf Gummi Eurotium
candidum Speg. Rote und schwarze oder andere Fleckenbildung des-
Gummi kann manchmal wahrgenommen werden, die zum Teil auf das Auf-
treten von Pilzen oder Bakterien, zum Teil auf andere Ursachen zuriick-
zufiihren ist.
Kap. 14 enthalt eine Aufzahlung weniger schadlicher H e v e a - Pilze.
H. S y d o w (Schoneberg).
Massee, G., A Funtumia Disease. (Nectria funtumiae Massee.)
(Bull. Miscellaneous Information. Kew. 1909. p. 147—148.)
Beschreibung einer neuen in Kew-London aufgetretenen Krebskrankheit
an Funtumia elastica Stapf, sie macht sich besonders bemerkbar
durch abnormen „SchleimfluB“. Von dem Urheber der Krankheit, Nectria
funtumiae wird eine lateinische Diagnose gegeben.
H e r t e r (Tegel).
Spegazzini, Carlos, Laviruela holandesa. (Revista de la Asociacion
Rural del Uruguay. Afio 39. 1910. p. 921—924.)
Mit dem Namen „hollandische Pocken“ bezeichnet Verf. eine durch
Coryneum Beijerinckii hervorgerufene Krankheit der Obstbaume,
im Gegensatz zu den durch Cercospora circumscissa verursachten
„italienischen Pocken“. Die Krankheit wurde im Friihjahr 1906 zum ersten
Male in Argentinien beobachtet, wo sie aus Holland eingeschleppt zu sein
scheint. Wahrend in Europa nach Oudemans, dem Entdecker des
Pilzes, sowie nach Sorauer und L i n d a u die Krankheit nur selten vor-
kommen soil, ist sie in Argentinien im Jahre 1910 auBerordentlich heftig
aufgetreten. Verf. fand sie auf Pfirsichen, Aprikosen, Mandeln, Pflaumen
und Kirschen. Die Pusteln bilden sich auf Zweigenden, Blattem und Friichten
aus. Vermutlich hangt das starke Auftreten des Pilzes in Argentinien damit
zusammen, daB hier seine natiirlichen Feinde noch nicht vorkommen. So
lange, bis dieselben auch hier gefunden werden, sollen die ublichen Be-
kampfungsmaBregeln vorgenommen werden. W. H e r t e r (Tegel).
Lawrence, W. H., Root diseases caused by Armillaria
mellea in the Puget Sound Country. (State College of
Washington Agriculture Experim. Station Bull. No. 3. 1910. 16 p.)
Verf. hatte Gelegenheit, in vielen Fallen als Ursache des Absterbens
von Obstbaumen den Honigpilz, Armillaria mellea, zu erkennen. Es
zeigten sich die Wurzeln der kranken oder getoteten Baume umzogen von
den dunklen, bandformigen Rhizomorphen dieses Pilzes, der sich in Puget
Sound mit zwei der in Nordamerika vorkommenden vier Formen fand. Die
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304
Krankheiten der Obstbaume.
eine Form ist zart, klein und hellbraun gefarbt, sie besitzt ziemlich diinne,
etwas abgeflachte, schmutzig-weiBe bis hellbraune Rhizomorphen, die zwei-
mal an Brombeeren festgestellt wurden. Die zweite, interessantere Form ist
eine Zwischenbildung von Armillaria mellea und Ajmillaria bulbosa. Von
der Entwicklung, von dem Schaden und von der Verbreitung dieses Pilzes
gibt Verf. Bericht.
Der Pilz ist in erstcr Linie ein Saprophyt zu nennen; aber bei giinstiger
Gelegenheit wird er ein Halbparasit Oder richtiger ein Wundparasit. Beim
Ausgraben eines Kirschbaumes zeigte sich, wie der Pilz in die Pflanzen ein-
zudringen vermag. Eine der Hauptwurzeln des Kirschbaumes war in Be-
riihrung gekommen mit der abgestorbenen und vom Pilz befallenen Wurzel
eines bereits entfernten Baumes. Durch die Beriihrungsstelle war das Mycel
auf die lebende Hauptwurzel iibergegangen und hatte begonnen, diese zu
zerstoren.
Die Untersuchung einer grofien Zahl von Pflanzen ergab, daB die Art
des durch den Pilz angerichteten Schadens selbst bei verschiedenen Individuen
der gleichen Art verschieden sein kann. Bei einem Apfelbaum, der seine
gute Tracht nicht zur Reife brachte, fanden sich an den gesunden Wurzeln
nur wenige Rhizomorphen. Tief am Grunde des Baumes zeigten sich einige
Risse, wie sie bei alten Obstbaumen auftreten. Das Kambium, die Borke
und das benachbarte Holz waren an diesen Stellen mit dichten Mycellagern
angefiillt. Ein anderer Baum mit reifen Apfeln brach am Grunde bei einem
leichten WindstoB ab. Ein trotz guter Pflege schlecht tragender Kirschbaum
wies an Stamm und Wurzeln auBcrlich keinerlei Schaden auf. Das Durch-
schneiden einer Wurzel deckte die Rhizomorphen des Pilzes in dem lebenden
Holz der Wurzel auf. Ahnliches trat auch an kranken Brombeer- und Himbeer-
strauchern auf. In Obstbaumpflanzungen mit in einiger Entfernung von-
einander gepflanzten Bilumen waren nur vereinzelte Biiume erkrankt, bei
den dichter gestellten Buschpflanzen jedoch waren gewohnlich auch die
benachbarten Pflanzen infiziert, und die ganze Gruppe ging zugrunde, wenn
die Ursache der Krankheit nicht rechtzeitig entdeckt wurde und die infi-
zierten Pflanzen entfernt wurden.
Fur die Verbreitung des Pilzes ist die Bodenart nicht maBgebend, doch
je mehr Humus und faulende Pflanzenteile der Boden enthiilt, desto uppiger
entwiekelt sich der Pilz. Tiefland wird hocligelegenen Standorten vorgezogen.
Die Rhizomorphen finden sich von det Oberflache des Bodens bis zuweilen
zu einer Tiefe von drei FuB. In einem Himbeerfeld, dessen Pflanzen alle ge-
totet wurden, gingen sie von den toten Wurzeln aus mehrere FuB durch den
Boden, indem sie sich zu einem vollstandigen Netzwerk verzweigten.
Zur Bekampfung der Krankheit kann allein die Entfernung der erkrankten
Pflanzenteile und ilire Verbrennung mitsamt den sorgfiiltig ausgelesenen
Rhizomorphen und deren Fruchtkorpern dienen. 1st ein ganzes Feld infiziert,
so darf fur mehrere Jahre keine der Pflanzen, die vom Pilz angegriffen werden,
darauf kultiviert werden, sondern einzig Korn, Gras oder Gartengemi'ise.
Eddelbiittel.
Vigier, A., L e chancre polarise des o r b u s. (Revue horticole.
1910. p. 229 ff.)
Eine eigentiimliche Krankheit der Rinde an Obstbaumen in der Au¬
vergne wurde studiert. Sie tritt nur auf der naeh Siidsiidwest gewendeten
Stammseite auf und zeigt sich in folgendem: Zuerst Abplattung des Stam-
mes bei den liaumchen von (5—10 cm Diameter, dann ein Vertrocknen und
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Krankheiten der Obstbaume und des Beerenobstes.
305
Abblattern der Rinde, wodurch das Holz bloBgelegt wird. Diese Erschei-
nungen waren nur an den Apfel-, Birn-, Apnkosen- und Pfirsichbaumen,
nie aber an den NuBbaumen zu sehen. Ursache: Starker Regen mit darauf- f
folgendem starkem Sonnenschein. Der erstere kommt von SSW., der letz-
tere verdampft das Wasser, der Wasserdampf totet die Kambialzellen.
Gegenmittel: Anstrich der Baume mit Kalkmilch behufs Verkleinerung
der Warmeabsorption oder das Errichten von mit CuS0 4 getrankten Brettern
gegen die Regenrichtung etwas entfemt vom Stamme des Obstbaumes.
Matouschek (Wien).
O’Gara, P. J., Parasitism of Coniothyrium fuckelii.
(Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 100.)
Auf Apfelstammen und Rosen wurde Coniothyrium fuckelii
gefunden. Beide Pilze waren in Kultur vollig identisch, auch fielen wechsel-
seitige Infektionen positiv aus. R i e h m (GroB-Lichterfelde).
Strohmeyer, H., Un Platypus del Uruguay. (Anales d. Museo
Nacion. Montevideo. Ser. 2. Entrega 3. 1911. p. 85—88.)
Aus der Familie der Platypodiden ist aus Uruguay bisher noch kein
Vertreter bekannt geworden. Es lebt hier jedoch zweifellos eine ganze Anzahl
von Arten aus der Gruppe dieser auBerst schadlichen Kafer. Verf. erhielt
von Tremoleras aus Montevideo einen Platypus, der in den Stam-
men der Bimbaume Galerien anlegt und die Baume auf diese Weise schlieB-
lich zugrunde richtet. Der Kafer ist als Platypus mutatus Chap,
bestimmt, eine Art, die vielleicht mit PI. sulcatus Chap, identisch ist.
W. H e r t e r (Tegel).
V., P., II bianco del p e s c o. (Italia agricola. Vol. 45. 1908. p. 420
—421, c. tav.)
Kurze Beschreibung des Pfirsichmeltaus (Sphaerotheca pan-
no s a) nebst farbiger Abbildung einer von dem Parasiten befallenen Zweig-
spitze. W. H e r t e r (Tegel).
Janczewski, Ed., et Namyslowski, B., Gloeosporium Ribis var.
Parillae nob. (Bull, de l’Acad. des Sc. de Cracovie. Classe d. Sc.
math^m. et nat. S6r. B. 1910. p. 791—795. Mit 3 Fig.)
Wie Verff. nachweisen, besteht das auf einer Anzahl R i b e s - Arten
lebende Gloeosporium Ribis Mont, et Desm. aus biologischen
Formen Oder Rassen, die an bestimmte R i b e s - Arten gebunden sind. Eine
dieser Rassen wachst nur auf R i b e s - Arten der Untergattung P a r i 11 a
(n. var. Parillae). Diese Varietat bildet ubrigens zweierlei Lager, solche
mit Macro- und solche mit Microkonidien aus. Auch die auf R i b e s v u 1 -
gare, Grossularia und nigrum lebenden Rassen stellen jede
eine an die betreffende Nahrpflanze angepaBte Form dar.
S y d o w (Schoneberg).
Grossenbacher, J. G., and Duggar, B. M., A contribution to the
1 i f e - h i s t o r y , parasitism, and biology of Botryo-
sphaeria ribis. (New York Agric. Exp. Stat. Geneva. Techn. Bull.
18. 1911.)
In der vorliegenden umfangreichen, reich illustrierten Arbeit wird ein-
gehend eine durch Botryosphaeria ribis hervorgerufene Krank-
heit an Ribes vulgara, R. nigrum und R. grossularia be-
handelt. Der Erreger wurde in Reinkultur unter verschiedenen Bedingungen
Zwelte Abt. Bd. 34.
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306
Krankheiten des Beerenobstes. — Rebenkrankheiten.
beobachtet, ohne daB es gelungen ware, irgendeine Fruktifikation in den
Kulturen zu erhalten; dagegen konnte durch Infektion mit Mycel aus Rein-
kulturen das Krankheitsbild an der Wirtspflanze hervorgerufen werden.
R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Cook Melville Thurston, The double blossom of the dewberry
(Fusariumrubi Winter). (Delaw. Coll. Agric. Exper. Stat. Bull.
93. 1911.)
An verschiedenen Rubus - Arten tritt eine Krankheit auf, die durch
Fusarium rubi hervorgerufen wird. Die von dem Pilz befallenen
Knospen sind groBer als die gesunden, sie liefem keine normal verzweigten
Triebe, sondem Hexenbesen. Werden die Bliitenknospen befallen, so ent-
stehen keine normalen Fruchte. Bald nachdem sich die Blutenknospen
geoffnet haben, fruktifiziert der Pilz; die Konidien gelangen auf die fur das
folgende Jahr angelegten Knospen und infizieren sie. In diesen Knospen
uberwintert das Mycel des Pilzes. Das einzige Mittel, das Verf. mit Erfolg
gegen die Krankheit angewendet hat, ist das Abpflucken der kranken Knospen.
Bei Kulturversuchen zeigte sich, daB die im ersten Fruhjahr angelegten
Kulturen nur wenig Sporen bddeten, wahrend man zur Bliitezeit mit Leichtig-
keit reichlich fruktifizierende Kulturen erhalten konnte. Vielleicht ist Verf.
im ersten Fall von Mycel, bei den spateren Kulturen dagegen von Sporen
ausgegangen; das Fusarium rubi wiirde sich dann ebenso verhalten,
wie die von Appel und Wollenweber kultivierten Arten.
R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Shear, C. L., The ascogenous form of the fungus causing
dead-arm of the grape. (Phytopath. Vol. 1. 1911. p. 116.)
An abgestorbenen Rebstocken wurden Perithecien gefunden, die zur
Gattung Crypt osporella gehorten. Verf. erhielt in Reinkulturen,
die von einzelnen Ascosporen abstammten, Pykniden mit Pyknosporen und
„Seolecosporen“. „Scolecosporen“ nennt Verf. lange, diinne Korper, die
eine gewisse Ahnlichkeit mit Paraphyscn haben, aber deutlich abgeschnurt
sind und sich ablosen; eine Keimung dieser „Scolecosporen“ wurde nicht
beobachtet. Die Pykniden in den Reinkulturen glichen vollstandig denen
von Fusicoccum viticolum. Wenn es auch nicht gelang, aus
Pyknosporen in Reinkultur wieder Perithecien zu erhalten, so ist es doch
ziemlich sicher, daB die Cryptosporella die hohere Fruchtform von
Fusicoccum viticolum ist. Verf. nennt den Pilz Crytospo-
rella viticola n. sp., gibt eine Diagnose und bildet Pykniden, Pykno¬
sporen, ,.Scolecosporen“ und Asci ab. R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Petri, L., Ricerche su le sostanze tanniche delle radici
del gen ere Vitis in rapporto alia fillosseronosi.
(Rendic. Accad. Lincei. Ser. 5. T 20. 1911. I. Sem. p. 57—65.)
Die Saugwurzeln von Rupestris, Riparia und vielen ameriko-
amerikanischen Hybriden enthalten mehr Gerbstoff als V i n i f e r a , obwohl
die ersteren von der Reblaus sehr leicht befallen und zu Nodositaten um-
gebildet werden. tlberhaupt scheint die Reblaus sich vor gerbstoffreichen
Geweben keineswegs zu scheuen. Nach dem Abfall des perizykhschen Peri-
derma nimmt die Anzahl gerbstoffiihrender Rindenelemente zu. Leitwurzeln
von Riparia und Rupestris sind die gerbsaurereichsten; R o t u n d i -
folia, Cordifolia, Berlandieri enthalten ebensoviel Gerbstoff
wie V in if era; die wenig resistente V. arizonica enthalt mehr, ab
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Rebenkrankheiten.
307
und zu auch viel weniger Gerbstoff als die resistente V. candicans; die
immune Rubra ebensoviel wie V. labrusca oder vinifera. Der
Annahme, Gerbstoffreichtum sei ein Zeichen hoher Widerstandsf&higkeit,
fehlt also jede Begriindung ebenso wie der gelaufigen Anschauung, wonach
Gerbstoffe das Einnisten von Faulniskeimen verhindern.
Verf. hat auch eine besondere Gerbstoffsorte, die sich wie Oenotannin
mikro- und makrochemisch verhalt, in den nicht resistenten Arten, wie V. vini¬
fera, oder wenig resistenten, wie V. aestivalis, lincecumii,
californica, labrusca, amurensis, gefunden. Oenotannin
fehlt dagegen in den Wurzeln hoch resistenter Arten, wie V. Berlandieri,
rupestris, riparia, cinerea, cordifolia, coriacea,
candicans, rotundifolia, und sonstigen Ampelidaceen, wie
Cissus, Ampelopsis usw. Bei diesen Arten kommt in besonderen
Idioblasten ein mit Eisenchlorid sich blaufarbender Phenolkorper vor.
Drittens fand Verf. in den Wurzeln aller Rebsorten einen neuen, mit
Jod, Brom, salpetriger Saure, Formaldehyd, Jodjodkali, Kaliumbichromat,
Goldchlorid, Silbernitrat, Bleizucker, Kupfersulfat fallbaren, in verdunntem
Alkohol loslichen Stoff, der bisher iibersehen worden war und mit den Gerb-
saurealkaloidverbindungen der Chinarinde und sonstiger gerbstoff- und
alkaloidreicher Organe verwandt ist Dieser Stoff kann auch mikrochemisch
in dem die Raphidenbundel umgebenden Schleimklumpen nachgewiesen
werden. Am reichsten tritt er in 3—4-jahrigen Wurzeln, besonders von
Cissus, Ampelopsis, Rotundifolia, Berlandieri, ru¬
pestris und in den grttnen Teilen von V. rotundifolia, Ber¬
landieri (und Berl andieri - Bastarden) auf, fehlt oder ist nur in
Spuren vorhanden in den Wurzeln von Vinifera, ebenso wie in den Blattem,
Ruten und Knospen von Riparia und rupestris. Eine Beziehung
dieses Stoffes zur Reblausresistenz ist wohl anzunehmen.
Pantanelli (Rom).
Wahl, C. von, Sackraupen an Reben. (Badisch. landw. Wochenbl.
1911. p. 495.)
Ende Februar 1911 zeigten sich in Baden oft viele der genannten Raupen
von Solenobia triquetrella. Vorlaufig sind sie nicht als Schad-
linge anzusehen. Matouschek (Wien).
Bambeke, Ch. van, La relation du mycelium avec le carpo¬
phore chez Ithyphallus impudicus (L.) Saco, et Mu-
tinus caninus (Huds.) Fries. (M6m. Acad. Roy. Belg. Sciences.
S6r. II. T. 2. 1910. 26 pp. 3 Fig. u. 4 Tab.)
Da der erstgenannte Pilz ein Schadling in Weinbergen ist, so durften
folgende neue Daten aus der Entwicklungsgeschichte erwiinscht sein: Das
Verhaltnis der basalen Zone zum sich entwickelnden Fruchtkorper ist bisher
noch nicht berucksichtigt worden. Es zeigte sich, dab diese Zone nur eine
Ausbreitung der Medulla des Mycelialstranges ist, sie dient zur Ernahrung
des Korpers. Zugleich wirkt sie kontraktiv, d. h. es sind dreierlei Hyphen
vorhanden, die genau beschrieben werden. 2 Perioden kann man in der Ent-
wicklung der Zone, der sogen. „cupule basilaire“ unterscheiden: eine des
kontinuierlich-fortschreitenden Wachstums, sie fallt in die Zeit der Anlage
und des ersten Wachstums der Stielwandung; die zweite ist die des Nieder-
ganges und Stillstandes, die mit der volligen Ausreifung des Fruchtkorpers
zusammenfallt. Matouschek (Wien).
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Krankheiten von Kakao, Kaffee, Carya und Tabak.
Bancroft, Keith, A preliminary note on the fungus cau¬
sing the „d i e back“ disease of cacao and of para
rubber. (Agricult. Bull, of the Straits a. Federated Malay States. Vol. 9.
1910. p. 475—478.)
Die „Back“-Krankheit sowie der „Brown rot“ der Kakaopflanzen wird
durch Thyridaria tarda verursacht. Die D i p 1 o d i a - Form
des Pilzes ist identisch mit der auf vielen andern Kulturpflanzen, z. B. Mango,
Papaw, Castilloa, Hevea, Saccharum, Albizzia m o -
1 u c c a n a und Cocos vorkommenden D i p 1 o d i a. Sie ist in West-
indien, im tropischen Afrika und Indomalesien verbreitet. Der Pilz ist ein
Wundparasit. Die D i p 1 o d i a - Generation pflanzt sich als solche eine
Zeitlang fort und schreitet erst auf den abgestorbenen Pflanzenteilen zur
Ascus-Bildung (Thyridaria). Herter (Tegel).
Doctors van Leeuwen, W., fiber die Lebensweise und die
Entwicklung einiger holzbohrenden Cicindeliden-
L a r v e n. (Tijdschr. voor Entomologie. Vol. 53. 1910. p. 18—40.)
Verschiedene C o 11 y r i s - und Tricondyla - Arten (Cicinde-
liden) leben, wie bekannt, als Larven auf dunneren Zweigen lebender Baume,
besonders der Kaffeebaume. Collyris Bonelli fand man in den Blutcn-
zweigen von Coffea arabica und C. liberica, Collyris tuber-
culata in Sprossen von C. liberica auf Java; erstere ist haufiger als
letztere. Ahnliche Arten trcten in Coffea robusta, aber auch in
Loranthus Schultenii Don. auf. Allgemein beobachtete man
folgendes: Die Kaferweibchen stechen mittels ihres Legestachels einen
Kanal bis in das Zentrum des Stengels, befestigen das Ei im obersten Ende
des Loches und Bohrmehl verschlieBt die Offnung. Die Larven fressen sich,
nachdem sie das Bohrmehl mit den GrabfiiBen entfernen, hierauf ins Mark
und lauern auf Insekten, die sie aussaugen. Vor der Verpuppung wird die
Offnung durch ein aus dem Munde gedrungenes erhartendes Sekret verschlossen
ein winziges Luftloch bleibt frei. Man muB die verwelkenden Sprossen ab-
schneiden und verbrennen, um so die Tierchen zu vertilgen.
Matouschek (Wien).
Rand, F. V., A pecan leaf-blotch. (Phvtopath. Vol. 1.1911. p. 133).
Auf Blattflecken von Carya- Arten wurden Perithecien gefunden, die
zuerst von der Epidermis bedeckt waren. Ein Zusammenhang dieser Peri-
tlu'cien mit Fusicladium effusum besteht nicht; Verf. hatte beide Pilze in
Kultur und fand, daB sie sich in der Farbstoffbildung. im Mycelwachstum
und in der Sporenbildung unterscheiden. Die Perithecien bestimmte Verf.
als zu Mycosphaerella gehorig. Sphaerella convexula
(Sclnvcin.) Thurn. auf Carya tomentosa, die allerdings nur mangel-
haft beschrieben ist, scheint mit der vom Verf. gefundenen Mycosphae¬
rella identisch zu sein, die daher Mycosphaerella convexula
(Sclnvcin) n. comb, genannt wird. Verf. gibt eine genaue Diagnose und macht
niihere Angaben liber das Wachstum des Pilzes auf verschiedenen Nahr-
biiden; Perithecien wurden auf Mais-Agar und auf sterilisierten Kartoffel-
knollenstiicken leicht gebildet. R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Honing, J. A., De oorzaak der Slijmziekte en Proeven
ter Bestrijding. (Meded. v. h. Deli-Proefstat. Jaarg. 1. 1910.
p. 1-10.)
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Kartoffel- and Riibenkr&nkheiten.
309
Bei der in Medan-Deli haufig auftretenden Schleimkrankheit des Tabaks
handelt es sich um Bakterien. Sie erzeugen in den Stengeln, Blattnerven
und Wurzeln eine Gewebsverschleimung. Nun wird der Tabak im Gebiete
nur einmal in 7 Jahren angebaut, daher miissen die Bakterien inzwischen
in anderen Pflanzen auftreten. Verf. fand auch einige Unkr&uter bakterien-
krank und zwar Ageratum conizoides, Physalis a n g u -
lata, Spilanthes acmella und P o u z o 1 z i a. Er ziichtete
aus ihnen die Bakterien und konnte wirklich gesunde Tabakpflanzen in-
fizieren und krank machen.
Gegenmittel: Bodeninfektion mit Chlorkalk oder hypermangansaurem
Kali. Ganz verschwand die Krankheit aber nicht.
Matouschek (Wien).
Osborn, T. 0. B., A preliminary note on the life history
and cytology of Spongospora subterranea Wall-
rot h. (Ann. of Botan. Vol. 25. 1911. Nr. 271.)
Horne, A. S., Preliminary note on Spongospora solani
Brunch. (Ibidem, Nr. 272.)
Beide Verff. konnten beobachten, daB das Chromatin in gewissen Ent-
wicklungsstadien des genannten Pilzes die Form von Chromidien annimmt.
Der Pilz ist bekanntlich die Ursache des Trockenschorfs der Kartoffel.
Osborn speziell stellt den Pilz zu den Plasmodiophoraceen.
• Matouschek (Wien).
Cook,^Mel. T., and jTaubenhaus, J. J., Trichoderma koningi the
cause of a disease of sweet potatoes. (Phytopath.
Vol. 1. 1911. p. 184.)
Aus SiiBkartoffeln, die an Ringfaule erkrankt waren, wurden zwei Pilze
isoliert, die als Trichoderma koningi und T. lignorum
identifiziert wurden. Infektionsversuche zeigten, daB beide Pilze eine Faulnis
der Batate hervorrufen konnen. Trichoderma kbningi ist viel-
leicht der Erreger der Ringfaule, doch gelang es nicht, das typische Krank-
heitsbild durch die Infektionen hervorzurufen. Beide Pilze wurden in Rein-
kulturen genau miteinander verglichen. R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Jablonowski, J., Beitrage zur Lebensgeschichte unserer
Cleonus-Arten. (Rov. Lapok. 18. 1911. p. 64 u. f.)
In Ungarn schadigen Cleonus-Arten die Ruben sehr stark; der
Schaden belief sich im letzten Jahre etwa auf 2,7 Millionen Kronen. Weitere
ins Detail gehende Daten, auch iiber die Kosten der Bekampfung, werden
mitgeteilt. Die Entwicklung der Arten, speziell des Cleonus puncti-
v e n t r i s , dauert 2 Jahre. Es ist daher wohl das beste, auf einem und
demselben Felde nur jedes 4. Jahr Zuckerriiben anzubauen. Cleonus
fasciatus erscheint in Ungarn schadigend erst vom Jahre 1896 ange-
fangen. Cl. piger(=sulcirostris) lebt dagegen nur auf den Wurzeln
von Carduus nutans; auf Zuckerrube iibertragen hielt er sich zum
Gliicke hier nicht. Matouschek (Wien).
Strohmer, F., Briem, H. und Fallada, 0., EinfluB der Belichtung
auf die Zusammensetzung der Zuckerrube. (Osterr.-
Ungar. Ztschr. f. Zuckreind. u. Landwirtsch. Bd. 40. 1911. p. 1—18.)
Durch Beschattung wird das Wachstum der Zuckerrube in einer fiir
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310
Krankheiten von Gemiisen und Arundinaria.
ihre technische Verarbeitung der Wurzel sehr ungiinstigen Weise beein-
fluBt. Denn:
1) Der Lichtmangel fordert das Wachstum der Blatter der Zuckerrube
in auffallender Weise auf Kosten der Wurzelentwicklung. 2) Schattenriiben
produzieren geringe Mengen Wurzeltrockensubstanz und es entfallt der durch
den Lichtmangel hervorgerufene Produktionsausfall der Wurzel zum groBten
Teile auf eine herabgesetzte Zuckerbildung. Auch fur den Wachstumsfaktor
Licht gilt das Gesetz des Minimums. 3) Der Gehalt an Stickstoffsubstanzen
war in den Wurzeln beschatteter Riibenpflanzen holier als in jenen der unbe-
schatteten, wobei in den Schattenriiben auf einen Teil EiweiB eine groBere
Menge nicht eiweiBartiger N-Korper entfiel als bei den Lichtruben. Dies
zeigte sich besonders in den Blattem der Schattenpflanzen, welche Er-
scheinung in einer Hemmung der Tatigkeit des Chlorophyllapparates ihre
Ursache hat. Der N-Umsatz wird durchs Licht also beeinfluBt. 4) GrtiBere
Mengen Oxalsaure weisen die Schattenriibenblatter auf. AuBerdem wird
mitgeteilt:
Durch Lichtmangel wird Einwanderung von Chloriden befordert, der
Aschengehalt in Wurzel- und Blattertrockensubstanz erhoht. Die Berech-
nung des Nahrstoffbedarfs der Zuckerriibenpflanze auf Grund des Nahr-
stoffverbrauchs fur eine bestimmte Zuckerproduktion ist unzulassig, da die
Zuckermenge als Produkt des Assimilationsprozesses besonders von der Be-
lichtung abhangig ist.
Dem engeren Fachmann ist das sorgfaltige Literaturverzeichnis er-
wiinscht. Matouschek (Wien).
Westerdijk, Job., Untersuchungen fiber Sclerotinia Li¬
ber t i a n a Fuckel als Pflanzenparasit. (Mededeel.
uit het Phytopatholog. Laborat. „Willie Commelin Scholten“. No. 2.
1911. 28 pp. 2 Fig.)
Sclerotinia Libertiana Fuckel ist in Holland auf dem Felde
besonders schadlich an Salat, etwas weniger an Kiimmel, Bohnen, Karotten.
Sehr gering ist die Schadigung an Klee und Senf. Der Pilz geht sehr leicht
von der einen Wirtspflanze auf die andere iiber, bildet also keine an bestimmte
Wirtspflanzen gebundenen phvsiologischen Rassen aus. Bei fortdauemder
saprophytischer Emahrung verliert der Pilz seine parasitischen Eigenschaften
nicht, wenn nur das Wachstum ein tippiges bleibt. Feuchte Atmosphare,
sowie vorangehende Verwundungen der Nahrpflanzen begunstigen die In-
fektion in hohem MaaBe. Sclerotinia Libertiana bildet keine
Konidienform aus, wird aber sehr oft in Gesellschaft von Botrytis
cinerea gefunden. Die Askosporen konnen aus dem Entwicklungszyklus
ausgeschlossen werden, indem die Sklerotien Mycel ausbilden. Aus in kiinst-
lichen Kulturen entstandenen Sklerotien konnten nie Apothecien erzielt werden.
Im Gegensatz zu den Sklerotien und den Botrytis -Formen der diko-
tylen Pflanzen sind diejenigen der monokotvlen Zwiebelgewachse in ihrem
Parasitismus an bestimmte Nahrpflanzen gebunden.
H. S y d o w (Schoneberg).
Hara, K., New Genus of fungus on Arundinaria Simon i.
(The botan. Magaz. Vol. 25. 1911. p. 222—225.) [Japan., teilw. engl.]
Coccodiella Arundinariae Hara n. g. et n. sp. lebt auf
lebenden Blattem der genannten Pflanze und auf lebendem Laub von S a s a
borealis auf Japan. Die Unterschiede der neuen Gattung gegeniiber
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Krankheiten von Foeniculum, Glycine, Lathyrus, Levkojen und Conyza. 311
den anderen Vertretern der Familie Coccoideaecae (Askomyzetes),
also gegeniiber den Gattungen Coccoidea, Coccodiscus, Y o -
s h i n g a i a wird bekannt gegeben. Matouschek (Wien).
Magnus, P., Zweineue Pilzarten aus Tirol. (Hedwigia. Bd. 50.
1911. p. 185—188, m. 1 Taf.)
1. Cercospora Foeniculi n. sp. tritt bei Brixen (legit. A.
Heimer 1) auf Foeniculum officinale All. auf. Die Konidien
sind einzellig und sichelformig gekrummt. Mit Recht zahlt Saccardo
solche Arten und damit die Gattung Cercospora zu den Dematia-
ceae-Scolecosporae.
2. ConiosporiumOnobrychidis n. sp. tritt bei Innsbruck
auf Fiedern von Onobrychissativa parasitisch auf. Verf. beschreibt
auch diesen Pilz genau und ergeht sich iiber die Biologie der anderen Arten
des Genus, betonend, daB sicher viel mehr parasitische Coniosporium-
Arten vorkommen. Matouschek (Wien).
Okamoto, H., Euthrips glycines n. sp., die erste japanische
Art dieser Gattung (Thysanoptera). (Wien, entomolog.
Zeitg. Bd. 30. 1911. p. 221—222.)
Die genannte Art, deren Futterpflanze Glycine hispida Maxim,
ist, unterscheidet sich von Euthrips tritici (Fitch) und E. ulmi-
f o 1 i o r u m (Hal.) durch die beborsteten Adern der Vorderfliigel, bzw.
durch den Fleck des Abdomens. Matouschek (Wien).
Palm, Bjorn, Zur Kenntnis schwedischer Phycomy-
z e t e n. (Svensk* botan. Tidskr. Bd. 5. 1911. p. 351—358.)
1. Urophlyctis Lathyri n. sp. auf Lathyrus mon¬
tan u s Bernh. bei Stockholm und auf L. pratensis auf Gland. Der
Pilz ruft an den oberen Stengelpartien und den Blattstielen halbkugelige
bis spindelformige, oft mit einander zusammenflieBende lateral orientierte
Auftreibungen hervor; Gallen werden 3 mm im Diameter, 10 mm in der
Lange. An sonnigen Orten. Verf. entwirft uns ein Bild aller bisher bekannt
gewordenen Urophlyctis - Arten.
2. Peronospora pedicularis n. sp. auf Pedicularis
lapponica in Tome Lappmark. Blatter der Wirtspflanze ein wenig
entfarbt; robustes Aussehen, groBe zwiebelartige Anschwellung der dicken
Konidientrager, die kurze Basis und groBe breite Konidien. Aus Norwegen
ist die Art auch bekannt. Die Unterschiede gegeniiber den anderen Scrophu-
lariaceen werden genau angegeben. Matouschek (Wien).
Sprenger, Carlo, KampfimSuden! (Osterr. Gartenzeitg. Jg. 6. 1911.
p. 60-63.)
Verf. schildert u. a. die Schaden, welche das Lilienhahnchen (Kafer)
und die WeiBfliegen an Levkojen und Tulpen anrichten. Gegen die WeiB-
fliegen half nur das stetige Wegfangen mit dem Netze und die Bespritzung
mit 5-proz. Tabakextrakt alle drei Tage. Erst gegen Ende Oktober hort
die Plage auf. Matouschek (Wien).
Petry, A., Eine neue Apodia-Art aus Thiiringen. (Deutsch.
entomolog. Zeitschr. .,Isis“. 1911. p. 99—101.)
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Krankheiten von Euphorbia, Forsythia und Heracleum.
Die fuBlose Raupe von Apodia bifractella Dgl. zerstort die
Fruchtbestande der Conyza squarrosa L. in Thiiringen und Siid-
deutschland haufig. Verf. fand nachst den Standorten obiger Art auf
Inula hirta (Kopfchen) Raupen, die Falter in der Kultur ergaben, welche
grofier als Ap. bifractella waren und auch etwas in der F&rbung sich
unterschieden. Er benennt die neue Schmetterlingsart Ap. martinii.
Matouschek (Wien).
Bouet, G., et Roubaud, E., Sur la presence au Dahomey et le
mode de transmission d u Leptomonas Davidi La-
font, flagelld parasite des EuphorbiacGes. (Compt.
rend. hebd. Soc. de Biologie. T. 70: 1911. p. 55—57.)
L a f o n t entdeckte 1909 im Milchsaft mehrerer strauchiger Wolfs-
milcharten von Mauritius Parasiten, die er als Leptomonas Davidi
Lafont beschrieb. Verf. fand die Parasiten in Dahomey in Euphorbia
p i 1 u 1 i f e r a. Die Pflanze scheint die Parasiten indessen nur kurze Zeit
zu beherbergen. Nach einem Monat waren die befallenen Versuchspflanzen
wieder vollig frei von Leptomonas Davidi. Da ein Hemipter,
Dieuches humilis, haufig auf der Euphorbia anzutreffen war,
vermutete Verf. daB die Flagellaten durch dieses Insekt iibertragen werden.
Er fand tatsachlich Leptomonas Davidi im Darm der Wanze. Wei-
ter wies er experimentell nach, daB sich die Insekten nach dem Genusse Lep¬
tomonas- haltiger Pflanzen mit dem Parasiten anfiillen, und andreseits
daB gesunde Pflanzen durch solche mit Leptomonas ernShrten Tiere
infiziert werden.
Die Abbildungen stellen Leptomonas Davidi aus dem Milch¬
saft der Euphorbia sowie aus dem Darm des Hemipters dar.
W. H e r t e r (Tegel).
La font, A., Sur la transmission du Leptomonas Davidi
des Euphorbes par un h6mipt§re, Nysius euphorbiae.
(Compt. rend. hebd. Soc. de Biologie. T. 70. 1911. p. 58—59.)
Verf. wies in seinem Versuchsgarten auf Mauritius experimentell nach,
daB von Leptomonas Davidi befallenc Exemplare des Hemipters
Nysius euphorbiae den Parasiten auf gesunde Pflanzen von Eu¬
phorbia hypericifolia, von der beide sich nahren, iibertragen.
W. Herter (Tegel).
Harter, L. L., Anew species ofAlternaria. (Mycologia. Vol. 3.
1911. p. 154.)
Alternaria forsythiae n. sp. ruft dunkelbraune Blattflecken
an Forsythia suspensa hervor. Verf. gibt eine lateinische Diagnose.
R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Mitterberger, Karl, Zur Biologie von Depressaria heydenii
Z. (M i c r o 1 e p.). (Zeitschr. f. wissenschaftl. Insektenbiol. 1911. p.
285—287.)
Verf. und Herr P e t z fanden diese hochalpine Art als Raupe Anfang
August in groBerer Anzahl in Bliiten und Fruehtdolden von Heracleum
austriacum auf dem Eisenerzer Reichenstein in Obersteiermark in
1600—1700 m Hohe.
Die Raupe spinnt eine Anzahl Bliitenstielchen samt den daran befind-
lichen Bliiten oder Fruclitchen zu einem bald groBeren, bald kleineren Knauel
zusanimen, von welchem ein schlauchartiges, ziemlich dichtes Gewebe bis
auf die Ursprungsstelle der Bliitenstiele zuriickfiihrt. Beunruhigt, zieht sich
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Krankheiten von Heracleum.
313
die Raupe in diesen Gespinstschlauch zurfick und verl&Bt unter lebhaften
schlangelnden Bewegungen ihre Behausung.
Die Raupe ist 16—18 mm lang, behend, sehr fluchtig, bunt gef&rbt.
Bald heller, bald dunkler graugrun, an den Seiten allmahlich in GelbbchweiB
iibergehend. Diese Grundfarbe erhalt durch ein Gemisch von Schwarz und
WeiB, hervorgerufen durch Warzchenreihen auf den Korpersegmenten, eine
auffallende, charakteristische Unterbrechung. Der Kopf ist in seinen stark
gewblbten, fast halbkugelformigen HemispMren schwarz, seltener schwarz-
braun, das Stirndreieck etwas lichter als die Hemisph&ren; das Nackenschild
ist schwarz und vorne mehr oder weniger licht, ab und zu vollkommen rein-
weiB, geteilt. Die auf den Abdominalsegmenten stehenden, die Eckpunkte
einer trapezformigen Figur bildenden Warzchen sind schwarz, fein, aber
scharf schneeweiB gerandet und tragen je ein kurzes, sehr feines, aufrecht
stehendes lichtes Borstchen. Die BrustfiiBe sowie die FreBspitzen sind dunkel-
braun, BauchfiiBe licht, Nachschieber von Korperfarbe.
Mitte und im letzten Drittel des August verwandelt sich die Raupe zu
einer verh<nismafiig schmalen, ziemlich langen, durch die Lange des Falter-
abdomens bedingten, braungefarbten Puppe mit stark verschmalertem
Kremaster. Flugelscheiden und Fuhler treten nur in geringem MaBe hervor.
In der Gefangenschaft erfolgt Verpuppung in einem weiBen, aus dichtem
Gewebe bestehenden, langlichen Gespinst am Boden und in den Ecken des
Zuchtkastens. Im Freien soil die Verwandlung ohne Zweifel in einem Erd-
kokon oder unter Steinen erfolgen. Die Puppenruhe wahrt 14—18 Tage.
Der Schmetterling ist konstant in bezug auf Fliigelform. Die schmalen
Vorderfliigel weisen einen fast geraden, parallelen Vorder- und Hinterrand
mit gleichmaBig gerundetem Apical- und Hinterwinkelteil auf. Sehr variabel
ist derselbe in betreff der F&rbungs- und Zeichnungselemente. Die Grund¬
farbe der Vorderfliigel ist ein dunkleres oder helleres Braunrot, welches durch
alle Schattierungen allmahlich in ein lebhaftes Rotgrau ubergeht, indem die
bald starker oder schw&cher auftretende, grauweiBe Bestaubung namentlich
im Saumfelde an Ausdehnung zunimmt. Unter den vom Verf. durch Zucht
erhaltenen Exemplaren befinden sich einige, welche fast einfarbig braunrot
sind und bei denen der schwarze, etwas schrag gestellte Strich der Mittel-
zelle und das schwarze Fleckchen am Queraste in dem dunklen Kolorit fast
verschwinden; wogegen andere im Mittel- und Saumfelde sowohl durch die
rotgraue Grundf&rbung, als auch durch die weiBgraue Bestaubung eine ganz
wesentliche Aufhellung erhalten und dadurch die dunklen Zeichnungselemente
scharf hervortreten lassen. Bei diesen Stucken sind die Fransen besonders
am Apicalteile der Hinterflugel lebhafter rotbraun gefarbt und treten die
kraftigen schwarzen Samtpunkte, sowie die am distalen Drittel des Vorder-
randes vorkommenden, schrag gestellten, schw&rzlichen Querstrichelchen im
lichten Untergrunde deutlicher hervor. Bei diesen helleren Exemplaren sind
die Hinterflugel in groBerer Ausdehnung von der Wurzel aus weifi und die
dunkle Randbest&ubung erscheint nur auf einen schmalen, an der proximalen
Seite verwaschenen dunklen Streifen beschrankt.
In bezug auf Farbung des Kopfes, des Thorax, des Abdomens, der Beine
und Palpen treten keine wesentlichen Verschiedenheiten auf. Die Expansion
schwankt zwischen 15 und 21 mm.
Als Hauptfutterpflanzen der Raupe sind angegeben Heracleum
austriacum, Meum a t h a m a n t i c u m, Laserpitium,
Pimpinella, Torilis und andere alpine Umbelliferen. Das Ver-
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314
Krankheiten von Rubiaceen und Veronica.
breitungsgebiet beschrankt sich auf die Alpen, Schweiz, Osterreich, und gibt
Verf. die bisher bekannt gewordenen Fundorte an.
A. Kirchner (Halle).
Faber, F. C. von, tlber das standige Vorkommen von B a k -
terien in den Bl&ttern verschiedener Rubiaceen.
(Vorlauf. MitteiL) (Bull, du d^partem. de 1’Agricult. aux Indes Norland.
T. 46. Buitenzorg 1911. p. 1—3.)
Die Bakterien enthaltenden Pflanzen sind auBerlich schon kenntlich
daran, daB ihre Blatter knotenartige Verdickungen tragen, die mit Bak¬
terien gefiillt sind z. B. bei P a v e 11 a i n d i c a und andere Pavia-
Arten, Psychotria bacteriophila. Die Bakterien sind in der
geschlossenen Blattknospe schon vorhanden und zwar liegen sie hier in der
aus den Colleteren ausgeschiedenen schleimharzigen Masse und dringen ebenso
wie diese Masse iiberall zwischen die jungen Blattanlagen. Sonderbarer-
weise entstehen an den noch in der Knospe befindlichen Blattem viel friiher
wie dies normalerweise der Fall ist, Spaltoffnungen und zwar bei den P a -
ve11a-Arten auf der Blattoberseite und bei Psychotria bacteri¬
ophila auf der Unterseite des Blattes. Die schleimige Bakterien masse
dringt in diese Offnungen ein, im Blattinnem losen die Bakterien die Mem-
branen der umgebenden Zellen und verschaffen sich einen Weg ins Blatt-
innere. Cytologische Veranderungen entstehen in den Zellen. Die zerstorende
Wirkung der Bakterien hort bald auf, sie iiben dann auf die Zellen des Meso-
phylls einen Reiz aus, Teilungen sind die Folge und die Ausbildung eines
spezifischen Bakteriengewebes, das aus ganz gesunden Zellen, die allseitig
von GefaCbiindeln umgeben sind, besteht. Im Bakteriengewebe des Blattes
werden groBe Mengen Starkekorner angehauft, die wahrscheinlich zur Er-
nahrung der Bakterien dienen. Nach Verzuckerung der Korner konnen
sie den Bakterien erst zur Nahrung dienen; Korrosionserscheinungen an
den Kornem bemerkt man. Verf. fand aber auch am Vegetationspunkte
Bakterien bei den genannten Pflanzenarten. Bei der Bildung der Bliiten werden
sie mit eingeschlossen. Im Samen findet man die Bakterien besonders zwischen
Samenschale und Endosperm. In den genannten Organen sind sie aber nicht
so haufig als in den Blattknoten. Wie Gummiharz von den Colleteren aus-
geschieden wird, sofort findet da eine starke Vermehrung statt. Die Keim-
kulturen zeigten vorlaufig folgendes: In jeder Pflanzenspezies kommt nur
eine Bakterienart vor. Die Arten der diversen Rubiaceen haben groBe
Ahnlichkeit miteinander und stellen wahrscheinlich Anpassungsformen einer
bestimmten Art vor. Vielleicht konnen diese Bakterien den atmospharischen
Stickstoff assimilieren und zwar besonders in den Bakterienknoten der
Blatter. Der Stickstoff ist in dem Bakteriengewebe namentlich in Form
von EiweiB vorhanden. Daher verwendet man nach K1 e b s die Blatter
der genannten Rubiaceen als Dungemittel in Britisch-Indien. M i e h e
fand ahnliche Bakterien in den knotenartigen Verdickungen von A r d i s i a -
Blattem vor. Matouschek (Wien).
Maire et Tison, Une communication sur le Sorosphaera
Veronicae. (Bull. Soc. Linn6enne de Normandie. S6r. 6. T. 2.
Caen 1910. p. 57—58.)
Der Pilz erzeugt. Anschwellungen auf oberirdischen Teilen einer Veronica
und dringt nach Art von unizellularen Myxamoeben in den Wirt ein. Aus
der Reihe der Ustilagineen muB diese Pilzart ausgeschieden werden. Verff.
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Holzzerstorung.
316
stellen sie zu den Phytomyxineen, nahe zu Plasmidiophora
Veronic'ae und zum Genus Tetramyxa.
Matouschek (Wien).
Tubeul Karl, von, Bauholzzerstorer. Populare Darstellung der
wichtigsten Hausschwammarten, zugleich Text fur 2 Wandtafeln in farbiger
Lithographie zum Gebrauche beim botanischen, speziell mykologischen
und besonders beim bautechnischen Unterricht an hoheren und mittleren
Lehranstalten, Gewerbeschulen usw. Stuttgart (Eug. Ulmer) 1910. Preis
jeder Tafel auf Papier 4,50 M, auf Leinwand 6,— M. Preis des Textes
1 M.
Zur richtigen Zeit gab Verf. zwei auBerordentlich instruktive Tafeln
heraus, namlich den echten Hausschwamm (Merulius lacrymans)
und den weiBen Porenhausschwamm (Polyporus vaporarius) und
Verwandte. *
Die Tafeln sind gleich vorzuglich ausgefallen wie die pflanzenpatho-
logischen Wandtafeln (I. und II. Serie) des Verf. Fiir Schulen, auch fiir Uni-
versitaten und technische Hochschulen, sind sie unentbehrlich. 1st es doch
notig, daB man iiber die so gefahrlichen Feinde unserer Wohnungen genau
orientiert ist. Der Text bringt die Erlfiuterungen, das Wesen der Pilze und
ihre Bekampfung. Matouschek (Wien).
Iterson, Jr. G. van, en Sohngen, N. L., Rapport over de onder-
zoekingen versicht onitrent geeonstateerde aan-
tasting van het zoogenaande manbarklak [-Bericht
iiber Untersuchungen in bezug auf ein parasitares
Befallen des sogenannten Manbarklak-Holzes.]
(Weekbl. de Ingen. 18. 1911. p. 260—264.)
VonLecithys Ollaria soli das technisch wichtige Holz stammen.
Es gait bisher ganz gesichert gegen den Pfahlwurm und gegen Pilze. Verff.
zeigen aber, daB es von den Pilzen Poria vaporaria Sacc. und Cor-
ticium calceumFr. schneller befallen wird als dasjenige Holz, welches
unter dem Namen „Demeraria greenhart“ als Surrogat desselben eingefiihrt
wird. Verff. untersuchten nach alien Richtungen, auch bakteriologisch,
diese Holzer. Im erstgenannten fanden sie einen groBeren Starkegehalt,
die Starke dient den Pilzen zur Nahrung, daher dringen sie leichter ins Holz.
Beim zweiten Holze aber fehlt die Starke, das Eindringen der Pilze ist
schwieriger. Uberdies fanden sie im 2. Holze Opiumalkaloide und Nectandrin
(Alkaloid), welche das Wachstum der Mikroben sehr hemmen. Solche Alka-
loide fehlen im Manbarklak-Holze. Matouschek (Wien).
Snyder, T. E., Damage of Telephone and Telegraph Po¬
les by Wood-boring Insects. (Bur. of Entom. Circ. 134.
1911. 30 pp.)
Paranda brunnea F. wurde als Ursache der haufigen ZerstS-
rungen von Telephon- und Telegraphenstangen in Nordamerika ermittelt.
In 4—5 Jahren sind sie zerstort, vorausgesetzt, daB das Insekt in Masse
auftritt. Befallen werden die Stangen oft zu 10—15 Proz., mogen sie aus
Thuja occidentalis oder aus Rofikastanienholz hergestellt sein.
In siidlicheren Distrikten sind die Termiten gleich arge Schadiger. Imprag-
nierung mit Kreosot empfiehlt Verf. in beiden Fallen.
Matouschek (Wien).
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Holzzerstorung. — Mykorrhiza.
Kubelka, Anton, Zur Imprflgnierung von Holz. (Dlustr.
Monatsblatter f. Bienenzucht. 1911. p. 260—263.)
Das Holz wird mit einer Losung von 1,25 kg Alaun in 1 hi Wasser gut
bestrichen. Nach 24 Stunden ein weiterer Anstrich mit Seifenwasser (7,5 kg
gewohnliche Kernseife in 1 hi Wasser). Hat das Holz ein geringes Aufsaugungs-
vermogen, so muB ein mehrmaliger Anstrich in der oben genannten Reihen-
folge stattfinden. DaB dies Mittel gut ist, zeigt ein dem Wetter ganz preis-
gegebener Holzbau, der vor 11 Jahren so imprSgniert wurde, w&hrend ein
Shnlicher nichtimpragnierter schon nach 8 Jahren morsches Holz zeigte.
Weitere Vorteile sind: Glattes Anfiihlen des Holzes, langsames Nach-
dunkeln desselben, so daB es mit jedem beliebigen Anstriche sp&ter versehen
werden kann. Matouschek (Wien).
Wehmer, C., Resistenz des Eichenholzes gegen Haus-
schwamm (Merulius lacrymans). (Ber. d. Deutsch. botan.
Gesellsch. Bd. 31. 1911. p. 704—708.)
Ein instruktiver Hausschwammfall zeigte folgendes: Der Nadelholz-
Blindboden war nach 2 Jahren auf groBe Strecken ganz zersetzt und morsch,
der direkt auf ihm lagernde Eichenparkettboden dagegen intakt, trotzdem
die Eichenbrettchen spater dicht mit grauem Mycel iiberzogen waren, das
durch Fugen hinaufgewachsen ist. Zwei Jahre dauerte (infolge eines Rechts-
streites) der Zustand, doch kein einziges der Eichenbrettchen wurde wahrend
dieser Pilzwucherung morsch oder auch nur oberflachlich leicht angegriffen.
Auch die Eichenbalken unterhalb des abbrockelnden Blindbodens, die in
Kies verlegt waren, blieben ganz gesund. Die gleiche Widerstandsfahigkeit
zeigte Eichenholz bei kiinstlicher Infektion im Laboratorium und im Keller;
im letzteren Falle nahm man den dort geziichteten Pilz. Dies zeigt, daB
echter Merulius lacrymans dem Eichenholze nichts antut. Natiir-
lich muB man dabei namentlich das Kernholz im Auge haben, nicht das
Splint- und Wurzelholz. Der Grund dieser Erscheinung liegt wohl auf der
chemischen Seite. Verf. sagt vorderhand folgendes: Die Kulturversuche
zeigen, daB Merulius gegeniiber Kohlehydraten ein sehr verschiedenes
Verhalten zeigt: Inulin wird schlecht angegriffen, Mannit, Milchzucker,
Raffinose relativ trage, Dextrose sowie Mannose, Rohrzucker, Dextrin, Starke,
Xylan aber ziemlich leicht und gut verarbeitet. Dem Eichenholze fehlt es
aber nicht an solchen geeigneten Nahrstoffen. Daher spitzt sich die Sache
nach einer anderen Seite zu, die Verf. spater mitteilen wird.
Mit Coniophora cerebella konnte Verf. Eichenholz auch
nicht anstecken. Dies alles zeigt, daB wohl irgendein Polyporus vorliegt,
wenn Eichenholz durch den „Schwamm“ zerstort wird. Die friiheren Literatur-
angaben miiBten daraufhin gepriift werden, was aber nicht leicht moglich
ist. Daher miissen nur genau gepriifte Falle und Kulturversuche da ent-
scheidend sein. — Auf die weiteren Studien des Verf. kann man gespannt
sein. * Matouschek (Wien).
Bonicke, L., A., Ob endotrofnoc mikorie u Orchideae,
Pirolaceae iOphioglossaceae. [ = Sur les mycorhizes endo-
trophds des OrchidGes, PirolacSes et OphioglossacSes]. (Trav. Soc. 4 l’Univ.
Imp6r. de Kharkow. T. 43. 1910. p. 1—32. avec. 3 pi.).
Verf. untersuchte folgende Arten:
Malsxis monophylla, Lipparis Loeselii, Corallorhiza
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Mykorrhiza.
317
innata, Goudiera repens, Gymnadenia oonopea, Peristylus
viridis, Ophyoglossum vulgatum, Botrychium lunaria;
Pirola rotundifolia, P. chlorantha, P. uniflora, seeunda
und minor.
Er fand, daft bei diesen 3 Familien die endotrofe Mykorrhiza gut von
einander unterscheidbar ist, ja daft die Beschaffenheit der Keime und Zellen
selbst bei den einzelnen Arten gute Unterscheidungsmerkmale bilden.
Matouschek (Wien).
Lilienfeld, F., Beitr&ge zur Kenntnis derArt Haplomitrium
Hookeri Nees. (Bull, intemat. de l’acad. des scien. de Cracovie.
S4r. B. 1911. p. 315—339, av. 1 pi.)
Uns interessiert hier nur die folgende Angabe fiber die genannte sehr
seltene Lebermoos-Art:
In den Zellen der Rhizome lebt eine reiche Flora parasitisch und sym-
biotisch lebender Pilze und Algen. Pythium Haplomitri wird genau
beschrieben. Die Mykorrhiza stimmt weniger mit der bei der an gleichem
Standorte (Seeufer in der Czarnahorakette der pokutischen Karpathen)
wachsenden Lebermoose M 5 r c k i a vorkommenden flberein als mit der
Mykorrhiza des javanischen Calobryums. Bei diesem Genus und bei
Haplomitrium bilden sich namlich in einer Zelle der Mykorrhiza einzelne
oder viele Klumpen, die Eiweift enthalten und deren oberflachliche Schichten
Zellulosereaktion zeigen. Matouschek (Wien).
Kusano, S., Preliminary note on Gastrodia elata and
its mycorhiza. (Annal. of Botany. Vol. 25. 1911. p. 521—523.)
Die genannte Orchidee entwickelt knollenartige Rhizome mit vielen
ebenso beschaffenen Nebenrhizomen. Nur wenn diese mit dem Mycel von
Armillaria mellea infiziert sind, gedeiht die Pflanze sehr gut und
blfiht. Dies zeigt an, daft diese Orchidee ganz von dem Pilze abhangig ist,
ein Parasit desselben ist. Und dies um so mehr, als Versuche ergeben haben,
daft bei Abwesenheit der Mycorhiza die Orchis- Exemplare, ohne Blfiten
zu bilden, eingehen. Die Mykorrhiza ist ektotroper Natur.
Matouschek (Wien).
Bernard, Noel, Les mycorhizes des Solanum. (Ann. scienc.
natur. S6r. g. Bot. T. 14. 1911. p. 235—252.)
—, —Mme. et Magrou, J., Sur les mycorhizes des pommes
de terres sauvages. (Ibidem, p. 252—258).
Fast alle Knollen-, Zwiebeln- und Rhizomgewachse leben in Symbiose mit
einem Wurzelpilz. Bernard glaubte deshalb vermuten zu dfirfen, daft
die Bildung von Knollen usw. durch den Wurzelpilz angeregt wird und daft
sie ohne diesen unterbleibt. Nachdem er diese Frage bei Orchideen eingehend
studiert hatte, wandte er sich der Gattung Solanum zu. Janse hatte
bereits in Solanum verbascifolium auf Java eine Mykorrhiza
nachgewiesen. Bernard fand die gleiche Erscheinung an S. D u 1 c a -
m a r a. Er beschreibt genau das Aussehen des Endophyten in dicken und
dfinnen Radizellen und gibt gute Abbildungen desselben, welche die Sporan-
giolen und Blaschen des Pilzes erkennen lassen.
Es gelang ihm, die Blaschen im hfingenden Tropfchen zum Auskeimen
zu bringen, womit der Nachweis erbracht ist, daft diese die Fortpflanzungs-
organe des Endophyten darstellen.
Nach dem Tode Bernards langte eine von ihm aus Chile erbetene
Sendung von Solanum Maglia an. Magrou stellte daran fest,
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Ambrosiapilz. — Epiphyten von Algen.
daB auch bei dieser Art ein Endophyt. vorhanden ist. An den in Frankreich
kultivierten Exemplaren von Solanum Maglia hatte Bernard
ebensowenig eine Mykorrhiza feststellen konnen, wie an den Kulturexemplaren
des Solanum Commersonii. Kurz vor seinem Tode hatte er
diese beiden Arten in derselben Erde ausgepflanzt, in welcher das oben er-
wahnte mykorrhizahaltige Solanum Dulcamara gewachsen war.
M a g r o u stellte fest, daB beide Arten nunmehr ebenfalls von dem Endo-
phyten bewohnt waren. W. H e r t e r (Tegel).
Schneider-Orelli, 0 ., Die Ubertragung und Keimung des Am-
brosiapilzes von Xyleborus (Anisandrus) dispar F.
(Naturwiss. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirtsch. 1911. p. 186—192.)
Th. Hartig wies schon 1844 nach, daB der von Schmidberger
beobachtete und Ambrosia genannte weiBe tlberzug in den Bohrg&ngen
gewisser Borkenkafer aus einem dichten Pilzrasen besteht, der sich ausschlieB-
lich hier vorfindet, dagegen in den Bohrgangen anderer Insekten, auch am
gleichen Baume, nicht vorhanden ist. Doch blieb man in bezug auf die Frage,
in welcher Weise dieser Nahrpilz in die Brutgange der pilzziichtenden Borken¬
kafer hineingelange, auf Vermutungen angewiesen. Die vorliegende Mit-
teilung gibt nun dariiber AufschluB. Zerlegt man Weibchen von Xyle¬
borus dispar w&hrend der Winterruhe oder gleich nach dem Austritt
aus den alten Gangen, so findet man stets im Darmkanal, nahe dem Kau-
magen, eine groBere oder geringere Zahl von Ambrosiapilzzellen. Dieselben
keimen schon in Wasser mit groBter Leichtigkeit und verhalten sich bei der
Keimung ganz wie Sporen, wahrend Ambrosiazellen, die im Sommer direkt
der Gangwand entnommen werden, nach den Beobachtungen N e g e r s
u. a. schwer oder gar nicht auskeimten. Nach den vorgefundenen Verhalt-
nissen ist anzunehmen, daB diese Pilzzellen bei der Aussaat in den neuen
Brutgangen wieder durch die Mundoffnung herausbefordert werden.
Zu diesen Untersuchungen — soweit sie veroffentlicht wurden — ver-
wendete ich vorwiegend Kafer, die im Laboratorium iiberwinterten. Seitdem
setzte ich die Versuche fort; es gelang mir nun, aus Ambrosiaeinzelzellen,
die ich aus dem Magen der iiberwinterten dispar-Weibchen isolierte, nach
der Aussaat auf sterile Holzstiickchen wieder die weiBen, moniliaartigen
Ambrosia-Pilzlager zu erhalten, so daB also auch die letzten Zweifel behoben
sind. Femer zeigte es sich, daB diejenigen dispar-Weibchen, die im Freien
uberwintem, haufig nicht nur isolierte Ambrosiazellen, sondem ganze, weiBe
Pilzballen von mehr als 500 p. Durchmesser im Magen mit sich tragen, wo-
gegen bei der tlberwinterung im warmen Zimmer ein groBerer Teil verdaut
wird und zur Hauptsache nur die etwas dickwandigen Zellcn erhalten bleiben.
AuBer dem Nahrpilz finden sich im dispar-Magen sehr haufig auch auBerst
kleine Hefen, ferner Dematien und eine Sphaeronema-Art, die, wie besondere
Versuche zeigten, in hohem MaBe an das Zusammenleben mit dem Ambrosia¬
pilz angepafit sind. Die ausfiihrliche Veroffcntlichung erfolgt in diesem
Centralblatt. Schneider-Orelli (Wadenswil).
Kylin, Harald, Zur Kenntnis der Algenflora der nor-
wegischen Westkuste. (Archiv f. Botanik. Bd. 10.1910. p. 1—37.)
In den Erlauterungen der Formationen an offener und geschiitzter Kuste
berucksichtigt der Verf. stets auch Epiphyten. — Neu sind:
1) Pseudopringsheimia penetrans, auf der Stipes von L a m i -
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Epiphyten von Algen. — Wurzeln von Oliven und Palmen. — Teratologic. 319
naria CloustonL Der Thallus bildet Zellfaden aus, die zwischen den Zellen der
Wirtspflanze hineindringen bis zu einer Tiefe, welche der Dicke des Thallue gleich ist.
2) Streblonema inclusum, endophytisch in Fucus vesiculosus.
Nut die Haare liegen auBerhalb der Wirtspflanze.
3) Asperococcus norvegicus, selten, epiphytisch auf alten Zo¬
sters- Blattem.
Matouschek (Wien).
Snow, Julia W., Two epiphytic Algae. (Botan. Gazette. Vol.
51. 1911. p. 360—367, m. 1 pi.)
1. Pirulus n. gen., in die Verwandtschaft Stichococcus,
Hormidium u. Stigeocloniura gehorig, ist einzellig oder bil¬
det zerbrechliche, rosenkranzformige Faden. P. g e m ra a t u s n. sp.
wurde als Epiphyt auf diversen Laub- und Lebermoosen Guatemalas und
in einer Kultur zu Basel (Schweiz) gefunden.
2. A e r o n e m a n. g. erinnert an Conferva und Botrydiop-
sis, anderseits an Stigeocladium, mit A. polymorpha n.
sp., unter diversen VerhSltnissen zu Nordhampton (Massachusetts) gefunden.
Vielleicht gehort auch eine von der Verf. zu Basel schon friiher beobachtete
Art hierher. Matouschek (Wien).
Sprenger, Carlo, Schmarotzer im GroBen. (Osterr. Gartenzeitg.
Jg. 6. 1911. p. 259—262.)
Olivenwurzeln wachsen mit Vorliebe zu in der Nahe gepflanzten
Primula obconia, die regelmaBig befeuchtet werden, hin und rauben
die Nahrstoffe dieser. Primula geht ein. Ja die Wurzeln ziehen durch
Stein und Mauerwerk hindurch und ruinieren vielerlei Anpflanzungen. —
AuBerdera berichtet Verf. iiber die Wurzeln von Phoenix und Cha-
maerops excelsa, die nach den Kanalrfihren streben und zu einer
erstaunlichen Lange auswachsen, um ja zu der Feuchtigkeit zu gelangen.
Die Beobachtungen wurden auf Korfu gemacht.
Matouschek (Wien).
Koenen, 0 ., Botanische Merkwurdigkeiten. (38. Jahresber.
d. westfal. Provinzialver. f. Wissensch. u. Kunst f. 1909/10. Munster
1910. p. 71—72.)
1) Gehaufte Bliitenstande von Plantago lanceolata L. Am
unteren Ende der sonst einfachen Ahre eine Anzahl kleinerer Ahren. Nor-
males Wachstum.
2) Zwei verwachsene Bliiten des Colchicum autumnale.
Perigonrohre bis zum Perigonsaura zusammengewachsen. Bliiten im iibrigen
normal entwickelt.
3) Doppelfruchtige Pflaume am einfachen Stile.
4) Eiserner Nagel im Innem des Holzes von Juglans regia L.
Matouschek (Wien).
Rossi, Ludwig, Beitrage zur Kenntnis der Pteridophyten
Sudkroatiens. (Magyar, botanikai lopok Jg. 10. 1910. No. 1/3.
p. 22—38.)
Verf. befaBt sich sehr ausfiihrlich mit Monstrositaten, Abnormit&ten
und Kruppelformen vieler Farnarten insbesondere auch von Ceterach
officinarum. Matouschek (Wien).
Zimmermann, Walter. Neue und kritische Beobachtun¬
gen an Orchidaceen Badens. (Allgem. botan. Zeitschr. Jg. 16.
1910. p. 110-115. 129-134. 145—148. 170—172.)
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320
Teratologie.
Uns interessieren hier nur die Anomalien und MiBbildungen: Orchis
M o r i o L. (Pseudolabellpelorie, d. h. ein Uberspringen der Lippengestalt
vom inneren auf den auBeren Perigonwirtel), 0. S i m i a Lam. (je zwei der
obersten Bluten sind mit dem Fruchtknoten verwachsen), 0. militaris
(den Lippen fehlt die pinselig-rote Zeichnung), 0. purpureus Huds.
(Ann&herung an eine dreiz&hlige Lippenpelorie und Zwillingsblute), 0. m a -
s c u 1 u s L. (Embrionalverwachsung zweier Bliiten, antidimere Endblute,
Ahre mit diversen Anomalien, schone Zwillingsblute), 0. laxiflorus
Lam. var. paluster Koch, (zweisporige Blute mit 5 Perigonblattern;
antidimere Blute, Tetramerie), 0. ustulatus L. (Verwachsung dreier
Bluten), Ophrys muscifera Hds. (tetramere Blute), 0. a r a n i -
fera Hds. (2 Saulen), Gymnadenia odoratissima var. o x y -
g 1 o 8 s a Beck (Petalpelorie), G. conopsea R. Br. (dreizahlige Labell-
pelorienbildung), Platanthera chlorantha Rchb. (vollkommene
dreizahlige Petalpelorie; verblattete Narben und Staubblatter; Beginn einer
Petalpelorienbildung, 16-bliitige Ahre mit Petalpelorien diverser Ausbildung),
PI. solstitialis Bgh. (dreizahlige Labellpelorien, dreizahlige ver-
kiimmerte Petalpelorien und eine nach diesem Bauplane angelegte Endbliite),
Epipactis latifolia All. (blutenlose Lippensynanthie), E. alba
Cr. (tetramere Blute), E. abortiva Wettst. (iiberzahlige Staubblatter
in diverser Ausbildung und Form), Epipogium aphyllum Sw.
(Beginn einer Synanthie.) Matouschek (Wien).
Fries, R. E., En fasciered pelar-kakt6. (Svensk bot. Tidskrift.
Bd.4. 1910. p. 153—154.)
Beschrieben und abgebildet wird ein fasziiertes Exemplar von C e r e u 8
p a s c a n a Web., das Verf. in der Natur (nordargentinische Kordilleren)
studieren konnte. Erwahnt wird auch eine in der Nahe wachsende ebenfalls
fasziierte Art von Echinocactus. Matouschek (Wien).
Andres, H., Die Pirolaceae des Aschersonschen Her¬
bariums. (Verhandl. d. botan. Ver. d. Prov. Brandenburg. Jg. 52.
1910. Berlin 1911. p. 90—95.)
Uns interessieren hier nur die Monstrositaten:
1) Bei Pirola minor L. treten Blatter auf, die insgesamt umgekehrt nieren-
formig sind. Aus Danemark stammen Exemplare, die ganz kleine Blatter tragen, die
Belten an der Spitze dreilappig sind.
2) Pirola rotundifolia L. kommt bisweilen obne Blatter vor.
3) P. chlorantha Sw. Es treten Exemplare auf, die winzige Blatter besitzen,
oder die Blatter sind umgekehrt herzformig oder unsymmetrisch (die eine Halfte be
deutend starker entwickelt). Bei einigen Stricken offneten sich einzelne oder alle Bluten
iiberhaupt nicht; die Ursache sind Pilze.
Matouschek (Wien).
Figdor, W., Ubergangsbildungen von Pollen - zu Frucht-
blattern bei Humulue japonicus Sieb et Zucc. und
deren Ursache. (Anzeig. d. k. Akad. d. Wiss. Wien, math.-naturh.
Kl. 1911. No. 11. p. 203—204.)
1. Nur an Zwergwuchs aufweisenden Exemplaren der genannten Art
und einer Gartenraritat dieser Spezies (mit panaschierten Blattern) sah Verf.
hermaphroditische Bluten.
2. Das eine oder andere Staubblatt einer <5 Bliite verwandelte sich ganz
oder nur teilweise in ein Gynoeceum (Pistillodie). Samen wurden manch-
mal geemtet.
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Ter&tologie. — Gallen.
321
3. Zwittrige Bliiten treten neben normal gebauten nur an <$ Individuen
auf. Die Geschlechtsverteilung muB daher als andromonocisch bezeichnet
werden. Gelegentlich trat Monoecie Oder Coenomonoecie auf.
4. Der Nanismus der einzelnen Individuen wird durch die gleichzeitige
Einwirkung einer bestimmten chemischen Lichtintensit&t bei relativ niedriger
Temperatur und ebensolchem Feuchtigkeitsgehalte der Atmosphere in Ver-
bindung mit Nahrungsmangel hervorgebracht. Matouschek (Wien).
Miyoshi, M., Botanische Studien aus den Tropen. (Joum.
of the College of Science Imp. Univers. of Tokyo. Vol. 28. 1. 1910.
p. 1—51, w. 3 pi.)
Uns interessieren nur die Angaben fiber eigenartige anormale Blatt-
bildungen bei Ficus Krishnae DC. und bei Sterculia alata
Roxb., die Verf. gesehen hat und erlautert. Matouschek (Wien).
Winter, tlber Taraxacum vulgare Schrk. mit vergrfin-
ten Blfitenstftnden. (Mitteil. d. thtiring. botan. Ver. N. F. H. 28.
1911. p. 83.)
Die Funde um Gotha zeigten folgendes: Fast volliger Mangel des gelben
Randstrahls, oder der Randstrahl ist ± verktimmert und dann grfin. Die
Ursache dieser Vergrfinung ist nicht ermittelt. Es kommen ebenso beson-
ders fippige Formen als solche von mittlerer oder geringerer Ausbildung der
vegetativen Merkmale vor. Merkwfirdigerweise bilden sie etwas spater die
Bltitenkopfe aus als die Normalform, die meist schon ganz leere Blfitenschafte
hat, wenn die vergrunten noch in Flor sind. Die an Graebner gesandten
Pflanzen haben das Resultat gebracht, daB die aus Samen gezogenen Pflanzen
wieder die gewohnlichen Bliitenstande haben, w&hrend die eingepflanzten
Wurzelstocke wiederum vergrtinte Bltiten getrieben haben.
Matouschek (Wien).
Schellenberg, H. C., t) b e r Speicherung von Reservestoffen
in Pilzgallen. (Verh. d. schweiz. naturforsch. Gesellsch. 94. Jahres-
versamml. 1911. Bd. 1. p. 277.)
DaB man es bei den Pilzgallen mit einer Speicherung von Reservestoffen
zu tun hat, zeigt der Umstand, daB die Stoffeinlagerung gewohnlich zunimmt
bis zur Bildung der Fruktifikationsorgane der Pilze, worauf das angesammelte
Material vom Pilze verbraucht wird. Verf. zeigt dies an den Pilzgallen von
Gymnosporangium Sabinae auf Birnblattern. Er macht nach-
driicklich darauf aufmerksam, daB die aufgespeicherten Stoffe der Pilzgallen
die gleichen sind, die man auch in anderen Reservestoff behaltern der Nahrpflanze
vorfindet, nur der Grad der Kondensation der Stoffe andert sich. „Die in
den Pilzgallen gespeicherten Stoffe stammen aus gesunden Pflanzenteilen.
Der Pilz findert vorzugsweise die osmotischen Eigenschaften der Zellkomplexe,
die von seinen Exsudaten beeinfluBt werden. So ist nur erklarbar, daB die
Stoffe in die Pilzgallen eintreten. Die anatomischen Veranderungen sind in
der Hauptsache bedingt durch die Stoffansammlungen. Es sind in erster
Linie Speichergewebe und die anderen Funktionen kommen erst sekundSr
in Betracht.“ 0. Schneider-Orelli (Wfidenswil).
Modry, Artur, Beitrfige zur Gallenbiologie. (60. Jahresber.
d. k. k. Staatsrealschule Wien III. Wien 1911. p. 1—25.)
Nach einer llbersicht fiber die historische Entwicklung des Gallenstu-
Zweite Abt. Bd. 84 . 21
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322
Gallon.
diums bespricht Verf. die Biologie einiger bekannter Galien und speziell die
Erineen und Taschengallen an Erlenblattern. Er konstatiert einen Zusammen-
hang zwischen der Gallenbildung und der Bewegungsfahigkeit des die Gallen
erzeugenden Tieres. Die Milben des Erineums bewegen sich viel rascher als
die der Taschengallen. Letztere iiben daher einen konstanteren Druck auf
das Blatt aus. Dieser Druck wirkt hemmend auf das Wachstum, wodurch
die andere Blattseite scheinbar starker w&chst und sich vorwolbt; er wird
auch durch die Haare weitergeleitet und wirkt orientierend auf die Zellen,
wodurch die Veranderungen im Mesophyll entstehen. Durch den im Herbste
st&rkeren Rindendruck sind ja die Holzzellen auch starker abgeplattet
als im Friihjahr. An den Taschengallen der Erie beobachtet der Autor auf
der Oberseite Zweischichtigkeit der Blattepidermis; der Zweck diirfte die
Herabsetzung der Transpiration und vielleicht auch das Streben des Blattes,
sich gegen die Vergallung zur Wehr zu setzen, sein. Letztere Tendenz nimmt
der Verf. auch bei den von Hormomyia piligera befallenen Buchen-
blattem an: In dem in der Umgebung der Galle aufgelockerten Blattgewebe
beobachtet er langgestreckte Zellen, die das Blatt der Quere nach durchsetzen
und nach Art der Idioblasten ein Kollabieren verhindern. — Einige Ab-
schnitte sind der Genese der Gallen gewidmet. Es werden Versnche bespro-
chen, Analogien zwischen Krebs und Gallen herzustellen. Bei der Entstehung
der Gallen kombinieren sich chemische Wirkungen mit Druck und Saugen.
Ahnliche Kraftekomponenten treten nach Ansicht des Autors auch beim
Lippenkrebs des Pfeifenrauchers und Wangenkrebs der Betel-kauenden
Asiatinnen auf. Doch das Auftreten gleicher Krafte bedingt aber noch nicht
Analogic der Bildung. Da mussen noch Experimente einsetzen. Die nicht
infektiosen Riibentumoren halt Verf. ebenfalls fiir Gallen. — Zum SchluB
wird noch die Wirkung der Gallen auf die Wirtspflanzen und die Verbreitung
der Gallentiere besprochen. Matouschek (Wien).
Baenitz, C., Herbarium Dendrologicum. Lief. 31, No. 13;
Lief. 32, No. 87; Lief. 33, No. 46 u. Nachtrag No. 11. Breslau (Heraus-
geber) 1911. Preis 2,50 M, 15 M, 8 M, der Nachtrag 1,50 M.
Un8 interessiert besonders die 32. Lieferung, welche Zoocecidien und
Minierraupen usw. enthalt. Die ersteren wurden nach H o u a r d s Werk
„Les Zooc6cidies des plantes d’Europe“ bestimmt und sind mit der dort
angegebenen Nummer versehen. Einige Seltenheiten sind darunter. —
AuBerdem Zoocecidien, durch Aphis- Arten hervorgcbracht, die im oben-
genannten Werke nicht notiert sind, z. B. an Prunus Mahaleb
Sorbus aucuparia, Fagus silvatica, Spiroea pruni-
folia und Thunbergii. Minierraupen beziehen sich auf Ma 1 u8
silvestris Mill, und Fraxinus excelsior.
Die 33. Lieferung enthalt Abnormitaten (z. B. Prunus avium
f. umbrosa mit kleiner Korolle und kleinen Staubblattcrn, Kudowa in
Pr.-Schlesien), Viscum - Formen mit der Nahrpflanze, durchwachsene
Zapfen von Larix Larix und L. leptolepis var. prolifera Baen.,
femer Roestelia cancellata Reb., Sphaerotheca pannosa
L6v. und Uncinula Aceris Sacc. Matouschek (Wien).
NieBen, Jos., Seltene Pflanzen- und Cecidienfunde in
und bei Dusseldorf. (Sitzungsber., herausg. v. naturhist. Ver. d.
preuB. Rheinlande u. Westfalens. 1910 [1911]. 2. Halfte. E. p. 22—26.)
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Gallon.
323
Beschreibung neuer Gallen von der Cacilien-Allee bei Dusseldorf, viel-
leicht durchwegs Acarocecidien:
1. Auf Erysimum cheiranthoides. Verkiirzung der Intemodien mit
Zweig- und Blattwucherung, daher ein buschiges Aussehen der Sprosse. Daneben Ein-
rollung, abnorme Teilung der Blatter, weiBe Haare, Bliiten vergriint, Friichte herzformig,
doch auch normal© eingesprengt. Ahnliche Deformationen wurden bemerkt an L e p i -
dium draba, Alyssum calicynum und hirsutum, Berteroa
incana, Camelina sativa, Capsella, Sisymbrium sophia.
2. Auf Erucastrum Pollichii: vergriinte hypertrophische Bliiten mit
nach oben verdickten Stielen (vielleicht identisch mit der von Tavares in Broteria,
Lissabon 1905, p. 20 beschriebenen Galle).
3. Auf Senecio viscosus: Verkiirzung der Intemodien, Zweig- und Blatt-
sucht, Zerechlitzung und Verkiirzung der Blatter und VergroBerung der Bliiten. Bei
S. v u 1 g a r i 8 tritt die gleiche Galle auf, aber viel seltener.
4. Auf Erigeron canadense: infolge Intemodienverkiirzung niederer
Wuchs. Phyllomanie vorhanden.
Matouschek (Wien).
Pieckmann, H., E i n i g e Bemerkungen fiber die Galle von
Cecidosis eremita. (Deutsch. entomolog. Nationalbibliothek.
II. 1911. p. 156—159, 164.)
Duvana dependens (Anacardiacee) zeigt bei Sao Leopoldo (Bra-
silien) oft eigenartige Gallen, 15—18 mm im Diameter, glatt, am Zweige
sitzend. Ein Deckelchen ist zu sehen, an beliebigen Stellen der Galle entstanden,
den Eingang ins Innere versperrend. In der Galle sitzt eine Puppe, die sich
zu der kleinen grauen Motte Cecidosis eremita entwickelt. Die
Eiablage erfolgt bald. Die Entwicklung der Galle konnte studiert werden.
An der ausgewachsenen sieht man 3 Schichten: Oberhaut, lockeres Paren-
chym, hierauf polygonale Zellen ohne Orientierung in einer bestimmten
Richtung (bedeutend groBer als die ersteren), allmahlich iibergehend in
langgestreckte Zellen, die die Festigkeit des Kugelgewolbes bedingen. Letztere
Zellen sind der Weidegrund fur die Raupe. Da hort die Saftzufuhr und die
Vermehrung der Zellen auf und die Galle versteift sich. Jetzt erst bildet
sich das Deckelchen, um dieses als Turrahmen harteres kompakteres Gewebe.
Die schon friiher beschriebene Blattgalle auf der eingangs genannten Pflanze,
herriihrend von Psylla Duvauae Scott und das Stamracecidium noch
unbekannten Urhebers werden nur gcstreift.
Matouschek (Wien).
Wolff, Max, Itonida (Cecidomyia) Kraussei n. sp. (Zoolog.
Anzeiger. Bd. 36. 1910. p. 430 ff.)
Auf Sommerweizen fand Verf. in der Kultur die genannte Art. Alle
Entwicklungsstadien sowie das Vollinsekt beschreibt er genau.
Matouschek (Wien).
Beutenmiiller, William, The North-American species of
Aylax and their galls. (Bull. Americ. Museum of Nat. History.
Vol. 28. 1910 p. 137—144. w. 1 plate.)
Diagnose der Gattung und der nordamerikanischen Arten, Beschreibung
und Abbildung aller erwahnten Gallen. Bisher traten im Gebiete auf:
Aylax pi sum (Walsh.). Galle auf den Stengeln von Lygodesma
j u n c e a.
A. taraxani (Ash.). Galle auf den Blattstielen von Taraxacum tara¬
xacum.
A. chrysothamni Beutenm. Galle auf Stengeln und Trieben von diversen
Arten Chrysothamnus (Bigelovia).
A. bicolor (Gill.). Gallen unbekannt.
Matouschek (Wien).
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324
Gallon.
Bentenmiiller, William, The North-American species of
Neuroterus and their galls. (Bull. Americ. Museum of Nat. Hi¬
story. Vol. 28. 1901. p. 117—136. with 6 tab.)
Verf. beschreibt sehr genau die folgenden Arten und bespricht die Gallen,
welche sie erzeugen. Letztere wurden mit wenigen Ausnahmen abgebildet.
Neuroterus batatus (Fitch), Galle auf den jungen Zweigspitzen von
Quercus alba; N. noxiosus (Bassett), Gallen ebenda auf Quercus p 1 a -
tanoides; N. consimilis Bass., Gallen wie bei der erstgenannten Art; N.
obtUsilobae (Karsch), Gallen auf den Zweigspitzen von Quercus minor;
N. rileyi (Bass.), Gallen auf den jungen Zweigen von Quercus prinus; N.
n i g e r Gill., Galle auf jungen Blattem von Q. macrocarp a; N. papillosus
n. sp., Galle auf den Blattem von Q. platanoides; N. howertoni Bass., Galle
auf der Blattunterseite von Quercus sp.;N. verrucarum (Osten Sacken), Galle
ebenda auf Q. minor; N. minutissimus (Ashm.), Galle ebenda auf Q. v i r -
giniana; N. floccosus Bass., Galle ebenda auf Q. platanoides; N.um-
bilicatus Bass., Galle ebenda. N. saltatorius (Hy. Edwards), Galle auf
der Blattunterseite von Q. undulatus; N. cockerelli n. sp., Galle auf Blattem
diverser Arten von Quercus; N. longipennis Ashmead, Galle am Grande
neuer Triebe der Q. laurifolia; N. tectus Bass., Galle junger Aste von Q.
prinoides; N. virgens Gill., Galle einer Eiche, wohl recht selten (dem Verf.
unbekannt); N. m i n u t u s (Bass.), Galle am Blattstiele von Q. alba; N. distor-
t u 8 Bass., Galle auf jungen Trieben von Q. p 1 a t a n o i d e s; N. pallipes Bass.,
Galle auf den jungen Adem des Blattes von Q. alba; N. vernus Gill., Galle auf
jungen Blattem von Q. macrocarp a; N. pal lid us Bass., Galle am Ende
der £? Katzchen von Q. platanoides; N. exiguus Bass., Galle ebenda, Q. m i n -
nor; N. laurifolia Ash. Galle auf der Unterseite der Blatter von Q. laurifolia;
N. d u b i u s Bass., Gallen unbekannt; die Tierchen wurden in einer Galle von An-
dricus pruniosus gefunden; N. v e s i c u 1 u s (Bass.)., Galle in der Knospe
von Q. alba, platanoides und prinoides; N. congregatus GUI.
Galle in der Endknospe von Q. sp.; N. c 1 a r k e a e, Galle an verschiedenen Orten
auf dem Blatte von Q. alba; N. gillettei Bass., Galle auf den Blattem von Q.
minor (Adem oder Blattstiel); N. fragilis, Galle auf Blattem diveraer Quer¬
cus- Arten; N. quercicola Dalla Torre, Galle auf der Mittelrippe von Q. u n -
dulata (?); N. irregularis (Osten Saken), Galle auf den Blattem von Q. alba
und minor; N. majalis (Bass), Galle auf Blattem von Q. alba; N. flavipes
GUI., GaUe auf den starkeren Blattrippen von Q. macrocarpa; N. crassite-
1 u s Prov., Galle und Tier dem Verf. unbekannt
Matousehek (Wien).
Fyles, Thom. W., Gnorimoschema septentrionalis n. sp.
(The Canad. Entomolog. Vol. 43. 1911. p. 422.)
In der Provinz N.-Wakefield (Quebec) auf Aster junceus fand
Verf. eine Galle auf dem Stengel, die er genauer beschreibt. Die Ursaehe ist
der oben genannte Kleinschmetterling. Matousehek (Wien).
KeUermann, The relation of crown-gall to legume ino¬
culation. (U. S. Departm. of Agricult. Bur. of Plant Industry. Cir¬
cular No. 76. 1911.)
Verf. beobachtete nach Verwendung von Impferde an den Wurzeln von
Luzerne- und Kleepflanzen zuweilen kleine Geschwiilste, welche bei ober-
flachlicher Betrachtung den Wurzelknollchen glichen, sich aber bei genauerer
Untersuchung als abnorme, krankhafte Bildungen, als Gallen, erwiesen,
welche durch das Bact. tumefaciens hervorgebracht worden
waren. Die Unterscheidung dieser Tumoren von den wirksamen Wurzel¬
knollchen gelingt verhaltnismaCig leicht. Die Gallen verursachen eine eigen-
artige Verdrehung und Verzerrung der Wurzeln, ihr Inhalt ist rein weiB
und erscheint bei mikroskopischer Priifung fast frei von Bakterien. Die
Differenzierung der erregenden Mikroben macht keine Schwierigkeiten.
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Gallon. — Cissus ala Paraait. — EinfluB von Licht
325
Sie unterscheiden sich durch charakteristische kulturelle Verschiedenheiten
(Verf&rbung von Kongorot-Agar, Reduktion von Nitraten in bestimmten
N&hrlosungen).
Da aber immerhin die Wurzelknollchen mit den Gallen verwechselt werden
kfinnen, so besteht die Gefahr, daB durch den Leguminosenanbau eine Infek-
tion anderer Kulturpflanzen erfolgt. Bei Verwendung von Impfbakterien
und Impferde auf L&ndereien, die zum Obst- oder Zuckerrfibenbau benutzt
werden sollen, ist daher groBe Sorgfalt erforderlich. Vogel (Bromberg).
Fahringer, Josef, Die Nahrungsmittel einiger Hymenop-
teren und die Erzeugnisse ihrer Lebenstatigkeit.
Ein Beitrag zur Bio 1 ogie dieser Insektengruppe.
(Jahresber. d. K. K. Staatsobergymnas. Brtix f. 1909/10. Brfix 1910.
p. 3—25.)
Uns interessieren hier nur die zahlreichen neuen Angaben fiber das
Schmarotzertum diverser Hymenopterenlarven in verschiedenen Entwick-
lungsstadien von Insekten und ein tlberblick fiber die Cynipidengallen.
Desgleichen findet man neue Mitteilungen in dem Kapitel derNestbau einiger
Hymenopteren, z. B. von Osmia bicornis in Phragmites-
Stengeln. Matouschek (Wien).
Mac Dougal, D. T., An attempted analysis of parasitism.
(Botan. Gazette. Vol. 52. 1911. p. 250—260.)
Verf. beschreibt einige in Tucson, Arizona, beobachtete F&lle von Para-
sitismus zwischen Siphonogamen. So berichtet er fiber parasitische Cis¬
sus laciniata auf Opuntia Blakean a; Opuntia ver¬
sicolor auf Carnegiea gigantea; Opuntia Toumeyi
auf Parkinsonia microphylla.
Die genannten F&lle sind durch Abbildungen erl&utert.
Zum SchluB gibt Verf. eine kurze Obersicht fiber die Verbreitung des
Parasitismus im Pflanzen- und Tierreich. W. Her ter (Tegel).
Heinricher, E., Beeinflussung der Samenkeimung durch
das Licht. (Ber. d. naturw.-med. Ver. in Insbruck. Jg. 32. 1908/10.
Insbruck 1910. p. VIII—IX.)
1) Ffir Veronica peregrina (eingeschleppte amerikanische
Unkrautpflanze) erscheint die keimungsverzogernde Wirkung des Lichtes
sehr bedeutend verst&rkt, wenn nur kurz lagerndes Saatgut verwendet wird.
2) Im Dunklen keimen fiberhaupt nicht z. B. die Samen der Rho¬
dodendron- Arten. Phacelia tanacetifolia keimt im Lichte
recht schlecht. Es gibt also Licht- und Dunkelsamen. Letztere verhalten
sich den ersteren gegenfiber auch hinsichtlich der Strahlenarten entgegen-
gesetzt: die blauen Strahlen begfinstigen die Keimung, die rot und gelben
hemmen sie weitgehend und setzen das Keimprozent sehr bedeutend herab.
Das Keimvermogen wird durch trockenes Lagern am Lichte nicht gestort.
Auch bei den Dunkelsamen ist die Empfindlichkeit gegen die hemmende
Lichtwirkung bei jungem Saatgute besonders groB.
Alle diese Wirkungen der Lichtstrahlarten sind photochemische, die
der Aktivierung der in den Samen aufgespeicherten Reservestoffe dienen.
Vorwiegend dfirfte es sich um auszulosende Enzymwirkungen und allge-
mein um katalytische Prozesse handeln. Matouschek (Wien).
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326
EinfluB von Licht etc. — Trockenheit.
Kluywer, A. J., Beobachtungen iiber die Einwirkung
von ultravioletten Strahlen auf h <5h e r e Pflanzen.
(Anzeig. d. kais. Akad. d. Wissensch. Wien. Jg. 48. 1911. p. 485—487.)
Verf. experimentierte mit der Quecksilberdampfquarzlampe. Die scha-
digende Wirkung ist auf die Anwesenheit von ultravioletten Strahlen mit
der Wellenlange weniger als 300 zuriickzufiihren. Ein 0,2 mm dickes Glas-
plattchen, das diese Strahlen fast ganz absorbierte, geniigt, um eine Schadigung
zu verhuten. Besondere Schutzeinrichtungen der hoheren Pflanzen gegen
das genannte Licht existieren nicht, da dieses Licht in dem von der Atmosphare
durch Absorption modifizierten Sonnenlichte nicht vorkommt. Bei Blattern
wird nur die Epidermis geschadigt; tiefere Schadigungen kommen nur bei
Stengeln und Wurzeln vor, wobei konstatiert wird, dab die Wirkung in der
ersten Zeit nach der Bestrahlung streng auf die bestrahlten Zellen lokali-
siert ist. Beziiglich desAnthokyans: Es zeigt sich zumeist unempfind-
lich, nur bei der Bestrahlung an der Blattunterseite von Begonia dis¬
color verschwindet gleichzeitig mit dem Absterben der Epidermiszellen
das Anthokyan. Beziiglich des Chlorophylls: Nur eine sehr geringe
Schadigung desselben tritt ein. Bei Nerium oleander oder den
alteren Nadeln von Taxus boccata wirkt die stark absorbierende
Wirkung der Kutikula schon fur den violetten Teil des Sonnenspektrums
(Stahl) vor einer Schadigung der ultravioletten Strahlen. Also werden nicht
einmal die Epidermiszellen geschadigt. — Blatter von Mimosa pudica
werden durch die Bestrahlung der letztgenannten Strahlen in die Reizstellung
ubergefiihrt. — Beziiglich der Holzsubstanz: Schon Wiesner zeigte,
daft leuchtende Strahlen diese zerstoren. Das ultraviolette Licht wirkt ganz
gleich und dies hat zur Folge, daft die Wande eine deutliche Zellulosereaktion
zeigen. Vanillin, das nach der Literatur so oft fiir die eigentliche Holzreaktion
verantwortlich gemacht wird, unterliegt bei der Bestrahlung ebenfalls der
Zersetzung. Matouschek (Wien).
Brettschneider, Midler, Kriipper und Brodersen, Das Verhalten der
Baume und Straucher bei der groften Hitze im ver-
gangenen Sommer. (Gartenflora. Bd. 61. 1912. p. 61—62.)
Dieselben, Weiteres iiber die Sommerhitze 1911. (Ibid,
p. 64—66.)
Seit 1846 ist eine so grofte und anhaltende Diirre wie 1911 nicht beobachtet
worden. Mai bis August hatten nur 93,9 mm Niederschlage; das 60-jahrige
Mittel betrkgt 236,0 mm.
Am meisten litten Uberall die Birken, aber auch Buchen und selbst
Eichen. Auffallend war die Hitze auch an den Syringen zu beobachten, bei
denen selbst jiingere Blatter vom Rande her zu verwelken anfingen. Auf-
reiftende Brandflecke an Stammen wurden vielfach beobachtet, Risse von
2—3 cm Breite und 8—12 cm Lange an der Siidseite von Riistern, Weiden
und Linden.
Die Schadlinge N e c t r i a und Fusicladium traten sehr schwach
auf. W. Her ter (Tegel).
Eckardt, Wilhelm R., tl b e r die Einwirkung der Sommer-
trockenheit 1911 auf die Tier- und Pflanzenwelt.
(Natur. 1912. p. 94—96.)
1. Die Erscheinung, daft nach langerer Trockenheit bei plotzlich ein-
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Trockenheit — Froet.
327
tretendem Regenwetter Laub von den B&umen f&llt, kann zweierlei Ursachen
haben: Der Turgor ist sehr schlaff infolge langer Trockenheit. Nach dem
ersehnten Regen sind die vertrockneten Gewebe besonders an den Gelenken
der einzelnen Pflanzenteile nicht mehr stark genug, urn dem nunmehr plotz-
lich wieder gesteigerten Druck widerstehen zu kbnnen. Oder: Die durch
die Feuchtigkeit dem welken Blatt zugemutete Last kann von ihm nicht mehr
getragen werden. Das Abfallen der Blatter hat fur die B&ume keine schad-
lichen Folgen, da die tlberwinterungsknospen besonders frUh und kraftig
sich entwickeln.
2. An giinstigen Orten haben Obstbkume und Rofikastanien nicht nur
zum zweiten Male Blatter bekommen, sondern entfalteten auch Bliiten.
Dazu kbnnen Gewachse durch die infolge des trockenen Sommers verkiirzte
d. h. friihzeitig beendigte Vegetationszeit veranlaBt werden, ohne daB eine
lange Winterruhe dazwischen zu liegen braucht. Ist doch dasselbe auch bei
tropischen Baumen, vor allem aber bei dorthin aus hoheren Breiten einge-
fiihrten Baumen der Fall. Auch sie verlieren ihr Laub wahrend der Trocken¬
heit, ja oft noch vor Beginn dieser, wo reichlicher Regen fallt. Auch ihre
Ruhezeit ist dort stets eine kiirzere, ohne daB deswegen der Gesamtorganismus
dauernden Schaden erlitte.
3. Stein- und Kernobst ist vielfach friihzeitig abgefallen, ohne die Reife
erlangt zu haben.
4. Infolge Versiegens der unterirdisch angelegten Tr&nken suchten die
Maulwiirfe auf der Erdoberfl&che Wasser, sie fanden selten welches und bald
(oft plotzlich) verendeten sie. Die n&chsten Jahre werden die Engerlinge und
andere unterirdisch lebende Insekten von den Maulwiirfen verschont bleiben.
Matouschek (Wien).
Hfibner, Beobachtungen tiber die Einwirkung der Diirre
des Sommers 1911 an den Alleeb&umen und in den
Forsten des Kreises Teltow. (Gartenflora. Bd. 61. 1912.
p. 76—82.)
Verf. glaubt, daB die sch&dlichen Einwirkungen der letzten Trocken-
periode auf die Baume meist iiberschatzt worden sind.
GroB ist der Schaden an Birken (B e t u 1 a alba) gewesen, die sich
sehr friih braunten, das Laub abwarfen und zum Teil starben. Die sonst
so widerstandsfahigen Ulmen (Ulmus effusa und U. montana)
litten vermutlich deshalb besonders unter der Hitze, weil sie im Friihjahr
durch auBergewohnlich starkes Bliihen geschwacht waren. Die Linde wurde
stark geschadigt; was der Diirre nicht zum Opfer fiel, war von der roten
Spinne befallen. Weniger groB war der Schaden bei Acer- Arten und F r a -
x i n u s excelsior, mehr litten Salix, Picea excelsa, Abies
pectinata, Taxus baccata und Juniperus communis und
vor allem die beiden Thuya- Arten.
Sehr stark war das Auftreten der Blut- und Blattlause; die Pilzkrank-
heiten scheinen weniger gut aufgekommen zu sein. W. H e r t e r (Tegel).
Kinzel, liber die Wirkung des Durchfrierens der Samen
auf die Keimung und die Beziehungen zwischen
Frost- und Lichtwirkung. (Prakt. Blatter f. Pflanzenb. u.
Pflanzenschutz. Jg. IX. 1911. H. 8.)
Die Beobachtungen des Verf. best&tigen die bekannte Erfahrung, daB
die Samen einer Reihe von Kulturpflanzen und wildwachsenden Pflanzen
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328
Giftwirkung von ozalsauren Salzen. — Narkotika.
eine hohe Anpassung an niedere Temperaturwerte zeigen. Sie vermogen
erst dann zu keimen, wenn bestimmte physiologische Prozesse durch die
Einwirkung eines Kaltereizes unter verschiedenen Bedingungen ausgelost
sind.
In bezug auf die ermittelten einzelnen Resultate und Besonderheiten
bei einzelnen Gattungen und Arten, sei auf die Einsicht im Original ver-
wiesen. Schaffnit (Bromberg).
Loew, 0., t) b e r die Giftwirkung von oxalsauren Sal¬
zen und die physiologische Funktion des Calciums.
(Biochem. Zeitschr. 38. 17 pp.)
Die Art der Giftwirkung von Oxalaten kann nur auf Entziehung von Calcium
aus wichtigen anatomischen Elementen im Zellkern und Chloroplast gedeutet
werden 1 ); bei tierischen Organismen kommt ebenfalls hier der Zellkern in
Frage, wofiir Tatsachen angefiihrt werden. Von hohem Interesse ist ferner,
dab oxalsaure Salze fiir niedere Pilze und Algen — fiir welche ein Calcium-
bedurfnis nicht besteht — auch nicht giftig sind, wohl aber fiir hohere Pilze
und Algen. Dab hoher stehende Pilze Calcium benotigen, wie aus den neuesten
Arbeiten von Hori 2 ) und von Weir 3 ) hervorgeht, scheint anzudeuten,
dab mit der hoheren Differenzierung der Formen und mit der geschlecht-
lichen Differenzierung die Zellkerne auch ihre kompliziertere Tektonik
nur mittels Calciumverbindungen der Nucleoproteide herstellen konnen. Be-
sonderes Interesse kniipft sich an das von G e r 1 a c h und Vogel zuerst
beobachtete Calciumbediirfnis von Azotobakter, eine merkwiirdige
Ausnahme bei den tiefstehenden Pilzformen. Die Vermutung, dab dieser
Organismus eine Riickbildung aus einer hoheren Form ist, scheint einige
Berechtigung zu haben. Autoreferat.
Grafe, V., und Richter, 0., t)ber den Einflub der Narkotika
auf die chemische Z u s a m m e n s e t z u n g von Pflan-
zen. I. Das chemische Verhalten pflanzlicher Or-
gane in einer Azetylenatmosph&re. (Anzeig. d. kais.
Akad. d. Wissensch., math.-nat. Kl. Bd. 48. 1911. p. 536—538.)
1. Erbsen (Vicia sativa und vi 11 osa), Linsen, Kartoffel
(Knollen und Triebe) waren in Konzentrationen des genannten Gases
(0,038—0,29 Volumprozent pro Tag) ausgesetzt. Je hoher die angewandte
Konzentration, desto starker die Anhaufung von Zucker- und Amido-
verbindungen. Beim Kttrbis und Senf (also fetthaltige Samen) zeigte sich
aber folgendes:
Bei Reine-Luft-Keimlingen zeigte sich sogar ein geringer tlberschub an
Zucker- und Amidoverbindungen gegeniiber den Versuchspflanzen in der
Azetylen-Atmosphare. Ferner zeigte sich eine Anreicherung von Glyzerin
und von Fettsauren, was bisher bei Versuchen mit Narkoticis iiberhaupt
noch nie verzeichnet wurde, z. B. Glyzerinmengen in Keimlingen der reinen
Luft verhalten sich zu denen der in Azetylenatmosphare gezogenen wie
3,15: 4,98 Proz. und die Saurezahlen pro 100 g Trockensubstanz wie 28,55:
45,83.
*) Verf. hat diese von ihm schon i. J. 1892 aufgestellte Theorie hier ausfiihrlicher
begriindet.
2 ) Flora. 1910. p. 477.
*) Ibid. 1911. p. 87.
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Hochwasser. — Tierische Schadlinge.
329
2. Diese Differenzen finden bei gleich alten, aber auch bei gleich
langen Keimlingen statt. Das oben Gesagte wurde auch gefunden, wenn Leucht-
gas zugegeben wurde. Stets aber hat das Azetylen einen wichtigen Anteil
an deni Ausfall der Experimente. Dies Gas hemmt also die Kondensations-
prozesse, beeinfluBt aber die Hydrolysierungsprozesse unter den gegebenen
Verhaltnissen nicht.
3. Folgende Beziehungen ergeben sich mit Riicksicht auf die Ansichten
von Johannsen und Jwanow:
In Azetylenatmosphare:
Me hr Glyzerin und Fettsauren, weniger
Zucker, Fett und Amidoverbindungen
wurden nachgewiesen als in den Kontroll-
pflanzen in reiner Luft.
In reiner Luft:
Mehr Zucker, Fett, Amidoverbindungen,
dagegen weniger Glyzerin und Fettsauren
wurden nachgewiesen als in den Azetylen-
pflanzen.
4. Das Azetylen unterdriickt die Synthese des Glyzerins zu Zucker
odor die des Glyzerins (in Verbindung mit Fettsauren) zu Fett. Der Abbau
der Starke und des Zuckers zu Glyzerin und ahnlichen Verbindungen geht
aber ungestort vor sich. Matouschek (Wien).
Tubeuf, C. von, Hochwasser schaden in den Anwaldungen
des Rheins nach der t) b e r s c h w e m m u n g im Sommer
1910. (Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirtschaft Bd. 10. 1912.
p. 1-21.)
Durch die besonders lange andauernde und gerade mit der Hauptvege-
tationsperiode der Baume zusammenfallende Oberschwemmung der Rhein-
waldungen starben ganze Bestandteile erwachsener, alter Baume ab. In den
Waldungen von Germersheim und Sondernheim fanden sich alte (bis 70 Jahre
zahlende) Eschen, Buchen, Ahorne, Kirschen, sowie vereinzelt Schwarzerlen,
die vom Erdboden herauf bis zu 50 cm Hohe erkrankt oder abgestorben
waren. Eichen, Ulmen, Kiefern, Pappeln, Weiden und Birken dagegen
erwiesen sich als ungeschadigt.
Die Wurzeln der Baume mit getoteter Stammbasis waren nur, soweit
sie aus der Erde hervorragten, abgestorben, in den feinen Kapillaren des
Bodens wird offenbar die Luft festgehalten, so daB sie trotz der tlberschwem-
mung den Wurzeln zur Verfiigung steht. Bei den glattrindigen Holzarten
wie bei Eschen, Buchen, Ahornen, Kirschen und schwacheren Schwarzerlen,
legte sich das Wasser der Rinde dicht an und verschloB die Atmungsorgane
derselben, die Lenticellen. Infolgedessen erstickte diese Kategorie von Bau-
men, wahrend die mit starker Borke an der Stammbasis versehenen Holz¬
arten, vor allem Eiche, Ulme und Kiefer nicht geschadigt wurden. Weiden
vertragen bekanntlich stets die Uberflutungen; sie scheinen nassen Standorten
angepaBt zu sein. Wenn sie langere Zeit im Wasser stehen, bedeckt sich ihre
Stammoberflache mit einem dichten Pelz von Wurzeln, welche befahigt sind,
Sauerstoff aus dem Wasser aufzunehmen. Alte Weiden bilden eine tiefrissige
Borke und stehen dann auf gleicher Stufe wie Eiche, Ulme und Kiefer. Bei
der Pappel liegen die Verhaltnisse ahnlich.
Auf den Abbildungen sind Eschen dargestellt, die durch Hochwasser-
schaden beschadigt und getotet worden sind, ferner Schnitte durch Eschen-
und Buchenholz, welches auf dieselbe Weise beschadigt worden ist, schlieB-
lich Weiden aus dem Uberschwemmungsgebiet mit Wurzelpelz auf dem Stamm.
W. Herter (Tegel).
Reitter, Ed in., Fauna germanica. Die Kafer des Deut¬
sche n Reiches. (Bd. 3. 436 pp., m. 147 Fig. i. Text u. 48 Farben-
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Tierische Schadlinge.
drucktaf., letztere zusammengestellt u. redig. v. K. E. L u t z. Stutt¬
gart [K. E. L u t z]. 1911.)
Die beiden ersten Bande dieses praktisch bedeutendsten coleoptero-
logischen Werkes und dessen ganze Anlage sind in diesem Central-
blatte eingehend besprochen und gewiirdigt worden. Es bedarf also nur
einer kurzen Anzeige des soeben erschienenen 3. Bandes, die mit dem Be-
merken eingeleitet werden kann, daB nach einer Notiz von H. Bickhardt
in den Entomolog. Blattern (Jg. 7. p. 243) das Manuskript der noch fehlenden
beiden Bande in nachster Zeit, d. h. noch im Laufe des Winters 1911/12,
druckfertig vollendet sein wird. Danach bestcht begrundete Hoffnung, daB
noch im Winter 1912/13 das Riesenwerk vollstandig vorliegen kann.
Der 1. Band enthalt die gcsamten Adephaga, der 2. Band die
Polyphaga von den Staphylinoidea (inkl.) bis zu den Palpi-
corniern, umfassend die Hydrophiliden (inkl.).
Hieran schlieBen sich in dem jetzt erschienenen 3. Band unmittelbar die
Clavicornier an, w&hrend entsprechend dem, in des Verf. bekannten
„Catalogus Coleopterorum Europae, Caucasi et Ar-
meniae rossicae“ zumAusdruckgebrachtenSystemalsersteFamilien-
gruppe der Diversicornier dieHygrophilen (Dryopidae,
Georyssidae und Hydroceridae) folgen wiirden. Aus redak-
tionellen Griinden (die in der Fertigstellung der Tafeln, die ja ganz in den
Handen von Lutz liegt, gegeben waren) hat Verf. sich entschlossen (wie
auch in einer Note zur systematischen Dbersicht der Familien der deutschen
Polyphaga auf p. 10 des Bd. 2 bemerkt wird), die Darstellung der
Hygrophilen zwischen die der Brahymera und der Sternoxia
einzuschieben, sie also in der Nahe des Platzes zu belassen, der ihnen von
Ganglbauer angewiesen wird (zwischen den Sternoxia und
Malacodermata).
Im ganzen enthalt der 3. Band die deutschen Arten folgender Familien:
Diveracornia. Clavicornia.
By turidae, Ostomidae, Nitidulidae, Cucujidao, Cryp-
tophagidae, Erotylidae, Phalacridae, Latheriidae, M y c e •
tophagidae, Sphindidae, Lyctidae, Cisidae, Colydiidae,
Endomychidae, Cocoinellidae.
Braohymera.
Dermestidae, Nosodendridao, Byrrhidae.
Hygrophili.
Dryopidae, Georyssidae, Heteroceridae.
Sternoxia.
Buprestidae, Throscidae, Eucnemidae, C e r o p h y t i d a e ,
Elateridae.
Malacodermata.
Helodidae, D a s c i 11 i d a e , C a n t h a r i d a e , L y m e x y 1 o n i d a e.
Teredilia.
Cleridae, D e r o d o n t i d a e , Psoidae, B o s t r y c h i d a e, Ano-
biidae, Ptinidae.
Heteromera.
Oedemeridae, Pythidae, Pyrochroidae, Hylophilidae
Anthicidae, Meloidae, Bhipiphoridae, Mordellidae, Me-
landryidae, Lagriidae, Alleculidae, Tenebrionidae.
Die beiden noch fehlenden Bande werden also den, der Zahl der Familien
nach kleinen, an Spezies allerdings sehr reichen Rest, namlich die P h y t o -
phaga (Cerambycidae, Chrysomelidae, Lariidae) und
die Rhynchophora (Anthribidae, Curculionidae,
N'emonychidae und I p i d a e) zu behandeln haben.
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Tierische Schadlinge.
331
Die Zuverlassigkeit und Brauchbarkeit der analytischen Tabellen und
der Art-Diagnosen ist auch im vorliegenden Bande von idealer Vollkommen-
heit. Ganz besonders wird auch in diesem Bande
wieder dem Pflanzenpathologen etwas geboten, was
er bisher vergeblich suchte, eine exakte Abbildung
der Larven. Das kommt mit in der groBen Zahl von Textfiguren
zum Ausdruck, von denen der vorliegende Band allein mehr als die
beiden vorangegangenen zusammen bringt, und wird erklarlich, da er ja
die wichtigsten der als schadliche Arten enthaltend bekannten Kafer-
familien behandelt, u. a. die Byturiden, Dermestiden, Buprestiden und vor
allem die Elateriden, deren Larven, die Drahtwurmer, hinsichtlich ihrer
Biologie und ihrer rationellen Bekampfung noch so dringend eingehenderer
Untersuchungen bediirfen. Wie in den beiden ersten Banden bringen die
48 Farbentafeln des vorliegenden auch ihrerseits eine Unmenge, teils als
einfache UmriBzeichnung, teils in Ton ausgefiihrter Larvenabbildungen,
ganz abgesehen von den vielen, systematisch wichtige Details erlautemden
mit auf den Tafeln (zum Teil auch im Text) untergebrachten Figuren.
Zu alledem kommt noch, daB im Text regelmaBig, soweit wir tiberhaupt
Kenntnis der ersten Stande haben, im AnschluB an die Gattungsdiagnosen,
vielfach noch spezieller im AnschluB an die Artdiagnosen, kurz aber
die Lebensweise der Larven Auskunft gegeben wird.
Wo noch jede Kenntnis der ersten Stande fehlt, ist
auch das ausdrucklich vermerkt.
Kurz, auch die Fortsetzung des Werkes hat in vollem MaBe gehalten,
was die ersten erschienenen B&nde versprachen, — es wird kunftig zu den
unentbehrlichsten Buchern jeder pflanzenpathologischen Handbibliothek
gehoren.
Auf das Erscheinen der beiden noch ausstehenden Bande, vor allem
des letzten, der die schwierigste Gruppe, die Sorgenkinder der Pflanzen-
pathologie, die Russelk&fer, behandeln wird, darf man nunmehr
auf das hochste gespannt sein. M. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf).
Thomas, Fr., fiber einige Pflanzensch&dlinge aus der
Gegend von Ohrdruf. (Mitteil. d. thuring. botan. Ver. is. F.
H. 28. Weimar 1911. p. 57—59.)
Neue Falle:
1. Kerria japonica DC.: Aphiden deformierten die Blatter,
indem letztere gerollt, gedreht oder gekrauselt wurden.
2. Veronica agrestis L.: Triebspitzendeformation, durch
Cecidomyia (Perrisia) veronicae Vail, hervorgebracht. Behaa-
rung vermehrt, oberste Intermodien verkiirzt. Wahrscheinlich hat ein vom
W T inde verwehtes Weibchen der genannten Art in Ermangelung des gewohn-
ten Substrates (Veronica Chamaedrys) eine Notlage seiner Eier
bewirkt.
3. Lachnus grossus Kalt. anPicea excelsa bei Ohrdruf
und Tharandt. Die Tiere haften sehr fest an der Fichtenrinde. Die groBe
bauchwarts gelegene Haftflache (kreislormig, Diameter 1 mm) ist wohl der
Einwirkung von Parasiten (Aphidius?) zuzuschreiben. Das Schlupfloch des
Parasiten war sichtbar.
4. Haltica oleracea L. an Fuchsia coccinea var.
cult. Auch anderswo konnte man den Schadling an Onagraceen,
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Tierische Schadlinge.
nie aber an Fuchsia, bemerken, die K&ferlarve friBt an der Unterseite
der Blatter. Die Annahme einer Einfuhrung von auswarts (nach Ohrdruf)
ist deshalb solange iiberfliissig, als nicht eine Anpassung an die Fuchsia als
Nahrpflanze (also die Bildung einer Gewohnheitsrasse) sich beweisen lafit.
Matouschek (Wien).
Boodle, L. A., and Dallimore, W., Report on investigations,
made regarding „bech coccus 11 (Cryptococcus fagi,
Barensprung.) (Bull, of misc. Inform. Kew. 1911. p. 332—343.)
Die BuchenschUdlaus ist seit 1858 in England als gefahrlicher Feind
der Buchenwalder betrachtet worden. Verf. beobachtete die Tatigkeit des
Schadlings in verschiedenen Waldern und gelangt zu dem Resultat, daB
die Schildlaus nur maBigen Schaden anrichtet und daB die derselben zu-
geschriebenen Verwiistungen in Wahrheit oft auf Nectria ditissima
Tul., Melogramma spiniferum de Not. und Polyporus
a d u s t u s Fr. zuriickzufiihren sind. W. H e r t e r (Tegel).
Bagnall,Rich.S., Descriptions of three new Scandinavian
Thysanoptera. (Tubulifera). (The Entomologists monthly
Magazine. Vol. 22. 1911. p. 60—63.)
Verf. sammelte auf einer Reise nach Skandinavien folgende neue Arten:
Cryptothrips maior (auf Linden bei Bygdo nacnst Christiania; der
Unterschied gegeniiber C. n i g r i p e a und rectangularis wird angegeben);
Hindsiana Melaleuca (auf einer Cruciferenbliite im Palmhause zu Kopen-
hagen); Phloeothrips brevicollis (auf Linden wie eingangs), mit Den-
drothrips tiliae Uzel, einer vermutlicb neuen Aeolothrips und anderen
Formen.
Matouschek (Wien).
Schumacher, F., Beitrage zur Kenntnis der Biologie der
A s o p i d e n. (Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. Bd. 6. 1910. p.
263—266, 376—383, 430—437; Bd. 7. 1911. p. 40—47.)
Morphologie der genannten Baumwanzen, die in Amerika in groBter
Artenzahl auftreten. Ein Clavis fur die 7 deutschen Arten. Das Studium
der Biologie ergab: Unter den Pentatomiden nehmen die Asopiden eine
Sonderstellung ein. Viele Arten vernichten schadliche Insekten, besonders
Jugendstadien vieler Lepidopteren, Colepteren und Hymenopteren. — Im
speziellen Teile gibt Verf. von den deutschen Arten die Verbreitung in Deutsch¬
land, die spezielle Biologie, die Art und Zeit des Vorkommens, die Nahrung
usw. an. Matouschek (Wien).
Trag&rdh, Ivar, Contributions towards the metamor¬
phosis and biology of Orchestes populi, 0. fagi
and 0. quercus. (Arkiv. f. Zoology. Bd. 6. 1910. No. 7. 25 pp.
2 Taf.)
Verf. gibt die Unterschiede zwischen diesen schadlichen Kafern an
und erlautert genau die Art der Minenanfertigung in den Blattern der Pappel.
der Buche und Eiche. Von den vielen morphologischen Details interessiert
uns hier besonders solche der Larven, die ja ihr ganzes Leben in Blattminen
verbringen. Da gibt es Lokomotionsanpassungen: Bei Orchestes fagi
und quercus entstehen durch tiefe dorsale Einkerbungen eine Art von
ScheinfuBen; solche fehlen bei 0. populi, der seiner Larve nicht viel
Raum zur Bewegung in der Mine iibrig liiBt. Letztere hat auch auf dem
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Tierische Scbadlinge.
333
Labrum lange Borsten, die bedeutend kiirzer bei den anderen zwei Larven
sind, denen sie bei der Bewegung eher hinderlich waren.
Matouschek (Wien).
Champion, 6. C., Rhynchophora, Curculioninae and
Calandrinae. 1909—1910. (Biologia Centrali-Americana. Edited
by F. Ducane G o d m a n. Zoology. Part. 208. 1910. Coleoptera. Vol. 4.
Part. 7. p. I—VI, 151—221. Taf. 7—9.)
Die Curculioninae (Riisselkafcr) liegen hiermit vollig abgeschlossen
vor. Interessant sind die Scbadlinge an Kulturpflanzen aus der Subfamilie
der Calandrinae. Sie werden genau behandelt. Calandra g r a -
naria, C. oryzae sind durch Verschleppung mit pflanzlichen Produkten
(Reis, Mais) Kosmopoliten geworden. Die Subfamilie der Cucurli-
o n i n a e umfaBt 2466 Arten. Matouschek (Wien).
Lea, Arthur M., Notes on Australian Curculionidae in the
Berlin Museum. With descriptions of new species.
(Mitt. a. d. zoolog. Museum Berlin. Bd. 5. 1911. p. 175—201.)
Eine groBe Anzahl von australischen Riisselkafern, die aus diversen
Aufsammlungen stammen und im Berliner zoologischen Museum deponiert
sind, werden beschrieben. Die Diagnosen sind in englischer Sprache abgefaBt.
Leider wird nie in der Arbeit auf die Schadlichkeit dieser Insekten (auch der
neuen Arten) hingewiesen, obwohl gewiB so manche Art in dieser Beziehung
nicht gleichgiiltig sein kann. Matouschek (Wien).
Seitner, M., Bemerkungen zur Gattung Polygraphus und
Aufstellung der Gattung Pseudopolygraphus n. gen.
(Centralbl. f. d. ges. Forstwes. Bd. 37. 1911. p. 99—109.)
Verf. stellt eine neue Gattung auf, namlich Pseudopolygraphus,
welche sich durch folgende Merkmale von Polygraphus unterscheidet:
Fiihler mit 5-gliedriger sehr kurzer Geifiel, Hinterfliigel rauchbraun mit
scharf hervortretender Aderung. In diese Gattung stellt Verf. den Zirben-
kafer (Ps. cembrae Seitner). Er wird genau beschrieben und ist durch
die auffallende Besonderheit der Brutgangformen und die durch vorwiegende
Einweibigkeit gekennzeichnete Lebensweise ausgezeichnet. Der Kafer wurde
im Dachsteingebiete an der Zirbe in den durch den natiirlichen Reinigungs-
prozeB absterbenden unteren Asten gefunden. Von Ps. grandiclava
(Thoms.) Seitner, den Verf. bei Gmunden an der Kirsche beobachten konnte,
unterscheidet sich der Zirbclkafer, der sich wohl auch an anderen Orten
der Alpen finden diirfte, dadurch, daB der Halsschild desselben seitlich starker
abgerundet ist und der Basalrand der Fliigeldecken derb und gekerbt ist. —
Ps. grandiclava kommt auch auf der Zirbe (Tharandt) und der Wey-
mouthskiefer vor. Matouschek (Wien).
Pictet, A., Quelques exemples de 1 ’ h 6 r 6 d i t 6 des carac-
teres acquis. (Verhandl. d. schweiz. Naturforsch.-Gesellsch. Bd. 1.
1910. p. 272).
Verf. veroffentlicht hier die Resultate mehrjahriger Versuche uber die
Erblichkeit erworbener Merkmale bei Schmetterhngen. Der erste Teil be-
faBt sich mit Lasiocampa quercus. Verf. zeigte schon friiher, daB
die Raupen dieser und anderer Spezies im allgemeinen auch dann im Herbst
den Winterschlaf antreten, wenn man sie in einen erwarmten Raum bringt
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334
Tierische Schadlinge.
und ihnen reichliche Nahrung vorsetzt. Es gelang ihm nun aber in gewissen
Fallen, dieses Bediirfnis nach Winterschlaf zu eliminieren und die vorliegende
Mitteilung studiert nun das Verhalten solcher Raupen, die von Eltern mit
einem derartig abgeanderten Entwicklungsgang abstammten. Bei diesen
letzterwahnten Raupen nun trat die neue Form der Entwicklung schon in
der ersten Generation allgeraein auf; im temperierten Raume und bei reich-
licher Ernahrung zeigten diese Raupen kein Bediirfnis nach Winterruhe und
im Freien dauerte ihre Nahrungsaufnahme viel langer, als diejenige der Raupen
von normaler Abstammung und kann erst bei 5° fiber Null dauernd zum
Stillstand.
Der zweite Teil der Mitteilung befaBt sich mit Versuchen fiber die Zfich-
tung von Ocneria dispar auf Nadelholzem. Die Raupen des Schwamm-
spinners fressen bekanntlich vorwiegend an Laubbaumen. Verf. ernahrte
nun die samtlichen Raupen eines Geleges ausschlieBlich mit Koniferennadeln,
wobei etwa 75 Proz. der Tiere zugrunde gingen. Die direkten Nachkommen
der tlberlebenden zeigten sich dann gut an diese Nahrung angepaBt.
Schneider-Orelli (Wadenswil).
Prohaska, Karl, Beitrage zur Fauna der Kleinschmetter-
linge von Steiermark. (Jahresber. d. k. k. I. Staatsgymnas.
in Graz f. 1910/11. 3. 16.)
Den letzten Beitrag veroffentlichte Verf. in den Mitteilungen des „Na-
turwissenschaftl. Vereins ffir Steiermark" 1906. — Der vorliegende Beitrag
enthalt interessante seltene Funde, unter denen sich auch viele Schadlinge
finden. Manche Kleinschmetterlinge sind von Rebel revidiert worden.
Micropteryx Aruncella Sc. umschwarmt bei 1000 m Seehohe
Eichenzweige; es ist moglich, dafi ihre Raupe Blatter anfriBt, doch wurde
sie fiberhaupt noch nie im Freien gesehen. Matouschek (Wien).
Loschnig, J., Die Futteral- oder Sackmotte (Coleophora
n i g r i c e 11 a). (Obstzttchter. 1911. p. 83.)
Zu BockflieB (N.-Osterreich) litten einige Sorten (WeiBer Winterkalvill,
Goldparmane usw.) stark durch den Schadling im Jahre 1910. Nur eine
Bekampfung im Winter bringt gegen diese Obstblattschabe wohl Erfolg.
Matouschek (Wien).
Hackauf, Theodor, Zur Entwicklungsgeschichte von Lime-
nites populi. (Zeitschr. f. wissenschaftl. Insektenbiol. Bd. 7. 1911.
p. 137—138.)
Folgende neue Beobachtungen werden mitgeteilt: Das graugrfine Ei
des groBen Eisvogels findet man an der Spitze der Mittelrippe von Zitter-
pappel-Blattem. Die Raupe beginnt den Blattrand von der Spitze aus nach
beiden Seiten hin zu benagen. Sie erzeugt aus eigenen Exkrementen eine
Art Schutzwall quer fiber das Blatt nahe der Spitze, der als Wasserfanger
funktioniert und das Abspiilen des Tieres durch den Regen verhindert. Zur
tlberwinterung fertigt sich das junge Tier ein rohrenartiges Gespinnst aus
abgenagten Blatteilchen u. zw. meist in der Nahe eines Blattauges, die Off-
nung nach unten. Auch im erwachsenen Zustande sitzt die Raupe meistens
auf Blattern an der Spitze niedriger Zweige und tiberzieht das Blatt mit
fcinem Gespinnst und schafft sich hierdurch einen sicheren Ruheplatz. Die
Verpuppung erfolgt auf dem Blatte, nachdem dessen Seiten etwas aufgebogen
worden sind, den Kopf nach der Spitze zu. Der an den Zitterpappelu hervor-
gebrachte Schaden ist nicht selir groB. Matouschek (Wien).
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Tierische Schadlinge.
335
Sedlaczek, Walter, StudientiberdenFlugdesNonnenfalters.
(Centralbl. f. d. ges. Forstwes. Wien. 1911. 26 pp.)
1. Der einzelne Schmetterling diirfte noch 20 km weit fliegen. Treibt
der Wind die Tiere, so kommen sie ganz erschopft an irgendeinen Ort, wo
sie vom Drange nach Erleichterung die Eier an irgendwelche Gegenst&nde
ablegen. Das gleichzeitige Auftreten einer groBeren Anzahl von Faltem an
Orten, wo sie autochthon entstanden sind, sowie dort, wohin sie zufliegen,
beweist, daB die Fliige kurz nach der Entpuppung vor sich gehen miissen.
Eigentliche Schwarme sind sehr selten, es existiert nur ein sukzessiver tJber-
flug vieler Individuen wahrend der kritischen Zeit. Die Bedingungen fur
tlberfluge treten keineswegs in alien Jahren und in alien Gegenden auf, sie
bildeten wahrend der letzten Perioden des vermehrten Auftretens der Nonne
Ausnahmen von der allgemeinen Regel der autochthonen Entstehung. —
Fur die Praxis rat Verf. folgendes:
1. Befindet sich ein von der Nonne stark infiziertes Revier in der Nahe
von nonnenfreien eigenen oder fremden Bestanden, so achte man zur Flugzeit
(friihe Morgenstunden besonders), ob sich im Walde viele Falter zeigen. 1st
dies konstatiert, so sind alle angrenzenden Revierverwaltungen auf schnellstem
Wege zu verstandigen und diese geben die Nachricht sofort weiter. Das ganze
Personal muB zur Durchstreifung aller Bestande aufgefordert. Sitzen die
Nonnenfalter in erreichbarer Holie, so sammle man sie sogleich ab, bevor
noch die Weibchen viele Eier ablegen konnen.
2. Das Sammeln soli mit vielen Sammlern auf einmal geschehen (Akkord-
arbeit). Die Vereinbarungen der Waldbesitzer miissen die Grundlage fur die
Bekampfungsmethode bilden, nicht die behordlich verordneten MaBnahmen.
3. Jeder Forstmann muB tiber den jeweiligen Stand und die Entwicklung
der Nonne in eigenen aber auch in den Nachbarrevieren unterrichtet sein.
Matouschek (Wien).
Fritzsche, William, Ein Beitrag zur Kenntnis der Vermeh-
rung von Lymantria dispar: Ausfall der Digenese.
(Naturwiss. Wochenschr. N. F. Bd. 10. 1911. p. 523—524.)
Man kann wohl wegen des periodischen Erscheinens einiger Lyman-
triiden (z. B. Lymantria monacha, L. dispar) in ungeheurer
Zahl neben der digenen Fortpflanzung auf die Existenz einer lucina sine
concubitu schlieBen. Verf. unternahm Versuche zum Nachw r eise spontaner
Brutentwicklungsfahigkeit der Eier von L. d i s p a r. Im Juli 1909 wurde
eine auf Crataegus oxyacantha sitzende kraftige weibliche Raupe
eingetragen. Mitte August legte der aus dieser Raupe sich entwickelnde
Schmetterling 230 Eier. Er wurde streng isoliert gehalten, die Eier isoliert
im Keller aufbewahrt, ohne mit irgendeinem Wasser in Beruhrung zu kommen.
Ende April war die gesamte Eiablage ausgekrochen. Die Raupen zeigten
eine auffallende Verschiedenheit in der Farbung auf: die groBeren 9 helleren
Exemplare iibertrafen die kleineren dunkleren am Ende des Raupen-
stadiums um das Doppelte an Korperdimensionen. Erstere gingen spater
an die Verpuppung als letztere. Die Puppen zeugten (5 und 9 Exemplare,
alle 9 Individuen brachten groBe Eiballen. Ein Teil wurde befruchtet, die
befruchteten Eier gaben Raupen; ein Teil blieb unbefruchtet, die Eier aber
dieser unbefruchteten Gelege (der auf parthenogenetischem Wege erzeugten
Weibchen) kamen bis jetzt noch nicht zur Entwicklung. Von den in Parthe¬
nogenesis entstandenen Individuen konnte mithin eine Generation durch
spontane Brutentwicklung nicht abgeleitet werden. Dies schlieBt nicht aus,
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336
Tierische Schadlinge.
daB der Ausfall der digenen Fortpflanzung sich auf raehrere Deszendenten
erstrecken kann. Matouschek (Wien).
Knoehe, E., t) b e r die Nonne. (Jahresh. d. Ver. f. vaterland. Naturk.
in Wiirttemberg. Jg. 67. 1911. p. 77—79.)
Verf. bctont, daB nur von der groBeren oder geringeren Gunst oder
Ungunst der Fruhjahrstemperatur der Folgejahre es abhangt, ob sich eine
grbBere oder geringere Kalamitat entwickeln wird oder ob die vermehrte
Zahl der Nonnen langsam wieder abklingt. Eigene Untersuchungcn des Verf.
sind: Durch Fattening mit 1-jahr. Kief ernpf lan zen ist es ihm zum ersten
Male gclungen, Nonnen im Winter in groBerer Zahl zum Schmetterling zu
entwickeln u. zw. bereits im Februar. Hohere Temperaturen, wie sie in
kahlgeiressenen Bestiinden zur Zeit der Eiablage herrschen oder herrschen
konnen, wirken teils todlich auf die Eier, um so schneller je jiinger das Em-
bryonalstadium ist, teils fordern sie anfangs die Embryonen, hemmen aber,
langer angewandt, die Entwicklung und bcwirken noch nachtriiglich ein
Kiimmern der bereits ausgeschliipften Raupchen. Ein Fberfiihren der schon
geschadigten Eier in Stubentemperatur vermag einen Teil der sonst ver-
lorenen Embryonen zu retten. Trockenheit vermehrt, starke Luftfeuchtig-
keit vermindert die Schadigung durch hohere Temperatur. Die Unter-
brechung der Winterruhe wirkt auch bei Stubentemperatur um so schadigender
auf die im Ruhestadium befindlichen Eier, je holier diese Unterbreehung
eintritt. Das vielfach behauptete Auskommen von Nonnenraupen im Herbste
beruht stets auf einer Verwechslung mit der Raupe eines Flechtenspinners.
Infektionsversuche miBlangen aber. Matouschek (Wien).
Zederbauer, Emerich, Klima und Massenvermehrung der
Nonne (Lymantria monacha L.) und einiger ande-
rer Forstsch idling e. [Eine naturwissenschaftliche Studie
mit 2 Karten. ] (Mitteil. a. d. forstl. Versuchswes. Osterreichs, herausgegeb.
v. der k. k. forstl. Versuchsanst. Mariabrunn. H. 36. 1911. p. 51—69.)
Die Ergebnisse sind:
1. Die in den letzten 3 Jahrhunderten aufgetretenen und aufgezeichneten
Massenvermehrungen der Nonne sind horizontal im Norden begrenzt durch
die Juliisotherme von + 16° und vertikal gleichfalls durch die Juliisotherme
von + 16° (bei 650--900 m Meereshohe gelegen). — In diesen Gebieten be-
triigt und betrug die jahrliche Niederschlagsmeuge 40—100 cm; die Massen¬
vermehrungen treten fast alle in trockenen warmen Klimaperioden auf. Die
Gcbiete mit 40—60 cm jahrlichem Niedersehlage sind am moisten von der
Nonne gefahrdot, am seltensten die mit 80—100 cm. Betragt der Niederschlag
mehr als 100 cm jahrlich, so treten iiberhaupt keine Massenvermehrungen
auf; da sind auch keine VorsichtsmaBregeln notig, ebensowenig in Gebieten
mit der Juliisotherme unter + 16 0 . In Gebieten mit 70—100 cm jahrlichem
Niederschlagc sind die VorsichtsmaBregeln gegen die Nonne nur bei Eintritt
trockener Jahre ndtig, in Gebieten mit 40—60 cm und zum Teile noch 60—70
cm besondere Vorsicht gegen den Schadling besonders bei Eintritt trockener
Jahre, doch auch in feuchten Jaliren.
2. Die Massenvermehrungen des Kiefernspinners, Kiefemspanners und
der Kioferneule kommen ahnlich wie die der Nonne nur in Gebieten mit
40—80 an, am moisten in solchen mit 40—60 cm jahrlichen Niederschlag
und besonders in trockenen und warmen Klimaperioden vor.
Matouschek (Wien).
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Tierische Schadlinge. — Untersucbungamethoden, Instrument® etc.
337
Schaff, E., Die wildlebenden Saugetiere Deutschland s.
256 pp., m. 76 Fig. i. Text. Neudamm (J. Neumann). 1911. Preis
3,50 M.
Wer die Konfusion in der FraBbildkunde der durch unsere deutschen
Nager verursachten Beschadigungen von forstlichen und gartnerischen Kultur-
pflanzen kennt, die wesentlich mit darin ihre Ursache hat, daB ein gutes,
zuverlassiges, neueres Werk iiber die deutsche Saugerfauna seit iiber 500 Jahren
fehlt, wird mit dem Ref. einer Meinung dartiber sein, daB der Wert eines
so sorgfaltig und mit solcher Sachkenntnis gearbeiteten Buches, wie es uns
der als Jagdzoologe und als Ornithologe hochverdiente Verf. in der vor-
liegenden, trefflich ausgestatteten Schrift bietet, gar nicht hoch genug ein-
geschatzt werden kann.
Da es streng wissenschaftlich, dabei aber doch im Ausdrucke (alle
termini technici werden im Anhange erklart) allgemeinverstandlich
geschrieben ist, muB das Buch nicht nur in Handen aller Pflanzenpathologen
von Fach, sondern auch in Handen aller der fur die Forderung unseres Wissens
ganz unentbehrlichen Mitarbciter sein, — ich meine, in den Handen aller
Forst- und Landwirte, die Gelegenheit und auch Passion haben, die Lebens-
weise unserer einheimischen Sauger zu beobachten.
Wir konnen dem vortrefflichen und iiberdies trotz des billigen Preises
sehr gut ausgestatteten Werke nur die weiteste Verbreitung wunschen.
Max Wolff (Bromberg-Schrottersdorf).
Scheffer, H. Th., The common Mole. (Kansas State Agricult. College
Experiment Stat. Bulletin. 168. 1910.)
In Kansas lebt Scalops aquaticus Fisch. (Wassermull); der
gewohnliche Maulwurf fehlt. Scalops ernahrt sich nur von tierischer
Nahrung, besonders, wie die Untersuchung vieler Magen zeigte, von Insekten.
Er ist niitzlich, wenn er auch in Parkanlagen oder Garten durch sein Wuhlen
recht verpont ist. Da mufi er in Maulwurfsfallen oder durch mit Strychnin
vergifteten Kodern (Heuschrecken, Fleischstiickchen, Rosinen usw.) ver-
nichtet werden. Die Schaden an Knollen und Wurzeln diverser Kulturge-
wachse oder am Getreide sind durchwegs auf Mause zuriickzufiihren; ver-
giftete Koder in die Gange des Scalops gebracht, dezimieren stark die
Mause. Die gediegene Arbeit enthalt viel statistisches Material.
Matouschek (Wien).
Untersuchungsmethoden, Instrumente etc.
Abderhalden, E., Handbuch der biochemischen Arbeits-
methoden. Bd. V. Teil 1 u. 2. Berlin u. Wien (Urban u. Schwarzen-
berg) 1912.
Das Abderhalden sche Handbuch, welches sich seit dem Erscheinen
vor etwas mehr als einem Jahr so viele Freunde erworben hat, ist durch die
Hinzufiigung eines weiteren Bandes erweitert worden, dessen zwei nun fertig
vorliegende Teile den AbschluB des Werkes darstellen. Grade der letzte
Band enthalt besonders viel fur den Mikrobiologen wertvolles, was um so
wichtiger ist, da er einzeln gekauft werden kann. In ihm sind folgende Me-
thoden beschrieben: Nachweis und Bestimmung von Giften auf biologischem
Wege, Methoden zur Bestimmung des Blutdrucks, zur Aufarbeitung des
Blutes in seine einzelnen Bestandteile, Blutgerinnung. Die vollstandige
Zwelte Abt. Bd. 84. 22
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Untersachungsmethoden, Instrumente etc.
Analyse eines 24 stiindigen Urins. Nachweis und Bestimmung der EiweiB-
abbauprodukte im Ham. Bestimmung der Reaktion mittels Indikatoren,
Nachtrag zur Gefrierpunktsbestimmung, Methoden zur Untersuchung der
menschlichen Faces. Methodik der Milchuntersuchung, Fettbestimmung
nach Kuwagana-Suto, Partielle Hydrolyse der Nukleinsauren, Die Bestim¬
mung der Wasserstoffkonzentration durch Gasketten, Die Arbeitsmethoden
bei Versuchen iiber die Anaphylaxie, Der Nachweis photodynamische
Wirkungen fluoreszierender Stoffe am lebenden Warmbliitler, tlber Mikro-
polarisation, Die optische Methode und ihre Verwendung bei biologischen
Fragestellungen, Die wichtigsten Methoden beim Arbeiten mit Pilzen und
Bakterien, Darstellung von Lipoiden aus Gehirn und anderen Geweben.
Die Methodik der Plankton-Untersuchung, Das Arbeiten mit OrganeiweiC,
Der Nachweis der Gifte auf chemischem Wege, Die GefaBnaht und Massen-
Transplanation, Die Technik der Gewebskultur in vitro, Methoden zur bio-
chemischen Untersuchung des Bodens, Methodik der Stoffwechselunter-
suchung bei Mikroorganismen, Die gasometrische Bestimmung von primarem
alisphatischen Aminostickstoff und ihre Anwendung auf physiologisch-chemi-
schem Gebiete. Die Analyse von EiweiBkorpern durch Bestimmung der
chemisch charakteristischen Gruppen der verschiedenen Aminosauren, Die
Z u n t z sche Methode der Gasanalyse, Neue Apparate fur Stoffwechsel-
versuche, Erganzungen zur Aschenanalyse, Ultrafiltration, Tabellen zur
Herstellung von Losungen mit bestimmter H-Ionenkonzentration. Die
Methoden der biologischen Mikroanalyse, Arbeitsmethoden zum Studium
des intermediaren Stoffwechsels, Methodisches aus der Biochemie der Pflanzen,
Die quantitative Mikroelementaranalyse organischer Substanzen, Kapillar-
analyse, Biochemische und chemo-therapeutische Arbeitsmethoden mit
Trypanosomen, Reagentien zum Nachweis der biologisch wichtigen Ver-
bindungen.
Aus diesem reichhaltigen Material seien hier besonders diejenigen Kapitel
hervorgehoben, welche speziellen Bezug auf die Mikroorganismen haben.
So wird im Beitrag von H. F ii h n e r , Freiburg i. B., auf die Verwendung
von Schimmelpilzen und Protozoen zum biologischen Giftnachweis ein-
gegangen. DaB die Untersuchung der menschlichen Faces von H. L o h -
r i s c h , Chemnitz, in naher Beziehung zur Mikroorganismenkunde steht,
bedarf kaum des Hinweises. Auch die Milchuntersuchung, bearbeitet von
E. F. E d e 1 s t e i n , Charlottenburg, wird diejenigen Mitarbeiter des bakterio-
logischen Centralblattes, welche sich mit der Beziehung der Mikroorganismen
zur Milch beschaftigen, fesseln. Sie finden hier eine Beschreibung der chemi-
schen und physikalischen Milchprlifung. Dem schlieBt gleich die neueste
Fettuntersuchungsmethode an. — In der Erganzung seines friiheren Beitrages
iiber das Arbeiten mit Pilzen und Bakterien bringt Fuhrmann, Graz,
unter anderem das B u r r i sche Tuscheverfahren, die Gewinnung der Hefe-
sporen auf dem Gipsblock und die Kultur anaerober Bakterien, wie die unter
erhohtem Druck. Besonders wertvoll wird der Beitrag von S t o k 1 a s a
Prag, iiber die biochemische Untersuchung des Bodens sein. — Unter Weg
lassung der bisweilen etwas phantasievollen Methoden iiber die Wirksamkeit
der Mlkroorganismenflora des Bodens wird hier das experimentelle gut Be-
griindete in klarer Weise dargestellt. Die Methodik der Stoffwechselunter-
suchung bei Mikroorganismen, welche der Referent auf etwa 80 Seiten be-
handelt hat, beriicksichtigt neben den allgenieinen Methoden den Mineral-,
den Kohlenhydrat-, den EiweiBstoffwechsel, die Zersetzung der Fette, Fett-
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sauren und Alkohole und den Gasstoffwechsel. Im Kapitel „Methodisches
aus der Biochemie der Pflanzen“ behandelt Ernst G. Pringsheim,
Halle, die Land- und Wasserkultur hoherer Pflanzen, die Methoden zum
Studium der Kohlensaureassimilation chlorophyllhaltiger Pflanzen und die
chemische Reizbarkeit, wobei auch die Mikroorganismen Beriicksichtigung
finden. Auch das Kapitel biochemische und chemo-therapeutische Arbeits-
methoden mit Trypanosomen von Niersteiner, Bristol, fallt in das
Gebiet der weiteren Mikroorganismenkunde. Sehr wertvoll kann grade fiir
die physiologische Forschung, die so haufig unter Substanzmangel leidet,
die neue Methode der Mikroanalyse organischer Substanzen von P r e g 1,
Innsbruck, werden, die dem Ref. schon einige gut stimmende Werte gegeben
hat. So wird auch der 5. Band des Abderhaldenschen Handbuches
unter den Biologen der nicht rein medizinischen Richtung zahlreiche Freunde
finden. H. Pringsheim, Charlottenburg).
Hatton, H., tlber die Brauchbarkeit japanischer Soja
als Kulturmedium fiir die b a k t e r i o 1 o g i s c h e n Un-
tersuchungen. (The botan. Magazine. Vol. 25. 1911. p. 97—103.)
Als Nahrfliissigkeit verwendete zuerst M i y o s h i die japanische Soja
fur verschiedene Pilze. Wegen des Gehaltes von EiweiBstoffen, Amidokor-
pern und einigen Kohlehydraten mufi die Soja eine sehr geeignete Stickstoff-
sowie auch Kohlenquelle fiir niedere Pilze und Bakterien bilden. Dazu ent-
halt sie 16—23 Proz. NaCl und organische Sauren.
1. Versuche mit Sojalosung (ohne Pepton): Bacillus
c o 1 i und t y p h i gedeihen sehr gut. Die Wachstumsgeschwindigkeit
aller Arten, die in Kultur genommen wurden, nimmt mit der Konzentra-
tion der Fliissigkeit nicht bedeutend ab und schreitet fast gleichmaBig fort
bis zu 10 Proz. Im allgemeinen gedeihen Bakterien in niedrigerer Konzen-
tration als Pilze.
2. Versuche mit Sojagelatine: Bei der Untersuchung von
Wasserproben iibertraf die Keimzahl auf 1 prozentige Soja Gelatine meisten-
teils die auf der T h o m a n n schen Gelatine, wahrend sie aber zuweilen auf
der letzteren niedriger ist. Im Durchschnitt zeigt die gesamte Zahl auf dem
ersteren Boden im Verhaltnisse zum letzteren ca. 12-prozentige Zunahme.
Was die Sojapepton-Gelatine anbetrifft, so ist die Entwicklung der Keime
stets giinstiger und deren Zahl durchschnittlich um 44 Proz. reicher, als es
auf der Thomann schen Gelatine der Fall ist. — Die Sojagelatine ent-
halt 1 Proz. Soja und 10—12 Proz. Gelatine, die andere 1 Proz. Soja, 0,5 Proz.
Pepton Witte und 10—12 Proz. Gelatine. Die beiden Boden wurden
mit Normalnatronlauge und mit Soda sorgfaltig behandelt und fiir die Un¬
tersuchung gebraucht. Matouschek (Wien).
Pilz, Ferdinand, Uber Wasserkulturen. (Wien, landwirtsch.
Zeitg. Jg. 61. 1911. p. 277—280.)
Statt den Keimling bei Wasserkulturen in einem mit Einschnitt ver-
sehenen Korke mittelst Baumwolle zu fixieren, bringt Verf. in die Kultur-
gefaBe zvlindrische Blecheinsatze mit Siebboden. Auf letzteren kommt zu¬
erst eine Lage von Porzellanschrot, dann entweder der Samen direkt, besser
aber der im Sand gezogene Keimling und der verbleibende Raum wird mit
gleichem Schrot gefiillt. Wurden statt EisenblechgefaBe solche aus Glas
verwendet, so wurde um dieses GefaB ein Mantel aus weicher Pappe, der durch
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Untersuchungsmethoden, Instruments etc.
einen federnden Biigel an die Wandungen gedriickt wird, gelegt, auf dal?
das Licht abgehalten wird, damit keine Algenvegetation auftreten konne.
Die GefaBe wurden zuerst mit Leitungswasser bezw. destilliertem Wasser
gefiillt. Diese Modifikation der Wasserkultur konnte man als eine Kombi-
nation von Sand- und Wasserkultur bezeichnen. Vorteile dieser Modifikation
sind: Bessere natiirliche Befestigung der Wurzeln, Ermoglichung des An-
baues von Knollengewachsen, die Durchsichtigkeit des ganzen Versuches. —
Erst nach ein bis zwei Wochen wendet man eine sehr verdiinnte Nahrlosung
an (anfanglich 0,5%„, dann gcsteigert bis zu 2%o, nur bei Mais, Kartoffel,
Buchweizen bis 5 0 /oo). — Versuclie im Jahre 1908 zeigten bei der Erbse ein
durch die alkalisch gewordene Nahrlosung eintretendes Vergilben der Blatter
(Chlorose), dem durch Ansauem der Nahrlosung mit Phosphorsaure wirksam
begegnet wurde. Dies zeigt, daB die in Weingarten bei Kalkboden haufig
auftretende Chlorose eine ahnliche Ursache habe, so daB nicht direkter Mangel
an loslichem Eisen vorliegt, sondem das Eisen als unlosliches Eisenphosphat
den Pflanzen gelegentlich unzuganglich wird. Bei der Erbse zeigte sich,
daB die Wurzeln eine groBere Luftbediirftigkeit haben als etwa die der Gra-
mineen. Ein Jahr spater gelang es, bei dieser Pflanze willkurlich Knollchen-
bildung durch Impfung hervorzurufen. Die Wurzeln wurden mehrfach ver-
letzt, um eine sichere Infektion zu ermoglichen, dann in eine Bodenaufschwem-
mung von Erbsenland gebracht und wieder in die Nahrlosung eingetaucht,
so daB nur ein Teil derselben eintauchte. Die Knollchen traten an den
Teilen der Wurzeln auf, die nicht untergetaucht waren (Luftbediirftigkeit
der Knollchen). Bei der Bohne und Wicke gelang es nicht, Knollchen zu ziehen.
— Der eigentliche Grund, warum die in Wasserkultur gezogenen Graini-
neen so stark von Meltau befallen wurden, konnte nicht gefunden werden,
doch ist die Vermutung vielleicht moglich, daB die in den T o 11 e n s schen
Losungen vorwiegend enthaltenen N-reichen Verbindungen ein teilweises
Vergeilen der Kulturen und daher eine besondere Neigung zu parasitischen
Erkrankungen hervorrufen. Matouschek (Wien).
Hesse, E., Weitere Studien liber den Bakteriennach-
weis mit dem Berkefeldfilter. (Zeitschr. f. Hyg. Bd. 70.
p. 311—320.)
Bei den friiheren Versuchen, tiber welche im Centralbl. f. Bakt. Abt. II
referiert ist, war es Verf. gelungen, durchschnittlich 42 Proz. der Aussaat
in der Riickspulfliissigkeit wiederzufinden. Obgleich Verf. im allgemeinen
mit scinen Resultaten zufrieden sein konnte, bestand doch in Punkt 6 seiner
Zusammenfassung der ersten Arbeit: „die den Versuchen dienenden Kerzen
miissen auf ihre Brauchbarkeit stets erst ausprobiert werden und erheischen
auch fernerhin standige Kontrolle" eine Einschrankung, welche im Interesse
des Wertes der Methode genauer verfolgt werden muBte. Nach des Verf.
und P. Schmidts Erfahrungen muBte die Ursache ungiinstiger Ergebnisse
im Bau der oberflachlichen Schichten der „schlecht arbeitenden“ Kerzen
zu suchen sein und so wurden denn auch auf der Oberflache durch Herstellung
von Schliffen trichterformige Einsenkungen und im Innem Hohlraume und
Spalten von 2—100 p. Lumen nachgewiesen. Wenn auch in den Schliffen
keine Kommunikation zu finden war, so ist eine solche bei der Dicke der
dargestellten Schliffe von 20 p. keineswegs ausgeschlossen. Daher hatte zur
Vermeidung solcher Unzulanglichkeiten Verf. schon fruher Versuche mit
Kerzen gemacht, die vor dem Gebrauche mit einer sterilen Aufschwemmung
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abgetoteter Bakterien verstopft worden waren. Dieses Verfahren aber ge-
wahrte keine Vorziige, wo hi waren die Kerzen verstopft, da ihre Filtrations-
geschwindigkeit in deutlicher Weise verlangsamt war, aber bei riicklaufiger
Spulung konnten nicht mehr Keime nachgewiesen werden als oline die Vor-
behandlung. Dieser MiBerfolg beruhte auf einem Zusammenpressen der
Bakterienleiber, welche Poren und Trichter ausfiillten und mit den
abzufiltrierenden lebenden Keiraen sich innig verbanden. Hierauf stellte
Verf. Versuche mit Bakterienaufschwemmungen an, denen er geschlemmten
Kieselgur feinster Sorte zusetzte. Zunachst wurden gut und schlecht arbeitende
Kerzen ausgesucht; letztere lieferten 12 Proz. der eingesaten Bakterienmenge,
die guten dagegen 46 Proz. Wie bei den friiheren Versuchen wurden die
Verdiinnungen mit steriler physiologischer NaCl-Losung, der l / 2 Proz. N&hr-
bouillon zugesetzt war, mit Tropfglasern hergestellt und diente Drigalski-
C o n r a d i - Agar als Nahrboden fur Versuche und Zahlplatten.
Bei den Versuchen mit Kieselgurzusatz wurden zunachst schlechte
Kerzen verwendet und bei der Verarbeitung mit dem Tropfglase ergaben
die ersten vier Versuche, daB dann eine ganz erhebliche Vermehrung der
Zahl der wiedergefundenen Keime eintritt und anderseits, daB die Anwendung
der Tropfglasmethode zum Beschicken der Platten mit der Ruckspiilflussig-
keit unregelmaBig ist. Beim riicklaufigen Spiilen hoben sich der die ganze
Kerze iiberziehende Mantel von Kieselgur und damit die in ihm befindlichen
Bakterien ab. Wie Verf. an einer Anzahl Platten feststellen konnte, ist es
unmoglich, in einer bestimmten Tropfenzahl auch nur annahernd die gleiche
Menge von Keimen wiederzufinden; infolge mehrerer ungiinstiger Erfahrungen
verarbeitete Verf. in Zukunft den RiickstoB direkt auf Drigalski-
Nahrboden. Aus derartig angestellten Versuchen geht einwandfrei hervor,
daB bei Kieselgurzusatz die fruher unbedingt notwendige Auswahl geeigneter
Kerzen absolut uberfliissig ist und die ohne Kieselgur am schlechtesten
arbeitenden Kerzen lassen m i t Kieselgurzusatz im Durchschnitt iiber
92 Proz. der ausgesaten Bakterienmenge wiederfinden (ohne Zusatz nur
12 Proz.). Der Unterschied bei gut arbeitenden Kerzen muB natiirlich,
wie auch der Versuch zeigt, wesentlich geringer sein. Einzelne zu weit fiihrende
Angaben miissen im Originate weiter verfolgt werden.
Ubergehend zu den Filtrationen unter Druck ist hervorzuheben, daB
Verf. in seiner ersten Arbeit auf den Wert der Methode zur Bestimmung
des Colititers bei Talsperren oder filtrierten FluBwassern hingewiesen hatte
und daB eine Vorrichtung konstruiert werden musse, die in Verbindung mit
einem Wasserleitungsrohr durch den naturlichen Wasserdruck an Stelle der
Saugstrahlpumpe die Filtration vornehmen lasse. Wir lesen dann die Be-
schreibung eines dem Verf. von der Berkefeld-Filtergesellschaft zur Verfugung
gestellten Apparates, welcher in geeigneter Weise mit dem Wasserleitungs-
hahn in Verbindung gesetzt werden kann. Es wird dann der natiirliche Druck
das Wasser und die vorhandenen Keime durch die Kerze pressen und werden
sich letztere auf der Kerzenoberflache niederschlagen, von wo sie durch
riicklaufige Spulung unter entsprechender Handhabung des Apparates ent-
fernt und verarbeitet werden. Nimmt man aber eine Erhohung des Druckes
vor, und Verf. hatte bisher nur mit dem atmospharischen Luftdruck von 1 kg
auf den Quadratzentimeter gearbeitet, wahrend die meisten Wasserleitungen
einen erheblich hoheren Druck haben, dann werden bei Anwendung eines
solchen, selbst bei einer tadellos arbeitenden Kerze, die Keime so tief in die
Spalten und Hohlraume der Kerze gepreBt werden, daB sie durch die ruck-
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Untersuchungsmethoden, Instrumente etc.
laufige Spiilung nicht mehr entfernt werden konnen. Diese Verrautung be-
statigte sich bei mehreren diesbeziiglichen Versuchen und die Entfernung
der Keime durch rucklaufige Spiilung war unzureichend und daher quantitativ
unwichtig. Hier erwies sich ein Kieselgurzusatz als zweckmaBig und bei
1,8 Atmospharen konnten im Durchschnitt 84 Proz. Aussaat wiedergefunden
werden.
Die Vorteile, welche Kieselgurzusatz zu den filtrierten Bakterienauf-
schwemmungen bietet, faBt Verf. in dem Satze zusammen, dab durch Zu-
gabe von 0,1 g sterilen, geschlammten Kieselgur die Prozentzahl der in der
Ruckspulfliissigkeit nachweisbaren Keime von 42 sich auf 91 erhoht. —
Eine Auswahl der Kerzen und deren standige Kontrolle erweist sich als iiber-
fliissig, da auch schlechte Kerzen mit Kieselgurzusatz hervorragend gute
Resultate liefern. Die Filtration unter hoherem Druck liefert ohne Kieselgur
selbst bei tadellosen Kerzen schlechte Ergebnisse, mit Kieselgur aber vor-
ziigliche. Diese Tatsache ist sehr wichtig zur Bestimmung des Colititers bei
Nutzwasseranlagen, die einer Verunreinigung zuganglich sind und daher
einer standigen Kontrolle bedurfen. Der erste Stoft mit der Druckpumpe
entfernt bei der riicklaufigen Spiilung unter Ablosung der Kieselgurhaut
fast alle Keime. Der feine Kieselgurbelag von 0,1—0,3 g auf den Dri-
g a 1 s k i - Platten beeintrachtigt ihre Dbersichtlichkeit in keiner Weise, er
befordert aber ihr Abtrocknen. Femer wird durch die Verwendung von
Kieselgur die Filtrationsgeschwindigkeit nicht merklich beeintrach¬
tigt. Die fur Untersuchung eines Liters Wasser (einschlieBlich der Ver-
arbeitung auf Nahrboden) notwendige Zeit betragt bei Verwendung der
Saugstrahlpumpe fiir eine normal arbeitende Kerze 10—20 Minuten, bei
Verwendung eines Druckes von 1,8 Atmospharen etwa 7 Minuten.
R u 11 m a n n (Darmstadt).
Waldschmidt,W., tlber die verschiedenen Methoden, Pep¬
sin und Trypsin quantitativ zu b e s t i m m e n , n e b s t
Beschreibung einer einfachen derartigen Methode.
(Pfliigers Arch. Bd. 143. 1911. p. 189.)
Nach Besprechung der bekannten Methoden, welche alle mit Mangeln
behaftet sind, beschreibt Verf. sein neues Verfahren, welches auf der Ver-
dauung gefarbten Fibrins beruht. In mit Diphenyl-Rosanilin gefarbtes
Glyzerin wird von Farbstoff befreites Fibrin eingetragen, welches nach 24
Stunden geniigend gefarbt ist. Nach Auswaschen mit Wasser, Behandeln
mit 0,1 proz. Salzsaure und darauf mit Sodalosung wird es fein zerschnitten,
und davon werden gleiche Mengen in gleichweite Reagenzglaser verteilt,
welche gleichviel 0,1 proz. Sodalosung enthalten, worauf steigende Mengen
Trypsin zugefugt werden. Durch Auflosen des Fibrins wird der Farbstoff
frei, und die Losung wird um so intensiver gefarbt, je mehr Fibrin in Losung
gegangen; man mifit die Intensitat mit einem Keilkolorimeter. Bei Versuchen
mit Pepsin wird statt der Soda 0,1 proz. Salzsaure verwendet.
E m m e r 1 i n g (Hermsdorf).
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Entwicklungshemmung und Vemichtung der Bakterien etc.
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Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc.
Omeliansky, W. L., Die Einwirkung der Radiurastrahlen
au! die leuchtenden Bakterien. (Ztschr. f. Balneol. 1911.
p. 405—408.)
Zu den Versuchen wurde ein Photobacterium Italicum benutzt, das
auBerordentlich stark leuchtete. Das Wachstum der Photobakterien wird
durch den EinfluB der Radiumstrahlen zuriickgehalten, jedoch tritt eine
Veranderung der chemischen Eigenschaften nicht ein. Eine Abtotung der
Bakterien findet nur statt, wenn die Schichten sehr diinn sind. Rontgen-
strahlen sind auf Kulturen von Photobakterien ohne EinfluB, ultraviolette
nur von geringer Wirkung. Wedemann (Gr.-Lichterfelde).
Black, M. W. and Phelps, B., Report concerning the location
of sewer outlets and thedischarge of sewageinto
New-York harbor. (Contributions f. the Sanitary Laborat. and
Sewage Experiment Station. Vol. 7. Boston, Mass. 1911.)
Der Bericht enthalt die Ergebnisse einer Reihe von Versuchen zur Be-
stimmung der praktischen Ausfuhrbarkeit eines Systems einer zwangsweisen
Durchliiftung des Abwassers, der eine kurze Zeit eine Faulnis bewirkende
Behandlung folgt. Die Kosten sollen pro eine Million Gallonen (1 Gallone
= 4,4 1) behandelten Abwassers ca. 2 Dollars betragen. Der Bericht ent-
halt verschiedene Plane iiber die Anordnung der Abwasserauslasse in den
New Yorker Hafen. Wedemann (Gr.-Lichterfelde).
Gnth, F., und Feigl, J., tlber den Nachweis und die Wirkung
von Fermenten im Abwasser. (Gesundheitsingenieur. 1912.
p. 21.)
Verff. kommen zu dem Ergebnis ihrer umfangreichen und interessanten
Versuche, dafi in rohen und vorgefaulten hauslichen Abwassern Fermente
vorhanden sind, und zwar in erster Linie solche, die den Abbau hochmole-
kularer ungeloster bzw. pseudogeloster Substanzen in geloste vollziehen.
Die Fermente gelangen zum Teil mit tierischen und pflanzlichen Abfall-
stoffen in das Abwasser, zum Teil werden sie von den Mikroorganismen
fortdauernd neu gebildet.
Diastase, Trypsin, Pepsin, Lipase, sowie die Disaccharidfermente sind
in hauslichen Abwassern fast stets, offenbar in direkter Proportionalitat zur
Konzentration, nachweisbar. Diastase iiberwiegt in alien Fallen ganz er-
heblich.
Fiir die Praxis haben die Versuche ergeben, daB eine Steigerung der
Abbauvorgange nur dann eintritt, wenn auBer standiger Zufuhr neuer Krafte
(Bakterien bzw. Fermente) gleichzeitig Entfernung der Stoffwechselprodukte
statt hat. Wahrend die spezifischen Fermentkrafte durch Anhaufung faul-
fahiger Massen zunachst angereichert werden, bedingt langeres VerweQen
eine starke Verminderung. Sonach gibt es ein naturgemaB individuell ver-
schiedenes Optimum fUr die DurchfluBzeit im Betriebe von Faulbecken.
Nitratzusatz bewirkt vorwiegend bei stickstoffhaltigen Substanzen
Oxydation der Faulnisprodukte und fordert dadurch den fermentativen
Abbau. Desinfektion mit Chlorkalk, in Mengen, wie sie in der Praxis tiblich
sind, vermag die einem Abwasser innewohnenden Fermentkrafte nicht zu
vernichten, wenn auch eine wesentliche Schadigung zu konstatieren ist. In
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Entwicklungsbemmung und Vernichtung der Bakterien etc.
gut gereinigten Abfliissen von Oxydationskorpern sind Fermente nur in
Spuren naehzuweisen, angereichert finden sie sich dagegen in der die Brocken
umgebenden Schleimschicht. Hier konnte auch die Anwesenheit von Oxydasen
und Peroxydasen wahrscheinlich gemacht werden.
Wedemann (Gr.-Lichterfelde).
Gutb,F.,undFeigI,J., Beitrage zur Kenntnis der Wirkungs-
weise biologischer Korper. (Gesundheitsingenieur. 1911.
p. 941.)
Das Gesamtresultat der Arbeiten zur Kenntnis der Wirkung der Oxy-
dationskorper weist darauf hin, daB die Umwandlung faulfahiger Stoffe durch
den biologischen Korper zu inoffensiven Produktcn an die Gegenwart von
Mikroorganisraen bzw. Fermenten und gleichzeitig an Sauerstoff gebunden ist.
Die Untersuchungen der Verff. haben erneut bewiesen, daB bei der biologischen
Reinigung ein durchgreifender Abbau der eingefiihrten Materie sich vollzieht,
indem der Stickstoff zum groBeren Teil, der Schwefel vollig aus der natiirlichen
Gruppierung herausgerissen und oxydiert werden. Die vergleichsweise sehr
geringen Mengen organischer Stoffe in den Abfliissen wurden als Substanzen
charakterisiert, die nur durch energischen fermentartigen Abbau aus der
eingefiihrten Materie entstanden sein konnen. Die Ergebnisse friiherer Arbeiten
aus dem Hamburger hygienischen Institut konnten somit nach jeder Richtung
best&tigt werden.
Wenn die Anhanger der rein mechanischen Theorien glauben, in den
Feststellungen der kolloldchemischen Forschungen auf dem Abwassergebiete
eine beweiskraftige Stiitze fiir ihre Auffassung gefunden zu haben, so ist
darauf zu erwidern, daB die Ergebnisse dieser Untersuchungen und die daran
gekniipften SchluBfolgerungen das Wesen der biologischen Reinigung nicht
ausreichend zu erklaren vermogen. Es kann sich nicht um bloBe Filtrations-
vorgange und rein chemische Wirkungen vermittels des Luftsauerstoffes
handeln, da derReinigungseffekt des Oxydationskorpers sich schnell erschopft,
wofern nicht eine Veranderung der zuriickgehaltenen Stoffe durch andere
Krafte eintritt.
Als solche haben die Mikroorganismen zu gelten, denn sonst ist nicht
verstandlich, warum nicht bei ihrer Eliminierung, aber bei Anwesenheit
atmospharischer Luft der gleiche Erfolg erzielt wird wie unter gewohnlichen
Verhaltnissen. Da aber der biologische Korper anderseits beim Ersatz der
Luft durch indifferente Gase nicht in der Lage ist, faulnisunfahige Produkte
zu liefern, so ist damit bewiesen, daB nicht Mikroorganismen schlechthin,
sondern aerobe, an das Vorhandensein von Sauerstoff gebundene, notig sind.
Ob die Zertriimmerung der groBen Molekiile durch anaerobe oder aerobe
Bakterien bewirkt wird, ist zunachst gleichgiiltig. Diese letzteren sind jedoch
unentbehrlich, um, mit Hilfe der in ihnen vorhandenen Fermentkrafte, Sauer¬
stoff zur endgiiltigen Zerstorung der faulfahigen Stoffe katalytisch nutzbar
zu machen.
Wenn somit die Mikroorganismen fiir die Wirkung eines Oxydations-
korpers bzw. fiir die Regenerierung der ihm innewohnenden Krafte als unent¬
behrlich gelten miissen, so scheint allerdings auBer Zweifel zu stehen, daB
auch chemische Vorgange bei der biologischen Reinigung beteiligt sind, indem
ein Sauerstoffaustausch zwischen hochoxydierten und oxydierbaren labilen
Korpern stattfindet. Fiir solche indirekten Oxydationsprozesse kommen sehr
wahrscheinlich zunachst Nitrate, die Endprodukte dcr Umsctzung organisch
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Entwioklongshemmung und Vernichtung der Bakterien etc.
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gebundenen Stickstoffs in Frage. Auf ihre Bedeutung fiir die Abwasser-
reinigung werden die Verff. in einer besonderen Arbeit zuruckkommen.
Wenn auch eine vollige Aufkl&rung der Vorgange im Oxydationskorper
bis in ihre Einzelheiten noch nicht gelungen ist, so fiihrt doch die Kenntnis
der vorliegenden Tatsachen mit zwingender Notwendigkeit zu der t)ber-
zeugung, dab nur eine biochemische Anschauungsweise umlassend genug ist,
um alle Erscheinungen befriedigend zu deuten.
Wedemann (Gr.-Lichterfelde).
Kiihl, Hugo, tJber den EinfluB der gebundenen schwef-
ligen Saure auf das Wachstum der Schimme 1 pi 1 ze
und Bakterien. (Pharm. Zeitg. Bd. 56. 1911. p. 616.)
Wahrend freie schweflige Saure hemmend auf das Wachstum der Hefen,
Schimmelpilze und Bakterien wirkt, beobachtete Verf., daB Mucor m u -
c e d o auf Hackfleisch durch den Gehalt an gebundener, also in Salzform
vorhandener, schwefliger Saure eine Forderung seines Wachstums erfahrt.
Ein Gehalt von 0,12 Proz. Natriumsulfit forderte das Wachstum, ein solcher
von 0,88 Proz. hemmte es in keiner Weise. Auf die Entwicklung der Faulnis-
bakterienflora ist die gebundene Saure ohne EinfluB. Das Natriumsulfit
schont zwar das Hackfleisch durch Konservierung der roten Farbe, wirkt
aber in keiner Weise faulniswidrig. W. Hertey (Tegel).
Averna-Sacca, R., L ’ a c i d i t a dei succhi delle piante in r a p -
porto alia resistenza contro gli attacchi dei paras-
siti. (Stazioni sperim. agrarie. T. 43. 1910. p. 185—209.)
Die Widerstandsfahigkeit amerikanischer Reben und anderer Pflanzen
gegen Meltau, Blattfallkrankheit und Erinose wird durch einen mitunter
sehr hohen Sauregehalt bedingt, welcher mit ihrer Rustizitat (Wildheit)
zusammenhangt. Die Resistenz ist aber nach Verf. vorubergehend, weil die
Kulturpflege (Bodenbearbeitung, Diingung, Schnitt usw.) die ursprung-
liche Wildheit bis zum totalen Verlust der Resistenz herabsetzt.
Pantanelli (Rom).
Verwom, M., Die Erforschung des Lebens. (Ein Vortrag.
2. Aufl. 50 pp. Jena (E. Fischer) 1911. Preis: 0.80 Mk.)
Verf., dessen Arbeiten wesentlich die Errichtung des stolzen Lehrge-
baudes der Zellularphysiologie befordert haben und also an dieser Stelle
besonderem Interesse begegnen, legt in der vorliegenden Schrift dar, daB
gerade auch bei der Betrachtung der LebensauBerungen, bei der Analyse
der Lebenserscheinungen der „unklare Kausalbegriff, der nicht weniger
Mystik in sich birgt, als der Zweckbegriff, ganz aus der Betrachtung der
LebensauBerungen wie iiberhaupt aus dem wissenschaftlichen Denken zu
entfemen und die Lebensvorgange unter dem Gesichtspunkte eines konse-
quenten „Konditionalismus“ zu analysieren sind“. Die Erscheinungen
sind erklart, wenn die Bedingungen fiir ihren Eintritt aufgezeigt sind.
Es ist bemerkenswert, daB kein anderer als der jetzige Direktor der
Forstakademie in Miinden, Prof. Dr. F r i c k e, in seiner Antrittsrede
denselben Gedanken in den Vordergrund gestellt hat. Und wirklich
sind es speziell die angewandten biologischen Disziplinen und nicht zuletzt
die Pflanzenpathologie, die sich als Grundlage ihrer Forschungsmethode
unbedingt den „Konditionismus u wahlen miissen. Hier grassieren teleolo-
gische Betrachtungen noch immer in erschreckender Weise und lahmen den
Fortschritt, der hier auBer auf geistigem auch auf materiellem Gebiete sich
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Entwicklongahemmung und Vernichtung der Bakterien etc.
fuhlbar macht. Umfangreiche Arbeiten, Beurteilung und speziell Empfehlung
von BekampfungsmaBregeln gehen hier immer noch von einer teleologischen
Anschauung des Lebens aus und miissen daher notwendig auf Irrwege ge-
raten. So wird das Verechontwerden befressener Bestande durch den Kiefern-
spanner gern damit erkl&rt, daB das Weibchen „instinktiv“ „weiB“, daB hier
seine Nachkommenschaft nicht geniigend Nahrung finden kann, usw. In
alien Fallen lehrt griindliche Beobachtung, wie enorm haufig alle moglichen
biologischen Varianten dem „Zwecke“ mehr oder weniger nicht dienender
Art, „Ausnahmen“ von der Regel also, sind. Und gerade mit i h n e n muB
der praktische Pflanzenschutz rechnen, wenn er nicht dem Dilettantismus
verfallen will, wenn er eine „exakte“ Wissenschaft werden und bleiben soli.
In diesem Sinne ist die Lekture des in dem bekannten uniibertroffen-
klaren Stil geschriebenen Biichleins, — auch darin tritt uns der Bonner
Physiologe wieder als der groBte Schuler seines beriihmten Lehrers D u
Bois-Reymond entgegen, — jedem Pflanzenpathologen auf’s wftrmste
zu empfehlen. M. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf).
Remmler, H., tlber die Fahigkeit der Zuckerriibe, Arsen
aufzunehmen. (Chem. Zeitg. Bd. 35. 1911. p. 977.)
Da zur Vertilgung des Aaskafers (S i 1 p h a a t r a t a) in Rubenkulturen
Schweinfurter Griin Verwendung findet, wurden Versuche angestellt, ob die
Riibe nachweisbare Mengen Arsen aufzunehmen vermag. Irgendwie in Be-
tracht kommende Mengen konnten nicht gefunden werden.
Emmerling (Hermsdorf).
Fischer, F., Die Bekampfung des Fusicladiums. (Deutsch.
Obstbauzeitg. 1911. p. 89—92.)
Da es sicher ist, daB der Pilz nur an Wundstellen der Fruchtschale in
diese eintreten kann, so glaubt der Verf., daB die Pilzherde schon im Winter
durch Bespritzen der Baume und durch rationelles Bearbeiten des Bodens
einzuschranken waren. Matouschek (Wien).
Yivarelli, L., La cura invernale dei gelsi diaspisati.
(La Rivista. 1910. p. 541).
Obwohl rauberische Coccinelliden und die endophage Prospaltella
B e r 1 e s i gegen die Maulbeerschildlaus mit Erfolg verwendet wurden, so
empfiehlt doch der Verf. das Zuriickschneiden der infizierten Baume im
Walde und das iibliche Abbiirsten und Bespritzen mit Teer oder Petroleum-
emulsion. Matouschek (Wien).
Metzke, A., Vogelschutz im Weinbaugel&nde. (Weinbau
u. Weinhandel. 1911. p. 66—70).
Es wird auf die Bedeutung des Vogelschutzes bei der Bekampfung des
Sauer- und Heuwurmes hingewiesen. Der Mainzer Tierschutzverein E. V.
und die Tierschutzvereine Frankfurt a. M. und Wiesbaden haben es zustande
gebracht, zu Hohenheim a. M. einen Musterplatz fur Vogelschutz einzurichten.
Solche Bestrebungen sind nur zu loben. Matouschek (Wien).
Howard, L. 0., The parasites, reared or supposed to
have been reared from the eggs of the gipsy moth,
pp. 20. (U. S. Depart, of. Agr. Bull, of Entom. Techn. Ser. No. 19. Part. L
1910.)
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Entwioklungshemmung and Verniohtung der B&kterien etc.
347
1) In Amerika endemische Parasiten entwickeln sich wohl nie in den
Eiern von Porthetria dispar (Schwammspinner).
2) Das Gipsymoth-Parasitenlaboratorium zu Melrose Highlands, Mass,
liefi sich aus Ungarn, Rutland und Japan Eiparasiten des genannten Schmetter-
linges kommen. Doch nur Anastatus hifasciatus Fousc. (aus
Japan, Krim und Ungarn) sowie Schedius Kuvanae How. n. sp.
werden wohl nach der Akklimatisierung Erfolg bringen. Die anderen Arten
(Pachyneuron gifuensis Ashm., Atoposomoidea ogi-
mae n. sp. usw.) wurden auch genau studiert.
Matouschek (Wien).
Qnayle, H. J., Aphelinus diaspidis How. (Journ. of Econom.
Entomology. 1910. p. 398 ff.)
Der genannte Parasit tritt zwar haufig auf Chrysomphalus
a u r a n t i i Mask. (Orangenschildlaus) in Kalifornien auf, aber er bef&llt
nach genauen Studien des Verf. nur hochstens 5 Proz. der vorhandenen
Schildlfiuse. Verf. behandelt den in der Laienwelt als ausgezeichneten Ver-
tilger der Schildlaus geltenden Aphelinus monographisch (Morphology
und Biologie). Matouschek (Wien).
Anonymus, The control of scale insects by fungoid
parasites. (Agricult. Bull, of the Straits and Federated Malay States.
Vol. 9. 1910. p. 486—487.)
Enthalt kurz zusammengefaBt die in West-Indien erhaltenen Resultate
fiber das Parasitieren von Pilzen auf Schildlausen. H e r t e r (Tegel).
Berlese, A., La Diaspis pentagona Targ. e gli insetti
suoi nemici. (Redia. T. 6. 1910. p. 298—345. c. 1 Taf.)
In Italien wird die kfinstliche Verbreitung der endophagen Hymenopter
P'rospaltella berleis How. behufs Bek&mpfung der Maulbeer-
baumschildlaus (Diaspis tetragon a) angestrebt. Verf. zfihlt auch
die gelegentlichen entoparasitischen Insekten, die rauberisch von der Schild¬
laus leben, auf. — Die Morphologie und Biologie des Insekts finden im
Verf. einen ttichtigen Monographen. Matouschek (Wien).
Vivarelli, L., Diffondiamo la „Prospaltella Berlesei“
How. (La Rivista. 1911. p. 173.)
Man moge trachten, den oben genannten Schmarotzer der Diaspis
pentagona T. T. (Maulbeerschildlaus) zu verbreiten. Auf diese Weise
im Verein mit den anderen gesetzlich bereits festgestellten Bekampfungs-
methoden wird man wohl Herr werden fiber die so schadliche Schildlaus.
Matouschek (Wien).
MokrzeckJ, Sig, Biologische Notiz fiber Pimpla pomorum
Ratzb. (Zeitschr. f. wissenschaftl. Insektenbiolog. Bd. 7. 1911. p. 63—64.)
Die genannte Schlupfwespe trat nach Verf. in Menge in der Krim auf,
bis 75 Proz. der Larven des Apfelblfitenstechers (Anthonomus po¬
morum) wurden durch sie vernichtet. Er bemerkte nur 1 Larve auf dem
Wirte; die Larve der Pimpla hat eine gewisse Ahnlichkeit mit der Larve
von Fliegenmaden. Die Verpuppung der Larve der Schlupfwespe in der
Apfelblfitenknospe wird erlautert; seltener verpuppt sich diese Larve in der
Erde, wenn nandich die Knospe abgefallen ist. Anfangs Mai kommt aus der
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348
Entwicklungahemmung und Vemichtung der Bakterien etc.
Puppe die junge Pimp 1 a heraus. — Nach Schmiedeknecht ist
die erwahnte Schlupfwespe in Mittel- und Sudeuropa selten anzutreffen.
Matouschek (Wien).
Woodworth, C. W., ThecontroloftheArgentineant. (Agricult.
Experim. Station Berkeley, California. Bull. No. 207. 1910. p. 53—82.)
Seit 20 Jahren wird in Kalifornien das Auftreten der argentinischen
Ameise Iridomyrmex humilis beobachtet. Vor 2 Jahren erschien
die erste zusammenfassende Studie ttber ihre Verbreitung in Kalifornien.
Sie wurde damals aus folgenden Gegenden angegeben: East Alameda, San
Francisco, San Jos6, Cupertino, Campbell, Los Angeles, Azusa, Upland.
Die gegenwartige Ausbreitung des Schadlings betr> bereits 5000 acres.
Die Ameise ist jetzt aus 40 Distrikten bekannt.
Verf. erlautert an vielen Abbildungen die Morphologie der Ameise und
erortert dann die dem Tiere zur Verfugung stehenden Mittel zur Verbreitung.
Die Ausbreitung erfolgt hauptsachlich durch den Menschen. Zur Systematik
der kalifornischen Ameisen wird bemerkt, daB dort die vier Unterfamilien
Formicinae, Dolichoderinae, Myrmicinae und Dory-
1 in ae mit 15 -f 5 + 25 +1 =46 Arten vertreten sind. Zu den Do¬
lichoderinae gehdren die beiden bisher in Kalifornien gefundenen
Iridomyrmex - Arten J. humilis und J. a n a 1 i s.
Die Bekhmpfung des Schadlings besteht in der Zerstorung der Nester
mit Schwefelkohlenstoff, Cyankali, 01, Kresol, persischem Insektenpulver,
am besten jedoch mit arsenikhaltigem Sirup. Die Anwendung von Sublimat-
alkohol ist wenig empfehlenswert. Besondere Beachtung ist dem Import
von Vegetabilien, wie z. B. Kartoffeln, zu schenken, mit denen die Ameise
verschleppt werden kann. W. H e r t e r (Tegel).
Anonymus, Remedy for pumpkin beetle (Aulacophora
o 1 i v e r e i). (The Agric. Gaz. of New South Wales. Vol. 22.1911. p. 143.)
Nach Versuchen von R o s o soil gegen den Kiirbiskafer ein Bestftuben
der Pflanzen mit Asche und Kalk sehr gute Dienste tun, wenn die Sch&dlinge
nicht zu zahlreich auftreten; fur diesen Fall werden Arsenpraparate empfohlen.
R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Tolz, F., Billaea pectinata Mg. (Sirostoma latum Egg.)
als Parasit von Cetoniden- und Cerambyciden-
Larven. Metamorphose und SuBere Morphologie
der Larve. (Zeitschr. f. wissensch. Insektenbiol. Bd. 6. 1910. p. 208
—211, 278—283, 331—336, 387—395, 426—430.)
Die in der vorliegenden Arbeit eingehend behandelte Tachinide ist, wie
bekannt, ein wichtiger Parasit der Larven von Rhizotrogus solsti¬
tial i s und daher fur den Pflanzenpathologen von gewissem Interesse.
Verf. gibt nun eine detaillierte Darstellung der Lebensweise,
sowie der einzelnen Entwicklungsstadien (Ei, Larve, Tonnchen) dieses
Dipters, das er aus morsche Baumstiimpfe bewohnenden Cetoniden- und
Cerambyciden-Larven in Menge ziichtete und dessen ganzen Entwicklungs-
zyklus er im Laufe mehrerer Jahre liickenlos studiert hat.
Dem Verf. hat die klassische Arbeit P a n t e 1 s liber T h r i x i o n
halidayanum als Muster vorgeschwebt. So ist seine Arbeit wirklich
zu einer Fundgrube neuer und interessanter Tatsachen aus dem noch so
dunkelen Gebiete der Tachinenbiologie geworden. Es ist daher unmoglich,
an dieser Stelle naher referierend auf den Inhalt einzugehen.
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Entwioklangahemmxmg und Vemiohtnng der Bakterien eta
349
Sehr wichtig scheint dem Ref. aber vor allem eine Beobachtung
des Verf. zu sein, die hier hervorgehoben werden mag, da sonst in der
Literatur auf diese Moglichkeit iiberhaupt nicht geachtet worden zu sein
scheint. Verf. konnte n&mlich einwandfrei das Vorkommen von tlber-
infektion des Wirtes konstatieren. Deren Folge war regelmaBig das vor-
zeitige Eingehen der iiber und iiber mit Wunden bedeckten Wirtslarven und
damit also auch das Zugrundegehen, die Vemichtung des Parasiten.
Damit wird eine der Klippen aufgezeigt, an denen, — vielleicht nicht
immer, aber oft — eine kiinstliche Heranzuchtung Shnlich lebender,
d. h. den Wirt eventuell mehrfach belegender Schmarotzerinsekten scheitern
konnte. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf).
Torka, V., Nemoraea puparum Fabr. (Diptera). (Zeitschr.
f. wissensch. Insektenbiol. Bd. VI. 1910. p. 402.)
Verf. beschreibt die Eiablage der im Titel genannten Tachine, die auBer
in der Raupe von Cucullia verbasci L. auch in der Raupe der
Forleule (Panolis piniperda Panz.) schmarotzt.
Die elfenbeinweiBen, l&nglichrunden, 0,9 mm langen und 0,3 mm breiten
Eier werden in der Mehrzahl der Wirtsraupe so fest angeklebt, daB sie auch
nicht mit der groBten anwendbaren Gewalt von der Raupenhaut losgerissen
werden konnen. Wolff (Bromberg-Schrottersdorf).
Kramer, H., Die Tachiniden der Oberlausitz. (AbhandL
d. naturforsch. Gesellsch. Gorlitz, Jubilaumsb. 1911. p. 117—166. M.
3 Taf.)
Nach geschichtlichen Notizen zahlt Verf. die gefundenen Arten mit
genauenStandorten auf, wobei er eine tlbersichtstafel derGattung Sarco-
p h a g a (mit Tafeln) und der Gattung L u c i 1 i a entwirft.
Mit der Kiefemspinner- und Nonnenkalamitat hangt das Vorkommen folgender
Arten zusammen: Gymnoohaeta viridis Ell., Carcelia gnava BB.,
Exorista af finis Mg., Prosopodes fugax Rdi, Compsilura con-
cinnata Mg., Parasetigena segregata Rdi. (namentlich!), Sarco-
phaga uliginosa Kram., S. pseudoscoparia n. sp., S. carnaria
L., S. aratrix Pand., S. tuberosa Pand. S. s i m i 1 i s Meade, S. Schiitzeri
K r a m., # Agria affinis F1L, A. monachae Kram.
Merkwiirdigerweise fehlten im Gebiete zur Zeit der Nonnenplage:
Panzeria rudis Ell., Argyrophylax bimaculata Htg., Sarco-
phaga albiceps Mg. (bisher mit anderen Arten verwechselt), Agria mamillata
Pand.
Interessant sind folgende Notizen: Ungeheure Mengen von Raupenfliegenlarven
wurden 1908 bei dem unverstandigen Totbiirsten der Nonnenraupen unter den Leim-
ringen getotet. 1909 gab es Unmengen von Parasetigena. Das Gleiche gilt be-
ziiglich Agria affinis und A. monachae, so daB sie die Passanten im Walde
umschwarmten und gem den SchweiB leckten. Sarcophaga - Arten waren 1910
auch so haufig, so daB der Untergang der Nonne bis auf das letzte Tier zu erwarten war.
Da kam aber die Natur dem Schadling durch das Auftreten der Wipfelkrankheit zu Hilfe,
denn dieselbe hat sicher in diesem Jahre viel mehr Parasiten als Raupen umgebracht.
Viele Exemplars von Parasetigena gingen infolge der E m p u s a - Infektion
zugrunde. Endlich trat Hemipenthes moria L., der Schmarotzer der Nonnen-
raupenfliege, massenhaft auf. Parasetigena wurde immer seltener.
Atropidomyia irrorata Mg., den Schmarotzer des Kafers S a p e r d a
populnea F., erhielt Verf. am sichersten, wenn man die Astgallen der Kafer ein-
tragt, aber nicht im Friihjahr, da der groBe Buntspecht viele Gallon im Winter aufhackt.
Der zehnte Teil der gefundenen Gallon war (1910) mit Fliegenmaden besetzt. Dann
zeigen die Gallon ein groBes Loch, die Larve hat vor dem Tode ihrem Morder den Weg
ins Freie^gebahnt.
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350
Entwicklungshemmung und Vemichtung der Bakterien etc.
Pollenia rudis F. und.namentlich P. atramentaria Mg. treten an
den Fenstern im Hochsommer und Herbst oft in groBen Mengen auf, daB die Leute in
den Dorfern nach einem Mittel gegen diese „Mauerfliegen“ baten. Die schlechte Bau-
art der Fenster ist schuld.
Caroelia excisa Fll. wirtschaftet arg unter diversen Kiefemschadlingen.
Hypoderma bo vis L. ist im Gebiete sehr lastig.
Matouschek (Wien).
Tnbenf, C. v., Zur Geschichte der Nonnenkrankheit.
(Naturw. Zeitschr. f. Forst- u. Landwirtsch. Bd. 9. 1911. p. 357—377.)
Verf. beleuchtet eingehend die Geschichte der Nonnenkrankheit seit
der groBen Invasion von 1890—1891, die ihn zur Entdeckung der Polyeder
fiihrte und gleichzeitig verleitete, Bakterien als Urheber der Krankheit an-
zunehmen. Er wendet sich polemisch gegen verschiedene in den neueren
Arbeiten von B. Wahl und besonders von M. Wolff enthaltene Be-
hauptungen und stellt dann die Auffassungen der verschiedenen Autoren
von der Natur der Nonnenkrankheit zusamraen:
1. Als Bakterienkrankheit (Bazillen) ohne weiteres nach Ziichtung von
Bakterien aus Raupenleichen. (Hofmann 1891.)
2. Bakteriendarmkrankheit (z. B. Bacterium monachae) un¬
ter bestimmten Dispositionszustanden nach Ziichtung von Bakterien aus
lebenden Raupen und unter Auf treten von Polyedern als Folgeerscheinung.
(v. Tubeuf 1892.)
3. Bakterienkrankheit (Micrococcus lardarius) mit Auf-
treten der Polyeder als Reaktionsprodukte. (Krassilschtschik
speziell fur die Seidenraupe. 1896.)
4. Mikrosporidienkrankheit (Microsporidium bombycis),
wobei die Polyeder selbst Mikrosporidien sein sollen. (B o 11 e. 1898.)
5. Chlamydozoenkrankheit (Chlamydozoon bombycis),
wobei die Polyeder wieder Reaktionsprodukte sein sollen. (P r o w a z e k.
1907.)
6. Symbiosekrankheit zwischen Chlamydozoen und Bakterien (z. B.
Bacterium monachae). (Wolff. 1910.)
7. Verschiedene Ursachen, aber mit Auftreten von Polyedern als Re-
aktionsprodukten (speziell fur die Seidenraupe. Sasaki. 1910.)
W. H e r t e r (Tegel).
Escherich, K., und Miyajima, M., Studien Qber die Wipfel-
krankheit der Nonne. VorlSuf. Bericht. (Naturw.
Zeitschr. f. Forst- und Landwirtsch. Bd. 9. 1911. p. 381—402.)
Verff. waren vor allem bestrebt, wirklich einwandfreies Material fur ihre
Versuche zu erhalten. Sie untersuchten zu diesem Zwecke jede einzelne
Raupe vorher auf ihren Gesundheitszustand, ehe sie dieselbe verwendeten,
und zwar zapften sie ihr einen kleinen Blutstropfen ab, den sie auf Polyeder
untersuchten. Bei der Farbung leistete Sudan III gute Dienste, welches
Fettropfen sofort orangerot farbte, die Polyeder aber ungefarbt lieB.
Nachdem so einwandfreies Material erhalten war, wurde zu den Infek-
tionsversuchen geschritten. Die an etwa 50 Raupen vorgenommenen Imp-
fungen fiihrten samtlich zu demselben Resultat: Nach 3—5 Tagen traten
sparlich die ersten intracellularen Polyeder auf, nach 8—10 Tagen war das
typische Bild eines mittleren Polyederbefalls vorhanden. Der Beweis er-
scheint demnach erbracht, daB das Virus ubertragbar und die Wipfelkrank-
heit eine echte Infektionskrankheit ist.
Von anderen Raupen, die mit dem Virus infiziert worden waren, er-
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Entwicklungshemmung und Vemichtung der Bakterien etc. 351
krankten nur Seidenraupen. Die Krankheit blieb jedoch bei diesen in mftBigen
Grenzen.
Wie die Ubertragung der Krankheit in der freien Natur zustande kommt,
ist noch ungewifi.
Uber das polyederhaltige Virus machen die Verff. folgende Angabe:
Das Blut polyederhaltiger Raupen, mit Glyzerin vermischt, hatte nach
funftagiger Aufbewahrung seine Virulitat nicht eingebiiBt. Hieraus geht
auch hervor, daB Bakterien an der Polyederkrankheit nicht beteiligt sind.
Von der groBen Widerstandsfahigkeit des Virus gegen Faulnisbakterien
zeugt die Angabe, daB eine alte Leichenbruhe, mit Glyzerin behandelt, dann
mit sterilem Wasser gewaschen und schlieBlich zentrifugiert, sich als virulent
erwies. Einwirkung einer Temperatur von 65—60° wahrend 5—10 Minuten
vernichtet die Virulitat des Blutes. — Die Resistenz gegen Trockenheit
ist eine sehr groBe. — Mit Berkefeld- und Chamberland-
k e r z e filtriertes polyederhaltiges Blut lieferte Filtrate ohne jede Spur
von Polyedem; mit denselben angestellte Injektionen blieben infolgedessen
ohne Erfolg. Verff. sehen hierin einen Beweis gegen die Annahme Pro-
w a z e k s und M. Wolffs, daB der Erreger der Krankheit ein ultra-
mikroskopisches Korperchen sei, welches durch alle Filter gehe. Wahrend
B o 11 e die Polyeder zu den Sporozoen alsMicrosporium polye-
d r i c u m stellte, enthalten sich Verff. jeder bestimmten AuBerung uber
den systematischen Platz dieser Organismen.
Die Abbildungen stellen stabformige Kristalle und rundliche bis ellipsoi-
dische Korperchen (als Harnsaurekonkremente gedeutet) dar, die leicht
mit den Polyedern verwechselt werden konnen, ferner verschiedene Stadien
der Polyederbildung im Blute (wo die Polyeder zuerst auftreten) und in den
Geweben der Nonnenraupe. W. H e r t e r (Tegel).
Escherich, K., Die Nonnenbekampfung. (Dresdner Anzeiger.
Jg. 180. 1910. No. 185. p. 5 u. No. 186. p. 6.)
Erfiillt das teure „Leimen“ seinen Zweck? Verf. halt den Leimring fftr
ein Linderungsmittel, das dazu beitragt, die Krafte des Waldes nach Moglich-
keit zu erhalten, so daB noch gegeniiber den sich mit Sicherheit ein-
stellenden Nachkrankheiten die notige Widerstandsfahigkeit besitzt. Die
Feinde des Leiraens erheben den Einwand, daB durch das Leimen eine groBe
Zafil mit Tachinen versehener Raupen getotet werden; man bedenke nur,
daB jedes Weibchen bis 2000 Eier ablegen kann. Durchs Leimen wird aber
gerade das Raupentoten bis zu einem gewissen Grade uberfliissig gemacht,
indem der Leimring den Wald in einen groBen Raupenzwinger verwandelt.
Auf den weiteren Einwand, daB die Verbreitung der Polyederkrankheit durch
die Leimringe verhindert werde, geht Verf. nicht ein, weil man ja heute
nichts genaues uber den Erreger jener Krankheit und uber die Art ihrer Ver¬
breitung weiB. Matouschek (Wien).
Berliner, E., Die Schlafsucht der Mehlmottenraupe.
(Zeitschr. f. d. ges. Getreidewes. Bd. 3. 1911. p. 63—70.)
1. Beschreibung der genannten Krankheit: Die von einem sporen-
bildenden Stabchenbacterium befallenen Raupen werden weich, wobei sich
die Haut bis schwarz verfarbt. Die Raupen hangen mit den Nachschiebem
kopfabwarts.
2. Die Sporen des Bacteriums keimen nur auf gewissen Medien aus,
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Entwioklungshemmung and Vernichtung der B&kterien etc.
in der Natur aber nur im Darme der Larven Oder der entwickelten Tiere.
Durch Stichimpfung die Krankheit zu verbreiten gelang nicht. Wurde aber
der Zuchtbehalter oder der Kopf der Raupen mit einer Aufschwemmung
der Leichname der verendeten Raupen (oder mit der Kultur der Bakterien
direkt) bestrichen, so fand die Infektion statt. Verf. variierte mannigfaltig
seine Versuche. Oft verpuppten sich allerdings viele Raupen dennoch, ja
die Falter legten sogar Eier, aber die aus letzteren ausgekrochenen Raupen
gingen insgesamt ein. Vielleicht wird so in der Praxis die Motte bekampft
werden.
3. Fiir den Nonnenfalter, Prozessionsspinner usw. erwies sich das
Bacterium als unschadlich. Matouschek (Wien).
Beiff, William, The Wilt Disease or Flacherie of the
Gypsy Moth. How to aid the Spread of this Disease.
8°. 60 pp. Boston (Wright & Potter) 1911.
Die 9 Raupen des Schwammspinners konnten nach der Methode des
Verf., die sich an die von Emil Fischer (Zurich) anschliefit, eher ver-
nichtet werden, als die <$, da erstere kiirzere Zeit zum Ausreifen brauchen.
Die Raupen konnten auf 14 Proz. reduziert werden. Ferner bemerkt der Verf.,
dab dort, wo die Flacherie stark unter den Raupen hauste, sehr viele Eier
in den Gelegen tot waren, ein Zeichen, daU die Krankheit noch auf die nachste
Generation einwirkt. Matouschek (Wien).
Fletcher, T. Bainbrigge, The wax-moth. (The Agric. Journ. of India.
Vol. 6. 1911. p. 399.)
Verf. behandelt in dem vorliegenden Aufsatz die Biologie der Wachs-
motte, Galleria mellonella, und die Matinahmen, die man zur
Bekampfung des Schadlings ergreifen kann. Auf einer kolorierten Tafel
sind die verschiedenen Entwicklungsstadien des Schadlings dargestellt.
R i e h m (Gr.-Lichterfelde).
Baer, W., Ornithologische Miszellen. (Ornithol. Monatsschr.
Jg. 35. 1910. p. 331—336, 350—360, 381—389, 401—408.)
Uns interessiert hier nur folgendes: Der Griinspecht nutzt sehr durch
das Verzehren von L a s i u s -Arten (Ameisen), welche ja Blattlauszuchter
sind. Der Schwarzspecht verzehrt, wie Magenuntersuchungen zeigen, be-
sonders Holzameisen, die viele Baume schadigen. Wenn er auch Locher in
diese schlagt, so hat dies nicht viel zu bedeuten, da ja das Holz meist als
Brennholz verarbeitet wird. Durch die Locher wird der Forstmann auf die
verderblichen Holzameisen nur aufmerksam gemacht, da ja der Schaden
dieser Ameisen von auBen in keiner Weise sichtbar ist, und er rechtzeitig
die Brutstatten dieser Insekten vernichten kann.
Matouschek (Wien).
Liistner, G., Bewegliche oder provisorische Vogel-
schutzgeholze zurBekampfung desHeu - undSauer-
w u r m e s. (Amtsbl. d. Landwirtschaftskammer f. d. Regierungsbez.
Wiesbaden. 1910. p. 373 u. ff.)
Im Winter soli man durch Aufstellen von gebrauchten oder als minder-
wertig zuruckgesetzten Christbaumchen den Vogeln in Weinbergen Gelegen-
heit zum Nisten geben, Schutz gewahren und eine Neuansiedelung ermoglichen.
Matouschek (Wien).
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Entwicklungshemmung and Vemiohtung der Bakterien etc.
353
Wolff, Max, Land- und forstwirtschaftlich schadliche
Nagetiere. II. Die SchlafmSuse und die m&use-
artigen Nager. (Flugblatt No. 13 d. Abt. f. Pflanzenkrankh. d.
Kaiser Wilhelm-Instit. f. Landwirtsch. in Bromberg. GroB 8°. 10 pp. Brom¬
berg 1911.)
1) Bekampfung des Hamsters: Das ihm nachstellende Raubzeug (Bus-
sarde, Eulen, Kolkraben, Wiesel, Dtisse) sollte nach Kraften geschont werden.
Im Frfihlinge Anwendung des Schwefelkohlenstoffes in der Weise wie gegen
die Kaninchen; die mit der Fltissigkeit zu trankenden etwa quadratischen
Sackleinwandtsiicke brauchen nur 15 cm Seitenlange zu haben.
2) Bekampfung der Rotelmaus:(Evotomys hercynicus Mehl.
= Arvicola glaceolus Wagn.): Zwecklos sind Schwefelkohlenstoff
und Fanggraben, da sie nicht unterirdisch lebt und anderereeits eine treff-
liche Kletterin ist. Ob sie auf Typhusbazillen irgendwie reagiert, ist unbe-
kannt. Erfolg hat nur das Aufstellen von Fallen, die nach A11 u m s An-
gaben mit Mohrrfibenstfickchen zu bekodem sind. Raubvfigel setzen ihr
nicht zu, wohl das am Boden schleichende Raubwild. Diese Maus schadet
der Larche am meisten.
3) Bekampfung der Feldmaus (Reutmaus) [=Microtus arvalis
Pall.]: Fiir den Forstmann kommt besonders das von Borggreve so
nachdrficklich empfohlene Verhindem eines zu starken Graswuchses durch
geeignete KulturmaBnahmen in Betracht. Wo Sichel und Viehtrieb wirkungs-
los Oder undurchfuhrbar 1st, gilt es, durch bekannten Fanggraben und
-Locher die bedrohten Flachen zu schfitzen. Die schon von den Mausen be-
volkerten Bestande rat der Verf. zu befreien nicht mehr durch das umstand-
liche Setzen von Fanglochem (auf den Wechseln der Tiere) sondern durch
das L 6 f f 1 e r sche Verfahren. Vor Auslegen von Gift ist dringend zu warnen.
Das periodische Anwachsen der Menge dieser Tiere (Mausejahre) muB mit
aller Energie verhindert werden; man verlasse sich nicht auf Degeneration,
Krankheiten, Nahrungsmangel, Zuzug von Feinden aus der Raubtierwelt.
4) Dber die Erdmaus (= Ackermans, Microtus agrestis L.):
Sie lebt von gleichen Stoffcn wie die vorhererwahnte Art; fiber den land-
wirtschaftlichen Schaden ist man bisher nicht orientiert.
5) Bekampfung der Mollmaus (= Microtus terrestris L.):
Die besten Mittel sind: Aufstellen von Fallen, Vergiftung mit Phosphor-
sellerie oder mit Barytkuchen. Doch mfissen die Gifte durch geeignete Appa-
rate sehr tief in die Erde eingebracht werden. Einzelne Baume oder ganze
Baumschulen muB man durch tief in die Erde (30—40 cm) eingelassene Draht*
netzumzaunungen schfitzen. Femer das L o f f 1 e r sche Verfahren und
SchuB (frfih morgens oder abends).
6) Bekampfung der nordischen Wfihlratte ( = Microtus ratticeps
Keys, et Bias.). Selten, in Norddeutschland haufiger. In mit Mohrrfiben
gekoderten Fallen leicht zu fangen. Dber die Biologie dieser guten Schwimmerin
weiB man leider noch zu wenig.
7) fiber die Hohlenmaus (Microtus subterraneus Selys.)
weiB man recht wenig, auch bezfiglich der Schadigung.
8) Genaue Vorschriften fiber die Bekampfung der Wfihlmause im all-
gemeinen und zwar fiber die Verwendung des Schwefelkohlenstoffs, der Phos-
phorsellerie (diese sowie andere Giftspeisen stets tief in die Bauten einbringen,
da sonst nfitzliche Tiere getotet werden) und das L 6 f f 1 e r sche Mause-
typhusverfahren. Letzteres Mittel ist das beste und einfachste und billigste
Zwelto Abt. Bd. S4 .23
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354 Entwicklungshemmung etc. — Bakteriologische und garungsphysiologische etc.
(pro 1000 Mauslocher 5,75 M). Bei alledem aber planmaCiges gemeinsames
Vorgehen der Nachbam Oder gar ganzer Gemeinden!
Matouschek (Wien).
Mnnerati, 0., La vitality dei semi nelterrenoe ii suo rap-
porto col grado d ’ i n f e s t i v i t 4 delle specie spon-
t a n e e. (Rendic. Accad. Lincei. Ser. 5. T. 19. 1910. II. Sem. p. 664—668)
Die Hartnackigkeit der Unkrauter hangt mit ihrer „Samenharte“,
d. h. mit der Keimungsverzogerung, auch unter den giinstigsten Bedingungen
zusammen. Die Infcstivit&t ist also vom Samenreichtum ganz unabh&ngig.
Die Bodenbearbeitung hillt nur gegen schnell keimende Unkrauter; nur
oberflachliche Hackarbeiten vor der Samenreife konnen zur Ausrottung der
schlimmsten Unkrauter dienen. Pan tan eHi (Rom).
Mnnerati, 0 ., Su la presunta perpetuazione delle specie
infeste a traverso lo stallatico. (Rendic. Accad. Lincei.
S. 5. T. 20. 1911. I. Sem. p. 584-590.)
Nach sechs Monaten sind die Samen der meisten Unkrauter im Stallmist
schon tief verandert. Die Samen von Avena fatua, Rapistrum
rugosum, Rumexcrispus, Sinapis arvensis, Plantago
lanceolata, major, Papaverrhoeas,Cirsiumarvense,
Sonchus oleraceus,Daucuscarota,Amaranthus retro-
flexus, Galium aparine, Myagrum perfoliatum, Ra¬
nunculus acer werden innerhalb 15—20Tagen zerstort. Alte Samen
von Leguminosen, Vicia segetalis, hirta, Lathyrus aphaca
und Convol vulus sepio gehen leichter als neue Samen zugrunde.
Samen von Abutilon avicennae und Datura stramonium
waren nach sechs Monaten zum groBen Teil unversehrt, hatten aber ihre
Keimkraft verloren, was schlieBlich alle Samen trifft, wenn der Stallmist
speckartig wird. Nach diesen Untersuchungen wiirde Stallmist zur Zer-
storung der Unkrautsamen wesentlich beitragen. Pantanelli (Rom).
Bakteriologische und gMrungsphysiologische etc. Institute,
Laboratorien etc.
Bericht de,r groBherzoglichen Wein- und Obstbau-
schule in Oppenheim am Rhein iiber ihre T&tig-
keit vom Jahre 1903 bis zum Jahre 1910. 8°. 147 pp. +
I—XXXXIII. Mit Taf. Oppenheim a. Rhein 1911.
Aus der inhaltsreichen Schrift interessieren uns besonders folgende
Abschnitte:
I. Krankhciten des Weinstockes: Das starke Auftreten der Pilzkrank-
heiten in den letzten Jahren brachte es mit sich, daB die alte Oppenheimer
Schnittmethode (dichte Stellung der Soinmertriebe) aufgelassen und der
verbesserte rheinhessische Schnitt (freiere Stellung der Reben) akzeptiert
werden muBte. Hierbei zeigtcn sich die Hauptvorteile des Vorentspitzens
vor allem darin, daB durch das Entfernen der iiberhangenden Triebe die
Bekampfung der Pilzkrankheiten wesontlich erleichtert und die Wirkung
der Sonne auf den Boden und insbesondere auf die Blatter in der Nahe der
Trauben begunstigt wird. — Bekampfung der P e r o n o s p o r a: A. In-
direkte MaBnahmen. Die Reihenabstande moglichst groB nehmen (bis 1,3 m),
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Bakteriologiache und garungsphysiologisohe Institute etc. 355
reiner Satz, da die Sorten im Wachstume und in der Empfindlichkeit dem
Pilze gegeniiber verschieden sind, ferner die oben genannte Erziehungsart.
Bei Ertragsweinbergen muB der Pflug kr&ftig zur rechtzeitigen Bekampfung
des Unkrautes verwendet werden; rechtzeitige Einkurzung der iiberhangen-
den Triebe, ein solches Ausbrechen uberfliissiger bodenstandiger Triebe, auf
welchen gewohnlich die ersten Peronosporainfektionen auftreten. B. Direkte
MaBnahmen: Kupferkalkbriihe in 1-proz. Losung bei sehr friihzeitigem Auf¬
treten des Pilzes, bei spateren Behandlungen aber iy 2 —2-proz. Nur dann
wird vor dem Heften gespritzt, wenn die Peronospora nicht frtihzeitig
eintritt und das Wetter der Ausbreitung nicht giinstig ist. Die Anzahl der
iibrigen Behandlungen hat sich zu richten nach dem Wachstume der Triebe,
nach dem Fortschreiten der Krankheit und nach dem Witterungscharakter.
Stets hat eine 2. Bespritzung mindestens nach dem Heften zu erfolgen. Be-
ziiglich der Ausfiihrung der Spritzarbeit: Vor jedesmaligem Fiillen der
Spritze ist die Briihe im Transportfasse gut auf zuriihren; die Verteilung der
Fliissigkeit hat unter starkem Drucke und bei Verwendung des einseitigen
Verteilers zu erfolgen. Jede Rebzeile ist von 2 Seiten zu behandeln (Ab-
bildung!). Der Erfolg der Arbeit hangt auch von der verbrauchten Fliissig-
keitsmenge ab, die je nach Erziehungsart verschieden ist. Alle griinen Teile
der Rebe miissen griindlich getroffen werden. Tritt wahrend der Spritz¬
arbeit Regen ein und ist die Peronospora- Gefahr groB, so ist die
Arbeit fortzusetzen. — Die Versuche mit diinneren Losungen der genannten
Spritzfliissigkeit zeigten, daB der Erfolg des Spritzens nicht abhangt von
der Konzentration der Briihe, sondern vor allem von der griindlichen und
rechtzeitigen Anwendung des Mittels. Eisenvitriol empfiehlt sich nicht. —
Bekampfung des Oldium: Das Schwefeln erfolgte meist zweimal wahrend
der Vegetationsperiode und zwar einmal vor der Bliite und das zweite Mai
kurze Zeit nach derselben. Nur dann, wenn der Parasit stark auftritt, war
dreimalige Behandlung notig. Feingemahlener Ventilatorschwefel von 85
bis 95° Chanel bewahrte sich bei beiderseitiger Behandlung der Zeilen am
beaten. — Die Versuche zur Bekampfung des Heu- und Sauerwurmes. A. Bei
Bekampfung der Winterpuppen die Wurmfallen nicht ganz auBer acht lassen,
wenn auch die Fallen bei der Heuwurmgeneration, die in dem belaubten
Stock geniigend Schlupfwinkel findet, keineswegs befriedigten. B. tJber
die Spritzmittel gegen den Heuwurm. Nur Brennspiritus, Benzin, Ol und
Schwefelkohlenstoff in Verbindung mit Seife befriedigten. Es werden viele
Rezepte angefiihrt; die besten sind: 2-proz. gelbe Schmierseife + 1 Kilo
Schwefelkohlenstoff -f- V 2 Kilo Riibol -f 4 1 Brennspiritus in 100 1 Wasser,
oder 2 1 / 2 -proz. gelbe Schmierseife + 2 Kilo Schwefelammonium in 100 1
Wasser, oder die gleiche Seife + 3 Kilo Schwefelammonium. C. Spritzmittel
gegen den Sauerwurm: Das beste Mittel ist 3-proz. Schmierseife mit 1-proz.
Kupferkalkbriihe (fur 100 1 nehme man: 3 Kilo gelbe Schmierseife in 10 1
heiBem Wasser aufgelost und mit kaltem Wasser auf 50 1 verdiinnt; diese
Losung gibt man zu 50 1 2-proz. Kupferkalkbriihe unter fortwahrend em
Umriihren). Kaum nachstehend ist die reine 3-proz. Schmierseife (Herstel-
lung von 100 1: 3 Kilo gelbe Seife in wenig heiBem Wasser aufgelost und
das Ganze mit Wasser auf 100 1 verdiinnt). Ausschlaggebend ist fur den Er¬
folg: Die richtige Zeit der Anwendung, d. h. erste Bespritzung vom 20. bis
31. Juli, 8—10 Tage spater die 2. Behandlung, da die Motten der beiden
Traubenwickler (der schwarz- und gelbkopfigen) Raupe, nicht gleichzeitig
auftreten, ja mitunter ist eine 3. Bespritzung notig, wenn namlich Motten
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356
Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc.
der 3. Generation der gelbkopfigen Raupe (bekreuzter Traubenwickler) sich
zeigen sollten. Die Trauben miissen griindlich getroffen, die Rebzeilen
miis8en von 2 Seiten behandelt werden. Die FlUssigkeit muB die Spritze
in spitzem Kegel verlassen. Die Rebenerziehungsart muB eventuell geandert
werden, damit die Trauben fur das Spritzmittel erreichbar sind. — Zur Be-
kampfung der Gelbsucht (Chlorose) der Reben: Sie ist, wie Versuche lehren,
bedingt durch die physikalische, die Luftzirkulation erschwerende, die stauende
Nasse begiinstigende Struktur mancher Boden, durch deren hohen Gehalt
an Kalk und Ungunst der Witterung (nasse Jahre). Unterhackung von
Kohlenschlacke, das tlberfahren der gelben Weinberge mit lockerem Boden
(Lehm), Anwendung von kiirzeren Wurzelstangen, Veredelung der Quali-
tatssorten auf Trollinger-Unterlage.
II. Krankheiten der Obstbaume: Die Wasser- oder Wiihlratte ist durch
Einlegen von Petroleumlappen griindlich vertrieben worden. Die Larve
der Kirschblattwespe ist gut vertrieben worden durch Ausstreuen von Asche.
Quassialosung vernichtete griindlich Blattlause. Der Birnensauger wurde
nur durch Zerdriicken vertrieben; Bespritzung half nicht. Ein Spritzmittel
gegen die Blutlaus gibt es leider nicht, doch half stets das Aufstreichen von
Karbolineum, Tetrachlor-Kohlenstoff oder Antisual. Florikarbolineum ver-
scheuchte dringlich die Schildlaus. Der Leimring half sehr gut gegen den
Frostspanner, der H i n s b e r g sche FanggUrtel „Einfach“ gegen den
Weidenbohrer, die Obstmade und den Apfelbliitcnstecher. Leider lieB sich
der Triebabstecher nur durch das kostspielige Abklopfen vertreiben. Gegen
die Miniermotte an Kirsch- und Apfelbaumen: Verbrennen der Blatter, da
sie im Hcrbst im Blatte verbleibt; nach dem Laubfalle sucht die Larve Schlupf-
winkel auf und findet sich oft im Insektenfanggiirtel. Kupferkalkbriihe
niitzte stets gegen den Schorf. Seit 3 Jahren sind die Apfelbaume vom
Meltau versehont geblieben auf Grund einer vor dem Austriebe erfolgten
Bespritzung der grauen Zweige mit 10-proz. Laurilkarbolineumlosung von
0. Hinsberg (Nackenheim). — N e k t r i a und V a 1 s a wurden durch
Entfernung der erkrankten Teile bekampft. Bei M o n i 1 i a konnte stets
gezeigt werden, daB die Infektion von Wunden der Pfirsiche usw. statt-
fand. Der RuBtau ist zum Gliick ganz verschwunden. — Bei Anwendung
von Kupferkalkbriihe ist bei der 1. Bespritzung (Blatter noch weich) nur
Y 2 - proz. Losung zu verwenden. Bis l^-proz. Losungen sind erst spater
zu verwenden. Beziiglich des Karbolineums: Bei der Blutlaus und den
Kommalausen niitzte nur das Bestreichen, bei Schonung der Knospen, mit
den Fabrikaten von Hinsberg, Nordlinger und W e b e 1. Zur
Blattpflege im Sommer bewahrtc sich das Karbolineum iiberhaupt nicht.
Sehr gut bewahrte sich das Aufpinseln von Antisual und Tetrachlorkohlen-
stoff gegen Blattlause.
III. Interessant sind auch die Versuche iiber die Haftfahigkeit der mit
verschiedenen Sorten dargestellten Bordeauxbriihe, iiber das Griin- und
Braunwerden der Losungen des kauflichen Kupfervitriols, Ziichtung und
Abgabe von Reinhefen usw. Matouschek (Wien).
Kock, G., und Kornanth, K., Bericht iiber die von der k. k.
Pflanzenschutzstation im Jahre 1911 ausgefiihrten
Versuche zum Studium der Blattrollkrankheit
der Kartoffel. (Zeitschr. f. d. Landw. Versuchswes. in Osterreich.
Jg. 15. 1912. p. 179.)
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Bakterioiogische and garungsphysiologisohe Institute etc.
357
Unter den Theoretikern und Praktikern ist noch immer keine Einigung
bezw. Ubereinstimmung in den Ansichten iiber die Blattrollkrankheit ein-
getreten, denn wahrend die einen behaupten, daB die Krankheit durch einen
parasitischen Pilz hervorgerufen werde, wollen die andern bloB Boden, Klima
und Witterungsverbfiltnisse als erregende Ursache gelten lassen. In Fort-
setzung ihrer Studien hat sich die k. k. Pflanzenschutzstation weiter mit
der Krankheit beschaftigt und liegt dariiber der eingehende Bericht vor,
der einleitend bemerkt, daB die Blattrollkrankheit vielfach in Osterreich und
Ungarn lokal bedeutend die Ernten schadigt und auch im Auslande, wie die
Berichte aus Deutschland, Holland, England und Amerika erweisen, wenn
auch nicht an Gefahrlichkeit, so doch an Ausdehnung zuzunehmen scheint.
Neuere Arbeiten lassen ubrigens erkennen, daB auch die auBeren Kennzeichen
der Blattrollkrankheit innerhalb gewisser Grenzen verschieden sein konnen,
was manche strittige Literaturangabe erklaren wiirde. Die vorliegende
Arbeit teilt sich in die folgenden Abschnitte: 1. Vergleichende Anbauversuche
mit krankem und gesundem Saatgut, 2. tlber die Moglichkeit einer Intensitats-
bestimmung der Krankheit auf Grund des Knollenertrages kranker Pflanzen,
3. Resultate des Anbaues verschiedener Magnum bonum - Provenienzen,
4. Versuche iiber die Frage der Ubertragung der Krankheit durch den ver-
seuchten Boden, 5. Beobachtungen iiber die Ausbreitung und das Auftreten
der Krankheit und schlieBlich 6. Bedeutung und Bekampfungsmoglichkeit
der Krankheit. Die Hauptergebnisse dieser Versuche lassen sich, wie folgt,
zusammenfassen: 1. Die Verff. halten auf Grund ihrer Beobachtungen die
Blattrollkrankheit fiir eine parasitftre Krankheit, wahrscheinlich verursacht
durch einen Fadenpilz der Gattung F u s a r i u m , der in den GefaBen der
erkrankten Pflanze vegetiert (primares Stadium der Krankheit). Dieser
Pilz kann bei friihzeitigem Befall der Pflanze entweder durch die Stolonen
in einzelne neugebildete Knollen einwandern oder zumindest durch seine
Einwirkung auf die Pflanze eine schwachere Ausbildung der Knollen be-
wirken. Werden solche von einer (primar) blattrollkranken Pflanze stam-
mende mycelhaltige Knollen wieder angebaut, so kann unter Umstanden
das Mycel in die neugebildeten Triebe hineinwuchern (pilzfiihrende Form
des sekundaren Stadiums), oder es entstehen ohne Eindringen des Mycels
in die neuen Triebe geschwachte Pflanzen mit Blattrollkrankheitssymptomen
(pilzfreie Form des sekundaren Stadiums). Diese letztgenannte Form ergibt
sich auch, wenn nicht mycelhaltige, aber von einer blattrollkranken Pflanze
stammende, stark geschwachte Knollen angebaut werden. 2. Die Bestimmung
der Intensitat der Krankheit auf Grund des Knollenertrages kranker Pflanzen
ist nicht moglich. 3. Die Sorte Magnum bonum ist allerdings eine der
anfalligsten Sorten gegeniiber der Blattrollkrankheit und die Herabziichtung
dieser Sorte bei Befall mit der Blattrollkrankheit eine sehr rasche. Trotzdem
halten es die Verff. nicht fiir ausgeschlossen, diese Sorte bei sorgfaltiger Saat-
gutauslese und Nachbau auf sicher unverseuchtem Boden wieder aufzu-
zuchten. 4. Eine wichtige Rolle als Ubertrager der Krankheit spielt der
Boden. Durch dasVorhandensein blattrollkranker (mycelhaltiger) Pflanzen
wird der Boden verseucht und befahigt, die aus gesundem Saatgut her-
vorgegangenen Kartoffeltriebe zu infizieren. Diese Infektionsfahigkeit des
Bodens scheint jedoch bei richtigem Zwischenfruchtbau ziemlich schnell
abzunehmen. Inwieweit die Dauer dieser Infektionsfahigkeit des Bodens
von auBeren Umstanden abhangig ist und ob es moglich ist, durch ent-
sprechende Bodenbehandlung und passenden Fruchtwechsel die Infektions-
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368
Bakteriologische and garungsphysiologisobe Institute etc.
f&higkeit des Bodens zu vernichten oder abzuschwachen, miissen weitere Ver-
suche erst zeigen.
Von besonderem Werte sind die zahlreichen Literaturhinweise im Texte,
die ein Bild Uber die herrschende rege literarische Tatigkeit geben, sowie
auch die am Schlusse der Arbeit angehangten Veroffeftthchungen Uber die
die Blattrollkrankheit betreffenden Arbeiten im Jahre 1911, bei der sich die
Verff. nicht auf die Titelangabe allein beschrankt haben, sondem in Schlag-
worten auch den Inhalt kennzeichnen. Diese Zusammenstellung umfaBt
39 Arbeiten, also eine Zahl, die noch keine andere Krankheit in einem Jahr
erreicht haben diirfte, ein Beweis von der Wichtigkeit der Blattrollkrankheit.
S t i f t (Wien).
Report of the Agricultural Research Institute and
College, Pus a. 1910—11. IX +102 pp. Kalkutta 1912.
Der vorliegende Jahresbericht des landwirtschaftlichen Institutes in
Pusa enth< nach allgemeinen Angaben iiber Personalien, Verwaltung usw.
die Berichte der einzelnen Stationen. Dobbs berichtet iiber die Tatig¬
keit der landwirtschaftlichen Abteilung, Leather iiber agrikulturche-
mische Untersuchungen. Howard berichtet Uber die Arbeiten der bota-
nischen Abteilung, besonders uber seine Versuche zur Erzielung gegen Rost
widerstandsfahiger Getreidesorten; er hoffte, durch Kreuzung indischer
Weizen mit widerstandsfahigen Sorten aus Nordeuropa oder Amerika zum
Ziele zu kommen, doch scheiterten die Versuche bisher an der Schwierigkeit,
die eingefUhrten Sorten gleichzeitig mit den einheimischen zur BlUte zu
bringen. Howard hat deshalb indische Weizen nach England geschickt,
um dort die Kreuzungen vornehmen zu lassen. Besondere Kapitel behan-
deln die Hopfenindustrie in Kashmir und die Obstindustrie von Baluchistan.
Der Direktor des Institutes, Butler, berichtet uber die in dieser Zeit-
schrift (Bd. 30. p. 290) bereits besprochene Arbeit McRaes uber den
Blasenrost des Tees, ferner Uber eine Ingwerkrankheit, die auf P y t h i u m
g r a c i 1 e zurUckgefUhrt wird und iiber Rhizoctoniakrankheiten des Maul-
beerbaumes, der Baumwollsamlinge und anderer Pflanzen. Fletcher
hat erfolgreiche Versuche zur Bekampfung der Kartoffelmotte (Lita so¬
la n e 11 a) angestellt, die Biologie verschiedener Sch&dlinge (Rhinozeros-
kftfer, Reiskafer u. a.) studiert und eine Reihe von Insektiziden geprUft.
Der Bakteriologe Hutchinson hat eine Bakteriose des Tabaks (Ba¬
cillus solanacearum) untersucht, Krankheiten der Seidenraupe
studiert und Untersuchungen Uber die Wirksamkeit von Ratin ausgefUhrt.
R i e h m (Berlin-Lichterfelde).
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Neue Literatur.
359
Neue Literatur,
zuB&mmengestellt von
Prof. Dr. Otto Hamann,
Oberbibllothekar der Kgl. Bibliothek in Berlin.
System&tik, Morphologic.
Bubik, Fr.. Ein Beitrag zur Pilzflora Sachsens. (Ann. Mycol. VoL 10. 1912. no. 1. p. 48
—54. 2 Fig.)
Diedicke, H., Myxofusicoccum, n. g. Sphaeropsidearum. (Ann. Mycol. Vol. 10. 1912.
no. 1. p. 88—72. 5 Fig.)
Griffon, Ed., et Maubl&no, A., Les Microsphaera des chenes et les p6rith&ces du blanc
du chene. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 164. 1912. no. 13. p. 935—938.)
Lesne, P., Les insectes des peupliere et des saules. [Mit 1 col. Taf.] (Journal d’agric.
prat. Paris. 1912. T. 1, no. 14. p. 433—439.)
Newstead, Robert, Observations on African scale insects (Coccidae). no. 3. (Bull, ento-
mol. research. Vol. 2. 1911. Part 2. p. 85—104. 14 Fig.)
Rehm, Ascomycetes exs. Fasc. 49. (Ann. Mycol. Vol. 10. 1912. no. 1. p. 54—59.)
Sydow, H. u. P., Beschreibungen neuer sudafrikanischer Pilze. (Ann. Mycol. Vol 10.
1912. no. 1. p. 33—45. 3 Fig.)
-, Novae fungorum species-7. (Ann. Mycol. Vol 10. 1912. no. 1 p. 77—85. 5 Fig.)
TheiBen, F., Fragments brasilica 4 nebst Bemerkungen tiber einige andere Asterina-
Arten. (Ann. Mycol. Vol 10. 1912. no. 1. p. 1—32.)
Tobler-Wolff, Gertrud, l)ber Synchytrium pyriforme Reinsch. (Ber. d. Deutsch. bot.
Ges. Jg. 30. 1912. H. 3. d. 148—150. 1 Taf.)
Verity, Roger, Contribute alia conoscenza dell’ intima struttura dei blastomiceti. (Lo
Sperimentale. Anne 86. 1912. Fasc. 1. p. 1—32. 1 Taf.)
Biologic.
Bertrand, Gabriel, et Rosenblatt, Activity de la sucrase d’Aspergillus en presence de di¬
vers acides. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 1912. No. 13. p. 837—839.)
Bottomley, W. B., The structure and physiological significance of the root-nodules of
Myrica gale. (Proc. R. Soc. Ser. B. Vol. 84. 1911. Biol sc. N. B. 571. p. 215—216.)
Drew, G. H., Action of some denitrifying bacteria. (Joum. Marine Biol. Assoc, of the
U. Kingdom N. S. Vol. 9. No. 2.)
Eisenheimer, Adolf, Studien liber Heugarung. [Diss. med.] Wurzburg 1912. 8°.
Fuchs, Gilbert, Generationsfragen bei Rlisselkafem. 1. Generation und Lebensweise
des Otiorrhynchus sensitivus Scop. (syn. planatus Herbst). 2. Einiges iiber die Lebens¬
weise des Hylobius abietis L. (Naturw. Ztschr. f. Forst- u. Landw. Bd. 12. H. 1.
p. 43—54.)
Gruber, Eduard, Einige Beobachtungen uber den Befruchtungsvorgang bei Zygorhyn-
chus Moelleri Vuill. (Ber. d. Deutsch. bot. Ges. Jg. 30. 1912. H. 3. p. 128—133.)
Javillier, M., Influence de la suppression du Zinc au milieu de culture, de 1’ Aspergillus
niger sur la s6cr6tion de sucrase par cette Muc6din6e. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 154.
1912. No. 6. p. 383—386.)
v. Karaffa-Korbutt, K., Zur Frage des Einflusses des Kochsalzes auf die Lebenst&tig-
keit der Mikroorganismen. (Ztschr. f. Hyg. u. Infektionskr. Bd. 71. 1912. H. 1.
p. 161—171.)
Kramer, Georg, Beitrage zum sofortigen Nachweis von Oxydations- und Reduktions-
wirkungen der Bakterien auf Grund der neuen Methode von W. H. S c h u 11 z e.
(Centralbl. f. Bakter. Abt. I. Orig. Bd. 62. 1912. H. 5. p. 394—422.)
Xolisch, H., Uber den Einflufl des Tabakrauchens auf die Pflanze. II. Tail. Mit 4 Text-
fig. (Sitz.-Ber. d. Kaiserl. Akad. d. Wiss. zu Wien. 1912. Bd. 120. Abt. I. H. 7.
p. 813—839.)
Sauton, B., Germination in vivo des spores d’A. niger et d’A. fumigatus. (Ann. de lTnst.
Pasteur. Ann6e 26. 1912. No. 1. p. 48—50.)
Thornton, W. M., The influence of ionised air on bacteria. (Proc. R. Soc. Ser. B. Vol. 84.
1911. Biol. Sc. N. B. 572. p. 280—288. 6 Taf.)
Treboux, O., Infektionsvereuche mit parasitischen Pilzen. 1. (Ann. MyooL Vol. 10. 1912.
No. 1. p. 73—76.)
Wolf, Fred A., Spore formation in Podospora anserina (Rabh.) Winter. (Ann. MyooL
Vol 10. 1912. No. 1. p. 60—67.)
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360
Neue Literatur.
Beziehungen der Bakterien and Parasiten znr unbelebten Natur.
B., La depurazione batterica in relazione colla limpidity delle acque. (Riv. d’igien© e
Sanita pubbl. Anno 23. 1912. No. 2. p. 40—42.)
Calmette, A. © Rolants, E., Recherches sur l’6puration biologique ©t chimiqu© des eaux
d’6gouts. 7© vol. Paris (Maison) 1912. 8°. 2 Taf., 20 Fig., 14 graph. 9 JH.
Marchadier, A. L., Effets de la sedimentation sur la limpidity et 1© titre bact^rien des
eaux d© riviere. (Technique Sanitaire. Anno 6. 1911. p. 212—214.)
Muller, Paul Th., t)ber ©in© neue, rasch arbeitende Method© der bakteriologischen Wasser-
untersuchung und ihre Anwendung auf die Priifung von Brunnen und Filterwerken.
(Arch. f. Hyg. Bd. 75. 1912. H. 4/5. p. 189—223.)
Oettmger, W., Die bakteriologisch© Kontrolle von Sandfilteranlagen. (Ztschr. f. Hyg.
u. Infektionskr. Bd. 71. 1912. H. 1. p. 1—150.)
Rouquette, E., Sterilisation des eaux d’alimentation par action d© l*oxyg£ne ozonise et
des composes chlores, k l’dtat naissant. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 1912. No. 7.
p. 447—450.)
Milch, Molkerei.
Amberger, Conrad, Anormale Milch bei Euterentzundungen der Kiihe. (Ztschr. f. Unters.
d. Nahr.- u. GenuBmittel. 1912. Bd. 23. H. 8. p. 369—379.)
Obladen, Uber die Untersuchung von normaler, gewasserter und pathologischer Milch
mit dem Eintauchrefraktometer. (Ztschr. f. Fleisch- u. Milchhyg. 1912. Jg. 22. No. 7.
p. 213—216.)
Rievel, Der Wert der Guajaktinkturprobe zur Untersuchung roher und erhitzter Milch.
(Molkerei-Ztg. Berlin. 1912. No. 13. p. 140; Deutsche Tierarztl. Wchnschr. p. 101.)
Sawers, 0. C., Cheddar cheese-making. (Joum. agric. Victoria, Australia. Vol. 9. 1911.
1911. p. 10. p. 701—718. M. Fig.)
Schwarz, L., t)ber einen neuen Apparat zur Pasteurisierung von Sauglingsmilch im
kleinen. (Miinchen. med. Wchschr. Jg. 59. 1912. No. 9. p. 478—479. 1 Fig.)
Theurer, Bernh., Kommt Lipolyse in der Milch vor? 22 p. 8°. Diss. Stuttgart. Lud-
wigsburg 1911.
Fleisch.
MiiUer, Max, Der Nachweis von Fleischvergiftungsbakterien in Fleisch und Organen
von Schlachttieren. (CentralbL f. Bakter. Abt. I. Orig. Bd. 02. 1912. H, 5. p. 335
—373.)
Bier, Bierbereitung.
Jakob, Gottfr., Die mechanische Reinigung im Brauereibetrieb, betrachtet vom Stand-
punkt des praktischen Biologen. (Wchnschr. f. Brauerei. Jg. 29. 1912. No. 10. p. 127
—130.)
Rinckleben, Paid, Die Gewinnung von Zymase unter besonderer Beriicksichtigung der
Plasmolyse frischer Brauereihefe. (Allg. Ztschr. f. Bierbr. u. Malzfabrik. Jg. 40. 1912.
No. 17. p. 187—190.)
—, Die Gewinnung von Zymase unter besonderer Beriicksichtigung der Plasmolyse
frischer Brauereihefe [Forts.]. (Allg. Ztschr. f. Bierbr. u. Malzfabrik. Jg. 40. 1912.
No. 18. p. 197—201.)
Schacke, Hohe Vergarung im Garkeller, trage Nachgarung, schwere Klarung des Bieres.
(Allg. Ztschr. f. Bierbr. u. Malzfabrik. Jg. 40. 1912. No. 15. p. 166.)
Schdnfeld, F. u. Himmelfarb, G., Vorsicht bei der Verwendung von Formaldehyd zur
Desinfektion [Biertrlibung]. (Wchnschr. f. Brauerei. Jg. 29. 1912. No. 10. p, 125
—127. 1 Fig.)
Andere Nahnmgsmittel.
Kossowicz, Alexander, Die Faulnis und Haltbarmachung der Eier. (Monatsh. f. Land-
wirtsch. 1912. H. 2. p. 43—49.)
Wohnungen, Abfallstoffe, Desinfektion usw.
Monfang, Ed., Ozonwasser als Desinfektionsmittel. (Ztschr. f. d. gas. Brauwesen. Jg. 35.
1912. No. 15. p. 168—170.)
Travis, W. O., Observations on the principles of sewage purification. (Contract. Joum.
1911. No. 1698. p. 1353; Surveyor Vol 40. 1911. p. 678; Sanitary Rec. VoL 48. 1911.
p. 568; p. 592.)
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None Literatur.
361
Beziehnngen der Bakterien and Parasiten zu Pflanzen.
Krankheitserregende Bakterien nnd Parasiten.
Adkin, P. N., Begonias diseased. (The Garden. VoL 75. 1911. p. 527.)
Anstead, R. D., Pink disease of Para rubber and Bordeaux mixture. (Planters Chron.
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Weinbau. Jg. 11. 1912. No. 4. p. 63.)
Schaller, Albert, Sammlung der im Konigreich PreuBen geltenden Reichs- und landes-
gesetzlichen Vorechriften zur Verhlitung und Weiterverbreitung der Reblaus. 2. Aufl.
Berlin (Parey) 1912. 3 X.
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Inhalt.
363
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Wiedersheim, W., Bekampfung des Unkrautes. 5. Stuck. Das Kletteniabkraut. (Kleber)
[Galium Aparine L.] 30 p. m. 11 Taf. u. 3 Bl. u. S. Erkl. 8°. Berlin (P. Parey) 1912.
2. (Arbeiten d. Deutsch. Landw. Gesellschaft. H. 203.)
Inhalt
Originalreferate ana bakteriologisohen and
ginmgsphysiologischen etc. Instituten,
Laboratorien etc.
Nadson, G. A., und Konokotin, A. G.,
Guilliermondia eine neue Hefengattung
mit heterogamer Kopulation, p. 241.
Referate.
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bohmischer parasitarer Mikromyzeten
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au Dahomey et le mode de transmission
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Stickstoffernahrung des Aspergillus niger
und deren Verwertung, p. 250.
Brettschneider, Miiller, Kriipper und Bro-
dersen. Das Verhalten der Baume und
Straucher bei der groBen Hitze im ver-
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—, —, —, —, Weiteres uber die Sommer-
hitze 1911, p. 326.
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formation of certain constituents of
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Choukevitch, J., Etude de la flore bac-
t^rienne du gros intestin du cheval,
p. 273.
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konnen wahrend der Diffusionsarbeit
durch Bakterien zerstort werden? p. 272.
Coker, W. C., and Wilson, Lnise, Schizo-
saccharomyces octosporus, p. 258.
Colin, H., Hydrolyse de quelques poly¬
saccharides par le Botrytis cinerea, p.248.
Cook Melville Thurston, The double blos¬
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Dieckmann, H., Einige Bemerkungen iiber
die Galle von Cecidosis eremita, p. 323.
Diedicke, BL, Aufztihlung der in der Um-
gebung Erfurts beobachteten Micro-
myceten, p. 283.
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364
Inhalt.
Diedicke, H., Die G&ttung Plenodonius
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mit Hyalospora Polypodii (Pers.) Magn.,
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der Sommertrockenheit 1911 auf die
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dunstung bei gediingtem Ackerboden,
p. 278.
Ehrlich, F., Uber die Bildung von Fumar-
saure durch Schimmelpilze, p. 247.
Eichinger, Alfons, Die Pilze, p. 243.
Eoler, H., und Johansson, D., Uber die Bil¬
dung von Invertase in Hefen, p. 255.
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dung der Kohlensaure bei der alko-
holischen Garung, p. 257.
Faber, F. C. von, Uber das standige Vor-
kommen von Bakterien in den Blattem
verschiedener Rubiaceen, p. 314.
Fahringer, Josef, Die Nahrungsmittel eini-
gQr Hymenopteren und die Erzeugnisse
ihrer Lebenstatigkeit. Ein Beitrag zur
Biologie dieser Insektengruppe, p. 325.
Faull, J. H., The Cytology of the Laboul-
beniales, p. 245.
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liber den Stickstoffhaushalt des Acker-
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zu Fruchtblattern bei Humulus japoni-
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Heinricher, E., Beeinflussung der Samen-
keimung durch das Licht, p. 325.
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Hesse, A., Katalase in Butter, p. 264.
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Hostien von Wilsnack, p. 283.
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en Proeven ter Bestrijding. p. 308.
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gospora solani Brunch, p. 309.
Hiibner, Beobachtungen liber die Ein-
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Inhalt.
365
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des Kreises Teltow, p. 327.
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krankheit, p. 295.
Jablonowski, J., Beitrage zur Lebensge-
schichte unserer Cleonus-Arten, p. 309.
Janczewski, Ed., et Namyslowski, B.,
Gloeosporium Ribis var. Parillae nob.,
p. 305.
Jensen-Haarup, A. C., Anobium pertinax
and barometrical minima, p. 298.
litis, H., t)ber einige bei Zea Mays L.
beobachtete Atavismen, ihre Verur-
sachung durch den Maisbrand, Ustilago
Maydis D. C. (Corda) und uber die
Stellung der Gattung Zea im System,
p. 297.
Johnson, Edw. C., Floret sterility of whats
in the South West, p. 295.
Iterson, Jr. G. van, en Sdhngen, N. L.,
Bericht uber Untersuchungen in bezug
auf ein parasitares Befallen des soge-
nannten Manbarklak-Holzes, p. 315.
Karczag, L., Uber die Garung der ver-
schiedenen Weinsauren, p. 257.
Kellerman, The relation of crown-gall
to legume inoculation, p. 324.
Kern, Frank D., The rusts of Guatemala.IL,
p. 286.
Kern, Frank Dunn, A biologic and taxo¬
nomic study of the genus Gymnospo-
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Kinzel, Uber die Wirkung des Durch-
frierens der Samen auf die Keimung
und die Beziehungen zwischen Frost-
und Lichtwirkung, p. 327.
Kleine, R., Biologische Beobachtungen an
Dendrosoter protuberans Nees, p. 298.
Kluywer, A. J., Beobachtungen uber die
Einwirkung von ultravioletten Strahlen
auf hohere Pflanzen, p. 326.
Knoche, E., Uber die Nonne, p. 336.
Koch, A., Versuche uber die Salpeterbil-
dung im Ackerboden, p. 277.
Koenen, 0., Botanische Merkwiirdigkeiten,
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p. 273.
Kossowicz, A., Die Zersetzung von Harn-
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Kubelka, Anton, Zur Impragnierung von
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der bakteriologischen Wasserunter-
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Lemcke, A., Uber Meltau, p. 289.
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gegen Hausschwamm (Merulius lacry-
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Westerdijk, Joh., Untersuchungen iiber
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Wilczynski, Tadeuss, Harpagomyces Lom-
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Winge, ()., Encore le Sphaerotheca Casta-
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mit vergriinten Bliitenstanden, p. 321.
WolK, Max, Itonida (Cecidomyia) Kraussei
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Woronichin, N., Physalosporina, eine neue
Gattung der Pyrenomyceten, p. 290.
Yoshimura, K., Beitrage zur Kenntnis der
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Zederbauer, Emerich, Klima und Massen-
vermehrung der Nonne (Lymantria
monacha L.) und einiger anderer Forst-
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panischer Soja als Kulturmedium fiir
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teriennachweis mit dem Berkefeldfilter,
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Pilz, Ferdinand, Uber Wasserkulturen,
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Waldschmidt, W., Uber die verschiedenen
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bung einer einfachen derartigen Methode,
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Entwioklungshemmnng und Vernichtung
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by fungoid parasites, p. 347.
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cophora oliverei), p. 348.
Avema-Sacca, R., L’acidity dei succhi
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Berlese, A., La Diaspis pentagona Targ.
e gli insetti suoi nemici, p. 347.
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Escherich, K., Die Nonnenbekampfung,
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Fletcher, T. Bainbrigge, Tlie wax-moth,
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Original from
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369
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Howard* L. 0., The parasites, reared or
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Vogelschutzgeholze zur Bekampfung des
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gelande, p. 346.
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Pimpla pomorum Ratzb., p. 347.
Munerati, 0.* La vitalita dei semi nel
terreno e il suo rapporto col grado
d’infestivit& delle specie spontanee, p.
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specie infeste a traverto lo stallatico,
p. 354.
Omeliansky, W. L.* Die Einwirkung der
Radiumstrahlen auf die leuchtenden
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Quayle, H. J.* Aphelinus diaspidis How,
p. 347.
Reiif* William* The Wilt Disease or Fla-
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the Spread of this Disease, p. 352.
Remmler, H., Gber die Fahigkeit der
Zuckemibe, Arsen aufzunehmen, p. 346.
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und Cerambyciden-Larven. Metamor¬
phose und auBere Morphologic der Larve,
p. 348.
Torka, V., Nemoraea puparum Fabr. (Dip-
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Tubeuf, C. v., Zur Geschichte der Nonnen-
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Verworn* M., Die Erforschung des Lebens,
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Vivarelli, L., La cura invemale dei gelsi
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How, p. 347.
Wolff, Max, Land- und fortstwirtschaft-
lich schadliche Xagetiere. II. Die
Schlafmause und die mauseartigen Na-
ger, p. 353.
Woodworth, C. W., The control of the
Argentine ant, p. 348.
Bakteriologische und g&rungsphynologiflohe
etc. Institute, Laboratorien etc.
Bericht der groBherzoglichen Wein- und
Obstbauschule in Oppenheim am Rhein
iiber ihre Tatigkeit vom Jahre 1903 bis
zum Jahre 1910, p. 354.
Kdck, G.* und Kornauth, K., Bericht iiber
die von der k. k. Pflanzenschutzstation
im Jahre 1911 ausgefiihrten Versuche
zum Studium der Blattrollkrankheit der
Kartoffel, p. 356.
Report of the Agricultural Research In¬
stitute and College, Pusa. 1910—11,
p. 358.
Neue Literatur. p. 359.
Die Herren Mitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereito fertiggestellte
Klischees — falls solche mit den Mannskripten abgeliefert werden — nieht
der Redaktion, sondem direkt der Yerlagsbaehhandlung Gustav Fischer
In Jena einznsenden.
Abgeschlossen am 6. Juni 1912.
Hofbuohdruckerei Rudolstadt.
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CentralUatt for Bakt. etc. D. AM. Bd. 34. No. 14|17.
Ausgegeben am 20. Juli 1912.
Nachdruck verboten.
Bacterial Activities in Frozen Soils.
[Contribution from the Soil Bacteriological Laboratory, Iowa State College,
Ames, Iowa.]
By Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith.
It is a matter of common knowledge that changes in temperature have
an important influence on the multiplication of bacteria and consequently
on their activities. Every organism has what is known as an optimum tem¬
perature at which point it is the most vigorous. Each has also a maximum
and a minimum temperature at which the characteristic activities cease.
The temperatures involved are as varied as the character of the organisms
and the optimum for one organism may prove the maximum or the mini¬
mum temperature for another.
These facts are directly applicable to bacterial life in soils. Myriads
of bacteria of varying characters and functions are now known to inhabit
the soil, and variations in the optimum, maximum and minimum tempera¬
tures for growth of the different species are clearly recognized. Further¬
more, under normal seasonal and climatic conditions, variations in tem¬
perature and also in moisture conditions in the soil are constantly occurring.
Many other factors such as aeration, reaction, food supply, etc., have an im¬
portant influence on bacterial activities in the soil, and the combined action
of these various factors determines largely the character and extent of bac¬
terial changes in the organic and inorganic plant food constituents in the
soil, and consequently determines the crop producing power of the soil or
its fertility.
It is evident, therefore, that the soil, under natural climatic conditions,
may be the seat of important activities from the fertility standpoint, acti¬
vities brought about by many different species of bacteria, and whose ex¬
tent and far-reaching results are determined largely by the temperature
or other climatic conditions.
Some experiments have been conducted to determine the effects of sea¬
sonal and climatic conditions on the bacterial flora of soils, but practically
all the investigations have been confined to the growing season of crops,
as it was deemed entirely unnecessary to carry on the work thru the winter
months, the assumption being that bacteria remained dormant when the
soil was frozen, and their activities, therefore, were not considered of any
importance.
It may be asked of what interest it is to determine bacterial activities
in the winter. Many answers might be given to such a question, but a few
practical results of determinations of bacterial activities in frozen soils will
merely be suggested. If the transformation of plant food in the soil proceeds
to any great extent during the winter months, then the economic importance
of such a transformation is evident. With no crops to utilize the food made
vaailable, an accumulation of soluble constituents might be occasioned and
Zwelte Abt. Bd. 34. 24
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370
Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith.
a loss of such constituents by early spring leaching would be the result natu¬
rally to be expected. It is possible, however, that if increased production
of soluble plant food is followed by increased bacterial development, the
food would be utilized by the organisms in their growth to such an extent
that very little accumulation would be possible. Furthermore, it is recog¬
nized that the complex plant food from bacterial bodies is more readily avail¬
able than that from other sources, due largely to the better distribution
thru the soil, and consequently if this action of the organisms in transforming
insoluble constituents to soluble is followed by increased assimilation by
bacteria, it may actually be of economic advantage. On the other hand,
if bacterial activities are entirely suspended during the winter, why is it
that it is regarded as profitable to plow under green manures in the fall,
when such substances must be acted upon by bacteria to be of value to
crops? Why is it that fall applications of such materials as ammonium
sulfate are discouraged because of the danger of loss of nitrogen?
Other common agricultural practices might be cited to show that the
problem is of importance, not only from the scientific but also from the
practical standpoint.
Historical.
As has already been stated, previous work along this line has been very
limited. While Remy 1 ), Fabricius and von Feilitze n-),
KrUger and H e i n z e 3 ), and others have studied the effects of sea¬
sonal conditions on the numbers of bacteria in soils, their experiments were
all confined to the growing season and have no direct bearing on our pro¬
blem.
In the course of their work on the effects of treating a soil with carbon
disulfide, H i 11 n e r and S t o r m e r 4 ), studied some samples taken
during the winter months and from their results it would seem that the number
of organisms in soils decreased with the temperature, being practically at a
minimum when the soil was frozen. They found also in their work that the
number of bacteria was very closely related to the moisture content of the
soil, and in their opinion, moisture conditions have more influence on num¬
bers than temperature.
Engberding 5 ) carried on a series of experiments more recently
in which he made comparative studies of bacterial activities in manured
and unmanured plots, and also in fallow and cropped plots, but here again
his work was done mainly during the growing season and only two samples
were taken during the winter months. He concluded that raising and lowe¬
ring the soil temperature exerted only a very slight action on the soil bacte¬
ria, that, in warm weather the numbers rose and fell with the water content
of the soil regardless of temperature. He also found that while the numbers
present in the soil in January were smaller than those found in September
they were larger than those obtained in the summer, so that w T hile the number
of samples taken were too few for the results to be conclusive, they seem
to show the presence of bacteria in frozen soils in considerable numbers.
>) CentralM. f. Bakt. Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 657, 699, 728, 761.
J ) CentralM. f. Bakt. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 161.
*) Landw. Jahrb. Bd. 36. 1907. p. 382.
4 ) Studien iiber die Bakterienflora des Ackerbodens etc. Berlin. 1903.
®) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 23. 1907. p. 571.
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Bacterial Activities in Frozen Soils.
371
Conns 1 ) experiments constitute practically the only previous attempt
to make a careful study of the bacteria in frozen soils. His first work ex¬
tended thru one year (1909—1910) and twelve samples in all were taken,
three of these being obtained when the soil was frozen. His results showed
not only the presence of bacteria in large numbers in frozen soils but also
that there occurred a rapid multiplication while the soil was completely
frozen, the numbers being higher than those found during the summer or fall.
He found also that the bacteria seemed to increase and decrease nearly pa¬
rallel to the moisture content of the soil except during the winter. In a
continuation of this work carried on thru the succeeding year 2 ), the results
of the previous investigations were largely confirmed, increases in numbers
occurring when the soil was frozen and decreases being noted when it thawed.
His former conclusion that the numbers of bacteria varied with the moi¬
sture content of the soil except during the winter were also confirmed. In
this second work, Conn reports some very interesting and careful experi¬
ments in an attempt to classify soil organisms into groups according to the
character of their growth on the soil extract gelatin medium which he
employs. His classification is essentially the same as that adpoted by
H i 11 n e r and Stormer in their work, which has already been cited.
They divided the organisms developing on gelatin plates into liquefiers,
non-liquefiers, and Streptothrix species. Conn also makes three
divisions; rapid liquefiers, slow liquefiers, and Actinomycetes. He
states that, as all the colonies liquefy gelatin eventually, his slow growers
undoubtedly correspond to Hi 11ner and Stormers non-liquefiers
and his Actinomycetes correspond to their Streptothrix.
Considering the soil organisms as falling into these three groups he points
out some interesting facts.
The greatest increase during the winter occurred in the group of bacteria
called the slow growers and qualitative work with with pure cultures showed
that altho certain types of soil bacteria occurred thruout the year others
apparently existed for short periods only and tended to recur under similar
weather conditions, the greatest variety of these types being found in the
fall and winter. From this work he suggests the explanation for the increase
in bacteria during the winter, that a different class of organisms predomi¬
nates in winter from that which grows best in summer. He suggests also
that it is the hostile effect of the summer bacteria which prevents the deve¬
lopment of the winter species in warm weather and that the increase in frozen
soils is not due directly to the low temperatures but to the depressing effect
of the cold upon that group of bacteria which is able in summer to keep the
winter bacteria in check.
These results and conclusions are somewhat surprising to say the least,
for the questions immediately arise; How may bacteria multiply in frozen
soils? Where can they obtain food which must come to them in solution?
and finally the question upon whose solution that of all the others depend;
When the soil is frozen, is all the soil moisture congealed?
Conns theory of the existence of specific groups of what might be
called winter and summer bacteria seems plausible, but it fails to account
for the multiplication of organisms in frozen soils, it fails to answer the above
questions. This work as will be seen later confirms the observation of Conn
*) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 28. 1910. p. 422.
2 ) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 32. 1911. p. 70.
24*
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372
Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith,
that bacteria are alive and multiply in frozen soils and a theory is advanced
to explain the fact and to show that when the soil is frozen and the tempera¬
ture is below zero the entire amount of soil moisture is not necessarily
frozen.
The purpose of the Experiments.
The purpose of the experiments herein reported was to study the total
numbers of bacteria in frozen soils, or in other words, to study the effect
of freezing on the total number of organisms in the soil and its effect
on the ammonifying, nitrifying, denitrifying, and nitrogen fixing powers
of the soil.
The number of organisms present in the soil at any time was to be
determined by counting the colonies developing on plates of the “modified
synthetic” agar proposed by L i p m a n and Brown 1 ), and the ammoni¬
fying, nitrifying, denitrifying, and nitrogen fixing powers of the soil were
to be tested at the various samplings by the beaker method. Determinations
were to be made of the moisture conditions at each sampling, and the soil
and air temperatures together with the general weather conditions were
to be carefully observed and recorded and there was in mind an attempt
to ascertain the relative influence of temperature and moisture conditions
on the multiplication of bacteria and also on the various powers of the soil
already mentioned.
The Plot Employed.
The plot employed in the experiment was carefully selected with the pur¬
pose of eliminating, as far as possible, disturbing factors. It is located on a
tract of Wisconsin drift soil now used for experimental purposes by this
Department, and consists of a black sandy loam, classed by the Bureau
of Soils as Marshall Sandy Loam.
This surface soil is underlaid by a layer of clay which in turn rests on
gravel; good drainage and consequently undisturbed aeration thus being
insured. The plot is somewhat higher than its neighbors and is therefore
protected from their wash and this fact together with the excellent under¬
drainage prevents the disturbance which constant, artificially induced changes
in moisture relations would occasion. For the past five years the plot has
been in continuous meadow, receiving no cultivation and no treatment of
any kind, prior to that time it was under an ordinary four year rotation.
Here again artificial conditions are very largely eliminated.
The plot seemed, therefore, particularly well suited for the experiment
as planned.
Method of Sampling.
The samples of soil were drawn from this plot within an area about
five feet square, in order to eliminate as far as possible local differences in
the soil. They were taken to a depth of 20 cm. by means of a two and one-
half inch auger except during the time that the soil was frozen, when it be¬
came necessary to substitute a mattock or grub hoe for the auger. The samples
w r ere collected on a clean mixing cloth, and then placed in sterile glass jars
and taken to the laboratory and the inoculations performed as quickly as
possible.
l ) Central hi. f. Bakt. Abt. II. Bd. 25. 1910. p. 447.
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Bacterial Activities in Frozen Soils.
373
When the soil was not frozen, the preparation of the sample consisted
merely in breaking up the lumps and mixing thoroughly, but when it
was frozen further work was necessary. It has been suggested that frozen
soils should be allowed to thaw and should then be stirred after which the
inoculations may be performed, but in this work it was not deemed advi¬
sable to permit such a multiplication of organisms to occur in the sample
as would undoubtedly take place if it were allowed to stand long enough
to thaw out completely.
Consequently the frozen samples employed here were thoroughly commi¬
nuted by means of a sterile spatula, carefully mixed, and then subsampled
for the inoculations. The maximum time required to prepare the sample
in this way was ten minutes.
The Quantitative Determinations.
After a careful consideration of all the various media which have been
suggested from time to time as the bases for the quantitative estimation
of soil bacteria, the synthetic medium already mentioned seemed the most
satisfactory. Bouillon agar and gelatin have been shown to be of little value
and various agars and gelatins made up from soil extracts are obviously
open to objection because of the great differences in soil extracts depending
on the character of the soil employed. Consequently while it is manifestly
impossible to formulate a medium which would permit of the development
of all soil organisms, the “modified synthetic” agar gives the largest counts
of any medium yet employed, and also eliminates some of the difficulties
encountered in the case of some other media.
The plates were made by the usual dilution method. One hundred gram
quantities of the soil prepared as already described were shaken for five mi¬
nutes with 200 c. c. portions of sterile water, dilutions were then made in the
order of 1—2,000; 1—20,000; and 1—200,000; plates prepared from the last
two dilutions, and incubated for three days at about 22° C. The results
given are the average of the counts obtained on the two dilutions and
these counts agreed very closely in every case. Eight samples in all were
drawn during the winter of 1910—1911, four of these being taken when
the soil was frozen and the results are given in Table 1 which also shows
the moisture determinations, the soil and air temperatures.
Table I.
The quantitative determinations.
Date
Bacteria per gram
air dry soil
Percent
Moisture
Soil Temp.
0 C
Air Temp.
0 C
Oct. 17
10,858,000
20.8
15.0
13.5
Oct. 29
10,478.000
22.7
7.0
3.0
Nov. 15
8,252,000
17.3
6.0
—0.5
Dec. 3
5,200,000
20.4
1.0
—5.5
Jan. 11
4,821,000
21.6
— 1.0 1
—11.0
Jan. 26
7,723,000
24.9
— 1.0 1
—0.5
Feb. 11
4,744,000
15.7
— 1.0 1
—6.8
Mar. 1
16,870,000
26.5
— 1.0 1 |
1 -1.0
Considering these results as a whole, many interesting facts are shown.
In the first place it may be noted that there was a gradual decrease in the
*) Ground frozen and snow covered.
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374
Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith,
air temperature from October 17th to January 11th, and this caused a drop
in the soil temperature which was however more gradual and on the latter
date went only to —1.0° becoming then frozen. Notwithstanding the fact
that at succeeding dates the air temperature fluctuated always, however,
remaining below zero, the soil temperature remained constant at —1.0°
and the soil was frozen during the entire period from January 11th to March
1st. The number of bacteria decreased gradually from October to January,
following thus very closely the drop in soil temperature and also in air tem¬
perature. During this period the moisture conditions were exceedingly vari¬
able, rising and falling with the rainfall. This fluctuation in moisture con¬
ditions was apparently without influence on the numbers of bacteria in the
soil, or at least had much less influence than the temperature conditions,
for the numbers decreased with the temperature, the several increases in
moisture recorded during the period proving ineffectual in checking this
gradual decline. In the work of Fabricius and von Feilitzen,
which has already been cited, it was found that “the bacterial content of the
soil stands in direct relation to the temperature of the soil, rising and falling
with it”. As has been stated, their work was carried on during the growing
season. Conn could not confirm their results and concluded that the moi¬
sture content of the soil had more influence on numbers than the tem¬
perature, during the time that the soil was frozen. The work reported here
seems to confirm the earlier experiments of Fabricius and von Fei¬
litzen rather than those of Conn, for the numbers of bacteria recorded
during the time that the soil was not frozen were influenced mainly by the
temperature conditions, the effects of changes in moisture being non-appa-
rent.
During the time that the soil was frozen, the numbers of organisms
seemed to increase and decrease with the changes in moisture conditions,
and at the last sampling such a large increase in numbers occurred coinci¬
dent with a large increase in moisture that the count recorded at that date
showed more organisms present than were found during the previous fall
when the soil was not frozen. It might seem, therefore, from these results
that during the time when the soil was frozen, moisture conditions
governed the number of organisms present, but it will be shown later that
another explanation of the increase in numbers may be offered according
to the theory advanced by Conn.
Conns conclusions regarding the presence and multiplication of bac¬
teria in frozen soils are therefore confirmed, and furthermore the largest
number of organisms was found in the soil when it was frozen, confirming
thus his observation that maximum counts may be obtained in the winter.
His statement, however, that bacteria seem to increase and decrease nearly
parallel to the moisture content of the soil except during the winter are not
borne out. These results show that the bacteria increased and decreased
with the temperature of the soil during the fall until the soil became frozen
when they seemed to follow the changes in moisture conditions.
In connection with this divergence of results from those of Conn, seve¬
ral important facts should be noted. In the first place Conn did not employ
the same medium as was used here. He used a soil extract gelatin the objec¬
tions to which have been discussed in previous publications and the synthe¬
tic medium already mentioned was employed here. This difference in me¬
dium alone might account for the variation in the results obtained. Further-
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Bacterial Activities in Frozen Soils.
375
mor e, the results secured with one soil are not necessarily applicable to other
soils.
They may or may not be confirmed by other experiments. The bacterial
flora of different soils and the varying mechanical and chemical conditions
pertaining to them are exceedingly variable and while the latter conditions
will affect the results obtained at different places when the same medium
is used, the bacterial flora of the soil will affect the result when different
media are employed; for species which will grow on one medium may refuse
absolutely to grow on another and vice versa. Furthermore, different species
are affected differently by varying moisture and temperature conditions,
so that the effect of variations in these conditions would depend largely
on the character of the bacterial species present in the soil.
There is one thing further which may be mentioned in this connection.
The statement which is frequently found in scientific articles that “numbers
are parallel to moisture conditions” is evidenlty based on the relations shown
by the curves. Now, parallelism should not be assumed between two curves
in whose construction there are adopted arbitrary units of division on the
ordinates and abscissae which are not the same for the two curves, as a
change in any of the units would necessarily alter the relations between the
curves. The only interpretation which should be put upon curves so con¬
structed is that they proceed in the same or in opposite directions and if
they chance to be parallel, it is due to the accident of construction.
It should be noted here that these results may be interpreted to lend
support to Conns theory of the existence of different specific groups of
predominating organisms in normal and in frozen soils. There was a gradual
decrease in numbers from October 17th to January 11th ,when the soil be¬
came frozen showing that the conditions were becoming less and less favor¬
able for the growth of soil organisms. While the soil was frozen, however,
with one exception, there was an increase in numbers and the maximum
count was obtained on March 1st, the last date of sampling. The exception,
on February 11th, to this increase occurred when a very low moisture content
was found, so that probably in this case the drop in moisture was sufficient
to cause the decrease in numbers from the previous date after the increase
had begun which led eventually to the maximum count on March 1st, but
of course there is the possibility that some other unrecorded factor might
have governed the numbers present at that time. However this may be,
it is interesting to note how closely Conns theory fits these results. The
conditions which caused the retardation in bacterial development as the soil
cooled, might well explain the subsequent increasing development of bac¬
teria after the soil became frozen, and the bacterial species in which this in¬
crease occurred probably were different from those originally present, and
certainly were better adapted to growth at low temperatures. It is perfectly
possible also that these resistant species are present thruout the year but are
held in check by the groups which are favored by the warmer temperatures.
Instead of concluding from these results, therefore, that when the soil
is frozen moisture conditions govern the number of organisms present in it
at any one time, it may well be assumed that after the soil is frozen there
is increasing development of particular species favored by low temperatures,
and that this increase ordinarily proceeds regardless of moisture, unless the
depression in moisture content becomes very great, when its effect is felt
even on these hardy varieties.
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376
Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith,
In general, therefore, it may be said that the conclusions from this
work, in spite of the differences in the methods, in the soil, in the climatic
conditions, etc., confirm Conns conclusion that bacteria are active in
frozen soils and also lend support to his theory of the existence of specific
groups of winter and summer bacteria.
Physiological Determinations.
The results of so many experiments have shown so irrefutably the un¬
satisfactory nature of the solution method for testing the physiological acti¬
vities of soil bacteria that it was used in only on case in this experiment, and
in that mainly for the purpose of comparison. In all cases the beaker method
was employed, the soil itself being used as a medium. At the beginning of
the experiment a large quantity of soil from the plot chosen was obtained,
sieved, thoroughly air-dried, and stored for use. One hundred gram quan¬
tities of this soil were weighed off in tumblers for the various experiments,
the proper materials added and stirred in thoroughly by means of a sterile
spatula. The materials which were chosen to encourage the development
of certain groups of organisms were; for ammonification, five grams of dried
blood (D. B.) and five grams of cottonseed meal (C. S. M.); for nitrification,
one hundred milligrams of ammonium sulfate and two hundred milligrams
of dried blood; for denitrification, five hundred milligrams of sodium nitrate;
and for nitrogen fixation, one gram of mannite. One hundred gram portions
of the freshly sampled soil obtained as described were shaken with 200 c. c.
of sterile water for five minutes and 10 c. c. of this infusion (= 5 grams of
soil) were added to the medium in the tumblers.
Sterile water was then added in order to offer optimum moisture con¬
ditions, 20 per cent being the content determined for the soil. Additional
amounts of water were added in the ammonification experiments to provide
for optimum moisture conditions in the organic matter. The tumblers were
then covered and incubated for varying lengths of time the ammonification
experiments, seven days; the nitrification experiments twenty-seven days;
the denitrification and the nitrogen-fixation experiments, ten days. In the
case of the nitrification experiments, the loss of moisture occasioned by
evaporation was replaced every week by additions of sterile water to weight.
In the ammonification experiments, the ammonia was determined by the
usual method, transferring the soils to copper flasks with water adding
heavy magnesium oxide, and distilling. The nitrates were determined in
the nitrification and denitrification experiments by the phenol sulfonic acid
method and the total nitrogen in the soils in the denitrification and nitrogen
fixation experiments was determined by the regular K j e 1 d a h 1 method.
Ammonification in Solution.
The usual one percent peptone solution was employed and the inocu¬
lations were made with 10 c. c. (= 5 grams of soil) of infusions of the fresh
samples. The results are given in Table IL
The results obtained by these tests are very interesting. We note that
there was a gradually increasing production of ammonia by the samples
until the soil became frozen when a drop occurred.
During the time that the soil was frozen, the ammonifying power gra¬
dually reasserted itself and at the last date of sampling after the soil had been
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Bacterial Activities in Frozen Soils.
377
frozen for a considerable period, a greater ammonifying power was found
than before the soil became frozen.
Table II.
Ammonification in peptone solutions.
Date
Lab. No.
Ammonia
mgs. N.
Average
mgs. N.
Oct. 17
513
31.80
514
37.76
34.78
Dec. 3
523
70.34
524
72.81
71.57
Jan. 11
533
87.62
534
87.91
87.76
Jan. 26
543
53.94
544
55.49
54.71
Feb. 11
553
68.20
554
76.57
72.38
Mar. 1
563
94.86
564
96.17
95.61
It is evident therefore, that the ammonifying power of the soil increa¬
sed as the temperature was lowered, independently of the moisture condi¬
tions, so that from the fact that there was a gradual diminution in numbers
during the time, it would seem that the lowering of the temperature gradually
removed conditions inimical to the ammonifying species. These conditions
may have been chemical or bacterial in nature. When the soil became frozen,
however, there was an abrupt termination of this state of affairs and the
ammonifying power was reduced. There appeared then to be a gradual read¬
justment to the changed conditions, and the ammonifying power of the soil
began to increase. This increase corresponded to increased numbers and if
we accept Conns theory, therefore, of the existence of specific winter
species, we might assume that these specific bacteria possessed greater am¬
monifying power than the summer species or at any rate the assumption
seems warranted that the species relationships in the frozen soil were so
altered that the ammonifying power increased beyond that which was
observed when the soil was not frozen. These results will be discussed further,
comparisons made, and conclusions drawn after the results of the ammoni¬
fication tests in beakers have been studied.
Ammonification in Soils.
The results of the ammonification tests in beakers are given in Table
3 and the separate results for the ammonification of dried blood and cotton¬
seed meal will be found in Table 4.
Considering the results of the experiment with dried blood at first glance
they would seem so irregular that no conclusions would be possible, but
some facts may be noted from a careful study of the figures obtained, and a
comparison with the temperature and moisture conditions. From October
17th to December 3rd we note an increase in ammonification notwithstanding
the lowering of the soil temperature. It will be remembered that a similar
increase was found in the case of the ammonification in peptone solutions
and it may be attributed here as it was in that case to the removal of ini¬
mical conditions, chemical or bacterial in nature, by the changed temperature
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378
Percy Edgar Brown and Boy Eugene Smith,
conditions. In this case, however, the minimum ammonifying power was rea¬
ched at an earlier date and on January 11th, when the maximum ammoni-
fication was observed in the peptone solutions, meager ammonification was
found, a considerable depression having occurred. After the soil became
frozen, however, just as in the solutions, a gradually increasing ammonifying
power was observed, and the maximum power was noted at the end of the
period during which the soil was frozen.
Table III.
Ammonification in soils.
Date
Lab.
No.
Addition
Ammonia
mgs. N.
Average
mgs. N.
Oct. 17
113
5 gms. D. B.
77.77
114
5 gms. D. B.
85.33
81.51
115
5 gms. C. S. M.
79.18
116
5 gms. C. S. M.
84.74
81.86
Dec. 3
123
5 gms. D. B.
103.18
124
5 gms. D. B.
104.57
103.87
125
6 gms. C. S. M.
48.53
126
5 gms. C. S. M.
55.94
52.23
Jan. 11
133
5 gms. D. B.
49.40
134
5 gms. D. B.
lost
49.40
135
5 gms. C. S. M.
62.40
136
5 gms. C. S. M.
52.40
67.40
Jan. 26
143
5 gms. D. B.
122.50
144
5 gms. D. B.
118.10
120.30
145
5 gms. C. S. M.
118.70
146
5 gms. C. S. M.
119.10
118.90
Feb. 11
153
5 gms. D. B.
138.51
154
5 gms. D. B.
142.68
140.59
155
5 gms. C. S. M.
124.62
166
5 gms. C. S. M.
125.86
125.85
Mar. 1
163
6 gms. D. B.
167.79
164
5 gms. D. B.
148.49
153.14
165
5 gms. C. S. M.
128.03
166
5 gms. C. S. M.
lost
128.03
Table IV.
The Ammonification of dried blood and Cottonseed meal.
Date
Dried blood
mgs. N.
Cottonseed Meal
mgs. N.
Oct. 17
81.51
81.86
Dec. 3
103.87
52.23
Jan. 11
49.40
57.40
Jan. 26
120.30
118.90
Feb. 11
140.59
125.85
Mar. 1
153.14
128.03
Turning now to the results with cottonseed meal, again the irregularity
of the results might seem so great that conclusions would be difficult, but
some similarity and differences between these results and those obtained
by the other methods should be noted. In the first place, instead of an increase
in ammonifying power occurring as the soil cooled off in the fall, as was
observed in the other two cases, we find here a decrease from October to De¬
cember, indicating that instead of the removal of inimical cond : tions, che-
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Bacterial Activities in Frozen Soils.
379
mical or bacterial in nature to which was attributed the increased ammoni¬
fying power as shown in peptone solutions and in dried blood in beakers,
here the temperature merely caused a depression in ammonifying power.
As has been pointed out in previous publications the difference in the che¬
mical composition of the dried blood and of the cottonseed meal is of con¬
siderable moment in a consideration of the results of tests of the ammoni¬
fying power of soils when they are employed. There is an indication in these
results that the ammonification of dried blood and of cottonseed meal does
not always run parallel, and this difference is due in part at least to their
different carbon-nitrogen ratio. After the soil became frozen, however, we
find that there was increased ammonifying power observed the maximum
power being found at the end of the period when the soil was frozen. Here,
also therefore, it is evident that the freezing of the soil brought about a greater
ammonifying power than was previously observed.
Considering the results of all the ammonification tests, we find that
in the first place there seems to be no relation between the ammonifying
power of the soil and the moisture or temperature conditions either when
the soil was not frozen or after it became frozen. Tn the case of the peptone
solutions there was increasing ammonification until the soil became frozen,
then a decrease which was followed by a larger increase, a maximum being
reached at the end of the frozen period. In the case of the dried blood in beak¬
ers there was increasing ammonification until the soil temperature reached
1.0° C after which a decrease occurred and this was followed by a big increase.
Where cottonseed meal was employed, however, the decrease in ammoni¬
fication occurred before the soil temperature reached 1.0 0 C. Owing to a lack
of samples between October and December, we are unable to determine
whether or not any increase in ammonification occurred between those
dates, but from the results at hand it would seem that such was probably
the case. When the soil was frozen, a big increase in ammonification such
as was observed in the other cases also occurred here. As was mentioned
under the discussion of the peptone solution results, as the soil cooled off
there was a gradual removal of the conditions inimical to the ammonifying
power of the soil and an increase in ammonification occurred until a certain
temperature was reached after which a decrease occurred and this was follo¬
wed by a large increase in the ammonifying power of the soil, it being greater
after the soil was frozen for a considerable period than it had been before.
The temperature at which the drop occurred seemed to depend on the ma¬
terial which was employed to test the ammonifying power of the soil.
In the case of peptone, the decrease occurred after the temperature
had gone below zero, with dried blood it occurred between 1.0° C and —1.0° C
and with cottonseed meal it seemed to occur before 1.0° C was reached, pro¬
bably however being very close to that temperature. There is evidence here
therefore that the ammonification of these materials proceeds slightly differ¬
ently and that the combined species action which produces the ammonifying
power of the soil is not exactly the same on these three materials, when the
soil is not frozen. After the soil becomes frozen, however, there is a big in¬
crease in ammonifying power of the soil, no matter what material is em¬
ployed.
Fitting these results to Conns theory, we find that it is possible
that different species are prevalent after the soil becomes frozen than pre¬
dominate before. These species multiply to a great extent, and further-
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380
Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith,
more they probably possess greater ammonifying power than the others.
At any rate, the combined species present when the soil is frozen shows great-
ammonifying power than that noted previously. It will be seen therefore,
that the results obtained here agree very well with Conns theory and
suggest the additional possibility that freezing the soil removes or reduces
species which restrict its ammonifying power, and consequently this power
increases far beyond the point which it can attain when the soil is not
frozen.
Nitrification in Soils.
The results of the nitrification tests which were carried out in beakers
as already described may be found in Table 5. As a whole they show that
the nitrifying power of the soils was rather weak, very small amounts of ni¬
trates being produced in practically every case. The differences which are
apparent are too small to be of any great significance and general conclusions
from the results would be hardly justifiable. It may merely be pointed out
that the indications are that the nitrifying power of the soil was restricted
by the low temperatures and that during the time that the soil was frozen
it remained practically constant. It would seem therefore, that the species
which according to the other parts of this work are encouraged by the low
temperatures which remove harmful competition do not include nitrifying
organisms.
Table V.
Nitrification in soils.
Date
Lab.
No.
Addition
Nitrates
mgs. N.
Average
mgs. N.
Oct. 17
213
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
1.64
214
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
1.84
1.74
Dec. 3
223
100 mgs. (NH 4 ) t S0 4
7.24
224
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
8.28
7.76
Jan. 11
233
100 mgs. (XH 4 ) 2 S0 4
4.44
234
100 mgs. (NH 4 ) t S0 4
l08t
4.44
Jan. 26
243
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
4.56
244
100 mgs. (XH 4 ) 2 S0 4
4.94
4.75
Feb. 11
263
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
5.68
254
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
4.76
5.22
265
200 mgs. D. B.
9.48
256
200 mgs. D. B.
6.40
7.94
Mar. 1
263
100 mgs. (NH 4 ) 2 S0 4
4.00
264
100 mgs. (NH 4 ) a S0 4
4.32
4.16
265
200 mgs. D. B.
10.64
266
200 mgs. D. B.
7.08
8.86
The Denitrification Tests.
The results of the denitrification tests may be found in Table 6. The
denitrifying power of the soil at the different dates has been calculated in per
cent of the sodium nitrate denitrified, the loss from the sodium nitrate being
first obtained by subtracting the loss in the checks from that in those re¬
ceiving additions of sodium nitrate. There seems to be considerable varia¬
tion in the amount of nitrogen lost from the untreated soils and the losses
from the sodium nitrate were considerably modified thereby, in most cases
however, the losses from the untreated soils were representative of the
losses where the sodium nitrate was employed. One notable exception to
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Bacterial Activities in Frozen Soils.
381
this fact occurred on February 11th, when a remarkably large loss of nitro¬
gen was found in the untreated soils but the loss from the sodium nitrate
was not as large as that at the previous date.
Table VI.
Denitrification in soils.
Date
Lab.
No.
N.
added
mgs.
Total
initial
N.
mgs.
N. in
re¬
sidues
mgs.
N. in
tea¬
chings
mgs.
Total
final
N. mgs.
Loss
N.
mgs.
Aver.
loss
mgs. N.
Loss
NaN0 8
mgs. N
% N.
NaNO,
Denitri¬
fied
Oct. 17
311
None
189.95
173.60
3.41
177.01
12.94
312
99
189.95
182.90
2.82
185.72
4.23
8.53
313
82.00
271.95
189.10
62.60
251.70
20.25
314
99
271.95
198.40
49.10
247.50
24.45
22.35
13.82
16.85
Dec. 3
321
None
189.95
173.60
6.12
179.72
10.23
322
99
189.95
173.60
5.92
179.52
10.43
10.33
323
82.00
271.95
158.10
80.00
238.10
33.85
324
99
271.95
155.00
84.00
239.00
32.95
33.40
23.07
28.13
Jan. 11
331
None
189.95
201.50
4.56
206.06
+ 16.11
332
99
189.95
189.10
lost
—
—
+ 16.11
333
82.00
271.95
173.60
15.36
188.96
82.99
334
♦ *
271.95
189.10
lost
—
—
82.99
82.99
101.20
Jan. 26
341
None
189.95
179.80
4.00
183.80
6.15
342
99
189.95
186.00
3.20
189.20
0.75
3.45
343
82.00
271.95
186.00
28.40
214.40
57.55
344
99
271.95
189.10
20.00
209.10
62.85
60.20
56.75
69.20
Feb. 11
351
None
189.95
124.00
4.00
128.00
61.95
352
99
189.95
133.30
3.80
127.10
62.85
62.40
353
82.00
271.95
139.50
21.31
160.81
111.14
354
99
271.95
127.10
17.60
144.70
127.25
119.19
56.79
69.25
Mar. 1
361
None
189.95
195.30
5.00
200.30
+ 10.35
362
99
189.95
176.70
4.24
180.94
9.01
+ 1.04
363
82.00
271.95
204.60
26.40
231.00
40.95
364
99
271.95
198.40
17.60
216.00
55.95
48.45
48.45
59.80
Considering the results as a whole, however, there seemed to be an in¬
crease in the denitrifying power of the soil until it became frozen after which
there was a depression which became greater at each sampling until the
end of the frozen period was reached. The results show very little effect of
changes in moisture conditions, and the temperature conditions seemed to
govern the denitrifying power of the soil until it became frozen. The depres¬
sion in numbers of bacteria which occurred while the temperature of the soil
was dropping undoubtedly brought about indirectly the increased denitri¬
fying power of the soil. After the soil was frozen there occurred a depression
in its denitrifying power due probably to the fact that the species which were
beginning their big increase were unfavorable to the groups which determine
the denitrifying power of the soil.
Nitrogen Fixation in Soils.
Table 7 contains the results of the nitrogen fixation experiments and
some interesting facts may be noted from their consideration. We find that
as the soil cooled off in the fall there was an increase in its nitrogen-fixing
power due probably to the same cause that was suggested for the increase
in ammonifying power during that time, i. e. the removal of competition.
When the soil became frozen, however, on January 11th, there was almost
complete absence of nitrogen fixing power. At the subsequent dates, however.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
382 Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith,
there occurred an increase in the fixing power but it never reached the origi¬
nal fixing power possessed before the soil froze. It seems probable from
these results that lowering the temperature removed or restricted the
growth of species which limit the nitrogen fixing power of the soil, and
consequently there was an increase in this power until the soil became
frozen which abruptly terminated this state of affairs. After this pro¬
bably entirely different species relationships were established in the soil
and these permitted of the development of a nitrogen fixing power which,
ordinarily independent of the moisture conditions, gradually increased. In
one case, however, a depression in moisture occurred which was sufficient
to restrict the nitrogen fixing power of the soil. It will be remembered that
a depression in numbers also occurred at this time so that the possibility
presents itself that perhaps some unknown factor may have entered here
and caused the decrease. The ammonification experiments, however, gave
no indication of the presence of any such disturbing factor, so it may have
been some peculiar condition of affairs which affected the total numbers
and the nitrogen fixing power without having a noticeable effect on the
ammonifying species, altho it is possible of course that the moisture condi¬
tions may have had that peculiar effect.
Table VII.
Nitrogen Fixation in Soils.
Date
Lab. No.
Initial N.
mgs.
Nitrogen
found, mgs.
Average
mgs. N.
Nitrogen
fixed, mgs.
Oct. 17
413
189.95
226.3
414
189.95
254.2
240.25
50.30
Dec. 3
423
189.95
291.4
424
189.95
223.2
257.30
67.35
Jan. 11
433
189.95
189.1
434
189.95
192.2
190.65
0.70
Jan. 26
443
189.95
207.3
444
189.95
208.1
207.70
17.75
Feb. 11
453
189.95
198.4
454
189.95
198.4
198.40
8.45
Mar. 1
463
189.95
219.7
464
189.95
204.6
212.15
22.20
Theoretical.
Taking the results of this experiment as a whole, we find that they are
in part in accord with the work of the investigators already mentioned.
That is, this work confirms the observation that bacteria are alive and may
multiply rapidly in frozen soils. This brings us back therefore, to the questions
asked earlier in this work: How may bacteria multiply in frozen soils? Where
can they obtain food? and the question upon which it is deemed the others
depend. When the soil is frozen is all the soil moisture congealed? Only
one answer to this latter question, only one explanation of the phenomenon
of the existence and multiplication of bacteria in frozen soils seems plausible,
and that is that when the soil is frozen, not all the soil water is congealed.
In other words the theory which is advanced is that while the soil as a whole
may be frozen and the temperature below the freezing point, that portion
of the soil moisture known as the hygroscopic moisture, may be in a liquid
state. If this is the case, then in frozen soils there exists a state of affairs
similar to that in some frozen ponds, streams, etc., namely the occurrence of
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Bacterial Activities in Frozen Soils.
383
ice and water in juxtaposition. Now there is only one condition under which
such an occurrence is possible and that is that the freezing point of the
water be lowered below the normal.
There are various conditions which bring about this lowering of the
freezing point of water in ponds, streams, etc., and some of the same condi¬
tions and some additional ones peculiar to soils may bring about a
lowering of the freezing point of the hygroscopic moisture to such an extent
that it remains liquid while the main body of the soil water is congealed.
It is well known that the hygroscopic moisture is held around the soil par¬
ticles with great force and while this force has not been accurately determined,
it has been estimated at from six thousand to twenty five thousand atmo¬
spheres.
This pressure is sufficient therefore to lower the freezing point of the
hygroscopic moisture below zero degrees Centigrade. There are other conditions
however, which may also exert a depression of the freezing point. All soil
water contains salts in solution, the amount and character varying with
the chemical character of the soil and also with the physical conditions per¬
taining to the soil. The amount of salts in soil water has been estimated
at from five or six hundred parts to considerably less than one hundred parts
per million. Now the presence of small amounts of salts in water has been
shown to depress its freezing point and consequently it is certain that the free¬
zing point of hygroscopic soil water is below the normal.
Furthermore, as hygroscopic water is known to contain normally more
substances in solution than the main part of the soil water, due to adsorption
and as a concentration of salts occurs in it as the capillary and gravitational
water freezes, such an accumulation of salts takes place that the freezing
point of the hygroscopic film may be considerably lowered. Because of these
three factors therefore which may cause a lowering of the freezing pont
of the hygroscopic moisture in soils, namely, the surface tension exerted
by the soil particles on the films of water, the presence of salts in this
water and the concentration in salts which may occur in it when the main
body of soil water begins to freeze, it seems justifiable to assume that under
average winter conditions, where the soil temperature is not depressed far
below zero, the hygroscopic water in soils remains uncongealed and conse¬
quently bacteria may live in it and multiply sometimes to a comparatively
large extent.
Summary.
1. By means of the “modified synthetic” agar
plate method bacteria are shown to be present in
large numbers in a typical Wisconsin drift soil
when it is completely frozen and the temperature
is below zero degrees Centigrade; furthermore,
increases and decreases in numbers of organisms
occur during this period and larger numbers are
found after the soil has been frozen for a consi¬
derable period than before it begins to freeze.
2. During the fall season, the number of bacte¬
ria present in the soil diminishes gradually with
the lowering of the temperature, irrespective of
the moisture conditions.
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384 Percy Edgar Brown and Roy Eugene Smith, Bacterial etc.
3. When the soil is frozen, an increase in num¬
bers occurs. Two explanations may be offered for
this increase. In the first place it may be assumed
that when the soil is frozen the number of organisms
present depends on the moisture conditions. On
the other hand, the results may be interpreted to
confirm Conns theory of the existence of a special
group of organisms favored by low temperatures.
If this latter explanation is accepted, an additio¬
nal conclusion is brought out, i. e., while ordinarily
when soils are frozen, the numbers of the particu¬
lar species increase very rapidly and with no re¬
lation to moisture conditions, a depression in moi¬
st u r e c o n t e n t m a y b e s o great thatitwill check the
development even in this hardy species.
4. Frozen soils possess a much greater ammoni¬
fying power than nonfrozen soils whether they are
tested by the peptone solution method or by the
dried blood or cottonseed meal method.
5. During the fall season, the ammonifying power
of the soil increases until the temperature of the
soil almost reaches zero, when a decrease occurs,
and this is followed by a gradual increase and the
ammonifying power of the soil reaches a maximum
at the end of the frozen period.
6. The nitrifying power of frozen soils is weak
and 8how8 no tendency to increase with extension
of the frozen period.
7. Frozen soils possess a decided denitrifying
power which seems to diminish with the continuance
of the frozen period.
8. During the fall when the soil is gradually
cooling, its denitrifying power increases until the
soil becomes frozen, and this increase may be attri¬
buted to the restriction of the growth of species
which limit denitrification.
9. The denitrifying power of frozen soils is less
than that found just before the soil freezes but
greater than that observed when the temperature
begins to decrease in the early fall
10. Frozen soils possess a nitrogen fixing power
which increases with the continuance of the frozen
period, being independent of moderate changes in
the moisture conditions but restricted by large
decreases in moisture.
11. In the fall, the nitrogen fixing power of the
soil increases until the soil becomes frozen, when
it almost ceases, after which a smaller nitrogen
fixing power is established.
12. These results confirm Conns conclusion that
bacteria are alive and multiply in frozen soils.
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Conrad Hoffmann, A Contribution to the Subject of Soil etc. 385
The results of the physiological determinations
lend suppert tohistheory of the existence of spe¬
cific groups of bacteria in the winter which are ad¬
apted to growth at low temperatures.
13. The theory is advanced that because of the
surface tension exerted by the soil particles on the
films of water, the presence of salts in this water
and the concentration in salts which may occur in
it when the main body of soil water begins to freeze,
it seems justifiable to assume that under average
winter conditions, when the soil temperature is
not depressed far below zero, the hygroscopic water
in soils remains uncongealed and consequently
bacteria may live in it and multiply sometimes to
a comparatively large expent.
In conclusion, the authors wish to express their indebtedness to Dr.
RE. Buchanan for many helpful suggestions in the prosecution of this
work, especially in the formulation of the theory which is advanced.
Nachdruck verboten.
A Contribution to the Subject of Soil Bacteriological
Analytical Methods. 1 )
[From the Laboratories of the Department of Agricultural Bacteriology.
University of Wisconsin, Madison, Wis.]
Conrad Hoffmann.
The determination of the bacterial flora of soils both as to numbers
and kinds, is. of considerable importance and is a subject which has received
the attention of many bacteriologists. A survey of the literature on the ge¬
neral subject of soil bacteriology will reveal a large portion of the same dealing
entirely with discussions of methods for soil bacteriological analyses. The
methods which have been devised and proposed for such determinations
are both numerous and varied. Mention need be made of only M i q u e 1 s 2 )
bouillon dilution method, the ordinary plate culture methods with their
many modifications, such as H i 11 n e r and S t 6 r m e r s 3 ), the direct
enumeration method of A d a m e t z 4 ), the selective culture method of
H i 11 n e r and S t 6 r m e r, the Rem y 5 ) method with its modification
by Buhlert and F i c k e n d e y 6 ) to illustrate how numerous and
diversified these proposed methods have been.
And still in spite of this vast amount of effort and energy expended,
everyone recognizes the inadequacy of even the best of the above methods
l ) Published with the permission of the Director of Wisconsin Experiment Station.
а ) M i q u e 1, Annuaire de l’observat. de Montsouris pour I an 1882.
3 ) H i 11 n e r and S t 6 r m e r , Arbeiten a. d. biol. Abt. am Kais. Ges.-Aint.
Bd. 3. 1903. p. 445.
4 ) Adametz, Dissertation. Leipzig. 1886.
б ) Remy, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 657.
6 ) Buhlert u. Fickendey, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 16. 1906.
p. 399.
Zweite Abt. Bd. 84. 25
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386
Conrad Hoffmann,
as a reliable means for determining the numbers and species of soil bacteria.
No doubt the chief cause of failure is due to the great complexity and diver¬
sity of the soil bacteria! flora. The food requirements of the different species
are so varied that no one culture medium will permit the growth of all organisms.
At most, one secures a mere approximation of the number of bacteria. Fur¬
thermore, determinations of the numbers of the soil bacteria, irrespective
of the species are of little significance beyond serving as a means of compari¬
son between different soils. The important factor in soil bacteriological
analyses is not so much the actual number of the organisms present, but
rather the types of organisms, whether beneficial or detrimental. An analy¬
sis should include a functional determination, in other words, the ability
of the organisms present to convert the crude but potential material into
finished and active plant food. It is this feature which Remy emphasi¬
zed particularly in his method of selective cultivation, combined with a che¬
mical determination of the by-products formed. The great difficulty with
such methods where specific culture media are employed for the different
types of soil organisms is the tedious and lengthy technique involved neces¬
sitating extensive apparatus and much laborious and time-consuming che¬
mical analysis. Furthermore, an objection frequently raised, and one that
is perfectly justifiable is the fact that upon such special media more or less
optimum conditions are provided which permit of maximum efficiency by
the organisms concerned. This leads, unless great care be taken, to erroneous
deductions. These are all facts which are well recognized by most bacterio¬
logists and endeavors still continue to be made to improve the present, or
devise, new methods for the determination of the soil flora.
Such is this paper giving, it is hoped, a new suggestion of work which
is thought worthy of further investigation. The work here reported is not
entirely original with the author, having been suggested by an article by
B e i j e r i n c k 1 ) on the reduction products of bacteria. In this Beije-
r i n c k refers to a simple and expedient method for the detection of the re¬
duction of nitrates to nitrites by organisms. Reference is made to the em¬
ployment of a nitrate starch agar which is inoculated with water bacteria
and plated. After growth has occurred, the plate according to Beijerinck
is treated with a dilute solution of K1 in dilute HC1, whereupon all colonies
which have caused the reduction of the nitrates to nitrites develop a charac¬
teristic blue halo which serves to identify them.
It was thought this procedure would lend itself admirably to the iso¬
lation of denitrifiers from the soil, a task which is more or less tedious by
the ordinary method. A medium was accordingly prepared by adding, as
directed by Beijerinck, 0.5 per cent starch and 0.1 per cent KNO s
to ordinary nutrient agar. With this medium plates were prepared from va¬
rious soils, making two series with each soil. After colonies had developed, one
series of plates was treated with a weak solution of K1 in dilute HC1. This
treatment resulted in the development of a characteristic blue halo about
many of the colonies, an indication of nitrite formation; the number of such
colonies, varied markedly in the plates from the different soils. By counting
such colonies, it was readily possible to determine the number of such nitrite
formers in any one of the soils. By noting the characteristic form, color,
consistency, etc., of such colonies, it was possible to pick for isolation purposes
*) L. Phenomenes de reduction produits par les microbes-Arch, neerl. II t. 9. p. 131.
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A Contribution to the Subject of Soil Bacteriological Analytical Methods. 387
similar colonies on the untreated plates, giving thus a very rapid method
for the isolation of such organisms from the soil.
The excellent results secured above suggested and led to the modifica¬
tion of culture media in such a way that by subsequent treatment with
specific reagents other characteristic groups could be identified directly
from the plates. A suspension of finely pulverized Caj (P0 4 ) 2 and CaC0 3
in agar with and without dextrose as recommended by the Michigan Ex¬
periment Station 1 ) was employed for the identification of those organisms
exerting a solvent action, any such action being indicated by a solution of
the insoluble particles in the immediate vicinity of the colonies.
To identify organisms which reduce nitrites to NH S , the addition of
Na NO* and starch to agar has been used, treating the plates prepared with
this after growth has occurred, with a solution of K1 in HC1. The production
of a clear halo around colonies indicates either a reduction of the nitrites
or a direct assimilation of the same by the organisms. The presence of am¬
monia formation can be detected by the addition of a weakened Nesslers
solution to another plate of this same medium, a yellowish halo indicating
ammonia production. Owing to the ease with which the ammonia diffuses
through the medium, greater care must be observed here not to mistake
colonies as ammonifiers which in reality are not such.
Acid-forming bacteria are readily detected by plating the soil on a 1
per cent dextrose medium containing litmus solution, acid production being
indicated by the conversion of the blue litmus to a red color in the imme¬
diate proximity of the colony.
The addition of Fe S0 4 to media containing (NH 4 ) 2 S0 4 can be used
for the detection of organisms which produce H 2 S from sulphates, as such
colonies becomes surrounded by a characteristic black halo of FeS. This
reduction process is anaerobic and accordingly these plates must be incuba¬
ted under anaerobic conditions. The evolution of H 2 S in the process of pro-
teid decomposition can be similarly detected by means of the addition of a
trace of Fe SO,, to the culture medium.
Organisms causing ureq fermentation are readily detected by employing
a 1 per cent alkaline gelatine to which 1 per cent urea has been added. Upon
this medium, all colonies causing urea fermentation are invariably surrounded
by a halo of characteristic biscuit-shaped crystals.
The use of a 0.1 per cent peptone agar for pouring plates and the sub¬
sequent treatment with a weakened Nesslers solution will usually
reveal a large number of the organisms to be ammonifiers.
No doubt the nitrification organisms, those that nitrify NH 3 to nitrous
acid, could be determined by adding to a mineral agar containing (NH 4 V
S0 4 , 0.5 gr starch per 100 ccm. After prolonged incubation with soil, the
plates can be treated with the K1 solution in HC1, a blue halo about a colony
indicating an organism causing the oxidation of ammonia to nitrous acid.
The above are modifications in media for the detection of the various
groups of soil organisms which have been developed in connection with this
general subject of soil bacteriological analyses. No doubt, other modifications
and improvements in the above can be made to render the suggested method
more efficient. The plating of a soil thus upon the various media above men¬
tioned and their subsequent treatment as directed should, it is thought, give
*) Michigan Agric. Expt. Sta. Special Bull. No. 43. 1908.
25*
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388
W. Meyer,
a rapid and fairly accurate means of securing the number of the following
types of bacteria in any soil:
1. Reducers of nitrates to nitrites.
2. Reducers of nitrites to ammonia.
3. Acid producers.
4. Organisms exerting a solvent action upon minerals.
5. Urea fermenters.
6. Ammonifiers.
7. Oxidizers of ammonia to nitrites.
8. H 2 S producers.
It would thus be possible to secure a fair idea of the numbers of the
above different types of organisms directly from plate cultures. Certain
details need to be developed further, but with a few improvements there
is every reason to believe that the use of these special plating media should
give as rapid and as accurate a determination of the actual numbers of the
various types of soil organisms mentioned as any heretofore method. They
do away with the tedious chemical analyses necessary in R e m y s method.
This is pubb’shed with the hope that others will thoroughly try out the
methods proposed, making such improvements as will render the same better
suited for the purposes for which they are intended. In conclusion, the sugges¬
tion is made that this method of incorporating various substances in a trans¬
parent solid material such as agar, and subsequently treating with different
reagents may be of value in demonstrating various precipitations which
are detected with difficulty in the ordinary test-tube method. The use of
such plates in a lantern should serve admirably for lecture room demonstra¬
tion purposes.
Nachdruek vcrlxUen.
Pseudomonas olivae A. M. et W. Meyer.
Von W. Meyer.
Mit 1 Textfigur.
Herr Professor Meyer stellte mir die Aufgabe, aus einer fluoreszie-
renden Rohkultur, welche von einer erkrankten Olive gewonnen war, den
die Fluorezsenz erregenden Organismus zu isolieren und genau zu unter-
suchen. Es stellte sich heraus, daB es sich um eine Pseudomonas-
spezies handelte, und Herr Professor Meyer liefi mich den Versuch
machen, diese etwas genauer zu definieren, als es bisher bei den Pseudo¬
monas spezies geschehen war.
Die rein kultivierte Spezies, welcher wir den Namen Pseudomonas
olivae geben, zeigte folgende Eigenschaften.
Wie bei alien im Laboratorium des Botanischen Institutes zu Marburg
bisher gepriiften Pseudomonas spezies, war auch hier alle Muhe ver-
geblich, den Pseudomonas olivae zur Sporenbildung zu bringen.
Sporenbildung: Nach zahlreichen Versuchen auf verschiedenen
Nahrboden wie Nahrgelatine, D-Agar 1 ), % D-Agar, y 3 Mannitagar (V 3 M-
*) Weeen der Zusammensetzung der Nahrboden und Reagentien vergleiche man:
Arthur Meyer, Praktikum der botanischen Bakterienkuncle. Jena (Fischer) 1903.
, / 3 D-Agar besitzt 1 / 3 der Nahrstottkonzentratioii des D-Agar und 1 3 M-Agar enthiilt
statt der Dextrose Mannit.
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Pseudomonas olivae A. M. et W. Meyer.
389
A
B
Agar), Kartoffel, Mohren, in Nahrlosungen, auch nach 16-maligem taglich
einmal vorgenommenem Uberimpfen aul y 3 M-Agar, auf welchem das Bac¬
terium stets ein besonders gutes Wachstum zeigte und lebhafte Fluores-
zenz erzeugte, wurden Sporen nicht gebildet.
Schw&rm- und Ruheoidien: Die groBere Anzahl der Stab-
chen erscheint bei alien Kulturbedingungen lebhaft schwarmend. Meist
finden sich Einzelstabchen, doch auch bis fiinfstabige Fadchen kommen
vor. Breite der Stabchen 0,2—0,5 m Lange 1,5—2,5 Genaueres iiber die
Breite ist aus der Kurve (Fig. 1) zu ersehen.
FormanderungderStab-
chen beim Absterben: Wurde
bei gut schwarmenden Stabchen unter
dem Mikroskop seitlich eine geringe
Menge Karbolfuchsin zugefiigt, so stell-
ten die von dem Farbstoff beriihrten
Stabchen sogleich ihre Bewegung ein
und zogen sich kugel- Oder elhpsoidfor-
mig zusammen, und dieMembran erschien
gefaltet oder geschrumpft. Auch bei der
GeiBelfarbung mit Silbersulfat nahmen
die Stabchen eine ellipsoidische Form an.
Reservestoffe waren bei den
verschiedensten Kulturbedingungeu nicht
nachweisbar.
Begeifielung: 1—4 GeiBeln an
einem Pole. Die Farbung wurde (wesent-
lich nach Zettnows Verfahren) in
nachfolgender Weise ausgefuhrt: Deck- Fig. 1. Variationskurven fur die Breite
glaschen mit Benzin undSpiritus bestens der Oidien von Pseudomonas o 1 i-
gesaubert, wurden 10 Sekunden mit vae - M^Kurve a m Material ge -
2r. ’ ” . , _ , wonnen, welches bei viermaliger Uber-
einer .rlllZGttG in der iiunSGnbrGnnGr- impfung sieben Tage auf V 3 M-Agar ge-
flamme beiderseitsrasch hin- und her- wachsen war. Die Kurve B von Material
bewegt und auf den auf 40° erhitzten gewonnen, welches bei viermaliger t)ber-
Wbrmeapparat gelegt. Auf einem Ob- d ' a «"
jekttrager war vorher eine geringe
Menge einer lOmal iibergeimpften, bei 28° auf y 3 M-Agar 20 Stunden ge-
wachsenen Kultur in einem Tropfen Wasser bis zur g e r i n g e n Triibung
durch einfaches Eintauchen der Nadelspitze, bei Vermeidung des Umruhrens
verteilt; vondieser verdiinnten Kultur wurde mit der Platin n a d e 1 eine
aufierst geringe Menge entnommen und damit bei senkrechter Haltung der
Nadel das Deckglaschen iiberfahren. Die elastische Nadel bringt so in auBerst
feinen Strichen oder verspriihten Piinktchen die Kultur auf die Deckglaschen.
Die Deckglaschen werden dann noch 5 Minuten bei 40° auf dem Warme¬
apparat gelassen, dann entweder sogleich weiterbehandelt, oder in einer
Petri schale beliebig lange beiseite gestellt. Ein Deckglaschen wurde dann mit
der belegten Seite nach unten in ein Blockschalchen gelegt, mit der in einem
Reagensglas zum Kochen erhitzten, aus Tannin und Brechweinstein be-
stehenden Beize heiB ubergossen, nach dem Erkalten, sobald die Beize im
Schalchen eine geringe Triibung zeigte, das Deckglaschen mit einer sauberen
Pinzette erfaBt und im maBigstarken Wasserstrahl wiederholt gut abge-
spiilt. Nachdem das Deckglas mit der Cornet- Pinzette iiber Filtrier-
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
390
W. Meyer,
papier auf die Kante gestellt worden war, bis das gebeizte Praparat sowie
das Deckglas vollig trocken waren, wurde die Cornet - Pinzette so gelegt,
daft das Deckglas, die belegte Seite nach oben, wagerecht lag. Nun wurde
das Praparat mittels eines Glasstabes mit 1 Tropfen der Silbersulfatlosung
bedeckt und iiber einer kleinen Bunsenflamme vorsichtig bis zur schwachen
Dampfentwicklung erwarmt, bis es schwarz, nicht braun, erschien. Zuletzt
wurde das Deckglas, wie oben, gut abgespult, auf Filtrierpapier getrocknet,
und das Praparat dann untersucht.
Gramf&rbung nach der bei N e i d e (Centralbl. f. Bakt. Abt. I.
Orig. Bd. 35. 1904. No. 4) beschriebenen Methode:
Nach 5 Minuten verblieb eine schwache Farbung;
nach 10 Minuten war eine vollige Entfarbung eingetreten.
Saurefestigkeit: Priifung mit einer Kultur, welche 24 Stunden
auf D-Agar bei 28°gewachsen war: die Membran und das Zytoplasma bleiben
rot gefarbt.
Kultur 48 Stunden alt: Membran und die Vakuolen stark, das Zyto¬
plasma schwach gefarbt.
Kultur 22 Tage alt: Die Vakuolen bleiben rot gefarbt.
Plasmolyse: Eine geringe Menge einer bei 28° auf y 3 M-Agar ge-
zogenen Kultur wurde mit einem Tropfen Wasser auf dem Objektglase ver-
rieben, das Deckglas auf 2 Seiten mit Wachs geschlossen, seitlich 10-proz.
Kochsalzlosung zugesetzt und bei moghchst tiefer Einstellung des Mikro-
skops beobachtet. Die Bakterien stellten sofort ihre lebhafte Bewegung
ein; in der Mitte des Stabchens wurde das Protoplasma zu einem Fadchen
zusammengezogen und an den Polen kugelformig gestaltet.
Anormale Wuchsformen traten bei alien angewandten
Kulturmethoden nicht auf.
Entwicklung auf verschiedenen Nahrboden:
Auf Gelatine, mit 14 Tage auf D-Agar bei 28° geziichtetem Mate¬
rial. Die Stichkultur zeigte nach 5 Tagen iiber dem Stich ein grauweiBes
Blaschen, im Stich eine kleine trichterformige, weiBliche Vertiefung und
geringe Verfliissigung.
Letztere besaB in einem Falle nach 8 Tagen eine Hohe von 5 mm und
schwach grime Fluoreszenz,
nach 14 Tagen eine Hohe von 10 mm und stark gras grUne Fluoreszenz,
nach 30 Tagen eine Hohe von 20 mm und stark grasgriine Fluoreszenz, .
nach 52 Tagen eine Hohe von 32 mm und stark gras grime Fluo¬
reszenz,
nach 90 Tagen zeigte sie ganzliche Verfliissigung; die grime Farbe war
in ein schmutziges Braun, ohne Fluoreszenz, iibergegangen.
Auf D-Agar bei 28°: Die Strichkultur war auf der Oberflache nach
24 Stunden weiBlich getriibt. Diese Triibung wurde in den nachsten Tagen
nicht erheblich verstarkt, wohl aber nahm das Substrat eine gelblichgriine
Farbe und griine Fluoreszenz an; nach 8 Tagen wurde die triibe Oberflache
glanzend durchsichtig. Mikroskopisch waren Einzel-, seltener Doppelstab-
chen sichtbar.
Auf y 3 D-Agar war die Entwicklung der Kultur die gleiche wie auf
D-Agar, nur trat die griine Fluoreszenz schon nach 24 Stunden deutlich auf.
Auf y 3 M-Agar war die Entwicklung der Kultur stets eine vorziig-
liche, nach 10—12 Stunden begann die Triibung der Oberflache und die An-
zeichen einer griinlichen Fluoreszenz.
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Pseudomonas olivae A. M. et W. Meyer.
391
Von wesentlichem Einflusse waren Temperaturen von 28° bis hinab
zu 15° nicht.
D-Agar-Stichkultur: Im schraggelegten Agar geht nach
24 Stunden vom Impfstich ein weiBlicher Kulturbelag von geringem Um-
fang aus, der innerhalb 3 Tagen liber die ganze Oberfl&che sich ausbreitet.
Im Kondenswasser bilden sich z&hschleimige Faden, und die Agarmasse
fluoresziert nach 2—3 Tagen grim. Bei einer Stichkultur auf schragem %Man.-
Agar verlauft die Entwicklung analog, nur tritt die Fluoreszenz schon nach
1 Tage auf.
Auf Mohren, ohne oder in Gegenwart von CaC0 3 : Nach 2 Tagen
(bei 28°) eine geringere Entwicklung als auf Kartoffel, jedoch ein gut
erkennbarer diinner, schleimiger weiBlichglanzender Belag; das Kondens¬
wasser mit zahschleimigen Faden und Kahmhaut.
Auf Kartoffel (bei 28°) nach 2 Tagen sehr starke Entwicklung,
eines dicken, schleimigen, weiBen Belages. Das Kondenswasser wie bei den
Mohren. Eine Fluoreszenz war nicht erkennbar.
Wurden von den Mohren oder Kartoffeln Kulturen auf y 3 M.-Agar
iibergeimpft, so erschien in beiden Fallen stets die charakteristische Fluo¬
reszenz.
Auf Hiihnereier - E i w e i B: Das im Dampftopf in Petrischalen
sterilisierte EiweiB geimpft und bei 28° gehalten, zeigte nach 3 Tagen auf
der Oberflache eine aus mehreren glasglanzenden B1 a s c h e n bestehende
Kolonie, in deren nachster Umgebung das EiweiB braunrotlich gefarbt war.
Sie gab einen Geruch nach altem Schweizerkase aus.
In Milch bei 15 und 28°. Wurde frische Milch nicht abgekocht, so
trat nach 24 Stunden bei beiden Temperaturen eine schwache Blau-
ung ein, wurde jedoch die Milch vor der Impfung aufgekocht, so trat keine
Blauung ein. Kontrollversuche mit derselben nicht geimpften Milch ergaben,
daB die Blauung anscheinend durch den Pseudomonas olivae
verursacht worden war.
In 5 Proz. Peptonbouillon: Nach 3 Tagen (bei 28°) trat eine
von oben nach unten fortschreitende starke Triibung, gelbgriine Far be und
grime Fluoreszenz auf.
In N a h r 1 o s u n g e n bei 28° gehalten nach 14 Tagen:
N. L.
0=4, starke Triibung, dickes Hautchen, blaugriine Fluoreszens
1=4,
II—0,
111=0,
99 99
diinnes „
99
IV =1,
v=o.
schwache ,,
diinnes „
—
Va=4,
starke ,,
dickes „
blaugriine
V/? = 3,
diinnes ,,
99
VI = 2,
schwache ,,
99 99
—
Via = 2,
99 99
99 99
—
VI(5 = 3,
9* 99
99 99
blaue
Vila = 3,
99 9*
M
—
VII/? = 2,
VIII =0,
99 99
99 99
stiirk. blaue
IX = 2,
99 99
•* 99
blaue
X-4,
XII =0,
9 • 99
dickes l
rotiiches / ”
—
XV = 2,
99
diinnes „
_
XVa = 2,
99 99
99 99
blaue
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392
W. Meyer,
Kardinalpunkte der Temperatur fur das Wachstum der
Stabchen waren: Minimum (?) —15° C
Optimum +28° C
Maximum + 32° C.
Wiederholt auf y 3 M.-Agar tibergeimpfte Kulturen zeigten bei 32° gute
Entwicklung, jedoch keine Fluoreszenz, diese erschien wiederum, wenn diese
Kultur 1 Tag bei 28°, desgleichen bei Kulturen, welche bei 29 und 30° einen
Tag gehalten wurden. Bei Temperaturen Uber 33° fand keine Entwicklung
mehr statt.
Kardinalpunkte der Sauerstoffspannung: Wieder¬
holt iibergeimpfte, auf y 3 M.-Agar gewachsene Kulturen wurden frisch auf
y 3 M.-Agar iibergeimpft und mit mehreren Bacillus asterosporus-
und Leuchtbakterien-Kulturen in ein Kulturvakuum gestellt, bis auf 1 mg 0
im wasserdampfgesattigten Kulturraume evakuiert und bei ca. 18—20° ge¬
halten. Nach 4 Tagen waren in dem O-freien Raume gute Kulturen auf
der neugeimpften Agarflache entstanden, nicht verschieden von Kulturen,
welche in Luft gewachsen waren, auch Farbung und Fluoreszenz waren
analog.
Bei erhohter Sauerstoffspannung: Bei 5 Atmospharen
Sauerstoffspannung, bei 28° gehalten, zeigten die Kulturen auf x / 3 M.-Agar
nach 8 Tagen einen feinen weiBen Schleier und wenige Schleimfaden im
Kondenswasser. Mikroskopisch fanden sich sehr diinne und kleine St&b-
chen. Eine Farbung und Fluoreszenz war nicht vorhanden, trat auch nicht
in Kulturen auf, welche weitere 8 Tage bei 28° und bei 5 Atmospharen
Sauerstoffspannung gehalten worden waren.
Widerstandsfahigkeit der Stabchen gegen Tempera¬
turen:
Bei 80° = 10—, 20—, 30—, 40— Sekunden
5—, 10—, 25—, 35— ,,
„ 65° = 40—45 Sekunden Totungszeit
1. 10+, 20+, 30+, 40+ Sekunden
2. 50—, 60 — 9 70—, 80— 99
3. 35+, 45— 55 — 65—
„ 60° = 50—, 55— Sekunden Totungszeit
1. 10+, 20+, 30+, 40+ Sekunden
2. 50+, 60—, 70—, 80—— ,,
3. 4o+, 55—, 65—, 75— ,,
Bei diesen Versuchen wurde im offenen Kupfertopfe Wasser auf 67°
oder 62° erhitzt und sogleich eine d ii n n e Korkscheibe mit 4 k 1 e i n e n
Kulturglaschen, welche in 0,5 ccm sterilem Wasser etwas von einer 24 Tage
auf y 3 M.-Agar geziichteten Kultur enthielten, auf die heiBe Wasserflache
gesetzt. Die Temperatur sank nach mehrfachen Versuchen nach Verlauf
einer Minute um 2°, nach 2 Minuten um 3°, so daB die Temperatur von
65 und 60° fur die kurze Zeit fast genau konstant blieb.
Widerstandsfahigkeit gegen Giftlosungen: Von einer
auf y 3 M.-Agar geziichteten Kultur wurden 2 Platinosen voll entnommen,
in 0,5 ccm sterilem Wasser verteilt und mit 4,5 ccm 1,148-proz. Zinksulfat-
losung vermischt, 24 Stunden bei 28° gehalten, 15 Minuten zentrifugiert,
die Fliissigkeit von dem Niederschlag abgehoben, letzterer mit 5 ccm ste¬
rilem Wasser aufgeschiittelt, wiederum 15 Minuten zentrifugiert und diese
Operation nochmals wiederholt, um das Zinksulfat moglichst auszuscheiden.
Die zuriickbleibende Kultur wurde auf y 3 M.-Agar ubertragen und 24 Stun-
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Pseudomonas olivao A. M. et W. Meyer.
393
den bei 28° gehalten, erst nach 48 Stunden war eine schwache Entwicklung
und griinliche Fluoreszenz, nach 6 Tagen eine Starke Fluoreszenz vorhanden.
Obiger Versuch wurde wiederholt bei Einwirkung des Zinksulfats in 2, 3,
4 und 5tagiger Dauer. Bei 4tagiger Einwirkung waren die Bakterien getotet,
eine Entwicklung auf % M.-Agar fand nicht mehr statt.
Farbstoffbildung: Das Bacterium erzeugt auf D.-Agar, % D.-
Agar, y 3 M.-Agar und Gelatine iibertragen einen gelblichgriinen Farbstoff,
in den Nahrlosungen 0, I, Va, \(i einen blaugriinen Farbstoff und in den
Nahrlosungen VId, VII/9, IX, XVa einen blauen Farbstoff. Der auf M.-Agar
bei 28° und Ttagiger Entwicklung gebildete Farbstoff ist in absolutem Al-
kohol, Ather, Chloroform und Benzol nicht loslich, wohl aber in wasser-
haltigem Alkohol und in Wasser; die Gegenwart von Alkali erhoht die Los-
lichkeit und Intensitat der Farbe. Auf Zusatz e i n i g e r Tropfen verdiinnter
Mineral- oder Essigsaure wird die Farbung erheblich geschwacht, erscheint
jedoch in gleicher Starke nach vorgenommener Neutralisation mit Ammo-
niakflussigkeit.
Fluoreszenz: Eine 7 Tage alte stark fluoreszierende y 3 M.-Agar-
Kultur wurde bei Zusatz einiger Tropfen Ammoniakfliissigkeit mit 50 Proz.
Spiritus moglichst innig gemischt und durch wiederholtes Filtrieren das
vollig klar hergestellte Filtrat in eine G e i B1 e r sche Rohre gefiillt. Die
gelbgriine Losung fluoresziert deutlich rein griin. Fiigt man der Losung
groBere Mengen einer konzentrierten Mineral- oder Essigsaure hinzu und
neutralisiert mit Ammoniakfliissigkeit, so erscheint die griine Fluoreszenz
nicht mehr, wohl aber, wenn man nur einige Tropfen einer verdunnten
Saure hinzugefiigt hatte. Nach Zusatz einiger Tropfen einer verdunnten Saure
erscheint in der schwach weingelben sauren Losung die Intensitat der grtinen
Fluoreszenz erheblich geschwacht.
Gasbildung in Nahrlosungen war nicht vorhanden.
Schwefelwasserstoffbildung in 5 Proz. Peptonbouillon nicht
vorhanden, desgleichen in derselben Bouillon kein I n d o 1 und S c a t o 1
(nach Ehrlichs Methode, Heim, Lehrbuch der Bakteriologie, 4. Aufl.
1911. p. 202).
Saurebildung in Nahrlosung IX nicht vorhanden.
Alkalibildung sehr gering in Nahrlosung I.
Salpeters&urereduktion: Der Nahrlosung 0 wurden 10 Trop¬
fen einer sterilen Kaliumnitratlosung (1-+-5) versetzt, mit einer gut ent-
wickelten Kultur geimpft und bei 28° gehalten. Nach 3 Tagen war reich-
liche Kulturentwicklung vorhanden, jedoch hatte die PrUfung auf salpetrige
Saure (nach V a h 1 e [Dissertation Marburg 1909, p. 56]) ein negatives
Resultat. Ebenso verhielt sich die Kultur in einer 5-proz. Peptonbouillon.
Diastasebildung ist vorhanden. PrUfung nach G o 11 h e i 1 s
(Dissertation Marburg 1902, p. 19) und nach Beijerinck, Vahle
(Dissertation Marburg 1909, p. 56).
Kurze tlbersicht der wichtigsten Eigenschaften des Pseudomonas
o 1 i v a e A. M. et W. Meyer.
0,2—0,5 {a breite und 1,5—2,5 p. lange, einfache, seltener bis 4-stabige,
dann entsprechend langere Schwarmoidien. Sporen werden nicht gebildet. Re-
servestoffe sind nicht nachweisbar. BegeiBelung: 1—4 GeiBeln an einem
Pol. Gram dauer 5—10 Minuten. Plasmolyse tritt bei Zusatz von 10-proz.
Kochsalzlosung ein. Auf Agar entsteht ein dunner, weiBlich glanzender Be-
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394
Erwin F. Smith,
lag; das Substrat nimmt eine gelblichgriine Farbe und griine Fluoreszenz
an. Gelatine wird verfliissigt mit intensiv griiner Farbe und Fluoreszenz.
Auf Mohren wird ein diinner, weiBer, auf Kartoffel ein dicker, schleimiger,
weiBer Belag erzeugt. Auf Eiweifi wird ein blasiger glasglanzender Belag und
eine braunrotliche Farbung des Substrats gebildet. Ungekochte Milch kann
nach 24 St unden schwach geblaut werden. Intensitat des Wuchses in den
Nahrlosungen 0, I, Va, X = 4; II, III, V, VIII, XII = 0. Wachstums-
optimum bei 28°. Ohne Sauerstoff und in Luft gleich gut wachsend. Totungs-
zeit bei 65° «= 40—45 Sekunden, bei 60° = 50—55 Sekunden. Widerstands-
fahigkeit gegen 1,148 Proz. Zinksulfatlosung: Bei 4tagiger Einwirkung Ab-
sterben der Bakterien. Es wird in Agar, Gelatine, Bouillon eine schwach
gelblichgriine, in Nahrlosungen 0, I, Va, V/? eine schwach blaugriine und
in Nahrlosungen VM, VII/?, IX, XVa eine schwach blaue Farbung erzeugt.
Bildung von Gas, H 2 S, Indol und Scatol ist nicht vorhanden. In Nahrlosung I
schwache Alkalibildung. Diastase wird gebildet. Salpetersaure wird nicht
reduziert.
Die in der Literatur beschriebenen Pseudomonasarten, welche
fluoreszierende Substanzen erzeugen, weichen alle in einzelnen Eigenschaften
von dieser Spezies ab oder sind so oberflachlich untersucht und beschrieben,
daB man nicht entscheiden kann, ob sie mit unserer Spezies identisch sind.
yachdruck verboten.
Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs. 1 )
Von Erwin F. Smith.
[Department of Agriculture, Washington, D. C., U. S. A.]
Die Krankheit, woriiber ich heute reden werde, ist hier zu Lande als
Kronengalle bekannt, weil sie am haufigsten an den Kronen von Baumen
und Strauchern bemerkt worden ist, obgleich sie dieser Stelle nicht eigen
ist. Sie kommt auch an Wurzeln und Trieben vor. Diese Krankheit ist schon
seit vielen Jahren den Praktikern und den Pathologen bekannt, und hat
in diesem Lande sowie auch in Europa verschiedenen Pflanzen mehr oder
weniger Schaden zugeftigt. Unter den Pflanzen, die schwerem Schaden
ausgesetzt sind, kann man die folgenden nennen: Rosen, Mandeln, Pfirsiche,
Himbeeren und Weinreben. Manchmal verkiimmern oder verkriippeln die
Pflanzen nur oder sie konnen auch ganz zugrunde gehen. Bei einigen Spezies
kommt es aber auch oft vor, daB sich die Pflanzen erholen. Die erkrankten
Weinreben sollen in Italien ungefahr vier Jahre am Leben bleiben.
Man hat diese Krankheit verschiedenen Ursachcn zugeschrieben, z. B.
Frostbeschadigungen, Verwundung beim Kultivieren, Insektenverletzungen,
Pilzverletzungen, phvsiologischen Storungen usw. Die wirkliche Drsaelie
war aber unbekannt, bis sie von dem Verf. und seinen Kollegcn entdeckt
wurde. Im Verein mit einigen Kollegen ist die Untersuchung dieser Krank¬
heit seit acht Jahren im U. S. Department of Agriculture im Gange gewesen,
d. h. seit Februar 1904.
Vortrag des abtretenden Priisidenten der Botanical Society of America, Washing¬
ton, D. C., Dez. 28, 1911. Infolge einer Einladung waren auch Mitglieder der folgenden
Vereine anwesend: Section G. der American Association for the Advancement of Science;
Society of American Bacteriologists; und American Phytopathologieal Society.
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Pfianzenkrebe versus Menschenkrebs.
395
Die ersten erfolgreichen Reinkulturimpfungen wurden 1906 erhalten.
Der Mikroorganisraus wurde von uns 1907 beschrieben und benannt 1 ). Die
parasitische Natur des Organismus wurde von Herrn Dr. T o w n s e n d in einem
Vortrag vor dieser Gesellschaft hervorgehoben, und von mir vor der Society
of American Bacteriologists und der American Phytopathological Society 2 ).
Ich habe auch zweimal in offentlichen Vortragen vor der American Associa¬
tion for Cancer Research die Aufmerksamkeit auf gewisse, allgemeine Ahn-
lichkeiten dieser Krankheit mit dem bosartigen Menschenkrebs gelenkt,
namentlich in der Versammlung zu Boston, Dezember 1909, (Diapositive
wurden projiziert) und wieder im Friihling 1910 in der Sitzung der Asso¬
ciation zu Washington, wo Exemplare der Krankheit vorgezeigt wurden.
Das ganze Thema, soweit es die Atiologie der Krankheit anbetrifft, wurde
1911 in einem von dem Bureau of Plant Industry, U. S. Dept, of Agricul¬
ture publizierten Bulletin zusammengefaBt 3 ). Ich kann deshalb wohl anneh-
men, daB meine Zuhorer den von uns angefiihrten Beweis kennen, mit dem
wir die pathogene Natur des von uns Bacterium tumefaciens
genannten Mikroorganismus bestatigen, weshalb ich hierauf nicht weiter
eingehen werde. Wem dieser Beweis nicht bekannt ist, der kann sich Jeicht
die angegebenen Schriften verschaffen, oder, falls diese nicht uberzeugend
sind, die Versuche wiederholen.
Ich habe auch schon die neucren Entdeckungen, die ich heute besprechen
werde, kurz zusammengefaBt publiziert: Das von dem Bureau of Plant In¬
dustry, Department of Agriculture, herausgegebene Zirkular Nr. 85 ist ein
Referat des dritten Vortrages vor der American Association for Cancer Re¬
search 4 ). Die Yeroffentlichung in der Zeitschrift f. Krebsforschung. Bd.
11. H. 1, ist auch ein Referat von demselben Vortrag. Seitdem ist das Stu-
dium der neueren Phasen dieser Krankheit unaufhorlich weitergefiihrt wor-
den. Viele Schnittpraparate wurden gemacht, und ich werde Diapositive
projizieren, die von Photogrammen dieser Praparate verfertigt worden sind,
so daB Sie selbst urteilen konnen, vie es sich mit dem Beweise dieser Sache
verhalt.
Man kann kaum sagen, wer zuerst die Ahnlichkeit zwischen den Pflanzen-
gewachsen und Tierkrebsen bemerkt hat. Es geht den veroffentlichten Berichten
wohl weit voraus, denn auf Englisch bezieht sich das Wort ,.Canker“, welches
nur ein anderes Wort fur „Cancer“ ist, auf gewisse Neubildungen dieser
Art. Auch auf Deutsch wird das Wort Krebs fur diese Pflanzengeschwiilste
und die bosartigen Menschenkrebse gebraucht. Es ist nicht schwer, eine ober-
flachliche Ahnlichkeit zwischen Pflanzenkrankheiten und Tierkrankheiten zu
erkennen, aber etwas ganz anderes ist es, eine genaue Analogie zu beweisen.
In der Tat, je mehr sich die histologischen Studien iiber Krebs vermehrt haben,
desto mehr haben sich die Tierpathologen uberzeugt, daB keine wesentliche
Ahnlichkeit zwischen Pflanzengeschwiilsten und bosartigen Tierkrebsen be-
steht. Ich glaube, daB dies auch wohl der Fall fiir die Kohlhernie sein mag,
eine Krankheit, welche in diesem Zusammenhang am haufigsten studiert
worden ist. Eine von Alfred Fischer vor kurzem geauBerte Behaup-
') Science. N. S. Vol. 25. 1907. p. 671—673; siehe auch Centralbl. f. Bakt. Abt. II.
Bd. 20.
2 ) Science. 1909. p. 273, 223; und Phytopathology. Vol. 1. 1911. p. 7.
3 ) No. 213. “Crowngall of Plants: Its Cause and Remedy.” Zu beziehen von
Superintendent of Documents, Government Printing Office, Washington, D. C. Preis
4-0 ppntfi
*) Buffalo, April 13. 1911.
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396
Erwin F. Smith,
tung, daB Pflanzen- und Tierkrebskrankheiten nur den Namen (Krebs) gemein
haben, stellt wohl die allgemeine gcgenwartige Ansicht vor 1 ). Ehe ich aber
zu Ende bin, hoffe ich Ihnen zu zeigen, daB sie sehr viel gemein haben, und
zwar so viel, daB meiner Ansicht nach wir in diesen besonderen Pflanzen-
gebilden den Schliissel zu der ganzen Krebsfrage haben. In Riicksicbt auf
diese Entdeekungen miissen jetzt viele verschlossene Tiiren der Krebsforschung
aufgetan werden und die Studien iiber die Atiologie der Krankheit miissen
gemacht werden mit der Absicht, den Parasiten in der Krebszelle zu finden
und ihn vermittels einer verbesserten Technik zu isolieren. Ehe ich die Dia-
positive projiziere oder die Entdeekungen weiter beschreibe, ist es notig,
auf die Natur des Krebses und gewisser anderer bosartiger Tierkrankheiten
zuriickzukommen.
Als ich zuerst 1909 die Aufmerksamkeit der Mitglieder der American
Association for Cancer Research auf die Kronengalle lenkte, antworteten
mir einige von ihnen, daB, obwohl ich die Kronengalle als eine sehr inter-
essante Krankheit demonstriert hatte, sie nur ein Granulom und nicht ein
wirklicher Tumor ware. Mit dieser SchluBfolgerung kann ich nicht iiberein-
stimmen. Damit Sie verstehen konnen, warum Kronengallen nicht Granu-
lome sind, mbchte ich kurz auf die bei solchen Krankheiten vorkommenden
Erscheinungen zuriickweisen. Als Beispiel eines Granuloms kann man die
Tuberkulose annehmen. Wir haben in dieser Krankheit den Infektionsfokus
und den Ursprung der Entzundung in der Anwesenheit eines Mikroorganis-
mus. Diesem Organismus bietet der Korper Widerstand durch die Bildung
von Zellwucherungen in den unmittelbar umgebenden Geweben, die nicht
ungleich denen sind, die sich in dem Grunde und in den Seiten von Wunden
befinden, namentlich Granulationsgeweben, woher der Name Granulom
stammt. Auf diese Weise entstehen knotenartige Bildungen, welche aber
auf den Umfang des angegriffenen Gewebes beschrankt sind und nur von den
Geweben erzeugt werden, die unmittelbar die Bakteriennester umgeben.
Sie sind nicht mit GefaBen versehen und werden bald im Innern zerstort.
Bei der Tuberkulose werden die in den angegriffenen Stellen natiirlich vor¬
kommenden BlutgefaBe zerstort und von den Tuberkeln ganz ausgeschlossen,
aber in gewissen anderen Granulomen, z. B. in syphilitischen Gummigeschwiil-
sten, werden die GefaBe nicht zerstort, sondern sie zeichnen sich auf eine
andere Art aus, d. h. sie sind in eine faserige Kapsel eingeschlossen. Die
Krankheit verbreitet sich im Korper von Ort zu Ort durch die Wanderung
der Mikroorganismen entweder in den Blutstrom, in den LymphgefaBen,
oder auch auf irgendeinen anderen Weg, z. B. durch die Verdauungsorgane.
Wo sich diese wandernden Organismen ansiedeln, da verursachen sic Ent-
ziindungen mit der Bildung von ahnlichen tuberkulosen Knoten, welche
aus granulierten Geweben bestehen, was auf ein Bestreben seitens des infi-
zierten Tieres hindeutet, die Krankheit zu iiberwaltigen. Besonders hervor-
heben mbchte ich hier, daB in diesen sekundaren Infektionen sich das granu-
lierte Gewebe aus dem Organe bildet, in welchem sich der Parasit zufallig
angesiedelt hat, und nicht aus Zcllen besteht, die von anderwarts hergebracht
worden sind. In dieser Hinsicht sind die Krebse ganz verschieden. Hier
mbchte ich noch beiliiufig bemerken, daB ich in diesem Vortrage den Aus-
druck Krebs in einem weiten, allgemeinen Sinne fur alle bosartigen Menschen-
tumoren gebrauche. Erstlich scheint die Kronengalle, die ich studiert habe,
M Vorlesungcn liber Bakterien. 2. Aufl. 1903. p. 27.
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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs.
397
die Natur der vcrschiedenen typischen, bosartigen Tiertumoren gemein zu
haben, und ich glaube, dab, wenn der Erreger der bosartigen Tiertumoren
entdeckt worden ist, wir erkennen werden, dab viele der von den Tierhistolegen
streng und fest aufgestellten Abgrenzungslinien zwischen Sarkom, Karzinom
usw. unhaltbar sind.
Beim Krebs haben wir eine enorme Vermehrung verschiedener Tier-
gewebe, z. B. des Epitheliums, der Bindegewebe usw., welche durch ihr
bestandiges Wachstum die umgebenden Gewebe zerdrucken und zerstoren.
Diese Wucherungen sind mehr oder weniger gefabreich, und neue Gefabe
bilden sich, indem der Tumor sich entwickelt, aber nicht in geniigendem
Grade, um die Geschwulst iiber einen bestimmten Punkt zu bringen. Ge-
wohnlich gibt es in einem solchen Tumor einen groben tlberschub von paren-
chymatischen Zellen und weil die Blutgefabe nicht zahlreich genug sind,
ihn ordentlich zu ernahren, so werden nach einer langeren oder kiirzeren Zeit
(nach Monaten oder Jahren) Teile davon zerstort und dann von allerlei se¬
kundaren Organismen mit dem bekannten unheilvollen Residtat infiziert.
Dies ist also ein auff alien der Unterschied zwischen Granulomen und Krebsen,
aber die wirkliche Natur der krebsartigen Entwicklung zeigte sich vielmehr
in den sekundaren Tumoren. Die blobe Tatsache, dab sich ein primarer
Krebs auf irgendeinem Korperteil entwickelt hat, stellt nicht die grobte Ge-
fahr vor, denn man konnte einen solchen Krebs lange Zeit haben, ohne dem
Tode zu unterliegen, wenn sich der primare Wuchs nicht in den Lebensorganen
oder in der Nahe derselben befindet. Die besondere Bosartigkeit des Krebses
besteht in der Neigung, sekundare Gewachsc in verschiedenen Teilen des
Korpers sowie in den Lebensorganen zu bilden, und diese deutlich erkannte
Gefahr hat in neuester Zeit unter sachverstandigen Arzten und Chirurgen
zu der Empfehlung der friihzeitigen Exstirpation von verdachtigen GeschwUl-
sten gefiihrt, in der Hoffnung, dab der Chirurg alle erkrankten Gewebe aus-
schneiden konne, um so den Patienten von der Krankheit zu befreien. Beim
Brustkrebs zum Beispiel entfernt deshalb der Chirurg so sorgfaltig nicht
nur die erkrankte Brust, sondern auch die weit entfernten Lymphgefabe,
so dab er, wenn moglich, liber die unsichtbar wachsenden Krebsstrange
hinausgreifen kann. Deshalb sind verzogerte Operationen bei Krebs selten
erfolgreich.
Wie wir im Falle der Granulome gesehen haben, wandert der Parasit,
wahrend beim Krebse die Krebszelle selbst wandert, d. h. einige Korper-
zellen, von einem noch unbekannten Reize beeinflubt, sind der physiolo-
gischen Kontrolle des Korpers entnommen worden, und sind sozusagen auf
ihren Mitzellen parasitisch. Es gibt zweierlei Wege, auf welchen sich sekun¬
dare Tumoren von dem primaren Tumor beim Krebse ableiten: 1. Der pri¬
mare Tumor sendet mittels peripherischen Wuchses Wurzeln oder Strange
aus, welche sich durch die normalen Gewebe des Korpers oft lange Strecken
hindurch bohren, indem sie auf gewissen Teilen dieser Strange sekundare
Tumoren bilden; 2. kleine Gruppen von Krebszellen losen sich von dem
Mutterkrebs ab und werden gleich schwimmenden Inseln in dem Blutstrom
oder den Lymphgefaben dahingetragen und bilden sekundare Tumoren, wo
sie sich ansiedeln. Der erste dieser Wege hat sich unstreitbar durch Be-
obachtung bestimmen lassen; der zweite durch Schlubfolgerung, denn es sind
keine verbindenden Strange entdeckt worden. Da diese sekundaren Tu¬
moren von den primaren Tumoren abstammen, so zeigen sie natiirlich die
Natur des Gewebes, von welchem sich der primare Tumor entwickelt hat.
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398
Erwin F. Smith,
1st zum Beispiel der primare Tumor im Magen, so enthalten die sekundaren
Tumoren, wo sie sich auch entwickeln mogen, Driisenzellen, welche denen
des Magens ahnlich sind. Diese auffallende Eigentiimlichkeit ermoglicht es
oft dem Tierpathologen, durch das Studium der Schnittpraparate zu be-
stimmen, ob der Krebs primar oder sekundar ist, und wenn sekundar, in
welchem Organ der primare Tumor sich befindet. In dem Falle, daB sich
die Tumoren in einem Organ befinden, das alle drei der embrvonischen
Schichten enthalt, oder sich aus Zellresten dieser Art entwickelt, kann sich
in den Tumoren eine verwirrte Masse von allerlei Geweben befinden, nam-
lich Haut, Knochen, Zahnen, Haaren, Muskein, Nerven usw. Hierbei lassen
sich wenigstens auf eine Weise Embryonen erklaren. Da sich kein Parasit
in den Krebszellen hat finden lassen, so haben die meisten Tierpathologen
den Gedanken aufgegeben, daB der Krebs parasitischen Ursprungs ist. Wah-
rend einer Generation verlieBen sich die Forscher auf Cohnhcims Hypo-
these, daB Krebse durch die Entwicklung kleiner Partien von Geweben ent-
stehen, die wahrend des embryonalen Wachstums von der Mutterschicht
abgesondert werden, urn dann in anderen Organen eingeschlossen zu werden,
wo sie dormant bleiben, bis sie spater im Lebenskreis ein unbekannter Reiz
abnormal anregt. Obgleich Studien iiber den Tierkdrper zeigen, daB eine
solche Absonderung von kleinen Gewebepartien des Keimlagers nicht selten
ist, so stimmen doch im allgemeinen die Krebsforseher iiberein, daB es bei
der Entwicklung des Krebses viele Erscheinungen gibt, wofiir Cohn-
h e i m s Hypothese eine ganz ungentigende Erklarung bietet. Was aber
diese dormanten Zellen zur Entwicklung anregt, wurde nie entdeckt. Eine
beliebte Theorie der Krebsforseher gibt an, daB die Krebszelle selbst der
Parasit sei und daB keine Infektionen an Tieren stattfinden, wenn die le-
bende Krebszelle nicht anwesend sei. Diese Hypothese muB jetzt aber auf¬
gegeben werden infolge der Entdeckung von Peyton Rous (1911),
daB das Sarkom der Hiihner bei Abwesenheit von Krebszellen verursacht
werden kann, d. h. durch das Einimpfen der filtrierten, von jeder Spur von
lebenden Krebszellen befreiten Krebsflussigkeit. So viel ich weiB, hat er
sich nicht iiber die Natur der Infektion ausgesprochen, die er durch das
Zentrifugieren der zermahlten Hiihnersarkome und auch durch Filtrierung
durch Berkefeld - Filterkerzen erhielt, aber in der Erkenntnis der Be-
weise, die wir von Pflanzen erhalten haben, werden Sie wohl mit mir iiber-
einstimmen, daB es nur ein lebender Mikroorganismus sein kann, der winzig
genug ist, durch die Wande eines ziemlich groben Filters zu gehen.
In der Kronengalle habe ich die zweite Art der Bildung von sekundaren
Tumoren nicht gefunden, namlich die Absonderung von kleinen Fragmenten
des primaren Tumors, welche fortgetragen worden sind und sich an einer
entfernten Stelle angesiedelt haben. Man wurde auch wohl nicht erwarten,
diese Art bei den Pflanzen zu finden, denn sie haben keine sehnelle Blut-
zirkulation wie die Tiere, auch scheint es nur ein Epiphanomen im Tumor
wachstum zu sein, in welchem das Wesentliche in einem a b -
normalen inneren Reize zur Zellteilung besteht.
Aber die erste Art der Fortpflanzung, namentlich durch Strange, kommt vor,
und meiner Ansicht nach entspricht sie dem sehr genau, was in den bosartigen
Tiertumoren vorkommt, z. B. beim Karzinom, Sarkom usw.
Die Existenz der Tumorstrange in den Kronengallen wurde lange Zeit
iibersehen, aber im letzten Friihling, als ich einige Schnitte von der strauchigen
Wucherblume (Chrysanthemum fructescens) machte, die mit
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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs.
399
dem Kronengallenorganismus geimpft worden waren, und primare sowohl
als sekundare Gallen trugen, sah ich in einem Querschnitt einen Tumorstrang
im inneren Holze, n&chst dem Marke, zwischen dem sekundaren und dem
primaren Tumor. Dieser war ungefahr ein Millimeter im Durchmesser und
zeigte eine verschiedene Farbe, d. h. eine griinliche, die man leicht sehen konnte.
Aber oft besteht dieser Strang nur aus ein paar Zellen, die sogar mit dem
Mikroskop schwierig zu finden sind. Diese Ursache zusammen mit der Be-
schaftigung mit anderen Phasen dieser Forschung ist wohl die Erklarung,
warum dies so lange iiberschen worden ist. Sobald ich es aber sah, sagte ich,
„Hier ist ein Tumorstrang 1“ und fing an, viele andere Pflanzen zu unter-
suchen, um zu sehen, ob er uberhaupt konstant sei, und fand, dass in un¬
gefahr 20 Proz. der untersuchten Pflanzen der Strang in der Nahe des pri¬
maren Tumors dem unbewaffneten Auge sichtbar war. Dann war es die
Frage, ob er nur lokal sei oder eine Strecke lang verfolgt werden konnte,
und ob er bestandig in den normalen Geweben zwischen den primaren und
sekundaren Tumoren vorkame. Seitdem sind viele inokulierten Pflanzen
mikroskopisch untersucht worden und in alien habe ich diesen Tumorstrang
finden konnen, obgleich er, wie schon bemerkt, in vielen Fallen nur aus wenigen
Zellen besteht. In der Wucherblume dringt er gewohnlich zwischen dem Marke
und dem Holze ein, oder an der inneren Seite des Holzbiindels im Protoxylem,
scheinbar den Pfaden des schwachsten Widerstandes entlang. (Diapositive
wurden projiziert, welche Quer- und Langsschnitte solcher Strange von
geimpften Pflanzen darstellten.)
An diesem Strange entwickeln sich sekundare Tumoren, scheinbar ent-
weder wo der Nahrungsvorrat am reichsten ist, oder wo der Druck der um-
liegenden Gewebe am geringsten ist, doch sind vielleicht andere Faktoren
damit verbunden. In sehr saftigem, giinstigen Material habe ich gesehen,
wie sich 16 Tage nach der primaren Einimpfung die sekundaren Tumoren in
einer Entfernung von 10 ccm von dem Mutterkrebs von solchen Strangen ent¬
wickeln. Oft ist der Tumorstrang tief in dem widerstandsfahigen Holze
einem schweren Drucke ausgesetzt. In den weicheren Teilen werden die
oberflachlichen Gewebe aufgerissen und der tiefliegende, sekundare Tumor
kommt dann zum Vorschein. Wenn bei der Wucherblume der primare Tumor
an dem Stamme sitzt, dann entwickeln sich oft sekundare Tumoren an den
Blattern und Strange des Tumorgewebes haben sich in vielen Fallen von dem
primaren Tumor durch den Stengel in das Blatt verfolgen lassen, und alle
Entwicklungsstadien der sekundaren Tumoren sind an vielen Pflanzen be-
obachtet worden.
Dieser Tumorstrang, der die Stengel und die Blatter durchbohrt, scheint
ebenso ein fremder Korper zu sein, wie die Wurzeln der Mistel oder das Mycel
eines Pilzes. Von diesen Strangen und diesen sekundaren Tumoren haben
wir denselben Mikroorganismus isoliert, der in den primaren Tumoren vor-
kommt, und mit Subkulturen von solchen Bakterienkolonien haben wir die
Krankheit wiedererzeugt. Die Entdeckung dieses Stranges bietet eine be-
friedigende Erklarung fur die Tatsache, daB die krankhafte Neubildung
gewohnlich nach der Exstirpation wiederkehrt.
Die zweite auffallende Tatsache, worauf ich die Aufmerksamkeit lenken
will, besteht darin, daB wenn der primare Tumor in dem Stengel vorkommt
und der sekundare in dem Blatt, dann die Struktur des sekundaren Tumors
nicht die des Blattes ist, worm er wachst, sondern die des Stengels, von welchem
der Strang abstammt. Wenn auch die Entdeckung des Stranges nur ein
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400
Erwin F. Smith,
Zufall war, so wurde in Folge der Kenntnis von deni, was im Krebs vorkommt,
die letztere Entdeekung durch SchluBfolgerung erreicht. Ich sagte mir
sogleich, wenn dies ein Tumorstrang ist, so miiBten wir eine Stengelstruktur
in den Blattumoren finden, und wirklich zeigten die allerersten Blattumoren
typische Beispiele davon. In sekundaren Tumoren, die als Folge von Stengel-
impfungen an den Blattern entstehen, kann man sehr deutlich die Entwick-
lung eines Stengels erkennen, der in der Mitte aus lockerem, schnell wachsen-
dem Parenehym besteht und von Holzbiindeln, die durch die Markstrahlen
separiert sind, umgeben ist; nach auBen zu kann man eine Kambiumzone und
eine Rinde sehr deutlich erkennen. (Diapositive wurden projiziert.) Manch-
mal besitzen diese sekundaren Tumoren eine sehr vollkommene Stengelstruktur,
aber oft ist der Stengel mehr oder weniger unvollkommen mit EinschluB von
grofien Parenchymzellen des Blattes und mit einer groBen Uberproduktion
von Stengelparenchym (der Markstrahlen usw.) im Vergleiche mit dem ge-
faBreichen Teile. Indem dieser sekundare Tumor wachst, wird die ihn um-
gebende Blattstruktur vernichtet und zuletzt konnen wir eine Neubildung
erhalten, welche mit dem Blatte keine Ahnlichkeit mehr zeigt. Aber sehr oft
bleiben Fragmente des Blattes auf der Oberflache des Tumors stecken, die
eine unveranderte Blattstruktur aufweisen.
Diese sekundaren Blattumoren bestehen also, zum groBten Teil wenig-
stens, soweit es den parenchymatischen Teil anbetrifft, aus den Nachkommen
der zuerst infizierten Stengelzellen. Die Neubildung entsteht durch das Ein-
dringen von infizierten Zellen. Wieweit die benachbarten, nicht infizierten
Zellen hieran beteiligt sind, ist unbestimmt. Das Holz zeigt immer Hyper-
plasien, manchmal in sehr starkem Grade in der Nahe eines Stengeltumors
und gewohnlich auch in der Nahe des Tumorstranges, besonders wenn dieser
groB ist. Sind die Holzzellen alle infiziert? Wahrscheinlich nicht. Ich weiB
keinen Grund, warum wir es hier nicht mit Veranderungen in der Pflanze zu
tun haben sollten, die einigermaBen den Entzundungen entsprechen, welche
in der Nahe eines bosartigen Tiertumors vorkommen, d. h. es findet eine iiber-
mafiige Vermehrung der Zellen statt, die, obwohl sie einen Teil des Tumors
bilden, doch nicht bosartig sind. Dies muB weiterem Studium iiberlassen
werden.
Diese auffallende Stengelstruktur in den Blattern entspricht dem, was
in gewissen Krebsen sekundaren Ursprungs vorkommt, wo die Struktur des
primaren Tumors angedeutet ist, obgleich oft nur unvollkommen. Es fragt
sich jetzt, ob primare, an den Blattern verursachte Tumore nicht dieselbe
Struktur haben, wie die schon als sekundar beschriebenen Tumoren. Wir
haben mit Nadelstichen Impfungen in Blatter der Wucherblume gemacht
und die Struktur der sich entwickelnden Tumoren studiert, und diese haben
nicht eine Stengelstruktur, sondern eine unregelmassige, epitheliom-ahnliche
Struktur, die vollig von dem Blatte abstammt, wie man an dem projizierten
Diapositiv sehen kann.
Was sich beim Krebse vollzieht, kommt auch in der Kronengalle vor,
namentlich werden die Gewebe, weil sie nicht gefaBreich sind und aus einem
groBen UberschuB von weichen und flcischigen Zellen bestehen, sehr leicht
zerstort unter Bildung von offenen Wunden. Bei den Kronengallen an der
Wucherblume und an vielen anderen fleischigen Pflanzen verfaulen nach
zwei oder drei Monaten groBe Teile der Tumorgewebe unter Bildung von
offenen Wunden, die verschiedencn sekundaren Infektionen ausgcsetzt sind.
Es soil hier noch bemerkt werden, daB es in der Kronengalle keine AbszeB-
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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs.
401
hohlraume gibt, wie wir sie oft in Granulomen oder bei der Tuberkulose der
Oliven finden. Manchmal findet eine Vermehrung der Bakterien in den Ge-
f&Ben in der Nahe des Nadelstiches statt, aber ob dies die Organismen der
Kronengalle sind, haben wir noch nicht feststellen konnen. Wenn der Tumor
schnell wachst, so finden sich keine Bakterien oder granulosen Kbrper in den
GefaBen oder den Intrazellularraumen. Die wirkenden Bakterien kommen
im Innern der Zellen vor, welche sich durch deren Anwesenheit mit groBer
Geschwindigkeit vermehren ohne Riicksicht auf die physiologischen Bediirf-
nisse der Pflanze, d. h. die Pflanze hat keine direkte Kontrolle iiber das
Wachstum.
In diesen Einzelheiten gleicht die Kronengalle den epitheliomatischen
Bildungen, wahrend in dem embryonalen Charakter ihrer wuchernden Granu-
lationen und in ihrer Vorliebe fur junge Pflanzen und schnell wachsende Ge-
webe sie dem Sarkom mehr ahnlich ist. Die Neubildung ist mehr eine Hyper-
plasie als eine Hypertrophie, obwohl gelegentliche Gruppen von groBen
Zellen vorkommen. Die Entwicklung von neuen GefaBen in dem wachsenden
Tumor laBt sich nicht bezweifeln. Die Anatomie der sekundaren Tumoren
zeigt dies ganz deutlich. Ob die GefaBe von den umgebenden Geweben aus
hineinwachsen, oder von dem Tumorstrang herauswachsen, oder beides tun,
muB weiterer Untersuchung iiberlassen werden. Es scheint aber das Zweit-
erwahnte der Fall zu sein. Die Anatomie zeigt keine Ahnlichkeit mit der
Kohlhernie, wo die Wucherung aus einer enormen VergroBerung von verh<-
nismafiig wenigen infizierten Zellen besteht. Ich glaube deshalb, daB wh¬
in der Kronengalle eine auffallende Analogic mit den bosartigen Tiertumoren
haben. Ich wiederhole: Es handelt sich um die Zelle selbst, die eine storende
Kraft ist, d. h. sie verursacht eine enorme Vermehrung von gewissen Zellen
des Korpers ohne Riicksicht auf die physiologischen Bedurfnisse und im
Gegensatz zu dem Besten des Organismus; einen kapsellosen Tumor ohne
AbszeBhohlraume und ohne deutlich sichtbare Parasiten; periphisches Wachs¬
tum und ein gut entwickeltes, aus GefaBen bestehendes Stroma; von diesem
primaren Tumor erfolgt die Entwicklung von Tumorgewebestrangen, an
denen sich sekundhre Tumoren bilden; in den sekundaren Tumoren ist eine
starke Neigung, die Struktur des Organs anzunehmen, worin sich der primare
Tumor entwickelt hat; haufigen, wenn nicht notwendigen Ursprung des
primiren Tumors in Quetschungen, Wunden oder gereizten Stellen; voll-
standige Genesung, wenn das ganze Tumorgewebe ausgeschnitten wird, und
MiBlingen, wenn dies nicht geschieht; in einigen Fallen spontane Genesung.
Der wichtigste Unterschied besteht darin, daB wir bei den Krebszellen die
Ursache des abnormalen Wachstums 1 ) nicht kennen, wahrend wir in den
Pflanzenwucherungen bestimmt bewiesen haben, daB es infolge der Anwesen¬
heit eines intrazefiularen Schizomyzeten geschieht, den wir wiederholt in
Reinkultur isoliert haben, und mit welchem wir nach Belieben die Krankheit
erzeugen konnen.
Es fragt sich jetzt, ob Tiertumoren nicht auch durch den Organismus
der Kronengalle verursacht werden konnen. Ich mochte hier erwahnen, daB,
1 ) “Some unknown force, the essential nature of which has so far completely
escaped our knowledge and our comprehension, is capable of calling forth this latent
power of proliferation, and the germ (cancer cell) begins to grow out of itself, like a
seed that has been buried in the ground.”
D ii r c k , Hermann, Atlas and Epitome of General Pathologic Histology, p. 21G
NB. Das Original-Werk war dem Verfasser nicht zuganglich.
Zmtto Abt. Bd. 84. 26
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402
Erwin F. Smith,
obgleich ich glaube, daB der Krebs von einem intrazellularen Mikroorganismus
verursacht wird, der in seinen physiologischen Eigenschaften und in seiner
Wirkung auf den Zellkern dem von uns entdeckten Organismus ahnlich ist,
ich dennoch nicht behaupte, daB die GeschwUlste in warmbliitigen Tieren von
diesem besonderen Organismus verursacht werden, weil das Temperatur-
maximum des Wachstums (Wucherblume Strain) ein wenig unter der Blut-
temperatur solcher Tiere ist. Wahrend ich iiber die Sache nachdachte,
erschien es mir aber nicht unmoglich, daB ich mit diesem Organismus Tumoren
in kaltbliitigen Tieren erzeugen konnte, und deshalb habe ich dies vor vier
Jahren versucht. Zu diesem Zwecke gebrauchte ich Bachforellen und hatte
mit einer Anzahl meiner Inokulationen Erfolg mit der Erzeugung von Ge-
schwiiren in den tiefgelegenen Geweben, wo die Nadel eindrang. (Diapositive
von Photogrammen der Schnittpraparate eines inokulierten Fisches.) In
diesem Falle drang die Nadel in die Bauchwand des Fisches ein. Die Wunde
heilte auBerlich zu, aber nach 21 Tagen, als die Forelle zerschnitten wurde,
zeigte sich eine deutliche innere Geschwulst (Prolilerationsknoten) mit Bil-
dung von Riesenzellen in dem Bindegewebe zwischen den Muskeln. Beim
Sezieren zeigten sich in diesem Fische auBerlich auch zwei frische Wunden,
die eine unter der Brustflosse, die andere unter der Afterflosse, aber es fanden
sich keine Kehl- oder Kiemengeschwiire. Ahnliche Neubildungen fanden
sich bei anderen Fischen in der Augenhohle. Ich zeigte Schnittpraparate
eines dieser Geschwiire einem der beriihmtesten Krebsforscher unseres Landes,
und er sagte: „Wenn sich das im Menschen vorfande, so wiirden wir es Sar-
kom heiBen.“ (Diapositive projiziert.) Ich gedenke, meine Versuche mit
Forellen zu wiederholen und zu erweitern, weshalb ich hier nicht viel liber
diese Phase der Untersuchung sagen will.
Zum Schlusse mochte ich noch einige Eigentiimlichkeiten des Mikro¬
organismus (Bacterium tumefaciens), den wir in unseren Kul-
turen festgestellt haben, hervorheben. Wie es wohl vielen von Ihnen bekannt
ist, haben wir unsere Studien iiber die Kronengalle zwei Jahre verfolgt, ehe
es uns gelang, den parasitischen Organismus zu isolieren. Zehn Jahre zuvor
widmete ich dieser Sache 6 Monate mit demselben negativen Resultate. Zwei
Hindernisse, deren wir nicht bewuBt waren, versperrten uns den Wcg. Erstens
kommt der Organismus in lebensfahiger Form in dem Tumorgewebe der
Wucherblume nur in kleinen Mengen vor. Wenn man Impfungen von dem
Kronengallengewebe macht, indem man ungefahr die gewohnliche Quantitat
von Gewebe gebraucht, wie fur andere bakterielle Pflanzenkrankheiten und
auch fiir viele Tierkrankheiten, so ist es wahrscheinlich, daB keine Kolonien
des Parasiten auf den Petri- Schalenkulturen erhalten werden. Ich zweifle
jetzt nicht, daB wir Dutzende von Petri- Schalenkulturen, ja ich mochte
sogar sagen Dutzende von Reihen von Schalenkulturen gemacht haben, auf
denen sich nicht eine einzige Kolonie der echten Art bildete. Erst als wir
lernten, unsere Bouillonrohrchen und Agar-Agarplatten mit groBen Quanti-
taten des Tumorstoffes zu inokulieren, konnten wir zerstreute Kolonien des
wirklichen Organismus erhalten. Mit der geeigneten Technik kann man
gewohnlich den Organismus von einem jungen, schnell wachsenden Tumor
erhalten, sogar manchmal in Reinkultur, aber nur, wenn man hundert-,
tausend- oder hunderttausendmal soviel Material gebraucht, als wenn man
mit anderen Organismen arbeitet. Das zweite Hindernis besteht in der
Tatsache, daB sich die lebenden Bakterien zum groBtenTeil in gel&hmtem
Zustande befindcn, entweder als Involutionsforinen, oder in irgendeiner
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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs.
403
anderen Form, die nicht sehr leicht wfichst, wenn Doppel-Schalenkulturen
gemacht werden. Zwei Jahre lang wurden alle paar Wochen Kulturen von
dem Kronengallengewebe gemacht und viele verschiedene Bakterien wurden
von diesen Doppel-Schalenkulturen erhalten, umgeimpft und mikroskopisch
und in Kulturen studiert und in die Pflanzen mit negativen Resultaten ein-
geimpft, denn diese Organismen waren Saprophyten, welche gewohnlich
Begleiter der Kronengalle sind. Die Doppel-Schalenkulturen wurden gewohn¬
lich nach 3 oder 4 Tagen beseitigt und so nahm die Arbeit ihren Fortgang.
Wenn man aber, wie schon vorher beschrieben, reichlich inokuliert, und eine
Woche oder zehn Tage wartet, bis die gelahmten Organismen ihre Kraft
wiedergewonnen haben, so erhalt man Kolonien des Parasiten.
Es handelt sich nun um zwei Fragen: 1. Warum kommt ein Organis-
mus, der solche auffallende Resultate verursacht, in solchen kleinen Mengen
in den Geweben vor; 2. Was lahmt ihn so, daB wenn Agarplatten-Kulturen
gemacht werden, die Kolonien erst nach dem 4., 5., 6., 8., 10. und manchmal
dem 20. Tage erscheinen? Diesen Fragen wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Nach einiger Zeit entdeckten wir, daB wenn der Organismus in Bouillon oder
in anderen zuckerhaltigen Medien geziichtet wird, sich Saure bildet, und es
fiel mir dann ein, daB diese Saure die Ursache des Todes einer groBen Anzahl
der Organismen in den Zellen und der Lahmung der ubrigen sein konnte.
Peptonwasser-Kolbenkulturen mit dem Organismus wurden dann bei An-
wesenheit von Zucker geziichtet und dem Chemiker iibergeben, der die Saure
als Essigsaure bestimmte. Nach einiger Zeit ergab es sich, daB alle Organismen
in solchen Kulturen tot waren, und eine mikroskopische Untersuchung zeigte,
daB ein groBer Teil davon in der Form von unregelmaBigen, keulen- oder
Y-formigen Korpern vorkam, d. h. vor dem Tode waren sie in Involutions-
formen iibergegangen. Spater entdeckten wir, daB diese Involutionsformen
nach Belieben durch den Zusatz von verdiinnter Essigsaure zu frischen Agar-
Agar- oder Bouillonkulturen des Organismus erzeugt werden konnten. Beim
SchalengieBen von solchen Kulturen ergab sich gewohnlich, daB alle Orga¬
nismen tot waren, aber durch weitere Versuche lernten wir, daB wenn die
richtige Quantitat der Saure zugefugt wurde, die Involutionsformen erzeugt
und ein Teil davon getbtet wurde, daB aber welche am Leben blieben, die
gelahmt waren und in derselben langsamen Weise auf den Agar-Agarplatten
zum Vorschein kamen wie diejenigen aus dem Innern des Tumors. Ich hatte
bemerken sollen, daB obgleich der Organismus der Kronengalle langsam
auf Agar-Agarplatten hervortritt, doch die Subkulturen so schnell wachsen
wie die eines leicht ziichtbaren Organismus, z. B. Bacillus coli, was
deutlich beweist, daB das anfanglich langsame Wachstum nicht eine Eigen-
tumlichkeit ist, die von Differenzen in Kulturmedien herkommt oder die
dem Organismus eigen ist, sondern nur von der friiheren Umgebung in der
Pflanzenzelle veranlaBt wird.
Vollziehen sich dieselben Erscheinungen in der Pflanzenzelle? Kiirzlich
hat uns der Chemiker von fur diesen Zweck geziichteten Kronengallen einiger
Wucherblumen eine Saure isoliert, welche er als Essigsaure befunden hat.
Ich glaube deshalb, daB wir vorlaufig annehmen konnen, daB Saure in kleinen
Mengen in den Zellen der Kronengalle als ein Nebenprodukt des Bakterien-
wachstums erzeugt wird und daB nach einiger Zeit diese Saure das Wachstum
der sich in den Zellen vermehrenden Bakterien hemmt, indem sie Involutions¬
formen erzeugt und die meisten davon totet, gerade wie in den Kolbenkulturen.
Ich nehme an, daB ein sehr feines Gleichgewicht zwisehen dem in den
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404
Erwin F. Smith,
Pflanzen anwesenden parasitischen Bakterium und der Tatigkeit der Pflanzen-
zellen existiert. Die Zellen der Pflanze werden nicht davon zerstort, sondern
nur zur schnellen und wiederholten Teilung angereizt. Wir konnen annehmen,
daB die Organismen beim Eintritt in die Zelle, was gewohnlich durch Wunden
geschieht, wie in unseren Versuchen durch die ^Nadelstiche, eine kurze Zeit
sich schnell vermehren. Die durch diese Vermehrung erzeugte Saure inhibiert
dann das weitere Wachstum der Bakterien, indem sie das Vorkommen der
Y-formigen Korner und den Tod eines gewissen Teiles der Bakterien ver-
ursacht, manchmal alle oder fast alle. Die Membran der getoteten Bakterien-
zellen ist jetzt durchlassig und die bakteriellen Endotoxine diffundieren
dann in die Zelle. Der Zellkern teilt sich dann sogleich unter dem Reize der
Saure oder der genannten Endotoxine, oder vielleicht wegen eines tJberschusses
von Kohlensaure, die von dem Wachstum der Bakterien herkommt. Meiner
Ansicht nach l&Bt es sich nicht bezweifeln, daB sich ein UberschuB von Kohlen¬
saure in diesen Zellen befindet, denn die Rronengallengewebe enthalten
einen tJberschuB von Chloroplasten, obwohl kein sichtbares Mittel, diesen
notwendigen Nahrungsstoff zu erhalten, existiert. Diese Chlorophyllkorper
sind so zahlreich, daB sie den tiefliegenden Geweben oft eine deutlich griine
Farbe verleihen, wo wir gewohnlich nur wenige Chloroplasten zu finden
erwarten.
Die nachste Schwierigkeit liegt in der Erkl&rung, warum die in die Tochter-
zellen getragenen gelahmten Bakterien plotzlich ein neues Wachstum anfangen.
Ich glaube, daB dies nur von dem ErgieBen einer nicht vorher anwesenden
Fliissigkeit in die Zelle zur Zeit der Teilung herkommt, namlich des Zellkern-
saftes, welcher sich in die Zelle ergieBt, sobald die Zellmembranen verschwin-
den. Was nun auch die Erklarung sein mag, so nehmen die Bakterien auf kurze
Zeit in den Tochterzellen ein neues Wachstum an unter Erzeugung von der
schon beschriebenen Erscheinung. In ein paar Wochen bildet sich auf diese
Weise ein enormer Uberwuchs von Tumorgeweben mit der Entwicklung von
Strangen und sekundaren Tumoren, wie schon beschrieben. Wenn man schnell
wachsende, gUnstige Pflanzen gebraucht, so kann man durch ein paar Nadel-
stiche den Organismus hineinbringen und in dem kurzen Zeitraume von 6 Wo¬
chen einen faustgroBen Tumor erzeugen. Aber gewohnlich ist das Wachstum
langsamer. Herr Dr. Mathews, dem ich fiir Angaben iiber die Wirkung
des Zellkernsaftes auf Tierzellen zu Dank verpflichtet bin, berichtet mir, daB
beim Eindringen der Spermatozoen in die Eier des Seesterns das Spermatozoon
seine urspriingliche Form behalt bis zur Auflosung der Zellkern wand und zur
ErgieBung des Zellkernsaftes in die Eizelle, worauf das Spermatozoon ein
schnelles Wachstum anfangt.
Obgleich wir imstande sind, mit Doppelschalenkulturen den Organismus
in Reinkultur von jungen Kronengallen zu isolieren und die Krankhcit nach
Belieben zu erzeugen, so konnen wir doch nicht leicht die Anwesenheit des
Organismus in den Geweben mikroskopisch demonstrieren. Wenn z. B. die
Bakterien in den Kronengallengeweben so leicht sichtbar waren, wie in der
Tuberkulose der Olive, dann wiirde der Erreger der Krankhcit schon lange
entdeekt worden sein. Der Organismus ist nicht saurefest, und wenn er sich
farbt, so farben sich auch vielerlei Zellkorperchen, welche von dem Zellproto-
plasma oder besonderen Teilen des Zellkerns abstammen und sehr verwirrend
sind. Durch das leiehte llbergehen in Involutionsformen, welche sich schwer
farben, wird vielleicht die Farbung auch kompliziert. Ich habe gelegentlich
in den Zellen der Kronengalle bewegliche, gebogene, stabchenformige Korper
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Pflanzenkrebs versus Menschenkrebs.
405
gesehen, welche ich fiir diesen Organismus ansah, und wir haben ofters in den
Zellen kleine Mengen von Korperchen gefarbt, welche den st&bchenformigen
Bakterien sehr ahnlich sind. Aber gewohnlich kommen sie in solch kleinen
Mengen vor, oder farben sich so undeutlich und unvollkommen, daB diese
Methode der Nachweisung nicht uberzeugend ist. Aber dies ist kein Beweis
gegen das Vorhandensein der Bakterien in den Zellen, denn sie sind da, wie
es sich hat bestatigen lassen: 1. Durch das PlattengieBenverfahren, und
2. durch die Tatsache, daB sie sich weder in den GefaBen noch in den Inter-
zellularraumen befinden, wenn man Schnittpraparate mikroskopisch unter-
sucht. Manchmal finden sich auch kleine Zellgruppen, die mit halbzerstorten
Bakterien gefiillt zu sein scheinen, als ob hier die Bakterien auf kurze Zeit
die Oberhand gewonnen hatten und dann zugrunde gegangen waren. Wahrend
der ganzen Zeit von 8 Jahren haben wir keine befriedigenden Pr¶te
erhalten, obgleich viele Versuche gemacht wurden und allerlei Beizen und
Farben gebraucht wurden. Wie ich schon anderswo bemerkt habe, so wurden
wir, wenn wir uns auf das Mikroskop allein verlassen hatten, nie imstande
gewesen sein, die Atiologie dieser Krankheit auszuarbeiten, und der deutliche
Nachweis des Parasiten in der Zelle muB auf die Erfindung einer besonderen
Farbungstechnik warten, womit wir die Bakterien auf solche Weise beizen
konnen, daB sie eine Farbe annehmen, wahrend der Inhalt der Wirtszelle
eine andere Farbe annimmt. Man kann sogar die Y-formigen Korper selten
in den gefarbten Zellen nachweisen. Wir haben die besten Resultate durch
eine indirekte Methode erlangt; man nimmt namlich einen reinen Objekt-
trager, brennt die Oberflache von alien moglichen Organismen frei und tragt
dann ein wenig steriles, destilliertes Wasser auf, worin Schnitte von j ungen
Kronengallen, die von einem von alien SuBeren Teilen befreiten Gewebeteil
entnommen worden sind, gelegt werden. Dann lasst man den Inhalt der
zerschnittenen Zellen eine Stunde in dem Wasser diffundieren, wonach man
die Schnitte herausnimmt, die FlUssigkeit eintrocknet und dann das Praparat
farbt. Wenn man dann solche Praparate unter dem Olimmersionobjektiv
des Tags tiber untersucht, so findet man viele solcher Y-formigen Korper.
Als beste Methode erweist sich eine systematische tlbersicht des ganzen
Praparats, indem man es hin- und herriickt. Auf diese Weise untersucht,
zeigt gewohnlich ein Feld unter vier, einen Y-formigen Korper, Bakterien-
stabchen wurden auch auf diese Weise von den Geweben erhalten.
Verschiedene Krebsforscher haben die Entdeckung von stabchen- und
Y-formigen Korpern erwahnt, z. B. Herr Dr. B o r r e 1 von dem Pasteur-
Institute zu Paris und Herr Dr. Reese, der in dem Krebslaboratorium zu
Buffalo arbeitet.
Diese Pflanzenneoplasien enthalten kleinzelliges sowohl als groBzelliges
Parenchym und allerlei andere Gewebe, z. B. GefaBe und Siebrohrchen. Die
Zellteilung geht manchmal so schnell vor sich, daB die Zellwand nicht Schritt
halten kann (Diapositive wurden projiziert). Oft befinden sich zwei und
manchmal mehrere Zellkerne in einer Zelle. Wenigstens eine Anzahl der
Zellteilungen findet durch Mitose statt, aber wie es scheint, ist dies nicht
bei alien der Fall. Merkwurdige Dinge gehen in der Zelle vor sich. Wir
studieren jetzt den Mechanismus der Zellteilung in diesen Tumoren, doch
wollen wir noch nicht dariiber berichten.
Wenn man zum Schlusse annimmt, daB der Erreger des Menschenkrebses
ein sich in der Zelle in kleinen Mengen vermehrender Organismus ist, der
eine bestimmte Wirkung auf den Zellkern ausiibt, leicht durch seine eigenen
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406
Adolf Sperlich,
Nebenprodukte inhibiert wird, rasch seine Virulenz verliert, schnell in sich
mit Schwierigkeit farbende Involutionsformen iibergeht, die so gelahmt
sind, dafi auBer denen von den aUerjungsten Zellen nur ein kleiner Ted davon
w&chst, nachdem eine l&ngere Zeit vergangen ist, und die eine besondere
Isolationstechnik oder ein eigentumliches Kulturmedium verlangen, dann
hat man dieselben schwierigen Konditionen der Isolierung und der Bestim-
mung, die uns bei diesen ahnlichen Pflanzengeschwiilsten bevorstanden.
Meiner Meinung nach ist darin wohl die ganze Erklarung zu suchen, warum
sachverstandige Tierpathologen nicht imstande waren, den Parasiten in den
Schnitten zu erkennen und es unmoglich fanden, ihn auf ihren Kulturmedien
zu ztichten, woraus sie schlossen, daB er gar nicht existiere. Wenn wir also
die Existenz eines solchen Organismus annehmen, so haben wir eine leichte
ErklUrung fur das Wachstum der Krebszelle im Gegensatz zu den physio-
logischen Bediirfnissen des Tierkorpers. Die bisher unerklarliche, gelegent-
liche Ver&nderung in der Natur des Zellwachstums des Tumors, d. h. eine
Umwandelung von Epitheliom in Karzinom und von Karzinom in Sarkom
findet auch ihre Erklarung in der Anwesenheit eines empfindlichen Organis¬
mus, der gewohnlich in der zuerst infizierten Zelle w&chst, der aber imstande
ist, unter gewissen Umstanden andere Typen von Zellen zu uberfallen.
Abbildungen zu diesem Vortrag werden in nachster Zeit in einem (No. 255) von
dem Bureau of Plant Industry, U. S. Department of Agriculture publizierten Bulletin
erscheinen.
Anhang: Seit dieser Vortrag gehalten wurde haben wir durch Im-
pragnieren der Gewebe der Kronen-Galle mit Chlorgold die Bakterien in
den Zellen ganz deutlich auf einem klaren Hintergrunde tingiert und pho-
tographiert.
Nachdruck verboten.
tJber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft,
der Erde und des Wassers.
[Aus dem pflanzenphysiologischen Institute der k. k. Universitat in Wien,
No. 30 der zweiten Folge.]
Von Adolf Sperlich.
Mit 2 Textfiguren.
Es ist eine bekannte Tatsache, daB eine Reihe von Bakterien in ihren
Nahrmedien Salzkonzentrationen vertragen, die fur die Zellen hoher organi-
sierter Pflanzen todlich w r irken. A. Fischer, der sich mit der Plasmolyse
der Bakterienzelle beschaftigt und eine Anzahl plasmolysierbarer Arten ge-
funden hat, fiihrt die Resistenz gew r isser Spaltpilze gegen hohe Konzentrationen
auf die Permeabilitat ihres Plasmas flir die in Frage kommenden Stoffe zuriick
und unterscheidet unter den Bakterien permeable und impermeable Formcn 1 ).
Zunachst waren es Fragen praktischer Natur, die zur Untersuchung
des Einflusses hoherer Salzkonzentrationen auf das Leben der Spaltpilze und
seiner wichtigeren Partialfunktionen angeregt haben: die Frage nach der
konservierenden Wirkung des Kochsalzes und anderer Stoffe, nach der Viru¬
lenz pathogener Arten, nach der stoffspaltenden Tatigkeit der Faulniserreger
') Fischer, A., Vorlesungen uber Bakterien. 2. Aufl. Jena 1903. p. 20.
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Uber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc.
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in Nahrungsmitteln, denen zur Haltbarmachung Salz zugesetzt wird. Von
Forster 1 ) und de Freytag 2 ), die sich als erste die Frage vorgelegt
haben, bis zu F. L e w a n d o w s k y 3 ), dessen Ergebnisse elektiver Kultur
fast in alle bakteriologischen Kompilatorien Eingang gefunden, liegt eine
Reihe von Arbeiten liber den Gegenstand vor, auf die nicht weiter eingegangen
zu werden braucht, da die betreffende Literatur in der eben herangezogenen
Arbeit Lewandowskys beriicksichtigt ist und zudem alles Einschlagige
in Beneckes Bearbeitung des 13. Kapitels (IV. Abschnitt) von L a f a r s
Handbuch der technischen Mykologie I 4 ) nachgelesen werden kann.
Die angeschnittene Frage hat aber nicht nur eine praktische und plasma-
mechanische Seite, sondern ist auch vom pflanzengeographischen Stand-
punkte von besonderem Interesse. Obwohl wir zugeben miissen, daB eine
groBe Zahl von Bakterien — ob es sich hierbei um differente Arten, Rassen
oder Varietaten handelt, bleibe dahingestellt — in bestimmten, oft sehr eng
begrenzten Gebieten endemisch ist, so laBt sich diesen Formen doch ein
gewaltiges Heer von Kosmopoliten gegeniiberstellen, deren Verbreitung liber
die Oberfl&che des Planeten mit Riicksicht auf die Tatsache leichter vorstellbar
wird, daB viele Formen die Salzkonzentrationsverhaltnisse der Meere und
zudem einen raschen Wechsel dieser Verhaltnisse gut vertragen. Bewiesen
ist ein Austausch von Land- und Meeresbewohnern unter den Bakterien
hiermit allerdings nicht und unsere vertiefteren Kenntnisse iiber die geo-
graphische Verbreitung der A]gen mahnen uns zur Vorsicht. Auch fur ge-
wisse SiiBwasseralgen, besonders solche niederer Organisation, ist die Resistenz
gegen Salzkonzentrationen, wie sie die Meere bieten, ja sogar dariiber hinaus
erwiesen. Nach Ad. Richter, dem wir die Untersuchung einer Reihe
von Algen des SiiBwassers in dieser Hinsicht verdanken, bleiben, um bei-
spielsweise einen extremen Fall vorzufiihren, Individuen von Tetraspora
explanata iiber einen Monat in einer 25-proz. Salzlosung lebend, in
13-proz. Losung werden noch Schwarmer gebildet 5 ); es steht also diese Alge
den von Lewandowsky in 25-proz. Kochsalzbouillon geziichteten
zwei Spaltpilzen nicht viel nach. Und trotzdem werden SiiBwasseralgen im
Meere nur auBerst selten beobachtet und auch das Umgekehrte, das Einwan-
dern von Meeresformen in die siiBen Gewasser findet nur ausnahmsweise
statt, obwohl viele Meeresalgen sehr niedere Salzkonzentrationen vertragen 6 ).
*) Nederl. Tijdschr. v. Geneeskunde. 1899. Bd. 2. No. 8.
2 ) t)ber die Einwirkung konzentrierter Kochsalzlosungen auf Bakterien. (Arch,
f. Hyg. Bd. 11. 1890.)
3 ) t)ber das Wachstum von Bakterien in Salzlosungen von hoher Konzentration.
(Arch. f. Hyg. Bd. 49. 1904.)
4 ) Jena 1904—07. p. 387 ff.
5 ) Richter, Ad., Uber die Anpassung der SiiBwasseralgen an Kochsalz¬
losungen. (Flora. Bd. 75. 1892. p. 31—37.)
6 ) Allerdings vertragen die Algen einen raschen Wechsel der Konzen-
trationsverhaltnisse schlecht. So fuhrt nach Oltmanns [Uber die Bedeutung der
Konzentrationsveranderungen des Meerwassers flir das Leben der Algen. (Sitzungsber.
d. Berlin. Altad. 1891. p. 193.)] die rasche Veranderung des Salzgehaltes eines Meeres
zur Verarmung der Flora. Uberdies ist es nicht ausgeschlossen, daB Emahrungsfaktoren
mitspielen (vgl. Oltmanns, Morphologie und Biologie der Algen. Bd. 2. Jena
1905. p. 183), wie dies von O. Richter [Zur Physiologic der Diatomeen III. tJber
die Notwendigkeit des Natriums fur braune Meeresdiatomeen. (Sitzungsber. d. Wien.
Akad. Abt. I. Bd. 118. 1909.)] fur zwei braune Kieselalgen des Meeres sicher nach-
gewiesen ist. Vgl. auch 0. Richter, Die Emahrung der Algen. (Monographien und
Abhandl. z. intemat. Rev. d. gesamt. Hydrobiol. u. Hydrograph. Bd. 2. Leipzig 1911.
p 12—19 und das Kapitel: EinfluB der Konzentration der Nahrlosung auf Wachstum
und Wachstumsgeschwindigkeit. p. 104 ff.
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408
Adolf Sperlich,
Fur die weite und vielfach allgemeine Verbreitung bestimmter Bakterien
kommt nun freilich vor allem die leichte Transportfahigkeit und die Resistenz
ihrer ruhenden Fortpflanzungskorper in Betracht 1 ), Verhaltnisse, die wir
bei anderen Lebewesen entweder gar nicht oder doch nicht in solchem MaBe
realisiert finden. Wo immer sich optimale Bedingungen fur die Existenz
gewisser Mikroorganismen im Naturgetriebe einsteUen oder durch die Hand
des Experimentators geschaffen werden, setzt die Lebenstatigkeit ein und
wir schlieBen daraus auf die AUgegenwart der betreffenden Keime. Durch
kiinstliche Schaffung eines entsprechenden Komplexes von AuBenbedingungen
gelingt es, Organismen zur Betatigung zu zwingen, die gewohnlich im Kon-
kurrenzkampfe nicht aufkommen und von deren Existenz wir daher nichts
wissen. So ist es M o 1 i s c h gelungen zu zeigen, daB die Purpurbakterien,
die man zun&chst nur an bestimmte Ortlichkeiten gebunden glaubte, zu den 4 5
verbreitetsten Mikroorganismen gehoren. Wird fiir organische, sich zer-
setzende Substanz tierischer oder pflanzlicher Provenienz, fiir Licht und man-
gelhaften Sauerstoffzutritt gesorgt, so erhalt man gleichviel, wo das Experi¬
ment durchgefiihrt wird, die Purpurbakterien in Menge 2 ). Ebenso verdanken
wir M o 1 i s c h den Nachweis, daB der Erreger des Leuchtens toter Schlacht-
tiere eine auf dem Festlande weit verbreitete Bakterienart ist. Bacte¬
rium phosphoreum (Cohn) M o 1 i s c h kann aus Fleischstiicken
jedes Schlachthauses leicht herangeziichtet werden, wenn in kiihlen Raumen
der Kulturfliissigkeit das zur kraftigen Entwicklung und vollen Lebens-
betatigung des Pilzes notwendige Salz zugesetzt wird 3 ).
Die weite Verbreitung dieses ausgesprochen halophilen 4 ) Spalt-
pilzes auf dem Festlande ist sehr bemerkenswert und legt den Gedanken
nahe, ob es unter den Keimen der Luft, des Wassers und der Erde der Fest-
lander nicht noch andere halophile Formen gebe, die bei Schaffung ent-
sprechender Lebensbedingungen uns ihre Existenz verraten miiBten.
Dieser Frage widmete ich Versuche, die im Sommersemester 1911 im
pflanzenphysiologischen Institute der Wiener Universitat durchgefiihrt
wurden und die sich im folgenden veroffentlicht finden. Sie erschopfen und
erledigen die Frage nicht, fiihrten auch nicht, wie ich vorwegnehmen mochte,
zur Entdeckung noch unbekannter Formen, haben aber gezeigt, daB einige
unserer haufigsten Luft- und Wasserbewohner nicht nur die bekannte und
eingangs erwahnte Resistenz gegen hohere Salzkonzentrationen besitzen,
sondern auch in salzhaltigen Losungen besser und iippiger gedeihen als in den
iiblichen Kulturmedien 6 ).
Herrn Prof. M o 1 i s c h , der die Untersuchung angeregt hat, sage ich
auch an dieser Stelle fiir das groBe Interesse, das er den Arbeiten hat an-
gedeihen lassen, meinen herzlichsten Dank, ebenso danke ich den Herren
Privatdozenten Dr. Z i k e s und Dr. R i c h t e r fiir viele praktische Winke.
1 ) Vgl. Miehe, Die Verbreitung der Bakterien. [Akadera. Antrittsrede.} (Natur-
wissenschaftl. Wochenschr. N. F. Bd. 7. 1908. No. 52.)
2 ) M o 1 i 8 c h , Die Purpurbakterien nach neuen Untersuchungen. Jena 1907.
p. 8; p. 71—72.
3 ) M o 1 i s c h , Leuchtende Pflanzen, eine physiologische Studie. Jena 1904.
p. 55 ff.
4 ) Die entsprechenden Versuche, a. a. O. p. 88 ff.
5 ) In neuerer Zeit hat Guillemard [Diversity des resistances des bacteries
a la pression osmotique. (Compt. rend, de la soc. biol. Paris. T. 67. 1909. p. 539)]
die Resistenz gegen Kochsalz und Ammonsulfat in die Differentialdiagnose fiir gewisse
Arten aufgenommen.
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tJber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc.
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Vorversuche.
Es sollte zunfichst festgestellt werden, ob sich in Luft, Erde und
W a 8 a e r Bakterien vorfinden, die auf einem N&hrsubstrate aufkommen
und gedeihen, welchem Kochsalz in einer Menge zugesetzt wurde, wie es
beilaufig im Meerwasser gelost ist. Nach den einleitend mitgeteilten Ergeb-
nissen konnte mit Sicherheit auf das Vorhandensein derartiger Mikroorganis-
men geschlossen werden; es sollte sich aber zeigen, in welchem Verhaltnisse
die Salztoleranten in Luft, in Erde und in Wasser zur Gesamtzahl der Keime
in den betreffenden Medien stehen. Selbstverstandlich kommt den zu be-
sprechenden Versuchen nur ein orientierender Wert zu.
Acht mit sterilem Nahragar beschickte Petri schalen wurden auf
einer freien Wiese an den nach Heiligenstadt abfallenden Gehangen des
Kahlenberges bei Wien exponiert. Die Luft im Bereiche des verbauten Stadt-
gebietes wurde vermieden, da die vielen Betriebe, die mit Produkten des
Meeres in Beriihrung kommen, mit viel Wahrscheinlichkeit reichere Gelegen-
heit bieten, daB sich dem Meere entstammende Keime verbreiten. Von diesem
Gesichtspunkte aus ware allerdings eine noch weiter abseits vom Menschen-
getriebe gelegene Ortlichkeit unserem Versuche zweckdienlicher gewesen.
Zwei Schalen blieben durch 15 Min., zwei Schalen durch 30 Min., zwei Schalen
durch 45 Min. und abermals zwei Schalen durch eine ganze Stunde der Luft
exponiert. Von jedem Paare enthielt je eine Schale gewohnliches Nahragar,
je eine Schale Nahragar mit 3 Proz. Kochsalz. Die Schalen eines Paares lagen
knapp nebeneinander. Wahrend der ersten halben Stunde war die Luft
bewegt, es wehte ein ganz sanfter Westwind, hierauf beruhigte sich die Luft
vollstandig. Die exponierten Schalen kamen noch am selben Tage ins Institut
und unter Glasstiirze; die Keime entwickelten sich bei Zimmertemperatur.
Schon nach 48 Stunden waren in alien Schalen Kolonien in reichlicher
Menge vorhanden. Am 4. Tage nach der Exposition fiel die starkere Be-
siedelung der ungesalzenen Platten auf, am 8. Tage wurde die Zahlung vor-
genommen. Die Zahlung erfolgte mit freiem Auge mit Hilfe feiner paralleler
Tintenstriche, die in cm-Entfernung auf der Bodenflache der Platte gezogen
wurden.
Expositione-
zeit
Platten
mit gewohnlichem Nahragar
Kolonienzahl | auf 1 qcm
N ahragarplatten
mit 3 Proz. CINa-Zusatz
Kolonienzahl | auf 1 qcm
15 Min.
43 k
0.824
22
0.422
30 Min.
62 *
1.188
32
0.613
45 Min.
56
1.073
22
0.422
60 Min.
49 ,
0.939
20
0.383
Flacheninhalt der Platten 52.169 qcm.
In vorstehender Tabelle finden sich die Durchschnittswerte von je drei
Zahlungen angegeben, wobei die auf beiderlei Platten in ziemlich gleicher
Anzahl aufgetretenen Schimmelpilze nicht beriicksichtigt sind. Eine nach-
tragliche orientierende Untersuchung der ubrigen Kolonien zeigte, daB sich
auch Hefekeime eingefunden hatten, was uns in einer an Weinkulturen reichen
Gegend nicht wundern kann. Die nachstehenden Zahlen beziehen sich dem-
nach auf Spaltpilze und Hefen. Diese bildeten auf beiderlei Platten sicher
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410 Adolf Sperlich,
die Minderheit, eine genaue Differenzierung habe ich nicht durchge-
fiihrt 1 ).
Es muB erwahnt werden, daB abgesehen von der Kolonien z a h 1 kein
Unterschied zwischen den Platten mit und ohne Kochsalz zu sehen war.
Auch sphterhin machte sich riicksichtlich der Form und GroBe der Kolonien
ein Unterschied nicht bemerkbar. Der EinfluB der bewegten Luft auf die
Keimzahl ist sehr auffallend. Die zweite halbe Stunde Exposition, wahrend
welcher die Luft ganz ruhig war, brachte keine wahrnehmbare Vermehrung
der Keime; das Plattenpaar, das eine Stunde der Luft exponiert verblieb,
kam offenbar unter einen keimarmeren Luftstrich zu liegen.
Aus dem Versuche geht hervor, daB von den Keimen, die durch die Luft
verbreitet werden und denen die iiblichen Nahrstoffe unter gcwohnlicher
Temperatur und Sauerstoffpression zum Wachstum geniigen, durchschnitt-
lich beilaufig die H a 1 f t e jene Salzkonzentration gut vertragt, die im
Meere vorhanden ist. Ob sich unter diesen Salztoleranten aus der freien Luft
ausgesprochene Halophile befanden oder solche, deren Wachstum durch die
Gegenwart des Kochsalzes eine Forderung erhalt, wurde nicht genauer unter-
sucht; der Vergleich der entsprechenden Kolonien auf beiderlei Platten lieB
ein abschliefiendes Urteil nicht zu.
Geringer ist die relative Zahl der Salztoleranten in E r d e. Vom gleichen
Standorte, wo die Luftexposition der Platten stattgefunden, brachte ich in
sterilem, wohlverwahrtem Pulverglase beilaufig 50 ccm Ackererde ins Institut.
Diese wurde mit sterilem Eisenloffel einer 5 cm unter der Oberflache befind-
lichen Erdschichte entnommen. Von dieser Erde mengte ich dreimal je
5 ccm mit 200 ccm sterilem Wasser und impfte mit 5 Tropfen Suspension
je eine gewohnliche Nahragarplatte und eine Platte mit 3 Proz. Kochsalz-
zusatz. Die Zahl der aufgehenden Kolonien war auf alien 6 Platten eine sehr
groBe. Nach 4 Tagen wurde der Unterschied zwischen den Schalen mit und
ohne Kochsalz augenfallig. Die Zahlung erfolgte mit Riicksicht auf die Dichte
der Bcsiedelung bei 60-facher VergroBerung und zwar am 8. Tage nach dem
Plattengusse. Es wurden auf jeder Platte je 5, voneinander gleich weit ab-
stehende Flachen von 1 qcm Inhalt dreimal durchgezahlt. Im Durchschnitt
ergaben sich auf den Platten ohne Kochsalz ca. 200, auf den Platten
m i t Kochsalz 80 Kolonien pro Fl&cheneinheit. Auch in
Erde ist demnach die Zahl der salztolerierenden Bakterien eine groBe, wenn
auch ihre Zahl im Verhaltnis zur Gesamtzahl der auf den gewohnlichen Nahr-
boden aufkommenden Keime nicht so hoch ausfallt wie bei Luftkeimen.
Viel starker als bei Aerobionten ist die Reduktion der Kolonien im salz-
haltigen Nahrboden bei Anaerobionten. Je 5 Tropfen Erdesuspension wurden
in 10 ccm Nahragar verteilt und nach dem Erstarren des Agars, dem in der
Halfte der Rohren 3 Proz. Kochsalz zugesetzt worden war, die hohen Probier-
rohren mit keimfreiem entsprechendem Agar fast bis zum Rande angefiillt;
den AbschluB bildete eine Paraffinschichte von y 2 cm Machtigkeit. Schatzungs-
weise betrug in den Rohren ohne Salz die Zahl der sichtbaren Kolonien das
Vierfache der im salzhaltigen Agar zur Entwicklung gelangten Keime. In
den folgenden Tagen machte sich sodann eine starke Unterdriickung der
gasbildenden Tatigkeit der Anaerobionten durch das Kochsalz bemerkbar:
Die Agarmasse ohne Salzzusatz erschien am 6. Tage nach der Impfung total
J ) Auch Hefen, die hohe Salzkonzentrationen vertragen, sind bekannt. Vgl. A l f r.
Pettersson, Experimentelle Untersuch ungen iiber daa Konservieren von Fisch
und Fleisch mit Salzen. (Arch. f. Hyg. Bd. 37. 1900. p. 198.)
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t'ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc.
411
demoliert, wahrend in den mit salzh<igem Agar beschickten Rohren durch-
schnittlich ca. 30 kleine Gasblasen von 3—5 mm Durchmesser zu z&hlen
waren.
Eine groBere Anzahl von Impfungen wurde mit Leitungswasser durch-
gefiihrt. Nachdem das passer jedesmal in starkem Strahle durch eine halbe
Stunde aus der Leitung geflossen war, wurden mit steriler Pipette je 5 Tropfen
in 4 mit gewohnlichem und 4 mit salzhaltigem Nahragar gefiillte Proberohrchen
eingefiihrt und nach Verteilung Platten gegossen.
Die auf den zweierlei Platten heranwachsende Bakterienflora zeigte
bei jedem Versuche bedeutende Unterschiede. Abgesehen von der Zahl der
Kolonien, die stets auf den salzh<igen Platten geringer war als auf nor-
malem Nahrboden, war auch Wachstum, Form und Farbe der Kolonien hier
vielfach anders als dort. Auf den normalen Nahrboden zumeist farblose,
darunter sehr raschwiichsige Kolonien, neben welchen einige wenige gefarbte
kaum aufzukommen schienen; auf den salzhaltigen Platten zumeist gelbe
Kolonien in verschiedenen Nuancen, dann rote und einige farblose, die aber
im Wachstum zumeist zuriickblieben, und keine der auf den normalen Platten
so Uppigen raschwiichsigen Formen. Die im ganzen relativ geringe Anzahl
von Kolonien (2—6 auf einer Platte), die aus den Keimen des Wassers, zu
denen sich trotz sorgsamsten Arbeitens der eine oder andere Keim der In-
stitutsluft gesellt haben wird, erwuchsen, brachte den EinfluB des Kochsalz-
gehaltes im Konkurrenzkampfe der Bakterien viel deutlicher zum Ausdruck,
als es die Versuche mit Luft- und Erdkeimen vermochten, deren Wiederholung
mit kleiner Keimzahl daher geboten erscheint. Die kleinere Zahl der er-
wachsenden Kolonien gestattete uberdies ein Wiedererkennen der Flora bei
wiederholter Impfung mit Leitungswasser und so konnte zur Reinzucht der
konstant wiederkehrenden Organismen geschritten werden.
DaB es unter den Keimen des siifien Wassers salztolerante Formen gibt
und daB nicht alle Organismen des Leitungswassers in gleicher Weise Salz
vertragen, haben die Versuche gezeigt. Durch die weitere Verfolgung der
am oftesten wiederkehrenden Formen sollte sich nun herausstellen, ob die
eine oder die andere salztolerierende Bakterie auch wirklich halophil ist und
wie weit der Kochsalzgehalt des N&hrmediums die auf den normalen Platten
tippig gedeihenden Formen schadigt. Es gait also die Frage zu beantworten,
ob der bei den Versuchen zutage tretende Unterschied zwischen der Be-
siedelung des Agars mit und ohne Kochsalz, demnach der elektive EinfluB
von 3 Proz. Kochsalz bloB darauf beruht, daB gewissen Bakterien die Fahig-
keit abgeht, den genannten Salzgehalt zu ertragen, andere wieder diese Fahig-
keit besitzen, oder aber, ob nebenbei auch das Bediirfnis gewisser
Formen nach einem gewissen Kochsalzgehalte des Nahrbodens mitbeteiligt
ist. Schon auf dem Wege zur Reinkultur zeigte es sich, daB Kochsalz fUr das
Wachstum der in Betracht kommenden Organismen nicht unbeding-
tes Erfordernis ist; inwiefern aber trotzdem bei einzelnen von
Halophilie gesprochen werden kann, wird aus dem folgenden hervorgehen.
Aus den salzhfiltigen Platten wurden 3, aus den Platten mit gewohnlichem
Agar wieder 3 und aus beiderlei Platten abermals 3 Formen geziichtet. Mit
diesen Organismen fiihrte ich hierauf die Versuche durch, die sich weiter unten
mitgeteilt finden. Nach Ablauf meines Urlaubes nahm ich die Reinkulturen
von Wien nach Innsbruck mit, wo im botanischen Institute, das zu ihrer
vollst&ndigen Beschreibung noch Notwendige erganzt wurde und ihre Identi-
fizierung mit schon bekannten Formen erfolgte.
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Adolf Sperlich,
Beschreibung der Organismen.
a) Von Platten ohne Kochsalzzusatz.
1. P 1 ). Der Organismus trat auf jeder zweiten oder dritten mit Leitungs-
wasser geimpften Agarplatte ohne Kochsalzzusatz auf. Nach 24 Stunden
war von einem Punkte ausgehend ein zartes Buschel gewundener Faden zu
beobachten, die sich taglich vermehrten und nach 8 Tagen die ganze Platte
in dichtem Gewirre vollstandig durchzogen. Die Faden lagen niemals ober-
flachlich; daher konnte auch ohne Verletzung des Nahrbodens Bakterien-
masse nicht abgeimpft werden. Wo der Organismus auftrat, war das Auf-
kommen anderer Keime grbfitenteils unterdriickt. Nur hin und wieder machte
sich zwischen dem Fadengeflechte eine kleine Kolonie bemerkbar, die erst
nach Wochen, nach dem die gesamte Masse des fadigen Spaltpilzes in Sporu-
lation iibergegangen war, mit etwas intensiverem Wachstum einsetzte. Auf
den Agarplatten mit Salzzusatz erschien der Organismus niemals.
Mikroskop. Aussehen: Stets zu langen Faden verbundene, vollkommen
unbewegliche Stabchen. Die Querteilungswande ohne F&rbung nur bei eben gekeimten
Faden wahmehmbar. Breite 0,9 Lange 1,2—3,4 ^ Schreitet auf jedem Nahrboden
sehr bald zur Sporenbildung. Sporen zentral, elliptisch, im unreifen Zustande 1,7—2 jjl
lang, im reifen Zustande 1,5 p lang und den unreifen gegeniiber etwas dicker. Sporen-
keimung polar.
Farbbarkeit: Leicht farbbar, Gram positiv.
Sauerstoffbediirfnis: Wachst im Agarstich bis zu einer Tiefe von 6 cm;
in den oberen 2 Dritteln besser als im unteren Drittel.
Gelatineplatte: Nach 24 Stunden zarte Faden in strahligen Biischeln;
die Faden vermehren sich, werden dicker und wachsen sehr rasch, die Gelatine in ihrem
Bereiche verflussigend. Nach 4 Tagen ist die obere Gelatineschicht vollkommen fliissig,
auf der Oberflache schwimmt eine Haut dicht verfilzter Faden. — 60-fach vergroBert:
Junge Kolonie aus strahligen, zum Teil gebogenen, unregelmaBigen, wurzelformig ver-
zweigten und umeinander gedrehten Faden bestehend; nach 4 Tagen ein wirres, dichtes
Geflecht fast durchwegs sporulierender Faden.
Gelatinestich: Schon nach 24 Stunden rings um den Stichkanal parallele
Harchen, an der Oberflache ein verfliissigter Teller mit beginnender Hautbildung. Die
horizontalen Haare erreichen sehr bald die Glaswand; die Verfliissigung schreitet sehr
rasch zylindrisch fort; auf und in der Fliissigkeit asbestartige, dicke Hautbildungen.
Agarstich: Schon nach 24 Stunden zeigen sich vom Striche ausgehend beider-
teits senkrecht orientierte Seitenfaden, die sich dann zun&chst zu einer schleimartigen,
spater zu einer sehr kompakten, in der Agaroberflache eingebetteten, weiBen, am Rande
etwas gefransten Haut verdichten, auf welcher der Strich als schwach erhabener Riicken
erkennbar bleibt.
Bouillonkultur: Ring- und Hautbildung an der Oberflache, in der Fliissig-
keit ebenfalls Hautfetzen, die in der Folge gleich der Oberflachenhaut zu Boden sinken.
Niemals Trubung.
Kartoffelkultur: Nach 3 Tagen ein gleichmaBig liber die ganze Ober¬
flache ausgebreiteter, weiBer, sehr feuchter erhabener Belag; spater (nach 14 Tagen)
fiirbt sich die Watteunterlage der Kartoffel schon hellgriin.
Chemische Leistungen: Kein Gas aus Traubenzuker; wachst in Milch
maBig; die Milch reagiert alkahsch, es entsteht ein schwaches, sich femerhin wieder
auflosendes Koagulum; kein H 2 S; kein Nitrit; Indolbildung sehr schwach, aber deutlich.
Diagnose: Gehort in die Gruppe des Bacillus mycoides
Fliiggc und stimmt sehr gut mit Bacillus radicosus Zimmermann
(= Bacterium radicosum [Zimm.] Migula) iiberein. Es handelt
sich jedenfalls um eine sehr raschwiichsige Form dieses Organismus.
2. B trat auf den Agarplatten ohne Salzzusatz sehr haufig auf und ver-
groBerte seine Kolonien bei Abwesenheit von Bacillus radicosus
sehr stark. Es waren feuchte, opaleszente Kolonien; sie wuchsen nach Wochen
so weit heran, daB sie in Form einer wolkigen Masse oft gut ein Drittel der
l ) So wurde der Organismus vor seiner Identifizierung bei den Versuchen bezeichnet.
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Dber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc, 413
Platte bedeckten. Auf den Platten mit Kochsalz erschien B in Form kleiner
halRkugeliger Tropfchen, die sich nicht merklich vergroBerten. Die Rein-
zucht aus Salzagarplatten gelang erst nach wiederholter Verdiinnung, da
die spontan aufgetretenen Kolonien, von denen abgeimpft wurde, regelmaBig
durch einen gelben Micrococcus verunreinigt waren.
Mikroskop. Aussehen: Schlankes, auBerordentlich lebhaft bewegliches
Stabchen, haufig zu kurzen Faden vereinigt, in welchen die Querwande ohne Farbung
schwer erkennbar sind. Breite: 0,4—0,6 jjl; L&nge: 0,9—1,2 F&den 5,9—8,5 \ l . In
gefarbten Praparaten erscheinen die Stabchen an den Enden stark abgerundet und sehr
oft maBig gekrummt. An einem Ende des Stabchens meist 2, seltener 3 gleichlange
GeiBeln. Bildet auf und in keinem Nahrsubstrat Sporen.
Farbbarkeit: Schwer f&rbbar, gut nur mit kraftigen Anilinfarbstoffen.
Gram- negativ.
Sauerstoffbediirfnis: Wachst im Agarstich bis zu einer Tiefe von 2 y 2 cm,
am iippigsten an der Oberflache.
Gelatineplatte: Zarte, nmdliche, heile Kolonien, um welche die Gelatine
sehr bald schalenformig verfliissigt wird. Der Schaleninhalt triibt sich, auf dem Grunde
eine kriimelige graue, mitunter br&unlich werdende Masse. — 60-fache VergroBerung:
Kolonie zuerst glattrandig, danrivor dem Zerfall mit lappigem Rande; Struktur granuliert,
spater zum Teil streifig.
Gelatinestich: Stichkanal kaum angedeutet; an der Oberflache tritt sofort
flach-tellerformige Verflussigung ein, welche zylindrisch fortschreitet. Fliissigkeit triib;
auf dem Boden setzt sich eine kriimelige weiBliche, spater braunlich werdende Bakterien-
masse ab.
A garstrich: Von dem Striche breitet sich iiber die ganze Oberfl&che ein
schmutzig weiBer, sehr feuchter, durchscheinender Belag aus, der sehr machtig wird
und in der Folge mitunter eine braunliche Farbe annimmt.
Bouillonkultur: Triibung, Flockenbildung, schlieBlich auf dem Boden
ein reichliches Sediment.
Kartoffelkultur: Vollkommen farbloser, sehr feuchter Belag, der sich
auch nach 2 Wochen nicht andert.
Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker keine Gasbildung. Ver-
mehrt sich in Milch unter Saurebildung und Koagulation; das Koagulum wird teilweise
wieder gelost. Kein H 2 S, kein Nitrit, kein Indol.
Diagnose: In alien Merkmalen stimmt der Organismus gut mit
Bacterium fluorescens (Fliigge) Lehm. et Naum. (= Bacillus
fluorescens liquefaciens Fliigge oder Pseudomonas
fluorescens [Fliigge] Migula) uberein, nur die Bildung des fluores-
zierenden Farbstoffes fehlt.
Das Fehlen der Fahigkeit, Bakteriofluoreszein zu bilden, muBte mich
selbstverstandlich bei der Bestimmung des Organismus irrefiihren. Von
Bacterium pyocyaneum (Gessard, Fliigge) L. et N., das Leh¬
mann und Neumann fur identisch mit Bacterium fluores¬
cens halten, wird angegeben, daB Stamme vorkommen, die wenigstens
auf gewissen Nahrboden kein Fluoreszein, und solche, die tiberhaupt keinen
Farbstoff mehr bilden 1 ). Ich dachte mir zunachst, eine derartige Form des
B. fluorescens vor mir zu haben, und war daher sehr iiberrascht, als
p 1 6 t z 1 i c h nach der letzten tlberimpfung des Organismus, der durch
8 Monate in den verschiedensten Nahrsubstraten n i e m a 1 s Farbstoff
gebildet hatte, das Nahragar schon am 2. Tage in prach tiger Weise
fluoreszierte. Mit Riicksicht auf den Umstand, daB der Farbstoff
wahrend der angegebenen Zeit auf Agar, Gelatine und Kartoffel, in Bouillon,
Milch und Heudekokt und zwar nicht nur in Wien, sondern auch in Innsbruck
bei Herstellung der Nahrmedien aus Stoffen anderer Herkunft v o 11 s t a n -
l ) Lehmann u. Neumann, Atlas und GrundriB der Bakteriologie und
Lehrbuch der speziellen bakteriologischen Diagnostik. 5. Aufl. Miinchen 1912. p. 408
bis 409.
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414
Ad olf Sperli ch ,
dig ausgeblieben ist, scheint es mir ziemlich ausgeschlossen, die
auffallige Erscheinung auf das Fehlen eines zur Farbstoffbildung notwendigen
oder auf das Vorhandensein eines die Farbstoffbildung storenden Stoffes
zuruckzufiihren 1 ). Auch Beleuchtungs- und Temperaturverhaltnisse blieben
stets dieselben (diffuses Tageslicht, Zimmertemperatur). Wir konnen daher
wie ich glaube, mit ziemlicher GewiBheit sagen, daB bestimmte Keime von
Bact. fluorescens den Organismus zunachst ohne die F&higkeit,
Bakteriofluoreszein zu bilden, liefern und daB sich diese Fahigkeit erst nach
Ablauf einiger Zeit guten Wachstums und reichlicher Vermehrung auf zu-
sagenden Nahrboden aus nicht weiter feststellbaren Ursachen plotzlich
einstellt.
3. P x erschien fast regelmaBig auf den Flatten ohne Kochsalz. Er bildete
weiBe oder hellgraue Kolonien mit gezacktem und gefranstem Rande, die
sich, wenn unbeeintrachtigt durch das Vorhandensein anderer raschwiichsiger
Organismen, sehr bald Uber ein groBeres Areale der Platte ausbreiteten. Auf
den Platten mit Kochsalz trat er gleichfalls auf. Hier war sein Wachstum
jedoch sichtlich stark beeintrachtigt, die Kolonien erreichten selbst nach einem
Monate hochstens 3 mm Durchmesser und glichen mit ihrem Strahlenkranz
verstreuten Sternen.
Mikroskopisches Aussehen: Gerade, an den Enden abgerundete
Stabchen von 0,9 ^ Breite und 1,5—2,6 [k Lange. Sehr hftufig in Faden mit undeut-
lichen Querwanden. In junger Kultur sehr beweglich, nach einiger Zeit zumeist unbe-
weglich. BegeiBelung peritrich, durchschnittlich 8 Geifieln; auch an den kurzen Faden
sind Geifieln nachweisbar. Die Sporen liegen entweder zentral oder einem Ende des
Stabchens genahert und sind langlich elliptisch, mitunter fast stabchenformig. Die
Keimung erfolgt aquatorial.
Far bbarkei t: Leicht farbbar; Gram- negativ.
Sauerstoffbediirfnis: W&chst im Agarstich bis zu einer Tiefe von 6 cm,
in der oberen Halfte des Stiches bedeutend lippiger.
Gelatineplatte: Junge Kolonien weifi, rund; sinken sehr bald in den ver-
fliissigten Teller der Gelatine ein. Die urspriinglich glattrandigen Kolonien erhalten
ringsum Harchen und Zacken und zerfliefien schliefilich in der Fliissigkeit. — 60-fach
vergroflert: Grau-gelblich, deutlich granuliert, mitunter oberflachlich wie ein Faden-
gewirr aussehend; Rand mit Harchen, die sich spater in der verfliissigten Gelatine lockig
auflosen.
Gelatinestich: Die Verflussigung beginnt an der Oberflache unter der
weifilich-grauen Auflage schalenformig imd schreitet zylindrisch fort. Um den Stichkanal
erscheinen in den ersten Tagen feine, ganz kurze Harchen, die spater verschwinden und
einer gleichma Bigen Triibung der Umgebung des Stichkanals Platz machen. Auf dem
Boden der Fliissigkeit flockenartige Bakterienmassen, auf der Oberflache ein dickes,
an den Glaswanden haftendes Hautchen.
Agarstrich: WeiBe oder weifilich-graue, bald die ganze Oberflache des Agars
bedeckende Auflage mit gezacktem Rande.
Bouillonkultur: Triibung, Ring- und Hautbildung; spater sammelt sich
auf dem Boden ein schwacher Satz.
Kartoffelkultur: Sehr iippiger, weifier. bald die ganze Oberflache der
Kartoffel uberziehender und buchtig begrenzter Belag, der in der Folge Erhebungen
aufweist.
Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker keine Gasbildung. Wachst
in Milch sehr gut, zumeist fadenbildend; die Milch reagiert schwach alkalisch, wird etwas
koaguliert; das Koagulum lost sich wieder auf. Bildet keinen H 2 S, kein Nitrit und Spuren
von Indol.
l ) Vgl. die Befunde T h u m m s iiber die Notwendigkeit des Mg, die K ii s t e r s
iiber die Verhinderung der Farbstoffbildung durch geringe Dosen von Antiseptika und
die B e n e c k e s iiber die gleiche Wirkung von 0,002 Proz. FeS0 4 . B e n e c k e , Unter-
suchungen iiber den Bedarf der Bakterien an Mineralstoffen. Botan. Zeitung. Bd. 65.
1. 1007. p. 1 ff. Hier auch die iibrige Literatur.
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Ober Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc.
415
Diagnose: Bacillus subtilis F. Cohn 1 ).
b) Von beiderlei Platten.
4. K erschien auf beiderlei Platten ohne Unterschied in Gestalt, Farbe
und Wachstum. Seine Kolonien waren urspriinglich weiB, dann gelblich,
schlieBlich satt zitronengelb, emailartig glanzend, zun&chst mit rundera,
spater etwas buchtigem Rande. Die Auflage erreichte bedeutende Dicke.
Mikroskopisches Aussehen: Unbewegliche Kokken von meist 0,85 ^x
Durchmesser, sehr haufig kleiner (0,6 jjl) und in jedem Gesichtsfeld auch groBere Indivi-
duen (1,2 ix). In Haufen, kurzen Ketten, am haufigsten zu zweien, & u B e r s t selten
in Tetraden.
Farbbarkeit: Leicht farbbar, Gram- negatiy.
Sauerstoffbedurfni8: Wachst im Agarstich bis zu 1,8 cm Tiefe, am
uppigsten an der Oberflache, wo eine machtige sattgelbe Auflage gebildet wird.
Gelatineplatte: Zunachst gelblich weiBe, dann gelbe nmdliche Kolonien
mit unregelmaBig buchtigem Rande; sie erreichen nach 3 Tagen 2 mm Durchmesser.
Unter der Kolonie wird die Gelatine tellerformig verfllissigt. Die Kolonie bleibt durch
langere Zeit beisammen, schlieBlich zerfallt sie unregelmaBig. — 60-fach vergroBert:
Gelb bis graubraun, sehr fein granuliert, Rand glatt, wellig, teilweise ausgefressen. Die
Kolonie wird vom Zentrum gegen den Rand durchsichtiger.
Gelatinestich: Unter der kleinen, gelben, unregelmaBig konturierten Auf¬
lage hat sich nach 2 Tagen ein flacher verfliissigter Teller gebildet. Die Verfliissigung
schreitet rasch zylindrisch fort. Die Fliissigkeit triibt sich, auf dem Boden sammelt
sich ein gelblich-griiner Satz. Vor Beginn der Verfliissigimg ist der Strich im oberen
Teile schwach gekomt.
Agarstrich: Es bildet sich bald eine breite, erhabene, sattgelbe, sehr glanzende
Auflage mit welligen, unregelmaBigen Konturen. Kondenswasser klar.
Bouillonkultur: Zuerst schwache Trubung, die nur kurze Zeit andauert,
auf dem Boden sammelt sich ein dichtes, gelbliches Sediment.
Kartoffelkultur: Sehr machtiger, sattgelber, glanzender, scharf abge-
grenzter Belag.
Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker kein Gas. Wachst in Milch
unter Bildung eines gelben Sedimentes sehr gut; die Milch wird schwach koaguliert und
reagiert schwach alkalisch. Bildet keinen H 2 S, kein Nitrit und gibt in weiBer Bouillon
eine eben noch merkliche Indolreaktion.
Diagnose: Micrococcus flavus (Fliigge) Lehm. et Neum. 2 )
5. und 6. S und MS erschienen nur vereinzelt und selten (S einmal,
MS zweimal) auf beiderlei Platten. Mit groBter Wahrscheinlichkeit handelt
es sich um Verunreinigungen aus der Luft. Sie bildeten runde, dicke, unregel¬
maBig konturierte Kolonien, S solche von satt schwefelgelber, MS von grau-
gelber Farbe. Ihre Beschreibung erfolgt gemeinsam, da ich sie fiir zwei Formen
eines und desselben Organismus halte. Die geringen Unterschiede werden
aus der Beschreibung hervorgehen.
Mikroskopisches Aussehen: Auf alien Nahrboden und in Fliissig-
keiten prachtige Sarcinapakete. Die am oftesten gemessene GroBe der Einzelkokken
ist 0,9 ix. Daneben kleinere von 0,4—0,5 Durchmesser und groBere von 1,2—1,7 jx
Durchmesser.
Farbbarkeit: Leicht farbbar, S G r a m - positiv, MS G r a m - negativ.
Sauerstoffbediirfnis: Wachsen im Agarstich bis zu einer Tiefe von
2.2 cm, am uppigsten an der Oberflache, wo machtige Auflagen gebildet werden.
Gelatineplatte: Runde, bei S sattgelbe, bei MS zunachst graue, claim
gelb werdende Kolonien. Unter der Kolonie bildet sich bei S nach 10 Tagen, bei MS
1 ) Das einzige Merkmal, welches den vorhandenen Beschreibungen dieses haufigen
Wasser- und Bodenbewohners n i c h t entspricht, ist die Entfarbung der von mir ge-
ziichteten Form bei Behandlung nach Gram. Mit Riicksicht auf die bekannte Tatsache,
daB sich gewisse Spaltpilze bei Anwendung der Gram schen Methode nicht immer gleich
verhalten, ist dem Umstande wohl kaum Bedeutung beizumessen.
2 ) A. a. O. p. 237; das einzige Merkmal, worin mein Organismus mit der Beschreibung
nicht ubereinstimmt, ist die schwach alkalische Reaktion der Milch.
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416
Adolf Sperlich,
nach 2—3 Tagen eine verfliissigte Delle, in welche die Kolonie einsinkt. — 60-fach ver-
groBert: Kolonie grob-granuliert, dunkelgrau oder braungrau, vom Zentrum gegen
den Rand heller werdend. Rand zunachst glatt, dann deutlich gekomt, man erkennt
einzelne Pakete, die nach Verfliissigung des Substrates auseinander weichen.
Gelatinestich: Stichkanal deutlich gekomt. An der Oberflache bildet
sich eine erhabene, bei S sattgelbe, bei MS graugelbe Auflage. Die Verfliissigung beginnt
bei S’ nach 6 Tagen mit einer kleinen Delle, in weiteren 2 Tagen hat sich ein Trichter
gebildet, nach femeren 6 Tagen ist die Verfliissigung zylindrisch. Bei MS ist schon am
nachsten Tage nach der Impfung eine kleine Delle sichtbar, die Verfliissigung setzt hierauf
schalenformig ein und schreitet sehr rasch zylindrisch fort. Auf dem Boden sammelt
sich bei beiden ein gelbliches Sediment, in der ersten Zeit schwimmen auch in der Fliissig-
keit zusammenhangende Bakterienmassen.
Agarstrich: Saftige, bei S sattgelbe, bei MS hellgelbe, wellig konturierte,
erhabene Auflage von butterartiger Konsistenz. Kondenswasser klar.
Bouillonkultur: Nach voriibergehender schwacher Trubung setzt sich ein
grobkomiges gelbliches Sediment ab.
Kartoffelkultur: Wellig-buchtig konturierter, erhabener Belag von
zitronengelber Farbe, bei beiden Formen in gleicher Nuance; er entfemt sich nicht weit
von der Impfstelle.
Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker kein Gas. S wachst in Milch
schwach, MS iiberhaupt nicht. Die Milch wird nicht verandert. Weder H a S- noch
Nitritbildung nachweisbar. MS gibt eine sehr gute, S eine schwachere Indolreaktion.
Diagnose: Mit keiner der vielen von M i g u 1 a in seinem Systeme 1 )
aufgenommenen gelben Sarzinen lassen sich die zwei Formen ohne Schwierig-
keit identifizieren. Hingegen stimmen die Merkmale gut mit der Charakteristik
iiberein, die in Lehmanns und Neumanns Diagnostik fur Sar-
c i n a 1 u t e a Fliigge em. Lehm. et Stubenrath mitgeteilt ist 2 ). Diese Art
umfaBt nach den genannten Autoren graugelbe bis chromgelbe Formen,
dann Formen, die Gelatine gar nicht, langsam und rascher verfliissigen.
c) Von Platten mit 3 Proz. Kochsalz.
7. RK trat haufig auf den Platten mit Kochsalzzusatz auf und bildete
schon erdbeerrote, saftige, meist kreisrunde, in der Folge unregelmaBig kon¬
turierte Kolonien. Auch auf den Platten ohne Kochsalz erschien der Organis-
mus, wuchs jedoch hier nicht so iippig und in viel zarterer Farbe.
Mikroskopisches Aussehen: Unbewegliche Kokken von 0,8—1,3 (x
Durchme8ser, meist zu zweien und in Tetraden. Manchmal kugelige Zellen von groBerem
Durchmesser. Im Heudekokt finden sich neben Vierergruppen unregelmaBige Haufen
und regelmaBige Pakete, die von einer braunlichen Hiille umgeben sind; die Teilungs-
wande sind in den meist gerundeten Paketen nicht sichtbar.
Farbbarkeit: Leicht farbbar, Gram- negativ.
Sauerstoffbediirfnis: Wachst im Agarstich bis 2,5 cm Tiefe, am besten
an der Oberflache, wo eine machtige, glanzende, erdbeerrote Auflage gebildet wird.
Gelatineplatte: Kolonien rund, anfanglich weiB und opalisierend, nach
einigen Tagen blaB rosenrot. Die Farbe wird in der Folgezeit satter. Erst nach 48 Tagen
beginnt die Verfliissigung der Gelatine; die Kolonie sinkt langsam ein. — 60-fach ver-
groBert: Kolonie sehr fein granuliert, Rand vollkommen glatt.
Gelatinestich: Stichkanal bis zu 1.5 cm Tiefe rosenrot, darunter noch
etwa 1 cm farbloses schwaches Wachstum. Auf der Oberflache dicke rote Auflage mit
unregelmaBig gebuchtetem Rande. Nach 40 Tagen ist die Auflage steil trichterformig
eingesunken, ohne daB sich Fliissigkeit zeigte. Die Einsenkung erhalt nach w'eiteren
8 Tagen die Gestalt eines Scheidetrichters, auf dem Grunde sammelt sich Fliissigkeit, in
welcher rosenrote Bakterienmasse suspendiert ist. Spater erweitert sich der Trichter und
schlieBlich schreitet die Verfliissigung sehr langsam zylindrisch fort. Auf dem Boden
rotliches Depot.
Agarstrich: Glanzender, erdbeerroter Belag mit unregelmaBig welligen
Konturen.
1 ) M i g u 1 a , System der Bakterien. Bd. 2. Jena 1900.
2 ) A. a. O. p. 201 und 207. Nur die angegebene Milchkoagulation und die Bildung
von Schwefclwasscrstoffspuren konnte nicht festgesteilt werden.
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Uber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc. 417
Bouillonkultur: Die Fliissigkeit bleibt klar, auf dem Boden sammelt sich
ein rotliches Sediment.
Kartoffelkultur: Zuerst zart erdbeerroter, dann ziegelroter erhabener
Belag, der sich vom Impfstrich nicht sehr entfemt.
Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker keine Gasbildung. Wachst
in Milch, welcher der Organismus eine rotliche Farbe verleiht, sehr gut, ohne das Nahr-
medium zu verandem. Bildet keinen H 2 S, kein Nitrit und Spuren von Indol. Der rote
Farbstoff lost sich in heiBem Alkohol sehr leicht.
Diagnose: In den wesentlichen Merkmalen stimmt der Organismus
mit Sarcina rosacea (Lindner) Migula 1 ) ttberein®).
8. C kam auf den Platten mit Salzzusatz ofters zur Entwicklung. Er
bildete satt-, fast goldgelbe, runde Kolonien. Auf den Platten ohne Kochsalz
trat er seltener auf, riicksichtlich der Entwicklung und der Farbe war ein
Unterschied nicht zu bemerken.
Mikroskopisches Aussehen: Unbewegliche Kokken von 0,9—1
Durchmesser, knapp nach der Teilung viel kleiner. Zumeist zu zweien und in Tetraden.
Auch kurze Ketten und Haufen kommen vor. Die Vorliebe zur Haufchenbildung auBert
sich besonders im Heudekokt. Eigentliche Pakete waren nirgends zu finden. Im hangen-
den Bouillontropfen konnte stets nur eine Teilung nach 2 Richtungen beobachtet werden.
Farbbarkeit: Leicht farbbar, Gram- negativ.
Sauerstof f bediirf nis: W&chst im Agarstich bis zu einer Tiefe von 1,8 cm,
am iippigsten auf der Oberflache, wo eine glanzende sattgelbe Auflage gebildet wird.
Gelatineplatte: Kolonien von allem Anfange an sattgelb, rund, nach 3 Tagen
von 2 mm Durchmesser. Sie sinken nach 9 Tagen ein; Fliissigkeit wurde erst nach 51
Tagen beobachtet. — 60-fach vergroBert: Kolonien grob gekornt mit sehr scharfem,
doppelt konturiertem Rande.
Gelatinestich: Stichkanal deutliyh gekornt, auf der Oberflache bildet sich
eine sattgelbe Auflage. Im weiteren Verlaufe dem Verhalten im Stiche der vorhin be-
schriebenen Sarcina rosacea vollkommen gleichend.
Agarstrich: Dunkelgelber, machtiger, sich fast iiber die ganze Oberflache
ausbreitender Belag mit welligem Rande. Kondenswasser klar.
Bouillonkultur: In der klaren Fliissigkeit bilden sich zarte Haufchen,
die sehr bald zu Boden sinken und ein griesiges gelbes Sediment bilden.
Kartoffelkultur: Sattgelber, glanzender iiber die ganze Oberflache aus-
gebreiteter Belag, nicht sehr erhaben.
Chemische Leistungen: Aus Traubenzucker kein Gas. Wachst in Milch
unter Bildung eines gelben Satzes ohne Ver&nderung der Nahrfliissigkeit. Bildet
keinen H 2 S, kein Nitrit und Spuren von Indol.
Diagnose: Der Organismus gehort in die zahlreiche und noch sehr
der kritischen Durcharbeitung bedurftigen Gruppe der gelben Luft- und
Wasserkokken und laBt sich nach der geschilderten Beschreibung nicht ohne
Schwierigkeit mit einer bestimmten benannten Art identifizieren. Am ehesten
stimmt er mit Micrococcus luteus Lehm. et Neum. 3 ) iiberein.
Ich halte ihn fiir eine Gelatine langsam verflUssigende Form des genannten
Micrococcus.
9. M erschien ausschlieBlich auf den Platten mit Kochsalzzusatz und
bildete auf dem Agar eine zusammenhangende und sehr briichige Haut von
gelblicher Farbe, die sich allmahlich ausbreitete und nach Wochen ein un-
regelmSBig konturiertes Feld von 2 cm Breite und 3 cm Lange bedeckte. Die
Haut laBt sich mit der Nadel in Bruchstiicken leicht abheben.
Mikroskopisches Aussehen: AuBerordentlich stark lichtbrechende
Stabchen mit abgerundeten Ecken, sehr haufig kokkenahnlich. Breite 0,9—1,2 (jl, Lange
J ) A. a. 0. p. 263.
2 ) Inwiefem es berechtigt ist, die roten Kokken aus Luft und Wasser einschlieBlich
der unter gewissen Bedingungen Pakete bildenden Formen unter Micrococcus
r o s e u s zu subsummieren, wie es Lehmann u. Neumann (a. a. O. p. 253—255)
tun, steht mir ein Urteil nicht zu.
3 ) Nur die Milchreaktion stimmt abermals nicht.
Zweite Abt. Bd. 34.
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418
Adolf Sperlich,
1—5^jl (vgl. Fig. A). Die langeren Stabchen bestehen aus mehreren Einzelindividuen,
zwischen welchen sich Einschniirungen bemerkbar machen und die sich besondere in
Kanadabalsampraparaten deutlich voneinander abheben (Fig. B). Sehr haufig variiert
in einer Kette die Breite der einzelnen Glieder. Sporenbildung wurde auf keinem Nahr-
Bubstrat beobachtet. Ebenso konnten keine GeiBeln nachgewiesen werden. Die Indi-
viduen sind stets vollkommen unbeweglich. Aus ganz jungen Kulturen im hangenden
Tropfen zur Beobachtung gelangende Einzelstabchen zeigen eine schwache pendelnde
Bewegung ohne merkliche Ortsveranderung.
Farbbarkeit: Sehr leicht farbbar, G r a m - negativ.
Sauerstoffbedurfnis: Wachst im Agarstich 3—4 cm tief, am besten
an der Oberflache, wo nach und nach eine gliinzende, neapelgelbe Auflage gebildet wird.
Gelatin eplatte: Die Kolonien wachsen sehr langsam, sind anfanglich
gelbe kreisrunde Piinktchen und bewahren auch fernerhin ihre Gestalt, die Kontur wird
unregelmaBig. 60-fach vergroBert: Sehr grob granuliert, gelblich, in der Mitte fast
undurchsichtig, gegen den Rand allmahlich heller werdend; Rand gekornelt.
Fig. 1. Bacterium constrict um (Zimmermann) Sperlich.
A. Von einer Agarreinkultur, gefarbt mit Gentianaviolett; das Praparat liegt im
Wasser.
B. Von der gleichen Kultur, gefarbt mit Fuchsin; das Praparat liegt in Kanada-
balsam.
1000-fache VergroBerung.
Gelatinestich: Rings um den Stichkanal auffallende Kornelung, an der
Oberflache eine unregelmaBig konturierte Auflage, die sich nach Wochen hiigelig erhebt;
vom Gipfel ziehen dann Falten radial hangabwarts. Die Gelatine wird nicht verfliissigt.
Agarstrich: Gliinzender, erhabener Belag von neapelgelber Farbe, der sich
nicht weit vom Impfstriche entfernt.
Bouillen kul tur: Bildung eines grob gekornten, gelblichen Sedimentes.
Die Fliissigkeit bleibt stets klar.
Kartoffelkultur: Trockener, nicht sehr mach tiger und auf die Impfstelle
beschrankter Belag von dunklerer Farbe als auf Agar.
Chemise he Leistungen: Aus Traubenzucker kein Gas. Wachst in Milch
nicht. Bildet weder H 2 S noch Xitrit und gibt eine eben noch merkliche Indolreaktion.
Diagnose: Der Organismus stimnit in wesentlichen Merkmalen mit
Bacillus con strict us Zimmermann (Die Bakterien unserer Trink-
und Nutzwasser. I. 1890. p. 42) iiberein 1 ). Da er weder begeiBelt ist, noch
Sporen bildet, demnach weder nach M i g u 1 a s Systematik noch nach
dem Gesichtspunkte anderer zur Gattung Bacillus gehort, muB er
Bacterium constrict um heiBen 2 ).
1 ) Die Abbildung in M i g u 1 a s System der Bakterien II (Taf. XII, Fig. 5) gibt
von der Polymorphic des Organismus nicht die richtige Vorstellung.
2 ) Nach Lehmann u. Neumann (a. a. O. p. 393) scheint der Pilz ver-
wandt mit Bacterium helvolum (Zimmermann) Lehm. et N e u m.
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t)ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc.
419
Kultnrversuche mit den Bakterien, die im vorhergehenden
bescbrieben sind.
Die zusammenfassend und in Tabellenform mitgeteilten Versuche geben
iiber das relative Wachstum der vorhin beschriebenen Spaltpilze in Kultur-
flussigkeit verschiedenen Kochsalzgehaltes AufschluB. Da es mir nicht darum
zu tun war, fur die einzelnen Arten das Maximum der Resistenz gegen Salz-
konzentrationen festzustellen 1 ), es sich vielmehr darum handelte, zu unter-
suchen, ob es unter den Bakterien, deren Keime durch das flieBende Wasser
des Festlandes verbreitet werden, solche gibt, die bei einem bestimmten
Salzgehalte des Kulturmediums besser gedeihen als ohne Salz, wurde
der Salzzusatz besonders in den u n t e r e n Stufen variiert und als oberste
Konzentrationsstufe 10 Proz. gewahlt. ZunSchst sollte das Wachstum auf
festweichen Kulturboden, denen Kochsalz in entsprechender Weise zugesetzt
wurde, vergleichend beobachtet werden. Hierzu erwies sich die Gelatine,
deren Erstarrungsfahigkeit bekanntlich stark durch die Anwesenheit von
Elektrolyten beeintrSchtigt wird, auch schon mit Rucksicht auf die hohe
mittlere Temperatur der Laboratoriumsraume in den Sommermonaten vollig
unbrauchbar. Bei den Vorversuchen auf Agar wieder erzielte ich zwar be-
deutende Unterschiede beziiglich der Wuchsformen, es war jedoch nicht
moglich, aus den entsprechenden Vegetationsbildern einigermaBen sichere
Schlusse auf die relative Masse des Pilzes zu ziehen. Blieb also nur die Kultur
in einer N&hrflUssigkeit, die in der Tat schon bei Beobachtung ohne Inan-
spruchnahme besonderer objektiver Hilfsmittel eine sichere, wenn auch nicht
mathematisch genaue Beurteilung der Sachlage zulieB. fiber den taglichen
Augenschein wurde genau Protokoll gefiihrt und hierbei der Vergleich auf
alle moglichen Kombinationen der zahlreichen KulturgefaBe ausgedehnt.
Zudem erstand das Urteil aus der vergleichenden Betrachtung gleicher Mengen
Bakteriensuspension, die durch andauerndes Schiitteln moglichst gleichmaBig
hergestellt wurde, unter dem Mikroskope. Auf eine genaue Statistik, die
unter Anwendung der Zahlmethode hatte gewonnen werden konnen, muBte
ich wohl mangels der notigen Zeit verzichten. Eine solche wird, wie sicher
angenommen werden kann, wohl kleine Unterschiede neu aufdecken, die
groBen augenfalligen Divergenzen aber nur bestatigen. Die Kulturfliissigkeit
bestand aus Leitungswasser, 1 Proz. Pepton Witte,
1 Proz. Dextrin. Hiermit war den Organismen eine Stickstoff- und
eine Kohlenstoffquelle zur Verfiigung gestellt, zudem standen ihnen im
Pepton und im Leitungswasser die notigen mineralischen Stoffe, wie das
Gedeihen verriet, in geniigender Menge zur Verfiigung. Dieser Fliissigkeit
wurde Natriumchlorid in folgenden Verhaltnissen zugesetzt: V 2 , 1, 2, 3, 5,
6 und 10 Proz. Jeder Organismus wuchs demnach in einer Versuchsreihe
unter 8 verschiedenen Bedingungen: siebenmal in kochsalzhaltiger Nahr-
losung verschiedener Konzentration, einmal ohne jeden Zusatz von NaCl.
Von jeder Losung kamen je 50 ccm in 4 Erlenmeyer kolbchen von
100 ccm Inhalt. Eine Versuchsreihe umfaBte somit 32 GefaBe, die alle mit
einer moglichst gleichgroBen Menge des betreffenden Organismus von einer
frischen Agarkultur geimpft wurden. Die Impfung erfolgte mit gerader Nadel,
deren Spitze beil&ufig 1 mm weit mit Bakterienmasse bedeckt war. Bei
Wiederholung von Versuchen, die Entwicklungsunterschiede in den einzelnen
x ) Dahin zielen die bisherigen Arbeiten ab, bei welchen die Frage wesentlich von
praktischen Gesichtspunkten aus in Angriff genommen wurde.
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420
Adolf Sperlich,
Kulturflussigkeiten ergeben hatten, wurde zur Kontrolle die weniger be-
hagende NahrflUssigkeit absichtlich etwas starker geimpft. Von einer Be-
dachtnahme auf die Glassorte der Kolbchen und einer Prlifung der ver-
wendeten Praparate konnte fiiglich abgesehen werden, da diese bei kritischer
Behandlung der Frage nach der Bedeutung eines bestimmten Ions als Nahr-
oder Schutzstoff auBerordentlich wichtigen Vorkehrungen in unserem Falle
rnit Riicksicht auf die relativ hohen Konzentrationen des Kochsalzes und
die Frage ihres Einflusses auf das Gedeihen der zu priifenden Organismen
wohl belanglos sind. Die Kulturreihen kamen sofort nach der Impfung in
einen groBen kastenartigen Thermostaten, wo die Organismen bei 23—24°
im Dunkeln heranwuchsen.
Wenn die im folgenden tabellarisch zusammengefaBten Versuche nicht
nur auf solche Formen beschrankt blieben, die auf den mit Leitungswasser
geimpften salzhaltigen Platten zur Entwicklung kamen oder auf diesen und
auf den salzfreien auftraten, sondern auch drei fast oder ganz ausschlieBlich
auf den salzfreien Agarplatten aufgetretene Arten mituntersucht wurden:
so geschah dies, um die Beeinflussung des Wachstums durch die verwendeten
Kochsalzlosungen bei jenen durch den Vergleich mit diesen noch besser
hervortreten zu lassen. SchlieBlich sei noch bemerkt, daB anfanglich die
Halfte der KulturgefaBe einer Versuchsreihe mit Bakterienmasse geimpft
wurde, die von einer Agarkultur ohne Kochsalz stammte, die andere Halfte
mit einer solchen, die auf Nahragar mit 3 Proz. Kochsalz erwachsen war.
Erst, als sich herausgestellt hatte, daB die Herkunft der Impfmasse fur die
weitere Entwicklung des Organismus durchwegs ohne EinfluB ist, wurde
von dieser Zweiteilung jeder Versuchsreihe abgesehen.
Der Vergleich der nachstehenden Tabellen ergibt folgendes: In Bacil¬
lus radicosus Zimm. lernen wir eine Bakterienart kennen, deren
Wachstum schon bei %-proz. Kochsalzgehalt der Nahrlosung etwas be-
eintrachtigt und von 1 Proz. Kochsalz ab mit zunehmender Konzentration
immer starker gehemmt wird. Die Entwicklung des Pilzes in der Nahrlosung
ohne beabsichtigten Salzgehalt ist eine ungemein rasche und iippige, die
Masse des Organismus in den Kolbchen mit 2 und mehr Proz. Salz steht
dagegen weit zuriick. Bac. radicosus wird man somit zu den eigent-
lichen SiiBwasserbakterien rechnen miissen, deren Gedeihen schon durch
relativ kleine Konzentrationssteigerungen merklich beeintrachtigt wird.
Obwohl es nicht ausgeschlossen erscheint, daB die kritische Priifung ver-
schiedener Stoffe, zudem in ihrer gegenseitigen Beeinflussung rucksichtlich
ihrer Wirkung auf den Organismus das bei alleiniger Anwendung von Koch¬
salz sich offenbarende Verhalten korrigieren diirfte, so glaube ich doch, daB
es einigermaBen berechtigt ist, sich den Bac. radicosus dort am
ehesten in voller Tatigkeit vorzusteden, wo das Medium einen im adgemeinen
noch relativ niederen Konzentrationsgrad besitzt. Die Steigerung des Ge-
haltes an mineralischen Stoffen und moglicherweise an organischen Zerfads-
produkten diirfte die Konkurrenzfahigkeit des Bazidus selir stark herab-
driicken. Vielleicht hat sich seine erstaunliche Raschwiiehsigkeit, die es ihm
gestattet, einen bestimmten zusagenden Zustand des Mediums so rasch als
moglich in erfolgreichem Kampfe gegen seine Konkurrenten vod auszunutzen,
und die reiche und baldige Sporenproduktion im Zusammenhange mit seiner
Empfindlichkeit gegen hohere Konzentrationen entwiekelt.
Bact. fluorescens (FI.) L. et N. und Bac. subtilis F. C.
verhalten sich in den Kolbchen von 0—3 Proz. Kochsalzgehalt so ziemlich
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tlber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc.
421
1. Bacillus radicosus Zimmerm.
Impfung am 20. V.
NaCl
22. V.
23. V.
30. V.
0 %
Mitten in der klaren
Flussigkeit ein fast das
ganze Volumen einneh-
mender Bausch dicht
verfilzter Faden.
Die Menge in den zwei
Losungen ist ziemlich
gleich.
Keine N
Veranderung.
Vi %
Ahnlich, doch sichtlich
geringere Menge.
i %
Auf dem Boden des Ge-
faBes einzelne kleine
zarte Bauschchen.
Die Fadenbausche haben
sich vergroBert.
Im unteren Teile
der Flussigkeit ein
lockeres, flockiges
Depot.
1
i
3 mm
hoch
2%
—
Auf dem Boden des Ge-
faBes kleine Haufen ver¬
filzter Faden.
2 mm
hoch
■
3 %
—
5 %
!
Mit steigendem Prozent-
gehalte an Menge deut-
lich abnehmenaes, den
Boden gleichmaBig be-
deckendes, sparliches
Sediment.
Keine
Veranderung.
6 %
—
10 %
—
gleich. Sie haben riicksichtlich des Konzentrationsgrades des Mediums eine
weit groBere Elastizitat als der Radicosus. Mit Riicksicht auf die Tatsache,
daB 2—3 Proz. CINa nicht sehr merklich storend wirken, ist ihre Tatigkeit
im Meere ebenso gut vorstellbar wie im siiBen Wasser, vorausgesetzt, daB
nicht andere Ionen des Meerwassers giftig oder hemmend wirken. Erst bei
einem Gehalte von 5 Proz. CINa beginnen sieh jene Einfliisse bemerkbar zu
machen, die schon durch fruhere Untersuchungen geniigend bekannt sind:
Retardation in der Entwicklung, Reduktion der Vermehrung, Beeinflussung
des Stoffwechsels, Herabsetzung der Beweglichkeit, die sich bei den Ver-
suchen in der mangelnden oder sehr sparlichen Trtibung der Kulturfliissigkeit
aufiert, schlieBlich die Bildung ungemein langer, zusammenhangender Faden 1 ).
Bei Bact. fluorescens ist mit 10 Proz. die SuBerste Grenze der
Entwicklungsfahigkeit erreicht, bei B a c. s u b t i 1 i s noch nicht.
Im Gegensatze zu den drei ersten Formen, die ohne Kochsalzzusatz und
bei y 2 —3 Proz. Salzgehalt des Kulturmediums eine ziemlich gleichwertige
Entwicklung aufweisen oder schon durch schwachen Salzgehalt der Losung
merklich beeintrSchtigt werden, stehen die zwei folgenden Arten, M i c r o c.
f 1 a v u s (FI.) L. et N. und S a r c. 1 u t e a FI. em. N. et Str. Mehr noch
bei jenem als bei dieser tritt der begiinstigende EinfluB des Kochsalzes deut-
lich hervor; besonders in den ersten Versuchstagen. Da ist beim Micrococcus
die Entwicklung in der salzfreien Losung vollig, bei der Sarcina merklich
unterdriickt und auch spater ist zwischen der salzfreien und den salzhaltigen
Losungen ein bedeutender Unterschied zu bemerken, beim Micrococcus riick-
sichtlich der Menge, bei der Sarcina riicksichtlich der Farbstoffproduktion.
*) Vgl. P e 11 e r s s o n , a. a. O. p. 207, 116; Lewandowsky, a. a. O.
p. 54; Benecke, Lafars Handbuch. 1. p. 338.
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In keiner Kultur wurde Bakteriofluoreszeln gebildet. Der Organismus setzte, wie schon erwahnt, nach 8 Monaten Remkultur
plotzlich mit der Produktion des Farbstoffes ein.
422
Adolf Sperlich
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2. Bacterium fluorescens (Fliigge) Lehm. et Neum.
Impfung am 3. VII.
Bacillus subtilis F. Cohn.
tJber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc.
423
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424
Adolf Sperlich
4. Micrococcus flavus (F1 ii g g e) Lehm. et Neum.
Impfung am 18. V.
NaCl
1
20. V.
1
1
22. V.
30. V.
6. VI.
0 %
—
Eben merkliche
Triibung.
Es hat sich ein den
Boden gleichmaBig
bedeckender Nieder¬
schlag gebildet.
Im Vergleiche zu
den salzhaltigen
Kulturen sehr
a r m e s Sediment.
y 2 %
Schwache Triibung.
Triibung und
Niederschlag
ohne merkliche
Unterschiede in
den einzelnen
Losungen.
Triibung und Nie¬
derschlag iiberall
gleich; dieser be-
deutend mach-
tiger als bei 0 %.
Sedimentmasse
iiberall so ziemlich
gleich und
reichlich.
i %
Triibung und auf
dem Boden ein zar-
ter Hauch.
2 %
3 %
Triibung deutlich
starker; auf dem
Boden ein gleich-
maOiger staubiger
Niederschlag.
5 %
6 %
10%
Triibung und Sedi¬
mentation wie bei
1 u. 2 %.
Fliissigkeit klar;
Niederschlag noch
armer als bei 0 %.
Auf dem Boden-
rande ein ganz
schmaler Nieder-
schlagsring.
5. und 6. Sarcina lutea Fliigge em. Lehm. et Stubenr.
2 Formen; sie verhielten sich bei den Versuchen gleich.
Impfung am 7. VI.
NaCl
9. VI.
12. VL
22. VI.
0 %
Stellenweise auf dem
Boden hauchartige
Niederschlagsmengen.
GleichmaBig den Boden
bedeckendes Sediment,
der Menge nach ohne
merklichen Unterschied.
Sediment gleich
stark abgesetzt; in
der 5-proz. Losung
viel korniger.
Farbe
schwach
hellgelb
Farbe
sattgelb
% %
Auf dem Boden ein
gleichmaBiges komiges
Sediment.
1 0
9 0/
L ;o
Q O /
° / 0
Etwas weniger Sediment
als bei niederer Konzen-
tration.
n o/
0 /o
6 %
Sediment deutlich armer
als bei 5 %.
Sediment armer als bei 5 %;
Struktur komig.
10 %
Kleinste Haufchen auf
dem Boden verstreut.
Vereinzelte groBere
Klumpen.
Ein einziger braungelber
Klumpen; beim Schiitteln
zerfallt er; die Masse bedeckt
nach dem Absatze nicht die
ganze Bodenflache.
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t)ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc.
425
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
426
Adolf Sperlich,
Nach der anderen Seite ist bei jenem erst in der 10-proz. Losung, bei dieser
schon in der 6-proz. eine starke Beeintr&chtigung der Vermehrung festzustellen.
Zwischen der unteren Konzentrationsgrenze (y 2 Proz.) und der oberen 6 bzw.
5 Proz.) ist bei den zwei Arten, wenn wir vom Verhalten des Micro¬
coccus flavus in den ersten Versuchstagen absehen, ein merklicher
Unterschied in der Entwicklung nicht konstatierbar. Unterschiede innerhalb
der bezeichneten Grenzen treten erst bei den drei folgenden Formen auf.
Die Forderung durch
den %-proz. Kochsalz-
gehaltund dieHemmung
durch 10 Proz. Kochsalz
haben sie mit jenen ge-
mein, sehr bemerkens-
wert ist aber die Tat-
Grenzen fur die drei letzten
Na Cl
10 r.
sache,
Fig. 2.
daB sich innerhalb der genannten
8. Micrococcus luteus Lehm. et Neum.
Gelatine langsam verfliissigende Form.
Impfung am 3. VI.
CINa
5. VI.
7. VI.
10. VI.
12. VI.
0 o/
u /o
—
—
—
Es beginnt eine
ganz schwache
Haufchenbildung
auf dem Grunde der
klaren Fliissigkeit.
/2 %
Kleinste Haufchen
auf dem Boden und
in der Fliissigkeit
schwebend.
Auf dem Boden
sammeln sich
lockere Haufchen;
die Fliissigkeit ist
in der unteren
Halfte des GefaBes
triib.
Wie vor
3 Tagen.
Die
Fliissigkeit hat sich
vollkommen geklart;
auf dem Boden liegt
ein reiches satt-
gelbes Sediment,
das der Menge nach
nicht merkliche
Unterschiede zeigt;
die Fliissigkeit
ist gelblich.
1 %
o o/
^ /o
Feinkomiger
Niederschlag; Trii-
bung in der ganzen
Fliissigkeit.
3 %
GleichmaBige Trii-
bung der Fliissig-
keit und auf dem
Boden ein homo¬
genes Sediment.
Triibung und Depot
haben zugenommen,
dieses deutlich
reichlicher als bei
niederer
Konzentration.
Es macht sich in
der 6 % Losung
ein Zuriickbleiben
der Sediment-
menge gegen 3
und 5 % bemerk-
bar.
Fliissigkeit klar und
dunkelgelb gefarbt;
auf dem Boden ein
reiches, an Menge
die Kulturen nie¬
derer Konzentration
iibertreffen-
des, satt-, fast
goldgelbes
Sediment.
5 %
6 %
Wie bei 5 %; Sedi-
ment armer.
10%
Fliissigkeit klar,
auf dem Boden
wenig Niederschlag.
Wie vor 2 Tagen.
Keine Anderung.
Fliissigkeit klar und
farblos; Sediment
nicht merklich ge-
wachsen, von weiB-
licher Farbe.
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t)ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Babterien der Luft, etc.
427
9. Bacterium constrictum (Zimmer m.) S p e r 1 i c h.
Impfung am 3. VII.
NaCl
5. VII.
1
8. VII.
12. VII.
i
14. VII.
0 0
u o
j
Ganz wenige, ver¬
einzelte Bakterien-
haufchen.
!
In der Flussigkeit
eine zarte Kornchen-
suspension.
Wie am 12. VII.
1/ 0/
2 0
GleichmaBiges
zartes Sediment.
Die Menge des
reichlichen Sedi¬
ments zeigt in den
einzelnen Konzen-
trationsstufen
keine merklichen
Un terse hiede.
Der feinkornige
Niederschlag nimmt
mit erhohter Kon¬
zentration sichtlich
zu. Am auffallig-
sten wird der Unter-
schied beim Ver-
gleiche weiter ab-
stehender Losungen
(z. B. V 2 % mit 3 %,
2 % mit 5 %).
Auf dem Boden
und an den Wan-
den ein gleich-
maBiger
Niederschlag.
1 o
o 0,
z o
Grobkorniges, der
Menge nach in den
einzelnen Losungen
nicht merklich ver- !
schiedenes
Sediment.
Niederschlags-
menge groBer als
bei y 2 und 1 %.
o O'
* 0
5 %
Die starkste
Niederschlags-
menge.
6 %
10 %
Vereinzelte Hauf-
chen auf dem Boden
Sehr schwaches,
griesiges
Sediment.
i
! Der Boden des Ge-
fiiBes ist von einer
zarten Bakterien-
haut bedeckt.
Wie am 12. VII.
Formen ein deutliches Konzentrationsoptimum ergibt.
Bei Sarc. rosacea (Lindn.) Mig. liegt es zwischen 2 und 3 Proz., bei
der Gelatine langsam verfliissigenden Form des M i c r o c. 1 u t e u s L. et N.
zwischen 3 und 5 Proz., bei Bact. constrictum (Zimmerm.) Sp.
zwischen 5 und 6 Proz. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, dafi
eine genaue zahlengemaBe Feststellung der Individuen in den einzelnen
Losungen die aus meinen Versuchen gewonnene Vorstellung von der Ent-
wicklungskurve der drei Arten einigermaBen verschieben wird, eine vollige
Anderung des Kurvencharakters halte ich indes fur ausgeschlossen.
Ohne zunachst auf die Frage einzugehen, worauf der fordernde EinfluB
des Salzgehaltes der Kulturfliissigkeit eigentlich beruhe, kann auf Grund
der geschilderten Versuche eines mit Sicherheit festgestellt werden: Unter
den Bakterien, deren Keime durch das flieBende Wasser des Festlandes ver-
breitet werden, befinden sich nicht nur Formen, die eine Salzkonzentration,
wie sie die Meere aufweisen, ohne merkliche Beeintrachtigung vertragen,
sondern auch solche, die in ihrer Entwicklung durch
einen innerhalb bestimmter Grenzen liegenden Ge-
h a 11 an NaCl deutlich gefordert erscheinen. Diese Bak¬
terien gehoren, wie ihr Verhalten in der hochsten verwendeten Konzentration
(10 Proz.) zeigt, durchwegs nicht zu den gegen sehr hohe Konzentrationen
der Kulturfliissigkeit resistenten Organismen.
In Anbetracht der Tatsache, daB sich fur bestimmte untersuchte Arten
ein Optimum der Salzkonzentration hat feststellen lassen, das innerhalb der
wachstumfordernden Grenzen bald mehr bald weniger Konzentrationsgrade
umfaBt,scheint esberechtigt, diese Arten als halophil zu bezeich-
n e n. Sie heben sich nach der einen Seite sowohl von den halophoben Formen
wie Bac. radicosus als auch von den Salz bis zu einem gewissen Grade
tolerierenden Arten wie Bact. fluorescens und Bac. subtilis,
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428
Adolf Sperlich,
nach der anderen Seite von den Bakterienarten deutlich ab, deren Wachstum
selbst in hochkonzentrieter Losung nicht verhindert werden kann.
Sehr leicht lassen sie sich riicksichtlich des Verhaltens gegen Kochsalz
dem Bact. phosphoreum (Cohn) Molisch angliedem. Diese auf
dem Festlande weit verbreitete Art, deren Halophilie allerdings viel starker
ausgepragt ist als bei unseren Formen, kann ohne Kochsalzzusatz noch zu
schwacher Entwicklung gelangen 1 ), freilich nicht zu voller Lebensbetatigung.
Und wie Bact. phosphoreum nur bei einem entsprechenden Koch-
salzgehalte der Nahrlbsung zur Lichtproduktion befahigt wird, ^so besonders
deutlich Sarc. rosacea, doch auch teilweise die anderen Halophilen
zu intensiver Farbstoffbildung. Es hat iiberhaupt den Anschein, als waren
die Farbstoffbildner unter den Bakterien der Luft und des Wassers, deren
weite Verbreitung tiber die Erde nicht unbeachtet bleiben darf, zum groBen
Teile halophil. Ich sah bei Herrn Prof. Molisch eine mit Meerwasseragar
beschickte Petri schale, die einige Zeit der Laboratoriumsluft exponiert
worden war. Sie glich mit ihren zahlreichen, in leuchtenden Farben prangenden
Kolonien einem Farbenkastchen. Rot und Gelb in den verschiedensten
Nuancen waren herrschend.
Mit Riicksicht auf die Tatsache, daB der Bedarf an Mineralstoffen fUr
die Bakterien ein auBerst minimaler ist, kann es von vornherein als aus-
geschlossen gelten, daB der wachstumsbegUnstigende EinfluB von Nahr-
losungen mit l / 2 —6 Proz. Kochsalz sich auf die Bedeutung eines der beiden
Ionen als Ernahrungsfaktor fur die betreffenden Arten griinde. Nach den
genauen Untersuchungen B e n e c k e s 2 ) mit Bac. fluorescens
1 i q u e f. FI. und Bac. pyocyaneus Gessard ist das Natrium fur die
Entwicklung der genannten Bakterien nicht notig und kann das unbedingt
erforderliche Kalium nicht ersetzen. Ob dies fur spezifisch marine Formen
und fUr die Halophilen im allgemeinen auch gilt, steht noch zu untersuchen.
Aus den vorliegenden Versuchen, die ohne Riicksicht auf die verwendete
Glassorte und ohne Bedachtnahme auf den Na-Gehalt des Leitungswassers
und der verwendeten Praparate durchgefiihrt sind, ist eine Beantwortung
d i e s e r Frage unmoglich. Der begiinstigende EinfluB relativ hoher Kon-
zentrationen von Kochsalz, wie er in den mitgeteilten Versuchen bei mehreren
Formen deutlich zutage getreten, dlirfte mit viel Wahrscheinlichkeit darauf
beruhen, daB deren Plasma auf eine bestimmte Pression abgestimmt ist,
unter welcher die Lebensfunktionen am besten verlaufen.
Hierfiir sprechen auch Parallelversuche unter Anwendung isotoni-
s c h e r Losungen von KNO s und NaNO s , die ich mit Sarcina rosacea
(Lindn.) Mig. durchgefiihrt habe. Von beiden Nitraten wurden den sieben
verschiedenen NaCl-Losungen der friiheren Versuche entsprechende Losungen
hergestellt 3 ) und hierbei dieselben Abstufungen in der Ent¬
wicklung des Organismus vorgefunden, wie sie in der
Tabelle auf p. 425 mitgeteilt sind. Nur auf die Farbstoffbildung iiben die
beiden Nitrate sichtlich einen weit mehr fordernden EinfluB aus als die ent¬
sprechenden Mengen Chlornatrium.
SchlieBlich sei noch hervorgehoben, daB der rote Farbstoff der Sarcina
l ) Molisch, Leuchtende Pflanzen. p. 88.
*) Benecke, Untersuchungen iiber den Bedarf der Bakterien an Mineral¬
stoffen. p. 15.
*) KN0 3 0,86 Proz., 1,73 Proz., 3,46 Proz., 5,17 Proz., 8,64 Proz., 10,38 Proz.,
17, 29 Proz.; XaN0 3 0,7 Proz., 1,5 Proz., 2,9 Proz., 4,4 Proz., 7,3 Proz., 8,7 Proz., 14,5 Proz
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t)ber Salztoleranz bezw. Halophilie von Bakterien der Luft, etc.
429
bei bestimmten Konzentrationsstufen mit verschiedener Nuance in die Nahr-
losung iiberging. Es zeigte die Kulturflussigkeit
ohne jeden Salzzusatz keine Verfarbung,
mit y 2 u. 1 Proz. CINa einen rotlichen Stich,
mifc 2—6 Proz. CINa eine deutlich rotliche Farbe,
mit 10 Proz. CINa keine Verfarbung;
mit 0,7—1,5 Proz. NaN0 3 einen rotlichen Stich,
mit 2,9—4,4 Proz. NaN0 3 eine dunkle Portweinfarbung,
mit 7,3—8,7 Proz. NaN0 3 eine hellere Rotfarbung,
mit 14,5 Proz. NaNO s eine eben merkliche Verfarbng;
mit 0,86, 1,73 u. 3,46 Proz. KN0 3 eine gelbrote Farbung,
mit 5,17 Proz. KN0 3 dieselbe Farbung, doch dunkler,
die iibrigen Kolbchen einen gelbroten Stich.
Die Verfarbung der Kulturflussigkeit, die sich auch bei meiner Form
des M i c r o c. 1 u t e u s L. et N. bemerkbar gemacht hatte (vgl. p. 426),
setzte schon bei beginnender Entwicklung des Organismus ein; die oben
erwahnten Farbentone waren nach einem Monate erreicht. Unentschieden
bleibt, ob der Austritt des Farbstoffes aus der lebenden Zelle, eine
Erscheinung, die bei den meisten Farbstoffbildnern in der Regel n i c h t
vorkommt, au! einer in den betreffenden Konzentrationen eintretenden
Anderung der Durchlassigkeitsverhaltnisse des Plasmas beruht oder zudem
entweder intra- oder extrazellular eine Anderung im chemischen Aufbaue der
Farbstoffe unter dem Einflusse oder der Beteiligung der Salze erfolgt. Die
Verschiedenheit der Nuance in den einzelnen Konzentrationsstufen eines
und desselben Salzes ergibt sich wohl groBtenteils aus der Starke der Farb-
stoffproduktion, die, wie schon hervorgehoben, durch das Salz innerhalb
bestimmter Grenzen sehr gefordert wird.
Zusammenfassung.
1. Von den Bakterienkeimen der freien Luft und
der Erde, die auf den gewohnlichen N&hrboden bei
normaler Temperatur und Sauerstoffpression Kolo-
nien bilden, gelangt d u r c h s c h n i 111 i c h die Halfte
auf Nahrboden mit 3 Proz. Kochsalz zur Entwicklung.
Eine weitergehendeElektion(beilftufig bis zu 25 Proz.)
findet durch diese Kochsalzmenge bei Anaerobion-
ten der Erde statt, deren chemische Leistung durch
die angegebene Salzmenge stark beeintracht i g t
wird.
2. Unter den durch das Leitungswasser verbreite-
ten Bakterien gibt es neben a u s g e s p r o c h e n e n Halo-
phoben (Bac. radicosus Zimmerm.) und Formen, die
in Reinkultur ohne bedeutende Storung ihrer Ent¬
wicklung eine Kochsalzkonzentration bis zu 3 Proz.
vertragen(Bact. fluorescens [Fltigge] Lehm. et Neum.,
Bac. subtilis F. Cohn) auch halophile Arten: Micro¬
coccus flavus (Fliigge) Lehm. et Neum., Sarcina rosa¬
cea (Lindner) Migula, Micrococcus luteus Lehm. et
Neum. (Gelatine sehr langsam verfliissigendeForm)
und Bacterium constrictum (Zimmermann) Sperlich.
Deren Entwicklung wird schon durch einen Gehalt
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430
Conrad Hoffmann,
von y 2 Proz. Kochs a 1 z bedeutend gefordert und er-
fahrt erst durch 6 oder 10 Proz. Kochsalz eine starke
Hemmung.
3. Innerhalb der bezeichneten Grenzen macht sich
bei einigen Typen ein K o n z e n t r a t i o n s o p t i m u m be-
merkbar. Dieses liegt fUr Sarc. rosacea zwischen 2
und 3 Proz., bei der untersuchten Form des Micro c.
luteus zwischen 3 und 5 Proz., bei Bact. constrictum
zwischen 5 und 6 Proz.
4. FUr Sarc. rosacea wird festgestellt, daB die in
den verschiedenen K o n z e n t r a t i o n s s t u f e n zutage
getretenen Unterschiede der Entwicklung in glei-
cher Weise durch isotonischeLosungen vonNatrium-
und Kaliumnitrat erzielt werden konnen.
5. Die Entwicklungsforderung durch die bezeich¬
neten Salzmengen ist mit einer Steigerung der F a r b -
stoffproduktion verbunden. Der rote Farbstoff der
Sarcina rosacea und der gelbe Farbstoff des Micro¬
coccus luteus treten bei bestimmten Konzentra-
tionen der Kulturlosung in diese iiber.
6. Es hat den Anschein, daB sehr viele der ver-
breitetsten gelben und roten Bakterien der Labora-
toriumsluft salzliebend sind und auf salzhaltigen
Kulturboden zu intensiver Farbstoffproduktion
veranlaBt werden. Sicher festgestellt wurde dies
Verhalten fur zwei Formen der Sarcina lutea Flugge
em. Lehm. et Stubenr.
Wien-Innsbruck, Anfang April 1912.
Nachdruck verboten.
Paraffin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture
Solutions. 1 )
[From the Laboratories of the Department of Agricultural Bacteriology.
University of Wisconsin, Madison, Wise.]
Conrad Hoffmann.
With 3 Plates.
In growing seedlings of any kind in nutrient solutions a suitable means
of supporting the individual plants is essential. The method commonly
employed consists in the use of ordinary corks perforated so as to hold a
varying number of seedlings. Invariably the corks are of such a size as to
fit snugly in the neck of the vessel containing the nutrient culture solution.
This apparatus, while satisfactory to a certain extent, offers several objections.
The corks usually discolor the nutrient solution, the extent of discoloration
depending upon the grade of cork employed, as well as upon the compo¬
sition of the nutrient solution. This discoloration is due to soluble com-
pounds, pres umably organic in nature, which can be inferred to have some
*) Published with Permission of Director of Wisconsin E.xj>criment Station.
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Paraffin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture Solutions. 431
influence — beneficial or detrimental — upon the growing seedlings. The
corks soon warp and crack and become unfit for further use. Further than
this, they furnish a substratum for moulds which frequently give trouble
by infecting the seedlings to be grown.
These were some of the objections and difficulties encountered in the
course of certain experimental work with growing seedlings. It was necessary
in this work to grow a large number of seedlings in different culture solutions,
which necessitated the employment of a large number of supports. The
support which was finally adopted after considerable experimentation pro¬
ved so satisfactory as to warrant its description and publication at this
time.
In place of the ordinary cork a paraffin block molded in the desired
shape and size and perforated to suit the needs of the experiment has been
used. It has been found advisable to employ a paraffin of comparatively
high melting point, so as to prevent any melting or softening of the blocks
under the direct rays of the sun to which they will be exposed in the course
of their use.
To obtain blocks of the desired thickness and size, the following proce¬
dure has proven most effective: The paraffin is placed with sufficient distilled
water in a suitable vessel and boiled vigorously. The paraffin can then be
removed from the surface of the water and poured into a large cylindrical
mold. This mold is best made out of some heavy paper and can be made
of any desired diameter. After solidification of the paraffin within this mold,
the various sized cylinders can be cut off in much the same manner that
bread is cut. These cylindrical blocks can be made of any thickness, and by
varying the size of the mold can be made of any diameter. To render the
cutting of the paraffin more satisfactory, the mold can be placed at a tem¬
perature of 30° to 35° C, which temperature will be sufficient to keep the paraf¬
fin in a pliable condition. Another method for securing these blocks which
has given good satisfaction is to pour the hot water and paraffin into shallow
pans, forming a layer of paraffin above the water of any desired depth, and then
allowing to solidify. From the circular layer thus secured, the desired
blocks can be cut with various sized cake cutters.
The blocks of paraffin thus secured are then perforated in one of two
ways. In the one the ordinary cork borer is employed, using two of different
diameters, making a perforation with the smaller through the entire block,
and then with the larger borer through the upper portion of the block. In
this way a perforation is secured with a small shelf upon which the germi¬
nating seedling can be placed Equally satisfactory has proven the method
of using a piece of ordinary glass tubing which has been drawn out in a coni¬
cal form. By pushing this through the paraffin a perforation is secured which
is larger at the top and smaller at the bottom of the block, and which will
prevent the seed from falling through into the liquid in which the paraffin
blocks are to be suspended. In this manner one can make a support of any
size and with as many perforations as desired. These blocks when placed
in the liquid culture medium serve automatically to keep the roots immer¬
sed in the liquid, since they are free to rise and* fall with variations in the
level of the nutrient solution. This is impossible with a cork which fits snugly
in the neck of the vessel, unless one continually restores the water lost by
transpiration and evaporation.
The size of the block, as well as the perforations, will depend entirely
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432
E. G. Hastings,
upon the seedlings to be grown, making them large for peas and corn, and
small for wheat and clover. The blocks thus prepared can be floated upon
the culture medium in which the seedlings are to be grown, and, as already
stated, will rise and fall with changes in the elevation of the nutrient solu¬
tion. Sufficient bulk must be given to the blocks to provide for the increased
weight resulting from the growth of the plant.
The most suitable receptacle for floating these block cultures has been
found in the form of an ordinary hydrometer cylinder which has the enlarge¬
ment at the upper portion of the cylinder. This is well illustrated in the
accompanying illustration. (Plate 1.)
For photographic purposes of seedlings thus grown these floats with
their burden are placed in large, flat, glass vessels similar to the rectangular
museum jars which are now being employed. In this way the root systems
are well distributed and give a photograph revealing any differences which
may exist in the root development. A comparison of the two photographs
submitted, Plate 2 and 3, the one taken as above described, the other after
removal from the water, demonstrates this feature very strikingly, and proves
the advantages of photographing as described. This method of photographing
is considered worthy of employment where work of a similar nature is
performed and presented.
T&felerkl&rang.
Fig. I. Showing use of paraffin block and hydrometer cylinder for growing
seedlings in nutrient solutions.
Fig. II. Seedlings in paraffin block suspended in water, to show root development.
Fig. III. Same seedlings as in Fig. II, but removed from water. Far less
differentiation in root development here evident.
Nachdruek verboten.
A Method for the Preservation of Plate Cultures for Museum
and Demonstration Purposes.
[From the Laboratories of the Department of Agricultural Bacteriology of
the University of Wisconsin, Madison, Wis.]
£. G. Hastings.
With 1 Textfig.
It is often desired to preserve plate cultures for demonstration or museum
purposes. As far as the writer is aware, no very successful method for the
preservation of such plate cultures has been proposed. It is possible to seal
the culture dishes with some form of cement or with paraffin, but when such
sealed culture dishes are subjected to variations in temperature the water
is withdrawn from the culture medium and, when the temperature falls,
is deposited on the surface of the medium or on the cover of the dish. The
drops of water interfere with the examination of the culture.
The method to be described avoids this difficulty and is so easily applied
that plate cultures obtained in routine work can be preserved with the mini¬
mum amount of trouble.
The method consists in pouring over the surface of the plates to be pre¬
served some glycerin agar, which is prepared by washing the ordinary thread
agar by immersing it in tap water, which is changed at intervals of two or
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Centralblatt fiir Bakterioloyie Abt. II. Bd. 31. Plate 1.
Hoff ' mann , Paraffin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture Solutions.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
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Plate II.
Centralblatt fiir Bakteriologie Abt. II. Bel. 34.
Hoffmann , Para/Jin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture Solutions.
Verlag von Gustav Fiselicr in Jena.
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Centralblatt fur Bakteriologie Abt. II. Bd. 34. Plate III.
Hoffmann , Paraffin Blocks for Growing Seedlings in Liquid Culture Solutions.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
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A Method for the Preservation of Plate Cultures for Museum etc. 433
three days. This treatment will remove the materials that give to the solu¬
tion of agar a slight turbidity and lessen its transparency. If possible, the agar
should be so pure that in a one per cent solution it is nearly as transparent
as glass. A two per cent solution of the washed agar is prepared by dissolving
in distilled water and filtering through paper. To this solution is added an
equal volume of glycerine. The glycerine agar can be placed in tubes, 12 to
15 cc. in each tube. No sterilization is necessary, since the glycerine pre¬
vents the growth of bacteria and of molds.
When one desires to preserve an ordinary plate culture containing an
agar medium, it is only necessary to melt a tube of the glycerine agar, cool
to about 45° C, and pour it carefully over the surface of the plate culture.
If it is done with great care, no washing of surface colonies will result. With
A photograph of a plate culture of B. anthracis. The photograph was taken
eight months ofter the culture had been preserved by the method discribed.
organisms that form large, moist colonies a small amount of the growth may
be washed off as the agar flows over them, but usually the disturbance is not
sufficient to injure the appearance of the culture plate. The glycerine agar
solidifies and forms a firm, protective layer over the surface of the plate.
The larger part of the water will evaporate, but the glycerine, being hydro¬
scopic, holds sufficient to prevent shrinking of the medium. The colonies pre¬
serve their original form and appearance; the dishes need not be sealed in
any way, and when their usefulness is over can be cleaned as easily as at
any time.
Zwelte Ab. Bd. 34. 28
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434
Zusammenfassende Ubersichten.
If it is desired, the plate cultures can be subjected to the vapors of for¬
maldehyde for a short time; this has a hardening effect on the colonies and
prevents to a great extent any washing that might occur on pouring the gly¬
cerine agar over them. Gelatine plates can also be preserved, but must be
subjected to the vapors of formaldehyde to harden the medium so that it
will not be melted by the warm glycerine agar.
The method does not lend itself so well to the preservation of gelatine
plates that contain liquefying colonies, since, unless they are treated with
formaldehyde to such an extent as to destroy the enzymes, liquefaction
will continue. In the case of plates that show, at the time of adding the gly¬
cerine agar, colonies that have liquefied the medium to a considerable ex¬
tent, the method of preservation is less successful. The preserved plate will
show to some extent the liquefied areas.
It might be thought that glycerine gelatine might be employed for the
preserving medium, but the same is attacked by liquefying colonies, and
hence can not be employed to advantage.
The method can also be used for the preservation of tube cultures, but
not with the same degree of success as in the case of plate cultures. In order
to be most successful, it is essential that the glycerine agar added shall be
at least equal in amount to the original medium in the culture. This can easily
be attained in plate cultures, but less easily in slope cultures in tubes. In
the case of slope cultures in tubes, when the glycerine agar added is but a
fraction of the original medium, the loss of water is so great that shrinking
of the medium occurs in many cases.
Plate cultures preserved by the method described are in perfect condition
after a period of eight months A number of such cultures have been used
in public demonstrations, where they have been opened frequently by inter¬
ested persons, and for such demonstrations are most successful.
An agar plate culture of B. a n t h r a c i s. The culture was kept
eight months in an ordinary, unsealed petri dish before the photograph was
taken.
Zusammenfassende Ubersichten.
Getreidekrankheiten und Getreideschadlinge.
[Eine Zusammenstellung der wichtigeren, im Jahre 1911 veroffentlichten
Arbeiten.]
Von Dr. E. Itiehm.
I. Schadigungen anorganischen Ursprungs.
Die von C1 au s e n*) als „Dorrfleckenkrankheit“ bezeichnete
Krankheit des Hafers ist auch in Holland schon seit Jahren beobachtet worden;
S j o 11 e m a und H u d i g haben bereits friiher die Ergebnisse ihrer Unter-
suchungen mitgeteilt. Im Jahre 1911 hat H u d i g (65, 66) a ) seine Erfah-
rungen nochmads zusammengefaBt und einige neue Beobachtungen veroffent-
licht. In Holland zeigt sich die Haferkrankheit nur in den Moorkolonien
*) Vgl. d. vorjiihrige Referat Bd. 30. p. 468.
2 ) Die eingeklammerten Zahlen verweisen auf die entspreehenden Zahlen des den
SchluB der Arbeit bildenden Literaturverzeichnisses.
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Zusammenfassende ttbereichten.
435
auf Boden, die gegen Lakmus neutral oder schwach alkalisch reagieren.
Etwa 6 Wochen nach dem Aufgang der Saaten — bei warmem Wetter auch
schon friiher — bemerkt man die ersten Anzeichen der Krankheit, die iibri-
gens nicht nur an Hafer, sondern auch an Boggen und Kartoffeln beobachtet
wurde. Bei Hafer zeigen sich auf der Blattspreite braunliche Flecken, die
Clausen veranlaBten, die Krankheit als Dorrfleckenkrankheit zu be-
zeichnen. H u d i g halt diesen Namen nicht fUr sehr gliicklich gewahlt,
weil es noch eine ganze Reihe anderer Krankheiten gibt, bei denen auch
Dorrflecken auf den Blattern auftreten; Hu dig zieht es vor, die Krank¬
heit als moorkoloniale bezw. als holsteinische Krankheit zu bezeichnen.
Die Ursache der Krankheit ist noch nicht ermittelt; das eine scheint aber
sicher zu sein, daB die Krankheit nicht durch Parasiten hervorgerufen wird
und daB sie keinesfalls mit der Scolecotrichum - Krankheit ver-
wechselt werden darf, wie es anscheinend von Nilsson-Ehle (104)
geschehen ist. Im allgemeinen stimmen die Autoren darin iiberein, daB durch
Kalkdiingung der Krankheit Vorschub geleistet wird. So berichtet Zim¬
mer m a n n (165), daB die Krankheit in Mecklenburg dort auftritt, wo
im tlbermaB mit Scheideschlamm gediingt worden ist; die Krankheit trat
sogar auf, wenn die Kalkdiingung 15 Jahre zuriick lag. Eine fast ebenso lange
Nach wirkung zu starker Kalkgaben hat auch H u d i g (66) beobachtet.
Wenn aber T a c k e (151) meint, daB durch starke Kalkung die Krankheit
immer hervorgerufen wird, so geht er damit nach H u d i g s (65) Ansicht
zu weit. In Holland ist die Krankheit auf Feldern, die anormal starke Kalk-
diingung erhalten hatten, nicht aufgetreten; Kalkgaben konnen also nur
auf bestimmten Boden das Auftreten der Haferkrankheit begiinstigen. Ahn-
lich wie Kalk wirken iibrigens nach H u d i g (66) auch andere alkalisch re-
agierende DUnger; so gelang es ihm, einen „gesunden Boden“ durch DUngung
mit Soda oder Potasche „krank“ zu machen. Auf chemischem Wege konnte
H u d i g (65) aus „gesundem Boden“ einen alkalisch reagierenden Stoff
herstellen, der, mit reinem Sand vermischt, die in diesem Sand wachsenden
Pflanzen erkranken lieB. Wahrend die Krankheit in Holland nur auf Moor-
boden vorkommt, beobachtete sie Zimmermann (165) auch auf Sand-
boden, nie aber auf Lehmboden. Auch Clausen (29) gibt an, daB die
Dorrfleckenkrankheit auf Lehm- und Marschboden so gut wie unbekannt
ist und daB ein gewisser Gehalt des Bodens an Ton und Feinerde Vorbedin-
gung fur das Auftreten der Krankheit ist. Spieckermann (135) be¬
obachtete die Krankheit in Westfalen auf leichten Boden.
Zur Bekampfung der holsteinischen Haferkrankheit wird von H u d i g
(66) eine Diingung mit Mangansulfat empfohlen. Das Mangansulfat soli
sofort beim Auftreten der Krankheit gestreut werden, darf aber nicht etwa
schon vorher als Vorbeugungsmittel angewendet werden; man verwendet
etwa 50 kg auf 1 ha. Das Salz kommt natiirlich nur zur Wirkung, wenn
es durch Regen gelost in den Boden eindringt. Ob durch Mangansulfat die
schadigenden Eigenschaften des Bodens aufgehoben werden, oder die phy-
siologische Tatigkeit der Wurzeln beeinfluBt wird, ist noch nicht entschieden.
In der japanischen Literatur ist behauptet worden, daB MgS0 4 eine stimu-
lierende Wirkung auf die Pflanzen ausiibe; diese Angaben vermag Hu dig
nicht zu bestatigen. Nach T a c k e (151) soil Mangansulfat bei seinen Ver-
suchen keine deutliche Wirkung ausgeiibt haben, wahrend Clausen in
Ubereinstimmung mit H u d i g Mangansulfat als Mittel gegen die Dorr¬
fleckenkrankheit empfiehlt.
28 *
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436
Zusammenfassende Uberaichten.
Die Bedeutung der Keimreife von Weizen ftirdieWinterfestigkeit
behandelt K i e 61 i n g (77). In Gegenden mit rauhem Klima folgt auf die
Ernte des Winterweizens sehr bald die Aussaat; ist der ausgesate Weizen
noch nicht keimreif, so werden die Samen erst keimen, wenn beim Eintritt
kuhleren Wetters das fur ihre Keimung niedrig gelegene Temperaturopti-
mum eintritt. Je langer die Saraen ungekeimt im Boden liegen, um so mehr
sind sie in Gefahr, durcb Pilze oder Insekten zerstdrt zu werden; bei sehr
spater Keimung ist auBerdem zu befiirchten, daB die jungen Keimlinge
durch Frost zerstort werden. K i e B1 i n g fand, daB „die Sorten, welchc
ihre Keimreife rascher erreichten, zugleich auch diejenigen sind, welche
nach der allseitigen und meiner eigenen Erfahrung sehr winterfest sind.“
Zum Schutz der Saaten gegen Friihj ah rsfroste empfiehlt Steppes
(138) Raucherungen, wie sie in den Weinbergen durchgefiihrt werden; wenig-
stens bei Elitesaaten miisse dies Verfahren angewendet werden. Auf gro-
Beren Feldbsetanden diirfte eine Raucherung kaum durchfiihrbar sein; ob
es zweckmaBig ist, auch die sehr frostempfindlichen Pflanzen in Elitebe-
standen durch Raucherung zu retten und zur Weiterziichtung mit zu ver-
wenden, mag dahingestellt sein. Mortensen (99) weist darauf hin,
daB eine Gelbfarbung von Gerste im Friihjahr vielfach mit Unrecht auf Kalte
zuriickgefiihrt wird; haufig handelt es sich vielmehr um Stickstoff- und
Kalimangel, wie Mortensen bei vergleichenden Versuchen feststellen
konnte. Die Gelbfarbung der Gerste tritt besonders haufig auf, wenn Ruben
vorher auf dem Feld angebaut waren, weil diese viel Stickstoff und Kali
beanspruchen.
Fischer (42) untersuchte das Gefrieren von Kolloiden und fand,
daB sich die Kolloide gegeniiber niedrigen Temperaturen sehr verschieden
verhalten. Gewisse Kolloide werden durch Abkiihlung verandert, die Ver-
anderung ist irreversibel, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht wird.
„Die Lage des Irreversibilitatspunktes wird durch das Alter und die Vor-
geschichte bestimmt.“ Es zeigen sich also beim Gefrieren gewisser Kolloide
ahnliche Erscheinungen wie beim Erfrieren von Pflanzen.
Das L a g e r n der Halmfruchte kann einmal seine Ursache darin haben,
daB die Wurzeln den Pflanzen nicht geniigend Halt geben, und zweitens
darin, daB die Halme geknickt werden. Um eine geniigende Bewurzelung
auch auf lockeren Boden zu ermoglichen, empfiehlt von Clausbruch
(28) die Samen nicht zu flach auszusaen. Zur Bestimmung der Halmfestig-
keit geniigt es, Lange, Gewicht und Umfang der unteren Halmglieder zu er-
mitteln. Aus der Zug- und Druckfestigkeit des Halmes lassen sich keine
sicheren Schliisse auf Lagerfestigkeit zielien, weil die Festigkeit des Halmes
in der Natur in anderer Weise beansprucht wird als bei den Versuchen;
ein entscheidendes Urteil ermoglicht natiirlich nur der vergleichende Anbau.
Durch Entfernen der Blattscheide konnte Schlumberger (128a)
experimentell Krummungserscheinungen an Weizen hervorrufen, wie sie
L a u b e r t als Folge von Beschadigung durch Blattlause und BlasenfilBe
geschildert hat. In der Natur konnen starke Verletzungen • der Blatt¬
scheide durch Hagel hervorgerufen werden und es ist sehr wahrscheinlich,
daB dann ahnliche KrUmmungen auftreten, wie sie Schlumberger
bei seinen Versuchen beobachtet hat.
M a z 6 (92) kultivierte Mais in Nahrlosungen und fand, daB die Pflanzen
chlorotisch werden, wenn der Nahrlosung Eisen oder Schwefel fehlt; nur die
beiden ersten Blatter entwickeln sich normal. Wurde auf chlorotische Blatter
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Zusammenfassende Gbereichten.
437
einer in S-freier Losung wachsenden Pflanze ein Tropfen Ammoniumsulfat-
losung gebracht, so bildeten die benetzten Zellen binnen 3 Tagen Chloro¬
phyll, vorausgesetzt, daft die Pflanzen belichtet waren. Die Versuche lehren,
dab nicht nur Eisen, sondern auch Schwefel zur Chlorophyllbildung not-
wendig ist.
Zur Frage nach der Vererbung der L tt c k i g k e i t des Roggens hat
S ch m i d(132) einen Beitrag geliefert. Von einer Pflanze A mit vier schartigen
Ahren und einer daneben wachsenden B mit normalen Ahren wurden je 60
Korner ausgelegt; die Korner von A lieferten 217 Ahren, an denen 40 Proz.
der Korner fehlten, die von B lieferten 199 Ahren, die nur 9,7 Proz. Liicken
aufwiesen. Der Gesamtertrag der von A abstammenden Pflanzen belief
sich auf 246,1 g, der von B auf 368,0 g; die Versuche bestatigen, daft es eine
erbliche Schartigkeit des Roggens gibt. Da die Ernte der schartigen Pflanzen
bedeutend mehr grofle Korner aufwies, kommt Schmid zu dem SchluB,
daB man die Aussaat der groBten Korner bei Roggen vermeiden miisse,
weil man sonst auf Schartigkeit ztichte.
Hus und Murdock (68) fanden eine erbliche Fasciation bei Mais.
t)ber Schadigungen von Pflanzen durch Rauch haben
Crowther und Rust on (32) Versuche angestellt. In der Nahe von
Fabriken betrug die Verminderung der Lichtintensit&t durch Rauch 25 Proz.;
die Assimilation der Blatter wird aber nicht nur durch die Lichtentziehung,
sondern auch durch die auf die Blatter fallenden, die Spaltoffnungen ver-
schlieBenden Partikelchen herabgesetzt. Durch die in der Nahe von Industrie-
bezirken in der Luft vorhandene freie Saure werden die Blatter direkt be-
schadigt, auBerdem wirkt die Saure auch ungiinstig auf die stickstoffbindenden
Bakterien des Bodens ein. Chemische Untersuchungen zeigten, daB Thimotee-
gras in der Nahe von Fabriken einen geringeren Protelngehalt aufwies als
unter normalen Verhaltnissen.
Infolge der Dtirre des Jahres 1911 waren die Getreidesamen sehr wasser-
arm; beim Maschinendrusch machte sich dies besonders unangenehm be-
merkbar, indem auffallend viel Korner angeschlagen wurden (1). Nach
Appel und R i e h m (6) belief sich der Wassergehalt von Weizen und
Gerste im Jahre 1911 nur auf 8—9 Proz. gegeniiber einem Wassergehalt
von 12—14 Proz. in anderen Jahren. In Weizen verschiedener Herkunft
wurden 8—10 Proz. beim Drusch verletzte Korner nachgewiesen. Auf die
Bedeutung dieser Verletzung fiir die Empfindlichkeit der Samen gegen Beiz-
mittel wird weiter unten eingegangen werden. — Stormer (143) erinnert
daran, daB durch Schalen der Stoppeln die Kapillaritat unterbrochen wird
und daB dies also ein Mittel sei, um den stark ausgedorrten Boden vor Wasser-
verlust nach der Ernte zu schiitzen
II. PDanzliche Schadlinge.
A. Unkrauter.
Die Bekampfung des Hederichs wird in einer groBeren Anzahl von
Arbeiten behandelt. Von besonderem Interesse sind die von H i 11 n e r und
Lang (61), Schander (121, 122) und Zimmermann (164) ange-
stellten Versuche, bei denen die Eisenvitriollosung in ihrer Wirkung auf
Hederich mit einigen der im Handel erschienenen Hederich-Vertilgungsmittel
verglichen wurde. Das von der Firma T r a i n e und H e 1 m e r s (Koln
a. Rh.) auf den Markt gebrachte Hederichpulver „Lamerb“ besteht nach
Schander (121) aus nichts anderem als denaturiertem Salz; zur Be-
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438
Zusammenfassende Dbereichten.
kampfung von Hederich ist dieses Mittel ganzlich ungeeignet. Mit dem
Hederich-Vemichtungspulver von Hubert Posberg (Hannover) konn-
ten keine befriedigenden Ergebnisse erzielt werden; vielleicht ist der Mib-
erfolg darauf zuriickzufuhren, dab das Mittel bei der abnormen Trockenheit
an den Blattern nicht haftete. „Unkrauttod“ von Guischard (Magde¬
burg), das aus reinem Eisensulfat besteht, bewahrte sich bei Schanders
Versuchen recht gut, wahrend H i 11 n e r und Lang nur leidlich befrie-
digende Ergebnisse mit diesem Mittel hatten. „Hederichtod“ „Vitomul“
von Wii 1 f e 1 (Hannover) besteht nach Schander aus Eisenvitriol und
Torfmull und ist neben „Unkrauttod“ das beste pulverformige Hederich-
bekampfungsmittel. H i 11 n e r und Lang hatten mit „Vitomul“ von
Baer 1 e und Sponnagel (Spandau) einigen Erfolg, wahrend sich
„Hederichfresser“ von Laymann & Co. nicht bewahrte; auch Bie-
derstedt (11) halt Vitomul fUr nicht unbrauchbar. Zimmer-
mann konnte mit einem Hederichpulver von Borgmann (Hamburg)
gute Erfolge erzielen, wenn das Pulver „in moglichst gleichmabiger Ver-
teilung auf die gleichmabig durch Tau und Regen angefeuchteten Hederich-
pflanzen zur Bestaubung gelangte“. Im Grobbetrieb diirften sich die pulver-
formigen Mittel kaum einfiihren, weil ihre Anwendung nur in den ersten
Morgenstunden erfolgen darf, solange die Pflanzen noch betaut sind. Auber-
dem sind alle Eisenvitriolpulver viel teurer als die selbstbereitete Eisen¬
vitriollosung, deren Anwendung auch nicht auf die friihen Morgenstunden
beschrankt ist. Nach M ii 11 e r (102) besteht „Hederichfresser“ von Lay¬
mann & Co. (Koln a. Rh.) aus Eisenvitriol und Braunkohle und eignet
sich zur Hederichbekampfung ebensowenig wie andere Eisenvitriolpulver.
Hi 11ner und Lang (61) kommen ebenso wie Schander (121, 122)
zu dem Ergebnis, dab 15—20-proz. Eisenvitriollosung bei weitem das beste
und sicherste Mittel im Kampfe gegen den Hederich ist. Auch Wester-
d i j k (157) empfiehlt als wirksames Mittel gegen Hederich an erster Stelle
das Spritzen mit Eisenvitriollosung; dieses Mittel hat sich bei der von Hilt-
n e r und Lang angestellten Kostenberechnung auch als das billigste er-
wiesen.
Der in den letzten Jahren vielfach angepriesene Kalkstickstoff bewahrte
sich bei den Versuchen Hiltners und Langs garnicht; nur wenn
200 kg pro ha verwendet wurden, zeigte sich ein gewisser Erfolg. Ku-
1 i s c h (85) priifte auch Emulsionen von Kalkstickstoff; diese standen aber
in ihrer Wirkung hinter dem in Pulverform auf die Pflanzen gebrachten
Mittel weit zuriick. Gewohnlich wird zugunsten des Kalkstickstoffs geltend
gemacht, dab neben der Unkrautvertilgung gleichzeitig ein iippigeres Wachs-
tum der Kulturpflanzen infolge der Stickstoffdiingung erzielt wiirde; Ku-
1 i s c h konnte sich hiervon bei einem Versuch nicht iiberzeugen, im Gegen-
teil zeigten die Getreidepflanzen eine Gelbfarbung, die sich wahrend der
ganzen Entwicklung bis zur Reife verfolgen lieb. Ubrigens konnte auch
Zimmermann (164) durch Verstauben von Kalkstickstoff den Hederich
nur bis zu einem gewissen Grade bekampfen. — Um die unangenehme Be-
lastigung beim Ausstreuen des feingepulverten Kalkstickstoffs zu verhin-
dern, durchtranken die Fabriken das Pulver nach F i n g e r 1 i n g (40) mit
3—4 Proz. 01; dadurch wird aber gleichzeitig die Wirkung des Mittels
abgeschwacht. Schmid (130) hatte auf Grund seiner guten Erfolge
im Vorjahre die Anwendung des Kalkstickstoffs gegen Hederich warm emp-
fohlen; bald darauf mubte er aber mitteilen (131), dab er im Jahre 1911
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Zusammenfassende Obereichten.
439
nur maBige Erfolge erzielen konnte. Bei Versuchen von Englert (36)
wurde die Gerste durch Kalkstickstof! stark geschadigt, wahrend der Hede-
rich sogar zur Bliitenbildung kam. Von einer sicheren Wirkung des Kalk-
stickstoffes kann nach diesen Mitteilungen keine Rede sein, wenn auch
Kirchhoff (78), Ritter (116) und S c h e i b e (126) die Anwendung
des Kalkstickstoffs empfehlen.
Das billigste und dabei auch am besten wirkende chemische Mittel zur
Bekampfung des Hederichs ist Eisenvitriollosung in einer Konzentration
von 15—20 Proz. In Ausnahmefallen muB die Konzentration allerdings
noch starker gewahlt werden; so berichten R e m y und B o e r g e r (115),
daB in dem an Niederschlagen reichen Jahre 1910 die gewohnliche Konzen¬
tration des Eisenvitriols nicht ausgereicht hatte, weil die Losung durch die
Regengiisse sofort wieder abgespult wurde. Versuche mit einer 30—35-proz.
Losung hatten aber guten Erfolg; der Hederich wurde vernichtet, ohne
daB die Getreidepflanzen beschadigt worden waren. — Will man versuchen,
ohne chemische Mittel den Kampf gegen den Hederich aufzunehmen, so emp-
fiehlt es sich nach Bornemann (14), im Friihjahr nach dem Abschleppen
des Ackers die Saategge anzuwenden, weil diese nicht die Unkrautsamen
aus grbBeren Tiefen in die oberen Bodenschichten bringt. Auch Lam-
p r e c h t [Lambrecht?] (86) empfiehlt die Saategge; man soil sie anwenden,
wenn die jungen Hederichpflanzen eben aus der Erde herauskommen. Wahlt
man den richtigen Zeitpunkt, so geniigt die geringste Beriihrung der Pflanz-
chen mit der Saategge, um sie zum Absterben zu bringen.
Das Franzosenkraut (Galinsogaea) ist in Baden zu einem
lastigen Unkraut geworden. Muller (102) hat einen Versuch zur Bekamp¬
fung dieses Unkrautes mit 20-proz. Eisenvitriollosung durchgefuhrt; die
Blatter waren zwei Tage nach der Bespritzung schwarz und die Pflanzen
gingen zugrunde.
Zur Bekampfung von D i s t e 1 n empfiehlt Bruckner (21) einen von
ihm konstruierten Apparat, der dazu dienen soil, jede einzelne Pflanze mit
einer im wesentlichen aus Salpetersaure bestehenden FlUssigkeit zu be-
traufeln. Die Handhabung diirfte etwas umstandlich sein, zumal „diese
Saure Gift ist und Kleider wie Hande bei unvorsichtiger Behandlung emp-
findlich angreift“. Die Beseitigung der Disteln durch tiefes Ausstechen
scheint nicht mehr Zeit zu beanspruchen und mindestens ebenso viel Erfolg
zu versprechen.
Bei seinen Untersuchungen iiber die Wirkung von Schwefelkohlenstoff
auf hohere und niedere Pflanzen fand Koch (83), daB die Keimung von
Unkrautsamen durch Schwefelkohlenstoff sehr beschleunigt wird. „Man
konnte, wenn der Schwefelkohlenstoff nicht zu teuer ware, ihn alien Ernstes
als ein Mittel empfehlen, um im Ackerboden schlummernde Unkrautsamen
zur Keimung anzuregen und sie dann durch Eggen usw. zu vernichten.“
— Munerati und Zapparoli (103) untersuchten die Wirkung von
Schwefelsaure und von mechanischen Verletzungen auf die Keimung einiger
Unkrautsamen. Samen von Avena fatua, die im Jahre 1908 geerntet
waren, erwiesen sich als sehr empfindlich; ihre Keimfahigkeit wurde durch
Verletzungen von 89 Proz. auf 37 Proz., durch Behandlung mit konzen-
trierter Schwefelsaure auf 26 Proz. herabgedriickt. Samen derselben Pflanze
vom Jahre 1907 dagegen wurden durch mechanische Verletzungen kaum
und durch Schwefelsaure nur um etwa 40 Proz. in ihrer Keimfahigkeit ge¬
schadigt. Die Samen von Sinapis arvensis wurden durch eine
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440
Zusammenfasaende tlbereichten.
15 Minuten wahrende Behandlung mit konzentrierter Schwefelsaure samt-
lich getotet; auffallend widerstandsfahig gegen diese Behandlung waren die
Samen von Vicia segetalis.
P i c k h o 1 z (109) untersuchte die Wirkung des Lichtes und der inter-
mittierenden Temperatur auf die Keimung von Samen und benutzte bei
diesen Versuchen auch Samen von Agrostemma githago, Da¬
tura stramonium und Sinapis (Coringia) orientalis.
Die Samen von Datura und Coringia keimten am besten bei inter-
mittierender Temperatur, bei einer konstanten Temperatur von 28° C nur
wenig und bei 20° C fast garnicht. Agrostemma keimt am besten bei
einer konstanten Temperatur von 20° C.
Bornemann (14) und Clausen (30) weisen darauf bin, dab
durch einseitige Dungung die Unkrautentwicklung gefordert wird; so soil
z. B. nach Clausen starkes Auftreten von Sauerampfer auf Kalimangel
hindeuten. „Richtige Volldiingung ist auch ein vorziigliches Mittel zur Unter-
driickung des Unkrautes.“ — Endlich sei noch auf einen kleinen Aufsatz
Obersteins (105) aufmerksam gemacht, in welchem auf die Bedeutung
der Ackerunkrauter als Infektionsherde fiir Krankheiten von Kulturgewachsen
(Pucciniagraminis, Heterodera radicicola) hingewie-
sen wird.
M u n e r a t i (102a, 102b) fand, daB Unkrautsamen, die verfUttert
werden, ihre Keimfahigkeit weniger durch die chemische Wirkung des Magen-
saftes und der Darmfliissigkeit als durch mechanische Verletzungen beim
Kauen verlieren. Nur beim Kauen verletzte Samen konnen von den Darm-
saften angegriffen werden.
B. P i 1 z e.
1. Brandpilze.
Von Kirchner (79) konnte bei seinen Versuchen liber die Wider-
standsfahigkeit von Weizensorten gegen Steinbrand feststellen, daB
Hohenheimer Weizen No. 77 wiederum immun gegen Steinbrand war; auch
„Roter kahler Wunderweizen“ war jetzt im zweiten Jahre frei von Stein¬
brand. Nach Jaczewski (70) gehoren „Odessaer Bartweizen“ und
„Hors concours“ zu den gegen Steinbrand am widerstandsfahigsten Weizen¬
sorten. Untersuchungen iiber das Verhalten solcher gegen Steinbrand wider-
standsfahiger Weizen unter anderen klimatischen Verhaltnissen sind bisher
noch nicht durchgefiihrt. P e g 1 i o n (108) fand in der Mitte steinbrand-
befallener Weizenahren bisweilen gesunde Korner, die beim Anbau vollig
gesunde Nachkommen lieferten. Vielleicht gelingt es auch auf diesem Wege
zu widerstandsfahigen Sorten zu gelangen. E d 1 e r und Appel hatten
vor Jahren darauf hingewiesen, daB Squarehead-Weizen, die vom Steinbrand
befallen sind, haufig eigentumliche Verlangerungen zeigen; Miczynski
(94) konnte eine ahnliche Erscheinung bei Triticum compactum
konstatieren.
„Zur Feststellung des durch Steinbrand (Ustilago) [!] beim Weizen
verursachten Schadens“ baute H e g y i (53) einen stark vom Steinbrand
befallcnen Weizen nebeneinander gebeizt und unbehandelt an; von beiden
Parzellen wurden wahllos je 2000 Ahren genommen und Steinbrandbefall
sowie Kbrnerertrag dieserAhren ermittelt. Es fanden sich unter den 2000Ahren
von der mit unbehandeltem Saatgut bestellten Parzelle 687 mit Stein¬
brand infizierte, also 34,35 Proz.,
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von der mit gebeiztem Saatgut bestellten Parzelle 18 mit Steinbrand
infizierte, also 0,9 Proz.
Die 2000 Ahren der ersten Parzelle ergaben einen Kornerertrag von
11,75 kg, die von der zweiten Parzelle einen solchen von 26,25 kg. Die
Zahlen zeigen deutlich, dab durch die Angabe des Steinbrandbefalles in Pro-
zenten der tatsachliche Schaden zu gering angegeben ist. Aus den Ver-
suchen geht also hervor, dab „der Brandpilz nicht nur die Infizierung der
Ahren bewirkt, sondern einzelne Pflanzen in der Lebenstatigkeit schwacht,
ja sogar vollkommen vernichtet“. Ob diese Folgerung H e g y i s allgemeine
Geltung hat, miissen weitere Versuche lehren.
Zur Bekampfung des Steinbrandes wird u. a. auch Bordeauxbriihe
haufig empfohlen; es erscheint daher angebracht, an dieser Stelle auf zwei
Arbeiten hinzuweisen, die einen Beitrag zur Frage nach der fungizidenWir-
kung der Bordeauxbriihe liefern. Bei der Mischung von Kupfervitriollosung
mit Kalkmilch entstehen Niederschlagsmembranen, die aus in Wasser nicht
loslichen Kupferverbindungen bestehen. Die Frage, wie diese unloslichen
Kupferverbindungen die Keimung von Pilzsporen verhindern konnen, wird
bekanntlich von Clark u. a. dahin beantwortet, dab die Pilzsporen selbst
Stoffe ausscheiden, welche die Kupferverbindungen zu losen imstande sind.
Demgegenuber hatte Pickering den Standpunkt vertreten, dab die
Losung der Kupferverbindungen der Bordeauxbriihe rein chemisch zu er-
klaren sei, dab sie namlich durch die Kohlensaure der Luft bewirkt werde.
Gimingham (49) konnte zeigen, dab durch Einleiten von C0 8 in Bor¬
deauxbriihe zwar Kupfer gelost wird, dab dies geloste Kupfer aber schon
nach kurzer Zeit durch den Kalk der Bordeauxbriihe wieder herausgefallt
wird. In einer Schale mit einer diinnen Schicht Bordeauxbriihe, die 30 Tage
lang an der Luft stehen blieb, war nach Verlauf dieser Zeit nur eine ftuberst
geringe Menge Cu gelost; die Erklarung Pickerings scheint also nicht
zutreffend zu sein. Dagcgen konnte Gimingham in Gemeinschaft mit
Barker (8) nachweisen, dab Pilzsporen (Nectria ditissima,
Sclerotinia fructigena und Uredosporen von Puccinia hie-
r a c e a) Stoffe ausscheiden, welche die unloslichen Kupferverbindungen der
Bordeauxbriihe zu losen imstande sind.
Durch Bekrusten steinbrandhaltigen Weizens mit 2-proz. Bordeaux¬
briihe konnte S16 r m e r (145) den Steinbrandbefall von 45 Proz. auf 6 Proz.
herabdriicken. Noch bessere Erfolge erzielten D i t z e 11 und Downing
(35), die das Saatgut durch Abschwemmen von den Brandkornern befreiten
und dann 5 Minuten lang in eine 0,4-proz. Losung eines Praparates „Bor-
deaux Paste" brachten; der Brandbefall sank von 48 Proz. auf 0,5 Proz.
Bei den Versuchen von Ditzell und Downing zeigte sich auch die
schiitzende Wirkung einer Bordeauxkruste; die behandelten und getrock-
neten Weizensamen wurden mit Steinbrandsporen bestaubt, ergaben aber
einen Bestand mit nur 6,4 Proz. Steinbrand. — Stbrmer (145) hatte mit
16stiindiger Saatgutbehandlung in 0,5-proz. Kupfervitriollosung guten Er-
folg, der Steinbrandbefall betrug nach dieser Behandlung 0,3 Proz. gegen
45 Proz. im unbehandelten Weizen; allerdings war der Feldbestand etwas
diinn. Wurde die gleiche Behandlung mit einer schwacheren Kupfervitriol¬
losung (0,1 Proz.) ausgefiihrt, so belief sich der Brandbefall auf 3 Proz.
Versuche, bei denen das Saatgut 4, 8 oder 16 Stunden lang in 0,5-proz.
Kupfervitriollosung getaucht und dann mit 6-proz. Kalkmilch behandelt
wurde, ergaben einen Bestand mit 5 Proz., 1 Proz. bezw. 1 Proz. Stein-
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Zusammenfassende Cbersichten.
brand; auch bei diesen Versuchen war die Keimfahigkeit des Saatgutes etwas
geschadigt. Hinsichtlich der Keimschadigung verhielt sich eine Behandlung,
bei welcher das Saatgut mit 1 Proz., 2 Proz. oder 5 Proz. CuS0 4 -Losung
benetzt wurde, ahnlich; der Steinbrandbefall war bei diesen Versuchen
3 Proz., 0,3 Proz. bezw. 0,5 Proz. Bei Versuchen von Hurst (67) konnte
der Steinbrand vollig beseitigt werden, wenn das Saatgut 5 Minuten lang
in eine 2-proz. Kupfervitriollosung gebracht wurde; die Schadigung der
Keimfahigkeit belief sich allerdings auf 20 Proz. Zusatz von 2 Proz. Vieh-
salz zu der 2-proz. Kupfervitriollosung erwies sich als vorteilhaft; das in
diese Losung 5 Minuten getauchte Saatgut wurde in seiner Keimfahigkeit
um 13 Proz. geschadigt, der Brandbefall war vollig beseitigt. Bei den dies-
j&hrigen Versuchen von D i t z e 11 und Downing (35) wurde die Keim¬
fahigkeit des Weizens durch Eintauchen (5 Minuten) in 2-proz. CuS0 4 -Losung
um 10 Proz. geschadigt und der Steinbrandbefall von 48 Proz. auf 0,2 Proz.
herabgedriickt. Auch diese Kupferbehandlung schiitzte das Saatgut vor
einer Neuinfektion; trotz Bestaubens des behandelten und getrockneten Wei-
zens mit Steinbrandsporen zeigte sich nur ein Befall von 3,4 Proz. Sutton
(149) empfiehlt das gleiche Verfahren mit nachfolgender Behandlung (2 bis
3 Minuten) mit Kalkmilch. — Das Geheimmittel „Fungusine“ erwies sich
bei den Versuchen von D i t z e 11 und Downing wie im Vorjahre als
sehr gut, wahrend die Anwendung von 2-proz. CuS0 4 -Losung, der Salz in
verschiedenen Mengen zugesetzt war, die Keimfahigkeit sehr schadigte.
D’Ippolito (74) empfiehlt zur Bekampfung des Steinbrandes einstUn-
dige Behandlung mit 0,25 Proz. CuS0 4 . — Lysol und Scalecide erwiesen sich
bei D i t z e 11 und D o w n i n g s Versuchen zur Steinbrandbekampfung als
ganzlich ungeeignet. Auffallend ist es, daB durch eine Behandlung (5 Minuten)
mit 0,25 Proz. Formalin wieder wie im Vorjahre die Keimfahigkeit des Wei-
zens sehr stark geschadigt wurde, zumal Hurst (67) bei seinen Versuchen
keine Schadigung des Weizens, wohl aber vollige Beseitigung des Stein¬
brandes mit der gleichen Behandlung konstatieren konnte. Ausfiihrliche
Versuche iiber die Einwirkung verschiedener Formalinlosungen auf den
Steinbrandbefall hat Storm er (145) angestellt; dabei erwies sich eine
10 Minuten wahrende Behandlung mit einer 0,1- oder 2,5-proz. Losung als
recht gut; der so behandelte Weizen wurde kaum beschadigt und der Stein¬
brandbefall auf 0,3 Proz. bezw. 0,1 Proz. vermindert, obwohl die Brand-
korner nicht abgeschopft worden waren. Auch J o r d i (73a) erzielte mit
Formaldehydbehandlung recht gute Erfolge, ohne daB dabei die Keimfahig¬
keit des Weizens um mehr als 10 Proz. geschadigt worden ware. Stor-
m e r (145) hat auch versucht, durch Anwendung heiBer Luft den Stein¬
brand zu bekampfen, ohne daB er damit Erfolg gehabt hatte, obwohl die
angewendeten Temperaturen so hoch gewahlt waren, daB die Keimfahigkeit
des Weizens stark vermindert wurde. HeiBwasserbehandlung erwies sich als
brauchbar, wenn Wasser von 53—56° C 10 Minuten lang zur Anwendung
kam; der Feldbestand, den die mit HeiBwasser behandelten Samen ergaben,
war allerdings etwas liickig.
tlberblickt man die von verschiedenen Seiten im Jahre 1911 ausge-
fiihrten Steinbrandbekampfungsversuche, so sieht man, daB im wesentlichen
die schon seit Jahren gemachten Erfahrungen bestatigt werden, nach denen
Formaldehyd-Behandlung (0,1 Proz. 10 Minuten) sehr empfohlen werden
kann; auch Beizung mit CuS0 4 (2 Proz. 5 Minuten) ist von guter Wirkung,
wenn das Saatgut nachher mit Kalkmilch behandelt wird. Endlich eignet
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sich auch das K ii h n sche Verfahren zur Beseitigung des Steinbrandes,
doch leidet hierbei die Keimfahigkeit des Weizens.
Zur Durchfiihrung von Saatgutbeizungen hat G a s c h (47) einen neuen
Apparat konstruiert, der aus einem in fahrbarem Gestell drehbar aufgehangten,
zweiteiligen Bottich besteht. In den einen, mit einem Siebboden versehenen
Teil wird das Saatgut gefiillt; dann wird der Apparat um 180° gedreht und
in den nun unteren Teil die Beizfliissigkeit gegossen. In dem beide Teile
trennenden Zwischenboden befinden sich abschlieBbare Uberleitungsrohre,
die nach Fiillung beider Teile geoffnet werden, bis die Flussigkeit liber dem
Saatgut steht. Nach Ablauf der gewiinschten Beizdauer dreht man den
Apparat wieder zuriick, so daB die Flussigkeit wieder in den anderen Teil
des Bottichs flieBt und schlieBt die tlberleitungsrohre. Einfacher lafit sich
das Beizen sicher ohne diesen Apparat mit gewohnlichen Fassern durch-
fiihren.
Wie oben erw&hnt, haben D i t z e 11 und Downing bei ihren Ver-
suchen zur Bekampfung des Steinbrandes besonders auch darauf geachtet,
ob die angewendeten Mittel den Samen vor einer Neuinfektion schutzen;
bei der sonst so vorziiglichen Formaldehydbeize ist dieser Schutz natiirlich
nur gering. Fur die Praxis ist aber ein derartiger Schutz kaum notig, vor-
ausgesetzt, daB das Saatgut nach der Behandlung nicht mit infizierten Sacken
Oder mit einer infizierten Drillmaschine in Beriihrung kommt. Eine Infek-
tion vom Boden aus ist kaum moglich; sie konnte nur erfolgen, wenn der
Weizen auf ein Feld gesat wird, das unmittelbar vorher stark infizierten
Weizen getragen hat. AuBerdem ware eine Infektion vom Boden aus denk-
bar, wenn keirafahige Steinbrandsporen mit dem Mist aufs Feld gebracht
werden konnten. DaB dies moglich ist, ist von verschiedenen Seiten be-
hauptet worden, ohne daB dafiir einwandfreie Beweise erbracht worden
waren. Einen Beitrag zu dieser Frage hat S t e g 1 i c h (137) geliefert, der
steinbrandhaltige Kleie an Schweine verfiitterte, den Kot drei Tage nach der
Entleerung mit Wasser aufschwemmte und die Aufschwemmung am Tage der
Aussaat auf die betreffende Parzelle sprengte; es zeigten sich auf dem Qua-
dratmeter 9 Brandahren, wahrend auf der Kontrollparzelle kein Steinbrand
auftrat. Aus dem Versuch geht hervor, daB frischer Kot von Schweinen,
die steinbrandhaltige Kleie gefressen haben, tatsachlich noch keimfahige
Sporen enthalt; diesekonnen eine Ansteckung herbeifiihren, wenn derfrische
Kot ohne lange Lagerung kurz vor der Aussaat aufs Feld gebracht wird.
Da ein derartiges Verfahren in der Praxis im allgcmeinen wohl nicht geiibt
wird, ist die Gefahr der Ubertragung des Steinbrandes mit dem Diinger
praktisch gleich null. Verfiitterte Steinbrandsporen, die 193 Tage im
Diingerhaufen gelagert hatten, waren bei Steglichs Versuchen fast
alle ausgekeimt, so daB „bei Verwendung alten, gelagerten Stalldiingers
die Gefahr der Ubertragung dieses Brandpilzes auf die Weizenfelder nur
sehr gering, wenn auch nicht vollstandig ausgeschlossen ist u . DaB Stein¬
brandsporen im Darmtractus des Schweines nicht vollig abgetotet werden,
hatten auch Zimmermann, Honcamp und Schneider 1 )
gcfunden; Honcamp (63) weist auf diese Versuche noch einmal hin und
erkl&rt die Ubertragung des Steinbrandes mit dem Diinger fur „hochst
unwahrscheinlich“, zumal die Sporen beim Passieren des Pferde-, Kuh- und
Hammeldarmes vollstandig abgetotet werden. Auch Appel und R i e h m
Vgl. das vorjahrige Ref. Bd. 30. p. 472.
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Zusammenfassende Uberaichten.
(5) fanden, daB Steinbrandsporen, welche den Darm von Rindern, Ziegen
oder Schafen passiert hatten, vollig ihre Keimfahigkeit verloren hatten; um
eine Infektion des Mistes mit Steinbrandsporen von auBen zu verhindern,
war bei diesen Versuchen der Kot dem Enddarme entnommen und direkt
in sterilisierte Petri schalen gebracht worden.
Einen Beitrag zur Frage nach der Wirkung verfiitterter Steinbrand¬
sporen auf den Gesundbeitszustand von Tieren haben Scheunert und
L 6 t s c h (128) geliefert. Die Versuchstiere (Schweine) zeigten keinerlei
ernste Erkrankungen, auch dann nicht, wenn ihr Darm durch AbfUhrmittel
experimentell gereizt wurde. Bei trachtigen Tieren, die im Futter viel Stein¬
brandsporen erhielten, trat kein Verwerfen ein; die Jungen entwickelten
sich normal.
Zum quantitativen Nachweis von Steinbrandsporen in Kleien hat
Bredemann (15) ein Verfahren ausgearbeitet, das sich bei seinen Ver¬
suchen als zuverlassig erwies. Die zu untersuchende Probe wird im Trocken-
schrank bei 100° C getrocknet, fein pulverisiert und dann ein Teil mit neun
Teilen Reisst&rke vermischt. Von dem Gemisch wird eine abgewogene kleine
Menge (5—8 mg) auf dem Objekttrager mit Salzsaure-Chloralhydrat erwarmt
und dann die Sporen genau gezahlt. Auf diese Weise kann man den Stein-
brandsporengehalt feststellen, wenn man beriicksichtigt, daB ein Gramm Stein¬
brandsporen, wie Bredemann durch wiederholte Versuche ermittelte,
etwa 450 Millionen Sporen enthalt.
Z e 11 n e r (163) untersuchte die chemische Zusammensetzung von
Steinbrandsporen; er fand wie van Wisselingh in den Sporen von
Tilletia Rauenhoffii ein Chittingeriist. Von den friiher unter-
suchten Maisbrandsporen unterscheiden sich die Steinbrandsporen nicht
unwesentlich.
Zur Bekampfung desHaferflugbrandes mit Kresolpraparaten haben
Appel und R i e h m (4) Versuche angestellt. Von den verwendeten Pra-
paraten erwies sich wie bei friiheren Versuchen derselben Autoren Kresulfol
als wenig brauchbar und auch mit Kreolinlosung konnten keine guten Erfolge
erzielt werden. Dagegen gelang es, durch eine 20 Minuten dauernde Be-
handlung eines Hafers mit einer 0,5-proz. Kresolseifenlosung den Hafer-
flugbrand vollig zu unterdrticken, ohne die Keimfahigkeit des Saatgutes
zu schadigen; denselben Erfolg hatte eine 10 Minuten dauernde Behand-
lung mit einer 1-proz. Kresolseifenlosung. DaB HeiBwasserbehandlung
(54—56° C 10 Minuten) den Haferflugbrand beseitigt, wurde wiederum be-
statigt, auch konnte gezeigt werden, daB Haferflugbrand durch Anwen-
dung heiBer Luft im Trockenapparat ohne Saatgutschadigung beseitigt
werden kann.
B r o i 1 i (18) hat seine Versuche zur Erzielung gegen Hartbrand im-
muner Gerstenstamme fortgesetzt, doch hatten die Infektionen mit Sporen
und mit Konidien nur ganz vereinzelt Erfolg. Das zur Infektion benutzte
Sporenmaterial war von auswarts bezogen worden; in Zukunft will Broili
nur noch mit „bodenstandigen Formen“ arbeiten, weil er hofft, mit „einhei-
mischen Pilzrassen“ bessere Erfolge zu haben. Den Beweis dafiir, daB es
„bodenstandige u oder „einheimische“ Brandpilzrassen gibt, bleibt Broili
schuldig.
Nach gelegentlichen Beobachtungen von litis (71) wird die Bildung
androgyner Bliiten beim Mais durch Brandbefall (Ustilago maydis
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Zusammenfassende t)bersichten.
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Cda.) begunstigt; diese Wirkung eines vcrhaltnismaBig streng auf den
Infektionsherd beschrankten Parasiten erscheint so auffallend, daB eine
experimentelle Losung der Frage erwUnscht ist. — In Australien ist
nach Johnston (73) Ustilago reiliana hSufiger als U s t i -
lago maydis; nur der letztgenannte Pilz kann aber die bekannten
Brandbeulen hervorrufen.
B r o i 1 i (17) berichtet nochmals iiber die Versuche zur Erzielung flug-
brandfreier Gerstenstamme, auf die bereits im vorigen Jahre hingewiesen
worden ist 1 ). Bisher ist es bekanntlich noch nicht gelungen, gegen Flug-
brand immune Gerste zu ziichten; um so bedauerlicher ware es, wenn auch
die Bekampfung des Flugbrandes von Weizen und Gerste „weder theore-
tisch noch praktisch als gelost betrachtet werden“ miiBte, wie Stormer
(141) meint. Stbrmers Ansicht muB um so mehr befremden, als er die
weder theoretisch noch praktisch geloste Brandbekampfungsfrage doch
schon im Vorjahre fiir so weit gelost hielt, daB er der Praxis in einem Flug-
blatt die Bekampfungsmittel mitgeteilt hat! Tatsachlich ist ja auch die
Bekampfung des Flugbrandes von Weizen und Gerste theoretisch gelost
und in der Praxis unter den verschiedensten Verhaltnissen durchgefuhrt,
wie aus der zusammenfassenden Arbeit von Appel und R i e h m (2)
hervorgeht. Um eine Grundlage fiir die Bekampfung des Flugbrandes zu
gewinnen, wurde von den genannten Autoren zunachst die Biologie der
Sporen von Ustilago tritici und Ustilago nuda studiert
und dabei die Beobachtungen Herzbergs bestatigt. Das Temperatur-
minimum fiir die Sporenkeimung liegt bei 6—10° C, das Optimum bei 26—
29° C, das Maximum bei 33—34° C; bei 36° C trat keine Keimung mehr ein,
doch erwiesen sich die Sporen selbst nach 12stiindigem Aufenthalt bei dieser
Temperatur noch keimfahig, wenn sie ins Optimum zuriickgebracht wurden.
Die Sporen von Ustilago nuda wurden abgetotet, wenn sie 2 Stunden
in Wasser von 42° C gebracht wurden, die Sporen von Ustilago tritici
dagegen erst nach sechsstiindigem Aufenthalt in Wasser von der gleichen
Temperatur.
Da anzunehmen war, daB sich das Dauermycel der beiden Flugbrand-
pilze verschiedenen Temperaturen gegeniiber ahnlich verhalten wiirde wie
die Sporen, konnte man erwarten, daB die Erweckung des ruhenden Pilz-
mycels um so besser erfolgen wiirde, je mehr sich die Temperatur des Vor-
quellwassers der optimalen Keimungstemperatur (26—29° C) nahert. Die von
Appel und R i e h m ausgefiihrten Versuche haben auch tatsachlich gezeigt,
daB nach Vorquellen im Wasser von 25—30° C der Flugbrand durch die Haupt-
behandlung besser abgetotet wird, als beim Vorquellen im Wasser von niedri-
gerer Temperatur. Gegen die Beweiskraft dieser Versuche ist von Stor¬
mer (141) eingewendet worden, daB ja bei verschiedener Vorquelltemperatur
auch die Wasseraufnahme eine ganz verschiedene sei, daB also die bessere
Wirkung der Vorquelltemperatur von 27° C einfach auf die groBere Wasser¬
aufnahme zuriickzufiihren sei. Stormer iibersieht dabei eine ganze An-
zahl von Versuchen, die Appel und R i e h m angestellt hatten, um die
Bedeutung der beim Vorquellen aufgenommenen Wassermenge auf die Brand-
bekampfung zu untersuchen. Das Saatgut wurde bei diesen Versuchen
einige Zeit in Wasser von 27° C getaucht, auBerlich abgetrocknet und dann
bei der gleichen Temperatur in feuchter Kammer aufbewahrt, bis die Gesamt-
') Vgl. das vorjahrige Ref. Bd. 30. p. 474.
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Zuaammenfassende Cbersicbten.
quellzeit 4, 6 oder 8 Stunden ausmachte. Zur Abtotung des Brandmycels
wurde das HeiBluftverfahren angewendet. Eine deutliche Herabminderung
des Flugbrandbefalls trat bei einer Quellzeit von 4 Stunden bereits ein, wenn
der Weizen 12—14 Proz. Wasser aufgenommen hatte; so ging bei dieser
Behandlung der Flugbrandbefall von S t r u b e s begranntem Sommerweizen
von 3,1 Proz. auf 0, der von Rimpaus Sommerweizen von 2,3 Proz. auf
0,3 Proz. zuriick. Erfolgt die gleiche Wasseraufnahme bei niedrigerer Tempe-
ratur ebenfalls in 4 Stunden, so ist der Erfolg der HeiBluftbehandlung nur
gering; so ergab ein Bordeauxweizen, der 4 Stunden bei 9—10° C gequellt
war (Wasseraufnahme ca. 15 Proz.) nach der gleichen HeiBluftbehandlung
einen Flugbrandbefall von 3,1 Proz. gegen 4,9 Proz. im unbehandelten Weizen.
Trotz noch grofierer Wasseraufnahme beim Quellen trat nicht der gleiche
Erfolg wie oben ein, weil die Temperatur des Vorquellwassers nicht beim
Keimungsoptimum der Sporen lag.
Fur die Hauptbehandlung wurde bei den Versuchen von Appel und
R i e h m zunachst nach dem Vorgange Jensens heiBes Wasser genommen.
Die Temperatur, die bei der Hauptbehandlung angewendet werden muB, ist
naturgemaB abhangig von dem Empfindlichkeitsgrade des Flugbrandmycels;
je langer also das Saatgut vorgequellt worden ist, um so niedriger kann man
die Temperatur des heiBen Wassers wahlen. Bei 4-stiindigem Vorquellen
in Wasser von 27° C erwies sich eine Temperatur von 50—52° C als geeignet
(Dauer der Hauptbehandlung 10 Min.), bei 6-stiindigem Vorquellen in Wasser
von 27° C geniigte bereits eine Temperatur von 48—50° C (Dauer der Haupt¬
behandlung 20 Min.); bei 8-stiindigem Vorquellen in Wasser von 27° C ge-
niigte sogar schon eine 10 Minuten wahrende Behandlung mit Wasser von
48—50° C zur volligen Beseitigung des Flugbrandes.
Auf die von Appel und R i e h m ausgearbeitete HeiBluftmethode
ist bereits im Vorjahre hingewiesen; das vorgequellte Saatgut wurde in einem
fur diese Zwecke konstruierten Laboratoriums-Trockenapparat solange
erhitzt, daB das Saatgut 5 Minuten lang eine Temperatur von 50° C annahm.
— Einen Vorzug hat die HeiBwasserbehandlung, sie l&Bt sich tiberall ohne
besondere Vorrichtung durchfiihren; dagegen hat die HeiBluftbehandlung
den groBen Vorzug, daB das vorgequellte Saatgut bei der Hauptbehandlung
nicht noch mehr Wasser aufnimmt, sondern im Gegenteil bereits wieder einen
Teil des aufgenommenen Wasser verliert. An Sicherheit in der Durchfiihrung
steht das HeiBluftverfahren hinter der HeiBwasserbehandlung in keiner
Weise zuriick; vorausgesetzt ist dabei allerdings, daB man mit dem zur Ver-
wendung gelangenden Trockenapparat vollig vertraut ist.
Die im Laboratorium gewonnenen Ergebnisse lieBen sich unter den ver-
schiedensten Verhaltnissen in die Praxis ubertragen. Das HeiBwasserver-
fahren gelangte in der einfachen Form des „Tauchverfahrens“ wie in dem
„Durchstr6mungsverfahren“ im groBeren Umfange zur Anwendung. Zur
Durchfiihrung des HeiBluftverfahrens erwies sich die Darre wegen der un-
gleichmaBigen Erhitzung der verschiedenen Getreideschichten als ungeeignet,
wahrend mit Tiichertrockenapparaten einige Erfolge erzielt werden konnten.
Am geeignetsten scheinen Trommelapparate zu sein, in denen das Saatgut
in dauernder Bewegung erhalten wird. K ii h 1 e (84) beschreibt einen
Trommelapparat der Firma B ii 11 n e r, der durch ein Kammer-Rieselsystem
eine feine Verteilung des Saatgutes im Apparat ermoglicht und dank seiner
starken Ventilation einen sehr hohen Trockeneffekt besitzt. So vorziiglich
dieser Apparat auch zum Trocknen geeignet sein mag, so ist er zur Brand-
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Zusammenfassende tlbersichten.
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bekSmpfung doch nicht geeignet; infolge der starken Ventilation kiihlt sich
das feuchte Getreide ab, auch wenn die Luft im Apparat sehr hohe Tempera-
turen aufweist. Nach einer Mitteilung von Appel und R i e h m (2)
kiihlte sich in einem solchen Trockenapparat, dessen Thermometer eine
Temperatur von 180° C anzeigten, das Getreide, das mit einer Temperatur
von 50° C hineingebracht wurde, auf 38° C ab! Viel besser als dieser Apparat
bewahrte sich ein J a g e r scher Trommelapparat in Buhlendorf und ein
Apparat anderer Konstruktion in Eckendorf. — Da die Laboratoriumsver-
suche die Moglichkeit der Flugbrandbekampfung mit heiBem Wasser oder
heiBer Luft ergeben hatten und Versuche im landwirtschaftlichen Betrieb
die Moglichkeit der Durchfuhrung in der Praxis erwiesen hatten, haben
Appel und R i e h m (3) in einem Flugblatt die Bekampfungsmethoden
mitgeteilt. In diesem Flugblatt sind die bisher besprochenen Verfahren
dargestellt, ein anderes Verfahren, das in der ausfiihrlicheren Arbeit ebenfalls
beriihrt ist, konnte noch nicht zur Durchfuhrung empfohlen werden, weil es
noch nicht in groBerem Umfang erprobt ist. Dies Verfahren, das als „Dauer-
bad“ bezeichnet worden ist, beruht darauf, daB die Flugbrandsporen im
Wasser von 42° C nach einigen Stunden absterben (vgl. oben). Da anzu-
nehmen war, daB das Dauermycel nicht widerstandsfahiger als die Sporen
sein wiirde, konnte man vermuten, daB flugbrandhaltiges Saatgut durch
mehrstiindiges Quellen in Wasser von 42° C vom Flugbrand befreit wird.
Die Versuche mit zwei Weizensorten zeigten, daB durch 8-stlindiges Quellen
in Wasser von 40° C der Weizenflugbrand bekampft werden kann. In der
vorliegenden Form erscheint dicse Methode fiir die groBe Praxis nicht geeignet,
weil das Saatgut wahrend der Behandlung etwa 50 Proz. Wasser aufnimmt
und daher nur sehwer zuriickgetrocknet werden kann. Moglicherweise laBt
sich auch diese Art der Flugbrandbekampfung in der Weise modifizieren,
daB man das Saatgut nur 1—2 Stunden in Wasser von 40° C taucht und dann
noch etwa 6 Stunden bei 40° C feucht stehen laBt. Stormer (141. 146)
ist unabhangig von diesen Versuchen auf das gleiche Verfahren gekommen;
Storm ers Versuche erganzen sich insofern mit denen von Appel und
R i e h m , als er mit Erfolg den Gerstenflugbrand bekampft, wahrend diese
den Weizenflugbrand bekampften. Stormer erzielte durch 12-stiindiges
Quellen einer Gerste in Wasser von 35° C einen brandfreien Bestand; die
Schliisse, die S16 r m e r aus diesen Versuchen zieht, sind allerdings nicht ganz
richtig. Er meint, daB mit diesem Versuch die Appelsche „Erweckungs-
theorie" widerlegt sei; bei 35° C — so argumentiert Stormer — kann das
ruhende Flugbrandmycel nicht auskeimen, eine Beseitigung des Flugbrandes
findet aber trotzdem statt, also kommt es bei der Flugbrandbekampfung
nicht auf die 'Erweckung des ruhenden Mycels an. Das Wesentliche ist viel-
mehr eine Starke Quellung des Kornes; je hoher die Temperatur des Vorquell-
wassers, um so besser. Stormer hat insofern recht, als Flugbrandsporen
in Wasser von 35° C nicht mehr keimen und auch wohl das Dauermycel bei
so hohen Temperaturen nicht sein Ruhestadium aufgeben wird. Daucrbad
und HeiBwasserbehandlung nach vorhergehendem Quellen sind zwei ganz
verschiedene Prozesse. Beim Dauerbad handelt es sich um das Abtoten des
ruhenden Dauermycels; aus den Versuchen mit Brandsporen konnten Appel
und R i e h m (2) schlieBen, daB ruhendes Dauermycel durch mehrstiindiges
Einweichen in heiBem Wasser getotet werden wiirde. — Bei dem Jensen-
schen Verfahren wird das Saatgut zunaehst in kaltes Wasser gebracht; bei
langerem Quellen wird das Korn und das ruhende Mycel mit Wasser durch-
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448
Zusammenfassende Gbersichten.
trankt, wobei „eine Ftille von Wachstumsprozessen und fermentativen Vor-
gangen ausgelost werden, infolge welcher sowohl die Zellen des Getreidekornes
als auch diejenigen des Pilzes empfindlicher gegen Warmeein wirkungen wer-
den.“ Dies sind Stormers (147) eigeneWorte; was sagen denn die aber
anderes, als daB das ruhende Mycel aus dem Dauerstadium heraustritt?
Stormer glaubte offenbar, daB unter Erweckung des ruhenden Mycels
etwas ganz anderes verstanden werde; er glaubte, man sei der Ansicht, dafi
das Flugbrandmycel, „wegen der starkeren Membran gegen Warme weniger
empfindlich sei und es daherdas Ziel der Vorquellung sein miisse, es durch
Auskeimung empfindlicher zu machen“ (141). Aus dem dickwandigen Mycel
sollte also ein diinnwandiger Keimschlauch herausspriefien. So ist die Er¬
weckung des ruhenden Mycels im allgemeinen wohl nicht aufgefaBt worden;
man hat vielmehr immer nur an fermentative Vorgange im Mycel gedacht,
die es, wie Stormer selbst sagt, gegen die folgende Hauptbehandlung
empfindlich machen.
Um die hohe Wasseraufnahme beim Dauerbad zu vermeiden, will Stor¬
mer ebenfalls versuchen, durch kurzes Vorquellen in Wasser von 35° C
und langeres Nachquellen bei derselben Temperatur den Flugbrand zu be-
kampfen. Stormer (141) hat zu diesem Zwecke eine Art Kochkiste
konstruiert, die unten einen Hahn besitzt. Die Kiste soil ein Drittel mit
Wasser von 45° C gefiillt werden; dann wird Getreide eingeschiittet, das
3—4 Stunden quillt. Nach Ablauf dieser Zeit laBt man das Wasser durch
den Hahn ablaufen und halt das feuchte Getreide noch 12 Stunden in der
Kiste. DaB ein derartiges Verfahren Erfolg verspricht, ist sicher; vielleicht
gelingt diese Form der Brandbekampfung auch schon mit ganz kurzer Vor-
quellzeit (%— 1 / 2 Stunde), so daB das Saatgut nur etwa 20 Proz. Wasser auf-
nimmt. Beim Nachtrocknen von behandeltem Saatgut empfiehlt Stormer
groBe Vorsicht; das Getreide soli eine Eigentemperatur von 40° C nicht iiber-
schreiten. Diese Temperatur ist immer noch recht hoch und es ist dringend
zu raten, behandeltes Getreide beim Nachtrocknen nicht hoher als auf 35° C
zu erhitzen. Zu diesem Trocknen scheint der B ii 11 n e r sche oder Forster-
sche Trockenapparat sehr geeignet.
Mit dem von Appel und R i e h m ausgearbeiteten HeiBwasser-
verfahren hat 0 e t k e n (106) gute Erfolge erzielt; durch 6-stiindiges Quellen
in Wasser von 20—25° C und darauf folgende HeiBwasserbehandlung (52 bis
53° C) wurde der Flugbrandbefall eines Weizens von 3 bis 4 Proz. auf 0 herab-
gedriickt. Der Weizen war allerdings in seiner Keimfahigkeit um 10 Proz.
geschadigt, doch wird dieser Schaden durch die Brandfreiheit wett gemacht.
In Danemark hat sich nach Mortensen (101) das Jensen sche Ver¬
fahren (3 Stunden kalt vorquellen, 10 Stunden nachquellen, 5 Minuten 50—51°
C HeiBwasser) wiederum gegen Gerstenflugbrand bewahrt.
Eine Berechnung iiber die Rentabilitat der Flugbrandbekampfung,
wie sie Stormer (146) fordert, ist sehr schwer auszufuhren; Appel
und R i e h m (2) konnten dank der Liebenswiirdigkeit der Herren Sper¬
ling und von Vogelsang einiges iiber die Kosten der HeiBluft-
behandlung mitteilen. Nach Berechnung des Herrn Sperling stellen sich die
Kosten fur die Beizung eines Zentners Getreide auf 80 Pfg., nach Berechnung
des Herrn von Vogelsang auf 31 Pfg. Der Unterschied in den An-
gaben beruht hauptsachlieh darauf, daB der J a g e r sche Apparat bedeutend
mehr Kohlen verbraucht, als der Eckendorfer Apparat. Die Ab-
nutzung der Apparate ist in beiden Berechnungen nicht beriicksichtigt, weil
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Z usamm enfasaende L'bersichten
449
die Apparate in erster Linie anderen Zwecken dienen. Zu den Ausgaben
fiir die Ausftihrung des Beizens mtiBte man noch den Verlust durch die Keim-
schadigung hinzurechnen, um alle Kosten zu erhalten; auf der anderen Seite
steht der direkte Gewinn, der aus der Beseitigung der Flugbrandahren resul-
tiert. AuBerdem aber ist zu bedenken, daB ein brandfreier Bestand auch
eine fast brandfreie Ernte gewahrleistet, wenn nicht stark flugbrandhaltige
Felder benachbart sind. Die einmalige Ausfuhrung der Flugbrandbekampfung
wird fiir mehrere Jahre geniigen und in jedem Jahr ein Mehr an Ernte zur
Folge haben, wahrend andererseits ohne Beizung von Jahr zu Jahr eine
Anreicherung an Flugbrand und damit ein immer starkerer Verlust verbunden
sein kann, wenn die Witterungsverhaltnisse wahrend der Bliitezeit die In-
fektion begiinstigen. Genaue Berechnungen lassen sich schlechterdings nicht
durchfiihren, aber bei den geringen Kosten, die das HeiBluftverfahren z. B.
in Eckendorf macht, kann an der Rentabilitat der Flugbrandbekampfung
kaum gezweifelt werden.
Schander (123), der mit dem von Appel und R i e h m ab-
ge&nderten Verfahren Erfolg hatte, halt es fiir einen groBen Mangel der HeiB-
wasserbeize, daB feuchtes Saatgut ausgesat werden muB. Tatsachlich kann
ja auch das Aussaen gequellten Getreides verhangnisvoll werden, wie eine
Mitteilung von G e r 1 a c h (48) zeigt. G e r 1 a c h hatte nach einer von
Schander erhaltenen Vorschrift Gerste gebeizt und zum Vergleich un-
gebeizte Gerste daneben angebaut. Die gebeizte Gerste ergab 11,9 dz Korner
und 13,8 dz Stroh; die unbehandelte 15,9 dz Korner und 20,0 dz Stroh. Der
Flugbrand war durch die Behandlung vollig beseitigt, der Ertrag aber be-
deutend vermindert. „Hierzu wird allerdings das ungiinstige Wetter, welches
kurz nach dem Drillen eintrat, beigetragen haben“, denn „einige Tage nach
der Bestellung trat starker Frost ein.“ DaB feucht ausgesate Gerste durch
„starken Frost“ sehr leidet, liegt auf der Hand und G e r 1 a c h s Versuch
beweist also weiter nichts, als daB die Aussaat feuchten Saatgutes zu ver-
meiden ist, wenn Frostgefahr besteht. Bereits im vorigen Jahr 1 ) ist darauf
hingewiesen, daB das Zuriicktrocknen des gegen Flugbrand behandelten Saat¬
gutes aus anderen Griinden erwiinscht ist; wenn namlich die Keimfahigkeit
durch die HeiBwasserbehandlung gelitten hat, so wird die Schadigung durch
vorsichtiges Zuriicktrocknen bis zu einem gewissen Grade wieder ausgeglichen.
Zuriickgetrocknete Gerste kann durch Frost nicht mehr beschadigt werden
als unbehandelte; auch groBe Trockenheit des Bodens kann zuriickgetrock-
netes Saatgut ebensogut iiberstehen, wie unbehandeltes Saatgut.
DaB nur tadellos keimendes Saatgut zur Flugbrandbekampfung benutzt
werden darf, ist schon friiher gesagt; Appel und R i e h m (6) haben im
Herbst des Jahres 1911 besonders darauf hingewiesen, daB infolge der groBen
Trockenheit die Getreidesamen viel trockener und sproder geerntet worden
sind und daB infolgedessen beim Maschinendrusch viele Korner angeschlagen
worden sind. Beim Weizen sind die Korner selbst verletzt, bei der Gerste
sind vielfach nur die Spelzen fortgeschlagen; daB solche Samen einer Schadi¬
gung durch hohe Temperaturen mehr ausgesetzt sind als unverletzte Samen,
liegt nahe. K i e B1 i n g (77) hat auf ein weiteres Moment hingewiesen,
das die groBte Vorsicht bei der Flugbrandbekampfung im Herbst 1911 und
im Friihjahr 1912 notwendig erscheinen laBt. K i e 81 i n g fand namlich,
daB die Keimfahigkeit einer weniger keimreifen Gerste durch Vorweichen
begiinstigt wird, wahrend eine vollig keimreife Gerste durch langeres Quellen
*) VgL das vorjahrige Ref. Bd. 30. p. 478.
Zweite Abt. Bd. 31.
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Zusammenfassende tlbersichten.
in ihrer Keimf&higkeit geschadigt wird. Zu einem entgegengesetzten Resultat
kam bereits im Jahre zuvor W a 11 d e n (155); dieser fand, daB nicht keimreife
Getreidesamen gegen Warmwasserweiche sehr empfindlich sind und zwar
kommt die Schadigung dadurch zustande, daB die Gewebe der Tegumente
verkleistert und damit fur Luft schwer durchlassig werden. W a 11 d e n
glaubt, daB die Keimreife darin besteht, daB „die Gewebe und die darin
eingelagerten Substanzen eine Umanderung physikalischer oder auch che-
mischer Natur in der Richtung hin erleiden, daB sie gegen die verkleisternde
Einwirkung des Wassers widerstandsfahiger werden.“
B r o i 1 i (18) teilt mit, daB 2 Jahr altes Saatgut (Gerste) bei einer Aus-
saat noch Flugbrandbefall aufwies, daB also eine „Verminderung der Krank-
heit durch Benutzung zweijahrigen Saatgutes nicht eingetreten“ ist; er be-
statigt damit die im Jahre 1905 ausgefuhrten Versuche Brefelds. Zim¬
mer m a n n (168) hat auch bei Aussaat von 3 Jahr altem Saatgut noch Flug-
brand beobachtet; das Dauermycel ist also mindestens 3 Jahre lebensfahig.
In einem Aufsatz liber den Getreidebrand und seine Bekampfung schreibt
B r o z (19), daB sich aus den Sporen von Ustilago tritici „ahnlich
wie beim Stinkbrand Keimschlauche entwickeln und aus diescn die Promy-
celien (!), welch letztere jedoch im Gegensatz zu der vorigen Art wenig oder
gar keine Sporidien, sondern meist direkte Mycelfaden bilden.“ Auch
Schellenberg (127) spricht davon, daB bei Ustilago tritici
und U. n u d a bisweilen Konidien vorkommen, die „aber sofort mit dickem
Mycel weiter wachscn 11 . Ob die Seitenzweige des Mycels wirklich als direkt
auskeimende Konidien aufzufassen sind, erscheint fraglich. Von der Infektion
beim Weizenflugbrand hat B r o z (19) eigenartige Vorstellungen. Er schreibt:
„Ist es jedoch einem Keimschlauch gelungen, sich in eine Weizenpflanze
einzubohren, so entwickelt er sehr rasch eine Menge von Pilzfaden, ein Mycel,
welches bis zur Spitze des Stengels vordringt und weiter in die Ahrchen, deren
Fruchtknoten bald vollstandig zerstort wird.“ B r o i scheint also zu glauben,
daB bei Ustilago tritici eine Keimlingsinfektion stattfindet; der
Aufsatz steht auf der gleichen Stufe wie der desselben Verfs. iiber Erysipheen
(s. weiter unten).
Schellenberg (127) hat in seinen Brandpilzcn der Schweiz ein
vortreffliches Nachschlagcwerk geschaffen, das jedem, der sich iiber einen
Brandpilz orientieren will, AufschluB liber die Biologie gibt und zahlreiche
Literaturhinweise enthalt.
2. R o s t p i 1 z e.
Die Biologie der Uredineen hat M a i r e (91) fiir den Progressus bearbeitet.
Die ersten Abschnitte orientieren iiber die Kernverhiiltnisse bei den Uredineen
mit vollkommener und unvollkommener Entwicklung. Bekanntlich entsteht
aus der einkernigen Basidiospore ein Mycel mit einkernigen Zellen, aus dem
ebenfalls einkernige Pyknidosporen hervorgehen; vor der Aecidienbildung
treten dagegen je 2 Zellen zusammen und es entstehen durch Uberwandern
des einen Kernes zweikernige Zellen. Beide Kerne (Synkaryon) teilen sich
immer gleichzeitig, so daB jede Zelle des aus den Aecidien hervorgehenden
Mycels 2 Kerne enthalt; auch Uredo- und Teleutosporen sind zweikernig.
In ausgereiften Teleutosporen verschmelzen beide Kerne; der aus der Ver-
schmelzung hervorgehende Kern erleidet bei der Keimung der Teleutospore
2 Reduktionsteilungen, so daB jede Basidiospore wieder einen einzigen haploi-
den Kern enthalt. Auf die der Aecidienbildung vorausgehenden Kernwande-
rungen, die von Blackman und Christman studiert sind, ist im
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Zusammenf&ssende tlberaichten.
451
vorigen Jabre bereits hingewiesen. FUr die Uredineen mit vollkommener
Entwicklung sind die Kernverhaltnisse noch nicht iiberall gekl&rt; in vielen
Fallen ist das zweikernige Stadium sehr abgeklirzt.
Nach M a i r e sind die Uredineen entwicklungsgeschichtlich ebenso wie
die Basidiomyceten von Formen abzuleiten, aus denen die heutigen Ascomy-
ceten hervorgegangen sind. Die primitivsten Uredineen sind — hierin stimmt
M a i r e mit Olive (107) tiberein — von Formen abzuleiten, die den heutigen
Mikroformen ahnlich waren. Einen weiteren Abschnitt widmet M a i r e
der biologischen Bedeutung der einzelnen Sporenformen, der Verbreitung
und Keimung der Sporen und der Infektion.
Sehr eingehend wird die Mykoplasmatheorie behandelt und man muB
gestehen, daB M a i r e vollig objektiv die noch heute nicht sicher entschiedene
Frage behandelt; die Gegner der Mykoplasmatheorie kommen ebenso wie
Eriksson zu ihrem Recht. Maire selbst entscheidet sich weder fiir
noch gegen die Mykoplasmatheorie; er erklart es fur unmoglich, eine Theorie,
die auf so zahlreichen mit Ausdauer durchgefuhrten eingehenden Unter-
suchungen beruht, einfach abzutun, weil sie unwahrscheinlich sei. „Das
Wahre ist nicht wahrscheinlich“; andererseits erklart es aber Mai re fiir
sehr schwer, Eriksson auf das Gebiet der „Endohaustorien“ zu folgen.
Tatsachlich ist auch Erikssons Theorie so ungeheuerlich, daB sie der
einwandfreiesten Stiitzen bediirfte; bisher ist aber noch niemand bei dem
Versuch, die Mykoplasmatheorie zu priifen, von ihrer Richtigkeit iiberzeugt
worden. Neuerdings liegt iibrigens eine Mitteilung, wohl aus Praktiker-
kreisen, vor, in welcher versucht wird, Erikssons Theorie durch Be-
obachtungen auf dem Feld zu stiitzen. S z 6 k a c s (150) glaubt aus der
Beobachtung, daB rostempfangliche Sorten auch bedeutend friiher Rost-
befall aufweisen als andere Sorten, schliefien zu konnen, daB die Krankheit
mit den Samen als Mykoplasma iibertragen wird. — Trotz aller Hochachtung,
die man vor der Uberzeugungstreue, mit der Eriksson seine Ansicht
verficht, haben muB, scheint es doch berechtigt, die Mykoplasmatheorie
abzulehnen, zumal auch Tisch 1 er (152), der Mitarbeiter Erikssons
bei seinen ersten Untersuchungen, erklart, daB er „der cytologischen Be-
griindung der Mykoplasmatheorie nicht mehr zu folgen vermag 11 .
Beobachtungen iiber die Uberwinterung der Rostpilze hat H e c k e
(52) mitgeteilt; er fand noch lebendes Rostmycel im Gewebe der Wirtspflanze,
nachdem Froste eingetreten waren, und konnte an Getreideblattern, die Ende
November infiziert wurden, im Friihjahr die Uredosporen nachweisen. Diese
Beobachtungen und Versuche bestatigen, daB Rostpilze unter Umstanden
ohne Teleutosporen lediglich als Mycel iiberwintern konnen. In sehr stren-
gen Wintern werden aber, wie u. a. J a c z e w s k i 1 ) fand, Uredosporen
und auch das Mycel von Puccinia graminis abgetotet. Eine
plausible Erklarung der tlberwinterung der Getreideroste auch in sehr
strengen Wintern hat Pritchard (111) gegeben. Er fand am Hilus
von Weizenkomern Teleutosporenlager, in deren Nahe sich auch Rostmycel
nachweisen lieB; ein Mycel mit zweikernigen Zellen konnte aber auch im Scu-
tellum nachgewiesen werden. Um zu sehen, ob von solchen Komern aus
das Rostmycel direkt in die jungen Pflanzen wachsen kann, hat Pritchard
(112) rostinfizierte Samen zum Keimen ausgelegt. An Komern, die 4 Wochen
nach der Keimung untersucht wurden, fanden sich Teleutolager auch inner-
halb des Perikarp. In der Wurzel der jungen Pflanzen wurde Rostmycel
*) Vgl. das vorjahrige Ref. Bd. 30. p. 480.
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Zusammenfassende L'bersichten.
gefunden und auch in dem jungen Halm war Mycel nachweisbar. Auffallend
ist die Angabe Pritchards, daB das Rostmycel zwischen den Blatt-
scheiden zu finden ist; von diesem Mycel aus soli die Infektion der Blatter
erfolgen. Wenn die Untersuchungen Pritchards bestatigt werden,
ist damit die Frage nach der Oberwinterung der Getreideroste wesentlich
geklart. DaB von Rost infizierte Weizenkorner keine Seltenheit sind, sucht
Pritchard dadurch zu beweisen, daB er Weizen verschiedener Her-
kiinfte, die in einem rostarmen Jahr geerntet waren, untersuchte; in samt-
lichen Proben fanden sich von Rost infizierte Korner.
Olive (107) hat einen Beitrag zur Frage nach dem Ursprung der
Heterocie der Rostpilze geliefert; er geht bei seinen (Jberlegungen von der
Annahme aus, daB die friiheren Rostpilze den heutigen Mikroformen ahn-
lich waren, also nur Teleutosporen aufwiesen. Diese Rostpilze sind nach
Olives Meinung autocisch gewesen und zwar haben sie auf dem heutigen
Aecidienwirt gelebt; nachdem auch Aecidien in dem Entwicklungsgang der
Rostpilze aufgetreten waren, gingen die Aecidiensporen auf eine andere
Wirtspflanze iiber. DaB der jetzige Teleutowirt die urspriingliche Wirts-
pflanze war, ist nach Olive nicht denkbar, weil die aus Reduktionstei-
lungen hervorgehenden einkernigen Sporidien sich nicht an einen ganz
neuen Wirt anpassen konnten. Vor der Aecidienbildung dagegen findet
eine Zellverschmelzung statt und aus dieser resultiert eine besondcreEnergie,
welche die aus der Zellverschmelzung hervorgehenden Aecidiosporen be-
fahigt, sich einem neuen Wirt anzupassen. Als weiteres Argument fur seine
Anschauung fiihrt Olive die Tatsache an, daB es sehr viel heterocische
Rostpilze gibt, die einen einzigen Aecidienwirt, aber eine groBere Anzahl
Tcleutowirte haben.
Beschaftigen sich die bisher behandelten Arbeiten fast alle mit Rost-
pilzen im allgemeinen, so hat eine Arbeit von Freeman und John¬
son (44) speziell die Getreideroste zum Gegenstand. Von den in Deutsch¬
land auftretenden Getreiderostpilzen ist Puccinia glumarum Erikss.
in Amerika bis jetzt noch nicht bekannt; die anderen Getreideroste sind
iiberall in den Vereinigten Staaten zu finden, besonders in den Gegenden,
wo die jahrliche Regenmenge 50 cm und mehr betragt. Die Schadigungen,
welche durch Rostpilze hervorgerufen werden, sind nach Freeman und
Johnson of ter iiber- als unterschatzt. In starken Rostjahren ist die Ernte
immer bedeutend unter der Durchschnittsernte; so wurden in Minnesota
und Dakota 1903 13,15, 1905 13,66, in dem Rostjahre 1904 aber nur 11,65
Bushels per acre geerntet. Aus solchen Ernteangaben auf die Schadlich-
keit der Rostpilze schlieBen zu wollen, ist unbegriindet; mit gleichem Rccht
kann man sagen, daB die Entwicklungsbedingungen fiir das Getreide in dem
einen Jahr nicht so giinstig waren und daB infolgedessen viel Rost aufgetreten
ist, daB also der Rostbefall cin Index fiir den Gesundheitszustand des Ge-
treides ist 1 ). DaB die Entwicklung der Korner beeintrachtigt werden kann,
wenn die Bliiten von Rostpilzen befallen werden, ist nioglieh; so ist es nicht
ausgeschlosscn, daB Johnson (72) das Taubbleiben von Weizen mit
Recht auf Befall der Ahren durch Puccinia graminis tritici
Erikss. et Henn. zuriickfiihrt.
Puccinia graminis hordei zeigt sich nach Freeman
und Johnson (44) besonders auf spat gesiiter Gerste. R h a m n u s
f r a n g u 1 a und R. cathartica, die Aecidienwirte von Puccinia
') Vgl. das vorjahrige Ref. I>d. 30. p. 482.
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coronata bezw. P. coronifera sind in Amerika ursprunglich nicht
heimisch, doch kommt R cathartica jetzt in Amerika vor. Der ame-
rikanische Kronenrost des Hafers bildet seine Aecidien auf Rhamnus
lanceolata, R caroliniana und R cathartica aus; ob
dieser Kronenrost mit einem der europaischen Kronenroste identisch ist,
steht noch nicht fest.
Interessant sind die Ergebnisse der von Freeman und John¬
son ausgefiihrten Infektionsversuche mit Uredosporen von P u c c i n i a
graminis tritici. Mit Sporenmaterial von Weizenpflanzen konnten
nur Weizen und Gerste reichlich infiziert werden, Roggen nur ganz ver-
einzelt, Hafer iiberhaupt nicht; wurden nun die aus dieser Infektion auf
Gerste hervorgegangenen Uredosporen desselben Pilzes zur Infektion ver-
wendet, so lieB sich auch Roggen leicht infizieren und vereinzelt sogar
Hafer. Die Infektionen gelangen auch, wenn mit Uredosporen von Weizen
Gerste infiziert wurde, mit dem von Gerste gewonnenen Uredomaterial
wieder Gerste, mit dem neugewonnenen Material Roggen, dann wieder
Roggen, dann Weizen und mit dem jetzt auf Weizen gebildeten Uredo¬
material gelangen Infektionen auf Hafer. Puccinia graminis
tritici geht also im allgemeinen nicht auf Hafer iiber, laBt sich aber
auf Hafer ubertragen, wenn sie vorher Gerste passiert hat. — Uredosporen
von Puccinia graminis hordei infizierten nur Gerste und Wei¬
zen gut, Hafer und Roggen schwach. Puccinia graminis von
Roggen infizierte nur Roggen und Gerste, nach Passage von Gerste auch Hafer.
Uredosporen von Puccinia graminis von Hafer infizierten Hafer
gut, Gerste nur schwach. Die auf Hafer lebende Puccinia grami¬
nis ist am meisten spezialisiert.
Aus den Infektionsversuchen geht hervor, daft es zahlreiche verschie-
dene Rassen von Puccinia graminis gibt; findet man z. B. auf
Weizen eine P. graminis, so weiB man nicht, ob dieser Stamm bisher
nur auf Weizen und Roggen gelebt hat, Oder ob er vielleicht auch schon
auf Gerste parasitierte und dadurch die Fahigkeit gewann, Hafer zu in¬
fizieren. Morphologisch lassen sich die verschiedenen Stamme kaum unter-
scheiden. Uredosporen von P. graminis auf Gerste sind kurzer und
schmaler als die von P. graminis auf Weizen; nachdem aber der
Gerstenrost 17mal hintereinander auf Weizen ubergeimpft worden war,
zeigte sich, daB die Weizenpflanze auf die GroBenverhfiltnisse der Sporen
einen EinfluB ausgeUbt hatte. Die GroBenverhaltnisse der Sporen waren
folgende:
Weizenrost 18,15 x 31,33 n; Gerstenrost 17,46 x 28,51 n;
Gerstenrost auf Weizen 17,67 x 31,12 (i; Weizenrost auf Gerste 17,52
X 29,01 \l.
Eine Reihe von Versuchen sollten Antwort auf die Frage geben, ob
die Zellverschmelzung vor der Aecidienbildung in dem Entwicklungsgang
der Rostpilze hin und wieder notwendig sei. Uredosporen von Puccinia
graminis von Weizen, Gerste, Roggen und Hafer, ferner Uredosporen
von P. simplex, P. rubigovera tritici und P. r u b i g o -
vera secalis wurden durch 52 Generationen in der Uredoform fort-
gepflanzt, ohne daB die fehlende Zellverschmelzung irgendwelchen merk-
baren EinfluB auf die Gestalt der Uredosporen oder auf ihre Infektions-
tUchtigkeit ausgeUbt hatte.
In einem gewissen Gegensatz zu fruheren Untersuchungen von S c h a f f -
n i t stehen die Beobachtungen von Freeman und Johnson uber
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Zusammenfassende tlberaichten.
die Keimfahigkeit der Uredosporen; die Sporen zeigten die groBte Keimfahig-
keit in den ersten Stadien, solange sie noch von der Epidermis bedeckt
waren. Andererseits behielten aber Uredosporen von P. g r a m i n i s ,
die vom Dezember ab in Schnee aufbewahrt wurden, ihre Keimfahigkeit
z. T. noch bis zum Marz.
DaB eine direkte Bekampfung der Rostpilze bisher nicht moglich ist,
wird allgemein anerkannt; Freeman und Johnson verhalten sich
auch gegen liber den Angaben iiber die rostschiitzende Wirkung besonderer
Diingung (Kali, Phosphor) sehr skeptisch, da exakte Beweise fUr diese An¬
gaben noch fehlen. Das einzige Mittel, das zur Verhutung des Rostbefalls
moglich ist, besteht in der Auswahl und Ziichtung widerstandsfahiger Sorten.
Von Kirchner (79) hat bei seinen vergleichenden Anbauversuchen die
interessante Beobachtung gemacht, daB es Sommerweizen gibt (Sindlinger
Sommerweizen), die gegen Gelb- und Braunrost in gleichem MaBe wider-
standsfahig sind; Getreidesorten, die gegen alle Rostpilze resistent waren,
sind bisher noch nicht bekannt.
3. Fusarien.
Ober Fusariumkrankheiten des Getreides liegt wieder eine groBere Ar¬
beit vor; nach einer eingehenden Ubersicht iiber die bisher erschienene
Literatur teilt Mortensen (100) seine Beobachtungen iiber Fusariosen
mit. Als Schneeschimmel tritt Fusarium besonders nach nassen Sommern
auf; meist zeigt er sich an Stellen, wo der Schnee langer liegen bleibt, so
an Hecken, in der Nahe von Geholz und an niedrig gelegenen Stellen. Da-
her erklart sich auch das platzweise Auftreten des Fusariumschimmels.
Kraftiges Eggen eines vom Schneeschimmel befallenen Gerstenfeldes hatte
vorziigliche Wirkung; die Pflanzen erhielten Licht und Luft und der Pilz
konnte sich nicht weiter entwickeln, weil ihm die fiir sein Fortkommen so
wichtige stagnierende feuchte Luft entzogen war. Die verschiedenen Roggen-
sorten verhielten sich gegeniiber dem Schneeschimmel verschieden; Brattings-
borg-Roggen war sehr stark befallen, Petkuser, Original Heinrich und einige
andere Roggensorten nur wenig. Das Saatgut des Brattingsborg-Rog-
gens war besonders stark mit Fusarium infiziert. Die Frage, welche Fusa¬
rien als Schneeschimmel auftreten, laBt Mortensen noch offen;
Schander und Schaffnit (125) konnten feststellen, daB ver-
schiedene Fusarien als Schneeschimmel auftreten konnen.
Der durch Fusarien an Getreide hervorgerufene „Wurzelbrand“ des
Getreides besteht in einer Braunung des untersten Halmteiles. Als Erreger
kommt nach Mortensen (100) ein Fusarium in Betracht, das deutlich
von Fusarium nivale verschieden ist; die Konidien des Wurzel-
brand-Fusariums sind schwach gekrummt, 40—60 x 7—9 p groB und meist
5, selten 7—8 septiert. Der Wurzelbrand der Gerste hat in D&nemark eine
groBe Bedeutung; die Krankheit tritt nesterweise auf und scheint in einer
gewissen Beziehung zu den Bodenverhaltnissen zu stehen. Saurer Boden,
der entweder schlecht drainiert ist oder an Kalkmangel leidet, soli das Auf¬
treten des Wurzelbrandes begiinstigen. Die befallenen Pflanzen bleiben in
der Entwicklung zuruck und weisen eine hellgriine Farbung auf; WeiBahrig-
keit wird bisweilen als Folge des Wurzelbrandes bcobachtet.
Eine ahnliche Fusariumkrankheit ist die FuBkrankheit; der Unter-
schied zwischen beiden Krankheiten besteht, so weit ich aus Morten-
s e n s Arbeit erkennen konnte, nur darin, daB Wurzelbrand eine Krankheit
der Keimpflanzen ist, wahrend FuBkrankheiten nur an filteren Pflanzen auf-
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treten. Dabei scheint die FuBkrankheit nicht etwa ein alteres Stadium des
Wurzelbrandes zu sein, denn Mortensen gibt als Erreger der FuB¬
krankheit Fusarium nivale, also einen anderen Pilz, als das
Wurzelbrand- Fusarium an. Allerdings beobachtete er auch, daB
Wurzelbrand der Gerste „direkt in FuBkrankheit iiberging“. Ebenso wie
H i 11 n e r und I h s s e n x ) miBt auch Mortensen dem Fusarium
eine viel groBere Bedeutung fur die FuBkrankheiten bei, als den anderen
Pilzen (Leptosphaeria, Ophiobolus); auch Stormer (139)
spricht sich auf Grund seiner Beobachtungen in der Provinz Sachsen
im gleichen Sinne aus. Haufig zeigt sich die FuBkrankheit dort, wo im
Friihjahr Schneeschimmel auftrat.
Eine besondere Form der FuBkrankheit zeigte sich im Sommer 1910
an Hafer und Gerste; das Krankheitsbild erinnerte an die Stockkrankheit
oder an Fritfliegenbefall. Das starke Auftreten der Krankheit fiihrt Mor¬
tensen auf den feuchten Sommer des Jahres 1909 zurlick, der eine Infek-
tion des Saatgutes begiinstigt hat. — Beschadigungen durch Fusa¬
rium konnen auch an dem Halm oder an Ahren auftreten, besonders wenn
das Getreide gelagert hatte. Beeintrachtigungen der Keimung treten, wie
Mortensen in tlbereinstimmung mit H i 11 n e r findet, bei eingefiihrten
Roggensorten starker auf als bei den einheimischen Landsorten. Je spater
die Saat erfolgt, um so starker ist der Fusarium angriff.
Zur Bekampfung der Fusarium krankheiten, die mit dem Saat-
gut verbreitet werden, hat Mortensen eine Reihe von Bekampfungs-
versuchen ausgefiihrt. Zur Bekampfung des Schneesschimmels an Weizen
eignete sich eine Behandlung mit Wasser von 56—57° C (wahrscheinlich
betrug die Dauer der Behandlung wie in Danemark allgemein iiblich 5 Min.),
l^stiindiges Eintauchen in 0,3 Proz. CuS0 4 oder 8stundiges Eintauchen
in 0,1-proz. Formaldehydlosung. Auf dem mit unbehandeltem Saatgut
bestellten Feld trat dagegen Schneeschimmel auf, ebenso auf den Feldern,
deren Saatgut mit Ceresbeize oder mit Wasser von nur 54—55° C behandelt
worden war. Gegen Schneeschimmel an Roggen half eine HeiBwasserbehand-
lung (5 Minuten?) mit Wasser von 59—60° C oder 61—62° C; die Keim-
fahigkeit des so behandelten Roggens war um 4 Proz. geringer als die des
unbehandelten. Eine 12stUndige Behandlung mit 0,5 Proz. CuS0 4 schadigte
die Keimfahigkeit sehr stark (um 14 Proz.) und hatte auBerdem keine so voll-
kommene Wirkung wie die HeiBwasserbehandlung; auch Formaldehyd-
behandlung hatte kein zufriedenstellendes Ergebnis. Zur Bekampfung der
FuBkrankheit kann Formaldehyd nach Mortensen vielleicht brauch-
bar sein, weil der Erreger dieser Krankheit in Konidienform auBen am
Saatgut sitzt und nicht wie Fusarium nivale im Gewebe des Sa-
mens. Sublimat zur Bekampfung von Fusarienkrankheiten zu empfehlen,
wie es Hi 11ner tut, halt Mortensen nicht fiir richtig, weil es ihm
bedenklich erscheint, Sublimat an jedermann abzugeben.
H i 11 n e r und I h s s e n (57) haben im Jahre 1911 nochmals auf ihre
vorjahrige Arbeit hingewiesen und die wichtigsten Ergebnisse zusammen-
gefaBt. — Das rasche Abfallen des Petkuser-Roggens ist nach H i 11 n e r
und Lang (60) auf Fusarium befall zuruckzufiihren; sobald solcher
schlechte Ertrage liefernde Roggen mit Sublimat behandelt wird, zeigt sich
auch wieder eine Ertragssteigerung. Eine gunstige Wirkung der Sublimat-
beize zeigt sich auch dann, wenn das Saatgut keinen hohen Fusarium-
*) Vgl das Ref. Bd. 30. p. 485.
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Zusammenfassende tlbersichten.
befall aufweist; das gebeizte Korn scheint nach Hiltner und Lang
gegen eine Infektion vom Boden aus besser geschiitzt zu sein. Nach Hilt¬
ner und G e n t n e r (56) ist die Sublimatbehandlung in Bayern wieder
in groBem Umfange durchgefiihrt und die von Hiltner (54) veroffent-
lichten Stimmen aus der Praxis bestatigen, daB mit Sublimat behandelter
Roggen weniger auswintert als unbehandelter.
Bubak und Kosaroff (22) teilen phytopathologische Beobach-
tungen aus Bulgarien mit. Aus faulenden Maiskolben, die Kosaroff
an B u b a k geschickt hatte, isolierte dieser ein F u s a r i u m , das er als
Fusarium may diperdum n. sp. beschreibt. Nach der Beschrei-
bung dtirfte es wohl selbst fiir Fusarium spezialisten nicht ganz leicht
sein, ein auf Mais gefundenes Fusarium mit F. maydiperdum
zu vergleichen, denn die Konidien des von B u b 4 k beschriebenen Pilzes
sind „gerade oder verschiedenfach gebogen“ und werden als „sehr poly¬
morph" bezeichnet. Auf den faulenden Maiskolben wurden auch Fusa¬
rium lateritium Nees., Trichothecium roseum Pers. und
Sordaria fimiseda Rob. gefunden. „Dieselben sind aber mit der
Krankheit in keiner Verbindung." Die Bestimmtheit, mit der B u b & k
dies ausspricht, wirkt ebenso eigentumlich als die Behauptung, daB Fu¬
sarium maydiperdum „sehr sch&dlich" ist. Bub 4k begriindet
seine Ansicht in keiner Weise, schreibt aber: „tlber die Art der Infektion
kann ich leider nichts Positives mitteilen. Der Pilz ist ein Saprophyt, wel-
cher vielleicht iiber die feuchten Griffel in das Innere der Kolben gelangt
und daselbst zuerst die Griffel zerstort.... Spater werden auch die Spindel
und die Scheiden angegriffen." Infektionsversuche sind nicht ausgefiihrt,
es ist also nicht zu ersehen, warum von den verschiedenen Pilzen, die auf
den faulenden Kolben gefunden wurden, gerade „Fusarium maydi¬
perdum" der Erreger der Faulnis sein soil.
4. Helminthosporien.
Die durch Helminthosporium gramineum Rbh. hervor-
gerufene Streifenkrankheit der Gerste hat im Jahre 1911 groBere Beachtung
gewonnen; von verschiedenen Seiten sind Bekampfungsversuche gegen die
Krankheit gemacht worden. Larsen und Mortensen (87) verwen-
deten zu ihren Versuchen 8 verschiedene Gerstensorten. Das Saatgut wurde
im Verlauf von 5 Minuten 20mal in Wasser von 56—57° C eingetaucht, so-
fort zum Abkiihlen breit geworfen und dann bei einer Temperatur von 25
bis 35° C auf der Malzdarre getrocknet. Eine Sorte (Hannchengerste) wurde
3 Stunden vorgequellt, blieb dann 10 Stunden feucht stehen und wurde dann
im Verlauf von 5 Minuten 20mal in Wasser von 49%—50° C getaucht; nach
dem Abkiihlen wurde auch diese Sorte auf der Malzdarre bei 25—35°C ge¬
trocknet. Die Gersten wurden zum Teil vollig zuriickgetrocknet, eine Sorte
hatte sogar am SchluB der Behandlung einen geringeren Wassergehalt als
am Anfang; die Keimfahigkeit wurde in keinem Falle liber 2 Proz. gescha-
digt. Von jeder Gerste wurde unbehandeltes Saatgut angebaut, daneben
mit heiBem Wasser behandeltes und auf einer dritten Parzelle mit HeiB-
wasser gebeiztes und getrocknetes. Auf den Parzellen mit unbehandeltem
Saatgut zeigten drei Gersten einen auBerordentlich starken Befall von
Streifenkrankheit; diese Gersten waren auch durch die Behandlung nicht
ganz von der Krankheit befreit worden, es zeigte sich aber eine bedeutende
Verminderung des Befalls. Die Gerstensorten, die unbehandelt nur einen
geringen Befall von Streifenkrankheit zeigten, waren nach der Behandlung
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Zusammenfassende tJberaichten.
457
vollig Irei von der Krankheit. In der von Larsen und Mortensen
angegebenen Tabelle fallt eins auf: das Zuriicktrocknen hatte insofern un-
gunstig gewirkt, als das getrocknete Saatgut etwas mehr Streifenkrankbeit
ergab, als das nur mit HeiBwasser behandelte. Da die drei in Betracht
kommenden Gersten sich ganz gleich verhielten, scheint es sich um mehr
als eine Zufalligkeit zu handeln; vermutlich ist der starkere Befall der
aus dem zuriickgetrockneten Saatgut erwachsenen Pflanzen auf die lang-
samere Keimung dieses Saatgutes zuriickzufiihren.
Die Hannchengerste wies unbehandelt nur Flugbrand auf, so daB die
Wirkung der gegen Flugbrand erfolgreichen Beizmethode auf die Streifen-
krankheit aus diesem Versuch von Larsen und Mortensen nicht
ersichtlich ist. Mortensen (101) empfiehlt aber auf Grund anderer Ver-
suche auch gegen Streifenkrankheit die Jensen sche HeiBwasserbeize
(51°C) mit 3+lOstiindigem Quellen in kaltem Wasser; dies Verfahren ist
nach Mortensen sicherer als die HeiBwasserbeize (56° C) ohne Vor-
quellen. Auch durch Eintauchen (3—4 Stunden) des Saatgutes in 0,1-proz.
Formaldehydlosung soil nach Mortensen die Streifenkrankheit be¬
kampft werden konnen. Im Gegensatz zu diesen Angaben stehen Mittei-
lungen Stormers (139, 142, 144), der mit dem von Appel und
R i e h m abgeanderten Jensen schen Verfahren die Streifenkrankheit
nicht vollig beseitigen konnte. Bessere Erfolge erzielte er mit Formaldehyd¬
losung (0,1 Proz. 15 Minuten) oder mit dem K u h n schen Kupfervitriol-
Beizverfahren.
Die ..Streifenkrankheit der Gerste Helminthosporium teres
Sacc.“hat Schander (121) bekampft; aus dieser Angabeist nicht recht er¬
sichtlich, ob die Streifenkrankheit (Helminthosporium grami-
n e u m Rbh.) oder die Blattfleckenkrankheit (Helminthosporium
teres Sacc.) gemeint ist, oder vielleicht beide? „Auf denHeiBwasser-
und Formalinparzellen konnten nur vereinzelt infizierte Pflanzen festgestellt
werden“, wahrend Kupferkalk nicht so gut wirkte.
Larsen und Mortensen (87) haben bei ihren oben bereits be-
schriebenen Versuchen auch darauf geachtet, ob gleichzeitig mit Hel¬
minthosporium gramineum Rbh. auch H. teres Sacc. ver-
nichtet werden kann. Bei 5 der unbehandelten Gersten zeigte sich die Blatt¬
fleckenkrankheit, wahrend nur eine von diesen Gersten nach der Behand-
lung noch geringe Spuren der Krankheit aufwies. Die Blattfleckenkrank¬
heit der Gerste kann also gleichzeitig mit der Streifenkrankheit bekampft
werden.
5. Claviceps purpurea.
tlber die Askosporenverbreitung bei Claviceps purpurea Tul.
hat F a 1 c k (37) Versuche angestellt. Die Sporen eines Ascus werden nach
F a 1 c k einzeln herausgeschleudert und dann durch Temperaturstromungen
verteilt wie die Basidiosporen der Basidiomyceten. Wahrend aber bei den
Basidiomyceten die Temperaturstromungen durch Warmebildung in den
Fruchtkorpern des Pilzes selbst erzeugt werden, konnte in den Clavi¬
ceps- Fruchtkorpern keine hohere Temperatur festgestellt werden. F a 1 c k
ist der Ansicht, daB hier die Temperaturstromungen infolge der Wasserver-
dunstung an den feuchten Claviceps - Fruchtkorpern entstehen; ist die
Verdunstung gering, also bei kaltem Wetter, so entstehen keine Temperatur¬
stromungen. Windstilles warmes Wetter ist fUr die Infektion der Asko-
sporen am gunstigsten. DaB bei volliger Windstille Infektionen moglich
sind, zeigten Versuche in windgeschiitzten, geschlossenen Raumen; die Sporen-
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458
Zusammenfassende tlbersichten.
verbreitung ist also ohne Wind, lediglich durch Temperaturstroraungen
moglich.
Auf die Berechnung des Sporengewichtes ist nicht allzu viel Wert zu
legen, selbst wenn sie genau ware. DaB die Askosporen von C1 a v i c e p s
leicht genug sind, urn durch Temperaturstromungen verbreitet zu werden,
glaubt man auch ohne Angabe von Zahlen, an deren Richtigkeit zu zwei-
feln man berechtigt ist. F a 1 c k nimmt an, daB das spezifische Gewicht
fur alle Pilzsporen das gleiche ist! Nun gibt es Pilzsporen, die mit unseren
optischen Hilfsmitteln fast homogen aussehen, andere wieder, die deutliche
Oltropfchen enthalten, und alle diese Sporen sollten das gleiche spezifische
Gewicht besitzen? Die Grundlage, auf der F a 1 c k seine Berechnungen
aufbaut, steht auf so schwachen FiiBen, daB die berechneten Zahlenwerte
recht unsicher sind. Was die Angabe F a 1 c k s fiber die Ejakulation der
Askosporen anlangt, so stehen diese in direktem Widerspruch zu den Mit-
teilungen Staegers, nach dem die „Askosporen von Claviceps
nicht, wie meistens die Lehrbucher behaupten, aus dem Ascus ejakuliert,
sondern langsam ausgepreBt werden, wie wir haufig beobachtet haben.“
Die Konidien von Claviceps purpurea werden nach M e r -
cier (93) durch Sciara thomae verbreitet; die gleichen Beobach-
tungen hatte im vergangenen Jahre schon S t a e g e r mitgeteilt.
W h e t z e 1 und Reddick (158) fanden, daB die Sklerotien von
Claviceps nur auskeimen, wenn sie im Freien iiberwinterten; im Labo-
ratorium aufbewahrte Sklerotien bildeten im nachsten Friihjahr keine Apo-
thecien. — Warburton (156) konnte das verhaltnismaBig seltene Vor-
kommen von Claviceps purpurea an Hafer beobachten. — In
Mittel-RuBland ist Mutterkorn nach Jaczewski (70) noch so haufig,
daB vielfach Erkrankungen und selbst Todesfalle als Folge von Clavi¬
ceps- Vergiftungen vorkommen.
Endlich sei noch als Kuriosum erwahnt, daB S e a v e r (133) fur
Claviceps purpurea Tul. den alten Namen Spermoedia
C1 a v u s (DC.) Fries (Syst. Myc. 2. 268. 1822) ausgegraben hat und in
dem vierten Kapitel der Hypocrealen Nordamerikas das Mutterkorn unter
diesem Namen auffiihrt. Auch andere Claviceps arten werden als
Spermoedien bezeichnet, so daB es fast den Anschein hat, als ob S e a v e r
die Gattung Claviceps streichen will. Bei Phanerogamen gilt es seit
dem Wiener KongreB als Regel, daB Namen, die seit 50 Jahren allgemein
im Gebrauch sind und die in floristischen Werken und Monographien an-
genommen sind, nicht durch altere Namen ersetzt werden diirfen. Fur
Kryptogamen gibt es eine derartige Bestimmung allerdings nicht, so daB
hier gewisse Mykologen noch ein weites Arbeitsfeld haben.
6. Andere pilzliche Schadlinge.
Zur Bekampfung von Ophiobolus graminis hat P r i d -
ham (110) Versuche durchgefiihrt, bei denen das Saatgut mit Formaldehyd,
CuS0 4 Oder CuS0 4 + 2 Proz. Salz behapdelt wurde; das Ergebnis dieser
Versuche soli zufriedenstellend gewesen sein. — In der Rheinprovinz konnte
Remy (115) Leptosphaeria herpotrichoides de Not. auf
Hafer beobachten.
Auf einem Feld, das melirere Jahre mit Getreide bestellt worden war,
zeigte sich ein Riickgang im Ertrag, obwohl die chemische Analyse des Bodens
ergab, daB der Boden geniigend Nahrstoffe enthielt. Beckwith (9)
fand in dem Boden zahlreiche Pilze, die auf unbebautem Land fehlten.
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Zusammenfasaende t)beraichten-
459
Einige von diesen Pilzen, die den Gattungen Colletotrichum,
Macrosporium und Helminthosporium angehorten, konnten
in den auf dem Feld wachsenden Weizenhalmen nachgewiesen werden; Beck¬
with ist der Ansicht, daft die allmahliche Abnahme der Ernte auf eine
Anreicherung des Bodens mit parasitischen Pilzen zuriickzufiihren sei. —
B r o i (20) hat in einem Aufsatz die Meltaupilze und ihre Bekampfung be-
handelt; dab diese oberflachliche Zusammenstellung mancherlei Unrichtig-
keiten enthalt, ist in dieser Zeitschrift bereits gesagt worden.
III. Tierische Schadlinge.
1. Nematoden.
Die durch Tylenchus dipsaci Kiihn hervorgerufene Stock-
krankheit des Koggens hat sich nach Spieckermann (134) in West¬
falen innerhalb der letzten 30 Jahre nicht wesentlich verbreitet; die Krank-
heit ist vielmehr auf bestimmte Gebiete beschrankt, stellenweise hat sich
sogar ein Zuriickgehen feststellen lassen. Die Krankheit besitzt aber immer
noch eine groBe wirtschaftliche Bedeutung und ein praktisch durchfiihr-
bares Bek&mpfungsmittel ware von groBtem Wert. Spieckermann
hat mehrere Jahre hindurch Versuche zur Bekampfung des Schadlings an-
gestellt und dabei in erster Linie das von K ii h n empfohlene Fangpflanzen-
verfahren gepriift. Nach Kuhns Vorschrift soli auf stark verseuchten
Aeckern die obere Bodenkrume entfernt werden; dies laBt sich auch ausfiihren,
wenn man es nur mit kleinen Krankheitsherden zu tun hat. Die feldmaBige
Durchfiihrung des Abschaufelns der Bodenkrume ist aber, wie Spiecker¬
mann betont, zu kostspielig und zu zeitraubend.
Die Entfernung der kranken Wintersaat ist nicht so einfach, wie es
bisweilen hingestellt worden ist; die von Stockalchen befallenen Pflanzen
sind oft nur kummerlich entwickelt und werden von der Drillhacke oder
dem Kultivator zerhackt und verschaufelt. Nachdem die befallene Winter¬
saat so gut als moglich entfernt worden war, wurde bei den von Spiecker¬
mann ausgefuhrten Versuchen Ende Mai Buchweizen ausgesat; frUher
kann die Aussaat wegen der Nachtfroste nicht vorgenommen werden. Die
von Tylenchen befallenen Buchweizenpflanzen blieben auBerordentlich klein;
viele Pflanzen starben sehr friih ab und die Nematoden wanderten wieder
in den Boden zuriick. Eine griindliche Beseitigung der nur kummerlich
entwickelten Buchweizenpflanzen erwies sich als fast unmoglich, zumal der
Boden durch starken Kegen verschlemmt war und die Entwicklung des
Buchweizens hierdurch noch mehr zurUckgehalten war. Die Stoppel wurde
dann gesturzt und im Juli erfolgte die zweite Einsaat, die sehr stark er-
krankte. Nach dem Schnitt wurde die Stoppel wiederum gesturzt, gepfliigt
und mit Kainit und Thomasmehl gediingt. Der Mitte Oktober eingesate
Roggen erwies sich im Januar als sehr stark befallen. In diesem Jahr wurde
die eben beschriebene Methode nochmals mit aller bei einem feldmaBigen
Betrieb moglichen Sorgfalt durchgefiihrt, aber der Winterroggen erkrankte
wieder! Die Ernte war leidlich, aber auch nicht groBer als auf dem unbe-
handelten Kontrollfeld. Spieckermann kommt daher zu dem SchluB,
daB das „Buchweizenfangpflanzenverfahren in Verbindung mit vorheriger
Entfernung der kranken Wintersaat nicht geeignet ist, in stark verseuchten
Boden die Zahl der Alchen, w’enn iiberhaupt, in einer Weise zu verringern,
die dem hohen Kostenaufwand einigermaBen entsprache u . Die Versuche,
die Stockalchen mit Schwefelkohlenstoff oder Petroleum zu bekampfen,
hatten gute Erfolge. Der Schwefelkohlenstoff wurde in 20 cm tiefe Locher,
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460
Zusammenfassende t)bersichten.
die 50 cm voneinander entfernt waren, eingebracht, das Petroleum auf den
Boden gespritzt; auf jeder 70 qm groBen Parzelle wurden 25 kg Schwefel-
kohlenstoff oder 25 1 bezw. 50 1 Petroleum verwendet. Eine andere, ebenso
groBe Parzelle wurde im Juli mit 13 kg Kresolschwefelsaure (aufgelost in
300 1 Wasser) iiberbraust. Alle diese Methoden hatten den Erfolg, daB nur
wenige Pflanzen erkrankten, auf der Schwefelkohlenstoffparzelle blieben
sogar alle Pflanzen gesund. 1m nachsten Jahr zeigten sich auf den mit Schwefel-
kohlenstoff und Kresolschwefelsaure behandelten Parzellen nur wenig kranke
Pflanzen; diese Mittel wirken also vorziiglich, sind aber fur groBere Felder
zu teuer. — Endlich hat Spieckermann versucht, durch Kultur-
methoden die Krankheit einzuschranken; verschiedene Diinger (z. B. Atz-
kalk) hatten keinen krankheitshemmenden EinfluB und auch die Saatzeit
schien nicht von Bedeutung zu scin. In cinem Falle hatte tiefes Pflligen
einen giinstigen EinfluB, bei einem anderen Versuch zeigte sich dagegen keine
deutliche Wirkung. Von groBer Bedeutung im Kampfe gegen die Krankheit
ist die Fruchtfolge; Spieckermann empfiehlt nach Roggen Hack-
friichte, Klee, Sporgel, Hafer, Sommergerete und Weizen einzuschieben,
ehe wieder Roggen gebaut wird. Irgendwelche Unterschiede verschiedener
Roggensorten beziiglich des Befalls durch Tylenchus dipsaci
konnten nicht beobachtet werden.
tJber die Riibennematode Heterodera schachtii A. S. liegt
eine umfangreiche Arbeit von B e s s e y (10) vor, in der das Krankheitsbild,
die Biologie des Erregers und die Bekampfung nach dem heutigen Stand
unserer Kenntnisse behandelt wird. AuBer diesem referierenden Teil ent-
halt die B e s s e y sche Arbeit auch Mitteilungen uber eigene Bekampfungs-
versuche. W&hrend die Riibennematode im allgemeinen nicht wahlerisch
ist, und auBer auf Riiben und Getreide auch an zahlreichen anderen Pflanzen
vorkommt (B e s s e y gibt ein Verzeichnis der bisher bekannten Wirts-
pflanzen), erwies sich bei den von B e s s e y angestellten Versuchen eine
Varietat von Vigna sinensis (Iron cowpea)als vollig resistent.
Auf Grund seiner Versuche empfiehlt B e s s e y das im Friihjahr von Un¬
kraut gesauberte Feld dicht mit der genannten Pflanze zu bestellen, die
Ernte im Herbst zu Futter- oder Saatzwecken zu verwenden, den Boden
umzupfliigen und dasselbe Verfahren im nachsten Jahre noch einmal zu
wiederholen. Besonders wichtig ist die Fernhaltung des Unkrautes, weil
sonst die RUbennematoden sich an den Wurzeln der Unkrautpflanzen an-
siedeln und von hier aus das Feld wieder verseuchen, sobald ihnen zusagende
Pflanzen angebaut werden.
DaB Heterodera - Larven im Boden wandern kijnnen, ist be-
kannt; nach Fuchs (45) konnen die Larven in 2 Wochen 3,20 m zuriick-
legen, bei niedriger Temperatur werden aber viel geringere Strecken zu-
riickgelegt. Auch von der Bodenart sind die Wanderungen der Hetero¬
dera- Larven abhangig, so wandern sie in Lehmboden viel langsamer
als in sandigem Boden. Die Bildung besonderer Rassen ist nach Fuchs
kaum denkbar, weil fast nie Hafer auf Hafer oder Riiben auf Riiben ge¬
baut werden; eine groBere Anpassung ist nur moglich, wenn wiederholt
dieselbe Wirtspflanze auf demselben Feld angebaut wird. — Versuche uber
die Einwirkungen von hohen Temperaturen auf Nematodencysten zeigten,
daB eine kurze Einwirkung von 63° C alle Cysten im Boden abtotet. Wenn
bei dem sogenannten „Bodenbrennen“ eine Temperatur von 63° C erreicht
wUrde, konnte dies Verfahren zur Bekampfung geeignet sein, allerdings miiBte
die Temperatur so tief eindringen wie ausgewachsene Riiben. F u 1 m e k
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Zusammenfassende Dbersichten.
461
(46) empfiehlt gegen Heterodera schachtii besonders das Kiihn-
sche Fangpflanzenverfahren.
An dieser Stelle soil eine kurze Mitteilung von Schander und
Krause (124) erwahnt werden. Auf Weizen-, Hafer- und Gerstenblattern
zeigten sich scharf umschriebene Flecken, auf denen einige Pilze (Sco-
lecotrichum graminis, Septoria graminis, Asco-
chyta graminis und Sclerotium rhizodes) gefunden wur-
den; diese Pilze wurden nicht fiir die Erreger der Krankheit gehalten. Die
Wurzeln der Pflanzen waren stark mit Rubennematoden besetzt, doch
wurden auch Pflanzen mit Rubennematoden gefunden, welche die Blatt-
flecken nicht aufwiesen. Eine Erkl&rung fiir die Entstehung der Krankheit
geben Schander und Krause nicht; vielleicht sind die durch Nema-
toden geschw&chten Pflanzen durch die gefundenen Blattfleckenpilze noch
mehr in ihrer Entwicklung beeintrachtigt.
2. Insekten.
In Amerika tritt an Weizen, Gerste und jungen Maispflanzen nach
einer Mitteilung von Kelly und Parks (76) Blissus leuco-
p t e r u s schadigend auf. Im Friihjahr legen die Weibchen, die in Schlupf-
winkeln, an Stoppeln Oder Grasern iiberwintern, ihre Eier und im April bis
Mai schliipfen die Tiere aus. Nachdem die erste Entwicklung meist an Weizen
durchlaufen ist, wandern die Schadlinge nach Maisfeldern, kopulieren im Juli
oder August und legen ihre Eier an die Maispflanzen. Die folgende Gene¬
ration iiberwintert wieder an Grasern; besonders werden Andropogon
scoparius und A. furcatus bevorzugt. Zur Bekampfung wird
empfohlen, die Maisfelder durch Schutzgraben vor den Einwanderungen zu
schiitzen oder, wenn die Schadlinge schon bis zum Mais vorgedrungen sind,
mit 5-proz. Kerosenemulsion zu spritzen. Haufig findet man auf Blissus
leucopterus einen Pilz Sporotrichum globuliferum. Da
dieser Pilz sehr verbreitet ist, die Schadlinge aber in ihrer Entwicklung kaum
gestort werden, liegt der Verdacht nahe, daft sich der Pilz erst an kranken
oder abgestorbenen Tieren ansiedelt. Trotzdem haben Billings und
Glenn (12) versucht, durch ktinstliche Verbreitung des genannten Pilzes
die Schadlinge zu bekampfen, ohne daft sie Erfolg gehabt hatten. Die Ge¬
nannten empfehlen daher ebenfalls das Anlegen von Schutzgraben, Staub-
oder Olbarrieren und Spritzen mit Kerosen. Das Abbrennen der Graser
halten sie nicht fiir ratsam, weil dabei auch viele nutzliche Insekten ge-
totet werden.
Nach G a h a n (46a) wurde auf Getreidefeldern, die stark von Macro-
siphum granaria befallen waren, Aphidius nigripes in
grofien Mengen beobachtet. Das Getreide soli infolgedessen durch die Lause
nur wenig beschadigt worden sein.
Auf Grund eigener Beobachtungen und unter Benutzung des Materials,
das in den Jahresberichten des Sonderausschusses fiir Pflanzenkrankheiten
der D. L. G. niedergelegt ist, suchen S16 r m e r und K1 e i n e (147) Be-
ziehungen zwischen dem Auftreten der Getreidefliegen und den Witterungs-
verhaltnissen zu finden; besonders stark traten die Getreidefliegen in trocke-
nen Jahren (1904, 1911) auf. — Fritfliegenbefall zeigten nach einer Beob-
achtung von L i t w i n o w (89) besonders solche Gersten, deren Bestockung
durch Nachtfroste im Mai verzogert worden war; fruhreifende zweizeilige
Gersten, mittelfruhe zweizeilige und fruhreifende seehszeilige Gersten hatten
den Frost am besten iiberstanden und infolgedessen am wenigsten unter
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462
Zusammenfassende tlberaichten.
Fritfliegenbefall gelitten. Der Name Frit wird meist aus dem Schwedischen
abgeleitet, doch ist Frit kein urspriinglich schwedisches Wort. Jablo-
n o w s k i (69) macht darauf aufmerksam, dab schon M. Terrentius
V a r r o in „De re rustica“ mit Frit die obersten Korner der Ahren, die
kleiner und leichter sind, bezeichnet. In Ungarn traten Fritfliegen nach
Jablonowski im Herbst hauptsfichlich an Roggen, im Friihjahr meist
an Hafer auf. — Als Vorbeugungsmittel gegen die Halmfliege (C h 1 o r o p s)
halt S c h m e k e 1 (129) eine Kalidungung fiir zweckmabig; nach seinen
Beobachtungen werden Landweizen weniger befallen, als hochgeziichtete
englische Sorten, Grannenweizen weniger als glatte Weizen. Der Befall durch
Halmfliegen soil auf schweren „kalten Boden“ besonders stark sein. Einen
Apparat zur Bestimmung der Widerstandsfahigkeit von Weizensorten gegen
Weizenhalmfliegen hat S t r a h a k (148) ersonnen. Ein kleines Stuck des
zu priifenden Weizenhalmes wird auf einem kleinen Wagen festgeklemmt,
an welchem ein iiber eine Rolle laufender Faden befestigt ist; an der an-
deren Seite des Fadens ist eine Schale zum Aufsetzen von Gewichten
befestigt. An dem Apparat ist eine Sage — die Zahne sind 0,1 mm hoch —
angebracht, die auf dem Halm so aufliegt, dab der Wagen nur rollen kann,
wenn auf die Wage Gewichte aufgelegt werden. Je fester der Halm ist, um
so grofier wird der Widerstand sein, den er den Sagezahnen bietet, ein um
so groberes Gewicht mub man also aufsetzen, um den Wagen unter der Sage
fortzubringen. S t r a n a k hat mit seinem Apparat die Harte von Weizen-
halmen verschiedener Sorten zahlenmabig bestimmt; beim Anbau soli der
Befall durch Weizenfliegen im umgekehrten Verhaltnis zur Harte des Hal-
mes gestanden haben. Mit dem neuen Apparat lassen sich wohl nur ziem-
lich rohe Bestimmungen ausfuhren; die Ausbildung der mechanischen Ge-
webe verschiedener Getreidesorten labt sich durch mikroskopische Unter-
suchungen sicher besser ermitteln.
Die Getreideblumenfliege (Hylemyia coarctata Full.) hat
nach Rostrup (119) in Danemark nur eine einzige Generation; die Eier
werden nicht an die Pflanzen, sondern auf den Erdboden gelegt. Auf Feldern,
die erst im September oder noch spater gepfliigt worden sind, zeigt sich kein
Befall durch die Blumenfliege. In Gegenden, in denen die Blumenfliege sehr
stark auftritt, empfiehlt Rostrup, besonders auf den Anbau winterfester
Sorten zu achten, da durch Frost geschadigte Getreidepflanzen stark unter
Blumenfliegen zu leiden haben. Uber die Sommergeneration der Getreide¬
blumenfliege in Deutschland lagen bisher noch keine genauen Beobachtungen
vor; Rorig (118) ist es gelungen, Blumenfliegensch&digungen an Raygras
nachzuweisen, das Kleeeinsaaten beigemischt war. Es wird daher emp-
fohlen, „uberall da, wo es sich um kleesicheren Boden handelt und man nur
eine einmalige Nutzung des Kleeschlages beabsichtigt, kein Kleegrasgemisch,
sondern reinen Klee zu saen. Ist Kleereinsaat dagegen nicht sicher genug
oder will man die Kleebrache zwei Jahre lang nutzen, so pfliige man die Klee-
stoppel spatestens in der ersten Halfte des August moglichst tief unter Be-
nutzung des Vorschars, damit die dann noch in den Graspflanzen vorhandenen
Larven sicher an der Weiterentwicklung verhindert werden“.
Schadigungen von Sommersaaten durch T i p u 1 a - Larven sind nach
Spieckermann (136) in Westfalen sehr haufig gewesen; Hiihner, Stare
und Maulwiirfe sind natUrliche Feinde dieser Schadlinge. — Zimmermann
(169) fand die Weizengallmticke (Contarinia tritici Kbg.) besonders
auf Squarehead-Weizen, wahrend daneben stehender Criewener Weizen
nur sehr wenig befallen war. V estergaard (153) hat Beobachtungen
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Zusammenfassende Ubersichten.
463
tiber die Anfalligkeit verschiedener Weizensorten gegeniiber Weizengall-
mticken gemacht; am meisten hatten rauhe Landweizen zu leiden. Friih-
reifende Sorten wurden mehr angegrilfen als spate Sorten, doch sind nicht
etwa spat gesate Saaten friih reifender Sorten widerstandsfahig. Da die Ei-
ablage sich au! die 12 angebauten Sorten gleichmaBig verteilte, kommt
Vestergaardzu dem SchluB, daB den Larven dieSafte bestimmter Sorten
nicht zusagen und daB die Larven auf solchen Weizensorten zugrunde gehen.
Einen neuen Schadling des Sommerweizens hat Wolff (159) bereits
im Jahre 1910 beschrieben; Itonida (Cecidomyia) kraussei
ist eine kleine 1,5—2 mm groBe mennigrote Miicke, deren Larven am Wurzel-
hals von Sommerweizen saugen. Die orangegelben bis mennigroten Larven
messen vollig entwickelt 2,5 mm. Besonders charakteristisch sind die Fiihler
der Mannchen, die eigentumliche Bogenborsten aufweisen. Die Bedeutung
der Larven besteht nach Wolff (161) darin, daB sie Eingangspforten fiir
Faulnisorganismen schaffen.
Im Herbst des Jahres 1911 beobachtete Zimmermann (166) die
Wintersaateule sehr haufig in Mecklenburg; er empfiehlt, nach der Ernte
sofort zu pfliigen, mit Kainit zu diingen und das Wintergetreide spat zu be-
stellen. Da die Saateule durch StallmistdUngung angelockt werden soil, rat
Zimmermann von einer solchen ab.
Im belgischen Kongogebiet wird nach B o e 1 e n s (177a) an Weizen
haufig ein kleiner rotgrauer Schmetterling beobachtet, der seine Eier an die
Pflanzen legt. Die ausgeschllipften griinen Raupehen benagen die Korner
und zerstoren sie schon vor der Ernte.
In Ohio ruft Isosoma tritici Fitsch. an Weizenhalmen knoten-
artige Gallen hervor. Die Weibchen legen nach den Mitteilungen Housers
(64) beim Schossen des Weizens ihre Eier an die Knoten; sind die obersten
Knoten befallen, so werden die Gallen mit eingeerntet und mit dem Saatgut
verschleppt. Im allgemeinen werden nur starke, kraftig entwickelte Halme
befallen; dies hat zu der irrigen Annahme gefiihrt, daB durch die Schadlinge
ein wachstumfordernder Reiz ausgeiibt werde. Die Behauptung von Web¬
ster, daB I s o s o m a sich parthenogenetisch vermehre, halt Houser
nicht fiir richtig, zumal er nachweisen konnte, daB die Mannchen nicht selten
sind. Werden die Gallen sehr trocken aufbewahrt, so sind sie zu hart als daB
sie von ihrem Bewohner durchbrochen werden konnten. — Houser brachte
einige Puppen im warmen Zimmer zum Ausschliipfen und setzte dann die
Insekten niedrigen Temperaturen aus; bei einem 19-stiindigen Aufenthalt
in kaltem Raum — die Temperatur sank bis auf 12° C unter Null — waren
nur einzelne Insekten gestorben, die iibrigen waren zwar in Kaltestarre ver-
fallen, lebten aber im warmen Zimmer wieder auf. Die von den Strohschobern
drohende Ansteckungsgefahr wird im allgemeinen iiberschatzt, da Stroh
gewohnlich viel zu trocken ist, als daB Insekten ausschliipfen konnten; da-
gegen kann von den Stoppeln eines Feldes aus ein Nachbarfeld infiziert werden.
Houser fand von den Pflanzen, die einem Stoppelfeld direkt benachbart
waren, 95 Proz. von I s o s o m a befallen; in der Mitte des Feldes waren
35 Proz. und am entgegengesetzten Ende 24,5 Proz. befallen. Als natUr-
licher Feind wird Sporotrichum globuliferum bezeichnet; zur
Bekampfung empfiehlt Houser als bestes Mittel das Verbrennen der
Stoppeln.
In den Vereinigten Staaten werden junge Maispflanzen bisweilen von
einem schwarzbraunen oder kupferbraunen Riisselkafer Sphenophorus
m a y d i s angegriffen. Die Larven dieses Schadlings fressen nach Kelly
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464
Zusammenfassende Oberaichten.
(75) die Hauptwurzel an und bohren sich einen Gang bis zum Wurzelhals,
wo sie sich verpuppen. Die Puppen iiberwintern an den Maisstoppeln, bis-
weilen auch an Tripsacum dactyloides. Die Bekampfung erfolgt
am besten im Anfang des Winters; die Stoppeln miissen verbrannt und in der
Nahe wachsende Tripsacum - Pflanzen vernichtet werden.
F e i 1 i t z e n (39) stellte Versuche mit dem als Insekticid empfohlenen
Mittel Vaporite an, das aus 25—30 Proz. Naphthalin und 70—75 Proz. Gas-
kalk besteht. Gegen Larven von Anthomyia brassicae erwies
sich Vaporite nicht als brauchbar, auch gegen Drahtwiirmer war es wirkungs-
los. „Auch in den Fallen, wo das Vaporite sogar in grofien Mengen verwendet
wurde, war der Drahtwurmangriff ebenso schwer wie in den Fasten ohne
Vaporite." Abgesehen von seiner Wirkungslosigkeit ist Vaporite viel zu
teuer; 100 kg kosten 40 Mark und pro ha sollen je nach der Bodenart 252 bis
392 kg verwendet werden.
Um das Einwandern von Aaskaferlarven zu verhindern, hat Kla-
w i t e r (81) Stangen der Lange nach aneinander gelegt und etwas in den
Boden eingegraben; der herausragende Teil wurde mit Raupenleim bestrichen.
Auf diese Weise wurde das Einwandern der Aaskaferlarven erfolgreich ver-
hindert. — Der Vortrag von Klatt (80) Uber Insektenschadigungen an
Getreide enthalt nichts wesentlich Neues.
Im AnschluB an die Arbeiten, welche schadliche Insekten behandeln,
sei eine kurze Mitteilung Wagners (154) erwahnt, nach der spat gesater
Hafer besonders stark von Tarsonemus spirifex March, befallen wird.
Die Biologie von Speicherschadlingen wird in verschiedenen Arbeiten
behandelt. Schaffnit (120) gibt einen kurzen Uberblick uber die bei uns
haufigsten Speicherschadlinge und ihre Bekampfung; Chittenden (24)
hat eine Zusammenstellung der Feinde aufbewahrten Saatgutes geliefert.
Miestinger (95) behandelt die Getreidemotte (Sitotroga cerea-
1 e 11 a) und ihre Bekampfung, G u r a d z e (51) den schwarzen Kornwurm.
Chittenden (24) teilt mit, daB Pharaxonotha kirschi, dessen
Larven in Mehl leben, auch Weizenkorner angreift; die Entwicklung dieses
Schadlings dauert bei warmem Wetter etwa 32 Tage, bei niedriger Tempera-
tur etwa 59 Tage. — In Mexiko wurde Caulophirus latinasus
in Maiskornern gefunden; Chittenden (26) macht einige Angaben uber
die Biologie dieses verhaltnismaBig wenig verbreiteten Schadlings. Seit
einigen Jahren ist Latheticus oryzae, ein Tribolium fer-
rugineum ahnlicher Kafer, in die Vereinigten Staaten eingeschleppt
und auf Speichern in Mais, Roggen und Weizen gefunden. Chittenden
(25) beschreibt noch zwei andere in Nordamerika auftretende Speicherschad¬
linge, Rhizopertha dominica und Dinoderus trunca-
t u s; der zuerst genannte kann mit Schwefelkohlenstoff sehr leicht abgetotet
werden. Dinoderus truncatus wurde in Maiskornern gefunden,
kommt aber nicht nur auf dem Speicher, sondern auch auf dem Felde als
Schadling des Mais vor.
Zur Bekampfung des Kornkafers empfiehlt L e t z r i n g (88) das Auf-
stellen von GefaBen mit Chlorkalk, in die Salpetersaure gegossen wird; die
Speicher miissen dann sofort verlassen und moglichst luftdicht verschlossen
werden. Nach 24 Stunden sind die Kafer durch das Chlor abgetotet. Mor-
sta11 (97) stellte Versuche zur Bekampfung von Calandra oryzae
und Sitotroga cerealella an. Mit Tetrachlorkohlenstoff (500 ccm
auf 1000 1 Rauminhalt) wurden nach 48 Stunden die genannten Insekten
abgetotet, wahrend die Keimfahigkeit des Mais nicht gelitten hatte. Wurden
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Zusammenfasaende Uberaichten.
465
Maissamen mit 1 Proz. Naphthalin in geschlossene GefaBe gebracht, so waren
nach 48 Stunden die in dem Mais lebenden Reiskafer tot, die Raupen von
Sitotroga starben erst nach 8—10 Tagen. Morstatt halt Naphthalin
nicht fur geeignet zur Behandlung von Samen, die noch als Nahrungs- oder
Futtermittel verwendet werden sollen, weil sich der Geruch nach langerer
Einwirkung des Naphthalin kaum beseitigen laBt. Fletcher (43) glaubt
dagegen, daB das Naphthalin schnell verdunstet, wenn die behandelten
Samen in der Sonne ausgebreitet werden. Fletcher untersuchte, ob der
Wassergehalt von Weizen von EinfluB auf den Befall durch C a 1 a n d r a
o r y z a e ist; zu dem Versuch wurde Weizen mit einem Wassergehalt von
25, 16, 14 Proz. und so weiter bis 4,1 Proz. verwendet. Der Weizen wurde
mit Reiskafern in Buchsen gebracht, die dann luftdicht verschlossen wurden.
DaB die Reiskafer in den Buchsen mit dem feuchten Weizen zugrunde gingen,
ist nicht verwunderlich, da die Samen nach 6 Wochen vollstandig ver-
schimmelt waren; in den Weizenproben mit 9—14 Proz. Wasser lebten die
Kafer noch, in den Proben, die einen Wassergehalt von 8 Proz. und darunter
aufwiesen, hatten die Kafer sich nicht ernahren konnen. Fletcher emp-
fiehlt auf Grand dieser Versuche, von Kornkafern befallenes Saatgut in der
Sonne zu trocknen und dann in gut gereinigten und vor einer Neuinvasion
moglichst geschiitzten Ra'umen aufzubewahren. Das Trocknen in der Sonne
kann als Mittel gegen den Kornkafer natiirlich nur in Gegenden mit sehr
heiBem Klima Erfolg versprechen; so empfiehlt es auch R o e 1 e n s (117a)
fur das Kongogebiet.
Zur Bekampfung von Speicherschadlingen wird meist Schwefelkohlen-
stoff empfohlen, so auch von Lounsbury (90); dieser macht darauf auf-
merksam, daB die Eier von Calandra granaria und C. o r y z a e
gegen Schwefelkohlenstoff widerstandsfahiger sind als die Larven und Kafer.
Chittenden und P o p e n o e (27) haben versucht, statt Schwefel-
kohlenstoff zum Abtoten von Speicherschadlingen Tetrachlorkohlenstoff zu
verwenden. Dieser erwies sich im Vergleich mit Schwefelkohlenstoff als
nicht sehr wirksam, auch ist er drei- bis viermal so teuer als Schwefelkohlen¬
stoff; trotzdem empfiehlt es sich, Tetrachlorkohlenstoff anzuwenden, wo man
Schwefelkohlenstoff wegen der Explosionsgefahr nicht anwenden kann. Wie
explosiv Schwefelkohlenstoff ist, zeigt eine Mitteilung von Hinds (62),
nach der sich Schwefelkohlenstoff durch Selbsterhitzung feuchten Getreides
entziindet haben soil.
Fantechi (38) und Morettini (96) haben untersucht, ob durch
Anwendung von Schwefelkohlenstoff auf Speichern die Keimfahigkeit des
Saatgutes nicht leidet. Beide stellten ihre Versuche in gut schlieBenden
GefaBen an; Fantechi fand, daB eine Dosis Schwefelkohlenstoff, die zur
Abtotung der Insekten hinreicht (10 ccm pro hi) die Keimfahigkeit der Samen
nicht schadigt; zu dem gleichen Ergebnis kam auch Morettini. Finzi
(41) untersuchte die Einwirkung von Schwefelkohlenstoff auf Samen, die
kurze Zeit in die Schwefelkohlenstofflosung eingetaucht wurden; zu den
Versuchen wurden Samen von Bromus erectus, Panicum milia-
c e u m u. a. m. verwendet: die Keimung der Samen wurde durch die Be¬
handlung beschleunigt.
3. Krahen, Mause und andere tierische Schadlinge.
Zum Schutz gegen Krahen wird eine Saatgutbehandlung mit Corvusine
angepriesen; nach Ritzema Bos (117) besteht das Mittel anscheinend
aus einem Gemisch von Steinkohlenteer und Karbolineum. DaB Teeren
Zweite Abt. Bd. 34. 30
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466
Zusammenfassende t)bersich ten.
des Saatgutes als Schutzmittel gegen KrahenfraB Erfolg hat, ist schon friiher
von Ritzema Bos angegeben; ob Corvusine geeignet ist, steht noch
nicht fest, sicher aber ist Teer bedeutend billiger. — Boas (13) behandelt
die Krahenplage in Danemark und macht an der Hand einer Ubersichtskarte
genaue Angaben uber die wichtigsten Ansiedelungspunkte der Krahen. Die
Frage, ob die Krahen niitzlich oder schadlich sind, laBt sich nach Boas
durch Magenuntersuchungen nur schwer feststellen; so konnen z. B. Krahen
beim Vertilgen der Schadlinge eines Feldes die auf diesem Feld wachsenden
Pflanzen so beschadigen, daB der Schaden viel groBer ist als der Nutzen.
Berechnungen, die auf Grund von Magenuntersuchungen zahlenmaBig den
Nutzen der Krahen ausdriicken sollen, erklart Boas fUr ganz verfehlt.
Sicherlich vertilgen die Krahen Schadlinge, ob aber dieser Nutzen durch den
groBen Schaden, den die Krahen besonders an j ungen Saaten anrichten
aufwiegt, ist sehr fraglich. Boas empfiehlt daher die Krahen energisch zu
bek&mpfen, die Nester der Krahenkolonien zu entfernen und die Tiere nach
Moglichkeit abzuschieBen.
G i s e v i u s (50) hat die bekannten Mittel zur Bekampfung der Feld-
mause zusammengestellt; obwohl eine Reihe dieser Mittel gut wirken, treten
doch immer wieder Mauseplagen auf, weil die Bekampfung nicht einheitlich
von ganzen Gemeinden durchgefiihrt wird. Im' GroBherzogtum Hessen
wurden die Gemeindevorstande durch die Kreisamter angewiesen, sobald
eine starkere Plage in Aussicht steht, die Bekampfung von der Gemeinde
ausfiihren zu lassen. Durch derartige Verordnungen kann nach G i s e v i u s
der Mauseplage am besten gesteuert werden. H i 11 n e r und K o r f f
(58, 59) empfehlen, die Bekampfung der Mause auszufiihren, noch ehe sich
eine Plage entwickelt hat; zur Vertilgung der Schadlinge ist Giftbrot oder
der Mausetyphusbacillus geeignet. Die Anwendung des L 6 f f 1 e r schen
Mausetyphusbacillus wird auch von Brugge (23), K n a u e r (82), Rae-
b i g e r (114) und Wolff (160) empfohlen. Wolff (162) halt das Auslegen
von infizierten Brotwiirfeln nicht fiir zweckmaBig, hat dagegen gute Er-
fahrungen mit dem Impfen lebender Mause gemacht; das Impfen darf natiir-
lich nur vom Tierarzt vorgenommen werden. R a e b i g e r (113) versuchte ein
von der Firma Springer (Karlsruhe) gegen Ratten und Mause empfohlenes
Mittel; gegen Ratten war das Mittel wirkungslos. — Aumiiller (7) will dieFeld-
mause in Tbpfen, Eimern usw. fangen, die in den Boden eingegraben werden.
Eine Schadigung von Roggen, die wahrscheinlich auf Mause zuriick-
zufuhren ist, beschreibt Bredemann (16). Die Ahren waren kurz vor
der Reife abgebrochen und lagen, zum Teil ausgefressen, auf dem Boden.
Mit Sicherheit lieB sich allerdings nicht feststellen, ob die Ahren durch Mause
abgebissen waren; Bredemann halt es auch fiir moglich, daB Blasen-
fiiBe die Halme beschadigt haben und daB sich dann an dieser Stelle Pilze
ansiedelten, die den Halm soweit zerstorten, daB er abbrach.
Der „Durchschnitt“ wird auf den „Bilwitzschneider“, „Pillenschneider“
oder andere fabelhafte Wesen zuriickgefiihrt. H i 11 n e r (55), der auf die
verschiedenen Erklarungen des Volkes hinweist, ist der Ansicht, daB es sich
wahrscheinlich um HasenfraB handelt. Auch Zimmermann (167) fiihrt
die Erscheinung auf Beschadigung durch Hasen zuriick.
Literatorverzeichnis.
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Zusammenfassende Ubersichten.
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30*
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zucht. 1911. p. 120.)
85. K u 1 i s c h , P., Bericht iiber die Tatigkeit der Landwirtschaftlichen Versuchssta-
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86. Lambrecht (Lamprecht?), P, Hederichvertilgung durch die Saategge.
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paa Sjaelland. (Saertrik af Beretn. om Landboforen. Virksomhed f. Planteavlen paa
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470
Zusammenfassende t)bersichten.
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gramin6es. (Compt. rend. Soc. Biol. Bd. 70. 1911. p. 300.)
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101. —, Saedens Afsvampning. (Dansk. Landbrug. Bd. 7. 1911. No. 14. p. 158.)
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dei semi du parti degli animali domestici. (Rendic. Accad. Lincei. Ser. 5. T. 20.
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102b. —, La distruzione dei semi delle piante infesti, per parte degli animali dome¬
stici. (Rendic. Accad. Lincei. Ser. 5. T. 20. 1910. p. 358. Referat i. Centralbl. f.
Bakt. Abt. H. Bd. 33. 1912. p. 247.)
103. M u n e r a t i, O., et Zapparali, T. V., L’azione di stimolanti energici sulla
germinazione dei semi di alcune erbe infesti. (L’Stazione Speriment. Agrar. Ital.
Bd. 44. 1911. p. 40.)
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Utsadesfor. Tidssk. I. 1911. p. 54; Ref. im Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 33.
p. 218.)
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unserer Kulturgewachse. (Zeitschr. d. Landw. Kamm. f. d. Prov. Schlesien. Bd. 15.
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zucht. 1911. p. 100.)
107. Olive, E. W., Origin of heteroecism in the rusts. (Phytopath. I. 1911. p. 139.)
108. Peglion, V., Intorno alia carie del frumento. (Rendic. Accad. Lincei. Ser. 5.
Bd. 19. 1910. p. 216; Referat i. Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 29. 1911. p.246.)
109. Pickholz, Ein Beitrag zur Frage liber die Wirkung des Lichtes und der inter-
mittierenden Temperatur auf die Keimung von Samen, sowie liber die Rolle des Wasser-
gehalts der Samen bei dieser Wirkung. (Zeitsch. f. d. Landw. Versuchsw. in Osterr.
Bd. 14. 1911. p. 124.)
110. Pridham, J. T., Field experiments with wheat diseases 1910/11. (Joum. Dep.
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of Puccinia graminis. Botan. Gaz. Bd. 52. 1911. p. 169.)
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the infection of wheat through the seed. (Phytopathoi. 1. 1911. p. 150.)
113. Raebiger, Versuch mit dem von der Firma A. Springer-Karlsruhe zur Rattcn-
und Mausebekampfung hergestellten Praparate. (Landw. Wochenschr. f. d Prov. Sachs.
Bd. 13. 1911. p. 44.)
114. —, Zur Bekampfung der Feldmause. (Landw. Wochenschr. f. d. Prov. Sachsen.
Bd. 13. 1911. p. 156.)
115. Remy, Th., und Boerger, A., Berieht iiber das Auftreten von Feinden
und Kraiiheiten der Kulturpflanzen in der Rheinprovinz im Jahre 1910. (Veroffentl.
der Landw. Kamm. f. d. Rheinprovinz. 1911. No. 3.)
116. Ritter, Kalkstickstoff zur Hederichvertilgung. (Illustr. Landw. Zoitg. Bd. 31.
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Bull. Agric. du Congo beige. 1911. Bd. II. p. 335.)
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Zusammenfassende Ubersichten.
471
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(Mitteil. a. d. Kaiserl. Biol. Anst. Heft 11. 1911. p. 32.)
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heiten des K. Wilh.-Inst. f. Landw. in Bromberg. Die Vegetationsperiode 1908/09.
. 1911.
122. —, Hederichbekampfung. (Landw. Centralbl. Posen. 39. 1911. p. 209.)
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Kaiser Wilh.-Inst. in Bromberg. 4. 1. 1911. p. 49.)
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Inst. in Bromberg. 4. 1. 1911. p. 49.)
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128. Scheunert, A. u. Lotsch, E., Fiitterungsversuche mit T i 11 e t i a.
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Abt. II. Bd. 32. 1911. p. 296.)
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Landwirtsch. 1911. p. 178.)
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temb. Wochenbl. f. Landw. 1911. p. 358.)
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Presse. 38. 1911. p. 256.)
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p. 207.)
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besonderer Beriicksichtigung der westfalischen Verhaltnisse. (Landw. Jahrb. 40.
1911. p. 475.)
135. —, Die Dorrfleckenkrankheit des Hafers. (Landw. Ztg. f. Westfal. u. Lippe. 68.
1911. p. 241.)
136. —, Ein gefahrlicher Bodenschadling und seine Bekampfung. (Landw. Ztg. f. West¬
fal. u. Lippe. 68. 1911. p. 212.)
137. S t e g 1 i c h , B., Die Ubertragung des Weizensteinbrandes auf den Pflanzen-
bestand der Weizenfelder durch infizierten Stalldiinger, Samen und Ackerboden.
(Flihlings Landw. Ztg. 60. 1911. p. 54.)
137. a —, Getreidebrand und Fusarium. (Sachs. Landw. Ztschr. 1911. p. 130.)
138. S t e p p e 8 , R., Frostschaden an schossendem Roggen. (Landw. Mitt. f. Steier-
mark. 60. 1911. p. 82; Referat: Ztschr. f. Landw. Versuchswes. in Osterr. 1911. p. 822.)
139. Stormer, K., Bericht iiber die Tatigkeit der Versuchsstation fiir Pflanzen-
krankheiten der Landw.-Kammer fiir die Prov. Sachsen fiir das Jahr 1910/1911.
140. —, Demonstration von Brandpraparaten. (Beitr. z. Pflanzenzucht. H. 1. 1911.
p. 54.)
141. —, Die Bekampfung des Gersten- und Weizenflugbrandes. (Deutsche Landw.
Presse. 38. 1911. p. 1005.)
142. —, Die Bekampfung der Streifenkrankheit und des Flugbrandes bei der Winter-
gerste. (Deutsche Landw. Presse. 38. 1911. p. 850.)
143. —, Pflanzenpathologische Tagesfragen. V. (Landw. Wochenschr. f. d. Prov.
Sachsen. 13. 1911. p. 248.)
144. —, Pflanzenpathologische Tagesfragen. VI. (Landw. Wochenschr. f. d. Prov.
Sachsen. 13. 1911. p. 323.)
145. —, Uber die Bekampfung des Steinbrandes beim Winterweizen. (Deutsche Landw.
Presse. 38. 1911. p. 917.)
146. —, Uber die Ergebnisse der im Verein mit der Gesellschaft zur Forderung Deut-
scher Pflanzenzucht durchgefiihrten diesjahrigen Flugbrandbekampfungsversuche.
(Beitr. z. Pflanzenzucht. 1911. p. 84.)
147. — u. K 1 e i n e , R., Die Getreidefliegen mit besonderer Beriicksichtigung ihrcr
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472
Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc.
wirtschaftlichen Bedeutung und der Abhangigkeit ihres Auftretcns von Witterungs-
verhaltnissen. (F ii h 1 i n g 8 Landw. Ztg. 1911. p. 682.)
148. Straflak, Fr., t)ber die raechanische Bestimmung des Widerstandes der Ge-
treidesorten gegen Pflanzenkrankkeiten und Pflanzenschadlinge. (Deutsche Landw.
Presse. 38. 1911. p. 209.)
149. {Sutton, G. L., Treatment for smut. (The Agric. Gaz. of N. S. Wales. 22.
1911. p. 189.)
150. S z 6 k 4 c z , E., Erfahrungen iiber die Rostkrankheit des Weizens. (Wien. Landw.
Ztg. 61. 1911. p. 601.)
151. Tacke, Br., Die sog. Dorrfleckenkrankheit des Hafers. (Mitteil. d. Deutsch.
Landw. Ges. 26. 1911. p. 26.)
152. T i s c h 1 e r , Untersuchungen iiber die Beeinflussung der Euphorbia cyparissias
durch Uromyces Pisi. (Flora. N. F. 4. 1911. p. 1.)
153. V e s t e r g a a r d , H. A. B., Jagttagelser angaaende Hvedemyggelarvers Angreb
paa forskellige Hvedesorter. (Tidskr. f. Landbrugets Plant. 18. 1911. p. 738.)
154. Wagner, Eine neue Haferkrankheit, ihre Entstehung und Bekampfung. (Landw.
Mitt. f. d. Prov. Sachsen. 1911. p. 49.)
155. W a 11 d 4 n , J. N., Eftermognad hos Spanmalsvara. (Sartr. no Sveriges Ut-
saderforen. Tidskr. 1910. H. 2, 3, 6, m. deutsch. Resume.)
156. Warburton, C. W., Ergot on oats. (Bot. Gaz. 51. 1911. p. 64.)
157. W e s t e r d i j k , Joh., De Bestrijding van der Herik door middel van Ijzer-
vitriool. (Phytopath. Labor. Will. Comm. Scholten. Vlugbl. Maart 1911.)
158. Whetzel, H. H. u. Reddick, Don., A method of developing C 1 a v i -
ceps. (Phytopathol. 1. 1911. p. 50.)
159. Wolff, Max, Itonida (Cecidomyia) kraussei n. sp. (Zool.
Anz. 36. 1910. p. 410.)
160. —, Land- und forstwirtschaftlich schadliche Nagetiere. (Landw. CentralbL f.
Posen. 39. 1911. p. 77.)
161. —, t)ber Itonida kraussei Wolff. (Mitteil. d. Kaiser Wilh.-Inst. in Bromberg. 4. 1.
1911. p. 67.)
162. Wolff, Zur Frage der M&usebekampfung vermittels der L 6 f f 1 e r schen
Mausetyphusbazillen. (Amtsbl. d. Landw.-Kamm. f. den Reg.-Boz. Wiesbaden. 93.
1911. p. 9.)
163. Z e 11 n e r , J., Zur Chemie der hoheren Pilze. 7. u. 8. Mitteil. (Anz. d. K. Akad
d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl. Bd 18. 1911. p. 411; Referat: Bot. Centralbl. 119.
1912. p. 158.)
164. Zimmermann, Bericht der Hauptsammelstelle Rostock fur Pflanzenschutz
im Jahre 1910. (Mitteil. d. Landw. Versuchsstat. Rostock. 1911.)
165. —, Dorrflockenkrankheit des Hafers. (Mitteil. d. Deutsch. Landw. Ges. 26. 1911.
p. 245.)
166. —, t)ber das Auftreten der Wintersaateule in Mecklenburg. (Deutsche Landw.
Presse. 38. 1911. p. 939.)
167. —, tlber den „Durchschnitt“ (Bilwitzschneider) und ahnliche Erscheinungen.
(Prakt. Blatt. f. Pflanzenbau u. Pflanzenschutz. 9. 1911. p. 157.)
168. —, T)ber die Lebensdauer des Gerstenflugbrandes (Ustilago horde i) in
infiziertem Saatgute. (Ztschr. f. Pflanzenkrankh. 21. 1911. p. 131.)
169. —, t)ber das Massenauftreten namentlich schadigender Insektenformen. (Landw.
Annal. d. MeckL patriot. Ver. N. F. 50. 1911. p. 383.)
Originalreferate aus bakteriologischen und g&rungsphysiologi-
schen etc. Instituten, Laboratorien etc.
Mitteilungen der Wissenschaftlichen Station fiir Brauerei in MUnchen.
Will, H., und Beyersdorfer, P., Ozon alsDesinfektionsmittel.
(Zeitschr. ges. Brauwes. Bd. 35. 1912. p. 73—77; 89—93.)
Verff. berichten liber Desinfektionsversuche, welche sie mit einem Ozon-
Apparat der Aktiengcsellschaft fiir Ozon-Verwertung in Stuttgart durch-
gefuhrt haben. Die Ozonkonzentration kann an dem Apparat durch ge-
eignete Stellung des Luftzufiihrungshahns geregelt wcrden. Es gelang, die
Luft mit Ozon bis zu 1 g in 1 ebm anzureicliern. Eine Anreicherung der Luft
geschicht auf Kosten der Stromungsgeschwindigkeit, und zwar ist die Ozon¬
konzentration der Stromungsgeschwindigkeit nicht umgekehrt proportional.
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Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc.
473
Der Ozonerzeuger arbeitete sehr regelmSfiig und zuverlassig. Bevor an die
Desinfektion einer Rohrleitung, so wie sie der Brauereibetrieb darbietet,
herangetreten wurde, erschien es zweckm&Big, an einer kiirzeren Versuchs-
leitung Beobachtungen anzustellen. Deshalb wurde in die vom Ozonisator
abgehende Rohrleitung ein Kupferrohr von 80 cm Lange und 3,3 cm innerem
Durchmesser eingeschaltet, das nach %-stundiger Behandlung mit 70-proz.
Alkohol zweeks Sterilisierung mit folgenden Organismen infiziert wurde:
Sacch. Pastorianus Hansen, Sacch. turbidans Hansen,
Mycoderma decolorans Will und Willi a an o mala Hansen.
Bei alien Versuchen lieferte der Apparat im Durchschnitt 0,07 g min.- 1 .
Die Einwirkung des Ozons dauerte bis zu 30 Minuten. Nach der Einwirkung
wurde zur Kontrolle das Rohr mit steriler Wiirze ausgespult. Bei
diesem Verfahren ergaben sich starke Widerspriiche innerhalb der einzelnen
Versuchsreihen. Als die Versuchsanstellung in der Weise abgeandert worden
war, daB das Kupferrohr unter entsprechenden VorsichtsmaBregeln mit
steriler Wiirze durchgeschiittelt wurde, entwickelten sich, mit
zwei Ausnahmen, jedesmal in der zur Rohrspiilung benutzten Wiirze die zum
Versuch verwendeten Organismen selbst dann wieder, wenn durch das infi-
zierte Rohr vorher V/ 2 Stunden lang ozonisierte Luft geleitet worden war.
Eine Schwachung der Hefe durch das Ozon, und zwar bei den verschiedenen
Arten in verschiedenem Grade, war allerdings festzustellen. Die Erscheinung
erklart sich in der Weise, daB das anfangs feuchte Rohr wahrend des Durch-
leitens der trockenen Ozonluft ausgetrocknet wurde. In trockenem Zustand
sind aber Organismen gegen Ozon viel widerstandsfahiger, wie auch noch
durch einen besonderen Versuch bewiesen wurde, bei welchem wilde Hefe
vor der Einwirkung des Ozons an der Wandung des VersuchsgefaBes in feiner
Schicht gleichmaBig verteilt und angetrocknet worden war. Wesentlich fur
das Austrocknen ist der Trockenheitsgrad der Luft (Luft, welche ozonisiert
werden soli, muB sehr trocken sein), die Schnelligkeit und die Dauer, mit
der sie durch die Rohrleitung streicht. Bei sehr langen Rohrleitungen diirfte
es ausgeschlossen sein, daB sie in ihrer ganzen Ausdehnung durch den Strom
ozonisierter Luft ausgetrocknet werden. Verff. neigen zu der Annahme, daB
:v.zr in Wasser gelostes Ozon desinfizierend wirkt, und daB ein UberschuB
von Ozon nur deswegen notwendig ist, um das aus der Lbsung verbrauchte
Ozon sofort zu ersetzen und dem Wasser stets die hochste Ozonkonzentration
zu erhalten. In der ublichen Weise gewaschene Transportfasser waren nach
2-stiindiger Einwirkung von Ozon noch nicht annahernd steril geworden.
Ebensowenig gelang die Sterilisierung von Filtermasse, welche in Wasser auf-
geschlemmt war, durch Einleiten vom Ozon in die Mischung. Dieser MiB-
erfolg war umso auffallender, als hier reichlich Wasser vorhanden war und
infolgedessen die Abtotung der Organismen hatte erfolgen konnen. Wahr-
scheinlich wird jedoch das Ozon durch die fein zerteilte, faserige Filtermasse
infolge Kontaktwirkung rasch zerstort, bevor es auf die in der Filtermasse
eingeschlossenen Organismen einwirken kann. Das Ozon ubt also auf die
Flocken der Filtermasse keine Tiefenwirkung aus. Versuche, bei welchen
fein zerzupfte Watte und Asbest im Wasser verteilt wurde, bestatigten jene
Annahme. Die Pechschicht in gepichten Transportfassern scheint einen
Shnlichen EinfluB auf das Ozon auszuliben wie Filtermasse. Beim Einleiten
von ozonisierter Luft diirften daneben noch die gleichen Erscheinungen
wie bei dem Einleiten in Rohrleitungen zur Geltung kommen. — In diame-
tralem Gegensatze zu den Erfahrungen, welche Verff. bei Anwendung von
Ozon als Desinfektionsmittel fiir Leitungen, Filtermasse und Gerhte gemacht
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Bakteriologische and garungsphysiologische Institute etc.
haben, stehen die Erfahrungen, welche in der Brauerei T h. B o c h & Co.
in Lutterbach i. E. von L. von Vetter und E. Moufang gemacht
und in der Wochenschr. f. Brauerei 1911. Bd. 28. p. 13 u. 377 mitgeteilt
wurden. Autoreferat.
Will, H., u. HeuB, R., Essigsaureathylester als Kohlen-
stoffquelle fiir Hefe und andere SproBpilze. (Ztschr.
f. d. ges. Brauwes. Bd. 33. 1912. p. 128—129.)
Verff. teilen eine Beobachtung mit, welche sie bei Versuchen iiber das
Verhalten von Estern gegen Hefe und andere SproBpilze gemacht haben.
Bei einem Versuch, der darUber AufschluB geben sollte, ob in gehopfter
BierwUrze, welche einen Zusatz von Essigester in bestimmten Abstufungen
erhalten hatte, die Vermehrung der verschiedenen eingeimpften Hefen eine
Hemmung oder eine Forderung erfahrt, ergab sich, daB bei einem fiir die
verschiedenen Hefen, wenn auch nur wenig verschiedenen Prozentgehalt an
Essigester zuerst eine dem Kontrollversuch gegeniiber deutliche Hemmung,
spater aber ein normales Wachstum, teilweise sogar eine starke Forderung
der Vermehrung zu erkennen war. Diese Erscheinung lieB vermuten, daB
die betreffenden SproBpilzarten die Fahigkeit besitzen, den Essigester zu
assimilieren. Zur Klarlegung der Frage wurden zunachst verschiedene
Mycoderma-, Torula-, Willia-Arten und Pichia membranaefaciens in eine
mineralische Nahrlosung mit Ammonsulfat als Stickstoffquelle geimpft,
welche Zusatze von 0,5, 1, 3 und 5 Proz. Essigester erhalten hatte. Im An-
fang blieb zwar in den bei Laboratoriumstemperatur aufgestellten Kulturen
die Vermehrung der Organismen in Vergleich mit der Kontrollkultur, welche
Dextrosezusatz erhalten hatte, zuriick, jedoch war in alien Fallen schon nach
kurzer Zeit eine Vermehrung, teilweise sogar in den Kulturen mit dem re-
lativ groBen Zusatz von 5 Proz. Ester zu erkennen. Die Fliissigkeitsober-
flache uberzog sich nach und nach mit einer Haut, deren Umfang und Starke,
wenigstens bei geringeren Zusatzen, sichtlich in einem gewissen Abhangig-
keitsverhaltnis von der Estermenge stand. In keinem Falle erreichte je¬
doch das Oberflachenwachstum dasjenige der Kulturen mit Dextrosezusatz.
Durch die Versuche ist also erwiesen, daB SproBpilze aus den verschieden-
sten Gruppen befahigt sind, Essigester zu assimilieren, wenn dieser als einzige
Kohlenstoffquelle dargeboten ist, und eine verhaltnismaBig starke Vermeh¬
rung der Zellen zu unterhalten. Autoreferat.
Will, H., Die biologische Untersuchung von Farbe-
bier, Farbebierextrakten und Farbeextrakten.
(Ztschr. f. d. ges. Brauwes. Bd. 35. 1912. p. 137—139, 145—149.)
Die zum Farben des Bieres bestimmten Erzeugnisse sind in drei Gruppen
zu scheiden. In zwei sind die durch Garung hergestellten zusammenzu-
fassen. Die erste enthalt diejenigen Erzeugnisse, welche auf dem iiblichen
Weg der Bierbereitung aus einem Gemisch von Malz und Farbmalz her-
gestellt werden. Veranderungen an dem Zustande, in welchem sie sich nach
der Vergarung befinden, werden nicht vorgenommen. Sie besitzen also
den natiirlichen Extrakt- und Alkoholgehalt, der im allgemeinen nicht hoch
ist. Die Konzentration der Stammwurze bleibt innerhalb der Grenzen,
welche sich bei hochprozentigen Wiirzen findet. Diese Erzeugnisse sind als
die eigentlichen Farbebiere zu bezeichnen. Die zweite Gruppe umfaBt die¬
jenigen Farbebiere, welche nach der Vergarung eingedickt werden. Der
Extraktgehalt ist mehr oder minder erhoht; Alkohol fehlt entweder voll-
standig oder findet sich nur mehr in geringen Mengen vor. Die Produkte
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dieser Gruppe sind als Farbeextrakte zu bezeichnen. Infolge ihrer Herstel-
lungsweise miiBten sie frei von lebenden Organismen sein. Die hohe Kon-
zentration und ihr Gehalt an Rostprodukten schiitzt sie jedoch nicht vollig
gegen das Aufkommen von Organismen, wenn sie einer nachtraglichen Infek-
tion beim Abfiillen oder in den Fassern ausgesetzt sind. Die dritte Gruppe
umfaBt die unvergorenen Farbmalzextrakte; sie sind als Farbeextrakte zu
bezeichnen. Infolge ihrer Herstellungsweise miiBten sie ebenfalls frei von
Organismen sein, sind jedoch bei eintretender Infektion nicht gegen die
Vermehrung der Organismen und infolgedessen nicht gegen eine Schadigung
geschiitzt. ErfahrungsgemaB schimmeln Farbextrakte leicht. Die Farbe-
biere kommen pasteurisiert und nicht pasteurisiert in den Handel, Uber
die biologische Untersuchung der Erzeugnisse, welche zum Farben von Bier
zugelassen sind, war bis jetzt kaum etwas mitgeteilt worden. In erster
Linie steht bei der biologischen Untersuchung die Haltbarkeit der Produkte
in Frage, ferner die Moglichkeit der Infektion reiner Biere durch Zusatz
der farbenden Produkte. In Tabellen werden die Untersuchungsergebnisse
von 54 dieser Produkte mitgeteilt. Die Beobachtung liber Haltbarkeit er-
streckt sich jetzt auf 14 Tage, wie bei gewohnlichem Bier in dicht geschlos-
senen Flaschen. Die Haltbarkeit war durchschnittlich gut, d. h. innerhalb
der 14tagigen Beobachtungszeit trat eine auBergewohnliche Vermehrung
der vorhandenen Organismen nicht auf, die Absatzbildung war meist gering.
Am haufigsten erwiesen sich die Biere und Extrakte mit Stabchenbakterien,
darunter die groBen Milchsaurestabchen und Essigbakterien, verunreinigt.
Diese kamen auch meist bei der Farbung pasteurisierter Biere zur Entwick-
lung. Sehr bedenklich erschienen einzelne Falle, in welchen Pediokokken,
und zwar sehr reichlich, in einem sogar in enormen Mengen, auftraten.
Nachstdem fanden sich sehr haufig wilde Hefen, TorularArten und Myco-
derma. Kulturhefe kam dagegen, obwohl sie sich haufiger in den Absatzen
vorfand, weniger oft zur Entwicklung. Auf einer Probe bildete W i 11 i a
a n o m a 1 a eine Haut. Schimmel, darunter eine Oidium-Art, trat in zwei
Proben auf. Die biologische Untersuchung hat sich nicht bloB auf die Fest-
stellung der Gegenwart von Fremdorganismen zu beschranken, sondern es
muB auch der Nachweis ihrer Lebens- und Entwicklungsfahigkeit erbracht
werden, wenn die Farbebiere und Extrakte mit Bier innerhalb begrenzter
Mengen, welche notig sind, um eine bestimmte Farbe des Bieres zu ge-
winnen, gemischt werden. Das Priifungsverfahren ist jetzt folgendes: Zu
y 2 1 hellen pasteurisierten Bieres aus einer MUnchener Brauerei wird soviel
von den Farbsubstanzen zugegeben, daB die Farbe eines gewohnlichen Miin-
chener Sommerbieres (entsprechend der Farbe 7 des Brand schen Kolori-
meters) erhalten wird. Aufierdem erhalt eine y 2 1-Flasche mit sterilem destil-
liertem Wasser soviel Farbsubstanz, daB der gleiche Farbegrad wie bei dem
Bier erreicht wird. Praktisch wichtig ist hauptsachlich das Verhalten des
pasteurisierten Bieres nach Zusatz der Farbefliissigkeiten. Die Flaschen
werden gewohnlich bei Zimmertemperatur aufgestellt und wahrend 14 Tagen
beobachtet. Bei Gegenwart groBerer Mengen von Saccina werden einige
Tropfen der Farbesubstanzen in 5 ccm Bettges - Losung eingeimpft.
Autoreferat.
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Bakteriologische und garungsphysiologische Institute etc.
Bakteriologische und garungsphysiologische etc. Institute,
Laboratorien etc.
Aus der Kaiserl. Biologischen Anstalt fur Land- und Forstwirtschaft in Dahlem.
Bericht iiber die Tatigkeit im Jahre 1911. Mitteilungen d. K. Biolog. Anstalt.
Heft 12. 1912.
Ruhland, Untersuchungen liber den Kohlenhydrat-
stoffwechsel der Zuckerriibe. (p. 5.)
Der Zuckerriibensamen enthalt als Reservekohlenhydrat Starke. Zucker
konnte im Keimling nachgewiesen werden; wahrend in der j ungen Wurzel
von Anfang an hauptsachlich Rohrzucker gefunden wurde, herrschte im Blatt
reduzierter Zucker vor. Die Untersuchungsmethoden, bei denen Rohrzucker
und Glukose als Phenylosazon, Fruktose als Methylphenylosazon mikro-
chemisch nachgewiesen wurden, erwiesen sich als nicht geeignet. Verf. stellte
durch makrochemische Untersuchung der PreBsafte unter Kombination ge-
wichtsanalytischer und polariskopischer Methoden fest, daB in keinem Teil
des RUbenblattes der Rohrzuckergehalt auch nur die Halfte des Invert-
zuckergehaltes erreicht; Unterschiede zwischen Blattflachen, -nerven und
-stielen zeigten sich nicht. „Permeabilitat und Verteilung der Zucker in den
Geweben sprechen fur eine Wanderung des Zuckers als Invertzucker; freilich
wird auch Rohrzucker als solcher wandern konnen, keinesfalls ist dies aber,
wie man bisher annahm, nur oder fast ausschlieBlich der Fall.“ Wahrend
der Winterruhe treten keine nennenswerten Veranderungen ein.
Invertase ist in den Keimpflanzen uberall, in alteren Pflanzen haupt¬
sachlich im Laub nachweisbar. Die Versuche von Puriewitsch sind
so zu erklaren, daB infolge des Wundreizes eine Neubildung von Invertase
in den bei den Versuchen benutzten Rubenstiickchen stattfand. Beim Eintritt
in die j ungen Blatter wird der Rohrzucker groBtenteils invertiert, dagegen steigt
er in den Samenstengeln aufwarts und wird erst in den Bliitenorganen invertiert.
Appel und Schlumberger, Zur Biologie der Kartoffelpflanze
(p. 8.)
Durchwachsene Kartoffelknollen wurden teils mit den Trieben, toils
ohne dieselben in Tbpfe gepflanzt; zum Vergleich wurden auch ungekeimte
Knollen derselben Sorte ausgelegt. Die an den Knollen verbliebenen Triebe
entwickelten sich nur langsam weiter und wurden schon nach 2—3 Wochen
von den neugebildeten Trieben der abgekeimten Kartoffeln uberholt. „Wieder-
holtes Entfernen dieser Triebe hatte ein um so rascheres Nachkeimen zur
Folge.“ Die ungekeimt ausgelegten Knollen trieben nur schwach aus.
Von im Erdhaus gezogenen Kartoffelpflanzen wurden Anfang Juli die
Mutterknollen entfernt und nochmals ausgelegt; es entwickelten sich sehr
bald neue, kraftige Pflanzen. „Danach diirfte dem Austreiben und Abkeimen
der Saatknollen vor dem Auslegen nicht der schadigende EinfluB beizulegen
sein, den man ziemlich allgemein annimmt.“ — Die Erklarung, daB die im
Jahre 1911 kurz nach der Ernte austreibenden Knollen nicht vollig ausgereift
seien, ist unrichtig, da unreif geerntete Knollen, wie Versuche zeigten, erst
nach langerer Ruhezeit auskeimen.
Appel und Riehm, Untersuchungen iiber die Brandkrank-
heiten des Getreides. (p. 9.)
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind z. T. bereits an anderer Stelle
veroffentlicht und auch in dieser Zeitschrift (Bd. 33. p. 503) besprochen.
Versuche, den Weizenflugbrand durch Quellen in Sublimatlosung zu be-
kampfen, zeigten, wie zu erwarten war, daB gleichzeitig mit dem Flugbrand-
mycel der Embryo der Getreidesamen abgetotet wird. Brandfreiheit trat
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ein, wenn das Saatgut eine Stunde (bei einer anderen Weizensorte 3 Stunden)
in 0,2-proz. Sublimatlosung gequellt wurde; dabei wurde die Keimfahigkeit
des Getreides um 70 Proz. geschadigt.
Appel und Schlumberger, Zur Kenntnis der Blattrollkrank-
heit der Kartoffel. (p. 14.)
Die Versuche wurden durch die trockene Witterung des Jahres 1911 so
beeintrachtigt, dab sich allgemeine Schliisse noch nicht ziehen lassen. Es zeigte
sich, dab selbst grobe Knollen „einen schlechten Ertrag liefern, wenn sie von
Stocken stammen, die im Ruckgang begriffen sind, wahrend verhaltnismabig
kleine Knollen von guten Stocken herstammend, einen hoheren Ertrag liefern. 1 '
Ruhland, Feldversuche zur Bek&mpfung der Herz- und
Trockenfaule der Runkel- und Zuckerriiben. (p. 16.)
Nach Kruger und Wimmer war anzunehmen, dab durch starke
Chilisalpeterdtingung das Auftreten der Herz- und Trockenfaule begiinstigt
wiirde; dies war aber auch bei den diesjahrigen Versuchen nicht der Fall.
Auch durch Trockenhalten des Bodens konnte die Krankheit nicht hervor-
gerufen werden.
Ruhland, Folgeerscheinungen des Wurzelbrandes der
Zuckerriiben. (p. 16.)
Keimpflanzen von Zuckerriiben, die durch Infektion mit P y t h i u m
de Baryanum oder Phoma betae wurzelbrandig gemacht worden
waren, wurden mit gesunden Keimpflanzen in ein Beet verpflanzt und ihre
Entwicklung beobachtet. Ebenso wie im Vorjahre zeigten sich keine Minder-
ertrage infolge des Wurzelbrandes, auch lieben sich bei der Emte keine Spuren
der Jugendkrankheit mehr erkennen.
Ruhland und Ludwigs, Untersuchungen zur Biologie der
Plasmopara viticola. (p. 16.)
Die Inkubationszeit kann selbst bei ausreichender Luftfeuchtigkeit iiber
3 Wochen dauern.
Laubert, Sclerotinia aus Kleesaat. (p. 17.)
Von Dorph-Petersen aus Kopenhagen geschickte Sclerotien
aus Kleesaat wurden in Erde ausgelegt. Nach 3 Monaten erschienen die
Becherfriichte, deren Zugehorigkeit zu Sclerotinia trifoliorum
Erikss. Verf. auf Grund mikroskopischer Untersuchungen fur sehr unwahr-
scheinlich hielt. Sclerotien, Apothecien, Asci und Paraphysen wurden unter-
sucht; Verf. gibt an, wie die Diagnose des Pilzes etwa lauten wiirde.
Werth, Weitere Infektionsversuche mit Ustilago an¬
ther a r u m. (p. 18.)
Die Versuche zeigten die interessante Tatsache, dab Ustilago a n -
therarum die Ausbildung des Pistills in den Bliiten mannlicher Pflanzen
fijrdert. Es fand sich ein, freilich rudimentares, aber doch wohldifferenziertes
Ovarium mit Griffeln von mehreren Millimetern Lange.
Peters, Uber eine Fruchtf&ule ven Hevea brasiliensis
in Kamerun. (p. 18.)
Auf erkrankten Friichten und Samen von Hevea brasiliensis
wurde eine Phytophthora gefunden. Es gelang, aus dem Innern der
Samen die Phytophthora zu isolieren, die sich auf Mohren gut kulti-
vieren lieb und Zoosporangien sowie Oosporen bildete. Ob diese Phyto¬
phthora mit P. f a b e r i indentisch ist, konnte nicht entschieden
werden. Es fanden sich einige Abweichungen in den Grobenverhaltnissen
der Zoosporangien, doch halt sich Verf. fur nicht berechtigt, allein auf Grund
dieser Unterschiede eine neue Art aufzustellen, zumal nicht sicher ist, ob
das Verhaltnis von Lange und Breite bei den Zoosporangien von P h y t o -
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Bakteriologische und garungsphyaiologiscbe Iustitute etc.
p h t h o r a ein konstantes ist. — Auf der Schale der H e v e a - Friichte
fand sich auch Lasiodiplodia nigra, die in einigen Punkten von
der von Appel und L a u b e r t gegebenen Beschreibung abweicht,
worauf bereits Brick hingewiesen hat.
Rorig, Beit rage zur Biologie der Mause. (p. 22.)
Durch Konstruktion eines kiinstlichen Baues gelang es, Feldmause in
der Gefangenschaft zur Fortpflanzung zu bringen und Beobachtungen liber
das Geschlechtsverhaltnis der Jungen und iiber ihre Entwicklung zu machen.
— Wenn die Mause hochprozentigen Giftweizen (0,3 Proz. Strychninweizen)
erhielten, gingen sie schon nach kurzer Zeit (1—2 Tage) ein; wurde zuerst
ein 0,1-proz. Strychninweizen verabreicht und der Strychningehalt langsam
gesteigert, so gewohnten sich die Tiere an das Gift. Ein Tier, das 0,1 proz.,
dann 0,2-proz., 0,3-proz. und 0,4-proz. Strychninweizen bekommen hatte,
verzehrte an einem Tag auBer unbehandeltem Weizen 39 Korner 0,5-proz.
Strychninweizen, ohne Vergiftungserscheinungen zu zeigen.
Rorig, Die Behandlung des Saatgutes zum Schutze
gegen KrahenfraB. (p. 25.)
Zum Schutz der Saaten gegen Krahen eignet sich Aloepulver, dem In-
fusorienerde beigemengt wird. Bei einem Versuch wurden 16,5 dz Weizen
mit 601 Wasser besprengt und dann mit einem Gemisch von 7,5 kg Aloepulver
3,75 kg Infusorienerde und 3 kg PreuBischblau bestreut und gut durch-
geschaufelt. Der Weizen keimte wegen der Trockenheit erst spat, so daB
das Aloepulver abgefalien war; infolgedessen fanden sich Krahen nach der
Keimung ein. Im Friihjahr gesater und bald aufgegangener Hafer blieb auch
nach der Keimung von den Krahen verschont.
Schwartz, Nematodenuntersuchungen. (p. 26.)
An Maiblumenpflanzen, deren Wurzeln und Rhizome verfault waren,
wurden Aphelenchen gefunden, die bisher noch nicht beschrieben waren; Verf.
nenntsie Aphelenchus aderholdi undgibteinevorlaufigeDiagnose.
Ein anderer Aphelenchus, der auf einer Kultur von Crytospo-
rium nesii Cda. gefunden wurde, wird als Aphelenchus my-
c o g e n e s beschrieben. Die Art ist A. o 1 e s i s t u s ahnlich, ist aber,
ganz „abgesehen von ihrer bedeutend groBeren Breite durch die groBere
Annaherung der Vulva an die Schwanzspitze von diesen deutlich unter-
schieden.“ Die von Ritzema Bos beschriebene, durch Tylenchus
d i s p a c i hervorgerufene MiBbildung von Phlox decussata konnte
im Berichtsjahre beobachtet werden.
Schwartz, Bekampfung tierischer Schadlinge. (p. 28.)
Zur Bekampfung der Rubenwanze wurden Versuche mit Spritz- und
Bestaubungsmitteln ausgefiihrt. Die uberwinterten erwachsenen W T anzen
konnten durch Verstauben von Insektenpulver oder von einer Mischung von
Insektenpulver (2 Teile) und Schwefelbliite (1 Teil) zum groBten Teil ab-
getotet werden, so daB die behandelten Parzellen einen besseren Riiben-
bestand aufwiesen als die Kontrollparzellen, auf denen zahlreiche Saug-
beschadigungen und Blattverkriimmungen auftraten. Spritzmittel erwiesen
sich gegen die erwachsenen Wanzen wirkungslos. Die jungen Wanzenlarven
waren gegen pulverformige Mittel widerstandsfahiger, konnten aber durch
eine 2-proz. Seifenlosung abgetotet werden.
Birnblattgallmilben wurden durch Bespritzungen mit Schwefelkalkbriihe
wirksam bekampft.
Zacher, Beobachtungen liber schadlichelnsekten. (p. 29.)
Campylomma verbasci wurde zum erstenmal auf Apfel-
b&umen nachgewiesen; die Wanze ist auf Verbascum weit verbreitet
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479
und es ist sehr wahrscheinlich, daB sie auch auf Apfelbaumen hier und da
auftritt und bisher nur iibersehen wurde. — Ein neuer Tetranychus
wurde an Salvia splendens nachgewicsen, die neue Art ahnelt am
meisten T. p i 1 o s u s, von dem sie sich aber durch die groBeren, nicht auf
Hockern entspringenden Ruckenborsten unterscheidet. Eine C e c i -
domyiden - Larve der Gattung Lestodiplosis wurde als natUr-
licher Feind des neuen Tetranychus erkannt.
Nach R o s t r u p wird die Krauselkrankheit der Mohrriibe durch eine
Aleurodicus - Larve hervorgerufen; dies beruht auf einem Irrtum, der
Erreger ist vielmehr eine Psyllide Trioza viridula. Die Entwicklung
stimmt im allgemeinen mit der von Psylla pyrisuga uberein. —
Die Untersuchung des Mageninhaltes von 48 Maulwurfsgrillen ergab, daB die
meisten Magen tierische und pflanzliche Reste enthielten. — Aus Bielefeld
wurde das Massenauftreten von Chloropisca notata gemeldet;
auf Acer pseudoplatanus und A. platanoides wurde
Eupteryx lowi beobachtet. Auf verschiedene andere gelegentliche
Beobachtungen soli nicht naher eingegangen werden. — Versuche iiber die
Einwirkung verschiedener Temperaturen auf Sitophilus granarius
und S. o r y z a e zeigten, daB diese Tiere bei — 4° C zugrunde gehen. —
Endlich wurden noch einige aus Samoa eingeschickte Insekten bestimmt;
es handelte sich z. T. um „altbekannte Schadlinge der Kokospalme“.
Rorig und Riehm, Untersuchungen iiber die Desinfektion
v o n S a a t g u t. (p. 36.)
Um die Einwirkung gasformiger Gifte auf Speicherschadlinge unter-
suchen zu konnen, hat Rorig einen Apparat konstruiert, der aus einem
durch WasserverschluB luftdicht verschlieBbaren Kasten besteht. In dem
Kasten befinden sich in verschiedenen Hohen 3 Rohre aus Drahtgaze, in die
kleine Gazekafige hineingeschoben werden konnen. Der Apparat wird mit
Getreide gefiillt, die Versuchstiere in den Kafigen in die Rohre geschoben
und die am Deckel des Apparatus befindliche Watte mit Schwefelkohlenstoff,
Tetrachlorkohlenstoff oder einem anderen Stoff, dessen Wirkung auf die
Insekten gepruft werden soli, getrankt. Bei einigen Versuchen zeigte sich,
daB Kornkafer durch CS 2 bereits in 4 Stunden abgetotet werden konnen,
wahrend die doppelte Menge CC1 4 in 6 Stunden noch nicht alle Kafer totete.
Riehm hat die Samen von Gerste, Weizen, Raps und Lupinen in
luftdicht verschlossenen GefaBen der Einwirkung von Tetrachlorkohlenstoff-
Dampf ausgesetzt. Raps und Lupinen waren in ihrer Keimfahigkeit selbst
nach 6 Wochen nur um 2 Proz. geschadigt, wahrend die Weizen- und Gersten-
sorten bereits nach einer Einwirkung von 14 Tagen in ihrer Keimfahigkeit
beeintrachtigt waren.
Borner, Untersuchungen iiber die Reblaus. (p. 39.)
Verf. konnte altere Beobachtungen aus Siidfrankreich und Italien be-
statigen, nach denen Gallenlause mehrere Generationen hintereinander die-
selbe Galle besiedeln konnen. Sehr interessant ist die Beobachtung, daB
„Gallen, welche friihzeitig, kurz vor oder nach der Entwicklung der den
Gallenmund umschlieBenden Haare, verlassen werden, weitgehend ausheilen
konnen, so daB ihr einstiges Vorhandensein oft nur noch an den erwahnten,
im Rreise stehenden Haaren zu erkennen ist. Das Blattgewebe zeigt in solchen
Fallen an der einstigen Wundstelle normale Struktur.“ An Reben, deren
Blatter keine Gallen tragen, ruft der Stich der Gallenlaus Wundstellen hervor,
die absterben. Anhaltspunkte, die Resistenz von Rebsorten aus den Struk-
turverhaltnissen zu schlieBen, bieten sich nicht. Es zeigte sich aber, daB
alle gallentragenden Reben auch starke Nodositaten und Tuberositaten
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480
Inhalt.
aufweisen; Reben, die keine Gallen tragen, bieten teilweise auch den Wurzel-
l&usen keine dauernden Existenzbedingungen. — Die Lothringer Rebl&use
scheinen von den siideuropaischen biologisch verschieden zu sein, wenigstens
blieben 4 in Montpellier gallentragende Sorten bei Metz gallenfrei.
Moritz und Borner, Priifung von Reblausgiften. (p. 43.)
Von den gepriiften Praparaten erwiesen sich eine ganze Reihe als un-
brauchbar, so ein Kresotinsaurepraparat von Hauff & Go., Vitiphiline der
niederlandischen Gesellschaft, Tetrapol und Kupfertetrapol von Storkhauser
& Traiser und das B o 1 a g sche Nitrophenol-Praparat von Bosch. Ein
anderes Kresotinsaurepraparat derselben Firma, Kresolseifenlosung von
R a s c h i g und Saprosol, sowie wasserloslicher Schwefelkohlenstoff 1609 F
ergaben bessere Resultate. Blindreben, die 10—20 Minuten mit 1-proz.
Saprosol-Losung behandelt wurden, zeigten keine Sch&digung.
Moritz, Einwirkung von Seifenlosungen auf das Laub
und die Gescheine damit bespritzter Reben. (p. 45.)
Spritzversuche zeigten, daft Reben durch Seifenlosungen bis zu 3 Proz.
nicht nennenswert beschadigt werden. R i e h m (Berbn-Lichterfelde).
Inhalt
Original-Abh&ndlongen.
Brown, Percy Edgar, and Smith, Boy Eu¬
gene, Bacterial Activities in Frozen Soils,
p. 369.
Hastings, E. G., A Method for the Preser¬
vation of Plate Cultures for Museum and
Demonstration Purposes, p. 432.
Hoffmann, Conrad, A Contribution to the
Subject of Soil Bacteriological Analyti¬
cal Methods, p. 386.
—, Paraffin Blocks for Growing Seedlings
in Liquid Culture Solutions, p. 430.
Meyer, W., Pseudomonas olivae A. M. et
W. Meyer, p. 388.
Smith, Erwin F., Pflanzenkrebs versus
Menschenkrebs. p. 394.
Sperlioh, Adolf, t)ber Salztoleranz bezw.
Halophilie von Bakterien der Luft, der
Erde und des Wassers, p. 406.
Zosammenfassende tfbersichten.
Biehm, E„ Getreidekrankheiten und Ge-
treideschiidlinge, p. 434.
Originalreferate a us bakteriologisohen und
garangsphysiologischen etc. Instituten,
Laboratorien etc.
Mitteilungen derVVissenschaftlichen Station
in Miinchen.
Will, H., Die biologische Untersuchung
von Farbebier, Farbebierextrakten nnd
Farbeextrakten, p. 474.
—, und Beyersdorfer, Ozon als Desinfek-
tionsmittel, p. 472.
—, und HeuB, E., Essigsaureiithylester als
Kohlenstoffquelle fur Hefe und andere
SproBpilze, p. 474.
B&kteriologische und garungsphysiologische
etc. Institute, Laboratorien etc.
Appel und Riehm, Untersuchungen liber
die Brandkrankheiten des Getreides,
p. 476.
— und Schlumberger, Zur Biologie der
Kartoffelpflanze, p. 476.
—, — } Zur Kenntnis der Blattrollkrank-
heit der Kartoffel, p. 477.
Bdrner, Untersuchungen liber die Reblaus,
p. 479.
Lanbert, Sclerotinia a us Kleesaat, p. 477.
Moritz, Einwirkungen von Seifenlosungen
auf das Laub und die Gescheine damit
bespritzter Reben, p. 480.
— und Bdrner, Priifung von Reblausgiften,
p. 480.
Peters, t)ber eine Fruchtfaule von Hevea
brasiliensis in Kamerun, p. 477.
R5rig, Beitrage zur Biologie der Mduse,
p. 478.
—, Die Behandlung des Saatgutes zum
Schutze gegen KrahenfraB, p. 478.
— imd Riehm, Untersuchungen liber die
Desinfektion von Saatgut, p. 479.
Rnhland, Untersuchungen liber den Koh-
lenhydratstoffwechsel der Zuckeriiibe,
p. 476.
—, Feldversuche zur Bekampfung der Herz-
und Tockenfaule der Runkel- und
Zuckerriiben, p. 477.
—, Folgeerscheinungen des Wurzelbrandes
der Zuckerrii l)en, p. 477.
— und Ludwigs, Untersuchungen zur Bio¬
logie der Plasmopara viticola, p. 477.
8chwartz, Xema todenun tersuchu nge n, p.478
—. Bekampfung tierischer Schadlinge,
p. 478.
Werth, Weitere Infektionsversuche mit
Ustilago antherarum, p. 477.
Zacher, Beo bach tun gen liber schadliche
Insekten, p. 478.
Abgeschlossen am 24. Juni 1912.
Hofbucbdruokeret RudoUtadt.
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CentraUlatt fttr BakL etc. H AM. Bd. 34. No. 18|22.
Ausgegeben am 1. August 1912.
Naekdruek verbotsn.
Paralyse et activation diastasiques de la zymase et de la
catalase.
Par H. Van Laer, Gand.
On sait que le sue de levure fraichement extrait des cellules, par le proc6d6
de broyage et de pressage inaugur6 par Buchner, donne lieu, des qu’on
le chauffe, k un coagulum albumineux abondant. Conserve en presence
de toluene ou de thymol la quantity d’albumines coagulables diminue de
plus en plus, par suite des ph6nom6nes d’autodigestion dont le sue est le si£ge.
Si celui-ci est actif vis-A-vis du sucre au moment de sa preparation, la zymase
perd rapidement toute action fermentative: cette perte d’activitG est attribute
aux enzymes prot£olytiques du sue.
J’ai constate que la vitesse d’autodigestion des albuminofdes du jus de
levure est considerablement retardee par un extrait de malt actif, tandis
que l’ajoute d’une solution de papalne l’augmente. Prenons un sue de levure
haute beige, obtenu par pressage k 500 atmospheres; le liquide protoplasma-
tique non etendu donne, par chauffage dans un tube k essai, un coagulum
assez abondant pour que le contenu du tube ne s’6coule pas lorsqu’on le
renverse. Cent centimetres cubes de sue frais ont 6t6 additionn£s de 500
centimetres cubes d’eau et la liqueur limpide ainsi 6tendue a servi k l’ex-
p4rience suivante:
Des portions de 50 centimetres cubes sont r£parties entre 4 ballons a, b,
c, d. Le contenu des flacons a et b a re$u 10 centimetres cubes d’eau, celui
du flacon c 10 centim etres cubes d’un extrait de malt k 20 %, celui du
flacon d 10 centimetres cubes d’une solution de papalne k 1% (papayotine
Merck en poudre 1:200) 1 ). L’extrait de malt a 6t6 obtenu en laissant
mac6rer k froid, pendant 3 heures, 20 grammes de farine de malt sec et 100
cc d’eau.
Le flacon a donne, par chauffage au bain-marie bouillant, 646 milli¬
grammes de coagulum sec. Les flacons 5, c, d ont 6t6 abandonnSs pendant
12 heures k la temperature ordinaire, puis on a determine les quantites de
matieres coagulables. Voici les chiffres obtenus:
b (autodigestion) 152 milligrammes
c (extrait de malt) 325 „
d (papalne) 67 „
L’extrait de malt a gene l’autodigestion, la papalne l’a renforcee. On a
naturellement soustrait du chiffre obtenu avec l’extrait de malt, le poids
de coagulum fourni au bout de 12 heures par 50 centimetres cubes d’eau et
10 centimetres cubes d’extrait.
') Ferment pur du sue Carica papaya. 10 gr. d’albumine d’oeuf cuite et
finement rap^e en suspension dans un melange de 400 cm 3 d’eau et de 5 gouttes de lessive
de potasse 4 15%, sont dig6r£s par 1 gr. de papayotine 4 40° dans l’espace de 6 heures.
Zweite Abt. Bd. 34.
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482
H. van Laer,
Les chiffres suivants se rapportent 4 une autre experience exScutee
dans les mimes conditions.
a (coagulation immediate)
110 milligrammes
b (autodigestion)
74
c (extrait de malt)
95
d (papaine)
48
D rSsulte de 14 que l’extrait de malt, dSfavorable 4 la diastase protSo-
lytique du sue de levure, devra rendre sa zymase plus active, et que la papaine,
au contraire, renforijant l’action de 1’enzyme antagoniste du ferment alcoo-
lique, affaiblira cette derniere. C’est ce que l’expSrience confirme.
Je me suis servi de la mSthode de preparation du sue de levure par
maceration publiee recemment par M. Lebedeff 1 ). Alors qu’en utilisant
l’ancien procede par pressage, de Buchner, je ne suis jamais parvenu
4 obtenir avec nos levures hautes beiges, (prSlevSes dans les conditions les
plus diverses, et en prenant toutes les precautions indiquees par Buch-
ne-r), un liquide agissant sur le sucre, la methode de M. Lebedeff per-
met de preparer facilement, avec ces levures, des solutions de zymase tres
actives.
M. Lebedeff decrit comme suit le procede, qui a ete strictement
suivi dans ces recherches. Seulement, avec les levures hautes beiges, il n’est
pas possible d’operer un lavage continu en laissant couler le robinet pendant
tout le temps que dure cette operation; ces levures ne se deposent que tres
lentement et le lavage continu les entraine 4 TSgout.
“On prend un seau de levure fraiche; ou le met dans un recipient cylin-
“drique, d’une contenance d’au moins 50 litres; on le place sous le robinet
“d’une conduite d’eau muni d’un tube de caoutchouc; le recipient unefois
“rempli, on laisse couler le robinet lSgerement pendant tout le temps du la-
“vage. De temps en temps on remue bien la levure avec un baton en bois.
“Si Ton fait soigneusement cette operation, l’eau dans le recipient devient
“tout 4 fait claire, la levure, bien divisee et blanche, tombant vite sur le fond
“du recipient. On laisse la levure immerger sous l’eau, sans fermer le robinet,
“pendant une nuit.
“En ete, il est preferable de mettre dans le recipient un gros morceau
“de glace apres avoir ferme le robinet. Le matin, on trouve la levure bien
“dSposSe au fond du vase. On procede alors au decantage; puis on prend
“une grande terrine, sur laquelle on place un tamis avec des trous assez grands
“(5 cent, carres par exemple); on le recouvre d’une toile 4 filtrer bien mince
“et on jette dessus la levure. Apres Tavoir laisse Sgoutter pendant quelque
“temps, on prend les quatre bouts de la toile, on les reunit et on les ficelle.
“Ensuite, on Tenveloppe avec une toile 4 presser, on met le tout sous une
“presse 4 main, sur laquelle on agit jusqu’4 ce que la levure devienne assez
“compacte pour la faire passer 4 travers un tamis,ayant des mailles de 5 cent
“carres, qui se trouve au-dessus du papier-filtre place sur un portoir en bois.
“On Stale la levure tamisSe en une couclie de 1 4 iy 2 centimetre d’Spaisseur,
“et on laisse secher 4 une temperature de 25 4 35 degrSs. En deux jours la
“levure est completement seche.
“A ceux qui voudraient s’Sviter la peine de cette operation prSliminaire
“et la perte de temps, jeconseillede faire venir la levure de chez M. S c h r o -
“d e r, 4 Munich, qui la prepare d’apres mes indications. Elle est toujours
l ) Annal. de i’instifc. Pasteur 1912. p. 8.
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Paralyse et activation diastasiques de ia zymase et de la catalase. 483
“tres active et propre. Pour obtenir le sue, on prend 50 grammes de levure
“s6ch6e, on ajoute 150 grammes d’eau, on melange bien avec une bayuette
“en verre dans une capsule et on laisse mac6rer 4 35 degr6s pendant 2 heures,
“ou 4 25 degr6s pendant 6 heures. Apres, on jette la masse sur le filtre ordi-
“naire et on la laisse s’6couler. II n’y a pas besoin de refroidir le filtrat par
“de la glace (sinon en 6t6); mais si Ton veut obtenir le plus possible de sue
“(en 12 hemes on peut en avoir de 70 4 80 cent, cubes), il est preferable de
“le faire, parce que la filtration devient de plus en plus lente.”
Les experiences suivantes ont ete executees avec de la levure de H.
Schroder 4 Munich, sechee d’apres les indications deM. Lebedeff,
avec de la levure basse d’une brasserie de Bruxelles et une levure haute d*une
brasserie de Mons. Ces deux dernifcres ont 6t6 pr6par6es 4 l’6tat sec suivant
le meme procede.
Trois lots de 50 grammes de chacune de ces levures seches out 6t6 mis
en maceration pendant 2 heures 4 35° C: le premier avec 150 centimetres
cubes d’eau; le second avec 150 centimetres cubes d’un extrait de malt 4
20 %, et le troisieme avec 150 centimetres cubes d’une solution de papalne
4 2%. Apres r6colte par filtration de 20 4 30 centimetres cubes de liquide, on
a chargG des flacons de M e i s s 1 avec 20 centimetres cubes de sue, 8 grammes
de sucre caudi blanc et 0,2 centimetre cube de toluene.
La fermentation a toujours d6but£ dans les liqueurs pr6parees avec
l’extrait de malt; les sues de maceration contenant la papalne sont restSs
inactifs.
Les poids d’anhydride carbonique produit chaque jour sont indiquSs
dans le tableau suivant:
Levure de Munich:
maceration avec de Peau:
Maceration
avec extrait
de
malt:
ler
jour:
0.175 gr.
0.557 gr.
2*
jour:
0.161 „
0.279 „
3°
et 4« jour:
0.543 „
0.627 „
Levure basse de
Bruxelles
;
Maceration avec de Peau:
Maceration
avec extrait
de
malt:
ler
jour:
0.210 gr.
0.310 gr.
2°
jour:
0.101 „
0.128 „
3®
jour:
0.153 „
0.244 „
4®
jour:
0.157 „
0.237 „
Levure haute
beige :
Maceration avec de l’eau:
Maceration
avec extrait
de
malt:
l* r
jour:
0.7 11 gr.
1.011 gr.
Comme je le disais, la fermentation a toujours d6but6 dans les liqueurs
prepares avec 1’extrait de malt; en d’autres termes, ce que M. Lebedeff
appelle “la p^riode de l’induction” a ete beaucoup plus courte, et, par con¬
sequent, la quantite de gaz produite au bout du meme temps plus eievee.
Si, apres avoir recolte 20 centimetres cubes de jus de maceration, on
dilue le r§sidu restant sur chaque filtre par 200 centimetres cubes d’eau, on
obtient des liqueurs encore excessivement riches en catalase. On sait que
les cellules de levure fraiche n’abandonnent pas cette enzyme 4 l’eau dans
laquelle on les fait macerer. Le pouvoir catalytique de ces liqueurs s’att§nue
tres rapidement, comme le pouvoir fermentatif lui-meme. De plus, les liquides
obtenus en rempla<?ant pendant la maceration 4 35° C. l’eau par un extrait
31*
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484
H. van Laer, Paralyse et activation diastasiques etc.
de malt on une solution de papaJne, accusent les memes variations de pouvoir
catalytique que celles que l’on observe entre les pouvoirs fermentatifs.
Un volume de 5 centimetres cubes des filtrats obtenus plus haut, quoique
d6j 4 diluSs, donne lieu 4 un degagement tumultueux d’oxygene lorqu’on les
met en contact 4 la temperature de 18° C, avec 20 centimetres cubes d’une
solution de perhydrol de Merck, 6tendu de fa^on 4 obtenir une solution
4 1.7% de H 2 0 2 . Pour determiner la vitesse du degagement, les jus ont 6t6
encore etendus dans le rapport de 1 4 5 avec de l’eau distiliee. Void les volumes
d’oxygene mesures 4 18° C, avec 5 centimetres cubes des jus frais dilues, et
20 centimetres cubes d’une solution d’eau oxygenee 4 1.7% de H 2 0 2 .
Levure sdche de Munich maceree avec:
de l’eau
de 1’extrait de
malt
la solution
de papaine
au bout de 1 minute.
27
32
11
au bout de 5 minutes.
86.5
91
73
L’extrait de malt 6tait par lui-meme inactif vis-4-vis de l’eau oxygenee.
Conclusions.
1. Le p r o c 6 d 6 d’extraction de la zymase par simple
maceration de M. Lebedeff applique aux levures
hautes beiges fournit des jus tres actifs, alors
que le procede par pressage ne donne, en general,
que des liqueurs denuees de tout pouvoir fermen-
t a t i f.
2. L’extrait de malt gene les ph6nomenes d’auto-
digestion des albumines coagulables du proto-
plasme; la solution de papalne augmente la vitesse
de cette digestion.
3. L’e xtrait de malt diminue la periode de l’i n -
duction du sue de maceration; il augmente en meme
temps l’activite de la zymase et de la catalase.
4. La papalne aneantit Faction de la zymase et
diminue celle de la catalase.
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Karl F. Kellerman and I. G. McBeth, The Fermentation of Cellulose. 485
Nachdruck verboten .
The Fermentation of Cellulose.
By Karl F. Kellerman and I. G. McBeth,
Bureau of Plant Industry, U. S. Department of Agriculture, Washington, D. C.
W. 2 plat.
Introduction.
The fermentive activity of microorganisms as the cause of the dis¬
appearance of cellulose in nature was first suggested by Mitscher-
1 i c h 1 ) in 1850. The probable accuracy of his view was much strengthened
by P o p o f f ’ s 2 ) discovery, in 1875, that the decomposition of cellulose
can be modified at will or entirely stopped by the addition of substances
poisonous to microorganisms. He also noted that the decomposition of cel¬
lulose resulted in the formation of methane and hydrogen mixed with other
gases.
A more extended study of the cellulose-destroying organisms was under¬
taken two years later by Van Tieghem 3 ), who gave them the the name
of Bacillus amylobacter, and from microscopic observations
only declared them identical with Pasteur’s Vibrion butyrique.
The work of van Senu s 4 ), in 1890, led this investigator to the conclusion
that cellulose decomposition was the result of a cellulose-dissolving enzyme,
excreted by the associative growth of two organisms. In the meantime
Hoppe-Seyler 5 ) had confirmed the observations of P o p o f f that
cellulose was decomposed with the formation of methane, hydrogen, and
other gases.
More recent investigations by Omelianski 6 ), begun in 1894 and
continued through a period of years, have been very generally accepted as
a somewhat adequate explanation of the disappearance of cellulose. He
attempted to isolate specific cellulose-fermenting bacteria and described
two distinct species, both anaerobic.
Morphologically the organisms can hardly be distinguished but physio-
*) Mitscherlich, ZusammensetzungderWandderPflanzenzelle. (Monatsber.
d. K. PreuB. Akad. d. Wissensch. zu Berlin. 1850. p. 102—110.)
*) P o p o f f, Leo, t)ber die Sumpfgasg&rung. (Pfliigers Arch. f. PhysioL Bd. 10.
1875. p. 113—146.)
*) Van Tieghem, Ph., Sur la fermentation de la cellulose. (Compt. rend.
T. 88. 1879. p. 205—210.)
—, —, Sur le Bacillus amylobacter et son rdle dans la putrefaction
des tissues v6g£taux. (Bull, de la Soc. botan. de Prance. T. 24. 1877. p. 128—135.)
4 ) Senus, A. H.C. van, Bijdrage tot de kennis der cellulosegisting. (Proefschr.)
188 pp. Leiden 1890. — Leonards, Kochs Jahresber. iib. d. Fortschr. in d. Lehre
v. d. Garungs-Organism. Jahrg. 1. 1890. p. 136—139.)
s ) Hoppe-Seyler, F., tJber Garung der Zellulose mit Bildung von Methan
und Kohlensaure. (Zeitschr. f. physiolog. Chem. Bd. 10. 1886. p. 201—217 and 401—440.)
•) Omelianski, W., t)ber die Garung der Zellulose. (Centralbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 193—201, 225—231, 257—263, 289—294, 321—326, 325—361,
385—391.)
—, —, Ober die Trennung der Wasserstoff- und Methangarung der Zellulose.
(Ibid. Bd. 11. 1904. p. 369—377.)
—, —, Die histologischen und chemischen Veranderungen der Leinstengel unter
Einwirkung der Mikroben der Pektin- und Zellulosegarung. (Ibid. Bd. 12. 1904. p. 33—43
—, —, Die Zellulosegarung. (Handb. d. techn. Mykol. 2. Aufl. Bd. 3. 1904—06.
p. 245—268.)
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486
Karl F. Kellerman and I. G. UcBeth,
logically they show wide differences in that one causes the destruction of
cellulose with the formation of carbon dioxide and methane, while the gases
produced by the other consist of carbon dioxide and hydrogen. These orga¬
nisms do not stain blue with iodine and are therefore distinct from the
Amylobacter bacillus of van Tieghem. Omelianski’s
methods were somewhat different from those employed by earlier investi¬
gators in that he used sterile nutrient solutions to which pieces of filter
paper were added, and sought to secure a practically pure culture of the
cellulose ferment by repeatedly transferring small quantities of the fermen¬
ting solutions into a fresh sterile medium. After five or six transfers a micro¬
scopic examination showed an almost pure culture of an extremely thin,
rod-shaped organism bearing a polar spore. Of these examinations Ome-
lianski 1 ) says: “Dieses Bild war ein so charakteristisches, daft nicht der
geringste Zweifel daruber obwalten konnte, daft wir das spezifische Agens
der Zellulosegarung vor uns hatten.” On carefull microscopic search for
foreign species Omelianski 2 ) admits the impurity of his cultures as
follows: „Unter den sporenbildenden Beimengungen lenkte in unseren
Kulturen ein Bacillus die Aufmerksamkeit auf sich, welcher einen kon-
stanten Begleiter des Zellulosebacillus bildete: Es war dies ein ziemlich
grofter Bacillus mit grofter langlicher, endstandiger Spore. — Nicht selten
wurde auch ein Bacillus mit runder endstandiger Spore angetroffen, welcher
dem Zellulosebacillus morphologisch sehr nahe stand, jedoch zur Zahl der
Starkefermente gehorte.“
Omelianski found that the spores of these cellulose organisms
would stand a temperature of 90° C. for twenty-five minutes; thus he main¬
tains he was easily able to free his cultures from non-spore-bearing orga¬
nisms by giving them the maximum amount of heat the spores of the cel¬
lulose organisms would stand. He found, however, that certain foreign spore¬
forming organisms could not be removed by this method. Many kinds of
solid media were tried but these were not successful for growing the cellu¬
lose-destroying organisms. After a long series of failures small colonies of
the cellulose organism were secured upon potato; but when inoculations from
these colonies were made into solutions no fermentation took place except
in one case and this soon came to a standstill. Notwithstanding this failure
Omelianski 3 ) says: „Dennoch lieften sowohl der morphologische Cha-
rakter der Bacillen, welche diese Kolonien auf der Kartoffel bildeten, als
auch die Tatsache der, wenn auch schwachen Papierg&rung keinen Zweifel
daruber aufkommen, daft es uns gelungen ist, Reinkulturen des Zellulose¬
bacillus zu erzielen.“ He 4 ) admits that .his results were secured with im¬
pure cultures in the following statement: „Wenden wir uns nun dem naheren
Studium des Zellulosegarungsvorganges zu, so miissen wir bemerken, daft
alle im folgenden angefiihrten Daten sich auf eine Garung in unreinen Kul¬
turen beziehen, in welchen jedoch der Gehalt an spezifischen Mikroben so
groft und die Menge der Verunreinigungen so verschwindend klein war, daft
diese Daten ohne Zweifel zur Charakterisierung der typischen Wasserstoff-
garung der Zellulose dienen konnen.“ Although confident that the con-
l ) Omelianski, W., Cber die Garung der Zellulose. (Centralbl. f. Bakt,
Abt. II. Bd. 8. 1902. p. 290.)
*) (Ibid. p. 291—292.)
3 ) (Ibid. p. 293.)
«) (Ibid. p. 294.)
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The Fermentation of Cellulose.
487
taminations were so slight as to be disregarded, it should be remembered
that his view is based largely upon microscopic examinations which would
seem to make his conclusions of doubtful value.
The general belief that cellulose destruction is due only to anaerobic
bacteria was emended by van Iterson Jr. 1 ) in 1904, who showed
that cellulose may be decomposed by aerobic bacteria as well as by anaerobic
bacteria, the latter giving rise to nitrogen and carbon dioxide, but no trace
of hydrogen or methane, van Iterson’s work, however, like that of
all previous investigators, seems to have been with impure cultures.
From early studies in our laboratory it became obvious that earlier
work on cellulose fermentation was inadequate to explain the disappearance
of cellulose in soils of the United States. It soon became evident that, if
satisfactory results were to be secured, we must find some solid medium
for isolating these organisms as all attempts to secure pure cultures by me¬
thods similar to those employed by Omelianski and van Iter¬
son were unsuccessful. Four varieties of special culture media have been
found useful in our investigations. Their composition and method of pre¬
paration are as follows:
Cellulose Agar.
Prepare one liter of a dilute ammonium hydroxide solution by adding
three parts water to ten parts ammonium hydroxide, sp. gr. 0.90. Add a
slight excess of copper carbonate and shake vigorously, allow to stand over
night, and then siphon off the supernatant solution. Add fifteen grams
of unwashed sheet filter paper and shake occasionally until the paper is
dissolved. Dilute to ten liters and add slowly a one to five solution of hydro¬
chloric acid with vigorous shaking until the precipitation of the cellulose
is complete. Dilute to twenty liters, allow the cellulose to settle and decant
the supernatant liquid. Wash by repeated changes of water, adding hydro¬
chloric acid each time until the copper color disappears; then wash with
water alone until the solution is free from chlorine. Allow to settle several
days and decant off as much of the clear solution as possible. If the per¬
centage of cellulose is still too low, a portion of the solution is centrifuged
to bring the cellulose content up to one per cent.
Cellulose solution
Agar
Nutrient solution, composed of —
Potassium phosphate, dibasic
Magnesium sulphate
Sodium chloride
Ammonium sulphate
Calcium carbonate
Tap water
Starch Agar.
To 800 cubic centimeters of boiling water add 10 grams of potato starch
suspended in a little cold water. Evaporate by boiling to 500 cubic centi¬
meters. This breaks up the starch grains and should give a nearly trans¬
parent starch solution.
*) Van Iterson Jr., C., Die Zersetzung von Zellulose durch aerobe Mikro-
organismen. (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 11. 1904. p. 689—698.)
1 gram
1 „
1 „
2 „
2 „
1000 c. c.
500 c. c.
10 grams
500 c. c.
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488
Karl F. Kellerman and I. G. M c B e t h ,
Starch solution 500 c. c.
Agar 10 grams
Nutrient solution (Same as for cellulose agar) 500 c. c.
Potato Agar.
Peel, steam, and mash a quantity of potatoes. To 100 grams of mashed
potato add 800 cubic centimeters tap water and steam for one-half hour;
filter through cotton.
Potato solution 500 c. c.
Agar 15 grams
Nutrient solution (Same as for cellulose agar) • 500 c. c.
Dextrose Agar.
Dextrose 10 grams
Agar 15 „
Tap water 500 c. c.
Nutrient solution (Same as for cellulose agar) 500 c. c.
The starch agar was first used as a plating medium, by means of which
we secured two species of cellulose-destroying organisms from a series of
Petri plates; prepared from the sixth transfer of a mixed culture origi¬
nally inoculated with well-rotted manure and handled after the Ome-
1 i a n s k i method. Not only did we find the two species of cellulose-destroy¬
ing bacteria, but several foreign species which apparently lived upon the
by-products of cellulose decomposition. Since neither of these cellulose-
destroying organisms resembled in any way the organisms described by
Omelianski and since a large number of foreign species persisted in
growing in association with the cellulose destroyers, a serious doubt was
created in our minds as to the accuracy of Omelianski’s conclusions.
Through the courtesy of Doctor Omelianski cultures of his cellu¬
lose ferments, designated as hydrogen and methane producing, were ob¬
tained in St. Petersburg during the spring of 1911. These cultures were for¬
warded in hermetically sealed tubes and received in our laboratory in that
condition where every possible precaution was taken to prevent contami¬
nation. In the meantime we had perfected the cellulose agar previously
described and had shown it to be a satisfactory medium for isolating cellu¬
lose-fermenting organisms. From Omelianski’s hydrogen culture we
isolated two species of cellulose-destroying bacteria and five contaminating
forms; from his methane culture, one species of cellulose-destroying bac¬
teria and two contaminating forms.
Contrary to Omelianski’s conclusions that the organisms caus¬
ing the decomposition of cellulose are anaerobic, we have found that the
three cellulose-destroying organisms isolated from his cultures destroy cel¬
lulose most rapidly under aerobic conditions. These organisms which have
been studied under aerobic conditions are believed to be new species and are
described below.
Bacillus flavigena n. sp.
I. Morphology.
1. Vegetative cells: Beef agar, 0.8 to 1.2 (i long; 0.3 to 0.45 t* wide. Potato agar
i.2 to 1.8 (i long; 0.4 to 0.5 n wide.
2. No spores.
3. Gram negative.
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The Fermentation of Cellulose.
489
II. Cultural Features.
1. Stroke cultures:
Beef agar: Abundant, filiform, raised, moist, yellowish growth.
Potato agar: Abundant, filiform, raised, moist, yellowish growth.
Starch agar: Moderate, filiform, slightly raised, dry, white to grayish white
growth.
Dextrose agar: Scanty, filiform, moist, white or grayish white growth.
Potato: Potato bleached along inoculation stroke after 10 days. Yellow,
dry, granular growth after 30 days.
2. Agar stabs: Echinulate.
3. Gelatin stabs: Liquefaction slow, crateriform.
4. Beef broth: Clouding slight.
5. Litmus milk: Reddened slowly.
0. Potato agar + Congo red: Stain absorbed.
7. Plate cultures:
Cellulose agar colonies. 15 days:
Form: Surface and bottom, round.
Imbedded, lenticular.
Size: Surface and bottom, 1 to 4 mm.
Imbedded, 1 mm or less.
Enzymic zone: 0.75 to 1.5 mm in width.
Elevation: Slightly convex.
Topography: Smooth.
Consistency: Soft.
Chromogenesis: Surface and bottom colonies, smoky brown with
small opaque nucleus by transmitted light; grayish or yellowish
white with small white nucleus by reflected light.
Imbedded colonies, yellowish white. Some colonies show a fluores¬
cence at angle of 45°.
Internal structure: Granular, often showing a few large elliptical
granules scattered over the surface.
Edge: Entire.
Beef agar colonies. 5 days:
Form: Surface ana bottom, round.
Imbedded, lenticular.
Size: Surface and bottom, 1 to 3 mm.
Imbedded, 1 mm or less.
Elevation: Convex.
Topography: Smooth.
Consistency: Soft.
Odor: None.
Chromogenesis: Surface colonies, dark smoky brown by transmitted
light; yellowish white by reflected light.
Imbedded colonies, lemon yellow.
Internal structure: Surface colonies, finely granular with a hyaline
border.
Bottom colonies, coarsely granular center, shading off into an
indefinite border.
Edge: Entire.
Potato agar colonies. 5 days:
Form: Surface and bottom, round.
Imbedded, lenticular.
Size: Surface and bottom, 1.5 to 3.5 mm.
Imbedded, 1 mm or less.
Elevation: Convex.
Consistency: Soft.
Odor: None.
Chromogenesis: Surface colonies, butyrous.
Bottom colonies, smoky brown by transmitted light; yellowish gray
by reflected light.
Imbedded colonies, lemon yellow.
Internal structure: Granular.
Edge: Entire.
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490
Karl F. Kellerman and L G. M c B e t h,
Starch agar colonies. 5 days:
Form: Round.
Size: 0.5 to 1 mm.
Enzymic zone: 1 to 1.5 mm in width.
Elevation: Convex.
Topography: Smooth.
Chromogenesis: Surface and imbedded colonies, opaque by trans¬
mitted light; faint yellowish white by reflected light.
Bottom colonies, translucent brownish gray by transmitted light;
grayish white by reflected light.
Internal structure: Surface colonies, granular, sometimes grumose in
center.
Imbedded colonies, irregularly granular.
Edge: Coarsely lobate.
Dextrose agar colonies. 5 days:
Form: Surface and bottom, round.
Imbedded, lenticular.
Size: Surface and bottom, 0.8 to 1.7 mm.
Imbedded, 0.8 mm.
Elevation: Convex.
Topography: Smooth.
Consistency: Soft.
Chromogenesis: Faint yellowish gray by reflected light, the imbedded
colonies showing the most color; deep colonies opaque by transmitted
light, others smoky brown.
Internal structure: Granular, with a hyaline border.
Edge: Entire.
III. Physical and Biochemical Features.
1. Peptone water and
i
Dext¬
rose
Saccha
-rose
Lac¬
tose
Mai.
tose
Gly¬
cerin
Man-
nite
Starch
Gas production.
.00
.00
.00
.00
.00
.00
.00
Acid production, 6 days. . . .
.85
.95
.85
, .85
.70
.85
1.25
Acid production, 12 days . . .
1.05
.90
.70
[ .90
.25
.05
1.35
2. Dunham’s: No ammonia.
3. Dunham’s + nitrate: Nitrite weak; no ammonia.
4. Indol production: None.
Bacillus amylolyticus n. sp.
I. Morphology.
1. Vegetative cells: Beef agar, 2.8 to 4.5 long; 0.5 to 0.8 (i wide. Potato agar, 4.5
to 9 long, 1.2 to 1.5 n wide.
2. Spores: Equatorial, elongated, swelling the rod to about twice natural size.
Beef agar, 1.5 to 2 [l long; 0.8 to 1 ^ wide.
Potato agar, 2 to 2.8 n long; 1 to 1.5 n wide.
3. Gram negative.
II. Cultural Features.
1. Stroke cultures:
Beef agar: White, viscid, beaded.
Potato agar: White, viscid, beaded.
Starch agar: White, viscid, beaded.
Dextrose agar: White, viscid, beaded.
Potato: No growth.
2. Agar stabs: Echinulate.
3. Gelatin stabs: Liquefaction crateriform in young cultures, strateriform in old.
4. Beef broth: Clouded.
5. Litmus milk: Reddened slowly.
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The Fermentation of Cellulose.
491
6. Potato agar + Congo red: Stain absorbed.
7. Plate cultures:
Cellulose agar colonies. 15 days:
Form: Surface and bottom, round to irregularly round.
Imbedded, irregular, many showing sharp projections.
Size: Surface, 1.5 to 2.5 mm.
Bottom, 8 to 15 mm.
Imbedded, 1 mm or less.
Enzymic zone: 0.5 to 1 mm in width.
Elevation: Raised, sometimes showing a slight umbonate structure.
Topography: Smooth.
Consistency: Viscid.
Chromogenesis: White to grayish white by reflected light; surface
and bottom gray with opaque nuclei by transmitted light; im¬
bedded, opaque.
Internal structure: Granular, sometimes showing large granules scat¬
tered loosely over surface. Marked by brownish rings in surface
and central portion of bottom, but becomig curled toward border.
Edge: Undulate.
Beef agar colonies. 5 days:
Form: Surface and bottom, irregularly round.
Imbedded, lenticular.
Size: Surface and bottom, ordinarily from 2 to 4 mm but sometimes
bottom colony may spread over large portion of plate.
Imbedded, lenticular.
Elevation: Flat to slightly umbilicate.
Topography: Smooth.
Odor: None.
Consistency: Viscid.
Chromogenesis: Surface and bottom grayish white, bottom colonies
frequently showing a gray border by transmitted light, imbedded,
grayish brown. Surface and central portion of bottom grayish white,
border of bottom white, by reflected light.
Internal structure: Central portion finely granular which may extend
to edge, but border is usually floccose.
Edge: Granular or floccose.
Potato agar colonies. 5 days:
Form: Surface and bottom, round to irregularly round.
Imbedded, lenticular.
Size: Surface and bottom, 2 to 6 mm.
Imbedded, less than 1 mm.
Elevation: Umbilicate.
Topography: Smooth.
Chromogenesis: Surface dark gray center with lighter border, concentric
structure usually apparent, bottom colony light transparent gray,
by transmitted light. Surface center dirty white, border grayish
white, bottom grayish white, by reflected light.
Internal structure: Surface, finely granular, with narrow colorless
border in a few. Bottom, characteristic curled structure.
Edge: Surface, entire; bottom, curled.
Starch agar colonies. 5 days:
Form: Irregularly round.
Size: Surface and bottom, 1 to 15 mm.
Imbedded, less than 1 mm.
Enzymic zone: 4 to 8 mm in width.
Elevation: Flat.
Topography: Smooth.
Chromogenesis: Surface and bottom, translucent gray. Imbedded,
grayish white.
Internal structure: Irregular alveolar.
Edge: Deep, spatulate, fimbricate, showing branching.
Dextrose agar colonies. 5 days:
Form: Surface and bottom, round.
Imbedded, lenticular.
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492
Karl F. Kellerman and I. G. McBeth,
Size: Surface and bottom, 1 to 2 mm.
Imbedded, less than 1 mm.
Elevation: Convex.
Topography: Smooth.
Chromogenesis: Transparent to translucent light gray with darker
border by transmitted light; grayish white nucleus and border by
reflected light.
Internal structure: Surface, finely granular with a floccose border.
Bottom, finely granular with a characteristic curled border.
Edge: Floccose.
III. Physical and Biochemical Features.
1. Peptone water and
Dext¬
rose
Saccha
-rose
Lac¬
tose
Mal¬
tose
Gly¬
cerin
Man-
nite
Starch
Gas production.
i
! .oo
.00
.00
.00
.00
.00
.00
Acid production, 0 days. . . .
.90
.70
.25
.80
.00
.00
1.05
Acid production, 12 days . . .
.85
.92
.85
.80
.92
.93
1.40
2. Dunham's: No ammonia.
3. Dunham’s + nitrate: No ammonia; no nitrite.
4. Indol: None.
Bacillus rossica n. sp.
I. Morphology.
1. Vegetative cells: Beef agar, 1 to 1.5 y. long, 0.25 to 0.4 jx wide. Potato agar, 0.8
to 1.2 (jl long, 0.25 to 0.4 n wide.
2. No spores.
3. Gram negative.
II. Cultural Features.
1. Stroke cultures:
Beef agar: Abundant, raised, creamy.
Potato agar: Abundant, raised, creamy.
Starch agar: Medium, flat, white.
Dextrose agar: Medium, flat white.
Potato: Abundant, moist, yellowish brown.
2. Agar stabs: Echinulate.
3. Gelatin stabs: Liquefaction rapid; first crateriform; later, infundibuliform.
4. Beef broth: Heavy clouding.
5. Litmus milk: Blued; abundant viscid deposit.
6. Potato agar + Congo red: Stain absorbed.
7. Plate cultures:
Cellulose agar colonies. 24 days:
Form: Irregularly round.
Size: 3 to 8 mm.
Enzymic zone: 0.5 to 1 mm in width.
Elevation: Slightly concave.
Chromogenesis: Grayish brown center, nucleus and border dark gray
by transmitted light; nucleus and border white, remainder grayish
white by reflected light.
Internal structure: Granular.
Edge: Lacerate.
Beef agar colonies. 5 days:
Form: Surface and bottom, irregularly round.
Imbedded, lenticular.
Size: 1 to 4 mm.
Elevation: Convex.
Topography: Smooth.
Consistency: Soft.
Odor: Putrefactive.
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The Fermentation of Cellulose.
493
Chromogenesia: Smoky brown by transmitted light; grayish white,
some colonies showing a yellowish white center, by reflected light.
Internal structure: Finely granular.
Edge: Entire to lobate.
Bottom colonies may spread over a large part of surface in a thin
semitransparent bluish white growth.
Potato agar colonies. 5 days:
Form: Round.
Size: I to 3 mm.
Elevation: Convex.
Topography: Smooth.
Consistency: Soft.
Chromogenesis: Smoky brown by transmitted light; white of faintly
yellowish white at angle of 45° by reflected light.
Internal structure: Granular, sometimes showing grumose structure.
Edge: Lobate.
Bottom of plate usually covered by a cloudy white undergrowth.
Starch agar colonies: 5 days:
Form: Round to irregularly round.
Size: 0.5 to 1.5 mm.
Enzymic zone: 0.75 to 1.5 mm in width.
Elevation: No surface colonies.
Topography: No surface colonies.
Chromogenesis: Smoky brown by transmitted light; white by reflected
light. When held at an angle of 45° some colonies show a brown center.
Internal structure: White colonies made up of large loosely arranged
granules. Colonies with brown center are opaque except a finely
granular edge.
Edge: Many colonies show only a hazy outline, but where distinct
edge is entire.
Dextrose agar colonies. 5 days:
Form: Surface and bottom, round to ameboid.
Imbedded, lenticular.
Size: Surface, 1 mm.
Bottom, 1 to 10 mm.
Imbedded, 0.5 mm.
Elevation: Slightly convex.
Topography: Smooth.
Chromogenesis: Surface, vitreous.
Bottom, cretaceous.
Imbedded, light yellowish, white.
Internal structure: Finely granular.
Edge: Entire to lobate.
III. Physical and Biochemical Features.
1. Peptone water and
Dext¬
rose
Saccha
rose
Lac¬
tose
Mal¬
tose
Gly¬
cerin
Man-
nite
Starch
Gas production.
Acid production, 0 days. . . .
Acid production, 12 days . . .
.00
—.10
—.95
.00
—.65
—1.35
.00
—.20
—1.40
.00
.00 1
—.55
.00
—1.00
—1.40
.00
—.55
—1.50
.00
—.25
—1.20
2. Dunham’s: Ammonia.
3. Dunham’s + nitrate: Ammonia; no nitrite.
4. Indol: None.
In addition to the cellulose-fermenting bacteria which are described
above, we have isolated eleven other species of cellulose-dissolving bacteria,
one of which belongs to the thermophile group. All are facultative anaerobes
fermenting cellulose most rapidly under aerobic conditions. We have also
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494
A. Wolff,
isolated about seventy-five species of filamentous fungi, belonging chiefly
to the genera Penicillium, Aspergillus, Fusarium, and
Sporotrichum.
None of the three cellulose-fermenting organisms described above pro¬
duce gas in the course of their destruction of cellulose. The gas production
during cellulose fermentation that has been described by earlier investigators
is due to the fermentation of the products of the fermented cellulose and
is caused by contaminating organisms. The discussion of gas production
by certain of these contaminating organisms will be taken up in a later
paper.
Explanation of Plates.
Plate I.
Fig. 1. Bacillus amyloly ticus. Cellulose agar plate, 15 days at 30° C.
Natural size.
Fig. 2. Bacillus amyloly ticus. Starch agar plate, 5 days at 30° C.
Natural size. A small quantity of 95 per cent alcohol was poured over the surface of
the agar to bring out the enzymic zone.
Fig. 3. Bacillus amyloly ticus. Vegetative cells from 24 hour culture
on beef agar. Aqueous fuchsin stain. Magnification 1000.
Fig. 4. Bacillus amyloly ticus. Spores from 15-day culture on beef
agar. Aqueous fuchsin stain. Magnification 1000.
Plate II.
Fig. 5. Bacterium flavigena. Cellulose agar plate, 15 days at 30° C.
Natural size.
Fig. 0. Bacterium flavigena. Vegetative cells from 24-hour growth
on beef agar. Aqueous fuchsin stain. Magnification 1000.
Fig. 7. Bacillus rossica. Cellulose agar plate, 15 days at 30° C. Natu¬
ral size.
Fig. 8. Bacillus rossica. Vegetative cells from 24-hour growth on beef
agar. Aqueous fuchsin stain. Magnification 1000.
Nachdruck verboten.
S&uerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen und
Propionsaurebildner in Molkereiprodukten, speziell in den
verschiedenen K&sesorten.
[Aus dem bakteriologischen Laboratorium der Versuchsstation fiir Molkerei-
wesen, Kiel.]
Von Dr. A. Wollf.
Mit 18 Textfig.
Von Milchsaure produzierenden Bakterien treten im Molkereigewerbe
aufier der gewohnlichen, kurzen Milchsaurebakterie, dem Bacterium
1 a c t i s a c i d i (Leichmann), das oft auch Streptokokkenform zeigt,
auch solche von der Form langer Stabehen auf, die man als langst&b-
chenformige oder lange Milchsaurebakterien oder
auch Laktobazillen bezeichnet hat und die zusammen mit ersterem Typus
die echten oder eigentlichen Milchsaurebakterien reprasentieren, da von ihnen
weitaus am kraftigsten und fast aussehlieblich Milchsaure gebildet wird.
Diese Stabehen bilden laut bisheriger Forschungsergebnisse und nach vor-
liegenden Untersuchungen eine grobe fiir das Molkereigewerbe sehr wichtige
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Centralblait fiir Bakterioloyie Alt. II. Bd. 34.
K. F. Kellerman und I. G . McBeth , Fermentation of Cellulose,
von Gustav Fiselier in Jena,
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
495
Organismengruppe, die zahlreichere und groBere Variationen aufweist als
die einheitiiche Gruppe der B a c t. 1 a c t i s a c i d i.
Es sind diese Milchsaurebildner lange, unbewegliche nichtsporenbildende
Stabchen, 1 ) die im mikroskopischen Bdde einzeln, in Ketten und in Faden
auftreten. Aul den gewohnlichen Nahrboden wachsen sie nur kiimmerlich,
und beanspruchen im allgemeinen fiir ihr Wachstum hohe Temperaturen;
Gelatine wird nicht verfliissigt. Typische Vertreter dieser Gruppe der
Milchsaurelangstabchen bilden in Milch in erster Linie aus dem Milchzucker
in groBerem MaBe Milchsaure, in ganz geringem Grade allerdings auch Amei-
sensaure und Essigs&ure. Aber auch aus den loslichen EiweiBstoffen, die
auBer dem Milchzucker bezw. Zucker uberhaupt die vorziiglichste Nahr-
quelle fiir diese Organismen bilden, konnen sie Saure, Milchsaure, offenbar
aber auch Sauren der aliphatischen Reihe, ferner Bernsteinsaure und andere
milchorganische Sauren erzeugen. So produzieren sie in Milch einen Saure-
grad bis zu ca. 3,5%. Die Art der gebildeten Milchsaure diirfte mit der Art
des Nahrbodens usw. wechseln und ist jedenfalls nicht charakteristisch.
Auch das Kasein der Milch wird zu einem, allerdings nur ganz geringen Teil
angegriffen, was aber vielleicht keindirekter als vielmehr indirekter Vorgang
ist, indem erst die gebildete Saure auf das Kasein chemisch einwirkte. 2 )
Milchkulturen werden durch die Saurebildung fast immer zur Gerinnung
gebracht, es entsteht ein homogenes Koagulum ohne Gasspalten und ohne
merkliche nachtragliche Auflosung oder sonstige Nebenerscheinung. Wenn
Gas von typischen Vertretern dieser Gruppe uberhaupt gebildet wird, so
sind es wenigstens in Milchkulturen ohne weiteres nicht wahrnehmbare
Mengen und soil es sich nach Beijerinck bei gasbildenden Formen
nahezu ausschlieBlich um C0 2 ohne Beimengung ansehnbcher Mengen von
Wasserstoff oder auch Methan handeln, im Unterschied zu den Vertretern
der Coli-Aerogenes -Gruppe; bei den meinerseits beobachteten
Milchsaurelangstabchen konnte ich niemals Gasbildung beobachten. Die Stab¬
chen sind fakultativ aerob und neigen anaerober Lebensweise zu, d. h. sie
vermogen infolge Zerlegens des Zuckers und der loslichen EiweiBstoffe ohne
den Sauerstoff zu existieren. 3 ) Die oft zu beobachtende Eigenschaft der
Kornchenbildung der Zellen verrat Verwandtschaft mit den im Darm beob¬
achteten unbeweglichen asporogenen Buttersaure„bazcillen“, nach Kuntze
auch mit den milchsaurebildenden, sporentragenden Buttersaurebazillen
von Typus Bac. esterificans (MaaBen) und B a c. Kefir. Zu-
weilen beobachtete Verzweigung erinnert an die Aktinomyceten, gasbil-
dende Formen wiirden sich der Coli-Aerogenes - Gruppe n&hern.
Die Literatur iiber die Gruppe der langstabchenformigen Milch-
saurebakterien hat bereits einen bedeutenden Umfang erreicht. Es sei be-
ziiglich Zusammenfassung einerseits auf Lehmann und Neumanns
Handatlas der Bakteriologie verwiesen. Bis zum Jahre 1908 ist einschlagige
Literatur in L a f a r s Handbuch der techn. Mykologie, II. B. 5., speziell
in dem von Weigmann behandelten Kapitel: Morphologie der Milch-
x ) Der Name „Laktobazillen“ besteht daher dem neueren Stand der Bakteriologie
nach zu unrecht und darf nur als Trivialname aufgefaBt werden.
2 ) Es gibt sich dies auBerlich dadurch zu erkennen, daB Milchkulturen (in groBeren
GefaBen) nach langerem Stehen beim Schiitteln dunnfllissig erscheinen.
3 ) Vergl. hierzu die interessanten Ausfiihrungen von G. Kostler, Centralbl.
f. Bakt. Abt. II. Bd. 19, die auch in Beziehung zum Kasereifungsvorgang zu setzen
wiiren.
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496
A. Wolff,
s&urebakterien, aber auch an anderen Stellen dieses Werkes zu finden. Wah-
rend meinerseits Literaturmaterial uber das vorliegende Gebiet gesammelt
wurde, erschien ein Handbuch der landwirtschaitlichen Bakteriologie von
L 6 h n i s , das die betreffenden oft zitierten Literaturangaben bis 1909
enthalt, fortgesetzt wurden dieselben dann in der neu erschienenen Zeitschrift
fur Garungsphysiologie, Bd. 1. 1912. p. 68, speziell als Sammelreferat der in
den Jahren 1910 und 1911 erschienenen Arbeiten. In Wiirdigung dessen
eriibrigt es sich, alle Literaturangaben, zumal die alteren und allgemein be-
kannten ausfuhrlich zu verzeichnen, vielmehr diirfte oftmals die Angabe
des Autornamens und der Jahreszahl zum Auffinden der einschl&gigen Arbeit
geniigen. Weitere Literaturangaben sind n&her bezeichnet.
Viele von den bisher beschriebenen Stabchen dieser Gruppe diirften
miteinander identisch sein, doch sind die einzelnen Vertreter der Literatur
nach oft schwer miteinander zu vergleichen, da sie entweder unvollkommen
charakterisiert oder auf andersartigen Nahrboden beobachtet wurden. Im
Jahre 1889 begann von Freudenreich Veroffentlichungen uber
Organismen dieser Gruppe, die er aus Emmentalerkase isolierte, und zwar
in den Ann. de mikrographie; T. II. p. 270 gibt er eine eingehendere Be-
schreibung seines Bacillus a, weitere Mitteilungen folgen im Jahrbuch
der Schweiz. 1894 wurde speziell B a c. S auch im Brie- und Camembert-
k&se gefunden. Erst im Jahre 1904 aber gab von Freudenreich
mit T h 6 n i zusammen eine ausfiihrliche Beschreibung seiner langstabchen-
formigen Milchsaurebakterien, die er als Bacillus case! a bis e
bezeichnete. Bac. a und gelten als nahe verwandt; Bac. y und auch
d n&hert sich Bact. aerogenes. Adametz (1889) erw&hnt einen
ebenfalls aus Emmentalerkase isolierten Bacillus XIX dieser Gruppe,
der von Migula als Bact. truncatum beschrieben ist; dieses
Stabchen diirfte mit dem Streptobacillus lebenis Rist und
Khoury (1902) und mit dem Bact. granulatum Henrici (1893)
identisch sein. Ferner gehoren auch Bact. pallescens, pallens
und pallidum Henrici zu dieser Gruppe. Marpmanns Bact.
lactis acidi (1889), aus Marktmilch isoliert, ist ein weiterer typischer
Vertreter dieser Gruppe. S e v e r i n (1895) isolierte aus Mist ein offenbar
hierhergehoriges Stabchen, von Migula Bact. soriferum genannt,
das Milch bei 37—38° C in 24 Stunden koagulierte und dabei anscheinend
kein Gas erzeugte. Leichmann fand in zwischen 44 und 50° C spontan
gesauerter Milch ein typisches Milchsaurelangstabchen, das er damals bereits
genau charakterisierte. Die Ahnlichkeit dieses Bact. lactis acidi
Leichmann mit dem spater beschriebenen Bact. easel e von Freuden¬
reich ist nicht zu verkennen. 1900 beschrieben Leichmann und Ba¬
za rewski das aus Emmentalerkase isolierte Bact. easel I und das
aus Chesterkase stammende Bact. case! II. Leichmann halt I
und II fUr identisch mit Bac. case! a (v. Freudenr.), auch er-
scheinen ihm nach naherer Betrachtung die von E. W e i B (1899) aus sauren
RUbenschnitzeln kultivierten milchsaurebildenden Stabchenformen Bact.
pabuli acidi I und II als fast identisch mit seinen Organismen,
jedenfalls waren groBere Unterschiede, abgesehen vom etwas hoheren Tempe-
raturoptimum nicht zu konstatieren. Bact. case! Ill, aus Gondakase,
steht den eben genannten Organismen morphologisch und kulturell nahe
und gehort wahrscheinlich zur gleichen Gruppe. Leichmann ist der
Ansicht, daB unter den in der Literatur beschriebenen Arten dieser Form
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
497
der Saccharobacillus pastorianus (van Laer) und das B a c t.
pabuli acidi III(WeiB)besondersnahestehen. Der Saccharobac.
past, wurde in ungeschlagenem Bier gefunden. W e i n z i e r 1 (1900)
fand Langstabchen vom Typus Bac. case! a in Cheddark&sen, Brick-,
Swiss-, Limburger-, Brie-Kasen, die in Amerika hergestellt waren,
Harrison (1900/1901) und andere amerikanische Forscher diirften lang-
stabchenform. Milchsaurebakterien ebenfalls in Cheddarkase gesehen haben.
Beijerinck (1901) trennt allgemein die langstabchenform. Milch¬
saurebakterien als „LaktobazilIen“ vom Typus der gew. M.-S.-B., den „Lakto-
kokken“ und unterscheidet (1908) nach morphologischen und physiologischen
EigentUmlichkeiten zwei Gruppen, den Typus Lactobac. cauca-
s i c u s und den Typus Lactobac. longus. Conns Bac.
acidi a e r o b a n s (n. sp. No. 197) ist identisch mit Bac. case! a.
In Edaraerkase fanden Boekhout und deVries (1901) bei An-
wendung von Kasegelatine-Kulturen ausschlieBlich Kolonien derartiger
stabformiger Bakterien, die wahrend der ganzen Dauer der Reifung und
sogar in alten Kfisen zu finden waren. Troili-Petersson be-
schreibt in dieser Zeitschrift 1904 das aus schwedischem Giiterkase ge-
ziichtete Bacterium 4, 15 und 16, die ebenfalls zu unserer Gruppe zu rechnen
sind, wie auch No. 18 (Bacterium urvatumn. sp.) und eventuell
No. 17. B u d i n o f f (1904) fand Stabchen dieser Art in reifendem russi-
schem Schweizerkase; er nannte sie Bac. Freudenreichii, meint
aber offenbar Bac. casei Freudenreich. Eckles (Landw.
Jahrb. d. Schweiz 1905) fand Milchs&urelangstabchen vom Typus Bac.
case! a und ahnliche in verschiedenen Sauermilchkasen. G r a t z und
R A c z (diese Zeitschr. Bd. 33) fanden Milchsaurestabchen ganz neuerdings
im Brinsen- und Liptauer KSse.
Zu unserer Gruppe gehoren ebenfalls die spezifischen Bakterien der
verschiedenen orientalischen Sauermilcharten, d. h. die in den fermentierten
sauren MilchgetrSnken und Milchspeisen sauernd wirkenden nicht sporen-
bildenden unbeweglichen Langstabchen. Sie sind miteinander identisch
Oder nahe verwandt.
Der Bac. caucasicus (Beijerinck) aus Kefir ist nach Nico¬
la j e w a (diese Zeitschr. Bd. 21. p. 161.) nicht identisch mit dem von ihr
neuerdings aus Kefir isolierten Bacterium caucasicum, das
nach der Beschreibung ein typisches Milchsaurelangstabchen reprasentiert.
Der Bacillus caucasicus (Kern) aus Kefir (Biolog. Centralbl.
1882) ist ein sporenbildendes Stabchen. Der Bacillus cau¬
casicus (von Freudenreich) ist von dem Autor selbst (Landw. Jahrb.
d. Schweiz 1899) als verwandt mit Bac. e bezeichnet worden. Was die
Nomenklatur anbetrifft, so schlug L 6 h n i s in seinem zitierten Handbuch
den Namen Bacterium caucasicum (von Freudenreich) L. et N.,
zugleich mit der Bezeichnung (Bacterium casei) auch fur die ganze
Gruppe vor. 1 )
GrixonisBac. sardous aus Gioddu ist ebenfalls zu unserer
Gruppe zu rechnen, zumal nach K u n t z e die Eigenschaft der Beweglich-
keit in Frage steht.
J ) Dieses Milchsaurelangstabchen wird man, da es weniger resistent ist, in den
alten trockenen Kefirkornern kaum finden, vielmehr nur Sporenbildner; eher in frischen
Kornem. Oftmals diirfte das Stabchen nicht in den Kornern vorhanden sein, sondern
aus der zur Kefirbereitung verwendeten Milch hinzutreten.
Zweite Abt. Bd. 31. 32
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498
A. Wolff,
Euntze (diese Zeitschr. 1908, Bd. 20.) bespricht in zusammen-
fassender Ubersicht und entsprechender Wiirdigung der einschlagigen Literatur
die langstabehenformigen Milchsaurebakterien des Yoghurt, Mazun und deren
Praparate und betraehtet dann gleichzeitig auch die im Menschen- und
Kalbermagen vorkommenden Milchsaurebazillen wie die acidophilen Milch-
saurestabchen des menschlichen und tierischen Darmes, die nachstehend
gleich zu erwahnen sein werden. Der spezifische Organismus orientalischer
Sauermilch (Yoghurt, Mazun), ist nach K u n t z e der sogen. Kornchen-
b a z i 11 u s , auch Granulobacillus genannt (cf. L ii r s s e n und
K ii h n); es ist eine typische langstabchenformige Milchsaurebakterie. B act.
Mazun (Emmerling; Diiggeli; Weigmann, Gruber und
Huss), derYoghurtbacillus Piorkowskis, Bac. sardous
(Grixoni), Streptobacillus lebenis (Rist und Khoury) und
der Bacillus bulgaricus sind nach gen. Autor mit dem Granulo¬
bacillus identisch, bezw. nahe verwandt; der Kornchenbacillus
wiederum ist nahezu mit dem Bac. casei' e (von Freudenreich) identisch.
Mit dem in der Literatur vielbesprochenen Bacillus bulgaricus
des Yoghurt, dem aus deutscher, franzosischer und russischer Literatur der
urspriingliche Autorname mit Sicherheit nicht gegeben werden kann, hat sich
nebst vielen anderen Autoren letzthin auch S e v e r i n (diese Zeitschrift
1909)beschaftigt. S e verin kommt zu dem SchluB, daB der Bac. b u 1 g.
mit dem Streptobacillus lebenis identisch ist. Nach M&-
krinoff (diese Zeitschrift Bd. 26.) ist der Bacillus bulgaricus
mit dem Streptobacillus lebenis (Rist und Khoury), dem
Bact. Mazun (Diiggeli, wie Weigmann, Gruber, Huss)
ferner dem Kornchenbacillus (Kuntze) und ebenso mit dem
Bacillus lactis acidi (Leichmann) identisch; andererseits
sei der von Kuntze, wie der von Lurssen und K ii h n als Bac.
bulgaricus angesprochene ein ahnlicher, offenbar aber anderer Organis¬
mus. Was die Benennung dieses Milchsaurelangstabchens anbetrifft, so schlagt
Makrinoff vor, alle andern Namen zu streichen und allein den Namen
Bac. lactis acidi (Leichmann) beizubehalten. Diese Benennung
wiirde jedoch unbestritten der Autorschaft Leichmanns auf Schwierig-
keiten stoBen, deshalb, weil der Name Bac. lactis acidi einmal durch
Marpmann bereits vergeben war, andererseits die Bezeichnung „Ba-
c i 11 u s“ fur ein nicht sporenbildendes, unbewegliches Stabchen nach unserer
Auffassung nicht angangig erscheint. Auch das spezifische Langstabchen
des KumiB ist ein typischer Vertreter unserer Gruppe. Rubinsky
(diese Zeitschrift Bd. 28.), der das KumiBbacterium eingehend studierte,
sagt am Schlusse des Vergleichs dieses mit ahnlichen, hier bereits genannten
Milchsaurelangstabchens, wobei auch die groBe Ahnlichkeit mit Bac. easel
e (von Freudenreich) erortert wird, daB das KumiBbacterium
dem Bac. acidophilus Moro sehr nahe steht, wenigstens naher
als den iibrigen Laktobazillen fermentierter Milch, mit denen es auch nahe ver¬
wandt ist. Ferner wurden Milchsaurelangstabchen neuerdings auch in mon-
tenegrinischer Sauermilch (Grusavina und Kysla varenika) und zwar von
L a x a gesehen. Chatterjee (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. 0. 1910) fand
in einer indischen Sauermilch, Dahdi genannt, eine langstabchenformige
Milchsaurebakterie, dieerStreptothrix nennt und die nach seinen eige-
nen Angaben dem Bac. bulgaricus, Streptobacillus le¬
benis, Bac. caucasicus und dem Bact. Mazun nahe steht.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
499
Wie alle typischen Milchsaurelangstabchen wachst diese Bakterie auf den
gewohnlichen Nahrboden nicht, produziert groBe Mengen von Milchsaure,
erzeugt auBer der Spaltung des Milchzuckers und der Kaselngerinnung keine
anderen Veranderungen der Milch, bildet weder Indol noch Pepton noch Gas,
noch verseift es die Milch. Nach Verf. unterscheidet sich diescr Organismus
von den anderen genannten durch eigentumliche fleischrot gefarbte Korn-
chen beim Farben mit Methylenblau, wie auch durch Kettenbildung in Glu-
koseagar. Nun sind aber diese Unterschiede sicherlich nicht schwerwiegend,
bei der Farbung mit Methylenblau wird der Farbenton der Kornchen durch die
Art des Methylenblaus beeinfluBt.
White und Avery (diese Zeitschrift Bd. 25.) beobachteten eine
groBere Anzahl aus orientalischen Sauermilchpraparaten (Yoghurt, Leben,
Mazun) geziichteter und andererseits bereits bekannter Milchsaurelangstab¬
chen vom sog. Bulgaricus - Typus unter einheitlichen Verhaltnissen.
Nach dem morphologischen, physiologischen und kulturellem Verhalten
bilden diese eine einheitliche Gruppe, die des Bact. caucasicum
(Kern) L. et N. Die charakteristischen Schwankungen dieser Bakterien
in bezug auf Bildung von Kornchen, die durch verschiedene Farbe-
methoden nachweisbar sind oder nicht, auf den Grad der Milchsaurebildung,
sowie auf die Art der gebildeten Milchsaure, lieB Verf. zwar eine weitere
Unterscheidung in zwei scharf getrennte Typen begrundet erscheinen, immer-
hin aber diirften die Unterschiede, wenngleich sich dieser Art auch zwei Typen
auseinanderhalten lieBen, nicht fundamental sein. Auch ist die Bezeichnung
als Gruppe Bacterium caucasicum (Kern) L. et N. nach Vor-
ausgesagtem ungliicklich gewahlt.
Hastings und Hammer (ebenda) isolierten aus stark saurer,
spontan gesMuerter Milch ein dem Bac. bulgaricus Shnliches Stab-
chen vom Typus Bac. case! e (von Freudenreich); Milch brachte
es ohne Gasbildung bei hohem Sauregrad zur Gerinnung.
Kliniker wie de Bary, Boas, Oppler, Schlesinger,
Kaufmann, StrauB, Sternberg, Sandberg u. a. haben
bereits vor langerer Zeit milchsaurebildende Langstabchen im menschlichen
Darm beobachtet, cf. Bact. gastrophilumL. etN. Ferner gehoren
hierher die von vielen Autoren studierten acidophilen bezw. acidotoleranten
Bakterien des menschlichen Stuhls, die sogen. Acidophilus - Gruppe,
wie der Bac. acidophilus (Finkelstein), der Bac. acido¬
philus (Moro), der Bac. acidoph. liliformis (Cipollina),
der Bac. bif id us (Tissier). Sie sind mit vorgenannten identisch
bezw. nahe verwandt, sofern sie nicht beweglich sind und deutlich Sporen
bilden. Nach Rodella ist der Bac. acidophilus, bifidus
communis, Bact. gastrophilum, der Boas-Opplersche
Bacillus, ferner Bac. lactis acidi und Bac. case! e als
identisch anzusprechen. Im Kalberdarm wurden Milchsaurelangstabchen
von Ankersmit und Kuntze nachgewiesen; Mereshkowsky
u. a. haben sie im Rectum gefunden, auch im Vormagen der Wiederkauer
diirften sie nach B e i j e r i n c k vertreten sein. T h 6 n i wies nach, daB die
von E. v. Freudenreich studierten, spater von 0. Jensen weiter
verfolgten langstabchenformigen Milchsaurebakterien des Emmentalerkases
regelmaBig in Labmagen anzutreffen sind. Kuntze fand den Kornchen-
bacillus als standigen Bewohner des Kalbermagens. tlberhaupt er¬
scheinen neuerdings die Milchsaurelangstabchen als spezifische Darmflora
32 *
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500
A. Wolff,
bei Mensch und Tier. Heinemann und Hefferan (1909) be-
haupten, daft der Bac. bulgaricus mit dem Bacillus Boas-
0pp 1 er, dem Bac. panis fermentati, dem Streptoba-
cillus lebenis, dem Leptothrix buccalis und wahrscheinlich
auch dem Bacillus bifidus (Tissier) identisch ist. Er kommt
normalerweise in der Milch, im gediingten Boden,im Speichel, in den Faces und
im Magen des Menschen, in den Faces von Kiihen und Pferden, im Vieh-
futter vor. Stevenson (diese Zeitschrift Bd. 30) fandMilchsaurelang-
stabchen in Marktmilch, Emmentalerkase, Thiiringer Stangenkase, Cheddar,
ferner Sauerkraut, Speichel, Kuhkot und Erde.
Weiter sind die stabchenformigen milchsaurebildenden Bakterien, die
an der Sauerung vegetabilischer Produkte beteiligt sind, hier einzubegreifen.
Beijerinck vermutete solche bereits im Jahre 1889 in GrunpreB- und
Sauerfutter. In Sauerfutter sind sie, wie zuvor erwahnt, von E. W e i B
(1899) nachgewiesen, ferner von Epstein und R. W e i B (1899), spater,
wie gezeigt, von Heinemann und Hefferan. Im Sauerkraut wurden
sie auch von W e 1 s m e r beobachtet. DaB die im GriinpreBfutter beob-
achteten Milchsaurebildner zu dieser Gruppe gehoren, ist wahrscheinlich,
muB aber bisheriger Literatur nach unentschieden gelassen werden. Viel-
leicht sind derartige Stabchen auch bei der Braunbierbereitung anzu-
treffen.
Die von Beijerinck, Henneberg, Lafar, Leichmann,
u. a. aus sauernden Brennerei- und Brauereimaischen isolierten milchsaure¬
bildenden Stabchen gehoren ebenfalls zu unserer Gruppe, so der Bacillus
Aderholdi, Listeri, Wortmanni, Leichmanni, Buch¬
ner i (Henneberg) und der Lactobacillus conglomeratus
(Beijerinck), letzterer stammt aus sauren Trebern und ist nach Autor
als eine Varietat des Lactobacillus caucasicus aufzufassen.
Der Lactobacillus Delbrucki (Beijerinck) ist nach Autor
identisch mit dem Bac. DelbrUcki (Leichmann). Leichmann
wiederum (1896) hat seinen Bac. De 1 b r Ucki als hochstwahrscheinlich
identisch mit dem Bac. acidificans longissimus (Lafar)
bezeichnet.
Der Bacillus acidificans longissimus (Lafar), ferner
der Bac. Leichmanni I und III, der Bac. Delbrucki var. a,
Lindneri, Hayducki, B e i j e r i n c k i i, brassicae fer-
mentatae, panis fermentati (Henneberg) und der Sac-
charobacillus pastorianus (van Laer) vergaren Milch-
zucker nicht und stehen daher den typischen Milchs&ureformen etwas ferner.
Moglich aber ware es, daB ihnen die Eigenschaft auch Milchzucker zu ver¬
garen leicht angezuchtet werden konnte. Es scheint die Eigenschaft
einerseits mehr Milchsaure, andererseits mehr Essigsaure oder eine
ahnliche Saure zu produzieren mit dem Nahreubstrat und den auBeren Lebens-
bedingungen der Stabchen, wie Luftzutritt usw. zu schwanken. Bei¬
jerinck vermochte seinen schwach sauernden nicht gasbildenden Lacto¬
bacillus Delbrucki durch Einwirkung auf den Luftzutritt in den
stark sauernden und gasbildenden Lactobacillus fermentum
umzuwandeln. B. unterscheidet verschiedene Varietatendes Typus Lacto-
bac. DelbrUcki. Dem Lactobac. fermentum ist der Bac.
Beijerinckii (Henneberg) sehr ahnlich, ebenso der Bac. lebenis
(Rist und Khoury). Der Lactobacillus fermentum (B.).
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milohsaurelangstabcben eta 501
Bac. panis fermentati, brassicae fermentatae, Hay-
duck i und B u c h n e r i (Henneberg) bilden zugleich auch Gas und ent-
fernen sich daher betrachtlich von den typischenMilchsaurelangstabchen, ebenso
wie die bereits erw&hnten Freudenreich schen Bazillen y und d, der
Lactobacillus caucasicus, longus und fragilis (Bei-
j e r i n c k), sofern iiberhaupt in Milch Gas erzeugt wird. Das Bact. acidi
p a b u 1 i III (E. WeiB) ist der Beschreibung und Abbildung nach zugleich
kein ausgesprochenes Langst&bchen und diirfte dem Bact. aerogenes
sehr nahe stehen; der gasproduzierende Bac. brassicae fermen¬
tatae ist nach Lehmann und Neumanns Ansicht (Handatlas
1907 p. 179) wohl zur C o 1 i - Gruppe zu stellen. Der Bac. Hayducki,
B u c h n e r i, ein B a c. IV aus G&rbottigholz und der Bac. Wehmeri
aus Melasse gehoren zur Coli-aerogenes-Gruppe, nach Henne¬
berg zu den flUchtige S&ure bildenden Milchsaurebazillen, im Gegensatz zu
Bac. Beijerinckii, Listeri, Wortmanni, Leich-
manni I, die auBer dem Bac. acidificanus longissimus,
dem sogen. „Kulturmilchsaurebacillus“, der Brennerei, zu den nicht flUchtige
Saure produzierenden Organismen gehoren. Von den von Henneberg
(1903) aus dem Magen isolierten Milchsaurebazillen A, B und C bildet A Gas
ohne Milch zur Gerinnung zu bringen, B koaguliert Milch ohne Gas zu bilden
und C bildet weder Gas noch wurde Milch koaguliert. Der Bac. panis
fermentati (Henneberg), nicht gasbildend, Milch nicht koagu-
lierend, stammt aus Sauerteig und zeigt groBe Ahnlichkeit mit den von Hol-
1 ig er (1902) in Sauerteig und PreBhefeteig gefundenen „Sauerteig-
S t & b c h e n“. Diese bilden Saure, die nicht fluchtig war, vermutlich
Milchsaure. Sie stehen andererseits Bac. acidificanus longissi¬
mus (Lafar) nahe. B u d i n o f f (diese Zeitschrift 1903. Bd. 10) fand in
klterem Sauerteig auBer der gew. M.-S.-B. ein dem Bac. aceticus
P e t e r s i i (Flugge) Hhnliches Stabchen. Wie dieses St&bchen, so sind
dieEssigs&urebakterien insgesamt mit den Milchsaurelangst&bchen
nahe verwandt. Muller-Thurgau (1899) fand als Erreger der Milch-
sauregUrung in Obstweinen einen kleinen Milchsaure-Bacillus, der die Eigen-
schaften unserer Gruppe zeigt. Ferner sind auch in den Gerbbruhen, in denen
nach einer Alkohol- und Essigsaureg&rung MilchsauregSrung eintritt, Vertreter
langer Milchsaurebakterien konstatiert, so hat Andreasch (Der Gerber,
1895) auBer dem bereits genannten Bac. XIX und dem Bac. Freu-
denreichii (er meint offenbar Bac. case! Freudenreich)
spezifische Alilchsaurestabchen gefunden.
Es tritt also diese Gruppe von Bakterien in jedem Garungsgewerbe
auf uberall dort, wo sie als Saurebildner, speziell Milchsaurebildner zur Rege-
lung des Garungsprozesses wichtig und notwendig sind, in der Kaserei wie in
der Brauerei, Brennerei und PreBhefefabrikation, bei der Weinbereitung,
in der Backerei, Gerberei, bei der Einsauerung von Fruchten und Futter,
wie auch bei der „Garung“ im Magen und Darm.
Bei Priifung der chemischen Leistung der Milchs&ure-
langst&bchen fand Marpmann bei seinem Stabchen Milchsaure, keine
Essigsaure, in ganz geringer Menge Alkohol, Leichmann und B a -
zarewski fiir Bact. casell sowohl wie Bact. c a s e i II in Milch
fast ausschlieBlich Rechtsmilchsaure, speziell bei I auch flUchtige Sauren.
Bact. pabuli acidi I und II bildeten in Milch auch etwas Essigsaure.
Leichmanns Bac. lactis acidi brachte Milch durch optisch
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502
A. Wolff,
aktive Athylidcnmilchsaure, jedoch Linksinilchsaure zur Gerinnung. B a c.
case! a (von Freudenreich)bildetnach Jensen Rechts-,nach Kayser
aus Milchzucker Linksmilchsaure, y und d nahern sich auch dadurch, daB
sie ansehnliche Mengen Bernsteinsaure erzeugen, der Coli-aerogenes-
Gruppe, im iibrigen wird inaktive Milchsaure gebildet, e bildet inaktive
Milchsaure. Nach Beijerinck wird im Gegensatz zu den nahe verwandten
Essigsaurebakterien, welche Manit zu Fruktose oxydieren, Fruktose von den
Milchsaurebakterien zu Manit reduziert. Lactobacillus longus
zerlegt im Gegensatz zu Lactobacillus causasicus nicht die
Maltose, wohl aber Laktose und bildet keine oder nur ganz wenig Saure in
Malzextrakt; die Formen der Caucasicus-Gruppe erteilen der Milch einen
sehr hohen Sauregrad. Boekhout und d e Vries konstatierten bei
ihren Langstabchen aus Edamerkase in milchzuckerhaltigen Nahrboden
eine nicht fluchtige, nur atherlosliche Saure, wahrscheinlich also Milchsaure,
desgl. H o 11 i g e r fur seine Sauerteigstabchen. Bertrand und D u -
c h a c k 1 ) berichten, daB der B a c. b u 1 g a r i c u s in einem besonders
zusammengesetzten, sein Wachstum ohne Schadigung der biologischen
Eigenschaften begiinstigenden, an sich zuckerfreien Nahrboden Glukose,
Mannose, Galaktose, Fruktose und Laktose unter Bildung derselben End-
produkte: Milchsaure, Essigsaure, Ameisensaure und Oxalsaure, derselben
Stoffe, die bei seiner Entwicklung auch in Milch entstehen, zersetzt. Nur
wird im letzteren Falle mehr Rechtsmilchsaure gebildet, wahrend das im kiinst-
lichen Nahrboden entstehende Milchsauregemisch optisch inaktiv ist. Nach
Heinemann und Hefferan bildet der Bacillus bulgaricus
mehr als 3 Proz. Saure, die zu 6 Proz. aus fliichtigen Sauren und zu 94
Proz. aus optisch inaktiver Milchsaure besteht. Fett und Kasein wird
dabei teilweise zerlegt.
Die Stoffwechselproduktion der Milchsaurelangstabchen au! verschiede-
nen Nahrboden bedarf notwendig eines weiteren chemischen Studiums.
Als zweite Gruppe soil die der Propionsaurebildner in den Kreis unserer
Betrachtung gezogen werden. von Freudenreich und Jensen
beschrieben im Landw. Jahrb. d. Schweiz 1906 das aus Emmentalerkase
isolierte Bacterium acidi propionici a und b und einen aller-
dings nur einmal beobachteten „B a c i 11 u s“ acidi propionici.
Bact. acidi propionici a ahnelt in der Form der gewohnlichen
Milchsaurebakterie, Bacterium b ist ein Stabchen wechselnder Lange,
B a c. acidi propionici ist ein langes, nicht sporenbildendes, un-
bewegliches Stabchen, das damals seiner Lange wegen als „Bacillus" bezeich-
net wurde. Spater (1909) fand Troili-Petersson ein Bacterium
acidi propionici c, ebenfalls ein unbewegliches, nicht sporen¬
bildendes Stabchen von w r echselnder Lange. T h 6 n i und A11 e m a n n
(1908) konstatieren farbstoffbildende Rassen der Bact. acidi propio¬
nici a als Ursache roter und schwarzer Punkte im Emmentalerkase. Ana¬
log den Milchsaurebakterien waren also als kurze Propionsaurebakterien die
vom Typus Bact. acidi propionici a aufzufassen, als lang-
stabchenformige: Bacillus acidi proponici, ferner auch Bact.
acidi propionici b und c.
Die Propionsaure wird im Ease bei gleichzeitiger Essigsaureproduktion
und unter Abspaltung von C0 2 aus den entstandenen Laktaten erzeugt,
Ann. de 1’Inst it. Pasteur. T. 23. 1909. p. 402.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 503
und ist fur diese Gruppe also charkteristisch, daB sie Calciumlactat unter
Gasbildung vergart, aus Milchzucker soli nur fliichtige Saure (keine
Milchsaure) gebUdet werden. Im ubrigen stehen die kurzen, sowohl wie
die langen Propionsaurebakterien, den kurzen und langen Milchsaure-
bakterien spezieli im morphologischen und kulturellen Verhalten sehr nahe,
ja sie durften als auf Bildung von Propionsaure spezialisierte Milchsaure-
bakterien aufzufassen sein, denn auch die echten Milchsaurebakterien erzeugen
normalerweise stets, wenn auch nur im geringen Grade, Propionsaure. Es
ist nicht ausgeschlossen, daB die Milchsaurebakterien gelegentlich des Kase-
reifungsvorganges unter dem Wechsel der Beschaffenheit des Substrates,
insonderheit Bildung von Laktaten zu Propionsaurebildnern herangeziichtet
wurden. Im folgenden sind die Ca. lac.-Vergarer, d. h. jene aus Calcium¬
lactat Gas bildenden Bakterien mit Freudenreich und Jensen
als Propionsaurebildner bezeichnet. Sie scheinen nach vorliegenden Unter-
suchungen ebenfalls stark verbreitet zu sein.
Nach diesen orientierenden Ausfiihrungen kommen wir nunmehr zum
Ergebnis eigener Untersuchungen. Es ist bekannt, daB die Bakterien, spezieli
der erstbesprochenen Gruppe, auf den gewohnlichen Nahrboden in der Regel
nicht wachsen. Dies ist auch der Grund, weshalb sie bei der bakteriologischen
Untersuchung von Milch und Milchprodukten lange Zeit hindurch im allge-
meinen iibersehen wurden. Es wurde aber meinerseits die Beobachtung ge-
macht, daB sie selbst auf Platten von gewohnlicher Gelatine und Agar zu
konstatieren waren, dann offenbar, wenn in der Originalverdiinnung beim
Verimpfen geringe Mengen aus dem zu untersuchenden Medium mit iiber-
tragen wurden, oder in Fallen, in denen Milchsaurelangstabchen in Kolonien
der gewohnlichen Milchsaurebakterie sich mit entwickelten, oder Konglo-
merate einer gewissen Anzahl von Zellen zur Bildung eines Milchsaurelang-
stabchenkolonie AnlaB gab usw. Allerdings war Wachstum erst nach
langerer Zeit, etwa nach einer Woche, bemerkbar und waren die sehr kleinen
Kolonien in der Menge der anderen schwer zu finden. Meistens waren die
Kolonien mit bloBem Auge oder mit der Lupe nicht, vielmehr erst bei 100-
facher VergroBerung unter dem Mikroskop wahrnehmbar. Von verschiedenen
Kasen angelegte Kulturen dieser Art ergaben reichlich derartige Kolonien.
Besser wachsen diese Organismen, wie auch andererseits beobachtet wurde,
bereits auf Milchzuckeragar (mit 1 Proz. Pepton) und spezieli auf diesem
Nahrboden in hoher Schicht-Kultur. Hier wachsen die Kolonien oftmals so
groB, daB gewisse Arten auBerlich von denen der gewohnlichen Milchsaure¬
bakterie nicht zu unterscheiden sind. Ahnlich ist das Wachstum in Molken-
agar. In diesem Substrat war das Wachstum infolge Anwesenheit groBerer
Mengen loslicher EiweiBstoffe sogar noch besser. Besonders gut gediehen sie
in Peptonmolkenagar, in Peptonmolkengelatine infolge der Anwendung
niedrigerer Temperatur beim Aufbewahren der Kulturen schlechter oder
garnicht.
Bei Anwendung dieser in der Molkereibakteriologie gebrauchlichen
Nahrboden wurden gelegentlich der einlaufenden Analysen, dann bei spe-
ziellen Untersuchungen unter Anwendung besonderer Kulturverfahren eine
Reihe von Organismen beider Gruppen isoliert, iiber deren Biologie, soweit
sie bisher studiert werden konnten, im folgenden Mitteilung gemacht werden
soli.
Was zunachst die langen Milchsaurebakterien anbetrifft,
so konnte ich solche zum erstenmale aus einer (am 4. VIII. 1908) eingesandten
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A. Wolff,
Probe fliissigen Naturlabs, darauf aus einem Holstein-
schen Magerkase gleicher Herstammung isolieren. Unter diesen
Langstabchen zeichnete sich, abgesehen von hoher Saureproduktion, eins
derselben durch eine auffallende Aromabildung speziell in Milch aus, auch
war es auffallend, dab dieses Stabchen auch auf gewohnlichen Nahrboden
noch verhaltnismaBig gut wuchs, allerdings war es zuvor einige Zeit in Pepton-
molkenagar-Stich gehalten worden. Dieses Stabchen sei hier zunachst als
Stabchen No. 1 beschrieben.
Stabchen No. 1.
Mikroskopisches Bild: Ein unbewegliches, nicht sporenbildendes Lang-
stabchen, mit schwach abgerundeten Enden, oft gekriimmt, auf verschiedenen
Nahrboden 0,8—1,2 p. breit, wechselnd lang, zuweilen lange Faden bildend.
Auf Kartoffel, woselbst aber nur auBerst geringes Wachstum auftritt,
bildet es auffallend groBe Inrevolutionsformen, d. h. es sind die Stabchen
um das 3—4fache ihrer Breite, oft unregelmaBig, aufgeblasen, ihr Inhalt
ist mit zahlreichen, feinen Grana versehen. Sporen wurden auch hier nie be-
obachtet. Nicht selten erschienen die Zellen in Farbepraparaten in Grana
aufgeldst.
Kulturelles Verhalten: Gelatine-Platten 20° C: Erst nach 6
Tagen sichtbares Wachstum und zwar in mikroskopisch kleinen Kolonien,
scharf und glatt begrenzten, kreisrunden, granulierten Scheibchen. Ausge-
sprochene Oberflachenkolonien sind nicht vorhanden, vielmehr tritt nur dann
an der Oberflache Wachstum auf, wenn der Keim bereits mehr oder weniger
von Nahrsubstrat bekleidet war.
Agar-Platten30°C: Kolonien kaum groBer wie auf Gelatine,
unter dem Mikroskop betrachtet nicht kreisrund, sondern nur rundlich, am
Rande oft etwas zerbrockelt, sonst aber geschlossen. Wie auf Gelatine-Platten,
so andert sich auch hier das Bild spaterhin nicht mehr.
Gelatine-Stich 20°C: sehr langsames Wachstum, und zwar
im gesamten Stichkanal, fein geperlt, keine Auflagerung.
Agar-Stich 30°C: gleiche Wachstumsweise wie in der Gelatine-
Stich-Kultur, jedoch etwas kraftiger.
Strich-Kulturen: auf Agar und Gelatine bei verschiedenen
Temperaturen kein oder nur ganz auBerst geringes Wachstum.
Milchzuckeragar-Schiittelkultur30°C: nach 48 Stun-
den bereits Wachstum, und zwar sind die kleinen Kolonien in der ganzen
Schicht gleichmaBig verteilt, TrUbung des Nahrbodens, keine GasbUdung.
Bouillon 30°C: nach 3 Tagen Bodensatz, beim Schiitteln der in
fadigen Stiicken aufwirbelt; bei Anwesenheit von Milchzucker Triibung und
kraftiges Sediment.
Kartoffel 30°C: nach 48 Stunden ist kaum Wachstum wahrzu-
nehmen, wohl aber ein angenehmes Aroma nach frischer Butter; spater bildet
sich ein hauchartiger, weiBer Belag, der aber auf die Impfstelle beschrankt
bleibt.
Milch: in kleinen Reagensglaschen bei 30°C aufbewahrt, tritt nach
etwa einer Woche saure Gerinnung ein; 20 ccm in groBem Reagensglase
bei 30 und 35° C kamen erst nach 8 Tagen zur Gerinnung; bei 20° C nach 10
Tagen noch keine Veranderung. Sauregrad zu dieser Zeit bei 20°:5,7, bei 30®
:13,95, bei 38°:16,7 (mit n/10 NaOH unter Anwendung von Phenolphtalein
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
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titriert); bei hoherer Temperatur wird also kraftiger Saure gebildet, und zwar
wurde, wenn auch nicht viel, so doch immerhin mehr Saure als durch die
gewohnliche Milchsaurebakterie erzeugt. Der Geschmack und auch der Ge-
ruch ist angenehm sauer und aromatisch.
Eine Kritik beziiglich der Stellung dieses Organismus im Bakterien-
system l&Bt keine andere Zugehorigkeit als die zu der Gruppe der langstabchen-
formigen Milchsaurebakte/ien konstatieren. Der morphologische Befund
ist ein zutreffender, typisch ist zugleich die Kornchenbildung in den Zellen,
das Wachstum auf den gewohnlichen Nahrboden ist charkteristischerweise
schwach, die Lebensweise fakultativ anaerob, in milchzuckerhaltigen Nahr¬
boden tritt Triibung durch Saurebildung auf, der Milchzucker wird (der Sinnen-
priifung nach) zu Milchsaure umgesetzt und Milch dadurch homogen zur Gerin-
nung gebracht. In geringem Grade diirfte sich, nach der Aromabildung zu
schlieBen, aber auch fluchtige Saure gebildet haben. Die Saureproduktion ist
starker als bei der gewohnlichen Milchsaurebakterie, Gas wird nicht erzeugt.
Besondere Eigentiimlichkeit dieser Bakterie ist es, daB sie auch auf den gewohn¬
lichen Nahrboden und bei verh<nismaBig niedriger Temperatur gedeiht,
auBerdem ein ausgesprochenes Aroma erzeugt.
Im Laufe weiterer bakteriologischer Anaiysen wurden aufeinanderfolgend
noch andere langstabchenformige Milchsaurebakterien gefunden.
Stibchen No. 2.
No. 2 wurde aus stark sauren Molken isoliert. Die Zellen dieses Stab-
chens waren in Molken sehr verschieden lang, im allgemeinen 0,8 (x breit,
in Milch 0,75 x4,5 [x groB, einzeln und in Ketten, in Molkengelatine
etwas groBer, 1 x3—5 [x groB, dazwischen sehr lange gekriimmte Zellen, in
Milchzuckeragar im allgemeinen etwas kleiner, an den Enden mehr
abgerundet, ca. 0,75 \l breit und 1,8—3 (x lang. In Traubenzucker-
bouillon nach 3 Tagen, bei 30° C gehalten, ziemlich scharfkantige, eben-
maBige Stabchen, 0,6 x3—4 (x groB, einzeln, zu zweien und in Ketten, in den
entsprechenden Kulturen von Milchzuckerbouillon und ge-
wohnlicher Bouillon zeigte sich ein gleiches mikroskopisches Bild.
Niemals wurde Bewegung oder Sporenbildung beobachtet.
Das kulturelle Verhalten, nachdem der Organismus einige
Zeit in Stichkultur gehalten war, war folgendes:
Agar-Platten bei 30°C: nach 24 Stunden unter dem Mikro-
skop Wachstum zu beobachten. Nach 3 Tagen punktformige, weifiliche Ko-
lonien, %— y 3 mm groB. Unter dem Mikroskop betrachtet von unregelmaBigem
Bau. Die Oberflachenkolonien zeigen die Gestalt kleiner Flocken, am Rande
faserige Auslaufer. Tiefenkolonien kaum kleiner, dunkler, rundlich, von kor-
niger Struktur, am Rande geschlossen und scharf begrenzt.
Pepton-Molken-Gelatine-Platten 20° C: erst nach
4 Tagen Wachstum, es wurden keine Auslaufer gebildet, vielmehr blieben
die Kolonien auch an der Oberflache geschlossen. Nach 6 Tagen Kolonien
etwas kleiner als auf Agar, rundlich, von korniger Struktur, scharf
begrenzt.
Pepton-Molken-Gelatine-Stich 20°C: nach 6 Tagen
vereinzelte Perlen im Stichkanal, auch spater keine Auflagerung; in gewohnl.
Gelatine kein Wachstum.
Agar-Stich 30° C: nach 6 Tagen schwaches geperltes Wachstum
im ganzen Stichkanal, keine Auflagerung.
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A. Wolff,
Molkenagar-Stich 30° C: kraftiges Wachstum, gleichstark in
der Tiefe, keine oder nur minimale Auflagerung; der Stichkanal ist mit Knoll-
chen und Hockerchen besetzt.
Molkenagar- und Milchzuckeragar- Schtittel-
Kultur 30° C: Kolonien durch die ganze Schicht gleichmaBig verteilt,
mit der Lupe betrachtet etwas flockig erscheinend; Triibung des Nahrbodens
durch Saurebildung aus dem Milchzucker, keine Gasbildung, kein Ober-
flachenwachstum.
Stich-Kultur30°C: auf gewohnlicher Gelatine kein, auf gewohn-
lichem Agar kein oder nur ganz geringes Wachstum, auf Molkenagar schwacher,
durchscheinend weifier Belag, der sich aus kleinen Kolonien zusammensetzt;
im Kondenswasser kraftiges Sediment.
Bouillon 30° C: schwaches Wachstum, nach 6 Tagen erst geringer
flockiger Bodensatz; bei Zuckerzusatz besseres Wachstum und je nach Zucker-
gehalt geringe oder aber sehr kraftige Triibung. Fleischbouillon, die nur
Spuren von Zucker enthalt, wird nur ganz leicht getriibt; in Bouillon, die
mit 1 Proz. Traubenzucker oder Milchzucker versetzt war, tritt sehr starke
Triibung und sehr kraftige Sedimentbildung auf.
Kartoffel 30° C: kein oder nur aufierst geringes Wachstum.
Milch: Das Verhalten in Milch wurde, speziell was Sauregrad und
Gerinnung anbetrifft, eingehender beobachtet.
Zunachst wurden 10 ccm-Kulturen steriler Magermilch in kleinen Rea-
gensglaschen angelegt und bei verschiedenen Temperaturen gehalten. Nach
5 Tagen zeigte sich bei 13—15° C noch neutrale Reaktion, bei 18—20° bereits
schwach saure, bei 23—25° deutlich saure, bei 28—30° kraftig saure Reaktion,
bei 35—37° war bereits Gerinnung eingetreten. Mit steigender Temperatur
zeigt sich also, wie oft schon beobachtet, starkere Saurebildung und tritt
diese bedeutend friiher ein, z. B. bei 28—30° bereits nach 48 Std. Bei 35—
37° C war nach 5 Tagen Gerinnung eingetreten; bei 30° zeigte sich nach
6 Tagen, bei 25° nach 10 Tagen, bei 20° nach 12 Tagen, bei 18° nach 14 Tagen
Gerinnung, bei 15° war selbst nach 16 Tagen auBerlich keine Veranderung
wahrzunehmen, vielmehr nur schwach saure Reaktion zu konstatieren. Eine
Saurebestimmung, zunachst gleich beim Eintritt der Gerinnung (10 ccm
Magermilch mit n/10 NaOH und Phenolphtalein im Reagensglaschen
titriert), ergab:
nach 5 Tagen bei 35° C = 6,5 Sauregrad
„ 6 „ „ 30" C = 6
» 10 „ „ 25° C = 9
„ 12 „ „ 20° C = 8
„ 14 „ „ 18® C = 6,8
Es ist also die Gerinnungserscheinung bei verschiedener Temperatur
von verschieden hohem Sauregrad abhangig; dieser Sauregrad der Gerinnung
ist bei niedrigerer Temperatur, soweit der Organismus noch gut wachst, hoher
als bei hoherer Temperatur, d. h. bei dem jeweiligen Zeitpunkt der Gerinnung
ist der Sauregrad bei niedriger Temperatur hoher als in jenem Falle, in dem
die Milch bei hoherer Temperatur zur Gerinnung kam. Bei ganz niedriger
Temperatur wuchs in unserem Falle der Organismus schlecht, bildete wenig
Saure und brachte daher die Milch tiberhaupt nicht zur Gerinnung. Dabei
ist es moglich, daB bei einer bestimmten Temperatur, die tief liegt, jedoch
nicht so, als daB der Organismus nicht noch gut wachst, ein noch hoherer
Sauregrad erzielt werden kann, ohne daB die Milch zur Gerinnung kame.
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508
A. Wolff,
Zum Unterschied von Stabchen No. 1 war No. 2 im allgemeinen etwas
kleiner, jedoch nur wenig, ferner wuchs es auf Agarplatten im Gegensatz zu
jenem an der Oberflache in gefaserten Kolonien, die Tiefenkolonien beider
waren allerdings geschlossen, desgleichen die Kolonien von No. 2 auf Pepton-
molken-Gelatine-Platten. Im Stich in gewohnliche Gelatine zeigte 2 gegeniiber
1 kein Wachstum, doch war dieses auch bei 1 nur gering, andererseits wuchs
No. 2 in Agar-Stich-Kultur wie 1, ebenso war das Verhaltnis in Strichkultur.
Milchzuckeragar-Schiittelkulturen verhielten sich in beiden Fallen gleich.
In Bouillon war 1 und 2 sehr ahnlich, auf Kartoffel zeigte 1 etwas kraftigeres
Wachstum, in Milch sauerte 2 etwas starker als 1, wie aus den Saurebestim-
mungen und der Dauer bis zur Gerinnung ersichtlich. — Eigentumlich war
bei No. 1 das auffallende Aroma, wahrend bei 2 nichts dergleichen zu be-
obachten war.
Wie alle echten Milchsaurebakterien, wuchsen beide Stabchen bei Pepton-
zusatz zu den Nahrboden betrachtlich besser.
Bei einem Vergleich mit bereits beschriebenen langstabchenformigen
Milchsaurebakterien zeigt Stabchen No. 2 nahe Verwandtschaft mit dem
Bac. case! e von Freudenreich. Zum Unterschied von diesem
aber wuchs es auch auf Pepton-Molken-Gelatine-Platten und Agar-Stich, ja
sogar auf Platten von gewohnlichem Agar. Auch im Saurebildungsvermogen
zeigen sich Unterschiede.
Alle diese Unterschiede sind aber vielleicht nicht so schwerwiegend
wenn man in Erwagung zieht, daB aus einem andem Medium isolierte Keime
sich beim Umzuchten an die gewohnlichen Nahrboden gewohnen konnen,
daB sie bei Entnahme groBerer Menge Impfmaterial leichter angehen als bei
Anwendung geringer Impfmengen, zumal wenn dabei, wie das recht oft
geschieht, Spuren von dem urspriinglichen Nahrsubstrat Ubernommen wer-
den, ferner kommt auch die verschieden groBe Wachstumsenergie und Re-
sistenz der Keime gleicher Art in Frage. Dann wurde die Beobachtung
gemacht, daB gerade bei der Gruppe der langstabchenformigen Milchsaure¬
bakterien die Morphologie mit der Wahl des Nahrbodens ganz auffallend,
sogar unter gleichen Bedingungen, schwanken kann. Jedenfalls steht
Stabchen No. 2 dem Bacillus easel c (von Freudenreich) sehr
nahe.
Am 20. I. 1909 wurde aus dem Rheinland ein Kase zur Untersuchung
eingeliefert, der einen ausgesprochenen Geruch nach Schabzieger (Krauter-
kase) trug; er war von weicher, aber trockener, brockeliger Konsistenz von
unbestimmt gelber Farbe und dem eigentiimlichen scharfen Geschmack
eines Glarner Schabziegers nahekommend. Aus diesem Kase wurden eben-
falls langstabchenformige Milchsaurebakterien isoliert. Interessanterweise
wurden aber in diesem Falle auch Vertreter der zweiten Gruppe, d. h. also
Propionsaurebakterien konstatiert. Es wurden Zellen gefunden,
die bei mikroskopischer Betrachtung lebhaft an die gewohnlichen Milch¬
saurebakterien erinnerten, bei naherem Verfolgen aber Unterschiede zeigten,
die ein Einreihen in diese Gruppe nicht zulieBen. Peptonmolken-
gelatine-Platten ergaben zwei verschiedene Kolonientypen, und
zwar einen groBeren und einen kleineren Typus, beiderart Kolonien blieben
dem bloBen Auge punktformig klein, also kleiner wie sie die gewohnlichen
Milchsaurebakterien bilden. Unter dem Mikroskop betrachtet, war Typus I
nach einer Woche kreisrund, feinkdrnig, II dagegen kleiner, grober granuliert
und unregelmaBig umrandet, nur etwa 30 p, im Durchmesser, wahrend I
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
509
etwa 50 ;a maB. Es wurden nur Tiefenkolonien gesehen. Au! Kaseagar
und Kasegelatine war das Wachstum nicht besser. In Milchkultur
wurde zuweilen, wenn auch nicht stark, so immerhin deutlich, Gas gebildet,
vielleicht dann, wenn die Milch vor dem Sterilisieren bereits etwas sauerlich
war und sich Laktate gebildet hatten; im iibrigen blieb die Milch langere
Zeit auBerlich unverandert. I brachte die Milch liberhaupt nicht zur Ge-
rinnung, II zeigte allerdings nach 12 Tagen schwache Koagulation. Auffallend
war ein salziger Geschmack neben dem sauerlichen. Der Geruch war sauer¬
lich, in der Tat etwa nach Propionsaure. In M o 1 k e n trat kein oder nur
ganz geringes Wachstum auf, etwas besser war es in Peptonmolken. In
Bouillon und auf den andern gebrauchlichen Nahrboden war keine
Vegetation zu verzeichnen. In Peptonmolkengelatine-Stich
trat nach einigem Ziichten in Peptonmolkenagar fadenformiges Wachstum
ein, ohne merkliche Auflagerung; in der Spitze gleich stark. Deutlich wurde
milchsaurer Kalk angegriffen. In Peptonmolken wurde kein Gas gebildet,
in Peptonmolken +1 Proz. milchsaurem Kalk stellte sich Gasbildung ein; be-
obachtet entweder im Reagensglaschen bei vorsichtigem Schutteln oder
deutlicher noch in hohen schmalen, mit Kautschukstopfen verschlossenen
Flaschchen, in denen alsdann der Pfropfen merklich unter Gasdruck stand.
Es gehorten diese beiden Typen = No. 3 und 4 zu dem Typus Bac¬
terium acidi propionici a.
Derartige wie auch langstabchenformige Propionsaurebildner, also
solche vom Typus Bac. acidi propionici bzw. Bact. acidi
propionici b und c wurden alsdann in einem (am 20. III. 1909) zur
Untersuchung gelangten Limburger Backsteinkase konstatiert. AuBerdera
wurden auch hier wieder lange Milchsaurebakterien gefunden, die aber zu-
n&chst nicht nfther verfolgt werden konnten.
In einem Camembertkase wurden ebenfalls Vertreter beider Gruppen
nachgewiesen.
Ein Milchsaurestabchen No. 5 aus diesem Kase bildete besonders lange
Zellen, diese waren 0,8—0,9 \l breit, nicht selten in bis zu 40 [a lange, unsep-
tierte Faden ausgewachsen, andererseits aber auch wieder nur 2—3 p lang,
an den Enden scharf abgeschnitten. In flussigem Nahrboden, wie Pepton-
Molken, 1 ^ breit, verschieden lang, oft Ketten mit kurzen Gliedern. Sporen
wurden nicht gebildet, desgleichen Eigenbewegung nicht beobachtet.
Auf Pepton-Molken-Agar-Platten bei 30° C: erst
nach 4 Tagen, und zwar nur mit dem Mikroskop wahrnehmbares Wachstum,
winzig kleine Kolonien mit zerfasertem Rande, selbst nach einer Woche nur
30 (a im Durchmesser groB; Form rundlich oder oval, Oberflachenkolonien
nicht vorhanden. Die Kolonien blieben 10 Tage und iiber die Zeit winzig
klein, punktformig, mit bloBem Auge kaum, nur mit der Lupe wahrnehmbar.
Unter dem Mikroskop von unregelmaBigem UmriB, gekornt und dunkel.
Die Erscheinung, daB sich keine Oberflachenkolonien bildeten, hSngt
offenbar mit der bevorzugten anaeroben Lebensweise des Organismus zu-
sammen.
Peptonmolken-Agar-Stich 30° C: gleichmaBiges Wachs¬
tum im gesamten Stichkanal, in der Art wie bei Bact. lac. acidi,
jedoch keine Auflagerung. Die Umgebung des Vegetationsfadens wurde
durch Saurebildung mehr oder weniger getriibt.
In Molkenagar ohne Pepton und in Milchzuckeragar bedeutend schlech-
teres, in gewohnlichem Agar gar kein Wachstum, in Peptonmolkengelatine
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510
A. Wolff,
erst nach einiger Ziichtungsdauer, in gewohnlicher Gelatine nieraals Vege¬
tation.
Schiittelkulturen von Peptonmolkenagar oder Milchzucker-
agar ergaben in ersterem Falle winzig kleine Kolonien durch die ganze Schicht
verteilt, im letzteren meistens kein Wachstum; kein Oberfl&chenwachstum,
niemals Gasbildung.
Auch in fliissigen milchzuckerhaltigen N&hrboden wurde niemals Gas
gebildet.
InPeptonmolkenbei30°C: entstand nach 48 Stunden beginnende
Triibung, die starker wurde; Sedimentation; Reaktion sauer.
In M i 1 c h bei 20 und 30° C: keine Gerinnung; Sauregrad nach 10 Tagen
bei 20° C (20 ccm mit n/10 NaOH und Phenolphtalein titriert) = 9,6.
Aus milchsaurem Kalk wurde kein Gas gebildet. Es gehort also auch
dieser Organismus zur Gruppe der langstabchenformigen Milchsaurebakterien
und steht ebenfalls dem Bact. case! e nahe.
Stabchen No. 6 wiederum war ein dem eben beschriebenen ahnlicher
Organismus, der jedoch kraftiger wuchs und intensiver S&ure produzierte.
Zellen 0,8 x 1,5—3 p. groB, einzeln, zu zweien oder mehreren nebeneinander,
Faden selten und relativ kurz, an den Enden schwach abgerundet. Keine
Sporen, keine Bewegung.
Peptonmolkenagar-Platten bei 30° C: nach 48 Stunden
mikroskopisch kleine Kolonien von geschlossener, jedoch ganz unregelmaBiger
Form; nach 48 Stunden 30—40 p. im Durchmesser, nach 4 Tagen erst mit
der Lupe wahrnehmbar, unter dem Mikroskop bis 180 p. im Durchmesser,
dunkcl, undeutlich gekornt, brocken&hnlich, nach einer Woche wenig groBer.
Oberflachenkolonien selten, nach 9 Tagen winzig klein, weiBe, glanzende,
flache Tropfchen, bei starker VergroBerung hellgelbe, gekornte Scheibchen. —
Die Plattenkulturen trugen einen scharfen, essigsaureartigen Geruch.
Milch bei 30° C zeigte nach 10 Tagen vom Boden des Glaschens aus-
gehend schwache gallertige Gerinnung; der Sauregrad betrug (20 ccm mit
n/10 NaOH und Phenolphtalein titriert) = 18,0, also fast doppelt soviel wie
bei dem vorausgenannten Stabchen.
In Schiittelkulturen wuchs vorliegendes Stabchen gut und
zwar wieder durch die ganze Schicht in winzig kleinen Kolonien; durch diese
und durch Saurebildung wurde der Nahrboden vollstandig undurchsichtig.
Peptonmolkenagar-Stich: kraftiges Wachstum im gesam-
ten Stichkanal; keine Auflagerung. Triibung des Nahrbodens. Spater auch
in Peptonmolkengelatine, gleiches Wachstum, jedoch keine Triibung.
Dem Geruch nach zu schlieBen, wurde von diesem Stabchen auch reich-
lich Essigsaure gebildet und diirfte es sich also bereits den Essigsaurebakterien
nahern.
Ein drittes aus Camembertkase isoliertes Stabchen, No. 7, war kleiner
als das letztere, dabei ein bedeutend kraftigerer Saureproduzent und naherte
sich Bact. case! a.
Die Zellen in Peptonmolkenagar waren 0,4 x 1—1,5 p. groB, an den
Enden scharfkantig, einzeln, nicht selten Faden. In Peptonmolken 0,5 p.
breit, verschieden lang, wenn zu mehreren aneinander, an der Beriihrungs-
stelle stets abgeknickt, ebenso in Milch.
Kulturell verhielt es sich ahnlich den anderen Stabchen. Pepton¬
molkenagar-Platten bei 30° C gehalten, ergaben winzig kleine
Kolonien, nach 4 Tagen an der Oberflache 150—225 pi im Durchmesser, in
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
511
der Tiefe bis 150 51 groB, letztere am Rande undeutlich bis deutlich gefasert,
im Innern gekomt, erstere glattrandig und selten von der rundlichen Form
etwas abweichend. Nach einer Woche waren die Kolonien kaum groBer. Der
Geruch auf den Platten war angenehm sauer.
M i 1 c h 30° C: nach 3 Tagen fest geronnen, nach 10 Tagen 24,9 0 Saure.
Dem Geschmack nach keine reine Milchs&ure, sauerampferartig.
Das vierte im Camembert gefundene Saurelangstabchen No. 8 bildete
aus Kalziumlaktat Gas, war also nach v. Freudenreich und Jen¬
sen zu den Propionsaurebildnern zu rechnen, verhielt sich aber sonst sehr
ahnlich den Milchsaurelangstabchen.
Es war 0,5 x 2 —3 p. groB, jedoch auch langer, bis zu langen Faden,
scharfkantig, oft einzeln, oft zu zweien, in Peptonmolken 0,6 y. breit, meistens
in langen, gekrummten Faden.
Peptonmolkenagar-Platten 30° C: Kolonien nach 48
Stunden 20—30 ^ im Durchmesser, nach 4 Tagen makroskopisch wahrnehm-
bare kleine weiBe Punktchen, mit der Lupe betrachtet, glanzende, weiB
Tropfchen. Oberflachenkolonien bei starker VergroBerung hatte gekornte,
rundliche Scheibchen, 370—520 p. im Durchmesser. Tiefenkolonien dunkel,
wetzsteinformig, oval oder unregelmaBig, in der Mitte und am Rande gekornt,
oft von Saurehof umgeben. Nach einer Woche sind die Kolonien etwas groBer;
sie bleiben geschlossen und scharf umgrenzt. — Es zeigt sich ein angenehm
sauerlicher, mild essigsaureahnlicher, dabei aromatischer Geruch.
S t i c h - K u 1 1 u r e n bei 30° C, langsamer auch bei 20° C: in Pepton-
molkenagar sehr kraftiges Wachstum in bekannter Wachstumsweise, der
Nahrboden wird total getriibt.
Pepton-Molken30°C: nach 24 Stunden bereits vollstandig triibe,
keine Gasbildung.
Peptonmolkenagar-Schiittelkulturen zeigen Wachs¬
tum durch den gesamten Nahrboden unter starker TrUbung, Einzelkolonien
von kr&ftigem Saurehof umgeben; keine Gasbildung.
Milch 30° C: bereits nach 48 Stunden fest geronnen, kein besonderer
Geruch, Geschmack essigsauer. Nach 10 Tagen 28,3° Saure. In einer groBen
Flasche mit BiigelverschluB aufbewahrt zeigte sich nach Monaten Gasbildung
und ein eigentiimlich sauerlicher Geruch; offenbar wurde dort eine gebildete
milchsaure Verbindung von dem Organismus angegriffen. Zunachst aber
wurde in der Milch offenbar aus dem Milchzucker Milchsaure gebildet; es
schien aber auch Essigsaure produziert zu werden.
Zwecks Anreicherung unserer Organismen wurden ferner auch spezielle
Kulturmethoden angewendet, und zwar Peptonmolkenagar in Hoher Schicht
und fliissige saure Molken (Schotten) fur Kultivierung der langen Milch-
saurebakterien, Peptonmolkenagar +1 Proz. Calciumlactat und fliissige
Peptonmolken +1 Proz. Ca. lac. sowie Ca. lac.-Bouillon (nach Freuden¬
reich und J e n s e n 1 ) fur Auffinden der Propionsaurebildner. Ca. lac.-
Bouillon und Ca. lac.-Peptonmolken wurden in hohen, mit Kautschukstopfen
verschlossenen Flaschchen gehalten.
Durch diese Kulturmethoden wurde (am 15. III. 1910) ein zweiter Ca-
membertkase gleicher Herkunft untersucht und zwar die innere, noch weiBe
Partie eines sonst reifen Kases. Etwa 1 g Substanz wurde mit 10 ccm sterilem
x ) Vgl. Landw. Jahrb. der Schweiz. 1906. Centralbl. f. Bakt. Abt. II. 1907. Bd.
17. p. 629.
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512 A. Wolff,
Wasser fein verrieben und von dieser Aufschwammung mit einer groBen Ose
die Kulturen angelegt.
Der Befund war folgender:
1 . Peptonmolken + Ca. lac. (eine groBe Ose) kraftiges Wachstum,
Triibung, keine Gasbildung. Beim Mikroskopieren wurden Langstabchen
verschiedener Art gesehen, oft lange Faden, Sporen oder Bewegung konnte
nicht konstatiert werden, offenbar also handelte es sich um Milchsaurelang-
stabchen. Die gewohnlichen Milchsaurebakterien waren nicht vertreten.
Am zahlreichsten waren relativ kurze Stabchen 1,3 x 1,5—2 (x groB, oft in
Ketten, die aber auf anderen Nahrboden sich streckten und untersuchungs-
gemaB ebenfalls zur Gruppe der Milchsaurelangstabchen gehorten. Propion-
saurebildner waren in diesem Falle anscheinend nicht vorhanden, zumal in
den Glaschen auch keine Gasbildung zu bemerken war.
2. Ca. lac. - Bouillon im Fl&schchen. Wachstum nicht
so kraftig wie in Peptonmolken + Ca. lac. Sehr ahnliche Flora wie vorhin.
Ebenfalls keine Gasbildung.
3. Saure Molken. Zunachst Triibung, dann kraftiger Bodensatz
und Hautbildung an der Oberflache, verursacht durch eine groBe Hefe. Im
ubrigen wieder typische Stabchen verschiedener Art, vorherrschend, das
kraftige, 1,3 (x breit. Die gewohnlichen Milchsaurebakterien vrieder nicht
vorhanden.
4. Peptonmolkenagar-Hohe-Schichten (zwei groBe
Osen) zeigten einen gleichen Befund wie solche + Ca. lac., vielleicht aller-
dings hatte sich das Verhaltnis der Keimarten etwas verschoben, so daB
eine Art hier, die andere dort starker vertreten schien. Verdiinnung a war
stark besetzt, an der Oberflache ein weiBer, mehlig bestaubter Organismen-
rasen, bestehend aus Oidium lactis, einer Hefe und Bakterien. Ver-
diinnung b und besonders c war giinstig fur eine bakteriologische Analyse.
Die Kolonien in der Schicht waren klein, nicht 1 mm im Durchmesser er-
reichend, am Rande fast glatt, brockelig oder kurzfaserig, mit oder ohne
Saurehof. In den Kulturen mit Ca. lac.-Zusatz waren die Kolonien im all-
gemeinen kleiner und ohne Saurehof. Es wurden ausschlieBlich unbeweg-
Uche nicht sporenbildende Langstabchen gefunden, die Saure produzierten.
Die gewohnlichen Milchsaurebakterien waren nicht mehr vertreten. Aus der
Menge groBtenteils identischer wurden 3 verschiedene Saurestabchen isoliert,
die mit den fortlaufenden Nummern 9, 10 und 11 bezeichnet werden mogen.
No. 9 war 1,1—1,2 y. breit, verschieden lang, oft lange Faden bildend; weitere
Beobachtung zeigte, daB letztere in Stiicke zerfielen und alsdann Ketten von
ziemlich kurzen Gliedern entstanden, die Einzelstabchen waren an den Enden
etwas abgerundet, No. 10 war ein etwas diinneres, im allgemeinen langeres
Stabchen, 1,0 [x breit, verschieden lang. No. 11 war nur 0,6—0,7 n breit,
meistens 1,5—2 jx lang, an den Enden ziemlich scharfkantig; die Stabchen
lagen einzeln oder zu mehreren aneinander und waren alsdann an der Be-
ruhrungsstelle winkelig abgeknickt; besonders in fliissigen Nahrboden lange,
durch das Abknicken gekrummt erscheinende Ketten. Weil die Organismen
aus der letzten Verdiinnung isoliert wurden und von vornherein nur schwer
auseinanderzuhalten waren, wurden vielleicht nicht alle vorhandenen Arten
gefaBt, sicherlich aber waren die drei isolierten die haufigsten. Am starksten
war das mit 9 bezeichnete Stabchen vertreten. Bact. lactis acidi
war wie gesagt nicht mehr vorhanden, .es diirfte vielleicht im Kase bereits
abgestorben, zum mindesten in der Zahl stark reduziert sein.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
513
Die Milchsaurestabchen wuchsen untersuchungsgemaB in Peptonmolken-
agar von schwach saurer oder neutraler Reaktion gut, in Milchzuckeragar
schlechter, in Agar- und Gelatinenahrboden von Fleischwasser nicht, in Pep-
tonmolkengelatine nur langsara, in sauren Molken oder Peptonmolken +
Ca. lac. gut, auch in Fleischbouillon + Milchzucker ziemlich gut und zwar
ohne Gasbildung, solche war in milchzuckerhaltigen Nahrboden (Schiittel-
kulturen) niemals zu beobachten. In gewohnlicher Bouillon zeigte sich kein
Wachstum. Au! Peptonmolkenagar-Platten bildeten sie kleine Tropfchen-
kolonien, unter dem Mikroskop von korniger bis kornig-faseriger Struktur,
rundlich aber unregelmaBig umrandet; diese Oberflachenkolonien waren
jedoch selten, meistens traten nur Tiefenkolonien auf, die dunkler und am
Rande brockelig erschienen. Das erstgenannte Stabchen bildete die groBten
Kolonien mit beinahe 1 mm Durchmesser, das zweite kleinere, die Kolonien
von No. 8, waren noch kleiner; oftmals war ein Saurehof vorhanden. Auf
Kartoffel zeigte sich ein minimaler weiBer Belag, auf Strichkultur von Agar
und Gelatine keine Vegetation, sehr sparlich bei Gegenwart von Pepton¬
molken; Stichkulturen in Peptonmolkenagar bei 30° C ergaben kraftiges
Wachstum im gesamten Stichkanal, nur bei 9 minimale, lediglich mit der
Lupe wahrnehmbare Auflagerung von unregelmaBiger Gestalt, durchschei-
nend, weiB, glanzend, bei den andern keine Auflagerung. Die Stabchen
wachsen also entsprechend ihrer Lebensweise im Kase fakultativ anaerob.
Ihr Wachstuihsoptimum lag bei 30—10° C, bei tieferer Temperatur wuchsen
sie langsam. In Milch (10 ccm Magermilch in iiblichen Reagensglasern)
verursachte No. 9 bei 30° C nach 8 Tagen Sauregerinnung, homogenes, galler-
tiges Koagulum, kein Serum, kein Gas; aromatischer Geruch, etwa nach
frischer Butter. Spater wurde das Koagulum fester, wobei etwas wasser-
helles Serum ausgepreBt wurde. Keine Auflosung nachfolgend.
No. 10 brachte die Milch bereits nach 48 Stunden zur Gerinnung unter
fester Koagulation; im tibrigen zeigte sich eine gleiche Erscheinung wie bei 9,
auch hier aromatischer Geruch, allerdings etwas anderer Art.
Bei No. 11 war die Milch unter gleichen Erscheinungen nach 3 Tagen
geronnen. Nach 8 Tagen wurde der Sauregrad in Milch sowohl wie in Bouillon
+ 1 Proz. Milchzucker (ebenfalls 10 ccm in Reagensglaschen) unter gleichen
Bedingungen bestimmt; die Aufbewahrungstemperatur war 30° C:
No. 9 Milch = 2,9, Bouillon = 2,2 n/ 4 NaOH
No. 10 „ = 7,2, „ = 2,0
No. 11 ,, = 6,0, ,, = 2,2 ,,
In Bouillon wurde also speziell bei 10 und 11 weniger Saure gebildet,
wenn auch der Sauregrad der Milch an sich (1,6 ccm n/10 NaOH) in Berechnung
gezogen wurde, ein Zeichen dafiir, daB nicht der Milchzucker allein zu Saure
verarbeitet wurde; auch wurde dieser von einem kraftigeren Saurebildner
wie No. 10 nicht starker und in alien drei Fallen nur bis zu einem gewissen
Grade angegriffen. No. 9 als langsam und schwach sauernder Organismus
zeigte in Milch und Bouillon ziemlich gleich hohen Sauregrad, bei diesem
Organismus fiel der Zeitpunkt der Saurebestimmung mit dem der Gerinnung
zusammen.
In Milchzuckerbouillon trat Triibung auf, alsdann Sedimentation, keine
Gasbildung. Es war ein stiBlicher aromatischer Geruch wahrzunehmen, der
von 9 liber 10 zu 11 in verschiedenen Nuancen stieg; bei 9 sandiger, bei 11
feinflockiger, bei 11 grobflockiger Bodensatz.
Zweite Abt. BdL 34. 33
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514
A. Wolff,
In Calciumlactat-Bouillon (nach v. Freudenreich und Jensen)
nach 48 Stunden Triibung. In diesera Nahrboden war No. 9 = 1,1—1,2
breit, meistens 2—3 (a breit, aber auch langer und kttrzer, meist einzeln.
No. 10 = 1 [a .breit, verschieden iang, ebenfalls groBenteils Einzelindividuen.
No. 11 0,7 (a x 1,5—2 (a groB, in langen gekriimmten Ketten oder Faden.
Von keinem der Stabchen wurde Gas gebildet, wohl aber zeigte auffallender-
weise eine Kombination von 9 und 11 deutliche Gasbildung, sowohl im Rea-
gensglaschen bei vorsiehtigem Schiitteln, wie besonders im Flaschchen, das
mit Kautschukpfropfen verschlossen war; wahrscheinlich entstanden infolge
dieser Symbiosestoffe, die geeignet waren, aus ihnen Gas abspalten zu lassen.
Die getrennten Organismen erzeugten wiederum kein Gas. Keines der ge-
nannten Stabchen ware demnach zu den Propionsaurebildner zu rechnen,
sondern vielmehr zu der Gruppe der langstabchenfbrmigen Milchsaure-
bakterien.
Auf gleiche Art wie vorhin wurde (am 29. III. 1910) einRomadour-
Kase untersucht.
1 . Peptonmolken + Ca. lac. im Flaschchen zeigten Gasbildung und einen
scharfen, sauren Geruch; es wurde ein kraftiges und ein diinnes Langstabchen,
ferner Formen, die an die gewohnlichen Milchsaurebakterien erinnerten,
gefunden.
2. Ca. lac.-Bouillon im Flaschchen wies ebenfalls Gasbildung auf, auch
im iibrigen ein gleicher Befund wie bei 1.
3. In sauren Molken war Triibung und Sediment aufgetreten, angeneh-
mer stiBlicher Geruch; bakteriell gleich wie vorhin.
4. Peptonmolkenagar-Schicht-Kultur mit und ohne Ca. lac.-Zusatz zeigte
keine Gasbildung, kein Oberflachenwachstum. Verdiinnung c noch stark
besetzte, kleine, im Maximum 1 mm groBe Kolonien durch die ganze Schicht
gleichmaBig verteilt. Es wurde hieraus das oben beobachtete dicke und
diinne Langstabchen isoliert, die wieder beide zu den langen Milchsaure¬
bakterien gehorten. AuBerdem wurde Bact. lac. acidi und diesem
ahnliche Formen gefunden. Speziell waren einzelne Kolonien kleinen Brocken
ahnlich, also an Bact. acidi propionici a erinnernd, ihre Zellen
waren verschieden groB. Vier in ZellgroBe oder Kolonie verschieden er-
scheinende Stamme letzterer Art wurden in Ca. lac.-Bouillon geimpft. Waren
in diesen Propionsaurebildner vermutet, so trat auffallenderweise hier tiber-
haupt kein Wachstum ein.
Es konnten also diese Formen als Propionsaurebildner nicht direkt nach-
gewiesen werden. Andererseits aber zeigte die Gasbildung in den Ca. lac.-
Nahrboden 1 und 2, daB Propionsaurebildner in der Tat vorhanden waren;
auch das Vorhandensein kleiner brockiger Kolonien in der Hohen Schicht
sprach fur die Anwesenheit von Bact. acidi propionici a.
Ein Harzerkase (am 2. IV. 1910) in gleicher Weise und zwar wieder
in seiner mittleren Partie untersucht, ergab folgenden Befund:
1 . Peptonmolken +Ca. lac. im Flaschchen nach 48 Stunden keine,
jedoch spater Gasbildung. Vorwiegend war ein 1,3—1,4 ja breites, also auf-
fallend groBes Stabchen vertreten, ferner diinne und sehr diinne Langstab¬
chen, Bact. lac. acidi - ahnliche Formen waren selten.
2 . Ca. lac.-Bouillon ergab einen gleichen Befund.
3. In sauren Molken hatte sich eine Kahmhaut gebildet, im iibrigen
war eine ahnliche Flora zu konstatieren.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 515
4. Peptonmolkenagar-Schichtkulturen zeigten keine Gasbildung, von
der Oberflache wurden die Kahmhefe und 0 i d i u m, aus der Schicht selbst
das groBe Langstabchen und kleinere verschiedener Art isoliert, ferner B. 1. a.-
ahnliche Formen, ein groBer Streptococcus und eine Hefe.
Die Stabchen gehorten zur Milchsaurelangstabchen-Gruppe. Die Gas¬
bildung wurde entweder durch Propionsaurebildner oder durch die Hefe
erzeugt, denn nachgewiesenermaBen war auch die Hefe imstande, in Ca. lac.-
Nahrboden Gas abzuspalten.
Im weiteren wurde ein Edamer-Kase auf Milchsaure- und Pro¬
pionsaurebildner untersucht und zwar wurden diese unter gleichzeitigem Be-
miihen moglichst alle verschiedenen Arten zu fassen, von der ersten
Fabrikationsphase bis zur Reife des Kases verfolgt. Die Beobachtungen
iiber die Gesamt-Flora sind an anderer Stelle mitzuteilen, hier sind
lediglich die Milchsaure- und Propionsaurebakterien ins Auge gefaBt.
Zwecks Isolierung dieser Organismen wurden Anreicherungskulturen,
einmal fliissiger Art unter zeitweisem Weiterimpfen, und zwar saure Molken,
Peptonmolken + Milchsaure und Peptonmolken + Ca. lac., zweitens feste
Nahrboden wie Peptonmolkenagar, Peptonmolkenagar + Ca. lac. und Pep¬
tonmolken + Milchsaure angewendet. Etwa 1 g Kase wurde in einer sterili-
sierten Reibschale mit 10 ccm sterilem Wasser vorsichtig und fein gerieben,
alsdann mit einer groBen Platinose je zwei tlbertragungen aus der Auf -
schwammung auf Kulturen in drei Verdiinnungen verimpft. Die Kulturen
wurden bei zeitweisem Herausnehmen eine Woche lang im Thermostaten
bei 30—35° C aufbewahrt und dann analysiert.
In den mit ca. 1 Proz. Milchsaure versetzten Nahrboden trat kein Wachs-
tum auf, offenbar war der Sauregehalt fUr ein A n w a c h s e n der Keime
zu hoch, obgleich Stabchen unserer Art mit der Zeit mehr als 1 Proz. Saure
erzeugen und leicht ertragen konnen. Es wurde auch spater die Beobachtung
gemacht, daB die gesuchten Organismen mehr acidotolerant als acidophil
waren, so wuchsen sie auf schwach saurem Peptonmolkenagar nicht besser
als auf neutralem oder alkalischem Substrat. Es wird aber auf saurem Nahr¬
boden, speziell fliissigem, das Wachstum anderer Bakterien hintangehalten.
Auf den Nahrboden ohne Milchsaure trat regelmaBig kraftiges Wachstum
auf, so daB die Kulturen a und oft auch b sehr stark besetzt waren und von den
festen Nahrboden erst Verdiinnung c zur eingehenden Analyse benutzt werden
konnte, natiirlich wurde dabei auf die vorausgehenden Verdiinnungen zuriick-
gegriffen und bei zu starker Besetzung wenigstens das Condenswasser der
Schichtkulturen oder abgeschnittene Scheiben des Nahrbodens mikrosko-
piert. In Verdiinnung c waren im allgemeinen 20—100 Kolonien zu unter-
suchen.
Die erste Probeentnahme fiir eine bakteriologische Analyse fand bereits
beim Herausnehmen des frischen Bruchs statt und zwar von einem bei 37° C
nachgewarmten und einem bei 46° C nachgewarmten Labkoagulum, die
zweite nach einem Monat, die dritte nach 70 Tagen, die vierte nach 107 Tagen
nachdem der Kase bereits gereift war.
In den Kulturen von sauren Molken herrschten gleich zu Anfang die
Milchsaurelangstabchen vor, die gewohnlichen Milchsaurebakterien waren
nur sparlich vertreten, mit fortschreitender Reifungszeit stets sparlicher,
zuweilen, speziell in den letzten Verdiinnungen, konnte sie gar nicht mehr
konstatiert werden; nicht selten war eine Hefe vertreten und zwar bis zum
Schlusse. Die Langstabchen schienen an Zahl zu, die gewohnliche Milch-
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516
A. Wolff,
saurebakterie abzunehmen. Gasbildung konnte nicht beobachtet werden,
entweder waren also keine Milchzuckervergarer vorhanden oder es sagte
ihnen der Nahrboden, zumal bei der Konkurrenz speziell der langen Milch-
saurebakterien, nicht zu. Zum Nachweis der Propionsaurebildner waren
Peptonmolken + Ca. lac. in Flaschchen gewahlt, als Anreicherungskultur
und um aus entstehender Gasbildung auf ihre Anwesenheit zu schlieBen.
Stets wurden aus diesen Kulturen jedoch alsdann Hohe Schichten angelegt,
um aus diesen dann die Propionsaurebildner zu isolieren. Von vornherein
wurde lediglich Ca. lac.-Bouillon deshalb nicht gewahlt, weil erfahrungs-
gemaB in diesem Nahrboden schlechteres Wachstum auftrat. In der Tat
zeigte sich in den Kulturen zunachst Gasbildung, so daB beim Losen des
Gummistopfens, zumal nach dem Schiitteln, auch nach dem Erkalten der
Kulturen, sich ein deutliches Zischen wahrnehmen lieB, der Kautschukpfropfen
stand also merklich unter Gasdruck, oft auch wurde er im Thermostaten ab-
geschleudert. Milchzuckervergarer wurden in diesem Nahrboden nicht
gefunden, vielmehr einmal Langstabchen, die sich als Propionsaurebildner
herausstellten, dann Formen, bei denen es sich um die gewohnliche Milch¬
saurebakterie handelte oder um Bact. acidi propionici a. Aber
auch die gewohnliche Milchsaurebakterie wuchs in diesen Nahrboden, wie
Versuche ergaben, kaum. Wurde ein Stamm dieser Art in ein Flaschchen
mit Peptonmolken -f Ca. lac. geimpft, so trat kein, oder nur ganz geringes
Wachstum ein, etwas besser allerdings gestaltete sich das Wachstum beim
Verimpfen einer groBen Platinose, eines Gemischcs mehrerer Stamme aus
geronnener Magermilchkultur. Zum Vergleich wurde drittens gleichzeitig
ein Stamm eines zuvor isolierten Propionsaurebildners, Bact. acidi
propionici a, der die Form der gewohnlichen Milchsaurebakterie
aufwies, in ein derartiges Flaschchen mit Peptonmolken + Ca. lac. geimpft.
Hier trat iippige Entwicklung ein, nach 3 Tagen war der Nahrboden iiber
dem Bodensatz vollstandig getrubt, wahrend er im ersten und zweiten Falle
noch vollstandig klar war, nach 7 Tagen war drei stark triibe, zwei schwach
triibe, eins vollstandig klar. Bei mikroskopischer Priifung waren in drei ziem-
lich groBe klare Formen zu finden, meistens einzeln, ofters auch zu zweien
nicht aber in Ketten, 0,8—1 x 1,0 —1,3 p. groB, an den Enden stark abge-
rundet, nicht aber scharf zugespitzt; im allgemeinen an die gewohnliche
Milchsaurebakterie erinnernd. Der Geruch war eigentiimlich sauer und erinnerte
in der Tat an Propionsaure. Glaschen zwei enthielt, dem Impfmaterial
verschiedener Stamme entsprechend, Formen verschiedener GroBe, meistens
zu mehreren aneinander und in ziemlich langen Ketten; die Zellen an sich
waren jedoch nicht regelmaBig und eben maBig ausgebildet und oft waren spitze
Formen vertreten. Der Geruch war nur schwach sauer. In Glaschen eins waren
nur ganz vereinzelt Zellen zu finden und zwar schwachliche, oft undurch-
scheinende Doppelformen und Streptokokken ahnliche Ketten, ein auf-
fallender Geruch war nicht zu bemerken. Die gewohnliche Milchsaurebak¬
terie wuchs also in Peptonm. + Ca. lac. in der Tat kiimmerlich und in Invo-
lutionsformen, wahrend der ihr ahnliche Propionsaurebildner iippig gedieh.
Charakteristisch war zudem aber, daB der Propionsaurebildner, Bact.
acidi propionici a, in durchgreifendem Gegensatz zu der gewohn¬
lichen Milchsaurebakterie, Bact. lactis acidi, deutlich Gas er-
zeugte, denn der Pfropfen des Kulturflaschchens stand unverkennbar unter
Gasdruck. Es erschien also der in Frage stehende Nahrboden zum Auffinden
des Propionsaurebildners wohl geeignet.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
517
Durch die sauren Molkenkulturen wiederum oder Peptonmolken, die mit
0,5 Proz. Milchsaure versetzt waren, lieBen sich die Milchsaurelangstabchen
gut, speziell von der gewohnlichen Milchsaurebakterie auseinanderhalten.
Es ist also durch Zusatz von Milchsaure oder Regulierung des Sauregehalts
des Nahrbodens eine Sekretion und Anreicherung der Milchsaurelangstabchen
aus den Milchbakterien uberhaupt moglich. Die gewohnliche Milchsaure¬
bakterie vermag zwar schnell Saure zu produzieren, oftraals schneller als
die Langstabchen, aus dem Grunde vielleicht, weil sie sich rascher zu ver-
mehren imstande ist, doch vermag sie den Sauregehalt nicht so hoch zu stei-
gern, denn bei 0,6—0,8 Proz. Milchsaure stirbt sie bereits in ihrem eigenen
Stoffwechselprodukt ab, wahrend die Langstabchen, wie bereits gezeigt ist,
und spater noch gezeigt werden wird, einen ungleich hoheren Sauregrad
produzieren und uberdauern konnen.
Was die Saureproduktion und Saureresistenz der gewohnlichen Milch¬
saurebakterie anbetrifft, so habe ich beilaufig folgende Beobachtung machen
konnen. Eine Magermilchkultur in groBerem Erlenmeyerkolben
vom 11. XI. 1909 zeigte am 11. IV. 1910, also nach fiinf Monaten, unter dem
Mikroskop auffallend involvierte Organismen, meistens iibergroBe und de-
formierte Zellen mit teilweise stark lichtbrechendem Inhalt; der Sauregehalt
entsprach bei 10 ccm der Kultur (Pipette mit neutralem dest. und steril.
Wasser nachgespiilt) + y 2 ccm gebrauchl. Phenolphtalein 5,2 ccm n/4 NaOH
Es waren dies, ausschliefilich auf Milchsaure berechnet, 1,17 Proz., ein Milch-
sauregehalt, wie es bisher wohl kaum beobachtet wurde, allerdings handelte
es sich bei vorliegender Kultur nicht um einen einzigen Stamm der gewohn¬
lichen Milchsaurebakterien, sondern um ein Gemisch verschiedener, kom-
binierter Rassen dieses Bacteriums. Diese konnten in Symbiose vielleicht
den Sauregrad iiber eine bisher beobachtete Grenze hinaus steigern. Bei
Verimpfen von einer groBen Ose dieser Kultur auf 10 ccm sterl. Magermilch
war kein Wachstum mehr zu verzeichnen, wohl aber gelang es dann bei
Verimpfen groBerer Mengen auf Erlenmeyer kolben mit der Zeit wieder
Vegetation zu erhalten. Nach 14 Tagen waren die Zellen unter dem Mikro¬
skop allerdings noch anormal klein, auch die Sauerung war noch schwach.
Jedenfalls aber waren die Zellen entgegen bisheriger Annahme noch nicht
abgetotet.
Aus den festen Kulturen, die aus dem Edamerkase angelegt waren, d. h.
also Peptonmolkenagar und Peptonmolkenagar + Ca. lac. in hoher Schicht
wurden, abgesehen von der stets vorhandenen gewohnlichenMilchsaurebakterie,
in dem Bestreben alle uberhaupt auftretenden Arten von Saurebildnern zu
isolieren, sukzessive 64 verschieden erscheinende Organismen, weitaus zumeist
Saurelangstabchen und Propionsaurebildner isoliert, darunter, in beiden
Nahrboden stets vertreten, ein groBer Streptococcus, 1,2—1,4 p. groB, der
schwach Saure aber auch Lab bildete, kein Gas produzierte, fakultativ an-
aerob wuchs, Gelatine und Milch nicht aufloste, zweitens ein kleinerer Strepto¬
coccus, nur 0,8 p groB, ganz schwach Saure produzierend, in Milch keine
Gerinnung und kein Gas erzeugend, der nur hin und wieder auftrat; drittens
eine fakultativ anaerobe Hefe, Milchzucker und Ca. lac. vergarend, die nur
einmal und zwar in der Mitte des Versuchs angetroffen wurde, viertens ein
Coccus, 1,0 p im Durchmesser, kraftig Saure bildend, jedoch ohne in Milch
Gerinnung zu erzeugen, ebenfalls fakultativ anaerob, er zeigte sich erst am
Ende des Versuches. Von den ubrigen 60 iiber die ganze Reifungsdauer des
Kases verbreiteten Organismen stellten sich bei der naheren Priifung viele als
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518
A. W o 1 f f ,
identisch heraus, 28 aber waren verschieden und zwar waren es, wie gesagt,
Saurelangstabchen oder Ca. lac. vergarende Propionsaurebildner.
Bei der Analyse der Knlturen waren sie insgesamt auseinanderzuhalten
dadurch, daB ihre Kolonien bald groBer, bald kleiner waren (sehr groB = 1,5
mm im Durchmesser, groB = 1,0 mm, klein = 0,5 mm, sehr klein = unter
0,5 mm im Maximum in Peptonmolkenagar), ferner von einem Saurehof
umgeben waren oder nicht, unter dem Mikroskop homogen, gekornt oder von
kornig-faseriger Struktur erschienen, am Rande glatt, kornig, zerbrockelt,
bewimpert oder gefasert waren, kreisrund, rundlich oder leicht gebuchtet,
scheibchen- oder paketartig auftraten. Die Zellen erschienen soweit nicht
Bact. acidi propionici a vorlag, meistens als lange Stabchen, zu-
weilen gekriimmt, einzeln, in Ketten und Faden, ohne Sporen, unbeweglich.
Alle bildeten mehr oder weniger stark Saure, in Milch offenbar Milchsaure, an-
scheinend aber nicht immer und lediglich Milchsaure, zumal auf verschiedenen
Nahrboden, wie der Geruch auch nach flUchtigen Skuren ergab. AuBer Pro-
pionsaure wurden anscheinend dem Geschmack und Geruch nach auch noch
andere Sauren der aliphatischen Reihe, wie Ameisensaure, Essigsaure, Valerian-
saure, Capronsaure, Caprylsaure usw. produziert.
Das Wachstumsoptimum dieser wie auch der vorausgehend beschriebenen
Milchsaure- und Propionsaurebildner lag bei 30—40° C, sie wuchsen aber,
entsprechend ihrem Fundort in Kase, auch bei Zimmertemperatur, aller-
dings bedeutend langsamer; einzelne Vertreter wuchsen bei Zimmertemperatur
sogar besser als bei 30° C.
Einige wuchsen bei Fortzuchtung sogar in gewohnlichem Agar, wenn
auch nur kUmmerlich. Viele St&mme verursachten in Peptonmolkenagar-
und Peptonmolkengelatine-Stich, sowie in Zuckeragar auffallende Braunung
des Nahrbodens. Strichkulturen ergaben kein oder nur ganz minimes Wachs-
tum, Schiittelkulturen von Milchzuckeragar niemals Gasbildung, Wachstum
durch die ganze Schicht, kein Oberflachenwachstum, mehr oder weniger
starke TrUbung des Nahrbodens. In gewohnlicher Bouillon keine, in neu-
tralen Molken schwache oder sehr schwache Vegetation. In Milch niemals
Gasbildung, keine sichtbare Auflosung, je nach Art trat Koagulation und
verschieden hoher Sauregrad auf. Die Milchkulturen bildeten lange Zeit
nach dem Gerinnen ein festes, homogenes Koagulum, ohne wesentliche Serum-
bildung und ohne jegliche Auflosung. Auf Kartoffel meistens kaum sicht-
barer Belag; mehr oder weniger Aromabildung je nach der Art des Stabchens
in anderer Nuance. Auch auf diesem Nahrboden, selbst nach einem Monat,
zeigten die Zellen niemals Sporen, hkufig aber Granula. Was die Eigen-
bewegung anbetrifft, so erschienen die Zellen unbeweglich, es kann aber nicht
verschwiegen werden, daB in manchen Fallen bei langerer Beobachtung
wahrend des Weiterziichtens, speziell in Ca. lac.-Bouillon, einem an sich
nicht sehr giinstigen Nahrboden, anscheinend auch Beweglichkeit auftrat.
Niemals wurde Verzweigung gesehen. In der Tiefe des Nahrbodens waren
besser ausgebildete Zellen als an der Oberflache zu finden.
Im folgenden sind die Organismen insonderheit auf Peptonmolkenagar-
Platten, in Peptonmolkenagar-Hoher-Schicht, Peptonmolkenagar-Stich, Pep-
ton molken + Ca. lac., Milch, Milchzucker-Bouillon, Kartoffel und Pepton¬
molkengelatine-Stich verfolgt, und zwar zunachst die Milchsaure-, dann die
Propionsaurebildner, wobei zur Bezeichnung die laufende No. weiter fort-
gefiihrt wird. Die Kulturen wurden, falls nichts anderes vermerkt, bei
30° C, die Gelatinekulturen bei 20° C gehalten.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
519
Stabchen No. 12 war 0,7—0,8 X 1,5—3 ^ groB, oft in Ketten; in Milch
nur Molken 0,7 X 3—5 jx groB, oft Faden und Ketten.
1. Peptonmolkenagar-Platten: kleine weiBe, flache Tropfchen-
kolonien, im Maximum 1 mm im Durchmesser; unter dem Mikroskop ganz-randige,
granulierte Scheibchen, in der Tiefe oval oder wetzsteinformig, am Rande brockig-komig;
Oberflachen- wie Tiefenkolonien auch spaterhin geschlossen. Kulturen von M i 1 c 4 h -
zuckeragar zeigten gleichartiges, jedoch bedeutend schlechteres Wachstum, die
dort wachsenden Kolonien waren winzig klein.
2. Peptonmolkenagar-Hohe-Schicht: groBe, weiBe Kolonien,
glattrandig, ohne Saurehof.
3. Peptonmolkenagar-Stich: kraftiges Wachstum im gesamten
Stichkanal, schwache Triibung des Nahrbodens.
4. Peptonmolken+Calac. im Flaschchen: nach 48 Stunden:
stark triibe, kraftiger Bodensatz; nach einer Woche ausgiebigere Sedimentation, wo*
durch der Xahrboden etwas klarer wurde. Geruch unbestimmt sauerlich, malzartig.
Keine Garbildung, auch bei weiterem aufbewahren der Kultur nicht.
5. M i 1 c h: Saure-
gerinnung, nach 3 Tagen
ein festes homogenes
Koagulum, sauerlich-
aromatischer Geruch.
6. Milchzucker-
Bouillon: nach 24
Stunden schwache, nach
48 Stunden starke Trii-
bung, kraftiger, sandiger
Bodensatz, angenehmer
Geruch. Nach 14 Tagen
sehr kraftige Sedimen¬
tation.
7. Kartoffel:
nach 48 Stunden noch
kein sichtbares Wachs¬
tum, nach 3 Tagen ein
d tinner, glanzender,
weiBlicher Strich von
der Farbe der Kartoffel;
nach einer Woche 1—2
mm breit,mattglanzend.
Der Belag wurde nicht
groBer. Auf trockener
Kartoffel trat kein
Wachstum ein.
8. Pepton •
molkengelatine-
Stich: nach einigem
Weiterziichten auf P.
M-Agar langsames Wachstum im gesamten Stichkanal ebenmaBig stark, Knotchen
keine merkliche Auflagerung, keine Triibung. Spater trat sogar Anwachsen auf gewohn-
licher Gelatine ein.
No. 13 war dem vorbeschriebenen Stabchen ahnlich. Die Kolonien auf P.M-Agar
waren etwas kleiner, nur % mm im Maximum. Unter der Lupe betrachtet erschienen
die an der Oberflache gewachsenen marmoriert, bei schwacher VergroBerung unter dem
Mikroskop kornig-faserig; sie waren sehr diinn, am Rande gelappt. VergL Fig. No. I. 1 )
Da die Kolonien sich nur langsam entwickelten, wurden die Kulturen bis zur photo-
graphischen Aufnahme recht alt, die abgebildete Kolonie war bereits 3 Wochen alt.
Die Kolonien waren durchscheinend diinn und heben sich beim Photographieren vom
Hintergrunde schlecht ab. Die Tiefenkolonien waren am Rande fein gekornt, in der
J ) Deshalb weil sich die Kolonien auf den Platten nur langsam entwickelten, diese
aber infolgedessen ziemlich alt und trocken wurden und auch Kristallausscheidungen
entstehen lieBen (wie das bereits Fig. 1 zeigt), andererseits die Kolonien durchscheinend
und diinn blieben, sich also von der Umgebung nur wenig abhoben, war es leider nicht
moglich, auf photographischem W T ege bessere Abbildungen der Kolonieformen zu geben.
Fig. 1. Stabchen No. 13, drei Wochen alte Oberflachenkolonie
einer Peptonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:78.
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520
A. Wolff,
Fig. 2.
No. 13, drei Woe hen alte Tiefenkolonie
Peptonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:78.
einer
Mitte homogen dunkel. Auf Milchzuckeragar zeigte sich ahnliche Wachstumsweise,
jedoch waren die Kolonien bedeutend kleiner (auffallend war eine Kristallbildung
- ^ ^ innerhalb der Kolonie, wah-
/ rend solche im Umkreise
\ A, vermiBt wurde), vgl. Photo-
A X . X graphie No. 2. Die Saure-
/ . • bildung war kraftiger als
/ . J/QBf ;\ kei ^°- Milch wurde
A bereits nach 48 Stunden
/ * ? v IftijMPKitrfSft ‘ zur Gerinnung gebracht. In
/. : > Milchzuckerbouillon, wo-
/. & • 4 selbst sich schon nach 24
Stunden Triibung zeigte,
war deutlich ein siiBlieher
aromatischer Geruch wahr-
nehmbar. In Pepton-
molken + Ca lac nach einer
Woche scharf sauerlicher,
zugleich fischiger Geruch.
Der Geruch der Plattenkul-
turen war kraf tig sauer,
etwa in der Art wie nach
roher Salzsaure, bei No. 12
dagegen nur schwach sauer-
lich und angenehm. Der
Belag auf Kartoffel war
etwas kraftiger, aroma¬
tischer Geruch. No. 13 war
also ein kraftigerer Saure-
und auch Riechstoffbildner
als No. 12.
No. 14. Z e 11 e n:
ini allgemeinen sehr
diinn und sehr lang; in
P. M. Ag. und P. M. -f
Ca lac. lange, zuweilen
gewundene Faden ohne
oder mit nur undeut-
licher Septierung, 0,4 [l
breit; in Milch oft 0,5
breit und 5 [l lang, nicht
selten lange Faden.
1. P.M.Agar-
P 1 a 11 e n: weiBe
Piink tchen-Kolonien,
im Maximum *2 mm
groB. Oberflachenkolo-
nien von der Gestalt
kleiner flacher Tropf-
chen, mikroskopisch von
kornig-faseriger Struk-
tur, am Rande leicht
gebuchtet. Tiefenkolo-
nien brockig bis moos-
artig verzweigt, beson-
ders im Jugendstadium.
Die Photographie, Fig.
3, zeigt eineOberflachen-
kolonie, in deren Mitte
auch die Konturen einer
Tiefenkolonie sichtbar
sind.
von wolligem Aussehen.
Fig. 3. No. 14, Oberflachenkolonie einer 8 Tage alten Pep¬
tonmolkenagar* Platte, in der Mitte die Konturen einer Tiefen¬
kolonie, Vergr. 1:97.
2. P. M. A g. Ho he Schicht: groBe Kolonie
3. P. M. A g. Stich: sehr kraftiger Wachstum, Triibung des Nahrbodens.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
521
4. P. M o 1 k. + C a. lac. im FI.: sehr kraftige Sedimentbildung, schwacher,
sauerlich-malziger Geruch, keine Gasbildung.
5. Milch: nach 3 Tagen Gerinnung.
6. M i 1 c h z u c k e r •
Bouillon: ebenfalls sehr
kraftige Sedimentation,
schwacher, unbestimmt sliB-
licher Geruch.
7. K a r t o f f e 1: erst
nach einer Woche ein ganz
diinner, nur mit der Lupe
erkennbarer Belag, hauch-
artig, schwach aroinatischer
Geruch.
8. P. M. Gel.-
S t i c h: fast glattes, aber
ungekorntes, bandartiges
Wachstum.
Fig. 4,
No. 15, Oberflachenkolonie einer 7 Tage alten
Peptonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:56.
No. 15. Zellen:
0,5 X 1,5—2 (x, also diinne,
relativ kurze Stabchen, oft
in Ketten, die infolge ver-
schiedengradiger Ab-
knickung der einzelnen
Glieder voneinander un-
regelmaBig gekriimmt er-
scheinen; nicht selten, be-
sonders in Fliissigkeiten
lange gekrummte Faden.
Vgl. Fig. 17 u. 18.
1. Pept. Molk.
Ag.-Platten und
Milchzuckeragar-
P 1 a 11 e n : nach einer
Woche kleine weiBe Piinkt-
chen, Oberflachen- und
Tiefenkolonien wie Fig. 4
u. 5 zeigen.
2. P. M. A g. H o h e
Schicht: mittelgroBe
Kolonie, rund, weiB, am
Rande schwach zerbrockelt.
2. P. M. A g. S t i c h:
mittlerer bis kraftiger
Wachstum im gesamten
Stichkanal, keine Triibung,
keine Auflagerung.
4. P. M. + C a. 1 a c.
inFlaschchen: keine
oder nur geringe Triibung,
kraftiger, lockerer, flock iger
Bodensatz in grobenFlocken
aufwirbelnd. Kein beson-
derer Geruch, keine Gas¬
bildung.
5. Milch: Nach 48
Stunden feinflockig ge-
ronnen, spater ziemlich ^
lockeres Koagulum, kein
auffallender Geruch.
6. Milchzucker-Bouillon: nach 24 Stunden klar, nach 48 Stunden
stark triiber, kraftiger Bodensatz, der sich leicht verteilen laBt, ganz schwacher sauer-
licher Geruch, spater klar durch reichliche Sedimentation.
15, Tiefenkolonie einer 7 Tage alten Pepton¬
molkenagar* Platte, Vergr. 1:56.
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522
A. Wolff,
7. Kartoffel: Wachstum erst nach 3 Tagen mit der Lupe wahmehmbar,
nach einer Woche ein rein weiBer, glanzender Belag y 2 cm breit, jedoch ganz flach, am
Rande etwas kraftiger, ohne weitere Ausdehnung. Esterartiger Geruch.
8. P. M. Gel.-Stich: fadenformiges, fein geperltes, fast glattes Wachstum,
keine Auflagerung. Wachstum spater auch in gewohnlicher Gelatine und zwar sehr
ahnlich, wenn auch schwacher.
No. 16 war dem vorausgehenden khnlich.
Z e 11 e n: 0,5—0,6x 1,5—2 n groB.
1. Pept. Molk. Ag. - Platten: blaBweiBe, glanzende Tropfchen im Ma¬
ximum 1 mm im Durchmesser. Triibung des Nahrbodens in der Umgebung der Kolonie,
bei starker Besetzung Triibung der ganzen Platte. Unter dem Mikroskop rundliche bis
kreisrunde Scheibchen, Oberflachenkolonien durchscheinend, von feinkomiger Struktur,
fast glattrandig, am Rande heller; Tiefenkolonien homogen dunkel, Scheibchen, die
fast ebenso groB wie an der Oberfl&che, oft auf einer Seite liegend. Milchzuckeragar-
Platten sehr ahnliches Wachstum, jedoch kleinere Kolonien.
2. P. M. Ag. HoheSchicht: sehr groBe Kolonie, weiB, rxmdlich, am
Rande glatt.
3. P. M. A g. S t i c h: mittelkr&ftiges Wachstum in der Art wie bei No. 15.
4. P. M. + C a ■ 1 a c. im Flaschchen: Nach 48 Stunden stark triibe, nach
einer Woche durch Sedimentation aufgehellt, leimartig sauerlicher Geruch. Keine auf-
fallende Gasbildung.
5. Milch: nach 48 Stunden dickfliissig geronnen. Spater festes Koagulum, kein
auffallender Geruch.
6. Milchzucker-Bouillon: nach 24 Stunden klar, nach 48 Stunden
sehr stark triibe, kraftiger, sandiger Bodensatz, nicht unangenehmer Geruch.
7. Kartoffel: nach 3 Tagen Wachstum wie bei No. 15, jedoch anderes Aroma,
schwach sauerlich. Nach einer Woche bis 1 mm breiter, ziemlich hoher, weiBer, matt-
glanzender Belag.
8. Pept. Molk. Gel- und auch Gelatine-Stich: khnlich wie vorher.
No. 17 zeigte Verwandschaft sowohl mit No. 16, wie wiederum mit No. 12.
Z e 11 e n: 0,7 X 2 — 3 jjl, Ketten und Faden, Ketten oft stark gekriimmt.
1. P e p t. Molk. Ag.-Platten: weiBe, glanzende Tropfchenkolonien, im
Maximum 1,5 mm groB, in der Tiefe ebenso groB oder nur wenig kleiner. Unter dem
Mikroskop rundlich, die Tiefenkolonien am Rande glatt oder von nur geringer Unregel-
maBigkeit, Inhalt homogen; Oberflachenkolonien am Rande mehr oder weniger unregel-
m&Big, Inhalt undeutlich faserig-komig. Im Alter teilweise zerkliiftet, in der Mitte
bleibt aber stets ein homogener Kern. Die Umgebung der Kolonie ist diffus getriibt.
Milchzuokeragar-Platten: Kolonien bedeutend kleiner, nur y 2 mm groB, durchscheinend,
so daB deutlich eine faserig-komige Struktur sich zu erkennen gibt. Es war auf diesem
Nahrboden keine Triibung zu beobachten.
2. P. M. Ag. - Ho he Schicht: mittelgroBe Kol.
3. P. M. A g. - S t i c h: relativ schwaches Wachstum, unten kraftiger, keine
Auflagerung.
4. P. M. + C a -1 a c. im Flaschchen: nach 48 Stunden starke Triibung,
nach einer Woche kraftiges Sediment, kurzfadig; eigentiimlich sauerlicher Geruch. Keine
deutliche Gasbildung.
5. Milch: nach 8 Tagen geronnen.
6. Milchzucker-Bouillon: bleibt klar, zunachst schwacher fadiger
Bodensatz, spater groBe Flocken.
7. Kartoffel: schwacher, saftig-glanzender, farbloser Belag; nach einer
Woche hauchartig, mattglanzend weiB, bis 4 mm breit, spater matt und griesig, kaum
groBer.
8. P. M. Gel.-Stich: glattes, bandformiges Wachstum.
No. 18. Z e 11 e n: 1,1—1,2 \l breit, verschieden lang, an den Enden abgerundet,
zuweilen im Kettenverband, in diesem Falle relativ kurz.
1. Pept. Molk. Ag.-Platten: Winzig kleine Kolonien, die eine GroBe
von y 2 mm im Durchmesser nicht oder kaum erreichen. Unter der Lupe glanzende,
durchscheinende Tropfchen, unter dem Mikroskop rundliche, geschlossene Scheibchen,
undeutlich granuliert, am Rande nicht ganz glatt, aber scharf begrenzt. Kulturen von
Milchzuckeragar noch kleiner, nur mit Lupe und Mikroskop zu beobachten.
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Sauerungabakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc. 523
2. P. M. Ag. Hohe Schicht, reap. Schiittelkulturen: groBe
rundl. weiBe Kol., die von atarkem Saurehof umgeben.
3. P. M. A g. - S t i c h: aehr kraftiges Wachatum, Triibung zunachst um den Stich-
kanal, spater dea ganzen Nahrbodens.
4. P. M. + C a • 1 a c. im Flaschchen: Triibung, kraftiger Bodensatz,
ap&terhin schwach malzig-sauerlicher Geruch; keine Garung.
5. Milch: nach 4 Tagen Gerinnung.
0. Milchzucker-Bouillon: 24 Stunden klar, 48 Stunden aehr stark
triibe, kraftiges Sediment, das fceilweise beim Schiitteln zusammenhalt. Schwacher,
aber acharfer Geruch.
7. Kartoffel: nach einer Woche gelblich-weiBer, mattgl. 1—2 mm breiter
Strich, ziemlich hoch, anfangs undeutlich, apater deutlich tropfig. Sauerlicher Geruch.
8. P. M. G e 1. - S t i c h: gutes Wachatum in bekannter Weise, auch in gewohnlicher
Gelatine gut wachsend, Stichkanal knotchentragend.
No. 19. Zellen: 1—1,2x4—5 [k groB, in der Lange jedoch in fliissigen Nahr¬
boden bedeutend achwankend.
1. P. M. Ag.-PI at ten: weiBe, aaftig glanzende Tropfchen, im Maximum
1 mm groB, unter dem Mikroskop homogen dunkel, scharf begrenzt.
2. P. M. Ag. HoheSchicht: groBe Kolonie, dickes Scheibchen, das am Rande
schwach gebuchtet.
3. P. M. Ag.-Stich: aehr kraftiges Wachatum, keine Spitze bildend, ganz
minimale, weiBe, glanzende Auflagerung um den Einstich; zunachst in der Umgebung
des Stichkanals, spater durch den ganzen Nahrboden Starke Triibung, ao daB der Vege-
tationafaden nicht me hr sic ht bar.
4. P. M o 1 k. + C a -1 a c.: Wachatum, jedoch keine Gasbildung.
5. Milch: nach 0 Tagen geronnen, Koagulum ziemlich feat; schwach sauerlich
aromatiacher Geruch.
0. Milchzucker-Bouillon: Triibung und Sedimentbildung.
7. Kartoffel: aehr diinner, gelblich-weiBer, glanzender Belag von unregel-
maBiger Gestalt, der auf die Impfatelle beschrankt bleibt; nach 3 Tagen mattglanzend
1—2 mm breit, nach 3 Wochen zitronen-gelblich angehaucht, brotartig-sauerlicher
Geruch.
8. P. M. Gel.-Stich: langsames Wachatum im gesamten Stichkanal; keine
Auflagerung.
Alle Stabchen, soweit aie auf diesem Nahrboden anwuchsen, zeigten gleiche Wachs-
tumsweise, nur war das Wachatum in einem Falle starker, im anderen schwacher.
No. 20. Zellen: auf P. M. Ag.-Piatten oft stark verkiirzt, mitunter aber fast
kugelig erscheinend, oft zu zweien und in Kettchen und daher an die gew. Milchsaure-
bakterie erinnernd, einzeln von ovaler Form 1,0 x 1,5 (jl groB. In der Schichtkultur bereita
etwas groBer und mehr gestreckt. Im fliissigen Nahrboden langer, in Milch regulare
Langstabchen.
1. P. M. Ag. - Platten: im Maximum % cm groBe Scheibchen von kornig-
faseriger Struktur, an der Oberflache gewachsen, durchscheinend weiB, am Rande etwas
zerfressen erscheinend, d. h. nicht ganz glatt; in der Tiefe dunkel glatt und scharf be¬
grenzt.
2. P. M. Ag. Hohe Schicht: ziemlich groBes, glattrandiges Scheibchen,
von Saurehof umgeben.
3. P. M. A g. - S t i c h: kraftiges Wachstum, auch in der Tiefe, keine Oder nur
mit der Lupe aichtbare Auflagerung, durchscheinend, von ganz unregelmaBiger Gestalt;
Triibung.
4. P. M o 1 k. + C a -1 a c. i m Flaschchen: keine Garung, gutes Wachatum.
5. Milch: 30° C nach 7 Tagen geronnen, weiches Koagulum, schwach sauerl.
aromatiacher Geruch.
0. Milchzucker-Bouillon: Triibung, Sedimentation.
7. Kartoffel: ganz geringer, gelblich-weiBer glanzender Belag von unregel-
maBiger Ausdehnung.
Ea bildet dieses Stabchen, wie aua der Beschreibung ersichtlich, gewissermaBen
ein t)bergangslied von der gewohnlichen Milchs&urebakterie zu den Milchsaurelang¬
stabchen, so daB man es mit Berechtigung zu der einen, wie der anderen Gruppe stellen
konnte.
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524
A. Wolff,
No. 21 war ein auffallend groBes Stabchen, das aber leider nach kurzer Zeit
einging.
Zellen: 1,5 breit, sehr versehieden lang, oft lange Faden, wie bei alien
anderen Stabchen, eine SporenbiIdung. Keine Beweglichkeit.
1. P. M. A g. -
P 1 a 11 e n: Ober-
flachen- und Tiefen-
kolonien wie sie Fig. 6
und Fig. 7 zeigen.
2. P. M. A g.
Hohe Schicht:
sehr groBe Kolonie.
3. P. M. A g. -
Stich: nur sehr
schwaohes Wachstum
und zwar im gesamten
Stichkanal, kaum sicht-
bare, durchscheinende
Auflagerung in nachster
Umgebung der Einstich-
offnung.
4. P. M o 1 k. -f
C a -1 a c. i m F1 a 8 c h-
c h e n: geringes oder
kein Wachstum.
5. Milch: Saure*
bildung, nach 9 Tagen
Gerinnung (das Koagu-
lum war plastisch weich),
spater wasserige, mil¬
ch ig getrubte Serum -
ausscheidung; ange-
nehm sauerlicher Ge-
ruch.
6. Milch zucker-Bouillonr
Wachstum erhalten.
7. Kartoffel: desgleichen
keine Vegetation. Dieses Stabchen zeigte
am meisten Ahnlichkeit mit Bacillus
bulgaricus (Bacterium bul-
g a r i c u m).
No. 22: Zellen: 1—1,2 [*. breit,
verschieden lang, oft in Zoogloen oder
Nestern, aber auch einzeln und in
Ketten. Es wurde Eigenbewegung be-
obachtet.
1. P. M. Ag.-Platte n: ziem-
lich hohe, undurchscheinende, weiBe
Tropfchen, im Maximum % mm groB.
Unter dem Mikroskop homogen dunkeL
2. P. M. A g. Hohe Schicht:
mittelgroBe Kolonie.
3. P. M. A g.-Stich: mittel-
kraftiges W T achstum nach der Spitze hin
und am Ende auffallend kr&ftiger, keine
Auflagerung, schwache Triibung.
4. P. M o 1 k. + C a - 1 a c.: keine Garung.
5. Milch: saure Reaktion nach 17 Tagen, schleimige Gerinnung, schwach aro-
matischer Geruch.
6. Milch zucker-Bouillon: langsames W T achstum, lange diinne Flocken
am Boden, spater Bodensatz kraftiger, laBt sich beim Schiitteln nicht homogen verteilen,
vielmehr bleiben Faden zuriick. Dies Zusammenhaften stimmt mit der unter dem
Mikroskop beobachteten Zoogloenbildung uberein.
Fig. 6. No. 21, Oberflachenkolonie einer 7 Tage alten Pep-
tonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:78.
kein
Fig. 7. No. 21, Tiefenkolonie einer 7 Tage
alten Peptonmolkenagar-Platte, Vergr. 1:78.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen eta
525
7. Kartoffel: dlinner, weiBer, glanzender Belag. Kein Aroma.
Auffallend war bei diesem Stabchen die beobachtete Eigenbewegung und steht es
daher in etwas auBerhalb der typischen Gruppe.
No. 23. Z e 11 e n: 0,8 breit,
verschieden lang, relativ kurz aber als
Langstabchen anzusprechen, vgl. Fig. 14,
15 u. 16.
1. P. M. A g. -Platten: sehr
kleine Kolonien, d. h. ca. l / A mm groBe
weiBe Punktchen, an der Oberflache im
Maximum 0,4 mm, in der Tiefe 0,3 mm
groB. Eine 14 Tage alte Oberflachen-
kolonie zeigt Fig. 8.
2. P. M. A g. H o h e S c h i c h t:
kleine Kolonie von unregelmaBiger Ge¬
stalt.
3. P. M. A g. -Stich: in der
Spitze kraftiges Wachstum, schwache
Trubung, keine Auflagerung.
4. P. M o 1 k. + C a - 1 a c.: keine
Garung.
5. M i 1 c h: nach 8 Tagen geronnen,
weiches Koagulum, schwach aromatischer
Geruch. Fig. 8. No. 23, Oberflachenkolonie einer 14
6. Milchzucker-Bouillon: Tage alten Peptonmolkenagar-Platte,
nach 4 Tagen noch klar, ganz leichter Vergr. 1:78.
Bodensatz, nach 8 Tagen kraf tiger,
Trubung; der Bodensatz haftet in Flocken zusammen.
7. Kartoffel: nach 3 Tagen ganz geringer matter Belag von der Far be der
Kartoffel, nach einer Woche ca. 2 mm breit, nach 3 Wochen 2—3 mm breit, am Rande
wulstig. Sauerlich aromatischer Geruch.
No. 24. Z e 11 e n: auf festen Nahr-
boden stark verkiirzte, ziemlich scharf-
kantige Stabchen; 0,7x1,5—2 ^ groB;
meistens einzeln, auch zu zweien oder
in Kettchen oder kurzen Faden. Es
wurde Bewegung beobachtet.
1. P. M. A g. - P 1 a 11 e n: weiBe,
undurchscheinende Tropfchen, im Maxi¬
mum l / 2 mm groB, unter dem Mikro-
skop fein granulierte Scheibchen, Tiefen-
kolonien mit deutlichem Saurehof.
2. P. M. A g. H o h e S c h i c h t:
mittelgroBe Kolonie, diinnes Scheibchen
mit sehr fein zerbrockeltem Rande.
3. P. M. Ag.-Stich: im allge-
meinen kraftiges Wachstum. bei Ziminer-
temperatur sogar noch kraftiger als bei
30°. Trubung des Nahrbodens, keine
Auflagerung.
4. P. Molk. + Ca-lac.: gutes ^ ^ ^ „ ,, . ,
Wachstum, keine Garung. fig. i). No. 25, Zellen aus einer Oberflachen-
5. Milch: Geriunung nach 48 kolonie emer 0 Tage alten Peptonmolkenagar-
Stunden, sehr festes Koagulum, sauerl. Platte, \ ergr. 1:940.
aromat. Geruch.
6. Milchzucker-Bouillon: 24 Stunden Trubung, 48 Stunden Boden¬
satz aus kleinen und groBeren Partikelchen.
7. Kartoffel: nach 3 Tagen diinner matter Belag von der Farbe der Kar¬
toffel. ebenmaBig, 2 mm breit; nach einer Woche trocken und gelblich; aromatischer
Geruch.
8. P. M. G e 1.- S t i c h: gutes Wachstum.
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526
A. Wolff,
No. 25. Z e 11 e n: im allgemeinen 0,4 breit, sehr verschieden lang, bis zu langen
Faden; an der Oberflache dickere und ktirzere Zellen, vgl. Fig. 9.
1. P. M. A g. - P 1 a 11 e n: im Maximum y 2 mm groBe weiBe Piinktchen, unter
dera Mikroskop kornig-faserig, am Rande unregelmaBig. Wuchs von vomherein auch
__auf P. M. Gel.-Platten, also bei relativ
^niedriger Temperatur gut, eine Ober-
X" • • x fiachenkolonie zeigt Fig. 10.
/ \ 2. P. M. A g. H o h e S c h i c h t:
/ v * . \ kleine Kolonie von unregelmaBiger Ge-
/ \ 8talt 3 PM A Stich mittelkraf
, • \ tiges bis schwaches Wachstum, oben
A V*/ ' » etwas kraftiger, keine oder nur minimale
1 Auflagerung. Ganz kurze Auslaufer voin
St ichkanal; ^ keine ^ Trubung, jedoeh
•! rinnung, jedoeh wurde saure Reaktion
Trubung, wolkiger Bodensatz; schwacher,
7. Kartoffel: weiBer, schlei-
Fig. 10. No. 25, Oberflachenkolonie einer 10 miger, glanzender Belag, allerdings von
Tage alien Peptonmolken-Gelatine-Platte, nur ganz geringer GroBe.
Vergr. 1:56. 8. P. M. Gel.-Stich: ziemlich
schwaches Wachstum.
No. 26. war ein Stabchen, das besonders stark vertreten war.
Zellen: 1x2—3 groB, einzeln, zu zweien, kurze Ketten, Faden selten.
1. P. M. A g. - P 1 a 11 e n: stark saurer, aber nicht unangenehmer Geruch. Ober-
flachenkolonien im Maximum fast 1 mm groB, geschlossen, nahezu kreisrund, von faseriger
^ ^ Struktur, in der Mitte dunklen Kern
tragend, undurchsichtig weiB, am Rande
etwas heller; Tiefenkolonien vollkommen
/ dunkel, am Rande fast glatt, schw r acher
/ \ Saurehof. Auf P. M. Gel.-Platten kleiner;
/ - ^ \ w * e H ze ^i saurer aromatischer
/ SttHB • Geruch.
/ ;%•:. \ 2. P. M. A g. H o h e S c h i c h t:
'MX 1^1 ' mittelgroBe Kolonie.
3. P. M. A g.-Stich: ziemlich
kraftiges Wachstum, wnnzig kleine, weiBe,
glanzende Auflagerung, rundlich, am
Rande gelappt. Trubung des Nahr-
bodens. Wachstum bei Zimmertempe-
/ ratur mindestens ebensogut.
\ / 4. P. M o 1 k. + C a -1 ac.: Wachs-
v ‘ # / turn, aber keine Garung.
x 5. Milch: Gerinnung nach 3
/ Tagen, festes Koagulum; sauerlich aro-
matischer Geruch.
Fig. 11. No. 26, Oberflachenkolonie einer 8 , 6- Mil o hz ti c ke r-Bouillon:
Tage alten Molken-t Jelatinc-Platte, sehr “hlechtes oder gar kem Wachstum.
Vergr. 1:97. 7 - Kartoffel: nach 3 Tagen
ziemlich hoher, weiBer, glanzender Strich
1—1,5 mm breit; spater kaum groBerer gelblicher Ton. SiiBlich aromatischer Geruch.
8. P. M. Gel.-Stich: kraftiges Wachstum in gewohnlicher Weise.
No. 27. Zellen: 0,8—1x2—3 (x, an den Enden abgerundet, meistens einzeln,
auch zu zweien und mehreren aneinander.
1. P. M. A g. - P 1 a 11 e n: selbst nach 12 Tagen Kolonien nur mit der Lupe
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milohsaurelangstabchen eta
527
sichtbar; an der Oberfl&ohe: durchscheinende Tropfchen, im Maximum, mittels Mi-
kroskop gemessen, 0,22 mm groBe, helle, scharf begrenzte, granulierte Scheibchen; Tiefen-
kolonien ebenfalls durchscheinend, bis 0,15 mm groBe Scheibchen; sie waren am Rande
nicht ganz glatt, im Innem wiesen sie Schattierungen unbestimmter Form auf (Flecke).
2. P. M. A g. Hohe Schicht: winzig kleine, geschlossene Kolonien.
3. P. M. A g. - S t i o h: kraftiges Wachstum im gesamten Stichkanal, s pater Trii-
bung, winzig kleine weiBe Auflagerung.
4. P. Molk. + Ca-lac.: gutes Wachstum, keine Garung.
5. Milch: nach 8 Tagen festes Koagulum, aromat. Geruch, etwas suBlich, nuB-
artig.
6. Milchzuoker-Bouillon: kraftige Triibung und kr&f tiger wolkig-
f&diger Bodensatz.
7. Kartoffel: nach 3 Tagen ein 1,5 mm breiter Strich, weiB, saftig glanzend,
schleimig. Aromatischer Geruch.
8. P. M. G e L - S t i c h: kraftiges Wachstum.
No. 28 ist dem nachstehend beschriebenen Stabchen 35 sehr ahnlich. Im Gegensatz
zu jenem bildet es aber aus Peptonmolken + Ca-lac. kein Gas, wonach 28 noch zu den
Milchsaurelangstabchen, 35 bereits zu den Propionsaurebildnem zu rechnen ware, auch
brachte es Milch erst nach weiteren 24 Stunden zur Gerinnung.
No. 29 ist, da es aus Ca-lac. wenn auch nicht stark, so immerhin deutlich Gas er-
zeugte, bereits zu den Propions&urebildnem zu stellen.
Z e 11 e n: ca. 1 \l breit, zuweilen sehr lang bis zu langen Fftden.
1. P. M. A g. - P1 a 11 e n: nach 6 Tagen 1 mm groBe, ziemlich flache Tropfchen,
mikroskopisch fast homogene, feinfaserige Scheibchen mit glattem Rand. Tiefenkolonie
dunkel und von einem kraftigen Saurehof umgeben.
2. P. M. A g. Hohe S c h i o h t: mittelgroBe Kolonie, dickes Scheibchen, an-
nahemd kugelig- am Rande bei mikroskopischer Betrachtung fein zerbrockelt bis ge-
fasert.
3. P. M. A g. - S t i c h: kraftiges Wachstum, ziemlich intensive Triibung; mini¬
male weiBe Auflagerung.
4. P. MolL + Ca-lac.: anfangs deutliche Garung, spkter nicht mehr merk-
lich.
5. Milch: nach 48 Stimden geronnen, sehr festes Koagulum; s&uerlich aro¬
matischer Geruch.
0. Milchzucker-Bouillon: Triibung, Sedimentation, Bodensatz sandig.
7. Kartoffel: sehr geringer Belag, angenehmes Aroma.
8. P. M. G e 1. - S t i c h: nichts abweichendes vom gewohnlichen Bilde.
No. 30 bildete aus Ca-lac. deutlich Gas; daB von diesem Stabchen reichlich fliichtige
Saure produziert wurde, gab sich durch den Geruch auf verschiedenen Nkhrboden zu er-
kennen.
Zellen: 0,7x3—4 [l groB, an den Enden scharfkantig, Fftden und Ketten;
in P. M. + Ca-lac. und Ca-lac.-Bouillon 0,5—0,6x 1,5—2 pi groB, Einzelzellen etwas
langer, zittemde Bewegimg;’ mitunter aber lange Ketten. Zuweilen stark gekriimmt
bis gerollt, selbst die Einzelindividuen.
1. P. M. Ag.-PI at ten: weiBe Piinktchen, im Maximum % mm im Durch-
messer. Unter dem Mikroskop geschlossen, aber nicht kreisrund, am Rande unregel-
maBig gebuchtet. Oberfl&chenkolonie durchscheinend, Tiefenkolonien ebenso groB,
zuweilen auf der Seite liegend und alsdann oval erscheinend, niemals kreisrund. Milch-
zuckeragar-Platten: schwacheres Wachstum, unregelmaBigere Formen.
2. P. M. Ag. Hohe Schicht: ziemlich groBe Kolonie.
3. P. M. A g. - S t i c h: relativ schwaches Wachstum, in der Spitze starker, keine
Triibung.
4. P. M. + C a -1 a c. i m F1 a s c h c h e n: 48 Stimden Triibung, Geruch nach
fliichtigen Sauren; nach einer Woche ziemlich kraftiges Sediment, kurze Flocken. Ge¬
ruch unbestimmt sauerlich. Deutliche Gasbildung.
5. Milch: nach 48 Stunden dickflussig, schwach aromatischer Geruch.
0. Milchzucker-Bouillon: bleibt anfangs klar, es bildet sich ein fadiger
Bodensatz, der bei groBerer Ansammlung als langer dicker Faden beim Schiitteln auf-
wirbelt. Spater kraftiges Sediment, das beim Schiitteln den Nahrboden vollstandig
trubt; nicht kraf tiger, aber scharf er Geruch.
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528
A. Wolff,
7. Kartoffel: es entwickelt sich ganz allmahlich ein hauchartiger aber glan-
zender Belag, 2—3 mm breit. Auffallender Geruch nach gekochtem Obst (Apfel, Birnen).
8. P. M. G e 1. - S t i c h: kraftiges Wachstum.
No. 31 war ebenfalls ein kraftiger Ca-lac.-Verg&rer.
Z e 11 e n: kleine Kurzstabchen von der Form der gew. Milchsaurebakterie, jedoch
etwas kleiner, nur ca. l / 4 ^ breit, oft in Kettchen und Zoogloen.
1. P. M. A g. - Platten: verschieden groBe Kolonien, bis zu flachen Tropfchen
von 1,5 mm Durchmesser, weiB glanzend, von sehr weicher Konsistenz.
2. P. M. Ag. Hohe Schicht: ziemlich groBe Kolonien.
3. P. M. A g. -Stich: mittelkraftiges Wachstum, im gesamten Stichkanal,
keine oder nur ganz schwache Triibung des Nahrbodens. Winzig kleine Auflagerung
von der Art wie die Kolonie.
4. P. M o 1 k 4- C a • 1 a c. in Flaschen: Gasbildung und zwar so kraftig,
daB nach 48 Stunden bereits der Guramipfropfen abgeworfen wurde; Triibung, Boden-
satz. Geruch nach fliichtigen Sauren, mit dem Zeitpunkt wechselnd, zuweilen deutlich
nach Propionsaure, dann wieder tintenartig, spater aromatisch.
5. Milch: wurde gesauert, kam aber nicht zur Gerinnung.
0. Milchzucker -Bouillon: 48 Stunden schwach triibe, geringer wolkiger
Bodensatz, spater beides etwas kraftiger, angenehmer suB aromatischer Geruch.
7. Kartoffel: Nach 3 Tagen gleichmaBig diinner, rein weiBer, glanzender
Belag, bis y 2 mm breit, spater Belag kalkig weiB (matt), aromatischer, esterartiger
Geruch.
8. P. M. G e 1. - S t i c h: schwaches, geperltes Wachstum.
Es steht dieser Organismus dem Bacterium acidi propionici a sehr
nahe.
Wie alle nachfolgend beschriebenen, aus dem Edamerkase stammenden Bakterien,
war auch No. 32 wiederum ein Ca lac.-Vergarer.
Z e 11 e n: dick, 1,1—1,3 p. breit und relativ kurz, an den Enden dtark abgerundet,
oft Doppelstabchen, dann an die gew. M. S. B. erinnernd, auoh Ketten vorhanden, etwa
doppelt so lang wie breit; Einzelindividuen langer.
1. P. M. Ag. -Platten: kleine Kolonien, im Maximum y 4 mm im Durch¬
messer; unter dem Mikroskop granulierte Scheibchen, am Rande, der komigen Struktur
entsprechend nicht glatt, resp. etwas zerrissen; Tiefenkolonien fast glattrandig, scharf
begrenzt; von unregelmaBiger Form.
2. P. M. Ag. Hohe Schicht: Ziemlich groBe Kolonie mit „Flugeln“,
oft dreieckig erscheinend oder wie ein Paket.
3. P. M. A g. - S t i c h: kraftiges Wachstum, in der Spitze wie oben, Triibung
des Nahrbodens.
4. P. M o 1 k. + C a lac. im Flaschchen: Deutliche Gasbildung, nach
48 Stunden bereits wurde der GummiverschluB durch den Gasdruck abgeworfen; Geruch
intensiv nach fliichtigen Sauren; nach einer Woche kr&ftiger Bodensatz und Triibung;
Geruch unbestimmt nach Propionsaure; spater schwacher, aromatischer Geruch.
5. Milch: kam nicht zur Gerinnung, schwacher sauerlicher Geruch, kreidiges
Aussehen; saure Reaktion.
6. Milchzucker-Bouillon: keine Gasbildung, nach 48 Stunden stark
triibe, sandiger Bodensatz, schwacher leimiger Geruch; spater wird der Bodensatz flockig-
fadig.
7. Kartoffel: nach 3 Tagen flacher, diinner, weiBlicher Belag, 1—2 mm
breit, glanzend, nach einer Woche desgleichen. Nach einem Monat gelbUch-weiB, ziem¬
lich hoch, saftig glanzend, 2 mm breit. Angenehmes Butteraroma.
8. P. M. Gel.-Stich: ziemlich kraftiges Wachstum ohne Besonderheiten.
Dieser Organismus wurde mit dem vorhergehenden in derselben Kolonie ange-
troffen. Beide zusammen erzeugten in Peptonmolken + Ca lac. einen deutlichen Ge¬
ruch nach Propionsaure unter kraftiger Gasbildung.
No. 33. Z e 11 e n: lange, gekriimmte Stabchen, die auch in zieml. kurzgliedrigen
Ketten auftreten, 1 [l breit.
1. P. M. A g. PL: Oberflachenkolonien selten, ziemlich hohe Tropfchen, un-
durchscheinend, rundbch, jedoch nicht kreisrund, in der Mitte etwas eingedriickt; unter
dem Mikroskop von undeutlicher faseriger Struktur. Meistens aber unmittelbar unter
der Oberflache gewachsen, d. h. etwas Nahrboden bekleidet, alsdann hohe glanzende
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
529
Tropfchen bildend, Struktur verwischt, fast homogen. Tiefenkolonien etwas kleiner,
dunkel und homogen erscheinend. Erstere im Maximum % —1, letztere l / 2 mm groB.
2. P. M. A g. H. S c h.: inittelgroBe Kolonie.
3. P. M. A g. - S t i c h: ziemlich kraftiges Wachstum, schwache Trubung; ganz
minimale, gelappte Auflagerung.
4. P. M o 1 k. + C a lac.: Gasbildung, allerdings nur schwach, sauerlicher
Geruch.
5. Milch: nach 6 Tagen geronnen, festes Koagulum, kraftig sauerlicher, aro-
matischer Geruch.
6. Milchzucker -Bouillon: Trubung und nachfolgend ausgiebige Sedi¬
mentation.
7. Kartoffel: ganz dunner, mattglanzender gelblich-weiBer Belag.
No. 34. Z e 11 e n: 0,4 X 3 n groB, Lange aber variierend, relativ lange Stabchen,
meistens einzeln, selten zu mehreren aneinander, dann etwas kiirzer wie gewohnlich,
nicht selten gekriimmt. Eigenbewegung beobachtet. Vgl. Fig. 12.
1. P. M. A g. PI.: Flache Tropf¬
chen, im Maximum 1 mm groB. Unter
dem Mikroskop geschlossen, oft kreis-
rund, faserige Struktur. Die etwas
kleineren Tiefenkolonien von einem
Saurehof umgeben.
2. P. M. A g. H. S c h.: sehr kleine
Kolonien.
3. P. M. Ag. Stich: mittel-
starkes Wachstum; nach einer Woche
unter der Lupe eine weiBe, glanzende,
gelappte Auflagerung sichtbar.
4. P. M o 1 k. + C a lac.:
schwache, aber iminerhin deutliche Gas¬
bildung.
5. Milch: Nach 48 Stunden ge¬
ronnen, sehr festes Koagulum, sauerlich
aromatischer Geruch.
6. Milchzucker-Bouillon:
Bodensatz, der in kleinen Brocken auf-
wirbelt.
7. Kartoffel: nach 3 Wochen
ganz minimaler Bodensatz von der Farbe
der Kartoffel, aber gliinzend. Obstartiges
Aroma.
No. 35. Z e 11 e n: lx 2—3 ^ oder langer, an den Enden schwach abgerundet,
meistens einzeln, zuweilen in Ketten.
1. P. M. Ag. PI.: 1,5 mm groBe, undurchscheinend weiBe Tropfchen, in der
Mitte eine Verdichtung tragend, die nicht selten als ein Spitzchen hervorragt, dieses
von einem konzentrischen Ring umgeben. Unter dem Mikroskop geschlossen, von fein-
faseriger Struktur; Tiefenkolonien 1,0 mm im Durchmesser, dunkel von starkem Saurehof
umgeben.
2. P. M. A g. H. S c h.: ziemlich groBe Kolonie, oftmals von Dreieckform,
von Saurehof umgeben.
3. P. M. Ag. Stich: ziemlich kraftiges Wachstum, in der Spitze besonders
stark, Trubung, jedoch nicht intensiv. Keine oder nur ganz minimale Auflagerung.
4. P. M o 1 k. + C a 1 a c.: Gasbildung vorhanden.
5. Milch: nach 48 Stunden bereits fast geronnen, sehr festes Koagulum,
sauerlich-aromatischer und stark sauerlicher Geruch.
6. Milchzucker-Bouillon: Trubung und kraf tiger, schleimiger
Bodensatz.
7. Kartoffel: gelblicher, bis nahezu hell-gelber, dunner, glanzender Belag;
nach 3 Tagen bereits ca. l / 2 cm breit ohne sich aber weiter auszudehnen.
8. P. M. Gel.-Stich: wie gewohnlich, Wachstum im gesamten Stichkanal
ohne Auflagerung.
Es handelte sich hier um einen besonders kraftigen Saurebildner.
Zweite Abt. Bd. 34. 34
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530
A. Wolff,
No. 36. Zellen: 0,5 X 3—4 y. groB, in fliissigen Medien*l ,6 X 3—4 n, aber
auch langer, meistens einzeln, in zitternder Bewegung. *Vgl. Fig. 13.
1 . P. M. A g. PL: winzig kleine, nur mit der Lupe wahmehmbare Kolonien,
von unregelmaBiger, brockig-komiger Gestalt. Oberflachenkolonien sind sehr selten,
hauchartig diinn, rundlich, geschlossen, von faseriger Struktur, Tiefenkolonien nicht
selten mit kurzen Auslaufem versehen,
die sich wie Wimpern ausnehmen. Nach
8 Tagen messen die Oberflachenkolonien
(mit Okular 3, Objektiv A gemessen)
ca. 0,48 mm im Durchmesser, die Tiefen¬
kolonien sind etwas kleiner.
2. P. M. A g. H. S c h.: sehr kleine
Kolonie.
3. P. M. A g. S t i c h: schwaches
W 7 achstum, keine Auflagerung, keine
merkliche Triibung.
4. P. Molk. + Ca lac.: kraftige
Gasbildung, eigen tiimlic her sauerlicher,
nach einiger Zeit aromatisch-kasiger
Geruch.
5. Milch: kam nicht zur Ge-
rinnung, saure Reaktion.
6 . M.-Z. -Bouillon: nach 48
Stunden klar, ininimaler flockig-fadiger
Bodensatz; nach 5 Tagen schwache
Triibung, Sediment nur etwas vermehrt.
Fig. 13. No. 36, Zellen einer 6 Tage alten Pep- K a r t o f f el: nach 5 Tagen
tonmolkenagar- Plattenkultur, Vcrgr. 1:940. mattglanzend, weiBer, hauchart.ger
Belag, der sich kaum vergroBerte; aro-
matischer Geruch.
8 . P. M. G e 1. - S t i c h: schwaches, geperltes Wachstum.
Nr. 37: war bei der Untersuchung des Edamerkase stets am starksten vertreten,
und zwar in drei einander sehr ahnlichen Rassen, die sich aber spater nicht auseinander-
halten lieBen.
Zellen: 1 breit, oft 1,5—3 [l
lang, aber auch langer, Faden, die sich
septieren; an den Enden schwach ab-
gerundet.
1 . P. M. A g. PL: weiBe, glan-
zende Tropfchenkolonien, ca. 1 mm im
Durchmesser und ziemlich hoch. Unter
dem Mikroskop von faserig-korniger
Struktur, geschlossen, aber nicht kreis-
rund, rundlich. Tiefenkolonien von un-
regelma Bigem UmriB meistens von
schwachem Saurehof umgeben.
2. P. M. A g. -Stich: ziemlich
kraftiges Wachstum, mehr oder w r eniger
Triibung, sehr kleine, gelappte Auflage¬
rung.
3. P. M. A g. H. Sc h.: mittel-
groBe bis groBe Kolonien durch die ganze
Schicht. Triibung des Nahrbodens.
4. P. Molk. + Ca lac.: Garung,
angenehmer, sauerlicher Geruch, bald
aus Peptonmolken- mehr, bald weniger stark,
agar, mit Fuchsin gefarbt, 6 Tage alt, 5 . Milch: nach 48 Stunden ge-
Vergr. 1:940. ronnen, sehr festes Koagulum, sauerlich-
aromatischer Geruch.
6 . Milchzucker -Bouillon: Triibung, Bodensatz, aromatischer Geruch.
7. Kartoffel: weiBlicher bis gelblicher Belag, 3 Rassen unt^rschieden, bei
Belag a ziemlich hoch, 1 —1,5 mm breit, matt, bei b diinn, ca. 4 mm breit, matt, bei c
flach, ca. 2 mm breit, etwas glanzend. Aromatischer Geruch.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
531
8. P. M. Gel.-Stic h: mehr oder weniger kraftiges Wachstum in iiblicher
Weise.
Al8 weitere Rasse nur ist auch Stabchen No. 35 aufzufassen.
No. 38. Z e 11 e n: winzig klein,
0,3 X 1—1,5 [k groB, einzeln oder zu
zweien; an den Enden schwach, wenn
kurz, starker abgerundet.
1. P. M. A g. PL: winzig kleine,
etwas brockige Kolonien. Unter dem
Mikroskop an der Oberflache hauch-
artige, rundliche, granulierte Scheibchen,
nach 12 Tagen bis 0,15 mm im Durch-
messer; Tiefenkolonien im Maximum,
0,075 mm im Durchmesser.
2. P. M. A g. H. S c h.: sehr kleine
Kolonie.
3. P. M. A g. -Stich: mittel-
kraftiges Wachstum, bei Zimmertem-
peratur nur ganz schwach; die sehr
dunne kleine Auflagerung ist nur mit
der Lupe wahrnehmbar; keine oder nur
geringe Triibung des Nahrbodens.
4. P. M o 1 k. + C a lac.: nach
48 Stunden bereits kraftiges Wachstum, __ _
spater sehr kraftige Garung. Fig. ^°* 23, Zellen aus W iirzen, nach
5. Milch: kam nicht zur Ge- N e i fi e r gef&rbt, 6 Tage alt, Vergr. 1:940.
rinnung, saure Reaktion.
6. M.-Z.- Bouillon:
maBige Triibung, maBiger
wolkiger Bodensatz.
7. Kartoffel:
hauchartiger, glanzender
Belag bis l / t cm breit.
8. P. M. Gel. - Stic h:
kraftiges Wachstum.
No. 39 war ebenfalls
zahlreich vertreten.
Zellen: lx 2—3
[L f bis zu Faden, an den
Enden leicht abgerundet,
meistens einzeln, aber auch
zu zweien und im Ketten-
verband. Deutliche Eigen-
bewegung konstatiert.
1. P. M. Ag. PL:
undurchscheinend weiBe,
ziemlich hohe Tropfchen,
von starkem Saurehof um-
geben; Oberflachenkolonien
im Maximum %, Tiefen¬
kolonien y 2 mm groB. Unter
dem Mikroskop, fast glatt-
randige, scharf begrenzte,
dunkle Scheibchen von Fig. 16. No. 23, aus Kohlinfus, mit wass. Methvlenblau ge-
undeutlich faseriger, mehr farbt, 6 Tage alt, Vergr. 1:940.
korniger Struktur.
2. P. M. A g. H. S c h.: mittelgroBe Kolonie.
3. P. M. Ag.-Stich: sehr kraftiges Wachstum, Triibung, kleine, dunne, nur
mit der Lupe zu beobachtende Auflagerung, die aus kleinen Kolonien zusammengesetzt
erscheint.
4. P. M o 1 k. + C a lac.: gutes Wachstum, Gasbildung.
5. Milch: nach 5 Tagen festes Koagulum, bei Zimmertemperatur erst nach
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532
A- Wolff,
10 Tagen geronnen, Koagulum nicht so fest. Aromatischer Gerucli, kraf tig
sauerlich.
6 . Milchzucker - Bouillon: Trubung, kraf tiger wolkiger Bodensatz,
der sick spater beim Schutteln bis auf kleine Brocken verteilen lafit; sauerlicher Geruch.
7 . Kartoffel: geringer, weiBlicher, matter Belag, ca 2 mm breit. Butter-
aroma.
8 . P. M. Gel. - Stich: durchaus kraftiges Wachstum.
Es ist also auch dieser Organismus zu der Gruppe der Propionsaurebildner zu
stellen.
17. No. 15, aus Peptonmolkenagar,
Fuchsin gefarbt, Vergr. 1:940.
nut
Bei einem Vergleich dieser
Bakterien mit bereits beschriebenen
ist oftraals eine Ahnlichkeit mit
Bac. casei a und ft (von
Freudenreich) nicht zu ver-
kennen, so ahneln No. 12, 13 und
27 Bac. ft, No. 14, 15, 16 und 25
Bac. a, No. 17 zeigt Ahnlichkeit
mit beiden Stabchen, No. 18, 19,
26 und 28 ist groBer als a und ft ,
No. 23 ist kUrzer als ft, No. 22 und
24 erscheinen beweglich, No. 21 ist
ganz besonders groB und erinnert
an Bac. bulgaricus (Bac¬
terium bulgaricu m), No.
20 bildet einen Ubergang von den
gewohnlichen zu den langstabchen-
formigen Milchsaurebakterien. No.
29—39 sind Ca. lac.-Vergarer, die
soweit Bact. lactis acidi-
alinlich, zum Typus Bact. a c i d i
propionici agehoren,wahrend
die langstabchenformigen zum
Typus Bacillus acidi pro¬
pionici bezw. Bact. acidi
propionici b
d e n r e i c h und
Bact. acidi
(Troili-Petersson) zu rech-
nen sind.
Zur vergleichenden Prtifung
auf Saurebildungsvermogen aus
Milchzucker wurden die aus dem
Edamerkase isolierten Bakterien in
10 ccm Bouillon, die mit 1 Proz.
Milchzucker versetzt war, geimpft,
bei 30° C aufbewahrt und nach 8
und 14 Tagen mit n/10 NaOH unter Anwendung von Phenolphtalein als
Indikator titriert. Der sterile Nahrboden zeigte 0,5 Sauregrad (10 ccm 1-proz.
Milchzuckerbouillon verljrauchten 0,5 ccm n/10 NaOH zur vollstandigen Neu-
tralisierung). Im allgemeinen war das Wachstum schwach, bezw. langsam,
innerhalb 24 Stunden blieben alle Kulturen klar, nach 48 Stunden war nur
bei einigen (2,13, 25) schwache Triibung zu bemerken. Spater trat teils kraf-
Fig. 18. No. 15, aus Koklinfus,
Methylenblau gefarbt, Vergr.
mit wass.
1:940.
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen eta
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tige, teils schwache Triibung auf, mehr oder minder starker Bodensatz, der
sich, wie bereits bei der Beschreibung der einzelnen Organismen bemerkt,
als schleimig, brockig, sandig, wolkig erwies. Zuweilen trat Klarwerden des
Nahrbodens infolge Sedimentation ein. Niemals konnte Gasbildung beobachtet
werden.
Es wurde auf diese Weise, wie Tabelle zeigt, speziell bei St&bchen No.
18, ein Sauregrad bis zu 9,0° gefunden. Auf Milchsaure berechnet, ent-
sprache dies abzttglich des Sauregehalts des steril. Nahrbodens 0,81 Proz.
Milchsaure, es ware demnach fast der ganze Milchzucker zu Saure umgesetzt.
Vielmals diirfte nach 8 Tagen das Maximum der Saurebildung, vielleicht
aber auch schon eher erreicht worden sein, und war dann nach weiteren 8
Tagen der Sauregrad bedeutend zuriickgegangen. Letztere Erscheinung
diirfte darauf beruhen, dab wahrscheinlich, nachdem die Sauerungsbakterien
den Hijhegrad der Entwicklung erreicht und vielleicht zum Teil wenig-
stens bereits abgestorben waren, Milchsaure von den EiweiBstoffen gebunden
wurde und Umlagerungen stattfanden, eine oft ebenso in Milch beobachtete
Erscheinung, die noch weiteren Studiums bedarf.
No. n. 8 Tg. n.14 Tg. No. n. 8 Tg. n.14 Tg. No. n. 8 Tg.Jn.14 Tg. No. n. 8 Tg. n.14 Tg.
12 7,6° 5,8° 19 6,0° — 26 Ojfi 0,6° 33 7,0° —
13 8,2 6,0 20 7,6 — 27 — 5,0 34 6,2 —
14- 8,8 3,5 21 0,6 tot 28 6,3 — 35 6,6 —
15 7,3 6,0 22 0,5 6.2 29 6,0 — 36 1,7 —
16 7,7 4,7 23 1,2 4.3 30 0,8 8,3 37a, bu.c 2,0,3,0u.l,9
17 6,3 5,0 24 6,1 — 31 2,5 3,9 38 4,0 —
18 9,0 4,5 25 — 5,5 32 6,4 4,0 39 7,2 —
Andererseits hatte sich in vielen Fallen der Sauregrad bis zum 14. Tage
noch bedeutend vermehrt. Vielleicht aber auch wurde nach 8 Tagen noch
weiter Saure gebildet, die vor dem 14. Tage bereits wieder zuriickging. In
anderen Fallen wurde moglicherweise der Milchzucker nur bis zu einem ge-
wissen Grade angegriffen, dann aber nach eventuellen chem. Umlagerungen
die loslichen EiweiBstoffe in Angriff genommen. Das Sauremaximum jedes
einzelnen Organismus zu bestimmen ware eine besondere Aufgabe. Jedenfalls
verhielten sich alle Stabchen in ihrem Saurebildungsvermogen verschieden.
Die zugleich besonders fliichtige Saure produzierenden bezw. C. lac. ver-
garenden Organismen bildeten nicht mehr Saure, als die eigentlichen Milch-
saurestabchen.
Um zu priifen, ob eine der verschiedenen aus dem Edamerkase isolierten
Arten G1 y z e r i n, das als Fettspaltungsprodukt in alien Kasen vorhanden.
ist, zu vergaren vermochte, wurden Glyzerinagar-Schuttelkulturen angelegt
(Agar +1 Proz. Glyzerin). Das Wachstum in diesem Nahrboden war ein sehr
langsames. Niemals wurde Gasbildung beobachtet.
Die Kulturen wurden eine Woche lang bei 30° C. spater bei Zimmertemperatur
gehalten nach 3—4 Wochen zeigte No. 12 winzig kleine Kolonien im Maximum ca. 3,5
X 15,3 p, groB, durch die ganze Schicht gleichmaBig verteilt, in der Nfthe der Oberflache
etwas groBer; rundlich geschlossen, oft in Nestem, No. 13 zahlreiche kleine Kolonien,
in der Mitte der Schicht am zahlreichsten und groBten, im allgemeinen 2—15 X 15,3 p.
groB, gleichartig, rund, glattrandig. No. 14 3—5x 15,3 p. groB, moosartig (in der Art der
Watte bauschchen oder auch milbenahnlich), nach der Oberflache zu etwas groBer, No.
15 etwa 2—3x15,3 p. groB, gleichm&Big durch die ganze Schicht verteilt, am Rande
gefasert, No. 16 nur 1—2x 15,3 groB, geschlossen, als zahlreiche Piinktchen erscheinend.
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A. Wolff,
No. 17 zahlreiche kleine Kolonien verachiedener GroBe, ca. 3—14 X 15,3 n groB, von an-
nahernd Kugelform, No. 18 besondere Dichte, d. h. kompakte runde Kolonien, 4—5,5
X 15,3 |x groB, also ausgeglichen, No. 19, 20, 21 und 22 kein Waehstum, No. 23 winzig
kleine rundliche Kolonien durch die Schicht verteilt. No. 24 kleine Brocken, No. 25
winzig kleine Kolonien, No. 20 kein Waehstum erhalten. No. 27 desgl., No. 28 kleine
rundliche Kolonien, No. 29 sehr ahnliche nur wenig kleiner. No. 30 ziemBch groBe Scheib-
chen. No. 31 nur wenige Kolonien, Flocken, die 10 x 15,3 ii groB, No. 32 ziemlich groBe
brockige Kolonien 20 x 15,3 n groB, vereinzelt durch die ganze Schicht, No. 33 kein Wachs-
tum. No. 34 sehr dicht besetzt, winzig kleine Kolonien, stark triibe, No. 35 kein deut-
liches Waehstum, No. 36 rundliche Kolonien, 10 X 15,3 («. groB, No. 37 a)keindeutliches
Waehstum, b) kleine Brocken, c) etwas groBere Scheibchen, No. 38 kein deutliches
Waehstum, No. 39 kleine geschlossene Kolonien.
In KohlaufguB zeigte sich im allgemeinen schlechtes, oder gar kein
Waehstum, auffadend gut aber wuchs No. 23 (vgl. Fig. 16) und bildete hier
erstaunlich groBe Zellen. Wie groB der Unterschied in der ZedgroBe auf ver-
schiedenen Nahrboden sein kann, d.h.einmal in Peptonmolkenagar, ein ander-
mal in Wiirzen- und Kohlinfus, zeigt Fig. 14, 15 und 16 an Stabchen Nr. 23.
Ahnliches ist in Fig. 17 und 18 bei Stabchen No. 15 zu beobachten. In ge-
hopften Wiirzen war das Waehstum im allgemeinen schwach. In ungehopften
Wiirzen wuchsen die Milchsaurelangstabchen besonders gut und waren in
diesem Nahrmedium auch die Zellen besonders groB; es wurden zuweilen
bei No. 25 kolbige Anschwellungen an einem Ende der Zelle beobachtet,
was vielleicht mit fiir eine Verwandtschaft mit den Aktinomyceten sprechen
konnte.
Farbungen mit wassrigem Methylenblau, ferner nach Gram,
N e i B e r und L 6 f f 1 e r ergaben besonders bei den Milchs&urestabchen,
aber auch bei den Propionsaurebildnern im alteren Stadium Kornchenbildung
und zwar traten die Kornchen einzeln, an beiden Enden oder zu mehreren
in der Zelle oder am Zelleibe sitzend auf. Alle Organismen erschienen Gram-
positiv, es gab Falle, in denen sie sich nach Gram wohl, aber nicht nach
N e i B e r f&rben beBen. Mit Karbolfuchsin lieBen sich ade leicht farben.
Gute Farbungen iiberhaupt ergaben Kulturen aus ungehopften Wiirzen.
Niemals wurden Sporen gesehen. Niemals aber auch wurde echte Verzweigung
beobachtet.
Viedeicht unterscheiden sich in letzterem Punkte und gleichzeitig auch
dadurch, daB sie im allgemeinen nicht so groB bezw. so lang sind, wie dieMilch-
saurestabchen der orientalischen Sauermilcharten und des Magens und Darms
diese „Kasemilchsaurebakterien“ von den genannten.
Die Propionsaurebildner soden sich nach 0. Jensen
an der Lochbildung der Emmentalerkase beteiligen, bezw. Ursache der Augen-
bildung sein. Bei Untersuchungen iiber die Reifung des Edamerkases an hie-
siger Versuchsstation zeigte auffadenderweise sich bereits nach 4 Tagen
in dem frischen Kase typische Lochung. Zwecks Priifung auf Propionsaure¬
bildner wurden besonders gut ausgefadene Locher des in einer stenlen Petri-
schale aufbewahrten Kase-Bohrlings mit sterdem Wasser angefiidt und die
Wandung der Augen mit einem fein ausgezogenen und dann etwas verdickt
abgeschmolzenenen Glasstab vorsichtig abgerieben. Von der so entstandenen
Abschwammung wurden alsdann Kulturen in 1. Schotten, 2. Ca. lac.-Pepton-
molken angelegt:
1. zeigte Triibung, es wurden Stabchen gesehen, und ein groBer Strepto¬
coccus, 2. Triibung und deutliche Gasbildung. Neben Stabchen wie zuvor
wurde noch ein diinnes, langeres gefunden, ferner an Bact. lac. acidi
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Sauerungsbakterien, insonderheit Mile lisa urelangstabohea etc.
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erinnernde Formen. So auch bei Fortpflanzung beider Kulturen. Die relativ
kurzen Stabchen in 1. und 2. erwiesen sich bei n&herer Verfolgung als identisch;
sie bildeten aus Ca. lac. Gas und waren demnach zu den Propionsaurebildnern
zu stellen. Ein Vergleich ergab, dab dieses Stabchen dem Bac. casei
y(von Freudenreich) so nahe stand, dab es mit diesem als identisch
zu erkl&ren war. Es war also in diesem Falle in den jungen Kaselochern eines
Edamerkases — es handelte sich nicht um Bruchlocher, sondern um regul&re
„Augen“ — offenbar als Erreger der Augenbildung Bac. casei y (von
Freudenreich) gefunden worden. Nun bildet aber dieser Organismus
auch aus Milchzucker Gas und konnte die Lochbildung auch au! Kosten des
Milchzucker vonstatten gegangen sein. Ja, dies ist sogar, da Milchzucker in
dem jungen Kase offenbar noch vorhanden war, wohl eher anzunehmen.
Es diirfte vielleicht die Lochbildung bei gewissen Kasesorten und zwar dort,
wo sie in jungem Stadium vor sich geht, aus dem Milchzucker, in alteren
Stadien, wie beim Emmentalerk&se, aus den Laktaten durch entsprechende
Bakterien gebildet werden.
Das in Nahrboden 2. beobachtete diinne, lange Stabchen bildete aus
Ca. lac. nicht Gas, es gehorte untersuchungsgemaB den langstabchenformigen
Milchsaurebakterien an. Auch die konstatierten Bact. lac. acidi-
ahnlichen Formen vergarten Ca. lac. nicht, es handelte sich also bei diesen
nicht um Bact. acidi propionici a, sondern um die gewohnliche
Milchsaurebakterie, auch dem Verhalten in der Milchkultur nach.
Im Anschlub hieran wurde auch ein vollstandig reifer, groblocheriger
Edamer-Kase, mit ausgezeichnet runden und groben Lochern in gleicher
Weise wie vorhin untersucht, jedoch unter Anwendung weiterer Kulturnahr-
bfiden und zwar:
1. Pepton-Molken-Agar + Ca lac.
2. Pepton-Molken-Agar + 0,09% Milchsaure in hoher Scliicht,
3. Ca lac.-Bouillon in Flaschchen,
4. Schotten, d. h. saure Molken in Reagensglaschen.
1 . Verd. a) kein Gas, kein Oberflachenwachstum, zu stark besetzt; im Kondens-
wasser dickere und diinnere Stabchen, kiirzere und langere Ketten und Faden, ferner
Giintheri-Formen. Aus der Schicht von Verd. b und c 7 verschieden erscheinende St&b-
chen isoliert, darunter auch das zuvor gefundene g-ahnliche Stabchen, das aus C a.
lac. Gas bildete, die anderen zeigten diese Eigenschaft nicht. Giintheri-Formen sp&r-
lich vertreten.
2. In den mit Milchsaure versetzten Hohen Schichten kein Wachstum. Der Nahr¬
boden war durch die Milchsaure getriibt und erweicht.
3. In den Flaschchen anfangs undeutliche, spater intensive Garung bezw. Gas-
bildung, eigentiimlich sauerlicher Geruch, Triibung und Bodensatz, in Flaschchen a
Stabchen verschiedener GroBe, oft aber relativ kurze, vereinzelt eine kleine Hefe, spater
diese verschwunden, im iibrigen der gleiche Befund, auch beim Weiterimpfen. B. 1.
acidi wurde nicht gesehen. b anfangs einheitlich relativ kurze Stabchen, spater
traten auch noch andere Stabchen auf, besonders beim Weiterimpfen. In c kein
Wachstum.
4. In den Schotten herrschten lange Formen vor, Guntheri-Formen waren nicht
zu beobachten.
Als Gasbildner und damit wahrscheinlich auch Lochbildner wurde also
wie zuvor ein relativ kurzes Stabchen isoliert, das die Eigenschaften des
Bac. casei y (von Freudenreich) zeigte und C a. lac. vergarte.
Dieses war besonders stark in Kultur 3 vertreten, woselbst deutlichere Gas-
bildung hervorgerufen wurde, aber auch auf den andern Nahrboden war es
zu finden.
In diesem Falle diirfte die Lochbildung durch Gasabspaltung aus Laktat
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536
A. Wolff,
entstanden sein, da in dem reifen alten Kase der Milehzucker verbraucht
war, und bereits Laktate entstanden waxen.
Gelegentlich eines Kasereiversuchs, der zum Grunde hatte, die Entstehung
eines Gouda- und eines Tilsiterk&ses aus gleicher Milch, aber
unter dem EinfluB der fiir jede der beiden Kasesorten ublichen Fabrikations-
und Behandlungsweise bakteriologiseh zu verfolgen, wurden auch diese beiden
Kasearten auf Milchsaure- und Propionsaurebildner untersucht. In den
1 y 2 Monate alten Kasen wurden auf den angelegten Kulturen keine Propion¬
saurebildner gefunden, weder Bact. acidi propionici a noch
stabchenformige Propionsaurebakterien. Wohl aber wurden Milchsaure-
langstabchen verschiedener Art, sogar bereits im Kasebruch konstatiert;
im Goudakase waren diese starker vertreten als im Tilsiter und nach 1V 2
Monaten zahlreicher als die gewohnliche Milchsaurebakterie, in dem Tilsiter-
kase wiederum iiberwog die gewohnliche Milchsaurebakterie die Langstab-
chen zu dieser Zeit an Zahl.
In alteren Kasen gleicher Art, sowohl in Tilsiter wie auch in Gouda,
waren die Saurelangstabchen starker vertreten als die gewohnliche Milch¬
saurebakterie.
Was die Arten der aus Tilsiterkase und Goudakase isolierten Milchsaure-
stabchen und C a. lac.- Vergarer anbetrifft, so wurden identische mit den
vorausbeschriebenen gefunden und anscheinend noch weitere „Rassen“,
die Milch wenigstens zu verschiedenen Zeiten zur Gerinnung brachten, bzw.
Milch in verschieden hohem Grade sauerten.
Stets wurden auch Propionsaurebildner vom Typus Bact. acidi
propionici a im Tilsiter- und Goudakase gefunden, einenfalls im Gouda¬
kase drei verschieden groBe Rassen. Was die Zellform anbetrifft, so war
A klein, B mittelgroB, C groB. Sie waren den beiden im „Schabziegerkase“
gefundenen Formen (No. 3 und 4) sehr ahnlieh. Auf Peptonmolkengelatine-
Platten zeigten sich die Kolonien nach 3 Wochen bei A nicht groficr als 148 p.
im Durchmesser, granulierte scharf begrenzte Scheibchen, rundlich gelb
durchscheinend, B etwas groBer, C bereits ca. 592 y. im Durchmesser, homogen
dunkle, scharf begrenzte Scheibchen, ahnlieh der gewohnlichen Milchsaure¬
bakterie. In Stichkulturen von Peptonmolkengelatine und P.-M.-Ag. faden-
formiges Wachstum, keine Auflagerung. In Ca. lac.- Bouillon bei alien
dreien, besonders bei C deutliche Gasbildung; auch sonst kulturell kein Unter-
schied zwischen den in „Schabzieger“ gefundenen Formen.
Milch wurde von A nach 6 Tagen, von B nach 6 Tagen, von C nach
3 Tagen zur Gerinnung gebracht, dabei ein auffallend scharfer s&uerlicher
Geruch und Geschmack erzeugt.
Aus einem andern reifen Goudakase wurden ebenfalls Propionsaure¬
bildner isoliert und zwar auch stabchenformige; No. 40 war 1,3 x 3 n groB,
in der Lange schwankend, einzeln oder zu zweien, selten Ketten, an den
Enden schwach abgerundet, keine Sporen, nur zitternde Bewegung. In
Peptonmolken -(-Ca. lac. ofters Zoogloen und Ketten, oft zu zweien,
nicht selten gekriimmt. Peptonmolkenagar-Platten ergaben punktformige,
gelblich-weiBe Kolonien, in der Tiefe und an der Oberflache gleich groB, unter
der Lupe hohe glanzende Tropfchen, im Maximum ca. 1 mm groB, langsames
Wachstum, unter dem Mikroskop rundlich, scharf begrenzt, anfangs schwach
granuliert, spater homogen dunkel. C a. -1 a c. - Bouillon wurde krftftig in
„Garung“ versetzt. No. 41 war diesem sehr ahnlieh, physiologisch aber
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Siiuerungsbaktcrien, insonderheit Milchsaurelangstabchen etc.
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etwas schwacher, jedenfalls aber waren keine spezieUen Unterschiede vor-
handen. 40 brachte Milch (10 ccm) nach 4 Tagen, 41 nach 5 Tagen zu dick-
flUssiger Gerinnung.
Wie dargelegt, wurden Milchsaure- bzw. Saurelangstabchen im Tilsiter-,
Gouda-, Edamer-, Romadur-, Harzer-, Caraembert-Kase, „Schabzieger u ,
Limburger, Backsteinkase, Holsteiner Magerkase, ferner von anderer Seite
im Emmentaler- dann im Cheddar-, Chester- schwedischen Giiterkase usw.
konstatiert, auch Propionsaurebakterien, bzw. C a. lac.- Vergarer wurden
gemaB vorausgezeigtem meistens gefunden. Es diirften also beide Organis-
mengruppen, sicherlich die erstere, iiberhaupt in alien Kasesorten, Lab- wie
Sauermilchkasen, Hart- wie Weichkasen vertreten sein. Zwar wurden keine
quantitativen Untersuchungen vorgenommen, doch laJJt sich soviel mit Ge-
wiBheit sagen, daB speziell die Milchsaure- bzw. Saurestabchen in groBer
Menge und in den jungen reifen Lab- bzw. Hartkasen anscheinend reichlicher
als alle andern Organismenarten vorhanden sind, was natiirlich nicht aus-
schlieBt, daB sich an dem KasereifungsprozeB auch noch andere Organismen
betatigten. Bereits 1891 fand von Freudenreich (Landw. Jahrb.
d. Schweiz) im Emmentalerkase betrachtliche Mengen seines B a c. a, /? und y,
einmal nach 52 Tagen nahezu 9 Mill, von B a c. c a s e i a. Neuerdings
land T h o n i (1909) B a c. c a s e i a, d, y, e und diesen sehr ahnliche, in
den verschiedenen Reifungsstadien von nach Emmentalerart bereiteten
Kasen (im Innern sowohl wie in der Rinde), in Naturlabkasen zu 70—100 Proz.,
in Kunstlabkasen zu 1—35 Proz. der Gesamtflora. B u r r i und Ktir-
steiner (1909) konstatierten bei Aufschwammung von 1 g reifem Emmen¬
taler in 10 ccm Wasser Bac. casei e allein noch in 1 / 100 o 0 Verd. von
Freudenreich und Jensen (1906) fanden Bac. a, d und e zu
ca. 150 Mill, auch im Schabzieger, andererseits 10 000—200 000 Propion¬
saurebakterien im Gramm Emmentaler; solche wurden von ihnen auch im
Schabzieger und Limburger Ease nachgewiesen. Von andern Autoren wurden
Milchsaurelangstabchen ebenfalls reichlich im Ease gefunden, so von Bei-
j e r i n c k und Boeckhout und deVries im Edamer, von amerikani-
schen Forschern im Cheddar- und Chesterkase, von Troili-Petersson
in schwedischem Giiterkase, gleichwie auch Propionsaurebakterien und
Glyzerinvergarer. tlber ihre Beteiligung am Easereifungsvorgang soli wie ge-
sagt an anderer Stelle ausftthrlich gesprochen werden.
In der Milch sind langstabchenformige Milchsaurebakterien von L e i c h -
m a n n bereits 1896, von M o r o 1900 nachgewiesen, neuerdings erst von
Hastings und Hammer, Heinemann und Hefferan,
sowie Stevenson. Propionsaurebildner wurden von v. Freuden¬
reich und Jensen (1896) in der Milch konstatiert. Um unsererseits
Milchsaurestabchen sowie auch Propionsaurebildner in frischer Sammel-
milch nachzuweisen, wurde (am 26. III. 1910) eine Probe aus der Lehrmeierei
derart untersucht, daB je eine und drei groBe Osen
1. auf Peptonmolken +Ca. lac. im Flaschchen,
2. C a. lac.- Bouillon im Flaschchen,
3. saure Molken im Reagensglaschen
verimpft wurden. Der mikroskopische Befund nach 3 Tagen bei 30° C war
folgender:
ad 1: eine Ose = keine Gasbildung, Langstabchen versehiedener GroBe und
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A. Wolff,
Bact. lactis acidi - Formen. Drei Osen = starke Gasbildung neben langen
Stabchen, die meistens gekriimmt, auch kurze und Bact. lactis acidi - Formen.
ad 2: eineOse = keine Gasbildung, Stabchen verschiedener GroBe, selten Bact.
lactis acidi - Formen, drei Osen = schwache Gasbildung, ahnlich Zellen wie zuvor,
letztere Formen reichlicher.
ad 3: eine Ose = vorherrschend sehr lange, meistens gekriimmte Stabchen, selten
eine Bact. lactis acidi - Form; drei Osen = ebenso, vereinzelt auch eine Hefe.
Die Gasbildung in 1 und besonders in 2 deutete auf die Anwesenheit
von Propionsaurebildnern, das mikroskopische Bild desgleichen, zugleich
auf das Vorhandensein von Milchsaurestabchen, speziell in 3. In der Tat
konnten aus den angelegten Peptonmolken-Schichtkulturen beide Bakterien-
gruppen, daneben die gewohnliche Milchsaurebakterie, isoliert werden. Es
gelingt also durch diese Art der Anreicherung, Milchsaurestabchen und Pro-
pionsatirebakterien in Sammelmilch nachzuweisen. Neuerdings freilich
wird man sich zum Naehweis der Milchsaurestabchen des Malzextrakts, der
Hefenmilch, der Hefenmolken oder eines Nahrbodens mit Zusatz von 0,5 Proz.
Essigsaure und 2 Proz. Glykose bedienen. Leichter noch gelingt ihr Nach-
weis in spontan gesauerter, geronnener Milch.
Zuvor bereits hatte ich Gelegenheit, ein Milchsaurestabchen in dem
Saurewecker unserer Meierei, woselbst es sich eingeschlichen hatte,
zu beobachten. Es war 1 [a breit und sehr verschieden lang, neben Zellen
von 1,5 {a Lange zeigten sich Faden bis zu 20 (a, an den Enden ganz schwach
abgerundet, ohne Bewegung, ohne Sporen. Es zeigte alle kulturellen Merk-
male dieser Gruppe. In Milch wurde sehr kraftig Saure gebildet. Auf Pepton-
molkenagarplatten zeigte sich bereits nach 48 Stunden Wachstum, die kleinen
Kolonien erschienen, falls sie nicht auf der Seite lagen, unter dem Mikroskop
als Scheibchen von 75 [a Durchmesser; die selteneren Oberflachenkolonien
waren ebenfalls rund, groBer, etwa 140 ja im Durchmesser, durchscheinend
diinn. Nach 4 Tagen waren erstere etwa 150, letztere etwa 280 (a groB, spater
erreichten die Oberflachenkolonien eine GroBe von etwa % mm; unter dem
Mikroskop von faserig-korniger Struktur, Tiefenkolonien am Rande glatt
und scharf begrenzt, Oberflachenkolonien dagegen nicht ganz glatt, ent-
sprechend der Struktur. Die Plattenkulturen zeigten einen sauerlichen,
zugleich an Honig erinnernden Geruch.
Ebenfalls aus dem Saurewecker gelang es, ein anderes, gleichzeitig
fadenziehendes Saurestabchen zu ziichten.
Es war kleiner als das vorstehend beschriebene; auf festen Nahrboden
0,7 x 1,5 [a groB, in fliissigen 0,8—0,9 x 3—5 ;a, oft aber auch langer, nicht
selten Faden und Ketten. Schleimhiillen sichtbar.
Pepton-Molken-Agar-Platten bei 30° C zeigten nach 2
Tagen mikroskopisch kleine Kolonien mit langen fadigen Ausiaufern. Nach 3
Tagen ist der kompakte Kern der Kolonie 45—55 ;a im Durchmesser, die Aus-
laufer breiten sich 220 (a und dartiber aus. Nach 5 Tagen sind die Kolonien
moosartig, nach 6 Tagen ist der Kern vollstandig verschwunden. Nach einer
Woche erscheinen die Kolonien makroskopisch als kleine rundliche Flocken,
im Maximum 1 mm im Durchmesser.
Die Platten zeigten einen angenehmen, schwach sauerlichen Geruch.
Es bildete dieses Stabchen nicht ganz so kraftig Saure wie das voraus-
gehende.
Fadenziehende Eigenschaft und Schleimigwerden speziell von Milch-
und Molkenkulturen sind bereits verschiedentlich an Milchsaurebakterien,
kurzen und langen, beobachtet worden, bei vorliegendem Stabchen waren
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Sauerungsbakterien, insonderheit Milchsaurelangstabchen eta
539
auch die Kolonien in der Schichtkultur fadenziehend. Genannte Eigen-
tiimlichkeit der echten Milchsaurebakterien ist besonders von B u r r i studiert
worden. Meinerseits konnte in hiesigem Laboratorium die Beobachtung
gemacht werden, daB das B a c t. M a z u n bei Fortziichtung in steriler
Magermilch diese mit der Zeit derartig schleimig machte, daB- zuletzt eine
gelatinose Masse entstand, bzw. sich ein zaher Kuchen von glasigem Aus-
sehen bildete. Die Bakterie starb dann alsbald ab. In einem andern Falle
wurde eine sog. „Reinkultur“, Rassen von Bact. lactis acidi in
Magermilch (am 6. VIII.), schleimig und stark fadenziehend, spSter (am
26. XI.) nach Weiterimpfen war diese Erscheinung wieder vollstandig ver-
schwunden.
Am 21. VIII. 1909 lief aus der Versuchsstation und Lehranstalt Kleinhof-
Tapiau, OstpreuBen, eine fur die Ansauerung des Rahms zwecks Butter-
bereitung bestimmte Sauerungskultur in Magermilch zur Untersuchung ein,
die auffallend stark sauer war. Sfturebestimmungen nach Soxhlet-
Henkel ergaben einmal 129,2°, ein andermal 129,4°, im Mittel also 129,3° =
2,91 Proz. Milchsaure. Dies wurde einer Verarbeitung von 2,765 g Milch-
zucker entsprechen, wenn nicht vielleicht neben der Milchsfture auch eine
andere Saure gebildet wurde, was allerdings dem Geruch und Geschmack
nach zu urteilen, nicht der Fall zu sein schien; die geringen Mengen von Fett
in der Magermilch waren jedenfalls nicht angegriffen worden.
Die bakteriologische Analyse ergab im wesentlichen zwei Saurelang-
stabchen und zwar ein kleineres, 0,5 n breit, und ein groBeres, das 1 ^ und
dariiber breit war. Beide produzierten in Magermilch, gemaB vorausgesag-
tem, offenbar Milchsaure, ersteres in bedeutend starkerem MaBe; beide
brachten die Milch, jedoch in verschieden langer Zeit, zur Gerinnung, ein be-
sonderer Geruch war in beiden Fallen nicht wahrzunehmen, der Geschmack
des ersten Stabchens war auffallend intensiv sauer. Reinkulturen beider
Stabchen wurden in Peptonmolkenagar-Stich-Kultur aufbewahrt, dann
nach einiger Zeit in 10 ccm Magermilch bei relativ niedriger Temperatur
und zwar bei 22—20° C, ahnlich wie es bei dem Rahmsauerungsverfahren
iiblich war, mit n/4 NaOH auf Saurebildungsvermogen gepriift. Der Gehalt
der sterilen Milch an Saure betrug 0,7-»-0,8°. Nach 48 Stunden war noch keine
Saurezunahme zu konstatieren,
1 nach 4 Tg.
6 Tg.
8 Tg.
10 Tg.
14 Tg.
kleines Stabchen
1,4
2,4
3,1
4,5
5,1
1
1,4
2,3
3,0
4,4
5,0
groBeres Stabchen|
i
0,9
0,9
1,1
1,4
1,7
0,9
i i,o
! 1,1
' 1,3
1,6
Nach 8 Tagen zeigte das erstere gallertige Gerinnung. In Kombination
mit letzterem kam die Milch zwar friiher zur Gerinnung, immerhin aber
erschien eine Reinkultur beider Stabchen als Saurewecker in der Meierei
der dort iiblichen niedrigen Rahmreifungstemperatur wegen nicht zureichend,
weil sie bei niedriger Temperatur zu langsam sauerten und den Rahm bis
zum folgenden Tage nicht dick legten; es muBte also die gewohnliche Milch-
saurebakterie dazutreten, wobei bekanntlich diese die Milchsaurelangstabchen
wesentlich unterstiitzt.
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540
Vogel,
Bei hoher Temperatur sauerten die Organismen bedeutend schneller
und starker. Milchsaurelangstabchen als Reinkultur zur Ansauerung des
Rahms waren nur dann anwendbar, wenn Stamme ausgewahlt wurden, die
auch bei niedriger Temperatur Sauregerinnung verursachten, Oder anderer-
seits Stamme durch Ziichtung an niedrige Temperatur gewohnt wtirden.
Wie langstabchenformige Milchsaurebakterien, so wurden auch lang¬
stabchenformige PropionsaurebildnerimSaurewecker gefunden,
und zwar wurde in einem Falle ein Stabchen von 1 p. Breite und variierender
LSnge konstatiert, oft in Faden, die meistens gekrummt waren; wenn zu
zweien, an der Beriihrungsstelle leicht abgeknickt, meistens aber einzeln.
Die Zellen waren ziemlich scharfkantig.
In C a. lac.- Bouillon deutliche Gasbildung, in Reagensglaschen sowohl
wie im Flaschchen mit Gummistopfen.
Auf Peptonmolken- und Milchzuckeragar-Platten punktformige, weiBe
Kolonien, unter dem Mikroskop Scheibchen mit verschwommenem Rand,
besonders die ganz flachen Oberflachenkolonien zeigten Faserstruktur, dem-
entsprechend war auch ihr UmriB wollig, in der Mitte zeigte sich ein dichter,
daher dunkel erscheinender Kern.
Milchsaurelangstabchen wurden schlieBlich auch gelegentlich der ein-
laufenden zu erledigenden Analysen in der Butter nachgewiesen. Die Lite-
ratur zeigt, daB „Laktobazillen“ bereits von K a y s e r (1894) in Butter
beobachtet wurden. 0. Jensen (diese Zeitschrift 1902) stellte fest, daB
B a c. a auch in der Butter allmahlich die gewohnliche Milchsaurebakterie
verdrangen kann. Neuerdings 1 ) konstatierte derselbe Autor, daB Butter-
proben, die einen „kasigsauren“ Geschmack besaBen, auffallend reich an
„Laktobazillen“ waren. Auch Hastings und Hammer (Centralbl.
f. Bakt. Bd. 25) haben langstabchenformige Milchsaurebakterien in Butter
gefunden.
Weitere Untersuchungen im hiesigen Laboratorium ergaben, daB Milch¬
saurelangstabchen in frischem Labpulver wohl, nicht aber in altem ver-
treten sind.
Nachdruck verboten.
Neue Beobachtungen liber das Verhalten von Nitrat im
Ackerboden.
[Aus der Abteilung fur Agrikulturchemie, Bakteriologie und Saatzucht des
Kaiser Wilhelms-Instituts fiir Landwirtschaft in Bromberg.]
Von Dr. Vogel,
stellv. Abteilungsvorsteher.
Bei meinen Untersuchungen liber den EinfluB von kohlensaurem Kalk
auf die Umwandlung von Ammoniakstickstoff und Nitratstickstoff*) bin ich
zu dem Resultat gekommen, daB man unter Verhaltnissen, welche den bei
der gewahlten Versuchsanordnung herrschenden ahnlich sind, mit Stickstoff-
verlusten durch Denitrifikation zu rechnen habe. Ich nahm an, daB fiir
J ) Revue gen. du lait 8. 1910. p. 49.
2 ) Mitt. d. Kais. Wilh.-Inst. f. Landw. in Bromberg. Bd. 3. H. 5.
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Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Aekerfcoden. 541
das Zustandekommen der beobachteten Salpeterzerstorung der ungentigende
Luftzutritt in den verwendeten Erlenmeyerkolben verantwortlich zu
machen sei und stellte Versuche in Aussicht, bei welchen besondere Riick-
sicht auf eine ausreichende Luftzufuhr genommen werden sollte. Diese
Versuche sind inzwischen ausgefiihrt worden und haben zu einem ganz un-
erwarteten, iiberraschenden Ergebnis gefiihrt, das ich jetzt, nachdem es
durch zahlreiche Nachuntersuchungen sichergestellt ist, kurz bekannt-
geben will.
Um den Luftzutritt zu den Versuchsmischungen, welche wieder aus je
100 g Erde mit Zugaben von ca. 50 mg Nitrat- Oder Ammoniakstickstoff,
und in bestimmten Reihen aufierdem von 0,9 g Calciumkarbonat bestanden,
zu erleichtern, wurden zunachst Siebe verwendet, wie sie bei den Kolier-
apparaten nach Mohr gebraucht werden. Es sind dies becherformige
PorzellangefaBe von 8 cm Hohe, einem oberen Durchmesser von 8 und
einem unteren Durchmesser von 6 cm, welche bis zur halben Hohe mit
Lochern von etwa 3 mm Durchmesser versehen sind. Auch der Boden dieser
GefaBe ist siebartig durchlochert. 100 g Erde bilden in diesen Porzellansieben
eine Schicht von 2—2% cm Hohe. Der erwartete Erfolg blieb jedoch vollig
aus, die Erscheinungen der Denitrifikation waren bei dieser Versuchsanord-
nung noch starker als bei Verwendung von E r 1 e n m e y e r kolbchen.
Die Siebe waren mit diinnem Nesselstoff ausgelegt, um ein Durchfallen von
Erdpartikeln zu vermeiden. Der Wassergehalt, welcher von Anfang an auf
ca. 15 Proz. eingestellt war, wurde bei diesem und alien folgenden Ver-
suchen wahrend der ganzen, drei Wochen dauernden Versuchszeit durch
Nachwiegen und Zugabe der durch Verdunstung verloren gegangenen
Wassermengen moglichst konstant erhalten. Die Versuchsgefafie standen
meistens in einem mit Glasfenstern und Ventilationsoffnungen versehenen,
im Laboratorium aufgestellten Hasten bei Zimmertemperatur, nur selten
im Brutschrank bei 22—24° C. Die verdunsteten Wassermengen waren im
ersteren Falle groBer als beim Aufbewahren der Proben in dem gut schlie-
Benden, mit Stoffstreifen abgedichteten Thermostaten. Die Wasserzugabe
erfolgte zu den auf der Wage befindlichen GefaBen tropfenweise mittels
einer Pipette solange, bis das ursprlingliche Gewicht wieder erreicht war.
Nach Ablauf der Versuchszeit erfolgte die Verarbeitung der Proben in
folgender Weise.
Der gesamte Inhalt der Porzellansiebe wurde in Porzellanschalen iiber-
gespiilt, schwach mit Schwefelsaure angesauert und iiber Filterplatten von
6 cm Durchmesser abgesaugt. Die mehrmals (mindestens 5mal) mit kochen-
dem Wasser ausgewaschenen Erdriickstande verteilte ich alsdann in mog¬
lichst gleichen Anteilen auf je 3 AufschlieBkolben und benutzte die so erhaJ-
tenen einzelnen Portionen nach Zugabe eines Tropfens Quecksilber und
30 ccm Schwefelsaure zur N-Bestimmung nach K j e 1 d a h 1. Die Filtrate
wurden auf 1000 ccm aufgefiillt und hierauf auf Anwesenheit von Ammoniak,
Nitrit und Nitrat gepriift. Bei den Nitratversuchen, iiber welche ich hier
berichten will, waren Ammoniak und salpetrige Saure niemals vorhanden.
In moglichst groBen Anteilen der Filtrate (anfanglich 200 ccm, spater stets
400 ccm) erfolgte die Bestimmung von organischem Stickstoff und Gesamt-
stickstoff nach den Angaben von Dense h 1 ). Die Differenz zwischen
x ) D e n s c h, Mitt. d. Kais. Wilh.-Inst. f. Landw. in Bromberg. Bd. 1. 1908.
p. 207 u. 402.
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542
Vogel,
diesen beiden Werten ergab die Menge des vorhandenen Nitratstickstoffs.
Erst sp&ter, als sich gezeigt hatte, daB die sehr geringen Mengen los-
lichen, organischen Stickstoffs in den Filtraten die Nitratbestimmung nicht
storend beeinfluBten, wurde der Nitratstickstoff direkt nach U1 s c h,
in einigen Fallen auch durch Reduktion in alkalischer Losung mit D e -
varda- Legierung bestimmt.
Es sollen nun in dieser kurzen Mitteilung die mit Ammoniaksalzen und
auch die unter Zugabe von Traubenzucker als Kohlenstoffquelle ausge-
fiihrten Versuche nicht erwahnt werden. Ich werde dies in der demnachst
unter Mitteilung des gesamten analytischen Belegmaterials erfolgenden
ausfiihrlichen Publikation nachholen, Hier will ich nur die unerwarteten
Befunde iiber das Verhalten des Nitrats im Boden mitteilen.
Zunachst sei ein Versuch angefiihrt, welcher am 7. Januar 1911 unter
Benutzung der beschriebenen Porzellansiebe ausgeftihrt wurde. Zur Ver-
wendung kam eine Erde von Streifen 4 des bakteriologischen Versuchs-
feldes, der einen dunklen, humosen Lehmboden vorstellt. Der Wassergehalt
betrug 7,76 Proz., der Stickstoffgehalt 0,1279 Proz. Das verwendete che-
misch reine Natriumnitrat enthielt 16,43 Proz. N. Die Versuchsanordnung
war folgende:
Sieb 1—3: 100 g Erde allein,
„ 4—6: 100 g „ + 0,9 g Calciumkarbonat,
„ 7—9: 100 g „ + 0,16 g Natriumnitrat, entspr. 26,29 mg N,
„ 10—12: 100 g „ + 0,9 g Calciumkarbonat + 0,16 g Natriumnitrat,
„ 13—15: 100 g „ -j- 0,32 g Natriumnitrat, entspr. 52,58 mg N,
„ 16—18: 100 g „ + 0,32 g Natriumnitrat + 0,9 g Calciumkarbonat.
Samtliche 18 GefaBe erhielten eine Zugabe von je 10 ccm Wasser.
Tabelle 1. Versuch in
Beginn des Versuchs
GefaB
No.
Behandlung
N in 100 g Erde
N im zugesetzten
NaN0 3
Zusammen
mg
mg
mg N
1
127,9
_
127,9
2
100 g Erde allein
127,9
—
127,9
3
127,9
—
127,9
4
5
6
100 g Erde
+ 0,9 g CaC0 3
127,9
127,9
127,9
—
127,9
127,9
127,9
7
8
9
100 g Erde
4- 0,16 g NaNOg
127,9
127,9
127,9
26,29
26,29
26,29
154,19
154,19
154,19
10
100 g Erde
127,9
26,29
154,19
11
+ 0,16 g NaN0 3
127,9
26,29
154,19
12
+ 0,9 g CaC0 3
127,9
26,29
154,19
13
14
15
100 g Erde
+ 0,32 g NaN0 3
127,9
127,9
127,9
52,58
52,58
52,58
180,48
180,48
180,48
16
100 g Erde
127,9
52,58
180,48
17
+ 0,32 g NaN0 3
127,9
52,58
180,48
18
+ 0,9 g CaC0 3
127,9
52,58
180,48
Zur Bestimmung des lbslichen N wurden je 200 ccin Filtrat verwendet.
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Xeue Beobachtungen liber das Verhalten von Nitrat irn Ackerboden. 543
Die Verarbeitung erfolgte in der beschriebenen Weise nach 21tagiger
Aufbewahrung der GefaBe bei Zimmertemperatur. Das Ergebnis des Ver-
suches ist aus der folgenden Tabelle 1 ersichtlich.
Der unlosliche Stickstoff hat demnach keinerlei Zunahme erfahren.
Eine Stickstoffestlegung ist also weder bei diesem Versuch, noch, wie gleich
hier bemerkt sei, bei irgendeinem der folgenden erfolgt. Es ist vielmehr
stets die ursprUnglich in der Erde vorhandene Menge Stickstoff unverandert
wiedergef unden worden, bezw. es sind geringe Verluste an unloslichem Stick¬
stoff eingetreten, niemals konnte jedoch beim Fehlen organischer Substanzen
eine Zunahme des unloslichen Stickstoffs nachgewiesen werden. Von
dem zugegebenen Nitrat s t i c k s toff sind bedeutende
Mengen in Verlust geraten. Fiir diese Stickstoffverluste, welche
trotz des giinstigen Wassergehalts, des reichlichen Luftzutritts und des vol-
ligen Fehlens frischer organischer Substanzen eingetreten sind, konnte eine
befriedigende Erklarung nicht gefunden werden. Es erschien moglich, daB
die Stoffeinlage als N&hrmaterial fiir die Denitrifikatoren gedient hatte,
daher sollte sie bei den folgenden Versuchen vermieden werden.
Es wurden deshalb in der Folge flache, rechteckige Porzellanschalen
von 13 x 19 cm Seitenflache und 2 y 2 cm ‘Hohe verwendet, in welchen
100 g Erde eine Schicht von nur wenigen mm Hohe bilden. Die Schalen
waren innen und auBen glasiert. Auch bei diesen Versuchen wurde der
Wassergehalt wahrend der Versuchsdauer durch mehrmaliges Nachwiegen
und Zugabe von Wasser konstant erhalten. Dabei wurde das Wasser tropfen-
weise liber die ganze Bodenschicht verteilt. Die Einfallstelle der Wasser-
tropfen markierte sich deutlich und war auch am folgenden Tage noch
Porzellansieben.
Endi
Unlos-
licher N
mg
e des Versuchs
Loslicher Zu-
N sammen
mg mg N
N-Verlust
mg
Vom loslichen N
waren vorhanden |
in Form von |
a& \ “*■*
mg j mg |
Von dem zuge¬
gebenen Nitrat-N
waren in Verlust
geraten
mg ! %
* 122,34
3,97
126,31
1,59
3,97
0
_
121,08
1,64
122,72
5,18
1,64
0
—
—
122,34
1,64
123,98
3,92
1,64
0
—
122,44
0,45
122,89
5,01
0,45
0
—
_
125,06
2,81
127,87
0
2,81
0
—
—
124,82
0
124,82
3,08
0
0
~
—
127,95
15,66
143,61
10,58
0
15,66
10,63
40,4
129,22
13,79
143,01
11,18
3,97
9,82
16,47
62,6
124,73
16,83
141,56
12,63
2,81
14,02
12,27
46,7
127,25
14,49
141,74
12,45
3,97
10,52
15,77
60,0
125,29
13,79
139,08
15,11
1,64
12,15
14,14
53,8
128,47
13,32
141,79
12,40
2,10
11,22
15,07
67,3
124,21
25,01
149,22
31,26
2,10
22,91
29,67
56,4
124,50
32,02
156,52
23,96
2,81
29,21
23,37 |
44,4
129,97
34,36
164,33
16,15
3,97
30,39
22,19
42,2
122,20
29,69
151,89
28,59
2,81
26,88
25,70
48,8
124,45
29,69
154,14
26,34
3,51
26,18
26,40
50,2
128,42
34,36
162,78
17,70
0
34,36
18,22
34,7
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Gooj
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544
Vogel,
sichtbar. Es wurde dann mittels feiner, botanischer Metallspatel eine Durch-
mischung der Erde unter sorgfaltiger Vermeidung von Verlusten vorge-
nommen. Die sehr gut ubereinstimmenden Ergebnisse der Stickstoffbestim-
mungen in den Hunderten von abgesaugten und nach dem Auswaschen
aufgeschlossenen Erden beweisen, dab das Durchmischen der Erden stets
ohne Verluste gelungen war. Bei dieser Versuchsanordnung war durch die
groBe Oberflache der sehr flachen Bodenschicht und durch das gelegent-
liche Durchmischen der Erde ein so reichlicher Luftzutritt erreicht worden,
wie er auch auf freiem Felde wohl kaum energischer und vollstandiger er-
moglicht werden kann. Trotzdem traten wieder Stickstoffveriuste in den
nitrathaltigen Erden ein, die durch die Gegenwart von Calciumkarbonat
anscheinend noch etwas gefordert wurden. Also eine zum Teil
sehr weitgehende Zerstorung des Salpeters bei nur
201 a g i g e r Lagerung in Erde und ohne Zugabe irgend-
welcher organischer Stoffe, deren Gegenwart bei
den bisher bekannten Vorgangen der Denitrifika-
tion oder Salpeterassimilation doch unbedingt not-
w e n d i g i s t.
War dieser Befund schon recht auffallend, da er nur durch ganz neue,
bisher vollig unbekannte Vorgange zu erklaren war, so entstanden an der
Zuverlassigkeit der analytischen Resultate besonders dadurch Zweifel, daB
die Stickstoffveriuste nicht bei alien anscheinend unter ganz gleichen Be-
dingungen ausgefiihrten Parallelversuchen gleichmaBig eintraten, sondern
daB sie immer nur in einigen Fallen besonders groB waren, wahrend bei den
ganz ebenso behandelten Versuchsmischungen der zugegebene Salpeter
nicht selten verlustlos wiedergefunden wurde. Es muBte daher an Analysen-
fehler gedacht werden, und ich habe in der Folge iiberaus zahlreiche kon-
trollierende Versuche angestellt, bei welchen ich sowohl eventuellen Fehlern
der Methode, als auch meines eigenen Arbeitens auf die Spur zu kommen
suchte, und bei welchen auch andere Analytiker eine Anzahl von Ver-
Tabelle 2. Versuch in Porzellan-
Leichter Bodon
Beginn des Versuchs
Schale
No.
Behandlung
1 1
X in 100 g Erde |
N im zugesetzten
NaN0 3
1
Zusammen
1 mg
mg
mg X
1
63,5
_
63,5
2
100 g Erde allein
63,5
■ -
63,5
3
63,5
—
63.5
4
5
6
100 g Erde
+ 0,9 g CaC0 3
63,5
63,5
63,5
_
63,5
63,5
63,5
10
11
12
100 g Erde
+ 0,32 g XaX0 3
63.5
63.5
63.5
52,58
52,58
52,58
116,08
116,08
116,08
19
100 g Erde
63,5
52,58
116,08
20
+ 0.32 g XaX0 3
63,5
52,58
116,08
21
+ 0,9 g CaC0 3
63,5
52,58
116,08
Zur Bestiininung des loslichen X wurden je 400 ccm Filtrat verwendet.
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Neue Beobachtungen fiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 545
gleichsanalysen ausfuhrten. Es ergab sich, daB bei blinden Versuchen, d. h.
wenn die mit Salpeter versetzten Erden s o f o r t untersucht wurden, stets
das zugegebene Nitrat quantitativ wiedergefunden wurde, daB also die Me-
thode selbst befriedigend arbeitete, und daB ferner meine Resultate mit
denen der Kollegen sehr gut iibereinstimmten, so daB Analysenfehler fur
diese zunachst ganz unerklarlichen Befunde nicht verantwortlich gemacht
werden konnten.
DaB die verwendete Methodik brauchbar war und richtig gehandhabt
wurde, ergab sich auBerdem mit voller Sicherheit bei spMeren Versuchen,
als die Bedingungen erkannt waren, unter welchen diese ratselhaften Stick-
stoffverluste eintraten, und als es dann moglich war, bei sonst Shnlicher
Versuchsanordnung solche Verhaltnisse zu schaffen, daB Stickstoffverluste
nicht erfolgen durften. Solche Versuche sind, wie weiter unten (p. 552)
gezeigt werden wird, ausgefiihrt worden und genau so verlaufen, wie erwartet
wurde, d. h. in diesen speziellen Fallen wurde der zugegebene Salpeter un-
verandert wiedergefunden.
Aus den zahlreichen Versuchen, die ich in der beschriebenen Weise
ausfiihrte, seien im folgenden einige beschrieben.
Am 29. August 1911 wurden von dem leichten Boden der Parzelle 1
des Streifens 1 Versuche unter Benutzung der beschriebenen flachen Por-
zellanschalen ausgefiihrt. Die Erde enthielt 4,10 Proz. Wasser und 0,0635
Proz. Stickstoff. Alle Schalen wurden mit 10 ccm Wasser versetzt, in dem
beschriebenen Glaskasten bei Zimmertemperatur aufbewahrt und durch
haufiges Nachwiegen wahrend der 21tagigen Versuchsdauer auf Gewicht
gehalten. Die erhaltenen Resultate und die Behandlung der einzelnen Ver-
suchsreihen sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich.
Wahrend demnach die ohne Zusatz und die nur mit Calciumkarbonat
gelagerten Erden keine erheblichen Anderungen ihres Stickstoffgehalts er-
fahren haben, ist wieder in zahlreichen Fallen eine Zersetzung des Nitrates
eingetreten, die sich durch sehr ungleichmafiigen Verlauf auszeichnet. In
schalen v o m 29. 8. 11.
von Parzelle 1.
Ende des Versuchs
Vom loslichen N
waren vorhanden
Von dem zuge-
gebenen Nitrat-N
waren in Verlust
N-Verlust
in Form von
Unlos-
Loslicher
Zu-
organi-
Nitrat-N
geraten
licher N
N
sammen
schem N
mg
mg
mg N
mg
mg
mg
mg
%
61,83
5,95
67,78
Innerhalb
5,95
0
—
_
60,88
5,95
66,83
derFehler-
5,95
0
—
—
62,68
5,95
68,63
grenzen
5,95
0
—
—
63,02
5,95
68,97
liegende
5,95
0
_
_
62,78
5,95
68,73
N-Zu-
5,95
0
_
_
4,76
—
nahmen
4,76
0
—
—
60,40
56,64
117,04
0
9,51
47,73
4,85
9,2
60,78
46,11
106,89
9,19
7,13
38,98
13,60
25,9
—
32,06
—
—
7,13
24,93
27,65
62,6
62,30
19,19
81,49
34,59
5,95
13,24
39,34
74,8
61,97
20,36
82,33
33,75
5,95
14,41
38,17
72,6
60,64
57,81
118,45
0
4,76
53,05
0
0
Zweite Abt. Bd. 34. 35
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546
Vogel,
Erde 21 war beispielsweise der Nitratstickstoff unver&ndert geblieben, bei
den gleich behandelten Proben 19 und 20 war er zum groBten Teile in Ver-
lust geraten, Eine Festlegung von Nitratstickstoff war auch bei diesem Ver-
such nicht zu konstatieren.
Zu einem folgenden Versuch, welcher am 25. Oktober 1911 ausgefiihrt
wurde, kam der etwas schwerere Boden von Parzelle 12 des Streifens 3 zur
Verwendung. Der Wassergehalt betrug 6,66 Proz., der Stickstoffgehalt
0,1816 Proz. Die Erde wurde in die beschriebenen flachen Schalen einge-
wogen, mit den entsprechenden Zusatzen und je 10 ccm Wasser versehen
und 21 Tage lang bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Die Verarbeitung
erfolgte in der beschriebenen Weise. Das Resultat ist aus der folgenden
Tabelle ersichtlich.
Tabelle 3. Versuch in Porzellan-
Humoser sandiger Lehm-
Beginn des Versuchs
Schale
No.
Behandlung
N in 100 g Erde
i
N im zugesetzten!
NaNOj 1
Zusammen
mg
mg
mg N
1
181,6
_
181,6
2
100 g Erde allein
181,6
—
181,6
3
181,6
—
181,6
4
181,6
52,58
234,18
5
100 g Erde
181,6
52,58
234,18
6
181,6
52,58
234,18
7
-f 0,32 g NaN0 3
181,6
52,58
234,18
8
181,6
52,58
234,18
9
181,6
52,58
234,18
10
100 g Erde
181,6
52,58
234,18
11
+ 0,32 g NaN0 3
181,6
52,58
234,18
12
+ 0,9 g CaC0 3
181,6
52,58
234,18
13
181,6
52,58
234,18
Zu den N-Bestimmungen in den Filtraten wurden je 400 ccm Fliissigkeit verwendet.
Auch in diesem Falle sind demnach erhebliche Stickstoffverluste bei
Gegenwart von Nitrat und kohlensaurem Kalk im Boden eingetreten. Ohne
KaJkzusatz hat sich das Nitrat im vorliegenden Falle unverhndert im Boden
erhalten. Der Erdstickstoff hat in alien Fallen etwas abgenommen, am
starksten bei den Proben 3, 7 und 8. Die in diesen Fallen konstatierten
Stickstoffverluste entfallen vollstandig auf den Bodenstickstoff. Es sei
hier bemerkt, daB so erhebliche Verluste an Bodenstickstoff nur bei dieser
Erde beobachtet wurden, welche von einer Parzelle stammt, die vor 4 Jahren
eine sehr starke Zufuhr von Moorboden erhalten hatte. Im iibrigen hat sich
immer gezeigt, daB der Bodenstickstoff ziemlich unverandert erhalten blieb.
Am 22. Dezember 1911 wurden unter Benutzung des leichten Bodens
von Parzelle 2 des Streifens 1 und des auch im vorigen Versuch verwendeten
Bodens von Parzelle 12 des Streifens 3 Versuche in der beschriebenen Weise
ausgefiihrt.
Die Stickstoffgehalte betrugen: Wassergehalte:
Streifen 1 Parzelle 2: 69,45 mg in 100 g. 2,74%
„ 3 „ 12: 184,50 mg in 100 g. 9,60%
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Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 547
S&mtliche Schalen erhielten einen Zusatz von je 10 ccm Wasser und
wurden in der beschriebenen Weise aufbewahrt und untersucht. Das Er-
gebnis des Versuchs ist aus Tabelle IV ersichtlich.
Es sind also auch in diesem Falle bei blofier Lagerung von Nitrat im
Boden Stickstoffverluste entstanden, die beim leichten Boden grower sind, als
beim schwereren. Auch hier sind die Zersetzungen wieder ganz unregelmaBig
und nur in einzelnen der Proben eingetreten, w&hrend das Nitrat in den
Parallelversuchen erhalten geblieben ist. Der kohlensaure Kalk scheint die
fraglichen Zersetzungen zu begiinstigen.
Ein weiterer Versuch wurde am 14. Februar 1912 ausgefuhrt. Der
Boden (von Streilen 1 Parzelle 2) war an diesem Tage hart gefroren, es muBten
mit der Hacke groBe Stucke herausgehauen werden. Diese wurden ins
schalen vom 25. 10. 11.
boden von Parzelle 12.
Ende dea Versuchs
Vom loslichen N
waren vorhanden
Von dem zuge-
gebenen Nitrat-N
waren in Verlust
N-Verlust
in Form von
Uni os-
Loslicher
Zu-
organi-
i
Nitrat-N
geraten
licher N
N
sammen
sc hem N
mg
mg
mg N
mg
mg
mg
m g
%
108,7
10,35
179,05
2,55
2,62
7,73
_
_
170,7
3,21
173,91
7,69
3,21
0
—
—
167,4
4,40
171,80
9,80
2,62
1,78
—
—
174,3
55,57
229,87
4,31
2,62
62,95
0
0
173,7
55,57
229,27
4,91
2,02
53,55
0
0
171,8
55,57
227,37
6,81
2,62
52,95
0
0
165,5
55,57
221,07
13,11
3,21
52,36
0
0
167,6
54,38
221,98
12,20
3,21
51,17
0
0
173,4
27,01
200,41
33,77
2,02
24,99
27,59
52,5
179,5
36,53
216,03
18,15
3,21
33,32
19,26
36,6
177,0
54,38
231,38
2,80
4,40
49,98
2,60
4,9
177,2
38,91
210,11
18,07
—
—
—
—
183,8
44,86
228,66
5,52
2,02
42,84
9,74
18,5
Laboratorium gebracht, und nachdem sie iiber Nacht aufgetaut waren,
zum weiteren Trocknen auf Papier ausgebreitet. Am folgenden Tage konnte
die Erde leicht durch ein 2 mm-Sieb gegeben werden, der Wassergehalt be-
trug jetzt 5 Proz., der Stickstoffgehalt 0,0737 Proz. Das zu den Versuchen
verwendete Natriumnitrat enthielt 16,022 Proz. N. Es wurden in den flachen
Porzellanschalen angesetzt:
1. 15mal 100 g Erde + 0,32 g Natriumnitrat,
2. 15 „ 100 g ,, + 0,32 g ,, + 0,9 g Calciumkarbonat.
Alle Schalen erhielten 10 ccm Wasser, wurden gewogen, in dem Glas-
kasten untergebracht und wahrend der Versuchsdauer auf Gewicht gehalten.
Die Verarbeitung erfolgte nach 21 Tagen in der iiblichen Weise. Das Er-
gebnis ist aus Tabelle V ersichtlich.
Irgendeine Stickstoffestlegung ist also auch hier nicht erfolgt, da-
gegen in alien Fallen eine geringe Abnahme des Bodenstickstoffs gegen-
iiber dem urspriinglichen Stickstoffgehalt von 73,68 mg in 100 g Erde.
Die zu Beginn des Versuches vorhandenen 51,27 mg Nitratstickstoff
35*
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548
Vogel,
Tabelle 4. VersuchinPorzellan-
Schwach humoser Sandboden von Parzelle 2
Beginn d. Versuchs.
Ende des
Schale
Es waren insgesamt
Es wurden
Behandlung
vorhanden
Parzelle 2
No.
Parz. 2
Parz. 12
Unlos-
i licher N
Loslicher
N
Zu-
sammen
mg N
mg N
mg N
mg N
mg N
1
69,45
184,50
69,07
2,62
71,69
2
100 g Erde allein
69,45
184,50
68,59
3,21
71,80
3
69,45
184,50
69,21
4,40
73,61
4
100 g Erde + 0,32 g
122,03
237,08
68,35
52,00
120,35
5
NaN0 3 ,
122,03
237,08
68,12
32,96
101,08
6
enthaltend 52,58 mg N
122,03
237,08
68,59
52,60
121,19
7
122,03
237,08
69,78
50,81
120,59
8
100 g Erde + 0,32 g
122,03
237,08
69,31
15,11
84,42
9
NaNOj + 0,9 g CaC0 3
122,03
237,08
68,83
43,67
112,50
10
(52,58 mg Nitrat-N)
122,03
237,08
68,59
47,24
115,83
11
122,03
237,08
69,54
13,92
83,46
Zu den N-Bestimmungen in den Filtraten wurden je 400 ccm Fliissigkeit verwendet.
sind nur in 17 von den zu Ende gefiihrten 29 Versuchen annahernd wieder-
gefunden. In 12 Fallen sind mehr oder weniger Starke Nitratzersetzungen
eingetreten, die zuweilen (Proben 7 und 29) zu einem Verlust des weitaus
grofiten Teiles des urspriinglich vorhanden gewesenen Salpeters fiihrten.
In einer Anzahl der noch vorhandenen Filtrate wurden die Nitrat-
bestimmungen wiederholt und zwar zum Teil durch Reduktion in saurer
Losung mit Ferrum reductum und direkte Destination mit Natronlauge
(U1 s c h), zum Teil durch Reduktion in alkalischer Losung mit Devarda-
scher Legierung. Es wurden die folgenden Werte gefunden (Tab. 6):
Die Wiederholungen bestatigen demnach die ersten Befunde und zeigen,
daB es in dem vorliegenden Falle, wo nur Spuren von organischer Substanz
in den Filtraten vorhanden sind, sehr wohl moglich ist, den Nitratstickstoff
direkt zu bestimmen. Es wird dann allerdings, wie die Zahlen zeigen, stets
etwas zu viel Nitrat-N gefunden.
Mit der gleichen Erde von Streifen 1 Parzelle 2 sind am 29. Februar
1912 abermals Versuche angestellt worden, bei welchen jedoch das Nitrat
nicht wie bisher fiir jede Probe abgewogen und der Erde zugemischt wurde,
sondern bei welchen zu den in den Schalen befindlichen je 100 g Erde je
10 ccm einer Natriumnitratlosung zugesetzt wurden, welche
32,89 mg Stickstoff enthielten.
Es wurden angesetzt:
1. lOmal 100 g Erde + 10 ccm Natriumnitratlosung,
2. 10 „ 100 g ,, + 0,9 g Calciumkarbonat + 10 ccm Nitratlosung.
Auch diese Schalen wurden in dem Glaskasten bei Zimmertemperatur
aufbewahrt und gelegentlich durch Zugabe von Wasser auf Gewicht gehalten.
Nach 21 Tagen erfolgte die Verarbeitung in der iiblichen Weise. Die Ergeb-
nisse sind aus Tabelle 7 ersichtlich.
Von den 19 zu Ende gefiihrten Versuchen haben demnach nur 4 die ur¬
spriinglich zugegebenen 32,89 mg Nitratstickstoff ziemlich vollstandig am
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Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 549
schalen vom 22. 12. 11.
und humoser sandiger Lehmboden von Parzelle 12.
Versuchs.
wiedergef
1
Unlos-
licher N
mg
unden
Parzelle 1
Loslich.
N
mg
2
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sammen
mg
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mg
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Parz. 12
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0,60
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0
—
—
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0,60
2,38
0,59
—
—
179,50
52,00
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5,58
49,98
46,41
4,9
11,7
179,50
49,62
229,12
20,95
7,96
29,75
44,03
62,4
16,2
177,60
42,48
220,08
0,84
17,00
49,39
36,89
6,1
29,8
181,40
54,38
235,78
1,44
1,30
48,19
49,98
8,3
4,9
180,93
53,19
234,12
37,61
2,96
13,09
50,57
75,1
3,8
174,98
39,51
214,49
9,53
22,59
41,05
36,30
21,9
80,9
174,50
42,48
216,98
6,20
20,10
—
38,08
—
27,6
178,79
—
—
38,57
i
9,52
—
81,9
—
Ende des Versuchs noch enthalten. In alien anderen Fallen sind auch hier
verschieden groBe zum Teil sehr starke, durch Salpeterzersetzung entstandene
Verluste konstatiert worden.
Ein Uberblick iiber die hier mitgeteilten Versuche l&Bt in vielen Fallen
unregelmaBige, ihrem Umfange nach stark schwankende, auf Nitratzersetzung
beruhende Stickstoffverluste beim bloBen Lagern von Erde mit Nitrat er-
kennen. Betrachten wir nur die mit dem leichten Boden der Parzelle 2 aus-
gefuhrten Schalenversuche, so ergibt sich, daB von den 28 Versuchen, bei
welchen je 100 g dieser Erde 21 Tage lang mit Natriumnitrat lagerten 16,
das sind 57 Proz., Stickstoffverluste aufwiesen, welche iiber 15 Proz. des
zugegebenen Salpeters betrugen. Durch Zugabe von kohlensaurem Kalk
hatte sich bei weiteren 28 Versuchen dieser Prozentsatz nicht nennenswert
erhoht, es waren jetzt in 17 Fallen Stickstoffverluste in der angegebenen
Hbhe eingetreten. Bei dieser Erde hat daher der Kalkzusatz die fragliche
Zersetzung im Durchschnitt aller Versuche nicht gefordert.
Da sich immer wieder ahnliche Resultate ergaben und die haufig ausge*
fiihrten Kontrollen stets die Richtigkeit der erhaltenen Werte best&tigten,
so konnte den erhaltenen Zahlen nicht mehr mit MiBtrauen begegnet werden,
es muBte vielmehr eine Erklarung fiir diese eigenartigen Befunde gesucht
werden.
Nach den bisher geltenden Anschauungen halt sich das Nitrat sehr lange
Zeit unverandert im Boden. So hatte beispielsweise bei Versuchen von
P. W a g n e r 2 ) der urspriingliche Salpetergehalt eines Bodens wahrend der
130-tagigen Versuchsdauer nachweislich nicht abgenommen und auch der
zugefUgte Salpeterstickstoff sich um nur 17 mg vermindert. Wenn der Sal-
peter bei einem groBen Teil meiner Versuche starke Zersetzungen erfuhr, so
konnte das nur an meiner besonderen Versuchsanordnung liegen, also an
*) Gesamtloslicher N — organise her N.
2 ) Wagner, Arbeiten der Deutschen Landw. Ges. H. 80. 1903. p. 8.
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550
Vogel
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Zu den N-Be-
stimmungen
in den Fil-
traten wurden
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Fliissigkeit
verwendet.
Bemerkungen
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Sohwaoh humoser Sandboden von Parzelle 2.
Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Aokerboden. 551
Tabelle 6.
Vergleichende Nitratbestimmungennach Densoh, Ulsch und
Devarda.
In je 1000 ccm Filtrat wurden gefunden
Schale
Nitratstickstoff
Nach
Nach
Nach
Bemerkungen
No.
Densch
Ulsch
Devarda
mg
mg
mg
2
45,43
53,66
Der Nitrat-N nach Densch re-
4
25,91
29,56
—
sultiert aus der Differenz zwischen
6
26,51
29,56
—
Gesamtloslichem N und loslichem
7
14,22
19,92
—
organischen N. Beide Bestim-
8
47,60
53,66
—
m ungen sind in je 400 ccm
9
21,09
24,74
—
Fliissigkeit ausgefuhrt worden. Zu
10
43,38
50,45
—
den Ni tratbestim m ungen nach
11
23,74
31,17
—
Ulsch und Dewarda wurden je 150
14
30,97
39,20
—
ccm der Filtrate verwendet.
15
47,60
53,87
—
17
—
55,27
—
20
21,69
—
24,74
23
37,95
—
44,02
25
44,58
—
50,66
29
6,03
—
5,46
30
30,72
—
34,38
den Versuchsbedingungen, in welchen sich meine Methodik von der bisher
angewandten unterscbeidet. Das ist in erster Linie die Zugabe von
Wasser wahrend der Aufbewahrungszeit der Proben zur Erhaltung des
urspriinglichen Wassergehaltes, und ferner die Lagerung der Erde
in sebr flacber Schicbt. Wagner bat zwar auch das verdun-
stende Wasser „alle par Tage durch AufgieBen von destilliertem Wasser
ersetzt und den Feuchtigkeitsgehalt so geregelt, daB er im Lebmboden zwischen
20 und 25 Proz., in der Gartenerde zwischen 30 und 40 Proz. schwankte“,
diese Wassergehalte sind aber derartig hoch, daB wenn nicht vielleicht Pro-
zente der Wasserkapazitat gemeint sind, die Versuchserden st&ndig in einem
Zustand der Wasseriibersattigung gewesen sein mtissen. Ich nahm also an,
daB die beobachteten Stickstoffverluste mit den Wasserzugaben eventl. auch
mit dem starken Luftzutritt zusammenhingen, und daB sie daher nicht ein-
treten wiirden, wenn keine Wasserzusatze w&hrend der Versuchszeit er-
folgten und die Luftzufuhr gleichzeitig eine beschr£nkte war. Diese An-
nahme wurde durch einen Versuch bestatigt, den ich am 6. M&rz 1912 aus-
fiihrte. Es wurden je 100 g der zu den zuletzt beschriebenene Versuchen
verwendeten Erde von Streifen 1 Parzelle 2 in 30 Erlenmeyer kolbchen
von je 400 ccm Inhalt eingewogen und in folgender Weise weiter behandelt.
1. 10 Kolbchen blieben ohne weiteren Zusatz,
2. 10 „ erhielten je 10 ccm Natriumnitratlosung,
3. 10 „ „ 0,9 g Calciumkarbonat und 10 ccm Natriumnitratlosung.
Der Wassergehalt der Erde war 5,3 Proz., der Stickstoffgehalt 71,12 mg
in 100 g Erde. In den zugesetzten 10 ccm Nitratlosung waren 32,89 mg N.
enthalten.
Die 10 Kolbchen der ersten Reihe erhielten je 10 ccm destilliertes Wasser,
alsdann wurden je 5 Kolbchen jeder Reihe 10 Minuten lang bei 2 Atmospharen
sterilisiert. Alle Kolbchen wurden hierauf gewogen und im Brutschrank
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552
Vogel
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100 g Erde: 73,68 mg
10 ccm NaN0 3 -
losung: 32,89 mg
Behandlung
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Schwach humoser Sandboden von Parzelle 2.
Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 553
bei 23° C aufbewahrt. Die Wasserverdunstung war in den mit Wattebauschen
verschlossenen, in dem gut abgedichteten Thermostaten befindlichen
Kolbchen nur sehr gering, eine Wasserzugabe wahrend der Versuchszeit
erfolgte nicht. Nach 21 Tagen wurden die Kolbcheninhalte in PorzeUanschalen
iibergespiilt und in der beschriebenen Weise weiter behandelt. Die Nitrat-
bestimmungen wurden samtlich nach U1 s c h ausgefiihrt. Die erhaltenen
Resultate sind in der folgenden Tabelle 8 zusammengestellt.
Bei dieser Versuchsanordnung ist demnach der
zugegebene Nitratstickstoff in alien Fallen voll-
standig wiedergefunden worden, es sind keinerlei nennens-
werte Verluste eingetreten. Es diirfte demnach wohl als erwiesen gelten,
daB die fraglichen Stickstoffverluste durch die Wasserzusatze zu den in
flacher Schicht in den Schalen ausgebreiteten Erden verursacht worden sind,
und es ist jetzt auch verstandlich, warum die Parallelversuche so wenig
iibereinstiramend verliefen. Die Schalen standen in dem erwahnten Kasten
zu vieren oder fiinfen kreuzweise iibereinander und verdunsteten daher recht
verschieden groBe Wassermengen. Die oben befindlichen Schalen am meisten,
die unteren weniger. Das machte sich bei den Wasserzugaben stets bemerkbar.
Manche Schalen erhielten demnach im Laufe des Versuchs viel, andere weniger
Wasser, und ich nehme an, daB die Zersetzungen am starksten in denjenigen
Schalen verlaufen sind, welche zufSllig so plaziert waren, daB sie viel Wasser
verdunsteten und daher auch viel bekamen. 1 ) Wenn nun eine flache Erd-
schicht tropfenweise mit Wasser versetzt wird, so ist nicht sofort eine gleich-
maBige Verteilung des zugegebenen Wassers zu erreichen, es entstehen viel-
mehr an den Stellen, an welchen die Tropfen einfallen fiir kiirzere Zeit be-
sonders wasserreiche, mit Wasser iibersattigte Partien, und diese scheinen
die Ausgangspunkte der fraglichen Zersetzung zu sein. Es sind bereits Ver-
suche in Angriff genommen worden, durch welche speziell diese Verh<nisse
aufgeklart werden sollen
DaB es sich bei den beschriebenen Vorgangen um biologische Zersetzungs-
prozesse handelt, scheint sicher zu sein, es fehlt jedoch bisher jede nahere
Kenntnis der erregenden Organismen und jeglicher Einblick in den Verlauf
dieser interessanten Erscheinungen. DaB ich mich mit groBter Energie be-
mtihen werde, den Vorgang durch Erforschung der beteihgten Mikroorganis-
men aufzuklaren, bedarf wohl keiner Versicherung. Die entsprechenden
Arbeiten sind bereits im Gange. Von den bisher bekannten denitrifizierenden
Bakterien, welche ausnahmslos auf organische Nahrung angewiesen sind,
werden sich die hier beteiligten Arten grundsatzlich unterscheiden.
Bei den beschriebenen Versuchen ist demnach
eine starke Salpeterzerstorung in Erde bei vblliger
Abwesenheit von frischen organischen Stoffen be-
obachtet worden, die bei Luftzutritt vor sich geht
und vielleicht auf v or ii b ergehende Ub er s&11igung
mancher Bodenpartien mit Wasser zuriickzufiihren
i s t. DaB solche Vorkommnisse auch praktisch von groBter Bedeutung
sein miissen und vielleicht manche bisher unerklarliche oder in anderer
Weise gedeutete Beobachtung zu erkl&ren imstande sind, diirfte sicher sein.
Die verwendeten Nitratmengen waren zwar bedeutend hoher als sie bei der
Diingung mit Salpeter in der Praxis zu sein pflegen, denn 50 mg Stickstoff
x ) Siehe jedoch die im „Nachtrag“ mitgeteilton Befunde.
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554
V ogel
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Neue Beobachtungen iiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 555
pro 100 g Boden entsprechen bei einem Volumengewicht des Bodens von
1,2 etwa 1200 kg Stickstoff pro ha. Es kann jedoch kaum bezweifelt werden,
daB auch kleinere Nitratmengen der Zersetzung anheimfallen, wenn nur
die Hauptbedingung hierfiir, gelegentliche Ubersattigung des Bodens mit
Wasser, gegeben ist. Dies kann fur kiirzere oder langere Zeit nach jedem
starkeren Regenfall moglich sein. Immerhin diirfte in der neuen Gefahren-
quelle, die durch die vorliegenden Beobachtungen aufgedeckt wurde, und die
den im Ackerboden befindlichen Salpeter bedroht, kein Grund zu irgend-
welcher Beunruhigung zu erblicken sein. Im Gegenteil, gerade dadurch, daB
diese Gefahren bekannt wurden, werden sie in Zukunft um so sicherer zu
vermeiden sein. Alle diejenigen MaBnahmen, durch die schon jetzt eine
Auswaschung des Salpeters auf unbebautem Lande zu vermeiden gesucht
wird, sind geeignet, auch die im vorhergehenden erw&hnten Stickstoffverluste
zu verhiiten.
Eine Nachpriifung der mitgeteilten Untersuchungen ist sehr leicht vor-
zunehmen. Ich empfehle allerdings, die Versuche mindestens zehnmal aus-
zufiihren und die beschriebenen flachen Porzellanschalen zu verwenden.
In einem humosen Sandboden scheinen die fraglichen Umsetzungen
am besten zu verlaufen. Da niemals irgendeine Stickstoffestlegung be-
obachtet wurde, so wird es nicht erforderlich sein, die ErdrUckstande zu
untersuchen, wie ich es in alien Fallen tat. Es geniigt vielmehr, wenn in je
400 ccm der auf ein Liter aufgefullten Filtrate der Nitratstickstoff nach
U1 s c h ermittelt wird. Die Wasserzusatze zu den lagernden Erden erfolgen
am besten jeden 3. Tag, die Durchmischung der Proben wird zweckmaBig
in der Zwischenzeit, am besten am Tage nach der Wasserzugabe, vorge-
nommen.
Nachtrag.
Wahrend der Drucklegung dieser Mitteilung sind einige weitere Versuche
zum AbschluB gekommen, iiber welche ich noch kurz berichten will, denn
wenn sie auch den erwarteten genauen Einblick in den Verlauf der interessie-
renden Reaktion nicht gebracht haben, so sind doch einige neue beachtens-
werte Gesichtspunkte hervorgetreten. Die oben beschriebenen Versuche
lie Ben die Vermutung entstehen, daB die fragliche Salpeterzersetzung von der
Menge des verdunsteten und wahrend des Versuches wieder zugegebenen
Wassers abhangig sei, oder doch hiervon stark beeinfluBt werde. Diese Ver¬
mutung hat sich, wie schon hier bemerkt sei, nicht bestatigt. Die starksten
Zersetzungen sind vielmehr bei weiteren Versuchen gerade da eingetreten,
wo das Wasser aus den in flacher Schicht lagernden Erden nicht, oder
doch nur in geringem MaBe, verdunsten konnte.
Ich komme weiter unten auf diese wichtige neue Tatsache noch zuriick und
will zunachst einen Versuch beschreiben, der durch die erwahnte Vermutung,
daB die Art und Starke der Wasserverdunstung einen maBgebenden EinfluB
haben konnte, veranlaBt wurde. Ich variierte daher die Art des Wasserzu-
satzes in verschiedener Weise und bestimmte genau die Menge des verdunste¬
ten Wassers. Am 16. April 1912 wurden 40mal 100 g der Erde von Streifen 1
in die stets benutzten flachen Schalen eingewogen und mit je 0,32 g Natrium-
nitrat, entspr. 51,27 mg N, versetzt. Die verwendete Erde war gewonnen
durch Zusammenmischen von Proben der Parzellen 1—5, welche bereits am
15. III. 1912 entnommen worden waren, und seitdem in Glasbuchsen im
Laboratorium standen. Die 5 Bodenproben wurden am 15. IV. durch ein
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556
Vogel,
T a b e 11 e IX. Verhalten von Natriumnitrat in dem humosen
Verdunstete
Nitrat-X
u. wieder
des Ver-
Reihe
Sehale
Behandlung
ersetzte
W assermenge
Xach
Ulsch
No.
No.
ccm
mg
!
l !
9 1
Die Erden erhielten keinen Wasser-
52,66
52,66
50,85
53,26
53,26
zusatz, blieben also auf dem urspriing-
lichen Wassergehalt von 4,36 % und
x
3
A
wurden wahrend der ganzen Versuchs-
zeit nicht beriihrt. Aufbewahrungs-
•*
5
ort: Glaskasten.
Die Erden erhielten beim Beginn des
6
Versuchs je 10 ccm Wasser, wurden
11
45,43
7
gewogen und alsdann nicht mehr be-
12
52,66
ii
8
riihrt, also weder mit Wasser versetzt,
12
51,45
9
noch durchgemischt. Vor der Ver-
13
52,66
10
arbeitung wurden die Schalen wieder
11
52,06
gewogen.
11
12
11
Die Erden erhielten beim Beginn
des Versuchs je 10 ccm Wasser. Die
28
28
99
19,52
52.66
35,79
52.66
52,06
III
Schalen wurden jeden dritten Tag
gewogen, das verdunstete Wasser
14
durch tropfenweise gleichmaBige Zu-
20
15
gabe liber die ganze Flache wieder
ersetzt, und an dem zweiten auf die
43
Wagung folgendenTage durchgemischt.
Die Schalen wurden genau w r ie bei
16
Reihe III behandelt, doch unterblieb
34
50.25
17
das Durchmischen, Es erfolgte dem-
30
53,26
IV
18
nach nur ein Ersatz des verdunsteten
22
52,66
19
Wassers durch gleichmaBige tropfen¬
18
27,35
20
weise Verteilung. Die Erden w urden
45
52,66
nicht beriihrt.
21
22
23
Die Behandlung war genau die gleiche
wie bei Reihe III, das nachgegebene
Wasser wurde jedoch nicht gleich-
32
20
23
53,86
V
maBig liber die ganze Flache verteilt,
sondern im ganzen in die Mitte der
45.43
52.66
53,26
24
O X
21
49
Bodenschicht gegeben. Am zweiten
auf die Wasserzugabe folgenden
Ml)
Tage wmrde durchgemischt.
26
Die Schalen wurden genau wie bei
23
30,97
27
Reihe V behandelt, doch unterblieb
23
52,66
VI
28
das Durchmischen. Die Erden wur¬
19
24,94
29
den nur begossen, sonst nicht be¬
13
21,93
30
riihrt.
39
52,06
31
Die Erden blieben auf dem urspriing-
—
47,84
32
lichen Wassergehalt von 4,36 % und
—
53,86
VII
33
wurden, liber einer Sehale mit Wasser
—
55.07
34
stehend, unter einer luftdicht schlie-
—
52,66
35
Benden Glasglocke aufbewahrt.
—
53,86
•m
Die Erden erhielten beim Beginn des
53,26
21,93
49,04
10,48
20,12
«>u
0*7
Versuchs je 10 ccm Wasser und wurden
VIII
.5 i
38
39
40
wie die Schalen der Reihe VII, liber
einer Sehale mit Wasser stehend, unter
einer luftdicht schlieBenden Glocke
aufbewahrt.
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Neue Beobachtungen uber das Verhalten von. Nitrat im Ackerboden. 557
Sandboden von Streifen I unter verschiedenen Lagerbedingungen.
am Ende
suches
Nach
Devarda
mg
Verlust an
mg
Nitrat-N
0/
,0
Bemerkungen
52,66
0
0
Jede Probe enthielt beim Beginn des
52,66
0
0
Versuchs 51,27 mg Nitrat-N. Die
51,45
0
0
Nitratbestimmungen wurden in je
52,60
0
0
400 ccm der auf 1000 ccm aufgefiillten
53,20
0
0
Filtrate ausgefiihrt.
IK JO
FlQA
114 .
Fiir die Berechnung der N-verluste
0,OT
A
11 *4
sind die nach Devarda erhaltenen
00,50
pri a pr
u
A
u
A
Werte verwendet worden.
01,40
u
A
u
A
Die bei Reihe II verdunsteten Wasser-
fift
u
n
u
ft
mengen sind, dem Versuchsplane ent-
sprechend, nicht wieder ersetzt worden.
18,92
32,85
68,1
52,00
0
0
84,58
16,69
32,6
52,00
0
0
52,00
0
0
50,25
0
0
0
0
53,86
0
0
26,15
25,12
49,0
53,26
0
0
52,66
0
0
44,22
7,05
13,7
53,26
0
0
52,66
0
0
28,56
22,71
44,3
52,66
0
0
24,94
26,38
51,4
21,83
29,94
58,4
50,25
0
0
47,84
3,43
6,7
53,86
0
0
53,86
0
0
51,45
0
0
53,86
0
0
53,26
0
0
22,58
28,74
56,1
47,84
3,43
6,7
10,48
40,79
79,6
20,73
30,54
59,6
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558
Vogel,
2 mm-Sieb gegeben, auf das griindlichste durchgemischt und am folgenden
Tage zu dem zu beschreibenden Versuch verwendet. Der Wassergehalt der
Mischprobe betrug 4,36 Proz. Wie aus der Tabelle IX ersichtlich ist, erhielten
die Schalen 1—5 und 31—35 keinen Wasserzusatz, sie blieben also auf dem
urspriinglichen, geringen Wassergehalt von 4,36 Proz. Allen anderen Schalen
wurden, nachdem die Erde griindlich mit dem zugesetzten Natriumnitrat
vermischt war, 10 ccm Wasser zugegeben. Die Schalen 1—30 standen wahrend
der 21-tagigen Versuchsdauer in dem schon mehrfach erwahnten, mit Glas-
fenstern versehenen Kasten. Die Schalen 31—35 und 36—40 wurden in groBen
Glasglocken untergebracht, welche luftdicht auf geschliffene Glasplatten
aufgesetzt werden konnten. Unter jede Glocke kam auBerdem eine flache
Schale mit Wasser, damit die Luft in den Glocken moglichst mit Wasser ge-
sittigt blieb, und Wasserverdunstungen aus den Bodenproben nicht statt-
finden konnten. Die Schalen wurden zu fiinfen tibereinander und iiber Kreuz
aufgestellt, so daB die hochsten Nummern immer oben waren und die niedrige-
ren, der Reihenfolge nach, nach unten folgten. So ist es zu erklaren, daB die
groBten Verdunstungsverluste bei den Schalen 15, 20, 25 und 30 eingetreten
sind. Die weitere Behandlung ist aus der Tabelle ersichtlich.
Bei der Feststellung der Gewichte fielen mehrere der Bodenproben durch
eine auffallende Ver&nderung ihres urspriinglichen Aussehens auf. Wahrend
die mit 10 ccm Wasser versetzten Erden anfanglich einen gleichm&Big feuch-
ten Eindruck machten, erschienen einzelne dieser Erden plotzlich trocken,
von pulveriger Beschaffenheit und von hellerem Aussehen. Es waren dies
die Proben No. 11,13, 19, 22, 26, 28 und 29. Bei den Schalen 30—40 wurde
leider auf derartige Veranderungen nicht geachtet, da sie wahrend des ganzen
Versuch es unberiihrt blieben, und der Zusammenhang zwischen den beschrie-
benen Veranderungen in der auBeren Erscheinung der Erden und der Nitrat-
zersetzung noch nicht erkannt war. Ein Blick auf die Tabelle zeigt jedoch,
daB ein solcher Zusammenhang besteht, denn es sind gerade die durch ihr
verandertes Aussehen auffallenden Proben, bei welchen die Nitratzersetzung
energisch verlaufen ist.
Die Art der Wasserzugabe, die Starke der Verdunstung, das Durch-
mischen der Proben war ohne erkennbaren EinfluB auf die fragliche Zer-
setzung. Es sind in jeder Reihe mit Ausnahme der Schalen 1—5, 6—10 und
31—35 starke Zersetzungen vorgekommen, bei Reihe V ist allerdings leider
gerade das Filtrat von der als besonders trocken bezeichneten Probe 22, in
welcher eine starke Zersetzung vermutet werden konnte, verloren gegangen.
Keine Spur einer Nitratzerstorung war bei den Schalen 1—5 zu konstatieren.
Der geringe Wassergehalt dieser Erden, der auBerdem in dem offenen Glas-
kasten wahrend des Versuches wohl noch etwas weiter abgenommen hat,
verhinderte das Eintreten der fraglichen Reaktion vollstandig. Bei Schale
6 bemerkcn wir dagegen schon die beginnende Salpeterzerstorung, die wegen
der guten Ubereinstimmung der nach verschiedenen Methoden ausgefiihrten
Nitratbestimmungen als sicher erwiesen gelten darf. In den anderen 4 Proben
der Reihe II ist das Nitrat unverandert erhalten geblieben. In den Reihen
III, IV, V und VI findet sich ebenfalls eine groBere Anzahl von Proben, deren
Salpetergehalt unverandert geblieben ist, wahrend bei anderen zum Teil
sehr starke Stickstoffverluste zu konstatieren sind. Von grofiem Interesse
ist das Verhalten der Reihen VII und VIII, also derjenigen Proben, welche
vor Verdunstung geschiitzt, in einer mit Wasserdampf gesattigten Atmo-
sphare luftdicht abgeschlossen unter Glasglocken standen. Hier ist der
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Neue Beobaohtungen fiber das Verhalten von Nitrat im Ackerboden. 559
Nitratgehalt in den Proben 31—35, welche mit dem geringen urspriinglichen
Wassergehalt von 4,36 Proz. standen, erhalten geblieben, mit Ausnahme von
Probe 31, wo selbst unter diesen Bedingungen ein, wenn auch nur sehr ge-
ringer, Stickstoffverlust eingetreten war. Ganz anders die Schalen 36—40.
Hier sind die Zersetzungen am energischsten ver-
1 a u f e n. Nur die Probe 36 blieb verschont, in Probe 38 waren sehr geringe,
in den 3 anderen Proben dieser Reihe sehr starke Stickstoffverluste festzu-
stellen, welche bei Probe 39 fast 80 Proz. des urspriinglich vorhandenen
Salpeterstickstoffs erreichten. Diese Befunde zeigen, dab es bei der inter-
essierenden Zersetzung des Salpeters auf Wasserverdunstung und Wasser-
ersatz iiberhaupt nicht ankommt, sondem dab fiir das Zustandekommen
dieses eigentumlichen Vorganges das dauernde Vorhandensein
einer bestimmten Wassermenge erforderlich ist. Diese Versuchsbedingung
ist am vollkommensten erfiillt gewesen bei der Reihe VIII, und nach dieser
bei Reihe VI, wo der Wasserersatz derartig erfolgte, dab das erforderliche
Wasser auf eine bestimmte Stelle in die Mitte der Schale gegeben wurde.
Von dort aus wird es nur langsam wieder verdunstet sein, da ein Durch-
mischen der Proben nicht stattfand. Deshalb ist auch bei dieser Reihe der
Prozentsatz der zersetzten Proben ein sehr hoher. Bei der khnlich behandelten
Reihe IV wurde das nachgegebene Wasser fiber die ganze Flfiche verteilt,
die Verdunstung wird daher von alien Teilen der flachen Bodenschicht aus
gleichmabig erfolgt sein. Es waren daher Stellen, die ffir langere Zeit einen
gentigend hohen Wassergehalt aufwiesen, nicht in solchem Umfange vorhan-
den, wie bei Reihe VI. tlberblicken wir das Ergebnis dieses Versuches, so
bleibt noch eine gewisse Regellosigkeit im Auftreten der fraglichen Salpeter-
zersetzung bestehen, welche weiterer Aufklarung bedarf. 1 ) Fest steht jedoch:
1. dab alle diejenigen Proben, in welchen sich bei der schlieblichen
Untersuchung starke Stickstoffverluste feststellen lieben, schon wahrend des
Versuchs durch eine fiberaus charakteristische Veranderung ihres Aussehens
und ihrer physikalischen Beschaffenheit auffielen. Diese Proben erschienen
teilweise schon nach wenigen Tagen trocken und pulverformig. Mit dem Ein-
tritt dieser Veranderungen scheint eine gesteigerte Wasserverdunstung nicht
verbunden zu sein, in der Folge fielen gerade diese Proben durch besonders
geringe Gewichtsabnahme zwischen den einzelnen Wagungen auf. Es scheint,
als ob sich das Nitrat in diesen Fallen mit grober Energie und ganz plotzlich
zersetzt, und dab das entstehende Natriumkarbonat das veranderte Aus-
sehen der Erden bedingt. Diese Frage wird weiter verfolgt werden. 2 )
2. dab die fragliche Zersetzung am energischsten in denjenigen Fallen
verlauft, wo der ursprfingliche Wassergehalt moglichst lange konstant erhalten
bleibt, Verdunstungsverluste also nicht eintreten konnen. Dabei ist, was
ich besonders betonen mochte, ein ganz normaler Wassergehalt von etwa
15 Proz. ffir den Eintritt der Zersetzung ausreichend. Weitere Versuche
werden fiber die Bedeutung der Hohe des Wassergehalts ffir die interessie-
rende Zersetzung Klarheit bringen.
1 ) Inzwischen sind die Bedingungen erkannt worden, unter welchen die Nitrat -
zersetzung regelmaBig eintritt. Es ist nur erforderlich, den Wassergehalt der Erden
von ca. 16 auf 20 Proz. zu erhohen und die Proben 20 Tage lang unter Glasglocken
stehen zu lassen.
2 ) Es handelt sich ohne Zweifel um die gleichen Erscheinungen, wie sie W.
Kruger bei der Zerlegung des Natronsalpeters im bebautem Boden beobachtet hat.
(Landw. Jahrb. Bd. 34. 1905. p. 783.)
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bewahrt.
560 Vogel, Neue Beobachtungen iiber das Verhalten yon Nitrat im Ackerboden.
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T a b e 11 e
Max M u n k, Entgegnung auf die Bemerkungen von Dr. E. Molz etc. 561
Daft jedoch der entsprechende Wassergehalt allein nicht ausreicht um die
Zersetzung des Salpeters in die Wege zu leiten, sondem daft hierzu d i e
Lagerung in sehr flacher Schicht, also ungehinder-
ter und starker Luftzutritt, unbedingtes Erfordernis ist,
geht aus folgendem Versuch hervor, welcher in seiner Anordnung und in
seinen Ergebnissen dem auf p. 552 beschriebenen ahnlich ist.
Am 22. April 1912 erhielten 15 Erlenmeyerkolbchen von 400 ccm
Inhalt je 100 g der gleichen Erde von Streifen 1, welche wieder mit je 0,32 g
Natriumnitrat versetzt worden waren. Zu 5 der Kolbchen (Nummern 6—10)
wurden aufterdem 0,9 g Kalziumkarbonat hinzugesetzt. AUe 15 Kolbchen
erhielten hierauf je 10 ccm Wasser. Die Kolbchen 1—10 wurden mit Watte-
bauschen, die Kolbchen 11—15 mit gut schlieftenden Korkstopfen verschlossen.
Die Aufbewahrung erfolgte in dem Glaskasten bei Zimmertemperatur. Nach
3 Wochen langem Stehen wurden die Kolbcheninhalte in der beschriebenen
Weise verarbeitet. Das Ergebnis ist aus Tabelle 10 zu ersehen.
Es hat sich also wiederum gezeigt, daft das Natriumnitrat, welches sich
in einer bestimmten Erde bei flacher Lagerung sehr energisch und weitgehend
zersetzen kann, vollkommen erhalten bleibt, wenn es in der gleichen Erde
und unter gleichen Mengen- und Wasserverhaltnissen, jedoch in einer hoheren
Schicht lagert. Dieser Befund erklart es wohl auch, warum bei den bisher
angestellten Versuchen das der Erde zugegebene Nitrat nach lSngerer Zeit
stets unverandert wiedergefunden worden ist. Es sind eben fiir gewohn-
lich zylindrische oder kolbchenformige Aufbewahrungsgefafte gewahlt worden,
in welchen die Versuchsmischungen mehrere Zentimeter hoch lagen. Unter
solchen Verhaltnissen tritt aber die im vorhergehenden beschriebene eigen-
artige Nitratzerstorung nicht ein.
Die weiteren Untersuchungen, iiber welche ich bald berichten werde,
haben ergeben, daft es sich bei der fraglichen Salpeterzersetzung um einen
rein chemischen Vorgang handelt, in dessen Verlauf der Nitrat-
stickstoff zum Teil in niedrigere Oxydationsstufen des N ubergeht.
Nachdruck verbot&n.
Entgegnung auf die Bemerkungen von Dr. E. Molz
zu meiner Arbeit: Bediiigungen der Hexenringbildung bei
Schimmelpilzen.
Von Dr. Max Munk.
Die Bemerkungen, die Dr. E. Molz zu meiner oben zitierten Arbeit
macht, beziehen sich nicht auf die Versuchsanordnung und Ergebnisse dieser
Arbeit, sondern sind Einwande, die einesteils nur einen nebensachlichen
Punkt meiner Arbeit betreffen, und anderenteils auf falschen Auslegungen
und Begriffsverwechslungen beruhen. Ich schicke diesen Satz voran, weil
der Leser, der die beiden betreffenden Arbeiten nicht naher kennt, aus der
Darstellung von Dr. E. Molz schliefien konnte, daft bereits Molz alle
Faktoren und Bedingungen der Hexenringbildung „angeschnitten und zum
Teil experimented bearbeitet" 1 ) habe. Daft dem aber nicht so ist, und daft
*) Molz, CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 34. 1912. p. 42.
Zweite Abt. Bd. 34.
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36
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562
Max Munk,
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die Einw&nde von M o 1 z keineswegs zu recht bestehen, werden die folgen-
den Ausfiihrungen zeigen.
Ehe ich zu den eigentlichen Einwanden iibergehe, die M o 1 z in seinen
Bemerkungen zu meiner Arbeit macht, soli hier zunachst eine Behauptung
von M o 1 z, die er dort aufstellt, richtiggestellt werden, zumal in folgen-
dem noch mehr iiber Priorit&t der Meinungen gesagt werden
wird.
M o 1 z hebt in seinen Bemerkungen zu meiner Arbeit (1. c. p. 40, Zeile
14—15) hervor, dab er zuerst den Nachweis erbracht hatte, „daB die Frucht-
ringbildung bei Pilzen durch den Wechsel zwischen Tag und Nacht hervor-
gerufen wird“. Nun berichtet aber George Grant Hedgcock 1 )
schon 1906 (resp. 1904) iiber den EinfluB von Licht und Dunkelheit auf
die Zonenbildung bei Schimmelpilzen. Er untersuchte die Einwirkung ver-
schiedenfarbigen Lichtes auf diese Erscheinung und kommt zu folgendem
Ergebnis (1. c. p. 116): “Careful observation established, that the rings of
sparse spore formation are formed in the day-time and the denser at night,
proving, that the blue rays of light inhibit spore formation in these
fungi.”
Daraus ersieht man, daB also nicht M o 1 z, sondern George Grant
Hedgcock zuerst den EinfluB der Periode von Tag und Nacht auf
die Hexenringbildung untersucht hat.
Ich gehe jetzt zu den eigentlichen Bemerkungen iiber, die Dr. E. M o 1 z
zu meiner Arbeit macht. Der erste Einwurf ist folgender: M o 1 z sagt,
ich hatte seine Ausfiihrungen iiber das Entstehen von Hexenringen im
Dunkeln falsch interpretiert. Er wollte dort 2 ) keine Erklarung der Ein¬
wirkung der Temperatur geben, sondern nur eine beobachtete Tatsache be-
richten. Wozu setzt dann M o 1 z dieser Erklarung folgenden Satz voraus:
„Dieselben (namlich die Hexenringc) 3 ) verdanken ihre Entstehung verschie-
denen U r s a c h e n“; und warum bringt M o 1 z in seinen weiteren Aus-
fuhrungen die beobachtete „wellenartige Aufbauchung des Thalloms“ mit
den „verschiedenen Spannungswiderstanden eines unter wechselnder
Temperatur gewachsenen Mycelbelags“, und die „fliissige Beschaffen-
heit der Gelatine bei hoher Temperatur mit dem ringformigen
Einsenkungsfeld des Thalloms 41 in kausalenZusammenhang? —
Eine derartige Darstellung bedeutet eben keine einfache Beschreibung, son¬
dern eine kausale Erklarung der beobachteten Befunde.
Ich habe in meiner Arbeit 4 ) die Angaben von M o 1 z iiber die Entstehung
von Ringen bei Sclerotinia fructigena im Dunkeln dahin ge-
deutet, daB es sich um abwechselnde Zonen von Frucht- und Mycelringen
handelt. In seinen Bemerkungen hebt nun M o 1 z hervor, daB auch das
eine falsche Auslegung meinerseits sei und meint dazu: „Die in obigem
Zitat angefiihrte Ursache der Entstehung mancher Hexenringbildung durch
verschiedene Spannungswider’stande deckt sich ungefahr mit der spater von
Stevens und Hall (Bot. Gazette. 1909) ausgesprochenen Ansicht,
daB die Hexenringbildung bedingt sei durch abwechselnde Zonen von sehr
dichtem und weniger dichtem Mycel“ 5 ).
J ) Hedgcock, Report Missouri Botan. Garden 17. 1906.
2 ) Molz, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1907. p. 182—183.
3 ) Der Verfasser.
4 ) Munk, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 32. 1912. p. 353.
5 ) Molz, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 34. 1912. p. 41.
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Entgegnung auf die Bemerkungen von Dr. E. Molz etc.
563
Aus den Ausfuhrungen von Molz in seiner Arbeit iiber S c 1 e r o -
tinia fructigena ist nicht zu entnehmen, dafi die im Dunkeln
entstandenen Ringe keine Fruchtringe sind. Molz spricht dort 1 ) 28 Zeilen
lang vor dem Abschnitt, den er in seinen Bemerkungen zitiert, von der
„ringartigen Anordnung der Fruktifikatioirsorgane“, und direkt
nach dem zitierten Abschnitt fahrt er folgendermafien weiter: „Sehr h&ufig
zeigen die faul werdenden Friichte (Apfel) 2 ) sehr unregelmafiige Ringbildun-
gen, oder gar vollkommen regellose VerteUung der F r u c h t p o 1 s t e r.“
Also vor und nach dem zitierten Abschnitt spricht Molz stets von
Fruchtringen, nirgends hebt er aber darin hervor, dafi es sich bei
seinen Dunkelkulturen nur um Mycelringe und nicht um Fruchtringe
handelt.
Der Vorwurf, den Dr. E. M o 1 z wegen der angeblich falschen Auslegung
seiner Ausfuhrungen mir macht, ist also durchaus unbegriindet, denn wie
ich gezeigt habe, liegt es lediglich an der Darstellung von Dr. E. Molz,
die diese meine Auslegung als die einzig mogliche und wahrscheinlichste
zuliefi.
Wahrend die bisherigen Einwtirfe ziemlich harmloser Natur waren,
ffihrt nun Molz in seinen Bemerkungen folgendermafien weiter fort:
„Doch hatte M u n k in seinerjArbeit die Prioritat der Meinungen etwas
mehr wahren konnen. So fiihrt er z. B. an (1. c. p. 361), dafi die fltissige
Beschaffenheit des Agars hemmend auf die Ringbildung einwirke. Und
weiter unten heifit es: Hochstwahrscheinlich ist in ihm (namlich in dem
nicht fliissigen Agar) 3 ) auch die Diffusionsgeschwindigkeit eine viel
geringere, was auf die Ringbildung noch begiinstigend einwirken mag. Es
wird sonach die allzu starke Diffusionsgeschwindigkeit in flussigen Nahr-
medien fUr deren hemmende Wirkung auf die Fruchtringbildung verant-
wortlich gemacht. Auch dieser Gedanke ist bereits friiher ausgesprochen.
In meiner oben zitierten Arbeit (1. c. p. 185) findet sich folgende Stelle:
„Bringt man in die Mitte einer mit Apfelsaft etwa 3 mm hoch ange-
fUllten Petri schale ein Stiickchen porosen, vorher steril gemachten Holzes
und impft hierauf sowohl die Fliissigkeit, wie das von ihr durchtrankte Holz
mit I Sclerotinia - Sporen, so wird sp&ter das My cel auf dem Holz fruk-
tifizieren, in der unter gleichen Bedingungen stehenden Fliissigkeit aber
mehr oder weniger steril bleiben. Nur am Rande der Schale kriecht das
Mycel empor und hier auf der festen Unterlage fruktifiziert es auch. Ich
neige zur Ansicht, dafi der Pilz durch Einwirkung irgendwelcher Art das
ihm zu Gebote stehende Substrat so chemisch verandert, dafi Stoffe ent-
stehen, deren Einwirkung auf den Pilz die Fruchtbildung auslosen. Bei
fliissigem Substrat verhindert aber die standig stattfindende Diffusion der
Fliissigkeitsteilchen untereinander die Ansammlung solcher Stoffe und da-
mit die Fruchtbildung. “
Abgesehen davon, dafi die Versuchsanordnung von Molz gar nichts
mit meinen Versuchsanordnungen und den dabei leitenden Gedankengangen
zu tun hat, stellen die Einwande von Molz eine durchaus falsche Auslegung
und Kombination meiner Ausfuhrungen dar. In meiner Arbeit heifit es an
der von Molz herangezogenen Stelle (1. c. p. 361):
*) Molz, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. *1907. p. 182.
2 ) Der Verfasser.
3 ) Molz.
36*
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564
Max M u n k,
„Die fliissige Beschaffenheit des Agars wirkt im Gegenteil hemmend
auf die Ringbildung ein, was auch schon M i 1 b u r n bei seinen Kulturen
von Hypocrea rufa hat beobachten konnen. Die Saure ist namlich
auch ein die Nahrungsaufnahme hemmender Faktor, aber in den Agar-
kulturen hatte der Pilz offenbar damit zu kampfen, seine Hyphen aus dem
halbfliissigen, marmeladeahnlichen Agar herauszubekommen“ und weiter
unten heiBt es dann: „Es bleibt hier noch zu erwahnen, daB der alkalische
Agar, den ich zu meinen Kulturen benutzte, nicht flussig war, wie der R e i d e-
m e i s t e r s , sondern im Gegenteil eine viel kompaktere Gallerte darstellte
als reiner Agar. Hochstwahrscheinlich ist in ihm (n&mlich dem alkalischen
Agar) 1 ) die Diffusionsgeschwindigkeit eine viel geringere (als in reinem Agar
und in Fliissigkeiten) 1 ), was auf die Ringbildung noch begiinstigend ein-
wirken mag.“
Vergleichen wir dieses mit dem von M o 1 z angefuhrten Versuch, so
kommen wir zu folgendem Resultate:
E r s t e n s ist nirgends in meinen Ausfiihrungen auf den Unterschied
der Diffusionsgeschwindigkeit in fliissigem und festem Agar, resp. in Flussig-
keiten und mit Fliissigkeit getranktem Holz hingewiesen. Nach den Unter-
suchungen von G r a h a m 2 ) und V o i g 11 a n d e r s ) ist n&mlich die Dif¬
fusionsgeschwindigkeit in Agar, resp. Gelatine beinahe dieselbe wie in
Wasser. Wie die Diffusion in einem alkalischen, eventuell zum Teil verseiften
Agar sich andert ist nicht bekannt. Wenn ich vermute, daB die Diffusions-
konstante kleiner wird in diesem Agar, so ist dies eine Hypothese, die nichts
mit der festen resp. fliissigen Beschaffenheit des Agars zu tun hat.
Z w e i t e n s verwechselt M o 1 z zwei scharf zu trennende Vorgange.
Sein Experiment zeigt, daB das Mycelium von Sclerotinia fructi-
g e n a in einem fliissigen Medium nicht zu fruktifizieren vermag. Diese
Tatsache ist aber schon friiher ausfUhrlich von K1 e b s 4 ) untersucht und
behandelt worden. M o 1 z, der so groBen Wert auf die P r i o r i t a t der
Meinungen legt, hatte auf die Arbeiten von K1 ebs eingehen sollen,
vielleicht hatte er dann seine gewifi unrichtige Ansicht von der Bedeutung
der Diffusion fur die Entstehung von FrUchten bei Sclerotinia ver-
Sndert. Auf alle Falle aber hatte M o 1 z um seine Ansicht zu verteidigen,
experimentelle Beweise dafiir erbringen miissen. In meinen Versuchen
handelt es sich gar nicht um eine direkte Hemmung der Sporenbildung durch
die Fliissigkeit. In keinem meiner Versuche wurden die Ringe dadurch er-
zeugt, daB ich den Pilz bald auf Fliissigkeit, bald auf einem festen Medium
wachsen lieB. In meinen Versuchen handelt es sich immer um eine indirekte
Wirkung der N&hrfliissigkeit auf die Sporenbildung an der
L uf t.
Man ersieht hieraus, daB die Prioritatsanspriiche von M o 1 z nur in-
sofern berechtigt sind, als sie eben Unrichtigkeiten darstellen. Ware M o 1 z
auf die Arbeiten von Klebs, Voigtl&nder und Graham ein-
gegangen, so hatte er erstens in seiner Arbeit iiber Sclerotinia den
betreffenden Versuch anders gedeutet und zweitens hatte er in seinen Be-
J ) Der Verfasser.
2 ) Lieb. Annal. Bd. 121. 5. 29. 1862.
3 ) Zeitschr. f. physikal. Chem. 1889.
4 ) K 1 e b 8, Die Beding. d. Fortpflanzung bei einigen Algen u. Pilzen. 1896.
p. 452—453; Zur Physiologic der Fortpfl. einiger Pilze. III. Allg. Betrachtungen.
1900. p. 115—129.
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Entgegnung auf die Bemerkimgen von Dr. E. Molz etc.
565
merkungen zu meiner Arbeit von Prioritat der Meinungen dann gerne ge-
schwiegen.
In dem Abschnittchen, das dem oben zitierten vorangeht, und in den
nun folgenden Abschnitten begeht Molz den Fehler, dab er die Vorgange
der Sporen- und Ringbildung unterschiedslos zusammenwirft und daher
das eigentliche Problem der Ringbildung gar nicht erfabt hat. Den Einflub
der Temperatur und der chemischen Beschaffenheit des Substrats auf die
Sporenbildung haben sell on viele Forscher vor ihm in viel eingehenderer
Weise studiert. Ich will hier nur auf die Arbeiten von Wehrner (91) 1 ),
Schostakowitsch (95) 2 ), Raciborski (96) 3 ), Thiele (95) 4 * ),
Hansen (99) 6 ) und vor allem auf diejenigen von K1 e b s (96, 98, 99.
1900)®) verweisen.
Wenn also Dr. E. M o 1 z am Schlusse seiner Bemerkungen anfiihrt,
er habe schon „die Frage nach dem chemischen Einflub des Substrats und
(dem Einflub) 7 ) der Temperatur auf die Konidien- bezw. Ringbildung ange-
schnitten und zum Teil experimentell bearbeitet“, so beruht das eben auf
einem Irrtum. Das, was Molz in seiner Arbeit Uber chemischen Einflub
und Temperatureinwirkung schreibt, bezieht sich (mit Ausnahme der zu An-
fang diskutierten Stelle) nur auf die Fortpflanzung, nicht auf die Ringbil¬
dung bei Sclerotinia fructigena. Dab Molz das Problem
der Konidienbildung mit dem der Hexenringbildung einfach identifiziert,
zeigt, wie oberflachhch er das ganze Problem liberdacht hat.
Ich will diese Gelegenheit benutzen, zu erwahnen, dab wahrend meine
Arbeit im Druck war, eine Arbeit von W. Himmelbauer 8 ) erschienen
ist, in welch er fur Phytophthoreen auch noch nachgewiesen wird, dab Tem-
peraturschwankung Ringbildung verursacht.
1 ) Wehmer, Bericht. d. d. bot. Gesellsch. 1891.
2 ) Schostakowitsch, Flora. 1895.
3 ) Raciborski, Flova. 1896.
4 ) Thiele, Temperaturgrenzen der Schimmelpilze in verschiedenen Nahr-
losungen. [Inaug.-Diss. ] 1896.
6 ) Hansen, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. V. 1899.
fl ) K 1 e b s , Bedingungen der Fortpflanzung bei einigen Algen und Pilzen. 1896.
Jahrb. f. wissensch. Botan. Bd. 32. 1898. Bd. 33. 1899. Bd. 35. 1900.
7 ) Der Verfasser.
8 ) Himmelbauer, W., Jahrb. d. Hamburg, wiss. Anst. Bd. 28. 1910.
3. Beiheft. Arb. d. bot. Staatsinst. 1911.
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E. Winterstein und C. Reuter,
Nachdruck verboten.
Uber die stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze.
[Aus dem agrikulturchemischen Laboratorium der Eidgen. Technischen Hoch-
schule in Zurich.]
Von Prof. Dr. E. Winterstein und Dr. C. Renter.
fiber die stickstoffhaltigen Verbindungen der hoheren Pilze liegen nur
wenige Arbeiten vor. Aus den friiher im hiesigen Laboratorium ausgefuhrten
Untersuchungen ging hervor, daB die Pilze einen Korper enthalten, der, wie
das Chitin bei der Saurespaltung, Essigsaure und Glukosamin liefert, und auch
im tibrigen die Eigenschaften des tierischen Chitins besitzt. Es wurde ferner
festgestellt, daB mit Wasser sehr viel N-Verbindungen in Losung gebracht
werden konnen, ohne daB es jedoch gelungen war, aus den braunen, schmie-
rigen Extrakten chemisch wohl definierte Substanzen zu isolieren. Seither
hat sich die Methodik der Untersuchung solcher komplizierter Gemische
bedeutend vervollkommnet, und die Estermethode E. Fischers erlaubte
uns, Aminosauren zu isolieren, welche in anderer Weise nicht nachgewiesen
werden konnten.
Obgleich unsere Versuche noch nicht abgeschlossen sind und einige
Punkte, besonders die Bildung von „Huminsubstanzen“, der weiteren Auf-
klarung harren, haben wir im folgenden kurz die bis jetzt erhaltenen Ergeb-
nisse zusammengestellt. BezUglich der Literatur verweisen wir auf C z a p e k ,
Biochemie der Pflanzen, Z e 11 n e r , Chemie der hoheren Pilze, Reuter,
[Dissertation] Zurich 1912. 1 )
Um Wiederholungen zu vermeiden, lassen wir zunachst einige Angaben
tiber die Arbeitsmethodik folgen.
Die untersuchten Pilze verschiedener Provenienz wurden teils in frischem,
teils in getrocknetem Zustande bezogen. Zum Trocknen reiht man sie am
besten auf Faden auf und dorrt sie an der Sonne. Vor dem Mahlen trocknet
man sie noch einen Tag lang bei 50°. Das feingepulverte Material wurde suk-
zessive mit Ather, Alkohol und Wasser vollstandig extrahiert. Die Ather-
extraktion geschah in einem groBen, kupfernen Extraktionsapparat nach
T h o r n e r. Das ather- und auch das alkoholfeuchte Material laBt sich ohne
Schwierigkeit durch Koliertuch abpressen. Beim Behandeln mit Wasser hin-
gegen quillt die Masse auf, wird schleimig und kann am besten vom unge-
losten Ruckstand durch wiederholtes AufgieBen auf ein feines Straminsieb
getrennt werden, bis man ein klares Filtrat erhalt. Man muB etwa 6mal mit
Alkohol und ebenso oft mit Wasser auskochen. Der vollstandig extrahierte
Ruckstand farbt sich beim direkten Trocknen schwarz. Er wird daher zuerst
mit Alkohol, dann mit Ather entwassert und an der Luft getrocknet.
Aus den ersten Alkoholextrakten kristallisiert beim Stehen Trehalose
aus. Nach dem Abdestillieren des Alkohols und Stehenlassen der dicklichen,
braunschwarzen Extrakte erhalt man noch weitere Mengen dieses Zuckers.
Man reinigt den dunkeln Sirup durch Aufnehmen mit Wasser und Fallen
mit Bleiessig, wobei auBer Phosphaten und organischen Sauren auch Purin-
korper mitgefallt werden. Das Filtrat wird am einfachsten mit Schwefelsaure
entbleit und dann mit Phosphorwolframsaure ausgefallt. Der Niederschlag
wird mit wenig Wasser und uberschiissigem Barvt in eine Flasche gefiillt und
Luft durchgesaugt, um die fliichtigen Basen fortzufuhren, welche in zwei
x ) Abdr. a, d. Zeitschr. f. phys. Chern. Bd. 78. 1912.
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t)ber die stickstoffhaltigen Beatandteile der Pilze.
567
mit wasseriger Pikrinsaure beschickten Waschflaschen aufgefangen werden.
Mit Salzs&ure gelingt die Absorption nicht vollstandig. In einem Versuche
gingen sogar durch drei mit verdiinnter Salzsaure beschickte Flaschen noch
weiBe Nebel hindurch. Beim Eindunsten der entstandenen Pikrate kristallisiert
zuerst Ammonpikrat aus. Den Ruckstand kann man einer weiteren fraktio-
nierten KristaJIisation unterwerfen, oder ihn direkt mit heiBer starker Salz¬
saure zersetzen, von der ausgeschiedenen Pikrinsaure abfiltrieren, ausathern
und die Losung der Chloride eindunsten. Etwa vorhandenes Ammonchlorid
entfernt man durch Aufnehmen mit absolutem Alkohol.
Nachdem die fluchtigen Basen ausgetrieben sind, welche Operation
mehrere Tage in Anspruch nimmt, wird das Filtrat vom Bariumphosphor-
wolframat in bekannter Weise weiter verarbeitet und nach K o s s e 1 und
K u t s c h e r 1 ) in eine „Alloxurbasen-,“ „Histidin“-, „Arginin“- und „Lysin-“
fraktion aufgeteilt.
Die Alloxurbasenfallung wird mit uberschiissigem Ammoniak digeriert,
dann mit Salzsaure behandelt, die erhaltenen Chloride eingedunstet und nach
Kruger und Salomon 2 ) aufgearbeitet. Zu bemerken ist, daB die sog.
Guaninfallung gleichfalls die Hauptmenge des Adenins einschloB.
Die „Histidin“fraktion wurde nach K o s s e 1 und Patten 3 ) ge¬
reinigt, mit Salzsaure neutralisiert und eingeengt. Diese Fraktion enthielt
in einem Falle ebenfalls betrachtliche Mengen Adenin.
Die aus der „Arginin“fraktion erhaltene Basenlosung wurde mit Salpeter-
saure neutralisiert und eingeengt. Da aus dem braunen Sirup keine guten
Kristalle erhalten werden konnten, wurden die Pikrate mittels Natrium-
pikrat dargestellt und durch weiteres Umkristallisieren gereinigt.
Die Basen aus der „Lysin“!raktion wurden entweder in die Chloride
verwandelt und diese auf Grund ihrer Loslichkeit in Alkohol getrennt, oder
sie wurden direkt mit Pikrinsaure neutralisiert und diese Pikrate fraktioniert
kristallisiert. Das Filtrat von Phosphorwolframsaurenniederschlag wurde
mittels Baryt von Schwefel- und Phosphorwolframsaure befreit, eingedunstet
und nach der Vorschrift Abderhaldens*) verestert und lieferte so
die Aminosauren. Der Wasserextrakt wird ahnlich verarbeitet. Zur Dar-
stellung der amorphen Kohlenhydrate 6 ) unterlaBt man die Bleiessigfallung
und versetzt direkt mit mindestens dem halben Volumen Alkohol; die Fallung
wird koliert, mit absolutem Alkohol, dann mit Ather entwassert.
Die Basen- und Aminosauren der Extrakte aus
trockenem Steinpilz.
Der Alkoholextrakt enthielt von stickstoffhaltigen Korpern auBer Le-
zithin, das sich beim Aufnehmen mit Wasser in Hauten ausschied, haupt-
sachlich Trimethylhistidin, daneben wurde Adenin gefunden. Letzteres fand
sich in der „Histidin“fraktion, obgleich diese Fraktion nach K o s s e 1 und
Patten mittels der Quecksilbersulfatfallung gereinigt worden war. Adenin
ist in der Tat in schwefelsaurer Losung durch Quecksilbersulfat fallbar. Es
J ) Zeitschr. f. physiol- Chem. Bd. 31. p. 165.
2 ) Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 35. p. 437.
3 ) Zeitschr. f. physiol. Chem. Bd. 38. p. 41.
4 ) Biochem. Arbeitsmethoden Bd. 2.
*) B o u d i e r (Die Pilze. 1867) bezeichnete mit dem Xamen Viscosin ein^Gemisch
von amorphen Kohlenhydraten, welches nach neueren Untersuchungen auch N-Ver-
bindungen usw. einschlieBt.
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568
E. Winterstein und C. Reuter,
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ist darauf hinzuweisen, daB die Alloxurbasen durch Silbernitrat in schwach
salpetersaurer Losung nicht vollstandig gefailt werden, und daB ein Teil in
die Histidinfraktion gelangen kann. In der Alloxurbasenfraktion fand sich
ebenfalls Adenin und zwar in der „Guanin“fallung, weiter konnte in dieser
Fraktion Guanin und Hypoxanthin in geringer Menge nachgewiesen werden.
Die „Arginin“fraktion enthalt eine Base C fl H 15 Ns0 2 , welche von Kut-
s c h e r 1 ) in dem Champignonpraparat „Hercynia“ aufgefunden und als
Goldsalz analysiert worden ist. Kutscher weist darauf hin, daB es sich um
ein trimethyliertes Histidin handeln kann, hebt aber als auffallend hervor,
dafi ein Histidinderivat den Silberfallungen entgangen sein soli. Er fand nam-
lich die Base in der „Lysin“fraktion, wahrend wir den Korper, welcher nach
Analyse des Goldsalzes und Reaktionen mit dem Kutscher schen uberein-
stimmt, hauptsachlich in der „Arginin“fraktion vorfanden (geringe Mengen
auch in der „Histidin“fraktion), und den kleineren Teil in der „Lysin“fraktion.
Das Goldsalz ist in Wasser fast unloslich, leichter in verdiinnter, heifier Salz-
saure, woraus es beim Erkalten in zentimeterlangen, orangegelben Spiefien
kristallisiert. Es schmilzt ziemlich scharf bei 183°. In unreinem Zustande
fallt es sehr leicht als Ol aus, das beim Reiben und Stehen kristallinisch er-
starrt. Auch neigt es sehr zur Bildung von nicht normalen Goldsalzen so
dafi man stets bei Anwesenheit von freier Salzsaure und iiberschUssigem
Goldchlorid arbeiten mufi. Das Nitrat kristallisiert in dicken glashellen
Kristallen, oder in wavellitahnlichen Gebilden. Das Chlorid ist loslich in
Alkohol, konnte aber noch nicht in gut kristallisierter Form erhalten werden.
Das Monopikrat bildet feine, weiche Nadelchen vom Schmelzpunkt: 201°.
Das Dipikrat bildet grofie, langliche Platten, die bei 205—206° schmelzen.
Sie enthalten 2 Molekiile Wasser.
Das Pikrat des Histidinbetains, welches Barger und E w i n s ! )
durch Entschwefelung des Ergothionins mittels Ferrichlorid erhielten, schmilzt
nach den genannten Autoren bei 123°. Es scheint demnach nicht mit dem
Trimethylhistidin aus den Pilzen identisch zu sein.
Die „Lysin“fraktion enthielt Cholin, daneben Trimethylhistidin, welches
ebenfalls in alkoholischer Losung durch Quecksilberchlorid gefailt wird,
beim Umkristallisieren der Quecksilberdoppelsalze aus Wasser aber grofiten-
teils in den Mutterlaugen verbleibt.
Das Filtrat vom Phosphorwolframsaureniederschlag enthielt von Amino¬
sauren hauptsachlich racemisches Alanin, wie aus dem Wasser-
gehalt des Kupfersalzes, sowie aus der optischen Inaktivit&t des Chlorhydrates
hervorgeht. DaB kein /J-Alanin vorlag, ergab sich aus der Loslichkeit des Platin-
salzes. Daneben fanden sich in geringer Menge Leucin und Phenylalanin vor;
Prohn wurde nicht aufgefunden.
Im Wasserextrakt fanden sich die gleichen Alloxurbasen wie im Alkohol-
extrakt; in der „Arginin“fraktion wenig Trimethylhistidin neben einer ge-
ringen Menge von Guanidin, das durch sein charakteristisches Pikrat ideD-
tifiziert wurde. Die „Lysin“fraktion enthielt fast ausschlieBlich Tetramethyl-
endiamin. An Aminosauren wurden Alanin, Leucin und Phenylalanin auf¬
gefunden, jedoch in geringerer Menge als im Alkoholextrakt. 3 )
x ) Zeitschr. f. Unters. d. Nahrungs- u. GenuBmitt. Bd. 21. 1911. p. 535.
2 ) Chem. Soc. London. Vol. 99. 1911. p. 2336.
a ) Es ist beachtenswert, daB trotz sechsmaligen Auskochens mit viel Alkohol,
wobei die Masse stets ausgepreBt wurde, sich im Wasserextrakt noch Aminosauren
vorfinden.
Go^ 'gle
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t)ber die stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze.
569
Die Hauptmenge der fliichtigen Basen bildet das Ammoniak neben dem
auch Trimethylarain in Form seines Goldsalzes nachgewiesen werden konnte.
t)ber das „Viskosin“.
Aus dem Wasserextrakt von 2500 g getrocknetem Boletus edulis
waren durch Fallung mit Alkohol 132 g „Viscosin“ erhalten worden. Das
Pr¶t enthielt 4,25% N und bestand zu einem sehr groBen Teile aus Gly-
kogen, das durch seine Reaktion mit Jodjodkali nachgewiesen wurde. Beim
Erhitzen mit verdiinnten Sauren tritt infolgedessen ein starkes Reduktions-
vermogen fiir F e h 1 i n g sche Losung auf, und wenn man diese Hydrolysen-
fliissigkeit mit Phosphorwolframsaure ausffillt und den Niederschlag in be-
kannter Weise zerlegt, erhalt man eine die Biuretreaktion liefernde Losung,
wahrend das Praparat direkt diese Reaktion nicht gibt. Bei der totalen
Hydrolyse treten Purinbasen auf, vornehmlich Xanthin. Direkt lassen sich
durch Schutteln mit verdiinnter Salpetersaure und Zusatz von Silbernitrat
und Ammoniak keine Purinbasen nachweisen. Die Phloroglucinreaktion auf
Pentosen fiel negativ aus.
Die Basen aus frischem Steinpilz.
In den frischen Pilzen fanden sich dieselben Basen wie in den getrockneten.
Es wurden Trimethylhistidin, Cholin und Putrescin nachgewiesen.
Autolysenversuche.
Nach den von verschiedenen Forschern gemachten Angaben erleiden
die in den pflanzlichen Organen enthaltenen Verbindungen bei der Autolyse
unter Mitwirkung der darin vorhandenen Fermente eine weitgehende Zer-
setzung; es schien uns von Interesse, zu priifen, ob bei der Autolyse vom
Steinpilz durch die vorhandenen Fermente weitgehende Spaltungen erfolgen
und dabei Basen auftreten, welche in frischen Pilzen nicht vorhanden sind.
Nach Emerson 1 ) entsteht bei langandauernder Pankreasautolyse p-
Oxyphenylathylamin, ebenso bei langandauernder peptischer Verdauung 2 ).
Diese Basen konnen aus den Spaltungsprodukten des EiweiBes, dem Pheny-
lalanin und dem p-Oxyphenylalanin, durch Kohlensaureabspaltung ent-
standen sein. Auf gleiche Weise kann durch Kohlensaureverlust aus dem
Leucin das Isoamylamin, aus dem Histidin das Imidazolylathylamin ent-
stehen; letztere Base ist physiologisch auBerordentlich wirksam, und noch
in auBerster Verdiinnung laBt sich eine Wirkung auf die glatte Muskulatur
erzielen. Sie bildet nach den Untersuchungen von Barger und Dale 3 )
einen Bestandteil des Mutterkorns. Man muB sich die Frage vorlegen, ob
bei den von verschiedenen Forschern angestellten Autolysenversuchen die
Anwesenheit von Bakterien stets vollstandig ausgeschlossen war, und ob also
die neu entstandenen Verbindungen ausschlieBlich durch die Tatigkeit der
in dem angewendeten Material vorhandenen Fermente gebildet wurden.
Herr Prof. D ii g g e 1 i 4 ) war so freundlich, unsere Autolysenfliissigkeiten
auf das Vorhandensein von Bakterien zu priifen. Er konnte lebende Bakterien
*) Hofmeisters Beitr. BcL 1. 1902. p. 501.
2 ) L a n g s t e i n. Ibid. Bd. 1. 1902. p. 507.
8 ) Journ. of Physiol. Vol. 41. 1910. p. 318.
4 ) Es sei uns gestattet, Herm Prof. D ii g g e 1 i fiir seine Bemiihungen unsem
ergebensten Dank auszusprechen.
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570
E. Winterstein und C. Reuter,
nicht nachweisen. Wir halten es fur erforderlich, die Frage noch eingehender
zu priifen, und zu versuchen, kohlensaureabspaltende Fermente aus Pilzen
darzustellen.
Unsere Autolysenversuche wurden wie folgt ausgefiihrt: 6 Kilo frischer
Steinpilze wurden zu einem Brei vermahlen und mit Wasser verriihrt. Nach
Zusatz von etwas Natriumfluorid, Chloroform und Toluol wurde die Masse
bei 37° wahrend 6 Wochen der Selbstverdauung iiberlassen. Nach dieser Zeit
wurde eine Nahrgelatine unter den vorgeschriebenen Kautelen mit dem
Autolysengemisch geimpft, wobei in keinem Falle ein Wachstum stattfand.
Die Autolysenflussigkeiten, welche eine intensive Wirkung auf die glatte
Muskulatur besaBen, wurden durch Kolieren von den RuckstSnden getrennt,
letztere mit Wasser gut ausgewaschen und mit Alkohol und Ather getrocknet.
Die Aufarbeitung der Autolysenflussigkeit und die Isolierung der Basen
wurde nach den erwahnten Verfahren durchgefiihrt. Wir fanden neben groBen
Mengen Ammoniak, betrachtliche Quantitaten von Isoamylamin. Diese Base
ist offenbar aus dem im Pilz schon vorhandenen und dem bei der Autolyse
primar entstandenen Leucin hervorgegangen. Adenin konnte nicht mehr nach-
gewiesen werden, hingegen wurde Hypoxanthin und Guanin gefunden. Das
Adenin scheint also bei der Autolyse in Hypoxanthin uberzugehen. Tri-
methylhistidin wurde ohne Schwierigkeit gewonnen, scheint also bei der Auto¬
lyse nicht verandert zu werden.
In der Lysinfraktion wurde kein Cholin, hingegen viel Putrescin (1,4
Diaminobutan) aufgefunden, und das Vorhandensein von Phenylathylamin
und p-Oxyphenlfithylamin hochstwahrscheinlich gemacht. Das Putrescin
ist wohl aus dem Arginin entstanden.
Vier Autolysenversuche wurden angestellt, um die Verteilung des Stick-
stoffs auf die verschiedenen Stickstoffverbindungen zu ermitteln und fest-
zustellen, inwieweit die EiweiBstoffe bei der Autolyse in Losung gehen. Wir
fanden, daB bei der Autolyse die allergroBte Menge der Trockensubstanz
des Pilzes in Losung gebracht wird, und zwar in einem Falle ca. 90%, in
einem anderen ca. 80%. Der Stickstoffgehalt der in Losung gebrachten
Substanz berechnet auf die Trockensubstanz variierte von 7,2—5,9%; von
den in Losung gebrachten Stickstoffverbindungen gehbrt nur ein geringer
Teil den durch Kupferoxyd fallbaren EiweiBstoffen an, ein weit groBerer
Anteil entfallt auf Aminosauren usw. Naheres dariiber ist in der Dissertation
von C. Reuter einzusehen.
Um Bakterientatigkeit vollkommen auszuschlieBen, wurden sodann
Autolysenversuche bei hoheren Temperaturen vorgenommen und auBerdem
gewisse Zusatze (Phosphate, Zucker) gemacht. Es ergab sich dabei das be-
merkenswerte Resultat, daB die Menge der in Losung gegangenen Stick¬
stoffverbindungen nicht geringer war als bei den ersten Versuchen, doch fan¬
den wir weniger fliichtige Basen, besonders weniger Ammoniak.
Leitet man wahrend der Autolyse von Zeit zu Zeit sterile Luft hin-
durch, so erhalt man schwarzbraune, humusahnliche Massen, aus welchen
man durch Schmelzen mit Natriumhydroxyd „Chitosan“ erh<. Diese Be-
obachtung wurde bei der Autolyse verschiedener Pilze gemacht. Man darf
daher wohl die Vermutung aussprechen, daB bei der Bildung stickstoff-
haltiger Huminsubstanzen im Boden Autolysen eine Rolle spielen. Durch
weitere Versuche und Untersuchung der stickstoffhaltigen Humusbestand-
teile des Bodens hoffen wir, die Frage weiter klaren zu konnen.
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t'ber die stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze.
571
Uber das PilzeiweiB.
Die Darstellung groBerer Mengen von PilzeiweiB stoBt aul einige Schwierig-
keiten. Es ist nicht, wie das manches PflanzeneiweiB, in 10-proz. Koch-
salzlosung loslich. Man kann zwar aus dem mit Ather, Alkohol und Wasser
vollstandig extrahierten Material mittels verdtinnter Lauge groBe Mengen
von Stickstoffsubstanz in Losung bringen, sauert man aber diese Losungen
mit Essigsaure an, so fallt nur wenig EiweiB aus. Wenn man mit sehr ver-
diinnten Laugen (0,1—0,2% NaOH) arbeitet, so besteht keine Gefahr, daB
das amorphe Kohlehydrat mitgelost wird, und um ganz sicher zu gehen,
kann man nach dem Schmiedeberg-Krawkowschen Kupfer-
Kaliverfahren arbeiten, wobei die Kohlehydrate ungelbst bleiben, allein die
Fallung ist in alien Fallen infolge eingetretener Denaturierung keine voll-
standige, und die Filtrate von der Fallung des Proteins mit Essigsaure zeigen
stets Biuretreaktion.
Wegen* dieser Schwierigkeit benutzten wir zur Hydrolyse behufs Dar¬
stellung der Aminosauren den oben erwahnten RUckstand, der nur noch
Chitin, amorphes Kohlehydrat und EiweiB enthait. Bei der Spaltung dieses
Riickstands mit konzentrierter Salzsaure wurden nach dem Einengen etwa
20 g salzsaures Glukosamin erhalten. Die Mutterlauge wurde in bekannter
Weise verestert, und die Aminosaureester fraktioniert. Wir erhielten aus
500 g des lufttrocknen Riickstandes, der etwa 300 g EiweiB enthait,
130,3 g Ester. Es konnten daraus Glykokoll, Alanin, Leucin, Valin, Prolin,
Phenylalanin, Asparaginsaure und Glutaminsaure dargestellt werden. Her-
vorzuheben ist der ziemlich hohe Gehalt an den beiden niederen Aminosauren,
sowie an Prolin.
Die bei der EiweiBspaltung entstehenden Basen sind bereits im hiesigen
Laboratorium von Hofmann 1 ) untersucht worden, welcher in seinem
EiweiBpraparat 6,3% Histidin, 10,3% Arginin und 6,3% Lysin fand.
Verdauungsversuche in vitro.
Mit Wasser gelang es uns nicht, aus den getrockneten Pilzen EiweiB in
Losung zu bringen. Der Niederschlag, den man mit Kupferhydroxyd erhalt,
schlieBt zwar erhebliche Mengen N-Verbindungen ein, doch ist dieser N in
Purinkorpern und anderen Korpern unbekannter Natur gebunden. Das
EiweiB laBt sich jedoch leicht und vollstandig durch Verdauung mit Tryp-
sinferment herausschaffen, wie wir uns durch unsere Versuche uberzeugten,
welche mit einem Pilzmaterial ausgefiihrt wurden, das vorher vollstandig
mit Ather, Alkohol und Wasser extrahiert worden war (wobei etwa die Halfte
in Losung geht). Wir fanden, daB durch die Trypsinverdauung ein Korper
mit etwa 14% N herausgelost wird, dessen Menge 65% des angewandten
Materials betrfigt, und den man wohl als EiweiB ansprechen darf. Es besteht
also ein Drittel der Trockensubstanz des Steinpilzes aus durch Trypsin ver-
daulichem EiweiB. In der Verdauungsfliissigkeit konnten Tyrosin und Leucin
nachgewiesen werden.
Mit Pepsin lassen sich etwa 50% des Materiales in Losung bringen, ein
Viertel des trocknen Steinpilzes besteht also aus durch Pepsin verdaulichem
EiweiB.
2 ) Dissertation: Zurich 1901. Winterstein und Hofmann, Hof-
m e i s t e r s Beitr. Bd. 2. p. 404.
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572
Berichtigung.
Der Ruckstand von der Trypsinverdauung gibt keine EiweiBreaktionen
mehr. Erbesteht ausschlieClich ausChitin und einem amorphen, laugeloslichen
Kohlehydrat, wahrend der Ruckstand von der Pepsinverdauung noch EiweiB¬
reaktionen zeigt, ebenso der bei der Autolyse erhaltene Ruckstand.
Die Aufgabe, naheren AufschluB iiber die Natur des Pilzproteids zu er-
halten, sei einer spateren Arbeit vorbehalten. Bis jetzt blieben alle Versuche,
eine Kohlehydratkomponente, Glukosarain, abzuspalten, erfolglos. Im fol-
genden geben wir eine tabellarische tlbersicht iiber die ungefahre Zusammen-
setzung von lufttrocknem Steinpilz.
Feuchtigkeit 10%
Atherextrakt: 4%
Da von: Fett 3,2%
Cholesterin 0,5%
Lezithin — l )
Alkoholextrakt: 12%
Da von: Trehalose 2 )
Zucker
Lezithin
Basen
Aminosauren
Purinkorper
U8W.
3,0%
! 9%
Wasserextrakt: 28%
Da von: Glykogen (Viskosin) 5,0%
Zucker (Trehalose)
Purinkorper
Basen } 23%
Aminosauren
Asche usw.
Ruckstand: 46%
Davon: EiweiB 30%
Amorphes Kohlenhvdrat (Paraisodextran) 10%
Chitin 6%
Berichtigung.
In „Handbuch der Biochemischen Arbeitsmethoden“, herausgegeben
von Prof. Dr. E. Abderhalden, Bd. 5. Teil 2, findet sich unter dem
Abschnitt „Methoden zur biochemischen Untersuchung
des B o d e n s“ von Prof. J. Stoklasa auf p. 887 die Beschreibung
einer Methode zur Bestimmung des Nitrifikationsvermogens der Boden, die
mit einer Abbildung (Fig. 220) versehen ist. Die betreffende Methode und
der Apparat ist aber nicht, wie es im Texte steht, von Boullanger
und M a s s o 1, sondern von mir ausgearbeitet worden. Die Abbildung,
1 ) Die Menge des Lezithins im Alkohol- und Atherextrakt zusammen betragt nach
E. Schulze 1,94 Proz.
2 ) Die angefuhrte Menge Trehalose kristallisierte direkt aus dem Alkoholextrakte.
Die Mutterlauge enthalt noch sehr betrachtliche Mengen, und auch im Wasserextrakt
findet sich noch fast ebensoviel Trehalose, so daB die Gesamtmenge auf wenigstens 7 Proz.
veranschlagt werden muB.
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None Literatur.
573
sowie die Beschreibung des Verfahrens sind von mir in diesem Centralblatt
Abt. II. Bd. 25. 1910. p. 108 publiziert. Die Ursache, warum Prof. Sto-
k 1 a s a geglaubt hat, daft Boullanger und M a s s o 1 etwas mit
dieser Sache zu tun haben, ist wahrscheinlich die, daB die Namen dieser
Forscher in unmittelbarer Nahe der Abbildung in der obengenannten Ab-
handlung vorkommen.
Experimentalfaltet bei Stockholm, April 1912.
Chr. BartheL
Neue Literatur,
nmmmeDgeetellt Ton
Prof. Dr. Otto Hamann,
Oberbibllothekar der Kgl. Blbllothek In Berlin.
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Inhalt.
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Fnlmek, L., Ein Beitrag zum Eindeckungsverfahren der Rebstocke als Mittel gegen
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Maisonneuve, P., Un nouveau proc6d6 de destruction de la Cochylis. (Rev. de viticult.
Ann6e 19. 1912. No. 959. p. 601—603.)
Mols, E., t)ber das Kleinbleiben der Traubenbeeren infolge Schwefelns und Kupfems
der Weinberge. (Mitt. d. Dtschn. Weinbau-Ver. Jg. 7. 1912. No. 5. p. 175—177.)
Pfianzenschutzkalender fur Feld-, Wein-, Obst- und Gartenbau. (Hrsg. v. d. k. k. landw. -
bakteriol. u. Pflanzenschutzstation in Wien. Wien 1911. Mp. 8.)
Schwangart, F., Die Bekampfung der Rebschadlinge und die Biologie. (Verh. Ges.
Dtschr. Naturf. 83. Vers. Karlsruhe. Tl. 2. 1. Leipzig 1912. p. 297—311.)
Simon, J., Die Bekampfung des Hederichs in Serradella. (Ill. landw. Ztg. Jg. 32. 1912.
No. 20. 3 p. 2 Fig.)
Wahl, Bruno, tlber Rattenbekampfung. (Wiener landw. Ztg. 1911. No. 12.)
Inh<
Original-Abhandlungen.
Kellerman, Karl F., and McBeth, L G.,
The Fermentation of Cellulose, p. 485.
Laer, H. van. Paralyse et activation dia-
stasiques de la zymase et de la catalase,
p. 481.
Honk, M g y, Entgegnung auf die Berner-
kungen von Dr. E. M o 1 z zu meiner Ar¬
beit: Bedingungen der Hexenringbildung
bei Schimmelpilzen, p. 561.
Vogel, Neue Beobachtungen iiber das Ver-
halten von Nitrat im Ackerboden, p. 540.
Winterstein, E., und Renter, CU t)ber die
stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze,
p. 566.
Wolff, A., Sauerungsbakterien, insonder-
heit Milchsaurelangstabchen und Pro-
pionsaurebildner in Molkereiprodukten,
speziell in den verschiedenen Kasesorten,
p. 494.
Benchtigung, p. 572.
Bene Literator, p. 573.
Die Herren Hitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereits lertiggestellte
Klischees — falls solche mit den Manoskripten abgeliefert werden — nieht
der Redaktion, sondem direkt der Verlagsbuchhandlong Gustav Fischer
in Jena einzusenden.
Abgcsclilossen am 22. Juli 1912.
Hofbuciidmckerei Hudolstadt
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CentralUatt for Bakl etc. IL AM. Bd. 34. No. 23|25.
Ausgegeben am 17. August 1912.
Naehdruck verboten.
Beitrage zur Kenntnis der niederen pf anzlichen Organismen,
besonders der Bakterien, von Hoch- und Niederungsmooren,
in floristischer, morphologischer und physiologischer Beziehung.
[Mitt. a. d. bakt. Laborat. der Moor-Vers.-Stat. Bremen. 1
Von Dr. Georg Albert Ritter.
Kritische Literaturiibersicht.
So ungeheuer groB auch die bisher erschienene Literatur auf dem Ge-
samtgebiete der Bakteriologie ist, liegt zurzeit dennoch nicht eine einzige
Veroffentlichung vor, die uns einen tieferen Einblick in die mikrobiologischen
Verhaltnisse der Moore gestattete, die uns AufschluB gabe des Naheren
iiber Zahl, Virulenz und Art der niederen pflanzlichen Organismen der
Moorerden, und die uns AufschluB bote iiber die sicherlich nicht allgewohn-
lichen biologischen Prozesse, die die ihrer physikalischen und chemischen
Beschaffenheit nach eine vollige Sonderstellung einnehmenden Boden die
Bakterien abspielen lassen.
Als iiberhaupt einzige groBere Arbeit, die speziell die bakteriologischen Verhalt¬
nisse eines Moorbodens zum Gegenstande des Studiums hat, nenne ich eine Veroffent-
lichung von Fabricius (1) und H j. v. Feilitzen, welche aber auch nur Zahlen
iiber den Gehalt allgemein an Bakterien in jungfraulichen und kultivierten Hochmooren
bringt, und die zeigt, daB derselbe relativ gering ist, aber mit steigender Kultur an-
wachst. Insbesondere erhohte Zufuhr des bakterienreichen Stalldiingers und Aufbringen
von keimreicher Erde den Keimgehalt bedeutend, der dem in mineralischen Kultur-
boden dami auch gleichkommen kaim. Es ergaben sich als Mittelzahlen fiir je 1 g
feuchte Erde:
Rohes, nicht entwassert.es Hoch moor. 138 500
Entwassertes, aber noch nicht kultiviertes Hochmoor. 200 300
Neukultiviertes, mit Kalk und Sand behandeltes Hochmoor .... 6 900 400
Alt kultiviertes, besandetes, gekalktes, mit Mist und Hunger behan¬
deltes Hochmoor. 6 224 500
Dasselbe, als Brae he. 7 801 600
Altkultiviertes Niederungsmoor, mit Hafer bestellt. 7 175 000
Die Keime wurden fast ausschlieBlich in den oberen 15—20 cm Tiefe angetroffen.
Bei 50 cm Tiefe wurden alle Platten, nur 1 ausgenommen, steril befunden. Indes wirft
auch L 6 h n i s (2) den beiden Autoren vor, daB die Ziihlzeit zu kurz bemessen war,
so daB diese bezuglichen Angaben wohl nnr einen beschrankten Wert beanspruchen
diirfen.
Weitere Angaben iiber den Keimgehalt von Moorlandereien finden wir noch in
einer Arbeit von H. Fischer (3): Ein altkultiviertes Hochmoor lieferte hier aber
niedrigere Zahlen als ein anderes, bis dahin noch nicht in Kultur genommenes Moor.
Wir sehen schon hieraus, daB die bakteriologischen Verhaltnisse gerade im Moorboden
keineswegs einfache sind.
H j. v. F e i 1 i t z e n (4) gab neuerdings noch einige kurze Notizen, die das Vor-
kommen von Azotobacter in Moorerden betreffen. Von R a m a nn (5) be-
sitzen wir Untersuchungen iiber Bakterien von humosen Boden.
tJber Nitrifikation in einem Moorboden verbreiten sich E g g e r t z (6), Herr¬
mann (7). Betreffs der nachteiligen Bedingungen fiir die Salpeterbildung in halb-
zersetzten, humosen, sauren Substraten, wie sie z. T. in Moorlandereien vorliegen,
auBerten sich Tacke, Immendorf und M i n s s e n (8).
Zweite Abt. Bd. 34. 37
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Georg Albert Ritter,
Uber die Kalkwirkung bei Erdimpfungen auf Hochmoor arbeiteten T a c k e,
Immendorf, Hessenland, Schutte und Minssen (9). Des weiteren
berichten liber Leguminosenkultur, Impfwirkung mit kiinstlichen beziiglichen Prapa-
raten und natiirlicher Impferde auf Moorboden S a 1 f e 1 d (10), Feilitzen(ll) u. A.
Angeblich infolge von spezifischen chemischen Differenzen kommen in siiddeutscben
Mooren die Knoilchenbakterien besonders haufig vor, wahrend sie in norddeutschen
Mooren nicht selten nur auBorst sparlich vorhanden zu sein scheinen. Aber das relativ
haufige Vorkommen von Knoilchenbakterien in siiddeutschen Mooren ist wohl eher
dem Umstande zuzuschreiben, daB deren Ausdehnung gering ist und von hoheren und
hohen Erhebungen, deren Boden natiirliche Leguminosen tragen, durch den Wind die
Bakterien weit verbreitet werden. Diese Auffassung drangt sich, wie Herr Prof. Dr.
Tacke mir giitigst mitteilt, geiadezu auf, wenn man die Situation bei dem groBen
Chiemsee-Moor betrachtet, auf dem die Versuchswirtschaft der Kgl. Bayr. Moor-Ver-
suchsanstalt liegt.
In manchen anderen Arbeiten geschieht irgendein Versuch mit Moorerde, der
irgendwie die Mikrobentatigkeit betrifft, nur nebenbei. Es kann daher mit gutem Grunde
auf ein naheres Eingehen auf derartige Literatur Verzicht geleistet werden.
Relativ groB ist aber die Zahl der Untersuchungen, die dadurch eine gewisse Be-
ziehung zur Moorbakteriologie besitzt, daB sie die Einwirkung der Huminsubstanzen
auf die Mikroorganismen ergriindet: denn nach C. A. Webers (12) Definition ist
ein Moor ein Gelande, das mit einer reinen Humusschicht von einer gewissen Machtig-
keit bedeckt ist.
Im allgemeinen wird ja von den Autoren der Humussubstanz ein forderlicher
EinfluB auf die mannigfachsten biologischen Umsetzungen zuerkannt. So soli ebenso
die Ammoniakbildung wie die Salpeterbildung eventuell sehr deutlich begiinstigt werden,
und dabei sei es unwesentlich, ob das Ammoniak aus EiweiBsubstanzen oder aus Amid-
stoffen resultiere. Auch auf N-sammelnde Organisinen, auf Azotobacter, ferner
auf Alkoholbildung durch Hefe soil Humus fordernd einwirken. Dabei wird der orga-
nischen Substanz oft die Bedeutung einer C- bezw. einer Energiequelle zugesprochen.
In manchen Fallen war ein Grund fur eine giinstige Einwirkung nicht erkennbar. Bis-
weilen sollen die Humusbestandteile lediglich als Stimulantia wirken, oder es wird auf
ihre Eigenschaft als O-Ubertrager hingewiesen.
Indes fehlt es aber auch nicht an Forschem, die den Humussubstanzen nur ge-
ringen Wert fur die Bakterien zusprechen. Nicht forderlich wirkte Humus bei manchen
Denitrifikationsversuchen. Auch kam nach gewissen Versuchen der Humus schein-
bar nur als N-, nicht aber zugleich als C-Quelle in Betracht.
Es ist nur notig, sich den Begriff des Wortes „Humus“ zu vergegenwartigen, will
man den Grund fur die differierende Beurteilung der Humusstoffe als Kraft- und Nahr-
quelle fiir die Mikroben einsehen. Wir haben in dem Worte „Humus“ bisher lediglich
einen Sammelbegriff vor uns. Der Humus selbst ist bald N- oder S-haltig, bald N-
oder S-frei. Er ist chemisch verschieden je nach seiner Entstehungsart und je nach
seinem Alter. Auch alle sonstigen, je konstanten oder zufalligen physikalischen und
chemischen Verhaltnisse, unter denen er sich bildet, sind natiirlich in der gleichen Hin-
sicht von groBter Bedeutung. In don Fallen, wo mit „Humussubstanzen 44 gearbeitet
wurde, lag beinahe stets wohl je ein „anderer 44 Humus vor. Dann wurde er jeweilig
anderen Substanzen zugemengt, oder wurde von vomherein nur beriicksichtigt im ge-
meinschaftlichen Auftreten mit anorganischen Mineralien, z. B. mit Quarzsand, Spat-
sand, Ton, Kalk usw.
Da aber, wo es sich um Moore handelt, treten die Humussubstanzen nicht nur als
accessorise he Bestandteile, sondern als wesentliche, beinahe ausschlieBliche auf, und
bilden in unvermengtem Zustande ein eigenes, selbstandiges „Gestein“. DaB sie hier
eine andere physiologische Rolle spielen konnten, als in mineralischen Boden, leuchtet
wohl a priori ein.
Bald haben wir es bei unseren Humusarten mit „saurem“, bald mit „adstrin-
gierendem 44 , bald mit „mildem“ Humus zu tun. Bald uberwiegt die Menge des in Al-
kalien und Alkohol unloslichen Ulmines und Humines, bald die der in Alkalien los-
lichen, durch Saure fallbaren „Sauren 44 . Die Ausdriicke: „Gein, Geinsaure, Quellsaure,
Quollsatzsaure, Torfsaure 44 usw. sind im letzten Grunde Verlegenheitssammelbegriffe.
Die ganze Frage nach der chemischen Natur der „Humusk6rper“, nach der Saurenatur
derselben steht ja uberhaupt noch im Mittelpunkte des wissenschaftlichen Streites:
Wahrend Baumann und Gully (13) die Saurenatur der Humusstoffe uberhaupt
vollig in Abrede stellen, und den Beweis fiir die kolloidale Natur des Humus zu er-
bringen suchten, vertritt die Bremer Moor-Versuchs-Station (14) die Ansicht der wahren
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanziichen Organismen, etc.
579
Saurenatur, ohne indes dabei die auf der kolloidalen Beschaffenheit der Humussauren
begriindeten Wirkungen zu iibersehen.
Halten wir uns lediglich an exakt erwiesene Tatsachen, so wissen wir beziiglich
der Verwertbarkeit der Humussubstanzen als Kraft- und C-Quelle fiir die niederen
pflanziichen Mikroorganismen lediglich dies, daB Pilze und Bakterien an der „Ver-
arbeitung“ des Humus teilnehmen konnen. Weist doch auch schon die Holzzer-
setzung durch Parasiten in die gleiche Richtung, ferner die Falle, wo Hyphenf&den und
dergleichen mit den Humusteilchen irgendeines Bodens eng verwachsen sind, und in geeig-
neten Losungen oder Aufschwemmungen dieselben vollig zu entfarben vermogen, oft-
mals noch in Symbiose mit einer reichen Flora von Bakterien, Hefen, niederen Algen
und anderen Arten niederer oder hoherer Pilze.
Nicht unerwahnt will ich noch andererseits lassen, wie von der desinfizierenden,
keimtotenden Wirkung des Torfes gesprochen wird, und auch bereits derartige Arbeiten
vorliegen.
In all dieser Hinsicht muB ich mancher Arbeiten gedenken von: Reinitzer
(15), Albert (16) und Luther, D z i e r z b i c k i (17), Heinze(18), Re my
(19) und Rosing, S t u t z e r (20), v. R o s e n b e r g - L i p i n s k y (21), Br6al
(22), Stoklasa (23), S a 1 z m a n n (24), Nikitinsky (25), Koning (26),
Christensen (27), H. Fischer (28).
Das „Handbuch der landw. Bakteriologie" von Lohnis (29) fuhrt noch manche
kleinere oder speziellere bakteriologischen Arbeiten, die mit Moorerde geschahen, an.
Literaturangabe.
1) Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 14. 1905. p. 161 ff.
2) Handbuch d. landw. Bakteriol. p. 511.
3) Landw. Jahrb. Bd. 38. 1909. p. 357 ff.
4) Centralbl f. Bakt. Abt. H. Bd. 29. 1910. p. 232.
5) Forstl. Jahrb. 1898.
6) Meddel. Kgl. Landtboucks Akad. Exp. fait. 91. 1906. p. 1.
7) Ill. landw. Ztg. Bd. 28. 1908. p. 824—872.
8) Landw. Jahrb. Bd. 27. 1898. Erg.-Bd. IV. p. 358 ff.
9) Mitt. d. Ver. z. Forder. d. Moorkult. Bd. 13. 1895. p. 389.
10) Ibid. Bd. 13. 1904. p. 111.
11) Ibid. Bd. 29. 1910. p. 198.
12) t)ber Torf, Humus und Moor. Bremen (v. Halem) 1903.
13) Mitt. d. Kgl. Bayr. Moor-Kulturanst. H. 4. 1910. p. 31—156.
14) Vgi. Tacke u. Siichting, t)ber Humussauren. Landw Jahrb, 1911.
Bd. 41. p. 717—754.
15) Bot. Ztg. Bd. 58. Abt. I. 1900. p. 63 ff.
16) Centralbl f. Bakter. Abt. II. Bd. 24. 1909. p. 255.
17) Ibid. Bd. 25. 1910. p. 296.
18) Ibid. Bd. 26. 1910. p. 682.
19) Ibid. Bd. 30. 1911. p. 349 ff.
20) Ibid. Bd. 31. 1911. p. 304.
21) Der prakt. Ackerbau. 3. Aufl. 1869. Bd. 1. p. 493.
22) Ann. agron. T. 23. 1897. p. 356—369.
23) Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 4. 1898. p. 510.
24) Diss. Konigsberg 1901.
25) Jahrb. f. wiss. Bot. Bd. 00. p. 396 ff.
26) Arch, norland. T. 9. 1904. p. 56—65.
27) CentralbL f. Bakt. Abt. II. Bd. 17. 1907. p. 109. 161. 378. 528.
28) Ibid. Bd. 24. 1909. p. 69.
29) Berlin 1910.
Von manchem Thema der folgenden Kapitel wurde als vorlaufige Mitteilung
ein'kiirzeres Referat hier und da gegeben, wobei aber auf diese Arbeit jeweilig zur naheren
Orientierung verwiesen wurde. So betreffs der „Merkwiirdigkeiten beziiglich der
Saipeterbildung und des Salpetergehaltes im Moorboden" wie „Uber die physiologische
Bedeutung der Humussubstanzen" in den „Intemat, JViitteil. f. Bodenkunde" (1912).
Ein kleiner Teil der Arbeit, der den Einflujl der gegenseitigen Vermischung von orga-
nischer und mineralischer Erde in biologischer, physikalischer und chemischer Hinsicht
behandelt, wurde, da er mir besonderes praktisches Interesse allgemeinerer Art zugleioh
zu besitzen scheint, auch in den „Mitteilungen" der D. L. G. (1912. p. 422 ff.)
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580
Georg Albert Ritter,
publiziert. — Viele weitere hier noch nicht naher beriihrte Fragen, meist spezielleren
Inhaltes, sind bereits in Angriff genommen, z. T. bald abgeschlossen.
Bemerkungen zor Arbeit.
Mit den im folgenden gegebenen Versuchen ist natiirlich noch keine er-
schopfende Behandlung der Moorbakteriologie geschehen. Verfasser ist sich
dessen wohl bewuBt, daB dadurch nur die allgemeinen Grund- und Richt-
linien festgelegt sind, die die weitere Forschung zu beschreiten hatte. Der
Zweck der Arbeit war ja bei der ganzen Sachlage naturgemaB auch zunachst
nur der, von vornherein, eine Orientierung iiber die allgemeinen Verhaltnisse
zu schaffen. Sowohl rein wissenschaftlich wie zugleich praktisch wichtigen
Momenten wurde die Aufmerksamkeit zugewendet.
Insbesondere bleibt es auch der weiteren Untersuchung vorbehalten,
zu entscheiden, inwieweit die gewonnenen Ergebnisse einer Verallgemeinerung
schlechthin moglich sind, ob ahnliche Resultate sich fiir alle gleichartigen
Moore ergeben, oder ob das geologische Alter, der Zersetzungsgrad usw.,
besonders die jeweiligen lokalen Verhaltnisse jeweilig auch auffallende bak-
teriologische Sonderheiten bedingen. So sind die am Schlusse jedes Teiles
aufgestellten „Thesen“, die die zusammengefaBten Ergebnisse desselben sind,
von mir auch in dem BewuBtsein gegeben, daB sie z. T. einer Erweiterung,
ev, Beschrankung fahig sein konnten.
Zur Untersuchung gelangten nur da nicht, wo besondere Umstande dies
direkt notig machten, Erden, die typische Hoch- bezw. Niederungsmoore
reprasentierten. Die hauptsachlichsten charakteristischen physikochemischen
und botanischen Eigen- und Sonderheiten der Moore gegeniiber den minera-
lischen Boden, sowie wieder die speziellen unterscheidenden Eigenschaften
des typischen Hoch- wie Niederungsmoores finden sich in einem spateren
Teile erortert mit Bezug auf bakteriologische Fragen. Zwecks genauen Stu-
diums der jeweiligen, nicht bakteriologischen Verhaltnisse muB der Interessent
auf beziigliche Spezialarbeiten verwiesen werden. Beziiglich der Nomen-
klatur bemerke ich, daB ich im folgenden die iiblichen Termini teehnici zu-
grunde gelegt habe, wie sie z. B. von Weber (1. c.) des naheren erlau-
tert sind.
Die Punkte, die ich zuerst in das Bereich der Untersuchung ziehen zu
miissen glaubte, waren:
I. Beobachtungen, betreffs der Zahl der in Moorlandereien lebenden niederen
pflanzlichen Keime. (Jungfrauliches, bearbeitetes, gekalktes, gediingtes Hoch-
und Niederungsmoor, EinfluB der Schichttiefe, des Wassergehaltes usw.).
1. Resultate durch die Koch scbe Platteamethode.
2. „ „ direkte mikroskopische Untersuchung.
3. „ „ Vergleich der Tatigkeit eines Bodens in R e m y scher
Kultur bei Impfungen mit unglcichen Mengen Erde.
II. Beobachtungen, betreffs der allgemeinen morphologisehen und systematischen
Verhaltnisse der niederen pflanzlichen Moororganismen. (EinfluB des Alters,
der Art. der Diingung, Bearbeitung usw. des Moores.)
1. Der qualitative Organismenbestand. (Bakterien, Aktinomyceten, SproB-,
Fadenpilze, Algen [ProtozoenJ).
2. Die quantitative Artbeteiligung bei der Zusammensetzung des Organismen-
bestandes (im Hochmoore, im Niederungsmoore).
III. Beobac'htungen, betreffs der physiologischen Verhaltnisse der Moorkeime.
1. Fehlen bezw. Vorhabdensoin der physiologischen Gruppen der Keime:
a) Faulnisbaktorien.
b) Humuszersetzcnde Organismen.
c) Siiurebildner und -tilger.
d) Denitrifizierende Keime.
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e) N-fixierende Keime:
a) Der anaeroben Clostridienreihe.
p) Der aeroben Azotobacterkeime.
y) Der symbiotisch lebenden Knollchenerreger.
f) Xitrificierende Keime:
a) Versuche in Remys Kulturen mit Hoch-, Xiederungsmoor, Heide-
hnmus, Gartenerde mineralischer Natur.
P) Isolations versuche aus R e m y s Kulturen.
y) Qualitative Priifungen des Vorkommens von Salpeter, Nitrit und Am-
moniak in Freilandmoorerden.
S) Theoretische Betrachtungen iiber die Entstchungsweise von Salpeter
in jungfraulichen, sauren Hochmooren, an der Hand von Bodendes-
infektionsversuchen.
Anhang: Die Kalkfrage im Zusammenhange mit der Salpeterfrage.
g) Ammon- und Salpeterassimilierende Keime.
2. Entwicklung, Virulenz und physiologische Leistungen der Moorkeime in
ihrer Abhangigkeit von:
a) Dem Charakter des Moores. (Sauerung, Faulnis, Denitrifikation.)
b) Der Tiefe der Erdschicht. (Faulnis, Denitrifikation, Freilandbeobach-
tungen.)
c) Der Jahreszeit.
d) Dem Zersetzungsgrade des Moores.
e) Physikalischen Faktoren:
a) Dem O-Gehalte. (Faulnis von Pepton, Blutmehl, Fischmehl, Kasein),
sonstige Beobachtungen.
P) Der Temperatur. (Selbsterhitzung im Freilande, im Labor.-Kulturver-
suche, Faulnis bei hoherer Temperatur, Widerstandsfahigkeit aller und
spezieller Keime gegen sehr hohe und sehr niedere Temperaturgrade,
Sterilisation von Moorerde durch Erhitzen.)
y) Dem Wassergehalte. (EinfluB des ungleichen Wassergehaltes, des
Trocknens, seiner Schnelligkeit, und der Lang© der Zeit der Trocken-
heit auf Faulniserreger und Leguminosen- Bakterien.)
f) Chemischen Faktoren:
a) Alkalische Substratreaktion bezw. Kalkgaben. (Salpeterfrage, Saue¬
rung in alkalischen Substraten, Faulnis und Sauerung mit gekalktem
und ungekalktem Moor, Denitrifikation in saurer Losung, Kalkgaben
in variierter Hohe.)
P) Reizwirkungen durch:
aa) Starkere Sauregrade. (Floristische Verhaltnisse in sauren und al¬
kalischen Losungen, Denitrifikation in saurer und alkalischer
Losung, Einwirkung verschiedener, unorganischer und organischer
Sauren in variierten Mengen auf die Faulnis, EinfluB der Saure
auf den Boden, bezw. seine Aufschwemmung, Zusatz relativ sehr
hoher Sauremengen.)
PP) Humussaurezusatz. (Zusatz nattirlicher Humusstoffe zu Sauerungs-
kulturen, von roh gereinigten in ungleichen Mengen zu mehreren
Faulnis- und Denitrifikationsversuchen, EinfluB der loslichen
Moorsubstanz auf Virulenz der Faulniskeime, und auf Wachstum
von Sarcinen, Verwertbarkeit der Humate als Nahr- und Kraft-
quellen im Boden.)
yy) Starkere Konzentration des Kulturmediums. (Faulnisversuche).
g) Der Bearbeitung des Bodens. (Faulnisversuch).
h) Der Vermischung von Moor und mineralischer Erde mit und ohne gleich-
zeitige Kalkung. (Vermischung von Moor und Marscherde in variierter
Menge, bakteriologische Befunde, Mineralisation der organischen Sub-
stanz, physikalische Beschaffenheit, Reaktion, N-Verhaltnisse, Frucht-
barkeit der Mischerden gegeniiber der Moorerde und dem Marschboden
allein.)
i) Impfung des Hochmoores mit Naturimpferde. (EinfluB der Impfung mit
una ohne gleichzeitige Gaben von Kalk und X-Salzen als Ammonsulfat
und Salpeter, Wachstum von Lupinen und Seradella in solchen Erden.
IV. Das bakteriologische Verhalten von Moorboden im Vergleiche zu dem von
mineralischen Erden. (Faulnis, Denitrifikation.)
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582
Georg Albert Ritter,
V. Die bakteriologische Charakteristik der Moorarten beziiglich ihrer beeonderen
Eigenarten und ihrer relativen Unterschiede in bakteriologisch floristischer,
systematischer, morphologischer, physiologischer Hinsicht.
VI. Die Ertragsfahigkeit der Moorboden und die R e m y sche Methode der bak-
teriologischen Bodenbeurteilung. (Ubereinstimmung zwischen Theorie und wirk-
lich bestehenden Verhaltnissen. Berechtigung, und zwar vorlaufig alleinige
Berechtigung der R e m y schen Methode bei der genauen quantitativen bak-
teriologisch-chemischen Mooruntersuchung.)
I. Beobachtungen, betreftend die Zahl der in Moorlandereien lebenden Bakterien.
1. Resultate nach der Koch’schenPlatten-
methode.
Dieser zur Ermittelung des Keimgehaltes am gewohnlichsten angewandten
Methode haften schon an sich recht erhebliche Fehler an: Die oft groBe Zahl
der obligaten Anaeroben kommt hier wegen der Versuchsbedingungen iiber-
haupt nicht, Oder wenigstens nur zum allergeringsten Teile zum Wachstume,
von vornherein. Aber auch viele aerobe Formen, obligate und fakultative,
vermogen sich gar vielfach hier tiberhaupt nicht zu entwickeln, da sie ein
bestimmtes, spezifisches Nahrsubstrat beanspruchen. So die Nitritations-
und Nitratationsbakterien, die N-sammelnden Organismen der Azoto-
b a c t e r gruppe usw. Ferner liefert auch fiir die iibrige Mikroflora des
Bodens die Anwendung verschiedener Nahrmedien von untereinander in
chemischer Hinsicht differierender Zusammensetzung stets auch fiir ein
und denselben Boden relativ so schwankende Keimzahlen, daB diese oft die
verschiedener Erden zu sein scheinen.
Aber speziell fiir die Moorbakteriologie empfiehlt sich nach meinen Er-
fahrungen die Koch sche Plattenmethode zur Feststellung des Keimgehaltes
der Boden umsoweniger noch, als hier — eine weitere Fehlcrquelle dar-
stellend — die kolloldale Natur der sog. Humussubstanzen gar oftmals ver-
hindert, daB eine groBere Zahl der Bakterien bei noch so energischem Schiitteln
der Aufschwemmungen von den Moorteilchen, denen sie aufsitzen, losgerissen,
und schlieBlich alle Keime in der Flussigkeit gleichmaBig verteilt, suspensiert
sind. Auch die tubulose Natur der Sphagnumzellen, in deren Innern sich zum
Teile die Mikroben befinden, erweist sich dem Bakteriologen in der gleichen
Hinsicht ungtinstig. Die Keime vermogen durch die groBen Poren der sog.
Wasserzellcn des Mooses leicht in diese einzudringen, aber bei weitem nicht
immer werden derartige Keime bei der Priifung der Erde auch wieder samt-
lich aus den Zellen herausgestrudelt.
Eine weitere einfache Uberlegung laBt es nach meinem Ermessen auch
ganz plausibel erscheinen, daB die physikalische und chemische Eigenart
der Moore ein fernerer Grund sein konne, weshalb Bakterien, die speziell an
solche aparte Verhaltnisse angepaBt leben, auf all unseren kunstlichen Sub-
straten oft nur z. T., ja iiberhaupt nicht zur Entvvicklung gelangen.
Ich verzichte darauf, die groBe Reihe Zahlen bis in das Detail zu ver-
offentlichen, welche mir das Studium des Keimgehaltes von Moorbhden
nach der Koch schen Plattenmethode lieferte, da sie ja doch nie den Wert
absoluter Zahlen beanspruchen konnen. Ich bemerke nur, daB die tJber-
einstimmung der ermittelten Zahlen auch dann noch oftmals eine nur maBige,
wenig zufricdenstcllende war, wenn Kontrollen mit der gleichen Impfmenge,
selbst aus ein und derselben Aufsclnvemmung entnommen, an-
gesetzt wurden. Staminten aber die Impfmengen aus verschiedenen
Aufschwemmungen, die aber nach einem Rezepte von ein und
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derselben Erde hergestellt wurden, so konnte nicht selten von einer
brauchbaren Gleichheit der Resultate der Kontrollen kaum die Rede sein
— aus den Griinden, die ich oben kurz andeutete; obwohl vor jeder Priifung
die betreffende Erde zuvor sorgfaltig durchgemischt wurde.
Immerhin aber gestatten die stattgehabten Ermittlungen, folgende
Resultate zu entnehmen:
1. Der Keimgehalt von unkultiviertem Hochmoorboden ist durchweg
ein sehr niedriger.
2. Wenig zersetztes Hochmoor, Bleichmoostorf oder Sphagnumtorf, ist
stets keimarmer noch als weiter zersetztes.
3. Langere Zeit hindurch bearbeitetes, gediingtes und gekalktes Hoch¬
moor besitzt ganz ungleich mehr Bakterien als jungfrauliches; wenn es gut
zersetzt ist, kann der Keimgehalt sogar ein sehr hoher sein, und dem von guten
mineralischen Erden zur Seite gestellt werden.
4. Urspriinglich jungfrauliches Hochmoor, das nur gekalkt wurde, er-
fuhr dadurch eine nur relativ maBige Steigerung seiner Keimzahlen.
5. Niederungsmoor zeichnet sich in fast alien Fallen durch hohen Keim¬
gehalt vor Hochmoor aus, auch wenn der Boden noch vollig unkultiviert ist.
6. Wie auf mineralischen Boden nimmt auch in Moorerde der Keimgehalt
mit steigender Tiefe rasch ab. Doch blieben nur sehr vereinzelte Platten
vollig steril bei Impfung mit Erde aus ca. 50 cm Tiefe, obschon Infektion
ausgeschlossen gelten muB.
7. Beziiglich des Wassergehaltes gilt: Trocknende Hochmoorboden ver-
lieren durch das Trocknen nur unwesentlich an Keimen, wenn dasselbe all-
mahlich durch Verdunstung statthat, selbst nach Monaten.
8. Fiir rohes Hochmoor konnte kein wesentlich hoherer Keim¬
gehalt erwiesen werden, selbst wenn:
a) die Priifungen in verschiedenen Jahreszeiten vorgenommen wurden.
b) die chemische Zusammensetzung der Nahrsubstrate noch so sehr
variiert wurde (Neutrale, bezw. alkalische oder saure Reaktion,
Zusatz von Zucker, von Moor und Moorextrakt, Humussaure zu
Gelatine, bezw. Agar-Agar usw.).
2. Resultate durch direkte mikroskopische Unter-
s u c h u n g.
Ganz zweifellos liefert auch die direkte Zahlung der Keime unter dem
Mikroskope zu niedrige absolute Werte, wie aus den von A d a m e t z er-
mittelten Zahlen hervorgeht. Aber in Verbindung mit dem Plattenverfahren
muBte diese Methode zuverlassige a 11 g e m e i n e Ergebnisse zu bringen
versprechen.
Von den jeweilig zu priifenden Erden wurden mehrere kleinste Probchen
mit wenigst sterilen Wassers unter dem Mikroskope direkt auf ihren Keim¬
gehalt hin betrachtet. Es braucht wohl eigentlich nicht erst besonders ver-
sichert zu werden, daB diese Probchen moglichst einer „Mittelprobe“ ent-
sprechen sollten.
Es zeigten sich die Ergebnisse des obigen Teiles ohne besondere Miihe
und Umstande im Prinzipe vollauf bestatigt. Das Verhaltnis der „Bakterien-
masse“ zur „Erdmasse“ war zwar fiir die einzelnen Erdarten je konstant
und charakteristisch, aber ein derart differentes fiir ungleichartige Moor-
bijden, daB es als Diagnostikum fiir Hoch- oder Niederungsmoor allgemein-
hin Verwendung finden konnte.
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584
Georg Albert Bitter,
Ebensowenig wie durch die Plattenmethode, versuchte ich auch hier-
durch nicht, „absolute“ Keimzahlen zu gewinnen.
3. Resultate, gewonnen durch Vergleich der „T a t i g -
keit“ eines Bodens in Remyschen Kulturen bei
Impfung mit verschieden groBen Impfmengen.
Die „Tatigkeit“ einer Erde wird durch zweierlei Faktoren bedingt:
Durch die Zahl und die Virulenz der Keime. Die Virulenz der Bakterien
aller Proben ein und derselben Mittelprobe einer Erde muB aber je zur Zeit
als gleiche konstante GroBe betrachtet werden, ungeachtet der verwendeten
Impfmengen: Impfen wir also eine sterile Nahrlosung mit verschieden groBen
Mengen eines Bodens, so ist dann der Unterschied der biologischen Tatig-
keit, die Differenz im Grade der stofflichen Umsetzungen in den einzelnen
Kulturen, lediglich dem (urspriinglich) ungleichen
Keimgehalte der einzelnen Kulturen Schuld zu geben, wenn vor der
Impfung eine hinreichende' Durchmischung der Impfmenge statthatte; und
wennschon sich in den Losungen eventuell anfanglich bestehende Ungleich-
heiten im Keimgehalte, und seien sie noch so arg, allmahlich verwischen,
konnen wir doch, wie ich meine, folgende Ruckschliisse auf den Bakterien-
gehalt einer Erde aus der Intensitat der stofflichen Veranderung in den
Kulturen uns erlauben, wenn wir nur die Priifung nicht
bis zum Eintritte des Ausgleiches der verschiede-
nen Tatigkeitsgrade der einzelnen Kulturen hin-
ausschieben:
1. DaB einer ziemlichen Gleichheit oder einem relativ nur geringen Unter-
schiede beziiglich des Grades der chemischen Veranderung in den Kulturen,
innerhalb derselben Zeiteinheit und unter sonst vollig gleichen Verhaltnissen,
aber trotz Impfung mit recht erheblich verschiedenen Impfmengen, ur-
sachlich nur entweder ein s e h r niedriger oder s e h r hoher natiirlicher
Keimgehalt entspricht: Indem es im ersteren Falle wegen der doch s t e t s
notigen, langeren Inkubationsdauer ohne groBere Bedeutung ist,
ob sehr wenig oder viel Impfmaterial zugesetzt wird; bezw. indem anderen-
falls schon die in der geringen Erdmenge enthaltenen Keime vollauf dazu
geniigen, um den betreffenden ProzeB auch ohne vorhergehende weitere Ver-
mehrung ihres Bestandes raschest zu Ende zu fiihren.
2. DaB zwischen diesen beiden Fallen einer groBen Keimarmut oder
eines groBen Keimreichtums der Grad der Schnelligkeit des stofflichen Um-
satzes sofort entscheidet.
Ein fraglicher Versuch geschah mit einem Sphagnumtorfe, der als Impf-
material in Mengen von 1 g, 2 g, 5 g bzw. 10 g (in feuchtem Zustande) einer
sterilisierten 1-proz. Pepton-(Witte-)Losung (je 100 ccm) zugesetzt wurde,
unter sorgfaltigster Beachtung aller fUr eine sterile Impfung unerlaBlichen
Bedingungen, am 22. XII. 11. — Es betrug dann die Menge des, in den
einzelnen Kulturen durch Bakterientatigkeit in je der gleichen Zeiteinheit
durch Faulnis gebildeten NH 3 -Stickstoffes in mg ausgedriickt (Tab. p. 585):
Es gilt zu bedenken, daB die NH 3 -Mengen in den mit viel Moostorf be-
impften Kolben infolge einer (hier allerdings nicht sehr wesentlichen) Zersetz-
lichkeit der Moorsubstanz beim Destillieren mit Magnesia usta in NH 3 , wenig
erheblicher erscheinen, als sie lediglich durch den FaulnisprozeB entstehen:
Es geht auch aus dem Versuche nach obigen Erwagungen einwandsfrei hervor,
daB der Keimgehalt des Hochmoores bestimmt bein hoher war, insofern
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
585
Kulturart:
am 4. I. 12
am 9. I.
am 13. 1.
am 19. I.
ungeimpft
0
0
0
0
beimpft mit 1 g
29,43
44,22
65,30
78,99
»» M 99
28,70
43,11
—
—
„ 2 g
30,13
45,28
67,72
80,14
99 99 99
29,58
46,15
—
—
„ M 5 g
35,17
47,42
08,14
79,54
99 99 99
37,29
45,55
—
—
„ „ 10 g
40,44
48,19
00,33
83,22
99 99 99
41,97
47,77
1 —
—
die Intensit&t des Prozesses nur eine maBige ist. Speziell erscheinen mir
aber die Unterschiede zwischen dem Grade der Faulnis in den mit nur 1 g
und den mit der 10-fachen Menge Bleichmoostorfes beimpften Kulturen
relativ so gering, daB ich auf einen nur recht m&Bigen Keimgehalt auch
daraus zu schlieBen mich fiir berechtigt halte. War auch von vornherein
nie zu erwarten, daB die betreffenden gebildeten NH S -Mengen ebenfalls
quantitativ im Verh<nisse 1 : 10 stehen wie die Impferdmengen, so ist
doch zweifellos der zuerst (noch als groBter) ermittelte tatshchliche Unter-
schied der Intensitat der stofflichen Umsetzung zwischen den verschiedenen
Versuchsserien viel zu klein, um eine gegenteilige Meinung zu rechtfertigen.
Die chemischen Resultate schon von 9. I. lassen ja des weiteren alle Diffe-
renzen in quantitativer Hinsicht beinahe bereits vollig verwischt erscheinen;
sie konnen wie alle spater noch sich ergebenden geringen Differenzen zwi¬
schen den einzelnen, ungleich beimpften Kulturen bereits als in der zu-
lassigen Fehlergrenze liegend erachtet werden (nach bakteriologischem MaB-
stabe!).
II. Beobachtungen, betreffend die allgemeinen morphologischen und syste-
matischen Yerhaltnisse der niederen Moororganismen.
Es kann nicht als Aufgabe dieser Arbeit gelten, eine genaue Angabe
und genaue Beschreibung aller im Moore beobachteten Bakterienspezies
zu geben; dies ist einer beziiglichen Spezialabhandlung vorbehalten. Zu-
nachst einiges liber:
1. den qualitativen Organismenbestand.
a) Bakterien. Diese lassen sich unter dem Mikroskop wie auf
Platten beobachten als Kokken, Bakterien (Lang- und Kurzstabchen), im
Sporenzustande. Clostridienformen begegnet man auch. Ebenso verfliissi-
gende und farbstoffbildende Keime vorhanden.
b) Aktinomyceten wurden im Hoch- und Niederungsmoore
nachgewiesen.
c) SproBpilze waren mit dem Mikroskop nicht nachweisbar; indes
kamen sie auf Platten vor, wo Luftinfektion ausgeschlossen war.
d) Schimmel- und Fadenpilze sind in sehr reicher Flora
vertreten: Unsere gemeinen „Schimmelarten“ ebenso wie hohere Mykomy-
ceten. Schon die makroskopische Betrachtung der Mycelbildung macht
evident, daB die Hyphen den allerverschiedensten Spezies zugehoren. Von
Sporenbildungen sind Konidien sehr haufig zu finden, das Ausbleiben der
hoheren Fruchtformen in den Kulturen macht die n&here Bestimmung oft
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586
Georg Albert Ritter,
unmoglich. Zweifellos trcten auf den Mooren Formen zum Teil auf, denen
wir bisher auf anderen Erden noch niclit oder nur selten begegneten. Naheres
dariiber demnachst.
e) A1 g e n gehoren teils zur Gruppe der Cyanophycen wie zu den echten
Chlorophyceen, auch besonders Diatomeen und Desmidiaceen vorhanden.
f) Niedere tierische Organismen. Protozoen, niedere
Wiirmer usw. wurden beobachtet. Eine Spezialabhandlung folgt baldigst.
Beziiglich der
2. quantitativen Beteiligung der einzelnen Arten an
der Zusammensetzung des Organismenbestandes
erscheint es mir zweckmaBig, Hoch- und Niederungsmoor getrennt zu be-
trachten.
Im Hochmoore entfallt nicht immer der Hauptanteil des Orga¬
nismenbestandes auf die Bakterien. Durch Umstande kann es dahin kommen,
daB die Schimmel- und hoheren Fadenpilze dominieren. Von den Bakterien
iiberwiegen aber fast immer die Stabchen, obschon Kokken durchaus nicht
selten angetroffen werden. Sehr haufig begegnen wir Sporen; besonders
jungfrauliche, unbestellte Torfe scheinen damit reich gesegnet. Es lieB sich
keine bestimmte GesetzmaBigkeit ermitteln derart, daB nur ganz bestimmte
Formen im Moostorfe sich vorfanden: Im Gegenteile unterscheiden sich in
verschiedenen Hochmooren auch die nur in geringer Zahl vorhandenen
Keime (s. oben!) schon beziiglich ihres Habitus unter dem Mikroskop und
hinsichtlich des Wachstums, der GroBe, der Form usw. ihrer Kolonien derart
oftmals, daB ein groBerer Artenreichtum der iiberhaupt auf Hochmoorboden
lebenden Bakterien nicht verkannt werden kann, selbst wenn der Arten-
bestand eines einzigen Moores bisweilen nur recht maBig groB erscheinen mag.
Clostridienformen fan dich sehr haufig, auch in groBerer Tiefe. Verfliissigende
Formen und Pigmentbakterien waren selten nur in relativ geringer Menge
vorhanden, noch seltener fehlten sie vollig. Bei manchen Untersuchungen
waren sie in ganz auffalliger Anzahl vertreten. Auch hierdurch findet die oben
ausgesprochene Ansicht eines groBeren, iiberhaupt moglichen Artenreichtums
auf Hochmoorerde eine weitere StUtze. Speziell blauen Farbstoff bildende
Keime scheinen mir recht zahlreich (relativ!). Demnachst solche, die gelbes
und rotes Pigment erzeugen. In lange Zeit hindurch bestellten, bearbeiteten,
gediingten Hochmooren ist der Bakterienreichtum, wie friiher gesagt wurde,
oft bedeutend groBer. Natiirlich ebenso der Artenreichtum, und da erst
hielte es schwierig, bestimmte Bakterienspezies als dominierend zu bezeich-
nen, da ja mit dem Stallmiste dem Boden ganz ungeheure Mengen Keime
(die zum Teil auf dem ihnen absonderlichen Substrate allerdings absterben),
zugefiihrt werden. Auf solchen Boden treten dann auch die Schimmel-
vegetationen in den Hintergrund, und es iiberwiegen nun auch hier die Bak¬
terien. Besonders von EinfluB auf die Artzusammensetzung des Moores
ist die Kalkung. Dadurch sind makroskopisch fast alle Schimmelpflanzen
durchaus zu beseitigen, und nach schon nur geringer Zeit kann man auch
bei eingehenderer Priifung in speziellen Kulturen den ganz auffallenden
Riickgang der Schimmelflora konstatieren. Es scheint diese Kalkung, auch
wenn sie nur in beschranktem MaBe und nur ein einziges Mai geschah, dennoch
auch auf langere Zeit diese Wirkung zu besitzen, da mir wenigstens bei beziig-
lichen Untersuchungen immer die Armut des Bodens an Mykomyceten auf-
fiel, selbst wenn durch die Kalkung durchaus keine vollige Neutralisation
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5S7
der natUrlichen „Bodensaure“ erreicht war. Zugabe von Kohlehydraten
(Zucker) zum Torfe hat ein starkes Anwachsen der Menge der Clostridien zur
Folge in der ersten Zeit. Gar bald aber erscheinen, oft in enormera MaBe,
Schimmel- und andere Fadenpilze. Diingungen der Erde rait Ammonsalzen
ebenso wie mit Kaseln verursachen gleichfaUs eine sehr iippige Entwicklung
von Schimmel. Vergleichende Versuche lehrten, daB auch Salpeterdiingung
zu Sphagnumtorf gegeniiber ungedungtem Moostorfe Schimmelpilzentwieklung
zu fordern vermag. Doch erreicht Salpeter bei weitem nicht den „Wirkungs-
wert“ von Ammonsalz in der Hinsicht. Bisweilen fiel mir auf, wie auch
Lufttrocknen des Moores giinstig auf die Schimmelflora einzuwirken vermag.
Vor allem waren es weiBe Mycelien, die die Moorteilehen innig umschlangen
und durchzogen, gar oftmals in den tieferen Schichten ebenso haufig als an
der Oberflache. fiber ein spezielles massenhaftes Auftreten einer Melanospora
habe ich mich noch zu auBern (s. spater!). Die Streptothrix-
Arten traf ich selten oder haufig an. Einen ersichtlichen Grund fur ihr je-
weiliges Fehlen oder Vorkommen konnte ich nicht aufdecken. Die SproB-
pilze spielen nach meinen bisherigen Erfahrungen eine nur untergeordnete
Rolle bei der Artenzusammensetzung der niederen Lebewesen. Es ist dies
um so auffallender, als ihnen doch allgemein ein saures Substrat nicht schad-
lich ist. Algen bedecken (neben Moos) immer dann die Oberflache, wenn
die Erde langere Zeit recht feucht gehalten wurde. Es sind besonders auch
Diatomeen haufig, weniger Desmidiaceen. Protozoen scheinen mir nie im
Hochmoore ganzlich zu fehlen. In giinstige Verhaltnisse beziiglich des Wasser-
gehaltes, der Temperatur gebracht, reichern sich die Boden allmahlich recht
betrachtlich mit Amoben und niederen Wiirmclien (A n g u i 11 u 1 a usw.) an.
Im Niederungsmoore finden wir vielfach abweichende Verhalt¬
nisse vor. Selbst wenn ein solches von der Kultur noch vollig unberiihrt
blieb, liefert es doch stets hohere Bakterien- als Schimmelpilzzahlen, was mit
dem natUrlichen hoheren Kalkgehalte in ursachlichen Zusammenhang in
erster Linie gebracht werden muB. Sehr haufig besteht eine direkte Armut
an Mykomyceten. Selbst die Dungung eines Niederungsmoores mit Ammon¬
salzen oder Kaseln vermag hier oft nur eine maBige Fadenpilzvegetation
zu erregen. Makroskopisch findet man in sehr vielen Fallen nur hin und
wieder Partikelchen besonders in wiesenkalkreichen Erden, die Mycelien
umspinnen. Selbst in Remy schen Kulturen, die mit Wiesenmoor an-
gelegt waren, blieb oft jegliche Hyphenvermehrung aus, wahrend sonst
gleiche Kulturen, die zum Vergleiche mit Hochmoor beimpft waren, stets
an der Oberflache oder submers Schimmelbildung zeigten. Schon der groBe
Bakteriengehalt (s. fruher!) wurde es ungemein erschweren, wollte man ein
allgemeines Vorherrschen der oder jener Spezies feststellen. Bestimmt uber-
wiegen hier die Stabchenformen vor den Kokken. Aber ein Blick in ein
Mikroskop lehrt uns weiter, daB in einer Aufschwemmung ein und derselben
Erde auch ein kolossaler Formenreichtum besteht und alle denkbaren GroBen
der Zellen vertreten sind. Sporen konnte ich einwandsfrei nur relativ selten
nachweisen; SproBpilze haufiger. Ebenso fehlten Algen und niedere tierische
Bewohner nie vollig. Doch scheint das Vorkommen von Algen beschrankter
gegenuber dem auf Hochmoorboden. Inwieweit allerdings letztere Behaup-
tung einer Generalisierung fahig ist, muB ich noch dahingestellt sein lassen,
da dieser Frage nur nebensachlichere Beachtung von mir zuteil wurde.
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Georg Albert Ritter,
Der Vegetation, die in den Remy schen Losungen sich entwickelte,
soli im folgenden Teile hin und wieder gedacht werden. Ob sie nun mit
Hoch- oder Niederungsmoor angelegt waren, stehen sie doch immer in ge-
wisser Beziehung zu den stofflichen Umsetzungen, die durch biologische
Tatigkeit in den Kulturen ausgelost werden.
III. Beobachtungen, betreffend die physiologischen Verhaltnisse der Moor-
bakterien.
Die Ermittlungen der Gesamtzahl der in einem Boden lebenden Bak-
terien, sowie Versuche, welche die morphologischen und systematischen
Verhaltnisse festzustellen zum Zwecke haben, sind im letzten Grunde, wenn-
schon natiirlich auch sie von wissenschaftlichem Werte sind, dennoch nur
von untergeordneter Bedeutung gegenliber der Frage nach dem physio¬
logischen Verhalten der Moorbakterien: Deren Leistungen zu erfahren, be-
ansprucht unstreitig das Hauptinteresse. Denn niemand wird wohl heutzu-
tage noch die hohe Bedeutung der Bakterien ernstlich in Abrede zu stellen
versuchen: Die biologischen Eigenschaften eines Bodens erheischen das-
selbe Interesse wie seine physikalischen und chemischen Verhaltnisse. Denn
in gewisser Versuchsanordnung lassen sich durch entsprechende Umsetzungs-
versuche Anhaltspunkte erzielen Uber die Tatigkeit der Organismen jedes
Bodens, „und so oft auch wohlbegriindete Erklarungen Uber den EinfluB
bestimmter MaBnahmen der Bodenbearbeitung wie uber die oft weit diffe-
rierenden Resultate von Dungungsversuchen.“
Meine bezuglichen Untersuchungen geschahen meist in den bekannten
Remy schen Kulturen, die unstreitig (neben vielen anderen Vorteilen)
zum Nachweise stofflicher Umsetzungen infolge von Bakterientatigkeit sich
wunderbar eignen. Die allgemeine Verwertbarkeit des durch quanti¬
tative Analyse ermittelten MaBes der in den mit den einzelnen Erden beimpf-
ten Losungen stattgehabten stofflichen Veranderung, fUr die Beurteilung
ihrer Ertragsfahigkeit und Fruchtbarkeit scheint mir ja durch Arbeiten von
Koch und Pettit (Centralbl. f. Bakter. Abt. II. Bd. 26. p. 335), Hoff¬
mann, Bazarewski, Coleman, Rahn und G. A. Ritter
(s. Centralbl. f. Bakt. Bd. 31. p. 436) etwas in Frage gestellt, speziell fur das
Gebiet der Moorbakteriologie glaube ich aber — mit der erforderlichen Ein-
schr&nkung — dieser Methode das Wort reden zu durfen, nicht nur, weil
— wie ich hier allgemein schon vorausschicke — tatsachlich die SchlUsse,
zu denen die Intensitat der biologisch-chemischen Prozesse in den mit Hoch-
und Niederungsmooren angelegten Kulturen betreffs der Fruchtbarkeit beider
nStigen, den wirklich bestehenden Verhhltnissen entsprechen, sondern ins-
besondere noch, weil fast keine der fur die mineralischen Boden gewohnlich
angewandten chemischen quantitativen Mcthoden den sich durch die Ab-
sorptionskraft und Zersetzlichkeit der kolloidalen Moorsubstanzen ergebenden
Fehlern in genUgender Weise Rechnung zu tragen geeignet w&re, sondern sie
fast samtliche hier versagen.
Die Rezepte fiir die Losungen waren z. T. die bekannten. So fUr: Ni-
trit- und Nitratbakterien die nach Winogradsky und Omeliansky,
fiir denitrificierende Bakterien meist die von G i 11 a y empfohlene. In einem
Spezialfalle diente Zellulose (Filtrierpapier) als Nahrquelle. Auf N-fixie-
rende Organismen wurde gepriift durch Impfen von zu untersuchender
Erde in Winogradskys Losung fiir Clostridien und andere anaerobe
Formen, fiir die Organismen der Azotobacter gruppe in B e i j e -
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r i n c k s Nahrlosung, der aber zur Unterdriickung des Schimmels je 1 Tee-
loffel von CaC0 3 zugesetzt wurde. Faulniserreger wies ich in Peptonlosung
nach, die nur da nicht 2-proz. war, wo ein besonderer beziiglicher Vermerk
steht. Saurebildner bekamen zur Entwicklung eine 2-proz. Dextroselosung,
wenn die Menge der gebildeten Saure titrimetrisch festgestellt werden sollte.
Im Falle ihrer beabsichtigten Bestimmung nach der Gewichtsmethode wurde
in Garkolben (mit Garverschliissen beschickt) geimpft, die 500 ccm einer
Losung enthielten, die pro 11 20 g Dextrose, 0,8 g Asparagin, 2 g K 3 P0 4 , 2 g
K 2 HP0 4 und 0,5 g KH 2 P0 4 hatte. Da jeder Kultur noch 2 g CaC0 3 zuge-
geben wurden, so bestimmte ich hier nicht nur den durch den SaureprozeB
selbst primar verursachten, auf C0 2 -Bildung und -Entweichen beruhenden
Gewichtsverlust, sondern zugleich den, der seine Ursache sekund&r in dem
Entweichen der durch Einwirkung der gebildeten Saure auf den CaC0 3 ent-
standenen C0 2 hatte, wodurch die Verlustzahlen groBer und eventuelle Diffe-
renzen im Tatigkeitsgrade der einzelnen Erden ungleich deutlicher zutage
treten.
Meist wurden je 100 ccm dieser Losungen in Erlenmeyern ste-
rilisiert. Anderenfalls finden sich bei den einzelnen Versuchen bezugliche
Angaben. Ebendies bezuglich der Impfmengen, soweit sie nicht 10 g frische
Erde betrug.
Selbstverstandlich wurden fiir Spezialpriifungen auch Ziichtungsver-
suche in Petri schalen vorgenommen. So bezuglich der Nitrifikations-
bakterien in solchen, die mit Nahragar fiir Nitrit- bezw. Nitratbakterien
nach Stutzer Oder Winogradsky begossen waren, bezuglich des
Azotobacter auf beziiglichem Agar nach Ger 1 ach und Vogel,
dem ich aber ebenfalls wieder etwas CaC0 3 zusetzte.
Den weitaus groBten Teil der Untersuchungen auf Virulenzgrad usw.
der Bakterien nahm ich speziell in Peptonlosungen vor: Einmal spielen
sich die stofflichen Veranderungen hier relativ sehr rasch und eindeutig ab,
und sind leicht, sicher und ohne besonderen Zeitaufwand feststellbar, indem
eine Destillation, ist sie einmal in Gang, keine dauernde Beaufsichtigung er-
heischt. Dann aber ist der FaulnisprozeB ein sehr wichtiger, der Intensitats-
grad desselben bereits als berechtigter MaBstab fiir den Tatigkeitsgrad einer
Erde erwiesen, da ja die meisten der Bodenbakterien Faulnis einzuleiten
und von Faulnisprodukten zu leben vermogen. Die im folgenden gegebenen
analytisch ermittelten mg-Zahlen des Ammoniakstickstoffes gelten je pro
1 ganze Kultur, die je destilliert wurde.
Beziiglich der Reagentien, mit deren Hilfe ich q u a 1 i t a t i v die
chemischen Veranderungen kontrollierte, sei kurz bemerkt:
NH 3 : erwiesen mit NeBiers Reagens; wo geloste Humussubstanz
die Reaktion undeutlich und unzuverlassig machte, nach vorheriger Destil-
lation mit Magnesia usta im Destillate.
HN0 2 : mit Jodkaliumstarkekleister und verd. H 2 S0 4 .
HNO s : mit Diphenylamin-H 2 S0 4 (s. spater noch Einzelheiten!).
Letztere Reaktionen waren selbst in durch geloste Humussubstanz
stark dunkel gefarbten Fliissigkeiten noch sehr deuthch wahrnehmbar. Wo
irgend angangig, so besonders bei qualitativem Nachweise von NH 3 , HN0 2 ,
HN0 3 in Erden, wurde stets mit klaren Filtraten gearbeitet. Bei
Gegenwart von HN0 2 und HN0 3 wurde HN0 2 durch Kochen einer Teilprobe
mit Harnstoff und Schwefelsaure zerstort, wenn auf HN0 3 gepriift werden
sollte.
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590
Georg Albert Ritter,
Da zur Impfung der Losungen stets nur relativ wenig Moorerde erforder-
lich war, spielen die geringen Fehler, die durch die oben erorterte Ab-
sorptionskraft und eventuelle Zersetzlichkeit des Moores bedingt sind, ab-
solut keine Rolle, wie es aber oftmals der Fall ware, wenn der Boden direkt
verarbeitet wiirde.
1. Beobachtungen iiber das Fehlen bezw. Vorkommen
der einzelnen p h y s i o 1 o g i s c h e n Gruppen von Bak-
t e r i e n.
Das Priifungsmaterial war ein sehr umfangreiches. Studiert wurden
vor allem die Bodenproben, welche zwecks chemischer oder botanischer
Untersuchung von Behorden oder privater Seite aus Deutschland, z. T.
aber auch aus dem Auslande, der Station zugestellt wurden. Ferner unter-
suchte ich auch die meisten der Boden, die in der Station, bei verschiedener
Kultur zu Versuchszwecken in Menge gehalten wurden.
Einmal, so z. B. beziiglich der Tatigkeit der Nitrifikationsbakterien,
geschah meine Priifung z. T. vorwiegend in chemischer Hinsicht, bestehend.
in Priifung auf das Fehlen oder Vorhandensein von NH 3 , HN0 2 , HN0 3 .
Besonders eifrig forschte ich aber auch rein bakteriologisch nach den einzel¬
nen physiologischen Gruppen von Bakterien durch Beachtung der Wir-
kung der Impfung der zu priifenden Erde in einer beztiglichen spezifischen
Nahrlosung.
Bakteriologisch sehr giinstig traf es sich, daB den meisten eingesandten
Erdproben sog. Bodenwiirfel beigegeben waren, die, zu einem einzigen gro-
Beren StUcke ausgehoben, in ihrem Inneren natiirlich noch die ur-
eigensten bakteriologischen Verhaltnisse des betreffenden Moores darboten,
da jedwede Infektion dort vollig ausgeschlossen war. Fiir rein bakterio-
logische Fragen waren mir nur die Befunde in diesen Proben maBgeblich.
Die Priifungen erstreckten sich auf den Verlauf von mehr als einem
ganzen Jahre. Die erste solche bezugliche Untersuchung begann am 14. No¬
vember 1910. Die insgesamt gepriiften Hochmoore stammten aus 12 verschie-
denen Regierungsbezirken, von 25 verschiedenen Orten. Es waren insgesamt
30 Narben oder Wlirfel, und je 20 Proben von der Oberflache und tieferen
Schichten. Die Niederungsmoore stammten von 20 verschiedenen Regie¬
rungsbezirken und waren insgesamt 60 Boden verschiedenster Herkunft
und zwar ca. je 100 Narben- und Wiirfelproben, und je 70 Erden der ober-
flachlichen wie tieferen Schicht. Dazu kamen noch einige Untergrundproben.
Von Ubergangsmooren standen mir nur 8 Boden ungleicher Herkunft zur
Verfiigung, die aus 5 verschiedenen Regierungsbezirken stammten. Es
kann schlechthin gesagt werden, daB Erden aus alien Teilen Nord- und Mittel-
deutschlands untersucht wurden.
I. Faulnisbakterien.
Ihr Vorkommen ist ein ganz allgemeines. Sie fehlten in keiner
Probe. Die fraglichen Arten sind zahlreich. Aus den Kahmbildungen
geht dies schon geniigend hervor. Farbe der Zoogloen bald weiB, bald grau,
gelblich oder braun. Viele Sporenbildner, z. T. bewegliche Formen.
Die spatere Vegetation in den Faulniskulturen steht natiirlich zu dem
Verwesungsprozesse ebenso in Zusammenhang. Vor allem kommen da
Schimmelbildungen in Frage, bald auf der Oberflache, bald submers. Blau-
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
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grime Algen, farblose Algen, besonders Diatomeen, sind hier ebenfalls zu
erwahnen, als Saprophyten.
Schimmel und hohere Fadenpilze beteiligen sich zweifeUos oft direkt
an der Faulnis gleich seit deren Beginn; besonders konstatierte ich dies in
Kulturen, die angelegt waren mit sehr rasch getrocknetem HochmOore, das
so bakterienarm wurde, daB ein beziiglicher Kahm auch da nicht auftrat,
wo die stets feuchtgehaltenen Vergleichsproben einen auBerst dicken Bak-
terienkahm fiihrten (s. spater!).
Faulnis aerob wie anaerob (s. spater!). Z. T. Gasbildung, doch selten.
II. Humuszersetzende Organismen.
Die Priifung geschah nur bin und wieder. Ich verweise auf die beziig-
lichen spateren Versuche. Zweifellos beteiligen sich lebhaft an der Humus-
zersetzung auch Schimmel- und hohere Fadenpilze. In der Hinsicht gedenke
ich hier eines massenhaften Auftretens einer Melanospora im alteren
Moostorfe, woriiber noch naher zu berichten ist. Nach Laienbericht sollen
durch den Pilz hohe Warmemengen freigemacht worden sein. Unterwirft
man Moorboden, dessen Partikelchen mit Pilzen stark durchwuchert sind,
einer Destination mit MgO, so findet man h a u f i g NH 3 -Zahlen, die ganz
ungleich hoher sind, als die, welche die Destination anderer Moorerden er-
gibt, die aber nicht von Mykomyceten iiberwebt sind, obschon die son-
stigen Bedingungen ja die gleichen sind. Auch die N e B1 e r sche Reaktion
lafit in gleichem Sinne betrachtliche Differenzen gut erkennen. Solche Re-
sultate erhielt ich sowohl bei Priifungen von Freilandsproben, als auch bei
Untersuchungen besonderer, beziiglicher Versuche. Wahrend ich, infolge
der Zersetzlichkeit der Moorsubstanz durch Erhitzen mit MgO, pro 10 g
trockenen Moostorfes hochstens 3—3,5 mg NH 3 -Stickstoffes titrierte, ergab
mir fiir die gleiche Menge verpilzten Moores die Destination in einem be¬
sonders auffallenden Falle 9 mg NH 3 -Stickstoffes. Die doppelte Menge des
normalen Gehaltes zu finden, hielt nicht zu schwer.
Sei es nun, daB die betreffenden Organismen selbst direkt eine
humuszersetzende Kraft besitzen, sei es, daB erst sekundar die von den
Mikroben gebildeten Sauren die beziiglichen, tiefgreifenden Prozesse und
Umsetzungen im Boden auslosen, so muB ich doch den buttersaurebildenden
Formen hinsichtUch des weiteren Aufschlusses und der weiteren Zersetzung
der organischen Bodensubstanz eine sehr wichtige RoUe zugestehen. Als
ich am 14. Nov. 1910 100 ccm einer Nahrlosung fiir Nitratbakterien mit
Niederungsmoor (aus Goldap, R.-B. Gumbinnen) beimpfte, trat niemals eine
Salpeterbildung ein. Wohl aber traten Saurebildner sehr energisch in Tatig-
keit, und eine am 25. Nov. vorgenommene Destination des ganzen beimpften
Inhaltes eines Kolbens mit MgO ergab eine Gesamtmenge von 74 mg Ammo-
niakstickstoff, wahrend anfangs in den unbeimpften Losungen uberhaupt
nur ca. 20 mg Gesamt-N vorhanden waren. Da nun die Destination von
10 g frischem Moore (= Impfmenge) auch im Falle einer starken Zersetz¬
lichkeit nie mehr als hochstens 3,5 mg Ammoniakstickstoff ergibt, ist der
ungeheure Mehrbetrag des gefundenen Ammoniaks der direkten oder in-
direkten Einwirkung der in Frage stehenden Mikroben zuzuschreiben.
Spezielle Versuche im festen Boden, zu dem variierte Mengen Zuckers,
z. T. auch von CaC0 3 zugemischt wurden, ergaben wohl schon in kurzer
Zeit eine intensive Buttersauregarung. Doch konnte in diesem Falle keine
durch direkte oder indirekte biologische Tatigkeit verursachte starkere NH 3 -
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592
Georg Albert Bitter,
Bildung aus der organischen N-haltigen Substanz konstatiert werden. Es
handelte sich hier um saures, jungfrauliches Hochmoor. Weitere Versuche
versprechen mir AufschluB zu bringen, unter welchen Bedingungen jene
Ammonisierung des naheren sich abspielt.
III. Saurebildner und Sauretilger.
Die betreffenden Organismen sind uberall sehr reichlich verbreitet, und
wennschon vor allem anaerobe Formen in Betracht kommen, zeigten Ver¬
suche, die ich in diinnster Schicht vornahm, dab auch mindestens fakultativ
aerobe Mikroben oft eine wichtige Rolle bei der Saurebildung zu spielen
vermogen. In erster Linie handelt es sich aber um Angehorige der A m y 1 o -
b a c t e r - Gruppe. Sehr haufig sind Sporen nach dem Clostridium-
Typus.
Ob ich nun Kohlehydrat (meist Dextrose, z. T. auch Saccharose) dem
Boden selbst zusetzte, oder diesen in beziigliche Zuckerlosungen impfte, re-
sultierte doch immer vor allem die Buttersaure als wesenthchstes Produkt
des Dissimilationsprozesses neben C0 2 . Indes fehlten vielfach auch hohere
S&uren der Butylreihe nicht, wie auch schon am spezifischen Geruche leicht
erkannt werden konnte. Auch Alkohol, Essigsaure und Milchsaure lieB sich
in manchen Fallen in deutlicher Menge nachweisen.
Gar vielen Niederungsmooren, besonders lebertorf- und sumpftorf-
artigen Erden, ist der Milch- und Buttersauregeruch auch in der Natur
schon eigen. Es finden sich ja in den Mooren genugsam kohlehydratartige
Stoffe, — ich erinnere an die zellulose&hnliche Substanz der Sphag¬
num zellwande —, ferner Fette und verwandte Korper, deren Abbau zur
Bildung hoher Sauremengen zu fiihren vermag.
Sehr eigenartigerweise trat in einer Nitritlosung und einer Peptonlosung
eine ganz besonders starke Buttersauregarung ein, und es lieBen sich nie auch
nur Spuren Nitrates nachweisen, bezw. die quantitative NH S -Bestimmung
miBlang vollstandig (indem durch gleichzeitiges Gberdestillieren der gebil-
deten organischen Saure die Sauremenge der Vorlage noch wesentlich er-
hoht wurde), als ich die fraglichen Kulturen mit einem Niederungsmoore
von Goldap (R.-B. Gumbinnen, eingesandt am 12. Nov. 10) beimpfte.
Was die Organismen anbelangt, die den Saureriickgang, den Saure-
abbau bewerkstelhgen, so kommen z. T. dieselben Arten in Betracht, die die
Saure vorher erst erzeugten. Es zeigten mir dies deutlich gewisse beziig-
liche Versuche: Als ich namlich sterile Zuckerlosungen mit einer Ose einer
friiher angesetzten Zuckerkultur beimpfte, in der sich ganz entschieden
vorwiegend Clostridien angereichert hatten, bestand die Vegetation doch
immer noch fast ausschlieBlich aus denselben Spezies, als der Sauregehalt
der Losung sich bereits wieder stark vermindert hatte. Ebenso bestand
in anderen Versuchsreihen, trotzdem noch manche andere Lebewesen sich
entwickelten, dennoch die hauptsachlich vorhandene Flora noch immer
aus den leicht erkennbaren Clostridien. Indes sind aber fur den Saureabbau
noch eine groBe Reihe anderer Arten Pilze von groBter Bedeutung. Vor
allem ist hier der Mykomyceten zu gedenken, die in sehr vielen Spezies auf-
zutrcten vermogen, wie dies schon die makroskopische Betrachtung der
Bestande festzustellen vermag. Versuche zeigten mir meist, daB gerade die
Fadenpilzc als eigentliche Saurevertilger oftmals in Betracht kommen.
Priifte ich namlich verschiedene Kulturen, wo uberall bereits wieder ein Riick-
gang des Gesamtsauregehaltes statthatte, so war stets derselbe, absolut be-
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Beit rage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen etc.
593
trachtet, da am groBten, wo Mykomyceten sich entwickelt hatten, und es
lieB sich sogar beinahe immer eine mathematische GesetzmaBigkeit ermit-
teln derart, daB mit der Intensit&t der „Verschimmelung“ direkt proportional
auch die der Saurevertilgung Hand in Hand ging.
Recht auffallend war die Erscheinung, daB die Vegetation, die sich in
den Losungen allmahlich einstellte, fiir die einzelnen Erden verschiedener
Art und Herkunft zwar recht sehr different war, indes fiir alle Kontrollen
ein und derselben Erde je sehr trefflich iibereinstimmte. So bot ein Versuch,
der mit Heidehumus, Bleichmoostorf ungekalkt, Moostorf gekalkt, Niede-
rungsmoor und zum Vergleiche auch mit mineralischer Gartenerde angelegt
war, zuletzt folgende Verhaltnisse je fiir die 3 Kontrollen dar:
594
Georg Albert Ritter,
p. 335) zeigten, daB die Denitrifikation im Boden sich ganz anders abspielen
kann als in Fliissigkeiten. Es vermogen namlich die beteiligten Organismen
in Losungen und Aufschwemmungen bei Gegenwart organischer Substanz
aus Salpeter fast alien N als solehen freizumachen, wahrend sie in einem maBig
feuchten Boden daraus aber fast lediglich EiweiB bilden. Nur wenn der
Boden sehr hohen Feuciitigkeitsgrad besitzt, verhalten sich die denitrifi-
cierenden Keime in ihm wie in einer Fliissigkeit und setzen viel N als solehen
in Freiheit.
Immerhin muBte aber festgestellt werden, ob Mikroben iiberhaupt im
Moore leben, denen die Denitrifikation moglich ist. Solche beziigliche Bak-
terien konnte ich nun in jeder Erde, die zur Priifung gelangte, nachweisen.
In erster Linie fiel mir ein brauner Bacillus auf, der in den meisten Kul-
turen schon einige Tage nach der Beimpfung als Kahm in derber Haut die
Oberflache bedeckte. Weniger haufig begegnete mir ein Bacillus, der einen
grauen, schuppigen Kahm, kleinste Fleckchen je, bildete. Seltener war
ein Bakterienbelag auf der Oberflache iiberhaupt nicht vorhanden.
Schimmelbildung unterblieb in den meisten Fallen. Nur Versuche, die mit
Heidehumus und ungekalktem Moostorfe angelegt wurden, lieBen hin und
wieder eine Vegetation von Mykomyceten aufkommen. Haufiger stellte
sich, nach Ablauf des chemischen Hauptprozesses, eine Algenflora ein, be-
sonders wenn mit Niederungsmooren gearbeitet wurde. Ihr spates Auftreten
zeigt wohl, daB sie mit der Denitrifikation selbst nichts zu tun hatten.
Uber den Verlauf einer „Denitrifikation“ in saurer Losung berichte ich
spater noch. Ich schicke nur voraus, daB cs sich dort gar nicht um eine
„Denitrifikation“ im eigentlichen Sinne, sondern um einen allmahlichen Ab-
bau des Salpeters, um scinen Verbrauch als Nahrstoff durch Schimmcl- und
hohere Faeenpilze, ohne jede Gasbildung, handelt.
Wollte ich iiberhaupt den Begriff „Denitrifikation“ nur derartig ver-
stehen, daB er lediglich die Reduktion von Nitraten mit Bildung eleinen-
taren Stickstoffes begreift, so muBte ich zugleich auch meine obige Notiz
von der allgemeinen Verbreitung der Denitrifikationsbakterien in Moor-
landereien etwas beschranken. Zwar fand in den weitaus allermeisten Fallen
eine rasch eintretende lebhafte Gasbildung statt, indes erwies sich eine solche
bei allerdings selteneren Vorkommnissen z. T. auch nur recht minimal, wenig
intensiv, und langer anwahrend und — was vor allem wichtig ist — lieferte
die Reduktion oft sehr reichlich Zwischenprodukte, Nitrite und Ammonium-
verbindungen. Letztere speziell scheinen mir hier nur seltener gebildet zu
werden.
Auch diese Mannigfaltigkeit in der Art und dem Verlaufe des Reduk-
tionsvorganges durch Organismenwirkung deutet darauf hin, daB zahlreicho
Arten von Lcbewesen des Bodens zur Denitrifikation befahigt sind.
Um eine Vorstellung zu erhalten von dem Grade der Wirksamkeit
dieser Gruppe Bakterien im Boden selbst, versetzte ich mehrere Mengeu
ungekalkten, mittelstark gekalkten Moostorfes und Niederungsmoores (je
500 g) mit einer Salpcterlosung derart, daB je 1 g N pro Kultur entfiel.
Eine besondere Scrie erhielt die G i 11 a y sche Nahrlosung mit der gleiehen
Mengc Salpeter. Dann konnte ich, selbst nach 4-monatlicher, je verschie-
dener Behandlungder Erden beziiglich des Wassergehaltes (z. T. lufttrocknend,
z. T. sehr feucht bezw. iibersattigt gehalten) selbst in den mit der Spezial-
losung versetzten Boden doch immer noch deutliche Mengen Salpeter nach-
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595
weisen. Betreffs des Schwindens von HN0 3 in stark gekalkten Mooren ver-
weise ich auf spater, wie auf eine Sonderarbeit!
V. N-fixierende Organismen.
Die anaeroben Clostridien kommen, wie ich bereits mehrfach er-
wahnen muBte, verbreitet und zahlreich vor.
Ganz anders die aeroben Vertreter der Azotobactergruppe.
Trotzdem ich eine sehr groBe Zahl verschiedener Boden gerade auf diese
interessanten Formen hin untersuchte, begegnete mir Azotobacter
auf keinem einzigen Hochmoore, soweit es noch in jungfraulichem Zustande
sich befand. Auf unkultiviertem Niederungsmoorboden konstatierte ich ihn
in 3 von iiber 50 Fallen der Untersuchung. Auf kultiviertem Hochmoorboden
fand ich ihn nur 2mal, haufiger auf bearbeiteten Niederungsmooren. Stets
aber war sein Vorkommen quantitativ nur ein sehr beschranktes, und eine
gesetzliche Relation zwischen Kalkgehalt einer Erde und der Menge der
Keime ergab sich niemals. Es darf daher wohl ausgesprochen werden, daB
die Azotobacter organismen hochstens in nur ganz vereinzelten Fallen
urspriinglich im Moorboden sich vorfinden. Ja, es kann mit guter Berech-
tigung das Vorkommen der wenigen Keime auf den jungfraulichen Nie¬
derungsmooren auf eine wahrscheinliche Infektion im Freilande von benach-
barten, eventuell mineralischen, azotobacterreichen Erden zuriick-
gefiihrt werden.
Uber die in Symbiose mit Leguminosen lebenden Knollchenbakterien kann
gesagt werden, daB in einem Worpedorfer Sphagnumtorfe (R. B. S t a d e)
die knollchenerregenden Keime von Lupine und Seradella, trotzdem alle in
Frage kommenden Bedingungen fur eine Infektion der Wirtspflanzen gtin-
stig waren (CaC0 3 -Diingung, gunstige Wasserverhaltnisse, Gewachshaus-
temperatur) zum mindesten nicht virulent waren, wahrscheinlich aber fehlten;
denn die Pflanzen wurden von den beziighchen Keimen befallen, wenn dem
Moore geringe Mengen solchen bearbeiteten Hochmoores zugesetzt waren,
welches schon friiher Seradella (knollchentragende!) trug. Da indes nach
verschiedenen Beobachtungen bei Kultur auf Neulanderde mineralischer
Art eine Infektion von Seradella und Lupinen erst im 2. Kulturjahre statt-
zuhaben pflegt, indem die betreffenden Keime erst allmahlich sich dem
hoheren Sauregehalte der Wurzeln dieser beiden Gewachse anzupassen ver-
mogen, so geniigt diese Beobachtung allein noch nicht, um das durchaus
nicht allgemeine Vorhandensein der Knollchenerreger auf Moorlandereien
eindeutig zu beweisen. Dies wnrd aber dadurch sicher garantiert, daB WeiB-
kleepflanzen, die ich in Narben von Hoch- und Niederungsmooren vorfand
und priifte, des ofteren aucli ohne Knollchenbildungen an den Wurzeln be-
funden wurden.
VI. Nitrifikationsbakterien. '
Deren Nachweis ist praktisch besonders bedeutungsvoll, aber zugleich
auch mit groBeren Schwierigkeiten verbunden, wegen der besonderen Eigen-
heiten und der besonderen Anspriiche dieser Lebewesen an den Nahrboden.
Ich bediente mich der verschiedensten Methoden, um Klarheit zu erhalten.
I. Versuche in Remys Kulturen. Diese geschahen derart,
daB zu den Ammoniak- bzw. Nitritlosungen je 10 g frischen Moores (Hoch-
bzw. Niederungsmoores) zukamen, unter sterilen Bedingungen, und daB nun
etwa wochentlich, in je einer kleineren, wieder mit alien Kautelen entnomme-
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Georg Albert Ritter,
nen Probe auf Nitrit bzw. Nitrat qualitativ gepruft wurde (Methodik s. friiher I).
Sehr haufig waren zum Vergleiche Losungen mit mineralischen Boden be-
impft worden, je zu gleicher Zeit und mit aquivalenten Impfmengen.
Beziiglich der Zeit des ersten Auftretens von salpetriger bzw. Salpeter-
saure ergab sich in alien Versuchen die Superioritat der mineralischen Boden
aufs deutlichste. Ich mochte dabei nicht versaumen, noch zu bemerken,
dab letztere dabei aber noch recht mabig nur zu bewerten war hinsichtlich
ihrer Brauchbarkeit als Kulturerde. Besonders in den mit Hochmoorerde
angelegten Kulturen war sehr haufig irgendeine chemische Veranderung,
die auf unser Kapitel Bezug hatte, noch nicht im geringsten zu erweisen,
als die Vergleichserden schon lange Zeit sehr intensive Umsatze (wie die
kolorimetrische Prufung ermessen lieb), bewirkt hatten. In den meisten
Fallen ergab die Untersuchung, wenn iiberhaupt je, erst nach einigen Mo-
naten in den mit Moorerde beimpften Losungen das Vorhandensein der
nachst hoheren, je gesuchten Oxydationsstufe. Schwachste positiv ausfal-
lende Reaktionen, die allerdings schon friiher konstatiert wurden, hatten
ihre Ursache in Luftoxydationen, denn sie waren zugleich zu beobachten,
in gleich starkem Grade, in den stets steril gehaltenen, blinden Proben.
Niederungsmoore waren oftmals etwas tatiger als Hochmoore. In einem
spateren Teile wird nochmals darauf hingewiesen, dab Hochmoore durch
die Kultur eventuell ebenfalls relativ stark gefordert werden konnen beziig-
lich ihres Tatigkeitsgrades.
Bei meinen Priifungen beobachtete ich auch allerlei Sonderheiten be-
ziiglich des Verlaufes der stofflichen Veranderung in den Losungen, wie
solche bisher kaum konstatiert wurden, da sie den mineralischen Erden,
mit denen ja meist gearbeitet wird, zu fehlen scheinen. So war bisweilen in
Nitritlosungen fur Nitratbildner alle salpetrige Saure geschwunden, ohne
dab je eine Spur Salpetersaure gebildet war. Ein Heidehumus veranderte
Nitrit selbst wahrend mehr als eines Jahres nicht. Eine auch nur minimale
Salpeterreaktion war hier niemals zu finden. Dab in einer mit Niederungs-
moor (aus Goldap) angelegten Kultur fur Salpeterbildner ohne jede Spur
von Salpeterbildung das Nitrit allmahlich verschwand, und eine sehr leb-
hafte Buttersauregarung statthatte, fand bereits Erwahnung. — Bekannt
genug ist ja die Empfindlichkeit gerade der Nitrifikationsbakterien gegen
saure Reaktion des Substrates: Sehr merkwiirdigerweise aber konnte ich
in einzelnen Fallen eine Nitratreaktion erhalten in Losungen, die mit Hoch-
moor beimpft, nicht vollig neutralisiert wurden, wahrend andererseits die
sonst gleichen, vollig neutralen oder schwach alkalischen Kulturen, zur
gleichen Zeit angelegt und mit denselben Impfmengen, aus derselben Erd-
mittelprobe stammend, beschickt, erst ungleich spater, ja eventuell auch
niemals Nitratreaktionen gaben. Ich hatte eigentlich in einem spateren Teile
erst dieser sonderbaren Erscheinung zu gedenken, des Zusammenhanges
halber und wegen weiterer, bald zu erorternder Merkwiirdigkeiten mochte
ich schon hier aber dies und noch weiteres voraussenden: die Erscheinung,
dab vollige oder partielle Neutralisation der Bodensauren, durch Kalk-
diingung des Bodens, die Salpeterbildung durchaus nicht immer begiinstigt,
ja eventuell direkt schadigend zu wirken vermag. Dies geht insbesondere
aus folgenden beiden R e m y schen Versuchen hervor, die einmal mit einem
unbearbeiteten, sauren Heidehumus, mit Moostorf ungekalkt, bzw. gekalkt
und mit Gartenerde (je 10 g fr. Erde zu 100 ccm Losung), bzw. mit Moos¬
torf gekalkt und 2 Niederungsmooren angelegt waren.
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1. Versuch, angesetzt am 14. Nov. 1910.
Erdart:
| HNOj
HNOj
HNOj
HNOj
hno 3
HNOj
HNOj
HNOj
Heidehumus
2 4-
+
+
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-C _ | +
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99 99
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Moostf. gekalkt
—
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99 99
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© 4-
>s.O 1
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HH
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c
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blaulich
99 99
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CG " _j_
1+
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mineralise he
rf
Gartenerde
«
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j!i
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4 sl +
*§•§1 +
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c8 +
.2 +
^ 3 f+
z
99
+ S2,
> \+
+
e^I+
+
&+
—
Gepriift am:
26.
XI. 10
i.
XII. 10
8.
XII. 10
14.
XII. 10
20.
XII. 10
9.
I. 11
23. III. 11
2. Versuch, angesetzt am 6. Dez. 10.
Erdart:
HNOj
HNOj
HNOj
1
HNOj
HNOj
Moostorf gekalkt
99 99
99 99
Niederungsmoor I
99
99
Niederungsmoor II
99
99
+ \ Kaum
+ jSpiirch.
+
i'i
4~ x
i s
+ C
13
Hi
1
T
+++ ++++++
Wio am 20. XII. 10
fl 5 -
2 +
1 +
+
©
§
S JL
© 1
H +
-U
u — -g +
•g-g 1 +
Kaum
noch Spur.
+
Gepriift am:
14.XII.10
20. XII. 10
10. I. 11
23.
HI. 11
In keinera einzigen Falle war irgendwelche makroskopische Vegetation
sichtbar (auch 0 Schimmel).
Wir sehen den gekalkten Moostorf wohl im Anfange etwas salpeterhaltig;
im 2. Versuche ist er zuletzt vollig salpeterfrei, im ersten Versuche steht
laut des kolorimetrischen Befundes die vorhandene Menge gegenuber der im
ungekalkten Moostorfe befindlichen deutlich nach. Die mit dem auch sauren
Heidehumus angelegte Kultur hat sich chemisch merkwiirdigerweise wieder
kaum verandert (s. o.), dagegen fiihren die mit den anderen Erdarten be-
impften Losungen groBere Salpetermengen. In manchen anderen Fallen
zeigte sich keine schadigende Wirkung einer Kalkung, besonders dann, wenn
die Mengen des zum Boden zugediingten Kalkes keine zu hohen waren.
Denitrifizierende Vorgange diirften jedenfalls bei den vorliegenden
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598
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Versuchen kaum mitspielen, da niemals eine noch so geringe Gasbildung
sich beobachten lieB, obschon ganz allgemein zugegeben werden muB, daB
derartige Prozesse den quantitativen Verlauf der Nitrit- bezw. Nitratbildung
(jedoch nie vollig den qualitativen Verlauf) storend zu beeinflussen vermogen.
Zudem hat ja auch G o d 1 e w s k i (tlber die Nitrifikation des Ammoniaks
und die C-Quellen bei der Ernahrung der nitrifizierenden Fermente. Krakau
1896) durch Versuche mit Reinkulturen nitrificierender Bakterien erwiesen,
wie bei der Ernahrung von solchen bei der Nitrifikation ein Teil des Ammo¬
niaks in elementaren N iibergefiihrt werden kann.
II. Isolationsversuche der nitrificierenden Kei-
me aus den Remyschen Kulturen mit anschlieBen-
den weiteren Impfversuchen. — AIs positiv sicher erwiesen
wollte ich das Vorhandensein und die Virulenz nitrifizierender Keime im Hin-
blicke auf diese mancherlei Sonderheiten, wie sie sich bei meinen Unter-
suchungen ergaben, erst dann betrachten, wenn auf Spezialnahrboden eine
Entwicklung und ein Wachstum solcher Organismen statthatte, die in neue
sterile Winogradsky - Losung iibergeimpft, dort die erwiinschten
Veranderungen deutlich verursachten. In besonderem MaBe schenkte ich
zunachst den Nitratbildnern meine Beachtung, fiir die ja leicht herstellbare
Agarnahrboden das natiirliche Substrat vollig ersetzen; wahrend ja be-
kanntermaBen fur Nitritbildner ein Agarnahrboden nur wenig geeignet
erscheint, und das Wachstum ihrer Kolonien, die zudem hier iiberhaupt
erst nach mehreren Wochen meist auftreten, recht kummerlich ist.
Ich beachtete genau alle Vorschriften, die Winogradsky und
Omelianski (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 2. 1896. p. 415 ff. bezw.
II. Bd. 5. 1899. p. 537 ff.) zwecks Isolierung der nitrificierenden Fermente
gaben, so daB in der Hinsicht keine Nachlassigkeit vorzuwerfen ist. Die
Impfmengen, d. h. die Mengen der Aufschwemmungen wurden variiert, die
Platten einer konstanten Temperatur von 24° C ausgesetzt, und der Agar,
nach Wochen, nach vorhergehendem Abimpfen der Kolonien, qualitativ auf
Nitrit- bzw. Nitrat gepriift. Des weiteren veranderte ich die Reaktion der
Agarplatten, indem sie zum Teil alkalisch, zum Teil genau neutral, zum Teil
verschieden stark sauer gemacht wurden. Auch Zusatze von Humusextrakten
geschahen bei der Herstellung der spezifischen Nahrsubstrate. — Insgesamt
priifte ich nur relativ sehr wenige Moore derart, indem der Hauptwert nicht
sowohl auf die Zahl der Erden als vielmehr auf Griindhchkeit zu legen war.
So wurden dagegen aber zahlreiche Kontrollen angesetzt, und diese Unter-
suchungen zu den verschiedensten Zeiten wiederholt. Da die Moglichkeit
a priori bestand, daB nitrificierende Keime zwar vorhanden sein konnten,
ihre Gegenwart aber dadurch der Wahrnehmung entgehen konnte, daB sie,
infolge verschiedenster Faktoren avirulent, ein latentes Dasein fiihrten,
wurden zahlreiche Passagekulturen angesetzt, derart, daB die Keime der
gebildeten Kolonien bezw. der Urlosung bald auf festen, bald in flussigen
Nahrmedien geziichtet wurden, daB die Reaktion derselben, der Konzen-
trationsgrad variiert wurden, usw. Gelang es doch bisher immer, durch
solches Verfahren auf die Virulenz von Bakterien einzuwirken, je nachdem,
bald hemmend, bald fordernd.
Auf Grund meiner Versuche kann ich nun sagen, daB in einem derart
untersuchten Bleichmoostorfe, einem Heidehumus und einem Niederungsmoore,
die samtlich bislang noch vollig unkultiviertes Rohland waren (das Niede-
rungsmoor = sog. Seggentorf) bestimmt keine nitrificierenden Keime vor-
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handen waren, indem alle Prufungen, auch die mit lange Zeit hindurch-
fortgesetzten Passagekulturen, stets ein negatives Resultat ergaben. Dagegen
aber isolierte ich Keime, die auf Nitritagarplatten wachsend, in sterilen
Nitritlosungen innerhalb von 2 Wochen eine deutliche Salpeterreaktion be-
wirkten, aus einem Worpedorfer Hochmoore, das sehr stark besandet, bereits
seit Jahren im Kulturzustande sich befand, und zuletzt mit Serradella bebaut,
guten Ertrag geliefert hatte. Bearbeitete Niederungsmoore priifte ich noch
nicht, mangels Zeit; im Hinblicke auf das Vorkommen nitrifizierender Keime
im Hochmoore stehe ich aber nicht anhin, dasselbe auch fur Griinlandsmoore
als moglich anzunehmen, um so mehr, als ja dieselben unstreitig ungleich
giinstigere Lebensbedingungen darbieten als Hochmoore, und zudem ja noch
friiher von dem sehr viel hoheren Keimgehalte dieser Moorart gegeniiber dem f
Hochmoor die Rede war. — Natiirlich wage ich, an der Hand meiner wenigen
derartigen Prufungen, noch keineswegs zu behaupten, dab nun in alien jung-
fraulichen Odlandsmooren schlechthin nitrificierende Organismen primar,
urspriinglich, iiberhaupt niemals vorhanden waren.
Beilaufig erwahne ich, dab als Kahm der Nitritlosungen, wenn sie sowohl
mit mineralischer Erde wie mit Hoch- oder Niederungsmoor angelegt waren,
recht haufig ein schmutzigweiber Organismus (Stabchen) auftrat; meisthin
erst nach Monaten. Auf die morphologischen wie physiologischen Spezial-
eigenschaften dieses wie der anderen in den Losungen und auf den Agarboden
beobachteten Keime naher einzugehen, soli einer Spezialuntersuchung vor-
behalten bleiben, um so mehr, als wir ja zurzeit liber die Morphologie der
Nitrobacter organismen relativ noch w T enig orientiert sind, und es
sich wahrscheinlich hier um eine Sammelspezies handelt, die eine Anzahl
nahe verwandter Formen umfabt. Seltener wurden als Bakterienkahm be-
obachtet diinnste irisierende dunkle Hautchen oder grauviolett-schimmernde
(im reflektierten Lichte), mattglanzende, auch diinne Zoogloen. Schimmel
trat immer nur relativ schwach meist nur in den sauer reagierenden Fliissig-
keiten auf. Auf Agar war er nur recht mabig immer entwickelt, oft grunlich-
gelbe Hyphen bildend.
III. Qualitative Prufungen betreffend das Vor¬
kommen von NH 3 , HNOj und HN0 3 in Freilands-
moorboden.
Die eingelaufenen Erdproben wurden (moglichst konzentriert) aufge-
schlemmt, und die klaren Filtrate auf Nitrit und Nitrat, daneben aber auch
auf Ammoniak qualitativ geprlift: Ware zwar durch das Nichtvorhandensein
von salpetriger und Salpetersaure im Boden zugleich auch das Nichtvor¬
handensein der Nitrifikationsbakterien noch keineswegs unstreitig sicher
erwiesen, so mubten doch andrerseits positiv auslaufende Reaktionen dar
gegen zum mindesten die Annahme ihres Vorhandenseins gut stiitzen bei
unserer jetzigen Auffassung der Entstehungsweise von HN0 3 im Boden.
Das Resultat meiner Untersuchungen war nun das Folgende: Von 25
untersuchten Hochmooren fand ich in nur 2 Fallen geringste Spuren
Salpeters, obschon von den meisten Erden je mehrere, verschiedene
Proben zur Untersuchung gelangten. Es nehmen indes diese beiden Falle
insofern schon eine Sonderstellung ein, als der eine Boden, von dem oben
bereits die Rede war (aus Worpedorf), jahrelang hindurch im Kulturzustand
sich befand, stark besandet, gediingt und mit Serradella bebaut war. Der
andere Boden, die Erde einer Grasnarbe aus Eschede (R.-B. Liineburg) war
ebenfalls mit Sand durchmischt, gut zersetzt und trug neben wenig Moos und
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600
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einen dichten Bestand von Grasern grofiere Mengen von Trifolium repens,
welch letzterer Umstand darauf hindeutet, daB auch dieser Boden ohne
jeden kiinstlichen Eingriff nicht geblieben war. Auch in keinem der ein-
gelaufenen hochmoorartigen llbergangsmoore konnte selbst nur eine Spur
Salpeters erwiesen werden.
An Niederungsmooren priifte ich viele Hunderte Einzelproben.
Hier bemerkte ich des ofteren Spuren Salpeters, doch fehlte derselbe auch
hier in der weitaus groBeren Halfte der Falle vollstandig. Wo er zugegen war,
handelte es sich meist, freilich nicht immer, um schon starker zersetzte, be-
arbeitete, kultivierte Erden (s. spater!).
4 Was die Mengen des eventuell vorhandenen Nitrates im Boden anbe-
langt, so bemerke ich, daB bei noch so hoher Konzentration der Erdextrakte
dennoch nie eine Blaufarbung eintrat, wenn direkt mit Diphenylaminschwefel-
saure unterschichtet wurde. Nur dann, wenn einige Tropfen dieser dem zu
priifenden Filtrate zugemischt, und dann mit r e i n e r konzentrierter
Schwefelsaure unterschichtet wurde, — wodurch die Nachweismethode
ganz ungemein viel empfindlicher wird — ergab sich eventuell die Blau¬
farbung, die aber fast stets nur so gering war, daB sie immer erst nach sorg-
faltigster Betrachtung der Verhaltnisse eben bemerkt werden konnte.
Nitrit vermochte ich in keinem einzigen Falle zu konstatieren. Fiir
sein Vorkommen im Boden fehlte stets auch nur der geringste Hinweis.
Die Ammoniakreaktionen ergaben fur alle Moorarten meist ein positives
Ergebnis. Besonders auffallende Mengen scheinen aber selbst im Hochmoore
nicht vorhanden zu sein.
IV. Das Fehlen von Nitrifikationsbakterien besonders auf Hochmoor-
boden ware an und fiir sich gewiB nichts befremdendes. Liegen doch hier
fast ausschlieBlich Verhaltnisse vor, die denselben durchaus nicht zusagen:
denn wenn wir jetzt wohl auch wissen, daB die Abneigung der Salpeterbildner
gegen organische Substanzen ebenso wenig wie die Empfindhchkeit der
Nitrobakterien gegen Ammoniak ein so maBgeblicher Faktor keineswegs ist,
daB nun jedwede Tatigkeit dieser Bakterien schlechthin vollstandig undenkbar
ware (wie dies Winogradsky annehmen zu miissen meinte; s. L 6 h n i s ,
Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 13. p. 706), wennschon nach einigen Be-
obachtungen auch in gegen Lackmus sauer reagierender, humoser Erde
unter sonst allerdings noch naher unbekannten Umstanden Salpeterbildung
nicht absolut ausgeschlossen gelten darf (Chuard, Compt. rend. 114, 92.
p. 181—184; S c h e r p e, Arb. a. d. Biol. R. 7. 1909. p. 405 f.), und wenn¬
schon ein gut Teil aller derjenigen Befunde, denen zufolge Nitrat in Wald-
und anderen Humusboden schlechthin ganzlich oder doch fast vollig fehlen
sollte, nicht als allein beweiskraftig anerkannt werden kann (s. spater!),
entsprechen doch alle Verhaltnisse des jungfraulichen Moores zu wenig meist-
hin den Bedingungen, wie sie fiir eine lebhafte Nitrifikation durch Organismen-
wirkung erforderlich scheinen.
Wie ist aber da zu erklaren, daB lagernder Sphagnumtorf, selbst unge-
kalkter, unzersetzter WeiBtorf nach einiger Zeit der Lagerung bisweilen sehr
auffallende Salpeterreaktion zu geben vermag!? Es wurde diese Beobachtung
des ofteren in der Station gemacht, und ich kann sie auf Grund besonderer
Versuche vollauf bestatigen fiir Falle, wo eine Infektion des Moores mit nitrifi-
cierenden Keimen absolut unmoglich gelten muB, und wo (durch BegieBen mit
destilliertem Wasser) Salpetermengen kiinstlich jedenfalls bcstimmt nicht in
die Boden gelangten. Es muB bakteriologisch diese Erscheinung um so auf-
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601
fallender noch sein, als lagernder Moostorf noch eine nicht unbedeutende
Steigerung seines Sauregehaltes erfahrt, besonders seines Gehalts an freier
Schwefelsaure, infolge von Oxydation des zuvor organisch gebundenen
Schwefels bei Luftzutritt.
Tatsachlich ware man hier beinahe dazu versucht, wieder an eine wenig-
stens unter gewissen Umstanden in gewissen Fallen erfolgende lediglich che-
mische Entstehungsweise des Salpeters zu denken. Bekanntlich sind ja ganz
allgemein friiher, aber auch neuerdings wieder die Ursachen der Salpeterbil-
dung auf rein physikochemischem Gebiete gesucht worden. Von den ver-
schiedensten Forschern sind Atzkalk, Calcium- und Magnesiumkarbonat, die
Oxyde und Hydroxyde des Eisens und Manganes, einige Metalle, Ozon und
Wasserstoffsuperoxyd, sowie der Luftsauerstoff als wirksame Agentien an-
gesprochen worden. Ich nenne in diesem Sinne:
Collard de Martigny, Kuhlmann, Dumas, Schneide-
wind (Journ. f. Landw. 45. p. 198), Th6nard (Compt. rend. 49. 1859. p. 290),
Knop und Wolf (Landw. Vers.-Stat. 3. 1861. p. 209—216), Sestini (ibid. 60.
1904. p. 103—112), Hiihnefeld, Reichardt und Hertz (Journ. f. Landw.
26. 1878. p. 167—173), Mi 11 on (Compt. rend. 51. 1860. p. 549ff.), Carius (Ann.
d. Ch. 174. p. 49ff.), Hager (Chem. Centralbl. 10. 1879. p. 520), Fleck (Jahres-
ber. d. chem. Centr.-Stelle f. Ges.-Pflege. Dresden 1884.), Uffelmann (Arch. f.
Hyg. 4. 1886. p. 94.), B e r t h e 1 o t (Ann. de chim. et de phys. 22. 1871. p. 87—96.),
B. Frank (Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. 4. 1886. u. Landw. Jahrb. 17. 1888. p. 526ff.).
Indes machten schon die Untersuchungen von Pasteur 1862. (Compt. rend. 54.
p. 263) und Muller (Landw. Vers.-8tat. 16. 1873. p. 273) sehr wahrscheinlich, daB
der OxydationsprozeB durch Mikroorganismentatigkeit sich abspiele, und die von
Schlosing und Muntz (Compt. rend. 84. 1877. p. 301—303; 85. 1877. p. 1018
bis 1020) u. a. gelieferten Arbeiten bewiesen unzweideutig eine biologische Ur-
sache der Nitratation. Waren gegen die Theorien, betreffend die chemische Ursache
der Salpeterbildung auch schon in friiheren Zeiten z. T. schon recht erfolgreiche Gegen-
untersuchungen eingeleitet worden (vgl. Mill on, Compt. rend. 51. 1860. p. 549)
betreffs des Eisenoxydes; Boussingault (ibid. 82. 1876. p. 477—479) betreffs
des Kalkes, G r e t e Ber. d. Deutsch. Chem. Ges. 12. 1879. p. 674 betreffs des Mangans),
so sind in neuerer Zeit weitere wertvolle Arbeiten iiber die Biologie der Nitrifikation
erschienen, ebenso gegen die Hypothesen der Kalk-, Eisen- und Manganoxydwirkung.
A. Baumann Landw. Vers.-Stat. 35. 1888. p. 217—260 betreffs des Kalkes, P 1 a t h
(ibid. 1888. p. 727 dasselbe), J. Konig, GroBe-Bohle und Romberg
(Ztschr. f. Unters. d. Nahr. u. Gen. 3. 1900. p. 377—382), E. J. Russell a. N. Smith
Journ. Agric. Sc. 1. 1906. p. 444 betreffs des Eisens, Manganes, Bleis und anderer Metalle).
Ein spezieller Versuch war angesetzt am 10. XI. 1911 derart, daB
in hohe Glaszylinder je 500 g frischen unzersetzten Bleichmoostorfes gewogen
wurden, der bei Beginn des Versuchs keine Spur Salpeter besaB. Zu einem Teile
wurde den ErdenCaC0 3 , je zu einem anderen Teile weiter die Nahrlosung
fiir Nitratbildner mit 1 g Nitrit pro GefaB zugegeben, und des weiteren der
Versuch noch mehr variiert, insofern zum Teil die Boden gesattigt mit Wasser
gehalten wurden, zum Teil lufttrockneten. Zum Teil erhielten sie aber gleich
bei Beginn des Versuchs Karbol. Nachdem die einzelnen Erden ca. wochent-
lich „bearbeitet“, d. h. gelockert und durchluftet waren, ergab die qualita¬
tive Analyse nach 2monatlicher Lagerung in alien Erden, einschliefilich der
ungekalkten, obendrein mit Bakteriengiften versetzten, und trocknenden
Boden zum Teil eine sehr deutliehe Salpeterreaktion. Naheres in einer
Spezialarbeit an der Hand eingehenderer Versuche.
Bakteriologisch betrachten sich die Verhaltnisse hier noch merkwiirdiger
und ratselhafter, und mit C h u a r d und S c h e r p e (1. c.) ist man gezwungen,
von einer „besondern Art“ der Nitrifikation tatsachlich zu sprechen. Es ist
von hochstem Interesse, sich die Verhaltnisse im Zusammenhange vor Augen
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Georg Albert Ritter,
zu fiihren, unter denen eine Nitratbildung hier eventuell statthaben kann,
hiichst merkwiirdigerweise, denn:
a) Besonders ein jungfrauliches Hochmoor bietet schon an und fur sich
fiir eine biologische Nitrifikation die denkbar ungiinstigsten Verhaltnisse dar
und zwar:
a) wegen der sauren Reaktion, die allein schon Ursache des geringen
Keimgehaltes ist (insofern [s. friiher] schon durch blobe Kalkung der Orga-
nismengehalt des Bodens gesteigert wird). Wenn zwar auch schon S c h 1 ii -
ter (Cenralbl. f. Bakt. 11. 1892. p. 589) und T u r r o (Centralbl. f. Bakt.
Bd. 17. 1895. p. 865) zeigten, dab die friiher allgemein verbreitete An-
schauung, Bakterien wiichsen auf sauren Substraten iiberhaupt nicht, nicht
nur einseitig, sondern sogar direkt falsch ist (s. auch spater!), so erweisen
doch alle Untersuchungen ganz allgemein, dab die Entwicklung, das Wachs-
tum, Vermehrung, und Lebensbetatigung der Bakterien nur auf Substraten
von neutraler oder alkalischer Reaktion, besonders in letzterem Falle, die
freudigste ist, und dab gewisse Bakterien aber schon gegen die geringsten
Spuren Saure sich auberst empfindhch zeigen, wahrend sie selbst bei recht
starken Alkalitatsgraden noch recht lebhaft gedeihen. Neben gewissen
pathogenen Keimen, wie den Erregern der Cholera und des Typhus und den
Denitrifikationsbakterien sind es aber gerade die nitrificierenden Lebewesen,
fUr deren Lebensbetatigung als unbedingtes Erfordernis ein neutrales oder
alkalisches Substrat allgemein festgestellt wurde.
ji) wegen der ungeheuren Menge der vorhandenen organischen Substanz:
Wennschon also Gegenwart solcher allein die Tatigkeit der nitrifizierenden
Keime nicht vollig unterbinden vermag, so verspatete doch Zusatz von Protexn-
stoffen, von Nahrbouillon zu Nitritlosung den Nitratationsprozeb recht er-
heblich (s. Winogradsky, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 2. 1896.
p. 415. Zur Mikrobiologie des Nitrifikationsprozesses). Nach Omelians-
k i s weiteren Untersuchungen (s. Centralbl. f. Bakt. II. Bd. 5. 1899. p. 473ff.)
sind die nitrifizierenden Fermente vollig unvermogend dazu, organische N-
Verbindungen zu nitrificieren. Erst hat deren Mineralisation durch andere
Lebewesen stattzuhaben, bevor der N ihnen zuganglich wird.
y) wegen seines oft • nicht unbetrachtlichen, s t e t e n Ammoniak-
gehaltes, der also (s. oben!) zwar ebenfalls jedwede Aktivitat speziell der
Salpeterbildner keineswegs ganzlich ausschlieben mub, indes nnstreitig eben¬
falls zum mindesten hemmend wirkt auf die Oxydation des Nitrites in
Nitrat.
6) Wegen seines oft sehr hohen Wassergehaltes, der dem Optimum der
nitrificierenden Keime nicht entspricht.
b) Durch das Lagern vergrobert ein Moostorf infolge von Luftoxydation
seinen Sauregehalt noch relativ stark und schneil. Moorproben, die durch
ca. 20-maliges Auswaschen unter Druck absolut frei an loslicher Saure ge-
macht wurden, zeigen bereits nach Stunden bei moglichem Luftzutritte
deutlichste Saurereaktionen wieder.
c) Moostorf kann mit Phenol versetzt werden, ohne dab dadurch die
Nitratation unterbleiben mub.
Um alle einzelnen Verhaltnisse und Vorgange vollig klar zu iibersehen
und verstehcn, wird es noch mancher Arbeiten bediirfen. Insbesondere gilt
zu entscheiden, ob eine biologische Nitrifikation unter solchen Verhaltnissen
durch die gewohnlichen nitrificierenden Keime mineralischer Erden geleistet
werden kann, ob besondere, noch unbekannte Organismen die Nitratation
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
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hier bewirken, oder ob trotz aller bisherigen gegenteiligen Befunde dennoch
auch chemische Oxydationsprozesse auf Moorerde zur Salpeterbildung fiihren
konnen. Beziigliche Versuche sind bereits eingeleitet, zurzeit aber noch nicht
abgeschlossen. Bezuglich der Moglichkeit einer chemischen Ursache der
Salpeterbildung verwahre ich mich ganz entschieden dagegen, dieselbe etwa
als bereits erwiesen zu betrachten, um so mehr, als sie eben alien tatsachlich
erwiesenen Erfahrungen vollig zuwiderlauft. Aber urn zu priifen, ob iiber-
haupt und inwieweit theoretisch, logisch und auf Grund unseres bisherigen
Wissens tatsachlich berechtigt, eine derartige Moglichkeit bestehen konnte,
lasse ich jetzt eine weitere Zusammenstellung von Tatsachen und Bcfunden
folgen, die sich allgemein fiir diese Moglichkeit geltend machen lassen:
1. Alle soeben erorterten Momente, welche eine biologische Nitri-
fikation besonders im sauren unzersetzten, an organischen Stoffen iiber-
reichen, mit Wasser oft iibersattigten, ammoniakhaltigen, zudem mit bak-
teriziden Stoffen versetzten Hochmoore so ungewohndch und exzeptionell
erscheinen lassen.
2. DaB ich nitrificierende Keime tatsachlich n u r in vereinzeltesten Fallen
aus Moorboden isolieren konnte, nicht aber da, wo es sich um unkultiviertes,
jungfrauliches Moor handelte, sondern nur in Fallen, wo eine Infektion mit
beziiglichen Keimen entweder direkt nachweisbar war, oder nach den be-
stehenden Umstanden als sicher gelten muB.
3. DaB ich in den Freilandsproben HN0 8 Sommer wie Winter finden
konnte. Alle Arten von Bakterien reduzieren schon zur spateren Herbstzeit
ihre Arbeitsenergie bis auf ein Minimum, und verbringen nach unseren Er¬
fahrungen den Winter in latentem Zustande.
4. DaB ich niemals in einem Boden auch nur eine allergeringste Nitrit-
reaktion erhielt, trotz sorgfaltigster Priifung mit empfindlichsten Reagentien
und Untersuchung sehr vieler Hoch-, Niederungs- und Ubergangsmoore.
Die Nitrifikation verlauft ja unter Zwischenbildung von HN0 2 , eine direkte
Oxydation von NH 3 zu HNO s durch Organismenwirkung wurde bisher in
keinem einzigen Falle einwandsfrei erwiesen.
5. DaB die organischen Bodensubstanzen, im konkreten Falle spezied
die Humuskorper, zwar adgemein reduzierende Fahigkeit besitzen, dafi sie
aber auch, je nach den Umstanden, die z. T. noch recht wenig bekannt sind,
auch oxydierend wirken konnen, sei es, daB sie nun katalytisch, als 0-t)ber-
trager eine Rode dabei spielen, sei es, daB sie selbst eigenen, zuvor gebundenen
0 bei ihrer eventueden Spaltung in chemisch einfachere Verbindungen ab-
geben, der dann den im Moore vorhandenen organischen Amid- und even-
tued NH 3 -Stickstoff zu Salpetersaure oxydieren konnte. Die oxydierende
Wirkung der im Moore vorhandenen C-Substanzen ist von Milton (Compt.
rend. T. 51. 1860. p. 549) und Warington (Journ. Chemic. Soc. T. 45.
1884. p. 667ff.) schon vor geraumer Zeit erwiesen worden.
6. DaB eine derartige ledigdch chemische Salpeterbildung infolge von
Luftoxydationswirkung ein tatsachlich erwiesenes Analogon hat in der Oxy¬
dation des organisch gebundenen S der Moorsubstanz durch den Luft-O,
die das Entstehen von H 2 S0 4 zur Folge hat. Allerdings ist die Affinitat
des S zu 0 groBer als die des N, doch steht damit in gutem Einklange, daB
die so gebildeten H 2 S0 4 -Mengen relativ groBe sind, und schon innerhalb
eines einzigen Tages sich bilden, wahrend die natiirlichen Salpetermengen
des Moores nur relativ geringe sind, und erst im Verlaufe von Monaten ent¬
stehen.
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7. DaB die von Berthelot und A n d r 6 (Compt. rend. T. 112.
1891. p. 916—922) ausgefUhrten kalorimetrischen Untersuchungen der Hu-
mussubstanzen auf einen hohen Energievorrat hinweisen, der die Humus-
substanzen zu bedeutsamen Reaktionen im Boden befahigt.
8. DaB auch Befunde, die von anderer Seite gemacht, in gewisser Be-
ziehung stehen zur Nitrifikation, zu der Ansicht einer z. T. lediglich che-
mischen Entstehungsweise der Salpetersaure im Moorboden zum mindesten
nicht im Widerspruche stehen, indem bei Sickerwasserversuchen, welche
von Tacke, Immendorf und Minssen (Mitteil. Ub. d. Arb. d. Moor-
Vers.-Stat. in Br. u. Landw. Jahrb. v. Thiel. 1898. Bd. 27., Ergzgsbd.)
ausgefiihrt wurden, Zusatz von sterilisiertem Komposte zum Hochmoor-
boden eine lebhaftere Nitrifikation bewirkte als Zusatz von nicht sterili¬
siertem Komposte. Wennschon zwar durch das Erhitzen wahrscheinlich
ein gewisser AufschluB der organischen N-Verbindungen des Kompostes,
eine Uberfiihrung in den loslichen Zustand, fiir Bakterien leichter und
schneller angreifbar, wohl auch bewirkt worden sein mag, so wurden doch
andererseits wieder mit dem nicht sterilisiertem Miste eine derartige Un-
menge wirksamer Keime, einschlieBlich der nitrificierenden Organismen,
dem an und fur sich keimarmen Moore zugeflihrt, daB auch
bei diesem Versuche theoretisch rein chemische Oxydationsvorgange
wenigstens z. T. zur Bildung der groBeren Mengen Salpetersaure in dem
mit sterilisiertem Komposte versetzten Hochmoorboden sehr wohl beige-
tragen haben konnten.
9. DaB in anbetracht der Ausnahmestellung, die der Moorboden gegen-
iiber den mineralischen Erden beziiglich beinahe aller seiner physiko-che-
mischen Verhaltnissen einnimmt, eine wenigstens exzeptionell hier geschehende
Salpeterbildung auf rein chemischem Wege nicht allzu befremdend ware.
Des weiteren noch geltend zu machen, daB ich auch selbst aus einer
lange Zeit hidurch gelagerten salpeterhaltigen Hochmoorerde Nitrifikations-
bakterien nicht habe isolieren konnen, wage ich deshalb nicht, weil derartige
Untersuchungen s. Z. bald wieder unterbrochen werden mufiten. Selbst ein
definitives Resultat in diesem einen Falle wiirde beweiskraftig allein noch nicht
sein, da ja die beziiglichen Keime bereits hatten abgestorben sein konnen,
nachdem sie zuvor unter giinstigeren Lebensbedingungen Salpeter gebildet
hatten.
Um nicht dem Vorwurfe der Einseitigkeit, der Voreingenommenheit
anheimzufallen, weise ich zuletzt auch wieder auf einige Punkte hin, die
wieder fiir die biologische Ursache der Nitratation geltend gemacht werden
konnten.
1. Werden zwar (siehe die folgenden Versuche betr. die Kalkwirkung)
die anderen Gruppen von Bakterien durch Kalkung des Substrates z. T.
sehr erheblich gefordert, indes geht doch aus meinen beziiglichen Unter¬
suchungen iiber die Saurewirkung (s. spater) auch wieder hervor, daB auch
eine gewisse Anpassung an Siiure seitens der Moorbakterien stattgefunden'liat.
2. Konnte durch das jahrelange und Generationen hindurch stattgefun-
dene Leben unter den eigenen Verhaltnissen eines Moores eine Anpassung
auch speziell von nitrificierenden Keimen, wo solche vorhanden sind, allge-
mein an diese bestehen.
3. MuB mit der uns doch noch vollig unl)ekannten chemischen Zu-
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sammensetzung der Moore gerechnet werden, deren Substanzen teils auf
chemischem Wege, teils durch Kolloidwirkung physikalische und chemische
Bedingungen in der Erde denkbarerweise erzeugen konnten, die scheinbar
zwar ganz ungiinstig sind, in Wirklichkeit aber eventuell in weit gerin-
gerem MaBe selbst bei Zusatz von mancherlei Giftstoffen schadigende Zu-
stande besitzen; dariiber auBere ich mich noch naher im folgenden Kapitel.
Ich hatte mich nicht so ausfiihrlich iiber diese noch ungelosten Fragen
verbreitet, wenn ich nicht iiberzeugt ware, daB definitive Klarheit der be-
stehenden Verhaltnisse erst durch zeitraubende Forschungen sich gewinnen
laBt. Wie auf chemischem Gebiete versagen oftmals auch dem Bakteriologen
die liblichen Methoden. Sterilisation des Moores durch Erhitzen verbietet
sich wegen der damit bewirkten ganz enormen Zersetzung der organischen
Substanz (s. spater). Aber auch die Einwirkung von baktericiden Stoffen
auf die Moorsubstanz gilt es erst rein physiko-chemisch zu erforschen, bevor
bakteriologisch endgliltige Schlusse aus den Befunden der Untersuchungen
zu ziehen erlaubt ist.
Einfach liegen die Verhaltnisse sicherlich nicht. So fand ich auch nicht
nur gerade in alien mit Karbol versetzten Erden des letztbesprochenen Ver-
suches ohne jede Ausnahme Salpeter, sondern die Reaktion blieb aus
bei einer Reihe Erden, welche nie Phenol erhielten. Ebenso gelang es mir
mit einem anderen Moostorfe niemals, selbst nach iiber ^jahrlichem Lagem,
Salpeter in nur geringsten Spuren nachzuweisen, obschon die Bedingungen,
unter denen er lagerte, mannigfach variiert wurden.
Immerhin aber diirften die geschilderten Befunde bereits Veranlassung
dazu bieten, daB wir speziell unsere bisherigen Anschauungen iiber die Ent-
stehungsweise des Salpeters im Boden nicht unwesentlich modifizieren, er-
weitern, zum mindesten als erweiterungsbediirftig erkennen. Ohne daB ich
selbst z. Z. schon zu definitiven beziiglichen Anschauungen gelangt ware,
halte ich mich aber doch fiir berechtigt, schon zu sagen: „Es hat bei-
naheden Anschein, als ob doch auch eine chemische
B i 1 d u n g s m 6 g 1 i c h k e i t von Nitraten, ohne gleich-
zeitige Tatigkeit von N i t r i f i k a t i o n s o r g a n i s m e n ,
bestande, neben der schon sicher erwiesenen Ent-
s t e h u ngs w eis e von Salpeter durch Ni tr at b akt eri e n.
Sollte die weitere Bearbeitung der Frage indes auch
fiir Moorerde eine einzig mogliche, lediglich biolo-
gische Genese von Nitraten einst dartun, dann ware
aber bereits durch vorstehende Versuche und an-
schlieBende Erorterungen sicher erwiesen, daB unsere
jetzigen allgemeinenVorstellungen von diesen Keimen,
insbesondere denBedingungen ihrerTatigkeit,falsche,
mindestens zu enge waren in mancherlei Hinsicht,
wie dies aus obigem naher ersichtlich i s t.“
Betreffs der merkwiirdigen Wirkung, die die Kalkung beziiglich der
Nitratation im Moostorfe oft zeigen kann, mochte ich gleich hier einiges
bemerken, einmal, da dieselbe bei der Salpeterfrage eine ganz besondere
Rolle einnimmt, dann besonders deshalb, weil es mir wiinschenswert erscheint,
daB dadurch gleich jetzt im Zusammenhange Klarheit geschaffen wird be¬
treffs einiger Punkte, die sonst noch unverstandlich blieben: So ist es b a k -
teriologisch zunachst nicht einzusehen, wie Kalkgaben zum Boden
fiir die Salpeterbildung schadigend wirken kbnnen, wie dies weiter auch bei
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der oben erwahnten Arbeit der Moor-Vers.-Station betreffend die Sicker-
wasser zutage tritt. Ebenso steht es mit all unseren bisherigen Erfahrungen
in direktera, schroffestem Widerspruche, wenn der gekalkte Moostorf in
Remys Kulturen nicht Salpeterbildung verursachte, wahrend das un-
gekalkte Hochmoor eine deutliche Nitratation bewirkte (s. o.). Ganz
zweifellos miissen derartige Abnormitaten ihren Grand in lediglich chemi-
schen Vorgangen haben, die sich im Boden (bezw. eventuell noch in der
Losung) abspielen, und durch welche Korper gebildet werden, die speziell
die Salpeterbildung verhindern. Denn einmal ist schon an sich vollig un-
streitbar, daB selbst an hohe Sauregrade angepaBte Bakterien dann stets
erhohte Lebensbetatigung zeigen, wenn sie in neutrale oder alkalische Sub¬
strate wieder iiberbracht werden, so daB also — im Einklange mit den spater
vorzutragenden Ergebnissen beziiglich der Saurewirkung auf alle anderen
ubrigen Bakteriengruppen — der Grund fur das Unterbleiben der Nitrar
tation nach Kalkung des Bodens schon deshalb kein primar bakteriolo-
gischer sein kann. In gleichem Sinne spricht es weiter, daB durch schwachere,
geeignete Kalkung des Bodens allgemein der Keimgehalt vergroBert wird
(s. friiher), und daB alle anderen physiologischen Gruppen von Bakterien
(s. spater!) dadurch eine* erhebliche, deutlichst ersichtliche Forderang er-
fahren. DaB gerade die nitrifizierenden Keime aber auch saure Substrate
verabscheuen, wurde bereits hervorgehoben. — Dann aber wird die Ansicht,
daB gie eventuell schadigende Wirkung einer Kalkdiingung zu Hochmoor
auf Salpetergehalt und die Salpeterbildnng eine rein chemische ist, des wei-
teren deutlichst noch dadurch erhartet, daB erfahrangsgemaB im Falle von
kiinstlichen SalpeterdUngungen bei gleichzeitigen Kal-
kungen in hohen Gaben die schadlichsten Wirkungen resultieren.
M. Fleischer und W. HeB (Verh. d. Ges. deutscher Naturf. u.
Arzte. 63. Bremen. 1890. p. 553), H e B (Landw. Jahrb. 20. 1891. p. 890
—909), Fleischer (3. Ber. ttb. d. Arb. d. Moor-Vers.-Stat. p. 182),
T a c k e (4. Ber. p. 139, Protokoll der Zentral-Moor-Kommission. 35. p. 74,
114), Mulder (Chemie der Ackerkrame 1863. p. 346), Konig, Hasen-
b a u m e r und GroBmann (Landw. Vers.-Stat. 69. p. 22) konstatierten
bei hohen Kalkgaben zu Hochmoor eintretende Zersetzungen, die eventuell
auf Salpeter einwirkend, durch Bildung fliichtiger N-Verbindungen zu Ver-
lusten fiihren kbnnen. Nach meinen beziiglichen Versuchen wird jedenfalls
durch starke Kalkungen allein schon der Salpeter in kurzem zum Schwinden
gebracht, und die angebauten hoheren Pflanzen gedeihen nur kiimmerlichst.
Denitrificierenden Kcimen, welchen allerdings ein moglichst alkalisches Sub-
strat zusagt, ist jedenfalls das Schwinden der durch Diingung dem Boden
zugebrachten Nitrate nicht zuzuschreiben: Der relativ meist gcringe Keim¬
gehalt des Hochmoores wurde damit allein schon nicht in Einklang stehen,
vor allem ist aber schon langst erwiesen, daB in praxi, im Ackerlande, den
Denitrifikationsmikroben nie die Rolle zukommt, wie sie ihnen friiher bis-
weilen zugesprochen wurde. Meine beziiglichen Versuche (s. friiher und
spater!) werden zudem die nur geringere Virulenz der Hochmoorkeime dar-
tun. Eine besondere Spezialarbeit hat diese chemische Ursache
der schadigenden Kalkwirkung auf Hochmoor zum Gegenstande des Stu-
diums. Sie wird demnachst vollendet sein. — DaB weiterhin Organismen,
die zur Denitrifikation zwar befahigt sind, dennoch aber im Boden selbst
meisthin durchaus nicht in dieser Hinsicht sich betatigen, wurde bereits er-
wahnt. — Zudem zeigen meine spateren Versuche, daB durch starkere Kal-
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kungen des Hochmoores z. B. Faulnisbakterien in ihrem Virulenzgrade ebenso
wie Versuchspflanzen (s. spater) beeintrachtigt werden. Im Falle einer kiinst-
lichen Salpeterdiingung handelt es sich ja imraer um grbBere Mengen, und
es wird so sofort verstandlich sein, daft, um eine schadigende Wirkung deut-
lich zum Ausdrucke zu bringen, um Salpeterarmut in empfindlicher Weise
sich bemerklich machen zu lassen, dann ebenfalls bedeutendere Kalkgaben
erheischt werden. Um aber die durch biologische Tatigkeit (?) gebildeten
— besonders bei Beginn der Nitratation naturlich stets nur in geringer Menge
vorhandenen — Salpetermengen zu zerstoren, um das weitere Entstehen zu
verhindern, dazu bedarf es naturlich nur geringer Mengen Kalkes. — DaB
basische Substanzen, als CaC0 3 speziell, auf die organischen Bodenbestand-
teile zersetzend einwirken konnen, wurde von den verschiedensten Forschern
unwiderleglich dargetan. Man hat sich also vorzustellen, daB gerade die durch
diese Zersetzungen neugebildeten chemisch einfacheren und aktiveren Kbrper
wieder den Salpeter zu zerstoren imstande sein konnen, sei es nun, daB die ent-
standenen zersetzten Humussubstanzen derartige sind, von denen M a 1 k o -
m e s i u s und R. Albert (Journ. f. prakt. Chem. 70. 1904. p. 509—515)
fand, daB sie sich mit Salpetersaure direkt zu Nitroverbindungen zu ver-
einen vermogen, sei es, daB sie reduzierend auf die Nitrate zu wirken im¬
stande sind. DaB Oxydationen bei der Humuszersetzung, die also durch
Kalkung in besonderem MaBe chemisch statthat, eine groBe Bedeutung be-
anspruchen, fand bereits Erwahnung. Die Arbeiten von D e h e r a i n
und Demoussy (Compt. rend. 123. 1896. p. 278—282), von Berthe-
1 o t und A n d r 6 (Ibid. 114. 1892. p. 41—43) und von N i k i t i n s k y
(Jahrb. f. wiss. Bot. 37. 1902. p. 369ff.) u. v. A. stellten fest, daB, bei v6l-
ligem Ausschlusse der Organismen, rein chemische Prozesse die Oxydation
der organischen Substanzen des Bodens bewirken. Auf die oxydierende
Kraft der Salpetersaure aber noch besonders hinzuweisen, eriibrigt sich
eigentlich, und daB oxydierende Substanzen in unzersetzten Mooren, d. h.
bei Gegenwart von enormen Mengen oxydierbarer Substanz Reduktionen
leichtest erfahren werden, ist ganz selbstverstandlich. Die starke reduzie-
rende Kraft speziell der Humussubstanzen wurde schon von P e 1 o u z e
(Compt. rend. 44. p. 118), T h 6 n a r d (Ibid. 52. p. 792—796) und G o p -
pelsroder (Anna!, d. Phys. u. Chem. 115. p. 134ff.) erkannt. Die von
mir z. T. tatsachlich beobachtete Reduktion des Nitrits in Losungen fUr
Nitratbildner, die mit Moorerde beimpft wurden (s. spater!) deutet in die
gleiche Richtung. In der angekiindigten Arbeit berichte ich weiter von Re¬
duktionen ahnlicher Art, sowie von solchen von Nitraten i m f e s t e n
Moorboden. Ich erwahne schon hier kurz, daB es mir auch mit s t e r i -
lem Humus gelang, Nitrate zu reduzieren, also zweifellos auf
rein chemis chem Wege. Gewisse Erscheinungen drangen mich dazu,
mit S t o k 1 a s a (Blatter f. Zuckerrubenbau. 1904. p. 321) auch dem Wasser-
stoffe speziell z. T. eine grbBere Bedeutung bei der Reduktion in manchen
Fallen zuzugestehen, der ja oft in groBeren Mengen im Moore in statu nas-
cendi sich vorfindet.
Nicht unerw&hnt lasse ich es auch, daB bei Kalkung in Form von Tho-
masmehl derartige Schadigungen nicht eintreten. Es beweist die Tatsache,
daB (allerdings auch neben der Menge) die Form, in der der Kalk gereicht
wird, von groBter Bedeutung in dieser Hinsicht ist, ebenfalls die lediglich
primar chemische Ursache der die Salpeterbildung und den Salpeterbestand
im Hochmoor oft schadigenden Kalkdiingung.
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Georg Albert Ritter,
Wenn aber in alien Mooren schlechthin in chemischer Hinsicht sich durch-
aus nicht immer die gleichen Detailvorgange abspielen, so ist der Grand
fur deren Mannigfaltigkeit im Hinblicke auf die unendliche Kompliziertheit
der Zusammensetzung der organischen Substanz und auf die Moglichkeit
der Vielheit der denkbaren chemischen Prozesse ohne weiteres erklarlich.
Der Zersetzungsgrad eines Moores, durch den die Art und Menge der iiber-
haupt noch oxydationsfahigen organischen Substanz, somit die „reduzie-
rende Kraft“ des Moores bestimmt wird, ist nach meiner Ansicht sicherlich
speziell gerade auch beziiglich der Salpeterbildung, ob sie nun eine biologische
oder chemische ist, von wesentlichstem Einflusse. Auf meine bezuglichen
Untersuchungen (s. spater) verweise ich in diesem Sinne. — So sind es fur
mich keine unerklarlichen Widerspriiche, und nicht notwendigerweise Fehler
der Forscher, wenn bald von einer giinstigen Einwirkung, bald von einer hem-
menden Wirkung der Humussubstanzen die Rede ist. Es liegen eben Korper
vor von je relativ ganz anderer Zusammensetzung und von vollig diffe-
renten Eigenschaften, je nach den Verhaltnissen, unter denen sie sich bil-
deten, und denen sie gerade ausgesetzt sind, und je nach ihrem Zersetzungs-
grade. Die Bezeichnungen saurer, adstringierender und milder Humus be-
weisen dies schon evident. Einen von Natur aus milden Humus einem erst
durch Kalkung neutralisierten zur Seite zu stellen, ist zweifellos sehr ris-
kant, und es ist nicht einzusehen, warum physiologisch und chemisch beide
sich gleich verhalten sollen. Demnachst mehr iiber den EinfluB verschieden
starker Kalkung! Fittbogen (Landw. Jahrb. 3. 1874. p. 109—120)
fand im durch Kalkdiingung entsauerten Humus (nicht Moore!) eine kraftige
Nitrifikation. M ii n t z und L a i n 6 (C'ompt. rend. 142. 1906. p. 1239
—1244) haben gczeigt, wie man eventuell bei der Salpetergewinnung gerade
daraus Nutzen ziehen kann. Andererseits erwahnte ich auch bereits, daB
auch in sauren und humusreichen Boden oftmals nicht unerhebliche Salpeter-
mengen gefunden wurden, und verweise jetzt in der Hinsicht auf die Unter-
suchungen von Boussingault (Compt. rend. 44. 1857. p. 109), C h a -
brier (Ibid. 73. 1871. p. 186—191), B. Frank (Ber. d. Deutsch. Bot.
Ges. 6. 1889. p. 265), Weis (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 28. 1910.
p. 434) u. A. Speziell fur Moorerde, besonders fUr kalkreiches Niederungsmoor
mit fortschreitender Kultur eine recht ansehnliche Steigerung des Nitrat-
gehaltes erwiesen zu haben, ist das Verdienst von K n o p (Landw. Vers.-
Stat. 5. 1863. p. 143), Oswald (Ibid. 6. 1877. Suppl. I. p. 830), Hj. v.
F e i 1 i t z e n (Centralbl. f. Agrik.-Chem. 35. 1906. p. 137) u. A.
Wie ich in einer Sonderarbeit noch zeige, sind diese Befunde aber keine
unloslichen Widerspriiche, und wir haben kein Recht, die Arbeitsmethoden
der Forscher lediglich auf Grand ihrer Resultate anzuzweifeln. Wenn uns
jetzt noch manche Ergebnisse recht seltsam erscheinen, so ist der Grand
dazu die eigcntlich doch noch vollig mangelnde Kenntnis der chemischen Ver-
haltnisse der Moorsubstanzen. Im wesentlichen steht ja die Humusforschung
beinahc noch auf demselben Standpunkte, den sie bereits vor Jahren er-
reicht hatte. Erst wenn die Einzelbestandteile der verschiedenen Humus-
arten bekannt sein werden, werden sich uns genaue Einblicke in die mannig-
fachen Um- und Zersetzungen eroffnen, die in letzter Linie als Zwischen-
stufen des groBen Dissimilationsprozesses erscheinen mtissen.
Ganz zweifellos laufen bakteriologische und chemische Prozesse gerade
in Moor landereien parallel nebeneinander oder z. T. in entgegengesetztem
Sinne in mannigfachster Weise. Wennschon sich zwar auch jetzt schon man-
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
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cherlei sichere Aufschliisse bezw. gut begriindete, wohlberechtigte Ver-
mutungen iiber die naheren physiologischen und chemischen Vorg&nge im
Moore gewinnen lassen, werden fur ein voiles Verst&ndnis, fur eine vollig
klare, unbeschrankte Erkenntnis der Leistungen der niederen pflanzlichen
Organismen erst viele weitere ledigbch chemische Spezialuntersuchungen
die unbedingt notige Grundlage gebildet haben miissen.
Dann werden wir, wie ich meine, genau systematisieren konnen, und
alle Seltsamkeiten und Merkwiirdigkeiten ihre Detailbegriindung finden.
Doppelt schmerzlich empfindet aber der Bakteriologe die mangelnde
genaue chemische Kenntnis der Moorsubstanzen in ihren integrierenden,
konstanten wie zufalligen und schwankenden Teilen gerade bei der Behand-
lung und Bearbeitung der praktisch eminent wichtigen Salpeterfrage.
VII. Ammon- und salpeterassimilierende Keime.
Seitdem G e r 1 a c h und Vogel (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 7.
1901. p. 609) ihre beziiglichen Studienresultate bekannt machten, ist es in
der landwirtschaftlichen Literatur ganz allgemein geworden, diejenigen Or¬
ganismen, welche Ammoniak, Amidverbindungen und die, welche Salpeter
zum Aufbau ihres Korpers verwenden, „EiweiBbildner“ zu nennen.
Das Vorkommen beider Gruppen von Organismen, von Amon- wie von
Salpeterassimilanten auf Moorboden glaube ich annehmen zu diirfen, ohne
daB ich deshalb besondere Versuche anstellte. Ammonverzehrer sind ja in
mineralischen Erden sehr haufig anzutreffende Keime. Das Vorkommen der-
artiger Organismen speziell im Moore mochte ich aus der Uppigkeit der Flora
erschlieBen, die zu Ende des Prozesses in den Faulniskulturen aufzutreten
pflegt und bald vorwiegend aus Bakterien, bald aus Schimmelpflanzen sich*
zusammensetzt. Speziell Salpeterassimilanten mochte ich z. B. die in dem er-
wahnten Denitrifikationsversuche in saurer Losung aufgetretene Mikro-
vegetation nennen. — Die Salpeterassimilation ist ja vorwiegend auf theore-
tischem Gebiete zu suchen. Denn sie tritt nur in den Fallen deutlichst zutage,
wo zugleich Salpeter und reichliche Mengen organischer Substanz (Stroh,
Zucker, Mist usw.) dem Boden einverleibt werden. Die natUrliche Salpeter-
armut und saure Beschaffenheit des Hochmoores lassen aber in praxi zum
mindesten im allgemeinen das Vorhandensein bezw. eine intensive Tatigkeit
einer auch nur relativ starken beziiglichen Flora durchaus unwahrscheinlich
erscheinen.
2. Beobachtungen, betreffend Entwicklung, Viru-
lenz und p h y s i o 1 o g i s c h e Leistungen der Moor-
bakterien, und ihre nahere Abhangigkeit von ver-
schiedenen Faktoren.
Die physiologischen Leistungen, der Grad der „Tatigkeit“ einer Erde
wurde frliher bereits als sowohl von der Zahl der vorhandenen Keime, wie
speziell auch von ihrem „Virulenzgrade“ abhangig bezeichnet. Impfen wir
je bestimmte Nahrlosungen mit verschiedenen Erden, doch mit je einander
entsprechenden Mengen, so sind wir dann fur den Fall, daB sich Differenzen
hinsichtlich der Intensitat der stofflichen Umsetzung in den einzelnen Kul-
turen ergeben, zunachst bezuglich der naheren Ursache im Unklaren. Im
allgemeinen aber wird uns der weitere Verlauf gute Anhaltspunkte
fiir die nahere Beurteilung geben, und wir konnen mit guter Berechtigung
Zwette Abt. Bd. 34.
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39
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610
Georg Albert Ritter,
schlieBen, da ja die Zahl der zu den Kulturen zugeimpften Keime hier fast
immer eine nicht unerhebliche Vermehrung relativ schnell erfahren kann,
die Virulenz der Organismen aber fur Generationen meisthin ziembch kon-
stant ist, und erst durch lange Zeit beanspruchende, haufige Passagekul-
turen erheblicher beeinfluBt zu werden pflegt:
1. DaB nur anfangliche Unterschiede beziiglich der Intensitat des che-
misch-biologischen Umsatzes in den Kulturen wenigstens vorwiegend
auf groBe Differenzen hinsichtlich der Keimzahlen zuriickzufuhren sind,
wenn im weiteren Verlaufe des Prozesses diese Unterschiede sich verwischen.
2. DaB Unterschiede, die nicht nur zu Beginn des Versuches sich ergeben,
sondern konstant als solche, natiirlich je in gleichem Sinne, sich lange Zeit
hindurch erhalten, ihren Grund in Verschiedenheiten auch des Virulenzgrades
der Keime der einzelnen Impferden besitzen werden.
3. In Fallen, wo der stoffliche Umsatz schon zu Beginn eines Versuches
fur mehrere Boden gleich energisch vor sich geht, besteht fur die verglichenen
Erden „physiologische Gleichheit“, wie ich es nennen mochte, indem in alien
Fallen entweder die ungefahr gleiche Keimzahl und Virulenz vorhanden ist,
oder fiir eine geringere Virulenz eine entsprechende Uberlegenheit hinsicht¬
lich der Keimzahl Ersatz leistet. Auch hier kann, wenn der ProzeB nicht zu
rasch zu Ende verlauft, der spatere Verlauf, und zwar speziell ein sich even-
tuell noch ergebender Unterschied im Tatigkeitsgrade der einzelnen Erden,
nahere Vorstellungen betreffs der eigentlichen Ursache ermoglichen.
a) Die Abhangigkeit der Leistungen der Moor-
bakterien von dem Charakter des Moores.
• 1. Saureversuch.
Er wurde angesetzt am 14. November 1910. 300 ccm Dextroselosung
beimpfte ich mit 20 g frischen Moores. Seit dem 18. November wurden je 7
ccm Losung unter sterilen Bedingungen den Kulturen zur Priifung entnommen,
durch vorsichtiges Erhitzen die CO, ausgetrieben, und die wieder erkaltete
N
Fliissigkeit mit einer ca ^ NaOH titriert, wobei Phenolphthalein als Indi-
kator Verwendung fand. Da ja nur die relativen Werte interessieren, leistete
ich darauf Verzicht, je die absoluten Zahlen, betreffend die gebildete Saure-
menge, zu berechnen. Selbstverstandlich waren alle Vergleichskulturen den
gleichen auBeren Verhaltnissen ausgesetzt. (Tab. p. 611.)
2. Saureversuch:
Die CaC0 3 -haltige Losung wurde ebenfalls mit je 20 g Erde beimpft,
jetzt aber die Intensitat der Saurebildung durch tagliche Wagungen
bestimmt (Tab. p. 612):
3. Faulnisversuch, angesetzt am 14. Nov. 1910.
Erdart:
mg NH 3 -Stickst.
am 22. XL
mg XH 3 -Stickst.
am 7. XII. 10
mg NH 3 -Stickstoff
am 4. I. 1911
Heidehumus
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33,5
112,41
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2,14
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100,72
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5,71
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(nicht gepriift)
Moostf. jungfr.
2,85
30,67
117,88
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3,57
32,8
114,79
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6,42
34,23
(nicht gepriift)
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Tabelle der Gesamtsaurebildung:
Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organ ismen, eta
611
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39*
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
612
Georg Albert Ritter,
Heidehumus
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Moostorf jungfr.
99
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99
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Erdart:
Heidehumus
99
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99
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Tabelle des Gesamtverlustes an CO, in g:
Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 613
4. Denitrifikationsrersach, angesetzt am 6. XII. 1912.
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—
Result&t vom:
9. XII.
10.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
23.
Es lassen sich diesen Versuchen folgende Resultate entnehmen:
• 1. Jungfr&ulicher Heidehumus und Bleichmoostorf sind ganz ungleich
weniger tatig als jungfr&uliches Niederungsmoor.
2. Heidehumus und Moostorf stehen in dem Verhaltnisse zueinander,
daB sie entweder physiologisch aquivalent sind, oder letzterer dem ersteren
tiberlegen ist. Physiologische Inferioritat des Heidetorfes zeigt sich bei dem
Denitnfikations- und Saureversuche (titrimetrische Methode), Gleichheit
beider Hochmoorarten bei dem FSulnisversuche.
3. Speziell beziiglich der Zeit des Beginnes und der weiteren Schnellig-
keit der stofflichen Umsetzungen in den Kulturen gebiihrt dem Niederungs-
moore von vornherein der Vorrang. Heidehumus tritt hochstens gleichzeitig,
meist aber spater in Tatigkeit als Moostorf.
4 Speziell beziiglich des Grades der stofflichen Umsetzung gilt das
gleiche. Da die Kulturfliissigkeit allmahlich aufgebraucht war, konnte der
1. Saureversuch (titrimetrische Methode) nur noch sehr wahrscheinlich machen,
daB Moostorf im weiteren Verlaufe der Gahrung ebenfalls dasselbe absolute
SSuremaximum erreicht hatte, wie Griinlandsmoor. (DaB die Gewichts-
methode des Saureversuches fiir Hochmoor etwas hShere Werte liefert, diirfte
auf den natiirlichen, durch Luftoxydation des organisch gebun-
denen S, sich allmahlich vergroBernden Sauregehalt dieser Erden zuriickzu-
fiihren sein, der C0 2 des zugesetzten CaC0 3 in Freiheit setzt.)
5. Da Differenzen beziiglich des Grades und der Schnelligkeit der che-
mischen Ver&nderungen in den Kulturen, wo sie einmal von vornherein be-
stehen, als solche sich auch dauernd konstant erhalten, und auch prozentuell
keine wesentliche, ins Gewicht fallende Zunahme der Tatigkeit der betreffenden
Keime sich bemerken laBt, ist als Ursache nicht allein die ungleiche Keim-
zahl der Boden, sondern auch die ungleiche, fiir Hochmoor geringere Virulenz
der Bakterien verantwortlich zu machen. (S. friiher!)
6. Die Art der Beduktion des Nitrates ist verschieden fiir die einzelnen
Bbden. Bei Moostorf ist HN0 2 nur kurze Zeit bei Beginn des Umsatzes
nachzuweisen. Das lange Zeit wahrende Vorkommen desselben im Heide¬
humus, der auch sauer ist, beweist, daB das baldige Yerschwinden der salpe-
trigen Saure im Moostorfe keine Saurewirkung zu sein braucht. Im Niederungs-
moore findet sich NH0 2 auch nicht sehr lange Zeit vor. (S. nachstes Kapitel 1)
Weitere Versuche zwingen mich, diese je andere Art der „Denitrifikation“
nicht je fiir die Moorart charakteristisch zu betrachten. Die Verschiedenheit
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614
Georg Albert Ritter,
hier zeigt nur, dafi im groBen und ganzen, dank des qualitativ und quantitativ
ungleichen Artenbestandes der einzelnen Erden sich ebenfalls stoffliche Ver-
schiedenheiten infolge biologischer Tfitigkeit ergeben. (S. nachstes Kapitel:
Denitrilikationsversuch!)
b) Die Abhhngigkeit der Leistungen der Moor-
bakterien von der Tiefe der Erdschicht.
Die ersten Versuche sind ausgefiihrt mit einer Oberflfichen- und tieferen
Schicht-Erde des Niederungsmoores aus St. Petersburg, das bereits in den
friiheren Versuchen benutzt wurde.
1. F&ulnis versuch, angesetzt am 6. XII. 1910.
Sc hichttiefe
mg NH 3 -Stioketoff
17. XII. 1910
mg NH 3 -Stickstoff
5. I. 1911
Oberflache
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109,73
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49,2
109,0
99
50,0
(nioht gepriift)
Tiefere Schicht
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103,24
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40,7
109,55
x 99 99
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(nicht gepriift)
2. Denitrifikationsversuch, angesetzt am 6. XII. 1910.
Schichttiefe
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Gepriift am:
9. XII.
10.
12.
13.
14.
15.
10.
17.
20.
23.
Chemische Beobachtungen an Freilandproben.
Die chemischen Priifungen, die ich kolorimetrisch an den eingesandten
Moorproben auf HNO* vornahm, ergaben insgesarat, dab meist nur die oberen
Schichten, wenn uberhaupt solcher vorhanden war, Salpeter fuhrten. Sonst
war die Reaktion der tieferen Erdschichten wenigstens ungleich schwacher
noch als die der Oberflachen.
An der Hand dieser Versuche sehen wir als Resultate, daB:
1. Die Oberflachenproben tatiger sind als die tieferen Erdschichten.
2. DaB diese geringere Tatigkeit der tieferen Lagen aber wohl in erster
Linie auf eine geringere Keimzahl, und nicht auf eine wesenthch geringere
Virulenz zuruckzufiihren ist, da bei der 2. Ammoniakbestimmung des F&ulnis-
versuches die gebildeten Mengen schon genau die gleichen sind fur beide
Schichten (s. friiher !).
3. DaB ein biologisch-chemischer ProzeB sich etwas verschieden abzu-
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
615
spielen vermag, wenn er durch Erde ungleicher Tiefen ausgelost werden soli.
So konstatieren wir in den mit Erde der tieferen Schicht angelegten Kulturen
noch lange Zeit hindurch das Vorhandensein von HN0 2 , nachdem bereits
samtlicher Salpeter reduziert wurde. Dahingegen finden wir salpetrige Saure
von dem Augenblicke an, wo das Nitrat zerstort ist, auch nicht mehr in der
geringsten Menge in den mit Oberfl&chenerde beimpften Losungen.
c) Die Abhangigkeit der Leistungen der Moor-
bakterien von der Jahreszeit.
Meine beziiglichen Versuche dienten lediglich zur Losung der Frage,
ob Nitrate auch zu Zeiten im Moore vorhanden sind, wo allgemein die Nitri-
fikation jedenfalls keinen Hohepunkt besitzt: zur Winterszeit. Ich kann da
nur die W e i s’schen Befunde („0ber Vorkommen und Bildung von Salpeter-
saure im Wald- und Heideboden. Centralbl. f. Bakt. II. 28. 1910. p. 434) be-
statigen, daB Nitrate — in der iiblichen geringen Menge — auch im November,
Dezember und Januar bei hoheren Kaltegraden im Moore nachweisbar sind.
d) Die Abh&ngigkeit der Leistungen der Moor-
bakterien von dem Zersetzungsgrade des Moores.
Kurz kann ich mich dahin auBem, daB Nitrate meist nur in gut zersetzten
Mooren sich vorfinden. Abgesehen von den Fallen, wo HNO s durch langes
Lagern entstand (s. friiher!), war Hochmoor, das nitrathaltig war, weiter
zersetzt. Niederungsmoore gaben ebenfalls dann fast ausnahmslos eine posi¬
tive Salpeterreaktion, wenn der Zersetzungsgrad desselben mindestens ein
ziemlich guter war, wahrend umgekehrt bei wenig zersetzten Griinlands-
mooren die Reaktion in den meisten Fallen negativ ausfiel.
Ebenso bestatigen Muntz (Compt. rend. 110. 1890. p. 1206—1209),
Ewell und Wiley (Journ. Americ. Chem. Soc. 18. 1896. p. 475), M i -
g u 1 a (Centralbl. f. Bakt. II. 6. 1900. p. 366), Albert und Luther
(Journ. f. Landw. 56. 1908. p. 359 f.), daB in unzersetztem Laube, besonders
wenn der Humus dabei noch saure Reaktion besitzt, die Nitrification aus-
blieb.
Schon theoretisch leuchtet dies ein, wenn man bedenkt, welch ungeheure
Mengen oxydationsbediirftiger und O-gieriger organischer Substanz in den noch
kaum zersetzten Mooren enthalten sind, die die Tatigkeit event, vorhandener
nitrifizierender Keime schon durch diese starke O-Absorbierung beeintrachtigen
mlissen. (S. friiher.)
e) Die Abhangigkeit der Leistungen der Moor-
bakterien von rein physikalischen Faktoren.
a) von dem O-Gehalte.
DaB bei dem Abbaue von organischen N-haltigen Verbindungen sowohl
aerobe wie anaerobe Organismen in Tatigkeit zu treten vermogen, ist allge¬
mein bekannt. Dahingegen widersprechen sich die Meinungen der Forscher
sehr beziiglich des relativen Grades der Beteiligung dieser oder jener, durch
ihr Verhalten gegeniiber dem 0 charakterisierten Gruppe von Faulniserregern
bei der Zersetzung organischer Stickstoffverbindungen: Nach Hoppe-
S e y 1 e r (Ber. d. d. Chem. Ges. 15. 1882. p. 23847.) hat die EiweiBzerlegung
durch Bakterien rascher statt bei reichlicher Luftung, M ii n t z (Ann. de
la sc. agron. 1889. p. 70.) dagegen ermittelte einen schnelleren Verlauf bei
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616
Georg Albert Ritter,
LuftabschluB. Auch andere Autoren, B e i j e r i n c k (Arch. nSerl. 2. 99.
p. 403), Bienstock (Arch. f. Hyg. 36. 1899. p. 377), Achalme
(Ann. de l’lnst. Pasteur. 16. 1902. p. 641 ff.), S a 1 u s (Arch. f. Hyg. 51.
1904. p. 107), Rettger (Journ. Biolog. Chemistry 4. 1908. p. 45ff.),
haben dargetan, daft mitunter die Anaeroben eine deuthch intensivere Tatig-
keit bei dem Faulnisprozesse entwickeln. Nach weiteren Untersuchungen
verlauft die Garung unter aeroben bezw. anaeroben Bedingungen rascher je
nach der Art der ihr anheimfallenden Substanzen.
1. Versuch: Peptonfaulnis.
Angesetzt am 29. IX. 1911. Jede Kultur wurde beimpft mit nur 5 g
feuchten Sphagnumtorfes, indem so beziiglich einer event. Absorption von NH S
durch das Moor, wie hinsichtlich seiner event. Zersetzung bei der Destination
mit MgOin NH 3 , ein ins Gewicht fallender Fehler (der ja zudem iiberall gleich-
groB gewesen ware), nicht zu befiirchten war. Zum Teile war die Nahrlosung
enthalten in 500 ccm fassenden Erlenmeyern, wosie natiirlich eine
nur sehr geringe Tiefe, dafiir aber recht breite Oberflache besaB; zum anderen
Teile hingegen in Reagensglasern, die eine lichte Weite von nur ca. 3 cm
hatten, wo infolgedessen jetzt die Hohe der Schicht sehr groB, ca. 13 cm,
der Luftzutritt also nur minimal war.
Kulturart:
mg NH 3
am 4. X. 11
mg NH 3
am 6. X. 11
mg NH 3
am 16. X. 11
mg NH 3
am 1. XI. 11
Erlenmeyer
8,69
16.22
40,11
63.86 (?)
99
7,67
14,91
44,59
85,58
99
7,67
12,45
50,1
84,71
Reagenaglas
4,05
15,06
38,95
60,53
99
3,91
13,03
40,98
61,54
99
3,62
1 11,29
37,07
(zerbrochen)
Das makroskopische Bild wahrend des Verlaufes der Faulnis in den
Kulturen war insofern fUr alle Kulturarten gleich, als Schimmelbildung,
Gasentwicklung iiberall fehlten. Ein iiberall vorhandener Kahm wurde
gebildet aus farblosen Stabchen. In groBen, derben Massen war er vorhanden
in den Erlenmeyer - Kulturen, in den Reagensglasern in nur geringer
Menge. Hier war die Fliissigkeit noch am 1. X. relativ klar, gut durchsichtig,
dort auch in geringer Schichttiefe schon eher vollig getriibt und undurch-
sichtig.
2. Versuch.
Auf sonst genau gleiche Weise wurde dieser Versuch angesetzt am 9. X.
1911 mit Fischmehl, Blutmehl und Kasein, derart, daB pro Kultur 110 mg
Gesamt-N (ca.) und je 0,05 g K 2 HP0 4 enthalten waren. Es ergaben dann die
chemischen Analysen folgenden Befund, unter zahlenmaBiger Beriicksichti-
gung dessen, daB durch das Sterilisieren (Erhitzen!) bereits eine geringe,
je sorgfaltig quantitativ bestimmte Zersetzung der organischen Substanz,
je relativ etwas verschieden stark, unvermeidlich war. (Tab. p. 617.)
i <*• Auch hier stimmten alle chemisch gleichen Kulturen, ungeachtet ihrer
Kulturart, beziighch des Fehlens von Schimmel und des Kahmes iiberein.
So war auf alien kaselnhaltigen Fliissigkeiten ein weiBer Kahm gebildet aus
Stabchen, dagegen farblose Bakterienhaute fanden sich auf den iibrigen
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organiamen, etc.
617
Kulturart:
mg NH,-
Sticketoff
am 20.X. 11
mg NH 8 -
Stickstoff
am 25.X. 11
mg NH 3 -
Stickstoff
a. l.XI.ll
mg NH 3 -
Stickstoff
a. 13.XI.il
mg NH S -
Sticketoff
a. 20. XI. 11
Kasem, Erlenmeyer
36,78
i
02,99
1
67,62
66,61 *
1
99 99
37,07
61,97
66,03
„ Reagensglas
8,83
10,28
20,42
50,39
99 99
4,49
8,69
14,43
Fischmehl, Erlenmeyer
13,47
17,90
18,97
99 99
14,77
17,52
„ Reagensglas
5,79
14,19
14,34
99 99
5,21
12,89
Blutmehl, Erlenmeyer
6,23
13,76
19,55
28,24
29,97
99 M
5,50
10,72
„ Reagensglas
3,48
8,83
12,59
10,07
19,55
99 99
4,05
10,43
vor: Stets aber mit graduellem Unterschiede derart, dab den Erlen-
meyer- Kulturen die grobte Menge Kahraes, die derbsten Haute zu kamen.
3. Weitere Beobachtungen.
Die quaRtativen Prufungen von Erden auf das Fehlen bezw.Vorhanden-
sein speziell von Faulniserregern geschahen durch Einimpfen der zu unter-
suchenden Moorproben in Peptonlosungen, die, wie ich schon friiher erwahnte,
zum Teil in Erlenmeyern, zum Teil in Reagensglasern enthalten war.
Wennschon ich da naturgemab nicht mit g e n a u abgemessenen und g e n a u
abgewogenen Mengen arbeitete, und wennschon es sich immer um mehrere,
verschiedene Erden handelte, beobachtete ich doch fast ganz allgemein, dab
die in Erlenmeyer geimpften Erden rascher und intensiver die Faulnis
einleiteten als andere zur gleichen Zeit in Reagensglaser geimpfte. Der
Geruch, die Kahmbildung, die Triibung war meist in den Gefaben mit grober
Oberflache ungleich starker als in den anderen Glasern.
Wir ersehen also aus all dem Berichteten als Resultate:
1. Dab bei samtlichen Versuchen die Faulnis durch aerobe Formen einen
intensiveren Verlauf nimmt als durch anaerobe Keime des Hochmoorbodens.
2. Dab demnach die chemische Zusammensetzung der zu priifenden
Substanz eine prinzipielle Bedeutung dafiir, ob die Zersetzung konstant,
quasi gesetzmabig notwendig rascher unter aeroben oder anaeroben Bedingungen
verlauft, weniger zu besitzen scheint als je die biologischen Verhaltnisse,
und wohl
3. nur insofern eine Rolle spielen kann, als:
a) bei schnell und leicht zersetzlichen Stoffen (Pepton und Kasein) gleich
zu Beginn der Zersetzung s e h r starke Differenzen beziiglich der relativen
Zersetzungsintensitaten zwischen aeroben und anaeroben Kulturen sich er-
geben, die sich aber meist auch relativ schnell wieder verwischen.
b) Bei schwerer und langsamer zersetzlichen Korpern (Fischmehl, Blut-
mehl) zwar auch gleich im Anfange des Abbaues zum Teil ebenfalls sehr
augenfallige, zum Teil aber auch relativ weniger bedeutende Unterschiedlich-
keiten hinsichtlich der Zersetzungskrafte einmal der aeroben, dann der anaero¬
ben Mikroben bemerkbar sind, diese Differenzen aber, entsprechend dem
langwierigeren Verlaufe des ganzen Prozesses, als solche sich auch ganz un¬
gleich linger erhalten.
c) Aber allerdings gewisse Stoffe relativ verschieden leicht oder schwer
durch die oder jene Gruppe von Organismen zu zerstoren sind. So ergibt
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618
Georg Albert Ritter,
sich fur die Peptonzersetzung durch aerobe bezw. anaerobe Formen als tiber-
haupt groBtes beobachtetes Verhaltnis der Quotient 8.69 : 3.62, dahingegen
finden in analoger Weise die beziiglichen Zahlen der Kaseinfaulnis mathe-
matisch ihren Ausdruck in dem Bruche: 37.07 : 4.49.
4. DaB auBer den anaeroben Keimen zugleich auch aerobe Bakterien
in den Reagensglasern an der Faulnis sich beteiligten, da auch hier Kahm-
bildungen usw. sich beobachten lieBen, und zwar — nach dem makroskopischen
und allerdings nur fliichtigen mikroskopischen Befunde — wahrscheinlich
dieselben Formen je wie in den je zugehorigen Erlenmeyerkulturen.
5. DaB somit unter vollig streng anaeroben Verhaltnissen die Faulnis
sehr wahrscheinlich noch weniger intensiv verlaufen ware, indem die allerdings
relativ geringe Mithilfe der aeroben Keime dann ganzlich ausgeschaltet ware,
die obligaten Anaeroben aber auch keine giinstigeren Verhaltnisse vorgefun¬
den hatten, indem ja bei den geschilderten Versuchen die geringe zugelassene
O-Menge von den obligaten Aeroben direkt in Anspruch genommen, des weite-
ren aber auch von den fakultativen Aeroben schadlos vertragen wurde.
fi) Von der Temperatur.
DaB hohere und niedere Pilze selbst bedeutendere Warmegrade durch
ihre Lebenstatigkeit zu erzeugen vermogen, ist sicher erwiesen. Speziell
beziiglich unserer Moormikroflora gedenke ich hier einer Melanospora, die
nach Beobachtungen des Torfwerkes Mietingsmoor einen dunkelbraunen,
teilweise in faustgroBen dichten Stucken befindlichen, teilweise kriimeligen
Hochmoortorf mit gut bis fast gut zersetzter organischer Substanz, den sie
tiber und iiber durch- und uberwucherte, derart „erhitzt“ hat, daB die ge-
bildete Warme schon mit der Hand deutlich wahrgenommen wurde. Leider
gelang es, trotz vieler Versuche bisher noch nicht, im Laboratorium unter
mannigfach variierten Verhaltnissen in Roll- und Reinkulturen den Pilz als
erhitzendes Agens zu beobachten.
Zweifel daran, daB speziell diesem Organismus die Warmeerregung
ursachlich zuzuschreiben ist, sind kaum zulassig nach dem ganzen Befunde.
Auch diese Moorsubstanz zeichnete sich durch recht geringen Bakteriengehalt
aus. — Die bez. Versuche werden fortgesetzt.
Die Frage, ob thermophile Mikroben im Moore enthalten sind, ist nach
den Beobachtungen Kochs und Hoffmanns (Centralbl. f. Bakt.
II. Bd. 31. 1911. p. 433 f.) durch fliissige oder Agarkulturen leicht zu ent-
scheiden. Es wurde nainlich von ihnen erwiesen, daB die thermophilen
Bodenbakterien in ihren Temperaturanspriichen stark durch die Natur des
Mediums, in dem sie sich jeweilig befinden, beeinflufit werden, der gestalt,
daB dieselben obligat in Kulturlosungen erst bei hoheren Temperaturgraden
zur Entwicklung kommen, bei nicderen, d. h. bei etw r a 30° nicht wachsen,
wahrend sie in der Erde selbst aber auch bei niederen t-Graden sich bcinahe
ebenso stark zu vermehren vermogen wie bei hohen Temperaturen, und hier
speziell durchaus nicht gezwungen sind, lange Perioden latenten Lebens zu
ertragen, weil ihre Optimaltemperaturen hier nur voriibergehend, wie M i e h e
(Akad. Antrittsrede. Leipz. 1908. Naturw. Wochenschr.) will, in dem durch
„Selbsterhitzung“ sich erwarmenden Diinger erreicht wttrden.
I. Kulturversuche der Melanospora
auf Agarplatten bei 42° C (Thermostat) ergaben ein nur wenig giinstigeres
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 619
Wachstum als auf Platten, die bei Zimmertemperatur gehalten wurden,
so dab also der Pilz jedenfalls kein obligativer Thermophile ist.
II. Faulnisversuch bei ungleichen Temperature n.
Angesetzt am 30. IX. 1911 in Erlenmeyern, deren Inhalt (Pepton-
losung) mit je 5 g frischen Sphagnumtorfes beimpft wurde und die zum Teil
in Thermostaten bei konstanter Temperatur von 42° C, bzw. von 24° C, zum
Teil bei gewohnlicher Zimmertemperatur gehalten wurden, deren Mittel
17° C betragen mochte.
Kulturart:
mg NH 3 -
Stickstoff
am 3. X. 11
mg NH 3 -
Stickstoff
am 5. X. 11
mg NH 3 -
Stickstoff
am 9. X. 11
mg NH S -
Stickstoff
am 16. X. 11
bei Zimmertemperatur
4,92
9,27
21,29
39,96
»
5,94
8,83
22,44
38,66
»>
4,19
9,85
21,58
39,24
bei 24° C
13,90
27,95
61,97
78,05
99
14,77
28,53
62,69
78,48
*1
14,19
29,10
63,71
77,47
bei 42° C
51,41
86,30
93,69
99,04
99
52,99
86,88
91,95
102,37
99
53,13
86,74
96,00
100,35
Schimmel- und Gasbildung war nirgends makroskopisch zu beobachten.
t)berall war auf der Oberflache ein grauweiBlicher Stabchenkahm zu bemerken,
qualitativ augenscheinhch derselbe, quantitativ aber ganz enorm zugunsten
der hoheren t-Grade entwickelt.
III. Widerstandsfahigkeit der Keime gegen niedere
und hohe Temperaturen.
An den Tagen zwischen Mitte Januar und Anfang Februar herrschte
eine sehr intensive Kalte, deren Maximum —17° C betrug und die selbst zur
Mittagszeit unter dem erwarmenden Einflusse der Sonne fast nie weniger als
—8° C betrug. Eine Reihe Versuchstopfe, mit Hochmoor und Niederungs-
moor, zum Teil lufttrocknend, zum Teil feucht gehalten, geftillt, standen
diese ganze Zeit iiber auf einem ungeheizten Boden, der wohl kaum einen
nennenswerten Schutz gegen die Kalte zu bieten vermochte; und um so
weniger auch war ein Schutz fur die Erde zu erwarten, als die GefaBe aus
Eisen bestanden. Natiirlich war die Erde stark gefroren. Selbst Proben
derselben, welche am Schlusse der Kalteperiode entnommen wurden, besaBen
noch immer eine derartige Menge und derartig virulente Keime, daB in ste-
rilen Pepton- und Denitrifikationslosungen die beziiglichen Abbauprozesse
ohne auffallige Verzogerung ausgelost, und mit der auch sonst beobachteten
Intensitat zu Ende gefiihrt wurden.
Eine Reihe anderer Versuche geschah derart, daB beobachtet wurde,
wie lange Zeit hindurch eine hohere Temperatur auf Moorerde einwirken
muB, um dieselbe steril zu machen, bzw. welche Verminderung der Faktor,
gebildet aus: „Zahl und Virulenz“ der Bakterien erfahrt, wenn je variierte
Zeiten hindurch hohere Warmegrade erzeugt und konstant erhalten werden.
Deshalb beschickte ich zuvor sterilisierte, leere Erlenmeyerkolben
mit je 10 g feuchten WeiBtorfes unter den iiblichen Kautelen, und setzte
dann die einzelnen Kolben verschieden lang, verschieden hohen, je beab-
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620
Georg Albert Ritter,
sichtigten, konstant erhaltenen Temperaturen im Dampftopfe aus. Hier-
nach wurden in jeden Kolben unter sterilen Bedingungen je 100 ccm der
iiblichen zuvor sterilisierten Peptonlosung zugegeben, und der weitere Verlauf
der eventuell eintretenden Faulnis in spezieller Weise beobachtet: Von quan-
titativen Bestimmungen wurde vollig abgesehen: Wie namlich T a c k e
zeigte (Verhandl. der Ges. dschf. Naturf. und Arzte 63. Bremen. 1890. II.
p. 558—560), steigt unter der Einwirkung feuchter War me die Loslichkeit
des Stickstoffes des Moorbodens ganz betrachtlich an: Von dem Stickstoffe
eines Moores wurden loslich durch Erhitzen auf 40° = 1 Proz., auf 90° —
100° = 6 Proz.; noch viei hoher war die Loslichkeit, wenn zugleich erhohter
Druck einwirkte: Bei 134° und 3 Atmospharen Druck waren sogar 16 Proz.
des Erdstickstoffes in den loslichen Zustand ubergefiihrt worden.
Bei meinen fraglichen Versuchen handelte es sich nun fast durchweg
um Temperaturgrade, denen eine groBere Loslichkeit des Moorstickstoffes
entspricht: Besondere Versuche zeigten mir, daB quantitative Bestimmungen
der Faulnisintensitat der mit erhitzten Erden angelegten Kulturen insofern
nur einen recht beschrankten Wert beanspruchen wurden, als oftmals infolge
des besonders hohen Grades der Zersetzlichkeit der N-haltigen Moorsubstanz
derartige Versuchsfehler vorliegen, daB selbst ihre versuchte Beriicksichti-
gung ein einwandsfreies Bild von dem genauen, quantitativen Verlaufe der
Faulnis nur in einzelnen Fallen geben wiirde; auch innerhalb ein und der-
selben Versuchsserie kann die GroBe der durch das Erhitzen der Moorsub¬
stanz bedingten Versuchsfehler trotz aller nur moglicher MaBnahmen eine
nicht unerheblich schwankende sein; in Anbetracht der relativ geringen
Mengen des durch Faulnis gebildeten Ammoniaks in den Versuchskulturen
geniigen aber schon relativ kleine derartige Versuchsfehler, um die eventuell
bestehenden feinen Unterschiede in der Faulnisintensitat ungleich stark und
lang erhitzten Erden zu verwischen.
Den meisten Faulnisprozessen eigentiimlich sind Kahme, eventuell
Schimmelbildungen obendrein, Triibungen der Peptonfliissigkeit und iibler
Geruch. Hin und wieder treten diese, mit unseren groben Sinnen wahrnehm-
baren Erscheinungen qualitativ in verschiedener Weise auf, je nach der Art
der den F&ulnisprozeB verursachenden und zu Ende fuhrenden Organismen-
spezies. Quantitative beziigliche Differenzen werden natiirhch stets vorhan-
den sein, wenn die Faulnis einmal rasch, in einem anderen Falle langsam
nur verl&uft. Auch ob nebenbei zu einem Teile gewisse physiologisch ab-
weichend „arbeitende“ Mikroben an der EiweiBzersetzung zugleich sich be-
teiligen, des Naheren der Grad dieser ihrer Beteiligung sind selbstverstandlich
in der Hinsicht nicht ohne EinfluB usw.
Wennschon auch all diese „Merkmale“ einer Faulnis nicht unbetracht-
lichen Schwankungen unterworfen sein konnen, habe ich dennoch als MaB-
stab fiir die hier zu priifende Faulniskraft mit gutem Erfolge alle diese oben
besprochenen Merkmale verwenden konnen, um so mehr, als doch jeweilig
groBere Versuchsreihen mit einer einzigcn Erdart, die je eine gut durchmischte
Probe reprasentierte, beimpft wurden, wo von vornherein je die gleichen biolo-
gischen Verhaltnissc obwalteten, und Differenzen eventuell erst eben durch das
Erhitzen sich herausstellten. Die Lange der Zeit, welche verstreichen muBte,
bis eine deutliche Triibung bemerkbar wurde, bis ein deutlicher „Geruch“
sich wahrnehmen lieB, boten vor allem beste Anhaltspunkte fiir den Grad
der noch vorhandenen Faulniskraft dar. Der unstreitige Vorzug dieser Methode
liegt in der kolossalen Zeitersparnis, die (allerdings nur wegen der oft groBen
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Beitrage zur Kenntnia der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
621
Versuchsfehler des quantitativ-analytischen NH S -Bestimmungsverfahrens),
ohne relativ geringere Genauigkeit eine ganz betrachtlich bedeutendere Zahl
Untersuchungen in gleicher Zeit auszufiihren gestattet.
Bei der Beurteilung der Einwirkung hoher Temperaturen auf die Lebens-
tatigkeit unserer Moorbakterien an der Hand der nachfolgend beschriebenen
Resultate gilt zu bedenken, daB, da die stickstoffhaltige Bodensubstanz
chemische Veranderungen erleidet, auch zugleich solche Stoffe infolge der
leichten Zersetzlichkeit der Moormasse entstehen konnten, die chemische
Giftwirkungen auf die Bakterien auszuuben vermogen, und daB ein Kleiner-
werden des Faktors, aus Zahl und Virulenz der Keime gebildet, mehr oder
weniger auch einer chemischen Einwirkung Schuld zu geben sein konnte.
Auch die physikalischen Verhaltnisse einer Erde werden aber durch starkes
Erhitzen nicht unbeeinfluBt bleiben, insbesondere die Struktureigenschaften,
und mehr oder weniger werden wohl auch sekundSre Einwirkungen in der
Hinsicht nicht vollig unberticksichtigt bleiben miissen.
Es ist von groBem Einflusse, ob ein Moor in trockenem Zustande oder
als solches mit normalem Wassergehalte erhitzt wird, ob durch trockene
oder feuchte War me.
Die Zeit, welche hindurch ein Moostorf erhitzt werden muB, um vollig
steril zu sein, ist eine sehr schwankende auch je nach seiner Herkunft. In
Peptonlosung zugeimpft, fand iiberhaupt keine Keimentwicklung mehr statt,
nach
einem y 2 stiindigen Erhitzen im Trockenschranke bei 100° C
99
15
minutlichen
99
99
99
99
140° C
99
10
99
99
99
99
99
160° C
99
45
99
99
99
Dampftopfe
99
100® C
99
1 Vi
stiindigen
99
99
99
99
60° C
99
4
99
99
99
99
99
50° C
in einem
Worpedorfer
Hochmoore, das
mit Wasser ge¬
sattigt war.
einem
»»
1 3 4 stiindigen
3 4 »
Yz »
2 %
3
5
Erhitzen im Trockenschranke
99 99 99
99 99 99
„ „ Dampftopfe
99 99 99
99 99 99
bei 100° C
„ 140° C
„ 160°C
„ 100° c
„ 60° C
„ 50° C
in einem
Hochmoore
vom
Konigsmoore,
das mit Wasser
gesattigt war.
Beide Moore wurden zu gleicher Zeit untersucht. Unterschiede, die die
Ursache des verschiedenen Verhaltens hatten sein konnen, waren nicht wahr-
zunehmen auBerlich.
Keine Faulnis wurde mehr eingeleitet, ohne daB indes nun auch schlecht-
hin jede Mikrovegetation ausgebheben ware, als das Worpedorfer Hochmoor,
mit Wasser gesattigt, im Dampftopfe:
V 4 Stunde bei 100° C (konstant) erhitzt wurde.
y 2 „ eo 0 c
1 99 99 50° C |) 99 99
Ein drittes Hochmoor von GroB-Schonbeck, R.-B. Potsdam, erregte noch
eine schwache Faulnis, als es 1% Std. hindurch einer Temperatur von 100° C
im Dampftopfe ausgesetzt war. Eine Infektion muB ausgeschlossen gelten,
die Faulnis kam luer auch in alien Vergleichskulturen zustande. — Alle
3 Moostorfe waren noch vollig unkultivierter Sphagnumtorf.
Besonders waren es Schimmelpilze, die dem Erhitzen. widerstanden,
Bakterien nur recht vereinzelt.
In einer anderen Versuchsreihe wurde wieder mit dem Worpedorfer
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622
Georg Albert Ritter,
Hochmoore gearbeitet, nachdem es zu einem Teile wahrend dreier Monate
auf normalem Wassergehalte konstant erhalten, bzw. ebenso lange hindurch
lufttrocknend, auf 34 Proz. Wassergehalt gefallen war. Gegentiber den be-
ziiglichen gleichartigen, je nicht erhitztenProben trat nun beziiglich der Zeit der
ersten deutlichen Wahrnehmbarkeit eines iiblen Geruches eine Verspatung von
16 Tagen ein, nach ^stlindigem Erhitzen im Dampftopfe auf 100° C, seitens der wasser-
gesattigten Erde,
11 Tagen ein, naeh 1 / 8 stundigem Erhitzen im Dampftopfe auf 100° C, seitens der wassej-
gesattigten Erde,
12 Tagen ein, nach ^stlindigem Erhitzen im Dampftopfe auf 100° C, seitens der 34° c
H 2 0 haltigen Erde,
10 Tagen ein, nach 1 / 8 stundigem Erhitzen im Dampftopfe auf 100° C, seitens der 34° 0
H 2 0 haltigen Erde.
Die beziiglichen Verspatungen hinsichtlich der Zeit einer deutlich wahr-
nehmbaren Triibung waren sogar noch etwas groBer, in gleichem Sinne.
Mithin entnehmen wir unseren Versuchen als Resultate:
1. Im Moore lebende (hohere) Pilze sind zur „Selbsterhitzung“ befahigt
(unter noch nicht aufgeklarten Bedingungen).
2. Das Moor hat Pilze, die nicht nur als thermotolerant, sondern als
thermophil zu bezeichnen sind. Zwar ist die t 42° C keine besonders hohe,
aber doch schon hoher als die Optimal-t der meisten Keime (37° C, Blut'-tj
und die Faulnis verlauft da so intensiv, daB die Ansicht gerechtfertigt scheinen
muB (s. unter 4).
3. Die Keime sind psychrotolerant. Selbst relativ niedere Grade wahrend
langerer Zeit wirken nicht absolut baktericid. Wenn keine wesentliche
Schwachung der Virulenz der Organismen zu beobachten ist, mag der
Grund sein, daB das Hochmoor ja besonders sporenreich ist. Auch die all-
gemeine Keimarmut ist in der Hinsicht beachtenswert: Stets ist erst eine
Keimvermehrung notig, bevor eine groBere „Tatigkeit“ einer Erde wahr-
nehmbar ist: Beziiglich der Vermehrung ist es aber weniger von Belang,
ob sehr wenige Oder wenige Keime das „Muttermaterial“ darstellen.
4. Warmegrade, die hoher sind, schaden nach relativ kurzer Zeit, werden
aber von den einzelnen Mooren recht ungleich lange Zeit ohne Schadigung
ertragen. Vielleicht ist das Vorkommen oder Fehlen von thermophilen
Keimen von EinfluB: Denn auBerliche Anhaltspunkte und Merkmale der
Moorerden, die in der Beziehung von Bedeutung sein konnten, fehlen.
5. Wenn allgemein starkeres Erhitzen weit weniger gut von Moorerden
ertragen wird als von mineralischen Boden, ist die Ursache wohl eine che-
mische, sekundare, indem durch das Erhitzen Giftstoffe baktericider Art
entstehen. Auch physikalische schadigende Wirkungen mogen eine Rolle
spielen.
6. Trocknende Erden sind resistenter als mit Wasser gesattigte, wahr-
scheinlich, weil sie durch das Trocknen einen groBeren Reichtum an re-
sistenteren Sporen besitzen.
7. Besonders die Mykomycetenflora ist recht widerstandsfahig.
8. Sehr schnell erliegen speziell die Faulniserreger der Schadigung durch
hohere Temperaturen.
y) Von dem Wassergehalte.
DaB der Wassergehalt eines Bodens von wesentlichem Einflusse auf
die Zahl und Virulenz seiner Keime ist, haben die verschiedensten Autoren
gezeigt.
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzliehen Organismen, etc.
623
H. Fischer (Landw. Jahrb. 38. 19. 09. p. 359) nahm zwar bei vermehrter
Feuchtigkeit keinen EinfluB bei Keimzahlungen wahr, indes erwiesen Re ray (Centralbl.
f. Bakt. Abt. II. Bd. 8 p. 732ff.), R a h n (Ibid. Bd. XX. 19. 07.), K r ii g e r und Hein*
z e (Landw. Jahrb. Bd. 36. 07.), und neuerdings Engberding (Central bl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 23. p. 569ff.) im Gegensatze deutlichste Korrelationen zwischen Sinken und
Steigen des Wassergehaltes und Bakterienzahl. R a h n (1. c.) und G. A. Ritter wie-
sen eine Steigerung der Virulenz der Keime durch den AustrocknungsprozeB nach. (Cen-
tralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 33. 1912. p. 116.) Lo h ni s (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 15.
p. 365), Wollny (Forsch. d. Agric. Physik 9. p. 165ff.), Pic hard (Compt. rend.
98. p. 1289), D e h 6 r a i n (Ibid. 125. p. 209), Kruger und Schneidewind
(Landw. Jahrb. 28. p. 242), Kruger und H e i n z e (ibid. 36. 07.), Coleman (Diss.
Gottingen 1908), Ger lach und Vogel (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 20. p. 71)
u. a. konstatierten die hohe Bedeutung verschiedenen Wassergehaltes bezw. fur Nitri-
fikation, Stickstoffassimilation, Kalkstickstoff- und Knochenmehlzersetzung, Denitri-
fikation, Harnstoffspaltung.
Die Frage, wie werden durch ungleichen Wassergehalt die Moorbak-
terien beeinfluBt, beanspruchte um so mehr mein Interesse, als ja beziiglich
seines ganz enorm hohen Wassergehaltes der Moorboden speziell unter alien
Erdarten eine ganz absonderliche Stellung einnimmt, und weil hier trotz
relativ hohen Wassergehaltes fur hohere Pflanzen „physiologische Trocken-
heit“ bestehen kann: Finden wir ja deshalb bei den meisten der natiirlichen
moorbewohnenden Spezies typische morphologische und anatomische Ein-
richtungen streng xerophiler Arten. — Meine Untersuchungen beriicksich-
tigen sowohl Grad und Schnelligkeit des Trocknens wie die Lange der Zeit,
wahrend der eine Erde getrocknet gehalten wurde.
1. V e r s u c h.
Der Versuch, welcher den EinfluB des Grades des Wassergehaltes eines
Moores bestimmen sollte, geschah mit dem auch im vorigen Versuche ver-
wendeten Worpedorfer WeiBtorfe. Bei Beginn des Versuches war dieser
seit 3 Monaten bereits im Institute zu einem Teile gelufttrocknet, bis auf
34 Proz. H 2 0 herabgegangen, zu einem anderen Teile normal gesattigt erhalten
(ca. 87 Proz. H 2 0), zu einem dritten Teile unter Wasser gesetzt. Am 18. X.
1911 beimpfte ich je 100 ccm Peptonlosung mit so viel frischer Moorsub-
stanz, daB sie je 1 g, auf absolute Trockenheit berechnet, entsprach. Der
iibersattigt unter Wasser gehaltene Torf war vor der Wagung in einen groBen
Glastrichter iiberbracht worden, wo er soviel Wasser binnen kurzer Zeit
abgab, als er iiber seinem Kapazitatsvermogen besaB. — Der analytische
Befund war:
Wassergehalt:
mg NH,-Stickstoff
am 1. XI. 11
mg NH 3 -Stick.stoff
am 15. XI. 11
trocknendes Moor
35,62
55,94
»* ft
39,44
58,19
ft
41,33
58,60
gesattigtes Moor
40,95
61.22
tt tf
38,76
60.44
tt tt
38,88
6 1 ,72
iibersattigtes Moor
31,15
54,43
tt tt
34,92
51,19
tt tt
35.54
52,01
Die Fliissigkeit, mit trocknendem Moostorfe beimpft, hatte z. T. eine
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624
Georg Albert Ritter,
nicht unbetrachtliche Schimmelbildung. Ein weiBlichgrauer Stabchenkahm,
dunn und zart, war auf alien Kulturen vorzufinden.
2. V e r s u c h.
Er wurde mit der gleichen Erde in sonst gleicher Weise angesetzt und
zwar ebenfalls am 18. X. 11. Da er die Frage entscheiden sollte, hat speziell
die Schnelligkeit des Trocknens des Moores groBeren EinfluB auf die Zahl
und Virulenz seiner Keime, verwendete ich naturgemaB die seit 3 Monaten
lufttrocknende Probe, sowie die stets gesattigt gehaltene. Diese wurde im
Trockenschranke, binnen wenigen Stunden auf einen Wassergehalt von
28° C gebracht, wobei ich aber sorgfaltig beobachtete, daB die Temperatur
nie hoher als 40° C anstieg. Die im vorigen Kapitel besprochene, bei Er-
hitzung eintretende Zersetzlichkeit der Moorsubstanz verbot es mir, hohere
Temperaturgrade zu gebrauchen. Ich bestimmte dann:
Art des Trocknens:
mg NH 9 -Stickstoff
am 1. XI. 11
mg NH 3 -Stickstoff
am 15. XI. 11
Luftgetrocknetes Moor
35,62
55,94
»
39,44
58,19
ff
41,33
58,60
Schnell getrocknetes Moor
24,21
42,14
99
29,13
49,43
99
27,22
61,14
Der Bakterienkahm war zugunsten der langsam trocknenden Erde ent-
wickelt. Dagegen war Schimmel nur z. T. in den beiderartigen Kulturen
und nur mafiig entwickelt.
3. Beobachtungen, betreffend die Einwirkung einer
l&ngere Zeit bestehenden Austrocknung (durch Luft-
trocknung).
Meine ersten Untersuchungen der Moorbakterien fallen in die Zeit
November 1910. R e m y sche Kulturen, die damals mit Erde beimpft
waren, trocknete ich Anfang des Jahres 1911 im Thermostaten bei 37° C
moglichst schnell aus, nachdem ich zuvor unter den notigen Kautelen den
groBten Teil der liber der zu Bo den niedergesetzten Moorerde stehenden
Kulturlosung abgegossen hatte. Nach mehr als 1 Jahr hindurch bestehender
Austrocknung durch rasches Verdunsten waren in alien Kulturen noch
vorhanden lebenskraftige Keime, und zwar bezw. von Faulniserregern,
Denitrifikationsbakterien und Saurebildnern. Bis auf eine gleich zu be-
sprechende Ausnahme war auf die iibrigen physiologischen Gruppen von
Bakterien nicht geachtet worden, so daB iiber diese noch nichts zu auBern ist.
— Die als Impferde s. Z. benutzten Moore waren sowohl jungfrauliche, rohe
wie kultivierte, bebaute Hoch- und Niederungsmoore.
Die Empfindlichkeit der Leguminosenbakterien gegen Austrocknen und
langer anhaltende Wasserarmut eines Moores wurde durch beziigliche Vege-
tationsversuche entschieden. Als „Grundversuchserde“ diente ein jungfrau-
licher Worpedorfer Sphagnumtorf, der die knollchenerregenden Keime von
Serradella nicht besaB (s. friiher). Er erhielt die notige Dlingung und wurde mit
Serradella besat. Zu einem Teile war dem Boden Impferde, d. h. kultiviertes
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Beitrage zur Kenntnia der niedenen pflanzlichen Organismen, etc.
625
Hochmoor, das bereits knollchentragende Serradella and Lupinen letzthin
getragen hatte (s. frtiher und spater!), in geniigender Menge zugemischt,
und zwar einmal von einer Probe, die stets auf normalem Wassergehalte
gehalten war, dann von einer anderen Probe, aber derselben Urerde, die in
flachste Schicht ausgebreitet, w&hrend eines Monats auf 37 Proz. Wasser-
gehalt verdunstet hatte. Naturgem&B traten Knollchenbildungen an keiner
Pflanze ein, die im jungfraulichen Moore, das ohne jedwede Impferde ver-
blieben war, kultiviert wurden. Aber wahrend samtliche Pflanzen Knoll-
chen trugen, soweit sie in Erde, beimpft mit stets feucht gehaltener Impf¬
erde, wuchsen, fehlten Knollchen auch in einigen der Falle, wo dem WeiB-
torfe die zuvor lufttrocknende „Impferde“ zugegeben war. In anderen
Fallen waren sie zwar auch gebildet, doch in augenf&llig geringerer Zahl
vorhanden. — Und doch waren quantitativ je entsprechende Mengen
(auf absolute Trockenheit berechnet) als Impferde der Versuchserde zuge¬
mischt worden, und zwar, wie nochmals betont sein mag, in iibergeniigender
Menge, im Verhaltnisse 1:3; auch waren alle Erden nach der Aussaat iiber-
einstimmend mit Wasser gesattigt gehalten worden.
Also sehen wir als Resultate:
1. Hochmoor, welches l&ngere Zeit hindurch unter Wasser gehalten
wurde, erfahrt dadurch eine gewisse, nicht verkennbare Beeintrachtigung
seines Tatigkeitsgrades. Als Ursache dafiir lafit sich allgemein geltend
machen, daB ja die Organismen in beiden Fallen gleichsam in zweierlei un-
gleichen Medien leben, in deren jedem sie sich verschieden beeinfluBt fiihlen
und natiirlich auch verschieden verhalten. Speziell fur die Faulniserreger
kommen vielleicht in erster Linie die anaeroben Bedingungen, die durch Uber-
groBen Wasserreichtum in noch hoherem MaBe geschaffen sein diirften, in Be-
tracht, die ja zum mindesten in sehr vielen Fallen die Rolle sch&digender
Agentia zu spielen geeignet scheinen (s. friiher!). (Bedeutung der Drainierung I)
2. Ein wesentlicher Unterschied beziiglich der Faulniskraft nor¬
mal wasserhaltiger bezw. auch starker luftgetrockneter Moore scheint (we-
nigstens fiir die erste Zeit) nicht zu bestehen. In der Hinsicht gilt ja auch
zu bedenken:
a) Die den Bakterien notwendigen, sicherlich absolut stets geringenWasser-
mengen sind wohl auch da noch im Moore vorhanden, wenn den hoheren
Pflanzen mit ihren ganz ungleich hoheren beziiglichen Anspriichen physio-
logische Trockenheit bereits besteht.
b) Der relativ hohe Reichtum des Hochmoores an Sporen (s. friiher)
bedingt wegen der allbekannten Resistenz dieser wohl eine nur relativ ge-
ringe Schadigung derselben durch Trocknen.
c) Durch das Trocknen wird eine Lliftung bewirkt, die, wenn es nur
kiirzere Zeit oder voriibergehend und nicht zu iibermaBig statthaben wird,
vielleicht eher noch eine begiinstigende Wirkung ausiibt.
d) Das Trocknen besitzt besonders fiir die Mykomyceten eine direkte
Reizwirkung, insofern es bei diesen bei Beginn desselben eine besonders
reichliche Sporenbildung, und somit, bei Wiedereintritt giinstigerer Wasser-
verhaltnisse, besonders auffallend groBen „Schimmelreichtum“ verursacht.
3. Das langsame Lufttrocknen auf natiirliche Weise beeintrachtigt den
Tatigkeitsgrad eines (Hoch-)Moores, wenn iiberhaupt, nicht in der Weise
wie ein kiinstliches, auch nur durch „gelindes Erwarmen“ der Moorsubstanz
bewirktes Trocknen. (Eventuell kommen fiir dessen hemmende Wirkung
auch sekundare chemische wie physikalische anderweitige storende Einfliisse,
Zweite Abt. Bd. 34 . 40
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626
Georg Albert Ritter,
die ihre Ursache ebenfalls in dem Erhitzen haben, nebenbei in Betracht. Zu-
gleich mogen viele Keime auch keine Zeit und Gelegenheit mehr zur Sporen-
bildung finden.) Die oft in „lagerndem“ Moostorfe zu beobachtende Salpeter-
bildung (s. friiher!) bringe ich mit der durch Verdunstung begiinstigten
Durchliiftung des Bodens in Zusammenhang. (S. auch Spezialarbeit!)
4. Die Art der Wirkung einer langere Zeit hindurch bestehenden Trocken-
heit scheint recht verschieden zu sein fiir die einzelnen physiologischen
Gruppen von Mikroorganismen (nicht nur fiir die einzelnen Arten). Wah-
rend z. B. Faulniserreger, denitrifizierende Keime und Saurebildner hohe
Trockenheitsgrade anscheinend schadlos lange Zeit hindurch ertragcn,
geniigt fiir knollchenbildcnde Mikroben schon eine nur nach Tagcn berechnete
allmiihlich natiirlich sich ergebende stiirkere Lufttrockenheit, um als deutlich
schadlich erkannt werden zu konnen.
H a gl u n d (Mitt. d. Ver. z. Forder. d. Moorkultur. 26. 1908. p. 377ff.)
hat mit Sicherheit erwiesen, daB speziell feuchte Torfstreu durch Organis-
menwirkung erwarmt zu werden vermag. Ja, die Erwarmung soli sogar
bis zur Selbstentziindung zu fiihren iinstande sein. Potter (Centralbl. f.
Bakt. Abt. II. Bd. 21. 1908. p. 655) macht es wahrscheinlich, daB es sich
dabei um jene Gruppe von Schimmelpilzen und Bakterien als Erreger han-
delt, die den Torf untcr C0 2 -Produktion angreifen, und die nach seiner Mei-
nung (1. c. p. 647—665) auch die Autoxydation der Kohlen bewirken konnen.
Da ich bei meinen Arbeiten mit verschieden feuchten Mooren eine besondcre
Erwarmung niemals beobachten konnte, ist ersichtlich, daB eine derartige
Erwarmung mancherlei Bodingungen erheischt, die keineswegs so luiufig
erfiillt sind.
f) von rein chemischen Faktoren.
«) von einer alkalischen Substratreaktion, ins-
besondere von Kalkgaben.
Die Kalkfrage wurde bereits hin und wieder mehr oder minder fliichtig
beriihrt.
Des Zusammenhanges halber fand die merkwiirdige Rolle, welche die
Kalkung des Hochmoores bei der Salpeterfrage enventuell zu spielen ver¬
mag, schon bei der Besprechung der nitrificierenden Keime ihre Erorterung.
(S. friiher.)
Ebenso erinnern wir uns hier der friiher gegebenen Resultate zweier
Versuche mit Saurebildnern. Es waren diese (mit der Erde) in die Dextrose-
losungen eingeimpft worden. Wahrend in einem Versuche ohne weiteren
Zusatz von Zeit zu Zeit die durch Bakterientatigkeit je gebildete, event,
wieder abgebaute Saure je in der gleichen, konstanten Menge Kulturlosung
titrimetrisch bestimmt wurde, diente im zweitenVersuche die Gewichtsmethode
zur Bestimmung des Grades des Saurcbildungsvermogens z. T. derselben
Erden. (S. friiher Niiheres!) Um die auf letztere Weise erhaltbaren Ergebnisse
deutlicher, d. h. die Zahlen groBer und event. Unterschiede im Tatigkeitsgrade
der einzelnen Boden auffiilliger zu machen, war jeder betr. Kultur noch eine
gleiche, groBere Menge CaC0 3 zugemischt worden, indein ja dann bei der
Wagung zugleich auch die Mengen C0 2 als Gewichtsverluste zum Ausdruck
kamen, die sekundiir durch die infolge von Mikrobentatigkeit gebildete Saure
aus dem Kalziumkarbonate freigemacht wurden, und die natiirlich quantitativ
in direkter Beziehung standen zu der biologisch erzeugten organischeu
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627
Sauremenge: Wennschon auch der bedeutend intensivere Gesamtverlauf
der Garung in den mit Kalk versetzten Kulturen zu einem Teile sicherlich
auch der Phosphatgabe zuzurechnen ist, die neben der Kalkung diesen Ver-
such gegeniiber dem anderen auszeichnet, so ist anderenteils aber die GroBe
des Unterschiedes im Saurebildungsvermogen der beiden Versuche nur durch
die Annahme einer gleichzeitigen Begiinstigung der Tatigkeit der beziiglichen
Keime durch den CaC0 3 ungezwungen erklart.
Die forderliche Einwirkung eines alkalisch reagierenden Substrates
speziell auf die Buttersaurebildner geht weiter noch aus dem friiher be-
schriebenen Versuche hervor, in dem eine fur Nitratbakterien berechnete
Nitritlosung nach Winogradsky eine Buttersauregarung erregte,
als sie mit dem Goldaper Niederungsmoor beimpft wurde, und wo, ohne daB
je auch nur eine Spur von Salpetersaure entstand, diese Buttersauregarung
um so intensiver wurde, je mehr das Nitrat zum Schwinden kam, d. h. je
alkalischer der Nahrboden wurde, sowohl durch das alkalische Natrium des
schwindenden Nitrites wie durch das primar oder sekundar durch die Bak-
terien aus dem Moore freigemachte Ammoniak. (S. friiher naheres!) —
Um nun den Einflufi zu ergriinden, den der Kalk allgemein auf die Bak-
terien ausiibt, wenn er schon vor langererZeitdemBoden selbst zugegeben wurde,
wurden mehrere verschiedenartige R e m y sche Kulturen angesetzt einmal
mit einem ungekalkten Moostorfe, dann mit einem solchen Moostorfe, der
s. Z. vor Jahren gemergelt worden war, und die beide aus dem Maibuscher
Moore stammten. Die Resultate des ungekalkten Hochmoores sind im Zu-
sammenhange mit denen anderer Erden, die gleichzeitig gepriift wurden,
schon friiher bekannt gegeben worden: Jetzt sollen sie also zu denen eines
gekalkten Hochmoores in Vergleich gesetzt werden.
Faulnisversuch, angesetzt am 14. November 1910.
Erdart: j
mg NH 3 -Stickstoff
am 22. XI. 10
mg NHj-Stickstoff
am 7. XII. 10
mg NHo-Stickstoff
am 4. I. 11
nicht gekalkte? Moor
2,85
30,67
117,88
3,57
32,8
114,79
99
6,42 |
34,23
nicht bestimmt
gekalktes Moor
11,43 1
58,45
120,96
99
11,41 1
57,1
126,43
99 ' |
10,34 |
60,6
nicht bestimmt
Saureversuch, angesetzt am 14. Nov. 1910.
Die nahere Beschreibung der Art und Weise dieser Versuche ist schon
friiher gegeben worden; ich verweise darauf zuriick (Tab. p. 628 u. 629).
fc,. i
Denitrifikationsversuch in saurer Losung.
Die G i 11 a y - Losung enthalt pro Liter Losung u. a. 5 g Zitronensaure,
die vor allem eine saure Reaktion bedingen. Gewohnlich wird durch Soda
die Losung neutralisiert oder schwach bis starker alkalisch gemacht, da
gerade viele denitrifizierende Keime hohere Alkalitatsgrade lieben. In einem
Versuche wurde nun keine Soda zugegeben, vielmehr der Fliissigkeit die saure
Reaktion belassen. Es schien mir nicht uninteressant, zu untersuchen, ob auch
in einer solchen, doch ziemlich stark sauren Losung sich Unterschiede be-
ziiglich des Tatigkeitsgrades eines gekalkten bezw. ungekalkten Moores er-
40*
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628
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Georg Albert Ritter,
Moostorf ungekalkt
99
Moostorf gekalkt
99
99
Kalkmenge:
1 1 1 1 1
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Ct Cl Cl 1
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630
Georg Albert Ritter,
geben. — Der Versuch wird spater ausfiihrlicher nochmals unter anderem
Gesichtspunkte besprochen werden. Schon jetzt schicke ich voraus, dab von
einer eigentlichen „Denitrifikation“ hier keine Kede sein kann, indem der
Salpeter hier wesentlich als direkte Nahrquelle gedient hat, und Gasbildung
zu keiner Zeit sich beobachten lieB. — Angesetzt am 14. November 1910,
hatte der Versuch folgende Befunde:
Erdart:
am 21. XI.
hno 3 hno.
am
hno 3
5. XII.
nxo 2
am 10. XII.
HN0 3 | HN0 2
am 23. XII.
HNOj
nicht gekalkt
+
_
-L
1
_
+
_
_
99
+
—
+
—
+
—
—
99
+
—
-L-
wenig
+
wenig
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gekalkt
+
-U
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wenig
wenig 1
99
+
i
+
1
+
wenig
1 wenig
_
99
+ i
—
+
+
—
+
—
Anfangs war auf alien Kulturen nur geringe Schimmelkahmbildung
zu beobachten. Spaterhin aber waren in den mit ungekalktem Moostorfe
beimpften Losungen auf der Oberflache wie submers sehr reichliche, dicke,
weiBgraue Mykomycetenmassen entwickelt, wahrend auch da noch die mit
gekalktem Hochmoore angelegten Kulturen nur wenige, gelbbraun gefarbte
Mycelien zeigten. — Speziell das Fehlen von Nitrit wahrend des ganzen
Versuches in den mit ungekalkter Erde versetzten Fliissigkeiten kann schon
deshalb nicht allein als „chemische Saurewirkung“ aufgefaBt werden, weil
in den mit gekalktem Boden hergestellten Aufschwemmungen, infolge des,
absolut betrachtet, doch unwesentlichen Kalkgehaltes der geringen Impf-
mengen, eine nennenswerte Abstumpfung der Saure der Kulturlosung sicher
nicht erfolgte, hier aber, wenn auch nur geringere Mengen Nitrites relativ
recht lange Zeit hindurch vorhanden waren. Aber es mull direkt als bakterio-
logisches Spezifikum des gekalkten Moores deshalb aufgefaGt werden, weil
in einem in gleicher Weise mit derselben Erden angelegten Denitrifikations-
versuche in alkalischer Losung, Nitrit allerdings in geringster Menge
auch durch ungekalktes Moor gebildet wurde, aber dasselbe ganz ungleich
friiher zum volligen Schwinden kam als in den mit gekalktem Moostorfe ver¬
setzten Kulturen, wo es zudem sehr reichlich nachweisbar war. —
Eine besondere Versuchsreihe sollte einen AufschluB dariiber bringen,
ob bakteriologische Unterschiede durch eine Kalkung des Moores in ungleichen
Gaben zustande kommen. Als Versuchserde fand ein Moostorf (jungfraulicher)
Verwendung, der seit dem 13. III. 1911 in eiserne Vegetationsgefafie geftillt
war, und der z. T. iiberhaupt keinen Kalk, z. T. solchen in Form von CaCO s
puriss., und zwar einmal in einer Menge von 10 dz CaO pro ha, dann in einer
Menge von 40 dz Ca pro ha sorgfaltigst zugemischt erhalten hatte. Aufierdem
waren samtliche Erden s. Z. den Verhaltnissen in der Praxis analog, mit
40-proz. Kalisalz und mit Algierphosphat gediingt worden, mit Mengen,
entsprechend 150 kg K 2 0 und 150 kg P 2 0 5 pro ha. Selbstverstandlich waren
mehrere Kontrollen je angesetzt. — Am 19. X. 1911, nachdem also die Kalkung
vor mehr als a / 2 Jahre geschehen war, wurden je 100 ccm einer strilisierten
1-proz. Peptonlosung mit je soviel Moostorf beimpft, dall die Impfmenge
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631
auf absolute Trockenheit berechnet, = 1 g betrug. Es ergab sich folgender
Befund bei der Analyse der Kulturen, deren je 2 aufeinanderfolgende als Kon-
trollen, mit Erde einundesselben Topfes angesetzt, aufzufassen sind:
Kaikmenge:
mg NH 3 -Stickst.
am 25. X. 11
mg NHj-Stickst.
am 1. XI. 11
mg NH 3 -Stickst.
am 7. XI. 11
mg NH 3 -Stick8t.
am 14. XI. 11
0
38,1
72,41
83,69
100,04
0
42,49
65,98
—
—
0
29,23
62,15
91,1
92,24
0
32,62
68,37
—
—
0
34,93
74,1
82,62
93,62
0
31,22
76,38
—
—
10 dz CaO
50,54
82,10
93,98
97,45
55,17
85,14
—
—
if
59,8
78,05
82,25
93,98
»>
44,74
76,45
—
—
56,18
74,43
98,61
96,0
>*
44,59
78,19
—
—
65,01
86,3
97,74
101,94
62,69
74,57
—
—
40 dz CaO
41,27
59,22
91,22
94,41
43,01
67,77
—
—
99 \
30,26
44,59
63,71
91,37
27,22
46,48
—
—
39,68
66,17
92,24
79,35
35,04
51,84
—
—
99
; 53,29
73,27
84,56
100,35
50,39
83,69
—
—
Sehr interessant war die Beobachtung der in den Kulturen sich ergeben-
den Vegetationen. In alien mit Moostorf beimpften Losungen, die 40 dz
CaO erhalten hatten, war nur anfangs etwas Schimmelbildung submers,
aber auch nur in einzelnen Kolben zu beobachten, und spaterhin fand in dieser
Keihe nirgends eine auch nur einigermaBen lebhafte Vermehrung statt. Da-
fur war aber hier ein Bakterienbelag auf der Oberflache zu konstatieren,
der wohl den anderen Reihen auch nicht vollig fehlte, indes ganz bedeutend
weniger stark entwickelt war. Die mit kalkfreier Erde angelegten Kulturen
zeichneten sich dagegen durch eine ganz enorme Schimmelbildung aus, der
besonders untergetaucht lebte, wahrend auf der Oberflache meist nur wenige
weiBliche Hyphen verhanden waren. Auch die mit Kalk in geringerer Menge
bedachten Boden brachten durchweg eine iippiche Schimmelpilzflora zu
ihrer Entwicklung, ebenfalls besonders submers. Diese biologischen Ver-
haltnisse ergaben sich bald nach Beginn des Versuches und erhielten sich
konstant bis zu seinem Abschlusse. — Beziiglich der Kalkwirkung auf Knoll-
chenbakterien auBere ich mich in einem spateren besonderen Kapitel.
Wir entnehmen also folgendes Resultate:
1. Die Kalkwirkung auf den Salpeter und seine Bildung auf Hochmoor
ist eine Spezialfrage, insofern hier unstreitig in erster Linie rein chemische
Prozesse geschehen, die die Salpeterfrage betreffen. (S. friiher u. Specialarbeit!)
2. Auch den Moorbakterien sagt eine alkalische Reaktion des Substrates
an sich deutlichst zu. Ihre Tatigkeit ist dann bedeutend intensiver.
3. Da durch Kalkdiingung die Saure eines Hochmoores abgestumpft
wird, so ist es auch nur natiirlich, dafi durch Kaikungen die Leistungen der
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632
Georg Albert Bitter,
Bakterien gesteigert werden. So z. B. F&ulniserreger, Saurebildner und
salpeterabbauende Organismen.
4. Mergel wie CaC0 8 wirken beide fordernd.
5. Die begiinstigende Einwirkung der friiheren Kalkung eines Hoch-
moores auf seine Mikroben ist selbst in (stark) sauren Losungen noch deutlich
zu bemerken, sei es infolge der durch ’Kalkung bewirkten Vermehrung des
Bakteriengehaltes (s. friiher!), sei es durch die Steigerung ihrer Virulenz, oder
durch beiderlei Faktoren.
6. Die Kalkung eines Moores vermag derart einzuwirken, daB gewisse
Prozesse im Detail verschieden von einem gekalkten und einem ungekalkten
Moore ausgelost und beendet werden konnen. So z. B. beziiglich des Vor-
kommens oder Fehlens resp. beziiglich der Menge von Nitrit bei der Reduk-
tion von Nitraten (z. T. chemische Vorgange, s. Spezialarbeit!).
7. Kalkungen in besonders hohen Gaben wirken anscheinend nicht nur
nicht besser als solche in nur maBiger Hohe, sondern sogar weniger
giinstig.
8. Vielleicht kommen bei den starken Kalkungen allgemein-
schSdliche sekundare, chemische Nebenwirkungen in Betracht, die
sich nur beziiglich der einzelnen biologischen Prozesse verschiedenartig und
verschieden stark bemerklich machen. Denn durch die Kalkung in Hohe
von 10 dz CaO pro ha wird die natiirliche Bodensaure erfahrungsgemaB,
und in unserm Versuche aus der noch sehr reiflichen Entwicklung von Myko-
myceten ersichtlich, bei weitem nicht neutralisiert, so daB also andernfalls
die Bakterien in Erden, die mit 40 dz CaO gediingt wurden, zweifellos weit
tatiger sein miiBten. (S. unter 2.)
9. Starke Kalkungen drangen den Schimmel ganz auffallend zuriick,
ja lassen ihn meisthin iiberhaupt nicht auf kommen.
/?. Von der Reizwirkung durch:
aa ) Starkere Sauregrade.
Das physiologische Verhalten der Bakterien des ungekalkten Heide-
humus wie Moostorfes gibt uns schon einen gewissen AufschluB dariiber,
wie die Moorbakterien durch die (natUrliche) Saure beeinfluBt werden. Noch
deutlicher wird uns die Vorstellung, wenn wir die Beeinflussung der Leistun-
gen der Bakterien uns vor Augen halten, wie sie durch Kalkungen des Bodens
und durch sonstige Mittel, durch welche die vorhandene Saure abgestumpft
wird, erreicht werden (s. voriges Kapitel!). Indes orientieren uns alle solche
Versuche nur nach einer Richtung hin. Jetzt soli zur Erganzung noch zur
Untersuchung kommen, wie die Tatigkeit eines sauren Moostorfes beeinfluBt
wird, wenn durch weiteren Saurezusatz der natiirliche Sauregehalt noch ver-
groBert wird. Und zwar sollen sowohl die Wirkungen verschiedener Saure-
mengen wie die verschiedener Saurearten z. T. in Losungen, z. T. im Boden
studiert werden.
Der gunstige EinfluB von gewissen Substanzen auf das Wachstum und
die Vermehrung usw. der Organismen hat ja durchaus nicht immer seine
Ursache im reichlichen Vorhandensein von geeigneten Nahrstoffen, sondern
kann auch eine „Reizwirkung“ sein. Eine „Beschleunigung der Wachstums-
geschwindigkeit“, wie treffend diese Reizwirkung definiert wurde, kann
vielmehr auch erregt werden durch Agentien, die an und fur sich Gifte sin<L
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Beitrage zur Kenntnia der niederen pflanzlioheii Organismen, etc.
633
Das sog. „A r n d t sche Gesetz“, das von dem Forscher in seinen „Biologischen
Studien" (I. Das biologische Grundgesetz, Greifswald) aufgestellt wurde,
gibt uns naheren AufschluB: „Schwache Reize fachen die Lebenstatig-
keit an, mittelstarke fordern sie, starkste heben sie auf.“ Die absoluten
Mengen, die von einem Gifte zur Erzielung einer fbrderlichen Reizwirkung
notig sind, sind von Fall zu Fall verschieden. Sowohl die Art des fraglichen
Prozesses, die Konzentration der N&hrlosungen, die Art der Erde, die Art
der Keime, deren augenblickliche Virulenz, die Temperatur, kurz, die aller-
verschiedensten Momente sind bier von wesentlicher Bedeutung.
Ich habe darauf kurzerhand Verzicht geleistet, um genau auch festzu-
stellen, bei welcher bestimmten Dosis einer Saure ein Optimum der Wirkung,
bei welcher eine Grenze, dann eine schadigende Ein wirkung erreicht ist; der-
artigen Untersuchungen glaube ich insofern von vornherein nur eine be-
schranktere Bedeutung zusprechen zu dtirfen, als ja die zahlreichen in der
Hinsicht maBgeblichen, z. T. oben aufgezahlten Faktoren schwankende,
variable GrSBen meisthin sind. Dann aber sind derartige Untersuchungen
bereits recht haufig angestellt. Eine Literaturubersicht findet sich in einer
Arbeit von E. B. Fred, (tlber die Beschleunigung der Lebenst&tigkeit
hoherer und niederer Pflanzen durch kleine Giftmengen. Centralbl. f. Bakt.
II. 31. 1911. p. 185.) Ganz allgemein ist uns bekannt, daB, um eine gunstige
Reizwirkung zu erzielen, von einem Gifte schon ganz auBerordentlich geringe
Mengen voUauf geniigen. *(„01igodynamische Wirkung"!) Theoretisch und
praktisch interessanter erschien es mir, schlechthin zu untersuchen, in welchem
MaBe, welchem Rhytmus die Verminderung der Leistungen der Bakterien
durch relativ stark gesteigerte Sauregrade statthat. —
Ich erw&hnte bereits des ofteren die Unterschiede, welche mir ein Ver-
such ergab, in dem ein Heidehumus, ein ungekalkter bezw. gekalkter Moos-
torf und ein Niederungsmoor in G i 11 a y - Losungen geimpft wurden, je
in gleicher Menge, wo aber in einer Reihe die durch den Zitronens&ure-
zusatz geschaffene saure Reaktion der Fliissigkeit nicht, wie dies das Rezept
vorschreibt, durch Alkalienzusatz beseitigt, sondern schlechthin beibehalten
wurde. Es ergaben sich da insgesamt folgende Verh<nisse:
Biologische Befunde in
saurer Losun
8
a 1 k a
lischer Losung
Erdart:
i
Schimmel
Bakterien
Gasbildg.
Schimmel
Bakterien
Gasbildg.
Heidehumus
Stets sehr
0 makroskop.
0
Wenig als
0 makroskop.
Zuerst keine,
viel oben
Kahm
sp&ter all-
u. submera
m&hlich
Moostorf, ungekalkt
zuerst wenig.
99
0
kaum vor-
brauner
zuerst keine.
spftter viel
handen
Kahm be-
bald auch
sonders
viel
„ gekalkt
zuerst sehr
wenig, spa-
99
0
0
99
stets viel
ter etwas
mehr
Niederungsmoor
zuerst we¬
nig, spSter
fast ver-
schwunden
99
0
0
99
stets viel
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634
Georg Albert Ritter,
Chemische Bef unde in:
1. Saurer Giltay-Losung, Versuch angesetzt am 14. Nov. 1910.
Er d art:
2i.:
hno 3
XI.
hno 2
5. :
hno 3
XII.
HNOj
io. :
hno 3
XII.
HNOj
9. I.
hno 3
. 11
HNO*
24. I]
HNO s
[L 11
HNOj
Heidehumus
+
—
+
—
+
—
!
+
—
(Viel noch)
+
(Viel noch)
—
99
+
+
--
+
+
+
(Viel noch)
—
99
+
—
+
—
+
—
+
—
+
Moostf. ungek.
+
—
+
—
+
—
—
—
—
—
99 99
+
—
+
—
+
—
—
—
—
—
99 99
+
—
+
—
+
—
—
—
—
—
Moostf. gekalkt
+
—
+
+
—
+
—
—
—
—
99 99
+
—
+
+
—
+
—
—
—
—
99 99
+
—
+
+
—
+
—
—
(Wenignoch?
Niedergsmoor.
+
—
+
—
+
—
+
■
~r
(Wenig noch i
99
+
—
—
-L
—
+
+
-U
(Wenig noch)
99
+
—
—
+
—
+
—
+
—
i +
2. Alkalisierter Giltay-Losung (Tab. p. 635):
Die Wirkung verschiedener S&uren in variierten Mengen au! die physio-
logische Tatigkeit der Bakterien, wenn jene zu den Losungen zugesetzt werden,
geht aus folgendem Versuche hervor: Es wurden am 1. II. 1912 je 100 ccm
1-proz. Peptonlosung mit je 5 g desselben frischen Sphagnumtorfes beimpft und
dann diesen Aufschwemmungen zugegeben in sterilen Pipetten bezw. 1 / 100 ,
1 /io* 2 /ioi # /io g Schwefels&ure bezw. eines je aus gleichen Teilen bestehenden
Gemisches von Milch- und Apfels&ure. Eine Serie verblieb ohne jedweden
Zusatz. Die verwendete SSure war 10-proz.: so waren einerseits keine erheb-
lichen Messungsfehler zu befiirchten, anndererseits betrug die hochste Zu-
gabe zu der Nahrfliissigkeit 5 ccm, so dafi auch wieder keine nennenswerten
Konzentrationsdifferenzen (bezuglich des Verhaltnisses vom Impferde zu
Fliissigkeit) dadurch geschaffen wurden.
Es ergab sich fiir die Schwefelsaurereihe:
Kulturart:
mg NH s -Stickst.
am 9. II. 12
mg NH 3 -StickBt.
am 14. II. 12
mg NH 3 -Stickst.
am 23. II. 12
mg NH 3 -Stickst.
am 6. III. 12
ohne Saure
11,08
20,33
26,64
32,14
99
13,59
mit ‘/loo g S.
9,25
15,98
21,73
27,19
>*
10,94
Vio g S.
5,89
7,43
11,64
20,47
99
6,33
mit >/* g S.
6,17 |
8,55
14,02
14,58
99
5,47
i
mit 1 2 g S.
4,21
7,71
13,46
99
4,91
11,64 ^
Fortsetzung p. 6361
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Alkaiisierter Giltay * Losung, Versuch angesetzt am 6. XII. 1910.
Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
635
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23. XII.
HNO,
1|+ 1 1 1 1 1 1 1 1 !! 1
O
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+ + +IIIIIIIIII
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1 1 1 1 1 1 1 I 1 1 1 1 1
XII.
| HNO,
+ + +11111*11111
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XII.
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10. XII.
HNO,
+ + "T“I“ + + + + + + +| |
N
2 §
2 a
3 7
. X
® a
+ + + + + H- + + H- + 4- + +
i
+ + + + + + + + + + + + +
Erdart:
-X
3 _3 O
c2 -r S3 O
a © ce cr
S3
o r S a &£> s? ~ ~
T3 a
'S 2 C
8 “ “ " 8 * “ .§
S S X
Gck igle
Original from
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636
Georg Albert Ritter,
Fiir die Reihe mit organischen Sauren:
Kulturart:
mg NH 3 -Stick8t.
am 9. II. 12
mg NH 3 -Stickst.
am 14. II. 12
mg NH 3 -Stickst.
am 23. II. 12
mg NH 3 -Stickst.
am 6. III. 12
1
ohne Saure
11,08
20,33
26,64
32,14
>»
13,59
1 /ioo 8 S.
8,41
15,56
21,17
23,94
»
8,69
mit Vio g S.
5,61
7,01
14,44
19,63
M
5,33
mit V« g S.
6,03
7,43
11,36
20,33
99
5,98
mit y 2 g S.
4,77
7,43
10,79
14,44
99
| 5,33
Ein entsprechender, sonst genau gleicher Versuch wurde ebenfalls am
1. II. 1912 angesetzt. Es war hier aber den Erden bereits am 5. L 1912 so
viel der Sauren zugesetzt worden, dafi vor der Impfung pro 5 g frische Erde
die gleichen Mengen Saure, wie sie im obigen Versuch erst nach der Impfung
zugesetzt wurden, schon enthalten waren.
Jetzt fand ich fiir die Schwef els&urereihe:
Kulturart:
mg NH 3 -Stick8toff
am 9. II. 12
mg NH 3 -Stickstoff
am 23. II. 12
mg NH 3 -Stickstoff
am 6. III. 12
ohne Saure
15,17
29,43
35,20
99
16,22
Vioo 8 S.
14,32
27,77
32,43
99
, 13,92
mit Vio 8 S.
10,92
23,92
27,77
99
9,82
mit Vs g S.
9,58
24,16
27,81
99
8,62
mit y 2 g S.
9,99
22,01
28,32
99
9,44
1
Fiir die Reihe mit organischen Sauren:
Kulturart:
mg NH 3 -Stick8toff
am 9. II. 12
mg NH 3 -Stickstoff
am 23. II. 12
mg NH 3 -Stickstoff
am 6. III. 12
ohne Saure
15,17
29,43
35,20
99
16,22
mi* Vioo g S.
12,43 1
28,48
34,61
99
13,10
mit Vio g S.
11,12
24,36
31,14
99
10,67
mit Vs g S.
11,71
23,95
29,22
99
8,39
1
mit Vi g S.
! 10,12
23,07
30,17
99
| 10,50
Der biologische Befund zeigte sich im groBen und ganzen iibereinstimmend
in alien 4 Versuchsreihen. Die ohne Saurezusatz verbliebenen Kulturen
waren durchweg schimmelfrei — sehr schimmelarm; mit steigendem S&ure-
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
637
gehalte entwickelte sich aber quantitativ proportinal eine Vegetation von
Mykomyceten, die bei den Serien mit hochstem Saurezusatze sehr iippig war.
Nut in den schwefelsaurehaltigen Kulturen war der Schimmel z. T. als Kahm
vorhanden, sonst iiberall nur submers in der Fliissigkeit selbst enthalten.
Ein weiterer Versuch ist dadurch ausgezeichnet, dab, bakteriologisch
betrachtet, sehr hohe Sauremengen beziiglich ihres Einflusses auf die Viru-
lenz der Moorbakterien gepriift wurden. Am 20. X. 1911 wurden mit je 5 g
frischem Moostorfe beimpfte Peptonlosungen mit 1 g, 2 g und 4 g Schwefel-
saure versetzt. Dann ergab die Analyse, unter jeweiliger Beriicksichtigung
der, durch lediglich chemische Einwirkung seitens der Schwefelsaure aus
Erde Oder Eiweib gebildeten geringen Ammoniakmengen:
Kulturart:
.
mg NH 3 -Stickstoff
am 3. XI. 11
mg NH 3 -Stickstoff
am 18. XI. 11
mg NHj-Stickstoff
am 4. XII. 11
ohne Saure
57,19
82,39
107,01
»
mit 1 g 8.
0,145
14,19
12,45
mit 2 g S.
0,0
1,45
2,59
mit 4 g S.
9*
0,0
2,61
2,8
Die Losung ohne Saurezusatz war bald schon vollig getriibt, ganz oder
fast 8chimmelfrei, aber mit starkem Bakterienkahm begabt. Bei der ge-
ringsten Sauregabe trat die Bakterienvegetation bereits beinahe ganz in den
Hintergrund makroskopisch, und dominierte jetzt die Schimmelflora auf das
entschiedenste. Bei den starksten Saurezusatzen fanden sich mit unbe-
waffnetem Auge nur noch vereinzelte Mykomycetenkolonien vor.
Als Besultate dieses Teiles lassen sich betrachten:
1. Nicht nur, dab (makroskopisch deutlichst ersichtlich) die Zahl und die
Art der dominierenden Keime in sonst derselben Losung eine andere ist bei
alkalischer bezw. saurer Reaktion derselben, und bei sauer Reaktion wieder
je nach dem Sauregrade (in saurer Losung iiberwiegt der Schimmel, der
aber bei starkeren Sauregraden auch immer mehr zuriicktritt), ist auch der
Verlauf der durch biologische TStigkeit ausgelosten chemischen Umsetzung
ein ganz anderer in derselben N&hrlosung je bei anderer Reaktion, selbst wenn
je gleiche Impferden verwendet und die verschiedenen Versuche genau zur
gleichen Zeit angesetzt wurden:
a) Entweder nur beziiglich der Intensitat der chemischen Umwandlung,
d. h. beziiglich ihres Grades und ihrer Schnelligkeit (s. bes. Peptonversuche I).
b) Oder eventuell sogar beziiglich der ganzen Art und Weise des chemi¬
schen Umsatzes uberhaupt. So verlauft der „Denitrifikationsversuch“:
a) in alkalischer Losung als echter, typischer Denitrifikationsversuch,
schneU (natiirlich je dem Tatigkeitsgrade der Erden entsprechend!), unter Gas-
bildung und bei (fast ausschheblicher) Bakterienvegetation.
fi) In saurer Losung auf Monate sich erstreckend, ohne jede Gasbildung
und bei fast ausschlieblicher Mykomycetenvegetation.
Auch das Fehlen bezw. Vorkommen von Nitrit als Zwischenprodukt
zeigt in beiden Versuchen ein meist direkt kontr&res Verhalten je derselben
Erde, verschieden mit der Reaktion der Nahrlosung.
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638
Georg Albert Ritter,
2. Saurezusatz von 1 / 100 g Schwefels&ure zu 100 ccm Losung bewirkt
bereits eine deutlichste Schwachung der Leistungsfahigkeit der Bakterien,
noch hohere Sauregaben wirken sehr stark schadigend. Zusatze in Hohe
von 2 g Schwefelsaure zu 100 ccm Losung unterdriicken beinahe schon voli-
kommen die biologisch-chemische Tatigkeit, nicht aber allgemein auch die
Lebensfahigkeit schlechthin, am wenigsten die des „Schimmels“.
3. Eine gesetzmaBige mathematische Beziehung zwischen der GroBe
der EinbuBe einer Kultur an Faulniskraft und der Menge der zugesetzten
Saure besteht nur ganz allgemein derart, daB mit steigendem Sauregehalte
auch die Schadigungen groBer werden, aber durchaus nicht etwa in einem
direkt proportionalen Verhaltnisse. Saurezusatze sowohl von 1 / 10 , wie x / 5
und y 2 g einer Saure liefien so graduell in ihrer Wirkung keinen deutlichen
relativen Unterschied erkennen, wohl aber solchen von nur 1 / 100 g gegeniiber.
4. Es schadigen sowohl anorganische wie organische Sauren, und zwar
speziell Schwefelsaure auch graduell ziemlich genau gleichstark wie ent-
sprechende, gleiche Mengen von Milch und Apfelsaure.
5. Saurezusatz zum Boden selbst wirkt weniger schadlich (anscheinend)
wie in die beimpfte Fliissigkeit. Vielleicht ist der Grund ein chemischer,
indem etwa bei unmittelbarerer Einwirkung der Saure auf das Moor eine gewisse
Umsetzung zwischen organischer Bodensubstanz und Saure statthaben mag
(event, besonders bei Luftzutritt?), wodurch vielleicht die bakterienschad-
liche Wirkung verringert wird?
6. Von Natur aus sind aber die Moorbakterien an hohere Sauregrade
angepaBt. Denn wenn auch wohl bei den bezUglichen Versuchen immer eine
schadigende Wirkung des Saurezusatzes, selbst bei den niederen Gaben, kon-
statiert wurde, ist doch dieselbe im allgemeinen weniger groB, als wir sie,
auf Grund der erschienenen beziigl. Literatur, auf die Keime der gewohnlichen
mineralischen Erden neutraler oder alkalischer Reaktion unter gleichen Ver-
hhltnissen ausgeiibt wissen. (1. c.)
Besonders aufmerksam machen mochte ich auf die wohl nicht zufallige
Erscheinung, daB nur in den mit Schwefelsaure beschickten Kulturen der
Schimmel besonders als Kahm auftrat, wahrend er in den milch- und apfel-
saurehaltigen Losungen durchweg submers lebte. Wahrscheinlich spielt es
dabei eine Rolle, ob eine Saure lediglich Giftwirkung ausiibt, oder event,
zugleich auch als N&hr- und Kraftquelle in Betracht zu kommen vermag.
/?/?. Humusskurezusatz.
Bereits in der Einleitung beriihrte ich mit einigen Worten die Frage,
welche physiologische Bedeutung die Humusstoffe im Boden beanspruchen,
und erwahnte schon da und gelegentlich auch spater, welche ungleiche Rolle
von den einzelnen Forschern ihnen zugestanden wird, und auch schon theo-
retisch berechtigt, im Hinblicke auf ihre chemisch komplizierte und unter-
einander sicher enorm differierende Zusammensetzung ihnen auch wirklich
zugestanden werden kann. Indem ich auf ein weiteres naheres Eingehen
auf theoretische Erwagungen vollig Verzicht leiste, erwahne ich die Arbeit
Krzeminiewskis (Bull, de l’acad. de sc. de Cracovie. 1908. p. 929
—1051) Uber die Bedeutung des Bodenhumus fur die Stickstoffsammlung,
die allseitig berechtigtes Aufsehen erregte. Der genannte Autor stellte nftm-
lich fest, daB die aus dem Boden gewonnenen rohen Humussauren an sich
oder in der Form ihrer Alkalisalze die rtSammlungsfahigkeit des A z o t o -
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
639
b a c t e r in Nahrlosung ganz gewaltig zu steigern vermochten. Das Wesen
dieser Wirkung aufzuklaren, wollte zunachst nicht gelingen. „Die nachst-
liegende Annahme, den forderlichen EinfluB der Humate auf ihren Charakter
als hochwertige Kraftquelle fur die N-Samraler zuriickzufiihren, bestatigte
sich nicht. Vielmehr beteiligten sich die Humate an dem Energieumsatz
in der Nahrlosung iiberhaupt nicht nachweisbar. Auch als N-Quelle kam
die Humussaure anscheinend nicht in Betracht. Es ist das Verdienst Remys
und R 6 s i n g s („t)ber die biologische Reizwirkung natiirlicher Humus-
stoffe“, Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 30. 1911. p. 349—384), Aufklarung
geschaffen zu haben. „Die Humussauren wirkten dabei nicht direkt als solche,
sondern das der rohen Humussaure beigemengte Eisen ist der Trager der
Reizwirkung. Vielleicht wirkt auch die Kieselsaure etwas mit, doch tritt
ihre Bedeutung gegeniiber der des Eisens vollstandig zuriick.“
Viererlei Versuchsarten schienen mir dazu geeignet, darzutun, inwie-
weit die Forschungsergebnisse dieser Autoren einer Verallgemeinerung fahig
sind.
I. Sauerungsversuch.
Derselbe, angesetzt am 4. II. 191i, geschah derart, daB je 400 ccm einer
sterilen 2-proz. Dextroselosung beimpft wurden z. T. mit 20 g frischen
Moostorfes (der durch ca. 20-maliges Auswaschen und Auspressen frei von
loslicher Saure gemacht worden war), z. T. mit je 1 Ose bakterienreicher
Fliissigkeit einer alten gleichen Saurekultur, die s. Z. ebenfalls mit Moos-
torf angesetzt war. Wenn man in Erwagung zieht, daB die Titration der
in der mit Moostorf beschickten Fliissigkeit gebildeten Saure deshalb diese
nicht vollkommen zum zahlenmaBigen Ausdrucke bringt, weil sieinfolge
der kolloi'dalen Natur der Moorsubstanz zu einem gewissen Betrage absor-
biert bleibt, daB ferner mit der einen Ose Impfmateriales sicherlich nicht
weniger Keime der sterilen Lbsung zugefiihrt wurden als durch den keimarmen
Moostorf, so ist gegen den SchluB sicherlich nichts positives vorzubringen,
daB eine giinstige Wirkung der rohen Humate dann anzunehmen ware, wenn
die mit Erde bedachten Kulturen die anderen an Tatigkeit ubertrafen, sei
es nun, daB die „Humussauren“ lediglich katalytisch eine biologische Reiz¬
wirkung ausiiben, sei es, daB sie die Rolle einer zweiten Nahr- und Kraft¬
quelle in der Fliissigkeit speziell fiir die Saurebildner zu spielen vermogen
(s. friiher!). Tabellen p. 640.
II. Faulnis- und Denitrifikationsversuche.
(Zugabe von gereinigter Humussaure.)
Wenn wirklich die begiinstigende Einwirkung der Humuskorper ur-
sachlich dem Eisen, das der rohen Humussaure beigemengt ist, zuzuschreiben
gilt, dann miissen physiologisch die Grade der Wirksamkeit der Humussub-
stanzen immer mehr und mehr mit fortschreitender Reinheit abnehmen,
da ja durch die Reinigung das Eisen eben mehr und mehr entfernt wird.
So wurden einigen Faulnis- bezw. Denitrifikationsversuchen Gaben von
einer „Humussaure“ zugesetzt, die mit NaOH aus Moostorf als Natriumsalz
zunachst extrahiert, spater mit HC1 wieder ausgefallt und allerdings nur roh
gereinigt war. Die Impfung wurde in alien Versuchen bewerkstefligt durch
Ubertragung einer Ose bakterienhaltiger Fliissigkeit einer betreffenden
Kultur h la R e m y , die s. Z. mit Moostorf angesetzt war. Da mit einer
eventuellen „Saurewirkung“ dieser „Humussaure“ gerechnet wurde, erhielten
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640
Georg Albert Ritter,
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Mit Erde beimpft
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Mit 1 Ose Bakterien beimpft
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39,5
37.4
11,0
10.4
31. VIII.
Gck igle
Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
Tabelle der Gesamtsaurebildung:
Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
641
in alien Versuchsreihen einige Kulturen „zur Neutralisation 4 * je 2 gestrichene
Loffelchen von CaC0 3 puriss.
1. Faulnisversuch.
Angesetzt am 13. Febr. 1911; hier wurde die Humussaure in Mengen
von nur 0,3 g in die betr. Kulturen gereicht.
Serie :
mg NH 3 -Stickstoff
am 0. III.
mg NH 3 -Stickstoff
am 27. III.
mg NH 3 -Stickstoff
am 6. V. 11
Losung ohne Zusatz
30,94
58,99
69,76
42,45
69,79
69,28
99
41,73
69,07
71,20
Losung mit CaC0 3
60,44
84,18
74,08
99
54,68
84,18
77,19
99
53,25
85,62
74,08
Losung mit Humussaure
43,89
60,19
68,56
99
45,33
75,55
77,19
99
Losung mit Humussaure
39,58
62,59
72,39
-b CaCOj
66,19
84,18
84,15
99
55,40
82,74
71,20
99
46,77
74,11
76,95
2. Faulnisversuch.
Wie auch immer das Resultat des vorigen Versuches sein mochte,
konnte immer die Ansicht bestehen, daB es von der Menge der zugesetzten
Humusstoffe beeinfluBt sei. So wurden jetzt Gaben der gleichen Humus¬
saure in Hohe von 1 g verabreicht. Angesetzt wurde der Versuch am
4. II. 1911.
Serie:
mg NH 3 -Stickstoff
am 20. II. 11
mg NH 3 -Stickstoff
am 15. III.
Losung ohne Zusatz
19,43
46,76
99
26,62
56,84
99
24,47
59,70
Losung mit CaC0 3
71,23
76,99
99
73,39
78,43
99
76,95
89,93
Losung mit Humussaure
27,34
80,58
99
23,75
80,58
99
13,67
50,35
Losung mit Humuss.
+ CaCO s
82,75
82,74
>»
75,55
81,30
99
57,56
73,39
Der biologische Befund war im Prinzipe iibereinstimmend fiir beide
Versuche: Schimmel fand sich nicht vor (d. h. war makroskopisch nicht
sichtbar) in den Peptonlosungen ohne jeden Zusatz und solchen mit CaCO s -
Gaben. Dagegen besaBen die humussaurehaltigen Flussigkeiten, soweit sie
CaCOj-frei waren, besonders auf der Oberfiache eine reiche grauliche Hyphen-
masse. Bakterienkahm, der sonst wenigstens voriibergehend in den ubrigen
Kulturen beobachtet wurde, fand sich hier aber nicht vor.
Zwelte Abt. Bd. 34. 41
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Gck igle
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642
Georg Albert Ritter,
1, Denitrifikationsversuch.
Angesetzt in genau neutralisierter G i 11 a y - Losung (gegen Lakmus)
am 22. II. 11. Hohe der Humussauregaben = 0,5 g je.
Tab. p. 643.
2. Denitrifikationsversuch.
Die Zusammensetzung der G i 11 a y - Losung ist ziemlich kompliziert.
Es ist also deshalb sehr gut denkbar, daB neben rein bakteriologischen Vor-
gangen eventuell auch sekundare chemische Prozesse in einigen Kulturen
statthaben konnten, ausgelost durch die Humuskorper. So wiederholte ich
den Versuch auf sonst gleiche Weise, in einer Losung, die pro 100 ccm Wasser
besaB: 2 g Filtrierpapier als Nahrquelle (vgl. C. v. 11 e r s o n jr. „Die Zer-
setzung der Zellulose durch aerobe Mikroorganismen“, CentraJbl. f. Bakt.
Abt. II. Bd. 11. 1904. p. 689 ff.), 0,25 g KN0 3 , 0,005 g K 2 HS0 4 , und 1 g
Humussaure.
Der Versuch wurde angesetzt am 23. III. 1911. Tab. p. 643.
III. EinfluB der loslichen Moorsubstanz.
Die wirksamen Humusbestandteile des Bodens sind wasserunlosliche
Verbindungen. Da der Moostorf auBerst arm sich zeigt an loslichen Salzen
iiberhaupt, insbesondere aber an denen, welche ernahrungsphysiologische
Bedeutung beanspruchen, so diirfen, wenn wirklich besonders die Humus-
stoffe einer Erde die biologische Reizwirkung ausiiben, Erdextrakte keinen
wesentlich forderlichen EinfluB auf die Tatigkeit und das Wachstum und
Vermehrung der Bakterien ausiiben.
a) Versuch betr. den EinfluB auf die Virulenz der
K e i m e.
Am 22. IV. 1911 wurde mineralische Gartenerde fein durchsiebt und
eine Mittelprobe sorgfaltig hergestellt. Je 5000 g (feucht!) wurde in Topfe
gefiillt und konstant je bestimmte Topfe begossen mit Leitungswasser bzw.
Extrakt von Moostorf resp. Niederungsmoor, der erhalten war durch Auf-
schlemmen und Auspressen von 1000 g frischen Moores mit 1000 ccm destil-
lierten Wassers. Nachdem jede Erde 11 mal mit je 1 1 beziiglicher Fliissig-
keit begossen war, wurden am 24. VIII. je 5 g Erde (auf absolute Trockenhelt
berechnet!) je 100 ccm steriler Peptonlosung zugeimpft. Dann fand
ich in:
S e r i e, angesetzt mit:
nig NHj-Stickst.
am 6. IX. 11
mg NH 3 -Stickst.
am 8. IX.
mg NH 3 -Stickst.
am 11. IX.
Erde mit Leitungswasser begossen
89,05
99,33
99,77
>>
87,46
99,04
96,15
”
89,34
93,25
96,73
Erde mit Hochmoorextrakt begos.
94,69
100,64
100,78
99
98,61
100,06
96,44
99
zerbrochen
96,87
95,13
Erde m. Niederungsmoorextr. beg.
93,39
102,37
103,82
99
93,83
96,15
98,32
99
zerbrochen
94,69
95,86
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Original from
UNIVERSITY OF CALIFORNIA
I. Denitrifikationsversuch, angesetzt am 22. IL 11.
Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc. 643
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Google
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
644
Georg Albert Ritter,
b) Versuch betr. den EinfluB auf das Wachstum der
K e i m e.
Es wurden verschiedene N&hragarboden hergestellt, zum Teil indem
statt Wassers Extrakte von Moostorf Verwendung fanden, zum Teil auch
ohne jeden weiteren Zusatz, um die Ersetzbarkeit der sonst bei der Agar-
nahrbodendarstellung verwendeten Nahrsalze durch die loslichen Moor-
substanzen zu priilen, zugleich mit dem Einflusse ihrer Konzentration. Auch
hier fand das Verfahren des Auspressens Verwendung bei der Herstellung
solchcr Extrakte. Die genauen einzelnen Rezepte finden sich in der folgenden
Tabelle vor. Jede Agarart wurde schwach alkalisiert. — Je 20 ccm Agar
wurden in 100 ccm fassende Erlenmeyer kolbchen, die eine ca. 6 cm
im Durchmesser betragende Nahrflache darboten, gefiillt, und die dann
sterilisierten Boden mit einer makroskopisch nicht mehr wahrnehmbaren
Menge von Sarcina aurea - Keimen punktformig an der Oberflache
beimpft. Speziell die erwahnte Art wahlte ich, weil ihre leuchtende Farbe
gegen die dunkleren Substrate geeignet kontrastierte. Am 31. VIII. 1911,
also nach mehr als 4 Monaten seit der Impfung, konstatierte ich auf:
Agar I.
.. II.
„ HI.
IV.
V.
VI.
„ VII.
VIII.
IX.
(Nur Agar und Leitungswasser) StecknadelkopfgroBe Kolonie von
gelber Farbe.
(Nur Agar und Moorextrakt, 1. Pressung) StecknadelkopfgroBe Kolonie
von gelber Farbe.
(Nur Agar und Moorextrakt, 10. Pressung) StecknadelkopfgroBe Kolonie
von gelber Farbe.
(Agar, Moorextrakt, 1. Pressung und 1% Dextrose) Kolonie von selber
GroBe, Farbe braun.
(Agar, Moorextrakt, 10. Pressung und 1% Dextsose) wie bei Agar IV.
(Agar und Leitungswasser und 1% Dextrose) wie bei Agar IV.
(Agar und Moorextrakt und Dextrose und 1 1 4% Pepton) wie bei Agar I.
(Agar, hergestellt nach A. Meyer, ohne Dextrose) Kolonie ca von
GroBe eines 2 Mk.-Stiickes, Farbe normal.
(Agar, hergestellt nach A. Meyer, mit Dextrose) Kolonie ca von
GroBe eines 1 Pfg.-Stiickes, Farbe normal.
4. Versuch, betr. die Verwertbarkeit der Humus-
sSure als N&hr- und Kraftquelle.
Feinster FluBsand wurde peinlichst ausgewaschen, ausgegliiht, so daB
sein Gehalt an N = 0 war. Je 500 g wurden in 500 ccm fassende Becher-
glaser gefiillt, nachdem sie je zur Infektion mit einem gestrichenen Teeloffel
voll Gartenerde vermischt waren. Weiterhin wurden pro Kultur 100 ccm
einer Nahrlosung zugesetzt, die pro 11 enthielt: 1,5 g KH 2 P0 4 , 0,15 g CaCl,,
0,45 g MgS0 4 + 7HjO; 0,15 g NaCl und eine Spur von F1 2 C1 4 . Zu einem Teile
bekamen die Erden noch 5 g CaC0 3 puriss. pro GefaB. Der Wassergehalt
wurde variiert, und zwar so reguliert, daB zu einem Teile die Erden konstant
ca. 2 cm unter Wasser standen, zu einem anderen aber stets nur gut, aber
nicht iiberreichlich mit Wasser benetzt waren.
Als nun ein Teil der Erden mit ]y 2 g der nach obigem Rezepte aus Moos¬
torf gewonnenen, gereinigten Humussaure, ein anderer zum Vergleiche mit
1 g Kasein gut vermischt worden war, am 8. V. 1911, fand ich, als ich seinerzeit
die Erden so lange Zeit mit 1-proz. Salzsaure auswusch, bis das Filtrat zuletzt
mit N e s s 1 e r s Reagens keine NH s -Reaktion mehr gab, bei der Destination
der so gewonnenen Extrakte mit MgO in
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Beitrage zur Kenntnis der niederea pflanzlichen Organismen, etc.
645
S e r i e:
mg NH 3 -Stick8toff
am 15. VI. 11
Humussaurereihe:
Sand mit wenig Wasser ohne CaC0 3
0,293
f > tf M 99 mit M
0,44
99 99 Viel „ ohne
0,44
99 99 99 99 mit 9f
0,73
Kaseinreihe:
Sand mit wenig Wasser ohne CaC0 3
77,99
99 99 99 99 mit 9f
61,72
99 99 viel „ ohne „
62,31
99 99 99 99 mit 99
64,21
Biologisch verdient hervorgehoben zu werden, daB starker iibler Geruch
in alien kaseingediingten Sanden zu bemerken war, nie aber auch nur in
geringstem MaBe in den Erden, welche Humussaure erhalten hatten. Ein
dunnster, farbloser Bakterienkahm wurde in letzterwahnter Beihe nur in den
unter Wasser gehaltenen Kulturen bemerkt. Von Mikroben mannigfachster
Art weiBlich und griinlichschwarz gefarbt zeigten sich dagegen alle kaseln-
haltigen Erden, auch soweit sie nur maBige Gaben Wassers empfangen hatten.
Ein Riickblick gestattet uns, als Resultate zusammenzufassen:
1. Die Humusstoffe des Bodens haben (zum mindesten) nicht ganz
allgemein in ihrer Gesamtheit und nicht schlechthin bedingungslos den Cha-
rakter von Nahr- und Kraftquellen fiir die Bodenmikroben, jedenfalls nicht
im gereinigten Zustande. (Dies beweisen die vergleichenden Sandversuche
mit Humussaure und Kaseln.)
2. Die Humusstoffe tiben bald eine fordernde, bald eine retardierende
Wirkung aus, ersteres z. B. bei der Faulnis, letzteres z. B. bei der Denitrifi-
kation, besonders in Versuch 2, wo Nitrit in den humussaurehaltigen Ldsungen
am langsten nachweisbar bleibt.
3. Stoffe, die den rohen Humuskorpem beigesellt sind, mussen die Ur-
sache der begiinstigenden Wirkung bzw. des hemmenden Reizes sein (siehe
naheres Diesbeziigliche aus dem folgenden 1). Wenn R e m y speziell dem
Eisen diese „kataJytische“ Wirkung zuspricht, laBt sich an der Hand der
Versuche jedenfalls nichts dagegen vorbringen. Jedenfalls ist es ein Korper,
der beim Reinigungsprozesse der Humussauren mit beseitigt wird.
4. Die wirksamen Stoffe sind aber wasserunloslich. Denn die Erden,
begossen mit Moorextrakten sowohl von Hoch- wie Niederungsmooren unter-
scheiden sich beziiglich ihrer physiologischen Aktivitat durchaus nicht von den
mit Wasser benetzten, sonst gleichen Vergleichserden in einem Grade, der
auBerhalb der Fehlergrenze einwandsfrei lage.
5. Die Annahme, daB speziell das Eisen der Trager der Reizwirkung ist,
findet eine gute Stiitze durch unsere Versuche dadurch, daB die Faulnis in
dem Versuche begiinstigt wird durch Humussaurezusatz, wo diese in h o h e r
Gabe zugesetzt wurde, d. h. da, wo auch zugleich viel Eisen zukam. Dieses
ist ja zur O-Ubertragung geeignet, und die begiinstigende Wirkung mag darin
speziell ihren Grand haben. Wenigstens fanden wir ja friiher gar manche
Anhaltspunkte dafiir, daB die Faulnisbakterien des Moores mindestens bei
der Peptonzersetzung^durch reichliche, O-Gegenwart gefordert wird. Andrer-
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646
Georg Albert Ritter,
seits ist es bei der Annahme dieser physiologisch-chemischen Bedeutung des
Eisens auch voll erklarlich, warum gerade die Denitrifikation durch hohere
Humusgaben beeintrachtigt wird. Die chemische oxydierende Wirkung
des Eisens arbeitet der biologischen Reduktion der Nitrate entgegen, und
die Denitrilikatoren arbeiten bei O-Mangel am schnellsten, aber werden durch
O-Zufuhr stark gehemmt.
6. Insbesondere fiihre ich an als Beweise dafiir, daB die wasserunlos-
lichen, aber saureloslichen Beistoffe der Humussubstanzen die Erreger der
Reizwirkung sind:
a) Die im Hochmoor enthaltene rohe Humussaure (andere Stoffe
sind ja relativ kaum vorhanden), bewirkt, daB in Dextroselosungen, die mit
Moorerde beimpft sind, die Saurebildung beinahe doppelt so stark statthat
als in moorerdefreien Vergleichslosungen, die mit Osen voll spezilischer Saure-
bildner beimpft sind, welche auch aus Hochmoorboden stammen: obschon
zu Beginn des Versuchs das quantitative Verhaltnis der je gebildeten Saure-
mengen direkt umgekehrt ist, da durch die Bakterienimpfung mehr und
virulentere, weil durch die friihere Kultur bereits angepaBte, Keime den be-
zuglichen Losungen zugefuhrt sein mochten, und obschon bei der Titration
der erdbeimpften Kulturen keineswegs samtliche Saure zur Bestimmung
kam, da ein gewisser Teil — infolge der kolloidalen Wirkung der Moor-
substanz — absorbiert bleibt.
b) Weil die roh, doch nicht vollig gereinigte Humussaure (gewonnen
durch Extraktion mit NaOH aus Moor und nachheriges Ausfallen mittels
Saure und nachfolgendem ofteren Auflosen und Wiederniederschlagen)
A. ihre begiinstigende Wirkung beziiglich der F&ulnisver-
s u c h e einwandsfrei nur bei dem 2. Versuche, wo eine groBere Menge Hu¬
mussaure zugesetzt wurde, erkennen laBt, d. h. also da, wo die fraglichen
wirksamen „Beisubstanzen“ noch am meisten relativ zugegen sind. Die Un-
loslichkeit der Humussaure in PeptonlSsung, die geringen Mengen, deren ganz
allgemein die Bakterien von jedwedem Stoffe stets nur bediirfen, nicht zuletzt
auch die Resultate anderer Forscher, die mit zum Teil sehr geringen Gaben
roher Humusstoffe mit bestem Erfolge arbeiteten, garantieren dafiir, daB
auch die niedere Gabe von 0,3 g Humussaure des ersten Versuches geniigt
haben wurde, um eine deutliche Reizwirkung erkennen zu lassen, wenn ledig-
lich die „Humussaure“ an sich, d. h. ohne Anwesenheit jener „Beistoffe“
dazu fahig ware, zumal sie im trockenen Zustande durchaus kein spezifisch
besonders schwerer Korper ist; aber
B. ihre hemmende Wirkung in den Denitrifikationsversuchen sich derart
auBert, daB ja zwar ganz allgemein der Salpeter in den humussaurehaltigen
Losungen, ob sie nun kalkhaltig oder kalkfrei sind, jedenfalls niemals am
schnellsten zerstort wird, und ebenso Nitrit, das speziell in der nur mit CaC0 3
versetzten Fliissigkeit niemals nachweisbar ist, wieder in den Reihen: Lo-
sung + Humussaure, und : Losung + Humussaure + CaC0 3 am letzten ver-
schwindet, daB aber ebenfalls wieder in den Serien mit den h o h e n Humus-
sauregaben die verzogernde Wirkung, vor allem beziiglich der Nitritzer-
storung, am deutlichsten zutage tritt.
c) DaB wasserlosliche Moorsubstanz, d. h. Moorbodenextrakt, A. keinen
deutlichen, einwandsfreien, auBerhalb der (bakteriologischen!) zulassigen
Fehlergrenze liegenden EinfluB auf die Virulenz der Keime ausiibt (s. u. 3.
und den beziiglichen Faulnisversuch 1)
B. das Wachstum und die Entwicklung der Keime nicht zu erregen und
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Beitrage zur Kenntois der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
647
zu unterhalten vermag, selbst bei variierten Verhaltnissen und Darbietung
gewisser Nahrsubstanzen (s. den Versuch mit Sarcina).
d) DaB [wenigstens roh gereinigte!] Humussaure keine ernahrungs-
physiologische Bedeutung hat (s. u. 1.).
7. Die Grofie der physiologischen Reizwirkung der Humussubstanzen
ist bedeutend. Es ist dies ersichtlich aus ihrer Wirkung im Vergleiche zur
Kalkwirkung, die ja als groB allgemein bekannt ist. Im 2. Faulnisversuche,
wo zwar groBere Mengen, aber doch eben keine rohe, sondern gereinigte
Humussaure (wo die Reizstoffe nur noch zum geringsten Teile enthalten sind),
zugesetzt wurde, ist die Begiinstigung der Keime durch Humussubstanz so
groB wie durch relativ hohe CaC0 3 -Gaben.
8. Durch gleichzeitige Gaben von Humussaure und CaC0 3 konnte ich
keine auffallende weitere Steigerung der Aktivitat der Keime erreichen, als
wenn ich nur je eines dieser wirksamen Agentia darreichte. Es darf wohl
daraus geschlossen werden, daB wenigstens in manchen Fallen bei bestimm-
ten Prozessen schon geringe Mengen des reizenden ,,Beistoffes“ geniigen, um
maximale Leistungen zu erzielen.
9. Hinsichtlich der Virulenz der Keime spielt die Humussaure jedenfalls
n i c h t die Rolle einer Saure, die wir ja schon in geringen Mengen hemmend
erkannten. Auch unter deni Gesichtspunkte verdient Erwahnung zu finden,
daB die Wirkung der Humussaure keine giinstigere ist, wenn zugleich CaC0 3
zugesetzt wird, d. h., wenn die „Saure“ „neutralisiert“, physiologisch un-
wirksam gemacht wird.
10. Eine Saurewirkung in physiologischer Beziehung kann aber
darin ersehen werden, daB, wie dies auf sauren Substraten zu geschehen
pflegt, in analoger Weise durch Humussauregaben die Schimmelvegetation
stark gefordert, durch gleichzeitige Kalkung indes unterdriickt wurde.
yy. Starke Konzentration.
Am 22. XII. 11 wurde ein Faulnisversuch derart angesetzt, daB je in 50 ccm
Wassers, das in 30ccm fassenden Erlenmeyer gefiillt war, bezw.0,5g,
1 g, 2,5 g, 5 g Pepton Witte bezw. zugewogen wurden. Die sterilisierten
Losungen wurden mit je 5 g frischen Sphagnumtorfes beimpft.
Es stehen also die Mengen des abzubauenden Materiales zu einander im
Verhaltnisse von 1:2:5:10. Ergibt sich nun auch das gleiche Verhaltnis be-
ziiglich der wirklichen Grade der stattgehabten Faulnis? Ich fand in:
Serie:
mg NH 3 -
Stickstoff
am 4. I. 12
mg NH 3 -
Stickstoff
am 9. I. 12
mg NH 3 -
Stickstoff
am 13. I. 12
t .
mg NH 3 - j
Stickstoff
am 20.1. 12
mg NH 3 -
Stickstoff
am 2. II. 12
l 0 o ige Losung
24,54
32,95
34,91
36,45
39,26
♦»
13,6
zerbrochen
34,07
36,31
37,71
2%ige Losung
34,21
53,84
69,39
77,11
79,35
99
41,36
zerbrochen
67,02
69,54
78,51
5° 0 ige Losung
91,69
112,16
120,57
162,35
179,46
99
87,91
124,49
130,25
180,99
174,97
10%ig e Losung
121,13
198,52
241,0
265,54
342,09
99
136,84
180,72
235,12
324,84
339,28
Biologisch ist zu bemerken, daB iiberall grauer Schimmel vorhanden war,
in starker Menge in der 5-proz. Losung, aber in ganz besonders reichem MaBe,
als Kahm und submers, in der 10-proz. Losung.
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648
Georg Albert Ritter,
Also sehen wir als Resultate:
1. Wahrend die 1-proz. und 2-proz. Losungen beziiglich ihrer Faulnisinten-
sitat ziemlich genau im Verhaltnisse 1: 2 stehen, macht sich schon bei der
5-proz., noch auffallender aber in der 10-proz. eine derartige Depression der
F&ulniskraft bemerkbar, die zwar noch nicht besonders erheblich, aber doch
deutlich und konstant ist, dab die beziiglich der relativen Grade der stofflichen
Umsetzungen in den verschiedenen Kulturen theoretisch zu erwartenden mathe-
matischen Gesetzmabigkeiten in praxi aber nur noch angenahert sich zeigen.
2. Da zur Impfung aller Kulturen, ungeachtet der jeweiligen Konzen-
tration, stets die gleiche Menge Erde Verwendung fand, die Resultate aber
(wenigstens angenahert) im Verhaltnisse der Konzentrationen stehen, ist die
Konzentration als das wesentliche Moment fUr die Gesamtleistung zu be-
trachten, nicht aber das anfangliche „biologische Produkt“: aus Zahl und
Virulenz der Keime, das also doch iiberall gleich grob war.
3. Die Mykomyceten scheinen (dem makroskopischen Befunde nach be-
messen) gegen Konzentrationssteigerungen unempfindlicher zu sein wie die
Bakterien (dem makroskopischen Befunde und den Leistungen nach beurteilt.)
g) Von der Bearbeitung.
Zweifellos sind wir zur Zeit noch nicht in der Lage, den Einflub der
„Bodenbearbeitung“ auf die Mikroflora des Ackers nach den verschiedensten
Richtungen zu wiirdigen und „zu einer zureichenden wissenschaftlichen
Begriindung der physikalischen Mabnahmen der Bodenkultur" zu gelangen.
Fassen wir selbst den Begriff „Bodenbearbeitung“ in dem engeren, eigent-
lichen Sinne, dab wir darunter eben lediglich die physikalischen Mabnahmen
der Bodenkidtur verstehen, so wird gar h&ufig auber acht gelassen, dab
selbst nur dadurch allein die weitgehendsten Veranderungen in einer Erde
bewirkt werden, indem die Durchliiftungs-, die Temperatur-, die Feuchtig-
keitsverh<nisse, ja die ganze Struktur, die relative Lage der Erdteilchen,
oft ganzer Schichten andere werden. — Der Effekt einer Bodenbearbeitung
auf die „Tatigkeit“ der einzelnen physiologischen Gruppen von Bakterien
wird nattirlich ein verschiedener sein, und zwar ungleich nicht nur quanti-
tativ, sondern auch in qualitativer Hinsicht, je nach den spezifischen An-
spriichen der fraglichen Gruppe von Bakterien nicht nur, sondern auch der
Art, die jeweilig in erster Linie in Betracht kommt. (z. B. ob aerob, oder
anaerob usw.) — Ich beschrankte mich zunachst darauf, die Grobe des Unter-
schiedes festzustellen, die beziiglich des „Tatigkeitsgrades“ von Erden durch
ihre „Bearbeitung“ allgemein zu erreichen ist, wobei es mir von vornherein
vollig gleichgiiltig blieb, ob durch Bearbeitung des Landes speziell eine Be-
giinstigung oder speziell eine Schadigung der Keime resultierte. — Ich lasse
nicht unbemerkt, dab in den friiheren Teilen schon hin und wieder der Ein-
flub von Faktoren auf die „Leistungsfahigkeit“ einer Erde Erorterung fand,
welehe speziell auch durch die Bodenbearbeitung resultieren.
Einen Faulnisversuch setzte ich an am 10. XII. 1910 mit 2 unbearbei-
teten Niederungsmooren nnd einem bearbeiteten Niederungsmoore; die Pro-
ben entstammten durchweg der Oberflache, und zwar wurden die Impfmen-
gen, je 10 g frischer Erde, aus dem Inneren von Bodenwiirfeln entnommen,
so dab also Fremdinfektion der Erden ausgeschlossen war und die ureigenen,
durch die Bearbeitung bezw. Nichtbearbeitung je bedingten bakteriolo-
gischen Verhaltnisse bestandcn. Speziell Niederungsmoor wahlte ich des-
halb, weil an sich schon hier bakteriologisch giinstigere Bedingungen be-
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stehen, und eventuelle bakteriologische, durch die Bearbeitung geschaffene
Differenzen beziiglich des Tatigkeitsgrades um so hoher angeschlagen werden
miissen. Ebenso bedingt hier der natiirliche hohe Ca-Gehalt die Uberfliissig-
keit jeglicher Kalkung bei der Kultur, so dab also die bearbeiteten und in
Eultur befindlichen Niederungsmoore in chemischer Hinsicht jedenfalls
nicht wesentlich mit jungfraidichen Griinlandsmooren kontrastieren, wie
dies aber z. B. zwischen bearbeiteten und unbearbeiteten Hochmooren der
Fall ist. Ich fand in:
Erdart:
mg NH 3 -
Stickstoff
am 22. XII. 10
mg NH 3 -
Stickstoff
am 5.1. 11
mg NH 3 -
Stickstoff
am 18.1. 11
mg NH 3 -
Stickstoff
am 9. II. 11
Moor I, unbearbeitet
46,35
76,25
84,9
121,23
99
47,75
76,99
86,35
Moor II, unbearbeitet
44,9
82,0
84,9
138,88
99
42,1
83,45
89,2
Moor, bearbeitet
76,3
97,15
99,3
137,78
»*
73,5
83,45
97,15
Makroskopisch war weder als Kahm noch submers Schimmel vorhanden,
Bakterienkahm fehlte auch durchgehend.
Also geht hervor als Resultat:
1. Die Unterschiede in der Tatigkeit von bearbeiteten und unbearbeiteten
Erden konnen sehr erheblich sein. So betragen sie in der ersten Bestimmung
ca. 60 Proz., und es kann mit Recht nach dem gesamten analytischen Befunde
angenommen werden, dab sie beim ersten Beginn des Versuches noch be-
deutender waren.
2. Die Unterschiede erhalten sich, bakteriologisch betrachtet, ungemein
lang. Es darf angenommen werden, dab noch langere Zeit in gleichem Sinne
die Differenzen als solche geblieben waren, wenn dies die chemische Zu-
sammensetzung der Nahrfliissigkeit, deren Gesamt-N-Gehalt aber nur 142 mg
betrug, gestattet hatte.
3. Speziell die Faulniserreger werden durch Bodenbearbeitung gefordert,
vielleicht in erster Linie infolge der dadurch bedingten Liiftung des Bodens
(s. friiher!).
h) Die Vermischung von Moor und mineralischer
Erde mit und ohne gleichzeitige Kalkung.
Die Frage, wie verhalt sich ein mineralischer Boden, wenn demselben
Moorerde zugesetzt wird, steht in einem engen Zusammenhange mit der
Humusfrage uberhaupt, wegen des hohen Gehaltes eines jeden Moorbodens
an Humussauren. Nicht nur wissenschaftliches, sondern auch rein prak-
tisches hohes Interesse beanspruchen Versuche, welche speziell die N-Frage
von solchen Mischerden beriihren, besonders wenn dabei noch die relativen
Mengen der beiden Erdarten stark variiert wurden: Finden wir doch tat-
sachhch bereits in der Praxis Falle, wo Moor in Form von Torfstreu minera-
lischen Erden zugefiihrt wird, ebenso wie andererseits, z. B. bei Fehnkultur
die Vermischung von Hochmoorboden mit Sand vorgenommen wird.
Es bestehen aber noch vielfach Bedenken gegen derartige Vermischungen,
besonders dann, wenn der Moorboden zugesetzt werden soil. Man weist dann
wohl auf eine angeblich geringe Wirkung des Hochmoores beziiglich der
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650
Georg Albert Ritter,
Lockerung schwerer Erden hin, ebenso auf die saure Beschaffenheit, auf
die angeblich schwere Zersetzlichkeit usw.
Von Tacke (Flugbl. d. D. L. G. No. 12. 1911) wurde neuerdings die
Verwendung von Torfstreudiinger auf Marschland, insbesondere Wiesen und
Wei den, an der Hand der Resultate von, nach exaktem Verfahren durch-
gefiihrten beziiglichen Versuchen warm befurwortet. Der Wert des Torf-
streudiingers war danach auf schwerem Marschboden groBer als der des
gewohnlichen StrohdUngers. Die Ertrage wurden durch jenen erhebbch
gesteigert.
Die gUnstige Wirkung wird aber in diesen Fallen mindestens zum Teile
auf der „ausgezeichneten Wirkung des Moostorfes als Konservierungsmittel
der tierischen Ausscheidungen“ beruhen. Meines Wissens nach besitzen
wir noch keine genauen, speziellen Mitteilungen iiber die N-Verhaltnisse
und ihre Veranderungen in derartigen Mischerden, zumal nicht solche, wo
das Resultat nicht durch Nebenfaktoren beeinfluBt scheincn kann.
Meine Versuche geschahen mit einem jungfraulichen Sphagnumtorfe vom
Teufelsmoore und einem schwach humosen, lehmigen, leichten Marschboden
aus der Nahe Bremens, der frei von CaC0 3 , der sog. Ackerkrume angehorte.
Speziell Marschboden wurde deshalb erwahlt, weil in der Nahe von
vielen Marschgegenden Hochmoore gelegen sind und infolgedessen even-
tuelle, praktisch wirklich vorzunehmende, gleiche Erdvermischungen dem-
gemaB noch mit den relativ geringsten Miihen und Unkosten ausfuhrbar
sind.
Die Erden wurden zuerst je sorgfaltigst durch ein feines Sieb gesiebt
und mehrere Male gut durchmischt. In groBe, glasierte TongefaBe (Hohe
= 35 cm, Durchmesser =28 cm) wog ich dann je 12,75 kg frische Marsch-
erde, entsprechend 10,965 kg absolut trockener Erde, da der Wassergehalt
14 Proz. betrug. Zu einem Teile wurde der Moostorf, dessen Wassergehalt
88 Proz. betrug, zugewogen und innig vermischt in Mengen von ca. 1 Proz.
bezw. 5 Proz. (beide Erden dabei auf absolute Trockenheit berechnet),
also feucht, 730 g bezw. 3650 g. Wegen des leichten spezifischen Gewichtes
und hohen Wassergehaltes des Moores einerseits, dank des hoheren spezifi¬
schen Gewichtes und niederen Wassergehaltes der mineralischen Erde anderer-
seits waren so durch die variierten relativen Gewichtsmengen Falle geschaffen,
wo dem Volumen nach einmal die mineralische Bodenart, einmal der Moos¬
torf dominierte; eine besondere Serie zeichnete sich dadurch aus, daB ihr
noch Kalk in Form von CaC0 3 puriss. zugesetzt und gut vermischt wurde,
und zwar ohne jede Riicksicht darauf, ob Moostorf auBerdem fehlte oder
in geringerer bezw. hoherer Gabe noch vorhanden war, bezogen auf die
uberall gleich grofie Menge der absolut trocken berechneten Marscherde, zu
ca. 2 Proz. CaO, d. i. je 435 g CaC0 3 . Jede besondere Reihe wurde dop-
pelt angesetzt. Die Frage, wie der Wassergehalt reguliert werden solle im
Laufe des Versuches, machte einige Schwierigkeiten. Eine absolute Gleich-
heit allmahlich eintreten zu lassen, schien mir deshalb nicht empfehlens-
wert, weil ja die Wasserkapazitat der mit Moor beschickten Erde ungleich
betrachtlicher ist als der moorfreien, aber auch innerhalb der Serien: Marsch¬
erde + Moorerde wegen der ungleichen Gaben letzterer wieder relativ ver-
schiedcn. Ich entschloB mich kurzerhand, den Feuchtigkeitsgrad je kon-
stant zu erhalten wahrend des gesamten Versuches, der sich bei seinem Be-
ginne ergab sowohl fur die Marscherde allein, wie fur die Topfe, die auBer¬
dem bezw. noch trockenen CaC0 3 , sowie den sehr feuchten Moostorf in va-
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651
riierter Menge zugemengt erhielten. Dabei ging ich von dem Gedanken
aus, dafi bei einer in praxi wirklich ausgefiihrten derartigen Erdvermischung
sich ja die gleichen Wasserverhaltnisse wohl nicht nur anfangs ergeben
hatten, sondern im grofien und ganzen sicher fihnlich konstant fiir langere
Zeit erhalten wiirden, eben wegen der derartig veranderten Wasserspeiche-
rungsvermogen.
Dafi ich beim Ersatze des verdunstenden Wassers nur destilliertes ver-
wendete, bedarf eigentlich wohl keiner besonderen Erwahnung.
Die Gefafie wurden die gesamte Zeit iiber in einem wahrend des Win¬
ters geheizten Zimmer aufbewahrt, unter relativ gleichen Bedingungen.
Angesetzt wurde der Versuch am 16. Nov. 1911.
A. Rein bakteriologische Befunde.
Wegen all der zu Beginn der Arbeit geschilderten allgemeinen und be¬
sonderen Mangelhaftigkeit der Keimzahlungsmethoden und des geringen
Wertes ihrer Resultate verzichtete ich darauf, absolute Zahlen, die den
Keimgehalt der verschieden behandelten Boden betreffen, zu erhalten. Ich
stellte lediglich fest, sowohl durch allgemeinere Prufungen nach dem Platten-
verfahren wie durch direkte mikroskopische Betrachtung der einzelnen
Erdpartikelchen, dafi der Keimgehalt der mit Moorerde versetzten Boden
zuletzt ein sehr hoher war, dafi also, wenn nicht mit zunehmender
Mineralisation des keimarmen Weifitorfes eine erhebliche Vermehrung der
Bodenmikroben auch in den mit der sehr hohen Moorgabe bedachten Topfen
statthatte, zum mindesten aber diese sehr hohen Gaben jedenfalls nicht die
allgemeine Ansicht der stets bakteriziden Wirkung des Hochmoores recht-
fertigen, indem vielleicht Eisenoxyde und leicht zersetzliche Silikate der
Marscherde einen Teil der loslichen Moorerdesaure abstumpfen.
Beziiglich des Einflusses der starken Hochmoorgaben auf die Aktivitat
der Keime verweise ich auf die im folgenden gegebenen analytischen Zahlen
des N-Gehaltes in den einzelnen Gefafien.
Was die Einwirkung des Moores auf die Artenzusammensetzung an-
belangt, so ergab sich in der ersten Zeit eine Begiinstigung der Schimmel-
vegetation in den mit Moor versetzten Boden, soweit nicht zugleich eine
Kalkdiingung statthatte, und zwar in einem Mafie, dafi die Erscheinung
bereits makroskopisch wahrnehmbar war. Nach 1—2 Monaten seit Be¬
ginn des Versuches trat aber die Mykomycetenflora wieder immer mehr
in den Hintergrund, und bald waren irgendwelche Schimmelbildungen mit
unbewaffnetem Auge uberhaupt nicht mehr sichtbar. Als ich spater Pepton-
losungen mit den ublichen Mengen eines solchen in Frage stehenden Erd-
gemisches (qualitativ) beimpfte, vermochte ich durchaus keine besonders
auffallend reichliche Schimmelvegetation mehr zu konstatieren.
Besondere Versuche, die sich mit dem Einflusse derartiger Erdver-
mischungen auch in rein bakteriologischer Hinsicht genauer beschaftigen,
sind im Gange.
B. Befunde betreffend die Mineralisation der orga-
nischen (Moor-) Substanz und die physikalische
Bodenbeschaffenheit.
Bei Beginn des Versuches war in der Serie mit der hohen Moorgabe
der Moostorf der entschieden haupts&chliche Erdanteil, was das
Volumen anbelangt. Als Moostorf war er auch da im Gemische sofort noch
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652
Georg Albert Ritter,
zu erkennen. Allmahlich anderten sich aber die Verhaltnisse. Die Sphagnen
lieBen sich immer schwieriger identifizieren. Die Pflanzenreste verloren an
GroBe und veranderten ihre Gestalt. Sie wurden unregelmaBiger an Form.
Die Farbenkontraste zwischen der hellen graugelben Marscherde und dem
dunkelbraunen Torfe verwischten sich immer mehr und mehr, und glichen
sich zu einem helleren Farbtone aus, indem die organische Substanz allmah¬
lich verblaBte, infolge von Oxydationen. Auch die allerdings geringeren
Differenzen bezuglich der urspriinglichen Farbe zwischen den Reihen un-
gleicher Moorgaben (die Erden mit den groBeren Mengen besaBen naturge-
maB ein dunkleres Aussehen anfangs) verschwanden mit der Zeit.
Von Zeit zu Zeit machte ich Aufschwemmungen mit Proben der ein-
zelnen in Betracht kommenden Erden; infolge der sehr groBen Unterschiede
der spezifischen Gewichte des Marschbodens und des Moores trennten sich
auf diese Weise beim heftigen Schiitteln diese Komponenten der Misch-
erden, und so vermochte ich, eventuell noch durch Dekantieren der leicht
aufwirbelbaren Moormasse mitsamt der iiber der schweren mineralischen
Erde stehenden Flussigkeit und durch anschlieBendes Filtrieren derselben,
an der Hand der jeweiligen Menge der je im Filter zuriickbleibenden Moor-
reste den steten Gang und Grad der Humuszersetzung und seiner Minerali¬
sation zu verfolgen. Meine letzten beziiglichen Priifungen legten eindeutig
dar, daB die Humusverarbeitung zu der Zeit beinahe schon eine vollstan-
dige war. Im Litervolumen frischer Erde waren nur noch ganz wenige
Sphagnenreste als solche erkennbar, und zwar in den Reihen der hohen
Moorgaben ebenso wenig wie in der Serie der niederen Gabe und in den
iiberdies noch gekalkten Erdgemengen. Indes zeigte mir meine zwar recht
rohe, aber durchaus brauchbare Methode, daB zuvor die Mineralisation in
den kalkgediingten Mischboden etwas intensiver, in kiirzeren Etappen er-
folgte als in den je entsprechenden nicht mit CaC0 3 versetzten GefaBen.
Wennschon ich durchaus nicht jede rein chemische beziigliche Wirkung
des Kalkes auf die organische Substanz in dieser Hinsicht in Abrede stelle,
kann ich doch, gestutzt auf Versuche, die z. Z. indes noch nicht vollig ab-
geschlossen sind, mich bereits dahin auBern, daB in erster Linie Mikroben-
tatigkeit, durch Kalkung begiinstigt, das Plus der Intensitat der Minerali¬
sation der Moorsubstanz in den gekalkten Erdgemengen gegeniiber den un-
gekalkten, ursachlich bedingte.
War zuerst, als die Mischung vorgenommen wurde, das Gemenge be-
sonders in den Fallen des reichlichen Moorerdezusatzes eine schwere,
verklebte, verkleisterte, fest breiige, wenig lockere Masse, so bestanden zu-
letzt die charakteristischen physikalischen Merkmale des optimalen Boden-
zustandes, der „Gare“. Jetzt war die Erde gleichmaBig, feinkriimelig, miirbe,
locker trotz ihres noch relativ hohen Wassergehaltes (s. spater I). Da die Erden
nur ein einzigesmal „bearbeitet“, d. h. kiinstlich direkt beeinfluBt wurden,
so haben wir das erwiinschte Zustandekommen fast ganz lediglich als eine
Folge der indirekten Beteiligung der bodenbewohnenden Bakterien und
Pilze zu erachten. Ob wir nun mit H i 11 n e r und S t 6 r m e r (Arb. a.
d. biol. Abt. d. Kais. Ges.-Amtes. 3. 1903. p. 5447) eine besondere physio-
logische Gruppe von Mikroorganismen als „Bracheerreger“ verantwortlich
machen oder nicht, finden wir jedoch die Ansichten Stockhardts
(Chem. Feldpredigten. 1853. II. p. 168), v. L a e r s (Die Ackergare. 2.
1865), v. Rosenberg-Lipinskys (Der praktische Ackerbau. Bd. 2.
1869. p. 27ff.), W o 11 n y s (Die Zersetzung der organischen Stoffe. 1897.
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653
p. 290), D r o y s ’ 8 (Die Brache. 1900. p. 159ff.) u. a. vollaul bestatigt,
daB die Gegenwart organischer garungsfahiger Stoffe mit der Bodengare in
ursachlichem Zusammenhange steht. Wennschon aber die C0 2 -Produktion
an sich ganz zweifellos zur Lockerung des Bodens beizutragen vermag, ist
aber ihr speziell die Bedeutung fiir das Zustandekommen der Gare nicht zu-
zugestehen, die ihr schlechthin von vielen Seiten zuerkannt wird. Denn
mit gutem Grunde weist L o h n i s (Handb. d. landw. Bakt. 1910. p. 713)
darauf hin, dab die bei der Garung gebildeten C0 2 -Mengen allerdings recht
betrachtliche sind, dab aber auch die Pflanzenwurzeln ansehniiche C0 2 -
Mengen ausscheiden, ohne daB diese einen erkennenswerten EinfluB auf die
Bodenstruktur ausiiben. Wichtiger mochte auch ich die speciell durch das
Schwinden groBer Humusmengen verursachte Lockerung des zuvor festen
Erdgefiiges betrachten. Denn durch die Humuszersetzung ist zugleich die
Aufhebung der kolloidalen Bindungsmoglichkeit bedingt.
C. Befunde betreffend die Reaktion der Erden.
Bei Beginn des Versuches ergab die Serie: Marschboden +viel Moos-
torf ohne CaC0 3 -Gabe eine deutliche, freilich nicht zu stark saure Reaktion.
Am Schlusse des Versuches war aber selbe in alien GefaBen amphoter. Eine
schadigende starkere Sauerung beim Dissimilationsprozesse der organischen
Substanz hatte also wenigstens nicht dauernd, wenn uberhaupt jemals auch
nur voriibergehend, stattgehabt. Im Widerspruche damit stiinde ja auch
der Zustand der Bodengare letzthin: denn, wie besonders aus H i 11 n e r s
Arbeiten (Arb. d. D. L. G. 98. 1904. p. 70) hervorgeht, vermag die Produktion
von Sauren zur Aufhebung der Krumelstruktur und somit zu einer allgemei-
nen bedeutenden Verschlechterung der physikalischen Erdbeschaffenheit zu
fiihren.
D. Befunde betreffend die N-Frage.
Chemische Untersuchungen des N-Gehaltes ungleicher Erden scheinen
mir dann von Wert, wenn man an der Hand der analytischen Resultate auch
wirklich imstande ist, sich deutliche Vorstellungen iiber den wahren Sach-
verhalt zu machen. Nach meiner Ansicht sind aber dazu alle Prlifungen,
welche lediglich das Gewicht als MaBstab zugrunde haben, durchaus nicht
immer geeignet. Ich ging bei meinen Untersuchungen vom Volumen aus,
ohne aber dabei die jeweiligen Gewichtsverhaltnisse auBer acht zu lassen:
die hier zu priifenden Erden unterscheiden sich ja beztiglich des spezifischen
Gewichts und Wassergehalts ganz ungemein stark voneinander. Alleinige
Angaben z. B., wieviel Salpeter in je 1000 g Erde, sei sie nun frisch oder trocken
gedacht, enthalten ist jeweilig, hielt ich also besonders in meinem Falle fur
wenig befriedigend. In praxi stehen den Pflanzen die in einem mehr oder
weniger groBen Volumen enthaltenen Nahrstoffe zu ihrer Verfiigung,
und die Berechnung des N in irgendwelcher Form in erster Linie pro demselben
Volumen der einzelnen Erden schien mir auch deshalb hier die angebrachteste
zu sein.
Zur Untersuchung entnahm ich den einzelnen GefaBen je 2 mal Erd-
proben, die je von einem Bodenwiirfel vom Inhalte eines Liters gefaBt wurden,
indem ich dabei die iiblichen Vorschriften sorgfaltig beachtete. Die erste
Probe entstammte den oberflachlichen Schichten, wahrend die zweite den
tieferen Partien entnommen wurde. Insgesamt liegen so je 4 Untersuchungen
vor fiir jede Reihe, da ja je 2 Kontrolltopfe vorhanden waren. Diese Erd-
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654
Georg Albert Ritter,
mengen wurden in hermetisch verschlieBbaren GefaBen je init 5 g NaCl und
je mit 1 1 destillierten Wassers versetzt, ca. y 4 Stunde (ohne jede Verluste!)
derb durchschiittelt, und mehrere Stunden stehen gelassen, nachdem Zusatz
von Chloroform zur Ausschaltung einer eventuellen Tatigkeit denitrifizierender
Keime geschehen war. Von dem Filtrate verwendete ich je 200 ccm zur
Salpeterbestimmung nach Bottger (5 g Fe, 5 g Zn-Staub, 80 ccm Lauge).
Andere 100 ccm wurden zur Destination auf NH 3 mittels Magnesia usta
abpipettiert. Dieselben Fliissigkeiten wurden nach Beendigung dieser Destil-
lation nochmals mit je 80 ccm Lauge versetzt und nochmals destilliert, zur
Priifung auf Anwesenheit von organisch gebundenem N in den Filtraten.
Ich erwahne schon hier, daB dieselben vollig klar und weiB gefarbt waren:
Ein schwach gelblicher Schimmer der Filtrate der mit CaC0 3 behandeltcn
Erden riihrte von feinsten Tonpartikelchen her, die sich in der Fliissigkeit
suspendiert hielten, nachdem sie durch die Filtermasse geschlupft waren
(s. Analyse!).
Selbstverstandlich wurden Wasserbestimmungen angesetzt, und ebenso
die Gewichtszahlen der je mit feuchter Erde gefiillten Wiirfel und deren
Tara bestimmt.
Da ergab sich folgendes Resultat:
S e r i e:
Mit MgO
destillierbares
NH 3
Mit NaOH
destillierbares
NH,
tc
c
&
c
:3
P
W
a
O
I
§
'E
w
bO
fl
o
o
3
•**
i
-§
-
Marscherde ohne Moor: Topf 1
Marscherde +1% Moor:
Marscherde +5% Moor:
/Oberfl.
\Tief. Sch.
9 /Oberfl.
Z \Tief. Sch.
- /Oberfl.
G \Tief. Sch.
a /Oberfl.
b \Tief. Sch.
Q /Oberfl.
J iTief. Sch.
10 /Oberfl.
1U \Tief. Sch.
I Marscherde ohne Moor: Topf 3 {ijl^Soh
, /Oberfl.
” 4 \Tief. Sch.
Marscherde +1% Moor: „ 7
„ /Oberfl.
” 8 iTief. Sch.
I Marscherde +5% Moor: „ 11
2 /Oberfl. '
” ITief. Sch.
E. Befunde betreffend die Fruchtbarkeit derartiger
Mischerden.
Streng wissenschaftliche Versuche stellte ich wegen Zeitmangels mit
derartigen Mischerden allerdings bisher noch nicht an. Indes kann ich einiges
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655
iiber die guten Erfahrungen mit Zierpflanzen berichten, die ich machte, wenn
ich mineralischen leichteren und schwereren Erden Moorboden zusetzte,
und zwar ebenso Hochmoor wie Niederungsmoor, ersteres unter gleichzeitiger
Kalkdiingung. Diese Versuche geschahen ebenso in Topfen wie im Freiland
(Garten!). Es handelte sich dabei um Palmen, Begonien, Pelargonien, Zim-
merlinden,und sog. Blattpflanzen. DerErfolgwarmeistein sehr augen-
f a 11 i g e r. Das Wachstum erfolgte auch zur Winterszeit schon kurze Zeit
nach der Zumischung ungleich intensiver. Laien, die von den naheren Vor-
gangen im Boden, ausgelost durch diesen Moorerdezusatz, iiberhaupt keine
Vorstellungen hatten, bei denen ich ebenfaUs an Gartenpflanzen meine Ver¬
suche vornahm, sprachen sich durchweg anerkennend iiber das Mischungs-
verfahren aus.
Kolorimetrische Untersuchungen der betreffenden Erdgemenge, sowie
Priifungen, durch welche der notwendige Mindestverdiinnungsgrad von
Aufschwemmungen, hergestellt aus gleichen Teilen Erde und destillierten
Wassers, festgestellt wurde, bei welchem eben die Salpeterreaktion mit Diphe-
nylaminschwefelsaure keine positive deutliche Reaktion mehr gab, zeigten
mir, daB in den beziiglichen Boden durchweg grofiere Mengen Salpeters vor-
handen waren. Dieselben zeichneten sich aber, ob nun grofiere oder weniger
656
Georg Albert Ritter,
als Pflanzen, die zu gleicher Zeit kiinstliche N-Diingung von mir erhielten,
aber ohne daB ihre Erde mit Moor vermengt wurde, ein entsprechend
giinstiges Wachstum wie die in Mischerden gehaltenen und ohne Salpeter-
gabe verbliebenen, nicht zeigten. In gleichem Sinne spricht es, daB
alsbald die organische Substanz als solche nicht mehr erkennbar, sondem gut
zersetzt war, und vollig geschwunden zu sein schien.
Als Resultate ergeben sich mithin:
1. Wahrend im Hochmoore Salpeter allgemein nicht oder kaum vor-
handen ist, findet er sich in Mischerden ebenso vor wie in rein mineralischen
Boden, ungeachtet dessen, ob zugleich Kalk zugesetzt wurde, und ungeachtet
der relativen Mengenverhaltnisse der minerahschen wie organischen Erde.
2. Der Keimreichtum einer Mischerde ist sehr groB, also wirkt in der
Mischung der Moostorf durchaus nicht bakterizid.
3. Wo Kalk der Mischung zugleich zugegeben ward, fehlt Schimmel-
bildung makroskopisch, in den kalkfreien Mischerden tritt eine alsbald vor-
ubergehende, mit unbewaffnetem Auge deutlichst sichtbare Verschimmelung
ein.
4. Die organische Substanz ist mineralisierbar, und zwar verlauft der
ProzeB ziemlich schnell, selbst da, wo bedeutende Mengen Moores zugesetzt
wurden.
5. Durch die Kalkung erfahrt dieser ProzeB eine Beschleunigung.
6. Infolge der Mineralisation ergeben sich die typischen Verhaltnisse
der „Bodengare“, indem durch das Schwinden der organischen Substanz
und die C0 2 -Produktion usw. Hohlr&umchen in der Erde entstehen, die eine
Luftung, Lockerung des Bodens bedingen.
7. Die Bodenreaktion ist selbst da nach einiger Zeit eine neutrale, wenn
nicht sogar schwach alkalische, wo sie zuerst eine sauere war.
8. Betreffs der N-Frage gilt:
a) Nach einiger Zeit ist durch MgO destillierbares NH 8 eben so wenig
vorhanden wie durch NaOH ersetzbares.
b) Der Salpetergehalt der gekalkten Erden ist durchweg beinahe der
doppelte der ungekalkten, sowohl da, wo nur mineralische Erde, wie da, wo
zugleich noch organische Erde vorhanden ist.
c) Die Mittelwerte der Salpetergehalte sowohl der einzelnen Topfe wie
der ganzen Serien (die fast immer recht gute Mittelwerte bakteriologisch
darstellen), zeigen:
a) daB in der Volumeneinheit Erde sowohl je der CaC0 3 -freien wie der
CaCOj-haltigen Serie mindestens dieselbe Menge Salpeters gebildet ist in den
Mischerden wie in der mineralischen Erde, daB aber die Mischerden im ganzen
noch ein wenig dominieren.
/?) daB aber der Prozentgehalt der absolut trockenen Erde an Salpeter
bei den Mischerden ganz bedeutend hoher ist als in den mineralischen Boden
ohne Moorzusatz, und zwar um so mehr, je groBer der Gehalt der Mischerde
an organischen Stoffen ist.
9. Die Mischerden sind besonders fruchtbar. Durch Zusatz von Hoch-
moor zu mineralischer Erde wird deren Ertragsfahigkeit wesentlich gesteigert.
10. Praktisch empfehlenswert scheint also die Mischung jedenfalls vor-
zunehmen, sei es, daB durch die lokalen Verhaltnisse und sonstige Faktoren
bedingt, bald der mineralische, bald der Moorboden quantitativ bei der
Mischung bevorzugt erscheint. Denn es gilt:
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Beitriige zur Kenntnia der niederea pflanzlichen Org&nismen, etc.
657
a) Mineralische Boden allein haben prozentuell einen geringeren Salpeter-
gehalt als Mischerden.
b) Hochmoor allein hat seinen sauren, unverwertbaren, ja schadlichen
Humus, der bei der Mischung beste Wirkungen auslost.
11. Sehr wahrscheinlich spielen auch bei dem zu Beginn des Teiles er-
w&hnten Tackeschen Versuche zugleich dieselben Wirkungen der
Mischung neben den von T a c k e angefuhrten Momenten eine Rolle wie
in diesem Versuche.
i) Die Impfung des Hochmoores mit Leguminosen-
knollchenerregern.
Dieser beziigliche Versuch diente zugleich dazu, um einige rein b o t a -
nisch interessanteFragenaufzuklaren. Unter diesem Gesichts-
punkte wird daher noch an andrer Stelle berichtet
werden. Hier soli nur die lediglich bakteriologische Seite
des Versuches referiert sein.
Im groBen und ganzen geschah er nach demselben prinzipiellen Plane,
der meiner Arbeit iiber „Die N-Ernahrung der Leguminosen“ (Centralbl. f.
Bakt. II. Bd. 29. 1911. 23/25.) zugrunde lag. Als Versuchspflanzen diente
wieder die blaue Lupine, auBerdem noch Serradella. Denn H e i n z e
hatte bei seinen Versuchen beobachtet, daB beim ersten Anbaue diese
Pflanzen Knollchen meisthin n i c h t bilden, sondern daB erst i m
zweiten Kulturjahre hier eine Knollchenbildung einzutreten
pflegt. So brauchte ich nicht, um zum Teil den Pflanzen den sonst durch die
Knollchenbakterien assimilierten Luftstickstoff als Nahrquelle auszuschalten,
den iiblichen Weg der Bodensterilisation zu beschreiten, sondern hatte von
vornherein eine groBe Wahrscheinlichkeit, die erwiinschten Ernahrungs-
bedingungen auch wirklich unter natiirlichen Bodenverhalt-
n i s s e n zu erhalten, wenn ich eine Erde als Versuchserde erwahlte, die
Leguminosen bislang noch nicht getragen hatte. Absolut sicher
war dieser Erfolg a priori indes nicht zu erwarten, und wenn B1 a n c k -
Breslau in einem Referate meiner oben erwahnten Arbeit (in „B i e der¬
ma n n s Zentr. f. Agrik.-Chem. 1911. 40. Jahrg. p. 768) „kritisch“ bemerkt:
„Es ist selbstverstandlich, daB ohne vorhergegangene Infektion oder friiheren
Bestand mit Leguminosen keine Knollchenbildung moglich ist“, so zeigt
er nur, daB er auf diesem Gebiete wenig bewandert ist. Denn es ist allgemein
bekannt,. daB allerdings Infektionen mit spezifischen Keimen auf Neuland die
Ernten kolossal zu steigern vermogen, hauptsachlich eben infolge der dadurch
ermoglichten reichlichen Knollchenbildung, daB aber solche auch
auf Neuland ohne Impfungen, wenn auch ganz wesentlich
geringer, stattzuhaben vermag, ja daB sogar Knollchenbildungen ohne
kiinstliche Infektion auf jungfraulichen Boden sogar an Lupinen
(s. oben!) beobachtet wurden (Naheres demnachst!), indem die spezifischen
Keime eventuell bereits in der unkultivierten Erde zugegen sind.
Falls aber bei meinem Verfahren auch ein erwiinschter Befund beziiglich
der Knollchenbildung sich ergab, hatte ich zudem in meinem Versuche alle
die Schadigungen iiberdies ausgeschaltet, welche fur die Versuchspflanzen
infolge der durch die Sterilisation bedingten Veranderung der physikalischen
und chemischen Verhaltnisse der Versuchserden resultieren (vgl. Steffeck
u. Marker, Jahresber. d. Agrik.-Chem. Vers.-Stat. Halle. Bd. 2. p. 138 ff.
— Richter, Landw. Vers.-Stat. Bd. 47. p. 269 ff.).
Zwelto Abt. Bd. 34. 42
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658
Georg Albert Bitter,
Wo eine Knollchenbildung erwiinscht war, versprach Zusatz von Impf-
erde, d. h. hier von Hochmoorboden, der bereits Lupinen oder Serradella
mit Knollchen getragen hatte, eine solche zu erregen. Die Knollchenorga-
nismen dieser beiden Pflanzen vermogen sich ja gegenseitig zu vertreten.
Hiervon wie von der guten Wirksamkeit der Impferde als solcher vermochte
ich mich bereits bei meinem ersten Versuche zu iiberzeugen. Die vorziigliche
Tauglichkeit der Naturimpferde speziell auf neukultiviertem Hochmoore
wurde iiberdies bereits von mehreren Seiten, teils Wissenschaftlern, teils
Praktikern erwiesen.
Die Versuchserde war ein jungfraulicher WeiBtorf des Teufelsmoores,
vollig salpeterfrei, ebenso wie die Impferde, die vom selben Moore stam-
mend, ein besandetes, seit Jahren in Kultur befindliches, noch ganz wenig
zersetztes Hochmoor darstellte. In passende Tontopfe wurden je 8000 bezw.
1200 g frischen Torfes eingewogen, dem als Grunddiingung zugemischt waren
bei dem Beginne des Versuches K 2 0 in Form des 40-proz. Salzes und P 2 0 0
in Form von Algierphosphat je in Mengen von 150 kg pro 1 ha bei einer
Kulturschicht von 20 cm Hohe; und in einigen GefaBen CaO als CaCO s puriss.
in Mengen von 30 dz pro 1 ha. Stickstoff wurde verabreicht in geloster
Form und zwar als (NH 4 ) 2 S0 4 wie als NaNO s in mehreren Gaben: Zum ersten
Male am 4. XII. 11 nach der Keimung, in Mengen je von 0,2 g N, dann am
8. I. 12 in Hohe von 0,2 g N und am 2. II. 12 in Mengen von 0,4 g N, so
daB also insgesamt den Pflanzen eines Topfes je 0,8 g loslicher N zugegeben
wurden. Ein Teil der Erden erhielt keine N-Nahrung.
Angesetzt wurde der Versuch am 17. XI. 11. Pro Topf mit 8000 g Moor
wurden 8 Samen der blauen Lupine gesteckt, von denen spater aber nur
je 4 belassen wurden, indem die iibrigen von vornherein nur als eventuell
notiger Ersatz im Falle einer ungleichm&fiigen Keimung betrachtet waren,
bezw. dazu dienen sollten, festzustellen, ob schon innerhalb einer kurzen
Zeit Knollchenbildung eingetreten war. In die kleineren T6pfe wurden
je 0,2 g Serradellasamen ausgesat.
Da, wo eine Knollchenbildung erwiinscht war, wurde dieserhalb die
Impferde zugemischt in Mengen von 1 Proz. des jungfraulichen WeiB-
torfes.
Infolge der Absorptionswirkung der kolloidalen Moorsubstanz war mit
in Betracht zu ziehenden groBeren N-Verlusten nicht zu rechnen, obschon die
Erden stets mit Wasser gesattigt gehalten wurden, und Sickerwasser z. T.
auftrat.
Fiir jede Serie waren 2 Kontrollen angesetzt. Die Topfe wurden auf-
bewahrt in einem groBen, hellen, geheizten Glashause, so daB die Unbilden
der Winterwitterung einen schadigenden EinfluB nicht auszuiiben ver-
mochten.
Das Resultat des Versuches findet seinen zahlenmaBigen Ausdruck in
der folgenden Tabelle, der aber zum naheren Verstandnisse noch einige,
besondere Fragen erorternde Worte folgen. Auch die gesamte Art der Ver-
suchsanordnung ist aus der Tabelle beziiglich ihrer Einzelheiten er-
sichtlich.
Als der Versuch abgebrochen wurde, Mitte Marz, waren bei den weit-
entwickeltsten Pflanzen die Achselsprosse bereits wenige Zentimeter sicht-
bar, wahrend bei den am weitesten zuriickgebliebenen Serien solche noch
nicht einmal im Knospenzustande bemerkbar waren.
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Beitrage zur Kenntma der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
659
Z u s a m m e nf a 8 8 e n de Tabelle der G e w i c h t s v e r h & 11 n i s b e und
dee N-Gehaltes der Versuchspflanzen.
Serien:
A b 8 o
der oberirdi-
sehen friseh.
Masse von je
20 Serradella-
pflanzen
g (Mittelwert)
lutes G e y
von je4 friseh.
Lupinen
mit Wurzel
(1 Topf)
g
v i c h t
von den-
selben Lu¬
pinen ohne
Wurzelwerk
g
N-Gehalt
des Lupinen-
krautes in %
(absol trock.)
(Mittelwert)
0 Zusatz
2
i 15
i
8
2,9
»»
1 19
13
Impferde
3
23
15
3,4
99
30
19
Kalk
4
24
17
3,1
99
27
17
Impferde und Kalk
9
36
28
3,9
99
38
29
Ammonsulfat
2
24
15
3,6
99
30
18
Ammonsulfat und Impferde
5
34
21
4,1
i
99
.
40
22
Ammonsulfat und Kalk
7
53
30
4,6
99
51
31
Ammons, und Kalk u. Impferde
10
61
39
4,4
99
60
36
Salpeter
0
45
31
4,1
99
42
30
Salpeter und Impferde
7,5
52
36
4,2
99
51
35
Salpeter und Kalk
5,5
49
34
4,1
99
i
48
32
Salpeter u. Kalk u. Impferde
6
48
33
4,2
99
51
37
Resultate:
1. Bei Lupinen wie Serradella bedingt die Bodenimpfung allein schon,
wie die Serie ohne N-Gabe zeigt, eine Steigerung des Ertrages bezuglich
der Masse wie des N-Gehaltes. Knollchen nur klein und in geringer Zahl.
2. Anunonsulfat allein wirkt nicht oder nur kaum gunstig, in erster Linie
wohl infolge seiner physiologisch sauren Beschaffenheit (s. u. 12). Besonders
Serradella entwickelt sich unter derartigen Bedingungen nur SuBerst kum-
mervolL Der N-Gehalt des Krautes ist indes hier keineswegs der niedrigste.
Die Pflanzen der Serie sind diinn, zart, klein, blab.
3. Salpeter allein wirkt giinstiger. Die grtine Masse wird durch ihn ge-
steigert, der N-Gehalt betrachtlich erhoht.
4. Durch Ammonsulfat in Yerbindung mit Impferde ist eine Begunsti-
gung bedingt, bezuglich der grtinen Masse und des N-Gehaltes des Krautes,
gegeniiber der Serie: Ammonsulfat allein. Besonders der N-Gehalt der Serie
zahlt zu den hochstbeobachteten. Die Zahl der gebildeten Knollchen ist
indes eine nur mSBige, es sind kaum mehr als bei 1. vorhanden.
5. Durch Salpeter in Verbindung mit Impferde wird ebenfalls eine Be-
gunstigung erzielt gegeniiber der Serie: Salpeter allein. Bei Serradella sind
die ErtrSge dieser Serie die besten (s. 11!). Die Knollchenzahl ist nicht un-
bedeutend, indes noch nicht die iiberhaupt als grSfite beobachtete.
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660
Georg Albert Ritter,
6. Durch die starkere Kalkung des Moores allein scheint hochstens eine
maBige Forderung des Pflanzenwuchses geboten zu werden, wegen der natiir-
lichen Armut der Erde an loslichen N-Verbindungen, die natiirlich durch
Kalkgaben auch nicht behoben wird. Dann geschehen aber dadurch Zer-
setzungen der Moorsubstanz (s. friiher), die allgemein giftige Wirkungen
z. T. ausUben mogen, insofern in samtlichen Serien, wo Kalk iiberhaupt
verabreicht wurde, bizarre Verrollungen der Bl&ttchen usw. zu beobachten
sind. (S. Specialarbeit betr. die Kalkfrage!)
7. Durch Kalk in Verbindung mit Impferde wird eine beste Forderung
der Pflanzen beziiglich Masse und N-Gehalt bedingt. Nach einer zunachst
durchzulebenden Hungerperiode kraftigen sich die Pflanzen wieder und
zahlen spater unter die besten. Die Zahl und GroBe der vorhandenen Knoll-
chen ist bedeutend.
8. Durch Kalkung in Verbindung mit Ammonsulfatgabe l&Bt sich eben-
falls eine deutliche Begiinstigung des Pflanzenwuchses erreichen. Der N-
Gehalt der Lupinen ist hier der hochste.
9. Durch Kalk in Verbindung mit Salpeter ist bei den Lupinen kaum
eine Begiinstigung bemerkbar, bei Serradella eine direkte Schadigung. Die
Pflanzen sind gelblich, die Bl&ttchen verrollt, verspreizt, wie bei 6. und 11.
Es sind hier diee friiher erorterten sch&digenden Wirkungen von groBeren
Kalkmengen auf Hochmoor bei Gegenwart von Salpeter zu bedenken.
10. Kalkungen in Verbindung mit Gaben von Ammoniak und Impf¬
erde bringen die hochsten Ertr&ge bei hochstem N-Gehalte. Die Pflanzen
sind gerade, kraftig, gesund, echt chlorophyllgriin, am st&rksten mit relativ
groBten Seitensprossen begabt. Die Zahl und GroBe der Knollchen ist wie bei 7.
11. Kalkungen in Verbindung mit Gaben von Salpeter und Impferde
bringen ebenfalls einen sehr hohen N-Gehalt des Krautes. Wahrend die
Masse bei den Lupinen zu den hoheren zahlt, wird hingegen bei der Serra¬
della die Serie iibertroffen von der Reihe: Salpeter und Impferde, indem
die Serradella besonders emplindlich gegen st&rkere Kalkungen auf Moorerde,
zumal bei Gegenwart von Salpeter zu sein scheint. Der Habitus der Pflanzen
ist nur beinahe der wie bei 8. Die Knollchen sind nicht so zahlreich vor-
handen wie bei 7, immerhin aber besser wie bei 1. und 4.
12. Im letzten Grunde stimmt das Resultat dieses Versuches auf Moor¬
erde mit dem in meiner friiheren Arbeit fur mineralischen Boden ermit-
telten recht gut iiberein. Nur scheinbar sind einige Widerspriiche z. T. vor-
handen, indem dort iiberall die Ammoniakdiingung gute Wirkungen ausiibte,
und die allerbesten Ergebnisse erzielt wurden in den Serien, wo auBer der
Impferde keine weiteren N-Diingungcn geschahen. Es gilt zu bedenken:
a) Auch in dem jetzigen Versuche gibt die Ammoniakdiingung unter
geeigneten Bedingungen die besten Erfolge. DaB Ammonsulfat indes nicht
in alien Serien diese bewirkt, beruht auf der natiirlichen sauren Reaktion des
Moores, angesichts deren das physiologisch saure Ammoniaksalz natiirlich
nicht die geeignete N-Form erscheinen kann, wenn nicht die Bodensaure ab-
gestumpft wird.
b) Wenn die besten Serien die sind, wo auBer Impferde und (Kalkgaben)
zugleich N-Salz zugegeben wurde, und nicht die vielmehr, wo die N-Diingung
unterblieb, indem ja die Knollchenbildner als stark empfindlich gegen
der Anwesenheit von N-Verbindungen in loslicher Form erkannt wurden
(1. c.), so liegt der Grund wieder in der Eigenart des Moores, in dessen bei¬
nahe absolutenMangel an, alsPflanzennahrung verwertbaren N-Verbindungen:
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
661
Die Pflanzen durchleben hier zunachst eine derartige Kiimmerperiode ohne
N-DUngung, daB eine spatere, noch so starke Infektion dieselben immer nicht
derart fordern kann, wie sie sich, bei einer geniigenden, wenn auch nur maBigen
N-Ernahrung in der friihesten Jugend vor erfolgter Infektion entwickeln, da
sie infolge dieser Kraftigung auch zugleich befahigter sein diirften, Keime
aufzunehmen. Auch auf Moorboden werden starkere N-Gaben (wie auf
mineralischen Erden) den durch Knollchenbildner erreichbaren N-Gewinn
beeintrachtigen.
Bezliglich der Kalkung auf Moorboden wurde ja bereits frtther darauf
hingewiesen, dafi sie eine Sonderfrage ganz zweifellos darsteUt.
In welchem Umfange die hier gewonnenen Ergebnisse iibertragbar sind
ohne weiteres auf die Verhaltnisse in der groBen Praxis, miissen weitere Ver-
suche erst^entscheiden. Ebenso sollen in neuen Versuchsreihen die angewand-
ten Mengen der einzelnen Substanzen variiert werden.
Beziiglich der Zeit der ersten Infektion der Pflanzen durch die Knollchen-
erreger bemerke ich in vorlaufiger Mitteilung, daB schon nach 5 Wochen
beiSerradella, nach 8 Wochen bei L u p i n e n kleinste Anschwellungen
sich wahrnehmen lieBen, besonders in den Serien, wo spaterhin sich eine iippige
Knollchenbildung bemerkbar machte.
Das bakteriologische Yerhalten der Moorboden im Vergleiche zu dem von
mineralischen Erden.
Die Frage, wie verhalten sich Moore bakteriologisch, speziell beziiglich
der Virulenz ihrer Keime, gegeniiber mineralischen Erden, beansprucht
theoretisches und praktisches Interesse zugleich. Einige Versuche, von mir
gemacht, geben einigen AufschluB liber diese Frage. Die Impfmengen waren
dabei allerdings nach Gewicht bemessen, und zwar von den Erden im frischen
Zustande. Selbst Umrechnungen auf die absolute Trockenheit wiirden einen
vollig einwandsfreien MaBstab auch nicht bieten konnen: Das spezifische
Gewicht ist fur die einzelnen Erdarten derart verschieden, daB die Gewichts-
z a h 1 e n schlechthin nur maBige Vorstellungen von den praktisch in Betracht
kommenden, wirklichen Verhaltnissen zu erwecken imstande sind. Deshalb
habe ich selbst vorgeschlagen (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 33.1912. p. 141.),
beziiglich der Impfmenge nicht das Gewicht, sondern die Volumeneinheit
maBgeblich sein zu lassen, da ja nur dann die analytisch ermittelten Zahlen
gestatten, die Erden beziiglich ihrer Ertragsfahigkeit in direkten relativen
Vergleich zu bringen, da ja je die im V o 1 u m e n bestimmter GroBe ent-
haltenen Nahrstoffe den Pflanzen zur Verfiigung stehen, in gleicher Weise
fiir alle Erdarten, und nicht die in gleich schweren Mengen verschie-
dener Erden vorhandenen.
Wollen wir daher die im folgenden Versuche verwandten Moore mit der
mineralischen Erde beziiglich ihrer wahren Tatigkeit, ihrer danach ermessenen
Ertragsfahigkeit in direkten Vergleich bringen, so miissen wir die Tatigkeit
letzterer in Wirklichkeit noch etwas hoher einschatzen, da ja diese spezifisch
schwerer und wasserarmer ist als Moorboden und somit also im gleichen Vo-
lumen zu groBerer Gewichtsmenge enthalten ist als Moorboden. — Indes
wird der begangene Fehler auch nicht zu bedeutsam erscheinen, wenn man
bedenkt, daB ganz allgemein in einer Nahrlosung nach der erfolgten Be-
impfung zunachst erst eine Vermehrung der Keime statthat, bis zu dem je
gleichen Grade, der den jeweiligen Bedingungen entspricht, d. h. daB durch
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662
Georg Albert Ritter,
eine relativ schnellere und starkere Vermehrung im Falle einer Impfung mit
geringeren Mengen, fiir eine Beimpfung mit bedeutenderen Impfmengen
quasi ein gewisser „Ersatz“ geboten werden kann, und daB dadurch auch die
analytischen Kesultate des Ausmafies der Tatigkeit der einzelnen Erden zu
einem guten Teile ausgeglichen werden konnen.
I. Faulnisversuch, angesetzt am 14. Nov. 1910.
Je 100 ccm Losung wurden mit 10 g frischer Erde beimpft, die einmal ein
Heidehumus, bezw. ein ungekalkter Moostorf, dann eine mineralische, dem ma-
kroskopischen Befunde nach nur recht maBig zu bewertende mineralische
Erde war. Ich land:
Erdart:
mg NH 3 -Stickstoff
am 22. XI. 10
mg NH 3 -Sticksto£f
am 7. XII. 10
Heidehumus
4,99
33,5
>»
2,14
27,1
99
5,71
31,37
Moostorf
2,85
30,67
99
3,57
32,8
9 *
6,42
34,23
mineral. Erde
75,6
79,2
99 |
72,0
83,8
» 1
62,4
84,85
Schimmelbildung lieB sich nur in Moorbodenkulturen beobachten, meist
submers. Bakterienkahm zeichnete die mit mineralischer Erde angelegten
Kulturen aus. Die Fliissigkeiten waren auch hier allein vollig unklar, undureh-
sichtig, wahrend sie sonst nur eine mafiigere Triibung aufwiesen.
II. Saurebildungsversuch, angesetzt am 14. Nov. 10.
Je 300 ccm Dextroselosung waren bezw. mit denselben Erden, auBerdem
noch einem gekalktem Moostorfe und Niederungsmoore von Goldap (Reg.-Bez.
Gumbinnen) beimpft. In je 7 ccm FlUssigkeit, die mit alien Kautelen den Kul¬
turen entnommen wurden, bestimmte ich, nach vorsichtigem Erhitzen zwecks
Verfluchtigung der gebildeten C0 2 , mittels einer ca. “ 0 -NaOH und Penolph-
thaleins als Indikator titrimetrisch die in dieser Menge je vorhandenen Saure-
mengen. Da ja die absoluten Sauremengen kein besseres Bild geben als die
relativen, die ebenso interessieren, unterblieb die genaue Ausrechnung. Ich ver-
brauchte ccm ?-NaOH zur Neutralisation der:
10
Gesamtsaure jeder gepriiften Probe:
Erdart:
18. XI.
23. XI.
25. XI.
28. XI.
1. XII.
J
7. XII.
12.XII
23.XII
1
9.1.
25. L
Heidehumus
1,2
1,2
1,2
1,2
1,2
1,2
1,2
1,35
11,7
18,0
Moostf. ungek.
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,2
2,4
1,44
28,3
31,6
99 \
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
1,1
2,7
1,52
29,4
30,8
Moostf. gek.
0,85
1,2
1,55
3,7
5,7
12,3
15,4
26,0
37,3
40,0
99
0,85
1,15
2,2
4,1
6,0
10,9
16,6
25,3
38,1
43,3
99
0,85
0,9
1,55
3,1
5,2
9,1
12,8
23,1
29,7
36,2
mineral. Erde
0,8
3,3
8,0
11,9
14,8
25,8
33,3
52,0
49,8
37,6
99
0,75
3,75
6,7
11,2
16,2
28,1
37,6
52,8
45,6
38,3
99
0,65
4,0
6,2
10,0
14,0
25,3
34,2
51,4
46,4
41,8
Niederungsm.
1,25
3,9
6,2
9,1
11,8
21,8
31,0
47,5
47,0
38,1
99
0,95
3,65
5,7
9,0
12,3
25,2
32,2
48,2
47,5
37,0
99
0,95
4,1
5,6
8,3
12,0
23,7
31,8
45,9
47,8
41,2
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
663
Wir entnehmen speziell diesen Versuchen, indem die Frage, um ganz
allgemein beantwortet werden zu konnen, noch weiterer Arbeiten bedarf, als
Resultate:
1. Selbst zugegeben, dab die Hochmoorboden keineswegs die tatigsten
waren, so ist doch ungekalktes Hochmoor, und zwar Heidehumus sowohl wie
Moostorf ganz ungleich weniger tatig wie selbst maCiger mineralischer Boden.
2. Niederungsmoor ist eventuell bezuglich seiner bakteriologischen Aktivi-
tat selbst im unkultivierten Zustande der mineralischen Erde (ca.) aquivalent.
3. Durch geeignete Kalkung erfahrt das Hochmoor eine relative starke
Steigerung seiner biologischen Aktivitat, dab es sich besonders im weiten Ver-
laufe eines Prozesses dem Tatigkeitsdrange mineralischer Erden betrachtlich
mehr nahert. Immerhin aber ist es diesen im allgemeinen anscheinend
nicht unwesentlich noch nachstehend.
4. Ohne jedwede Einschrankung gilt das Gesetz, dab ein Boden um so
keimreicher und tatiger ist, je mehr organische Substanz in ihm enthalten
ist, jedenfalls nicht. Die Form und Reaktion der Humussubstanzen ist sicher
in der Hinsicht zugleich ebenso von Bedeutung, wie mancherlei andere physi-
kalische und chemische Verhaltnisse.
5. Die friiheren Kapitel zeigen, dab die Intensitat des Bakterienlebens
auf Moorboden durch dieselben Bedingungen und Mabnahmen gefordert wird,
wie in mineralischen Erden: Eine Forderung ist wahrzunehmen bei Regu¬
lation des Wassergehaltes, bei Durchluftung, Bearbeitung, unter glinstigen
Temperaturverhaltnissen, durch Kalkungen,Bodenimpfungen, eine Schadigung
bei saurer Reaktion und weiter zunehmendem Sauregehalte, bei zu reichlichen
Feuchtigkeitsgraden, kurz alien den Bedingungen, welche zu den erst auf-
gefUhrten sich kontrar verhalten.
Die bei starken Kalkungen des Hochmoores beobachteten schadigenden
Wirkungen stellen eine Spezialfrage dar, auf die also in einer besonderen Arbeit
speziell eingegeangen werden soli.
(Zusammenfassende) bakteriologische Charakteristik der Moorarten bezuglich
ihrer relativen Unterschiede und ihrer besonderen Eigenheiten.
Wie man ganz allgemein, wenn man irgendwelche Objekte ins Bereich
seiner Untersuchung zieht, zunachst nach alien denjenigen Merkmalen forscht,
welche ihnen charakteristisch sind, und sie von alien anderen mehr oder weniger
ahnlichen Naturkorpern unterscheiden, so sind auch bereits erfolgreich die
wichtigsten Merkmale fiir Diagnosen zusammengestellt worden, die sowohl
botanisch, wie in chemischer Hinsicht nicht nur den Begriff Moor uberhaupt,
sondern speziell auch die untergeordneten Begriffe Hoch- und Niederungsmoor
eindeutig klar abgrenzen. Botanisch hat meiner Auffassung nach C. A. W e b e r
am klarsten die Definitionen gegeben: Ein Moor ist nach ihm ein Gelande,
das mit einer reinen Humusschicht von einer gewissen Machtigkeit, im Mini¬
mum 20 cm im entwasserten Zustande betragend, bedeckt ist. Wahrend das
Hochmoor speziell eine Schicht von Sphagnumtorf aufweist unmittelbar
unter der Rohhumus- Oder Streudecke, oder eine geschlossene oberste Schicht
aus Sphagnum torf und seinen mehr oder minder moderartigen Ver-
witterungsprodukten besitzt, bezeichnet der Autor als Niederungsmoor andrer-
seits ein solches Gelande, das speziell mit Erlentorf (Bruchwaldtorf), Seggentorf,
Schilftorf oder Muddetorf bedeckt ist. Die Einzelheiten wolle man z. B. seiner
Abhandlung: „t)ber Torf, Humus und Moor“ (Sonderabdruck aus den Ab-
handlungen des Naturwiss. Ver. zu Bremen Bd. XVII. 2) entnehmen. — Che-
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664
Georg Albert Ritter,
misch ist das Moor charakterisiert gegeniiber den anderen, mineralischen
Boden durch seinen groBen Reichtum an organischer Substanz und seinen
nur geringen Aschengehalt. Der Unterschied zwischen Hoch- und Niederungs-
moor ist hier gegeben durch den geringen bzw. geringeren Gehalt des Hoch-
moores an Kalk, Stickstoff und Salzen allgemein.
Wenn nun jetzt von mir der Versuch gemacht werden soli, eine b a k -
teriologische Charakteristik der Moore zu liefern, so bin ich mir wohl
bewuBt, daB es gelingen wird, die Merkmale noch weiter zu vervollstandigen,
zu erganzen.
Als vorlaufige Charakteristik fiihre ich an:
Fiirdie Moorboden Uberhaupt:
Sie besitzen einen relativen Reichtum an Buttersaurebildnern, besonders
Clostridien, vielleicht insbesondere wegen der anaeroben Bedingungen,
die der hohe Wassergehalt und die ungeheure Menge der je vorhandenen
oxydationsbediirftigen organischen Substanz (besonders der jungfraulichen,
unkultivierten, wenig zersetzten Moore) kausal schafft.
Das Vorkommen ferner von bestimmten Organismen, das sonst eigentlich
ein allgemeines ist, so von Azotobacter (Knollchcnbildnern) und Nitrifikations-
mikroben, ist hier nur ein vereinzeltes, eventuell uberhaupt kein primares,
ureigenes. Eine erfolgreiche Tatigkeit von Nitratbildnern gehort zum min-
desten allgemein zu den Seltenheiten:
Fur Hochmoor speziell g e g e n u b e r N i e d e r u n g s m o o r:
1. In allgemein floristischer Hinsicht: Hochmoor ist
(sehr) keimarm, Niederungsmoor dagegen sehr keimreich.
2. In speciell systematischer Hinsicht: Hochmoor
zeichnet sich durch auffallend hohen Reichtum an Mykomyceten aus, da¬
gegen dominieren im Niederungsmoore stets unstreitig die Bakterien.
3. In morphologischer Hinsicht: Hochmoor ist relativ
reich an Sporenformen und sporenbildenden Organismen, aber das Niederungs¬
moor zeigt in erster Linie die vegetativen Zustande der Keime.
4. In physiologischer Hinsicht: a) Hochmoororganismen
sind, selbst wenn sie in giinstige Lebensverhaltnisse gebracht werden, denn-
noch meist wenig virulent, dagegen zeigen sich die Keime von Niederungs-
mooren immer von hoher Tatigkeit.
b) Die Saurebildner sind im Niederungsmoore gar oftmals derart tatig,
daB sie, auch ohne jeden kiinstlichen speziellen Eingriff des Bakteriologen,
in Freilandserden mit dem Geruchssinne sehr deutlich wahrnehmbare Mengen
von Fettsaurcn erzeugen, daB sie selbst in Pepton- und Nitritlosungen fur
Nitratbildner „Buttersauregarungen“ erregen, statt die eigentlich zu erwar-
tenden Umsetzungen auszulosen. Im Hochmoorboden betatigen sie sich nur
maBig.
Die Ertragsfahigkeit der Moorboden und die Remysche Methode der bakteriellen
Bodenbeurteilung.
DaB das von R e m y vorgeschlagene Verfahren der biologischen Boden-
untersuchung kein ideales ist, verkannte der Autor selbst durchaus nicht.
Auch in seiner letzten beziiglichen Abhandlung (T h. R e m y und G. Ro¬
sing, Beitrag zur Methodik der bakteriellen Bodenuntersuchung. CentralbL
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Beitrage zur Kenntnis der niederen pflanzlichen Organismen, etc.
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f. Bakt. Abt. II. 29.1911. p. 36 ff.) anerkennt er wieder die Moglichkeit, grund-
s&tzlich abweichende, bessere Methoden zu erfinden. Verschiedene derartige
Versuche, so von Christensen (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 27.
p. 443—451), van Suchtelen (ibid. 28. p. 45ff.) sind gemacht, aber
auch diesen Forschern ist der Vorwurf nicht zu ersparen, daB durch ihre
„Methoden“ einwandsfreie klare Bilder von den T&tigkeitsgraden der Erden
sich nicht gewinnen lassen. Wenn ich in einerUntersuchung „Uber dasTrocknen
der Erden“ (Centralbl. f. Bakt. Abt. II. Bd. 33.1912. p.116) auf einige besondere
Mangel, die nicht sowohl dem Remy schen Verfahren an sich anhaften, son*
dern die nur bei seiner Anwendung meist unbewuBt gemacht werden, aufmerk-
sam machte, geschah es nicht, wie ich ausdriicklich betonte, um die bakteriolo-
gische Bodenuntersuchung ganz allgemein oder die Remy sche Methode
speziell zu diskreditieren, sondern um Mittel und Wege zu zeigen, wie dem tlbel
am besten zu steuern sei. In diesem Sinne habe ich auch meine Vorschiage ge¬
macht, um die Zahl und GroBe der dem Verfahren anhaftenden Fehler zu ver-
mindern.
Ich habe nun schon darauf hingewiesen, daB speziell dem Moorbakterio-
logen gerade die Remy sche Methode, wenigstens vorlaufig, allein die besten
Dienste leistet, da solche Versuche mit geringen Mengen Impferde sich durch-
fiihren lassen, und so die Fehler auf ein Minimum herabgesetzt werden, die
speziell die Moorerde dank ihrer grofien Absorptionskraft und kolloldalen
Wirkung dann ebenso bewirkt, wie infolge ihrer leichten Zersetzlichkeit, wenn
mit bedeutenderen Erdmengen (wie dies bei „Erdversuchen“ der Fall wfire),
gearbeitet wird: So ist die Methode schon allein hierdurch nicht nur gerecht-
fertigt, sondern als uberhaupt vorlaufig meist nur einzig brauchbare zu be-
zeichnen. — Aber wenn sich nun tatsachlich iiberdies noch zeigen laBt, daB
die aus den Resultaten der Remy schen Methode bezuglich der Frucht-
barkeit und der Ertragsf&higkeit der in Versuchen verwendeten Boden gezoge-
nen Schliisse den tatsachlichen Verhaltnissen wirklich entsprechen, dann ist
dadurch nicht allein allgemein ein weiterer Beweis fur (he Brauchbarkeit
des Remy schen Verfahrens zwecks Bonitierung eines Bodens gegeben,
sondern was hier im speziellen Falle besonders wichtig ist, es erscheint dadurch
die von mir in meinen meisten Versuchen angewandte Remy sche Me¬
thode jetzt nicht mehr nur gerechtfertigt schlechthin, sondern direkt richtig,
und beanspruchen die so gewonnenen Ergebnisse jetzt einen direkten positiven
Wert, zwar nicht von absoluten, so doch von relativen Vergleichszahlen.
Ich habe gezeigt, daB dem sauren, jungfraulichen Sphagnumtorfe, wie dem
sog. Heidehumus nur eine geringste Tatigkeit der Keime zukommt, die aber mit
zunehmender Kultur parallel anwachst und zu einer nicht unbedeutenden
Virulenz gesteigert werden kann. Dagegen ubertrifft schon das unbebaute,
rohe Niederungsmoor an Tatigkeit das Hochmoor, und steht der von mine-
ralischen Erden beobachteten meist durchaus nicht nach. Auch hier iibt
die Kultur, die Bearbeitung einen deutlich begiinstigenden EinfluB noch aus.
Vergleichen wir die Fruchtbarkeitsverhaltnisse der einzelnen Moorarten
mit dem bakteriologischen Befunde, so konstatieren wir tatsachlich eine ver-
bliiffende Ubereinstimmung: Das rohe Hochmoor ist als ertragsfahiges Land
ganz minimal zu bewerten. Aber durch Kalkung und sonstige KiUturmaB-
nahmen, durch Drainage, Bearbeitung werden auf Hochmoor durchaus be-
friedigende gute Ernten erzielt. Das Niederungsmoor dagegen erheischt an
sich meist weniger MUhe und liefert an sich fast immer gute bis sehr gute
Ertrage, gleich denen hoch klassifizierter mineralischer Erden. Aber auch hier
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Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc.
bewirkt die Kultur noch eine Steigerung der Ertragsfahigkeit. Einzelheiten
lese man diesbeziiglich in den Arbeiten der Bremer Moor-Versuchs-Station.
In verbliiffender Weise finden auch die durch hohe Kalkungen des Hoch-
moores verursachten schadigenden Wirkungen bakteriologisch ihren Aus-
druck darin, daB die sehr stark gekalkten Boden wohl chemisch aktiver, aber
biologisch in keinem Falle tatiger sind als nur maBig gekalkte, ja daB an
biologischer Aktivitat die ersteren von den letzteren tibertroffen werden.
Ventilieren wir nun noch kurz die Frage, ob auch Keimzahlungen in
gleich vorziiglicher Weise ein Bild von der Fruchtbarkeit der betreffenden
Erden uns gegeben haben wiirden, so ist dies entschieden sofort, ohne langeres
Nachdenken, zu verneinen: Denn einmal wies ich ja schon darauf hin, daB
infolge der physikalischen und morphologischen Eigenart des Moores derartige
Untersuchungen nur ein Anrecht auf beschranktere Bedeutung besitzen,
dann leuchtet es ja auch ganz allgemcin ein, daB die Tatigkeit einer Erde
nicht sowohl von der gleichgUltigeren Zahl der je vorhandenen Keime, als
dagegen ganz ungleich mehr von der viel wichtigeren jeweiligen Virulenz
derselben beeinfluBt wird. Ich erinnere, es kam Fischer (1. c.) zu dem
Resultate, daB unter Umstanden ein bearbeitetes Moor eine geringere Keim-
zahl aufwcisen kann als ein unkultiviertes, und daB der Riickgang des Keim-
gehaltes eventuoll eine direkte Folge der Kultur sein kann! Welche ver-
kehrten, direkt falschen Vorstellungen der wirklich bestehenden Verhaltnisse
miiBten aus diescr Arbeitsmcthode resultieren!
DaB speziell wegen der groBen Absorptionskraft der kolloidalen Sub-
stanzen der Moorerden und wegen der leichten Zersetzlichkeit derselben beim
Erhitzen die gewohnlichen chemischen Methoden bei der Untersuchung groBerer
Erdmengen meist vollig versagen, erwahnte ich bereits friiher: Nicht zuletzt
auch aus dem Grunde, daB bei dem R e m y schen Verfahren mit nur geringen
Erdmengen gearbeitet werden kann, die bereits zur Auslosung bakteriologischer
Prozesse geniigen, ist das in der vorliegenden Arbeit zugrunde gelegte Unter-
suchungsverfahren vollauf begriindet und gerechtfcrtigt. Eine besondere
Arbeit wird die Unzulanglichkeit der iiblichen chemischen Methoden be-
sonders fiir die quantitative chemische Priifung in Moorerden dartun.
Entwicklungshemmung und Vernichtung der Bakterien etc.
Fulmek, Leopold, Einige Leitsatze fiir die direkte Schad-
lingsbekampfung im Obstbau. (Der Obstziichter. Jg. 10.
1912. p. 120, 148 u. 180.)
Beziiglich des Zeitpunktes des Auftretens ist den tierischen Schadlingen
zuerst Beachtung zu schenken, wobei fiir die Bekampfung maBgebend ist,
ob die Schadlinge frei auf der Baumoberflache sitzen oder sich mehr oder
weniger vcrsteckt, bzw. im Innern der Pflanzenteile aufhalten. Bei natiir-
lieher oder kiinstlicher Konzentrierung der Schadlinge ist die einfache mecha-
nische Vernichtung (Klebstreifen, Fanglampen, Fangpflanzen usw.) den
chemischen Bekampfungsmitteln vorzuziehen. Letztere Mittel, entweder
in Pulverform aufgestaubt oder als Fliissigkeit mit Spritze oder Pinsel auf-
getragen, lassen sich ihrer Wirkung nach zweckmaBig als Haut-, Magen-
und Ateingifte unterscheiden. Bei weichhautigen und nackten Schadlingen
geniigt ein Hautgift, auch Kontaktmittel genannt, schon in geringer Konzen-
tration, wie Schniierseifenlosungen, Emulsionen verseifter Ole, Tabakextrakt-
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Entwiokltmgshemmnng and Vernichtung der Bakterien etc.
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losungen (auch als Magengift), Quassiaabsud, Insektenpulver und staubformig
geloschter Atzkalk. Gegen widerstandsfahige Insekten wendet man Harz-
olseife oder einen Zusatz von Spiritus oder Schwefelkohlenstoff'zu den obigen
Mischungen an. Gegen Schadlinge mit besonders hartem und starkem Haut-
panzer, die beifiende Mundwerkzeuge besitzen, kann ein au! die Pflanzen-
oberflache aufgetragenes Magengift (Arsenpraparate, Chlorbaryum mit
Melassezusatz usw.) von Wirkung sein. SchlieBlich kommen gegen jene
Insektenschadlinge, die bei ihrer versteckten Lebensweise oder infolge besonde-
rer Schutzeinrichtungen nicht direkt mit dem Bekampfungsmittel in Kontakt
gebracht werden konnen, Atemgifte (Dampfe von Schwefelkohlenstoff,
Benzin usw.) zur Anwendung. Die der Obstkultur schadlichen Pilze lassen
sich in zwei Hauptgruppen unterscheiden: diejenigen Pilze, die innerhalb des
befallenen Pflanzenteiles, auf Kosten des Pflanzengewebes, weiterwuchern
und Pilze (hierher gehoren die echten Meltaupilze), die sich auBen auf der
Oberflache des befallenen Pflanzenteiles entwickeln und nur ihre Saugorgane
durch die Oberhaut in das Pflanzengewebe hineinsenden. Als spezifisches
und direktes Bekampfungsmittel gegen die echten Mehltaupilze hat man den
gemahlenen Schwefel oder schwefelhaftige Praparate erkannt, wahrend gegen
die iibrigen schadlichen Obstbaumpilze aus der erstgenannten Gruppe zu-
meist Kupferpraparate gebraucht werden. Den Bespritzungen mit letzteren
Praparaten kommt naturgemaB nur eine vorbeugende Bedeutung zu. Die
im Innern des Pflanzengewebes wuchernden Pilzkorper miissen bei der Winter-
bekampfung durch mechanische Vernichtung (Zuriickschneiden der befallenen
Triebe, griindliche Sauberung des Baumes, Verbrennen des Abfalles usw.)
oder durch stark konzentrierte, nur wahrend der Vegetationsruhe zulassige
Penetrationsmittel auf ein MindestmaB eingeschrankt werden. Zum SchluB
hat Verf. zwei Tabellen (Pilzgifte und Insektengifte) zusammengestellt, die
in knappster Form einen raschen und hinreichenden Dberblick Uber einige
vielfach in Anwendung stehende chemische Pflanzenschutzmittel und deren
eigenartige Verwendung ermoglichen soli. S t i f t (Wien).
Fulmek, L., Schadlingsbekampfung wahrend der Vege¬
tationsruhe. — Herbst-oderFriihjahrsbespritzung?
(Der Obstziichter. Jg. 10. 1912. p. 89.)
Die Bespritzung der Obstbaume im unbelaubten Zustande zur Bekamp-
fung schadlicher Tiere und Pilze hat vor der Laubbehandlung manche Vor-
teile, da durch den Wegfall der Belaubung die zu behandelnde Baumober-
flache auf ein MindestmaB eingeschrankt ist und ferner auch die Schadlinge
groBtenteils auf ein MindestmaB ihrer korperlichen oder gesellschaftlichen
Ausdehnung beschrankt sind. Die mechanische Schadlingsvernichtung
durch griindhche Sauberung der Obstbaume nach dem Laubfall wird am besten
im Herbste vorzunehmen sein. Der Boden ist auch tief zu untergraben,
damit die in den oberflachlichen Bodenschichten iiberwinternden Schadlinge
tiefer unter die Erde kommen und dadurch ihr Wiederherauskommen im
FrUhjahr erschwert ist. Es iiberwintern allerdings gewisse Obstschadlinge
ziemhch vereinzelt und zerstreut hinter den Knospenschuppen und Rinden-
rissen und hinter der Borke des Baumstammes versteckt. Immerhin ist aber
bei den Uberwinterungsstadien aller Schadlinge die schadigende Tatigkeit
ganz oder fast ganzlich eingestellt, so daB die Schadlingsvernichtung wahrend
der Vegetationsruhe noch den Vorteil einer vorbeugenden Behandlung hat.
Wenn auch die Uberwinterungsformen der Obstbaumschadlinge gegen auBere
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Neue Liters tux.
Einfliisse besonders geschiitzt sind, so sind doch auch die Bekampfungs-
fliissigkeiten in bedeutend starkeren Losungen ohne Baumbebandlung zu-
lassig. Untei' den chemischen Mitteln zur Winterbekampfung sind Magen-
gifte naturgemaB ohne Belang, so daB nur Kontaktmittel bleiben. Diese
wirken entweder schon bei einfacher Uberkrustung (Inkrustationsmittel)
oder, wie die oligen und atzenden Fliissigkeiten, beim Eindringen in tiefer
liegende Schichten (Penetrationsmittel). Diese Unterscheidung ist wegen
der geeigneten Anwendungszeit besonders wichtig. Der Kalkanstrich und
die Schwefelkalkbriihe z. B. konnen ganz gut schon im Herbst an frostfreien
Tagen aufgetragen werden, w&hrend die Herbstanwendung von Penetrations-
mitteln, wie Karbolineum, Petroleumseifenbriihe, Lysol u. dgl. zur Total-
bespritzung bei dem herbstlichen Saftriickgang fur die Baume gefahrlich
erscheint. Penetrationsmittel sollen in die feinsten Borkenritzen eindringen,
sollen die abgestorbene Rindenborke moglichst durchdringen, aber sich nicht
in das darunterliegende lebende Rindengewebe hineinziehen. Dies ist am
ehesten bei der Anwendung im zeitigen Friihjahr zu erreichen, wenn der
aulsteigende Saftstrom den Innendruck im lebenden Pflanzengewebe wieder
erhoht. Die Friihjahrsbespritzungen mit 6—10-proz. Emulsionen der ge-
nannten Mittel ist bei frostfreiem Wetter knapp vor dem Schwellen der Knos-
pen vorzunehmen. Steinobstbaume sind gegen die Bespritzungen viel emp-
findlicher als Kernobstbaume. S t i f t (Wien).
Neue Literatur,
zueammengeatellt Ton
Prof. Dr. Otto Hamann,
Oberblbliothekar der Xgl. Bibllothek in Berlin.
Allgemeines, Lehrbiicher usw.
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PreiB, A., Die Hauptschadlinge des Rapses und ihre Bekampfung. (Ill. landw. Ztg. 1912.
No. 38. p. 361, m. Abbild.)
Rant, A., Uber die Djamoer-Oepas-Krankheit und iiber das Corticium Javanicum Zimm.
50 p. Buitenzorg. gr. 8°. (Bull, du jardin bot. de Buitenzorg. 2. ser. no. 4, m. 14 Fig.)
Reh, L., Ein wenig beachteter, sehr schlimmer Himbeerfeind. (Der prakt. Ratg. im
Obst- u. Gartenbau. 1912. No. 18. p. 161, m. Abbild.)
Scheidter, Franz, Beitrag zur Lebensweise eines Parasiten des Kiefemspinners, des Me-
teorus versicolor Wesm. (Naturw. Ztschr. f. Forst- u. Landw. 1912. No. 4/5. p. 300
—315, m. Abbild.)
Spiekermann, A., Uber eine merkwiirdige FraBbeschadigung am Roggen. (Prakt. Blatter
f. Pflanzenbau u. -schutz. 1912. Heft 5. p. 53—54.)
Stift, A., Uber den Wurzelkropf. (Osterr.-Ung. Ztschr. f. Zuckerind. u. Landw. 1912.
Heft 2. p. 241—249, m. Zeichn. im Text.)
Stormer, K., u. Kleine, R., Uber das Auswintern des Weizens und das Auftreten der
FuBkrankheiten. (Ill. landw. Ztg. 1912. No. 38. p. 360.)
-, Pflanzenpathologische Tagesfragen. II. 1. Die Drahtwurmer. 2. Die Getreide-
blumenfliege (Hvlemyia coarctata Fall.) (Deutsche landw. Presse. 1912. No. 43. p. 505.)
-, Pflanzenpathologische Tagesfragen. IV. 1. Das Auftreten der Riibennema-
tode an Hafer, sowie die Dorrfleckenkrankheit des Hafers. 2. Das Auftreten des Mel-
taus Ervsiphe grain inis am Winterweizen und anderen Getreidearten. (Ill. landw.
Ztg. 1912. No. 51. p. 471-473.)
Vidal, J. L., Les suits du mildiou. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 965. p. 813—818.)
Wiist, V., Die Erdraupen der Saateulen (Agrotis segetum W. V., Agrotis Tritici L.,
Agrotis exclaraationis L.). (Prakt. Blatter f. Pflanzenbau u. -schutz. 1912. Heft 5.
p. 54—56.)
Entwicklungshemmuug und Vernichtung der Bakterien und Parasiten.
Pflanzenschutz.
Ankenbrand, Ludw., Die Bekampfung der Obstschadlinge auf naturgemaBer Grund-
lage. 146 p. 8°. Harzbiirg (Jungborn-Verlag) 1912. M. iib. 100 Abbild., geb. in
Halbleinw. 2,50 JC.
Aumann, Vergleichende LTntersuchungen iiber die Wirksamkeit bakterieller und che-
mischer Rattenvertilgungsmittel. (Centralbl. f. Bakt. Abt. I. Orig. Bd. 63. 1912.
Heft 2/3. p. 212—221.)
Bekampfung des Heu- und Sauerwurms und des Rebenstechers. (Allg. Wein-Ztg.
Jg. 29. 1912. No. 24. p. 281—282.)
Chauvignd, Auguste, Experiences de tir contre la grele a Vouvray. (Rev. de viticult.
Annee 19. 1912. no. 965. p. 825—826.)
Curtice, Cooper, Progress and prospects of tick eradication. (27 ann. Rep. Bur. of animal
ind. for the year 1910 (ersch. Washington 1912). p. 255^—265.)
Eckstein, Karl, Die Maikafer, ihre Bekampfung und Verwertung. 34 p. 16°. Neudamm
(J. Neumann) 1912. (Neudammer forstliche Belehrungshefte.) M. 7 Fig. —,20 JH.
Faes, H., Traitement de la Cochylis. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 963. p. 759
—760.)
Fischer, Wert des Leuchtklebebandes der Firma H. GroB in Hamburg zum Fangen
der Heu- und Sauerwurmmotten. (Mitt. iib. Weinbau u. Kellerwdrtsch. Jg. 24. 1912.
No. 6. p. 86—87.)
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672
. Inhalt.
Hiltner, L., t)ber die Heilung kranker Reben und ObBtb&ume ubw. durch Einfuhning
von Eisenvitriol und Nahrsalzen in die Stamme. (Prakt. Blatter f. Pflanzenb&u u.
-Bchutz. 1912. Heft 5. p. 49—51.)
Math, Fr., Zur Bekampfung des Heu- und SauerwurmB mit nikotinhaltigen Spritzbruhen.
(Weinbau u. -handel. 1912. No. 23. p. 253—255.)
Kulisch, P., Bekampfung der Peronospora durch Bespritzung der Untereeite der Blatter.
(Landw. Ztschr. f. Els.-Lothr. 1912. No. 18. p. 389—393.)
Larne, Pierre, Essais de pulv&isateurs k traction. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912.
no. 966. p. 851—855, m. Fig.)
—, Essais de pulv^risateurs a dos. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 965. p. 821
—823, 3 Fig.)
Miffler-Thurgaa, H., Die Bekampfung der Peronospora auf Grand neuer Forechungen.
(Mitt. d. Dtschn. Weinbau-Ver. Jg. 7. 1912. No. 6. p. 193—205.)
P., Les traitements compl^mentaires aux poudres sulfat^es et aux soufres composes.
(Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 964. p. 792—794.)
Ransom, B. H., and Graybill, H. W., The use of arsenical dips in tick eradication. (27 ann.
Rep. Bur. of animal ind. for the year 1910 (ersch. Washington 1912). p. 267—284,
6 Taf.)
Remmler, Hans, Die Bekampfung des Aaskafers. (Ill. landw. Ztg. 1912. No. 42. p. 389,
m. Abbild.)
Schander, Neuere Methoden zur Bekampfung des Aaskafers, des Schildkafers und der
Blattlause. (Die Deutsche Zuckerind. 1912. No. 21. p. 460—463.)
Vermorel, V., et Dantony, E., Tension superficielle et pouvoir mouillant des insecticides
et fungicides. Moyen de rendre mouillantes toutes les bouillies cupriques et insecti¬
cides. (Compt. rend. Acad. Sc. T. 154. 1912. no. 20. p. 1300—1302.)
-, Les insecticides extemes mouillants. (Rev. de viticult. Ann6e 19. 1912. no. 963.
p. 764—765.)
Inhalt
Original-Abhandlungen.
Ritter, Georg Albert, Beitrage zur Kennt-
nis der niederen pflanzlichen Organismen,
besonders der Bakterien, von Hoch- und
Niederangsmooren, in floristischer, mor-
phologischer und physiologischer Be-
ziehung, p. 577.
Entwicklnngshemmnng and Verniohtang
der Bakterien.
Folmek, Leopold, Einige Leitsatze fiir die
direkte Schadlingsbekampfung im Obst-
bau, p. 666.
—, Schadlingsbekampfung wahrend der
Vegetation8rahe. — Herbst- oder Friih-
jahisbespritzung? p. 667.
Neae Literatar. p. 668.
Die Herren Mitarbeiter werden hoflichst gebeten, bereits tertiggestellte
Klischees — falls solche mit den Mannskripten abgeliefert werden — nieht
der Redaktion, sondem direkt der Yerlagsbachhandlung Gustav Fischer
in Jena einzusenden.
Abgeschlossen am 6. August 1912.
llofbaohdraokerei Eadol»tadt.
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Centratblatt (or Bakl etc. 0. Abt. Bd. 34. No. 26
Ausgegeben am 18. September 1912.
Inhaltsverzeichnis.
L Yerzeichnis der in Band 34 enthaltenen Arbeiten.
Abderhalden, E., Handbuch der bioche-
mischen Arbeitsmethoden. 337
Agolhon, H m Action de la lumi&re sur les
diastases. 255
Anderson, J. P., Iowa Erysiphaceae. 289
Andres, H„ Die Pirolaceae des Ascherson-
schen Herbariums. 320
Anonymos, The control of scale insects by
fungoid parasites. 347
—, Remedy for pumpkin beetle (Aulaco-
phora oliverei). 348
Appel und Riehm, Untersuchungen liber
die Brandkrankheiten des Getreides. 476
— und Schlnmberger, Zur Biologie der
Kartoffelpflanze. 476
-, Zur Kenntnis der Blattrollkrank-
heit der Kartoffel. 477
Arnand, 0., Contribution & l’6tude des
fumagines. Partie II. Syst6matique
et organisation des esp^ces. 291
Aolmann, Neue Pimelopus-Arten (Co-
leopt.) schadlich an Kokospalmen. 297
Averna-Sacca, R., L’acidita dei succhi delle
piante in rapporto alia resistenza contro
gli attacchi dei parassiti. 345
Ayers, L Henry, Kasein media adapted to
milk analysis. 67
Baenitz, C., Herbarium Dendrologicum
322
Baer, W., Omithologische Miszellen. 352
Bagnall, Rich. 8., Descriptions of three
new Scandinavian Thysanoptera (Tubu-
lifera). 332
Bainier, O. et Sartory, A., Etude d’une
espece nouvelle de St^rigmatocystis.
Sterigmatocystis flavipes (n. sp.). 251
-, Etudes biologiquee et morpho-
logiques de certains Aspergillus. 250
Bambeke, Ch. van. La relation du myce¬
lium avec le carpophore chez Ithyphallus
impudicus (L.) Sacc. et Mutinus caninus
(Huds.) Fries. 307
Bancroft, Keith, A preliminary note on the
fungus causing the „die back 4 4 disease
of cacao and of para rubber. 308
Bandys, Ed., Beitrag zur Erforschung
bohmischer parasitarer Mikromyzeten
aus den Familien der Peronosporaceen,
Perisporiaceen, Ustilagineen, Uredineen.
ZwelU Abt. Bd. 34.
[PrispSvSk koyzkumu 6esk^ch mikro-
parasitfi houbovjtah ze skupin Perono-
sporaceae de By., Perisporiaceae Fr.,
Ustilagineae Tul. a Uredineae Brogn. ]
283
—, Die Uberwinterung der Rostpilze durch
Uredosporen in Bohmen. Vorlauf. Mit-
teil. [Pf“ezimov4m rezu v^trus y letnimi
v Cechdch. Predbezn6 sdeienl.J 286
Bericht der groBherzoglichen Wein- und
Obstbauschule in Oppenheim am Rhein
liber ihre Tatigkeit vom Jahre 1903 bis
zum Jahre 1910. 354
Beriese, A., La Diaspis pentagona Targ.
e gli insetti suoi nemici. 347
Berliner, E., Die Schlafsucht der Mehl-
mottenraupe. 351
Bernard, Nodi, Les mycorhizes des Sola-
num. 317
Bernard, Nofl Mme. et Hagron, J., Sur les
mycorhizes des pommes de terres sauva-
ges. 317
Bethel, Ellsworth, Notes on some species
of Gymno8porangium in Colorado. 287
Bentenmhller, William, The North-Ameri-
can species of Aylax and their galls. 323
—, The North-American species of Neu-
roterus and their galls. 324
Beyersdorfer, P. s. Will, H.
Bitter, H. s. Ootschlich, E.
Black, M. W. and Phelps, B., Report con¬
cerning the location of sewer outlets
and the discharge of sewage into New-
York harbor. 343
Bdnicke, L. A., Sur les mycorhizes endo-
troph^s des Orchid6es, Pirolac6es et
Ophioglossac^es. [Ob endotrofnoc mi-
korie u Orchideae, Pirolaceae i Ophio-
glossaceae.] 316
Bdrner s. a. Moritz.
Bdrner, Untersuchungen iiber die Reblaus.
479
Bohntinsky, Karl, t)ber die Verwandlung
und Lebensweise des Strophosomus
coryli Fabr. 298
Bonnier, D., Verbreitung von Pilzkeimen
in der Luft. 273
Boodle, L. A. and Dallimore, W., Report
on investigations, made regarding, bech
coccus* 4 (Cryptococcus fagi, Baren-
sprung). 332
43
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674
Register.
Bouet, G. et Roubaud, E., 8ur la presence
au Dahomey et le mode de transmission
du Leptomonas Davidi Lafont. flagella
parasite des Euphorbiac^es. 312
Brenner, W., Untersuchungen iiber die
Stickstoffemahrung der Aspergillus niger
und deren Verwertung. 250
Brettschneider, Muller, Krdpper und Bro-
dersen. Das Vcrhalten der Baume und
Straucher bei der groBen Hitze im ver-
gangenen Sommer. 326
-, Weiteres iiber die Sommer-
hitze 1911. 326
Briem, H. s. Strohmer, F.
Brodersen s. Brettschneider.
Brooks, T., The role of oxidases in the
formation of certain constituents of
essential oils. 255
Brown, Charles W., Some Actions of
Microorganisms upon the Constituents
of Butter. 69
Brown, Percy Edgar, Some Bacteriological
Effects of Liming (Orig.). 148
— and Smith, Roy Eugene, Bacterial
Activities in Frozen Soils (Orig.). 369
Budinow, L., Zur Physiologie des Bacteri¬
um lactis acidi (Orig.). 177
Carpenter, C. W. s. Edson, H. A.
Champion, G. C., Rhynchophora, Curculio-
ninae and Calandrinae. 333
Charles, Vera K. s. Patterson, Flora W.
Choukdvitch, J., Etude de la flore bact4-
rienne du gros intestin du cheval. 273
Claassen, H., Welche Mengen Zucker
konnen wahrend der Diffusionsarbeit
durch Bakterien zerstort werden. 272
Clark, Ernest D. s. Seaver, Fred J.
Clark, Wm. Mansfield, The Analysis of the
Gases Produced by One Hundred Cul¬
tures of Bacteria. 68
Coker, W. C. and Wilson, Luise, Schizo-
saccharomyces octosporus. 258
Colin, H., Hydrolyse de quelques poly¬
saccharides par le Botrytis cinerea. 248
Conn, H. J., The distribution of Bacteria
in certain New York Soils. 63
Cook, Melville Thurston, The double
blossom of the dewberry (Fusarium rubi
Winter). 306
— and Taubenhaus, J. J., Trichoderma
koningi the cause of a disease of sweet
potatoes. 309
Dallimore, W. s. Boodle, L. A.
Dangeard, P.-A., Un nouveau genre de
Chytridiac6es. 285
Davis, B. J. s. Rogers, L. A.
Dieckmann, H., Einige Bemerkungen iiber
die Galle von Cecidosis eremita. 323
Diedicke, H., Aufzahlung der in der Um-
gebung Erfurts beobachteten Micromy-
ceten. 283
—, Die Gattung Asteroma. 286
Diedicke, H., Die Gattung Plenodomus
Preuss. 285
—, Dothiopsis, Sclerophoma und Sclero-
tiopsis. 290
Dietel, P., t)ber einige Kultur-Versuche
mit Hyalospora Polypodii (Pers.) Magn.
293
Doane, C. F., The digestibility of cheese.
265
Doby, G., Beitrage zur physiologischen
Bedeutung der Enzyme. 252
Docters van Leeuwen, W., Ober die Lebens-
weise und die Entwicklung einiger holz-
bohrenden Cicindeliden-Larven. 308
Dox, Arthur W., Enzyme studies of lower
fungi. 252
Duggar, B. M. s. a. Grossenbacher, J. G.
Duggar, B. M. and Prucha, M. J., The
Behavior of Pseudomonas radicicola in
the Soil. 67
Eckardt, Wilhelm R., Uber die Einwir-
kung der Sommertrockenheit 1911 auf
die Tier- und Pflanzenwelt. 326
Edson, H. A. and Carpenter, C. W., The
Green Fluorescent Bacteria of Maple Sap.
61
Ehrenberg, Zur Frage der Ammoniakver-
dunstung bei gediingtem Ackerboden
278
Ehrlich, F., Ober die Bildung von Fumar-
siiure durch Schimmelpilze. 247
Eichinger, Alfons, Die Pilze. 243
Escherich, K., Die Nonnenbekampfung.
351
— und Miyajima, M., Studien iiber die
Wipfelkrankheit der Nonne. Vorlauf.
Bericht. 350
Euler, H. und Johansson, D., tTber die
Bildung von Invertase in Hefen. 255
-, Umwandlung des Zuckers und Bil¬
dung der Kohlensaure bei der alkoho-
lischen Garung. 257
Evans, Alioe C. s. Hastings, E. G.
Faber, F. C. von, Ober das standige Vor-
kommen von Bakterien in den Blattem
verschiedener Rubiaceen. 314
Fahringer, Josef, Die Nahrungsmittel
einiger Hymenopteren und die Erzeug-
nisse ihrer Lebenstatigkeit. Ein Beitrag
zur Biologie dieser Insektengruppe. 325
Fallada, 0. s. Strohmer, F.
Fanil, J. H., The Cytology of the Laboul-
beniales. 245
Feigl, J. s. Guth, F,
Felsinger, L., Neue Forschungsergebnisse
liber den Stickstoffhaushalt des Acker-
bodens. 277
Figdor, Dbergangsbildungen von Pollen-
zu Fruchtblattem bei Humulus japoni-
cus Sieb. et Zucc. und deren Ureache.
320
Google
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Register.
675
Fischer, Ed., Methoden zur Auffindung
der zusammengehorigen Sporenformen
heteroezischer Uredineen. 285
Fischer, F«, Die Bekampfung des Fusi-
cladiums. 346
Fletcher, F., Toxic Excreta of Plants. 297
—, Bainbrigge, The wax-moth. 352
—, —, Weevil and dry wheat. 294
Franzen, H. und Steppuhn, 0., Beitrage
zur Biochemie der Mikroorganismen.
V. t)ber die Vergarung und Bildung der
Ameisensaure durch Hefen. 246
Fries, Rob. E., Ein fasziierter Saulenkaktus.
[En fasciered pelar-KaktA] 320
—, Ober die cytologischen Verhaltnisse
bei der Sporenbildung von Nidularia. 244
Fritzsche, William, Ein Beitrag zur Kennt-
nis der Vermehrung von Lymantria
dispar. Ausfall der Digenese. 335
Folmek, Leopold, Einige Leitsatze fiir die
direkte Schadlingsbekampfung im Obst-
bau. 666
—, 8c hadlingsbekampfung w&hrend der
Vegetationsruhe. — Herbst- oder Friih-
jahrsbespritzung? 667
Fyles, Thom. W., Gnorimoschema septen-
trionalis n. sp. 324
Gainey, P. L. s. Stevens, F. L.
O’Gara, P. J., Parasitism of Coniothyrium
fuckelii. 305
Godlewski, E., Uber anaerobe EiweiBzer-
setzung und intramolekulare Atmung
in den Pflanzen. 254
Goodey, T. A., Contribution to our Know¬
ledge of the Protozoa of the Soil. 281
Gorini, Costantino, Die f rise hen, gelagerten
und getrockneten Riibenschnitzel in Be-
ziehung zur Mikroflora und gesundheit-
heitlichen Beschaffenheit der Milch.
(Orig.) 35
Gotschlich, E. und Bitter, H., Kontrolle
der Trinkwasserversorgung Alexandriens
(Jewell-Schnellfilteranlage) indenJahren
1907—1910. 266
Gonpil, R., Recherches sur TAmylomyces
Rouxii. 258
Grafe, V. und Richter, 0., Uber den Ein-
fluB der Narkotika auf die chemische
Zusammensetzung von Pflanzen. I. Das
chemische Verhalten pflanzlicher Organe
in einer Azetylenatmosph&re 328
Greaves, J. E. s. Stewart, Robert.
Greig-Smith, Bacterial Slimes in Soil.
(Orig.) 226
—, The Agricere and the Bacteriotoxins
of the Soil. (Orig.). 224
—, The Determination of Rhizobia in the
Soil. (Orig.). 227
Groeger, A., Die wichtigsten Enzymreak-
tionen zur Unterscheidung roher und ge-
kochter Milch unter besonderer Beriick-
sichtigung der Schardinger-Reaktion 259
Order, F. von, Ober die Prodigiosusgelati-
nase. 247
Grossenbacher, J. G. and Dnggar, B. M.,
A contribution to the life-history, para¬
sitism, and biology of Botryosphaeria
ribis. 305
Grosser, W., Beschadigungen und Krank-
heiten der Kulturgewachse Schlesiens
im Jahre 1908. 77
Gath, F. und Feigl, J., Beitrage zur Kennt-
nis der Wirkungsweise biologischer Kor-
per. 344
-, t)ber den Nachweis und die Wirkung
von Fermenten im Abwasser. 343
Hachtel, Frank, W. s. Stokes, William,
Royal.
Hackauf, Theodor, Zur Entwicklungs-
geschichte von Limenites populi. 334
Hanzawa, Jan, Ober eine einfachere Me-
thode der Sporenfarbung. (Orig.). 172
Hara, Kanesoke s. a. Shirai, Mits.
Hara, K., New Genus of fungus on Arundi-
naria Simoni. 310
Harden, A. und Yoong, J., Ober die Zu¬
sammensetzung der durch HefepreBsaft
gebildeten Hexosephosphorsaure I. 258
Harding, H. A., The Bacteriological Impro¬
vement of a Milk Supply by Other than
Laboratory Means. 70
Harter, L. L., A new species of Altemaria.
312
Hastings, E. G., A Method for the Preser¬
vation of Plate Cultures for Museum and
Demonstration Purposes. (Orig.). 432
— and Evans, Alice, C., The Bacteriology
of Cheddar Cheese. 69
Hattori, EL, Ober die Brauchbarkeit ja-
panischer Soja als Kulturmedium fiir die
bakteriologischen Untersuchungen 339
Hedgoock, George, Grant, Notes on Peri-
dermium cerebrum Peck, and Peridermi-
um harknessii Modre. 289
Hedin, G„ Weiteres iiber die spezifische
Hemmung der Labwirkung. 265
Heinricher, E., Beeinflussung der Samen-
keimung durch das Licht. 325
Henschel, G., Das Verhalten des technischen
Calciumcyanamids bei der Aufbewah-
rung sowie unter dem EinfluB von Kul-
turboden und Kolloiden. 279
Hesse, A., Katalase in Butter. 264
Hesse, E„ Weitere Studien iiber den Bak-
teriennachweis mit dem Berkefeldfilter.
340
HeoB, R. s. Will, H.
Himmelbaaer, Wolfgang, Zur Kenntnis der
Phytophthoren. 291
Hoffmann, Conrad, A Contribution to the
Subject of Soil Bacteriological Analytical
Methods. (Orig.). 385
—, Paraffin Blocks for Growing Seedlings
in Liquid Culture Solutions. (Orig.). 430
43*
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA
676
Register.
Hoffmann, Hermann, Die blutenden Ho-
stien von Wilsnack. 283
Honing, J. A., Die Ursache der Schleim-
krankheit und ihre Bekampfung. (De
oorzaak der Slijmziekte en Proeven ter
Bestrijding.) 308
Hopkins, A. D., Contributions toward a
monograph of the bark weevils of the
genus Pissodes. 299
Home, A. 8., Preliminary note on Spongo-
spora solani Brunch. 309
Howard, L. 0., The parasites, reared or
supposed to have been reared from the
eggs of the gipsy moth. 340
Hndig, Uber eine eigentiimliche Boden-
krankheit. 295
Hiibner, Beobachtungen uber die Ein-
wirkung der Diirre des Sommers 1911
an den Alleebaumen und in den Forsten
des Kreises Teltow. 327
Jablonoswki, J., Beitrage zur Lebensge-
schichte unserer Cleonus-Arten. 309
Janczewski, Ed. et Namyslowski, B., Gloeo-
sporium Ribis var. Parillae nob. 305
Jensen-Haarup, A. C., Anobium pertinax
and barometrical minima. 298
Htis, H., Uber einige bei Zea Mays L. be-
obachtete Atavismen, ihre Verursachung
durch den Maisbrand, Ustilago Maydis
D. C. (Corda) und iiber die Stellung der
Gattung Zea im System. 297
Johansson, D. s. Euler, H.
Johnson, Edw. C., Floret sterility of wheats
in the South west. 295
Irwin, Ralph, E., Water Sterilization by
Emergency Chlorinated Lime Treat¬
ment Plants. 62
Iterson, Ir. G. van, en Sdhngen, N. L., Be-
richt uber Untersuchungen in bezug auf
ein paraaitares Befallen des sogenannten
Manbarklak-Holzes. [Rapport over de
onderzoekingen versicht onitrent geeon-
stateerde aantasting van het zoogenaande
manbarklak. ] 315
Karczag, L., Uber die Garung der ver-
schiedenen Weinsauren. 257
Kellermann, The relation of crown-gall to
legume inoculation. 324
Kellermann, Karl, F., The Permeability of
Collodion Tubes. (Orig.). 56
—, The Present Status of Soil Inoculation.
(Orig.). 42
—, The Present Status of Soil Inoculation.
66
—, and Me Beth, J. G., The Fermentation
of Cellulose. (Orig.). 485
-, Soil Organisms which Destroy
Cellulose. 63
Kern, Frank Dunn, A biologic and taxono¬
mic study of the genus Gym nosporan¬
gium. 287
—, The rusts of Guatemala. II. 286
Kingoun, J. J. and Deiter, L. V., A Bac¬
teriological Study of the Milk Supply of
Washington D. C. 70
Kinxel, Uber die Wirkung des Durch-
frierens der Samen auf die Keimung und
die Beziehungen zwischen Frost- und
Lichtwirkung. 327
Kleine, R., Biologische Beobachtungen an
Dendrosoter protuberans Nees. 298
Kluywer, A. J., Beobachtungen fiber die
Ein wirkung von ultra violetten Strahlen
auf hohere Pflanzen. 326
Knoche, E., Uber die Nonne. 336
Koch, A., Versuche liber die Salpeterbil-
dung im Ackerboden. 277
Kdck, G. und Komanth, K., Bericht liber
die von der K. K. Pflanzenschutzstation
im Jahre 1911 ausgeflihrten V r ersuche
zum Studium der Blattrollkrankheit
der Kartoffel. 356
Koenen, 0., Botanische Merkwlirdigkeiten.
319
Kohn, E., Beitrage zur Mehluntersuchung.
273
Konokotin, A. G. s. Nadson, G. A.
Komanth, K. s. Kdck, G.
Kossowicz, Alexander, Die Faulnis und
Haltbarmachung der Eier. 282
—, Die Zersetzung von Hamstoff, Harn-
saure, Hippursaure und Glykokoll durch
Schimmelpilze. 248
Kramer, H., Die Tachiniden der Ober-
lausitz. 349
Krhpper s. Brettschneider.
Knbelka, Anton, Zur Impragnierung von
Holz. 316
Kiihl, H., Ein Beispiel flir die Bedeutung
der bakteriologischen Wasserunter-
suchung. 266
—, Uber den EinfluB der gebundenen
schwefligen Saure auf das Wachstum
der Schimmelpilze und Bakterien. 345
—, Der Milchzucker. 272
Kiilhmoff, Ch. J., Uber eine unbekannto
Brotgarung. (Orig. Ref.) 76
Knsano, 8 ., Preliminary note on Gastrodia
elata and its mycorhiza. 317
Kylin, Harald, Zur Kenntnis dsr Algenflora
der norwegischen Westkliste. 318
Laer, H. van. Paralyse et activation diasta-
sique de la zymase et de la catalase.
(Orig.). 481
Lafont, A., Sur la transmission du Lepto-
monas Davidi des Euphorbes par un
h6mipt&re, Nysius euphorbiae. 312
Lawrence, W. H., Root diseases caused by
Armillaria mellea in the Puget Sound
Country. 303
Lea, Arthur M., Notes on Australian Cur-
culionidae in the Berlin Museum. With
descriptions of new species. 333
Lechmere, A. E„ An invastigation of a
species of Saprolegnia. 252
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Register.
677
Lehmann, K. B. und Neumann, R. 0.,
Atlas und GrundriB der B&kteriologie
und Lehrbuch der speziellen bakterio-
logischen Diagnostik. 243
Lemcke, A., t)ber Meltau. 289
Levy, Ernest C., Suggestion of a New
Method of Stating Composite Results
of Bacterial Milk Counts. 72
Lilienfeld, F., Beitrage zur Kenntnis der
Art Haplomitrium Hookeri Nees. 317
Lindner, P., Neuere Forschungen fiber die
alkoholische Garung und die Hefen-
pflanzen. Vortrag. 257
Lingelsheim, A., Eigentiimliche Rhizo-
morphenbildung von Armillaria mellea.
302
Lipmann, J. G., Suggestions concerning
the Terminology of Soil Bacteria. 275
Ltischnig, J., Die Futteral- oder Sackmotte
(Coleophora nigricella). 334
Loew, 0., t)ber die Giftwirkung von oxal-
sauren Salzen und die physiologische
Funktion des Calciums. 328
Lndwigs s. Ruhland.
Ldstner, G., Bewegliche oder provisorische
Vogelschutzgeholze zur Bekampfung des
Heu- und Sauerwurms. 352
Magnus, P., Zwei neue Pilzarten aus Tirol.
311
Magrou, J. s. Bernard, No81 Mme.
Maire et Tison, Une communication sur
le Sorosphaera Veronicae. 314
-, Sur quelques Plasmodiophorac^es
non hypertrophantes. 284
-, Recherches sur quelques Cladochy-
triac6es. 285
Marchal, Paul, L’oblit6ration de la repro¬
duction sexude chez le Chermes piceae
Ratz. 302
Massel, G., A Funtumia Disease. 303
Matthes, Mitteilungen iiber Bau und Leben
der Fichtenwurzeln und Untersuchung
liber die Beeinflussung des Wurzel-
wachstums durch wirtschaftiiche Ein-
wirkungen. 301
Me. Beth, J. G. s. Kellermann, Karl F.
Me. Dougal, D. T., An attempted analysis
of parasitism. 325
Me. Fadden, M. E., On a Colacodasya from
Southem-Califomia. 292
Medisch, Mare, Beitrage zur Physiologic
der Hypocrea rufa (Pers.). 251
Meijere, J. C. H. de, Ober in Famen para-
sitierende Hymenopteren und Dipteren-
Larven. 292
Metzke, A., Vogelschutz im Weinbau-
gelande. 346
Meyer, W., Pseudomonas olivae A. M. et
W. Meyer. (Orig.). 388
Miehe, H., t)ber die Selbsterhitzung des
Heues. 281
Mitterberger, Karl, Zur Biologie von
Depressaria heydenii Z. Microlep. 312
Miyajima, M. s. Eseherieh, K.
Miyoshi, M., Botanische Studien aus den
Tropen. 321
Modry, Artur, Beitrage zur Gallenbiologie.
321
Mokrzeeki, Sig., Biologische Notiz iiber
Pimpla pomorum. 347
Molliard, M., L* humus est-il une source
directe de carbone pour les plantes vertes
sup^rieures ? 279
Mols^ E., Bemerkungen zur Arbeit Max
Munks: Bedingungen der Hexenring-
bildung bei Schimmelpilzen. (Orig.). 40
Moore, W. s. Power, B.
Moreau, F., Deuxidme note sur les Mu-
corin6e8. 249
Moritz, Einwirkung von Seifenlosungen auf
das Laub und die Gescheine damit be-
spritzter Reben. 480
— und Bdmer, Priifung von Reblaus-
giften. 480
Mhller s. Brettschneider.
Munerati, 0., Su la presunta perpetuazione
delle specie infeste a traverso lo stallatico.
354
—, La vitality dei semi nel terreno e il
suo rapporto col grado d’infestivit^
delle specie spontanee. 354
Munk, Max, Entgegnung auf die Be¬
merkungen von Dr. E. Molz zu meiner
Arbeit: Bedingungen der Hexenring-
bildung bei Schimmelpilzen. (Orig.). 561
Nadson, G. A. and Konokotin, A. G.,
Guilliermondia, eine neue Hefengattung
mit heterogamer Kopulation .(Orig.-Ref.)
241
Namyslowski, B. s. Janczewski, Ed.
Nathanson, Der Stoffwechsel der Pflanzen.
246
Neuberg, C., Biochemische Umwandlung
von a-Pyrrolidin-carbonsaure in n-Vale-
riansaure und S-Aminovaleriansaure. 282
Neumaxm, R. 0. s. Lehmann, K. B.
NieBen, Jos., Seltene Pflanzen- und Ce-
cidienfunde in und bei Diisseldorf. 322
Novacki, Anton, Anleitung zum Getreide-
bau auf wissenschaftlicherundpraktischer
Grundlage. 293
Oettinger, W., Die bakteriologische Kon-
trolle von Sandfilteranlagen. 267
O'Gara, P. J., Parasitism of Coniothyrium
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Okamoto, H., Euthrips glycines n. sp., die
erste japanische Art dieser Gattung
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Omeliansky, W. L., Die Einwirkung der
Radiumstrahlen auf die leuchtenden
Bakterien. 343
Osborn, T. G. B., A preliminary note on
the life history and cytology of Spongo-
spora subterranea Wallroth. 309
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678
Overholtz, L. 0., The known Polyporaceae
of Ohio. 291
Palm, Bjdrn, Zur Kenntnis schwedischer
Phy corny zeten. 311
Patterson, Flora W. and Charles, Vera, K.,
Miscellaneous diseases. 291
Petch, T., Brown root disease (Hymen-
ochaete noxia Berk.). 302
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brasiliensis the premier plantation rubber
tree. 302
Peters, t)ber eine Fruchtf&ule von Hevea
brasiliensis in Kamerun. 477
Petri, L., Ricerche su le sostanze tanniche
delle radici del genere Vitis in rapporto
alia fillo8seronosi. 306
Petry, A., Eine neue A podia-Art aus Thii-
ringen. 311
Phelps, B. s. Black, M. W.
Pictet, A., Quelques exemples de Ph6r6dit6
des caract^res acquis. 333
Pilz, Ferdinand, t)ber Wasserkulturen. 339
Platen, P., Neuere Beobachtungen von
Krankheitserscheinungen in fossilen Hol-
zem. 299
Potter, H. C., Bacterial Diseases of plants.
292
Power, B. and Moore, W., The constituents
of Bryony root. 263
Pritchard, Frederick, J., A preliminary re¬
port on the yearly origin and dissemi¬
nation of Puccinia graminis. 293
—, The wintering of Puccinia graminis
E. and H. and the infection of wheat
through the seed. 294
Prohaska, Karl, Beitrage zur Fauna der
Kleinschmetterlinge von Steiermark. 334
Pruoha, M. J. s. a. Duggar, B. M.
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teria on Alfalfa Seed. 66
Puriewitsch, K., Untersuchungen iiber die
EiweiBsynthese bei niederen Pflanzen.
263
Quayle, H. J., Aphelinus diaspidis How. 347
Band, F. V., A pecan leafblotch. 308
Reiff, William, The Wilt Disease or Flache-
rie of the Gypsy Moth. How to aid the
Spread of this Disease. 352
Reitter, Edm., Fauna germanica. Die
Kafer des deutschen Reiches. 329
Remmler, H., t)ber die Fahigkeit der
Zuckerriibe, Arsen aufzunehmen. 346
Remy, Th., Zur Diingung der Wiesen. 280
Report of the Agricultural Research In¬
stitute and College, Pusa. 1910—11. 358
Rettger, Leo F., A Panum Incubator with
Important Modifications. 75
Reokaof, E., Nektarhefen. 258
Reuter, C., s. Winterstein, E.
Richter, 0. s. Grate, V.
Riegler, W., Ratselhafte Schaden an Wipfel-
trieben. 300
Riehm s. a. Appel und Rdrig.
Riehm, E., Getreidekrankheiten und Ge-
treideschadlinge. (Orig.). 434
Ritter, Georg Albert, Beitrage zur Kenntnis
der niederen pflanzlichen Organismen,
besonders der Bakterien von Hoch- und
Niederungsmooren, in floristischer, mor-
phologischer und physiologischer Be-
ziehung. (Orig.). 577
Rdrig, Die Behandlung des Saatgutes zuni
Schutze gegen KrahenfraB. 478
—, Beitrage zur Biologie der Mause. 478
— und Riehm, Untersuchungen iiber die
Desinfektion von Saatgut. 479
Rogers, L. A. and Davis, B. J., A Study of
Gas-forming Bacteria in Milk. 68*
Rossi, Ludwig, Beitrage zur Kenntnis der
Pteridophyten Siidkroatiens. 319
Roubaud, E. s. Bouet, G.
Ruehle, G. L., The Principle of Vacuum
Cleaning as Applied to Dairy Cows. 71
Ruhland, Feldversuch zur Bekampfung
der Herz- und Trockenfaule der Runkel-
imd Zuckerrliben. 477
—, Folgeerscheinungen des Wurzel-
brandes der Zuckerriiben. 477
—, Untersuchungen iiber den Kohlen-
hydratstoffwechsel der Zuckerriibe. 476
— und Ludwigs, Untersuchungen zur Bio¬
logie der Plasmopara viticola. 477
Sackett, Walter G., Bacteriological Studies
of the Fixation of Nitrogen in Certain
Colorado Soils. 64
—, Bakteriologische Untersuchungen iiber
die Stickstoffverbindungen in gewissen
Bodenarten von Colorado. (Orig.) 81
Santon, B., Influence du fer sur la culture
de quelques moisissures. 249
Sartory, A. s. Bainier, G.
Schaff, E., Die wildlebenden Saugetiere
Deutschlands. 337
Scheffer, H. Th., The common Mole. 337
Schellenberg, H. C., t)ber Speicherung von
Reservestoffen in Pilzgallen. 321
Schlumberger s. Appel.
Schneider-Orelli, 0., Die Ubertragung und
Keimung des Ambrosiapilzes von Xyle-
borus (Anisandrus) dispar F. 318
Scholl, Neuere Erfahrungen in der Wasser-
versorgung der Stadte. 266
Schorer, Edwin, Henry, Recent Develop¬
ments in Pasteurization of Milk for a
General Market. 74
Schumacher, F., Beitrage zur Kenntnis
der Biologie der Asopiden. 332
Schwann, Th., Mikroskopische Untersuch¬
ungen iiber die t)bereinstimmung in der
Struktur und dem Wachstume der Tiere
und Pflanzen. 243
Schwartz, Bekampfung tierischer Schad-
linge. 478
—, Nematodenuntersuchungen. 478
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Register.
679
Schwartz, E. J., The life history and cyto¬
logy of Sorosphaera Graminis. 294
Seaver, Fred J. and Clark, Ernest D., Stu¬
dies in pyrophilous fungi. II. Changes
brought about by the heating of soils
and their relation to the growth of
Pyronema and other fungi. 275
Sedlaczek, Walter, Studien fiber den Flug
des Nonnenfalters. 335
Seitner, M., Bemerkungen zur Gattung
Polygraphus und Aufstellung der Gat¬
tung Pseudopolygraphus n. gen. 333
Severini, G., Nuovi ospiti per la Sclerospora
macrospora Sacc. 295
Shear, C. L., The ascogenous form of the
fungus causing dead-arm of the grape.
306
Shirai, Hits and Hara Kanesuke, Some
new parasitic fungi of Japan. 284
Slator, A., t)ber Dooxy-azeton als Zwischen-
stufe der alkoholischen Garung. 257
Smith, Erwin, F. f Pflanzenkrebs versus
Menschenkrebs. (Orig.). 394
Smith, Roy Eugene s. Brown, Percy Edgar.
Snow, Julia W., Two epiphytic Algae. 319
Snyder, T. E., Damage of Telephone and
Telegraph Poles by Wood-boring Insects.
315
Sdhngen, N. L. s. a. Iterson, Ir. G.
—, Microbien-Lipase. 256
—, Thermo-tolerante Lipase. 256
Spaulding, Parley, The Timber Rot caused
by Lenzites sepiaria. 300
Spegazzini, Carlos, La viruela holandesa.
303
Sperlich, Adolf, Uber Salztoleranz bezw.
Halophilie von Bakterien der Luft, der
Erde und des Wassers. (Orig.). 406
Sprenger, Carlo, Kampf im Siiden! 311
—, Schmarotzer im GroBen. 319
Stansei, T. B. s. Stevens, F. L.
Steppuhn, 0. s. Franzen, H.
Stevens, F. L., Nitrates in Soils. 64
— and Withers, W. A., assisted by Gainey,
P. L. and Stansel, T. B., Studies in Soil
Bacteriology. V. The Nitrifying and
Ammonifying Powers of North Carolina
Soils. (Orig.). 187
Stewart, Robert and Greaves, J. E., The
Movement of Nitric Nitrogen in Soil. 65
-, The Produktion and Movement of
Nitric Nitrogen in Soil. (Orig.). 115
Stdrmer, K., Richtlinien zur naturlichen
Bekampfung von Blattkrankheiten. 78
Stokes, William Royal and Hachtel, Frank
W., The Control of Pasteurized Milk by
Physical and Bacterial Standards. 73
Stoklasa, J., Katalytischer Diinger und
dessen Wirkung auf die Entwicklung
der Zuckerrube. 280
—, Uber die biologische Absorption der
Boden. 274
Stoltz, SproBpilze im Nektar der Bliiten.
259
Strohmer, F., Briem, H. und Fallada, 0.,
EinfluB derBelichtung auf dieZusammen-
setzung der Zuckerrube. 309
Strohmeyer, H., Un Platypus del Uruguay.
305
8ydow, H. et Sydow, P., Novae fungorum
species, VI. 287
-, Scleropycnis, ein neuer Gattungs-
tvpus unter den hyalosporen Sphaerop-
sideen. 301
Taubenhaus, J. J. s. Cook, Mel. T.
Teisler, Emil, Azotogen, Nitragin oder
Naturimpferde? (Orig.). 50
Temple, J. C., The Influence of Stall Manure
upon the bacterial Flora of the Soil.
(Orig.). 204
—, Why do Some Soils Nitrify Organic
Nitrogenous Substances and the Am¬
monium Salts of Organic Acids Faster
than They Do Ammonium Sulphate or
Ammonium Chloride? 64
Theissen, F., Die Gattung Clypeolella v.
Hohn. (Orig.). 229
Thomas, Fr., Uber einige Pflanzenschad-
linge aus der Gegend Ohrdruf. 331
Tison s. Maire.
Tdlz, F., Billaea pectinata Mg. (Siro-
stoma latum Egg.) als Parasit von
Cetoniden- und Ceram by ciden -Larven.
Metamorphose und auBere Morphologic
der Larve. 348
Torka, V., Nemoraea puparum Fabr.
(Diptera). 349
Tragardh, Ivar, Contributions towards the
metamorphosis and biology of Orchestes
populi, O. fagi and O. quercus. 332
Trax, E. C., Bacterial Variation due to
Acidity and Flow in the Youghiogheny
River at Me. Keesport, Pennsylvania.
61
Trillat, A., Action des gaz putrides sur le
ferment lactique. 264
Tubeuf, Karl von, Bauholzzerstorer. 315
—, Hochwasserschaden in den Anwal-
dungen des Rheins nach der Uber-
schwemmung im Sommer 1910. 329
—, Zur Geschichte der Nonnenkrankheit.
350
V. P., Der Pfirsichmeltau. (11 bianco del
pesco.) 305
Verworn, M«, Die Erforschung des Lebens.
345
▼frier,A., Le chancre polaris^ des orbus. 304
Vivarella, L., Diffondiamo la „Prospaltella
Berlesei“ How. 347
—, La cura invemale dei gelsi diaspisati.
346
Vogel, Neue Beobachtungen iiber das Ver-
halten von Nitrat im Acker boden.
(Orig.). 540
Vook, Valentin, Uber den Generations-
wechsel bei Myxomyceten. 284
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680
Register.
Vuillemin, P., Difference fondamentale
entre le genre Monilia et les genres
Scopulariopsis, Acmosporium et Cate-
nularia. 285
Wahl, C. von, Sackraupen an Reben. 307
Waldschmidt, W., Uber die verse hiedenen
Methoden Pepsin und Trypsin quanti-
tativ zu bestimmen, nebst Beschreibung
einer einfachen derartigen Methode. 342
W<her, Anbau fremdlandischer Holz-
arten. 297
Weevers, Th., Uber die Wirkung der
Atmungsenzyme von Sauromatura veno-
sum Schott. [De werking der adem*
halingsenzymen von Sauromatum veno-
sum Schott. ] 254
Wehmer, C., Resistenz des Eichenholzes
gegen Hausschwamm (Merulius lacry-
mans). 316
Weigmann, H., Uber die Brauchbarkeit der
Guajaktinktur zum Nachweis einer aus-
reichenden Pasteurisierung der Milch.
263
Worth, Weitere Infektionsversuche mit
Ustilago antherarum. 477
Westerdijk, Joh., Untersuchungen liber
Sclerotinia Libertiana Fuckel als Pflan-
zenparasit. 310
Will, H., Beitrage zur Kenntnis der SproB-
pilze ohne Sporenbi Idung, welche in
Brauereibetrieben und deren Umgebung
vorkommen. (Orig.). 1
—, Die biologische Untersuchung von
Farbebier,Farbebierextrakten und Farbe-
extrakten. (Orig.-Ref.). 474
—, und Beyersdorfer, P., Ozon als Des-
infektionsmittel. (Orig.-Ref.). 472
— und Head, R., Essigsaureathylester als
Kohlenstoffquelle fur Hefe und andere
SproBpilze. (Orig.-Ref.). 474
Wilson, Luise s. Coker, W. C.
Wilczynski, T&deusz, Harpagomyces Lom-
nickii nov. gen. et n. sp. Hyphomycetum.
[Harpagomyces Lomnickii nowy rodzaj ii
gatunck z grupy Hyphomycetow.] 249
Winge, 0., Encore le Sphaerotheca Castag-
nei L6v. 245
Winter, Uber Taraxum vulgare Schrk.
mit vergriinten Bllitenstanden. 321
Winterstein, E. und Reuter, C., Uber die
stickstoffhaltigen Bestandteile der Pilze.
(Orig.). 566
Withers, E. A. s. Stevens, F. L.
Wolff, A., Sauerungsbakterien, insonderheit
Milchsaurelangstabchen und Propion-
saurebildner in Molkereiprodukten, spe-
ziell in den verschiedenen Kasesorten.
(Orig.). 494
Wolff, Max, Itonida (Cecidomyia) Kraussei
n. sp. 323
—, Land- und forstwirtschaftlich schad-
liche Nagetiere. II. Die Schlafmause und
die mauseartigen Nager. 353
Woodworth, C. W., The control of the
Argentine ant. 348
Woronichin, N., Physalosporina, eine neue
Gattung der Pyrenomyoeten. 290
Toshimura, K., Beitrdge zur Kenntnis der
Banane. 252
Young, J. s. Harden, A.
Zaeher, Beobachtungen liber schadliche
Insekten. 478
Zederbaner, Emerich, Klima und Maasen-
vermehrung der Nonne (Lymantria
monacha L.) und einiger anderer Forst-
schadlinge. 336
Zellner, Julius, Zur Chemie der hoheren
Pilze. VII. u. VIII. 245
Zimmermann, A., Studies over Pepsin,
Pankreatin and combinations of both
Enzymes. 256
Zimmermann, Walter, Neue und kritische
Beobachtungen an Orchidaceen Badens.
319
DL Namen- und S&chverzeichnis.
Aaskafer, Bekampfung. 464
—, Schadlinge von Riiben. 78
Abies-Holz, Schadigung durch Lenzites
sepiaria. 300
— pectinata, Schadigung durch Trocken-
heit. 327
Abutilon avicennae, Samen-Zerstorung in
Stallmist. 354
Abwasser, Anordnung der Auslasse in
New York. 343
—, biologische Reinigung. 344
Abwasser, Reinigung, chemische Vorgange.
344
—, Vorkommen von Fermenten. 343
Acer 8. a. Ahom.
— platanoides, Schadigung durch Eup-
teryx lowi. 479
— pseudoplatanus, Schadigung durch Eup-
teryx lowi. 479
Acmosporium, Unterschied von Monilia.
285
Adenin, Vorkommen im Steinpilz. 567
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Register.
681
Aecidium antholyzae n. sp., Sch&dJing
von Antholyza aetiopica. 287
— gracileus, Zugehorigkeit von Gymno¬
sporangium speciosum. 287
— loranthi, Schadling von Loranthus. 286
Aeronema polymorpha n. gen. et n. sp.,
Untersuchung. 319
Ageratum conizoides, Schadigung durch
Bakterien. 309
Agria affinis, Auftreten. 349
— monachal, Auftreten. 349
Agricere, Bedeutung fiir die Bakterienflora
des Bodens. 224
Agromyza hilarella, Schadling von Pteris
aquilina. 293
Agropyrum repens, Schadigung durch
Sclerospora macrospora. 295
Agrostemma githago, Samen, Wirkung des
Lichtes auf die Keimung. 440
Ahorn s. a. Acer.
—, Schadigung durch Armillaria mellea. 302
—, Schadigung durch Hochwasser 329
Aktinomyceten, Vorkommen im Moor-
boden. 585
Aldehyde, Bildung in atherischen Olen. 255
Algen, Vorkommen im Moorboden. 586
Alkohol, As8imilierung durch Hefe. 257
—, Assimilation durch Torulaceen. 9
—, Wirkung auf Torulaceen. 7
— Garung s. Garung, Alkohol.
Alnus-Holz, Schadigung durch Lenzites
sepiaria. 300
Aloepulver, Krahenschutzmittel. 478
Alopecurus agrestis, Schadigung durch
Sclerospora macrospora. 295
Altemaria foraythiae n. sp., Schadling von
Foraythia suspensa. 312
Alyssum calicynum, Gallenbildung. 323
— hireutum, Gallenbildung. 323
Amaranthus retroflexus, Samen, Zereto-
rung in Stallmist. 354
Ambrosiapilz von Xyleborus dispar, Unter¬
suchung. 318
Ameisensaure, Vergarung durch Hefe. 247
—, Bildung durch Hefe. 247
Amelanchier, Schadigung durch Gym no¬
sporangium blasdaleanum. 288
—,-Gymnosporangium botryapites.
288
—,-Gymnosporangium germinale.
288
—,-Gymnosporangium clavariae-
forme. 289
—,-Gymnosporangium comiculans.
289
—,-Gymnosporangium inoonspi-
cuum. 288
—,-Gymnosporangium juvenescens.
288
—,-Gymnosporangium nelsoni. 289
—,-Gymnosporangium nidus-avis.
288
— alnifolia, Schadigung durch Gymno¬
sporangium harknessianum. 288
Amelanchier vulgaris, Schadigung durch
Gymnosporangium amelanchieris. 288
Amerika, eretes Auftreten von Kawakamia
cyperi. 291
—, Einschleppung von Latheticus oryzae.
464
—, Kronenrost an Hafer. 453
—, Rost an Getreide. 452
—, Schadigung von Nadelholzem durch
Pissodes. 299
Amidase, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
Ammoniak, Bildung in gefrorenem Boden.
376
—, — im Boden, Wirkung von Kalk. 153
—, Verdunstung im Boden. 278
Amygdalus nana, Schadigung durch Pucci-
nia pruni spinosae. 284
Amylase, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
Amylomyces rouxii, Bildung von Bem-
steinsaure. 258
Anastatus bifasciatus, natiirlicher Feind
von Porthetria dispar. 347
Andropogon annulatum, Schadigung durch
Entyloma obesum. 287
Anisandrus dispar s. Xyleborus dispar.
Anobium pertinax, Klopftatigkeit* Wir¬
kung barometrischer Minima. 298
Antholyza aetiopica, Schadigung durch
Aecidium antholyzae. 287
Anthomyia coarctata, Schadling vom Wei-
zen. 77
— radicum, Schadling vom Kohl. 78
Anthonomus pomorum, Pirn pi a pomorum
natiirlicher Feind. 347
Apfelbaum, Schadigung durch Campy-
lomma verbasci. 478
—,-Coleophora nigricella. 334
—,-Coniothyrium fuckelii. 305
—,-Fusicladium. 78
—, Wirkung hohen Salpetergehaltes des
Bodens. 84
—, Schadigung durch Witterungseinfliisse.
305
Apfelbliitenstecher, Bek&mpfung mit Fang-
giirtel. 356
Apfelmeltau, Bek&mpfung. 289
—, — mit Laurilkarbolineumlosimg. 356
Apfelsine, Schadigung durch Stemphylium
citri. 291
Aphelenchus, Schadling von Pteris cretica.
78
— aderholdi, n. sp., Schadling von Mai-
blumen. 478
— mycogenes n. sp., Beschreibung. 478
Aphelinus diaspidis, natiirlicher Feind von
Chrysomphalus aurantii. 347
Aphiden s. a. Blattlause.
Gallenbildung an Fagus silvatica. 322
-Kerria japonica. 331
-Prunus mahaleb. 322
-Sorbus aucuparia. 322
-Spiroea prunifolia. 322
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682
Register.
Aphiden, Galleiibilduiig an Spiroea thun-
bcrgii. 322
Aphidius nigripcs, natiirlicher Feind von
Macrosiphuin granaria. 461
Aphis papaveris, Schadling von Riiben. 78
Apion senicolum, Auftreten. 78
— virens, Auftreten. 78
Apodia bifractaella, Schadling von Conyza
squarrosa. 312
— martinii n. sp., Schadling von Inula
hirta. 312
Aprikosenbaum, Schadling durch Cory-
neura beijerinckii. 303
—,-Witterungseinflusse. 305
Arabinose, Vergarung durch Torulaceen.
4
Arrnillaria mellea, Schadling von Ahom.
302
— —,-Obstbaumen. 303
-, Symbiose rait Gastrodia elata. 317
Aronia, Schadigung durch Gymnosporan¬
gium clavariaeforme. 289
—,-Gymnosporangium davisii. 288
—,-Gymnosporangium transfor-
mans. 289
Arsenpriiparate, Bekampfungsmittel gegen
Aulacophora oliverei. 348
—,-Iridomyrmex humulis. 348
Arundinaria simoni, Schadigung durch
Coccodiella arundinariae.
Arvicola glaceolus, Bekampfung.
Ascochyta graminis, Vorkommen an
treide.
Asopiden, Biologie.
Aspergillus cinerescens n. sp., Beschreibung.
250
— disjunctus n. sp., Farbstoffbildung.
— glaucus, Zersetzung von Hamsaure.
-,-Harnstoff.
— mollis n. sp., Farbstoffbildung.
— mutabilis n. sp., Farbstoffbildung.
— niger, KiweiBsynthese.
-, Oxalsaurebildung, Wirkung
Luft.
Stickstoffemahrung.
Zersetzung von Glykokoll.
-Hamsaure.
-Harnstoff.
— — Hippurstiure.
— repandus n. sp., Farbstoffbildung.
— sejunctus n. sp., Farbstoffbildung.
Asperococcus norvegicus n. sp., Vorkom¬
men auf Zostera. 319
Aster juncens. Gallenbildung durch Gnori-
moschema septentrionalis. 324
Asteroma, Monographic. 286
— betulae, Identitat mit Venturia di-
tricha. 287
— bupleuri, Zugehorigkeit zu Mycosphae-
rella himantia. 287
— impressum, Zugehorigkeit zu Excipula.
287
— mali, Identitat mit Fusicladium den-
driticum. 287
310
353
Oe-
461
332
250
249
249
250
250
253
der
249
250
249
249
249
249
250
250
Asteroma vertelii, Zugehorigkeit zu My-
cosphaerella himantia. 287
— padi, Zugehorigkeit zu Gnomonia padi-
cola. 287
Asterula chamaecyparisii n. sp., Schadling
von Chamaecyparis obtusa. 284
Astragalus, Schadigimg durch Physalospo-
rina astragali. 290
—,-Physalosporina astragalina.
290
—,-Physalosporina megastoma. 290
—,-Physalosporina obscura. 290
Athalia spinarum, Schadling vom Meer-
rettich. 78
-,-Raps. 78
— •—,-Senf. 78
Athyrium filix femina, Schadigung durch
Blasticotama filiceti. 292
-,-Chortophila latipennis.
292
-,-Chortophila signata. 292
-,-Heptamelus ochroleucus.
292
Atropidomyia irrorata, natiirlicher Feind
von Saperda populnea. 349
Aucuba japonica, Schadigung durch Sphae-
rulina aucubae. 284
Aulacophora oliverei, Bekampfung mit
Arsenpraparaten. 348
Australien, Curculionidae. 333
—, Schadigung von Mais durch Ustilago
rciliana. 445
A vena fatua, Samen, Wirkung von Schwe-
felsaure und mechanischer Verletzung.
439
-, —, Zerstorung in Stallmist. 354
— orientalis, Schadigung durch Puccinia
lolii. 284
Aylax bicolor, Gallenbildung. 323
— chrysothamni, Gallenbildung an Ckrv-
sothamnus. 323
— pisum, Gallenbildung an Lygodesma
juncea. 323
— taraxaci, Gallenbildung an Taraxacum
taraxacum. 323
Azetylen, Wirkung auf die chemische Zu-
sammensetzung von Pflanzen. 328
Azotobacter, Stickstoffbindung in Losun-
gen. 88
—, —, Wirkung von Nitraten. UK)
— chroococcum, Farbstoffbildung. 106
Azotogen, Vergleich mit Nitragin. 50
Azotobacter chroococcum, Stickstoffbin¬
dung im Boden. 64
Bacillus aerophilus, Vorkommen im Pferde-
darm. 273
— amylolyticus n. sp., Vorkommen im
Pferdedarm. 274
— - ? Zellulosevergarung. 41X)
— coli, Kultur in Sojalosung. 339
— flavigena n. sp., Zellulosevergarung 488
— gazogenes parvus n. sp., Vorkommen
im Pferdedarm. 274
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Register.
683
Bacillus macedonicus n. sp., Brotgarung.
76
— megaterium, Vorkommen im Pferde-
darm. 273
— mesentericus, Vorkommen im Pferde¬
darm. 273
— phytophthorus, Schadling von Gurken.
78
— prodigiosus, Gelatinase, Untereuchung.
247
— putrificus, Vorkommen im Pferdedarm.
273
— pyocyaneus, Vorkommen im Pferde¬
darm. 273
— radicosus, Wirkimg von Salz. 412
— rossica n. sp., Zellulosevergarung. 492
— solanacearum, Schadling der Tabak-
pflanze. 358
— sporogenes, Vorkommen im Pferde¬
darm. 273
— subtilis, Wirkung von Salz. 414
— typhi, Kultur in Sojalosung. 339
— welchii, Vorkommen im Pferdedarm.
273
Bacterium acidi propionici, Vorkommen im
Kase. 508
-, — in Milch. 538
— constrictum, Wirkung von Salz. 418
— fluorescens, Wirkung von Salz. 413
-liquefaciens, Vorkommen von ther¬
mo- toleranter Lipase. 256
— lactis acidi, Absterben bei verschiedenen
Temperaturen. 183
-, Physiologic. 177
-, Saurebildung. 178
-, Zunahme in steriler Milch. 177
— tumefaciens, Farbung im Gewebe der
Wirtspflanze. 406
-, Gallenbildung an Klee. 324
-,-Luzerne. 324
Biiume, Schadigung durch Hochwasser.
329
—,-Trockenheit. 326. 327
Bakterien, Boden-, Terminologie. 275
—, —, Vermehrung, Bedeutung der Pro-
tozoen. 281
—, —, Wirkung von Kalk. 148
—, Farbstoffbildung. 106
—, fluorescierende, Vorkommen im
Ahomsaft*. 61
—, Gasbildung, Untersuchung. 68
—, Halophilie. 406
—, Knolichen-, Impfung von Moorboden.
657
—, leuchtende, Wirkimg von Radium-
strahlen. 343
—, Milchsaure-, Saurebildung. 517
—, —, Saureresistenz. 517
-—, —, Vorkommen im Kase. 504
—, —, — in Molkereiprodukten. 494
—, —, Wirkung von Faulnisgasen. 264
—, Nachweis mit Berkefeldfilter. 340
—, nitrifizierende, Fehlen im Moorboden.
598
Bakterien, Salztoleranz. 406.
—, Schadlinge von Ageratura conizoides.
309
-Gurken. 78
-Pflanzen. 292
-Physalis angulata. 309
— — Pouzolzia. 309
-Ruben. 78
-Spilanthe9 acmella. 309
— der Tabakpflanze. 309
Schleimbildung im Boden. 226
Sporenfarbung, neue Methode. 172
stickstoffbindende, Bodenimpfung. 42
—, Vorkommen im Moorboden. 595
Tatigkeit im Moorboden, Abhangigkeit
vom Charakter des Moores. 610
Vorkommen in Blattern der Rubia-
ceen. 314.
-verschiedenen Boden. 63
-Butter. 69
-Kase. 69
-Milch. 68. 70
-Milchzucker. 272
— im Moorboden. 585
— in Pavetta indica. 314
-Psychotria bacteriophila. 314
— im Wasser, Bedeutung des Saure-
gehaltes. 61
W r irkung auf Salz. 406. 412. 415. 416.
417. 418
Zellulosegarung. 485
Zeretorung von Zellulose im Boden. 63
-Zucker. 272
Bakterienflora des Bodens, Bedeutung von
Agricere. 224
Bakteriengehalt gefrorenen Bodens. 373
Bakteriologie, Atlas. 243
Bam bus, Hexenbesenbildung durch Locu-
listroma bambusae. 291
B&nane, Reifung, chemische Vorgange. 252
Batate, Faulnis durch Trichoderma ko-
ningi. 309
—,-Trichoderma lignorum. 309
Baumwollstaude, Schadigung durch Rhi-
zoctonia. 358
Beizapparat. 443
Berkefeldfilter, Nachweis von Bakterien.
340
Bemsteinsaure, Bildung durch Amylomy-
ces rouxii. 258
Berteroa incana, Gallenbildung. 323
Betula alba, Schadigung durch Trocken¬
heit. 327
Bier, Farbe-, biologische Untereuchung. 474
Bilwitzschneider. 466
Biochemie, Arbeitsmethoden, Handbuch.
337
Birke, Schadigung durch Trockenheit. 326.
327
Bimbaum, Schadigung durch Platypus
mutatus in Uruguay. 305
—,-Witterungseinfliisse. 305
Bimblattgallmilbe,Bckampfung mit Schwe-
felkalkbriihe. 478
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684
Register.
BlasenfiiBe, Schadlinge vom Hafer. 77
Blasticotoma filiceti, Schadling von Athy-
rium filix femina. 292
Blattfleckenkrankheit der Gerste, Be-
kampfung mit HeiBwasser. 457
-Rube. 78
Blattlause s. a. Aphiden.
—, Bekampfung mit Quassialosung. 356
Blattrollkrankheit der Kartoffel, Bedeu-
tung des Bodens. 357
Blis8us leucopterus, Biologie und Be¬
kampfung. 461
-, Schadling von Getreide. 461
-, Vorkommen von Sporotrichum glo-
buiiferum. 461
Boden, Ammoniakbildung in gefrorenem.
376
—, —, Wirkung von Kalk. 153
—, Ammoniakverdunstung. 278
—, Anreicherung mit parasitischen Pilzen,
Wirkung auf die Ertrage. 459
—, Bakterienflora, Bedeutung von Agri-
cere. 224
—, —, Wirkung des Stalldiingers. 204
—, Bakteriengehalt, Bedeutung der Pro-
tozoen. 281
—, Bakterien tatigkeit in gefrorenem. 369
—, bakteriologische Untersuchung, Me-
thodik. 385
—, Bedeutung der Nitrate. 64
—, Bestimmung von Rhizobium. 227
—, biologische Absorption. 274
—, Erhitzung, Wirkung auf Pilze. 274
—, Feuchtigkeit, Wirkung auf Stickstoff-
bindung. 105
—, gefrorener, Bakteriengehalt. 373
—, Impfung mit stickstoffbindenden Bak-
terien. 42
—, Moor-, Bakteriengehalt. 582
—, —, Bakterientatigkeit, Abhangigkeit
vom Charakter des Moores. 610
— , —, Fehlen nitrifizierender Bakterien.
598
—, —, Impfung mit Knollchenbakterien.
657
—, —. Nitratbildung. 599
—, —, Vorkommen von Melanospora. 591
—, —,-Mikroorganismen. 585
—, Nitratbildung, Beziehung zur Frucht-
barkeit. 192
—, — in verschiedenen Jahren. 191
—, —, Wirkung der Bewasserung. 120
—, —, — des Stalldiingers. 215
—, Nitratstickstoff, Zersetzung, Bedeu¬
tung des Luftzutritts. 561
—, Salpeterbildung in verschiedenen Tio-
fen. 277
—, Salpetergehalt, Wirkung eines hohen
auf Apfelbaumen. 84
—, Schleimbildung durch Bakterien. 226
—, Stickstoffbindung durch Azotobaeter
chroococcum. 64
—, — in gefrorenem. 381
—, —, Wirkung von Kalk. 166
Boden, Stickstoffgehalt in verschiedenen
Jahreszeiten. 142
—,-Tiefen. 144
—, Stickstoffhaushalt. 277
—, Stickstoffumsetzung, Bedeutung der
Bewasserung. 65
—, Stickstoffverluste, Untersuchung. 540
—, trockner, Wirkung auf Pseudomonas
radicicola. 67
—, Vorkommen von Bakterien in ver¬
schiedenen Bodenarten. 63
—, Wirkung auf Calciumcyanamid. 279
—, Zerstorung von Zellulose durch Pilze
und Bakterien. 63
Bohne, Schadigung durch Colletotrichum
lagenarium. 78
—,-Sclerotinia libertiana. 310
Boletus edulis s. a. Steinpilz.
-, Vorkommen von Viscosin. 569
Bordeauxbriihe, Bekampfungsmittel gegen
Weizensteinbrand. 441
—, fungicide Wirkung, Untersuchung. 441
—, Haftfahigkeit. 356
Botrychium lunaria, Mykorrhiza. 317
Botryodiplodia theobromae, Schadling von
Hevea. 303
Botryosphaeria ribis, Schadling von Ribes
grossularia. 305
-,-Ribes nigrum. 305
-,-Ribes vulgaris. 305
Botrytis, Schadling von Chrysanthemum.
291
—,-Paeonien. 291
— bassiana, Zersetzung von Glykokoll. 249
-,-Hamsaure. 249
-,-Hams toff. 249
-,-Hippursaure. 249
— cinerea, Assimilation verschiedener
Zuckerarten. 248
Brandpilze der Schweiz. 450
Brassica, Schadigung durch Plenodomus
rabenhorstii. 285
Braunrost, Widerstandsfahigkeit des Wei-
zens. 454
Bridelia, Schadigung durch Melampsora
cingens. 287
Bromus erectus, Wirkung von Schwefel-
kohlenstoff auf die Keimfahigkeit. 465
Brot, Richer-, Bereitung. 76
Bryonia alba, chemische Untersuchung.
253
— dioica, chemische Untersuchung. 253
Buche s. a. Fagus silvatica.
—, Schadigung durch Cryptococcus fagi
in England. 332
—,-Hochwasser. 329
—,-Melogramma spiniferum. 332
—,-Nectria ditissima. 332
— 9 -Orchestes fagi. 332
—,-Polyporus adustus. 332
—,-Trockenheit. 326
Bulgarien, Kicherbrot. 76
Butter, Katalasegehalt, Bedeutung fiir die
Bewertung. 264
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Butter, Vorkommen von Bakterien. 09
—,-Hefen. 09
—, Zersetzung durch Mikroorganismen.
09
Calandra s. a. Sitophilus.
— oryzae, Bekampfung mit Naphthalin
405
-,-Tetrachlorkohlenstoff. 404
-, Biologie und Bekampfung. 294
Calandrinae. 333
Calcium, physiologische Funktion. 328
Calciumcyanamid, Wirkung des Bode ns
und der Colloide. 279
Callidium variabile, Dendrosoter protube-
rans naturlioher Feind. 298
Calliospora diphysae, Schadling von
Diphysa. 280
Callitriche stagnalis, Vorkommen von Lig-
niera radicalis. 284
Camarosporium stipae n. sp. 283
Camelina sativa, Gallenbildung. 323
Campanula melampyri, Schadigung durch
Coleosporium campanulae. 284
Campylomma verbasci, Schadling vom
Apfelbaum. 478
-, Schadling vom Verbascum. 478
Capsella, Gallenbildung. 323
Caragana frutex, Schadigung durch Physa-
losporina caraganae. • 290
-,-Physalosporina tranzschelii.
290
Carcelia gnava, Auftreten. 349
Carduus nutans, Schadigung durch Cleonus
piger. 309
Carex paludosa, Schadigung durch Puccinia
silvatica. 284
— tomentosa, Schadigung durch Puccinia
caricis. 284
Carlina vulgaris, Schadigung durch Puc¬
cinia divergens. 283
Camegiea gigantea, Schadigung durch
Opuntia versicolor. 325
Carum carvi, Vorkommen von Oxydase.
255
Carya alba, Schadigung durch Frost. 298
— tomentosa, Schadigung durch Mycoe-
phaerella convexula. 308
Casein Agar zur bakteriologischen Milch-
untersuchung. 07
Catenularia, Unterschied von Monilia. 285
Caulophirus latinasus, Schadling von Mais.
404
Cecidomyia veronicae, Gallenbildung an
Veronica agrestis. 331
Cecidosis eremita, Gallenbildung an Du-
vana dependens. 323
Cephus, Schadling vom Weizen. 77
Cercis chinensis, Schadigung durch Phaeos-
phaerella japonica. 284
Cercospora foeniculi n. sp., Schadling von
Foeniculum officinale. 311
Cereus pascana, Fasziation. 320
Ceterach officinarum, abnorme Bildung.
319
Chamaecyparis, Schadigung durch Gymno-
sporangium botryapites. 288
—,-Gymnosporangium ellisii. 289
— obtusa, Schadigung durch Asterula
chamaecyparisii. 284
-,-Lophodermium chamaecypa¬
risii. 284
— pisifera, Schadigung durch Gymno¬
sporangium solenoides. 288
— thyoides, Schadigung durch Gymno¬
sporangium exterum. 288
Chermes niisslini, Stammform von Ch.
piceae. 302
— piceae, Biologie. 302
Chirosia crassiseta, Schadling von Pteris
aquilina. 293
— parvicomis, Schadling von Pteris aqui¬
lina. 293
Chlorkalk, Sterilisation von Wasser. 02
Chlorophyll,Bildung,Bedeutung des Schwe-
fels. 437
Chloropisca notata, Massenauftreten. 479
Chlorope, Schadling von Gerste. 77
—, — vom Weizen. 77
Chondrilla juncea, Schadigung durch Pleno-
domus chondrillae. 285
Chortophila latipennis, Schadling von
Athyrium filix femina. 292
— signata, Schadling von Athyrium filix
femina. 292
Chrysanthemum, Schadigung durch Bo-
trytis. 291
Chrysomphalus aurantii, Aphelinus dias-
pidis naturlicher Feind. 347
Chrysothamnus, Gallenbildung durch Aylax
chrysothamni. 323
Cirsium arvense, Samen, Zerstorung in
Stallmist. 354
Cicer arietinum, Verwendung zur Brotbe-
reitung in Bulgarien. 70
Cinnamomum camphors, Schadigung durch
Leptosphaeria cinnamomi. 284
Cionothrix praelonga, Schadling von Eupa-
torium populifolium. 280
Circaea lutetiana, Schadigung durch Puc¬
cini astrum circaeae. 284
Cirsium acaule, Schadigung durch Puccinia
cirsii. 284
Cissus laciniata, Schadling von Opuntia
blakeana. 325
Cladosporium herbarum, Eindringen in die
Schale frischer Eier. 282
— herbarum, Zersetzung von Hamsaure.
249
-,-Hamstoff. 249
Claviceps purpurea, Schadling von Hafer.
458
-, Sclerotienkeimung, Bedeutung der
Cberwinterung. 458
-, Verbreitung der Ascosporen. 457
-,-Konidien durch Sciara tbo-
mae. 458
Cleonus piger, Schadling von Carduus
nutans. 309
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Register.
Cleonus punctiventris, Schadling der
Riiben. 309
— fasciatus, Schadling von Riiben. 309
Clypeolella apus, Diagnose. 234
— inverea, Diagnose. 230
— leemingii, Diagnose. 231
— mate. Diagnose. 232
— ricini. Diagnose. 233
— solani, Diagnose. 233
— stellata, Diagnose. 232
Coccodiella arundinariae n. gen. et n. sp.,
Schadling von Arundinaria simoni. 310
-,-Sasa bore¬
alis. 310
Coffea arabica, Schadigung durch Collyris
bonelii. 308
— liberica, Schadigung durch Collyris
bonelii. 308
-, — von Collyris tuberculata. 308
Colacodasya verrucaeformis n. sp., Schad¬
ling von Mychodia episcopalis. 292
Colchicum autumnale, abnorme Bliiten-
bildung. 319
Coleophora nigricella, Schadling vom Apfel-
baum. 334
Coleosporium campanula©, Schadling von
Campanula melampyri. 284
Colletotrichum lagenarium, Schftdling von
Bohnen. 78
Collodium-Membranen, Permeabilitat. 56
Colloide,Wirkung auf Calciumcyanamid.279
Collyris bonelii, Schadling von Coffea
arabica. 308
-,-Coffea liberica. 308
— tuberculata, Schadling von Coffea libe¬
rica. 308
Colorado, Gymnosporangiumarten. 287
Compsilura concinnata, Auftreten. 349
Coniophora cerebella, Widerstandsfahigkeit
von Eichenholz. 316
Coniosporium onobrychidis n. sp., Schad¬
ling von Onobrychis sativa. 311
Coniothyrium fuckelii, Schadling vom
Apfelbaum. 305
-, — von Rosen. 305
Contarinia tritici, Auffalligkeit verschiede-
ner Weizensorten. 462
-, Schadling vom Weizen. 77. 463
Convallaria, Schadigung durch Plenodomus
herbarum. 285
Conyza squarrosa, Schadigung durch Apo-
dia bifractaella. 312
Corallorhiza innata, Mvkorrhiza. 316
Corticium calceum, Zerstorung des Holzes
von Lecithys ollaria. 315
— javanicum s. C. salmonicolor.
—- salmonicolor, Schadling von Hevea. 303
Corvusine, Wert als Schutzmittel gegen
Krahen. 465
Coryneum beijerinckii, Schadling vom
Mandelbaum. 303
-, — von Obstbaumen. 303
Cotoneaster, Schadigung durch Gvmno-
sjx)rangium mespili. 289
Crataegus, Schadigung durch Gymnospo-
rangium betheli. 289
—,-Gymnosporangium clavariae-
forme. 289
—,-Gymnosporangium exiguum.
288
—,-Gymnosporangium floriforme.
289
—,-Gymnosporangium germinale.
288
—,-Gymnosporangium globosum.
289
—,-Gymnosporangium hyalinum.
289
—,-Gymnosporangium mespili. 289
—,-Gymnosporangium trachysorum
288
— -Gymnosporangium tubulatum.
288
Cruciferen, Schadigung durch Hindsiana
melaceuca. 332
Cryptococcus fagi, Schadling der Buchen
in England. 332
Cryptosporella vitioola n. sp., Beziehung zu
Fusicoccum viticolum. 306
-, Schadling vom We instock.
306
Cryptothrips maior n. sp., Schftdling von
Linden. • 332
-, Unterschied von C. nigripes
u. C. rectangularis. 332
— nigripes, Unterschied von C. maior. 332
— rectangularis, Unterschied von C. maior.
332
Cucullia verbasci, Nemoraea puparum na-
tiirlicher Feind. 349
Cupressinoxylon taxodioides, pathologische
Bildung. 299
Cupre8sus torulosa, Schadigung durch
Gymnosporangium cunninghamianum.
288
Curculionidae Australiens. 333
Curculioninae. 333
Cyclamen, Schadigung durch Glomerella
rufomaculans. 291
Cydonia, Schftdigung durch Gymnosporan¬
gium clavariaeforme. 289
—,-Gymnosporangium germinale.
288
—,-Gymnosporangium mespili. 289
—, — — Gymnosporangium nelsoni. 289
—, — — Gymnosporangium nidus-avis.
288
Cyperus tegetiformis, Schadigung durch
Kawakamia cyperini in Amerika. 291
Datura stramonium, Samen, Wirkung des
Lichtes auf die Keimung. 440
-, —, Zerstorung in Stallmist. 354
Daucus carota, Samen, Zerstorung in Stall-
mist. 354
Dendrosoter protuberans, natiirlicher Feind
von Callidium variabile. 298
-,-Myelophilus minor. 298
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Register.
687
Dendrosoter protuberans, naturlicher Peind
von Myelophilus piniperda. 298
Dendrothrips tiliae. 332
Depressaria heydenii, Biologie. 312
-, Schadling von Heracleum austria-
cum. 313
-,-Laserpitium. 313
—- —,-Meum athamanticum. 313
— —,-Pimpinella. 313
-,-Torilis. 313
Deutschland, Kafer, Handbuch. 329
—, Saugetiere, Handbuch. 337
Dextrose, Vergarung durch Torulaceen. 4
Diaspis tetragona s. a. Maulbeerschildlaus.
-•, Prospaltella berlesei naturlicher
Feind. 347
Diastase, Vorkommen in Abwasser. 343
Dieuches humulis, Bedeutung fur die Ver-
breitung von Leptomonas davidi. 312
Dimeromyces, Wirkung auf die Wirts-
pflanze. 245
Dinoderus truncatus, Schadling von Mais.
464
Dioichomyces, Wirkung auf die Wirts-
pflanze. 245
Dioxyazeton durchHefe nicht vergarbar.257
Diphysa, Schadigung durch Calliospora
diphysae. 286
Diplodina melicae n. ep. 283
Distel, Bekampfung. 439
Docidium ehrenbergii, Schadigung durch
Mitochytridium ramosum. 285
Dorrfleckenkrankheit des Hafere, Bedeu¬
tung der Kalkdiingung. 435
-, Bekampfung mit Mangansulfat.
435
-, Ursache und Bekampfung.
295. 435
Dothiopsis pyrenophora, Auftreten. 290
— tremulae. 290
Diinger, Stall-, Wirkung auf die Bakterien-
flora des Bodens. 204
—, —,-Nitratbildung im Boden.
215
Duvana dependens, Gallenbildung durch
Cecidosis eremita. 323
-,-Psylla duvanae. 323
—,-Trockenheit. 326
—, Schleimbildung durch Guilliermondia.
241
Eichenholz, Widerstandsfahigkeit gegen
Coniophora cerebella. 316
—,-Merulius lacrymans. 316
Eier, Faulnis und Haltbarmachung. 282
Eisen, Wirkung auf die Sporenbildung von
Pilzen. 249
Eisenvitriol, Bekampfungsmittel gegen
Hederich. 438
—, Bekampfungsversuche gegenFranzosen-
kraut. 439
Eleocharis, Schadigung durch Puccinia
eleocharidis. 286
Emulsin, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
—, Wirkung von Licht. 255
Engerlinge, Beschadigung von Fichten-
wurzeln, Bedeutung fur das Auftreten
der Rotfaule. 301
England, Buchenschildlaus, Bedeutung.
332
Entyloma obesum n. sp., Schadling von
Andropogon annulatum. 287
Enzyme, Wirkung ultra violet ter Licht-
strahlen. 255
Epipactis abortiva, abnorme Blutenbildung
320
— alba, abnorme Blutenbildung. 320
— latifolia, abnorme Blutenbildung. 320
Epipogium aphyllum, abnorme Bluten¬
bildung. 320
Erigeron canadense, Gallenbildung. 323
Erucastrum pollichii, Gallenbildung. 323
Erysimum cheiranthoides, Gallenbildung.
323
Erysiphaceen Jo was. 289
Erysiphe graminis, Schadling von Getreide
in OstpreuBen. 289
-,-- Weizen. 77
Esche, Schadigung durch Hochwasser. 329
Essigsaureathylester, Kohlenstoffquelle fur
Hefe. 474
Eupatorium populifolium, Schadigung
durch Cionothrix praelonga. 286
— tubiflorum, Schadigung durch Puccinia
inanipes. 286
Euphorbia adenoptera, Schadigung durch
Uromyces proeminens. 286
— gerardiana, Aecidien von Uromyces
caryophillinus. 286
— hypericifolia, Schadigung durch Lepto¬
monas davidi. 312
— lasiocarpa, Schadigung durch Uromyces
proeminens. 286
— pilulifera, Schadigung durch Lepto¬
monas davidi. 312
— virgata, Schadigung durch Melampsora
helioscopiae. 284
Eupteryx lowi, Schadling von Acer plata-
noides. 479
Acer pseudoplatan us. 479
candidum, Vorkommen auf
Gummi. 303
Euthrips glycines n. sp., Schadling von
Glycine hispida. 311
Excipula, Zugehorigkeit von Asteroma
impressum. 287
Exoascus deformans, Schadling vorn Plir-
sichbaum. 78
Exorista affinis, Auftreten. 349
Fagus silvatica s. a. Buche.
— —, Gallenbildung durch Aphiden. 322
Fanggiirtel, Bekamplungsmittel gegen
Apt el bl utenstecher. 356
Eiche s. a. Quercus.
—, Schadigung durch Orchestes cjuercus.-, —
332 Eurotium
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688
Register.
Fanggurtel,Bek&mpfungsmittel gegen Obst-
maden. 356
Farbebier, biologische Unterauchung. 474
Farbstoff, Bildung durch Azotobacter
chroococcum. 106
—,-Pilze. 250. 251
—,-Torulaceen. 28
Fasciation bei Mais, Vererbung. 437
Feldmaus 8. Mails, Feld.
Fendlera, Schadigung durch Gymnosporan-
gium gracilens. 288
Fermente, proteolytische, Vorkommen in
Torulaceen. 23
—, Vorkommen im Abwasser. 343
Festuca elatior, Sch&digung durch Sclero-
spora macrospora. 295
Fichte 8. a. Pioea excelsa.
—, Rotfaule durch Trametes radiciperda,
Bedeutung von Engerlingfrafl. 301
Ficus krichnae, abnorme Blattbildung. 321
Flacherie des Schwammspinnera. 352
Flugbrand der Gerste, Bekampfung, Be¬
deutung der Vorquelltemperatur. 445
-, — mit HeiBwasser und HeiB-
luft. 446
-, Lebensfahigkeit des Mycels im
Korn. 450
-des Hafers, Bek&mpfung mit Kresol-
praparaten. 444
-Weizens, Bekampfung, Bedeutung
der Vorquelltemperatur. 445
-, — mit HeiBwasser und HeiB-
luft. 446
-, Bek&mpfungsverauche mit Sub-
limat. 476
Foeniculum officinale, Schadigung durch
Cercospora foeniculi. 311
Fomes semistotus, Schadling von Hevea.302
Formaldehyd, Bekampfungsversuche an
Ophiobolus graminis. 458
Formalin, Bekampfungsmittel gegen Strei-
fenkrankheit der Gerste. 457
—,-Weizenste inbrand. 442
Foreythia suspensa, Schadigung durch
Altemaria forsythiae. 312
Franzosenkraut, Bekampfungsversuche mit
Eisenvitriol. 439
Fraxinus excelsior, Schadigung durch
Trockenheit. 327
Fritfliege, Anfalligkeit verechiedener
Geratensorten. 461
—, Schadling von Getreide. . 462
—, — vom Hafer. 77
Frost, Schadigung an Carya alba. 298
—,-Juglans cinerea. 298
—,-Juglans nigra. 298
—,-Picea alba. 298
—,-Picea sitkaensis. 298
Frost spanner, Bekampfung mit Leimringen.
356
Fuchsia coccinea, Schadigung durch Haltica
oleracea. 331
Fucus vesieulosus, Vorkommen von Streb-
lonema inclusum. 319
Fumaraaure, Bildung durch Rhizopus
nigricans. 247
Fungusine, Bekampfungsmittel gegen
Weizensteinbrand. 442
Funtumia elastica, Schadigung durch Nec-
tria funtumiae. 303
Fusarien, Erreger der FuBkrankheit des
Getreides. 454
—, — des Wurzelbrandes an Getreide. 454
Fusarium, Erreger der Blattrollkrankheit
der Kartoffel. 357
—, Schadling von Kartoffeln. 78
— lateritium, Vorkommen auf faulenden
Maiskolben. 456
— maydiperdum n. sp., Schadling von
Mais. 456
rubi, Schadling von Rubus. 306
Fusicladium, Bekampfung im Winter. 346
—, Schadling vom Apfelbaum. 78
— dendriticum, Identitat mit Asteroma
mali. 287
Fusicoccum viticolum, Beziehung zu Cry-
ptospore 11a viticola. 306
Fu8isporium, Zereetzung von Glykokoll.
249
—,-Hamsaure. 249
—,-Hamstoff. 249
—,-Hippursaure. 249
FuBkrankheiten des Getreides. 77. 454
-durch Fusarien. 454
Garung, Alkohol-, Bildung von Hexose-
phosphoraaure. 258
—, —, Zuckerumwandlung. 257
—, Teig-, durch Bacillus macedonicus. 76
Galaktose, Vergarung durch Torulaceen. 4
Galinsogaea s. Franzosenkraut.
Galium aparine, Samen, Zeratorung in
Stallmist. 354
Gallen an Alyssum calicynum. 323
-Alyssum hireutum. 323
-Berteroa incana. 323
-Camelina sativa. 323
-Capsella. 323
-Erigeron canadense. 323
-Erucastrum pollichii. 323
-Erysimum cheiranthoides. 323
-Lepidium draba. 323
-Senecio viscosus. 323
-Sisymbrium sophia. 323
—, Biologie. 321
— durch Aphiden an Fagus silvatica. 322
-Kerria japonica. 331
-Prunus mahaleb. 322
-Sorbus aucuparia. 322
-Spiroea prunifoiia. 322
-Spiroea thumbergii. 322
-Aylax bicolor. 323
-Aylax chrysothamni an Chryso-
thamnus. 323
-Aylax pisum an Lygodesma juncea.
323
-Bacterium tumefaciens, Unterschied
von Wurzelknollchen. 324
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Register.
689
Gallen durch Bacterium tumefaciens an
Klee. 324
-Bacterium tumefaciens an Luzerne.
324
-Cecidomyia veronicae an Veronica
agrestis. 331
-Cecidosis eremita an Duvana de-
pendens. 323
-Gnorimoschema septentrionalis an
Aster junceus. 324
-Gymno8porangium sabinae, Speiche-
rung von Reservestoffen. 321
-Neuroterus batatus an Quercus alba.
324
-Neuroterus clarkeae an Quercus
alba. 324
— — Neuroterus cockerel li n. sp. an
Quercus. 324
-Neuroterus congregatus an Quercus.
324
-Neuroterus consimilis. 324
-Neuroterus crassitelus. 324
-Neuroterus distortus an Quercus
platanoides. 324
-Neuroterus dubius. 324
-Neuroterus exiguus an Quercus
minor. 324
-Neuroterus flavipes an Quercus
macrocarpa. 324
-Neuroterus floccosus an Quercus
platanoides. 324
-Neuroterus fragilis an Quercus. 324
-Neuroterus gillettii an Quercus
minor. 324
-Neuroterus howcrtoni an Quercus.
324
-Neuroterus irregularis an Quercus
alba. 324
-Neuroterus irregularis an Quercus
minor. 324
-Neuroterus laurifolia an Quercus
laurifolia. 324
-Neuroterus longipennis an Quercus
laurifolia. 324
-Neuroterus majalis an Quercus
alba. 324
-Neuroterus minutissimus an Quercus
virginiana. 324
-Neuroterus minutus an Quercus
alba. 324
-Neuroterus niger an Quercus macro¬
carpa. 324
-Neuroterus noxiosus an Quercus
platanoides. 324
-Neuroterus obtusilobae an Quercus
minor. 324
-Neuroterus pallidus an Quercus
platanoides. 324
-Neuroterus pallipes an Quercus
alba. 324
-Neuroterus papillosus an Quercus
platanoides. 324
-Neuroterus quercicola an Quercus
undulata. 324
Zweite Abt. Bd. 34.
Gallen durch Neuroterus rileyi an Quercus
prinus. 324
-Neuroterus saltatorius an Quercus
undulatus. 324
-Neuroterus teotus an Quercus pri-
noides. 324
-Neuroterus umbilicatus an Quercus
platanoides. 324
-Neuroterus verrucarum an Quercus
minor. 324
-Neuroterus vemus an Quercus ma¬
crocarpa. 324
-Neuroterus vesiculus an Qercua
alba. 324
-Neuroterus vesiculus an Quercus
platanoides. 324
-Neuroterus vesiculus an Quercus
prinoides. 324
-Neuroterus virgens an Quercus. 324
-Psylla duvanae an Duvana de¬
pendent 323
-Reblause, Untersuchung. 479
Galleria mellonella, Biologic und Bekiimp-
fung. 352
Gas, Bildung durch Bakterien. 534
—,-, Untersuchung. 68
Gastrodia elata, Symbiose mit Armillaria
mellea. 317
Gelbrost, Widerstandsfahigkeit des Wei-
zens. 454
Gerste, Anfalligkeit verechiedener Sorten
gegen Fritfliegen. 461
Blattfleckenkrankheit, Bekampfung
mit HeiBwasser. 457
Flugbrand, Bekampfung, Bedeutung
der Vorquelltemperatur. 445
—, —, mit HeiBwasser und HeiBluft.
446
—, Lebensfahigkeit des My cels im
Korn. 450
keimreife, Schadigung durch Quellen.
449
Schadigung durch Blissus leucopterus.
461
-Chlorops. 77
— — Helminthosporium gramineum.
77. 456
-Puccinia graminis hordei, Be¬
deutung der Saatzeit. 452
-Sclerospora macrospora. 295
Streifenkrankheit. 77
—Bekampfung mit Formalin. 457
—,-HeiBwasser. 456
Vorkommen von Ascochyta graminis.
461
-Sclerotium rhizodes. 461
-Scolecotrichum graminis. 461
-Septoria graminis. 461
Wirkung von Tetrachlorkohlenstoff auf
die Keimung. 479
Getreide, Beizapparat. 443
BiJwitzschncider. 466
Dorrfleckenkrankheit, Bedeutung der
Kalkdiingung. 435
44
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690
Register.
Getreide, Dorrfleckenkrank licit, Bekara-
pfung mit Mangansulfat. 435
—, Ursache uiid Bekampfung. 295. 435
Emte, Schadigung durch Anreicherung
des Bodens mit parasitischen Pilzen. 459
FuBkrankheitcn. 77. 454
— durch Fusarien. 454
Keimreife, Bcdeutung fur die Winter-
festigkeit. 436
Kriimmung der Halme durch meeha-
nische Verletzung. 436
Lagerfestigkeit, Bestimmung. 436
Lagern, Ursache und Bekampfung. 436
Schadigung durch Anthomyia coarc-
tata. 77
-BlaBenfiiBe. 77
-Blissus leucopterus. 461
— — Cephus. 77
-Chlorops. 77
-Contarinia tritici. 77. 463
-Ervsiphe gram inis. 77
-Erysiphc graminis in Ostpreu-
Ben. 289
-Fritfliege. 77. 462
-Hadena polyodon. 77
-Haltica vittula. 77
-Hasen. 466
-Helminthosporium gramineum.
77. 456
-Hessenf liege. 77
-Heterodera sehachtii. 77. 461
-lsosoma tritici. 463
-Itonida kraussei. 323. 463
-Leptosphaeria herpotrichoides.
458
-Puccinia graminis.
-Rost in Amerika.
-Schneeschimmel.
-Sclerospora macrospora.
-Tarsonemus spirifex
-Tipula.
-Trockenheit.
-Wintersaateule.
Schartigkeit, Vererbung.
Schneeschimmel, Bekampfung
HeiBwasscr.
—,-Sublimat.
Schutz gegen Friihjahrsfroste.
Stockkrankhcit, Bekampfungsversuche.
459
Taubahrigkeit durch Puccinia graminis
tritici. 295
-Puccinia rubigo-vera tritici. 295
Vorkommen von Ascochvta graminis.
461
-Selerotium rhizodes. 461
-Scolecotrichum graminis. 461
-Septoria graminis. 461
Wirkung von Sehwefelkohlenstoff auf
die Keimfahigkeit.
-Tetrachlorkohlcnstoff auf
Keimung.
Wur/.elbrand durch Fusarien.
Zuchtung rostresistcnter Sorten.
Getreidebau, Anleitung. 293
Getreideblumenfliege s. Hylemyia coarctata
Getreidefliegen, Auftreten, Abhangigkeit
von der Witterung. 461
Gladiolus biittneri, Schadigung durch Ure-
do gladioli-biittneri. 287
Gloeosporium alborubrum, Schadling von
Hevea. 303
— ampelophagum, Schadling vom Wein-
stock. 78
— heveae, Schadling von Hevea. 302
— ribis, Spezialisierung. 305
— var. parillac n. var., Schadling von
Ribes.
305
77
452
454
295
77
77. 462
437
463
437
mit
455
455
436
Glomerella rufomaculans, Schadling von
Cyclamen. 291
Glukase, Vorkommen in Torulaceen. 23
Glycine hispida, Schadigung durch Eu-
thrips glyoines. 311
Glykokoll, Zersetzung durch Pilze. 249
Gnomonia padicola, Zugehorigkeit von
Asteroma padi. 287
Gnorimoschema septentrionalis n. sp.,
Gallenbildung an Aster junceus. 324
Gouania domingensis, Schadigung durch
Uromyces gouaniae. 286
Goudiera repens, Mykorrhiza. 317
Guajaktinktur, Brauchbarkeit zum Nach-
weis der Pasteurisicrung von Milch. 263
Guatemala, Rostpilze. 286
Guilliermondia n. gen. Schleimbildung an
Eichen. 241
Gurke, Schadigung durch Bacillus phytoph-
thorus. 78
—,-Phyllostictacucurbitacearum.78
—,-Siphonophora ulmariae. 78
—,-Sporidesmium mucosum var.
pluriseptatum. 78
Gymnadenia conopea, Mykorrhiza. 317
Gymnadenia conopsea, abnorme Bliiten-
bildung. 320
— odoratissima var. oxyglossa, abnorme
Bliitenbildung. 320
G}^mnochaeta viridis, Auftreten. 349
Gymnosporangiuin amelanchieris, Schad¬
ling von Amelanchier vulgaris. 288
-,-Juniperus. 288
— bermudianum, Schadling von Junipe¬
rus. 289
— betheli, Schadling von Crataegus. 289
-,-Juniperus. 289
— blasdaleanum, Schadling von Amelan-
chier. 288
-,-Heyderia decurrens. 288
-•,-Pourthiaea. 288
— botryapites, Schadling von Amelanchier.
288
-, — — Chamaecy paris. 288
clavariaeforme, Schadling von Amelan-
465
chier.
289
die
-,-Aronia.
289
479
-,-Crataegus.
289
454
-,-Cydonia.
289
358
— —,-Juniperus.
289
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Register.
691
Gymnosporangium clavariaeforme, Schad-
ling von Pirus. 289
— comiculans, Schadling vonAmelanchier.
289
- f -Juniperus. 289
— comutum, Schadling von Juniperus. 288
-,-Sorbus. 288
— cunninghamianum, Schadling von Cu-
pressus torulosa. 288
-,-Pirus pashia. 288
— davisii. Schadling von Aronia. 288
-,-Juniperus. 288
— effusum, Schadling von Juniperus. 289
— ellisii, Schadling von Chamaecyparis.
289
— exiguum, Schadling von Crataegus.
288
-,-Juniperus. 288
— exterum, Schadling von Chamaecyparis
thyoides. 288
-,-Juniperus. 288
-,-Porteranthus stipulatus. 288
— floriforme, Schadling von Crataegus.
289
-,-Juniperus. 289
— germinale, Schadling von Amelanchier.
288
-,-Crataegus. 288
-,-Cydonia. 288
-,-Juniperus. 288
- . 9 -Malus. 288
— globosum, Schadling von Crataegus. 289
-,-Juniperus. 289
-,-Malus. 289
-,-Sorbus. , 289
-,-Pirus. 289
— gracilens, Schadling von Fendlera. 288
-,-Juniperus. 288
-,-Philadelphus. 288
— harknessianum, Schadling von Ame¬
lanchier alnifolia. 288
— hyalinum, Schadling von Crataegus. 289
— japonicum, Schadling von Juniperus.
289
-,-Pirus. 289
— inconspicuum, Schadling von Amelan¬
chier. 288
-,-Juniperus utahensis. 288
— juniperinum, Schadling von Junipenis.
288
-, — Malus. 288
-,-Sorbus. 288
— juni peri — virginianae, Schadling von
Juniperus. 289
— —,-Malus. 289
— juvenescens, Schadling von Amelan¬
chier. 288
-,-Juniperus. 288
— kemianum, Schadling von Juniperus.
288
-, n. sp., Schadling ven Junipenis
utahensis. 287
— mespili, Schadling von Cotoneaster. 289
-,-Crataegus. 289
Gymnosporangium mespili, Schadling von
Cydonia. 289
-,-Juniperus. 289
-,-Mespilus. 289
-,-Pirus. 289
— multiporum, Schadling von Juniperus.
288
— nelsoni, Schadling von Amelanchier. 289
-,-Cydonia. 289
-,-Juni per us. 289
-,-Peraphyllum. 289
-,-Pirus. 289
— nidus-avis, Schadling von Amelanchier.
288
-,-Cydonia. 288
-,-Juniperus. 288
— photiniae, Schadling von Pourthiaea
villo8a. 288
— sabinae, Schadling von Juniperus. 289
-,-Pirus. 289
-, Speicherung von Reservestoffen in
den Gallen. 321
— solenoidcs, Schadling von Chamaecy¬
paris pisifera. 288
--Sorbus. 288
— sorbi, Schadling von Malus. 288
-,-Sorbus. 288
— speciosum, Schadling von Juniperus
utahensis. 287
-, Zugehorigkeit von Aecidium gra¬
cilens. 287
— torminali juniperinum, Schadling von
Juniperus. 288
-,-Sorbus. 288
— trachysorum, Schadling von Crataegus.
288
-,-Juniperus. 288
— transformans, Schadling von Aronia.
289
— tubulatum, Schadling von Crataegus.
288
— yamadae, Schadling von Malus. 289
Hackelochloa granulans, Schadigung durch
Puccinia pappiana. 287
-,-Ustilago erythraeensis. 287
Hadena polyodon, Schadling vom Roggen.
77
-,-Weizen. 77
Hafer, Dorrfleckenkrankheit, Bedeutung
der Kalkdiingung. 435
—, —, Bekampfung mit Mangansulfat.
435
—, —, Ursache imd Bekampfung. 295.435
Flugbrand, Bekampfung mit Kresol-
praparaten. 444
Schadigung durch BlasenfuBc. 77
-Claviceps purpurea. 458
-Fritfliego. 77. 402
-Helminthosporium avenae. 77
-Heterodera schachtii. 77. 461
-Kronenrost in Amerika. 453
-Leptosphaeria herpotrichoides.
458
44*
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692
Register.
Hafer. Schadigung durch Sclerospora ma-
crospora. 295
-—, — — Tarsonemus spirifex. 77
—,-, Bedeutung der Saatzeit.
464
—, Vorkommen von Ascoehvta graminis.
461
—,-Selerotium rhizodes. 461
—,-Scolecotrichum graminis. 461
—,-Septoria graminis. 461
—, Wirkung von Kalkdiingung auf den
Ertrag. 170
Halmf liege, Anfalligkeit versehiedener
Weizensorten. 462
Haltica oleracea, Schadling von Fuxia
coccinea. 331
— vittula, Schadling vom Roggen. 77
Hamster, Bekampfung. 353
Haplomitrium hookeri, Symbiose mit Py-
thium haplomitri. 317
Harnsaure, Zersetzung durch Pilze. 249
Hamstoff, Zersetzung durch Pilze. 249
Harpagomyces lomnickii n. gen. et n. sp.,
Vorkommen auf Gcrberlohe. 249
Haselstrauch, Schadigung durch Phyllac-
tinia corylea. 289
Hasen, Schadigung an Getreide. 466
Hederich, Bekampfungsversuche. 437
Hederichfresser, Bekampfungsversuche
gegen Hederich. 438
Hederichtod, Bekampfungsversuche gegen
Hederich. 438
Hefe, Anreicherung an Invcrtase. 255
—, Assirailierung von Alkohol. 257
—, Bildung von Ameisensaure. 247
—, Dioxyazeton nicht vergiirend. 257
—*, Essigsaureathylester als Kohlenstoff-
quelle. 474
—, PreBsaft, Autodigestion der Albumi-
noide, Wirkung von Malzextrakt. 481
—, —,-,-Papayotin. 481
—, Vcrgarung von Ameisensaure. 247
—, Vorkommen in Butter. 69
—, — im Nektar versehiedener Bliiten.
258
HeiBwasser, Bekampfungsmittel gegen
Blattfleckenkrankheit der Gerste. 457
— 9 — — Getreideschneeschimmel. 455
—,-Streifenkrankheit der Gerste.
456
— und HciBluft, Bekampfungsmittel gegen
Gcrstenflugbrand. 446
-—,-Weizenflugbrand. 446
Helminthosporium avenae, Schadling vom
Hafer. 77
-pratensis n. sp. 283
— gramineum, Schiidling von Gerste. 77
456
— heveae, Schiidling von Hevea. 302
Heptamelus ocliroleucus, Schadling von
Athyrium filix femina. 292
Heraeleum austriaeum, Schadigung (lurch
Depressaria heydenii. 313
Hessenfliege, Schadling vom Roggen. 77
Herz- und Trockenf&ule der Zuckerrube,
Untersuchung. 477
Heterodera schachtii, Biologie und Be¬
kampfung. 460
-, Schadling vom Hafer. 77
-,-Weizen. 77
-, Wanderung der Larven im Boden.
460
-, Widerstandsfahigkeit von Vigna
sinensis. 460
Heu, Selbsterhitzung. 281
Heu- und Sauerwurm, Bekampfung mit
Spritzmitteln. 355
Hevea, Schadigung durch Botryodiplodia
theobromae. 303
-Corticium salmonicolor. 303
— — Fomes semitostus. 302
-Gloeosporium alborubrum. 303
-Gloeosporium heveae. 302
— — Helminthosporium heveae. 302
-Hymenochaete noxia. 302
-Pestalozzia palmarum. 303
-Phytophthora faberi. 303
-Sphaerostilbe repens. 302
— brasiliensis, Schadigung durch Phy¬
tophthora. 477
-, Vorkommen von Lasiodiplodia ni¬
gra. 478
Hexenbesen durch Loculistroma bambusae
n. gen. et n. sp. an Bam bus. 291
Hexenringbildung durch Pilze, Bedingun-
gen. 40. 561
Hexosephosphorsaure, Zusammensetzung.
258
Heydcria decurrens, Schadigung durch
Gymnosporangium blasdaleanum. 288
Hieracium barbatum, Schadigung durch
Puccinia hieracii. 284
— bohemieum, Schadigung durch Pucci¬
nia hieracii. 284
Hindsiana melaccuca n. sp., Schadling von
Crueiferen. 332
Hippursiiure, Zersetzung durch Pilze. 249
Histoenzym, Vorkommen in Schimmel-
pilzen. 252
Hochmoor, Bakteriengehalt kultivierten
und nichtkultivierten. 582
—, bakteriologische Untersuchung. 577
Hochwasser, Schadigung von Baumen. 329
Holz, Impnignierung gegen Pilzbefall. 316
-—, Zcrstorung durch Merulius lacrymans.
315
—,-Paranda brunnea. 315
—,-Pil/.e. 300
Homeria, Schiidigung durch Urcido home-
riae. 287
Hopfen, Schadigung durch Sphaerotheca
humuli. 289
Hordeum murinum, Schadigung durch
Puccinia glumarum. 284
Hostien, blutende. 283
Humulus jajx)nicus, abnorme Bliitenbil-
dung. 320
Humus, Kohlenstoffquelle fur Pflanzen.278
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Register.
693
Hyalospora polypodii, Uberwinterung der
Uredosporen. 293
Hylemyia cinerosa, Sch&dling von Pteris
aquilina. 293
— coarctata, Biologie und Bekampfung.
462
Hymenoohaete noxia, Sch&dling von Hevea
302
Hypholoma fusciculare, chemisohe Unter-
suchung. 246
Hypocrea rufa, Farbstoffbildung, Bedin-
gungen. 261
Ingber, Sch&digung durch Pythium gracile.
368
Insekten, sch&dliche, Leitsatze fiir die Be¬
kampfung. 666
Inula hirta, Sch&digung durch Apodia mar-
tinii. 312
Inulase, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
Invertase, Bildung in Hefe. 265
—, Vorkommen in Schimmelpilzen. 252
Invertin, Wirkung von Licht verschiedener
Wellenl&nge. 255
Iowa, Erysiphaceen. 289
Iridomyrmex humilis, Bekampfung mit
Arsenpr¶ten. 348
-, Verbreitung in Kalifomien. 348
Lsaria farinosa, Zersetzung von Glykokoll.
249
- 9 -Hamsaure. 249
-,-Hamstoff. 249
-,-Hippursaure. 249
Isosoma tritici, Sch&dling von Weizen. 463
-, Sporotrichum globuliferum natiir-
licher Feind. 463
Ithyphallus impudicus, Sch&dling vom
Weinstock. 307
Itonida kraussei n. sp., Sch&dling von
Weizen. 323. 463
Juglans cinerea, Sch&digung durch Frost.
298
— nigra, Sch&digung durch Frost. 298
Juncus, Vorkommen von Ligniera junci.
284
Juniperu8, Sch&digung durch Gymnospo-
rangium amelanchieris. 288
—,-Gymnosporangium bermudia-
num. 289
—,-Gymnosporangium betheli. 289
—,-Gymnosporangium clavariae-
forine. 289
—,-Gymnosporangium comiculans.
289
—,-Gymnosporangium comutum.
288
—,-Gymnosporangium davisii. 288
—,-Gymnosporangium effusum. 289
—,-Gymnosporangium exiguum.
288
—,-Gymnosporangium exterum. 288
—,-Gymnosporangium floriforme.
289
Juniperus, Sch&digung durch Gymno¬
sporangium germinale. 288
-Gymnosporangium globosum.
289
-Gymnosporangium gracilens.
288
-Gymnosporangium japonicum.
289
-Gymnosporangium juniperi-
num. 288
-Gymnosporangium juniperi-
virginianae. 289
-Gymnosporangium juvenescens.
288
-Gymnosporangium kemianum.
288
-Gymnosporangium mespili. 289
-Gymnosporangium multiporum.
288
-Gymnosporangium nelsoni. 289
-Gymnosporangium nidus-avis.
288
-Gymnosporangium sabinae. 289
-Gymnosporangium torminale
juniperinum. 288
—,-Gymnosporangium trachyso-
rum. 288
Juniperus-Holz, Sch&digung durch Lenzites
sepiaria. 300
— communis, Sch&digung durch Trocken-
heit. 327
— utahensis, Sch&digung durch Gym¬
nosporangium inconspicuum. 288
-,-Gymnosporangium kemia¬
num. 287
-,-Gymnosporangium specio-
sum. 287
Jurinea cyanoides, Sch&digung durch Puc-
cinia fuckelii. 283
K&fer, Deutschlands, Handbuch. 329
K&se, Edamer, Lochbildung,Untersuchung.
534
—, Verdaulichkeit verschiedener Arten.
266
—, Vorkommen von Bacterium acidi pro-
pionici. 608
—,-Bakterien. 69
—,-Milchsaurebakterien. 604
Kakaobaum, Sch&digung durch Thyridaria
tarda. 308
Kalifomien, Verbreitung von Iridomyrmex
humilis. 348
Kalk, Diingung, Bedeutung fur die Dorr-
fleckenkrankheit des Hafers. 435
—, Wirkung auf Ammoniakbildung im
Boden. 153
—,-Bodenbakterien. 148
—,-Hafer-Ertrag. 170
—,-Stickstoffbindung im Boden. 166
Kalkstickstoff, Bekampfungsversuche ge-
gen Hederich. 438
Karotte, Schadigung durch Sclerotinia
libertiana. 310
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694
Register.
Kartoffel, Abkeimung, Untersuchung. 476
—, Blattrollkrankheit, Bedeutung des Bo-
dens. 357
—, — durch Fusarium. 357
—, Schadigung durch Fusarium. 78
—,-Phytophthora. 78
—, Schwarzbeinigkeit. 78
—, Tyrosinasegehalt gesunder und kranker
Knollen. 252
Katalase, Vorkommen in Butter. 264
—,-Schimmelpilzen. 252
—, Wirkung von Licht. 255
Kawakamia cyperi, Schadling von Cyperus
tegetiformis in Amerika. 291
Kerria japonica, Gallenbildung durch
Apliiden. 331
Ketone, Bildung in aetherischen Oelen.
255
Kicherbrot s. Brot, Richer.
Kiefemspinner, natlirliche Feinde. 349
Kirschbaum, Schadigung durch Coryneum
beijerinckii. 303
—,-Hochwasser. 329
—,-Lyda nemoralis. 78
— ,-Pseudopolygraphus grandiclava.
333
Kirschblattwespe, Bekampfung. 356
Klee, Gallenbildung durch Bacterium tu-
mefaciens. 324
—, Vorkommen einer neuen Sclerotinia
im Saatgut. 477
Kleie, Steinbrandgehalt, Bestimmung. 444
Kohl, Schadigung durch Anthomyia radi-
cum. 78
Kokospalme, Schadigung durch Pimelopus
preussi. 297
—,-Pimelopus pygmaeus. 297
—,-Pimelopus robust us. 297
—•,-Pimelopus tenuistratus n. sp.
297
Krahen, Schaden und Nutzen. 466
—, Schutz der Saaten durch Aloepulver.
478
Krahen, Schutz der Saaten, Wert von
Corvusine. 465
Krauselkrankheit der Mohrriibe durch
Trioza viridula. 479
Krebs, Pflanzen-, Vergleich mit Menschen-.
394
Kresolpraparatc, Bekampfungsmittel gegen
Halerflugbrand. 444
Kresolseifenlosung, Bekampfungsversuche
gegen Reblaus. 480
Kronenrost, Schadigung an Hafer in Ame¬
rika. 453
Kiihe, Reinigung. 71
Kummel, Schadigung durch Sclerotinia
libertiana. 310
Kupfertetrapol, Bekampfungsversuche ge¬
gen Reblaus. 480
Kupfervitriol, Bekampfungsinittel gegen
Weizenstein brand. 441
Lab, Hemmungskorper.
265
Lab, Wirkung von Licht verschiedener
Wellenlange. 255
Laboulbenia chaetophora, Wirkung auf die
Wirtspflanze. 245
— gyrinidarum, Wirkung auf die Wirts¬
pflanze. 245
Laboulbeniales, Zugehorigkeit zu den Asco-
myceten. 245
Laccase, Wirkung von Licht verschiedener
Wellenlange. 255
Lachnus grossus, Schadling von Picea
excelsa. 331
Lavulose, Vergarung durch Torulaceen.
4
Lagerfestigkeit des Getreides, Bestimmung.
436
Laktase, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
—,-Torulaceen. 23
Lamerb, Bekampfungsversuche gegen He-
derich. 437
Laminaria cloustoni, Vorkommen von
Pseudopringsheimia penetrans. 318
Larix-Holz, Schadigung durch Lenzites
8epiaria. 300
Larix larix, abnorme Zapfenbildung. 322
— leptolepis var. prolifera, abnorme Blu-
tenbildung. 322
Laserpitium, Schadigung durch Depressa-
ria heydenii. 313
Lasiocampa quercus, ‘Erblichkeit erworbe-
ner Merkmale. 333
Lasiodiplodia nigra, Vorkommen an Hevea
brasiliensis. 478
Latheticus oryzae, Einschleppung in Ame¬
rika. 464
Lathyrus montanus, Schadigung durch
Urophlyctis lathyri. 311
— pratensis, Schadigung durch Urophlyc¬
tis lathyri. 311
Laurilkarbolineumlosung, Bekampfungs¬
mittel gegen Apfelmeltau. 356
Lecithys ollaria, Zerstorung des Holzes
durch Corticium calceum. 315
-,-Poria vaporaria. 315
Leimringe, Bekampfungsmittel gegenFrost-
spanner. 356
—,-Nonnen. 351
Lentinus lepideus, Schadling von Nadel-
hdlz.em. 300
Lenzites sepiaria, Schadling von Abies.-
Holz. 300
--Alnus-Holz. 300
-,-Juniperus-Holz. 300
-,-Larix-Holz. 300
-,-Picea-Holz. 3<H)
-,-Pinus-Holz. 3U0
-,-Populus-Holz. 300
-,-Pseudotsuga-Holz. 300
— —-Salix-Holz. 300
-,-Tsuga-Holz. 300
Lepidium draba, Gallenbildung. 323
Leptomonas davidi, Bedeutung von Dieu-
ches humulis fiir die Verbreitung. 312
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695
Leptomonas davidi, Schadling von Eu¬
phorbia, hypericifolia. 312
-,-Euphorbia pilulifera. 312
-, Verbreitung, Bedeutung von Ny-
sius euphorbiae. 312
Leptosphaeria cinnamomi n. sp., Schadling
von Cinnamoraum camphora. 284
— herpotrichoides, Schadling von Hafer.
458
Lestodiplosis, natiirlicher Feind von Te-
tranychus. 479
Levkoje, Schadigung durch Lilienhahnchen.
311
Lezithin, Vorkommen im Steinpilz. 567
Licht, ultraviolettes, Wirkung auf Enzyme.
255
—, Wirkung auf die Keimung von Samen.
325. 440
Ligniera junci n. gen. et n. sp., Vorkommen
in Juncus. 284
— radicalis n. gen. et n. sp., Vorkommen
in Callitriche stagnalis. 284
— verrucosa n. gen. et n. sp., Vorkommen
in Veronica arvensis. 284
Lilienhahnchen, Schadling von Levkojen.
311
—,-Tulpen. 311
Limenites populi, Entwicklungsgeschichte.
334
Linde, Schadigung durch Cryptothrips
maior. 332
—,-Phloeothripe brevicollis. 332
—,-Trockenheit. 327
Lipase, Bildung durch Pilze, Untersuchung.
256
—, thermo-tolerante, Vorkommen im Bac¬
terium fluorescens liquefaciens. 256
—, Vorkommen in Abwasser. 343
—,-Schimmelpilzen. 252
Lipparis loeselii, Mykorrhiza. 316
Lippia myriocephala, Schadigung durch
Puccinia lippiae. 286
Lita solanella, Bekampfungsversuche. 358
Loculistroma bambusae n. gen. et n. sp.,
Hexenbesenbildung an Bambus. 291
Lolium perenne, Schadigung durch Sclero-
spora macrospora. 295
Lophodermium chamaecyparisii n. sp.,
Schadling von Chamaecvparis obtusa.
284
Loranthus, Schadigung durch Aecidium
loranthi. 286
Luft, Verbreitung von Pilzsporen. 273
Lupine, Samen, EiweiBzersetzung. 254
—, Wirkung von Tetrachlorkoh lens toff auf
die Keimung. 479
Luzerne, Gallenbildung durch Bacterium
tumefaciens. 324
—, Saatgut, Sterilisationsversuche. 66
Lyda nemoralis, Schadling vom Kirseh-
baum. 78
-,-Pflaumenbaum. 78
Lygodesma juneea, Gallenbildung durch
Aylax pisum. 323
Lymantria dispar, Parthenogenesis. 335
Macleya cordata, Schadigung durch Myco-
sphaerella maclevae. 284
Macrosiphum granaria, Aphidius nigripes
natiirlicher Feind. 461
Magnolia, Schadigung durch Pestalozzia
hartigii. 78
Maiblume, Schadigung durch Aphelen-
chus aderholdi. 478
Mais 8. a. Zea mays.
Fasciation, Vererbung. 437
Schadigung durch Blissus leucopterus.
461
-Caulophirus latinasus. 464
-Dinoderus truncatus. 464
-Fusarium maydiperdum. 456
-Sphenophorus maydis. 463
-Ustilago reiliana in AustraUen.
445
toxische Wurzelexkrete. 297
Vorkommen von Fusarium lateritium
auf faulenden Kolben. 456
-Sordaria fimiseda auf faulenden
Kolben. 456
-Trichothecium roseum auf fau¬
lenden Kolben. 456
Wirkung von Ustilago maydis auf die
Bliitenbildung. 444
Malaxis monophylla, Mykorrhiza. 316
Maltase, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
—,-Torulaceen. 23
Maltose, Vergarung durch Torulaceen. 4
Malus, Schadigung durch Gymnosporan-
gium germinale. 288
—,-Gymnosporangium globQSum.
289
— ? -- Gymnosporangium juniperi-
num. 288
—,-Gymnosporangium juniperi-vir-
ginianae. 289
—,-Gymnosporangium sorbi. 288
—,-Gymnosporangium yamadae. 289
Malva crispa, Schadigung durch Puccinia
malvacearum. 284
Malvaviscus, Schadigung durch Uredo mal-
vicola. 286
Malzextrakt, Wirkung auf Autodigestion
der Albuminoide in HefepreBsatt. 481
Mandelbaum, Schadigung durch Coryneum
beijerinckii. 303
Mangan, Wirkung auf Pflanzen. 281
Mangansulfat, Bekampfungsmittel gegen
Uorrfleckenkrankheit des Hafers. 435
Maulbeerbaum, Schadigung durch Rhizoc-
tonia. 358
Maulbeerschildlaus s. a. Diaspis tetragona.
—, Bekampfung mit Petroleumemulsion.
:m
Maulwurfsgrille, Magenuntersuchung. 479
Maus, Feld-, Bekampfung. 353. 466
—, —, Fortpflanzung in der Gefangcn-
schaft. 478
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C96
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Maus, Feld-, Gewohnung an Strychnin.
478
—, Moll-, Bekampfung. 353
—, Wiihl-, Bekampfung. 353. 356
Meerrettich, Schadigung durch Athalia
spinarum. 78
Mehl, Untersuchung. 273
Mehlmotte, Schlafsucht. 351
Melampsora cingens, Schadling von Bri-
delia. 287
— heliosoopiae, Schfidling von Euphorbia
virgata. 284
— larici-populina, Schadling von Populus
canadensis. 284
— ribe8ii salicum, Schadling von Salix
viminalis x purpurea. 284
Melandryum, Wirkung von Ustilago an-
therarum auf die mannlichen Bliiten. 477
Melanospora, Vorkommen im Moorboden.
591
Melogramma spiniferum, Schadling von
Buchen. 332
Meltau, Schadigung an Roteiohen. 298
Merulius lacrymans, Holzzerstorung. 315
-, Widerstandsfahigkeit von Eichen-
holz. 316
Mespilus, Schadigung durch Gymnosporan-
gium mespili. 289
Meum athamanticum, Schadigung durch
Depressaria heydenii. 313
Michelia champaca, Vorkommen von Oxy¬
dase in den Bliiten. 255
Mikrococcus flavus, Wirkung von Salz. 415
— luteus, Wirkung von Salz. 417
Micromastia fimicola n. sp. 283
Micropteryx aruncella, Vorkommen in
Steiermark. 334
Microtus ratticeps, Bekampfung. 353
— terrestris, Bekampfung. 353
Milch, bakteriologische Untersuchung in
Washington. 70
—,-, neue Methode. 72
—,-, Verwendung von Kasein-Agar.
67
—, Kuh-, Verunreinigung durch die Bak-
terienflora der Riibenschnitzel. 35
—, Pasteurisierung. 73
—, —, Nachweis durch Guajaktinktur.
263
—, sterile, Zunahme von Bacterium lactis
acidi. 177
—, Unterscheidung roher und gekochter.
259
—, Vorkommen von Bacterium acidi pro-
pionici. 538
—,-Bakterien. 68. 70
Milchsaurebakterien 8. Bakterien, Milch-
saure-.
Milchzucker, Keimgehalt. 272
—, Vergarung durch Torulaceen. 4
Mimosa albida floribunda, Schadigung
durch Ravenelia mimosae-albidae. 286
Mitochytridium ramosum n. gen. et n. sp.,
Schadling von Docidium ehrenbergii. 285
Mohrrube, Kr&uselkrankheit durch Trioza
viridula. 479
—, Sch&digung durch Psila rosae. 78
Mollmaus s. Maus, Moll-.
Monilia, Unterschied von Aoomsporium. 285
—,-Catenularia. 285
—,-Scopulariopsis. 285
Moorboden s. Boden, Moor-.
Mucor boidin, Zersetzung von Glykokoll.
249
-,-Hamsaure. 249
-,-Hams toff. 249
-,-Hippurs&ure. 249
— mucedo, Wirkung von Natriumsulfit.
345
— stolonifer s. Rhizopus nigricans.
Muoorineen, Zygosporenbildung, Kemver-
schmelzungen. 249
Myagrum perfoliatum, Samen, Zerstorung
in Stallmist. 354
Mychodea episcopalis, Schadigung durch
Colacodasya verrucaeformis. 292
Mycosphaerella convexula, Schadling von
Carya tomentosa. 308
— himantia, Zugehorigkeit von Asteroma
bupleuri. 287
-,-Asteroma vertelii. 287
— macleyae n. sp., Schadling von Macleya
cordata. 284
— poulowniae n. sp., Schadling von Pou-
lownia tomentosa. 284
— zingiberi n. sp., Schadling von Zingiber
mioga. 284
Myelophilus minor, Dendrosoter protube-
rans naturlicher Feind. 298
— piniperda, Dendrosoter protuberans na¬
turlicher Feind. 298
Mykoplasmatheorie. 451
Mykorrhizen, Untersuchung. 316
Myxomyoeten, Generationswechsel. 284
Nadelholzer, Schadigung durch Lentinus
lepideus. 300
—,-Pissodes in Amerika. 299
—,-Stare. 300
Naphthalin, Bekampfungsmittel gegen Ca-
landra oryzae. 465
Natriumsulfit, Wirkung auf Muoor mucedo.
345
Naumburgia thyrsiflora, Schadigung durch
Puccinia limosae. 283
Nectria ditissima, Schadling von Buchen.
332
— fun turn iae n. sp., Schadling von Funtu-
mia elastica. 303
Nemoraea puparum, naturlicher Feind von
Cucullia verbasci. 349
-,-Panolis piniperda. 349
Neuroterus batatus, Gallenbildung an
Quercus alba. 324
— clarkeae, Gallenbildung an Quercus
alba. 324
— cockerelli n. sp., Gallenbildung an
Quercus. 324
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Register.
697
Neuroterus congregatus, Gallenbildung an
an
an
an
324
324
324
Quercus
324
324
Quercus
324
Quercus
324
Quercus
324
Quercus.
— consimilis, Gallenbildung.
— crassitelus, Gallenbildung.
— distortus, Gallenbildung an
platanoides.
— dubius, Gallenbildung.
— exiguus, Gallenbildung
minor.
— flavipes, Gallenbildung
macrocarpa.
— floccosus, Gallenbildung
platanoides.
— fragilis, Gallenbildung an Quercus. 324
— gillettei, Gallenbildung an Quercus
minor. 324
— howertoni,Gallenbildung anQuercus.324
— irregularis, Gallenbildung an Quercus
alba. 324
-,-Quercus minor. 324
— laurifolia, Gallenbildung an Quercus
laurifolia. 324
— longipennis, Gallenbildung an Quercus
laurifolia. 324
— majalis, Gallenbildung an Quercus alba.
324
— minutissimus, Gallenbildung an Quercus
virginiana. 324
— minutus, Gallenbildung an Quercus alba.
324
— noxio8us, Gallenbildung an Quercus
platanoides. 324
— niger, Gallenbildung an Quercus macro-
carpa. 324
— obtusilobae, Gallenbildung an Quercus
minor. 324
— pallidus, Gallenbildung an Quercus
platanoides. 324
— pallipes, Gallenbildung an Quercus alba.
324
— papillosuB n. sp., Gallenbildung an
Quercus platanoides. 324
— quercicola, Gallenbildung an Quercus
undulata. 324
— rileyi, Gallenbildung an Quercus prinus.
324
— saltatorius, Gallenbildung an Quercus
undulatus. 324
— tectus, Gallenbildung an Quercus pri-
noides. 324
— umbilicatus, Gallenbildung an Quercus
platanoides. 324
— vemus,Gallenbildung an Quercus macro¬
carpa. 324
— verrucarum, Gallenbildung an Quercus
minor. 324
— vesiculus, Gallenbildung an Quercus
alba. 324
-,-Quercus platanoides. 324
-,-Quercus prinoides. 324
— virgens, Gallenbildung an Quercus. 324
Nidularia pisiformis, Cytologie.
Niederungsmoor, bakteriologische
suchung.
244
Unter-
577
Nitragin, Vergleich mit Azotogen. 50
Nitratbildung im Boden, Beziehung zur
Fruchtbarkeit. 192
-in verschiedenen Jahren. 191
-, Wirkung der Bewasserung. 120
-, — des Stalldiingers. 215
Nitrate, Bedeutung im Boden. 64
—, Wirkung auf Stickstoffbindung von
Azotobacter. 100
Nitratstickstoff, Zersetzung im Boden, Be¬
deutung des Luftzutritts. 561
Nonne, Bedeutung des Klimas fUr die Ver-
mehrung. 336
—, Bekampfung mit Leimringen. 351
—, Flugweite. 335
—, Krankheiten, Geschichte. 350
—, naturliehe Feinde. 349
—, Wipfeikrankheit, Untersuchung. 350
Nuklease, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
Nysius euphorbiae, Bedeutung fur die Ver-
breitung von Leptomonas davidi. 312
Obstbaume, Bespritzung wahrend der
Vegetationsruhe. 667
—, Schadigung durch Armillaria mellea.
303
—,-Campylomma verbasci. 478
—,-Coleophora nigricella. 334
—,-Coniothyrium fuckelii. 305
—,-Coryneum beijerinckii. 303
—,-Exoascus deformans. 78
—,-Fu8icladium. 78
—,-Hochwasser. 329
—. f -Lyda nemoralis. 78
—,-Platypus mutatus. 305
—,-Pseudopolygraphus grandiclava.
333
—,-Trockenheit. 327
—, Wirkung des hohen Salpetergehaltes
des Bodens. 84
—, Schadigung durch Witterungseinflusse.
305
Obstmade, Bekampfung mit Fanggiirtel.
356
Ocneria dispar, Erblichkeit erworbener
Merkmale. 334
Ole, atherische, Bildung von Ketonen und
Aldehyden. 255
Ohio, Polyporaceen. 291
Oidium, Bekampfung. 355
— quercinum, Auftreten in Schlesien. 78
Oliven, faulende, Vorkommen von Pseudo¬
monas olivae. 388
Onobrychis sativa, Schadigung durch Co-
niosporium onobrychidis. 311
Ophiobolus gram inis, Bekampfungsversuch
mit Forraaldehyd. 458
Ophioglos8um vulgatum, Mykorrhiza. 317
Ophrys aranifera, abnorme Bliitenbildung.
320
— muscifera, abnorme Bliitenbildung. 320
Opuntia blakeana, Schadigung durch Cis-
su8 laciniata. 325
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698
Register.
Opuntia toumeyi, Schadling von Parkin-
sonia microphylla. 325
— versicolor, Schadling von Camegiea
gigantea. 325
Orchestes fagi, Schadling von Buchen. 332
— populi, Schadling von Pappeln. 332
— quercus, Schadling von Eiche. 332
Orchis laxiflorus var. paluster, abnorme
Blutenbildung. 320
— masculus, abnorme Blutenbildung. 320
— militaris, abnorme Blutenbildung. 320
— morio, abnorme Blutenbildung. 320
— purpureus, abnorme Blutenbildung. 320
— simia, abnorme Blutenbildung. 320
— ustulatus, abnorme Blutenbildung. 320
Osmia bicornis, Schadling von Phragmites.
325
Oxydase, Vorkommen in Bliiten von
Michelia chainpaca. 255
—,-Carum carvi. 255
—,-Mentha piperita. 255
Ozon, Wert als Desinfektionsmittel. 472
Paeonie, Schadigung durch Botrytis. 291
Panicum barbinode, Schadigung durch
Uromyces leptodermis. 286
— frumentaceum, Schadigung durch Usti-
lago paradoxa. 287
— miliaceum, Wirkung von Schwefel-
kohlenstoff auf die Keimung. 465
Pankreatin, Widerstandsfahigkeit gegen
Alkalien und Sauren in Glyzerinlosun-
gen. 256
Panolis piniperda, Nemoraea puparum
natiirlicher Feind. 349
Papaver rhoeas, Samen, Zerstorung in Stall-
mist. 354
Papayotin, Wirkung auf Autodigestion der
Albuminolde in HefepreBsaft. 481
Pappel, Schadigung durch Orchestes po¬
puli. 332
Paranda brunnea, Holzzerstorung. 315
Parasetigena segregata, Auftreten. 349
Parkinsonia microphylla, Schadigung durch
Opuntia toumeyi. 325
Pavetta indica, Vorkommen von Bakte-
rien. 314
Pedicularis lapponica, Schadigung durch
Peronospora pedicularis. 311
Pelorien. 320
Penici Ilium brevicaule, Zersetzung von
Glykokoll. 249
-,-Hamsaure. 249
•-,-Harnstoff. 249
— crustaccum, Zersetzung von Glykokoll.
249
■— —-Hamsaure. 249
-,-Harnstoff. 249
Pepsin, quantitative Bestimmung, Methode
342
•—, Vorkommen in Abwasser. 343
—, Widerstandsfahigkeit gegen Alkalien
und Sauren in Glyzerinlbsung. 256
Peraphyllum, Schadigung durch Gymno-
sporangium nelsoni. 289
Peridermium cerebrum, Infektion von
Quercus alba. 290
-,-Quercus califomica. 290
-,-Quercus coccinea. 290
-,-Quercus densiflora. 289
-,-Quercus emoryii. 290
-, —-Quercus gambelii. 290
-, Ahnlichkeit mit P. harknesii. 290
-, Infektion von Quercus lobata. 289
-,-Quercus marilandica. 290
-,-Quercus michauxii. 290
-,-Quercus minor. 290
-,-Quercus phellos. 290
-,-Quercus prinus. 290
-,-Quercus ruba. 289
--Quercus texana. 290
-,-Quercus undulata. 290
-,-Quercus velutina. 290
Peristylus viridis, Mykorrhiza. 317
Peronospora, Bekampfung. 354
— pedicularis n. sp., Schadling von Pedi¬
cularis lapponica. 311
Peroxydase, Vorkommen in Torulaceen. 23
Pestalozzia hartigii, Schadling von Mag¬
nolia. 78
— palmarum, Schadling von Hevea. 303
Petroleum, Bekampfungsmittel gegen Ty-
lenchus di]>saci. 459
Petroleumemulsion, Bekampfungsmittel ge¬
gen Maulbeerschildlaus. 346
Pferdedarm,bakteriologischeUntersuchung.
273
Pfirsichbaum, Schadigung durch Cory-
neum beijerinckii. 303
—, — —* Exoascus deformans. 78
—,-Witterungseinfliisse. 305
Pfirsichmeltau s. Sphaerotheca pannosa.
Pflanzen, Humus als Kohlenstoffquelle. 278
—, Schadigung durch Bakterien. 292
—,-Rauch. 437
—, Stoffwechsel. 246
—, Wirkung von Azetylen auf die che-
mische Zusammensetzung. 328
—,-Mangan. 281
—, — ultra violet ter Strahlen. 326
Pflanzenkrebs, Vergleich mit Menschen-
krebs. 394
Pflaumenbaum,abnormeFruchtbildung.319
—, SchadigungdurchCoryneum beijerinckii
303
—,-Lyda nemoralis. 78
Phaeelia tanacetifolia, Keimung, Hemmung
durch Licht. 325
Phaeosphaerella japonica n. sp., Schadling
von Cercis chinensis. 284
Pharaxonotha kirschi, Biologie. 464
Phaseolus atropurpurea, Schadigimg durch
Uromyces appendiculatus. 286
Philadelphus, Schadigung durch Gymno-
sporangium gracilens. 288
Phloeothrips brevicollis n. sp., Schadling
von Linden. 332
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Register.
Phlogancanthus guttatus, Schadigung
durch Puccinia phlogacanthi. 287
Phlox decussata, Schadigung durch Tylen-
chus dipsaci. 478
Phoma betae, Schadling von Zuckerriiben.
477
Phomopsis, Unterschied von Plenodomus.
285
Photinia villosa s. Pourthiaea villosa.
Phragmidium sanguisorbae, Schadling von
Poterium muricatum. 284
— subcorticium, Auftreten. 78
-, Schadling von Rosa collina. 284
-,-Rosa du me to rum. 284
-,-Rosa glauca. 284
-,-Rosa tomentosa var. vul¬
garis. 284
— tuberculatum, Schadling von Rosa
Phragmites, Schadigung durch
bicornis.
Rosa
284
Osmia
325
— communis, Schadigung durch Sclero-
spora macrospora. 295
Phyllactinia corylea, Schadling des Hasel-
strauchs. 289
Phyllosticta cucurbitacearura, Schadling
von Gurken. 78
Physalis angulata, Schadigung durch Bak-
terien. 309
Physalosporina astragali, Schadling von
Astragalus. 290
— caraganae, Schadling von Caragana
frutex. 290
— megastoma, Schadling von Astragalus.
290
— obscura, Schadling von Astragalus. 290
— tranzschelii, Schadling von Caragana
frutex. 290
Phvtase, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
Phytomyxineen, Zugehorigkeit von Soros-
phaera veronicae. 314
Phytophthora, Schadling von Hevea bra-
siliensis. 477
—, —- — Kartoffeln. 78
—,-Tomaten. 78
— cactorum, Unterschied von P. syringae
u. P. fagi. ' 291
— faberi, Schadling von Hevea. 303
— fagi. Unterschied von P. cactorum. 291
— infos tans, Eindringen in die Schale
frischer Eier. 282
-, Zersetzung von Glykokoll. 249
-,-Hamsaure. 249
-,-Hamstoff. 249
-,-Hippursaure. 249
Phytophora syringae, Unterschied von —,
P. cactorum. 291 —,
Picea-Holz, Schadigung durch Lenzites
se pi aria. 300 —,
Picea alba, Schadigung durch Frost. 298 —,
Picea excelsa s. a. Fichte. —,
Picea excelsa, Schadigung durch Lachrms —
grossus. 331 i
Picea excelsa, Schadigung durch Trocken-
heit. 327
Picea pungens, Widerstandsfahigkeit gegen
Frost. 298
Picea sitkaensis, Schadigung durch Frost.
298
-,-- WildverbiB. 298
Pilze, Bildung von Lipase, Untersuchung.
256
—, Farbstoffbildung. 28, 250. 251
—, Hexenringbildung, Bedingungen.
40. 561
—, holzzerstorende, Wandtafel. 315
—, Holzzerstorung. 300. 315
—, Morphologie und Biologie. 243
—, Sporenbildung, Wirkung von Eisen. 249
—, schadliche Leitsatze fiir die Bekamp-
fung. 667
—■, Stickstoffbestandteile, Untersuchung.
566
—, Verbreitung der Sporen in der Luft. 273
—, Zersetzung von Glykokoll. 249
—,-Harnsaure. 249
— t -Hamstoff. 249
—,-Hippursaure. 249
—, Zerstorung von Zellulose im Boden. 63
Pimelopus preussi n. sp., Schadling der
Kokospalme. 297
— pygmaeus n. sp., Schadling der Kokos¬
palme. 297
— robust us n. sp., Schadling der Kokos¬
palme. 297
— tenuistratus, Schadling von Kokos-
palmen. 297
Pimpinella, Schadigung durch Depressaria
hey den ii. 313
Pimpla pomorum, naturlicher Feind von
Anthonomus pomorum. 347
Pinus-Holz, Schadigung durch Lenzites
sepiaria. 300
— banksiana, Schadigung durch Wild¬
verbiB. 298
Pirola chlorantha, abnorme Bliitenbildung.
320
-, Mykorrhiza. 317
— minor, abnorme Bliitenbildung. 320
-, Mykorrhiza. 317
— rot undifolia, abnorme Bliitenbildung.
320
-, Mykorrhiza. 317
— secunda, Mykorrhiza. 317
— uniflora, Mykorrhiza. 317
Pirulus gemmat us n. gen. et n. sp., Vor¬
kommen auf Moosen in Guatemala. 319
Pirus, Schadigung durch Gymnosporan-
gium clavariaeforme. 289
—,-Gymnosporangium globosum.289
—,-Gvmnosjiorangium japonicum.
289
—,-Gymnosporangium mespili. 289
—,-Gymnosporangium nelsoni. 289
—,-Gymnosporangium sabinae. 289
— pashia, Schadigung durch Gymnospo-
rangium cunninghamianum.
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Pissodes, Schadling von Nadelhdlzem in
Amerika. 299
Plantago lanceolata, abnorme Bltiten-
bildung. 319
-, Samen, Zerstorung in Stallmist. 354
— major, Samen, Zerstorung in Stallmist.
354
Plasmopara vitioola, Inkubationszeit. 477
Platanthera chlorantha, abnorme Bliiten-
bildung. 320
— solstitialis, abnorme Bliitenbildung. 320
Plattenkulturen, Konservierung. 432
Platypus mutatus, Schadling von Bim-
baumen in Uruguay. 305
Plenodomus, Unterschied von Phomopsis.
285
— chondrillae n. sp., Schadling von Chon-
drilla juncea. 285
— herbarum, Schadling von Convallaria.
285
— microsporus, Schadling von Sedum. 285
— rabenhorstii, Schadling von Brassica.
285
— salicum, Schadling von Salix. 285
Podosphaera leucotricha, Bekampfung. 289
Pollenia atramentaria, massenhaftes Auf-
treten. 350
— rudis, massenhaftes Auftreten. 350
Polygonum, Schadigung durch Puccinia
polygoni-amphibii. 286
Polygraphus, Unterschied von Pseudo-
polygraphus. 333
Polyporaceen Ohios. 291
Polyporus adustus, Schadling von Buchen.
332
Populus-Holz, Schadigung durch Lenzites
sepiaria. 300
— canadensis, Schadigung durch Melamp-
sora larici-populina. 284
Poria vaporaria, Zerstorung des Holzes von
Lecithys ollaria. 315
Porteranthus stipulatus, Schadigung durch
Gymnosporangium exterum. 288
Porthetria dispar s. a. Schwammspinner.
-, Anastatus bifasciatus natlirlicher
Feind. 347
-, Schedius kuvanae naturlicher
Feind. 347
Poterium muricatum, Schadigung durch
Phragmidium sanguisorbae. 284
Poulownia tomentosa, Schadigung durch
Mycosphaerella poulowniae. 284
Pourthiae, Schadigung durch Gymnospo¬
rangium blasdaleanum. 288
— villosa, Schadigimg durch Gymnospo¬
rangium photiniae. 288
Pouzolzia, Schadigung durch Bakterien. 309
Primula obconica, Schadigung durch Oli-
venwurzeln. 319
Prosopodes fugax, Auftreten. 349
Prospaltella berlesi, naturlicher Feind von
Diaspis tetragona. 347
Protease, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
Proteus vulgaris, Vorkommen im Pferde-
darm. 27 3
Protozoen, Bedeutung fur den Bakterien -
gehalt des Bodens. 281
—, Vorkommen im Moorboden. 586
Pruninium gummosum, pathologische Bii-
dimg. 299
Prunus avium f. umbrosa, abnorme Bliiten-
bildung. 322
Prunus mahaleb, Gallenbildung durch
Aphiden. 322
Pseudomonas olivae n. sp., Vorkommen
auf faulenden Oliven. 388
— radicicola, Wirkung des Austrocknens.
67
Pseudopeziza tracheiphila, Schadling voni
Weinstock. 78
Pseudopolygraphus n. gen., Unterschie<i
von Polygraphus. 333
— cembrae, Schadling der Zirbe. 333
— grandiclava, Schadling vom Kirsch-
baum. 333
Pseudopringsheimia penetrans n. sp., Vor¬
kommen auf Laminaria cloustoni. 318
Pseudotsuga-Holz, Schadigung durch Len¬
zites sepiari^. 300
Psila rosae, Schadling von Mohrruben. 78
Psychotria bacteriophila, Vorkommen von
Bakterien. 314
Psylla duvanae, Gallenbildung an Duvana
dependens. 323
Pteris aquilina, Schadigung durch Agro-
myza hilarella. 293
-,-Chirosia crassiseta. 293
-,-Chirosia parvicomis. 293
-,-Hylemyia cinerosa. 293
— cretica, Schadigung durch Aphelenchus.
78
Puccinia caricis, Schadling von Carex
tomentosa. 284
— cirsii, Schadling von Cirsium acaule. 284
— dispersa, Uberwinterung mit Uredo-
sporen. 286
— divergens, Schadling von Carlina vul¬
garis. 283
— eleocharidis, Schadling von Eleocharis.
286
— fuckelii, Schadling von Jurinea cya-
noides. 283
— glum arum, Schadling von Hordeum
murinum. 284
-, Uberwinterung mit Uredosporen.
286
— graminis, Schadling vom Roggen. 77
-hordei, Schadling von Gerste, Be¬
deutung der Saatzeit. 452
-tritici, Spezialisation. 453
-, Taubahrigkeit an Weizen. 295
-, Uberwinterung des Mycels in Wei-
zensamen. 294
-, — der Uredosporen. 293
— gregaria, Schadling von Xylopia. 286
— hieracii, Schadling von Hieracium bar-
batum. 284
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701
Puocinia hieracii, Sehadling von Hieracium
bohemioum. 284
— inanipes, Sehadling von Eupatorium
tubiflorum. 286
— limosae, Sehadling von Naumburgia
thyrsiflora. 283
— lippiae, Sehadling von Lippia myrio-
cephala. 286
— lolii, Sehadling von Avena orientalis.
284
-, Cberwinterung mit Uredosporen.
286
— malvacearum, Sehadling von Malva
crispa. 284
— pappiana, Sehadling von Hackelochloa
granulans. 287
— phlogacanthi, Sehadling von Phlogan-
eanthus guttatus. 287
— polygoni-amphibii, Sehadling von Poly¬
gonum. 286
— pruni spinosae, Sehadling von Amygda-
lus nana. 284
— rubigo-vera tritici, Taubahrigkeit an
Weizen. 296
— silvatica, Sehadling von Carex paludosa.
284
Pucciniastrum circaeae, Sehadling von
Cireaea lutetiana. 284
Pyronema omphalodes, Wachstum auf
erhitztem Boden. 275
Pyrrolidincarbonsaure, Abbau. 282
Pythium debaryanum, Sehadling von
Zuckerruben. 477
— gracile, Sehadling von Ingber. 358
— haplomitri, Symbiose mit Haplomi-
trium hookerL 317
Quassialosung, Bekampfungsmittel gegen
Blattlause. 356
Quercus s. a. Eiche.
—, Gallenbildung durch Neuroterus cocke-
relli. 324
—,-Neuroterus congregatus. 324
—,-Neuroterus fragilis. 324
—, — — Neuroterus howertoni. 324
—,-Neuroterus virgens. 324
— alba, Gallenbildung durch Neuroterus
batatus. 324
-,-Neuroterus clarkeae. 324
-,-Neuroterus irregularis. 324
-,-Neuroterus majalis. 324
-,-Neuroterus minutus. 324
-,-Neuroterus pallipes. 324
--,-Neuroterus vesiculus. 324
-, Infektion durch Peridermium cere¬
brum. 290
— califomica, Infektion durch Perider¬
mium cerebrum. 290
— coccinea, Infektion durch Peridermium
cerebrum. 290
— densiflora, Infektion durch Perider¬
mium cerebrum. 289
-— emoryii, Infektion durch Peridermium
cerebrum. 290
Quercus gambelii, Infektion durch Perider¬
mium cerebrum. 290
— laurifolia, Gallenbildung durch Neuro¬
terus laurifolia. 324
-,-Neuroterus longipennis. 324
— lobata, Infektion durch peridermium
cerebrum. 289
— macrocarpa, Gallenbildung durch Neu¬
roterus flavipes. 324
-,-Neuroterus niger. 324
-,-Neuroterus vemus. 324
— marilandica, Infektion 'durch Perider¬
mium cerebrum. 290
— michauxii, Infektion durch Perider¬
mium cerebrum. 290
— minor, Gallenbildung durch Neuroterus
exiguus. 324
-,-Neuroterus gillettei. 324
-Neuroterus irregularis. 324
-Neuroterus obtusilobae. 324
-Neuroterus verrucarum. 324
Infektion durch Peridermium cere¬
brum. 290
— phellos, Infektion durch Peridermium
cerebrum. 290
— platanoides, Gallenbildung durch Neu¬
roterus distortus. 324
-Neuroterus floccosus. 324
-Neuroterus noxiosus. 324
-Neuroterus pallidus. 324
-Neuroterus papillosus. 324
-Neuroterus umbilicatus. 324
-Neuroterus vesiculus. 324
— prinoides, Gallenbildung durch Neuro¬
terus tectus. 324
-,-Neuroterus vesiculus. 324
-,-Neuroterus rileyi. 324
-, Infektion durch Peridermium cere¬
brum. 290
— rubra, Infektion durch Peridermium
cerebrum. 289
— texana, Infektion durch Peridermium
cerebrum. 290
— undulata, Gallenbildung durch Neuro¬
terus quercicola. 324
-, --Neuroterus saltatorius. 324
-, Infektion durch Peridermium cere¬
brum. 290
— velutina, Infektion durch Peridermium
cerebrum. 290
— virginiana, Gallenbildung durch Neu¬
roterus minutissimus. 324
Radiumstrahlen, Wirkung auf leuchtende
Bakterien. 343
Raffinase, Vorkommen in Schimmelpilzen.
252
Raffinose, Vergarung durch Torulaceen. 4
Ranunculus acer, Samen, Zerstorung in
Stallmist. 354
Rapistrum rugosum, Samen, Zerstorung in
Stallinist. 354
Raps, Schadigung durch Athalia spinarum.
78
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702
Register.
Raps, Wirkung von Tetrachlorkohlenstoff
auf die Keimung. 479
Ratin, Wirksamkeit. 358
Rauch, Schadigung von Pflanzen. 437
Ravenelia mimosae-albidae, Schadling von
Mimosa albida floribunda. 286
Reblaus, Bekampfungsversuche. 480
—, Gallen, Untersuchung. 479
—, Widerstandsfahigkeit des Weinstocks,
Bedeutung der Gerbstoffe. 307
Rhabdospora gentianae n. sp. 283
Rhizoctonia, schadling der Baum wo] 1-
staude. 358
—, — vom Maulbeerbaum. 358
—, — von Ruben. 78
Rhizobium, Bestimmung im Boden. 227
Rhizopertha dominica, Bekampfung mit
Schwefelkohlenstoff. 464
Rhizopus nigricans, Bildung von Fumar-
saure. 247
Rhizotrogus solstitialis, Sirostoma latum
natiirlicher Feind. 348
Ribes, Schadigung durch Gloeosporium
ribis var. parillae. 305
— grossularia, Schadigung durch Botry-
osphaeria ribis. 305
— nigrum, Schadigung durch Botryo-
sphaeria ribis. 305
— vulgaris, Schadigung durch Botryo-
sphaeria ribis. 305
Roestelia cancellata. 322
Roggen, Schadigung durch Fritfliege. 462
-Hadena polyodon. 77
-Haltica vittula. 77
-Hessenfliege. 77
-Puccinia graminis. 77
-Tipula. 77
Sohartigkeit, Vererbung. 437
Stockkrankheit, Bekampfungsver¬
suche. 459
Rosa collina, Schadigung durch Phragmi-
dium subcorticium. 284
— dumetorum, Schadigung durch Phrag-
midium subcorticinum. 284
— glauca, Schadigung durch Phragmidium
subcorticinum. 284
— rugosa, Schadigung durch Phragmidium
tuberculatum. 284
— tomentosa var. vulgaris, Schadigung
durch Phragmidium subcorticinum. 284
Rose, Schadigung durch Coniothyrium
fuckelii. 305
—,-Sphaerotheca pannosa. 289
Rost, Schadigung an Getreide in Amerika.
452
Rostpilze s. a. Uredineen.
— Guatemalan. 286
—, Heterozie, Ursprung. 452
—, Spezialisation. 453
—, t) berwinterung als My cel im Korn. 451
—, — mit Uredosporen. 286
Roteiche, Schadigung durch Meltau. 298
Rottboellia exaltata, Schadigung durch
Ustilago flagellata. 287
Rubiaceen, Vorkommen von Bakterien in
Blattem. 314
Rubus, Schadigung durch Fusarium rubi.
306
— glaucus, Schadigung durch Uromyces
rubi. 286
— poliophyllus, Schadigung durch Uro¬
myces rubi. 286
Rube, Blattfleckenkrankheit. 78
Schadigimg durch Aaskafer. 78
-Aphis papaveris. 78
-Bakterien. 78
-Cleonus fasciatus. 309
-Cleonus punctiventris. 309
-Rhizoctonia. 78
Wurzelbrand, Wirkung der Saatgut-
beize. 79
Riibenwanze, Bekampfung. 478
Riibenschnitzel, Bakterienflora, Bedeu¬
tung fur die Bekommlichkeit der Kuh-
milch. 35
Rumex crispus, Samen, Zerstorung in
Stallmist. 354
RuBtaupilze, Untersuchung. 291
Saccharose, Vergarung durch Torulaceen.
4
Saugetiere Deutschlands, Handbuch. 337
Saure, Bildung durch Bacterium lactis
acidi. 178
—,-Milchsaurebakterien. 517
—, organische, Assimilation durch Toru¬
laceen. 15
—, Wirkung auf Torulaceen. 12
Salat, Schadigung durch Sclerotinia liber-
tiana. 310
Salix, Schadigung durch Plenodomus sali-
cum. 285
—,-Trockenheit. 327
Salix-Holz, Schadigung durch Lenzites
sepiaria. 300
Salix viminalis x purpurea, Schadigung
durch Melampsora ribesii salicum. 284
Salpeter, Bildung in verschiedenen Boden-
tiefen. 277
Salvia splendens, Schadigung durch Te-
tranychus. 479
Salz, Wirkung auf Bakterien. 406. 412. 415.
416. 417. 418
Samen, Keimung, Wirkung des Durch-
frierens. 327
—, —, — von Licht. 325. 440
—, —, — der Temperatur. 440
—, Sterilisationsversuche. 66
Sandfilter, bakteriologische Kontrolle. 267
Saperda populnea, Atropidomyia irrorata
natiirlicher Feind. 349
Saprolegnia, Sporozysten, Wert fiir die
Systeraatik. 252
Saprosol, Bekampfungsversuche gegen
Reblaus. 480
Sarcina lutea, Wirkung von Salz. 416
— rosacea, Wirkung von Salz. 417
Sarcophaga aratrix, Auftreten. 349
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Register.
703
S&rcoph&ga camaria, Auftreten. 349
— pseudoscoparia n. sp., Auftreten. 349
— schiitzeri, Auftreten. 349
— similis, Auftreten. 349
— tuberosa, Auftreten. 349
— uliginosa, Auftreten. 349
Sarothamnus vulgaris, Schadigung durch
Uromyces genista© tinctoriae. 284
Sasa borealis, Schadigung durch Cocco-
diella arundinariae. 310
Sauromatum venosum, Atmungsenzyme.
254
Scalops aquaticus, Nutzen und Schaden.
337
Schartigkeit des Roggens, Vererbung. 437
Schedius kuvanae n. sp., natiirlicher Feind
von Porthetria dispar. 347
Schildlause, Bekampfungsversuche mit pa-
rasitischen Pilzen. 347
Schimmelpilze, Enzyme, Untereuchung.
252
—, Vorkommen im Moorboden. 585
Schizosaccharomyces octosporus Fusio-
nierung. 258
Schlafsucht der Mehlmotte. 351
Schleim, Bildung durch Bodenbakterien.
226
Schleimkrankheit der Tabakpflanze. 309
Schneeschimmel des Getreides, Bekamp-
fung mit HeiBwasser. 455
-,-Sublimat. 455
—, Schadigung an Getreide. 454
Schwammspinner s. a. Porthetria dispar.
—, Flacherie. 352
Schwarzbeinigkeit der Kartoffel. 78
Schwarzerle, Schadigung durch Hoch-
wasser. 329
Schwefel, Bedeutung fiir die Chlorophyll-
bildung. 437
Schwefelkalkbrtihe, Bekampfungsmittel ge-
gen Bimblattgallmilbe. 478
Schwefelkohlenstoff, Bekampfungsversuche
gegen Reblaus. 480
—, Bekampfungsmittel gegen Rhizoper-
tha dominica. 464
—,-Tylenchus dipsaci. 459
—, Wirkung auf die Keimfahigkeit von
Bromus erectus. 465
—,-Getreide. 465
—,-Panicum miliaceum.
465
—,-Samen. 439
Schweiz, Brandpilze. 450
Sciara thomae, Verbreitung der Konidien
von Claviceps purpurea. 458
Sclerophoma mali. 290
— myricae n. sp. 290
— piceae. 290
— pini. 290
— pitya. 290
— pityella. 290
— pi ty oph i 1 a. 290
Scleropycnis abietina n. gen. et n. sp.,
Schadling von Fichten. 301
Sclerospora macrospora, Schadling von
Agropyrum repens. 295
-,-Alopecurus agrestis. 295
-,-Fectuca elatior. 295
-,-Gerste. 295
-,-Hafer. 295
-,-Lolium perenne. 295
-,-Phragmites communis. 295
-,-Taumellolch. 295
-,-Weizen. 295
Sclerotinia, neue, Vorkommen im Kleesaat-
gut. 477
— libertiana, Schftdling von Bohnen. 310
-,-Karotten. 310
-,-Kiimmel. 310
-,-Salat. 310
Sclerotiopsis allescheriana. 290
— jaapiana n. sp. 290
— piceana. 290
— protracta. 290
Sclerotium rhizodes, Vorkommen an Ge¬
treide. 461
Scolecotrichum gram inis, Vorkommen an
Getreide. 461
Scopulariopsis, Unterschied von Monilia. 285
Sedum, Schadigung durch Plenodomus
micros porus. 285
Seidenraupe, Krankheiten. 358
Senecio viscosus, Gallenbildung. 323
Senf, Schadigung durch Athalia spinarum.
78
Septoria gram inis, Vorkommen an Getreide.
461
Sinapis arvensis, Samen, Wirkung von
Schwefelsaure und mechanischer Ver-
letzung. 439
-, —, Zerstorung in Stall mist. 354
— oriental is, Samen, Wirkung des Lichtes
auf die Keimung. 440
Siphonophora ulmariae, Schadling von
Gurken. 78
Sirostoma latum, natiirlicher Feind von
Rhizotrogus solstitialis. 348
Sisymbrium sophia, Gallenbildung. 323
Sitophilus s. a. Calandra.
— granarius, Wirkung niedriger Tempera-
tur. 479
— oryzae, Wirkung niedriger Temperatur.
479
Sitotroga cerealella, Bekampfung mit Te-
trachlorkohlenstoff. 464
-, Biologic und Bekampfung. 464
Sojalosung, Kultur von Bacillus coli. 339
—,-Bacillus typhi. 339
Solanum commersonii, Mykorrhiza. 318
— dulcamara, Mykorrhiza. 317
— maglia, Mykorrhiza. 317
— verbascifolium, Mykorrhiza. 317
Solenobia triquetrella, Vorkommen am
Weinstock. 307
Sonchus oleraceus, Samen, Zerstorung in
Stallmist. 354
Sorbus, Schadigung durch Gymnosporan-
gium corautum. 288
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704
Register.
Sorbus, Schadigung durch Gymnosporangi-
um globosum. 289
—,-Gymno8porangium juniperinum.
288
—,-Gymnosporangium solenoides.
288
—,-Gymnosporangium sorbi. 288
— 9 -Gymnosporangium torminali
juniperinum. 288
— aucuparia, Gallenbildung durch Aphi-
den. 322
Sordaria fimiseda, Vorkommen auf fau-
lenden Maiskolben. 456
Sorghum, toxische Wurzelexkrete. 297
Sorosphaera graminis, Entwicklungsge-
schichte. 294
— junci s. Ligniera junoi.
— veronicae, Zugehorigkeit zu Phyto-
myxineen. 314
Specht, Nutzen. 352
Speichersch&dlinge, Biologie und Bekamp-
fung. 464
Spermoedia clavus, alter Name fur Cla-
viceps. 458
Sphaerostilbe repens, Schadling von Hevea.
302
Sphaerotheca castagnei, Perithecienbil-
dung, Cytologie. 245
— humuli, Schadling des Hopfens. 289
— pannosa. 322
-, Beschreibung. 305
-, Schadling von Rosen. 289
Sphaerulina aucubae n. sp., Schadling von
Aucuba japonica. 284
Sphenophorus maydis, Schadling von Mais.
463
Spilanthes acmella, Schadigung durch
Bakterien. 309
Spiroea prunifolia, Gallenbildung durch
Aphiden. 322
— thumbergii, Gallenbildung durch Aphi¬
den. 322
Spongospora subterranea, Chromidien. 309
Sporidesmium mucosum var.pluriseptatum.
78
Sprorotrichum globuliferum, natiirlicher
Feind von Isosoma tritici. 463
-, Vorkommen auf Bliss us leucop-
terus. 461
SproBpilze ohne Sporenbildung, Verhalten
gegeniiber verschiedenen Zuckerarten. 3
Staphylococcus albus, Vorkommen im
Pferdedarm. 273
.Star, Schadling von Nadelholzem. 300
Steinbrand s. a. Tilletia.
— des Weizens, Bekampfungsmittel.
441. 442
-, Bekiimpfung mit Bordeaux-
briihe. 441
-, Bckiimpfung mit Formalin. 442
-,-Fungusine. 442
-,-Kupfervitriol. 441
-, Keimfahigkeit verfiitterter Spo-
ron. 443
Steinbrand des Weizens, quantit&tiver
Nachweis in Kleie. 444
-, Sporen, ohemische Untersuch-
ung. 444
-, Widerstandsfahigkeit einzelner
Weizensorten. 440
-> Wirkung auf die Ahrenform von
Triticum com pactum. 440
-, — verfiitterter Sporen auf die
Tiere. 444
Steinpilz s. a. Boletus edulis.
—, Stickstoffkorper, Untersuchung. 567
—, Vorkommen von durch Pepsin ver-
daulichem EiweiB. 571
Stemphylium citri n. sp., Vorkommen auf
Apfelsinen. 291
Sterculia alata, abnorme Blattbildung. 321
Sterigmatocysti8 flavipes n. sp., Beschrei¬
bung. 251
Sticks toff, Bindung im Boden durch Azoto-
bacter chroococcum. 64
—, — in gefrorenem Boden. 381
—, — durch Azotobacter in Losungen. 88
—,-, Wirkung von Nitraten. 100
—, — im Boden, Wirkung von Kalk. 166
—, —, Wirkung der Bodenfeuchtigkeit.
105
—, freier. Assimilation durch Torulaceen. 17
—, Umsetzung, Bedeutung der Bewasse-
rung. 65
Stichstoffgehalt des Bodens in den ver¬
schiedenen Jahreszeiten. 142
-Tiefen. 144
Stickstoffhaushalt des Bodens. 277
Stigmatomyces, Wirkung auf die Wirts-
pflanze. 245
Stockkrankheit des Roggens,Bek&mpfungs-
versuche. 459
Srteblonema inclusum n. sp., Vorkommen
in Fucus vesiculosus. 319
Streifenkrankheit der Gerste. 77
-, Bekampfung mit Formalin. 457
-,-HeiBwas8er. 456
Strophosomus coryli, Biologie. 298
Sublimat, Bekampfungsmittel gegen Ge-
treideschneeschimmel. 455
—, Bekampfungsversuche an Weizenflug-
brand. 476
Tabakpflanze, Schadigung durch Bacillus
solanacearum. 358
—,-Bakterien. 309
—, Schleimkrankheit. 309
Taraxacum taraxacum, Gallenbildung
durch Aylax taraxaci. 323
— vulgare, Vergriinung. 321
Tarsonemus spirifex, Schadling vom Hafer.
77
— spirifex, Schadling vom Hafer, Be¬
deutung der Saatzeit. 464
Taumeilolch, Schadigimg durch Sclero-
spora macrospora. 295
Taxodioxylon credneri, pathologische Bil-
dung. 299
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Register.
705
Taxus bacc&ta, Schadigung durch Trocken-
heit. 327
Tetrachlorkohlenstoff, Bekampfungsmittel
gegen Calandra oryzae. 464
—,-Sitotroga cereallela. 464
—, Wirkung auf die Keimfahigkeit von
Samen. 479
Tetranchus, Lestodiplosis natiirlicher Feind
479
—, Schadling von Salvia splendens. 479
Tetrapol, Bekampfungsversuche gegen Reb-
laus. 480
Thuya, Schadigung durch Trockenheit. 327
Thyridaria tarda, Schadling vom Kakao-
baum. 308
Tilletia 8. a. Steinbrand.
— levis, chemische Untersuchung. 246
— tritici, chemische Untersuchung. 246
Tipula, Schadling von Getreide. 462
—, — vom Roggen. 77
Tomate, Schadigung durch Phytophthora.
78
Torilis, Schadigung durch Depressaria hey-
denii. 313
Torulaceen, Alkoholassimilation. 9
—, Assimilation von organischen Sauren.
15
—,-freiem Stickstoff. 17
—, Enzyme. 23
—, Farbstoffbildung. 28
—, Saurebildung. 6
—, Vergarung verschiedenerZuckerarten. 4
—, Wirkung von Alkohol. 7
—,-Sauren. 12
Trametes radiciperda, Schadling der Fichte,
Bedeutung von EngerlingsfraB. 301
Trichoderma koningi, Faulnis an Bataten.
309
— lignorum, Faulnis an Bataten. 309
Trichothecium roseum, Vorkommen auf
faulenden Maiskolben. 456
Trifolium procumbens, Schadigung durch
Uromyce8 striatus. 284
Trimethylhi8tidin, Vorkommen im Stein-
pilz. 567
Trioza viridula, Erreger der Krauselkrank-
heit an Mohrruben. 479
Triticum compactum, Verlangerung der
Ahren durch Steinbrand befall. 440
Trockenheit, Schadigung von Baumen.
326. 327
Trypsin, quantitative Bestimmung, Me-
thode. 342
—, Vorkommen in Abwasser. 343
Tsuga-Holz, Schadigung durch Lenzites
sepiaria. 300
Tulpe, Schadigung durch Lilienhahnchen.
311
Tylenchus dipsaci, Bekampfungsversuche.
459
-, Schadling von Phlox decussata. 478
Typhlocyba rosae, Auftreten. 78
Tyrosinase, Vorkommen in gesunden und
kranken Kartoffelknollen. 252
Zwelte Abt. Bd. 34.
Tyrosinase, Wirkung von Licht verschie-
dener Wellenlange. 255
Ulmus effusa, Schadigung durch Trocken¬
heit. 327
— montana, Schadigung durch Trocken¬
heit. 327
Uncinula aceris. 322
Unkraut, Bekampfung, Wert der Boden-
bearbeitung. 354
—, Samen, Zeretorung in Stallmist. 354
—, Wirkung einseitiger Dlingung auf die
Entwicklung. 440
Unkrauttod, Bekampfungsversuche gegen
Hederich. 438
Uredineen s. a. Rostpilze.
—, Biologie. 450
Uredo gladioli-biittneri n. sp., Schadling
von Gladiolus biittneri. 287
— homeriae n. sp., Schadling von Homeria.
287
— malvicola, Schadling von Malvaviscus.
286
Uromyces appendiculatus, Schadling von
Phaseolus atropurpurea. 286
— baccarinii n. sp., Schadling von Wedelia.
287
— caryophillinus, Aecidienbildung auf Eu¬
phorbia gerardiana. 286
— genistae tinctoriae, Schadling von Saro-
thamnus vulgaris. 284
— gouaniae n. sp., Schadling von Gouania
domingensis. 286
— leptodermis, Schadling von Panicum
barbinode. 286
— proeminens, Schadling von Euphorbia
adenoptera. 286
-,-Euphorbia lasiocarpa. 286
— rubi, Schadling von Rubus glaucus. 286
-,-Rubus poliophyllus. 286
— striatus, Schadling von Trifolium pro¬
cumbens. 284
Urophlyctis hemisphaerica, Sexualitat. 285
— lathyri n. sp., Schadling von Lathyrus
montanus. 311
-,-Lathyrus pratensis. 311
Ustilago antherarum, Wirkung auf mann-
liche Bltiten von Melandryum. 477
— erythraeensis n. sp., Schadling von
Hackelochloa granulans. 287
— flagellata n. sp., Schadling von Rott-
boellia exaltata. 287
— maydis, Ursache von Atavismen bei
Zea mays. 297
-, Wirkung auf die Bliitenbildung an
Mais. 444
— nuda, Keimungsbiologie. 445
paradoxa n. sp., Schadling von Panicum
frumentaceum. 287
— reiliana, Schadling von Mais in Austra-
lien. 445
— tritici, Keimungsbiologie. 445
Vaporite, Wert als Insekticid.
45
464
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706
Register.
Venturis ditricha, Identitat mit Asteroma
betulae. 287
Verbaseum, Schadigung dureh Campy -
lomma verbasci. 478
Vererbung erworbener Merkmale bei Lasio-
campa quercus. 333
-Ocneria dispar. 334
Veronica agrestis, Gallenbildung durch
Ceeidomyia veronicae. 331
— arvensis, Vorkommen von Ligneria
verrucosa. 284
— peregrins, Keimung, Hemmung durch
Licht. 325
Vicia segetalis, Samen, Widerstandsfahig-
keit gegen Schwefelsaure. 440
Vigna sinensis, Widerstandsfahigkeit gegen
Heterodera schachtii. 460
Viscosin, Vorkommen im Steinpilz. 569
Vitiphiline, pekampfungsversuche gegen
Reblaus. 480
Vitomul, Bekampfungsversuche gegen He-
derich. 438
Vogelschutz in Weinbaugebieten. 346. 352
Wachsmotte s. Galleria mellonella.
Wandtafel, holzzerstorende Pilze. 315
Wasser, bakteriologisohe Untersuohung,
Bedeutung. 266
—, Enteisenung. 266
—, Kohlensauregehalt, Herabsetzung. 266
—, Mangangehalt, Herabsetzung. 266
—, Sterilisation mit Chlorkalk. 62
—, Vorkommen von Bakterien, Bedeutung
des Sauregehaltes. 61
Wasserkultur, Methodik. 339
—, Verwendung von Paraffinblocken. 430
Wedelia, Sch&digung durch Uromyces
baccarinii. 287
Weinsaure, Garung der verschiedenen
Stereo-Iso meren. 257
Weinstock, amerikanischer, Widerstands¬
fahigkeit, Bedeutung des Sauregehaltes.
345
—, Gerbstoffgehalt der Wurzel. 307
—, Schadigung durch Cryptosporella viti-
cola. 306
—,-Gloeosporium ampelophagum.78
—,-Ithyphallus impudicus. 307
—,-Pseudopeziza tracheiphila. 78
•—,-Solenobia triquetrella. 307
—, Widerstandsfahigkeit gegen Reblaus,
Bedeutung der Gerbstoffe. 307
—, Wirkung von Seifenlosung auf die
Blatter. 480
Weizen, Anfalligkeit verschiedener Sorten
gegen Contarinia tritici. 462
—,-Halmfliegen. 462
—, Flugbrand, Bekampfung, Bedeutung
der Vorquelltemperatur. 445
—,-mit HeiB wasser undHeiOluft.446
—, —, Bekampfungsversuche mit Sub-
limat. 476
—, Keimreife, Bedeutung fur die Winter-
festigkeit. 436
Weizen, Kriimmung der Halme durch
mechanische Verletzung. 436
Samen, Uberwinterung von Puccinia
graminis-My cel. 294
Schadigung durch Anthomyia coarc-
tata. 77
-Blissus leucopterus. 461
-Cephus. 77
-Chlorops. 77
-Contarinia tritici. 77. 462
-Erysiphe graminis. 77
-Hadena polyodon. 77
-Heterodera schachtii. 77
-Isosoma tritici. 463
-Itonida kraussei. 323. 463
-Sclerospora macrospora. 295
Steinbrand, Bekampfung mit Bor-
deauxbrlihe. 441
— 9 _ — Formalin. 442
—,-Fungusine. 442
—,-Kupfervitriol. 441
—, Keimfahigkeit verfiitterter Sporen.
443
—, —, —, quantitativer Nachweis in
Kleie. 444
—, Sporen, chemische Untersuohung.
444
—, Wirkung verfiitterter Sporen auf
die Tiere. 444
Taubahrigkeit durch Puccinia graminis
tritici. 295
-Puccinia rubigo-vera tritici. 295
Vorkommen von Ascochyta graminis.
461
-Sclerotium rhizodes. 461
-Scolecotrichum graminis. 461
-Septoria graminis. 461
Widerstandsfahigkeit gegen Gelb- und
Braunrost. 454
— einzelner Sorten gegen Steinbrand.
440
Wirkung von Tetrachlorkohlenstoff auf
die Keimung. 479
Weizengallmiicke s. Contarinia tritici.
Wiesen, Diingung. 280
WildverbiB an Picea sitkaensis. 298
-Pinus banksiana. 298
Wintersaateule, Schadling von Getreide.
463
Wipfelkrankheit der Nonne, Untersuohung.
350
Wiihlmaus s. Maus, Wiihl-.
Wurzel brand des Getreides durch Fusa-
rien. 454
— der Riibe, Wirkung der Saatgutbeize. 79
-Zuckerriibe, Wirkimg auf die Emte.
477
Wurzelknollchen, Unterschied von Bac¬
terium tumefaciens-Gallen. 324
Xyleborus dispar, Ambrosiapilz, Unter-
suchung. 318
Xylopia, Schadigung durch Puccinia gre-
garia. 286
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707
Zea mays s. a. Mais. Zostera, Vorkommen von Asperococcus
-, Atavismen infolge Brand befalls. 297 norvegicus. 319
Zellenlehre, Begriindung durch Schwann. Zucker, Zerstorung durch Bakterien. 272
243 Zuckerriibe, Herz- und Trookenfaule, Un-
Zellulose, Vergarung durch Bakterien. tersuchung. 477
485. 488. 490. 492 —, Kohlenhydratstoffwechsel. 476
—, Zerstorung durch Pilze und Bakterien —, Nichtaufnahme von Arsen. 346
im Boden. 63 —, Schadigung durch Besehattung. 309
Zingiber mioga, Schadigung durch Myco- —,-Phoma betae. 477
sphaerella zingiberi. 284 —,-Pythium debaryanum. 477
Zir be, Schadigung durch Pseudopolygraph us —, Wurzelbrand, Wirkung auf die Ernte.
cembrae. 333 477
in. Verzeichnis der Abbildungen.
Apfelbaum, durch Salpeter getotet. 99
Bacillus amylolyticus, Kulturen (Taf. I.
Fig. 1-—1). 494
Bacillus anthracis, Kultur. 433
— radicicola, Reinkulturen aus Wurzel-
knollchen verschiedener Pflanzen. (Taf.
II, Fig. 2—4). 50
— rossica, Kultur (Taf. II, Fig. 3 u.4). 494
Bacterium constrictum, Kultur. 418
— flavigena, Kultur (Taf. II, Fig. 1 u.2).
494
Bakterien, Milchsaure-, Kulturen 519. 520.
521. 524. 525. 526. 529. 530. 531.
532
—, —, Vermehrung in Bouillon (Kurve).
183
—, Sporenfarbung (Taf. I, Fig. 1—9). 176
Bohne, Wurzel mit Bacillus radicicola ge-
impft (Taf. I). 50
Feldplan fur Versuche liber Stickstoffbe-
wegung im Boden. 118
Obstgarten, Salpeterflache. 82. 98. 99
Milch, Bakteriengehalt, Zunahme (Kurve).
180
—, Sauregrad (Kurve). 178
Saurebildung durch Milchsaurebakterien
in Bouillon. 182
Salpeterschaden in Garten und Feldem.
82. 91. 98. 99
Wasserkultur mit Paraff inbloc ken (Taf
I—III). 432
Zuokerrlibenfeld, Salpeterfleck. 91
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235. 359. 573. 668
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